N IDD DM DD I) - w. ni en ee NT ı > !:)2/ _I Tr )> 59 >> DE > 22 2 I Sm D 3 » 3» 2» a >75 or =>) DD ; »3)» DIMER DD DD _ DD DD. ID m Say, Day Vy wu 2352 332 Ne 222223 ph REN ES ER EB Ä N j j | \ UM ha h 7 N len Na ’ i g R 160 7}. Y.Y Y N \ ' Ar R he N IYUUYY EN EINS VYyYYa AM \ ‘ 1 x \ RN I u, ANZ Wu “2 z S U RR \ur r) {% 4 \ ZERER Yx YyWı : ee RR vvvvvw x UUu uvUV Yyyy\ UV VUV UV YYuVYıy W en u Yu NZ N NUNG, \ NZ FI Ns x wi h W/ nu S, 238 3 293 ). „) y)) ) ID). DD. EX 5520 > >>} _ vW Y / > CALCAN. RI, 1923 en SE Be Se re RELIEUR 5 EDESGRANGESS5 ENTE ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHN HERAUSGEGEBEN UND REDIGIRT VON Dr. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG. ® nr aRY 4 RENV YoRK vawmilp» B XLIV. JAHRGANG. MIT 7 HOLZSCHNITT-FIGUREN, 1 KARTE UND 5 TAFELN. WIEN 1894. VERLAG VON CARL GEROLD'’S SOHN. €. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (B1. Salzer). LATSTTAW Ss A QIAHIIL HG EFF ITETTEE Me tt a AaeruyrT hr, a ae “ NR DEI NEL U ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N® 1, Wien, Jänner 1894. Eine neue Lebermoos-Gattung. BR: Von F. Stephani (Leipzig). a ars a * Mit Tafel I. % En Schiffneria Steph. n. genus. Plantae frondosae, radicellis fasciculatis repentes. Ramificatio postica, elatere costae orta. Frondes planae, costatae, alis attenuatis inciso-lobatis, lobi in plano falcati succube im- bricati, folia fingentes. Amphigastria pro more nulla. Cellulae ‘centrales costae valde elongatae, hyalinae, reliquae parenchymaticae, magnae, Flores feminei in ramulis postieis erectis, e latere costae ortis, terminales interdum e latere innovati. Pistilla 18—20. Folia floralia quinquejuga, tristicha, series tertia antica, valde con- cava, intima conduplicata, libera. Perianthia longe exserta, eylin- drica basi crassa, sub ore contracto plicata, ore inciso, fimbriato. Calyptra libera, basi pistillis sterilibus eineta. Capsula ovalis in pedicello perbrevi, usque ad basin quadrivalvis, valvulae e duobus cellularum stratis conflatae. Cellulae interiores fibris semiannulatim incrassatae. Sporae spharico-tetraedae, minutae, papillatae. Elateres liberi, longi, strieti, bispiri. Androecia ignota. Schiffneria hyalina St. n. sp. Dioica, perfecte hyalina, gregarie crescens muscisque irre- ens. Frons usque ad 16mm longa, ad 3mm lata linearis vel blonga, arcte repens, radicellis fasciculatim aggregatis, per inter- Syalla dispositis! antice subplana, distincte lateque costata, .costa ‚postice prominente in alas attenuata, medio 8 cellulas crassa; alae ‚„unam cellulam crassae, margine regulariter lobatae, lobulis in plano craleatim incurvis i. e. apicibus costam versus directis, sub lobulo Zproximo juniore oceultis, dein optime suceubis; caulis verus tamen on adest; lobuli vel pseudofolia solum ex ineisura frondis evadunt et margines incisurae in ejus fundo vel angulo concurrunt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1894. l Cellulae corticales 68 x 102 u, marginem versus parum bre- viores, postice tamen in medio costae multo minores (34x85 u); incrassatio angulosa nulla. Costae cellulae centrales corticalibus multo longiores, rectangulariter septatae. Amphigastria in fronde ma- terna nulla. Ramificatio plantae pro more postica, ramis e latere costae ortis, recte ab illa patentibus, primum ad costam reductis, dein ala angusta integerrima sensimque falcato-lobata instructis. Androecia ignota. Flos femineus normaliter in ramulis postieis (rarius in fronde) terminalis; ramulus erectus subteres, elavatus; Pistilla 18—20. Folia floralia quinquejuga, valde concava, succuba, infima minuta, squamaeformia, rudimentaria, reliqua sensim sensimque majora, pri- mum subrotunda, integerrima dein biloba (vel triloba) basique magna lacinia armata, intima ad °/, bifida eonduplicata, laciniis Janceolatis integerrimis, basin versus dente singulo instructis vel trifida, ceterum tristiche disposita, foliorum series tertia antica; rami feminei interdum sub flore innovati, innovatione laterali, recte a caule patente, frondiformi, lobulis suceubis cordatis erectis conniventibus, folia ita- que maxime simulantibus, vestita, postice radicante ihidemque amphi- gastriis parvis patulis triangulatis bidentulisque instructa. Vidi etiam ramulos similes in fronde sterili nascentes; semper tamen ramulus non est teres, sed plano-convexus vel frondiformis et pseudo-foliorum vieini margines basi semper concurrunt. Perianthia longe exserta, erecta, ceylindrica, sub ore con- tracto solum plicata, ipso ore breviter 6—S fida, laciniis dense fim- briatis, basi carnosa (2 cellulas crassa); calyptra basi pistillis sterilibus eincta, libera. Capsula ovalis, breviter pedunculata, usque ad basin quadrivalvis, valvulis bistratis; cellulae exteriores tenerri- mae subquadratae, interiores angustae, elongatae et fibris semiannu- latis ferrugineisque incrassatae. Elateres liberi, ferruginei, 240 « longi, bispiri, fibris laxe tortis, validissimis. Sporae Su in diam. rubrae, papillosae. Hab. Mons Sibella insulae moluccensis Batjan leg. clar. Dr. 0. Warburg. Die Pflanze gehört ihrem Capselbau zufolge zu den Junger- manniaceen und ist unter diesen ihrer ventralen Verzweigung (aus der Seite der Mittelrippe) und der gleichen Insertion der Frucht- äste wegen dem australischen Genus Hymenophytum Dum. zunächst verwandt (siehe auch meine Abhandlung über Hepaticae Australiae in Hedwigia 1889). Die eigenthümlichen unterschlächtigen Seiten- lappen der Frons und die blättertragenden Fruchtäste sind jedoch bei Hymenophytum nicht vorhanden, und wenn wir die Pflanze, was sie zweifellos ist, als eine Uebergangsform aus dem thallo- sen in den foliosen Typus betrachten, so ergibt sich, dass solche Uebergänge in den verschiedensten Gruppen der Hepaticae stattgefunden haben und heute noch anzutreffen sind. Ich erinnere 3 nur an Metzgeriopsis, die zu den Lejeuneen, an Pteropsiella und Zoopsis, die zu den Cephalozieen gehören, während unsere Pflanze, wie bereits gesagt, in die Nähe von Hymenophytum zu stellen ist; sie macht es uns schwer, sie mit einem Genus näher zu vergleichen, weil die Blüthentheile, dıe bei einem solchen Versuche von Aus- schlag gebender Bedeutung sind, von Allem abweichen, was man bisher kennen gelernt hat — ich meine die dorsale Stellung der Amphigastrien. Für eine Pflanze, die auf der Grenze zwischen laubigen, be- blätterten Formen steht, liegt der Gedanke nahe, dass sie von beiden etwas in sich vereinigen wird, dass sie das eine noch nicht ganz abgestreift hat, als sie das andere erwarb; in diesem Sinne betrachte ich die dorsalen Amphigastrien als ein Ueberbleibsel der dorsalen Hüllschuppen, wie sie in ähnlicher Weise bei den frondosen Formen vielfach, speciell auch bei Hymenophytum gefunden werden; auch in anderer Hinsicht zeigt die Pflanze eine Mischung der Charaktere beider genannten Formenreihen; die Frons selbst ist flach und breit mit ventral vorstehender Mittel- rippe, wie bei allen laubigen Gattungen; die Lappen des Laub- randes dagegen nähern die Pflanze mehr als irgend eine bekannte Form dem foliosen Typus; zwar entstehen diese Lappen nur aus einem Einschnitte der Frons, und die Ränder des Einschnittes ent- springen wie bei Treubia aus demselben Punkte (d. h. bei Schiffneria aus zwei verschiedenen, jedoch vertical übereinander- . stehenden Zellen), aber die Einkrümmung der Lappenspitze nach der Ventralseite ist doch ein grosser Schritt nach der Seite der foliosen Hepaticae hin, denn hier liegt thatsächlich eine unter- schlächtige Stellung vor, und die genannten Insertionszellen zwei benachbarter Lappenränder sind durch eine (1 Zelle starke) Schicht, die der Mittelrippe angehört, bereits getrennt; denken wir uns die Mittelrippe an dieser Stelle stärker, also eine dickere Gewebe- schicht zwischen die beiden Insertionspunkte geschoben, so haben wir sofort die echte unterschlächtige Blattstellung mit schiefer Blatt- insertion. Diesen Schritt thut die Pflanze auch selbst in ihren Blüthen- ästen, die fast stielrund sind, jedoch thut sie ihn mit der Modi- fieation aller Blüthenhüllen, welche den jungen Blüthen eine schützende Decke sein sollen und aufrecht hohl zusammenschliessen, dass sich die schiefe Blattinsertion in eine transversale oder halb- stengelumfassende verwandelt. Den bilateralen Charakter behalten diese Blüthenäste dennoch bei, da sie eine dritte Blattreihe auf dem Rücken tragen, während die entgegengesetzte Sprossseite allein Wurzeln producirt. So kommt eine dreireihige Beblätterung zu Stande, die wir bei vielen foliosen Zepaticis kennen, nur mit dem Unterschiede, dass bei diesen die dritte Reihe ventral ist. So mischen sich bei 4* 4 unserer Pflanze die Charaktere zweier Entwicklungsreihen, und sie gehört als ein vollendetes Mittelglied zu den interessantesten Funden, welche auf diesem Gebiete jemals gemacht worden sind. Einer der Wege also, den die Natur eingeschlagen hat, um aus den einfacheren thallosen zu den höher organisirten foliosen Lebermoosen zu gelangen, scheint also der gewesen zu sein, dass die Frons zunächst durch stumpfe Buchten in entfernt stehende Lappen getheilt wurde (Blasia, Symphyogyna sinuata). Treubia ist schon eine vorgeschrittenere Form; die Lappen sind sehr genähert, der sie trennende Einschnitt ist tief und eng, die benachbarten Blattränder entspringen genau aus demselben Punkte, decken sich aber bereits infolge der sehr starken Rundung des Blattrandes. Die dritte Stufe bietet unsere Pflanze; die benachbarten Lappenränder entpringen ebenfalls aus einem Punkte, aber sie liegen genau verti- cal übereinander und sind bereits durch eine Zellschicht ge- trennt; um diese Differenz weichen sie daher von der völlig horizontalen Lage ab, die schiefe Blattinsertion ist eingeleitet, die Lappen sind deutlich unterschlächtig, auch infolge ihrer sehr genäherten Stellung. Der letzte Schritt beruht auf der Zunahme der Dicke der Frons, wie die Frucht- äste unserer Pflanze sie zeigen; die Lappen werden dadurch in verticaler Richtung (am kriechenden Stengel gedacht) von ein- ander entfernt, sie werden zu Blättern und die Mittelrippe zum Stengel. Ich habe hier nur die Metamorphose der vegetativen Organe am sterilen und fruchtenden Stengel berücksichtigt und möchte mit Bezug auf die Reihenfolge der fortschreitenden Differenzirung nicht unerwähnt lassen, dass die Ausbildung der Blüthentheile durch- aus nicht in derselben Folge vor sich gegangen ist und mit jener nicht gleichen Schritt gehalten hat. : So steht z. B. Fossombronia mit wohl entwickelten Blättern hinsichtlich der Blüthenanlage noch ganz auf der thallosen Stufe. Andererseits ist zu bemerken, dass die ihr sehr nahe verwandte Gattung Petalophyllum die ersten Anlagen zukünftiger Blätter als vertical stehende auf dem Thallus quer verlaufende Lamellen zeigt; Fossombronia ist daher vermuthlich auf ganz anderem Wege zu ihren wohl ausgebildeten Blättern gelangt, als der vorstehend ge- schilderte zum Theile hypothetische Weg annimmt. Wenn ich oben bemerkt habe, dass die sexuellen Organe nicht gleichen Schritt mit der Umbildung der Frons gehalten haben, so bedarf es zur Erklärung dieses Umstandes nur des Hinweises, dass die vegetativen Organe als die grösseren leichter der Anpassung unterliegen; sonach sind, wie bekannt, auch bei den Lebermoosen die sexuellen Organe für die Systematik die wichtigeren; aber auch für den systematischen Werth gewisser vegetativer Merkmale gibt unsere Pflanze einen Fingerzeig, ich meine die Verzweigung der- 7 E. officinalis ß. pectinata Archang. Comp. della Flor. Ital. p. 519 (1882). E. strieta Schleich. exs. pr. p. non Host.') ’) E. ericetorum b) majalis Gremli Exeursionsfl. f. d. Schweiz. 7. Aufl. S. 320 (1893). E. Townsendiana Freyn m Bornmüller's Pl. exs. Anatol. a. 1889.') Exsiccaten: Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 12, Nr. 1189 (als E. majalis Jord.). -- Billot Flor. Gall. et Germ. exs. Nr. 2896 (als E. majalis Jord.). — Kotschy It. Cilice. Kurd. 1859. Suppl. Nr. 706 (als E. Tatarica var. glabrescens Boiss.).. — Kotschy It. Cilie. in Tauri alpes Bulgar-Dagh Nr. 259b. — Bornmüller Plant. exs. Anatoliae a. 1889. Nr. 390, 603, 1392, 1393 (als Town- sendiana Freyn). Abbildung: Taf. IV. Blüthezeit: Mai bis September. Verbreitung: Verbreitet in den an das Mittelmeer an- grenzenden Ländern Europas und Asiens, in Arragonien, in den östlichen Pyrenäen, in Südfrankreich und den benachbarten Theilen der Schweiz und Oberitaliens, in den italienischen @ebirgen, in der Hercegovina, in Montenegro, Albanien, Macedonien, Griechenland, Anatolien, Cilieien, Cappadocien, Kurdistan. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Hercegovina. Bei Zaba (Brandis; Hb. Fr.). E. pectinata ist eine bisher wenig beachtete, zumeist nicht richtig gedeutete Pflanze, deren Klarstellung infolge der Formen- mannigfaltigkeit nicht geringe Schwierigkeiten bereitete. Vor Allem seien die Unterschiede von den zunächst stehenden Euphrasien hervorgehoben; es sind dies E. stricta Host, E. Tatarica Fisch. und E. brevipila Burn. et Grmli. Der Habitus aller dieser Pflanzen zeigt eine nicht unbedeutende Uebereinstimmung. Von E. strieta ist E. pectinata verschieden durch die geringere Ver- zweigung, durch die dichter sich deckenden Bracteen, durch die keil- förmige Gestalt derselben, durch die grossen und behaarten Frucht- kelehe, sowie die frühere Blüthezeite — E. Tatarica Fisch. lässt sich von unserer Pflanze trennen durch die borstliche Behaarung aller Blätter, die stärkere Verzweigung und die am Grunde abge- rundeten mehrzähnigen Bracteen. — E. brevipila endlich ist durch die drüsige Behaarung der Blätter ausgezeichnet. — In Gebieten, in denen E. pectinata mit den drei genannten Pflanzen zusammen- trifft, finden sich Uebergangsformen. Was die Formenmannigfaltigkeit der EZ. pectinat« anbelangt, so scheint sie je nach Standortseinflüssen ziemlich bedeutend zu ') Originalexemplare gesehen! °) Vergl. Favrat in Bull. soc. Murith. IV. 1874, p. 40. 8 sein. Im Allgemeinen sind Exemplare sonniger trockener Standorte schlanker, schmalblättrig und durch dicht dachig aneinander- schliessende Bracteen ausgezeichnet. Exemplare von weniger extrem trockenen Standorten haben breitere, mehr abstehende Blätter. In bedeutenderer Höhe, unter mir nicht näher bekannten Verhältnissen, scheint die Behaarung der Blätter zuzunehmen, es entsteht eine recht auffallende Varietät (puberula Jord. Herb.). Die ersterwähnte Standortsform ist begreiflicherweise in niederen Gegenden, zumal in dem eigentlich mediterranen Antheile des Verbreitungsgebietes vor- herrschend, die zweitgenannte Varietät findet sich dagegen am häu- figsten in den gebirgigen und nördlichen Theilen des Areales. Von der Zusammengehörigkeit beider bin ich aber jetzt nach dem Stu- dium eines ungemein reichen Materiales überzeugt. Der zweiterwähnten Standortsform entspricht der Name E. ma- jalis Jord.; die Vereinigung desselben mit E. pectinata wird viel- leicht am ehesten Widerspruch bei Jenen finden, die E. majalis aus den Thälern des Wallis und Tessin kennen und den Namen E. pectinata Ten. auf die in den Herbarien so häufigen Exemplare aus den Abruzzen, die zumeist. der erstgenannten Varietät ange- hören, beziehen. Der Unterschied zwischen den beiden Formen, der in den angegebenen Merkmalen beruht, wird dadurch scheinbar ver- grössert, dass E. majalis zumeist im Frühjahre, also in Blüthe, gesammelt vorliegt, während von „EZ. pectinata“ im obigen Sinne am häufigsten Fruchtexemplare in den Tauschverkehr kommen. Ich habe nun die Schweizer E. majalis in allen Stadien ') gesehen und mich davon überzeugt, dass die Exemplare um so vollkommener mit den erwähnten, im Sommer gesammelten italienischen Exemplaren übereinstimmen, je später sie eingesammelt wurden. Ich habe aber auch aus Italien zahlreiche, in der Entwicklung noch weniger weit vorgeschrittene Exemplare der „E. pectinata“ gesehen, die mit E. ma- jalis vollkommen übereinstimmten; ja sogar eines der Originalexem- plare Tenore’s ist ein solches. — Auch die so auffallend frühe Blüthezeit der EZ. majalis kann einen Unterschied nicht bedingen, nachdem ich auch von der „E. pectinata“ Aut. Exemplare sah, welche im Mai blühend eingesammelt worden waren. (Hb. U. W.) Einer kurzen Rechtfertigung bedarf die Anwendung des Namens E. pectinata immerhin. Tenore hat nämlich mit diesem Namen muthmasslich nicht blos die oben beschriebene Pflanze bezeichnet, sondern auch E. Salisburgensis. Dafür sprechen die Beschreibungen des Autors, sowie der Umstand, dass ein Originalexemplar Tenore’s im Herbare des königl. botan. Museums in Berlin neben 4 Indi- viduen von E. pectinata s. str. auch 1 Individuum von E. Salisbur- ') So sah ich Exemplare, die von dem vorzüglichen Kenner der Euphrä- sien Favrat am selben Orte, nämlich bei Branson im Wallis, am 18., 2%1., 30. Mai, am 9., 10., 16. und 24. Juni, 8. und 16. Juli gesammelt wurden. 9) gensis umfasst. Ich nehme daher den Namen E. pectinata im Vor- stehenden in etwas engerem Sinne als der Autor; es kann dies vielleicht durch die Citation EZ. pectinata (Ten.) Wettstein em. aus- gedrückt werden. Den Namen ganz fallen zu lassen und etwa durch einen den genannten synonymen zu ersetzen, dazu konnte ich mich um so weniger entschliessen, als eben diese Namen zum Theile nur eine einzelne Form der E. pectinata bezeichnen (z. B. E. majalis, E. Cebennensis), zum Theile ohne Diagnosen oder nur in Exsiceaten publieirt wurden. Uebrigens finden einzelne dieser Namen ohnedies eine vollständig den Ansichten ihrer Autoren entsprechende Ver- wendung zur Bezeichnung einzelner Formen, so der Name E. ma- jalis Jord. zur Bezeichnung der oben ausführlicher behandelten Form mit breiten Blättern. 9. Euphrasia Tatarica Fischer') in Sprengel Systema veg. II, p. 777 (1825). Caulis strietus erectus, simplex vel in parte inferiore ramosus ramis erectis vel ascendentibus, 3 (specimina loc. alp.) — 30cm altus, rubescens vel brunneus, pilis erispulis reversis eglan- dulosis brevibus obsitus. Folia caulina inferiora opposita, cunei- formia vel obovata, obtusa, dentibus utringque 1—3 obtusiusculis; folia caulina superiora alternantia vel subopposita; ovata acuta utrinque dentibus 4—7 acuminatis; bracteae alternantes vel sub- oppositae, ovatae, in parte inferiore latissimae, basi rotun- datae, summae solum basi cuneatae, utrinque dentibus 4—7 aristato-acuminatis, inferioribus patentibus, superioribus arcuato-erectis; folia omnia viridia vel in speciminibus siccatis nigricantia et plicato-striata, plus minus dense setosa, sSetis eglandulosis, solum in pagina inferiore glandulis sessilibus ut in omnibus speciebus generis. Spica initio condensata, mox elongata et interrupta. Flores subsessiles. Calyx setulis eglandulosis densis, basin versus pilis glanduliferis immixtis obsitus, fructifer non vel parum accretus, dentibus lanceolatis, erectis vel subpatulis. Corolla mediocris, fine anthesis cca. 1O mm longa, pallide lilacina, labio superiore bilobo lobis reflexis denticulatis, labio inferiore 3 lobo, lobis emarginatis, subtus totis pilosis, glandulis immixtis. Capsula cuneato-elongata, truncata non emarginata, calyces dentes aequans vel eis brevior, pilosa, in margine pilis longi- usculis erectis ciliata, eca. 6 mm longa. Synonyme: E. puberula Jord. Pugill. plant. nov. p. 133 (1852). ?_E. officinalis . neglecta Heuffel Enum. plant. Banat, p. 137 (1858) non Rchb. E. offieinalis y. Tatarica Boissier Flor. Orient. IV. p. 472 (1879) pro min. parte. ‘) Ich sah ein Originalexemplar im Herb. des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien. 10 E. pudibunda Simonk. Enum. flor. Transs. p. 432 (1886). ') E. offieinalis Velen. Flor. Bulg. p. 433 (1891) pr. p. Exsiccaten: Duhmberg, Plant. Alt. lect. 1881. Nr. 690. — Kotschy, Plant. Pers. bor. Nr. 304. — Karo, Plant. Dahur. Nr. 296. Abbildung: Taf. IV. Blüthezeit: Juni bis September. Verbreitung: Verbreitet im pontischen Florengebiete von Ostungarn, von der Balkanhalbinsel über Armenien, den Kaukasus, Nordpersien, Sibirien bis weit nach Central- und Ostasien, überdies in den Seealpen und oberitalienischen Gebirgen, im oberen Engadin, sowie vereinzelt in Niederösterreich. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Ungarn: Oravitza (lg.? H. Hal.). — Karlsdorf im Banat (Degen; H. Deg.)*”) — Bei Erlau (Vrabelyi; H. Kerm.). — Matra-Gebirge bei Solymos (Vra- belyi; H. Kern.). — Bei Pomasz (A. Kerner; H. Kern.) — ?Bosnien: „Balkan, entre Ht. Albanie et Bosnie“ (Boue&; H. U. Pr.). — Nieder- österreich: Rossatz (J. Kerner; H. J. Kern... — In der Krieau bei Wien (Rechinger; H. Rech.). Euphrasia Tatarica steht der E. pectinata und E. strieta sehr nahe und vertritt beide Arten in den angegebenen (ebieten. Die Unterschiede von E. pectinata wurden bereits hervorgehoben, von E. stricta ist E. Tatarica leicht an der dicht borstlichen Be- haarung der Blätter, besonders der Blattunterseite, und der Kelche zu unterscheiden. Uebergänge zwischen beiden Pflanzen sind vorhanden. E. Tatarica ist lange Zeit nur unvollkommen bekannt ge- wesen. Die recht dürftige Beschreibung Fischer’s hätte nicht genügt, die Pflanze aufzuklären, mir war dies nur nach Einsichtnahme in ein Originalexemplar möglich. Wegen der unvollkommenen Beschreibung den Fischer’schen Namen ganz aufzugeben, dazu konnte ich mich schon aus dem Grunde nicht entschliessen, weil das Einnehmen eines so strengen Standpunktes überhaupt nur wenige der bisher existirenden Huphrasia-Namen zu Recht bestehen liesse. Viel hat zu der über E. Tatarica herrschenden Verwirrung Ledebour beigetragen, der eine dichtdrüsige, von E. Tatarica weit verschiedene Pflanze als diese ansah, im Tauschwege verbreitete (ich sah Exem- plare im H. Berl., 1. U. Pr., H. Hofm.) und in seiner Flora Ros- sica III, p. 263 (1846—1851) als gleichbedeutend mit E. Tatarica Fisch. beschrieb. Bei dieser Sachlage ist es ganz begreiflich, dass Simonkai, dem die Pflanze als von E. strieta verschieden auffiel, 1886 die- selbe neu benannte und beschrieb. Ueberaus beachtenswerth ist die Verbreitung der E. Tatarica, die, wie erwähnt, im pontischen Florengebiete Europas, in den benach- ') Originalexemplare gesehen. °) Originalstandort der E. pudibunda Simk. Ben ee - 900 n Stephani Schiffneria. f TAFi Desterr. botan. Zeitschr. 1894. B) selben; auf diese haben die alten Systematiker gar keinen Werth gelegt; und doch ist sie innerhalb gewisser Gruppen eine sehr eonstante, unverändert weitervererbte, so dass ich die Pflanze unbe- denklich in die Nähe von Hymenophytum (und auch Metzgeria) stelle. Lindberg in seinen „Musei scandinavici in systemate novo naturali dispositi“ hat allein bisher auf diese Verhältnisse geachtet, sie aber nur auf die europäische Lebermoosflora angewendet, die viel zu arm an Gattungen ist, um an ihr den Gedanken genügend zur Ausführung bringen zu können; auch hat er sich ganz von der wichtigen primären Zweitheilung Leitgeb’s in akrogyne und an- akrogyne Hepaticae entfernt und sein System unter die Herrschaft der Insertion der Fruchtäste gestellt, so dass er z. B. zu der Gruppe Frullania, Lejeunea ete. auch Metzgeria gezogen hat. Immerhin verdanken wir ihm die Anregung, die aber bisher an den Hepaticologen spurlos vorübergegangen ist. Umsomehr ist es geboten, bei dieser Gelegenheit sie wieder in Erinnerung zu bringen und auf Grundzüge hinzuweisen, die in einer natürlichen Anord- nung der Lebermoose nicht unbeachtet gelassen werden dürfen, und die wir bei jedem neuen Genus mit in Rechnung bringen müssen. Tafel-Erklärung. Schiffneria hyalina St. Vergröss. 12./1. a) von oben gesehen. b) von unten gesehen. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). IL Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten, (Fortsetzung.!) B. Arten mit kurzen Blättern und behaarten Kapseln. Anmerkung. Die Länge der obersten Stengelblätter und der untersten Bracteen verhält sich zu deren Breite höchstens wie %:1. Reife Kapseln ganz behaart oder wenigstens am oberen Theile des Randes durch aufrecht ab- stehende Borsten gewimpert. a) Arten mit relativ kurzer Blumenkronröhre. Anmerkung. Die Röhre der Blumenkrone ist unmittelbar vor dem Abblühen nicht auffallend verlängert. Griffel auch unmittelbar vor dem Ab- ') Vergl, Band XLIII, 8. 310. 6 blühen noch im oberen Theile eingekrümmt.') — Weitere zumeist zutreffende Merkmale sind: Kapsel schmal, nicht oder sehr schwach ausgerandet, Lappen der Oberlippe 3- oder mehrzähnig. 8. Euphrasia peectinata Tenore’) Flor. Nap. I. Prodr. p. 36 (1811), IV. Syll. p. 86 (1830) et V. p. 32 (1835). Cit. sec. Caruel et Bertoloni. Caulis strietus erectus, fere semper simplex, rarius et tune in parte inferiore ramo uno alterove praeditus, ramis erectis strietis, 10—40 cm altus, rubescens vel brunneus, pilis erispulis, reversis eglandulosis brevibus obsitus. Folia caulina inferiora op- posita, cuneiformia, obtusa, utringue dentibus 1—3 obtusiusculis; folia caulina superiora alternantia vel subopposita ovata acuta utrinque dentibus 4—6 aristatis; bracteae alternantes vel suboppositae plerumque imbricatae, ovatae vel rhomboideae vel ovato-lanceolatae, eirciter medio latissimae, sem- per basi cuneatae, acutissimae, utringue dentibus 3—5 ari- stato-elongatis erectis; folia omnia viridia vel griseo viridia vel in speciminibus siecatis nigricantia, glandulis sessilibus paginae inferioris exceptis glaberrima vel plus minus puberula. Spica initio condensata, mox valde elongata. Flores subsessiles. Calyx setulis patulis eglandulosis, hinc inde glanduligeris minimis immixtis, obsitus, fructifer aceretus, dentibus lanceolatis subpatentibus. Corolla medioeris, fine anthesis cca. 10 mm longa, pallide lilacina striis violaceis notata, labio superiore bilobo lobis reflexis subdenti- culatis, labio inferiore 3 -lobo lobis emarginatis subtus totis pilosis, glandulis immixtis. Capsula cuneato-elongata, truncata non emarginata, calycis dentibus superata, pilosa, in mar- gine pilis longioribus erectis ciliata, cca. 8 mm longa. Synonyme: E. majalis Jord. Pugill. plant, nov. praes. Gallic. 1852, p. 134.°) E. Cebennensis Mart. in Billot Annot. p. 147. E. Tatarica var. :glabrescens Boiss. in Kotschy Exs.‘) E. officinalis ß. Bertoloni Flora Ital. VI. p. 288 (1844). ‘) Diese zur Gruppirung verwendeten Merkmale beruhen auf dem wesentlich verschiedenen Bestäubungsvorgange bei beiden Artengruppen. In Kürze sei diesbezüglich erwähnt, dass bei Gruppe a) am Schlusse der Anthese die Autogamie dadurch erfolgt, dass die Narbe infolge einer Krümmung des Griffels unter die Antheren zu liegen kommt, bei Gruppe b) dagegen ist der Griffel gerade und die Autogamie erfolgt dadurch, dass der Tubus der Corolle stark in die Länge wächst und hiedurch die Antheren über das Griffelende, respective die Narbe hinweggeschoben werden. (Vergl. Kerner in Verh. der zool.-botan. Gesellsch. 1888, Abh. S. 563.) Der Unterschied in dem Bestäubungs- vorgange liegt aber nicht nur in diesen Abweichungen, der Vorgang variirt ferner in anderer Hinsicht auch innerhalb der beiden unterschiedenen Gruppen, doch sei dies hier nur zur Vermeidung von Missdeutungen erwähnt, für die Zwecke dieser Abhandlung brauche ich auf diese Details nicht einzugehen. ®) Originalexemplare sah ich im Herbare des k.k.naturh. Hofmuseums in Wien, des königl. botan. Museums in Berlin. °) Originalexemplare gesehen. 11 barten Theilen von Asien ein ausgedehntes Areale bewohnt und sich dann wieder in den Seealpen und den benachbarten Landesstrichen findet. Diese auffallende Thatsache liess mich lange daran zweifeln, dass die Pflanzen der beiden Gebiete wirklich vollständig überein- stimmen, bis mich reiches und instructives Material aller Zweifel überhob. Die Art der Verbreitung bewirkte die Schaffung eines weiteren Synonyms von E. Tatarica. Jordan, dem scharfsinnigen Beobachter, konnte eine so auffallende Pflanze in dem von ihm botanisch durchstreiften Gebiete nicht entgehen und er beschrieb sie a. a. O. als E. puberula.') Von den Standorten innerhalb des pontischen Florengebietes verdienen die beiden niederösterreichischen Beachtung, da sie von den übrigen getrennt sind. Der Standort bei Rossatz gewinnt an Inter- esse, wenn man bedenkt, dass er in einem Landstriche liegt, der so reich an isolirt vorkommenden östlichen und südlichen Pflanzen ist; bei dem Standorte in der Krieau bei Wien könnte an eine Ein- schleppung gedacht werden, da unweit der Fundstelle sich die grossen Lagerhäuser der Stadt Wien befinden, da gerade das Inundations- gebiet der Donau nächst der Krieau zahlreiche eingeschleppte Pflanzen aufweist. E. Tatarica wurde schon einmal für Oesterreich-Ungarn an- gegeben, nämlich von Zapatowicz in Röslinna szata gör Pokucko- Marmaroskich (Sprawozdanie Komisyn fizyjograficznej Akademii Unnie- jetnosci XXIV. 1889). Ich vermag derzeit nicht zu beurtheilen, ob der Verfasser dieselbe Pflanze als E. Tatarica bezeichnete, die hier als solche behandelt wurde, und habe daher auch keinen Grund, dies zu bezweifeln. (Fortsetzung folgt.) Die Poren der Desmidiaceengattung Closterium Nitzsch. Von Dr. J. Lütkemüller (Wien). Die verschwommene und mangelhafte” Abgrenzung vieler Des- midiaceengattungen macht prägnantere Gattungscharaktere, als die bisher angegebenen, dringend wünschenswerth. Bei den Phanero- gamen und auch bei vielen Kryptogamen ist es zunächst die Fructi- fication, beziehungsweise Sporenbildung, welche meist scharfe Gat- tungscharaktere liefert; in der Familie der Desmidiaceen spielt aber die Copulation und Zygotenbildung eine verhältnissmässig unter- geordnete Rolle und hier kommen daher in erster Linie anatomische ') Die Beschreibung der E. puberula passt vollständig auf E. Tatarica, dagegen halte ich einige Exemplare, die Jordan selbst als seine E. puberula bezeichnete, für die oben erwähnte behaarte Gebirgsform der E. pectinata Ten. 12 Merkmale in Betracht, welche an allen oder den meisten Individuen festgestellt werden können. Man benützt auch gegenwärtig einzelne anatomische Charaktere zur Gattungsabgrenzung, nicht alle aber bestehen bei genauer Prüfung die Probe. Das gilt insbesondere für das Verhalten der Chlorophoren, wie ich an einigen in dieser Zeit- schrift ') mitgetheilten Beispielen nachweisen konnte, seither hat sich mein Beweismaterial nicht unwesentlich gemehrt. In dem Masse aber, in welchem die Chlorophoren als Kriterium an Bedeutung ver- lieren, müssen andere anatomische Merkmale an Werth gewinnen, Wo sind nun solche zu finden? Meines Erachtens ist der Weg bereits angedeutet durch P. Hauptfleisch’s Arbeit: „Ueber Zell- membran und Hüllgallerte der Desmidiaceen.“”) Wenn es auch segen- wärtig noch sehr schwer ist, bestimmte Schlüsse auszusprechen, so möchte ich doch glauben, dass eine Anzahl von Desmidiaceengattungen durch Berücksichtigung des Verhaltens von Zellhaut, Poren und Hüllgallerte gut abgegrenzt werden kann, und ich will es versuchen, durch die folgende kleine Studie zunächst für die Gattung Olosterium den Beweis zu erbringen. Von G. Klebs wurde zuerst darauf hingewiesen,’) dass bei gewissen Arten von Closterium mit brauner, eisenhaltiger Zellhaut die Membran der dunkler gefärbten Zellenden, der „Endkappen“, von zarten Canälen durchsetzt sei, welche der übrigen Zellhaut fehlen. Hauptfleisch konnte in seiner oben citirten Arbeit die Angaben von Klebs bezüglich der Gattung Closterium nur unwesentlich ergänzen. Er stellte fest, dass bei CI. costatum Corda und Cl. strio- latum Ehrbg. nächst der Vereinigungsstelle der Zellhauthälften Poren, in einen Kranz geordnet, vorhanden seien. Ferner beschrieb er für Cl. didymotocum Corda, Cl. costatum Corda und CI. striolatum Ehrbg. zwischen den Längsriefen feinste Vertiefungen (Dellen), welche die Oberfläche der Zellhaut fein punktirt erscheinen lassen. Von den wirklichen Poren werden diese Dellen aber unterschieden. Als ich im vergangenen Jahre (1893) die Poren der Desmidiaceen zu untersuchen begann, zeigte es sich bald, dass die Angaben von Klebs und Hauptfleisch bezüglich der Gattung Olosterium ganz unvollständig seien und dass durch Färbung bei allen mittleren und grösseren Arten, insoweit sie frisch zur Untersuchung kamen, äusserst zahlreiche, über die ganze Zellhaut verbreitete Poren sichtbar ge- macht werden können. Drei Arten liessen diese Poren in grösster Deutlichkeit auch ohne Färbung erkennen. Zur Untersuchung verwendete ich vorwiegend frisches Mate- ', Jahrg. 1893, Nr. 4 und 2. ?) Greifswald 1888 (Inaugural-Dissertation). Auf dieselbe Schrift be- ziehen sich auch die späteren Citate. °) Ueber Bewegung und Schleimbildung der Desmidiaceen. Biolog.' Centralbl. V. Bd. 13 rial,') seltener aufgeweichte Exsiccaten, die übrigens auch in einigen Fällen positive Resultate ergaben. Bei der Tinction mit Anilin- farben (Methylviolett, Fuchsin, Vesuvin) brachte eine kleine Modi- fieation, nämlich Zusatz von essigsaurem Kali zu den bereits ge- färbten Präparaten, besonderen Vortheil für die Differenzirung der Poren. Im Allgemeinen wurde mit kücksicht auf den Formen- reichthum der Gattung Bedacht darauf genommen, soweit als mög- lich Repräsentanten aller der verschiedenen Typen zu untersuchen und ich glaube das für die grösseren und mittleren Arten ziemlich vollständig erreicht zu haben. Bei diesen bietet der Nachweis der Poren fast niemals nennenswerthe Schwierigkeiten, gewisse kleine Vortheile bezüglich der Färbung findet man nach längerer Beschäf- tigung mit dem Gegenstande leicht selbst heraus, unbedingt er- forderlich aber sind die besten optischen Hilfsmittel. In den „Algae aquae dulcis exsiccatae“ von Wittrock und Nordstedt wurde unter Nr. 382 die grösste unter den bisher bekannten Closteriumarten ausgegeben, das Cl. turgidum Ehrbg. subspec. giganteum Nordst. aus Brasilien. Untersucht man auf- geweichte Exemplare, am besten solche, welche durch einige Stunden mit Eau de Javelle behandelt wurden, bei homogener Immersion, so lassen sich in den schmalen Furchen zwischen den sehr dicht stehenden Längsstreifen der Zellhaut feine, scharf markirte dunkle Punkte in ziemlich regelmässigen Abständen von etwa 1'2u er- kennen. Jede Furche enthält nur eine Längsreihe solcher Punkte, die letzteren fehlen dort, wo auch die Längsstreifung der Zellmem- bran unterbrochen ist, also zunächst den Querlinien, welche die Ver- einigungsstelle der Zellhälften bezeichnen. Stellt man nun die Rand- partien der Zelle ein, so sieht man statt der Punkte in gleicher Anordnung Reihen feiner, dunkler, sehr kurzer, senkrecht zur Längs- axe der Zellen verlaufender Linien, welche die Zellhaut ihrer ganzen Dicke nach durchsetzen. Es handelt sich somit um Porencanäle, welche bei dem vorliegenden besonders günstigen Objecte ohne Bei- hilfe einer Tinetion nachgewiesen werden können. An den dunkel- braun gefärbten Zellenden, wo die Poren viel derber sind, treten sie so auffällig in Erscheinung, dass zu ihrer Erkennung die gewöhn- lichen Trockensysteme (Hartnack 7 und 8) vollkommen ausreichen. Auffallend ist die ausserordentlich grosse Zahl der Poren; bei einem Exemplare dieses Closterium von mittlerer Grösse kann sie nach oberflächlicher Schätzung mit etwa 20.000 angenommen werden. Bei dem typischen Olosterium turgidum Ehrbg. lassen sich die Poren ohne Färbung nicht nachweisen, wenigstens an den Exem- ') Für die freundliche Zusendung von solchem bin ich den Herren: Dr. Gerhold, Dr. v. Pernhoffer und Prof. Zukal in Wien, sowie Herrn Kalteis in Attersee zu grossem Dank verpflichtet. 14 plaren nicht, welche ich untersuchte (Exsiccaten); dagegen zeigt eine nahe verwandte brasilianische Art, das COlosterium subturgidum Nordst.') in dieser Beziehung das gleiche Verhalten, wie Cl. tur- gidum subspec. giganteum. Dass übrigens nicht nur bei exotischen durch ihre Grösse aus- gezeichneten Arten die Poren ohne Färbung sichtbar sein können, beweist das Ol. lineatum Ehrbg., eine mittelgrosse bei uns häufig vorkommende Art, bei welcher ich an vielen Exemplaren die Poren direet erkannte.) Hier sind die Längsrippen der Zellmembran kräf- tiger und weiter von einander entfernt, die Poren in den Zwischen- feldern unregelmässig vertheilt, nur die unmittelbar an die Rippen angrenzenden zu regelmässigen Längsreihen geordnet. Ausser den angeführten mag es noch einzelne Closteriumarten geben, bei welchen die Poren direct gesehen werden können, für die weitaus überwiegende Mehrzahl aber ist die Tinction als Hilfs- mittel zum Nachweise der Poren unentbehrlich. Zweckmässig werden die ersten Färbungsversuche an Objecten mit dünner farbloser Zell- haut vorgenommen, z. B. an Cl. acerosum (Schr.) Ehrbg., das überall leicht zu erhalten ist und in Culturen auch unter ungünstigen Ver- hältnissen gut fortkommt. Ich wähle daher diese Species, um das Vorgehen bei der Färbung zu erläutern. Unter mehreren Exemplaren des (07. acerosum, die lebend mit der Pipette im Wassertropfen auf den Objectträger gebracht und vorsichtig mit dem Deckglase bedeckt wurden, wählen wir eines aus, dessen Inhalt möglichst transparent (d. h. frei von Fetttropfen, Schleimkugeln etc.) ist. Die Betrachtung bei homogener Immersion lässt zunächst eine feine, aber deutliche Längsstreifung der Zellhaut erkennen.‘) Leitet man nun vorsichtig eine sehr verdünnte wässerige Lösung von Methylviolett durch das Präparat, so erscheinen nach kurzer Zeit feine violette Pünktchen von gleicher Grösse, annähernd zu dichten Längsreihen geordnet, in der Zellhaut, welche im Uebrigen ungefärbt bleibt oder einen kaum merklich violetten Ton annimmt. Der Zellinhalt erleidet dabei anfänglich keine Veränderung, die Chlorophorenplatten bewahren ihre Form und lebhaft grüne Farbe, die Protoplasmaströmungen dauern ungestört fort. Bei fortgesetzter Zuleitung der Farbstofflösung ändert sich jedoch bald das gesammte Bild: Die Zellhaut selbst wird diffus und immer dunkler violett, es treten auch an der Innenfläche derselben gefärbte Punkte von ver- ‘) Wittrock und Nordstedt alg. exsicc. Nr. 46. ’) An frischem Material vom Rohrwiensee bei Stockwinkel in Ob.-Oest., selbstverständlich wieder bei homogener Immersion. °) Ebenso verhalten sich auch Cl. Lunula, Leibleini, Ehrenbergii, deren Zellmembran wie die von Cl. acerosum gewöhnlich als ungestreift angesehen wird. An vielen der kleinen oder sehr dünnen Arten ist von Längsstreifung auch bei Anwendung der stärksten Vergrösserungen nichts zu bemerken. Ob sämmtliche Arten, welche der Längsstreifung entbehren, auch porenlos sind (wie ich vermuthe), müsste erst festgestellt werden. 15 schiedener Grösse und unregelmässiger Vertheilung auf, endlich wirkt der Farbstoff auf die Chlorophoren, die Zelle wird getödtet und ihre intensive Tinction vereitelt die weitere Untersuchung. Leitet man dagegen, sobald die zuerst beschriebenen hkeihen feiner Pünktchen erschienen, Wasser durch das Präparat, so verblassen dieselben fast augenblicklich. Diese rasche Vergänglichkeit der Färbungsbilder und die Schwierigkeit, sogleich den richtigen Ton zu treffen, bilden ein sehr lästiges Hinderniss für genaue Beobachtungen und ich habe daher die Lebendfärbung meist nur bei Controluntersuchungen in Verwendung gezogen. Viel sicherer kommt man auf eine andere Art zum Ziele. Eine Anzahl von Exemplaren des Öl. acerosum wird im Wassertropfen auf den Objectträger gebracht, mit dem Deckglase bedeckt und zer- quetscht. Nach Wegspülung des ausgetretenen Zellinhaltes, nöthigen- falls nach Entfernung von Resten desselben durch wiederholtes Niederdrücken des Deckglases mit der Nadelspitze bleiben die leeren Zellhäute zurück. Es wird nun eine mässig verdünnte Lösung von Methylviolett durch das Präparat geleitet, bis die Zellhäute deut- lich, aber nicht allzu intensiv gefärbt sind. Sobald das erreicht ist, spült man den Farbstoff mit essigsaurem Kali (der officinellen Lösung) weg. Sofort werden die Zellhäute unter leichter Quellung fast vollständig entfärbt, dagegen treten die früher erwähnten Längs- reihen von Pünktchen, intensiv violett gefärbt, sehr auffallend her- vor. Da das Bild stundenlang unverändert bleibt, kann man das Präparat bequem auf das genaueste durchmustern. Man überzeugt sich leicht durch Einstellen der Randpartien, dass die Reihen vio- letter Pünktchen Poren sind, indem sie an den Rändern als kurze querverlaufende Linien erscheinen, welche die zarte und farblose Zell- haut durchbohren, man sieht auch, dass, während die gesammte Zell- haut gleichmässig mit solchen Poren versehen ist, stets an der Ver- einigungsstelle der beiden Zellhauthälften eine Zone porenfrei bleibt. Da durch die Behandlung mit essigsaurem Kali die zarte Längs- streifung der Zellmembran bei Cl. acerosum vollständig unsichtbar wird, so lässt sich nach solchen Präparaten nicht beurtheilen, ob die Poren wie bei den früher besprochenen Arten nur in den Furchen zwischen den erhabenen Längsstreifen vertheilt sind. So weit ich mich erinnere, konnte ich das an einem lebend gefärbten Individuum sehen, doch finde ich keine Notiz darüber. Ebenso leicht, wie bei Cl. acerosum, lassen sich in der ange- gebenen Art die Poren bei Cl. Ehrenbergii Menegh., Cl. Leibleinii Kuetz., (7. Lunula (Muell.) Nitzsch, ©. Pritehardianum Arch. nach- weisen. Dasselbe Verfahren führte auch bei den anderen von mir untersuchten Ölosterium-Arten meistens zum Ziele, freilich mitunter erst nach mehreren misslungenen Versuchen. Insbesondere bieten einige der Arten mit dicker, bräunlicher Zellhaut, wie Cl. costatum Corda und O7. angustatum Kuetz. Schwierigkeiten, theils wegen der 16 geringeren Transparenz der Zellhaut, theils wegen der stärker vor- springenden Längsrippen, welche es erschweren, an den Randpartien den Verlauf der Poren durch die Zellmembran als Querlinien zu verfolgen. Gerade auf den letzteren Punkt muss aber Gewicht gelegt werden, weil ıman sonst leicht Täuschungen unterliegen kann. Wenn man indessen eine grössere Anzahl von Individuen der betreffenden Art an Quetschpräparaten tingirt, so gelingt es wohl immer, an ein- zelnen derselben den Durchtritt der Poren durch die Zellmembran zu beobachten. Die geringe Transparenz der letzteren wird durch lichtstarke Systeme und Koch’sche Beleuchtung (Untersuchung bei weit geöffneter Blendung des Abb&@’schen Condensors) überwunden. Es würde den Rahmen dieses Aufsatzes überschreiten, wenn ich bei jeder der untersuchten Arten auf alle Details eingehen wollte; es ist das auch nicht nöthig, weil wesentliche Unterschiede in der Vertheilung der Poren nicht bestehen. Immer findet sich an der Vereinigungsstelle der Zellhauthälften eine porenfreie Querzone, bei den aus mehreren Schalstücken zusammengesetzten Arten') ent- spricht die Anzahl solcher Zonen und ihre Anordnung jener der Querstreifen. Im Uebrigen ist die gesammte Zellhaut bis an die äussersten Enden von Poren durchsetzt, welche gewöhnlich, aber nicht immer, auf die Furchen zwischen den Längsstreifen oder die Zwischenfelder zwischen den Längsrippen beschränkt und hier ent- weder zu Längsreihen geordnet oder regellos vertheilt sind. Zu er- wähnen wäre noch, dass, wie man sich leicht überzeugen kann, die von Hauptfleisch für 02. costatum, didymotocum und striolatum beschriebenen „Dellen“ der Zellhaut nichts anderes sind, als die Draufsicht der Poren. (Schluss folgt.) Alkanna Haussknechtii Bornm. spec. nov. Von J. Bornmüller (Weimar). Alkanna Haussknechtii Bornn. Syn.: A.primuliflora Hsskn. in Bornm. plantae exsice. Anatoliae orientalis a. 1889, no. 745, non Grisebach Spicil. II. p. 89—90. Planta perennans, glanduloso-pubescens pilisque longioribus e tubereulo ortis horizontaliter patentibus obsita, caulibus infra rosulam sterilem procumbenti-adscendentibus in apice 2—3 fidis; foliis rosu- laribus numerosis sublinearibus basi attenuatis, caulinis inferioribus oblongo-lanceolatis, superioribus semiamplexicaulibus calycem vix aequantibus; racemis fructiferis brevibusconfertis; calyeis rufescenti-hispidi post anthesin haud inflati deflexi laciniis lineari-lanceolatis obtusis; corollae glabrae pallido-sulphureae ') Vergl. darüber Hauptfleisch |. c. 17 tubo aoceo calycem conspieue superante, limbo amplo patulo; nueulis parvis vix elevato-carinatis, aequaliter tuberculatis. %. Habitat in Anatoliae orientalis collibus apricis regionis inferioris montis Logman et in vinetis „Kyrasdere“ ad Amasia; copiose quoque oceurrit in herbidis planitierum inter Amasia et Tokat. alt. 4—600 m s. m. Alkannae Haussknechtii affınis est A. Sartoriana Boiss. et Heldr. quae (sec. specimina in loco classico ad Naupliam a dl. Haussknecht anno 1885 lecta) distinguitur racemis fructiferis valde elongatis, mdumento breviore, nuculis dimidio majoribus, ca- lyce post anthesin aucto. A. primuliflora Griseb. biennis caulibus erecto-ascendentibus nec procumbentibus, multo minus hirsutis, inflorescentia fruc- tifera elongata, calyce fructifero aucto, foliis pilis e tuberculo ortis vix obsitis, corolla lutea insignis. Specimina originalia Grise- bachiana comparavimus. A. Pinardi Boiss. affınis quae (sec. Boiss. fl. Or. IV. p. 230— 231) planta non glandulosa, indumento aspero, tubo corollae Denen calyei aequilongo, “ealyce fructifero aucto, nuculis majoribus differt. Diese neue Art, in der ich an Ort und Stelle Alkanna Pinardi zu erkennen glaubte, ist von den erwähnten verwandten Arten besonders an dem gedrängten auch zur Zeit der Fruchtreife sich nicht ver- längernden Blüthenstande, sowie an den kleinen Fruchtkelchen leicht erkenntlich. Lebend ist sie von A. primuliflora, als welche ich sie auch vertheilt habe, auf den ersten Blick durch die hellen Blüthen mit dunkler Röhre und durch die vorhandene Blattrosette verschieden, die der macedonisch-thracischen Pflanze, welche ich im darauffolgendem Jahre 1891 am classischen Standorte bei Philippopel an der Dschiendemtepe (Iter Turcieum exsicc. no. 1) und bei Kavala an der macedonischen Küste (exsicc. no. 210) kennen zu lernen Gelegen- heit hatte, stets fehlen. Die von Stribrny aus Bulgarien (ges. am 6. Mai 1893) fälschlich unter dem Namen „4A. Orientalis Boiss.“ vertheilten Exemplare gehören gleichfalls zu A. primuliflora Griseb. A. Kotschyana DC. und A. Graeca Boiss. kommen bei Auf- stellung dieser Art nicht in Betracht, sie tragen anderen Habitus und völlig verschiedenes Indumentum. Namensänderung: Verbascum Amasianum Hausskn. et Bornm. —V. leptocladum Hausskn. et Bornm. spec. nov. in Bornm. plantae exsice. Anatoliae orientalis anni 1889 (no. 1249 ad Boghas- han et no. 1279 anni 1890 lecta in planitie Geldinghian ditionis Amasiae) non Boiss. et Heldr. Diagn. Ser. I. 12. p. 10, fl. Or. IV. p. 311—312. Weimar, 23. November 1893. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1894. 2 18 Ueber einige Zöcania-Arten. Von Dr. Karl Fritsch (Wien). II.') Lieania subcordata Fritsch. In meinem „Conspectus generis Licaniae“ ”) habe ich eine var. subcordata der Licania heteromorpha Bth. beschrieben, ’) welche sich vom Typus dieser letzteren Art durch die Blattform und auch durch die grösseren, etwas anders gestalteten Blüthen unterscheidet. Ich machte schon damals die Bemerkung, dass diese Pflanze „möglicher- weise eine neue Art“ sei, wagte es aber nicht, auf Grund eines einzigen Exemplares und ohne Kenntniss der Früchte dieselbe als solche zu beschreiben, namentlich mit Rücksicht auf die grosse Variabilität der Licania heteromorpha Bth. Als ich nun aber (Gelegenheit hatte, anlässlich eines kurzen Aufenthaltes in München die Chrysobalanaceen des dortigen Herbariums ‘) durchzusehen, da fand ich zu meiner angenehmen Ueberraschung Exemplare einer unbestimmten, von Martius gesammelten Zicania, welche unzweifelhaft mit der oben erwähnten var. subcordata identisch ist. Diese Exemplare waren aber zur Zeit der Fruchtreife gesammelt und die Früchte erwiesen sich von denen der Eicania heteromorpha Bth. wesentlich verschieden. Es ist somit an der specifischen Selbstständigkeit der Licania sub- cordata nicht mehr zu zweifelu. Ich veröffentliche daher hier ihre Art-Diagnose. Licania subcordata Fritsch. Licania heteromorpha var. subcordata Fritsch in Annal. d. naturh. Hofmus. (Wien) IV. p. 45 (1889). Rami robusti, glabri, lenticellis permultis obsiti. Folia brevis- sime petiolata, elliptica, utringue glabra, subtus concolora, hasi emarginata, apice valde obtusa, nervulis (imprimis subtus) graciliter reticulata. Inflorescentia terminalis, brevis, ramosa. ramulis suleatis, fulvo-tomentellis, (fructiferis valde crassis). Bracteolae minutae. Flores dense spicati, sessiles. Calyx depresso-globosus, fulvo-tomen- tellus, lobis expansis late triangularibus. Stamina ad 10, brevia. Stylus brevissimus, inclusus. Fructus subglobosus, tomento denso brevissimo fulvo obtectus, (siecitate) valde durus. Folia 8—10 cm longa, 5—6cm lata. Petioli 3—5 mm longi. Panieulae rami 3—5 cm longi. Calyx 2mm longus, 2—3 mm Jatus. Fruetus diam. 3cm; pericarpium 1’5 mm. ') Siehe diese Zeitschrift, Jahrgang XLII (1892). S. 6. °) Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmüseums (Wien). Band IV, S. 33—60. y°A..2.. 0.8.45: *) Herrn Professor Radlkofer gebührt für sein freundliches Entgegen- kommen mein herzlichster Dank! 19 Brasilien: Pohl] 4402, flor, (hb. Vindob.); Martius (Amazonas, „in silvis Japurensibus,“ „ad fl. Amazonum“), fruct. (hb. Monae.) Im Münchener Herbar fand ich auch Originalexemplare der Licania glabra Mart. und der mit ihr zusammenfallenden Licania costata Spruce (Herbarname, Spruce 2197). Diese Exemplare sind von Licania heteromorpha Bth. absolut nicht zu unterscheiden, wenn man keine Früchte hat. Letztere aber, welche Spruce offenbar zu der Bezeichnung „costata“ veranlasst haben, sind mit flügelartig vorspringenden Rippen versehen, während die wenigen kleinen Früchte von Licania heteromorpha Bth. (Spruce 1472), welche mir vorlagen, nicht deutlich gerippt sind. Nachdem aber die Ueberein- stimmung der beiden Pflanzen sonst (im Habitus, den Blättern und Blüthen) eine vollständige ist, ') so bin ich geneigt, dem in der Frucht liegenden Merkmale keine zu grosse Bedeutung beizumessen. Auf alle Fälle gehört Zicania glabra Mart. im Systeme nicht zwischen Licania mollis Bth. und Licania latifolia Bth., wohin sie Hooker fil. stellte, *) sondern unmittelbar neben Licania hetero- morpha Bth., zu der sie am besten als var. glabra mit der Diagnose „truetibus alato-costatis“ zu stellen ist. Bei dieser Gelegenheit sei auf zwei Druckfehler aufmerksam gemacht, die im ersten Theile dieser kleinen Mittheilungen über Licania-Arten stehen geblieben sind. Die von Rusby gemachte Pflanzenausbeute wurde nämlich nicht von Britten, sondern von N. L. Britton in New-York bearbeitet; die Zicania pallida dieses Autors wollte ich daher nicht Licania Britteniana, sondern Licania Brittoniana nennen, was hiemit richtig gestellt sei. In den von mir versendeten Separatabdrücken habe ich übrigens diese beiden Druck- fehler handschriftlich verbessert. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XI. Seneecio (Cineraria) Wagneri n. sp. Senecio e sectione Tephroseridis Rb. (Boiss. Fl. Orient. III. p- 385) perennis, araneoso-lanatus indumento detersili, foliis eras- siusculis, supra glabrescentibus, nitidis, subtus araneoso-canescentibus, margine calloso subrevoluto repandis, radicalibus integris, ob- longo-elliptieis, caulinibus inferioribus oblongo-lanceolatis, basi sessili attenuatis, superioribus decrescentibus, anguste linearibus, ') Vergl. meinen „Conspeetus“, S. 43. *) Flora Brasiliensis XIV. 2. p. 10. 20 utringue araneoso lanatis, corymbo simplici, 5—10cephalo, capi- tulis eradiatis, pedunculis araneosis eis subaequilongis vel longio- ribus suffultis, involueri atro-purpurascentis, tandem glabri phyllis latiusculis, lineari-lanceolatis, capitulum aequantibus, ovariis gla- bris, pappo corollae tubo luteo subbreviore. Planta 36—46 cm alta, folia radicalia 13—19 cm longa, 2'/,—4'/, cm lata, capitula 1'/), em alta. Habitu S. capitato (Wahlenb.) ovariis hispidis diverso similis, ejusque species vicaria orientalis videtur. Senecio Aucheri DC., cujus specimina in loco classico (in Juni- peretis convallium Olympi Bithyni a Pichlero anno 1874) lecta comparo, ligulis magnis, foliis tenuibus, involucri phyllis parce araneosis viridibus, praecipue autem habitu — S. rupicolus (Schur) capitulis, foliis dentatis in petiolum con- tractis phyllis araneosis — S. angustatus (Schur) pappo brevi foliis angustissimis — S. papposus (Rb.) peduneulis longioribus, anthodii phyllis an- gustioribus, pubescentibus, ceapitulis ligulatis — S. sulphureus (Baumg.) pappo brevi, anthodii phyllis villosis — S. procerus (Grb.) floribus magnis radiantibus, pedunculis laevi- bus, involucro subvilloso, pappo corollae tubum aequante — S. araneosus (Grb.) pedunculis laevibus, capitulis ligulatis, in- voluero puberulo — S. Transsylvanicus (Schur) non Boiss. (qui —= S. glaberrimus [Roch.] 1828") non DC. 1837) foliis basi abrupte in petiolum tenuem, lamina breviorem attenuatis, involuero albo-araneoso, capitulis ligu- latis — differunt. Habitat in saxosis graminosis accessu diffieilibus alpinis montis Balkan supra fontes Akderes prope Kalofer, ubi Idibus Augustis detexit oculatissimus et am. J. Wagner, cui speciem hanc pulcher- rimam dicare liceat. Budapest, 25. November 1893. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich. Von H. Braun (Wien). IV. Rosa dumetorum Thuill. var. Brachtii H. Braun. Frutex elatus dense ramificatus. Rami aculeati; aculeis plus minusve tenuibus, saepe flavescentibus vel rubescentibus. Stipulae lanceolatae, in lamina pilosulae, in marginibus, saltem in aurieulis, glandulis parvis purpurascentibus obsitae; aurieulis ") In montibus Rhodopes elatioribus haud rarus! Deest in Vel. Flora Bulgarica. 2] divergentibus, acutis. Petioli dense pilosi, plurimum eglandulosi, aculeolis parvis armati. Foliola 5—7 mediocria vel parva, ovata vel suborbiculato-elliptica, basin versus rotundata ve] subattenuata, utringue pilosa, subtus praecipue ad costam dense pilosa, simplieiter hine indeve irregulariter eglan- duloso-serrata, foliola terminalia subbreviter petiolata; apicem versusbreviter acuta velobtusiuscula. Bracteae pilosiu- sculae, dilatatae et saepe foliaceae, ceterum ut stipulae Pedunculi solitarii vel saepe 2—5 acoregati, laeves. heceptacula ellipsoidea. Sepala post anthesin reflexa, in marginibus tomentosa, petalis breviora, tria copiose pinnatifida, pinnulis subeglandulosis. Petala pulchre rosacea. Styli hirsuti, subelongati, discum super- antes. Discus valde conieus. Receptacula fructifera parva, ovoideo-subglobosa vel subglobosa. Dimensiones: Foliola 10— (15) —25 mm longa, 6— (12) — 20 mm lata; petioli foliorum terminalium 6—12 mm longi. Sepala eireiter 16 mm longa. Habitat in aggeribus et in pratorum marginibus ad urbem Vindobonam Austriae inferioris. Eine der zierlichsten und hervorragendsten Formen innerhalb der Gruppe der Rosa dumetorum Thuill. Besonders auffällig durch die kleinen, .eirunden, öfter fast kreisrunden einfach gesägten und + dicht behaarten Blättchen, die kleinen eikugeligen Scheinfrüchte, die tief rosenroth gefärbten Petalen, den kegeligen Discus und die über den Discus emporgehobenen verlängerten Griffel. Zunächst ist diese Form der Gruppe zuzählen, welche ich unter R. dumetorum in Beck’s Flora von Niederösterreich mit 1a bezeichnet habe. Von allen Formen dieser Gruppe zeichnet sie sich indess durch die kleinen Blättchen und kleine Scheinfrüchte, von R. dumetorum var. Walziana Borbas (in österr. botan. Zeitschr. 1891, S. 423 — R. dumetorum var. 1. subgallicana J. B. Keller in Haläcsy u. Braun Nachtrag zur Flora von Niederösterreich p. 274 (1882) non Borbäs: A magyar birodal. vadon term. rozs äi p. 505 et p. 510 pro subspecie Rosae Boissieri Crep. |1880]), der sie am meisten ähnelt, ist sie durch die über den stark kegelig geformten Discus säulchenartig vorragenden Griffel, kleine Blättchen und Schein- früchte leicht zu unterscheiden. Interessant sind vor Allem die Beziehungen, welche diese Form zu Rosa obtusifolia Desv. hat. Bekanntlich zählten die ersten Kenner der Gattung Rosa, wie Deseglise, Ripart und in früherer Zeit auch Meister Crepin die R. obtusifolia Desv. dem Formenkreise des R. dumetorum Thuill. oder den „Caninae pubescentes“ zu. In neuester Zeit fand sich indessen Cr&pin durch eingehende Studien über diese Form veranlasst, dieselbe dem Formenkreise der Rosa tomentella Lem. anzuschliessen. Seine Studien führten Crepin zur 22 Ueberzeugung, dass die R. obtusifolia zu den „Tomentellen“ die grösste natürliche Verwandtschaft besitze und demgemäss auch nicht mehr fernerhin dem Formenkreise der R. dumetorum Thuill. bei- zuzählen sei. Diese eben ausgesprochene Ansicht hat insoferne viel Bestechendes für sich, als ja, wie Cr&epin ausführlich erläutert, die grössere Summe der Merkmale der KR. obtusifolia Desv. und der R. tomentella Lem. beiden gemeinsam sind, und nur der Mangel an Drüsen an dem Laube der R. obtusifolia Desv. ein unterscheidendes Merkmal gegenüber der R. toment'lla Lem. abgibt, welches die Rhodologen veranlasst hat, beiden Arten in ziemlich entfernt stehen- den Gruppen — wie man zugeben muss, in etwas gezwungener Weise — einen Platz anzuweisen. R. obtusifolia Desv. ist im westlichen Frank- reich, so insbesonders in der Umgebung der Stadt Angers, häufig, und wie Cr&pin, der Gelegenheit hatte, viele Exemplare einer gründ- lichen Prüfung zu unterziehen, bemerkt, hat diese Rose die Be- stachelung, die Form der Blättchen, die fast seidige Behaarung der Blattunterseite, das Wachsthum ete., mit gewissen Formen innerhalb der Gruppe „Tomentellae“ gemeinsam. Crepin gab in neuester Zeit in mehreren Publicationen dieser Ansicht Ausdruck, so beispiels- weise in „Nouvelles Recherches & faire sur le Rosa obtusifolia Desv.“ in Bulletin de la Societe royale botanique de Belgique XXVI. II. (1887), ferner in dem „Tableau analytique des Roses euro- peenes“ ibidem XXXT. II.p. 81 et p. 91 (1891) und zuletzt in „Die Rosen von Tirol und Vorarlberg“ in Berichten des naturwissen- schaftlichen medicinischen Vereines in Innsbruck pro 1891/92, Seite 87 (1893). Es frägt sich nun, welchen Merkmalen be- hufs Eruirung der natürlichen Verwandtschaft grösseres Gewicht zugesprochen werden muss, den vieldrüsig gesägten Blättchen und- der theilweise mit Drüsen bedeckten Blattunterseite, oder anderseits der gleichen Bewehrung, Form und Behaarung der Blättchen, gleichen Wachsthumsverhältnissen, und man muss Ör&pin Recht geben, wenn er ersteren gegenüber den letzteren nicht jene Bedeutung und jenen Werth zuspricht, welche andere Kenner der Gattung Rosa veranlasst haben, beide Arten entfernt von einander in verschiedene Sectionen einzureihen. Die Gruppirung der Sectionen „Caninae* und „Rubi- ginosae“ ist, wie die vielen Zwischenformen zeigen, zum Theile eine rein künstliche und verfehlte. Die hier beschriebene R. Brachtii H. Braun hat nun die Form der Blättchen gleich denen der R. obtusifolia Desv. und R. tomentella Lem., die Behaarung der Blattunterseite ist dicht, wenn auch nicht fast seidig, dagegen ist die Bestachelung nicht robust, und sind die Stacheln am Grunde .nicht auffällig verbreitert, sondern sind ähnlich denen von R. dumetorum Thuill. Während die Petalen bei AR. obtusi- folia Desv. weiss, bei R. tomentella Lem. blassrosa gefärbt sind, erscheinen die Petalen bei R%. Brachtii H. Braun tief rosenroth gefärbt, wie die der AR. rubiginosa L. 23 Ich zog es vor. der Art der Bestachelung halber und zufolge des geringeren Induments der durchaus einfach gesägten Blättchen, die Form einstweilen der Gruppe der A. dumetorum Thuill. anzu- schliessen, weitere Studien in der Natur und vergleichende Cultur- versuche werden möglicherweise einen Aufschluss über die definitive Stellung dieser Rose gegenüber den Sectionen der „Caninae pube- scentes“ und „Tomentellae“ geben. Man sieht hier wieder eine jener intermediären Formen, welche auf den ersten Blick einer Form aus der Gruppe „Tomentellae“ ähneln, während die nähere Untersuchung ihr doch in vielleicht natürlicherer Weise einen Platz an Seite der Formen der AR. dumetorum Thuill. anweisen dürfte. Zugleich soll hier noch erwähnt werden, dass in Gesellschaft der in Rede stehen- den Rose Formen aus der Gruppe der Z. tomentella Lem. wachsen. Diese im Juni und Juli 1893 von mir gesammelte Form wird demnächstin Schultz „Herbarium normale“ und in einer der nächsten Centurien der „Flora exsiccata Austro-Hungarica“ ausgegeben werden. Ich habe diese Rose zur Erinnerung an Adalbert Bracht, k.u.k. Hauptmann im 52. Linien-Infanterie-Regiment benannt, correspon- direnden Mitgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften, so der königl. bayerischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg, der königl. sardinischen Akademie der Wissenschaften zu Turin etc. Derselbe sammelte viele kritische Formen um Verona, am Monte Baldo und Tasso. Viele Exsiccaten, seiner Hand entstammend, finden sich im Herbare des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien. Opiz benannte nach ihm eine Mentha, welche Deseglise in seiner „Deuxieme me&moire“ der Menthae Öpizianae in Bulletin de la societe d’etudes scientifiques d’ Angers 1882 extr. p. 6 ausführlich beschrieb, und welche Bracht im Jahre 1326 in Öber-Italien sammelte. Er fiel in der Schlacht bei Custozza am 25. Juli 1848. Beitrag zur Kenntniss der Laubmoosflora des Küsten- striches vom Görzer Becken bis Skutari in Albanien, Von Prof, Dr. Franz v. Höhnel (Wien). (Fortsetzung. '!) 110. Mnium euspidatum Hedw. Bis Pola verbreitet. Weiter südlich nicht gefunden. I11. Mnium affine Bland. Hügel bei Skutari, steril. 112. Mnium undulatum (Dill.) Hedw. Häufig noch bei Cattaro. 113. Mnium rostratum (Schrad). Diese verbreitetste aller Mnium- Arten fand ich nur im nördlichsten Theile des Gebietes. ') Vergl. Jahrg. 1893, Nr. 12. 24 114. 115. 116. 1317: 118. 149: 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 156. 137. 138. 139. 140. Mnium orthorrhynehum Br. Eur. Im Tarnovaner und Lippiz- zaner Walde im Küstenlande. Bartramia strieta Brid. Südlich von Cattaro, Hügel bei Sku- tari ce. fr. Bartramia pomiformis (L.). Rosenthal bei Görz. Bartramia Oederi (Gunn.) An der Strasse von Cettinje nach Rieka. Philonotis fontana (L.). Monte Santo bei Görz. Philonotis calcarea Br. Eur. Ebenda. Atrichum undulatum (L.). Scheint im südlichen Gebiete zu fehlen, da ich sie nur um Görz fand. Atrichum angustatum (Brid.). Bei Görz im Rosenthal und am Calvarienberg mit Frucht. Bei Budua im südlichsten Dalma- tien steril. Pogonatum aloides Hedw. Nur um Görz gefunden. Polytrichum formosum Hedw. Nur um Görz gefunden. Polytrichum piliferum Schreb. Im Rosenthal bei Görz. Diphyscium foliosum (L.). Ebenda. Leptodon Smithii (Diks.). Im Kaiserwalde bei Pola mit Frucht; an der Strasse von Cannosa nach Gravosa mehrfach steril (z. B- an der Platane von Oraschatz. Um Skutari mehrfach, an der grossen Platane des Han halbwegs zwischen Skutari und Medua, steril. Neckera crispa (L.).. Bei Görz und am Karst gemein. Noch bei Cattaro. Neckera complanata (L... Nur im Küstenlande und Istrien gefunden. Dieses bekanntlich selten fruchtende Moos mit reich- lichen Kapseln an einem Stamme im Panovitzer Walde. Neckera Besseri (Lobarz.). Im Rosenthal bei Görz steril. Homalia trichomanoides (Schrbb.). Ebenda. Leucodon sciuroides (L.). Im Lippizzaner und Panovitzer Walde nicht selten, reich fruchtend. Auch südlich von Skutari (Alba- nien die Var. morensis bei Rieka (Montenegro) und in der Lupa bei Cattaro. Antitrichia curtipendula (L.). Tarnovaner Wald. Leskea polycarpa Ehrh. Südlich von Skutari (Albanien). Anomadon attenuatus (Schreb.). Um Görz. Anomadon viticulosus (L.). Albanien: Hügel bei Skutari, bei Renzi. Im nördlichen Gebiete gemein. Pseudoleskea atrovirens (Diks.). Tarnovaner Wald steril. Thuidium tamariscinum (Hedw.). Panovitzer Wald (Görz). Thuidium delicatulum (L.). Um Görz. Thuidium recognitum (Hedw.). Montenegro: bei Rieka. Thuidium abietinum (L.). Wie es scheint, im südlichen Gebiete viel seltener als bei uns. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 158. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 25 Fabronia pusilla Raddi. An der Platane von Oroschatz (Dal- matien). Sporen 15. breit. (Diese Art ist für das Gebiet neu.) Habrodon Notarisii Schpr. Zweimal an Baumstämmen an der Strasse von Cannosa nach der Ombla gesammelt (Dalmatien). Pterygynandeum filiforme (Timm.). Nur um Görz gesammelt. Pterogonium gracile (L.). Im Panovitzer und Tarnovaner Walde bei Görz, südlich von Cattaro (Dalmatien) und bei Rieka in Montenegro. Ueberall steril. Oylindrothecium Schleicherü Br. Eur. In einer feuchten Thal- furche am Monte Santo bei Görz, reich fruchtend. Climatium dendroides (Hedw.) fand ich nur bei Görz (steril). Pylaisia polyantha (Schreb.). Ebenso. Isothecium Myurum Brid. fand ich nur im nördlichen Theile des Gebietes. Orthothecium rufescens (Diks.). Lippizzaner Wald bei Triest, steril. Homalothecium sericeum (L.). Im ganzen Gebiete gemein. Homalothecium Phillipeanum (Spruce). Tarnovaner Wald. Ptychodium plicatum (Schleich.). Tarnovaner Wald steril. Camptotheeium lutescens (Huds.). Im ganzen Gebiete häufig. Die Form mit geraden Buchten (var. fallax Phil.) mehrfach an der Strasse von Niegus über Cettinje nach Rieka. Brachytheecium salebrosum (Hoffm.). Auch in Albanien wie sonst häufig. Brachythecium Mildeanum Schpr. Rosenthal bei Görz. Brachythecium glareosum Br. Eur. Monte Santo bei Görz. Brachythecium velutinum (Dill.) Hedw. Im ganzen Gebiete, aber nicht so häufig als in Mitteleuropa. Brachythecium Rutabulum (L.). Ebenso. Albanien. Hügel bei Skutari. Brachythecium campestre Br. Eur. Im Rosenthal bei @örz, e. fr. Brachythecium plumosum (Sw.). Grojna bei Görz, ce. fr. Brachythecium rivulare Br. Eur. Kerkafälle bei Sebenico, steril. Brachythecium populeum (Hedw.). Um Görz gemein. Weiter südlich nicht gefunden. Sceleronodium Illecebrum (Schwgr.). Bei Gravosa; Hügel um Skutari steril. Eurhynchium eireinnatum (Brid.). Fast im ganzen Gebiete häufig. Bei Görz nicht gefunden. In Montenegro bei Rieka und am Ufer des Sees von Skutari. Albanien: Hügel von Skutari; bei Renzi. Steril. Eurhynchium striatulum (Spruce). Görz: Monte Santo, Tarne- vaner Wald; Istrien: Kaiserwald bei Pola; Montenegro: bei Rieka. Eurhynchium striatum (Schreb.). Wohl im ganzen Gebiete 190 (Budua, Zupa im südlichen Dalmatien). Die Var. meridionale bei Rieka (Montenegro). . Eurhynchium erassinervium (Tayl.). Bei Görz zwischen Peuma und Mauro; in Dalmatien bei Cattaro; in Montenegro bei Rieka; bei Skutari. Meist steril. . Eurhynchium Vaucheri (Lesq.). Im Lippizzaner Wald bei Triest. . Eurhynchium praelongum (L.). Im ganzen Gebiete. Auch bei Rieka (Montenegro), um Skutari und Renzi (Albanien). In Dal- matien bei Buduu. Steril. . Eurhynchium pumilum (Wils.). In Dalmatien bei Budua, Can- nosa und Lonzino (Gravosa); in Albanien bei Skutari. Steril. . Rhynchostegium tenellum (Diks.) Bei Görz im Grojnathale; Istrien: Kaiserwald bei Pola; Dalmatien: Gravosa, Park von Cannosa (hier sehr reichlich); an der Strasse von Cannosa nach der Ombla; bei Cattaro. In Albanien: bei Renzi. Meist c. fr. . Rhynchostegium curvisetum (Brid.). Bei Budua reichlich fruchtend. . Röhynchostegium confertum (Diks.). Bei Görz in der Grojna und im Rosenthal; Dalmatien: Cannosa und Lonzino bei Ragusa; Istrien: Kaiserwald bei Pola; Albanien: Renzi und Hügel bei Skutari. Fast stets mit Frucht. . Rhynchostegium Megapolitanum (Bland). Dalmatien: bei Can- nosa und Cattaro. Albanien: bei Skutari. Fast stets e. fr. . Rhynchostegium murale (Hedw.). Rosenthal bei Görz e. fr. . Rhynchostegium rusciforme (Weis). Görz zwischen Peuma und Mauro. In der Ombla und Kerka in Dalmatien. Die Var. Atlan- ticum am Tarnovaner Plateau. . Thamnium Alopecurum (L.). Bei Görz in Rosenthal, bei Pola ım Kaiserwald. . Plagiothecium dentieulatum (L.). Rosenthal bei Görz steril. . Plagiothecium silvaticum (L.). Ebenda. . Plagiothecium silesiacum (P. B.) Grojnathal bei Görz. . Amblystegium subtile (Hedw.). Lippizzaner Wald bei Triest, steril, . Amblystegium confervoides (Brid.). Zwischen Peuma und Mauro bei Görz. . Amblystegium serpens (L.). Bei Renzi (Albanien) steril; in Dal- matien nicht gesehen. . Amblystegium radicale Br. Eur. Grojnathal bei Görz. . Amblystegium riparium (L.). Quelle von Luti& bei Gravosa. ). Hymnum Sommerfeltii Myr. Kaiserwald bei Pola; Hügel bei Skutari. . Hypnum chrysophyllum Brid. Bei Görz häufig; Dalmatien; Budua, Zupa. . Hypnum stellatum Schreb. Bei Görz zwischen Peuma und Mauro. 9. Hypnum commutatum Hedw. Bei Görz in der Grojna; Abhang des Tarnovaner Plateaus. Hypnum filieinum L. Ueberall. Auch um Skutari. 27 191. Hypnum rugosum Ehrh. Rosenthal bei Görz. 192. Hypnum incurvatum Schrad. Lippizzaner Wald bei Triest; bei Görz am Calvarienberg und zwischen Peuma und Mauro. 193. Hypnum Vaucheri Lesqu. Mauer bei Solcano bei Görz. 194. Hypnum cupressiforme L. Bei Rieka (Montenegro); Budua (Dalmatien); Skutari (Albanien); die Var. subjulaceum bei Cattaro. 195. Hypnum arcuatum Ldbg. Am Fusse des Monte Santo bei Görz. 196. Hypnum Haldanianum Grev. Am Calvarienberg bei Görz. 197. Hypnum molluscum Hedw. Gesammelt bei Rieka (Montenegro), Budua, Cattaro und Görz. 198. Hypnum Orista castrensis L. Panovitzer Wald bei Görz. 199. Hypnum palustre L. Um Görz häufig. 200. Hypnum ceuspidatum L. Bei Görz und in der Zupa (südliches Dalmatien). 201. Hypnum Schreberi Wild. Im Rosenthal bei Görz. 202. Hypnum purum L. Durch das ganze Gebiet verbreitet. In Mon- tenegro bei Rieka, in Albanien nicht gesammelt. 203. Hylocomium splendens (Hedw.). Mit den drei folgenden nur im Görzer Becken gesammelt. 204. Hylocomium brevirostre (Ehrh.). 205. Hylocomium triquetrum (L.). 206. Hylocomium loreum (L.). (Schluss folgt.) Plantae novae Orientales. II. Von J. Freyn. (Prag.) (Fortsetzung. !) Vexillo 30 (nee 25) mm longo et forsan legumine; ab A. grandifloro Freyn differt stipulis et bracteis maximis et earum forma, capitulis pedunculo eis aequante (nec 3plo longiore) suffultis, stylo glabro. Insuper ab A. kirrindico Boiss., euius calycis dentes etiam reflexunt, differt indumento deficiente (nee velutino-griseo), stipulis herbaceis (nec membranaceis), foliolorum forma, pedunculis brevibus, bracteolarum defectu ete. Astragalus (LXV. Onobrychium) strigillosus Bunge, Boiss. Flor. Orient. II. 431. Nachdem die Früchte dieser Art bisher unbekannt waren, so folgt hier deren Beschreibung nach fast reifen Exemplaren, die Sintenis bei Tschinonbaba nächst Tossia am 12. Juli 1892 gesammelt hat. (Exsice. no. 4105b). ') Vergl. Jahrg. 1893, Nr. 12, S. 413. 28 Legumen cum rostro cire. 115 mm longum, 2'5 latum calyce subduplo longior lanceolatum compressum in rostrum recurvum eius dimidiam aequantem sensim attenuatum parce subadpresseque hir- sutum, ventre carinatum, dorso sulcatum. A. selulosus Boiss. et Bal. legumine calyce vix longiore oblongo (nec lanceolato) breviter mucronato (nee rostrato) parce setuloso (nec hirsuto) differt. A. strigillosus a Sintenisio anno 1892 lectus est: Paphlagoniae ad Tossia: in collibus ad Kawak Tscheschme die 7. junio (Exsicc. no. 4105); in declivibus ad Tschinonbaba, die 3. Junio (Exsiec. no. 4105b); in collibus ad Beschtscham, die 3. junio (Exsice. no. 4105c) et in collibus ad Suluk-Tscheschme die 21. majo (Exsicc. no. 3888). Astragalus (LXV. Onobrychium) sylorrhizus Freyn et Sint. ß. angustus Freyn et Sint. A typo (armeno) differt flo- rıbus minoribus, vexillo nempe 17 mm. tantum longo, vix emarginato, legumine sine rostro 7'5 mm longo, rostro breviore et foliolis dimidio angustioribus. Paphlagoniae ad Tossia: in collibus nudis ad Kawak Tscheschme die 7. junio flor. (Exsice. 4128) et in declivibus ad Tschinonbaba die 19. julio 1892 fructiferum (Exsiec. no. 4128b) leg. Sintenis! Astragalus (LXV. Onobrychium) Levieri Freyn. Vi- rens multiceps, nempe caudiculis e radice longa verticali numerosis crassiusculis plus minusve elongatis vel brevibus, reliquiis erassis emareidis stipularum et in fibras tenues solutis pe- tiolorum obsitis; caulibus brevissimis prostratis vel adscendentibus; stipulis conspieuis albidis inter se alte connatis a petiolo liberis membranaceis parce et adpresse sericeis parte libera ovatis acutis; foliis parvis brevissime petiolatis, foliolis 7”—8 jugis oblongo- elliptieis obtusis utrinque parce et adpressissime pilosis; pedun- culis folio brevioribus caulem aequantibus vel longioribus ad- scendentibus; capitulis paucifloris sub anthesi depresso-globosis sublaxis, bracteis triangulari-lanceolatis membranaceis nigro-hirsutis pedicellum subaequantibus; calyeis campanulato-tubulosi pilis praesertim nigris adpressis obsiti ore valde obliqui den- tibus atratis, 3bus superioribus subulatis, binis lateralibus triangu- laribus tubo circ. 6plo brevioribus; corolla (sieco saltim) caerulea; vexilli calyce subtriplo alis sexta parte carina sesqui longioris lJamina obovata emarginata; leguminibus semibilocularibus stipitatis sursum valde curvatis transverse reticulatis parce hirsutis subglabris, eylindrieis compressis in rostrum rectum eis '/,—'/;partem aequantem abeun- tibus, calyce 2'/,plo longioribus, dorso ad tertiam partem latitu- dine suleatis, ventre carinatis. 9. Augusto, Septembri. 29 Caucasi pars borealis, in jugo Tieberdinski perival dieto inter flumina Tscherda et Do-ut ditionis Kuban, in montibus supra jugum plus 3000 m supra mare die 2. sept. flor. et fruetif.; in latere boreali-oceidentali montis Elbrus (vulgo Minghi-tau) in monte supra flumen Kükürtli in rupibus ad 2800-3000 m s. mar. fruet. die 9. sept. 1890 legg. Sommier et Levier! Dimensiones: Radix ad ortum caudiculorum centimetrum et magis crassa; caudieuli 1—17 cm longi; folia cum petiolo eis aequillongo 3—8 cm longa, foliola 4—7 mm longa, 1—2'3 lata; calix fere 7 mm longus ad oras 2'3 ad basin 1'5 diametro; vexillum a medio subrecurvum 20 mm longum, lamina ad medium 6 mm lata; legumen circ. 12—15 mm longum, 2°5 latum. (Fortsetzung folgt.) Litteratur-Uebersicht. ) November 1893. Alföldi Flatt K. A „szerb-tövis“ öshazaja (Termeszettudomänyi Közlöny XXV.) 8°. 88. Beck G. R. v. Mannagetta. Die Königsblume (Daphne Bla- gayana Frey.) Wnr. ill. @arten-Zeitg. 1893. X. Hft. Gr. 8°. 6 S. Behandelt die genannte Pflanze nicht nur vom gärtnerischen Stand- punkte, sondern auch botanisch, bringt die Synonymie, Verzeichniss der Abbildungen; genaue Verbreitungsangaben. Borbäs Vineze. A szerbtövis hazaja es vändorläsa. (Mathem. es termeszettudomänyi közlemenyek. XXV.) 8°. 98 S. Handelt von der Heimat u. der Verbreitung von Xanthium spinosum L- Bresadola L, Hennings P. und Magnus P. Die von Herrm P. Sintenis auf der Insel Portorico 1884—1887 gesammelten Pilze. (Engler’s Botan. Jahrb. XVII. S. 489.) 8°. Öelakovsky L. Ueber den Blüthenstand von Morina und den Hüll- kelch der Dipsacaceen (Engler’s Botan. Jahrb. Bd. XVII. 5. Hft.) 892 23:8: 5 Taf, ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 30 Resultate: 4. Die Blüthenstände von Triplostegia und Morina sind Botryen aus Brachien (Dichasien, Doppelwickel), bei den übrigen Dipsaca- ceen einfache Botryen. 2. Die beiden Vorblätter der Blüthensprosse sind bei T'riplostegia stets, bei Morina nur ausnahmsweise entwickelt, bei den übrigen Dipsacaceen stets unterdrückt. 3. Der Aussenkelch wird von 4 quermedianen, über den Vorblättern stehenden Hochblättern gebildet und besteht aus 2 in einen Kreis zusammen- gezogenen Quirlen, von denen der mediane der erste ist; bei Triplostegia folgt noch ein zweiter, ebenfalls tetramerer Hüllkelch. 4. Der ursprünglich spiralige, 5zählige Kelch folgt auf die transver- salen Blätter des Hüllkelches ganz regelmässig, mit dem zweiten Blatte nach hinten, durch Ablast dieses letzteren ist er bei Morina 4zählig und diagonal geworden, sonst besteht der tetramere, orthogonale Kelch aus % alternirenden Blattpaaren, deren erstes wiederum median steht. Gelchowski St. Pızyezynek do znajomosci krajowych grzybow gnojowych. (Odbitka z Pamietnika Fizyografieznego. Tom. XII.) Gr.,8%..9: p. 1-Tab. Fungi fimicoli Poloniei. — Spee. nov.: Coprinus equinus. Crepin Fr. Mes excursions rhodologiques dans les Alpes en 1893. (Bull. de la Soc. roy. de Bot. de Belgique XXXIL. p. 44— 100.) 8". Die Abhandlung zerfällt in 3 Theile. Der erste schildert die vom Verf. unternommenen Ausflüge in Tirol und der Schweiz mit Rücksicht auf die rhodologischen Ergebnisse; der zweite bringt Abhandlungen über Rosa inciinata Kern., R. glauca Vill., R. corüfolia Fr., R. Tiroliensis Kern., R. Franzonü Chr., R. australis Kern.; der dritte Theil behandelt einige Rosen des Departement de l’Isere. In dem ersten Theile überrascht einiger- massen die Sicherheit, mit der Verf. Urtheile über die Rosenflora ganzer Gegenden abgibt, die er nur auf flüchtigen Excursionen kennen lernte, besonders dann, wenn sein Urtheil im Widerspruch steht mit dem von Fachmännern, welche die betreffenden Gebiete zum Gegenstande jahrelanger Studien machten. Freyn I. Neue Pflanzenarten der Pyrenäischen Halbinsel. (Bull. de »rl’Herb.: Boiss. V.ol. I: Nr:/ 10,)8%.77 8 Arabis Reverchoni Freyn, Genista Anglica L. ß. pilosa Freyn, Tri- folium Hervieri Freyn, Astragalus Arragonensis Freyn, Vieia Lusitanica Freyn, Valerianella Willkommiü Freyn, Scabiosa tomentosa var. cinerea Freyn, Leontodon Reverchoni Freyn, Linaria spuria Desf. var. glaber- rima Freyn, Thymus Portae Freyn. Hansgirg A. Mein letztes Wort über COhaetosphaeridium Prings- heimii Kleb. und Aphanochaete globosa (Nordst.) Wolle. (Botan. Centralbl. 1893. Nr. 50.) 8°. 3 8. Hansgirg A. Biologische Fragmente. (Botan. Centralbl. 1893. Nr Aanrsr 82: Heeg M. Hepaticarum species novae. (Revue bryologique 20. Ann. Nr. 39,8.18.P- Scapania verrucosa Heeg. Steiermark: Lobnitzgraben aın Bachergebirge (lg. Breidler), Riesachfall bei Schladming (lg. Heeg); Kärnten: ÖOber- sl Vellach (lg. Breidler). — Cephalozia elegans Heeg. Steiermark: Unterthal bei Schladming (lg. Heeg). Novak I. Die Flechten der Umgebung von Deutschbrod, nebst einem Verzeichniss der überhaupt in Böhmen entdeckten Arten. (Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Böhmen. VII. 1893. Nr. 1.) 8°. 66 8. — 2 Mk. Schrötter H. Ritter v. Ueber den Farbstoff des Arillus von 4A/- zelia Quanzensis Welw. und Ravenala Madagascarienses Sonn., nebst Bemerkungen über den anatomischen Bau der Samen. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. 1893.) 8°. 41 8. 2 Taf. Stapf O. The genus Trematocarpus. (Ann. of Bot. 1893. Nr. 9.) Triente A. Die Waldwirthschaft in den Alpenländern, insbesondere in Tirol. Innsbruck (Wagner). 8°. 77 8. —'60 Mk. Wettstein R. v. Ueber das Androeceum von Philadelphus. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch. XI. Hft. 8.) Gr. 8’. 5 8. 1 Taf. Ergebnisse: 1. Gelegentlich auftretende Missbildungen sprechen, ebenso wie die entwicklungsgeschichtlichen Studien Payer’s dafür, dass die zahlreichen episepalen Stamina der Philadelphus-Blüthe auf 4 Pri- mordien zurückzuführen sind. 2. Die episepalen Staubblätter von Ph. gehen aus 4 Primordien durch radiales und tangentiales Dedoublement hervor. 3. Gelegentlich treten auch bei Ph. die inneren epipetalen Stamina auf, wodurch sich die vollständige Uebereinstimmung der Androeceums von Ph. mit dem Saxifragaceen-Andr. und eine einfache Deutung der Gestalt der Stamina von Deutzia ergibt. Altmann R. Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. 2. Aufl. Leipzig (Veit u. Co.). 8°. 167. S. 34 Taf. — 32 Mk. Briquet I. La florule du mont Soudine (Alpes d’Annecy). (Rev. een..de Bot. V. Nr. 58.) 8°. 7 D. Ausführliche Erörterungen über Potentilla verna L., Sorbus Hostü Gremli, Athamantha Cretensis L., Serratula tinctoria L., Mentha longifolia Huds., Sideritis hyssopifolia L. Dippel L. Handbuch der Laubholzkunde. Beschreibung der in Deutschland heimischen und im Freien eultivirten Bäume und Sträucher. III. Theil. Berlin (P. Parey). Gr. 8°. 752 S. 277 Abb. — 25 Mk. Mit dem vorliegenden Bande schliesst das werthvolle Werk ab; der- selbe umfasst den Schluss der choripetalen Dicotylen (Cistineae- Serpen- tariae). Schon bei Erscheinen des ersten Bandes wurde auf die grossen Vorzüge dieses Werkes hingewiesen, das damals abgegebene Urtheil muss jetzt, nachdem jahrelang die beiden ersten Bände benützt und erprobt wurden, aufrecht erhalten werden. Die Vorzüge bestehen in der Vollstän- digkeit des Werkes, in den sorgfältigen Beschreibungen, in der Berück- sichtigung der Litteratur, in der selbständigen, auf Autopsie beruhenden 32 Bearbeitung zahlreicher schwieriger Gattungen. endlich in den Abbildungen, von denen so manche noch nicht oder mangelhaft illustrirte Objecte dar- stellen. Dass über manche der behandelten Pflanzen andere Botaniker eine abweichende Ansicht haben werden. kann Demjenigen, der die Schwierig- keit der Systematik so vieler „Laubhölzer“ kennt, nicht Wunder nehmen, zählen doch hieher Gattungen wie Rubus, Rosa, Spiraea, Prunus, Ber- beris, Philadelphus ete. — Ref. möchte nicht das abgegebene günstige Urtheil durch Anführung einzelner kleiner Mängel, die sich hie und da bemerken lassen, beeinträchtigen. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (Engelmann). 8°. p. Liefgr. 150 Mk. Liefrg. 95. 3 Bogen Text. 194 Einzelb. in 20 Fig. Gilg E. Stachyuraceae. Engler A. Gwuttiferae (einschliessend Hypericum von R. Keller). Liefrg. 96. 3 Bogen Text. 163 Einzelb. in 23 Fig. 1 Heliograv. Raimann R. Onagraceae, Hydrocaryaceae. Petersen O. G. Halorrhagidaceae. Festschrift zur Feier des 75jährigen Bestehens des botanischen Gartens „s lands plantentuin“ zu Buitenzorg auf Java. Leipzig (W. Engelmann). Gr. 8°. 426 S. 12 Lichtdr. 4 Pläne. — 14 Mk, Diese vom Director M. Treub unter Mitwirkung der Herren Burck, Smith, Janse, Romburgh herausgegebene, vom Verleger auf das beste ausgestattete Festschrift wird allen zukünftigen Besuchern von Buitenzorg (und deren Zahl wird ja von Jahr zu Jahr grösser) und auch anderen Botanikern vom Werthe sein. Für erstere insbesondere dadurch, dass sie einen eingehenden Führer durch den Buitenzorger Garten mit seinen Insti- tuten bildet, für letztere durch den reichhaltigen und gediegenen In- halt, der insbesondere in gedrängter Form einen Ueberblick über die Ergebnisse der bisher in Buitenzorg ausgeführten wissenschaftlichen Ar- beiten gibt. Haacke W. Gestaltung und Vererbung. Eine Entwicklungsmechanik der Organismen. Leipzig (Weigel). 8°. 345 S. 26 Abb. — 8 Mk. Müller Luise Grundzüge einer vergleichenden Anatomie der Blumenblätter. Gekrönte Preisschrift. (Nova acta der kais. Leop. Carol. Akademie. Bd. LIX. Nr. 1) 4°. 356. S. 22 Taf. — 30 Mk. Oels W. Pflanzenphysiologische Versuche für die Schule zusammen- gestellt. Braunschweig (F. Vieweg). 8°. 80 S. 77 Abb. — 4 Mk. Oliver D. Illustrations of the principal natural orders of the vege- table Kingdom. Plates by W. H. Fitsch. London (Chapman). 8°. 112 S. — 16 sh. Pfeffer W. Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen. Leipzig (Hirzel in Comm.). Gr. 8°. 247 S. 14 Holzschn. — 8 Mk. Schmidt K. E. F. Beziehungen zwischen Blitzspur und Saftstrom bei Bäumen. Halle (M. Niemeyer). 8°. 4 S. 1 Taf. 2 Fig. im Text. — 1 Mk. Schmidt A. Atlas der Diatomaceenkunde In Verbindung mit Gründler, Grunow, Janisch und Witt herausgegeben. Hft. 47. Leipzig (Reisland). Fol. 4 Taf. u. 4 Blatt Erkl. — 6 Mk. Schweinfurth G. Abyssinische Pllanzennamen. Eine alphabetische 9. 10. Aufzählung von Namen einheimischer @ewächse in Tigrinja, sowie in anderen semitischen und hamitischen Sprachen von Abyssinien unter Beifügung der botanischen Artbezeichnung. Berlin (Reimer in Comm.). 4°. 84 S. — 6 Mk. Flora von Oesterreich-Ungarn. Nieder-Oesterreich. Referent: Heinrich Braun (Wien). Quellen: Stockmeyer Dr. Siegfried. Zur Bildung des Meteorpapiers, in Sitzungsberichten der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. S. 23— 30 (1893). Zukal Hugo. Mykologische Mittheilungen in Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, S. 160 und S. 310. Bäumler J. A. Zur Pilzflora von Niederösterreich. VI. in Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. Abhandl. 1893. S. 277—293. Kerner Dr. A. v. Flora exsiecata Austro-Hungarica Nr. 2201 bis 2400 (1893). Beck Dr. G. v. Flora von Niederösterreich. 2. Hälfte II. Abth. S. 895—1396 (1893). Selbstverständlich kann ein erschöpfender Auszug der zahl- reichen Angaben dieses’Werkes an dieser Stelle nicht geliefert werden, da ohnedies Jedermann dieses wichtige Quellenwerk zur Hand haben muss, der sich mit der Flora von Niederösterreich überhaupt beschäftigt. Die Bearbeitung einzelner Gattungen werde ich übrigens an anderer Stelle eingehend besprechen. Buser R. Notes sur plusieurs Alchemilles critiques au nou- velles distrib. en 1893 dans la „Flora selecta“ de Magnier. St. Quentin. 8. 11 pag. Fritsch Dr. C. Ueber Veronica Dillenii Crantz in Sitzungs- berichten der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. 1393, S. 37. Waisbecker Dr. J. Beiträge zur Flora des Eisenburger Co- mitates, in Oesterr. botan. Zeitschr. S. 317, 319, 355 ete. 1893. Wettstein Dr. R. v. Die Arten der Gattung Euphrasia in Oesterr. botan. Zeitschr. 1893. VII. Heft. p. 240. Wiesbaur J. 8. J. Wo wächst echter Acker-Ehrenpreis? in Mitth. d. Section f. Naturkunde des Oesterr. Touristenclubs. 1893. Nr. 6. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1894. 3 34 11. Wohlfahrt R. W. D. J. Koch’s Synopsis der deutschen und schweiz. Flora. 3. Aufl. Herausgeb. v. Hallier. 12. Aust Carl (k.k. Bezirksrichter in St. Gilgen). Schriftliche Mit- theilungen über die Flora der Umgebung von Hainburg in Niederösterreich. 13. Baumgartner Julius cand. jur. Schriftliche Mittheilungen aus der Umgebung von Krems und aus dem niederösterreichi- schen Waldviertel. 14. Borbäs Vincenz Dr. v. Schriftliche Mittheilungen. 15. Haring Johann, Volksschullehrer in Stockerau. Schriftliche Mittheilungen über die dortige Flora. 16. Keller Alois, Bürgerschullehrer in Wien. Schriftliche Mit- theilungen. 17. Wiedermann Leopold, Pfarrer in Rappoltenkirchen. Schrift- liche Mittheilungen über die dortige Flora. A. Kryptogamen. a) Algae. Aus Quelle 1: Microcoleus chthonoplastes T’huret und Crlothrix parietina 'Thuret. Im Inundationsgebiete der Donau bei Wien. Aus Quelle 4: Hermiscia subtilis (Kütz.) Nr. 2387. In Sümpfen bei Leesdorf nächst Baden. Spirogyra Weberi Kütz. f. elongata Nr. 2390. In stillfliessendem Wasser bei Dornbach nächst Wien. Cosmarium Meneghinii Breb. Nr. 2391. Baden im Thermalwasser. Ohroococcus helveticus Naeg. Nr. 2397. Baden. ©. turgidus (Kütz.) Nr. 2398. Im Teiche des Doblhoffgartens in Baden. Melosira varians Ag. Nr. 2400. Schwechatfluss in Baden. b) Pilze. Aus Quelle 2: Halobyssus moniliformis Zukal. In Salz- lösungen in Wien beobachtet. — RBRhizophlyetis Tolypo- thrichis Zuk. n. sp. Öhytrideorum De Bary et Woronin. Auf Tolypothrix lanata Wrtm. Wien. Aus Quelle 4: Panus semipetio- latus Schaeff. Nr. 2362. Sofienalpe bei Neuwaldegg. Puceinia Cle- matidis (DC.) Nr. 2366. An Blättern und Blattstielen von Clematis Vitalba L. Baden. Hypozylon tuberosum (Scop.) Nr. 2370. Auf Stämmen und Zweigen von Betula verrucosa Ehrh. Bei Laxenburg. Öucurbitaria Laburni Pers. Nr. 2371. Auf abgestorbenen Zweigen von Cytisus Linneanus Wettst. Im botanischen Garten zu Wien. Pezizula carpinea (Pers.) Nr. 2377. Auf abgestorbenen Stämmen von Carpinus Betulus bei Hainfeld. Peziza vesiculosa Bull. Nr. 2378. Korneuburg. Aus Quelle 3): Quaternaria Persoonii Tul. Auf Fagus- ') Bei dem bedeutenden Umfange dieser Arbeit konnte ich nur die für Niederösterreich neuen Formen berücksichtigen. 35 Arten im Domgraben bei Weidlingbach. — Endoxyla austriaca Bäumler n. sp. Auf Carpinus-Stämmen im Parke von Schönbrunn. — Diatrype bullata (Hoffm.) Fr. Auf dürren Weidenästen im Dom- sraben bei Weidlinsbach, eine Form mit kürzeren Schläuchen. — Rosellinia aquwila (Fr.) De Not. var. byssiseda Fuckel. Auf faulenden Nussbaumästen im Krottenbachthale. — R. sordaria Fr. Rehm. Auf faulendem Holze am Sonntagsberg bei Rosenau. — Bertia moriformis (Tode) De Not. Auf einem morschen Strunke an der Thalhofriese bei Reichenau, auf alten Hölzern im Kreuzberg- walde bei Gross-Russbach. — Massaria macrospora (Desm.) Sace. Auf Buchenästen im Domgraben bei Weidlingbach. — Lepto- sphaeria agnita (Desm.) Ces. et De Not. Auf dürren Stengeln von Eupatorium cannabinum in Schluchten des Dreimarksteines. — L. Doliolum (Pers.) Ces. et De Not. Auf abgestorbenen Stengeln von Urtica dioica im botanischen Garten der Wiener Universität. — Ohleria obducens Winter. Auf altem, hartem Holze auf dem Sauberge bei Weidlingbach. — Trematosphaeria fissa (Fuck.) Winter. Auf entrindeten Aststückchen auf dem Sonnleitberge der Raxalpe. — Kalmusia Breidleri Bäuml. n. sp. Auf dem Innen- holze eines hohlen Rosskastanienstammes im Wiener Prater beim Lusthause — Melogramma spiniferum (Wallr.) De Not. Auf Wurzelholz bei der Sofienalpe; Domgraben bei Weidlingbach; im oberen Halterthale; bei Rekawinkel; am Sattelberge bei Pressbaum. — Lasiosphaeria hirsuta (Fr.) Ces. et De Not. Auf nassem, faulem Holze im Gföhler Walde. — L. spermoides (Hoffm.) Ces. et De Not. Auf alten Baumstrünken im Domgraben bei Weidling- bach, am Burgstall bei Piesting; bei Schwarzenbach, im Wiener Prater; bei Rekawinkel. — Herpotrichia nigra Hartig. Auf Pinus pumilio auf der Heukuppe der Raxalpe und im Saugraben des Schneeberges. — Winteria Zahlbrucekneri Bäumler n. sp. In ziemlich dichten Heerden an entblössten Föhrenwurzeln auf dem Sonntagsberge. — Cuecurbitaria Coluteae (Rabenh.) Auersw. Auf der Rinde von Colutea arborescens im Parke bei Hainburg an der Donau. — Cueurbitaria Coronillae (Fr.) Sace. Auf dürren Aestchen von Coronilla emerus im Wiener Walde bei Purkersdorf. — Strickeria obtusa (Fuck.) Winter. An einer Brunneneinfassung auf der Schafweide bei Neuhof im Marchfeldee — Colonectria Fuckelii (Nitsch.) Sacc. Auf feuchten Strünken bei Neuwaldege. — Claviceps nigricans Tul. In dem Fruchtknoten von Heleo- charis palustris im Wiener Prater. Nur die Sclerotium-Form. — - Phyllachora Podagrariae (Roth) Karst. Auf lebenden Blättern von Aegopodium bei Rekawinkel. — Glonium pygmaewm Karst. Auf alten Zäunen in Schwarzlacken bei Rekawinkel. — Godronia Urceolus (Alb. et Schw.) Karst. Auf dürren Aesten von Ribes rubrum in Gärten von Währing. — Xylographa parcallela (Ach.) Fr. Auf entblössten Stämmen auf dem Wechsel. — Naemacyelus 36 niveus (Pers.) Sacc. Auf Föhrennadeln bei Gutenstein. — Phaci- dium repandum (Alb. et Schw.) Fr. Auf Gakum am Gösing. — Patellaria inmelusa Karsten. Auf einem entrindeten faulenden Fichtenstamme am Aufstieg zum Jauerling bei der Baumgarten- mühle. -—- Lecanidion atratum (Hedw.) Rabenh. Auf Planken bei Gloggnitz. — Phyllostieta busxina Sacc. Auf lebenden Blättern von Buxus sempervirens im botanischen Garten der Wiener Universität. — Phyllostieta piricola Sacc. et Spey. Auf Birn- baumblättern in Gärten von Währing. — Phoma arundinacea (Berk.) Sace. Auf dürren Halmen von Phragmites am Haideteiche bei Vöslauu — Hadrotrichum Phragmitis Fuck. und Torula rhizophila Corda mit Vorigem am Haideteiche bei Vöslau. — Phoma conorum Sacc. Auf abgefallenen Fichtenzapfen bei Sieg- hartskirchen. — Phoma oleracea Sacc. Auf dürren Rhinanthus- Stengeln am Steinritzl bei Schwarzau im Gebirge. — Cytospora flavovirens Sacc. Auf dürren Aesten von Cornus sanguinea in Gärten von Währing. — Cytospora Vitis Mont. Auf dürren Weinreben bei Piesting. — Hendersonia eulmicola Sacc. Auf Halmen und Blättern bei Velm. — Septoria aegopodina acc. Auf lebenden Blättern von Aegopodium Podagraria im Parke von Neuwaldegg. — Septoria Clematidis rectae Sacc. Auf leben- den Blättern von Ölematis recta am Lusthausberge bei Vöslau. — Septoria cornicola Desm. (Sacc.) Auf lebenden Blättern von Cornus sanguinea bei Neuwaldegg. — Septoria? Galiorum El. et Maıt. Auf Blättern von Galium silvatieum bei Kritzendorf. — Septoria Heraclei Desm. (Sace.) Auf Blättern von Heracleum Sphondylium bei Neuwaldegg. — Septoria Populi Desm. (Sacc.) Auf lebenden Blättern von Populus nigra an der alten Donau bei Floridsdorf. — Septoria Rubi West. (Sacc.) Auf lebenden Blät- tern von Rubus bei Neuwaldegg. — Septoria scabiosicola Desm. (Sacce.) Auf lebenden Blättern von Knautia arvensis bei Vöslau. Neustift a. W. und Neuwaldeeg. — Septoria Soldanellae Sprg. (Sacc.) Auf lebenden Blättern von Soldanella alpina auf dem Wechsel. — Sphaeronemella fimicola March. Auf Rehmist in Währing gezogen. — Polystigmina rubra Sacc. Auf lebenden Blättern von Prunus domestica. — Gloeosporium Beckianum Bäum. n. sp. Auf Salix aurita zwischen Edlitzberg und Kronhof. — G. paradosum (De Not.) Fuck. Auf Blättern von Hedera Helix in Gärten von Hadersdorf. — Oylindrosporium Dietamni (? Rabenh.) Bäuml. Auf lebenden Blättern von Dietamnus albus am eisernen Thore bei Vöslau. — Libertella faginea Desm. (Sace.) Auf der Rinde von Buchenscheitern bei Tullnerbach. — Marsonia Violae (Pass.) Sacc. Auf Blättern von Viola bifolia auf dem Schneeberge. — M. Juglandis (Lib.) Sacc. Auf Blättern von Jugluns regia häufig. 31 Botanische Forschungsreise, Am 27. Juli reiste ich mit Herrn Joseph Stipanics, Ento- mologe, über Varna nach Burgas, besuchte hier die zunächst ge- legenen Erhebungen des Kara-Tepe-Gebirges, wo ich die seit Janka’s Zeiten nicht gesammelte Colladonia triquetra Vent. und die in Vele- novsky’s Flora Bulgarica vergessene Centaurea monacantha Boiss., wohl eine der seltensten Pflanzen Europas, sammelte. Nach kurzem Aufenthalte fuhr ich nach Emine und sah unterwegs zu wiederholten Malen die erwähnte prächtige Centaure«. Eminehat eine trostlose Um- gebung, welche in botanischer Hinsicht gar nichts bietet; es waren nur kahle oder doch schon abgeweidete Bergabhänge zu schauen; auf dem Cap Emine selbst sammelte ich den für Bulgarien neuen Thy- mus Kosteleckyanus Opiz; ich verliess deshalb Emine so rasch als möglich und hielt mich in Monastirkiöj 3 Tage auf, wo ich wieder einige blühende wunderschöne Exemplare der Centaurea monacantha entdeckte. Auffallend war es, dass diese Pflanze hier an grasigen freien Plätzen mitten in den Wäldern des Emine Balkans gedieh, denn ich hatte sie immer nur zwischen Paliurus-Sträuchern der Hügelgegend gesehen. Erwähnenswerth sind noch Zonicera Etrusca Sav., Pyrethrum millefoliatum W., Knautia orientalis L. und Di- anthus moesiacus V.P. Von Monastirkiöj fuhr ich auf einem Ochsen- wagen direct nach Slivno. Nächst der Brücke, welche über den Hadzi-Bach führt, entdeckte ich Lotus strietus F. M., da ich aber unterwegs ein heftiges Fieber hatte, hoffend, dass ich diese werth- volle Pflanze am Originalstandorte bei Karnabad am Strandza-Teiche wieder auffinden werde, legte ich nichts davon ein. Der 4tägige Weg führt grösstentheils zwischen schlecht bestellten Aeckern und durch mit Paliurus, Quercus, hie und da Crataegus, Pyrus, Rosa- Gestrüpp bewachsene Hügelgegenden. Der Strandza-Teich ist jetzt schon zum grössten Theile abgelassen, die Stelle wenigstens, wo Janka seinerzeit seinen Lotus albus entdeckt hat, ist gegenwärtig trocken gelegt. In Slivno brachte ich 2 Wochen zu, unternahm wiederholte Ausflüge auf den Sinite-Kamen und Catalkaje, die zwei interessan- testen Berge der Umgebung. Die Flora des Catalkaje ist besonders interessant und reich; es ist dies ein von Westen gegen Osten ziehender, südwärts durch viele Thäler zerklüfteter Felsenrücken ; jeder Kamm, jede Schlucht bietet etwas Eigenartiges, etwas Neues. Auf der Spitze sammelte ich Seseli purpurascens Jka., Thymus comptus Friv., auf den grasigen Abhängen unter der Spitze Lotus angustissimus L., Iris balcana Jka. Pterocephalus plumosus (L.), Campanula species campanulae rotundifoliae affınis dentibus caly- einis brevissimis diversa, Lamium bithynieum DBenth., Oytisus mediterraneus Pant., ©. lasiosaemius Boiss. neu für Europa!, ©. Fri- valdszkyanus Deg. n. sp.. Dianthus bnevifolius Friv. und Noeanus 38 Boiss., Stachys Cassia Boiss., Lysimachia atro-purpurea L., Poten- tilla Benyitzkyi Friv., Verbasceum humile Jka., V. glabratum Friv.;, auf - den Abhängen des Sinite Kamen entdeckte ich den vierten der bisher bekannten Standorte von Oleome aurea (el. (neu für Bulgarien!) und Euphrasia tatarica Fisch. Auf Felsen bei dem Dorfe Sotir: Astra- galus Parnassi Boiss., Polygala Hohenackeriana F. M. subsp. Bul- garica Vel. Von Slivno fuhr ich über Nova und Stara Zagora nach Sipka, von wo ich am 5. August einen $tägigen Ausflug über den Sipka- Berg, das Kloster und die Stadt Gabrova und durch den Pass zurück in das Dorf Sipka antrat. In der Nähe des Klosters Gabrova fand ich viele prächtige Exemplare des Kirschlorbeers, Prunus Lauro- cerasus L. in schönster Frucht! Auf der Sipkahöhe sammelte ich die von Velenovsky nicht angeführte Campanula divergens W. (schon von Friv. angegeben). Menschenknochen und Geschoss- fragmente zeigen jetzt noch handgreiflich die Spuren der furchtbaren Schlacht, die hier gefochten wurde. Sipka verliess ich bald, um in der interessantesten Gegend des Balkangebirges, nämlich in der Um- gebung von Kalofer, umsomehr Zeit zubringen zu können. Mein erster Weg führte mich zum Wasserfall des Akdereflusses, ein Aus- flug, den ich nie in meinem Leben vergessen werde. Die Akdere stürzt vom Dache des Jumruktal über eine 40—50 m hohe Felsen- wand, welche, links und rechts vom Flusse bogenförmig weiter- ziehend, sich im Gebirgsstocke des Jumruktal allmählich verliert. Diese Felsenwand, verhältnissmässig nicht gross, birgt doch die grössten Schätze des Balkangebirges! Zwei ganze Tage verbrachte ich an dieser Wand und konnte in zwei Tagen nicht einmal jeden Vorsprung, eine jede Spalte, welchen man eben beikommen kann, durchforschen. Ranunculus- incomparabilis Jka., Nasturtium thraci- cum Grb., Centaurea Kerneriana Jka., Seseli purpurascens Jka., Primula frondosa Jka., Lilium Jankae Kern., Allium Webbi (lem, und A. sibirieum L., Senecio Wagneri Deg. spec. nov., Delphinium fissum W. K., das prächtige seltene Verbascum Hinkei Friv., Cirsium ligulare Boiss., Bupleurum polyphyllum Led., Potentilla Haynal- «liana Jka., Scrophularia aestivalis Grb., Sawifraga pseudosancta Jka., Alsine Sawifraga (Friv.), Haberlea rhodopensis Friv., Gentiana bul- garica Vel., Silene Lerchenfeldiana Bmg., Genista Frivaldszkyana Boiss., Doronicum macrophyllum Fisch. (= D. Orphanidis Boiss.), Satureia Wiedemanniana Lall., Rhynchocoris Elephas Grb., Hieracium rhodopeum Grb., H. taygeteum Boiss. und H. sparsum Friv., Cen- taurea Kotschyana Heuff., Achillea sp.nov. A. Schuriü Schltz. affınis, Scorzonera rosea W. K., Carum graeeum B. H., Conyza alata Bmg., Mulgedium sonchifolium V. P. Silene Waldsteinii Gr. (= S. clavata Hmpe.), Rosa hungarica Kern., R. Bulgarica Borb. n. sp. und Degeniana Borb. n. sp. ete. schmücken diesen „rocher de fleurs“ und die umliegenden Erhebungen. 3) Bald hierauf machte ich einen Ausflug auf den „Mara-Gidik“ (2330 m), den Rozalitipass, Bydoroza, und brachte bei meiner zweiten Tour 6 Tage im hohen Balkan zu. Diesmal entdeckte ich unter dem Felsen Bydoroza ober dem Monastir-Bache den prächtigen Senecio Othonnae M. B., der seit Janka dort nicht gefunden (wahrschein- lich auch nicht gesucht) wurde; bei Velen. Fl. bulg. fehlt diese Art und Rhinanthus Wagneri Deg. n. sp., von Rh. alpinus Bmg. durch die kurzen breiten Bracteen verschieden. Nachdem ich noch Karlovo besuchte, wo ich im Thale Sutu- rum die Campanula lanata Friv. (leider nur in einem Exemplare) einlegte, fuhr ich nach Stanimak, um das dort im vorigen Jahre entdeckte Peucedanum macedonicum Jka. in Frucht zu sammeln (dies dürfte wohl Velenovsky’s P. arenarium sein) und kehrte am 1. September nach Budapest zurück. Csakathurn, am 19. October 1893. Hans Wagner. Personal-Nachrichten. In Wien starb am 2. December 1893 nach langem Leiden der Professor der Botanik an der Universität und Hochschule für Bodencultur Dr. Josef Boehm im Alter von 62 Jahren. Custos Dr. Günther Beck von Managetta wurde durch die Verleihung des österr. Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. Der Leiter des botanischen Gartens in Schönbrunn bei Wien, A. Umlauft, wurde zum k. u. k. Hofgarten-Direetor ernannt. Geheimrath Prof. Dr. N. Pringsheim feierte am 30. No- vember seinen 70. Geburtstag. Aus, diesem Anlasse wurde ihm von einem grossen Kreise deutscher Botaniker ein Jubiläumsgeschenk in Form eines Albums überreicht. Prof. Dr. S. Schwendener wurde zum Geheimen Regierungs- rath ernannt. Prof. Dr. A. Batalin wurde zum Director des botanischen Gartens in St. Petersburg ernannt. | Dr. A. Möller ist von seiner nach Brasilien unternommenen Studienreise zurückgekehrt. (Botan. Centralbl.) Miss Anne Pratt ist im 87. Lebensjahre gestorben. Inhalt der Jänner-Nummer. Stephani F. Eine neue Lebermoos-Gattung. S. 1.— Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 5. — Lütkemüller Dr. J. Die Poren der Desmidiaceengattung Closterium Nitzsch. S. 11. — Born- müller J. Alkanna Haussknechtii Bornm. spec. nov. S.16.— Fritsch Dr. Karl. Ueber einige Licania-Arten. S. 18. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzen- arten. S. 19. — Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich. S. 20. — Höhnel Dr. Franz v. Beitrag zur Kenntniss der Laubmoosflora des Küstenstriches vom Görzer Becken bis ee in Albanien $S. 23. — Freyn J.' Plantae novae Orientales. S.27. — Litteratur-Uebersicht. S. 29. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Braun H. Niederöster- reich. S. 33. — Botanische See S. 37. — Personal-Nachrichten. S. 39, — Inserate. S. 40. 40 INSERATE. Herder sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau. — B. Herder, Wien I, Wollzeile 33. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Westermaier, Dr. M,, Kompendium der allgemeinen Botanik für Hochschulen. Mit 171 Figuren gr. 8°. (VIII u. 310 S.) M. 3.60; geb. in Halbleder mit Goldtitel 7. 4. Soeben erschien: Dr. 6. Baenıtz, Herbarıum Europaeum. Lief. 75 (108 Nr.) und 76 (102 Nr.): Mitteleuropa. 13, resp. 12 Mk. Lief. 77 (40 Nr.): Skandinavien, Russland, Italien und Frankreich. 6 Mk. Lief. 78 (78 Nr.): Spanien und Portugal. 17 Mk. Lief. 79 (50 Nr.): Bosnien, Bulgarien, Griechenland und Macedonien. 12 Mk. Lief. 80 (51 Nr.): Kleinasien Paphlagonien. 12 Mk. Inhaltsverzeichnisse können gratis bezogen werden durch den Heraus- geber: Dr. C. Baenitz in Breslau (Gr. Fürstenstrasse 22, I). Die direeten P. T. Abonnenten der Oester- reichischen botanischen Zeitschrift ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1894 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ,„‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und IIl a2 Mark. X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXX1—XLI a 10 Mark. Dieser Nummer liegt bei: 7. Offerten-Liste des Thüringischen Bota- nischen Tauschvereins. Herbst 1893. — Titel, Umschlag und Index zu Jahrgang 1893. — Tafel |. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N" 2. Wien, Februar 1894. Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüthen- morphologie. Von Prof. E. Heinricher (Innsbruck). 3. Studien an den Blüthen einiger Serophulariaceen. Meine Studien an Iris) hatten es zur Folge, dass ich mit einiger Vorliebe auch bei anderen Pflanzen nach Bildungsabweichungen ausblickte, welche als Rückschlagserscheinungen aufgefasst werden könnten. Die durch ihre so mannigfach abgestufte Reduction im Andröceum an sich überaus lehrreiche und interessante Familie der Scrophulariaceen versprach ein in dieser Hinsicht besonders günstiges Resultat. Obschon nicht zu viel Zeit diesen Beobachtungen gewidmet wurde, so muss ich doch hervorheben, dass die Ergebnisse hinter der Erwartung zurückgeblieben sind. Bildungen, welche striete als Rückschlag aufgefasst werden können, wurden wenige gefunden. Immerhin sollen sie hier mit- getheilt und, an sie angereiht, einige Fälle besprochen werden, welche insoferne lehrreich sind, als sie zunächst ausserordentlich an Rück- schlagserscheinungen gemahnten, bei genauerer Untersuchung aber als anders zu Stande gekommen sich erwiesen. Die Verlässlichkeit der Autoren muss bei solchen Fragen ganz besonders beachtet werden. Eichler, welcher in seinen Blüthendiagrammen derlei Rückschlags- erscheinungen sorgfältig zu verzeichnen pflegte, erwähnt bei den Serophulariaceen wenig Diesbezügliches, und in der übrigen Literatur, ‘so reich sie an Mittheilungen über andere teratologische Erschei- nungen bei dieser Familie ist, vermochte ich nur einige hieher gehörige Fälle ausfindig. zu machen. Auf diese soll später zurück- gekommen werden. ') Vergl. diese Zeitschrift 4890, Nr. 9 und 1891, Nr. 2. °) Versuche über die Vererbung von Rückschlagserscheinungen bei Pflanzen, Ein Beitrag zur Blüthenmorphologie der Gattung Iris. Pringsheim’s Jahrb. Bd. XXIV. Dort finden sich auch die früheren Veröffentlichungen über diesen Gegenstand angeführt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1894. %k 42 Fruchtbarwerden des Staminodiums bei Pentastemon-Arten. Mein Augenmerk richtete sich vor Allem auf jene Gattungen, welche das hintere Staubgefäss in staminodialer Ausbildung noch besitzen. Hier war ein ab und zu eintretendes Fruchtbarwerden, ein Rückschlag, am ehesten zu erwarten, und gewiss um so eher, je kräftiger die Ausbildung des Staminodiums normaler Weise noch er- folet.') Dementsprechend scheinen in der That die Rückschlagserschei- nungen in der Gattung Pentastemon recht häufig zu sein. Hier ist das Staminodium ja eigentlich kein rudimentäres Gebilde. Nur die Anthere des Staubblattes schlägt fehl, das Filament (und eventuell der Antherentheil) aber haben sich zu einem Organ mit eigenartiger biologischer Funetion umgestaltet, wie Delpino, ) Kerner‘) und Errera‘) erläutern. Im Zusammenhange damit steht auch die ent- wickelungsgeschichtliche Thatsache, dass bei Pentastemon das Staminodium nicht nur gleichzeitig mit den fruchtbaren Staub- gefässen, sondern auch in gleicher Stärke auftritt.‘) Beobachtungen über Rückschlag, Auftreten eines Staubblattes an Stelle des Staminodiums, hat für Pentastemon Hartwegi Errera‘) mitgetheilt. In seiner, an interessanten phylogenetischen Erörterungen reichen Mittheilung, wird das Vorkommen der verschiedenartigsten Uebergänge zwischen Staminodium und vollkommen ausgebildetem - Staubblatt erwähnt.‘) Auch hat Wettstein‘) Uebergangsbildungen vom Staminodium zum fruchtbaren Staubgefäss beobachtet, wie dies aus den Abbildungen O, P, @, Fig. 22, seiner Bearbeitung der Serophulariaceen in Engler-Prantl’s „Natürlichen Pflanzen- familien“ hervorgeht. Im Texte wird darüber nichts erwähnt, doch “ ist es wahrscheinlich, dass es sich hiebei um das hintere unpaare Staubblatt handelt. Ich selbst habe an zwei Pentastemon- Arten diesen Rückschlag beobachtet. 1. Pentastemon barbatus Nutt. (Chelone barbata Cav.). Eine Blüthe, welche ich 1889 im botanischen Garten zu Innsbruck fand, zeigte, bei im Uebrigen vollständig normalem Verhalten, das Stamino- dium durch ein Staubblatt ersetzt. (Fig. 1: a.) Dasselbe hatte die eine Antherenhälfte vollständig entwickelt, die andere war ver- ') Pelorien blieben unberücksichtigt. ®) Ulteriori osservazioni sulla dieogamia nel regno vegetale, in Atti della Soecietä italiana di scienze naturali. Vol. XI und XII, 1869. ) Die Schutzmittel der Blüthen gegen unberufene Gäste. S. 241. *) Sur les Pentstemon gentianoides et Pentstemon Hartiwegi. (Extrait du Bulletin de la Societe royale de botanique de Belgique, t. XVIL, 1878.) °) Eichler, Blüthendiagramme, Bd. I, S. 212. 2): Aue: 027 $: 498: *) Andererseits berichtet Errera (S. 195) auch über Fälle von weit- gehender Reduction des Staminodiums, und sogar völliger Unterdrückung desselben. Gleiche Beobachtungen liegen auch von W. Ogle (Pop. Seience Rev., Jan. 1870, S. 51) vor. 2) S. 45, 43 kümmert. Die starke Behaarung, welche das Staminodium auszeichnet, fehlte gänzlich. 2. Pentastemon digitalis Nutt. Eine Blüthe, welche 1888 im botanischen Garten zu Graz beobachtet wurde, hatte an Stelle des Staminodiums ein vollkommen entwickeltes Stamen. (Fig. 1, «.) Die drüsige Anschwellung, resp. Nectarienbildung, zeigten hier aber die beiden vorderen Staubblätter; auch hatte dieses Paar die kürzeren Filamente.') Fig. 1. Das Diagramm Fig. 1, d erläutert eine Blüthe der gleichen Inflorescenz. Auch hier ist das unpaare, gewöhnlich als Staminodium entwickelte Staubblatt fertil, hingegen sind die beiden vorderen Stamina nur steril, als Staminodien, vorhanden. Die beiden hinteren, paarigen Staubgefässe haben die kürzeren Filamente und tragen an der Basis die Nectardrüsen. Im Anschlusse an diese Blüthen mit fertilem hinteren Staub- blatte gebe ich noch das Diagramm (Fig. 1, d) einer hexameren Blüthe, welche der gleichen Inflorescenz -von Pentastemon digitalis angehörte, wie die in den Diagrammen b und c dargestellten. Mit der hexameren Krone alterniren sechs Staubblätter, von denen die zwei hinteren die längsten sind, das mittlere Paar hat symmetrisch s-förmig gekrümmte Filamente und am Grunde derselben die Nectar- drüsen; die beiden vorderen sind als Staminodien ausgebildet, die Filamente sind etwa 4 mm weit der Krone angewachsen und krümmen sich dann in starkem Bogen nach hinten. Bemerkenswerth ist bei allen diesen Blüthen von Pentastemon digitalis, dass, bei allem Wechsel der Verhältnisse, doch die Symmetrie in jeder ein- zelnen Blüthe streng durchgeführt erscheint.’) ') Die Nectarieneinrichtung bei Pentastemon und Chelone scheint zu- erst von Delpino beschrieben worden zu sein. (Vergl. F. Hildebrand's Aufsatz: „F. Delpino’s weitere Beobachtungen über die Dichogamie im Pflanzenreich mit Zusätzen und Illustrationen“, Bot. Ztg. 1870, 8. 667). Er sowohl als Kerner sagen, dass die Neetarienbildung den oberen, hinteren und kürzeren Staubblättern zukommt. In der That scheint dies das normale . Verhalten zu sein; das Vorkommen gelegentlicher Ausnahmen erweist die oben besprochene Blüthe. In vollständig pelorischen Blüthen von P. Hart- Ber entbehren nach Errera (S. 489) sämmtliche Staubblätter der Nectarien- ildung. ?) Die Symmetrieebene der letztbesprochenen Blüthe dürfte übrigens eine Re 44 Hexamere Blüthen von Digitalis purpurea L., D. ambigua Murr. und D. orientalis Lam. Mein Assistent, A. Wagner, fand 1891 im Innsbrucker botanischen Garten eine Blüthe von D. purpurea mit fünf Staub- blättern, die vorerst als eine solche mit. infolge Rückschlages aus- gebildetem, hinterem Staubblatt aufgefasst wurde. Ebensolche Blüthen fand ich 1892 in grösserer Anzahl an einer Inflorescenz von D. ambigua Murr., welche Digitalis zu Collegszwecken vom Patscher- berge bei Innsbruck geholt worden war. In beiden Fällen handelte es sich in Wirklichkeit um hexamere Blüthen, gebaut in der Art, wie sie das Diagramm in Fig. 2, 5 klarlegt. Kelch und Krone sechs- gliedrig, Staminalkreis aber nur fünfgliedrig, wegen Ausfalles des medianen hinteren Staubblattes. Im Diagramm ist eine solche Blüthe von einer atavistischen, welche das fünfte Staubgefäss ausgebildet hätte (vergl. Fig. 2, «), allerdings sehr verschieden. Fig. 2. Era MN (r \ DIES c In der Wirklichkeit ist aber eine Täuschung leicht möglich. Denn, 1. verdeckt die glockige Krone zunächst den Kelch; 2. hat man in der That nur fünf Kronenzipfel vor sich und übersieht leicht die Thatsache, dass die Unterlippe hier einen Lappen zu viel hat und die Oberlippe bei Digitalis aus zwei, in einen anscheinend einheitlichen Theil verschmolzenen Kronenlappen besteht; endlich 3. und das ist das Täuschendste, kommt das in Wirklichkeit vorne median stehende Staubblatt durch Krümmung des Filamentes nach hinten zu liegen und wird in der Corollenglocke dort sichtbar, wo in einer atavistischen Blüthe das infolge Rückschlages entstandene Glied erscheinen sollte. Eine kleine Abänderung zeigten zwei Blüthen aus der Inflores- cenz von D. ambigua, indem das vordere Kelchblatt nicht aus- gebildet und nur die Corolle vollzählig (sechsgliedrig) war, der Staubblattkreis aber, ob Ausfalles der beiden medianen Glieder ganz in der Art wie in normalen Blüthen ausgestaltet erschien (Fig. 2, ce). schräge Lage gehabt haben, da, wie die folgend zu besprechenden hexameren Blüthen von Digitalis zeigen, bei Hexamerie immer zwei Kelchblätter in die Medianebene fallen, wie es das Diagramm Fig. 1, d auch andeutet. Leider wurde nur die Corolle dieser Blüthe aufbewahrt, und konnte zur Zeit der Untersuchung Ausbildung und Lage der Kelchabschnitte nicht festgestellt werden. 45 Die hexameren Blüthen unterscheiden sich in der Tracht kaum von den in der Inflorescenz überwiegend vorhandenen normalen. Im Laufe des vergangenen Sommers, als diese Zeilen schon geschrieben waren, kam mir noch ein sehr reichblüthiger Spross von D. orientalis Lam. aus einem Innsbrucker Privatgarten in die Hände. An diesem fanden sich gewiss an hundert hexamere Blüthen, in den Ausbildungsstufen der Diagramme Fig. 2, 5 und ce. Zu unterst kamen in reicher Zahl jene der Form 2, dann kamen vereinzelte Blüthen, welche durch den Ausfall der beiden medianen Staubblätter ausgezeichnet waren und zu oberst folgten die normalen pentameren Blüthen. Die Hexamerie war bei D. orientalis deshalb rasch zu er- kennen, weil die kurze Öberlippe hier deutlich zweizähnig ist, in den hexameren Blüthen dann rechts und links je ein kurzer Blumen- kronenlappen folgt, und die Unterlippe von zwei beträchtlich ver- längerten Lappen gebildet wird. Blüthen von Linaria vulgaris Mill. mit Dedoublement eines der hinteren paarigen Staubblätter. Gelegentlich einer Medicinerprüfung kam mir eine reichblüthige Inflorescenz dieser Pflanze vor, welche dem äusseren Anschein nach vollständig normale Blüthen besass. Dieselben hatten aber, wie der Candidat ganz richtig angab, fünf wohlausgehildete Staubgefässe. Wieder vermuthete ich zunächst Blüthen mit ausgebildetem hinteren Staubblatt vor mir zu haben. Die spätere Untersuchung hingegen ergab, dass in allen Blüthen eines der hinteren paarigen Staub- blätter tief am Grunde sich gespalten hatte, so dass von einem Punkte der Krone zwei Filamente ausgingen, welche wohlaus- gebildete Antheren trugen. In allen Blüthen war das kleine, der Gattung LZinaria zukommende und das mediane Staubblatt ver- tretende Staminodium vorhanden.') Allein die Möglichkeit einer Täuschung in dem Sinne, atavistische Blüthen vor sich zu sehen, lag um so näher, als durch das starke Auseinandergehen der beiden durch Verdoppelung entstandenen Staubblätter das eine gerade in der Mediane hinten sichtbar wurde.‘) ') In dem vortrefflichen Handbuche der systematischen Botanik von Warming (Deutsche Ausgabe, Berlin 1890) hat sich S. 388 die für Linaria irrige Angabe eingeschlichen: „ohne Spur des hintersten Staubblattes“. Eine entsprechende Aenderung müsste das Diagramm auf S. 386 erfahren. °) In einer Abhandlung von L. Ritter v. Heufler: „Monströse Blumen von Linaria vulgaris (Linnaea, XVII, 4843, S. 10—14) findet sich Dedouble- ment eines vorderen Staubblattes erwähnt und in Fig. 12 abgebildet. Aller- dings waren in den dort besprochenen Blüthen alle Staubgefässe in „trom- petenförmige Röhren“ verwandelt. Da aber auch an Stelle des Stamino- diums ein ähnliches röhrenförmiges Gebilde stand, kam in jenen monströsen Blüthen das normaler Weise kleine Staminodium, infolge Rückschlages in relativ bedeutender Stärke zur Ausbildung. Dedoublement der hinteren Staub- blätter hat Errera (a. a. O. S. 203) auch in den Blüthen von Pentastemon Hartwegi beobachtet. (Fortsetzung folgt.) 46 Ueber Uredo Polypodii (Pers.). Von P. Dietel (Leipzig). In seiner Bearbeitung der Pilze in der Rabenhorst’schen Kryptogamenflora hat Dr. G. Winter alle in Deutschland, Oester- reich und der Schweiz auf Farnkräutern vorkommenden Uredoformen in eine Species zusammengefasst, die mit dem ältesten für eine derartige Form gebrauchten Namen als Uredo Polypodii (Pers.) bezeichnet wird. Persoon hat (Synopsis method. fungorum p. 217) die Benennung Uredo linearis ß. Ur. Polypodiü für die Form auf ÖOystopteris fragilis gebraucht. Mit dieser stimmt aber die Mehrzahl der übrigen Formen keineswegs vollkommen überein, und Winter war diese Thatsache wohl bekannt, nur gelang es ihm nicht, den ganzen Formenkreis in mehrere Arten aufzulösen. Er unterschied als forma Phegopteris eine Uredo auf Phegopteris polypodioides, die Herr W. Krieger auch auf Struthiopteris germanica in der säch- sischen Schweiz aufgefunden hat. Aber auch wenn man diese Form, die dann als Uredo jfilicina (Niessl) zu bezeichnen ist, als eigene Art abtrennt, so lassen doch die übrigbleibenden Formen mehrere Arten sehr wohl unterscheiden. Schröter hat in der Kryptogamen- flora von Schlesien (III. Bd., 5. 374) die Formen auf Asplenium Ruta muraria und Blechnum Spicant als Uredo Scolopendrii (Fekl.) abgetrennt, und es gehören dazu auch die in Schlesien nicht be- obachteten Formen auf Scolopendrium offieinarum, Polypodium vul- gare und Aspidium spinulosum (Krieger, Fungi saxonici Nr. 856), so dass dann also auf bei uns einheimischen Nährpflanzen nur noch die Formen auf Oystopteris fragilis und Phegopteris Dryopteris übrig bleiben, auf welche Schröter die Bezeichnung Uredo Polypodü anwendet. Aber selbst diese beiden Formen zeigen noch auf ihrem weiten Verbreitungsgebiete gewisse constante Unterschiede, die zu ihrer Unterscheidung als zwei getrennte Arten nöthigen. Diese beiden Formen werden uns in den folgenden Zeilen beschäftigen. Zunächst ist hervorzuheben, dass die beiden Uredoformen auf Öystopteris fragilis und Phegopteris Dryopteris einander weit näher stehen, als einer der beiden anderen abgetrennten Arten, und zwar durch folgende bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit: es kommen bei beiden zweierlei Sporen vor, die in Form und Grösse von einander verschieden sind, und von denen die einen eine dünne, die anderen eine dicke Membran besitzen. Beiderlei Sporenformen haben eine farblose Membran. Dieselbe ist bei den dünnwandigen 1—1'5 u dick und mit einzeln stehenden, schwachen Warzen gleichmässig besetzt,') nicht nur am Scheitel punktirt, wie Schröter angibt. Die dick- ‘), Hierdurch unterscheiden sich diese Formen von der grobstache- ligen Uredo Scolopendrü. 47 wandigen Sporen sind stets voluminöser, und ihre derbe Membran ist mit noch weit feineren flachen Warzen besetzt, also nicht völlig glatt, wie sie von Schröter und manchen anderen Autoren be- zeichnet wird. Diese Einzelheiten sind natürlich nur an trockenen Sporen bei hinreichender Vergrösserung sichtbar, im Wasser er- scheinen die Sporen meist glatt. Von keiner anderen auf Farnen vorkommenden Uredinee kennt man mehr als eine Sporenform, wäh- rend auf Oystopteris fragilis und Phegopteris Dryopteris stets beide Formen auftreten, wenn auch nicht immer gleichzeitig. Soweit meine Beobachtungen an einem immerhin ziemlich umfangreichen Material einen allgemeinen Schluss zulassen, überwiegt im Frühjahr die dünn- wandige Sporenform und ist anfangs vielleicht ausschliesslich vor- handen. Späterhin ist ein immer stärkeres Hervortreten der dick- wandigen Form zu beobachten. Doch auch schon im Mai und Juni findet man oft genug Sporenlager, in denen nur die dickwandige Form zu bemerken ist, wenn nämlich die vom Pilze bewohnte Stelle des Blattes durch den Parasiten stark erschöpft ist oder das Blatt aus anderen Ursachen nicht mehr eine vollkommene Frische er- halten hat. Es verhält sich also in dieser Hinsicht die derbwandige Sporenform ganz wie die Teleutosporengeneration vieler anderer kostpilze, und wir sind damit vor die Frage gestellt, als was wir diese Pilzform zu betrachten haben. Schröter stellt (l. e. p. 374) die Möglichkeit hin, dass diese diekwandigen Sporen vielleicht Teleutosporen seien. Diese Ver- muthung trifft indessen nicht zu, es sind auch diese Sporen, obwohl von den anderen erheblich verschieden, typische Uredosporen. Darauf deutet zunächst die Zahl der Keimporen hin. Die Membran ist durchsetzt von sechs bis acht deutlichen Keimporen, welche über die Sporenfläche unregelmässig vertheilt sind. Auch hierin besteht ein Unterschied zwischen den diekwandigen und den dünnwandigen Sporen, denn die letzteren haben stets vier im Aequator der Spore gelegene Poren. Dieselben sind wegen der geringen Dicke der Mem- bran weit weniger deutlich, als diejenigen der derbwandigen Form. Es liess sich aber auch durch Beobachtung der Keimungsweise der Uredocharakter der dickwandigen Sporen nachweisen. Bei allen - Teleutosporenformen erfolet bekanntlich die Keimung durch die Bildung eines kurzen Promyceliums, das sich in vier Zellen theilt und an jeder derselben eine Sporidie bildet. Die aus den Uredo- sporen hervorwachsenden Keimschläuche dagegen wachsen unbegrenzt in die Länge und erzeugen kleine Sporidien. Diese letztere Keimungs- weise wurde an getrocknetem Material des Uredo Polypodiü auf Oystopteris fragilis (aus der sächsischen Schweiz stammend) bei vielen diekwandigen Sporen beobachtet. An jeder gekeimten Spore war nur ein Keimschlauch vorhanden, meist von bedeutender Länge, nur ein einziges Mal wurde noch ein Rest eines zweiten Keim- schlauches bemerkt. Wenn sonach diese diekwandigen Sporen mor- 48 phologisch unzweifelhaft als Uredosporen anzusprechen sind, so ist dadurch natürlich nicht ausgeschlossen, dass durch sie die Ueber- winterung des Pilzes geschieht, wozu sie durch die Derbheit ihrer Membran einigermassen geeignet erscheinen. So erheblich im Allgemeinen die beiden Sporenformen von einander verschieden sind, so fehlt es doch, wenigstens auf Oystopteris, nicht an Zwischenformen, die mit Sicherheit weder der einen, noch der anderen Sporenform zuzuweisen sind. Besonders an Material von Trafoi am Ortler wurden zahlreiche Sporen beobachtet, die in ihrer Gestalt und der Dicke der Sporenmembran der derbwandigen Form glichen, die aber vier äquatorial gelegene Keimporen besassen. Auch hinsichtlich der Membrandicke lassen sich allerlei Zwischenformen nachweisen. Es unterliegt daher wohl keinem Zweifel, dass sich die eine Sporenform aus der anderen entwickelt hat. Welche von beiden die primäre gewesen ist, lässt sich zunächst nicht angeben. Was nun die Verschiedenheit der Uredo auf Phegopteris Dry- opteris von derjenigen auf Cystopteris fragilis betrifit, so besteht der hauptsächlichste Unterschied in einer ansehnlichen Grössen- differenz beider Sporenformen. Dieselbe liess sich für sehr weit von einander entfernte Standorte nachweisen. Aus einer und derselben Gegend stammend, wurden beide Formen untersucht aus der säch- sischen Schweiz (vom grossen Winterberge) und aus Russland (Gou- vernement St. Petersburg). Aus Nordamerika konnte ich nur die Form auf Phegopteris Dryopteris untersuchen, es liegen aber über die Form auf Oystopteris fragilis genaue Angaben der Dimensionen vor (Tre- lease, Preliminary List of the Parasitic Fungi of Wisconsin p. 30), welche deutlich zeigen, dass auch dort die Pilzformen auf den beiden Nährpflanzen dieselben Verschiedenheiten aufweisen, wie an euro- päischen Exemplaren. Auch durch das Material von anderen, weit zerstreuten Standorten, von denen mir die Uredo immer nur auf “ einer von beiden Nährpflanzen vorlag, wird die Verschiedenheit beider Pilze bestätigt. Die Messungen ergaben folgende Dimensionen: dünnwandige Sp. dickwandige Sp. auf Oystopteris: 22 — 35x13 — 20 u, 26 —38 <18—29 u „ Phegopteris: 32 — 48 x 16 — 26 u, 36 — 56 (— 72) 27 —40 u Vergleicht man hiermit die Angaben von Schröter, nämlich 24 — 23x13 — 15u für die dünnwandige und 40 — 48 x 26—35 u, für die dickwandige Form, so ist ersichtlich, dass sich die erstere .aur auf den Cystopteris-Pilz, letztere nur auf den Phegopteris-Pilz beziehen kann. Es ist also eine Unterscheidung beider Pilze aus- schliesslich durch die Dimensionen ihrer Sporen sehr gut möglich. Zu den obigen Zahlen ist noch Folgendes zu bemerken. Sowohl für die Länge äls für die Breite greifen die Dimensionen der beiden Pilze ineinander über; würde man aber die nur vereinzelt zu be- obachtenden Grenzwerthe unberücksichtigt lassen, so würde die Ver- 49 schiedenheit auffallender zu Tage treten. So z. B. werden die dünn- wandigen Sporen auf ÖOystopteris nur selten breiter als 16u, eine so geringe Breite wurde aber an den entsprechenden Sporen auf Phegopteris auch nicht einmal ausnahnısweise beobachtet. Bei diesem Pilze beträgt die Breite der dünnwandigen Sporen meist über 20 u. Noch grösser stellt sich im Allgemeinen die Verschiedenheit der dieckwandigen Sporen. Als untere Grenze für die Länge derselben auf Phegopteris sind oben 36. angegeben. So niedrige Messungen erhielt ich nur an einem amerikanischen Exemplar (Mycotheca univers. Nr. 950), dessen diekwandige Sporen durchschnittlich kürzer und mehr gerundet waren, als an europäischem Material.') An letzterem beträgt die Sporenlänge der in Rede stehenden Form meist über 43 u, oft gegen 50u, selten aber über 564. Auch die Breite beträgt auf Phegopteris meist über 30 u. Die Verschiedenheit der beiden Sporenformen ist auf Phegopteris gewöhnlich auffälliger als auf Oystopteris. Auch die Art des Auftretens lässt einen Unterschied erkennen. Die Uredo auf Phegopteris Dryopteris kommt auf beiden Blattseiten vor, bald auf der oberen, bald auf der unteren etwas überwiegend; der Oystopteris-Pilz dagegen ist streng auf die Blattunterseite und die Blattstiele beschränkt. Was die Benennung der beiden Pilze anbetrifft, so ist für die auf Oystopteris vorkommende Art die Bezeichnung Tredo Polypodüü (Pers.) beizubehalten. Ich kenne diese Art sonst nur noch auf Woodsia obtusa, auf welcher Nährpflanze ich sie (gesammelt von R. Regel im pomologischen Garten von Regel und Kesselring, St. Petersburg) durch Herrn W. Tr anzschel erhielt. Die Art auf Phegopteris Dryopteris ist als Uredo Aspidiotus Peck (in 24. Rep. New-York State Museum p. 88) zu bezeichnen. Sie ist bisher nur auf dieser Nährpflanze bekannt. Die Poren der Desmidiaceengattung Olosterium Nitzch, Von Dr. J. Lütkemüller (Wien). (Schluss. ?) Alles in Allem genommen konnten an 21 von 30 untersuchten Arten und Varietäten Poren nachgewiesen werden, nämlich an: @1. acerosum (Schrank) Ehrbg., ungustatum Kuetz., costatum Corda, Oyn- thia de Not., didymotocum Corda, direetum Arch., Ehrenbergii Menegh., ') Die dünnwandigen Sporen des amerikanischen Exemplares sind den- jenigen europäischer Exemplare vollkommen gleich. °) Vergl. Nr. 1, S. 11. 50 juncidum ß. Ralfs, Leibleinii Kuetz., lineutum lihrbg., Lumula (Muell.) Nitzsch., praelongum Breb., Pritchardianum Arch., Ralfsü Breb. (nach Wittr. Nordst. Alg. exsiec. Nr. 175), rostratum Ehrbg.. striolatum Ehrbg., subturgidum Nordst. (nach Wittr. Nordst. Ag. exsicc. Nr. 46), turgidum Ehrbg. (nach Rabenhorst Ale. Nr. 1367), turgidum Ehrbg. subsp. göganteum Nordst. (nach Wittr. Nordst. Alg. exsice. Nr. 47 und nach Exsiceaten des Wiener Hofmuseums), turgidum Ehrbe. f. brasiliens. Nordst. (nach Wittr. Nordst. Alg. ex- siec. Nr. 47) und Öl. Venus? Kuetz. Obwohl es mir, wie aus der Liste ersichtlich, in 5 Fällen gelang, an aufgeweichten Exsiecaten die Poren nachzuweisen, so kann ich doch die Verwendung von Exsiccaten für diesen Zweck im Allgemeinen nicht empfehlen, da positive Resaltate verhältnissmässig selten, die negativen aber nicht beweisend sind. Wenn ich bei Cl. attenuatum ß. sculptum Nordst. (Wittr. Nordst. Alg. exsicc. Nr. 46), Ol. Ehrenbergii Menegh. var. brasiliens. Nordst. (Wittr. Nordst. Alg. exsicc. Nr. 47), Cl. Isidis Cohn (Wittr. Nordst. Alg. exsice Nr. 559), Cl. laterale Nordst. (Wittr. Nordst. Ale. exsice. Nr. 46) und Cl. oncosporum Nordst. (Wittr. Nordst. Alg. exsice. Nr. 384) keine Poren fand, so beweist das keineswegs, dass diese Arten porenfrei sind — ich glaube das Gegentheil — sondern nur, dass die Bearbeitung von Exsiceaten unsichere Resul- tate gibt.') Aber auch bei drei frisch untersuchten Arten, dem (07. Dianae Ehrbg., gracile Breb. und parvulum Naeg. war es mir trotz aller aufgewendeten Mühe nicht möglich, Poren nachzuweisen. Nach Zusatz von essigsaurem Kali zu den gefärbten Präparaten wurden wohl violette Punkte sichtbar, die ihrer Vertheilung nach Poren sein konnten, genaue Betrachtung zeigte indessen stets, dass es sich um gefärbte Tröpfehen an der Innenfläche der Zellmembran handelte, niemals um durchgehende Canäle. Die Bildung solcher Tröpfchen ist bei dem angegebenen Färbungsverfahren eine ganz regelmässige Erscheinung; sie tritt um so intensiver auf, je stärker die Färbung mit Methylviolett ausfiel und kann unter Umständen die Unter- suchung der Poren recht stören oder ganz verhindern. Man sei daher bei dem Zusatze des Farbstoffes vorsichtig, um Ueberfärbung zu vermeiden, und sehe das Vorhandensein von Poren nur dann als erwiesen an, wenn ihr Verlauf durch die Zellhaut an den Rand- partien des Objectes zu verfolgen ist. Worin die Ursache liegt, dass bei den drei angeführten Species, welche zu den kleinsten der Gattung gehören, der Nachweis von Poren nicht erbracht werden konnte, ob in der Mangelhaftigkeit der Untersuchungsmethode oder in wirklicher Porenfreiheit der Objecte, ') Alkoholmaterial scheint besser geeignet zu sein, leider stand mir dasselbe nur von solchen Arten zur Verfügung, welche ich auch frisch unter- suchen konnte. 51 muss vorläufig eine offene Frage bleiben. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass einzelne durch Kleinheit ausgezeichnete Arten von Staurastrum ebenfalls porenfrei zu sein scheinen, während sämmt- liche grössere und die meisten kleinen Arten der Gattung sehr deutliche Poren besitzen. In den voranstehenden Ausführungen wurde kurzweg von Fär- bung der Poren gesprochen; eigentlich färben sich nicht die Poren- canäle als solche, sondern ihr Inhalt ist es, der aus verdünnten wässerigen Lösungen verschiedener Anilinfarben den Farbstoff auf- speichert und durch seine intensive Tinetion den Nachweis der Poren erleichtert. Die färbbare Substanz — angeblich Protoplasma oder demselben nahe verwandt — bildet nach den Angaben von Haupt- fleisch nicht nur den Inhalt der Porencanäle, sondern sie reicht noch über die Oberfläche der Zellhaut in Gestalt knöpfchenförmiger, mitunter gestielter Endanschwellungen („Porenknöpfchen“ im Gegen- satz zu den „Porenfäden“, dem Inhalt der Canäle selbst) hinaus. Das ist wohl für die anderen porenführenden Desmidiaceengattungen richtig, gilt aber nicht für die Gattung Closterium. Stets konnte ich hier nur Porenfäden, niemals Porenknöpfehen durch Färbung nachweisen.') Die Porenfäden werden in ihrem Verlaufe durch die Zellhaut gegen aussen schmächtiger, an der Oberfläche der letzteren endigen sie aber stets scharf abgeschnitten, ohne im mindesten vor- zuragen und ohne jemals Endanschwellungen zu bilden. Man dürfte kaum fehlgehen, wenn man dieses eigenthümliche Verhalten in Zusammenhang mit der Thatsache bringt, dass in der Gattung Closte- rium die Hüllgallerte vollständig fehlt.’) Bei denjenigen Desmidia- ceen, welche eine Gallerthülle besitzen, steht diese in unverkenn- barer Beziehung zu den Poren. Jedem Porus entspricht ein der Zellhaut aufsitzendes Gallertprisma, in welchem das Porenknöpfchen eingebettet ist; stehen die Poren dicht, so schliessen die Gallert- prismen mosaikartig aneinander und bilden eine zusammenhängende Hülle um die Zelle‘.) ‘) Nach beiden oben angegebenen Methoden. °) Hauptfleisch fand bei 6 Arten keine Spur von Gallerte; ich kann seine Angabe für sämmtliche 30 untersuchten Arten bestätigen. Um Miss- verständnissen vorzubeugen, sci ausdrücklich betont, dass nur die constante Gallerthülle hier gemeint ist; Gallertausscheidung während der Bewegung der lebenden Individuen lässt sich dagegen gerade bei den Closteriumarten leicht verfolgen, wie G. Klebs (Ueber Bewegung und Schleimbildung der Desmi- diaceen. Biolog. Centralbl. 5. B.) gezeigt hat. *) Es möge hier eine irrige Angabe Hauptfleisch’s berichtigt werden. Nach diesem Autor sollen Micrasterias rotata, dentieulata und furcata der Porenknöpfchen und Gallertprismen entbehren, was für M. rotata und denti- eulata bestimmt unrichtig ist. Ich fand an diesen beiden Arten stets Poren- knöpfehen und Gallerte, die dritte Species zu prüfen, fehlte mir Gelegenheit. Höchst wahrscheinlich berubt auch die Angabe von Hauptfleisch über das Fehlen von Gallerte (und Porenknöpfchen?) bei Tetmemorus Brebissonii und OT 18%) Wollte man das Gebiet der Hypothese betreten, so könnte man annehmen, dass die Gallerte in der Gattung Olosterium deshalb fehle, weil hier keine Porenknöpfchen vorhanden sind und dass somit die Gallertprismen nur als Schutzmittel für die Porenknöpfchen dienen. Ich will indessen auf diese schwierige Frage hier nicht näher eingehen, sondern auf dem Boden des Thatsächlichen bleiben. Wenn ich nun die Ergebnisse meiner Untersuchung zusammen- fasse, und das, was ich bei etwa einem Drittel der bisher be- kannten Arten beobachtet, auf die ganze Gattung ÖOlosterium über- trage, so lassen sich die anatomischen Eigenthümlichkeiten der Gattung in folgende Sätze zusammenfassen : 1. Die Zellhaut der meisten Closteriumarten (höchst wahr- scheinlich sämmtlicher grösserer und mittelgrosser, aber auch vieler kleiner Arten) zeigt eine gröbere oder feinere Längsstreifung (Längs- riefung), welche ähnlich nur noch bei wenigen Arten von Penium vorkommt, allen übrigen Desmidiaceen aber fehlt. Dagegen ist die Zellhaut der Closterien frei von Warzen, Stacheln und ähnlichen Gebilden, welche in anderen Gattungen der Zellmembran zahlreicher Arten regulär zukommen. 2. Wie bei den meisten anderen Gattungen ist auch hier die Zellhaut in ihrer ganzen Ausdehnung von Porencanälen durchsetzt, nirgends aber sind die Poren so ausserordentlich zahlreich, als bei Olosterium. Nur die kleinsten Arten scheinen der Mehrzahl nach porenfrei zu sein. 3. Im Gegensatz zu allen anderen porenführenden Gattungen, welche stets Porenfäden und Porenknöpfchen besitzen, kommen bei Olosterium nur Porenfäden vor. 4. Auch durch das Fehlen der Gallertprismen unterscheidet sich Closterium von allen porenführenden Gattungen. . Leider sind unsere Kenntnisse noch so mangelhaft, dass von einer definitiven Eintheilung der Desmidiaceengattungen nach ana- tomischen Merkmalen derzeit nicht die Rede sein kann.') Immer- granulatus auf einem Beobachtungsfehler, da das Material älteren Culturen entnommen und offenbar schon im Absterben war. ') Ueber die Gattungen Cosmocladium, Genicularia, Leptozosma, Phy- matodocis, Triploceras ist bezüglich des Verhaltens von Poren und Gallerte noch gar nichts bekannt, von Onychonema wurde erst eine Species unter- sucht (O0. filiforme, von Hauptfleisch als Sphaerozosma vertebratum angeführt); auch AMesotaenium und Cylindrocystis müssen erst genauer geprüft werden. Die folgenden Angaben über Gonatozygon stützen sich nur auf flüchtige Beobachtungen, die ich an @. asperum machte. Ueber die Gat- tung Penium habe ich Untersuchungen begonnen, die noch nicht abgeschlossen sind; nach den bisherigen Ergebnissen scheint es, dass hier 2 Gruppen be- stehen, von denen die eine porenlos ist, während der anderen Poren mit Poren- knöpfchen zukommen. Erschwert wird das Studium von Poren und Gallerte besonders durch die Nothwendigkeit, absolut frisches lebendes Material zu verarbeiten, wenn man zu verlässlichen Resultaten gelangen will; Exsiecaten sind für diesen Zweck unbrauchbar. hin scheinen mir aber genügende Anhaltspunkte vorzuliegen, um über die Beziehungen der Gattungen zu einander und über die Stel- lung der Gattung (Closterium einen orientirenden Ueberblick zu gewinnen. Zunächst lassen sich 2 Hauptgruppen unterscheiden; in der ersten (Mesotaenium, COylindroeystis, Spirotaenia) besteht die Zellhaut aus einem Stück, sie ist porenfrei und besitzt keine aus Prismen zusammengesetzte Hüllgallerte. In der zweiten Hauptgruppe, welche alle anderen Gattungen umfasst, wird die Zellhaut aus 2 Hälften (bei einigen Arten von Ölosterium und Penium aus mehreren Stücken) zusammengesetzt. Untersucht man in dieser um- fangreichen Gruppe das Verhalten von Poren und Gallerte, so muss Gonatozygon und ein Theii der Gattung Penium wegen des Mangels von Poren und Hüllgallerte den anderen Gattungen gegenübergestellt werden, welche durchwegs Poren besitzen. In der letzteren Unter- gruppe nimmt Ölosterium eine besondere und scharf markirte Stel- lung ein durch das Fehlen von Porenknöpfchen und Hüllgallerte. Es bildet somit diese Gattung das Bindeglied zwischen den ein- facher gebauten porenlosen Desmidiaceen und denjenigen, welche vollkommen ausgebildete Porenorgane (bestehend aus Porenfäden, Porenknöpfchen und Gallertprismen) besitzen. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). . I. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung.!) - 10. Euphrasia strieta Host’) Flora Austr. II. p. 185 (1831). Caulis erectus, rarius simplex, plerumque in parte inferiore ramosus, 5—75 cm altus, rubescens vel fuscescens, pilis erispis reversis eglandulosis pubescens in parte inferiore foliis mox deciduis tempore anthesis denudatus, ramis non numerosis, ascendentibus, suboppositis. Folia caulina infima opposita cuneata, obtusiuscula utringue dentibus 1—2 obtusis, media et superiora subopposita ovata vel ovatolanceolata in parte media latissima longitudine lati- tudinem duplo superante, acuta, utrinque dentibus Ir VoerglNr. 4.8. 5. ?) Ein Original-Exemplar sah ich im Herbar des k. k. naturh. Hof- museums in Wien. 54: aristatis 3—5. DBracteae alternantes, latitudine folia caulina superantes in triente inferiore latissimae, ovatae, basi bre- viter cuneatae, acutissimae, dentibus longe aristatis vel acutis utrinque 4—7. Folia ommia viridia, in speciminibus siceis interdum nigricantia, subtus plana nitida vel in speeiminibus locorum aridorum plicato-striata, glaberrima, rarius in pagina superiore et in margine pilis brevissimis aspera. Spiea initio con- densata mox valde elongata, fructifera saepe in parte inferiore calyces fructiferos solum gerens. Flores subsessiles. Calyx glaber vel setulis minutis obsitus, fructifer non aceretus. Corolla 6—10 mm longa, labio superiore bilobo, lobis dentieulatis, rarius bilobis, labio inferiore trilobo, lobis emarginatis. Corolla plerumque pallide violacea macula flava in labio inferiore et striis coeruleis vel purpureis notata, rarius caerulea vel albida. Capsula cuneato-obovata angusta truncata vel subemarginata, calyeis dentesnon superans, margine longe ciliata caeterum pilosa vel glabrata. Synonyme: E. offieinalis ß. cucullata Wahlenbg. Flor. Carp. p. 184 (1814), salt. pr. p. — E. officinalis ß. montana PB. eucullata Fries Novit. Flor. Suec. ed. 2. p. 198 (1828) salt. pr. p. E. rigida Lasch in Linnaea 1829. p. 405. resp. E. officinalis var. rigida a. a. O0. — Harz in Bot. Centralbl. XLV. Bd. 8. 136 (1891). E. offieinalis «. glabrata, y. tenuifolia Schlechtend. Flor. Berol. I. p. 331 (1823) salt. pr. p. E. offieinalis ß. parviflora Wallr. Sched. erit. d. pl. Fl. Hal. p. 320 (1822) pr. p. E. offieinalis B. intermedia, «. vulgaris Soyer Willemet Sur l’Euphrasia offie. et les especes vois. p. 28. (Mem. d. 1. soe. roy. d. sc. de Nancy 1833/34). E. offieinalis Hayne Arzneigew. IX. t. 8 (1823) '). — Willd. Spec. plant. III. p. 193 (1800) pr. p. E. offieinalis ß. nemorosa Koch Synopsis ed. 1. p. 545 (1837) pr. max. p. — Maly Enum. plant. phan. Austr. p. 207 (1848). — Maly Flora _von Steierm. 8. 147 (1868, — Murmann Beitr. zur Pflanzengeogr. von Steierm. S. 145 (1874). — Sauter Flora von Salzb. S. 112 (1868). — Duftsehmid Flora von Ober- Oesterr. III. S. 179 (1883). — Celakovsky Prodr. der Flora von Böhmen $. 337 (1867) pr. p. — Hinterhuber und Pichlmayer Prodr. einer Flora von Salzb. 2. Aufl. S. 155 (1879). -— Neilreich Flora von Nieder.-Oesterr. S. 563 (1859) pr. p. — Hausmann Flora von Tirol I. S. 665 (1852). — Pacher und Jabornegg Flora von Kärnthen I. S. 307 (1881) pr. p. ') Original-Exemplare gesehen! 55 E. offieinalis 6. nemorosa lKeichenb. Icon. Flor. Germ. et Helv. XX. p. 58 (1862). E. strieta A. Kerner Veg.-Verhältn. von Une. S. 375 (1875) pr. max. p. — Schedae ad Flor. exs. Austr.-Hung. I. p. 41 (1881). — Oborny Flora von Mähren und Schles. I. S. 432 (1881) exel. ß et alii aut. Austr. E. offieinalis 2. strieta Dolliner Enum. plant. phan. Austr. p. 97 (1892). E. mierantha Schur Enum. plant. Trans. p. 509 (1866) salt. pr. p.') E. officinalis «. strieta Borbäs Budapest es Kornyekenek növenyzete (1379). E. nemorosa Schur Enum. plant. Trans. p. 509 (1866) '). — Reichb. Flor. Germ. excurs. p. 358 (1830/32) excl. 6. — Beck Flora von Nied.-Oesterr. II. S. 1061 (1895). — Fiek Flora von Schles. S. 339 (1881) exel. ß. E. coerulea Gremli Neue Beiträge zur Flora der Schweiz 1. S. 18 (1880) und ältere Auflagen der Excursionsflora. E. ericetorum Jord. in Boreau Flora d. centr. d. 1. Fr. ed. 3. II. p. 494 (1857) ') et in Reuter Catalog. d. pl. vasc. d. Gen. 2. edit. p. 168 (1861) ') — Gremli Exeursionsflora f. d. Schw. 7. Aufl. S. 320 (1893) excel. ß. E. condensata Jord. Pugill. pl. nov. p. 135 (1852) ') non Lebel. . rigidula Jord. Pugill. pl. nov. p. 134 (1852) pr. p.') . aristata Favr. et Gremli in Sched.') . obscura Opiz in Sched.') . elegans Porta in Sched.') . cuspidata Jord. in Sched.') . multicuspidata Tausch, Kosteletzky in Sched.') Exsiecaten: A. Kerner Flora exsiec. Austro-Hung. Nr. 147. — Masgnier Flora select. exs. Nr. 631 (als E. rigidula), Nr. 633 bis (als E. ericetorum). — Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 1. Nr. 113 (als E. ericetorum), Nr. 930 bis (als E. campestris). — Flora Sequan. exs. Nr. 656. — Gandoger Flor. Gall. exs. Nr. 867 (als E. rigidula), Nr. 176 (als E. uliginosa Reut.) — Billot Flor. Gall. et Germ. exs. Nr. 3672, 3672 bis (als EP. rigidula), Nr. 2724, 2724 bis. — Couvet Plant. Tolosan. et Pyren. — Michalet Pl. d. Jura Nr. 109 (als E. nemorosa). — Reliquiae Mailleanae Nr. 1529. Abbildungen: Hayne Arzneigewächse IX, tab. 8 (1823). — Reichenb. Icon. Flor. Germ. et Helv. XX, tab. MDCCXXXI. Blüthezeit: Juni bis October. Verbreitung: Verbreitet in Mitteleuropa, in Spanien (be- sonders im nördlichen Theile), Frankreich, Belgien, in der Schweiz, im Deutschen Reich (besonders in den südlichen Theilen), im süd- SESE>ESE>E> ') Original-Exemplare gesehen! 96 lichen Schweden und Norwegen (seltener), in ganz Oesterreich- Ungarn, in Öberitalien, in den nördlichen Theilen der Balkan- halbinsel, in den westlichen und südlichen Theilen Russlands. Neben E. Rostkowiana die häufigste und verbreitetste Art. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Vorherrschend an sonnigen, trockenen Stellen, in Wiesen, auf Schutthalden, an buschig- steinigen Orten u. dgl. Tirolund Vorarlberg‘). Verbreitet und häufig, doch nirgends alpin, sondern in den Thälern bis in die Bergregion, am häufigsten südwärts des Brenners. Höchster mir bekannt ge- wordener Standort bei 1300 m (nächst Trins im Gschnitzthale).”) — Salzburg: Verbreitung wie in Tirol. (Vergl. auch Fritsch in Verh. d. zool.-bot. Ges, XXXVIII. Abh., S. 85). — Kärnthen: Ich sah die Pflanze bisher von folgenden Standorten: Um Klagen- furt (Jabornegg; H.U. W.,H. Pach. — Krenberger; H. Kern., H. Hal.); Kanalthal (lg. ?, H. z. b. @.); Pontafel (Brandmayer; H.z.b.G.); bei Tiffen (Pacher; H. Pach.); Kreuzkogl (Hauser; H. Pach.); Flatnitz (Pacher; H.Pach.); Longa (Pacher; H. Pach.); Glanz ober Ranachen (Pacher; H. Pach.); St. Martin bei Villach (Pacher; H. Pach.); auf der Wollizzen unterm Gugganig (Pacher; H. Pach.); Obervellach (Pacher; H. Pach.). — Steiermark: Ver- breitet und häufig um Graz, im Murthale von Stübing bis Graz, überdies sah ich Exemplare von folgenden Standorten: Seckau (Pern- hoffer); Gröbming (Preissmann; H. Pr.); Leoben (Wettstein); Maria Zell (Hölzl; H. z. b. @.); Erzberg (Pittoni; H. Hofm.): Fröschnitzgraben am Semmering (Richter: H. Richt.); Kapfen- berg (Wettstein); Bärnschütz bei Mixnitz (Preissmann; H. Preis.); Pfannberg bei Frohnleiten (Wettstein). um Peggau an mehreren Stellen (Wettstein); Schwanberg (Richter; H. Richt.); Gonobitz (Preissmann; H. Pr.); Sulzbach bei Cilli (E. Weiss; H.z.b.G.); Finsterthal bei Cilli (Preissmann; H. Pr.); Hudalukna bei Wöllan (Preissmann; H. Pr.). — Krain: Lengenfeld (Krasan; H. Fr.); Brod a. d. Kulpa (Pernhoffer; H. Pernh., H. Rech.); Mojstrana (Freyer; H. Hofm.); Weissenfels (Preissmann; H. Pr... — Görz, Gradiska, Istrien: Bei Trenta (Rechinger; H. U. W., H. Rech.); Görz (KraSan; H. Kern.); Mte. Maggiore (Bilimek; -H. Hofm.. — Oberösterreich: Verbreitet. — Niederösterreich: Verbreitet bis in die Voralpenregion; be- sonders häufig im Bereiche der pontischen Flora und da zuweilen in Uebergangsformen zu E. Tatarica. Nach Beck (Flora von Hernst. S. 240) bis 1300 m aufsteigend. — Böhmen: Verbreitet in allen Theilen des Landes, ebenso in Mähren und Schlesien. — Galizien: Krakau, bei Bielany (Herbich; H. Rehmn.) ‘); Tarnow ‘') Vergl. die Anm. auf S. 32 des vorigen Jahrganges. °®) In der südlichen Schweiz und in Oberitalien steigt E. strieta bis zu 2000 m. °) H. Rehmn. — Herbarium Rehmann (Lemberg). 57 (Herbich; H. Rehmn.); Brody (Blocki(?); H. Hofm.); Lemberg, Rudno (Rehmann; H. Rehmn.); Dobromil (kRehmann; H. Rehmn.); Zakopane (Rehmann; H. Rehmn. — Freyn; H.Fr.); Tatra, Kapienie (Rehmann; H. Rehmn.); Zabie (Rehmann; H. Rehmn.); Nisko (Rehmann; H. Rehmn.); Cieszanow (Rehmann; H. Rehmn.). — Bukowina: Kimpolung (Dörfler; H. Hal.); Dorma Kandreni (Dörfler; H. Hal, H. U. W.); Kratzerberg bei Doma Vatra (Dörfler; H. Hal. H. Rech., H. U. W.); Kirlibaba (Herbich; H. z. b. G.); Jakobeny (Herbich; H. z. b. G.) — Ungarn: Ver- breitet. — Croatien und Slavonien: Von mir nur gesehen von Slatina (Borbäs; H. U. W.); Agram (le. ?, H. Rech.); Brod a. d. Save (Wettstein). — Bosnien: Um Zwomik an mehreren Stellen (Wettstein); Srebrenica (Wettstein); Travnik: Ulaska- gromila, zwischen Pirota und Övtarevo, zwischen Dolac und Lasva (Brandis; H. Fr.);') — Hercegovina: Konjica (Beck; H.U. W.).') Es lässt sich im vorhinein erwarten, dass eine Pflanze von so grosser Verbreitung wie E. stricta, die in klimatisch recht ver- schiedenen Gebieten wächst, entsprechend den verschiedenen Stand- orten eine recht grosse Formenmanniefaltigkeit aufweist. Dies ist nun bei E. strieta thatsächlich der Fall. Ich will hier nicht diese Formenmannigfaltigkeit eingehend erörtern, da mir dieselbe von untergeordnetem Interesse erscheint und ich auch nicht den Re- sultaten der noch im Zuge befindlichen Culturversuche vorgreifen will. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass E. strieta in feuchteren, kühleren Gegenden, also zumal in den Alpen häufig relativ klein bleibt, dabei breite flache Blätter, reichere Verzweigung und kürzere Blattzähne aufweist, dass sie an trockeneren Standorten bald mit hohem, wenig verzweigtem, bald mit reichästigem Stengel er- scheint, dabei aber zumeist schmälere, grannig gesägte, unterseits gerippte Blätter trägt. Trotz dieser Mannigfaltigkeit ist E. ströcta von den anderen Euphrasien meist leicht zu unterscheiden. Die Unterschiede von den zunächststehenden Arten (pectinata, tatarica, brevipila etc.) sind gelegentlich der Besprechung dieser hervor- gehoben. Nicht selten wurde E. strieta mit breitblätterigen Formen der E. Salisburgensis verwechselt, von diesen kann sie stets mühe- los durch die stark borstige Kapsel unterschieden werden. Eine Reihe von Standortsvarietäten der EZ. stricta wurde bereits beschrieben und benannt. So hat Beck in seiner Flora von Südbosnien etc. (Ann. d. naturh. Hofm. in Wien II. S. 141) die Form der subalpinen Gegenden mit relativ breiten Blättern und kürzeren Stengeln als var. subalpina bezeichnet; eine auffallend breit- blätterige, robuste Form hat Freyn in Sagorski und Schneider ') Vergl. auch Beck Flora von Südbosn. und der Herceg. 8. 141 (1887). — Murbeck Beitr. zur Flora von Südbosn. und der Herceg. S. 72 (1891). Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1894. 5 58 Flora der Centralkarpathen S. 421 (1891) f. Zatifolia Frn. benannt. Sagorski i. d. Deutsch. bot. Monatschrift 1889. S. 6—-7 unter- scheidet in Thüringen eine Form der fruchtbaren Stellen der Ebene mit 10—20 cm hohem wenig verästeltem Stengel, 7 mm langen Blüthen: 1. f. genwina; eine dieser ähnliche, kleinblüthige (4 bis 5 mm) Form steriler Heiden: 2. f. par viflora; eine Form der Weg- ränder mit niederem, von unten sparrig verästelten Stengel, 4 bis 5 mm langen Blüthen: 3. f. reducta; eine der vorigen ähnliche Form mit grossen (8—9 mm) Blüthen: 4. f. versus coeruleam (Freyn in lit.) und eine hochstengelige, breitblätterige Form: 5. f£. robusta. Nur bezüglich der Formen 1, 4 und 5 bin ich von der Zugehörigkeit zu E. stricta ganz überzeugt, doch möchte ich, ohne Exemplare gesehen zu haben, auch den anderen Formen diese Zu- gehörigkeit nicht absprechen. Zapafowicz beschrieb jüngst (Roslinna szatagör Pokucko Marm. in Sprawozdanie komisyn fizyjograf. Akad. Umiejetnosei XXIV (1889) eine E. strirta, forma humilior. Nicht bald hat eine häufige und leicht kenntliche Pflanze so oft den Namen gewechselt und eine so unsichere Nomenclatur, wie E. stricta. Dass sie früher allgemein für E. offhieinalis galt, dass selbst genaue Beobachter, wie Hayne und Reichenbach in ihr die E. offieinalis des Linne erblicken zu können glaubten, sei hier nur berührt. In den Arbeiten neuerer Autoren, die der Systematik der Gattung näher traten, finden sich insbesondere drei Namen, nämlich E. stricta Host, E. nemorosa Pers. (var.) und E. ericetorum Jord. Der erstgenannte Name ist insbesondere in Oesterreich, der zweit- genannte im deutschen Reiche, der dritte in der Schweiz und in Frankreich gebräuchlich. Von diesen drei Namen bezeichnen nur zwei zweifellos unsere Pflanze, nämlich E. strieta und E. ericetorum ; wie dies aus den Diagnosen und Original-Exemplaren hervorgeht. Diejenigen, welche den Persoon’schen Namen anwenden, stützen sich dabei insbesondere auf die von Persoon citirte Abbildung in Bulliard Herbier de la France, tab. 233. An dieser Stelle ist nun allerdings eine Pflanze abgebildet, die der 2. strieta ähnlich sieht, doch nur der wird den Namen anwenden wollen, der alle mitteleuro- päischen Euphrasien mit drüsenlosen, spitzzähnigen Blättern zusammen- fasst; demjenigen, der auch nur die auffallendsten Typen unterscheidet, wird es klar sein, dass die Bulliard’sche Abbildung in ganz vor- trefflicher Weise eine in Deutschland, Frankreich und Belgien verbreitete, von E. stricta verschiedene Euphrasia darstellt, von der noch weiterhin die Rede sein soll. Auch einige Angaben in Persoon’s kurzer Diagnose passen sehr gut auf diese Pflanze, nicht aber auf E. stricia, so die Stellen „caule ramosissimo“, „Flores multo minores, quam in officinali ')‘. Der Name E. nemorosa Pers. ist ') Darunter ist hier 2. Rostkomiana verstanden! 59 mithin auf die hier behandelte Pflanze gewiss nicht anwendbar, worauf übrigens schon A. Kerner (Schedae ad Flor. Austro-Hung. I. S. 42) hingewiesen hat. Von den beiden verbleibenden, unsere Pflanze bezeichnenden Namen ist nun E. ericetoruwm zweifellos der jüngere; somit hätte die Pflanze E. strieta Host zu heissen. Doch ist auch dies noch nicht ohneweiters gesichert. Zunächst sei darauf hingewiesen, dass Humboldt und Bonpland schon vor Host in Humb. Bonpl. u. Kunth Nov. gen. et spec. II. p. 333 (1817) eine Euphrasia strieta beschrieben haben. Nun hat sich allerdings diese E. strieta als eine Bartschia herausgestellt und führt jetzt die Bezeichnung B. strieta (Humb. et Bonpl.) Benth., so dass der Name Euphrasia strieta wieder frei ist. Trotzdem gibt es Botaniker, die den Namen als vergeben betrachten und ihn nicht weiter anwenden wollen, wo- bei natürlich die Möglichkeit massgebend ist, dass später einmal die Bartschia strieta wieder zur Gattung Euphrasia gezogen werden könnte und ihr für diesen Fall der Namen reservirt bleiben soll. Ich möchte mich aber diesem Vorgange doch nicht anschliessen. Es erscheint mir — immer daran festhaltend, dass Nomenclatursfragen Fragen der Convenienz und keine wissenschaftlichen sind — nicht logisch, wenn man einem eventuel einmal eintretenden Uebel dadurch vorbeugen will, dass man dasselbe freiwillig schon jetzt herbeiführt. Mir erscheint mithin der Name E. strieta als frei und anwendbar. Eine andere Frage ist die, ob es für die Pflanze nicht ältere Bezeichnungen als E. stricta Host (1831) gibt. Da sind insbesondere die Namen E. rigida Lasch pr. var. (1829), E. cueullata Wahlenbg. pr. var. (1814), E. parviflora Wallr. pr. var. (1822) und E. glabrata Schlechtend. pr. var. (1823) in Betracht zu ziehen. Ich zweifle keinen Augenblick, dass mit diesen Namen, wenigstens zum grössten Theile ihres Umfanges, unsere E. stricta gemeint ist, doch sind alle, diesen Namen zu Grunde gelegten Diagnosen derart abgefasst, dass sie keineswegs unzweideutig sind, dass sie sich ebensogut auf andere Arten, so auf die obenerwähnte E. nemorosa Pers., E. Kerneri Wettst. ete. beziehen könnten. Es liegt mithin kein zwingender Grund dafür vor, einen dieser halbverschollenen Namen wieder auf- zunehmen und dem unzweideutigen, zudem auch vielfach angewen- deten Namen E. strieta vorzusetzen. 1l. Euphrasia pumila A. Kerner') in Sched. ad Flor. exs. Austro-Hung. I. p. 43 (1881). Diagnose: a. a. 0. Exsiccaten: A. Kerner Flora exs. Austro-Hung. Nr. 148. Verbreitung: Bisher blos aus den Centralalpen von Tirol bekannt. ‘) Original-Exemplare gesehen! 60 Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Tirol: Abhang des Steinacherjoches gegen Trins 1500 m (A. Kerner; Wett- stein. — Schafferer; H. Hal.); Suldenthal bei 1900 m (Eysn; H. Frsch.); Platzerberg bei Gossensass (Huter; H.T. Z.); Valming- Thal bei Sterzing (Huter; H. Deg.); Klobenstein (Hausmann; H. Ferd.). E. pumila steht der E. strieta und zwar insbesondere Exem- plare derselben von subalpinen Standorten (var. subalpina Beck) sehr nahe, unterscheidet sich aber von dieser durch die von Kerner a. a. OÖ. angegebenen Merkmale. Dass diese Merkmale nicht etwa . direct durch den hohen Standort bedingt sind, sondern bereits erblich festgehalten werden, geht aus einem sehr instructiven Cultur- versuche A. v. Kerner’s hervor, der E. pumila aus Samen neben E. strieta unter genau denselben Verhältnissen eultivirte und dabei zwar hohe und üppig entwickelte Exemplare der ersteren erbielt, die aber alle wesentlichen Merkmale unverändert aufwiesen. (Fortsetzung folgt.) ‚Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten, Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XII. Ueber das Vorkommen von Nigella orienialis L. und Nigella sativa L. in Europa. Die wenigen Vertreter der Section „Nigellastrum D.C.“ der Gattung Nigella, welche von unseren europäischen durch die sehr abweichende Gestalt der Carpelle und der Samen schon auf den ersten Blick verschieden sind, wurden bisher meines Wissens nur im aussereuropäischen Oriente gesammelt („Oriens omnium specie- rum sectionis patria“ Boiss. Fl. Or. I. p. 70), umsomehr war ich überrascht bei Bearbeitung meiner türkischen Ausbeute vom Jahre 1890 in einer auf Einöden der thracischen Hochebene, und zwar auf den Hügeln zwischen Rodosto und dem Tscherkessendorf Köpekli gesammelten Art die Nigella orientalis L. agnosciren und als neuen Bürger der Flora Europas begrüssen zu können. Nigella sativa L., eine ebenfalls orientalische Art, wird von Nyman (Comp. p. 17) für Spanien, Südfrankreich, Böotien, Sieben- bürgen und Taurien angegeben. An den ersteren vier Standorten wurde sie aber nur cultivirt oder als Gartenflüchtling angetroffen (Cfr. Willkomm et Lange, Prodr. III, p. 974, Rouy et Foucaud, Flore de France, I. p. 147, Boissier, Fl. Orient. Suppl. p. 16 und Simonkai, Enum. Transsylv. en 61 p. 57)'); es verbleiben daher für diese Art nur die von Ledebour Fl. Ross. I. p. 55, angegebenen südostrussischen Standorte, es ist dies also auch eine eminent orientalische, von Kreta, Aegypten über Syrien bis Afghanistan verbreitete Art, welche abernordwestlich ebenso wie die N. orientalis L. bis in die Türkei vorzudringen scheint. Das Vor- kommen dieser Pflanze in den Saatfeldern des Tekir-Dagh dürfte wohl kaum Zweifel an ihr Indigenat erregen, da die meisten Nigellen „in eultis“ gedeihen, als Argument aber für ihr wirklich wildes Vorkommen wäre der Umstand zu erwähnen, dass die von mir zwi- schen Neipios (Naibkeui) und Rodosto in Unzahl beobachteten Exem- plare die var. hispidula Boiss. darstellen, welche nach den Worten des Autors: „haec vere spontanea et typus speciei esse videtur“. Budapest, am 10. Jänner 1894. Plantae novae Orientales. II. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. °) Ob legumina semibilocularia et pilorum ramos säepe inaequales noster ad A. incertum Ledeb. ceterum valde diversum vergens. Habitu A. canescenti Bunge (— 4A. psoralioides DC. Astrae. tab. 18!) accedit et caracteribus, nonnullis ei affinis sed diversus: indumento parco (nec ar- eyreo),caudiculisnumerosissimis reliquiis foliorum emareidorum densissi- mearmatis, stipulis conspieuis (necminimis), foliolis pareioribus, capitulis sublaxis, calyeis campanulato-tubulosi dentibus tubo sextuplo (nec 4plo) brevioribus, ore valde obliquo, vexilli lJamina latiuscula (nec oblongo lineari) et forse legumine (in A. canescente ignoto). Aliae species ex Onobrychiorum grege calycibus adpresse pilosis et caulibus humilibus brevissimis donati multo magis differunt. Astragalus (LXXV. Proselius) humillimus Freyn et Sint. E radice crassa pluricipite dense caespitosus scaposus folio- sissimus obscure virens subglaber; stipulis patentibus triangulari- lanceolatis parcepilosis membranaceis apicem versus herbaceis viridi- bus, foliis breviter vel longe petiolatis, petiolo adpresse et sparse piloso, foliolis 4—12jugis erassiusculis obovato-orbiculatis vel bre- viter ellipticis subretusis, juvenilibus subtus plus minusve dense strigulosis tandem sparse et adpressissime pilosis supra glabris; scapis folia subaequantibus brevioribus vel sublongioribus adscendentibus parce adpresseque pilosis racemo subcapitato laxi- usculo paucifloro terminatis; bracteis pedicellum subaequantibus ‘') „in Germania“ (L. Spec. pl. ed. II p. 753) wohl auch nicht wild. ), Vergl. Net, 8,7297; 62 vel brevioribus late membranaceo marginatis e basi ovata acuminatis; calycis parce et adpressealbo- et nigro-setulosi basi minu- tissime bibracteolati dentibus lanceolato-subulatis, tubo 4plo brevioribus, corolla (in sicco) violacea, vexilli calyce plus duplo longioris Jamina ovato-oblonga basi obtusangula apicem versus non strangulata alas quarta parte superante carina di- midio longiore; leguminibus bivalvibus sub 5spermis trans- verse reticulatis erecto patentibus adpresse et sparse setulosis oblique lineari-oblongis compressis subincurvis lati- tudine sua cire. sextuplo longioribus, abrupte tenuiter et unilateraliter cuspidatis, sutura carinatis, dorso sulcatis; semini- bus (fere maturis) reniformibus nigrescentibus.%}. Junio, Julio. Paphlagonia. Kastemuni: in montosis ad Taschly Chan die 6. Majo (Exsiec. no. 3853); Tossia: prope Tossia Dewrendi in declivibus jugi Kutschuk-Ilkas-Dagh die 4. junio (Exsiec. no. 4124) et in pinetis ad Schakylar die 16. julio 1892 (Exsicc. no. 4688) leg. Sintenis! Dimensiones: Stipulae eire. 4 mm longae ad basin cire. 2 latae, folia cum petiolo eis aequilongo (maxima a me visa) 10'5 cm longa, 1'3 lata sed usque 3plo breviora; foliola maxima a me visa 55 mm longa, 3'°5 lata, minima dimidio breviora et angustiora; scapus 5—8°5 cm (cum racemo) longus; calyx 9 mm longus, vexillum 25 millimetrale, lamina circ. 15 mm longa et 5°5 supra basin lata; legumen cum rostro bimillimetrali eirc. 13 mm longum 3 latum; semen 2 mm longum, 1'/, latum. A. humillimus habitu A. pygmaeum Pall. Astrag. tab. 44 ceterum diversi revocans sed etiam A. glaucophyllo Bunge, A.schizoptero Boiss., A. sanguinolento MB. et A. viridissimo Freyn et Sint. affinis. Ab hoc ul- timo differt jam legumine angusto caulibus scaposis calyce adpresse (nec patentim) piloso; ab A. sanguinolento florum colore, bracteis pedicello subbrevioribus (nec longioribus), legumine immaculato setuloso (nee rubro maculato glabro), dorso sulcato (nec carinato); ab A. schizoptero colore obscure viridi (nec glauco), calyeinis dentibus tubo 4plo (nee duplo) brevioribus, foliolis et leguminibus nee glahris manifeste minoribus etc.; ab A. alaucophyllo colore obscure viridi (nee glauco), calyeis dentibus brevibus (nec tubo dimidiam longiori- bus), floribus minoribus, leeuminibus non glabris neque maculatis compressis (nec teretiusculis) dorso sulcatis (nee utrinque carinatis. Astragalus (LXXV. Proselius) Tempskyanus Freyn et Bornm. in Oesterr. Botan. Zeitschr. XL. p. 442—443. Oceurrit saepe scapo fere nullo et tum racemo subacauli. Paphlagonia. Kastemuni: in collibus prope Seidler die 4. majo (Exsiec. no. 3852); Tossia: in collibus ad Kawak Tscheschme versus Dikmen die 10. majo (Exsiec. no. 3663c) cum sequente et 13. junio 1892 cum fructibus leg. Sintenis! 63 Wächst mit der im Folgenden beschriebenen Abänderung ge- meinsam, ist mit derselben durch Uebergänge verbunden, zeit aber auch nahe Beziehungen zu A. crassicarpus. Suhsp. A. unguwiculatus Freyn (= A. Tempskyanus ß. canus Freyn et Sint. in Sint. exsice.)— E radice valde squamata crassa pluri- cipite laxe caespitosus foliosus scaposus et, inflorescentia excepta. adpresse canus subvirescens; stipulis triangulari-lanceolatis acutis membranaceis basi et dorso laxe et adpresse strigulosis apice her- bacea viridi hirsutis; foliis breviter petiolatis Janceolato-linearibus, foliolis 5—12 jugis petiolulatis erassiuseulis elliptieis vel fere orbicu- latis obtusis vel subretusis mucronatis; scapis foliis dimidio breviori- bus adscendentibus apice calvescentibus racemo 6—15 floro initio capitato tandem laxiusculo terminatis; bracteis pedicello sesqui- longioribus membranaceis nervo viridi percursis e basi ovata acumi- natis; calycis adpresse albo- et praesertim nigro-setu- losi basi minutissime bibracteolati dentibus subulatis tubo 2',—3plo brevioribus, corolla (in sieco) rubro-violacea tandem livescente, vexilli calyce plus duplo longioris lJamina e basi ob- longo-ovata superne manifeste et abrupte attenuata retuso-biloba alas carina parum longiores tertia parte superante; leguminibus bilocularibus sub 16ovulatis sed vix 8spermis crassis erecto patentibus conniventibus densius- cule hirsutis e basi angustiore incurvatis celavatis latitu- dine sua 3plo longioribus quasi unguiculatis rostro valido in- curvo pungente abrupte terminatis, dorso rotundatis ventre carinatis; seminibus (fere maturis) reniformibus nigricantibus. N. Majo. Paphlagoniae ad Tossia: in collibus nudis ad Kawak- Tscheschme die 10. majo (flor.) et 7. junio (ruct.) 1892 leg. Sin- tenis! (Exsice. no. 3663). Dimensiones: Stipularum pars libera circ. 6 mm longa ad basin 2°5 lata; folia maxima cum petiolo eorum dimidiam aequante eirc. 9 cm longa et 1'5 lata, minima (paucijjuga) 4 longa et centi- metrum lata; foliola majora saepe 9 mm longae vel subbreviora ad medium 5'/, lata, minima 3°5 longa 1'5 ad medium lata; scapi cum racemo eis aequilongo 4—11 cm longi, ealyx 12 mm longus 3 diamatro; vexillum 23 mm longum (cum ungue centimetrali), lamina supra medium eire. 45 mm Jata; legumen cum rostro bi- millimetrali 1'5—2 cm longum. Diese Unterart sieht wegen des dichten grauen Induments dem A. Spruneri Heldr. und A. c/avatus DC. besonders ähnlich, steht aber in ihren übrigen Merkmalen dem A. Tempskyanus Freyn et Bornm. so nahe, dass ich sie zuerst für eine Varietät desselben gehalten habe. Indessen scheint es mir jetzt besser, sie als Unterart des letztgenannten hinzustellen. Nahe verwandt ist sie auch mit der folgend beschriebenen Unterart: 64 Subsp. Astragalus crassicarpus Freyn et Sint. Valde . affinis A. Tempskyano et prasertim A. unguiculato Freyn et Sint. a quibus manifeste sed parum diversus leguminibus crassis fere semicircularibus. Habitus et caracteres ceteri omnino A. ungui- culati. Paphlagonia ad Tossia: in pinetis ad Schakylar die 16. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. 3663). Astragalus (LXXV. Proselius) acrocarpus Freyn et Sint. E radice plurieipite scaposus laxe caespitosus, adpresse sericeo-canescens, foliosus, stipulis e basi lata triangulari-lan- ceolatis dense canis, foliis longe petiolatis 'late linearibus, foliolis remotiusculis 4—7 jugis brevissime petiolulatis fere sessilibus, oblongo elliptieis vel elliptieis acutiusculis; scapis folia adaequantibus erectis, racemo multifloro elongato densiusculo tandem laxo terminatis; bracteis membranaceis triangulari-lanceolatis hirsutis pedicellum ae- quantibus, calyeis adpresse albo strigulosi albicantis basi minutissime bibracteolati dentibus tubi dimidiam fere aequantibus, corolla atropurpurea calyce duplo fere lon- giore, vexilli subrecurvi lamina e basi ovata abrupte oblonga sub- retusa, alas carinam longiores '/, superante; leguminibus bilocu- laribus cerassis in pedunculo demum arcte recurvo pen- dulis adpresse canis fuscescentibus vel breviter eylindrieis calyce duplo latidudine sua 2'/, plo longioribus rectis, vel in eadem spe- cimine breviter obovatis calyce paulo longioribus — in rostrum subulatum validum rectum pungentem abrupte angustatis, dorso (sutura) laevissime sulcatis vel obtusis, ventre argute carinatis; seminibus oblique reniformibus nigricantibus. %. Junio. Paphlagoniae Tossia: in declivibus ad Giaur tschai dere die 36. junio (flor.) et 5 julio 1892 (fruct.) leg. Sintenis! (Exsice. no. 4485), Dimensiones: Stipularum pars libera 7 mm longa, ad basin 3°5 lata; folia majora (speciminum altiorum) 22 em longa petiolo 10 centimetrali incluso 3°5 lata, minora (in speciminibus minoribus) 8 em tantum longa 22 lata. Foliola 22 mm longa ad medium 11 lata et dimidio minora; scapus cum racemo 10 centi- metrali 15—40 cm altus; calyx 12 mm longus, supra basin 3°5 latus; vexillum 20 millimetrale, carina 15 mm longa alae 17 longae; legumen cum rostro 4millimetrali usque 20 mm longum, 7 latum, 6 crassum vel triente brevius et angustius; semina fere matura 2:5 mm longa, 2 lata. Species ex grege difficillimo A. atropurpurei Boiss. quo indu-. mento et florum colore congruit et florendi tempore aegre discer- nenda. Sed legumina optime alienae rectae, duplo crassiores et co- riaceae (nec papyraceae). Maeis affınis nostra videtur A. nucleifero Boiss., floribus brevibus, calyeinis dentibus brevissimis, Jegumine breviore sed latiore utrinque carinato diverso. 65 Astragalus (LXAXVII. Cystodes) paphlagonieus Freyn et Sint. Adpresse canus basi frueticosus erectus strietus vix adscendens, ramis herbaceis, stipulis parvis herbaceis triangulari lanceolatis adpresse hirsutis petiolo hrevi superatis; foliolis 4-jugis linearibus saepe angustissimis, virentibus pube sparsa adpressissima obsitis obtusis mucronulatis, peduneulis longissimis rigidis adpresse hirtis; floribus 10—12 brevissime pedicellatis breviter racemosis subeapitatis, bracteis linearibus pedicello albo nigroque hirti plus duplo longioribus, calycis tubulosi tandem rupti sed vix inflati tubi dense adpresse albo et sparsin nigro hirti quartam partem attingentibus, calycis dentibus subflexuosis tubo 4—5plo brevioribus subulatis dense nigrohirtis; corolla livida glabra vexillo ex ungue brevi obovato-oblongo obtuso alas carina manifeste superante conspieue longior; legumine (immaturo, sed ut videtur bene evoluto) transverse reticulati parce adpresse hirti biloculari dorso ob suturam leviter carinatam et mar- ginibus elevatis bisulcato ventre carinato valde com- presso (an etiam maturo?) lineari oblongo sursum convexo in rostrum tenue breve abrupte attenuato, calyce plus sesqui longiori. b. Junio. Paphlagoniae.ad Tossia: in collibus prope Kawak-Tscheschme die 7. junio (Exsice. no. 4126, forma foliolis latioribus) et ad Hadschi Ahmed die 17. junio 1892 (Exsiec. no. 4126b, forma stenophylla cum fruetibus immaturis) leg. Sintenis! Huc quoque spectare videtur Astragalus perjuvenilis in declivibus prope Derinös proveniens et a cl. Sintenisio sub no. 3883 distributus. Dimensiones: Caulis 50—60 cm altus; folia cum petiolo centimetrali usque 5—6 cm, foliola 20—35 mm longa hisce 35—1l mm lata; peduneuli cum racemo 3centimetrali usque 21cm attingentes; calyx cum dentibus 4—5 millimetralibus 15—16 mm longus, eirce. 4 diametro. Vexilli cum ungue 5—6 millimetrali 20 mm longi lamina supra medium (explanata) 8 mm lata; alarum 16 millimetralium lamina ungue subbrevior; carina 12 mm longa; legumen cum rostro 3 millimetrali 20 mm longum, 5 fere latum et 2 tantum crassum. Ob calycem rumpentem speciem novam ad Cystodes militare mihi videtur, ubi 4A. melanocephalo Boiss. et A. rigido Boiss. Bal. tantum affınis a quibus differt caudicibus erectis (nec procumbentibus) calyce non inflato, calycinis dentibus tubo 4—5plo (nee 3 plo) brevi- oribus, corolla livida (nec flava vel violacea) et leguminibus arcuatis transverse reticulatis sparse hirtis (nec reetis dense albo-tomentosis). — Species e Xiphidiarum grege jam calyce non ruptili egregie differunt. Oxytropis (Euoxytropis) Sintenisii Freyn. Caespitosa caulescens valde foliata erecta vel subadscendens dense patentim hirsuta, stipulis liberis ovato-lanceolatis acuminatis basi membranaceis 66 a medio viridibus herbaceis; foliolis 4—9 jugis foliorum basa- lium oblongis obtusis, caulinorum linearibus acutis; pedunculis axillaribus folio longioribus racemis capitatis paucifloris sublaxis terminalibus; bracteis subulatis, inferis calycem fere aequantibus superis calycino tubo sesqui longioribus; calyeis campanulati hirsuti dentibus flexuosis subulatis tubo sub- longioribus, corolla sulfurea immaculata, leguminibus semi- biloeularibus eire. 12spermis nigricantibus erectis hirsutis oblongo- eylindrieis, apice attenuatis rostratis et subrecurvis, sutura ventrali sulcatis dorsali intus non producta extus retundatis; semi- nibus (fere maturis) oblique obcordatis. 9. A medio junio ad exeun- tem julium. Paphlagoniae Tossia: in glareosis subalpinis montis Giaurdagh die 10. junii et 29. julii 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 4216). Dimensiones: Caulis 10—20 cm altus, folia basilaria cum petiolo eis subaequilongo eirc. 3°5 em, caulina cum petiolo vix centi- metrali ad 11 cm longa vel subbreviora, intermedia basilaribus sem- per longiora; foliola (saepe alternantia) in eodem folio ab basilaribus 27 mm longis et 3°5 latis ad apicalia 15 mm longa 3 lata sensim deere- scentia ; stipulae in caulis medio sitae 15 mm longae et in trientem infe- riorem 3 latae, inferae latiores superae angustiores. Peduneuli 10 em longi vel breviores; racemus sub 10 florus pollicaris, calyx sub 14mm longus, vexillum 15—17 longum, legumen (fere maturum) cum rostro 4 millimetrali 22--28 mm longum, 4 crassum; semina nigricantia fere 2 mm longa et 1'5 lata. Ab affini O. Pallasiü Pers. nostra differt caule erecto (nec procumbente) stipulis longioribus, peduneulis folio longioribus, racemis paucifloris, braeteis subulatis (nee lanceolato-linearibus), calycem sub- aequantibus (nee eo manifeste brevioribus), calyeis laciniis subulatis tubo sublongioribus (nec lanceolatis eo aequilongis), corolla sulfurea immaculata (nec aurantiaca maculata), calyee parum (nec sesqui) lon- giore. O. pilosa DC. longe aliena. Vieia narbonnensis L. ß. lutea Freyn et Sint. Typo differt corolla lutea, carina ad apicem fusca. Paphlagoniae Tossia: in campis ad Kösen die 10. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 3661). Goebelia (Sophora) reticulata Freyn et Sint. Subpatule hirsuta virens, caule gracili erecto a medio ad apicem pyrami- datim ramoso folioso infra medium jam florendi tempore nudo; stipulis parvis fuscescentibus lanceolato-Iinearibus hirsutis; foliis teneribus breviter petiolatis erecto patulis ambitu oblongis; foliolis sub 12 jueis cum impari, petiolulatis pectinatis saepe alternis a medio basin et apicem folii versus subdecrescentibus tandem planis oblongis obtusissimis brevissime mucronulatis supra demum glabrescentibus, subtus valde retieulatis; racemo 67 terminali folia superante basi laxiusculo et subinterrupto; floribus in pedicellis erecto-patulis bractea eis aequilonga fuscata lineari obtusa suffultis horizontalibus; calyeis laxe et adpresse hirsuti margine tomentosi dentibus late triangularibus tubo facie sub- quadrato dorso valde gibhbo multo brevioribus; corolla alba (sicco sordida) glabra, vexillo alisaurieulatis carinam obtusius- culam parum superantibus fere sesquilongiore, initio porrecto tan- dem ab aliis petalis jam basi remoto et a medio fere semicirculatim recurvo; staminibus liberis linearibus, 2 superi- oribus valde distantibus et basi latiore albo villosis, apice subulatis et antheras capitatas ferentibus; ovario lineari filamento vix latiore patule hirsuto; leguminibus ignotis. 9 Exeunte Aprili. (Forts. folgt.) Litteratur-Uebersicht. December 1893. Beck G. R.v. Mannagetta. Ueber die Formen des Türkenbundes (Lilium Martagon). (Wiener illustr. Garten-Zeitung, VIII. Jahrg. 11. Hft. S. 409—413.) gr. 8". Spielarten von L. M. sind: L. Linneanum G.B., L. sanguineo-purpu- reum G. B., L. Cattaniae Vis., L. roseum G. B., L. albiflorum Vuk., L. album Jenk. Chodat R. Monographia Polygalacearum. II. Partie. (Mem. de la Soc. de phys. et d’histoire nat. de Geneve. Tome XXXL. II. Partie.) 4". 500 pag., 23 Taf. Der vorliegende 2. Theil dieser Monographie umfasst die Systematik der Gattung. Im Folgenden sei auszugsweise die Systematik der öster- reichisch-ungarischen Polygala-Arten wiedergegeben. Sectio 9. Chamaebuxus. 1. Polygala Chamaebuxus L. mit der Var. rhodoptera in den Ost- alpen. Sectio 10. Orthopolygala. Subsectio 14. 2. P. maior Jacq. Niederösterreich, Mähren, Ungarn, Galizien, Tirol, Dalmatien mit forma Zeptoptera Chod. Form: f. Bosniaca Chod. Nassich bei Oreshaz. 3. P. vulgaris L. I. Genuina. B. var. oayptera. — Subvar. euoxyptera Rehb. Mähren; f. orientalis Chod. Damoclet. II. comosa. a. strieta Chod. Ungarn, Schlesien, Bosnien. ß. Lejeunii Borb., forma owysepala Borb. Ungarn, Bosnien, Kärnten. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 68 6. Pedemontana Pers. et Verl. Südtirol. &. pyramidalis Chod. Tirol, Linz. ') 4. P. Nicaeensis Risso. B. mediterranea Chod. Südtirol, Croatien, Dalmatien. — var. Adriatica Chod. Istrien, Dalmatien, Friaul. — subvar. - Istriensis, subvar. speciosa Kern. Val Vestino. — forma Tiroliensis Garda, forma Croatica Chod. Vellebith. 5. P. Forojulensis Kern. Cimolais. 6. P. Carniolica Kern. Julische Alpen. 7. P. Croatica Chod. (= P. multiceps Borb.) Croatien. 8. P. amara Jacq. Niederösterreich, Salzburg, Oberösterreich, Tirol, Kärnthen, Dalmatien in den Suhvar. stenopetala Borb. und brachyptera Chod. 9. P. amarella Cr. Verbreitet. — Var. vulgatissima. Niederöster- reich, Steiermark. 10. P. mierocarpa Gaud. Alpen, Karpathen, Bosnien. 11. P. supina Schreb. Bosnien, Ungarn. — var. hospita Heuff. Ungarn. Zu bedauern ist die geringe Uebersichtlichkeit der Gliederung in dieser von immenser Arbeit zeugenden Monographie, die übrigens noch ein grosses Feld für floristische Detailarbeit zulässt. Eichler B. und Raciborski M. Nowe Gatunki zielenie (Rozpraw Wydziata matem.-przyrodniczego Akad. Umiejetnosci w Krakowie. dom. XXVL).er.'87, 11.,p. 1,TaE Beschreibungen neuer Desmidiaceen. Diagnosen lateinisch. FormanekE. Beitrag zur Flora von Serbien und Bulgarien. (Verh, d. naturf. Ver. in Brünn. XXXI. Bd.) 8°. 29 S. Bearbeitung der vom Verfasser 1892 auf einer Reise in den genannten Gebieten gesammelten Pflanzen. Pestimmungen rühren zum Theile von Haläcsy, Borbäs, Crepin, Hackel, Zimmeter her. Haberlandt G. Ueber die Ernährung der Keimlinge und die Be- deutung des Endosperms bei viviparen Mangrovepflanzen. (Annal. d. Jard. bot. de Buitenzorg. XII. p. 91—116.) gr. 8°. 3 Taf. Palla E. Beitrag zur Kenntniss des Baues des Cyanophyceen-Proto- plasts. (Pringsheim’s Jahrb. XXV. Hft. 4.) 8°. 52 S. 2 Taf. Der Protoplast der Cyanophyceen zeigt stets eine Differenzirung in einen farblosen „Centralkörper“* und in das gefärbte Chromatophor. Den Farbstoffen gegenüber verhält sich der Centralkörper wie ein Zellkern oder ein Aleuronkorn, er findet sich bei Gloeotrichia Pisum in der Mehrzahl, sonst in der Einzahl. Das Chromatophor dürfte Wabenbau besitzen, der Farbstoff ist an kleine Träger gebunden. Vacuolen sind häufig, überdies finden sich ausserhalb des Centralkörpers Cyanopbyeinkörner und Schleim- kugeln. — Erörteıungen über das Wesen des Centralkörpers und dessen Beziehungen zum Zellkern. Pohl J. Zur Pharmakognosie der Umbelliferenwurzel. (Lotos. N. F. XIV. Bd. S. 89—98.) 8°. 3 Taf. Reinitzer Fr. Ueber Ermüdungsstoffe der Pflanzen. (Berichte der deutsch. botan. Gesellsch. XI. Hft. 9. S. 531— 537.) 8". ‘) Ist wohl Druckfehler und soll Lienz heissen! 69 Schwalb K. J. Mycologische Studien im Böhmerwalde. (Lotos. N. F. XIV. Bd. S. 175—192.) 8°. 3 Abb. Aufzählung der um ÖOber-Stankau, Czachrau, Depoldowitz, Deschenitz, Neuern, Hammern, Eisenstein, Gutwasser, Winterberg, Aussergefild, Kusch- warda, Ober-Moldau, Höriz im Böhmerwalde gesammelten Basidiomyceten und grösseren Ascomyceten. Neue Arten: Pleurotus elegantius Schlb, Tela- monia sp., Inoloma lilaceum Schlb., Inocybe graveolens Schlb., Tricholoma subtomentosum Schlb., Russula sp., Lactarius eyanescens Schlb., Collybia alutacea Schlb., Boletus suspectus Schlb. Velenovsky J. Dritter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. (Sitzungs- ber. d. k. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Mathem.-naturw. Cl. 1893.) 8°. 72 8. | Ein reicher Beitrag zur Landesflora mit 124 für diese neuen Arten Neu beschrieben werden: Ranunculus Freynianus Vel., Papaver Rhodo- peum Vel., Hypecoum Pontieum Vel., Hesperis desertorum Vel., Alyssum Reiseri Vel., A. Pontieum Vel., Capsella Thraeica Vel., Dianthus Stri- brnyi Vel., D. Vandasii Vel., Genista Rhodopea Vel., Medicago Ithodopea Vel., Astragalus Vandasü Vel., Poterium Rhodopeum Vel., Chaerophyllum Balcanieum Vel., Galium Rhodopeum Vel., Valerianella Bulgarica \Vel., V. Pontica Vel., Scorzonera Rumelica Vel., Anchusa Moesiaca Vel., Litho- spermum glandulosum Vel., Myosotis Macedonica Vel. et Charr., M. Rho- dopea Vel., Cynoglossum rotatum Vel., Veronica Thracica Vel., V. sureu- losa Vel., V. Pontica Vel., Quercus Rhodopea Vel., Polygonatum Skor- pilü Vel., Fritillaria Stribrnyi Vel., Ornithogalum Aseni Vel., Tulipa Bal- canica Vel., Merendera Rhodopea Vel., Carex Sismani Vel., Brachy- podium Ponticum \Vel. Wiesner J. Ueber ombrophile und ombrophobe Pflanzenorgane. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. 01. 1893.) 8°. 19 8. — M. — 40. Willkomm M. Supplementum Prodromi florae Hispanicae sive enumeratio et descriptio omn. plantarum inde ab anno 1862 us- que ad ann. 1893 in Hispania detectarum etc. Stuttgart (Schweizer- bart). 8°. 370 p. — 20 M. Verfasser hat sich ein grosses Verdienst dadurch erworben, dass er sein berühmtes Werk „Prodromus Fl. Hisp. ete.“ durch das vorliegende Supplementum ergänzte. Dadurch gehört Spanien zu den europäischen Ländern, deren Flora uns durch vortreffliche Floren bekannt ist, und über- trifft diesbezüglich so manches Land, deren Erforschung weniger Schwierig- keiten bereiten würde. In der Sorgfalt und Gründlichkeit der Ausarbeitung reiht sich das Supplementum würdig dem Hauptwerke an und beweist damit, dass der Verfasser trotz seiner Bemerkung in der Einleitung „scri- bebam Pragae aetatis meae anno septuagesimo tertio“ in voller Kraft und Frische seiner Wissenschaft lebt. — Durch das Suppleinentum erhalten die Kenntnisse der spanischen Flora einen Zuwachs von 18 Gattungen, 491 Arten und 493 Varietäten und Formen, so dass die Gesammtzahl der aus Spanien bekannten Gefässpflanzen sich etwa auf 5570 Arten beläuft. Ascherson P. Zwei Nachtschattenarten des nordamerikanischen Prairiegebietes als Adventivpflanzen in Europa. (Naturwissensch. Wochenschr. IX. Bd. Nr. 2.) 4°. 6 S. 1 Abb. Atkinson Geo. F. The extent of the Annulus and the function of 70 the different Parts of the Sporangium of ferns in the Dispersion of Spores. (Bull. of the Torrey hotan. Club. XX. Nr. 11.) 8°. 3 p. Beckhaus K. Flora von Westfalen. Die in der Provinz Westfalen wild wachsenden Gefässpflanzen. Nach des Verfassers Tode heraus- gegeben von L.H. W. Hasse. Münster (Aschendorff). 16°. 1097 8. 1 Portr. — 10 M. Wenn der Verfasser, dem es leider nicht vergönnt war, das Erscheinen des vorliegenden Buches zu erleben, in der Einleitung sagt, dass er mehr als 50 Jahre sich mit der Flora Westfalens beschäftigte, so glaubt man dies gerne, wenn man das Buch durchgeht; nicht bald ist eine Localflora mit solcher Sorgfalt und Vertiefung ins Detail ausgearbeitet worden, — und dass gerade darin ein grosser Werth derselben liegt, braucht nicht erst hervorgehoben zu werden. Dass Verfasser einen vollkommen wissenschaft- lichen Standpunkt bei seiner Arbeit einhielt, wird selbst der zugeben müssen, der mit manchen Details nicht einverstanden ist. Das Buch enthält eine kurze pflanzengeographische Charakterisirung des Gebietes, eine Ueber- sicht der Genera nach dem Linne’schen Systeme (zum Zwecke des Be- stimmens) und den sehr ausführlichen speciellen Theil. Für jede Pflanze findet sich eine kurze auf Autopsie beruhende Diagnose, Erläuterungen des Namens, eingehende Behandlung des Formenkreises und der Verbreitung. Das Buch wird auch Botanikern in anderen Gebieten von grösstem Nutzen sein. Cohn F. Beiträge zur Biologie der Pflanzen. V. Bd. 3. (Schluss-) Heft. Breslau (Kern). 8°. S. 305—432. 10 Taf. — 9 M. Cooke M. C. Handbook of British Hepaticae containing descriptions and figures of the indigenous species of Marchantia, Junger- mannia, JRiccia, Anthoceros. London (W. H. Allen). 8°. 302 p. 7 pl. — 6 sh. Dodel Arm. Biologischer Atlas der Botanik. Series Iris. Ausgabe für Hoch- und Mittelschulen. Zürich (C. Schmidt). 7 Taf. — 40 M. Elfstrand M. Hieracia alpina aus den Hochgebirgsgegenden des mittleren Skandinaviens. Upsala (Almquist & Wiksell). 8°. 69 8. > Tab. Eine sehr eingehende gründliche Studie über die Hieracien aus den Gruppen „Alpina Fr.“ und „Alpestria Fr.“ Emmerig A. Erklärung der gebräuchlichsten fremden Pflanzen- namen. Donauwörth (Auer). 8°. 147 S. — IM. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. p. Liefgr. Mk. 1:50. Liefrg. 97: Kjellmann F. R. Raljfsiaceae, Laminariaceae, Lithoder- mataceae, Qutleriaceae, Tilopteridaceae, Fucaceae. — 48 S. 109 Einzelbild. Liefrg. 98 und 99: Warburg O.: Flacourtiaceae. j Gilg E.: Turneraceae. Harms H.: Malesherbiaceae, Passifloraceae. Solms H. Graf zu: Caricaceae. — 96 S. 246 Einzel- bilder. 71 Goebel K. Archegoniatenstudien. 5. Die Blattbildung der Leber- moose und ihre biologische Bedeutung. („Flora“ oder Allg. botan. Zeitg. 1893. Heft 5.) 8°. 36 S. 2 Taf. Golenkin M. Verzeichniss der Arten der Gattung Acanthophyllum C. A. Mey. (Acta horti Petrop. XIU. Nr. 6. p. 77—87.) Revision der ganzen Gattung, die Verfasser in 6 Tribus eintheilt, welche 19 Arten umfassen. Neu beschrieben wird A. sarawschanicum Gol. Harshberger John W. Maize: A Botanical and Economic Study. (Contrib. fr. the bot. Laboratory of the University of Pennsylvania. Noll > Nr. 2.) 8%-202°8: 4°8. Eine Monographie des Maises, behandelt denselben vom botanischen, landwirthschaftlichen und geschichtlichen Standpunkte. Jackson D. Index Kewensis plantarum phanerogamarım nomina et synonyma omnium generum et specierum a Linnaeo usque ad annum 1885 compleetens nomine recepto auetore patria unicuique plantae subjectis. Faseiculus II. Oxford (1893). 4°. p. 729— 1268. Die rasche Aufeinanderfolge der Bände des Index Kewensis muss mit grosser Freude begrüsst werden. Der vorliegende 2. Band reicht von Den- drobium bis Justieia. Köhne E. Just’s Botanischer Jahresbericht. XIX. Jahrg. I. Abth. 2. Heft und II. Abth. 1. Heft. Berlin (Borntraeger). Gr. 8". S. 241—448 und S. 1—304. — 7 und 10 M. Kraus G. Geschichte der Pflanzeneinführungen in die botanischen Gärten. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 738. — 3M. Limpricht K. @. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamen- flora. 2. Aufl. IV. Bd. 2. Abth. 23. Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 577—640. Abb. — M. 2°40. Behandelt die Gattungen Timmia, Catharinaea, Oligotrichum, Poyo- natum, Polytrichum, Buxbaumia (Beginn). Lindau @. Uebersicht über die bisher bekannten Arten der Gattung Thunbergia. (Engler’s Botan. Jahrb. XVII. 3./4. Hft.) 8°. 12 8. — — Zur Systematik der Acanthaceen. (Engler’s Botan. Jahrh. XV. 1./2. Hft.) 8°. 28 S. 2 Holzschn. 2 Taf. Massee G. British fungus flora: a classified textbook of mycology. Vol. III. London (Bell). 8°. 508 p. — 7 sh. 6. d. Saporta G. de. Sur les rapports de l’ancienne flore avec celle de la region provencale actuelle. (Bull. de la soc. bot. de France. XL. Sess. extraord. p. X—XXXV.) 8°. 3 Tab. Solms-Laubach H. Ueber die in den Kalksteinen des Kulm von Glätzisch- Falkenberg in Schlesien enthaltenen Structur bietenden Pflanzenreste. II. Abh. (Botan. Zeitg. 1893. Hft. XII. S. 197— 210.) 4°. 2 Taf. 12 Tonduz A. Exploraciones botanicas effectuadas en la parte meridio- nal de Costa Rica por los annos 1891 a 1892. San Jose de Costa Rica 1893. kl. 8°. 82. S. Tschirch A. und Oesterle O. Anatomischer Atlas der Pharmako- gnosie und Nahrungsmittelkunde. 2. Lief. Leipzig (T. ©. Weigel’s Nachf.). Taf. 6—10 mit Text. — M.1'50. Die vorliegende Lieferung enthält: Cacao, Fol. Sennae, Rad. et Sto- lones liquiritiae, Cort. Chinae, Rad. Ipecacuanhae. Weber C. A. Ueber die diluviale Flora von Fahrenkrug in Hol- stein. (Engler’s Botan. Jahrb. XVIII. Bd. 1./2. Hft. Beiblatt.) Ss lemer Westermaier M. Compendium der allgemeinen Botanik für Hoch- schulen. Freiburg im Breisgau (Herder). 8°. 310 8. Flora von Oesterreich-Ungarn. I. Niederösterreich. Referent: Heinrich Braun (Wien). (Fortsetzung.!) Sterigmatoeystis dubia (Corda) Sacc. Auf faulendem Käse in Währing gezogen. — 8, phaeocephala (Dur. et Mant.) Sace. Auf faulenden Stengelgliedern von Opuntia vulgaris in Währing gezogen. — Ampblyosporiuwm Botrytis Fries. Auf fallenden Pilzen bei Weidlingbach. — Ovularia Lamii Fuck. Auf lebenden Blättern von Lamium purpureum in Gärten von Währing. — Ovularia, Asperifolii Sacc. forma Symphyti Bäumler n. f. Auf etwa gebräunten Flecken der Blätter von Symphytum tuberosum bei Erd- weiss. — Botrytis ceinerea Pers. f. selerotiophila (Kl.) Sace. Syll. auf faulenden Pflanzen. — Pachybasium hamatıum (Bon.) Sacc. Auf einem faulenden Zentinus bei Mönichkirchen. — Ramu- laria farinosa (Bon.) Sace. Auf Blättern von Symphytum tuberosum auf dem Gösing. — R. Lampsanae (Desm.) Sacc. Auf Blättern von Lampsana communis in Gärten von Währing. — R. oreophila Sacc. Auf Blättern von Astrantia major am Oehler bei Gutenstein. — Torula Rhododendri Kunze. Auf Rhododen- dron ferrugineum am Wechsel. — Zygodesmus fuscus Corda. Auf faulenden Aestchen ete. und von demselben auf die umgebende Erde übergreifend; im Kobenzlparke bei Grinzing und in den Wäldern des Bisamberges. — Campsotriehum bicolor Ehrenb. Auf dem alten Thallus einer Usnea am Wechsel. — Bispora ) Vergl. Nr..1, Seite :33. 73 intermedia Corda. Auf feuchtem Buchenholze bei Neuwaldegg und Dornbach. — Seoleotrichum Clavariarıum (Desm.) Sacc. Häufig auf alten Clavarien bei Hadersfeld..e. — Helminthosporium maecrocarpum Grev. Auf morschen Aesten von Acer campester in Schluchten des Dreimarksteines (bei Wien). — Cercospora Mercurialis Pass. (Sacc.) Auf Blättern von Mercurialis perennis auf dem Schneeberge. — Heterosporium Beckii Bäumler n. sp. In sehr dichten Rasen auf faulender Kürbisrinde in Gärten von Währing. — H. Ornithogali Klotsch (Saec.) Auf Blättern von (Fagea stenopetala auf dem Laaerberge bei Wien. — Napieladium Thalietri Bäumler n. sp. In diehten Heerden in bräunlichen Flecken auf der Unterseite von Thalictrum minus, auf dem eisernen Thore bei- Baden. — Macrosporium heteronemaum (Desm.) Sacec. Auf dürren Stengeln zu Währing. — Sareinella hetero- spora Sacc. Auf Blättern von Prunus domestica in Gärten von Währing. — Epicoccum purpurascens Ehrenb. Auf dürren Maisblättern in Gesellschaft mit ‚Cladosporium herbarum und Phoma oleracea auf der Türkenschanze in Wien. c\) Flechten (alle aus 4). Oladonia rangiferina (L.) Nr. 2342. Sonnwendstein. Nephromium resupinatum (L.) Nr. 2343. Bodenwiese am Schneeberg. Lecania Nylanderiana Mass. Nr. 2345. Sonntagsberg. Gyalecta cupularis (Ehrh.) Nr. 2349. Schneeberg. Bacidia muscorum Sw. Nr. 2350. Lakaboden am Schneeberg. Buellia parasema Ach. var. saprophila Achar. Nr. 2353. Lakaboden am Schneeberg. Opegrapha sawicola Achar. var. dolomitica Amold. Nr. 2354. Dolomitkalk bei Baden. Acolium tigillare Achar. Nr. 2355. Alpl am Schneeberg. Micro- thelia analeptoides Bagl. et Carest. Nr. 2358. Auf Daphne Mezereum am Schneeberg. d) Moose (alle aus 4). Bryum Klinggraeffi Schimp. Nr. 2317. Auf feuchtem Sande der Donau bei Wien. Mniobryum carneum (L.) Nr. 2321. In Sümpfen bei Seitenstetten. Bartramia Oederi (Grun.) Nr. 2322. Bei St. Egyd am Neuwald und am Mariahilferberg bei Gutenstein. Physcomitrium ewrystomum (Ness.) Nr. 2324 und P. pyriforme L. Nr. 2325, feuchter Sand der Donau bei Wien. Ephemerum cohaerens (Hedw.). Im feuchten Sande der Donau bei Wien. Riccardia pinguis (L.) Nr. 2341. Purkersdorf bei Wien. e) Farne. Equisetum hiemale L. Bei dem Dorfe Baumgarten und Mautern an der Donau, auf lehmigen Boden; steril ist dies Pflanze im Gebiete von Krems nicht selten (13). FE. limosum L. Waldsumpf (nördl.) beim ne Reekawinkel (17). E. maximum Lam. f. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1894. 6 74 serotinum A. Br. Penzinggrahen bei Rappoltenkirchen (17). E. varie- gatum Schleich. An einer quelligen kalkhältigen Stelle am linken Donauufer oberhalb Markt Aggsbach; und auf einer kleinen Donau- insel bei Mautern (13). E. ramosissimum Desf. Zwischen Dürnstein und Weissenkirchen in der Wachau (13). Lycopodium Selago L. ß. recurvum Neilr. Lohnbachfälle bei Arbesbach im Bez. Gross-Gerungs, Granit (13). B. Phanerogamen. Lemna polyrrhiza L. In einem Tümpel an der Weissenkirchner Strasse bei Himberg, Bez. Spitz (13). Potamogeton acutifolius Link. Teich beim Mandelhof nächst Egelsee im Bez. Krems (13). Carex pulicaris L. Feuchte Wiesen bei Rappoltenkirchen (17). Carex paradoxa Willd. Im Gebiete der Flora von Krems nicht selten, auch auf Sumpfwiesen bei Unterbergern, Bez. Mautern, bei Hessen- dorf nächst Gansbach im Bez. Melk, bei Egelsee, Bez. Krems (13). Röhynchospora alba Vahl. Sumpfwiesen bei Schönfeld nächst Arbes- bach im Bez. Gross-Gerungs, auf Granit (13). Phalaris cana- riensis L. Dampfschifflände bei Stein an der Donau (13). Sesleria caerulea (L.) Nr. 2297. Feuchte Wiesen bei Wr.-Neustadt und Sumpfwiesen bei Guttenstein (4). Sesleria varia (Jacq.) Nr. 2298. Felsen des Kalenderberges bei Mödling und Guttenstein (4). Stipa Grafiana Stev., eine durch ihre robuste Tracht auffällige Form massenhaft auf Amphibolschiefer-Felsen oberhalb Weitenegg bei Melk, dann auf gleichem Substrat, aber selten bei Dürrenstein an der Donau: (13). Malaxwis monophyllos Sw. Am Fusse des Warten- steiner Schlossberges bei Gloggnitz in moosigen Wäldern (16). Salix Wichurae Pok. (incana X purpurea) Stockerauer Au (15). Cerastium viscosum L. Holzschlag bei Rappoltenkirchen (17). Papaver dubium L. In der Weinbergregion von Krems bis Spitz stellenweise (13). Arabis Thaliana L.um Krems in zwei Modificationen (13). Biseutella laevigata _ var. asperifolia Neilr. Auf dem Todtenberg bei Rossatz an der Donau, Gneiss (15). T’hlaspi umbrosum Waisbeckern. sp. In Föhren- wäldern bei Bernstein, wahrscheinlich auch in Niederösterreich. Althaea offieinalis L. Herzogbierbaum, in allen Strassengräben häufig (15). ZEuphorbia angulata Jacgq. «. typica. Waldwiesen bei Rappoltenkirchen (17). Sedum Telephium L. ß. purpureum (L.) Zwischen Rappoltenkirchen und Penzing auf Feldern. Sedum reflewum L. Achleiten bei Weissenkirchen in der Wachau, auf Gneiss (13). Saxifraga Aizoon Jacq. auf einem Uırkalkfelsen im Kremsthale unterhalb der Ruine Hartenstein eirca 500 m s. m. (13). Circaea alpina L. Abfall des Ostrong gegen Laimbach bei Pöggstall (13). Cotoneaster vulgaris Südlicher Abhang des Dobler bei Spillern (15); ferner auf dem vom Bache links gelegenen Anhöhen des Mosing- grabens bei Spitz an der Donau, auf Amphibolschiefer bis 700 m sonst im Donauthal nur in der Hügelregion beobachtet (13). 75 Rosa canina (sphaerica) var. Arnbergensis H. Braun '); Riede Arnberg bei Rappoltenkirchen (17). AR. canina var. confidens H. Braun. Pfaffenberg bei Deutsch-Altenburg (12). R. canina (glaueina) var. subglaueina H. Braun.’) An Zäunen bei Stranzendorf nächst Stockerau (15). R. canina (insignis) var. Krameri H. Braun.) Pfaffenberg bei Deutsch-Altenburg (12). AR. dumetorum (hirtifolia) var. Wichurae H. Braun.‘) An Hecken bei Stranzendorf nächst Stockerau (15). R. dumetorum f. juneta (Puget). Pfaffenberg bei Deutsch-Altenburg (12). R. collina Jaeg. Eisenberg zwischen Ober- hautzenthal und Stranzendorf bei Stockerau (15). R. rubiginosa typica. Pfaffenberg bei Deutsch-Altenburg (12). Frasaria neglecta Lindem. (.F' collina X elatior «.) Strasse nach Kogel nächst Rappolten- kirchen. Rubus saratilis L. Bei Stixendorf nächst Weinzierl am Wald im Bez. Krems, auf Schiefer (13). — R. Ginsiensis Wais- becker. Buschige Orte bei Rödlschlag nächst Bernstein (wahrschein- lich auch in Niederösterreich) (8). — R. neortus Sabr. et Borb. in Termeszettudomänyi Közlöny 1892. Oest. bot. Zeitschrift 1892, p- 262. Eine Form der Hystrixgruppe mit oberseits sternhaarigen Blättern, bei Neuwaldegg (14). AR. beyoniaefolius Host. var. eyelo- cardius Borb. et Sab. Rehgraben bei Gloggnitz (C. Richter) (14). — Alchimilla suberenata Buser n. sp. Niederösterreich (6). Vieia silvatica L. -Bei dem Mosinghof nächst Spitz an der Donau, ') R. canina (sphaerica) var. Arnbergensis H. Braun. Rami floriferi inermes vel aculeati. Foliola elliptica, acuta, ad basin angustata, simplieiter acute-serrata, Styli subglabri Receptacula ovoideo-globosa vel globosa. Discus conjeus. ?) R. canina (glaueina) var. subglaueina H. Braun. Rami aculeati, aculeis aduncis vel subrectis. Petioli glandulis stipitatis praediti. Foliola mediocria vel subparva, elliptica ad basin plerumque rotundata, apicem versus breviter acuta vel subobtusa, supra viridia, subtus glauca, in margine plurimum glanduloso-duplicato-serrata. Rami florigeri breves, aculeati. Pedun- euli subbreves. Receptacula ovoidea vel ovoideo-ellipsoidea. Sepala glandulis sparsis praedita vel eglandulosa. Petala alba. Discus valde conicus. Styli hispidi. Von R. glaueina Rip. durch die an der Basis zugerundeten Blättchen, weniger drüsig-zusammengesetzte Serıatur, die Griffel, weisse Blüthen, von R. squarrosula J.B. Keller durch die rückwärts seegrünen Blättchen, weissen Blüthen, die Bestachelung, und nach oben nicht auffallend spitze Blättchen; von R. ascita Desegl. durch nicht zugespitzte Blättchen und nicht derb hackige Bestachelung verschieden. ») R. canina (insignis) var. Krameri H. Braun. Rami floriferi plerumque inermes. Petioli glabri saepe rubescentes. Foliola ovoideo-elliptica. ad basin late rotundata, rarius subattenuata, saepe subcoerulescentia, duplicato- serrata. Pedunculi 8-12 mm longi. Receptacula ovoidea vel breviter-ovoidea. Diseus subeonicus, Styli hispidi, superne leviter pilosuli vel glabri. Von der sehr ähnlichen R. insignis Gr. durch die verlängerten Blüthenstiele und die oft bläulichgrüne bis seegrüne Färbung der Blättchen leicht zu unter- scheiden, *) R. dumetorum (hirtifolia) var. Wichurae H. Braun. Differt a Ieosa hirtifolia H. Braun: Foliolis subeoerulescenti-viridibus, subtus magis pilosis, basin versus in petiolum anguste rotundatis; pedicellis abbreviatis, stylis valde elongatis diso conico; receptaculis fructiferis parvis. * 76 Schiefer e. 600 m (13). Thesium ramosum Hayne. Acker am Fuss- wege von Klein-Wilfersdorf zum goldenen Brünnl (bei Spillern) (15). Onosma austriacum (Beck).') Förthof und Loiben bei Stein, bei Dürnstein (13). Myosotis versicolor Schlechtend. Bei Wolfenreith im Bez. Mautern unter dem Getreide mit M. stricta Link. (13). Ver- bascum Juratzkae Dichtl (Thapso X austriacum). Elsbach bei Rap- poltenkirchen (17). V. breyninum G. Beck (austriaco X phlomoides); an der Strasse zwischen Ort Otterthal und Ort Schlagl, Bez. Neun- kirchen (16). Veronica austriaca L. Auf sonnigen Abhängen oberhalb Dürnstein an der Donau. Amphibolschiefer (13). Veronica Dillenii Crantz. Bei Dürnstein in grosser Menge; da keine V. verna L. typica auf dem classischen Standorte Crantz’s wächst. so ist die Iden- tität der V. campestris Schmalhausen mit V. Dillenii Crantz nach- gewiesen (7). V. ayrestis L. var. typica f. coerulescens Wiesbauer. Auf einem sandigen Getreidefelde beim Haselhofe zwischen Stephans- hardt und Amstetten (10). — Euphrasia styriaca Wettstein. Mariahilferberg bei Gutenstein (9). Galeopsis speciosa Mill. var. sulphurea Jord. Dorfweg, Zäune in Ober-Ölberndorf (bei Stockerau) (15). Phlomis tuberosa L. Ackerränder bei Zögersdorf nächst Stockerau. Thymus lanuginosus Mill. var. lanatus Presl.‘) Brauns- berg bei Hainburg (12). ‘) Ueber Onosma arenarium var. austriacum G. Beck schreibt mir Herr Jul. Baumgartner, der die Pflanze in der Natur beobachtete und mir sehr schöne und zahlreiche Exemplare derselben übersendete, Folgendes: „Die Beck’sche Beschreibung in der Verh. der k. k. zool. bot. Gesellschaft 1891. XLI. I. ist, auf Grund einiger mangelhafter Blüthenexemplare verfasst, nicht ganz vollkommen. 4. Die Wurzel ist nicht immer 2jährig, sondern bei Exemplaren von Dürnstein (die wohl auch hieher gehören) gewiss älter, vielleicht ist daran das am erwähnten Standorte sehr steinige Terrain Ursache. 2. Die Pflanze ist nicht zu selten auch einstengelig. 3. Der Stengel ist nicht selten etwas verästelt, doch wohl nie so stark wie beim typischen OÖ. arenarium. Unfruchtbare Blätterbüschel, wie sie dem O. arenarium zu- geschrieben werden, sah ich bei dieser Form nicht; die Blumen sind schon vor und bei dem Aufblühen gelb, und zwar mitunter dunkler als während der Blüthe; die Früchtchen sind vor der eigentlichen Reife schwarz und glänzend, vollkommen reif, sowie getrocknet, werden sie mehr grau. Schliess- lich möchte ich noch bemerken, dass ich der Deutung der Pflanze als geographische Parallelform zu ©. arenarium (vergl. 1. ec. p. 642 oben) nicht recht beistimmen kann; denn sämmtliche Hügelpflanzen, die das obere Donauthal mit dem Wiener Becken gemein hat, stimmen untereinander wohl völlig überein. Ich masse mir keinerlei Urtheil über diese Form an und kann nur soviel sagen: dass ich, als ich ©. arenarium und ©. calyeinum im Wiener Gebiete in freier Natur gesehen hatte, die Förthofer Pflanze sogleich als von Beiden verschieden erkannte, nach einer unzulänglichen Diagnose kam ich damals auf O. szellulatum, unter welchem Namen ich es auch an Dr. G. v. Beck sandte.“ °) T. lanuginosus var. lanatus Presl. Differt a T. lanuginosa typico: Foliis late ovato-ellipticis dense albo-villosis, saepe suborbieulario-ovatis. (Schluss folgt.) 1 I Il. Kärnten. ') Referent: Dr. Karl Fritsch (Wien). Quellen: a) Litteratur. 1. Hansgirg A. Süsswasseralgen aus Kärnten. Jahrbuch des natur- historischen Landesmuseums von Kärnten. 22. Heft (Klagenfurt 1893). S. 161—173. 2. Harz C. Ueber zwei für Deutschland neue Nuphar - Arten. Botan. Centralblatt, Bd. LIIT. (1893). S. 224—231. 3. Kerner A. v. Schedae ad floram exsiceatam Austro - Hunga- ricam VI. (Wien 1893). ) 4. Pacher D. Systematische Aufzählung der in Kärnten wild- wachsenden Gefässpflanzen. II. Nachtrag. Jahrb. des Landes- museums (siehe Nr. 1). 8. 25—160. Pacher D. Ueber Verbreitung der Galinsoga parviflora Cav. Carinthia 1893. 8. 91. 6. Siegfried H. Exsiccatae Potentillarum spontanearum culta- rumque. f Wettstein R. v. Untersuchungen über Pflanzen der öster- reichisch-ungarischen Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia. Oesterr. botan. Zeitschr. 1893. 8. Wiesbaur J. Wo wächst echter Ackerehrenpreis? Mitth. d. Sect. f. Naturk. des Oe. T.C. 1893, Nr. 6. 9. Zwanziger G. Das Franzosen- oder Teufelskraut (Galinsoga parviflora Cav.) und dessen Einschleppung in Kärnten. Carin- thia 1892. S. 198—200. 10. Zwanziger G. Die Verbreitung der Gattung Viola L., Veil- chen, in Kärnten. Carinthia 1893. S. 81—84. b) Original-Mittheilungen. 11. Von Herrn Dechant D. Pacher in Öbervellach. 12. Von Herrn Dr. G. v. Pernhoffer in Wien. 13. Von Herrn Dr. Karl Rechinger in Wien. 14. Vom Referenten. or Ba | Pilze: Agaricus infundibuliformis Schaeft. Wälder bei Feistritz nächst Bleiburg (Kristof). — A. procerus Scop. Grasplätze bei Bleiburg (Kristof) 8). Algen. Quelle 1 enthält einen Auszug aus Hansgirg’s „Beiträge zur Kenntniss der Süsswasseralgenflora von Kärnten, Krain, Istrien ‘) Das Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. November 189% bis 1. December 1893. *) Da die Nummern 2001—2200 der Flora exsiecata Austro-Hungarica schon im Jahre 1892 zur Ausgabe gelangten und daher schon im vorjährigen Berichte benützt wurden, sind hier nur Nr. 2201— 2400 excerpirt. 78 und Dalmatien“ (vergl. diese Zeitschrift 1891: S. 61 und 289). Da dieser Auszug als „erstes Verzeichniss kärntnerischer Süsswasser- algen“ bezeichnet wird, so hätten auch jene drei neuen Arten, welche Hansgirg in einer anderen Abhandlung („Ueber neue Süss- wasser- und Meeresalgen und Bacterien“, vergl. diese Zeitschrift 1890: 8. 235, 1891: 8. 288—289) aus Kärnten beschrieb (Ooeystis pusilla Hansg., Gloeotaenium Loitlesbergerianum Hansg. und Miero- coleus hospita Hansg.), Aufnahme finden sollen. Farnpflanzen. (Sämmtlich aus Quelle 4 und neu für das Gebiet; die zahl- reichen neuen Standorte aus Quelle 4 wurden nicht excerpirt). ') Polypodium vulgare L. var. serratum Willd. Obervellach (Pacher). — Blechnum Spicant Roth var. anomalum (alle Wedel fruchttragend). St. Leonhard bei Villach (Gusmus). — Asplenium Adiantum nigrum L. var. Serpentini Tausch. Am Millstättersee (Gusmus). — .4A. adulterinum Milde. Zwischen Raibl und Tarvis (Gusmus). — Aspidium Lonchitis Sw. var. mucronatum. Bei Kanning und in den Karawanken (Gusmus). — A. lobatum Kze. var. umbraticum Kze. Satnitz, Loibl (Zwanziger); var. subtripin- natum Milde. Oberhalb Meiernigg; var. platylobum Milde. Kapponiger Alm bei Obervellach (Pacher). — Onoclea Struthiopteris Hoffm. f. grandidens. Am Afritzer See (Gusmus). Equisetum palustre L. var. tenue Döll.? Obervellach (Pacher). — E. variegatum Schl. var. Zaeve Milde. Deutsch-Bleiberg, Heiligen- geist (Maruschitz). Blüthenpflanzen. Neu für das Gebiet. Phalaris canariensis L. Unterdrauburg (Preissmann); Klagen- furt (Schüttelkopf). — Culamagrostis montana Host var. acuti- flora DC. Am Waldwege von Semslach nach dem Schlosse Groppen- stein (Pacher). — Sesleria sphaerocephala Ard. f. leucocephala DC. Hochstadl; Jauken; Dobratsch; Hochobir (Jabornegg). — Avena lueida Bertol. (?) Obervellach (Pacher). — Poa alpina L. var. fri- gida Gaud. Alpenwiesen am Stern (Jabornegg). — P. nemoralis L. var. alpina Gren. et Godr. Auf den höchsten Felsen der kleinen Seleniza (Jabornegg). — Festuca ovina L. var. violacea f. car- nica Hackel. Kalkschutt in der Seisera (Jabornegg); var. stenantha Hackel. Seeufergerölle in Raibl (Jabornegg). — F. arundinacea Schreb. var. strietior Hackel. Raiblthal (Jabornegg). — Bromus squarrosus L. Föderlach (Unterkreuter). — Lolium italicum A. Br. Villach (Rotky). (Sämmtlich 4). ') Ref. betont hier ganz besonders, dass er an den Bestimmungen und an der Nomenclatur der Autoren keine Kritik geübt hat. (Schluss folgt.) 79 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Neuman L. M. Wahlstedt L. J, Murbeck S. S. Violae Sue- ciae exsiccatae. Fasc. II. Lund 1893. Diese Forstsetzung des schönen Exsiccatenwerkes umfasst Nr. 30 bis 60. Von neuen Formen sind darunter enthalten: V. pumila Chaix > Riviniana Rehb., V. pumila Chaix X rupestris Schm., V. pumila x V. rup. ß. glaberrima Murb., ©. elatior Fr. X stag- nina Kit. Mit Beziehung auf die in der letzten Nummer gebrachte Notiz theilt uns Herr F. A. Hazslinsky in freundlichster Weise mit, dass er nicht sein ganzes Herbarium dem botanischen Institut der Budapester Universität schenkte, sondern dass dasselbe eine Dou- bletten-Collection von 14.000 Species erhielt. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc, Der botanische Verein in München hielt am 13. No- vember 1893 eine (Generalversammlung ab; in derselben wurden gewählt zu Vorsitzenden: Hartig und @oebel, zu Schriftführern: Tubeuf und Solereder, zum Cassierer: Allescher. Die Zeitschrift „@artenflora“ erscheint vom 1. Jänner 1894 ab als Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten im Verlage des Vereines. Die Redaction führt nach wie vor Prof. Dr. L. Wittmark. Unter der Leitung von Prof. Dr. P. Lachmann wird von der Societe des Touristes du Dauphine auf dem Chamrousse-Gebirge bei Grenoble in der Höhe von 1875 m ein botanischer Garten ein- gerichtet. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. A. Engler in Berlin ist durch Ernennung zum (reheimen Regierungsrath ausgezeichnet worden. Geheimrath Professor Pringsheim ist zum Ritter des Maxi- milian-Ordens und zum Ehrenmitgliede der Petersburger Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Prof. Fred. Delpino wurde zum Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Neapel ernannt. Dr. L. Kristof, Lyceal-Director und Präsident der steirischen Gartenbaugesellschaft, wurde durch Verleihung des Franz Joseph- Ordens ausgezeichnet. 80 Dr. W. Saposchnikoff ist zum Professor an der Universi- tät Tomsk in Sibirien ernannt worden. (Botan. Centralbl.) Der Botaniker Holst wurde zum Beamten der deutschen Kilimandscharo-Station ermannt. Der Bacteriologe Privatdocent Dr. A. Heider in Wien, der auch gelegentlich einer kleinasiatischen Reise botanische Aufsamm- lungen vornahm, ist am 26. December gestorben. Prof. Warming (Kopenhagen) und Director Treub (Buiten- zorg) sind zu correspondirenden Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften in München ernannt worden. Dr. Migula, Docent für Botanik und Bacteriologie in Karls- ruhe, ist zum Professor ernannt worden. Prof. Zacharias in Strassburg ist als Custos an den bota- nischen Garten in Hamburg berufen worden. J. K. Hasskarl, einstmals Mitdirector des botanischen Gar- tens in Buitenzorg auf Java, hochverdient durch die Einführung der Cinchona-Culturen daselbst, starb am 5. Jänner in Cleve in be- scheidenen Verhältnissen, nachdem er seinem Vaterlande eine nach Millionen sich beziffernde Jahreseinnahme verschafft hatte. (Münchn. allg. Ztg.) Der geheime Kriegsrath a. D., A. Winkler, ist am 29. No- vember v. J. in Berlin im 83. Lebensjahre gestorben. (Engler's Botan. Jahrb.) M. George Bennett starb in Sydney im Alter von 90 Jahren. Am 16. November starb Alex. Steph. Wilson, 67 Jahre alt. Berichtigung: Durch ein Versehen findet sich auf S. 27 am Ende der Abhandlung von Prof. Höhnel der Vermerk: „Schluss folgt“. Derselbe hat zu entfallen, da die Abhandlung vollendet ist. Inhalt der Februar-Nummer. Heinricher E. Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüthenmorphologie. S. 41. — Dietel P. Ueber Uredo Polypodii (Pers.). S.46.— Lütkemüller Dr. J. Die Poren der Desmidiaceengattung Closterium Nitzsch. S. 49. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 53. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 60. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 61. — Litteratur-Uebersicht. S. 67. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Braun H. Niederösterreich. S. 72. — Fritsch Dr. Karl. Kärnten. S. 77. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 79. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 79. — Personal-Nachrichten. S. 79. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III a2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI A 10 Mark. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABITSCHNIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N°- 3. Wien, März 1894. Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 33. Das von v. Wulfen hinterlassene Flechtenherbarium, welches, wie sich herausgestellt hat, nicht verloren gegangen ist, sondern in den Sammlungen des botanischen Museums der k.k. Universität Wien auf- bewahrt wird, besteht noch aus 7 Fascikeln. Auf dem oberen Papp- deckel eines jeden derselben ist das Verzeichniss der im Fascikel enthaltenen Flechten angegeben und diese sind der Reihenfolge des Verzeichnisses entsprechend geordnet. Am unteren Rande eines jeden Bogens ist rechts der Name der Flechte angeführt, während nach links da und dort der Standort oder sonst eine kurze Bemerkung beigesetzt ist. Die überwiegende Mehrzahl der Exemplare liegt offen in den Bögen und verhältnissmässig wenige Flechten sind in Papier- kapseln eingeschlossen. — So die äusserliche Beschaffenheit des Herbars. Steinflechten fehlen. Wahrscheinlich hat v. Wulfen derartige Flechten auf andere Art aufbewahrt. Die Mehrzahl der Flechten wurde von v. Wulfen in der Um- gebung von Klagenfurt gesammelt. Die Ausbeute in den Alpen war nicht bedeutend. Von den Reisen nach Belgien und Holland wurden nur sehr wenige Lichenen mitgebracht. Auffallend gering ist die Zahl der von anderen Botanikern (Braun, Froelich, Schrader, Schreber) mitgetheilten Flechten. Aus dem Briefwechsel mit Schreber ist ersichtlich, dass v. Wulfen sich während vieler Jahre mit dem Studium der Lichenen befasste. Im Jahre 1783 machte er mit zwei ehemaligen Schülern (Siegmund von Hohenwarth und Josef Türk) ein lange botanische Reise und bemerkt im Briefe vom 17. Januar 1784: „Nun wieder ein Granit-, nun wieder ein Kalkgebirge erstiegen — welche Fische, was für Muscheln, Stein- und Erzarten, Pflanzen, Öesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1894, m 82 Gewürmer und Flechten!‘ — Inhaltlich des Briefes aus Lüttich vom 6. August 1787 hatte v. Wulfen auf dem Radstädter Tauern seltene Lichenes gesammelt. Im Briefe vom 23. Februar 1799 ist bemerkt, dass an Schreber für Roth ein kleines Päckchen mit etlichen 100 Kryptogamen mitgegeben wurde. Brief vom 1. Juni 1799: „Die unglückselige Kryptogamie hat mir nun etliche Jahre ganz geraubt. Ich glaube, wohl reicher als je ein anderer österreichischer Botaniker an kryptogamischen Gewächsen zu sein.“ Wenn nun gleichwohl das Herbarium nicht so reichhaltig erscheint, als nach solehen Bemerkungen zu vermuthen ist, so kann der Grund darin liegen, dass Wulfen die um Klagenfurt vorkommenden Flechten stets zur Hand hatte und daher eine besondere Aufbewahrung nicht für nöthig hielt. In den an Schreber gerichteten Briefen sind öfters kritische Erläuterungen über Flechten enthalten. Da sie jedoch für die Gegen- wart kein Interesse mehr bieten und im Wesentlichen in den „Winterbelustigungen“, sowie in Jacgq. Collect. enthalten sind, so kann auf deren Wiedergabe hier verzichtet werden. Die Fortsetzung der Collectanea, von welchen der unvollendete fünfte Band im Jahre 1796 erschien, scheiterte an den ungünstigen Zeitverhältnissen. Brief vom 25. Januar 1795: „Nur erst vor wenig Tagen schrieb mir endlich nach 2—3 Jahren ganz kurz Jacquin, indem er mir endlich meine wegen seiner amerikanischen Pflanzen nicht gestochenen Salices, Fucos und Lichenes zurückschickte und die ich vielleicht Ihnen einschicken werde; er sagt: deux de mes debiteurs ont et& guillotine. Buchhändler K. von Strassburg musste fliehen; 1’ Archeveque de V. a et&e pendu.“ Brief vom 7. Juni 1795: „es ist entschieden, dass die Collectanea nicht mehr fortgesetzt werden“. — Einige Abbildungen, welche v. Wulfen von Melling anfertigen liess (vergl. Arn. Tirol XXII. p. 85), verdienen noch heutzutage veröffentlicht zu werden. Die oben erwähnten Aufschriften auf den 7 Faseikeln lassen erkennen, dass v. Wulfen die Flechten nicht willkürlich eingelegt, sondern sich ein für die damalige Zeit nicht zu unterschätzendes System entworfen hat. Im Hinblick auf v. Krempelhuber, Ge- schichte II p. III, darf dasselbe hier wohl Beachtung finden. Der Inhalt des Herbariums kann allerdings nicht nach den Anforderungen der Gegenwart beurtheilt werden, dürfte jedoch für eine kurze Be- sprechung deshalb geeignet sein, weil er über die ältere Lichenologie Aufschlüsse gibt und einen Beitrag zur Flora norica bildet. Die Originale, nach welchen v. Wulfen die Abbildungen, besonders in Jacg. Collect. anfertigen liess, sind in den 7 Fascikeln des Her- bariums nicht vorhanden und dürften als verloren gelten. Il. Lichenes Filamentosi. 1: Plicatus, 6. retieulatus, 11. vulpinus, 2. barbatus, T. pubescens, 12. trichodes, 3. jubatus, 8. chalybeiformis, 13. melanoceros, 4. lanatus, 9. härtus, 14. floridus, 3. bieolor, | 10. divaricatus, 15. radieiformis. Die vier Flechten plicatus, barbatus, hirtus und floridus sind Usnea barbata L. 1. pliecatus ist die planta pendula f. dasopoga Ach., einige sterile und ein fructifieirendes Exemplar. Von der „Kühweger, vulgo Kübegger Alpe“ ist die Flechte steril und mit Alectoria cana Ach., welche das Papier bräunlich färbte, vorhanden. 2.barbatus: auch diese Flechte ist vorwiegend sterile f. dasopoya. Beigemengt ist f. hörta. In einem der vier, die Pflanze enthaltenden Papierbögen liegt sterile f. Aorida L. (pl. vulgaris, erecta nec pendula). Standorte sind nicht angegeben. 9. hirtus: die Mehrzahl der Exemplare gehört zu f. hirta; daneben befinden sich aber auch florida und dasopoga. Standorts- angaben fehlen. 14. floridus: die typische fruchtende f. Hlorida, vom Ulrichs- berg in Abietibus et Fagis. Ein grösseres Exemplar kann als f. daso- poga €. ap. bezeichnet werden. 3. jubatus: ist Alect. jubata L. = proliva Ach., Stizb. Alect. 1892 p. 127, Nr. 16, mit sehr vereinzelten weissen Soredien, thallo fusco, K—. vom Ulrichsberg. In einem zweiten Bogen liegt dunkel- braune Alect. jubata ohne Soredien; ein Standort ist nicht an- gegeben. 8. chalybeiformis: vom Glockner ist ein 23 em langer, ver- zweigter Ast der Alect. jubata L., thallo fusco, esoredioso. In einem zweiten Bogen befindet sich gleichfalls dürftige Aleet. jubata thallo fusco et nigrofusco. 4. lanatus: a) eine Flechte vom „Heiligenbluter Tauern“ darf als Alect. jubata f. chalybeiformis L., Stizb. Alect. 1892, p. 129 erachtet werden: planta nigricans, fusconigra, nitida, strieta, remote divari- cato ramosa. b) Ein Lich. lanatus von der Iregger Alpe ist Alect. bicolor Ehr.; ec) eine „Usne« bicolor, von den höchsten Schieferalpen im Zillerthale“, „misit cl. Braune“, wozu Wulfen noch bemerkte: videtur mihi esse praecise Lich. lunatus — ist ein Atom der Aleet. bicolor mit einem Thalluslappen der /mbric. sawatilis L. Man darf demnach annehmen, dass Wulfen’s Lich. lanatus eine Alectoria ist. Ueber Braune vergl. v. Krempelhuber Gesch. der Lich. I, p- 450. 5. bicolor: „auf dem Heiligenbluter Tauern“ ist sterile Aleet. Me 84 nigricans Ach. Das Papier der beiden Umschlagebögen ist dort, wo die Flechte liegt, braun-röthlich gefärbt. 12. trichodes: ist Alectoria sarmentosa Ach.: ein handlanger Ast. (Vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 166). 13. melanoceros in neun Bögen ist sterile Alectoria ochroleuca Ehr. ; als Standorte sind bei einzelnen Exemplaren angegeben: Glockner, Pasterzen, Saualpe, Landkogel. Auf einem Bogen lautet die Auf- schrift: Ehrharto et Hoffmanno Lich. ochroleucus; Gmelino partim floridus, partim subvirescens; Hallero Nr. 1964. Der Lich. sulphureus W. in Römer Archiv III. 1805 (vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 166), ist im Herbare nicht ausgeschieden. 6. reticulatus: vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 150, Nr. 11; ein kleines Exemplar: „Lich. retic., lanati varietas?“ lässt erkennen, dass die Flechte eine schr zarte, dem Gesteine anliegende Imbricaria lanata, nicht aber Zphebe oder Sirosiphon ist; vielleicht f. tenuissima Ach., univ. p. 616, Th. Fries, Scand. p. 126. Die schwarzen Flecken auf Jacg. Collect. 2, Taf. 13, f. 6 sind als Platysma fahlunense zu ne welches beigewachsen ist. . pubescens: die in drei Bögen vorhandenen Exemplare ge- baren zu I. lanata L., welcher einzelne Thalluslappen von Flat. fahlunense beigemengt sind. Als Standort ist auf der Aussenseite eines Bogens die Iregger Alpe angegeben. Ein „Lich. pubescens, cum seutellis, nisi sint scutellae Zichenis fahlunensis“ ist eine alpine, compacte Form der I/mbr. lanata L. mit einzelnen Apothecien, habituell der 7. minuscula Nyl. etwas ähnlich; ramuli breves autem laeves nec digitato ineisi. 10. divaricatus: ist Evernia divaricata L. ohne Angabe eines Standortes. 11. vulpinus: in neun Bögen ist eine grössere Anzahl steriler Evernia vulpina L. enthalten. Ein Exemplar mit der Bemerkung auf der Aussenseite des Bogens: cum scutellis in Larice et Cembra, Prax, besitzt zwei kleinere Apotheeien und ist die Arn. Tirol XXII, p. 85 erwähnte Flechte. 15. radiciformis ist ein Pilz: Rhizomorpha subcorticalis Pers. (Mycelium des Agaricus melleus Vahl). II. Lichenes fruticulosi. 1. Rangifer, 7. digitatus, 13. aculeatus, 2. uncialis, 8. globifer, 14. Botrytes, 3. subulatus, 9. vermicularis, 15. rigidus seu tristis, k. furcatus, 10. paschalis, 16. KRocella, 9. aleicornis, 11. solstitialis, 17. subramosus, 6. ceranoides, 12. fragilis, 18. Madreporaeformis. 1. rangifer: „Lich. rangifer ubique in sylvis et retro m. Calvariae* ist ©. silvatica: a) pl. robustior, sterilis; b) nonnihil ad 85 Floerke D. L. 157 accedens; c) pl. humilior, tenuior, sterilis, ist f. pumila Rabh. Clad. exs. t. 37 no. 13, quae a f. condensata F. Comm. p. 169 sec. specimina in herb. Floerkei vix differt. „Lich. rangifer in sylvis retro montem Öalvariae“ ist ©. sölvatica myriocarpa Coem. Cl. Belg. exs. 168, nämlich die der f. polycarpia Fl. Comm. p. 158 analoge reichfrüchtige Pflanze. „Lich. rangifer ex alpibus nostris“ ist ©. sölvatica, theils die gewöhnliche sterile Pflanze und theils die habituell an ©. alpestris L. sich annähernde Flechte, wie sie in Floerke D. L. 157, Coem. ©. Belg. 155 enthalten ist. „Lich. rangifer sylvestris, in sylvis retro m. Calvariae“ ist (©. silvatica und zwar: a) die gewöhnliche sterile Pflanze; b) die schon erwähnte myriocarpa oem. und €) eine planta magis truncata, apice ramorum spermogoniis numerosis obscure fuseis consita. „Lich. vangifer alpestris, ex alpibus nostris“ ist sterile ©. silvatica und deren an ©. alpestris sich annähernde Form. Ein „Lich. rangifer ex Grönlandia“ ist gleichfalls ©. silvatica. Die typische ©. rangiferina. L. habe ich in Wulfen’s Herbar nicht gesehen. 2. uneialis: ist theils kleine 1—2 cm hohe, sterile ©. uneialis L. und theils die f. adunca Ach. 3. subulatus: ist ©. furcata Huds.; die Formen racemosa Hoff. mit f. sguamulosa Schaer. liegen neben steriler f. corymbosa Ach.; ein dabei befindliches kleines, kaum 2 cm hohes Exemplar erinnert einigermassen an f. dichotoma Fl. com. p. 148, Arn. ic. 1283 und ist als „Lichen proximus uncialis, vix tamen idem, axillae videntur esse imperviae“ unter Nr. 3, 4 auch in einem anderen Papierbogen enthalten. 4. furcatus: ist zahlreich vorhanden und umfasst die gewöhn- lichen Formen der ©. furcata H. f. racemosa Hoff. und squamulosa Sch.; hieher insbesondere der „Lich. fure., ex summo m. Calvariae“. Ein „Lich. fure., inter hypna in muro eingente sylvam Ziguln“ ist die f. subulata L. Arn. Jura Nr. 29; fere f. palamaea Ach., Wainio Mon. Clad. p. 347. Zum lus. platystelis Wallr. S. p. 97 gehört der „Lich. furc. prope St. Mörten“. 9. aleicornis: Ist ©. uncialis L. f. adunca Ach. 6. ceranoides: ein „Lich. ceranoides Necker“ besteht aus Podetien einer an feuchter oder sumpfiger Stelle gewachsenen Form ‘der ©. rangiferina L. und hat habituell mit f. squarrosa Wallr. 8. p. 191, ie. Arn. 1356, einige Aehnlichkeit. 7. digitatus: der „Lich. digitatus?“ ist lediglich ein Gemenge von wenigen Exemplaren der ©. furcata f. racemosa, steriler ©. rangi- formis Hoff. und ©. degenerans Fl. aplotea. 8. globifer: Exemplare, von Wulfen gesammelt, sind nicht vor- handen. Ein „Lich. globifer L. ec. fructif, auf dem Fichtelgebirge 86 arboreus!, quem in Suecia rupestrem semper reperi“ scheint von Schreber mitgetheilt zu sein und ist Sphaerophorus coralloides L. 9. vermicularis: von dieser Flechte liegen verhältnissmässig viele Exemplare vor. Als Standorte sind bei einigen derselben Glockner, Basterzen, ex alpibus Brax, Landberg et Leontini angegeben. Die vermeintlich fruetificirende Pflanze, welche in Jaeq. Coll. 4, 1790, p. 251, vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 147, beschrieben wurde, ist nicht erhalten. Dagegen ist ein anderes Exemplar mit der Bemerkung versehen: „Oladonia taurica cum fructif.; lecta die 10. Septembris 1795 in summo jugo montis Schneeberg (Austriae) Alpengipfel dieto“. Es ist augenscheinlich die nämliche Pflanze, welche Esgerth im Juli 1883 auf dem Schneeberg in Niederösterreich gesammelt und in Arn. Lich. exs. 1028 ausgegeben hat. 10. paschalis: besteht aus zwei Arten: 1. Stereocaulon tomen- tosum Hoff. „ex monte Calvaria, Klagenfurt“ und 2. Stereocaulon alpinum Laur. „Basterzen“ (vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 161). ll. solstitialis: von der „Kübegger Alpe“ ist Stereocaulon inerustatum Fl., vergl. Arn. Wulfen p. 161, Arn. Tirol XXII. p. 85. Im Briefe vom 7. Christmon. 1792 an Schreber schreibt Wulfen: „wenn Sie es für gut halten, denke ich jenen Lichenem, den ich Ihnen letztlich geschickt habe mit der Anfrage: an paschalis var.? malen zu lassen und unter einem neuen Namen als Specie ab aliis diversum herauszugeben; denn revera propriam habet faciem et nilminus quam arbuseulam, uti verus Linnaei paschalis refert“. Wulfen hat denn auch den Z. solstitialis abbilden lassen, allein eine Veröffentlichung ist nicht erfolgt, sondern es hat später Floerke in den Deutschen Lich. 1819, Nr. 77 die Pflanze Stereoc. inerustatum genannt. 12. fragilis: ein Standort ist nicht angeführt, doch lassen die in 3 Bögen enthaltenen, im Habitus übereinstimmenden sterilen Exemplare des Sphaerophorus fragilis L. erkennen, dass Wulfen sie von einer und der nämlichen alpinen Localität mitgenommen hat. 13. aculeatus: zwei kleine, sterile Exemplare der Cornie. aculeata bilden den „Lich. aculeatus Schreberi, ex alpibus“. 14. botrytes: ist Clad. botrytes Hag. 15. rigidus: als Standorte des in nur kleinen Exemplaren vor- liegenden „Lich. rigidus seu tristis“ sind insbesondere angeführt: Malnitzer und Heiligenbluter Tauern, Pasterzen, Iwegger Alpe. (Vergl. Arn. Wulfen 1832, p. 146, 160.) 16. Roccella: der „Licen Rocella“, ist ein nach der Handschrift auf dem Zettel keinenfalls von Wulfen gesammeltes Exemplar der R. phycopssis Ach. 17. subramosus: ist Clad. furcata f. racemosa Hoff. und von den Exemplaren des oben erwähnten Lich. furcatus nicht verschieden. Ein kleines Exemplar der Clad. squamosa Hoff. kaun als blos zu- 87 fällig beigemischt betrachtet werden. Auf dem dabei befindlichen Zettel ist bemerkt: „coralloides Haller 1941, passim ramosus tuber- eulis fuseis, Dill. 15 f. 20%. Dagegen besteht ein weiterer Lich. subramosus aus der näm- lichen Varietät der ©. furcata, ferner aus (©. squamosa f. phyllocoma Rabh., Wainio Monogr. Clad. p. 441: (podetia corticata, squamulosa) und dem lus. platystelis Wallr. S. p. 97: (podetium ©. squamosae media parte dilaceratum, stratum internum denudatum). Ein der €. furcata aufsitzender Parasit, Nesolechia ?, ist nicht mehr bestimmbar. 18. madreporaeformis: vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 155. Im Herbarium sind nur wenige kleine Stücke dieser Art (Olad. papillaria Ehr.) vorhanden. (Fortsetzung folgt.) Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüthen- morphologie. Von Prof. E. Heinricher (Innsbruck). 3. Studien an den Blüthen einiger Serophulariaceen. (Fortsetzung.') Gratiola offieinalis L.’) Für die Blüthen des Gnadenkrautes findet sich in den meisten Werken die Angabe, dass im Andröceum das hinterste Staubblatt spurlos ausgefallen sei, die paarigen hinteren Staubblätter fertil, die paarigen vorderen aber als Staminodien entwickelt seien. So schreibt z. B. Eichler S. 211, Bd. I, seiner Blüthendiagramme und gibt in Fig. 119, ce auch das damit übereinstimmende Diagramm. Dem entspricht auch eine Abbildung der auf der Bauchseite aufgeschnittenen und dann ausgebreiteten Blumenkrone bei Luerssen‘) und ebenso eine gleiche Abbildung auf Taf. XXVIII.c inBerg und Schmidt’s „Atlas der offieinellen Gewächse‘“. Hildebrand‘) sagt, indem er auf die Abstufung im Bau des Andröceums bei den Scrophulariaceen und deren phylogenetische Bedeutung hinweist: „Eine weitere Stufe der Staubgefässabortion ') Vergl. Nr. 2, S. 41. ff. ’) Als diese Gratiola offieinalis betreffende Mittheilung schon ge- schrieben war, kam mir ein denselben Gegenstand behandelnder Aufsatz von Prof. P. Ascherson zu. (Verh. d. Botan. Ver. der Provinz Brandenburg, XXXL) °) Handbuch der systematischen Botanik, II. Bd., S. 999. *) F. Delpino’s weitere Beobachtungen über die Dichogamie im Pflanzenreiche, mit Zusätzen und Illustrationen von F. Hildebrand, Bot. Ztg. 1870, S. 650, 88 findet sich dann nach den rein didynamischen Arten in denen, wo, wie bei Gratiola offieinalis zwei Staubgefässe entwickelt sind, neben denen sich aber constant noch die Rudimente der beiden anderen finden.“ Auch Döll') gibt das Gleiche an. Wettstein hingegen sagt in seiner Bearbeitung der Scrophu- lariaceae in den natürlichen Pflanzenfamilien, S. 75, von der Gattung Gratiola: „Von den Staubgefässen sind das oberste und die beiden unteren staminodial oder ganz fehlend; im ersteren Falle ist das obere Staminodium winzig, die unteren sind fadenförmig.“ Dieser Fall wird in Fig. 34, D auch durch eine Abbildung erläutert. Das Diagramm der Blüthe von Gratiola auf S. 44, Fig. 20, ce ist aber wie bei Eichler dargestellt. Mir war das Auftreten eines hinteren Staminodiums bei Gratiola neu und durch die Wettstein’sche Angabe angeregt, liess ich mir, sobald Gratiola officinalis im botanischen Garten zur Blüthe kam, Pflanzen zur Untersuchung kommen. Das Resultat war, dass ich in einer grösseren Anzahl von Blüthen, und zwar bei allen damals untersuchten, das hintere Staminodium entwickelt fand. Ja, es war in einigen Fällen gar nicht so klein, und kam an Grösse den vorderen Staminodien gleich. Als ich aber Ende Juli nochmals die Gratiola- Pflanzen aus dem botanischen Garten untersuchte (es war schon nahe dem Abschluss der Blüthezeit), fand sich in den wieder in beträchtlicher Anzahl geprüften Blüthen keine einzige mit entwickeltem hinteren Staminodium. Vor Allem interessirt jetzt die Frage, ob eine solche Dimorphie der Blüthen bei Gratiola vielleicht Regel ist; ob im Beginne des Blühens, zur Zeit, da Baustoffe in Fülle vorhanden sind, stets oder doch häufig, das in Rückbildung begriffene hintere Staubblatt in rudimentärer Form noch erscheint, während es in den Blüthen am Ende der Blütheperiode, wo sich bereits eine Erschöpfung der Bau- stoffe fühlbar zu machen beginnt, auch in rudimentärer Form nicht mehr gebildet wird?’)’) Das müssen künftige Beobachtungen ent- scheiden. | ') Flora von Baden, S. 724. ®) Das wäre eine Erscheinung, der sich, in reichblüthigen Inflorescenzen insbesondere, manche andere an die Seite stellen lässt. Hieher gehört das Auftreten oligomerer Blüthen am Ende der Blüthenperiode. Bei Campanula pyramidalis z. B. kommen da nahezu regelmässig tetramere und trimere Blüthen zu Stande. Hieher gehören auch die Erscheinungen bei dem Auftreten hexamerer Blüthen bei Digitalis. Zuerst kommen hexamere Blüthen zur Bildung, in denen nur das hintere mediane Staubblatt fehlt. Dann folgen solche, wo beide.medianen Staubblätter nicht zur Ausbildung gelangen und eventuell auch einer der medianen Kelchabschnitte abortirtt — und endlich erscheinen die normalen, pentameren Blüthen. Vergl. S. 44. °») Das scheint nach dem, was Ascherson mittheilt, nicht zuzutreffen. Frühzeitig (zwischen 29. Juni und 3. Juli) gesammelte Exemplare zeigten an 89 Wie weitere Umschau lehrte, ist das Vorkommen des hinteren Staminodiums bei @ratiola allerdings schon mehrfach beobachtet worden. So enthält der erklärende Text zur Gratiola-Tafel ın Berg und Sehmidt’s Atlas bezüglich des Andröceums Folgendes: Staub- gefüsse vier, sehr selten fünf, die beiden oberen, zu beiden Seiten der Oberlippe stehenden allein fruchtbar, die beiden unteren und (wenn fünf) auch das mittelste, unter der Ausrandung der Oberlippe stehende steril, länger und dünner als jene ete.“ Haus- mann in seiner Flora von Tirol (Innsbruck 1852), Bd. II, S. 629 gibt in der Gattungsdiagnose an: „Staubgefässe vier bis fünf, wovon nur 2 fruchtbar, die übrigen verkümmert.“ ') Mir erscheint nun die Existenz einer Gattung wie Gratiola, in der ein im Rückgange begriffenes Organ bald gebildet wird, bald fehlt, ausserordentlich interessant und bisher vom phylogenetischen Standpunkte zu wenig gewürdigt. Gratiola zeigt uns gewissermassen noch den Werdeprocess, wie eine abgeleitete Form aus dem Typus entsteht, nicht nur als Glied in der Reihe der übrigen Scrophulariaceen, sondern in ihrer noch gegenwärtig häufig wechselnden Ausgestaltung der Blüthen. Und da, wie ich der Wettstein’'schen Arbeit entnehme, ein Theil der Gratiola-Arten, wie: @. virginiana L., @. sphaerocarpa Ell., @G. Griffithii Hock. und @. micrantha Franch. et Sav. der Stami- nodien vollständig entbehrt, so ergeben sich für die Blüthen der Gattung Gratiola folgende drei verschiedene Diagramme: Fig. 3. In Fig. 3, « haben wir das vollständig ausgeführte Diagramm der Gratiola-Blüthe, wie solche bei @. offieinalis jedenfalls am häufigsten gebaut ist. Die beiden Fig. > und ce geben nur die Ver- hältnisse im Andröceum. In 5 der bei @. officinalis zweifellos nicht selten eintretende Fall, wo infolge hückschlages das hintere Staub- blatt als Staminodium ausgebildet ist. Ein Vergleich der eitirten es durchaus. Der von mir beobachtete Fall, dass dieselben Pflanzen nach- einander Blüthen mit und dann solche ohne Staminodien bildeten, ist neu, ') Weitere Literaturnachweise bei Ascherson a. a. O, 90 und den vorher aus Berg und Schmidt’s Atlas der offieinellen (sewächse angeführten, lässt erkennen, dass dieses Staminodium bald in schwächerer, bald in kräftigerer Ausgestaltung er- scheint.') Fig. ce endlich gibt gewissermassen ein Zukunftsbild, jene Ausgestaltung des Andröceums, der Gratiola offieinalis offen- kundig zustrebt,’) welche aber andere Arten, wie oben angeführt, thatsächlieh schon erreicht haben. Es mögen nun noch kurz einige Daten über Rückschlags- bildungen in Serophulariaceen-Blüthen, welche in der benützten Literatur vorgefunden wurden, Erwähnung finden. Schon angeführt wurden mehrere Beobachtungen an Pentastemon-Arten, wo BRück- schlagsbildungen offenbar nicht zu den Seltenheiten gehören. Weiters sind mir zwei diesbezügliche Arbeiten über Serophularia nodosa L. bekannt. H. Müller‘) berichtet, dass bei S. nodosa das schuppen- förmige Staminodium „gar nicht selten einen mehr oder weniger vollständigen Rückfall in die ursprüngliche Form darbietet“ und stellt diesen Rückfall in vier verschiedene Zwischenstufen repräsen- tirenden Figuren dar. Später beschrieb Buchenau‘) eine Inflore- scenz der gleichen Pflanzenart, in der alle Blüthen an Stelle des Staminodiums ein Staubblatt mit kurzgestieltem, grossen, gelben Beutel aufwiesen. Auch bei den meisten Scerophularia-Arten ’) ist das Staminodium in der Regel noch ein ziemlich ansehnliches Gebilde, und deshalb erscheint das häufigere Auftreten eines fertilen Staubblattes an seiner Stelle leicht verständlich. Hingegen scheinen die sehr kleinen Staminodien, welche den Gattungen Antirrhinum und Linaria eigen sind, nur selten ansehnlichere Ausbildung zu er- fahren, oder gar durch ein fruchtbares Staubblatt vertreten zu werden. Ein Fall, wo bei ZLinaria vulgaris von Heufler ersteres beobachtete, wurde schon S. 45 erwähnt; freilich hatten in jenen Blüthen auch die sonst fertilen Staubblätter eine monströse Gestaltung erfahren. Ueber das Auftreten eines fertilen Staubblattes an der Stelle des Staminodiums ist mir keine Mittheilung bekannt. Sind die Staubblätter einmal zu jener Reduction gelangt, in der sie ein ') Dies bestätigen ebenfalls die Angaben und Abbildungen, welche Ascherson a. a. O. bringt. °) Es ist kein Grund vorhanden, an dem gelegentlichen Vorkommen auch solcher Blüthen bei @ratiola offieinalis zu zweifeln. Selbst habe ich allerdings keine beobachtet, und die meisten voranstehend angeführten Autoren betonen klar das Vorkommen von vier Staubblättern. Ob Boissier (Flora Orient. IV., 8. 425) die Gattungsdiagnose für @ratiola „Stamina 2 antica sterilia filiformia vel nulla“ mit Rücksicht auf beobachtete derartige Blüthen von Gratiola offieinalis, welche Art allein er an jener Stelle aufführt, schrieb, ist mir nicht ganz klar. °») Die Befruchtung der Blumen durch Insecten. Leipzig 1873, S. 281, 282. *) Abhandl. d. Naturwiss. Ver. zu Bremen, VIII. Bd., 1884, S. 536 —537. °) Kleiner ist es bei S. canina L., es fehlt ganz bei $. vernalis. 9] offenbar ganz nutzloses, leicht übersehbares Schüppchen oder Höcker- chen vorstellen, so scheinen Rückfallsbildungen nicht leicht aufzutreten. Es ist aber geradezu erstaunlich, mit welcher Constanz dieses Rudiment, bei den Linaria-Arten z. B., noch stets erscheint. Dass es früher oder später vollständig ausgemerzt werden wird, dafür zeugt das Verhalten der Gattung Gratiola, wo aber bei Gratiolu offieinalis, wie vorher eingehender ausgeführt wurde, als hückschlags- bildung noch häufig ein hinteres Staminodium, in der Art, wie es bei Antirrhinum und Linaria normal vorhanden ist, auftritt.') Von Gattungen mit typisch didynamischem Andröceum, bei normal vollständigem Ausfall des hinteren Staubblattes, ist ein Wiederauftreten desselben beobachtet bei den Gattungen Zeuco- phyllum und Stemodia. Errera‘) eitirt diesbezügliche Angaben von Miers’) und für Stemodia suffruticosa von Bentham.') Endlich sagt Wettstein') bei der allgemeinen Charakteristik des Andrö- ceums der Scrophulariaceen, es finde sich das fünfte Staubblatt in Gestalt kleiner, unscheinbarer Staminodien bei Linaria, Gratiola, Digitalis, wonach man meinen könnte, dass auch in der letzten dieser Gattungen hie und da ein hinteres Staminodium auftreten würde. Doch bin ich der Ansicht, dass es sich hiebei um einen Druckfehler handle, da Wettstein bei Behandlung der Gattung Digitalis nichts Aehnliches mittheilt; wahrscheinlich sollte an Stelle von Digitalis, Antirrhinum genannt sein. Ein von Buchenau‘) für Pedieularis mitgetheilter Fall be- trifft eine pelorische Blüthe. Von Gattungen mit auf zwei Staubblätter redueirtem Andrö- ceum haben Schlechtendal für Veronica-Arten, Wydler für Wulfenia carinthiaca gezeigt, dass gelegentlich eines der vorderen Staubblätter zur Ausbildung kommt.‘) Schleehtendal beschreibt auch tetrandrische Blüthen von Veronica gentianoides, in denen ausser einem der vorderen auch das unpaare hintere Stamen ver- treten war. Auch Göbel‘) sagt: „Beim Vergleiche einer grösseren Anzahl von Veronica-Blüthen wird man selten solche ınit mehr als zwei Staubblättern vermissen.“ ') Nach Ascherson (a.a. 0.) gibt Reichenbach fil. in den Icones Fl. German. XX., S. 28 einen Fall an, wo bei Gratiola offieinalis die vorderen Staubblätter infolge Rückschlages fruchtbar entwickelt vorhanden waren. °) A. a. 0. 8.188. Wettstein gibt a. a. O. S. 50 für Leucophylium an: „Staubblätter vier bis fünf“, auf S.52, wo die Gattungsdiagnose gegeben wird, aber „Staubblätter vier, zwei mächtig“. Ich weiss nicht, ob durch die erstere Angabe vielleicht ein häufigeres Auftreten des fünften Staubblattes infolge von Rückschlag angedeutet werden soll? °), Benth. et Hook.. Gen. Plant. S. 927. 2.10.06. ‚Prodr. .X.,.9.'388. 128.2. 08.46. *) A. a. 0. 8. 536 ‘) Eichler, Blüthendiagramme, Bd. I, $. 112. *) Pflanzenbiologische Schilderungen, I. Th., S. 18. 92 Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). II. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten, (Fortsetzung.!) 12. E. brevipila Burnat et Gremli in Townsend in Jour- nal of Botany 1884.”) Caulis ereetus, rarius simplex, plerumque infra medium ra- mosus, 5—35 cm altus rubescens vel fuscescens, pilis crispis reversis eglandulosis pubescens, in parte inferiore foliis mox deciduis tem- pore anthesis denudatus, ramis erectis vel erecto patentibus sub- oppositis rarius iterum ramosis. Folia caulina infima opposita, cuneata, obtusiuscula 3 obtusis, media et superiora supopposita, ovata vel ovato-lanceolata, circiter in parte media latissima longitudine latitudinem duplo superante, acuta, utrinque dentibusaristatis 3—5. Bracteae alternantes vel suboppositae, latitudine folia caulina superantes, eis breviores, in triente inferiore latissimae, ovatae, basi breviter cuneaätae, dentibus aristatis vel acuminatis utrinque 4—-7. Folia omnia viridia, in speciminibus siccatis plerumque griseo-viridia, subtus plana nitida vel plicato-striata, non solum in pagina in- feriora inter nervos ut omnes species huius generis glandulis sessi- libus, sed etiam pilis glanduliferis brevibus rectis, in- primis in nervis et in margine, saltem basin versus, obsita; caeterum glabra vel setis strietis” plus minusve densis obsita. Spica initio eondensata, mox valde elongata; flores subsessiles. Calyx in- dumento ei foliorum simili, fructifer non vel modice accretus. Corolla 6—10 mm longa, labio superiore bilobo, lobis denticulatis, rarius bilobis, labio inferiore trilobo, lobis emarginatis. Corolla pallide violacea vel coerulea, macula flava in labio inferiore et striis coeruleis et purpureis notata. Capsula cuneato-obovata, an- gusta, truncata vel subemarginata, calycem aequans vel supe- rans, margine longe ciliata, caeterum pilosa vel glabra. Synonyme: E. officinalis B. montana B. Fries Novitiae florae Suecicae. Ed. II. p. 198 (1828) pr. max. p. E. offieinalis var. montana Fries Summa veg. Scand. I. p. 19 (1846). E. offieinalis y. montana Keichenb. Icon. flor. Germ. et Helv. XX. p. 58 (1862). ') Vergl. Nr. 2, S. 53 ff. °) Originalexemplare sah ich im Herbarium Favrat. 93 E. offieinalis Ledeb. Flora Ross. Vol. III. p. 263 (1846/51) pr. p. E. nemorosa Trautv. Increm. flor. Ross. fasc. II. p. 589 (1883). Exsiecaten: Fries Herb. norm. IX. no. 17. — Herb. flor. Ingrie. no. 469. — Reliquiae Mailleanae Nr. 560. Abbildungen: Reichenbach Icon. flor. Germ. et Helv. XX. tab. MDCCXXXII. Fig. I. et Fig. 1 et 2.') Blüthezeit: Juni bis September. Verbreitung: E. brevipila findet sich in Europa in zwei grossen, vollständig getrennten Verbreitungsgebieten; das eine um- fasst die Südalpen von Frankreich (Alpes maritimes) bis Kärnten, ferner die Apenninen, das zweite umfasst Galizien, die Bukowina, Nordungarn, den östlichsten Theil des deutschen Reiches (Ost- und Westpreussen), den westlichen Theil von Russland, Schweden, Nor- wegen, den nördlichen Theil von Grossbritannien und Dänemark. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Auf Wiesen. Tirol: Vahrn bei Brixen (Haussknecht; H. Haus. — Wett- stein 1893); bei Lienz (Ppptz.; H. Hofm.). — Salzburg: Tams- weg (Fritsch; H. Frsch.,. — Steiermark: Murau (Preiss- mann; H.Pr... — Kärnten: Unterm Gugganig auf der Wolliggen (Pacher; H. Pach.); Wolliggen, Dobernigweide, 1000m (Pacher; H. Pach.); Gugganigfeld (Pacher; H. Pach.); Ranacherweide gegen Lassach, 850 m (Pacher; H. Pach.); Malnitzer Strasse (Pacher; H. Pach.). — Galizien: Kolomea (Zacherl; H. z. b. G.); Ost- karpathen: Hıyniowa (Woloszczak; H. U. W., H. Rehmn.); Zabie (Rehmann; H. Rehmn.); „Bieszezady Stryjskie® (Rehmann; H. Rehmn.); Janoverwald bei Lemberg (Woloszezak; H. U. W.); Chlebowice (Rehmann; H. Rehmn.); Kulparköow (Rehmann; H. Rehmn.); — Bukowina: Am Cosnabach bei Dorna Kandreni mit E. stricta (Dörfler: H. Rech.), — Nord-Ungarn: Eperjes (Ve- selsky; H. Mus. P.‘) E. brevipila ist eine sehr vielgestaltige, dabei aber stets leicht erkennbare Pflanze. Sie ist in ersterer Hinsicht der FE. stricta ver- gleichbar, welcher sie sehr ähnlich sieht; sie variirt in ganz analoger Weise wie diese Von E. stricta, wie von allen anderen nahe stehenden Euphrasien (E. Tatarica, E. pectinata, E. coerulea) Ist ') Reichenbach bezeichnete auf der ceitirten Tafel Fig. I als #. mon- tana Fr.!, dagegen Fig. 1 und 2 als zu Fig. III, d. i. zu E. nemorosa Fr. gehörig. Fig. 1 zeigt nun deutlich einen drüsigen Kelch. Ein solcher kommt bei EZ. nemorosa Fries, die ich ebenso wie E. montana Fr. nach Fries’schen Originalexemplaren, noch dazu nach aus Reichenbach’s Herbar stammenden, kenne, nicht vor, ist dagegen charakteristisch für Z. montana Fr. Ich glaube daher, dass bei Bezeichnung der Figuren irgend eine Verwechslung unterlief und dass die in Fig. 1 und 2 dargestellten Theile der in Fig. I abgebildeten Pflanze angehörten. ®) H. Mus. P. bedeutet hier und weiterhin: Herbarium des böhmischen Landesmuseums in Prag. 94 E. brevipila zu unterscheiden durch die kurzgestielten Köpfchen- drüsen, welche die Blätter und Kelche bedecken. Der Grad dieser drüsigen Behaarung ist ziemlich wechselnd, manchmal ist die Be- haarung eine sehr dichte und auffallende, zuweilen sind blos die Basaltheile der Kelche und Blätter mit Stieldrüsen besetzt. Die sonst so wenig ähnlichen Arten E. Rostkowiana Heyne, E. hirtella Jord. und E. montana Jord., die auch Stieldrüsen tragen, sind, ab- gesehen von anderen Merkmalen, sofort durch die langen, wellig gebogenen, mehrzelligen Drüsenhaare zu unterscheiden; die mit E. minima Schl. verwandten, aber drüsigen Euphrasien lassen sich schon an den viel kleineren Blüthen leicht als von E. brevipila verschieden erkennen. Wie aus der vorstehenden Zusammenstellung zu entnehmen ist, besitzt EP. brevipila eine höchst bemerkenswerthe Verbreitung; ihr Areale theilt sich in zwei getrennte Gebiete, das eine davon findet sich im Norden und Nordosten Europas, das zweite am Südabfalle der Alpen. Es wird begreiflich sein, dass ich lange Zeit nicht an die Identität der in den beiden Gebieten vorkommenden Arten glauben konnte. Doch alle Bemühungen, durchgreifende Unterschiede zu finden, waren vergeblich. Extreme Formen aus den beiden Ge- bieten sind allerdings einander ziemlich unähnlich, es finden sich aber solche extreme Formen in beiden Arealen, sie sind reichlich durch Zwischenformen verbunden. Die pflanzengeographische Bedeutung der Verbreitung der E. brevipila, die an jene von E. Tatarica einigermassen erinnert, soll an anderer Stelle Erörterung finden. Was den Namen der Pflanze anbelangt, so geht schon aus dem Synonymen-Verzeichnisse hervor, dass zum Theile auf sie der Name E. montana Fries (var.) zutrifft. Dass dies der Fall ist, geht vor Allem aus den Exemplaren hervor, welche E. Fries im IX. Fas- cikel des Herbarium normale selbst vertheilte. Ein Exemplar aus dieser Sammlung wurde auch von Reichenbach a. a. O. ab- gebildet. Wenn ich trotzdem den Namen ZE. montana Fr. nicht an- wende, so geschieht es, weil die Diagnosen Fries’ so gehalten sind, dass sich daraus entnehmen lässt, dass er die Pflanze von E. strieta u. a. nicht unterschied. Eine Bestätigung findet diese Annahme darin, dass Fries in dem angegebenen Exsiccatenwerke thatsächlich E. brevipila vermischt mit E. strieta zur Ausgabe brachte. Mit Rücksicht darauf ziehe ich es vor, den ganz unzweideutigen Namen E. brevipila zu gebrauchen, wodurch auch alle durch Restituirung des Namens E. montana nothwendig werdenden weiteren Namens- änderungen vermieden werden.') '‘) Dieselben würden in erster Linie die E. montana Jord. (1852) be- treffen. — E. montana Philippi muss auf alle Fälle umgetauft werden. Vergl. Wettstein in Engler u. Prantl Natürl. Pflanzenfam. IV. 3. 95 Zweifellos ist E. brevipila eine der Kuphrasien, die Linne bei Aufstellung seiner E. officinalis vor Augen hatte; sie gehört in Schweden zu den häufigsten Arten. 13. E. coerulea Tausch in sched. ad plant. select. Bohem. exsice. (1837).') Caulis erectus, simplex, rarius parce ad vel infra medium ramosus, 5—20cm altus, rubescens vel fuscescens pilis crispulis reversis eglandulosis pubescens vel glabrescens, florendi tempore et in parte inferiore foliis obsitus, ramis erecto-patentibus oppositis. Folia caulina omnia opposita, infima cuneata vel cuneato-obovata obtusa utrinque dentibus 1—3 obtusis, media et superiora ovata vel ovato-oblonga, obtusiuscula, basin versus vel in medio latissima, dentibus utrinque 3—5 non aristatis. Bracteae suboppositae, foliis eaulinis similes, sed latiores, dentibus acutioribus, non aristatis. Folia omnia viridia in sieco interdum apicem caulis versus nigres- centia, subtus plerumque plicato-striata, in regione marginali paginae superioris et in margine, nonnunquam etiam in nervis paginae inferioris setulis minutis albidis obsita, caeterum glabra, interdum pila glandulifera una alterave obsita. Spiea initio condensata mox interrupta floribus non nume- rosis. Flores subsessiles. Calyx in margine et in nervis medianis minute setulosus, interdum glandulis paueis obsitus, fructifer modice accretus. Corolla circa 5—7 mm longa, lobio superiore bilobo, lobis emarginatis vel subbilobis, labio inferiore trilobo, lobis emar- ginatis, subtus glabriusculis. Corolla persicino-violacea, in sieco intense coerulea, macula lutea parva in labio inferiore et striis coeruleis notata. Capsula ovata vel elliptica, emarginata, calycem non aequans, margine longe ciliata, caeterum pilosa vel glabra. Synonyme: E. offieinalis var. alpestris Günth., Grabowskv et Wimmer Enum. flor. Siles. p. 106 et App. p. 164 (1824). — Wimmer et Grabowsky Flora Siles. ed 1. p. 218 (1829) et ed. 2. p. 278 (1844) pr. parte. E. officinalis 6. alpestris, forma 2 E. coerulea Tausch in Koch Synops. ed. 1. p. 546 (1837) et Taschenb. 2. Aufl. S. 396 (1848). E. offieinalis y. coerulea Tausch in Ott Catal. der Flora Böh- mens 8. 13 (1859). E. offieinalis e) coerulea Garcke Flora von Deutschl. 16. Aufl. S. 336 (1890). N E. officinalis b) nemorosa ß. coerulea Celak. Prodr. einer Flora von Böhmen. S. 337 (1867). ') Ich sah Originalexemplare im Herbare des botanischen Institutes der Prager deutschen Universität, des böhmischen Landesmuseums in Prag, des k. k. naturb. Hofmuseums in Wien. 96 E. offieinalis ©) nemorosa ß. coerulea Celak. a. a. O. 8. 831 (1881). E. Uechtritziana Jung. et Engl. in Oesterr. botan. Zeitschr. XVII. p. 141 (1867).') E. coerulea A. Kerner in Sched. ad flor. exsiec. Austro-Hung. Nr. 149 (1881). — Sagorski et Schneider, Flora der Centralkarp. IT. p. 421 (1891). — Fiek, Flora von Schlesien 8. 339 (1881). Exsiccaten: F. Schultz, Herb. norm. nov. ser. Cent. 9, no. 875. — Magnier, Flora select. exsice. no. 2016. — A. Ker- ner, Flora exsiccata Austro-Hung. no. 149. — Callier, Flora Siles. exsiec. no. 73. — Tausch, Plant. select. Bohem. exsicc. Blüthezeit: Mai bis Juli. Verbreitung: Am häufigsten in den Sudeten (i. weit. S.), vereinzelt überdies im Harz und im Thüringerwalde, in Posen, in den Karpathen. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Auf Bergwiesen an trockenen Stellen. Böhmen: Im Mensegebirge bei Obersattel 665m (Freyn; H. Fr, H. Mus. P., H. Hofm., H. Richt. — Wett- stein 1893), bei Giesshübel, 650m (Freyn; H. Fr, H. Kern.), auf der hohen Mense (Freyn; H. Fr.), bei Dobran (Freyn;H. Fr., H. Hofm., H. Jaeggi, H. Masson), bei Polom (Freyn; H. Fr. H. Mus. P.. H. Kern, H. Hofm. — Wettstein 1893). — Schnee- koppe (Kablik; H. Mus. P.); Georgswalde (Opiz; H. Mus. P.); Schönwalde bei Liebwerda (Opiz; H. Mus. P.); Iserwiese ’) (Engler: H. Hal. H. Kern, HB. U. W.; H. Ascherson, ,H. Bess Er H. Mus. P. — Junger; H.Kern., H. Haus., H. Hofm. — Dresler; H. Tem., H. Wilczek), „Isergebirge“ (Tausch; H. U. P., H. Hofm.); Buchberg im Isergebirge®) (Tausch; H. U. Pr, H. Mus. P.). — (Galizien: Lemberg, Bialohorszeze (Rehmann; H. Rehmn.); Ornok, Thal von Koscielisko (Haussknecht; H. Haus... — Ungarn: /Zips, am rothen Lehm (Ullepitsch; H. Ullep.). Die Nomenclatur der E. coerulea, deren verschiedene Auf- fassung durch frühere Botaniker wurde schon von Uechtritz und A. v. Kerner klargelegt (vergl. Schedae ad flor. exsiec. Austro- Hung. I. p. 44); ich habe diesen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Nur bezüglich der Unterscheidung von anderen Euphrasien und der systematischen Stellung seien einige Bemerkungen gemacht. E. coerulea gehört einer Gruppe von Euphrasien an (E. montana Jord. u. a.), die in der Gattung eine ähnliche Rolle spielt, wie die Gruppe der „Aestivales“ bei den Gentianen aus der Section der „Endotricha“ ‘). Es sind dies durchwegs Arten von auffallend früher Blüthezeit (Mai — Juli), die auch morphologisch durch den ein- ') Original-Exemplare gesehen! ?) Original-Standort der E. Uechtritziana Engl. u. Jung. °) Original-Standort der E. coerulea Tausch. *) Vergl. Wettstein in Oesterr. botan. Zeitschr. 1892. S. 229 ff. 97 fachen oder wenigstens an der Basis nicht verästelten Stengel mit entfernt stehenden Blattpaaren, durch relativ stumpfe Blätter recht ausgezeichnet sind. Jede einzelne dieser frühblühenden Euphrasien zeigt bestimmte Beziehungen zu je einer der spätblühenden Arten, mit der sie in den wichtigsten Merkmalen übereinstimmt; so sei hier nur hervorgehoben, dass die genannte Z. montana Jord. sich gerade so zu der ihr ähnlichen E. Rostkowiana verhält, wie E. coe- rulea zu der im Nachfolgenden noch zu besprechenden E. curta Fr.') Ich werde auf diesen bemerkenswerthen, entwicklungsgeschichtlich sehr interessanten Gegenstand noch eingehender zurückkommen und will hier nur bemerken, dass keineswegs etwa die frühblüthigen Euphrasien als blosse individuelle oder Standortsvariationen der spät- blühenden aufzufassen sind. Wie aus diesen Andeutungen hervorgeht, steht E. coerulea der im Gebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie gerade noch die südlichsten Standorte besitzenden EZ. curta var. glabresvens am nächsten, sie unterscheidet sich von ihr durch die oben mitgetheilten Merkmale, sowie durch die violetten Blüthen. Sonst könnte sie nur mit E. nemorosa Pers., E. graeilis Fr. und E. strieta Host ver- wechselt werden; von allen diesen Euphrasien ist sie durch die mangelnde oder geringe Verzweigung, durch den Ursprung der Aeste an der Mitte der Stengel oder wenig unterhalb derselben, durch die stumpferen Blattzähne, die entfernt stehenden Blätter, von E. nemo- rosa und gracilis überdies durch die feinborstigen Blattränder, von E. strieta noch durch kleinere Blüthen verschieden. Die Variabilität der Pflanze ist gering, sie wechselt je nach dem Standorte naturgemäss in der Höhe und Verzweigung des Stengels, in der Breite der Blätter. Die Blüthenfarbe ist recht charakteristisch und zumeist constant. Aus der Bergregion der Su- deten sah ich in Herbarien unter Hunderten von Exemplaren nur wenige mit ausnahmsweise weisser Corolle; ich selbst suchte im vergangenen Jahre die Pflanze zusammen mit dem gründlichen Kenner der Flora dieses Gebietes, Herrn J. Freyn, im Mense- gebirge auf und konnte sie gleichfalls nur mit rothvioletten Corollen beobachten. Dagegen scheinen weissliche Corollen an Exemplaren der Karpathen, der oben genannten süddeutschen Gebirge, nach den gesehenen Herbarexemplaren zu urtbeilen, häufiger vorzukommen. E. coerulea wurde wiederholt für andere Gebiete, als die in der obenstehenden Verbreitungsübersicht genannten, angegeben, so für Labrador, für die Schweiz, für Frankreich und Schweden; ich konnte die betreffenden Exemplare sehen und mich von deren Zu- gehörigkeit zu anderen Arten überzeugen. (Fortsetzung folgt.) ') Und zwar zu Var. glabrescens derselben. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1894. 5 98 Plantae novae Orientales. II. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) Paphlagonia. Ineboli, in silvatieis ad Monastyr die 30. aprili 1892 detexit Sintenis! (Exsicc. no. 3831). Dimensiones: Caulis subpedalis penna anserina tenuior, folia eirc. 11 em longa ad medium 3 lata, foliola bene evoluta 16 mm longa, 6 lata; stipula maxima 8 mm longa paulo plus milli- metrum lata; racemus oblongo-eylindrieus eire. 7 cm longus et 35 diametro; calyx 75 mm longus ad apicem subaequilatus, carina 13, ala 14 millimetralis, vexillum (explanatum) 21 longum. Species elegans, insignis et valde diversa a @. alopecuroide Bunge et @. pachycarpa C. A. Mey. statura gracili humiliore, co- lore viridi (nec cano tomentoso vel subsericeo), foliolis tenuibus (nee coriaceis), valde retieulatis, spica laxiuscula (nec densissima), floribus horizontalibus (nec erecto patulis), calyce gibbo subquadrato, dentibus acutioribus, vexillo tandem semieirculari recurvo (nec rectangulo, erecto) ab aliis petalis distante (nec ea contingente). Species pro carına obtusa (nec mucronulata) et stamina 2 superiora a ceteris diseretis in genere abnormis. Parnassia Bornmülleri Freyn. Acaulis debilis glabra, foliis radicalibus ovatis usque elliptieis obtusis connivente trinerviis in petiolum eis breviorem abrupte attenuatis, scapo aphyllo folia multo superante gracili erecto vel adscendente unifloro; flore parvo, petalis albis erectis oblongo-spathulatis connivente-trinerviis apice patula emarginata subbilobis lacinias calycinas virides tubo aequilongas triangulari-lanceo- latas 1-nervias obtusas 2'/,plo superantibus;squamis.nectari- feris calyeino tubo pallido subaequilongis oblongo-quadratis ad dimidiam fere in 3 lacinias lineari-subulatas fissis; staminibus calycem superantibus, filamentis angustissime subulatis, antheris globosis exsertis; capsula ignota. 9 Julio. Persiae australis provincia Kerman: in regione alpina montis Lalesar ad 3600—3800 m supra mare Julio 1892 leg. Bornmüller! Dimensiones: Scapus 5—7 cm altus, folia (petiolo exeluso) centimetrum eire. longa et ad medium vel supra basin S mm |lata, sed etiam paulo majora et minora; flos 9 mm cire longus, calyce 4, petalo 5—6 mm longo. Habitu formas parvas Sawifragae nivalis L. aemulans, Parnassia subacauli Kar. et Kir. et P. palustri L. gracilior et humilior sed ı) Vergl. Nr. 2,28.:61. 99 illi magis affınis et ab ea insuper diversa petalis erectis emarginatis squamis nectariferis oblongo quadratis (nee cuneatis) nec non foliis brevioribus. Folia Parnassiae subacaulis in speciminibus originali- bus (Kar. et Kir. no. 1271) a clar. Autran ex herbario Boissieri benevole communicatis iis Ophioglossi non absimilia, 5nervia, cae- terum haec species scapo aphyllo vel supra basin unifolio, petalis oblongo-elliptieis 5Snerviis, calyeis laciniis inaequalibus (maxima tubo sesqui fere longior), staminibus calyce ınulto brevioribus inclusis. P. palustris L. nostra multo robustior, caule monophyllo, foliorum forma et squamis nectariferis in cilias 6—12 divisis ceteris notis neglectis multo magis diversa. Petroselinum anatolicum Freyn et Sint. Glabrum elatum paniculatum ramosissimum, caule erecto tereti striato foliato, ramis erecto patulis foliosis et iterum ramulosis; foliis basilaribus ignotis, caulinis infimis florendi tempore saepe evanidis longe petiolatis ambitu ovatis biternatis, laciniis latis petiolulatis cuneato- ovatis trifidis et Jobulatis, lacinulis ovatis obtusius- culis; caulinis mediis vagina pallescente subcoriacea sessilibus, lamina ea infimorum conformi et paulo tantum minore sei laeinulis acutis lanceolatis; summis valde diminutis laciniis late lanceolatis; umbellis majoribus aequaliter 9—12 radiis + longe pedunculatis, involueri phyllis 1—5, radiis 3—4 plo brevioribus, nune setaceis, nunc lanceolato-linearibus, nunec ad apicem ipsam setaceo-trifidis; involucelli phyllis 5—9 inaequilongis lanceolatis margine membranaceis; floribus luteis; fructu laevi rotundato ovato a Jlatere subcompresso; mericarpiorum atroviridium jugis 5 cum calyce albidis, valleculis univittatis, albumine gibbo convexo antice subplano. (>) (?) Julio, Augusto. Paphlagoniae in vineis ad Tossia cum Malabaila spec. immixta die 7. Aug. 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 5247.) Ab affini Petroselino sativo Hoffm. nostrum foliorum laciniis abbreviatis latis (nee lanceolatis vel angustissimis), floribus luteis (nee luteo-virentibus) specifice diversum videtur. P. sativum Hoffm. a cl. Sintenis in eodem ditione etiam repertum a planta europaea nullo modo differt. Bunium microcarpum Freyn et Sint. in Exsice — Carum micerocarpum Boiss. fl. Orient. 11. 885. Ich habe mich nach reichlichem von Sintenis mitgetheiltem Materiale paphlagonischer Bunium-Formen überzeugt, dass hiemit B. fallax Freyn et Bornm. in Oesterr. botan. Zeitschr. XLI. p. 10 identisch ist. Andere Stand- orte, als die am a. O. verzeichneten, kenne ich von dieser Pflanze aus Autopsie nicht. Bunium Borurgaei (Boiss.) Freyn et Sint. Hiemit ist B. microcarpum Freyn et Bormm. in Bornm. Exsice. Anatol., et in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. pag. 10 (non Boiss.) identisch. Hierher folgende Standorte: Pontus australis: Amasia, in regione sub- 82 100 alpina montis Akdagh 1400-1600 m s. mar. die 30. junio 1889 leg. Bornmüller! (Exsice 527); Paphlagonia ad Tossia: in campis versus Dikmen die 21. majo (Exsice. no. 3984) et in valle Kaiseri dere in herbidis die 26. junio 1892 (Exsiec. no. 4445) leg. Sintenis! B. microcarpum Freyn et Sint. (nicht Freyn et Born.) und 2. Bourgaei Freyn et Sint. unterscheiden sich sofort durch die Länge der Blattzipfel, welche bei dem Ersteren schmal und lang (bis 25 cm!), bei dem Anderen kurz und breitlich sind (nur '/, bis ', so lang wie bei B. Bourgaei). B. cataonicum Stapf et Wettst. stimmt in dieser Hinsicht mit 3. Bourgaei überein, dem es über- haupt ganz nahe steht. Bunium cataonicum Stapf et Wettst. Beitrag zur FI. Lye. pag. 26! (1886) — Carum Bourgaei y. cataonicum Boiss. Fl. or. II. 885. Hiemit ist Bun. microcarpum ß. alpinum Freyn et Bornm. in Bornm. Exsiec. Anat. 1889 identisch. Von dieser Pflanze kann ich folgende Standorte sicherstellen: Pontus australis: Amasia, in regione alpina montis Akdach 1400—1600 m supra mare die 18. majo 1889 leg. Bornmüller! (Exsice. no. 530); Paphlagonia: Tossia, in pratis subalpinis montis Kutschuk Ilkas Dach die 4. junio (Exsicc. no. 4340) et in summo jugi Böjük Ilkas Dagh ad 2700 m supra mare die 23. julio 1892 (Exsice. no. 4761) leg. Sintenis! Seseli (Hippomarathroides) resinosum Freyn et Sint. Glaueum glabrum superne patule tomentosum, caule e collo squamoso recto crasso tereti striato rigido folioso jam infra medium vel superne tantum ramoso-corymboso; foliis petiolatis ambitu oblongo-ovatis bipinnatisectis laciniis penninerviis acutis lan- ceolato-linearibus sursum directis, foliorum superiorum in vagina augusta amplectente insidentarum limbi laciniis abbreviatis lanceo- latis; umbellae hemisphaericae radiis 20—30 subaequilongis cano et patule tomentosis, involucro nullo vel monophyllo, involu- celli phyllis sub-12 tomento cano densissimo pannosis basi concretis lanceolatis marginatis umbellulae compactae adpressis et eam aequantibus vel subbrevioribus; petalis albis roseo suffusis glabris; stylis ad stylopodias depressas reflexis; fructu dense cano-tomentoso oblongo dentibus calyeis subulatis eo sextuplo brevioribus coronato, jugis argutis. Aug. Sept. Paphlagoniae, Küre Nahäs: in declivibus saxosis ad Eki- tschai die 25. Augusto (flor.) et 9. Sept. (fruct.) 1892 leg. Sintenis! (Exsiee. no. 5010.) Dimensiones: Caulis 35—50 em altus, pennae anserinae vel minus crassus, ramis 1—32 cm longis patulis vel divaricatis; folia radicalia (cum petiolo) usque ad 23 cm longa et 10 cm supra basin lata vel multo minora; umbella terminalis fructifera 6°5—7'5 cm diametro; radii 3--2'5 em longi; fructus (fere maturus) 35 mm longus 1'/, latus. 101 Caulis superne saepe succum luteum diaphanum sepaebet. Species nostra ab affini S. gummifero Smith differt foliis glaber- rimis oblongo-ovatis (nee oblongis), laciniis lanceolatis (nee cuneatis), involucellis dense pannosis, acheniis angustioribus tomentosis (nee tenuiter pubescentibus) et calyeinis dentibus fructo sextuplo (nee 4plo) brevioribus; a S. erithmifolio Boiss., specie breviter velutina nostra insuper differt umbella 20—30 (nee 30 —40) radiata et fructu tomentoso (nec pubescente). Peucedanum (Palimbioideum) tomentellum Freyn et Sint. Viride inferne vel usque ad apicem plus minus et saepe retrorsum tomentellum, caule elato erecto vel flexuoso tereti substriato laxe folioso a basi vel superne fantum patule ramoso; foliis basilaribus planiuseulis valde tomen- tellis ambitu late oblongis, bipinnatis segmentis petiolu- latis apicem versus deerescentibus 7—8 jugis euneato-ovatis pinnatisectis, lobulis approximatis brevibus in lacinulas 1-3 scabridas bisulcas breviter lineares apiculo calcareo terminatis divisis; caulinorum laciniis paucioribus lineari-cuneatis sessilibus subdeeussatis, summis valde diminutis vagina angusta eis pluries longiore insiden- tibus; umbellis longe pedunculatis inaequaliter 8 — 17 radiatis depresso-hemisphaericis; involuero nullo; involucelli phyllis sub-9 inaequalibus lanceolatis membranaceo-marginatis persisten- tibus; petalis ante anthesin atrorubentibus tandem chry- santhis; mericarpiis valde compressis parvis pedicello aequilongis elliptieis basi et apice obtusis vel basi emarginatis, margine vix inflato semine 6plo angustiore einetis; jugis tenui- bus evittatis exterioribus cum margine confluentibus; valle- culis binis centralibus univittatis, lateralibus bivit- tatis, commissura papillosa 4vittata. 9. Julio. Paphlagoniae, Tossia: versus Jokarki-Dikmen, in declivibus ad Devrek-tschai die 16. julio (Exsice. no. 4646); in monte Giaur- dagh die 29. julio (Exsice. no. 5240) et in collibus ad Kawak- Tscheschme die 4. augusto 1892 (Exsice. no. 4880) leg. Sintenis! Dimensiones: (Caulis 30—80 cm altus; folia radicalia majora cum petiolo 4 centimetrali sub 15 longa et infra medium 6 lata, segmentis usque 4 longis; pinnae secundariae circ. $ mm longae et ad eorum basin 5—6 latae; folia caulina infera radicalium subbreviora saepe valde diminuta et in lacinulas elongatas divisa; umbella perfeeta terminalis 8S—-9 em diametro et 3 alta, secundarliae ea dimidiam vel tertiam partem aequantes; mericarpia circ. 6 mm longa, ad mediam 3'5 lata. Facie Peucedani chrysanthi Boiss. Bal. et P. palimbioidis Boiss. sed huie ultimo etiam valleeulis irregulariter bivittatis et commissura 4 (—6-) vittata donato magis affıne et ab eo diversum indumento tomentello (nes sub lente breviter puberulo), foliis radi- 102 calibus bipinnatisectis et iterum divisis (nec pinnatisectis 4—5 Jugis), segmentis primariis petiolulatis (nec decussatis), involucro nullo (nee 1—2phyllo), involucello sub 9- (nee 3— 4-) phyllo persistente (nec caduco). A Peucedano chrysantho habitu et multis notis congruo nostrum differt indumento, foliis caulinis nec ad vaginas reductis, margine semini multo angustiore (nec eo dimidio aequilato), v valle- eulis irregulariter bivittatis (nec semper 1vittatis) et commissura 4- (nee 2-) vittata. Exstat subspecies arete ut videtur affınis: Subsp. Peucedamaumn fallax Freyn et Sint. Omnino P. tomentellum sed diversum indumento fere deficiente et ad. asperi- tatem foliorum et tomentum brevissimum ad caulis basin .reducto, foliorum caulinorum <(radicalia mihi ignota) laciniis oblongo- linearibus valde callosis, umbella majore corymbiformi (nec hemi- sphaerica), mericarpiis submajoribus nempe 7 mm longis, 3°5 latis, late et fere spongiose albo-marginatis (margo nempe semini latitu- dine quartem partem aequans) et commissura bivittata. Synon. P. chrysanthum Freyn in Bornm. Exsice. 1889, non Boiss. Paphlagonia, Tossia: in vineis montis Giaurdagh die 7. aug. 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4945); Galatia, Amasia: in collibus aprieis 360—500 m supra mare die 26. junio (Exsice. no. 518) et 4. julio (no. 384) leg. Bornmüller! Prius pro P. chrysanthum habui quo habitu, mericarpiarum facie et magnitudine congruit, sed diversum valleculis irregulariter 2- vittatis et commissura 6- (nec 2-) vittata. Speeimina Bornmülle- riana ob statu nimis juvenili diu cum P. chrysantho confundavi. Stenotaenia Sintenisii Freyn n. sp. radice ignota, caule sparsim et patule pubescente elato tereti striato praeter vaginas coriaceas lineares elongatas ad peduneulorum orto aphyllo, superne irregulariter ramoso subcorymboso, foliis ignotis; umbella terminali caeteris 2—4 radiatis majore inaequaliter Gradiata, ramo proximo superata; involucro et involucello nullo; radiis striatis minutissime et patule aculeolatis et papilloso pu- bescentibus; pedicellis plus minusve dense patule pa- pillosis; floribus purpureis pallescentibus, antheris luteis albes- centibus; fructu arcuatim aculleato et papilloso (immaturo) 13 mm longo, oblongo-elliptico basi angustato apice rotundate. margine pellucidi seminis tertiam partem aequante, jugis intermediis 3—4; vittis vallecularum inaequilongis, intermediis semine longioribus et °/, mericarpii aequilongis, commissurae glabrae vittis 4 per paria approximatis areuatis ad apicem meri- carpii confluentibus. 9 (?) Julio. Paphlagonia, Tossia: in silvis convallis Aktschausch-dere montis Giaurdagh raram die 29. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsiee. no. 4868.) Species infauste radice et foliis ignota, sed umbella pluriradia, 103 fruetibus immaturis jam 13 mm longis, indumento et florum colore insignis et verosimiliter S. nudicauli Boiss. affıinis, quae indumento tomentello, umbellis 3 radiatis fructu puberulo apice minute retuso, vittis commissuralibus 6nis differt. Aliae species hujus generis jam mericarpiarum dimensione egregie differunt, nempe S. tordylioides Boiss. et S. Haussknechtii Boiss. 6°5 millimetralibus et S. macrocarpa Freyn et Sint. 20 mm longis. Malabaila pastinacaefolia Boiss. Bal. ß macrocarpa Freyn et Sint. Omnino descriptione typi in Flora Örientali II. 1056 donata correspondens, sed mericarpia duplo fere majora, immatura jam centimetrum longa, 6°5 mm lata. Paphlagonia, Tossia: in campis inter Jokarki Dikmen et Schakylar die 16. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 4642.) Pastinaca (Pimpinelloides) dentata Freyn et Sint. Patule pubescens, radice ignota; caule elato robusto pentan- gulato et sulcato paniculatim ramoso flexuoso; foliis radicalibus ignotis; caulinis in vaginam sessilibus pinnatim decompositis versus apicem caulis decrescentibus, segmentis circ. 4jugis ovato-ellipticisvel lateoblongis irregulariter crenato- dentatis terminali saepe lobulato; umbella terminali a ramealibus superata 9-radiata; involucri phyllis 4—5 triangulare et anguste lanceolatis subsetaceis flexuosis; involucelli phyllis (in eadem um- bellula) I—7 pedicellorum dimidiam aequantibus lineari setaceis deflexis; radiis valde inaequalibus puberulis et subscabris; floribus chrysanthis; stylo tandem depresso; mericarpiis pro ratione magnis ‘/, pedicelli longitudine aequantibus glabris ellipticis basi et apice emarginatis, jugis tenuissimis basi inerassatis, vittis ad °/, mericarpii produetis attenuatis, binis lateralibus centralium sublati- oribus; commissurae glabrae 4—6 vittatae vittis valde irregula- ribus. 9 (?) Julio. Paphlagoniae, Tossia: in pratis humidis ad Schersch-Oghlu die 16. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4641.) Dimensiones: Caulis ex unico specimine circ. metralis et infra trientem inferiorem 8 mm diametro. Folia caulina infera 20 cm longa 8 lata, segmentis eirec. 5 cm longis 2 latis vel mino- ribus. Umbellae radii longiores 5°5, breviores 3 em longi; mericar- pia 7 mm longa et ad eorum medium 5 lata. A P. armena Fisch. Mey., unica specie comparanda, differt caule robusto elato (nec gracili), foliorum segmentis nec ovato- orbieulatis neque areute inciso-pinnatifidis, fructibus sesqui-longiori- bus et eommissura 4—6- (nee 2-) vittata. (Fortsetzung folgt. ) 104 Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten, Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XM. Aquwilegia aurea Janka. Aquilegia aurea wurde von Herın V. von Janka, nachdem er sie in einer Correspondenz der Oesterr. bot. Zeitschr. 1871, p. 286 bereits erwähnt, im Junihefte derselben Zeitschrift 1872, p. 174, beschrieben. Zimmeter ') glaubte diesen Namen mit der Begründung, dass schon eine A. aurea Roezl im Pflanzenkataloge der Handels- gärtnerei Fröbel et Comp. in Zürich (Frühjahr 1871, p. 79) an- geführt sei, in A. sulphurea umändern zu müssen. Janka scheint Herın Zimmeter weder auf seine Aufforderung, den Namen dieser Pflanze vor dem Erscheinen seiner Arbeit zu ändern, noch nach der Publication der A. sulphurea diesbezüglich geantwortet zu haben, und hat seinem Unwillen über das Weg- taufen seiner Art nur in einer Bemerkung Ausdruck gegeben, welche seinem im ungarischen Nationalmuseum befindlichen Exemplare beiliegt: „nomen meum omnino sine jure in A. sulphuream mutatum, nam A. aurea Roezl solum in hortulano quodam sine deseriptione edita atque insuper loco scientiae cultoribus valde ambiguo“, welche Worte zwei gewichtige Gründe zur Aufrechterhaltung des Namens A. aurea Janka enthalten. Es ist hier ganz überflüssig zu erörtern, dass man eine Priorität nicht auf ein ‚„nomen nudum“, welches überdies in einem Samen- oder Pflanzenkatalog erschienen ist, begründen kann, und darum ersuchte ich gelegentlich einer Diseussion über Velenovsky’s Flora bulgarica (bot. Seetionssitzung der königl. ungar. naturw. Ges. vom 8. März 1895) Herrn Professor v. Borbäs, der in seinem Werke über Aquilegien ’) dem Vorgehen Zimmeter's gewissermassen Sanction gegeben hat, sich dieser Auffassung anzuschliessen, wozu Herr Prof. v. Borbäs nicht abgeneigt zu sein schien. Es musste mich also befremden, dass Borbäs in einer neueren Abhandlung, ‘) trotzdem dem Namen 4A. sulphurea Zimm. vor A. aurea Janka mit der Be- sründung Vorzug gab, dass A. aurea Roezl in Regel’s „Garten- flora“ ‘) „optime depicta in hortis magis dispersa atque multo magis nota, a6 A. sulphurea Zimm.“. Bedauerlicherweise hat er es aber unterlassen, sich über das Datum der Publication a. a. O. zu vergewissern, und hat dadurch ') Verw. Verh. u. geogr. Verbr. der in Eur. einh. Arten der Gattung Aquilegia, Steyr 1875, p. 38. *) „Az Aquilegiäk rendszere.“ Akad. Ert. XII. 1882. p. 9 et p. 14. °) „A bolgär Flöra vonatk. hazank flöräjara“ Termr. füz. 1893, p. 44, *) Vol. XXI. 1872. p. 258. t. 734. 105 den Verfasser der neuesten „Nachträge zur Flora von Bulgarien“ ) der den Originalquellen auch nicht nachgegangen zu sein scheint, ‘) zum getreuen Copiren eines Irrthumes verleitet; denn die Beschreibung der A. canadensis L. y. aurea hoezl erschien von E. Regel im September, die der A. aurea Janka dagegen im Juni 1872. ) Es ist daher zweifellos, dass der Name A. awrea Roezl ap. Fröbel als nomen nudum et loco obscuro publicatum zu fallen hat, und dass A. aurea Janka ]. e. 1872, Juni, Priorität vor A. aurea Roezl apud Regel ]. c. 1872, September hat. Um ähnlichen Fällen in Zukunft vorzubeugen, wäre es angezeigt, eine diesbezügliche Verfügung den Nomenclaturregeln einzuschalten, und zwar wäre der Passus in Kuntze Rev. Gen. III. p. CCCEXL. Punkt 3 „Gärtnerlisten sind ausgeschlossen“ schon in den Ar- tikel 43 DC. Lois de la nomenclature (Kuntze |]. e. p. CCCC.) in geeigneter Weise anzubringen. Stets bestrebt, in der Nomenclatur bei Feststellung einer Priorität innerhalb der Grenzen der üblichen Regeln der Pietät für den ersten Entdecker oder Autor einer Art gerecht zu sein, komme ich gewissermassen einer Freundespflicht nach, wenn ich dieser schönen und in Europa einzigen gelbblühenden Agwilegia - Art den Namen ihres ersten Entdeckers und Beschreibers, dessen Stolz und Freude sie bis zu seinem leider zu frühen Ende gewesen war, reclamire. Sie wurde ausser den bereits bekannten Standorten, im Jahre 1892 auf dem Berge „Musala“ im Rhodopegebirge oberhalb den Quellen der Maritza von Herrn J. Wagner zahlreich angetroffen und in seinen Exsiecaten unter Nr. 6 ausgegeben. Budapest, am 19. Jänner 1894. Notiz über die Giftigkeit der HZomeria-Arten. Von Baron Ferdinand v. Müller (Melbourne). Ich möchte in Kürze die Aufmerksamkeit meiner Fachgenossen auf die tödtliche Giftigkeit der südafrikanischen Homerien lenken, zumal, da Arten dieser Gattung auch in Europa wohl mehrfach eultivirt . werden. Es wurde mir erst vor einigen Jahren zufällig aus Süd- afrika bekannt, dass Vergiftungsfälle von Weidethieren vorgekommen, als vom Fressen der Homerien entstanden. Die Gefährlichkeit dieser ') Prof. Dr. J. Velenovsky in Sitzungsber. der königl. böhm. Ges. d. Wiss. 1893. le. ist z. B. ein so wichtiges Werk, wie Prof, Gheorghieff's Arbeit über die Rilo und Rhodope-Planina (Sofia 1891), wo einige seiner Novitäten bereits erwähnt sind, übersehen. *) Ich verdanke die genauen Daten und Diagnosen der freundlichen Mittheilung des Herrn Geh. Regierungsrathes Prof L. Wittmack. 106 Pflanzen hat sich hier nun auch in letzterer Zeit deutlich erwiesen, da mehrfach Kühe starben, welche von H. aurantiaca gefressen hatten an Stellen, wo diese Art als Gartenflüchtling auftrat. In einem winterlosen Klima, wie hier und wie selbst in den südlichsten Theilen Oesterreichs, sowie in den Mittelmeerländern, könnten die Homerien sehr schädlich werden, denn die Gefahr ist um so grösser, da — wie ich hier finde — unzählige ganz kleine Bulbillen sich unter den Lamellen der Zwiebel entwickeln, und sich so die Pflanze sehr schnell vermehrt und ausbreitet, wenn sie einmal irgendwo cultivirt wird. Es dürfte sich daher Vorsicht bei etwaiger Cultur von Homerien in südeuropäischen Gärten empfehlen. Litteratur-Uebersicht. > Jänner 1894. Artzt A. Botanische Reiseerinnerungen aus Tirol. Forts. (Deutsche bot. Monatschr. 1893. Nr. 12, S. 161 —165.) 8". Enthält Fundortsangaben aus der Umgebung von 8. Vigil und von Prax. Ascherson P. Ueber die Einwanderung von Cuscuta lupuliformis Krock. (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenb. 1894. p. XX bis XXV.) 8. — — Bemerkungen und Zusätze zu einem Aufsatze von ©. Warns- torf über die Flora von Ruppin. (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenb. 1894. Abh. S. 135 — 147.) 8". Enthält u. a. eingehende Erläuterungen über Trifolium brachystylos Knaf, als dessen älterer Name T. pratense f. parviflorum Bab. nach- gewiesen wird. Verf. stellt die Verbreitung dieser Pflanze fest und erwähnt auch deren Vorkommen bei Tetschen in Böhmen (M. Winkler sec. Magnus). Baumgartner J. Pflanzengeographische Notizen zur Flora des oberen Donauthales und des Waldviertels in Niederösterreich (Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XLIII. Abh. S. 548—551.) 8”. Celakovsky Lad. J. O nekterych zrudnostech na habru a smrku se objevujieich. (Ceska Akad. v Praze II. Nr. 37.) 8°. 50 p. 2 Tab. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich- auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 107 Deutsches Resume auf S. 37—46 unter dem Titel: „Ueber einige Ab- normitäten der Hainbuche und der Fichte.“ Die wichtigsten der beob- achteten Fälle waren: A. Carpinus Betulus: 1. Freie Entwickelung der Vorblätter, welche normal mit dem Deckblatte zu der dreilappigen Frucht- hülle verwachsen. 2. Entwickelung der Terminalblüthe des Dichasiums, die normal unterdrückt ist. 3. Vermebrung der Blätter und ihrer Axillar- blüthen. 4. Dichotome Spaltung der Deckblätter. 5. Bildung von dorsalen Exerescenzen auf der Fruchthülle. 6. Verwachsung der Vorblätter unter einander auf der dem Deckblatte entgegengesetzten Seite. 7. Verwachsung der Fruchthülle oder nur der Vorblätter mit dem Fruchtknoten und der Frucht. 8. Verwachsung zweier Hüllblätter oder nur der Deckblätter zu einem Doppelblatt. — B. Picea excelsa. Zur Morphologie der Zapfengallen. Eichenfeld M.R. v. Ueber Cirsium-Bastarde aus dem Travignuolo- Thale in Tirol. (Verh. d. zool.- bot. Ges. Wien. XLIII. Sitzb. S. 51—53.) 8". Bemerkungen über Cirsium montanum Spr., über mehrere hybride Cirsien, Beschreibung zweier neuer Hybriden, nämlich ©. breviscapum Eichenf. (acaule X montanum) und €. Sennholzi Eichenf. (heterophyllum = montamnum). Fiala F. Ein botanischer Ausflug in die Klek planina. (Sep.-Abdr. aus d. wissensch. Mittheilungen aus Bosnien u. d. Hercegovina. 1894.) 8°. 2 S. — 0'40 M. — — Beiträge zur Pflanzengeographie Bosniens und der Herce- govina (a. a. O.). 8°. 21 S. 1 Taf. — 2 M. — — Zwei interessante Nadelhölzer des bosnischen Waldes, Eine floristische Schilderung (a. a. O.). 8°. 12 S. 2 Taf. — 3 M. Franze Rezsö. A gändezi mesztufäban taläalt Confervites mikro- szkopos vizsgälata. (Földtani közlöny XXIII. Kötet. 1—3 füzet. -p. 4—12. 1 Tab.) Deutsches Resume im Supplement a. a. O. S. 71-78: „Die mikro- skopische Untersuchung der Conferviten aus dem Kalktuffe von Gändez.“ Fritsch Dr. ©. Ueber das Auftreten von COuscuta suaveolens Ser. in Niederösterreich. (Verh. d. zool.- bot. Ges. XLIII. Sitzh. 8. 48—50.) 8°. Verf. berichtet über das Auftreten der Pflanze bei Donaufeld nächst Wien, gibt eine Uebersicht des Auftretens in Europa überhaupt und eine Zusammenstellung der Synonymie. Glaab L. Frostbeschädigungen im botanischen Garten zu Salzburg. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. III. S. 431.) — -— Das „Herbarium Salisburgense“* des salzburgischen Landes- museums. Ein Beitrae zur Flora des Herzogthums Salzburg. (Deutsche bot. Monatschr. 1893. Nr. 12. S. 165— 168.) 8°. Standortsnotizen. Haratidc A. Allium Ampeloprasum var. Lussinense m. (Verh. d. 2001.-bot. Ges. Wien. XLII. Sitzb. S. 46.) 8". 108 Hohenauer Fr. Vergleichend anatomische Untersuchungen über den Bau des Stammes bei den Gramineen. (Verh. d. zo0l.- bot. (Ges. Wien. XLIII. Abh. S. 552—568.) 8°. Kronfeld M. Bei Mutter Grün. Wien (Max Nerlin). 8”. 124 S. Verf. behandelt in diesem hübsch und anregend geschriebenen Buche, das sich nicht blos an die Botaniker, sondern in erster Linie an weitere Kreise wendete, die Pflanze in ihren Beziehungen zu Geschichte und Cultus, zum menschlichen Glauben und Fühlen. Inhaltsübersicht: Wie die Tanne Weihnachtsbaum wurde. — Flora und Klio. — Goethe als Bota- niker. — Rosen, Veilchen und Lavendel. — Herba Nicotiana. — Die Hei- mat des Flieders. — Brockenblumen. — Zauberpflanzen. — Das Bauern- gärtchen. — Blumen auf Gräbern. — Chamisso als Botaniker. — Die kleinsten Baumeister. — Riesenweinstücke. — Die Flora der Pflastersteine. — Bacterien im Haushalte. — Riesenblumen. — Die Ameisen-Leibgarde der Pflanze. Wilhelm €. Nachruf an Prof. Dr. Josef Boehm. (Verh. d. zool.- bot. Ges. Wien. XLIII. Abh. S. 579—586.) 8". Zahlbruckner A. Pannaria Austriaca n. sp. (Annal. d. k. k. naturh. Hofm. in Wien. Bd. VIII. Heft 3/4.) 8°. 2 S. 1 Taf. Vorkommen: „Kleine Klause“ bei Aspang, Niederösterreich. Die Tafel zeigt, wie gut sich die Photographie selbst zur Wiedergabe kleiner Objecte bei Neubeschreibungen eignet. Boullu. Les Centaurees du groupe Jacea. (Societe bot. de Lyon. Bull. trimestr. Nr. 1. 1893. p. 22—24.) 8". Elfving J. Zur Kenntniss der pflanzlichen Irritabilität. (Öfversigt af Finska Vet.-Soc. Forhand. Heft XXXVL.) 8’. 8 S. Emmerig A. Erklärung der gebräuchlichsten fremden Pflanzen- namen. Ein Nachschlagebuch für Studirende, Botaniker, Lehrer, (Gärtner ete. Donauwörth (L. Auer). kl. 8’. 146 S. IM. Figert E. Botanische Mittheilungen aus Schlesien. VII. Runun- culus-Hybride. (Deutsche bot. Monatschr. 1893. Nr. 12. S. 169 bis 172.) 8.. Beschrieben werden: A. lanuyinosus X acer, R. bulbosus X polyanthemus, R. bulbosus X repens. Flahault Ch. Revue des travaux sur les algues, publiees de 1889 au commencement de 1892. (Rev. gen. de Botanique. V. Nr. 60. p. 529—532.) 8°. illustr. Haussknecht Ü. Symbolae ad floram Graecam. Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen. Forts. (Mitth. der Thüring. bot. Ver. N. Folge 5. Heft. S. 41— 126.) 8". Neu beschrieben oder ausführlicher behandelt werden u. a.: Reseda Thymphaea Hssk., Helianthemum Chamaeeistus y. condensata Hssk., Fumana Arabica (L.) P. incanescens Hssk., Viola Orphanidis Boiss. ß. cyanea Hssk., V. Lacmonica Hssk. (Oetolica P. heterosepala X Orphanidis), 109 Polygala vulgaris L. ß. pindicola Hssk., Frankenia hirsuta y. brevipes Hssk., Melandrium pratense Röhl. . Thhessalum Hssk., Silene fabarioides Hssk., Silene pindicola Hssk., 8. sedoides P. lawa et y. pachyphylla Hssk., S. Haussknechtii Heldr., Dianthus cibrarius Clem. var. leucolepis Hssk., Cerastium lanigerum Clem. ß. alpieolum Hssk., Alsine verna y. Laureotica Hssk., Spergularia hybrida Hssk., (campestris < diandra). Hypericum barbatum Jacq. var. pindicolum Hssk., H. perfoliatum L. f. amblysepalum Hssk., Acer campestre x Monspessulanum, Geranium deeipiens Hssk. (asphodeloides X Bohemicum), Trifolium pseudo-medium Hssk.. T. Held- reichianum Hssk., T. lappacewn L. ß. brachyodon Hssk., T. patens P. Koronense Hssk., T. ayrarium y. thionanthum Hssk., Astragalus Argolicus Hssk., Onobrychis Pentelica Hssk., ©. alba (W.K.) . affınis Hssk. y. varia Hssk., ©. pindicola Hssk., 0. graeca Hssk., cum var. f. Thessala Hssk., Viecia varia Host. ß. eriocarpa Hssk., V. microphylla Urv. y. stenophylla Hssk., Prunus spinosa L. var. eriophora und var. Thessala Hssk., Rubus Anatolicus «&. tomentosus, IB. Anatolicus X caesius, Poten- tilla Detommasiü Ten. ß. holosericea Grb. a. aprica et b. umbrosa Hssk., P. pindicola Hssk., P. commizta Hssk. (Detommasiü f. holosericea X recta), P. intercedens Hssk. (Det. ß. hol. x pedata), P. micans Hssk. (Det. ß. hol. pindicola), P. pedatoides Hssk. (pedata x recta), P. dispersa Hssk. (pedata x pindicola), P. dolosa Hssk. (argentea y. incanescens X pindicola), Caucalis Torgesiana Hssk., Malabaila biradiata Hssk., Atha- mantha Macedonica Spr., Scandix Peeten Veneris L. ß. Graeca Hssk., S. macrorhyncha C. A. Mey. f. Thymphaea Hssk.. Biasolettia pindicola Hssk., Bunium tenerum Hssk., Bupleurum trichopodum Boiss. y. Methanaeum Hssk.. Bifora testiculata DC. ß. condensata Hssk., Lonicera Etrusca S. P. adenantha Hssk., Sherardia arvensis L. ß. »bliterata Hssk., Scabiosa Ueranica L. ß. abbreviata Hssk., $. Taygetea B. et H. f. pindicola Hssk., Anthemis Meteorica Hssk., A. peregrina L. ö. platyloba Hssk. Karsten G. Ueber Beziehungen der Nucleolen zu den Centrosomen bei Psilotum triquetrum. (Berichte d. deutsch. bot. Ges. XI. Heft 10. S. 555—562.) 1 Taf. Kränzlin F. Xenia Orchidacea. Beiträge zur Kenntniss der Orchideen von H. G. Reichenbach, fortges. von... .. Leipzig (Brockhaus). 4°. ä Heft 4 M. III. Bd. 6. Heft. Tafei 251— 259, 2 Bogen Text: Dendrobium compressum Ldl., Aerides Lawrenceae Rcehb. f. var. Amesiana Sand., A. Ortgiesianum Rehb. f., Catasetum Liechtensteinü Kızl., Laelia Reichenbachiana Wendl. et Kızl, Paphinia grandis Rechb. f.. Coelomme Micholieziana Kral., Octomeria Seegeriana Krzl., Pleurothallis eryptoceras Rehb. f., Roeperocharis Rchb. f.. AR. platyanthera Rchb. f., R. Bennettiana Rchb. f., R. Urbaniana Krzl, R. aleicornis Krzl., Pholidota Lancheana Kızl., Pleurothellis pachyglossa Lindl., Saccolabium yemmatum Lindl., Dendrobium listero- glossum Krz]. 7. Heft. Tafel 259—270, 2 Bogen Text: Trichopilia Kienastiana Rchb. f., Maxillaria longipes Lindl., Coeloayne ceuprea Wendl. et Krzl., Spatho- glottis Wrayi Hook. f., Cypripedium Roebelenii Rchb. f., Phalidota sesquitorta Kızl., Eulophia Warburgiana Krzl., Rodriguezia Lehmannii Rehb. f., Pleurothallis gelida Lindl, P. Kefersteiniana Rchb. f.. P. polylivia Rehb., Luisia Griffith Krzl., Saccolabium Wendlandorum Rchb. f., Dendrobium sphegidiglossum Rehb. f., Listrostachys Metteniae Krazl., Bolbophyllum mandibulare Rehb. f. Kückenthal G. Caricologische Mittheilungen. (Mitth. d. Thüring. bot. Ver. N. Folge 5. Heft. S. 12—19.) 8". 110 Ludwig F. Vorarbeiten zu einer Kryptogamenflora des Fürsten- thumes Reuss ä.L. I. Pilze. Fortsetzung. (Mitth. d. Thüring. bot. Ver. N. Folge 5. Heft. S. 21—40.) 8". Miyoshi M. Ueber Chemotropismus der Pilze. (Bot. Zeitung 1894. Heft 1.) 4027 S. 1 Taf. Poirault @. Les Uredindes et leurs plantes nouricieres. Supplement. (Journal de Bot. 3. Ann. Nr. 1.) 8°. 3 8. Potonie H. Pseudo - Viviparie an Juncus bufonius (Biolog. Centralbl. XIV. Nr. 1.) 8°. 9 S. 5 Abb. Rehm H. Die Pilze. Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutsch- land ete. 2. Aufl. I. Bd. III. Abth. Lief. 40 und 41. Leipzig (E. Kummer). 8°. $S. 785—910. & 2:40 M. Die beiden Lieferungen behandeln die Gattungen: sSelerotinia, Dasyscypha, Lachnella, Lachnellula, Lachnum, Erinella. Russell H. L. The bacterial flora of the Atlantic ocean in the vieinity of Woods Holl. (The bot. Gazette XVII. Nr. 12. p. 439—447. 1 Taf.) 8°. Schröter J. Pilze in Cohn F. Kıyptogamenflora von Schlesien. Bd. III. 2. Hälfte. Lief. 2. Breslau (Kern). 8°. 8. 129—256. 320 M. Schweinfurth G. und Ascherson P. Primitiae florae Marmaricae mit Beiträgen von P. Taubert. Ende. (Bullet. de l’herb. Boiss. 1894. Nr. 12. p. 644—682.) 8". Sommier $.e Levier E. Ranuneuli caucasici diehotomice dispositi. (Nuov. Giorn. bot. Ital. N. Ser. Vol. I. Nr. 1. p. 7—11.) 8". Strasburger E. Histologische Beiträge 1893. V. Jena (G. Fischer) 8". 132 S. 2:50 M. Inhalt: Ueber das Saftsteigen. — Ueber die Wirkungssphäre -der Kerne und die Zellgrösse. Zimmermann A. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle. II. Band. Heft 1. Tübingen (Laupp). 8°. 35 8. 1 Tal Enthält: „Ueber das Verhalten der Nucleolen während der Caryokinese.“ Zopf W. Beiträge zur Physiologie und Morphologie niederer Orga- nismen. Aus dem kryptogamischen Laboratorium der Universität Halle. III. Heft. Leipzig (A Felix). 8’. 71 S. 3 Taf. 10 Textabh. 510 M. Der Inhalt dieses neuesten Heftes der schönen Publication ist: Zopf W. Kritische Bemerkungen zu Brefeld’'s Pilzsystem. — — Ueber die eigenthümlichen Structurverhältnisse und den Entwick- lungsgang der Dictiosphaerium-Colonien. — — Zur Kenntniss der Färbungsursachen niederer Organismen (3. Pro- 111 duction carotin-artiger Farbstoffe bei Krebsen und hypocreaceen-artigen Pilzen). — — Ueber eine Saprolegniacee mit einer Art von Erysipheen-ähnlicher Fruchtbildung. — — Zur Kenntniss der Färbungsursachen niederer Organismen (4. Poly- porus sanguineus. Cortinarius einnabarinus, C. cinnamomeus). Flora von Oesterreich-Ungarn. I. Niederösterreich. Referent: Heinrich Braun (Wien). (Schluss. ') T. Reichelianus Opiz.‘) T. ovato (subeitrato) >< ‚Lövyanus Opiz. Zwischen den Stammeltern, am Galitzynberge in Wien, Dornbach (Herb. H. Braun). Mentha Wierzbickiana Opiz. Donau- auen bei Deutsch - Altenburg (12) M. silvestris var. serrulata (Opiz). In Wassergräben zwischen Hundsheim und Hainburg und zwischen Hundsheim und Prellenkirchen, in sumpfigen Gräben zwischen Hainburg und Wolfsthal, in Donauauen bei Hainburg (12). M. paludosa Sole. In sumpfigen Gräben zwischen Hainburg und Wolfsthal (12). M. serotina Host. Zwischen Hundsheim und Deutsch- Altenburg (12). M. plicata Opiz. Auf Sumpfwiesen zwischen Hainburg und Wolfsthal (12). M. agquatica var. stolonifera Opiz. In Wasser- gräben zwischen Hainburg und Wolfsthal (12) und Donauufer am Stockerauer Arm (15). M. atrovirens Host. In Wassergräben zwischen Hundsheim und Deutsch-Altenburg (12). M. tortuosa Host. In Gräben zwischen Hundsheim und Deutsch-Altenburg und zwischen Hainburg und Wolfsthal (12). M. Motoliensis Opiz. Ufer des Göllersbaches, ') Vergl. Nr. 2, Seite 48. ?) Thymus Reichelianus Opiz Sezn. p. 96 (1852) Herb. Nr. 1185 (Königgrätz, Reichel). Deseglise Observations sur les Thymi Opiziani in Bullet. de la Soeciete d’Etudes scientifigques d’Angers (1882) Extr. p. 9; (Fälschlich von Deseglise als T. Chamaedrys Fries. gedeutet). Caules prostrati, non repentes. Caules florigeri recti, plerumque in angulis bre- viter pilosi, inter angulos tenuiter puberuli vel sparse pilosuli. Folia ad basin ciliata ceterum glabra, spathuliformia ; calices pilis albidio longius- culis sparse obtectae, dentes ealieinis pilis longiuseulis eiliatae. Flores partim in capitulis globosis partim in capitulis elongatis aggregati. Die Mitte zwischen T. subeitratus Schreb. und T. Lövyanus Opiz haltend. Durch die nur vornehmlich an den Kanten kurz behaarten, an den Flächen sehr kurz beflaumten vierkantigen Stengel, die Form der Blättchen etc. sehr an T. subeitratus Schreb. erinnernd, aber durch die an den Flächen doch immer deutlich beflaumten Stengel, die langzottig behaarten Kelche und die langzottig bewimperten Kelchzähne von letzteren verschieden, und durch letztere Merkmale deutlich an die Verwandtschaft mit 7. Lövyanus Opiz mahnend. Eine hybride Form, die vielleicht noch öfter unter den Stamm- eltern sich vorfinden wird. 112 Bachpromenade bei Stockerau (12); ferner in sumpfigen Gräben zwischen Hainburg und Wolfsthal (15). — M. rubro-hirta Lejeune. In Gräben bei Hundsheim (12). M. eupatoriaefolia H. Braun (M. longifolia Host. non alior.). Bachufer in Unter-Hautzenthal (bei Stockerau) (15). M. florida Tausch. In sumpfigen Gräben zwischen Hainburg und Wolfsthal (12). M. austriaca Jacq. var. spheno- phylla Borb. In Gräben bei Deutsch-Altenburg (12). M. nemorum Boreau (forma intermedia inter M. austriacam et M. nemorum) ; Sandanflug im Stockerauer Arm (15). M. pulchella Host. In Wassergräben zwischen Hainburg und Wolfsthal (12). M. arvensis var. Slichovensis Opiz. Waldrand am Dobler bei Spillern, unter einem Baume (15). — M. Reissekii H. Braun ') n. sp. Gentilium. In Wassergräben zwischen Hainburg und Wolfsthal und in sumpfigen Wiesen hinter Wolfsthal (12). M. Pauliana Schultz, Sandanflug im Stockerauer Arm (15). Orobanche rubens Wallr. und ©. alba Steph. In der Hügelregion um Krems an der Donau. auch auf Schiefer nicht selten (13). ©. Alsatica Kirchschl. Am Weinberg bei Rappoltenkirchen ein Exemplar (17). Adenophora Lilifolia (L.) Nr. 2236. Moosbrunn (4). Campanula Cervicaria L. In oberen Stein- bachthal bei Senftenberg im Bez. Krems (13). ©. sibirica L. Bei Spitz an der Donau (13). Jasione montana L. Nr. 2241. Gloggnitz (4). Galium boreale var. mesocarpon H. Braun (Nr. 2203). Rappolten- kirchen (4). @. boreale var. hyssopifolium Hoffm. Nr. 2204. Feuchte Wiesen bei Vöslau (4). @. Mollugo L. «. Nr. 2206. An Zäunen bei St. Veit an der Wien (4), var. pubescens Schrader, Nr. 2207, ebenda (4). @. Türolense Willd. Nr. 2209, Kaltenleutgeben und Rappoltenkirchen (4). @. ereetum Huds. (2210). Donauufer bei Wien und Heuberg bei Dornbach (4). @. lucidum All. (Nr. 2211). Kalk- berge um Mödling und var. scabridum (DC.) (Nr. 2212). Bei Mödling und Perehtoldsdorf (4). @. sölvatieum L. (Nr. 2216). Dornbach bei Wien (4). @. commutatum Jord. (Nr. 2217). Heuberg bei Dornbach nächst Wien (4). @. verum L. «. trachyphyllum Wall- roth (Nr. 2221). Laaerberg bei Wien (4). @. Aparine «a. verum Wimmer £. hispidulum Opiz (Nr. 2226). Perchtoldsdorf und Laxen- burg (4). @. uliginosum L. Sumpfige Wiesen bei Rappoltenkirchen (17). Asperula Neilreichii G. Beck (Nr. 2231). Preinerschütt der Raxalpe (4). Scabiosa canescens W. et K. (Nr. 2269). Perchtolds- dorf und Baumgarten bei Mautern (4). Anautia arvensis (L.) (2271) bei Wien (4). Knautia silvatica (L.) Nr. 2276. Lunz (4). Knautia pannonica (Jaeg.) (Nr. 2277). Neuwaldegg und Semmering (4). Helianthus annuus L. Sandige Anschüttungen im Stockerauer Donauaım (15). Erechthites hieracifolia Raf. Neuer Schlag am goldenen Brünnl im KRohrwald nächst Spillern (15). Anthemis ') Die Beschreibung dieser interessanten Form folgt in einer der nächsten Nummern der Oesterr. botan. Zeitschrift. 115 Cotula L. flore pleno; Wegrand in Unter-Hautzenthal bei Stockerau (15). Artemisia Absinthium L. (Nr. 2251) bei Wien (4). A. cam- pestris L. (Nr. 2254) bei Wien (4). A. scoparia W. et: Kit. (Nr. 2258) bei Wien (4). A. Pontica L. (Nr. 2260). Am Steinfeld bei Wr.-Neustadt (4). A. Santonicum L. var. monogyna (W. et Kit.) Baumgarten im Marchfelde (4). Galinsoga parviflora Cav. Auf Aeckern um den Waldhof bei Krems in grosser Menge, auf Gneiss; erster bekannter Standort um Krems (13). Echinops sphaerocephalus L. Am Holzweg bei Freunddorf nächst Rappoltenkirchen (17). Cirsium erucagineum DC. (rivulare X oleraceum) Strassengraben bei Rappoltenkirchen (17). Lactuca viminea (L.) Presl. Am Seiberer bei Weissenkirchen in der Wachau, am linken Donauufer oberhalb Markt Aggsbach (13). Scorzonera purpurea L. (Nr. 2245). Geiss- berge bei Perchtoldsdorf (4). S. austriaca Willd. (Nr. 2243). Zwischen Mödling und Gumpoldskirchen (4) und auf sonnigen Abhängen bei St. Michael und Spitz an der Donau (15). Aanthium strumarium L. Am Donauufer bei Spitz, im Gebiete der Flora von Krems nur selten und vorübergehend (13). Namensänderungen. Larix decidua Miller (Abies Larix Lam.) = Larix Larix (L.) Karst. (4). Rubus hirtus var. calophyllus Sabransky. (non alior.) (Deutsche botan. Monatschr. 1892. 8. 75.) = R. lamproleueus Borb. et Sabr. (14.) R. hirtus var. cordifolius Sabr. (non alior.) — R. begoniaefolius var. eyelocardius Borb. et Sahr. (14). Sherardia arvensis L.— Asperula Sherardi Höck (11). Galium boreale var. intermedium Koch —= @. boreale var. mesocarpon H. Braun (4). @. pusillum «. glabrum Neilr. p. p.—=@ commu- tatum Jacg. (4). @. pusillum PB. hirtum Neilr. p. p.—= @. asperum Schreber (4). @. Wirtgeni Schultz = @. praecox (Lang) (4). Scabiosa suaveolens Desf. — 8, canescens W. et Kit. (4). Knautia dipsacifolia Host.—= K. silvatica (L.) (4). K. silvatica (Jacq.) = K. pannonica Jacq. (4). Artemisia maritima var. monogyna (W. et Kit.)— 4. Santonicum L. var. monogyna (W. et Kit.) (4). Il. Kärnten. Referent: Dr. Karl Fritsch (Wien). (Fortsetzung. !) Carew Davalliana All. var. glabrescens Pacher. Tresdorfer Alm im Gailthal (Pacher). — ©. Buxbaumii Wahlb. Mehrfach um Villach (Unterkreuter). — ©. panicea L. var. pygmaea — ') Vergl. Nr. 2, 8. 77 ff. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1894. % 114 Pacher. Bei Flatschach nächst Himmelberg (Pacher). — €. hordei- formis Wahlb. Arnoldstein (Jabornegg). (Sämmtlich 4.) Butomus umbellatus L. Krumfelden im Gurkthal (Horak, 4). Luzula sudetica Presl var. nivalis Wahlb. Plöcken (Preiss- mann, 4). Ornithogalum sulfureum Bertol. (?) Bergwiesen im Lieserthale (Preissmann); St. Martin bei Villach (Unterkreuter) (4). Hwydrocharis morsus ranae L. Einfluss der Tiebel in den Össiachersee (Unterkreuter, 4). Pinus Cembra< Februar 1894. Buser R. Sur les Alchimilles subnivales, leur ressemblance avec l’A. glabra Poir. et leur parallelismes avec les especes des regions inferieures. (Bull. d. !’Herb. Boiss. 1894 Nr. 1.) 8°. p. 34—38. Der Beginn einer, so viel sich aus dem publieirten Theile entnehmen lässt, schr eingehenden und werthvollen geographisch-systematischen Studie. — Neu beschrieben werden: A. decumbens Buser. Westalpen, Jura. Oest- lichster Standort: Tirol, Platzerberg bei Gossensass (Huter). — 4. frigida Bus. Westalpen, Jura. Cobelli R.' Altre contribuzioni alla flora di Serrada. (N. Giorn. bot. Nuov, Ser. TI. ‘p. 58.) 8% Gander M. Selbstbestäubung der Blüthen. (Natur und Offenbarung. XL. 1894. Hft. 1.) 8°. H. S. Gustav Adolf Zwanziger. Biographische Skizze. (Carinthia II. NE#6) 8E78E8. Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Waldes in botanischer und forstwissenschaftlicher Beziehung. 10. Lief. Wien (E. Hölzel). 4°. S. 17—40. 3 Farbentaf. 19 Text- fig. — fl. 150. Istvanffi G. v. Beiträge zur Kenntniss der Algenflora Rumäniens. (Termeszetrajzi füzetek. XVI. p. 198—199.) 8°. ') Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 149 Resume einer im selben Bande auf S. 444 — 147 in magyarischer Sprache publiceirten Abhandlung. Kontür Bela. Mindennapi bakteriölogia orvosok, Gyogyszereszek &s orvostanhallgatok reszere. Gyulan (Dobay Janos). 8’. 63 8. — 80 kr. Märton J. Nouveaux renseignements sur la flore du Comitat Vas (Termeszetrajzi füzetek. Vol. XVI. p. 34 et 195.) 8°. Murr J. Beiträge zur Flora von Südsteiermark. II. (Deutsche botan. Monatschr. XII. Nr. 1.) 8°. 4 S. Richter A. Dates rhodologiques par rapport & la flore de Hongrie et de France. (Termeszetrajzi füzetek. XVI. p. 196—197.) 8". Resum€ einer im selben Bande auf S. 138 — 143 in magyarischer Sprache publieirten Abhandlung. Vesque J. Joseph Böhm. Notice Necrologique. 8°. 4 S. Ascherson und Magnus P. Die Verbreitung der Farbenvaria- tionen saftiger Ericaceenfrüchte und der Vaccinium und Rhododen- dron bewohnenden Sclerotinia- Arten. (Mitth. der Bayer. botan. Gesellsch. 1893, N. 4.) 83 8. Verfasser erwähnen u. A. das Vorkommen von sSclerotinia Oxycocei Wor. am Plöckensteiner See in Böhmen (nach L. Gelakovsky jun.) und von Scler. Rhododendri E. Fisch. auf Rhod. ferrugineum bei St. Anton in Vorarlberg (nach Tubeuf). Baillon H. Histoire des plantes. Monographie des Cyperacees, Restiacees et Eriocaulacees. Paris (Hachette). gr. 8. p. 335 —402. 36 Abb. — Mk. 4. Baumann A. Die Moore und die Mooreultur in Bayern. (Forstl.- naturw. Zeitschr. III. 3. Heft, S. 89—109.) 8°. 1 Karte. Delpino F. Eterocarpia ed eteromericarpia nelle Angiosperme. (Mem. del Accad. d. Se. d. Istituto di Bologna. 1893.) 4". 44 S. Drude 0. Bericht über die Fortschritte in der Geographie der Pflanzen (1890—1892). (Geogr. Jahrb. XVI. S. 249— 294.) 8". Galle E. Anomalies dans les gentiandes; une race monstreuse de Gentiana campestris. (M&m. de l’Acad. de Stanislas. 5. Ser. Tome X. p. 156— 173.) 8". Heckel E., Schlagdenhauffen und Mourson. Etude mono- graphique de la famille des Globulariees au point de vue botani- que chimique et therapeutique. Paris (Masson). gr. 8". Der botanische Theil wurde von Heckel bearbeitet und behandelt die Familie vom vergleichend-anatomischen Standpunkte. Die Arbeit zeigt von gründlichster Untersuchung und liefert mehrfach werthvolle Resultate. Dies- bezüglich sei vor Allem hervorgehoben, dass nach dem anatomischen Bau sich zwei gut unterscheidbare Artgruppen feststellen lassen, zunächst die 150 der „@. vulgaris“ (umfassend @. v., tenella, coriacea, stolonifera, spinosis- sima, incanescens, Orientalis, salicina, styyia), dann die der @. cordifolia (@. c., @. tenuifolia, G. nana, @. Alypum. @. nudicaulis). — Andererseits möchte der Referent gegen Manches in der Arbeit Stellung nehmen. Vor Allem gegen die Ignorirung der deutschen anatomisch-systematischen Litte- ratur, dann gegen die zu geringe Beachtung der morphologischen Syste- matik. Es ereignet sich hier, wie so oft, dass ein Anatom ein schlechter Systematiker ist, und dann, wenn er auf anatomischem Wege seine systematischen Kenntnisse corrigirt, glaubt, er habe der Systematik über- haupt auf die Beine geholfen. Ich bemerke dies, weil Verfasser sichtlich das Bestreben hat, zu beweisen, dass die Systematik der Globulariaceen erst durch seine Untersuchung klargestellt werden konnte. — Wenn Ver- fasser sich die Mühe genommen hätte, die Globulariaceen morphologisch eingehend zu studiren, so hätte er gesehen, dass die werthvolleren seiner Resultate sich auf diesem Wege viel leichter gewinnen lassen. — In dem Bestreben, den Werth der anatomischen Methode zu zeigen, wird Verfasser oft ganz ungerecht. Wenn er beispielsweise auf p. F. F. sagt, die Syste- matiker seien über die systematische Stellung der @. tenella im Unklaren gewesen, und erst die anatomische Untersuchung habe diese Stellung ge- zeigt, so ist dies einfach unrichtig. Der Autor der Art, Lange, alle anderen Kenner der Gattung (Willkomm, Rouy u. A.) haben die @. tenella zu G. vulgaris gestellt, nur Nyman hat in seiner Sylloge und im Conspectus die Art mit „?“ zu @. cordifolia gestellt. Dass die zwei letztgenannten Werke nicht das Ergebniss specieller Untersuchung sind, sondern in erster Linie Kataloge, ist bekannt. — Geradezu unzulässig ist es aber, Arten einzu- ziehen, weil sie anatomisch nicht charakterisirt sind, wie dies der Autor mit @. Valentina, @. trichosantha u. a. thut; das heisst einfach die Me- thode ad absurdum führen. Dass mit vorstehenden Bemerkungen nicht die „anatomische Syste- matik“ selbst angegriffen werden soll, wird Jeder verstehen, der insbesondere weiss, dass Ref. selbst wiederholt diese Methode zur Anwendung brachte. Es dürfte aber angesichts eines Werkes, wie des vorliegenden, angesichts der Stimmen, die dasselbe weit über Gebühr schätzen '), nicht überflüssig sein, daran zu erinnern, dass die Beachtung des anatomischen Baues der Pflanzen eine selbstverständliche Folge der Vertiefung der Syste- matik ist, dass die „anatomische Systematik“ eine der vielen Methoden der Systematik, keine dieselbe ersetzende Diseiplin ist. Jönsson B. Jakttagelser öfver Ljusets betydelse för fröns Groning. (Kongl. fysiografiska Sällskapet Handlingar. — Lunds Univ. Arsskr. XXIX.) 4°. 47 8. Klemm P. Ueber Caulerpa prolifera. Ein Beitrag zur Erforschung der Form- und Richtkräfte in Pflanzen. (Flora oder Allg. botan. Zeitung 1893, Heft 5.) 8°. 26 8. Klemm P. Ueber die Regenerationsvorgänge bei den Siphoneen. Ein Beitrag zur Erkenntniss der Mechanik der Protoplasmabewe- gungen. (Flora oder Allg. botan. Zeitung 1894, Heft 1.) 8°. 228. 2 Taf. Karsch A. Vademecum botanicum. Handbuch zum Bestimmen der in Deutschland wildwachsenden, sowie im Felde und Garten, im ') Vergl. u.a. Kiefer, Compte rendu analytique sur la Monographie des Globulaires. Marseille 1894. 151 Parke, Zimmer und Gewächshause eultivirten Pflanzen. Leipzig (Otto Lenz). 8°. 1200 S. 2437 Illustr. — fl. 16:12. Der Verfasser, bekannt durch seine verbreitete und als Bestimmungs- buch geschätzte Flora von Westphalen, hat mit dem vorliegenden Buche eine Lücke in der deutschen Litteratur ausgefüllt. Es fehlte bisher ein Buch, nach welchem weitere Kreise in leichter Weise nicht blos die einheimi- schen Pflanzen, sondern auch die grosse Zahl von Gartenpflanzen bestimmen konnten. Diesem Mangel dürfte das vorliegende Buch gewiss — soweit sich dies nach einer Durchsicht beurtheilen lässt — abhelfen. Die Bestim- mungstabellen sind kurz und präcis; sie werden erläutert durch zahlreiche, zwar nicht künstlerisch vollendete, aber instructive Illustrationen. Ein grosser Vorzug des Buches liegt darin, dass es nicht auf blosser Compi- lation beruht, sondern dass man überall den Eindruck gewinnt, der Ver- fasser habe seine durch eingehendes Selbststudium gewonnene praktische Erfahrung verwerthet. An den wissenschaftlichen Werth des Buches dürfen natürlich keine grossen Anforderungen gestellt werden. Karsten H. Flora von Deutschland, Deutsch-Oesterreich und der Schweiz. Mit Einschluss der fremdländischen, medicinisch und technisch wichtigen Pflanzen, Droguen und deren chemisch-physio- logischen Eigenschaften. 2. Aufl. Lief. 1—3. Gera, Untermhaus (Reuss). gr. 8°. — & 1 Mk. Das vorliegende Buch ist aus seiner 4. Auflage zu sehr bekannt, als dass eine eingehende Besprechung des Inhaltes nöthig wäre. Es sei nur erwähnt, dass die Eintheilung des Werkes im Allgemeinen gleich geblieben ist, dass an vielen Orten die Berücksichtigung neuerer Forschungen zu bemerken ist. Als Bestimmungsbuch, als Nachschlagebuch in syste- matischer und pharmaceutisch-technologischer Hinsicht ist Karsten’s Flora von grossem Werthe, als Lehrbuch (als solches wird es ja ab und zu behandelt) möchten wir das Buch nicht empfehlen, dazu nimmt der Verfasser in vielen Fragen einen viel zu subjectiven Standpunkt ein, dazu sind die Forschungsresultate Anderer viel zu wenig beachtet. Die schwache Seite des Buches liegt — nach Ansicht des Referenten — insbesondere in der Behandlung der Kryptogamen und der allgemeinen Abschnitte, die starke Seite bilden die Phanerogamen. Die vielen schönen und instructiven Abbildungen haben schon längst einen wohlverdienten Ruf erlangt, die Ausstattung des Werkes ist angesichts des niederen Preises eine ausser- gewöhnlich schöne. Das Werk verdient in Bezug auf die Nomenclatur der mitteleuropäischen Pflanzen mehr Beachtung, als es bisher fand. Magnus P. Verzeichniss der bei Burg bei Magdeburg am 19. April und 27.— 28. Mai 1893 beobachteten Pilze. (Verhandl. des botan. Ver. der Provinz Brandenb. XXXV.) 8’. 3 8. Enthält u. a. die Beschreibung von Sclerotium Rhinanthi nov. spec. auf Rhin. minor. Schimper A. F. W. Die Gebirgswälder Javas. (Forstl.-naturwiss. Zeitschr. II. S. 329—345.) 8°. Schleichert F. Das diastatische Ferment der Pflanzen. Eine phy- siologische Studie. Leipzig (Engelmann in Comm.). 4". 88 8. — Mk. 3:50. Schulze M. Die ÖOrchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz. 8.—10. Lief. Gera, Untermhaus (E. Köhler). 8". 22 Chromotaf. mit Text. — & 1 Mk. Die drei vorliegenden Lieferungen reihen sich in der Vollkommenheit der Ausführung der Tafeln, in der Gediegenheit des Textes würdig an die früheren. — Die Chromotafeln enthalten: Orchis militaris, ©. militaris> purpurea, O. militaris>x Simia, Ophrys cornuta, Serapias hirsuta, Listera cordata, Orchis papilionacea (das dargestellte Exemplar hält Referent für OÖ. rubra Jacq.), ©. Morio, 0. picta, ©. mascula, O0. quadripunctata, O. laxiflora, O. Traunsteineri (von 3 Standorten), Ophrys fusca, O. fusca var. iricolor, ©. Scolopax, Epipactis latifolia, E. sessilifolia, E. palustris, E. alba, E. alba X rubiginosa. Sommier S. et Levier E. Plante nuove del Caucaso. (Bull. della soc. bot. Ital. 1893. p. 5232—527.) 8". Ranunculus gingkolobus S. et L., R. gumnadenus S. et L., R. Abcha- sicus Freyn, R. Lojkae S. et L., Saxifraga Caucasica 8. et L., S. sclero- poda 8. et L.. Astragalus Sommieri Freyn, A. fissilis Freyn et Sint., A. Levieri Freyn, laete-virens S. et L., Rhamnus tortuosa 8. et L., Astra- galus oreades Ü. A. Mey. var. stipularis, Oxytropis Samurensis Bunge var. subsericea, Galium erectum Huds. var. scabrifolium, @. Mollugo L. var. robustum, @. anfractum 8. et L., @. pseudo-Polycarpon 8. et L. Sommier S$. et Levier E. Altre piante nuove del Caucaso. (Bull. della soc. bot. Ital. 1894, p. 26—32.) 8°. Sprengel Ch. C.. Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Facsim. Druck der Aus- gabe von 1793. Berlin (Mayer und Müller). 4’ 448 Sp. 25 Tat. 8 Mk. Stapf O. Recent botanical exploration in Southern Persia being the substance of a Letter from M. I. Bornmüller (Jourm. of Linn. Soc. XXX. Nr. 206, p. 140 ff.). 8°. Thaxter R. On the genus Naegelia of Reinsch. (Botan. Gazette XIX. Nr. 2, p. 49—55.) 8°. 1 Taf. Flora von Oesterreich-Ungarn. Il. Kärnten. Referent: Dr. Karl Fritsch (Wien). (Schluss. !) Dipsacus pilosus L. Schlossberg Arnoldstein (Rotky, 4). — Knautia rigidiuscula (Koch) — Scabiosa Fleischmanni Hladnik. Kanal- thal, zwischen Pontafel und Malborgeth (Jabornegg, 3, 4). Aster parviflorus Nees. Warmbad Villach (Unterkreuter); Pörtschach (Jabornegg). — Erigeron neglectus Kern. Speickkogel in der Reichenau, Malnitzer Tauern, Astenalm bei Sagritz, Pasterze ') Vergl. Nr. 3, Seite 131. (Pacher). — Anthemis Neilreichii Ortm. Glandorf (Horak). — Cineraria flatnitzensis Pacher. Jauernigwinkel im Glödnitz- thal unter der Flatnitz. — Carduus acanthoides L. var. poly- acanthos Rehb. Kapponiger Alm (Pacher). — Cirsium palustre Scop. var. horridum. Obervellach (Pacher). — ©. palustre x olera- ceum (2) Afritz (Rotky). — (0. oleraceum X heterophyllum. Gurk- graben in der Reichenau (Correns). — Leontodon incanus Schrk. var. angustifolius Bischoff. Seisera (Jabornegg). — Ürepis biennis L. var. pinnatifida (wohl=var. lacera Wimm. et Grab.! Ref.). Moss bei Tröpolach (Pacher). — Hieracium canalense Pacher. Alpen des Kanalthales. — H. flewuosum W. K. in Kalk- felsen an der Predilstrasse ober Raibl (Preissmann). Fr sawetanum Fr. Zwischen Thörl und Tarvis (Jabornegg). — H. Gussenbaueriamam Pacher. Pasterze (Pacher). — H. murorum L. var. alpestre Griseb. (?) Unterloibl (Jabornegg), Trogkofel, Astenalm, Möllthal (Pacher). — H. /astigiatum Fr. Tiffen und Grilzgraben bei Himmelberg; Gstran bei Obervellach (Pacher). (Sämmtlich 4.) Galium sawatile L. Zlapp bei Heiligenblut (Pacher); Blei- berg? (Solla). — Asperula cynanchica L. var. montana Kit. Pon- tafel (Preissmann, Jabornegg). (4.) Sambucus nigra L. var. foliis aureo-reticulatis. Deutsch-Blei- berg (Maruschitz, 4). Gentiana rhaetica Kern. Kanalthal (Ressmann); Kapponiger Alm bei Obervellach (Pacher) (4). Mentha nemorosa Willd. var. pachymalla Borbäs. Groppen- stein nächst Obervellach (Pacher). — M. mollissima Borkh. Tiffen, Stallhofen im Möllthal (Pacher); Villach (Hauser); var. subacuta Borbäs. Liebetegg nächst Tiffen (Pacher). — M. silvestris L. var. Dossiniana Desegl. et Dur. Öbervellach (Pacher); Weidisch (Zwanziger); var. stenotricha Borbäs. Obervellach (Pacher); Unterbergen (Zwanziger); var. candicans Cr. Loibl, Weidisch, Kirschentheuer, Petruz (Zwanziger); var. leucostachya Borbäs. Semslach (Pacher); var. albida Willd. Irschen im Oberdrauthal (Unterkreuter); var. coerulescens Opiz. Wolliggen im Möllthal (Pacher); var. norica H. Braun. Semslach (Pacher); var. alpigena Kern. (?) Stallhofen (Pacher); St. Leonhard im Loiblthal (Jabornegg). — M. aquatica L. var. calaminthifolia Vis. Ehrenbichl bei Klagen- furt (Zwanziger). — M. verticillata L. Moos bei Buchscheiden (Pacher); zwischen Paternion und Kreuzen (Unterkreuter); var. obtusata Opiz. Buchscheiden bei Feldkirchen (Pacher); Villach, Heiligengeist (Unterkreuter); var. pleiotricha Borbäs. Leonstein (Jabornegg); var. tortuosa Host. St. Nikolai in Pernegg (Pacher); var. calaminthoides H. Braun. Strasse von der oberen Fellach nach Bleiberg (Unterkreuter); var. nitida Host (?). St. Georgen bei Villach (Unterkreuter); var. valdepilosa H. Braun. Irschen (Unter- Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1844. 12 154 kreuter); Tröpolacher Moos (Pacher): var. cerenatifolia Opiz. Um Villach (Unterkreuter); var. rubrohirta Lej. et Court. Sternberg (Unterkreuter); var. Piersiana Borbäs. Am Wege von der oberen Fellach nach Bleiberg (Unterkreuter). — M. parietariaefolia Becker var. tenuifolia Host. Am Bergwege von Penk in die Teichel (Pacher); var. longebracteata H. Braun. Tröpolach (Pacher); Villach (Maruschitz); var. hispidula Borbäs (?). Obervellach (Pacher); var. silvatica Host. Obervellach (Pacher). — M. austriaca Jacg. var. difusa Lej. Lendcanal (Jabornegg); var. pulchella Host. Öbervellach (Pacher); var. fontana Weihe. Glödnitz im Gurkthal; Öbervellach (Pacher); var. slöchovensis Opiz. Krumpendorf und Pirk (Preissmann); Obervellach (Pacher); var. Pacheriana Borbas. Obervellach (Pacher). — M. palustris Mnch. (typica). Klagenfurt (Ganterer). — M. arvensis L. var. argraria H. Braun. Klagenfurt (Jabornegg); Einöde bei Treffen und Stuben bei Weissenstein (Unterkreuter). — M. isophylla Borbäs. Obervellach (Pacher). — M. dentata Mnch. Klagenfurt (Hauser); Tiffen, Obervellach (Pacher). (Sämmtlich 4.) Lycopus europaeus L. var. sublanatus Borbäs. St. Leonhard bei Villach; Stadelbach und Zwickenberg im Drauthal (Unter- kreuter); Obervellach (Pacher). — L. mollis Kern. Ufer des Vassachersees bei Villach (Preissmann, Unterkreuter), Völken- dorf, Bleiberg (Unterkreuter); Möllthal (Pacher). — Salvia silvestris L. Glandorf (Horak). — Thymus ovatus Mill. Kapponiger Alm, Malnitzthal (Pacher); Kanning (Kohlmayer); um Villach (Unterkreuter); var. subeitratus Schreb. In Kärnten verbreitet und häufig; subsp. montanus W. K. Malnitz, Sagritz (Pacher). — Th. Reineggeri Opiz. Annabichl (Zwanziger); Kapponiger Alm; Watschiger Alm im Gailthal (Pacher); Seisera (Jabornegg); Weissenfels bei Tarvis (Unterkreuter); Hollenburger Riegel (Zwanziger). — Th. Kerneri Borbäs. Ferlach (Sabidussi); var. epitrichus DBorbäs. Spitalberg bei Klagenfurt (Zwanziger). — Th. Chamaedrys Fr. Sehr verbreitet und häufig; var. alpestris Tausch. Mehrfach um Öbervellach (Pacher); Umgebung von Villach (Unter- kreuter); Ursulaberg (Pleschiutschnigg); var. efusus Host. Pörtschach (Zifferer); var. Kapelae Borbäs. Kreuzbergl, Spital- berg, Hollenburger Riegel, Unterbergen (Zwanziger); Sobriach, Groppenstein, Obervellach (Pacher). — T%. Serpyllum L. var. ' Castriferrei Borbäs. Groppenstein im Möllthal (Pacher). — Th. prae- cow Opiz var. spathulatus Opiz. Pasterze (Pacher). — Th. lanugi- nosus Mill. Zwischen Poppichl und Ehrenbichl (Zwanziger); Ober- vellach (Pacher). — Th. carniolicus Borbäs. Verbreitet und häufig. — Th. polytrichus Kern. Umgebungen von Klagenfurt (Zwanziger, Sabidussi) und Obervellach (Pacher). — Calamintha nepetoides Jord, Pontafel (Rotky). — Nepeta nuda L. var. violacea Koch. Pontafel (Preissmann). (Sämmtlich 4.) Cuscuta Trifolia Bab. Feldkirchen (Pacher, 4). Veronica spicata Koch var.nitens Host. Pontafel (Preissmann, Jabornegg, 4). — V. polita Fr. var. grandifolia Neilr. Klagen- furt (8). — Euphrasia pulchella Kern. Koralm (Preissmann, 4). — E. cuspidata Host (E. carniolica Kern., E. trieuspidata Pach. et Jab., non Linne). Mehrfach im Gebiete von Tarvis-Raibl-Predil- Malborgeth-Pontafel-Mangart; Loiblthal (4, 7). — Pedicularis erube- scens Kern. (?) Lonza bei Obervellach (Pacher, 4). Primula digenea Kerm. Pontafel (Rotky), Kanalthal, Bad Villach (Gusmus). — P. media Peterm. Klagenfurt (4). Ranunculus Kerneri Freyn. Tarvis (Pernhoffer! 12). Nuphar pumilum Sm. var. Timmii Harz. Ossiacher See (2). Potentilla monticola Zimm. Loiblthal 500 m (Jabornegg). — P. subnivalis Brügger (aurea L. X dubia Cr.) Gailthal, Osternik 2250 m (Jabornegg, 6). Bemerkenswerthe Standorte: Galinsoga parviflora Cav. Bei Obervellach in Maisfeldern massenhaft (Pacher, 5). Andere Standorte in den Quellen 4 und 9. — (entaurea vochinensis Bernh. An Waldrändern bei Tarvis (Re- chinger, 13); in den Auen der Gail bei Villach (Breidler im Herb. des Wiener Univ.-Museums, 14!); Pörtschach (Petter im Herb. Rechinger, 13); Hochobir, am Wege von Eisenkappel zur Schäffleralpe (Fritsch!! 14). Asperula aristata L. fill. Pontebba, 1000 m (Pichler, 3). Rosa pomifera Herrm. var. recondita Puget. Innerfragant 1032 m (Pacher, 11). (Die sehr zahlreichen neuen Standorte aus Quelle 4 wurden nicht ex- cerpirt. — Quelle 40 wurde überhaupt nicht excerpirt). Nachtrag. Heeg M., Hepaticarum species novae. Revue bryologique. 1893. p. 81—83. Scapania verrucosa Heeg n. sp. Obervellach (Breidler). Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Potentillen-Exsiccaten. Der rührige Botaniker Herr Hans Siegfried in Winter- thur (Schweiz) hat wiederum eine neue, die fünfte Centurie seines Potentillen-Exsiccatenwerkes erscheinen lassen. Ausstattung, Prä- paration, Preis etc. ist gleich, wie bei den bereits ausgegebenen Centurien. (Siehe Oesterr. botan. Zeitschr. 1892, p. 146, und 1893, p. 36.) Nach Abschluss des ganzen Werkes, der wohl im nächsten * 156 Jahre zu gewärtigen ist, soll eine systematische Zusammenstellung der ausgegebenen Formen erfolgen, welche gleichfalls die Publication der Diagnosen für sämmtliche noch nicht publieirte Arten und Formen in lateinischer Sprache enthalten soll. Die fünfte Centurie theilt sich, wie ihre Vorgänger, in die Abtheilungen „Spontanea“ und „Culta“. Aus der Reihe der ersteren seien hervorgehoben: Potentilla caulescens L. var. Cebennensis Siegfr. — Süd-Frankreich. Mutinensis Siegfr. (P. Schultzii X Benacensis Zimm.) — Modena. . Taurica Willd. var. mollicrinis Borb. — Bulgarien. Benacensis Zimm. — Modena. Besseana Siegfr. (superargentea x Valesiaca) — Fully, Schweiz. Bellowensis Siegfr. — Paphlagonien. adenophylla Boiss. — Paphlagonien. caulescens L. f. Kristofiana Zimm. — Loibl, Kärnthen. Haynaldiana Janka. — Rhodopegebirge. Saxifraga Ard. — Süd-Frankreich. incana Lam. — Valencia, Spanien. vestita Jord. — Valencia. opacata Jord. — Gedre, Pyrenäen. agrivagua Timb., Lagr. — Valencia, Genua. pseudochrysantha Borb. — Mehadia. laeta Rehb. — Triest. alpicola De la Soie. — Bovernier, Schweiz. Italica Lehm. — Modena. Johanniniana Goir. — Verona. Baldensis Kerner. — Mte. Baldo. strictissima Zimm. — Val Vestino. oa I > vi va Ban BanBa ia > Ba - Banane» Banie "BanBanBa udn Br . subnivalis Brügger (aurea X dubia). Griesberg am Brenner. Aus der Reihe der im Garten eultivirten Potentillen seien mit Angabe ihrer Abstammung gleichfalls nur einige hervorgehoben: P. Canescens Besser f. Tureica Siegfr. — Türkei. . canescens Besser f. virescens Keller et Siegfr. — Anticaucasus. . fallacina Blocki f. eglandulosa Keller et Siegfr. — Georgien. . tenuisepala Keller et Siegfr. — Georgien. Chulensis Siegfr. et Keller (canescens f. virescens X argentea). — Anticaucasus. Bithynica Horn. — Paphlagonien. Svanetica Siegfr. et Keller. — Caucasus occid. Sommieri Siegfr. et Keller. — Caucasus oceid. Levieri Siegfr. et Keller. — Svanetia. Persica Boiss. et Hausskn. — Persia austr. paradoxa Nutt. — Nebrasia. . elatior Schlecht. — Svanetia. VI UUI WU P. humifusa Nutt. — Arizona, P. ornithopoda Tausch. — Davurla. P. Breunia Huter. Riedberg bei Sterzing, Tirol. P. gelida C. A. Meyer var. pilosior Meyer. — Abchasia. P. Montenegrina Pant. — Bosnia. P. Astrachanica Jacq. — Üaucasus, Georgien. P. pimpinelloides L. — Elbrus. Innsbruck, im Februar 1894. A. Zimmeter. Das umfangreiche und werthvolle Herbarium des verstorbenen Botanikers K. Keck ist in den Besitz des botanischen Museums der k. k. Universität Wien übergegangen. Das Herbarium und die Bibliothek des verstorbenen Dr. ©. C. Parry istin den Besitz des Jowa Agricultural College übergegangen. Roumeguere C. Fungi exsiccati praecipue Gallici. Cent. LXV. Botanische Forschungsreise. Dr. Eduard Formänek unternahm in den vorjährigen Ferien eine achtwöchentliche Forschungsreise nach Serbien und Macedonien, bestieg den Rtanj in Serbien, die Plasnica-, Luben- und Petrina planina, den Peristeri und Gobes Balkan in Macedonien. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Für die in der Zeit vom 24. bis 30. September d. J. in Wien stattfindende 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wurden die Sectionen bereits gebildet und die Functionäre bestimmt. Geschäftsführer für die ganze Versammlung sind: Hofrath Prof. Dr. A. R. v. Kerner (Wien IIL, Rennweg 14) und Prof. Dr. S. Exner. Section für Pflanzenphysiologie und Pflanzenanatomie: Einführender: Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner (IX. Liechtenstein- strasse 12). Schriftführer: Prof. Dr. A. Burgerstein und Dr. F. Krasser (VIII. Feldgasse 12). Seetion für systematische Botanik und Floristik: Ein- führender: Hofrath Prof. Dr. A. R. v. Kerner. Schriftführer: Dr. K. Fritsch (III. Rennweg 14), Dr. C. Bauer. Section für mathematischen und naturwissenschaft- lichen Unterricht: Einführender: Hofrath Dr. A. Beer (II.. 158 Heumarkt 17). Schriftführer: Hofrath Dr. M. v. Wretschko, Dr. E. Maiss (Il. Vereinsgasse 21). Section für Pharmakologie und Pharmakognosie: Ein- führender: Hofrath Prof. Dr. A. Vogl (IX. Ferstelgasse 1). Schrift- führer: Dr. A. Hinterberger (IX. Pelikangasse 18), Dr. H. Arz- berger (I. Habsburgergasse 11). Obmann des Comites für die Redaction des Tagblattes: Dr. H. Adler (II. Ferdinandsstrasse 4). Ausstellungscomite: Obmann: Hofrath Dr. K. Brunner v. Wattenwyl (VIII. Trautsohngasse 6). Schriftführer: Dr. M. Stern- berg (I. Operngasse 6). Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung vom 8. Februar 1894. Das w. M. Hofrath A. Kerner v. Marilaun bespricht eine Abhandlung von Dr. E. v. Haläcsy, welche den Titel führt: „Bei- träge zur Flora von Epirus“. Dieselbe enthält einen Theil der Er- gebnisse, welche der Autor auf der im Auftrage der kaiserlichen Akademie im Sommer des Jahres 1893 nach Griechenland aus- geführten botanischen Reise gewonnen hat, und ist von 3 Tafeln begleitet, auf welchen die von Dr. v. Haläcsy entdeckten neuen Pflanzenarten abgebildet sind. Diese sind: Achilles Kerneri, A. absin- thoides, Cardamine barbaraeoides, Campanula flagellaris, Ranunculus velatus, Thymus Boissieri. Sitzung vom 1. März 1894. Das e. M. Herr Regierungsrath Prof. A. Weiss in Prag über- sendet eine Arbeit von Dr. A. Nestler, Assistenten am pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität daselbst, unter dem Titel: „Ueber Ringfasciation“. Die äusserst selten vorkommende Monstrosität der Ringfascia- tion, worunter eine mit ringförmiger Vegetationskante fortwachsende Axe verstanden wird, wurde in einigen Fällen bei Veronica longi- folia constatirt. Die nach oben an Umfang zunehmende Axe zeigt eine trichter- förmige Höhlung, deren untere Basis (— das spitzige Ende des Trichters) der älteste, und deren oberer Rand die jüngste Partie ist. Querschnitte durch den Trichter zeigen zwei concentrische Gefäss- bündelkreise, von denen das centrale sein Phloöm dem Mittelpunkte der Axe zukehrt. In einem Falle ging die Ringfasciation in die gewöhnliche Verbänderung (= Fasciation) über. Die Entstehung der Ringfascia- tion scheint nicht auf Verwachsung mehrerer im Kreise stehender Sprosse, sondern auf einer gewissen Veränderung des Vegetations- punktes einer einzigen normalen Axe zu beruhen. 159 Personal-Nachrichten. Der Professor an der deutschen Universität und Director des pflanzenphysiologischen Institutes in Prag, Dr. @. A. Weiss, ist am. 17. März im 57. Lebensjahre gestorben. Dr. Rich. Otto ist zum Lehrer der Chemie am königl. pomo- logischen Institute in Proskau ernannt worden. Prof. Jul. Klein ist vom königl. ungar. Ministerium des Unterrichts zu Studienzwecken nach Neapel entsendet worden. Dr. Robert Regel hat sich als Privatdocent für Botanik an der Petersburger Universität habilitirt. Dr. Fr. Krüger ist als Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin eingetreten. (Botan. Centralb).) Der Bryologe OÖ. L. Sillen ist in Gefle (Schweden) gestorben. Der Obergärtner am botanischen Garten der Universität Czerno- witz, kais. Rath Karl Bauer, ist am 20. März gestorben. Inhalt der April-Nummer. Matouschek Franz. Die Adventivknospen an den Wedeln von Oystopteris bulbifera (L.) Bernhardi S. 121. — Bornmüller J. Nachtrag zu „Florula insulae Thasos“. S. 124. — Sauter Dr. F. Hepaticae aus Tirol. S. 128, — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 132. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 138. — Arnold Dr. F. Lichenologische Fragmente S. 139. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 144. — Litteratur- Uebersicht. S. 148. — Flora von ÖOesterreich-Ungarn. Fritsch Dr. Karl. Kärnten. S. 152. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 155. — Botanische Forschungsreise. S. 157. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 157. — Personal-Nachrichten. S. 159. Inserat. S. 159. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ‚‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä& 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III a 2 Mark, X—XlI und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI A 10 Mark. C. Ueberreuter’ache Buchdruckerei (M, Salzer) in Wien. INSERAT. Verlag der Aschendorff’schen Buchhandlung, Münster i./W, K. Beckhaus, ““;,'”" Flora von Westfalen. Die in der Provinz Westfalen wild wachsenden &efüsspflanzen. Nach des Verf. Tode herausgegeben von Hasse. Lehrer in Witten. XXIV, 1096 S. 8°. Preis 10 Mk. INSERAT. Soeben erschien und wurde an alle Inter- essenten versandt: Der Jahres-Katalog pro 1894 Wiener botanischen Tauschvereins enthaltend ca. 3300 vorwiegend seltene, zum Theile noch niemals in einer Tauschliste enthaltene Arten, Formen und Hybriden. — Es dürfte diese Liste die vollständigste und an Seltenheiten, sowie neuen Arten reichste sein, die jemals publieirt wurde. Den hervorragendsten Antheil an seltenen Arten hat die Flora der Balkanhalbinsel, insbesondere Bosniens, Bulgariens, Serbiens, Thraciens und Central-Macedoniens, nebstdem sind aber auch Spanien, Russland mitseinerinteressanten Steppen- flora, Ligurien etc. ete., abgesehen von der mittel- europäischen Flora, in grosser Artenzahl vertreten. Allen jenen geehrten Herren, welchen der Katalog etwa nicht zugegangen sein sollte, steht derselbe auf Wunsch sofort gratis und franco zu Diensten. I. Dörfler Wien, I., Burgring 7. Ein Diesem Hefte liegt bei: Prospect zu Vilmorin’s „Blumengärtnerei“. Ta te A a et Fe 17 ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, No 5. " Wien, Mai 1894. Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). I. Eria wmbonata F. von Müller et Kırzl. (Hymeneria). Caule abbreviato 4—5-articulato eylindraceo subnitido 2—3-phyllo. Foliis lanceolatis acutis satis firmis; racemis laxis paucifloris calvis, braeteis tenerrimis paleaceis reflexis sub anthesi evanescentibus re- flexis. Sepalis (intermedio breviore) oblongo-lanceolatis acuminatis lateralibus mentum curvulum obtusum formantibus: petalis lineari- bus acuminatis aequilongis, labelli Jongioris lobis lateralibus latissi- mis semiobovatis antice rotundatis obtusis, intermedio cuneato ob- cordato margine lineisque longitudinalibus incrassatis, umbone crasso nitido purpureo (?) inter ipsos lobos laterales; gynostemio crasso satis conspicuo anthera plana latissime marginata, androclinii mar- sine utrinque dilatata polliniis 8 satis magnis. Ovario vix puberulo. Neu-Guinea, leg. W. Anderson 1893. Erinnert im Habitus stark an Eria bractescens Lindl., steht aber E. longilabris Lindl. unbedingt am nächsten. Der glänzende „Umbo“ auf der Mitte der Lippe unterscheidet diese Art hinlänglich von allen bisher beschriebenen. Dendrobium brachythecum F. von Müller et Krzl. (Dendrocoryne). Uaulibus secundariis s. bulbis subeompressis subtetra- gonsi suleatis oblongis infra attenuatis supra monophyllis, folio papyraceo lanceolato acuto 9-nervio; racemo simplice pauci v. pluri- floro, bracteis ovatis acutis ovaria densissime villosa cum pedicellis subaequantibus. Sepalis ovato-triangulis acuminatis extus basin versus muricatis lateralibus falcatis, petalis tenerioribus spathulato-oblongis acutis quam sepala sublongioribus; labelli lobis lateralibus maximis flabellatis antice obtusis, lobo intermedio rhombeo antice apiculato, callo inter ipsos lobos laterales crasso carnoso supra bisulcato antice libero obtuso; gynostemio (se. parte libera) perbrevi, tridentato, an- thera plana. Flores ut videtur pallide-flavi labellum flavum. Bulbi Öesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1804, 13 162 ad 10cm. Folia ad 15cm longa, 2:5 cm lata, racemi ad 25 cm longi, flores 45 cm diametro. Capsula submatura fusiformis 4 cm longa aspera. Neu-Guinea. W. Anderson in 1893. Die Pflanze erinnert an D. macrophyllum A. Rich. (= D. Veit- schianum Lindl.), von welcher sie gewissermassen eine verkleinerte Form ist. Die Blüthen erscheinen blassgelblich und haben ganz sicher keine Spur von Zeichnung gehabt. Dendrobium delicatulum F.v. Müll. et Kızl. (Stachyo- bium). Caulibus subancipitibus ad 30 cm altis; foliis 5—6 lineari- lanceolatis papyraceis apice complicatis; racemis 2—3 in uno quoque caule plurifloris pendulis vel deflexis, florıbus inter minores generis, bracteis minutis triangulis. Sepalis oblongis, intermedio obtuso. lateralibus acutis in perulam antice apertam apice subglobosam coalitis, petalis cuneato-spathulatis antice rotundatis, labello ex ungue sensim di- latato subpandurato obcordato i. e. lobis lateralibus vix evolutis margine erosulis lobo intermedio multo latiore antice emarginato, margine integro, dente parvo solido in ungue, callositate quadam vix prominula triloba in disco; gynostemio pilosulo, androclinii dente postico simplice, laterali quoque supra bipartito, rostello maximo antice tuberculoso, anthera, polliniis sat magnis ceterum generis. — Flores albi pellucidi apieibus tenerrime roseo-suffusis 1 cm longi. Nova Guinea britannica. — In Australia a colonis ad Moreton Bay eulta. Die Pflanze ist äusserst zierlich. Durch ihre breiten Petalen und Labellum erinnert sie sehr an das viel grössere D. barbatulum Lindl. von Burmah und an Dendrob. erumenatum 0. Swartz. Dendrobium prionochilum F. v. Müller et Krzl. (Anten- nata). Sepalis linearibus obtusis, lateralibus basi paulum tantum dilatatis in mentum modieum producetis margine levissime undulatis, valde revolutis; petalis vix longioribus lineari-obovatis apice obtu- satis semitortis margine non undulatis; labelli (toto cireuitu) ob- longi lobis lateralibus dimidium totius aequantibus apice obtusis margine serrulatis, intermedio oblongo undulato obtuso, callis 3 valde elevatis in disco antice undulatis medio in lobo intermedio subito abruptis, addita utrinque linea vix elevata callosa ante lobum intermedium desinente; gynostemio generis, androclinii dente postico satis longo lineari, androclinio oblongo. — Flores, ut videtur, flaveoli 5 cm diametro. Racemus divitiflorus. Neu-Guinea, Dinner Island leg. Forbes 1887. Diese Art steht dem Dendrobium undulatum Lindl. var fimbri- labium Rehb. fil. sehr nahe. Da die Sepalen stark zurückgerollt sind, so ragen die an und für sich kaum längeren Petalen wie ein Paar Hörner oder Antennen in die Höhe, und es kommt auch die habi- tuelle Zugehörigkeit zu dieser Gruppe genügend zum Ausdruck. 163 Dendrobium Kaernbachii Kızl. (Pedilonum). Planta validissima. Caulibus secundariis aggregatis 150 — 160 em longis, 1—1'5 em crassis. dependentibus foliis ovato oblongis acuminatis 15—18 em longis, 4—5 cm latis, caulibus tertiariis hie illie orien- tibus spieis apicem versus quibusdam multifloris densifloris, bracteis triangularibus reflexis acutis. ‘Sepalo dorsali oblongo acuto laterali- bus obtusioribus infra in pseudocalcar (v. perulam) oblongum ob- tusum antice semiapertum ampliatis petalis oblongis obtusis labelli ungue angustissimo medio dilatato, labelli lamina carnosa cochleata antice profunde bipartita, callo longitudinali carnoso in disco a basi fere ad partitionem decurrente; gynostemii parte libera brevi, anthera plana antice retusa.. — Flores subelausi 1'5 cm longi, pedicelli 2:5—3 em longi, pallide flavescentes, illis Viburni Opuli paullo flaviores apieibus viridibus, labellum apice ut videtur intensius. Kaiser Wilhelm’s Land, leg. L. Kärnbach. Diese höchst bemerkenswerthe Pflanze gehört habituell zweifel- los in die unmittelbare Verwandtschaft von D. purpureum Roxb. und hat mit der var. candidulum Rehb. fil. die allergrösste äussere Aehnlichkeit. An Unterschieden wäre zunächst die colossale Grösse des D. Kaernbachii zu erwähnen und die absolute Verschiedenheit im Bau des Labellum, welches bei den meisten der bisher bekannten Arten dieser Gruppe irgendwie spitz ausläuft, hier aber mit einem tief eingeschnittenen knorpelig - fleischigen Löffel endet, und mit diesem Merkmale stellt sich unsere Art neben Dendrobium Holl- rungü Kränzlin, Fl. v. Kaiser Wilhelm’s Land, p. 32. Die Unter- schiede zwischen D. Kaernbachä und D. Hollrungii bestehen einer- seits in der geringeren Grösse und der dunkleren Blüthenfarbe der letztgenannten Art, zwei Merkmalen von nur secundärem Werthe, sodann aber in dem Callus der Lippe, welcher bei D. Hollrungüi dreitheilig, bei D. Aaernbachii einfach ist; schliesslich mag noch die gestauchte Blüthenstandsaxe bei D. Hollrungii im Gegensatze zu der langgezogenen des D. Kaernbachii erwähnt werden, ein Merkmal, welches den Totaleindruck der blühenden Pflanze jeden- falls sehr beeinflusst. — Material: Mittelstück eines diesjährigen Tiiebes, Gipfel eines vorjährigen Triebes mit Blüthenständen und zahlreiche Blüthen. Neben einem völlig verrotteten Blüthenstande fand sich ein anderer, welcher augenscheinlich gerade geblüht hatte. Sollte diese Pflanze mehrere Jahre nach einander aus demselben Spross blühen ? Dendrobium Baeuerleni F.v. Müll. et Kızl. ( Pedilonum). Caulibus secundariis aggregatis, gracilibus strietis 50 em altis foliosis distichophyllis, foliis angustissimis linearibus acuminatis 10—12 em longis, 5--7 mm latis; racemis brevibus paucifloris sub- terminalibus, bracteis parvis membranaceis petaloideis (?) ovatis acutis quam ovaria multo brevioribus. Sepalo dorsali petalisque an- 13° 164 tice serrulatis late oblongis vel orbicularibus, sepalorum lateralium parte libera brevissima antice rotundata pseudocalcariı maximo am- plissimo recto ovarii longe pedicellati °/, fere aequante labello toto circuitu cuneato antice subtrilobo margine vix involuto minutissime denticulato,; gynostemii parte libera brevissima crassa.. — Floris telum adeo tenerum ut primo contactu frangatur, pallide roseum. Totus flos 2°5—3 cm longus, cujus quinta pars pseudocalcari ad- scribenda. Neu-Guinea. — Fly River (Branch) Octob. 1885. — William Baeuerlen n. 483. An Bäumen an den Bänken des Flusses. Diese Art gehört in die Verwandtschaft von Dendrobium Mohlianum Rechb. fil. mit starken Anklängen an D. megaceras Hook. f. Icon. plant. t. 2031. Der allgemeine Aufbau der Pflanze erinnert sehr an die schöne Abbildung von D. Mohlianum Rehb. f. in Bon- plandia 1862, tab. 16, nur sind die Verhältnisse hier noch schlanker, die Blätter viel schmäler und die Blüthen grösser. Eine genaue An- gabe über die Farbe der Blüthen fehlte leider, dieselben scheinen hell nankinggelb gewesen zu sein mit blassrothem .Anfluge. Das Gewebe der Blüthen ist ausserordentlich zart, besonders am La- bellum, welches unter der leisesten Berührung zerriss. Es scheint, als ob alle Blüthen eines Blüthenstandes sich gleichzeitig und nur für kurze Zeit öffnen. Die eigenthümliche Einbiegung des vorderen Randes des Labellum, welche bei D. Mohlianum und D. Baeuer- leni sehr stark entwickelt ist, findet sich hier nur angedeutet. Dendrobium pachyceras F.v. Müll. et Krzl. (Pedilonum). Caulis — folia — racemo subeapitato, bracteis minutissimis triangulis acutis; sepalo dorsali latissime-oblongo obtuso, lateralium parte anteriore oblongo fere orbieulari rotundata, parte posteriore latissima dimidium fere usque coalitis pseudocalcar vel perulam fusi- forme obtusum crassum formantibus; petalis obovatis antice minu- tissime serrulatis, labello e basi paulum latiore angustata deinde in laminam obovatam obtusam dilatato antice obtuso margine serru- lato, lineis 2 elevatis crassis ex fundo apicem fere usque decurren- tibus et lamina minutissima transversa in fundo; gynostemii parte libera crassissima supra utrinque late alata, dente postico longo, antherae tenaeissime affıa pede gynostemii longissimo infra ex- cavato, anthera lata, polliniis sat magnis. — Flores subelausi 1°5 cm longi, sepala pallide rosea, pseudocalcar intense roseum, petala, labellum primulina. Neu-Guinea. Dogura, leg. Rever, Copeland King 1893. Die Blüthen haben den allgemeinen Corydalis-Habitus, wie ihn D. chrysocephalum Kızl., D. purpureum Roxb. und ihre Varie- täten haben. Die auffällig dicken Scheinsporne, sowie die vom ge- wimperten Petalen und die Lippe unterscheiden die Art hinlänglich von den Verwandten. (Fortsetzung folgt.) 165 Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüthen- morphologie. ') Von Prof. E. Heinricher (Innsbruck). 4. Platanthera bifolia Rich. forma ecalcarata, Zwischen Kranebitten und dem Kerschbuchhof bei Innsbruck wurde im Sommer 1893 neben normalen Pflanzen von Platanthera bifolia ein vereinzeltes Exemplar mit spornlosen Blüthen gefunden. Die Fig. 1 gibt in natürlicher Grösse den Habitus der Inflore- scenz der monströsen Pflanze, Fig. 2 jenen einer einzelnen Blüthe und zum besseren Vergleiche ist in Fig. 3 noch eine Abbildung einer normalen Blüthe hinzugefügt. Von dem Sporn, der an nor- malen Blüthen eine Länge von 28—30 mm erreicht, findet sich in den monströsen Blüthen keine Spur. Aber auch in weniger auffälligen Merkmalen unterscheiden sich diese Blüthen von normalen. Das Label- lum ist auch, abgesehen vom Mangel des Spornes, gestaltlich verändert. Dem normalen, zungen- förmigen gegenüber ist es beträcht- lich verkürzt, dafür aber nahezu doppelt so breit. Ferner erscheint es rein weiss, nicht grünlich gefärbt wie das normale, bei welchem be- sonders an der Spitze die grüne Färbung sich verstärkt. Es ähnelt dem unpaaren Sepalum, von dem es nur meist an Breite etwas über- troffen wird, während es den paa- rigen Sepalen in dieser Beziehung um ein Geringes vor ist. Nächst dem Labellum zeigen auch die paarigen Petalen der ') Vergl. diese Zeitschr. 1890, Nr. 9; 1894, Nr. 2 und 1894, Nr. 2, 166 monströsen Blüthen hervortretende Abweichungen sowohl rücksicht- lich ihrer Lage als ihrer Gestalt. Während dieselben in der normalen Blüthe ober dem Gynostemium so gegeneinander geneigt sind, dass sie sich mit ihren Spitzen berühren (etwa wie zwei erhobene, über dem Kopfe zusammengeschlagene Arme), divergiren sie in den sporn- losen Blüthen ziemlich stark (vergl. Fig. 2 und 3). Es fehlt den Petalen hier jene starke Krümmung, welche Ursache ist, dass sie sich in den normalen Blüthen mit ihren Spitzen berühren. Ferner sind diese Petalen den normalen gegenüber breiter, weit weniger zugespitzt, und erscheinen rein weiss, während sie in normalen Blüthen, besonders im oberen Theile, grünlich gefärbt sind. Das Gynostemium ist normal, ebenso konnte bei Unter suchung des Frucht- knotens nichts Abweichendes wahrgenommen werden. Die Blüthen waren geruchlos. Soweit der thatsächliche Befund. Aus der Literatur geht her- vor, dass, obschon diese Bildungsabweichung nicht besonders häufig vorkommen dürfte, sie doch bei den Orchideen öfters beobachtet wurde. Unter den einheimischen Orchideen scheint sie gerade an der Gattung Platanthera öfters aufzutreten. Zwei Arbeiten, welche diese betreffen, sind mir bekannt geworden. Die eine von Fr. Seydler ) „Platanthera chlorantha Cust. ohne Sporen“, die andere von N. H. Ridley: ‘) „Peloria in Habenaria bifolia R. Br“ Seydler's kurze Beschreibung „Lippe breit, stumpf, ohne Sporn, nicht länger als die seitlichen, äusseren etwas spitzen Perigonblätter, die inneren kleiner, etwas stumpf, Staubbeutelhälften oben genähert, Blüthen weiss, wenig wohlriechend“, stimmt mit dem oben von mir Mitgetheilten sehr ut. In dem von Ridley bei Platanthera bifolia beobachteten Falle scheinen die Veränderungen in einzelnen Blüthen noch etwas weiter gereicht zu haben. Nach dem Referate im Just'schen Jahres- berichte „entsprangen bei einigen Blüthen der besprochenen AHabe- naria bifolia von der Basis der Säule zwei weisse, eiförmige oder längliche, stumpfe und gekrümmte Blattgebilde, welche Ridley für Narbenlappen (? Aut.) hält“. Von anderen einheimischen Orchideen scheinen auch die G@ym- nadenia-Arten häufiger mit spornlosen Blüthen aufzutreten. So führt Max Schulze‘) eine Form g) ecalcarata Rchb. fil. der Gym- nadenia conopea R. Br. an, für welche als Fundorte „Ueber dem Kemater Kalkofen (Hausmann, Flora von Tirol, S. 339) und am Brenner in Tirol (Deutsche bot. Monatschr. 1887, S. 71) angegeben !) Schriften der königl. physik.-ökonom. Ges. zu Königsberg, XL, 1870, Abhandlungen S. 114. ?) Journal of Botany, XXIIL, 1885; S. 218. Ref. in Just's Jahresb. 1885, Bd. L, S. 714. a) Die Orchideen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz, 4. und 5. Lief. 167 sind.) Hausmann bemerkt noch an der bezeichneten Stelle, dass er die Form nur in einem einzigen Exemplar gefunden habe. Desgleichen führt Schulze ) eine Form b) ecalcarata Kehb. fil. der Gymnadenia odoratissima Rich. an, für welche Südtirol bei Bozen und Thüringen bei Jena als, Fundstellen bezeichnet werden. Hausmann fügt an a. OÖ, noch hinzu, dass, nach Petermann, auch Orchis majalis Reichenb. in Sachsen spornlos beobachtet worden ist. Es ist kein Zweifel, dass diese forma ecalcarata der Gymnadenia- und Orchis-Arten derselben Bildungstendenz folgen, wie die spornlosen Platantheren. Wesentlich gleich verhält sich auch der Fall, den ich °) bei ÖOypripedilum Calceolus L. beschrieben habe, wo an Stelle des pan- toffelartigen Labellums, ein den beiden paarigen Petalen gleichen- des, zungenförmiges Gebilde aufgetreten war. Offenbar stellen alle diese Fälle Rückschlagsbildungen vor, welche uns die Ausgangs- form der Orchideenblüthe, wo eine Differenzirung der verschiedenen Blüthen des Perianths noch nicht eingetreten war, zu veranschau- lichen im Stande sind. Dass gerade das Labellum so häufig durch Blattgebilde einfacherer Natur, wie es die übrigen Perianthblätter in der Orchideenblüthe zumeist sind, vertreten, also am häufigsten durch Rückschlagsbildungen ersetzt wird, ist nicht zu verwundern. Ist es doch eben das Labellum, welches die weitgehendste Meta- morphose in der Anpassung an bestimmte biologische Momente erfahren hat und die zu jener ausserordentlichen Mannigfaltigkeit der Erscheinung, welche die verschiedenen Orchideenblüthen gewähren, vor Allem beiträgt. Asplenium lepidum Presl in Nord-Istrien. Von R. Beyer (Berlin). Im Juli 13890 machte ich auf Empfehlung des Directors des naturhistorischen Museums in Triest, Herrn Dr. ©. de Marchesetti, eine Excursion zu der Karstgrotte von Ospo unweit Muggia im nördlichen Istrien, an deren Felsen die seltene Moehringia Tom- masinii Marches. wächst. Unter anderen sammelte ich dort auch einen Farn, den ich zunächst nach dem Habitus für eine sehr merk- ') Nachschau im Originalartikel „Ueber Farbenspielarten und Aehn- liches aus Nordtirol* von Dr. J. Murr, zeigte, dass es sich auch in diesem Falle um ein vereinzeltes spornloses Exemplar handelte. ”) Die Orchideen Deutschlands, -Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz, 6. und 7. Lief. °) Vergl. d. Zeitschr., Jahrg. 1891, Nr. 2. „Eine Blüthe von Cypripedilum Calceolus L. mit Rückschlagserscheinungen“. Hier sei noch bemerkt, dass die betreffende Pflanze von Cypripedilum Calceolus im Garten cultivirt wurde und dass selbe 1891 eine der beschriebenen genau gleiche, ®uonströse Rlüthe entwickelt hat. In den Jahren 1892, 1893 kam die Pflanze nicht zum Blühen. 168 würdige Form von Asplenium Ruta muraria L. glaubte halten zu sollen. Erst in diesem Winter gelangte ich zu einer genaueren Untersuchung der damals gemachten Ausbeute und fand bei dem Farn so auffallende Unterschiede von A. Ruta muraria, dass ich auf die Vermuthung kam, er möchte das in meiner Sammlung noch fehlende A. lepidum Presl sein. Die vorzügliche Beschreibung und Abbildung dieser Art in Luerssen’s Farnpflanzen ') überzeugte mich von der Richtigkeit dieser Ansicht. Vielleicht ist A. lepidum in den südlichen Alpen verbreiteter. Früher nur aus dem südlichen Italien, aus Ungarn und Siebenbürgen bekannt °), entdeckte es Luerssen zuerst für das eisleithanische Gebiet in Hausmann’s Herbarium, worin es unter A. Ruta muraria lag. Die Exemplare waren 1866 von Loss an schattigen Dolomitfelsen des Val di Non in Tirol bei Tuenno (3000') und Pontalto (2000') nächst Cles gesammelt worden. Die Möglichkeit, dass der Farın auch an anderen Orten verkannt sein könnte, rechtfertigt es wohl, hier im Anschluss an Luerssen kurz die Merkmale hervorzuheben, welche A. lepidum von A. Ruta muraria und A. fissum trennen. Im Habitus ist A. lepödum, wie erwähnt, dem A. Ruta muraria ziemlich ähnlich. Insbesondere gleicht es diesem in der dreieckig- eiförmigen Blattspreite, der Nervatur, den Spreuschuppen, den nach dem Grunde zu breit keilförmigen Fiederchen letzter Ordnung und in dem ausgefressen gefransten Schleier. Doch unterscheidet es sich von den fast lederigen, dicken, schmutzig-graugrünen Wedeln des A. Ruta muraria durch sehr zarte, fast durchscheinende, gelblich- grüne Wedel, die in ihrer Structur lebhaft an Gymnogramme_ lepto- phylla erinnern, von dem unser Farn natürlich u. a. durch die Ner- vatur und die mit Schleier versehenen Sori völlig abweicht. Die Fiederchen letzter Ordnung sind vorn abgerundet (nicht rhombisch oder verkehrt -eiförmig) und mehr oder weniger deutlich drei- lappig mit regelmässig seicht gekerbten Lappen. Bei A. Ruta muraria sind diese Fiederchen ganz, seltener unregelmässig lappig-eingeschnitten und am Vorderrande gekerbt, gezähnt oder fast ganzrandig. Der Blattstiel des A. lepidum ist haarfein (kaum '/, mm dick), sein Leit- ‘) Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptogamen (Pteridophyta) be- arbeitet von Dr. Christian Luerssen. (3. Band von Rabenhorst’s Krypto- gamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Auflage.) Leipzig 1889, S. 228 fig. *) Der Zweifel Luerssen’'s, ob der Siebenbürgische Standort „Felsen bei Ösuesa“ (wohl Druckfehler für Csucsa, Kreis Klausenburg) mit dem Un- garischen „Rev“ (Freyn) oder „Sonkolyos“ (Borbäs) im Comitat Bibar viel- leicht identisch sei, da alle diese Orte am (schnellen) Körösflusse lägen, scheint mir unbegründet. — Nach Nyman’s Conspecetus (p. 864) findet sich der Farn auch in Croatien. Er fehlt indess bei Neilreich (Vegetationsver- hältnisse von Croatien), der ihn aber möglicherweise mit A. fissum Kit. zu- sammenwarf. In den Nachträgen zu Maly’s Enumeratio (S. 332) führt er Asplenium lepidum unter den Synonymen dieses Farns auf. f 169 bündel auf dem Querschnitt am Grunde trapezoidisch und ohne Seler- enchymstrang. Die Gefässbündel des dieken, grünen Bluttstiels von A. Ruta muraria besitzen oberseits eine Längsfurche, erscheinen daher am Grunde quer durchschnitten nierenförmig und haben an der Furche einen Strang dunkier Selerenchymzellen. Endlich sind die Wedel dieses Farns kahl oder nur zerstreut (in der Jugend reichlicher) drüsenhaarig, die von A. lepidum dagegen an Stiel und Spreite ziem- lich dieht mit kurzen, abstehenden, klebrigen Drüsenhärchen besetzt, so dass es an getrockneten Exemplaren sehr schwer hält, die zu- sammenhängenden Theilchen von einander abzulösen. Asplenium fissum Kit., mit welchem unsere schon 1836 richtig von Presl erkannte Art bis auf Milde (1866) allgemein vermengt wurde, gleicht ihm eigentlich nur in der dünner krautigen Structur, den im Querschnitt trapezoidischen, sclerenchymlosen Leitbündeln des Blattstielgrundes und den vom 2-—3spaltigen Abschnitten letzter Ordnung. Es ist aber grün, nicht durchscheinend, steif und zer- brechlich, nur in der Jugend drüsenhaarig, später kahl. hat einen diekeren Stiel (ce. Imm) und einen eiförmig-länglichen bis lanzett- lichen Umfang der Spreite. Der Schleier ist nur unregelmässig schwach gekerbt und in der Jugend gewöhnlich ganzrandig. Be- ‚sonders unterscheidet sich A. /issum aber durch die weit feinere Zertheilung der Spreite, die sehr zahlreichen, schmal keiligen und nach dem Grunde zu fast stielartig verschmälerten, an der Spitze in lineale Zipfel auslaufenden Fiederchen letzter Ordnung. Nach Luerssen hält das mir unbekannte kleinasiatische (Beg- dagh bei Malatia) Asplenium Haussknechtii Godet et Reuter die Mitte zwischen A. Ruta muraria und A. lepidum und gleicht dem letzteren insbesondere auch in der Segmentform. Zum Schluss erübrigt noch, Herım Dr. von Marchesetti für die vielfache Anregung und Unterstützung, welche er mir bei dem erwähnten Besuche in Triest zu Theil werden liess, auch an dieser Stelle den verbindlichsten Dank auszusprechen. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). II. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung. ') 16. Euphrasia graeilis Fries, Flora Halland. p. 104, pro ') Vergl. Nr, 4, S. 132. 170 var. E. offieinalis (1818). — Novitiae florae Suecieae Mant. TIT., p. 62 (1842).') Caulis erectus strietus tenuis, saepe filiformis, simplex velin parte media ramis stricte erectis filiformibus non- nullis oppositis, glaber vel pilis brevibus albidis erispulis eglan- dulosis adspersus, rubescens vel fuscescens, 3—30 cm altus, foliis et basalibus usque ad florendi tempus plerumque persistentibus. Folia infima cuneata, obtusa, utrinque dentibus 1—3 obtusiuseulis, media et superiora ovata, acuta, basin versus plerumque latissima dentibus utringue 3— 4, acutis sed non aristatis. Bracteae sub- oppositae, latitudine folia caulina superantes sed breviores, basin versus latissimae, utrinque dentibus 3—5 acutis vel (rarius) bre- viter aristatis, ut folia alia erectae rarius erecto-patentes. Folia omnia parva internodiis conspicue breviora, viridia vel rubes- centia, glaberrima, in speciminibus siceatis nitida, non pli- cata, saepe nigricantia. Spica initio condensata mox valde elongata; flores subsessiles. Calyx glaber, fructifer subinflatus, den- tibus brevibus acutis. Corolla eirca 4—-6 mm longa, labio supe- riore bilobo, lobis integris vel subdentieulatis, labio inferiore trilobo lobis emarginatis, angustis, extus glabrescens, albida et striis coeruleis maculaque lutea in labio inferiore pieta vel labio superiore eoerulescente vel tota coerulea vel violacea. Capsula lineari- obovata, matura calycem aequans vel superans, emarginata, margine ciliata, caeterum glabra. Synonyme: E. micrantha Reichenb. Flor. Germ. exeurs. p. 358. (1831/32).) — Heimerl in Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. 1885. S. 93. — Kerner, Schedae ad flor. exsiec. A.-H. II. p. 117 (1882). E. tenella Kützg. in sched. et in Reichenb. Flor. Germ. exsicc. Addend. p. 862 (1830/32).”) E. rigidula Jord. Pug. plant. nov. p. 134 (1852) p. p.') E. offieinalis ö. alpestris Nr. 4 Koch Synops. flor. Germ. et Helv. Ed. 1. p. 545 (1837). E. offieinalis B. stenophylla Pß. micrantha, y. gracilis und d. retusa. Reichenb. f. Icon. flor. Germ. et Helv. XX. p. 58 (1862). E. offieinalis c) parviflora Willk. Führer in das eich der deutschen Pflanzen. Ed. 1. S. 425 (1865). E. offieinalis var. b) graeilis Willk. Führer in das Reich der deutschen Pflanzen. Ed. 2. S. 542 (1882). E. offieinalis b) nemorosa Celak. Prodrom. Flora von Böhm. S. 337 (1869) p. p. ?E. stricta ß. gracilis Oborny Flora von Mähren und Oesterr.- Schles. I. p. 432 (1881). ') Ich sah Original-Exemplare im Herbarium des k. k. naturh. Hof- museums in Wien, im Herbarium des königl. botan. Museums in Berlin. °) Original-Exemplare gesehen. ’) Nach Exemplaren, welche Jordan bestimmte. 171 E. nemorosa ß. graeilis Fiek Flora von Schles. S. 339 (1881). E. retusa Tausch in sched. ) E. Brauniuna Opiz in sched.‘) Exsiceaten: Magnier Flora sel. exsiec. Nr. 631 bis (als E. rigidula Jord.). — Nr. 632 (als E. majalis Jord.) — Schultz Herb. norm. Nr. 1112 (als F. graeilis) pr. p., da vermischt mit E. curta. — Fries Herb. Norm. I. Nr. 30. — Kerner Flora exsice. Austro-Hung. 636 (als E. mierantha). — Reichenb. Exsice. Nr. 243 (als E. EEE AN — Wirtgen Plant. sel. Nr. 833 (als E. nemorosa var. rigidula). — Baenitz Herb. Europ. Nr. 3788. — Tausch Plant. exsice. Bohem. (als E. retusa). — Wirtgen Herh. plant. sel. flor. Rhen. II. Nr. 79 (als E. nemorosa, var. rigidula). — Callier Flora Siles. exsiee. Nr. 72 (als E. nemorosa P. graeilis). Abbildungen: Reichenb. Icon. flor. Germ. et Helv. XX. t. MDCCXXXL. Fig. IV, V und VI‘) Blüthezeit: Juni bis September. Verbreitung: Sehr verbreitet im Norden Europas, in Schwe- den, Norwegen, Schottland, ferner in Dänemark, in Belgien und Holland, im nordöstlichen Frankreich, im “Deutschen Reiche (und zwar in Schleswig-Holstein. Hamburg, Hannover, Braunschweig, bayer. Pfalz, Nord-Bayern, Thüringen, Prov. Sachsen, Königr. Sach- sen, Brandenburg, Schlesien, Pommern, West- Preussen); in Russisch- Polen, im Norden von Oesterreich-Ungarn. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Auf sandigen, son- nigen Stellen, in mazgeren Wiesen, auf Haiden. Böhmen: Hoher Schneeberg im Erzgebirge (Wankel: H. Hofm.), a im Erz- gebirge (Knaf; H. Mus. Pr., H. U. P.); Karlsbad (leg.?; H. U.P.) Nordböhmen, ohne nähere Standortsangabe (Karl; H. A ER H. Richt., H. Hofm., H. Hal., H. Mus. Pr.); Veltrus im Elbthal (Vele- novsky; H. Velen.); Weisswasser (Hippelli; H. Mus. Prag); Leipa (Celakovsky; H. Mus. Pr.); Komotau (Knaf; H. Mus. Pr.); Nie- mes (Lorinser; H. Ferd.); Raudnitz a. E. (Reuss; H. Mus. Pr.); Pardubitz (Opiz; H. Tem.); Schneekoppe am oberen Rande der Fichtenregion, 1150 m (Freyn; H. Kem. H. Fr.); Schneekoppe (Tausch; H. U. Pr.’); höchste Abhänge des Riesengebirges (Tausch: H. Hofm.); im Mensegebirge zwischen Bistrai und Nedvezy (Freyn; H. Fr.), bei Dlouhai (Freyn; H. Fr.), bei Dobruska (Freyn; H. Kern., H. Mus. Pr., H. Fr.); bei Zavist nächst Prag (Freyn; H. Techn. Z., H. Mass., H. Jäggi, ausgegeben in der Fl. A. H.); Blatna (Velenovsky; H. Velen.). Niederösterreich: Zwischen Gmünd und Schrems (Hei- *) Trotz der Verschiedenheiten halte ich alle 3 Figuren für hieher gehörig. Reichenbach hat eben möglichst verschiedene Formen abgebildet, um die Aufstellung seiner Z. mierantha damit zu begründen. °) Original-Standort der E. retusa Tausch. 172 merl; H. Hofm.. H. Hal.) — ? Siebenbürgen: Auf Sumpfwiesen in der alpinen Region, z. B. auf dem Buesees (Sehur; H. Hofm.).‘) E. graeilis Fr. ist eine sehr auffallende Pflanze, die sich durch ihre Tracht sofort von fast allen anderen Euphrasien unterscheidet und aus diesem Grunde auch den meisten früheren Beobachtern schon aufgefallen ist, wie sich aus dem vorstehenden, nur die wichtigsten Synonyme enthaltenden Verzeichnisse ergibt. Der steif aufrechte, schlanke, zarte, oft geradezu fadendünne Stengel, die kleinen, kaum begrannten, ganz kahlen Blätter, die kleinen Blüthen bieten die bezeichnendsten Merkmale. Dabei ist die Variabilität der Pflanze gering; bei Verletzung der Hauptaxe entstehen oft kurze, reich verzweigte, buschige Missbildungsformen; ab und zu tritt E. graeilis mit ganz violetten Corollen auf (var. primaria Fries Nov. Flor. Sueec. Mant. III. p. 62). Infolge der kleinen Blüthen kann EZ. graeilis nur mit E. nemo- rosa Pers., E. coerulea Tausch, E. curta Fr., E. Liburnica m. und E. minima Jacg. verwechselt werden. Die Unterschiede von E. nemo- rosa wurden bereits bei Besprechung dieser Art angegeben. Von allen anderen genannten Arten ist FE. gracilis — wenn von allen übrigen Unterschieden abgesehen wird — leicht an der vollständig mangelnden Behaarung der Blätter und Kelche zu unterscheiden. 17. E. Liburnica W ettstein. Caulis ereetus gracilis simplex vel in parte inferiore ramosus, ceca. 15cm altus, fuscescens, pilis erispulis reversis brevibus pubes- cens, ramis erectis, simplieibus. Folia infima cuneata, obtusiuscula, utrinque dentibus 1—3, media et superiora ovato-lanceolata sub- opposita, acuta, basin versus angustata, utrinque dentibus acutis 3—5. Bracteae suboppositae foliis caulinis latiores basin versus latissimae, utrinque dentibus 3—5 acuminatis vel aristatis. Folia omnia in speeiminibus siccatis rugosa, in regione marginali paginae superioris, in margine et in nervis paginae inferiores setulis minimis obsita (imprimis folia inferiora). Spica initio condensata, mox, sed raro valde, elongata, flores subsessiles. Calyx setulis mi- nutis obsitus, fructifer non aceretus. Corolla 4—6 mm longa, labio superiore bilobo lobis denticulatis, labio inferiore trilobo, lobis emar- ginatis, pallide violacea (ex sieco!) striis coeruleis et macula lutea in labio inferiore notata. Capsula cuneata truncata, calycem aequans vel eo brevior, margine longe ciliata, caeterum breviter pilosa. Blüthezeit: Juni bis August. Verbreitung: Ich habe die Pflanze bisher aus Ostistrien, dem croatischen Litorale und aus Nordostitalien gesehen. °) In Mähren dürfte die Pflanze sicher vorkommen, doch sah ich keine Exemplare von dort. Oborny gibt auch die E. graeilis a. a. O. am Radhost und um Zlabings an. ”} Die Angabe bedarf noch der Bestätigung. 175 Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Istrien: Berg- wiesen des Monte Maggiore bei Vela Utzka; 1100m (Freyn; H. Kern., H. Berl.). — Croatien:Vellebith: Berg Laginaez bei Ostarje (Pichler; H. Tem., H. Lausanne); Lubicko Brdo bei Ostarje (Pich- Per-277,.°Ken., H.'U. W.) Die im Vorstehenden beschriebene KEuphrasia habe ich in lebenden Exemplaren nicht gesehen; ich konnte sie nach den mir vorliegenden reichlichen Herbarexemplaren mit keiner der anderen Euphrasien identificiren und beschreibe sie daher. Dabei muss es aber ferneren Beobachtern überlassen bleiben, die Pflanze auf die Constanz der unterscheidenden Merkmale an Ort und Stelle zu prüfen. Was die Beziehungen zu anderen Euphrasien anbelangt, so steht E. Liburnica nach der Gesammtheit der Merkmale zweifellos der E. strieta am nächsten, welche sie auch — wenigstens zum Theile — in dem angegebenen Gebiete vertritt. Sie unterscheidet sich von E. strieta insbesondere durch die stets kleineren Corollen. Das constant geringere Ausmass der Corolle bestimmte mich auch insbesondere, diese Form als von E. ströcta verschieden zu benennen und zu beschreiben. Ich habe alle mir zur Verfügung stehenden Corollen der E. Liburnica — und es war deren eine ziemliche Anzahl — gemessen und bei keiner eine Länge beobachtet, die der für E. strieta charakteristischen entsprochen hätte. — Ausserdem ist X. Liburnica durch die geringere Verzweigung, durch den schlanken, oft geradezu an E. gracilis erinnernden Wuchs von E. strieta verschieden. Die geringe Grösse der Corolle bringt die E. Liburnica den eben beschriebenen kleinblüthigen Arten MP. nemorosa, E. gracilis, E. curta und E. coerulea nahe. Die beiden erstgenannten sind infolge ihrer ganz kahlen Blätter und Kelche von E. Liburnica ohne Mühe zu unterscheiden, E. coe- rulea ist von letzterer durch die stumpferen Zähne der Stengel- blätter und durch die Blüthenfarbe, FE. curta durch die stärkere borstige Behaarung, durch den stärker verzweigten Stengel, durch die breiteren und mehrzähnigen Stengelblätter verschieden. (Fortsetzung folgt.) Nachtrag zu „Elorula insulae Thasos“. Von J. Bornmüller (Weimar). (Fortsetzung. !) Vieia Bithynica L. buschige Orte bei Limenas. V. Barbazitae Ten. an schattigen Felshängen, an kräuterreichen Plätzen des Monte Trapeza ca. 900 m s. m, zusammen mit ') Vergl. Nr. 4, Seite 124. 174 Geranium macrorhizum L., Ranunculus Thasius sp. n. Vesicaria atropurpuraea Griseb., Lamium Bithynieum Benth. Der Standort „M. Trapeza“ für V. grandijlora Scop. (Hal. 1. ce. p. 416) ist zu streichen. V. angustifolia Reh. bei Limenas. V. sativa L. ebenda an steinigen Abhängen. V. cuspidata Boiss., neu für Europa, wurde ausser bei Limenas auch auf dem thracischen Festland von uns gesammelt, so bei Dede- aghatsch (exsice. no. 165) und bei Cavala (Macedonien) exsice. no. 1087 an allen drei genannten Plätzen trat sie nur sehr vereinzelt auf. Reife Samen liegen vor, so dass nur noch V. lathyroides in Vergleich zu ziehen war, von welcher sie sich auf den ersten Blick durch die zugespitzten Blätter unterscheidet. Prunus pseudo-armeniaca Heldr. et Sart.,, auf dem Hypsario- sebirge (Monte Elias), häufiger Baum, zwischen Kiefern und Juni- perus Oxyedrus, 800—900 m Seehöhe. Die jungen Zweige, Blätter und kurzen Blüthenstiele völlig kahl; stimmt mit Exemplaren von Euböa, befindlich im Herbar Haussknecht, aufs Beste überein (exsice. no. 518). Leider sind die Früchte noch in sehr jungem Stadium; es könnte nur noch die, freilich nur aus Süditalien (Calabrien) be- kannt gewordene, Prunus Cocomilio Ten. in Frage gezogen werden, da Prunus monticola C. Koch, nach Koch’schen Culturexemplaren und Beschreibung, leicht an -den zarten langen Blüthenstielen kenntlich ist. Agrimonia Eupatoria L. Oelwald bei Limenas. Punica Granatum L. in halbwildem Zustande bei Potamia. Herniaria cinerea DC. trockene Plätze bei Limenas. Sedum littoreum Guss. (teste Hausskn.) am Burgberg bei Limenas. *Umbilicus horizontalis (Guss.) bei Kerasia am Athos. Caucalis leptaphylla L. bei Limenas. * Johrenia Graeca Boiss. Sprun. an den südlichen Abhängen der Athoshalbinsel unweit des Meeres bei Kapsokalyvia häufig. Die Pflanze ist seit Grisebach am Athos nicht wieder gefunden; leider liegen keine Belegexemplare vor, da wir des reich eingesammelten Materiales nebst mancher anderen Rarität von Athos, wie z. B. Saxr- fraga sancta Ilka, auf der Rückreise verlustig wurden. Physocaulus nodosus Tsh. bei Limenas, auch in Wäldern des Athos. Scandix macrorhymcha C.A.M. (= S. australis Hal. loc. cit. p. 417. non L.) auf dem Monte Elias; in typischer Form und nicht die bereits aus Bulgarien (Velenovsky) und dem Pindus bekannt gewordene var. Tymphaea Hausskn. Nym. suppl. p. 144. Carum multiflorum Boiss. in dem Marmorgebirge bei Theologos, selten. 1.78 Trinia glauca (L.) auf dem Hypsariogebirge bei 900—1000 m s. m. (Monte Elias). * Eryngium trieuspidatum L. cfr. Boiss. Flor. Or. II. p. 827, ist für das Gebiet der Flora Orientalis verschollen gewesen, da es seit Sibth. „in Peloponneso“ nicht wieder aufgefunden wurde. Wir entdeckten diese Art von neuem am Kloster Hagios Dionysios im Olymp (Thessal.); sie ist dort sehr selten und wurde nur in kümmerlichen Exemplaren angetroffen, die sicherlich zu E. trieu- spidatum L. {Laroch. tab. 9) gehören und nicht etwa zu E. palmatum Pant. Letzteres gehört mit Bestimmtheit gleichfalls dem Gebiete der Flora Orientalis an, da es in Südserbien heimisch und hart an der Grenze in Massen anzutreffen ist (1887). Arceuthobium Oxycedri M. B. auf Juniperus Owycedrus im Hypsariogebirge bei 900 m s. m. (Monte Elias). *Rubia peregrina L. am Athos bei Kerasia. *Galium hirtum Kit. sec. Haläcsy, häufig auch auf dem Fest- lande bei Cavala. identisch mit Heldreich’schen Exsiecaten aus Nord- Euboea (in monte Telethrion 25. Juni 1890) vertheilt als @. aureum Vis. var. subtrifolium Briq.; die Blüthen sind weiss. *Orucianella angustifolia L., resp. ©. oxyloba Jka. bei Kerasia am Athos, dort seit Sibthorp nicht wieder gefunden; häufig in Süd- serbien bei Vranja direct an der Grenze. Orue. angustifolia Heldr. exs,. von Argolis „in collibus litoris Argoliei insulae Calauriae (nunc Poros) oppositis“ 10. October 1887 ist typische Orue. latifolia Valeriana Dioscoridis Sibth. bei Limenas, sonnige, steinige Abhänge. * Pterocephalus Parnassi Spr. Spitze des Athos, ca. 2000 m s. m. Scabiosa ochroleuca L. 8. Webbiana. (Don. pro spee.), felsige Abhänge bei 'Theologos. Achillea grandifolia Friv. an kräuterreichen Plätzen des Monte Elias. Filago arvensis L. ß. lagopus DC. sonnige Orte bei Limenas, auch im Gebirge. Bellis per venmis L. bei Limenas. Onicus benedietus L. sandige, trockene Orte bei Potamia. Centaurea cuneifolia Sibth. auch auf dem Monte Elias. Lactuca Cretica Desf. steinige, sonnige Abhänge am Burgberg bei Limenas. Hieracium bracteolatum S. Sm. (vid. Hausskn.) in Eichen- und Kastanienwäldern des Hypsariogebirges häufig, auch auf dem Athos, an felsigen, schattigen Plätzen zwischen Kerasia und Santa Anna. H. pannosum Boiss. prob. var. Taygeteum Flor. Or. I. 869 in Felsspalten am Hypsariogebirge, in einigen leider sehr jugendlichen Exemplaren gesammelt. 176 Leontodon asperum (W. K.) var. setulosum Hal. loc. eit. p. 372. auf dem Monte Elias. Laygoseris bifida bei Limenas. Lapsana intermedia M. B. Platanenwald und Gebüsche zwischen Theologos und Potamia (exsicc. no. 599), zusammen mit var. glandulosa Freyn und Sint. (in Sint. Iter Orientale exsicc. no. 2511.) = L. glandulosa Freyn et Sint. Oesterr. botan. Zeitschr. 1892. p. 266! (efr. Borbas Oesterr. botan. Zeitschr. 1893. p. 59.). L. intermedia nebst Varietät mit drüsigen Stengeln und Zweigen besitzt hell- selbe Blüthen und ist dadurch von Z. adenophora, als welche sie Halacsy bestimmte und loc. eit. anführt, zu unterscheiden. Mithin ist „ZL. adenophora“ aus der Flora von Europa wieder zu streichen. Z. intermedia M. B. var. glandulosa Freyn et Sint., identisch mit der Originalpflanze von Egin am oberen Euphrat, kommt auch bei Kerasia am Athos (exsiec. no. 936). vor, ferner bei Limenas auf Thasos (exsice. no. 942b). Der Typus stimmt mit folgenden Exsiccaten aus Kleinasien (legi a 1889 et 1890) überein: Pontu: australis: Weingärten bei Amasia no. 2494b, vom Berge Logman no. 2494. Galatia: bei Tschorum no. 1722. Andere Lap- sana-Arten sind gleichfalls sehr variabel bezüglich ihrer Drüsen- bekleidung, so sammelte ich 1886 bei Varna in Bulgarien Z. com- munis L. var. aolandulosa Freyn (Flora von Südistrien p. 363). welche jedenfalls auch anderwärts verbreitet ist und vielfach über- sehen sein mag. L. adenophora Boiss. mit goldgelben Blüthen scheint gleich- falls mit kahlen oder drüsenlosen Stengeln und Zweigen zusammen mit dem Typus aufzutreten, da die von Tossia (Paphlagonien, Sintenis exsicc. no. 4334) vertheilten Exemplare von Z. adenophora Boiss. var. eglandulosa Freyn et Sint. zum Theile die dieht drüsige also typische Form repräsentiren. L. grandiflora M. B., von mir in Kleinasien gesammelt im südl. Pontus bei Amasia auf dem Logman (exsiec. no. 1860) und dem Sana-dagh (exsiec. no. 1150). ferner in Cappadocien auf dem Nalbanddagh (Ak-dagh exsiec. no. 1151) besitzt goldgelbe Blüthen und ist mehrjährig; zu dieser Art scheint Z. alpina Boiss. et Bal. im ähnlichen Verhältniss zu stehen, wie die obigen Varietäten zu ihren Typus. Velenovsky (Flor. Bulg. p. 364) sammelte diese perenne Art an mehreren Plätzen im Balkan. In welchem Ver- hältniss die goldgelbe annuelle Z. cancellata Borb. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, p. 69) und var. adenoclados Borb. zu L. adenophora Boiss. und var. eglandulosa Freyn et Sint. steben, entzieht sich meiner Beurtheilung, jedenfalls haben dieselben nichts mit Z. intermedia M. B. und var. glandulosa Freyn et Sint. gemein und dürften eher mit Z. adenophora Boiss. und Varietät zusammenfallen. (Schluss folgt.) 174 Die Adventivknospen an den Wedeln von Oystopterös bulbifera (L.) Bernhardi. Von cand. phil. Franz Matouschek (Prag). Mit Tafel II. — (Schluss.') Bei gelappten Blättern steht der Sachverhalt so: ist die Ein- buchtung an der Spitze des Blattes eine seichte, so besitzt das Blatt 2 Gefässbündel; je eines läuft dann in einem Lappen aus. Ist aber die Einbuchtung eine tiefere, so gehen vom untersten Theile des Sprosses, der ein sich zur Theilung vorbereitendes Leitbündel besitzt, in das älteste Blatt 3 Aeste ab und zwar von der Mitte einer, von den Seiten je einer. In jedem Lappen läuft 1 Bündel bis zur Spitze. Das mittlere theilt sich etwa im ersten Dritttheile des Blattes in 2 Zweige, die an den Seiten der Einbuchtung eine kurze Strecke verlaufen und bald verschwinden. Ein Querschnitt durch die Basis des Blattes zeigt 3 (Grefässbündel, ein höherer 4; ein jeder Lappen enthält nur 1 Bündel. Das Auftreten von 3 Ge- fässbündeln in einem solchen Niederblatte kann man so erklären:. die 2 Lappen sind Fiedern; ihre Gefässbündel gehen dicht bei der Abzweigungsstelle des mittleren Gefässbündels ab. Das eigentliche Blatt ist in diesem Falle in der Entwicklung zur ückgeblieben, zeigt aber durch die Theilung seines Gefässbündels an, dass ihm auch, wie einem einfachen Niederblatte, 2 Bündel zukommen. Eine bräun- lich gefärbte Schutzscheide von sklerenchymatisch verdickten Zellen findet sich bei jedem Gefässbündel vor. Spreuschuppen, Haare und Spaltöffnungen fehlen den erwachsenen Niederblättern. Der geschilderte Bau der Ableger zeigt schon, dass Anpassungen an bestimmte Lebenseinrichtungen vorhanden sind. Durch solche Anpassungen wird auch eine andere Eigenthümlichkeit der Ableger erklärlich. Während nämlich bei allen bis jetzt untersuchten Farnen die eventuell vorhandenen Adventivknospen bereits am Mutterwedel Wurzeln und Wedel erzeugen und auf den Erdboden erst dann gelangen, wenn der Wedel verwelkt oder zur Erde sinkt, so sehen wir hier den Fall, dass die Brutknospen der Wedel abgeworfen werden und am Wedel weder Blätter noch Wurzeln bilden. Die Ab- lösung der Knospen erfolgt durch Vertrocknung ihrer Basis. Da nun diese Ableger längere Zeit, wie erwähnt, am Boden liegen bleiben, bevor sie weiter wachsen, müssen sie befähigt sein, diese Zeit zu überdauern. Es wirft sich da zuerst die Frage auf, ob die Ableger Kälte ertragen. Obwohl von vornherein zu vermuthen ist, dass sie den Winter überdauern, da ja der Farn ein Bewohner der kalten, gemässigten Zone ist, so wurde dennoch ein Experiment angestellt. Vierzig Ableger, die im letzten Herbste abgeworfen wurden und noch keine Wurzeln besassen, wurden in feucht gehaltenen Sand ') Vergl. Nr. #4, S. 121. Öesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1804. 14 178 gethan, dieser hinter ein Fenster gestellt und hier während der Monate December und Jänner gelassen. Es zeigte sich, dass trotz der geringen Temperatur (wiederholt Minimum 15° C.) dieselben entwicklungs- fähig blieben. Ein anderer Versuch lehrte, dass die Ableger Trocken- heit nicht ertragen können: es wurde in eine Tasse mit trocken gehaltenem Sande dieselbe Zahl von vorjährigen Ablegern gethan. Die Knospen gingen bereits nach etwa 14 Tagen ein; die Nieder- blätter schrumpften ein und wurden schwarz. Ein Theil dieser Bulbillen wurde in das Kalthaus auf feuchten Sand gelegt; die Ableger erholten sich nicht, sie blieben unverändert. Dieses Ver- halten wird durch den Bau der Blätter verständlich, da weder eine Verholzung, noch Verkorkung, noch sonstige Schutz bietende Ver- änderung der Zellwände vorhanden ist. Es ist daher unrichtig, was Schkuhr |. e. angibt, dass nämlich nach dem Zusammenschrumpfen und Schwarzwerden der Niederblätter dieselben beim Anfeuchten ihre frühere Gestalt gewinnen und die grünliche Farbe erhalten. Wie vermögen nun die Ableger eine so lange Zeit (oft mehr als ein Jahr) bis zu ihrer Fortentwicklung zu überdauern? Die Nieder- 'blätter enthalten Stärke in reichlichem Masse; sie haben dieselbe Function wie die Cotyledonen der Phanerogamen. Sie führen dem Spross und den zarten Wedeln Nahrung zu. Niederblätter von Bulbillen, welche vor 1 oder 2 Jahren abgeworfen wurden und jetzt einen etwa 2 cm langen Spross aufweisen, besitzen keine Stärke mehr. Ueberdies enthalten die Zellen der Niederblätter Chlorophyll, so dass sie unter Umständen zu assimiliren vermögen. Mithin erhellt aus den im Vorstehenden mitgetheilten Unter- suchungen, dass die auf den Wedeln von Cystopteris bulbi- fera auftretenden Ableger gleichwerthig sind Sprossen, die mit Niederblättern besetzt sind und erst nach Ab- lösung vom Mutterwedel weiter wachsen. Sie sind von den bisheruntersuchten Ablegern der Farne verschieden gebaut und stimmen vollständig mit den Bulbillen der Phanerogamen überein. Die Ableger unseres Farnes zeigen Anpassungen an das UDeberdauern des Winters und an eine Erhaltung des Lebens durch lange Zeit; sie weisen aber keine Anpassungen an relativ grössere Trockenheit der umgebenden Luft auf. Die Ableger zeigen demnach vollkommene An- passung an die klimatischen Verhältnisse des Heimats- gebietes, und die Eigenthümlichkeiten im Baue werden durch die letzteren zur Gänze erklärt. Tafelerklärung. Fig. 1: Wedel. — Fig. 2: Fiederblatt mit Bulbillen. — Fig. 3—9: Bulbillen. — Fig. 3—4: häufigste Form. — Fig. 5—6: mit ein- zelnen vergrösserten Blättern. — Fig. 7: mit einem gelappten Blatte. — Fig. $: Wurzel treibend. — Fig. 9: Querschnitt. — Fig. 10—11: Austreibende Bulbillen. — Fig. 1, 2, 11 natürliche Grösse, 3—10 etwas vergrössert. A, Wimmer delineavit Desterr. botan Zeitschr 1894 TAF. Ih Ku.k Hofluh A Haase, Prag 179 Hepaticae aus Tirol. Von Dr. F. Sauter (Innsbruck). (Schluss. !) Pleroschisma triangulare Schleich. — Mastig. deflerum Nees. Lienz: an Felsen und Steinblöcken; var. elongatum Nees. Lienz: auf Di- cranum-Polstern in Neualpl bei 2500 m; var. ömplewum Nees. Lienz: Rothsteinwand in Felsklüften bei 2200 m; var. flaccidum Schleich. Lienz: an Gmneisfelsen in Pölland. Coleochila Taylori Hook. (Dum.) sub Jungerm. Lienz: Kerschbaumer Alpe auf. faulem Holze an Quellen 1500 m, Gsieser Jöchl an quelligen Orten, Steinach: an Quellen der Bergwälder. — anomala Hook. (Dum.) Lienz: Kerschbaumer Alpe an quelligen Orten bei 2000 m. Odontoschisma Sphagni Diks. (Dum.) — Sphagnoecetis communis. Lienz: zwischen Rasen von Aulacomnium am Schlossberge. Lepidozia reptans L. (Dum.) Lienz: auf faulem Holze der Wälder c. fr., z. B. Schlossberg mit der f. tenera. Trichocolea Tomentella Ehrh. (Dum.) Lienz: an Rinden, morschem Holze; Steinach: in Wäldern; var. nodulosa Nees. Lienz: Klamm- brückele auf faulem Holze. Cineinnulus Trichomanis L. (Dum.) — Calypogeia Trichom. Corda. Lienz: auf Lehmboden, faulem Holze; Trinser Thal unter Gneis- blöcken; var. Sprengelii Mart. Lienz: Schlossberg, Brenner auf "Kalktuff; f. propagulifera Nees. Gschnitz, Wälder. F. repanda Nees. Lienz: Neualpl, Glimmerschiefer bis 2400 m. Acolea concinnata Lightf. (Dum.) — Gymnomitrium cone. Corda. Lienz: Schleinitz an Glimmerschieferfelsbänken c. fr. 2400 bis 3000 m; Felbertauerın 2300 m; Brenner: Hühnerspiel in circa 2400 m. : — brevissima Dum. — Gymnomitr. adustum Nees. Lienz: Schlei- nitz auf Glimmerschiefer von 2400—3000 m; Felbertauern 2300 m. Marsupella emarginata Ehrh. (Dum.) — Sarcoseyphus Erharti Cord. Lienz: an feuchten Schieferfelsen in der Pölland e. fr., Felber- tauern; var. ß. aquatica Nees. Pusterthal: Gsieser Jöchl an quelligen Stellen bei 2200 m; Gschnitzthal: Laponesalpe an Gräben 1500 m. — densifolia Nees (Dum.) Felbertauern 2400 m. — Funckii Nees sub Sarcoscyphus (Dum.) Lienz! Schlossberg, Lehm- boden; var. ß. byssacea M. et N. Lienz: Schlossberg an trockenen Waldstellen Fächen überziehend, am Iselraine. — sphacelata Gieseke (Dum.) Lienz: Kasermandl, Glimmerschiefer in 2500 m; Brenner: Schlüsseljoch bei 2400 m. ) Vergl. Nr. 4, 8, 128. 180 Alicularia scalaris Schrad. (Corda). Lienz: Schlossberg an Bach- steinen, zwischen Huben und Windisch-Matrei an nassen Gneis- felsen; Steinach: Laponesalpe, Gräben; Tharnthal: auf Glimmer- schiefer bei 2400 m. Southbya obovata Nees sub Jungerm. Lienz: an Kalk- und Schiefer- felsen. Blasia pusilla L. (Dum.) Lienz: an Gräben bei Nussdorf auf Lehm- boden ce. fr.; f. gemmifera: Gräben bei Amlach. Metzaeria furcata L. (Nees.) —= Kechinomitrium Hueb. Lienz: auf Waldboden sehr verbreitet, Laub bald ganz kahl, bald schwach gewimpert, Uebergänge zur folgenden bildend; Steinach: ver- breitet. — pubescens Schrank. Lienz: an Baumstämmen und Felsblöcken, sowohl Kalk als Gneis; f. tenera: Kasermandl in Klüften der Glimmerschieferfelsen in 2500 m. Aneura multifida L. (Dum.) Lienz und Steinach: auf faulem Holze der Wälder. — pinnatifida Sw. (Dum.) Lienz: auf faulem Holze. — palmata Hdw. (Dum.) Lienz: auf faulem Holze der Wälder im Kalk- und Schiefergebiete; Steinach: Waldrast auf morschem Holze; f. /awa: Lienz, Schlossberg an nassen Brunnröhren. — pinguis L. (Dum.) Lienz: an nassen Kalkfelsen auf Moosen, unter Gneisblöcken. — epiphylla L. (Corda) — Pellia Nees. Lienz: Schlossberg auf Waldboden ce. fr.; an Gräben, auf Aeckern; Steinach und Brenner: auf Lehmboden; var. erispa Nees: feuchte Felsen in der Pfister; var. fureigera Hook. Lienz: Schlossberg. — calyeina Tayl. = Pellia calyc. Nees. Lienz: an quelligen Orten und Bachsteinen der Wälder auf Kalk, z. B. Tristacher See. Marchantia polymorpha L. Lienz: sehr verbreitet; Steinach: sehr verbreitet im Gebiete. Preissia hemisphaerica L. = Pr. commutata Nees. Drauufer, auf Kalkschotter und Felsen; Steinach: auf Kalkboden. — quadrata Scop. Lienz: an von kalksinternden Quellen über- rieselten Steinen bei Amlach. Sauteria alpina Bisch. Lienz: Kerschbaumer Alpe in Höhlen von Kalkfelsen, 2000 m; Neualpl auf Glimmerschiefer in 2500 m. Asterella hemisphaerica L. — Reboullia Raddi. Lienz: an feuchten Schieferfelsen. Öonocephalus conicus L. —= Fegatella Cord. Lienz: an triefenden Gneisfelsen am Schlossberge c. fr.; am Iselufer. Grimaldia fragrans Balb. = @. barbifrons Bisch. Lienz: am Isel- raine c. fr.; an sonnigen Wegen und Mauern um Grafendorf. Anthoceros punctatus L. var. multifidus L. Lienz: an Waldwegen bei Öberthurn in 1300 m. — laevis L. Lienz: Aecker selten. 181 Rieeia eiliata Hoffm. Lienz: an sonnigen, sandigen Stellen am linken Iselufer mit Grimaldia. — bifurca Hoffm. Lienz: Mauern am Schlossberge. — glauca L. Lienz: am Iselraine c. fr.; var. major Roth.: auf Brachäckern um Lienz. Innsbruck, am 2. März 1894. Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). (Fortsetzung.!) 8. parietinus: der „Lich. par. L. ex saxis Schmalzbergl“ be- steht aus der gewöhnlichen X. parietina L. und aus steriler X ulophylla Wallr., Arn. Jura Nr. 110. Ein anderer Lich. pariet. ist X. pariet. «. und die unbedeu- tende Unterform chlorina Chev., Arn. Jura Nr. 108: nonnihil pallidior, in colorem subvirescentem vergens. 9, ochroleucus seu muralis: vergl. Am. Wulfen 1882, p. 151, ist Placodium murale Schreb. planta lignicola. Auf dem Umschlag- bogen steht: „Lich. muralis an ochroleucus“. Meines Erachtens wird durch Wulfen’s Herbar die schon von Schaerer Enum. p. 66 ausgesprochene Ansicht bestätigt, dass der ältere Name der Flechte muralis Schreb. (1771) und nicht sawicolus Poll. (1777) ist. 10. ambiguus: in einer Papierkapsel, auf welcher steht: „Lich. pallescens Hoff.“ (der Handschrift nach nicht von Schreber ge- schrieben) — „Hune lichenem misit mihi Schreberus dicens hunc esse Lich. pallescentem Hoff.“ liegen 5 sterile Stücke der I. aleurites Ach., Arn. Jura Nr. 53, an der Rinde jüngerer Föhren. In der 'That hat denn auch Hoffmann, wie sich aus den Pl. Lich. t. 65, p. 12 ergibt, diese Flechte in seiner Enum. 1784, p. 66 im Hinblick auf die dort genannten älteren Autoren Lich. pallescens genannt und hierauf in den Pl. lich. die Benennung von Diekson (Lich. diffusus) angenommen; (vergl. Arn. Flora 1879, Nr. 21 und Nyl. Flora 1880, p. 14). Parmeliopsis hyperopta Ach., An. Th. Fries, ce. ap. mit daneben befindlichem Platysma pinastri ist eine Flechte, zu welcher der von Frölich geschriebene Zettel gehört: „Lich. pallescens Hoff. En. Lich., an Linnaei, ]. ad truncos abietis Schneeberg 1793. Mit Recht hat hier Wulfen, dem nicht zuzumuthen ist, dass er beide Purmeliopsis so genau, als es jetzt möglich ist, unterschied, beigefügt: nach Frölichs Aeusserung soll dies der Lich. pallescens Hoff. sein; ob er nicht eher dem ambigquus oleichkommt? ') Vergl. Nr. 4, S. 139. 182 R Exemplare, welche hinsichtlich der Grösse der in Jacgq., Coll. und Hoffm. Pl. Lich. (vergl. Arn. Wulfen 1882, p. 161) abgebildeten P. ambigua gleichkommen, sind in Wulfen’s Herbare nicht enthalten, allein die ausserdem noch in einem Bogen als Lich. ambiguus befindlichen Exemplare gehören vorwiegend zu P. ambigua W. 12. physodes: „Lich. physodes ex Belgio“ umfasst I. physodes «. und f. labrosa, sowie I. pertusa Schk. „Lich, an var. physodis?“ ist ein Exemplar, bei welchem I. physodes und I. pertusa nebeneinander wachsen. 13. foraminulosus seu perforatus Schreberi, „an etiam tere- bratus“ ist sterile Z. pertusa Schk. 14. terebratus ist richtig bestimmt: 7. pertusa Schk., steril und c. ap. 15. semipinnatus: diese Flechte wurde von Wulfen anfäng- lich richtig als physodes erkannt; später wurde der Name semipin- natus gewählt. Es ist /. phys. vittata Ach. 16. stellaris ist überwiegend Parmelia aipolia Ach. Beigemengt sind P. tenella Scop. und P. pulverulenta Schb. Nur zufällig scheint noch J. encausta, zwischen welcher 7. lanata L. eingewachsen ist, hinzugekommen zu sein. In einem zweiten Bogen liegen als „Lich. stellaris?“ zwei kleine Exemplare: a) sterile P. caesia Hoff. auf Holz und b) P stellaris L. an Rinde. 17. eiliatus: „ex arboribus cum hispido, Dill. 24 f. 72, Acharii ulothriw, an ciliatus Hofl.“ Hier handelt es sich um wenige dürftige Stückchen der P. obscura Ehr. var. vörella Ach.; K—. 20. orbiculatus ist gleichfalls P. obscura Ehr. var. vörella Ach. und von ciliatus nicht zu unterscheiden. 18. fahlunensis: von der Iregger Alpe ist zum grössten‘ Theile Platysma fahlunense L.; in mehr oder wenigen kleinen Spuren sind die oft gemeinschaftlich mit dieser Flechte vorkommenden 7. sawatilis, 1. lanata, I. stygia, Gyrophora eylindrica und deusta beigemengt. In einer kleinen Papierkapsel, welche die Aufschrift trägt: Lich. fahlunensis, befinden sich zwei kleine Stückchen Platysma fahlun. €. ap. In einem zweiten Bogen mit der Bemerkung auf der Aussen- seite: „Lich. stygius, in rupibus granitosis“ ist in einer Papierkapsel ein kleines Exemplar der I. stygia L. enthalten: laciniae convexulae, spermogonils punctato- impressis. 19. chrysophthalmus: in einer kleinen Papierkapsel mit der Aufschrift: „Lich. chrysophthalmus Linnaei simulque Platysma laceratum Hoff., Michel. t. 36 f. 4, Dillen. t. 93 f. 17“ liegt ein Atom der Tornabenia chrysophth. ohne Angabe des Standortes. Es lässt sich daher nicht ermessen, ob Wulfen diese Flechte bei Klagenfurt gefunden hat. Professor Dr. Steiner hat sie dort nicht gesehen, dagegen Exemplare an Prunus domestica-Zweigen von 183 Grazigna bei Görz in Zw. exs. 1126 ausgegeben. Schon im Briefe vom 4. Juli 1804 schrieb Wulfen an Schreber: habe ich Ihnen doch gemeldet, dass bei uns im littorali in Populo der Lich. chrysoph- thalmus ziemlich gemein wächst? VI. Lichenes foliacei pulmonarei subrepentes. 1. Pulmomarius, 4. Acetabulum, 8. glaueus, 2. scrobieulatus, verru- | 5. quereifolius, 9. platyphyllus, COSUS, 6. perlatus, 10. fallaw, 3. caperatus, 7. dubius, 11. perforatus. 1. pulmonarius: die Mehrzahl der vorhandenen Exemplare ist allerdings Sticta pulm. L., doch ist zu bemerken: ein „Lich. pulm. seutellis difformibus nigris, 1. in alp. Neuber- gensibus“ ist pulmonarius mit vereinzeltem Celidium stietarum De Not. ; ein Lich. pulm. L., scrobieulatus, aliis verrucosus, ex Fraxinis inter Kretschach et Luggam“ ist pulmonarius mit Celidium stietarum De Not.; ein „Lich. pulm. serobieulatus Scop. seu Lich. verrucosus Sc0- polio serobicularis, in ascensu Frohnalpe“ ist sterile Sticta linita Ach. syn. p. 234 (5 Stücke); ein „Lich. verruwcosus Hudson, Dill. 29, 114, scrobiculatus Scop., Haller 1989, supra Spaa in Fago“ gehört zur Sticta pulm. Demgemäss hat Wulfen anfänglich die Stict« serobieulata nicht gekannt und sie erst später in Jacq. Coll. IV, t. 18, richtig beschrieben und abgebildet. 2. scrobiculatus, verrucosus: Stietina serobiculata ist im Herbar Wulfen nicht enthalten. 3. caperatus: 1St. Imbr. caperata L. 4. acetabulum: ist Imbr. acetabulum, die wenigen Exemplare sind jedoch dürftiger, als die in Jacgq. Coll. III, t. 9, abgebildete Flechte. 5. quereifolius aliis Tiliarius, ist die normale Imbr. tiliacea Hoff. (quereina Willd.). Thallus glaber. 6. perlatus: obgleich die Flechte in 5 Bogen enthalten ist, so fehlt doch wie bei den vorigen 3 Arten die Angabe eines Stand- ortes. Lich. perlatus im Sinne Wulfen’s ist der Hauptsache nach Imbr. olivetorum Ach., da die grösseren, der Abbildung in Jaca. Coll. IV. t. 10 entsprechenden Exemplare des Herbars die Reaction: med. ©. rubesc. zeigen: Thallus albidopunctatus. Hiezu gehört auch eine „var. flavescens“ (med. C. T). In einem Bogen befindet sich neben Imbr. olivetorum ein Exemplar der Imbr. perforata (Jaeq.) Nyl, Arn.: Thallus tenuissime ımulosus, mareine parum ciliatus, med. K. demum rubesc. Bei einem Exemplare der 7. olivetorum sind die Thalluslappen mit zerstreuten weissen Soredien versehen. 184 Im Fascikel der Lichenes fruticulosi befindet sich ein „Lich. cladophilus mihi, Algov.“, wozu Wulfen bemerkte: „a Froelichio, Zich. cladophilus Froehlichii.“ Diese Flechte ist nicht etwa eine neue Art, sondern sterile kleinlappige /mbr. perlata L. (K. flavesc., med. C. —, hyph. non amyloid.), zwischen welcher spärliche Zunbr. physodes f. labrosa Ach. eingewachsen ist. 7. dubius: fehlt im Herbare (vergl. Arn., Wulfen 1882, p. 165). 8. glaucus: ist Platysma glaucum; vergl. Arn., Wulfen p. 165, Arn. Tirol XXI. p. 86. Ein Exemplar von der Kübeggeralpe ist zum Theile die f. coralloödea Wallr., beigemengt sind Usnea bar- bata und Imbr. physodes. Bei den übrigen Exemplaren ist kein Stand- ort genannt. Der Lich. glauceus von Brax (vergl. Arn. Tirol XXI. p. 85, 86) ist im Herbare noch vorhanden. 9. platyphyllus: ein „Lich. platyph., Dill. t. 20, f. 43° ist Imbr. perlata L. (med. ©. —) und /mbr. revoluta Fl. (thallus €. rubesc.); ein Lich. platyphyllus prope Spaa“ ist aus /mbr. perlata L. und Imbr. sawatilis L. zusammengesetzt. 10. fallaw: Platysma fallae Web., von Wulfen gesammelt, ist im Herbare nicht vorhanden. a) zu einem „Lich. bicolor Ehrh.“ (seripsit Schrader) bemerkt W.: „Lich. fallaw seu glauei var., NB. a clariss. Schrader mili missus sub nomine Lich. bicoloris Ehrharti“. Hier handelt es sich um eine Verwechslung. Schrader schickte einen Ast der Alect. bicolor, welchen Wulfen nicht beachtete; die dabei befindliche Laubflechte aber ist ein Atom der /mdr. perlata L. (med. C. —, hyph. non amyloid.). b) ein Exemplar, muthmasslich von Schreber, „Lich. fallax Web., Fichtelgeb.“, wozu Wulfen bemerkte: Lich. fallav Weberi, proximus, nisi idem cum glauco; Scopolii cylindricus“ ist steriles Plat. fallav Web., welchem vielleicht nur zufällig ein kleines steriles Exemplar von Platysma chlorophyllum Humb. beigesellt ist. (Schluss folgt.) Litteratur-Uebersicht. März 1894. Beck @. R. v. Mannagetta. Die Schneeglöckchen. Eine mono- graphische Skizze der Gattung Galanthus. (Wiener illustr. Garten- Zeitung XIX. 2. Heft.) 8°. 14 S. 2 Abb. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 185 Verf. unterscheidet: A. Nivales: 1. @. nivalis L. hieher: «. Euro- paeus Beck, f, major Ten., y. Caucasieus Beck. 0. Bedoutei Rupr. — 2.@. Graecus Orph. (= @. gracilis Gel. = @. Bulyarieus Velen.) — 3. @. Elwesii Hook., hieher: typicus, P. maximus Velen., y. refleeus Herb. — 4. @. latifolius Rupr., hieher «. typieus, P. Alleni Bak.. y. Fosteri Bak. — B. Plicati: 5. G. plicatus M. B., hieher: «. genuinus, P. Byzantivus Bak. — 6. @. Valentinei G. Beck (nivalo X plicatus). — 7. @. hybridus Allen. ( Elwesiü X plicatus). Eingehende Behandlung erfahren die zahlreichen in Gärten ceultivirten Formen. Hanausek T. F. Thermogene Bacterien als Erzeuger der Selbst- erhitzung. (Zeitschr. f. Nahrungsmittel-Untersuchung 1894. Nr. 2. p. 15—16.) 8°. Höfer F. Nachträge zu den Dialeetnamen der in Niederösterreich vorkommenden Pflanzen. Wien (Matzner). 8’. 4 S. 0:20 M. Istvanffi G. Adatok Romänia Alga flöräjähoz. Beiträge zur Kenntniss der Algenflora Rumäniens. (Termeszetrajzi füzetek XV. p. 144—199.) 8°. Kerner A.R.v. Marilaun. Deutsche Naturforscher- Versammlungen in Wien. (N. Fr. Presse, 1894, 9. und 10. März.) Klein J. Der Bau der Cruciferenblüthe auf anatomischer Grund- lage. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XII. Heft 1.) 8’. 1 Taf. Verf. untersuchte die Cruciferenblüthe anatomisch, insbesondere in Bezug auf Zahl und Verlauf der Gefässbündel und kommt zu folgendem morphologischen Schluss: Die Blüthe besteht aus 2 äusseren, 2 inneren medianen Kelchblättern, 4 diagonal gestellten Blumenblättern, 2 äusseren transversal gestellten, 4 inneren diagonalen Staubblättern, 2 trans- versalen und 2 medianen Carpellen. Es finden sich also lauter 4 gliedrige Kreise mit Ausnahme des äusseren Staminalkreises. Bezüglich des Gynaeceums kommt also der Verf. auf die Lindley-Kunth’sche Deutung zurück. Preissmann E. Ueber einige für Steiermark neue oder seltene Pflanzen. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1893.) 58°. 7 8. Raciborski .M. Üyeadeoidea Niedzwiedzkii nov. sp. Krakau (Akademie). 8’. 10 p. 2 Taf. Rothpletz A. Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales. (Bot. Centralbl. XV. S. 376—378.) 8". Wiederholung des vom Verf. in einem jüngst erschienenen geologischen Werke („Ein geologischer Querschnitt d.d. Ostalpen“) gegen das diluviale Alter der Höttinger Breccie Vorgebrachten. Versuch, die durch Wettstein vorgenommene Bestimmung der fossilen Pflanzen in Zweifel zu ziehen. Eine Erwiderung des letzteren wird eine der nächsten Nummern des Bot. Centralbl. bringen. 186 Schubert G. Der Park von Abbazia, seine Bäume und Gesträuche. Mit einer Schilderung der Vegetation der Umgebung von Abbazia von G. R. v. Beck. Wien (Hartleben). 8°. 125 S. 16 Abb. 2 M. Aloi A. Influenza dell’ umiditä del suolo sulla traspirazione delle piante terrestri. (Atti dell’ Acad. Givenia di Sc. Nat. Catania VII. Serie 4.) 8°. 18 8. Arnold F. Lichenes exsiecati 1859 —1893. Nr. 1—1600. München (Höfling), Gr. 8°. 56 8. Verf. publieirt hiemit ein Gesammtverzeichniss über das von ihm seit 1859 herausgegebene schöne Exsiccatenwerk. Dasselbe wird die Benützung dieses Werkes ungemein erleichtern, umso mehr, als das Register in viel- seitiger und zweckentsprechender Weise angelegt ist; es gliedert sich in: 4. ein Verzeichniss der Arten nach deren fortlaufenden Nummern, 2. ein systematisches Verzeichniss, 3. in ein Verzeichniss der Sammler, 4. in ein solches der Fundorte, 5. in eines der Substrate, soferne sie dem Pflanzen- reiche entstammen. Bechhold's Handlexikon der Naturwissenschaften und Medizin. Bearbeitet von Schauf, Pulvermacher, Mehler, Löwen- thal, Eekstein, Bechhold und Arends. Frankfurt a. M. (H. Bechhold). S'. 1127 S. Das Buch ist für das grosse Publicum bestimmt und bringt in lexiko- graphischer Anordnung kurze Esläuterungen der naturwissenschaftlichen und medieinischen Fachausdrücke. Dass dabei auf systematische Begriffe (Pflanzennamen) weniger Rücksicht genommen wurde, ist verständlich, es finden sich diesbezüglich die wichtigeren Namen mit Worterklärung, An- gabe der Familienzug«hörigkeit, der Verbreitung und eventuellen Ver- wendung. Sonst enthält das Buch terminologische Begriffe mit Erläute- rungen, Namensabkürzungen hervorragender Botaniker, Erklärung pbhysio- logischer und biologischer Begriffe, Angaben über Pflanzenproducte etc. Sofern es sich bloss um eine erste ÖOrientirung handelt, wird das Buch gewiss von Nutzen sein. Behla R. Die Abstammungslehre und die Errichtung eines Institutes für Transformismus. Ein neuer experimenteller phylogenetischer Forschungsweg. Kiel (Lipsius und Fischer). 8°. 67. S. 2 M. Briquet J. Questions de Nomenclature (Bullet. d. I’herb. Boissier II. Nr. 2. p. 49—88.) 8”, Inhalt: Nomina nuda et seminuda. — Point de depart de la nomen- clature generique. — Les „genres“ de Rumphius sont-ils valables? — Doit on refuser ou admettre les genres de Patrick Browne? — Once a synonym, always a synonym. — Des noms mort-nes. — Du röle des documents prelinneeus dans la nomenclature actuelle. — De la nomen- elature des subdivisions d’espece. Briquet J. Fragmenta monographiae Labiatarum (]. e. p. 119 bis 141), 8°. Buser R. Sur les Alchimilles subnivales, leur ressemblance avec si 187 A. glabra et leurs parallelismes avec les especes des regions inferieures. (Bull. d. ! Herb. Boissier II. Nr. 2. p. 94—113.) Neu beschrieben werden: Alchimilla semireeta Bus. Savoyen, Schweiz. — 4A. demissa Bus. Savoyen, Schweiz. — A. fissimima Bus. St. Bernard. — 4A. longiuscula Bus. St. Bernard. — A. sinuata Bus. Savoyen, Schweiz. — 4A. acutidens Bus. Piemont. Savoyen, Schweiz, Algäu, Tirol (Ritten, Seiseralpe, Flora Austr.-Hung. no. 817), Salzburg (Fusch), Kärnthen (Heiligenblut), Schweden. — A. connivens Bus. Piemont, Savoyen, Schweiz, Algäu, Tirol (Rofanspitze, Schleierberg bei Gossensass, Ritten, Bozen, M. Baldo), Venetien. — A. versipila Bus. Piemont, Savoyen, Tirol (Nauders, Geisbleisenkopf). Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann), 8°. pr. Lief. 150 M. Lieferung 100: 3 Bogen Text, 144 Einzelbilder. Solms H. Graf zu: Caricaceae (Schluss). Gilg E.: Loasaceae. Warburg O.: Begoniaceae. Lieferung 101 und 102: 6 Bogen Text. 141 Einzelbilder. Taubert P.: Papilionaceoe (Forts.). Erikson J. und Henning E. Die Hauptresultate einer neuen Untersuchung über die Getreideroste. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. IV. Bd. 2 Heft.) 8°. 8 S. Bringt die Resultate von Untersuchungen über Keimfähigkeit und Keimdauer verschiedener Sporen, über Bau und Grösse der Sporen, von Infeetionsversuchen, die von allgemeinerem Interesse sind. Die Verf. unter- scheiden folgende Formen, die unter dem Namen „Puceinia graminis“ zu- sammengefasst werden: 1. f. Secalis auf Secale, Hordeum und Tritieum repens, 2. f. Avenae auf Avena sativa, 3. f. Tritiei auf T. vulgare, 4. ?. Airae auf Aira caespitosa, 5. f. Poae auf P. compressa. Focke W. 0. Eine Birme mit zweierlei Blättern. (Schriften des Naturw. Ver. Bremen 1894.) 6 S. 1 Abb. Frank B. und Tschirch A. Wandtafeln für den Unterricht in der Pflanzenphysiologie an landwirthschaftlichen und verwandten Lehranstalten. Abth. VI. 10 Tafeln und Text. Berlin (P. Parey). 30 M. Gillot X. Variations parallöles A fleurs rouges des especes du genre Galium. (Bull. soc. bot. d. Fr. III. Ser. Tom. 1. p. 23—-30.) 8”. Verf. nimmt folgende Gruppirung der in Betracht kommenden Galium- Arten vor. A. Art. B. Rothblüthige Parallelforın. Galium einereum All. . venustum Jord., G. roseolum P. Mab. @. Morisii Spreng. . corsieum Spreng. G. myrianthum Jord. . Prosti Jord. @. silvestre Poll. . sabaudum Gill. @. uliginosum L. . rubrifolium C. A. T. Kamienski F. Neue und unbeschriebene Arten der Gattung Utrieularia. (Berichte der deutsch. bot. @es. XII. Heft 1.) 8°. 7 S. U. stellaris I. var. dilatata F. K. Madagaskar, Ostafrika. — U. Oliveri F. K. Afrika. — U. Oliveri var. fimbriata F. K. Westafrika. — ANMANN 183 U. Oliveri var, Schweinfurthii Weisser Nil. — U. Mueller; F. K. Au- stralien. — U. injleea Forsk. var. tenuifolia F. K. Madagaskar. — U.inflexa var. remota F. K. Sansibar. — U. Warmingi F. K. Brasilien. Kränzlin F. Beiträge zu einer Orchideenflora der asiatischen Inseln. (Engler’s bot. Jahrb. XVII. Bd. 5. Heft.) 8°. 7 S. Macfarlone J. M. Observations on Pitchered Insectivorous Plants. TE (Ann.-of Bot. VIL.NT. 28587 53.9. 8/ 1735 Magnus P. Ueber den Zusammenhang der Entwickelung einiger Rostpilze mit klimatischen Verhältnissen des Standortes. (Naturw. Rundschau IX. Nr. 11.) 8°. 5 Sp. Moll J. W., Fiet A. et Pijp W. Rapport sur quelques cultures de Papaveracees, faites dans le Jardin botanique de 1’ Universite de Groningue. 1892 et 1893. Bois-le-Duc (Robijns et Co.). 8°. 22 p. Murbeck Sv. Neue oder wenig bekannte Hybriden in dem bota- nischen Garten Bergielund. (Hortus Bergianus.) (Acta horti Berg. BUN 29 N IE ER DA Col. Tar Eingehende Beschreibung und Untersuchung folgender Hybriden: Sele- ranthus annuwus > perennis (Sel. biennis Fr.). Vom Verfasser u. a. auch gesehen von Franzensbad, Böhmen. — Dianthus plumarius X Segquieri. — Papaver alpinum X nudieaule. — Sarifraga Aizoon X Cotyledon (S. Gau- dini Brügg.). — Epilobium adnatum X novo-mexicanum — E. collinum X novo-mexicanum. — Geum pallidum X urbanum. — Digitalis laevigata X lanata. — Linaria Peloponnesiaca X repens. Pax F. Prantl’s Lehrbuch der Botanik. 9. Aufl. Leipzig (Engel- mann). 8°. 365 8. geb. 530 M. Prantl’s Lehrbuch erfreut sich Dank seiner Vorzüge so grosser Ver- breitung, dass es schade gewesen wäre, wenn eine Neuauflage in Folge des so frühen Todes des Verfassers unterblieben wäre. Prof. Pax hat sich nicht nur durch Veranstaltung dieser neuen Auflage ein Verdienst erworben, sondern insbesondere. auch dadurch, dass er das Buch in mehrfacher Hin- sicht wesentlich verbesserte. Diesbezüglich sei insbesondere die Bereicherung mit schönen Abbildungen (grösstentheils aus den „Natürlichen Pflanzenfami- lien“), die Umarbeitung des anatomischen Theiles mit grösserer Rücksicht- nahme auf die Physiologie, die Einschaltung eines Capitels über Entwicklung der Anthere und des Embryosackes der Angiospermen, die Anpassung der Systematik an Engler’s Syllabus, die Beachtung der Brefeld’schen Forschungen hervorgehoben. — Vielleicht könnten bei einer weiteren Auf- lage noch einige Abbildungen durch bessere ersetzt werden, so Fig. 204 (Tawus), Fig. 139 (Phutophthora), Fig. 294 (Cappanris). Pirotta R. Sullo sviluppo del Öladosporium herbarum. (Ann. d. R Istituto Bot. di Roma. Vol. V. Fase. 3.) 4. 2 p. — — Sopra due forme dell’ /soetes echinospora (Bull. della Soc. Ital..1893.) 8°. 2 p. Poirault G. Recherches anatomiques sur les Cryptogames vas- eulaires. (Ann. sc. nat. Botanique. VII. Ser. XVIIL. Tom. Nr. 3 et 4.) 8", 145 p. 43 Fig. 189 Saint-Lager Remarques sur quelques noms de plantes. (Journ. d. Bot. 1894. Nr. 4, p. 83—84.) 8". Verfasser kommt auf einige von ihm schon einmal gerügte Pleonasmen der botanischen Nomenclatur zurück und schlägt deren Beseitigung vor. Für Psamma arenaria, Sagittaria sagittifolia, Vitew Aynus castus, Nepeta nepetella findet er ältere Namen in Psamma litoralis B. P. Sagittaria aquatica Lam.. V. vertieillita Lam., Nepeta parviflora; für Neottia nidus avis schlägt er N. orobanchoidea S8.L., für Helodes palustre H. glandulosum 8. L. vor, Dem Referenten erscheinen diese Fälle als solche, in denen berechtigte Nomenclaturbestrebungen durch Spielereien compromittirt werden. Es ist nach seiner Ueberzeugung ganz gleichgiltig, ob Genus- und Speciesnamen dasselbe bedeuten oder nicht, wenn ihre Verbindung nur eine Pflanze unzweideutig bezeichnet. Ebenso unzutreffend findet Referent die Bemängelung des Namens Cypripedilum Marianus, weil dadurch angeblich mythölogische und christliche Begriffe verbunden werden! Sertorius A. Beiträge zur Kenntniss der Anatomie der Cornaceae. (Bull. d. l’herb. Boiss. Vol. I.) 8°. 788. Schulz A. Grundzüge einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzen- welt Mitteleuropas seit dem Ausgange der Tertiärzeit. Jena (G. Fischer). 8°. 206 8. Eine bemerkenswerthe, von eingehendem Studium der einschlägigen Fragen zeugende, gedankenreiche pflanzengeographische Studie, die sich in 3 Theile theilt. Der erste gibt einen Ueberblick über die Schicksale der europäischen Flora seit der Tertiärzeit mit Zugrundelegung der Ansichten jener Glacialgeologen, welche in diesem Zeitraume 4 Eiszeiten und dem- entsprechend 3 Interglacialzeiten unterscheiden. Der Abschnitt führt zu dem Ergebnisse, dass die zerstückten Verbreitungsareale vieler der heute lebenden Pflanzen auf ungleiches Aussterben während der grossen klimatischen Ver- änderungen des jüngsten Abschnittes der Erdgeschichte zurückzuführen sind. Diesbezüglich bringt der Verfasser ein reiches specielles Materiale. Der 2. Abschnitt behandelt in eingehender Weise die Ausbreitung der Thermo- phyten in Mitteleuropa seit dem Ausgange der 4. Eiszeit. Aus den beiden ersten Theilen ergeben sich die Ursachen der verschiedenen Zusammensetzung der mitteleuropäischen Flora, die Verfasser im 3. Theile zur Unter- scheidung von Florenbezirken verwendet. Es folgen 68 Seiten Anmerkungen, die Belege zu den Angaben des Verfassers, Litteraturnachweise und kritische Notizen enthalten. Unter Betonung des Eingangs gefällten Gesammturtheiles kann Referent doch nicht umhin, an Manchem in dem Buche Anstoss zu nehmen. Er will diesbezüglich nur andeuten, dass das Buch für viele mit allen Details nicht Vertraute in manchen Theilen schwer verständlich sein wird infolge der ungemein kurzen Darlegung relativ complicirter Verhältnisse und der eigen- thümlichen, durch zahllose Zwischensätze charakterisirten Schreibweise des Verfassers. Referent kann sich nicht befreunden mit der grossen Sicherheit, mit der im 4. Theile Resultate der Glacialgeologie benützt werden, die heute mit solcher Sicherheit noch unmöglich ausgesprochen werden können. Wer auch nur die wichtigste diesbezügliche, geologische Litteratur kennt, der muss doch zugeben, dass man heute unmöglich mit solcher Sicherheit von 4 posttertiären, mitteleuropäischen Riszeiten, ihrer Ausdehnung und Consequenz für die Pflanzenwelt, von der Beschaffenheit der diversen Interglacialzeiten sprechen kann. Verfasser hat gewiss ein Recht diese Dinge hypothetisch mit Sicherheit zu behaupten, dann darf er aber, so lange die Behauptungen zum grössten Theile Hypothesen bleiben, nicht Auffassungen anderer Autoren, die ihm nicht passen, einfach als unberechtigt erklären. Der stark polemische 190 Ton des Buches steht überhaupt in einem eigenthümlichen Gegensatze zu dem hypothetischen Charakter vieler Angaben desselben. Etwas zu dürftig erscheint dem Referenten die Eintheilung der Floren- bezirke begründet. Hier war Verfasser auch in Bezug auf Namengebung nicht glücklich, Namen wie: „Mittel— Rhein— Unter— Mosel— Lahn— Unterbezirk“ (S. 133), „Ober—Rhein—Main—Unterbezirk“ können sich doch unmöglich einbürgern. Persönlich möchte Referent hier kurz zu der Behandlung Stellung nelımen, die seine, die Höttinger Breccie betreffenden, Untersuchungen durch den Verfasser erfahren. Er verlegt diese Ablagerung in seine erste Interglacialzeit und sagt (S. 160), die Behauptung des Referenten, „dass das heutige Vorkommen der Mehrzahl der fossilen Arten in der Nähe der Breccie auf ein postglaciales Alter. derselben, oder, falls ihre Ablagerung wirklich interglacial sei, wenigstens darauf schliessen lasse, dass die auf ihre Ablagerung folgende Eiszeit keine auch nur annähernd so weitgehende klimatische Aenderung wie die erste Eiszeit bewirkte“, sei durchaus unbegründet. Wie beweist dies Verfasser? Er behauptet, das heutige Vorkommen der in der Breccie nach- gewiesenen Arten in der Nähe derselben sei nichts Merkwürdiges, da die Mehrzahl der Arten überhaupt weit verbreitet sei. Die gegen seine Ansicht entschieden sprechenden Gründe, die sich aus dem Vorkommen zweier in den Alpen nur an sehr beschränkten Standorten, und zwar gerade nächst der Breccie findenden Arten, der Potentilla mierantha und der Adenostyles crassifolia '), ergeben, werden einfach dadurch aus dem Wege geräumt, dass die Existenz als selbstständige Form bei der einen Art einfach geleugnet wird, dass von der anderen kühn behauptet wird, dass sie in allen 3 Inter- glacialzeiten im Alpengebiete weit verbreitet war! Wenn man so mit pflanzengeographischen Daten umgeht, dann kann man freilich Alles beweisen oder leugnen. — Auf derselben Seite wird vom Verfasser behauptet: „daran, dass die Höttinger Breccie in jener Zeit abgelagert wurde, aus welcher die zahlreichen Inseln von Steppenpflanzen im mitteleuropäischen Tieflande stammen (wie dies Referent dedueirte), ist nicht zu denken“. Man sollte glauben, eine so scharfe Kritik werde begründet. Von einer Begründung findet sich kein Wort! — Referent möchte dem Herrn Verfasser den Vorschlag machen, er möge sich einmal die Lagerungsverhältnisse der Breccie ansehen; er wird dann finden, dass sich absolut kein sicherer Grund für die von ihm behauptete Zugehörigkeit in die 1. Interglacialzeit finden lässt. Er wird finden, dass es sogar nicht leicht ist, gewichtige Gründe für ein interglaciales Alter zu finden, er wird aus den stratigraphischen Verhältnissen keinen sicheren Beweis gegen die Annahme eines postglacialen Alters erbringen können. Und dann wird er vielleicht auch etwas weniger kategorisch die Zusammenstellung der Höttinger Flora mit der süddeutschen Steppen-Flora als unberechtigt bezeichnen, die er selbst auch als postglacial ansieht ($. 16). Wettstein. Schulze E. Florae Germanicae Pteridophyta. Kiel (Lipsius & Fischer). Kl. 8°. 29 p. Eine Zusammenstellung der in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Schweiz vorkommenden Pteridophyten mit Diagnosen, Litteratur- angaben und Verbreitungsbezeichnung in Anlehung an die neueren Werke von Luerssen und Prant]. Zweifellos ein recht brauchbares Büchlein. Sprengel C. K. Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Herausgegeben von P. Knuth. (Ostwald’s Klassiker der exaeten Wissenschaften Nr. 48, 49, ee ') respective der dieser sehr nahestehenden A. Schenkiüi. 191 50, 51.) Leipzig (Engelmann). 4 Bändchen mit 184, 172, 178 Seiten und 25 Tafeln. — 8 M. Wir haben schon bei einem früheren Anlasse Gelegenheit genommen, die Idee einer Ausgabe von Classikern der exacten Wissenschaften als eine sehr glückliche zu bezeichnen. Der hohe Preis älterer werthvoller Werke bedingt deren geringe Verbreitung und die Folge davon ist die nur zu häufig zu beobachtende Missachtung der Arbeiten älterer Forscher und Selbstüberschätzung. Zu den besten älteren botanischen Werken gehört zweifellos das nunmehr zweifach ') neuherausgegebene Werk Sprengel’s (1793). Werthvoll sind die Zusätze Knuth's. Tschirch A. und Oesterle OÖ. Anatomischer Atlas der Pharmako- gnosie und Nahrungsmittelkunde. Lieferung 3, Leipzig (Weigel). 4°. Taf. 11—15 m. Text. Die vorliegende Lieferung behandelt: Flores Tiliae, Flores et Fructus Sambuci, Caryophylli, Nelkenstiele, Antophylli, Fructus anisi vulgaris, Fructus Foeniculi, Herba cannabis ind., Fructus Cannabis. Vilmorin’s Blumengärtnerei. Beschreibung, Cultur und Verwendung des gesammten Pflanzenmateriales für deutsche Gärten. 3. Auflage herausgegeben unter Mitwirkung von A. Siebert und A. Voss, Berlin (P. Parey). 1. Lieferung. 8". 48 8. Im zeitlichen Anschlusse an die in jüngster Zeit erschienenen Werke von Beissner (Coniferen), Dippelund Koehne (Laubhölzer), Zabel (Spiraeen) erscheint nunmehr ein gross angelegtes Werk, das insbesondere Orientirung über die grosse Menge von krautigen Pflanzen bringen soll, welche in den deutschen Gärten cultivirt werden oder ceultivirt werden können. Das Buch — das in 50 Lieferungen ä 4 Mark erscheinen und complett 1000 Holz- schnitte und 100 Farbentafeln enthalten wird — ist keine blosse Auflage des alten Vilmorin, sondern in Anlage und Inhalt ein neues Werk. Es bringt kurze Beschreibungen und vielfach kleine Habitusbilder in syste- inatischer Reihenfolge, kurze Bestimmungstabellen der Gattungen, wichtige Synonyme, Angabe der Heimat der Pflanzen und Culturanweisung. Vielfach ist die Verwerthung neuester Litteratur zu bemerken. Unter den der 4. Lieferung beigegebenen Farbentafeln finden sich einige sehr schöne (so Taf. 63, 67, 55), weniger gelungen ist Taf. 61. Für den Gärtner dürfte das Buch ein unentbehrliches Nachschlagewerk werden. Flora von Oesterreich-Ungarn. Salzburg.’) Referent: Dr. Karl Fritsch (Wien). Quellen: a) Litteratur. 1.“.B:e er = v. Flora von Niederösterreich (Schlussband, Nachträge p. 1328). ') Vergl. diese Zeitschr. Nr. 4, S. 15%. ®) Das Referat bezieht sich auf die Zeit vom 4. October 1892 bis 31. December 1893, 2. Borbäs V. v. Florae Hungaricae, Serbicae et Bulgaricae ad- denda. Termeszetrajzi Füzetek XVI. 1. p. 40—53. 3. Buser in Bulletin II. de la societe pour l’etude de la flore francaise. Bulletin de l’herbier Boissier I. Nr. 6. Appendix. 4. Fritsch K. Ueber das Auftreten der Veronica ceratocurpa (. A, Mey. in Oesterreich. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien. Band XLIII. Sitzungsberichte S. 35 —37. 5. Fugger E. Friedburg und Anogl in Oberpinzgau. Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XXXIIL p. 207. 6. Glaab L. Das „Herbarium Salisburgense“ des salzburgischen Landesmuseums. Deutsche botanische Monatschrift 1893, p. 76 bis 79, 95, 152—155.') 7. Harz (., Ueber zwei für Deutschland neue Nuphar-Arten. Bota- nisches Centralblatt Band LIII. p. 224—231. S. Kerner A. v. Schedae ad floram exsicecatam Austro-Hunga- ricam VI. Cent. XXIII—XXIV. 9%. Klinge. J. Revision der Orchis cordigera Fries und Orchis angustifolia Rehb. Inaugural-Dissertation. Jurjew 1893. 10. Ludwig F. Pilze; im Berichte der Commission für die Flora von Deutschland pro 1891, p. (173). b) Original-Mittheilungen. ll. Von Fräulein M. Eysn in Salzburg. 12. Von Herrn Dr. G. v. Pernhoffer in Wien. 13. Von Herrn L. Glaab in Salzburg. Neu für das Gebiet: Moose. Sphagnum imbrieatum Hormsch. Mandlinger Moor (Breidler, 8). Farnpflanzen. Botrychium Lunaria (L.), f. ineisum Milde. An den Uferböschungen der Taurach bei Tweng (12). Blüthenpflanzen. Aira caespitosa L. var. flavescens Storch. Gruberhorn in der Rau- ris, Eigenalpe in Grossarl (Storch); var. vivipara Saut. Mattsee (Storch). — A. fleruosa L. var. montana (L). Weinachalpe in Grossarl (Storch). — Poa lara Hnke. var. pallescens Koch. Radhausberg (Storch); var. vieöpara Mielichh. Goldberg in ') Vergl. über diese Abhandlung meine „Beiträge zur Flora von Salz- burg“ IV. in Verh. der zoolog.-botan. Gesellsch. 1894. 193 Rauris (Mielichhofer). — P. alpina L. var. depressa Mielichh. Radhausberg, Kolm-Saigurm. — Festuca varia Hnke. var. crassifolia Koch. Ackerkogel in der Tofern (Storch). — F. rubra L. var. subspicata Mielichh. Untersberg; var. tenella Mielichh. Untersberg. — F. ovina L. var. violacea Gaud. Hochalpenwiesen der Tofern (Storch). — Bromus mol- lis L. var. nanus Weig. Um Salzburg. — Lolium temulentum L. var. speciosum Stev. Aigen (Stohl). (Sämmtlich 6). Cyperus longus L. Leopoldskronmoos (Storch, 6). Juncus Jacquini L. var. pumilus Mielichh. Gamskogel (Storch, 6). Orchis angustifolia Rehb. var. Blyttii Klinge f. latössima Klinge. Moorwiesen des Zellersees (Aust, 9). Salix purpurea L. var. sericea Koch. Auen um Salzburg (Hinter- huber, 6). Plantago lanceolata L. var. pumila Neilr. Viehberg (6). Petasites officinalis Mnch. var. intermedia Hoppe. Glanegg (Hinter- huber, 6.) — Inula salieina L. var. latifolia DC. Aigner- Fager (Stohl, 6). — Artemisia Mutellina Vill. var. hetero- caulis Glaab. Auf Schiefer- und Kalkalpen im Lungau und Pinzgau (6). — 4. spicata Wulf. var. intermedia Glaab. Ankogel bei Gastein (Storch); Fuscher und Blutertauern (Aberle); var. digitata Glaab. Am Fusse des Ankogels im Anlaufthale bei Gastein (Storch, 6). — Centaurea alpestris Hegetschw. et Heer. Kalkwände hinter Tweng gegen die David- alm (12). — ©. Jacea L. var. pygmaea Glaab. Im Salzbur- gischen (Herzig, 6). — Serratula tinctoria L. flor. alb. Bei Grossgmain (Stohl, 6). — Hieracium trichoneurum ‘Prant!. Bei Tweng am Wege ins Lantschfeld (12). (Fentiana germanica Willd. var. pygmaea Glaab. Untersbere (6). Thymus ovatus Mill. Aigen (Stohl); var. subeitratus Schreb. Urstein- alpe (Stohl, 6). Veronica ceratocarpa C. A. Mey. Auf Bauplätzen am rechten Ufer der Salzach in der Stadt Salzburg massenhaft, aber von Jahr zu Jahr seltener (Eysn, 4). — Melampyrum barbatum W. K. An der Bahnstrecke zwischen Salzburg und Seekirchen. (13). Ithododendron ferrugineum L. flor. alb. Rauriserthal oberhalb Gries- wies, circa 1650 m (11). Cieuta virosa L. var. interimedia Glaab. Bei Fischhorn im Zeller- see (Hinterhuber, 6). Primula glutinosa Wulf. fl. alb. Alpen im Lungau (6). Rhodiola rosea L. f. euneiformis Glaab. Gastein (Schwarz); Fusch (Storch); f. subeordata Glaab. Alpen von Gastein, Pinzgau und Lungau (Hinterhuber, 6). Sawifraga muscoides Wulf. var. wniflora Mielichh. Salzburg (6). Atragene alpina L. for. alb. Ferleiten (Storch, 6). — Thalietrum angustifolium L. var. glandipilum Borbäs (var. glandulosum Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1894. 15 194 Lecoyer non Wallr.). In pratis Salisburgi (Eysn, 2). — Ane- mone ranunculoides L. var. subintegra Wiesb. Bei der Kugel- mühle am Fusse des Untersberges (Storch, 6). — Runun- eulus flammula L. var. alismifolius Glaab. Moorwiesen bei Glanegg (Hinterhuber, 6); var. foliis serratis. Sumpfwiesen bei Viehhausen (Storch, 6). — R. hederaceus L. Leopolds- kronteich (Storch, 6). — R. montanus Willd. flor. croc. Gams- kogel in Gastein (Aberle, 6). — R. cassubicus L. Waldwiesen am Fusse des Gaisberges (Hinterhuber, 6). — Aconitum Na- pellus L. var. callibotryon Reichb. Untersberg (Storch, Hinter- huber, 6). Nuphar pumilum Sm. var. Timmii Harz und var. glabratum Harz, Ackerfurth am Zellersee (7). Cardamine resedifolia L. var. rotundifolia Glaab. Am Wege zum Prebersee im Lungau (Aberle). — Draba aizoides L. var. montana Koch. Untersberg (Storch). — Thlaspi praecoe Wulf. Bei Ramingstein im Lungau (Mielichhofer). (6.) Alsine Villarsii Mert. et Koch var. villosula Koch. Im Sehwarzleo- graben unter steinigem Gebüsch im Leogangthale (Mielich- hofer). — Cerastium latifolium L. var. elongatum Glaab. Radhausberg in Gastein (Storch). (6.) Elutine Alsinastrum L. Sümpfe von Lambach in Pinzgau (Hinter- huber, 6). Alchimilla filicaulis Buser. Salzburg (3). — 4. alpina L. f. Anisiaca (Wettst.) — 4. pallens Buser. Untersberg (1). — Fragaria vesca L. var. serratopetala Glaab. Holzschlag bei St. Veit (Storch, 6). — Potentilla intermedia L. Auf dem Burgfelsen in Mattsee (Hinterhuber, 6). Wichtigere neue Standorte: Pilze. Pucecinia Asteris Duby. Auf Cirsium oleraceum L. in der Liechten- steinklamm. (Dietel, 10). Moose. Pottia latifoliu (Schwägr.). Schwarzeck bei Zederhaus 2640 m (Breidler, 8). Farnpflanzen. (Aus Quelle 12.) Equisetum arvense L. f. nemorosa A. Br. An der Taurach bei Tweng. — E. pratense khrh. Ebendaselbst am Wege in das Lantsch- feld. — E. hiemale L. Ebendaselbst, sehr selten. Athyrium alpestre (Hoppe). Auf den Alpen um Tweng in Menge. — Aspidium Lonchitis (L.). Bei Tweng gemein. — Asplenium 195 septentrionale (L.) An Schieferfelsen zwischen Tweng und Mautern- dorf. — 4A. germanicum Weiss. Nur bei Moosham nächst Mauterndorf auf Schieferfelsen. Blüthenpflanzen. Phleum Michelii All. An Kalkfelsen um Tweng häufige as) —_ Lasiagrostis Calamagrostis (L.). Oberhalb der Kalkhütten am unteren Ende des Obersulzbachthales an einzelnen Stellen in wenigen Exemplaren (5). — Calamagrostis tenella (Schrad.). Bei Tweng stellenweise gemein, so an grasigen Stellen des Schwarz- eck (12). — Avena subspieata (L.). Gurpetscheck. — A. pra- tensis L. Häufig auf Felsen zwischen Tweng und Mauterndorf. — Sieglingia decumbens (L). An den Abhängen neben der Strasse zwischen Tweng und Mauterndorf. — Poa minor Gaud. Hochfeind, Schwarzeck. — P. lawa Hnke. Gurpetscheck. — P. hybrida Gaud. Bei Tweng am Wege in das Lantschfeld. — Catabrosa aquatica (L.). In den Sümpfen an der Taurach zwi- schen Tweng und Mauterndorf. — Festuca alpina Sut. Auf Felsen bei Tweng; auch bei der Thalenge an der Tauernstrasse. (Sämmtlich 12.) Elyna spicata Schrad. Gurpetscheck, Hochfeind. — Carew curvula All. Hochfeind bei Tweng. — ©. mucronata Gaud. Massenhaft auf den Kalkwänden bei Tweng. — €. fuliginosa Schk. Hoch- feind. — ©. tenuis Host. Bei Tweng häufig. (Sämmtlich 12.) — ©. sempervirens Vill. Rauriser Goldberg, auf Gmneiss, circa 2300m (11). Luzula glabrata Hoppe. Hochfeind bei Tweng. — L. congesta (Thuill.). Jaequini L. Schwarzeck, Hochfeind, Fuchsalm bei Tweng. (Sämmt- lieh 12.) Tofieldia borealis Wahlb. Schwarzeck bei Tweng (12). Gymnadenia odoratissima (L.). Spielberg im Pinzgau, ca. 1500 m (11). — Ophrys myodes (L.).. Um Tweng (12). — "Corallior hiza innata R. Br. Bei Tweng gemein (12). Salix glabra Scop. Bei Tweng gemein (12). — S. repens L. Ma- remmen bei Tweng (12). — S. arbuscula L. Nockstein bei Salz- burg, auf Kalk, ea. 1000m (11). — S. herbacea L. Schwarzeck, Seekarspitze (12). Rumew nivalis Hegetschw. Bei Tweng am Hochfeind im Gerölle bei 1950 m; am Schwarzeck um die Seen und massenhaft am Bache bei der Fuchsalm (bis 30 cm hoch); Seekarspitze 2200 m; in grosser Menge am Pleisslingkeil auf den Abhängen gegen die Oberpleisslingalpe im Pongau (12). Valeriana tripteris L., montana L. und sawatilis L. Bei Tweng gemein (12). Petasites albus (L.) An der Tauernstrasse bei Tweng häufig. 196 P. niveus (Vill.) An der Taurach bei Tweng häufig. — An- themis Cotula L. Ein Exemplar als Unkraut im Twenger Post- garten. — Doronicum austriacum Jacgq. Am Wege von der Fellneralm zur Heissalm bei Tweng. — Centaurea montana L. Im Lantschfeld bei Tweng selten. — Cirsium hybridum Koch (oleraceum > palustre). Mittersiller Schlossberg. — Taraxacum nigricans (Kit.). Hochfeind und Schwarzeck bei Tweng. — Son- chus asper (L.). Als Unkraut in Gärten in Tweng. — Crepis virens L. Auf Wiesen bei Tweng. — €. blattarioides (L.). In der Schaar bei Tweng gegen das Weisseneck. — Hieracium bupleuroides Gmel. Auf Felsen bei der Post in Tweng. — H. gla- bratum Hoppe. In der Schaar bei Tweng selten. — H. nigres- cens Willd. Schwarzeck bei Tweng. — 7. Jacquinii Vill. In der Schaar und auf Kalkfelsen bei Tweng. — H. amplewicaule L. Auf Kalkwänden bei Tweng. (Sämmtlich 12.) Phyteuma Michelii All. Zwischen Tweng und Mauterndorf (12). Galium ochroleueum Wolf (Mollugo X verum). Ein Exemplar bei Tweng. — @. anisophyllum Vill. Bei Tweng gemein (12). Lonicera coerulea L. Bei Tweng häufig (12). Gentiana punctata L. Häufig am Schwarzeck bei Tweng; Gur- petscheck. — @. prostrata Hnke. Gamsleitenspitz, Wengeralpe, Speiereck. — @. nana Wulf. Weisseneck, Schwarzeck, Gams- leitenspitze (12). Mentha arvensis L. Im Getreide bei Tweng selten. — T'hymus humi- fusus Bernh. Bei Tweng gemein. — Galeopsis pubescens Bess. Gemeines Unkraut bei Tweng. —. Teuerium montanum L. Auf Felsblöcken unweit Tweng (12). Globularia nudicaulis L. An Felswänden gegen die Davidalm bei Tweng (12). Verbascum Lychnitis L. Kalkwände bei Tweng. — Veronica scutel- lata L. Maremmen bei Tweng. — Pedicularis Jacquwinä Koch. Häufig auf den Alpen um Tweng; Schwarzeck, Davidalm. — P. incarnata Jacq. Weisseneck, Schwarzeck, Hochfeind bei Tweng. — Rhinanthus angustifolius Gmel. An der Taurach bei Tweng (12). (Sämmtlich 12). Orobanche Epithymum DC. Bei Tweng häufig (12). Pinguicula alpina L. Massenhaft um Tweng (12). Soldanella montana Willd. Um Tweng häufig (12). Rhododendron Chamaeeistus L. Hochfeind, Fellneralm bei Tweng (12). Peucedanum Ostruthium (L.). Fellneralm bei Tweng. — Laserpitium latifolium L. Auf Kalkwänden bei Tweng. — Chaerophyllum Villarsii Koch. Schwarzeck, Weisseneck bei Tweng (12). Saxwifraga Rudolphiana Hornsch. Schwarzeck und Hochfeind bei Tweng. — S. stenopetala Gaud. Schwarzeck, Zehnerkar, Seekar- spitz. — Ribes Grossularia L. Breitlahn an der Tauernstrasse bei Tweng (12). 197 Thalictrum silvaticum Koch.') Mühlbach im Oberpinzgau (6). — Th. minus L. Untersberg (6). — Th. Jacquinianum Koch. Böck- stein, Mühlbach (6). — Anemone alpina L. var. sulfurea (L.). Untersberg (6). — Ranunculus aquatilis L. (var. peltatus DÜ.). Leopoldskronteich bei Salzburg; Wassergräben bei Zell am See (6). — R.paueistamineus Tausch. Maremmen bei Tweng (12). — R. divariecatus Schrank. In Bächen bei Mauterndorf; im Seegraben bei Zell am See; Wiesengräben bei Hollersbach (6). — Aconitum Lyeoctonum L. var. Telyphonum Rehb. Bei Glaneck am Fusse des Untersberges (6). — A. variegatum L. var. na- sutum Fisch. Untersberg; var. macranthum Rehb. Schellgaden ‚in Lungau; var. rostratum Bernh. Hubalpe in Grossarl; var. Judenburgense (Clus.). Untersberg (6). A. Napellus L. var. Fun- kianum Rehb. Gasteiner Alpen; var. strietum Rehb. Radstädter Tauern; var. Koelleanum Rehb. Bergneralpe in der Tofern, Grossarl (6). Papaver alpinum L. var. flaviflorum Koch. Auf Chloritschiefer am Fallkopf im Lungau (6). — P. pyrenaicum L. Bei Tweng auf dem Weisseneck (flor. aurant.) und Hochfeind (flor. alb.) (12). Arabis pumila Jacq. Radstädter Tauern, ca. 1700m (11). — Arabis eiliata (Schl.) Ebendaselbst mit voriger Art (11). — Carda- mine pratensis L. var. dentata Roch. Preber im Lungau (6.) — Dentaria enneaphyllos L. Feilneralm bei Tweng (12). — Sisyn- brium Thalianum (L.). Auf Aeckerın bei St. Johann (6). — Cochlearia Armoracia L. Bei Aigen verwildert (6). — Draba frigida Saut. Untersberg (6). — D. Zahlbruckneri Host. Hoch- feind bei Tweng (12). — Camelina sativa (L.). Im Lein bei Tweng (12). — Neslia paniculata (L.). Als Unkraut bei Tweng (12). — Thlaspi arvense L. Bei Tweng (12). Nuphar luteum (L.). Goldeggersee; Egelsee (6). Cerastium wuniflorum Murr. Häufig bei Tweng, z. B. am Hochfeind. (12). — Melandryum rubrum (Wel.) flor. alb. Wiesen bei Tamsweg, ca. 1020 m (11). Hoypericum montanum L. In Holzschlägen bei Tweng (12). Euphorbia Esula L. An der Bahnstrecke zwischen Salzburg und Seekirchen (13). Geranium palustre L. Bei Tweng häufig (12). Epilobium collinum Gmel. Bei Tweng (12). — E. trigonum Sehrk. Dürrnberg bei Hallein ca. 750 m, auf Kalk (11). — E. obsceurum (Schreb.). Giselaquai in der Stadt Salzburg, 420m (11). Cotoneaster tomentosa (Ait.) Kalkwände bei Tweng. — Alchemilla fissa Schumm. Häufig bei Tweng; Seekarspitz. — Potentilla caules- cens L. Felsen um Tweng. (Sämmtlich 12.) ') Die Angaben aus Quelle 5 sind theilweise recht zweifelhaft. 198 Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien veranstaltet seit Herbst v. J. über Anregung und unter Leitung der Herren Dr. G. Beck von Mannagetta und Director W. Lauche „Sprechabende über das Gesammtgebiet der Hortieultur‘, welche sich bisher nicht nur eines regen Zuspruches erfreuten, sondern auch eine ganze Reihe anregender und schöne Ergebnisse fördernder Discussionen brachten. Die Einrichtung dieser Abende ist mit ein Zeichen des unleugbar ıegeren Lebens, das in neuerer Zeit in Oesterreich-Ungarn auf gärt- nerischem Gebiete sich zu entfalten beginnt. Dank der Initiative des fürstlich Liechtenstein’schen Garten- direetors W. Lauche ist das Zustandekommen einer höheren (Gaartenbauschule in Eisgrub in Mähren gesichert. Damit kann eines der grössten Hemmnisse, das bisher einem Aufschwung der Gärtnerei in Oesterreich im Wege stand, hinweggeräumt werden. Director Lauche, ebenso tüchtig als Botaniker wie als Gärtner, ein Mann von seltener Thatkraft, ist die Gewähr dafür, dass das Unternehmen seinen Zweck erfüllen wird. Das Zustandekommen ist durch das Zusammenwirken des k. k. Ackerbau-Ministeriums, des Fürsten Johann von und zu Liechtenstein und der Gartenbau- (Gesellschaft in Wien ermöglicht worden. An den „botanischen Abenden“ der deutschen Botaniker Prags wurden in den letzten Wochen folgende Vorträge gehalten: 5. März 18094: Prof. Dr. v. Wettstein: Ueber die Möglichkeit des Bestimmens des absoluten Alters einzelner Pflanzenformen. Prof. Dr. F. Reinitzer: Referat über die Unter- suchungen Tschirch's, betreffend die Entstehung von Secreten. 11. April 1894: J. Freyn: Ueber das Alter der Pflanzenarten. Prof. Dr. v. Wettstein: Nachruf an @. A. Weiss. — — Ueber ein neues Präparirmikroskop. — Eine bemerkenswerthe Blüthenmissbildung bei Fritillaria imperialis. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herr I. Dörfler, der im verflossenen Jahre den Wiener botanischen Tauschverein übernommen hat, veröffentlichte im 199 vergangenen Monate den Jahreskatalog pro 1894, der zugleich (die Grundlage für die Neuorganisation bildet. Der Katalog beweist, dass der derzeitige Leiter des Tauschvereines mit viel Verständnis, mit frischer Kraft und ausserordentlicher Arbeitskraft an seine Aufcabe herangetreten ist, und erweckt die Hoffnung. dass der Wiener Tausch- verein sich zu einem Centrum des botanischen Tausch- und Kauf- verkehres herausbilden wird. Der Katalog enthält einen allgemeinen Abschnitt, der den Vorschlag bringt, den Tausch von Herbarpflanzen nach dem Werthe der Species vorzunehmen, er bringt ferner die Statuten des Tauschvereines, einen Bericht über das laufende Tausch- jahr, Diagnosen und kritische Bemerkungen (Centaurea Charrelii Haläcsy et Dörfler spec. nov. Macedonien, Viola Allchariensis G. Beck, spec. nov. Macedonien, Viola Arsenica G. Beck spec. nov. Macedonien, Hesperis Dinarica @. Beck spec. nov. Bosnien und Her- cegovina, Salixw Stoderana Dürrnberger hybr. nov. (supercaprea X purpurea) Hinterstoder in Oberösterreich, Orchis intermedia Gadec. (lawiflora X palustris) Fresney, Mentha Mauponii Gadec. Loir. inf. Pornie, M. Mawimilianea F. Schulz var. inclusa Gadee. Loire inf. Pornichet) und enthält eine ausserordentlich reichhaltige Offertenliste. Ein Herbarium, grösstentheils in Böhmen gesammelte und von Üelako vsky bestimmte Pflanzen, im Ganzen über 900 Arten um- fassend, ist billiest zu verkaufen. Auskünfte ertheilt: Josef Häus- ler, Schlosscaplan in Adlerkosteletz, Böhmen. Botanische Forschungsreise, Von Herrn P. Sintenis erhalten wir folgende Zuschrift: „tech nehme mir die Freiheit Ihnen mitzutheilen, dass ich im Begriffe stehe, eine nochmalige botanische Forschungsreise nach Ost- Armenien anzutreten. Sonnabend werde ich mit dem Lloydschiffe von Triest aus nach Trapezunt fahren, alsdann die Hochgebirge zwischen Erzingan und Erzerum zu einem besonderen Sammelgebiete machen. In der Hoffnung einer interessanten Ausbeute mache ich die verehrten Leser Ihrer geschätzten Zeitschrift hiemit auf mein Unternehmen aufmerksam, und füge hinzu, dass die Bestimmung des gesammelten Pflanzenmaterials Herr Baurath Freyn in be- kannter Liebenswürdigkeit übernommen hat und dass derselbe sich auch bereit erklärte, Anmeldungen zur Abnahme meiner Herbarien entgegenzunehmen. Der Preis einer Centurie ist Mk. 25 und ich werde bestrebt sein, den Herren Botanikern reichlich aufgelegte und schön präparirte Exemplare zuzuführen. Im Spätherbst d. J. hoffe ich wieder zurück zu sein. Wien, 3. April 1894. Paul Sintenis.“ 200 Personal-Nachrichten. Hofrath Prof. Dr. Julius Wiesner ist Anfang April von seiner _ Forschungsreise nach Java zurückgekehrt. Prof. Dr. v. Wettstein wurde zum ord. Mitgliede der k. Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher ernannt. Bei der Preisvertheilung der Pariser Akademie der Wissen- schaften für das Jahr 1893 wurde der „Desmazieres-Preis“ (1000 Fres.) dem Botaniker Sauvageau, der „Montagne-Preis“ (1000 Fres.) zu gleichen Theilen den Botanikern Cardot und Gaillard ver- liehen. (Natur.) Der Privatdocent an der Universität Strassburg Dr. L. Jost wurde zum a. 0. Professor ernannt. (Xaturw. Wochenschr.) Dr. Fr. Schütt wurde zum a. 0. Professor der Universität Kiel ernannt. Der Botaniker Henry 0. Forbes wurde zum Director des Museums in Liverpool ernannt. (Naturw. Wochenschr.) Dr. ©. Mattirolo ist zum a. 0. Professor und Director des botanischen Gartens in Bologna ernannt worden. Am 4. März- starb in Stockholm der Botaniker Knut Fredrik Thedenius im Alter von 80 Jahren. (Naturw. Rundschau.) Am 15. Februar d. J. starb in Athen der Botaniker Th. Cha- boisseau im Alter von 66 Jahren. Inhalt der Mai-Nummer. Kränzlin F. Orchödaceae Papuanae. S. 161. — Heinricher E. Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüthenmorphologie. S. 165. — Beyer R. Asplenium lepidum Presl in Nord-Istrien. S. 167. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 169. — Bornmüller J. Nachtrag zu „Florula insulae Thasos“. S. 173. — Matouschek Franz. Die Adventivknospen an den Wedeln von Cystopteris bulbifera (L.) Bernhardi. S. 177. — Sauter Dr. F. Hepaticae aus Tirol. S. 179. — Arnold Dr. F. Lichenologische Fragmente. S. 181. — Litteratur- Uebersicht. S. 184. — Flora von Öesterreich-Ungarn. Fritsch Dr. Karl. Salzburg. S. 191. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 198. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 198. — Botanische Forschungsreise. S. 199. — Personal-Nachrichten. S. 200. Inserat S. 200. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’ s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und III a2 Mark, X—X1ll und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI a 10 Mark. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. INSERAT. Hallier- 30 Bände und Schlechtendal Flora von Deutschland. Generalregister. ganz neu, für den äusserst billigen Preis von 150 Maık zu verkaufen. P. Kruber, Mittelschullehrer, Greiffenberg i. Sch]. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N" 6, Wien, Juni 1894, Wie ist die Pilzgattung Zaestadia jetzt zu bezeichnen ? Von P. Magnus (Berlin). Die Gattung ZLaestadia wurde von Auerswald 1869 in der Hedwigia S. 177 mit folgender Charakteristik begründet: Pyreniis undique clausis membranaceo-cellulosis, simplieibus; ascis absque paraphysibus, 8-sporis, sporis oblongis continuis aut septatis. Er zog dazu L. alnea (Fr.), L. punctoidea (Cooke) und L. Rosae Auersw. Auerswald suchte daher die Gattung Zaestadia nicht durch die Einzelliskeit der Ascosporen, sondern durch den Charakter der Pyrenien (Perithecien) zu unterscheiden. Dass letztere Unterschiede hinfällig sind, haben die späteren Autoren, wie z. B. Saccardo und G. Winter erkannt. Er hatte eben das Ostiolum der Peri- thecien nicht gesehen. Saccardo war wohl der erste, der 1875 in seinem in den Atti della Societä Veneto-Trentina di scienze naturali residente in Padova Vol. IV veröffentlichten Conspecetus generum Pyrenomycetum (S. 6 des Separatabdruckes) die Gattung Zaestadia auf die Sphaerella- artigen Pyrenomyceten mit einzelligen Ascosporen beschränkte. @. Winter, OQudemans und alle neueren Mykologen sind ihm darin gefolgt. Mit Recht hat nun 0. Kuntze 1891 in seiner Revisio generum plantarum, Band II, S. 846, darauf hingewiesen, dass der Name ZLaestadia schon 1832 von C. F. Lessing in seiner Synopsis generum Compositarum earumque dispositionis novae einer heute allgemein anerkannten Compositengattung gegeben worden ist, und dass daher die Pilzgattung diesen Namen nicht behalten kann. Er wählte zu ihrer Bezeichnung den Namen Carla, den Raben- horst 1857 (Flora 1857, S. 382) einer Sphaeriacee auf Oxalis gegeben hatte, die Saccardo in seiner Sylloge Fungorum Vol. I, S. 429 in die Gattung ZLaestadia gestellt hatte. Er bezeichnete Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1894. 16 202 daher 1. c. die Pilzgattung Laestadia als Carlia Rabh. und änderte die Bezeichnung aller bisher bekannten Arten der Pilzgattung Laestadia in Arten von Carlia um. Im Bulletin de la Societe mycologique de France, Tome VIII, 1892, S. 63, haben die Herren P. Viala und L. Ravaz unab- hängig von O. Kuntze ebenfalls dargelegt, dass die Pilzgattung Laestadia aus demselben Grunde einen anderen Namen erhalten muss und nannten sie Guignardia. Ich machte dem gegenüber im Bulletin de la Societe mycologique de France Tome IX. 1893, S. 174 und in Hedwigia 1893, S. 64, darauf aufmerksam, dass 0. Kuntze diese Gattung bereits Carlia benannt habe und sie diesen Namen behalten müsse. Aber Herrn ©. Kuntze theilte ich mit, dass G@. Winter in Hedwigia 1886, S. 20, und in „Die Pilze Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“, 2. Theil, S. 367 und 368, dargestellt hat, dass Carlia Oxwalidis Rabh. gar nicht in die Gattung Zaestadia gehört, sondern in die Gattung Sphaerella und dass Rabenhorst’s Be- schreibung so schlecht ist, dass schon Fuckel in seinen Symbolae myecologieae S. 105 ausführte, dass die Rabenhorst’sche Be- schreibung absolut nicht auf die ihm vorgelegene Pflanze (die er aus Rabenhorst Herb. mycol., Ed. II, Nr. 567, kannte) weder nach specifischen, noch nach generischen Charakteren passt. Fuckel sagt l. c.: „Von der merkwürdigen Beschreibung Rabenhorst’s bei seiner Carlia finde ich keine Spur. Im Uebrigen stimmen dessen Öriginalexemplare genau mit den meinigen überein. Gott weiss, was Rabenhorst da unter dem Mikroskop gehabt!“ — Ich meinte daher, dass die Gattung nicht als Carla Rabh. zu bezeichnen ist. 0. Kuntze zog auch in seiner Revisio generum plantarum III, S. CCLXXXVI, die Benennung Carlia zurück und nahm den Namen Guignardia Viala et Ravaz an. Als ich die vom verstorbenen Prof. Peyritsch in Tirol ge- sammelten Pilze bearbeitete und zusammenstellte, musste ich mich entscheiden, wie ich die von ihm dort gesammelte Zaestadi« rhytismoides (Rabh.) Sacc. bezeichnen sollte. Es trat an mich die Frage heran, ob ich einen neuen Namen mit Guignardia bilden sollte, oder den von O. Kuntze in seiner Revisio plantarum, Pars II mit Carlia gebildeten Namen annehmen sollte. Ich kann dem oben angeführten von OÖ. Kuntze in seiner Revisio plantarum III' gezogenen Schlusse nicht beistimmen. Der Name Carla war 1892 nicht mehr für eine Gattung, oder, wie wir gleich sehen werden, eigentlich schon für die Auerswald’sche Gattung Laestadia vergeben. Denn Carlia Oxalidis Rabh. kann diesen Namen nicht mehr führen, da sie in die von Cesati und de Notaris begründete Gattung Sphuerella gehört, deren Namen C. @. Johanson wegen der Sommerfelt’schen Algengattung Sphaerella, die von Wittrock wieder ans Tageslicht gezogen worden 203 ist, in Mycosphaerella umgeändert hat. Carlia Oxalidis Rabh. muss also heute heissen Mycosphaerella Oxwalidis (Rabh.). Weder Johanson noch irgend Jemand könnte gezwungen werden, den Namen Carla für Sphaerella Ces. et de Not. anzunehmen, da Rabenhorst's Beschreibung ganz andere Charaktere ausdrückt, als dem (Gattungs- begriffe Sphaerella Ces. et de Not. zukommen. Es wäre eine Fälschung, Rabenhorst einen Gattungsbegriff zuzuschreiben, den er nie gehabt hat. Ich brauche, um nicht missverstanden zu werden, wohl kaum hinzuzufügen, dass nicht dasjenige, was von einer absolut falschen Beschreibung gilt und recht ist, auch von einer unvollkommenen Beschreibung älterer Autoren gilt. Un- vollkommene, aber richtige Beschreibungen oder besser gesagt, für ihre Zeit und ihre Hilfsmittel richtige, wenn auch unvollkommene, Beschreibungen sind im Gegensatze zu den auch für ihre Zeit falschen Beschreibungen für jedes streng wissenschaftliche Streben bindend. Nun hat aber H. F. Bonorden 1864 in seinen Abhand- lungen aus dem Gebiete der Mykologie (Aus den Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle, Bd. VIII, 1864) 8. 152 die Gattung Carlia Rabh. aufgenommen und neu und für seine Zeit richtig beschrieben. Er sagt 1. c.: Carlia Rabh. pyreniis eglobosis, minimis, ostiolo simpliei apertis; sporis fusiformibus, ven- tricosis, aseis ceurtis, erassis. (Rabenhorst hatte Flora 1857, S. 282, gesagt: Perithecia minuta subglobosa e macula prominula, Sporae sphaericae, initio toruloidi-concatenatae, episporio erasso brunneo. Asci nulli). In diese Gattung Carlia stellte Bonorden ]. c. Carla Owxalidis Rabh. und Carlia maculiformis, die er fälschlich für Sphaeria maculiformis Fr. hielt. Letztere Art haben sowohl Saccardo wie Winter in die Gattung Laestadia gestellt, und sie Laestadia maculiformis (Bonord.) Sacc. genannt. Man kann daher sagen, dass Bonorden’s Gattung Carlia, nachdem Carlia Owalidis Rabh. zu Mycosphaerella gestellt ist, der bisherigen Pilzgattung Laestadia entspricht. Jedenfalls scheint mir aber, dass, da der Gattungsname Carla keiner Gattung gebührte und an keine andere Gattung vergeben war, die von ©. Kuntze in seiner Revisio generum plantarum, Pars II vorgenommene Umänderung beibehalten werden muss. Die Gattung ist aber nicht als Carlia Rabh. zu bezeichnen, wie das 0. Kuntze gethan hatte, sondern als Carlia (Bonord. emend.) 0. Kuntze. Wenn Auerswald die Perithecien nicht für „undique clausa“ gehalten hätte, so hätte er seine Zaestudia-Arten bei Sphaerella lassen oder für seine Gattung Laestadia den Namen Carlia wählen müssen. 16* 204 Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich. Von H. Braun (Wien). V. Mentha Reissekii H. Braun. Bei Gelegenheit des Studiums der niederösterreichischen Menthen fiel mir eine Mentha aus der Gruppe „Gentiles“ besonders auf. Diese schöne Form, welche in engen Beziehungen zu M. Carinthiaca Host steht, sammelte Herr €. Aust, derzeit k. k. Bezirksrichter in St. Gilgen (Salzburg) im Jahre 1890 auf Sumpfwiesen hinter Wolfs- thal, ferner in Wassergräben zwischen Hainburg und Wolfsthal. dann in Gräben zwischen Deutsch-Altenburge und Hundsheim in Niederösterreich. Es scheint also diese Pflanze in der Umgebung Hainburgs nicht selten vorzukommen. Jedem, der sich mit den Formen der Gattung Mentha nur einigermassen vertraut gemacht hat, fällt diese Mentha durch ihre abweichende Tracht sofort auf, die nähere Untersuchung lehıt, dass sie durch die Gestalt des Kelches, die innen kahle Corolle und insbesonders durch den charakteristischen Melissengeruch den Formen der Gruppe „@Gentiles“ anzuschliessen sei. Ich will nun hier vorerst die Beschreibung der in Rede stehenden Pflanze geben und an diese meine weiteren Ausführungen anschliessen. Mentha e sectio Gentilium. Rhizoma repens. Caules erecti solitarli vel inferne in ramos plus minusve divisi, in inferiore parte saepe rubicundi et pilis albidis reflexis obtecti, superne dense pilosi, in fasciculum sterilem foliorum abeuntes. Petioli satbreves in foliis superioribus subnulli, pilis albidis obtecti. Folia mediocri magnitudinee omnia subaequalia, obovato-elliptica vel deltoidea, infima supra viridia, pilis obteeta, subtus, praecipue in- nervis, pilis albidis obtecta; superiora, supra subtusque pilis albidis vestita in nervis hinc inde rubicunda, basin versus rotundata vel lata rotundata, vel, rarius, subattenuata; apicem versus breviter acuta vel obtusiuscula, in margine argute serrata, dentibus serraturae obtusiusculis ut in Lamio maculato; ad basin integra. Bracteae breviter lanceolatae acutae, albido pilosae. Peduneuli pedilligue pilis sparsis obteeti vel subglabri. Calices campa- nulati-subtubulosi, pilis albidis dense obsiti, dentibus acutis triangularıbus dense albido-ciliatis; rubescentes vel virentes. Corolla pallide violacea, extus et ad faucem pilosa, intus glabra. Nueuli subfusci, verrucosi. Tota planta gravem spirat odorem ut Melissa officinalis. Dimensiones: Folia 20—30mm longa, 10— 20mm lata. Habitat in fossis viarum et in pratis udis ad oppidum Hainburg Austriae inferioris. Ich will hier in erster Linie die in Rede stehende Form mit den Arten und Formen aus der Gruppe „Eugentiles“ vergleichen, obzwar diese nicht die grösste Verwandtschaft zu derselben zeigen. 205 Von M. gentilis L. (Fries) var. typica unterscheidet sie sich durch die wohl groben, aber nicht scharf spitzig gesägten Blätter mit dreieckig-stumpflichen und etwas dicklichen Sägezähnen, die dicht behaarten Kelche und eine, durch die differente Blattform be- dingte andere Tracht, durch eben diese Merkmale ist sie von M. gentilis var. latifolia Wirtg. die überdies grösstentheils kahle Kelche besitzt, verschieden. Mentha strieta Beck und M. Schierliana H. Braun unter- scheiden sich theils durch andere Serratur, theils durch die Be- kleidung der Axentheile, beide durch kahle, oder nur im oberen Theile behaarte Kelche; sie sind hier, als zu anderen Sectionen ge- hörig, gar nicht weiter mit M. Reissekii in Parallele zu ziehen. Die typische M. Andersoniana H. Braun unterscheidet sich ebenfalls von der neu beschriebenen Form durch scharfe und tief-spitze Serratur der Blätter, dünner behaarte kurzglockige Kelche, den anderen Zu- schnitt der Blätter ete. Von M. triemarginata Strail. (Essai de classif. et descript. des Menthes du Belge in Bull. Soc. roy. de Belg. XXVII, p. 81 (1887), ist letztere durch nicht oval-oblonge, oberseits nicht mit langen Haaren bekleidete Blätter, die Gestalt der Kelche etc. ver- schieden. Ebenso unterscheidet sich M. subtomentosa Strail. ibid. p. 159 leicht durch oberseits fast filzige Blätter, die undeutlich, fast gekerbt — gesägt sind, und kleine glockenförmige Kelche. Die meiste Verwandtschaft zu M. Reissekü H. Braun zeigt eine Form, welche ich in meiner Arbeit „Ueber einige Arten und Formen der Gattung Mentha“ in Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesell- schaft S. 485 (1890) unter der Art: M. Andersoniana H. Braun erwähnt habe. Diese Pflanze sammelte A. v. Kerner: „in agris montis Jauerling“, in Niederösterreich und sie liegt in seinem Herbare unter der Nummer 2077 auf. Handschriftlich bemerkte A. v. Kerner noch auf der Etiquette: „vielleicht M. gentilis“. Diese Pflanze zeichnet sich durch beborsteten aufrechten Stengel, eirunde, rautenförmige, sehr kurz gestielte Blätter, welche zum Blattstiel kurz verschmälert oder etwas zugerundet sind, kurz zugespitzt, ober- seits nicht dicht behaart, unterseits vorwiegend auf der Nervatur behaart sind, aus. Serratur spitz, ziemlich scharf, Blätter am Stengel alle ziemlich gleich gross, von papierdünner Consistenz. Deekblätter lanzettlich mit langen Haaren bewimpert. Pedicellen fast kahl oder zerstreut behaart. Kelche von langen weissen Haaren zottig, gegen die Basis wenig behaart. Kelehzähne stumpflich, dreieckig, langzottig weisslich behaart. Corollen aussen behaart. Die Mentha Reissekii H. Braun und die eben besprochene Form, welche ich vorläufig 7. Quadica H. Braun, benenne, sind derart verwandt, dass sie, obwohl habituell ziemlich verschieden, kaum in allen Fällen scharf auseinander- gehalten werden können. Die unterscheidenden Merkmale zwischen beiden sind hauptsächlich in der Serratur, die bei M. Reissekii viel gröber und stumpfer ist, in den stärker behaarten Blattstielen der dick- lichen Consistenz der im Allgemeinen stärker behaarten Blätter, und vor Allem in den etwas spitzeren, kürzer zottigen Kelchzähnen der letzteren 206 Form gelegen. Beide eben besprochene Formen zeigen nun, wie schon Eingangs erwähnt, die grösste Verwandtschaft zu den Original- exemplaren der M. Carinthiaca Host, welche im Herbare des k. k. naturhistorischen Hofmuseum aufbewahrt werden, und die man in meiner Arbeit l. ec. p. 490 beschrieben findet. Die Unterschiede dieser Art gegenüber der M. Reissekiü H. Braun bestehen etwa kurz in folgenden Merkmalen. Vor Allem unter- scheidet sich M. Carinthiaca Host Herb. von M. Reissekii H. Braun durch beiderseits dicht behaarte, rückwärts langhaarige Blätter, welche gegen die Spitze zu scharf spitz gesägt sind, durch spitzere Kelchzähne; im Uebrigen stimmt diese Pflanze in allen Theilen mit M. Reissekii H. Braun völlig überein. Host beschreibt in seiner Flora austriaca die M. Carinthiaca unter andern mit: „M. floribus verticillatis, foliis hirsutis rugosis, in- ferioribus oblongo-ovatis, caule ramoso-erecto, pedicellis subglabris, staminibus corolla brevioribus.“ „In Carinthia, in humidis inter Villach et Bleiberg;“ ferner: „Caulis erectus, ramosus, setis longis deflexis tectus. Folia hirsuta, obtusa, .... breviter petiolata, superioria sessilia, ovata. Calix hirsutus, calicis dentes acuminati.“ Die Stelle: „Folia ...Tugosa“ ist etwas auffallend, allein auch bei M. Reissekii er- scheinen die Blätter an der Unterseite durch die eingesenkten, secundären Gefässbündelstränge etwas runzelig. Wenn man die drei Racen, welche innerhalb der Gruppe der „Gentiles“ unter dem gemeinschaftlichen Namen „M. Carinthiaca Host“ zusammengefasst werden können, kurz charakterisiren will, ergibt sich folgende Uebersicht. Mentha Carinthiaca Host. M. Carinthiaca Host typ. | M. Reissekii H. Braun. M. Quadica H. Braun. Stengel dicht mit steiflich zurückgekrümm- ten Haaren bekleidet. Blätter, sitzend, dicht behaart, Blattstiele breit zuge- schweift, breit eiförmig- | länglich bis eiförmig rau- tenförmig, mit spitzen Sägezähnen, gross die oberen | beiderseits zum | eylindrisch-glockig, dicht zottig mit spitzen oder | zugespitzten Kelchzäh- nen. oder oder mittelgross, Kelche | Stengel im unteren Theile wenig behaart, im oberen Theile # dicht be- haart. Blätter, die oberen fast sitzend oberseits # dicht behaart, unter- seits vornehmlich an den Nerven behaart, zum Blattstiel zugerundet zugeschweift, ei- rautenförmig mit tiefer Serratur, Sägezähne dreieckig-stumpf- lich, sensichetssschart spitz, wie bei neben- stehender Form. Blätter mittelgross, von dick- licher Consistenz. Kelche cylindrisch- glockig, dicht zottig, Kelchzähne dreieckig- spitz. Stengel wie bei M. Reissekü H. Braun be- kleidet. Blätter alle kurz ge- stielt, zum Blattstiel zu- geschweift, oberseits be- haart, unterseits vor- nehmlich an den Nerven behaart, von dünner Consistenz, Serratur spitz, weni- ger tief wie bei beiden nebenstehenden Formen mittelgross. Kelche glockig mit dreieckig kurzen, etwas spitzen oder fast stumpflichen Kelchzähnen, dicht weiss- zottig behaart; Behaa- rung dichter als bei M. Reisseküü H. Braun. 207 Ueber die Verbreitung der Formen der Gattung Mentha inner- halb der österreichisch-ungarischen Monarchie weiss man überhaupt nur wenig, was bei dem geringen Interesse, welches man bislang den interessanten Formen dieser Gattung entgegenbrachte, wohl nicht überraschen darf. So kenne ich denn auch von den vorerwähnten Formen innerhalb der Gruppe „Carinthiaca“ nur wenige Standorte, und weiss auch zufolge dessen über die Verbreitung derselben nur Dürftiges zu berichten. Mentha Carinthiaca Host f. typica, liegt mir aus Kärnten, Südtirol. Südsteiermark, Krain und Croatien vor, eine Form über welche ich des kümmerlichen Materiales halber noch nicht ins Klare kommen konnte, aus dem Eisenburger Comitate. M. Carinthiaca Host var. Quadica H. Braun kenne ich vom Jauerling in Niederösterreich, M. Reissekii H.Braun, aus der Umgebung Hainburgs. Letztgenannte Form dürfte jedenfalls noch im Gebiete der Press- burger Flora oder im angrenzenden Wieselburger Comitate West- ungarns gefunden werden. Das Verbindungsglied der Formen der M. Carinthiaca Host mit den Formen der M. gentilis L. (Fries), die M. Andersoniana H. Braun bewohnt Schweden, Norwegen und Schottland. Jedenfalls ist es von grossem Interesse, dass For- men, welche sich aufs Engste der M. Carinthiaca Host an- schliessen, auch in Niederösterreich aufgefunden wurden; es zeigt dies, wie viel noch zur Klarstellung der bisher so arg vernachlässigten interessanten Formen der Gattung Mentha, selbst in Niederösterreich noch, zu geschehen hat. Ich habe diese schöne Mentha zum Ge- dächtnisse an Dr. Siegfried Reissek benannt, der sich vielfache Verdienste um die Flora der niederösterreichischen Donaugegenden erwarb. Geboren am 11. April 1819 zu Teschen, wurde er 1838 Volontär des botanischen Hofcabinettes, 1845 Custos-Adjunct, 1867 erster Custos daselbst, 1848 correspondirendes Mitglied der k. k. Akademie der Wissenschaften. Seine Publicationen finden sich im Be- richte über die feierliche Sitzung der k. k. Akademie der Wissen- schaften 1872, Seite 76—80 (nach Angaben des Dr. H. W. keichardt), zusammengestellt, nach dieser Quelle verfasste auch Wurzbach im biographischen Lexikon XXV, p. 254—256 (1876), die Biographie. In der Bibliothek der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums wird ein umfangreiches Manu- script von Dr. Reissek über die Vegetationsverhältnisse der Donauinseln in Niederösterreich mit einem Verzeichniss der Gefäss- pflanzen, welche auf der Strecke zwischen Klosterneuburg und der Lobau auf den Inseln wachsen, aufbewahrt. Daselbst finden sich interessante und werthvolle Daten über Entstehen und Vergehen der Pflanzen auf dem Terrain der Donauinseln und Sandbänke, und über das Zusammenleben derselben. Einzelne Abschnitte aus diesem Manuscripte hat Reissek schon früher publieirt wie die „Vegetations- geschichte des Rohres an der Donan“ in Verh. der k. k. zool. bot. (tesellschaft IX. Abhandl. Seite 55—74 (1859). Er starb den 9. No- 208 vember 1871. Sein gänzlich verwahrlostes Grab mit dem schönen Denkstein, welchen ihm die Mitglieder der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft seinerzeit widmeten, befindet sich auf dem St. Marxer Fried- hofe zu Wien. Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). (Fortsetzung. !) Dendrobium Lawesii F. v. Müll. (Pedilonum). Caulibus secundariis aggregatis gracilibus distichophyllis. Foliis ovatis acumi- natis ad 6 cm longis, basi ad 2 cm latis papyraceis, internodiis brevi- bus sub anthesi rugosis, racemis paucifloris congestis capitatisve bracteis ovatis acutis cymbiformibus petaloideis (pallide purpureis?) quam pedicelli ter vel quater brevioribus. Sepalo dorsali petalisque paulo minoribus lanceolatis acutis, petalis lateralibus supra late tri- angulis obtusis, infra in pseudocalear maximum comutum apice acutum antice ad °/, longitudinis celausum coalitis, labello e basi angustissima sensim dilatato limbo lacero-dentato inflexo, dentibus laciniisve valde conspicuis ipsis serrulatis, eynostemii dente postico acuto lateralibus obtusioribus. — Flores rosei illis Dendrobii Moh- liani Rehb. f. aequimagni 3 cm longi antice 1 cm diametro. Labellum album. Dendrobium Lawesii F. v. Müller in Melbourne Chemist, June 1884. Neu-Guinea. 2 Exemplare ohne genauere Angabe des Stand- ortes. — Rever. F. Chalmers, 1 Exemplar Bourauarri-Sayer. Dieses sehr schöne Dendrobium gehört zu der kleinen Gruppe der „Pedilonum“ und zwar in den Formenkreis des D. Mohlianum Rehb. £., welches auf den Fidji-Inseln gesammelt wurde. Der Haupt- unterschied liegt in dem Bau des Labellum, welches bei D. Moh- lianum am Rande kaum gezähnelt, hier aber in grosse Fetzen zer- schlitzt ist, deren Ränder wiederum gezähnelt sind. Dazu kommen schmale Petalen, ein gedrängter Blüthenstand und ganz andere viel kürzere und breitere Blätter. Da beide Exemplare diese Merkmale völlig identisch zeigten, können sie systematischen Werth bean- spruchen. Das eine Exemplar hatte nur die Notiz: Neu-Guinea. Das andere enthielt die Notiz „Native Teachers, Rever. Jos. Chalmers, 1880“. Die Reisen des Missionärs Chalmers erstreckten sich über das ganze Küstengebiet im Süden und Südosten von Neu-Guinea; wie weit er in die Berge vorgedrungen ist, konnte ich nicht erfahren. D. Mohlianum Roehb.‘f. wächst auf den Fidji-Inseln „in summis montibus insularum“. ') Vergl. Nr..5, S. 161. 209 Ich habe die Pflanze noch einmal beschrieben, da die Zeitung, in welcher sie zuerst publieirt wurde — „The Melbourne Chemist“ — in Europa kaum sehr verbreitet sein dürfte. Coelogyne M’Donaldi F. v. Müll. et Krzl. Caule pri- mario vel rhizomate repente, secundarlis aggregatis hexapteris ob- longis curvatulis (an semper?) caulibus recentioribus cataphyllis in folia grandescentibus ovatis acutis vestitis; foliis 2 illis Stanhopeae cujusdam valde similibus, racemo inter folia jam immatura oriente breviore, fractiflexo paucifloro (unifloro cum bractea inani in speci- mine nostro) bractea lanceolata cymbiformi decidua. Sepalis ovato lanceolatis acuminatis plus minusve cymbiformibus, petalis linearibus acutis aequilongis, labelli aequilongi lobis lateralibus semioblongis antice rotundatis totius labelli vix dimidium aequantibus, lobo inter- medio obovato oblongo antice obtuse acuto margine undulato, toto disco ex ipsa basi lineis 5 elevatis undulatis longioribus (interpositis minoribus quibusdam verrucisque crebris) plus minus paralielis ad lobi intermedii medium usque sensim evanescentibus, gynostemio recto apice energice deflexo et ibi trilobo. — Totus floss 8 cm (3-pollie.) diametro, sepala petalaque pallide viridula parce fusco punctata labellum subtus pallidum, supra fulvido-carneum apicem versus pallescens, gynostemium pallide viridulum. Aus dem botanischen Garten von Melbourne durch Herrn Baron F. v. Müller erhalten, die Blüthe getrocknet, die Pflanze lebend. Es ist ganz zweifellos der Blüthe nach eine Art aus der Gruppe, welche bisher aus ©. Mayeriana Rcehb. f, €. pandurata Lindl., Ö©. asperata Lindl. und ©. Parishii Rehb. f. besteht. Der Blüthen- schaft ist indessen ohne die charakteristischen Niederblätter am Grunde. Die Blüthen stehen an Grösse nur denen von (©. pandurata nach, übertreffen aber alle anderen dieser Gruppe. Die grüne Farbe der Sepalen und Petalen, im Gegensatze zu dem dunkel fleisch- farbigen Labellum ergibt einen, wenn auch nicht gerade schönen, doch jedenfalls sehr eigenartigen Farbencontrast. Die Herkunft der Pflanze ist nicht ganz sicher. Sie wurde von Rev. M’Donald ge- sammelt und stammt wahrscheinlich von den Neuen Hebriden, jeden- falls aber von einer der im Osten des australischen Festlandes ge- legenen Inseln. Acianthus cymbalariaefolius F. v. Müll. und Kızl. Bulbis minutis pisi parvi magnitudine, caulibus tenuissimis filifor- mibus monophyllis foliis illis Linariae Cymbalariae et magnitudine et eircuitu quam maxime similibus, scapo supra nudo uni v. bifloro bracteis ovatis acutis quam pedicelli et ovaria longioribus. Sepalis linearibus acuminatis petalis oblongis ter latioribus acuminatis trinerviis, labello lineari acuminatissimo, linea crassa e tubereulis numerosissimis minutis composita a basi fere apicem usque decur- 210 rente; gynostemio sigmoideo v. eycnochiformi a basi medium usque marginato. Sepala petala labellum 12cm longa. Neu-Öaledonien leg. Roberts 1886. Ein zartes Pflänzchen mit fadendünnen Stengeln und je einem Blatte, welcher an den blühenden Exemplaren völlig denen von Linaria Cymbalaria gleicht, an den nicht blühenden waren die Kerbungen etwas weniger tief. Die einzige Blüthe, welche mir zur Verfügung stand, war die unbefruchtet gebliebene obere Blüthe eines Exemplares, welches eine schon völlig reife Kapsel trug. Da an einigen anderen Kapseln Ueberreste von Blüthen sassen, welche auch nicht viel besser aussahen, so scheint es, dass die Perigone sich nach dem Abblühen nicht sehr ändern. und ich habe deshalb die Diagnose nach dieser einzigen ganz vollständigen Blüthe entworfen. Möglich wäre es. dass ich die Breitenverhältnisse etwas unterschätzt hätte. Die kleinen Wärzchen auf der Mittellinie der Lippe haben grosse Aehnlichkeit mit denen von Acianthus fornicatus R. Br., nur sind sie etwas länger (c. Endlicher Icon. gen. plant. tab. 16, ©. 13). Mit den beiden anderen Acianthus-Arten Neu-Caledonien Acianthus elegans Rehb. f. und Acianthus atepalus Rehb. f., welche unter einander völlig unähnlich sind, hat unsere Art nicht die geringste Aehnlichkeit. Cirrhopetalum LayardiF.v. Müll. und Krzl. Rhizomate? — bulbo? — folio oblongo obtuse bilobo in pedicellum 2cm longum attenuato ipso (1. e. Jamina) Ilcm longo, 3 cm lato, scapo paullum breviore gracili nutante cataphyllis 3 brevibus lanceolatis acutis instructo, paucifloro (floribus 3 in specimine nostro) bracteis miuu- tissimis. Sepalo dorsali circuitu oblongo obtuso cucullato, nervo mediano dorso in aristam sepalo fex aequilongam producto, sepalis lateralibus pone basin rotundato-dilatatis longe triangulis acuminatis plus minusvo conglutinatis, petalis oblongo-linearibus obtusis dense pustulatis (!) margine crinitis, labelli hypochilio lineari valde cur- vato, epichilio basi lata deinde angustata margine reflexo antice (margine scilic.) verrucoso denticulato, gynostemii dente postico brevi, dentibus lateralibus longissimis cirrhatis. — Totus flos (sine pedicello) 25cm longus. Neu-Caledonien leg. Leopold Layard. Exam. specim. eulta. Eine durch die dicken mit rothen Pusteln besetzten Petalen höchst ausgezeichnete Art. Habituell erinnert sie am meisten an das aus Hongkong stammende ©. delitescens (W. Hance) A. Rolfe. Der Fuss der Säule ist in der bekannten Art aufwärts gebogen aber auffallend schmal, das Epichilium setzt sich mit einer verhältniss- mässig breiten dreieckigen Basis an, um sich alsdann allmählich nach vorne zu verschmälern, der Rand ist nach unten umgeschlagen und am Rande wenigstens in der vorderen Hälfte durch vorspringende Wärzchen leicht gezähnelt. Die Säule hat beiderseits einen weit vor- gezogenen grannenförmigen Zahn. Das einzige mir zur Verfügung stehende Exemplar war von einem Herrn Rob. Layard auf Neu- 211 Caledonien gesammelt und einem dort lebenden Herrn Roberts segehen. bei welchem es zur Blüthe kam. Vandopsis Chalmersiana F. v. Müll. et Krzl. Planta robusta. Caule digitum crasso. vaginis (internodiisve) 4 cm longis, foliis rigidis late linearibus vel lineari-oblongis ad 24 cm longis, 4 cm latis apice bilobis utrinque obtusatis, racemo deflexo foliis sub- aequilongo paucifloro squamis bracteiformibus 2 vel 3 vestito, bracteis late ovatis obtusiusculis quam ovaria longioribus. Floribus illis V. lissochiloides Pfitz. omnino similibus multo tamen minoribus. Se- palis petalisque conformibus cuneato-obovatis obtusis leviter concavis, labelli medio saccati lobis lateralibus minoribus rotundatis arrectis, lobo intermedio compresso solido sulcato apice ipso paullulum di- latato emarginatoque, callo longitudinali basi inter lobos laterales, dente brevi acuto in medio, toto labello a latere viso eodem pecu- liari modo curvato ac in Vandops. lissochiloide, gynostemio perbrevi generis. — Totus flos cireiter 1 cm diametro, de colore nihil constat. Südost-Neu-Guinea, coll. Rev. J. Chalmers, 1878. Die Pflanze ist eine robuste stattliche Vandee und ganz dar- nach angethan, Sammler irre zu führen, welche irgend eine schätz- bare Vanda oder Aerides in ihr zu vermuthen berechtigt sind. Die Blüthenstände sind in höchst merkwürdiger Weise abwärts gebogen, woran indessen das Gewicht der 8S—10 winzigen Blumen nicht schuld ist. Die Blüthen selbst sind auf und nieder betrachtet eine auf 1 cm verkleinerte Ausgabe derer der sattsam bekannten Van- dopsis lissochiloides Pfitzer, welche Jahrzehnte lang unter dem Namen Fieldia lissochiloides Gaudich. der Stolz derjenigen Sammlungen war, welche sich eines gut besetzten indischen Orchideenhauses rühmen durften. Das Labellum zeigt, von der Seite gesehen, bei beiden Arten dieselben Krümmungen, von oben gesehen, denselben schmalen Grundriss und einen ganz ähnlich gebauten zahnähnlichen Höcker, abweichend ist die Form der Seitenlappen, des Callus am Grunde der Lippe und die Spitze des Mittellappens, welche ganz vom in eine schmale dünne, schwach ausgerandete Platte ausgeht. Die Textur der Blüthe ist im Leben jedenfalls knorpelig und im getrockneten Zustande fast hornig. Earina Samoensium F. v. Müll. et Krzl. (Sceptrum). Caule basi ipsa foliis paueis vestito, vaginis foliorum satis longis oblique abscissis, foliis ipsis linearibus apice obtusis vix bilobulis strietis ad 50 cm longis (cum vagina) 1'5 cm latis vel vix latioribus, scapo 75 cm alto uno tantum folio in basi ipsa vestito ceterum nudo subcompresso, racemo disticho multifloro, ramulis distichis, bracteis ramulorum triangulis acutis brunneis basi ustulatis quam ramuli ter vel quater brevioribus, ramuli bracteis floriferis 4—5 in ramulo quoque latissimis apice semper bifidis ibique ustulatis vel nigro-punctatis, ovariis bracteas multo excedentibus tortis costatis. 212 Sepalo dorsali oblongo cucullato obtuso, lateralibus ovario insertis ovato-oblongis dorso carinatis acutis, petalis minoribus late oblongis obtusis, labello omnino integro antice deflexo cochleato sacculo amplo margine antice minutissime undulato, gynostemio graeili eur- vato androclinio profundo anthera plana perfecte biloculari polliniis pulverulentis fragilibus. — Totus flos subelausus 3 mm longus, flaveo-rubellus. Samoa-Inseln — Upolu, Apia auf Bäumen leg. Betcke, 24. November 1880, Nr. 55. (Fortsetzung folgt.) Nachtrag zu „Florula insulae Thasos“, Von J. Bornmüller (Weimar). (Schluss. !) Pyrola chlorantha Swartz in Kiefernwäldern des Monte Trapeza. *P, secunda L. Tannenwälder des Athos. Erythraea Oentaurium Pers. bei Limenas in typischer Form, nicht etwa E. Cent. subspee. (an var.?) E. Turcica Velen. 1887, Flor. Bulg. p. 385 „braeteis et calyeis laciniis, quae in alas pedun- culorum hyalinas decurrunt, dense glandulosis“, welche ich aus Klein- asien von Amasia als E. Centaurium unter no. 1236b (pl. exsicec. Anal: Orient. a. 1889) vertheilt habe. E. Tureica Velen. ist weiter verbreitet gegen Osten bis nach Armenia Minor (prope Zara aıl Halyn flavium, I. Bornm., Iter Persieotureicum 1892—93, no. 3438) und Nord-Syrien (prope Aintab et Marasch leg. el. Haussknecht) gegen Westen bis nach Sardinien (Belegexemplare im Herbar Hauss- knecht!) Myosotis Idaea Boiss. et Heldr. in einer sehr grossblumigen Form (var. Cadmea Boiss. Flor. Or.) sehr häufig in den hochgelegenen Kiefernwaldungen des Hypsariogebirges (= M. silvatica exsice. et Hal. loc. eit. p. 419). * Echinospermum Lappula L. am Athos. Veronica praeco® All. bei Limenas auf Thasos. Ajuga Chia (Poir.) Flor. Or. exel. var. (= 4. Chamaepitys L. var. grandiflora Vis.) steinige Orte bei Theologos. Salvia alpestris Haussk. (Nym. consp. addit. p. 248) ex autore (= 5. argentea var. alpina Heldr. von Euböa) stimmt mit der Pflanze von Pindus und Euböa völlig überein; wächst auf dem höchsten Plateau des- Monte Elias auf Thasos 900—1000 m s. m., durch anderes Indumentum und Blattgestalt gut charakterisirt. ') Vergl. Nr. 5. Seite 173. 213 S. argentea L., zumindesten in typischer Form, ist aus der Florula insulae Thasos wiederum zu streichen. Salvia Verbenaca L. bei Limenas. Lamium amplexicaule L. bei Limenas häufig. Stachys Germanica L. var. calyceis lacinüis elongatis subulatis, buschige Orte auf Thasos (bei Limenas). * Phlomis Samia L. spec. plant. Ill. p. 819. f. typica; auf dem Athos besonders in der mittleren Waldregion sehr häufig; syn. Ph. Samia L. var. Graeca Bornm. in Oesterr. botan. Zeitschr. 1892, p. 116. Da in der Wildenow’schen Ausgabe der Species plantarum (1800) tom. III, p. 120 nur Nordafrika und nicht Samos oder Griechenland als Heimat der P. Samia L. angeführt wird, verfiel ich auf den Irrthum, die abweichende Varietät Algiers, P. Samia L. ß. Algeriana DC. als den Typus zu betrachten. Ballota nigra L. Ruderalplätze der Nordseite. Olinopodium vulgare L. trockene Wälder bei Theologos. Lysimachia punctata L. schattige Abhänge der Ostseite (Potamia). Anagallis arvensis L. Aecker (= B. bei Limenas.) Asterolinum stellatum L. bei Limenas. Oyclamen Coum Mill.? in Platanenwäldern zwischen Potamia und Theologos; nur Blätter angetroffen („folia orbiculata integra“), ausserdem €. Neapolitanum Ten. auf dem Mont Elias. Primula suaveolens Bert. auf dem Hypsariogebirge, sowohl auf dem Monte Elias als auf dem Monte Trapeza. Chenopodium Botrys L. bei Limenas. Rumex obtusifolius L. bei Limenas. *R. tuberosus L. bei Kerasia auf dem Athos. Polygonum pulchellum Loisl. bei Potamia. Aristolochia Clematitis L. in Hecken und Weinbergen (bei Limenas,.) Euphorbia helioscopia L. tr. Orte, überall. E. Wulfeni Hpp., bei Theologos; auch bei Cavala am Fest- land; dies die einzigen Plätze im Osten der Balkanhalbinsel, somit neu für Boissiers Gebiet der Flora Orientalis. Populus alba X tremula — P. canescens Sm., nicht identisch mit P. Graeca Griseb. Spieil. II. p. 345 (non Aiton), welche nach genauen Beobachtungen am classischen Standorte mit aller Gewiss- heit nichts anders sein kann, als eine Jugendform, resp. forma putata der in solchem Zustande der P. tremuloides Mchx. (= P. Graeca Ait. aus Amerika) äusserst ähnlich sehenden P. tremula L. Beleg- exemplare liegen in Grisebach’s Herbar nicht vor. Populus tremula L. bildet auf der Athos-Halbinsel an feuchten Abhängen der sub- alpinen Südosthänge ausgedehnte hainartige Bestände, die häufig geschlagen werden. Solche zeigen besonders an den überhängenden Endtrieben immer noch die eiförmigen, spitzen, am Rande nur säge- 214 zähnigen Blätter, wie sie die jungen Sprösslinge besitzen. Das gleiche Verhältniss findet bekanntlich bei Populus Euphratica Oliv. statt, pflegen doch auch die älteren Exemplare von Populus alba beim Frühjahrstrieb nur ungetheilte, schwachbefilzte, häufig gänzlich ver- kahlende Blätter (= E. Bachofenii Wierzb.) hervorzubringen, während erst beim zweiten Triebe wieder die tiefgelappten weissfilzigen Blätter erscheinen. Populus alba tremula beobachteten wir in einem alten Exemplar bei Limenas auf Thasos (exsice. no. 118). Abies Apollinis Lk. in etlichen Hundert Individuen am Nord- hange des Hypsariogebirges am Wege von Potamia nach Theologos. Da nur zu einem einzigen sterilen Baum zu gelangen möglich war und Zapfen nicht eingebracht wurden, dürfte die Determination als zweifelhaft erscheinen. Jedoch stimmen die Zweige völlig mit denen von Athos und Olymp (A. Apollinis Lk.!) überein (zugespitzte! nicht ausgerandete Nadeln!) so dass diese meine Annahme, ent- gegen der Herrn Dr. von Halacsy’s (loc. eit. p. 22 a. 1893) völ- lige Berechtigung hat. Die ihr verwandte A. Nordmanniana Stev. wurde von mir 1886 auf dem bithynischen Olymp als westlichste Station ihres Verbreitungsgebietes aufgefunden; sie stimmt völlig mit der Pflanze aus Paphlagonien (legi 1889 und 1890, ferner Sintenis 1891) überein. Die instructiven Zapfen mit „bracteis a basi stipitata spathulatis fere orbiculatis apice denticulatis et retusis“ lassen jeden weiteren Zweifel über die nord-anatolische Edeltanne fallen, während die Athos-Tanne durch „bracteis apice spathulatis“ sofort als A. Apollinis Lk. gekennzeichnet ist. Ob auf dem bithynischen Olymp 4A. Equi Trojami Aschers. et Sint. ebenfalls vertreten ist, bleibt dahingestellt, so lange von der zweiten dort vorkommenden (schmalnadeligen) Edeltanne nicht Zapfen zum Vergleiche vorliegen; die sterilen Zweige gleichen aber ungemein der trojanischen Tanne, von welcher mir Belegexemplare im Herbar Haussknecht zugänglich waren. Iris Balkana Jka. (?) auf dem Marmorplateau des Hypsario- gebirges auf der Spitze des Monte Elias ca. 1000 m s. m.; leider zu dürftige Exemplare „ovario pedicellato“. Crocus puchellus Herb., auf der Höhe des Hypsariogebirges am 23. Mai nur in Fruchtexemplaren angetroffen. Die im Herbst im Garten Herrn Leichtlin’s in Baden zur Blüthe gelangten Exemplare liessen nach @. Maw’s Monographie Tab. LXV bestimmt ©. pulchellus Herb. erkennen („filamenta patenti-hispida“ und nicht kahl wie bei (©. speciosus MB, ferner Grund des Perigons gelb, nicht gleichfarbig!). Oft kleinblumige und dadurch dem Cr. pul- chellus sehr ähnlich gestaltete Formen von €. speciosus MB. sind in den Bergen von Amasia im südlichen Pontus sehr häufig. Leicht kenntlich ist ©. speciosus im nichtblühenden Zustande an den silber- weissen inneren Häuten des Cormus. 215 Galanthus Graecus Orph. (= @. gracilis Celak. sec. el. Beck), an steinigen Abhängen der höchsten Kuppen des Hypsariogebirges, besonders am Mte. Elias, ferner im Geröll und in den Spalten der nach Norden senkrecht abfallenden, von Sawifraga porophylla Bert., Arabis bryoides Boiss. ete. bewohnten Felswände bei ca. 900 m s. m.; einzige aus dem Archipel bekannte G@alanthus-Art (Chios.). Zwiebeln von Thasos befinden sich in Cultur bei Herrn Leichtlin in Baden; vor sämmtlichen in Cultur befindlichen Schneeglöckchen-Arten soll die Thasospflanze durch völlige kugelrunde Früchte gekennzeichnet sein. Die von mir (plant. exsice. Anatoliae orient. a. 1389, no. 1) als Galanthus Fosteri Bak. vertheilten Exemplare aus den Bergen von Amasia (ex loco classico) gehören nur z. T. genannter Art an, grösstentheils mögen es (nach briefl. Mittheil. d. Herrn Dr. G. v. Beck) G. Graecus Orph. sein, welche in der niederen Bergregion, z. B. am Logman über Amasia, sehr häufig ist, während @. Fosteri Bak. in den höheren Gebirgen, z. B. des Sana-dagh, massenhaft auftritt. Die von mir in grosser Menge eingeführten und Herrn Leichtlin übergebenen Zwiebeln entstammen fast ausschliesslich dem Sana-dagh, die Exsiccaten aber verschiedenen Plätzen. Convallaria majalis L., m Wäldern des Mte. Trapeza im Ge- biete der „Flora Orientalis* selten; auch bei Hagios Dionysios im thessalischen Olymp. Fritillaria Pontica Wahl. Felsige schattige Nordabhänge des Mte. Trapeza bei ca. 900m s. m.; neu für die ägäische Inselflora. Eine andere Fritillaria fand sich im Oelwald bei Potamia-Skala vereinzelt vor, jedoch verblüht und unbestimmbar; auch bei Kerasia auf dem Athos findet sich in den Laubwäldern eine Fritillaria. in zahllosen Mengen, die in Cultur gebracht von Herrn Leichtlin als Fritillaria Guiccardii Heldr. et Sart. erkannt wurde. Dracunculus vulgaris Sch., sehr häufig im nördlichen Theil der Insel in Weingärten und im grasigen Hügelland. Alopecurus agrestis L., auf Ackerland bei Limenas. Bromus tectorum L., an Wegen. * Stipa Grafiana Stev. (St. pennata exs. Hal. loc. eit. 1893, no. I), im Hochgebirge des Athoskegels; diese Correetur verdanke ich Herrn Dr. Velenovsky. Da Boissier weder das von Sib- thorp noch von Frivaldszky am Athos gesammelte Exemplar ein- gesehen hat, erscheint es fraglich, ob Stipa pennata überhaupt auf dem Athos vorkommt, zumal St. Grafiana Stev. am Athos so häufig ist, dass sie nicht von Sibthorp und Frivaldszky übersehen werden konnte. * Ooleosporium Campanulae (Pers.)') auf Campanula rupestrisS.S. am Kloster Lavra auf Hagion Oros; ferner auf Campanula versi- color S.S. am Fusse des Olymp (Thessal.). ') Herr Prof. P. Magnus hatte die Güte, die Pilze zu bestimmen. 216 * Puceinia Malvacearum Mont., auf Malva erecta Prsl.; bei Dede-aghatsch an der thracischen Küste und bei Limenas auf Thasos. Puceinia Pimpinellae (Str.) auf Smyrnium Orphanidis Boiss. Burgberg bei Limenas. *Uromyces Ficariae (Schum) auf Ficaria verna Huds. bei Philippopel. *Uredo zu Uromyces Terebinthi (= Pileolaria Terebinthi Cast.) auf Pistacia Lentiscus L., am Fusse des Olymp. *Tromyces Anthyllidis Grev. auf Coronilla emeroides Boiss., am Fusse des Olymp (bei Lithochori). *Ustilago Tritiei (Pers.) auf Triticum vulgare L. bei Dede- aghatsch an der thracischen Küste. * Gymnosporangium clavariaeforme (Jaeq.), das Aecidium auf Crataegus Azarella Griseb., am Fusse des thessalischen Olymp, ferner auf Orat. monogyna Jaeq. am Athos bei Kerasia. * Aecidium Euphorbiae Gmel. auf Euphorbia Cyparissias L. bei Sofia und Philippopel. * Albugo candida (Pers.) bei Dede-aghatsch auf Brassica. Weimar, 5. März 1894. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XV. Vier für die bulgarische Flora neue Pflanzen. Es drängt mich, einige der schönsten Entdeckungen des Herrn Wagner schon jetzt zu veröffentlichen, umsomehr, da das Vorkommen der zwei zuletzt angeführten Arten von ganz besonderem pflanzen- geographischen Interesse ist, da sie bisher nur von den griechischen Gebirgen bekannt waren. 1. Cytisus mierophyllus Boiss. An Abhängen des Central-Rhodopegebirges bei dem Dorfe Cepe- lare nahe der türkischen Grenze (27. Juni 1892, Wagner exsiec. Nr. 38). Ich muss mich vollkommen der Ansicht des Herrn Prof. v. Wettstein anschliessen, der diese Pflanze in seinen Beiträgen zur Flora von Albanien p. 37 als Subspecies des ÖOytisus Heuffelii Wzb. auffasst, welchem sie gewiss hauptsächlich der auch oberseits behaarten Blätter wegen zunächst steht. Durch besonderen Reich- thum an dottergelben Blüthen und durch silberig schimmernde Blätter weitaus der auffallendste Geissklee der bulgarischen Berg- region. %. Thalicetrum strietum Lied. An buschigen Abhängen des Berges Catalkaje bei Slivno. 3. Peucedanum enidioides B. H. Diese bisher blos vom Parnass und Olymp bekannte Art ent- deckte Herr Wagner an buschigen Abhängen des Rhodopegebirges bei Bellova. „Von P. austriacum (Jequ.) nicht allein durch den weniger bedeutenden Unterschied in der Blattform, sondern haupt- sächlich durch die am Grunde tief ausgerandeten und grösseren Mericarpien gut verschieden“ (Haläcsy in litt.). 4. Silene fabarioides Hausskn. exsice. et apud Nyman Suppl. II. p. 51, solum nomen; Mitth. des Thüring. bot. Ver. N. Folge, 5. Hft. (1894) deser. An Abhängen des Central-Rhodope-Gebirgszuges zwischen Hrojna und Cepelare (Juni 1892). Eine von mir ursprünglich für eine neue Art gehaltene Silene, in welcher ich später die in Nyman’s Suppl. II. erwähnte Silene fabarioides Hausskn. vermuthete, welche Vermuthung durch Güte des Herrn Dr. v. Haläcsy, der unsere Pflanze mit Originalien ver- glichen hat, zur Gewissheit wurde. Budapest, am 1. März 1894. Plantae novae Orientales. HE Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) Echinops (Ritro) bipinnatus Freyn et Sint. Caule elato crasso angulato et sulcato albo-tomentoso praetereaque sparsim setoso-glanduloso folioso superne divaricatim corym- boso oligocephalo, foliis horizontaliter patentibus superne viri- dibus laxe araneosis setisque brevibus glanduliferis laxe adspersis subtus dense albo-pannosis, basilaribus longis- simis oblongis in lacinias oblongo - triangulares secus rhachidem margine breviter spinosam bipinnatisectis, margine aculeolatis et apicibus nervo exeurrente spinosis: foliis eaulinis infimis et mediis basilaribus aequilatis sed multo brevioribus, bipin- natis, laciniis apicem versus deerescentibus, summis usque ad capitulorum basin sensim diminutis pinnatis, lobis basi utrinque ') Vergl. Nr. 4, 8. 144. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1894. 17 218 1—2dentatis spinosis; ramis fere nudis teretiusculis albo-pannosis divaricatis et sursum subarcuatis: capitulis (ante anthesin) parvis (nucem vix aequantibus), penicillo brevi setis inaequalibus paucis paleaceis subscabris, involucri (caerülei?) glabri vel laxe lanatuli obtuse angulati phyllis eirca 16 adpressis obtuse carinatis apicem versus breviter pectinatis ab extimis apice triangularibus ad intima lanceolato - subulata auctis, omnibus liberis, acheniis ignotis. 9. Exeunte junio. Paphlagoniae ad Tossia: in glareosis rivuli Devrek-tschai prope Düfler die 23. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 4392.) Dimensiones: Caulis (ex unico specimine) 90cm altus ad basin centimetrum fere crassus; folia basilaria circa 40 cm longa, 13 lata, rhachi circa Smm lata, laciniis 30 ><8 millimetralibus; folia caulina media circa 25cm longa laciniis ad eorum basin eirca 4mm Jatis; capitula pollicaria; involucrum speciale (ante anthesin) llmm altum, sterilia cornigera bicentimetralia; penicıllus 3—4 mm longus. Indumento et habitu Z. graeco Mill. affinis sed caractere essentiali involucri et capitulis parvis Z. microcephalo 8. 8. com- parandus, a quo noster abunde differt caule elato (nec humili) superne tantum corymboso (nee dumoso a basi ramoso), foliis bipin- natis (nec pinnatisectis), involueri phyllis 16 (nec 20—22) parvis. Insuper differunt E. sphaerocephalus L. indumento viscoso-glanduloso, foliorum divisione, capitulis et involucris multo majoribus; denique E. Heldreichii Boiss. nostro indumento et habitu simili, capitulis et involuceribus magnis, phyllis margine bisetosis, penieillo longo, etc. Cousinia (Eucousinia S. 7. Drepanophorae Winkl.) Stapfiana Freyn et Sint. Perennis, caule humili foliosissimo dense niveoarachnoideo-lanato a medio plus minus divar- catim corymboso ramoso; foliis utrinque araneosis subtus niveis oblongis in segmenta fere pectinata apicem folii versus accrescentia lanceolata basi hastata apice in spinulam brevem abrupte acuminata pinnatisectis, rhachide anguste alata parce breviterque lobulata; rosularibus brevissime petiolatis rhachide angusta, caulinis sensim minoribus infimis rosularium majo- ribus longiuscule petiolatis, caeteris sessilibus secus caulem longe decurrentibus (et ideo caulis ex toto alatus), summis capitula pauca sessilia e basi umbilicata ovata 4—14 flora parva bracteantibus; involuceri phyllis eirca 90 a basi ad medium laxe arachnoideis parte superiore (interiorum porrecto excepto) glabrata lutea longa subulato-triquetra squarrose patenti recurva; receptaculi setis longioribus ad apicem serrulatis, caeteris laevibus; flosculis glabris luteis antherarum tubo (sicco saltim) cupreo glabro; acheniis juvenilibus oblongis compressiusculis costatis laevibus apice rotundatis subdentienlatis, bası areola obliqua affıxis, maturis ignotis 9. Julio, Augusto. 219 Paphlagonia, Tossia: in collibus ad Kawak-Tscheschme die 6. Julio et 4. augusto 1892 leg. Sintenis! Exsice. no. 4561.) Dimensiones: Caulis 17—30 em altus, folia rosularia majora 12cm longa pinnulis 10 paris sine spinulam 15 mm longis 45 ad medium latis; involuerum capitulorum bene evolutorum majorum 17mm altum et (excepto parte recurvo phyllorum) ad medium 12, cum hisce partibus 23mm latum; achenia immatura 4mm longa, 1'5 lata. Nur ungerne habe ich mich entschlossen, abermals eine neue Art in dieser ohnehin schon überreichen Gattung zu beschreiben, indessen erübrigte weder nach Boissier's Flora Orientalis noch nach ©. Winkler's eben erschienener Synopsis Specierum generis Cousiniae (Acta horti Petropol. vol. XII. fasc. 7) eine andere Mög- lichkeit, da die neue Art mit keiner bisher beschriebenen vereinigt werden kann. Nach Winkler’s Synopsis stimmt sie wegen des durchaus und mehrzeilig geflügelten Stengels wohl mit ©. dissecta Kar. Kir. und ©. alata C. A. Mej. überein; beide sind aber central- asiatische Arten ohne sonstige nähere Beziehungen. Solche haben jedoch einige westasiatische Arten mit kurz herablaufenden Blättern, nämlich (©. cataonica Boiss., Hausskn. und ©. Sintenisii Freyn, welch’ letztere, eine armenische Art, jedoch hochwüchsig ist und fast gebüschelte Zweige hat; ihre Blätter sind oben kahl, glänzend grün, kurz herablaufend, lanzettlich dreieckig-lappig; die Köpfe sind etwa 25-blüthig, die Hüllblättchen fein gesägt, die (reifen) Achänen viel kürzer und dabei breiter. C cataonica dagegen ist vom Grunde an ästig, deren Grundblätter sind in schmallineale Lappen getheilt, die Stengelblätter winzig, kaum zolllang, länglich lanzettförmig, dornig gezähnt (also nicht gefiedert), kurz herablaufend; das Invo- lucrum ist kugelig 70—75 blättrig. Die geographisch nächste Art ist ©. caesarea Bois. Bal., welche aber durch viel grössere 20—25-hlüthige Köpfe mit nur 60—65 Hüllblättchen (deren innerste skarios sind), schmal und kurz herablaufende Blätter, runzelige Achänen etc. weit abweicht. Phaeopappus (Cheirolepis) macrocephalus Freyn et Sint. E Iteophyllarum grege. Perennis ad collum subcomosus, laete virens, undique papilloso - viscidulus: eaulibus albidis erectis strietis teretibus subangulatis striatis foliosis apice 1— 2 cephalis; foliis opacis rigidis punctatis margine scabriuseulis, ambitu lanceolatis; rosularibus petiolatis, aliis integerrimis parce dentieulatis, aliis Iyratis segmento terminali maximo; caulinis (exceptis infimis petiolatis) plus minus longe decurrentibus ad superiora lanceolata integerrima sensim diminutis; summis aggregatis abrupte minoribus in spinulam flavam attenuatis capitulomagno globoso brevioribus et eo involucerantibus! involueriphyllorum appendice straminea lutescente coriaceaoblongotriangulariphyllo longiore fimbriata spina pungente terminata obsita, les 220 appendicibus intimis membranaceis orbieulatis valde laceratis; floseulis luteis non radiantibus, pappo rufidulo plumoso; acheniis ignotis. 9. Julio. Paphlagoniae ad Tossia: in pratis subalpinis inter Kylköi et Daltschadagh die 15. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. 4626.) Dimensiones: Caulis pedalis vel subminor; folia rosularia excepto petiolo 5cm longo 13cm longa, pollicem ad vel paulo supra medium lata: caulina infera brevius petiolata 3—4 cm. lata pinnis apicem versus acerescentibus utringque 6—7 integris lanceo- latis decurrentibus; capitulum florigerum 53cm altum et diametro, involuecrum 3°5 altum, 4—5 crassum. Pulcherrima planta Phaeopappo saligno Boiss. tantum affinis, a quo differt caule humili (nee 2—3 pedali) strieto (non virgato), foliis maxima pro parte Iyratis opacis (nec lucidis) neque elevatim reticulatis, capitulis majoribus, phyllorum appendice oblongo-trian- gulari (nee orbieulari) etc. Schliesslich sei bemerkt, dass der Name Ph. macrocephalus zwar schon von Boissier für Centaurea macrocephala MB. ver- wendet worden ist, darum aber frei und daher wieder verwendbar wurde, weil Boissier selbst den Namen zurückzog, als er die genannte Pflanze wieder zur Centaurea zurückbrachte. Centaurea (Acrolophus) ramosissima Freyn et Sint. E grege Ramosissimarum; elata ramosissima polycephala, radice (ignota), caule (ignoto), ramis iterum ramosis foliosis ramulis teretibus striatis parce arachnoideis laxe pubescentibus viri- dibus; foliis pro ratione latis viridibus laxe arachnoideis margine subscabris, versus apicem ramorum sensim deerescentibus, late lanceolatis vel integerrimis, vel parce sinuato-dentatis vel sub- lyratis (basi sessili nempe lobos binas breviter lanceolatas gerentibus) vel pinnatim bijugis, lobo terminali maximo; summis capitula pauciflora breviter pedunculata solitaria ovata constrieta tandem globosa subinvolucrantibus vel ab hisce parum distan- tibus; involucri glabri phyllis adpressis vix striatis viridibus, infimis ovatis caeteris ad intima lanceolato-linearia sensim elon- gatis, omnibus, exceptis intima ad apicem in appendicem hyalinum rotundatum laceratum producta, apice fuscescente longiuscule pecti- nato albo ciliatis in spinulam terminalem fuscescentem erecto sub- patulam eiliis subduplo longiorem attenuatis; flosculis subradiantibus intense purpureis, disci (sicco saltim) albidis; pappi serie inter- media achenio parvo compressosubpuberulo dimidiam subaequante ()? Exeunte Junio. (Fortsetzung folgt.) D&D DD ser: Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). (Fortsetzung. !) 11. perforatus: im Herbare befindet sich ein kleines mit zwei noch jugendlichen Apothecien versehenes Exemplar des aus Penn- sylvanien stammenden „Lichen perforatus Jacq.“ Diese Flechte ist nach Nylander, welcher das Exemplar besichtigte, P. per- forata f. ciliata Nyl. syn. p. 378: ad hanc varietatem pertinet figura in Jacqg. Coll. 1, p. 116, t. 3. Nylander in lit. 25. Januar 1894, bemerkt; jl ne semble pas cependant raisonnable, de voir le type de l’espece en cette variete peu constante, car le thalle est en partie reticuleux-rugueux et en partie lisse. Le P. reticulata Tayl. tend a y rapprocher et conflue tout ä-fait avec l’ordinaire P. perforata. — Bekanntlich ist der Zich. perforatus Jaeg. auch in Hoff. Pl. lich. t. XIII, abgebildet. Ueber Dillen vergl. Nyl. in Linn. Soc. Journ. 17, pag. 567. VII. Liehenes foliacei coriacei: Peltigeri. l. scutatus: sepincola, 5. caninus, 9. horizontalis 2. venosus, 6. polydactylus, 10. saccatus, 3. resupinatus, 1. rufescens, 11. eroceus. 4. aphtosus, | 8. sylvatieus, 1. scutatus: „aliis sepicola, Klagenfurti in Junipero“ ist Pla- tysma saepincola Ehr. c. ap.; vergl. Arn.. Wulfen 1882, p. 165. 2. venosus: im Herbarium liegen lediglich zwei Atome der Peltidea venosa L. 3. resupinatus: „Prax, Kühweger Alpe, Plecken“, besteht aus 3 Stücken des Nephromium resupinatum L. thallo fuscese. (vergl. Arn., Wulfen 1882, p. 163. 4. aphtosus: „Klagenfurti, ubiviss in sylvis“ ist Peltid. aph- tosa L., neben welcher ein Exemplar der Peltiy. horizontalis liegt (vergl. Arn., Wulfen, p. 164). 5. caninus: „Klagenfurti ubivis in sylvis“ ist die normale Peltig. en L. (vergl. Arn., Wulfen. p. 164). 3. polydactylus: „Klagenfurti in sylvis“ besteht aus Peltiy. canina bi und Peltig. rufescens (Neck); vergl. Arn., Wulfen, p. 164. 7. rufescens: „Klagenfurti in sylvis communis“ gehört zu Peltig. rufescens ; vergl. Arn., Wulfen, p. 164. 8. sylvati: us: „Klagenfurti in sylvis retro Ziguln“ und „auf der Plecken“ sind sterile Stietina silvatica L.,; comp. Arn., Wulfen, p. 163. Vier ANTFOASNS. 222 9. horizontalis: „Klagenfurti in sylvis“ ist Peltig. horizontalis ; vergl. Arn., Wulfen, p. 164. 10. saccatus: ohne Angabe des Standortes, ist Solorina saccata L. 11. eroceus: im Herbarium ist nur ein einziges kleines Exem- plar der S. crocea L. vorhanden (vergl. über beide Solor. Arn., Wulfen, p. 163, 165). VIII. Lichenes foliacei coriacei: Umbilicati. 1. Miniatus, 6. anthracinus, | 11. erosus, 2. pustulatus, T. mesenteriformis, 12. deustus, 3. proboseideus, 8. ewasperatus, 13. griseus. &. polyrrhizos, 9. torrefactus, 5. floceulosus, 10. velleus, 1. miniatus: ist Endocarpon miniatum L. Wulfen unterschied im Herbare nach der Färbung unbedeutende Abweichungen: a) albo- griseus und b) albidogriseus, jede von beiden subtus armeniacus; c) griseocinerascens, punctulatus, subtus ex armeniaco fuscescens. Diese Exemplare entsprechen den Abbildungen in Jacq. Coll. 2, te1l6, Riera,.D. Ein Lich. min. von der Plecken gleicht der Abbildung Fig. d, e, f. Braune schickte eine „Umbilicaria spodochroa Hoff., an Thon- schieferfelsen zu Brugg bei Zell im Pinzgau“. Hiezu bemerkt Wulfen, „pro lich. seu Umb. spad. Hoff. misit Braune. Secundum Acharium non potest esse spodochrous Lichen. Meo judicio est Lich. miniatus“. Diese Flechte ist nun allerdings nicht Gyrophora spodochroa Ehr., Ach., Th. Fries Scand. p. 151, sondern sterile G@yrophora hirsuta L.: thallus einerascens ©. rubesc., subtus fere concolor, rhizinis praeditus. Ueber Lich. miniat. vergl. Arn., Wulfen, 1882, p. 146, 150, 153, Arn. Tirol XXII. p. 87. 2. pustulatus: im Herbare liegen lediglich zwei sehr kleine Exemplare der Umbilic. pust. L., Flora 1888, p. 90. 3. proboscideus: ist die gewöhnliche Gyrophora cylindrica L.; Wulfen’ hebt auf der äusseren Aufschrift hervor: aliis crinitus. Als Standorte sind bezeichnet: Heiligenbluter Tauern, Iregger Alpe, Saualpe, Basterzen. Wulfen unterschied im Herbare noch einen Lich. probose.: a) „simpliciusculus“ (specimina minora, margine ciliata, planta vulgaris), b) „subtus roseoincarnatus, Waschgang“ (planta vul- garis, margine brevius ciliata, subtus leviter pallide roseola); e) „mesen- tericus“ [pl. vulgaris, margine breviter et parce ciliata, supra hic inde irregulariter corrugata| (vergl. Arn., Wulfen, 1882, p. 145). 7. mesenteriformis: der „Lich. proboscid. mesent.“ des Herbares vom Glockner ist Gyroph. eylindrica L. (ad plantam vulgarem, thallo firmiore, monophyllo, margine subnudo); vergl. Floerke Berl. Mag. 1810, p. 63, und Hampe exsice. 8. Zur f. tornata Ach. (polyphylla, 223 lobis adscendentibus) passt diese Flechte nicht; ebensowenig können darauf die Woıte in der Beschreibung Jacq. Mise. 2, p. 85, folium in centro superne multiplieiter erispato-lobatum lobis extantibus an- gewendet werden. 8. ewasperatus: ist @yroph. cylindrica L. f. fimbriata Ach., Nyl. syn. 2, p. 14, Th. Fries Scand. p. 158: planta vulgaris mar- sine densius nigrociliata. 4. polyrrhizos: „hunc Hoffmannus pro Velleo desceribit; Klagen- furt uno in loco ad rupes ultra Montem Calvariae“. Diese für die Flora von Klagenfurt nicht zu unterschätzende Flechte (habitus Gyroph. erosae, sed thallus subtus interrupte fibrillosus, med. €. rubesc.) ist: Gyroph. torrida Ach. univ. p. 224, Nyl. syn. 2, p. 16, Lamy Catal. 1880, p. 51, Wainio Adjum. 1, p. 138, ie. Dill. XXX, Fig. 118, sec. Nyl.; exsicc. Norrlin Fenn. 90; vix differt torrefacta Schrad., Th. Fries Scand. p: 159. In den Alpen wurde diese Pflanze bisher nur selten beobachtet; ich fand sie im Juni 1847 in der Umgebung des Tauernhauses der Krimml am Nordgehänge des Venedigers. 11. erosus: „mihi quondam pullus“. Das im Herbare befind- liche Exemplar (thallus opacus, tenuiter rimosus, margine parum cribrosus, subtus granulosus, med. ©. —, spermogonia emersa, non rara, apothecia speciei) ist @yroph. erosa Web., ic. Hoff. Pl. 70; E. Bot. 2066; Ach, Acta Ac. Stockh. XV, t. 2, Fig. 1, Sturm D. Fl. II. 7; Svensk. bot. 6; Dietrich 154; Bischoff 2879; Leight. Umb. 7; Nyl. syn. II, t.9, Fig. 12; — exsice. Ehr. 306, Schrad. 118, Schaer. 153, Funck I. 97, II. 98, 99 (mea coll.), Fries suec. 127, M. N. 250, R. S. 129, Bohler 19, Hampe 7, Stenh. 22, Koerb. 63, Hellb. unio it. 15, Roumeg. 59, Harmand 411; (non vidi Fellm. 92); vergl. Schaer. spic. p. 89, 94. Die Beschreibung des Lich. pullus in Jacg. misc. 2, pag. 83: folium supra a centro peripheriam versus plicato-crispum, passt auf dieses Exemplar nicht (vergl. Arn., Wulfen, 1882, p. 145). 5. floceulosus und 12. deustus: der „Lich. deustus, mihi olim floceulosus, von der Irreeger Alpe; in der Malniz“ ist sterile Gyroph. deusta L., Ach., Th. Fries Scand. p. 164. Ein kleines Exemplar des „Lich. floceulosus cum fructifieatione“ besitzt Apothecien. „Lich. deustus a. el. Swartz ex Suecia“ (thallus supra minute rugoso-papulosus, med. C. rubesc. subtus glaber, nigricans) ist Gyroph. hyperbore« Ach., Arn. Flora 1888, p. 91. 9. torrefactus: ist sterile Gyroph. deusta L. — flocculösa W. Der „Lich. corrugatus vom Glockner“ umfasst 2 Gyrophora- Arten: a) sterile deusta L. — floceulosa W., b) ein kleines steriles Exemplar der @. proboscidea L., Nyl. syn. TI. p. 12, Th. Fries Scand. p. 162, Arn. Flora 1888, p. 91; Thallus speciminis herbarii centro cinerascens, reticulato - costatus, med. ©. rubese. Demgemäss hat Wulfen diese Flechte allerlings gesammelt, ob aber die in Jacgq. 224 misc. II, t. 9, Fig. 3, abgebildete Flechte auch hieher gehört, bleibt vorläufig dahingestellt. 6. anthracinus: der „Lich. polyphyllus anthracinus“, bei welchem Wulfen noch die Formen simplewx und imbricatus ausschied, ist sterile Gyrophora polyphylla L., «. glabra Ach., Schaer. Enum. p. 28, Nyl. syn. II, p. 18, Th. Fries Scand. 163. Im Herbarium ist @yro- phora anthracina (Wulf.) Th. Fries Scand. p. 165, atropruinosa Schaer., Nyl. syn. IL. p. 6, Hue Addenda p. 57, nicht vorhanden. ur (Schluss folgt.) Litteratur-Uebersicht. > April 1894. Bauer C. Ueber verkohlte Samen aus den Pfahlbauten von Ripat in Bos- nien. (Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien, XLIV, Sitzb. S. 7.) 8°. 18, Breidler J. Die Lebermoose Steiermarks. Eine systematische Zu- sammenstellung der bisher aufgefundenen Arten mit Angabe ihrer Verbreitung. (Mitth. d. naturw. Ver. für Steierm. 1893.) 8". 104 8. Vor wenigen Jahren hatten wir die Gelegenheit, unsere Freude über die überaus gründliche Bearbeitung der steierischen Laubmoose durch den Verfasser auszusprechen und nun liegt eine zanz analoge Bearbeitung der Hepaticae dieses Landes vor. Wer den Kenntnissreichthum und die Gründ- lichkeit des Verfassers kennt, der weiss, dass hier nicht blos eine Auf- zählung von Standorten, sondern das Resultat jahrzehntelanger, eingehendster Studien und Untersuchungen vorliegt. Besondere Beachtung wurde den Höhengrenzen geschenkt und ist diesbezüglieh die vorliegende Arbeit von allgemeinstem pflanzengeographischen Interesse. Sie enthält zahlreiche An- gaben aus anderen Theilen der Alpen, aus Tirol, Kärnten, Salzburg, Krain. Burgerstein A., Biologie und Culturgeschichte des Feigenbaumes. (Wr. illustr. Garten-Zeitung XIX, 3. Heft.) 8°. 5 8. Fritsch C. Beiträge zur Flora von Salzburg IV. (Verh. der zool.- bot. Ges. XLIV. Abh. S. 49.) 8°. 20 8. Besprechung neuerer, die Landesflora betreffender Litteratur. — Zahl- reiche für das Land oder einzelne Gebiete neue Pflanzen, neue Standorte. — — Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, mit besonderer Berücksichtigung von Serbien I. (Verh. d. zool.-botan. Ges. XLIV. Abth. S. 93.) 8°. 43 8. Der Beginn einer sehr bemerkenswerthen und werthvollen Publication. Verfasser bearbeitet eine grössere Zahl von Pflanzeneollectionen, die in den letzten Jahren dem Wiener botan. Universitätsmuseum aus der Balkan- halbinsel zukamen. (Ili£, Pflanzen aus Südserbien; Adamovic, Pflanzen aus Bosnien, Hercegovina, Südserbien;, Wettstein, Pflanzen aus Ostbosnien und Westserbien; Nicic, Pflanzen aus Serbien: Simonovic, Pflanzen aus der ') Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens un eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 225 Hercegovina;: Dörfler, Pflanzen aus Südserbien.) Der Hauptwerth der Ar- beit liegt darin, dass Verfasser sich nicht mit einer „Bestimmung“ der Pflanzen begnügte, sondern jede der ihm vorliegenden Pflanzen eingehendst studirte. Dadurch wird die Publication nicht nur wichtig für die Flora des angegebenen Gebietes, sondern für die europäische Flora überhaupt. Der vorliegende erste Theil behandelt die Ranunculaceae. Besondere eingehende Behandlung erfahren: Clematis Viticella l.., Pulsatilla montana Reichenb,., Thalietrum aquilegifolium L., Th. lueidum L., Th. strietum Led., T'h. minus L., RBanunculus platanifolius L., BR. aconitifolius L., Aconitum ranuneulifolium Reichenb. u. a. Fuchs Th. Ueber pflanzenähnliche „Fossilien“ durch rinnendes Wasser hervorgebracht. (Naturw. Wochenschr. IX. Nr. 19.) 4°. 5 8. 4 Abb. Krasser Fr. Ueber ein fossiles Abietineenholz aus der Braunkohle von Häring in Tirol. (Mitth. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien 1892 —1893.) 8°. 6. 8. KraSan Fr. Fragmente aus der Flora von Steiermark. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893.) 8°. 32 S. Verfasser bringt die vollständige Bearbeitung einiger Gattungen, wie sie in eine Neubearbeitung einer Flora von Steiermark Aufnahme finden könnte. Ein Vergleich dieser Bearbeitung mit jener in der Landesflora von Maly zeigt, wie eifrig sciher an der floristischen Durchforschung ge- arbeitet wurde. — Die behandelten Gattungen sind: Scabiosa, Rubus, Rosa, Phyteuma, Campanula (rotundifolia), Chenopodium (album). — Besondere Beachtung ist der Formengliederung innerhalb des Beobachtungsgebietes geschenkt. Kuntze M. Arco in Südtirol. Die Geologie, Flora, Fauna und das Klima des Thales von Arco. 3. Aufl. Arco (Emmert). 8°. 118 S. 2 Karten, 1 Plan. 1'40 M. Lenetek 0. Ueber schildförmige und dütenartig verwachsene Lindenblätter (Mitth. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien 1892 bis 2573.11. LI, Abb. Lippert Chr. Ueber zwei neue Myxomyceten. (Verh. d. zo0l.-bot. Ges. XLIV. Abh. S..70.) 8°..,4..8. 2 Taf. Cleistobolus nov. gen. Perichaenacearum; C. pusillus Lipp. — Didymium oculatum Lipp. Lorenz B. Die Holzpflanzen der Südlausitz und des nördlichsten Böhmens mit Berücksichtigung der Ziergehölze in den Anlagen der Stadt Zittau. II. Zittau 1894. 4". 30 S. Müllner M. F. Ueber zwei für Niederösterreich neue Eichen- hybriden. (Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIV. Sitzb. S. 4.) 8°. 3. 8. Vergl. diese Nummer S. 238. Pazschke O0. Ueber das Aecidium von Puceinia australis Körn. (Hedwigia XXXIII. Bd. Heft 2.) 8°. 2 S. Verfasser fand 1892 bei Bozen neben Puceinia australis auf Molinia serotina ein Aecidium auf Sedum refleeum, das Dietel nach Exemplaren, welche am Gardasee gesammelt worden waren, als Aec. erectum beschrieb. 226 Verfasser wies nun experimental die Zusammengehörigkeit beider Formen nach. Pfeiffer A. Einige oberösterreichische Trivialnamen der Pflanzen. (Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIV. Abh. S. 35.) 8’. 13 8. Pohl J. Botanische Mittheilung über Auydrastis Canadensis. (Bib- liotheca botanica Nr. 29.) 4°. 12 S. 4 Taf. Eingehende morphologische und anatomische Untersuchung der ge- nannten Pflanze, die bekanntlich in neuerer Zeit pharmakologisch wichtig geworden ist. — Bezüglich der systematischen Stellung kommt Verfasser zu dem Resultate, dass H. Thalietrum am nächsten. stehe. Die Tafeln bringen Abbildungen v. 7. und ein Habitusbild von Jefersenia diphylla. Raciborski M. Cycadeoidea MNiedzwiedzki. (Krakauer Akademie- schriften XXVI. Bd.) Gr. 8°. 10 S. 2 Taf. Rechinger (. Beitrag zur Flora von Persien. (Verh. d. zool.-bot- Ges. XLIV. Abh. S. 88.) 8°. 5 8. Bearbeitung der Ranunculaceae, Berberidaceae. Papaveraceae und Fumariaceae aus den von J. A. Knapp im Jahre 1884 in Persien auf- gebrachten Samınlungen. Sarnthein L. Pietro Andrea Mattioli e la flora del Tirolo. (La Settimana, supplem. ill. della „Patria“.) 2 p. Schneider M. Botanik für Lehrer- und Leh:erinnen-Bildungs- Anstalten. 2. Aufl. Wien (Hölder). 8°. 202 S. 850 Fig. 2 M. Wagner A. Zur Anatomie und Biologie der Blätter von Strelitzia reginae. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XII. S. 53.) 8°. 1 Taf. Wettstein R. v. Ueber einige bemerkenswerthe botanische Ent- deckungen der jüngsten Zeit. (Vorträge d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. in Wien XXXIV. Jahre. 2 Heft.) Kl. 8°. 26 S. 3 Abb. Wettstein R. v. Bemerkungen zu dem Vortrage von A. Roth- pletz: „Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales“. (Botan. Centralbl. 1894. Nr. 18.) 8°. 4 8. Zukal H. Zur Frage über «den Zellinhalt der Cyanophyceen. (Be- richte der deutsch. bot. Ges. XII. S. 49.) 8". Acloque A, Flore de France. Paris (Bailliere et fils). 8". 816 p. 2165 Fig. Die vorli: gende Flora soll keineswegs ein Concurrenzunternehmen gegen das grosse im Erscheinen begriffene französische Florenwerk sein, sondern dasselbe insoferne ergänzen. als es nach der analytischen Methode und als Bestimmungsbuch angelest ist. Diesen Zweck muss man im Auge behalten, wenn man dem Inhalte gerecht werden will. Die Bestimmungstabellen sind kurz und präcise abgefasst, die Verbreitungsangaben sind sehr allgemein gehalten, auf Nomenelatur wnrde nicht specielle Mühe verwendet, Hybride wurden nicht aufgenommen, kleinere Formenkreis® nicht erwähnt. Die zahl- reichen Bılder sind keine Kunstwerke, sie sind oft winzig und in den Details nicht ausgeführt, werden aber dem Anfänger gewiss gute Dienste leisten. 227 Baillon H. Histoire des plantes XII. Monographie des Liliacees. Paris (Hachette). Gr. 8°. 180 Fig. p. 403—611. 12 Mk. Baldaeci A. Contributo alla conoscenza della flora Dalmata, Mon- tenegrina, Albanese. Epirota et Greca. (Nuov. Giorn. bot. Ital. Nov. Ser. Vol. I. Nr. 2. p. 90—103.) 8". Zahlreiche Standortsangaben. — — Monografia della sezione „Aizopsis DU.“ del genere Draba. (l. ec. p. 103—121.) 8°. Eine eingehende Behandlung der systematisch und entwicklungsgeschicht- lich hochinteressanten Gruppe wäre gewiss überaus erwünscht und müsste schöne Resultate liefern. Eine solche Arbeit ist aber die vorliegende nicht. Verfasser führt 1% Arten mit Diagnosen und allgemein gehaltenen Ver- breitungsangaben auf und subsumirt zahlreiche der von verschiedenen Autoren unterschiedenen Formen unter die ihm bekannten Typen. Ich will gar nicht weiter davon sprechen, dass nach meiner innigsten Ueberzeugung eine Bear- beitung solch polymorpher Pflanzengruppen nur dann wissenschaftlich werth- voll ist, wenn der Monograph der philogenetischen Entwicklung der Formen durch eingehendes Studium derselben, ihrer Verbreitung etc. nachgeht, son- dern möchte nur sagen, dass auch Bearbeitungen mit Beibehaltung eines weiten Speciesbegriffes und geringer Beachtung der Artgliederung einen Werth haben können, wenn sie kritisch abgefasst, in Bezug auf Litteratur- benützung vollständig sind. Das ist nun auch nicht der Fall, eine ganze Reihe von Namen wird man in dieser „Monographie“ umsonst suchen; die Litteratur über die gerade in den Alpen so verbreitete Artengruppe scheint Verfasser nur wenig gekannt zu haben; eine Aufklärung über so manche bisher noch nicht klare Form wird man umsonst suchen. Um die Art der Behandlung kleinerer Formenkreise zu charakterisiren, sei nur angeführt, dass D. Sauteri ohne weitere Behandlung zu D. Aizoides gezogen wird, dass D. Zahlbruckneri als eine „Forma senza valore di varietä“ er- klärt wird! Bertram W. Excursionsflora des Herzogthums Braunschweig mit Einschluss des ganzen Harzes. 4. Aufl. Herausg. v. Fr. Kretzer. Braunschweig (Vieweg). Kl. 8’. 392 S. 450 M. Buchenau Fr. Die Verbreitung von Oryza clundestina A. Br. (Botan. Zeitung 1894, Heft IV.) 4". 5. 83—96. Buchenau Fr. Flora der nordwestdeutschen Tiefebene. Leipzig (W. Engelmann). Kl. 8°. 564 S. 7 M. Florenwerke durchzusehen und zu benützen ist im Allgemeinen kein Genuss; das schablonenhafte Abfassen der meisten ist auch der Grund, warum trotz zahlreicher einschlägiger Werke Pflanzengeographie und wissen- schaftliche Systematik heute noch über relativ wenig werthvolles Materiale verfügen. Umso erfreulicher sind auf diesem Gebiete wirklich originelle, auf Autopsie und gründlicher Untersuchung beruhende Arbeiten, wie solche gerade die letzte Zeit mehrfach brachte (Beck. Beckmann, Gremli u. A.). In diese letztere Kategorie gehört die vorliegende Flora, die zwar nur ein sehr kleines Gebiet behandelt, aber von dauerndem Werthe für die europäische Floristik bleiben wird. Diesen Werth verleihen dem Buche die sorgfältigen Beschreibungen, die Beachtung kleinerer Formenkreise und der Hybriden, die sorgfältige Nomenclatur. Besonders rühmenswerth ist die strenge Beachtung der Ergebnisse der Morphologie bei Abfassung der Diagnosen; diesbezüg- liche Verstösse in Sinn und Form, die meist in Florenwerken so häufig 228 sind, finden sich hier nicht. — Das Buch legt auch Zeugniss davon ab, in welch’ zielbewusster Weise in Bremen die floristische Landesdurchforschung organisirt ist. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 103. Lieferung. Leipzig (W. Engelmann). 8°. Inhalt der Lieferung: Warburg O. Begoniaceae, Datiscaceae. Schumann K. Cactaceae. 3 Bog. Text, 53 Einzelbilder. Engler A. Plantae Gürichianae Ein Beitrag zur Kenntniss der Flora von Deutsch-Südwestafrika. (Engler’s Botan. Jahrb. XIX. Bd. 1. Heft.) 8°. 24 S. Hehn V. Culturpflanzen und Hausthiere in ihrem Uehergange aus Asien nach Griechenland und Italien, sowie in das übrige Europa. 6. Aufl. Herausg. von O0. Schrader und A. Engler. Berlin (Bornträger). 8°. 12 M. Die Bedeutung des Hehn’schen Buches ist zu bekannt, als dass es nothwendig wäre, hier näher auf dieselbe einzugehen. Die neue Auflage er- hielt einen besonderen Werth dadurch, dass Engler den botanischen Theil revidirte und mit Zusätzen versah. Dadurch konnten in dem Buche die Forschungsergebnisse der letzten 20 Jahre Verwerthung finden, dadurch wurde insbesondere ein Vergleich der Hehn’schen Angıben mit den Fr- gebnissen der Pflanzengeographie ermöglicht, der manche jener Angaben be- richtigt, andere dem Verständnisse näher führt. Insbesondere die grosse Bedeutung der europäischen Glacialphänomene für die Verbreitung der Pflanzen und mithin auch für die Verbreitung der „Culturpflanzen“ wird nunmehr in der nötbigen Weise hervorgehoben. Karsten H. Flora von Deutschland, Deutsch-Oesterreich und der Schweiz. Mit Einschluss der fremdländischen, medieinischen und technisch wichtigen Pflanzen, Droguen und deren chemisch- physikalischen Eigenschaften. 2. Aufl. Lieferung 4 und 5. Gera- Untermhaus (E. Köhler). Gr. 8° & 8 Bog., zahlr. Abb. a 1 M. Klebs @. Ueber das Verhältniss des männlichen und weiblichen Geschlechtes in der Natur. Jena (G. Fischer). 8°. 30 8. Korshinsky S. Untersuchungen über die russischen Adenophora- Arten. (Mem. d. l’Acad. imp. d. sciences de St. Petersb. VII. Serie. Tom. XLII. Nr. 2.) 4°. Eine gründliche, bemerkenswerthe Arbeit. Verfasser unterscheidet A. Himalayana Feer., A. marsupiflora Fisch., A. vertieillata Fisch., A. denticulata Fisch., A. lilüfola Led. mit zahlreichen Formen niederer systematischer Werthigkeit. Luerssen Chr. Beiträge zur Kenntniss der Flora West- und Ost- preussens I.—III. (Bibliotheca botan. Heft 28. Lieferung 1.) 4". 32.8.9 Taf. 33M. Magnus P. Ueber den Zusammenhang der Entwicklung einiger Rostpilze mit klimatischen Verhältnissen ihres Standortes (Naturw. Rundschau. IX. Jahrg. Nr. 11). 4°. 2 S. 1 Abk. 229 Magnus P. Beitrag zur Kenntniss einiger parasitischer Pilze des Mittelmeergebietes (Berichte d. deutsch. botan. Ges. XII. Heft 3. S. 84—88). 8°. 1 Taf. Niessen J. 670 Pflanzenetiquetten mit praktischen Rathschlägen zur Anlage eines Herbariums. Methmann (A. Friekenhaus). Fol. 1 M, Leicht ablösbare gummirte Etiquetten mit lateinischer und deutscher Bezeichnung, Angabe der Familie, freiem Raum für Standortsnotizen. Pfitzer E. Beiträge zur Systematik der Orchideen. (Engler’s Bot. Jahrb. XIX. 1. Heft. S. 1—42.) 8°. Enthält: 1. Nomenclatur. Grösstentheils Polemik gegen O. Kuntze. 2. Sachliches. Ueber die Verwerthung vegetativer Merkmale; über die Bedeutung bigenärer Bastarde für die Systematik; über die Oypripedilinae mit Aufählung aller bisher bekannten Arten der Gattungen Selenipedihım, Oypripedilum, Paphiopedilum. Potonie H. Elemente der Botanik. 3. Aufl. Berlin (Springer). 350 S. 507 Abb. 8°. 4 M. Schinz H. Beiträge zur Kenntniss der afrikanischen Flora. (Neue Folge). 11. (Bull. d. I'herb. Boissier IT. Nr. 3. p. 180—228.) 8°, Ranuneulaceae (autor OÖ. Kuntze), Tamariscineae, Dronbullacene (autor Schinz), Celastraceae (autor Loesener), Ampelideae, Leyuminosae, Combretaceae, Crassulaceae, Ficoideae. Umbelliferae, Araliaceae (autor Schinz), Compositae (autor OÖ. Hoffmann), Campanulaceae, Asclepiadaceae, Gentianaceae. Primulaceae (autor Schinz), Serophulariaceae (aut. Rolfe), Iridacene, Liliaceae (autor Schinz), Gramineae (Koernicke). Schweinfurth G. Sammlung arabisch-äthiopischer Pflanzen. Er- gebnisse von Aa in den Jahren 1881, 1888, 1889, 1891 und 1892. (Bull. d. I’herb. Boiss. II. Nr. Appendix Nr. 2.) 8°. 48 p. Sommier 9, Centaureu Cineraria, Ö. cinerea, ©. busambarensis € Jacea cinerea laciniata flore purpureo. (Nuov. Giorn. bot. Ital. Nov. Ser. Vol. I. Nr. 2, p. 81—90.) 8°. 5 Taf. Urban J. Biographische Skizzen II. (Engler’s Bot. Jahrb. XVIII. Ba. 3. Heft. Beibl.) 8°. 21:8. Georg Heinrich von Langsdourff (1774—4852), Ludwig Riedel (1790 bis 1861). _ Vernon Coville Fredr. A Report on the botany of the expedition sent out in 1891 by the U. S. Departement of Agriculture to make a biological survey of the region of death valley. California. (Contrib. from the U. S. National Herbarium Vol. IV. publ. of the Departement of Agrieulture. Division of Botany.) Washington. 8”. 319 p. 22 Taf. 1 Kart. Wörlein G. Die Phanerogamen- und Gefässkryptogamen- -Flora der Münchener Thalebene mit Berücksichtigung der angrenzenden Ge- biete. ARauSS, v. d. bayer. bot. (ses. München (Jordan). 8°. 232 8. 1 Karte. 3:50 M. 230 [59 Ku | ) 10. Flora von Oesterreich-Ungarn. Tirol und Vorarlberg. ') Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Trient). Quellen: . Arnold Dr. F. Lichenologische Ausflüge in Tirol. XXV. Jahre. . Der Arlberg. Verh. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien. XLIII. Bd. S. 360—407. Eingehende lichenologische Untersuchung des Stanzerthales von Pians bis St. Christoph; dazu Nachträge für III Rosskogel, VIII Bozen, XIV Finsterthal, XV Gurgl, XVII Mittelberg, XXI Sulden, XXIIH Pre- dazzo und XX (diverse Standorte Tirols). Derselbe. Lichenes exsiecati Nr. 1538— 1568, München 1892. (S. diese Zeitschr. S. 231; Botan. Centralbl. LIV, 108.) Standorte in voriger Abhandlung enthalten. Artzt A. Botanische Reise-Erinnerungen aus Tirol. (Fortsetzung..) Deutsche botan. Monatsschr. XI. Jahrg. 1893. S. 161—165. Südöstliche Dolomiten; Campiglio. . Ascherson F. Sparganium neglectum Beeby und sein Vor- kommen in Oesterreich-Ungarn. In dieser Zeitschr. S. 11—14; 44—47. . Derselbe. Veronica campestris Schmalh. und ihre Verbreitung in Mitteleuropa. Ibid. S. 123—125. . Derselbe. Bericht der Commission für die Flora von Deutsch- land. I. Allgemeines. Ber. d. b. Gesellsch. 1893, S. 56—66. . Bargaglı P. Exeursioni nel Tirolo. Bulletino della Societä Botanica Italiana anno 1898, p. 98—105; 152 — 164. Schilderung botanischer Streifzüge in Primör, der Gegend von Paneveggio und auf das Mendelgebirge bei Bozen. Bestimmungen gänz- lich unverlässlich: Zranthis himalis S. 102, Aquwilegia alpina S. 102, Sphondylium Branca Scop. S. 160, Senecio laciniatus Bert. S. 160, Centaurea uniflora L. S. 160, Campanula maerorrhiza Gay 161. . Beck G. v. Flora von Niederösterreich. Wien. Gerold’s Sohn. 1890— 1893. — Tirol: S. 1167, 1328. . Borbas V. v. Euphrasia transiens Borb. Botan. Centralbl. LIV. Bd. S. 129— 131. Braun Heinr. Die in Tirol beobachteten Arten und Formen der Gattung Mentha L. Zeitschrift des Ferdinandeums in Inns- bruck. III. Folge. 37. Heft. 1893. 8. 273— 296. ') Das Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom 4. Jänner 1893 bis- 4. Jänner 1894. 13. 14. 16. 18. ad. 23] Angesichts der vollständig neuen Bearbeitung des gesammten Materials, sowie des Umfanges der Arbeit kann ein Auszug hier nicht geliefert und muss auf das Original verwiesen werden. . Brefeld 0. Untersuchungen aus. dem Gesammtgebiete der Mykologie. Die Hemiasci und die Ascomyceten. Münster, IX. Heft. S. 1—156, 157—378. . Briquet John. Monographie du genre Galeopsis. Mem. de l’Acad. R. des sciences etc. de Belgique. Tome Lil. 1893. IV. und 323 S. — Tirol S.: 256, 259, 260, 269, 279, 287, 293, 297, 298, 302. Bulletin II. de la societe pour l’etude de la flore francaise Bull. de l’Herb. Boissier I. Nr. 6 Appendix. 52 p. S. diese Zeitschr. S. 290. Burnat Emile. Flore des alpes maritimes Vol. I. Lyon 1892. XII. 302 S. Gelegentliche Bemerkungen über Tiroler Pflanzen. . Buser R. Note sur les Alchimilles distribudes cette anne (1892) ainsi que sur celles anterieurement distribuees par la Societe Dauphinoise. 3 me Bulletin 1892 de la soc. Dauph. pour l’echange des plantes (2 Serie) p. 92—109. Derselbe. Notes sur plusieurs Alchimilles eritiques ou nou- velles, distrib. en 15893 dans la flora selecta de Magnier. Saint Quentin (Magnier). 8°. 11 p. . Chodat Robert. Monographia Polygalacearum. Memoires de la societe de Physique et d’Histoire naturelle de (Geneve., Tome XXI, 2e partie, Geneve 1893, gr. 4". XII et 500 p. XXXV, tab. In Tirol S.: 113, 455, 456, 459, 461, 470—475. Die dort $. 462 beschriebene P. speciosa Kern., forma törolensis gehört nach den bei- gesetzten Standorten: Garda, Maderno, nicht dem Gebiete an. Cobelli Ruggero. Össervazione sulla fioritura e sui pronubi di aleune piante. Nuovo giornale botanico Italiano, vol. 25, 1893, p- 5—15. Derselbe. Un’ escursione Horistica in Serrada dai 4 ai 18 Luglio 1892. Ibid. p. 22— 3%. Aufzählung der auf dem Mittelgebirgsplateau (Serrada 1253 m) nordöstlich von Rovereto gesammelten Pflanzen. Arten, durchwegs nach Koch’scher Begrenzung, ohne eingehendere Kritik (s. diese Zeitschr. S. 100); dabei kein speciell hervorzuhrbender Standort. . Cr6pin F. Mes excursions rhodologiques dans les Alpes en 1893.: Bull. soe. roy. Botan. Belgique tome XXXII (1895), p. 44 —100. Bericht über dessen botanische Reise, auf welcher vom 22. Juli bis 6. August in Tirol folgende Gegenden besucht wurden: Zirl,. Steinach, Gschnitzthal, Brenner, Gossensass, Meran, Schnals, Oetzthal, Bozen, Rittnerberg. Enthält ferner kritisch» Erörterungen über die Formenkreise von Rosa inelinata, glauea, coriifolia, tiroliensis, australis. 22. 23. . Derselbe. Die Rosen von Tirol und Vorarlberg. Berichte des naturw.-mediz. Vereins in Innsbruck, XX. Jahrg. p. 72—-89; 1 Taf. Ergebniss der Bearbeitung des im Innsbrucker Museumsherbare enthaltenen Materials. Ueber Verbreitung wenig Neues; in Bezug auf Kritik erscheint hier ein Auszug unthunlich. Derselbe. Rosenexsiccaten. (Die Nummern in 29 eitirt.) Dalla Torre Dr. K. W. v. Die Zoocecidien und Cecidozoen Tirols und Vorarlbergs. Ibid. p. 90—172. Derselbe und Sarnthein L. Graf. XXIV. Tirol und Vorarl- berg im Berichte der Commission für die Flora von Deutsch- land 1891. Berichte der deutschen botan. Gesellsch. Berlin 1893. S.. 124—128. Enthält einige wenige Originalnotizen von Ascherson. 5. Eichenfeld Dr. M. R. v. Ueber im Travienuolothale in Süd- tirol gesammelte Phanerogamen. Verh. d. zool.-botan. (esellsch. in Wien. XLIII. Bd. Sitzungsber. S. 33—34; Botan. Centralbl. LV. Bd. S. 229—230. 5. Derselbe. Ueber Cirsienbastarde aus dem Travignuolothale. Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. XLIII. Bd. Sitzungsber. S. 51—53. . Evers @. Hieracium Solilapidis m. und Hieracium pulchrum Arv.-T. In dieser Zeitschrift S. 8S6—88. Derselbe. Botanische Mittheilungen. Ebendort S. 390; 424 bis 427. . Freyn J. Die in Tirol und Vorarlberg vorkommenden Arten der Gattungen Oxygraphis, Ranunculus und Ficaria, analytisch bearbeitet. Zeitschr. des Ferdinandeums in Innsbruck. III. Folge. 37. Heft. S. 263— 272. Der Arbeit liegt die Untersuchung des Materials im Innsbrucker Ferdinandeumsherbare zu Grunde. Ein paar, auf Missverständniss beruhende Verstösse mögen hier richtig gestellt sein. Es soll heissen: %. Seguierii „mit Ausnahme des oberen Etsch- und Eisackgebietes“; I2. lammula „Draugebiet“ statt Defreggen,; R. lanuginosus „Oberinnthal“ statt Oetzthal; Z. nemorosus und Ficaria Noce- und Avisiogebiet statt Val di Sole und Fassa, Fritsch Karl: Bericht über Salzburg. In dieser Zeitschr. 1892. S. 99 fi, 137 ff., 180 fi. Enthält Standorte von Hochfilzen. . Gelmi Enrico. Prospetto della flora Trentina. Trento. Scoloni et Vitti 1893. 8°. VI? 200 p. Aufzählung der Phanerogamen und Filicineen des italienischen Landestheiles, zumeist nach den bekannten Floren von Hausmann, Facchini, Ambrosi, mit vielen noch nicht publieirten Notizen der einheimischen Botaniker, mitunter auch auf Grund eingeholter Be- stimmungen auswäitiger Fachmänner (z. B. Rubus nach Focke). Im Ganzen jedoch die Arten nach der hergebrachten Umgrenzung ohne Rücksichtnahme neuerer phytographischen Arbeiten behandelt (man sehe z. B. Aquwilegia, Achillea, Centaurea ete.), auch die floristische Litteratur des Gebietes nur unvollkommen benützt; so fehlt z. B. Crvpina vulgaris Pers, welche nach Kerner in der österr. botan. >4. 35. 30. 37. 38. 39. 40, 41. 42. 43. 233 Zeitschr. 1869, S. 223, 1870 S. 221 bei Ala nicht selten ist. S. diese Zeitschr. S. 290. . Glaab L. „Das Herbarium Salisburgense des salzburgischen Landesmuseums.“ Deutsche botan. Monatsschrift XI, Jahrg. 1893, S. 76—79, 95, 151—155, 165 —168. Enthält ein paar Angaben aus Tirol. . Goiran A. A proposito di una singolare stazione di Hiera- cium staticefolium Vill. Bull. Soc. bot. It. anno 1893, p. 93—98. Derselbe. Erborizzazioni estive ed autunnali attraverso i monti Lessini Veronesi. Ibid. p. 14 ff., 88 ff., 184 ff., 261 ff., 295 ff., 344 ff., 433 ff., 497 ff., 539 ff. Berührt das Gebiet im Hintergrunde des Val Ronchi bei Ala und enthält auch einige Notizen über die Flora von Cles. Gremblich I. Der Legföhrenwald. Gymnasialprogramm. Hall. 8°. 14 S. (nach botan. Centralbl. LV. Bd. S. 398 in „Xenia Austria“, Abth. VII. 1893). Von allgemeinem pflanzengeographischen Interesse; in systemati- scher Beziehung kommt nur die Erörterung über die Artenumgrenzung (S. 3 ff.) in Betracht. Hartig Dr. Rob. Die Spaltung der Oelbäume. Forstlich-natur- wissenschaftliche Zeitschr. II. Jahrg. 1893. S. 57—63. Die Untersuchung geschah zwar an Materiale von Gardone am italienischen Gardasee, doch mag das Citat hier ausnahmsweise bei dem Umstande Platz finden, als die gleiche Erscheinung auch in Tirol auftritt. Haussknecht K. Ueber einige Polygala-Arten. Mitth. des Thür. botan. Ver. N. F. I. S. 35—43. Husnot Musci Galliae exsiccati. (Nr. 823 Tetraplodon angustatus vom Arlberg.) Huter R. Notiz über dessen Exsiccaten 1893. In dieser Zeit- schrift S. 151. Huth. Die Delphinium-Arten Deutschlands. Helios XI. Jahre. 1893. S. 70—74. (S. 72 D. alpinum und D. Tiroliense von Tirol.) Kerner A. v. Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hunga- rıcam VI. Vindobonae 1893. 135 S. Insbesondere wichtig für die Gattungen Knautia, Galium, Artemisia, Gentiana, Thymus, Galeopsis. Kernstock E. Lichenen von Brixen und Umgebung, ge- sammelt von Ludwig Graf Sarnthein, untersucht von. — Zeitschr. des Ferdinandeums in Innsbruck. III. Folge. 37. Heft. 1893, p. 297— 310. Titel und Vorwort bedürfen insoferne einer Richtigstellung, als sich unter den angeführten Flechten auch solche von Innsbruck und dem Gschnitzthale befinden; ferner ein Theil des Materiales von Kernstock selbst gesammelt ist. Kirchner ©. Braunfleckigkeit der Gerstenblätter. Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten. I. S. 24—20. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1894. 18 234 46. 47. 48. 59. . Klinge J. Revision der Orchis cordigera Fries und ©. angusti- folia Rehb. Dissert. Jurjew. er. 8". 103 8. O. Traunsteineri von den bereits bekannten Punkten. S. diese Zeitschr. S. 291. . Limpricht K. @. Die Laubmoose. Neubearbeitung von Raben- horst’s Kryptogamenflora. IV. Bd. II. Abth. 20.— 22. Lief. Als geographische Ungenauigkeiten wären hervorzuheben: S. 353, 416, Pass Lueg ist in Salzburg, nicht Tirol; 389 statt „bei Poganella“ soll es heissen: „auf der Paganella“, 397 statt „Peynaunthal“ „Paznaun- thal“; mit dem Standorte S. 502 „Alpe Joclini in Trento“, ist in einer wenig gangbaren Uebersetzung das Joch Grimm bei Bozen gemeint (s. Gelmi Prospetto p. 111. — Hsm. Fl. Tir. 1458). Ludwig F. XXXI. Pilze, in Bericht der Commission für die Flora von Deutschland, 1891. Berichte der Deutsch. botan. Gesellsch. 1893. S. 165—176. Enthält Originalmittheilungen von Dietel. Mach E. und Portele R. Ueber die Gährung von Trauben- und Apfelmost mit verschiedenen reingezüchteten Hefearten. Die landwirthschaftlichen Versuchsstationen. Bd. XLI. 1892, S. 233. Referat in Botan. Centralbl. LV. Bd. S. 57. Magnus P. Zur alpinen Verbreitung der Ohrysomywa abietis Ung. In dieser Zeitschr. 8. 371. Derselbe. Das Auftreten von Schinzia cypericola ete. Abhandl. d. naturh. Gesellsch. Nürnberg. X. Bd. I. Hft. 1893. S. 25—31. IsTat Standort Meran, bereits bekannt. Derselbe. Ueber die auf Compositen auftretenden Puceinien mit Teleutosporen vom Typus der P. Hieravii etc. Bericht. d. Deutsch. botan. Gesellsch. Jahrg. 1893, Bd. XI. S. 453—464. Murbeck Sv. Studien über Gentianen aus der Gruppe „Zndo- tricha“ Froel. Acta hort. Berg II. gr. 8°. 26 S. 1 Tab. 2 Karten. S. diese Zeitschr. S. 101. Murr J. Zur Flora von Nordtirol. In dieser Zeitschr. S. 175—180, 220— 225. Derselbe. Nachträgliche Bemerkungen über Hieracium pul- chrum Arv. T. in Nordtirol. Ebendas. S. 353— 354. Pacher D. Systematische Aufzählung der in Kärnthen wild- wachsenden Gefässpflanzen. II. Nachtrag. Jahrb. d. naturhist. Landesmus. Kärnthen. 22. Hft. 1893. 8. 25—160. S. Gentiana, neue Arten. Paoletti Dott. Giulio. Contribuzione alla flora del bacino di Primiero (Trentino). Atti della Societä Veneto-Trentina di Sceienze naturali. Ser. II. Vol. I. Fasc. I. anno 1893, p. 3—28. Schilderung einer Reihe von Excursionen in dem, den südöstlichen Dolomitalpen angehörigen Gebiete, unter Anführung der bei jeder einzelnen Standortslage oder innerhalb gewisser Höhenzonen beobachteten Arten (316) nebst systematischem Register. Bestimmungen im Koch- en u | 62. 63. 64. . 235 schen Sinne und nicht durchwegs verlässlich (s. unten); doch bietet die Arbeit immerhin sehr schätzenswerthe Aufschlüsse über die noch wenig gekannte Vegetation der dortigen Gegend, namentlich in Bezug auf verticale Verbreitung überhaupt und insbesondere das sonst wenig berücksichtigte Vordringen der Thalpflanzen. (S. auch das Referat von Solla in Beihefte zum Botan. Centralbl. S. 239.) Derselbe. A proposito della mia „eontribuzione etc.“ Nota. Boll. Soc. Ven. Trent. Tomo V. 1893, p. 132—134. Rechtfertigung gegenüber den dem Verfasser seitens einiger Süd- tiroler Botaniker zugekommenen Misstrauenskundgebungen — s. Gelmi Prosp. S. II. — Die angezweifelten Bestimmungen (im Referate durch Beisetzung dieser Literaturnummer bezeichnet), werden unter Hinweis auf die bezüglichen klimatischen Verhältnisse (Weinbau 700—990 m), die vorhandenen Belegexemplare und die reichen wissenschaftlichen Be- helfe des botanischen Institutes zu Padua aufrechterhalten. Pax Ferd. Delphinium oxysepalum Pax et Borb., eine neue Art der Centralkaıpathen. Verhandl. des botan. Ver. Brandenburg. XXXIIH. Jahrg. 1891, erschienen 1892. p. 88—94. Rehm. Pilze. Neubearbeitung von Rabenhorst’s Kryptogamen- flora. I. Bd. III. Abth. 39.—41. Lief. Betreffend die öfter vorkommende Angabe „Riva in Südtirol“ muss darauf hingewiesen werden, dass eine Verwechslung mit Riva im Val Sesia südlich des Monte Rosa obwaltet. Derselbe. Cladoniae exsiccatae, herausgegeben von Arnold. Nr. 407—424. (Vergl. diese Zeitschr. S. 191, Botan. Centralbl. LIV. Bd. S.42 und die oben bei Nr. 2 gemachte Bemerkung.) Schultze Max. Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oester- reichs und der Schweiz. Mit circa 100 Chromotafeln. Gera- Untermhaus, Eugen Köhler, 1892. Nicht vollständig erschienen und ohne Paginirung. Ausser einer Notiz über weissblühende @ymnadenia nigra keine auf Tirol bezügliche Originalangabe vorgefunden. Stizenberger E. Die Alectorienarten und ihre geographische Verbreitung. Ann. des k. und k. Hofmuseums. Wien 1892, 117 8. Sydow. Uredineen. Fasc. XV—XVI Nr. 704—800. Tirol: Nr. 717, 718, 749, 747, 750; s. Hedwigia 1893, p. 178. De Toni @.B. Appunti diatomologiei sul lago di Fedaja. Atti dell’ accademia pontificia de’ nuovi Lincei, anno XLVI, tomo XLVI; Sessione Va del 16 Aprile 1893. Roma 1893. 4". 8 p. Ferner: Boll. R. ‚Istituto Botan. dell’ Universitd Parmense 1892 —1893, p. 69. Resultat der Untersuchung einer Schlammprobe aus dem, bei 2090 m am Nordfusse der Vedretta Marmolata noch innerhalb der Grenze gelegenen Fedajasee; 32 Arten enthaltend. Tubeuf Carl Freih. v. Mittheilungen über einige Pflanzenkrank- heiten. Zeitschr. für Pflanzenkrankh. III. Bd. 1893, S. 140—143; 201—205. * 68. 69. 5. Derselbe. Kranke Weiss-Erlen. Forstlich-naturwissenschaftl. Zeitschr. II. Jahrg. 1893, S. 74-—75. . Derselbe. Infectionen mit Gymnosporangium - Arten. Ihid. S. 75—76. . Derselbe. Ueber das Auftreten verschiedener parasitärer Pilze und über mehrere von ihm im vergangenen Sommer beob- achtete Pflanzenkrankheiten. Sitzungsber. d. Botan. Ver. Mün- chen. Botan. Centralbl. LIII. Bd. S. 233. (Nr. 64. Beobachtungen aus dem Stanzerthale und der Brenner- gegend betreffend. Nr. 65—67 Auszüge von 64.) Venturi @. Correspondenz (ohne Titel). Bull. soc. botan. ital. anno 1893, p. 450—453. Anführung von 70 Laubmoosarten von verschiedenen Standorten des italienischen Landestheiles, als Nachtrag zu den früheren Arbeiten des Verfassers. Wettstein Dr. R. v. Beitrag zur Flora Albaniens. Bearbeitung der von J. Dörfler im Jahre 1890 im Gebiete des Sar-Dagh gesammelten Pflanzen. Bibliotheca botanica. Heft. 26. Cassel 1892. gr. 4°. 106 8. S. 18, 25, 48, 57, 64 kritische Erörterungen über mehrere auch in Tirol vorkommende Arten. . Derselbe. Untersuchungen über Pflanzen der österr.-ungar. Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia. In dieser Zeitschr. S. 77—83, 126—133, 193— 202, 238— 241, 305— 310. Widmer E. Die europäischen Arten der Gattung Primula. München und Leipzig, Oldenbourg, 1891. gr. 8°. VI und 154 8. S. Referat in Botan. Centralbl. LV. Bd. S. 41. Wünsche Dr. Otto. Die Alpenpflanzen. Eine Anleitung zu ihrer Kenntniss. Zwickau i. S., Thost, 1893. 8°. XVI und 244 8. Blosse Compilation ohne Originalangaben. . Zimmeter A. Aquilegia Einseleana F. Schultz und A. thakictri- folia Schott. In dieser Zeitschr. S. 173—175. Zwackh. Lichenes exsiccati. Fasc. XXI. Nr. 1100—1145. Tirol 1133. S. Bot. Centralbl. LIII. Bd. S. 313. Unveröffentlichte Mittheilungen des Referenten. (Fortsetzung folgt.) Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Die botanische Abtheilung des k. k. naturhistori- schen Hofmuseums in Wien hatte im Jahre 1893 folgende Zuwächse des Herbariums zu verzeichnen: An Geschenken gingen ein 4967 Nummern und zwar: Flechten von Arnold, Pflanzen aus Centralchina von Hennigsen, Nepenthes-Arten von Umlauft, 237 Orchideen von Lauche, Pflanzen aus dem Banat und der Türkei von Degen, Pflanzen aus Mähren von Oborny, Pflanzen aus Oesterreich-Ungarn von H.Braun, Hepaticae ewoticae von Stephani, Östindische Pflanzen vom botan. Garten in Calcutta, Rosen von Crepin, Pflanzen aus Macedonien von Dörfler, Südafrikanische Pflanzen von Mac Owan, Lobelien von Zahlbruckner, Exoten von Pillwax, Dendrologica von Sennholz, Australische Pflanzen von F. v. Müller ete. Im Tausche wurden Moose und Algen aus Neu-Guinea, Nymphaeaceen von Caspary, Plantae Hawaienses leg. Hillebrand erworben. Im Kaufwege wurden acquirirt: Rabenharst und Winter fungi Europ. et extraeur.. XVIII. und XIX.; Stribrny, Plantae bulgaricae; Baldaeci, Iter eretie.; Sintenis, Iter Orientale 1892; Hagen, Pflanzen aus Sumatra; Beck, Iter Bosniacum; Wotoszezak Flora exs. Polonica; Pringle, Plantae Mexicanae; Spruce, Hepaticae Amazonicae; Magnier, Flora seleeta XII.;, Baenitz, Herb. Europ.; Rusby, Plantae Columbianae; Schwarz, Pflanzen aus Bosnien. Rehmann Dr. Anton und W otoszczak Dr. Eustach: Flora Polo- nica exsiccata. Centuria II et III (Lemberg 1894). Die vorliegende Doppelcenturie enthält nachfolgende neue und interessante Pflanzen: Pulsatilla slavica Reuss, Caltha laeta Schott, Nym. et Ky., Chorispora tenella DC., Arabis arenosa Scop. Lus. flor. rosaceis var. rodantha Borbas (1892), Alyssum campestre L. var. mieranthum Fisch. und A. Vindobonense Beck (richtiger deser- torum Stapf), Meniscus linifolius DC.. Reseda Iutea L. var. strieta J. Muell. (Argov.), Dianthus Borbasii Vandas, Tilia cordata Mill. var. asymmetra Borb., Geranium Bohemicum L., Trifolium arvense L. var. latifolium Rehm. et Wol., Ozxytropis pilosa DC. Galium Schultesii Vest.. Matricaria discoidea DC. Chrysanthemum Za- wadskii Herbich, Jurinea ceyanoides DC., Centaurea difusa Lam., Hieracium Magyaricum subsp. decolor f. astolona et stolonifera Naeg. et Pet, 4. alpicola Schleich. var. Rhodopaeum (Griseh.), H. ramosum W. K. und H. murorum L. subsp. setaceo-dentatum Rehm. et Wol., Orepis mollis Koch var. submollis Beck, Leontodon hispidus L. var. Danubialis (Jacq.), Gentiana praecoxr A. Kern., Rochelia stellulata Rehb., Scopolia Carniolica Jacq.. Teucrium Polium L., Scutellaria altissima L., Brunella vulgaris Moench f. flor. albis, B. Pienina 'Ullep., Galeobdolon luteum Huds. f. Tatrae Ullep. (nach Beck vom Typus absolut nicht verschieden), Thymus ovatus Mill. var. sylvester (Schreb.) et typieus Beck, Th. angusti- folius Pers. var. cuneatus (Opiz), Schizotheca hastata var. micro- sperma UVelak. f. murorum (N. s.), Thesium ebracteaium Hayne, Euphorbia virgata W. K. var. lutescons Rehm. et Wol., Salix pareipila (super-Silesiaca X aurita) Rehm. — S. aurita-Silesiaca f. 238 «a. latifolia a. Wimm., Potamogelon decipiens Nolte, Crocus Bana- ticus Heufl. var. Scepusiensis Rehm. et Wot., Milium vernale M.B. und Equisetum ramosissimum Dest. Besondere Anerkennung verdient die polnische Damenwelt für ihre so hingebungsvolle Betheiligung an diesem Unternehmen. _ Joseph Armin Knapp. Herr A. de Jaczewski in Montreux (Schweiz) plant die Herausgabe eines Exsiccatenwerkes unter dem Titel „Fungi Rossiae exsiccati“. Die Sammlung wird in Fascikeln & 50 Nummern er- scheinen, der Preis des Fascikels soll 8 M. betragen. Mitarbeiter erhalten die Exsiccata gratis im Tausche gegen 6 Species in nöthiger Anzahl. Herr Jaczewski ersucht ihm Pränumerationen auf die Sammlung (ohne Zahlung) möglichst bald zukommen zu lassen, damit er in die Lage versetzt werde, die Grösse der Auflage zu bestimmen. Herr J. Dörfler in Wien (I., Burgring 7) hat nach dem Ableben des Herrn K. Keck die Fortführung des von F. Schultz gegründeten „Herbarium normale“ übernommen. Der von Uechtritz begründete, jetzt von dem Herrn Apo- theker S. Mayer in Mainburg (Niederbayern) geleitete Schle- sische botanische Tauschverein versendet eben sein General- Doubletten-Verzeichniss. Dasselbe zeichnet sich durch grosse Reich- haltigkeit an interessanten und werthvollen Pflanzen aus und enthält die Statuten des Vereines und eine den Modus des Pflanzentausches und Kaufes betreffende Erörterung des Vereinsleiters. Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc, K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussionsadend am 22. December 1893. Dr. F. Krasser sprach üher Kropfbildungen an der Roth- buche. — M. F. Müllner legte zwei für Niederösterreich neue Eichenhybriden vor, nämlich ®@. Aanitziana Borb. (lanuginosa X Robur) und @. intermedia Boenn. (Robur X sesstliflora). Beide hatte der Vortragende bei St. Veit nächst Wien aufgefunden. Botanischer Discussionsabend am 19. Jänner 1894. Dr. ©. Bauer demonstrirte verkohlte Samen und Früchte von kipa@ in Bosnien. Dieselben entstammen etwa der Hallstätter 239 Periode zuzuzählenden Pfahlbauten und gehören folgenden Arten an: Hordeum hewastichum, Corylus Avellana, Pisum arvense, Ervum microspermum, Pyrus Malus, Quercus sp. Cornus mas, Staphylea pinnata, Vitis sp. Prunus Sp. Dr. ©. Fritsch besprach und demonstrirte die beiden oft verwechselten Arten Aanunculus aconitifolius L. und R. platani- folius L. In der Monatsversammlung am 7. März 1894 sprach Herr Dr. G. R. v. Beck über die Gattung Nepenthes; am botanischen Discussionsabende am 16. Februar 1894 hielt Herr Dr. E. v. Ha- läcsy einen Vortrag über die Flora von Epirus. An dem „botanischen Abende“ der deutschen Botaniker Prags am 9. d. J. hielt Herr Prof. Dr. Reinitzer einen Vortrag „über ruhende Samen und Früchte‘. Herr F. Matouschek referirte über die Untersuchung Klein’s betreffend die Morphologie der Cruciferenblüthe, ferner über jene Petter’s betreffend das Vorkommen ruhender Samen in Wald- böden. Mit der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, welche Ende September 1894 in Wien stattfindet, wird eine Ausstellung von Gegenständen aus allen Gebieten der Naturwissenschaft und Mediein verbunden sein, zu deren Beschickung hiedurch eingeladen wird. Anmeldungen sind bis 20. Juni an das „Ausstellungscomite der Naturforscherversammlung (Wien, I. Uni- versität)‘ zu richten, von welchem die Anmeldungsscheine, Aus- stellungsbestimmungen und alle Auskünfte zu erhalten sind. Für das Ausstellungscomite: Dr. Maximilian Sternberg, Schriftführer; Hofrath Dr. Carl Brunner v. Wattenwyl, Obmann. Botanische Forschungsreisen. Im botanischen Centralblatte 1894, Nr. 20, theilte Herr Dr. M. Treub die Kosten mit, die nach seinen Erfahrungen eine ‚jährige Forschungs-, respective Studienreise nach Buitenzorg einem europäischen Botaniker verursacht. Dieselben belaufen sich auf circa 2064 fl. holl. oder 2440 M. und vertheilen sich auf folgende Posten: Reise Genua—Batavia und zurück . . . 2.904 fi. Aufenthalt in Buitenzorg, 190 fl. monatlich . . 760 „ Reise vom Wohnorte nach Genua und zurück, ST WERTET 1117 ER WUREIEERGA AERREIRBEREIN.: 31 DER 2064 A. 240 Custos Dr. G. R. Beck von Mannagetta hat am 12. Mai eine 2 monatliche Reise nach Montenegro angetreten. Personal-Nachrichten. Professor Dr. E. Rathay ist zum Director der önologisch- pomologischen Lehranstalt in Klosterneuburg bei Wien ernannt worden. Die Professoren P. Ascherson und A. Garcke feierten im April d. J. ihr 25Jjähriges Docentenjubiläum. Professoft Dom. Lovisato wurde mit dem Unterrichte der Botanik und der Direction des botanischen Gartens in Cagliari betraut. Dr. €. Rechinger ist als prov. Assistent an der botanischen Lehrkanzel der Universität Wien angestellt worden. G. Sarauw ist zum Assistenten am Nationalmuseum in Kopenhagen ernannt werden. Dr. Osw. Kruck ist zum Assistenten an der botanischen Lehrkanzel, Dr. A. Baldini zum Conservator am botanischen Garten der Universität in Rom ernannt worden. (Nuov. Giorn. bot.) In Admont ist der hochbetagte Botaniker P. Mauritius de Angelis gestorben. Dr. Johannes Schmalhausen, Professor der Botanik an der St. Vladimir-Universität in Kiew, ist Mitte April d. J. im 46. Lebens- jahre gestorben. Inhalt der Juni-Nummer. Magnus P. Wie ist die Pilzgattung LDaestadia jetzt zu bezeichnen ? S. 201. — Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich. S. 204. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 208. — Bornmüller J. Nachtrag zu „Florula insulae Thasos“. S. 212. — Degen. Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 216. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 217. — Arnold Dr. F. Lichenologische Fragmente. S. 221. — Litteratur- Uebersicht. S. 224. — Flora von ÖOesterreich-Ungarn. Sarn- thein Ludwig Graf. Tirol und Vorarlberg. S. 230. — Botanische Sammlungen, Museen, Insti- tute etc. S. 236. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 238. — Botanische Forschungsreisen. S. 239, — Personal-Nachrichten. S. 240. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direet bei der Administration in Wien I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und III a2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI a 10 Mark. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE bOTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N° 7. Wien, Juli 1894. Ein Bastard zwischen Hieracium Auricula \L. und FHieracium alpinum \L. Von Dr. A. Rehmann (Lemberg). Mit einer Tafel (III.). Während meines vorletzten Aufenthaltes in der Hohen Tatra (1891) fand ich in der nächsten Umgebung des Üsorbersees eine Pflanze, welche sich nach einer sorgfältigen Prüfung ihrer Merk- male als ein Bastard zwischen zwei, zu den verschiedenen (Gruppen der Hieracien (Piloselloiden und Arhieracien) gehörenden Species erwies. Ich gebe eine, nach dem von Nägeli und Peter für die Piloselloiden gelieferten Schema zusammengestellte Beschreibung dieser Pflanze, um sie nachher mit einigen Worten zu erläutern. Hieracium amphibolum n. hybr. — H. Auricula L., Ssp. melancilema, var. epilosum NP. + H. alpinum L. Ssp. poly- morphum, var. pseudo-personatum &. Schneider. Stengel 26 cm hoch, aufrecht, schlank und steif. Blüthenstand dreiköpfig, schwach über- sipfelie. Akladium 4 mm lang, Strahlen 2. Ordnung von einander entfernt; der obere 6 mm, der untere 17 mm lang. Blätter schmal lanzettlich, stumpf oder spitzlich, in den verlängerten Sir all- mälig verschmälert, glaucescirend, der Blattnerv blass; 3. Stengel- blätter. das oberste klein, schmal, lanzettlich, in ',., Stengelhöhe befestigt. Die Hülle 9 mm lang, kugelig, an der Basis gestutzt, Schuppen breit und stumpflich, schwarz, kaum gerandet, die Bracteen heller als die Schuppen, lang. Haare am Grunde schwarz, sonst weiss, weich, seidenglänzend, an der Hülle und auf den Blüthen- stielen sehr reichlich, 1'/,—2 mm lang; auf dem Stengel zerstreut, 3-5 mm lang, am Rande des Blattes und der Blattstiele reich- lich, 3—4 mm lang, an der unteren Blattseite zerstreut, die obere Seite fast kahl. Drüsen gross, dunkelbraun, an der Hülle + man- gelnd, an den Kopfstielen und am oberen Theile des Stengels sehr reichlich, nach unten an Zahl stets abnehmend, an den Blättern Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1894. 19 242 O-Flocken, auf den DBlüthenstielen und an der oberen Hälfte des Stengels reichlich, auf der unteren zerstreut. Kopfstiele grau. Blüthenkronen lang. Stolonen zahlreich (5), sehr kurz, aufsteigend, dicht beblättert. Ich fand diese Pflanze, und zwar in einem einzigen Exem- plare am Ösorbersee in der Hohen Tatra, auf der unteren Baszta, nicht weit von jener Stelle, wo der Weg zum Poppersee die Gipfel- linie dieses Berges schneidet, in der Höhe von 1500 m. In der nächsten Umgebung war nur 4. Auricula, Ssp. melancilema, var. epilosum NP. vorhanden, etwas höher fand ich aber mehrere Exem- plare von H. alpinum, Ssp. polymorphum, var. pseudo-personatum G. Schneider. Bei der oberflächlichen Anschauung hielt ich diese Pflanze für eine hochwüchsige Form des H. alpicola Schleich., ich erkannte aber bald den Irrthum, als ich eine Stunde später, am Wasserfalle im Mlinicathale, das in der Tatra vorkommende 4. al- picola, Ssp. rhodopeum Gris. fand; das H. amphibolum ist von diesem schon durch die stolonenartigen Wurzeltriebe und durch das Indument hinreichend verschieden. Habituell ist unsere Pflanze auch einem dreiköpfigen H. niphobium, Ssp. capillatum NP. — H. Auri- cula L. — H. glaciale Reyn., wie es in den Exsiecaten von NP. unter Nr. 183 ausgegeben wurde, nicht unähnlich; nachdem aber das H. glaciale in der Hohen Tatra gar nicht vorkommt, darf an eine Identität dieser beiden Pflanzen nicht gedacht werden; ausser- dem unterscheidet sich die Tatrapflanze von dem genannten Exsic- cate sofort durch die schwarzen Schuppen, langen Blumenkronen, durch den Reichthum an Drüsen, die Weichheit der Haare und durch die unbehaarten Stolonen. Dagegen zeigt unsere Pflanze eine solche Mischung von Merkmalen jener beiden Pflanzen, mit welchen sie den Standort theilt, dass sie nur ein Mischling zwischen ihnen sein kann. Der obere Theil des 4. amphibolum, vor allem die Gestalt der Hülle, die Grösse und Farbe der Schuppen, die Länge der Blumenkronen und die reichlichen, langen, weichen Haare ent- sprechen genau dem Z. polymorphum, var. pseudo-personatum, von welchem es durch die etwas kleineren, zusammengerückten Blüthen abweicht. Der untere Theil unserer Pflanze, vor allem die Gestalt und Färbung der Blätter und das Vorhandensein von Stolonen er- innert dagegen nur an 7. Auricula, von welchem es sich durch die kurzen, schwach aufsteigenden, dicht beblätterten Stolonen unter- scheidet. In morphologischer Hinsicht zeigt also H. amphibolum jenes Verhältniss, welches auch bei anderen Mischlingen nicht selten auftritt, dass es in seinen Fortpflanzungsorganen überwiegend die Eigenschaften der einen Mutterpflanze, in seinen Vegetationstheilen die Eigenschaften der anderen Mutterpflanze vererbt hat. Die Ver- erbung des Induments zeigt dagegen bei unserer Pflanze ein ganz normales Verhältniss. Denn während H. polymorphum, var. pseudo- personatum nur die gewöhnlichen Haare, aber gar keine Drüsen, 243 das MH. Auricula, var. melancilema nur Drüsen, aber keine Spur von gewöhnlichen Haaren besitzt, treten beide Arten von Trichomen bei H. amphibolum nebeneinander auf, fast gleichmässig vermischt, und zwar ebenso, wie bei den beiden Mutterpflanzen, sehr reichlich auf der oberen Hälfte der Pflanze und gegen ihren unteren Theil an Zahl allmälig abnehmend. Hieracium amphibolum scheint der einzige bis jetzt sicher beobachtete Bastard zwischen den Piloselloiden und den Arhiera- cien zu sein. Denn abgesehen vom ZH. Schmidtii Koch, in welchem Schultz Bip. ein H. murorum > Pilosella, Fr. Schultz da- gegen ein H. murorum >< Peleterianum vermuthet haben, ist 4. Gar- keanum Ascherson von Johannisbad (angeblich ein praealtum > laevigatum) nach einem in meiner Sammlung aufbewahrten Exem- plare nur ein HM. tridentatum, welches aus allen Blattwinkeln (sogar aus den Winkeln der Wurzelblätter) dünne, zuweilen schwach auf- steigende Aeste getrieben hat, wie es bereits von Nägeli und Peter, wiewohl ohne Ansicht der Pflanze (die Hieracien Mittel- Europas, s. 523) richtig vermuthet wurde, und /. bihariense A. Ker- ner, welches als #7. aurantiaco X alpinum, beziehungsweise als H. aurantiaco — quorum intermedium maximum fusiforme — compositis, foliis 2 apicem versus collocatis, caule tertiario brevissimo ex axilla folii summi oriente basi cataphyllis quibusdam vestito, florifero, racemis com- pluribus heterochronieis ex axillis cataphyllorum orientibus. Sepalo dorsali, petalis, labello basi gynostemii (cum gynostemio ipso paralleli affixis (more Polystachyae) ante anthesin mentulum modicum effi- cientibus; labelli cum pede gynostemii articulati lobis lateralibus parvis rotundatis inflexis, lobo intermedio maximo cordato latissimo antice obtuso-rotundato, callo tuberculis 3 parallelis composito inter ipsos lobos laterales; gynostemii parte libera perbrevi, anthera plana antice rectangule retusa perfecte biloculari dente androclinii postico firme affıxa, androclinii margine dentata, pollinis massulis per paria cohaerentibus illis Dendrobii simillimis, rostello transverse oblongo prosiliente, fovea stigmatica maxima. (Fortsetzung folgt.) Plantae novae Orientales. IH. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) Paphlagoniae, Tossia: in campis inter Kösen et Sabadscha die 23. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 4393). Dimensiones (ex ramis desumpti). Rami primarii ad 50, secundarii ad 25, tertiarii ad 10 em longi: pedunculus 2 em cire. longus vel brevius; folia (maxima a me visa) 45 cm longa ad medium lobi terminali 1'2 lata; involucrum fere maturum 10 mm ')-Vergl. Nr.\6,8:0317. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1894. 20 258 altum et apice aequilatum, florendi tempore ad medium 6 mm crassum apice constrictum; achenia 25 mm longa, fere °/, lata. Habitu ramosissimo et phyllorum appendicibus longis nostra inprimis cum ©. Orphanidea Heldr. Sart. quoque purpurea comparanda sed diversa foliis maxime p. p. integerrimis, majoribus basi unijuga quasi auriculatis, summis conspicuis latis capitula fere involueranti- bus, capitulis minoribus, involucro tandem subgloboso, phyllorum spina terminali tenui (nec valida) breviore et pappo dimidiam achenii paulo longiorem (nee achenium aequantem). Valde affinis videtur etiam (©. bovinae Velenovsky Flor. Bulgar. S. 320 a qua tantum differt foliis max. p. p. indivisis, eapitulis solitariis majoribus (nee 2—3nis approximato-faseiculatis 6—7 mm. longis), involucro denique subgloboso, floseulis disci albidis, pappo praesente et acheniis dimidiam superante. Centaurea (Acrolophus) tossiensis Freyn et Sint. E grege Paniculatarum, caulibus e rhizomate lienescente pluribus adscendenti-erectis teretibus laxe arachnoideis elabrescentibus a medio breviter ramosis ad apicem laxe paniculatim ecorym- bosis polycephalis, ramis divaricatis vel erecto - patulis; foliis punctatis virentibus glabrescentibus laxe asperulis, radicali- bus angustis breviter petiolatis in segmenta breviter linearia utringue subquina pinnatisectis, segmento terminali lanceolato late- ralium duplo majore; foliis caulinis sessilibus ambitu sub- orbiculatis in lacinias paucas longiusculas angustissime lanceolatas vel lineares pinnatim vel subbipinnatisectis; rameis diminutis lan- ceolatis, infimis ad eorum basin saltim subpinnatifidis — omnibus breviter mueronatis; capitulis oblongis; pauecifloris solitariis in pedunculas longiusculas foliola 1—4 minima breviter linearia gerentes insidentibus, involucri ellipsoidei glabri phyllis adpressis apice subrecurva sphacelatis ab extimis vix nervosis ovato-triangularibus ad intima angusta sublinearia valde purpureo-nervata sensim elongatis — omnibus obtusis vel muticis vel breviter pungentibus et membrana alba hyalina decurrente integerrima vel sublacera superne nonnunguam in cilia brevissima lanceolata divisa cinctis; floseulis roseis subradiantibus; acheniis parce et breviter pilosis, pappo nullo vel brevissimo eis 4—5plo breviore coro- natis. 9. Jul. Aug. Paphlagoniae ad Tossia, in subalpinis montis Giaurdagh die 29. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 4796). Dimensiones: Caulis 8-40 cm altus; folia basilaria circ. 5 em loneca 12 mm ad medium lata, caulina 4—-4°5 longa, 3 lata vel usque dimidio minora; involucrum 7—9 mm altum 5—6 latum vix constrietum; achenium immaturum elavato-cylindricum 3°2 mm longum, infra apicem millimetrum latum. 259 In grege pro involueri fabrica insignis et cum ©. polyelada DE. tantum comparanda, a qua differt rhizomate lignescente, foliis punc- tatis, indumento fere deficiente caule superne tantum (nee a bası) ramoso-corymboso, anthela nec scoparia, involueri vix (nee valde) eonstrieti phyllis apice subrecurvis. Centaurea (Calritrapa) iberica Trev. var, brevispina Freyn et Sint. A typo differt capitulis minoribus et spinis phyllorum dimidio brevioribus usque nullis. Achenia et pappus tvypi. C) Augusto. Paphlagoniae ad Tossia, in campis ad Sabadscha typo pro- miseue invenit die 4. aug. 1892 Sintenis! (Exsice. 4913). Cichorium Intybus L. var. eglandulosa Freyn et Sint. Planta elata ramosissima pro ratione parviflora et exceptis foliis plus minus papilloso-hispidulis laevis. Involucri phyllis extimis margine scabridulis, intimis apice puberulis, omnibus eglandulosis; flosculis involucro duplo circ. longioribus; pappo achenium 8—10 plo breviore. 9. Augusto. Paphlagoniae ad Tossia, ad versuras prope Sabadscha die 4. aug. 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 4919). Lapsana adenophora Boiss. vr, eglandulosa Freyn et Sint. — Inflorescentia peniculato-corymbosa, foliorum laciniae repandae, capitula pro ratione parva omnino typi, a quo indumento a basi ad medium caulis pubescente superne defieiente differt. Pedunculorum longitudo uti in typo variat. © Junio. Paphlagoniae ad Tossia: in fruticetis planitie Derin-ös die 17. junio 1892 lee. Sintenis (Exsicc. no. 4334). Scorzonera mollis MB. var. minor Freyn et Sint. Om- nium partium typo dimidio minor, involucrum paueiflorum pollicare angustum tandem subeylindricum, folia angusta (25 mm tantum lata) acuminata saepe undulata et ad apicem flexuosa saepe hamata, scapım aequantia breviora vel longiora. Achenia (nimis juvenilia tantum vidi) typi videtur. %. Exeunte Majo. Paphlagoniae prope Tossia: in pascuis montosis ad Pert- schim die 28. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 4111). Affinis videtur etiam S. stenocephalae Boiss. alpes altıssimas Persiae austro-oceidentali incolanti sed valde diversa capitulis non anguste eylindrieis, floribus luteis (non extus purpureis) indumento arachnoideo-lanato (nec ‚puberulo), foliis obseure viridibus (nec glau- cis). S. mollis ö. eubaea Boiss. Fl. orient. VI. 320 nostrae habitu et omnibus fere caracteribus similis ab ea tantum differt indumento alpresse cano et scapo foliis breviore. Rodigia graeilis Freyn et Sint. Annua multicaulis gracilisa basi ad apicem plus minus setoso-glandulosa, caulibus adscendentibus vel procumbentibus a basi vel a medio 20* 260 diehotome 2— 3 cephalis; foliis basilaribus in petiolum alatum atte- nuatis oblongo-spathulatis remote denticulatis vel Iyratis, caulinis saepissime abrupte diminutis sessilibus lanceolatis acuminatis vel linearibus rarius infimo bası auriculata dentata semiamplexicauli. omnibus (summis exceptis) plus minus papilloso-asperis; capitulis parvis ante anthesin nutantibus (ex sieco saltim dijugendum) pe- dunculis longis sensim et parum incrassatis suffultis; involuceri phyllis praeter pubem brevem sparsim papillosis et + glanduloso-setosis, extimis subadpressis lanceolatis acutis dimidio involucri aequantibus vel brevioribus, intimis ad apicem coloratis acuminatis tandem dorso indurato obtuse carinato in- curvatis; floribus aurantiacis extus rubro striatis involuero sub duplo longioribus; paleis albis, aliis angustissime linearibus acuminatis in- aequilongis acheniorum disci vix longioribus, aliis immixtis subseti- formibus; acheniis minute asperis angustissime fusiformibus, interi- oribus in rostrum tenuissimum eis sesquilongiorem senso sensim attenuatis, extimis brevius rostratis; pappo achenio (cum rostro) '/; aequante. ©) Junio, Julio. Paphlagoniaead Tossia: In graminosis lapidosis inter Kösen et Sahadscha die 23. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4391). Dimensiones: Caulis 15—20 cm altus, folia basilarıa (ma- xima a me visa) 7 cm longa et infra medium 1'5 lata: involuerum centimetrum altum, fructiferum infra apicem constrietum ad basın 6—8 mm diametro; achenia (immatura) cum rostro S—9 mm longa. Ab affıni R. commutata Spr. nostra diversa omnibus partibus dimidio minoribus, indumento glanduloso, caulibus pluribus diffusis. paleis difformibus et acheniis S—9 (nec 15 mm) longis. Habitu et paleorum caractere peraffinis videtur A, bulgaricae Velenov. Flor. Bulge. p. 362— 363, quae differt caulibus diffusis pluribus (nec soli- rarii erectis), indumento glanduloso totius plantae, acheniorum interio- tum rostro breviore (nec achenio ipso duplo longiore) et exterio- rum conspicuo (nec deficiente), acheniis subbrevioribus non striatis. Hieracium (Andryaloideum) paphlagonicum Freyn et Sint. (divergens > prenanthoides) Totum indumento albo pilis plumosis constante villosolanatum, aphyllo- podum, caule erecto strieto robusto fareto folioso a medio dichotome oligocephalo, foliis plus minus repando-dentatis valde reticulatis et partim calvescentibus viridibus, infimis florendi tempore emarcidis (ignotis), caeteris ab infima pan- durate-elliptica ad superiora ovata sensim diminutis, omnibus basi plus minus cordata vel obtusissima ses- silibus, summis linearibus bracteaeformibus valde diminutis jubatis: peduneculis longis adscendentibus pube hrevi stellata canescentibus et insuper plus minus longe pilosis eglandulosis; capitulis ma- juseulis, involucri praeter pubem stellatam sparsam undique 261 accumbente hirsuti phyllis nigrieantibus marginatis acuminatis acutiusculis, ligulis subeiliatis, stylis luteis, acheniis (immaturis) rufo-castaneis. 9%. Exeunte Juli. Paphlagoniae Tossia: in monte Giaurdagh die 29. julio 1892 deflorantem leg. Sintenis! (Exsice. no. 4821). Dimensiones: Caulis (ex unico specimine) 50 cm altus, inferne 6 mm crassus, pedunculi 10—15 em longi; folia eaulina infera 9 cm longa ad.basin et supra medium 4, infra medium 3 em lata; summum ad ramificationem primam situm 5 cm longum, ad basin 25 em latum; capitula (post anthesin) eire. 15 mm alta, 20 lata; achenium 43 mm longum. Nach Blattgestalt und Nervatur ein echtes Prenanthoideum, nach Tracht, Indument und Gestalt der obersten Blätter ein Andıya- loideum, in welcher Gruppe es dem 4. Gaudryi Boiss. nahe steht, welches jedoch durch schmale Blätter, die nicht geigenförmig ein- gezogen und auch nicht netzadrig sind, sowie durch bleiche Achänen unterschieden ist. Im Sinne der Monographie von Nägeli et Peter eine Zwischenform zwischen #4. divergens Näg. Pet. und 4. pre- nanthoides L., welch letzteres mir aus Kleinasien jedoch noch nicht bekannt geworden ist. Hieracium (Andryaloideum) tuberculatum Freyn et Sint. (boreale < Bornmülleri). Aphyllopodum erectum, strietum pilis plumosis e tubereulis purpureis ortis hirsutum sublanatum, caule a medio parce ramoso oligocephalo, foliis infimis florendi tempore jam evanidis (ignotis), caulinis erebris ab infima lanceolato-oblonga ad superiora ob- longo-ovata sensim diminutis sessilibus argute repando- dentatis, summis subfissis viridibus tandem purpurescentibus; pe- dunculis erectis strietis monocephalis, vel iterum ramulosis 2—3 cephalis parce stellipilis et insuper pilis longis paucis subsetosis et tubereulis elongatis (in pilos non desinentibus) asperis; capitulis majusculis; involucri laxi viridi parce pilosi et par- eissime stellipili phyllis subsquarrosis, acuminatis acutiusculis; ligulis extus pilosiusculis apieibus glabris, acheniis ignotis. 9. Ex- eunte Julii, Augusto. Paphlagoniae, Tossia: in monte Giaurdagh die 29. julio 1892 unicum specimen florentem leg. Sintenis! (sine num.) Eine offenbare Zwischenform zwischen 7. Bornmülleri Freyn, dem es näher steht und ZH. boreale Fries, welche beide in der Gegend vorkommen u. zw. insbesondere das letztgenannte in einer Form mit ebenso stark gezähnten Blättern, wie sie HZ. tuberculatum hat. Das Merkmal der auf derben Knötchen sitzenden Haare wieder- holt sich im Süden übrigens auch bei anderen Arten, z. B. H. bo- reale Fries, H. barbatum Tausch ete. und beabsichtige ich also keineswegs darauf bei HZ. tubereulatum besonderes Gewicht zu legen. 262 Letzteres ist vielmehr ganz von der Tracht des 4. Bornmiilleri, aber so wenig wollhaarig, dass man die Verwandtschaft mit den Andryaloiden nicht gleich wahrnimmt. Doch ist der Kopfstand ganz jener der ästigen hochwüchsigen Arten dieser (Gruppe, die Behaarung deutlich federig aber verhältnissmässig sparsam, die Pflanze daher grün (nicht filzie). Alles in Allem eine sehr merkwürdige Pflanze, welche die Andryaloiden mit den Sabauden verbindet und die auch als Bastard gedeutet werden kann. Hieracium (Andryaloideum) longipes Freyn et Sint. (Bornmülleri < umbellatum), Aphyllopodum, pilis plu- mosis inferne breviter hirsutum a medio calvescens et tubereulis depilatis asperum; caule compressibili tereti infra medium crebre foliato, a medio in ramos longas paucas bre- vissime ramulosas 1—3cephalas diviso oligocephalo; foliis basilaribus ignotis, eaulinis sensim diminutis acute repando dentatis supra demum depilatis, infimis lanceolatis; foliis an- thelae ovato-oblongis, summis valde dimimutis linearibus; eapitulis mediocribus, involucro laxo viridi parcissime piloso! fere nudo, phyllis acuminatis acutis, infimis squarrosis! ligulis aureis extus subpilosis apice glabris, stylo luteo, acheniis parvis (35 mm. longis) rufo-castaneis. %. Julio. Paphlagoniae, Tossia: In pineto inter Schakylar et Jokarki Dikmen die 16. julio 1892 unicum specimen leg. Sintenis! (sine n0.). Gehört wie ZH. cappadocicum Freyn et Bormm. (barbatum — Bornmülleri), H. odontophyllum Freyn et Sint. (Born- mäüllerie — lazicum) und H. tuberculatum Freyn et Sint. (bo- reale << Bornmülleri), zu einer Gruppe von Formen, die in Anatolien zu Hause ist und das dort offenbar verbreitete 4. Born- mülleri und damit die Andryaloiden mit den Acecipitrinen verbindet. Alle diese Pflanzen sind durch das so sehr reducirte Indument unter den Andryaloiden sehr ausgezeichnet, besitzen jedoch deren Federhaare und Kopfstand. Ob sie hybrid sind, muss erst die Zukunft lehren; unter den europäischen Andryaloiden des Orients ist mir nichts Aehnliches vorgekommen, trotzdem ich so sehr viel Material davon gesehen habe. Die von Nägeli et Peter versuchte Deutung des A. "Ww aldsteinii Tausch als eine Zwischenform /7. boreale-thapsi- forme halte ich, nebenbei bemerkt, für gesucht und unnatürlich. In Wirklichkeit ist ZZ. Waldsteinii Tsch. eine weit verbreitete Hauptart, Z7. thapsiforme Uechtr. (erweitert im Sinne Näg. Pet.) enthält eben die unterschiedlichen Zwischenformen des ZZ. Waldsteinü zu anderen Arten. Hieracium (Alpestrium) transiens Freyn — H. sub- villosum Freyn in Velenovsky Flora Bulgarica (1891) p. 391, nicht Nägeli et Peter (1886). Ich muss den. - Namen- der bulgarischen 263 Pflanze wegen des älteren Homonyms, das ich übersehen hatte, ändern und wähle als Speciesnamen jenen der var. 8, welche die Mittelform unter den von mir unterschiedenen ist. Hieracium (Aceipitrinum, Sabaudum) anatolieum Freyn et Sint. Elatum asperum raceınoso-corymbosum, aphyllopodum, habitu omnino cum ZZ. brevifolio Tausch eorrespondens nempe foliis parvis brevibus sessilibus parce et grosse dentatis, ab infimis elliptieis vel lanceolato-ellipticis ad summa ovato-acuminata sensim decerescentibus, plurimis 1—2pollicaribus, acheniis (immaturis) rufo-castaneis — sed stylo nigricante (non aureo), recep- taculo fibrilloso et phyllis involucralibus atroviridibus 4. boreali Fr. conforme, a quo foliis brevissimis et habitu 4. brewifolii laeviter differt. 9. Exeunte Augusto, Septembri. Paphlagoniae ad Küre-Nahäs: in silvatieis ad Erdschewit die 17. aug. (Exsiee. no. 5004). ad Ekitschai die 25. aug. (Exsice. no. 5035) et ad Türbe die 28. aug. 1892 (Exsice. no. 5004 c) leg. Sintenis! Verbascum (Lychnitis) tossiense Freyn et Sint. E grege Thapsoidearum Boiss, filamentorum lana albida. Perenue totum tomento griseo pannosum basi hirsuto-lanato, eaule tereti erecto copiosissime tomentoso sublanato dense folioso in racemum densum basi breviter ramosum abeunte, foliis reticulato nervosis erenatis, radicalibus supra tandem virescentibus elliptico-oblongis obtusis sinuatis et plicatis in petiolum eis bre- viorem attenuatis, caulinis plus minusve abrupte decrescentibus cordato-semiamplexicaulibus, infimis mucronatis, summis ovatis acu- minatis; glomerulis majoribus 5floris approximatis, florıbus sessilibus, calyce majusculo (cire. 9—10 mm longo) et dentarum apices subulatas glabrescentes exceptas dense tomentoso-sublanato et parce elanduloso ad, in lacinias erectas (tandem conniventes) elongato-triangulares acutas partito; corolla mediocri lutea; filamentis (ex sieco) albido-lanatis: capsula (juvenili) dense hirsuto-lanata, depresso-ovata mucronata, calyce inelusa. 9% (?) Junio. Paphlagoniae: Tossia, in montibus prope urbem die 13. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4213.) Dimensiones (ex unico specimine): Caulis 46 em altus 7 mm crassus; folia radicalia maxima sine petiolo 5 centimetrali 15 em longa ad medium 7 lata; calyx 9—10 mm longus, corolla (ex sieco!) pollicaris. Differt ab affini Verbasco anatolico Boiss. statura humili, caule densissime tomentoso (nee rubello), racemo basi composito (nee simplieissimo), foliis valde retieulatis, glomerulis approximatis (nee dissitis), calyeis dentibus apice glahris etc. A V. sulviaefolio Boiss. etiam simili «differt indumento griseo (non niveo), foliis radicalibus 264 plieatis breve pedunculatis, caulinis latis cordatis (non decurrentibus) fascieulis plurifloris, ealyceinis apieibus glabrescentibus, ete. Verbascum (Lyehnitis) fallasc Freyn et Sint. E grege @lo- merulosarum Boiss. macrocalycinarum, filamentorum lana albida. Bienne (?) caule dense folioso obscuro tomento laxo obtecto crasso obtusangulo recto elato superne in paniculam amplam erecto patulam striectam ramosissimam abeunte; foliis inte- gerrimis utrinque (sed supra sparsius) laxe tomentosis supra viridibus, subtus canis, infimis maximis spathulato- lanceolatis obtusiusculis subplicatis in petiolum brevem abeuntibus; foliis caulinis dense imbricatis sensim diminutis basi cordata subadnatis; floribus dense glomeratis, bracteis brevibus ovatis dense pannosis suffultis, in spicas inferne laxas ad apicem confertas dispositis; pedicellis subinaequalibus, aliis calyce aequantibus, aliis brevissimis; calyce flavescenti- pannoso 5—6 mm longo ad basin usque in lacinias anguste lanceolatas acutas diviso: corolla extus stellatim tomentosa medioeri, filamentis albido-barbatis, antheris omnibus reniformibus, capsula ignota. €) ? Exeunte Junio. Paphlagoniae, Tossia: in valle Kaiseri-dere die 26. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsiec. no. 4510.) Dimensiones: Caulis (ex ejus partitionibus dijugendo) 1:5—2 metralis, ad apicem 1'2 cm crassus; folia radicalia sub 60 cm longa, infra apicem 13 cm lata. Calyx 5—6 mm longus, corolla (ex sicco!) pollicaris. Affine Verbasco lasiantho Boiss. a quo imprimis calyce profunde (nec ad tertiam partem) partito et tomento viridi, laxe canescente (nec denso flavicante) differt. Verbascum (Lychnitis) aphyllopodum Freyn et Sint. E grege Glomerulosorum Boiss. macrocalyeinarum, filamen- torum lana albida. Bienne ex tote tomento brevi griseo-flavicante vestitum, eaule subtereti crasso e basi incrassata ereeto strieto plus minus dense folioso in paniculam pyramidatam abeunte; foliis demum virentibus subnitentibus crenulatis, radicali- bus (ignotis) et caulinis infimis petiolatis florendi tempore etiam evanidis (et ideo eaulis basis nuda), caeteris ab inferiora lanceolata acuta sessilia ad summa ovato acuminata basi + amplexicauli sessilia senso sensim diminutis; glomerulis bractea breviter ovata suffultis eire. 8 floris, summis eirec. 2 floris + dissitis; floribus valde inaequale pedicellatis, pedicellis nempe calyce aequi- longis, eo brevioribus vel subduplo longioribus in eodem glomurolo; calyce parvo cirec. 4 mm. longo dense tomentoso ad ter- tiam partem in lacinias erectas late triangulares acutas partito; corolla mediocri lutea, filamentis (e sicco) omnibus ad apieem usque dense lanato bharbatis; capsula (bene evoluta sed 265 immatura) ellipsoidea dense tomentosa calyce aeqmilonga. ©) Ex- eunte Junio deflorans. Paphlagoniae, Tossia: in glareosis fluvii Devrek-tschai prope Düfler die 23. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsiee. no. 4361.) Dimensiones (ex unico specimine relatae). Canlis cire. 80 em altus basi 15 erassus; folia infima maxima a me visa 17 em longa ad medium 5 latı, summa 85 longa et mediorum aequilata; calyx 4 mm longus, corolla 3 em fere diametro. Affinis videtur V. /asiantho Boiss., a quo differt statura humiliore (non orgyali), indumento virescente (non dense pannoso), caule aphyllopodo. floribus longius pedicellatis, pedicellis inaequalibus et forsan etiam capsula. V. fallax Freyn et Sint. jam statura orgyalı, foliis maximis, calyce sesquilongiore et corolla minore, eaeteris notis neglectis egregie diflert. Verbaseum (Lyehnitis) divaricatum Freyn et Sint. E grege Glomerolusorum Boiss. macrocalyeinarum, filamen- torum lana albida. Perenne (?) ecaule purpureo tomento niveo detersili obtecto crassiusculo recto elato obtusangulo superme in paniculam amplam strictam divaricataım ramosissimam abeunte; foliisutrinque denseadpressequealbo-tomen- tosis, radiealibus virescentibus petiolatis late lanceolatis obtusis lobulato-crenatis, lobisrotundatis; foliiscaulinis sparsis sensim diminutis crenato-dentatis, basi cordata sub- decurrente adnatis; floribus dense glomerulatis. bractea brevi lanceolata nivea suffultis, in spicas laxissimas dispositis; pedicellis niveis calyce aequilongis vel subbrevioribus; calyce niveo 5 mm longo usque ad basin in lacinias anguste lanceolatas (vel latius- culas) virescentes diviso; corolla extus tomentosa parva, filamentis albo-barbatis, antheris omnibus reniformibus, capsula ignota. A (?) Exeunte Junio. Paphlagoniae ad Tossia: in montosis inter Dikmen et Düfler die 23. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4362). Dimensiones: Caulis eire. metrum altus ad basin centi- metrum diametro; folia radicalia majora, cum petiolo 7 centimetrali pedem longa ad medium 6°5 cm lata; glomeruli 1'5 em diametro; calyx 5 mm longus, corolla vix 2 cm lata. Proximum V. leucophyllo Gris. a quo differt indumento niveo, caule superne (nec a basi) paniculato, ramis divaricatis, foliis nee sinuato lobatis, caulinis sensim diminutis, floribus omnibus glomeratis (nee superioribus solitariis), calycee 5 mm (nee 3 mm) longo, niveo tomentoso (nee tomentello). (Fortsetzung folgt ) 266 Beiträge zur Kenntniss der Gyanophyceen. Von H. Zukal (Wien). A. Die anatomisch-physiologischen Probleme. Bekanntlich gehen die Ansichten der Forscher über die Ana- tomie, Morphologie und Systematik der Cyanophyceen weit ausein- ander. Insbesondere ist die Zusammensetzung des Zellinhaltes dieser Algengruppe in den letzten Jahren wiederholt Gegenstand lebhafter Controversen gewesen. Ich setze die Kenntniss der letzteren hier voraus, und werde daher das historische Gebiet nur dann streifen, wenn dies zum Verständniss des Textes unbedingt erforderlich ist. Das Chromatophor. Gegenwärtig wird von allen Beobachtern die zuerst von Zacha- rias') festgestellte Thatsache unbestritten angenommen, dass sich in den weitaus meisten Cyanophyceen-Protoplasten zwei Haupttheile unterscheiden lassen, nämlich ein gefärbter äusserer und ein ungefärbter innerer Theil. Der gefärbte Theil wurde von Daneiga) als Chromatophor angesprochen, und Hieronymus,°) sowie ich und Palla haben sich dieser Anschauung angeschlossen. Hieronymus insbesondere stellte noch die Behauptung auf, dass sich unter einer 3300maligen Vergrösserung die Chromatophoren der Cyanophyceen in Fibrillen auflösen, in welchen wieder Grana rosenkranzförmig ein- gelagert erscheinen. j Gegen diese Auffassung des gefärbten peripherischen Theiles der Cyanophyceenzelle, als Chromatophor, erhob jedoch Zacharias‘) ernste Bedenken. Er sagt über diesen Punkt wörtlich: „Bei den Cyanophyceen habe ich mich nun bisher nicht davon überzeugen können, dass hier von Protoplasma umgebene Chromatophoren (in der bisher üblichen Bedeutung des Wortes) vorhanden sind. Das erün punktirte Plasma scheint nicht von einer besonders abge- grenzten, der Zellwand anliegenden Schicht farblosen Zellplasmas umgeben zu sein.“ Auch die Meinung, welche sich Hieronymus über den fei- neren Bau der Chromatophoren gebildet hat, hält Zacharias für nicht erwiesen, weil die Fibrillen. selbst nicht gesehen worden seien, und sich die Behauptung von Hieronymus auf den Umstand stütze, dass die Grana reihenförmig angeordnet erscheinen. Was nun diesen letzteren Punkt anbelangt, so ist mir im ', E. Zacharias, Beiträge zur Kenntniss des Zellkernes und der Sexualzellen. Botan. Zeitg. 1887, p. 301. ?) V, Daneiga. Der gegenwärtige Zustand unserer Kenntnisse über den Zellinhalt der Phycochromaceen. Moskau 1891. °»), @. Hieronymus, Beiträge zur Morphologie und Biologie der Algen. Cohn’s Beiträge zur Biologie. Bd. -V..4892 e) Siehe Botan. Zeitg. Nr. 40, 1891, sowie ebendaselbst Nr. 38, 1892 und Nr. 45, 1893. 267 vorigen Sommer eine dicke Oscillaria zu Gesicht gekommen, ') die sich durch ein sehr grobmaschiges Chromatophor vor allen übrigen auszeichnet. Die dicken Stränge, beziehungsweise die Mmus dieses Chromatophors zeigten nun schon unter einer 1500—2000- fachen Vergrösserung sehr deutlich einen fibrillären Bau. Die blau- grün gefärbten Fihbrillen lagen parallel neben einander und schienen durch Furchen von einander getrennt zu werden. Das Gerüste dieses Chromatophors erwies sich so fest, dass es sich, ohne seine Structur ein- zubüssen, in grossen Stücken aus den Zellen herauspressen liess. Ob- wohl nun an den ausgepressten Chromatophortheilen die Fibrillen noch besser hervortraten, so konnte ich in denselben doch nicht ein- zelne Grana unterscheiden. Doch erschienen mir einzelne Fibrillen undeutlich knotig. In den Ecken und Knotenpunkten des Chromato- phors lagen 4—5 u messende, linsenförmige Körner, die ähnlich gefärbt waren, wie das Chromatophor, nur schwächer. Bei dieser Osecillaria liegen auch nicht alle Theile des Chromatophors in ein und derselben Ebene, sondern es besitzt im Gegentheile zahlreiche, nach innen gerichtete Eindrücke oder Einbuchtungen. An solchen Stellen, also dort, wo sich das Chromatophor von der Zellwand zu- rückzieht, kann man aber ohne Schwierigkeit das Vorhandensein eines Wandplasmas constatiren. Ja ich bemerkte in demselben ein- mal sogar ganz deutlich eine Strömung. Meines Wissens ist es das erste Mal, dass die Fibrillen eines Cyanophyceen-Chromatophors und das farblose Wandplasma direct gesehen und beobachtet worden sind; doch kommt ein derartig hoch organisirtes°Chromatophor nur selten zur Entwicklung. In den weit- aus meisten Fällen sieht man entweder eine scheinbar homogene. oder höchstens eine fein punktirte Schicht, in wenigen Ausnahms- fällen, bei stärkster Vergrösserung, ein undeutliches. feinmaschiges Gerüste. In all diesen Fällen konnte ich mich auch nie von der Existenz eines farblosen Wandplasmas zwischen Membran und dem gefärbten Zelltheile überzeugen. Dagegen ist in allen Fällen, wo es zur Entwicklung einer besonderen Plasmahaut kommt, wie z. B. bei den Hormogonien und gewissen Oscillarien, die letztere sicher farb- los und auch anders organisirt, wie das übrige Wandplasma. Davon kann man sich direet überzeugen, weil es nieht selten, nach An- wendung schrumpfender Reagentien, gelingt, die Plasmahaut zu iso- liren, indem man die übrigen Protoplasten zur Contraction bringt. Nach allem dem, was ich gesehen habe, kann ich nur die An- sicht aussprechen, dass es bei den Cyanophyceen in einzelnen Fällen zur Ausbildung eines höher organisirten Chromatophors kommen kann, dass dies aber in der Regel nicht geschieht. Ja, es mögen Fälle vorkommen, wo das Wort Chromatophor nur in einem er- weiterten Sinne auf die homogene und gefärbte Wandschicht des Protoplasmas angewendet werden kann. ') Eigentlich wurde ich auf dieselbe durch den Herrn Primarius Dr. Lüttkemüller gütigst aufmerksam gemacht. (Forts. folgt.) Litteratur-Uebersicht. > Mai 1894. Beck v. Mannagetta @. Ziele und Erfolge der Acclimatisation der Pflanzen. (Wiener illustr. Garten-Zeitung 1894, 4. Heft, S. 144—154.) 8". Buser R. Zur Kenntniss der schweizerischen Alchimillen. (Berichte der schweiz. botan. Gesellsch. IV. 1894.) 8°. 40 8. 3 Taf. Eine sehr beachtenswerthe, zunächst die Gliederung der „A. alpina“ betreffende Studie: Verf. unterscheidet 3 Formen: die centralalpin-nordische Pflanze: A. alpina (L.) Rehb., die Pflanze der Kalkalpen: A. Hoppeana Rehb. und eine Pflanze der Ostalpen: A. podophylla Tausch. Letztere ist identisch mit A. Anisiaca Wettst., die mithin ersteren Namen zu führen hat. Ueberdies werden beschrieben: A. fallaxw Bus.. A. sericoneura Bus., A. acutangula Bus., A. heteropoda Bus., A. tenuis Bus. Celakovsky L. J. Ueber Doppelblätter bei Zonicera periclymenum L. und deren Bedeutung. (Pringsheim’s Jahrb. XXVI. Heft 1, 8. 1--48.) 8°. 3 Taf. Die wichtigsten allgemeinen Resultate der Abhandlung sind: 4. Die Quirle, in denen Dedoublement, d. i. der Vorgang der Bildung von Doppelblättern, stattfindet, nehmen eine Mittelstellung zwischen mehr- und minderzähligen Quirlen ein. 2. Diese Mittelstellung ist nur verständlich als das Ergebniss des Zu- sammenwirkens zweier ungleich alten Tendenzen oder Bildungskräfte, welche. an derselben Stelle einen mehr- oder minderzähligen Quirl zu bilden streben. 3. Das öfter bestrittene „congenitale Dedoublement“ besteht wirklich, d. h. die paarweise oder gruppenweise Annäherung der Glieder eines Kreises an Stelle einzelner Glieder bedeutet ebenfalls eine Uebergangsstufe zwischen einem mehrzähligen und eineın minderzähligen Quirl. 4. Es gibt ein positives und negatives Dedoublement, je nachdem der Uebergang aus ursprünglicher Minderzähligkeit in Mehrzähligkeit oder umgekehrt stattfindet. 5. In den Abnormitäten ist das Dedoublement meist positiv, seltener negativ. 6. Wegen dieser doppelten Möglichkeit darf nicht ohneweiters ange- nommen werden, dass das normale Dedoublement in den Blüthen positiv sein müsse. Es bedarf einer weiteren Prüfung, ob es positiv oder negativ ist, welche zu Gunsten der zweiten Alteınative ausfallen wird. Conrath P. Sur une nouvelle espece du genre Cytisopsis. (Bullet. d. l’herb. Boissier 1894, Nr. 4, p. 327 — 328.) Fiek E. und Schube Th. Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1893. (71. Jahresber. der schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur. S. 42—62.) 8". ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollstäudigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 269 Kerner A. The Natural History of Plants, translated by Prof. F. W. Oliver. I pt. Blackie et S. (London). Gr. 8". Beginn der englischen Ausgabe des „Pflanzenleben“. John Lubbock hat dieselbe mit einigen einleitenden Worten begleitet, deren Wiedergabe nicht ohne Interesse sein dürfte: „Es ist eine verbreitete, aber irrthümliche Ansicht, dass Botanik eine trockene Wissenschaft, trocken infolge der vielen Namen und Termini sei. Zum Theile dürfte diese Ansicht begründet erscheinen mit Hinblick auf viele ältere Werke, welche der Grundlegung der Wissenschaft dienten und daher sich insbesondere der Beschreibung der Formen zuwendeten. Solche Werke waren zum Aufbaue der Wissenschaft unentbehrlich. Dagegen kann nur ein geistig Beschränkter Kerner's Pflanzenleben ohne hohes Interesse lesen. Die Anpassung der Pflanzen an ihre Umgebung und deren Lebens- bedingungen sind in bewundernswerther Weise beschrieben und durch instructive und schöne Illustrationen verständlich gemacht. Es könnte Manchem als Ueberhebung und Kühnheit erscheinen, wenn ich ein Werk empfehle, das ein Kerner geschrieben und ein Oliver der Uebersetzung werth gefunden hat, doch dürfte es, eben im Hinblicke auf das Eingangs erwähnte Vorurtheil angezeigt sein, zu betonen, dass die Botanik, wie sie uns in diesem Werke entgegentritt, von höchstem Interesse ist, geeignet. vergnügte und anregende Stunden zu bereiten, so dass schon aus diesem Grunde das Erscheinen einer englischen Ausgabe auf das Freudigste zu begrüssen ist.“ Römer J. Ueber das Vorkommen der „Königsblume“ in Sieben- bürgen. (Wiener illustr. Garten-Zeitung 1894, 4. Heft, 5. 137 bis 139.) 8". Geschichte der Entdeckung der Daphne Bloyayana in Siebenbürgen und Mittheilung über die bisher constatirten Standorte. Wettstein R. v. Die geographische und systematische Anordnung der Pflanzenarten. (Verhandl. der (esellsch. deutscher Naturf. und Aerzte, Nürnberg, 1893.) Gr. 8°. 4 8. Ahlborn. Die Aufgaben und die Organisation des botanischen Gartens in Hamburg. 8°. 18 S. Anderlind L. Ueber die Einwirkung des Salzgehaltes der Luft auf den Baumwuchs. (Mündener forstl. Hefte, 1894.) 8°. 5 8. Ascherson P. Die Herkunft des Namens „Lilium convallium”. (Naturw. Wochenschr. IX. Nr. 20, S. 241—242.) 4". Baldacci A. Rivista critica della collezione botanica fatta nel 1892 in Albania. (Malpighia VIII. Fasc. 1/2, p. 69—87.) 8". Bemerkungen systematischen Inhaltes über einige der vom Verf. 1892 in Albanien gesammelten Pflanzen. Eine zu grosse Vertiefung in die dabei berührten Fragen verrathen diese Bemerkungen gerade nicht. Dass der Verf. es vorzieht, auf die vom Ref. an albanesischen Pflanzen beob- achteten morphologischen Gliederungen nicht einzugehen und Artbegriffe im weiteren Umfange zu nehmen, kann nicht Wunder nehmen. Nur sollte er sich bej dieser Sachlage polemischer Bemerkungen enthalten und ins- besondere mit einer spöttischen Bezeichnung über eine Forschungsrichtung („mieromorfomani“) vorsichtiger sein, deren Wesen und Ziele ihm nicht ganz klar zu sein scheinen. 270 Behla Kobert. Die Abstammungslehre und die Errichtung eines Institutes für Transformismus. Ein neuer experimenteller phylo- genetischer Forschungsweg. Kiel und Leipzig (Lipsius und Tischer). 8’.608 — 2M. : Verf. räumt der zweiartigen Kreuzung (Bastardirung) die grösste Rolle bei der Neubildung von Arten ein und schlägt diesbezügliche Expe- rimente, zunächst auf zoologischem Gebiete, vor. Verf. geht dabei unter allen Forschern, die in der Bastardbildung einen Hauptfactor der Arten- bildung sehen (Kerner, Weismann, Rosen etc.), am weitesten, wohl manchmal zu weit. Dabei enthält das Buch aber manchen zweifellos richtigen Gedankengang und verdient keineswegs blos mit Spott und Hohn abgethan zu werden, wie es hie und da geschieht. Behrens W.J. Lehrbuch der allgemeinen Botanik. 5. Aufl. Braun- schweig (H. Bruhn). 258 S. 4 Tab. und 411 Fig. — 360 M. Dammer U. Anleitung für Pflanzensammler. Stuttgart (F. Enke). 8°. 83 S. 21 Holzschn. — 2 M. Kurze Anleitung zum Einsammeln, Präpariren der verschiedensten Pflanzen und Pflanzentheile, zum Anlegen von Sammlungen u. dgl. Verf. an einem der grössten botanischen Institute thätig, hat reichlichst Ge- legenheit gehabt, diesbezügliche Erfahrungen zu machen, so dass das Büchlein bestens empfohlen werden kann. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 104. und 105. Lief. Leipzig (W. Engelmann). 8". Inhalt der Doppellieferung: Taubert P. Leguminosae (Schluss). Hoffmann 0. Compositae (Schluss) mit Bearbeitung der Gattung Hieracium durch A. Peter. Titel und Inhalt für III. Theil, 1. Hälfte. Engler A. Ueber die Gliederung der Vegetation von Usambara und der angrenzenden Gebiete. (Abhandl. der königl. preuss. Akademie 1894.) 4". 86 S. Unter der Leitung des Verf. und durch das Zusammenwirken zahl- reicher Kräfte ist in Berlin ein Centrum für die botanische Erforschung Afrikas geschaffen worden, das in relativ kurzer Zeit hochbedeutsame Resultate ergeben hat. Die Fülle dieser Resultate trat schon vor 3 Jahren durch des Verf. Werk über die Hochgebirgsflora des tropischen Afrika hervor, an das sich nun das vorliegende als ein pflanzengeographisch und pflanzengeschichtlich überaus wichtiges anschliesst. Die Kenntnisse über die Pflanzenformationen des tropischen Ost-Afrika erhalten hiemit eine Grund- lage, die umso wichtiger ist, als man über die meisten Formationen dieses Gebietes, z. B. die Waldflora bisher so gut wie gar nichts wusste. Es liegt auf der Hand, wie werthvoll infolgedessen das Werk sowohl für die Pflanzen- geographie als auch in praktischer Hinsicht ist. Die Angaben des Verf. stützen sich auf die grossen und zahlreichen in den letzten Jahren im Berliner botanischen Museum bearbeiteten Sammlungen, insbesondere auf jene, die Dr. C. Holst in den Jahren 1891—93 anlegte. Fischer Benzon.-R. v. Altdeutsche Gartenflora. Untersuchungen über die Nutzpflanzen des deutschen Mittelalters, ihre Wanderung und ihre Vorgeschichte im classischen Alterthum. Kiel und Leipzig (Lipsius und Tischer). 8°. 254 S. — 5 M. 271 Eingehende auf Quellenstudien beruhende Angaben über das Vor- kommen der Namen mitteleuropäischer Culturpflanzen in älteren Werken und Kritik dieser Namen. Besondere Beachtung erfährt dabei das „Capitulare“ Karl des Grossen, dessen Namen durch den Verf. mehrfach eine von der üblichen abweichende Deutung erfahren. Es wird dabei ebenso das etymu- logisch-linguistische, wie das botanische Moment in Betracht gezogen. Huth F. Brandenburger Buchenbegleiter. (Abhandl. des botan. Ver. Brandenburg XXXVI.) 8°. 44 S. Jaeggi, Fischer, Schröter, Tavel u. A. Referate über die im Jahre 1893 erschienenen Publicationen, welche auf die schweize- rische Flora Bezug haben. (Berichte der schweiz. botan. Gesellsch. IV.) 8°. 34 8. Enthält nicht blos Referate, sondern auch ÖOriginalmittheilungen, so S. 7—12 Zusätze zu Gremli’s Flora, 8. 14—17 Correeturen zu Kneuker's „Botan. Wanderungen“. Die Publication ist nicht nur für die Schweizer Flora, sondern auch für die der benachbarten Gebiete von Wichtigkeit. Karsten H. Flora von Deutschland, Deutsch-Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. Lief. 6 und 7. Gera-Untermhaus (E. Köhler). Gr. 8°. S. 65—192. Schon bei Besprechung der ersten Lieferungen wurde auf die Eigen- thümlichkeiten dieses Werkes hingewiesen, die grosse Vorsicht beim Ge- brauche nöthig machen. Diese Eigenthümlichkeiten treten in den beiden vorliegenden, Kryptogamen behandelnden Theilen wieder stark hervor. Verf. zeigt hier, dass er einen grossen Theil der Forschungsresultate der letzten Decennien absichtlich oder unabsichtlich ignorirt und an Anschauungen fest- hält, die heute doch als längst überholt bezeichnet werden müssen. Dieses eigenthümliche Festhalten zeigt sich auch in Bezug auf Terminologie, die vielfach den Text geradezu unverständlich macht. Das Buch kennzeichnet daher nicht so sehr den derzeitigen Stand unserer Kenntnisse — was man dem Titel nach erwarten sollte — sondern den Standpunkt des Verf., der für den Fachmann allerdings manches Interesse bietet. Mit der nöthigen Vorsicht gebraucht, kann das Buch aber auch Nutzen schaffen, es enthält eine Fülle von Einzelheiten und viele schöne Abbildungen. Die Ausstattung des Buches ist eine vollendete. Kohl F. @. Die offieinellen Pflanzen der Pharmacopoea Germanica für Pharmaceuten und Mediziner. Leipzig (Ambr. Abel). 4". Tief. 13—17, Tafi 61-85. Das Werk erhält sich bezüglich seines wissenschaftlichen Werthes und seiner Ausstattung auf gleicher Höhe. Von den Abbildungen der vorliegenden Lieferungen seien insbesondere jene von Croton Tiglium (73), ©. Eluteria (74), Mallotus Philippensis (75), Pieraena exvcelsa (64), Balsamea Murrha (65), Erythro@ylon Coca (66) als seltenere erwähnt. Lignier O0. Vegetaux fossiles de Normandie. Structure et affinites du Bennettites Morierei Sap. et Mar. Caen (E. Lanier). 4". 76 p. 6 Tat. Peter A. Wandtafeln zur Systematik, Morphologie und Biologie der Pflanzen für Universitäten und Schulen. Blatt 6—11 nebst Text. Cassel (Fischer). 8°. 138. — 3 2 M. 272 Potonie H. Ueber die Stellung der Sphenophyllaceen im System. (Beriehte der deutsch. botan. Gesellsch. XII. Heft 4, S. 97 bis 100.) 8". Verf. erörtert die Gründe, welche für die Verwandtschaft der Sph. nit Salviniaceen sprechen und kommt auf morphologischer und paläonto- logischer Grundlage zu der Formenreihe: Sphenophyllum, Trizygia, Salvinia, Azolla. Rothpletz A. Zur Richtigstellung der Bemerkungen R. v. Wettstein’s zu meinem Vortrag: Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales. (Botan. Uentralbl. 1894, Nr. 22.) 8”. 4 S. Wehrli L. Ueber den Kalktuff von Flurlingen bei Schaffhausen, 8.018. 8. 7 Tat Verf. untersuchte die fossile Flora und Fauna des Tuffes und kam zu dein Resultate, dass dieselbe der Interglacialzeit angehört und dass diese Interglacialperiode zur Zeit der Ablagerung des Tuffes ein Klima hatte, das von dem heutigen Klima der Gegend wenig verschieden war. Die fossile Flora zeigt bemerkenswerthe Beziehungen zur Flora der gleichfalls muthmasslich interglacialen Höttinger Breccie durch das Vorkommen von Acer Pseudoplatanus, Taxus baccata, Buxus sempervirens u. a. Die Herren Th. und Em. Durand stehen im Begriffe in Ver- bindung mit Alf. Cogniaux und L. Lubbers einen Census Orchidearum herauszugeben, der einem dringenden Bedürfnisse abhelfen wird. Das Erscheinen des Buches wird aber vorläufig noch von dem Erfolge einer Subscription abhängen, da nach demselben die Stärke der Auflage fixirt werden wird. Das Werk wird in 5 Heften a 6 Frances erscheinen; Subseriptionen sind an Herrn Th. Durand in Bruxelles, Jardin botanique de l’Etat zu richten. Flora von Üesterreich-Ungarn. Tirol und Vorarlberg. Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Trient). (Fortsetzung. ') Neu für das Gebiet. Phanerogamen. Anemone nemorosa X trifolia. Tirol: Huter (14). — Banunculus dolichopodus Kem. (R. Petiveri auct. tirol.?) Reschener See (29). — R. Rionii Lagg. var. oligocarpus Freyn (R. panthothri« Hsm. “"p. p.). Salurn, Trient (29). — Aquilegia atrata Koch var. eya- nescens Borb. Haller Salzberg (52). — Delphinium oaysepalum ') Vergl. Nr. 6, S. 230. 273 Pax et Borb. ß. productum Hth. Feltrethal in Südtirol — wohl extr. fines? (40). — D. elatum var. alpinum W.K. —= D. triste Gremblich in sched. Tirol (40, 57). Papaver coneinnum Murr. (Neubenennung der für das Gebiet bereits in dieser Zeitschr. 1388, 203 angegebenen Hybride P. Rhoeas x dubium) (52). — P. Lecoquwü Ler. Lardaro (75). Cardamine pratensis L. var. Matthioli Moretti. Afling (52), Neu- markt, Spinale, Pine, Palü, Valsugana (31). — ©. fossicola Godr. — (. dentata Murr. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, 203. Gallwiese bei Innsbruck (52). — Sinapis arvensis L. var. ra- phanifolia Murr. Thaur (52). — KEriophila Krockeri Andrz,, E. glabrescens Jord. Italienisches Tirol (37). — Biscutella laevi- gata L. var. dentata Gren. Godr. San Martino gegen Rolle, Sasso Padella (55). Viola eolliniformis Murr —= collina > kirta. Spitzbühel bei Inns- bruck (52). — V. alba X hirta; V. odorata X Austriaca; V. alba > odorata ;V.alba X Austriaca ;V.hirta X Austriaca ;V. hirta x Austriaca var. pubescens ; V. collina X Austriaca; V. arenaria X Riviniana; V. arenaria X silvatica; V. Riviniana X mirabilis ; V. arenaria > mirabilis. Sämmtlich von Trient (31). Polygala comosa Schkuhr 6. var. pedemontana Perr. et Verlot Rev. hort. 1863, 433 pr. sp. = P. corsica Gremli. Südtirol; var. pyramidalis Chodat Mon. 456. Tirol (17). — P. amara auct. var. dissita Hausskn. Brixen (6). Silene quadrifida L. var. villosa Gelmi. Primör; Manasso bei Sella (31). — 8. bryoides Jord. Tirol (14). — Lychnis flos Jovis X Coronaria. San Giacomo bei Brentonico (31, nach Bull. soc. botan. ital. 1892, p. 100). — Moehringia Bavarica (L.) var. tetramera Gelmi. Salurn. — Malachium aquaticum Fr. var. glabrum Gelmi. Trient (31). Malva verticillata L. Innsbruck, neu eingeschleppt (52). Genista tinetoria L. var. lasiogyna Gremli. Vallunga (31). — Hedy- sarum exaltatum A. Kern. Tre croci in Ampezzo 15—2000 m (41; der Standort ist nicht in Venetien, wie dort angegeben, sondern ganz in Tirol). — Orobus stiriacus Gremli. Travignolo- thal (25). Rubus macrostemon X hirtus. Val Ronchi. — R. brachybotrys Focke. San Rocco bei Trient. — R. tomentosus var. glabratus Judi- carien, Terlago, Trient, Pine. — R. saltuum Focke Pine. — R. Bayeri Focke. Monte Faeda di Terlago, Monte Vasone bei Trient. — R. caesius X ulmifolius. Mezzolombardo, Trient, Cognola. — R. caesius X macrostemon Fleims, Pinzolo, Monte (razza. — R. caesius X brachybotrys. San Rocco bei Trient (31). Potentilla pilosa Willd. Rovereto. — P. Bulsanensis X glandulifera. Trient (31). Rosa spinosissima X alpina. Trient. — R. pomifera X glauca. San Giacomo am Baldo. — R. pomifera X alpina. Fassa, Bondone, Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1894. 21 Baldo. — R. alpina > tomentosa. Paganella (31). — R. rubigi- nosa L. var. Jenensis Schultze. Ritten (20, 21). — R. micran- tha X rubiginosa. Molveno.. — R. polyacantha Borb. Fondo, Fleims, Molveno, Ranzo, Vezzano, Trient, Pine, Palü, Folgaria, Rovereto. — R. agrestis Savi f. pubescens. Vezzano, Trient, Cembra. — R. graveolens Gren. f. latifolia. Fleims. — R. pseudo- graveolens Moulin. Cis, San Lugano, Molina. — R. tomentella Lem. f. affinis Chr. Ital. Tirol (31). — R.? f. ad tiroliensis; von Porta als R. montana X dumetorum bestimmt. Val di Ledro (20). — R. Deseglisei Bor. Ital. Tirol. — R. corüfolia Fr. f. glabrescens. Fassa, Fleims.. — R. canina L. f. Andega- vensis Bast. Ital. Tirol. — f. adenotricha Burn. Cis, Terlago. — R. glauca Vill. f. myriodonta Gelmi, f. pilosula Chr. und f. sub- canina Chr. Ital. Tirol. — Rosa? Mittelform zwischen R. glauca und R. ferruginea. Truden (31). — R. Burseri Braun. Gschnitz- thal: Kern. (20; s. auch ibid. S. 75 f.). — R. pseudomontana Keller. Fassa, Alpen um Trient, Folgaria, Val di Ledro, Baldo. — .R. Gallica var. lejostyla Gelmi. Trient. — R. repens Scop. f. gallicoides Burn. et Gr. Trient (31). Alchimilla pallens Buser. Tirol (15), Frauhitt und Patscherkofel bei Innsbruck (8 — letzterer Standort liegt nicht in den Kalk- alpen!). — A. truncata Tausch ist zu streichen; das aus Tirol stammende Exsiecat in Rcehb. Fl. Germ. exsice. Nr. 1476 — s. Nyman Consp. 238 — ist A. colorata Buser. — A. fla- bellata Buser — A. pubescens Koch non Lam. Willd, MB. Tirol. — A. splendens Christ. Tirol (15). — 4. filicaulis Buser. Nordtirol. — A. pusilla Buser. "Tirol (13). — 4. suberenata Buser. Tirol (16). Epilobium_ collinum X parviflorum. Palü (31). Sawifraga androsacea L. var. tridens Jan. Travignolothal (25). Astrantia Rissensis Grembl. — 4A. major X Bavarica. Hinterau- thal — neu, weil der bisher bekannte Standort ausserhalb der Grenze (52). Asperula leiantha Kerm. Val di Ledro. — Galium rubrum L. var. sciaphilum Kern. Lienz, Bozen. — G@. Leyboldi Braun = @. Tyrolense Leyb. in sched. non Willd. Brenner (41). — G. erectum X verum. Zams (52). Knautia magnifica Boiss. et Orphan. = K. Baldensis Kern. in sched. Val di Ledro (41; unter dem zweiten Namen für diesen Standort übrigens schon von Giacomelli in IX. Ann. soc. alp. Trident. 1883, S. 187 erwähnt). — Scabiosa Gramuntia L. var. simplee Gelmi. Maranza bei Trient. — 8. vestina Fech. var. aleutrensis Porta. Val di Ledro (31). Aster alpinus L. var. dolomiticus Beck. Häufig in den Dolomitalpen Tirols (8). — Artemisia alpina DC. var. — A. nana P. parvi- flora Gaud. Umhausen an subalpiner Lage (41). — Senecio Eversi Huter — 8. cordatus X Jacobaea. Tirol (39; als Name 275 für diese Combination existirt jedoch bereits S. Reisachiü Grembl. Ber. Landsh. 1877, 145). — Cirsium Benzi Murr. — olerac. > pal. Igls (52). — ©. breviscapum Eichenf. — acaule X mon- tanum. Paneveggio (26). — €. Sennholzi Eichenf. — heteroph. > mont. Travignolothal (25, 26). — ©. Khekii Murr. — Erisi- thales > heteroph. recedens ad Eris. Schoberwald am Solstein. — ©. erisithaloides Murr. = Eris. > spinos. vel Eris. > flave- scens. Hafelekar bei Innsbruck (52). — Carduus pyenocephalus (L.) Primör (55, 56) '). — Leontodon tenuiflerus DC. Sarn- thal. — Pieris erepoides Saut. var. hispida Gelmi. Cei (31). — Örepis oenipontana Murr — alpestris > blattarioides. Weiten- thal bei Innsbruck (52). Hieracium uberans Murr = Hoppeanum X Aurieula. Alpen Nord- tirols auf Kalk und Schiefer verbreitet: Solsteinkette, Kufstein, Luttach (52; übrigens nur Neubenennung nach Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, S. 205). — H. Hoppeanum > glaciale Jaufen. — HH. fallacinum Schult. = Pilosella X florentinum. Spitz- bühel bei Mühlau, mit dem von Hepperger — nicht Heufler, wie Murr schreibt; s. Hsm. Fl. Tir. S. 1452 — dort gefun- denen H. „bifurcum“ zu vergleichen (52). — H. acutifolium X praealtum. Marzola bei Trient (31). — H. speeiosum var. angustifolium. Haller Salzberg (52). — H. Sollapidis Evers. Kranebitter- und Mühlauer Klamm bei Innsbruck (27, 28; nach Murr mit dem bereits bekannten Z. pulchrum Arv. Touv. identisch, 52, 53, was Evers bestreitet). — ZH. glabratoides Murr — MH. speciosum X glabratum = H. speciosum f.... D. B. M. 1890, S. 111. Haller Salzberg. — H. speciosum X villosum und H. speciosum X bupleuroides. Ebendort. — H. bu- pleuroides Gmel. var. Tellianum Arv. T. = H. calycinum Murr fide Arv. T. in D. B. M. 1890, S. 110. Oetz, Zirl, Gries am Brenner. — H. dentatum Hoppe var. coarctatum Murr. Höttinger- alpe, Lavatschjoch (52). — H. Alfenzinum Evers. Stuben (28). — MH. villosiceps N. P. mit var. nudum Murr. Haller Salzberg. — NH. vulgatum Fr. var. subdiaphanum Arv. T. Kalkgebirge bei Innsbruck; var. nemorosum Fr. Volderthal und anscheinend charakteristisch für die Region der Holzgrenze in den Central- alpen; var. irriguum Fr. Kematen; var. subramosum Arv. T. Landeck; var. coaretatum Lindeb. Waldraster Jöchl (52); var. hirtum. Stuben (28). — H. Jastigiatum Fr. Seefeld, Afling, Gleins. — H. umbrosum Jord. Kematen (52). — H. brevi- folium Tausch. Zirl (52, s. diese Zeitschr. 1888, S. 206). — H. Gelmianum mh. — H. nivale Gelmi Prosp. 106, non Fröl. in DC. Prodr. VII. (1838) 221. Paneveggio, Brentagruppe. — H. porrifolium > sabaudum. Trient. — H. amplewicaule X ') Nach Nyman Consp. p. 41% sonst in Spanien, Frankreich, Italien, Istrien, Croatien und der Balkanhalbinsel. - * 276 saxatile. Cadine (31). Phyteuma orbiculare L. Pß. lanceolatum Vill. Primör (55). — Ph. Khekii Murr — orbiculare X Halleri. Afling (52). — Campanula Carnica Schiede var. Pseudocarnica Gelmi. Im italienischen Tirol die vorherrschende Form; var. hirta Gelmi. Trient (31). — C. glomerata L. var. aggregata W. pr. Sp. Innsbruck nicht selten; var. salviaefolia Wallr. Höttinger- berg (52). Gentiana biloba DU. — lutea x punctata. Monte Roen (41), — @G. symphyandra Murb. Alpe Lusia in Fleims (54). — @. Sue- eica Fröl. Lafatscherjoch (51). — @. Pseudogermanica Gelmi.') Mte. Celva und Maranza bei Trient, Cengialto bei Rovereto (31). @. Germanica Fröl. pr. var. Murb. Feldkirch, Steinjoch bei Imst, Lafatscherjoch, Burgstall, Serles, Gschnitzthal, Obernberg, Tarn- thalerköpfe, Kolsassthal (51). Verbascum Thapsus > Lychnitis. Mazzin in Fassa, Aichholz, Deutsch- metz (31). — Veronica campestris Schmalh. Zell im Ziller- thale nach Hinterhuber (5; in 24, 8. 128 als V. praecos ; indessen dürfte der Standort bei der bekannten Unverlässlich- keit des erwähnten Gewährsmannes trotz vorliegenden Herbar- exemplares noch nicht für sicher anzusehen sein, s. z. B. Sene- cio Doria in Nr. 29, S. 152). — Euphrasia montana Jord. Travignolothal (25). — E. Illyrica Wettst. — E. transiens Borb. Kerschbaumeralpe (9; s. 70 8. 193). — E. Portae Wettst. — E. alpina’) Freyn in dieser Zeitschrift 1887, S. 319: Franzens- höhe, Val di Ledro (70). Mentha serrulata Opiz. Atzwang (41). — M. sativa X aquatica. Trient. — Lycopus exaltatus L. Martignano bei Trient (31), auch am ital. Baldo (34). — Thymus Ortmannianus Opiz und T. Trachselianus Opiz. Trins (41). Galeopsis calcarea. Schön- heit Bozen. — @. praecox Jord. Gossensass, Ritten, Primör. — @. Verloti Jord. Ritten (12). — Stachys recta L. var. labiosa Bertol. Val Tresenga, Val Daone, Campobruno, Monte Trap- pola (31, 34). Primula latifolia Lap. = P. viscosa All. Paznaun. — P. ovenensis Thom. var. Judicariae’) Widm. Alpe Magiassone von Porta als P. Portae erhalten (daselbst S. 51—88). — (?) P. calyeina Duby, vom Comersee bis in das angrenzende Judicarien (71); Monte Bondol (31; ob Tirol?) — P. auricula L. var. pusilla Goir. Monte Posta 2235 m (34). — P. Pannonica Kern. = ') Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, bloss oberhalb ästig; von @. Ger- manica Willd. durch sehr aneleiehe, gewimperte und am Rande umgerollte Kelchzipfel verschieden. Ist wohl @. calyeina (Koch). — Red. °) „E. alpina“ wird für das Gebiet noch angegeben von Grisebach in Linnaea 1852, 603: Paznaun und Gelmi prosp. 12#: ital. Tirol. ») Name falsch gebildet; sollte Judicariarum lauten. 277 P. inflata Kern, Pax non Lehm. ital. Tirol mit P. officinalis ln (ges 7 82150, Kern‘ sched.. IV, 47). Daphne Mezereum L. var. serotina Goir. Costabella und Coal santo am Baldo, 2060 m und Cima Posta 2235 m. Thesium divaricatum Jan, bei Cles mit Bonjeania; ganz gleiches Vorkommen, wie in den Beständen von Pinus halepensis bei Nizza (34). Salix grandifolia Ser. f. androgyna Gelmi. Povo (31). — S$. nigri- cans X hastata. Solstein (52). Alnus viridis (Chaix) var. pölosa @elmi. Monte Vasone bei Trient (31). Sparganium neglectum Beeby. Riva (4). Nigritella nigra (L.) f. longibracteata Beck. Patscherkofel (69). Muscari neglectum (Guss. Trient. Carex vulgaris Fr. f. rhizogyna Gelmi. Bondone. — ©. subnivalis Arv. Touv. Fassa unterer Nonsberg, Paganella. — C. jirma f. rhizogyna Bondone. — C. hirta var. hirtaeformis Pers. Ital. Tirol (31). Milium effusum L. eine sich an var. violaceum Holl. annähernde Form bei Gschnitz, Mühlwald und Lappach; eine solche mit grünen, violettberandeten Spelzen bei Kitzbühel (6). Pteridophyta. Botrychium Lunaria var. nana Gelmi. Trient, an heissen Stellen (31). Laubmoose. Sphagnum quinquefarium (Braithw). Gschnitzthal (41), ital. Tirol in Wäldern, häufiger als 8. acutifolium. — 8. subnitens (Car- dot). Fersinathal. — S. Warnstorfii Russ. Rabbi, Joch Grimm. — 58. Russowii Warnst. Joch Grimm. — 8. Duseni Warnst. Kitten. — S. platyphyllum (Sull.) Pine. — Campylopus tur- faceus Br. Eur. Pine. — Seligeria calcarea Dicks. Campiglio: Geheeb. — Trichostomum nitidum (Lindb.) Riva. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht der Gesellschatt deutscher Naturforscher und Aerzte pro 1893 zählte die Gesellschaft Ende 1893 1186 Mitglieder. Dem Vorstande gehören u. A. an: Prof. G. Kraus (Halle) als Vorstandsmitglied, Prof. A. v. Kerner (Wien) als Geschäftsführer pro 1894, Prof. Pfeffer (Leipzig), Prof. N. Pringsheim (Berlin), Prof. R. v. Wettstein (Prag) als Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses. Die botanische Section der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur wurde vom 1. Jänner 1894 ab in eine z00- logisch-botanische Seetion erweitert. 278 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Die Herren Boulay (Lille) und Bouly de Lesdain (Dun- kerque) planen die Herausgabe eines Exsiccatenwerkes unter dem Titel „Rubi praesertim Gallici exsiccati“. Das Werk wird in Serien ı 50 Nummern erscheinen; Preis pro Serie 25 Frances. — Auskünfte ertheilt Herr Professor Boulay in Lille (Frankreich), rue de Toul. Die botanischen Sammlungen des verstorbenen Dr. G. Casa- retto, umfassend eine reiche Bibliothek und Herbarium, wurden dem botanischen Institute in Genua (Prof. Penzig) geschenkweise übergeben. Wir erhalten folgende Zuschrift: Dahurische Pflanzen! Nach 6jährigem Aufenthalte in Dahurien (Nerczynsk) bin ich mit einer reichen, schön präparirten Sammlung dortiger Pflanzen in meine Heimat zurückgekehrt. — Ich beabsichtige an Botaniker diese Pflanzen käuflich abzugeben, 2—3'/, Centurien zum Preise von 24 Mark pro Centurie bei Francozusendung bis an die deutsche Grenze. Reflectirende Herren ersuche ich baldigst mich zu benach- tigen unter meiner Adresse: Apotheker Ferdinand Karo in Magnuszew, Gouvernement Radom, Polen. Botanische Forschungsreisen. Dr. V. Schiffner hat im Verlaufe des ver&angenen Winters und Frühjahres eine grössere Anzahl von botanischen Excursionen in Westjava durchgeführt und sich sodann nach Östjava begeben. Er gedenkt seine Reise nach Sumatra auszudehnen. Im Monate Mai langte der erste Theil seiner Ausbeute im botanischen Institute der deutschen Universität Prag ein Dieselbe füllte 27 Kisten, von denen insbesondere 13 grosse Kisten mit Spirituspräparaten ganz ausserordentlich schönes und werthvolles Materiale enthielten. Die dänische Regierung wird in den beiden nächsten Jahren Tiefsee-Expeditionen nach den grönländischen und isländischen Gewässern entsenden, an denen u. A. auch ein Botaniker theil- nehmen wird. Die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien veranstaltet auch heuer in Fortsetzung der Forschungen der vergangenen Jahre eine Tiefsee-Expedition, an der auch diesmal kein Botaniker theil- nehmen wird. Nach einer Meldung der Leipziger illustrirten Zeitung unter- nimmt der Leipziger Lehrer Fr. Woenig im Auftrage des ungari- 279 schen Ministeriums für Cultus und Unterricht eine botanische Studienreise in verschiedene Steppengebiete des ungarischen Tief- landes. Preisausschreibung. Der Deutsche Fischerei-Verein in Berlin schreibt u. A. folgenden Preis aus: Es sollen die Entwicklungsgeschichte und die Lebensbedin- gungen des Wasserpilzes Leptomitus lacterus — mit besonderer Berücksichtigung seines Auftretens und Wiederverschwindens in verunreinigten Wässern — untersucht werden. Einlieferungstag 1. November 1895. Preis 600 Mk. Preisrichter: Dr. F. Hulwa (Breslau); Prof. Dr. O0. Kirch- ner (Hohenheim); Prof. Dr. P. Magnus (Berlin); Prof. Dr. ©. Wei- gelt (Berlin). Die Arbeiten dürfen in deutscher, französischer oder englischer Sprache abgefasst sein. Die Manuscripte bleiben Eigenthum der Einsender, doch behält sich der Deutsche Fischerei-Verein das Recht des Abdruckes der preisgekrönten Arbeiten in seiner „Zeitschrift für Fischerei“ vor. Die Veröffentlichung der nicht preiswürdigen Manu- scripte in derselben Zeitschrift steht dem Deutschen Fischerei- Verein ebenfalls gegen das übliche Mitarbeiterhonorar von 50 Mk. pro Bogen zu. Die preisgekrönten Autoren übernehmen die Pflicht, falls sie vor der Veröffentlichung eine nochmalige Ueberarbeitung unter Einfügung etwaiger neuereigener For schun gen wünschen, diese revidirten Manuscripte innerhalb 3 Monaten nach der Rück- gabe druckfertig wieder vorzulegen. Die deutlich geschriebenen Manuscripte sind mit einem Kennwort zu bezeichnen und in ver- schlossenen Briefumschlägen unter gleichem Kennwort mit dem Namen und Wohnort des Verfassers zu versehen. Andeutungen, welche die Person des Einsenders errathen lassen, schliessen von der Preis- bewerbung aus, ebenso ein verspätetes Eintreffen der Bearbeitungen. Die Sendungen sind eingeschrieben zu richten an den General- ‚secretär des Deutschen Fischerei-Vereins, Prof. Dr. Weigelt, Ber- lin S. W., Zimmerstrasse 90/91. Personal-Nachrichten. Professor Dr. H. Molisch (Graz) wurde von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zum corresp. Mitgliede gewählt. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner feierte am 24. Juni das 25jährige Jubiläum als Professor. Aus diesem Anlasse wurden ihm vielseitig Ovationen bereitet. Prof. Dr. R. v. Wettstein wurde zum Ehrenmitgliede des natur- wissenschaftlichen Vereines an der Universität Wien gewählt. Prof. Dr. Pfitzer (Heidelberg) wurde zum geheimen Hofrathe eınannt. Der Phykologe A. Derb&s in Marseille ist vestorben. In Bristol starb der Professor der Botanik Dr. A. Leipner. Dr. Th. Morony, Curator am Columbia College, ist gestorben. 280 Inhalt der Juli-Nummer. Rehmann Dr. A. Hieracium Auricula L. und Hieracium alpinum L. S. 241. — Wettstein Dr. K. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-unga- rischen Monarchie. S. 244. — Arnold Dr. F. Lichenologische Fragmente. S. 249. — Kränz- lin F. Orchidaceae Papuanae. S. 253. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 257. — Zukal H. Beiträge zur Kenntniss der Cyanophyceen. S. 266. — Litteratur-Uebersicht. S. 268. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Sarnthein Ludwig Graf. Tirol und Vorarlberg. S. 272. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 277. — Botanische Sammlungen. Museen, Institute etc. S. 278. — Botanische Forschungsreisen. S. 278. — Preisausschreibung. S. 279. — Personal-Nachrichten. S. 279. — Inserate. S. 280. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. INSERATE. Albert’S Universal- Garten- und Blumen-Dünger (Marken AG. & WG.) reine hochconcentrirte wasserlösliche Nährsalze frei von pflanzenschädlichen Säuren, nach Vorschrift v. Prof. Dr. Wagner in Darmstadt zusammengesetzt. Bei nur geringen Gaben hochwirksam, um Blumen und feinste Ziersträucher voll zu ernähren und in kurzer Zeit auf doppelte Grösse und Blüthenentfaltung zu bringen; in grösseren Gaben, mit oder ohne Stalldünger angewendet, sicherste Düngemittel, um alle Gemüse, Erd- beeren, Spargeln etc. zur doppeltgrossen Entwicklung, Reben und Obstbäume zu jährlicher Tragfähigkeit, Rasenflächen zu raschem Wachs- thum und grösserer Haltbarkeit zu bringen. — Zeit der Anwendung: Mai bis Ende August. — Tausende von Zeugnissen über die aus- gezeichnete Wirkung liegen vor. Garantirter Gehalt: Marke AG. 14°/, Phosphorsäure, 20°/, Kali, 12°/, Stickstoff. Marke WG. 13°/, Phosphorsäure, 11°/, Kali, 13°, Stickstoff. Verpackung in 25 und 50 Kilo-Säcken mit Schutzmarke, sowie Post-Colli a Mk. 3:50 franco unter Nachnahme. — Blechdosen-Packung von 1, 2, 4 und 9 Pfund Netto bei unsereu Wiederverkäufern erhältlich. Wo noch nicht vertreten, werden solide Wiederverkäufer gesucht. Brochüren und Gebranchs-Anweisungen kostenlos und nostfrei. H.& E. ALBERT, Biebrich a. Rhein chem. Düngerfabriken. Durch die Herder’sche Verlagshandlung zu Freiburg im Breisgau ist zu beziehen: Sodiro, A., S. J., Cryptogamae Vaseulares Quitenses. Adiectis speciebus in aliis provinciis ditionis Ecuadorensis hactenus detectis. gr. 8°. (XVI u. 65618.u. 7 Tafeln.) M. 18. (Das Werk kann nur auf feste Rech- nung abgegeben werden.) — Der Verfasser ist seit 23 Jahren Professor der Botanik an der Universität zu Quito. Diesem Hefte liegt bei: Tafel III. — Preisverzeichniss von Gebrüder van Velsen. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABLTSLHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N 8. Wien, August 1894. Beiträge zur Kenntniss der Gyanophyceen. Von H. Zukal (Wien). (Fortsetzung. '!) Die Cyanophycinkörner. Dieselben werden am besten durch ihre leichte Löslichkeit (?) in sehr verdünnter Salzsäure und durch den Umstand gekennzeichnet, dass sie sich mit Hämatoxylin intensiv blau färben. Auch sonstig erweisen sich diese Körmer als cyanophil. Davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man das mit Alkohol fixirte und entfärbte Material mit einem Gemisch von Methylenblau und Fuchsin oder von Eosin und Hämatoxylin behandelt. Ein grosser Theil der Forscher betrachtet diese Körner als ein erstes Assimilationsproduct, also für ein der Stärke ähnliches Kohlen- hydrat. Es lässt sich auch in der That nicht leugnen, dass die Cyanophyeinkörner, besonders in den Sporen und Manubrien, ganz den Eindruck eines Reservestoffes machen. Doch ist der Beweis für diese Ansicht noch in keiner Weise erbracht. Hieronymus hält dieselben Körner für einen integrirenden Bestandtheil seines offenen Zellkernes und für homolog den körnigen Bestandtheilen der Zell- kerne höherer Gewächse. Ich selbst‘) habe die Cyanophyeinkörner, allerdings nur im hypothetischen Sinne, als Zellkerne angesprochen. Mich leiteten hiebei folgende Gesichtspunkte: l. Sind die Körner in den weitaus meisten Fällen diejenigen Bestandtheile der Cyanophyceenzelle, welche sich am besten färben lassen. 2. Widerstehen die Cyanophycinkörner, von den vereinzelt auf- tretenden Nucleinkörpern abgesehen, am längsten dem Einflusse der Verdauungsflüssigkeiten. 3. Stehen diese Körner in einem mehr oder minder directen ') Vergl. Nr. 7, $S. 266. ®) H. Zukal, Ueber den Zellinhalt der Schizophyten. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien. Mathem.-naturw. Cl. Bd. CI, Abth. 1, 1892. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1894, 2 282 Zusammenhange mit einer im Innern der Zellen zuweilen nachweis- baren, centralen Substanz. Dazu kommt noch ihre ausgesprochene Cyanophilie, sowie der Umstand, dass sie auch zur Zelltheilune in einer gewissen Beziehung zu stehen scheinen. ') (Gegen meine Hypothese hat man allerdings eingewendet, dass alle Zellkerne Nuclein besitzen und zwar ein Nuclein, welches nach Anwendung sehr verdünnter Salzsäure nicht verschwinde, sondern im Gegentheile nur noch glänzender hervor- trete. Da nun die Chlorophyeinkörner in sehr verdünnter Salzsäure verschwinden, so könnten sie auch kein Nuclein enthalten, folglich auch keine Zellkerne sein. Auf diesen Einwand kann ich nur mit der Frage antworten, ob es nicht eine Modification des Nuclein geben könne, welche in sehr verdünnter Salzsäure löslich ist? Ich verweise in Bezug auf diesen Punkt auf A. Kossel’s Arbeit: Ueber die Nucleinsäuren. (Arch. f. Anat. und Physiol. 13893 Phys. Abth. p. 157—164). Doch habe ich keineswegs die Absicht, hier für meine Hypothese eine Lanze zu brechen, im Gegentheile, ich sehe ein, dass die ganze Frage nach dem Zellkern der Cyanophyceen so lange vertagt werden muss, bis Genaueres über die chemische Constitution und die physio- logische Bedeutung der Inhaltskörper festgestellt sein wird. Desto eingehender will ich mich mit diesen Inhaltskörpern selbst beschäf- tigen und vor Allem mit den Cyanophyeinkörnern. Da muss ich vor allem Anderen betonen, dass ich das Cyanophyeinkorn nicht für einen einfachen chemischen Körper, sondern für einen distinct diffe- renzirten Theil des Plasmas, oder mit anderen Worten, für ein be- stimmtes Organ des Protoplasten halte, dessen Hauptfunetion aller- dings darin besteht, Cyanophyein auszuscheiden. Zu dieser Auffassung bin ich hauptsächlich durch den Umstand gelangt, weil ich glaube beobachtet zu haben, dass sich die Cyanophyeinkörner in einer ähn- lichen Weise theilen können, wie etwa die Chlorophylikörner. Mit dieser Auffassung scheinen die Beobachtungen. welche ich über die (Quellbarkeit der Cyanophycinkörner, sowie über ihr Verhältniss zu den rothen Körnern (Schleimkugeln) und zur centralen Substanz gemacht zu haben glaube, gut zu harmoniren. Was nun die Theil- barkeit der Körner anbelangt, so verweise ich hier einfach auf die Figuren Nr. 11 und 12 meiner oben citirten Abhandlung. Die- selben sind nach der Natur gezeichnet und, wie ich glaube, gar nicht misszudeuten. Bezüglich der Quellbarkeit der Cyanophyeinkörner wird ge- wöhnlich angenommen, dass sie sich in verdünnter Salzsäure einfach ‘) Siehe meine diesbezüglichen Angaben in der auf S. 281 eitirten Abhand- lung, sowie auch die Beobachtungen von Chodat über die Zelltheilung von Oscillaria. Chodat et Malinesco, Structure cellulaire des Cyanophycees. (Extr. des Archives des Sciences physiques et naturelles. Geneve. 3. periode, t. XX VIII et XXIX, 1892,93.) 283 auflösen. Diese Annahme ist nicht ganz richtig, denn die gelöste Substanz bleibt in einem ringsum lückenlos geschlossenen Häutchen eingeschlossen. ohne durchzubrechen oder hindurch zu diffundiren. Man kann sich von dieser Thatsache am besten überzeugen, wenn man einzelne, mit dem Zellinhalte herausgepresste Cyano- phyeinkörner mit sehr verdünnter Salzsäure behandelt. Befinden sich die Cyanophyeinkörner innerhalb des Zelllumens, so bilden sich nach Anwendung von verdünnter C1H durch gegenseitige Abplattung der Körnerhüllen und des übrigen Zellinhaltes genau so viele Waben, als Cyanophyeinkörner vor der Anwendung der Salzsäure vorhanden waren. Dieses Wabengerüst lässt sich sogar fixiren und färben, man erhält dann Dauerpräpsrate, welche eine erstaunliche Aehnlichkeit mit Bütschli’s') Figuren, insbesondere mit Nr. 11 zeigen. Sogar die rothen Punkte an den Knotenpunkten der Waben fehlen nicht, vorausgesetzt, dass man mit Hämatoxylin gefärbt und in Glycerin eingelegt hat. Eine nähere Untersuchung ergibt aber, dass diese rothen Punkte keine geformten Körnchen, sondern nur ein optischer Kffeet sind, welcher entsteht, wenn man die Wabenecken von einer gewissen Höhe aus betrachtet.”) Das Merkwürdigste an der ganzen Quellungs- erscheinung ist aber die von mir aufgefundene Thatsache, dass die durch Behandlung mit Salzsäure in die Wabenform übergeführten Cyanophyeinkörner wieder die ursprüngliche Körnerform erhalten, wenn man zu dem Beobachtungstropfen eine nicht zu schwache Lauge von Aetzkali oder Aetznatron zufliessen lässt. An dieser Stelle will ich auch eines räthselhaften Vorganges gedenken, den ich bei mehreren Cyanophyceen beobachtet habe. Bei Gomphosphaeria aponina Ktz. z. B. reisst unter gewissen Umständen die Membran über der Längsachse der keilförmigen Zelle auf und der ganze Zellinhalt quillt durch den Längsspalt der Zelle nach aussen. Um diese Zeit scheint das Chromatophor aufgelöst und der Farbstoff im Zellinhalt diffus vertheilt zu sein. Auch hat der ganze Inhalt ein wässeriges, substanzarmes Aussehen gewonnen und nur ein sehr geringes Aufspeicherungsvermögen gegen Farbstoff bewahrt. Die Cyanophyeinkörmer dagegen zeichnen sich sowohl durch ihre Grösse, als auch durch ein glänzendes Aussehen aus. Der durch den Längsriss ausgetretene Zellinhalt löst sich leicht im Beobachtungs- ‘, O0. Bütschli, Ueber den Bau der Bacterien und verwandten Orga- nismen. Leipzig 1890. | ®) Bei der Anfertigung von Dauerpräparaten über, durch gequollene Cyanophycinkörner verursachte Wabenbildung schlage ich folgendes Veıfahren ein: Ich fixire mit absolutem Alkohol, entfärbe durch wiederholte Anwendung siedenden Alkohols. Dann werden die Fäden ausgewaschen und 24 Stunden in sehr verdünnte Salzsäure gelegt. Dann wird wieder gewaschen und schliess- lich mit Eosin oder Hämatoxylin gefärbt und in Glycerin eingelegt. Die Präparate fallen um so instructiver aus, je weniger Körner a priori vor- handen sind. „9)* Er“ 284 tropfen auf, während sich die Körner unter taumelnden Bewegungen (Brown’sche Bewegung?) zerstreuen. Das Austreten des Zellinhaltes scheint bei dieser Alge, wenigstens im Herbst und Spätherbst, häufig vorzukommen, denn ich fand in dieser Jahreszeit zahlreiche Exem- plare, deren Zellen sämmtlich entleert waren. Bei Gloeotrichia pisum (Ag.) Ph. beobachtete ich mehrmals, aber nur in Zimmerculturen, dass sich einzelne Fäden im Thallus, anstatt sich nach oben zu haarförmig zu verdünnen, im Gegentheile keulenförmig verdickten.') Gleichzeitig zeigt der Inhalt der 3-6 letzten Zellen, welche die Keule bilden, ein ähnliches Aussehen, wie die Zellen von Gomphosphaeria vor ihrer Entleerung. Indem nun der Turgor dieser Zellen sichtbar zunimmt, reisst endlich die Terminalzelle auf ihrem Scheitel unregelmässig auf. Dabei wird aber nicht nur der Inhalt der Scheitelzelle, sondern auch gleichzeitig der der übrigen Zellen der Keule, deren Querwände eben- falls aufreissen, entleert. Die Körner zerstreuen sich wieder unter taumelnden Bewegungen im Wasser. Bei einer dieken Oscillaria sah ich einmal, dass sich eine ganze Reihe scheibenförmiger Zellchen aus dem Fadenverbande los- löste. Bald darauf trat auch ihr Inhalt durch einen in der Mitte der Scheibe gelegenen Porus in das Wasser. Dabei zeigten die auf- fallend grossen Körner wieder ein glänzendes Aussehen und die bereits wiederholt erwähnte taumelnde Bewegung. Etwas Aehnliches glaube ich auch bei Tolypothriw lanata beobachtet zu haben. Die Deutung des Vorganges der Körnerausstreuung ist nicht eben leicht. Möglicherweise handelt es sich hierbei um gewisse Quellungserscheinungen, welche die Degeneration und Nekrosis der bezüglichen Organismen begleiten. Es wäre aber auch möglich, dass die ausgestreuten Körner als Gameten functioniren. Selbstverständ- lich dürften dieselben dann nicht mehr, trotz ihres Oyanophyein- gehaltes, als gewöhnliche Cyanophycinkörner angesprochen werden. Weitere Aufklärungen über das interessante Phänomen der Körner- ausstreuung müssen wir von zukünftigen Beobachtungen erwarten. Bezüglich der Lage der Cyanophyeinkörner innerhalb der Zelle herrscht in der Literatur eine gewisse Unsicherheit. In neuester Zeit scheinen einige Autoren ”) der Ansicht zu huldigen, dass den Cyano- phyceenkörnern in den einzelnen Gattungen und Arten eine bestimmte Stellung zukomme. Dies wäre ein arger Irrthum, wie schon aus der einfachen Thatsache erhellt, dass in den Hormogonien von Scyto- nema, Tolypothrix, Stigonema ete. die Cyanophycinkörner oft nach ') Diese Keulenbildung ist nicht zu verwechseln mit keulenförmigen Bildungen, welche zuweilen durch die Verknäuelung des peitschenförmigen Fadentheiles entstehen. °) Siehe Palla, Beitrag zur Kenntniss des Cyanophyceenprotoplasts. Pringsheim’s Jahresbücher. XXV. Bd. Heft 4. Die Angaben über Tolypo- thrixe lanata, p. 540. 285 dem Typus von ÖOseillaria, also in der bipolaren Lage liegen. Auch in den Dauerzellen, Sporen, Manubrien etc. ist die Lage dieser Körner nicht dieselbe, wie in den vegetativen Zellen. Ueberhaupt zeigt der Zellinhalt ein und derselben Species besonders im Frühling und Herbst sehr wechselreiche Bilder. Auch die Cyanophyeinkörner behalten nicht immer ihre charakteristischen Merkmale bei. So glaube ich beobachtet zu haben, dass sie sich im Spätherbst häufig in Gebilde verwandeln, welche alle Eigenthüm- lichkeiten der rothen Körner (Schleimkugeln Palla’s) zur Schau tragen. Zu anderen Zeiten sondern sie ein fettes Oel ab.') Ja bei Hapalosiphon tenuissimus Grun. beobachtete ich sogar im ver- wichenen Sommer, dass sie eine ziegelrothe Färbung annehmen können. Diese Färbung zeigten alle Körner einzelner Exemplare, welche aus dem Egelsee bei Millstadt stammten, während die gleich- liegenden Körner anderer Individuen desselben Standortes das nor- male Aussehen hatten. Mit starker Schwefelsäure behandelt, verfärbte sich der ziegel- rothe Farbstoff in ein schmutziges Violett, wobei jedoch die Körner nur mässig aufquollen. Absoluter Alkohol verwandelte das ziegel- rothe Pigment augenblicklich in ein Braungrün und löste dasselbe sofort, so dass die Körner vollkommen farblos zurückblieben. Wenn ich dann letztere mit sehr verdünnter Salzsäure behandelte, so ver- wandelten sie sich unter mässiger Volumsvergrösserung in Hohl- kugeln, ohne sich zu lösen. Wenn man mir mit Bezug auf die eben erwähnte Reaction die Frage vorlegen würde, was mich zu der Behauptung berechtige, dass die Cyanophycinkörner den rothen Farbstoff ausgeschieden hatten, so müsste ich antworten: der Vergleich mit anderen Indi- viduen derselben Species, welche normale Cyanophyeinkörner besassen. Dieser Vergleich liess gar keinen Zweifel darüber aufkommen, dass die ziegelrothen Körner sich aus den gewöhnlichen Körnern ent- wickelt haben mussten. Was nun den ziegelrothen Farbstoff selbst anbelangt, so halte ich denselben, infolge der angegebenen Reactionen, für einen Fettfarbstoff oder Lipochrom. Ueber die Bedeutung der Cyanophycinkörner für den Haushalt der Zelle wissen wir nichts Sicheres. Viele halten sie für ein erstes Assimilationsproduct, Hieronymus dagegen hält sie für Stickstoff- speicher. Nach Marx’) stehen sie zu der Ernährung in einer directen Beziehung, denn es gelang ihm bei seinen Oseillarien durch geeignete Nährlösungen stets die Oyanophycinkörner in klumpige Massen über- ') Ich war früher der Ansicht, dass das fette Oel im Cytoplasma ent- stehe und nur auf den Körnern niedergeschlagen werde. Meine Beobachtungen an lebendem Material zwingen mich aber zu der Annalıme, dass die Cyano- phycinkörner selbst dieses Fett ausscheiden. °) A. Marx, Untersuchungen über die Zellen der Öseillarien. Inaugural- Dissertation. Schwelm 1892. 286 zuführen.) Wie dem auch sei, das Mitgetheilte wird genügen, um zu zeigen, wie viele und mannigfaltige Probleme sich allein an die Cyanophycinkörner knüpfen. (Fortsetzung folgt.) Nomenclatorische Bemerkungen. Von Dr. Karl Fritsch (Wien). VII. Welcher Pflanzengattung gebührt der Name Urceolaria? Bis in die neueste Zeit wurde allgemein eine Flechtengattung mit dem Namen Urceolaria bezeichnet. Dieselbe wurde von Acha- rius im Jahre 1793 beschrieben.’) Allerdings waren schon früher zwei Blüthenpflanzen als Urceolaria bezeichnet worden: eine Gesne- riacee (Sarmienta R. P.) und eine Rubiacee (Schradera Vahl). Erstere beschrieb ein vorlinne’scher Autor, Feuille&e,') letztere wurde von Willdenow‘) aufgestellt. Diese beiden Gattungen wurden aber allgemein mit den Namen Sarmienta R. P. und Schradera Vahl bezeichnet und collidirten daher nicht mit der Flechte Urceo- leria Ach. Selbstverständlich wurde O0. Kuntze bei Bearbeitung seiner „Revisio generum plantarum“ auf diese alten Namen aufmerksam und verwarf den Namen Urceolaria Achar., indem er diesen Gattungs- namen für die Gesneriaceengattung Sarmienta R. P. in Anspruch nahm. Die Flechtengattung Urceolaria Achar. nennt Kuntze Zager- heimina.') Indessen hatZahlbruckner‘) darauf aufmerksam gemacht, ') Sollten sich die Angaben von Marx bewähren, so würde dies nicht gegen meine Hypothese von der Zellkernnatur der Körner sprechen, denn in neuester Zeit macht sich wenigstens bei den Zoologen eine Reaction gegen jene Anschauung geltend, welche in dem Zellkern den Träger der erblichen Eigenschaften erkennen will. Schon behaupten Einige, dass nicht der Kern, sondern das Centrosoma die erste Rolle im Aufbau der Zelle spielt. Verworn u. A. halten dagegen den Zellkern für ein Stoffwechselorgan der Zelle und betonen, dass bei den bekannten Bovesi’schen Experimenten stets auch das Centrosoma mit dem Kern entfernt worden sei. Die Botaniker haben zu diesen Fragen allerdings noch nicht Stellung genommen, doch möchte ich andeuten, dass der Auffassung des Zellkernes als Stoffwechselorgan geringere Schwierig- keiten gegenüberstehen, als der eines Trägers der vererblichen Eigenschaften. Siehe Weismann, Keimplasma, Jena 1892. Verworn, Die physiologische Bedeutung des Zellkernes, Pflüger's Archiv 1891. Die Bewegung der lebendigen Substanz, Jena 1892. Haake, Gestaltung und Vererbung, Leipzig 1893. ?) Acharius, Lichenographiae Suecicae prodromus p. 30 (1798). ®) Feuill&e, Journal des observations...... III., p. 69, tab, 43 (1825) sec. Pfeiffer. t i *) Cothenius, Dispositio vegetabilium methodica a staminum numero desumta (Berolini 1790), p. 10. °) Kuntze, Revisio generum S. 478. °) Zahlbruckner, in „Hedwigia“ 1892, S. 34. 287 dass statt des Namens Lagerheimina der von Norman im Jahre 1853 publieirte Name Diploschistes anzuwenden sei. Diesem Vor- gange haben sich auch bereits andere Lichenologen, wie J. Müller‘) und J. Steiner,‘) angeschlossen. Anlässlich meiner Bearbeitung der Gesneriaceen für Engler's „Natürliche Pflanzenfamilien“ musste ich zu der Umtaufung der als Sarmienta R. P. allgemein bekannten Gattung Stellung nehmen. Ich kam zu dem Resultate, dass die Voranstellung des Namens „Urceolaria Molina“ ungerechtfertigt sei; dieses Resultat möchte ich in diesen Zeilen begründen. Dass Feuill&ee schon im Jahre 1725, wie oben citirt wurde, die in Rede stehende Gesneriacee als „Urceolaria foliis carnosis scan- dens“ beschrieb und abbildete, kommt für die Nomenclatur natürlich nicht in Betracht. Allerdings erschien im Jahre 1756, also nach Beginn unserer Nomenclatur, eine deutsche Uebersetzung des Feuil- l&e’schen Werkes,’) in welcher auch die gar nicht schlechte Ab- bildung der Pflanze wiedergegeben ist. Das Werk bleibt aber trotz- dem vorlinneisch — eine wörtliche Uebersetzung kann nicht als neue Publication gelten. Kuntze beruft sich aber auf Molina, dessen „Saggio sulla storia naturale de Chile“ im Jahre 1782 er- schienen ist. Mir liegt die deutsche Uebersetzung ‘) dieses Werkes vor, in welcher es $. 133 heisst: „Die Urceolaria scandens (1. e. Urceolaria follis carnosis scandens. Feuill.) ...... hat eine, 1 Zoll lange, in 5 gleiche Lappen getheilte Blume, von der lebhaftesten rothen Farbe.“ Dies ist absolut keine Gattungsdiagnose und Molina hat kein Verdienst an der Aufklärung dieser Pflanze. Meiner An- sicht nach können Gattungsnamen ohne Diagnose nicht anerkannt werden. Ich bleibe daher bei dem Namen Sarmienta R. P.') Wesentlich anders liegt die Sache mit Urceolaria Willd. Diese Gattung ist a. a. O. in folgender Weise diagnostieirt: „Cal. cam- panul. integerrim. Cor. hypocrat. 5 fid. Stigm. 2 clavat. Bacca?“ Sie steht in der Classe der Pentantherae und ist durch die Auf- schriften: „Flores simplices; monopetali; monoblasti; baceiferi; hypocarpii“ noch weiter charakterisirt. Gerade die oben angeführten Merkmale des ganzrandigen, glockigen Kelches und der 2 keuligen Narben sind für Schradera Vahl sehr charakteristisch. Da die letztere Gattung erst im Jahre 1796 aufgestellt wurde,‘) so hat sie der Priorität wegen den Namen Urceolaria Willd. zu führen, obschon ') J. Müller, in Bull. de l’herb. Boissier I. p. 41. °) J. Steiner, Beiträge zur Lichenenflora Griechenlands und Egyptens. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, math.-naturw. Cl. Bd. CI, Abth. I. S. 165. °) Uebersetzung von G. L. Huth. Nürnberg 1756. *) Versuch einer Naturgeschichte von Chili. Uebersetzt von J. D. Bran- dis. Leipzig 1786. °) Ruiz et Pavon, Prodromus p. 4 (1794). °) Vahl, Eclogae Americanae, Fasec. I. p. 35. 288 Willdenow selbst später’) diesen Namen zu Gunsten der Schra- dera Vahl zurückgezogen hat. “smelin führt in der dreizehnten Ausgabe von Linne’s „Systema naturae“ (II. p. 390) eine Urceolaria exotica an. Da aber diese Art nicht diagnostieirt wird und nur „Willden. ap. Cothen.“ dazu eitirt erscheint, Willdenow aber a. a. OÖ. nur die Gattung präcisirt, ohne eine Art zu beschreiben, so kann der Artname UT. exotica Gmel. nicht acceptirt werden, obwohlihn De Candolle‘) als Synonym zu Schradera capitata Vahl eitirt. Diese Art hat dem- nach Urceolaria capitata (Vahl, Eel. L, p. 35, tab. 5 [1796] sub Schradera) zu heissen. — Die anderen Arten hier aufzuführen — wie es Kuntze in solchen Fällen gethan hat — halte ich für ganz unnöthig, da es für die Wissenschaft ohne Belang ist, ob mein Name oder ein anderer hinter der Klammer steht. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). 1. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung. !) Ich bedauere, die Pflanze hier nicht unter dem Namen E£. Car- pathica, den ihr Freyn zuerst gab, aufführen zu können. Freyn unterschied und benannte die Pflanze zwar schon lange vor 1891 in handschriftlichen Aufzeichnungen und Briefen, doch erfolgte die Publication der Benennung und Beschreibung erst 1891. Indessen hatte Zapalowicz in Roslinna szata goi pokucko-Marn. (1889) eine andere, mir allerdings zur Zeit nur ganz unvollständig bekannte Euphrasia als E. Carpathica benannt und beschrieben. E. Tatrae ist in kräftigen Exemplaren von E. minima, die sie zu vertreten scheint, recht auffallend verschieden und zwar durch die grossen, breiten, mehrzähnigen Stengelblätter und Bracteen, durch die deutlich, wenn auch kurz gestielten oberen Stengelblätter. Die Pflanze ist im Allgemeinen kräftiger und derber als E. minima, was übrigens schon mehrfach früheren Beobachtern, wie z.B. Uech- tritz (Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1891, 8. 263) auffiel. Schwäch- liche Exemplare der Z. Tatrae sehen allerdings der E. minima sehr ähnlich. ‘) Willdenow, Species plantarum II. p. 238. °) De Candolle, Prodromus IV. p. 442. !) Vergl; :Nr, 7, 8. 244. 289 Auf einen Umstand möchte ich die Herren Botaniker, welche Gelegenheit haben, E. Tatrae an Ort und Stelle zu beobachten, aufmerksam machen, und dies ist die ab und zu vorkommende drüsige Behaarung. Ich muss es vorläufig dahingestellt sein lassen, ob die Behaarung gerade bei E. Tatrae so wechselnd ist, oder ob nicht vielleicht das Auftreten von Stieldrüsen an einzelnen Exem- plaren auf hybriden Ursprung derselben zurückzuführen ist. Mit Rücksicht auf die bei anderen Euphrasien gemachten Erfahrungen möchte ich die letztere Möglichkeit nicht für ausgeschlossen erklären. 20. E. drosocalyx Freyn in Catal. de la soc. Helv. pour l’echange des plantes 1885.) Diagnose a.a. 0. — E. drosocalyx differt a formis diversis E. minimae solum bracteis calycibusque pilis articulatis glanduliferis plus minus dense obsitis; hine inde etiam folia caulina, imprimis superiora glandulifera occurrunt. Caeterum caules E. drosocalycis plerumque breviores, racemi densiores, flores pallidiores quam in E. minima sunt. Synonyme: E. offieinalis, ©. parviflora «. iminima Soyer Willemet Sur I’ Euphrasia offieinalis ete. p. (27). E. capitulata Townsend in Journ. of Bot. 1890, p. 164. ‘) E. hirtella b. capitulata Gremli Excursionsflora, 7. Aufl., S. 317 (1893). Exsiccaten: Schultz Herb. norm. nov. Ser. Nr. 2769 (als E. capitulata). Blüthezeit: August— September. Verbreitung: Bisher blos in der alpinen Region der höheren Berge in der Schweiz, in Tirol, Kärnthen, Salzburg, im Rhodope- Gebirge. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Tirol: Marmo- lata (Poeppitz, H. Hofm.); Schlern (Fenzl, H. Hofm.); Keller- Joch (Schmuck, H. Ferdin.); Kals-Matreier Thörl (Freyn, H. Fr.); Zimmerross bei Kals (Freyn, H. Fr.). Kärnthen: Auf der Albizzenhöhe bei Heiligenblut (Freyn. H. Fr.); Pasterze bei Heiligenblut (Freyn, H. Fr., H. Hal., H. Mass.) Kapponiger Alm (Pacher, H. Pach.). Salzburg: Gamskarkogl bei Gastein (Roessler, H. Tempsky). Unter dem Namen E. drosocalyx, als dem ältesten, seien hier alle der E. minima habituell vollkommen ähnelnden Euphrasien mit drüsiger Behaarung zusammengefasst. Mir haben diese, sorg- fältigen Beobachtern, wie Freyn und Townsend, schon längst aufgefallenen Formen lange grosse Schwierigkeiten bezüglich ihrer Deutung gemacht. Ich werde die einschlägigen Beobachtungen und ') Originalexemplare sah ich im Herbarium Freyn. *) Originalexemplare sah ich im Herbare des k. k. naturhist. Hof- museums in Wien, im Herbarium F. Tempsky, Freyn, Schinz. 290 Versuche an anderem Orte mittheilen, und möchte hier nur be- merken, dass zunächst zwei Deutungen möglich erschienen. Einer- seits war es denkbar, dass E. minima gelegentlich mit Drüsen varlire, andererseits erschien die Möglichkeit einer Bastardbildung zwischen E. minima und einer typisch drüsigen Art nicht aus- geschlossen. Die erstere Deutung erwies sich als unmöglich, dagegen sprachen Culturversuche und die Beobachtung, dass FE. minima in vielen Gebieten, in denen sie ungemein häufig ist, niemals Stiel- drüsen zeigt. Für die zweite Deutung sprach zunächst der Umstand, dass E. drosocaly® von vereinzelten Standorten bekannt ist und kein zusammenhängendes Gebiet bewohnt, dann die Thatsache, dass sich E. drosocaly& nur innerhalb des Verbreitungsareales von E. minima findet. Um der Entscheidung der Frage näher zu treten, studirte ich die drüsige „E. minima“ 1893 im Gebiete des Ortler und Stilfserjoches, wo sie I. Freyn, wie ich aus seinem Herbar ent- nahm, auch beobachtet hatte. Im genannten Gebiete wurde mir nun vollkommen klar, dass die dort vorkommende „drüsige Euphrasia minima“ eine Hybride zwischen E. hirtella Jord. und E. minima ist. Ich möchte auf Grund dieser Beobachtungen nicht daran zwei- feln, dass auch drüsige Exemplare der E. minima von anderen Standorten eine Hybride dieser Combination ') darstellen, doch wäre es gewiss heute zum Mindesten verfrüht, diese Deutung auf alle Exemplare der E. drosocalyx auszudehnen. Mir erscheint dies der- zeit wenigstens als unthunlich, nachdem an vielen Standorten der Pflanzen die E. hirtella noch nicht nachgewiesen wurde’), nachdem Townsend, der die Pflanze im Berner Oberlande eingehendst stu- dirte, die hybride Natur ausdrücklich in Abrede stellt. Es dürfte daher am richtigsten sein, unter dem Namen E. drosocaly« vorläufig die mit E. minima übereinstimmenden, aber drüsigen Formen zu- sammenzufassen und von ihnen die zwar morphologisch nahezu gleichen, aber nachweisbar aus einer Bastardirung der Combination E. hirtella X minima 'hervorgegangenen Exemplare abzutrennen, was ich im Folgenden durch Beschreibung der letzteren als E. Freynäi zu thun gedenke. 21. E. pulchella A. Kerner in Schedae ad floram exsice. Austro-Hung. I. p. 48 (1881). ’) Diagnose: a.a. 0. Exsiceaten: A. Kerner Flora exs. Austro-Hung. Nr. 152. Blüthezeit: August, September. Verbreitung: Mit Sicherheit bisher blos aus Tirol, Salz- ‘) Ich vermuthe dies von der Mehrzahl der Südschweizer Standorte. ”) Hieher gehören die Alpen von Osttirol, Salzburg und Kärnthen, speciell die Standorte im Gebiete des Grossglockner, die Originalstandorte der E. drosocaly® Freyn. °) Originalexemplare u. a. im Herbar A. Kerner gesehen. 291 burg, Kärnthen und Oberösterreich bekannt; ich sahı wohl Exem- plare einer der E. pulchella ähnelnden Euphrasia aus dem Tessin und aus Wallis, die aber auch hochalpine Formen der E. alpina darstellen könnten. Vorkommenin Oesterreich-Ungarn: Tirol: Steinacher-, Leiten-, Truna-Joch bei Trins im Gschnitzthale 1750 — 2300 m (A. Kerner in herb. compl. — Schafferer; H. Hut. — Wett- stein); Jaufen bei Sterzing, 1900m (Huter, H. Hut.); Campiller- alpe, 2100 m (Huter, H. Hut.); Corno di Bagolina (Huter, H. Hut.); Sexten, im Fischleinthale, 2300m (Huter, H. Kern.); Monte Piano bei Schluderbach, 2370 m (Freyn, H. Freyn). Kärnthen: Kapponiger Alm, 2100m (Pacher, H. Pach.). Salzburg: Seekaarspitze in den Radstädtertauern, 1900 bis 2348 m (J. Kerner, H. J. Kern.). Oberösterreich: Warschenegg (J. Kerner, H. J. Kern.). E. pulchella nimmt morphologisch eine sehr bemerkenswerthe Zwischenstellung zwischen zwei anderen Euphrasien ein, nämlich zwischen E. minima und einer noch weiterhin zu besprechenden Pflanze, die vorläufig mit dem bisher für sie geläufigsten Namen E. versicolor Kern. bezeichnet werden soll. Von E. minima ist E. putchella nur an den stets deutlich grösseren, niemals gelb ge- färbten Corollen, an den breiteren Zipfeln der Oberlippe zu unter- scheiden; von E. versicolor unterscheidet sie sich dagegen insbe- sondere durch die kleineren Corollen, deren Tubus auch am Schlusse der Anthere nicht wesentlich verlängert ist. Diese morphologische Mittelstellung muss insbesondere deshalb von Interesse erscheinen, weil E. pulchella überall innerhalb der Verbreitungsgebiete beider Arten vorkommt. Von den meisten der genannten Standorte ist es mir überdies bekannt, dass E. pulchella zusammen mit beiden Arten sich findet. Diese Umstände ‚könnten zu der Anschauung verleiten, dass es sich hier um eine Hybride handelt. Ich habe, um diesbezüglich zu einem Urtheile zu gelangen, E. pulchella in Centraltirol eingehend studirt, und habe, wie ich an einem anderen Orte noch eingehender auseinandersetzen werde, den Eindruck erhalten, dass E. pulchella zwar nicht direct aus einer Kreuzung der angedeuteten Combination hervorgeht, dass sie aber eine durch Samen sich durch längere Zeit fortpflanzende Hybride, also eine durch Kreuzung entstandene Art darstellt. E. pulchella ist gut fruchtbar und bleibt aus Samen gezogen, wie mich dies im Prager botanischen Garten mit bestem Erfolge ausgeführte Cultur- versuche lehrten, constant. Auf die angedeutete Abstammung dürfte auch das Vorkommen der Pflanze auf zerstreuten, weit auseinander liegenden Fundorten zurückzuführen sein. Gegen die hybride Abstammung der E. puchella scheint der Umstand zu sprechen, dass sie niemals mit gelben oder wenigstens 292 ins Gelbe neigenden Corollen vorkommt. Ich glaube, dass dieser Umstand nicht gegen die von mir gegebene Deutung der Pflanze geltend gemacht werden kann, da es sehr wahrscheinlich ist, dass Insecten, welche die im Allgemeinen weissen, nur blau und gelb gezeichneten Blüthen der E. versicolor besuchen, die ganz gelben Corollen der E. minima var. flava oder bicolor meiden, dagegen auch die lichten Corollen der E. minima var. pallida besuchen, so dass ein Bastard der Combination E. versicolor X E. minima var. pallida leicht, ein der Verbindung der ersteren Pflanze mit E. minima var. flava oder bicolor entsprechender dagegen nur schwer entstehen kann. ') Bei Festhalten an vorstehender Deutung der E. pulchella kann es nicht Wunder nehmen, dass häufig Kreuzungen (respective Rück- kreuzungen) zwischen ihr und E. minima stattfinden, woraus sich die an den Standorten thatsächlich zu beobachtenden Uebergangs- formen erklären dürften. 22. E. hirtella Jordan in Reuter Compt. rendu de la soc. Haller. IV. 1854/56, p. 120. Cit. sec. Jackson. Caulis erectus, strictus, robustus simplex vel in parte inferiore ramis nonnullis, 3—25 cm altus, rubescens vel fuscescens, pilis erispis albidis eglandulosis vel glandulosis artieulatis im- mixtis pubescens. Folia infima caulina cuneato-ovata, obtusa denti- bus obtusis paueis, ut caetera opposita, superiora ovata vel fere orbieularia, acuta utrinque dentibus acutiusculis 3—6. Bracteae sub- oppositae fere orbiculares vel orbieulari-triangulares acutae dentibus utrinque 5—8 acutis vel acuminatis, plerumque imbricatae calyces tegentes in speeiminibus siceis nervis subtus prominentibus. Folia et bracteae setis albidis et pilis glanduliferis longis articulatis micantibus dense obsita, raro solum glabrescentia. Spica initio condensata, et post anthesin non valde elongata, in parte superiore semper densissima. Calyx in- dumento ei foliorum conformi, fructifer vix accretus. Corolla parva, 5-—-7mm longa labio superiore bilobo lobis denticulatis, labio inferiore trilobo, lobis emarginatis, angustis. Corolla albida, striis violaceis et macula lutea in fauce picta. Capsula ovata vel lineari-ovata calycem aequans, margine longe ciliata, caeterum in parte superiore setulis sparsis obsita. Synonyme: E. nemorosa ß. pectinata Reichb. Flor. Germ. exeurs. p. 358 (1830/32). ”) E. offiginalis B. intermedia Soyer Willemet Sur I’ Euphrasia offie. et les especes ovis. p. (26). E. officinalis C. parviflora ß. imbricata Soyer Willemet 1. e. ex loco. E. parviflora Willkomm et Lange Prodr. Flor. Hisp. saltem pr. ps non ’) Es kommen übrigens Bastarde der letzteren Combination, wenn auch sehr selten, vor, worauf ich noch zurückzukommen gedenke. ”) Originalexemplare gesehen! 293 E. Brundisii -Freyn in Verh. zool.-botan. Gesellsch. XXX VII. Abh. S. 623 (1888). ') E. strieta Schleicher in sched. ') non Host. E. hirtella Gremli Excursionsflora. 7. Aufl. S. 317 (1893) ex- elus. b. — Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. 1887 S. 319. Exsiccaten: Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 12 Nr. 1188 (als E. hirtella) pr. p.; Cent. 26 Nr. 2570 (als E. Bran- disü). — Rostan Exsice. pl. Alp. Cottiar. — Billot Flora Gall. et Germ. exsice. Nr. 2332, 2332 bis, 2333 ter. — Bordere Plant. Pyren. alt. Nr. 191 (als E. ericetorum). — Endress Unio itiner. Pyren. 1830. — Rostan Exsicc. Pedem. Nr. 46. Blüthezeit: Juni — September. Verbreitung: Im mittleren und nördlichen Spanien, in den spanischen und französischen Pyrenäen, in den französischen, italieni- schen, süd- und westschweizer Alpen, in Südwesttirol, dann wieder in Siebenbürgen (?), in Bosnien und der Hercegovina, Macedonien, Ostrumelien, endlich in Lazistan. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Tirol: An der Stilfserjochstrasse zwischen „Weisser Knot“ und Franzenshöhe bei ca. 1900--2200 m (Freyn, H. Fr. — Wettstein, H. U. P.); im Martellthale (Funk 1825, H. Hofm.). Siebenbürgen: „In pascuis subalpinis“ (Schur, H. Hal.). ’) Bosnien: ÖOvcarevo (Brandis H. Fr.); auf der Vileniea (Brandis H. Fr.); auf d. Vlasie bei Travnie (Brandis, H. Fr., H. Tempsky, H. M. P., H. Hofm.); Vla&ka gromila (Brandis, H. Fr.); Zahum (Brandis, H. Fr.). Hercegovina: Monte Porim bei Mostar, 1600 m (Vandas, H. Fr.); Preslica bei Ivankaraula (Vandas, H. Fr.). E. hirtella Jord. ist zumeist sehr leicht zu erkennen; sie unter- scheidet sich von allen ihr zunächst stehenden, im Vorstehenden behandelten, Arten durch die lange, glänzende, drüsige Behaarung der Bracteen, Kelche und oberen Stengeltheile. Sie nähert sich in dieser Hinsicht der noch zu besprechenden EZ, Rostkowiana, von der sie aber durch die viel kleineren Blüthen, durch die sich dachig deckenden grösseren Bracteen, durch die geringe Verzweigung und den steif aufrechten Wuchs abweicht. Ab und zu kommen Exemplare mit schwächerer Behaarung vor, die Townsend (in @remli Exeursionsflora, 7. Aufl. S. 317 [1893]) als var. subglabra bezeichnet hat. Einer kurzen Begründung bedarf die Vereinigung der E. Bran- disii Freyn und E. hirtella. Freyn hat seine Art auf Grund von Exemplaren aufgestellt, die ihm Brandis aus Bosnien sandte. Ich ') Originalexemplare gesehen! °) Unsicher, da das Material schlecht ist, und zudem die Exemplare solchen von Z. strieta beigemengt sind. 294 habe diese Exemplare gesehen und muss zugeben, dass auch ich sie einer neuen, von E. hirtella verschiedenen Art zugeschrieben hätte, wenn ich sie zu der Zeit, in der sie Freyn untersuchte, zugesendet erhalten hätte. Diese Exemplare wichen nämlich durch stumpfere Blätter, durch mehr entfernt stehende Bracteen von der typischen E. hirtella ab. Erst durch Exemplare, welche seither im Occupa- tionsgebiete gesammelt wurden, durch Studien der E. hirtella an einem reichen Standorte (Stilfserjoch), insbesondere durch Cultur der E. hirtella im Prager botanischen Garten wurde mir die Zugehörig- keit der E. Brandisii zu E. hirtella klar. Die Namen E. intermedia und E. imbricata Soyer Willemet wären wohl älter als E. hirtella Jord., doch muss von einer Ver- wendung dieser Namen abgesehen werden, da sie ohne Diagnose publieirt wurden und überdies mehrfach, auf verschiedene Pflanzen sich beziehend, in der eitirten Arbeit Soyer-Willemet’s vorkommen. (Fortsetzung folgt.) Plantae novae Orientales. III. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung.!) Verbascum (Lychnitis) bracteosum Freyn et Sint. E Lychnitidearum Boiss. grege macrocalycinarum, filamen- torum barba albida. Bienne? pluricaule, caulibus angulatis strietis erectis foliosis floccosis et decalvescentibus in racemum simplicem abeuntibus; foliis radicalibus dense rosulatis rugosis supra viridibus sparse stellipilis, subtus plus minus dense griseo pannosis et floccosis, erenulatis lanceolatis in petiolum breviter attenuatis; caulinis diminutis angustatis lineari lanceolatis acuminatis basi obtusa sessilibus; fascieulis 4 floris, bracteis longissimis anguste-linearibus acutissimis suffultis; pedicellis tenuibus inaequalibus (nempe majora calyce sesqui lon- giora) cum basi calyeina dense lanato-tomentosis; calyce 7 mm longo ad ‘/, in lacinias lineares acutas margine lanato subglan- duloso excepto glabratas partito; corolla lutea extus laxe lanatula, filamentis sordide albo-lanatis, longioribus infra antheras reniformas glabris; capsula ignota. ©) (?) Medio Junil. Paphlagoniae, in monte Giaurdagh ad Tossia die 10. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 4209.) Dimensiones (ex unico specimine): Caulis cum racemo 22 em longo semimetrum altus, ad basin 6—7 mm crassus; folia basilaria cum petiolo 5 centimetrali 12 cm longa, 2 ad medium ') Vergl. Nr. 7, 8. 257. 295 lata; bracteae infimae 3°5 em longae, 0'4—0'5 ad basin latae; corolla 30—32 mm diametro; calyx 7 mm longus. Species habitu omnino V. Boerhavü L. revocans, a quo flori- bus longe pedicellatis et filamentorum lana alba (nee purpurea) primo aspectu discernendum. Insuper differt ab affini V. sphenandroidi C. Koch indumento, pedicellis brevioribus, floribus dense (nee laxe) racemosis, bracteis longissimis glomerulas duplo superantibus, calyce 7 (nee 5) mm longo lanato (nec tomentello), dentibus glabratis sub- glandulosis. Etiam V. myrianthum Boiss., V. cestroides Boiss. Hausskn. et V. phyllostachyum Boiss. Hausskn. a nostro longe differunt. Verbaseum (Lychnitis) eylindraceum Freyn et Sint. E Lychnitidearum Boiss. serie microcalycinarum,lanaalbida, carpellis eylindricis. Bienne undique plus minus stellipilum flavicans vel virescens, caule erecto strieto tereti jam infra medium in paniculam pyramidatam ramosissimam multifloram abeunte, foliis erenulatis lanceolatis, basi- laribus et caulinis infimis in petiolum eis breviorem angustatis, caeteris sessilibus sensim deerescentibus, omnibus planis; florum faseieulis breviter bracteatis 2—8 floris remotis, racemos longos laxiusculos strietos formantibus; pedicellis initio inaequalibus tandem calyce 3plo longioribus; bracteis lanceolatis glabrescentibus fascieuli dimidium haud aequantibus; calyce paulo plus 2mm longo admedium in laciniaslongetriangulares partito; corolla parva lutea extus plus minus stellipila et tomentosula; fila- mentis albido-lanatis; capsula ceylindrica truncata mueronata, Jaxe stellatim tomentosa, calyceplusduplo longiore., © (2) Medio Junio ad exeuntem Julii. Paphlagoniae Tossia: in montosis ad urbem die 13. junio et 28. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsicc. no. 4212). Dimensiones: Caulis 50—80 em altus et elatior, panicula saepe 60 cm alta et 25—30 cm diametro; folia basilaria petiolo sub-5Scentimetrali excepto eirec. 10 cm longa et ad medium 2°5—3°5 lata; calyv 2 mm longus; corolla 1'6—2 cm diametro, capsula (fere matura) 4—5 mm longa, 2 crassa. Ob capsulam angustam species insignis fere Staurophragmam revocans. Differt ab affini V. stenocarpo Boiss. tomento non aeru- gineo, foliis crenulatis (nec sinuato-lobatis), planis (nec undulatis), bracteis lanceolatis (nec lineari-setaceis), calyce 2 (nee 3) mm longo ad medium tantum (nec ad basin) partito; a P. myriocarpo Boiss. differt indumento nee argyreo-tomentoso, foliis basilaribus non amplis neque grosse undulato-repandis, panicula tomentosa (non glabra), capsula tomentosa (non glahra) etc. Verbascum (Lychnitis) inaequale Freyn et Sint- E grege Lychnitidearum Boiss. filamentorum lana albida (capsula ignota). Bienne (?) undique plus minus stellipilum flavicans 296 vel virescens, caule solitario erecto strieto angulato apice in paniculam amplam pyramidatam abeunte; foliis subplieatis vel planis crenulatis late lanceolatis basilaribus amplis et caulinis infimis obtusiusculis in petiolum eis breviorem angustatis, caeteris sensim diminutis acuminatis basi cordata subauriculata semiamplexi- caulibus, summis breviter ovatis, paniculae ramis strietis elon- gatis, florum fascieulis laxis, bractea brevi lanceolata-subulata suf- fultis, pedicellis valde inaequalibus, aliis calyce duplo- subtriplove longioribus, aliis eo — aequantibus, aliis eo brevioribus; calyce 5mm longo in lacinias anguste lanceolatas ad basin fere partito; corolla mediocri extus + stellatim tomentosa, filamentis albo-lanatis; capsula (juvenili) dense tomentosa subglobosa calyce manifeste breviore. -) (?) Julio. Paphlagoniae Tossia: Güwekhaschi ad montem Bellowa die 9. Julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4701). Dimensiones: Caulis (ex fragmentis a me visis dijudicandum) 1—1'5 metralis; folia basılaria et caulina infera 50—60 cm longa et infra apicem 7—8 lata, sed etiam eximie minora; corolla eire. 32cm diametro, calyx 5 mm longus, pedicelli longiores usque ad 13 mm longi. Habitu, indumento et multis notis V. specioso Schrad. arcte affine sed diversum inprimis pedicellis valde inaequalibus, calyce manifeste longiore, corolla duplo majore et forse etiam capsula. An nostra V. speciosum y. microcarpum Boiss. Fl. or. IV. 325? Verbasecum (Lychnitis) adspersum Freyn et Sint. E grege Leianthuarum DBoiss. capsula ovato - globosa. Perenne (?), 1—-pluricaule virens, caulibus rubellis a basi vel saltem jam infra medium in paniculam laxe tomentosam foliatam ramosam abeuntibus; foliis inferioribus pro ratione parvis oblongo- vel spathulato - lanceolatis obtusis crenatis in petiolum attenuatis laxe tomentosis sublanatis, caulinis saepe glabrescentibus, inferioribus radicalibus conformibus sed majoribus ad summa sessilia subserrata parum diminutis; bracteis magnis foliiformibus, infimis pedicella laxe nivea plus duplo superantibus, summis pedicellis dense tomentosis paulo longioribus; floribus geminatis, pedicello tandem rigido subinerassato calyce 2—3 plo lon- giore insidentibus longe et laxe racemosis; calyce gla- brescente viridi 5-millimetrali tandem valde aucto in lacinias lanceolato-lineares obtusas nonnunguam subspatulatas ad basin partito; corolla mediocri flavaglanduliscopiosis pellueidis fuscescentibus adspersa et extus insuper laxe tomentosa! filamentis albido-lanatis, antheribus omnibus reniformibus, capsula ovata mucronata pedicello subtriplo brevior. 9 (?) Junio, Julio. Paphlagoniae Tossia: in campis ad Sabadscha die 23. junio (floriferum; exsicc. no. 4360) et 4. aug. 1892 (fructif. Exsice. no. 4360 b) leg. Sintenis! 297 Dimensiones: Caulis metralis vel multo minor; folia radı- calia iis Stachys rectae non dissimilia cum petiolo 8°5 em longa, 1'2 lata, folia caulina infera (maxima a me visa) cum petiolo 4 centi- metrali 11 cm longa et ad vel infra medium 2°6 lata; pedicellus florendi tempore 7—8 mm tandem usque ad 13mm longus; calyx a 5 millimetris ad 11 auctus, corolla 25 cm lata; capsula matura cire. 5 mm longa. Species elegans in grege calyce magno et corollis tomen- tosis abnormis et nulla cum alia comparanda. Similis est V. calycino Hausskn. in Sintenis exsiec. Armen. no. 2762 anni 1890, a quo differt jam foliis duplo latioribus, calyce fructifero duplo majore (nee 5 millimetrali), laciniis auctis, pedicellis rectis subincrassatis, nee sursum arcuatis aequalibus etc. Verbascum (Lychnitis) canthophoeniceum Gris. Hujus capsula hucusque ignota sec. specimine a Sintenisio in Paphla- gonia lecto (Exsiec. no. 4699 anni 1892) fere matura vix 5 mm alta, tandem laxissime tomentosa, subnitens. Verbascum xanthophoeniceum Gris. subspecies V. erio- carpum Freyn et Sint. — Habitu omnino V. wanthophoenicei, sei caults 3—4 phyllus (non scaposus), folia discoloria subtus dense niveo-tomentosa, panicula amplius magis tomentosa et parce glan- dulosa, pedicelli breviores (nempe calyce sesqui tantum longiores) capsula paulo major etiam matura tomentosa %. (?). Julio, Aug. Paphlagoniae, Tossia: in silvaticis regionis subalpinae montis Giaurdagh die 10. junio et 29. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4211.) Dimensiones: Caulis eire. 80 em altus, folia basilaria cor- dato-oblonga duplicatim-crenata maxima a me visa circ. 18 cm longa et ad medium 10°5 lata; rami paniculae florendi tempore graciles, tandem rigidiusculae; pedicelli florigeri 3—3'5 mm, fructi- feri infimi usque 15 mm longi; calyx florendi tempore 3, fructifer 4 mm longus; 'corolla parva circ. 1'6 cm diametro, capsula (fere matura) ovata mucronata, 6 mm alta. Könnte V. bithynicum > wanthophoeniceum sein, trotzdem die Kapseln alle gut entwickelt sind. Celsia (Nefflea) Freynii Sint. in litt. — Biennis, virens, tota a basi ad apicem viscida etinsuper pilis stellatis laxe tomentosa et pilis papillosis glanduliferis prae- sertim apicem versus glandulosissima; caule obtusangulo dense foliato e basi breviter adscendente recto stricto, in spicam sim- plicem vel in paniculam amplam abeunte, foliisalternis integris ea Verbaseci phlomoidis aemulantibus; basilarıbus late lanceolatis erenatis vel repando-crenatis acutiusculis in petiolum brevem angustatis; foliis caulinis sensim diminutis, infimis elliptico-lanceo- latis brevissime petiolatis, caeteris ovato-lanceolatis basi cordata bre- viter adnatis, summis ovatis acuminatis in bracteas foliifor- Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1894. 23 298 mas ad Spicae apicem subcomosas insensibile abeuntibus; florum fascieulis densis, infimis dissitis, summis approximatis, pedicellis inaequalibus, alteris calyce aequilongis, alteris brevibus subsessilibus; ealyce viridi glandulosissimo magno (initio 6 mm longo tandem ad 85 mm aucto) ad basin usque in lacinias late lineares obtusas fisso; corolla magna lutea intus ad basin purpurea, extus stellatim subtomentosa; filamentis 2 longioribus unilateraliter, 2 brevioribus undique dense violaceo barbatis; antherisomnibus reniformibus; capsula juvenilis ovata mucronata, plus minus dense hispida, decalvans. ©) Junio. Paphlagoniae ad Tossia: in silvatieis subalpinis montis Giaurdagh die 10. junio et 4. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsiee. no. 4210.) Dimensiones: Caulis cire. metrum altus, panicula saepe bipedali, ramis ad 25 cm longis; folia basilaria cum petiolo bicenti- metrali 20 cm longa, ad medium fere 6 lata; calyx a 6 mm ad 8 mm auctus; corolla 32 mm. lata; capsula (juvenilis) 65 mm diametro, mucronata. Species notabilis, habitu Verbasci phlomoidis L., floribus glome- ratis sed affinis specierum longepedicellatarum quae omnes caeteris neglectis pedicellis calyce duplo saltim longioribus differunt. Insuper differt ©. Suwarowiana C. Koch foliis infimis nonnullis lyrato- pinnatisectis, caulinis anguste lanceolatis, pedicellis solitariis, calyce 4 mm tantum longo; C. pinetorum Boiss. diffeıt caule gracili, foliis infimis pinnatisectis, paniculae ramis tenuibus, pedicellis solitariis capillaribus, calyce 3 mm tantum longo, ete.; ©. eilieia Boiss. Held. caule paucifolio, divaricatim ramosissimo, foliis latioribus, caulinis suborbiculatis, racemis laxissimis, pedicellis solitariis filiformibus. calycee 2 mm longo, corolla glabra ete. (Fortsetzung folgt.) Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). (Fortsetzung.!) Sayeria paradosxa Kränzlin. Radieibus numerosis satis crassis longissimis caulibus secun- dariis s. bulbis curvatis, gracilibus utrinque attenuatis 5 cm longis vix 1 em diametro (siccis), valde costatis brunneis lucidis. Foliis 2 pone apicem bulborum, petiolatis oblongis acutis pergameneis ad 8:5 em longis (c. petiolo) ad 2'8 cm latis, racemis pseudotermi- nalibus, heterochronieis primo alabastrum ovatum cataphyllis minutis vestitum efformantibus (religquias 3 racemorum ad apicem bulbi vetustioris observavi, 1 in bulbo juniore florente), rhachi tenui squa- ') Vergl. Nr. 7, S. 253. 299 mis 4 v. 5 brevibus vestita, racemo paueifloro (5—7). bracteis ovatis acutis ten ovaria pedicellata plus duplo Brenn Sepala dorsali petalisgue oblongis aeutis, sepalis lateralibus latissimis ovato-oblongis obtuse-acutatis, labelli lobis lateralibus eonniventibus minutis, callis 3 tuberceulosis quorum intermedius minor inter lobos. lobo inter- medio ter latiore expanso cordato limbo integro leviter inflexo antice paullulum emarginato, gynostemii characteribus jam supra expositis. — Totus flos sub anthesi ringens 2°5—28 cm diametro. Sepala petalaque pallida fortasse alba, Jabellum fuscum. Neu-Guinea. Mount Obree, 6000— 8000’ leg. Sayer N. 6. Dies ist eine der sonderbarsten Orchideen, die uns je vor- gekommen sind. Der allgemeine Aufbau erinnert von fern an Öbelo- gyne, wennschon die Bulben mit ihrem schlanken unteren stielähn- lichen Internodien nicht recht dazu stimmen wollen. Die Blätter, deren Aestivation aus meinem Material nicht erkennbar ist, sind ziemlich klein und fest. In der Achsel der obersten Blätter entspringt ein Kurztrieb, welcher mehrere Niederblätter trägt, welche sehr bald bis auf ihre wenigen Leitbündel zerfallen und ein Gewirr von Fasern darstellen. An einer dieser Bulben fand ich 4 augenscheinlich aus sehr verschiedenen Epochen stammende Reste von Blüthenständen, an der jetzt gerade blühenden Bulbe dagegen einen kegelförmigen von Niederblättern bedeckten Körper, aus deren unterer Hälfte der Blüthenstand entsprang. Wir haben also hier Sprosse, bei welchen unmittelbar auf die Niederblätter die Hochblätter folgen. Die Blüthen selbst erinnern, soweit überhaupt von einem Vergleich die Rede sein kann, noch am meisten an Polystachia. Dafür sprechen die Aehnlichkeit des dorsalen Sepalum und der Petalen, die breiten seitlichen Sepalen, welche an den verlängerten Säulenfuss angewachsen sind, nur dass dieser Säulenfuss in einer Weise nach aufwärts ge- bogen ist, wie sie bei Polystachya nie vorkommt und wodurch natür- lich der Totaleindruck der Blüthe wesentlich umgestaltet wird. Ganz abgesehen hievon sind nun die Anklänge an irgend eine bekannte Form überhaupt zu Ende. Das Labellum zeigt keine Aehnlichkeit mit irgend einem sonst beschriebenen. Es hat 2 sehr kleine Seiten- lappen, an welche sich ein dreimal breiterer dreieckig-herzförmiger mittlerer Theil ansetzt, welcher alle anderen Perigontheile an Grösse bei Weitem übertrifft. Die Anheftung des Labellum erinnert in etwas an die von Bulbophyllum, aber die Callusbildung ist wiederum völlig eigenartig. Die Säule ist.sehr kurz, die zweifächerige Anthere macht den Eindruck, als wäre sie verkehrt aufgesetzt, sie ist vorn recht- winkelig abgeschnitten, hinten etwas verlängert und sitzt hinten sehr fest an einem Zahn des Androcliniums. Die Pollenmassen ähneln am meisten denen von Dendrobium, sie sind birnförmig (die Spitze nach unten) und je 2 zusammen gelagert. Das Rostellum ist eine feste vorspringende Platte, die Narbenhöhle nimmt den ganzen Raum bis zum Beginne der Krümmung des scharf nach vorn ge- 28 300 bogenen Säulenfusses ein. Die Blüthen sind nieht unansehnlich, sie haben über 2:5 em im Durchmesser und präsentiren sich zur Blüthe- zeit in ihrer ganzen vollen Breite. Ueber die Farbe war wenig zu ermitteln, aber jedenfalls contrastirt das Labellum in sehr wirkungs- voller Art gegen die sehr viel helleren Sepalen und Petalen. — Es ist zunächst wohl am wichtigsten, diese Gattung mit Zatourea in die Nähe von Dendrobium zu stellen, wohin sie durch den Bau ihrer Pollenmassen unbedingt gehört. Es ist bekanntlich eine dis- eutirbare Frage, ob man Latourea als eigene Gattung oder als Unter- gattung von Dendrobium gelten lassen will; will man sie zu Den- drobium einziehen, so wäre Sayeria augenblicklich die einzige en- demische Orchideengattung Neu-Guineas und dazu eine, deren Be- rechtigung kaum angefochten werden dürfte. — Ich habe diese neue Gattung Herrn Sayer gewidmet in dankbarer Anerkennung vieler und meist sehr interessanter Funde, welche unsere Kenntnisse über die Flora Neu-Guineas ihm verdanken. Dendrobium rhodostietum F. v. Müll. et Kızl. (Eu- dendrobium) Caulibus secundariis gracillimis nitidis supra vix incrassatis, suleatis 30-40 cm altis, internodiis ad 8, foliis coriaceis satis firmis oblongis acutis 6cm longis 2em latis v. latioribus, racemis paueifloris (trifloris in specimine meo), bracteis minutissimis pedicellis ovariisque tenuibus. Sepalo dorsali oblongo-lanceolato acuto, lateralibus e basi latiore oblongis acutis falcatis apice deflexis; petalis plus duplo majoribus cuneato-obovatis acutis apiculatisque, mento sepalorum brevi obtuso omnino antice aperto; labello eonvo- luto (explanato) flabelliformi margine anteriore subtrilobo medio apiculato, callo crasso carmmoso bisulcato medium usque in disco; gynostemii parte libera brevissima, dente androclinii postico brevi, anthera cordata (postice profunde bipartita) plana, fovea stigmatica satis parva. — Flos 3—4cm diametro albus v. candidus, labellum margine anteriore pulcherrime. purpureo-guttatum. Neu-Guinea, Bourawarri (camp 9). 2000 Fuss leg. W. Sayer. 1887. Die Anzahl wirklich schöner Orchideen aus dem südlichen (englischen) Theil von Neu-Guinea ist nicht sonderlich gross; von den Dendrobien ist dies sicherlich eines der besten. Die Pflanze ist nieht gross, 30-—40 cm, die Blüthenstände sind nicht gerade reich- hlüthig, die Blüthen haben jedoch eine Grösse von c. 4cm quer- über, sind reinweiss und das Labellum hat am vorderen Rande jederseits 4—5 hellpurpurrothe Fleckchen, deren Ränder mehr oder minder in einander übergehen. Purpurn gefärbt ist auch die Basis der Lippe und die Unterseite der Säule. Der Gesammteindruck der Pflanze, welche mir nur in einem einzigen, zum Glück recht guten, Exemplar vorliegt, muss ein sehr angenehmer sein. Sicherlich würde diese Art es verdienen, in unseren Sammlungen einen Platz zu finden. 301 Dendrobium M’Gregortii F.v. Müll. et Kızl. (Dendro- coryne.) Radicibus numerosis crassiusculis rhizomatibus v. caulibus primariis intertextis, secundariis e basi paulo crassiore attenuatis ascen- dentibus incrassatis internodiis 5 v. 6 supra subcompressis sub anthesi foliaceis 20 cm altis, foliis oblongo lanceolatis apice bilobis, racemis pseudoterminalibus paucifloris grandifloris rhachi tenui fractiflexa, braeteis minutis triangulis v. late ovatis scariosis. Sepalo dorsali ovato, acuto, lateralibus late triangulis basi cum pede gynostemii omnino coalitis subfaleatis apice deflexis mentum breve sulcatum forman- tibus, petalis multo majoribus cuneato-obovatis obtusissime acutatis, labelli lobis lateralibus erectis magnis triangulis antice rectangulis, intermedio brevi latissimo reniformi, linea crassa bisulca in disco ex fundo labelli inter ipsos lobos laterales; androclinii dente postico longo recto apice hamato gynostemio utrinque carinato, carina utraque pone androclinium in lobulum producto, anthera plana, polliniis generis longitudinaliter sulcatis. — Totus floss 5cm diametro inter pulcherrimos generis. Sepala alba pulcherrime purpureo maculata praesertim intermedium, petala pallidiora medio purpureo-venosa et guttulata, labelli lobi laterales extus et intus atro-violacea, lobus intermedius flavus (v. aurantiacus?) lineis crassis violaceis decorus. — Viro clariss. M’Gregor libero baroni gratissimo animo dicatum. Louisiaden, Südost Island, leg. Sir W. Mac Gregor 1889. Die Zugehörigkeit dieser Art zu der kleinen Gruppe des Dendrobium bigibbum D. Phalaenopsis ist auf den ersten Blick klar, und es sei hier nur noch auf den breitnierenförmigen Endlappen des Labellum hingewiesen, um ein selbst bei trockenen Blüthen leicht auffindbares Merkmal zu erwähnen. Die Pflanze gehört zu den schönsten Arten der ganzen Gattung. Die Grundfarbe der Sepalen und Petalen ist reinweiss, die Flecken, Adern und Punkte hell- purpurroth; das Lobellum hat tief purpurne Seitenlappen und gelben oder orangerothen (?) Mittellappen, welcher tief purpurn geadert ist. Die Säule hat beiderseits einen eigenthümlich ver- breiterten Zahn. Dendrobium Novae Hiberniae Kızl. (Pedilonum) Caulibus aggregatis leviter fractiflexis 50 cm altis etiam sub anthesi supra foliaceis, foliis longe elliptieis ligulatisve obtusis, racemis brevibus capitatis plurifloris, bracteis oblongis acutis cucullatis quam ovaria longioribus petaloideis. Sepalo dorsali lineari acuto recto, lateralibus postice in mentum elongatis linearibus acutis leviter eurvatis; petalis obovatis omnibus apieulatis; labello simpliei vix semilongo e pede lineari oblongo acuto lineis 3 elevatis in disco, tota parte mediana disci saepe calli instar elevata; mento dimidium ovarii aequante recto obtuso infra basin usqnue aperto; gynostemio apice utrinque rotundato androclinio postice dente longo instructo, rostello lato crasso, anthera plana leviter sulcata antice retusa ibique 302 minutissime papillosa, fovea stigmatica ampla, polliniis generis. — Totus Flos 2:5 cm diametro eademque longitudine ipse et bractea pallide Jutea, labellum 5mm longum aurantiacum. Neu-Irland. Zwischen Cap Capteret und Praslin Hafen leg. W. Micholitz. Die Pflanze erinnert an D. viridi-roseum BReichenb. f. (D. purpureum Roxb.) und D. thyrsodes Reichenb. f., unterscheidet sich aber, abgesehen von der viel geringeren Grösse der ganzen Pflanze, durch das kurze Labellum, welches ziemlich frei in dem relativ kurzen, vorn ganz offenen Scheinsporn steckt. Die Farbe der Blüthen ist gelblich-weiss, die der Lippe orangefarben, welche ebenso wie die der Deckblätter noch bei Herbarexemplaren gut zu erkennen ist. Auch bei dieser Art trägt die Anthere an ihrem vorderen abgestutzten Rande eine grosse Menge kleiner hyaliner Papillen, welche in irgend einer Beziehung zum Befruchtungsakt zu stehen scheinen. Die Pflanze ist unzweifelhaft sehr hübsch und würde unbedingt die Einführung verlohnen, sie ist dem D. pur- pureum Roxb. entschieden überlegen, sowohl an Grösse wie an Fülle der Blumen. Die Abbildung der letzteren Art, beziehungsweise ihrer Varietät „candidulum“ in „Lindenia* Tab. 98 ist ein reines Phantasiestück. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. von Degen (Budapest). X; Zwei neue Pflanzen des westlichen Theiles der Balkan- halbinsel. l. Crepis moesiaca. (Ascherson et Huter in Oe. B. Z, 1869, p. 67 pro var. ©. alpestris |Jacqu.| Tsch.) Degen et Baldacei sp. n. E seetione Soyeria Monn. s. Benth. et Hook. Gen. Pl. II. p. 515, perennis, glaucescens. Caule pluri-, rarius mono-cephalo, spithameo usque 50 cm alto, dichotome ramoso, ad dichotomias folioso; inferne parce, superne densius glanduloso piloso, pilis simplieibus intermixtis. Foliis imis rosulatis, ambitu obovato-lanceolatis. in petiolum attenuatis, fere ad rachim runcinato-pinnati partitis, laeiniis decur- rentibus, ambitu lanceolatis, iteratim in lobos triangulares acutissimos pinnatifidis, lobo terminali longissime lineari attenuato, integro; eaulinis inferioribus simplieibus, similibus, diminutis, superioribus a basi latiore lineari-subulatis, summis squamaeformibus, omnibus subtus den- sius, supra parce pilosis pilis glanduliferis intermixtis. 3083 Capitula mediocria, involucri sordide virentis, tomentelli, glanduliferi, phyllis planis, lineari-lanceolatis, externis paueis dimidio brevioribus, floribus flavis, acheniis badiis, a media parte apicem versus attenuata, 16—20striatis pappo niveo sublongioribus. A Crepido alpestri (Jacqu.) foliorum forma et acheniorum structura, caule pluri- (usque 4-) cephalo differt, eamque ex cl. Ascherson |. ce. jam beatus Reuter pro specie distineta habuit. Syn. 1. Orepis adenantha Pichler ap. Pittoni Oe. B. Z. 1869, p. 157, non Vis., cfr. Ascherson ]. ce. 2. Gatyonia Dioscoridis var? glandulosa Grsb. ap. Pant. Adnot. p. 48. 3. Gatyonia Pantocsekii Vis. Flor. Dalm. Suppl. alterum pars II, p. 527, tab. XIL! Habitat in Cernagora ad Dalmatiae confines et in Hercegovina vieina. In rupibus calcareis prope Cerkvica (Huter exs.!); in graminosis sylvatieis circa Dubovat prope Orahovac in Bjelagora (Pant. 1. e.). In nemorosis non procul a coenobio Cettinjensi (Baldacei exsice. a. 1886!) Eine durch den Habitus einer Zactuca und Köpfchen einer Örepis ausgezeichnete Art, deren systematische Stellung durch Auf- findung der Achänen nunmehr festzustellen war. Herr Prof. Paul Ascherson ist laut gütiger Mittheilung mit der Auffassung der von ihm zuerst unterschiedenen Varietät als Art vollkommen einverstanden. 2. Campanula hercegovina. Degen et Fiala n. sp. E sectionis „Medium“ DC. subsectione „trilocularum, exappen- dieulatarum saxicolarum“ Boiss Fl. or. IIl. p. 894. Perennis, rhizomate crasso, lignoso, penetrante, multicipite, e rupium fissuris erumpente caules numerosos spithameos, usque 40 cm longos, parce retrossum hirtos, angulosos flexuosos edente. Foliis fascieulorum sterilium ovatis acuminatis, basi cordatis reniformibusque, utringue 2—3 dentatis, petiolis triplo longioribus suffultis, caulinis imis et mediis conformibus, acutioribus, summis elliptieis vel elliptico-lanceolatis, brevius pedicellatis, dentieulatis vel integris. Floribus in apice caulis racemosis, racemis paueifloris (2—5 floris); peduneulis tenuissimis floribus subaequilongis vel longioribus, bracteis 1—3 lineari falcatis vel squamae formibus suf- fultis, ante anthesim nutantibus, demum erectiusculis. Calyeis laciniis lineari-subulatis, calyce duplo longioribus, corolla 3—4 brevioribus reflexis. 304 Corolla glabra, pallidissime coerulea, ad tertiam partem in lobos triangulares quinquefida, longe subtubuloso-infundibuliformis, basi sensim attenuata, stylo subexserto. Planta fragilis, caulibus numerosis e rupium fissuris penden- tibus elegans. Folia 9—15 mm longa, inferiora S—13 mm, superiora 4—8 mm lata, corolla 14—17 mm longa, calyeis laciniae 4—6 mm longae. A Campanula carmica Schiede, et ejus var. racemosa Kras. in „Ber. d. naturw. Ver. für Steiermark“, Bd. 1888, LXXXI. (ceujus specimen ce]. autor benevole communicavit) quibus calyeibus reflexis et corollae forma proxima, differt caulibus rigide flexuosis, intricatis, foliorum caulin. forma, corollarum pallide coerulearum minorum tubo angustiore longioreque, calyeis laciniis triplo brevioribus. Habitu accedit Campanulae crassipedi Heuff. a qua differt foliis eaulinis radicalibus subeonformibus, summis exceptis omnibus petiolatis, statura minore, et florum copiis ditissimis ejus carente, praecipue autem calycis minoris laciniis longioribus, reflexis. Ab omnibus affınitatis Campanulae rotundifoliae L. speciebus calycis laciniis jam a basi reflexis aliena. Habitat in Hercegovina. In rupium subverticalium regionis superioris montis „Prenj- Planina* fissuris, loco „Tissovitza“ dieto, ubi nondum florentem in consortio Saxifragae coriophyllae Grb. detexi d. 20. Juli 1886; in rupium calcar. fissuris montis Glogovo-Planina prope Jablanicam florentem legit Julio 1893 am. et oculatissimus F. Fiala. Eine prächtige Glockenblunme, deren blühende Stengel meist von einem Besen starrer, vertrockneter Stengel umgeben ist, an welchen die eigenthümlichen Biegungen noch sichtbar sind. Nach freundlicher Mittheilung des Entdeckers ihrer Blüthen, Herrn Fiala, bewohnt sie schattige Felsenwände im Gebiete der Prenj-Planina ober Jablanica in einer Höhe von 1150—1200 m, wo sie herab- hängende Teppiche von 40cm Länge bildet. Sie wächst dort zu- sammen mit Daphne alpina und Moltkia petraea. Budapest, am 31. März 1894. Litteratur-Uebersicht, Juni 1894. Borbäs Vincze A sulyom pusztulo felben. (Termeszettudomanyi közlöny. XXVI, p. 297—322.) 8°. 8 Abb. Behandelt das Aussterben der Trapa natans. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn 305 Dominieus L. Beiträge zur Flora von Steiermark, insbesondere der Umgebung von Judenburg. (Mitth. d. naturw. Ver. für Steierm. Jahrg. 1893.) 8°. 11 8. Fiori A. I generi Tulipa e Colchicum e le specie che li rappresen- tano nella Flora Italiana. (Malpighia VIII. Fasc. 3/4. p. 131— 158). 8. Enthält u. a. folgende Angaben: T. silvestris P. australis (Lk.) in Südtirol, €. Neapolitanum y. Kochii (Parl.) Istrien, ©. autumnale L. Istrien. Magnus P. Die von J. Peyritsch. in Tirol gesammelten und im Herbarium der Universität zu Innsbruck aufbewahrten Pilze. (Berichte d. naturw. mediz. Ver. in Innsbruck, XXI. Jahrg.) 8°. 49 S. 1 Taf. Enthält ausser zahlreichen für die Landesflora wichtigen Angaben auch morphologisch-systematische Beobachtungen und die Ergebnisse von Cultur- versuchen. — Hervorzuheben sind: Puceinia Magelhaenica Peyr. n. sp. auf Arrhenatherum, gehört zu Aecidium Magelhaenicum. — Infeetionsver- suche mit Gymnosporangium. — Aecidium Peyritschianum P. Magn. n.sp. auf Oxalis corniculata bei Bozen. — Marsonia Sorbi P. Magn. auf Sor- bus Aria bei Vill. etc. Massalongo C. Nuova contribuzione alla micologia Veronense. (Malpighia VIII. Fasc. 3/4. p. 97—130.) 8°. Enthält zahlreiche Angaben aus dem italienisch-tirolischen Grenz- gebiete (Baldo, Tregnago etc.). Molisch H. Notizen zur Flora von Steiermark. 3. Beitrag. (Mitth. d. naturw. Ver. für Steierm. Jahrg. 1893.) 8°. 4 S. Nestler A. Ueber Ringfasciation. (Sitzungsber. d. k. Akademie d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CIIL) 8°. 16 S. 2 Taf. Vergl. diese Zeitschr. Nr. 5. Preissmann E. Ueber einige für Steiermark neue oder seltene Pflanzen. (Mitth. d. naturw. Ver. für Steierm. Jahrg. 1893.) 8°. 7 S. Raciborski M. Die Morphologie der Cabombeen und Nymphaea- ceen. („Flora“ 1894. Heft 3.) 38 S. 9 Abb. Schiffner V. Revision der Gattungen Bryopteris, Thysananthus, Ptychanthus und Phragmicoma im Herbarium des Berliner Mu- seums. (Hedwigia XXXIII. Heft 3. S. 170—176.) 3 Taf. Beginn einer grösseren Arbeit, bringt Einleitung und Beginn der Gattung Bryopteris. Wettstein R.v. „Botanik“ in E. Richter: Die wissenschaftliche Er- erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red, 306 forschung der Alpen. (Festschrift des deutsch. und österr. Alpen- vereines.) 8°. 8 S. Wiesner I. Pflanzenphysiologische Mittheilungen aus Buitenzorg III. Ueber den vorherrschend ombrophilen Charakter des Laubes der Tropengewächse. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CIII.) 8°. 23 8. Altenkirch @. Studien über die Verdunstungs-Schutzeinrichtungen in der trockenen Geröllflora Sachsens. (Engler’s Botan. Jahrb. XVIH. Bd. 4. Heft. S. 354—393.) 8°. 13 Figuren. Eine Arbeit, die auf streng exacter Basis ruhend, zeigt, in welcher Weise die Localfloristik durch Beobachtungen in biologischer Hinsicht eine Hebung erfahren kann, welch’ reiches Feld zu Beobachtungen selbst ein gut durchforschtes Florengebiet noch bietet. Briquet J. Etudes sur les Cytises des Alpes maritimes comprenant un examen des affınites et une revision generale du genre Oytisus. (eneve (Georg et Co.). 8°. 202 p. 3 Taf. Eine sehr beachtenswerthe gründliche Arbeit, die geradezu eine mono- graphische Behandlung der ganzen Gattung enthält und eine sehr werth- volle Basis für philogenetisch-systematische Untersuchungen abgibt. Frank A. B. Pflanzenkunde für niedere und mittlere Landwirth- schaftsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten. Hannover (Hahn): 8% 176 8.133: Illustr. — Mk. 2:50. Fünfstück M. Botanischer Taschenatlas für Touristen und Pflanzen- freunde. Stuttgart (Naegele). 8°. 171 S. 128 color. und 23 schwarze Tafeln. — Mk. 5'40. Hanbury F. I. A tentative list of British Hieracia. (Journ. of Bot. XXXIL. Vol. Nr. 379.) 8°. 1 Tabelle. Jadin F. Contribution & l’etude des Terebinthacees. Montpellier (Serre et Roumegous). 8°. 89 p. 42 Fig. Vergleichend anatomische Untersuchung des Stengels von 67 Gattungen (von 71 existirenden) mit 207 Arten, die zur Auffindung von die Familie charakterisirenden Merkmalen führte, jedoch nicht zur Möglichkeit der Erkennung der Gattungen. Ihne E. Phoenologische Beobachtungen. Jahrgang 1893. (Berichte der Oberh. Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde zu Giessen XXX.) 8°. 18 8. Enthält die Beobachtungen von 614 Stationen (gegen 59 des Vorjahres). Joneseu Dimitrie @. Weitere Untersuchungen über die Blitz- schläge in Bäume. (Berichte der deutsch. botan. Gesellsch. XII. Heft 5.) 8°. 8 S. Kaebitzsch A. Die Alpenpflanzen. Uebersetzung aus Rambert E. „Les alpes Suisses“. Dresden (A. Huhle) 8°. 85 S. 307 Klebahn H. (Culturversuche mit heteröcischen Uredineen. II. Be- richt. (Zeitschr. für Pflanzenkrankheiten IV. Bd. S. 7—13, 85—9%0, 129—139.) 8°. 1 Taf. Die wichtigen Versuche betrafen: Coleosporium Tussilaginis, Coleo- sporium Euphrasiae. Peridermium Pini, Aecidium elatinum, Melampsora Laricis, Puccinia Carieis, Aecidium Grossulariae, A. Urticae, Pueccinia coronata und P. coronifera Kleb., P. Trailiü, P. Digraphidis Sopp., P. Moliniae Tul., P. Festucae Plowr. Kohl F. @. Die Mechanik der Reizkrümmungen. Marburg (N. G. Elwert). 8°. 94 8. 19 Fig. 6 Taf. — Mk. 450. Lickleder M. Die Lebermoose der Umgebung von Metten, ein Beitrag zur Flora des bayerischen Waldes. (Botan. Ver. in Lands- hut XUL S»115—124.) 8". Loew 0. The energy of the Living Protoplasm. (Imperial Univer- sity Tokio. College of Agrieulture Bullet. Vol. II. Nr. 1.) 8°. 41 S. Magnus P. Mycologische Ergebnisse eines kurzen Ausfluges bei Meissen. (Isis 1893.) 8°. 2 8. Enthält u. a. die erste Angabe über das Auftreten der Plasmodiophora Brassicae auf einer wildwachsenden Crucifere (Nasturtium silvestre). Pfitzer E. Uebersicht des natürlichen Systems der Pflanzen. Heidel- berg (C. Winter). 3°. 36 S. Dem vorliegenden Buche liegt derselbe Plan wie dem Eichler’schen und Engler’schen Syllabus zu Grunde. Es ist in erster Linie für die Vorlesungen besuchende Studenten bestimmt. Es ist ganz natürlich, dass Verf. daher dasselbe zunächst seinen Vorlesungen anpasst und in mancher Hinsicht seine Anschauungen ausdrückt. In der Anlage hält das Buch gewissermassen die Mitte zwischen den beiden genannten, es verwerthet viele neuere Ergebnisse der Systematik, ist aber weniger ausführlich und weniger reformatisch als das Engler’sche. Von beiden Werken weicht es durch die Anordnung der grossen Gruppen ab, es beginnt mit den Mono- cotyledonen, schliesst an diese die Sympetalen, dann die Choripetalen, die Gymnospermen und schliesst mit den Kryptogamen. Der — Notizen zu- lassende — halbseitige Druck ist gewiss sehr zweckmässig. Kurze Angaben über Verwendung oder sonstige Bedeutung der besonders hervorgehobenen Aıten, etwa nach Art des Eichler'schen Syllabus hätten zwar den Um- fang etwas vergrössert, wären aber gewiss gerade für Studenten werthvoll. Raesfeldt Freih. v. Der Wald in Niederbayern I. Der bayerische Wald. (Botan. Ver. zu Landshut XIII. S. 1—114.) 8". Rehm H. Discomyeetes. Rabenhorst’'s Kryptogamenflora von Deutschland ete. I. Bd. III. Abth. Lief. 42. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 913— 976. Hlustr. — Mk. 2:40. Behandelt die Gattungen Pitya, Barlaea, Humaria, Pyronema, Aleu- ria, Geopyeis. Schumann K. Lehrbuch der systematischen Botanik, Phytopalae- ontologie und Phytogeographie. Stuttgart (Enke). 8. 705 S. 193 Fig. 1 Karte. — Mk. 16. 308 Small J. K. and Murray Vail. A Report on the botanical ex- ploration of Southwestern Virginia during the season of 1892. (Mem. of the Torrey botan. Club. Vol. IV. Nr. 2.) 8°. 108 p. 8 Taf. Mit Beiträgen von Britton E. G. (Musei), Evans A. W. (Hepaticae). Eckfeldt J. W. (Lichenes). Smith J. @. Nord American Species of Sagittaria and Lophoto- carpus (Annual Report of the Missouri bot. Garden VI.) 37 p. 29 Tat. Monographische Behandlung der genannten Genera. Toni De J. B. Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum Vol. II. Bacillarieae Sect. III. Cryptorhaphideae. Berlin (Fried- länder u. S.) 8°. p. 819—1556 et p. CCXIV. — Mk. 48. Tschirch A. und Oesterle ©. Anatomischer Atlas der Pharmako- gnosie und Nahrungsmittelkunde Lieferung 4. Leipzig (0. Weigel). 4". Die vorliegende Lieferung behandelt: Vanilla, Papaver, Coffea, Mentha, Acorus. Weber C. Ueber die Vegetation des Moores von Augstumal bei Heydekrug (Mitth. über Moorcultur 1894, Nr. 10.) 8°. 12 8. Flora von Oesterreich-Ungarn. Niederösterreich. ') Referent H. Braun (Wien). Quellen. l. Zahlbruckner Dr. A. Pannaria austriaca nov. spec. in Annalen des naturhist. Hofmuseums. Bd. VII. Heft 3 und 4. S. 438—439. 2. Beck Dr. @. v. Die Schneeglöckchen. Eine monographische Skizze der Gattung Galanthus. Separatabdruck aus der Wiener illustrirten Garten-Zeitung, Februar 1894. 3. Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Nieder- österreich IV. In Oesterr. botan. Zeitschr. 1894. S. 20—23. 4. Chodat. Monographia Polygalacearum. II. (Mem. de la Soc. de phys. et d’histoire nat. de Geneve, t. XXXI. IL) 5. Fritsch Dr. C. Das Auftreten von Cuscuta suaveolens Ser. in Niederösterreich in Verh. der k.k. zool.-botan. Gesellsch. XLIII (1893). Sitzungsberichte p. 48—50. ') Das Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom A. December 1893 bis 1. Juni 1894. _ . 10. rE 309 Fritsch Dr. C. Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel ete. I. Theil. Verh. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. 1894. Abhand- lungen S. 93—136. Müllner M.F. Zwei für Niederösterreich neue Eichenhybriden, in Verh. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. XLIV (1894). Sitzungs- berichte S. 4—6. Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österr.- ungar. Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia in Oesterr. botan. Zeitschr. 1894. S. 5—11. Braun H. Originalmittheilungen. Haring Joh., Lehrer in Stockerau. Schriftliche Mittheilungen aus der Flora von Stockerau. (Belegexemplare wurden mir ein- gesendet.) Jahn Josef, Oberlehrer in Piberschlag bei (sratzen in Böhmen. Schriftliche Mittheilungen über die Flora des niederösterreichi- schen Waldviertels. a) Kryptogamen. 1. Flechten. Pannaria austriaca A. Zahlbr. Auf Felsen der kleinen Klause nächst Aspang (1). 2. Gefässkryptogamen. Lyeopodium Selago L. Beschatteter Felsen beim Steinteich nächst Pyrabruck, Bezirk Weitra (11). — Polypodium Dryopteris L. Wandelstein bei Weitra (11). -—- P. Phegopteris L. Wandelstein bei Weitra (11). — P. vulgare L. Ebendaselbst (11). — Bo- trychium vulgare L. Feldraine, Waldränder und Weiden bei Pyrabruck, Heinreichs, Harbach, Wulschau bei Weitra (11). b) Phanerogamen. Oonvallaria verticillata L. Nebelstein bei Weitra (11). — Leucojum vernum L. Eichberg bei Gmünd (11). — Galanthus nivalis 1. a. europaeus (%. Beck var. vörescens Leichtlin. Wiener bota- nischer Garten (2). — @. nivalis L. ß. major Tenore. Nieder- österreich (2). — Juncus squarrosus L. Auf Moorwiesen und in Holzschlägen bei Heinreichs, Bez. Weitra (11). — Luzula mawima DC. Nebelstein bei Weitra (11). — Typha angustifolia L. Teich bei Weissenbach nächst Gmünd (11). — Rhynchospora alba Vahl. Moorwiesen bei Heinreichs und Pyrabruck (11). — Eriophorum vaginatum L. Thiergarten bei Gmünd (11). — Querecus lanuginosus Thuill. x Robur L. (@. pubescens Willd. > peduneulata Ehrh.), ©. Kanitziana Borb. Auf steini- gen, buschigen Hügeln zwischen Ober-St. Veit und Lainz in Wien (7), — @. Robur L. x sessiliflora Salisb., ®. intermedia 310 Boenn. Ober-St. Veit bei Wien, am Rande des Kichenwäldchens. — @. badensis G. Beck (Q. sessiliflora X lanuginosa) bei Ober- St. Veit in Wien (7). — Salix sericans Tausch (S. Capraea X viminalis). Spillerer Au, am sogenannten Kuttelgraben (10), — S. sordida A. Kerner (S. purpurea > cinerea). Kleine Remise bei dem Dorfe Wiesen nächst Stockerau (10). — Stellaria uligi- nosa Murr. Thiergarten bei Gmünd (11). — Sagina Linnaei Presl. Wiesen bei Pyrabruck, Bez. Weitra (11). — Ranunculus aco- nitifolius L. Kottes im Waldviertel, Isperthal bei Seitenstetten sehr häufig, Bachränder bei Waidhofen a. d. Ybbs; Sattelbauer Gschaid bei St. Egyd (6). — R. platanifolius L. Einsiedel- graben bei Karlstift, Schneeberg und Raxalpe und deren Um- gebungen häufig; Semmering, Sonnwendstein (6). — Corydalis solida Sm. Ufer der Lainsitz bei Eichberg nächst Gmünd (11). — Sinapis arvensis L. In Getreidefeldern bei Pyrabruck (Weitra) zerstreut (11). — Berteroa incana DC. An trockenen Strassen- rändern bei Wielands nächst Gmünd (11). — Teesdalia nudi- caulis R. Br. Auf Feldern und sandigen Hügeln, häufig bei Pyrabruck, Heinreichs, Bez. Weitra (11). — AHypericum hir- sutum L. Gebüsche bei Heinreichs nächst Weitra (11). — Ay- pericum quadrangulum L. Wiesen bei Heinreichs nächst Weitra (11). — Tilia pallida Wierzb. (T. cordata > X platyphylilos) (nach Originalien im Herbare Reichenbach). Zwischen den Stammältern in Remisen bei Vöslau, ein schöner Baum im botanischen Garten der Wiener Universität (9). — T. coryli- folia Host var. sascetosa H. Braun '). In Wäldern des Kalender- berges nächst Mödling (9). — Tilia Hofmanniana Opiz var. hirtella H. Braun‘). Ziemlich häufig an Waldrändern bei Vöslau (9). — T. Pseudoobligqua Simk. var. pinetorum H. Braun'). In Föhrenwäldern der Umgebung Mödlings, und besonders häufig am Anninger und in den Wäldern aer Hinter- brühl (9). — T. Pseudocorollina Simk. (T. corollina Host non Ait.) var. nemoralis H. Braun '). In Hainen bei Ober-St. Veit ') Die Beschreibung dieser Form folgt bald an anderer Stelle. ?) Tilia Hofmanniana Opiz Sezn. p. 9: (1852); Bayer Monogr. Til. p. 39 (1862) var. hörtella H. Braun; von der typischen Form durch sitzende, kürzere und breitere Bracteen, viel kürzere Blüthen und Cymenstiele, durch an der Basis kahle Griffel und eine viel feinere, weniger tiefe und spitze Serratur verschieden. Die Originalexemplare der T. Hofmanniana Opiz, welche aus dem Herbare der Prager deutschen Universität mir vorlagen, und deren Einsichtnahme mir durch die Güte des Herrn Professors v. Wettstein er- möglicht wurde, stammen vom Karlsthore in Prag und zeigen übrigens auch sehr kurz gestielte Bracteen, ja einige derselben sitzen direet an der primären Axe. Dagegen ist der -Blüthenstand durch die verlängerten Blüthen- und Cymenstiele viel sparriger und lockerer, die Serratur viel gröber wie bei der var. hirtella. Tilia Hofmanniana Opiz ist eine der zierlichsten Linden, durch die kleinen Blätter und die langen, die Inflorescenz überragenden Bracteen ausserordentlich auffällig. 311 nächst Wien (9). — T. Pseudocorollina Host var. graecilis H. Braun '). In lichten Wäldern bei Ober-St. Veit in Wien, in Wäldern bei Hainbach, Pottenstein, häufig bei Merkenstein nächst Vöslau (9). — T. Idriaca H. Braun '') (aus der Gruppe der T. colehica Steven). Haine bei Ober-St. Veit nächst Wien (Idria in Krain) (9). — T. Tucekii Opiz in Lotos 1854, p. 105, Bayer, Monogr. Tiliar. p. 41 (1862). Am Kahlenberg in Wäl- dern gegen Klosterneuburg, Weidling, in Wäldern des Roth- grabens, ein prächtiger Baum, eultivirt im botanischen Garten der Universität Wien (9). — T. platyphyllos Scop. (T. Tucekii) var. Haringiana H. Braun ‘). Am Rathhausplatze zu Stockerau (10).-- T.pyramidalis Host var. Pseudo-mutabilisH. Braun ). Auf Bergen bei Mödling, Haine bei Ober-St. Veit nächst Wien (9). — Polygala amarella Crantz. var. vulgatissima Chod. Niederösterreich (4). — Epilobium roseum Retz. Am Bache beı Pyrabruck nächst Weitra (11). — Cörcaea alpina L. An Wald- gräben bei Heinreichs, Bez. Weitra (11). — Rosa dumetorum var. Brachtii H. Braun. Umgebung von Wien, Bisamberg, Klosterneuburg (3). — Agrimonia Eupatoria L. Pyrabruck bei Weitra (11). — Trifolium incarnatum L. Eisenbahndamm bei Stockerau (10). — T. montanum L. Sandige Hügel (Wald- ränder) bei Pyrabruck nächst Weitra (11). — Pirola uniflora L. Waldgräben bei Heinreichs nächst Weitra (11). — Zusi- machia thyrsiflora L. Teiche beim Thiergarten nächst Gmünd (11). — Soldanella montana Willd. Wälder bei Pyrabruck, Heinreichs, Harbach, Wulschau im Bezirke Weitra (11). — Cuscuta suaveolens Ser. (©. corymbosa Choisy, Ü. hassiaca Pfeiffer). Auf Luzernerklee im Donaufelder Schulgarten nächst Wien (5). — Euphrasia Tatarica Fischer (E. puberula Jord.). Rossatz, in der Krieau in Wien (8). — Pedieularis sil- vatica L. Sumpfige Wiesen bei Pyrabruck und Heinreichs, Bez. Weitra (11). — Origanım vulgare L. Strassenrand bei Wul- schau, Bez. Weitra (11). — Filago arvensis Fr. Rabennest bei Harbach nächst Weitra (11). — Pulicaria vulgaris Gärtn. °) Tilia platyphyllos (Tu£ekü) var. Haringiana H. Braun. Cortex bruneus, ramuli juuiores pubescentes. Folia in ambitu ovoidea vel late ovoidea, ad basin rarius emarginata vel subcordata, plerumque integra et oblique retusata, + longe petiolata, petiolis pilosis; supra leviter pilosula, subtus ad venas dense pilosa, in Jamina pilosa, in margine inaequaliter late trinngulari serrata, in apicem versus aprute et longe apiculata. Bracteae longe pedicellatae apicem versus non attenuata, eymis longe superantes. Cymae plerumque 3—4 florae, non longe petiolatae folium fire aequantes, vel iis bieviores, pedicelli non elongati. Styli basi pilosi. Nux obovoidea. — Zunächst der 7. Tucekii Opiz verwandt, von dieser sofort durch die viel länger gestielten Braetren, die sich nach oben nicht auffallend verschmälern, viel grössere, länger gestielte Nüsse, an der Basis behaarte Griffel, gröbere Serratur der Blätter und die Grösse letzterer zu unterscheiden. Stockerau, Auwinkel bei Budapest (Borbäs). 312 Weissenbach bei Gmünd (11). Petasites albus Gärtn. Nasse Waldstellen bei Heinreichs, Bez. Weitra (11). — Homogyne alpina ass. Nebelstein bei Weitra (11). — Cirsium hetero- phyllum All. Heinreichs, Bez. Weitra (11). — Carduus erispus L. Höhenberg bei Gmünd (11). — Willemetia apargoides Cass. Moorige Wiesen bei Pyrabruck, Heinreichs, Harbach, Lauter- bach, Hirschenwiese (Bez. Weitra) (11). Namensänderungen. Adonis aestivalis L. Spec. pl. ed. II (1762) = A. phoeni- cea L. Spee. pl. ed. I (1753), pro varietate Adonidis annuae (6). — Thalietrum angustifolium Jaegq. (1762) = T. Iueidum L. Spee. pl. ed. I (1753) (6). — T. majus Orantz = T. minus L., üppige Form (6). — Ranunculus aconitifolius Aut. austr. inf.— R. aconitifolius L. + R. platanifolius L. (6). Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Cl. vom 7. Juni 1894. Das w. M. Herr Hofrath Prof. J. Wiesner übergibt unter dem Titel: „Vergleichende physiologische Untersuchungen über die Keimung europäischer und tropischer Arten von Viscum und Loranthus“ die vierte „pflanzenphysiologische Mittheilung aus Buitenzorg‘“. Die in Buitenzorg unternommenen Untersuchungen führten nicht nur bezüglich der Tropenvegetation zu physiologisch verwerth- baren Resultaten, sondern gaben auch Veranlassung, die correspon- direnden Lebensverhältnisse unserer (@ewächse von neuen Gesichts- punkten aus zu studiren. Die wichtigsten Resultate der vorgelegten Arbeit lauten: 1. Gleich den Samen von Viscum album keimen auch die Samen von Loranthus europaeus nur im Lichte. 2. Gleich den Samen von Viscum atbum machen auch die von Loranthus europaeus eine bis in den Frühling hineinreichende Ruheperiode durch. 3. Die Samen von Viscum album waren in der Ruheperiode (und zwar in der Zeit von November bis Jänner) selbst unter den günstigen Beleuchtungsverhältnissen Buitenzorgs nicht zum Keimen zu bringen. Der Mangel an hinreichender Lichtintensität kann des- halb nicht die Ursache oder nicht die einzige Ursache sein, weshalb die Samen dieses Schmarotzers im Winter nach der Fruchtreife — sonst günstige Keimungsbedingungen vorausgesetzt — nicht zum Keimen zu bringen sind. 313 4. Die Samen der tropischen Loranthaceen (Viscum articu- latum und orientale, Loranthus repandus und pentandrus) keimen sowohl im Lichte als im Dunkeln, aber im Lichte rascher und mit höherem Keimpercent. 5. Die Samen der drei erstgenannten tropischen Loranthaceen keimen nach wenigen Tagen, es kommt ihnen somit keine Ruhe- periode zu. Lorunthus pentandrus keimt hingegen infolge schwieriger Aufschliessung der Reservestoffe erst nach einigen Wochen. 6. Die europäischen Loranthaceen-Früchte (Scheinfrüchte) sind weitaus viscinreicher als die tropischen, parasitisch lebenden. Die tropischen, nicht parasitisch auf Bäumen lebenden Loranthaceen (z. B. Gaiadendron) sind viscinfrei. 7. Der Viseinschleim dient, wenn er in kleiner Menge vor- handen ist, zur Anheftung der Samen auf der Rinde der Wirth- bäume. Wenn er in grosser Menge vorhanden ist, dient er nicht nur zur Anheftung der Samen; schon in der Fruchtlage scheint er durch in demselben vorhandene Hemmungsstoffe die Keimung der daselbst im gequollenen Zustande vorhandenen Samen hintanzuhalten. Die Samen von Viscum album keimen deshalb am besten, wenn sie vom Viscinschleim befreit sind. 8. Die Samen von Viscum album sind wenig hygroskopisch, nehmen nur wenig liquides Wasser auf und geben (dasselbe rasch wieder ab, sie sind also bei der Keimwng vor allem auf jene Wassermenge angewiesen, welche im reifen Samen enthalten ist. Sie keimen deshalb in trockener Luft und sind gegen die Ver- dunstung derartig geschützt, dass ein schwaches Keimen dieser Samen selbst im Exsiccator zu erzielen ist. 9. Die Samen der tropischen Loranthaceen keimen selbst in sehr feuchter Luft nicht oder nur sehr unvollständig; zur normalen Keimung derselben ist liquides Wasser erforderlich. 10. Da die Mistelsamen bei uns in einer trockenen Periode keimen, in welcher im extremsten Falle auf 400 regenlose Stunden nur eine Regenstunde kommt, hingegen die tropischen Loranthaceen- samen während der Keimung reichlich dem Regen ausgesetzt sind, so erhellt, dass sowohl die ersteren als die letzteren den klima- tischen Verhältnissen vollkommen angepasst sind. ll. Gleich dem Würzelchen (hypocotylen Stengelglied) von Viscum album sind auch die Würzelchen V. articulatum und orien- tale negativ heliotropisch, aber im schwächeren Grade als die ersteren. 12. In späten Entwicklungsstadien sind die Würzelchen der Viscum-Arten negativ geotropisch, aber in verschiedenem (Grade, die der tropischen stärker als die von V. album. Der negative Geotro- pismus kommt unter Umständen der Anheftung der Würzelchen ebenso zugute, wie der negative Heliotropismus. 13. Mit dem Eintritte desnegativen Geotropismus der Würzel- chen von Viscum album wachsen dieselben auch im Dunkeln. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1894, 2% 314 14. Durch das Experiment (z. B. bei allseits gleichmässiger Beleuchtung der Keimlinge) lässt sich zeigen, dass die Würzelchen von Viscum auch spontane Nutationen durchmachen, welche unter Umständen (z. B. im schwachen Lichte) dazu führen können, die Würzelchen mit dem Substrate in Berührung zu bringen. 15. Der bisher unaufgeklärte, langanwährende Keimverzug (Ruheperiode) der Samen von Viscum album scheint hauptsächlich auf folgenden drei Ursachen zu beruhen: «) auf langsamer Auf- schliessung der Reservestoffe, 5) auf phylogenetisch sich bethätigen- den Einflüssen des Lichtes auf den Keimprocess und c) auf dem Auftreten von die Keimung aufhaltenden Substanzen (Hemmungs- stoffen) in dem die Samen umgebenden Viscinschleim. 16. Die specifischen Einrichtungen der Loranthaceensamen, beziehungsweise Früchte und die specifischen Eigenthümlichkeiten der Keimung der parasitischen Loranthaceen geben sich durchwegs als zweckmässige Anpassungserscheinungen zu erkennen. In der Zeit vom 4. bis 11. August findet in Brüssel ein „Congres international de chimie appliquee“ statt. Agri- eultur-Chemie und biologische Chemie werden durch eigene Sec- tionen vertreten sein. An dem botanischen Abende der deutschen Botaniker in Prag am 6. Juni hielt Herr Prof. Dr. M. Willkomm einen Vor- trag „über einige bemerkenswerthe Pflanzenformationen der pyre- näischen Halbinsel“. — Prof. Dr. Wettstein demonstrirte blühenden Öytisus Adami und Iris-Hybride, welche in den Blüthen die Farben der Stammarten neben einander aufwiesen. Am 4. Juli demonstrirte Herr J. Rompel Pelorien von La- ınium maculatum, Herr Prof. E. Reinitzer referirte über Düngungs- versuche mit Kalisalpeter, Herr Prof. v. Wettstein hielt einen Vortrag „über das Andraeceum der Rosifloren“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herr R. Huter (Sterzing, Tirol) versendet eben das Ver- zeichniss der Herbarpflanzen, welche 1894 von ihm bezogen werden können. Das Verzeichniss enthält wieder zahlreiche werthvolle und interessante Arten, so insbesondere Pflanzen aus dem Öriente (ge- sammelt von: Bornmüller, Sintenis, Haussknecht), aus Spanien und Italien (gesammelt von: Porta und Rigo, Evers), aus verschiedenen Ländern Mitteleuropas, besonders aus den Alpen ete. Rehm H. Cladoniae exsiccatae. Nr. 425-—-434. Edidit F. Arnold. Diese Fortsetzung enthält folgende Formen aus Tirol: ©. uncialis L. f, adunca Ach. (425), €. bellidiflora Ach. f. graeilenta Ach. (428), ©. fur- 315 cata Huds. f. racemosa Hoffm. 430), €. deyenerans Flör. f. anomoea Ach. 431), ©. decorticata Flör. (432), ©. endiviaefolia Dicks. (434). Zwackh-Holzhausen W. v. Lichenes exsiceati. Fasc. XXI. Umfasst Nr. 1146— 4177, darunter aus Tirol (leg. Arnold): Dufourea madreporiformis (Wulf.) Ach. (1160), Parmeliopsis aleurites (Ach.) Nyl. (1162), Physcia stellaris (L.) Nyl. (1163), Lecanora exsecuta Nyl. (1165), Platysma saepincola Hoffm. (1173), Lecanora acceptanda (1174). Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober- Steiermark. Hieracia Seckauensia exsiccata (Stiria superior). Von Dr. Gustav v. Pernhoffer (Wien). Angeregt durch die schönen und instructiven Hieracienexsic- eaten Norrlyn’s, Lindeberg’s und Dahlstedt’s, welche die in Scandinavien und Finnland vorkommenden Sippen und Arten dieser so reich gegliederten Gattung in ihren vielgestaltigen Typen und Formen vor Augen führen, unternehme ich es, die von mir im Bereiche meines mehrjährigen Sommeraufenthaltes zu Seckau in Ober-Steiermark beobachteten Hieracien in ähnlicher Weise bekannt zu machen. Wohl ist dieses Gebiet ein räumlich höchst beschränktes, allein es liegt dafür in einem, was Hieracien anbelangt, mit Ausnahme der alpinen Region, noch sehr wenig erforschten Landestheile, der auch in pflanzengeographischer Hinsicht einiges Interesse bietet. Der Zweck, welchen ich bei dieser Publication zunächst im Auge halte, besteht, nebst der Aufschliessung der reichen Hieracien- flora Seckaus, darin, den Fachbotanikern, insbesonders den Hieracio- logen Materiale zu ihren Studien in pflanzensystema- tischer und geographischer und zum Theile wohl auch in phylogenetischer Hinsicht zu liefern. Was die Nomenclatur anbelangt, folge ich bei den Pilosel- loiden der bezüglichen classischen Monographie von ©. v. Nägeli und A. Peter (München 1885) und beschränke mich hiebei zu- meist nur auf die darin angeführten Hauptarten oder höchstens deren Greges, da mir, Mangels der Nägeli’schen Exsiceaten, die Bestimmung der zahlreichen Subspecies in der Regel um so schwie- riger fallen musste, als dieses Werk fast gar keine Standortsangaben aus Steiermark enthält. Bezüglich der anderweitigen Gruppen kann ich mich nebst den Eingangs aufgezählten Exsiccaten nur an Fries Symbolae ad historiam Hieraciorum (Upsala 1848) und dessen Epicrisis generis Hieraciorum (Upsala 1862) halten. Die wenigen, von mir als neu beschriebenen und benannten Hybriden und Varie- täten lasse ich immerhin nur als provisorisch gelten, bewährten * 316 Kennern dieser so schwierigen Gattung es anheimstellend, dieselben an der Hand des vor Augen liegenden Materiales auf ihren Werth zu prüfen und Irrthümer richtig zu stellen. Bevor ich zur Aufzählung und Besprechung der ausgegebenen Hieracien schreite, dürfte eine kurze Schilderung der topographischen und physikalischen Verhältnisse Seckaus, in dessen nächstem Umkreise dieselben sämmtlich gesammelt wurden, am Platze sein. Seckau (47° 16° NB, 14° 47’ Ö. L.) liegt auf der obersten Terrasse eines nur von unbedeutenden Gewässern durchzogenen, west- östlich verlaufenden Seitenthales des Murthales, am Südabhange der gleichnamigen, den letzten Abschnitt der sogenannten niederen Tauern bildenden Alpen und gehört demnach dem Gebiete der Centralalpen an; seine Seehöhe beträgt 342m. Von Seckau erhebt sich der etwa '/, Stunde breite Thalboden mit geringer Steigerung bis zu ungefähr 950m und fällt dann steil in das hier dieselbe Riehtung verfolgende erweiterte Thalbecken der Ingering ab. Der Höhenrücken an der rechten Thalseite erreicht nicht völlig 1200 m; links erheben sich die genannten Alpen, deren Kammhöhe hier nicht unter 2000m sinkt und welche mit ca. 2400 m culminiren. Aus den in der dortigen Benediktinerabtei seit Juli 1890 regelmässig angestellten und in den Jahrbüchern der k. k. meteoro- logischen Centralanstalt zur Veröffentlichung gelangenden meteoro- logischen Beobachtungen ergeben sich bisher folgende Mittelwerthe,') und zwar: Temperatur in ° Cels.”) Feuchtigkeit in °/,,. Niederschlagshöhe mm Winter: — 42 LH, 1093 Frühjahr: —+ 61 704 2054 Sommer: —+- 154 742 376'8 Herbst: + 67 814 1995 Jahr; + 60 759 891.0 Das geognostische Substrat der Höhenzüge besteht aus Glimmer- schiefer, Gneiss und stellenweise auch aus grösseren Lagern von Granit. Die Waldbestände werden nur aus Coniferen, vorwiegend Fichten gebildet; die Flora des, übrigens zum grossen Theile cul- tivirten Thalbodens enthält ziemlich viele subalpine Arten, doch finden sich auch einige, sonst in der Regel auf niedrigere Gegenden beschränkte Arten, wie z. B. Verbascum austriacum, Artemisia pon- tica U. a. m.‘) ') Ich erhielt diese Daten durch Güte des Hochw. Herrn P. Willibald Wolffsteiner O. S. B., welcher auch die bezüglichen Beobachtungen an- stellte, - *) Nicht corrig. Mittel aus 7.2.3), 3. °) Vergl. des Verf. Floristische Notizen aus Seckau in diesen Blättern. Jahrg. 1893. Nr. 7 und 8. 317 1. 1—3. Hieracium Pilosella Linne. Fl. suec. ed II, p. 272 (1755). Grex XI. Vulgare Näg. et Pet. |. c. p. 152. — H. Pilo- sella «. vulgare Tausch in Flora 1828, p. 52. 1. 2. Squamae + obscurae usque cinereae, Involucrum, scapusque —+ pilosi usque epilosi et tum plerumque glandulis et floceis magis obsiti. In graminosis ad margines viarum et silvarum; 850 950m s. m. Häufig 2—3 fast immer ungetheilte Schäfte mit langen, dicklichen und zuweilen Blüthenknospen treibenden Stolonen ent- wickelnd und miteinander vermischt wachsend, besiedeln diese For- men — öfters in Menge — die Thalregion und reichen, mit Ver- kürzung des Schaftes, sowie der Stolonen bis auf Höhen von 1600 m und darüber. Uebergangsformen verbinden dieselben mit: 3. Squamae obscurae-cinereae, Involucrum scapusque epilosi, glandulis et floccis + numerosis obsiti. In graminosis siccis ad ıwmarginem viae versus pagum Neuhofen; ca. 820 m s. m. Diese, von Uebergängen abgesehen, auch durch schwächlicheren Habitus, dichtere flockige Bekleidung, namentlich auch der Blatt- unterseite, sowie durch verkürzte Stolonen von den Vorigen ver- schiedene Pflanze scheint nur auf entschieden trockenem Boden vor- zukommen und deshalb um Seckau seltener zu sein. Dieselbe befand sich in Gesellschaft mit dem sub Nr. 19 ausgegebenen H. brachiatum. Alle diese Formen beginnen, fast gleichzeitig, in der ersten Junihälfte zu erblühen. 4—5. Hieracium Püosella L. w. 0. Grex XII. subvirescens Näg. et Pet. ]. c. p. 159. Subsp.? In loeis umbrosis subhumidis silvae vulgariter „Kuhhalt“ dietae; 840—880 m s. m. Die, in allen am erwähnten Standorte vorkommenden Vari- anten ausgegebene Pflanze dürfte wohl sieher in die bezeichnete Sippe (im Nägeli’schen Sinne) gehören und hat auch mit dem in Lindeb. H. Scand. exsice. sub Nr. 101 ausgegebenen Pilosella var. virescens, abgesehen von der höchst seltenen Gabelung des Schaftes (unter mehr als 100 untersuchten Stücken beobachtete ich selbe nur dreimal, und zwar nahe der Basis, viele Aehnlichkeit, passt jedoch in- soferne zu keiner der von Nägeli angeführten Subspecies, als dieselbe deren bezügliche Sondermerkmale in sich vereinigt, weshalb ich hier deren Beschreibung folgen lasse: Schäfte 1 (höchst selten 2), 13—42 em hoch, schlank, schlafl, meist -- gebogen, höchst selten, und zwar nahe der Basis gabelig, selten mit 1—2 kleinen linealen oder schuppenförmigen Stengel- 318 blättern, Blätter oboval länglich, lanzettlich bis lineal-lanzettlich, ab- wärts lang verschmälert, stumpflich oder spitzlich, bis 17 cm lang und 2cm breit. Hülle 10—11mm lang, oval bis rundlich, öfter etwas niedergedrückt bauchig, Schuppen schmal oder fast schmal, schwärzlich bis grau, weiss gerandet, Haare der Hülle mässig zahlreich oder fast 0, schwärzlich oder hell, am Schafte mehr minder zahlreich, oft sehr zahlreich, sehr selten fast 0, bis 4mm lang, schwärzlich oder heller, weich; Drüsen und Flocken an Hülle und Schaftspitze reichlich, nach abwärts öfters nur wenig vermindert bis an die Basis reichend, oder überhaupt nur mässig zahlreich und dann gegen die Basis mitunter sehr zerstreut. Schaft grau oder graulichgrün, Blattrand zerstreut bis mässig — Blatt- oberseite zerstreut behaart, Haare etwas steiflich. Blattrücken dichter behaart, mässig bis reichflockig grünlichgrau bis grau und selbst — an den Rosetten- und Stolonenblättern weisslichgrau. Randblüthen gleichfärbig hellgelb oder höchstens nur schwach röthlich gestreift. Ausläufer verlängert, schlank, bis 40 cm lang, meist dichtzottig behaart oder filzig, sehr selten Blüthenknospen treibend. Die Pflanze zeichnet sich in allen ihren Varianten durch eine auffallende Schlaffheit und Weichheit aus: Exemplare, welche diese Eigenschaften in minderem Grade aufweisen, geben sich in der Regel schon als + deutliche Uebergänge zu den in ihrer Nachbarschaft, unferne des Waldrandes wachsenden unter Nr. 1 u. 2 ausgegebenen Formen von FH. pilosella « vulgare zu erkennen, und zwar er- scheinen die Blüthen deutlicher randstreifig, die Farbe des Blatt- rückens sticht von jener der Blattoberseite greller ab; gleichzeitig verringert sich auch die Pubescenz und es verkürzen sich Schaft, Stolonen und Blätter. Uebrigens lässt sich auch ein gewisser Paral- lelismus zwischen den Formen dieser beiden Typen in Bezug auf Grad und Wechsel ihrer Pubescenz und Drüsigkeit nicht verkennen. Ich fand diese Pflanze, welche frühestens Mitte Juli, gemeinig- lich jedoch erst im August zur Blüthe gelangt, auch noch an schat- tigen Waldrändern derselben Berglehne hinter dem sogenannten Weinmarteiche bei ca. 950 m, ferner an ähnlichen Stellen am Fusse des Kalvarienberges und erhielt einige, jedoch weniger typische und dürftigere Exemplare aus der Umgebung des etwa 3 Stunden ent- fernten Ingeringsees; ca. 1300 m. An dem oben bezeichneten Standorte ist dieselbe stellenweise sehr häufig und es bedecken ihre Rosetten den kurzgrasigen, humösen, diehtschattigen Waldboden oft auf grössere Strecken. Sollte dieselbe als eigene Subspecies oder mindestens als besondere Form Geltung finden, so würde ich hiefür den Namen „sölwieola“, beziehungs- weise „mollis“ vorschlagen. Diese Pflanze bildet mit dem an den nächstgelegenen Wald- rändern wachsenden Z. auricula eine ausgezeichnete Hybride, die ich bisher nur in sehr wenigen Stücken fand und daher auch nicht 319 alle Exemplare dieser Ausgabe damit betheilen kann. Dieselbe ist hier unter der allgemeinen Bezeichnung /I. auriculiforme sub Nr. 12 ausgegeben und beschrieben. (Schluss folgt.) Personal-Nachrichten. Prof. Jakob Jaeggi ist im Alter von 66 Jahren in Zürich gestorben. Dr. Saint Lager ist zum Officier de l’Instruetion publique ernannt worden. (Bull. soe. bot. Fr.) Dr. G@. Ritter von Beck ist Anfang Juli von seiner neuer- lichen Forschungsreise nach Montenegro und in die Hercegovina nach Wien zurückgekehrt. Prof. Dr. W. Voss ist zum Professor an der Realschule im IV. Bezirk Wiens, K. Vandas zum Professor am (Gymnasium in Kolin ernannt worden. Am 8. Juli wurde in Triest ein Monument des Botanikers Tommasini enthüllt, wobei Dr. Marchesetti die Festrede bielt. Dr. J. W. Gregory ist von seiner botanischen Expedition nach dem Kenia mit reicher Ausbeute zurückgekehrt. — Die Auf- sammlungen und Beobachtungen des Dr. Volekens im Gebiete des Kilimandscharo haben bisher schon höchst bemerkenswerthe Ergebnisse geliefert. Hofrath Dr. Julius Wiesner vollendete im vorigen Jahre das fünfte Lustrum seiner Thätigkeit als Professor; gleichzeitig feierte er das zwanzigjährige Jubiläum als Vorstand des von ihm be- gründeten pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. Aus diesen Anlässen liess ein aus ehemaligen Schülern Wiesner's bestehendes Comite eine Medaille prägen, welche dem Jubilar nebst einer Adresse am 24. Juni d. J. im botanischen Hörsaale der Universität feierlich überreicht wurde. Die Medaille, von Professor Schwartz kunstvoll modellirt, zeigt auf der Aversseite das wohl- getroffene Bild Wiesner's; die Reversseite hat folgende Inschrift: „Dem geistvollen Forscher und allgeliebten Meister zum XXV- jährigen Jubiläum als akademischer Lehrer seine dankbaren Schüler“. Die Ehrung hätte schon im October des vorigen Jahres stattfinden sollen, was jedoch nicht möglich war, da sich Hofrath Wiesner damals im botanischen Institute zu Buitenzorg (Java) aufhielt und erst heuer im Frühjahr von dort glücklich heimkehrte. (Ben.) Inhalt der August-Nummer. Zukal H. Beiträge zur Kenntnis< der Cyanophyceen. $S. 281. — Fritsch Dr. €. Nomenclatorische Bemerkungen. S. 286. — Wettstein Dr. R. v. Unter- suchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 288. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 294. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 298. — Degen Dr. A, v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S, 302. — Litteratur- Ueber- sicht. S. 304. — Flora von ÖOesterreich-Ungarn. Braun H. Niederösterreich. S. 308. — Bota- nische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. $. 312. — Botanische Sammlungen, Museen. Institute ete. 5. 314, Pernhoftfer Dr. Gustav v. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober-Steiermark. 5. 315. — Personal-Nachrichten. S. 319. — Inserate. S. 320. INSERATE. In Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung in Heidelberg ist soeben erschienen: Uebersicht des natürlichen Systems der Pflanzen. Zum Gebrauch in Vorlesungen für Anfänger, bearbeitet von E. Pfitzer, o. Professor der Botanik an der Universität Heidelberg. Gr. 8° br. 1 M. „Das vorliegende Heft verdankt seine Entstehung dem Bedürfniss, den Zuhörern meiner Vorlesungen für Anfänger eine ganz kurze Ueber- sicht des Systems in die Hand zu geben. Die Seiten sind nur einseitig bedruckt, um sowohl eine freie Seite für Hinzufügung von Diagrammen | u.s. w. zu geben, als auch das Zerschneiden der Seiten für das Ein- kleben der Uebersichten in das Collegienheftzu ermöglichen.“ (A.d. Vorwort.) u szl Albert’S Universal- Garten- und Blumen-Dünger (Marken AG. & WG.) reine hochconcentrirte wasserlösliche Nährsalze frei von pflanzenschädlichen Säuren, nach Vorschrift v. Prof. Dr. Wagner in Darmstadt zusammengesetzt. 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Brochüren und Gebrauchs-Anweisungen kostenlos und postfrei. H. & E. ALBERT, Biebrich a. Rhein chem. Düngerfabriken. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. €. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien, ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHAIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N® 9. Wien, September 1894. G. A. Weiss T. Am 17. März 1894 starb in Prag im kräftigen Mannesalter infolge eines Schlaganfalles Regierungsrath Prof. Dr. G. A. Weiss.') A. Weiss (Zwillingsbruder des gegenwärtigen Directors der Wiener Sternwarte, Prof. Dr. E. Weiss) wurde 1837 zu Freiwaldau in Oesterr.-Schlesien geboren, absolvirte 1347 —1855 das Gymnasium zu Troppau mit Auszeichnung und widmete sich dann an der Wiener Universität, nach eifrigem Studium der Physik und Chemie, vollständig der Pflanzenphysiologie; 1858 wurde er zum phil. Doctor promovirt; er habilitirte sich 1860 als Privatdocent für Pflanzen- physiologie an der genannten Hochschule. Nach kurzer Thätigkeit als Assistent am k. k. Hof-Mineraliencabinet in Wien wurde er (September 1862) zum ordentlichen Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens zu Lemberg ernannt. 1871 nahm er den Ruf an die Prager Hochschule an und gründete hier 1872 das erste pflanzenphysiologische Institut in Oesterreich. Seine wissenschaftliche Thätigkeit kann nur dann richtig be- urtheilt werden, wenn man das ÜCharakteristische seines ganzen Wesens berücksichtigt, den Zug des regsten Interesses für das gesammte (Gebiet der Naturwissenschaften. Es mag nur darauf hin- gewiesen werden. dass Weiss bereits als 21jähriger junger Mann ein in dieser Hinsicht bezeichnendes Büchlein unter dem Titel: „Studien aus der Natur“ veröffentlichte, dass er in seiner Jugend neben botanischen Studien auch astronomische mit einem in seinem Besitze befindlichen 4zölligen Refractor vornahm und zahlreiche Zeichnungen von Mondlandschaften und Sonnenflecken anfertigte, welche auch theilweise ‚publieirt wurden, dass er ein ausgezeich- neter Conchylien- und Lepidopterenkenner war u. a. m. Im Umgange war Weiss einer der liebenswürdigsten Men- schen, der wegen seiner vielseitigen Kenntnisse und seines stets ') In Jahrg. 1884, Nr. 1, der Oesterr. bot. Zeitschr. ist die Biographie des Verstorbenen nebst kurzer Hervorhebung seiner bis zu jener Zeit erschie- nenen Arbeiten enthalten. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1894. 5 322 frischen Humors von Allen geschätzt wurde, die jemals in seiner (Gesellschaft weilten. Wer immer mit einer Bitte an ihn herantrat. der wurde in der wohlwollendsten Weise von ihm aufgenommen und angehört: mit der ihm eigenen Ausdauer und Beredsamkeit setzte er gewiss das Gewünschte durch, mochte es sich nun um eine wissenschaft- liche oder private Angelegenheit handeln. . Seine Schüler, denen er stets ein Freund im wahren Sinne des Wortes war, verstand er durch seine gewandte, geistreiche Rede stets hinzureissen und anzuregen. Der Umstand, dass bereits im Jahre 1884 in dieser Zeitschrift eine ausführliche Biographie des Verstorbenen erschien, dürfte die Kürze dieser Zeilen rechtfertigen, die nur bestimmt sind, das dort entworfene Bild fortzuführen. Aus diesem Grunde mögen hier auch nur die seit 1884 erschienenen Arbeiten hervorgehoben werden. — Neben einer kleinen Arbeit „Ueber das Vorkommen von Kalkoxalat- massen in der Oberhaut der Organe einiger Acanthaceen“ erschienen 1884 seine Untersuchungen „Ueber spontane Bewegungen und Form- veränderungen von pflanzlichen Farbstoffen“, in welchen er die gelben Chromatophoren von Jris, Tulipa, Trollius u. a. behandelte und den Nachweis lieferte, dass sich dieselben ganz wie ihnen gestaltlich ähnliche farblose Protoplasmakörper verhalten. — Die Untersuchung „Ueber gegliederte Milchsaftgefässe im Fruchtkörper von Lactarius deliciosus“ (1885) bildet eine treffliche Erweiterung der bereits von Borodin (Bot. Ztg. 1858) über denselben Gegenstand veröffentlichten Beobachtungen. Da die an und für sich sehr wenig entsprechenden bisherigen käume des pflanzenphysiologischen Institutes in Prag durch einige Neubauten in der Nachbarschaft nahezu gänzlich unbrauchbar wurden, ist es nicht zu verwundern, dass Weiss in den ‘letzten Jahren seines Lebens wenig publieirte. Ausser zwei kleinen Arbeiten über Trichome von Corokia budleoides Hort. und Pinguicula vulgaris L. erschienen seine „Weiteren Untersuchungen über Zahlen- und Grössen- verhältnisse der Spaltöffnungen“, welche sich an seine frühere, grössere Arbeit über denselben Gegenstand (1865) anschliessen. — Gerade diese mit grossem Fleisse und peinlicher Genauigkeit aus- geführten Untersuchungen über Spaltöffnungen sichern ihm für alle Zeiten ein dauerndes Andenken in der Wissenschaft. Desgleichen wird man keine Untersuchungen über Trichome vornehmen können, ohne die diesbezüglichen gründlichen Arbeiten von A. Weiss studirt zu haben. Verzeichniss sämmtlicher von G. A. Weiss ausgeführten Arbeiten. 1857. Ueber ein neues Vorkommen von Spaltöffnungen und einige andere Bemerkungen über dieselben. (Schriften des zool.-bot. Vereins in Wien.) 8°. 10 S. 1858. 1862. 1363. 1864. 1865. 1866. 1867. 1871. 1878. 1884. 323 Studien aus der Natur. Beiträge zur Erweiterung unserer Kenntnisse der belebten und unbelebten Schöpfung. Für Leser aus allen Ständen. Troppau. 8°. 170 8. Ueber die Entwickelungsgeschichte und den anatomischen Bau der handförmigen Auswüchse an den Blättern und Stengeln von Gireaudia manicata Klotzsch. (Schriften des zool.-bot. Vereins in Wien.) 8°, RE . Weiss A. und Handl A. Untersuchungen über den Zusammenhang in den Aenderungen der Dichten von Flüssigkeiten. (XXX. Bd. der Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 68,1 T. >9. Die Krystallformen einiger chemischer Verbindungen. (XXXVIH. Bd. der Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 8S.ı T . Weiss A. u. Wiesner J. Vorläufige Notiz über die direete Nach- weisung des Eisens in den Zellen der Pflanzen. (XL. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 3 8. und 1862. Weiss A. u. Wiesner J. Beiträge zur Kenntniss der che- mischen und physikalischen Natur des Milchsaftes der Pflanzen. (Bot. Ztg. 1861 und 1862.) 8°. 12 S. Weiss A. u. Wiesner J. Ueber das Verhalten des Kupferoxyd- ammoniaks zur Membran der Pflanzenzelle. zum Zellkerne und zum Primordialschlauche. (XLVI. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 9 8. Weiss A. u. Wiesner J. Ueber das Verhalten des Kupferoxyd- amımoniaks zur Stärke. (Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 9 S. Kurze Notiz über einige Beobachtungen des Sonnenspectrums. 8°. 2 S. Ueber einige Fundorte von Tertiärversteinerungen der Westküste des Peloponnes. (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 13. Bd., 3. Heft.) 8% 58; Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte des Farbstoffes in Pflanzenzellen. (XLIX. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 30 8.3 T. Untersuchungen über die Zahlen- und Grössenverhältnisse der Spalt- öffnungen. (Pringsh. Jahrb. IV. Bd.) 8°. 72 S. Zur Kenntniss der Agave Jacequiniana Gawl. 8°. 11 S. Beitrag zur Flora von Lemberg. (Verh. der k.k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien, 1865.) 8°. 8 S. Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte des Farbstoffes in Pflanzenzellen. (LIV. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 61 8. & T. Zur Entwickelung der Milchsaftgefässe in den Luftwurzeln von Syngonium decipiens Schott. (Bot. Unters. herausg. von H. Karsten. 1866.).8°. 3.8.4 T. Ueber das Wachsthum des Blüthenschaftes einer Agave Jacquiniana Schult. (Bot. Unters. herausg. von H. Karsten.) 8°. 12 S. Weiss A. u. Wiesner A. Ueber die Einwirkung der Chromsäure auf Stärke. (Bot. Ztg. 1866.) 6 S. 1 T. Die Pflanzenhaare. (Bot. Unters. herausg. von H. Karsten.) Zum Baue und der Natur der Diatomaceen. (LXIII. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 37 8.2 T. Allgemeine Botanik I. Bd. 8°. 531 S., 267 Holzschn., 2 Farbendruck- tafeln. Ueber einen eigenthümlichen, gelösten Farbstoff in der Blüthe einiger Papaver-Arten. (Vorläufige Mittheilung im XC. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 25” 324 Ueber spontane Bewegungen und Formveränderungen von pflanz- lichen Farbstoffkörpern. (X. Bd. d. Sitzuugsber. d. k. Akad.) 8°. NENS. ST Ueber ein eigenthümliches Vorkommen von Kalkoxalatmassen in der Oberhaut der Organe einiger Acanthaceen. (XC. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 1885. Ueber gegliederte Milchsaftgefässe im Fruchtkörper von Bode deliciosus. (XCIL Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 378.4 TT. Ueber die Fluorescenz der Pilzfarbstoffe. Vorläufige Mitth. im XCI. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad. 1890. Untersuchungen über die Trichome von Corokia budleoides Hort. (XCIX. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 15 S. A T. Weitere Untersuchungen über die Zahlen- und Grössenverhältnisse der Spaltöffnungen. (XCIX. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8". 16 8.2 I. 1891. Entwickelungsgeschichte der Trichome im Corollenschlunde von Pin- guieula vulgaris L. (C. Bd. d. Sitzungsber. d. k. Akad.) 8°. 88. IT. Prag, im Juli 1894. Dr. A. Nestler. Plantae novae Orientales. IH. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung.!) Veronica (Chamaedrys) schizocalyx Freyn et Sint. Papilloso-hispida superne glandulifera, caulibus radican- tibus, surculos subterraneos pallidos emittentibus, caudieulis ad- scendentibus racemum lateralem unicum elongatum parte inferiore foliosum ramulumque terminalem brevem dense foliosum edentibus; foliis caudiculorum ellip- ticis veloblongo-ellipticis basi angustata subsessilibus, regu- lariter crenato-serratis (crenis utrinque 8— 12) subdentatis; foliolis ad racemi partem inferiorem parvis elliptieis vel oblongo- elliptieis, in bracteas rhomboideas latas pinnatifidas sen= sim abeuntibus; pedicellis strictis florendi tempore calycem subaequantibus tandem eo subduplo longioribus; calyeis valde angusti laciniis 4—5 inaequalibus longe linearibus et, pauca in summitate racemi excepta, pinn atifidis; pinnulis utringue 1—2; corolla majuseula (pallida?) calyce sesqui longiore; capsula ignota. 9. Ineunte Majı. Paphlagoniae, Küre-Nahäs: in declivibus saxosisad Tschucha Chan die 3. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 3732). Dimensiones: Caudiculi usque ad racemum 10—12, racemi proprii 20—30, ramuli steriles 5—12 em longi; folia majora 15 x 8 ') Vergl. Nr. 8, S. 294. 325 usque 17><6 mm; bracteae florendi tempore pedicellis sesqui longio- ribus; calyx initio 5, tandem 8 mm longus; corolla 6 mm alta, centimetrum circ. lata. Ex affinitate V. peetinatae L. et V. Fuhsii Freyn et Sint., sed perinsignis et ab omnibus calyeis laeiniis pinnatifidis et bracteis profunde incisis diversissima. Veronica (Chamaedrys) Fuhsii Freyn et Sint. Humilis, breviter et crispule pubescens vel glabrata, caulibus e rhizomate lignescente decumbentibus radicantibus, foliis ramu- lorum oblongis vel spathulatis basi attenuatis subpetiolatis regula- riter crenatis vel subinciso-dentatis (dentibus utrinque 4), supe- rioribus saepe diminutis et subangustioribus sed semper crenatis; racemis 1—4 ex axillis supremis brevibus (tandem subelongatıs) basi nudis vel foliosis, foliis diminutis in bracteas ob- longas crenatas vel elliptjieo-lanceolatas integras ab- euntibus; pedicellis erecto-patentibus calyce vix longioribus, calyeis Jaciniis 4, inaequalibus linearibus obtusis integerrimis: corollae magnae caeruleae calyce 3plo saltim longiore lobis alteris subbrevioribus rotundatis, alteris longioribus ovatis obtusiusculis; capsula (immatura) glabra obtriangulari basi cuneata apice late et breviter retusa vel truncata; seminibus ignotis. 9%. Majo. Paphlagoniae, Tossia: in regione subalpina montis Giaur- dagh die 17. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 3869). ß. alpina Freyn et Sint. Glabra vel subglabra, habitu omnino V. cuneifoliae Desf. et V. surculosae Boiss. et Bal. racemo reducto saepe solitario, ramulis et foliis abbreviatis nostrae affınium, sed sine dubio ad V. Fuhsii adducenda. 9. Exeunte Julii. Paphlagoniaead Tossia: in summo monte Böjük-Ilkas-Dagh ad 2710 m supra mare die 23. julio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 3869 b). Dimensiones (speciei et variet.). Caudiculi 10—20 em longi (in varietate breviores); folia 12—13 mm longa, 45 lata, (summa minora); corolla 7 mm alta et centimetrum circa diametro; capsula Juvenilis (ex var. ß. relata) 2:5 mm alta, 4 lata. Media videtur inter V. pectinatam L. et V. orientalem Mill. Sed diversa a prima indumento nec velutino-canescente, racemis oppositis saepissime pluribus et basi nudis (nee solitariis semper foliosis) et capsula glabra (nec pubescente) — ab ultima, quae in- dumento magis propria, caulibus radicantibus, ramulis basi saepe foliosis (nec nudis), bracteis saepe crenatis (nec integerrimis), corolla magna calyce pluries longiore, capsula truncata globosa (nee ob- cordata glanduloso-pubescente). Ich nenne diese schöne Pflanze zu Ehren des Herrn Hermann Fuhs in Constantinopel, der sich um die schöne Präparirung der Collection Sintenis, sowie als dessen Dolmetsch hervorragend ver- dient gemacht hat. 326 Iris (Xiphion III. Juno) Borninülleri Hausskn. fide cl. Bornmüller, qui plantam meam vidit. — Bulbi ovati tunicis pallidis fibroso-reticulatis, fibris longitudinalibus fibrillis obliquis connexis, caule nullo; foliis 2 radicalibus laete viridi- bus ex axillis membranaceis oriundis, sub anthesin evolutis anguste linearibus profunde canaliculatis, rectis strietis in apicem duram decolorantem subpungentem subrecurvam abeuntibus; flore solitario e spathis 2—3 producto membranaceis lanceo- latis acutis; ovarıo cylindrico oblongo intra spatham pedicello eo 3—4plo longiorem suffulto, tubo pallido ovario 4plo longiore subexserto, spatha paululo superato, limbi chrysanthi /; tubi longitudinem aequantis laciniis exterioribus spathulato oblongis obtusis porreetis nullo modo recurvis, viride punctatis, interioribus minimis capillaceis porreetis tandem flexuose patentibus exteriorum 3plo brevioribus; antheris luteis filamento brevi aequilongis; stigmatibus. pallidioribus lacinias extimas aequan- tibus in lobos triangulares saepe eroso-denticulatos vel integerrin:os partitis. 9. Martio. Syn. I. croeiformis Freyn Mse. et in litt. Paphlagoniae, Mersiwan: in collibus arenosis rarıssimum die 5. martio 1892. leg. Manissadjian! (Exsiec. no. 577). Dimensiones (ex tribus tantum speciminibus): Bulbus (cum tunieis) 25 em altus. ad basin I—1'3 diametro; folia florendi tem- pore) 7 cm longa, 1'5 mm Jata; scapus circa 11 em altus; flos 36 cm altus et ad 6 latus; perigonii laciniae extimae 3°6 longae et infra apicem 1'3 latae; anthera cum filamento eam aequante 15 cm longa. Capsulam non vidi. Species perdistineta omnium in grege jam tunieis retieulatis (non membranaceis) distinctissima et nulla alla comparanda. 7. Dan- fordiae Boiss. habitu affinis jam differt perigonii laciniis internis abortivis, bulbi tunicis membranaceis etc. Iris (Ewiris, Apogon) graminifolia Freyn. Caulis e rhizomate eylindrico horizontali repente, angulatus tenuis erectus, foliis radicalibus erectis angustissimis linearibus acutis coriaceis glaucescentibus eum subaequantibus; foliis caulinis 5—6 e vagina angusta paulo inflata coriacea caulem obtegente ortis; spathae terminalis unicae biflorae valvis subcoriaceis obtuse carinatis tubum perigonii superantibus; perigonii tubo ovario pedicello sub- aequilongo suffulto subaequante in faucem sensim ampliato; perigonii magni segmentorum exteriorum panduratorum lamina oblongo-elliptica acuta (violacea? nervis obscurius picta, sicco fuscescente) unguepallido aequante, laciniis internis brevioribus pallidioribus lanceolato-cuneatis apice bre- viter bilobis; stigmatis brevi lobis ut videtur triangularibus; cap- sula ignota. 9%. Exeunte Majo. 327 Galatia, prope Amasia: inter frutices ad Lokman die 29. Majo 1892 sparsam legit Manissadjian! (Exsice. no. 575). Dimensiones: Rhizoma 5—6 mm crassum, caulis cum flore semimetrum altus, 2 mm crassus; folia radicalia longiora cireiter 40 cm longa et 2 mm tantum lata; folia caulina infima 3 mm lata; spatha terminalis 7—9 em longa, 1'3 diametro; perigonii circa 12 cm lati segmenta externa 6—7 cm longa, eorum lamina 3—3°5 longa ad medium 1'2 lata; segmenta interiora 5 cm longa, infra apicem 8 mm lata. Ob absentiam capsulae affınitas speciei nostrae subdubia sed ex omnibus aliis caracteribus juxta /ridem Sintenisii Janka ponenda, cui nostra tubo perigonii praesentia et foliis angustis certe proxima, sed diversa habitu gracili caule elato tenui, foliis longissimis duplo angustioribus, perigonii duplo majore tubo ovarıum aequante (nec longiore), perigonii segmentorum exteriorum lamina angusta acuta (nec elliptico-rotundata), ungue aequante (nec multo breviore) etc. Fritillaria (Eufritillaria, Olostyla) alpina Freyn et Sint. Bulbo parvo globoso tunicato; «aule humili monocephalo in- ferne nudo a medio folioso. foliis sparsis, infimis oblongis obtusis, superioribus diminutis angustioribus lanceolatis acutis; Flore nutante obconico-campanulato basi rotundato, extus livido-purpureo rorido intus et apice utrinque luteo non tessellato, phyllis externis oblongo -elliptieis, internis spathulato -oblongis, omnibus obtusiusculis apice papilloso-barbellatis, bhası foveola oblongo-lineari (sicco saltim) nigricante instructis; filamentis dense papillosis anthera aequiloneis, stylo eylindrico casso indiviso ovario subaequilongo, capsula ignota. %. Majo. Paphlagoniae: Tossia in monte Giaurdagh, in pratis alpinis die 17. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 3931). Dimensiones: Bulbus 14mm diametro; caulis circa 20 cm altus flexuosus; folia inferiora SX1S8 ad 6x1, summa ab 506 ad 3°5>x<0'5 cm; perigonium 2'5 cm longum et ad apicem aeque latum; perigonii phylla exteriora 2'5 em longa, 0'8 lata. Affınis F. Sibthorpiana Boiss. quae differt foliis latioribus obtusioribus, flore livide-purpureo (nec flavo), phyllis superne luteis (nec purpureo suffusis), apice barbellatis, filamentis anthera aequi- longis (nec duplo longioribus) ete. Florum colore similis F. Pinardi Boiss. a qua differt foliis latioribus obtusioribus, floribus majoribus, phyllis basi, nectario lineari manifeste foveolato (nec vix foveolato) instructis, filamentis antheram aequantibus (nec sesqui longioribus) etc. (Schluss folgt.) 328 Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). I. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung. !) Die im Vorstehenden unter Nr. 8—22 besprochenen Euphra- sien bilden innerhalb der Gattung eine natürliche Gruppe, gekenn- zeichnet durch die vor Aufzählung der Formenreihe angegebenen Merkmale. Ich habe mich bei Besprechung der einzelnen Formen eingehenderer Erörterungen über ihren muthmasslichen entwicklungs- geschichtlichen Zusammenhang enthalten und möchte nun hier einige diesbezügliche Bemerkungen anfügen. Zunächst mag aber noch her- vorgehoben werden, dass in dieselbe Artengruppe noch einige weitere ausserösterreichische, z. Th. aussereuropäische Arten gehören, so dass es nicht möglich ist, aus der Verbreitung und dem Verhalten der Arten in Oesterreich- Ungarn allein allgemein giltige Schlüsse zu ziehen, wie dies früher bei Besprechung der Arten aus der Verwandt- schaft der E. Salisburgensis möglich war. Wenn ich mich im Fol- genden bei der Begründung meiner Ansichten kurz fasse, so geschieht dies z. Th. aus jenem Grunde im Zusammenhange mit dem Umstande, dass ich in kürzester Zeit ausführlicher auf die einschlägigen Fragen zurückkommen zu können hoffe. Betrachtet man die 15 hier in Frage kommenden Euphrasien bezüglich ihrer Verbreitung und morphologischen Beziehungen, so findet man zunächst, dass unter ihnen drei, nämlich E. hirtella Jord., E. graeilis Fr. und E. brevipila Burn. et Grml., eine in jeder Hin- sicht selbständige Stellung einnehmen; dass zwei Arten, nämlich E. drosocaly® Freyn und E. pulchella Kern. sich als aus Hybriden entstandene Arten von relativ geringem Alter und klarer Abstammung herausstellen. Die 10 anderen Euphrasien vertheilen sich in deut- lich erkennbarer Weise auf zwei Verwandtschaftsgruppen. In die eine derselben gehören die, grosse morphologische Uebereinstimmung aufweisenden Arten: E. pectinata Ten.. E. strieta Host, E. Ta- tarica Fisch., E. pumila A. Kern. E. Liburnica W.; in die zweite die gleichfalls bedeutende Aehnlichkeiten zeigenden FE. nemorosa Pers, E. curta. Fr, E. coerulea Tausch, E. minima (Jacq.) und E. Tatrae W. '). Vergl.'Nr. 8,8. 288, - vw 329 Wenn ich zunächst diese beiden Formenkreise ins Auge fasse, so möchte ich hervorheben, dass innerhalb jedes derselben die zu- gehörigen Arten durch die strenge gegenseitige Ausschliessung') ihrer Verbreitungsgebiete oder Blüthezeit, durch ihre morphologischen Eigenthümlichkeiten sich als durch Anpassungen an verschiedene klimatische Verhältnisse entstandene Arten gemeinsamen Ursprungs erweisen. Dabei verhalten sich aber beide Formenkreise in Bezug auf Zeit und Ort ihres Ursprunges verschieden. Der Formenkreis der E. pectinata (ich bezeichne den ersterwähnten vorläufig so) ist in dem hier zunächst in Betracht kommenden (Gebiete insbesondere im Süden und Südosten und in den nicht alpinen Gegenden verbreitet, er ist im Allgemeinen von einer weiten ostwestlichen Verbreitung vom centralen und südwestlichen Asien bis nach Mittel- und Süd- europa. Der Formenkreis der E. nemorosa (auch diese Bezeichnung sei hier als eine provisorische für die zweite Artengruppe angewendet) bewohnt den nördlichen und nordwestlichen Theil Europas und findet sich im Bereiche der Monarchie in den nördlichen Ländern, sowie in den Alpen. Der Formenkreis der E. pectinata dürfte demnach auf eine oder mehrere tertiäre Formen zurückzuführen sein, die im Verlaufe der diluvialen Vergletscherungen nach Süden gedrängt wurden, am Südrande der Länder mit elacialem Klima eine weite Verbreitung in ostwestlicher Richtung erlangten, nach Ablauf der Eis- zeiten (vielleicht z. Th. schon in Interglacialzeiten) wieder nach Norden vordrangen und hiebei eine Gliederung in die heute zu beobachtenden Arten erfuhren. Letztere entstanden in Anpassung an die verschiedenen Klimate: E. pectinata als mediterrane, E. Tatarica als vorherrschend pontische, E. strieta als vorwaltend baltische, E. pumila als alpine Art, E. Liburnica entsprechend den Eigenthümlichkeiten der Um- sebung des Quarnero. Der Formenkreis der E. nemorosa dürfte in diluvialer, d. h. in postglacialer oder z. Th. schon interglacialer Zeit in Mitteleuropa seine grösste Verbreitung und Gliederung erlangt haben. Der Formen- kreis zerfiel in Mitteleuropa in eine westliche (E. nemorosa s. str.) und eine nordöstliche Art (E. curta), letztere gliederte sich am Südrande ihres Areales in zwei zeitlich und infolge der Dauer der individuellen Entwicklungszeit auch morphologisch verschiedene Formen (E. curta s. str. unıl E. coerulea). In den höheren Gebirgen Mitteleuropas bildeten sich E. minima und E. Tatrae aus. Die Areale dieser beiden Arten standen zweifellos ehedem unter einander, gleichwie mit jenen der übrigen Arten im Zusammenhang. Derselbe wurde eıst im Verlaufe der postglacialen Milderung des Klimas in Mitteleuropa unterbrochen. Die Verbreitung der Arten dieses Formenkreises in Oesterreich-Ungarn stellt die nachfolgende Karte dar: ') Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, S. 307. Verhandl. der Ver- sammlung deutscher Naturf, und Aerzte, Nürnberg 1893. ISALLLSZ asadEpug& RL IE N VE ei) SINE - u 3 z = — gef —_ : N Sraqumg > rt Arie 331 Erklärung der Karte. Die continuirlichen Linien bedeuten ziemlich sicher gestellte Grenzen, die unterbrochenen bedeuten Grenzen, deren Verlauf wahrscheinlieh ist, aber erst sicher gestellt werden muss. Die Ziffern bedeuten: I. E. nemorosa Pers. IV. E. minima (Jacq.) I. E. eurta Fı. V. E. Tatrae Wettst. Ill. E. coerulea Tausch Ganz vereinzelte Standorte wurden nicht berücksichtigt. Von den drei, oben wegen ihrer selbständigen Stellung her- vorgehobenen Arten dürfte eine, nämlich Z. graeilis, ähnliche Schick- sale wie der Gesammt-Formenkreis der E. nemorosa erfahren haben. Die Pflanze ist nordischen Ursprunges, drang zweifellos währen. oder nach der Eiszeit nach Mitteleuropa vor, ohne hier aber eine weitere Gliederung zu finden. Anderseits stellt F. hirtella ein Ana- logon zum Formenkreise der E. pectinata dar. Die Art ist gewiss von relativ hohem Alter, sie war muthmasslich schon zur Tertiär- zeit in Mitteleuropa, zog sich dann vor dem glacialen Klima nach Süden zurück, wo sie heute noch in zerstückten Arealen, ohne eine weitere Ausgliederung gefunden zu haben, sich findet. E. brevipila bietet einer Deutung die grössten Schwierigkeiten. Ihre Merkmale. ihre Verbreitung am Südabfalle der Alpen bringt sie dem Formenkreise der E. pectinata nahe, ihre grosse Verbreitung im nördlichen Europa mit Ueberspringung Mitteleuropas würde eher auf eine Art nördlichen Ursprunges deuten. Ich glaube eine allen Schwierigkeiten begegnende Erklärung gefunden zu haben durch die Annahme, dass E. brevipila einen dem Formenkreise der E. pectinuta etwa analogen, alten Typus darstellt. der aber zur Tertiärzeit den höheren Gebirgen eigenthümlich war. Die Eiszeiten dürfte auch diese Art im Süden und Osten Europas überdauert haben, von wo sie später einerseits wieder in die Südalpen, ander- seits über Westrussland nach dem Norden vordrang, hier wie dort klimatische Verhältnisse treffend, die denen an den ursprünglichen Fundorten gleichen. Die Unterbrechung ihres Areales am Ostrande der Alpen und in Ungarn dürfte erst relativ spät infolge des Eindringens des pannonischen Klimas erfolgt sein. Zur Tertiärzeit dürfte Z. brewi- pila nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu den Stammarten der heutigen „E. pectinata-Gruppe“ gehabt haben, wofür die deutlichen morphologischen und geographischen Beziehungen zu einigen Arten dieser Gruppe, so insbesondere zu E. stricta, sprechen. Versuche ich es nun, die eben kurz auseinandergesetzten ent- wicklungsgeschichtlichen Beziehungen der 15 in Rede stehenden Euphrasien graphisch darzustellen, so komme ich zu folgendem Schema: 332 E. curta (Fr.) E. ceoerulea Tausch. © E. drosocalyx Frn.__ ’ D< E. pulchella Kern. 9 AR E. pectinata Ten. E. Tatarica Fisch. E.strieta Host E. pumila Kern. E. Liburnica Wettst. E.brevipila Burn. et Grml. E. graeilis Fr. E. nemorosa (Pers.) D>E. ourta s.]. E. Tatrae Wettst. E. minima Jacq. “E. hirtella Jord. E.versicolor Kern. ‘Jet 'SUIS DIDUNIAT ST Tsopndaaaıq TS SMODAB ST "TS D8010WaU J TS DYNAYH 333 Aus dem vorstehenden Schema ergibt sich auch in analoger Weise, wie bei der Gruppe der E. Salisburgensis, wie nach meiner Ueberzeugung die Resultate der vorstehenden Unter- suchungen für die Systematik verwerthet werden können. Entweder kaun man alle heute zu beobachtenden constanten Formen als Arten auffassen, dann ergibt das vorstehende Schema die Reihen- folge, in der dieselben naturgemäss aneinander gereiht werden können, oder man schafft systematische Einheiten höheren Ranges (Arten) und subsumirt unter diese die jüngeren Formen (als Subspecies), dann erhält man im vorliegenden Falle 5 Arten, von denen 2 mehrere Subspecies umfassen. (Fortsetzung folgt.) Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). (Fortsetzung.!) Dendrobium Iyperanthiflorum Kız. ( Pedilonum). Cau- libus gracilibus firmis ad 50 cm altis fohosis; foliis ovatis apice valde inaequalibus utringue obtusatis 4—5 em longis, basi 3 cm latis; racemis bifloris quam folia brevioribus; Aoribus illis Lyperanthi nigricantis R. Br. quam maxime similibus. Sepalo dorsali cucullato, lateralibus e basi latissıma triangulis falcatis, petalis linearibus omnibus falcato-deflexis acuminatis et fere eodem modo venulosis quam in Lyverantho invenies; mento sepalorum incurvo obtuso; labelli lobis lateralibus minutis trianeulatis pone basin, intermedia oblongo rhombea margine utrinque tıi- vel quadridentato apice tri- angulo energice reflexo, callis 2 elevatulis ex fundo per isthmum lobi intermedii ibi in lineas quasdam elevatulas ramificatas dis- solutis: gynostemio sub sepalo dorsali abscon.lito satis gracili, lamina tenera rectangula ex fronte gynostemii porrecta, ceterum generis. — Flores inter mediocres generis ad 2'8 cm diametro, albi luteo- striati. Neu-Britannien. Bay bei Port Weber leg. W. Micholitz. December 1893. Eine der Arten, welche bei näherer Betrachtung «ewinnen. Der Speciesname macht eine nochmalige, ins Einzelne gehende Be- schreibung entbehrlich. Die Stengel stehen fest aufıecht zu mehreren bei einander und sind zur Blüthezeit beblättert, die Blüthen sind leidlich ansehnlich und — nach Angabe des Sammlers — weiss mit ') Vergl. Nr. 8, $S. 298. — In Nr. 7 auf S. 256 sind folgende Druck- fehler zu berichtigen: Zeile 41 von oben statt „ausserordentlichen“ lies: „ausserordentlichsten“. Zeile 21 von oben statt „Seitengipfel“ lies: „Seitenzipfel. Zeile 6 von unten statt „Oyptopodium“ lies: „Cyrtopodium“. 334 gelben Längsstreifen. Sehr eigenthümlich ist wiederum die Lippe: der Mittellappen ist etwas vor der Mitte scharf zurückgebogen, seine Zähne sind nicht so zahlreich wie bei Zyperanthus, indessen verleugnet sich auch hier eine gewisse Aehnlichkeit nicht. Von der Mitte der Säule erstreckt sich eine feine längliche rechteckige Platte nach vorn; ein sehr eigenthümliches Merkmal. Von den abgebildeten Arten dieser Gruppe ist keine sehr ähnlich. Dendrob. kentrophyllum Hook. f. erinnert im Habitus noch am meisten an Dendrob. Iyperantiflorum, ist aber in allen Theilen robuster. Dendrobium isochiloides Krzl. (Vir sata). Caulibus secun- dariis plurimis illis Zsorhili linearis R. Br. simillimis 40—50 cm altis tenuibus a basi apicem usque dense foliosis, vaginis pulcher- rime granulosis. Jaminis linearibus apice bilobis carinatis, floribus solitariis inter folia absconditis parvis, sepalo dorsali ovato acuto, lateralibus basi in mentum obtusissimum rotundatum coalitis, petalis linearibus multo minoribus, labello e basi late-cuneata dilatato trilobo, lobis lateralibus antice rotundatis margine anteriore incras- satis ustulatis, lobo intermedio ex isthmo brevi dilatato orbiculari crasso cartilagineo margine involuto quasi ustulato, lineis quibusdam parum elevatis in disco; gynostemio postice in dentem subulatum producto, anthera supra plana antice retusa obscurissime quadrilo- eulari (!) capsulis globosis. — Flores 6 mm longi, sepala petalaque viridi-lutea, lJabellum purpureum. Neu-Mecklenburg (New-Ireland). Zwischen Port Praslin und Port Carteret leg. W. Micholitz. Januar 1894. Ich glaube die Pflanze genügend durch den Speciesnamen ge- kennzeichnet zu haben. Die Stengel entspringen in dichten Massen aus dem dem Substrat aufsitzenden Stamme. Habituell und auch m der Blüthe (abgesehen vom Labellum) hat sie viel Aehnlichkeit mit Dendrob. clavipes Hook. fil. aber ohne die knollige Anschwellung des unteren Internodiums. Das Labellum hat die Eigenthümlichkeit, dass ler Vorderrand der Seitenlappen und der ganze Mittellappen den Eindruck machen, als wären sie versenet und durch die Hitze gekräuselt. Dendrobium lacteum Kızl. (Dendrocoryne). Caulibus secundariis dense aggregatis massas densas efformantibus elatis 50 cm altis multiarticulatis basi tenuibus supra incrassatis obscure quadrangularıbus apice ipso sub anthesi foliosis, foliis paueis ple- rumque 3 bası ovatis longe acuminatis brevi-petiolatis papyraceis; racemis 2 vel 3 paucifloris grandifloris, bracteis partim tantum floriferis ovatis acutis tenerrimis quam ovarium longe pedicellatum multo brevioribus. Sepalis petalisque angustioribus e basi late-ovata longe acuminatis sepalis lateralibus vis mentum efformantibus om- nibus sub ipsa anthesi plus minus conniventibus, labello convoluto, 335 (expanso) transverse oblongo antice in apicem contractum produeto. Callo in basi antice libero lineisque radiantibus partim elevatis lamellosis; eynostemio utringue cornuto ceterum generis, anthera antice barbellata. — Flores speciosi lactei 5 em Jlongi, labellum eodem colore, callus lineaeque aurantiaca. Bismarck-A:rchipel, Neu-Mecklenburg (New-Ireland). Zwischen Port Carteret et Port Praslin. Jan. 1894 leg. W. Micholitz. Die genauere Verwandtschaft dieser Pflanze ist ungemein schwer festzustellen. Wenn man sie auf Grund ihrer oben ver- diekten vierkantigen Stengel neben Dendr. tetragonum All-Cunnineh stellt, so hat dieses Arrangement mindestens nichts direct Unnatür- liches, es finden sich aber in dieser ganzen Gruppe von Dendrocoryne, wie sie bis jetzt besteht (cf. Walper Annal. VI. p. 301 ff.), so viele heterogene Arten zusammengestellt. dass mit dieser einen ver- wandten Art noch nicht viel gewonnen ist. Sicher ist, dass diese ganze Gruppe einer gründlichen Umarbeitung bedarf. Die Pflanze bildet dichte, compacte Büsche von 40—60 em hohen, zur Blüthezeit nur oben beblätterten Stengeln. zwischen welchen die crömefarbenen 5 cm langen Blüthen hervorschauen. Die Blüthen scheinen sich nur auf kurze Zeit völlig zu öffnen. Der Sammler, Herr W. Micholitz, bemerkt, er habe sie nur halboffen gefunden. Da nun kein mechanisches Hinderniss vorliegt und mir die Blüthen ausnahmslos als etwas zusammengefallen erscheinen, so wäre es möglich, dass sie sich auf nur kurze Zeit in voller Schön- heit entfalten; sie würden dann mindestens 9 cm querüber messen. Starke Aehnlichkeit hat die Art ferner mit D. amboinense hort. Rol- linson. Hook. Bot. Mag. Tab. 4937 deren Blüthen weit offen sind. Dendrobium appendieuliforme Kızl. n. sp. (Strongyle) Caulibus secundariis fascieulatis ad 15cm altıs 3 mm diametro basi ipsa paulum incrassatis polyphyllis distichophyllis, foliis quam internodia longioribus rieidis ovato-oblongis apice bilobis utringue obtusis, 15 em longis, 4—5 mm Jlatis; racemis 1-floris (an semper?) pedicellis dimidium fere foliorum aequantibus. Sepalo dorsali late ovato acuto, lateralibus longioribus oblongis acutis peru- lam dimidium ovarli aequantcm efficientibus, petalis lanceolatis multo angustioribus acutis aequilongis, labello e basi latissima lineari in laminam reniformem suborbicularem antice vretusam apiculatam utrinque erosulam evoluto, disco lineis 3 elevatis fere apicem usque decurrentibus instructo, omnino tuberculoso praesertim in lineis; gynostemio perbrevi generis, androclinio postice dente simplice in- structo, rostello latissimo. — Totus flos 7—-8 cm diametro, sepala petalaque albida. labellum luteolum. In insula „Great Natunas“ leg. W. Micholitz, 3. August 1892. Die Pflanze macht ganz und gar den Eindruck einer Appen- dicula, etwa aus der Verwandtschaft von Append. buxifolia Bl. Die Verdickung des untersten Internodiums ist zu unbedeutend, um 336 diesen Eindruck zu zerstören. Die Blüthen stehen einzeln zwischen den starren, an Pachyphyllum evinnernden Blättern, sie haben eine für ein Dendrobium sehr feste, nahezu knorpelige Textur. Das La- beilum hat vor dem sich allmählich verbreiternden Basaltheil eine sich plötzlich verbreiternde nierenförmige Lamina, die auffallend stark an die von manchen Zpidendren aus der Verwandtschaft von E. umbellatum, latilabre etc. erinnert. Diese Charaktere insgesammt geben der Pflanze ein sehr auffälliges Aeussere. Bolbophyllum trachyanthum Kızl. (Sarcopodium, 8. 2. Lab. canalieulat. inappendieulat.) Caule primario longe repente lignoso (sicco) 3 mm crasso radieibus creberrimis instructo; eaulibus bulbi- feris gracilibus conicis vel ovatis subtetragonis(?) sicco valde rugosis et eurvatis monophyllis, foliis breve petiolatis lanceolatis apice ob- tusis ad 13 cm longis 2 cm latis, caulibus floriferis in interstitiis inter bulbos orientibus gracilibus basi cataphyllis paueis minutis vestitis unifloris, bractea minuta lanceolata acuta carinata quam ovarıum curvatum multo breviore. Sepalis e basi ovata sensim attenuatis longe acuminatis v. caudatis, intermedio apicem ver- sus concavo recto incurvo, lateralibus basi ipsa tantum con- natis mentum non formantibus semitortis reflexis omnibus extus et intus densissime pilosis; petalis nanis inter sepala et gynostemium omnino absconditis aristatis; labelli hypochilio latissimo brevi, epichilio curvato lato ac longo canaliculato obtuso in disco sericeo; gynostemio basi dilatato, antheram, pollinia non vidi. — Flores rubri inter majores generis, sepalum dorsale 7 em longum, bası ]l cm latum, sep. later. 5 cm longa. Neu-Mecklenburg (New-Ireland). Bei Port Praslin und Port Carteret. W. Micholitz, Januar 1894. Ein Bolbophyllum aus der nächsten Verwandtschaft von B. grandiflorum Bl. Die Blüthen sind allerdings nicht annähernd so gross, aber die winzigen Petalen und der Bau des Labellum weisen «lie Pflanze in diese Verwandtschaft. Auffallend ist die sehr dichte kurze Behaarung der Sepalen, sowie die bedeutend längeren nach vorn gewendeten Seidenhaare auf dem Epichilium der Lippe. Die Blüthenstiele entspringen aus den Achseln eigener Niederblätter und nicht aus denen der ziemlich weit von einander entfernten Bulben. Eine annähernde Vorstellung von dieser Pflanze gibt die Abbildung von Bolboph. meyalanthum Griff. in den Posthumous papers. Latourea oncidiochila Krzl. Caule primario repente, cau- libus secundariis e basi globosa attenuatis, deinde incrassatis cylin- draceis ex internodis 6—8 constitutis, quorum suprema brevissima, plerumque diphyllis rarius triphyllis, 27 cm altis 1 cm diametro siceis profunde rugosis; foliis oblongis obtusis (?) camosis siccis intus spongiosis ad 15 cm longis, 5—06 cm latis, 1acemis 1 vel 2 ex axillis foliorum orientibus ad 40 cm longis strietis cataphyllis qui- 337 busdam minutis vestitis apice subumbellatis paucifloris, bracteis minutis squamatis pedicello et ovario multoties brevioribus. Sepalo dorsali late ovato, lateralibus majoribus cum pede gynostemii bası omnino connatis (more Polystachyae) rectangulariter divergentibus, mentum acutum efficientibus ovatis acutis; petalis multo minoribus lineari-ligulatis acutis; Jabello cum pede gynostemii lato connato, eique parallelo, lobulis lateralibus petala aemulantibus, lobo intermedio multo majore pandurato dilatato antice sinuato faciem Oneidii eujus- dam revocante, disco tubercula crassa carnosa cerenulata undulataque gerente, linea elevatula in disco medium usque, gynostemio brevi obeordato, androclinio profundo tridentato dente postico subulato, anthera ei affıa supra plana antice retusa obscure quadriloculari, polliniis Dendrobii profundius sulcatis. — Totus flos fere 2 cm diametro pallide brunneus lineis punctulisque intensioribus decorus, labellum fusco-luteum. Huc Bulbophyllum oneidiochilum Krzl. in Engler’s Jahrb. XVII. (1894) p. 485. Neu-Guinea, Friedrich Wilhelm’s Hafen an Bäumen an der Küste, Micholitz Juni 1893. — Neu-Guinea (ohne Standort) Rev. Chalmers 1885. — Duke of Yorks Island. Betcke. — Neu-Mecklen- burg sec. W. Micholitz, häufig. — Timor Laut. W. Micholitz, Saibai-Inseln ©. B. Hartmann. — Neu-Britannien. Parkinson 1886. — Stirling Range, Neu-Guinea. Rev. ©. E. Kennedy, 1894. Als ich die erste Sendung Pflanzen von Herın W. Micholitz erhielt, fand ich unter denselben einen Blüthenstand mit einigen lederbraunen Blüthen. Obwohl alle Pollenmassen entfernt waren und das Material mehr als dürftig war, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und beschrieb die Pflanze unter dem oben erwähnten nunmehr cassirten Namen. Ich bin jetzt im Besitz zweier ganz voll- ständiger Exemplare und zahlreicher Blüthenstände, welche alle dem zuerst auf Timor Laut gesammelten ähnlich sind. Der Grund, weshalb meist nur Blüthenstände gesammelt sind, liegt in der Schwierigkeit, welche das Trocknen der sehr fleischigen Bulben und Blätter macht. Habituell gleicht die Pflanze der vielberufenen Abbildung von ZLatourea spectabilis Bl. Die Blüthen sind viel kleiner und in mancher Hinsicht noch ab- sonderlicher als die von Z. spectabilis. Die Grösse der Sepalen und Petalen und ihre Beschaffenheit erinnert an Verhältnisse bei Poly- stachya, das Labellum, welches im Umriss an das eines Oncidium erinnert, hat 2 basale Seitenlappen, welche beiderseits der Säule an- liegen, sie aber nicht umfassen und auch nicht zusammengeklebt sind, dagegen erinnert die dicke Heischige Protuberanz, welche wie ein Jabot gekräuselt ist, sehr stark an eine ganz ähnliche Bildung auf der Lippe von Zatourea und die Einzelnheiten der Säule sind kaum verschieden. Eine genaue Untersuchung der Blüthen eines guten Originalexemplares dieser letzteren bekanntlich sehr seltenen, Öesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1894. 26 398 Pflanze ermöglichte es mir, beide zu vergleichen. Hier sei beiläufig eingeschaltet, dass die Abbildungen in Rumphia IV, Tab. 195 und 199 ganz vorzüglich sind. Es wäre schliesslich die Frage zu erläutern, ob denn Latourea als Gattung weitergeführt, oder zu Dendrobium ein- bezogen werden soll. Ich trage kein Bedenken, die Gattung trotz aller Anklänge an Dendrobium beizubehalten. Herr Baron F. v. Müller hat sich für Vereinigung mit Dendrobium aus- gesprochen und weist darauf hin, dass das Merkmal „lobis lateralibus (labelle sec.) in coronam connatis“ nicht stichhältig sei, weil keine wirkliche Verwachsung vorliege; das ist unzweifelhaft richtig, aber selbst hievon abgesehen, müssten wir dann die Diagnose des La- bellums von Dendrobium anders und noch viel allgemeiner fassen, als sie jetzt lautet. Zwischen den schmalen Lamellen, wie sie in manchen Gruppen dieser Gattung vorkommen, und diesen hahnen- kammähnlichen dicken, fleischigen Protuberanzen ist ein grosser Unterschied; etwas dem Aehnliches kommt bei keinem Dendrobium vor. Dazu kommt ferner der Basaltheil der Lippe, welcher dem Säulenfuss völlig parallel liegt und sich scharf absetzt, sowohl gegen diesen wie auch gegen das Labellum selbst, wie dies ganz ähnlich bei Lat. spectabilis vorkommt. Fügen wir hinzu, dass die geographische Verbreitung beider Arten auf Neu-Guines und die nächsten Inseln beschränkt ist (die Angabe „Sumatra“ in Engler’s Jahrb. 1. e. be- ruhte auf einem Irrthum), so wäre dies Argument sehr danach an- gethan, Zatourea als Gattung aufrecht zu erhalten. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Kenntniss der Cyanophyceen. Von H. Zukal (Wien). (Fortsetzung.!) Die rothen Körner (Schleimkugeln). Zu gewissen Zeiten, namentlich im Frühling, d.h. also in den Monaten März und April, zeigen die körnigen Inhaltsmassen vieler Cyanophyceen nicht die Reactionen der Öyanophycinkörner. Nament- lich verschwinden sie nicht nach Behandlung mit sehr verdünnter Salzsäure. In Bezug auf die Chromatophilie bewähren sie sich als ery- throphile Körper. Zu der Zeit, wo sie in den Zellen massenhaft auftreten, fehlen in der Regel die Cyanophycinkörner gänzlich.”) Ich glaube nun ') Vergl. Nr. 8,_8. 281. °) In der vorläufigen Mittheilung zu dieser Arbeit, nämlich im 2. Heft des XII. Bandes der deutsch. bot. Gesellsch. 1894, sage ich Folgendes: Aus 339 durch fortgesetzte Beobachtung deslebenden Materials die Thatsache festgestellt zu haben. dass sich die rothen Körner allmählich m Cyaunophyecinkörner trans- formiren. Diese Beobachtung war anfangs mit grossen Schwierig- keiten verknüpft, weil ich meine Aufmerksamkeit auf grössere Tolypothrix-, Scytonema- und Oseillaria-Arten richtete, d. bh. auf lauter Formen, die in jeder Zelle eine grössere Anzahl rother Körn- chen zeigten. Wenn nun auch in diesen Zellen Cyanophyeinkörner auftraten, so konnten sie doch nie mit Sicherheit von den rothen Körnern abgeleitet werden, denn die Möglichkeit einer Entwicklung aus selbstständigen Anlagen musste unter allen Umständen zu- gestanden werden. Da fiel mir eine sehr dünne Osecillaria in die Hände, deren Zellen meist nur 2, seltener 3 oder 4 rothe Körnchen zeigten. Die Körnchen lagen, wenn zu 2 vorhanden, an den beiden Enden der lang gestreckten Zellen. Sie zeigten Anfangs ein wenig dichtes, mattes, fein granulirtes Aussehen. Später wurden sie zusehends dichter, homogener und glänzender. Zuletzt quollen sie, mit sehr verdünnter Salzsäure behandelt, mächtig auf, und bildeten in den langen Zellen 2 grosse Waben, welche beiläufig in der Mitte der Zelle zusammenstiessen. Auch färbten sie sich mit Hämatoxylin nicht mehr roth, sondern blau. Was die Zeit der Umwandlung der rothen Körnchen in die Öyanophyeinkörner anbelangt, so habe ich zu bemerken, dass Ende März alle Fäden noch rothe Körnchen führten und Mitte April dagegen, mit wenigen Ausnahmen, Üyano- phyeinkörner. Ich vermuthe jedoch, dass sich im Sommer, zur Zeit der lebhaftesten Vegetation und Zelltheilung, dieser Umwandlungs- process viel rascher abwickeln dürfte. Ich halte nämlich jene winzigen Körnchen, welche bei der Zelltheilung der Öscillarien noch vor der Bildung der neuen Zellwand in der Theilungslinie auftreten, für rothe Körnchen, welche sich aber binnen wenigen Stunden in Cyano- phyeinkörner umzuwandeln vermögen. Aus dieser Darstellung ergibt sich, dass ich den Umwandlungs- process der rothen Körmer (Schleimkugeln) in Cyanophyeinkörner direct und sicher nur ®nmal beobachtet habe, und zwar bei der oben erwähnten Oscillaria, nämlich bei Leptothriw subtilissima Cesatı. Auf den gleichen Vorgang bei den vielkörnigen Cyanophyceen schliesse ich nur per Analogie. Ob dieser Schluss berechtigt ist, darüber mögen die Controlversuche Anderer entscheiden. Nehmen wir jedoch für einen Moment an, die von mir supponirte Meta- diesem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältniss erklärt sich auch die That- sache, dass man nie in ein und derselben Cyanophyceenzelle Schleimkugeln und Centralsubstanz gleichzeitig antrifft, aber auch nie Schleimkugeln und typische Cyanophycinkörner. Nach Durchmusterung meiner sehr zahlreichen Dauerpräparate während der Osterferien muss ich aber zugestehen, dass sich ein solches gleichzeitiges Vorkommen doch zuweilen ereignet, wenn auch selten. 26” 340 morphose wäre bereits festgestellt. Müsste dann nicht im Laufe des länger andauernden Umwandlunesprocesses ein Zeitpunkt kommen, in welchem die Körner weder die charakteristischen Merkmale der rothen Körner, noch jene der Cyanophyeinkörner aufweisen würden? @ewiss wohl! Nun habe ich aber in der That, und zwar insbesondere im Spätherbst und Frühling wiederholt eine grössere Anzahl von Körnern gefunden, welche wohl in sehr verdünnter Salzsäure etwas quollen und Hohlkugeln bildeten, welche aber nicht verschwanden, d. h. sich nicht auflösten. Solche Körner färbten sich auch mit Hämatoxylin (bei nicht zu langer Einwirkung des Farbstoffes) roth- blau — also violett. Diese Thatsache scheint mir sehr zu Gunsten der Umwandlungsfähigkeit der rothen Körner zu sprechen. Jetzt muss noch die Frage aufgeworfen werden. wie entstehen die rothen Körner? Diese Frage führt mich jedoch zur Besprechung des räthsel- haftesten Theiles der Cyanophyceenzelle, nämlich zur Centralsubstanz.') Der Centraltheil. Der farblose innere Theil der Öyanophyceenzelle wurde be- kanntlich zuerst von Zacharias‘) als Centraltheil angesprochen und genauer studirt. Derselbe besteht nach Z. der Hauptsache nach aus 2 Substanzen, nämlich aus dem im Magensafte löslichen Plastin und aus dem Nuclein. Letzteres — von Z. Centralsubstanz genannt — kann auch fehlen. Wenn die Centralsubstanz vorhanden ist, dann nimmt sie nach Behandlung mit verdünnter Salzsäure oder mit Magensaft ein glänzendes Aussehen an und wird durch Verdauungs- flüssigkeiten nicht oder nur wenig angegriffen; auf Zusatz von 10°/,iger Kochsalzlösung oder 0'05'/,iger Sodalösung quillt sie, ohne jedoch zu verschwinden. Z. kommt zuletzt zu dem Schlusse, dass es zweifelhaft ist. ob die Centralsubstanz der Cyanophyceen — wenn sie überhaupt vorhanden ist — dem Kernnuclein anderer Organismen an die Seite gestellt werden darf. Jedenfalls unterscheide sich der Centraltheil der Cyanophyceenzelle in seinem ganzen Verhalten von den genauer untersuchten Zellkernen anderer Organismen. Bütschli‘) setzt sich über die Vorbehalte von Zacharias hinweg und spricht den ganzen ungefärbten Zellinhalt der Cyano- phyceen als Zellkern an. Hieronymus‘) hält den Centralkörper der Cyanophyceen für homolog den Zellkernen der höheren Gewächse. Wie die echten Zell- '‘) Ich meine mit diesem Ausdrucke nicht das Nuclein — die Central- substanz von Zacharias, sondern nur ganz im Allgemeinen eine, im centralen Theile der Zelle gelegene Substanz. °) G. Zacharias, Ueber die Zellen der Cyanophyceen. Bot. Zeitung, 1890, Nr. 1—5. °») Bütschli, Ueber den Bau der Bacterien und verwandter Organismen. Leipzig 1890. *) Hieronymus, Beiträge zur Morphologie und Bivlogie der Aleen. In Cohn’s Beiträgen zur Biologie der Pflanzen. V. Bd. 4 341 kerne bestehe auch er aus einem Kernfaden und aus in denselben eingelagerten glänzenden Körnchen (Uyanophycinkörnern). Nur sei der Kernfaden des Centralkörpers nicht geschlossen, sondern im Gegentheil gelockert und aufgerollt, auch fehle ihm eine besondere Kernmembran. Marx') fand im Centraltheil nie ein kernähnliches Gebilde oder Gerüst. sondern nur eine homogene Substanz, die sich bei den von ihm angewendeten Tinctionen nicht färbte, doch nach der Fixirung scharf von dem peripheren Plasma abgrenzte. Palla’) endlich findet, dass immer ein Centralkörper vorhanden sei, welcher sich den Farbstoffen gegenüber verhalte wie ein Zellkern oder ein Aleuronkorn. Derselbe bestehe in den Zellen der Rivularien öfter aus mehreren Stücken, bei allen übrigen Cyanophyceen aus einem einzigen Stücke. Seiner Structur nach erscheine der Central- körper als ein Gebilde mit dünner Umgrenzungsmembran und an- scheinend homogenem Inhalt ohne Körner. Ein charakteristisches Merkmal besitze er in seiner Lebendfärbbarkeit mit Methylenblau. Im Uebrigen hält er den Centralkörper für ein dem Zellkern zwar verwandtes, aber von demselben sich nicht ableitendes Organ der Zelle. Gegenüber diesen verschiedenen Angaben muss ich Folgendes bemerken: Was zuerst die Befunde von Zacharias anbelangt, so stimmen meine Untersuchungsresultate, insoferne die blossen Thatsachen in Betracht kommen, mit denen von 7. im Grossen und Ganzen über- ein; nur muss ich hervorheben, dass ich Gerüstbildungen im Central- theile nur in seltenen Ausnahmsfällen wahrgenommen habe, dagegen in der Regel nur homogene oder nahezu homogene (Gebilde — näm- lich für den Fall, dass eine, vom Cytoplasma abweichende Central- substanz innerhalb des Gentraltheiles überhaupt vorhanden war. Die Bütschli’sche Anschauung aber glaube ich, aus nahe- liegenden Gründen, hier nicht discutiren zu sollen. Gegenüber den Vorstellungen von Hieronymus über den Bau des Centralkörpers der Cyanophyceenzelle muss ich bemerken, dass ich allerdines einmal bei einer grösseren Oscillaria einen zur Längsachse des Fadens parallel gestreiften Centralkörper mit hantel- förmigen Anschwellungen an den beiden Enden wahrgenommen habe. Ein andermal sah ich wieder in der Mitte der Zelle von Tolypothrix lanata ganz winzige Körnchen, die kettenförmig an einander zu hängen schienen. Allein in der ungeheuren Mehrzahl der Fälle konnten weder ich, noch Andere, selbst bei einer 2500maligen Vergrösserung, die beschriebenen Structureigenthüm- ') Marx, Untersuchungen über die Zellen der Öscillarien. Inaugural- Dissertation. Schwelm 1892. ®) Palla, Beitrag zur Kenntniss des Baues des Cyanophyceen-Proto- plasts. Pringsheim's Jahresbücher XXV. Bd., 4. Heft. 342 lichkeiten seines Centralkörpers auffinden. Die zwei oben erwähnten Ausnahmsfälle deute ich als einen Umwandlungsprocess der centralen Substanz in rothe Körner auf dem Wege der Theilung. Einen ganz aparten Standpunkt nimmt Palla ein. Sein Central- körper ist weder identisch mit dem aufgerollten Kernfaden von Hieronymus, noch mit dem Plastin oder Nuclein des Central- theiles von Zacharias, denn sein Centraltheil zeist weder die färbbaren Gerüste, noch die glänzenden. schwer verdaulichen Körper des Centraltheiles von Zacharias, er wird vielmehr als ein an- scheinend homogenes Gebilde mit dünner Umgrenzungsmembran geschildert, das sich den Farbstoffen gegenüber wie ein Zellkern oder wie ein Aleuronkorn verhalte. Durch letzteres Merkmal unter- scheidet er sich auch von dem Centraltheile von Marx. Der Centralkörper von Palla präsentirt sich daher als ein ganz neues Gebilde, welches bisher noch Niemand gesehen hat. Er soll identisch sein mit den Schleimkugeln (rothen Körnern) und durch seine Lebendfärbbarkeit mit Methylenblau charakterisirt werden. Er soll ferner in keiner lebenden Cyanophyceenzelle fehlen. Ich will mich hier nur gegen den letzteren Punkt wenden, also gegen die Behauptung, dass der Centralkörper in jeder lebenden Cyanophyceen- zelle vorhanden sei. Dem gegenüber muss ich constatiren, dass ich in den letzten 5 Jahren tausende ') von Cyanophyceenzellen auf ihren Inhalt untersucht habe, aber eine ausgeprägte, wohl abgegrenzte, homogene Centralsubstanz bei gleichzeitiger Gegenwart von Cyano- phyeinkörnern nur höchst selten zu Gesichte bekam. In gewissen Fällen, nämlich in den Wabenpräparaten, d. h. also in den Präparaten, in welchen die Cyanophyeinkörner durch Salzsäure zur Quellung (zum Verschwinden) gebracht und die ent- standenen Wabengerüste gefärbt wurden, halte ich es für absolut ausgeschlossen, dass mir der Centralkörper entgangen wäre. Was die Lebendfärbbarkeit des Palla’schen Centralkörpers mit Methylenblau anhelangt, so konnte ich wegen der Kürze der Zeit, welche seit der Publication der Abhandlung von P. verflossen ist, nur relativ wenige Versuche anstellen. Das Resultat war ein sehr undeutliches. In den Fäden von Tolypothrix lanata und Oseil- larta princeps färbten sich die Zellen selbst nach 24stündiger Ein- wirkung der 0'01°/,igen Methylenblaulösung entweder gar nicht oder nur sehr vereinzelt. Bei einem Nostoc dagegen färbten sich einzelne, aus der gemeinsamen Gallerthülle herausgetretenen Schnüre, aber so, dass das peripherische Wandplasma bedeutend dunkler und stärker tingirt wurde, als der Centraltheil. Eine sehr dünne Oseillaria dagegen wurde nach 24stündiger Einwirkung des Farbstoffes scheinbar ‘) Ich besitze eine Sammluug von allein über 600 Dauerpräparaten von Cyanophyceen, und zwar theils in gefärbtem, theils in ungefärbtem Zustande, 343 gar nicht beeinflusst, sie machte unter dem Mikroskope lebhafte Kriechbewegungen, gleichwie das in demselben Beobachtungstropfen vorbandene Chromatium Okeni sich ebenfalls auf das lebhafteste herumtummelte. Im Ganzen hatte ich den Eindruck, als ob sich mit dem Methylenblau nur jene Zellen färbten, welche nicht mehr recht lebensfähig waren. Doch will ich mir auf Grund meiner wenigen Versuche über die Lebendfärbbarkeit des Palla’schen Centralkörpers kein Urtheil erlauben und nur der Behauptung widersprechen, dass diese Substanz in jeder lebenden Cyanophyceenzelle vorhanden sei. Nach meinen eigenen Beobachtungen besteht der centrale Theil der gewöhnlichen vegetativen, ausgewachsenen Zellen der Hauptsache nach aus Cytoplasma, dem zuweilen Glykose oder wässerige Substanzen beigemengt sind. Doch halte ich das gehäufte Auftreten von Vacuolen, wie dies z. B. in den haarförmigen Enden der Fäden von @loeotrichia Pisum fast regelmässig vorkommt, für ein Zeichen der beginnenden Degeneration.') Eine durch ihr Liehtbrechungsvermögen ausgezeichnete centrale Substanz tritt nur zuweilen in dem centralen Zelltheile auf. Am häufigsten kann man sie in den jüngsten Vegetationsspitzen der grösseren, fadenförmigen Formen beobachten, also bei Seytonema, Stigonema, Fischerella, Hapalosiphon, Tolypothrie und den grösseren Öseillarien. (Schluss folgt.) Untersuchungen über Fasciationen. Von Dr. A. Nestler (Prag). (Mit 2 Tafeln.) Es muss als eine der Hauptaufgaben der Teratologie angesehen werden, die Bedingungen festzustellen, unter welchen Missbildungen entstehen. Soll aber diese Kenntniss von Ursache und Wirkung nicht sehr an Bedeutung verlieren, so ist es nothwendig, möglichst genau klarzulegen, wie das Normale von dem Abnormalen abweicht, um das Gesetz aussprechen zu können, dass durch einen bestimmten Einfluss eine bestimmte Veränderung hervorgerufen wird, welche sich später in dieser oder jener leicht erkennbaren Weise bemerkbar macht. Kennt man auf Grund von Experimenten die Ursache einer Abnormität, ist man also in der Lage. dieselbe willkürlich hervor- zurufen, so wird auch wahrscheinlich die Möglichkeit vorhanden sein, Jugendliche abnorme Zustände, welche makroskopisch noch nicht be- merkbar sind, untersuchen und die ersten, durch jene Ursache be- wirkten Veränderungen, d. h. die Entwicklung der Abnormität an- ') Die haarförmigen Enden einer Gloeotrichia werden später abgestossen, sobald die Hormogonienentwicklung beginnt. Das Abwerfen der Fadenspitze muss daher als eine Einrichtung betrachtet werden, welche die Oeffnung des Fadenendes zum Austritt für die Hormogonien bezweckt. 344 geben zu können. Wo aber die Ursache bisher nicht bekannt ist, wie es bei der „Fasciation“ der Fall ist, da wird man aus der äusseren und inneren Gliederung der fertigen Missbildung auf das Wesen derselben schliessen müssen. Eine der sewöhnlichsten Abnormitäten im Pflanzenreiche, welche bereits im XVI. Jahrhundert beachtet wurde ') und seitdem eine Fülle von Litteratur hervorgerufen hat, ’) die aber über die Ur- sache und das eigentliche Wesen jener keinen sicheren Aufschluss zu geben vermag, ist die „Fasciation“. Man versteht bekanntlich darunter die flache, öfters bandartige Verbreiterung eines Axenorganes, welche mit mehr oder weniger bedeutenden Abweichungen von der gewöhnlichen Blattstellung verbunden ist. Dieselbe kommt bei krautigen, wie bei holzigen Pflanzen vor, bei letzteren an den Zweigen, bei den Kräutern an der Hauptaxe. Als Ausnahme von dieser Regel wurden mir von dem Herrn Prof. H. de Vries in Amsterdam Exemplare von Tetragonia ewpansa gezeigt, bei denen die Nebenaxen ausserordentlich stark fasciirt waren, während die Hauptaxe sich normal gebildet hatte, aber in Vergleich mit den Nebenaxen in der Entwicklung zurückgeblieben war. Schiewek’) erwähnt eine Alnus incana mit faseiirter Hauptaxe. Als Ursache dieser Monstrosität wird eine gesteigerte Energie der Stoffzufuhr im Veeetationspunkte angenommen, indem entweder der ganzen Pflanze reiche Nahrung zugeführt wird, oder einzelne Sprosse, z. B. durch Entfernung anderer stärker oder rascher als im normalen Falle ernährt werden. So erklärt man die sehr oft bei Stockausschlägen und Wasserreisern zu beobachtende Verbänderung, wo bis dahin ruhenden Sprossanlagen plötzlich eine grosse Menge plastischer Substanz zugeführt wird. Es lässt sich nicht leugnen, dass beide Erscheinungen, reiche Nahrungszufuhr und Fasciation, oft auf einander folgen, daher als Ursache und Wirkung aufgefasst werden; andererseits aber steht es fest, dass eine üppige Ernährung in weitaus zahlreicheren Fällen eben nur üppige, aber sonst normale Pflanzenformen erzeugt. Wenn z. B. auf einem mit aller Vorsicht gleichmässig ge- pflegten Boden unter 1000 Individuen von Veronica longifolia, welche unter ganz gleichen Bedingungen wachsen, nur 10 faseiirte Formen ') Moquin-Tandon, Pflanzenteratologie, übersetzt von Schauer, pag. 132. °) Vide: Schiewek, Ueber Pflanzenverbänderung 1867. Litteratur- angabe von 1590 — 1867. Penzig O., Pflanzenteratologie, I. Bd., 1890. MaxwellT.Masters, Pflanzenteratologie, übersetzt von U.Dammer, 1886. - Moquin-Tandon, Pflanzenteratologie; übersetzt von Schauer, 1842. 1. €. Pag. AT. 345 beohachtet werden, während alle übrigen nur kräftiger sind. als Pflanzen auf ungepflegtem Boden. so lässt sich doch nicht gut an- nehmen, dass diese verbänderten Exemplare durch das (wenn wirk- lich vorhanden) gewiss nur sehr geringe Plus der Nahrung zur Ver- breiterung gelangten. Es ist vielmehr die Möglichkeit vorhanden, dass durch eine gewisse, bisher unbekannte Ursache eine Veränderung im Vegetationspunkt entsteht. welche durch den nur secundären Binfluss des kräftigen Nahrungsstromes zu einer fasclirten Axe mit allen bekannten Nebenerscheinungen der Ueberproduction wird. Diese Auffassung wird wesentlich geschützt «urch die von Celosia längst bekannte, jetzt von vielen anderen Pflanzen (Sam- hueus, Evonymus, Oryptomeria, nach Prof. H. de Vries auch Ürepis, Aster, Thrinciu, Veronica u. s. w.) bewiesene Erblichkeit der Fas- ciation; denn die reiche Ernährung allein schafft keine dauernden Veränderungen. Bei Pflanzen mit constanter Fasciation spielt also die Er- nährung nur eine secundäre Rolle und wirkt genau so, wie bei nor- malen Individuen, d. h. die Monstrosität wird um so schöner auf- treten, je reichlicher die Ernährung ist. Wenn man. um überreiche Ernährung als Ursache der Fasciation zu begründen, auf die Gärtner aufmerksam macht, welche durch kräftige Düngmittel die gross- artigsten Celosiakämme hervorzubringen im Stande sind, so beweist das weiter nichts, als die bekannte Iurscheinung, dass bei guter Er- nährung unter sonst günstigen Umständen alle Pflanzentheile sehr grosse Dimensionen annehmen können, seien sie nun normal oder abnormal gebaut. Mit dem Forschen nach der Ursache der Fasciation hängt naturgemäss die Frage nach dem eigentlichen Wesen dieser Ab- normität, nach dem Baue des breiten Axenendes innig zusammen. Linne ') betrachtete die Fasecjation als das Resultat einer Bildung ungewöhnlich vieler Knospen, indem die aus denselben hervor- springenden Zweige bei fortschreitendem Wachsthum aneinander haften. Auch Masters’) stellt es als wahrscheinlich hin, dass bei der Verbänderung eine ungewöhnliche Anzahl von Knospen dicht neben einander erscheint. so dass sie während des Wachsthums sich gegen- seitig drücken und sehr leicht eine Vereinigung bilden, die durch Weichheit der Gewebe begünstigt wird. Derselben Ansicht ist auch Hinks. Hofmeister’) definirt in ähnlicher Weise die Verbänderung als eine Verwachsung zahlreicher consecutiver Axen, die ganz vor- zugsweise in einer Ebene sich entwickeln, zu einem platten Körper. H. Jakobasch‘) meint, dass Fasciationen entstehen infolge einer ') Philosophia botanica, pag. 274. °) Pflanzenteratologie, übersetzt von U. Dammer, pag. 25. *) Handbuch der Pflanzenphysiologie, I. Bd., pag. 548. *) Verhandl, d, Prov, Brandenburg, XXX., 1889, 346 beginnenden Gabeltheilung des Stengels. Hier werden wahrscheinlich Folge und Ursache verwechselt; nicht die beginnende Gabeltheilung ist meiner Meinung nach die Ursache der Fasciation, sondern die (rabelung eine Folge der primär vorhandenen Fasciation. Nach Frank') können die Fasciationen auf zweierlei Weise entstehen. entweder durch Verbreiterung des Stammscheitels. indem das Diekenwachsthum desselben in einer Richtung überwiegt und wobei mehrere Vegetationspunkte auf dem Scheitel auftreten; oder durch Verwachsung mehrerer Axen; dann enthalten sie ebensoviele besondere (efässbündelringe, als Axen verschmolzen sind. Hier ist offenbar der Begriff „Fasciation“ zu weit genommen, indem auch die durch Verwachsungen entstandenen breiten Axen unter demselben subsumirt werden. (Fortsetzung folgt.) Litteratur-Uebersicht. > Juli 1894. Bernard A. J. Houby brichatkovite prispevek. K teske mykologii (Gymnasia Tabor). 8°. 35 p. Borbäs V. A hazaı Vaj füvekröl. De Galeopsidibus Hungariae (Termeszetrajzi füzetek. Vol. XVII. ps. 1—2. p. 61—74). 8". Mit deutschem Resume der allgemeinen Bemerkungen auf S. 82%—84. Der ungarische Text enthält u. A. eine Bestimmungstabelle und eine Auf- - zählung der im Gebiete beobachteten Formen in lateinischer Sprache. Letztere bringt auch Fundortsangaben aus anderen Gebieten! ’nrgerstein A. Aufklärungen über den „Stock im Eisen“ in Waidhofen a. d. Ybbs und in Pressburg. (Blätter des Vereins für Landeskunde in Niederösterreich, 1894.) 8°. 4 S. Öelakovsky L. s. Das Reductionsgesetz der Blüthen, das Dedouble- ment und die Obdiplostemonie. Ein Beitrag zur Morphologie der Blüthen. (Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Math.- naturw. Cl. 1894.) 8°. 140 S. 5 Taf. Haläcsy E. v. Botanische behtis einer im Auftrage der k. Akad. d. Wissensch. unteınommenen Forschungsreise in Griechen- land. I. Beitrag zur Flora von Epirus. (Denkschr. d. math.-natur- wiss. Cl. d. k. Akad. d. Wissensch. LXIL Bd.) 4.5297 3 TaE 3) Die Pflanzenkrankheiten (Schenk, Handbuch der Botanik, I. Bd., pag. 438). °) Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen. ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunliclister Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einseudung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 347 Die vorliegende Arbeit ist um so werthvoller, als über die Flora des Landes bisher — von kleineren Publicationen Bou&@'s und Heldreich's abgesehen — so gut wie nichts bekannt war; sie enthält Angaben über 519 Arten. Neu darunter: Ranunculus velatus Hal., Corydalis blanda Schott., var. purpurea, Cardamine barbaraeoides Hal., Alsine stellata Clarke, var. epirotica, Achillea Kerneri Hal. (A. Fraasii X Clavenae var. integrifolia), A. Clavenae ],. var. integrifolia, A. absinthoides Hal., Cam- panula flagellaris Hal., Thymus Boissieri Hal.. Lysimachia punctata L. var. villicaulis, Plantago brutia. var. epirota. Ausführliche Krörterungen über: Ranunculus psilostachys Griseb., R. coneinnatus Schott. Trifolium praetutianum Guss., Scleranthus neglectus Roch. Die Muose hat J. Breid- ler, die Flechten J. Steiner bearbeitet, unter letzteren finden sich: Calo- placa intercedens (Trev.) var. albomarginata Stein., Lecanora muralis Schär., var. versicolor Pers., forma subsulphurata Stein., Lecanora Hart- liana Stein., Cercidospora transmutans Stein. Henschel @. Abnorme Rindenbildungen an Fichte (Piceu ewcelsa Lk.) und Weisstanne (Abies pectinata). (Forstl.-naturw. Zeitschr. IH. Jahrg. $. 335—336.) 8°. 1 Abb. Janczewski E. Zawilec. Studyum morfologiezne Üzesc. III. Korzen. Schriften der Krakauer Akademie. Französisches Resume unter dem Titel: „Etudes morphologiques sur le genre Anemone. Troisieme partie. Racine.“ In Anzeiger der Akad. d. Wissensch. Krakau 1894. April-Heft. S. 133—135. Palla E. Ueber ein neues Organ der Conjugatenzelle. (Berichte der deutsch. botan. Gesellsch. XII. Hft. 6. S. 153-—162.) 8". 1 Taf. Verfasser berichtet über die Auffindung kleiner Protoplasmadifferen- zirungen, die sich tinctionell wie kleine Zellkerne verhalten, und die er Karyoide nennt. Möglicherweise stehen sie mit den „Kleinkernen“ Klee- bahn’s und Chmielevsky’s im Zusammenhang. Pfeffer W. Ueber geotropische Sensibilität der Wurzelspitze nach von Dr. Czapek im Leipziger botanischen Institute angestellten Untersuchungen. (Berichte d. math.-phys. Cl. der k. sächs. (resellsch. d. Wissenseh.) 8°. 5 8. Rosoll A. Ueber vegetabilische Faserstoffe. (29. Jahresbericht der Landes-Öberrealschule in Wiener-Neustadt.) 8°. 12 S. 5 Abb. Behandelt: Cibotium Schiedei Schlecht., Malvaviscus arboreus Cav., Urena lobata (Lat.). Leeythis ollaria L., Gnetum Gnemon 1.. Rosoll A. Ueber den mikroskopischen Nachweis des Curcumins und Coniins in den vegetabilischen Geweben. (29. Jahresbericht der Landes-Oberrealschule in Wiener-Neustadt.) 8°. 11 8. Sabidussi H. Das Auftreten der Wasserpest in Kärnthen. (Carin- thia IL Nr. 3, 1894) 8°. 6 S. Auffindung der Elodea Canadensis am Kreuzberge bei Klagenfurt. Schiedermayr C. B. Nachträge zur systematischen Aufzählung der im Erzherzogthume ob der Enns bisher beobachteten samen- losen Pflanzen (Kryptogamen). Unter Mitwirkung von M. Heeg 348 und 8. Stoekmayer bearbeitet von —. Wien (Herausg. von der z001.-botan. Gesellsch.). 8". 216 S. In den 22 seit Herausgabe des genannten Werkes verflossenen Jahren hat die Kryptogamenkunde im Allgemeinen, die Durchforschung des ge- nannten Landes solche Fortschritte gemacht, dass die Hrerausgabe des vor- liegenden Nachtrages in jeder Hinsicht als hocherwünscht und verdienst- lich bezeichnet werden muss. Der Verf. hat nicht nur selbst unermüdlich an der Landesdurehforschung theilgenommen, sondern auch die einschlä- gigen Litteraturangaben mit grösster Genauigkeit gesammelt. Besonderen Werth erlıält das Werk dadurch, dass Heeg und Stockmayer die Leber- moose und Algen bearbeiteten. Originalbeiträge enthält das Buch überdies von F. Stieglitz,: F. Resch, J. Breidler, L. Angerer, "A, Zahl- bruckner, I. Dörfler, C. Loitlesberger und J. Lütkemüller. Oberösterreich ist hiemit das einzige österreichische Kronland, das eine vollständige Kryptogamenflora besitzt. Schiffner V. Revision der Gattungen Bryopteris, Thysanthus, Ptychanthus und Phragmicoma im Herbarium des Berliner Mu- seums. (Arbeiten des botanischen Institutes der deutschen Univer- sität in Prag. VII.) (Hedwigia XXXIIl. Hft. 4. 177—189.) 8". Schluss der Abhandlung. Neu beschrieben und abgebildet werden: Aecrolejeunea Wirhurae Schffn., 4. torulosa Spr., A. ustulata (Tayl.) Schffn., Brachiolejeunea Gottschei Schtfn., B. Chinantlaria (Gott.) Schffn. Wiesbaur J. Ist der Eibenbaum (Taxwus baccata) giftig? (Natur und Offenbarung. 40. Bd.) 8". 26 8. Verfasser sammelte die Angaben. welche über die Giftigkeit der Pflanze und ihrer Theile vorliegen, und kommt zu d«m Ergebnisse, dass bisher nur das Eine sicher stehe, dass die Samen giftig sind. Arcangeli G. Compendio di botanica. 2. ediz. Pisa (Mariotti). 8”. Baade F. Naturgeschichte in Einzelbildern, Gruppenbildern und Lebensbildern. Theil II. Pflanzenkunde. Halle a. S. (Schrödel). 8". 284 S. — Mk. 3. Baenitz ©. Lehrbuch der Botanik in populärer Darstellung. 6. Aufl. Bielefeld (Velhagen & Klasing). 8°. 262 8. 1 Karte. — Mk. 3°25. Berlese A. N. Icones fungorum ad usum sylloges Saceardianae. Fasc. IV. V. Sphaeriaceae, Hyalophranmiae et Gonera. Berlin (Friedländer & S8.). 8°. S. 110 —235. 39 Taf. — Mk. 40. Henslow G. The origin of plant-struetures by Self-Adaptation to the Environment, exemplified bv Desert or Xerophilous Plants. (Journ. of the Linn. Soc. XXX. Nr. 208, p. 218—263. 1 Taf.) 8". Hertwig O0. Zeit- und Streitfragen der Biologie. Heft 1. Prä- formation oder Epigenese? Grundzüge einer Entwieklungstheorie der Organismen. Jena (Fischer). 8°. 147 S. — Mk. 3. Jonescu G. D. Weitere Untersuchungen über die Blitzschläge in 349 Bäume. (Berichte der deutsch. botan. Gesellsch. XIT. Heft 5. S. 129—136.) 8". Karsten H. Flora von Deutschland, Deutsch- Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. 8. und 9. Lief. Gera-Untermhaus (E. Köhler). gr. 8°. Bogen 13—20 des I. Bandes. Lfrg. a Mk. 1. Kuntze OÖ. Nomenclaturstudien (Bullet. de l’herb. Boissier. Tome II. 1894. Nr. 7. p. 456—-498.) 8". Penzig 0O. Pflanzen-Teratologie, II. Bd. (Dicotyledones, Gamo- petalae, Monocotyledones, Cryptogamae.) Genua (Selbstverlag). 8". 601 S. — Mk. 20. Penzig ©. Considerations generales sur les anomalies des Orchi- dees. (Mem. de la soc. nat. des sc. nat. d. Cherbourg. XXX. p. 79—104.) 8". Perrier de la Bathie et Songeon. Notes sur quelques plantes nouvelles ou interessant de la Savoie ou des pays voisins. (Bull. de I’herb. Boissier II. Nr. 6. p. 425— 437.) 8". Neu: Melampyrum intermedium Perr. et Sung., Colchieum merende- roides Perr. et Song.. Tulipa Marjoletti Perr. et Song., T. Aximensis Perr. et Sung., Muscari Se usianum Perr. et Song.; pflanzengeographisch sehr bemerkenswerth: /ris Bohemica Schm. im Massiv de Beauges bei 1700 bis 1800 m, Horminum Pyrenaicum Grande Val, Petite Val, Sain Bon. Saporta Marquis de. Etude monographique sur les Rhizocaulon. (Revue generale de Botanique VI. Nr. 66. p. 241 — 259.) 8". 4 Taf. Schroeter L. Taschenflora des Alpenwanderers. Coloriıte Abbil- dungen von 170 verbreiteten Alpenpflanzen. 4. Aufl. Zürich (Rau- stein). 8°. 24 S. 18 Taf. — Mk. 6. Sheldon P. E. A preliminary list of the North-American species of Astragalus. (Minnesota botanical Studies, XV.) Mimmeapolis (Harrison & Smith). 8". 60 p. Societe pour l’Etude de la flore Franco-Helvätique. Troi- sieme Bulletin. (Bullet. de l’herb. Boissier. Tome II. 1894. Nr. 7. Appendix.) 8°. 31 p. Enthält u.a. Diagnosen. respective Erörterungen über folgende Pflanzen: Nasturtium ligerinum Hy. (amphibio x palustre), Alsine Thevenaei Reut., Geum Billieti (rivali X montanum Gillot), Crataegus Oxyacantha X Ger- mamica. Cotoneaster intermedia Coste, @. digeneum Cam. et Jeanp. (ela- tum X glaucum), @. Bailleti (dumetorum X verum). Eriseron Villarsii Bell., E. uniflorus L., Vaceinium Myrtillus var. leucocarpum Dumort., Linaria Camusi Herib. (vulgaris X striata var. galioides), Mentha sativa, var. varı- liensis Malinv., M. Nouletiana Timb., Carex Oederi Ehrbg. var. pumila Zahn. Wieler A. Ueber die Periodicität in der Wurzelbildung der Pflanzen. (Forstwissenschaftl. Centralbl. 1894. S. 333— 349.) 8". 390 Wieler A. Ist das Bluten ein physiologischer oder physikalischer Vorgang? (Allg. Forst- und Jagdzeitung. 1894. Juliheft.) 4°. 7 S. Woerlein G. Die Phanerogamen- und Gefässkryptogamen-Flora der Münchener 'Thalebene mit Berücksichtigung der angrenzenden Ge- biete.‘ (Berichte der bayer. botan. Gesellsch. zur Erforschung der heimischen Flora. Bd. III.) 8°. 232 S. 1 Karte. Wünsche ©. Der naturkundliche Unterricht in Darbietungen und Uebungen. Für Lehrer an Volksschulen und höheren Lehranstalten. Heft 3. Die Gräser. Zwickau (Gebr. Thost). 8°. 42 S. — Mk. 0:75. ZJeiller R. Mittheilungen über die Flora der permischen Schichten von Trienbach (Weilerthal). Strassburg i. E. (Strassburger Verlags- anstall) 1 827892 Bar Flora von Oesterreich-Ungarn. Tirol und Vorarlberg. Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Trient). (Schluss. !) Tortula ruralis (L.) ß. arenicola Braithw. — var. ruraliformis Besch. Pine (68). — Bryum neodamense ltzigs. var. ovatum Jur. pr. sp. Cortina, W.-Matrei (45; als unbenannte Form von B. neo- damense für diese Standorte bereits von Molendo, Flora 1863, 597; 1867, 455; in Lorentz Moosst. S. 98 angeführt). — Ayp- num Öossoni Schpr. Padon in Fassa (68). Lichenen. Oladonia coceifera (L.) f. phyllocoma Fl. Pettneu. — Cetraria Islan- dica (L.) f. subtubulosa Fr. Pettneu. — Imbricaria stygia (L.) f. conturbata Arm. Buntsandstein bei Pettneu. — 7. sorediatu (Ach.) f. planiuscula Arn. Ebendort (1). — T. isiotyla Nyl.? Brixen (42). — Parmelia obseura (Ehrh.) f. sciastrella Nyl. Strassenbordsteine zwischen Strengen und Pians. — Xanthoria candelaria (L.) f. pygmaea Bory. St. Anton, Pettneu. — Rino- dina archaea Ach. Pettneu auf Holz. — Lecanora symmictera Nyl. var. saepincola Ach. Stanzerthal an Ahododendron und Zaun- holz. — Aspicilia cacuminum Müller. Kesselspitze in Stubai (42). — A. lacustris With. Arlberg auf überfluthetem Schiefer. — Psora aenea (Duf.). f. corrugata Arn. Gipfel des Wirth, Schiefer. — Biatora uliginosa (Schrad.) f. humosa Ehrh. Malfonthal, Erde. — B. Nylanderi Anzi. Stanzerthal, Rhododendron (1). — Le- ') Vergl. Nr. 6, S. 230. 35] cidea platycarpa Ach. f. micerocarpa Hepp. Plose. — L. crustu- lata Ach. f. converella Wain. Grasstein, Mühlbach, Granit. — L. grisella Fl. f. subecrustacea Flk. Schabs, Granit. — L. sub- congrua Nyl. Lüsen. — L. brachyspora Th. Fı. Brixen (42). — Sarcogyne wurceolata Anzi. Almajurjoch, Kalk (1). — Buellia discolor Hepp. f. candida Schaer. Brixen, Schiefer. — B. fusca Anzi. Ebenso (42). — Sphaeromphale areolata Ach. Arlberg auf überfluthetem Glimmerschiefer. — Thelidium lacustre Arn. Arlberg parasitisch auf Aspieilia lacustris im Bache bei St. Christoph. — Polyblastia Henscheliana Kbr. Arlberg auf überfluthetem Schiefer. — Arthopyrenia Verrucariarum Arn. parasitisch auf Verrucaria margacea auf überfluthetem Schiefer am Arlberg. — 4A. Laburni Leight. Pettneu, Alnus. — Nae- throcymbe fuliginea Kbr. Bozen, Tilia (1). Algen ( Diatomaceae). (Alle 63.) Surriraya ovalis Breb. var. minuta Breb., S. helvetica Gruun., Oysto- pleura gibba (Ehrb.), Pseudoeunotia lunaris (KEhrb.), Oymbella amphicephala Naeg., ©. anglica Lagerh., C. maculata Ktz., Diatoma hiemale (Lyngb.) und var. mesodon (Khrb.), Synedra radians Ktz., Navieula lanceolata Ktz.. N. ovcculuta Breb., N. binodis Ehrb., N. viridis (Nitzsch), N. viridula Ktz., N. ra- diosa Ktz. var. tenella Breb.. Frustulia? neglecta (Thwait.), Stauroneis Phoenicenteron (Nitzsch), St. platystoma (Ehrb.). Pleurostauron Legumen Ehrb., Gomphonema glaciale (Ktz.), G. constrietum Ehrb., Tetracyelus rupestris (A. Br.). Pilze. Saccharomyces ellipsoideus 1 und II Hansen. — S. Pastorianus I und III Hansen. — Monilia candida Hausen (47). — Ustilago Jensenii Rostr. Arlberg an Gerste (64). — Puccinia Festucae Plowr. Stubai auf Lonicera cverulea, Blaser auf L. ulpigena. — Triphragmium echinatum Lev. Trunajoch im Gschnitzthal auf Meum Mutellina. — Caeoma Sawifragae (Str.). Muttenjoch im Gschnitzthal auf S. aizoides. — Aecidium Astragali alpini Eriks. Muttenjoch im auf S. aizoides (46). — Polyporus fulvus Scop. var. Oleae Scop. Gardasee, die Spaltung der Oel- bäume hervorrufend (36). — Nectria Robergeri Desmaz. St. An- ton auf Peltigera rufescens (1). — Cereidospora verrucosaria Lind Lüsenjoch auf den Apothecien von Aspieilia verrucosa. — Xenosphaeria oligospora Wainio. Brixen auf Lewdea de- clinans (42). — Karschia leptolepis (Bagl. et Carestia). Kaiser- Joch auf Aspieilia polychroma f. candida. — Leciographa stigma Rehm. Ebendort auf Lecidea platycarpa. — Conida 352 punectella (Nyl.) Ebendort auf Lecanora dispersa (1). — Phia- lea cyathoidea (Bull.). Walserthal in Vorarlberg; var. albidula Hedw. Hochjoch; f. pudorina Bresad. Monte Peller bei Cles. — Ph. dolosella f. albinea Karst. Predazzo.. — Ph. glanduliformis (Rehm.) Stanzerthal, Sulden. — Ph. niyrofusca Rehm. Sulden. — Belonioscypha vexala (De Not.). Taschachgletscher. — Rut- stroemia firma (Pers.). Ebendort. — Helotium epiphyllum (Pers.) f. pallida Karst. Trient. — H. albidum (Rob.). Südtirol (58). — Selerotinia Rhododendri Fischer. Arlberg (64). — Dasy- scypha Willkommü Hartig var. Fuckelii Bresad. Biberalpe, Peischelkopf, Trient. — D. calyeiformis (Willd.). Arlberg, Südtirol. — D. confusa (Sce.). Taschach- und Alpeinergletscher; Ampezz0. — D. ylacialis Rehm. Alpeinergletscher. — Lach- nellula resinaria (Cooke et Phill.) Südtirol. — Lachnum molis- simum (Lasch). Paneveggio.. — ZL. sulfureum (Pers.) var. al- pestre Rehm. Kartel- und Taschachgletscher, Ampezzo.. — L. nidulus (Schmidt et Ktze.) var. subnidulans Rehm. Pane- veggio. — L. calyculaeforıne (Schum.). Kühthai. — L. Atropae Pers. Tirol. — L. patens (Fries) var. sphaerocephalum (Wallr.). Stilfserjoch (58). — Heterosphaeria Linariae Rbh. Paneveggio (11). — Mycoporum miserrimum Nyl. Pettneu auf Hippophae (1). — Helminthosporium gramineum Rbh. Verursacht in Vor- arlbeıg und Tirol seit 1889 Braunfleckigkeit der Gersten- blätter (43). Wichtigere neue Standorte. Phanerogamern. Olematis recta Primör (55). Sarcathal bis Coltura und Zuclo (75). — Thalietrum majus Jacq. Reichenau bei Innsbruck (52). — Ru- nunculus confervoides Fr. Kitzbühel — KR. ulpestris f. Traun- fellneri Hsm. non Hoppe. Brenneralpen (29). — RM. Steveni Andrız. Mühlau (52; ?). — Helleborus foetidus L. Primör (55). — Aconitum Koelleanum hehb. Travignolothal (25). — A. pyra- midale Mill. Zams (52). Corydalis cava (L.). Val Vestino (31). Arabis alpina subsp. erispata Willd. Vertritt A. alpina « Lin- naeana Wettst. am Südabfalle der Alpen: Schlern, Val Vestino (60). — A. Turrita L. Zams (52). — 4A. muralis Bertol. Ro- vereto. — Sisymbrium Loeselü L. Roncone (31). — S. strictis- simum L. Primör (55, 56). — Braya alpina Stbg. et Hoppe. Sondergrund im Zillerthale (24). — Erysonum virgatum Roth. Lundeck am Inn (52). — E. wurantiacum Leyb. Stenico (75). — Brassica nigra (L.). Trient. — Lunaria rediviva L. Val di Daone. — L. annua L. Rovereto. Arco. — Draba Traunsteineri Hoppe. Gavardina, Scanuppio (31). — D. carinthiaca Hoppe. Schwarzen- bach in Ahrn (41). — Erophila stenocarpa Jord. — E. prae- 355 cox Stev. Ital. Tirol (31). — Lepidium graminifolium L. Pri- mör (55, 56). — Capsella procumbens L. Üivezzano (31). — Rapistrum rugosum L. Primör (55). Capparis spinosa L. Val Vestino (31). Viola pinmata L. Zams (52); V. palustris L. Rabbi: V. hirta X col- lina und V. hirta >< odorata, V. arenaria X canina. Trient; V. strieta Hornem. Rabbi; V. polychroma Kern. Rabbi (31). Polygala amara Jacqg. non auct. gall., helv. et germ. Lienz (17); P. nicaeensis Risso. Primör (55, 56; ?). Saponaria Vaccaria L. Nonsberg, Tione (31). Moehringia trinervia (L.) var. pubescens Hsm. Val di Sella. — Are- naria leptoclados Guss. Maranza. — Stellaria uliginosa Murray. Tonale (31). Althaea offieinalis L. Trient, Valsugana, Val di Ledro (31). Hypericum hirsutum L. Monte Tombea (31). Geranium macrorrhizon L. San Martino (7); @. dissectum Riva; G. divaricatum Maranza; G. lweidum Val di Ledro (31). Evonymus europaeus L. Sarcathal bis Stenieco. — E. latifolius L. Reutte (75). Öytisus alpinus Mill. Travignolothal (23). — Ononis Natriw L. Primör (55). — Medicago media Pers. — falcata X sativa. Trient. — Trifolium ochroleueum L. Rovereto (31). — Dory- enium herbaceum Vill. und Galega offieinalis L. Primör (55). — Coronilla scorpioides (L.). Mattarello, eingeschleppt (31). — Vieia pisiformis L. Primör (55); V. lutea L. Trient; V. grandi- flora Scop. Doladizza in Fleims.. — Ervum tetraspermum L. Rovereto (31). Prunus Chamaecerasus Jaeq. Val Pradidali 1550—1650 m, Cima Cimedo 1300-1400 m (55). Rubus suberectus Andersson. San Martino, Daone; FR. plicatus W. et N. Pine (31); R. sulcatus Vest. Primör, Pine, Povo Vetriolo; R. macrostemon Yocke. Fleims, Pine, Levico, Trient, Ala; R. tomentosus Borkh. Judicarien, Terlago, Trient, Pine; R. to- mentosus X ulmifolius. Neumarkt, Trient; R. tomentosus X hirtus. Monte Vasone bei Trient (31). — Potentilla sciaphila Zim. Nonsberg, Valle dei Mocheni; P. Johanniniana Goiran. Nons- berg, Trient; P. dissecta Wallr. Goceiadoro bei Trient, Palü; P. camonia Rota. Val Ronchi; P. verna L. non auct. Fassa, Fleims; P. Baldensis Kern. Bondone; P. opaca L. non auct. — P. verna auct. Im. ital. Tirol verbreitet; P. longifolia Borb. Primör; P. Bulsanensis Zimm. Trient; P. grandiflora L. var. minor Gaud. Tonale (31). — Rosa farinosa Bechst. Naturns; R. micrantha Sm. Oetzthal, Innsbruck, Steinach (20); R. to- mentella Lem. Ritten (31), Mendel, Baldo (20): R. glaberrima Dumort. Truden, Umgebung von Trient: A. coriifolia f. com- plicata Chr. Baldo; f. subeollina Chr. Fleims, Tesino (31); Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1894. 27 354 R. protea Rip. var. rupifraga Braun. Prutz (20); R. Bal- densis Kern. Cis (31). Pyrus communis L. var. tomentosa Koch. Mendel, Kalisberg, Ca- stellano (31). Epilobium parviflorum X roseum Trient; E. adnatum Griseb. Trient; E. montanum X trigonum Cadino in Fleims (31); E. palustre L. Primör (55); E. palustre X origanifolium Regnana; E. nu- tans Schmidt. Ital. Tirol nicht selten (31). — Circaea inter- media Ehrh. Zams (52), Pıimör, Valsugana (31). Myriophyllum vertieillatum L. Ronconesee (75); M. spicatum L. Canzolino, Caldonazzo, Volano, Loppio (31). Ceratophyllum submersum L. Riva (31). Callitriche stagnalis Scop. Judicarien (31). Lythrum Salicaria L. var. canescens @elmi — wohl L. tomentosum DC.! — Trient. — Peplis Portula L. Pine. Val Vestino (31). Sempervivum Schottii Baker — S. acuminatum Schott non Decaisne. Travignolothal (25); S. Brauniä Funk. Tonale (31). Ribes Grossularia L. Pine, Val Vestino; A. alpinum L. Nonsberg, Bondone, Daone; R. petraeum Wulf. Paneveggio (31). Sawifraga Vandellii Sternb. Hier ist zu 31 S. 68 zu bemerken, dass der Fleischer’sche Standort Corne di Tratte, (s. Hsm. Tir. 330) nach Engler Mon. S. 264 zu S. diapensioides Bell. ge- hört; S. aizoides X mutata Vigolo Vattaro (31). Bupleurum rotundifolium L. Nonsberg. — Athamanta Vestina Kern. Udai in Fassa, Marzola. — Peucedanum Venetum (Spr.). Sarca- thal, Val di Ledro, Val Vestino. — Torilis infesta (L.) Val Vestino (31). — Chaerophyllum temulum L. Primör (55). Galium glabrum (L.). Tione häufig (75); @. ochroleueum Wolf — @. verum > Mollugo. Maranza bei Trient (31). Centranthus ruber (L.). San Lorenzo bei Stenico (75). Homogyne discolor (Jacqg.). Daone. — Pulicaria vulgaris Gaertn. Val Vestino (31). — Galinsoga parviflora Cav. Primör (55). 1893 bei Sarche und in ungeheuerer Menge durch das Rendena- thal von Tione bis Pinzolo (75). — Carpesium cernuum L. Val Vestino.. — Filago canescens Jord. ital. Tirol (31). — Arte- misia borealis Pallas var. nana Gaud. Bretterwand in Kals (41). — Senecio lanceolatus (Lam.) Travignolothal (25). $. Doria L. auf Wiesen im Zillerthale: Hinterhuber (32 [?]; sonst nur vom Baldo bekannt. Bertoloni fl. it IX. 241). — Cirsium Ausserdorferi Hsm. — Eris. X pal. Travignolothal; ©. acaule X heteropyllum ebendort; ©. Guthnickianum Löhr = ae. X spi- nos. Vineggiealpe (26); ©. acaule X Erisithales Travignolothal (25— 26) ©. autareticum (Vill.) = het. X spin. Fleims. ©. Haus- manni Rchb. fil. = Erisith. > het. Tonale; Pine (31); ©. het. X Erisith. Travignolothal (25, 26); ©. G@anderi = Eris. < spinos. Travignolothal (24, 26); ©. montanum >< Erisith. Travignolo- 355 thal (25, 26); ©. Killiasi Brügg. — riulare X Erisith. Selfeld (52). Carduus viridis Kerm. Travignolothal (25). — Centaurea alpestris H. & H. Travignolothal (25). — Leontodon pseudocrispus Schultz Bip. sec. Gremli, Zirl (52; ın ö. b. Zeitschr. 1888, 205 als Z. hyoseroides var. ....) — FPieris crepoides Saut. Rabbi, Val Daone (31). — Tragopogon major Jacg. Stenico (75). — Scorzonera Austriaca Willd. Val Vestino (31). — Lactuca virosa L. Primör (55). — Crepis tarawacifolia Thuill. San Rocco bei Trient (31). — Hieracium aurantiacum > Hoppeanum Travignolothal (25; vgl. H. absconditum Huter) ; H. acutifolium > Hoppeanum Waldraster Jöchl (52; vgl. H. Bruhini Brügg.); H. Moritzianum H. et H. = Pilosella x aurantiacum Hühnerspiel (31). XAanthium Strumarium L. Val di Ledro; A. spinosum L. Sacco (31). Phyteuma humile Schl. Val Pradidali (55, 56). — Campanula Cer- vicaria L. Paneveggio (25, 31); ©. Rapunculus Primör (55). Swertia perennis L. hollepass (55, 56). — (rentiana antecedens Wettst. ö. b. Zeitschr. 1892, 234 Paganella (31); @. Pneumo- nanthe L. Ules (34). Cuscuta Epilinum L. Judicarien (31). Echinospermum deflewum Lehm. Val Genova (75). — Onosma Tri- dentinum Wettst. Riva, Rovereto, Avio (31; bei dem Umstande als der Standort in Kern. sched. IV, 64. ausser der Grenze, eigentlich neu f. das (Geb.). Veronica Teuerium L. Tione, Stenico (75); V. verna L. Pine (31). Orobanche Rapum auct. Tirol. Val Vestino; ©. caryophyllacea Sm. Cles, Trient; ©. /utea Baumg. Trient, Rovereto; ©. Teueriüi Hol. Camposilvano; ©. lucorum A. Br. Sulzberg. Bresimo, Fleims, Trient, Levico, Tezze; ©. loricata Rehb. Trient: ©. minor Sm. Riccomassimo; ©. amethystea Thuill. Pieve di Bono, Nogaredo. — Phelipaea purpurea (Jacq.) Male, Ules, Baldo; P. arenaria (Borkh.) Trient, Riva; P. Muteli (F. Schultz) Rendena. — Lathraeı Squamaria L. Campiglio (31). Melampyrum commutatum Tausch. Afling (52). — Pedicularis elongata Kern. Travignolothal (25); P. gyrofleea Vill. Monte Roen (41); P. erubescens Kern. — rostrata X tuberosa Fassa; P. Verloti Arv. Touv = yyroflewa X tuberosa Monte Gazza; P. Huteri Kern. — recutita > tuberosa San Pellegrino in Fleims (31). — Euphrasia trieuspidata L. Sarnthal, nördlichstes Vorkommen! (70). Primör (55). — Odontites Kochü F. Schultz. Nonsberg, Trient, Valsugana, Val di Ledro (31). Mentha nepetoides — aquatica X silvestris Trient; M. Pulegium L. Val Vestino (31). — Culamintha grandiflora (L.) bis ins Val Genova (75); ©. nepetoides Jord. Trient: C. Nepeta (L.) Sarca- thal, Brentonicc. — Lamium maculatum L. Darzo, Val Vestino (31). — Galeopsis pubescens Bess. Bozen—Meran, a 356 Primör (12); @. Reichenbachii Reut. Briquet mon. p. 299, Pane- veggio, Monte Vasone, Pine. — Stachys Germanica L. Tesero (31). Betonica Alopecuros L. vera! Campiglio (3) Tione (75). — Ajuga, Mittelform zwischen pyramidalis und genevenis San Romedio im Nonberg (34; vergl. A. adulterina Walb.). Utricularia minor L. Pine, Trient (31). Androsace lactea L. Val Ronchi (34). — Primula integrifolia L. östlich bis St. Anton am Arlberg; P. auricula X viscosa Vill. St. Anton am Arlberg (71). P. farinosa L. var. lepida Duby Alpen von Trient (29, 71); P. intriecata Gren. Godr. Judicarien, Trient, Valsugana, Baldo (31) hinteres Val Ronchi (34), in Südtirol bisher vielfach mit P. elatior verwechselt!; P. media Peterm. — elatior = offie. Bondone, Val di Ledro (31). — Soldanella minima Hoppe Monte Posta und Campobrun (34). Aristolochia Clematitis L. Poja bei Stenico (75). Kochia Scoparia (L.) Trient. Rumex pulcher var. pubescens Ambr. Trient (31). Thesium pratense Ehrh. Revolto, Monte Trappola (34). Euphorbia amygdaloides L. Val Vestino; E. Lathyris L. Val di Ledro, Val Vestino (31). Ficus Carica L. Wild 2 Stöcke bei San Lorenzo oberhalb Stenico. Ostrya carpinifolia Scop. Eisakthal bis Klausen; Sarcathal bis Val d’ Alsone (75). Saliw hexandra Ehrh. — pentandra X alba Pera in Fassa (31); S. Mielichhoferi Saut. Solstein (52); S. intermedia Host —= grandifolia X incana Povo bei Trient, Biacesa im Val di Ledro; S. Helvetica X arbuscula Tonale (31). Potamogeton fluitans Roth Neumarkt (31, s. Hsm. Tir. 320). — Zannichellia palustris L. Cles. (31). Lemna gibba L. Trient (31). Typha angustifolia L. Loppio (31). Sparganium erectum L. Ronconesee (75); S. minimum Fr. Cam- piglio (31). Anacamptis pyramidalis (L.) Primör (55, 56). Stenico (75). — Himantoglossum hircinum L. Daone (31). — Gymnadenia Heujleri (Kern.) — nigra X odoratissima Fleims (25, 31). — Ophrys arachnites (L.) Val Vestino. — Epipogon aphyllon (Sm.) Pietralba, Campiglio, Molveno. — Coralliorrhiza innata R. Br. Val Genova (31). Campiglio gegen Dimaro (75.) Nareissus incomparabilis Mill. Arco, Riva (31). Anthericum Liliago L. Pinzolo, Tione. Stenico (75). — Seilla autumnalis L. Monte Brione. — Allium wrsinum L. Monte Cimone bei Caldonazzo; Val Vestino (31). Ruscus aculeatus L. Val Daone (31). Veratrum nigrum L. Primör (55, 56). Öyperus glomeratus L. Primör (55. 56). — Schoenus ferrugineus L. 357 Gebirge von Trient (31). — Carev Davalliana PB. Sieberiana Opiz. Umgebung von Trient; ©. Buxbaumii Wahlenb. Nogare (28); ©. panicea L. ß. rhizogyna Rehb. Bondone: C. fulva (00d. var. glomerata Appel Povo; ©. acutiformis Ehrh. var. Kochiana DC. ital. Tirol (31). Andropogon Gryllus L. Primör (55), Val Vestino (31). — Sorgum avenaceum (L.) Primör (55, 56). — Alopecurus agrestis L. Nonsberg (31). — Agrostis canina L. Primör (55, 56); A. alpina Scop. Sulzberg. — Sesleria ovata (Hoppe). Rabbi (31). — Melica eiliata L. Sarcathal bis Preore (75); M. alauca F. Sch. ital. Tirol (31). — Eragrostis major Host. Primör (55). — Poa minor Gaud. Paganella; P. hybrida Gaud. Palu (31). — Vulpia myurus (L.) Primör (55). Storo (31). — Festuca loliacea Huds. — F. elatior X Lolium perenne Sarche (31). — Bromus commutatus Schrad. Primör (55). Pine (31); B. conden- satus Hack. ital. Tirol. — Hordeum pseudomurinum Tappeiner ital. Tirol (31). Pteridophyta. Adiantum Capillus Veneris L. San Lorenzo bei Stenico (75). - Athyrium alpestre (Hoppe) Primör. — Ceterach offieinarum Willd. Primör. — Aspidium Thelypteris L. Primör (55). — A. Braunü Sp. Fleims.. — A. filiv mas (L.) f. ineisa Moore ital. Tirol. Equisetum arvense L. var. alpestris Web. Fleims; E. limosum L. var. vertieillatum Döll, Pine; E. hiemale L. Fleims, Primör (31). Lycopodium annotinum L. Val Gavardina bei Tione (75). Laubmoose. Phascum piliferum Schreb. Maderano. — Hwymenostomum miero- stomum (Hedw.) — H. crispatum De Not. Trient. — Cynodontium fallax Lpr. ital. Tirol häufig: ©. torquescens (Bruch. ) seltener (68). — Oreoweisia serrulata Funck Adamello: Lorentz (1). — Diera- nella Grevilleana (Br. Eur.) Alpe Vigolana, Rabbi; D. rufescens (Dicks.) Castagne; D. Bergeri Bland. Pine. — Dieranum congestum Brid. Rabbi. — Campylopus Schwarziü Schimp. Pejothal. — Trematodon ambiguus Hedw. Val Rendena, Val Floriana. — Trichodon eylindrieus Hedw. Pergine, Montagnaga. — Didymodon luridus Hornsch. Castel Toblino. — Aloina aloides (Koch). Trient. — Tortula pagorum (Milde), Zambana auf Morus; 7. pulvinata (Jur.) Auer, Lavis. — Schistidium gracile (Schleich.) Fleims, Primör. — Grimmia arenaria Hampe. Pejo; @. sessitana De Not. Saent in Rabbi; @. sub- sulcata Limpr. Rittnerhoin, Pejo. — Encalypta apophysata Br. Germ. Fassa. — Splachnum ampullaceum L. Pine. — Anomo- bryum filiforme (Dicks.) Rabbi. — Bryum arcticum (R. Brown) Paganella (68). — Mnium riparium Mitt. Sterzing (45); M. in- sigqne Mitt. Sopramonte (68). — Cinclidum stygium Sw. Nauders. — Paludella squarrosa (L.) Nauders. — Meesea longiseta (Hedw.) Schlern. — Catoscopium nigritum (Hedw.) Paneveggio (45). — Philonotis tomentella Mdo.') in Ltz. et Mdo. Moos- studien (1864) S. 170 = P. alpieola Jur. b. Limpr. S. 573. Arlberg: Lorentz (45 scheint jedoch eine Verwechslung vor- zuliegen, da Lorentz und Molendo niemals dort waren und andererseits Limpricht den Originalstandort: Kals unerwähnt lässt.) — Buxrbaumia aphylla Hall. Cavelonte in Fleims. — Eurhynchium myosuroides (L.) Fassa, Fleims. — Hypnum vernicosum Lindb. Val Floriana; 7. Bambergeri Schimp. Mol- veno; H. turgescens Schimp. Fassa. — Hylocomium loreum (L.) Pergine (68). Flechten. Usnea barbata (L.) f. dasypoga (Ach.) Stanzerthal, Station Oetzthal ; f. plicata (Schrad.) Station Oetzthal; f. hirtella (Arn.) ebenso. — Ramalina minuscula Nyl. Pettneu, Oetz. — Sphaerophorus coralloides (Pers.) Rosskogl c. ap. — Cladonia digitata (L.) Pettneu (1), Brixen (42); ©. pleurota (Fl.) St. Christoph, Kaiserjoch, Rendelthal; ©. carneopallida Fl. Pettneu (1): ©. rangiformis Hffm. Franzensfeste (42); ©. decorticata Fl. St. Anton, Station Oetzthal (1); ©. Papillaria (Ehrh.) Plose. — Cetraria aculeata (Schreb.) Plose (42); f. obtusata Schaer. Almajur und Kaiserjoch, Rendelthal. — Dufourea madreporiformis (Schl.) Kaiserjoch. — Imbricaria sawatilis (L.) f. sulcata Tayl. Stanzer- thal mehrfach (1); I. omphalodes (L.) Lüsen (42); I. physodes L. f. labrosa Ach. Moosthal; I. liliaces (Hffm.) Pettneu (1); I. sorediata (Ach.) Trins (42); I. pannariformis Nyl. Pettneu; T. aspidota (Ach.) St. Anton, Pettneu, Ridnaun (42); 1. verru- culifera Pettneu (1). — Parmelia albinea Ach. Brixen (42); ©. obscura (Ehrh.) Stanzerthal. — Solorina saccata L. f. spongiosa Sm. St. Christoph am Arlberg (1). — Pannaria lepidiota (Smft.) Villnöss; P. microphylla (Sw.) Franzensfeste (42). — Placynthium adglutinatum (Anzi) St. Christoph, St. Anton (1): P. subradiatum Nyl. Lüsen. — Gyrophora spodochroa (Ehrh.) Grasstein; @. polyphylla (L.) Ridnaun, Plose (42). — Xunthoria candelaria (L.) Pettneu (1). — Physcia ceirrochroa (Ach.) Schnanner Klamm (1), Afers (42); P. obliterans (Nyl.) Malfon- thal. — Callopisma flavovirescens (Wf.) Stanzerthal (1); ©. ru- bellianum (Ach.) Brixen (42); ©. pyraceum Ach. f. holocarpum Ehrh. Pettneu. — Pyrenodesmia chalybaea (Fr.) Kaiserjoch; P. variabilis (Pers.) Almajurjoch. — Placodium Garovaglii Kbr. ') Da die Juratzka’sche Diagnose erst 1893 publieirt wurde, so ge- bührt dem Namen Molendo’s der Vorzug. 359 Schlanders (1). — Acurospora squamulosa (Schrad.) Lüsen. — Rinodina cana Arn. Brixen; R.arenaria Hepp. Lüsen; R./lecanorina Mass. Brixen (42): R. milvina (Wbg.) Pettneu; AR. sophodes (Ach.) Pettneu (1), Ridnaun, Lüsen; R. Bischofü Kbr. Lüsen, Dolomit, Villnöss, Schiefer (42); R. castanomela Nyl. Kaiserjoch bei Pettneu (1). — Ochrolechia tartarea (L.) f. androgyna Hffm. Lüsen (42); O. pallescens ß. alboflavescens (Wulf.) Verwallthal. — Lecanora subfusca (L.) f. rugosa Pers. Pettneu (1); Z. badia ( Pers.) f. einerascens Nyl. Lüsen (42); L. angulosa Schreb. Pettneu (1); L. subcarnea Ach. Mareit; L. frustulosa Dicks. Franzensfeste (42); L. epanora Ach. Stanzerthal, Schiefer (1). — L. intri- cata Schrad. Ridnaun, Lüsen (42); L. varia (Ehrh.) f. melano- carpa Anzi. Moosthal (1); L. Pumilionis Rehm. Plose; L. mughi- cola Nyl. Lüsen (42); L. piniperda Kbr. Pettneu, var. glaucella Fw. ebendort; L. Bokii Rodig, Arlberg; L. albescens (Hfim.) Pettneu, Knochen. —- Lecania Koerberiana Lahm, Schlanders. — Aspieilia subdepressa Nyl. Stanzerthal (1); A. einerea (L.) f. alba Schaer. Pettneu (1), Brixen (42); A. sanguinea f. diamarta Ach. St. Christoph; A. Aavida (Hepp.) f. coerulans Arn. f. athallina Arn. Almajurjoch (1); A. ceracea Arn. Mareit, Lüsen (42); 4A. polychroma Anzi f. candıda Anzi, Kaiserjoch; A. caesiocinerea Nyl. Arlberg, Riffler. -— Hymenelia coerulea Khr. Almajurjoch (1). — Jonaspis epulotica (Ach.) Lüsen (42). — Gynalecta albocrenata Arn. Kaiserjoch (1). Pertusaria lactea (L.) Brixen. — Sphyridium byssoides (L.) Lüsen ; S. placophyllum Sch. Plose. — Psora demissa (Rut.) Plose. — Biatora rupestris f. terricola Anzi. Villnöss (42); B. inerustans (Ach.) f. coniasis Mass. Kaiserjoch; B. fleeuosa Fr. Pettneu (1); B. rivulosa (Ach.) Brixen (42); B. instrata (Ngl.) Malfonthal ; B. leucophaea (F1.) Verwallthal; B. fuwscorubens (Nyl.) Almajur- und Kaiser- joch. — Levidea tesselata Frl. f. caesia Anzi. Kaiserjoch (1); L. plana Lahm. Ridnaun, Gröden; L. athroocarpa Ach. Mareit, Villnöss, Gröden; L. leueitica Fw. Plose; L. lactea Fl. f. sub- lactea Lamy. Grasstein und Lüsen (42); L. atronivea Ach. Kaiserjoch; L. sublutescens Nyl. Kaiserjoch; L. platycarpa Ach. f. Alavicunda (Ach.) Arlberg, Riffller; L. crustulata Ach. f. orydata Rbh. St. Anton (1); L. mejospora Nyl. Lüsen; ZL. grisella Fl. Mareit, Franzensfeste, Brixen, Lüsen (42); L. fumosa Hffm. Pians (1), Ridnaun, Brixen: Z. sarcogynoides Kbr. Brixen (42); L. melancheima Tuckerm. Moosthal (1), Lüsen (42); L. incongrua Nyl. Rendelthal (1); Z. viridans Fw. Brixen (42); L. paraphana Nyl. Kaiserjoch (1); L. tuberculata Smft. Lüsen; L. sorediza Nyl. Grasstein, Lüsen (42). — Biatorina adpressa (Hepp.) Moosthal; B. synolthea Ach. Pettneu; B. lenticularis Ach. Schnann (1), Brixen (42). — Bilimbia mierocarpa Th. Fr. Almajurjoch, — Bacidia albescens Hepp. St. Anton (1). — 360 Scolieiosporum umbrinum (Ach.) Grasstein, Brixen, Villnöss. — Sarcogyne simplex (Dav.) Brixen. — Buellia leptocline (Fw.) Lüsen; B. Jtälica Mass. Sterzing, Brixen; B. tumida Bag]. Brixen; B. verruculosa (Borr.) Brixen (42); B. Schaereri (De Not.) Arlberg, Station Oetzthal. — Catocarpus atroalbus (Wulf.) Verwallthal (1); © applanatus (Fr.) Brixen. — Rhizo- carpon viridiatrum (Fl.) Grasstein (42): R. distinetum Th. Fr. Pians, Ridnaun, Grasstein (42); R. subpostumum (Nyl.) Kaiser- joch (1); R. lavatum Fr. Grasstein (42). — Arthonia mediella Nyl. Petitneu (1), Plose (42). — Opegrapha gyrocarpa Fw. f. Fehododendri Arn. Pettneu. — Acolium ingquinans (Sm.) Moos- thal. — Cyphelium trichiale (Ach.) Moosthal (1). — Endo- carpon miniatum f. imbricatum Mass. Pians. — Lithoicea tristis Kph. f. deformata Arm. Almajurjoch (1); Z. cataleptoides Nyl. Innsbruck, Brixen (42): L. fuscella (Turn.) Pettneu (1), Lüsen; L. glauweina Ach. Lüsen (42). — Verrucaria latebrosa Kbr. Arlberg; V. margacea (Wbeg:) Arlberg; V. papillosa Fl. Kaiser- Joch; V. rupestris Schrad. Kaiserjoch (1), Lüsenjoch (42); V. myriocarpa Hepp. Almajurjoch. — Polyblastia discrepans Lahm f. dilatata Arn. Almajurjoch; P. amota Arn. Almajurjoch; P. albida Aın. Schnanner Klamm. — Staurothele rupifraga (Mass.) Almajurjoch. — Microthelia marmorata (Hepp.) Almajur- und Kaiserjoch (1); M. anthraeina Anzi. Brixen. — Arthu- pyrenia pyrenastrella Nyl. Plose (42). — Segestria lectissima Fr. Küthai (1). — Thelopsis melathelia Nyl. Almajwjoch. — Leptogium sinuatum (Hds.) Arlberg; L. atrocoeruleum f. pulwi- nathum Hffm. Arlberg. — Lethagrium multipartitum (Sm.) Schnann (1). — Collema microphyllum (Ach.) Meran (41). — Peccania coralloides Mass. Schnann. — Psorotichia sanguineu Anzi. Pettneu (1). Algen (Diatomaceae). (Alle 63.) Öeratoneis Arcus (Ehrb.). — Cymbella gastroides Ktz., ©. affinis Ktz. — Encyonema ventricosum (Ag.). — Denticula frigida Ktz. — Fragilaria virescens Ralfs. — Navicula radiosa Ktz. — Diatomella Balfouriana Grev. — Tabellaria flocculosa (Roth.). | Pilze. Ustilago Zeae Maydis (DC.) Pians (64), Tione (75). — Uromyces Primulae (DC.) Arlberg an Primula viscosa (64). — Puceinia Morthieri Kcke. Sondesthal in Gschnitz auf Geranium silvati- cum (4); P. Soldanellae (DC.) Arlberg. — Gymnosporangium Juniperinum L. Arlberg auf ‚Juniperus- Nadeln: Aecidium auf Sorbus aucuparia. — Cronartium asclepiadeum. Stanzerthal. — Ewobasidium Vaceinii Wor. Arlberg. — Polyporus igniarius (L.) 361 Stanzerthal, Krankheit von Alnus incana hervorrufend (64). — Lasiobotrys Lonicerae Kunze. Stubai (46). — @ibbera Vaceinü (Sow.) Arlberg an Preisselbeeren (64). — Pharcidia epieymatica (Wallr.) —= congesta Kbr. Ridnaun auf Lecanora polytropa (42; Standort im Drucke ausgeblieben). — Muellerella thallophila Arn. Kaiserjoch auf Aspieilia (1). — Valsa owystoma Rehm. Brennergegend auf Almus wviridis. — Cenangella BRhododendri (Ces.) St. Anton am Arlberg (64). — Nesolechia supersparsa (Nyl.) Arlberg auf Lecanora polytropa. — Abrothallus Parmeliarum . (Smft.) Pettneu auf Platysma pinastri. — Sphinctrina miero- cephala (Sm.) Martellthal. — Calicium salicinum Pers. St. Anton (1). — Celidium varians Dav. Ridnaun, Lüsen (42). — Phialea Stipae (Fuck.) Ortler. — Helotium virgultorum (Vahl.) "Tirol (bisher nur fraglich). — Dusyseypha fuscohyalina Rehm. Ortler (58); D. flavovirens Bres. Ortler (58; der Standort Bresa- dola’s liegt nicht hier, sondern im ital. Tirol). Berichtigung. Die Stelle auf S. 276 dieses Berichtes „in 24, 8. 128, als Veronica praecox“ ist zu streichen. Derselben liegt die irrthümliche Annahme zu Grunde, dass die Notiz: V. praecox Zell im Zillerthal (Ber. d. botan. Gesellsch. X. S. 128) von Ascherson in Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, S. 125, hinsicht- lich der Bestimmung auf V. campestris Schmalh. (riehtiger mit dem ältesten Namen V. Dillenii Crantz zu bezeichnen) abgeändert worden sei. Wie nun Prof. Dr. P. Ascherson freundlichst mittheilte. wurden von Hinterhuber am bezeichneten Standorte beide Arten angetroffen; wenigstens fanden sich beide auf dem betreffenden Herbarbogen vor (von H. als V. verna bestimmt), welcher Umstand gegenüber der sonst bekannten Unverlässlichkeit des Gewährs- mannes die Echtheit obiger Angaben immerhin verbürgen dürfte, umsomehr, als die im übrigen Tirol sonst nicht constatirte und jedenfalls seltene V. prae- cox bereits zweimal in der Nähe aufgefunden worden ist: Kitzbühel: Traun- steiner H. Hausm. Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. 1858, 376, Schwaz: Sarnth. H. Murr in Botan. Centralbl. XXXIIL, 1888, 150. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Das werthvolle Pilzherbarium von Fuckel wurde für das Heıbier Boissier in Genf erworben. Im Mai d. J. starb das Mitglied der zoolog.-botan. Gesellschaft A. v. Nunnenmacher. Derselbe hinterliess ein „Herbarium Kuro- paeum“, bestehend aus 85 Fascikeln Phanerogamen, 7 Fascikeln Moose, 3 Fascikeln Thallophyten, das nunmehr zu verkaufen ist. Das Moosherbar ist sehr schön und enthält viele Originale von Lindberg, Gottschee, Schimper etc. etc. Das Phanerogamen- herbar enthält die mitteleuropäische Flora ziemlich vollständig, ausserdem viele Exsiecaten von Heldreich (Griechenland), Bor- 362 dere (Pyrenäen), Reverchon (Südfrankreich und Spanien), Huber, Riga, Porta (Italien, Spanien etc.), fast alle von Baenitz aus- gegebenen Arten etc. etc. Das Heıbar ist nach Nymen musterhaft geordnet, alles gespannt und sorgfältigst etikettirt, vollständig in- sectenfrei. Näheres ist durch die zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien, I., Wollzeile 13, zu erfahren. Herr A. Fr. Gode in Melbourne gedenkt vom Jahre 1895 ab Exsiceaten unter dem Titel „Australian plants colleetions“, die Centurie zu 1 Pfund St., herauszugeben. Zunächst sollen Pflanzen aus West-Australien zur Ausgabe kommen, dann folgen solche aus den übrigen Theilen des Festlandes, aus Tasmania und Neu-See- land. Zuschriften an das „General Post office. Melbourne“. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober- Steiermark. Hieracia Seckauensia exsiccata (Stiria superior). Von Dr. Gustav v. Pernhoffer (Wien). (Fortsetzung. !) 6—9. Hieracium Auricula Lamk. et DC. Fl. frane. IV, p. 24 (1805), = H. dubium Linne Fl. suec. ed. Il, p. 272 (1755), pr. p.? = H. Auricula Aut., non L., — Conf. Näg. et Pet. 5 cp: 189. Subsp. Auricula Lam. et DC.. — -Näg. et Pet. I. c. p. 189. 6 und 7. In incultis proxime silvae „Kuhhalt“ dietae, ad margines fossulae artefactae, et quidem: 6. super terram ex illa ejectam, 7. ın fundo et ad latera ejus lapidosa ca. 860 m s. m. S. In graminosis et arvis prope S.; 850—900m s. m. 9. In graminosis siceis, ad marginem viae versus pagum Neu- hofen; ca. 820 m s. m. Die Exemplare von den verschiedenen Standorten unterscheiden sich hauptsächlich nur durch ihre grössere oder geringere Ueppig- keit, sowie durch ein Mehr oder Minder in der dunklen bis schwärz- lichen Färbung ihrer 7—8 mm langen Hülle, der höchstens nur mässigen Pubescenz und Drüsigkeit der Schuppen, die + zerstreute oder auch ganz fehlende Pubescenz und Drüsiekeit des 2—3 köpfigen Stengels, dessen Aeste mitunter — am häufigsten bei 8. ziemlich weit von einander entfernt sind. Die Blätter sind bei Allen in der ') Vergl. Nr. 8, Seite 315. 369 Regel haarlos, sehr selten am Rande, nahe der Basis entfernt ge- wimpert. Ihre Blüthezeit beginnt Anfangs Juni. 10. Hieracium Auricula w. O. Subsp. melaneilema. Näg. et Pet. ]l. c. p. 186. —? HM. Au- ricula &. alpicolum Monnier Essai. p. 21 (1899) ibid. In graminosis aprieis arenosis et petrosis, in deeliv. montis Calvarienberg c. 850 m s. m.; solo schistoso. Bezüglich dieser durch ihre Zwergform, den fast immer nur 1 köpfigen Stengel und die sehr kurzen ‘oder scheinbar ganz fehlenden Ausläufer sehr "auffallenden Pflanze, welche mit der in Norrlyn's Herb. Pil. fenn. sub Nr. 23 ausgegebenen P. auricula L. angusti- folia, sowie auch mit Nr. 22. P. auricula ‚var. viele Aehnlichkeit besitzt und mit Exemplaren eines Z. auricula, welche ich von einer Alpe im Ingeringthale (bei ca. 1600 m) erhielt, ganz übereinstimmt, möchte ich die Frage offen lassen, ob dieselbe nicht doch nur eine Standortsform der vorigen Subspecies sei. Ich habe dieselbe um Seckau bisher nur an dem bezeichneten Standorte, und zwar schon dureh eine Reihe von Jahren constant beobachtet; sie wächst daselbst in einem beschränkten Umkreise, aber gesellig und öfters in ziem- licher Menge; neben, aber kaum vermischt mit ihr, finden sich einzelne Stücke, welche gleichsam den Uebergang zu den hie und da um Seckau vorfindlichen, besonders dürftigen Exemplaren der vorigen Subspecies (mit der sie gleichzeitig blüht) zu bilden scheinen. Es mag übrigens auch nicht unerwähnt bleiben, dass der genannte Bergabhang im Allgemeinen eine grössere Anzahl subalpiner Arten beherbergt, als in der gleichen Höheneote die directen Ausläufer des an der gegenüber liegenden Thalseite sich erhebenden Alpen- zuges. 11. Hieracium Auricula w. O. Subsp. magnıum Näg. et Pet. ]. c. p. 191. In graminosis humidis ad marginem piscinae paludosae prope forum S.; in vieinitate Pedicularis palustris et Violae palustris L.; ca. 850m s. m. Diese Pflanze, deren schlanker, an der Basis mehr weniger bogig aufsteigender Stengel (2) 20 —42em laug, deren Kopfstand (2) 3—5köpfig ist, mit zuweilen weit von einander entfernten, bogig abtehenden Kopfstielen und deren gewöhnlich reich bewurzelte Stolonen mitunter Blüthenknospen entwickeln, sieht üppigen Exem- plaren des sub 6. ausgegebenen FH. Auricula oft sehr ähnlich; unterscheidet sich aber von diesen, abgesehen von der wohl nur im frischen Zustande deutlicher erkennbaren, intensiveren Glauk- heit ihrer Blätter, constant durch ihre kürzere und zugleich weniger dunkle Hülle. Auch blüht dieselbe um vieles später — erst im August und scheint sich überhaupt erst nach der Heumahd zu entwickeln. Ich fand dieselbe noch auf sumpligen Wiesen und in deren Abzugs- 364 gräben gegen Neuhofen, und zwar in Gesellschaft von Saliw repens und Comarum palustre L. 12. Hieracium aurieuliforme Fries. Symb.p.7 (1848). — Conf. Näg. et Pet. 1. c. p. 222. (Grex. ? Hieracium Seckauense (subvirescens X auricula) m. In locis humosis, umbrosis ad marginem viae per silvam „Kuhhalt“ dietam ducentis, in consortio H. Pilosellae, Grex. subvire- scens et H. Auriculae Lam. et DC. ea. S60 m s. m.; rare. Stengel gerade (13), 18—28 cm hoch, steiflich, hoch- gabelig, 2köpfig oder durch Fehlschlagen und Verkümmerung des Seitenastes scheinbar einfach und 1 köpfig (sehr selten ganz einfach). Blätter spatelig-lanzettlich bis lanzettlich; 4 höchstens 7 cm lang, in der grössten Breite 0'S—1'3 cm messend, spitz oder spitzlich, die äusseren stumpflich. kurz bespitzt, + glaucescirend; meist ein lanzettliches, etwas länger zugespitztes Stengelblatt im unteren Drittel des Cauloms. Hülle 6—7 mm lang, rundlich oval, Schuppen schmal oder die inneren etwas breitlich, schwärzlich, grün-, die inneren auch durchscheinend weisslich berandet, spitzlich. Haare der Hülle meist nur mässig, des Cauloms stets + zahlreich und bis zu dessen Basis reichlich, schwarz oder schwärzlich, nach abwärts, bei gleichbleibender oder nur wenig abnehmender Schwärze ihrer Basis, heller werdend, 2—4 mm lang, abstehend und etwas steiflich, an der Blattoberseite sehr zerstreut, am Blattrücken, besonders längs dem Mediannerven etwas zahlreicher, am Blattrande mässig. schwach dunkel, 2—-3 mm lang. Drüsen der Hülle und Caulomspitze meist nur mässig zahlreich, nach abwärts sich vermindernd und zuletzt sehr zerstreut, Flocken der Hülle und Caulomspitze meist nur sehr mässig, nach abwärts sich nicht wesentlich vermindernd, Blattober- seite flockenlos, Blattrücken + zerstreut oder nur sehr wenig flockig, seine Farbe von jener der Oberseite nur wenig verschieden, Stengel grau-grün. Blüthen sattgelb,. die Randhlüthen nur sehr selten roth gestreift. Stolonen verlängert, dünn, meist dicht zottig behaart, steiflich. Die Pflanze gleicht im Habitus einem 7. Auricula, ist aber von diesem sofort durch die abstehende, fast zottige Behaarung des Stengels und die verlängerten Stolonen zu unterscheiden; dem H. subvirescens steht dieselbe habituell weniger nahe und ist von diesem insbesonders durch die kleineren, sattgelben Blüthen, die hohe @abelung, sowie den Mangel der Letzterem eigenthümlichen, auffallenden Schlaffheit und Weichheit verschieden. Dieselbe blühte im August und scheint sehr selten zu sein; doch wuchsen die gefundenen Exem- plare nur in einem kleinen Umkreise und fast gesellig. 135—14. Hieracium eollinum Gochnat tent. Cich. p. 17 (1808). = H. pratense Tausch, in Flora 1828, p. 56. — Conf. Näg. et Pet. ]. e. p. 299. — (P) Grex III. Colliniforme Näg. et Pet. 1. c. p. 808. | 365 In graminosis herbidis ad margines viarum et arvorum; ca. 850m s. m., saepius socialiter cerescentes. Die Exemplare scheinen hauptsächlich nur in der Farbe der Blätter, sowie in der Ueppigkeit der Stolonen zu differiren, erstere ist bei 13. dunkler grün, mitunter etwas ins Glauke spielend, und die Stolonen dieser Pflanze sind in der Hegel stärker entwickelt und länger, als bei 14., wo sie mitunter ganz zu fehlen scheinen. Bei beiden ist der Stengel meist 34—60)cm hoch. selten etwas niedriger, der Kopfstand + doldig geknäuelt, die Kopfzahl schwankt zwischen 5—15 und die Randblüthen sind nur selten, und zwar schwach oder undeutlich roth gestreift. Die Blüthezeit beginnt erst nach Mitte Juui. 15—16. Hieracium glomeratum Fries. Symb. p. 38 (1848); Epier. p. 35 (1862) — cymosum-collinum Näg. et Pet.]. ce. p. 463. Subspecies? In declivibus aprieis, graminosis juxta sie. Jdiet. Hofanger- kreuz infra Seckau ca. 820 m s. m. frequentissime. Die sämmtlich auf einem geringen Umkreise gesammelten Exemplare zeigen, was Pubescenz, Drüsigkeit, Blattform u. s. w. anbelangt, nur geringe Verschiedenheit. Die Höhe des in der Regel aufrechten + dicklichen Stengels schwankt zwischen 30 — 58cm, der Kopfstand ist + ausgesprochen doldig, seltener geknäuelt und noch viel seltener etwas übergipflig, die Kopfzahl beträgt 3—15, zumeist aber 7; öfters ist der unterste Kopfstiel ziemlich weit entfernt, dabei 1—3 köpflig, nie übergipflie, die Blätter sind gewöhnlich verlängert bis lineal-lanzettlich, Stengelblätter sind höchstens 2 vorhanden. Die Hülle ist nur 6—7 mm lang, Sto- lonen fehlen fast immer oder sind nur kurz, sehr selten sind blüthentragende Flagelli vorhanden. Die Blattfarbe ist im frischen Zustande hellgrün und — deutlich glauceseirend; von geringer Ent- fernung betrachtet sieht die Pflanze fast kahl aus und lässt sich schon deshalb von dem, wiewohl sehr selten gemeinsam wachsenden H. eollinum nicht leicht verwechseln. Auch pflegt dieselbe um einige Tage früher zu erblühen, und zwar Mitte Juni. (Schluss folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Die deutsche botanische Gesellschaft wird zugleich mit der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte am 26. September d. J. in Wien ihre Generalversammlung abhalten. Auf der Tagesordnung steht ausser den üblichen Berichten und den noch nicht namhaft gemachten Vorträgen die Wahl eines Ehren- mitgliedes. Die Societe botanique de France veranstaltete im Ver- eine mit der Soc. bot. de @en&ve in der Zeit vom 5.—7. August 366 eine gemeinsame Versammlung in Genf, an die sich eine Exeursion in Wallis schloss, zu der alle belgischen, schweizerischen und fran- zösischen Botaniker eingeladen waren. Für die in der Zeit vom 24.—30. September d. J. in Wien stattfindende 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte macht sich ein allseitiges reges Interesse bemerkbar, und ist ein ungemein starker Besuch zu erwarten. Für beide bota- nische Sectionen sind bereits zahlreiche Vorträge angemeldet, auch dürften Fragen allgemeineren Interesses, so die Nomenclatur- frage, die Frage des Samentausches der botanischen Gärten ete. zur Verhandlung kommen. Die mit der Versammlung verbundene Ausstellung wird, speciell in ihrem historischen Theile, gerade für Botaniker viel Interessantes bieten. — In den zahl- reichen für die Theilnehmer an der Versammlung vorbereiteten Ver- anstaltungen nichtwissenschaftlicher Art wird wohl wieder die viel gerühmte Gastlichkeit der Wiener zur Geltung kommen, aber auch deren Freude darüber, Stammesgenossen aus allen deutschen Gauen als Gäste begrüssen zu können. Im Nachstehenden sei ein Auszug aus dem Programme gebracht: Sonntag, den 23. September, 7 Uhr Abends: Zwangslose Zusammenkunft im Cursalon des Stadtparkes. Montag. den 24. September. 11 Uhr Vormittags: I. Allg. Sitzung im grossen Musikvereinssaale. — Nachmittags 3 Uhr: Con- stituirung der Abtheilungen. — Ausflüge. Dienstag. den 25. September: Abtheilungssitzungen. — Abends: Zusammenkunft im Thiergarten. Mittwoch, den 26. September: II. Alle. Sitzung. — Abthei- lungssitzungen. — Ausflüge. Donnerstag, den 27. September: Abtheilungssitzungen. — Empfang beim Bürgermeister. Freitag. den 28. September. — III. Allg. Sitzung. — Festdiner. — Empfang bei Hof. Samstag, den 29. September: Ausflug auf den Semmering. Das Programm der beiden botanischen Abtheilungen enthält folgende Vorträge: Abtheilung für Pdanzenphysiologie und Pflanzenanatomie: H. Molisch (Graz): a) Phycaerythrin und Phyeocyan, zwei krystallisirbare Eiweisskörper. — b) Die mineralische Nahrung der Pilze. — e) Demonstration echter Stärke bei Florideen. — G. Haber- landt (Graz): Thema vorbehalten. — H. Zukal (Wien): Ueber die Arbeitstheilung im Filzgewebe der Flechten. — E. Heinricher (Innsbruck): Ueber die Keimung von Lathraea.. — P. Sorauer (Berlin): Neuere Beobachtungen über die bacteriose Gummosis der Zuckerrübe. — K. Wilhelm (Wien): a) Ueber Kalkoxalat in Coni- 367 ferenblättern. — b) Ueber „Verdoppelung“ des Jahrringes. — W. Fig- dor (Wien): Ueber einige an tropischen Bäumen ausgeführte Mano- meterbeobachtungen. — J. Wiesner (Wien): a) Ueber Anisophyllie tropischer Gewächse. — b) Exotrophie der Rinde tropischer Ge- wächse. — F. Krasser (Wien): Thema vorbehalten. — H. v. Schrötter (Wien): Ein neues Vorkommen von Carotin. — K.Mi- koseh (Brünn): Ueber Structuren im pflanzlichen Protoplasma. — A. Burgerstein (Wien): Thema vorbehalten. M. Rees (Er- langen): Thema vorbehalten. Abtheilung für systematische Botanik und Floristik: E. v. Haläcsy (Wien): Floristische Mittheilungen aus Griechen- land. — K. Fritsch (Wien): Die alpinen Artemisia-Arten und ihre geographische Verbreitung. — @. de Toni (Padua): Ueber einige seltene Algen und deren geographische Verbreitung. — 4 = nger: Ueber die Verbreitung der Samen durch Zugvögel. — Beck (Wien): Die pflanzengeographischen Verhältnisse der ee Länder der Balkanhalbinsel. — F. Haszlinsky: Die Accomodations- fähigkeit der Pilze als Hinderniss ihrer systematischen Gruppirung. — A. v. Kerner (Wien): Ueber samenbeständige Bastarde. — R. v. Wettstein (Prag): Ueber das Androeceum der Rosifloren und dessen Bedeutung für die Morphologie der Pollenblätter. — — 8. Stockmayer: a) Ueber Spaltalgen. — b) Das Leben des Baches. — A. Engler (Berlin): Ueber die neueren Ergebnisse der botanischen Erforschung von Afrika. — K. Fritsch: Ueber die Entwicklung der Gesneriaceen. — K. Böhm (Wien): Ueber Vero- nica Chamaedrys. — J. Palacky (Prag): Die Rolle Afrikas in der Entwicklung der Pflanzenwelt überhaupt und speciell Europas. — A. v. Kerner: Die wildwachsenden Birnbäume der österreichischen Flora. — 0. Simony (Wien): Ueber die canarische Phanerogamen- flora während der trockenen Jahresperiode. Aus den Programmen anderer Abtheilungen seien erwähnt: Abtheilung für Paläontologie und Geologie. C. v. Ettingshausen (Graz): a) Ueber die Tertiärflora von Australien. — b) Ueber die fossile Flora von Neuseeland. — Th. Fuchs (Wien): Ueber Spirophyton und verwandte Gebilde — A. Noe v. Archenegg (Graz): Ueber Beziehungen der fossilen Pflanzen zu den lebenden. Abtheilung für Pharmacie. A. Hilger (München): Zur chemischen Kenntniss der Farb- stoffe der Blüthen und Früchte — A. Tsehirch (Bern): Indische Heil- und Nutzpflanzen. Preis der Theilnehmerkarte 10 fl. ö. W. — Adresse der Geschäftsführung: Wien I.. Universität. Personal-Nachrichten. (Geheimrath Prof. Dr. E. Pfeffer ist zum khrendoctor der Universität Halle, Prof. Dr. LE. Strasburger zum Ehrendoctor der Universität Oxford ernannt worden Dr. A. Nestler hat sich an der deutschen Universität in Prag für Anatomie der Pflanzen habilitirt. Dr. J. Behrens hat sich an der Technik zu Carlsruhe für Botanik habilitirt. Dr. A. Schulz hat sich an der Universität Halle habilitirt. A. Leipner, Professor am University College zu Bristol, ist gestorben. Dr. H. W. Arnell ist zum Oberlehrer an der Hochschule in Gefle ernannt worden. = (Botan. Centralbl.) Dr. M. Traube ist am 28. Juni d. J. im 69. Lebensjahre in Berlin gestorben. Inhalt der September-Nummer. Nestler Dr. A. Nekrolog G. A. Weiss 7. S. 321. — Freyn J. Plantae novae Orientales. S. 324. — Wettstein Dr. K. v. Untersuchungen über Pflanzen der Österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 328. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 333. — Zukal H. Beiträge zur Kenntniss der Cyanophyceen. S. 338. — Nestler Dr. A. Untersuchungen über Fasciationen. S. 343. — Litteratur- Uebersicht. S. 346. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Sarnthein Ludwig Graf. Tirol und Vorarlberg. S. 350. — Botanische Sammlungen, Museen. Institute etc. S. 361. — Pernhoffer Dr. Gustav v. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Öber-Steiermark. S. 362. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 365. — Personal-Nachrichten. S. 368. — Inserat. 5. 368. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien l.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig. A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfeunige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind nuch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und IJI a2 Mark. X—XII und XIV—XXX a 4 Mark. XXX1—XLI a 10 Mark. INSERAT. Flora Carpatorum Centralium Flora der Centralkarpathen mit specieller Berücksichtigung der in der Hohen Tatra vorkommenden Phanerogameı und Gefässkryptogamen nach eigenen und fremden Beobachtungen zusammengestellt und beschrieben von Ernst Sagorski und Gustav Schneider Professor in Schulpforta Bergverwalter a. D. in Cunnersdorf b. Hirschberg in Schl. Mit 2 Lichtdrucktafeln: l. Einleitung. Flora der Hohen Tatra nach Standorten. 3 Mk. lI. Systematische Uebersicht und Beschreibung der Phanerogamen und Gefäss- kıyptogamen. 7 Mk. Leipzig. Ed. Kummer. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ABLTSCHAIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N°- 10. Wien, October 1894. Untersuchungen über Fasciationen. Von Dr. A. Nestler (Prag). (Mit 2 Tafeln.) (Fortsetzung.') Nur die durch Verbreiterung des Stammscheitels gebildete Ab- normität ist als Fasciation zu bezeichnen. Ob in diesem Falle mehrere Vegetationspunkte auftreten oder eine einzige Vegetations- linie, ist Gegenstand der folgenden Untersuchungen. Dass bei Ver- wachsung mehrerer Axen stets ebensoviele der Anzahl der ver- schmolzenen Axen entsprechende getrennte Gefässbündelringe vor- handen sind, kann nicht als Regel aufgestellt werden. Sehr oft ist bei deutlich erkennbarer Verwachsung mehrerer Axen nur ein einziger Gefässbündelring bis in die unmittelbare Nähe der beginnenden Ver- zweigung zu bemerken. Moquin-Tandon’‘) nannte die Verbänderung eine Ver- breiterung eines einzelnen Stammes oder Zweiges und stützte seine Behauptung durch die Beobachtungen, dass auch einstielige Pflanzen fasciiren, dass an gewissen verbänderten Stielen die Zweige nicht der Zahl nach vermehrt oder in der Anordnung vom gewöhnlichen Typus verändert sind, ferner dadurch, dass es unwahrscheinlich sei, dass mehrere Zweige längsweise nur in einer Ebene vereinigt sein sollen. Ein schwächerer Beweisgrund ist jedenfalls sein Hinweisen auf den Unterschied in der Querschnittsform fasciirter und verwachsener Sprosse, weil daran eben nichts Sicheres zu erkennen ist, wie ich an einigen Beispielen zeigen werde. Wenn die Fasciation eine Verwachsung von Axen ist, dann muss offenbar an dem breiten Ende derselben eine gewisse Anzahl von, den einzelnen Sprossen entsprechenden Vegetationspunkten vor- handen sein. ‘) Vergl. Nr. 9, 8. 343. 2). ke» Pag: 13% Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 189%. 3 370 Dieser Nachweis ist nur dann mit voller Sicherheit möglich, wenn das fortwachsende Ende eines Sprosses genau charakterisirt werden kann. Das geschieht bei der Mehrzahl der höheren hier in Betracht kommenden Kryptogamen bekanntlich durch die Scheitelzelle. Ein fasclirter Spross einer kryptogamen Pflanze, deren Scheitelwachsthum mittelst einer Scheitelzelle unzweifelhaft erwiesen ist, müsste, wenn entstanden durch Verwachsung mehrerer Sprosse, deshalb eine be- stimmte Anzahl von in gewissen Entfernungen liegenden, charakteristi- schen Scheitelzellen aufweisen (vorausgesetzt. dass dieselben bei dieser abnormalen Wachsthumsthätigkeit ihre Form nicht bis zur Unkennt- lichkeit geändert haben). Ist aber die Fasciation keine Verwachsung, sondern die Verbreiterung einer einzigen Axe, so könnte entweder nur eine einzige Scheitelzelle vorhanden sein, welche durch abnorme Theilungen die breite Stengelform bewirkt, oder eine ununterbrochene Reihe zahlreicher Scheitelzellen, welche das fortwachsende Ende be- grenzen und durch fortgesetzte Theilungen dasselbe verbreitern. Der erste Fall ist entschieden nicht vorhanden, wie schon die Ent- wickelung der Blätter an dem breiten Ende jeder fasciirten Axe zeigt; es wäre leicht, ihre successive Entstehung auf einen einzigen Punkt zurückzuführen. Somit könnte nur die zweite Möglichkeit — eine ununterbrochene Reihe von Scheitelzellen — in Betracht kommen. Durch die charakteristische Scheitelzelle wäre demnach unter der Voraussetzung, dass dieselbe selbst bei diesem abnormalen Wachsthum ihre erkennbare Form beibehält, die Entscheidung, ob Verwachsung mehrerer oder Verbreiterung einer einzigen normalen Axe, im Allgemeinen möglich. Erwägen wir aber, dass die Scheitel- zelle der Kryptogamen eine zweischneidige oder tetraödrische Form hat, so könnte wohl an dem breiten Ende einer verbänderten Axe eine Anzahl von getrennten Vegetationspunkten nachweisbar sein; aber eine ununterbrochene Reihe von derartigen Scheitelzellen mit gleichbleibender Form ist nicht gut denkbar, weil überhaupt nicht construirbar. Dasselbe gilt von den Gymnospermen, soweit bei ihnen ein Wachsthum mittelst Scheitelzelle nachgewiesen ist. Noch schwieriger eestalten sich die Verhältnisse bei den Angiospermen, wenn man einen Vegetationspunkt an einer Scheitel- zelle mit bestimmter Form erkennen will. Sachs') betrachtet es als eine reine Wachsthumszufälligkeit, wenn sich einmal eine Zelle von der üblichen Scheitelform an die Spitze des Scheitels stellt. Auch für eine kryptogame Pflanze, Psilotum triquetrum, wurde von ‘) Dingler, Zum Scheitelwachsthum der Gymnospermen; Berichte der deutschen bot. Gesellsch. 1886, Bd. IV, S. 28. 371 dem Grafen Solms-Laubach ') nachgewiesen, «dass dieselbe zeit- weilig ohne Scheitelzelle wächst. Die Form der Scheitelzelle wird also in der fraglichen Ent- scheidung keine Aufklärung bringen. Mit der Benützung der Erklärung über den Vegetationspunkt wird bezüglich des Wesens der Fasciation auch nichts zu erreichen sein. Sachs’) nennt den Vegetationspunkt eines Organs den Ausgangspunkt seiner Gestaltung und zugleich seiner Aussprossungen und Koch ‘) meint, dass es am zweckmässigsten sei, diejenigen Theile einer Sprossspitze noch zum Vegetationspunkte zu rechnen, die noch aus embryonalem Gewebe bestehen. Darnach ist das breite Ende jeder fasciirten Axe, mag sie nun durch Verwachsung einzelner, latenter Axen entstanden sein oder die Verbreiterung einer einzigen normalen Axe darstellen, als Vegetationslinie zu bezeichnen; denn die ganze Kammlinie, die später genau beschrieben werden wird, besteht aus embryonalem Gewebe und lässt an jeder Stelle seitlich neue Organe erkennen. Es ist leicht einzusehen, dass bei einer angenommenen Ver- wachsung mehrerer Sprosse die Vegetationspunkte sehr nahe anein- ander liegen können und, da sie ausser dem embryonalen Gewebe kein sicher erkennbares Kriterium haben, nicht unterscheidbar sind. Das einzige Mittel, hier eine Entscheidung zu fällen, scheint mir das zu sein, die Anordnung der Zellen im Axenschnitte eines nor- malen, fortwachsenden Sprossscheitels genau zu bestimmen und mit den Bildern zu vergleichen, welche Längsschnitte normal und parallel zu dem fortwachsenden Ende einer fasciirten Axe bieten. Nimmt biebei eine Zelle eine exquisit hervorragende Stelle ein, so dass das sanze embryonale Gewebe ungekünstelt von ihr abgeleitet werden kann, und ist dieselbe an allen Serienschnitten normal zu der ver- breiterten Axe zu erkennen, so kann man wohl in diesem Falle nicht von einer Verwachsung mehrerer Sprosse reden, sondern nur von einer Verbreiterung einer einzigen Axe, bei welcher aus dem ursprünglich einfachen Vegetationspunkte aus einem bisher un- bekannten Grunde durch abnormale Theilung der Scheitelzelle oder der Scheitelzellgruppe eine ununterbrochene Vegetationslinie wurde. Die Betrachtung einer sehr grossen Anzahl verbänderter Sprosse brachte in mir die Ueberzeugung hervor, dass die Fasciation nicht auf Verwachsung mehrerer Sprosse beruhe, sondern die Verbreiterung einer einzigen normal cylindrischen Axe sei. Dessenungeachtet habe ich bei meinen Untersuchungen niemals ') Der Aufbau des Stockes von Psilotum triquetrum. S.-A. aus „Annal. d. Jard. Bot. de Buitenzorg.“ ?) Ueber die Anordnung der Zellen in jüngsten Pflanzentheilen. Ge- sammelte Abhandlungen über Pflanzenphys. II. Bd., S. 1124. ») Die vegetative Verzweigung der höheren Gewächse. Pringsheim, Jhrb. f. wissensch. Bot., XXV. B., 3. H., pag. 447. 23” 372 ausser Acht gelassen, den so leicht möglichen Fehler der Apper- ception zu vermeiden und ohne Voreingenommenheit die nackten Thatsachen zu prüfen. Da bei der Frage nach dem Wesen der Fasciation bisher fast ausschliesslich aus makroskopischen Betrachtungen Folgerungen und Schlüsse gezogen wurden, so scheint es mir nothwendig zu sein, wenigstens einige jener Formen kurz zu charakterisiren, welche mir zu meiner Arbeit verfügbar waren. 1. Veronica longifolia.') Ungefähr 45 Exemplare verbänderter Axen (darunter einige Ringfasciationen ‘) wurden eingehenden Unter- suchungen unterzogen. Die Verbreiterung erstreckte sich über 2—4 cm der Längsaxe und zeigte oben eine Vegetationslinie von 0'5 cm Länge und "auch darüber. Theilungen in 2—3 Aeste, deren jeder abermals verbreitert war, gehörten nicht zu den Seltenheiten. In den meisten Fällen zeigte die Verbreiterung an jeder Stelle im Querschnitte ein langes Oval des Markkörpers. seltener war auch im oberen Theile der Fasciation eine Rinnenbildung bemerkbar, welche eine oben statt- findende Verzweigung andeutete. 2. Tetragonia ewpansa. Zahlreiche verbänderte Exemplare wurden beobachtet, bei welchen, wie bereits gesagt wurde, die Neben- axen fasclirt, die Hauptaxe normal entwickelt war. Eine derartige Fasciation kann aus den in natürlicher Grösse gezeichneten Quer- schnitten, welche in Entfernungen von 25 zu 25 cm geführt sind (Taf. IV, Fig. 2, a—f). leicht überblickt werden. Die ganze Länge von der stielrunden Basis (a) bis zum breiten Ende (/) betrug 13m; die Breite des Zweiges wuchs nahezu gleichmässig; nur zwischen d und e nahm sie rascher zu, als an anderen Punkten. Die gleichzeitig mit der Verflachung zunehmende Zahl der sehr oft gaız oder theilweise verwachsenen Blätter und die Ueberproduction der Blüthen brauchen nicht besonders hervorgehoben zu werden, da diese Erscheinungen bei jeder Verbänderung vorkommen. 3. Interessante Abnormitäten von Tarawacum officinale sah ich in der Sammlung des Herrn Prof. H. de Vries in Amsterdam. Das eine Exemplar, gefunden bei Houtharen 1890, hat einen runden, nach oben verbreiterten Wurzelstock; 8 grössere Blüthenköpfe, in einer Reihe angeordnet, krönen den Stamm; zu beiden Seiten des- selben steht, gleichfalls in Reihen angeordnet, eine grössere An- zahl kleinerer Knospen. Zum weiteren Verständniss dieser Bildungs- abweichung diene ein anderes Exemplar, das mir von Prof. H. de Vries zur näheren Untersuchung freundlichst überlassen wurde. Es ') Verbänderungen dieser Species sind erwähnt a) von Wigand, Bot. Unters. 1854; db) vonMoquin-Tandon, Teratologie, übersetzt von Schauer, pag. 165. °) Nestler, Ueber Ringfasciation, Sitzungsb. d. kais. Akad. der Wissenschaften in Wien. Bd. CIII, Abth. I. 373 ist hier, wie aus den Figuren 6 und 7 auf Tafel IV ersichtlich ist, eine Fasciation des Wurzelstockes mit einer Cohäsion der mittleren Reihe (X, ) der entwickelten Blüthenknospen verbunden. Ein Schnitt normal zur Verbreiterung (Fig. 6) zeigt einen breiten, seitlich etwas abschüssigen Rücken, welcher zu beiden Seiten von zahlreichen Blättern (bl) be- grenzt ist, während die Mitte von 3 Reihen Blüthenknospen ein- genommen wird, von denen die mittelste (k,) aus 18 vollkommen verwachsenen, die beiden seitlichen (k, und %k,) aus etwas jüngeren, vollkommen freien Köpfchen besteht. Die zwischen den Blüthen- schäften der 3 Reihen befindlichen Räume (A) sind so vollständig von durch einander gewachsenen Haaren eingenommen, dass man auf den ersten Blick ein Gewebe vor sich zu haben glaubt. Hier ist also die eigentliche Fasciation auf das kurze Ende des Wurzel- stockes beschränkt, während die Köpfe der obersten Reihe eine Cohäsion darstellen, welche bei weiterem Wachsthum einen breiten Blüthenschaft ergeben hätte, wie er bereits öfters beobachtet worden ist. ') 4. Örepis biennis. Aus Samen, welcher im September 1892 ‚gesäet worden war, hatten sich im September 1893 ungefähr 20"), fasciirter Rosetten gebildet, von denen einige eine 3—4 cm lange Vegetationslinie besassen. Diese Fasciationen sind nach demselben Typus gebaut, wie die von Tarawacum officinale beschriebenen. °) 5. Amaranthus sp. Die Fasciationen der Axen stellte hier eine relativ breite, dünne Fläche dar, welche dicht mit Stützblättern und Blüthen bedeckt war. Ich beobachtete aber auch den Fall, (Taf. IV, Fig. 8), wo an Stelle einer breiten Fläche sich ein Drei- kant ausgebildet hatte, dessen Theile ebenfalls stark verbreitert und sehr dünn waren. Diese drei verflachten Theile stossen als Kanten in einer etwas dickeren Axe zusammen und bilden so drei gebogene Flächen, welche eine bedeutende Zahl von Blättern und Blüthen tragen. 6. Sambucus nigra f. fasciata. Fast alle verbänderten Zweige zeigten die bekannte bischofsstabähnliche Krümmung um eine Axe normal zur Breite. In Kürze sei erwähnt, dass ich als Ursache dieser Krümmung (nicht der Faseiation!) stets den einen Theil der ge- bogenen Vegetationslinie und zwar an der concaven Seite des ge- krümmten Zweiges wahrscheinlich durch einen mechanischen Ein- griff zerstört fand. Infolge des Zusammenhanges der ganzen, bereits ausgebildeten Gewebemassen an dem breiten Zweigende wird der unverletzte Theil des Kammes, wie leicht einzusehen ist, gezwungen, sich nach der Seite der verletzten Stelle hin zu krümmen. Denselben ‘) Eichelbaum, Eine Fasciationsbildung von Zeontodon. Bot. Cen- tralbl. XXI, S. 205. *) Prof. H. de Vries besitzt eine in derselben Weise wie Crepis und Taraxacum verbreiterte Rosette von Primula dentieulata mit verwachsenen Blütenstielen. 374 Grund jener auffallenden Form fand ich auch bei stattlichen Ver- bänderungen von Sonchus palustris. Es wurden ferner Fasciationen folgender Species insbesondere bezüglich des Baues der Vegetationslinie untersucht: Aconitum Na- pellus, Antirrhinum majus, Artemisia Absinthium, Aster T'ripolium, Betula vulgaris f. saccharifera, Celosia eristata, Centranthus macro- syphon f. albus, Oryptomeria japonica f. nana, morosa '); Oueurbita Pepo, ’) Gunnera scabra, Linaria vulgaris, Lobelia syphilitica, Oenothera Lamarckiana und biennis, Verbascum nigrum. (Fortsetzung folgt.) Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). I. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung. °”) b) Arten mit relativ langer Blumenkronröhre. Anmerkung. Die Röhre der Blumenkrone ist vor dem Abblühen auf- fallend verlängert. Griffel vor dem Abblühen gerade und nicht im oberen Theile eingekrümmt. — Weitere, häufig zutreffende Merkmale sind: Kapsel relativ breit, ausgerandet, Lappen der Öberlippe zweizähnig, Corollen gross. 23. E. Rostkoviana Hayne, Arzneigewächse IX. tab. 7 (1823) '). Caulis ereetus vel ascendens, rarissime (in speciminibus debili- bus) simplex, plerumque in parte inferiore ramosus, 2 (in speci- minibus alpinis) —50 (in speciminibus locorum humidorum) em altus, viridis vel rubescens vel fuscescens pilis erispulis reversis albidis et ad nodos, hinc inde etiam in internodiis pilis longis glanduliferis pubescens, ramis suboppositis ascendentibus hine inde iterum ramosis. Folia caulina infima cuneata obtusa dentibus utringue paucis obtusis, media et superiora ovata, breviter acu- minata, dentibus utrinque 3—6 acutis sed non aristatis. Bracteae suboppositae, foliis caulinis similes sed latiores et breviores sensim diminutae et ad apicem inflorescentiae saepe basi cuneatae, dentibus acutioribus sed non aristatis. Folia omnia viridia rarius rubescentia, in regione alpina hine inde nigro - marginata, ') So bezeichnet im botanischen Garten von Amsterdam. °) Von dem Herrn Dr. H. Bos in Wagemingen gesandt an Herrn Prof. H. de Vries. & ).Vergl. Nr,9) 85328. *) Originalexemplare im Herbare der deutschen Universität Prag, im Herbare Tempsky gesehen. 375 subtus plicato-striata setulis albidiseglandulosis et (saltem bracteae ad basin) pilis longis glanduliferis plus minus dense obsita. Spica initio condensata, mox elongata. Flores subsessiles. Calix indumento ei foliorum conformi obtectus, semper glandulosus, fructifer non aceretus. Corolla magna, initio in dorso cca. 9—11, fine anthesis I1—14 mm longa, tubo fine anthesis elongato ealycem conspieue superante, labio superiore bilobo lobis emarginatis vel bilobis reflexis, labio inferiore trilobo lobis pro- funde emarginatis. Corolla plerumque alba labio superiore violaceo, labio inferiore macula lutea et striis violaceis picto, fauce luteo; hine inde tota plus minus violascens; rarius etiam labio superiore albo. Capsula elliptica emarginata, calycis dentes non vel parum superans, margine longe erecto-ciliata, eaeterum breviter pilosa. Synonyme: E. offcinalis Schultes Oesterr. Flora. 1. Aufl. 2. Bd. S. 65 (1794) und 2. Aufl. 2. Theil. S. 179 (1814) pr. m. p. — Host Flora Austr. II. p. 184 (1831). E. pratensis Fries Nov. Flor. Suee. p. 188 (1828). ') Scheuchz. in Reichenb. Flor. Germ. exeurs. p. 358 (1830/32) excl. « — Schur Enum. plant. Transsilv. p. 510 (1866) s. pr. p. E. offieinalis «. pratensis Kirschleger Prodr. d. 1. Fl. d’Alsace. p. 115 (1836). — Koch Synopsis ed. 1. p. 545 (1837). — Maly Enum. plant. imp. Austr. p. 207 (1848). — Maly Flora v. Steierm. S. 147 (1868). — Willkomm Führer in d. Reich d.d. Pfl. S. 425 (1863). — Neilreich Flora v. Nied.-Oesterr. S. 563 (1859). — Sauter Flora v. Salzb. 1. Aufl. S. 112 (1868), 2. Aufl. S. 85 (1879). — Brittinger Flora v. Ob.-Oesterr. S. 89 (1862) ete. E. offieinalis ß. pratensis Zawadzki Flora v. Lemberg S. 130 (1836). ') E. offieinalis $. Rostkoviana Börbas Budapest es Kornyek. növenyzete (1879). E. offieinalis 1. Rostkoviana Dollin. Enum. plant. phan. Austr. inf. p. 97 (1842). E. offieinalis «. Rostkoviana Rohrer et Mayer Vorarbeit. zu einer Flora d. mähr. Gouv. S. 136 (1835). E. offieinalis a. grandiflora Dembrosz Tent. flor. Cracov. p. 141. E. offieinalis var. villosa Fries Synops. stirp. in Kochii syn. non obv. p. 195 (1846). ') E. pratensis P. latifolia Reichenb. flor. Germ. exe. p. 358 (1830/32). E. Rostkoviana A. Kerner Schedae ad floram A. H. I. p. 46 (1881). — Simonkai Enum. fl. Transs. p. 432 (1886). — Oborny Flora von Mähren I. $S. 432 (1881) exel. 8. — Haläcsyu. Braun Nachtr. z. Fl. v. Nied.-Oesterr. S. 112 (1882). — Beck Flora v. Nied.-Oesterr. II. 2. p. 1059 (1893) u. a. ') Originalexemplare gesehen! 376 . lJawa Lasch in Linnaea 1829. p. 406. . rubra Baumg. Enum. stirp. Transs. II. p. 195 (1816).') . multicuspidata Kostel. in sched. ') . offieinalis var. glanduloso-pilosa Presl in sched. ') . pratensis b. cuspidata Peterm. in sched ') Exsiceaten: A. Kerner FI. exs. Austro-Hung. Nr. 150. — Baenitz Herb. Eur. Nr. 5327 (als E. montana). — Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 9. Nr. 1839, Cent 1. Nr. 930 bis (als E. cam- pestris), Cent. 1. Nr. 930 (als E. campestris).. — Reichenb. Exs. Nr. 244 (als E. pratensis). — Hohenacker Arznei- u. Handelspfl. Nr. 1045. — Billot Flor. exs. Nr. 3671 (als E. campestris), Nr. 2723 bis (als E. montana). Abbildungen: Dietrich Flora regni Boruss. II. tab. 91. — Hayne, Arzneigew. IX. tab. 7 (1823). — Sturm Deutschl. Fl. 14. Kl. 2. Ordn. — Lorek Flora Pruss. Taf. 148. Fig. 785 u. 786. Blüthezeit: Ende Juni (Ebene) bis October. Verbreitung: Sehr verbreitet in ganz Mitteleuropa von Frankreich und Belgien bis nach Polen und Südrussland, vom süd- lichen Schweden bis nach Italien und in den nördlichen Theil der Balkanhalbinsel. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: In Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnthen, Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Böhmen und Mähren ungemein häufig und die häufigste Euphrasia überhaupt; von der Ebene bis auf die Gipfel der Alpen aufsteigend (höchste von mir beobachtete Standorte in Tirol bei 2200 m), vorherrschend auf Wiesen, doch auch in lichten Wäldern, zwischen Geröll ete. — Krain: Brod a. Kulpa (Pern- hoffer; H. Pernh., H. U. W.). — Julische Alpen (KraSan; H. Fr.). — Bei Laibach (Engelhardt; H. Schinz). — Feistritz in d. Wo- chein (Rechinger; H. Rech... — Galizien: Dobromyl (Reh- mann; H. Rehm... — Zabie (Rehmann; H. Rehm.). — Lem- berg (Rehmann; H. Rehm.). — Krakau (Herbich; H. Rehm.). — In Ungarn in den gebirgigen Theilen verbreitet, besonders in den Comitaten Pressburg, Wieselburg. Oedenburg, Eisenburg, Neutra, Trenesin, Arva, Liptau, Sohl, Zips, Turöcz. — Croatien: Karl- stadt (Borbäs). — Agram (Vukotinovi6; H. z. b. @.). — Bukowina: Kimpolung (Dörfler; H. Hal.). — Siebenbürgen: Rodna (L. Richter; H. U. P.). — Hammersdorf (Fuss; H. Kern.). — „Sztojkafalu“ (L. Richter; H. Borb.). — Szurul (Schur; H. Hofm.). — Piatra mare (Schur; H. Hofm.)’) — Bosnien’): „Entre Hte. Albanie et Bosnie* (A. Bou&; H. U. P.). — Travnik: Bukovika u. Grabovik (Brandis; H. Fr.); Vilenica (Brandis; H. Fr.); Kupres yuusSÖS ‘) Originalexemplare gesehen. ”) Ueber weitere sichere Standorte vgl. Simonkaia.a. O. °) Vgl. auch Murbeck Beitr. z. Kenntn. d. Fl. v. Südbosnien. p. 72 (1894). — Beck Flora v. Bosnien. 377 (Brandis; H. Fr.); Vlasga gromila (Brandis; H. Fr.). — Igrisnik bei Srebrenica (Wettstein). E. Rostkoviana ist von allen anderen europäischen Arten leicht zu unterscheiden; das Vorkommen von Stieldrüsen an den Stengeln und Blättern schliesst alle Arten ausser E. brevipila, E. drosocaly.r, E. hirtella und E. montuna aus. Von E. brevipila und drosocalya ist E. Rostkoviana schon allein durch die grösseren Corollen mit schliesslich verlängertem Tubus und die weitaus längeren und dichter stehenden Drüsenhaare verschieden; von E. hirtella weicht sie durch die viel grösseren Corollen, durch den reicher verzweigten Stengel, die lockere Inflorescenz und die weniger dichte Behaarung ab; von E. montana lässt sie sich schliesslich durch den im unteren Theile verzweigten Stengel, durch (die spitzeren Stengelblätter und die späte Blüthezeit unterscheiden. Trotz der grossen Verbreitung varirt E. Rostkoviana verhältnissmässig wenig. Durch den niederen, oft einfachen und relativ stumpfblättrigen Stengel ist die in der alpinen Region vor- kommende E. R. var. minuta Beck (Flora von Nied.-Oesterr. Il. S. 1059) ausgezeichnet; Exemplare von auffallender Ueppigkeit aller Theile, mit breiten grossen Blättern und geringerer Behaarung, wie sie sich an feuchten Orten nicht selten finden, kann man mit Ljungstrom (Herb.) als var. pinguwis bezeichnen. Die mitunter vor- kommende Farbenspielart mit ganz rothvioletten Corollen kann nach Baumgarten (a. a. OÖ. pro spec.) als f. rubra benannt werden. — Ab und zu findet sich E. Rostkoviana von Sonst normaler Aus- bildung mit relativ kleinen Corollen '). Solche Exemplare hat Borbäs (Geogr. atque enum. pl. com. Castrif. 1837/88) als var. minoriflora bezeichnet. Beobachtungen, die ich 1893 in dem abnorm trockenen Sommer um Prag machte, lassen mich vermuthen, dass grosse Trockenheit diese Varietät verursacht. — Von sonstigen Eigen- thümlichkeiten sei das häufige Vorkommen kurzdrüsiger Exemplare im Norden der Balkanhalbinsel, das Vorkommen auffallend stark behaarter Exemplare im südwestlichen Tirol, in dem Gebiete, in dem E. Rostkoviana an E. hirtella grenzt, hervorgehoben. ‘) 24. E. montana Jordan Pugill. plant. nov. p. 182 (1852) Caulis erectus simplex vel (rarius) in parte superiore ramis paucis semper simplicibus erectis vel erecto patentibus, 5—25 cm altus viridis vel rubescens vel fuscescens pilis erispulis reversis albidis eglandulosis et ad nodos, saltem ad nodos brac- tearum pilis glanduliferis longis pubescens. Folia caulina ') Die Thatsache wurde schon von Soyer-Willemet beobachtet, vgl. dessen Abhandlung: Sur l’Zuphr. offic. et les esp. vois. p. (26). °) Auf letztere Erscheinung wurde ich zuerst von J. Freyn, der diese Form im Herbarium als affınis bezeichnet, aufmerksam gemacht. Ich konnte seine Beobachtungen 1893 im Ortlergebiete (Sulden, Trafoi) bestätigen. °) Originalexemplare im Herbarium des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien, im Herbarium F. Tempsky gesehen! 378 infima cuneata vel cuneato-ovata obtusa dentibus utrinque pauecis obtusis, media et superiora ovata, obtusa, dentibus utrinque 3—5 obtusis, omnia internodiiselongatis sejuncta. Brac- teae suboppositae, foliis caulinis similes sed latiores, acutae, dentibus elongatis acuminatis. Folia omnia viridia vel rubescentia, subtus plicato-striata vel plana, setulis minimis albidis eglandulosis et pilis elanduliferis longis (saltem in basi bractearum) obsita. Spica initio condensata, postea modice elongata. Flores sub- sessiles. Calyx indumento ei foliorum conformi, semper (sed hine inde sparse) elandulosus, fructifer non aceretus. Corolla magna, initio in dorso cca. 9—11, fine anthesis 11—14 mm longa, tubo fine anthesis calycem conspieue superante, labio superiore bilobo lobis emarginatis vel bilobis reflexis, labio inferiore 3-lobo lobis profunde emarginatis. Corolla plerumque alba labio superiore violaceo, labio inferiore macula lutea et striis violaceis pieto, fauce luteo; hinc inde et labio superiore albo. Capsula elliptica vel elongato- elliptica emarginata, calycis dentes non superans margine erecto- ciliata, caeterum breviter pilosa. Synonyme: E. officinalis forma montana Grisebach et Schenk in Linnaea XXV. p. 603 (1852). E. montana Gremli Excursfl. f. d. Schw. 7. Aufl. S. 318 (1893). -— Eichenfeld in Verh.d.k. k. zool. bot. Ges. 1889. Sitzb. S. 67. — Wettstein in Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. IV.3b.S.100. Exsiccaten: Magnier Flora select. exs. Nr. 629. — Billot Flora Germ. et Gall. exs. Nr. 2723. — Gautier Esxsice. d. l. Fl. de Narbonne etc. — A. Kerner Flora exsice. Austro- Hungarica Nr. 2124 (1893) (pr. p., nam errore meo cum E. piecta mixta). Blüthezeit: April bis Juni, spätestens Anfang Juli. Verbreitung: Verbreitet innerhalb des Areales von E. Rost- koviana, aber weitaus seltener und an zerstreuten Orten. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: In Wiesen. — Tirol: Praxmar (Sarnthein; H. Ferd.); Virgen (@ander; H. Ferd.); Sistrans bei Innsbruck (Zimmeter; Hb. Zimm.). — Salz- burg: Gastein (lg. ?: H. Haus.). — Steiermark: Um Judenburg (Przebylski; H. Bauer, H. Rech., H. Hal., H. Pr.); Reiting, Vordernberg, Eisenerz (Wettstein.)., — Kärnthen: Pontafel (Richter; H. Richt.); Tarvis (Richter; H. Hal... — Niederösterreich: Sem- mering (Fritsch; H. Fsch. — H. Braun; H. Hofm. — Wett- stein; H. U. P.); Schneeberg (Wiemann; H. U. P.); Gahnswiese des Schneeberg (Wettstein; H. U. P.); Spitze des Jauerling (Wettstein; «H* U.’P. —! I.2Kerner; H.'J. Kern): 2Goller (J. Kerner). — Böhmen: Schützenwiese im Mensegebirge (Freyn; H. Fr.; H. A. Kern.); Öchsengesenke (Freyn; H. Fr.); Schneekoppe (le.?; H. U. P.).. — Galizien: Flora von Lemberg. Chlebowice (Rehmann; H.Rehm.); Lichow (Rehmann; H. Rehm.); Tatra, Guba- 379 lowka (Rehmann; H. Rehm.); Bystrzyca (Kotschy; H. Asch.) „Bieszezady Stryjskie* (Rehmann; H. Rehm.). — Siebenbürgen: Ohne nähere Standortsangabe (Schur: H. Hofm.). — Bukowina: „Jakobeni-Solka“ (Herbich; H. z. b. @.). E. montana steht zweifellos der EZ. Rostkoviana am nächsten, in deren Verbreitungsgebiet sie vorkommt, mit der sie in der Be- haarung der Stengel und Blätter, in der Blüthengrösse und -Farbe vollständig übereinstimmt. Sie lässt sich an folgenden Merkmalen von jener und zwar zumeist leicht unterscheiden: EZ. montana besitzt einen aufrechten, unverzweigten oder im oberen Theile spärlich ver- zweigten Stengel, verlängerte Stengelinternodien, stumpfliche Stengel- blätter und ist immer schon verblüht, wenn Z. Rostkoviana zu blühen beginnt. E. Rostkoviana ist dagegen an dem aufsteigenden, im unteren Theile verzweigten Stengel, an den verkürzten Stenzelinter- nodien, an den spitzen Stengelblättern, an der späteren Blüthezeit (vom Juli an) kenntlich. Durch Culturversuche habe ich mich von der Constanz der Form von E. montana überzeugt. Ich erzog 1893 und 1894 im Prager botanischen Garten EZ. montana aus Samen neben FE. Rostkoviana unter ganz gleichen Verhältnissen; die eultivirten Exemplare wiesen die genannten Kennzeichen auf das Deutlichste auf. Die grosse Uebereinstimmung zwischen EZ. montana und E. Rostkoviana deutet andererseits auf einen genetischen Zusammen- hang beider. Ich vermuthe, dass es sich hier analog, wie bei E. curta und EZ. coerulea verhält, dass es sich um zwei in Anpassung an zeitliche Verschiedenheiten aus einer Art entstandene Arten handelt, von denen die eine (E. montana, E. coerulea) vor der im Sommer infolge der Heumahd und des Ueberwucherns des umgebenden Grases eintretenden Schädigung ihre Samen reift, während die andere (E. Rostkoviana, E. curta) erst nach diesem Zeitpunkte die ersten Blüthen öffnet. Ich komme übrigens auf diese Frage noch eingehender zurück und möchte sie vorläufig nur andeutungsweise behandeln. Von anderen Euphrasia-Arten käme mit Rücksicht auf Aehnlich- keit nur die noch zu besprechende E. picta Wimmer in Betracht, die habituell der E. montana oft gleicht, sich aber von ihr an dem Mangel der drüsigen Behaarung leicht unterscheiden lässt. 25. E. Kerneri Wettstein in Engler und Prantl. IV. Abth. 3b. S. 101. (Sep.-Abdr. 1891). Diagnose in A. Kerner Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. I. p. 40 (1881). | Synonyme: E. speciosa A. Kern. in Oest. bot. Zeitschr. Bern. 115. (1874) non BR. Br. E. arguta A. Kern. in Schedae ad flor. exs. Austr. Hung. a. a. O.'); non R. Br. — Haläcsy und Braun Nachtr. zur Flora von Nied.-Oesterr. S. 112 (1882). ') Originalexemplare gesehen. 380 E. nemorosa ß. flewicaulis Wierzb. in sched. ') E. officinalis y. speciosa Borb. Budapest &s kornyekenek növe- nyzete (1379). E. Kerneri Beck. Flora von Nied.-Oesterr. II. S. 1060 (1893). Exsiceaten: A. Kerner |. c. Nr. 146 (als E. arguta). — Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 21. Nr. 2053 (als E. arguta). Blüthezeit: Juli— September. Verbreitung: Im pannonischen Florengebiete östlich der Alpen, ferner in zwei langgestreckten Arealen nördlich und südlich der Alpen, von Nieder-Oesterreich bis Thurgau einerseits, von Krain bis nach Öber-Italien andererseits. Ueberdies in Pr.-Schlesien und vereinzelt in Pommern. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Auf Wiesen, an steinig-schotterigen Stellen, vorherrschend in niederen Regionen. Tirol: Scholastica am Achensee (A. Kerner; H. Kern., H. U. W,, H. Ferd.); Achensee (Haussknecht; H. Haus.); Zirler Klamm (Sonklar, H. U. 'W,. H. T. Z.); Val. Vestino (Porta; H Homer, — ÖOber-Oesterreich: Gmunden (Rechinger; H. U. W.); Traunstein (Rechinger; H. Rech.); Neuhaus (Jungbauer; H. Haus). — Nieder-Oesterreich: Prater bei Wien (Wettstein); Lobau (Rechinger; H. Rech.); Freudenau (Rechinger; H. Rech.); Krıieau (H. Braun; H. Hofm.); Moosbrunn (Breidler; H. UT. W.); Münchendorf (Rechinger; H. Rech.); Marcheeg (Rechinger; H. Rech.); Velm (Rechinger; H. Rech.); Lasse (Rechinger; H. Rech. — H. Braun; H.M. P.); Margarethen am Moos (Rechinger; H. Rech.); D.-Altenburg (Rechinger; H. Rech.); Hölles (Re- chinger; H. U. W.); — Kalksburg (Dichtl; H. Tem. H. Hofm.. HM! "P.); Soos b.. Baden (H, Braun; H.M. P.)- Vöosau(ne chinger; H. Rech. — H. Braun; H. Hofm.); Gutenstem (Richter; H. Richt... — Ungarn: Am Meerauge (Haussknecht; H. Haus.). — Comit. Turoc. „Mons Klsta ad Blatnitza* (Borbäs; H. U. P.). — Comit. Heves. Erlau (Vrabelyi; H. Kern... — Totis (Wie- mann; H. U. P.). — Saukopf b. Budapest (Borbäs; H. Borb., H. Hal. etc.); Budapest (L. Richter; H. Rehm. — Borbäs in fl. exs. A. H.?); Ofen (A. Kerner; H. Kern. — Oborny; H. Jaeggi). — Banat, bei Orawitza (Wierzbicki; H. Hofm, H. M. P., H.U. P.); Steyerdorf (Wierzbicki; H. Hofm.); „Muntje Semenik“ (Wierzbicki; H. U. P.).’) — Galizien: Zakopane in der Tatra (Freyn; H. Fr.); Flora von Lemberg. Kulparkow (Rehmann; H. Rehm.), — Bukowina: Tokmitura (Landwehr; H. C. Maly). — Croatien und ung. Litorale: Zwischen Brod a. K. und Kuselje (Pernhoffer; H.U. W. H. Pern.); Recina-Thal bei Fiume ') Originalexemplare gesehen. *) Nicht „Matra“. Vgl. Borbäs in Termeszettud. közlöny. XVII. p. 473. *) Ueber weitere Standorte vgl. Kerner A., Veget.-Verhältn. 381 (Smith; H. Kern.). — Krain: Urata-Thal am Triglav (Krasan: H. Freyn); Alpe „Koziek bei Höfflein* (Rastern: H. T. Z.); ohne nähere Fundortsangabe (Deschmann: H. Berl... — Istrien, Görz etec.: Insel Isola (Loser; H. M. Pr.). — Görz (KraSan; H. Kern.). — Canale (lg. ?; H. Hofm.). — Kärnthen: Malborgeth (Ressmann; H. Pach.) Habituell ähnelt E. Kerneri am meisten der E. Rostkoviana, von der sie aber leicht an dem vollständigen Mangel der drüsigen Behaarung zu unterscheiden ist. In diesem Merkmale stimmt sie mit E. pieta und E. versicolor überein, die aber durch die breiten stumpfzähnigen Stengelblätter einerseits (E. picta), durch die niederen weniger verzweigten Stengel, weniger zähnigen Blätter andererseits (E. versicolor) von E. Kerneri sich unterscheiden. Die zwei letzt- erwähnten Arten stehen zu E. Kerneri zweifellos in genetischen Beziehungen, die noch ihre Erörterungen finden werden. Bei Bestimmung von Herbarexemplaren ist es oft von Nutzen, auf die braune Färbung, welche gerade die Blätter dieser Art häufig beim Trocknen annehmen, zu achten. (Fortsetzung folgt.) Weiden und Weidenbastarde aus der Umgebung von Hohenstadt in Mähren. Von J. Panek, Bürgerschuldireetor (Hohenstadt). Angeregt durch die ausgezeichnete Arbeit A. v. Kerner's über „Niederösterreichische Weiden“ im X. Bande der Verhandlungen der k. k. zoolog.-botanisch. Gesellschaft in Wien, beschäftigt sich der Verfasser seit vielen Jahren mit dem Studium der Weiden aus der nächsten Umgebung Hohenstadts. Die Fundorte der nachstehend verzeichneten Weiden und Weidenbastarde sind einestheils Eisenbahnausstiche, anderntheils die sandigen Ufer der mährischen Sazawa und jene niedrigen Ausläufer des Gesenkes, die bei Hohenstadt das obere Marchbecken westlich begrenzen. Das Terrain. auf dem die Weiden gesammelt wurden, hat eine Seehöhe von 290—350m; die mittlere Entfernung von den höchsten sipfeln des Gesenkes beträgt ungefähr 40 km. Einzelne schwierigere Bastarde hat der ausgezeichnete Salico- loge Herr Hofrath A. Ritter v. Kerner gütigst determinirt, den grössten Theil des Weidenmateriales jedoch Herr Dr. C. Fritsch, Adjunet am botanischen Museum der k. k. Universität in Wien revidirt. Beiden Herren dankt der Verfasser hiemit für die ihm bewiesene Freundlichkeit. 982 A. Stammarten. Salix triandra Linn. «. concolor Wm. et Grab. In der Umgebung häufig; ß. discolor, seltener. — alba Linn. Eine der am häufigsten vorkommenden Weiden. — fragilis Linn. Sehr häufig. — purpurea Linn. Folgende Formen wurden beobachtet (Wimm. Salic. Europ. pag. 31—32): eriantha. Kätzchen gross, © Kätzchen zur Zeit der Frucht- reife bis Scm lang. Im Sammelgebiete häufig. gracilis. Kätzchen klein, zur Zeit der Blüthe 3—4 mm breit, Blätter fast lineal, kurz zugespitzt, Aeste dünn. Im Sammel- gebiete häufig. Lambertiana. Die Blätter paarweise gegenständig, gross, meist breitlanzettlich kurzgestielt. Häufig. styligera. Fruchtknoten zugespitzt, Griffel sehr kurz, aber kennt- lich. Selten. Monströse Formen: Ein Strauch mit androgynen Kätzchen, die J und © Blüthen in der mannigfachsten Weise angeordnet, und zwar der obere Theil des Kätzchens 3’, der untere @ oder umgekehrt, ferner der mittlere Theil weiblich, die übrigen Theile des Kätz- chens männlich. Die Staubbeutel erscheinen theilweise in Fruchtknoten um- gebildet. Bei einzelnen Kätzchen sind fast sämmtliche Staub- beutel umgebildet, bei anderen finden sich zahlreiche Ueber- gänge zwischen langgestielten unvollkommenen und sitzenden vollkommen ausgebildeten Fruchtknoten. Diese Bildung wurde an zwei Sträuchern beobachtet. Fast sämmtliche Fruchtknoten des Kätzchens sind bis zur Basis getheilt, die Theile schmal kegelförmig und bogig ge- krümmt. Das Kätzchen erhält hiedurch ein eigenthümliches Aussehen, es erscheint bedeutend breiter, als bei der nor- malen Form und die Kätzchenschuppen werden ganz ver- deckt. Diese Bildung scheint bei S. purpurea sehr selten zu sein; im Sammelgebiete wurde 1 Strauch beobachtet. — daphnoides Vill. Ziemlich häufig, jedoch nur angepflanzt; aus- schliesslich männliche Bäume. — viminalis Linn. Formen: vulgaris Kern. Im Sammelgebiete nicht häufig, nur 1 männ- licher und einige @ Sträucher. Ein @ Strauch dadurch bemerkenswerth, dass der Griffel sehr verlängert, nach oben verbreitert erscheint und die Narben tief zweispaltig sind. tenuifolia Kern. Blätter 15 mal länger als breit. Kätzchen klein, 24-—-25 mm lang, 4—5 mm breit. Ein g' Strauch. 383 — silesiaca Willd. Der normalen Form nahestehend. Blätter später fast ganz kahl, Griffel kurz. Zwei © Sträucher. Das Vorkommen dieser Weide bei ungefähr 350 m Seehöhe ist bemerkenswerth. — einerea Linn. Im Sammelgebiete minder häufig. Ein Strauch mit monströsen Blüthen ist sehr bemerkenswerth. Die Frucht- knoten sind gedoppelt, der gemeinsame Fruchtknotenstiel ist 6—8mm lang, im obersten Theile gespalten und die abnormal geformten Fruchtknoten (umgebildete Staubbeutel) tragend, diese selbst sind sehr schwach behaart und von gelblichgrüner Farbe. Das ganze Kätzchen erscheint zur Zeit der vollen Blüthe freudig gelberün und gewährt bei seiner ansehnlichen Grösse (Länge 35 mm, Breite 18 mm) einen eigenthümlichen Anblick. — caprea Linn. In der Umgebung häufig. Von abnormalen Formen und monstrosen Bildungen wurden beobachtet: Ein kräftiger © Strauch zeigt an den Fruchtknoten eine bemerkenswerthe Narbenbildung; selbe sind tief zwei- spaltig nach aufwärts auseinanderspreizend. Die Kätzchen sind aussergewöhnlich gross und haben zur Zeit der Blüthe eine Länge von 45 cm, unmittelbar vor der Fruchtreife eine solche von 9em. Bei einem kräftigen g' Strauche entwickeln sich aus einer Knospe 3 Kätzchen auf einmal; das mittlere ist das grösste, die seitlichen sind kleiner. Jedes Kätzchen hat seine eigene Deckschuppe, überdies werden alle drei in der Knospenlage von einer einzigen grossen Deckschuppe verhüllt. Einzelne Knospen bergen blos 2 Kätzchen im derselben Weise. Dieselbe Bildung zeigt auch noch ein © Strauch der 8. silesiaca. An einem Strauche erscheinen die Staubbeutel in mehr oder minder vollkommener Weise in Fruchtknoten umgebildet. Ein © Strauch besitzt tief getheilte, gedoppelte Fruchtknoten. — cawurita Linn. In der typischen Form häufiger als S. caprea. Folgende Formen wurden beobachtet: spathulata Wimm. Von niedrigem Wuchse, Blätter steif, klein, länglich lanzettlich, auf der Unterseite blaugrau filzig. Hie und da an sonnigen sandigen Orten. uliginosa Wim. Aeste aufrecht, langgestreckt, Blätter gross his 10cm lange und 4cm breit, verkehrt eiförmig, kurz zuge- spitzt in den Blattstiel langkeilig verschmälert. An feuchten schattigen Orten. Ein g' Strauch ist dadurch merkwürdig, dass die sehr zahl- reichen Blättchen des Kätzchenstieles allmälig in die Kätz- chenschuppen übergehen. Die Staubgefässe bleiben in der Entwicklung zurück und die Kätzchen gelangen niemals zur vollen Blüthe. 384 Ein © Strauch zeigt insoferne eine abnorme Bildung, als die Kätzchen sehr diehtblüthig und die Kätzchenschuppen langzottig sind. Die Fruchtknoten stehen so dicht an der Spindel, dass sie sich auch noch nach der Blüthezeit gegenseitig berühren. An einem © Strauche wurden eigenthümliche Nebenblätter beobachtet; selbe sind länglich lanzettlich oder auch halb- spiessförmig, 10—12 mm lang, 2—4 mm breit. B. Bastarde. Salix fragilis < alba Wimm. Häufig in der Form S. viridis Fries. fragilis>< triandra Wimm. Auch dieser Bastaıd kommt in ver- schiedenen Formen ziemlich häufig vor. pentandra fragilis Wimm. Ein nicht blühender Strauch, der der Blattform nach der S. pentandra näher stehen dürfte. viminalis X purpurea Kern. S. rubra Huds. Formen: a) Zatifolia Wimm. © Pflanzen sehr häufig, aber nur 1 männ- licher Strauch. b) angustifolia Tausch; selten; zwei @ und ein g' Strauch. - subviminalis X purpurea Kern. S. Forbiana Smith. Nicht selten, jedoch nur weibliche Pflanzen. Das seltene Vorkommen der g Pflanzen dieser beiden Bastarde verdient bemerkt zu werden. superpurpurea caprea. In je einem 3 und © Strauche. Die Blätter zeigen nur in ihrer Jugend die Behaarung der S$. ca- prea, werden aber bald auf der Unterseite ganz kahl. Der männliche Strauch dürfte der S. Mauternensis nahe stehen. Die Staubfäden sind bis zur Mitte verwachsen. subpurpurea X cinerea Wimm. — S. sordida Kerner. Ein J Strauch, welcher der S. cinerea sehr nahe steht. Die Staub- fäden sind im untersten Theile oder bis zum ersten Drittel verwachsen. Ein Strauch dieses Bastardes zeigt eine Umbildung der Staubbeutel in Fruchtknoten. aurita X purpurea Wimm. In den Formen: ß. cinerascens Wimm. S. auritoides Kern. Ein weiblicher Strauch. glaucescens Wimm. S. superpurpureo X aurita. Ein © und 3 männliche Sträucher; ausserdem wurden noch mehrere Exem- plare dieses Bastardes in Blättern beobachtet. purpurea X silesiaca Wimm. Dieser Bastard wurde bisher in einem einzigen © Strauche aufgefunden, der die Mittelform zwischen den beiden Stammeltern darstellen dürfte Das Vor- kommen dieses Bastardes ist mit Rücksicht auf seinen Stand- ort (290 m) interessant. caprea X viminalis Wimm. $. sericans Tausch, in der Form Smithiana Wimm. Ein 3 Strauch hochwüchsig, beim Bahn- 385 hofe in Heilendorf nächst Hohenstadt. Ein zweiter Strauch bis- her blos in Blättern. Salix caprea > cinerea Wimm. $. Reichardtii Kerner. Ein kräftiger © Strauch. — aurita>< caprea Wimm. Bisher wurden 3 © Sträucher dieses Bastardes aufgefunden, von denen der eine mehr zu S. caprea, der andere zu S. aurita hinneigt, während der dritte die Mittel- form darstellen dürfte. — aurita > einerea Wimm. S. lutescens Kern. Zwei © Sträucher, von denen der eine gedoppelte Fruchtknoten besitzt. Die Kätz- chen erscheinen infolge dessen sehr diehtblüthig. Eine merk- würdige Bildung zeigt ein g' Strauch. Die Blüthen sind schein- bar 3männig, da oberhalb einer Kätzchenschuppe 3 Staubgefässe ihren Ursprung haben. Dies trifft jedoch nur bei einzelnen Blüthen desselben Kätzchens zu, bei anderen erscheint nämlich der eine der beiden Staubfäden im unteren Theile oder höher oben gabelig gespalten, jeder Theil trägt einen Staubbeutel. — caprea > silesiaca Wimm. Ein kräftiger © Strauch. Die Frucht- knoten sind fast kahl, die Blätter breit eiförmig oder breit elliptisch, oberhalb dunkelgrün glänzend. Die Behaarung der Unterseite der Blätter jener der S. caprea sehr ähnlich, doch minder dicht und bläulichgrün. — aurita > silesiaca Wimm. Dieser Bastard wurde in mehreren © Sträuchern aufgefunden, von denen einige mehr zu S. aurita, die anderen wieder mehr zu $. sölesiaca hinneigen. Form und Behaarung der Blätter ist bei jedem Strauche eigenartig. Die Fruchtknoten sind zumeist ganz kahl oder seltener im unteren Theile behaart. Formen mit vollständig behaarten Fruchtknoten wurden nicht aufgefunden. Wimmer unterscheidet in seinen Salic. Europ. neun Formen dieses Bastardes; nach der Be- schreibung war es unmöglich, die hier aufgefundenen einzu- reihen. Das Vorkommen dieser hybriden Weide und der anderen Bastarde mit $. silesiaca muss mit Rücksicht auf die niedrige Lage des Fundortes und den Umstand, dass das eigentliche Vegetationsgebiet der S. silesiaca wenigstens 30 km entfernt liegt, als merkwürdig bezeichnet werden. Ausser den augeführten wurden noch mehrere andere Bastarde aufgefunden, jedoch bisher nur in Blättern, so dass deren Be- stimmung und Bekanntmachung einem späteren Zeitpunkte vor- behalten bleiben muss. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1894. 30 386 Abnorme Kätzchenbildungen bei Sazlix caprea L. und bei Salix cinerea \L,. Von J. Haring (Stockerau). Seit mehr als zehn Jahren beobachte ich an verschiedenen Standorten in der Umgebung von Stockerau Exemplare der genannten Weiden, die durch ihre eigenthümlich gebildeten Blüthenkätzchen meine besondere Aufmerksamkeit erregten. Obwohl das Zurück- schlagen von Fruchtknoten in Staubgefässe, sowie der entgegen- gesetzte Vorgang schon mehrfach beschrieben wurde,') so glaube ich doch rechtfertigen zu können, wenn ich hier die von mir beob- achteten Fälle schildere, besonders, da ich nur solche anführe, bei denen die Blüthenmissbildung die ganze Pflanze betraf. a) Salix caprea L. Auf einem Ausfluge im April 1890 fiel mir in einer kleinen Remise in Eizersthal bei Göllersdorf schon in ziemlicher Entfernung eine Saliw caprea L. durch die merkwürdige Färbung der Blüthen- stände auf. Diese entsprach weder ganz einer männlichen, noch weniger einer weiblichen Weide dieser Art; höchstens konnte man das Exemplar für ein abgeblühtes männliches Exemplar halten. Doch dazu war es noch viel zu früh. Ich trat nun näher und fand, dass mit geringen Ausnahmen in sämmtlichen Kätzchen die Fruchtknoten in der Umbildung zu Staubgefässen begriffen waren. Die Fruchtknotenstiele verlängerten sich allmählich bis zur Länge gewöhnlicher Staubfäden und nahmen ebenso nach und nach die Gestalt und Farbe eines solchen an. Anfangs noch normal be- haart, verkahlen sie mit zunehmender Verwandlung. Selbst in rein weiblichen Kätzchen waren diese Stielchen von ungewöhnlicher Länge, doch bildeten solche Kätzchen Ausnahmen. Mit der Ver- wandlung der Stiele hält die Umgestaltung des Fruchtknotens gleichen Schritt. Letzterer wird vorerst in der Mittellinie der Länge nach durchscheinend, theilt sich dann an der Spitze in zwei Theile, von denen jeder einen dünnwalzlichen geschlossenen Fruchtknoten ähnelt und von einer Narbe gekrönt ist. Diese Theilungen fanden sich im verschiedensten Grade, von einer oben kaum angedeuteten Trennung bis zur vollständigsten Sonderung beider Theile Nün beginnen diese sich nach allen Richtungen zu krümmen, nehmen eine gelbliche Färbung an und ahmen dadurch, wie durch ihre ver- längerten und verfärbten Stiele täuschend Staubblätter nach. In diesem Stadium beeinnen überdies an verschiedenen Stellen Pollen- säcke aufzutreten: bald aussen, bald innen. Im letzteren Falle reisst hie und da die Wandung, das Ganze stülpt sich aus, die schon vorher rudimentär gewordenen Narben verschwinden. ') Vergl. über die diesbezügliche Literatur: O. Penzig, Pflanzen-Terato logie I, ferner Master's Pflanzen-Teratologie, deutsch von U. Dammer. 387 Eine so weitgehende Metamorphose war aber bei diesem Exem- plare eine Seltenheit und in hunderten von Kätzchen, die ich sorg- fältig untersucht habe, konnte ich nur hie und da einige normale Staubgefässe finden. Seither habe ich diese Weide jedes Frühjahr besucht und die gesammelten Kätzchen einer genauen Untersuchung unterzogen. Auf Grund derselben kann ich sagen, dass die Tendenz der Ausbildung von Staubgefässen seither Fortschritte macht. Die minder defor- mirten Fruchtknoten entwickelten heuer Samen; ob sie das früher thaten, kann ich nicht sagen, da ich sie zur Fruchtzeit heuer zum erstenmale besuchte, es ist mir aber höchst wahrscheinlich. Am gleichen Tage fand ich auf dem Ostabhange des Haberges, also unweit des obigen Standortes, gewissermassen ein (segenstück zu dieser Weide. Es war ebenfalls 5. caprea L., die unter zahl- reichen Exemplaren derselben Art und gleichen Alters stand. Die Kätzchen waren vorherrschend männlich und trugen zwischen ganz normalen und schwach deformirten Staubgefässen sehr lang gestielte, ziemlich kleine, doch normal gebildete, silberhaarig schimmernde Fruchtknoten. Letztere waren aber stark in der Minderheit, wes- halb die Kätzchen auf den ersten Blick männlich schienen. Die Staubfäden waren durchwegs kahl und nur jene mit besser ausgebildeten Fruchtknoten zeigten in ihrem obersten Zehntel eine schwache Behaarung. Dagegen waren auch die kleinsten der aus- gebildeten Fruchtknoten silberweiss behaart. Als ich im April des vorigen Jahres, also nach 3 Jahren dieses Exemplar aufsuchen wollte, fehlte keines in der Reihe am Wege, trotzdem gelang es mir nicht, die Pflanze aufzufinden. Alle Exemplare waren männlich, und ich vermuthe, da ich den Standort aufs genaueste kenne, dass das betrefiende Bäumchen in- dessen wieder normale Blüthenkätzchen entwickelt hat, und bedauere nun, das Exemplar seinerzeit nicht angezeichnet zu haben. (Schluss folgt.) Beiträge zur Kenntniss der Gyanophyceen. Von H. Zukal (Wien). (Schluss. !) Diese Substanz lässt sich mit absolutem Alkohol leicht fixiren und dann auch mit den meisten Kerntinctionsmitteln färben. Die Färbung gelingt aber nur in solchen Fäden, aus denen der blau- grüne Farbstoff vollständig entfernt worden ist. Ich entfärbe in der Regel durch wiederholte Behandlung der Fäden mit siedendem Alkohol. In Bezug auf die Chromatophilie erweist sich die centrale Substanz als ein erythrophiler Körper. Im Uebrigen zeigt sie eine auffallende Aehnlichkeit mit der Substanz der rothen Körner. Ver- -) Vergl. Nr. 9, 8. 338. 29” 388 dünnte Salzsäure und Verdauungsflüssigkeiten wirken auf sie nicht immer in der gleichen Weise ein. Gewöhnlich wird die centrale Sub- stanz unter der Einwirkung dieser Reagentien allerdings glänzender und tritt bestimmter hervor, zuweilen aber, und zwar gar nicht selten, findet jedoch das gerade Gegentheil statt. Kochsalzlösung und eine sehr verdünnte Soda scheinen indessen immer eine Quellung zu bewirken. Aus dem ganzen Verhalten der centralen Substanz und unter Berücksichtigung ihrer rosenrothen Färbung nach Anwendung des Millon’schen Reagens, erhielt ich den Eindruck, dass sie aus mehreren Eiweisskörpern bestehe, in welchen bald die nucleinsauren, bald die phosphorsauren Verbindungen in einer wechselnden Quantität vorhanden sein mögen. Dabei scheint der centralen Sub- stanz selbst nur eine temporäre Bedeutung zuzukommen. Ich glaube wenigstens beobachtet zu haben, dass bald nach ihrem Auftreten winzige rothe Körnchen ent- stehen, die sich schnell vermehren und rasch heran- wachsen. In demselben Masse aber, als die Zahl und Grösse der rothen Körnchen zunimmt, nimmt dagegen die Masse der Centralsubstanz ab und verschwindet zuletzt ganz. Ich bin daher geneigt, die Centralsubstanz nur für eine lösliche Modification der Körnersubstanz zu halten. Mit dieser Anschauung scheinen mir auch gewisse Vorgänge zu stimmen, welche sich häufig genug bei vielen Cyanophyceen im Spätherbst und Frühling abspinnen. Im Spätherbst erleiden nämlich, so glaube ich wenigstens beobachtet zu haben, die Cyanophycin- körner nicht selten eine Metamorphose. Sie verlieren allmählich ihren Cyanophycingehalt, quellen auf und verwandeln sich in rothe Körner (Schleimkugeln). Letztere können unter Umständen zusammenfliessen und dann abermals eine Art von centraler Substanz bilden. Im ersten Frühling dagegen entwickeln sich aus der letzteren wieder rothe Körner und diese gehen endlich allmählich in die Form der Cyanophyeinkörner über. Möglicherweise spinnen sich dieselben Vor- gänge während des Sommers und überhaupt zur Zeit der lebhaften Zelltheilung in einem unverhältnissmässig kürzeren Zeitraume ab. Die „Nucleolen‘. Unter gewissen Bedingungen, wenn nämlich im Sommer das Wasser allmählich austrocknet oder im Spätherbst vor der Eisbildung, kaun es bei einigen Fadenformen der Cyanophyceen zu einer eigen- thümlichen Contraction des gesammten plasmatischen Inhaltes kommen. Dieser Vorgang wird mit der Metamorphose der Cyanophyeinkörner in rothe Körner eingeleitet, dann mit der vollständigen Auflösung des Chromatophors fortgesetzt, dann fliessen die rothen Körner zu einer Art von Centralsubstanz in einander und endlich hallt sich 389 der gesammte plasmatische Zellinhalt. unter bedeutender Contraction, zu einer einzigen, stark lichtbrechenden, kugeligen Masse zusammen. Letztere schwebt zuletzt ganz ähnlich einer Spiroayra - Spore in- mitten einer wässerigen klaren Flüssigkeit, in der sonst leeren und vollkommen durchsichtigen Zelle. Eine Haut besitzt aber diese contrahirte Plasmamasse nicht. Anfangs erscheint der wässerige Inhalt der Zelle noch bläulich gefärbt; ja der Farbstoff kann sogar von der contrahirten Plasma- masse bis zu einem gewissen Grade aufgespeichert werden (Auto- tinction). Später verschwindet aber diese Färbung, und zwar zuerst aus dem Zellsaft und später aus dem Plasmaballen. Millon’sches Reagens färbt die contrahirte Plasmamasse gelbröthlich, wässerige Jodlösung röthlichbraun. Farbstoffe werden von ihr gespeichert, aber in einer auffallend unregelmässigen Weise. Kochsalzlösung und sehr verdünnte Soda bringt eine deutliche Quellung hervor. Die Ver- dauungsflüssigkeiten greifen sie stark an, doch bleibt immer ein unverdauter, färbbarer Rest in Form eines schwammigen oder blasigen Gerüstes zurück. Ich habe diese Plasmacontraction einigemale bei T'olypothrix lanata und einmal bei Hapalosiphon pumilus (Ktz.) Kisch beob- achtet, bei letzterer im Hochsommer 1893. Wie oben erwähnt, erscheint der contrahirte Plasmaballen in der Regel homogen oder nahezu homogen. Zuweilen, aus mir unbe- kannten Ursache, tritt aber in der Mitte des Ballens ein grosser, stark lichtbrechender Tropfen auf, der den ganzen Ballen zu einem höchst auffallenden Gebilde macht. Er gleicht nämlich dann täuschend einem grossen Zellkern, mit einem ebenfalls sehr grossen Kern- körperchen, welche Aehnlichkeit noch durch die Thatsache ver- grössert wird, dass er sich auch zu theilen vermag — allerdings ohne jede Spur von Karyokinese. Dass dieser Plasmakörper that- sächlich bereits wiederholt gesehen und für einen Zellkern gehalten wurde, geht aus folgenden Worten Wille’s') hervor: „Im Proto- „plasma von Tolypothrix lanata Kz. konnte man nur sehr wenige „Mikrosomen beobachten; dadurch waren die Zellen so durchsichtig „geworden, dass man sogar, ohne Reagentien anzuwenden, hier und „da den Zellenkern sehen konnte. Letzterer konnte mit Eosin ge- „färbt werden. Eine” concentrirte Hämatoxylinlösung zeigte nach „Einwirkung von 20 Stunden noch bessere Resultate. Der „Nucleolus war dann intensiv blau, der Nucleus nur schwach „blau, der Zellinhalt kaum gefärbt; die Scheiden dagegen waren „wieder etwas stärker gefärbt. Es ist mir auch hier gelungen, „ein deutliches Theilungsstadium zu finden. In der sich thei- „enden Zelle konnte man zwei unmittelbar an einander liegende ') Wille, Ueber die Zellkerne und die Poren der Wände bei den Phyeochromaceen. Berichte der deutsch. botan. Gesellsch. Bd. I. 4883. 390 „Zellkerne, beide mit Nucleolus sehen. Ich glaube auch noch „ein anderes Theilungsstadium gesehen zu haben, der Zellkern war „oval mit 2 Nucleoli und zwischen diesen wurde eine helle, stärker „liehtbrechende Zone beobachtet.“ Auch ich habe ähnliche Theilungsstadien gesehen und in meiner Arbeit: „Ueber den Zellinhalt der Schizophyten“ abgebildet. Doch muss ich bei meiner Anschauung beharren, dass es sich hier nicht um einen Zellkern, sondern um eine nackte Zelle handelt, denn wie könnte man denn sonst den contrahirten Plasmaballen deuten? Dagegen erscheint mir die Bedeutung des centralen, glänzenden Tropfens, des angeb- lichen Nucleolus, noch ziemlich dunkel. Eine wesentliche Rolle kann er in dem Plasmaballen nicht spielen, denn er fehlt zuweilen ganz. Wahrscheinlich besteht er aus Körnersubstanz oder Cyanophyein. !) Schliesslich muss ich noch hervorheben, dass die hier beschriebene Plasmacontraction ziemlich selten vorkommt und wahrscheinlich infolge eines allmählichen Austrocknens des Wassers eintritt. Im Herbste scheint der genannte Process allerdings ganz allgemein eingeleitet zu werden, allein er schreitet meistens nur bis zur Auf- lösung des Chromatophors, eventuell bis zur Bildung der Schleim- kugeln und der Centralsubstanz vor, während die eigentliche Con- traction und Zusammenballung des gesammten plasmatischen In- haltes gewöhnlich unterbleibt ’). Schlussbemerkungen. Ich habe in diesen Zeilen wiederholt die Gelegenheit wahr- genommen, auf eine möglichst continuirliche Beobachtung des lebenden Materials, während möglichst langer Epochen, also 1—2 Jahren, selbstverständlich unter gründlicher Ausnützung sämmtlicher mikro- chemischer Hilfsmittel, ein gewisses Gewicht zu legen. Dazu muss ich bemerken, dass man bei der Cultur der Süsswassereyanophyceen in gewöhnlichen Aquarien nur auf wenig Schwierigkeiten stösst, wenn man nur für genügendes Licht und für den Umstand sorgt, dass in dem Culturgefäss andere grössere Pflanzen (Potamogeton, Myriophyllum ete.) lebhaft vegetiren. Sehr schwierig sind dagegen die Culturen in Hängetropfen oder auf dem Objectträger, denn schon nach 2 oder 3 Tagen zeigen sich in dem Beobachtungsobject entweder deutliche Zeichen einer be- ') Ich habe es leider seinerzeit versäumt, den centralen Tropfen mit verdünnter Salzsäure zu behandeln. ?®) Aehnliche Bildungen hat offenbar Palla zu Gesicht bekommen, und mit der ihm eigenen Raschheit geschlossen, dass seine Schleimkugeln und meine nackten Zellen identische Gebilde wären. Siehe Palla, Beitrag zur Kenntniss des Baues des Cyanophyceen- Protoplasts p. 542—543 in Pringsheim’s Jahresbüchern, 25. Bd., 4. Heft. 391 ginnenden Degeneration oder wenigstens des Stillstandes der Vegetation, und man ist gezwungen, fortwährend neue Individuen auf den Object- träger zu bringen, welche aber nur selten genau dasselbe Ent- wicklungsstadium repräsentiren. Der Erfinder einer zweckmässigen Culturmethode, welche zugleich die tägliche Controle unter dem Mikroskop gestattet, würde sich nicht nur um die Erforschung der Physiologie, sondern auch um die Morphologie der Cyanophyceen ein grosses Verdienst erwerben. Nicht selten kommt man auch bei der Cultur der Chroo- coccaceen und Nostocaceen in Verlegenheit, wenn man ein Urtheil darüber abgeben soll, ob ein vorliegendes Material noch als lebend anzusprechen sei oder nicht. Denn die gewöhnlichen Erkennungs- zeichen des Lebens, wie Plasmaströmungen, Plasmolyse, die L oe w’sche Reaction etc., lassen den Beobachter entweder ganz im Stich oder sind nur sehr undeutlich. Es wäre deshalb auch sehr wünschenswerth, wenn Jemand zuerst die Erscheinungen des natürlichen Absterbens der Cyano- phyceenprotoplasten feststellen und sodann constatiren würde, ob nicht auch bei den Cyanophyceen olygodynamische Erschei- nungen in einer ähnlichen Weise auftreten, wie dies erst jüngst von Nägeli') bei den Spirogyren festgestellt worden ist. Durch die Erforschung der Erscheinungen des normalen Ab- sterbens und der Empfindlichkeit der Cyanophyceenzellen gegen ganz ausserordentlich minimale Giftmengen dürfte vielleicht manche Fehler- quelle aus den anatomisch-physiologischen Untersuchungen aus- geschaltet werden. Wenn dann noch mit den normalen Culturen solche in künstlichen Nährlösungen zweckmässig verbunden würden, dann dürfte man doch in einer nicht allzufernen Zeit feste Anhalts- punkte gewinnen zur Beurtheilung der physiologischen und biolo- gischen Bedeutung der Inhaltskörper des Cyanophyceenprotoplasts. Wien, am 18. April 1894. Plantae novae Orientales. IH. Von J. Freyn (Prag). (Schluss. ?) Ornithogalum reflecwm Freyn et Sint. Glabrum, bulbo globoso solido, tunieis papyraceis fuseis obtecto; foliis 2—3 con- «oloribus lingulato-oblongis obtusissimis scapo 4—8- floro manifeste longioribus; floribus initio corymbosis tan- dem breviter racemosis, pedicellis bractea lineari-lanceolata ') Nägeli, Olygodynamische Erscheinungen in lebenden Zellen. Neue Denkschr. d. allg. schweiz. Gesellsch. d. Naturf. Bd. 33. 1893 ®, Vergl. Nr. 9, S. 324. 392 acuminata membranacea demum reflexa ineunte anthesi longioribus tandem sublongioribus ad scapum reflexis apice abrupte sursum eurvatis fructu erecto; perigonii phyllis lanceo- lato-oblongis obtusis, extimis breviter apieulatis viridibus albo-marginatis; filamentis perigonii dimidium aequantibus; capsulae (juvenili) ovato-globosae obtusae angulis (videtur bina- tim subapproximatis) superne alatis. 9. Majo. Paphlagoniae: ad Tossia in pratis subalpinis montis Giaur- dagh die 17. majo 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 3921). Dimensiones: Bulbus 1'1—1'3cm diametro, 13—1'5 alto; folia ad 11'’5cm longa, tandem 8mm lata (juvenilia canaliculato- convoluta); scapus 5, racemus 4cm altus, bracteae infimae 2cm, pedicelli infimi florendi tempore 34 cm longae; perigonii phylla ineunte anthesi 11, tandem 15mm longa paulo plus 3mm lata; capsula juvenilis Smm alta, 6°5 diametro. Habitu et praesertim pedicellis ad scapum reflexis omnino ©. refractum Kit. a quo longe distat foliis latis concoloribus (nec anguste linearibus neque nervo albo percursis), bulbo solido (nec e bulbillis numerosis constante), capsula superne manifeste alata (nee aptera) ete. Magis affine videtur Ornithogalo Wiedemanni Boiss. a quo nostrum diversum foliis latioribus, pedicellis minus gracilibus bractea lineari-lanceolata acuminata (nec lineari), pedicellis ad sca- pum reflexis (nee erecto-patulis), perigonii phyllis latis (nee anguste linearibus) etc. Allium (Haplostemon, Codonoprasum) filifoliwm Freyn et Sint. Bulbi ovati tunicis secus scapım plus minusve productis externis crassiusculis griseis striatis in fibras non solutis, scapo tereti flexuoso laevi ad medium foliato et vaginis pal- lidis striatis laevibus obtecto, foliis angustissime convolutis fili- formibus laevissimis angulatis scapo brevioribus vel eum aequan- tibus; spathae valvis binis inaequalibus altera a basi oblongo-ovata membranacea 7nervi abrupte filiformi umbella subduplo longiore — altera a basi angustissime lineari longissime filiformi umbellam 3—4plo superante; um- bellae multiflorae pedicellis basi bracteis hyalinis suffultis tenuibus subinaequalibus flore pluries longioribus, extimis subnutantibus; p eri- goniigriseo-flavicantinitentisovoideiphyllisroseo suf- fusis conniventibus oblongis obtusis breviter apiculatis, ex- ternis carinatis nervo roseo percursis; filamentis pallidis peri- gonio basi breviter adnatis et eo tertiam partem tandem longioribus subulatis, antheris luteis; ovario globoso sub- depresso, stylo reeto longe exserto superato; capsula ignota. 9. Ex- eunte juni, julio. Paphlagoniae, Tossia: in collibus ad Sabadscha die 22. junio 1892 leg. Sintenis! (Exsice. no. 4658). Dimensiones: Bulbus 1'5cm altus, 1'3 diametro vel minor; 393 scapus 20—35 cm altus; folium caulinum summum (sine vagina) circa 13cm longum et vix semimillimetrum latum, spatha longior ad 12cm longa, patens vel reflexa; umbella circa 5cm diametro ve] minor, pedicelli usque ad 27 cm longi; perigonium paulo plus 4 mm longum, 3 latum. | Allio flavo L.. A. pulchello Don. et A. stramineo Boiss. prae- sertim affine habitu, umbella laxa, spathis longissimis et filamentis longe exsertis, sed diversum a primo foliis filiformibus angulatis (nee linearibus convexis), spathis etiam filiformibus (nec lanceolato linearibus), perigonii colore nec luteo, phyllis apieulatis (nec obtusis vel retusis) — ab A. pulchello Don. foliis et spathis filiformibus laevibus (nec ad strias asperulis), perigonio colore nec violaceo et forma neque obeonica campanulata. phyllis apieulatis (nee obtusissi- mis) filamentis brevioribus, antheris luteis (nee violaceis) — denique ab A. stramineo Boiss. foliis angulatis (nec semiteretibus), spathae valvis filiformibus (nee lanceolatis subulato attenuatis), — perigonio ovoideo (nec hemisphaerico), griseo-flavicanti (nee intense roseo), etc. Allium (Haplostemon, Codonoprasum) tristissimum Freyn et Sint. Laeve, bulbi ovati tunicis membranaceis nigrican- tibus externis striatis in fihras non solutis; scapo tereti striato flexuoso ad vel supra medium vaginato et folioso; foliis filiformi-convolutis angulatis pro ratione brevibus umbellam non attin- gentibus; spatha bivalvi valvis e basi lanceolata mem- branacea sub 5-nervi convoluto-filiformibus, altera umbellam duplo altera eam circa 4—5 plo superante vel utraque aequilongis um- bella duplo longioribus; umbellae fastigiatae pedicellis 20-30 brevibus bracteis hyalinis suffultis, tenuibus erectis, extimis paten- tibus subnutantibus flore aequantibus vel duplo longioribus sub- aequalibus; perigonii ineunte campanulati tandem tubulosi phyl- lis (sieco saltim) sordide roseis, carina virescente oblongis breviter acutatis; filamentis subulatis perigonio bre- vioribus, antheris (e sieco sordidis) perigonio inclusis; capsula depresso-globosa laevi nigricante stylo brevi ea demidiam subsupe- rante superata. 4. Augusto. Paphlagoniae: in fruticetis ad Küre-Nahäs die 3. septbr. 1892 deflorantem leg. Sintenis! (Exsice. no. 5135). Syn. A. triste Freyn et Sint. in Sintensiis Exec. Paphl. anni 1892, non Kunth et Bouche (1844). Dimensiones: Bulbus 2cm altus, 1'’3 diametro vel minor; caulis 20—35 cm altus; folium summum (unicum perfeetum tan- tum vidi) vix 4cm longum, '/;,mm latum; valva longior circa l0Ocm longa; umbella 2cm diametro vel subminor; pedicelli 4 usque 10 mm longi; perigonium 5mm longum; capsula 4 mm alta et lata. Habitu et caracteribus gravioribus Allio callimischon Lk. com- parandum a quo nostrum differt caule elatiore superne longe nudo (nec ad umbellam vaeinato), folio summo non superato, spatha bivalvi 394 (nee univalvi), valvis tenuissimis (nee lanceolatis cuspidatis), um- bella 20-30 flora (nec 10—15 flora), pedicellis brevioribus, peri- gonio sordido (nee roseo) filamenta et antheras includante, etc. A. ru- pestre Stev. colore et habitu nostro simile, differt pedicellis valde inaequalibus, intimis perigonium 4—5plo superantibus, perigoni phyllis apiculatis etc. ete. Koeleria eristata Pers. subsp. K. repens Freyn. Exi- mie repens (et laxe caespitosa?) vaginis foliorum emareidorum indivisis duris coriaceis (juvenilibus glabris vel subscabridulis), culmis adscendentibus glabris vel breviter infra paniculam puberulis, trifoliis; foliis planis ad nervos subvelutinis glabres- eentibus, ligula brevi truncata; panieula laxe spicata lobata ad axim et ad ramulos breviter hirta, basi interdum interrupta; elumis inaequalibus, inferioribus spieula sub 5 flora paulo superiores ea eximie brevioribus, carina asperulis, margine late hyalinis; glu- mella 1-nervi lJanceolata acuta ex toto fere hyalina. 2%. Junio. Galatiae: Amasia, in agris prope Lokman Junio 1891 raram leg. Manissadjian! (Exsice. no. 148). Dimensiones: Culmi cum panicula 8—10 centimetrali 2 usque 3cm lata, circa 40cm alti; folia (vagina exclusa) usque ad Scm longa et 25mm lata vel angustiora; spieulae semicentimetrum circa longae; gluma inferior 5mm fere longa. Affinis formarum e grege K. ceristatae Pers. et praesertim K. gracili Pers. a qua rhizomate repente et vaginis duris coriaceis differe videtur. Ä. graeilis in eadem ditione cum K. repente provenit. Litteratur-Uebersicht. ) August 1894. Borbäs V. v. Zur Specifität von COhlora und Erythraea. (Botan. Centralbl. LIX. Nr. 6/7.) 8°. 4 8. So erfreulich es ist, wenn nichtdeutsche Botaniker den deutschen Fach- genossen Resultate ihrer Arbeiten in deutscher Sprache zugänglich machen, so ist doch andererseits nöthig, dass dies in einer den Deutschen halbwegs verständlichen Form geschieht. Es dürfte Wenigen möglich sein, nach dem Titel den Inhalt dieser Abhandlung zu errathen. Sie behandelt eine die Chlora perfoliata an den Ufern der Adria vertretende Form: Chl. p. var. flanatica Borb., ferner Standorte der Chl. serotina, Variationen von hl. eitrina ete., endlich Formen der ungarischen Erythraea-Arten, darunter be- ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollstäudigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 395 ınerkeuswerth: E. Centaurium var. Pienina Borb. in den Pieninen, var. Dalmatica Borb. in Istrien und Dalmatien. Borbäs V. v. A hevvizi tünderrözsa Keletkezesenek analogonja. (Termeszettudomänyi Közlöny XXX. p. 146— 152.) 8”. Uebersetzung des Titels: „Ein Analogon zur Entstehung der Nym- phaea thermalis“. Behandelt das Auftreten der Variationen „leiophylla“ und „villosa“ von Trapa natans, sowie die Nomenclatur und "Gliederung der Nymphaea thermalis. Chodat R. Sur une race curieuse de Ranunculus aconitifolus. (Bull. d. T’herb. Boiss. IL. Nr. 8)/8°. 1:8. Figdor W. Ueber eine eigenthümliche Krümmungserscheinung des (ynophors von Be frutescens L. (Verh. d. k. K. 200]. botan. Gesellsch. XLIV. Sitzb. S. 36—37.) 8". Fritsch ©. Ueber Orchis Spitzelü Saut. (Verh. d. k.k. zool. botan. Gesellsch. XLIV. Sitzb. S. 21—23.) 8". Kernstock E. Lichenologische Beiträge. (Verh. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. XLIV. Abh. S. 191— 224.) 8". Enthält: VI. Möltener Alpen. — Nachträge zu II. Bozen, III. Jenesien. Krasser F. Vergleichend anatomische Untersuchungen fossiler Hölzer. (Verh.d. k.k. zool. botan. Gesellsch. XLIV. Sitzb. S. 27—33.) 8°. I. Ueber ein „Cedroxylon“ aus der Braunkohle von Häring in Tirol. — Verf. fand die Structur der Hölzer mit der von Abies überein- stimmend. Linsbauer L. Einige Versuche über die conservirende Wirkung von Formol. (Verh. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. XLIV. Sitzb. Ss. 23—27.) 8°. „Das Formol kann in entsprechender Verdünnung als Conservirungs- mittel für Pflanzen empfohlen werden, da es nach den bisherigen Er- fahrungen, was die Erhaltung der Farben anbelangt, den Alkohol ent- schieden übertrifft.“ Noö Fr. Der Schulgarten und der botanische Unterricht an dem Gymnasium. (Verh. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. XLIV. Sitzb. Ss. 17—18.) 8°. Arvet-Touvet et Gautier G. Hieracium nouveaux pour la France ou pour l’Espagne. (Bull. d. I. soc. botan. d. Fr. XLI. p. 328—371.) 8°. Baldacci H. Rivista ceritica della collezione botanica fatta nel 1892 in Albania (Contin. e fine.) (Malpighia VIII. fasce. V—VII. p. 278 bis 301.) 8". Neu: Campanula Halacsyana Bald. Buser R. Contributions ä& la connaissance des Campanulacees. (Bull. d. I’'herb. Boissier. II. Nr. 8.) 32 p. 5 Tab. I. Genus Trachelium L. revisum. — Enthält Monographien der Gattung 396 Trachelium s. str. mit den Arten T. caeruleum L., T. coer. X lanc. Bus.. T. lanceolatum Guss.; Feeria Bus. (einzige Art: *F. angustifolia—= Tra- chelium ang. Schousb.); Diosphaera Bus. (Trachelium Aut. pr. p.) mit den Arten D. Jacquini (Sieb.), D. Chaleidica Bus., *D. dubia (Friv.), *D. asperuloiles (Orph.); Tracheliopsis Bus. (Trachelium Aut. pr. p.) mit *T. tubulosa (Boiss.), *T. Postii (Boiss.), T. petraea L., T. albicans Bus. — Die mit * bezeichneten Arten sind auf den mustergiltigen Tafeln abge- bildet. Urepin F. Les Roses de l’herbier de Koch, l’auteur du Synop- sis florae Germanicae et Helveticae. (Bull. d. 1. Soe. royale de Botanique XXXV. p. 101—105.) 8°. Die Bearbeitung der Rosen des Koch’schen, im Leydener Museum auf- bewahrten Herbariums. Resultate: ARosa pimpinellifolia var. rosea Koch = pimpinellifolia X alpina (Saleve). — R. gentilis Koch = R. alpina var. (Triest). — R. reversa Koch = ER. alpina var. und zwar die &. gentilis Sternbg. (Slavnik). — MR. alpina var. pubescens Koch liegt von den Sudeten vor. — R. rubrifolia var. pubescens (Triest) fehlt im Herbarium und beruht deren Aufstellung muthmasslich auf einem Irrthuın. — .R. glandulosa Koch umfasst R. montana Chaix (Bormio, Schweiz, Briancon), ferner ein Originalexemplar der R. glabrata Vest. — R. systyla von Koch in Steiermark angegeben, fehlt im Herbar; Verfasser bezweifelt das Vorkommen in Steiermark. — R. gallica Koch umfasst auch R. gallica X arvensis, g. X canina, g. X rubiginosa. Druce Cl. G Varieties of Sherardia arvensis L. (Journ. of Bot. XXXI. Nr. 380. p. 240—243.) 8°. Guignard L. Sur l’origine des spheres directrices. (Journ. d. Bot. 1894 Nr. 314.),38%7 9 pr Tab. Hahn G. Die Lebermoose Deutschlands. Ein Vademecum für Bota- niker. 2. Aufl. Gera (Kanitz). 8°. 104 S. 12 Taf. — 4 M. Prillieux et Delaecroix. Maladie baeillaire des vignes du Var. (Bull. d. 1. soc. bot. d. Fr. XLI. p. 384—386.) 8". Mittheilungen über eine neue, im französischen Departement Var und in Tunis aufgetretene Weintraubenkrankheit, die eventuell mit der von den Italienern „nero“ genannten Krankheit identisch ist. Die Verf. halten zwei in den Weinstöcken aufgefundene Bacteriaceen, darunter eine Leptothrix für die Ursache. Schulze M. Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz. Gera-Untermhaus (E. Köhler). 11.—13. Lieferung (Schluss). Gr. 8°. 12 Bogen Text. 18 Chromotafeln. 1 Portr. Hiemit liegt der Schluss dieses Werkes vor, auf dessen Vorzüge schon wiederholt hier hingewiesen wurde. Das Heft bringt Titel, Vorwort, eine allgemeine Charakterisirung der Familie, Bestimmungstabelle der Gattungen und Arten, eingehenden Index und Schluss des speciellen Textes, ferner Chromotafeln und das schön ausgeführte Porträt H. G. Reichenbach's. Verf. hat keine Mühe gescheut, um das Buch schön und werthvoll zu ge- stalten, es wird ebenso den zahlreichen Liebhabern der Orchideen An- regung und Belehrüng bieten, wie den Butanikern ein werthvolles Nach- schlagebuch sein. Starbäck K. Studier i Elias Fries Svampherbarium I. „Sphaeria- 397 ceae imperfecte cognitae.“ (Bihang till. K. Svenska Vet.-Akad. handling. Band 19. Aufl. III. Nr. 2.) 8". 114 S. 4 Taf. Eingehende Untersuchungen und Beschreibungen der im E. Fries'- schen Herbar aufbewahrten Pilze der genannten Gruppe. Dadurch werden zahlreiche Fries’sche Namen aufgeklärt und verwendbar gemacht. Terraciano A. Intorno ad Erythraea tenuiflora Hoffm. et Link ed E. ramosissima Pers. in Italia. (Bull. della soc. botan. Ital. 1894. Nr. 6. p. 173— 184.) 8°, Verf. kommt zu folgender Gliederung des Formenkreises: E. Carueliana A. Terr. Subsp. I. E. ramosissima. albiflora Ledeb. inaperta Pers. mazima Schm. pumila Sm. intermedia (Poll.) a. typica ß. pulchella en | cum var. y. paueiflora — —— Subsp. II. E. tenuiflora. albiflora (Cic.) X. typica ee" cum var. 4 longepedunculata (Guss. ß. laziflora Balte tenella (A. Terr.) (re Bolle. Toni de J. B. Sylloge algarum omnium hucusque cognitarum. Vol. II. Bacillarieae. Seet. III. Cryptorhaphideae. Patavii (Auctor). 8". p. 819—1556. — 60 Lire. Van Wisselingh C. Over de vittae der Umbelliferen. (Gewone vergadering der afdeeling naturkunde.) 8°. 4 p. Weismann A. Aeussere Einflüsse und Entwicklungsweise. Jena (Fischer). 8°. 88 S. — 2 M. Winkler ©. Diagnoses compositarum novarım asiaticarum. Decas II. (Acto horti Petrop. XII. Nr. 13.) 8°. 11 8. Flora von Oesterreich-Ungarn. Fiume, Slavonien und Croatien (vom April 1892 bis April 189%). Von Dr. Vincenz v. Borbäs (Budapest). Quellen: Beck @. v. Mannagetta. Die Gattung Hedraeanthus. = Ueber Formen des Türkenbundes. Borbäs V. v. Csillaeszörök a Rubusok systemäjaban. Terme- szettud. Közlöny 1892, 271. Derselbe. Beschreibung der Pflanzengattungen in Pallas’ Lexicon I.—V. Bd. Derselbe. Euphrasia transiens. Botan. Centralbl. 1893. =D - OT 398 6. Derselbe. Florae Hungaricae, Serbicae et Bulgaricae addenda, Term.-rajzi füz. 1893, p. 40—53.') 7. Derselbe. De origine atque itineribus Aanthii spinosi L. oeeultis, Budapest 1893. Enthält auch Beiträge zu Erigeron adve- nigenus Borb. (E. angulosus X Canadensis, p. 3, Helianthemum pustarum Borb. p. 19, Matricaria discoidea pP. 58, Galinsoqu parvijlora p. 58, Ouscuta Europaea und C. Solani p. 13. Tilia flava Wolny p. 97, Rubus Wolnyanus Borb. p. 96 und die Biographie Andreas Wolny’s, der Aanthium spinosum zuerst in Ungarn sammelte. 8. Kerner A. v. Flora exsicc. Austro-Hung., Cent. XXI. 9. Rossi Ludw., Plantae exsice. 10. Wettstein R. v., Beiträge zur Flora Albaniens. 11. Derselbe. „Die Arten der Gattung Zuphrasia“ in dieser Zeitschrift. Aira biaristata De Not., Kärolyväros (Borb. 1884), — Bromus Ma- dritensis L., Portore, Martinstica, Tersatto, Karlopago, hier mit Ustilago bromivora (Borb. 1875), — Festwa rigida (L.), Kar- lopago (Borb. 1881), — Lolium linicolum A. Br. Ogulin (Per- laky!), — Nardus strieta L. in turfosis ad Borl Carolostadii (9). Carex remota L., Zagräb, Verbovsko (Borb., 9), — €. pallescens 1, Borl, Verbovsko (9), — ©. lepidocarpa Tausch, Dobrathal bei Jelsa Carolostadii (9, determ. Ref), — €. Dinarica Heuff. Klek ad Ogulin (Perlaky!). Heleocharis Carniolica Koch, Jama dolnia Carolostadii (9). Lilium Oattaniae Vis. 1865 (atropurpureum Neilr. 1868), Badany und Sladikovätz ad OStäria (Borb. 1875, 1881), — L. Mar- tagon L. var. albiflorum Vuk. im Waldrande bei St. Xaver bei Zägräb (Vukot.! 2), — Asparagus tenuifolius W. et Kit., Lad- jevätz ad Slunj (Rossi), Ogulin (Perl. exsice.!), — Majanthemum bifolium L. Delnice (Ref), — Allium ursinum L., Klek (Borb. 1876). Spiranthes aestivalis Rich., Turkovic-sello (Borb. 1876). Quercus Robur L. (mit dem Citate „Quercus cum longo peduneulo, Bauh. Pin. 420) var. brevipes Heuff. Topusko (9). Valeriana dioica L. var. cordifolia Borb. Akad. Ertesitö 1882, p. 9, foliis caulium sterilium magnis, cordatis, rhizomate late repente, Maximirpark bei Zägräb (Borb. 1876); V. tripteris L. Pecnik (hier auch die *V. intermedia Vahl) und Klek bei Ogulin. ') Es sei mir hier erlaubt, gegenüber der Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, p. 321 zu bemerken, dass in meiner Arbeit die meisten Arten oder Varietäten beschrieben oder dass wenigstens die charakteristischen Merk- male hervorgehoben sind. Ich war nämlich durch den Raum beschränkt und so musste ich einige wenige Pflanzen kürzer charakterisiren und die genaue Beschreibung für ein späteres Studium aufbewahren. 399 *Knautia purpurea (Vill.!) Dauph. II. 1787, p. 293 (Kn. collina Reg. 1813, non Schm. 1794), Bukarica, Karlopago (Borb. 1876). — Kn. arvensis L. var. canescens Coult., Zimony, Drnje (Borb. 1886, 1881). — KÄn. Pannonica Jacq. (Sc. Pannonica Clus. Pann. p. 435—96!, Se. silvatica b) montana L.), Brod an der Kulpa (10), Grbalj, Drenova bei Fiume (Borb. 1875). Se. Pannonica Jacq., ist nach eigenen Worten dieses Autors einige Monate älter, als der Name Sec. silvatica L. (cf. Observ. III. [1768], p. 20). Dass aber An. Punnonica (Jacg.) und Kn. silvatica (L.) nicht blosse Synonyme sind, sieht man auch daraus, dass in L. Sp. pl. II. 142 die Kn. Pannonica als eine ß. var. montana L. der Se. silvatica L. unterschieden wird. — Var. *persetosa Borb. caule foliisque setis densissimis flavescen- tibus onustis, pedunculis eglandulosis (also verschieden von Kn. oder Trichera Dinarica Murb.) Bielo la$ica (Borb. 1876). Pterocephalus plumosus L. wächst, entgegen den Angaben Nyman's, nicht in Croatien (Ref.). * Adenostyles polyantha Kern. Visötieca, — 4A. glabra Vill., Velebit, * 4. stenotricha Borb., media inter priores, foliis subtus tenuiter arachnoideo-tomentosis, ibid. (4), — Stenactis annua L., Lepa- vina, Zuta lokva (Borb. 1875), — Telekia speciosa Baumg. Grbalj, Bielo laSica (Borb. 1876), — Anthemis inerassata Loisl., Martinsöica (Borb. 1869), — Arnica montana L. Lokve, inter Merkopalj et Razdolje, Fuzine (Borb. 1876), Zagari, (a- bar (9). Artemisia Pontica L., Zimony (Pant.!). — Carlina acanthifolia All. var. *anacaulis Borb. (var. caulifera Borb. Oesterr. botan. Zeitschr. 1882, 171 et 208, non Baumg.) caule elongato folioso, Klek (Borb. 1876). — ©. Graeca (Boiss.) Stinitza (Borb. 1875), — ©. intermedia Schur, Lepavina (Borb. 1883), — Centaurea sordida W., Fiume, Kamenjäk (Borb., bei Perlaky in Term. rajzi füz. 1892, 42), — ©. eudiversifolia Borb., Fiume, ibid. Xunthium spinosum L., Novi, Portore, Karlopago, Stinitza, Pasätzi Tersatto, Grobnik, Grobnikerfeld (7). Adenophora setulosa Borb., Fl. comit. Castriferr. 1887, p. 77, 204, Grbalj (efr. Oesterr. botan. Zeitschr. 1886, p. 118), — Hedrae- anthus croaticus Kern. (Kommesnitza (1), H. tenuifolius DC. var. *semiglaber Beck, St. Catharina bei Fiume, — MH. Dal- maticus DC. Fiume (1). Asperula cynmanchica L. var. scabrida Freyn, Retina, Tersatto. Kamenjäk, Cavle |Borb. 1869|.) — *4A. sublongiflora Borb. inter priorem et A. longifloram media, statione subalpina crescens, ab A. longiflora floribus minoribus, brevioribusque, a var. scabrida autem caule glabro, limbo corollae tubum 2—-3-plo ') Auch bei Grado im österreichischen Litorale. 400 superante recedit. Corolla scabra. Zwischen Kamenjak et Skre- budnyak (Borb. 1881). (Schluss folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerztein Wien. Die in der Zeit vom 24. bis 30. September tagende Ver- sammlung nahm einen in jeder Hinsicht glänzenden Verlauf. Die beiden botanischen Abtheilungen erfreuten sich eines starken Be- suches, unter den Theilnehmern seien von Gästen: Engler, Schwendener, Ascherson, Magnus, €. Müller. O. Müller, Lösener (Berlin), Pfitzer (Heidelberg), Kohl (Marburg), Klein (Karlsruhe), Wieler (Braunschweig), Dietel, Myoshi, Pazschke (Leipzig), Fünfstück (Stuttgart), Brehmer (Lübeck), Tubeuf (München), Haussknecht (Weimar), Sadebeck (Hamburg), Benecke (Strassburg), Rumm (Danzig), Tschirch (Bern), De Toni (Venedig), Klein, Degen (Budapest), Freyn, Palacky, Matouschek, Reinitzer, Molisch, Velakovsky, Wettstein (Prag), Haberlandt, Palla (Graz), Heinricher (Innsbruck), Rettig, Gutwinski (Krakau), Gremblich (Hall, Gander (Einsiedeln), J. Kerner, Fugger (Salzburg), Scherffel (Iglo), Hackel (St. Pölten, Stockmayer (Frankenfels,, Mikosch, Formanek (Brünn), Pfeiffer (Kremsmünster), Sintenis, Nobbe u. A. namhaft gemacht. Die 8. Abtheilung (Pflanzenphysiologie und Anatomie) hielt 4 Sitzungen ab, in denen Wiesner, Schwendener, Pfitzer und Haberlandt den Vorsitz führten. Die erste Sitzung am 25. September hatte folgenden Verlauf: Dr. Dietel machte eine Mittheilung über Uredineen, deren Aeeidien die Fähigkeit haben, sich selbst zu reprodueiren (Uro- myces Ervi, U. Behenis, U. Scrophulariae, Puccinia Senecionis. — Dr. Grüss sprach über die Einwirkung der Diastasefermente auf Reservecellulose. — Hofr. Wiesner demonstrirte und erläuterte einige Fälle auffallender Anisophyllie (Gardenia-Arten ex grege „Lernifolia“, Strobilanthes), ferner sprach er über die Epitrophie der Rinde bei tropischen Tiliaceen und Anonaceen, schliesslich demon- strirte er die von ihm in Anwendung gebrachte Methode der Licht- intensitätsbestimmung. — Prof. Haberlandt sprach über wasser- ausscheidende Organe des tropischen Laubblattes und speciell über die Wasserdrüsen von Gonocaryum pyriforme und Anamirta Cocculus. — Prof. Molisch erbrachte den Nachweis, dass Phycoerythrin und Phyceoeyan zwei krystallisirbare Eiweissverbindungen sind. Die 9. Abtheilung (Systematik und Floristik) hielt fünf Sitzungen, in denen Kerner, Engler, Wettstein, De Toni und Ascherson den Vorsitz führten. 401 In den Sitzungen am 25. September wurden folgende Vorträge sehalten: Dr. E. v. Halacsy sprach über die Vegetationsverhältnisse Griechenlands und schilderte die von ihm in diesem Gebiete beob- achteten Formationen. — Geheimrath Engler hielt einen Vortrag über die wichtigeren Ergebnisse der neueren botanischen Forschungen im tropischen Afrika, insbesondere in Ostafrika. Er schilderte den heutigen Stand der Kenntnisse, der sich insbesondere als eine Folge des unter des Vortragenden Leitung in Berlin entstandenen Öentrums für die botanische Erforschung Afrikas ergab. — Prof. Hackel demonstrirte kleistogame Blüthen von Salpiglossis variabilis. Prof. P. Ascherson verlas die von Geheimrath Engler mit- unterzeichnete Erklärung der Geschäftsleitung der vom internationalen Congress in Genua (1892) eingesetzten Nomenclatur-Commission. Dieselbe schliesst mit folgenden sechs Sätzen: 1. Als Regel möge gelten, dass ein einmal verwendeter, später aber ungiltig gewordener Name, nie wieder angewendet werden darf. Rückwirkende Kraft (once a synonyma always a synonym) ist aber ausgeschlossen und Namensänderungen aus diesem Grunde sind zu verwerfen. 2. Bei der Versetzung einer Art in eine andere Gattung ist der ursprüngliche Artname der Regel nach beizubehalten. 3. An dem Jahre 1753 als Ausgangspunkt der Priorität bei Festsetzung der Art- und Gattungsnamen ist festzuhalten. 4. Bei der Benennung der Arten ist das Prioritätsprincip fest- zuhalten und darf nicht ein sicherer Name durch einen unsicheren verdrängt werden. 5. Bei der Benennung der Gattungen soll ein Name, der mindestens fünfzig Jahre unbeachtet geblieben ist, später nicht statt eines gebräuchlicher gewordenen vorangestellt werden dürfen. 6. Diese Bestimmung erleidet indessen eine Ausnahme, wenn der betreffende Name seit seiner Wiederaufnahme mindestens 50 Jahre in Gebrauch geblieben ist. Professor Magnus (Berlin) stellt einen gegen die Festsetzung einer Verjährungsfrist gerichteten Antrag. Schriftführer Dr. Fritsch brachte die, die Nomenclaturfrage betreffenden Anträge, welche Dr. Otto Kuntze in Berlin schriftlich gestellt hat zur Verlesung. Diese Anträge gipfeln in Folgendem: 1. In Wien einen recht lebhaften Wunsch zur Beseitigung des Nomenclaturchaos öffentlich zu äussern und darüber gedruckt zu referiren. 2. Die Soeiete botanique de France als Mutter der Lois de la nomenclature botanique aufzufordern, einen Congress zur Revision dieser Lois recht bald einzuberufen. 3. Den Mitgliedern der internationalen Commission anzu- empfehlen, sich vorstehender Aufforderung anzuschliessen, und ihr so wie so fragwürdiges und resultatloses Mandat, welches nur die Oesterr. botan, Zeitschrift. 10. Heft. 1894. 30 402 vierte Berliner These, also den Index inhonestans, betrifft, formell niederzulegen, am besten in die Hände ihres Collegen Mr. Malinvaud in Paris, Seeretaire general de la Societe botanique de France, damit dieser eine weitergehende Reform veranlassen kann. Auch allen botanischen Gesellschaften ist anzuempfehlen, an Mr. Malinvaud in gleichem Sinne zu schreiben. 4. Die Italiener zu ersuchen, eine Uebersetzung des Codex emendatus zu besorgen, damit die italienische Sprache bei der inter- nationalen Reform der Lois de la nomenclature berücksichtigt wer- den kann. Zum Berathen und Ergänzen der Lois fehlt jetzt die Com- petenz; das gehört vor einen Üongress. Prof. Wettstein beantragte von einer Beschlussfassung über sämmtliche Anträge abzusehen und schlug folgende Reso- lution vor: „Die in Wien anlässlich der 66. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte versammelten Botaniker nehmen den von den Herren Professoren Engler und Ascherson erstatteten Bericht der internationalen Nomenelaturcommission zur Kenntniss und sprechen der Commission für ihre Mühewaltung ihren Dank aus. Zugleich gibt die Versammlung der Ueberzeugung Ausdruck, dass eine möglichst baldige Verständigung über einheitliche Grundsätze in der botanischen Nomenclatur im Interesse der Wissenschaft drin- gend nöthig ist. Sie bitten die internationale Commision in diesem Sinne wie bisher ihre Thätigkeit zu entfalten, sie hielten es für höchst wünschenswerth, dass in thunlichst kurzer Zeit ein inter- nationaler Congress einberufen werde, dem die eine Festsetzung der Grundsätze der Nomenclatur bezweckenden, rechtzeitig publicirten und zur Kenntniss aller betheiligten Fachgenossen gebrachten Ent- würfe zur Berathung und zur Beschlussfassung vorzulegen sind. Die Versammlung hielte es für förderlich, wenn sich die internationale Commission zum Zwecke der Veranstaltung des Congresses ins Ein- vernehmen in jedem Culturstaate mit der hervorragendsten botani- schen Gesellschaft setzen würde.“ Die Resolution wurde einstimmig angenommen.') Später trat weitaus die Mehrheit der Mitglieder der Abtheilung 8 dieser Resolution bei. Hofrath Kerner sprach über samenbeständige Bastarde. Er theilte die Ergebnisse genauer Versuche mit, bei denen sich von 13 Hybriden 10 als vollständig samenbeständig erwiesen, während nur eine vollständig unfruchtbar war. — Dr. Fritsch behandelte die Entwicklung der Gesneriaceen. Aus den Resultaten ist als be- sonders wichtig hervorzuheben, dass der Vortragende den Nachweis erbrachte, dass Streptocarpus eine Hauptachse besitzt, an der das ‘) Der Sitzung wohnten 36 Botaniker bei. 409 grosse persistirende Keimblatt steht und von (er Blüthen- und Blatt- sprosse ausgehen. — Prof. Wettstein hielt einen Vortrag über das Androeceum (der Rosaceen, in dem er insbesondere auf Grund histologisch - entwieklungsgeschichtlicher Untersuchungen nachwies, dass den Rosaceen ein typisch zweicyklisches Androeceum zu- kommt, dass unter den beiden Cyklen der epipetale in der Regel gefördert ist. — Dr. Stockmayer gab in einem „Das Leben des Baches“ betitelten Vortrage die Anregung zur Gründung von biologi- schen Süsswasserbeobachtungs-Stationen in Oesterreich. — Prof. Magnus besprach die diesbezügliche Wirksamkeit der Station am Mügelsee bei Berlin. — Schliesslich sprach Dr. Stock- mayer über Spaltalgen. Er trat den üblichen Auffassungen des Zellbaues derselben entgegen, indem er einen Zellkern annimmt. Einen Bericht über den weiteren Verlauf der Versammlung wird die November-Nummer dieser Zeitschrift bringen. Die Akademie der Wissenschaften in Berlin hat zur Fortfühıung der Arbeiten der internationalen Commission für Reform der botanischen Nomenclatur 500 M. bewilligt. Die belgische Akademie der Wissenschaften in Brüssel hat Preise im Werthe von je 600 Fres. für die beste Behandlung folgender Themen ausgeschrieben: 1. Untersuchungen über die Zahl der Chromosomen vor der Befruchtung bei einem Thiere oder bei einer Pflanze. 2. Neue Untersuchungen über unsere quaternäre Flora und besonders über die Torfmoore. 3. Existirt ein Kern bei den Schizophyten? Im Falle der Be- jahung, welches ist seine Struetur und welche die Art seiner Theilung? Der Verfasser soll seiner Arbeit eine kritische Uebersicht der über den (regenstand bisher publieirten Arbeiten hinzufügen. Die in französischer oder fämischer Sprache abgefassten Arbeiten sind mit Motto und verschlossener Namensangabe versehen bis l. August 1895 an Chev. Edm. Marchal, Secretär der Akademie einzusenden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Das „Herbier Boissier“ hat Pflanzensammlungen von dem Missionäre Junod von Rikatla (Delagoa Bay, Afrika) erhalten und verkauft zu Gunsten des (Genannten Doubletten. Eine Collection (zwischen 88 und 17 Nummern schwankend) kostet 50 Fres. pro Centurie. Adresse: Bulletin de l’herbier Boissier, Geneve. 26. Boulevard de Plainpalais. 404 Grössere Sammlungen dahurischer Pflanzen, von J. Freyn bestimmt, sind zum Preise von 30 Fres. pro ÜÖenturie zu verkaufen. Adresse: F. Karo, Apotheker in Magnuszewie. hussisch- Polen. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. H. Molisch wurde zum ord. Professor für Anatomie und Physiologie der Pflanzen und zum Vorstande des pflanzenphysio- logischen Institutes an der deutschen Universität in Prag ernannt. Prof. Dr. F. v. Höhnel wurde zum ord. Professor der Bo- tanıik an der Hochschule für Bodencultur in Wien ernannt; dem a. 0. Professor dieser Hochschule, Dr. ©. Wilhelm. wurde Titel und Charakter eines ordentlichen Professors verliehen. Dr. F. Oltmanns wurde zum ausserordentlichen Professor an der Universität Freiburg i. B. ernannt. Dr. A. Burgerstein hat sich an der Universität in Wien für Anatomie und Physiologie der Pflanzen habilitirt. Dr. E. Gilg hat sich an der Universität Berlin habilitirt. Dr. A. Zimmermann wurde zum a. o. Professor der Botanik an der Universität Tübingen ernannt. Herr P. Sintenis ist von seiner neuerlichen Reise in den Orient zurückgekehrt. Dr. A. Baldaecci hat auch in diesem Jahre eine botanische Forschungsreise nach Albanien angetreten. Es haben sich für Botanik habilitirt: Dr. S. Belli in Turin, Dr. E. Baroni in Florenz, Dr. A. Bottini in Pisa, Dr. L. Busca- lioni in Turin, Dr. F. Cavara in Pavia, Dr. 0. Kruch in’Rom. (Malp.) Inhalt der October-Nummer. Nestler Dr. A. Untersuchungen über Faseiationen. S. 369. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Mon- archie. S. 374. — J. Panek. Weiden und Weidenbastarde aus der Umgebung von Hohenstadt in Mähren. S. 381. — J. Haring. Abnorme Kätzchenbildungen bei Salix caprea L. und bei Salix cinerea L. S. 386. — Zukal H. Beiträge zur Kenntniss der Cyanophyceen. S. 387. — FreynJ. Plantae novae Orientales. S. 391. (Schluss.) — Litteratur- Uebersicht. S. 394. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Borbäs Dr. Vine. v. Fiume, Slavonien und Croatien. S. 397. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 400. — Botanische Sammlungen, Museen. Insti- tute etc. S. 403. — Personal-Nachrichten. S. 404. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I.. Barbaragasse 2 (Firma Car] Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig. A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind nuch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III aA 2 Mark. X—X1I und XIV—XXX A 4 Mark. XXXI—XLI a 10 Mark. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, Ne. 11, Wien, November 1894. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie, Von R. v. Wettstein (Prag). 1. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung.!) 26. E. piceta Wimmer, Flora von Schlesien. 3. Aufl. S. 407 (1857). Caulis erectus, simplex veladvel infra medium ramis paucis oppositis simplieibus erecto-patentibus, 1 (in speeiminibus alpinis) — 25 cm altus, viridis, rubescens vel fuscescens, pilis erispulis albidis reversis semper eglandulosis hirsutus vel glabrescens, internodiis plerumque elongatis. Folia caulina infima cuneata rotundata, utringue dentibus 1—2 rotundatis, inter- media et superiora fere petiolata rotundata vel breviter ovata, obtusa dentibus utrinque 3—5 obtusis vel acutis, sed nunquam ari- statis: bracteae ovatae acutae, dentibus utringque 4—7 breviter acuminatis, non aristatis. Folia omnia viridia vel rubescentia, bre- vissime scaberula, semper eglandulosa, tenuia. Spica initio con- densata, mox modice elongata. Flores subsessiles. Calyx eglandu- losus, dentibus scabriusceulis elongatis acuminatis. Corolla magna, initio in dorso 9—11, fine anthesis 10—13 mm longa, labio superiore bilobo lobis emarginatis reflexis, labio inferiore trilobo, lobis emarginatis. Corolla plerumque alba labio superiore violaceo caeterum striis violaceis et maculis luteis in labio inferiore et in fauce picta, hine inde tota plus minus violacea pietura eadem. Cap- sula oblonga vel obovata, emarginata, ciliata, caeterum glabra vel breviter hirsuta, dentibus calycis superata. Synonyme: E. officinalis alpestris Günth. Grab. et Wimm. En. flor. Siles. p. 106 et App. p. 164 (1824) pr. p. — Wimm. et .) Vergl: Nr.s407 8. 374. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1894. 31 406 Grab. Flor. Siles. 1. Ed. (1827—29)'. — Wimmer Flora von Schles. 2. Aufl. I. S. 278 (1844) p. p. E. offieinalis 6. alpestris Nr. 1 Koch Synops. Flor. Germ. et Helv. Ed. 1. p. 545 (1837). — Koch in Röhling Deutschl. Flora IV. p. 349 (1833). E. officinalis 6. alpestris hohrer et Mayer Vorarb. z. e. Flora d. mähr. Gouvern. p. 136 (1835). E. pratensis ß. picta Fiek Flor. v. Schles. p. 339 (1881). E. Rostkoviana ß. picta Oborny Flora v. Mähren u. Schles. I. p. 432 (1881). E. versicolor Halacsy et Braun, Nachtr. z. Fl. von Nied.- Oesterr. S. 112 (1882); non Kern.'). — Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. XXXVIIL Abh. S. 82 pr. p. E. alpestris Freyn in Sched. ad Flor. Austr.-Hung. III. p. 90 (1884) '). E. strieta var. amblyodonta Borb. in sched. '). E.offieinalis b. pieta Celakovsky Prodrom. IV. Th. S. 831 (1881). E. pieta Beck Fl. v. Nied.-Oesterr. II. p. 1059 (1893). Exsiecaten: A. Kerner Flora exs. Austr.-Hung. Nr. 2124 pr. p. (gemischt mit E. montana); Nr. 917. — Koväts Exs. Austr. inf. Nr. 854. Blüthezeit: Juni bis September. Verbreitung: In den Sudeten und Karpathen, in den nörd- lichen Kalkalpen von Niederösterreich bis Tirol und Bayern, in den südlichen Kalkalpen von Steiermark bis Tirol. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Auf Bergwiesen bis in die alpine Region. Böhmen: Am Fusse der Schneekoppe bei der Bergschmiede, 1000 m (Freyn; H. Fr.); „Riesengebirge“ (Ca- stelli; H. z. b. @.). — Oesterr.-Schlesien: Altvater, Peter- stein (Freyn; H. compl. — Ascherson; H. Asch.), Hohe Heide (Freyn; H.M. Pr.), Hirschwiesen (Freyn; H.M. Pr.). — Mähren: Altvater (Bubela; H. Deg., H. Preissm. — Ficinus; H. Deg., H. Hal. :H. Haus., H. Hofm. :— Hora; H. Hofm, H. Hal — Stein; H. Haus. — Aichinger; H. Kern, H. Zimm. — Bach- mann; H. Hal — ‚Kolenats;.H. U.:P. = :Grabowskı, HR. G.), Steinberg ob. Altendorf (Freyn; H. comp.), Grosser Kessel (Freyn; H. Fr. — Callier; H. U. Pr. — Krause; H. Berl. — Zimmermann; H. M. Pr.: H. A. Kern.). Ungarn: Com. Thuröcez. Mons „Velki Krizna“ (J. Wagner; H. Deg.), Blatnitza (Borbäs; H. U. P.); Com. Liptau. Djumbir (Borbäs); Com. Arva. Babiagora (Stein; H. Haus.). — Galizien: Czorna hora (Rehmann; H. Rehm.). Nieder-Oesterreich: Schneeberg an vielen Stellen (W ett- stein. — Koväts; H.Hofm. — Putterlik; H. Hofm. — Beck; ') Öriginalexemplare gesehen! 407 H. Hofm. — Haläcsy; H. Hal. H. Hofm. — Richter; H. Hal. — Pernhoffer; H. Pernh. u. v. A.); Raxalpe (Fritsich; H. Frsch. — Rechinger; H. Rech. — Richter; H. Hofm, H. Tem., H. Hut. = Wettstein); Eunz‘ (Haläcsy et'Braun., — Steiermark: Hochschwab (Steininger; H. U. W., H. Siegf., H. Favr., H. Preissm. — Wettstein); Voralpe bei Altenmarkt (Witting; H. Hal.); bei Rottenmann (Witting; H. Mass.); Sulz- kahr (Sommerauer; H. Joh.); Ushova (E. Weiss; H. z. b. G.). — Ober-Oesterreich: Traunstein (Degen; H. Deg..). — Salz- burg; Untersberg (A. Braun; H. Berl.); Hirschbühl (Eysn; H. Frsch.).; Stubachthal (Fugger; H. Frsch). — Tirol: Lämmerbühel bei Kitzbühel (Sarnthein; H. U. W.); ober Buchen (A. Kerner; H. Kern.); Sondesthal (Wettstein); Jufen (Sauter; H. Hofm.). — Schleinitz bei Lienz (Witting; H. Hofm., H. Richt.); M. Ringia in Judiearien (Porta; H. Hut.); Landro (Strauss, Maly et Brand- mayer; H. z. b. @.), — Krain: COrna prst bei 170) m (Re- chinger; H. U. W. — Freyer; H. Hofm.); Alpe Komna (Re- ahinkrer»H. U. W)): Die grossen Corollen und die drüsenlose Behaarung der Stengel, Blätter und Kelche lässt höchstens eine Verwechslung der E. picta mit E. Kerneri und E. versicolor zu. Die Unterschiede von der ersteren wurden gelegentlich der Besprechung dieser hervorgehoben. Der E. versicolor steht E. pieta überaus nahe; ich zweifelte geradezu lange Zeit, ob beide sich abgrenzen lassen, doch entschied ich mich schliesslich zu einer Trennung in Anbetracht des Umstandes, dass normal entwickelte Exemplare beider Arten deutliche Unterschiede aufweisen, dass sie eine ganz verschiedene Verbreitung zeigen, dass sie sich in der Cultur ganz wesentlich verschieden verhalten. Die Unterschiede liegen insbesondere in den wenig verzweigten, aufrechten, relativ derben Stengeln, in den auffallend grossen, abgerundeten, stumpfzähnigen Stengelblättern, den weniger dichten Blüthenähren der E. pieta. Was die Verbreitung betrifft, so erscheint E. pecta als eine Pflanze der Sudeten, Karpathen und Kalkalpen, E. versicolor als eine solche der Urgebirgsalpen. E. pieta liess sich im Prager botanischen Garten im kalkreichen Gartenboden leicht aus Samen erziehen und lieferte normal aussehende Exemplare. Die Cultur der E. versicolor, die ich wiederholt (1893 und 1894) versuchte, begegnete im selben Boden grossen Schwierigkeiten; es gelang nur einen sehr kleinen Procentsatz der aufgekeimten Pflanzen zur Fortentwicklung zu bringen; auch diese wenigen lieferten überaus schwache, wenn auch im übrigen normal ausgebildete Exemplare. Abnorm üppige und grosse Exemplare bezeichnete Freyn in sched. als var. robusta. In der alpinen Region wird E. pieta oft sehr klein, sie erhält 2—4 cm lange, wenigblüthige Stengel und häufig lebhaft gefärbte, ganz violette oder bläuliche Corollen: Var. humilis Beck |Verh. d. zool.-botan. Ges. XXXIII. Abh. S. 227 (1883)). 31" 408 27. E. versicolor A. Kerner in Schedae ad flor. exs. Austro- Hung. I. p. 47 (1881). Diagnose: a. a. 0. Synonyme: E. officinalis c. alpestris Gremli Excurs. Fl. f. d. Schw. 4. Aufl. S. 324 (1881). E. Rostkoviana var. alpestris Dalla Torre Anleitung z. Beob. u. Best. d. Alpenpfl. S. 292 (1882). E. pratensis var. alpina simplex Reichenb. in sched. ') Exsiccaten: A. Kerner Flora exs. Austro-Hung. Nr. 151. — Reichenbach Exs. Nr. 1007. Blüthezeit: Juli bis September. Verbreitung: In den Centralalpen auf Urgebirge und auf Kalkbergen, die mit zahlreichen glacialen Urgebirgstrümmern be- deckt sind. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Tirol: Auf Wiesen, insbesondere in der alpinen Region. Nauders (Freyn; H. Fr.); Säule bei Innsbruck (Val de Lievre: H. Ferd.); Truna-Joch (Benz; H. Haus, H. Deg., H. Hal. H. Hofm. — Wettstein); Obernberger Joch (A. Kerner; H..J. Kern. — Wettstein); Stein- acherjoch (A. Kern. in herb. compl. — Wettstein); Padaster (Schafferer; H. Haus. — Wettstein); Blaser (A. Kerner; H. Kern. — Ascherson; H. Asch. — Engler; H. Berl.); Hühner- spiel (Hausknecht; H. Haus.); Gossensass (Hausknecht; H. Haus.); Finsterstern (Wettstein); Valming bei Sterzing (Huter; H. Tem., H. Pach); Sexten (Huter; H. Hut., H. Tem.); Weissen- bach (Treffer; H. Schinz); Prax (Hell; H. Ferd.); Blosse (Haus- knecht; H. Haus.), Kals (Freyn; H. Fr.); Civezzano, Kuppe des Dol del Cuz (Val de Lievre, H. Ferd.). — Tarnthaler Köpfe (A. Kerner; H. Kern.); Rosenjoch (Zimmeter; H. Zim.); Kitzbühel (Traunsteiner; H. Ferd.). — Salzburg; Fusch (Spitzel; H. A. Schwarz, H.U.P., H. M. P., H. Berl., H. Hofm.); Nassfeld (J. Kerner; H. J. Kern.); Rauriserthal (Eysn; H. U. W.); Moserkopf bei Mauterndorf (Fritsch; H. Frseh.); Tweng (Fritsch; H. Frsch.). — Kärnthen: Kapponiger Alm (Pacher; H. Pach.); Koralpe (Preiss- mann; H. Preissm.). — Steiermark: Zirbitzkogel (Trost; H. Pernh.). Die Unterschiede von den zunächst stehenden Arten E. pecta und E. Kerneri wurden bereits angegeben. Oft findet sich E. versi- color gemischt mit der habituell ausserordentlich ähnlichen E. Rost- koviana, von der sie aber durch den Mangel der Stieldrüsen an Stengeln, Blättern und Kelchen sehr leicht zu unterscheiden ist. 28. E. alpina Lam. Eneyclop. ll. p. 400 (1786). Caulis erectus vel ascendens, rarissime simplex, plerumque in parte inferiore ramosus ramis oppositis erecto patentibus, raro iterum ramosis, 4 (in speciminibus alpinis) — 22 cm altus, ') Originale gesehen! 409 rufescens vel fuscescens, pilis albidis reversis crispulis eglandulosis pubescens. Folia caulina mfima cuneata obtusa, utrinque dentibus 1—2 obtusis, media et superiora cuneato-oblonga vel ovata basi cuneata vel fere ovato-lanceolata acutiuscula dentibus utrinque 2—6 patentibus acutis vel obtusiusculis; bracteae ovato-lanceolatae vel ovatae, basi cuneatae, acuminatae, dentibus utringue 3—6 imprimis in bracteis superiori- bus aristato-elongatis velin aristam tenuem curvatam abeuntibus. Folia omnia viridia vel rubescentia tenuia plana solum in margine vel etiam in nervis vel tota setulis minimis albidis eglandulosis puberula. Spieca initio densa mox non valde elongata, flores subsessiles. Calyx glabrescens vel scaberulus dentibus acuminatis, fruetifer modice auctus. Corolla magna, initio dorso 9—11, fine anthesis 12—15 mm longa, labio superiore bilobo, lobis bidentatis reflexis, labio inferiore labium superius longitudine evidenter superante trilobo lobis emarginatis. Corolla tota coerulea striis obscuris et macula lutea in labio inferiore picta, vel albida eodem modo picta vel labio superiore violascente, siccata ple- rumque fuscescens. Capsula obovato-cuneata, margine ciliata caeterum breviter pilosa, dentibus calycinis superata. Synonyme: E. alpina P. media et y. grandiflora Gaud. fl. Helv. IV. p. 111 (1829). E. nemorosa A. grandiflora Soyer Willem. Sur l’Euphr. offie. et les esp. vois. p. (28) ex loco. E. alpina A. grandiflora Soyer Willem. 1. e. p. (31). E. alpina Gremli Exeursionsfl. 7. Aufl. S. 318 (1893). Exsiecaten: Magnier Flor. sel. exs. Nr. 630. — Schultz Herb. norm. nov. ser. cent. 12. Nr. 1189 (als E. majalis); Nr. 2672 (als E. minima). — Reverchon Pl. d. France 1886. Nr. 99. Abbildung: Lam. Encyclop. meth, pl. 518. Blüthezeit: Mai bis September. Verbreitung: In den Pyrenäen, in den südlichen Alpen von Südfrankreich und Ober-Italien bis Tirol, im Apennin. Vorkommen in Oesterreich-Ungarn: Bisher blos aus dem Val Genova (Engler; H. Berl.) bekannt. Es ist dies zugleich der östlichste aller bekannten Standorte, E. alpina zeigt in morphologischer Hinsicht höchst bemerkens- werthe Beziehungen zu den meisten der europäischen Euphrasien. ks hängt dies zum Theile mit der grossen Variabilität der Art zusammen. Im Baue der Corolla steht E. alpina den grosshlüthigen Arten, denen ich sie hier anschliesse, besonders der E. Kerneri am nächsten. Durch die stark wechselnde Blattgestalt erhält sie aber oft eine ganz bemerkenswerthe Aehnlichkeit mit den mit E. Sulis- burgensis verwandten Arten einerseits, mit E. stricta und Tatarica anderseits, während Exemplare hochalpiner Standorte der E. versi- color oder E. pulchella auffallend ähneln. 410 Das Merkmal, an dem man in allen diesen Fällen E. «alpin« zu erkennen vermag, liegt in der Gestalt der Deckblätter. Diese weisen, zumal im oberen Theile des Blüthenstandes, stark verlängeite, meist geradezu in eine abstehende Granne auslaufende Zähne auf. Diese Grannen sind gekrümmt und verleihen der Spitze des Blüthen- standes, an der die Bracteen dicht gedrängt stehen, ein sehr cha- rakteristisches Aussehen. Schön entwickelte Exemplare der E. alpina sind überdies an den grossen Corollen, an der verlängerten Unter- lippe, an den abstehenden Blattzähnen kenntlich. Eine durch die starke Behaarung aller Blätter auffallende Form hat Gremli (Exeursionsfl. 4 Aufl.) als var. vestita bezeichnet. Die von mir gesehenen, aus Tirol stammenden Exemplare gehörten jedoch dieser Form nicht an. (Fortsetzung folgt.) Untersuchungen über Fasciationen. Von Dr. A. Nestler (Prag). (Mit 2 Tafeln.) (Fortsetzung. !) Wohl eine der grössten bisher bekannten Fasciationen stellt die Figur auf S. 411 verkleinert dar nach einer Originalzeichnung, welche Herr Staatsrath Prof. Dr. M. Willkomm im Jahre 1846 in Barcelona nach der Natur anfertigte und mir freundlichst zur Verfügung stellte. Die Kammlinie dieser fasciirten Brassica oleracea f. capitata, welche einige Risse zeigt und durch die jüngsten Ausspros- sungen deutlich hervortritt, hat die enorme Länge von ungefähr 3 dm. Die Fasciation muss streng geschieden werden von jener Ah- normität, welche man als Verwachsung bezeichnet, mag sie nun als Adhäsion oder Cohäsion auftreten. Da, wo die ganze Pflanze der Untersuchung zugänglich ist, wird es in vielen Fällen wohl nicht schwer sein, Fasciation (= Verbreiterung einer einzigen, normal cylindrischen Axe) von Verwachsung zu trennen und zwar bereits bei makroskopischer Betrachtung mit genauer Berücksichtigung des normalen Aufbaues des Pflanzenkörpers. Wo man aber nur ein Stück der verbreiterten Axe vor sich hat, wird man, abgesehen von einer vielleicht möglichen anatomischen Untersuchung der Vegetations- linie, im Allgemeinen im Zweifel sein müssen, ob man es mit einer Fasciation oder einer Verwachsung zu thun hat, da beide, im Wesen verschieden, mitunter einander sehr ähnlich sehen. Ein scheinbar fasciirter, junger Seitenspross von Saponaria offieinalis, der seine Breitseite der Hauptaxe zukehrte, zeigte an dem fortwachsenden Ende drei deutliche, durch den gegenseitigen Druck etwas veränderte Vegetationspunkte, als solche an der Stellung )" Mergl: ‚Nr. 10,082369. 411 der Blätter sofort erkennbar. Das Fehlen der Vegetationslinie, wie sie bei Fasciationen stets vorkommt, und die gleichmässige Breite des Sprosses, welche bis zur Basis herab die drei verwachsenen Axen erkennen liess, charakterisirten diese Abnormität als Cohäsion. Aus Querschnitten durch den verbreiterten Theil einer Axe lässt sich nichts Bestimmtes folgern; denn die oft hervorgehobene, biscuitartige Form des: Markes bei echten Verwachsungen konnte ich in vielen Fällen nicht beobachten. Ein verbreiterter Spross von Bidens arandiflora, entstanden durch an den Spitzen deutlich er- kennbarer Verwachsung dreier Blüthenstiele, zeigte eine breitovale Form seines Markes ohne jede Spur einer Einschnürung. Durch die Zusammengehörigkeit von Tragblättern und Achsel- sprossen lassen sich Adhäsionen und Cohäsionen oft sehr leicht als 412 solche erkennen. Ich hatte Gelegenheit, sehr viele derartige Fälle gleichzeitig mit Faseiationen bei Aster Tripolium zu beobachten. Die Achselsprosse sind hier entweder normal frei oder auf 1— 10 cm Länge mit der Hauptaxe verwachsen (— Adhäsion), wodurch oft eine be- deutende Verdickung derselben erzielt wird. In der beistehenden Figur er- kennt man sofort, dass der Spross durch Verwachsung (— Cohäsion) dreier Axen entstanden ist, welche zu den Tragblättern d,, a und ce gehören; die beiden letzteren sind zu dem Blatte b, verwachsen. Eine durch derartige Ver- wachsung entstandene Verbreiterung ist an der Basis, wie am fortwachsen- den Ende fast gleich breit, kehrt ihre flache Seite der Hauptaxe zu und theilt sich oben in die den Tragblättern ent- sprechende Anzahl von Zweigen. Alle von mir untersuchten Fas- ciationen von Haupt- und Nebenaxen waren im unteren Theile im Quer- schnitte vollkommen rund oder oval (Taf. IV, Fig. 2) und verbreiterten sich bis zur Vegetationslinie mehr oder weniger rasch, wobei die Blattstellung immer complicirter wurde. Ueber diese will ich nur so viel sagen, dass bei normal deeussirter oder wirteliger Stellung die Blätter auseinander gezogen erscheinen, d. h. die Decussation oder die Quirle sind aufgelöst. Die bisweilen vorkommende Verzweigung einer fasciirten Axe ist als eine Folge der Verbreiterung und der damit wahrscheinlich verbundenen seitlichen Spannung aufzufassen und nicht umgekehrt, die in einer Ebene beabsichtigte und noch latente Verzweigung als der Grund der Fasciation. Die Blätter wachsen bekanntlich rascher in die Länge, als der sie erzeugende Spross oberhalb ihrer Insertion; daher überwölben sie das Spross-Ende und bilden im normalen Falle eine Knospe, in deren Centrum der die Blätter erzeugende Vegetationspunkt liegt. Auch bei den Fasciationen, wo wir es nicht mit einem Vegetations- punkt sondern mit einer noch näher zu beschreibenden Vegetations- linie zu thun haben, wachsen die Blätter rascher, als die sie er- zeugende Bildungslinie, welche von ihnen vollständig eingeschlossen wird. (Taf. V, Fig. 10, »). Diese das breite Ende abschliessende Linie, welche bei makroskopischer Betrachtung oder schwacher Ver- grösserung stets gerade oder schwach bogenförmig erscheint, erweist sich bei hinreichender Vergrösserung gewöhnlich als eine mehr oder weniger deutliche Wellenlinie, verlaufend in der Ebene der Ver- breiterung (Taf. IV, Fig. 4, Taf. V, Fig. 13 a—/), mitunter war ein 413 beträchtlicher Theil derselben vollkommen gerade (Taf. VI. Fig. 12) oder mit kaum sichtbaren Erhebungen versehen. Die Abstände von einem Wellenberg zum nächsten erschienen bei derselben Vegetations- linie in der Regel sehr verschieden weit und ganz ungleichmässig vertheilt (c). Mehr weniger tiefe Einschnitte scheinen die Tendenz zu einer Theilung des breiten Endes anzudeuten. Man wäre nun leicht geneigt, auf der Höhe der einzelnen Wellenberge je einen Vegetationspunkt zu vermuthen und auf eine Anzahl verwachsener Sprosse zu schliessen; dass weite Strecken der Vegetationslinie auch ganz gerade verlaufen, wäre kein Einwand gegen jene Annahme, da die Vegetationspunkte in diesem Falle sehr nahe neben einander liegen könnten, so dass sie nicht durch be- sondere Erhebungen über das Zwischengewebe sich kenntlich machen. Zur Entscheidung der Frage, ob eine gewisse Anzahl von Vegetationspunkten — seien sie nun durch einzelne Scheitelzellen oder Scheitelzellgruppen charakterisirt — vorhanden sei, oder ob jeder Punkt der Vegetationslinie den gleichen Werth habe, ist die genaue Untersuchung normaler Vegetationspunkte solcher Species nothwendig, von denen Verbänderungen vorliegen. Ich untersuchte aus dem einfachen Grunde eines reichen fasciirten Materials vor- herrschend Veronica longifolia. Nach H. Douliot ') sind bei den Scrophularineen — von Veronica untersuchte er Veronica Beccabunga — am Vegetations- scheitel drei gewebebildende Urschichten sehr deutlich zu erkennen: die erste, die Epidermis, verdoppelt sich nicht; die zweite, die Rindenschichte, bleibt einfach bis zu den ersten Blättern; die dritte, welche sich bald verdoppelt, gibt das Perieyclum, den Bast und das Holz, während unter derselben, von ihr abgesondert, eine Masse markbildender Zellen in eine gewisse Anzahl gleichlaufender Reihen angeordnet ist. Der Vegetationsscheitel von Veronica longifolia, seiner Form nach breit-kuppenförmig, zeigt denselben Bau der beiden ersten Schichten wie V. Beccabunga. die dritte dagegen war weniger scharf gegen das folgende Markgewebe abgesetzt, doch deutlich zu erkennen. Dasselbe Bild gaben auch alle Serienschnitte normal zu der Vegetationslinie fasciirter Sprosse. Fig. 11 auf Tafel V zeigt einen solehen Schnitt, behandelt nach der Methode Ph. von Tiegshem’s und Douliot’s. *) Die quer durchschnittene Vegetationslinie zeigt dieselbe breite Kuppenform, wie der Scheitel normaler Sprosse. Die aus cubischen Zellen bestehende Epidermis (e) ist einfach; die zweite Lage zeigt in der Region des breiten Rückens lebhafte, antikline Theilungen, eine perikline nur an der Stelle der jüngsten Blattanlage, wodurch diese einfache Schichte an dieser Stelle unter- ') Ann. de science. nat. bot. Taf. XI, 1890, pag. 342— 344. ?) Recherches comparatives sur l’origine des membres endogenes dans les plantes vasculaires. Annal. de science. bot. Tume VIII, ser. 7, pag. % f. f. 414 brochen wird; die jüngste antikline Theilung erscheint in der Zelle s; es ist: aber kein weiterer @rund vorhanden, dieselbe etwa als Initiale der zweiten Zone zu bezeichnen. Die dritte Zellschichte ist etwas weniger deutlich ausgeprägt, doch vollkommen gut zu erkennen. In seltenen Fällen wurde eine perikline Theilung in einer oder zwei Zellen der zweiten Schichte (2) unmittelbar am Rücken des Kammes gefunden. Abgesehen von dieser zuletzt erwähnten Erscheinung boten alle gleich behandelten Präparate das nämliche Bild, wie bei dem Axenschnitte normaler Vegetationspunkte. Auch bei den fasciirten Axen von Tetragonia erpansa zeigte jeder Schnitt normal zur Kammlinie dasselbe Bild, wie die Axen- schnitte normaler Sprossgipfel: drei deutlich erkennbare Zonen; bei der zweiten liess sich eine Zelle annähernd als Initiale bezeichnen; in selteneren Fällen war in der einen oder anderen Zelle der zweiten Schichte unmittelbar am Kamme eine perikline Theilung wahr- zunehmen: Sehr grosse Fasciationen des Wurzelstockes von Orepis biennis, analog denen von Tararacum officinale (Taf. IV, Fig. 6, 7) geformt, zeigten stets eine mehrere Öentimeter lange, im Allgemeinen nach aussen hin convex gekrümmte, an manchen Stellen vollkommen ge- rade Vegetationslinie, von welcher aus zu beiden Seiten eine überaus reiche Blattentwickelung vor sich gegangen war. Im Schnitte normal zu der Verbreiterung erschien der von den Blättern vollkommen eingeschlossene Kamm nur wenig gewölbt und liess zwischen den jüngsten Blattanlagen drei embryonale Schichten deutlich erkennen, analog den Zellschichten eines normalen Vegetationsscheitels. Die Figur 5 auf Tafel IV stellt einen Theil des Axenschnittes durch die Vegetationslinie parallel zur Verbreiterung einer fasciirten Axe von Veronica longifolia dar. Bei a ist das bogenförmig nach abwärts verlaufende eine Ende der Kammlinie; die drei Schichten, welche oben hervorgehoben wurden, sind auch hier mehr weniger deutlich sichtbar, worauf die Reihen des Markgewebes folgen; bei « macht sich in der unter der Epidermis liegenden Schichte eine leb- hafte, antikline Theilung der Zellen im Sinne der Verlängerung der Vegetationslinie bemerkbar; an anderen Punkten: derselben Zone ist die einfache Form derselben unterbrochen theils durch perikline Wände (5), theils durch Kreuztheilung (ce), wodurch offenbar ein körperlicher Wachsthum der Axe an diesen Punkten eingeleitet wird. Diese Unterbrechungen der einfachen zweiten Zellschichte sind aber nicht allein bei Wellenbergen, sondern in gleicher Weise bei Thälern derselben Vegetationslinie zu finden; sie liegen in ver- schiedenen Abständen entweder vereinzelt auf weiter Strecke oder nahe neben einander: Es ist erwiesen, dass auch der Vegetations- scheitel normaler Sprosse in verschiedenen Stadien seines Wachs- thums verschieden geformt und gebaut sein kann, so dass nicht immer eine bestimmte Anzahl von einfachen Schichten vorhanden 415 sein muss, sondern am Scheitel «les Vegetationspunktes unmittelbar unter der Epidermis perikline und gekreuzte Theilungen behufs körperlichen Wachsthums auftreten können. — Aus den bisherigen Untersuchungen an Schnitten normal und parallel zur Vegetations- linie fasciirter Sprosse ist kein wesentlicher Unterschied zu nor- malen Vegetationsscheiteln zu erkennen; es ist kein Anhaltspunkt für die Auffassung einzelner, getrennter Vegetationspunkte in der vorhandenen Schichtenbildung wahrzunehmen; an keiner Stelle be- merkt man eine Andeutung von convergirenden Schichten ent- sprechend einzelnen Vegetationspunkten oder einen Unterschied zwischen Wellenbersen und Wellenthälern der Vegetationslinie, welche durch ein ungleichmässiges Wachsthum zu erklären sind. Der Kamm besteht seiner ganzen Länge nach mit Einschluss der jüngsten Blattanlagen bis herab zu der Differenzirung der Ge- wehe aus gleichartigen, protoplasinareichen, theilungsfähigen Zellen. Durch diese Thatsachen ist aber noch keineswegs der Beweis geliefert, dass einzelne, getrennte, Jatenten Axen entsprechende Vegeta- tionspunkte absolut nicht vorhanden sein können, da diese nicht hinreichend genug zu charakterisiren sind. (Schluss folgt.) Abnorme Kätzchenbildungen bei Setix caprea 1. und bei Salöix cinerea L,. Von J. Haring (Stockerau). (Schluss, !) Eine andere Form von S. caprea L. fand ich im April 1891 auf dem Waschberge. Sie nimnit in ihrer Kätzchenbildung etwa die Mitte der vorbesprochenen Exemplare ein; sie ist umgeben von einer Menge von Sträuchern und Bäumen ihrer Art und kann als im Allgemeinen männlich bezeichnet werden. Ihre Kätzchen tragen unter zahlreichen Staubblüthen mehr oder minder häufig über- normal gestielte Fruchtknoten, welche ähnlich wie bei der Form vom Haberg behaart sind, aber nicht wie bei jener silbergrau schim- mernd, sondern mehr grünlich, den Kätzchen an den betreffenden Stellen ein ebensolches Colorit verleihend. Dies gilt aber nur in frischen Zustande; getrocknet sehen dieselben wie bei jener aus. Auch bei diesem Exemplare sind die Uebergänge zahlreich und sind dieselben unter allen bisher angeführten Formen die gestalten - reichsten. Wir finden hier deformirte Staubblüthen, bei denen der Staubfaden über das Connectiv hinausragt oder das Staubgefäss bei derselben Erscheinung seitlich befestigt ist; mehrmals sehen wir einen mehr oder minder tief gespaltenen Staubfaden, von dem ein Theil eine fruchtknoten-ähnliche Bildung, der andere Antherenfächer ') Vergl. Nr. 10, 8. 386. 416 trägt. In seltenen Fällen entwickeln sich in manchen Kätzchen missgestal- tete Fruchtknoten in grösserer Anzahl, die dann sogar Samen reifen. Eine 4jährige Beobachtung dieser Form deutet auf eine Zu- nahme der weiblichen Blütben. Kurz erwähnt sei eine ganz nahe dabei vorfindliche weibliche Weide, die ich erst voriges Jahr fand, und damals, sowie heuer sammelte. Es ist ebenfalls S. caprea L. und sieht ganz normal aus. Aus einigen struppigen Kätzchen schloss ich auf eine abnorme Form und untersuchte sie daher genauer. Ich fand in den vor- jährigen Kätzchen länger als gewöhnlich gestielte Fruchtknoten, selten Ansätze von Antherenbildungen an jenen, noch seltener zwischen eingestreute normale Staubgefässe. b) Salix ceinerea L. Bildungen, welche an die beschriebenen erinnern, zeigen mehrere Exemplare von Salix cinerea L. Schon 1884 fand ich auf der sogenannten Pusterwiese bei Stockerau an einem Wassergraben einen kleinen Strauch von S. cinerea L., dessen Kätzchen durch ihre verwäachsenen Staubfäden auf eine Bastardirung mit S. purpurea L. hinzudeuten schienen. Allein bei genauerer Untersuchung wurde ich gewahr, dass die ver- meintlichen Staubfäden langhaarig waren, nach oben an Dicke zu- nahmen und grünlich wurden. Oben gingen sie keulenförmig unver- mittelt in Staubbeutel über oder trugen stark deformirte Frucht- knoten mit oft ganz normal entwickelten Narben. In der Nähe dieses Exemplares standen damals zahlreiche Sträucher, die mit Ersterem mehr oder weniger übereinstimmten. Eine Reihe solcher Exemplare schien ganz normal männlich und zeigte halbverwachsene Staubgefässe; aber stets auch waren einige Kätzchen darunter, welche denen der vorigen Weide glichen. Obgleich ich jenen Strauch die folgenden Jahre nicht aus dem Auge verlor, unterliess ich es doch, das Verhalten dieser Form genauer zu verfolgen. Erst durch anderweitige Funde wurde ich wieder auf sie aufmerksam. Im Jahre 1891 schien sie sich stark einer männlichen Form genähert zu haben und 1892 hatte ich ein fast rein männliches Exemplar vor mir. Eine mehrwöchentliche Er- krankung hinderte den weiteren Besuch und unterdessen verblühte die Weide. Im vorigen Jahre zeigte sich ein merklicher Rückschlag zur Bildung weiblicher Blüthen. Heuer war die Tendenz zur Bildung von Staubgefässen grösser, allein die Bildung von 1892 wurde nicht erreicht. Gegenwärtig, beziehungsweise 1894, ist der Stand folgender: Die Staubfäden sind ein- oder zweimal gespalten und tragen sehr ungleich entwickelte Staubbeutel. Bei den höher verwachsenen Staubfäden sind die Antheren mit ihren Vorderseiten einander gegenübergestellt, während bekanntlich bei S. purpurea L. gerade das Gegentheil der Fall ist. Sind die Fäden bis zum Grunde der 417 Staubbeutel verwachsen, so liegen diese einander flach, tellerartig gegenüber, häufig sind dann ihre unteren händer verwachsen und diese verbreiterte Stelle zeigte häufig die Tendenz der Bildung eines becherartigen Fruchtknoten-Rudiments, welches, an den Innenseiten mit Pollensäcken ausgestattet ist, im Grunde aber oft Samenanlagen zeigt. Selbst in diesem Stadium herrscht aber das Aussehen der Staubblätter vor und es fehlen fast jedesmal die Narben. An diesem Strauche finden sich mitunter Kätzchen, die vom Grunde an bis gegen die Spitze mit lauter Staubgefässen bestanden sind, an der Spitze aber ein dichtes Büschel langer und borsten- feiner, Fruchtknoten ähnlicher Gebilde tragen, was bei der dunkel- violetten Farbe der letzteren über dem Gelb der ersteren dem Kätz- chen eine frappante Aehnlichkeit mit dem Kegel der Staub- und Fruchtblätter einer Pulsatilla pratensis Mill. gibt. Gelegentlich des Besuches eines Wassergrabens an der Langen Wiese bei Stockerau fiel mir ein starker Strauch von S. cinerea L. wegen der eigenthümlichen Blüthenstände auf. Es zeigte sich, dass man es hier gewissermassen mit einem Seitenstück zu der im Vorstehenden beschriebenen Weide zu thun hat. Sie ist derselben in Vielem ähnlich, z. B. in der Gestalt der metamorphosirten Fruchtknoten, den keulig verdickten, oben schwach grünlich gefärbten Stielen, den Pollensack ähnlichen Anflügen u. s. w. Sie unterscheidet sich von jener aber durch ungetheilte Staub- fäden, beziehungsweise Fruchtknotenstiele, welche meist wenig ver- änderte Fruchtknoten mit vollkommenen Narben tragen. Ihr be- deutendster Unterschied ist aber der, dass hier entschieden die Tendenz der allgemeinen Umbildung eines Staubblüthen-Exemplares in ein weibliches vorliegt, was seine in verschiedenen Jahren gesammelten Zweige darthun. Die heurigen, im Mai gesammelten Zweige ent- halten in den meisten Kätzchen von Samen strotzende Früchte, sowie ausdauernde Staubfäden mit ebensolchen derbwandigen, längst entleerten Pollensäcken. In der Blüthezeit fällt dieses Exemplar durch die bunten und lebhaften Farben seiner Kätzchen auf: silbergraue Stützblättchen, roth- braune Schuppen, lichte, oben grünlich angeflogene Staubfäden, mit gelben oder hellrothen Staubkölbchen und ebensolchen Fruchtknoten. Eine vor drei Jahren erfolgte Abholzung konnte diese Weide in ihrer Entwicklung nicht beeinträchtigen ; der Strauch erholte sich vollkommen. An demselben Standorte, wenige Schritte von der vorigen Weide entfernt, fand ich 1891 einen Strauch von SS. einerea L., der mir neue Eigenthümlichkeiten zeigte. Diese Form ist den besprochenen Weiden nur dadurch ähn- lich, dass sie in ihren Kätzchen entweder missgestaltete Frucht- knoten oder ebensolche Staubgefässe enthält. Während aber bei den vorerwähnten Exemplaren fast ohne Ausnahme beiderlei Blüthen in einem und demselben Kätzchen vorkommen, scheint dies hier 418 nicht der Fall zu sein. Wenigstens waren alle Kätzchen, die ich untersuchte, entweder männlich oder weiblich, aber nie gemischt. Dabei trägt aber ein Zweig männliche und weibliche Kätzchen zu- gleich. Die dünnwalzlichen männlichen Kätzchen fallen mit geringen Ausnahmen bald nach der Blüthezeit ab. Interessant an dieser Form sind die Staubgefässe. Die ganze Staubblüthe ist einfarbig sattgelb, ja oft ins Dunkelgelbe spielend. Der Staubfaden, stets ungetheilt, beziehungsweise immer bis oben verwachsen, geht ganz unmerklich in die Staubbeutel über, die oben zugespitzt, wie zwei herzförmige Blättchen, am breiten Grunde verwachsen, sich flach gegenüber liegen. Auch hier finden sich in der Mitte zwischen den zwei Staubgefässen nicht selten Samen- anlagen ähnliche Gebilde und häufig ist die Oberseite der Staub- blätter über und über mit Pollensäecken mehr oder weniger regel- mässig bedeckt. Auf sumpfigen Wiesen bei ÖOber-Parschenbrunn traf ich ein Exemplar von S. eöinerea L. mit stark behaarten, zwei Drittel bis zur vollen Länge verwachsenen, mit Gegenüberstellung der Staub- beutel versehenen Staubgefässen, wie bei der vorigen Weide, mit welcher sie auch die Form der Antheren fast gleich hat. Diese beiden letzten Weiden habe ich hier nur ihrer eigen- thümlichen Form wegen angeführt, über ihr Verhalten in aufeinander- folgenden Jahren vermag ich Mangels längerer Beobachtung Nichts zu sagen. Noch sei hier schliesslich zweier Exemplare weiblicher S. eine- rea L. gedacht, von denen eines auf der Pusterwiese, das andere am „Kalkofen“ bei Wilfersdorf steht. Beide zeigen in manchen Kätzchen zwei Fruchtknoten auf einem normalen Stielchen, oder zwei normal gestielte Fruchtknoten unter einer Schuppe; an anderen ist die Theilung nur durch eine Längsfurche angedeutet. Die meisten dieser erwähnten Fruchtknoten sind dünn und lang, hie und da sekrümmt und tragen nur eine Narbe. Diese Ausführung, deren Belege in meinem Herbare liegen, kann ich nicht schliessen, ohne zu constatiren, dass Salir caprea L. und 8. cinerea L. ganz besonders zu solchen Bildungen neigen; andere Arten scheinen dies weniger, da ich heuer und auch die vorhergegangenen Jahre wohl tausende von Exemplaren eifrig ab- gesucht habe, ohne auf ähnliche Erscheinungen zu treffen. Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). ö (Fortsetzung. !) Dendrobium Mooreanwum Lindl. (Dendrocoryne). Radici- bus creberrimis cerassiusculis, caulibus secundariis tenuissimis deinde ') Vergl. Nr. 9, S. 333. 419 inerassatis subtetragonis (?) multieostatis, apice folis 3—4 congestis ovato-oblongis acuminatis, 2—7 em longis, 1,5—3 cm latis; ra- cemo folia excedente pseudoterminali tenui strieto paucifloro, bracteis minutissimis. Sepalo dorsali ovato-lanceolato, lateralibus ovato-tri- angulis basi in pseudocalcar breve abrupte uncatum obtusum coalitis; petalis majoribus '/, longioribus lineari-ligulatis acutis; labello (ex- planato) rhombeo acuminato complicato utrinque obtusangulo, callo tumido a basi labelli fere medium usque in fundo suleato antice bisuleato (nempe linea interposita); gynostemio latissimo generis, androclinii dente postico longiore quam laterales obtusiores. — Flores pulcherrimi nivei 3—4 cm diametro, calcar viridulum labellum albo-viride leviter purpureo-striatum. Neue Hebriden, leg. Rev. M’'Donald. Eine sehr zierliche Pflanze. Das grössere der beiden mir vor- liegenden Exemplare ist mit Blüthenstand 20 cm hoch, die Bulben blühen gleich nach der Vollendung des Wachsthums, während sie noch ihre 3—4 harten, lederigen Blätter tragen. Die Blüthen stehen zu 3—4 an der Spitze des sehr dünnen, festen Blüthenstieles und sind gleichzeitig in voller Entwickelung. Die Zugehörigkeit zur Ab- theilung Dendrocoryne und zwar in die entferntere Verwandtschaft von Dendr. bigibbum Lindl. oder Dendr. Phalaenopsis Fitzg. folgt zweifellos aus der Summe von Merkmalen, besonders des Labellum. Angesichts des Callus der Lippe fühlt man sich versucht, an eine ähnliche Bezeichnung wie „bigibbum“ zu denken, nur ist hier zwi- schen die beiden erhöhten Linien vorn noch eine sehr viel kürzere dritte eingeschaltet, wodurch der Callus dreitheilig wird. Die kurze, scharfe Krümmung des Spornes ist sehr auffällig, wenn schon hier nicht die Biegungsverhältnisse erreicht werden, wie bei Dendr. ceraula Rehb. f. (welches übrigens zu den Eudendrobien gehört). Dem vegetativen Aufbau nach erinnert die Pflanze sehr stark an das gleichfalls zu Dendrocoryne gehörige Dendr. tetragonum All. Cunningh. Dendrob. Mooreanum wurde von Lindley im Jahre 1851 in dem Journal „Royal Hortieultural Society“, tom. VI, p. 272, publieirt; seine Exemplare stammten ebenfalls von den Neuen Hebriden und zwar von Aneiteum. Diese Diagnose ist Reichenbach entgangen, denn im 6. Bande von Walper s Annalen, welcher die Aufzählung der seit 1851 publicirten Orchideen enthält, fehlt sie Man kann Reichenbach hieraus keinen Vorwurf machen, denn im genannten „Journal“ konnte er die Diagnosen neuer und wichtiger Arten nicht vermuthen. Da nun ausser dieser verschollenen Beschreibung und einer Zeichnung im Herbarium Lindley zu Kew nichts über die Pflanze bekannt ist, so hielt ich es für angemessen, sie noch einmal zu beschreiben. Dendrobium eboracense Krzl. (Apora owystophylla). — Caulibus secundariis aggregatis basi attenuatis deinde subtetragonis 420 denique ancipitibus elongatis supra virgatis nitidis ad 80 em altıs vel forsan altioribus, supra aphyllis foliis distichis equitantibus basi vaginantibus semilanceolatis acuminatis rigidis ad Sem longis, 5 cm latis; racemis paucifloris glomeratis e bracteis paleaceis minutis compositis. Floribus (heterochronieis?) semper singulis sub anthesi. Sepalo dorsali oblongo acıto, lateralibus late triangulis acute infra in perulam saccatam obtusam rectam antice omnino apertam auctis; petalis ovato triangulis acutis quam sepala bene minoribus; labello cuneato antice retuso fere rectilineo paullulum repando, lineis 3 incrassatis callum humilem efficientibus in disco; gynostemii parte libera brevissima, androclinii margine repando. — Flores luteoli lineis evanescentibus purpureis decori lcm longi, labellum aequi- longum pallide luteum, discus intense luteus. Floret Octob., Novembri. In insula (Duke of York) Neu-Lauenburg, leg. W. Micholitz. Es ist diese Pflanze ein typisches Oxystophyllum Bl.; die Ab- bildung von Oxystoph. carnosum Bl. „Tabellen en platen ete.“ Nr. 38 zeigt eine Blüte von ganz ähnlichem Bau. Leider fehlt eine Front- ansicht der Lippe, und aus dem Telegrammstyl der Diagnose dieser Art in den „Bijdragen“ p. 336 lässt sich ebenfalls nichts ersehen (die ganze Diagnose ist 6 Worte lang). Eine Schönheit ist die Pflanze selbstverständlich nicht, aber für ein Dendrobium aus dieser Gruppe sieht sie immerhin noch leidlich aus. Die Blüten scheinen nach einander aus demselben Blütenstand hervorzubrechen, und dies scheint auch bei Oxystophyllum rigidum der Fall zu sein, von welchem Blume |. c. sagt, dass es „toto anno“ blühe. Es mögen hier einige auf Dendrob. isochiloides Krzl. (8. S. 334) sich beziehende Bemerkungen Platz finden. Zur kritischen Feststellung der Verwandtschaft dieser Art gehört der Vergleich mit Dendrob. bilobum Lindl. (Voyage Feejee Isl. Journ. Bot. vol. VII, 1843, p. 236 identisch Walper’s Annal. VI. p. 291). — Die dort beschriebene Pflanze gleicht, soweit nur die Diagnose als Vergleich dienen kann, unserem Dendr. isochtiloides Krzl. in den meisten Punkten, und ich hätte die neu aufgestellte Art nicht beschrieben, wenn nicht folgende Merkmale dafür sprächen, sie vorläufig aufrecht zu erhalten. Dendrob. isochilcides Krzl. Dendrob. bilobum Lindl. Sepalen spitz. Sepalen stumpf. Scheinsporn kurz, breit, stumpf, | Scheinsporn verlängert „cormmu rund. elongato“. Petalen spitz (acuta). Petalen stumpf (apiculata). Alle 3 Lappen der Lippe sind|Labellum apice carnoso trilobo, gekräuselt, verdickt und er-| lacinia media verrucosa. scheinen verbrannt. Die Abbildung des Herbarium Lindley zeigt den oberen Theil einer Pflanze und eine nicht analysirte Blüte, deren Labellum die 421 eigenthümliche braune, wie verbrannt aussehende Verdickung, welche mit blossem Auge zu erkennen ist, augenscheinlich nicht gehabt hat. Bis eine Untersuchung des Lindley’schen Originalexemplares die Frage endgiltig löst, wird es sich empfehlen, beide Arten beizubehalten. Coelogyne Edelfeldtii F. v. M. et Krzl. (Panduratae). Bulbis? certissime maximis, foliis stanhopeaeformibus ad 60 cm longis, ad Sem Jlatis quinquenerviis firmis lanceolatis acutis; racemo basi cataphyllis maximis foliaceis acutis vestito 40 cm alto (vel altiore interdum?) fractiflexo erecto, bracteis maximis oblongis acutis convolutis persistentibus quam ovaria vix brevioribus. Sepalis ovato- lanceolatis lateralibus basi leviter excavatis dorso earinatis acutis; petalis aequilongis lanceolatis acutis acuminatisve; labelli basi non cordati lobis lateralibus apice triangulis divergentibus acutis, isthmo nullo, lobo intermedio recetangulo antice emarginato, triangulo satis magno (nec apieulo) interposito, margine undulato crispato, lineis elevatis 2 et minore interposita in disco ex fundo lobum inter- medium usque, lineis vel callis 2 tubereulosis in utroque latere in lobo intermedio apicem versus convergentibus ibique evanescentibus, adjecta utrinque lines simili minore verrucisque etiam minoribus dispersis in lobis lateralibus: gynostemio omnino generis, °/, labelli aequante. — Flores 4cm diametro certissime virides, labellum pur- pureo-maculatum. Neu-Guinea. Moresby-Bai an moosigen Felsen und feuchten Stellen leg. Edelfeldt 1884. Eine gewaltige und sicherlich sehr schöne Pflanze. Sie gehört in diejenige Gruppe, aus welcher ©. pandurata Lindl. die älteste und noch immer werthvollste Art ist. Es lag die Vermuthung nahe, dass wir es hier mit Coel. peltastes oder Mayeriana Rehb. zu thun hätten, aber es widerstreiten dieser Annahme die Einzelheiten des Blüthen- baues zu sehr. Ein Merkmal besonders charakterisirt diese Art vor allen Verwandten, es sind dies die gewaltig entwickelten Scheiden- blätter am unteren Ende des Blüthenschaftes, welche an Stelle der sonst dort auftretenden bleichgrünen Schuppen stehen, dieses Merk- mal wäre in den sonst so genauen Diagnosen Reichenbach's er- wähnt worden. Sodann sind die Blüthen nahezu so gross, als bei Öoel. Parishii Rehb. fil., der nach COvel. pandurata grössten Art der Gruppe, während sie bei ©. Mayeriana peltastes kleiner sein sollen. Die erstere Art hat ausserdem „hracteae non conspieuae“, während sie hier gewaltig entwickelt sind, oblonge Blätter, während sie bei Öoel. Edelfeldtii lang-lanzettlich sind, und schliesslich einen „lobus intermedius hastatus“ am Labellum, welcher hier direct rechteckig ist. Ich habe die Differenzen so genau festgestellt, als mir irgend möglich war, denn es scheint, als ob die Gruppe der „Punduratae“ recht bald ebenso reich an einander sehr ähnlichen und ebenso schwer zu unterscheidenden Arten sein würde, als dies schon bei einigen Gruppen der Gattung Coelogyne der Fall ist. (Fortsetzung folgt.) Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1894. 32 Litteratur-Uebersicht. > September 1894. Burgerstein A. Anatomie des Holzes von Albizzia moluecana. (Berichte d. deutsch. bot. Ges. XII. Nr. 7. S. 170—173.) 8°. Degen A. v. Nehany magyar Ricciarol. (Termeszettudomänyi Köz- löny XXX. p. 170—174.) 8". Degen A. v. Eine Bemerkung zu Velenovsky's „Dritter Nach- trag zur Flora von Bulgarien“ (Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1894.) 8°. 3 8. Fiala F. Zwei interessante Nadelhölzer des bosnischen Waldes. (Wissensch. Mitth. aus Bosnien und der Hercegovina I. Bd. 1893.) ISFTZHS: Fiala F. Beiträge zur Pflanzengeographie Bosniens und der Her- cegovina (a. a. O.). 21 8. Fiala F. Ein botanischer Ausflug in die Klek planina (a. a. O.). 28. Die ersterwähnte Abhandlung bespricht mit Benützung der vorliegen- den Litteratur Picew Omorica und Pinus leucodermis. — Die zweitgenannte Arbeit enthält folgende Capitel: 4. Zur Geschichte der Botanik im Oceupa- tionsgebiete (Bou&@). 2. Die Vegetationsverhältnisse der nordwestlichen Hercegovina. 3. Primula Bosniaca. 4. Ueber das Vorkommen von Derberis vulgaris. 5. Floristische Mittheilungen (darunter Beschreibung und Ab- bildung von Crocus Vilmae). 6. Boden und Pflanze. — Die dritte Arbeit bringt eine Aufzählung der am genannten Standorte beobachteten Pflanzen. — Es ist ausserordentlich erfreulich, dass die in Bosnien selbst erscheinen- den wissenschaftlichen Arbeiten nunmehr auch in deutscher Sprache Jen weiteren Fachkreisen zugänglich gemacht werden. Fuchs Th. Beiträge zur Kenntniss der Spirophyten und Fucoideen (Tromsoe Museums Aarsheft. XV. 1894. p. 157). Haläcsy E. v. Botanische Ergebnisse einer im Auftrage d. Akad. d. Wissensch. unternommenen Forschungsreise in Griechenland. II. Beitrag zur Flora von Aetolien und Acarnanien. (Denkschr. d. Wiener Akad. d. Wissensch. Math. naturw. Cl. LXI Bd.) 4°. 14 8. 2 Taf. Enthält: Pflanzengeographische Uebersicht. — Aufzählung und zum Theile kritische Besprechung von 418 in den genannten Gebieten ge- sammelten bemerkenswerthen Arten. Neu: Reseda Tymphaea Haussk. var. asperula Hal., * Elatine Aetolica Hal. et Wettst., *Centaurea Heldreichü Hal., Verbascum Ambracicum Hal. (Guieciardü X sinuatum), Caloplaca ') Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich -auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 423 intercedens Trev. f. minuta Steinr., Diplochistes gypsaceus var. coloratus Steinr. Die mit * bezeichneten Arten. ferner Teuerium Halacsyanum Heldr. sind abgebildet. Die Flechten (10 Spec.) hat Steiner bearbeitet. Janczewski BE. Cladosporium herbarum jego najpospolitsze na zbozu towarzysze. — Recherches sur le (fl. herb. et ses com- pagnons habituels sur les cereales. (Schriften der Krakauer Akad. d. Wissensch. 1894. 45 u. 22 S. 4 Taf.) 8". Ausführliches französisches Resume. Behandelt die Morphologie und Entwicklungsgeschichte von (lad. herb., Hormodendron cladosporioides Sacc., Dematium pullulans Bary, Leptosphaeria tritiei Pass., Phoma secalinum Jancz., Leptoria graminis Desm. KraSan Fr. Aus der Flora von Steiermark. Programmarbeit. Graz 1894. 8°. 27 8. Kukula W. Lehrbuch der Botanik für die unteren Classen der Realschulen. 4. Aufl. Wien (Braumüller). 8°. 178 S. — 2:40 M. Lukasch J. Die blattbürtigen Knospen der T'olmiea Menziesü Torr. et A. Gray. (Progr. d. Staats-Obergymnas. in Mies 1893/94.) 8°. 88. 2 Taf.) Pokorny. Botanische Wandtafeln. Tafel 1—21. Smichow (Neubert). Fol. — & 150 M. Römer J. Ein Blatt der Erinnerung an Dr. F. Schur. (Verh. u. Mitth. d. siebenb. Ver. f. Naturwissensch. XLIII. 1893.) 8°. 18 8. Vogl. Die Schmetterlingsblütler des Salzburger Flachlandes. Pro- grammarbeit. Salzburg. 8°. 48 S. Wettstein R. v. Die botanischen Anstalten Wiens. Festschrift der österr. botanischen Zeitschrift anlässlich der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. Wien (Gerold’s Sohn). Gr. 8°. 85 S. 11 Abb. Inhalt: Fritsch K. Der botanische Garten und das botanische Museum der Universität. — Krasser F. Das pflanzenphysiologische Institut der Uni- versität. — Umlauft A. Der k. k. Hofgarten in Schönbrunn. — Beck G@. v. und Zahlbruckner A. Die botanische Abtheilung des k. k. naturh. Hof- museums. — K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft. — Sonstige botanische Anstalten Wiens. — Privatsammlungen. Zermann P. C. A. Beitrag zur Flora von Melk. II. Programm- arbeit. Melk. 8°. 56 S. Arcangeli@. La Flora Italiana. ed. 2. Torino et Roma (Loescher). Kl. 8°. 832 p. 15 M. Arcangeli’s Handbuch war schon in der 4. Auflare das beste Buch, wenn es sich um rasche ÖOrientirung über Pflanzen Italiens, insbesondere um ein Buch für Reisende handelte; es wird diesem Zwecke umsomehr in dieser zweiten, mehrfach verbesserten Auflage entsprechen. Schade, dass der Verfasser in seinem Werke so wenig selbständige Beobachtungen ver- werthete und dass er in so unvollkommener Weise die seit dem Erscheinen 32* 424 der 1. Auflage vorliegende, die Flora Italiens betreffende Litteratur be- rücksichtigte. AschersonP. Die Nomenclaturbewegung von 1892 in der Botanik. (Berichte der pharmae. Gesellsch. 1894. S. 36—45.) 8". Bonnier @. et Layens G. Tableaux synoptique des plantes vasculaires de la flore de la France. Paris (Dupont). 8°. 444 p. 5289 Fig. — 3 Fr. Britten, Baker, Rendle, @epp ete. The plants of Milanji, Nyassa Land, colleected by A. Whyte. With a introduction by W. Car- ruthers. (Transact. of Linn. soc. of London. Vol. IV. P. 1.) 4°. 67 p. 10 Tab. Bütschli ©. Vorläufiger Bericht über fortgesetzte Untersuchungen an Gerinnungsschäumen, Sphärokrystallen und der Structur von Cellulose- und Chitinmembranen. Heidelberg (Winter). 8°. 63 8. 3 Taf. — 3 M. Engler A. Loranthaceae, Podosiemonaceae, Hydrostachydacene, Bur Manniaöeue, Moraceae africanae. (Botan. Jahrb. XX. Bd. 1 Hft.) 8,774 (Seo Dal: Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. — & Lfre. 1:50 M. Lieferung 108: 3 Bog. Text. 52 Einzelbild. Fritsch K. @esneriaceae, Columelliaceae. Schumann K. Bimoniaceae. Lieferung 109: 3 Bog. Text. 94 Einzelbild. Schumann K. Bignoniaceae (Forts.). Floderus @. O. Fragaria collina > vesca. (Botan. Notiser 1894. S. 146—1 Se B% Groppler R. HB: Anatomie des Holzes der Magnoliaceen- (Bibliotheca botanica. Heft Nr. 31.) 4°. 50 8. 4 Taf. — 12 M. Jadin F. Algues des iles Mascareignes recoltees en 1890 (Nosto- cacees). (Bull. d. 1. soc. bot. de Fr. XL. Sess. extraord. p. CXLVIII— CLXXII.) 8°. Abb. Jungner R. Ranunculus acris X auricomus. (Botan. Notiser 1894. S. 156—162.) 8°. 13 Fig. Kuntze ©. Linnaea or Obolaria. (Joum. of Botan. 1894. Sept.- No.) 8°. A p. Mann A. Was bedeutet En a in der Botanik? Diss. (München.) 8°. 40 8. 25 Fie. Noll. Ueber den morphologischen Aufbau der Abietineenzapfen. (Sitzungsber. d. niederrhein. Gesellsch. f. Natur- u. Heilk. z. Bonn 1894.) 8°. 4 8. Pfeffer W. Ueber geotropische Sensibilität der Wurzelspitze nach von Dr. Özapek im Leipziger botanischen Institute angestellten 425 Untersuchungen. (Berichte der math.-phys. Cl. d. k. sächs. Gesellsch. d. Wissensch. 1894. S. 168-172.) 8”. Philippson A. Ueber das Vorkommen der Rosskastanie und der Buche in Norderiechenland. (Naturw. Wochenschr. IX. Bd. Nr. 55.) 4°.18: 8; Pflanzengeographisch sehr bemerkenswerthe Angaben über Fundorte von Aesculus Hippocastanum, Juglans regia, Fagus silWwatica, Ile Aqui- Jolium und Buxus sempervirens im Pindus. hüdiger M. Weitere Mittheilungen über Regenschutz bei Pflanzen. 8. 4 8. Underwood L. M. The evolution of the Hepaticae. (Bot. Gaz. Sept. 1894. p. 347 —362.) 8". Vries H. 5. Ueber die halbe Galtoneurve als Zeichen discontinuir- licher Variation. (Berichte der deutsch. bot. @es. XII. Nr. 7. Ss. 197— 207.) 8°. 1 Taf. Wie die meisten Arbeiten des Verfassers bei grosser Kürze ausser- ordentlich inhaltsreich. Verfasser benützt die aus dem numerischen Ver- hältnisse neu auftretender Formen zur Stammform sich ergebenden Zahlen- verhältnisse zur Construction von Curven, deren Verlauf fluctuirende, i. e. individuelle von artenbildenden Variationen unterscheiden lässt. Als er- läuteınde Beispiele theilt Verfasser Resultate langjähriger, einschlägiger experimenteller Culturversuche mit. Weber Ü. A. Ueber Veränderungen in der Vegetation der Hoch- moore unter dem Einflusse der Cultur mit Beziehung auf praktische Fragen. (Mitth. des Ver. zur Förderung der Mooreultur. XII. Jahrg. Nr. 17. 8. 309—315.) 8°. Weiss J. E. Schul- und Exeursionsflora von Bayern. München und Leipzig (Wolff). Kl. 8’. 520 S. — 450 M. Weiss J. E. Schul- und Exceursionsflora von Deutschland. München und Leipzig (Wolff). Kl. 8°. 575 Ss. — 4 M. Zwei Bücher von so analoger Anlage, dass sie eine gleichzeitige Be- sprechung gestatten. Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, Bücher zum „bequemen und sichern Bestimmen“, insbesondere zum Gebrauche in Schulen zu arbeiten; diesem Ziele ist er durch die kurze Fassung, die über- sichtliche Anordnung und typographische Ausstattung entschieden nahe gekommen. Ob die herausgegriffenen Merkmale charakteristisch und präcise genug sind, um das Bestimmen leicht zu machen, das muss der Gebrauch ergeben. — Nur einige principielle Bedenken möchte der Referent vor- bringen. Man kann bei Abfassung derartiger Floren einen zweifachen Stand- punkt einnehmen, entweder den der vollkommen selbständigen Bearbeitung (vergl. Ascherson, Buchenau etec.), oder den der Compilation. Erstere Werke werden natürlich wissenschaftlich werthvoller sein; letztere können aber für den Unterricht und den Anfänger sehr werthvoll sein. wenn die Compilation vollständig und objectiv ist, das sind aber die Bücher des Ver- fassers nicht. In der Auffassung der Gattungen lehnt er sich an keinen bestimmten Autor an, daher sind die Gattungen bald weiter, bald enger gefasst. Noch mehr tritt dies bei Behandlung der Arten hervor. In manchen Fällen lässt sich der Verfasser auf engste Formenkreise ein (z. B 426 Nuphar), in anderen nimmt er einen stark an Koch und seine Zeit erinnern- den Standpunkt ein. Bei manchen Gattungen sind Hybride aufgezählt und beschrieben (z. B. Viola), bei andern gar nicht erwähnt (z. B. Verbascum). Neuere Litteratur ist wenig beachtet, die Nichtberücksichtigung von Detail- forschungen über Hieracien, Rosen u. dgl. kann Verfasser mit Rücksicht auf den Zweck des Buches rechtfertigen, Arbeiten aber, wie jene Ascherson’s über Veronica verna und Sparganium neglectum, Murbeck’s und des Referenten über G@entiana u. a. hätten beachtet werden sollen. — Diese Einwände gelten besonders für die „Excursionsflora von Deutschland“, die eigentlich nichts anderes, als eine mässig erweiterte Ausgabe des eıst- genannten Buches ist; sogar Druckfehler, z. B. Suttor (p. 387) statt Sutton, Kapseln von Datura inermis stachelig (p. 365) u. a., gingen unbeachtet aus letzterem in erstere über. Woronin M. Sclerotinia heteroica. Wor. et Naw. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XI. Nr. 7. S. 187—188.) 8°. Enthält die wichtige Mittheilung über die Entdeckung von Heteröcie bei einem Ascomyceten; die genannte Selerotinia (= S. Ledi, eine wohl überflüssige Namensänderung) entwickelt Gonidien auf Vaccinium uligino- sum, die Ascosporenform auf Ledum. Flora von Oesterreich-Ungarn. Fiume, Slavonien und Croatien (vom April 1892 bis April 1894). Von Dr. Vincenz v. Borbäs (Budapest). (Schluss. !) Gentiana anisodonta Borb. (G. calycina Wettst,, non Lam., nec Boiss. et Haussk.’), Allän (Borb. 1875), — @. Styriaca W ettst. var. praematura Borb. in Carinthia 1892, no. 5, FuZine'), unter dem Visevitzaberg bei Lit (6), — @. Clusiü Perr. et Song. Klek (Borb. 1876). Lycopus mollis Kern. Zagräber Gebirgsquelle (Borb. 1883), — Hyssopus pilifer (Gris.) Grizane, Karlopago (Borb. 1881), — Galeopsis Tetrahit L. Fuzine, — Betonica serotina Host, Novi, Vratnik Karlopago (Borb. 1875, 1881), — B. alabriflora Borb. in Fl. comit. Castrif. 222 Velebith, Medäak, Korenitza (Borb. 1875), — Ballota foetida Lam., Karlöeza, Dälya; var. *villicaulis Borb. in (4), tom., III. p. 810 caule foliisque villosis, Fiume (4), — Scutellaria alpina L. Risnyak (Borb. 1881). Globularia cordifolia L. Svetobrdo: var. bellidifolia (Ten.) häufiger und vorherrschend, Fiume versus Drenova, Bröd a. Kulpa (10), Klek, Platak, Skebudnyäk, Svetobrdo (Borb. 1875); var. steno- phylla Borb. ined., pumila, lamina foliorum apice tridentata, ') Vergl. Nr. 10, Seite 397. °) In (6) wurde @. calyeina B. et Hausskn. in @. folüformis um- getauft. ’), Auch am Nänos bei Prewald (Borb. 1875). 427 anguste obovata, in petiolum cuneata aut saepius anguste oblongo-euneata. Badäny (Borb. 1881). Anchusa azurea Mill. Beoesin. (Zorköczy!) Cuseuta lupuliformis Krock., Zimony (Borb. 1886), — ©. obtusi- flora H., B. et K. an der Grenze des Syrmier Comit. zwischen Ujvidek et Kovily (Pant. in 7, auf Manthium spinosum). Digitalis lanata Ehrh. im Kamenitzer Friedhofe (Zorköczy exsice.), — Veronica offieinalis L. perhiemans, Klek, — V. arvensis L. Grohovo, Zeng, Karlopago, — V. Tournefortii Gm., Fuzine, Körös, Kapronca, Grohovo (Ref.). — * Euphrasia Salisburgensis Funk. subsp. coerulans Freyn, Sladikovätz et Badäny (5), Platak, Retinathal (11), var. transiens Borb. Pliesevitza ad Allan, ViSenura ad Medäk, Reäina (5), — *E. Dinarica G. Beck., Mrsinberg (Borb. 1875), — E. Rostkoviana Hayne Kärolyväros, Fuzine, Lokve (Borb. 1876), — E. cucullata Wahlenb., Slatina (Borb. in 11)'), Zägräb, Bröd a. Save (11). Centunculus minimus L., Petrovagora (9). Vuceinium vitis Idaea L. Rajnatz, Risnyak, Svetobrdo (Borb. 1875). Hacquetia Epipactis L. Ogulin inter frutices, Klek, Bitoraj (Borb. 1876), — Ammi maius L. wächst bei Fiume jetzt schwerlieh (4), — Freyera eynapoides Guss. var. seti- et levicaule, Susäani unterhalb Mamedovätz (bei Ostäria, Borb. 1881), — Bupleurum iunceum L. sensu stricto (B. Sadleri [10], absq. diagn.) Vratnik; var. B. Gerardi Jaeqg. (B. commutatum 10) striet., radiis umbellae 3—5, involueri foliolis longioribus, Fiume, Skurinja (Borb. 1869), — Athamanta Harmaldi Borb. et Ue. Jelenje bei Fiume, Tuhobi® bei Fuzine, BruSane (Borb. in 10). Die Exemplare der ersteren Standorte zog ich ursprünglich zu A. Cretensis b) maior Neil. — Heracleum ternatum Borb. 1878, Bielo la$ica (Borb. 1876). Ribes Fleischmanni Rehb. Risnyäk (Borb. 1876). Pulsatilla nigricans Störk, Karlöeza (Borb. 1879), — Ranunculus millefoliatus Gospic (9), OStäria (Borb. 1881), — Trollius Europaeus L. brevirostris Risnyäk, Satorina (Borb. 1875). — Caltha Croatica Schur (aber wo beschrieben?) nach Huth’s Monographie der Gattung Caltha p. 21 wäre ©. cornuta Sch. Ky et Nym.; im Herbare Schott (Haynald) ist aber eine alpine Form mit kleineren gekerbten Blättern und mit sehr verkürzten Balekapsel (culta, Velebith) aufbewahrt, also die ©. alpestris Schott, Ky et N.; cefr. Borb. in Engl. botan. Jahrb. 1887, p. 177. — Helleborus atrorubens W. et Kit., Mrzlopolje bei Kärolyväros, Slunj, Modrus (Rossi in 6), — Agquilegia nigricans Baumg. Waldwiesen bei Gasparei (Cabar). Grbalj, OsStäria (Borb. 1881). ') Auch bei Adelsberg (Borb. 1869). 428 Fumaria offieinalis L. Gospie, Zeng (Borb. 1875). Arabis crispata Willd. Kalnik, Velebit (10), — Cardamine glauea Spr. (C. Croatica Sch., Ky et N.) zwischen Karlopago und Ostäria (Borb. 1881), — ©. carnosa W. et. Kit. ViSenura (Borb. in 10), — Draba longirostra Sch. Ky et Nym. var. armata eorundem, Lubicko brdo (10), — Bunias macroptera Rehb., Karlopago (Borb. 1881). — Barbarea Croatica Borb. et Vuk. Oest. bot. Z. 1888, 421 Lokve (Borb. 1876). ') — *Vogelia paniculata (L.) var. Thracica (Vel.) Podhum, Zeng (Borb. 1881). * Nuphar intermedium Led.. Divosello (Borb. 1881). Saponaria alluvialis Dumoul. Croat. (10), Grohov6o (Borb. 1869), — Dianthus slavonicus Williams. The pinks of central Europe 1890, p. 20, Eszek, — D. Velebiticus Borb., efr. Velen. neue Nachtr. zur Flora von Bulgar. p. 7. Silevata, ViSenura (Borb. 1875) (Synon. D. carthusianorum Kit. Addit. p. 225, quoad pl. Croat.). Drypis spinosa L. var. Jacquwiniana Murb. et Wettst. Fiume, Buceari (10). Herniaria glabra L. var. scahreseens Ruvem., Vratnik, OStäria, Karlo- pago (Borb. 1875), — H. hirsuta L. zwischen Dugarieka et Kapronca (Borb. 1881), — Buda rubra (L.), an sandigen Orten bei Luscic Carolostadii (9), — Cerastium silvatieum W. et Kit. Dugarieka. Klek (Borb. 1876), — ©. vulgatum L. var. glandulosum Boenn. Vratnik (Borb. 1875). Viola ericetorum Schrad. Ogulin (Borb. 1876). Tilia flava Wolny. Bukovitza bei Petervärad, — T. tomentosa Moench, Petrinja (9); var. petiolaris DC. (T. obligqua Thüm., non Host.) Sisek (Richt. L.), — T. Juranyiana Simk. var. anastera Borb. foliis glabris, pilis stellatis in pagina foliorum inferiore nullis, spathis fere sessilibus, Sisek (Richt. L.), — T. pyramidalis Host. Karolyvaros, — T. corylifolia Host, ibid. — T. cordata Mill. var. eriocarpa Hoffm. ibid., var. maior Spach. ibid. (9, determ. Ref.) Acer Monspessulanım L. var. Liburnicum Pax, Bukari (Borh. 1876), — 4. obtusatum W. et Kit. Klek (Borb. 1876). Polygala owyptera Rehb. und P. comosa Schk. Klek (Perlaky exsice.), — *P. Rossiana Borb. (P. multiceps Borb., non Mart.) Klek bei Ogulin, var. rhodantha Borb., floribus pulchre roseis, ibid. (Perlaky exsice.), — P. Nicaeensis Risso, forma Croatica Chod. Monogr. Polyg. p. 462, OStäria. Chodat änderte ferner 1. c. p. 468 die P. multiceps Borb. in P. Croatica; diese spätere !) Pedicellis erassis excellit, qui latitudinem siliquae maturae fere adaequant. Foliis inferioribus Iyratis, 4—2 jugis a PD. angustana et B. praecoce, vacemis autemdensis, pedicellis stylisque multo erassioribus a B. vulgari praecipue diversa. 429 Benennung kann aber nicht beibehalten werden, da nicht zwei Pflanzen P. Croatica heissen können. Rhanınus pumila L. Felsen des Klekberges (Borb. 1876), — Rh. Carniolica Kern., Modrus, Gasparei (9). Linum Gallicum L. Tulic malin Carolodstadii, Petrovagora (9). *Orataegus brevispina Kze. Fiume (Borb. 1869). — Cotoneaster integerrima Meld., var. parvifrons Risnyäk, Visevitza ad FuzZine (Borb. 1876). — Rubus Karstianus Borb. Term. tud. Közl. 1892, p. 271, zwischen Delnitze et Brod (3), — R. Wolnyanus Borb. zwischen Karlöeza und Strazsilovo, Görgeteg (7), — R. moestus Hol. Zagrab (3), — R. hirtus W. et Kit. var. acerosus Borb. Özereviz (Borb. ap. Sabr. Deutsche botan. Monatsschr: 1892, p. 76). Potentilla semilaciniosa Borb. Belgrad (6), wahrscheinlich auch im Gebiete von Zimony, — Bee agrimonoides (L.) Platak, Krasznö zweites Mal im Juli 1876 blühend, BruSane, Ostaria, Venätz (Ref.), — Poterium polygamum W. et Kit. Ogulin (Ref.). Medicago longiseta DC. Kantrida, Tersatto (Borb. 1875), — Anthyllis Jacgquinii Kern. Klek (Borb. 1876), — Orobus luteus L. Klek (Perlaky exsiec.), — ©. tuberosus L. Ostraberg bei Gospic, zwischen Merkopalj et Razdolje (9). Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc, Bereits bei einem früheren Anlasse wurde erwähnt, dass das bekannte Schultz’sche Herbarium normale nach dem Tode K. Keck’s von Herrm J. Dörfler in Wien zur Fortführung über- nommen wurde. Soeben versendet Herr Dörfler die erste ÖCenturie dieses bekannten Exsiccatenwerkes, die durch eine ganze Reihe von Einriehtungen sich von den früheren auf das Vortheilhafteste unter- scheidet. Diese Unterschiede liegen in der überaus sorgfältigen Aus- arbeitung der Etiketten, welche durch Richtigkeit der Nomenclatur, Genauigkeit und Verlässlichkeit der Litteratureitate, durch sorgfältige Standortsangaben sich auszeichnen. Ueberdies sind die Etiketten auch in Buchform unter dem Titel „Herbarium normale; Schedae ad centuriam XXXI.“ separat abgedruckt worden und im Verlage des Herausgebers erschienen. Derselbe hatte den glücklichen Gedanken, in Anlage dieses Buches, gleichwie in der Ausstattung des ganzen Exsiccatenwerkes sich an die bekannte „Flora exsiccata Austro-Hungarica“ anzulehnen. Von den vielen bemerkenswerthen, in der vorliegenden Centurie aus- gegebenen Arten seien genannt: Ranunculus Lusitanicus Fın., Lepido- trichum Uechtritzianum (Bornm.) Vel., Dianthus diutinus Kit. ex loc. el., Potentilla Detommasii Ten., Sawifraga Rouyana Magn., Cirsium- Hybride, Kriophorum Kerneri Ull. u. v. a. Zweifellos wird die neue Ge- stalt dem werthvollen Exsiccatenwerke neue Freunde erwerben. Wir kommen auf den Inhalt der Centurie noch zurück. 430 Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober- Steiermark. Hieracia Seckauensia exsiccata (Stiria superior). Von Dr. Gustav v. Pernhoffer (Wien). (Fortsetzung.!) 17—18. Hieracium magyaricum Näg. et Pet. ]. ec. p. 566. — Grex XI. Bauhini? — H. Bauhini Schult. Observ. p. 164 (1809). — Näg. et Pet. 1. c. p. 586. In graminosis sieeis ad marginem viae versus pagum Neu- hofen, ca. 820 m. Die zahlreichen, ohne Auswahl gesammelten Pflanzen variiren meist nur unbedeutend in der Zahl der Flocken, Haare und Drüsen ihrer Hülle und Kopfstiele, die Flockigkeit ist im Ganzen über- haupt zumeist nur wenig zahlreich; Drüsen und Haare sind sehr zer- streut oder mangeln wohl auch gänzlich. Der gewöhnlich 30—40 cm hohe, schlanke und + steifliche Stengel ist höchstens mässig flockig und dazu mit zerstreuten kurzen, einfachen Haaren bekleidet und daher + grün. Der Kopfstand ist häufig zu oberst + doldig und geknäuelt, öfters aber auch rispig und übergipflig. Die Kopfzahl beträgt gewöhnlich nur 7—15 und übersteigt nur sehr selten 20; die Hülle ist nur 5—6 mm lang, die immer — glaucescirenden Blätter sind gewöhnlich länglich lineal-lanzettlichh am Rücken + zerstreut flockig, sonst kahl oder am Rande spärlich bewimpert. Stengelblätter 1—2, wovon das oberste oft sehr schmal oder lineal, bis “/, der Höhe. Blüthen hellgelb, die Stolonen sind dünn, oft sehr verlängert und immer klein- oder schmalblätterig. An Ackerrändern, sowie an buschigen Orten, wo sie aber nur sehr zerstreut vorkommt, wird dieselbe viel höher und zugleich reicher an Kopfzahl. Die Pflanze beginnt erst gegen Ende Juni, also später zu blühen, als das hier mit ihr gesellig wachsende sub 3 und 19 ausgegebene 4. Pilosella und H. brachiatum. 19. Hieracium brachiatum Bert. (ined) nm DC. Fl. fr. II (1816), p. 442 — jlorentinum v. magyaricum Pilosella. — Conf. Näg. et Pet. 1. c. p. 610. — Grex VII. Brachiatum Näg. et Pet. 1. c. p. 620, Subspec.? (H. bifurcum ß. minus Neilr. Fl. v. Wien, p. 287 (1846). In graminosis siceis ad marginem viae versus pagum Neu- hofen; una cum FH. Pilosellae (3) et H. magyaricum (17—18.) socialiter crescens; ca. 820m s. m. Die Pflanze ist dem in ihrer Gesellschaft wachsenden 7. Pilo- sella, von der Gabelung abgesehen, höchst ähnlich, indem sie in den ') Vergl. Nr. 9, S. 362. 431 meisten übrigen Eigenschaften nur + geringe graduelle Verschieden- heiten zeigt, und zwar ist ihr Stengel durchschnittlich höher und schwankt im Ausmasse von 14—32cm. Die Blätter sind öfters schmäler lanzettlich, länger zugespitzt und zuweilen sehr schwach glaucescjrend; nicht gar selten ist ein ausgebildetes Stengelblatt im untersten Abschnitte vorhanden, meist aber ein sehr schmales oder nur rudimentäres an der Gabeltheilung. Die Hülle ist 75 — 85mm lang und sehr selten + behaart; ihre Flockigkeit und Drüsig- keit ist im Allgemeinen eine geringere und schwankt ebenfalls nur innerhalb enger Grenzen, der Blattrücken ist in der Regel schwächer- und höchstens graufilzig, die Blüthen sind häufig gleichfärbig, die Stolonen gewöhnlich verlängert, schmächtiger und ärmer, sowie mehr schmalblätterig. Die Gabelung beginnt gewöhnlich in der Mitte oder im unteren Drittheile des Stengels, seltener höher; in der Regel ist nur ein Ast, seltener ein zweiter, entfernt stehender vorhanden und noch viel seltener erscheint ein Ast neuerdings gegabelt. Die Kopf- zahl beträgt 2—3. Ich habe diese Pflanze um Seckau bisher nur an dem bezeich- neten Standorte gefunden; sie ist daselbst fast ebenso häufig als das erwähnte 4. Pilosella, mit dem sie gleichzeitig und früher als das begleitende HZ. magyaricum zu blühen beginnt. 20. Hieracium brachiatum w. O. In graminosis ad marginem viae inter agros; foro S. versus Öccidentem proxime adjacentes; ca. S50 m s. m. Diese Pflanze, welche besonders in sehr üppigen Exemplaren durch ihre öfters wiederholte Gabelung und ihre verlängerten, immer + bogig aufsteigenden oder selbst aufgerichteten Stolonen, nament- lich wenn diese, wie nicht gar selten, mit einer oder mehreren Blüthenknospen endigen, den Habitus des ZZ. lagellare Willd. (wohin Näg. et Pet. l. ec. p. 378 auch das H. bifurcum «. majus Neilr. Fl. v. Wien, p. 287 [1846] ziehen), nachahmt, jedoch die nach Nä- geli dem letzteren zukommende reiche Drüsigkeit vermissen lässt, steht zu dem in ihrem Umkreise wachsenden 7. Pilosella (1 u. 2.) in dem gleichen Aehnlichkeitsverhältnisse wie das in der vorigen Nummer ausge- gebene 7. brachiatum, zu dem es begleitenden HZ. Pilosella (3). Auch bei ihr ist der Stengel höher, indem er selten weniger als 20, häufig aber über 30—36 cm misst; die Blätter sind gleichfalls nicht selten schmäler und mehr verlängert lanzettlich und pflegen im letzteren Falle etwas zu glaucesciren; zuweilen findet sich ein + schmal lanzettliches Stengelblatt nahe der Basis; gewöhnlich aber nur ein sehr schmal lineales an der untersten Gabelung: doch fehlt aber zuweilen auch dieses. Die 7—9 mm lange Hülle ist höchstens nur zerstreut behaart, immer nur mässig, flockig und drüsig, der Stengel ist mitunter ziemlich reichlich mit an der Basis schwarzen Haaren bekleidet, welche gewöhnlich etwas dunkel, steiflich und höchstens 15mm lang sind. Flocken und Drüsen sind höchstens mässig zahl- 432 reich und besonders letztere nach abwärts zu immer mehr zerstreut und selten. Der Blattrücken ist oft nur sehr mässig flockig und höchstens + dünn graufilzig, die Blüthen sind heller gelb und immer —- deutlich randstreifig. Der Stengel ist gewöhnlich schon unter seiner Mitte oder nahe seiner Basis gegabelt, die Zahl der primären Aeste be- trägt 1—2 und es entwickeln dieselben nicht selten einen zweiten Ast, wodurch der Stengel wiederholt gabelig erscheint. Die Kopf- zahl beträgt 2—5. Die im Allgemeinen bereits charakterisirten Stolonen sind mitunter sehr armblätterig und fast nackt, nicht gar selten mit einer Blüthenknospe endigend. Ich fand diese, nur auf einem beschränkten Umkreise, jedoch gesellig wachsende Pflanze erst Ende Juni und anfangs Juli in Blüthe. Ihr ganz nahe standen das 4. collinum (13.u. 14.), sowie das in der folgenden Nummer ausgegebene #7. brachiatum. 21—22. Hieracium brachiatum w. O. Grex.? In graminosis ad marginem viae inter agros, foro versus Ocei- dentem, proxime adjacentes; socialiter et permixtim cerescentes; ca. 850m s. m. Dem unmittelbar vorangehenden #4. brachiatum durch die kleineren, etwas satter gelben und fast nie randstreifigen Blüthen, sowie die fast immer erst über der Mitte des Stengels stattfindende Gabelung sehr unähnlich, schmächtigen Exemplaren desselben jedoch, mindestens dem Habitus nach, durch floreseirende Stolonen, insbesondere dann sich sehr nähernd, wenn der Stengel, wie dieswohl nur sehr selten der Fall ist, schon an der Basis gegabelt erscheint, lassen die aus- gegebenen, sämmtlich nur in einem sehr kleinen Umkreise ge- sammelten Pflanzen auch unter sich gewisse Verschiedenheiten erkennen. Diese Unterschiede gleichen sich jedoch bei einem grösseren Untersuchungsmateriale durch unmerkliche Uebergänge derart aus, dass eine strenge Sonderung der Pflanzen fast undurchführbar er- scheint. Dieselben beschränken sich hauptsächlich nur auf die Fär- bung und Länge der Hülle, sowie die damit in einem gewissen Parallelismus stehende Gestalt und wohl nur im frischen Zustande deutlicher erkennbare Farbe der Blätter. Die Hüllschuppen sind näm- lich mehr oder weniger schwärzlichgrün, oder heller und fast grau, die Länge der Hülle beträgt je 7—8 oder S—-9mm; die Gestalt der Blätter wechselt von der spateligen oder spatelig-lanzettlichen, bis zur verlängert — und schmal-lanzettlichen, + zugespitzten, wobei ihre Farbe von graugrün in ein helleres, nur wenig glau- ceseirendes Grün übergeht. Dabei nimmt auch gewöhnlich die Flockigkeit des Blattrückens ab und es erscheint derselbe statt grau oder graulichgrün, fast von derselben Färbung, wie die Oberseite. Ich habe es versucht, die Hauptformen auf 21 und 22 gleichmässig zu vertheilen. 435 Als gemeinsame Eigenschaften kommen ihnen die nur inner- halb geringer Grenzen (17), 20—27 em schwankende Höhe des —+ aufrechten, etwas steiflichen Stengels, sowie die fast immer erst; über dessen Mitte, mitunter erst hoch oben auftretende Gabelung zu; letztere zählt I—2, + bogig abstehende, zuweilen wiederholt ge- gabelte Aeste, die Kopfzahl beträgt 2—4, höchstens 7. Hülle und Köpfchenstiele tragen höchstens einzelne Haare, während der Stengel abwärts bis zur Basis gewöhnlich + reichlich oder mindestens zer- streut behaart zu sein pflest; die mit schwärzlicher Basis aufsitzenden Haare sind immer —+ dunkel, nie ganz helle und erreichen mitunter eine Länge von 33mm; Flocken, sowie Drüsen sind an ersteren ge- wöhnlich nur + mässig zahlreich, dasselbe gilt, was die Flockigkeit an- belangt, in noch höherem Grade vom Stengel, der auch immer nur + zerstreut — oder armdrüsig erscheint. Die Blüthen sind fast ausnahms- los ziemlich sattgelb und einfärbig, die Stolonen + schlank, ver- längert, niedergestreckt, oder bogig aufsteigend, oder aufgerichtet, und nicht selten mit einer, zuweilen auch mit mehreren, gabelig übereinander stehenden Blüthenknospen endigend. Die Pflanze, welche ich um Seckau auch an noch anderen ähn- lichen Standorten, obgleich weniger häufig fand, beginnt erst Ende Juni und anfangs Juli zu blühen. — Ein weiters noch um S. vor- kommendes, durch niedrigen Wuchs und hohe, einfache Gabelung ausgezeichnetes //. brachiatum hoffe ich in der 2. Abtheilung der Exsiceaten ausgeben zu können. 235—24. Hieracivum floribundum Wimm.et Grab. Fl. siles. II, p. 284 (18...) = florentinum — Auricula— Collinum Näg. et Bone, D.. 688. Grez.? In graminosis et arvis siceis versus illam regionem vallis, quae „am Hardt“ dieitur; prope S., socialiter et permixtim crescen- tes; 900 m s. m. Unter den sämmtlich von einer nicht ausgedehnten Brach- wiese herstammenden Pflanzen, welche — wiewohl einander theil- weise nicht sehr ähnlich — insgesammt in den Rahmen der obigen Sammelart gehören dürften, liessen sich 2 Formen ermitteln, welche sich hauptsächlich nur durch die Gestalt ihrer Blätter und Stolonen, viel weniger durch die Zusammensetzung ihres Blüthenstandes von einander unterscheiden. Jedoch erscheinen diese Unterschiede, bei der Mehrzahl der in ziemlich grosser Menge gesammelten, und gleichsam Mittelformen darstellenden Pflanzen, gewöhnlich nur so wenig ausgeprägt, dass sich eigentlich nur die viel selteneren End- glieder dieser Formenreihe, einigermassen schärfer charakterisiren lassen. Nach einer Richtung stellt sich eine Pflanze dar, welche durch ihre —+ spateligen, mitunter wellig-gerandeten oder -gefalteten, + stumpflichen oder selbst abgerundeten, sehr kurz bespitzten oder etwas länger- und falzspitzigen, mit Ausnahme ihres Randes fast 434 canz kahlen, intensiv glauken Blätter; endlich auch noch durch ihre — in der Regel sehr kurzen — Stolonen, ') die sich nur höchst ausnahmsweise zu blühenden Flagellen verlängern, auffallend ein H. Auricula nachahmt. Dem entgegen gleicht dieselbe durch ihren + doldig-rispigen oder geknäuelten, 7—20köpfigen Blüthenstand, sowie in der Pubescenz und Drüsigkeit der Hüllen, und des immer mit einem Stengelblatte versehenen Stengels vielmehr einem H. collinum ; so zwar, dass es sehr nahe liegt, diese Pflanze als eine Hybride dieser 2 Arten zu bestimmen. Nach der entgegengesetzten Richtung schliessen die oft stolonenlosen Zwischenglieder mit Pflanzen ab, deren spatelig-lanzettliche, immer -+ zugespitzte, hell- oder etwas dunkelgrüne, nur sehr unbedeutend glauceseirende Blätter, gewöhnlich verlängerte und mit Blüthenknospen endende Sto- lonen kaum mehr an ein FH. Auricula erinnern, und welche sich, im Uebrigen einem ZH. collinum gleichend, von dürftigen Exem- plaren dieser Art (namentlich der sub 13. ausgegebenen Form) zu- letzt kaum oder überhaupt gar nicht mehr unterscheiden liessen. Diese Pflanzen blühten fast gleichzeitig mit den, nebst 7. Auricula, in ihrer Nähe zerstreut wachsenden Exemplaren von ZH. collinum. Ein um S$. seltener vorkommendes durch unterirdische oder (scheinbar?) fehlende Stolonen ausgezeichnetes MH. floribundum, welches einigen der in Dahlstedt’s und Norrlyn’s Exsiecaten ent- haltenen Arten oder Formen sehr nahe zu stehen scheint, hoffe ich der 2. Abtheilung beischliessen zu können. (Schluss folgt.) Botanische Forschungsreise. Anfangs October ist Privatdocent Dr. V. Schiffner von seiner Forschungsreise nach Java und Sumatra nach Prag zurück- gekehrt und hat die Stellung als Assistent am botanischen Institute der deutschen Universität daselbst wieder angetreten. Sein Auf- enthalt in den Tropen währte nahezu 1 Jahr. Er verbrachte den grössten Theil dieser Zeit auf Java, wo er nicht nur im botanischen Garten von Buitenzorg arbeitete, sondern insbesondere zahlreiche grössere Exeursionen unternahm. Die wichtigsten von ihm zunächst besuchten Berggipfel waren der Salak, den er wiederholt von ver- schiedenen Seiten bestieg, der an der Grenze der Provinz Bautam gelegene Gunung Burung, der Gunung Pantjar, der Gunung Megamen- dong, welcher die Grenze zwischen Batavia und den Preanger Ländern bilden. Die erste Hälfte des Februar füllte eine Reise in den äussersten Südosten von Westjava aus. Von Garut aus wurden der Landsee Situ Bagendit, die heissen Quellen von Tjipanas, der Vulkan Gunung Guntur, die Chinaplantagen von Daradjat, endlich ) Es finden sich aber auch einzelne Pflanzen, welche neben der be- zeichneten Gestalt u. s. w. ihrer Blätter, Stolonen von jener Form zeigen, wie diese dem HM. collinum eigenthümlich zu sein pflegt. 435 der Geysir „Kawah Manuk“ besucht. Nach einer Excursion auf dem 7000 Fuss hohen Papan-Dayan, nach dem Kratersee Telaga bodas, nach Depok und in die „Alang-Alang“ Steppen von Gadok über- siedelte Schiffner Mitte April nach Tjibodas, wo er einen Monat der bryologischen Erforschung der umgebenden Urwälder widmete. Nach einer Besteigung des 2980 m hohen Pangerango erkrankte sowohl Schiffner, wie dessen ihn auf der Reise begleitende Gemalin. Nach mehrwöchentlichem Krankenlager unternahm Schiffner die Reise nach Sumatra, wo er insbesondere die Durchforschung des Gebirges Singalang durchführte, der sich ein Besuch des Vulkans Merapi anschloss. Am 5. August trat Schiffner über Ceylon, wo er sich noch einige Tage aufhielt, die Rückreise an. Die grossartigen Sammlungen Schiffners sind bereits in Prag wohlbehalten eingetroffen. Sie füllen 57 Kisten und enthalten insbe- sondere Kryptogamen, überdies zahlreiche biologisch und morpho- logisch interessante Objecte, die in das Eigenthum des botanischen Institutes der Prager deutschen Universität übergehen. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. (24.—30. September 1894.) ') In der Sitzung der 8. Abtheilung (Pflanzenphysiologieund Pflanzenanatomie)am 25.September sprach noch Prof. Molisch (Prag) über „die mineralische Nahrung der Pilze“. Er fand, dass Eisen und Magnesium für niedere Pilze unentbehrlich sind und dass weder das eine noch das andere Element durch seine nächst verwandten ersetzt werden kann. Des Caleciums bedürfen niedere Pilze. im Gegensatze zu den Phanerogamen, nicht. — Am 27. September sprach zunächst Dr. Benecke (Leipzig) über die mineralische Nahrung der Pflanzen, speciell der Pilze; auch aus seinen Ver- suchen geht hervor, dass die zur Ernährung nothwendigen Elementar- stoffe durch andere, ihnen chemisch ähnliche, nicht ersetzt werden können. — Prof. E. Heinricher (Innsbruck) berichtete über seine mit Erfolg ausgeführten Versuche, Samen der Lathraea clan- destina zum Keimen zu bringen. Die Keimung erfolgt blos, wenn die Samen auf die Wurzel einer geeigneten Wirthpflanze gelangen; als solche erwiesen sich Salices, Alnus incana und Corylus. Die Ent- wicklung der Keimpflanze ist eine ungemein langsame. — Prof. P. Magnus (Berlin) behandelte die Krankheitserscheinungen, welche Peronospora parasitica auf Cheiranthus Cheiri hervor- ruft. Der Vortragende berichtete ferner über den Inhalt einer Ab- handlung, die Herr N. Wille (Christiania) eingesendet hatte, nach ‘) Fortsetzung des Berichtes in Nr. 10 auf S. 400. 436 der es diesem gelang, die Befruchtungsorgane bei Nemalion multifidum in allen Einzelheiten zu beobachten. — Prof. Sade- beck (Hamburg) legte Ostrya carpinifolia vor, deren Blätter durch Taphrina Ostryae erkrankt waren. Er beobachtete diese Krankheit in grösster Verbreitung in der Umgebung von Bozen. Ferner zeigte der Vortragende Asplenium viride mit reichlichen Wedeldichotomien vor, er erläuterte an Präparaten und Zeich- nungen die Bildung derselben. Schliesslich demonstrirte er gallen- artige Knollen an den Blättern eines der Phegopteris sparsiflora Bak. nahestehenden, afrikanischen Farnes, die sich als Ableger herausstellten. — Prof. Mikosch (Brünn) hielt einen Vortrag über Structurenim pflanzlichen Protoplasma. Die Beobachtungen. welche Vortragender an den Epidermiszellen von Sedum Telephium anstellte. deuten darauf hin, dass an dem Auf- baue der Cytoplasmas dieser Zellen fadenförmige Elemente von körnigem oder homogenem Gefüge theilnehmen können, die in einer nicht tinctionsfähigen Grundmasse eingebettet sind. — Prof. Wil- helm (Wien) sprach über „Kalkoxalat in Coniferenblättern“ und wies auf das Vorkommen von Krystallen desselben in den Membranen der Blattparenchymzellen vieler Abietineen hin. Er be- handelte ferner eigenthümliche in Chloroform lösliche Einlagerungen der Wand der Epidermiszellen von Pinus montana und Sphaerite im Lumen einzelner Oberhautzellen derselben Pflanze. In der Sitzung am 28. September behandelte Prof. Burger- stein (Wien) die histologischen Unterschiede im Stamme von Picea und Larix, Pirus Malus und P. communis. — Dr. Figdor (Wien) berichtete über Manometermessungen, welche er in Java an den Stämmen verschiedener Bäume bezüglich der Druck- kräfte anstellte, unter denen sich in diesen Saft und Luft befinden. — C. Müller (Berlin) sprach über die Unterscheidungderfür das praktische Leben wichtigsten Stärkesorten mit Hilfe der Polarisation. Die Unterscheidung ist vielfach leicht, wenn man ausser den gekreuzten Nikols ein Gipsplättchen, Roth I, anwendet. Ver- fälschungen durch Kartoffelstärke sind auf diese Weise stets leicht erkennbar. Mais- und hReisstärke erweisen sich als sehr ver- schieden. — Der Vortragende referirte ferner über eine Abhandlung Rostowzew’s (Petersburg), der in der Ergänzung der diesbezüg- lichen Untersuchungen Matouschek’s die erste Anlage der Adventivknospen von (ystopteris bulbifera beobachtete. Die- selben entwickeln sich aus je einer Epidermiszelle. — Dr. Schrötter (Wien) hielt einen Vortrag, betitelt: „Ueber ein neues Vor- kommen von Carotin in der Pflanze. nebst Bemerkungen über die Verbreitung, Entstehung und Bedeutung dieses Farbstoffes“. Er stützte sich dabei insbesondere auf seine Unter- suchungen über den rothen Farbstoff des Arillus von Afzelia cuan- zensis. Der Vortragende schlug für die Gesammtheit der gelben Farb- 437 stoffe, von denen sich viele als identisch erwiesen, den Namen Liporantin vor. — Director v. Weinzierl (Wien) sprach über den alpinen Versuchsgarten aufder Sandlingalpe bei Aussee in Steiermark, der unter seiner Leitung in den letzten Jahren angelegt wurde und insbesondere die Hebung des Futterbaues durch experimentelle Versuche und wissenschaftliche Untersuchungen der ein- schlägigen Fragen zum Zwecke hat. Die Sitzung der 9. Abtheilung (Systematische Botanik) am 27.September hatte folgenden Verlauf: Prof. Palacky (Prag) erörterte die verschiedenen Theorien über den Ursprung der Haupttypen der afrikanischen Flora und legte das Manu- script einer Flora von Madagascar vor. — Custos v. Beck (Wien) besprach die Vegetationsverhältnisse der nordwestlichen Balkanländer. Er schilderte unter Verwerthung der in den letzten Jahren ausserordentlich vermehrten einschlägigen Kenntnisse die pflanzengeographische Gliederung der Flora jener Länder und wies insbesondere nach, dass die Annahme einer allgemeinen Verbreitung der pontischen Flora in jenen Gebieten nicht berechtigt ist. — Prof. Haussknecht (Weimar) besprach einen von ihm in der Um- sebung von Innsbruck schon vor Jahren beobachteten Rhinanthus (Alectorolophus), den er ursprünglich als eine Var. ‚elliptica‘ von R. hirsutus beschrieben hatte, von dessen Artrecht er sich aber in den letzten Wochen überzeugte. — Prof. De Toni (Venedig) berichtete über eine Arbeit, welche mehrere japanische Algen behandelt und demnächst in den Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft erscheinen soll. In der Sitzung der 9. Abtheilung am 28. September hielt zunächst Hofr. v. Kerner (Wien) einen Vortrag über die wild- wachsenden Birnenarten der österreichischen Flora. Er zeigte 7 Arten in lebenden Exemplaren vor und demonstrirte deren Unterschiede. Der Vortragende wies auf die Wichtigkeit der genauen Unterscheidung der Arten gerade in dieser Gattung mit Rücksicht auf den Umstand hin, als nach seiner Ueberzeugung das Entstehen der zahlreichen Culturformen der Birne aus Kreuzungen zwischen den verschiedenen wildwachsenden Arten zurückzuführen ist. Er demonstrirte zur Illustration des Gesagten eine Birne, welche im Prager botanischen Gärten durch eine künstlich eingeleitete Kreuzung einer Pirus communis mit P. Bollweriana erzielt worden war, welche eine vorzügliche Cultursorte darstellt und unter dem Namen P. Bollweriana f. bulbiformis vom genannten Garten schon an zahlreiche ÖObstzüchter und Gärten abgegeben wurde. — Prof. Ascherson (Berlin) erwähnte, anknüpfend an diesen Vortrag, das Vorkommen der Pirus Sudetica im Riesengebirge, deren Auffassung als eine aus einer Hybriden hervorgegangene Art viel Anspruch auf Berechtigung hat. — Prof. Simony (Wien) behan- delte den Einfluss der fortschreitenden Entwaldungauf Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1894. 33 438 die Flora des canarischen ÄArchipels. Er schilderte die grossen Veränderungen, die in dieser Flora in den letzten Jahr- zehnten vor sich gingen, indem er seine Beobachtungen mit jenen früherer Reisender verglich. Er führte diese Veränderungen auf den genannten Factor zurück, der hier eine umso grössere Rolle spielt, als die Arten infolge eines langen Fortbestandes unter gleichen klimatischen und Standortsverhältnissen die Anpassungsfähigkeit an geänderte Lebensbedingungen mehr oder weniger verloren haben. — Aurel Scherffel (Iglo) demonstrirte eine Reihe interessanter Pflanzen aus der hohen Tatra, unter denen insbesondere einige neuentdeckte Arten die Aufmerksamkeit der Anwesenden erregten. — Dr. A. v. Degen (Budapest) sprach über die systematische Stellung der Moehringia Thomasiana Gay. Es ist dem Vor- tragenden gelungen, am Resegone bei Leeco einen zweiten Standort dieser überaus seltenen Pflanze zu entdecken und Früchte derselben aufzufinden. Die Untersuchung derselben ergab die zweifellose Zu- gehörigkeit zur Gattung Alsine. — Im Anschlusse an diese Mit- theilung regte der Vortragende die Frage an, ob Beschreibungen von Pflanzen, welche sich in, im Buchhandel nicht erschienenen Tausch- vereinskatalogen befinden, bei Nomenclatursfragen Beachtung ver- dienen und sprach sich im verneinenden Sinne aus. — Nach kurzer Discussion beschloss die Versammlung über Antrag Prof. v. W ett- stein’s, der dem Vortragenden beipflichtete, die Angelegenheit der Aufmerksamkeit der internationalen Nomenclatur-Commission zu empfehlen. — Schliesslich besprach K. Böhm (Wien) die in Niederösterreich vorkommenden Formen von Veronica Chamaedrys. Die nicht durch allgemeine Veranstaltungen und Abtheilungs- sitzungen in Anspruch genommene Zeit wurde von den an der Natur- forscherversammlung theilnehmenden Botanikern zu gemeinsamen Unternehmungen benützt. So erfolgte unter Führung Hofr.v. Wiesner’s ein Besuch des pflanzenphysiologischen Institutes, unter jener v. Beck’s eine Besichtigung der botanischen Abtheilung des natur- historischen Hofmuseums; Mittwoch, den 26. September, Nachmittags, fanden sich die Botaniker als Gäste Hofr. v. Kerner’s im botani- schen Garten und Museum der Universität ein, während der Nach- mittag am Donnerstag den 27. September zu einer corporativen Be- sichtigung Schönbrunns, wo Hofgartendireetor Umlauft die Führung übernahm, benützt wurde. Director v. Weinzier] erläuterte den Gästen die Einrichtung der Samen-Controlstation der k. k. Land- wirthschaftsgesellschaft. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft hatte während der ganzen Congresswoche ihre Räumlichkeiten und Sammlungen den Botanikern zur Verfügung gestellt. — Am Freitag, den 28. September vereinigte ein Festbankett sämmtliche in Wien an- wesenden Botaniker, wobei Wiesner, Schwendener, Engler und Pfitzer das Wort ergriffen. — Ein grosser Theil der Botaniker nahm am Samstag den 29. September an dem gemeinsamen, von der 439 Geschäftsführung der Naturforscherversammlung veranstalteten A us- flug auf den Semmering theil. Ueber die mit der Versammlung verbundene naturwissen- schaftliche Ausstellung, welche in der Zeit vom 15. Septem- ber bis zum 4. October in Wien stattfand. soll die nächste Nummer dieser Zeitschrift einen Bericht bringen. Zugleich mit der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte fand am 26. September in Wien die diesjährige Generalversammlung der deutschen botanischen Ge- sellschaft statt. Sie wurde im Hörsaale des pflanzenphysiologi- schen Institutes unter dem Vorsitze Schwendener's und unter sehr starker Betheiligung seitens der Mitglieder abgehalten. Nach Genehmigung des hechenschaftsberichtes wurden die Wahlen pro 1895 vorgenommen. Es wurden gewählt: Zum Präsidenten Prings- heim (Berlin), zum Vicepräsidenten: v. Kerner (Wien), zu Aus- schussmitgliedern: Buchenau (Bremen). Cohn (Breslau), Cramer (Zürich), Drude (Dresden), «öbel (München), Haberlandt (Graz), Hegelmaier (Tübingen), Pfitzer (Heidelberg), Radlkofer (Mün- chen), Reinke (Kiel), Solms-Laubach (Strassburg), Stahl (Jena), Strasburger (Bonn), Vöchting (Tübingen), Wiesner (Wien). — Hierauf folgten die Nekrologe; es sprachen: H. Molisch (Prag) über G. A. Weiss, ©. Wilhelm (Wien) über J. Böhm, P.Ascher- son (Berlin) über A. Winkler und J.Schmalhausen. — Schliess- lich gelangte folgender Antrag Wettstein’s (Prag) zur einstim- migen Annahme: „Die deutsche botanische Gesellschaft beschliesst, sich einer, auf die Einberufung eines internationalen botanischen Congresses zum Zwecke der Regelung der Nomenelatur- frage abzielenden Action anzuschliessen und überlässt es dem Prä- sidium, das hiezu Geeignete zu veranlassen“ '). Sitzungsberichte der königl. ungar. naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Budapest. Fachconferenz für Botanik am 13. December 1893. 1. Julius Klein hielt einen Vortrag „Ueber den Bau der Cruciferenblüthe auf Grund anatomischer Unter- suchungen‘. Aus den Untersuchungen über die Doppelblätter erhellt, dass bei Entscheidung über strittige morphologische Fragen die anatomi- sche Prüfung eine sichere Basis bietet. Vortragender hat daher die vielfach behandelte und discutirte Cruciferenblüthe einer anatomi- schen Untersuchung unterzogen. ‘) Der Wortlaut ist bier nicht authentisch, sondern blos dem Sinne nach wiedergegeben. * 440 Der nahe bei der Blüthe durchschnittene Blüthenstiel zeigt einen elliptischen Querschnitt und lässt einen centralen Gefässbündel- strang erblicken, in welchem — nur die Matthioleae sind in Be- tracht gezogen — echte Gefässbündel unterschieden werden können. Aus diesen scheiden sich zuerst die an der Längsachse des elliptischen Gefässbündels befindlichen Gefässgruppen aus und bilden die den zwei Kelchblättern gehörigen Gefässstränge. Der usuellen Bezeichnung gemäss sind diese zwei Kelchblätter transversal gestellt, diese werden jedoch nach der heutigen Auf- fassung nicht als äussere oder erste Kelchblätter betrachtet, indem die neuere Literatur die querstehenden Kelchblätter, also die me- dianen als äussere bezeichnet, doch verzweigen sich die ihnen ent- sprechenden Gefässstränge viel später. Unseren jetzigen Kenntnissen zufolge dringen in das früher entstandene Blatt die Gefässstränge früher ein. Sodann verzweigen sich in diagonaler Richtung die den Blumenblättern entsprechenden vier Stränge auf einmal, und zwar mit der Eigenthümlichkeit, dass sich jeder Strang in drei Zweige theilt (Cheiranthıs Cheiri); unter diesen ist der mittlere der mäch- tigste, der auch in die Blumenblätter eintritt, die zwei seitwärtigen sind schwächer und treten nach rechts und links in die benach- barten Kelchblätter ein. so dass diese an ihrem Grunde einen mitt- leren stärkeren Strang und zwei seitliche schwächere Stränge haben. Sodann verzweigen sich die den seitlich stehenden kleineren Staub- fäden entsprechenden Stränge. Aus weiteren Schnitten ist ersichtlich, dass aus dem centralen Gefässbündel auf einmal sich vier Stränge verzweigen in decidirt diagonaler Vertheilung. Diese Stränge entsprechen den vier längeren Staubfäden, und diese sind daher diagonal situirt. Wenn sie trotz alledem in der geöffneten Blüthe medianer Position scheinen, so ist dieses den Raumverhältnissen der Blüthe und besonders der Wirkung der Honigdrüsen zuzuschreiben. Die mediane Position der längeren Staubgefässe ist insbesondere bei jenen Cruciferen zu beob- achten, welche gestielte Blumenblätter haben, und deren Blüthen als geschlossene betrachtet werden können, doch gibt es viele Cruci- feren mit geöffneten Blüthen, in welchen die vier längeren Staub- gefässe in diagonaler Richtung zu beobachten sind. Der herrschenden Auffassung gemäss wird das Entstehen der vier längeren Staubgefässe als Verdoppelung (Dedoublement) zweier betrachtet, und man nimmt an, dass je zwei und zwei aus einem Primordium sich entwickelten, welches nur späterhin in zwei getheilt wird. Auf Grund seiner Untersuchungen muss Vortragender jedoch die gesonderte Entstehung - aller vier und deren diagonale Position behaupten. Weiter schreitend sondert sich vom centralen Gefässbündel nach rechts und links, also in transversaler Richtung, je ein Strang ab, und diese entsprechen den zwei Fruchtblättern. Im Mittelpunkte 44] verbleiben sodann nur zwei halbmondförmige Stränge, quer zu den früheren, also in medianer Richtung, und sind auch später diese zwei Gefässstränge in der Scheidewand der von den zwei Frucht- blättern gebildeten Fruchthülle zu finden. Vortragender betrachtet diese zwei Stränge als zu zwei nicht zur Ausbildung gelangten Fruchtblättern gehörig, welche räumlich sich nicht ausbilden konnten und also in die Höhlung der Frucht gelangten, die Scheidewand derselben bildend. Auf Grund der angeführten Beobachtungen wäre die Cruci- ferenblüthe folgendermassen gebildet: Vier Kelehblätter — die zwei äusseren in transversaler, die zwei inneren in medianer Stellung — sodann vier diagonal situirte Blumenblätter, weiters zwei kürzere transversal und vier längere, diagonal gestellte Staubgefässe, endlieh zwei transversale vollkommen und zwei mediane unvollkommen ent- wickelte Fruchtblätter. Wir haben also vier Kelchblätter, vier Blumenblätter, einen äusseren Staubgefässkreis mit zwei Staubgefässen und einen inneren Kreis mit vier Staubgefässen und vier Fruchtblätter. Abgesehen vom äusseren Staubgefässkreise dominirt also bei den Cruciferen die Vierzahl. Doch können die äusseren Staubgefässe durch Abortus vermindert betrachtet werden. Es könnte letzterer Umstand dadurch hervorgerufen worden sein, dass die in der Cruei- ferenblüthe eine grosse Rolle spielenden Honigdrüsen in der Gegend des äusseren Staubgefässkreises sich entwickeln. und so verbleibt weder Raum noch Material, dass daselbst mehr als zwei Staub- gefässe entstehen könnten. Borbäs bemerkt hiezu, dass er zu wiederholtem Male eine aus vier Blättern gebildete Frucht bei Cruciferen beobachtete. 2. Vincenz v. Borbäs hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Pars pro toto bei den botanischen Namen“ 3. Julius Istvänffi besprach die Abhandlung Karl Alföldi Flatt's: „Eine Linne-Reliquie“. In derselben wurden einige Notizen in Gisecke's: Systema plantarum recentiora (1767) be- sprochen, unter welchen sich Worte mit Linne’'s Handschrift befinden. 4. Julius Istvänffi hielt einen Vortrag: „Ueber einen Pilz, der auf dem norwegischen Klipfisk lebt* (Wallenia ichthyophaga 0. Joh.). Auf dem getrockneten Stockfisch beobachtet man schon längere Zeit zerstörende Pilze. Unter denselben ist der in Rede stehende der bemerkenswertheste, welcher zu Zeiten sich sehr vermehrt und den norwegischen Stockfischhandel gefährdet. Olsen untersuchte seine Entwickelung, welche die Entwicklungsstadien der Spaltpilze, der niederen Algen und der höheren Chlorophyceen in sich vereinigt und also eine von allen anderen Pilzen abweichende Entwickelung besitzt. Der Pilz, wie Vortragender auf einem infieirten Stockfische 442 nachwies, tritt in Form von winzigen braunen Punkten auf, und zwar auf der inneren Fläche, der sogenannten „Fleischseite“. Die Qua- lität des Fisches leidet hiedurch keinen Abbruch, doch wird hiedurch das Aussehen des Fisches ein ungünstiges. 5. Ludwig Simonkai hielt einen Vortrag: „Ueber zwei Trichera-Arten und deren Unterschiede‘. Er zeigte, dass Knautia (= Trichera) intermedia Pernh. et Wettst. und Trichera Budensis Simk. zu zwei gesonderten Formen- kreisen gehören, deren Hauptunterschied darin besteht, dass die erstere, zur Gruppe der „silvatica“ gehörend, einen in einem Stücke stark werdenden Stock besitzt, der sich nicht in allen Richtungen verzweigt, und auch keine unterirdischen Schösslinge treibt. Hin- gegen haben die zur Gruppe der „arvensis“ gehörigen Pflanzen einen vielköpfigen Stock und breiten sich baldigst vermittelst unterirdi- scher Zweige aus. Die zwei Pflanzen unterscheiden sich weiters auch dadurch, dass die Anautia intermedia eine nicht strahlige und röth- liche Blumenkrone (selten weiss) habe, dass deren Hüllblätter ge- spreizt wegstehen, die Stengelblätter ganzrandig und eiförmig, und der Stengel und die Blätter lebhaft grün gefärbt sind, während der Blüthenstand der Trichera Budensis mehr oder minder strahlig, violett (selten butterfarben) ist, die Hüllblätter steil aufragen, die Blätter entweder fiederspaltig oder ganzrandig länglich lanzettförmig sind, die Stengel und Blätter sind durch die zwischen den grösseren Haaren auftretende Bekleidung aus winzigen Härchen grau gefärbt. Vortragender wies ferner nach, dass die von Borbäs Knau- tia arvensis var. subcanescens Borb. benannte Pflanze mit Trichera Budensis Simk. identisch sei. Borbäs bemerkte hiezu, dass er die An. Pannonica Heufiel noch jetzt auch für zweifelhaft halte, weil in dem Herbarium H euf- fel’s nur Bruchstücke derselben vorhanden sind, und weil er selbe in der Gegend des Balatonsees neuestens vergeblich suchte. Doch ist es möglich, dass selbe nicht einmal von daher stamme, sondern wo anders her in die Sammlung Wierzbicki's gerieth. Auch die An. dumetorum aus der Gegend von Bazias habe eine butterfarbene Blüthe. Die bezogene Kn. subeanescens kann keinen Gegenstand der Debatte bilden, weil Borbäs selbe nirgends veröffentlichte. Fachconferenz für Botanik am 3. Jänner 1894. 1. Karl Sehilberszky besprach Ferd. Filarszky’s „Mono- oraphie der Characeen“. Es ist eine Monographie in moderner Auf- fassung, welche eine bereits längere Zeit hindurch gefühlte Lücke ausfüllt, trotz der in gewissen Beziehungen werthvollen Arbeiten älterer Autoren, wie: A. Braun, Leonhardi, Ganterer und Sydow. Aus diesem Werke ist es sichtbar, dass in Ungarn weitere Forschungen nach Characeen sehr wünschenswerth sind, besonders in 445 Hinsicht der pflanzengeographischen Verbreitung und der biologischen Standortsverhältnisse. Die Monographie umfasst 129 Seiten 4", wo- von 77 auf den etwas erweiterten ungarischen Text fallen, inclusive den gemeinschaftlichen Register über die wichtigere Literatur, der übrige Theil aber dem deutschen Texte zufällt. In Betreff der Ter- minologie gebraucht Verfasser anstatt der allgemein üblichen Kunst- ausdrücke (Wurzel, Stengel, Blatt u. s. w.) consequenterweise die richtigeren und entsprechenderen Namen: Rhizoid, Axe, Radius ete. (beziehungsweise ungarisch: tengely, sugär ete.). Von Verfassers eigenen Beobachtungen ist u. A. zu erwähnen, dass die Fortpflanzung respective die Entstehung der Charen nicht blos aus dem ersten Axennodus, sondern auch aus dem ersten Rhizoidnodus hervorgehen kann. Auch finden wir Beschreibungen einiger neuer Formen, wie auch nomenclatorische Aenderungen. Aus dem auf Seite 77 befind- lichen tabellarischen Ausweise geht es hervor, dass von 49 europäi- schen Arten hier in Ungarn bisher 27, respective 26 Arten mit Sicherheit bekannt sind. 2. Alexander Mägöcsy-Dietz besprach zwei Arbeiten Aladar Richter’s, nämlich „The Royal Botanic Society of London“ und „Die eulturhistorische Bedeutung der naturhisto- rischen Ausflüge in West-Europa, insbesondere in Frankreich“. 3. Dr. Vincenz Borbäs referirte über die Monographie der Gattung Galeopsis von Briquet. (Fortsetzung folgt.) Personal-Nachrichten. Professor Dr. N. Pringsheim, Präsident der deutschen botani- schen Gesellschaft und Herausgeber der Jahrbücher für wissenschaft- liche Botanik ist am 6. October im Alter von 71 Jahren in Berlin gestorben. In Weidling bei Wien starb am 16. October der ehemalige Director der önologisch-pomologischen Anstalt in Klosterneuburg, A. W. Baron von Babo. Dr. Solereder wurde zum Custos am botanischen Institut in München ernannt. Dr. A. Schulz hat sich an der Universität in Halle hahilitirt. Dr. W. Seott wurde zum Director des botanischen Gartens auf Mauritius ernannt. Der um die botanische Erforschung Sibiriens sehr verdiente Baron G. Maydell-Stenhusen ist am 6. August in Ems gestorben. 444 Inhalt der November-Nummer. Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 405. — Nestler Dr. A. Untersuchungen über Fas- eiationen. 8. 410. — Haring J. Abnorme Kätzchenbildungen bei Salix caprea L. und bei Salix cinerea L. (Schluss.) S. 415. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 418. — Litteratur- Uebersicht. S. 422. — Flora von Oesterreich-Ungarn. Borbäs Dr. Vine. v.: Fiume, Slavonien und Croatien. 3. 426. — Botanische Sammlungen, Museen. Institute ete. S. 424. — Pernhoffer Dr. Gustav v. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober-Steiermark. S. 430. — Botanische Forschungsreise. S. 434. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 5. 435. — Personal-Nachrichten. S. 443. — Inserate. S. 444. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ,„‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und 111 a 2 Mark. XN—X1lI und XIV—XXX A 4 Mark, XXX1—XLI & 10 Mark. INSERATE. Mexikanische Cacteen und Orchideen 58 verschiedene Arten trafen soeben zum Verkauf ein. ie“ Nähere Auskunft ertheilen: Gebrüder Munckel, Hamburg. BE Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- gasse Nr. 2, erschien soeben: hotanischen Anstalten Wiens im Jahre 1894. 6 Bogen in Lex.-8° mit 10 Abbildungen und einer Tafel. Preis: brochirt M. 3.—. Diese Schrift soll bei Besichtigung der Wiener botanischen Museen, Institute etc. einerseits als verlässlicher Führer dienen, andererseits durch Auskünfte über deren Einrichtung und Zweck bleibenden Werth behalten. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Verlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart. Soeben erschienen: Loew, "°" E., Blütenbiologische Floristik des mittleren und nördlichen Europa sowie Grönlands. Systematische Zusammenstellung des in den letzten 10 Jahren veröffentlichten Beob- achtungsmaterials. gr. 8. 1394. geh. 11 Mark. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIV. Jahrgang, N" 12. Wien, December 1894. Ueber die systematische Stellung der Moehringia Thomasiana Gay. Von Dr. A. von Degen (Budapest). (Vortrag, gehalten auf der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Wien.) Im Folgenden seien einige Worte einer ihrer grossen Seltenheit wegen den wenigsten Botanikern bekannten Art gewidmet, welche in den neueren floristischen Werken theils unter dem Namen Moeh- ringia Thomasiana Gay, theils als Alsine Grineensis (Thom.) G. @. angeführt ist. Diese Pflanze wurde Anfangs der Vierzigerjahre vom Schweizer Botaniker Emanuel Thomas in den Ritzen der höchsten Erhebungen des Berges Grigna bei Lecco in Oberitalien aufgefunden und, als neu erkannt, in einem Supplement zu seinem Kataloge verkäuflicher Pflanzen (1842) als Arenaria Grineensis Thomas ohne Beschrei- bung angeführt. Zwei Jahre später, 1844. gab Jacques Gay in Bertoloni's Flora italiana (Vol. II, p. 625) eine theilweise ungenügende, theil- weise geradezu unrichtige Diagnose und stellt sie merkwürdiger Weise zur Gattung Moehringia, welche doch schon 1840 von Fenz] in Endlicher’s Gen. plant. genau umschrieben worden war. Es ist dies ein ganz auffallender Irrthum Gay’s, der doch eben in der Familie der Alsineen so viel Vorzügliches geleistet hat; die Pflanze hat habituell nicht die geringste Aehnlichkeit mit dem, was man sich unter einer Moehringia vorstellt, in Fay’s Diagnose suchen wir auch vergebens nach einem Anhaltspunkte zur Begrün- dung dieser Auffassung, denn er beschreibt a. a. 0. weder die Kapsel, noch die Samen. Die gewichtigste Entschuldigung für dieses Vorgehen muss ich aber der Anklage auf dem Fusse folgen lassen; die Kapsel und Samen dieser Art waren eben bis in die jüngste Zeit unbekannt gehlieben:; noch im Jahre 1863 schrieb John Ball. einer der Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1894. 34 446 Wenigen, welche die Pflanze wieder aufgefunden haben, auf seine Ktiquette: „capsula et semina hucusque ignota“. Aus diesem Umstande und daraus, dass Gay die Blumen- blätter kürzer als den Kelch und nur 2 Griffel (anstatt 3) angibt. würde ich den Schluss ziehen, dass say mangelhafte, vielleicht lädirte Exemplare vorliegen hatte. Grenier und Godron (Flore de France [1848| p. 252) ge- bührt das Verdienst, die Pflanze zuerst genauer untersucht und zur richtigen Gattung gebracht zu haben. Sie nennen sie Alsine gri- neensis und stellen sie unter Anführung einiger Unterscheidungs- merkmale neben Alsine Villarsii (Balb.) M. K.. beschreiben aber wahrscheinlich aus dem oben erwähnten Grunde weder Samen noch Kapsel. auch ist die von @ay übernommene Angabe „sepales egaux au calice“ unrichtig. Die weitere Geschichte dieser Pflanze will ich kurz zusammenfassen. Nyman führt sie sowohl in seinen Syllogis (1855), als auch im Conspectus (1879, p. 113) wieder als Moehringia Thomasiana Gay an. Arcangeli nennt sie in seinem Florae italianae-Compen- dium (1882, p. 103) Alsine Grineensis, übernimmt aber unter Ver- nachlässigung der übrigen Unterscheidungsmerkmale aus Grenier und Godron gerade die dort irrthümlicherweise kürzer als der Kelch beschriebenen Sepalen. Cesati, Passerini und Gibelli Compendium Florae ita- lianae (p. 780) behalten noch immer die Moehringia Thomasiana Gay; schliesslich hat sich noch Herr C. Tanfani im IX. Bande (p. 590) Parlatore’s Flora italiana mit dieser Pflanze beschäftigt. Er zieht sie als ß. grineensis „foliis rigidulis, petalis calyce paullo brevioribus® zu 4A. Villarsi, beschreibt aber, gleich seinen Vor- gängern, weder Kapsel noch Samen. Auf seine Aeusserung, dass A. Grineensis genau den Ueber- gang von A. Villarsii zu A. Austriaca (Jacq.) vermittle, muss ich bemerken, dass die Form und Dimension der Kapsel, in welcher sich doch A. Austriaca (Jacq.) hauptsächlich von A. Villarsii (Balb.) unterscheidet. absolut keinen Anhaltspunkt gibt, auf welche sich diese Behauptung stützen könnte. Im Gegentheile, ich will m Fol- cendem den Beweis liefern. dass Alsine Grineensis (Thom.) (sie ist nämlich der 3 Griffel, 3spaltigen Kapsel und estrophiolaten warzigen Samen wegen unzweifelhaft eine Alsine). oder wohl richtiger Alsine Thomasiana (Gay sub Moehringia), da der Name A. Grineensis als nomen nudum zu fallen hat, eine von A. Villarsii sowohl, als von A. Austriaca durch die Form des Kelches und der Kapsel, durch die Gestalt der Blätter und Blüthen, endlich durch ihren eigenthüm- lichen Wuchs streng unterscheidbare Art sei. Das Genus Alsme weist mit Ausnahme weniger Gruppen ziem- lich streng geschiedene, in ihrer Entwicklung scheinbar abgeschlos- 447 sene niedere Einheiten auf; die A. Thomasiana ist als mit A. Vil- larsii und A. Austriaca gleichwerthige Einheit der Section „Acuti- florae* (Fenzl apud Endl. gen. plant. p. 965. Pax apud Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. III. Ib, p. 84) einzuverleiben. Von beiden unterscheidet sie sich: 1. durch den schon von @. @. a. a. 0. erwähnten Wuchs: die unteren Theile des Stengels sind nämlich infolge starker Verkürzung der Internodien dermassen von einem Wulst von Blättern bewachsen, dass sie kleine Cylinder von der Dicke eines Federkieles bilden; die ganze Pflanze ist niedrig, erreicht selten die Höhe von 10 em, wäh- rend A. Austriaca und A. Villarsii bekanntlich bis 20 cm hoch wachsen; ihre Stengel endigen zumeist in eine 3gabelige Trugdolde, während man bei A. Villarsii an 10—12 Blüthen an einem Stengel findet; 2. sind die schwach Snervigen Sepalen der A. T’homasiana eiförmig, an der Spitze ziemlich rasch in eine kurze, rötliche Stachelspitze verjüngt, während die vorspringend 3nervigen Kelch- blätter der A. Villarsii lanzettlich sind und allmählich in ihre Spitze verlaufen; 3. sind ihre Petalen nur etwas länger als der Kelch, nicht 1—2mal länger als dieser. wie es bei A. Villarsii und A. Austriaca der Fall ist; 4. ist der Kelch und die ihm gleichlange oder etwas längere Kapsel eirund und verläuft abgerundet in den Blüthen-, re- spective Fruchtstiel (der Form nach kleinen Stecknadelköpfen nicht unähnlich) und dadurch von den ceylindrisch verlängerten, oblongen Kapseln und Kelchen der anderen Arten, welche dem Stiele gleich- sam aufgestülpt erscheinen, sehr verschieden. Die Samen sind etwa '/, kleiner als die der angeführten Arten, nierenförmig. hellbraun, an den Flächen warzig, an den Rändern mit verlängerten, beinahe borstenförmigen Papillen besetzt. Habituell sieht sie keiner von beiden ähnlich, erinnert viel- mehr an die Alsine strieta Wahlb. Ueber den Standort kann ich, da ich die Reise dahin zweimal unternommen habe, berichten, dass sie auf ihrem classischen und bisher einzigen Standorte, den höchsten Kalkfelsen der Grigna meridio- nale ober Lecco sehr selten ist, sie wurde dort meines Wissens nur von Thomas, Reuter, Leresche, Ball und Bayer aufgefun- den. Voriges Jahr konnte ich mit Lebensgefahr einen einzigen Rasen erhaschen, heuer fand ich sie spärlich auf einem Grat westlich der Spitze ober Mandello. Es freut mich, zum Schlusse die Mittheilung machen zu können, dass es mir gelungen ist, heuer einen zweiten, leichter zu- gänglichen und ergiebigen Standort dieser Rarität auf dem „Rese- gone di Lecco“ ober Morterone in einer beiläufigen Höhe von 1300 m 34* 448 zu entdecken, wo die Wände einer kleinen Felsenschlucht von ihren Pölstern dieht bewachsen sind. Aber auch auf diesem mir wohl- bekannten Berge, den ich zu wiederholten Malen bestiegen habe, fand ich sie nur an dieser einzigen Stelle. Platanthera bifolia Rchb. var. robusta. Von Otto v. Seemen (Berlin). Auf der ostfriesischen Insel Borkum wächst auf der moorigen Fläche hinter der Südküste (Kieviets delle) ziemlich zahlreich eine Platanthera bifolia Rehb.. welche auf den ersten Blick nach dem niedrigen gedrungenen Wuchs und der Form des Blüthenstandes eher für eine Orchis sambucina L. gehalten werden könnte. Auch bei näherer Untersuchung zeigt diese Form sehr wesentliche Ab- weichungen von der auf dem Festlande vorkommenden typischen Art. Sie ist zunächst wesentlich niedriger als diese, und zwar nur 4—23cm hoch. Der Blüthenstand ist nicht locker und pyra- midenförmig, sondern dicht und walzenförmig. Die einzelnen Blüthen sind kürzer gestielt, so dass der Blüthenstand auch schmäler erscheint. Die Tragblätter sind nicht kürzer, sondern so lang oder länger als die Blüthen. Die Honiglippe ist breit-lineal, der Schlund der Blüthe offen und breit-rundlich und der Sporn am Ende deutlich keulig verdickt. Diese von den Charakteren der typischen Form wesentlich ab- weichenden Merkmale berechtigen wohl dazu, die Borkumer Pflanze für eine deutlich unterscheidbare Varietät zu halten. Ich stelle sie daher als solche unter der Benennung: P!. bifolia Rehb. var. ro- busta auf. Bei einem der Exemplare beobachtete ich die Abnormität einer Achselsprossung. Aus der Achsel des untersten Stengelblattes hatte sich nämlich ein zweiter Blüthenschaft entwickelt, der sich bis zu °/, der Höhe des Hauptschaftes erhebt. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). IL. Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit Tafeln und Karten. (Fortsetzung.!) Was die genetischen Beziehungen der sechs zuletzt behandelten Euphrasien zu einander anbelangt, so sind dieselben leichter klar- ‘) Vergl. Nr. 11, S. 405. Herr Custos Dr. G. Ritter Beck von Mannagetta ersucht mich, zur Vermeidung von Missverständnissen, zu constatiren, dass die Citirung von 449 zulegen. als dies bei den anderen Artengruppen der Fall war. E. Rostkoviana Hayne und .E. montana Jord. haben zweifellos den- selben Ursprung. Ich habe schon bei Besprechung der E. montana hervorgehoben, dass die morphologischen Verhältnisse im Zusammen- halte mit der Blüthezeit dafür sprechen, dass, analog wie bei E. curta und E. coerulea, hier ein Fall vorliegt, in dem sich eine Art in Anpassung an zeitlich getrennte Factoren in zwei neue Arten spaltete, von denen E. montana als die den Verhältnissen des Früh- jahres, E. Rostkoviana als jenen des Sommers angepasste Art er- scheint. Wir haben da Fälle eines „Saison-Dimorphismus“ im Sinne Wallace’s vor uns. der jedoch hier nicht ein specieller Fall des (senerationswechsels, sondern der Beginn der Artbildung ist. Ich gedenke an anderer Stelle auf das Vorkommen dieses Saison-Dimor- phismus im Pflanzenreich, der viel verbreiteter ist und in seiner Bedeutung für die Entstehung neuer Arten noch nicht gewürdigt wurde, ausführlicher zurückzukommen. Das Vorkommen beider Arten in denselben Verbreitungsgebieten spricht für die gegebene Deutung. E. picta, E. Kerneri und E. versicolor stellen zweifellos drei in Anpassung an räumlich gesonderte Lebensbedingungen aus einer Art entstandene Arten dar. Dies geht aus der grossen morphologischen Aehnlichkeit, aus der scharfen geographischen Abgrenzung hervor. Die Verschiedenheit der drei Verbreitungsgebiete lässt auch, wenn wir an dieser Vorstellung festhalten, leicht die morphologische Ver- schiedenheit erklären. Es erscheinen uns demnach alle drei Formen als Parallelarten, hervorgegangen aus einer Stammart, die ich hier einstweilen E. pieta s. lat. nennen will, u. zw. E. pieta s. str. als eine Pflanze der nördlichen und südlichen Kalkalpen, sowie der diesen vorgelagerten Gebirge, E. versicolor als eine Pflanze der cen- tralen Urgebirgsalpen. E. Kerneri als eine Pflanze der niederen Regionen. E. alpina steht allen den genannten Arten ferner und reicht vermuthlich in nahezu unveränderter Form weiter zurück. Die drei Arten höheren Alters, die wir auf diese Weise erhalten, E. Rostkoviana 8. 1. E.pieta s. 1., E. alpina s. ]. fanden sich in kuropa zweifellos schon vor der Zeit der diluvialen Vergletscherungen. wenn sie auch erst nach dieser ihre heutige Ausbreitung erlangten; sie sind gewiss nicht erst später eingewandert, dagegen spricht ihre heutige Verbreitung ausschliesslich im mittleren und südlichen Europa, ihre geringen morphologischen Beziehungen zu aussereuropäi- schen Arten. Da alle drei Arten (im weiteren Sinne) aber heute noch „E. Kerneri Beck. Flora von Niederösterreich, S. 4060“ unter den Synonymen der E. Kerneri Wettst. auf S. 380 dieser Zeitschrift nicht so aufzufassen ist, als ob er eine EZ. Kerneri an der angegebenen Stelle aufgestellt hätte, sondern dass er a. a. O. gleichfalls den Autor der Art (Wettstein in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien) eitirtee — Ich komme hiemit dem Wnnsche des genannten Herrn gerne nach. 450 morphologisch sich nahe stehen, da heute noch eine auf gemeinsamen Ursprung hinweisende geographische Gruppirung angedeutet ist, dürfte auch die Entstehung dieser drei Arten aus einem Typus nicht zu weit ins Tertiär zurückzudatiren sein. Wir erhalten demnach als Ausdruck für die verwandtschaftlichen Beziehungen der sechs besprochenen Arten folgendes Schema, das — geradeso, wie die analogen Schemata zur Erläuterung der früher besprochenen Artengruppen — zeigt, in welcher Weise die Resultate meiner Untersuchungen systematisch sich verwerthen lassen. ui Y Er | I | E. Rostkoviana s.]. E. pieta s.|. E. altpina s.]. | | | | | | | FE Y Er Y u Kerneri Wettst F.- pieta Wimm. ........: versicolor Kern E. alpina Lam. E. M ;r 4 montana Jord. E. Rostkoviana Hayne “ I Ich habe, gleichwie in früheren Fällen, bei Erläuterung der phylogenetischen Fragen, mich auf Mittheilung der wichtigsten Thatsachen beschränkt. Es musste dies geschehen, einerseits um die vorliegende Abhandlung mit Rücksicht auf den Ort ihres Erscheinens nicht zu sehr in die Länge zu ziehen, andererseits, weil das Ver- halten der in Oesterreich-Ungarn nicht vorkommenden Arten hier auch in Betracht zu ziehen ist. Nur um mir nicht den Vorwuif ungenügender Begründung des Gesagten zuzuziehen, bemerke ich, dass ich auf die einschlägigen Fragen in kürzester Zeit in einer Mono- graphie der ganzen Gattung Euphrasia zurückzukommen gedenke. Schon in der Einleitung zu der vorliegenden Abhandlung habe ich auf das Vorkommen von hybriden Euphrasien aufmerksam gemacht. Ich habe auch dort schon betont, dass ich es für sehr nothwendig halte, gerade bei Beschreibung von Hyhriden mit grösster 45] Rigorosität vorzugehen. So werthvoll «die Erikenntniss des Vorkommens einer hybriden Pflanze für die Systematik einer Pflanzengruppe sein kann, so sehr wird die richtige Erkenntniss dieser gehemmt durch voreilige Auffassung jeder morphologischen Zwischenform als Bastard. Ich halte diese Bemerkung hier für nöthie, bevor ich an die Auf- zählung der mir aus Oesterreieh-Ungarn bekannt gewordenen Hy- briden schreite. Ich habe mich nur dann zur Auffassung einer Pflanze als Hybride entschliessen können, wenn zwingende Gründe hiezu vorhanden waren. Wenn trotzdem die Zahl der Hybriden eine relativ so grosse ist, so ist dies einerseits durch jahrelange Beobachtungen und Durchsicht eines colossalen Herbarmaterials zu erklären, so spricht dies anderseits für die relative Häufigkeit von Hybriden in der Gattung Euphrasia. In Anbetracht der deutlichen Anpassung der Euphrasienblüthe an den Insectenbesuch. in Anbetracht der Ver- hältnisse bei der so nahe stehenden Gattung Pediceularis wäre übri- gens das seltene Vorkommen von hybriden Euphrasien eine geradezu auffallende Erscheinung. In Oesterreich - Ungarn konnte ich bisher folgende hybride Euphrasien constatiren: 1. E. Salisburgensis x minima. — E Jaeggii Wettst. Differt a E. Salisburgensi foliis brevioribus. obtusiuscule den- tatis, magis setulosis, capsula breviore et magis ciliata, a E. minima foliis longioribus et angustioribus, capsula minus ciliata. Synonym: E. minima > Salisburgensis Jaeggi in, aremli Exeurs. Fl. 4. Aufl. S. 323 (1881). Tirol: Jaufen bei Tessa 1900 m (Huter; H. Hut.) Der Bastard wurde zuerst von Jaeggi am Pilatus un und a. a. O. erwähnt. Ich sah Jaeggi’s Originalexemplare, die zweifellos eine Hybride der angegebenen Combination darstellen. Am Jaufen fand sich die Pflanze unter den Stammarten; die betreffenden Exemplare nehmen in jeder Hinsicht eine Mittelstellung zwischen den beiden sich nicht gerade nahestehenden Arten ein und stimmten im Wesentlichen mit den Schweizer Exemplaren überein. 2. E. Salisburgensis x strirta. — E. Favrati Wettst. Differtt a E. strieta foliis angustioribus. longius et angustius dentatis, floribus minoribus, capsula minus ciliata, a E. Salisburgensi floribus maioribus, foliis brevioribus, capsula eiliata. Synonym: E. ericetorum > Salisburgensis Gremli Exeur- sionsfl. f. d. Schw. 7. Aufl. S. 320 (1893). Tatra: Kopienie (Rehmann: H. Rehm.);: Zakopane, am Krokiew (Freyn: H. Frn.). Die (Gelegenheit zur Bildung dieses Bastardes ist oft gegeben. Ich sah unzweifelhafte Exemplare desselben aus der Schweiz, von Favrat gesammelt in dessen Herbar. Auch für die Exemplare, deren Fundorte ich angah, dürfte die Deutung berechtigt sein. Das von Rehmann gesammelte Exemplar lag auf einem Bogen mit E. strieta;; 452 im (Gebiete kommt E. Salisburgensis sicher vor, wenn sie mir auch nicht von Rehmann gesammelt vorlag. Um Zakopane sammelte Freyn seine Exemplare in Gesellschaft beider Eltern. 3. E. trieuspidata x Kerneri. — E.Vestinensis Wettst. Differt a EZ. triceuspidata foliis latioribus, non linearibus, sed lanceolatis, bracteis utrinque dentibus 2—4 acuminatis, calyeibus magis setulosis; a E. Kerneri foliis multo angustioribus in basin longe angustatis dentibus paucioribus. Tirol: Val Vestino (Porta; H. z. b. @.). Schon vor mehreren Jahren fiel mir im Herbarium der Wiener zoologisch-botanischen Gesellschaft ein sehr merkwürdiges Exemplar einer Euphrasia auf. Es lag auf einem Boden mit typischer EZ. tri- cuspidata, welche Porta a. a. O. gesammelt hatte. Es unterschied sich von dieser durch die angegebenen Merkmale. Um eine blosse Form der E. tricuspidata konnte es sich unmöglich handeln; davon über- zeugte ich mich schon dadurch, dass ich selbst Tausende von Exem- plaren dieser Art lebend beobachtete, die niemals auch nur die Andeutung einer solehen Abweichung zeigten. Der Gedanke an eine Hybride lag umso näher, als die Merkmale, welche den Unterschied von der angegebenen Art bedingten, geradezu auf eine zweite Euphrasia-Art, u. zw. auf E. Rostkoviana oder E. Kerneri hinwiesen. Die erstere konnte nicht weiter in Betracht gezogen werden, da das fragliche Exemplar vollständige drüsenlos war. Die Betheiligung der E. Kerneri konnte ich lange nicht annehmen, da mir das Vorkommen dieser Art im Val Vestino unbekannt war. Eine Deutung der Pflanze war mir daher erst möglich, als ich im Herbare des Wiener Hof- museums vollkommen typische Z. Kerneri, gleichfalls von Porta im Val Vestino gesammelt, sah. Da damit die Möglichkeit der Bil- dung des Bastardes erwiesen ist und die Beschaffenheit des erwähnten Exemplares nur durch Annahme eines solchen erklärlich ist, nehme ich keinen Anstand, diese Annahme hiermit zu veröffentlichen. 4. E. minima October 1894. Borbäs Vineze. Europanak idegen növenyekkel valö beruhäz kodäsa. (Termeszettud. közl. 301. p. 449—460.) 8°. Dörfler J. Herbarium normale, conditum a F. Schultz conti- nuatum a K. Keck. Schedae ad Cent. XXXI. 8°. 31 8. In der Novembernummer dieser Zeitschrift wurde hereits auf die neueste Centurie des nun unter des Verfassers Leitung erscheinenden „Herbarium normale“ und deren Vorzüge hingewiesen. Aus der vor- liegenden Buchausgabe der Schedae seien folgende Daten aus Oesterreich- Ungarn erwähnt: Trollius Europaeus L. var. Tatrae Borb. Tatra, Schwarz- wasserthal (Ullepitsch). — Gypsophila Hungarica Borb. = @G. pani- culata aut. pr. p.) Csepelinsel (Borbäs). — Dianthus diutinus Kit. Com. Pest. Pothärasktie (Borbäs). — Potentilla Wolffiana Siegfr. (canescens X obseura). Torda (Wolff). — Rosa Brachtii H. Br. Wien (H. Braun). — Saxifraga Huteri (subbiflora X oppositiflora) Tirol. Weisspitz bei Sterzing. (Huter). — Valeriana simplicifolia (Rehb.) Kabath. Tatra. Barlangliet. (Ullepitsch). — Achilles coarctata Poir. forma exaltata Dörfl. Orsova (A. Diener). — Cirsium Tirolense (acaule>< Erisithales) Innichen (Goller). — C. @olleri (acaule X Erisithales X heterophyllum) Hut. Innichen (Goller). — 0. Linkianum (Erisithales X Pannonicum) Val. Vestino (Porta). — ©. Ganderi (Eris. X super-spinosissimum) Hut. Tirol. Se Bel ©. flavescens (Eris. X sub-spinos.) Koch. Tirol. Ringia (Porta). 02 triphilinum ( Eris. X oler. X spinos.) Virgen (Goller). — ©. Condoiien (Eris. X oler.) Naeg. Virgen (Goller). — €. Treuinfelsianum (acaule>x olerae. X spinos.) Ausserd. Virgen (Goller). — Centaurea Kotschyana ‘) Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich ‘auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 463 Heuff. Bosnien. Vlasik (Brandis). — Scutellaria Orientalis var. pinnati- fida Relıb. Hercegovina. Pod-Velez (Beck). — M. calaminthaefolia (Vis.) Ungarn. Dinyes (L. Richter). — Gagea intermedia (minima X Liotardi) Schl. Val di Ledro. — Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, dass nach Dr. v. Degen und Prof. Haussknecht die sub Nr. 3037 ausgegebene Poten- Be De Tommasi nicht die Tenore'sche Art, sondern P. holosericea rb. ist. Degen Arpäd. Nehäny magyar Riceiäröl. Sep. A. aus M.K. term. tud. tars. XXX. Poötfüzet. Verfasser gelang es, die von Lojka für Ungarn entdeckte (von Stephani erkannte, cfr. Hedwigia 1882, p. 76) Ziccia eilüfera Link auf dem Meleghegy bei Nadap im Stuhlweissenburger Comitate wieder aufzu- finden. Die erste Angabe entging dem Verfasser der ungarischen Moosflora, Hazslinszky (1885). Verfasser trägt deshalb ihre Diagnose nebst Ge- schichte dieser Pflanze und geographischer Verbreitung in ungarischer Sprache nach. Die Ansichten Stephani’s und Levier's divergiren über den specifiichen Werth dieser Pflanze. Stephani hält sie für eine gut charakterisirte Art, während Levier sie als Varietät der R. Bixchofü Hübn. auffasst. Die endgiltige Entscheidung dieser Frage kann erst nach weiterem Studium entschieden werden; zu diesem Behufe steht diese Art im botanischen Garten der Budapester Universität in Cultur. Riccia papillosa Moris (R. minima Z' Lindenbg. monogr.) wurde von Prof. Simonkai in Gesellschaft von Tessellina pyramidata (W.) Dum. auf salzauswitterndem Boden der „Puszta Korhäny“ bei Kis-Jenö im Arader Comitate entdeckt, erstere (neu für die Monarchie) agnoseirte Levier, letztere Schilberszky. Verfasser erörtert eingehend die geo- graphische Verbreitung und Geschichte dieser Art, und erwähnt das merk- würdige Zusammentreffen dieser Pflanze mit einer anderen Litoralpflanze (Trifol. ornithopodioides). Riccia intumescens (Bisch.) Underw. entdeckte Verfasser in Gesell- schaft vou R. sorocarpa Bisch. und R. cilüfera Link auf dem „Meleghegy“ bei Nadap. Neu für Ungarn. Riccia „minima L.“* zerfällt nach Untersuchungen Levier's und Camus’ in zwei Arten, nämlich in R. sorocarpa Bisch. und R. nigrell.ı DC. Es war daher von Interesse zu eruiren, auf welche von Beiden sich die Angabe „R. minima“ Hazslinszky’s (l. c. p. 22) beziehe. Nach Unter- suchungen Levier’s erwiesen sich die Eperieser Exemplare H.'s als typische R. glauca L. (richtiger R. Linnaeana Lev.). Flatt Alföldi Karaly. Veszelszki Antal multszä-zadbeli magyar botanikus. (Termeszettudomängi közlöny XXIX. p. 133—136.) 8°. Fritsch ©. Unsere einheimischen Schmarotzerpflanzen. Vo:trag. (Wiener illustr. Garten - Zeitung. 1894. 6. Heft. S. 213—221.) Gr. 8", Haberlandt @. Anatomisch-physiologische Untersuchungen über das tropische Laubblatt. II. Ueber wassersecernirende und -absor- birende Organe. (I. Abhandlung.) (Sitzungsber. d. k. Akademie d. Wissensch. Wien. CIII. Bd. Abth. 1. S. 489—538.) 3 Taf. Istvanffi G. v. Sterbeecks Theatrum fungorum im Lichte neuerer Untersuchungen. (Bot. Centralbl. XV. Jahrg. Bd. LIX. Nr. 39. S. 335 — 404.) 35* 464 Matouschek F. Ergänzung der „Flora der nächsten Umgebung Reichenbergs“ von A. Schmidt. (Mitth. aus dem Verein der Naturfreunde in Reichenberg. XXV. Jahrg.) 8°. 14 S. Molisch H. Das Phycoerythrin, seine Kırystallisirbarkeit und chemische Natur. (Bot. Zeitung 1894. Heft X.) 4'. 12 S. 1 Taf. Verfasser untersuchte das Phycoerythrin von Nitophyllum punctatum, er zeigt dessen Krystallisirbarkeit bei Behandlung des Thallus mit 10°, Kochsalzlösung und weist nach, dass diese Krystalle eiweissartiger Natur sind. Verfasser gelang es, Krystalle auch aus Phycoerythrin lösungen zur Abscheidung zu bringen, diese Krystalle stimmen mit den in der Pflanze zur Ausbildung gelangten überein. Schliesslich weist Verfasser die Iden- tität der Rodosperminkrystalloide mit krystallisirtem Phycoerythrin nach. Briquet J. Indications d’epervieres rares ou nouvelles pour les alpes Lemaniennes, la Suisse et le Jura d’apres les determi- nations de M. Arvet-Touvet. (Bull. de l’herb. Boiss. II. Nr. 10. p. 617—632.) 8°. Behandelt Hieracien der angegebenen Gebiete. Buser R. Oypripedium ou Oypripedilum. (Bull. de ’herb. Boiss. I. Nr. 10. p. 642—644.) 8°. Chodat R. Materiaux pour servir ä l’Histoire des Protococeoidees. (Bull. de !’herb. Boiss. II. Nr. 9. p. 585-646.) 8°. 8 Taf. Behandelt: Palmella minata Leibl., Tetraspora lubrica Ag., Chlamydomonas intermedius Chod.. G@onium pectorale Muell., @. sociale Warm., Pandorina morum Bory., Palmellococcus miniatus Chod., Dactylo- coccus, Scenedesmus quadricauda, Characium, Raphidium, Chlorosphaera muralis Chod., Pleurastrum insigne Chod., Pleurococcus vulgaris Naeg. CrepinF. Rosae hybridae. Etudes sur les roses hybrides. (Bull. de la soc. royale de Bot. de Belgique. T. XXXIII. Fasc. 1.) 8". p. 7—149. Eine für die Systematik der Gattung Rosa sehr wichtige Arbeit, die in eingehendster Weise die Hybriden der Gattung behandelt. Zahlreiche Angaben aus Oesterreich-Ungarn. Als Beleg für die allgemeine Bedeutung dieser Arbeit sei der Schlusssatz derselben hiehergesetzt: „Quant ä& moi, jai la conviction que, dans l’avenir, l’'hybridit& jouera un role con- sid&rable dans les travaux de systematique et nous donnera l’explication de bien des faits qui touchent A l’evolution des &sp£ces.“ Dennert E. Vergleichende Pflanzenmorphologie. Weber’s Naturw. Bibliothek Nr. 8. Leipzig (J. J. Weber). Kl. 8°. 254 8. 600 Bild. —5M. Ein für weitere Kreise bestimmtes Buch, das die morphologischen Verhältnisse der Pflanze mit Berücksichtigung biologischer Anpassung dar- stellt. Wie der Verfasser selbst sagt, liegt der Schwerpunkt des Buches in den Abbildungen und in der That kann Pflanzenmorphologie in engem Rahmen wohl nicht besser als durch Illustrationen erläutert werden. Die Illustrationen sind zum grossen Theile für das Buch speciell hergestellt 465 und sehr gut, sie stellen zahlreiche interessante, sonst wenig abgebildete Objecte dar. Unter der grossen Zahl von Bildern finden sich nur sehr wenige, die bei einer zweiten Auflage vielleicht eine Auswechslung erfahren könnten (z. B. Fig. 17, 23, 49, 55). Mit Rücksicht auf den Zweck des Buches auf weitere, auch Laienkreise zu wirken, ist die mitunter vorkommende Nebeneinanderstellung von Bildern in sehr verschiedenem Massstabe der Verkleinerung nicht günstig (z. B. Fig. 54 und 55, 236 neben 237 und 238). Engler A. Ueber die wichtigern Ergebnisse der neuen botanischen Forschungen im tropischen Afrika, insbesondere in Ostafrika. (Petermanns Mitth. 1894. Heft IX/X.) 4°. S. 1—16. Giesenhagen K. Lehrbuch der Botanik. München und Leipzig (Wolff’scher Verlag). 8°. 335 S. 310 Fig. Verfasser verfolgt mit dem vorliegenden Lehrbuche die Absicht, den Hörern der Botanik an deutschen Universitäten, als: Naturhistorikern, Medieinern und Pharmaceuten ein Buch in die Hand zu geben, das sie des Mitschreibens in den Collegien überhebt, das eine Recapitulation der Gesammtmaterie zulässt. Demnach tritt in dem Buche die pädagogische Seite hervor, tritt selbständige wissenschaftliche Auffassung in den Hinter- grund. Durch Klarheit der Disposition, sehr geschickte Auswahl des That- sächlichen, durch gute Ausstattung wird das Buch zweifellos vielfach — natürlich mit Ausnahme jener Hochschulen, an denen die betreffenden Vor- lesungen ganz anders eingerichtet sind — Freunde finden. Wenn im Folgenden Einzelnes aus dem Inhalte des Buches speciell besprochen wird, so soll damit, — selbst in den Fällen, in denen Referent einer anderen Ansicht, als der Verfasser ist, — das ausgesprochene Urtheil keine Ein- schränkung erfahren; es ist selbstverständlich, dass in einem Lehrbuche für Hochschulen immer bis zu einer gewissen Grenze specielle Ansichten des akademischen Lehrers oder der „Schule“ zum Ausdrucke kommen. Als sehr gelungen muss Referent im Allgemeinen den die Morphologie be- handelnden Abschnitt bezeichnen. Die zahlreichen biologischen Ausblicke, die Illustration durch manches in Lehrbüchern noch nicht gebrachte Objeet gereichen diesem Abschnitte zum Vortheile. In der Anatomie fällt u. A. die Benützung des Sachs’schen Begriffes „Energide“ auf; die Definition derselben als „eines Zellkernes und der von ihm beeinflussten Portion Protoplasmas“ bereitet allerdings einige Schwierigkeiten bei der Behandlung kernloser Zellen. In dem der Physiologie gewidmeten Theile tritt stark die Anlehnung an Sachs hervor; hier wäre vielleicht manchmal eine grössere Beachtung anderer Forscher von Vortheil gewesen (z. B. be- züglich der Wasserbewegung 8. 157). — Am wenigsten befriedigt den Referenten der den speciellen Theil behandelnde Abschnitt. Zunächst vermisst er hier die Betonung des entwicklungsgeschichtlichen Momentes. Wie lässt sich doch die Systematik und Morphologie der grossen Gruppen des Systems durch Hinweis auf die phylogenetischen Beziehungen beleben! Der Abschnitt über die Phanerogamen bringt einerseits zu viel, anderer- seits zu wenig, zu viel Namen im Verhältnisse zu dem, was über die Pilanzen gesagt wird. Diesen Mangel hat übrigens das Buch mit den meisten ähnlichen gemein; es sei auch gerne zugegeben, dass die Behandlung dieses Abschnittes am schwierigsten ist. Wenn dieser Theil nicht umfang- reich werden soll, so gibt es nach dem Referenten nur zwei Mittel, ihn befriedigend abzufassen; entweder soll das ganze System gebracht werden, dann ist die „Syllabus“-Form am Platze oder man versucht eine ausführ- lichere Behandlung und bringt nur eine Auswahl von Familien. — Auf einige Details möchte Referent noch aufmerksam machen, vielleicht können diese bei einer zweiten Auflage Beachtung finden. 8. 213 ff. wird zwischen „Sporen“ 466 und „Conidien“ scharf unterschieden. Trotzdem ist auf S. 260 ff. bei den Basidiomyceten vielfach von Sporen die Rede. — Die Flechten zeigen doch so viel Selbständigkeit in Form und Entwicklung, dass sie in einem Lehrbuche nicht blos als Anhang, sondern als vollwerthige Gruppe (neben den doch auch in erster Linie biologischen Gruppen der Algen und Pilze) aufgeführt zu werden verdienen. — Etwas stiefmütterlich behandelt er- scheinen in einem für Medieiner und Pharmaceuten bestimmten Buche die Schizomyceten. Loew E. Blüthenbiologische Floristik des mittleren und nördlichen Europa, sowie Grönlands. Stuttgart (Enke). 8°. 424 S. Verfasser hat sich der grossen, aber dankbaren Aufgabe unterzogen, das Beobachtungsmateriale über blüthenbiologische Verhältnisse, das seit 1883 (also im Anschlusses an H. Müller) publieirt wurde, zu sammeln und übersichtlich zusammenzustellen. Seine Arbeit ist umso werthvoller, da sie einem weiteren Kreise von Botanikern Forschungen auf dem ge- nannten Gebiete ermöglichen wird. Gerade die Blüthenbiologie bietet dem an kleinen Orten und mit bescheidenen Mitteln arbeitenden Botaniker ein reiches und erfolgversprechendes Beobachtungsgebiet. Eine Verwerthung solcher Beobachtungen war bisher bei dem Mangel eines zusammen- fassenden Werkes sehr erschwert. Dem Titel entsprechend bringt das Buch eine Uebersicht, indem es die einzelnen Florengebiete getrennt behandelt, dadurch die Möglichkeit bietend, aus biologischen Einrichtungen Rück- schlüsse auf dieselben veranlassende locale Ursachen zu ziehen. Die Litteratur ist — soweit der Referent dies beurtheilen kann — mit seltener Vollständigkeit berücksichtigt, was in diesem Falle viel sagen will. Massart J. La recapitulation et l’innovation en embryologie vegetale. (Bull. de la soc. roy. de bot. de Belgique. T. XXXIII. 1. Fasc. p. 150—247.) 8'. 4 Taf. Rehm H. Pilze inRabenhorst's Kryptogamen-Flora von Deutsch- land etc. 2. Aufl. I. Bd. 3 Abth. 43 Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 977—1004. Illustr. — 2'40 M. Behandelt die Gattungen: Acetabula, Maeropodia, Plicariella, Melachroia, Urnula, Plicaria, Pustularia, Tarcetta, Otidea, Sphaero- spora, Pseudoplectania. Strassburger E. Noll Fr. Schenck H. Schimper A. F.W. Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Jena (G. Fischer). Gr. 8". 558 S. 577 Abb. Ein schönes Werk, das gewiss berufen ist, einen der ersten Plätze in der deutschen Lehrbuchlitteratur einzunehmen. Das Buch soll den an Hochschulen Studirenden den heutigen Standpunkt der Wissenschaft zeigen und wird den Zweck gewiss erfüllen. Es ist in erster Linie für den Studirenden der Naturwissenschaften bestimmt, doch wird es auch der Medieiner und Pharmaceut mit Ueberspringen mancher Partien als vor- zügliches Handbuch benützen. Der Nachtheil so vieler Lehrbücher, dass der Verfasser nur in einer Disciplin ganz zu Hause ist und demgemäss nur der diese behandelnde Theil strengen Anforderungen entspricht, ist hier durch eine weise Arbeitstheilung vermieden. Strassburger hat die äussere und die innere Morphologie (Organographie und Anatomie), Noll die Physiologie, Schenck die Systematik der Kryptogamen, Schimper die der Phanerogamen behandelt. Trotz dieser Arbeitstheilung ist nirgends Mangel an Einheitlichkeit zu bemerken. Vortreffliche Auswahl des That- sachenmateriales, klare, leicht verständliche Darstellung, Beachtung der 467 einschlägigen Litteratur sind unter anderen Vorzügen zu erwähnen. Dass ab und zu die Darstellung etwas persönliche Anschauungen wiederspiegelt, kann dann, wenn die Verfasser auf dem Gebiete activ thätige Forscher sind, nicht Wunder nehmen. — Wenn Referent seiner subjectiven An- schauung Ausdruck geben soll, so erscheint ihm der der äusseren Morpho- logie gewidmete Theil zu kurz gerathen, er würd- eine grössere Beachtung der morphologischen Verhältnisse aussereuropäischer Pflanzen in Wort und Bild in diesem Theile, ferner ein den phylogenetischen Zusammenhang zwischen Phanerogamen und Kryptogamen etwas eingehender behandelndes Capitel in dem systematischen Theile für werthvoll gehalten haben. — In dem systematischen Theile sind einige Abbildungen wenig gelungen, so Fig. 450 (Fagopyrum), 486 (Malva-Diagramm), 555 (Digitalis), 566 (Sam- bucus) — Fig. 518 ist nicht, wie angegeben, Rubus idaeus sondern ein R. „fruticosus‘. Dass (8. 462) Witis vinifera wildwachsend nicht bekannt ist, kann doch heute nicht mehr gesagt werden. — Bei manchen Cultur- pflanzen, wie z. B. Cinchoma, wäre neben der Angabe der Heimat auch die Angabe der Gebiete, in denen sie cultivirt werden, werthvoll gewesen. Ueber alles Lob erhaben ist die prachtvolle Ausstattung des Buches, das auch zahlreiche von den Verfassern angefertigte Abbildungen enthält. Eine sehr schöne Neuerung sind die farbigen Darstellungen von Giftpflanzen im Texte. Treub. Catalogue de la bibliothöque du jardin botanique de Buitenzorg. Deuxieme edition. Batavia. 8°. 370 p. Diese zweite, französisch abgefasste Ausgabe des Kataloges wird allen Botanikern, die sich für den Buitenzorger Garten interessiren, er- wünscht sein. Director Treub ist gerne bereit, ihn Botanikern auf deren Wunsch zu senden. Dieses, sowie das in der Drucklegung des Kataloges an und für sich liegende neuerliche Zeichen des ausserordentlichen Entgegen- kommens des Genannten sollte die europäischen Fachgenossen aufmuntern, bei Versendung ihrer Arbeiten auf die Buitenzorger Bibliothek Rücksicht zu nehmen. Tschirch A. und Oesterle O. Anatomischer Atlas der Pharmako- enosie und Nahrungsmittelkunde. Lief. 5. Leipzig (0. Weigel). 4°. 5 Taf. — 150 M. Die vorliegende Lieferung des werthvollen Werkes enthält: Cortex granati, Flores Verbasci, Crocus, Rhizoma curcumae, Piper nigrum. Vöchting H. Ueber die Bedeutung des Lichtes für die Gestaltung blattförmiger Cacteen. Zur Theorie der Blattstellungen. (Pringsh. Jahrb. f. wissenschaft). Bot. XXVI. Heft 3.) 8°. 57 8. 5 Taf. Vöchting H. Ueber die durch Pfropfung herbeigeführte Symbiose der Helianthus tuberosus und H. annuus. (Sitzber. d. k. preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. 1894. XXXIV.) 8°. 17 S. 1 Taf. Verfasser hat die bekannten Angaben Maule’s und Carriere's, dass durch Pfropfung der beiden genannten Arten aufeinander Pfropfhybriden entstehen, experimentell geprüft und ist zu dem Resultate gelangt. dass eine Beeinflussung in dem gedachten Sinne der Unterlage durch das Pfropfreis oder umgekehrt nicht vorkommt. Vries H. de. Over de erfelijkheid der fasciatien. (Bot. Jaarb. Dodonaea 1894. S. 72—109.) 8°. 2 Taf. Französisches Resum& unter dem Titel: „Sur l’heredit& de la fasciation* auf p. 110— 118. 468 WildemaneE. de et Tocheff A. Contributions ä l’etude de la flore de Bulgarie. (Compt. rend. d. seances de la soc. roy. de botanique de Belgique T. XXXIIL. 2 Partie. p. 61—71.) 8". Zeiller R. Ouvrages de paleontologie vegetale publies en 1892. (Annuaire geol. IX. p. 111—116, 935—975.) 8°. Zopf W. Beiträge zur Physiologie und Morphologie niederer Orga- nismen. 4. Heft. Leipzig (A. Felix). 8°. 116 S. 5 Taf. In rascher Folge erscheinen die Hefte dieser inhaltsreichen Publication, die Zeugniss ablegt von der regen Thätigkeit im Kryptogamischen Labo- ratorium von Halle. Das vorliegende Heft enthält: Bruhne K. Hormodendron Hordei. Ein Beitrag zur Kenntniss der Gerstenkrankheit. Zopf W. Ueber einige niedere thierische und pflanzliche Organismen, welche als Krankheitserreger bei Algen, niederen Thieren und höheren Pflanzen auftreten (Woronina glomerata, Labyrinthula Cienkow'skü, Latro- stium comprimens). Krüger W. Beiträge zur Kenntniss der Organismen des Saftflusses der Laubbäume. Flora von Oesterreich-Ungarn. Oesterr.-Schlesien. ') Referent: E. Fiek (Cunnersdorf). Quellen: 1. Ergebnisse der Durchforschung der schles. Phanerogamenflora von E. Fiek und Th. Schube, 1893. 2. Herbarium Europaeum von €. Baenitz 1894. 3. Original-Mittheilungen des Referenten. Neu für das Gebiet: Elatine Alsinastrum L., Freistadt: Olseyner Teich (1). Caltha palustris L. var. procumbens Beck, Seeteich bei leiwiesen im Gesenke (2). Wichtigere neue Fundorte. Athyrium Filiw femina Rth. f. umbrosa erosa Milde, Graefenberg in grosser Menge (2). Lycopodium Selago L. var. appressum Desv, Köperniksteine im Ge- senke spärlich (2). Equisetum Telmateja Ehrh. Graefenberg bei der Preussenquelle, so- wohl var. gracile Milde als var. dbreve Milde (2). Poa Chaixi Vill. var. remota Fr. Hammergrund bei Freiwaldau (3). Arum maculatum L. Füllstein bei Hotzenplotz (1). Hieracium floribundum W. Gr. var. erubescens N. P. Aecker bei Peters- wald unweit Ramsau (2). ‘) Das Referat umfasst den Zeitraum vom 4. Juli 1892 bis 1. Novem- ber 1894. 469 Erigeron acer L. var. droebachiensis O. F. Müll. (spec.) Ebersdorf im (sesenke (3). Corydalis fabacea Pers. Eiben im Gesenke (1). Sempervivum soboliferum Sims. Eiben im Gesenke (1). Aruncus silvester Kostel. Hammergrund bei Freiwaldau (3). Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Classe am 11. October 1894. Das e.M. Herr Dr. Hans Molisch, Prof. an der k. k. deutschen Universität in Prag übersendet eine Arbeit: „Die mineralische Nahrung der Pilze“ (I. Abhandlung). Die Resultate derselben lassen sich folgendermassen kurz zu- sammenfassen: 1. In Uebereinstimmung mit des Verf. früheren Ernährungs- versuchen erwies sich das Eisen als ein nothwendiger Bestandtheil der Nahrung für niedere Pilze. Es geht daraus hervor. dass das kisen auch in dem chemischen Getriebe des Pilzes eine hervorragende Function erfüllen muss, mit deren Ausfall Störungen eintreten, die sich in einer mangelhaften Entwicklung äussern. 2. Das Eisen kann bei der Ernährung der niederen Pilze durch die nächst verwandten Metalle Mangan, Kobalt oder Nickel nicht vertreten werden. Auch darin gleicht der Pilz der grünen Pflanze. 3. Nach der Anschauung von Nägeli, die sich mit der gegen- wärtig in der Physiologie allgemein vorgetragenen deckt, ist Magne- sium kein integrirender Bestandtheil der Pilznahrung, da dasselbe durch Caleium, Baryum oder Strontium ersetzt werden kann. Die Versuche lassen jedoch keinen Zweifel darüber, dass Nägeli’s An- sicht falsch ist, da ohne Magnesium nicht einmal ein Auskeimen der Pilzsporen stattfindet und dieses Element weder durch die Metalle der alkalischen Erden (Caleium, Strontium, Baryum), noch durch die der Zinkgruppe (Zink, Beryllium, Cadmium) vertreten werden kann. 4. Cadmiumsalze wirken schon in sehr verdünnten Lösungen auf Pilze giftig. 5. Caleium ist für die Ernährung der niederen Pilze nicht nothwendig, eine Thatsache, die einen bemerkenswerthen Unterschied im Nährelementenbedürfniss der niederen Pilze gerenüber den höheren grünen Landpflanzen abgibt. Dies ist aber auch der einzige, denn die anderen neun Elemente, welche die grüne Phanerogame zu ihrer Er- nährung bedarf (C, H, O, N, S, K, P, Mg, Fe), benöthigt auch der niedere Pilz. 470 II. Ausstellung der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. Anlässlich der im September d. J. in Wien abgehaltenen Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wurde eine Ausstellung veranstaltet, welche an Inhalt und Umfang weit über jene Veranstaltungen hinansragte, die sonst bei ähnlichen An- lässen geboten wurden, was allein aus dem Umstande hervorgeht, dass die Ausstellung eirca 15 Säle und einen grossen Theil der aus- gedehnten Corridore des Universitätsgebäudes füllte und über 1000 Anmeldungsnummern umfasste. Die Ausstellung umfasste 3 Ab- theilungen, eine allgemeine für Institute, Privatleute, Firmen ete., eine historische, endlich ene Sammlung der naturwissen- schaftlichen Lehrmittel an den österreichischen Mittelschulen. Die erste dieser Abtheilungen umfasste mehrfach botanisch bemerkenswerthe Öbjeete. Die Direetion des Wiener botani- schen Gartens und Museums (Prof. A. v. Kerner) stellte eine sehr reiche Sammlung der Erden aus, welche zu speciellen Cultur- versuchen im Wiener botanischen Garten verwendet werden, ferner ein Gesammtexemplar der bekannten Sammlung: „Flora exsiccata Austro-Hungarica“. — Eine schöne Sammlung seltener tropischer Früchte in Weingeist stammte aus dem botanischen Museum in Hamburg (Sadebeck). Erwähnt seien Aeridocarpus zanzibariensis, Cola acuminata, KElaeis guwineensis u. a. — Der Afrikareisende Holub zeigte in einem Kasten eine Zusammenstellung südafrikanischer aus dem Pflanzenreiche stammender Volksheilmittel, darunter zahl- reiche sehr interessante Objecte, leider nur zum kleinsten Theile mit Rücksicht auf ihre Herkunft bekannt. Eine grosse Rolle spielte in der Ausstellung begreiflicherweise die Photographie. Hervorzuheben sind die prachtvollen botanischen Aufnahmen auf den canarischen Inseln von Prof. Dr. OÖ. Simony. Die Habitusbilder von Erica arborea, Euphorbia bulsamifera, Semper- vivum ÖCanariense, Dracaena Draco u. a. dieser Sammlung gehören zu den schönsten der bisher veröffentlichten pflanzengeographischen Charakterbilder überhaupt. — Sehr werthvoll ist die von Dr. Tubeuf (München) ausgestellte reiche Sammlung von Photographien phyto- teratologischer Objecte. Derselbe hatte auch eine grosse Sammlung von die Nonnen-Invasion von 1890—1892 betreffenden Aufnahmen ge- bracht. — Herr H. Hinterberger (Wien) stellte Aufnahmen von kleinen Samen und Früchten in dreieinhalb- bis zehnfacher linearer Ver- grösserung aus. Das Verfahren des Ausstellers ') verdient bei Publica- tionen über kleine botanische Objeete (Kryptogamen, Samen etc.) ernste Beachtung. Aus der photographischen Lehr- und Untersuchs- anstalt in Wien (Eder) stammten schöne Photographien diverser bota- nisch interessanter Objecte (Früchte, Blattnervatur, Holzstructur). — ') Publiciıt in Eder's Jahrb. d. Photogr. 1893. S. 325. 471 Ueberaus gelungene Mikrophotographien von Bacterien stellten Bezirks- arzt D. W. Hesse in Dresden, Dr. Kowalskiin Wien und Bezirks- arzt E. Mergl in Pressburg aus. Bacteriologische Methodik war relativ schwach vertreten. Für botanische Institute sehr beachtenswerth sind die Dauerpräparate von Bacterien-Culturen (Platten, Stich und Strich) von Dr. Kral in Prag. Sie stellen ein werthvolles Demonstrationsmateriale dar. Mit deren Erwähnung haben wir schon das Gebiet der Lehr- mittel berührt, das natürlich vielfach vertreten war. Das botanische Institut der deutschen Universität in Prag hatte ein von Me- chaniker J. Kettner in Prag angefertigtes Hörsaal-Skioptikon ein- gesendet, das grosse Leistungsfähigkeit (Sauerstoff-Zirkonlicht, 4 m’ Bildfläche) mit sehr geringen Kosten (Anschaffungskosten 70 fl., Betriebs- kosten 3 kr. pro Stunde) vereinigt. — Regimentsarzt Dr. Rammel (Hernals, Wien) zeigte eine grosse Sammlung von Hymenomyceten, die durch Trocknen bei Erhaltung von Form und Farbe präparirt worden waren und sich als pädagogisch wohl verwendbar, aber wissenschaftlich nicht brauchbar erwiesen. — Prof. Hassak (Wien) stellte eine grössere Zahl nicht publicirter Wandtafeln für den Unter- richt aus Nahrungs- und Genussmittellehre aus. — Die pflanzen- physiologischen Wandtafeln von Errera und Laurent (Lamer- tin in Brüssel) müssen als pädagogisch verfehlt bezeichnet werden. Die Objecte sind in viel zu kleinem und zu ungleichem Massstabe dargestellt. — Schön und instructiv, wie die früheren, sind die neuen Modelle Brendel’s (Berlin) von Samenanlagen. Weniger befreunden kann sich der Ref. mit den stark schematischen Modellen des Ge- nannten, welche die Blattstellung und Blütenstände betreffen. — Ein instructives Bild ihrer schulfreundlichen Thätigkeit entwarf die k. k. zoolog.-botanische Gesellschaft in Wien, welche u. a. eines der alljährlich in grösserer Zahl nach bestimmtem den Lehrplänen angepassten Programme unter Mitwirkung zahlreicher Mitglieder an- gelegten und an Schulen verschenkten Herbarien ausstellte. Sehr reich war die mikroskopische Technik dureh Expositionen von Firmen vertreten; besonders jene von Reichert, Ebeling (Wien), Seibert (Wetzlar) verdienen Hervorhebung. Als eine sehr werthvolle Bereicherung botanischer Institutseinrichtungen muss das nach Prof. Hatschek von J. Kettner in Prag construirte und ausgestellte Präparirmikroskop bezeichnet werden, das an Verwend- barkeit alle bisher üblichen weit übertrifft. — Das botanische In- stitut der Prager deutschen Universität stellte u. a. einen Trocken- schrank zur Präparation von Herbarpflanzen aus, der ein Herstellen fertiger Herbarexemplare in 3—12 Stunden zulässt (verbessertes Moll’sches Modell). — Ein bemerkenswerther Projectionsapparat für elektrisches Licht zur Demonstration mikroskopischer Präparate stammte von der Firma Schmidt und Haensch in Berlin. — Schliesslich sei auf die Samencontrolapparate von Lenoir und 472 Forster in Wien, auf die Mikrotome von Merkerin Wien, E. Zim- mermann in Leipzig hingewiesen. Aus der Ausstellung der Verlaesbuchhandlungen und Institute für Illustrationsherstellung seien die musterhaften Leistungen auf dem Gebiete der Lithographie der Firmen Hölzel (Wien), Bann- warth (Wien), auf dem Gebiete des Lichtdruckes und der Photo- lithographie von Obernetter (München) und Jaffe (Wien) nam- haft gemacht. Die Naturselbstdrucke der Wiener Hof- und Staats- druckerei, die Leistungen der Firma Angerer und Göschl auf dem Gebiete der photographischen Reproductionsmethoden sind so bekannt, dass sie einer Besprechung nicht bedürfen. — F. Tempsky, Verlagsbuchhandlung in Prag stellte Originalaquarelle aus einem demnächst erscheinenden Werke: „Wettstein R.v., Die Flora der Alpen“ ans. Auch die historische Abtheilung war reich an botanisch bemerkenswerthen Gegenständen. Mit einer Fülle von Öbjecten hatte sich das botanische Museum der Wiener Universität eingestellt; hervor- gehoben seien: Porträts von Jacquin pat. und Jacquin fil., J. E. Pohl, 18 Originalien zu dem Werke: „Die Urwelt“ von F. Unger, semalt von Kavasseg, circa 100 Briefe Linne's, Briefe A. v. Hum- boldt's, Van Swieten’s u.a. erste Versuche betreffend den Natur- selbstdruck von M. Winkler (1762), seltenere Ausgaben botanischer Werke des 16., 17., und 18. Jahrhundertes et. — Das Museum „Ferdinandeum“ in Innsbruck hatte das Herbarium des Erzherzogs Ferdinand Karl vom Jahre 1661 eingesendet. — Frau Regierungsrath Weiss in Prag hatte Proben einer mehr als 7000 Tafeln umfassen- den Sammlung von Originalpflanzenbildern aus dem Nachlasse des österreichischen Botanikers L. Trattinik (gest. 1849) ausgestellt. Dieselben sollten zum grössten Theil das Materiale für ein von. Trattinik projectirtes Monumentalwerk „Genera et species plantarum“ bilden. — Ein im Besitze des Malers Seligmann (Wien) befind- liches Object stellte das Modell der Goethe’schen „Urpflanze“, von Martius in München angefertigt und von Goethe seiner Sammlung einverleibt, dar. — Ein grosses, eirca 800 Tafeln umfassendes, in einer Art primitiven Naturselbstdruckes hergestelltes aus den Jahren 1796— 1797 stammendes Werk: „Ectypa plantarum“ von F. F. Doestler Zwingensis stammte aus den Sammlungen des Dr. A. Holler in Wien. Besondere Hervorhehung verdient die Collectivausstellung der Wiener Mittelschulen, welche ein vortreffliches Bild der Ausstattung dieser Schulen mit Lehrmitteln und der Lehrmethoden gab. Um deren Zustandekommen hatten sich die Professoren J. Mik und P. Pfurtscheller ein bedeutendes Verdienst erworben. Die Ausstellung kann als ein Triumph des den Mittelschulunterricht der letzten Jahrzehnte beherrschenden Geistes angesehen werden. 473 III. Sitzungsberichte der königl. ungar. naturwissenschaft- lichen Gesellschaft zu Budapest. Fachconferenz für Botanik am I3. December 1893. (Fortsetzung. !) Vortragender tadelte u. a, dass zwei Galeopsis-Arten, und zwar @. Murriana Borb. und @. Pernhoferiana Wettst., obzwar selbe seit 1890,91 als Tauschexemplare in Kerner’s Flora exsicc. Austr.-Hung., als auch in Baenitz Herbarium Europaeum er- schienen sind, in dieser Monographie gänzlich fehlen, ja sogar auch namentlich nicht angeführt sind. Da die @aleopsis-Arten in unserem Vaterlande ganz gewöhnliche Pflanzen sind, werden sie wohl von Botanikern nicht gesammelt, und so lässt sich erklären, dass deren nur wenige in ausländische Herbarien geriethen. Unter den @aleopsis- Arten finden sich 7 europäische Arten, darunter 4 in Ungarn hei- mische, aber jede derselben hat mehrere constante Subspecies. Es wird auch die @. dubia als in Ungarn heimisch genannt, doch ist sie derzeit dort nicht zu finden. In der Umgebung von Köszeg (Güns) war wohl eine kleinblüthige Subspecies anzutreffen, doch neuestens wurde selbe auch dort nicht gefunden, wird also sicher- lich mit Saatkörnern dorthin gerathen sein, und ist dann wieder verschwunden. Der Vortragende beschreibt die heimischen Arten und Sub- species und ergänzt auch die Angaben betrefis deren geographischer Verbreitung. Abweichende Subspecies sind die @. Balatoniensis (@. orophila Briqu. non Tunb.), @ Flanatica (Arbe, die graue, drüsenlose Subspecies der @. Ladanum) und @. subtatrensis (var. G. bifidae Batizfalva). Die @. Murriana sucht man als Hybride der @. speciosa und @. Tetrahit hinzustellen, jedoch muss Borbäs diesem widersprechen, indem @. Murriana durch Samen sich fort- pflanzt und in den östlichen Alpen ziemlich verbreitet ist. Wenn dieselbe eine Hybride wäre, müsste deren Blüthe. die Mitte zwischen roth und gelb haltend, schmutzigfarben sein, wie dies bei hybriden Verbascum-Blüthen der Fall ist, doch sei die Blüthe von @. Murriana Borb. rein gelb. Sie kann als Parallelart der @. pubescens betrachtet werden. Briquet veröffentlichte im Vorjahre einen kleinen Anhang, in welchem er die nicht beachteten Arten und auch die Subspecies von Borbäs erwähnt. Anknüpfend legt Vortragender im Namen des Herım Emerich Szabö eine Gentiana aus den Thälern von Rohonez (Rechnitz) vor, welche mit @. asclepiadea wohl Aehnlichkeit hat, aber von ihr sich wesentlich unterscheidet. In der Beschreibung von @. «asclepiadea ') Vergl. Nr. 11, S. 439. 474 lesen wir „Floribus in axillis foliorum sessilibus ebracteatis“ doch erheben sich die Blüthen dieser Gentiane auf langen Stielen aus den Blattachseln, und unterhalb der Blüthen waren 1—2 ziemlich grosse Blätter anzutreffen. Wenn diese Gentiana sich als beständig und in den Bergen des Comitates Vas (Eisenburg) als weiter ver- breitet erweist, dann kann sie als @. ramijlora bezeichnet werden. Fachconferenz für Botanik am 14. Jänner 1894. 1. Julius Istvanffy las aus seinem Werke: „Ueber die essbaren und giftigen Pilze Ungarns“ einige Stellen vor, welche sich auf das Essen von Pilzen, den Ursprung des Pilzgenusses und die Verbreitung des letzteren auf der ganzen Welt bezogen. Sodann demonstrirte der Vortragende Photographien der von ihm untersuchten Pilze. 2. Ludwig Simonkai legte eine Arbeit Karl Flatt's über Gregor Frankovith vor. Im Jahre 1588 erschien ein medicinisch-botanisches Werk von Gregor Frankovith reecte Frankovies, welches in späteren litteratur-historischen Berichten sehr ungünstig beurtheilt wurde. Flatt versucht nun eine Ehrenrettung jenes Autors. 3. Moritz Staub brachte: „Daten zur Geschichte der Stratiotes alloides L.“. Vortragender demonstrirte zunächst eine von ihm gezeichnete Karte, welche die geographische Verbreitung der Hydrochurideen darstellt. Diese Familie zählte derzeit 14 Gattungen, worunter 3 maritime und 11 Süsswasserbewohner sind. Die maritimen bewohnen den indischen Ocean und die Südsee; die Süsswasserarten hingegen meist Afrika und Asien. Dieser letztere Continent besitze keine endemische Art, die meisten Arten sind auf Madagaskar anzutreffen. Dieses weist darauf hin, dass das Verbreitungscentrum dieser Familie jetzt Madagaskar ist, und dass die Ver- breitung der Arten in Afrika und Asien nur in geologischen Epochen vor sich gehen konnte, als Madagaskar einerseits mit Südafrika noch in Verbindung war, wie es die Geologie wenigstens bis zur Jurazeit nachweise, und andererseits nach Annahme der Zoogeographen der Continent Lemurien mit Indien im Contacte war. Indem Madagaskar erst in der Tertiärperiode von den zwei Continenten abgetrennt wurde, konnte die Verbreitung der Hydrocharideae nur vor dieser Zeit auf denselben vor sich gehen. Diesen Umstand scheinen auch nur die in geringer Zahl auftretenden paläontologischen Funde zu beweisen. Vallisnerites jurassicus Heer. konnte in den jurassischen Schichten der Schweiz, Sibiriens und Japans gefunden werden; Vallisneria bromeliaefolia Sap. indessen wuchs in Europa in der Tertiärzeit. Der Vortragende ging hierauf auf jene Art, welche nur im Norden, Westen und Südosten Europas vorkommt: auf Stratiotes 475 aloides über. Von den Ahnen dieser Art kennen wir die Blüthe des Stratiotes najadum L. aus den Miozänschichten der Schweiz, doch ist der Zustand der fossilen Ueberreste nicht derart, dass die Be- stimmung auf unbedingte Glaubwürdigkeit Anspruch machen kann. Dafür, dass diese Art seit längerer Zeit in Europa heimisch war, spricht der Fund des Vortragenden in den jüngeren tertiären Schichten des Szeklerlandes in Siebenbürgen, und zwar die nicht zu verkennenden Ueberreste der Blätter des Stratiotes. Diese Art war also schon längere Zeit in Europa autochthon und diese Er- scheinung berechtigt zu der Annahme, dass die Familie zwei Verbreitungscentren gehabt hat. Während der jüngsten Zeit sind wir überdies sozusagen Augenzeugen eines pflanzengeographi- schen Phänomens, indem Elodea canadensis Michx, aus Amerika, also aus einem dritten Verbreitungscentrum nach Europa durch menschliche Vermittlung gelangte, und sich hier überraschend schnell verbreitete. Diese zwei Beobachtungen zeugen von der grossen Wichtigkeit der Phytopaläontologie für die moderne Pflanzen- geographie und bei phylogenetischen Untersuchungen. 4. Vincenz v. Borbäs hielt einen Vortrag „über die Ver- breitung einiger Klettenfrüchte in Ungarn“. Nach einer allgemeinen Einleitung über die Morphologie und Biologie dieser Pflanzen erwähnt er einige Fälle auffallender Ver- breitung in neuerer Zeit, so wurde Lappula Vahliana in Herkules fürdö vorgefunden, doch verschwand sie bald wieder. L. heteracanthu fand sich um Budapest, Eresi Kolozsvar (1878), L. patula ver- breitet sich seit 1857 (Paks, Eresi, Csep). Ayrimonia procera Wallr. findet in sich Büdösküt bei Keszthely und Nagy-Enyed, Galium An- glium und @. Parisiense ebendaselbst, jene mehr in den östlichen Thälern, diese auf den Bergen. Salvia verticillata var. polytoma kommt auf den Bergen von Bekesmegyer mit halbgefiederten Blättern vor. Ballota nigra var. submittis hat kürzere und weniger stechende Kelchzähne, deswegen wird die Pflanze auch nicht so leicht ver- schleppt und ist seltener. Alexander Mägocsy-Dietz constatirt, dass die Kelch- zähne der Asperifoliaceae und besonders der Labiaten in biologischer Hinsicht Schutzvorrichtungen sind, und nicht als Mittel der Ver- schleppung aufzufassen seien. Und zwar schützen diese die Frucht vor dem Eindringen der Insecten einerseits, und die ganze Pflanze gegen das weidende Vieh. Der Ausbreitungsmodus ist bei diesen ein anderer und mannigfaltiger. Als Beispiel führt er Marrubium vulgare an, dessen starre Früchte tragenden Zweige im abgebrochenen Zustande sich in eben derselben Art ausbreiten wie M. peregrinum, welches der Wind auf der Ebene herumtreibt. 5. Alexander Mägocsy-Dietz legt eine Arbeit Aladär Richter's: „Ueber die botanische Station in Fontaine- bleau“ vor. 476 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Von C. Baenitz Herbarium Europaeum erschienen im No- vember d. J. 7 neue Lieferungen: Lief. 81, 123 Nummern stark, gehört der Flora von Galizien, Siebenbürgen und Ungarn an. Erwähnenswerth erscheinen mehrere neue Arten von Bdlocki: Aconitum fallarinum, Salvia Kerneri, Po- dolica, Spiraea Polonica, mehrere neue Varietäten von v. Borbäs und Latzel und besonders die zahlreichen Anautia- (Trichera-), Hieracium- und Equisetum-Formen. — Ueber 70 Nummern wurden vom Herausgeber selbst in Siebenbürgen gesammelt. Lief. 82 (142 Nummern) und 83 (82 Nummern) umfassen die mitteleuropäische Flora. Lief. 83 bringt Holzgewächse: Populus, Rosa, Rubus (in 26 Formen), Salix (in 40 Formen) und Viscum. Von den Weiden wurden Blätter und Blüthen stets von demselben Exemplar genommen, so dass im Herbar. Europ. auch für die häufigeren Arten nur authentisches Material vorliegt. Nr. 8002: Rosa vestita God. f. Straehleri Uechtr. gehört zu den grössten Seltenheiten; sie stammt von dem einzigen bisher aufgefundenen Strauche bei Görbersdorf in Schlesien. i Lief. 84 (34 Nummern) enthält meist nordische Laubmoose und einige interessante Pilze aus Nordamerika. — Diese Trennung der niederen Kryptogamen von den Gefässpflanzen dürfte be- sonders den Abonnenten des ganzen Werkes erwünscht sein, welche sich für Laubmoose und Pilze nicht interessiren. Für Lief. 85 (44 Nummern) hat Reverchon (hauptsächlich aus Spanien) 30 meist neue Arten und Varietäten von Lange, Willkomm, Freyn etc. eingesandt. Die Beiträge aus Italien, Triest und Schweden wurden von Mori, Stenner und Arven eingesandt. Lief. S6 (67 Nummern) bringt weitere Belege für die ser- bische und bulgarische Flora, darunter in erster Linie neue Arten von Velenovsky und Adamovid. Lief. 87 erscheint als „Herbarium Alchimillarum nor- male“ zusammengestellt von R. Buser und A. Schmidely und enthält von dieser hochinteressanten, in neuester Zeit von R. Buser in Genf bearbeiteten Gattung 80 Arten und Formen, welche der ganzen europäischen Flora, besonders der Flora des M. Saleve bei Genf angehören. Aber auch andere Länder lieferten Material: Ru- mänien wird durch die Riesenart: A. acutiloba Stev. (Nr. 1), in Prachtexemplaren von Dr. Baenitz präparirt; Schweden durch A. minor Huds. (Nr. 42) ete. von Dr. Murbeck gesammelt; Steier- mark durch die schöne A. podophylla Tsch. (A. Anisiaca Wettst.) (Nr. 55) von Dr. Tscherning; Frankreich durch die neue A. ba- saltica Buser (Nr. 7); Italien durch die neue A. Vetteri Buser (Nr. 78) vertreten etc. Auch andere ältere Arten, wie A. Hoppeana 477 Rehb. (Nr. 332— 34), A. conjuneta Babingt., A. pubescens Lam. (Nr. 56--57) fehlen nicht. Dr. R. Buser hat sich der grossen Mühewaltung unterzogen, (bis auf Nr. 1 und 24) das ganze Material des Zerb. Alchimillarum, d. h. Exemplar für Exemplar durchzusehen und zu bestimmen, so dass diese ganze Lieferung nur authentische Individuen enthält. Das Inhaltsverzeichniss dieser sieben Lieferungen kann bezogen werden durch den Herausgeber des Herb. Europ. Dr. C. Baenitz in Breslau, gr. Fürstenstr. 22, 1. Dr. B. Herr W. Siche in Steglitz bei Berlin (Filandastrasse) ge- denkt demnächst eine botanische Forschungsreise nach West-Cilicien, Pisidien, Isaurien und Lykaonien zu unternehmen und seine Aus- beute kaufweise abzugeben. Die Bestimmung der Pflanzen haben Herr Prof. Haussknecht und J. Bornmüller übernommen. Sub- seriptionen (30 Mk. pro Uenturie) auf die auf cca. 6 Centurien ge- schätzten Sammlungen werden möglichst bald erbeten. A. H. Curtiss in Jacksonville (Florida) versendet eben die Verzeichnisse von 400 Herbarpflanzen, welche von ihm unter dem Titel „Plants of the southern united states“ in 2 Serien ausgegeben werden. ‚Jede Serie (200 Arten) kostet 16 Doll. Die Sammlungen sind reich aufgelegt, schön präparirt und enthalten grosse Seltenheiten. Herr S. Mayer, Apotheker und Director des schlesischen bo- tanischen Fachvereines begab sich am 1. November nach Singapore, um dort längere Zeit hindurch botanische Sammlungen vorzunehmen. Er ist gerne bereit. Wünschen, betreffend das Sammeln von lebenden und Herbarpflanzen, von Spirituspräparaten, Droguen ete.,nachzukommen und ersucht, ihm derartige Bestellungen unter folgender Adresse zu- kommen zu lassen: „Mr. S. Mayer, chimist. Direct. of the Siles. Bot. Club of Exchange. — Singapore. Medical Hall“. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober- Steiermark. Hieracia Seckauensia exsiccata (Stiria superior). Von Dr. Gustav v. Pernhoffer (Wien). (Schluss. !) 25—26. Hieracium nudiceps. Üelakovsky in Sitzungs- ber. d. k. böhm. Ges. der Wissensch. 1889, p. 478; pro var. H. vul- gati Fr. ') Vergl. Nr. 11, S. 430. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1894. 36 478 In silvatieis umbrosis ad pedem montis Calvarienberg prope Seckau; ec. S60 m s. m.; solo schistoso, frequenter. Die ausgegebenen Pflanzen stimmen auf das genaueste mit Exemplaren überein, welche von P. Wiesbaur 8. J. bei Aussig a/d. Elbe in Böhmen gesammelt und an das botanische Museum der Wiener Universität gesendet wurden. Diese, nebst den von Celakovsky 1. ce. angegebenen Eigenschaften auch noch durch die öfters sehr verlängerten und randschweifigen, der Sichelform sich nähernden Stengelblätter, die insbesondere im getrockneten Zustande hervortretende auffallend mattgraue Farbe des Blattrückens, sowie die mitunter zahlreichen und nahe zur Stengelbasis herab- reichenden Blüthenzweige sehr ausgezeichnete Art, von der ich keine Uebergangsformen zu anderen um S. wachsenden Hieracien der nämlichen Sippe beobachtete, dürfte bisher aus Steiermark, sowie aus den österreichischen Alpenländern überhaupt noch nicht notionirt worden sein und daselbst jedenfalls zu den Seltenheiten gehören. Ihr Vorkommen um Seckau, wo ich sie bisher nur an dem bezeich- neten Standorte fand, erscheint daher in pflanzengeographischer Hin- sicht bemerkenswerth. Sie pflegt erst im August zur Blüthe zu gelangen. 27—29. Hieracium pinnatifidum Lönnr —= H. mu- rorum (L.) Almg.; pr. p.; Dahlstedt. Hieracia exsicc. Fasc. I (1889), Nr. 84. In silvatieis sie dietae „Kuhhalt“ c. S40—860m s. m.; solo schistoso. Mit dem von Dahlstedt unter dem obigen Namen ausge- gebenen, in lichten Fichtenwäldern (in pinetis locis apertis!) bei Malmstedt gesammelten Hieracium wohl ganz übereinstimmend und durch den reichbeblätterten, über 50cm hohen Stengel, und die meist tief buchtig gezähnten, an der Basis zuweilen fast fieder- theiligen Blätter ausgezeichnet, wird die Pflanze an tiefer schattigen und feuchten Plätzen schmächtiger und öfters auch kleinblüthig. An sonnigen Waldrändern scheint dieselbe Uebergänge zu der in der nächstfolgenden Nummer ausgegebenen Art zu bilden. Ihre Blüthe- zeit fällt erst in den Monat August. 30—31. Hieracium n. sp.? ex Sectione 7. murorum (L.) Almquist. In silvis caeduis aprieis decl. montis Calvarienberg; circa 860—900m s. m.; solo schistoso. Die Pflanze gleicht sehr dem von Dahlstedt in den H. exsice. Fasc. II (1889). Nr. 65, ausgegebenen Hieracium violascens Almq. aus Ostergötland: reich verzweigte Exemplare erinnern einigermassen an H. ramosum Willd.,. — Waldst. et Kit. Plant. rar. Hung. Vol. II. p. 240, tab. 216; ich möchte dieselbe nur für eine, an sehr trockene und sonnige Standorte gebundene Varietät des obigen 479 H. pinnatifidum (Nr. 27) betrachten. Die Pflanze wächst in Menge an dem bezeichneten Standorte, welcher unmittelbar an jenen des sub Nr. 25—26 ausgegebenen ZH. nudiceps grenzt, mit dem es sich in keiner Gestalt verwechseln lässt; sie beginnt auch schon im Juli zu blühen. 32—34. Hieracium wmbellatum Liune. Spec. pl. ed. I, p. 804 (1753), — Fries. Symb. p. 177 (1848), — Epicrisis p. 135 (1862). In silvatieis, pratis humidis ed ad margines viarum; 820 — 860m s. m. Varürt hier im Wesentlicheren nur durch behaarte (haupt- sächlich auf feuchten Wiesen) oder kahle Stengel. schwärzliche oder nur schwärzlich-grüne (mehrentheils auf trockenen, sonnigen Plätzen) Hüllschuppen, fast ganzrandige oder mehr und tiefer gezähnte Blätter;und beginnt je nach dem Standorte schon Ende Juli oder einen Monat später zu blühen. Die erst im September, kurz vor der letzten Grasmahd zur Blüthe gelangende Form lactaris (H. lactaris Bert.) hoffe ich in der II. Abtheilung der Exsiccaten ausgeben zu können. Personal-Nachrichten. Die Herren Prof. Pfeffer (Leipzig) und Strassburger (Bonn) haben nach dem Tode N. Pringsheims die Herausgabe der „Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik“ übernommen. Dr. K. Schilberszky ist zum ord. Professor für Botanik und Pflanzenkrankheiten an der königl. ungar. Gartenbau-Lehranstalt in Budapest ernannt worden. Pierre Etienne S. Duchartre ist in Paris im Alter von 83 Jahren gestorben. T. H. Kearney wurde zum Curator des Columbia College Herbarium ernannt. (Bot. Centralbl.) Dr. A. Koch in Göttingen ist zum Lehrer der Naturwissen- schaften an der Obst- und Weinbauschule in Oppenheim ernannt worden. Will. Lunt (Kew) ist zum Hilfsinspector am botan, Garten in Trinidad ernannt worden. Inhalt der December-Nummer. Degen Dr. A. v.. Ueber die systematische Stellung der Moehringia Thomasiana Gay. S. 445. — Seemen Otto v.. Platanthera hifolia Tichb. var. ro- busta. S. 448. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. S. 448. — Nestler Dr. A. Untersuchungen über Fasciationen. (Schluss.) S. 456. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 459. — Litteratur- Uebersicht. S. 462. — Fiek E., Flora von Oesterreich-Ungarn. Oesterr.-Schlesien. 3.468. — Botanische Gesellschatten, Vereine, Congresse etc. S. 469. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 476. — Pernhoffer Dr. Gustav v. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Ober-Steiermark (Schluss.) S. 477. — Personal-Nachrichten. S. 479. — Inserate. S. 480. “ 480 Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ,‚‚Ossterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. INSERATE. Soeben erschien: Dr. 6. Baenıtz, Herbarıum Europaeum. Lief. 81 (128 Nr.): Ungarn, Siebenbürgen und Galizien. 15 Mk. Lief. 82 (142 Nr.): Mitteleuropa. 17 Mk. Lief. 83 (82 Nr.): Mitteleuropa: Populus, Rosa, Rubus, Saliıx und Viscum. 10 M. Lief. 84 (34 Nr.): Europa: nordeuropäische Laubmoose, Pilze etc. 4 Mk. Lief. 85 (44 Nr.): Südeuropa etc. 9 Mk. Lief. 86 (67 Nr.): Balkanhalbinsel. 15 Mk. Lief. 87 (80 .Nr.): Herb. Alchimillarum normale. 16 Mk. Inhaltsverzeichnisse können bezogen werden durch den Herausgeber: Dr. €. Baenitz in Breslau (Gr. Fürstenstrasse 22, I). Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- gasse Nr. 2, erschien soeben: hotanischen Anstalten Wiens im Jahre 1894. 6 Bogen in Lex.-8’ mit 10 Abbildungen und einer Tafel. Preis: brochirt M. 3.—. Diese Schrift soll bei Besichtigung der Wiener botanischen Museen, Institute etc. einerseits als verlässlicher Führer dienen, andererseits durch Auskünfte über deren Einrichtung und Zweck bleibenden Werth behalten. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Diesem Hefte liegt bei: Prospect der Verlagshandlung FERDINAND ENKE in Stuttgart; Prospect der Verlagsbuchhandlung CARL GEROLD’S SOHN in Wien; 8. Offertenliste des Thüringischen Botanischen Tauschvereins. Titelblatt und Inhaltsverzeichniss zu dem Jahrgange 1894 der österr. botan. Zeitschrift wird der Jänner-Nummer 1895 beigegeben werden. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salser) in Wien. Inhalt des XLIV. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Seite Arnold F. Dr. Lichenologische Fragmente............... 81, 139, 181, 224, 249 Beyer R. Asplenium lepidum Presl in Nord-Istrien ........zueususnseseseeenn 167 Bornmüller J. Alkanna Haussknechtii Bornm. spec. NOV. .................. 16 — — Nachtrag.zu „Florula insulae Thasos“ _.............-....:.- RA 212 Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich: IV. Rosa dumetorum Thuill. var. Brachtü H. Braun..................... 20 IE REES Hi BIAUNL iR. :2eeo nano ne anne eneer ende en 204 Degen A. v. Dr. Bemerkungen über einige orientalische L’flanzenarten: AT Senecio (Cineraria) Wagner n..8Pp. ......-....:..ssennssnenssseneenne 19 XI. Ueber das Vorkommen von Nigella orientalis L,. und Nigella TEBELUTORA RER BER nenn... RE 60 a rmiledtn:. anurea | Janka... 1! 2 EHER 104 BIN. Contaurea Kanitziana, Janka ............: u... 2 138 XV. Vier für die bulgarische Flora neue Ptianzen .............u.0.......- 246 XVI. Zwei neue Pflanzen des westlichen Theiles der Balkanhalbinsel 302 — — Ueber die systematische Stellung der Moehringia Thomasiana Gay. 445 Dietel P. Ueber Uredo Polypodü (Pers). ..........cusnensesannsesnennscnnenen. 46 Freyn J. Plantae novae Orientales. III. 27, 61, 98, 144. 217, 257, 294, 324, 391 Fritsch K. Dr. Ueber einige Licania-Arten: mia subcordata, Putsch)... na arena All; 18 — — Nomenclatorische Bemerkungen: VII. Welcher Pflanzengattung gebührt der Name Urceolaria?......... 286 Haring J. Abnorme Kätzchenbildungen bei Saliw caprea ]. und bei er EEE... RER 386, 415 Heinricher E. Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blütlıen- morphologie: 3. Studien an den Blüthen einiger Serophulariaceen ............... KA AB 4. Platanthera bifolia Rich. forma ecalcarata zuereeneneseseeeeeenseneenenen 165 Höhnel Fr. v. Dr. Beitrag zur Kenntnis der Laubmoosflora des Küsten- striches vom Görzer Becken bis Scutari in Albanien ....................- 23 Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae....... 161, 208, 253, 298, 333, 418, 459 Lütkemüller J. Dr. Die Poren der Desmidiaceengattung Olosterium 1. 22 EN en ri 11, 49 Maenus P. Wie ist die Pilzgattung Laestadia jetzt zu bezeichnen? ... 204 Matonschek Fr. Die Adventivknospen an den Wedeln von COystopteris EN GE UN Ve RPIRENEDEREREFE 5 PERREREEPFPUPERBEURLFERRERTERE 121,.-438 Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1894. 37 482 Müller F. Bar. v. Notiz über die Giftigkeit der Yomeria-Arten ......... Nestler+ä°° Dr Wr IGERAr, WEISST En EN. — — Untersuchungen über Fasciationen ...........2.2.......343, 369, 410, Panek J. Weiden und Weidenbastarde aus der Umgebung von Hohen- Stud an MAN ee Rehmann A. Dr. Ein Bastard zwischen Hieraceium Auricula L. und her achum Alpinum Dr. en ee a ee Sauter I. Di. Hepaiicaevans ol... 128, Seemen O. v. Platanthera bifolia Rechb. var. robusta ..eeecenseaeeeenennnen. Stephani F. Eine neue Lebermoos-Gattung.............uzucecseeessseesenannenenn Wettstein R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungari- schen Monarchie: U. Die Arten der Gattung Zuphrasia 5, 53, 92, 132, 169, 244, 288, 374, 403, Zukal H. Beiträge zur Kenntnis der Cyanophyceen ...... 266, 281, 338, II. Stehende Rubriken. 1. Literatur-Uebersicht ....... 29, 67, 106, 148, 184, 224, 268, 304, 346, 422, 2. Flora von Oesterreich-Ungarn 33, 72, 111, 152, 191. 230, 272, 308, 397, 426, Fiume, Slavonien und Croatien, Ref. Borbäs V. v. Dı............ 397, IKarDtena Re But Sch Ko Di een ee TI MS: Niedewösterreich, het. Baumeister E SaNZDUrgs BR, SEITIES CH ER DIN nnnten a a a a ea Oestenz Schlesien Re. KRelkaR ee Tirol und Vorarlberg, Ref. Sarnthein L. Graf............... 230, 272, 3. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 79, 114. 157, ‘ 238, 277, 312, 365, 200, 435, Akademie, der Wissenschaften in’ Berlin. ne nr. en Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien ............ 114,158, 312, Belgische Akademie der Wissenschaften in Brüssel .................222...- Botanischer Verein rin «München Ira aka EN N EENERER Gongres international de ichimie appliqueer.......2m.. 22ER DeutschexbotanıscherGesellschattl 2. ana nee ae Kork. Gartenbaugesellschaft in“Wien .\ 2... HR EN A Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte ..........ccceeeeseeceeneen Höhere Gartenbauschule in Eisgrub in Mähren.............................. Prager deutsche Botaniker. „Botanische Abende‘. ....... 113, 198, 239, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur, zoologisch-botani- SCHENDECHON er RE SEN RER Sorietenbotanique. de. France"... HR ie Sockete hotanique de‘ Genevehk... nr a ee Societe des Touristes du Dauphine \....er........ nn Kgl. ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft in Budapest 1145, Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien 157, 366, 400, 435, —; mit derselben verbundene Ausstellung ...................-seenesenenennes K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien ..................... 115, 4. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 79, 119, 155, 198, 278, 314, 361, 403, 429, 483 Seite hiezu: Pernhoffer G. v. Dr. Die Hieracien der Umgebung von Seckau in OÖbersteiermark. Hieracia Seckauensia ewsic- N 315, 362, 430, 477 DRSERSISAUSSCHLELDUNGECH.N. 2. 118, 279, 403 6. Botanische Forschungsreisen _.................. 37. 157, 199, 239, 278, 434 DEN FENTNENENER Inne: at & BRASRER RR MEN. "| SS ARE ORRERRREE BE N REC ERR, RORSRR RO 240 IEyonznlamie ke SBRSSDDITE 1... te den BEL DE ct 457 EN Oo DAR ERBE E ER 0.22 77T PERERERERLER TEE SEHEN 278, 434 SE oe ee ee ER EEE SER 3 OR 199 EEE Ve ee re see A te ee en 239 en Be RE N de net de ch teaser 37 en dr ee a nn a hehe 278 7. Personalnachrichten ...... 39, 79, 119, 159, 200, 240, 279, 319, 368, 404 443, 479 Arnell H. W. 368. Ascherson P. 240. Avetta C. 119. Babo A. W. Bar. v. 443. Baldacci A. 404. Baldini A. 240. Baroni E. 404. Batalin A. 39. Bauer K. 159. Beck G. v. 39, 319. Behrens J. 368. Belli S. 404. Bennett M. @. 80. Bentley R. 449. Boehm D:. J. 39. Bottini A. 404. Burgerstein A. 404. Busealioni L. 404. Cardot 200. CGasaliı C. 149. Cavara F. 404. Chaboisseau Th. 200. Delpino Fr. 79. Derbes A. 279. DuchartreP.E.S. 479. Engler A. 79. Forbes H. 0. 200. Gaillard 200. Garcke A. 240. Gilg E. 404. Gregory J. W. 319. Hallier 119. Hasskarl J. K. 80. Heider A. 80. Höhnel F. v. 404. Holst 80. Jaeggi J. 319. Jost L. 200. Kearney T. H. 479. Keck K. 119. Klein J. 159. Koch A. 479. Krıstor B..19: Kruch 0. 404. Kruck 0. 240. Krüger Fr. 159. Laposchnikoff W. 119. Leipner A. 279, 368. Lovisato D. 240. Lunt W. 479. Marchesetti 319. Mattirolo ©. 200. Mauritius de Angelis 240. Maydell-Stenhusen G. 443. Migula 80. Möller A. 39. Molisch H. 279, 404. Morony Th. 279. Nestler A. 368. Oltmanns F. 404. Otto R. 159. Pfeffer E. 368, 479. Biibzer 279. Batt A. 39. Pringsheim N. 39, 79, 443, 479. Rathay E. 240. Rechinger C. 240. Regel R. 159. Saint Lager 319. Saposchnikoff W. 80. Sarauw G. 240. Sauvageau 200. Schiffner. V. 119. Schilberszky K. 479. Schmalhausen J. 240. Schütt Fr. 200. Schulz A. 368, 443. Schwendener $. 39, Scott W. 119, 443. Silden ©. L. 159. Sintenis P. 404. Solereder 443. Spruce M. R. 119. Strasburger E. 368. Strassburger 479. Thedenius K. F. 200. Tommasini 319. Traube M. 368. Treub 80. Umlauft A. 39. Vandas K. 319. Volckens 319. Voss W. 319. Warming 80 Weiss G. A. 159. WettsteinR.v. 200, 279. Wiesner J. 200, 279, 319. Wilhelm C. 404. Wilson A. St. 80. Winkler A. 80. Zacharias 80. Zimmermann Ä. 404. 37* 484 III. Verzeichnis der in der Literatur-Uebersicht angeführten Autorennamen. Acloque A. 226. Ahlborn 269. Aloi A. 186. Altenkirch G. 306. Altmann R. 31. Anderlind L. 269. Arcangeli G. 348, 423. Arnold F. 186. Artzt A. 106. Arvet-Touvet 395. Ascherson P. 69, 406, 110, 149, 269, 424. Atkinson G. F. 69. Baade F. 348. Baenitz C. 348. Baillon H. 149, 227. Baker 424. Baldacci A. 227, 269. Baldacci H. 395. Bauer C. 224. Baumann A. 149. Baumgartner J. 106. Bechhold 186. Beck G. R. v. 29, 67, 184, 268. Beckhaus K. 70. Behla R. 186, 270. Behrens W. J. 2370. Berlese A. N. 348. Bernard A. J. 346. Bertram W. 227. Bonnier G. 424. Borbäs V. 29, 304, 346, 394, 395, 462. Boullu 108. Bresadola J. 29. BriquetJ. 31,136,306, 464. Britten 424. Buchenau Fr. 227. Burck 32. BurgersteinA.224,346,422. Buser R. 4148, 186, 268, 395, 464. Bütschli 0. 424. Celakovsky L. 29, 106, 268, 346. Celehowski St. 30. Chodat R. 67, 395, 464. Cobelli R. 148. Cohn FE. 70. Conrath P. 268. Cooke M. C. 70. Crepin Fr. 30, 396, 464. Dammer U. 270. Degen A. v. 422, 463. Delacroix 396. Delpino F. 149. Dennert E. 464. Dippel L. 31. Dodel A. 70. Dominicus L. 305. Dörfler I. 462. Druce Cl. G. 396. Drude ©. 149. Eichenfeld M. R. v. 107. Eichler B..68. Elfstrand M. 70. Elfving J. 108. Emmerig A. 70, 108. Eneler A. 32.1770, A487; 2398, 270, 424, 465. Erikson J. 187. Fiala F. 107, 422. Fiek E. 268. Fiet A. 188. Figdor W. 395. Figert E. 108. Fiori A. 305. Fischer 271. Fischer Benzon R. v. 270. >» Flahault Ch. 108. Flatt Alföldi K. 29, 463. Floderus G. ©. 424. Focke W. ©. 187. Formanek E. 68. Frank A. B. 187, 306. Franze Rezsö 107. Freyn J. 30. Fritsch Dr. 395, 463. Fuchs Th. 225, 422. Fünfstück M. 306. Galle E. 149. Gander M. 148. Gautier G. 395. Gepp 424. Giesenhagen K. 465. Gillot X. 187. Glaab L. 107. Goebel K. 71. 07 407, 157 ID PS | Golenkin M. 71. Groppler R. 424. Guignard L. 396. Haacke W. 32. Haberlandt G. €8, 463. Hahn G. 396. Haläcsy E. v. 346, 422. Hanausek T. F. 185. Hanbury F. 306. Hansgirg A. 30. Haracie A. 107. Harshberger J. W. T1. Haussknecht C. 108. Heckel E. 149. Heeg M. 30. Hehn V. 228. Hempel G. 148. Henning E. 187. Hennings P. 29. Henschel G. 347. Henslow G. 348. Hertwig O0. 348. Höfer F. 185. Hohenauer F. R. Huth E. 27% Ihne E. 306. Istvanffi@. v.148,185, 463. Jackson D. 71. Jadin F. 306, 424. Jaeggi 271. Janczewski E. Z. 347, 423. Janse 32. Jönsson B. 150. Jonescu D. G. 306, 348. Junger R. 424. Kıebitzsch A. 306. Kamienski F. 187. Karsch A. 150. Karsten G. 109, 151, 228, Pr er) Kerner A. v. 108. 185, 269. | Kernstock E. 395. | Klebahn H. 307. Klebs G@. 228. | Klein J. 185. | Klemm P. 450. Köhne E. 71. Kohl EI GI BI Kontür B. 149. | Korshinsky S. 228. | Kränzlin F. 109, 188. Kıasan Fr. 225, 423. Krasser Fr. 225, 395. Kraus G. Tl. K:onfeld M. 108. Kückenthal G. 109. Kukula W. 423. Kuntze M. 225. Kuntze O0. 349, 424. Layens G. 424. Lenecek O. 223. Levier E. 110, 152. Lickleder M. 307. Lignier ©. 271. Limpricht K. G. 71. Lindau G. 71. Linsbauer L. 395. Lippert Chr. 225. Loew E. 466. Loew 0. 307. Lorenz B. 225. Ludwig F. 110. Luerssen Chr. 228. Lukasch J. 423. Macfarlone J. M. 188. Magnus P. 29, 149, 151, 188, 228, 229, 305, 307. Mann A. 424. Märton J. 149. Massalongo C. 305. Massart J. 466. Massee @. Tl. Matouschek F. 464. Miyoshi M. 110. Molisch H. 305, 464. Moll J. W. 188. Mourson 149. Müller L. 32. Müllner M. F. 225. Murbeck Sv. 188. Murr J. 149. Murray Vail. 308. Nestler A. 305. Niessen J. 229. No& Fr. 395. Noll Fr. 424, 466. Novak J. 31. Oels W. 32. Oesterle OÖ. 72, 467. Oliver D. 32, 269. Palla E. 68, 347. Pax F. 188. Pazschke 0. 225. Penzig O. 349. Perrier et Songeon 349. Peter A. 271. Pfeffer W. 32, 347, Pfeiffer A. 226. 191, 308. | +24. Pfitzer E. 229, 307. Philippson A. 425. Pijp W. 188. Pirotta R. 188. Pohl J. 68, 226. Poirault G. 110, 188. Pokorny 423. Potonie H. 110, 229, 272. Preissmann E. 185, 305. Prillieux 396. Raciborski M. 68, 226, 305. Raesfeldt Frh. v. 307. Rechinger C. 226. Rehm H. 110, 307, 466. Reinitzer F. R. 68. Rendle 424. Richter A. 149. Römer J. 269, 423. Romburgh 32. Rosoll A. 347. Rothpletz A. 185, 272. 185, Rüdiger M. 423. Russell H. L. 110. Sabidussi H. 347. Saint-Lager 189. Saporta G. de 71, 349. Sarnthein L. 226. Schenck H. 466. Schiedermayr C. B. 347. Schiffner V. 305, 348. Schimper A. F.W. 151.466. | Schinz H. 229. Schlagdenhauffen 149. Schleichert F. 151. Schmidt A. 32. Schmidt K. E. F. 32. Schneider M. 226. Schröter J. 110, 271. Schroeter L. 349. Schrötter H. R. v. 31. Schube Th. 268. Schuberth G. 186. Schulz A. 189. Schulze E. 190. Schulze M. A151. 396. Schumann K. 307. Schwalb K. J. 69. "Schweinfurth G. 33, 110, 229. Sertorius A. 189. Sheldon P. E. 349. Small J. K. 308. Smith J. G. 32, 308. 485 Solms-Laubach H. 71. Sommier S. 110, 152, 229. Songeon 349. Sprengel Ch. 152. Sprengel C. K. 190. Stapf 0. 31, 152. Starbäck K. 396. Strasburger E. 110, 466. Tavel 271. Terraciano A. 397. Thaxter R. 152. Tocheff A. 468. Tonduz A. 72. Toni..De. J.. B.. 308,397. Treub M. 32, 467. Triente A. 31. Tschireh- A., 72,187, 191, 308, 467. Underwood L. 425. Urban J. 229. Van Wisselingh ©. 397. Velenovsky J. 69. Vernon Coville Fr. Vesque J. 149. Vilmorin 191. Vöchting H. 467. Vogl 423. Vries H. S. 425, 467 Wagner A. 226. Weber C. A. 72, 308, 425 Wehrli L. 272. Weismann A. 397. Weiss J. E. 425. Westermaier M. 72. Wettstein R. v. 31, 226, 269, 305, 423. Wieler A. 349, 350. Wiesbaur J. 348. Wiesner J. 69, 306. Wilhelm ©. 108, 148. Wildeman E. de 468. Willkomm M. 69. Winkler C. 397. Wörlein G. 229, 350. Woronin M. 426. Wünsche 0. 350. Zahlbruckner A. 108. Zeiller R. 350, 408. Zermann P. C. 423. Zimmermann A. 110. Zopf W. 110, 468. Zukal H. 226. Zwanziger G. A. 148. 486 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen. *) A. Abies Apollinis Lk. 214. — Equi Tro- jani. Aschers. et Sint. 214. — Nord manniana Stev. 214. — sp. div. 347, 456. Abrothallus sp. 361. Abrus precatorius 115° Acanthaceen 71. Acanthophyllum Tl. — sarawschanieum Gol. TA. Acarospora sp. 39. Acer Amaliae Orph. 126. — campe strex Monspessulanum 409. — Hyr- canıum IB: Xet?’ M 41262 7 var. paradoaum Bornm. et Sint. 127. — intermedium Panc. 127. — Italum Luth. 127. — Monspess. var. Athoum Bornm. et Sint. 126. — — var. intermedium Pand. 126. — — var. pseudomonspessulamu m Bornm. et Pax. 125. — Orientale (Tourn.) Koch. 127. — sp. div. 126, 127, 272, 428. Acetabula 466. Achillea absinthoides Hal. 347. — inte- grifolia Hal. 347. — Kerneri Hal. n. hybr. 347. — sp. div. 175, 462. — sp. nov. 33. Acianthus eymbalariaefolius Müll. et Kızl. 209. — fornicatus R. Br. 209. Acolea sp. div..179. Acolium sp. div. 713, 360. Aconitum ranuneulifol. Rb. 225. — sp. div. 194, 197, 352, 37%, 476. Acorus 308. Acrolejeunea sp. nov. div. 348. Adenophora 228. — sp. div. 228, 399. Adenostyles sp. div. 399. — stenotricha Borb. 399. Adiantum sp. 357. Adonis phoenicea L. 312. Aecidium Peyritschianum Magn. 305. — sp. div. 216, 307, 351. Aeridocarpus sp. 470. Aesculus sp. 425. Afzelia Cuanzensis Welw. 31. — sp. 436. Agaricus melleus Vahl. 84. — sp. div. 11. Ayave Jacquiniana Gawl. 323. Ayrimonia sp. div. 174, 311, 475. Aarostis sp. div. 357. Aira sp. div. 192, 398. Ajuga sp. div. 212, 356. Albizzia moluccana 422. Albugo sp. 216. Alchimilla acutangula Bus. 268. — acutidens Bus. 17. — alpina (L.) Rb. 268. — Anisiaca Wettst. 268. — connivens Bus. 187. — decumbens Bus. 148. — demissa Bus. 187. — fallax Bus. 268. — fissimima Bus. 187. — frigida Bus. 148. — hetero- poda. Bus. 268. — Hoppeana Rb. 268. — lonaiuscula Bus. 187. — podophylla Tsch. 268. — semireeta Bus. 487. — sericoneura Bus. 268. — sinuata Bus. 187. — sp. div. 75, 194, 197, 274, 476, 4771. — tenuis Bus. 268. — versipila Bus. 187. Alectoria bicolor Ehr. 83. — cana Ach. 83. — jubata 1. 83. — — Sf. chalybeiformis L. 83. — niyricans Ach. 84. — ochroleuca Ehr. 84. — prolixa Ach. 83. — sarmentosa Ach. 84. Aleuria 307. Alicularia sp. 180. Alkanna Haussknechtii Bornm. sp. nov. 16. — Pinardi HKoiss. 17. — pri- muliflora Grisb. 17. — — Hsskn. in Bornm. exs. 16. — Sartoriana Bi „ERMT. Allium Ampeloprasum var. Lussinense Har. 107. — callimischon Lk. 393. — fihifolium Frn. et Sint. 392. — lavum L. 393. — pulchellum Don. 393. — rupestre Stev. 394. — sp. div. 38, 356. 398. — stramineum Boiss. 393. — triste Fın. et Sint. 393. — tristissimum Frn. et Sint. 393. Almus sp. div. 277, 344, 435. Aloina sp. 351. Alopecurus sp. div. 215, 357. Alsine Austriaca (Jacg.) 446. — epi- rotica Hal. 347. — Grineensis (Thom.) G. G. 445. — sp. div. 38. 126, 194, 349. — strieta Whlbg. 447. — Tho- masiana (Gay.) 438. — wverna Y. Laureotica Hsskn. 109. — Villarsii (Balb.) M. K. 446. — — Pf. grineensis Parl. 446. *) Zur Erzielung thunliehster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich auf- geführt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilung die Angabe „sp.“ oder „sp. div.“ hingewiesen. über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch Althaea sp. div. 14, 353. Alyssum Ponticum Vel. 64. — Reiseri Vel. 69. — sp. div. 125, 237. Amaranthus sp. div. 373, 458, 459. Amblyosporium sp. 12. Amblysteyium sp. div. 26. Ammi sp. 427. Ampelideae 229. Anacamptis sp. 356. Anagallis sp. 213. Anamirta sp. 400. Anaptychia eiliaris L. 142. Anchusa Moesiaca Vel. 69. — sp. 427. Andropogon sp. 356. Androsace sp. 356. „Inemone sp. div. 194, 197, 272. Aneura sp. div. 180. Anomadon sp. div. 24. Anomobryum sp. 357. Anthelia sp. 132. Anthemis auriculata Boiss. 148. — ehia L. 148. — euxina Boiss. 146. — extrarosularis Fın. et Sint. 146. — Haussknechtii Boiss. 147. — Meteorica Hsskn. 109. — BeRTEpe L. ö. platyloba Hsskn. 109. Sib- thorpä Grisb. 147. — Sintenisü Freyn 147. — Sismondeana Clem. 147. — sp. div. 113, 153, 196, 399. Anthericum sp. 356. Anthoceros 70. — sp. div. 180. Anthyllis sp. 429. Antirrhinum majus 459. — sp. 314 Antitrichia sp. 24. Aphanochaete globosa (Nordst.) Wolle. 30. Aplozia sp. div. 130. Aquileaia aurea Jka. 10%. —— Roezl. 104. — canadensis L. y. aurea Roez]. 105. — sp. div. 272,. 427. — sul- phurea Zimm. 10%. Arabis Beverchoni Freyn 30. —. sp. Aw. 14, 125. 197, 237,- 352 ren 229. Arceuthobium sp. 175. Aremonia sp. 429. Arenaria Grineensis Thom. 445. — sp. div. 126, 353. Aristolochia sp. div. Arnica sp. 399. Artemisia Santonicum L. var. mono- gyna (W. K.) 113. — sp. div. 113, 193, 274, 354, 374, 399. Arthonia astroidea Ach. 360. Arthopyrenia sp. div. 351, Arıum sp. 468. ‚428. 213, 356. 251. — sp. 360. 487 Aruncus sp. 469. Asclepiadaceae 229. Asparayus sp. 398. Asperifoliaceae 475. Asperula Sherardi Höck. 113. — sp. div. 112, 153, 155, 274, 399, 458. —_ sublongiflora Borb. 399. Aspieilia sp. div. 350, 359. Aspidium sp. div. 78, 121, 194, 357. Asplenium fıssum Kit. 169. — Hauss- knechtii (God. et Reut. 169. — lepi- dum Presl. 167. — Ruta muraria Ir 168, 1697 — sp. div. 78, 195, 436. Aster 345. — sp. div. 152%, 274, 374, 412. Asterella sp. 180. Asterolinum sp. 213. Astragalus acrocarpus Frn. et Sint. 64. — Aryolicus Hsskn. 109. — Arragonensis Freyn 30. atro- purpureus Boiss. 64. — canescens Bunge 61. — clavatus DC. 63. — crassicarpus Frn. et Sint. 64. — fissilis Fın. et Sint. 152. — humilli- mus Frn. et Sint. 64. — laete-virens S. et L. 152. — ZLevieri Freyn 28, 152. — melanocephalus Boiss. 65. — nucleiferus Boiss. 64. — oreades C. A. M. var. stipularis 152. — pa- phlagonicus Fın. et Sint. 65. — psoralioides DC. 61. — pygmaeus Pall. 62. — rigidus Boiss. Bal. 65. — sanguinolentus M. B. 62. — schizopterus Boiss. 62. — setulosus B. B. 28. — Sommieri Freyn 152. sp. 38. Spruneri Heldr. 63. str Ee Bunge 27. — a nus Frn. et Bornm. 62. ß. canus Frn. et Sint. 63. — — ssp. unguieulatus Frn. 63. — Vandasiü Vel. 69. — wviridissimus Fın. et Sint. 62. — zylorrhizus Fr. et Sint. 28. Astrantia sp. 214. Athamantha Oretensis L. 31. — Mace- donica Spr. 109. — sp. div. 354, 427. Athyrium sp. div. 121, 194, 468. Atrayene sp. 193. Atrichum sp. div. 24. Avena sp. div. 18, 195. Azolla 272. Bacidia sp. div. 13, 359. Ballota sp. div. 213, 475. — villicaulis Borb. 426. 488 Balsamea sp. 271. Barbarea Croatica Borb. 428. Barlaea 307. Bartramia sp. div. 24. 73. Begoniaceae 187, 228. Bellis sp. 175. Belonioscypha sp. 352. Bennettites Morierei Sap. et Mar. 271. Berberidaceae 226. Berberis sp. 222. Berteroa sp. 310. Bertia sp. 35. Betonica sp. div. 356, 426. Betula sp. 374. Biasolettio pindicola Hsskn. 109. Biatora helvola Koerb. 251. — sp. div. 350, 359. Biatorina sp. div. 359. Bidens sp. 411. Bifora testiculata DC. P. condensata Hsskn. 109. Bignoniaceae 424. Bilimbia sp. 359. Biseutella sp. div. T4, 273. Bispora sp. 712, 73. Blasia sp. 180. Blechnum Spicant Rth. var. anoma- lum 78. Blepharostoma sp. div. 132. Blepharozia sp. div. 130. Boceonia frutescens L. 395. Bolbophyllum grandiflorum Bl. 336. — trachyanthum Krzl. 336. Boletus swspectus Schlb. 69. Botrychium sp. div. 192, 277, 309. Botrytis sp. 72. Brachiolejeunea sp. nov. div. 348. Brachypodium Ponticum Vel. 69. Brachytheeium sp. div. 25. Brassica oleracea f. capitata 410. Braya sp. 352. Bromus sp. div. 18. 193, 215, 357, 398. Brunella sp. div. 237. Bryopteris 305, 348. Bryum sp. div. 713, 350. 357. Buda sp. 428. Buellia parasema Ach. div. 13. 351, 360. Bulbophyllum onidiochilum Krzl. 337. Bunias sp. #28. 252. sp. Bunium Bourgaei (Boiss.) Frn. et Sint. 99. — — y. cataonicum Boiss. 100. — cataonicum Stapf et Wettst. 100. — fallax Frn. et Bornm. 99. — microcarpum Frn. et Bornm. 99, 109 — 7— Ben. VetYSnt99, 7 — ß. alpinum Frn. et Bornm. 100. — tenerum Hsskn. 109. Bupleurum Gerardi Jacqg. 427. — sp. div. 35, 354, 427. — trichopodum Boiss. y. Methanaeum Hsskn. 109. Burmanniaceae 424. Butomus sp. 11%. Buxbaumia Tl. — sp. 358. | Buxus sp. div. 272, 425. c. Cactaceae 228. Caeoma sp. 351. Calamagrostis sp. div. 78, 195. Calamintha sp. div. 154, 355. Calieium sp. >61. Callitriche sp. 354. Callopisma haenatites Chaub. 251. — sp. div. 358. Caloplaca sp. div. 34T, 423. Calothrie sp. 3%. Caltha sp. div. 237, 427, 468. Calypogeia sp. 179. Capparis sp. 359. Capsella sp. 353. — Thraeica Vel. 69. Camelina sp. 197. Campanula 225. — crassipeda Heuft. 304. — flagellaris Hal. 347. -— Halacsyana Bald. 395. — hercego- vina Deg. et Fiala 303. — pyrami- dalis L. 88. — rotundifolia L. 304. — sp. C. rotundif. af. 31. — sp. div. 38, 39, 112. 276, 359. Campanulaceae 229. Campsotrichum sp. 712. Camptothecium sp. 23. Campylopus sp. div. 277, 351. Cardamine barbaraeoides Hal. 347. — sp. div. 125. 194, 197. 273, 428. Carduus sp. div. 153, 275, 312, 355. Carex Sismani Vel. 69. sp. div. 74, 113, 414, 195, 277, 349, 356, 398. Caricaceae 70, 187. Carlia Rabh. 202. 202. Carlina acanthifolia All. var. ana- caulis Borb. 399. — — var. cauli- fera Borb. 399. — sp. div. 399. Carpesium sp. 354. Carpinus Betulus L. 107. Carum sp. 33. — microcarpum Boiss. 99. — sp. 174. Catabrosa sp. 195. Catharinaea 71. Catocarpus sp. div. 360. Catoscopium sp. 358. Oxalidis Rabh. Caucalis sp. AT. — Sintenisüü Freyn 144. — Torgesiana Hssk. 109. Caulerpa prolifera 150. Celastraceae 22). Celidium sp. 361. — stietarum D. N. 183. Celosia 345. — sp. div. 374, 458. Celsia eilieia B. H. 248. Freyni Sint. 297. — pinıtorum Boiss. 298. — Swwarowiana Koch 298. Cenangella sp. 361. Centaurea 108. — bovinae Vel. 258. Charrelii Hal. et Dörfl. 199. — graei- lenta Vel. 138. — Heldreichü Hal. 422. — iberica Trev. var. brevispina Frn. et Sint. 259. Kanitziana Jka. 138. — Orphanidea Heldr. 258. polyclada DC. 259. ramo- sissima Frn. et Sint. 220. div. 37, 38, 155, 175, 193, 196, 23), 237, 355, 399, 462. — tossiensis Frn. et Sint. 258. triniaefolia Heuff. 139. Centranthus sp. div. 354. 314 Oentunceulus sp. div. 427. Cephalaria aristata C. Koch 145. Sintenisii Freyn 144. Cephalozia elegans Heeg. div. 131. Cerastium lanigerum Clem. ß. alpieol. Hssk. 109. 423. Ceratoneis sp. 360. Ceratophyllum sp. 354. Cereidospora sp. div. 347, 351. Cercospora sp. 73. Ceterach sp. 357. Cetraria islandica L. 350, 358. Chaerophyllum Balcanieum Vel. — sp. div. 196, 354. — 31. sp. 141. div. — sp. 69. Chaetosphaeridium Pringsheimii Kleb. Characium 464. Cheiranthus sp. div. 435, &40. Chenopodium 225. — sp. 213. Chiloscyphus sp. div. 132. Chlamydomonas sp. 464 Chlora sp. div. 394. Chlorosphaera sp. 464. Chorispora sp. 237. Chromatium sp. 343. Chroococeus sp. 34. Ohrysanthemum sp. 237 Cibotium sp. 347. Cichorium Intybus L. var. eglandulosa Fın. et Sint. 259. Cieuta sp. 193. — sp. div. 74, 19%, 197. 489 | Cinchoma 467. | Oineinnulus sp. div. 179. ı Cinelidium sp. 358. ineraria sp. 153. Circaea sp. div. 74, 311, 35%. Cirrhopetalum delitescens Kolfe. — Layardi Müll. et Krzl. 210. Cirsium breviscapum Eichf. (acaule < montanum) A0T. — hybr. div. 429, 462. montanum >Spr. A107. Sennholzi Eichf. (heterophyllum x montanum) 10T. — sp. div. 38, 113, 153, 196, 275, 312, 354, 355. Oladonia alpestris L. 85. — bacillaris 210. K. 139. — botrytes Hag. 86. — chlorophaea L. 140, — coceifera L. 139.:— — f. extensa Ach. 139. — deformis L. f. cerenulata Ach. 140. degenerans Fl. 85. — — f. aplotea Ach. 140. — digitata L. 140. fimbriata L. f. prolifera Hoff. 140. — — f. radiata Schreb. 140. — — f. tubaeformis Hoff. 140, 141. furcata Huds. 85. -— — f. palamaea Ach. 85. — — f. racemosa Hoff. 85, 866. — — f. squamulosa Sch. 85 .— — f. subulata L. 85. — gracilis Fl. 140, 441. — — f. elon- gata Jacq. 140. — — f. maeroceras Fl. 140. — — f. valida Fl. 140. — ochrochlora Fl. 139. — papillaria Ehr. 87. — pyaidata f. carneopallida Del. 140. — rangiferina L. 85. — f. squarrosa Wallr. 85. — rangi- formis Hoff. 85. — silvatica 84. — — f. condensata Fl. 35. — — myriocarpa Coem. 85. — — f. poly- carpia Fl. 85. — — f. pumila Rabh. 85. — sp. div. 713, 314, 315. 350, 358. — squamosa Hoff. 856. — — f. phyllocoma Rabh. 87. — subeuriosa Nyl. 140. — uncialis L. 85. — — f. adunca Ach. 85. — verticillata Hoff. 140. Cladophora fraeta (Vahl.) e. vindrina ı Kütz. 117 Cladosporium herbarum 423. div. 73, 188. Claviceps sp. 35. Oleisostoma eryptochilum Müll. 253. — Hansemanni Krzl. 254. — latifolium Ldl. 254. maeulosum Ldl. 254 | — Micholitzii Krzl. 462. | Cleistobolus Lipp. 225. Cleome sp. 38. Clematis sp. 352. Olimatium sp. 25. Sp. Viticella L. 225 490 Clinopodium sp. 213. Closterium Nitzsch. 11, 49. — acerosum (Schr.) Ehrbg. 14. — costatum Corda. 12. — didumotocum Corda 12. — lineatum Ehrbg. 14. — sp. 14, A5, 16, 49, 50. — striolatum Ehrbg. 12. — subturgidum Nordst. 14. — turgidum Ehrbg. ssp. gigan- teum Nordst. 13, 14. Onicus sp. 175. Cochlearia sp. 197. Coelogyne Edel;eldtii M. et Kızl. 421. — Mayeriana Rb. 421. — M'Do- naldi Müll. et Krzl. 209. — pandu- rata Ldl. 421. — Parishä Rb. fil. 421. — sp. div. 209. Cofea 308. Cola sp. 470. Colchicum wmerenderoides Perr. Song. „ 349. — sp. div. 305. Coleochila sp. 179. Coleosporium sp. div. 215, 307. Colladonia sp. 37. Collema eristatum L. 250. — granosum Sep. 250. — multifidum Scop. 250, 251. — pulposum Bhd. 250. — p. 360. Collybia alutacea Schlb. 69. Colonectria sp. 35. Columelliaceae 424%. Combretaceae 229. Compositae 229, 270. Conida sp. 352. Conocephalus sp. A180. Convallaria sp. div. 215, 309. Conyza sp. 38. Coprinus equinus Celch. 30. Coralliorhiza sp. div. 195, 356. Cornicularia aculeata 86. Cornus sp. 239. Corokia budleoides Hort. 324. Coronilla sp. 353. Cortinarius einnabarinus A111. — einna- momeus 111. Corydalis sp. div. 310, 347, 352, 469. Corylus 435. — sp. 239. Cosmarium sp. 34. Cosmocladium 52. Cotoneaster sp. div. 74, 19T, 349, 429. Cousinia alata C. A. M. 49. — caesarea B. B. 219. — cataonica B. H. 219. — dässecta Kar. Kir. 219. — Sintenisü- Fın. 219. — Stapfiana Frn. et Sint. 218. Crassulaceae 229. Crataegus sp. 349, 429. Orepis 345. — adenantha Pichl. 303. — alpestris Jacg. 303. — biennis 373, 459. — moesiaca Aschs. Hut. 302. — sp. div. 153, 196,237, 275, 355, 414. 458. Crocus 467. — pulchellus Herb. 214. — sp. div. 214, 233. — Vilmae Fiala 422. Cronartium sp. 360. Croton sp. div. 271. Crucianella sp. div. 175. Oryptomeria 345. — japonica f. nanıa morosa 459. — sp. div. 374, 456, 457. Oucurbita sp. 374. Cucurbitaria sp. div. 34, 35. Qupressus sp. div. 456. Ouseuta lupuliformis Krock. 106. — solani Hol. 116. — sp. div. 155, 311, 355, 427. — suaveolens Ser. 107. Outleriaceae 70. Cyanophyeeen 281. Cucadeoidea Niedzwiedzkii Reb. 226. Oyclamen sp. 213. Oylindroeystis 52, 53. Cylindrosporium sp. 36. Oylindrotheeium sp. 25. Cymbella sp. div. 351, 360. Oynodontium sp. div. 351. Cynoglossum rotatum Vel. 69. Öyperus sp. div. 193, 356. Oyphelium sp. 360. Cypripedilum 229, 464. — sp. 167. Oypripedium 464. Cuptopodium Parkinsoniü Kızl. 256. Oystopleura sp. 351. Oytospora sp. div. 36. Cystopteris bulbifera (L.) Bernh. 121, I IR230.2 Ep NS: Oytisopsis sp. n. 268. Oytisus 306. — Heufelü Wzb. ssp. 216. — microphyllus Boiss. 216. — sp. div. 37, 314, 353. D. Dactylococeus sp. %64. Daphne Blagayana Frey 29, 269%. — sp. 2117. Dasyrcypha 110. Datiscaceae 228. Delphinium sp. div. 38, 125, 272, 273. Dematium pullulans Bary 423. Dendrobium amboinense h. Roll. 335. — appendiculiforme Kızl. 335. — Baeuerleni Müll. et Krzl. 163. — Müll. et — sp. div. 352. 361. barbulatum Lindl. 162. — bigibbum Ldl. 415. — bilobum Ldl. 420. — brachythecum Müll. et Krzl. 161. — ceraula Rb. f. 419. — chrysoce- phalum Kızl. 164. — cincinnatum Müll. 255. — clavipes Hook. f. 334. — delicatulum Müll. et. Krzl. 162. — eboracense Krzl. 419. — erume- natum 0. Sw. 162. — Hollrungii Krzl. 163. — isochiloides Krzl. 334, 420. — Kaernbachü Kızl. 163. — lacteum Kızl. 334. — Lawesü Müll. 208. — Lluyperanthijlorum Krzl. 333. — macerophyllum Rich. 162. — megaceras Hook. 164. — M'Gregorü Müll. et Krzl. 301. — Mohlianum Rb. fil. 164, 208, 255. — Mooreanum Lindl. 418. — Nathanielis Rb. f. 255. — Novae Hiberniae Krzl. 301. — pachyceras Müll. et Krzl. 164. Phalaenopsis Fitzg. 419. — priono- ehilum Müll. et Krzl. 162%. — pur- pureum Roxb. 163, 164, 302. — — var. candidulum Rb. fil. 163. — rhodostietum Müll. et Kızl. 300. — sphenochilum Müll. et Krzl. 254. — tetragonum A.C. 335, 419. — thyr- sodes Rb. fil. 302%. — undulatum Lindl. var. fimbrilabium Rb. fil. 162. — MVeitschianum Lindl. 162. — viridi-roseum Rb. fil. 302. Dentaria sp. 197. Denticula sp. 360. Desmidiaceen 68. Dianthus eibrarius Clem var. leuco- lepis Hssk. 109. — plumarius X Seguieri Murb. 188. — sp. div. 37, 38, 237, 428, 429, 462. — Stri- brayi Vel. 69. — Vandasü Vel. 69. Diatoma sp. 351. Diatomella sp. 360. Diatrype sp. 35. Dichondra 114. Dieranella sp. div. 357. Dieranum sp. 357. Dictiosphaerium 110. Didymium sp. 225. Didymodon sp. 357. Digitalis ambigua Murt. 44. — laewi- gata> novo-mexicanum Murb. 188. — collinum X novo-mexi- canum Murb. 185. — sp. div. 197, 274, 311, 354. Epipactis sp. div. 152. Epipogon sp. 356. Equisetum 476. — sp. div. 73, 7%, 73, 194, 238, 357, 468. Eragrostis sp. 351. Erechthites sp. 112. Eria andamanica Hook f. 460. — bractescens Lindl. 161. — longilabris Lindl. 161. — Micholitziüi Krzl. 459. — umbonata Müll. et Kızl. 161. Erica sp. 470. Erigeron sp. div. 152, 349, 469. Erinella 110. Eriophorum sp. div. 309, 42. Erophila sp. div. 2713, 35%, 353. Ervum sp. div. 239, 353. Eryngium sp. div. 175. Erysimum sp. div. 352. Erythraea ramosissima Pers. 397. — sp. div. 212, 395, 397. — tenuiflora Hoff. Lk. 397. — Tureica Vel. 212. Erythroxylon sp. 271. Euphorbia sp. div. 74, 197, 213, 237, 356. 470. Euphrasia alpestris Freyn 406. — alpina Gremli 409. — — Lam. 408. 492 — Pf. media et y. grandiflora Gaud. 409. — — var. vestita Gremli 410. arguta A. Kern. 379. — aristata Favr. et Gremli in sched. 55. — Brandisü Freyn 293. — Brauniana Op. sched. 171. — brevi- pila Burn. et Gremli 92%. — cal- vescens Beck 455. — capitulata Towns. 239. — — var. eglandulosa Twsnd. 245. — — var. glabra Twsnd. 245. — Cebennensis Mart. 6. — coerulea Gremli 55. — — | Kerner 96. — — Tausch 95. — con- densata Jord. 55. — eurta Fries 135. — — var. glabrescens Wettst. 137. — | euspidata Jord. in sched. 55. drosocalye Freyn 289. elegans Porta in sched. 55. ericetorum | Jord. 55, 58. — — b. majalis Gremli 7 — X Salisburgensis Gremli k51. Favrati Wettst. 451. Freyni Wettst. 45%. — gracilis Fr. 169.. — — var. primaria Pr. 172. — Gremliü Wettst. 453. hirtella Gremli, ete. 2932.%° IE Jord. 292. — — b. capitulata Gremli 289. — — var. subglabra Towns. 293. — hy- brida Wettst. 454. intercedens Wettst. 455. — Jaeygiü Wettst. 451. — Jordani Wettst. 454. — Kerneri Beck 380. 449. — — Wettst. 379. — laxa Lasch. 376. — mierantha Rb. 170. — — Schur 85. — — b. versicolor Fın. 248. — minima Jacq. 244.— — Kern. etc. 245. — — var. alba Favr. 247. — — v.bico- lor Gremli 247. — — var. Carpathica Frn. 248. — — var. lava Gremli 247. — — X.hirtella 452. — — var. his- pidula Favr. 247. — — var. inter- media Towns. 452. — — var. minor Jord. 247. — — var. pallida Gremli 247. — — X pulchella 453. — — var. purpurascens Wettst. 247. x Salisburgensis Jaeggi 451. — var. Schleicheri Wettst. 247. — — var. subaristata Gremli 247. — — var. uberans Wettst. 247. — — X versi- | color 454. — montana Gremli 378. — — Jord. 377. multieuspidata Kostei. sched. 376. — — Tsch. sched. 55. — nemorosa Gremli 133. — — Pers. 132. — :Schur’55. — Trautv. 93. — — Pf. flexiraulis Wierzb. 380. = Ip: graatis DREIECK ANA. — — A. grandiflora Soy. Will. 409. Liburnica | Wettst. 172. — majalis Jord. 6, 7, 8.| — — v. macilenta Gremli 135. — Pf. pectinata Rb. 292. — nitidula Reut. 133. — obseura Opiz in sched. 55. — officinalis Hayne, Willd. 54. — — Ledebour 93. — — Schult. p. m. p. Host. 375. — — Vel. p.p. 10.— — Pf. Bert. 6. — — var. al- pestris Frn. 248. — — — Gremli 408. — — — Günth. 95. — — — Günth. Grab. Wimm. 405. — — ö. alpestris Nr.1 Koch 406. — — — Nr. 3 Koch 133. — — — Nr. 4 Koch 170. — — — Rohr. et May. 406. — — — f. 2 coerulea Tsch. 95. — — Pf. eiliata Schlehtd. 137. — — e. coerulea Garcke, yY. coerulea Tsch. 95. — — P. cueullata Fr., P. ceueullata Whlbg. 54. — — a. glabrata Schlehtd. 54. v. glanduloso-pilosa Presl. sched. 376. — — var. b. gracilis Wk. 110. — — a. grandiflora Dembr. 375. — B. intermedia Soy. Will. 292. = — 0." vulgaris Soyer DE — — B. - Tatifolia!; Rb} 31a! ö. micrantha Pach. et Jab. 245. — — 06. minima Bth. 245. — — P. montana Fr. 54, 9%. — — var. montana Fr. a. a. 0. 9. — — f. montana Grisb. Schenk. 378. — — y. montana Rchb. 9%. — — ß. negleeta Heuff. 9. — — b. nemo- rosa (Gel. 170. — — Pf. nemorosa Koch et auct. div. 54. — — Ö. nemo- rosa Reichb, 55. — — b. nemorosa P. eoerulea Celak. 95. 96. — — var. parviflora Rb. 133. — — P. parvi- flora Wallr. 54. — — ce. parviflora Wk. 170. — — (C. parviflora P. imbricata Soy. Will. 292. — — ©. parviflora o. minima Soy. 289. — — Pf, pectinata Arch. T. — — b. pieta Gel. 406. — — A. Platy- phylla P. curta Rb. 136. — e. pratensis Kirschl. 375. — — — Zawadzki 375. — — var. rigida Lasch. 54. P. Rostkoviana Borb., 1. Rostkoviana Doll.. «. Rostkoviana Rohr. et May. 375. — — Y. speciosa Borb. 380. B. stenophylla y. gracilis, ß. micrantha, 0. retusa Rb. 170. — - &. strieta Borb., 2. strieta Doll. 55. — — y. Tatarica Boiss. 9. — — y. tenuifolia Schlehtd. 54. — — var. villosa Fr. 375. — parviflora Fr. 136. — — Wk. Lege. p- p. 292. — — var. curta Fr. 136. 493 — pectinata Ten. 6. — pieta Beck | Exidia repanda Fr. 250. 406 . — — Wimm. 405. — — v.| Ecobasidium sp. 360. humilis Beck 407. — — var. ro- busta Freyn 407. — pratensis Fr., Fr Scheuchz.. Schur 375. — — var. alpina y simplex Rechb. sched. 408. — — b. cuspidata Peterm. 376. — — a. minima Rb. 245. — — P. pieta Fiek 406. — puberula Jord. 9. — — Jord. Herbar. 8. — pudibunda Simk. 10. — pulchella Kern. 290. — pumila A. Kern. 59. — Rechin- geri Wettst. 454. — retusa Tsch. sched. 171. — rigida Lasch, Harz 54. — rigidula Jord. 55, 170. — Fabronia sp. 25. Fayus sp. 425. Fegatella sp. 10. Festuca elatior 11. — 193, 195, 357, 398. Ficoideae 229. Fieus sp. 356. Filago sp. div. 175, 311, 354. Flacourtiaceae 710. Fossombronia 4. — sp. 128. sp. div. 18, Rostkoviana Hayne 374. — — Kerner | Fragaria collina X vesca 424. — sp. 75. et aut. 375. — — affınis Frn. herb. | Fragilaria sp. 360. 377. — — var. alpestris Dalla Torre | Frankenia hirsuta y. brevipes Hsskn. 408. — — X Kerneri böh. — — 109. var. minoriflora Borb. 377. — — var. | Freyera sp. 427. minuta Beck 377. — — Pf. pieta | Fritillaria alpina Frn. et Sint. 327. Oborny 406. — — X pieta 455. — — Pinardi Boiss. 327. — Sibthor- — var. pinguis Ljungstr. 377. — —| piana Boiss. 327. — sp. 215. — f. rubra Baumg. 377. — — X strieta| Stribrnyi Vel. 69. 454. — - X versicolor 455. — rubra | Frullania sp. div. 128. Bmg. 376. — Salisburgensis X mi- | F’rustulia sp. 351. nima 451. — — X strieta 451. — sp. | Fucaceae 10. Fumana Arabica (L.) P. incanescens Hsskn. 108. Fumaria sp. div. 125, 428. Fumariaceae 226. G. div. 38, 16, 94, 97,: 13%, 135, 137, 155, BARS 216, 314, 328...329, 334,332, 355, 379, 427, 449, 450. — speciosa A. Kern. 379. — strieta Host. 54. A. Kemer 55. — — Schl. exs. p. p. 7. — — Schleich. sched. 293. — — var. amblyodont« Borb. 406. — — 1. f. genuina Sag. 58. — — | Gagea sp. 463. P. graeilis Oborny 170. — — '1.| Galanthus Fosteri Bak. 215. — sp. div. humilior Zap. 58. — — f. latifoia| 185, 215, 309. Frn. 58. — — 2. f. parviflora Sag. | Galeya sp. 353. 58. — — 3. Sf. redueta Sag. 53. — — | G@aleobdolon sp. 237. 5. f. robusta Sag. 58. — — var. sub- | Galeopsis Murriana Borb. 473. — alpina Beck 57. 60. — — 4 f. ver-| FPernhofferiana Wettst. 473. — sp. sus coeruleam Fın. 55. — Tatarica div. 76, 196, 276, 355, 356, 426, 473. Fischer 9. — — Ledebour 10. — — | Galinsoga sp. 113, 155, 354. var. glabrescens Boiss. 6. — Tatrae | Galium anfractum S. et L. 152. — Wettst. 248, 288. — tenella Kütze. asperum Schreb. 113. — boreale var. 170. — Toumsendiana Freyn 7. — mesocarpum H. Br. 113. — com- tricuspidata X Kerneri 452. — mutatum Jaeg. 113. — erertum Huds. Vechtritziana Jung. et Engl. 96. — var. scabrifolium 152. — Mollugo L. variabilis Freyn 245. — wversicolor | var. robustum 152. — praecox (Lang) Hal. Br. 406. — — A. Kern. 408.| 113. — pseudo Polycarpon 8. et L. — — X minima var. pallida 292. — Vestinensis Wettst. 452. 152. — Rhodopeum Vel. 69. — s div. 112. 153, 175, 187, 196, 237, 274, Eurhynchium sp. div. 25, 26, 358. 349, 354, 475. Evernia divaricata L. 84. — fur- | Gardenia 400. furacea 141. — prunastri L. 142. | Gatyonia glandulosa — vulpina I. 84. | Pantocsekii Vi=. 303. Evonymus 345. — sp. div. 353. | Genieularia 52 Grsb. 303. — ms 494 Genista Anglica L. f. pilosa Freyn 30. | Gypsophila sp. 462. — Rhodopea Vel. 69. — sp. div. 38, 273. Gentiana anisodonta Borb. 426. — calycina B. et Hsskn. 426. — cam- pestris 149. — foliiformis B. et Hsskn. 426. — praematura Borb. 426. — Pseudogermanica Gelmi 276. — rami- fora Szabo. 474. — sp. div. 38, 153. 193, 196, 237. 276, 355, 426. Gentianaceae 229. Geopuwis 307. Geranium decipiens Hsskn. 109. — sp. div. 127, 174, 197, 237, 353. Gesneriaceae 424. Geum pallidum X urbanum Murb. 188. — sp. 349. Gibbera sp. 361. Gireaudia sp. 323. Glaucium sp. 125. Globularia sp. div. 149, 150, 196, 426. — stenophulla Borb. 426. Gloeosporium sp. 36. Gloeotaenium sp. 8. Gloeotrichia Pisum 68. — sp. div. 234, 343. Glonium sp. 35. Gnetum sp. 341. Godronia sp. 35. Goebelia alopecuroides Bunge 98. — pachycarpa Ü. A.M. 98. — retieulata Frn. et Sint. 66. Gomphonema sp. div. 351. Gomphosphaeria sp. 284. Gonatozygon 52. Gonera 348. Gonium sp. div. 464. Gonocaryum sp. 40. Gramineae 229. Graphis seripta f. pulverul. Pers. 251. Gratiola offieinalis L. 81. — sp. div. 89. Grimaldia sp. A180. Grimmia sp. div. 357. Guignardia V. et R. 202. Gunnera sp. 3714. Guttiferae 32. Gyalecta sp. 13. Gyalolechia aurella Hoft. 252. Gumnadenia conopea R. Br. i. g) ecal- carata Rb. fil. 166. — odoratissima Rich. t. b) ecaleurata Rb. fil. 167. — sp. div. 195, 356. Gumnoeolea sp. 130. Gymnomitrium sp. div. 179. Gymnosporangium sp. div. 216, 360. Gynalecta sp. 359. Gyrophora anthr.ucina (W.) Fr. 224. — eylindrica L. 222. — — f. eylindrica Ach. 223. — depressa Ach. 249. — deusta 1. 223. — erosa Web. 223. — Jloceulosa W. 223. — hirsuta L. 222. — hyperborea Ach. 223. — murina Ach. 249. — polyphylla 1. «. glabra Ach. 224. — proboscidea L. 223. — spec. div. 358. — spodochroa Ehr. 222. -— torrida Ach. 223. — vellea 1.. 249. Haberlea sp. 38. Habrodon sp. 25. Hacquetia sp. 427. Hadrotrichum sp. 36. Halobyssus sp. 3%. Halorrhagidaceae 32. Hapalosiphon sp. div. 285, 389. Hedraeanthus sp. div. 399. Hedysarum sp. 273. Heleocharis sp. 398. Helianthemum Chamaeeistus y. conden- sata Hsskn. 408. — sp. 125. Helianthus sp. div. 112, 467. Helleborus sp. div. 352, 427. Helminthosporium sp. div. 73, 352. Helodes olandulosum S. L. 189. Helotium sp. div. 352, 361. Hemileia sp. 118. Hendersonia sp. 36. Heracleum sp. 427. Hermiscia sp. 3%. Herniaria sp. div. AT4, &28. Herpotrichia sp, 35. Hesperis desertorum Vel. 69. — Di- narica G. Beck 199. Heterosphaeria sp. 352. Heterosporium sp. div. 73. Hieracium 70. 270, 306, 395, 464, 476. — amphibolum Rehm n. hybr. 241. — anatolicum Fın. et Sint. 263. — Auricula Lam., DC. 362. — — &. alpieolum Monn. 363. — — X al- pinum 241. — — angustifolia Nortl. 363. — — ssp. Auricula Lam. 362. — 389. magnum N. Papa ssp. melancilema var. epilosum N. P. + alpinum L. ssp. polymorphum var. pseudo-personatum G. Sch. 241. — — ssp. melaneilema N. P. 363. — auriculiforme Fries. 314. — Bauhini Schult. 430. — bifurcum P. minus Neilr. 430. — boreale > Born- mülleri 261. — Bornmülleri < um- | bellatum 262. — brachiatum Bert. f. 430, 431. 432. — collinum Gochnat 364. — cymosum-collinum N.P. 369. — divergens N. P. 261. — — > pre- nanthoides 260. dubium L. 362. — florentinum - Auricula - collinum 433. — floribundum W. G. 433. — | Gaudryi Boiss. 261. — glomeratum Fr. 365. — longipes Fın. et Sint. 262. — magyaricum N. P. 430. — murorum (L.) Almg. p. p. 478. — n. sp.? Pernh. 478. — nudiceps (el. 4717. — paphlagonicum Frn. et Sint. 360. — Pilosella L. 311. — — mollis Pernh. 318. — — silvicola 318. — — subvirescens N. P. 317. — — vulgare N. P. Tsch. 317. — — pinnatifidum Lönnr. 478. — pra- tense Tsch. 364. — ramosum Weld. ATS. Seckauense Pernh. 364. — sp. div. 38, 153, 175, 193, 196, 237, 342, 243, 275, 355, 468. — subvil losum Fın. 262. subvirescens X Auricula Pernh. 364. transiens Frn. 262. — tuberculatum Fın. 261. — umbellatum L. 479. — violascens Almq. 478. Himantoglossum sp. 356. Homalia sp. 2%. Honalotheeium sp. 25. Homeria A05. Homogyne sp. div. 312, 354. Hordeum sp. div. 239, 357. Horminum sp. 349. Hormodendron cladosporioides Sace. | 423. — Hordei 468. Humaria 307. Hiyalophragmiae 348. Hydrastis Canadensis 226. Hydrocaryaceae 32. Hiydrocharideae 414. Hiydrocharis sp. 114. Hydrostachydaceae 424. Hiylocomium sp. div. 27T, 358. Hwumenelia sp. 359. Hymenophytum 2. Hymenostomum sp. 357. Houpecoum Pontieumn Vel. 69., Hypericum 32. — barbatum Juq. var. pindicolum Hsskn. 109. — perfolia- tum L. P. amblysepolum Hsskn. 109. | — sp. div. 126, 197, 310, 353. Hypnum sp. div. 26, 27, 350, 358. Hypoxylon sp. 34. | Hyssopus sp. 426. | 495 I. Jlex sp. 425. mbricaria acetabulum 183. — aleurites Ach. 181, 143. — aspidota Ach. 144. — caperata L. 183. conspersa Ehr. 143. — fuliginosa Fr. 144. — lanata 1. 54. — — Sf. tenuissima Ach. 84. — minuseula Nyl. 84. — olivetorum Ach. 183. — omphalodes L. 143. — perforata (Jacq.) Nyl. 183. — perlata L. 184. — pertusa Schk. 182. — physodes «. 182. — revoluta Fl. 184. — sawatilis L. 143, 184. — sp. div. 182, 350, 358. — tiliacea. Hoff. 183. nocybe graveolens Schlb. 69. Inoloma lilaceum Schlb. 69. Inula heterolepis Boiss. f. virescens Frn. et Sint. 146. — sp. 193. Iridaceae 229. Iris 10, 322. — Bornmäülleri Hsskn. 326. crociformis Fın. 326. graminifolia Fın. 326. — Sintenisüi Jka. 327. — sp. div. 37, 214, 314, 349. Isoetes sp. 188. Isothecium sp. 25. J. Jasione sp. div. 112, 458. Jeffersonia diphylla 226. Johrenia sp. 1T4. Jonaspis sp. 359. Juglans sp. 425. Juneus bufonius 110. — sp. div. 193, 195, 309. Jungermannia 70. — sp. div. 130, 131. Jurinea sp. 237. K. Kalmusia sp. 35. Karschia sp. 351. Knautia 476. — Budensis Simk. 442. — intermedia Peınh. et Wettst. 442. — Pannonica Heufl. 442. — — Jacq. 113. — — var. persetosa Borb. 299. — silvatica (L.) 113. — sp. div. 37, 112, 152, 274, 399. — subeanescens Borb. 442. Kochia sp. 356. Koeleria cristata Pers. ssp. repens Frn. 394. 496 L. Labiateae 4715. Labyrinthula sp. 468. Lachnella 140. Lachnellula 110. — sp. 352. Lachnum 110. — sp. div. 352. Lactarius ceyamescens Schlb. 69. — sp. 322, 324. Lactuca sp. div. 113, 175, 355. Laestadia Anersw. 201. — maculifor- mis (Bon.) Sacc. 203. — rhytismoides (Rabh.) Sacc. 202. — sp. div. 201. Lagerheimina Ktze. 286: Lagoseris sp. 176. Laminariaceae 70. Lamium sp. div. 371, 174, 213, 314, 359. Lappula sp. div. 475. Lapsana adenophora Boiss. 176. — — | var. eglandulosa Frn. et Sint. 259. — alpina Boiss. Bal. 176. — glan- dulosa Fın. et Sint. 176. — inter- media M. B. 176. — sp. div. 176. Larix 436. — Lariz (L.) Karst. 113. Laserpitium sp. 196. Lasiayrostis sp. 195. Lasiobotrys sp. 361. Lasiosphaeria sp. div. 35. Lathraea 366. — sp. div. 355, 435. Lathyrus sp. div. 128. Latourea 300. — oneidiochila Kral. 336. Latrostium sp. 468. Lecania sp. div. 73, 359. Lecanidion sp. 36. Lecanora angulosa 252. — Hageni !. umbrina Ehr. 252. — sp. div. 315, 347, 350, 359. — subfusca 1. 252. Lecidea parasema Ach. 251. — sp. div. 252. 351, 359. Leciographa sp. 351. Lecythis sp. 347. Leguminosae 229, 270. Lejeunia sp. div. 128. Lemna sp. div. 74, 356. Leontodon 313. — Beverchoni Freyn 307 — 8p: div: 153,116, 237, 275. 355. Lepidium sp. div. 125, 353. Lepidotrichum sp. 429. Lepidozia sp. 179. Leptodon sp. 24. Leptogium atrocaeruleum Hall. 250. — sp. div. 360. Leptomitus lacteus 279. Leptoria graminis Desm. 423. Leptosphaeria sp. div. 35. — tritiei Pass. 423. Leptothrix sp. 339. Leptozosma 52. Leskea sp. 24. Lethagrium polycarpon Schaer. 250. — rupestre L. 250, 251. — sp. 360. Leucodon sp. 24. Leucojum sp. 309. Leucophyllum 91. Libertella sp. 36. Licania Brittoniana Fritsch 19. — glabra Mart. 19. — heteromorpha Bth. var. subcordata Frtsch. 18. — sp. 19. — subcordata Fritsch 18. Lichen (in herbario Wulfeni) Acetabu- lum 183. — aculeatus 86. — agariei- formis 141. — albellus Pers. 251. — aleicornis 85. — ambiguus 181. — anthracinus 224. — aphtosus 221. — barbatus 83. — bicolor 83. — Dotrytes 86. — caespitosus 142. — calycaris 141. — caninus 221. — caperatus 183. — centrifugus 143. — ceranoides 85. — chalyheiformäis 83. — chrysophthalmus 182. — eiliaris 142. — eiliatus Hoffm. 182. — eine- rascens Schreb. 251. — cinereofuseus Web. 251. — elavatus 139. — coceifer 139. — cornucopioides 140. — cor- nutus 139. — erispus 250. — cerista- tus 250. — croceus 292. — deustus 223. — digitatus 85. — divaricatus 83, 84. — dubius 184. — erosus 223. — exasperatus 223. — Fahlu- nensis 182. — fallax 184. — farina- ceus 142. — Jascicularis 250. — fastigiatus 142. — fimbriatus A141. — flocculosus 223. — floridus 83. — foliaceus 140. — foraminulosus 132. — fragilis 86. — fraxineus lil. — fuyax 250. — furcatus 85. — furfuraceus 141. — glaucus 184. — globifer 85. — gracilis 441. — granosus 250. — griseus 249. — hirtus 83. — hispidus 142%. — hori- zontalis 222. — islandicus 141. — Jacobaeaefolius seu marginalis 250. — jubatus 83. — juniperinus 142. — lanatus 83. — lentiger 252. — lichenoides 250. — limitatus 252. — Madreporaeformis 871. — melano- ceros 83, 84. — mesenteriformis 222. — miniatus 222. — nigrescens Vespertilio 250. — nivalis 141. — ochroleucus Ehrh. et Hofm. 84. — ochroleueus seu Muralis 181. — olivaceus 143. — omphalodes A143. | — orbiculatus 182. — pallescens Hoffm. 252. — — L. 252. — papy- raceus 250. — parietinus 181. — paschalis 86. — pediculariaeformis 140. — perforatus 221. — perlatus 184. — physodes 182. — platyphyllus 184. — plicatus 83. — polydactylus 221. — polyrrhizos 223. — probosci- deus 222. — prunastri 142. — pu- bescens 83, 84. — pulchellus, caesius Hoffm. 143. — pulcher 250. — Pul- monarius 183. — pulverulentus 143. — pumilus 140. — pustulatus 222. — pywidatus 140. — quereifolius 183. — radiatus 140. — radieifor- mis 83, 84. — rangifer 84, 85. — resupinatus 221. — reticulatus 83, 84. — rigidus 86. — Rocella 86. — rufescens 221. — saccatus 222. — sawatilis 143. — serobieulatus verru- cosus 183. — seriptus 251. — seu- tatus sepincola 221. — semipinnatus 182. — solstitialis 86. — speciosus 143. — sphaeroides 251. — stellaris 182. stuposus Schreb. 251. subfuscus 252. — subramosus 36. — subulatus 85. — sulphureus W. 84. — sylvaticus 221. — terebratus 182. — torrefactus 223. — trichodes 83, 84. — tristis 86. — uncialis 85. - varius 252. — velleus 249. — venosus 221. — vermicularis 36. — vernalis L. 254. — vulpinus 83, 84. Liliaceae 227, 229. Lilium albiflorum Vuk. 67. — album Jenk. 67. Cattaniae Vis. 67. — convallium 269. Linneanum G. B. 67. — Martayon 1. 67. — roseum | G. B. 67. — sanguineo-purpureum G. B. 67. — sp. div. 38, 398. Linaria peloponnesiaca < repens Murb. 188. — sp. div. 349, 374. — spuria Desf. var. glaberrima Freyn 30. — vulgaris L. 45, 90. Linnaea 424. Linum sp. 429. Liochlaena sp. 130. Lipoxantin 437. Listera sp. 152. Lithodermaceae 70. Lithoicea sp. div. 360. Lithospermum glandulosum Vel. 69. Loasaceae A87. Lobelia sp. 374. Lolium sp. div. 78, 193, 398. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1894. 497 Lonicera Etrusca P. adenantha Hssku. 109. — periclymenum L. 268. — sp. div. 37, 196. Lophocolea sp. div. 131. Lophotocarpus 308. Loranthaceae 424. Loranthus 312, 313. Lotus sp. div. 37. Lunaria sp. div. 352. Luzula sp. div. 114, 195, 309. Lychnis sp. 273. Lycopodium sp. div. T4, 309, 357, 468. Lycopus sp. div. 154, 276, 426. Lyngbya turfosa (Carm.) 147. Lysimachia punetata L. var. villicaulis Hal. 347. — sp. div. 38, 213, 311. Lythrum sp. 354. M. Macropodia 466. Macrosporium sp. 3. Madotheca sp. div. 128. Majanthemum sp. 398. Malabaila biradiata Hsskn. 109. pastinacaefolia Boiss. Bal. ß. maero- carpa Frn. et Sint. 103. Malachium sp. 2713. Malawis sp. 14. Mulesherbiaceae 0. Mallotium myochroum Ehr. 250. — tomentosum Hoff. 250. Mallotus sp. @71. Malva sp. 213. Malvaviscus sp. 347. Marchantia "0. — sp. 150. Marrubium sp. div. 475. Marsonia Sorbi Magn. 305. — sp. 36. Marsupella sp. div. 179. Massaria sp. 35. Mastigobryum sp. div. 132, 179. Matricaria sp. 237. Medicago HLhodopea Vel. 69. div. 128, 353, 429. Meesea sp. 358. Melachroia 466. Melampsora sp. 307. Melampyrum intermedium Perr. Song. 349. — sp. div. 193, 355. Melandrium pratense Roehl. P. salum Hsskn. 109. — sp. 197. Melica sp. div. 357. Melogramma sp. 35. Melosira sp. 34. Meniscus sp. 237. Mentha 308. — Andersoniana H. Br. 205. Carinthiaca Host. 206. 38 SD. thes- 498 gentilis L. (Fr.) var. typica 205. — var. latifoia Wirtg. 205. longifolia Huds. 31. — Quadica H. Br. 205, 206. — Keissekü H. Br. 204, 206. — Schierliana H. Br. 205. — sp. div. 111, 112, 153. 154, 196, 199, 276. 349, 355, 463. — strieta Beck. 205. subtomentosa Strail. 205. — triemarginata Strail. 205. Merendera Rhodopea Vel. 69. Mesotaenium 52, 53. Metzgeria sp. div. 180. Metzgeriopsis 3. Micrasterias sp. div. 51. Mierocoleus sp. div. 34, 718. Mierospora floccosa (Vauch.) 117. Microthelia sp. div. 713, 360. Milium sp. div. 238, 277. Mniobryum sp. 73. Mnium sp. div. 23, 24, 358. Moehringia sp. div. 167, 273, 353. — | Thomasiana Gay 438, 445. Monilia sp. 351. Moraceae 424. Morina 29. Muellerella sp. 361. Mulgedium sp. 38. Muscari Sepusianum Perr. Song. 349. — sp. AT. Mycoporum sp. 352. Mycosphaerella 203. Myosotis Macedonica Vel. et 69. — Rhodopea Vel. 69. — sp. div. 16, 212. Myriophyllum sp. div. 354. N. Naemacyclus sp. 35. Naethrocymbe sp. 351. Napicladium sp. 73. Nareissus sp. 356. Nardus sp. 398. Nasturtium sp. div. 38, 349. Navicula sp. div. 351, 360. Neckera sp. div. 24. Neetria sp. 351. Nemalion sp. 436. Neottia orobanchoidea S. L. 189. Nepenthes 239. Nepeta parviflora S.L. 189. — sp. 154. Nephromium resupinatum L. 221. — sp. 13. Neslia paniculata Dsv. ssp. Thra- cica Vel. 125. — sp. 197. Nesolechia sp. 361. Charr. | Nigelta orientalis L. 60. — sativa L. 60. — — var. hispidula Boiss. 61. Nigritella sp. 2717. Nitophyllum punetatum 464. Nostoe 342. Nuphar sp. div. 155, 194, 197, 428. Nymphaea sp. 117. — thermalis 395. 0. || Obblariana ad Ochrolechia sp. div. 359. Odontites sp. 359. Odontoschisma sp. 179. Oenothera sp. 314. Ohleria sp. 35. Oligotrichum T1. Onagraceae 32. Onobrychis alba (W. K.) ß. affmis Hsskn., varia Hsskn. 109. graeca Hsskn. 109. — — var. thes- sala Hsskn. 109. — Pentelica Hsskn. 109. — pindicola Hsskn. 109. Onoclea sp. div. 718, 121. Ononis sp. 353. Onosma arenarium var. G. Beck. 76. — sp. div. Onychonema 52. Ooeystis sp. 718. Opegrapha sp. div. T3, 360. Oprhys sp. div. 152, 195, 356. Orchidaceae 396. — sp. div. 109. Orchis intermedia (adec. 199. — sp. div. 152, 193. — Spitzelii Saut. 395. Oreoweisia sp. 391. Origanum sp. 311. Ornithogalum Aseni Vel. 69. — refle- zum Frn. et Sint. 391. — refractum Kit. 392. — sp. 114. — Wiedemanni Boiss. 392. nr Ye austriacum 76, 355. ı Orobanche sp. div. 112, 196, 355. Orobus sp. div. 273. 429. Orthothecium sp. 25. Oryza clandestina A. Br. 227. Oscillaria 267. 284, 285. — sp. 339, 342. ı Ostrya sp. 356, 436. Otidea 466. Ovularia sp. div. "12. Oxalis sp. 127. Oxytropis Pallasii Pers. 66. — Samu- rensis Bee. var. subsericea 152. Sintenisii Freyn 65. — sp. 237. P. Pachybasium sp. 712. Palmella sp. 464. Palmellococcus sp. 464. Paludella sp. 358. Pandorina sp. 464. Pannaria Austriaca Zahlbr. 108. — coeruleobadia Schl. 143. — sp. div. 309, 358. Panus sp. 34. Papaver 308. — alpinum X nudicaule Murb. 188. — Rhodopeum Vel. 69. — sp. div. 714, 197, 273. Papaveraceae 226. Paphiopedilum 229. Papilionaceae 187. Paradozocarpus sp. 116. Parmelia aipolia Ach. 182. — caexia Hoff. 143, 182. — lanata L. 182. — obscura Ehr. var. virella Ach. 182. — pulverulenta Schb. 182. — sp. div. 252, 350, 358. — speeciosa W. 143. — stellaris L. 132. — tenella Scop. 142, 182. Parmeliopsis ambigua W. 182. hyperopta Ach. 181. — sp. 315. Parnassia Bornmülleri Freyn 98. palustris L. 98, 99. — subacaulis Kar. et Kir. 98, 99. Passerina sp. A114. Passifloraceae 7. Pastinaca armena F.M. 103. — den- tata Frn. et Sint. 103. Patellaria sp. 36. Peccania sp. 360. Pedicularis sp. div. 155. 196. 311, 355. Peltidea aphtosa L. 221. — venosa L. 221. Peltigera canina L. 221. — horizon- talis 222. — rufescens (Nck.) 221. Penium 52. Pentastemon 142. — barbatus Nutt. 42. — digitalis Nutt. 43. — Hartwegi Errera 42. Peplis sp. 354. Peridermium sp. 307. Peronospora sp. 435. Pertusaria sp. 359. Petalophullum %. Petasites sp. div. 193, 195, 196, 312. Petroselinum anatolicum Frn. et Sint. 99. — sativum Hoffm. 99. Peucedanum austriacum (Jeq.) 21T. — chrysanthum B. B. 101, 102. — — Freyn in exs. 102. — cnidioides B. H. 217. — palimbioides Boiss. 101.| — sp.div. 39,196, 354. — tomentellum Frn. et Sint. 101. — — sep. fallax Frn. et Sint. 109. Peziza sp. 34. 499 Pezizula sp. 34. Phaeidium sp. 36. Phaeopappus macrocephalus Frn. et Sint. 219. — salignus Boiss. 220. Phalaris sp. div. 74, 78. Pharcidia sp. 361. Phascum sp. 357. Phegopteris sp. 436. Phelipaea sp. div. 355. Phialea sp. div. 352, 361. Philadelphus 31, 118. Philonotis sp. div. 24, 358. Phleum sp. 195. Phlomis sp. div. 76, 213. Phoma secalinum Jancz. 423. div. 36, 3. Phragmicoma 305, 348. Phyllachora sp. 35. Phyllostieta sp. div. 36. Phymatodoeis 52. Physeia sp. div. 358. Physcomitrium sp. div. 73. Physocaulus sp. 174. Phyteuma 225. — sp. div. 196, 276, 359. Picea 436. — excelsa (L.) 107. — sp. div. Al&, 347, 422. Picraena sp. 271. Pieris sp. div. 275, 355. Pinguicula sp. 496. — vulgaris L. 324. Pinus sp. div. 114, 422, 436, 456. Piper 467. Pirola sp. 311. Pirus sp. div. 436, 437. Pistacia sp. 128. Pisum sp. 239. Pitya 307. Placodium murale Schreb. 181. sawicolus Poll. 181. — sp. 358. Placynthium sp. div. 358. Plagiochila sp- div. 129. Plagiothecium sp. div. 26. Plantago epirota Hal. 347. — sp. div. 114, 193. Platanthera bifolia Rich. f. ecalcarata Heinr. 165. — Rb. var. robusta Seemen 448. Platysma chlorophyllum Humb. 184. — fahlunensis L. 182. — fallax Web. 184. — juniperinum L. 141. — laceratum Hoff. 182. — nivale L. u 141. — pinastri 181. — reticulata Tayl. 221. — saepincola Ehr. 221. — sp. 315. Pleroschisma sp. div. 179. Pleurastrum sp. 46%. Pleurococcus sp. 464. 38* 900 Pleuroschisma sp. div. 132. Pleurostauron sp. 351. Pleurotus elegantius Schlb. 69. Plicaria 466. Plicariella 466. Poa sp. div. 718, 192, 193, 195, 357, 468 Podostemonaceae 424. Pogonatum Tl. — sp. 24 Polyblastia sp. div. 351, 360. Polugala Rossiana Borb. var. rodantha Borb. 423. — sp. div. 38, 67. 68, 273, 311, 353, 428. — vuly. P. pindi- cola Hsskn. 109. Polygonatum Skorpilü Vel. 69. Polygonum sp. 213. Polypodium sp. div. 718, 309. Polyporus sanguineus All. — sp. div. 351, 360. Polystigmina sp. 36. Polytrichum T1. — sp. div. 24. Populus 4716. — alba X tremula 243. — Ewuphratica Oliv. 214. — graeca Griseb. 213. Potamogeton sp. div. 74, 238, 356. Potentilla commixta Hsskn. n. hybr. 109. — De Tommasü Ten. 463. — dispersa Hssk. n. hybr. 109. — do- losa Hsskn. n. hybr. 109. — holo- sericean. Griseb. 463. — f. mov. 109. — intercedens Hsskn. n. hybr. 109. — micans Hsskn. n. hybr. 109. — vpedatoides Hsskn. n. hybr. 109. — pindicola Hssk. 109. — sp. div. 38, 155, 156, 157, 194, 197, 273, 353, 429, 462. — verna L. 31. Poterium Rhodopeum Vel. 69. — sp. 429. Pottia sp. 194. Preissia sp. 180. Primula 3713. — sp. div. 38. 155, 193. 213, 276, 277, 356, 422. Primulaceae 229. Prunmus sp. div. 38. 174, 239, 353. — spinosa L. var. eriophora, var. Thes- sala Hssk. 109. Psamma litoralis P. B. 189. Pseudoeumotia sp. 351. Pseudoleskea sp. 24. Pseudoplectania 466. Psilotum sp. 370. Psora sp. div. 350, 359. Psoroma lentigerum Web. 252. Psorotichia sp. 360. Pteridium sp. 121. Pterocephalus sp. div. 37, 475, 399. Pterogonium sp. 25. Pteropsiella 3. Pterygynandeum sp. 25. Ptilidium sp. div. 130. Ptychanthus 305, 348. Ptychodium sp. 25. Puccinia australis Körn. 225. — Ma- gelhaenica Peyr. 305. — sp. div. 34, 157, 194, 216, 307, 360, 400. Pulicaria sp. div. 311, 354. Pulsatilla montana Rb. 225. — sp. 237. Pustularia 466. Punica sp. 1T4. Pylaisia sp. 25. Pyrenodesmia sp. div. 358. Pyrethrum sp. 31. Pyrola sp. div. 212. Pyronema 307. Pyrus sp. div. 239, 354. ®. Quaternaria sp. 34. Quercus intermedia Boenn. 238. — Kanitziana Borb. 238. — Rhodopea Vel. 69. — sp. div. 239, 309, 310, 398. R. Radula sp. 129. Ralfsiaceae "I. Ramalina farinacea L. 142. — fasti- giata Pers. 142. — fraxinea 141. — — f. ampliata Ach. 141. — — f. calicariformis Nyl. 141. — phy- copsis Ach. 86. — pollinaria West. 142. — polymorpha f. capitata Ach. 142. — sp. 358. — tinctoria Web. 142. Ramularia sp. div. 12. Ranunculaceae 226, 229. Ranunculus Abchasieus Freyn 152. — aconitifol. L. 225, 395. — acris X auricomus 424. — Freyniamus Vel. 69. — ginakolohus S. et L. 152. — gymnadenus S. et L. 15%. — hybr. div. 108. — Lojkae 8. et I. 452. — platanifol. L. 225. — SP. div. 38, 125, 155, 174, 194, 197, 272, 310, 347, 352. 497, 429. — velatus Hal. 347. Raphidium 464. Rapistrum sp. 353. Ravenala Madagascariensis Sonn. 31. Reboullia sp. A80. Renanthera coceinea Lal. 460. — Edelfeldti M. et Kızl. 460. — elongata Ldl. 460. — moluecana Bl. 460. >01 Reseda sp. 231. — Thymphaea Hssk.| Sagina sp. 310. 108. — — var. asperula Hal. 422. | Sagittaria 308. — aquatica Lam. 189, Rhamnus sp. div. 429. S. et L. 152. Rhinanthus elliptica Hssk. 437. — sp 196. — Wagneri Deg. 39. Rhizocarpon p. div. 360. Ithizomorpha subecorticalis Pers. 84. Ithizophlyetis sp. 34. Rhodiola sp. 193. Rehododendron sp. div. 193, 196. Iehynchocoris sp. 38. RRhynchospora sp. div. 74, 309. Kehynchostegium sp. div. 26. Ribes sp. div. 196, 354, 427. Riccardia sp. 73. Riccia 70. — Bischoffi Hübn. 463. — cilüfera Lk. 463. — glauca L. 463. Linneana Lev. 463. minima T.. 463. — — g’ Ldbg. 463. — nigrella DC. 463. — papillosa Moris. 463. — sorocarpa Bisch. 463. — sp. div. 181, 463. keinodina exigua Ach. 251. — sp. div. 252, 350, 359. Rochelia sp. 237. Rodisia bulgarica Vel. 260. — com- mutata Spr. 260. — gracilis Frn. et Sint. 259. Rosa 225, 464, 476. canına var. Arnbergensis H. Br. 75. — — var. — — var, subglaucina H. Br. 75. Krameri H. Br. 75. — dumetorum Tbuill. var. Brachtiü H. Br. 20. — — var. 1. subgallicana Kell. 21. — — var. Walziana Borb. 21. — — var. Wichurae H. Br. 75. — obtusi- folia Desv. 21. — sp. div. 30, 38.75, 155, 273, 274, 311, 353,. 354, 396, 462. 476. — tomentella Tem. 24. KRosellinia sp. div. 35. Rubia sp. 175. Rubus 225, 476. begoniaefolius var. cyelocardius Borb. Sabr. 113. — lamproleucus Borb. Sabr. 113. — sp. div. 15, 213. 353,429, 467. — sp. nov. div. 109. Rumex sp. div. 195, 213, 356. Ruscus sp. 356. Russula sp. 69. Rutstroemia sp. 392. Saccharomuces sp. div. 351. Saccolabium Saverianum Müll. et Kızl. 253. — Schleinitzianum Kızl. 253. 1} — tortuosa , Salices 435. Saliw aurita x cinerea 3855. — — X silesiaca 385. — — 1. var. spathu- lata Wimm. 383. — — var. uliginosa Wimm. 383. — caprea I,. 383, 386, 415. — X silesiaca 385. X viminalis f. Smithiana Wimm. 384. cinerea L. 383, 386, 415, ‚416. — hybr. div. 384, 385. — purpurea L. 416. — f. eri- antha Wimm. 382. — — f. gracilis Wimm. 382. — — f. Lambertiana Wimm. 382%. — — x silesiaca 384. — f. styligera Wimm. 382. — silesiaca Willd. 383. — sp. div. 74, 114,493, 195, 237,..277, 83104356, 382, 383. — Stoderana Dürnbeg. n. hybr. 199. — subpurpurea X cinerea 384. — superpurpurea X caprea 384. — viminalis L. f. tenuifolia Kern. 382. — — f. vulgaris Kern. 382. Salpiglossis sp. 401. Salvia alpestris Hsskn. 212. div. 154, 213, 475, 476. Salvinia 2712. Sambucus 345. — nigra f. fasciata 373. — sp. 153. Saponaria sp. div. 353, 410, 428. Sarcinella sp. 73. Sarcogyne sp. 360. Sarcoscyphus sp. 179. Sarmienta R. P. 286, 287. Satureja sp. 38. Sauteria sp. 180. Saxifraga Aizoon X Cotyledon Murb. 188. — Caucasica S. et L. 152. scleropoda S. et. L. 152. — sp. div. 38, 74, 193. 196, 274, 354, 429, 462, Sayeria Kızl. n. gen. 257. — para- doxa Krzl. 298. Scabiosa 225. — brevipora Freyn 145. sp. — canescens W.K. 113. — mierantha Desf. 14%. — rotata M. B. 145. — rufescens Fın. et Sint. 146. — sp. div. 112, 175, 274. — Taygetea B. H. ß. pindicola Hsskn. 109. — to- mentosa var. cinerea Fıeyn 30. Ueranica f. abbreviata Hsskn. 109. Scandix macrorhyncha C. A. M. Pf. Thymphaea Hsskn. 109. Peet. Ven. f. G@raeca Hsskn. 109. — sp. div. 174. Scapania sp. div. 129, 155. — verru- cosa Heeg. 30. 502 Scenedesmus sp. 464. Schiffneria n. gen. 1. Schistidium sp. 351. Schizotheca sp. 237. Schoenus sp. 356. Schradera Vahl. Scilla sp. 356. Scleranthus anmuus>12. Winteria sp. 35. Woronina sp. 468. Wulfenia earinthiaca 91. R- Xanthium sp. div. 413, 355, 399. — spinosum 1. 29. Xanthoria sp. div. 350, 358. Xenosphaeria sp. 351. Xilyna parietina L. 181. — ulophylla Wallr. 181. Xylographa sp. 35. 2. Zamichellia sp. 356. Zoopsis 3. Zugodesmus sp. 12. Zygophyllaceae 229. li r* ER i nn re RS k P ai dr Ri, Wann FE. x 5 ; E> + = Er Al Ki f “= Se var ing , ee ER | C@«TT “c« 3Qe T Ca cc | Bere ca.cc ca cc cc « CECELS CC AA MN; nn AN „NN AA AR Ala/ala KERN aan BAR AAN N EN nn AN AN u ELLE: IINNA Q ANNENNN an \ e \ \ j Wi Va Far N EN fe N / ' AR SAME TI AR u ac ae CeECT CC a N A ARAAR AAAAAA EN N AN: m AN R AA NN. N ea / n CALC Ca C«a KENT Nr Ann DSSSPAAAR, PN. ANNDRT as AA AR EN a IRTRNMNN N I N AR Nr EN L I DNA EN IA RR AAN BRRHARURı N S EM / ANANEN Fa Pa 5 t nlz FINN a. aa RN nr | AN N Annan AA ArıııN nn $ RT AN N ! N ' | 2 nn \ N /N ! en OR a PRNER an NimMmn/ '& NAAMIN N NN Maar NR AN NN pP en IN FEN EN Rn IN N Na aA un AN N N FEN mn N il MN annAr 7. Ann n AN un nn: AN EINEN SIR NANLA NNAMN N Ne \f VAL AAN PN AA ANA, \ A TER AnNRAAN ANN I he N "N NNA N Fa BANN SWEN AR NA A AR N Ale INN yon NER FT, ee N An C € CC CCcd CC cc G > (@ G Ge GC CE CC € cc CC