> “dc TC a <_ ac cc CE KCUÜK ETC u [a > CE CE «c__< = | RÄT EC «EC KK. Ca CT CC LCCC CU UNE ‚a nie ul a C_ACC wc ET a pe « > c Z == ÖSTERREICHISCHE DTANISCHE ZEITSCHRIFT REDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON Dr. RICHARD R.v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG. um.e RN Yi v XLV. JAHRGANG. MIT 3 TEXTILLUSTRATIONEN, 1 KARTE UND 18 LITHOGRAPHIRTEN TAFELN, 2, HNO). yyr WIEN 18395. VERLAG VON CARL GEROLD'S SOHN. C. Ueberrenter’sche Buchdruckerei (M. Salzer). en Br RR AICHRSEETEG — hıarertsn sa Ana PPPUTr, y 15 C s ge vi} 11 3 x EUEr LIEN % un , ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N 1. Wien, Jänner 1895. nreR Ueber die Gattung Spirotaenia Breb.: » vv vo’ f3 Bau der Chlorophoren. — Beschreibung einer neuen Species. — Systematisch-kritische Bemerkungen. Von Dr. J. Lütkemüller (Wien). (Mit 2 Tafeln.) Vor 2 Jahren besprach ich in einem kleinen Vortrage ') den Bau der Chlorophoren der Spirotaenia obseura Ralfs; die ausführ- liche Publication verzögerte sich, weil ich meine Beobachtungen ergänzen und auf andere Species ausdehnen wollte. Dadurch ist die vorliegende Arbeit über den ursprünglichen Rahmen hinausgewachsen und zu einer Kritik der ganzen Gattung geworden, obwohl ich selbst nur eine beschränkte Anzahl von Arten lebend studiren konnte. Hoffentlich werden sich andere Beobachter finden, welche das Fehlende ergänzen, das Fehlerhafte richtigstellen. Die Chlorophoren in der Gattung Spirotaenia werden allgemein als parietale, spiralig nach links gedrehte Bänder beschrieben; nach der Anzahl der Bänder in einer Zelle theilt man die bisher bekannten 14 Species in 2 Gruppen. Als Repräsentant der 1. Gruppe, welcher nur je 1 Chlorophyll- band zukommt, kann Sp. condensata Breb. gelten, der Typus der 2. Gruppe — mit mehreren Chlorophylibändern — findet seinen verbreitetsten und bekanntesten Vertreter in Sp. obscura Ralfs. Der © Chlorophylibau der Sp. condensata und ihrer Verwandten ist klar- — gestellt, wir besitzen auch von der Mehrzahl gute, zum Theile vor- ", treffliche Abbildungen, Zweifel könnten höchstens bei wenigen der ' kleinsten Arten entstehen. en Man sollte nun erwarten, dass nach Analogie von Spirogyra u bei Spirotaenia die Untersuchung der Arten mit mehreren ‘) Gehalten am 26. Mai 1893 in der k. k. zoolog. botan. Gesellsch. zu Wien. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Ileft. 1896, 1 2 Chlorophylibändern keinerlei Schwierigkeiten bieten würde, thatsäch- lich aber liefert die Betrachtung derselben unter Verwendung der gewöhnlichen Trockensysteme und Vergrösserungen durchaus kein klares Bild über ihren Chlorophylibau. Den allgemeinen Eindruck, welchen der unbefangene Beobachter erhält, geben für Sp. obscura die Abbildungen von Ralfs') ziemlich naturgetreu wieder. Der gesammte Zellinhalt mit Ausnahme der äussersten Enden erscheint intensiv grün und dabei durch zahlreiche stark lichtbrechende Tröpfchen (Reservestoffe?) mehr oder minder opak. Unmittelbar der Zellwand anliegend kann man schmale, spiralig nach links (also im mikroskopischen Bilde nach rechts) gewundene, dunkelgrüne bis schwärzliche, annähernd parallele, nicht scharf- begrenzte Streifen erkennen, ebensolche bei tiefer Einstellung an der hinteren Zellwand, wo sie aber gekreuzt zur Richtung der oberflächlichen verlaufen. Viel mehr lässt sich auch nicht an Exemplaren ausnehmen, welche zartere Chlorophoren haben und frei von störenden Tröpfchen sind, doch will es an solchen scheinen, als ob spiralig gedrehte Chlorophyllbänder vorhanden seien, welche der Zellwand nicht mit der Fläche, sondern mit einem Rande anliegen, im Zellinneren aber gegen die Axe zu miteinander verschmelzen. Obwohl schon de Bary ’) die Vermuthung aussprach, dass der Chlorophylibau der Sp. obscura und Sp. trabeculata möglicherweise mit dem der Gattung Penium übereinstimme, wurden seither Untersuchungen zur Klar- stellung dieser Frage nicht unternommen; ‘) nach wie vor gelten die Chlorophoren in der Gattung Spirotaenia durchwegs als parietale Bänder. Ich will nun zunächst die Ergebnisse eigener Untersuchungen an Sp. obscura Ralts, Sp. trabeculata A. Br. und einer neuen, von Nordstedt gefundenen Species mittheilen, dann aber auch einige kritische Bemerkungen über die anderen Arten der Gattung anknüpfen. Spirotaenia obscura Ralts. In einer Cultur, die ich im Herbste 1892 aus Millstatt (Kärnthen) mitgebracht hatte, fanden sich im folgenden April ver- ') British Desmids T. 34, Fig. 2. ’) Untersuchungen über die Familie der Conjugaten p. 75. ) Die einzige mir bekannte Arbeit, in welcher der Chlorophylibau der Sp. obscura genauer zur Besprechung kommt, wurde von G. Fresenius geliefert (Beiträge zur Kenntnis mikroskopischer Organismen. Abh. d. Senckenb. naturf. Gesellsch. BII.). Es ist sehr bemerkenswerth, dass auch dieser Autor Angaben macht, welche den herkömmlichen Beschreibungen widersprechen und dabei im Wesentlichen richtig sind. Er sah bei Sp. obscura ausser den bei oberflächlicher Einstellung hervortretenden parietalen Chlorophylibändern bei tiefer Finstellung „ein die Mitte der Zelle longitudinal durchziehendes Chlorophyliband. ..... Bei mässiger Einwirkung von Jod trat vorzugsweise bei dem in der Richtung der Längsaxe der Zelle verlaufenden EACH ana eine blaue Färbung ein“. (L. c. p. 240—41, Taf. 11, ig. 21— 26.) 3 einzelt kleine plumpe Exemplare der Sp. obscura, welche wahrschein- lich aus Zygoten ausgekeimt waren. Die Zartheit der Chlorophoren und der Mangel störender Inhaltstropfen machten sie zu genauem Studium sehr geeignet; es ergab sich bei Untersuchung mit dem Zeiss’schen 2 mm Apochromaten und Comp. Oc. 4, 6 der folgende Befund: Bei oberflächlicher Einstellung der einzelnen Exemplare in Längsansicht zeigen sich, der Innenfläche der Zellwand anliegend, spiralig nach links gewundene, relativ breite, zarte Chlorophyllbänder, durch schmale chlorophylifreie Zwischenräume von einander getrennt (Taf. 1, Fig. 1—5). Nicht immer ziehen diese Bänder gleichmässig von einem Zellende zum anderen, man kann mitunter sehen, dass einzelne derselben sich theilen (Taf. 1, Fig. 3, 4, 5) oder auch nahe der Zellmitte mit abgerundetem Ende aufhören (Taf. 1, Fig. 1). An den Zellenden verschmelzen die Bänder, deren Zahl 3—4 beträgt, mit einander zu einer gemeinsamen Kappe. Wenn man mit der Einstellung allmählich tiefer geht, so werden die Bänder zu schmalen Streifen, dann verschwinden sie und es erscheint, sobald man die Ebene der Längsaxe erreicht hat, ein ganz anderes Bild. Man sieht zunächst, dass der centrale, um die Axe gelegene Theil des Zell- inneren der ganzen Länge nach von einem annähernd cylindrischen Chlorophylikörper ausgefüllt wird, welcher die Pyrenoide enthält (Taf. 1, Fig. 6). Die letzteren, an Zahl wechselnd, in jeder Zellhälfte 3—5, sind in der Längsaxe zu einer Reihe geordnet. Eine Amylum- hülle überkleidet entweder jedes der Pyrenoide für sich oder mehrere, auch wohl alle einer Zellhälfte angehörigen gemeinsam. Von dem axialen Chlorophylikörper ziehen beiderseits Fortsätze zur Zellwand, welche meist etwas schräge, seltener quer zur Längsaxe verlaufen. Dieselben besitzen annähernd dreieckigen Umriss und nehmen, bei der Abzweigung vom axialen Chlorophylikörper schmächtig, gegen die Zellwand hin rasch an Breite zu. Dabei sind sie zu beiden Seiten der Längsaxe im Allgemeinen alternirend gestellt. Bei ganz tiefer Einstellung werden wieder, der rückwärtigen Zellwand anliegend, schräge verlaufende Chlorophylibänder sichtbar, deren Richtung sich mit jener der oberflächlichen kreuzt. Combinirt man diese Bilder mit einander, was natürlich während der Untersuchung durch wechselnde Einstellung viel leichter geschehen kann, so ergibt sich daraus, dass das Chlorophor der Spirotaenia obscura Ralfs aus einem längsverlaufenden eylindrischen Centralkörper mit axialen Pyrenoiden und aufgesetzten Leisten oder Lamellen besteht. Bei den Gattungen Penium und Closterium, deren Chlorophyllbau im wesentlichen die gleichen Verhältnisse bietet, ver- laufen die vom centralen Chlorophylikörper radial ausstrahlenden Lamellen in der Längsrichtung der Zelle, während sie bei Sp. obscura nach links torquirt und ausserdem am freien Rande verdickt sind. 4* 4 Diese stark verdickten Ränder der Lamellen gewähren bei ober- flächlicher Einstellung das Bild von parietalen Bändern. Einige schematische Figuren werden das Gesagte verdeutlichen. Wenn Taf. 1, Fig. 7 den Querschnitt durch ein Penium darstellt, von dessen centralem Chlorophylikörper 3 Lamellen ausstrahlen, so wird sich das Chlorophor in Längsansicht präsentiren, wie Fig. 8 zeigt. Denkt man sich eine Torsion um die Längsaxe durchgeführt, so wird das Bild entstehen, welches Fig. 9 wiedergibt (der Einfach- heit wegen ist hier nur eine der 3 torquirten Lamellen eingezeichnet). Durch einen axialen Längsschnitt der letzteren Figur (in frontaler Richtung) erhält man Fig. 10. Denkt man sich in Fig. 7 die vom centralen Chlorophylikörper ausstrahlenden Lamellen nach aussen (gegen die Zellwand) an Dicke zunehmend, so erhält man Fig. 11; die correspondirende Längsansicht wird durch Fig. 12 wiedergegeben. Eine Torsion um die Längsaxe gibt Fig. 13, in welcher wieder nur eine der Lamellen eingezeichnet wurde; einen axialen Längsschnitt durch letztere Figur stellt Fig. 14 dar. Die Uebereinstimmung der Fig. 13 und 14 mit den früher beschriebenen Bildern der Spirotaenia obscura bei oberflächlicher und centraler Einstellung ist evident. Ergänzend wäre noch zu bemerken, dass die Figg. 1, 2, 3, 6 am 24. und 25. April gezeichnet wurden, Fig. 4 am 7. Mai, Fig. 5 am 14. Mai. Die beiden älteren Individuen sind etwas grösser als die jüngeren, auch sind die Bänder zahlreicher — wenigstens bei Fig. 5 — als bei den jüngeren Exemplaren. Möglicherweise kommt die Vermehrung der Bänderzahl durch Spaltung der Lamellen zustande, worauf die Figg. 3, 4, 5 deuten würden. Es fällt auch auf, dass bei Fig. 5 die Bänder in der Zellmitte unterbrochen sind, nicht aber bei den jüngeren Exemplaren Figg. 1, 2, 3, während in Fig. 4 (12 Tage älter als Fig. 3, 7 Tage jünger als ‚Fig. 5 unter der etwas willkür- lichen Annahme, dass die Auskeimung gleichzeitig erfolgte) das Band, welches die Zellmitte kreuzt, durch eine tiefe Einkerbung fast voll- ständig unterbrochen wird. Man könnte daraus schliessen, dass erst im Verlaufe des Wachsthums eine Unterbrechung der Spirallamellen entsprechend der Zellmitte eintritt, der axiale Chlorophylistrang bleibt aber intact. Es war mir nicht möglich, weitere Entwicklungsstadien zu ver- folgen, da die wenigen Exemplare, welche die Cultur enthielt, bei den obigen Beobachtungen vollständig verbraucht wurden; erst im Herbste 1894 kam ich dazu, meine Untersuchungen durch das Studium erwachsener Exemplare zu vervollständigen.) Es zeigte sich, dass die Gestalt der Chlorophoren mit der für Junge Individuen oben beschriebenen in allen wesentlichen Punkten ') Das Material hiezu verdanke ich der Freundlichkeit meines Collegen Dr. Stockmayer, welcher mir mehrere Sendungen aus dem niederöster- reichisch-steierischen Grenzgebiet zukommen liess. b) übereinstimmt. Die Fieg. 15—18 der Taf. 1, welche ebenso wie die früheren Figg. 1—6 mittelst Zeichenapparates sorgfältig skizzirt wur- den, lassen alle Einzelheiten mit genügender Klarheit erkennen, so dass ich nur wenige Punkte hervorzuheben brauche. Die bei ober- flächlicher Einstellung sichtbaren Bänder sind schmäler, die Zwi- schenräume meist breiter als bei den Exemplaren von Millstatt, auch verlaufen ihre Windungen steiler, in der Zellmitte ist jedes der Bänder unterbrochen. Das Bild bei centraler Einstellung (Fig. 18) stimmt mit Fig. 6 gut überein. Untersucht man eine grössere Co- lonie im hängenden Tropfen, so kann man sich auch sehr instructive Querschnittsbilder zur Ansicht bringen, von denen eines in Taf. 1, Fig. 19 wiedergegeben ist. Der Querschnitt des axialen Chlorophyll- stranges, innerhalb dessen ein Pyrenoid erkennbar ist, erscheint an- nähernd kreisförmig; von demselben strahlen 8 radiale Speichen aus, die Schrägschnitte der Spirallamellen.') Diese nehmen gegen die Zellwand hin an Dicke zu, einzelne derselben zeigen deutlich nahe der Zellwand eine Spaltung in 2 divergirende Blätter. Auch in Taf. 1, Fig. 18 ist an einigen der dreieckigen Chlorophyllfortsätze, welche von der Axe gegen die Zellmembran ziehen, eine solche Spaltung in 2 Blätter ersichtlich. Das würde darauf hindeuten, dass die Spiral- lamellen der Spirotaenia obseura dort, wo sie die Zellwand erreichen, derselben nicht oder nicht immer platt anliegen, sondern rinnen- förmig ausgehöhlt sind, ähnlich wie die parietalen Bänder der Sp. condensata und der Spirogyra-Arten. An den Figuren, welche Längs- ansichten darstellen, kann das nicht zum Ausdruck kommen, da sie bei Koch’scher Beleuchtung beobachtet und gezeichnet werden. Der Zellkern ist, ungefähr der Zellmitte entsprechend, excen- trisch gelagert; seine Stelle bezeichnet das Auseinanderweichen der Spirallamellen (vgl. Taf. 1, Fig. 16, 17). Hier kann man an frischen Exemplaren den grossen, kugeligen, zarten Nucleolus erkennen, wäh- rend die Umrisse des Zellkernes selbst unsichtbar bleiben. Fixirtes und gefärbtes Material lehrt, dass der letztere Halbkugelform be- sitzt und mit der abgeplatteten Fläche an die Zellwand, mit der Convexität an den axialen Chlorophylistrang reicht. Spirotaenia trabeculata. A. Braun. Bei dieser Art bietet die Identificirung Schwierigkeiten; eine Abbildung derselben wurde nicht ausgegeben, Massangaben fehlen, die vorhandenen Exsiccaten, unter Nr. 543 der Rabenhorst’schen „Algen Sachsens“ von Bulnheim ausgegeben, sind werthlos, da sie nicht einmal gestatten, die Grössenverhältnisse mit Sicherheit zu bestimmen.’) Man ist also auf die Beschreibung A. Braun’s an- ') Häufiger finden sich 6 Lamellen. ‘) Wenn das, was ich dort gemessen, wirklich Sp. trabeculata war, so würde die Länge der angetrockneten Exemplare 150—165 u, ihre Breite 40—50 u betragen, die letztere könnte daher für frische Exemplare annähernd mit 25—35 u berechnet werden. 6 gewiesen, welche der genannten Nummer der Rabenhorst'schen Exsiccaten beigegeben wurde. Dieselbe lautet: „Sie ist schlanker, in der Mitte weniger verdickt, an den Enden mehr gestutzt als Sp. ob- scura Ralfs, auch heller grün. Die Bänder, deren etwa 6 vorhanden, sind meistens fast senkrecht; wenn sie deutlich schief sind, geht die Windung links, wie bei den anderen Spirotaenien. In dem seitlichen hellen Raume ist ein deutlicher excentrischer, doch nicht ganz rand- ständiger Zellkern. Das Sonderbarste dieser Art sind aber senkrecht von der Peripherie nach der Längsaxe verlaufende Streifen, welche reihenweise mit den Bändern abzuwechseln scheinen. Man sieht sie am deutlichsten an Stellen, an welchen der grüne Inhalt (durch Zu- fall) etwas zurückgezogen ist, in welchem Falle sie als farblose Stäb- chen erscheinen, die mit einer kleinen, tellerartigen Erweiterung an dem unmerklichen farblosen Primordialschlauch, der die Innen- wand der Zelle überzieht, festsitzen. Dass sie nicht direct an der Zellwand sitzen und überhaupt mit der Bildung der Cellulosehaut nichts zu thun haben, zeigt die E’nwirkung der verdünnten Salz- säure, durch welche der Inhalt mit dem Primordialschlauche sich zusammenzieht, in welchem Falle die Zellhaut völlig unpunktirt er- scheint und keine Spur der Stäbchen mehr sichtbar ist.“ Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, dass die farblosen Stäb- chen nichts anderes als Protoplasmastränge sind, woraus hervorgeht, dass die Anordnung derselben Schwankungen unterworfen sein wird. Im Uebrigen stimmt die im Folgenden zu beschreibende Art mit der Sp. trabeculata überein. Ich erhielt das Material, in welchem sich die fragliche Species vereinzelt vorfand, im Mai 1893 von Herrn Kalteis aus dem Moore bei Aschau am Attersee zugesendet. Die Länge der einzelnen Exemplare hält sich zwischen 160 bis 211 «u bei einer Breite (mitten) von 25—28 u, die Gestalt ist an- nähernd ceylindrisch, von der Mitte aus allmählich an Breite ab- nehmend, gegen die Enden abgerundet, an den Polen selbst etwas abgestutzt (Taf. 1, Fig. 20). Das Chlorophor besteht, wie bei Sp. ob- scura, aus einem axialen Chlorophylistrang mit einreihig angeord- neten Pyrenoiden und radial ausstrahlenden Lamellen, 6 an Zahl, doch ist die Torsion der letzteren sehr gering, so dass sie fast longitudinal verlaufen, auch liegen sie der Zellwand mit nur wenig verdiektem, anscheinend convesem Rande an. Der Zellmitte ent- sprechend sind sämmtliche Spirallamellen bis zum Axialstrang unter- brochen. Zwischen den Spirallamellen erkennt man querverlaufende Protoplasmafäden, doch sind dieselben nicht zu regelmässigen Reihen geordnet. Ueber den Zellkern konnte ich genauere Beobachtungen nicht anstellen. (Fortsetzung folgt ) 7 Arbeiten des botanischen PIELUUMEE DR k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrab zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit Tafelr und 1 Karte.) Ueber Anregung des Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein machte ich mich vor etwa Jahresfrist daran, die im Titel genannte Gattung eingehender zu studiren, da mir diese Arbeit einerseits mit Rücksicht auf die Verworrenheit, die in der Nomenclatur und Arten- umgrenzung herrscht. für die systematische Botanik von einiger Bedeutung, ja ich möchte sagen, Nothwendigkeit schien, andererseits aber, mit Rücksicht auf die Vielgestaltickeit der Gattung, auch recht dankbar zu werden versprach. Die in letzterem Sinne gehegten Erwartungen wurden nun im Laufe der zunehmenden Kenntnis der Gattung immer mehr über- troffen, und ich glaube, dass das Resultat, das ich in diesen Blättern der öffentlichen Beurtheilung übergebe, manchen Beitrag zur Klärung dieser polymorphen und bisher nirgends erschöpfend behandelten Gattung, sowie zur Erkenntnis der phylogenetischen Entwicklung derselben liefern dürfte. Bevor ich jedoch in die Details der Arbeit mich einlasse, glaube ich einige Worte über die Auffassung des Artbegriffes sagen zu müssen, welche für mich bei Aufstellung neuer und Umgrenzung der bereits bekannten Arten leitend war. Die modeıne systematische Botanik gipfelt bekanntlich in dem Bestreben, die Entwicklung der gesammten Pflanzenwelt, wie sich diese im Laufe der Geschichte unseres Erdballes gestaltet hat, zu erforschen und zu erklären. Noch weit entfernt von der vollständigen Lösung dieser Aufgabe ist es nothwendig, an einzelnen Versuchsobjeeten die muthmassliche Ent- wicklung wenigstens provisorisch festzustellen, um dann aus der sich etwa ergebenden Uebereinstimmung (Gesetze abzuleiten und Regeln aufzustellen, nach welchen auch bei anderen Pflanzen, bei Vorhanden- sein der gleichen Voraussetzungen, die gleiche Entwicklungsgeschichte zu Grunde liegen muss. Die gegenwärtigen Bestrebungen auf diesem Gebiete — wenig- stens so weit es sich um die Entstehung der Arten einer Gattung handelt — stehen noch in dem Stadium des Versuches, der vor- bereitenden Thätigkeit für eine Zukunft, der es vorbehalten bleibt, die Gesetze zu abstrahiren und so sich dem Ziele zu nähern. Und so haben auch diese Arbeiten nur eine interimistische Bedeutung. In diesem Zwischenstadium soll daher nichts enthalten sein, — wenn es auch für die Zukunft Werth behalten soll, — was den Resultaten der späteren Forschung vorgreifen, ihnen hinderlich im Wege stehen könnte. Dies gilt nun nicht in letzter Linie von der Nomenclatur. Der ideale Zukunftsname einer Pflanze, der ihre Verwandtschaft zu allen anderen Arten der Gattung ausdrücken soll, wird vielleicht nicht binär zusammengesetzt sein können, sondern aus drei, vier und noch mehr Namen bestehen, die alle zusammen uns die Art und ihre Verwandt- schaft charakterisiren werden. Heute aber solche Namen schon zu wählen, wäre verfrüht, weil einerseits die phylogenetische Entwicklung auch einzelner Gattungen noch lange nicht zweifellos sichergestellt ist, andererseits neue Forscher, die hinsichtlich der Entwicklung der Gattung anderer Ansicht sind, immer zuerst das Nomenclatursystem ihres Vorgängers über den Haufen werfen müssten, um ein neues, vielleicht bald demselben Schicksale verfallendes; aufzustellen. Es bleibt daher nichts übrig, als die bisherige Gepflogenheit, jede Pflanze mit blos zwei Namen zu bezeichnen, beizubehalten, die unterschiedenen Formen, mögen diese auch offenbar von ganz verschiedenem Alter sein, einander zu coordiniren und höchstens, falls sich die Zusammengehörigkeit schon jetzt in eclatanter Weise nach- weisen lässt, durch Aufstellung von Sectionen, Subsectionen etc. diese zum Ausdrucke zu bringen, was einer späteren, diesbezüglich anderen Anschauung in keiner Weise präjudieirt. Von diesem Grundsatze geleitet, habe ich meine Arten auf- gestellt; es wird allerdings vielleicht für manchen befremdlich sein, dass hier sogenannte „geographische und biologische Racen“ neben muthmasslich älteren Typen stehen, was am meisten von den „herbst- blütigen“ gilt, die zweifelsohne mit ihren Frühjahrsformen zusammen- gefasst werden können, in meiner Arbeit aber als völlig gleichwerthig mit anderen, durch ganz andere Ursachen entstandenen Arten neben- einander stehen, z. B. A. ramosus, A. serotinus, neben A. goniotrichus, A. Wettsteinii und A. major, — ich sage, es erscheint das etwas befremdlich, ist aber mit Rücksicht auf die blos provisorische Be- deutung der Artnamen erklärlich und überhaupt nicht zu vermeiden. Dass ich dessenungeachtet es versuche, die Arten systematisch zu gruppiren, ist selbstverständlich. Ich füge am Schlusse eine Darstellung der muthmasslichen Entwicklungsgeschichte der Gattung an, wobei ich nach Möglichkeit bis ins Detail die Ursachen und Consequenzen der verschiedenen Artbildungen beleuchte. Wenn ich auch hoffe, dass manches von dem dort Gesagten die Zukunft — wo eine grössere Erfahrung an anderen Gattungen ein bestimmteres Urtheil ermöglichen wird — bestätigen wird, so gibt doch diese phylo- genetische Studie nur meine subjeetiven Anschauungen wieder. Ferner möchte ich noch Einiges über den Umfang der folgenden Untersuchungen erwähnen. Ich war selbstverständlich bestrebt, möglichst erschöpfend das Materiale zu denselben zu erhalten, um das ganze Verbreitungsgebiet der Gattung überblicken ‘zu können. Von fast ganz Europa mit Ausnahme von England und Spanien, in welch’ letzterem Lande ich überdies das häufige Vorkommen von 9 Alectorolophus mit Grund bezweifle, hatte ich reichliches Materiale zur Einsicht erhalten, was mir die Verbreitungsgebiete der einzelnen Arten recht genau festzustellen ermöglichte. Immerhin ist es möglich, dass in Nordamerika oder in Westasien noch eine oder die andere neue Art aufzufinden sein werde. Das meiste Materiale hatte ich aus Oester- reich-Ungarın und Deutschland, wo aber auch das Centrum der Verbreitung der ganzen Gattung liegt. Die untersuchten Exemplare stammen aus folgenden Herbarien: ') Prof. Dr. V. v. Borbäs in Budapest (B.); Prof. Dr. J. Caruel in Florenz (C.); Dr. A. v. Degen in Budapest (D.); Baurath J. Freyn in Prag (Fr.); Prof. Dr. ©. Haussknecht in Weimar (Hsk.); k. k. Hofrath Prof. Dr. A. Kerner R. v. Marilaun (K.); Prof. Dr. L. Simonkai in Budapest (Sim.); Prof. Dr. J. Velenovsky in Prag (V.); k. und k. naturhistorisches Hofmuseum in Wien (H. M.) (Dr. G. R. Beck v. Mannagetta); k. k. Universität in Wien (W. U.) (Prof. Dr. A. v. Kerner); k. k. deutsche Universität in Prag (P. U.) (Prof. Dr. R. v. Wett- stein); Universität in Strassburg. (Strb.) (Prof. Dr. Graf Solms-Lau- bach); botanisches Museum in Florenz (Fl.) (Prof. Dr. J. Caruel): ferner aus einigen kleineren, darunter auch meinen Samm- lungen (St.) Den Herren, welche die Freundlichkeit hatten, mich auf diese Weise bei meiner Arbeit zu unterstützen, sage ich hiemit den besten Dank. Am meisten des Dankes bin ich aber meinem hochverehrten Lehrer und Rathgeber, Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein schuldig, der mir nicht nur Materiale und Bibliothek des Prager deutschen botanischen Institutes zur Verfügung stellte, sondern mir während der ganzen Dauer meiner Arbeit mit seiner Erfahrung und seinen Rathschlägen zu Hilfe kam, wo iınmer sich irgend ein Bedenken oder ein Zweifel bei mir geltend machte und hiedurch meine Unter- suchungen in der wirksamsten Weise förderte. Zu meiner eigentlichen Aufgabe übergehend, ist es vor Allem nothwendig, das Aufgeben des bisher fast allgemein üblichen Namens Rhinanthus und die Annahme des Namens Alectorolophus All. zu motiviren. ') Die beigefügten Abkürzungen werden in der Folge bei den Stand- ortsangaben in Anwendung gebracht. 10 Diese Nomenclaturfrage ist recht schwer zu beantworten und ergibt mehrere Lösungen je nach dem Standpunkte, von dem aus man sie betrachtet. 1. Wenn man sich lediglich an die zu Paris im Jahre 1867 gefassten Beschlüsse in betreff der Regelung der Nomenclatur hält, welche bei Annahme des nachträglichen Vorschlages A. De Candolle's das Jahr 1737 als Ausgangspunkt für die Gattungsnamen aufstellen, so findet man, das Linne im Jahre 1837 in Genera plantarum edit. I unter Rhinanthus die späteren Genera Alectorolophus All. und Rhynchocoris Gris. zusammenfasst. Da nun Genera plantarum edit. I zur Ent- scheidung der Frage, welche dieser beiden Gattungen den Namen Rhinanthus zu führen hat, keine Anhaltspunkte gibt, so wird es am besten sein, den Namen KRhinanthus L. Genera pl. ed. I. ganz fallen zu lassen, und unsere Gattung erhält den nächst jüngeren Namen: Alectorolophus Hall. Enum. stirp. Helv. II p. 623 (1742). ') 2. Nimmt man das Jahr 1735 (Linne Syst. nat. edit. I) als Ausgangspunkt an, was insoferne berechtigt ist, als die Jahreszahl 1737 nicht auf dem Pariser Congresse selbst beschlossen wurde, sondern erst nachträglich von dem die Beschlüsse desselben inter- pretirenden A. De Candolle aufgenommen wurde, dann hat die Gattung Fistularia L. syst. nat. ed. I zu heissen, weil Linne 1. e. diesen Namen seinem späteren Ahinanthus Orista galli gibt. Den Namen Fistularia wählte OÖ. Kuntze in Rey. Gen. plant. II p. 460! da er principiell auf 1735 zurückgeht; auch Wettstein wählte ihn vor dem Jahre 1892 (dem Jahre der Berlin-Genueser Beschlüsse) in Engler und Prant] Natürl. Pflanzenf. IV. Th. Abth. 3.b. p. 103!, da sich derselbe an den Wortlaut der im Jahre 1867 beschlossenen Gesetze hielt, die im Urtexte blos bestimmen, es sei der älteste Name, der seit Einführung der Linne’schen Nomenelatur besteht, zu gebrauchen, und das ist Fistularia L. ]. ce. 3. Ganz anders stellt sich die Sache, wenn man sich auf den Standpunkt der Berlin-Genueser Beschlüsse vom Jahre 1892 stellt. Dann ist das Jahr 1753 das Normaljahr. Linne's Species Plantarum Ed. I (1753)! kennt nur die Gattung Rhinanthus, unter der unter anderem wieder Alectorolophus All. und Rhynrhocoris Gris. vereinigt sind. Weder bei Berücksichtigung der Mehrzahl der aufgeführten Arten, noch wenn man auf die an erster Stelle genannte Art Rück- sicht nimmt, kann der Name Rhinanthus für unsere Gattung ver- wendet werden; es tritt somit der nächst jüngere Name Alectorolophus All. Flor. Pedem. I p. 58 (1785) in Kraft. Ich bin von Herrn Prof. v. Wettstein ermächtigt zu erklären, dass auch er sich jetzt für diese Nomenclatur entscheide, und somit die im Jahre 189] vor den Berliner Beschlüssen vorgenommene ') Von mir selbst eingesehene Citate sind mit einem ! versehen. 11 Restitution des Namens Fistularia fallen lässt, indem er sich an die Berlin-Genueser Beschlüsse gebunden fühlt. Die Gattung heisst sonach richtig Alectorolophus All. (1785). Ich lasse nun die Beschreibung der einzelnen Arten sammt einschlägigen Bemerkungen folgen, und füge, wie schon erwähnt, einen Versuch, die phylogenetische Entwicklung der Gattung darzu- stellen, sowie einen für den praktischen Gebrauch bestimmten Be- stimmungsschlüssel am Schlusse der Arbeit an. Sectio I: Majores Sterneck. Die Corollenröhre verlängert sich während der Anthese um ein Bedeutendes, wodurch die Antheren an die Stelle gebracht wer- den, an der anfänglich die Narbe stand; Corollenröhre stets nach aufwärts mehr oder weniger gebogen; Oberlippe mit kegelförmigem Zahn, der länger als breit ist. A. Aequidentati Sterneck. Corollenröhre schwach und allmählich gebogen; Unterlippe mindestens dreiviertel so lang als die Oberlippe, nach aufwärts ge- richtet, und so den Blütenschlund schliessend; Zahn der Oberlippe horizontalstehend (vgl. Tab. IV, Fig. 4); Braeteen im ganzen Umfange breit dreieckig, nicht in eine Spitze ausgezogen, ') Bracteenzähne bis zur Bracteenspitze nahezu gleich gross bleibend, kurz dreieckig, ohne pfriemliche Spitze (vgl. Tab. IV, Fig. 2). 1. Alectorolophus Alectorolophus Scopoli Flor. Garn. ed. 2 Tom. I. p. 435 (1772)! sub Mimulo. — Sterneck. Alect. hirsutus All. Fl. Pedem. I. p. 58 (1785). Rehbch. Iconogr. bot. VIII. p. 13, Fig. 976 (1830), Wimmer FI. v. Schles. II. p. 409 (1857)!, Beck Fl. v. N.-Oest. II. 2. p. 1068 (1893)!; Alect. grandiflorus ß. pubens Wallr. sched. erit. p. 316 (1822)!; Alect. major «. hirsutus Rehbch. Icon. germ. XX. p. 65, Fig. 118. I. (1862)!, A. m. ß. hirsutus Garcke Fl. v. Deutschl. 13. Aufl. p. 299 (1878)!; Rhin. Crista Galli y. L. spec. pl. ed. I. tom. II. p. 603 (1753)?!, R. ©. @. y. hirsutus Döll. Rhein. Fl. p. 339 (1843), Neilr. Fl. v. N.-Oest. p. 569 (1859)!; Rhin. Alectorolophus Poll. Hist. plant. Palat. II. p. 177 (1777). Gmel. Fl. bad. II. p. 668 (1806)!, Kch. Syn. ed. II. tom. 2. p. 626 ih Bertol. Fl. ital. VI. p. 284, pr. p. (1844)!; ') Hier, wie im Folgenden, wo von der Form und Zahnung der Bracteen die Rede ist, sind stets weder die untersten zwei bis drei Paare, welche häufig abweichend, d. h. den Laubblättern ähnlich gestaltet sind, noch auch die jüngsten, häufig verkümmerten. Bracteen in Betracht gezogen, sondern es werden darunter die Bracteen etwa in der Mitte des terminalen Blütenstandes verstanden. 12 Rhin. hirsuta Lam. Fl. frane. II, p. 353 (1778)!, Rh. hirsutus Greml. Exe. Fl. d. Schweiz. VII. Aufl. p. 314 (1893)!; Rhin. villosus Pers. syn. plant. II. p. 151 (1807)!; Rhin. major ß. hirsutus Gren. et Godr. Fl. d. Fr. II. p. 612 (1850)!, Hausm. Fl. v. Tirol, II. p. 663 (1852)!; Rhin. major ß. villosus Döll. Fl. d. Grhzth. Bad. II. p. 706 (1859)!; Fistularia Alectorolophus Wettst. in Engler und Prantl Nat. Pflanzenf. IV. 3. b. p. 103 (1891). Abbildung: Taf. IV, Fig. 1 bis 6. Stengel 30 bis 50 cm hoch, fast immer ohne schwarze Striche, allseits, besonders im oberen Theile, oft fast zottig, behaart, einfach oder verzweigt. Aeste schräg nach aufwärts gerichtet, kürzer als der Hauptstengel; zwischen der obersten Verzweisung und dem Blüten- stande ist höchstens ein Laubblattpaar eingeschaltet. Stengelblätter länglich lanzettlich, am Mittelnerv schwach be- haart, untere eiförmig stumpf, obere in eine mässige Spitze aus- gezogen, gekerbt-gesägt, mit wenig abstehenden Sägezähnen. Bracteen ziemlich stark behaart; die untersten zwei Paare den Stengelblättern an Form und Farbe gleich, etwas zugespitzt; die oberen bleich gefärbt, gross, breit dreieckig-rhombisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit, bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen, so lang wie der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, besonders im unteren bauchigen Theile von langen weissen Gliederhaaren zottig (niemals drüsig). Blüten gross, 2 em lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe, Zahn der Oberlippe 2 mm lang, kegelförmig, meist spitz, violett gefärbt, seltener weiss. (Rhin. major d. leucodon Döll. Fl. d. Ghzth. Baden II. p. 707 (1859)! Gremli. Exec. Fl. d. Schweiz, VII. Aufl. p. 313 (1893)!) Frucht gross, 1 cm im Durchmesser, Samen ohne häutigen Rand. Forma: smedius Reichb. Ic. germ. XX, p. 66, tab. 118. Fig. 4, 5 (1862)! Rhin. major ß. hirsutus F. Schultz in exsice.? Abbildung: Tab. IV, Fig. 7. Samen mit mehr oder weniger breitem, häutigem Rande. Blüht im Juni bis in den Juli,') auf Wiesen und grasreichen Orten, sowie insbesondere in Getreidefeldern. Vorkommen: Verbreitet und häufig in Mittel- und Westeuropa: Frankreich (mit Ausnahme des atlantischen Küstengebietes, woher wenigstens mir kein Standort bekannt ist), Belgien, Süd- und Mittel- deutschland, Schweiz, Italien: in den Alpen und auf der Höhe des Apennins bis Ancona. Oesterreich: Tirol. Kärnten, Krain, Steiermark, ‘) Extrem früh- oder spätblühende Exemplare sind hier und im folgenden nicht in Betracht gezogen. 13 Salzburg. Ober- u. Niederösterreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn: in den nördlichen Karpathen, sonst nur vereinzelt. ') Die nordöstliche Grenze seiner geschlossenen Verbreitung reicht bis zur Linie: Bonn-Harz- Erzgebirge-Königreich Sachsen-Preussisch-Schlesien-Kaschau-Altsohl- Wien-Laibach. Im ganzen über 100 mir bekannt gewordene Standorte. f. medius Rchb. zerstreut im ganzen Gebiete des A. Alectoro- lophus vorkommend. Was die Form medius Rehb. anbelangt, so konnte ich mich nicht entschliessen, dieselbe specifisch zu trennen, da einerseits die Breite des häutigen Samenrandes bei den einzelnen Individuen sehr varjirt, wir zahlreiche Uebergänge von ganz ungeflügelten bis zu den breitest berandeten Exemplaren finden, weiter auch bei anderen Arten 1. B. A. major sich geflügelte und ungeflügelte Samen finden, dem- nach die Beschaffenheit des Samens überhaupt ein stets zutreffendes Unterscheidungsmerkmal nicht abzugeben scheint, und andererseits auch eine -selbstständige geographische Verbreitung dieser Form nicht eigen ist, demnach kein Grund für die Aufstellung einer Art spricht, die sich lediglich durch dieses unbeständige Merkmal charakterisiren liesse. Fritsch führt in Verh. der Zool. bot. Gesellsch.. Bd. 41, p. 747 (1891)! einen Alectorolophus an, den er Rhin. puberulus nennt. In den Berichten der deutsch. bot. Gesellsch., X, p. 111 wird diese Pflanze als A. puberulus Fritsch von demselben Autor als Hybride zwischen A. Alectorolophus und A. major gedeutet. Nach den mir von Herın Dr. Fritsch freundlichst zur Ansicht übersendeten Exem- plaren von der Itzlinger Au bei Salzburg (l. Fritsch) scheint mir diese Deutung vollkommen richtig zu sein, indem die Pflanze, die zwischen beiden Stammeltern wuchs, die Mitte zwischen beiden auf- weist. Dem 4A. Alectorolophus nähert sie sich durch den schwach behaarten Kelch, dem A. major durch den blos mit Haarstreifen versehenen Stengel. Die Bracteenform ist ein Mittelding zwischen den Formen der Stammeltern. Ob dieser Bastard auch keimfähige Samen erzeugt, kann mit Rücksicht auf das frühe Blütenstadium der eingesehenen Pflanze nicht entschieden werden, und wäre noch weiter zu untersuchen. 2. Alectorolophus Kerneri Sterneck. Abbildung: Tab. IV, Fig A. Stengel 10 bis 15 em hoch, schwach schwarz gestrichelt, all- seits ziemlich dicht behaart, mit kurzen Internodien, stark verzweigt. Aeste fast rechtwinklig vom Stengel abgehend, bogig aufsteigend, den terminalen Stengel an Höhe nicht erreichend. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind 3 und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Stengelblätter schmal lanzettlich bis lineal, behaart, horizontal abstehend, gesägt. Sägezähne anliegend, spitz. ') Vgl. A. Kerner in Oesterr. botan. Zeitschrift, 1874, S. 90. 14 Bracteen ziemlich stark behaart, gross, breit dreieckig - rhom- bisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen; so lang wie der Kelch. Blüten ansehnlich, 2 em lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe. Zahn der Oberlippe 2 mm lang, meist gestutzt kegelig. Kelch gross, aufgeblasen, besonders im unteren bauchigen Theile von langen, weissen Gliederhaaren zottig (niemals drüsig). Frucht gross, 1 cm im Durchmesser; Samen mit breitem, häu- tigen Rande. Blüht Ende August, Anfang September. Vorkommen: Schweiz: „Flimser Stein“ in Rhaetia (1.Degen)(D.) Italien: „in monte Campione prope Lecco“ 6000’ (l. Ball) (C.) In Alectorolophus Kerneri m. begegnen wir zum erstenmale einer Art, welche von der unmittelbar vorher beschriebenen lediglich durch habituelle Merkmale sich unterscheidet. Da im Folgenden noch mehrfach solche Arten aufgestellt und besprochen werden, so will ich hier, ohne auf die muthmasslichen Entstehungsursachen dieser Artbildung näher einzugehen, welche erst am Schlusse der Arbeit ausführlich beleuchtet werden, nur das, allen diesen Arten Gemeinsame hervorheben und die Aufstellung der Formen als neue Arten zu rechtfertigen suchen. (Fortsetzung felgt.) Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). IL Die Arten der Gattung Euphrasia. Mit 2 Tafeln und 2 Karten. (Schluss. !) Um dem praktischen Bedürfnisse entgegenzukommen, gebe ich im Folgenden schliesslich eine Bestimmungstabelle für die von mir in Oesterreich-Ungarn nachgewiesenen Euphrasien mit Ausschluss der Hybriden. Ich bemerke, dass ich entsprechend dem Zwecke einer solchen Tabelle von einer systematischen Anordnung der Arten und einer Hervorhebung der systematisch wichtigen Merk- male Abstand nahm und nur die am leichtesten zu beobachtenden Merkmale herauszugreifen suchte. l. Bracteen wenigstens am Grunde des Randes, meist aber, ebenso wie die Kelche, ganz mit drüsigen Köpfchenhaaren Bedeckb ' . . . ya Dewmallaa andisaun? os ') Vergl. Jahrg. 1894, Nr. 12, Seite 448. [or je 0) 15 Bracteen, gleichwie alle anderen vegetativen Theile, ohne drüsige Boekeulaaetlsa fe iadmanlon. Alaobei union ba. -8 . Blumenkrone (am Rücken gemessen) mindestens 10—15 mm lang. vor dem Abfallen verlängert, nämlich deutlich länger als un- mittelbar nach dem Aufblühen . 2... NIE A WER Blumenkrone niemals über 10mm lang, am Schluese der An- these nicht länger, als am Anfange derselben . . . .. 4 . Aeste an oder über der Mitte des Stengels entspringend, kurz. Stengelblätter stumpf, in durch lange Internodien getrennten Paaren stehend. Blütezeit Mai bis Anfang Juli E. montana Jord. Aeste unter der Mitte des Stengels entspringend, verlängert. Stengelblätter Eu dieht stehend. Blütezeit Mitte Juli bis Klesober zu 7 . 20. E. Rostkoviana Hayne. . Obere Stengelblätter Sa en mit langen, dichtstehenden Drüsenhaaren bedeckt, zottig. Corolle weiss E. hirtella Jord. Obere Stengelblätter und Bracteen mit zerstreut stehenden kurzen Drüsenhaaren, niemals zottig. Corolle violett oder blau, ca. 6 bis 10 mm lang. . . . 2.2... E. brevipila Burnat et Gremli Blätter und Bracteen wie bei voriger. Corolle gelb oder weiss mit violetter Oberlippe, ca. 5—6 mm lang E. drosocalye Freyn. . Die Länge der obersten Stengelblätter verhält sich zu deren Breite (mit Ausschluss der Zähne) mindestens wie 2:1, zu- meist aber ist sie bedeutender. Reife Kapsel ganz kahl oder am oberen Rande mit vereinzelten einwärts gekrümmten Borsten 6 Verhältnis der Länge der obersten Stengelblätter zur Breite höchstens wie 2:1. Reife Kapseln ganz behaart oder wenig- stens am Rande mit aufrecht stehenden Borsten besetzt . 11 . Corolle noch am Schlusse der Anthese (am Rücken gemessen), 6—9 mm lang. Blätter lineal-lanzettlich oder eiförmig. . 7 Corolle am Schlusse der Anthese 10-15 mm lang. Blätter kineal', WW. ee | . Obere Stengelblätter En teen NE jünzektiich! in einen langen, die übrigen Blattzähne übertreffenden Endzahn auslaufend. Corollen zumeist blauviolett . . . . Kiahzhar - 8 Stengelblätter und Bracteen lanzettlich, benit u Endzahn. Corollen weiss mit blauvioletter Oberlippe, selten ganz blau- MolBubl! zierte. I I . Fruchtkelch bedentand grösser AR de Blütenkelch. Obere Blengel- blätter und Bracteen jederseits zweizähnig, selten mehrzähnig E. Dinarica (Beck). 16 co 13lr: 14. Fruchtkelch nicht bedeutend vergrössert. Obere Stengelblätter und Bracteen jederseits mehrzähnig, sehr selten nur zweizähnig. E. Illyrica Wettst. . Corolle 68mm lang . . . 2.2... E. Salisburgensis (Fck.) Corolle 8'/,—10 mm lang. Bracteen eiförmig, meist mehr als zwei Zähne jederseits . . . . .... E. Portae Wettst. Corolle 8'/,,—10 mm lang. Bracteen lanzettlich, selten mehr als zwei Zähne jederseits. . . . ...... E. Stiriaca Wettst. . Bracteen niemals mit mehr als einem Zahne auf jeder Seite _E. tricuspidata L. Bracteen (wenigstens einzelne) mit zwei Zähnen auf jeder Selle. an 2 20 9 1 202 20 USD Blumenkrone (am Rücken gemessen) 10—15 mm lang, am Schlusse der Anthese verlängert. . . . . rn; Blumenkrone 4—10 mm lang, am Schlusse = Anthese nicht verlängertiusid. IE 205 2 . Bracteen mit langen, fein zugespitzten, gekrümmten Zähnen, die dem noch nicht entfalteten Blütenstande ein krauses Aussehen verleiheni.ili), ash nn. 2. alpmalamı. Zähne der Bracteen chtöi in eine er gekrümmte Spitze aus- BPZOBEH.. 2 Eau Or . Stengelblätter alle ea breit, ntzhni Bracteen breit- eiförmig, am Grunde in den sehr kurzen Stiel rasch zusammen- gezogen . . UN FR NE piete "Wire: Stengelblätter sole Ri Or spitzzähnig, Bracteen gegen die Basis allmählich verschmälert. Stengel 10—40, meist ca. 20 em hoch. Pflanze niederer Gegenden. . . E. Kerneri Wettst. Stengelblätter und Bracteen wie bei voriger. Stengel 1—20, meist ca. 10cm hoch. Alpenpflanze . E. versicolor Kern. Corolle bei normal entwickelten Exemplaren 8—10cm lang 15 Corolle, 4—7.mm lange. .2 ., 5, gu: Be. . Niedere, bis 10 cm hohe, an Pflanze mit un Stengel- blättern... x 2010. ,2& pulchella‘ Kern: Hohe, meist Khleihr ale 10 cm hohe Pflanzen niederer Gegenden und der Thäler. Stengelblätter spitz . . . 2.2... 16 . Blätter kahl, höchstens am Rande mit winzigen Haarpapillen. Fruchtkelch nicht bedeutend grösser als der Blütenkelch E. strieta Host. Blätter wenigstens am Rande und an der Unterseite der „Nerven“ borstig. Braeteen nicht keilig in den Grund verschmälert E. Tatarica Fisch. 18. 19. 20. 17 Blätter wechselnd in der Behaarung. Fruchtkelch bedeutend ver- grössert. Bracteen keilig in den Grund verschmälert E. pevtinata Ten. . Blätter und Bracteen ganz kahl . . . . TE Blätter und Bracteen wenigstens in der Tlndhifny Ani Ober- seite, am Rande und an der “Unterseite der „Nerven“ borstig 19 Stengel derb; niedere, höchstens 10cm hohe Pflanze mit dicht dachig gestellten Bracteen und auch bei der Fruchtreife nicht verlängerter Aehre. . . . ua FD pumila Kern. Stengel derb; über 10cm A Pflanze. Aehre nach dem Ver- blühen verlängert. Stengel meist stark verzweigt, Bracteen scharf gezähnt, abstehend, matt . . . . .. E. nemorosa Pers. Stengel fädig, wenig verzweigt. Bracteen stumpflich gezähnt, aufgerichtet, glänzend . . . „2... ..E. gracilis Fr. Stengelblätter (auch die oberen) mit abgerundetem Endzahn. Reife Kapsel deutlich länger als der Kelch. Corolle meist gelb. Hochgebirgspflanzen . . . LA) Stengelblätter wie bei voriger. a Ener ode nur so lang als der Kelch. Corolle violett. Riesengebirge, Karpathen E. coerulea Tausch. Obere Stengelblätter spitz. Reife Kapsel kürzer oder so lang, höchstens wenig länger als der Kelch. Corolle nie ganz gelb. Pflanzen der Ebene und Bergregion . .. ... „u... 21 Stengelblätter breit, derb, 3—5 zähnig, die oberen kurz gestielt. Pflanze der Hochgebirgsregion der Centralkarpathen E. Tatrae Wettst. Stengelblätter I—3-, selten mehrzähnig, auch die obersten sitzend. Hochgebirgsregion der Alpen und siebenbürgischen Karpathen. E. minima Jacg. . Obere Stengelblätter 4—7 zähnig, zumeist dicht-kurzborstig und dadurch graugrün. Stengel meist vielästig. Pflanze der nörd- lichen Gebiete der Monarchie . . . E. curta Fr. Obere Stengelbläiter 3—5zähnig, niemals dicht-kurzborstig. Stengel einfach oder wenig verzweigt. Küstengebiete der Adria. E. Liburnica Wettst. . (Figurenerklärung folgt.) Zur weiteren Verbreitung zweier eingewanderter Pflanzen in Südtirol. Von P. Magnus (Berlin). In den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft 1893, Bd. XI, S. 43—48 theilte ich mit, dass ich bei Sermione am Garda- Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1895. 2 18 see auf der in Amerika weit verbreiteten Kuphorbia Preslii Guss. den ebenfalls in Amerika auf ihr auftretenden Uromyces Euphor- biae C. et P. aufgefunden hatte. Ich wies darauf hin, dass die Wirthpflanze schon seit 1822 in Oberitalien verbreitet sei (Pollini Flora Veronensis II. S. 98), der Pilz aber bisher nicht auf derselben bemerkt worden war. Ich wies ferner S. 46 darauf hin, dass am Cap der guten Hoffnung auf Euphorbia inaequilatera ein Uromyces auftritt, den Kalchbrenner und Cooke Tromyces pulvinatus genannt haben, der aber, wie schon G. Winter in Fungi europaei Nr. 3010 hervorhebt, durch seine morphologischen Charaktere nicht von Uromyces Euphorbiae C. et P. zu unterscheiden ist. Ich betonte, dass wir für die allgemeine Annahme der Einwanderung der Eu- phorbia Preslii Guss. in Italien aus Nordamerika eigentlich keinen anderen Grund als ihr Auftreten in Nordamerika haben, und sagte, dass, wenn sich die Identität des amerikanischen Uromyces Euphor- biae C. et P. mit dem südafrikanischen Uromyces pulvinatus Kalchbr. et C. (von dem man noch immer nicht ein Aecidium kennt, dessen Fehlen schon einen wichtigen biologischen Unterschied der südafri- kanischen Art begründen würde) bestätigen sollte, das Auftreten dieses Uromyces in Italien vielleicht einer allgemeinen Verbreitung des- selben angehören könne. Auch wies ich schon auf das neuere Vor- dringen der Euphorbia Preslii nach Trient in Südtirol hin. Es musste mich daher lebhaft interessiren, Weiteres über die Verbreitung der Euphorbia Presli und das Auftreten des Uromyces Euphorbiae C. et P. zu ermitteln. Schon ein Jahr vor mir — am 8. August 1891 — hatte C. Massalongo den Uromyces Euphorbiae C. et P. auf Euph. Preslii bei dem Dorfe „Novaje“ (Nasente) in der Provinz Verona aufgefunden, wie er in Malpighia 1894, Vol. VIII, S. 110 mittheilt. Als ich daher im Sommer 1894 in Trient weilte, war es mir sehr interessant, die Zuphorbia Preslii Guss. bei Trient selbst aufzu- suchen, und Herr E. Gelmi war so freundlich, mich auf meine Bitte hinzuführen. Wir sammelten sie am Eisenbahndamme, welcher Standort auch von Gelmi in seinem Prospetto della Flora Trentina 1893, S. 148 mit angegeben ist, der aber nicht dem Standorte ent- spricht, wo sie Sardagna ursprünglich entdeckt hatte. Er hatte sie vielmehr, wie er mir freundlich mittheilte, 1881 auf den östlich von Trient gelegenen Hügeln entdeckt, und sie hat sich von dort seit 1881 um Trient so ausgebreitet, dass Gelmi |. c. als ihre Standorte bereits angibt: Fontana santa, Cognola, Martignano e lungo la linea ferro viaria. Meine Hoffnung, den Uromyces auf ihr anzu- treffen, erfüllte sich nicht. Hingegen theilte mir Gelmi die inter- essante Thatsache mit, dass er schon 1890 Euphorbia Preslü bei Blumau im Norden von Bozen angetroffen hat. Diese Thatsache musste mein grösstes Interesse erwecken. 19 Während Buph. Preslii, wie oben erwähnt, schon 1822 bei Verona in Oberitalien auftrat und sich dort von der Riviera bis Venedig ausbreitete, so dass in Cesati, Passerini und Gibelli: Compendio della Flora Italiana, Parte II, S. 241 für Buph. Preslü Guss. angegeben wird: „Luoghi incolti del Veronese, Veneto, Manto- vano, Riviera di Ponente, nonche nell Italia inferiore ed in Sieilia“ ist sie bis zu Sardagna’s Auffindung in Tirol gänzlich unbekannt. So erwähnt sie F. v. Hausmann nicht in seiner 1854 beendeten gründlichen Flora von Tirol. Neilreich sagt in seinen Nachträgen zu Maly’s Enumeratio plantarum phanerogamarum Imperii austriaci universi (Wien 1881) S. 276 von Euphorbia maculata L. „Ueber- haupt häufig in Venetien von Mantua bis in das Litorale (Bert. Ital. V. 38, Zanard. Venet. 28)“, kennt sie also aus Tirol nicht, und ©. F. Nyman gibt in seinem 1878—1882 erschienenen Con- spectus Florae Europaeae S. 656 nur Italien und Sicilien als Stand- orte der Euph. Preslii Guss. an. Erst 1881 wurde sie, wie schen wiederholt erwähnt, von Sar- dagna bei Trient aufgefunden. Jetzt dringt sie aber schnell nord- wärts vor. Ihre weitere Verbreitung um Trient wurde schon oben berührt. R. W. v. Dalla Torre theilt in seinem „Beitrag zur Flora von Tirol und Vorarlberg. Aus dem floristischen Nachlasse von Prof. Dr. J. Peyritsch“ (Berichte des naturwissenschaftlich-medicinischen Vereines in Innsbruck, 1390—1891) S. 73 mit, dass Peyritsch sie am 25. August 1888 am Bahnhofe bei Auer angetroffen und eingesammelt hat, und 1890 fand sie Herr Gelmi, wie gesagt, bei Blumau, nördlich von Bozen auf. Wie kommt es, dass diese Art, die sich schon 1842 an der Grenze Südtirols im Venetianischen und am Gardasee weit aus- gebreitet hatte — Bertoloni sagt in seiner Flora Italica Vol. V (1842) S. 37: in confinibus Tiroliae meridionalis et Venetiae ad lacum Benacum in agris — wie kommt es, dass sie erst 1880 in Tirol eindringt, dann dort dauerhaft bleibt, sich ausbreitet und bis Bozen vordıingt? Ich möchte es mir durch eine neue Einwanderung erklären und möchte glauben, dass eine härtere Form von Euph. Preslii Guss., d. h. eine von einem nördlicheren amerikanischen Standorte abstammende Form in Öberitalien Ende der Siebzigerjahre ein- gedrungen war, die nun weiter nördlich nach Tirol vordringen konnte und mit der der Uromyces eingewandert sein mag. Für diese Annahme spricht, dass auch wahrscheinlich nach Spanien Euphorbia Preslii Guss. erst in den Achtzigerjahren ein- gewandert ist oder sich dort verbreitet hat. Denn während sie in dem 1880 erschienenen dritten Theile von M. Willkomm et G. Lange Prodr. Florae Hispanicae noch nicht erwähnt wird, gibt sie M. Willkomm in dem 1893 erschienenen Supplementum Pro- dromi Florae Hispanicae S. 259 von 3 Standorten an „Subspontanea 9* 2 20 in regno Valent. (ad Almagron pr. Segorbe, in herhidis, Pau! 1883) et Granat. (pr. Caıtama in sabulosis ad fluvium, Reverchon 1888, pr. Ronda in humidis, Reverchon 1889, exs. nr. 204!) Es ist mir mithin jetzt noch wahrscheinlicher geworden, dass der Uromyces Euphorbiae Ö. et P. mit einer neuen Einwanderung der Euphorbia Preslii Guss. aus Amerika in Oberitalien eingewan- dert ist. Solche wiederholte Einwanderungen haben schon öfter statt- gefunden. So ist z. B. Seneciv vernalis (vgl. P. Ascherson: Senecio vernalis W.K. ein freiwilliger Einwanderer in die deutsche Flora — Verhandl. des Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. 1861 und 1862, S. 150—155) schon 1822 in Schlesien eingewandert, verschwand dort und wurde erst 1835 wieder bei Oppeln bemerkt und ver- breitete sicb danach erst in Mittel- und Norddeutschland. Hier mag indessen zu der späteren weiteren Verbreitung eine durch die fort- schreitende Entwaldung veranlasste Veränderung des Klimas bei- getragen haben (vgl. Günther R. Beck v. Mannagetta: Ueber das Vordringen östlicher Steppenpflanzen in Oesterreich in Mittheilungen der Section für Naturkunde des Oesterreichischen Touristen-Club. 1390 Nr. 5. Auf diesen Aufsatz machte mich Herr Prof. Ascherson gütigst aufmerksam, als ich ihm meine Ansicht über das spätere Vordringen des Senecio vernalis W. K. auseinandersetzte. Selbstver- ständlich ist diese durch die in historischer Zeit von Menschen- hand vollführte Entwaldung bewirkte Aenderung des Klimas Europas wohl zu trennen von den im Verlaufe der geologischen Entwicklung erfolgten Aenderungen des Bodens und Klimas Europas, womit sie @. R. Beck v. Mannagettal. c. zusammenwirft). Ein Beispiel anderer Art scheint ZLepidium virginicum L. dar- zubieten, worauf mich Herr Prof. Ascherson bei derselben Ge- legenheit aufmerksam machte. Nachdem es schon lange bei Ham- burg von Nolte und Hübener gesammelt worden war, drang es doch erst von Westfrankreich aus (wo es 1848 von Grenier und Godron in ihrer Flore de France I. S. 152 bei Bayonne und später von vielen Anderen angegeben wird) Ende der Siebziger- und in den Achtzigerjahren nach Deutschland vor (vgl. P. Ascherson: Lepidium apetalum Willd. und L. vörginicum L. und ihr Vorkommen als Adventivpflanzen in Verhandl. des Botan. Ver. der Prov. Branden- burg, XXXIIlI. Jahrg. 1891, S. 108—129). Hier konnte es wohl am Ausgangspunkte liegen, da es bei Hamburg nicht recht festen Fuss gefasst zu haben scheint. Die zweite eingewanderte Pflanze, deren weitere Verbreitung in Südtirol mich interessirt, ist Galinsoga parviflora. Ueber ihr Auftreten in Tirol hat Kronfeld in dieser Zeitschrift 1889, S. 117 bis 118 und 190—194 eingehend berichtet. Danach hatte sie sich im Etschthale und dessen Seitenthälern, der Valsugana und dem Pusterthale namentlich verbreitet. Gelmi sagt in seinem Prospetto 21 della Flora Trentina (1893) S. 88 von Galinsona parviflora Cav. Abbondantissima nei campi e negli orti, Valsugana, Primiero Trento, Rovereto, Valle del Sarca. Wenn man danach glaubt, dass die Pflanze im Etschthale überall verbreitet sei, so ist dies eine irrige Vor- stellung, wie das schon aus den einzelnen von Gelmi angeführten Standorten hervorgeht. Und selbst an diesen Standorten ist sie keines- wegs so verbreitet, wie z. B. bei Berlin; sie tritt auch an diesen 2. B. bei Rovereto nur an vereinzelten Standorten auf, so dass G. de Cobelli in seiner 1890 erschienenen Contribuzione alla Flora dei contorni di Rovereto S. 35 nur drei ziemlich weit von einander liegende Localitäten angibt, und noch im September 1894 sah ich, dass sie z. B. am Corso Rosmini nur im kleinen Gärtchen des Hötel Glira auftrat. Im Etschthale traf ich sie noch im Bahnhofe S. Mi- chele (Wälsch-Michael) an einer kleinen beschränkten Stelle unmittelbar hinter dem Bahnhofe und nahe dem dort gelegenen Gasthause an, während sie auf dem Wege nach der landwirthschaftlichen Landes- “ Lehranstalt und Versuchsanstalt und in deren ausgedehntem Garten von mir nicht bemerkt worden ist. Sie ist offenbar dort erst seit Kurzem hingelangt und wuchs dort an einer nicht ceultivirten Stelle dicht am Fahrwege, und ist daher offenbar nicht durch Garten- sämereien dorthin gelangt. Offenbar ist sie vielmehr durch den ge- steigerten Handelsverkehr dorthin erst kürzlich verbreitet worden. Ihr Auftreten in Weingärten bei Meran habe ich in dieser Zeitschrift 1890 S. 439 und 1891 S. 237 berichtet. Auch hierhin ist sie wohl nicht durch Gartensämereien gelangt. In Kronfeld’s eitirtem Aufsatze in dieser Zeitschrift 1889, S. 191 theilte Wettstein mit, dass Galinsoga parviflora Cav. 1888 im Pusterthale (Innichen, Bruneck, St. Lorenzen, Franzensfeste) verbreitet war. Ich fand sie in Taufers im Ahrnthale bei Bruneck hart an der Strasse, wo der Weg zu den Reinbachfällen abzweigt, vor einem kleinen Bauernhofe nahe der Post. Auch hierher mochte sie durch den lebhaften Fremdenverkehr von Bruneck aus gelangt sein und nicht durch gesendete Gartensämereien. Galinsoga parviflora Cav. scheint mir mithin ein schönes Bei- spiel einer dem Verkehr sich eng anschliessenden allmählichen Ver- breitung darzubieten. Im Allgemeinen breitete sie sich zuerst im Etschthale aus, ging von dort in dessen Seitenthäler und schreitet von diesen in deren Seitenthäler vor. Dass sie in vielen heute noch fehlt, ist sicher. So führt sie z. B. Ludwig Graf Sarnthein in seiner so genauen Schilderung der Vegetationsverhältnisse des Stubai- thales (in: Stubai; Thal und Gebirg, Land und Leute. Leipzig, Dunker & Humblot 1891) nicht an. Doch schliesst diese im Allgemeinen continuirliche Verbreitung selbstverständlich nicht aus, dass Galinsoga parvifolia Cav. nicht wiederholt durch Gartensämereien an einzelnen Punkten Tirols eingeführt ist. So ist sie sicher an ihrem wahrscheinlich ältesten 22 Tiroler Standorte Telve in der Valsugana (nach Ambrosi: Flora des Tirolo meridionale II. S. 407) als Flüchtling eines dortigen bota- nischen Gartens schon seit 1820 gelangt; so beobachtete A. Kerner, dass sie 1888 nach Trins bei Steinach in Centraltirol durch Asten- samen aus Quedlinburg eingeführt wurde (vgl. Kronfeld |. ce. 8.149). Aber abgesehen von solchen einzelnen Einführungen, die wiederum einer wiederholten Einwanderung entsprechen, stellt sich die Verbreitung der Galinsoga parviflora Cav. in Südtirol als eine continuirliche, dem Verkehre folgende, vom Hauptthale in die Seiten- thäler und deren Auszweigungen eintretende im Ganzen dar. Zwei Bastarde aus Veronica (Puaederota) Bonarota L. und Veronica (Paederota) lutea (Scop.) Wettst. ) . Von Prof. Karl Prohaska. (Graz.) Als ich am 18. Juli v. J. die über der Kühwegeralpe sich erhebenden Felsen des Gartnerkofels (Gailthal, Kärnten) hinsichtlich der Pflanzenwelt absuchte, zog in 1900 m Seehöhe plötzlich eine kleine, in einer Spalte des Kalkfelsens zusammengedrängte Colonie von Veronica- (Paederota-) Pflänzchen durch ihre sowohl von V. Bo- narota als auch von V. lutea (= Paederota Ageria) abweichende Blütenfarbe meine Aufmerksamkeit auf sich. Die eben ihre Blüten entfaltenden Trauben zeigten sich blasslila bis hell-fleischfarbig. Die nähere Besichtigung ergab, dass hier ein Bastard vorliegt, der zwischen den genannten Arten ungefähr die Mitte hält. V. Bonarota konnte allerdings im Umkreise dieser Fundstelle nicht aufgefunden werden, wogegen V. lutea ringsum häufig ist. Wohl aber kommt erstere Art an entfernteren Punkten, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des Berges, stets jedoch nur vereinzelt, vor. Der Beschreibung dieser neuen Form, welche den Namen des verdienstvollen Verfassers der Flora von Kärnten, des Herrn Dechants D. Pacher führen möge, sei noch vorausgeschickt, dass V. lutea sowohl hier, als auch von allen anderen Fundstätten, von welchen mir Exemplare vorliegen (Watschigeralpe, Rosskofel und Raiblersee in Kärnten, Save-Ufer bei Ratschach in Krain, Tüffer in Steiermark), eine ungetheilte, ganzrandige Oberlippe besitzt, mithin der Brignoli’schen Art Zannichellii ”) entspricht. Auch die blau- blühende Art hat am Gartnerkofel eine ungetheilte einfache Ober- ') Iclı schliesse mich bezüglich der Nomenclatur und Einfügung in die Gattung Veronica der Bearbeitung dieser Pflanzengruppe durch Wettstein (Engler u Prantl Natürl. Pflanzenfam. IV. Th. Abth. 3h. S. 85. [1893.]) an. ?) „Flora“, Regensburg, 1840, p. 98—100. 23 lippe, ist also V. Bonarota L., wogegen am benachbarten Trog- kofel VW. chamaedryfolia (Brignoli) mit deutlich zweispaltiger Oberlippe wächst. Auch die Länge der Staubgefässe ist für V. Zutea kein con- stantes Merkmal, denn an den Herbar-Exemplaren aus Unter- steiermark und aus dem angrenzenden Theile von Krain überragen die Staubgefässe die Krone ganz in demselben Masse, wie dies für V. Bonarota charakteristisch ist. Veronica (FPaederota) Pacheri (V. super- Bonarota L.>< opaca L.). — Genf. *P. pallidioides M. Besse (pallida Lehm. X incrassata Zimm. v. Vallesiaca Favrat). — Fully, Schweiz (loc. class.). *P. mirabilis Siegfr. et Moehrlen (1894). — Suchet, Schweiz (loc. elass.). *P. pilosa Willd. v. o@yodonta Borb. — Bulgarien. Sprengeliana Lehm. — Hort. bot. Petrop. . fissa Nuttal. — Denver in Colorado. Hippiana Lehm. — Denver in Colorado. pulcherrima Lehm. — Denver in Colorado. Fenzlii Lehm. — Armenien. gracilis Douglas. — Denver in Colorado. elatior Schlechtendal. — Pontus. paradoxa Nuttal. — Denver in Colorado. . rivalis Nuttal. — Denver in Colorado. . Lazica Boissier et Balansa. — Cappadocien. *P. rupestris L. f. orientalis Keller et Siegfr. (1891). — Ar- menien (loc. class.). *P. Tossiensis Siegfr. (1892). — Giaurdagh in Paphlagonien (loc. elass.). ‘ asia BonBaoEa Ba Banär Bades Aus der Reihe der „Spontaneae“, die besonders reichlich und instructiv aufliegen, mögen folgende aufgeführt werden: P. suberecta Zimm. (P. procumbens X silvestris). Scania. — F. procumbens Siebth. Scania. — *P. Gremlii Zimm. f. aprica Siegfr. Orbe, Schweiz. — P. mixta Nolte (procumbens X reptans) Scania. — P. multifida L. Zermatt. — P. pygmaea Jord. Sardinien. — P. leueotricha Borb. Ungarn. — *P. pilosa Willd. v. auriflora Borb. Siebenbürgen. — P. hirta L. Südfrankreich. — P. leucopoli- tanoides BXocki. Moskau. — P. confinis Jord. a) Trient; b) Oberitalien. — P. Goirani Zimm. Chievo in Venetien (loc. class... — P. sub- alpina Schur. Torda, Siebenbürgen. — P. Goldbachii Rupr. Moskau. — P. fagineicola M. Lamotte. Clermond-Ferrand. — P. sawatilis N. Boulay. Remiremont (loc. elass.). — P. lanuginosa Fisch. Süd- russland. — *P. Candriani Siegfr. (1891) (superparviflora Gaud. x aurea L.) Samaden im Engadin (loc. elass.) — *P. erecta L. f. de- pressa alpina Huter. Suchet,iSchweiz. — P. Benacensis Zimm. Torri am Gardasee (loc. class.), Trient. — P. Bolzanensis Zimm. f. mi- crantha Saut. Trient. — P. Bolzanensis Zimm. f. astelligera Saut. Trient. — *P. Mutinensis Siegfr. (Schuttziö P. Müller [?| X Bena- censis Zimm.) Turin. — *P. caulescens L. v. Cebennensis Siegfr. (1893). Ternel, Spanien. — *P. Ligurica Siegfr. (pallida Lehm. X /aeta Rechb.) Chievo in Venetien. — P. Veronensis Zimm. Chievo (loc. elass.). — *P. Gibelliana Siegfr. (Benacensis Zimm. X argentea L.). Turin’ (loc. class.). — *P. Gelmiana Siegfr. (Bolzanensis Zimm. > glandulifera Kras.). Trient (loc. class.). — *P. Okaensis Petunikov (Goldbachii Rupr. > arenaria Borkh.). Moskau (loc. class... — *P. Tridentina Gelmi. Trient (loc. class... — *P. canescens Besser f. Richteri Borb. Siebenbürgen (loc. elass.). — P. erassinervia Viviani v. glabriuscula Salis Marschlins. Sardinien. — *P. pilosa Willd. v. polychaeta Borb. Siebenbürgen. — *P. Johanniniana Goir. f. caespi- 39 tosa Rigo. Chievo (loc. class.). — *P. mirabilis Siegfr. et Moehrlen (1894). Suchet, Schweiz (loc. class.). — *P. erecta L. v. macrophylla Paiche. Genf (loc. class.). So möge denn diese, wie auch die früheren Centurien den Botanikern und Instituten aufs Beste empfohlen sein. Innsbruck, im December 1894, \ Alb. Zimmeter. Personal-Nachrichten, Dr. S. Nawaschin wurde zum Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Kiew ernannt. Der Pflanzensammler Dr. K. Lent ist im Kilimandscharo- gebiete im verflossenen Sommer von den Eingeborenen ermordet worden. Prof. Dr. J. Schröter, Oberstabsarzt a. D. ist am 13. December in Breslau, 57 Jahre alt, gestorben. Ef, Dr... A, Flückiger ist am 13. December in Bern gestorben (geb. 1828). Am 13. December starb in Berlin Prof. Dr. Max Kuhn. Notiz. Im Verlage von E. Ullmayer, Wien, Währing, Theresiengasse 8 ist ein lithographirtes Porträt des verstorbenen Botanikers J. Böhm erschienen (Preis fl. 4.80). Inhalt der Jänner-Nummer. Lütkem üller Dr. J. Ueber die Gattung Spirotaenia Breb. S. I. — Sterneck Dr. Jacob v.. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. S. 7. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie, S. 14. — Magnus P. Zur weiteren Verbreitung zweier eingewanderter Pflanzen in Südtirol. Ss. 17, — Prohaska Prof. Karl. Zwei Bastarde aus Veronica (Paederota) Bonarota L. und Veronica (Paederota) lutea (Scop.) Wettst. S. 22. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 25. — Pax F. Einige neue Pflanzenarten aus den Kar- pathen. 35. 26. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 27. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 5. 37. — Personal-Nachrichten. S. :9. — Notiz. S. 39. — Inserate. S. 39, INSERATE. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- | gasse 2, erschien soeben: HÖHLENKUNDE. Wege und Zweck der Erforschung unterirdischer Räume. Mit Berücksichtigung der geographischen, geologischen, Dhysikalischen, anthropologischen und technischen Verhältnisse FRANZ KRAUS. Mit 155 Textillustrationen, 3 Karten und 3 Plänen. Preis M. 10.—. ME Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. x 9 40 Die direeten P. T. Abonnenten der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1895 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. re Zum Tausche von seltenen Herbarpflanzen empfiehlt sich der Wiener hotanische Tauschverein | | (gegründet 1845). | Der Jahres-Katalog pro 1895 dieses Unternehmens erscheint Mitte Jänner und werden in diesem ca. 4000, vor- wiegend seltene, zum Theile noch niemals in einer Tausch- | liste enthaltene Arten, Formen und Hybride zum Tausche und Kaufe angeboten. Es dürfte diese Liste somit die vollständigste und an Ne Seltenheiten, sowie neuen Arten reichste sein, die jemals publieirt wurde. Der Katalog steht gegen Einsendung von 50 Pf. (— 30 kr. = 60 ets.) In ungebrauchten Briefmarken verschiedener Werthe franco zu Diensten. ? J. Dörfler Wien, I, Burgring 7. ERERERRRAERERERET je RER NENE Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ‚‚Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig. ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Dieser Nummer liegt Tafel I, ferner Titel und Inhaltsverzeichnis zu Jahr- gang 1894 bei. > Ueberreuter sche ISuchdruckerei (3. Suizer) ın Wien ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, No. 2. Wien, Februar 1895. Einige neue Pflanzenarten aus den Karpathen. E Von F. Pax (Breslau). (Mit Tafel V.) (Schluss. ! Damit stimmt auch überein, was Simonkai über die fragliche Pflanze sagt; er diagnosticirt sie als „gracilis, minor, foliis imma- ceulatis“ und identificirt sie mit A. apargioides Schur. Dass die Scehur’sche Pflanze auch kleinere Köpfe besitzt als die typische H. maculata beweist schon der Umstand, dass an einem anderen Orte Schur die Pflanze als A. microcephalus bezeichnet hat (Üzetz, Erd. Muz. VI. 10). Hieraus dürfte zur Genüge hervorgehen, dass die Schur’sche Pflanze mit der oben beschriebenen Form nicht identisch sein kann; die Eigenschaften „gracilis, capitulo minore“ passen auf H. carpathica mit ihrem kräftigen Stengel und den grossen, schwarzen Köpfen absolut nicht. Fatra, Grasmatten am Gipfel der Krizna mit ZH. uniflora Vill. Kalk, 1570 m. (F. Pax, 6. Aug. 1894.) Erklärung der Abbildungen: Taf. V. A Habitusbild von H.carpathica Pax in '/‚nat. Gr. B einzelne Schuppe der Köpfchen- hülle, zweimal vergrössert. © Früchte, nat. Gr. D Köpfchen von A. uniflora Vill., °,,nat. Gr. E einzelne Schuppe der Köpfchenhülle, zweimal vergrössert. F Frucht derselben Aıt. Hieracium rupicolunmı Fries, var. brevipes Pax nov. var. Mit diesem Namen bezeichne ich eine Pflanze, welche habituell von dem Typus der Art erheblich abweicht, aber in den wesent- lichen Merkmalen mit ihr so völlig übereinstimmt, dass ich sie nur als Varietät abzutrennen geneigt bin. Die äusseren Blätter der Grundrosette sind breit, rhombisch-eiförmig, am Grunde spitz und sitzen einem kurzen Stiel auf, der die Länge der Spreite nur zur Hälfte erreicht. '); Vergl. Nr. 4,'8.'26. Öesterr. botan. Zeitschrift, 2. Heft. 1895. + 42 Die wenigen Stengelblätter sind zu linealischen Formen redueirt. Höhe der Pflanze 15—16 cm; Stengel tief gabelspaltig. Munkäcser Beskiden, Felsritze am Stoj, Karpathensand- stein, 1400 m. (F. Pax, 14. Aug. 1394, blühend. ) Hieracium villosipes Pax, nov. spec., phyllopodum, caule crassiusculo flexuoso villosulo floccoso eglanduloso superne vel a medio furcato-oligocephalo, peduneulis subaequalibus adscendentibus pilosis et Jense cano-floc- cosis eglandulosis; foliis basilaribus chartaceis glauces- centi-viridibus, junioribus pilis mollibus longis albis creberrimis vestitis deinde plus minus glabrescenti- bus eiliatis petiolo brevi dense villoso praeditis oblongis vel lanceolatis apice et hasi acutis dentatis vel inciso-dentatis, caulinis paucislinearibus villosis; capitulis speciosis ovatiseglandulosis parcealbovillosis pilisque nigris paucioribus praeditis,squamis anguste cuspidatis capitula virginea superantibus; ligulis aureis glabris. Eine ausgezeichnete, grossköpfige Art vom Habitus des H. bifidum WK., habituell durch die sehr dichte, weiche, weisse Be- kleidung der jungen Rosetten sehr auffallend. Stengel 20—25 cm hoch von der Hälfte oder dem oberen Drittel an gegabelt, bis auf die linealischen 1—3 cm langen Tragblätter der Gabelzweige blatt- los. Rosette sehr reichblättrig; die Grundblätter grün, mit einem leichten Stich ins Blaugrüne, derb, auf 1—2cm langem Stiel. die Spreite etwa 4 cm lang, 1'/,—2 cm breit. Blühende Köpfe 3 cm im Durchmesser. H. villosipes steht etwa in der Mitte zwischen den Gruppen der Oreadea und Vulgata,; die Derbheit der Blätter, die Verzweigung und die ansehnlichen Köpfchen erinnern an den ersteren Verwandt- schaftskreis; die weiche Behaarung an den letzteren. dem es wohl unter Berücksichtigung der Gesammtheit der Merkmale wird ein- gereiht werden müs:en. Speciell dürfte die nächste verwandte Art das HM. bifidum WK. selbst sein, von dem es durch Blattforın, Grösse der Köpfe und die so sehr reiche weiche Behaarung der Blatt- rosetten sehr verschieden ist. Munkäcser Beskiden, an den Felsen am Gipfel des Pikul, Karpathensandstein, 1405 m. (F. Pax, 15. Aug. 1894, blühend.) Hieracium Fatrae Pax. nov. spec.; phyllopodum, caule gracili flexuoso fistuloso scabriusculo substriato basi purpuras- cente plus minus villoso-piloso apicem versus pilis stel- latis floccoso eglanduloso 1—93-cephalo, peduneulis gra- cilibus mediocribus arcuato-adscendentibus floccosis pilisque paueis nigris adspersis eglandulosis; foliis laete viridibus firme membranaceis obsolete reticulatis praesertim subtus pilosis supra glabrescentibus eiliatis, basilaribus ob- longo lanceolatis in petiolum decurrentibus denti- 43 culatis obtusiuseulis vel acutis, caulinis 3—4, infimo basilari- bus simili supra medium dilatato semiamplexicauli acuto, reliquis ellipticis semiamplexicaulibus acuminatis dentieulatis vel dentatis, supremis decrescentibus plus minus reductis; involucris ovalibus, squamis nigricantibus acutis dense floccosis eglandulosis pilisquenigrispaucisäadspersis, interioribus dilute marginatis; ligulis aureis, achaeniis nigris. H. Fatrae gleicht im Habitus dem H. Wimmeri Uechtr. und namentlich dem ZZ. carpathicum Bess. Bei einer Höhe von 20—30 cm ist es viel zierlicher und schlanker als gewöhnlich 4. Wiürnmeri Uechtr. Die grundständigen Blätter erreichen eine Länge von 5—6 em bei einer Breite von 2—3 cm, davon kommen etwa 2 cm auf den Blattstiel, der ganz allmählich in die Spreite übergeht. Die Stengel- blätter sind bis 4 cm lang und 1'/, em breit, die unteren den Grund- blättern ähnlich, die oberen elliptisch, alle halbstengelumfassend. * Köpfchenstiele 2—3 cm lang. Die neue Art gehört in die Section Alpestria, deren Entwick- lung in den europäischen Hochgebirgen, keineswegs aber „meist nur in den Sudeten und der hohen Tatra“ liest (Vergl. Borbäs, Bot. Centralblatt, Bd. XL, p. 170); sie schliesst sich unmittelbar an die auch untereinander nahe verwandten Arten ZZ. carpathicum Bess. und 4. Wimmeri Uechtr. an, unterscheidet sich von. beiden aber durch den gänzlichen Mangel an Drüsenhaaren in der Inflorescenz und den Köpfchenschuppen, durch die kräftige Entwicklung der Sternhaare, den reicher beblätterten Stengel und die schwarzen Früchte. In dem Obigen wurde das ZI. carpathicum Bess. im Sinne von Fries, Uechtritz und Schneider (Fl. Carpathor. prince.) auf- gefasst. Auf Grund der von Fries gesehenen Exemplare, die er mit aller Bestimmtheit als HZ. carpathicum Bess. bezeichnet, muss ich mich der Fries’schen Auffassung mit Uechtritz und Schneider anschliessen. Es gehört diese Pflanze unstreitig zu den Alpestria und in die Nähe von ZH. Winmeri Uechtr.; wenn Borbäs ein bei Bela-Höhlenhain vorkommendes Zlieracium aus der Gruppe der Vul- gata für das H. carpathicum der Fries’schen Epierisis hält (Bot. Centralbl., LX, p. 171), so befindet er sich hierin im Irrthum. Fatra, Alpenmatten am Gipfel der Krizna, 1550 m, Kalk (F. Pax. — 6. Aug. 1894). Hieracium Wahlenbergii Pax, nov. spec.; subphyllo- podum. foliis basilaribus demum marcescentibus; caule elato folioso subflexuoso. rigidiusculo striato hine inde pilis nigris basi incrassatis adsperso; inflorescentia corymboso-paniceulata 3—9- cephala. capitulisvirgineis subnutantibus, pedunculis brevi- bus gracilibus dense albido-floccosis pilisque nigris apice canes- centibus adspersis; foliis firmis glaucescentibus sparse pilosis margine subeiliatis, basilaribus sub anthesi subemareidis 4* 44 oblongis breviter petiolatis, caulinis 4—-6 deerescentibus inferioribus sessilibus rhombeo-lanceolatis, superioribus lanceolatis acutis sub- amplexicaulibus omnibus glanduloso-denticulatis, supremis saepe subintegris; involucris oblongis, basi rotundato-trun- catis efloccosis, squamis latiuseulis nigris acutis sub- glabris vel exterioribus sparse pilis nigris adspersis, exterioribus brevibus laxis, interioribus dilute marginatis omnibus capitula virginea manifestesuperantibus; ligulis aureis glahbris. Die beschriebene Art wird 40—60 em hoch und zeichnet sich durch die dunklen Köpfe und die blass-blaugrünen,. derben Blätter aus. Die unteren Stengelblätter sitzen mit breiter Basis dem Stengel an und sind bei einer Breite von 2—2'/, cm und einer Länge von 8—10 cm beiweitem grösser, als die höher stehenden, deren An- heftung mehr halbstengelumfassend wird. Die grösste Breite der Blätter liegt bei den unteren Stengelblättern über, bei den oberen in der Mitte des Blattes. Die Zähnelung ist gewöhnlich schwach, nur an kräftigen Exemplaren deutlich. Köpfchenstiele 2—2'/, em lang. Anfänglich war ich geneigt. 7. Wahlenbergii Pax in die Ver- wandtschaft des ZH. silesiacum Krause zu versetzen, und ich wurde hierzu namentlich durch den habituellen Eindruck, den die frische Pflanze mit ihrem beblätterten Stengel, den derben, blaugrünen Blättern und den breiten, dunklen Köpfchen machte, veranlasst. Ein genaueres und immer wieder in Angriff genommenes Studium der Pflanze brachte mir aber die auch brieflich von Freyn aus- gesprochene Ueberzeugung, dass ihre Verwandtschaft in der Nähe des polymorphen /7. tridentatum Fries zu suchen sei. Dass sie mit den Formen dieser Art nicht vereinigt werden kann, lehren schon die dicken, tiefschwarzen Köpfchenhüllen und die derben blaugrünen Blätter. Tatra, im Thale des Belanskibaches am Krivan, bei 1500 m, zwischen Knieholz (F. Pax, 13. Aug. 1893). Im Anschluss an die vorstehend beschriebenen Hieruacien füge ich die Standorte einiger interessanter Pflanzen hinzu, von denen mehrere für die Karpathen noch nicht nachgewiesen sind. *Prunus petraea Tausch: Fatra, Belska Dolina am Kri- van. — Epilobium alsinefolium > montanum: Nizne Tatra, Stjav- nicathal. — Gentiana Vagneriana Janka: Munkäcser Beskiden, Gipfel des Stoj. — Sweertia alpestris Baumg.: Tatra, Mengsdorfer Thal, Koscieliskothal: Nizne Tatra, Demenovathal. — Globularia Will- kommi Nym. Trencsin, Sulovthal, mit Buphrasia salisburgensis Fk. bei 370 m! — Dipsacus pilosus L. Fatra, Arvathal bei Kralovan (Cfr. Schneider-Sagorski, Flora 209). — Hieracium polymorphum Schneid. var. Fritzei F. Schtz.: Marmaros, Pop Ivan. — H. dentatum Hoppe: Fatıa, Krizna mit A. villosum L. — *H. glanduloso-dentatum 45 Uechtr.: Munkäcser Beskiden, Pikul. — H. caesium Fries var. alpestre Lindeb. Munkäcser Beskiden, Pikul; Märmaros, Pop Ivan. — H.po- euticum Wot.: Märmaros, Okola; Siebenbürgen, Kronstadt, Zeidener Berg (Dr. Th. Schube!). — H. tridentatum > bupleuroides, zahlreich am Popovaberge in der Nizne Tatra (Cfr. Schneider-Sagorski, Flora 367). — *H. inuloides Tausch: Fatra, Krizna, mit 7. prenan- thoides Vill. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit Tafeln und 1 Karte.) (Fortsetzung. !) Wir finden, wenn wir die Arten der Gattung Alectorolophus durchgehen, fast zu jeder Art eine Parallelart, welche sich von der ersteren durch die ganz auffallend späte Blütezeit, und durch habituelle Unterschiede trennen lässt. Ich will diese später blühenden Parallelarten, mich dem Vorgange Kerner’s und Wettstein’s bei den Gentianen der Section „ Endotricha“ Fröl.”) anschliessend, als „Spät- blütige“ (Autumnales) '), im Gegensatze zu den „Frühblütigen“ (Aestivales) bezeichnen. Die habituellen Verschiedenheiten dieser beiden Gruppen sind nun im Wesentlichen folgende: Die meist viel reicheren Seitenzweige der „Autumnales“ gehen vom Hauptstengel in rechtem Winkel ab, verlaufen bogig nach aufwärts und überragen oft um ein Beträchtliches den Hauptstengel selbst, während bei den „Aestivales“ die Seitenzweige schräg nach aufwärts abgehen und niemals die Höhe des terminalen Stengels erreichen. Die Stengelinternodien sind bei den Autumnales meist kürzer als die betreffenden Stengelblätter, wodurch die Pflanzen ein gedrungenes buschiges Aussehen erhalten, während bei den Aestivales der Stengel gestreckt ist und die Stengelblätter die Internodien an Länge beiweitem nicht erreichen. Weiter finden wir bei den Autum- nales an dem Hauptstengel zwischen der obersten Verzweigung und der untersten Blüte drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was APViergl.! Nr? 428.7. *), Vergl. Kerner Schedae ad Flor. exsicc. Austro-Hungar. Nr. 649 und Wettstein Unters. ü. Pfl. d. ö. u. Mon. I. D. Art. d. G. Gentiana a. d. Sect. End. (Oe. B. Z. 1891/92). °) Die Bezeichnungen „Autumnales“ und „Aestivales“ treffen allerdings nicht ganz zu, weil die letzteren im Mai bis Juli, die ersteren aber im August und September blühen, und demnach beider Blütezeit in den Kalendersommer fällt. Allein, mit Rücksicht auf die Klarheit und Einfachheit dieser Namen und auf die von Kerner a. a. OÖ. zuerst gewählte Bezeichnung von früh- und spätblütigen Formen überhaupt, glaube ich, mir diese kleine Uncorrectheit schon gestatten zu dürfen. 46 sich an den Seitenzweigen in meist noch erhöhtem Masse wiederholt. Bei den Frühblütigen finden sich diese Laubblattpaare gar nicht, oder höchsten 1, in Ausnahmsfällen 2 solche Paare. Die Blüten und Früchte sind bei den Spätblütigen meistens um ein Beträchtliches kleiner, als bei den Frühblütigen, die Blätter stehen dort meist horizontal ab, oder sind gar zurückgekrümmt, sind schmäler, mehr in die Länge gezogen, oft sogar lineal, und die untersten kurz ge- stielt, während sie hier schräg nach aufwärts gerichtet, breiter und meist stumpfer sind, und mit umfassendem Grunde sitzen. Die Bracteen zeigen, wenigstens bei den „alpini“, wo überhaupt diese spätblühenden Formen am charakteristischesten entwickelt sind, ein ähnliches Bestreben, sie werden schmäler und mehr in die Spitze gezogen, ja selbst die Zähne derselben werden länger und noch spitzer. Zu alledem kommt die spätere Blütezeit, welche so beschaffen ist, dass die Autumnales erst dann zu blühen’ beginnen, wenn die. Aestivales vertrocknet sind, oder wenigstens in voller Frucht stehen. Diesem Dimorphismus gegenüber kann sich die systematische Botanik nicht gleichsiltig verhalten. Die, auf wesentlich verschiedenen Wachsthumsvorgängen beruhenden habituellen Unterschiede zu jeno- yiren und beide Arten in einer Diagnose zusammenzufassen, hiesse einerseits allzu willkürlich vorgehen, andererseits aber würden dadurch auch die Unterschiede der Arten allzusehr verwischt werden, indem bei der Variabilität jeder einzelnen, eine präcise Scheidung derselben unmöglich gemacht würde. Es bleibt daher nichts übrig, als die beiden parallelen Arten- reihen selbstständig zu beschreiben, wobei man sich freilich dessen völlig bewusst bleiben muss, dass diese Arten, die fast stets ein gleiches geographisches Areale bewohnen, in engster Beziehung zu einander stehen und nur die jüngsten biologischen Racen einer früher einzigen Art bilden. Ob übrigens die Cultur aus einer Art die andere noch hervorzubringen vermag, dadurch, dass sie ihr wieder die entgegen- gesetzten Lebensverhältnisse bietet, weiss ich nicht, doch hoffe ich diesbezügliche Versuche im Prager botanischen Garten im kommen- den Jahre in Angriff nehmen zu können. Ich kehre nach dieser Einschaltung, die mir nothwendig schien, und auf die ich noch öfters zurückgreifen werde, zu A. Kerneri zurück. Derselbe gehört zu der Gruppe der „Autumnales“ und weist demnach die meisten Eigenschaften derselben auf, die gleichzeitig die Unterscheidungsmerkmale von 4A. Alectorolophus bilden. So der stark verzweigte Stengel, die kurzen Internodien, die horizontal ab- stehenden, bogigen Aeste (die hier aber nicht den Hauptstengel über- höhen), ferner die gewissen Blattpaare, die besonders an den Seiten- ästen in grosser Zahl (ich zählte 10— 12 solcher Paare) auftreten, ferner die linealen, hier aber kurzen Blätter und endlich die späte Blütezeit. Dass lie Merkmale der Autumnales sich nicht vollzählig finden, will ich hier nur in Kürze damit begründen, dass eben bei der 47 Entstehung dieser Art nicht blos der eine Factor mitwirkte, der das späte Blühen und die damit im Zusammenhange stehenden Eigen- thümlichkeiten bedingt, sondern dass auch die Meereshöhe des Stand- ortes und andere Einwirkungen von Einfluss waren, die gewisse Merk- male nicht zur Entwicklung kommen liessen. Hiedurch ergibt sich von selbst, dass diese Art nicht in dem ganzen Verbreitungsgebiete des A. Alectorolophus sich findet, sondern inner- halb desselben auf einzelne, besonders beschaffene Punkte beschränkt ist, die übrigens innerhalb der Alpen, besonders in der Südschweiz, wohl in der Zukunft noch in grösserer Zahl bekannt werden dürften. Es sei hier noch bemerkt, dass A. Kerneri breit geflügelte Samen aufweist, was bei der nahen Verwandtschaft desselben mit A. Alectorolophus einen weiteren Grund für die schon vorhin be- sprochene Hinfälligkeit einer speeifischen Trennung des A. medius Rehb. von A. Alectorolophus (Scop.) m. abgeben dürfte. 3. Alectorolophus ellipticus Haussknecht in Mitth. d. Thür. bot. Ver. Neue Folge, 2. Heft, p. 66 (1892), pro var. Rh. hirsuti! — Tageblatt d. 66. Vers. d. Naturforscher u. Aerzte, p. 368 (1894). ! Abbildung: Tab. IV, Fig. S—10. Stengel 30 bis 40 em hoch, ohne schwarze Striche, allseits besonders im oberen Theile dicht behaart, von der Mitte an ver- zweigt. Aeste schräg aufsteigend, kürzer als der Hauptast. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande finden sich 5 bis 6 Blattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Stengelblätter sämmtlich breit eiförmig-elliptisch. zugespitzt, behaart, spitz gesägt. mit verzweigten Seitennerven. Bracteen behaart, die unteren den Blättern an Form gleich, die oberen breit, dreieckig-rhombisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit wenigen bis zur Spitze gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen; so lang wie der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, besonders im unteren, bauchigen Theile von weissen Gliederhaaren zottig. Blüten gross. 2 cm lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe. 2 mm lang, kegelförmig, stumpf. Frucht 1 em im Durchmesser. Samen mit häutigem Rande. Blüht im August auf Triften. Vorkommen: Tirol: in pascuis montanis prope Innsbruck: „Frau Hütt“ . Haussknecht 1879 und 1894) (Hsk.). In 4. elliptieus Hausskn. begegnen wir auffallender Weise einer zweiten Herbstform des Typus des A. Alectorolophus (Scop.) m., die mit A. Kerneri m. nichts gemein hat, sondern selbstständig angeführt werden muss. Von 4A. Alectorolophus unterscheidet sich dieselbe durch die eingeschalteten Laubblattpaare ganz leicht, durch die elliptischen Blätter und deren verzweigte Seitenstränge überdies auch von A. Kerneri, sowie allen anderen Alectorolophusarten. 48 Wegen dieses auffallenden Merkmales beschreibe ich die Pflanze vorläufig, ohne jedoch ein definitives Urtheil über dieselbe abzugeben. da es mir trotz des wiederholten Auffindens derselben (s. oben) am selben Standorte nicht ausgeschlossen erscheint, dass rein locale Einflüsse für eine Wucherung der Blätter und consecutiv auch für die Einschaltung der Blattpaare massgebend waren. 4. Alectorolophus Freynii (Kemer in herbar. sub Ahi- nuntho). — Sterneck. Rhin. Alectorolophus Bertol. fl. ital. VI. p. 284 (1844) pr. p.! Rhin. Crista Galli «. Freyn. Z. Fl. d. Mont. Maggiore i. Istr. in Term. Füz. III. (1879)! Abbildung: Tab. VI, Fig. A, 1. Stengel 30 bis 50 cm hoch, ohne schwarze Striche, allseits ziemlich stark behaart, verzweigt. Aeste schräg nach aufwärts ge- richtet, kürzer als der Hauptstengel; zwischen der obersten Ver- zweigung und dem Blütenstande finden sich keine Laubblätter. Stengelblätter länglich-lanzettlich, beiderseits dicht mit ein- fachen kurzen Härchen besetzt, untere fast eiförmig, stumpf, obere etwas zugespitzt, stumpf gesägt. Bracteen wie die Stengelblätter behaart; die untersten oft den Laubblättern an Form und Farbe ähnlich, die oberen gross, bleich gefärbt, breit dreieckig-rhombisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen, so lang wie der Kelch. Kelch sehr gross, aufgeblasen, an der ganzen Oberfläche dicht mit kurzen, einzellioen Härchen besetzt (nicht drüsig). Blüten gross, 2 cm lang, Unterlippe dreiviertei so lang als die Oberlippe. Zahn der Oberlippe 2 mm lang, stumpf kegelig, violett gefärbt. Frucht gross, über 1 cm im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem Rande. Blüht Ende Mai bis Mitte Juli auf Bergwiesen. Vorkommen: Croatien: „Lokve“ (l. Borbäs) (W. U.), Sneznik bei Platak (l. Borbäs) (Fr.): Istrien: Bergwiesen des M. Maggiore bei Mala Utzka (l. Freyn.) (BE)CRJ; Italien: „Flora fori Julensis (Friaul) in pratis omnibus“ (l. Pi- rona) (C.), „alpi Veneti“ (C.); Nordspanien: Guipuzcoa (l. Willkomm) (H. M.). A. Freynii m. ist mit A. Alectorolophus (Scop.) m. und dem später zu besprechenden A. olandulosus (Simk.) m. nahe verwandt. Die Unterschiede desselben von 4. Alectorolophus sind nur in der Behaarung, insbesondere des Kelches zu suchen. Bei A. Freynüü sind es kurze, einzellige und steife, unter dem Mikroskope wie kleine Stacheln aussehende Haargebilde, welche die ganze Kelchoberfläche bekleiden und an Stengel- und Hochblättern ebenfalls auftreten, bei A. Alectorolophus lange, fadenförmig geschlängelte Gliederhaare, 49 die besonders den bauchigen unteren Theil des Kelches einnehmen (vgl. Tab. IV, Fig. 3 und Tab. VI, Fig. 1). Kurze Härchen finden sich bei A. Alectorolophus nur spärlich am Kelchrande, neben den beschriebenen langen Gliederhaaren, wo die ersteren überhaupt bei allen, auch den sonst kahlen Arten unserer Gattung auftreten. Im übrigen, besonders habituell, gleichen sich diese beiden Arten sehr, nur ist A. Freyni noch robuster und kräftiger und der Samen stets häutig gerandet. Wegen der verschiedenen Kelchbehaarung trenne ich A. Freynüü von 4A. Alectorolophus, trotz ihrer sonstigen Aehnlichkeit, da ich keinerlei intermediäre Formen fand, und beiden Arten völlig selbstständige, sich gegenseitig ausschliessende Verbreitungsgebiete eigen sind. Das getrennte Vorkommen des A. Freynii im österreichischen Littorale einerseits und am Südabhange der Pyrenäen andererseits, hat nichts befremdliches an sich, da bei anderen Gattungen viele ganz analoge, ja geradezu identische Verbreitungsgebiete bekannt sind ''). 5. Alectorolophus pumilus Sterneck. Appildung: Tab. VI, Fig. B, 2. Stengel bis 10 cm hoch, mit schwarzen Strichen, allseits behaart, stets unverzweigt. Stengelblätter eiförmig bis länglich, stumpf, schwach behaart, dicht gesägt; Sägezähne stumpf. Bracteen behaart, schr breit dreieckig-rhombisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen; so lang wie der Kelch. Kelch klein, an der ganzen Oberfläche mit Haaren besetzt. Diese sind im oberen und mittleren Theile des Kelches kurz, ein- zellig, am Grunde desselben zeigen sich neben den einzelligen auch vereinzelte längere, mehrzellige Haare, die aber niemals geschlängelt sind und dem Kelche kein weisses Ansehen geben. Blüten ansehnlich, 2 cm lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe, Zahn der Öberlippe 1'5 mm lang, stumpf kegel- förmig. Frucht und Samen unbekannt. Blüht Anfang August. Ein einziger bisher bekannter Standort: Frankreich: Paturages de Coumele (Departem. Hautes Pyrenees) (K.). Diese Art ist mit A. Freyniü m. in die nächste Verbindung zu bringen. Sowohl die eigenthümliche Behaarung des Kelches, die bis auf die wenigen langen Haare am Grunde mit der des A. Freyni übereinstimmt. als auch das Vorkommen desselben in den Pyrenäen, rechtfertigen diese Ansicht. ') Vgl.: Wettstein, Beiträge z. Fl. Albaniens. Bibl. bot. Heft 26, p. 12 (1892). 50 Im Uebrigen möchte ich auch hier, wie hei 4. Kerneri einige Bemerkungen einschalten, welche für eine ganze Gruppe von Arten Geltung haben sollen. Wie ich oben erwähnt habe, dass wir zu vielen Arten Parallel- formen finden, die, im Herbste blühend, biologische Racen der ersteren bilden, so finden wir hier eine andere Reihe ebenfalls mit je einer anderen Art correspondirender Formen, welche wieder durch eigenthümliche Merkmale von diesen sich unterscheiden. Insbesondere ist diesen Arten der Umstand gemeinsam, dass sie alle auf die höchsten Punkte des Verbreitungsgebietes der muthmasslichen Stamm- art beschränkt sind und ich möchte sie, um dieser auffallenden Formen- gruppe einen Namen zu geben, als die „Bergbewohnenden“ („Mon- tani“) bezeichnen. Mit dieser KEigenthümlichkeit, die mir auch die Ursache dieser Formenbildungen zu sein scheint — wie ich am Schlusse näher erörtern werde -— ist nun eine Reihe von morphologischen Besonder- heiten verbunden, die ich in Kürze hier angeben will: Vor Allem wird der Stengel kürzer, übersteigt selten die Länge von 10 em und bleibt stets einfach und unverzweigt. Die Behaarung der Pflanze, besonders der Kelche, Bracteen und Stengelblätter ist eine weit intensivere. Die letzteren werden eiförmig, stumpf, die Zähne derselben tiefer eingeschnitten und stumpfer; die Bracteen nehmen ebenfalls etwas an Breite zu. Ausserdem ist die Unterlippe der Corolle länger und zwar fast so lang wie die Oberlippe, wodurch die ganze Blüte, die an Grösse eher zu- als abnimmt, ein keulen- förmiges Ansehen erhält. Hiezu kommen, wie schon erwähnt, die aut- fallenden Verbreitungsareale: die Arten sind meist sehr selten, auf einen oder wenige Fundorte beschränkt. die insgesammt eine bedeu- tende Meereshöhe und, damit zusammenhängend, besondere klimatische Verhältnisse aufweisen. Zu A. pumilus zurückkehrend, bemerken wir an ihm viele der eben angeführten Merkmale, die zugleich die Unterschiede des- selben von 4. Freynäi bilden, insbesondere den verkürzten ein- fachen Stengel, die eiförmigen Stengelblätter und die etwas breiteren Braeteen. In der Behaarung, sowie der Corollenform sind hier die Unterschiede nicht charakteristisch. Dagegen bieten die, vereinzelt am Grunde des Kelches auftretenden längeren Gliederhaare (vol. Tafel VI, Fig. 2), welche an A. Alectorolophus erinnern, der schwarz oestrichelte Stengel, sowie die dichtere Zahnuug der Biätter genügende weitere Unterscheidunesmerkmale von A. Freynüi. Ueber die Beziehungen des 4. pumilus zu A. Alectorolophus, der auch in schmächtigen Exemplaren sofort an der diehten Kelch- behaarune zu erkennen ist, vereleiche man den Schluss der Arbeit. (Schluss folgt.) Sl Ueber die Gattung Spörotuwenia Breb. Bau der Chlorophoren. — Beschreibung einer neuen Species. — Systematisch-kritische Bemerkungen. Von Dr. J. Lütkemüller (Wien). (Mit 2 Tafeln.) (Fortsetzung. ') Spirotaenia Bahnusiensis n. SP. Im August 1894 fand Dr. O. Nordstedt bei Marstrand (Schweden) reichlich eine kleine Spirotaenia mit centralen Chloro- phoren, welche mit keiner der bekannten Arten übereinstimmte. Er hatte auch die grosse Freundlichkeit. mir ein Fläschchen mit frischem Material zukommen zu lassen und verschaffte mir so die Gelegenheit zunı genauen Studium der Chlorophoren dieser interessanten Art. ‘) Zu grösstem Danke bin ich aber Herrn Dr. Nordstedt besonders dafür verpflichtet, dass er für die Publication der neuen Species die vorliegende Arbeit wählte und mir die eingehende Beschreibung der Chlorophoren überliess. Dadurch wurde es möglich, einen zweiten Typus von centralen Chlorophoren in der Gattung Spirotaenia vor- zuführen, welcher von dem der Sp. obscura und trabeculata nicht unwesentlich abweicht. Die Diagnose der neuen Art lautet: Spirotaenia Bahusiensis Nordst. et Lütk. Cellulae diametro 3—4plo (2—5plo) longiores, cylindricae, apices versus paulo attenuatae apieihus obtuso-rotundatis, membrana cellularum tenui, laevissima. Chlorophora singula, axilia (parte apicali paulo capitato-dilatata) eristata, eristis 2—4 haud regulariter dispositis, sinistrorsum leniter tortis, pyrenoidibus 2 (tantum in cellulis junioribus 1). Long. = 20—50 u, erass. = 9—11a. k ARMiereli Nr. 4, S, Al ?) Das frische Material diente zur Anlage einer kleinen Cultur, die über Erwarten gedieh und sich bis Ende October lebend erhielt. In der ersten Woche liess sich aber nicht viel damit anfangen; die Zellen enthielten so viele grössere und kleinere stark lichtbrechende Tröpfchen, dass die Einzel- heiten der zarten Chlorophoren auch bei Koch’scher Beleuchtung sich nicht entziffern liessen. Im weiteren Verlaufe, während lebhafte Vermehrung durch Zelltheilung stattfand und die einzelnen Individuen heranwuchsen, verloren sich die erwähnten Tropfen immer mehr, so dass ich schon nach 14 tägiger Uultur brauchbare Beobachtungen anstellen und bis zum 11. October fort- setzen konnte. Eine solche '„Abmagerung* durch Cultur ist bei den Des- midiaceen für das Studium der Chlorophoren überhaupt empfehlenswerth; pathologische Veränderungen der letzteren sind dabei nach meinen Erfahrungen im Allgemeinen nicht zu befürchten. Uebrigens hat bereits Archer darauf hingewiesen (Quart. Journ. Mier. Science Vol. VII. N. S. p. 187), dass bei Spirotaenia condensata an cultivirten Exemplaren Kern und Chlorophoren viel besser erkannt werden können, als an frisch eingesammelten. wt DD Habitu Sp. obscurae Ralfs. consimilis, sed minor, chlorophoris differt. Hab: in scerobieulis parvis ad Marstrand Sueciae. Das Chlorophor besteht. ähnlich wie bei Sp. obscura und trabeculata aus Axialstrang und Spirallamellen; der erstere ist gegen die Zellenden hin etwas eingeschnürt und endet beiderseits mit einer niedergedrückt knopfförmigen Anschwellung, die Spirallamellen, 2—4 an Zahl, zeigen grosse individuelle Verschiedenheiten, welche aus den Abbildungen Taf. II, Fig. 1—10, ersichtlich sind. Sie -unter- scheiden sich von denen der Sp. obseura dadurch, dass sie nicht gegen die Zellhaut hin an Dicke zunehmen, sondern schmächtiger werden, ihre Torsion ist variabel, ihre Vertheilung eine mehr unregel- mässige und es erhält dadurch das ganze Chlorophor den Anschein der Irregularität. Einen guten Ueberblick gewähren Querschnitts- bilder; man kann sich dieselben verschaffen, wenn man von Exem- plaren in Scheitelansicht die Umrisse der Chlorophoren bei ver- schiedenen Einstellungen mittelst Zeichenapparates skizzirt. In solcher Art wurden die Querschnittserien Taf. II, Fig. 11—13 gezeichnet, während Fig. 14 den Versuch bedeutet, aus einer Quer- schnittreihe die Längsansicht zu construiren. In dieser Figur wurden unter a die Querschnittbilder der Fig. 13 verkürzt eingetragen, b stellt das Chlorophor dar, soweit es der vorderen, e soweit es der rückwäitigen Zellhauthälfte anliegt, d zeigt den frontalen Längs- schnitt des Chlorophors in der Längsaxe, e ist aus b, c und d combinirt und bringt das Gesammthild zur Anschauung. Es ist nicht leicht, so variable und unregelmässige (rebilde auf einen einfachen Typus zurückzuführen, vielleicht tragen aber doch die schematischen Figg. 15—17 (Taf. II) dazu bei. Denkt man sich in einem Rohr einen cylindrischen Axialstrang. von welchem radial gegen die Rohrwand eine Lamelle zieht, so wird Taf. II, Fig. 15a den Querschnitt darstellen. Durch Torsion des Axial- stranges um die Längsaxe muss eine scharfgängige Schraube ent- stehen, welche Fig. 15b in Längsansicht wiedergibt. Nimmt man statt einer radialen Lamelle deren 2 an (Fig. 16a, 17 a), so entstehen je nach der Lage derselben bei entsprechender Torsion die Schrauben Fig. 16b und 17b. Fig. 16a könnte ganz wohl auch den Quer- schnitt eines Mesotaenium (oder einer Mougeotia) darstellen; wenn man sich nun die einfache Chlorophyllplatte eines Mesotaenium um die Längsaxe torquirt denkt, so muss ebenfalls eine Schraube nach dem Typus der Fig. 16 b entstehen. Man braucht sich eine Chloro- phorenplatte von Mesotaenium nur rinnenförmig zusammengebogen vorstellen, um in Fie. 17a den Querschnitt davon zu finden. Führt man eine solche rinnenförmie zusammengebogene Platte in Spiralen längs der Innenwani eines geräumigeren Rohres. wie das in Fig. 18a. b dargestellt ist. so ergibt sich im wesentlichen das Bild, welches die parietalen Chlorophoren der Spirotaenia condensata gewähren. 53 Das letztere Bild sah ich bei der Sp. Bahusiensis niemals, aber es schien mir von Interesse, darauf hinzuweisen, dass eine Ableitung parietaler von centralen Ohlorophoren theoretisch möglich sei. Von Pyrenoiden findet sich bei der Sp. Bahusiensis in ganz jugendlichen Individuen (bald nach der Theilung) ein einziges ungefähr in der Zellmitte (Taf. II, Fig. 10), ältere i,xemplare besitzen 2, selten mehr Pyrenoide oder Pyrenoidgruppen, deren Anordnung nicht immer symmetrisch ist. Ihre axiale Lage kann am besten aus den Figeg. 11—13 ersehen werden. Auf die Darstellung des Zellkernes wurde bei den Figg. 1—10 nicht Rücksicht genommen; derselbe liegt in einem seitlichen Aus- schnitte des Chlorophors und stimmt bezüglich der excentrischen Lage und halbkugeligen Form mit dem der Sp. obscura überein. Für 3 Arten von Spirotaenia glaube ich somit das Vor- handensein von axilen oder centralen Chlorophoren zweifellos nach- gewiesen zu haben: um zu sehen. ob sich nicht auch unter den anderen bisher bekannten Arten solche finden, welche den gleichen Typus des Chlorophyllbaues zeigen, wollen wir dieselben Revue passiren lassen. Spirotaenia condensata Breb. (De Bary Conjug. Taf. V, Fig. 12.) ') Das Chlorophor besteht aus einem parietalen, schwach rinnen- förmige ausgehöhlten Band, welches nach de Bary’s eitirter Ab- bildung entsprechend der Zellmitte eine schmale Unterbrechung zeigt. Ich habe dem letzteren Punkte bisher keine besondere Auf- merksamkeit zugewendet, doch konnte ich die Unterbrechung gelegentlich an frischen Exemplaren sehen, ebenso besitze ich fixirte und gefärbte Präparate, an denen dieselbe deutlich ist. Wenn sie constant vorkommt — für vollkommen entwickelte Individuen ist das nicht unwahrscheinlich — so hat Spirotaenia condensata eigent- lich 2 Chlorophoren, für jede Zellhälfte eines. Spirotaenia elosteridia (Breb.) Arch. (Kuetzing Tab. phye. BI, Taf. 36II. Var: elongata Hansgirg Prodrom. B.1II. ed. germ. p. 249, fig. 68.) Spirotaenia bryophila (Breb.) Rabh. (De Bary Conjug. Tarıyıl! F.) Spirotaenia truncata Arch. (Quart. Journ. Mier. Se. Vol. TI N. S., Pl. XII, Fig. 23—31.) Spirotaenia minuta Thur. (Brebiss. Liste Pl. I, Fie. 30.) Diese 4 Species stimmen bezüglich der parietalen Lagerung des bandförmigen Chlorophors mit Sp. condensata überein. Die ') Ich eitire hier wie im Folgenden nur die beste Abbildung, wo mehrere bekannt sind. 54 Bänder scheinen nicht rinnenförmig ausgehöhlt zu sein, wenigstens konnte ich das bei Sp. truncata und minuta nicht wahrnehmen, auch für die beiden anderen Arten ist es aus den Abbildungen nicht ersichtlich. Ueber eine Unterbrechung des Chlorophors in der Zell- mitte ist bisher nichts bekannt. Hansgirg’s Abbildung der Sp. closteridia var. elongata er- innert sehr an Sp. parvula Arch.; die Sp. iruncata bildet Archer mit rechtsgedrehten Chlorophoren ab, was wohl nur ein Reproduc- tionsfehler ist, der sich auch aı derweitig findet. Dass Brebisson’s Abbildung der Sp. minuta incorrect sei, hat Itzieson (Bot. Zeitg., 14. Jahrg., 1856, p. 866) bereits hervorgehoben, die Darstellung in Cooke’'s Brit. Desm. ist kaum besser; ich hielt es daher für ange- zeigt, der vorliegenden Abhandlung eine etwas genauere Zeichnung dieser Species in Taf. 1. Fig. 21, beizugeben. | Spirotaenia parvula Arch. (Quart. Journ. Micr. Se. Vol. II. N. S. p. 254 Pl. XII. Fig. 32—43.) Wenn auch der Autor das Chlorophor als parietal bezeichnet, so steht doch die Richtigkeit dieser Angabe nicht zweifellos fest. Die Abbildungen Archer’s zeigen bezüglich der Chlorophoren eine gewisse Aehnlichkeit mit Sp. Bahusimsis| die Beschreibung des Autors würde ganz gut auch auf centrale Chlorophoren nach dem Typus der Sp. Bahusiensis passen; ) eine neuerliche Untersuchung der Species unter Verwendung homogener Immersion wäre wünschens- werth. Spirotaenia tenerrima Arch. (Quart. Journ. Mier. Se. Vol.;X. N.,S; p.:203: sine ic.) Die Beschreibung dieser Art ist mangelhaft, ohne Massangaben und Abbildung. Sie lautet: „Exceedingly slender, beeing, however long as compared with the diameter: the cells somewhat curved or arched, sliehtly tapering, ends truncate, the endochrome forming a single spiral reaching from end to end of the cavity, self-division transverse.“ Da die Art in der Grösse mit Rhaphidium falcatum ungefähr übereinstimmen soll, so würde ihre Breite etwa 5u bei ') Die betreffenden Stellen der Beschreibung lauten: „Endochrome a single, oblique, spirai band, often scarcely forming a spire, but frequently presenting to view apparently 3 darker portions of elongate form, one towards each end at the same side of the frond, de other at the middle at the opposite side, thus leaving between them a very narrow, eccentrie curved, elearäspace.... vr „Ihe scarcely spiral, sometimes scattered, endochrome, at first made me hesitate to consider this plant as belonging to Spirotaenia...... „More over, I have seen some specimens, in which the endochrome clearly made a spiral turn. though in the majority of instances the condition I have tried to describe above is seen; and not unfrequently, as in other species, a confused or irregular condition of the endochrome exists..... „It really appears to approach, more to Endospira elosteridia Breb.. but it is distinguished by its fusiform outline, as well as by its obscurely convoluted, not distinetly and smoothly spiral, endochrome.*“ 35 einer Länge von 13—30 u betragen. Eine ausführlichere Publication, die in Aussicht gestellt war, ist nicht erfolgt, dafür wurde aber von Archer 3 Jahre später eine Sp. graeillima als neue Species kurz beschrieben und mangelhaft abgebildet, ') deren Diagnose ich des Vergleiches wegen folgen lasse: „Very minute, linear, extremely slender, very slightely tapering, apices blunt, spiral turns very numerous; a remarkable form from its extreme slenderness. Breath en to _ (28—2°5 u), about 20 times longer than broad.“ Die Uebereinstimmung beider Beschreibungen macht es in hohem Masse wahrscheinlich. dass es sich um eine und dieselbe Species handelt, welche von Archer zwei Namen erhalten hat. Es scheint mir daher gerechtfertigt, beide Species vereint als Sp. tenerrima Arch. (= Sp. graeillima Arch.) unter die „species accuratius inquirendae“ einzureihen. Spirotaenia Nordstedtiana de Toni. (Syll. alg. B. I. p. 808, Nr. 1927.) Ich muss die Species als zweifelhaft bezeichnen aus folgenden Gründen: An den Rändern gezähnte Chlorophoren wurden sonst noch bei keiner Spirotaenia beobachtet, während sie bei Spiroayra die Regel bilden, ebenso ist keine andere Spörotaenia mit eingeschnürten Enden bekannt. Wenn aber Spirogyra-Fäden in einzelne Zellen zerfallen. so wölben sich. sobald der Gegendruck der Nachbarzellen aufhört. die Endflächen vor, bei den Arten mit gefaltetem Dis- sepiment wird die Einfaltung hervorgestülpt und es erscheinen dadurch die Zellen „utroque polo constrietulae et rotundatae*. Nach- dem im botanischen Garten zu Padua, wo de Toni die fragliche Art vereinzelt im November 1885 fand, auch nach demselben Autor die Spirogyra quadrata (Hass.) Petit vorkommt, so liegt der Schluss nahe, dass es sich um isolirte Zellen dieser Spirogyra handle. Professor de Toni, an den ich mich um Auskunft wendete, besitzt leider keine Zeichnung und konnte mir auch kein Material zusenden; voraussichtlich würde die Lage und Form des Zellkernes eine end- giltige Entscheidung ermöglichen. ') On Chlamydomyxa labyrinthuloides. Quart. Journ. Mier. Sc. Vol. XV. N. S. p. 116—117, Pl. VI. Die Beschreibung ist nur in einer Note enthalten, aus der Figur lässt sich nicht viel herausdeuten, da sie ein Exemplar dar- stellt. welches von der Sarcode der Chlamydomyxa umflossen und arrodirt ist. Da die Species weder in De Toni’'s Sylloge algarum, noch in einem anderen Sammelwerke erwähnt wird, so bekam ich von ihrer Existenz erst Kenntnis, als Dr. Nordstedt die besondere Güte hatte, mir aus seinem noch unge- druckten „Index Desmidiaccareum“ die gesammte Literatur über Spirotaenia zu excerpiren und freundlichst zur Verfügung zu stellen. Ich konnte dadurch auch andere Lücken meiner Literaturkenntnis ansfüllen und hoffe, keine Arbeit übersehen zu haben, welche zum Gegenstande der vorliegenden Unter- suchung in näherer Beziehung steht. 96 Spirotaenia vectispira Delp. (Desm. subalp. Tav. XX. Fig. 22) ist meines Erachtens mit Sp. obscura zu vereinigen. Delponte’s Abbildung lässt ein centrales Chlorophor mit wenig gedrehten Spirallamellen erkennen, ähnlich dem der Sp. trabeculata, im Umriss sowie in den Grössenverhältnissen stimmt die Art mit Sp. obscura überein. Der Grad der Torsion der Spirallamellen ist bei Sp. obscura innerhalb weiter Grenzen schwankend; ich sah z. B. bei Millstatt zahlreiche Exemplare, die genau mit Sp. rectispira über- einstimmten, neben anderen, deren Spirallamellen die Richtung der Längsaxe ungefähr unter 45° kreuzten. Wenn man nun diese extremen Formen nebst allen Zwischenstufen in derselben Colonie vereinigt findet, so scheint es mir unstatthaft, eine Trennnng in verschiedene Species vorzunehmen. Ueberhaupt ist Sp. obseura ziem- lich variabel; man kann bezüglich der Gestalt im Allgemeinen einen kurzen, spindelförmigen und einen längeren cylindrischen Typus unterscheiden, von denen jeder an einzelnen Standorten fast rein sich vorfindet; an anderen Standorten wird man aber beide Typen und alle Zwischenformen vereint sehen. Ebenso ist auch die Zahl der Spirallamellen nicht constant; sie hält sich zwischen 3—8 und scheint in Beziehung zu stehen zum Grade der Torsion und der parietalen Verbreiterung der Lamellen. Spirotaenia grandis Delp. (Desm. subalp. Tav. XX, Fig. 23.) Auch diese Art ist höchst zweifelhaft. Der Abbildung zufolge würde das Chlorophor mit jenem der Sp. obscura übereinstimmen, also central sein, aber wenn schon Delponte’s Abbildungen der Sp. condensata, obscura und rectispira mangelhaft sind, so ist die der Sp. grandis vollkommen unnatürlich und daher für Schlüsse auf die Inhaltsstructur unbrauchbar. Turner ') vermuthet, dass es sich um Sp. obscura in beginnender Zelltheilung handle, es könnte aber auch ein abnormes Exemplar dieser Species sein. Spirotaenia acuta Hilse. (Rabh. Ale. Eur. Nr. 1830 sine ic. Cooke Brit. Desm. Pl. 66, Fig. 5.) Cooke’s Figur lässt über die Chlorophoren keinen Schluss zu, man ist daher auf die Untersuchung der Rabenhorst’schen Exsiecaten angewiesen. Ich habe dieselbe sorgfältig vorgenommen und den Eindruck gewonnen, dass es sich um eine gute Art mit centralen Chlorophoren handelt. Bezüglich der Gestalt unterscheidet sie sich von Sp. obscura, der sie nahe steht, durch die viel geringere Grösse und die scharf zugespitzten Enden (welche nach Hilse auch den frischen Exemplaren zukommen) von Sp. minuta durch die ge- drungene Spindelform mit breiter Mitte. Das Chlorophor muss ich darum als central ansehen, weil sich an den aufgeweichten Exsiccaten axiale Pyrenoide erkennen lassen; an der Mehrzahl der Individuen ') Algae aq. dule. Indiae or. Kongl. Sv. Vet. Akad. Handling. B. 25, Nnehmp. 23. 57 findet sich 1 Pyrenoid in der Zellmitte, ähnlich wie bei jugend- lichen Exemplaren der Sp. Bahusiensis (vergl. Taf. II, Fig. 10), an anderen (meist etwas grösseren) enthält jede Zellhälfte 1 Pyrenoid. Spirotaenia bispiralis West. (Journ. Linn. Soc. Bot. Vol. 29, p. 133, Pl. XX, Fig. 8) hat nach der Beschreibung 2 parietale Chlorophyllbänder; ich halte es aber für wahrscheinlich, dass der Chlorophyllbau dem der Sp. obscura entspricht. Wenn diese Annahme richtig ist, dann unterscheidet sich Sp. bispiralis von Sp. obscura nur durch die geringere Zahl und die stärkere Torsion der Spirallamellen und es müsste erst untersucht werden, ob die beiden Unterscheidungsmerkmale constant sind. Aus dieser Durchsicht ergibt sich, dass 5 von den 15 Arten der Gattung Spirotaenia sicher mit parietalen Chlorophoren aus- gestattet sind (Sp. condensata Breb., closteridia .(Breb.) Arch., bryophila (Breh.) Rabh., truncata Arch., minuta Thur.), 4 Arten mit centralen (Sp. obscura Ralfs., trabeculata A. Braun, acuta Hilse, Bahusiensis Nordst., Lütk.). Bei 3 Arten (Sp. parvula Arch., tenerrima Arch., bispiralis West.) ist der Chlorophyllbau noch nicht genügend festgestellt, 2 weitere (Sp. rectispira Delp., yrandis Delp.) sind als selbstständige Species zweifelhaft, eine Art endlich (Sp. Nordstedtiana de Toni) gehört wahrscheinlich überhaupt nicht zu den Desmidiaceen. (Schluss folgt.) Plantae Karoanae Dahuricae. Von J. Freyn (Prag). Im Bande XXXIX (1889) und XL (1890) der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ habe ich unter dem Titel „Plantae Karoanae“ eine Liste jener Pflanzen gegeben, welche Herr F. Karo in der Gegend von Irkutzk, am Baikalsee, bei Tschita und Nertschinsk auf seinen Reisen zusammengebracht, und die dann Herr Ludwig Richter in Buda- pest ausgegeben hatte, nachdem sie von mir bestimmt worden waren. Herr Karo hat sodann seinen von 1889 bis 1893 dauernden Auf- enthalt in Nertschinsk dazu benützt, die Umgebung dieser dahuri- schen Stadt weiter auszubeuten. Diese sämmtlichen Pflanzen sind sodann von mir bestimmt worden, und zwar lag mir die Ausbeute des Jahres 1889 zur Gänze vor. Ich habe sie sodann 1892 auch soweit vertheilt, als ich Abnehmer cefunden hatte. Den Pflanzen waren gedruckte Zettel mit demselben Titel, wie der des vor- liegenden Aufsatzes, beigegeben. ') Nachdem Herr Karo 1894 auf dem Seewege heimgekehrt war, hat er mir auch ein Exemplar seiner 1890 — 1893 gemachten Ausbeute zur Bestimmung gesendet und ') Nur Nr. 264 hat durch ein Versehen keine gedruckten Zettel er- halten. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1895. > 58 die Pflanzen dieser Aufsammlung im Vereine mit den Ueberständen aus dem Jahre 1389, die ich ihm sammt dem Reste an verfügbaren gedruckten Zetteln meiner Ausgabe zurückgestellt hatte, dann selbst vertheilt. Die Pflanzen der von mir ausgegebenen ersten Abtheilung (gesammelt 1889, vertheilt 1892) haben eine der Nummern von 1—338, oft noch mit a, b, ce etc. untertheilt, wenn ich Ursache hatte, das vorliegende Material einer Nummer zu theilen. Für diese Pflanzen bestehen also gedruckte Zettel. Dagegen sind alle Num- mern von 339 bis 548 nur mit Zetteln ausgegeben, deren Text in gedruckte Formulare eingeschrieben ist. Von der ersten Abtheilung (Nr. 1—338) sind manche Pflanzen überhaupt nicht vertheilt worden und liegen nur in meinem Herbare vor. Es sind dies solche, die nur in einem Herbarexemplare und ohne Nummer, eingelangt waren (in der folgenden Aufzählung sind diese durch einen an der Nummer- stelle vorgedruckten Strich — kenntlich gemacht) oder solche, welche die von mir bei der Bestimmungsarbeit in nur 1 Exemplare vor- gefunden wurden. Es sind dies folgende Nummern: 3c, 20b, 94h, 106b, 108b, 155d, 156a, 214b, 251c, 263b, 267c, 2682, 297b, endlich 327a und b. In den von Herrn Karo selbst ausgegebenen Sammlungen sind viele jener Arten, die 1839 in unzulänglicher Menge eingelegt worden waren, enthalten, weil er die Vorräthe in den Jahren 1890—1894 ergänzt hatte. Zu diesen Ergänzungen sind dann die überschüssig gebliebenen gedruckten Zettel mit verwendet worden; die betreffenden Pflanzen selbst habe ich jedoch nicht gesehen. Was die Ergebnisse in botanischer Hinsicht betrifft, so wird Niemand erwarten, in einem im Laufe der Jahre kreuz und quer bereisten Lande, wie Dahurien, nun besonders viel Neues oder Ueber- raschendes aufgedeckt zu finden. Wohl aber liegt das zusammen- gebrachte Material in solch prachtvollen Exsiccaten vor, wie bisher noch nicht gar viele zur Ausgabe gelangt waren. Neue Arten sind freilich wenige darunter, auch wenig neue Varietäten — und auch hievon verdankt vielleicht manche noch ihr Entstehen der Mangel- haftigkeit des mir vorgelegenen Vergleichsmaterials und der Lücken- haftigkeit der mir verfügbaren Literatur, obwohl ich bemüht war, möglichst wenig „Neues“ aufkommen zu lassen. Bemerkenswerth ist, dass manche Pflanzen mandschurischer und amurischer Verbreitung durch Herrn Karo nun so weit west- lich von ihrem bisher bekannten Verbreitungsbezirke in Dahurien sichergestellt sind. Andererseits ergab wieder das Schilkathal Gebirgs- pflanzen, theilweise sogar solche von westlicherer Verbreitung, die hier bis zu den dahurischen Steppen herabsteigen. Auffallend durch Artenzahl sind die Gattungen: Potentilla (14), Artemisia (14), Carex (15), Polygonum (12), Ranunculus (10), Thhalietrum, Gentiana und Pedicularis (8), Stellaria (7), Viola, Astragalus, Vieia, Saussurea, 59 Veronica und Allium (6), Geranium, Oxytropis, Senecio, Adeno- phora, Androsace und Iris (5). An 40 Gattungen überschreiten den Ural in westlicher Richtung nicht, darunter sind Dontostemon und Patrinia durch 3 Arten vertreten. Auch Cypripedium ist be- merkenswerth durch das Vorkommen von 3—4 Arten. Die einschlägige Literatur ist, auch soweit sie mir überhaupt verfügbar ist, sehr zerstreut. Ledebour’s Flora Rossica, Turcza- ninow’s Flora Baicalensi-Dahurica, Regel und Herder’s Plantae Raddeanae (in den Sonderabdrücken), Maximowicz’ Primitiae florae Amurensis wurden in der Regel verglichen, nebst vielen anderen Werken, die jedoch nur gelegentlich eitirt sind. Ich habe es bezüglich der Citate so gehalten, dass dieselben nur dann angefügt sind, wenn ich ganz besonders darauf hinzuweisen Ursache hatte, sonst sind sie weggelassen. Ich bin der Meinung, dass hiedurch meiner Arbeit kein Nachtheil zugefügt worden ist. Betreffend die Rechtschreibung der russischen Namen bin ich bei dem Grundsatze geblieben, den ich in den Plantae Karoanae l. c. begründet habe. Im Uebrigen verweise ich auf das Folgende, wozu ich nur noch bemerke, dass die den Pflanzennamen vorangestellten Zahlen den Nummern entsprechen, unter welchen sie vertheilt sind und dass sich eine ganz vollständige Sammlung in meinem Herbare befindet. Ranunculaceae. 1522. Ölematis angustifolia Jacq. «. longiloba Freyn. Die Blätter doppelt gefiedert, mit lineal-lanzettlichen Abschnitten ; letztere 8—10mal länger als breit (4—6—10 mm). Die Blüten bis 5cm im Durchmesser, die jungen Sepalen aussen dicht filzig wollig, die ausgewachsenen nur am Rande so bekleidet. Eine Form (Nr. 152b) — forma stenophylla m. hat nur Imm breite, bis 6cem lange Blattabschnitte, doch kommen solche schmalzipflige Formen mit breitzipfeligen auch am selben Individuum vor. 152 c. eadem, ß. breviloba Freyn; wie vorige, aber die Blattabschnitte bei gleicher Breite viel kürzer. Alle diese Formen in Steppen und auf Bergabhängen bei Nertschinsk im Juni blühend. Im Sinne der Monographie der Gattung Clematis von Otto Kuntze bilden alle drei Formen zusammen dessen ©. recta n. angustifolia 2. lasiantha O. Kuntze (= (. lasi- antha Fisch.). 55a. Atragene alpina L. ß. ochotensis Regel et Tilling Flora Aja- nensis p. 23 f. caerulea (= A. ochotensis Pall.). Im Weiden- gebüsch am Schilkaflusse bei Nertschinsk. 8. Juni 1889. . eadem f. rubicunda. Mit der vorigen. (Fortsetzung folgt.) on ot oz 60 Lichenolögische Fragmente, Von Dr. F. Arnold (München). 34. (Mit 1 Tafel.) Im Laufe der letzten 13 Jahre wurden zwar abermals einige neue Flechten - Parasiten aufgefunden; allein die Kenntnis dieser kleinen Gewächse ist verhältnismässig nur wenig vorgeschritten. Insbesondere sind in den Hochalpen sicher noch viele Arten zu entdecken. I. Flechten, welche auf dem Thallus anderer Flechten beob- achtet wurden (Flora 1874, p. 81; 1377 p. 298). Aus den bisherigen Beobachtungen ergibt sich, dass viele Arten Flechten parasitisch auf anderen Flechten fortzukommen ver- mögen. In jeder Localflora können solche Fälle festgestellt werden. Sie sind jedoch selten und werden von den Autoren als vereinzelte Erscheinungen erwähnt. Die Frage, ob es Flechten gibt, bei welchen zufolge ihrer Entwicklung ein derartiger Parasitismus ausgeschlossen ist, kann meines Erachtens zur Zeit nicht erledigt, wohl aber kann zugestanden werden, dass jener Ausnahmszustand bei nicht wenigen Arten noch nachgewiesen werden wird. 1. Cladonia fimbriata L. tubaeformis et prolifera: Arn. Tirol XXV. p. 402. Parasit. auf Peltig. aphthosa. 2. Platysma pinastri Scop.: foliola thalli an Usnea barbata bei München. 3. Imbricaria sawatilis L. Arn. Tirol XXV. p. 402. Parasit. auf Gyrophora vellea L. 4. Parmelia caesia Hoff. Arn. Tirol XXV. p. 402. Parasit. auf Gyroph. vellea L. 5. Placynthium nigrum Ach.: auf Dermatocarpon pusillum Hedw. (Lahm. Westf. 1835, p. 59, nr. 114). 6. Xanthoria parietina L.: foliola thalli auf Parmelia obscura Ehr. bei München. 7. Acarospora fuscata Schrad. Nyl. Flora 1881, p. 7. Hue Add. p. 113. Parasit. auf Imbric. fuliginosa Fr. 8. Lecanora albescens Hoff. f. parasitans Wedd. lich. d’Agde 1874, p. 14, d’Yeu 1875, p. 268: auf dem Thallus von Aspie. cal- carea f. vulcani Wedd. 9. Pertusaria coccodes Ach. Wainio Adj. I. 1883, p. 177. Parasit. auf Imbrie. sawatilis L. 10. P. panyrga Ach. Wainio Adj. I. 1883, p. 179. Parasit. supra lichenes et muscos destructos. 61 11. Lecidea parasema Ach. supra Parm. aipoliam: Wainio Adj. II. 1883, p. 93; auch von Füisting (in lit.) auf Parmelia- Thallus beobachtet. 12. Lecidea neglecta Nyl. Arn. Tirol XXV. p. 402. Parasit. auf Gyroph. vellea L. 13. Bilimbia obscurata Smft, Rehm in Rabenh. Krypt.- Flora 1890, p. 328; Lahm Westf. 1885, p. 94, nr. 311. Parasitisch auf Peltigera canina und P. rufescens. 14. Opegrapha monspeliensis Nyl. Prodr. Gall. 1857, p. 153, Hue Add. p. 253. Parasit. auf Lithoicea macrostoma Duf. 15. Calicium parietinum Ach.: auf dem leprösen Thallus der Lecanora conizaea Ach. an einer Birke bei München. 16. Cyphelium aciculare Sm.: auf dem Thallus von Lecanaectis byssacea W. (Arn. München 1891, p. 105. II. Ergänzungen zu den früheren Parasiten - Verzeichnissen (Flora 1874, 1877, 1881). 1. Bilimbia episema Nyl. (Flora 1874, p. 97; 1881, p. 323). Exs. Arn. 1194. 5. Lecidea vitellinaria Nyl. Flora 1874, p. 98; 1877, p. 298; 1881, p. 323. Exs. Arn. Monac. 139. 10. Lecidea supersparsa Nyl. Flora 1865, p. 7; 1874, p. 98; 1877, p. 298; Arn. Tirol XXIII. p. 103. Exs. Arn. 1249. 16. Nesolechia oxyspora Tul. Flora 1874, p. 99; 1881, p. 323. Ic. Rabenh. Kıyptogamenflora 1890, p. 293. 18. Nesolechia punctum Mass. (Flora 1874, p. 99). Exs. Rehm Clad. 249 dext., 376; Arn. 1481. Parasit. auf Olad. coceifera. 28. Phacopsis vulpina Tul. Flora 1874, p. 100; 1881, p. 323. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora 1890, p. 416. 30. Seutula epiblastematica Wallr. G@erm. 1833, p. 464; — S. Wallrothii Tul. Flora 1874, p. 100; 1881, p. 323. Ice. Rabenh. Kryptogamenflora 1390, p. 294. Exs. Flot. D. L. 73, 1. J; Arn. Monac. 76 (praeteres Arn. Jura 1890, nr. 653). 35. Biatorina epigena Nyl. Flora 1874, p. 101. Ice. Rabenh. Kryptogamenflora 1890, p. 294. 43. Abrothallus Parmeliarum Smft. Flora 1874, p. 102; 1881, p. 323; comp. autem Wainio Adj. II, p. 119. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora 1890, p. 299; Jatta lich. ital. merid. 1889, t. 6, fig. 55, 56. 62 68. Melaspilea Peltigerae Nyl. Flora 1881, p. 323. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora 1888, p. 123 (p. 166). 76. Conida nephromiaria Nyl. Flora 1874, p. 105. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora 1390, p. 416. 78. Celidium stietarum Tul. Flora 1874, p. 105. 1881, p. 324. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora 1890, p. 417; Jatta lich. ital. merid. 1889, t. 6, fig. 59. Exs. Arn. Monae. 75. 79. Celidium varians Dav. Flora 1874, p. 106; 1877, p. 300; 1881, p. 324. Exs. Arn. 1140. 93. Dactylospora Floerkii Kb. Flora 1874, p. 107. Ic. Jatta lich. ital. merid. 1889, t. 6, fig. 60, 61. 133. Arthopyrenia lichenum An. Flora 1877, p. 300; 1881, p. 325. Arn. Jura 1890, p. 47. Exs. Arn. 1482; Arn. Monaec. 74b; Rehm Ascomye. 893. Parasit. auf Psorotichia lutophila Arn. 146. Mycoporum physeicola Nyl. Flora 1873, p. 299; 1774, p. 140. Exs. Arn. 962. 151. Endococcus complanatae Arn. Flora 1874, p. 140; Tirol XXI, p. 81; Arn. München 1891, p. 132. Exs. Arm. 1141. Parasit. auf Lecanora complanata, Rhizoc. distinetum, Bhiz. concentricum. 156. Polycoccum mierosticticum Leight. Flora 1874, p. 141; 1831, p. 326. Exsiec. Arn. Monac. 200 a. 157. Tichotheeium pygmaeum Koerb. (Flora 1874, p. 141; 1877, p: 3015) 1881,-Pp: 326): Ice. Jatta in Nuovo Giorn. botan. ital. XIII, 1881, t. 2, fig. 11. Exs. Arn. 1156b, 1195; Arn. Monac. 201. Parasit. auf Placodium orbiculare Sch., Callop. aurant., Leei- dea grisella Fl. 170. Tichothecium gemmiferum Tayl. Flora 1874, p. 143; 1877, p. 301;71881; p: 326. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora, Pilze 1837, p. 336. Exs. Arn. 1385; Arn. Monac. 323. Parasit. auf Aspie. cinerea pl. alpina, Lecidea erustulata, FRehizoe. concentricum. 182. Phaeospora rimosicola Leight. Flora 1874, p. 150; 1877, p. 301; 1881, p. 326. Exs. Arn. 379b. 196. Pharcidia congesta Kb. Flora 1874, p. 152. Ic. Jatta lich. ital. merid. 1839, t. 8, fig. 52, 53. 63 208. Phareidia epieymatica Wallr., Ic. Rabenh. Kryptogamen- flora, Pilze, 1887, p. 336. 210. Sphaeria homostegia Nyl., Homostegia Piggotii Berk. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora, Pilze, 1887, p. 897. Exs. Bad. Krypt. 833, Fuckel Fung. rhen. 953. 222. Cercidospora epipolytropa Mudd, Flora 1874, p. 154. Exs. Arn. 1075 b, 1410. 229. Müllerella polyspora Hepp. Ic. Rabenh. Kryptogamenflora, Pilze, 1887, p. 336. — Obryzum dolichoteron Nyl. Flora 1872, p. 353; 1874, p. 86. Hue Add. p. 311. Parasit. auf Collema (auriculatum — granosum). — Obryzum corniculatum (Hofl.) Nyl. syn. 1, p. 136, Flora 1875, p. 86; 1875, p. 106. Ic. Nyl. syn. t. 2, fig. 10. Parasit. auf Leptog. corniculat. — Nectria Robergei Desm., Crypt. Fr. VIII (1856), 374, Nyl. Peziz. Fenn. p. 90; Flora 1877, p. 302. Parasit. auf Peltigera. — Nectria erythrinella Nyl. Not. Svellsk. 1859, p. 125, Peziz. Fenn. p. 90; Flora 1877, p. 302. Parasit. auf Peltigera. — Nectria lichenicola Ces. Hedwigia 1858, Rabenh. Krypto- gamenflora, Pilze, 1887, p. 122. Exs. Arn. Monac. 373 (Rabh. herb. myec. II, 523; Fuckel Fung. rhen. 1835; Sydow, Myc. march. 345; Rehm Ascom. 37). Parasit. auf Peltigera-Thallus. — Nectria lecanodes Ces. Rabenh. Kryptogamenflora, Pilze, 1887, p. 123; ubi exsicc. Parasit. auf Peltig. can. und horizont. (Schluss folgt.) Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XV. Ueber Peucedanmn macedonicum Janka und seine Ver- wandten. Die Aeusserung Velenovsky’s (Vierter Nachtrag zur Flora Bulgariens, p. 15), dass das von Wagner in der österr. bot. Zeitschr. 1894, p. 39 von Stanimak in Bulgarien erwähnte Peucedanum mace- donicum gleich P. arenarium W.K. sei, und dass Herr Velenovsky „cum optima voluntate* keinen Unterschied zwischen diesem und dem echten P. arenarium W. K. entdecken könne, bestimmt mich, andere druckfertige Aufsätze einstweilen beiseite zu legen, und ein 54 ebenfalls seit längerer Zeit vorbereitetes Thema über die drei Arten der Section „Taeniopetala“ Vis.') zu veröftentlichen, umsomehr, da die Pflanze Wagner’s von mir determinirt wurde, und ich die Ver- antwortung für die Angabe zu tragen habe. Peucedanum arenarium W. K. ist mir schon lange wohl bekannt. Ich habe diese hohe und schlanke Pflanze der ungari- schen Sandfluren, deren etwas gebundenere Stellen sie bevorzugt, in allen Stadien ihrer Entwicklung mit Aufmerksamkeit verfolst, und ein reiches Material getrockneter Exemplare aufgebracht. Sie ist eine unserer spät blühenden Pflanzen; und längst schaaren sich ganze Gesellschaften von blühenden Sand-Zeitlosen um ihre verdorrten rostfarbigen im weiten Kreise auf dem Boden aus- gebreiteten Blätter, wenn sie Ende September und Anfangs October ihre verhältnismässig grossen und schweren Früchte reift. Die schlanken Zweige beugen sich dann unter der Last, der sie nicht gewachsen zu sein scheinen; der Gedanke liegt nahe, dass es sich hiebei um eine biologisch wichtige Einrichtung handelt. Zu dieser Zeit macht die hohe fahle Pflanze, behangen mit unzähligen Gespinn- sten der Wanderspinne, die ihr der herbstliche Pusztenwind zuweht, mit den langen, manchmal bis zur Erde hängenden bleichen Aesten, den verdorrten rostfarbigen Blättern einen düsteren Eindruck, ein Sinn- bild der Trauer um die entschwundene Blumenpracht der Sandhügel. deren Zeuge sieim Juni gewesen war. — Peucedanum macedonicum Jka. habe ich zwar nur im getrockneten Zustande kennen gelernt, doch dürf- ten wenige Botaniker mehr und instructiveres Material gesehen und untersucht haben, auch werden wenige in der Lage sein, die seltenen Originalien dieser Art zum Vergleiche im Herbarium liegen zu haben. Freund Wagner fand den zweiten Standort der ursprünglich von Janka im Jahre 1871 bei Nevrekop in Ostmacedonien ent- deckten Pflanze am nördlichen Abhange des Rhodopegebirges im Jahre 1892 wieder — der historischen Wahrheit zu Liebe muss ich als seinen Entdecker Herrn Prof. Gheorghieff in Sofia nennen, dessen Exemplare ich schon vor Jahren im Herbarium Haläcsy sah — als er mir einige noch nicht blühende Exemplare mitbrachte, welche unter dem ihnen zukommenden Namen als P. macedonicum Jka. vertheilt wurden. Die Veröffentlichung dieses Standortes behielt ich mir für eine Zeit vor, als ich an besser entwickeltem Material die bisher un- zulänglich beschriebene, und infolge dessen in den meisten Werken als zweifelhaft angeführte Art genau studiren und mit den verwandten P. arenarium W. K. und P. Neumayeri (Vis.) vergleichen konnte. Die Gelegenheit liess nicht lange auf sich warten. Wagner unterzog sich der nicht genug lobenswerthen Mühe ein Jahr später nach Beendigung seiner anstrengenden Balkanreise noch zuletzt nach Stanimak zu eilen und mir gegen 100 schöne Exemplare theils in ') Flora Dalm. III. p. 49 pro genere. 65 Frucht. theils noch in Blüte einzulegen, so dass ich nunmehr in der Lage bin über die Untersuchung der bulgarischen und der mit ihr identischen macedonischen Pflanze Rechenschaft zu geben. Dass Herr Velenovsky keinen Unterschied zwischen der ungarischen und der Rhodope-Pflanze finden konnte, wundert mich. Die Sache ist so einfach, dass ich beide aus einer einzigen BDlatt- fieder unterscheiden kann: P. macedonicum hat viermal fieder- sehnittige grundständige Blätter mit kurzen, lanzett- lichen, lederig derben Segmenten. sehr kurz gestielte gelblich-weisse Blüten, infolge dessen gedrungene kugelige Döldehen, ferner schmälere Früchte — während P. arenarium dreimal fiedersehnittige Blätter mit linealen oben etwas keilig verbreiterten beinahe doppelt längeren Segmenten, lang gestielte gelbe Blüten, lockere Döldchen und breitere Früchte hat. Die der Blattspindel näher stehenden Endfieder stehen bei P. macedonieum zu fünfen, bei arenarium zu dreien, die entfernteren bei Ersterem zu dreien bei Letzterem einzeln; die Endfiedern bei beiden zu dreien, die mittlere ist bei beiden unter der Mitte etwas eingeschnürt. Die Segmente sind bei P. arenarium unter der Spitze, bei macedonicum in der Mitte am breitesten. Der Kürze und Uebersichtlichkeit wegen will ich von einer Nebeneinanderstellung von zwei ausführlichen Diagnosen Abstand nehmen; P. arenarium ist bei W. K. Icones I. p. 18 und 19 so vortreftlich charakterisirt. dass da nichts hinzuzufügen noch wegzu- nehmen ist; ich will nur mehr zur Eıgänzung der Janka’schen kurzen Diagnose ') des P. macedonieum die Unterschiede zwischen beiden tabellarisch ersichtlich machen: P. arenarium W. K. P. macedonicum Jka. Foliis basalibus 3-pinnatisectis, Foliis basalibus 4-pinnatisectis, segmentis linearibus, versus api-ı segmentis lanceolatis, versus cem subspathulato — dilatatis;; apicem attenuatis, 5—13 mm 10—23 mm longis, longis, mucronulatis, subcanaliculatis, sat duris, involucelli phyllis patulis, dorso viridibus, nervis 1—3 albis pereursis, pedicellis ovario longioribus, bellulis laxiuseulis, petalis flavis, pedicellis fructiferis u: dimi- diam aequantibus vel superanti- bus, fructu (maturo) obovato 9 x um- > 7 mm. ') Oesterr. bot. Zeitschr. mueronulatis, canaliculatis, coria- Geis, involucelli phyllis reflexis, subenerviis, pedicellis ovario brevioribus, um- bellulis densis, globosis, petalis ochroleucis, pedicellis fructiferis fruetus quar- tam partem aequantibus, fructu (maturo) elliptico, 9><5 mm. 1873, p. 203. 66 Die Eigenthümlichkeiten der gekielten, mit bogigen Linien (Taenien) gezeichneten Petalen, ihre Form mit verschmälerter, ein- gebogener und gezähnter Spitze haben beide gemeinschaftlich. Ein Studium von Peucedanen, ein Vergleich zweier verwandten Arten kann mit Sicherheit nur im gleichen Entwicklungszustande der Exem- plare, bei Früchten aber nur im vollkommen ausgereiften Zustande durchgeführt werden. In der anatomischen Structur der Mericarpien, der Zahl der Oelgänge fand ich nun keinen Unterschied. Beide haben eine fein papillöse Oberhaut mit ganz undeutlichen Riefen und ein- striemigen Thälchen und 2—4 Commissural-Striemen. Nichtsdestoweniger ist P. macedonicum von P. arenarium schon im Zuschnitte des Blattes und im Längenverhältnisse der Blütenstiele zur Blüte so auffallend verschieden, dass ich ein Zusammenziehen der beiden genannten Arten für einen entschiedenen Fehler halten müsste. Es ist vielmehr dem P. Neumayeri (Vis.) verwandt, dem seltensten der Gruppe, dessen Fruchtexemplare ich von Felsen bei Ragusa (loc. class.) im Herbare besitze, und welches ich im Jahre 1886 an einem neuen Standorte der Hercegovina (Gyaurski Grad bei Konjitza auf grasigen Felsen in einer Höhe von etwa 800 m') in noch nicht ganz entwickelten Exemplaren aufgefunden habe. Doch auch P. Neumayeri ist im Zuschnitte der Blätter mit Sicherheit von den anderen zu unterscheiden, es steht in dieser Be- ziehung zwischen arenarium und macedonicum in der Mitte. Die Segmente seiner grundständigen Blätter sind nicht so lang wie die des P. arenarium, doch länger und dabei viel schmäler als die des P. macedonieum. Der Umriss der grundständigen Blätter ist breit drei- eckig, etwa doppelt so breit als lang, dieses Merkmal und der kurze Blatt- stiel ist sehr merkwürdig. Bezüglich der Form der Frucht ist entschieden die schmälere des die P. macedonicum, doch sind die Mericarpien selbst im reifen Zustande kleiner und mit drei entwickelteren deutlich erhabenen Rückenriefen versehen, ein Merkmal, welches ich bei keiner anderen Art der Section beobachten konnte. Das Genus Taeniopetalum Vis. ist als solches nach dem Vor- gange der meisten Autoren unhaltbar; den Unterschied der gekielten Petalen zeigt u. A. auch P. alsaticum L., auf welches später Bunge’ .) die homonyme Gattung Tueiopeiolum und noch später Schur’‘) sein Xanthoselinum gegründet hat; die übrigen Merkmale genügen allenfalls, um eine besondere Section innerhalb der Gattung Peucedanum festzuhalten. Ich will bei dieser Frage nicht länger verweilen, son- !) Bisher ausser Dalmatien noch auf dem Durmitor (Blau, Reisen in Bosnien und Hercegovina p. 77), in der Hercegovina und in Bosnien aber schon von Aschers., Kan. und Knapp angegeben. ?) Beitr. z. Kenntn. der Flor. Russlands 1852, p. 127. °) En. Transsylv. 1866, d. 264. 67 dern zum Schlusse einige Worte dem Verhältnisse der drei Arten untereinander widmen. i Fasst man das an den Sand gebundene P. arenarium W.K.., das stattlichste unter allen, dessen geographische Verbreitung zugleich die grösste ist und etwa zwei wenig divergirenden breiten Strichen entspricht, deren einer mit kurzen seitlichen Abzweigungen von Press- burg über Komorn—Budapest gegen Pancsova verläuft, von dort dann mit Umgehung Siebenbürgens ') nach Kladova (Serbien) springt, um sich dann weiter über Lom-Palanka bis Varna am Schwarzen Meere zu erstrecken, also so ziemlich dem Laufe der Donau folgt, während der andere — vorausgesetzt natürlich, dass die russische Pflanze mit der ungarischen identisch sei — sich von Kiew durch Podolien zur Krim zieht, also etwa dem Laufe des Dnjepr entspricht, als Stammart auf, und würde ihr jemand die beiden anderen als + gleichwerthige Subspecies unterordnen, könnte ich nichts dagegen einwenden. Beide sind an ein anderes geologisches Substrat (Felsen- grund, vorzüglich Kalk) gebunden, eine jede hat eine besondere pflanzengeographische Verbreitung, P. Neumayeri (Vis.) an einigen Stellen im westlichen, P. macedonicum Jka. im östlichen Theile der Balkanhalbinsel. Budapest, am 23. December 1894. XIX. Malabaila obtusifolia (Sibth. Sm.) Boiss. und einige Notizen zur Strandflora des Schwarzen Meeres. Obwohl ich nicht in der glücklichen Lage bin, der Diagnose dieser seit Sibthorp’s Zeiten verschollenen Pflanze eine Beschreibung der bisher mangelhaft bekannten Früchte als wünschenswerthe Er- gänzung hinzufügen zu können, sollen diese Zeilen — eine Nach- richt über das Wiederauffinden des Original-Standortes — allein den Zweck haben, die Aufmerksamkeit der Constantinopel berührenden Botaniker dieser Art zuzulenken und durch genaue Angabe des Ortes ihres Vorkommens ein späteres Auffinden zu erleichtern. Der vom Autor innerhalb zu weiter Grenzen — „ad littora Ponti Euxini“ — angeführte Standort verleitet gewiss nicht zum Suchen! Ich traf die Pflanze an der Küste des Schwarzen Meeres zwi- „schen Anatoli-Fanar und dem Dorfe Riva in Anatolien, unweit des Bosporuseinganges (von Constantinopel mit Segelbarke in einem Tage zu erreichen) leider zu einer Zeit (Juni 1890), als sie noch nicht einmal ihre Blüten entwickelt hatte, so dass ihre Determination nur auf Grundlage der allerdings sehr charakteristischen, einigermassen an einen Daucus erinnernden Blätter vorgenommen wurde, deren voll- ') Wo es nicht vorkommt; Baumgarten’s P. arenarium ist nach Schur En. p. 264 u. Simk. En. p. 261 = Selinum Rocheli (Heuft.). 68 kommene Uebereinstimmung mit jenen der Sibth. Sm.’schen Abbildung (Flora graeca t. 277) über jedem Zweifel steht. Sie ist am sandigen Meeresstrande nichts weniger als selten, so dass sie füglich den Bestandtheilen der im Allgemeinen aus mehreren Centaurea- und Juncus-Arten, Notobasis, unzähligen Pan- cratien, Lagurus, Imperata, Schoenus mucronatus L., Euphorbia Paralias L., Jasione Heldreichii Boiss. Orph. var., Convolvulus Sol- danella L.. Poterium spinosum L., Asperula littoralis S. 8., Medi- cago marina L., Galium tenuissimum M. B., Anchusa obliqua Vis., Teuerium Polium L., Diotis, Glaucium flavum Cr. (Typus), Anthemis tinctoria L. var., Malcolmia confusa Boiss., Daucus guttatus 8. S., ferner Cakile, Orambe, Stachys, Polygonum und Eryngium maritimum L. zusammengesetzten Strandflora beigezählt werden kann, welche sich in grellem Contraste zur spärlichen Vegetation ') der rechts und links vom stürmischen Bosporuseingange aufgethürmten eruptiven Felsmassen — zum Theile herrlichen Basaltsäulen — schon 1—2 Stun- den östlicher, wo das Gestein zurücktritt, zu einem prächtigen Gürtel arten- und individuenreicher Flora entfaltet. Wenngleich sich die geologischen Verhältnisse am europäischen Ufer in ziemlich derselben Reihenfolge wiederholen und auch die Terraingestaltung mit Ausnahme eines nicht so plötzlichen Ueberganges des Felsens in Düne, sondern erst nach einer vermittelnden Einschaltung eines mit Gras bestockten Hügellandes mit Paliurus-Formation, -—— habe ich die Pflanze an ana- logen Stellen rechts vom Bosporuseingange nirgends beobachtet; merk- würdiger Weise fehlen dem kaum 3—4 km westlicheren europäischen Strande ausser dieser noch eine Anzahl der angeführten Pflanzen und vice versa fehlen der anatolischen Küste die in Gesellschaft der Pa- liurus wachsenden Salvia grandiflora Ettl. u. napifolia Jaqu. Lu- pinus micranthus (uss., Verbascum Haussknechtii Heldr. Colladonia triquetra (Vent.) und die Strandpflanzen Matthiola tristis L. Elymus sabulosus M. B., Centaurea Kilaea Boiss., Tournefortia Sibirica L. und Allium fistulosum L. Schliesslich sei es mir erlaubt, die von mir notirte spärliche Juni-Florula der wahrscheinlich noch von keinem Botaniker betretenen Symplegiadenfelsen am Eingange des Bosporus aufzuzählen: Dactylis glomerata L., Phleum tenue Schrd., Allium sphaerocephalum L., Ficus Carica L., Parietaria diffusa M. K., Plantago lanceolata L., Echium plantagineum L., Anchusa officinalis L., Sonchus tenerrimus L., Bidens sp., Picridium picroides (L.), Polycarpon tetra- phyllum L. Von weitem schon auffallend ist die Bekleidung der düsteren Felsen mit Xanthoria parietina f. aureola (Ach.) Ph. Fr. (det. Zahlbr.). Budapest, am 30. December 1894. ') Samolus Valerandi L., Apium graveolens L., Crithum, Picridium picroides L., Tyrimnus leucographus L.. Sonchus tenerrimus L. Oestlich von Riva ist sie dann auf kurze Strecken durch die Paliurus-Vegetation der stellen- weise vorspringenden Hügelzüge unterbrochen (Paliurus, Pteris, Salvien, be- sonders S. Horminum L., Trifolien, Lavateren, Echinops mierocephalus 8.8.etc.). 69 Literatur-Uebersicht. > November und December 1894. Burgerstein A. Zur Anatomie des Albizziaholzes (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XII. Jahrg., Heft 9, S. 267—268). 8". Buser R. Alchimilles Valaisannes. (Mem. d. 1. Soc. Helv. d. sc. natur. XXXIV.) 4°. 35 p. In dieser monographischen Bearbeitung der Walliser Alchimillen werden neu beschrieben: A. straminea Bus. Savoyen bis Centraltirol. — A. truneiloba Bus. Savoyen bis Tirol. — A. aggregata Bus. Schweizer Alpen, Jura. — A. obtusa Bus. Meeralpen bis Steiermark, Bosnien, Böhmen. — A. reniformis Bus. Meeralpen bis Tirol, Sudeten. — A. effusa Bus. Jura, Savoyen, Cevennen, Griechenland. — A. impexa Bus. Jura, Schweizer Alpen, Savoyen. — A. lineata Bus. Savoyen, Schweizer Alpen. Conrath P. Sur une nouvelle esp&ce du genre Cytisopsis (Bull. de !’Herb. Boiss. II, Nr. 4, p. 327 et 328). 8". Dalla Torre K. v. Ein Herbarium aus dem Jahre i681 (Ferdi- nandeums-Zeitschr. III. Folge, 38. Heft, S. 518—521). 8". Formanek E. Zweiter Beitrag zur Flora von Serbien und Mace- donien. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn, XXXII. Bd.) 8°. 67 S. Fritsch K. @esneriaceae in Engler, Natürl. Pflanzenfamilien, IV. Th., Abth. 3b. S. 133—185. 8°. 78 Einzelbilder. Fritsch K. Columelliaceae a. a. 0. 8. 186—188. 8°. 9 Einzelbilder. Ginsberger A. Ueber einige Bildungsabweichungen beim Schnee- glöckehen. (Mitth. d. naturw. Ver. an der Univ. Wien. 1893/94. S. 23—27.) 8°. 5 Fig. Goiran A. Una erborizzazione nel Trentino. (Bull. della Soc. bot. Ital. 1894. Nr. 8. p. 266—268.) 8°. Halacsy E. Botanische Ergebnisse einer im Auftrage d. Akad. d. Wissensch. in Wien unternommenen Forschungsreise in Griechen- land. III. Beitrag zur Flora von Thessalien. (Denkschr. d. genannten Akad. Math.-naturw. Cl. LXI. Bd. S. 467—486.) 4°. 2 Taf. Enthält eine pflanzengeographische Schilderung und eine Aufzählung der vom Verfasser im Gebiete gesammelten Arten (243). Neu beschrieben werden: Barbarea vulgaris R. Br. var. macrophylla Hal., Silene Schwarzen- bergeri Hal., Alsine thessala Hal. — Die 12 Lichenen hat J. Steiner bearbeitet. Halacsy E. Bot. Ergebnisse ete. — IV. Beitrag zur Flora von Achaia und Arcadien. (A. a. 0. S. 487 —535.) 4". ') Die „Literatur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verlerer um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 70 Auf eine pflanzengeographische Schilderung folgt eine Aufzählung der (477) vom Verf. gesammelten Arten. Neu beschrieben oder ausführlicher behandelt erscheinen: Berteroa obliqua Sibth. et Sm., Draba erostra Hal. Viola Mercurü Orph., Hammatolobium lotoides Fenzl. Rosa Arcadiensis Hal., Veronica thymifolia Sibth. et Sm., Salva Barrelieri Ten., Salix amplexicaulis Bory et Chaub., Lecanora trachytica Arn., L. olivacea Bagl. e Car., Diploschistus violarius Nyl. f. graecus Stnr., Pertusaria subinqui- nata Stnr., Lecidea Halacsyi Stnr., Diatorina pleiospora Stnr., Melaspilea oleae Stnr., Verrucaria margacea Wahlb. var. latericola Stnr., Müllerella dilatata Steiner. — Die Moose hat Breidler, die Flechten Steiner bearbeitet. Heinricher E. Zur Frage über die Entwicklungsgeschichte der Adventivknospen bei Farnen. (Bot. Centralbl. LX. Bd. Nr. 11. S. 334— 336.) 8°. Verf. wahrt sich die Priorität gegenüber den Beobachtungen Rostow- zew’s, betreffend die Anlage der Adventivknospen von Oystopteris bulbifera. Istvanffi G@. v. Die Vegetation der Budapester Wasserleitung. (Botan.. Centralbl. LXI. Bd. Nr. 1. S. 7—14.) 8°. Maly H. und Brandeis R. Beiträge zur Kenntnis der heimat- lichen Flora. (Thätigkeitsber. d. naturw. Ver. in Aussig. 1893. 8..20—107.) 8°. - Mieula W. Die Characeen. Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland etc. 2. Aufl. V. Bd., 9. Lief. S. 513 —576.) 8°. Enthält folgende Angaben aus der Monarchie: Ch. Kokeiliü A. Br. Wörther-See. — Ch. gumnophylla A. Br. Weisswasser in Böhmen, Steier- nark, Niederösterreich, Tirol, Kärnthen; forma pulchella Mig. form. n. Tirol, Kematen.') — Ch. foetida A. Br., verbreitet; forma longibracteata A. Br. bei Tıient (Gelmi). Molisch H. Die mineralogische Nahrung der niederen Pilze. I. Abh. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Cl. CIII. Abth. I. S. 554—574.) 8°. Das Eisen erwies sich als ein nothwendiger Bestandtheil der Nahrung niederer Pilze. Es kann durch Mangan, Kobalt und Nickel hierin nicht vertreten werden. Magnesium erwies sich — entgegen den herrschenden Anschauungen — als ein integrirender Bestandtheil der Nahrung, der weder durch die Metalle der alkalischen Erden, noch durch die der Zink- gruppe ersetzt werden kann. Cadmiumsalze wirken auf Pilze giftig. Caleium ist für die Pilzernährung nicht nöthig. Murr J. Ueber Farbenspielarten und Aehnliches. II. (Deutsche bot. Monatsschr. XIl. Jahrg. Nr. 4/5. 8. 30—35.) 8". Murr J. Zur Ruderalflora von Oberösterreich. (Deutsche bot. Monats- schr. XII. Nr. 8/9. 8. 63—67.) 8". Murr J. Ueber die arktische Flora. (Ueber Land und Meer. Octob.- Hefte.) 4°. 5 S. 15 Abb. No&ö Fr. Der Schulgarten und der botanische Unterricht an den Gymnasien. (Oesterr. Mittelsch. VIII. Jahrg. III. Heft.) 8°. 7 S. ') Dies dürfte der von M. infolge der unleserlichen Standortsangabe im Herbar Hausmann angegebene Standort „Kemates“ sein. 71 Pacher D. Nachträge zur Flora von Kärnten. Herausgeg. v. natur- histor. Landesmuseum v. Kärnten. Klagenfurt. 8". 235 S. Es ist sehr verdienstlich, dass sich der Verf., einer der beiden Be- arbeiter der Flora von Kärnten, entschlossen hat, die seit dem Erscheinen dieses Werkes gemachten oder bekannt gewordenen Funde zu sammeln. Das vorliegende Buch hat, gleichwie die genannte Flora, offenbar den Zweck, durch Sammlung aller einschlägigen Daten eine wissenschaftliche Be- arbeitung der Landesflora anzubahnen. Im Hinblick auf diesen Zweck dürfen naturgemäss an die Artumgrenzung, an Nomenclatur u. dgl. nicht zu strenge Anforderungen gestellt werden; kein Mensch, der weiss, welch’ reiche literarische Mittel dem zur Verfügung stehen müssen, der heute eine Landesflora wissenschaftlich bearbeiten will, kann in dieser Hinsicht an den Verfasser unbillige Anforderungen stellen. Nicht so sehr im Sinne einer Kritik, als vielmehr als Ergänzungen sullen im Folgenden einige Mittheilungen folgen; Ref. beschränkt sich dabei auf ein paar Gattungen, über die er früher Abhandlungen veröffentlichte. — S. 34. Verf. führt vier Nigritellen auf, nämlich N. angustifolia Rich., var. G@ymnadenia rubra Fritsch, N. suaveolens (Koch) Vill., N. rubra Wettst. und sagt zu ersterer „Nach Fritsch Gymnadenia nigra L.“. — Dies beruht auf einem Iır- thume. Eine Gymnadenia rubra Fritsch gibt es nicht, ebensowenig eine G. nigra L. und eine Nigritella rubra Wettst.;, sondern in Kärnten sind bis jetzt gefunden worden: G@ymnadenia nigra (L.) Rehb., @. rubra Wettst., vielleicht auch @. suaveolens Vill. — 8. 82 wird Gentiana amisodonta Borb. 1855 aufgezählt und dazu @. calycina Koch. Wettstein 1891 als Synonym gezogen. Dies ist unrichtig und dürfte auf eine Einflussnahme Borbäs zurückzuführen sein. Die Pflanze heisst zweifellos @. calycina Koch (1844) pro var. — Wettstein. @. calyeina Borbäs 1885 ist ein jüngeres Synonym. — @. anisodonta y. trichoneura Borb. ist kaum etwas anderes als @. Sturmiana Keın. — „@. rhaetica P. frondisepala Borb. var. der @. calyeina Koch, Taschenbuch non Lam. non Wettstein, ist eine Frühjahrsform“. Dieser Satz ist eine Combination verschiedener Irrthümer und Inconsequenzen, überdies vollkommen unverständlich, nach ihm ist es nicht möglich, diese Pflanze zu deuten. Palla E. Ueber eine neue pyrenoidlose Art und Gattung der Con- jugaten. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. XII. Heft 8. $. 228—235.) a Taf. Mougeotiopsis calospora Palla. Tobelbad bei Graz. Pfeiffer von Wellheim F. Zur Präparation der Süsswasseralgen (mit Ausschluss der Cyanophyceen) unter besonderer Berück- sichtigung der Chlorophyceen (Pringsheim’s Jahrb. XXVI. Ba. Heft 4). 8°. Verf. hat auf Grund jahrelanger Versuche eine Methode der Fixirung, Färbung und Aufhellung von Algen ausgebildet, die an Verwendbarkeit alle bisher üblichen weit übertrifft. Ref. hat vom Verf. hergestellte Prä- parate in grosser Zahl gesehen und kann nur sagen, dass dieselben in jeder Hinsicht die besten Algenpräparate waren, die er je sah. Das Verfahren lässt sich in Kürze nicht beschreiben; es sei diesbezüglich auf die Abhand- lung verwiesen. »Raciborski M. Beiträge zur Kenntnis der Cabombeen und Nym- phaeaceen. („Flora“, Ergänzungsband zum Jahrg. 1894. S. 92 bis 108.) 8". 12 Rehm H. Pilze. Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland ete. 2. Aufl. I. Bd. III. Abth. 43. Lief. S. 977—1040. Enthält die Bearbeitung folgender Gattungen: Discina, Acetabula, Maceropodia, Plicariella, Melachroia, Urnula, Plicaria, Pustularia, Tar- zetta, Otidea, Sphaerospora. Angaben aus der Monarchie: Disceina venosa (Pers.) in Steiermark, D. leucoxantha Bres. Val di Sole, Acetabula sulcata (Pers.) Südtirol, Macropodia Maecropus (Pers.) südlich bis Krain, Mela- chroia aurantio-nigra (Saut.) Steyr, Urnula terrestris (Niessl) Steiermark, Plicaria rufescens (Saut.) Krimmler Fall, P. sepiatrella (Sace.) Trient, P. ampelina (Quel.) Südtirol, P. nucalis (Saut.) Salzburg. P. fimeti (Fuck.) Zirklach in Krain, P. brunneo-atra (Desm.) Niederösterreich, P. Howsei (Bonud.) Trient, Pustularia coronaria (Jacqu.) Niederösterreich, Laibach, var. macrocaly&e Krain, Otidea coneinna (Pers.) Trient, ©. aurieula (Schäft.) Niederösterreich, Trient, Schluderbach, Sphaerospora trechispora (B. et Br.) Niederösterreich. Römer J. Die Blumen und ihre Gäste. (Natur und Haus. 1894.) AD. Sabidussi H. „Ueberpflanzen“ der Flora Kärntens. („Carinthia“. II. Nr. 5/6.) 8°. 19 S. Eine ganz werthvolle Zusammenstellung der vom Verf. im Gebiete auf den Stämmen von Holzpflanzen beobachteten Phanerogamen mit Be- rücksichtigung der Verbreitungsmittel derselben. Schott A. Beitrag zur Flora des oberen Greinerwaldes. (Deutsche bot. Monatsschr. XI. Nr. 4/5. 8. 35—42.) 8". Schube Th. Botanische Ergebnisse einer Reise in Siebenbürgen. (Verh. d. Ver. f. vaterl. Cultur. 1894.) 8°. 7. S. Schweighofer A. Tabellen zur Bestimmung einheimischer Samen- pflanzen. 5. Aufl. Wien. (A. Pichler’s Witwe.) 8°. 130 S. — 1'20 Mk. Szyszylowicz J. Diagnoses plantarum novarum a. C. Jelski in Peruvia lectarum. Pars prima (Act. Acad. Litt. Cracow. XXIX. p. 215— 239.) 8°. Beschreibung von 36 neuen Arten. Neue Rubus hat in dieser Ab- handlung Dr. Fritsch, neue Ilex-Arten Dr. Zahlbruckner, neue Hepa- ticae ©. Loitlesberger beschrieben. Szyszylowicz J. Pugillus plantarum novarum Americae centralis et meridionalis (l. c. XXVII. p. 139 —142). 8°. Doliocarpus oawacanus Szysz., BRollinia cordifolia Szysz., Apeiba Tibourbon Aubl. var. rugosa Szysz. Apeiba Schomburgkiü Szysz., Brunellia integrifolia Szys2. Töpfer A. Gastein und seine Flora. III. (Deutsche bot. Monatschr. XII. Heft. 8/9. S. 74— 82.) 8°. Velenovsky J. Erwiderung auf die Polemik Degen’s. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Cl. 1894.) 8°. 4 S. Velenovsky J. Vierter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. (Sitzungs- ber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Cl. 1894.) 8°. 29 8. Neue Arten und Formen: Silene Roemeri Friv. ß. var. Orbelica; Tunica Rhodopea Vel., Dianthus aridus Jka. ß. puberulus, Trifolium pratense 13 y. Rhodopaeum. Orobus variegatus ß. grandis, Potentilla argentea L. f. tener- rima, P. hirta P. orientalis, P. Varnensis, Seabiosa ochroleuca c. Rhodopea. Centaurea Vandasii, Orupina vulgaris P. media. Erythraea Centaurium Pers. b. Rumelica, Onosma Rhodopeum, Crocus chrysanthus Herb. ß. eitri- nus, Poa bulbosa, b. leucoglossa, Triticum Varnense. Willkomm M. Statistik der Strand- und Steppenvegetation der iberischen Halbinsel (Schluss). (Engler, Botan. Jahrb. XIX. Bd. 4. Heft. S. 321—326.) 8". Zahlbruckner A. Zur Flechtenflora des Pressburger Comitates. (Verh. d. Ver. f. Heil- und Naturk. in Pressb.) 84 S. 8°. Durch vorliegende Arbeit werden für das Gebiet 64 Genera und 200 Arten nachgewiesen. Neu: Parmelia aspidota Poetsch var. elegantula Zahlbr. Zukal H. Neue Beobachtungen über einige Cyanophyceen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XUI. Heft 8.) 8°. 10 S. 1 Taf. a) Zoosporenbildung bei Cylindrospermum stagnale Born. et Flah. — b) Lungbya Borneti Spec. nov. — c) Bau des Zellinhaltes von Calothrix parietina (Näg.) Thur. — d) Eiweisskrystalle in Anabaena hallensis Born. et Flah. — e) Abbildungen der in dieser Zeitschr. 1894, Nr. 7 ff. beschrie- benen Oseillaria. Baillon H. Histoire des plantes. Tom. XIII. Monographie des Amaryllidacdes, Bromeliacees et Iridacees. Paris (Hachette et Co.). 8°. 168 p. 100 Fig. — 10 Fr. Barth R. Die geotropischen Wachsthumskrümmungen der Knoten. Dissert. Leipzig (O0. Schmidt). 39 S. 8". Bateson. Materials for the study of variation treated with especial regard to discontinuited in the origin of species. London (Mac- millian). 8°. 588 S. 209 Fig. Das Buch ist im Hinblick auf phylogenetische Forschungen ausser- ordentlich werthvoll. Es bringt eine reiche Sammlung von sichergestellten Fällen sprungweiser Variation und Artbildung aus dem Thier- und Pflanzen- reiche. (Ein ausführliches Referat findet sich im Biol. Centralbl., XIV. Bd., Nr. 24.) Buchenau Fr. Die Verbreitung von Oryza clandestina. (Bot. Zeitg. 1894. S. 201— 206.) 4". Constantin P. Le Monde des plantes. Fase. I. Paris (J. Bailliere et fils). Gr. 8°. 192 p. 276 fig. — 3 Fr. Der ausserordentliche Erfolg, den Kerner's „Pflanzenleben* auf- zuweisen hatte, hat offenbar Verf. und Verleger angeregt, ein analoges Werk zu schaffen. Und sie gingen hin und schufen — eine Carricatur. — Das Buch ist auf 1500 Seiten projecetirt und soll 2000 Figuren enthalten; es bringt eine Aufzählung der Pflanzenfamilien in systematischer Reihen- folge mit Hervorhebung einzelner Gattungen und Arten, von denen eine Charakteristik, die Verbreitung und eventuelle Verwendbarkeit angegeben ist. Auf wissenschaftlichen Werth macht das Buch keinen Anspruch, eine Wirksamkeit im Sinne der Popularisirung naturwissenschaftlicher Kennt- Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1895. 6 74 nisse ist infolge der Art der Anlage kaum möglich. Von den zahlreichen Abbildungen entstammen die schönsten dem eingangs genannten Werke, viele Gartenkatalogen und Vilmorin’s Gartenbuch. die am wenigsten gelungenen sind Originale. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien etc. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. a Lief. Mk. 1'50. Lief. 140. Schröter: Mucorineae, Entomophthorineae, Hemiascineae., Protoascineae, Protodiscineae, Helvellineae. Pezizineae. — 3 Bogen Text, 140 Einzelbilder in 31 Figuren. Lief. 141. Harms H. Araliaceae. — 3 Bogen Text, 70 Einzelbilder in 7 Figuren. Eriksson J. und Henning E. Die Hauptresultate einer neuen Untersuchung über die Getreideroste. II—IV. (Zeitschr. f. Pflanzen- krankh. IV. Bd. Heft 3—5.) 8°. 13 8. Eriksson J. Ueber die Specialisirung des Parasitismus bei den Getreiderostpilzen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XII. Jahrg. Heft 9. $. 292330.) 8°. Verf. weist experimentell nach, dass die unter dem Namen Puceinia graminis, P. Phlei pratensis, P. glumarum, P. disperma, P. coronata bekannten Uredineen je aus mehreren, an bestimmte Wirthspflanzen an- gepasste „Specialisirtte Formen“, die phylogenetisch jüngere Species dar- stellen, bestehen. Die Erscheinung dürfte allgemeiner verbreitet sein (vgl. die Resultate ähnlicher Untersuchungen Klebahn’s, Magnus’, Dietel’s u. a.) und ist ebenso für die Phytopathologie, wie für die Frage nach der Entstehung der Arten von Bedeutung. Gelmi E. Le primule Italiane. (Nuovo Giorn. bot. Ital. Nov. Ser. 1. Nr. 4.) p. 270—282. 8". Gilg E. Ueber die Anatomie der Acanthaceengattungen Afromen- doncia und Mendonceia. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XI. Heft. 6. S. 361— 364.) 8°. 1 Taf. Gilg E. Studien über die Verwandtschaftsverhältnisse der Thyme- laeales und über die „anatomische Methode“ (Engler’s Jahrb. XVIN. Bd. 5 Heft. S. 488—574). Haeckel E. Systematische Phylogenie der Protisten und Pflanzen. Erster Theil des Entwurfes einer systematischen Phylogenie. Berlin (G. Reimer). 8°. 400 S. Verf. bringt in dem vorliegenden Buche in eingehender Weise eine Darlegung der Entwicklung der Protophyten, Protozoen und Metaphyten, der eine Schilderung der Entwicklung der Metazoen in zwei weiteren Bänden folgen soll. Noch niemals ist der Versuch gemacht worden, einen Stammbaum des ganzen Pflanzenreiches in so eingehender und umfassender Weise aufzustellen und gehört schon aus diesem Grunde das vorliegende Buch zu den wichtigsten Erscheinungen der botanischen Literatur. Es sei auch gleich hier rundweg anerkannt, dass der Verf. in ganz staunenswerther Weise die Ergebnisse moderner Botanik beherrschte und verwerthete. Im Allgemeinen wird auch der Botaniker den Resultaten des Verf. beipflichten müssen, insbesondere sind die Beziehungen der grossen Abtheilungen des Pflanzenreiches zu einander, der polyphyletische Ursprung der heutigen Repräsentanten vieler grösserer Gruppen mit scharfem Blicke erfasst. 75 Mit Einzelnem kann der Ref. sich aber nicht einverstanden erklären. Verf. stellt die Protisten (einzellige Formen oder Coenobionten) den gewebebildenden Metaphyten und Metazoen als niedere Entwicklungsformen entgegen. Abgesehen davon, dass schon diese Trennung bei der Pflanze schwer durchführbar ist, begegnen wir einer Unnatürlichkeit in der vom Verfasser vorgenommenen Trennung der Protisten in Protophyten, den Anfängen des Pflanzenreiches, und Protozoen, der niedersten Thiere. Verf. unterscheidet diese zwei Stämme nach der Fähigkeit der Assimilation. Demgemäss stellt er die Bacteriaceen, ferner die ganzen Oomyceten und Zygomyeeten zu den Protozoen. Dies ist entschieden unnatürlich. Die Bacteriaceen sind zweifellos von den Cyanophycaceen abzuleiten, die Oomy- ceten von oosporen Algen, die Zygomyceten haben deutliche Beziehungen zu anderen Pilzen. Die Uebereinstimmung der genannten Pilzgruppen mit Protozoen ist eine Convergenzerscheinung; die KEinreihung derselben unter die Protozoen ist eine Folge des Bestrebens nach einer scharfen und klaren Eintheilung, die bekanntlich niemals bei getreuer Wiedergabe der natür- lichen Verhältnisse sich erzielen lässt. Weniger lässt sich gegen die Ein- reihung der Myxomyceten unter die Protozoen einwenden. — Nicht gelungen ist des Verf. phylogenetisches System der Bryophyten, d. h. dessen Unter- scheidung von drei Classen, der gegenüber die alte Eintheilung in Hepaticae und Musci frondosi noch natürlicher ist. Die neue Eintheilung ist u. a. eine Folge der irrthümlichen Annahme, dass den Ricciaceen das Protonema fehlt und der Ueberschätzung des in der Ausbildung des Calyptra liegenden Merkmales. — Wenn der Ref. auch geradeso wie der Verf. von dem phylo- genetischen Zusammenhange zwischen Algen und Bryophyten, zwischen diesen und den Filieineen überzeugt ist, so lässt sich doch nicht behaupten, dass sich der „Thallus der Thallobrya (i. e. Zieciaceae etc.) morphologisch unmittelbar von dem der Chlorophyceen ableiten lässt“ (8. 337), dass „einige der niedersten Lagermoose /(Riella, Riccia) von sexuell differen- zirten Chlorophyceen eigentlich nur durch die besondere moosartige Form der Antheridien und Archegonien verschieden sind“ (S. 337), „dass bei Hymenophyllaceen (Didymoglossum) das sporogone Blatt ganz einem Lager- moos ähnlich, und bei Feea eigentlich ein gefiedertes Sporogonium, eine Doppelreihe von Moosurnen ist“ (S. 349). Der solchen Aeusserungen zu- grunde liegende morphologische Vergleich ist ein zu äusserlicher. Ein Hindernis für eine allgemeine Annahme der Resultate des Verf. wird die Unzahl neuer Namen sein, die er nicht blos für systematische Gruppen, sondern auch für Organe u. dgl. einführt. Manche derselben wären im Interesse der Verständlichkeit der Darlegungen besser weg- geblieben. Haussknecht C. Floristische Beiträge. (Mitth. d. Thür. bot. Ver. Neue Folge. Heft 6. 1894.) 8°. 16 S. Enthält: 4. Zur Flora von Deutschland (speciell Bayerns). Neu beschrieben werden hier: Linum catharticum P. subalpinum Haussk., Knautia silvatica Duby, var. glabrata Hausskn., Leucanthemum coronopifolium x vulgare (L. intersitum Haussk.), Carduus sepincolus Haussk., Veronica Chamaedrys X Teuerium (V. amphibola Haussk.). — 2. Zur Flora der Riviera. Neu: Asperula heteroclada Hausk., Centaurea Bertolonii Hausk., C. Bertolonii x Pouzini (©. Genuensis Hausk.). Haussknecht C. Kritische Bemerkungen über einige Avena-Arten. *(Mitth. d. Thür. bot. Ver. Neue Folge. Heft 6. 1894.) 8’. 9 8. Behandelt eingehend: Avena fatua L., A. sterilis L., A. barbata Brot., A. Wiestii Steud., A. clauda Dur., A. strigosa Schreb. Verf. gelangt schliesslich zu einer Neueintheilung der Section „Crithe* Leleb. * 76 Hesse R. Die Hypogaeen Deutschlands. Natur- und Entwicklungs- geschichte, sowie Anatomie und Morphologie der in Deutschland vorkommenden Trüffeln und der diesen verwandten Organismen. Bd. II. Die Tuberaceen und Elaphomyceten. Halle a. S. (Hof- stetter). 4°. 140 S. 11 Taf. Der Hauptwerth dieses gross angelesten, von langjährigen mühe- vollen Forschungen zeugenden Werkes liegt in der systematischen Sichtung und genauen Unterscheidung der so schwierigen Gruppe der hypogaeen Pilze. Die Bestimmung derselben ist infolge der sorgfältigen Beschreibungen und der guten Abbildungen nunmehr bedeutend erleichtert. Verf. hat die künstliche Cultur der Trüffeln experimentell geprüft, hat diesbezüglich auch Resultate erzielt, die aber noch nicht zum vollständigen Abschlusse ge- langten. Die die Entwicklungsgeschichte der in Rede stehenden Pilze be- treffenden ausführlichen Darlegungen des Verf. vermögen ein klares Bild der Entwicklung nicht zu geben; sie sind vielfach nicht einwandfrei. Die weitgehenden Anschauungen, die Verf. über den Zusammenhang zwischen Flagellaten und Hymenogastreen in dem I. Bande entwickelte, erfahren nunmehr durch ihn selbst eine Einschränkung. Hooker. Icones plantarum; or figures with descriptive charakters and remarks or new and rare plants, selected from the Kew Her- barium. Vol. IV. P. I. London (Dulau et Co.). 8°. Tab. 2326 — 2350. 4 Sh. Jaczewski A. de. Monographie des Massariees de la Suisse. (Bull. de l’herbier Boissier. II. Nr. 11.) 8°. 27 S. Karsten G. Die Elateren von Polypodium imbricatum. (Flora. 1894. Ergänzungsband. S. 87—91.) 8°. 1 Taf. Verf. beschreibt das höchst bemerkenswerthe Vorkommen von schrau- bigen Bändern, welche an die „Elateren“ von Equisetum erinnern, an den Sporen des genannten Farnes. Karsten G. Morphologische und biologische Untersuchungen über einige Epiphytenformen der Molukken. (Annal. d. Jard. bot. de Buitenzorg. XD. 2. p. 117—195.) 8°. 7 Taf. Eine an Beobachtungen reiche und anregende Abhandlung. Bearbeitet sind: Dendroceros inflatus, Trichomanes peltatum Bak. u. Tr. Motleyi Van d. B., Teratophyllum aculeatum v. inermis Mett., Dischidia nummularia, D. Rafflesiana, Conchophyllum imbricatum, ©. maximum, Polypodium im- bricatum, P. sinuosum, Myrmeeodia und Hydnophuytum. Karsten H. Flora v. Deutschland ete. 2. Aufi. Lief. 10—19. Gera- Untermhaus (Köhler). Gr. 8°. ä Lief. Mk. 1. Das Werk schreitet im Erscheinen rasch vorwärts, so dass es binnen Kurzem fertig vorliegen wird. In den vorliegenden, vorherrschend die Pha- nerogamen behandelnden Lieferungen treten besonders die schon bei früherer Gelegenheit erwähnten guten Seiten des Buches hervor; diese sind: gute und schöne Abbildungen, eingehende Behandlung der fremdländischen Culturpflanzen, sorgfältige Nomenclatur. Knoblauch E. Die Nomenclatur der Gattungen und Arten. (Bot. Centralbl. LXI. Bd. Nr. 1—6.) 8". Kny L. On correlation in the Growth of Roots and Shoots. (Ann. of Bot. Vol. VII. Nr. XXXI. p. 265— 280.) 8. R7 Kny L. I. Bau und Entwicklung der Lupulindrüsen. II. Bestäubung der Blüten von Aristolochia Clematitis. Ill. Entwicklung von As- pidium filix mas Sw. (I. Theil.) Berlin (P. Parey). 8°. 40 8. 10 Abb. Die vorliegende Publication bildet den Text zu der IX. Lieferung der bekannten Kny’schen „Botanischen Wandtafeln“. Die ausserordentlich schöne und instructive Ausführung dieser Wandtafeln ist zu bekannt, als dass sie besonders behandelt zu werden brauchte; es sei nur bemerkt, dass die der IX. Lieferung sich würdig den früheren anschliessen, dass die Tafeln derselben eine Reihe neuer, sehr werthvoller Bilder bringen. Koehne E. Just’s Botanischer Jahresbericht. XX. Jahrg. (1892.) Erste Abh. 1. Heft. Berlin (Bornträger). 8°. 432 S. — Mk. 14. Enthält: Algen (Möbius), Physikalische Physiologie (A. Weisse), Bacillariaceen (Pfitzer). Flechten (Zahlbruckner), Pilze (Sydow), Moose (Sydow), Morphologie und Systematik der Phanerogamen (Knob- lauch), Pteridophyten (Brick), Chemische Physiologie (Otto). Kohl F. 6. Die officinellen Pflanzen der Pharmacopaea Germanica für Pharmaceuten und Mediciner. Lief. 13—22. Leipzig (Abel). 4". Taf. 84—110 mit Text. Von besonders beachtenswerthen, weil selteneren Abbildungen dieser Lieferungen seien erwähnt: Ziquidambar orientalis Mill., Melaleuca minor Sm., Ferula rubricaulis Boiss., Copaifera offieinalis L.. Andira Pisonis Mart., Astragalus verus Oliv., Physostigma venenosum Bact. Limpricht K. G@. Die Laubmoose. Rabenhorst'’s Kryptogamen- flora ete. 2. Aufl. IV. Bd. 2. Abth. 24. Lief. S. 641— 704. 8". Enthält die Gattungen: Diphyseium, Fontinalis, Dichelyma, Uryphaea, Leucodon. Antitrichia, Leptodon, Neckera. Ludwig F. Ueber einen neuen pilzlichen Organismus im braunen Schleimflusse der Rosskastanie. (Bomyces Oricanus n. g. et sp.) (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. XVI. Nr. 22. S. 905 —908.) Magnus P. Die systematische Unterscheidung nächstverwandter parasitischer Pilze auf Grund ihres verschiedenen biologischen Verhaltens. (Hedwigia XXXIIL S. 362— 366.) 8". Verf. bespricht, ausgehend von einer Bemerkung über die auf Pha- laris arundinacea vorkommenden, morphologisch nahezu gleichen, aber biologisch verschiedenen Puceinia-Arten, den von ihm aufgestellten Begriff der „Gewohnheitsracen“, (= „Speeialisirte Formen“ Eriksson’s, s. ob.) und deren Verhältnis zu den „Biologischen Arten“ (= Schwesterarten Schröter's). Eıstere sind die Ausgangspunkte der letzteren. Morony Th. The Smilaceae of North and Central-America. (Bull. of the Torr. bot. Cl. Vol. 21. Nr. 10. p. 419—443.) 8". Pertz F.M.D. On the Dispersal of the Nutlets in certain Labiates. (Natural Science V. Nr. 32. p. 284—291.) 8°. 1 Taf. Peter A. Wandtafeln zur Systematik. Morphologie und Biologie der Pflanzen für Universitäten und Schulen. Cassel (Th. Fischer) Blatt 15 u. 16 mit 4 S. Text in 3". hothert Se Ueber Heliotropismus. (Beit. z. Biol. d. Pfl. v. Cohn. VII. Bd. I. Heft.) 8°. 212 S. 60 Abb. 78 Roumeguere €. Fungi exsiccati praecipue Gallici. LXVII. Cent. Rüdiger M. Weitere Mittheilungen über Regenschutz bei Pflanzen. 8”. 48. Rusby H. Two new genera of plants from Bolivia. (Bull. Torr. bot. Cl. Vol. XXI Nr. 11. p. 487—489.) 8°. 3 Taf. Lophopappus (Gen. Compositarum) foliosus Rusb., Flückigeria (Gen. Gesneriacearum) Fritschi Rusb. Saint-Lager. Les nouvelles flores de France. Paris (Bailliere. et hs). 23.3178, Schwerin Fr. Graf v. Ueber einige zum Theil neue Ahornarten. (Mitth. d. deutsch. dendrol. Ges. 1894. S. 72—78.) Gr. 8". Stahl E. Einige Versuche über Transpiration und Assimilation. (Bot. Zeitg. 52. Jahrg. I. Abth. Heft 6,7. S. 117—145.) 4°. 1 Taf. Strasburger E. Ueber periodische Reduction der Chromosomenzahl im Entwicklungsgang der Organismen (Biol. Centralbl. XIV. Bd. Nr. 23/24. S. 817— 866). Turner A. Die Kraft und Materie im Raume. Grundiage einer neuen Schöpfungstheorie. 4. Aufl. Leipzig (Th. Thomas). Gr. 8". 378 8. 30 Taf. Das anregende Buch enthält unter anderem auch einige speciell für den Botaniker interessante Capitel, so: „Die Moleküle zweiter Ordnung in Beziehung auf organische Bildungen“ (S. 123), „Ueber die primären organischen Bildungen“ (8. 337), „Ueber die Wanderung der Flora und Fauna während der Eisperioden“ (S. 355). White Th. G. A preliminary Revision of the Genus Lathyrus in North and Central America. (Bull. of the Torrey bot. Cl. Vol. 21. Nr. 10. p. 444—458.) 8°, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Botanische Abende der Prager deutschen Botaniker. Am 4. November 1894 demonstrirte Herr Dr. V. Schiffner einige Objecte aus den Sammlungen des botanischen Institutes, welche er von seiner im Jahre 1894 nach Java unternommenen Reise mit- gebracht hatte. Insbesondere besprach er eine grosse Collection von Balanophora- und Raflesia-Arten in Weingeist, die kaum ihres- gleichen in einem europäischen Museum besitzen dürfte. Ueberdies fanden insbesondere prachtvolle Weingeistpräparate von Myrmecodia- und Hydnophytum-Arten, von Dischidia Rafflesiana, Rhizophora- und Bruguiera-Arten, sowie morphologisch interessante Muscineen eine Besprechung. — Prof. Dr. R. v. Wettstein besprach‘ eine Reihe der in jüngster Zeit erschienenen botanischen Lehrbücher (Strassburger, Noll, Schimper, Schencek, ferner Giessen- hagen, Schumann). 79 Am 12. December hielt Herr Prof. Dr. H. Molisch einen von Demonstrationen begleiteten Vortrag über Phycoerythrin und Phyco- eyan. — Herr Dr. J. Rompel besprach das Pfeiffer’sche Ver- fahren der Algenpräparation mit Vorzeigung vorzüglich gelungener nach diesem Verfahren hergestellter Präparate. Am 9. Jänner 1895 hielt Dr. V. Schiffner einen Vortrag über biologisch wichtige Einrichtungen an den Blättern von Lebermoosen. Er erläuterte die verschiedenen Vorrichtungen zur Wasserversorgung, sowie die bei manchen Lebermoosen vorkommen- den Einrichtungen, die muthmasslich mit dem Thierfange im Zu- sammenhange stehen. Der Vortrag wurde durch eine grosse Zahl instructiver Präparate erläutert. Botanische Forschungsreise, Dr. Ed. Formänek unternahm in den vorjährigen Ferien eine 7 wöchentliche Forschungsreise nach Albanien, Corfu und Epirus, botanisirte in S. Juan di Medua und Durazzo in Albanien; Potamos, Afra, Gasturi und Kontokali auf Corfu; Preveza und Ja- nina im Epirus, bestieg das Maneze- und Barzes-Gebirge in Alba- nien, den Prosgoli und Micekeli im Epirus. Personal-Nachrichten. Herr Gabriel v. Perlaky ist zum Assistenten am botanischen Institute der Universität in Budapest ernannt worden. Notiz. Es sind einige Sammlungen von Weingeistpräparaten tropischer Nutz- und Heilpflanzen, sowie biologisch interessanter Objecte käuflich abzugeben. 1. Rhizophora mueronata Lam. — Früchte und verschiedene Stadien der Keimung bis zur bewurzelten Keimpflanze. 2. Bruguiera eriopetala W. et Arn. — Keimungsstadien. 3. Dipterocarpus trinerwis Bl. — Früchte. t4. Myristica fragrans Houtt. — Früchte. 5. Taracthogenos Blumei Hassk. — Früchte. 6. Gareinia Mangostana L. — Früchte. 17. Cola acuminata Horsf. — Früchte. 8. Myrmecodia echinata Gaud. 9. Dischidia Rafflesiana Wall. 10. Zingiber offieinale L. Rhizome. tl1. Myroxylon Pereirae (Royle) Baill. — Früchte. 12. Zalacca edulis Bl. — Früchte. 13. Curcuma longa L. — Rhizom. f14. Coffea Liberica Bull. — Früchte. 115. Nephelium lappaceum L. — Früchte. 16. Tamarindus Indica L. — Früchte. 17. Lansium domesticum Jack. — Früchte. 18. Nephelium mutabile. 719. Thea Assamica Griff. — Früchte. 20. Ptychosperma paradowum Schefl. — Früchte. 21. Jambosa domestica Rmph. — Früchte. so 122. Castilloa elastica Cerv. — Früchte. 23. Averrhoa Bilimbi L. — Früchte. 24. Gonocaryum pyrospermum. — Früchte. 25. Arenga saccharifera Labill. 26. Keimende Früchte von Nipa fruticans Thunb. (ganze Früchte u. T,ängsschn). 27. Flacourtia sapida Roxb. 28. Elaeis Guineensis L. — Früchte. 129. Theobroma Cacao L. — Früchte. 130. Theobroma bicolor H. de B. — Früchte. 731. Mangifera foetida Lour. var. Bombom Bl. — Früchte. 732. Hevea Brasiliensis Müll. Arg. — Früchte. 33. Bruguiera gymnorhiza Lam. — Keimungsstadien. 34. Momordica Charantia L. var. — Früchte, 35. Balanophora elongata Bl. 36. Zamia muricata H. de B. — J’ und © Blüten. 137. Saccharum offiein. L. Stengelstück. 38. Dillenia Indica L. — Früchte. n 39. Ptychosperma elegans = Pinanga Smithii Hort. — Früchte. 40. Areca Catechu L. — Früchte. 41. Coleus tuberosus Bth. — Knollen. 42. Heteropterys anoptera A. Juss. — Früchte. Es sind 3 Collectionen abzugeben: A enthält Nr. 1—42, B Nr. 1—32, C Nr. 1-30. Bezüglich des Preises wolle man sich an Privatdocent Dr. V. Schiff- ner, Prag-Smichow, Botanischer Garten, wenden. der NB. Die mit 7 bezeichneten Objecte bilden zugleich eine Ergänzung zu demnächst zur Ausgabe gelangenden Exsiccatensammlung: V. Schiffner, Tropische Cultur- und Heilpflanzen. Inhalt der Februar-Nummer. Pax F. Einige neue Pflanzenarten aus den Karpathen. 8. 41. — Sterneck Dr. Jacob v.. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus AN. S. 45. — Lütkemüller Dr. J. Ueber die Gattung Spirotaenia Breb. S. 5l. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 57. — Arnold Dr. F.. Lichenologische Fragmente. S. 60. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 63. — Literatur-Ueber- sieht. S. 69. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 78. — Botanische Forschungsreise. S. 79. — Personal-Nachrichten. S. 79. — Notiz. S. 79. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Verlag von Friedr. Vieweg & Sohn in Braunschweig. (Zu beziehen durch jede Buchhandlung.) Soeben erschien: Vorlesungen über elementare Biologie. Von T. Jeffery Parker, Professor der Biologie an der Universität zu Otago, Dunedin. Neu-Seeland. Autorisirte deutsche Ausgabe von Dr. Reinold v. Hanstein. Mit 88 eingedruckten Abbildungen. Gr. 8%. geh. Preis 8 Mark. Dieser Nummer sind beigegeben: Tafel II und V. Dieser Nummer liegt ferner für die Jahresabonnenten gratis bei: Die botanischen Anstalten Wiens im Jahre 1894. ©. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. r, Spiroteenia, Lütkemülle > # 1895.$ 3% 2 4 ‚Desterr. botan, Zeitschr. u +, us amen ano Te n | nn - Kuk Hofliih.A Haase, Prag Autor del. Taf. V. Kuk Hoflıth A Haase, Prag Oesterr. botan Zeitschr 1895. Pax, Neue Pflanzenarten. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegebef und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N" 3, Wien, März 1895. Die gegenwärtige Bewegung zur Regelung der botani- schen Nomenclatur. Von R. v. Wettstein (Prag). Durch das Erscheinen des Werkes „Revisio generum plantarum ete.“ von OÖ. Kuntze im Herbste des Jahres 1893 ') wurde bekannt- lich die Aufmerksamkeit der Botaniker in erhöhtem Masse auf den Zustand der botanischen Nomenclatur gelenkt. In einer um- fassenden Action eines aus berufenen Berliner Botanikern bestehen- den Comites ), in den Berathungen der skandinavischen Forscher auf der Naturforscherversammlung in Kopenhagen (Juli 1892°), in einer zu Rochester gefassten Resolution der nordamerikanischen Botaniker (August 1892‘), in einer Resolution des Botanical Club of Washington (Juni 1892°), äusserte sich zunächst die dadurch her- vorgerufene Bewegung, welche ich im Jahre 1892 in einem Artikel in dieser Zeitschrift ' ) zu charakterisiren versuchte. Ich schloss mich damals der Meinung jener Fachgenossen an, welche die Behandlung der ganzen Angelegenheit durch einen internationalen Congress für noth- wendig ansahen. In der That kam es zu einer Berathung der Frage, insbesondere der sogenannten „Berliner Thesen“, i. e. der Vorschläge des erwähnten Comites auf dem internationalen botanischen Congresse in Genua im Herbste 1892, die zu einer Beschlussfassung über mehrere der Vorschläge führte‘), während einige der wesentlichsten Fragen einer internationalen, aus 30 Botanikern bestehenden Com- mission zur Vorberathung und zur Vorlage an einen künftigen Con- gress übertragen wurden. ‘) 2 Vol. Leipzig, Arthur Felix. 8°. 1011 S. °) Vergl. Ber. d. deutsch. bot. Ges. X. 8. 327 ff. °) Vergl. Bot. Centralbl. LIII. S. 280— 184. *) Vergl. Botan. Gazette 1892, p. 287—288, Bull. Torr. bot. Cl. 1892. °) Vergl. The Botan. Gazette 1892, p. 199. *) Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1892. S. 297—327. °) Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 189%. S. 393—395. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1895, [0.0] DD Seither ist die Bewegung nicht mehr zur Ruhe gekommen. Eine kaum übersehbare Anzahl einschlägiger Arbeiten und Meinungs- äusserungen hat zwar zu keiner Klärung der Sachlage geführt, aber ein grosses und werthvolles Materiale herbeigeschafft, das den Be- rathungen des künftigen Congresses zu Gute kommen wird. Ich möchte hier nicht die ganze, in den drei letztverflossenen Jahren erschienene, den Gegenstand behandelnde Literatur besprechen, son- dern mich mit dem Hinweise darauf begnügen, dass die wichtigsten Arbeiten in dem 1. Hefte des III. Bandes der Kuntze’schen „Revisio generum“'), sowie in dem Berichte der Geschäftsleitung der vom (renueser ÜCongresse eingesetzten Nomenclaturcommission °) aufgeführt erscheinen. In den letzten Wochen hat Knoblauch auf einige ganz wesentliche Momente hingewiesen. ‘) Wie schon erwähnt, ist die Bewegung bisher zu einem Ab- schlusse noch nicht gekommen; es fehlte dazu auch die Gelegenheit, da der einzige, seit 1892 veranstaltete internationale botanische Con- gress, jener zu Madison (August 1893) selbst in Anbetracht der schwachen Vertretung Europas auf die Internationalität verzichtete. ') Und doch ist ein möglichst baldiger Abschluss der ganzen Bewegung, d. h. eine endgiltige Regelung der Nomenclatur unaufschiebbar. Man verstehe mich nicht falsch. Ich bin weit entfernt von der An- sicht, dass den Nomenclaturfragen an und für sich eine besonders grosse Bedeutung zukomme; sie ist für mich vor Allem keine wissen- schaftliche Frage. Insoferne aber die Nomenclatur das wichtigste Verständigungsmittel der Botaniker ist, insoferne als ein ungeordneter Zustand der Nomenclatur die wissenschaftliche Forschung schwer schädigt, halte ich es für eine nicht zu unterschätzende Aufgabe der wissenschaftlichen Botaniker, dieser Frage ihre Aufmerksamkeit zu- zuwenden. Man kann heute nicht mehr sagen, dass eine Fortdauer des gegenwärtigen chaotischen Zustandes auf dem Gebiete der Nomen- clatur Gefahren für die Wissenschaft im Gefolge haben könnte, son- dern man muss mit Bedauern constatiren, dass eine tiefgreifende Schädigung durch diesen Zustand schon eingetreten ist. Es ist bereits so weit gekommen, dass bei Arbeiten auf systematischem Grebiete oft mehr Zeit und Mühe des Arbeitenden durch die Feststellung der Nomenclatur, als durch die Erforschung von Thatsachen und wissen- schaftlichen Erkenntnissen in Anspruch genommen wird. Wir sind thatsächlich heute schon soweit gekommen, dass die besten, wissen- schaftlich werthvollsten Untersuchungen durch Hervorhebung neben- sächlicher Nomenclaturfragen von jedem Unberufenen compromittirt und zum Theile erfolglos gemacht werden können. Eine Fortdauer des gegenwärtigen Zustandes muss eine noch weitergehende Abneigung ‘) Leipzig, A. Felix. 8°. 420 S. Erschien im Sommer 1893. °) Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1895. Nr. 1. S. 27 ff. °) Bot. Centralbl: LXI Bad. Nr. 1. *) Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1895. S. 29. 83 ernsterer Forscher vor systematischen Untersuchungen zur Folge haben, was dem weiteren Aufschwunge dieser gerade jetzt wieder im Aufblühen begriffenen Diseiplin hinderlich sein muss. Zwei Momente sind es momentan insbesondere, die so viele Fachgenossen abhalten, Nomenclaturfragen näher ‚zu treten, erstens der stark persönliche Ton, den in jüngster Zeit die Erörterungen über diese Angelegenheit vielfach angenommen haben und zweitens der Zweifel darüber, dass sich eine Einheitlichkeit überhaupt werde erzielen lassen. Das ersterwähnte Moment macht allerdings die Beschäftigung mit Nomenclaturangelegenheiten — auch ich kann mich diesem Eindrucke nicht entziehen — derzeit unangenehm; es kann aber in Anbe- tracht der Dringlichkeit der Sache nicht ernstlich von jener abhalten. Die Berechtigung des zweiterwähnten Grundes gebe ich zu, doch halte ich auch diesen nicht für ausschlaggebend. Ich zweifle nicht daran, dass selbst die besten Nomenclatursgesetze niemals von der Gesammtheit der Botaniker acceptirt werden. Es kommt da einer- seits ein sachlich nicht berechtigter aber trotzdem nicht zu beseitigender particularistischer Standpunkt in Betracht, anderseits die sachlich ganz berechtigte Freiheit, die der Forschung das Recht ein- räumen muss, in gewissen Fällen, für welche die Schablone nicht passt, von dieser abzuweichen '). Trotzdem müssen einheitliche Nomenclatur- gesetze angestrebt werden, denn wenn auch in Zukunft — infolge des berührten Particularismus — es etwa eine Nomenclatur für die Botaniker des europäischen Continentes und eine zweite, von jener abweichende, für die englischen Fachgenossen geben wird, so ist dann doch die Existenz zweier genau präcisirten Richtungen dem jetzigen chaotischen Zustande weitaus vorzuziehen. Anderseits müssen solche einheitliche Normen auch — bei voller Wahrung der Freiheit für specielle wissenschaftliche Zwecke — existiren für die Hauptmasse der Botaniker, welche mit ihrer Nomenclatur speciellen wissenschaftlichen Anschauungen gar nicht Ausdruck geben wollen. sondern lediglich ein Mittel für die Verständigung in ihr suchen. Die Nothwendigkeit einer Regelung der Nomenclatur, der Mangel an Gründen, welche von einem Versuche einer solchen abhalten könnten, bestimmt mich, hier abermals auf die Angelegenheit zurückzukommen und die Mittel zu erörtern, die unter den momentanen Verhältnissen nach meiner Ueberzeugung zum Ziele führen könnten. Als das wichtigste Mittel zur Erreichung des angegebenen Zweckes sehe ich zunächst einen entsprechend vorbereiteten und zusammengesetzten internationalen Botanikercon- gress an, der die Grundzüge der Reform zu berathen, eventuell zu beschliessen hätte. ') Ich befinde mich bei Beanspruchung dieser Freiheit in Uebereinstim- mung mit Drude (Berichte der deutsch. bot. Ges. 1891. 8. 305). 7* 84 Ich betone hiebei die Worte „entsprechend vorbereitet und zusammengesetzt“. Zur entsprechenden Vorbereitung würde ich zunächst die Abfassung vollkommen fertig gestellter Entwürfe der neuen Nomenclatursgesetze zählen, welche die Basis für die Berathung ab- geben müssten. Ich hielte es für sehr wünschenswerth, dass die Ab- fassung dieser Entwürfe im Anschlusse an die „Lois de la nomen- clature“* von 1867 erfolgt, welche ja durch die neuen Bestimmungen ersetzt werden sollen. Das solche Entwürfe einem künftigen Con- gresse vorliegen werden, ist als sicher anzunehmen, ein solcher liegt bereits gedruckt vor (vergl. OÖ. Kuntze Codex emendatus in Revisio generum plantarum III" p. CCCLXXXV-—CCCCXVI) einen zweiten haben wir wohl von der in Genua eingesetzten Commission (beziehungs- weise von den mit der Geschäftsleitung betrauten, der Frage sich so sehr widmenden Herren Geh. Rath Prof. Engler und Prof. Dr. P.Ascher- son) zu erwarten. Um die rechtzeitige Fertigstellung etwaiger weiterer Entwürfe zu ermöglichen, wäre ein möglichst langer Zeitraum zwischen der ersten Ankündigung und der Abhaltung des Öongresses anzustreben. Zur entsprechenden Vorbereitung des Congresses würde ich ferner zählen, dass die erwähnten Entwürfe rechtzeitig, z.B. 6 Monate vor Abhaltung des Congresses publicirt würden, um den einzelnen Fachgenossen die Möglichkeit zu bieten, die Entwürfe zu studiren und zu ihrem Inhalte Stellung zu nehmen. Was die von mir oben erwähnte entsprechende Zusam- mensetzung des Congresses anbelangt, so glaube ich nicht, dass sich eine solche durch Ausschliessung von Fachgenossen erzielen liesse, wie dies von anderer Seite vorgeschlagen wurde '), sondern ich bin vielmehr der Ansicht, dass sie anzustreben wäre dadurch, dass nach Möglichkeit die verschiedensten Länder und die verschiedensten wissenschaftlichen Anschauungen ihre Vertretung finden. Letzteres liesse sich vielleicht erzielen, wenn die Veranstalter des Congresses sich frühzeitig an die in jedem Culturstaate hervorragendste botani- sche Gesellschaft wenden würden mit dem Ersuchen, in ihrem Kreise eine Stellungnahme zu den übersendeten Entwürfen zu provociren und für die Entsendung eines Vertreters zum Congresse Sorge zu tragen, Einen äusseren Anlass zur Fortführung der Nomenclaturs- bewegung im Hinblicke auf das eben angedeutete Ziel bot das Zu- !) Ich glaube nämlich, dass es im Interesse aller Botaniker, nicht bloss in dem der „Systematiker“ und Floristen liegt, dass eine baldige Re- gelung der botanischen Nomenclatur erzielt werde. So habe ich beispielsweise erst in jüngster Zeit die Erfahrung machen müssen, dass eine ganze Reihe überaus sorgfältiger physiologischer und biologischer, die Gattung Euphrasia betreffender Arbeiten zum grossen Theile dadurch entwerthet wurde, dass ihre Autoren auf Nomenclaturfragen gar keine Rücksicht nahmen, so dass es heute unmöglich ist, festzustellen, auf welche Pflanzen sich die betreffenden Angaben beziehen. 85 sammentreffen einer verhältnismässig grossen Anzahl von Botanikern gelegentlich der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien im September 1894. Der Versammlung lag ein Bericht der Geschäftsführung der im Jahre 1892 eingesetzten Nomenclaturs- commission, erstattet von den Professoren Ascherson und Engler, vor, welche einige Reformanträge enthielt. Dieser Bericht wurde in der Jännernummer der Oesterr. bot. Zeitschr. vollinhaltlich abgedruckt, so dass ich hier einfach auf diesen Abdruck verweisen kann. Ander- seits lagen der Versammlung (respective den Abtheilungen für Bo- tanik) schriftliche Anträge des nicht anwesenden, an der Nomenclatur- bewegung so regen Antheil nehmenden Herm 0. Kuntze vor.') Die Erwägung, dass nur ein entsprechend veranstalteter Congress eine Entscheidung in der Nomenclaturfrage herbeiführen kann, dass jede anfechtbare anderweitige Beschlussfassung die herrschende Ver- wirrung nur vergrössern müsste, bestimmte mich, den Antrag zu stellen, von einer Beschlussfassung von sämmtlichen Anträgen abzu- sehen’) und folgende Resolution ‘) zu fassen: „Die in Wien anlässlich der „66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte“ versammelten, gefertigten Botaniker nehmen den von den Herren Geh. Rath Prof. Dr. A. Engler und Prof. Dr. P. Ascherson erstatteten „Bericht der Geschäftsleitung der vom intern. botanischen Congresse in Genua (1892) eingesetzten Nomen- claturcommission“ zur Kenntnis und sprachen der Commission für ihre bisherige Mühewaltung den Dank aus. Zugleich gibt die Versammlung der Ueberzeugung Ausdruck, dass eine möglichst baldige Verständigung über einheitliche Grund- sätze in der botanischen Nomenclatur im Interesse der Wissenschaft dringend nöthig ist; sie bittet die internationale Commission in diesem Sinne wie bisher ihre Thätiekeit zu entfalten; sie hält es für höchst wünschenswerth, dass in thunlichst kurzer Zeit ein internationaler Congress einberufen werde, dem die, eine Festsetzung der Grundsätze der Nomenclatur bezweckenden, rechtzeitig publieirten und zur Kennt- nis aller betheiligten Fachgenossen gebrachten Entwürfe zur Be- rathung und Beschlussfassung vorzulegen sind. Die Versammlung hielte es für förderlich, wenn sich die inter- nationale Commission zum Zwecke der Veranstaltung dieses Con- ') rl. Tageblatt der. 66. Vers. deutsch. Naturf. und Aerzte S. 248. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1894. 8. 401. ®) Bei diesem Antrage befand ich mich übrigens in voller Ueberein- stimmung mit der Geschäftsleitung der intern. Commission, welche selbst (vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1895, S. 35, Z. 1—3) erklärte, dass ihre Thesen der Genehmigung eines Congresses bedürfen. °») Vergl. Tageblatt der 66. Vers. deutsch. Naturf. und Aerzte S. 249. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1894, S. 401. 86 gresses in das Einvernehmen mit der in jedem Culturstaate hervor- ragendsten botanischen Gesellschaft setzen würde.“ ') Diese Resolution wurde in der Sitzung der „Abtheilung für systematische Botanik und Floristik“ am 25. September 1894 ein- stimmig angenommen. Insgesammt traten im Verlaufe der Ver- sammlung durch Unterfertigung der Resolution nachstehende Bo- taniker derselben bei: C. Bauer (Üzernowitz) E. Lippert (Wien) G. v. Beek (Wien) Linsbauer (Wien) C. Boehm (Wien) Th. Loesener (Berlin) W. Brehmer (Lübek) J. Lütkemüller (Wien) H. Braun (Wien) P. Magnus (Berlin) A. Burgerstein (Wien) F. Matouschek (Prag) L. Celakovsky jun. (Prag) K. Mikosch (Brünn) F. Czapek (Wien) M. Miyoshi (Leipzig) A. v. Degen (Budapest) H. Molisch (Prag) P. Dietel (Leipzig) C. Müller (Berlin) J. Dörfler (Wien) 0. Müller (Berlin) W. Figdor (Wien) F. Ostermeyer (Wien) Freyn (Prag) E. Palla (Graz) . Fritsch (Wien) J. Pantocsek (Tavornak) Formänek (Brünn) 0. Pazschke (Leipzig) v. Gerold (Wien) G. v. Pernhoffer (Wien) . Gander (Einsiedeln) A. Pfeiffer (Kremsmünster) Ginsberger (Wien) E. Pfitzer (Heidelberg) Gremblich (Hall) J. Palacky (Prag) Gutwinski (Krakau) H. Rettig (Krakau) Haberlandt (Graz) F. Reinitzer (Prag) Hackel (St. Pölten) J. Römer (Kronstadt) SHHSHPHROBERBHP$EREn- v. Halacsy (Wien) R. ERRSEE (Hamburg) Haussknecht (Weimar) Aur. v. Scherffel (Poprad) eissler (Wien) ee v. Scherffel (Iglo) Kerner (Salzburg) S. Schneider v. Kerner (Wien) H. v. Schrötter (Wien) Klein (Karlsruhe) S. Schwendener (Berlm) Klein (Budapest) @G. Sennholz (Wien) . Kohl (Marburg) J. Steiner (Wien) . Krasser (Wien) S. Stockmayer (Frankenfels) . Kumm (Danzig) @. B. de Toni (Venedig) ') Um eine Betheiligung der „Deutschen botanischen Gesellschaft“ im Sinne des letzten Satzes der Resolution eventuell schon im Jahre 1895 zu er- möglichen, wurde ein diesbezüglicher Beschluss in der am 26. September in Wien abgehaltenen Generalversammlung dieser Gesellschaft über meinen An- trag gefasst. K. Fr. v. Tubeuf (München) (C. Wilhelm (Wien) R. v. Wettstein (Prag) A. Zahlbruckner (Wien) A. Wieler (Braunschweig) H. Zukal (Wien) J. Wiesner (Wien) Die Erklärungen, welche die Geschäftsleitung der internatio- nalen Commission unmittelbar nach Annahme der vorstehenden Re- solution abgab, lassen erwarten, dass in der That in kürzester Zeit unter der Initiative der Commission ein inter- nationaler Botanikercongress mitdem angegebenen Pro- gramme zu Stande kommen wird. Ich möchte hier nicht den Verfügungen der Commission irgend wie vorgreifen, glaube aber immerhin meine persönliche Anschauung dahin äussern zu dürfen, dass als Ort für einen solchen Congress wohl in erster Linie Berlin als der Sitz der Geschäftsleitung der Commission, Paris, als der Geburtsort der „Lois“ von 1867, Genf oder Brüssel mit Rücksicht auf die geographische Lage, in Be- tracht zu ziehen sein werden. Zum Schlusse sei es mir gestattet, noch die Frage zu venti- liren, ob wohl mit der Veranstaltung einer, eventuell zweier Con- gresse, die Nomenclatursangelegenheit endgiltig geordnet werden kann. Ich möchte dies nicht glauben. Congresse können im günstigsten Falle die Regeln festsetzen, welche in Zukunft bei Feststellung der Namen massgebend sein sollen und schon damit Werthvolles leisten. Der allgemeine Gebrauch der auf diese Weise sich er- gsebenden Namen ist aber erst dann zu erzielen, wenn in grossen Nachschlagewerken dem Einzelnen in jedem Falle die Möglichkeit geboten wird, leicht und rasch den richtigen Namen zu finden. Nur dann wird die Regelung der Nomenclaturgesetze eines der wesentlichsten und werthvollsten Resultate ergeben, nämlich die Entlastung der Forschungen auf dem Gebiete der Systematik von den zeit- und müheraubenden nomenclatorischen Nebenarbeiten. Die Ausarbeitung solcher Nachschlagewerke wäre allerdings ein grosses, bedeutende Mittel erforderndes Unternehmen, das nur durch Betheiligung weiterer Kreise — ich denke dabei in erster Linie an die Akademien und gelehrten Gesellschaften — zu Stande kommen könnte. Die Ausarbeitung solcher Werke — zunächst für die Genera — wäre aber gerade in der nächsten Zeit relativ leicht. da eine Reihe von Werken der letzten Jahre, wie Engler’s Natürliche Pflanzen- familien, Jackson’s Index Kewensis, OÖ. Kuntze’s Revisio generum u. a. grossartige Vorarbeiten enthält. Prag, Ende Jänner 1895. 88 Ueber die Gattung Spirotawenia Breb. Bau der Chlorophoren. — Beschreibung einer neuen Species. — Systematisch-kritische Bemerkungen. Von Dr. J. Lütkemüller (Wien). (Mit 2 Tafeln.) (Schluss. !) Sehen wir uns die Species, deren Chlorophylibau mir sicher- gestellt scheint, näher an, so zeigt es sich, dass hier die Gruppirung nach parietalen und centralen Chlorophoren zusammenfällt mit der bisher üblichen nach der Einzahl oder Mehrzahl der Chlorophyll- bänder (Monotaeniae — Polytaeniae Rabh.). Wenn das Ergebnis dieser Untersuchungen für die Systematik praktisch verwerthet werden soll, so muss man sich vor Allem darüber klar werden, ob die Arten mit centralen Chlorophoren in der Gattung Spirotaenia verbleiben können, oder ob für dieselben eine eigene (neue) Gattung zu statuiren sei. Die Entscheidung fällt nicht leicht. Schon de Bary‘) hat für Sp. obscura und trabeculata eine besondere Gattung ins Auge gefasst, ebenso trug sich Archer‘) mit dem Gedanken, eine neue Gattung der Desmidiaceen aufzustellen. in welcher nebst mehreren dem Closterium obtusum Breb. verwandten Formen auch Sp. obsceura untergebracht werden sollte; nach den gegenwärtig giltigen Eintheilungsprincipien endlich wäre man geradezu verpflichtet, die Arten mit centralen Chlorophoren in eine besondere Gattung zusammenzufassen. Andererseits lässt sich aber nicht leugnen, dass die einseitige Berücksichtigung der Disposition der Chlorophoren als Gattungs- eriterium gerade bei den Desmidiaceen zur gewaltsamen Trennung von Arten geführt hat, deren Verwandtschaft ausser Zweifel steht. Auch ist die Morphologie der Chlorophoren noch keineswegs er- schöpfend bekannt; über die biologische Bedeutung der Verschieden- heiten in der Chlorophylldisposition sind wir in vollständigster Unkenntnis. Unter solehen Verhältnissen könnte ich eine Theilung der Gattung Spiörotaenia Breb. (im bisherigen Umfange) in zwei Gattungen ') 'Vergl.'Nr.'2, S. 51. °) Conjug. p. 75. ®) Notice of some Desmidian forms allied to Closterium obtusum Breb. Quart. Journ. Mier. Sc. Vol. 16. N. S. p. 238. Closterium obtusum Breb. new to Ireland ete. Quart. Journ. Mier. Se. Vol. 16. N. 8. p. 338. Elongated unicellular Alga, allied to the s. e. Clost. obtusum Breb. Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. 19. N. S. p. 121. Aus den citirten Stellen geht mit Wahrscheinlichkeit hervor, dass auch Archer das Chlorophor der Sp. obscura für central ansah. 89 nur dann als wissenschaftlich gerechtfertigt ansehen, wenn ausser der Disposition der Chlorophoren sich noch andere anatomische oder physiologische Unterscheidungsmerkmale ausfindig machen liessen, welche es gestatten, die Arten mit centraler Chlorophyllanordnung jenen mit parietaler gegenüberzustellen. Derartige unterscheidende Merkmale könnten gesucht werden im Verhalten von Zellhaut, Gallerte und Poren, in der Lage und Gestalt des Zellkernes, in den Vorgängen bei der Zelltheilung und Zygotenbildung. Wir wollen daher die einzelnen Punkte der Betrachtung unterziehen. Bezüglich der Zellhaut und Gallerte stimmen sämmtliche bisher untersuchte Arten von Spirotaenia überein. Hauptfleisch') hat für Sp. condensata nachgewiesen, dass die Zellhaut ein einheit- liches Ganze bilde, mehrschichtig und porenfrei sei. ferner dass die gallertige Hülle nur aus concentrischen Lagen verquollener Zellhaut- schichten bestehe. Das Alles kann ich nach eigenen Beobachtungen für Sp. truncata, obscura, trabeculata und Bahusiensis bestätigen. Es zeigen übrigens auch Mesotaenium und Oylindrocystis die gleiche Structur von Zellhaut und Gallerte, ‘) so dass alle drei Gattungen zusammen als natürliche Gruppe den anderen Desmidiaceen gegen- übergestellt werden können, bei welchen die Zellmembran aus zwei getrennten Stücken besteht und die Hüllgallerte, wenn überhaupt vorhanden, aus radiär gestellten Prismen zusammengesetzt ist. Der Zellkern liegt, wie Archer‘) für Sp. condensata fest- gestellt, excentrisch und ist halbkugelig. mit der abgeflachten Seite gegen die Zellwand gerichtet; ebenso fand ich ihn bei Sp. obscur«a und Bahusiensis, zwei Arten mit axilen Chlorophoren. In der Gattung Mesotaenium liest der Zellkern der centralen Chlorophyllplatte seitlich an, während er bei Cylindrocystis zwischen die beiden getrennten Chlorophoren eingeschaltet ist und — wie bei den anderen Des- midiaceen — die Zellmitte einnimmt. Die Zelltheilung soll in der Gattung Spirotaenia im Gegen- satz zu allen übrigen Desmidiaceen unter Bildung von schrägen Scheidewänden stattfinden. Ich habe mir viel Mühe gegeben, in der Literatur eine Be- schreibung oder Abbildung des Theilungsvorganges ausfindig zu machen, mein Nachsuchen war aber erfolglos. Behauptet wird die schräge Zelltheilung von Ralfs (Brit. Desm. 1848, p. 178) und Archer (Pritchard Infus. 1861, p. 751), beide Angaben sind also älteren Datums. Delponte (Desm. subalp.. p. 235) beruft sich auf ') Zellmembran und Hüllgallerte d. Desm. p. 65. *) Ich fand wenigstens bei Mesotaenium Braunü de Bary und M. miero- coceum (Kuetz.) Kirchn., ferner bei Oylindroeystis Brebissonii Menegh. und ©. crassa de Bary diese Annahme von Hauptfleisch den thatsächlichen Verhältnissen entsprechend. °) On the conjugation of Sp. condensata et truncata. Quart. Journ. Mier. Sc. Vol. 7. N. 8. p. 186. 90 A. Braun, der die Thatsache festgestellt haben soll, was offenbar auf einem Irrthume beruht. ') Viel vorsichtiger sprechen sich de Bary (Conjug. p. 45) und Fresenius (Beitr. z. Kenntn. mikr. Org. Senckenbg. Abh. B. II, p. 241) aus, welche die schräge Theilung nur als wahrscheinlich bezeichnen, Ersterer für die langzugespitzten Spirotaenien, Letzterer für Sp. obseura. Itzigsohn (Bot. Zte,, 14. Jahrg., p. 866) erwähnt die „eigenthümliche Theilung*, die er bei allen drei damals bekannten Arten (Sp. condensata, obscura, minuta) sehr häufig beobachtet haben soll, Hauptfleisch endlich (Zellm. u. Hüllg. p. 65) sagt ganz allgemein: „Ebenso sind auch bei Spirotaenia die Vorgänge bei der Zelltheilung, über die mir jedoch leider keine lückenlosen Beobachtungen vorliegen, mit den entsprechenden Vorgängen der übrigen Desmidiaceen keineswegs übereinstimmend“. Die einzige unanfechtbare, mit einer Abbildung belegte Angabe, welche sich in der Literatur findet, rührt von de Bary her (Conjug. p. 45, T. 7 F) und bezieht sich auf Sp. mus- cicola (— bryophila), gerade bei dieser Species findet aber die Zell- theilung unter Bildung einer queren Scheidewand statt. Ausserdem eibt Archer (Quart. Journ. Mier. Sc. Vol. 10, N. S. p. 203) von Sp. tenerrima an: „Self-division transverse*. Ich selbst endlich sah bei Sp. Bahusiensis Hemmungsbildungen. welche sich nur durch die Annahme erklären lassen, dass hier bei der Zelltheilung eine quere Scheidewand gebildet wird. ‘) Halten wir uns zunächst an das Sichere, so findet sich Zell- theilung mit queren Scheidewänden bei einer Art mit parietalen Chlorophoren (Sp. bryophila) und bei einer anderen mit centralen ') Die Stelle, wo A. Braun diese Ansicht ausgesprochen haben soll, wird von Delponte nicht angegeben; in „Betracht. üb. Verjüng. in d. Natur“. sowie in „Algar. unicell. gen.“ findet sich über das Thema keine Bemerkung, auch anderweitig konnte ich die fragliche Aeusserung nirgends entdecken. Ebensowenig wusste mir Nordstedt, der grösste Kenner der Desmidiaceen- literatur, darüber Aufschluss zu geben. Wahrscheinlich handelt es sich um irrige Auffassung des Referates von Itzigsohn (Bot. Ztg., 14. Jahrg., p. 866), in welchem der Zelltheilung von Spirotaenia Erwähnung geschieht. Dort ist allerdings A. Braun als Gewährsmann angeführt, aber nicht für die schräge Zelltheilung, sondern für die Identität der Sp. minuta mit Sp. erythrocephala. °) Hemmungsbildungen infolge unvollständig durchgeführter Zelltheilung kommen bekanntlich bei den Desmidiaceen häufig vor. Bei Sp. Bahusiensis fand ich sie in drei Formen oder Graden, von denen zwei in Tafel II, Fig. & und 9 abgebildet sind. Den ersten Grad, Hemmung im frühesten Stadium, bilden Doppelindividuen, bei welchen wohl die Kerntheilung erfolgte und die neugebildeten Zellhälften heranwuchsen, ohne dass aber Trennung der Chloro- phoren und Scheidewandbildung eingetreten wäre. Kommt die Hemmung in einem späteren Stadium zustande, so sind, wie Tafel II, Fig. 8 zeigt, die Chlorophoren bereits getrennt, aber noch keine Scheidewand gebildet. Taf. I, Fig. 9 endlich bringt ein Doppelindividuum zur Darstellung mit getrennten Chlorophoren und bereits vorhandener Scheidewand, doch ist die Spaltung der letzteren in zwei Lamellen unterblieben. Von Doppelindividuen der letzteren Art sah ich mehrere, bei allen aber verlief die Scheidewand quer, wie in Big: 9] (Sp. Bahusiensis); lassen wir auch die Angaben über schräge Zelltheilung gelten, so sind hier ebenfalls Arten mit parietalen und centralen Chlorophoren vertreten. Ueber Copulation und Zygoten liegen genaue Beobach- tungen von Archer') vor, welche sich auf Sp. condensata und trun- cata beziehen. Obwohl beide Species parietale Chlorophoren besitzen, so zeigen doch die Zygoten, sowie die Vorgänge bei der Conjugation auffällige Unterschiede. Von den Zygosporen der Sp. obscura geben Roy et Bisset’) kurz an, dass sie jenen der Sp. condensata ähnlich seien. Nach eigener Beobachtung kann ich diese Angabe dahin er- gänzen, dass nicht nur die Zygoten in Form und Grösse, sowie in der charakteristischen Structur des Epispors vollständig mit jenen der Sp. condensata übereinstimmen, sondern dass auch der ganze Act der Conjugation genau so verläuft, wie bei der letztgenannten Species ‘). Diese Uebereinstimmung verdient umso mehr bemerkt zu werden, als sie zwei Arten von verschiedenem Chlorophyilbau betrifft. Auf eine der beiden Arten bezieht sich zweifellos auch die Beschrei- bung, welche Berthold‘) über Conjugation und Zygoten einer. nicht benannten Spirotaenia-Species geliefert hat. Wie man sieht, lassen unsere Kenntnisse über jeden einzelnen der besprochenen Punkte noch Manches zu wünschen übrig; immer- hin aber kann man mit Bestimmtheit sagen, dass sich in der Gattung Spirotaenia Breb. die beiden Artengruppen mit parietalen und cen- tralen Chlorophoren eben nur durch den Chlorophyllbau, sonst aber durch kein anderes uns bekanntes Merkmal von einander unter- scheiden. Es besteht daher meines Erachtens vorläufig kein zwingender Grund für die Trennung in zwei Gattungen. Dementsprechend halte ich rücksichtlich der Systematik Ab- änderungen und Ergänzungen nur in folgenden Punkten für noth- wendig: 1. Die Definition der Gattung Spiörotaenia Breb. ist in dem Sinne zu ergänzen, dass sie auch für die Arten mit axilen Chloro- phoren passt. 2. Nach dem Bau der Chlorophoren zerfällt die Gattung in zwei Untergattungen, von welchen eine die Arten mit parletalen, ') On the conjugation of Sp! condensata et truncata. Quart. Journ. Mier. Se. Vol. 7. N. S. p. 186—193. Eine Ergänzung bezüglich der Zygoten von Sp.truncata findet sich Quart. Journ. Mier. Sc. Vol. 12. N. S. p. 85. ®) On Scott. Desm. Ann. of Scott. Nat. Hist. 1893—94. Sep. p. 58. *) Ich fand die Zygoten im August 1892 reichlich bei Tangern nächst Millstatt (Kärnthen). Ihr Durchmesser beträgt im reifen Zustande mit Epispor 51—63 u, ohne Epispor 39—5Al u. Archer gibt für die Zygoten der Sp. con- densata keine Masse an, doch lässt sich aus den Abbildungen berechnen, dass ihr Durchmesser mit Epispor 58 « beträgt, olıne Epispor 45 u. *) Studien über Protoplasmamechanik. p. 316— 317. 92 die andere jene mit axilen Chlorophoren umfasst. ') Da diese Ein- theilung mit der bisher üblichen — Monotaeniae und Polytaeniae Rabh.’) — sich deckt, so können die von Rabenhorst gewählten Namen beibehalten werden, dech ist die Charakteristik entsprechend zu ändern. 3. Die Beschreibung der einzelnen Arten mit axilen Chloro- phoren muss umgearbeitet werden. 4. Diejenigen Species, deren Chlorophylibau noch zweifelhaft ist, können vorläufie in keine der beiden Untergattungen eingereiht werden. Die als Anhang hier angefügte übersichtliche Zusammenstellung der Gattung Spörotaenia enthält alle jene Abänderungen und Er- sänzungen, welche mir erforderlich scheinen, um das System mit dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse wieder in Einklang zu bringen. Genus: Spirotaenia Breb. emend. Cellulae rectae vel subrectae, medio non constrietae, oblongo- ‘eylindricae vel fusoideae, utroque polo rotundatae vel acuminatae, chlorophoris sinistrorsum spiraliter tortis, parietalibus vel axilibus. Nucleus cellularum excentrieus. Subgenus I: Monotaeniae Rabh. emend. Chlorophora parietalia, laminaeformia, pyrenoidibus sparsis. 1. Sp. condensata Breb. 2. Sp. elosteridia (Breb.) Arch. — Entospira elosteridia Breb. — Palmogloea elosteridia Kuetz. 3. Sp. bryophila (Breb.) Rabh. — Endospira bryophila Breb. — Sp. muscicola de Bary. 4. Sp. truncata Arch. 5. Sp. minuta Thur. — Sp. erythrocephala Itzigs. Subgenus II: Polytaeniae Rabh. emend. Chlorophora axilia, cristata, cristis radiantibus pluribus sini- strorsum spiraliter tortis, rarius fere longitudinalibus; pyrenoidibus axılibus uniseriatim dispositis. ‘) @. v. Lagerheim schlägt vor (Nuova Notarisia 1892, p. 34 in nota). die Gattung Spirotaenia Breb. unter Berücksichtigung der Zygotenbildung in die beiden Subgenera Fuspirotaenia und Spirotaeniopsis zu theilen. Aus praktischen Gründen verdient gegenwärtig die Eintheilung nach der Chloro- phylidisposition wohl den Vorzug. Zygoten sind erst von drei Species bekannt. ob die der anderen Arten so bald aufgefunden werden und zu den beiden bekannten Typen passen, ist sehr zweifelhaft; der Chlorophylibau dagegen ist bei den meisten Arten bekannt, das Fehlende lässt sich leicht ergänzen. °) Kryptogamenflora von Sachsen; Algen, p. 177—178. Turner (Algae ag. dule. Indiae orient. p. 23) benennt die beiden Subgenera Monotaenia- Polutaenia. 93 6. Sp. obscura halfs p. p. Lütk. Syn.: Sp. reetispira Delp. Valida; cellulis eylindrieis vel fusiformibus, diametro 3'/; —8 plo longioribus, utroque polo attenuatis, apieibus obtusis. Chlorophora axilia cristata. eristis radiantibus 3—8 sinistrorsum spiraliter tortis, rarius fere reetis, eristarum margine libero incrassato; pyrenoidibus pluribus. Long. = 50—210 u; erass. = 15 —30 u. 7. Sp. VE@BeClEEn A. Braun. Magna; 5—7',plo longior quam lata, cellulis cylindrieis e medio ad apices paulum angustatis, apieibus rotundatis, subtruncatis. Chlorophora axilia cristata, eristis plerumque 6 radiantibus, subrectis. eristarum margine libero vix incrassato; pyrenoidibus pluribus. Long. — 150—210 u; 35 8. Sp. acuta Hilse. Parva; diametro 2'/),—5plo longior, cellulis fusiformibus e medio tumido acuminatis, apicibus acutis. Chlorophora axilia cristata, eristis radiantibus pluribus sinistrorsum spiraliter tortis; pyrenoidi- bus 1—2. Long. = 15—36 u; erass. = 6—7'2 u. 9. Sp. Bahusiensis Nordst. & Lütk. Die Beschreibung wurde bereits früher (p. 51 dieses Aufsatzes) gegeben. Species quoad chlorophora accuratius inquirendae: 10. Sp. parvula Arch. 11. Sp. tenerrima Arch. — Sp. graeillima Arch. 12. Sp. bispiralis West. Species dubiae: 13. Sp. grandis Delp. V.S.ad Sp. obscuram haltfs spectat. 14. Sp. Nordstedtiana de Toni an Spirogyra quadrata (Hass.) Petit sit, non liquet. Species delenda: Sp. rectispira Delp. obscurae Ralfs adseribenda). Figurenerklärung. Tafel |. Sämmtliche Figuren (mit Ausnahme der schematischen) sind 500fach vergrössert. Fig. 1—6 und 15—19. Spirotaenia obscura Ralfs, untersucht bei homogener Immersion und Koch’'scher Beleuchtung. „ 4-5. Junge Individuen (Keimlinge) in Längsansicht bei oberflächlicher Einstellung. 6. Ein solches bei Einstellung auf die Längsaxe. 15—417. Erwachsene Exemplare (von anderem Standorte) in Längsansicht bei oberflächlicher Einstellung. Fig. 18. Ein solches bei Einstellung auf die Längsaxe. „ 19. Ein anderes in Scheitelansicht. „ 7—14. Schematische Zeichnungen zur Erläuterung des Chlorophylibaues der Spirotaenia obscura. 20. Spirotaenia trabeculata A. Braun in Längsansicht. Habitusbild. Die Reproduction ist insoferne ungenau, als die äussersten Enden nicht ab- gerundet, sondern gestutzt sein sollen. „ 21. Spirotaenia minuta Thur. in Längsansicht. Habitusbild. Tafel Il. Sämmtliche Figuren (die schematischen ausgenommen) sind 920mal vergrössert. Fig. 1—13. Spirotaenia Bahusiensis Nordst. Lütk. Untersucht bei homogener Immersion und Koch’scher Beleuchtung. 4—7. Jüngere und ältere Individuen in Längsansicht. 8. Hemmungsbildung durch unvollständige Zelltheilung. Chlorophoren getrennt, keine Scheidewand. „ 9 Hemmungsbildung durch unvollständige Zelltheilung. Chlorophoren getrennt, eine Querscheidewand vorhanden. „ 10. Zwei junge Exemplare bald nach der Zelltheilung. „ 41-13. Drei Serien von Scheitelansichten. „ 1#&a—e. Construction einer Längsansicht aus der Querschnittserie Fig. 13. „ 45—18. Schematische Zeichnungen zur Erklärung des Baues der Chloro- phoren. Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten Ungarns. Von ©. Warnstorf (Neuruppin). Im Spätsommer des verflossenen Jahres unternahm Professor Dr. E. Ramann von der königlichen Forstakademie in Eberswalde (Preussen) eine Studienreise durch Ungarn und Siebenbürgen, auf welcher er — wie auch in früheren Jahren anderwärts — eine nicht unbeträchtliche Anzahl Moose sammelte, die er mir zur Bestimmung übermittelte. Da nun die Moosflora der genannten weiten Gebiete noch lange nicht genügend erforscht ist und sich m der Ramann'- schen Collection verschiedene interessante Seltenheiten vorfinden, so glaube ich, besonders den Bryologen Oesterreich-Ungarns einen Dienst zu erweisen, wenn ich nachstehend die von Prof. Ramann gemachten Funde bekannt gebe. Die einleitend vorausgeschickte Vegetationsskizze rührt von letzterem her und bin ich ihm für die- selbe zu ganz besonderem Danke verpflichtet. Die Schilderungen der ungarischen Ebene als eines sich weit- hin erstreckenden, fast völlig baumlosen Gebietes, sind nicht mehr zutreffend. Fast überall trifft das Auge auf Bäume, die zumeist an den Seiten der Wege gepflanzt sind und sich gelegentlich auch wohl zu kleinen Wäldern vereinen. Es ist so gut wie ausschliesslich die wilde Akazie (Robinia Pseudacacia L.), die in mannigfachen Formen angepflanzt ist und wegen Leichtigkeit der Cultur, Schnelligkeit des Wachsthums und Güte des Holzes gegenwärtig der wichtigste, viel- fach der einzige Holzlieferant jener Gegenden ist. Die Robinie 95 ist ein Charakterbaum der ungarischen Ebene geworden. Es ist dies ein Beispiel, dass eingeführte Pflanzen den pflanzen- geographischen Habitus eines Landes völlig zu verändern vermögen. Nur bei flach anstehendem Grundwasser “und in den Gebieten der Alkali-Erden fehlt die Akazie. Auf letzteren finden sich an einzelnen schlammigen Wasserlöchern kümmerliche Weidenarten. Von Pest aus auf dem Wege nach Osten findet man erst bei Debreezin aus- gedehntere Waldungen und zwar ist es hier ausschliesslich die Stiel- eiche, welche herrschend auftritt. Diese Waldungen sind, soweit nicht vom Menschen ungünstig beeinflusst, geschlossene Eichen- bestände mit sehr sparsamer Bodenvegetation und nahezu ohne Laubstreudecke. Die klimatischen und Bodenbedingungen sind offen- bar so günstige, dass von einem Herbst zum andern die Abfallreste der Bäume nahezu völlig zersetzt werden. Der Wald findet sich nur auf den mehr sandigen Bodenarten; der feinkör- nige thonreiche Boden gehört der Steppe. Es ist dies ganz den Verhältnissen in Öentral- und in Südrussland ent- sprechend; auch dort sind nicht klimatische Verhältnisse oder Ein- griffe der Menschen und Thierwelt für die Vertheilung von Wald und Steppe massgebend, sondern in erster Linie ist es die Bodenformation. Dieses Verhalten beruht namentlich auf den physikalischen Eigenschaften der Bodenarten, insbesondere der ver- schiedenen Wassercapacität derselben. In dem Steppengebiete sättigt sich der Boden während der kalten Jahreszeit mit Wasser, und die herrschende Pflanzenwelt lebt von diesen aufgespeicherten Wasser- vorräthen. Dementsprechend besteht die Steppenvegetation entweder aus sehr tiefwurzelnden Pflanzen oder aus solchen Arten, die ihre Vegetation in der ersten Hälfte der wärmeren Jahreszeit abschliessen. Ein trockener, schneearmer Winter fällt in der Regel mit einem Nothjahre zusammen, da die sommerlichen Niederschläge für diese Bodenarten nicht ausreichen, um der Vegetation die entsprechende Wassermenge zur Verfügung zu stellen. Waldanbau gelingt nur, wenn die Concurrenz der eigentlichen Steppenpflanzen durch Boden- bearbeitung ferngehalten wird. Ganz anders stellen sich die Ver- hältnisse auf sandigen Bodenarten. Die Wassercapacität ist geringer, die Niederschläge dringen tiefer ein, und die Pflanzenwurzeln ver- mögen dem Boden ein ungleich grösseres Quantum von Wasser zu entziehen. Ein Sandboden ist bei einem procentischen Gehalt an Feuchtigkeit nass, d. h. lässt tropfbar flüssiges Wasser abfliessen, bei dem auf Moorboden (die Pflanzen welken. Rechnet man hierzu noch die auf dem minder günstigen Sandboden verringerte Coneurrenz der niederen Pflanzen, so erklärt sich die Vertheilung der Pflanzen- welt ungezwungen: Wald auf sandigem, Steppe auf fein- körnigem oder humosem Boden. Moose finden sich in den Debreeziner Wäldern fast nur auf faulendem Holz und an Baum- stämmen. 96 Erst im Gebirge ändern sich die Verhältnisse. Die breiten Bergzüge der Karpathen veranlassen erhebliche Niederschläge und höhere Luftfeuchtigkeit. Die Reihenfolge der herrschenden Baum- arten tritt scharf hervor. Bei Marmaros-Szigeth findet man Eichen- wälder; in den Tieflagen Stieleiche, auf höherem Gelände vor- wiegend Traubeneiche, sparsam Zerreiche; hierauf folst in geschlossenen Beständen die Region der Buche, die nach oben in einen Mischwald von Buche und Fichte und endlich in reine Fichten- bestände (gelegentlich, namentlich auf der Ostseite des Gebirges, mit Tannen gemischt) übergeht. welche die Waldvegetation nach oben be- grenzen. Oberhalb des Fichtenwaldes erstrecken sich ausgedehnte, zu Viehweiden dienende Matten, die Hochgebirgsregion der Karpathen. Die Buchenwaldungen sind Urwälder, so z. B. bei Ronaszek. einem prächtigen Salzbergwerke. Jetzt smd die Transportkosten noch zu hoch, um das Buchenholz nutzen zu können und seit Menschen- gedenken, wahrscheinlich immer, sind diese ausgedehnten Waldungen von Menschenhand unberührt geblieben. Das Substrat der vom Ver- fasser besuchten Wälder bestand aus dem Verwitterungsproduete des Flyschschiefers und bildete einen lockeren, lehmigen Boden, der in seinem Verhalten unserem besseren Buchenwaldhoden voll entsprach. Die Bodendecke bildete eine schwache, locker aufliegende Laubschicht, wie sie sich auch in unseren besseren Buchenwäldern vorfindet. Im Boden und in seinem Verhalten liess sich daher in diesen Urwald- bezirken kein bemerkenswerther Unterschied von dem besseren son- stigen Buchenwaldboden erkennen. Der Bestand zeigte das ausgeprägte Bild eines Plänterwaldes. Alle Altersclassen waren neben einander vertreten. Einzelne sehr alte, schön gewachsene Buchen sind mäch- tige Stämme; die grosse Masse des Bestandes dagegen wird von jüngeren Bäumen gebildet. Der Urwald wird daher am meisten durch die Vertheilung der Altersclassen der Bäume und als typischer Plänterwald charakterisirt. Aehnlich sind die Verhältnisse in den Urwäldern, welche aus Mischwald von Buche und Fichte, in den höheren Lagen aus reinen Fichten bestehen. Die fortschreitende Aufschliessung des Landes, die Eröffnung neuer Flussstrassen und der hohe Werth des hier vor- handenen Nadelholzes sind die Veranlassung, dass jährlich das Gebiet dieser Urwälder sich einengt und in wenigen Jahrzehnten vielleicht verschwunden sein wird. Verfasser lernte solche Waldungen, die gegenwärtig übrigens rücksichtslos ausgeschlachtet werden, bei Rusz- poyana kennen. Auf dem dortigen Glimmerschiefer erreichen einzelne bis 300 jährige Fichten eine Höhe von circa 70 m, aber auch hier sind es nur einzelne mächtige Stämme, die zwischen vielen gering- werthigen Bäumen stehen. Die Vegetation der Moose ist in den Eichenwaldungen und auch in den reinen Buchenbeständen überwiegend auf Arten be- schränkt, welche an Baumstämmen wachsen. Erst in der Fichten- 97 region wird die Moosvegetation reicher und mannigfaltiger; hier treten auch zuerst Sphagnen häufiger auf. Eigenartig ist die Vertheilung der Pflanzenwelt in den schmalen von Ost nach West verlaufenden Thälern. In der Entwickelung der Waldbäume macht sich ein augenfälliger Unterschied auf den Nord- und Südseiten derselben nicht geltend. Mitunter ist der Bestand auf den Südabhängen etwas geringer, aber man kann im Allgemeinen die Bestände als gleichwerthig ansprechen. Umso schärfer ist der Gegensatz in der niederen Vegetation. Im Vaserthale, zwischen Fels‘ Visso und Faina stösst man auf Punkte, wo die Zahl der gemein- samen Arten auf der Nord- und Südseite einschliesslich der Moose kaum 30 Procent betragen wird. Wenigstens gilt dies für die Sommer- und Herbstvegetation. Im Frühjahre werden wahrscheinlich andere Verhältnisse herrschen. In der kurzen, mir zur Verfügung stehenden Zeit war es selbstverständlich unmöglich, genauere Zäh- lungen vorzunehmen; es musste genügen, schätzungsweise vorzugehen und die ausserordentlich grossen Unterschiede auf Boden gleicher Entstehung und in einer Entfernung von nur wenigen Schritten hervorzuheben. Eine verschiedene Luftfeuchtigkeit herrscht an den beiden Hängen eines engen Thales nicht; die Unterschiede werden ausschliesslich durch Bestrahlung und insbesondere durch Austrocknen des Bodens hervorgerufen. Ueberall an den Nordseiten reichlich ent- wickelte Moosdecken, breitblätterige Gräser und zahlreiche Wald- kräuter, an den Südseiten dagegen Flechten, Moose, schmalblätterige Gräser und Pflanzen mit rosettenförmig gestellten Blättern. Oft war der Nordabhang mit Sphagnen bedeckt, während man an der Süd- seite vergeblich auch nur nach einer Spur derselben suchte; nur trockene Standorte liebende Pflanzenspecies vegetirten auf letzterer. Diese Thäler sind ausgezeichnet geeignet, die jetzt vielfach herr- schende Ansicht von dem dominirenden Einflusse der Luftfeuchtigkeit auf die Pflanzendecke des Bodens zu widerlegen. Im Grunde tiefer und enger Thäler tritt die Wirkung der sonst herrschenden Winde sehr zurück, sie verschwindet in derartigen Gebirgseinschnitten, welche sich von Ost nach West erstrecken, nahezu gänzlich; hier allein sind die Sonnenbestrahlung und die dadurch bewirkte Erwär- mung und Austrocknung des Bodens für die Vegetation massgebend. Bei Fortsetzung der Reise über Bursa nach Ober-Rodna wird die Waldgrenze überschritten, oberhalb deren die Gensdarmeriekaserne Pojana rotunda liegt. Während der Herbstzeit leiden diese hoch- gelegenen Gebiete mehr ‘oder weniger an Trockenheit. Die Alpen- pflanzen verdorren meist, und nur an den Quellen, die bis hoch hinauf im Gebirge vorkommen, entfaltet sich eine üppige Moosvegetation. Der Weg führt durch Flysch, Glimmerschiefer und schneidet einige der in diesen eingelagerten Kalkstöcke. Besonders reich an Moosarten zeigte sich das Thal der goldenen Biestritz. (Fortsetzung folgt.) Öesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1895. 3 98 Arheiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit Tafeln und 1 Karte.) (Fortsetzung.!) 6b. Aleetorolophus glandulosus (Simonkai Enum. fl. transs. p. 432 [1886j! pro var. Rhin. maj.). — Sterneck. Rhin. major var. olandulosus Murbeck. Beitr. z. Fl. v. Süd- bosn. u. d. Herz. p. 72 (SOHN: Rhin. hirsutus Baumg. Enum. stirp. fl. transs. II. p. 193 (1816) !; Schur en. pl. transs. p. 512 (1866)! s. pr. p.; non Lam. fl. franc. 1E’92835301978); Rhin. major Boiss. Fl. orient. IV, p. 479 (1879)! exel. syn. u. var. 8.; non Ehrh. Beitr. 6. 144 (1791)!; Rhin. rumelicus Velen. Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wiss. 455 (1887)!, fl. bulg. p. 433 (1891)!; Rhin. major ß. hirsuta Velen. Fl. bulg., p. 433 (1891)!; en Rumelica Wettst. in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf, VASE ISFFTARID! Aa as Tab. VI, Fig. 3—6. Stengel 30—50 em hoch, fast immer ohne schwarze Striche, im oberen Theile schwach bis dicht drüsig behaart, meist verzweigt. Aeste schräg nach aufwärts gerichtet, kürzer als der Hauptstengel: zwischen der obersten V erzweigung und dem Blütenstande ist höchstens ein Laubblattpaar eingeschaltet. Stengelblätter länglich-lanzettlich. an den Seitenästen oder an schwachen Exemplaren oft viel schmäler, fast lineal, am Rande und auf der Oberseite, besonders am Mittelnerv schwach bis sehr dicht drüsig behaart, stumpf gesägt. Bracteen drüsig behaart, die untersten Paare den Laubblättern ähnlich, etwas zugespitzt, die oberen bleich gefärbt, gross, dreieckig- rhombisch, etwas in die Spitze gezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen, oft dicht stehenden Zähnen; so lang, oder wenig kürzer als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, an der ganzen Oberfläche, besonders am Rande drüsig behaant. | Blüten gross, 2 em lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Öberlippe; Zahn der Oberlippe 2 mm lang, meist spitzkegelig, violett gefärbt. Frucht gross, 1 em im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem Rande. ») Vergl. Nr. 2, 8. 45. 90 Blüht im Mai bis Juni; auf Wiesen der Hügel- und Gebirgs- region. Vorkommen: Ungarn: age (l. Simonkai) (Sim.), Mramorak, Ulma (l. Simonkai) (Sim.). / ‚era Ct. Heves (l. Vrabelyi) (K.). Arad, Nagy Varad, Felsö-Vidra (l. Simonkai) (Sim.), Orsowa (l. Borbäs) (B.), (St.), Puszta Szent Mihaly bei Budapest (l. Borbäs) (B.), (St.); Siebenbürgen: Zam (l. Simonkai) (Sim.), (St.), Hermannstadt (l. Schur) (H. M.), Vajda-Hunyad, Köalja-Ohaba, Marosnemetti, Deva (l. Simonkai) (Sim.); Krivoscie (l. Studnicka) (F.); Bosnien: Serajewo (l. Beck, Exsice. Nr. 24) (H. M.), Dolnja Tuzla (l. Wettstein) (Pr. U.). Igrisnik bei Srebrenica (l. Wettstein) (Pr. +B:):; i Serbien: Belgrad (I. Bornmüller) (V.), (W. U.), Mokri Lug (l. Danitsch) (Hsk.); Bulgarien: Kavaklij (1. Skorpil) (V.), Banja b. Sophia (. Skor- pil) (V.), Kalofer (1. Wagner it. or. 1803) (Hsk.), (D.), Pascha Mahala, Sadowo (1. Stribrny) (D.), (H. M.), (Hsk.) (V.), Sliven (l. Velenovsky) SEC >); Kleinasien: Amasia (Hsk.), Tusia (H. M.), „Kappadocien“ (Hsk.), türk. Armenien: Erzieham pr. Ipikor (l. Sintenis it. or. 1889. Nr74150) (W. Ü.). Aus den angeführten Standorten ist zu ersehen, dass diese Art von A. Freynii und 4A. Alectorolophus, mit denen sie wegen der gleichen Bracteenform und dem gleichen Habitus zunächst verglichen werden muss, geographisch streng geschieden auftritt. Während A. Alectorolophus dem baltischen Florengebiete fast ausschliesslich an- gehört, A. Frreynii sich in der mediterranen Zone findet, sehen wir in A. glandulosus einen Vertreter der pontischen Flora, der sich von den beiden anderen leicht und unzweifelhaft durch die drüsige Be- haarung des Kelches unterscheidet (vgl. Taf. VI, Fig. 5) '). A. glandulosus ist übrigens eine recht variable Pflanze. Die Abweichungen gehen jedoch mit der Verbreitung gegen Süden zu Hand in Hand. Ich will in Kürze die besonders auffallenden Ab- weichungen angeben: Vor Allem schwankt die Behaarung: an den nördlichsten Stand- orten (Ungarn, Siebenbürgen, Serbien) erscheint die Fläche der Kelche oft ganz kahl, der Kelchrand bleibt auch hier drüsig; Je ') Die Intensität der Behaarung ist eine veränderliche, jedoch sind stets Drüsenhaare vorhanden. Zur Constatirung derselben thut man am besten, wenn man den Kelchrand nahe den Kelchspitzen und den Rand dieser letz- teren selbst unter mässiger Vergrösserung gegen das Licht betrachtet. Es werden sich dann bei den glandulösen Arten kleine Köpfchen, d. i. drüsen- tragende Haare finden lassen, während bei allen drüsenlosen Arten die auf- tretenden 'Trichome in eine scharfe Spitze auslaufen. St 100 weiter nach Südosten, umso dichter wird die Behaarung: die ganze Kelchoberfläche ist dort behaart, ebenso sind die Bracteen, Blätter und Stengei dicht drüsenhaarig (vgl. überdies auch A. pubescens). Uebrigens ist dieses graduelle Zunehmen der Behaarung nach dem Süden hin nur bei Vergleichung einer grossen Menge von Individuen deutlich wahr- nehmbar, da nur zu viele Ausnahmen, die wohl auf die verschiedene Höhenlage der Standorte und die dadurch bedingten klimatischen Verhältnisse zurückzuführen sind, diese Regel durchbrechen. Eine weitere Verschiedenheit zeigt sich in der Form und Zahnung der Bracteen. Im Norden treten ‘die breiten, kurz und weniger dicht gezähnten Bracteen auf. In südlichen Gebieten — beson- ders wieder in Bulgarien — werden die Zähne dichter und zahl- reicher, ja in Kleinasien werden dieselben sogar theilweise ungleich lang (Annäherung an die „Inaequidentati‘). Ebenso wird der Stengel im Süden kräftiger, stärker verzweigt und dichter beblättert. Das Schwanken aller dieser Merkmale ist nun nicht darnach angethan, um innerhalb der Art mehrere selbstständige Arten, oder auch nur Formen aufzustellen, da die Unterschiede zweier Individuen immer blos graduelle, durch eine Reihe von Uebergängen miteinander verbundene sind: andererseits sind die wesentlichsten Merkmale aber doch so constant, dass sie eine Trennung des A. glandulosus von den zunächst verwandten Arten A. Freynö und 4A. Alectorolophus sehr gut zulassen, indem das physiologisch wichtige Moment der Secret- bildung mir jederzeit zur Trennung zweier, noch dazu geographisch getrennten Formen genügend erscheint. Selbst die bei einigen Pflanzen aus Kleinasien beobachtete Ungleichheit der Bracteenzähne, die übrigens viel geringer ist als bei A. major, lässt nicht eine Verschmelzung mit der Gruppe der „inaequidendati“ zu, obwohl sie allerdigs den gemeinsamen Ursprung der beiden Subsectionen von einer Stammform deutlich erkennen lässt, da die hier nur in Betracht kommenden glandulösen Arten dieser Gruppe: A. goniotrichus m. und A. Wettsteinii m. sich in anderen, sehr wesentlichen Merkmalen von A. glandulosus unter- scheiden. Velenovsky beschreibt in den Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch., Jahrg. 1887, p. 455 u. 456! eine Art, und nennt sie Rhinanthus rumelicus. In der Flora bulgarica (1891)! nimmt er denselben auf, und stellt ihn dort seinem Rh. major Ehrh. gegenüber. Dieser letztere kommt nun in Bulgarien nicht vor, und auch die behaarte Form — Velenovsky sagt „forma hirsuta (Rh. hir- sutus All)‘ — die derselbe von Sophia und Banja angibt, ist A. glandulosus (Simk.) m.. was zu bestätigen ich Gelegenheit hatte, als mir der genannte Herr Professor sein Herbarium in freundlichster Weise zur Ansicht übermittelte. In diesem liegen auf dem Blatte, das die Scheda: „Ah. major Ehrh. b. hirsutus All. prope Banja 101 (Sophia) leg. Skorpil 1887“ trägt, vier Exemplare des A. glandulosus (Simk.) m. Auf demselben Blatte finden sich noch zwei weitere Pflanzen, die thatsächlich A. Alectorolophus (Scop.) m. sind; die beiden sind jedoch von den vier vorerwähnten ganz verschieden prä- parirt, so dass es mir nicht sicher erscheint, dass sie alle gleich- zeitig getrocknet und demnach gleichzeitig oder am gleichen Orte gesammelt wurden. Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung in dem nicht aufgespannten Herbare Velenovsky’s vor, umso mehr, als sich im selben Umschlagsbogen auf zahlreichen Blättern A. Alec- torolophus aus Böhmen befindet. Die Beschaffenheit eines zweiten, zwar aufgeklebten, aber sehr dürftigen Bruchstückes von A. Alec- torolophus, das die Bemerkung trägt: „Rh. major, ad Sophiam |]. Slaby 1892“, nöthigt mich, auf dasselbe kein allzugrosses Gewicht zu legen. Auf Grundlage dieser Exemplare konnte ich somit das Indigenat des A. Alectorolophus (Scop.) m. in Bulgarien nicht be- gründen und muss annehmen, dass dort blos A. glandulosus (von den in Betracht gezogenen Arten) vorkommt. Velenovsky hat nun vollständig Recht, weun er seinen Ah. Rumelicus von R. major Ehrh. (verus!) trennt und in der Flora bul- garica nachstehende Unterscheidungsmerkmale angibt: „Proximus Rh. major ..... diagnoseitur: foliis parcioribus majoribusque, statura grandiore, bracteis e basitruncata lati- oribus acute et profunde dentatis calycem fructiferum superantibus, calyce fructifero majore latiore dentibus cum parte inferiore inflata sinum apertum formantibus (in nostra specie pars inflata tubi in dentes sensim, sine sinu transit), corolla minus e calyce exserta“. Der Unterschied in den Bracteen, der überdies auch in den Abbildungen derselben in den Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. (1887), nach p. 466, Fig. 20 u. 21! hervortritt, bildet nun aller- dings den wesentlichsten Unterschied des Rh. Rumelicus von Rh. (A.) major Ehrh., der aber, wie bereits gesagt wurde, in Bulgarien nicht vorkommt, keineswegs aber von A. olandulosus und A. Alectorolo- phus, die beide dem Rh. Rumelicus Vel. gleichgestaltete Bracteen besitzen. Velenovsky hat daher offenbar bei der Vergleichung einen echten A. major Ehrh., etwa aus Böhmen benützt, nicht aber seinen Rh. major — A. glandulosus (Simk.) St. Die anderen zur Trennung herangezogenen Merkmale sind aber einerseits nur graduelle und weniger ins Gewicht fallende („foliis parcioribus majoribusque, statura grandiore“), andererseits aber nicht verwendbar („calyce fruc- tifero ‘ete. bis exserta“), da sich diese Eigenschaften im Laufe der Anthese stetig ändern, und der Fruchtkelch sowohl bei ARhin. Ru- melicus als auch bei Rh. major Velen. i. e. A. olandulosus (Sim.) Sterneck die gleiche Form aufweist. Es sind daher diese beiden Pflanzen identisch und die Art heisst mit Rücksicht auf die Priorität des Simonkai’schen Namens 4A. olandulosus, während der Name Rh. Rumelicus Vel. in die Reihe der Synonyme tritt. 102 7. Alectorolophus Wagneri (Degen in Vesterr. botan. Zeit- schr. Jahre. 1894, p. 39 sub Rhinantho.) — Sterneck. Rhin. angustifolius Velen. fl. bulg. p. 434. (1881): pr. p. Abbildung: TafelVI, Fig. 7, 8 und 9. Stengel bis 20 em hoch, schwarz gestrichelt, mit zwei herab- laufenden Haarstreifen unter jedem Blattpaare, stets ästig. Seitenäste bogig aufsteigend, fast so lang als der Hauptast. Zwischen der obersten Verzweisung und dem Blütenstande sind 3 bis 4 Laubblattpaare ein- geschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Internodien kürzer als die Stengelblätter. Stengelblätter länglich-eiförmig, stumpf, horizontal abstehend, besonders am Rande und auf der Oberseite behaart, stumpf gesägt. Bracteen kahl, nur am Rande gewimpert (nicht drüsig); das unterste Paar den Laubblättern an Form und Farbe ähnlich, die oberen bleichgefärbt, klein, dreieckig, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen, kürzer als der Kelch. Kelch etwas kleiner, am Rande drüsig behaart, sonst kahl. Blüten 1'5 em lang: Unterlippe dreiviertel so lang als die Öberlippe, Zahn der Oberlippe 2 mm lang, kegelförmig, meist ge- stutzt, violett gefärbt. Frucht kaum 1 em im Durchmesser; Samen häutig gerandet. Blüht Anfang August auf Alpentriften. Vorkommen: Bulgarien: Sipkapass bei Kalofer (l. Wagner it. or. 1889), (D.), (H.M.). Balkan „Petrohan“ (l. Velenovsky) (V.). Die Art wurde von ihrem Entdecker in die Nähe des Rh. alpinus Bmg. gestellt, mit diesem verglichen, und mit Rh. alpinus Boiss. Friv. ete. identifieirt. Letzterem möchte ich nicht zustimmen. A. Wagneri (Deg.) m. halte ich für eine „Herbstform“ d. ı. eine Parallelform von A. olandulosus (Sim.) m. und verhält sich zu diesem, wie A. Kerneri m. zu A. Alectorolophus (Scop.) m. Dass A. Wagneri zu den „Aequidentati* gehört, lässt sich aus der mässig und allmählich gebogenen Corolle, der aufrechten Unterlippe und insbesondere aus der Gleichheit der Bracteenzähne unschwer er- kennen. Dass die Pflanze aber zur Gruppe der „autumnales“ gerech- net werden muss, zeigen die charakteristischen Merkmale, die ich schon früher für diese Gruppe hervorgehoben habe, und die hier fast vollzählig auftreten: die späte Blütezeit, die bogig aufsteigenden Aeste, die kurzen Internodien, die eingeschalteten Laubblattpaare, die hori- zontal stehenden Blätter, endlich die kleineren Blüten und Früchte. Diese Merkmale unterscheiden A. Waqneri von A. glandulosus (Sim.)m., wozu bei ersterem noch die auf Haarstreifen redueirte Be- haarung des Stengels, die stumpfen Blätter, die kurzen, gewimperten Bracteen, sowie der, mit Ausnahme des drüsigen Randes, glänzend kahle Kelch hinzutreten. 105 Die meiste besonders habituelle Aehnlichkeit zeigt A. Wagner: begreiflicherweise mit A. Kerneri m.: indes ist das constante Vor- handensein von Drüsenhaaren am Kelchrande bei A. Wagneri stets ein gutes Unterscheidungsmerkmal nicht nur von dieser, sondern auch von allen anderen, bisher noch nicht besprochenen Arten '). (Fortsetzung folgt.) Plantae Karoanae Dahuricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. ?) 556. A. alpina pP. sibirica Regel et Till. 1. e. p. 23 f. albida (A. sibiriea L.). Die Blüten bis doppelt so gross (Sepalen- länge bis 7cm), wie jene der A. ochotensis, und dann die Blättehen bis 7 cm lang, bei 2em Breite im unteren Drittel — aber auch kleinblütie und dann die Sepalen bei fast gleicher Breite (2cm) nur 3°5—4em lang, auch die Blätter nur 4 cm lang oder kürzer und im unteren Drittel 1’5 cm breit, mit besonders schiefem Blattgrunde. Hieher gehört A. alp. var. ochroleuca m. in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXIX (1889), Pp. 357. Unter A. ochotensis bei Nertschinsk. Thalietrum baicalense Turez. Flora Baiec. Dahurica I. (1842) p- 29. — Rgele, Uebersicht der Arten der Gattung Tha- lietrum des russischen Reiches 1861, p. 26—27, tab. II, fig. 2c, d,e. — Lecoyer, Monographie du genre Thalictrum (1885) p. 89—90, tab. III. fig. 14. In Gebüschen und Wäldehen am Ufer des Nertsch- Flusses bei Nertschinsk. Juni 1889. — Die normale herma- phrodite Form mit fast sitzenden Ovarien und kurzen Fila- menten von 6 mm Länge. I13b. eadem, die androdyname Form, mit lang gestielten, klein bleibenden Ovarien und langen Filamenten (9 — 10 mm). Diese Form ist hochwüchsig, grosshlättrie, und hat das Aussehen von Th. aqnilegifolium L. In Wäldern und auf buschigen Hügeln bei Nertschinsk unter der folgenden Art nicht häufig. Juni 1889. 1l3a. Th. flamentosum Maxim. primitiae Florae Amurensis (1859) p. 13. — Regel, Uebersicht 1. c. p. 27—28, tab. Il, fig. 1a ( D ') Ob nicht A. Wagner’ (Deg.) Sterneck synonym ist mit ARhin. major var. ubbreviatus Murbeck Beitr. z. Fl. v. Südbosn. u. d. Here. (1891) p. 72! will ich vorläufig dahingestellt sein lassen, da ich Exemplare des letzteren nicht gesehen habe, und, trotz der sonst völlig übereinstimmenden Diagnose, sich das für Abbreviatus angegebene Merkmal „calyx dense glandulosopilosus“ mit A. Wawmeri nicht gut in Einklang bringen lässt. SV ereLeNT, 3,8. 57. 104 72. 260. 201. 237b 155b, (das Habitushild stellt die gynodyname, mir nicht vorgelegene Pflanze dar). — Lecoyer, Monogr. p. 84—85, tab. III, fig. 11 (wenigstens die so sehr verbreiterten Filamente). In Wäldern und auf buschigen Hügeln bei Nertschinsk nicht häufig. Juni 1889 — die androdyname Form mit kleinen, lang gestielten Ovarien und zahlreichen langen (6—7 mm) Filamenten. Eine durch die langen Stengelinternodien und die verhältnismässig kleinen Blattsegmente auffallende, an die folgende Art erinnernde Pflanze. Die Kelchblätter sind ellip- tisch stumpf, durchscheinend, an der Spitze purpurn über- laufen. Der Fund ist pflanzengeographisch bemerkenswerth, weil diese Art bisher westlicher als vom südlichen Theile des unteren Amur nicht bekannt war. Th. petaloideum L., Regel, Uebers. 1.c. p. 28. — Lecoyer, Monogr. 1. ec. p. 90—91, tab. III, fig. 15. — In Gebüschen und Bergwäldern bei Nertschinsk. Die Filamente sind wie bei der vorigen Art oberhalb bis zur dreifachen Antherenbreite verbreitert. Th. trigynum Fisch., Regel, Uebers. 1. c. p. 30. — Th. squar- rosum Steph., Lecoyer, Monogr. ]. c. p. 123, tab. V, fig. 1. — Sandige Steppenwiesen bei Schamany (Juli 1889). — Ueppige, aber niedrige, dicht buschige, reich beblätterte Exemplare von auffallender Armblütigkeit; es finden sich nämlich sogar nur 1 — wenigblütige Individuen. Die Pflanze ist kriechend. eadem, f. parviloba. Schlanke Pflanzen von mittlerer Höhe (50—60 cm), mit weitschweifiger, vielblütiger Rispe und kleinen Blattsegmenten. — In Getreidesaaten bei Nertschinsk gemein (Juni, Juli 1889). Lecoyer wendet für den in Rede stehenden Formen- kreis den Namen Th. squarrosum Steph. als den viel älteren an. Da er aber, wie im Folgenden gezeigt wird, sonst allzuweit gehende Zusammenziehungen liebt, und ich seine Synonymik nicht nachprüfen mag, so bleibe ich bei dem geläufigen Namen Th. trigynum Fisch. 226b und 323b. Th. Ledebourianum C. A. Mey. herb., f. ro- tundiloba Freyn. — Blattsegmente fast ausschliesslich rund- lich. — Auf Sandboden, buschigen Hügeln (155, 226b), in Brachfeldern und Gebüschen (323 b) bei Nertschinsk, sämmt- lich Juli 1889. und 323a. eadem, f. media Freyn. Blattsegmente vorherrschend rundlich-keilig. — In Getreidefeldern, an Feldrainen (237 b), in Brachäckern und Gebüschen (323 a) bei Nertschinsk, sämmt- lich Juli 1889. 226 a, 237 a. eadem, f. longiloba Freyn. Blattabschnitte vorherr- schend länglich keilförmig, entweder wie bei den anderen 3 lappig 1554. 105 oder gegen die Blattspitzen zu rein lanzettförmig. — Sand- hügel, in Gebüschen (155 b, 226 a), Getreidefeldern, an Feld- rainen bei Nertschinsk (237 a), sämmtlich Juli 1889. Alle hier unter dem Namen Th. Ledebourianum U. A. Mey. vereinigten Formen sind durch vorhandene Stipellen, stärkere oder geringere, oft jedoch stark hervorstechende Kurz- haarigkeit, besonders der Blattunterseiten ausgezeichnet und bilden zusammen das Th. elatum y. stipellatum a. Ledebourii Regel, Uebers. 1. ce. p. 19 und 44. Doch scheint der von Regel hervorgehobene Narbencharakter (wenigstens nach den Trockenexemplaren) grossen Schwankungen zu unterliegen. Alle diese Formen gehen in einander über und scheinen Turezaninow, der Th. elatum und Verwandte als kahl beschreibt, bei Verfassen seiner Flora Baicalensi- Dahurica unbekannt gewesen zu sein. Was den Namen Th. Ledebowrianum U. A. Mey. be- trifft, so ist dies ein Herbarname, den Regel |. c. nicht nur als Synonym eitirt, sondern den er sogar zur Benennung seiner Pflanze in die Literatur bereits eingeführt hat. Den Namen Th. elatum umgehe ich absichtlich, und zwar wegen dem von Lecoyer, Monogr. l. c. p. 193—194 auseinander- gesetzten Sachverhalte. Nur gelangt der Monograph hiebei zu dem, nach meiner Ansicht weiterer Begründung bedürfenden Schlusse, alle die verschiedenen, von verschiedenen Botanikern als Th. elatum bezeichneten Formen einfach zu Th. minus zu stellen. Mir scheint es hingegen schon aus pflanzengeo- graphischen Gründen bis auf Weiteres gerathen, diese kriti- schen und schon von Regel getrennten Formen auseinander- zubalten. Ich überlasse es einem künftigen Monographen, welcher die Thalietren mit Rücksicht auf etwa vorkommende Kreuzungen prüft, das Richtige herauszufinden. Th. chinense Freyn f. rotundiloba — Th. elatum Jacq. y. sti- pellatum b. chinense hegel Uebers. p. 44 f. rotundiloba. — Bei Nertschinsk auf Sandhügeln, im Gebüsch. Juli 1880. Die Blätter rundlich, also meist so breit als lang. eadem. f. cuneiloba Freyn. Die Blätter halb so breit als lang oder noch schmäler, vom oberen Drittel an, wo sie am brei- testen sind, zum Grunde keilförmig verschmälert. — Bei Nertschinsk unter dem vorigen. Th chinense (Regel) m. begreift alle Formen des 7". elatum Autt. sibir. mit kahlen oder fast kahlen Blattunter- seiten. Der Formenkreis des Th. chinense ist offenbar gleich- artig jenem des Th. Ledebourianum, die Formen wachsen auch durcheinander und unterscheiden sich nur durch Vorhanden- sein oder Fehlen der Behaarune. 106 100a. Th. foetidum 1. «. genwinum €. glaucnm Regel Uebers. ]. c. p. 46. = Th. acutilobum DC. teste Regel. — Zahlreich auf buschigen Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. — Juni 1389. Die Blättchen dieser Form sind sehr klein, im Mittel etwa '/, cm lang und breit, aber auch noch kleiner, seltener bis Smm lang und breit. — Die Pflanze ist bis 70 cm hoch oder viel kleiner. (Fortsetzung folgt.) Lichenologische Fragmente, Von Dr. F. Arnold (München). 34. (Mit 1 Tafel.) (Fortsetzung.!) III. Arten, welche in den früheren Verzeichnissen (Flora 1874 1577, 1881) nicht erwähnt sind. 1. Leecidea campestricola Nyl. Flora 1884. p. 389. Hue Add. p. 186. Parasit. auf Lecanora subfusca f. campestris Schaer. 2. Biatorina epicladonia Nyl. Flora 1887, p. 132. Hue Add. pP. 323. Parasit. auf Oladonia pywidata poecillum. 3. Seutula solorinicola Wainio Adj. II. 1883, p. 30, Rehm in habenh. Krypt.-Flora 1890, p. 324. Parasit. auf Solorina saccata. 4. Buellia tegularum An. Zur Lich.-Flora Münchens, 1891, p- 130. Exs. Arn. 1512. Parasit. (?) auf Aspieilia calcarea. 5. Dactylospora maculans Arn. Tirol XXIII. p. 126, 150. Exs. Arn. 1250. Parasit. auf Lecanora sordida. 6b. Dactylospora dubia Rehm in Rabenh. Krypt.-Flora 1890, p- 379. — Dact. dubia Arn. Tirol XIV. p. 484. Icon. Arn. Fragm. 34, fie. 1. Parasit. auf Lecanora cenisia Ach. 7. Dactylospora stigma Rehm in Rabenh. D. Krypt.-Flora 1590, p. 377. — Arn. Tirol XXV. p. 369, 402. Icon. Arn. Fragm. 34, fie. 2. Parasit. auf Zecidea platycarpa. 8. (Acolium?) leukeimum Kplh. Rehm in Rabenh. Kıypt.- Flora 1890. p. 401; Buellia leuk. Kplh. Lich. Bay. 1861, p. 287. Parasit. auf Zecanora-Thallus. DWyiern MN... 2, ISrhl)! 107 9. Calieium exsertum Nyl. Flora 1886, p. 466, Hue Add. p- 318. Parasit. videtur T'halli leprosi. 10. Verrucaria aspieiliae Wainio Adj. II. 1883, p. 179. Parasit. auf Aspieilia Myrini f. subadunans. 11. Thelidium lacustre An. Tirol XXV. p. 385, 402. Icon. Arn. lich. Fragm. 34, fig. 3. Parasit. auf Aspieilia lacustris. 12. Melanotheca apogyra Nyl. Flora 1887, p. 152, Hue Add. p. 311. Parasit. auf den Apothecien der Gyrophora polyphylla. 13. Arthopyrenia Amphilomatis Jatta lich. ital. merid. 1889, p. 206, t. 8, fig. 39. Parasit. auf Physcia murorum Hoft. 14. Arthopyrenia glebarum Arn. (1886), Jura 1890, p. 47. nr. 656. Icon. Flora 1887, t. 3, fie. 7. Exs. Arn. 1196 (Flagey 381, adest). Parasit. auf Thalloidima caeruleonigrie. 15. Arthopyrenia rhewoblepharae Wainio Adj. Il, 1883, p. 194. Parasit. auf Rrhewoblephara coronata Th. Fr. 16. Arthopyrenia Verrucariarum Arn. Tirol XXV. p. 588, 402. Icon. Arn. lich. Fragm. 34, fig. 4. Parasit. auf Verruc. margacea Wbe. 17. Arthopyrenia rivwlorum Kernst., Arm. Tirol XXV. p. 409. Icon. Arn. lich. Fragm. 34, fig. 5. Exs. Arn. 1567. Parasit. auf Verrucaria-Thallus. 18. Leptorhaphis leptogiophila Minks. Winter in Flora 1877, p- 211; Rabenh. D. Krypt.-Flora 1887, p. 443. Ic. Flora 1877, t. 4, fig. 21. Parasit. auf Physma chalazanum. 19. Mycoporum epistygium Nyl.. Moriola (Norm.); Brenner Hoeland 1885, p. 130. Parasit. auf /mbricaria stygia L. 20. Endocoecus atrıymeae Arn. in lit. ad v. Zw. 1881; Flora 1882, p. 410; Tirol XXI, p. 115. Ic. Flora 1882, t. 8, fig. 7. Exs. Zw. 674. Parasit. auf ZLecanora cenisia Ach. 21. Tiehotheeium Dannenbergii Stein. Exs. Arn. 1514. Parasit. auf Pertusaria lutescens. 22. Tiehothecium microcarpon Am. Jura 1890, nr. 657; Flora 1877, p. 301. 108 Ile. Mäule in Ber. der deutsch. botan. Ges. 1890, t. 7. Exs. Arn. 1411, a, b (hie inde apud Arn. 1106 adest: Tirol XXI. p. 103). Parasit. auf Callop. jlavovirescens, ©. pyraceum, Blast. lam- procheila. 23. Polycoccum Peltigerae Fuckel symb. p. 140; Rabenh. Krypt.- Flora. Pilze, 1387, p. 430. Parasit. auf Peltigera canina. 24. Sorothelia Pertusariae Winter in Rabenh. Krypt.-Flora. Pilze, 1887, 9.3893 (€. 1e.). Parasit. auf Pertusaria. 25. Sphaeria cerinaria Mudd man. 1861. p. 136, (forsan Tichoth. microcarpon Arn. huc pertinet). Parasit. auf der Fruchtscheibe von Callopisma cerinum. 26. Xenosphaeria oligospora Wainio Adj. II, 1883, p. 203. Parasit. auf Solorina eroce«. 27. Phaeospora granulosae Arn. Ic. Arn. Fragm. 34, fig. 6. Exs. Arn. 1564. Parasit. auf Biatora granulosa. 28. Phaeospora triplicantis Wainio Adj. II, 1883, p. 203. Parasit. auf Bilimbia triplicans. 29. Muellerella thallophila Arn. Flora 1888, p. 14; Tirol XXIV, p. 264. Exs. Arn. 1385 (hie inde adest). Parasit. auf Aepieilia cinerea pl. alpina und Aspie. caesio- cinerea NYl. 30. Obryzum latitans Nyl. Flora 1885, p. 298; Hue Add. a AR Parasit. auf Omphalaria cribellifera Nyl. Flora 1884, p. 387. 31. Pleospora Solorinae Mont. Fl. Gall. cent. 8, p. 307; Sac- cardo II, 1883, p. 274. Parasit. auf Solorina saccata. 32. Pleonectria lutescens Arn. (1882) Jura nr. 624; Rehm in Hedwigia 1883, p. 54. Exs. Arn. 963, Rehm Ascom. 681. Parasit. auf Solorina saeccata. 33. Pleonectria lichenicola Crouan Finist. p. 256; Saccardo II, 1883, p. 560. In Thallo lichenum. 34. Pyrenopeziza thallophila Karst. symb. p. 246; Rabenh. Krypt.-Flora 1892, p. 635. Parasit. auf dem Thallus von ZLecanora subfusca. 35. Phragmonaevia Fuckelii Rehm in Rabenh. Krypt.-Flora 1888, p. 166. Parasit. auf Peltigera canina. 109 36. Acanthostigma Peltigerae Fuckel, Rabenh. Krypt.- Flora, Pilze, 1887, p. 203; exs. Fuckel Fung. rhen. 2531. Parasit. auf Peltigera canina. 37. Nectria: s. oben. 38. Parasit auf Biatora phaeostigma Kb. (Stizenb. Leeidea sabulet. 1867, pP. 8.) (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates. Von Dr. Anton Waisbecker (Güns). Agrostis vulgaris With. var. aristata M. et Koch (A. vinealis Schreb.) Blätter flach, Häutchen kurz, Deckspelze begrannt. In Güns. — canina L. — b) var. pudica Döll. Lukäcshäza; c) var. mutica (raud. In Güns. — d) var. pallescens m. (non pallida Schkuhr). Gelblichgrüne Aehrchen. Deckspelze grannenlos. In Güns. — e) var. varüjlora m. Deckspelze abwechselnd mit und ohne Granne. In Güns. Apera spica venti L. f. flavida m. mit schön gelben Aehrchen. In Güns. Eragrostis megastachya Link. F. Nemes-Keresztur. Carex Bueckii Wimm. b) f. composita m. Weibliche Aehrchen ver- zweigt. — €) f. basigyna m. Die unterste weibliche Aehre vom Grunde aus gestielt. — d) f. acroandra m. Die weiblichen Aehren an der Spitze männliche Blüten tragend. — e) var. mixtiflora m. An den weiblichen Aehren sind zwischen die weiblichen Blüten männliche in wechselnder Anzahl eingestreut. Wassergraben in Liebing bei Güns. — montana L. f. flavida m. Bälge blassgelb. Kastanienhain in (üns. — pälulifera L. f. composita m. Weibliche Aehren zum Theile zu- sammengesetzt. In Güns. — Fritschii m. n. spec. (Verh. der zool.-botan. Ges. 1894.) Wald- schläge in Güns. — polyrrhiza Wallr. f. acroandra m. Die weiblichen Aehren an der Spitze mit männlichen Blüten. Potamogeton natans L. var. prolivus Koch. Tümpel in Güns. Valeriana ambigua Gr. Godr. (V. tripteris>< montana) Wald in Uzäk. Aster salignus Willd. Bachufer in Rechnitz. Inula Britannica L. var. Oetteliana Reichb. Wald in Güns. örechthites hieracifolia Raf. f. minor m. Waldschlag in Czäk und Güns. Diese von der typischen sehr abweichende Form trägt auf dünnem, unverzweigtem, 10—30 em hohem Stengel 1-3 kleine S—-12mm lange. 3—4 mm breite Köpfchen, wohingegen die typische Pflanze auf starkem. verzweigtem, bis 180 em hohen Stengel bis 200 grössere, 12—20 mm lange, 5—7 mm breite 110 Köpfchen bringt. Die f. minor ist stellenweise zahlreicher als die typische, sie ist jedoch mit ihr durch Uebergangsformen verbunden. — In beiden Formen tritt dieser Fremdling in unseren Waldschlägen in grosser Menge auf, und zwar kommt er ım 1. Jahre nach Abtrieb des Holzes zerstreut. im 2. und 3. Jahre zahlreich vor; im 4. und 5. wächst diese Pflanze schon spärlicher, weicht dem überhandnehmenden Graswuchs und ver- liert sich später ganz. Consequent bleibt sie auf dem Wald- boden, aber auch da beschränkt sich ihr Auftreten in unserer Gegend auf die niedereren Lagen von 300-400 m Ss. m., Wo sie nur die Schläge wechselt; ausserhalb des Waldes und über 400 m hoch habe ich sie in den 14 ‚Jahren. seitdem ich sie kenne, nicht angetroffen, obschon es in der Nähe 400—800 m hoch gelegene Waldschläge mit üppigem Pflanzenwuchs gibt; sie scheint etwas feuchten Boden, auch ohne viel Humus, vor- zuziehen. Campanula Bononiensis L. f. umbrosa m. Der Stengel erreicht eine Höhe bis 200 em, die Blätter sind gross, oben kahl, die untere Seite zerstreut behaart, die Blüten der reichen Traube 16 —22 mm lang. Wäldcehen in Hodisz. (alium Tyrolense Willd. Obstgärten in Güns. Mentha silvestris 1. var. Dossiniana Desegl. et Dur. In Güns. — var. Eisensteiniana Op. In Bernstein. dissimilis Desegl. var. subacuminata H. Braun et Waisb. (M. dis- similis Desegl. in Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, S. 282). Die Blätter sind kurz bespitzt und nicht lang zugespitzt, wie bei der typischen Form, auch weniger tief und nicht so scharf gesägt. In Czäk. aquatica L. var. erenuto-dentata Strail. In Güns. vertieillata L. var. calaminthoides H. Braun. In Doroszlo. Austriaca Jacq. var. approwimata Wirte. In Güns; — var. difusa Lej. In Güns. — var. multiflora Host. In Güns und Bernstein. arvensis L. var. verians Host. In Doroszlö,; — var. diversifolia Dum. In Czak. - grata Host f. diminutifolia m. Die Blätter sind an den Zweigen auffällig kleiner, nahezu deckblattartig, die Blütenwirtel etwas genähert. Stefekiana Borb. et Waisb. n. sp. Gentilium 1892 (M. Sko- fitziana Waisb. in Oesterr. botan. Zeitschr. 1891, S. 298. non A. Kern.). Caulis erectus aut adscendens, 50—90 cm altus, inferne minus, superne dense pilosus, large ramificatus. Folia breviter petiolata, elliptica vel ovata in petiolum abrupte attenuata, 4—7 cm longa. 2—3 cm lata, acuta, acute et profunde serrata utrinque, praecipue subtus dense pilosa et pilis albidis cano- viridia, superiora conspicue minora, suprema bracteiformia. Rami 111 florentes plerumque elongati, virgati, verticillatis superne plus minus approximatis formam spicae laxae referentes; bracteae lanceolatae, pilosae; peduneuli eymae atque florum breves, pilosi. Flores parvi 3—4 mm longi, calyces breves campanulati: cum dentibus e basi triangulari longe acuminatis, pilis longis densis villosi, corolla violacea intus omnino aut fere glahra. In serie Mentharum gentilium Mentham sepuitur Haynaldianam Borb. — Crescit in fossiıs humidis oppidi Rohonezii. (Fortsetzung folgt.) Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von R. v. Wettstein (Prag). II. Die Arten der Gattung Euphrasia. Figurenerklärung. Tafel I (= Jahrg. 1893 Taf. VD. Die Figuren 1, 30, 40, 51, 63 und 76 (Blüten) sind in Afacher Ver- grösserung, die Figuren 29, 39, 50, 62, 75 und 82 (Kapseln) ungefähr in 4facher Vergrösserung, die übrigen Figuren in natürlicher Grösse gezeichnet. — Die durch punktirte Linien verbundenen Blätter entstammen demselben Exemplare. 1— 29. E. Salisburgensis Fck. — 2—9 Stengelblätter (2—5) und Bracteen (6—9) eines Exemplares von einer schattigen Waldstelle in Trins, Tirol. — 10—13 Braeteen eines Exemplares von trockenem Standorte bei Vöslau. — 14—17 Bracteen eines Exemplares von Gotland. — 18—21 Bracteen eines Exemplares von der oberen Grenze am Schnee- berg (N.Oe.) — 22— 25 Bracteen der var. wivalis (Beck). Orig. Exempl. 26—28 Bracteen eines abnorın üppigen Exemplares aus dem Rau- riserthal. 30—39. E. IUyrica Wettst. Exemplar von Grohovo in Krain. 31 Stengel- blatt, 32—38 Bracteen. 49—50. E. Portae Wettst. Val di Ledro. 41—43 Stengelblätter, 44—49 Bracteen. 51—62. E. Dinarica (Beck). Glogovo bei Jablanica. 5? und 53 Stengelblatt, 54—61 Bracteen. 63— 75. E. cuspidata Host. Udine. 64—67 Stengelblatt, 68—74 Bracteen. 76-82. E. trieuspidata L. Val di Ledro. 77 und 78 Stengelblatt, 79—S1 Bracteen. Tafel II (= Jahrg. 1895. Taf. III). Die Figuren 1—20 stellen durchwegs das unterste Deckblatt des Blütenstandes in 3facher Vergrösserung dar. Die linke Hälfte jeder Figur entspricht der Unterseite, die rechte der Oberseite. E. pectinata Ten. Das Exemplar stammte von „Italien; lac Fueino“. E. Tatarica Fisch. Rhodopegebirge. E. strieta Host. Klagenfurt. E. brevipila Burn. et Gremli. Kärnthen, Wolliggen bei Ober-Vellach. E. coerulea Tausch. Böhmen, bei Sattel. . E. nemorosa Pers. Weimar. Sarwen 7. E. eurta Fr. Skane. Ifosjon. 8. E. graeilis Fr. Sınaland. Backeryd. 9. E. minima Jacq. var. Schleicheri Wettst. Tirol, Leitenjoch. E. minima Jacq. var. hispidula Favr. Tirol, Trafoi. 11. E. Carpatica Wettst. Tatra, Tychapass. E. drosocalyx Freyn. Schweiz, Melchsee. 13. E. pulchella Kern. Tirol, Leitenjoch. 14. E. hirtella Jord. Tirol, Stilfser Joch. 15. E. Rostkoviana Heyne. Tirol, Lans. 16. E. pieta Wimm. N. Oe. Schneeberg. 17. E. versicolor A. Kern. Tirol, Steinacherjoch. 18. E. montana Jord. N. Oe. Jauerling. E E . Kerneri Wettst. Budapest. . alpina Lam. Vaucluse, Mt. Ventaux. 21. Blüte von E. Kerneri im ersten Stadium der Anthese. 22. Dieselbe Blüte im zweiten Stadium; Typus der Arten mit behaarten Kapseln und sich im Laufe der Anthese verlängernden Corollen (Spee. Nr. 23— 28). 23. Blüte von E. strieta Host; Typus der Arten mit behaarten Kapseln und sich nicht verlängernden Corollen (Spec. Nr. 8—22). — Fig. 21—23 vier- mal vergrössert. 24. Kapsel von E. strieta Host. — Viermal vergrössert. Literatur-Uebersicht. ) Januar 1895. Bauer E. Beiträge zur Moosflora von Centralböhmen. (Lotos. Jahrb. für Naturw. N. F. XV. Bd. (S. 1—24.) 8°. Beck G. R. v. Notizen zur Flora von Niederösterreich. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XXXXIV. Bd. Sitzb. S. 43—45.) 8". Vergl. S. 118. Börbas V.v. „Pars pro toto“ a növenynevekben. (Termeszettudo- manyi közlöny XXXI. p. 193— 206.) 8". Börbas V. v. Botanische Ethnographie der Balatonseegegend. (Abrege d. Bull. d. 1. soc. Hongr. de Geogr. XXUI. Nr. 1—5.) 8.4 8 Briquet J. Fragmenta Monographiae Labiatarum. Fase. 3. (Bull. de l’'herb. Boiss. II. p. 689 — 724.) 8". Enthält: Un nouvel Acrocephale africain. — Decades Mentharum novarum. (U. a. M. longifolia Huds. var. diabolina Brig. Langenthal in Siebenbürgen. — M. longifolia var. subobtusa Brig. Langenthal in Sieben- bürgen. — M.longifolia var. Ehrenbergii Brig. Dalmatia, Castel-Nuovo. — ') Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollstäudigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen. ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 113 M. verticillata L. var. fallae Brig. Niederösterreich, Weinern (? Redact.). M. Dalmatica var. trichodes Brig. Croatia, Krapina. — M. Dalm. var. Fenzliana Briq. Croatia, Krapina.) — Deux nouveaux Ajuga Asiatiques. — Les affinites du genre Lovandula. — Sur un singulier Hyptis brasilien. — A propos de Galeopsis. Degen A. v. Adicea microphylla (L.). Europanak üj bevändorolt növenye. (Termeszettudomanyi közlöny XXXI.) 8°. 2 8. Verf. berichtet über die Auffindung einer für Europa neuen Pflanze, der Adicea mier. durch Abd-ur - Rahman - Nadji (L. Charrel) auf Felsen des Berges Baldja Tepe bei Saloniki bei ca. 400 m Meereshöhe. Dörfler J. Ueber einen neuen Farn aus Niederösterreich. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XLIV. Bd. Sitzb. S. 45.) 8". Vergl. S. 418. Engelhardt H. Beiträge zur Palaeontologie des böhmischen Mittelgebirges. I. Fossile Pflanzen Nordböhmens. (Lotos. Jahrb. f. Naturw. N.F. XV. Bd. S. 113—116.) 8°. Flatt Karoly. C. de Flatt Bibliotheca botanica Pars V. Nagy- varad. (Könyimyomdäja.) 8°. 12 p. Fritsch C. Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel. mit besonderer Berücksichtigung von Serbien II. (Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. XLIV. Bd. Abh. S. 301—327.) 8°. 1 Taf. Die vorliegende Fortsetzung der werthvollen Abhandlung umfasst Berberidaceae — Cruciferae inelus. Ausführlicher behandelt werden: Hypecoum grandiflorum Benth. (als Syn. dazu gehört H. pseudograndi- florum Petr.), Corydalis cava (L.) (Syn. damit ist ©. Marschalliana (Pall.). C. solida (L.) (Syn. damit sind ©. bicalcara und ©. balcanica Velen.), Fumaria Kraliki Jord., Barbarea Balkana Panc., Arabis glabra (L.) Weinm. = Turritis gl, A. Halleri L. var. trachytica Fritsch, Arabis Scopoliana Boiss., *A. digenea (procurrens X Scopoliana) , Roripa thracica (Gris.) Fritsch, Cardamine Nasturtium (L.) Kntze = Nasturtium off. R. Br., ©. Hayneana Welw. var. Ilieiana Fritsch, €. Graeca L., ©. maritima Port. — Die mit * bezeichnete Pflanze ist, gleichwie deren Stammarten abgebildet. (laab L. Zwei neue Varietäten von Poa alpina. (Deutsche bot. Monatsschr. 1895. Nr. 2, S. 19—20.) 8". P. a. var. mallnitzensis und var. compacta, Mallnitzer Tauern. Haberlandt G. Ueber Bau und Function der Hydathoden. (Be- richte der deutsch. bot. Ges. XI. Nr. 10. S. 367—378.) 8". = Tal. Istvanffi J. v. Ueber die mikroskopische Pflanzenwelt des Balaton. (Abrege du Bull. d. 1. soc. Hongr. de Geogr. XXIII. Nr. 1—5.) 8.58. Kerner von Marilaun A. The natural history of plants, transl. b. F. W. Oliver. II. T. London (Blackie). 8°. — 12 sh. 6 d. Loitlesberger K. Vorarlbergische Lebermoose. (Verh. d. k. k. z00l.-bot. Ges. XXXXIV. Bd. Abh. S. 239— 250.) 8°. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1896. I 114 Matouschek Fr. Bryologisch-foristische Beiträge aus Behmem 1 (Lotos 1895. N. F. Ba. XV) 8°..50 8: Eine umfangreiche Aufzählung von Moosfunden, die Verf. in Böhmen machte, mit Hinzufügung einiger von anderen entdeckter Standorte. Die Aufzählung enthält viele für das Gebiet neue und bemerkenswerthe Funde und ist umso werthvoller, als die Bestimmungen mit grösster Sorgfalt vorgenommen wurden. Schiffer V. Hepaticae (Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. I. Bd. 3. Abth.) Arbeiten des botanischen Institutes der deutschen Universität in Prag. Nr. X. Leipzig (W. Engelmann). 8°, 141 S. 73 Fig. Schott A. Ueber Pflanzenvolksnamen im Böhmerwalde. (Deutsch. bot. Monatsschr. 1895. S. 15 und 29.) Schrötter-Kristelli H. R. v. Ueber ein neues Vorkommen von Carotin in der Pflanze, nebst Bemerkungen über die Verbreitung, Entstehung und Bedeutung dieses Farbstoffes. (Bot. Centralbl. Bd. LXI. Nr. 2. S. 33—46.) 8". Schwalb K. J. an Mittheilungen aus Böhmen. (Speciell aus dem Riesengebirge und den Ausläufern des deutschen Mittel- gebirges und des Isergebirges.) (Lotos. Jahrb. f. Naturw. N. F. XV. Bd. 8. 92—112.) 8°. Eine reiche Aufzählung von Pilzstandorten (Hymenomyceten), die werthvoll ist, da Verf. ein guter Kenner der Hutpilze ist. Anschliessend werden einige neue Arten beschrieben, deren Artwerth dadurch sehr frag- lich ist, dass Verf. ausser Winter’s „Pilze“ über die nöthige Literatur nicht zu verfügen scheint. Zahn H. Ein Abstecher auf = Cerna Prst in der Wochein. (Allg. bot. Zeitschr. I. Nr. 1. S. 13 —16.) 8". Zschacke H. Beiträge zur ne von St. Vigil und Schluderbach in Tirol. (Deutsche bot. Monatsschr. 1895. Nr. 2. S. 20—24.) 8 Beyer R. Ueber die Gattungszugehörigkeit der Moehringia Thoma- siana Gay. (Verh. d. bot. Ver. der Prov. Brandenburg. XXXVI. S. LXVI—LXXL) 8°. Verf. kam unabhängig von Degen und nahezu gleichzeitig mit diesem zu demselben Resultate, welches Letzterer in dieser Zeitschrift 1894, S. 438, mittheilte. Bonnier @. Les especes arctiques compardes aux m&mes especes des Alpes et des Pyrendes. (Rev. gen. Bot. VI. Nr. 72. p. 505 bis 527.) 8%. 4. Taf. Bornmüller J. Ein Beitrag zur Kenntnis der Küstenflora des Persischen Golfes, nebst einem Zusatze: Pflanzen aus dem Gebiete des oberen Euphrat. (Mitth. d. thür. bot. Ver. Neue Folge VI.) A: 115 Büsgen M. Zur Biologie der Galle von Hormomyia faai Hte. (Forstl.-naturw. Zeitschr. IV. Jahrg. S. 9-—18.) 8°. 5 Fig. Dietel P. Bemerkungen über einige Rostpilze. (Fortsetzung.) (Mitth. d. thür. bot. Ver. Neue Folge. VI. Heft. (S. 45—48.) 8". Behandelt: Puccinia maior Diet. auf Crepis paludosa, Pucc. aegra Grove (ist nach Verf. = P. Violae Schum.), Melampsora vernalis Nssl. (ist nach Verf. = M. Saaifragarum (DC.) Schröt.). Durand Th. et Schinz H. Conspectus florae Africae ou Enume- ration des plantes d’Afrique. Vol. V. (Monocotyledoneae et Gymno- spermae). Bruxelles (Jardin d’etat). Berlin (Friedländer). Gr. 8". 977 p. — 16M. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. ä Lief. 1'50. Lief. 112. Schiffner V. Jungermanniaceae akrogynae, Anthocerota- ceae (Schluss). Müller Carl (Berol.) Musei. Figert E. Salix caprea < pulchra nov. hybr. (Allg. bot. Zeitschr. L Nr. 1. 8.23.) 8°. Garcke A. Illustrirte Flora von Deutschland. Zum Gebrauche auf Excursionen, in Schulen und zum Selbstunterricht. 17. Aufl. Berlin (P. Parey). Kl. 8°. 768 8. 759 Abb. Die bekannte Garcke’sche Flora erscheint hiemit in einer neuen, im gewissen Sinne Jubiläumsausgabe, und zwar in wesentlich veränderter Gestalt. Die wichtigste Aenderung besteht in der Zugabe von über 700 Ab- bildungen, welche nicht bloss Habitusbilder, sondern auch Detaildarstel- lungen bringen. Die Beigabe dieser Bilder war ein sehr glücklicher Gedanke, sie wird noch dazu beitragen, das Buch, welches wohl gegenwärtig die verbreitetste Exceursionsflora ist. beliebt und werthvoll zu machen. Die Bilder, grösstentheils Copien nach Reichenbach, sind, mit wenigen Aus- nahmen, im Hinblicke auf ihren Zweck als ganz gelungen zu bezeichnen. Ueber den Text braucht nicht viel gesagt zu werden, diesbezüglich ist der Ruf des Buches schon zu fest begründet. Ueberall ist die Berücksichtigung der seit der letzten Auflage erschienenen Literatur zu erkennen. Ein in Oesterreich lebender Referent kann nur aufrichtigst bedauern, dass für dieses Gebiet kein halbwegs gleichwerthiges Buch existirt. — Einige Be- merkungen sollen keinen Tadel involviren, sollen betreffen der Aenderung bedürftige Einzelnheiten, die dem Ref. beim Durchblättern auffielen. Ad S. 73. Das a. a. O. erwähnte Helianthemum oelandicum ist gewiss nicht die Wahlenberg’sche Art, sondern H. canum Dun. — Ad S. 76. Viola Austriaca Kern. ist von V. cyamea Gel. nicht verschieden. — S. 207. Pirus sudetica Tausch. ist eine zweifellos von P. Chamaemespilus deut- lich verschiedene, letztere im Riesengebirge vertretene Art. — 8. 296. In Nordböhmen wird A. alpinus durch den von diesem verschie- denen A. härsutus Host vertreten. — 8. 328. 8. Nebrodensis ist wohl nicht dieser, sondern 8. rupestris W. K. — 8. 410. Fig. 1457 stellt nicht die Garcke’sche @entiana acaulis L., sondern @. exeisa Presl. dar. — 8. 455. Alectorolophus hirsutus ist von A. maior mindestens ebenso verschieden, wie viele andere vom Verf. getrennt aufgezählte Arten. — S. 479. @. montanum findet sich auch in Bayern im Bereiche der Alpen. — 8. 491. Dass die als @. vulgaris aufgeführte und abgebildete Pflanze @. Willkommi zu heissen hat, ist kaum zu bezweifeln; wenn der Name @. vulg. L. überhaupt beibehalten werden soll, so gebührt es der bekannten * 116 nordischen und südfranzösischen Art. — S. 577. Von den beiden Inflores- cenzen stellt die links oben wohl Gymnadenia rubra dar. — S. 59. Crocus albiflorus Kit. findet sich wild auch in Nordböhmen. Haussknecht C. Nachtrag zur Gattung Calamagrostis. (Mitth. d. thür. bot. Ver. Neue Folge. VI. Heft. S. 67—70.) 8°. ©. epigeios X litorea= Ü. Wirtgeniana Haussk. und (. litorea x varia= (. Torgesiana Haussk., beide bei Garmisch in Bayern. Hildebrand F. Ueber die Samenverzeichnisse der botanischen Gärten. (Beilage zum Samenverzeichnisse d. bot. Gartens der Universität Freiburg i. B.) 8°. 11 8. Verf. unterzieht die übliche Art der Anfertigung von Samen- katalogen der botanischen Gärten einer Besprechung unter Hervorhebung einer Reihe von Mängeln, die vielen Katalogen anhaften. Ref. kann dem Verf. nur vollinhaltlich beipflichten und die Hoffnung aussprechen, dass diese Publication mit dazu beitragen möge, eine Reform auf dem ange- gebenen Gebiete anzubahnen. Ihne Dr. Ueber phoenologische Jahreszeiten. (Naturw. Wochenschr. X." Nr: 4.) 4247 ı8. Kneucker A. Allgemeine botanische Zeitschrift für Systematik, Floristik, Pflanzengeographie etc. Nr. 1. Karlsruhe (Reiff). 8°. Unter obigem Titel erscheint vom Januar d. J. an eine neue Zeit- schrift mit der angegebenen Tendenz. Dieselbe soll monatlich in mindestens Bogenstärke erscheinen, Bezugspreis 6 M. jährlich. Köhne E. .Just's Botanischer Jahresbericht. XX. Jahrg. (1892) I. Abth. 2. Heft und IH. Abth. 1. Heft. Berlin (Bornträger). 8". S. 433—614 und $S. 1—272. Die beiden Hefte enthalten: Variationen und Bildungsabweichungen (C. Matzdorff), Befruchtungs-- und Aussäungseinrichtungen (C. v. Dalla Torre), Morphologie und Physiologie der Zelle (A. Zander), Morphologie der Gewebe (A. Zander), Allgemeine und aussereuropäische Pflanzengeographie (F. Höck), Pflanzengeographie von Europa (Th. Schube), Schädigungen der Pflanzenwelt durch Thiere (C. v. Dalla Torre), Pflanzenkrankheiten (P. Sorauer). Kükenthal G. Carex panicea X Hornschuchiana nov. hybr. (Allg. bot. Zeitschr. I. Nr. 1. S. 3 und 4.) 8°. Levier E. A travers le Caucase. Neuchatel (Attinger freres). Gr. 8°. Il. — 10 Fres. Ein für weitere Kreise berechnetes Reisewerk mit landschaftlichen, ethnographischen etc. Schilderungen. Enthält eingestreut zahlreiche bota- nische Bemerkungen und Vegetationsbilder, sowie einen „Appendice bota- nique. Catalogue alphab. des espöces et varietes nouvelles“ mit Standorts- angaben und Literaturcitaten. Limpricht K. @ Die Laubmoose. Rabenhorst’s Kryptogamen- flora. 2. Aufl. IV. Bd. 2. Abth. 25 Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 705—768. Il. — 240 M. Behandelt die Genera: Neckera (Schluss), Homalia, Pterygophyllum, Oyeclodietyon, Daltonia, Fabronia, Habrodon, Clasmatodon, Aracamptodon., Hyrinia, Myurella, Leskea, Anomodon (Beginn). 117 Luerssen Ch. Beiträge zur Kenntnis der Flora West- und Ost- preussens I—III. (Bibliotheca botanica Heft 28.) 4. 58 8. 23 Taf. Mit der ihm eigenen Gründlichkeit hat Verf. die von Caspary be- gonnene Durchforschung der Flora Preussens fortgesetzt und veröffentlicht nun einen Theil seiner Ergebnisse in dem vorliegenden Buche. Dasselbe stellt eine monographische Bearbeitung einiger Gefässkryptogamen dar, die über das Gebiet der Localflora hinaus in systematischer und morpho- logischer Hinsicht Beachtung verdient. Der erste Theil der Abhandlung betrifft Equwisetum silvaticum f. polystachya Mildr. mit ihrem Polymor- phismus, der zweite Theil behandelt Athyrium filix femina var. latipes Moore, der dritte Frostformen von Aspidium filix mas. Besonders hervor- zuheben sind die ausnehmend sorgfältig ausgeführten Tafeln. Magnus P. Zur Epheukrankheit. (Gartenflora 1895, S. 21 und 41.) 8°. 28. Norman J. M. Florae arcticae Norwegiae species et formae non- nullae novae v. minus cognitae. (Christiania Vidensk.-Selsk. Forh. Beau. Nr. 16.) 8.998. Neue Arten und Hybride: Aanunculus nivalis X pygmaeus, Cera- stium tetrandrum X vulgatum, Sagina carnosula Norm., Epilobium tiaro- gynum Norm., Callitriche longistyla Norm., Sedum acre x annuum, Erio- phorum aquatile Norm., Carex chlamydea Norm., ©. subsubulosa Norm.; ausserdem zahlreiche neue Formen. Parker T. J. Vorlesungen über elementare Biologie. Deutsche Ausgabe von R. v. Hanstein. Braunschweig (Vieweg u. 8.). 8". 303 8. 88 Abb. Es war ein glücklicher Gedanken von Parker’s Handbuch eine deutsche Ausgabe zu veranstalten. Derselben ist die zweite Auflage des Originales zu Grunde gelegt. Wir kennen kein deutsches Werk, welches in gleich kurzer, anschaulicher und leicht verständlicher Weise die Grund- züge der Biologie mit Zusammenfassung der zoologischen und botanischen Ergebnisse darlegt. Die Uebereinstimmung in Entwicklung und Bau des Pflanzen- und Thierreiches wird, ebenso, wie deren Verschiedenheiten durch die hier gewählte Behandlungsweise klar. Die durch diese Zusammen- fassung nöthig gewordene Einheitlichkeit der Termini wirkt allerdings für den Botaniker ab und zu störend. Rehm H. Pilze Rabenhorst’s Kryptogamenflora. 2. Aufl. I. Bd. 3. Abth. 44. Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 1041—1104. — 240 M. Behandelt die Gattungen: Desmazierella Lib., Lachnea Fr., Sarco- seypha Fr., Sepultaria Cooke, Ascophanus Boud., Lasiobolus Sacc., Rhypa- robius Boud. Neue Arten: Lachnea lecothecioides Rehm, Sachsen. — L. Ampezzana Rehm, Ampezzo. — L. Lojkaeana Rehm, Zürich. — L. subatra Rehm, Berlin. — L. brunneola Rehm, Sachsen. — L. amphidoxa Rehm, Zürich, Berlin. — Ascophanus glaucellus Rehm, Franken, Sachsen. Torges E. Zur Gattung Calamagrostis Adans. (Mitth. d. thür. bot. Ver. Neue Folge. VI. Heft. S. 14—22.) 8°. Behandelt insbesondere eingehend: ©. Bihariensis Simk. fepigeios X varia) und E. Hartmaniana Fr. (arundinacea X lanceolata). 118 TubeufK. Freiherr. Pflanzenkrankheiten durch kryptogame Parasiten verursacht. Eine Einführung in das Studium der parasitären Pilze, Schleimpilze, Spaltpilze und Algen. Zugleich eine Anleitung zur Bekämpfung von Krankheiten der Culturpflanzen. Berlin (Springer). 8”. 609 S. 306 Abb. Das vorliegende Werk bringt, wie schon der Titel besagt, eine Uebersicht über die durch Pilze und Algen hervorgerufenen Pflanzen- krankheiten. Schon bei flüchtiger Durchsicht tritt eine ganze Reihe von Vorzügen hervor. Vor Allem ist da die zumeist anf eigenen Untersuchungen beruhende Schilderung, die volle Beherrschung der einschlägigen Literatur zu erwähnen. Ein weiterer Vorzug liegt in der reichen und guten Illu- stration. Die Bilder sind zum guten Theile nach photographischen Original- aufnahmen des Verf. hergestellt und erläutern vielfach Objecte, von denen Abbildungen bisher noch nicht existirten. Inhaltlich gliedert sich das Werk in zwei Theile; in einen allge- meinen, derin ausführlicher Weise die verschiedenen Formen des Zusammen- lebens von Pilzen mit anderen Pflanzen (Mutualismus, Parasitismus, Nutri- cismus), die Wirkungen des Parasitismus, Bekämpfung der Pflanzenkrank- heiten etc. behandelt. Eine solche eingehende und übersichtliche Zusam- menfassung der einschlägigen Verhältnisse existirte bisher noch nicht. Der specielle Theil bespricht die Verursacher der Krankheiten in syste- matischer Reihenfolge. Wainio E. Monographia Cladoniarum universalis. Pars II. Berlin (Friedländer u. Co.). 8°. 498 p. — 10 M. Wegelin H. Beiträge zur Pyrenomycetenflora der Schweiz. (Mitth. d. Thurgauer Naturf.-Ges. 11. Heft. S. 1—12.) 8". \ Beschreibung neuer Pyrenomyceten und Aufzählung von Standorten. bekannter. Neu: Physalospora eraticola Weg, Laestadia Gentianae Rehm. Phomatospora helvetica Weg., Melanopsamma umbratilis Weg., M. sphaerel- loides Weg., Trematosphaeria fusispora Weg.. Amphisphaeria helvetica Weg., A. dolioloides Rehm, Strickeria longispora Weg. Botanische Gesellschaften, Vereine, CGongresse etc. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. In der Versammlung am 3. October 1894 sprach Herr Dr. G. v. Beck „Ueber die Verbreitung der Schwarzföhre (P. nigra)“ und wies ins- besondere auf die Zweitheilung des Verbreitungsgebietes dieser Art, in ein pontisches (Niederösterreich, Serbien, Bosnien) und in ein mediterranes (Dalmatien, Croatien) hin. — Am Discussionsabende vom 19. October 1894 besprach Herr Dr. G, v. Beck einige neue Funde für die Flora von Niederösterreich: Zea Mays mit Frucht- blüten tragenden 5 Inflorescenzen bei Korneuburg. Sisyrinchium angustifolium Mill. verwildert bei Klein-Mariazell (OÖ. v. Müller), Prunus fruticans Weihe bei Ober-St. Veit (Sennholz), Pteridium aguilinum f. graeile und f. irregulare bei Rekawinkel, Abies alba f. spinescens. — Herr J. Dörfler legte einen neuen Farn (Asple- 119 nium Trichomanes X septentrionale m genau intermediärer Form) aus Niederösterreich (Stein a. D.) vor. Am 16. November 1894 (Discussionsabend) hielt Herr Dr. M. v. Eichenfeld einen Vortrag „Beobachtungen über das Verhält- nis einzelner Organe von Cirsienhybriden zu den entsprechenden Organen der Stammarten“. Der Vortragende wies an conereten Fällen nach, dass bei Hybriden die Eigenschaften der Eltern gemischt oder neben einander auftreten, dass manchmal einzelne Organe der Hy- briden eine üppigere Entwicklung zeigen. — Herr Dr. A. Zahl- bruckner demonstrirte Mylitta australis, Herr J. Dörfler sel- tenere Pflanzen aus Russland. — Herr A. Waisbecker sendete die Beschreibung einer neuen Carer-Art (C. Fritschii), welche er um Güns in Ungarn auffand, ein. Der Wiener botanische Tauschverein, geleitet von J. Dört- ler in Wien (I. Burgring 7) versendet eben seinen Jahreskatalog pro 1895. Derselbe ist eingeleitet — anlässlich des 50jährigen Be- standes des Vereines — mit einer Biographie seines Begründers, des Dr. A. Skofitz, er bringt Statuten, Bericht über das Tausch- jahr 1894/95 und endlich die Öffertenliste. Die letztere ist von ausserordentlicher Reichhaltigkeit und umfasst nicht weniger als eirca 4500 Arten, darunter viele Seltenheiten. Man sieht es dem Kataloge an, dass der Leiter des Vereines es versteht, den Zweck einer Tausch- anstalt zu erreichen, indem er nicht nur dasjenige Materiale an- bietet, das er zufällig erhält, sondern bestrebt ist, neu entdeckte, neu beschriebene oder sonst actuelles Interesse besitzende Arten zu erhalten, um für ihre Verbreitung zu sorgen. Personal-Nachrichten. Dr. F. Giovannini ist zum 1. Conservator am botanischen Institute zu Bologna ernannt worden. Professor Dr. J. M. Coulter wurde zum Vorsitzenden und Henry L. Clarke zum Beisitzenden des kürzlich errichteten De- partement of Botany an der Universität Chicago ernannt. (Botan. Centralbl.) Dr. Friedrich Schmitz, Professor an der Universität Greifs- wald, ist am 28. Jänner gestorben. Notiz. Von dem Exsiceatenwerke: V. Schiffner, Tropische Cul- tur- und Heilpflanzen sind einige Exemplare abzugeben. Die vollständigsten Exemplare enthalten die nachfolgend aufgezählten Nummern. Ausserdem sind noch einige Exemplare vorräthig, in denen nicht alle Nummern zur Ausgabe gelangen. Der Preis ist 50 kr ö. W. pro Nummer. Auf besonderen Wunsch sind, soweit der Vorrath 120 reicht, als Ergänzung zu einigen Nummern Früchte in Spiritus erhältlich. 1. Coffea Arabica L. \ 33. Oinchona Calisaya Wedd. 2. Thea Assamica Griff. 34. Mangifera Indica L. 3. Payenia Leerii (Hassk.) Kurz. 35. Andropogon muricatus Betz. 4. Toluifera Pereirae (Royle) Baill. | 36. Orthosiphon stamineus Benth. 5. Aneistrocladus Vahliüi Arn. 37. Caesalpinia coriaria Willd. b. Mangifera foetida Lour. var. Bum- 38. Teeetona grandis L. fil. bum Bl. „39. Calotropis gigantea (L.) R. Br. 7. Mangifera foetida Lour. var. Bat- | 40. Cinchona lancifolia Mutis. jang. 41. Cinchona succirubra Pavon. 8. Erythroaylon Coca Lam. 42. Cofea Liberica Bull. 9. Castilloa elastica Üerv. 43. Calpicarpon Roxburghäü G. Don. 10. Cubeba Cubeba (L.) Karst. 44. Cinnamomum Cassia (Nees) Bl. 11. Indigofera Anil L. var. poluphylla. | 45. Boehmeria nivea var. candicans 12. Nauclea G@ambir (Roxb.) Hunter. Wedd. in DC. Prodr. 13. Cinnamomum Cinnamomum (L.) | 46. Palagwium Gutta (Hook.) Burck. Karst. 41. Anona muricata L. 14. Myristica fragrans Houtt. ı 48. Melaleuca minor Sm. 15. Piper nigrum L. ı 49. Cinchona offieinalis L. 16. Polyyala oleifera Heckel. ' 50. Landolphia Watsoniana H.B.K. 17. Boehmeria nivea (L.) Hook. et Aın. | 51. Chavica Betle Mig. 18. Manihot Manihot (L.) Karst. 52. Baccaurea racemosa Müll. Arg. 19. Willughbeia firma Bl. ı 93. Panicum spectabile Nees. 20. Pogostemon Heyneanus Benth. 9%. Nephelium lappaceum L. 21. Kopsia flavida Bl. ı 55. Pennisetum orientale Rich. 22. Haematoxylon Campechianum L. | 56, Popowia pisocarpa (Bl.) Endl. 23. Theobroma bicolor H. et B. ı 57. Shorea stenoptera Burck. 24. Anacardium occidentale L. | 58. Nyetanthes Arbor tristis L. 25. Cola acuminata (Bauh.) P. Beauv. | 59. Eucalyptus alba Reinw. 26. Chavica Melamöris Mig. 60. Indigofera tinctoria L. 27. Strophanthus dichotomus DC. | 61. Siegesbeckia orientalis L. 283. Thea Chinensis Sims. ı 62. Saecharum officinarum L. 29. Indigofera galegoides DC. 63. Smilax syphilitica H. et B. 30. Quassia amara L. ı 64. Hevea Brasiliensis (H.B.) M. Arg. 31. Cibotium Assamicum Hook. | 65. Andira inermis (Sw.) H.B.K. 32. Theobroma. Cacao L. 66. Carica Papaya L. (folia). nr en rue nn a nn rn nam = Sonst rn nn u Sara zn ar rt nn m nu En namen mn Inhalt der März-Nummer. Wettstein Dr. R. v. Die gegenwärtige Bewegung zur Regelung der botanischen Nomenclatur. S. 81. — Lütkemüller Dr. J. Ueber die Gattung Spirotaenia Breb. S. 88. — Warnstorf C. Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten Ungarns. S. 94. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. S. 98. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 108. — Arnold Dr. F., Lichenologische Fragmente. S. 106. — Wais- becker Dr. Anton. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates. S. 109. — Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungarischen Monarchie. S. 111. — Lite- yatur-Uebersicht. S. 112. — Botanische Gesellschaften, ‚Vereine, Congresse etc. S. 118. — Personal-Nachrichten. S. 119. — Notiz. S. 119. Es I nn nn m nn nn Sonn mn m nn nn a ED np m Em nn Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Dieser Nummer liegt bei: Ein Prospect der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer in Berlin; ferner sind ihr beigegeben Tafel Ill und IV. ©. Usberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. we = p% “= an De 23 | u E4 | 3 = < — 3 - | 2 = = > = © =) = = <ı \ “ + ‚Euphras Yu tstein, - _ Öesterr botan Zeitschr 1895. Autor del. Ku.k Hoflith A. Haase, Prag Desterr. botan Zeitschr 1895. A) Alect. Kerneri Sterneck. 153 Sitzungsberichte der königl. ungar. naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Budapest. Fachconferenz für Botanik am 14. März 1894. 1. Rudolf Franz& hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Karyokinetische Vorgänge bei der Conjugation der Schwärmsporen‘. Vortragender wies nach, dass, während es anderen Forschern nur ausnahmsweise möglich war, die Theilung der Zellkerne nach der Vereinigung der Schwärmsporen zu beobachten, er durch An- wendung passender Färbungsmethoden in die Lage kam, über die Vorgänge der Zellkerntheilung und die mit derselben verbundenen Processe im Grossen und Ganzen Beobachtungen anzustellen. 2. Julius Istvänffy legte eine Arbeit Karl Flatt’s vor: „Welches Amt bekleidete Clusius am Wiener Hofe?“ Er wies auf Grund bisher unbekannter literarhistorischer Angaben nach, dass Clusius in den kaiserlichen Gärten in Wien, etwa in der Stellung eines Inspectors, wirkte. 3. Julius Istvänffy besprach die Untersuchungen Alfred Möller's: „Ueberdieblättersammelnden Ameisen“, welche „Pilzgärten“ anlegen. 4. Carl Schilberszky legte das Werk Friedrich Mills: „An introduction to the study of the Diatomaceae” vor und besprach dasselbe unter besonderer Hervorhebung seiner Vor- züge. Besonders zu erwähnen ist der letzte (10.) Abschnitt, den Julien Deby zusammenstellte. Er enthält ein mit Sorgfalt und grosser Fachkenntnis redigirtes alphabetisches Register der ganzen bis 1893 in Druck erschienenen Diatomaceenliteratur zum Gebrauche für Fachmänner. Dieser Theil (S. 78—240) ist in solchem Masse selbstständig und werthvoll, dass es viel zweckmässiger wäre, wenn derselbe als selbstständiges Werk erschienen wäre. 5. Alexander Mägöesy-Dietz legt eine Arbeit Aladär Richter’s: „Der central-botanische Garten der Provence im Parc de la t&te d’Or in Lyon“ vor. Richter besuchte im Jahre 1892 dieses Institut und macht auf dessen grossartige Einrichtungen aufmerksam. Es steht unter der Leitung des Prof. Gerard und besteht aus dem prachtvollen Garten mit grossen Glashausanlagen und einem sogenannten „Conser- vatoire“, das die Zwecke eines Laboratoriums und Museums vereinigt. Die Stadt Lyon ist die Schöpferin und Erhalterin dieses Institutes und deckt die Kosten desselben mit jährlichen Fres. 70.000. Das Ziel der Commune ist ausschliesslich die Veredlung des Geschmackes, da die Lyoner Facultät einen besonderen botanischen Garten besitzt. Ihre horticulturellen Bestrebungen werden durch die Auszeichnungen Oesterr. botan. Zeitschrift. A. Heft. 1895. 12 154 gekrönt, welche sie bei Blumenausstellungen in reichstem Masse erhält. 6. Vincenz Borbäs besprach hierauf Jäggi’s eben erschienenes Werk über die Wassernuss (Trapa). Alexander Mägöcsy-Dietz bemerkte anknüpfend an diese Vorlage, dass es wohl angezeigt wäre, an Standorten der zwei- gehörnten Individuen von Trapa zu beobachten, ob zwischen dem Standorte und der Behörnung eine gewisse Beziehung stattfindet. Schilberszky fügt hinzu, dass das Fehlen von Stacheln und Dornen in systematischer Hinsicht ein Umstand sei, der zu beachten und mit Aufmerksamkeit zu verfolgen sei. So gäbe es im Auwinkel (Zugliget bei Budapest) Aesculus Hippocastanum-Bäume, an welchen man seit Jahren glatte und stachelige Früchte in verschiedenen Ab- stufungen wahrnehmen konnte. 7. Vincenz Borbäs lest fünf Pflanzen aus dem Szepeser Comitate vor, welche ihm Josef Ullepitsch übersandte: Dies sind: 1. Comarum palustre aus Tatrafüred, dessen Blütenstiel glan- dulös ist und dessen Kelchblätter plötzlich zugespitzt erscheinen. 2. Aquilegia subscaposa aus den Pienninen, welche Pax als eine neue Pflanze ansieht. 3. Erythraea Centaurium mit schütterem Blütenstand, mit auffallend grossen Blumenkronblättern. 4. Moehringia muscosa var. flavescens (Schloss.). 5. Melandrium diurnum, von der Regel abweichendes Exemplar mit schmäleren lanzettförmigen Blättern, mit langem, wolligem Stiele und Kelche. Filärszky, Mägocsy-Dietz und Simonkai neigten der Anschauung zu, dass die vorgezeigten Formen Standortseinflüssen ihr Entstehen verdanken und nicht als Arten anzusehen seien. Borbäs entgegnet hierauf, dass drei der Variationen unbedingt systematischen Werth besitzen. Insbesondere zu beachten sei, dass das in Europa bisher nur monotypisch beobachtete Comarum auch varlire. Fachconferenz für Botanik am 11. April 1894. 1. Ferdinand Filärszky hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Resultate einiger floristischer Ausflüge. Vortragender theilte die Pflanzen der Umgebung Budapests ein in: 1. Ubiquisten, 2. endemische, 3. heimische, 4. eingewanderte, 5. Cultur- und Garten-Pflanzen, 6. Gastpflanzen, 7. Gartenflüchtlinge, 8. einheimisch gewordene Pflanzen. Zu den interessantesten Gliedern der localen Flora gehören die vorgelegte Epipactis rubiginosa Gaud. und Trifolium parviflorum Ehrb:- als seltenere Gewächse unserer 155 Gegend; Hippophae rhamnoides L. und Hippuris vulgaris L. als in unserer Flora einheimisch gewordene Pflanzen; Zlodea canadensis Rich. und Medicago arabica All. als Gastpflanzen; Phacelia con- gesta Hook. und Ph. tanacetifolia Benth. als Gartenflüchtlinge; Pola- nisia graveolens Rafin. und vielleicht auch Gynandropsis penta- phylla DC. als ähnlich wie Impatiens parviflora DC. in Gärten ver- wilderte Pflanze; endlich legte der Vortragende Hydrocotyle vul- garis L. vor, als in unserer Flora einheimisch gewordene Pflanze, mit welcher Dr. Prokop auch die Flora des Räkosfeldes bereicherte. Im Anhang zeigte der Vortragende die Corydalis pumila Reichb. vor, welche Dr. v. Degen jüngst (April 1894) auf dem Meleghegy neben Naap im Fejerer Comitate sammelte. Vincenz Borbäs hält für nothwendig, dass die Glieder der heimischen Flora in der angedeuteten Richtung unterschieden und eingetheilt werden, doch müsse man noch weiter gehen und auch eine Eintheilung nach der Zugehörigkeit zu grossen Florengebieten feststellen. Er bemerkt zu den einzelnen angeführten Pflanzen, dass Epipactis rubiginosa auch auf dem Sandboden von Pusztaplozär wächst (Richter L.), Zippophae in der Umgebung (Uj-Pest, Bekäs Megyar) gepflanzt wird und dass Hippuris in Ofen als einheimisch betrachtet werden kann, weil selbein den Kethelyer Sümpfen wächst. Medicago Arabica wurde 1889 in der Umgebung des römischen Bades zuerst von Frl. Blanka Mendlik gesammelt, er habe selbst die Pflanze bestimmt (Potfüzetek XIII. 9. 15. S.); auch im Herbste 1893 war dieselbe noch dort anzutreffen. 2. Karl Alföldi Flatt schrieb unter dem Titel: „Ein ver- gessener ungarischer Botaniker aus dem vorigen Jahr- hundert“, eine Arbeit, welche Ludwig Simonkai besprach. In derselben werden die Verdienste Anton Weszelszki’s gewür- digt, als die eines der eifrigsten Botaniker des XVIII. Jahrhunderts. 3. Julius Istvänffy hielt einen Vortrag: „Ueber zwei Originalexemplare Linne@scher Pflanzen in der Samm- lung des ungarischen Nationalmuseums“. Es sind dies: Gorteria spinosa und Struthiola glabra, welche Ritter von Buren- stamm, königl. schwedischer bevollmächtigter Minister und ausser- ordentlicher Gesandter weiland Ludwig Haynald, Erzbischof von Kalocsa zukommen liess, und die durch Schenkung in den Besitz des Nationalmuseums gelangten. 4. Dr. Aladär Richter hielt einen Vortrag: „Ueber die ana- tomischen Verhältnisse und die Stammesgeschichte des echten Brotbaumes Artocarpus communis Forster (Artocarpus ineisa Linne fil.)“. Auf Grund eines unedirten Manuscriptes des Pariser Jardin des plantes und eines Exemplars bemerkt er, dass eine Varietät des Artocarpus communis Forster, einer in Poly- nesien indigenen Pflanze, u. zw. var. apyrenocarpa A. Richter 156 (fructu apyreno) von der Insel Taiti herstammt, woher sie im Jahre 1793 durch die Engländer auf die Antillen und nach Brasilien ge- bracht wurde. Der wegen seiner essbaren Frucht in den Tropen allgemein verbreitete Artocarpus communis F. wird meistens Artocarpus ineisa Linne fil. genannt u. zw. irrthümlicherweise, indem Georg Forster zuerst diesen Artocarpus beschrieb, u. zw. in dem im Vereine mit Johann Reinhold Forster verfassten Werke: „Characteres Gener. Plantar. quas in itinere ad insulas maris australis collegerunt, descrip- serunt, delineaverunt“ aus dem Jahre 1775. Demnach hat der aus dem Jahre 1781 herrührende Name „Artocarpus ineisa“ keine Berechtigung. Der Vortragende kann auch nicht Kuntze zustimmen, der in seiner „Revisio Gener. Plantar.“ Suecus communis V. K. an- führt, welcher Name nur ein unglücklich gewähltes Synonym für Artocarpus communis darstellt. Der Vortragende schildert dann die Resultate der von ihm angestellten anatomischen Untersuchungen an der Forster’schen Originalpflanze, sowie an Exemplaren aus Brasilien, von der Insel Mauritius, Jamaica, Java, Taiti und Neu-Caledonien. Als charakte- ristische Eigenthümlichkeiten, die er auffand, sind das Vorkommen von gelblich-grünen, harzhaltigen Seeretzellen im Schwamm- parenchym und trichterartig vertieften schildförmigen Drüsenhaaren an der Epidermis der Blätter zu erwähnen. 5. Vincenz Borbäs legt sodann eine isendochlamyde Form von Galanthus nivalis vor. Im Jahre 1880 fand er im Auwinkel (Zugliget bei Budapest) Schneeglöckchen, deren sämmtliche sechs Blumenblätter die Färbung aufwiesen, welche normaler Weise an den drei inneren zu finden ist. Er beobachtete nun solche Exemplare auch auf dem Schwabenberge bei Budapest. Fachconferenz für Botanik am 9. Mai 1894. 1. Vincenz Borbäs hielt einen Vortrag über: „Die Gruppe „Alpestria* der Gattung Hieracium“. Diese Gruppe tritt an die Stelle der „Vulgata“-Gruppe, welche im Hügel- und Bergland vor- kommt, in der Hochgebirgsregion. Diese Gruppe wird ausser durch deren stiellose Stengelblätter durch die schwarze Färbung der Korb- schuppen gekennzeichnet. Analoge Bildungen zeigte der Vortragende auch an Exemplaren anderer Arten (wie Centaurea melanocalathia, Picris Tatrae, Carex atrata), er hielt sie für einen pflanzengeogra- phischen Charakterzug. Er bemerkt, dass das 7. Dinaricum, welches von Fries unter die „Alpestria“ gestellt wurde, nicht in diese Gruppe, sondern unter die „Sabauda“ gehöre, weiters sei das im Werke Fries’ angeführte H. Carpaticum Bess. (Epierisis Hieraciorum) zweifelhaft und ent- spricht entweder dem Z. Wimmeri oder stimme mit dem Zferacium 157 aus der Vulgata-Gruppe überein, welches bei der Belaer Höhle vorkommt und welches durch den Vortragenden als ZH. eylindrocala- thium benannt wurde. Die Arten der Alpestria-Gruppe der Zieraceen sind haupt- sächlich in den Floren von Celakovsky, Fiek, Sagorski und Schneider beschrieben, die letzteren erwähnen aus der hohen Tatra vier Arten. Dazu wäre hinzuzufügen: Z. Scherfelii mit horizontal abstehender langer Behaarung, aus der hohen Tatra; das H. sub- prenanthum vom Velebit, habituell dem ZH. prenanthoides ähnlich, mit üppig glandulosem Blütenstande; das HZ. multisetum von Retyezat mit dem Habitus des HM. Transsilvanicum und dichten Borsten- haaren. H. nigritum var. eriocline aus den Sudeten (Baenitz’ Her- barium Europaeum 7381) mit wollhaarigem Blütenkorbe, das 4. Lip- toviense vom Üsorbasee mit die Blattfläche überragenden Blattstielen und sterilen Wurzelschösslingen. Im Anschlusse an diese Mittheilungen legte der Vortragende H. rupicolum Fr. var. Arpadinum aus den Thälern des Turoczer Comitates (Blatnieza) mit kahlen Blättern und kahl werdendem Blütenkorbe, sodann die Variation Balatonense des H. setigerum vor. 2. Vineenz Borbäs sprach über: „Analogien zur Ent- wicklung der Nymphaea thermalis“. Vortragender wies auf eine Aehnlichkeit in der Organisirung zwischen der Wassernuss und der Teichrose hin, deren geographische Verbreitung beiläufig auch identisch ist. Die Wassernuss zeigt auch bei ganz übereinstimmenden Standplätzen nicht nur langbehaarte, sondern auch ganz kahle Blätter. — Bezüglich des Unterschiedes zwischen N. mystica Salisb. vom Nil (N. Lotus L.) und der N. ther- malis DC. von Nagy-Värad (Grosswardein) wird angegeben, dass jene behaarte, während diese kahle Blätter besitzt. Borbäs überzeugte sich davon, dass auch die N. mystica vom Nil kahle oder kurz- behaarte Blätter besitzt, während die als kahlblätterig angenommene N. thermalis sowohl in Nagy-Varad als auch in Ofen kurzbehaarte Blätter aufweist. Es ist also, was die Behaarung der Blätter betrifft, zwischen den zwei Nymphaeen. kein Unterschied. 3. Julius Istvänffi sprach über: „Die Nahrung der Fischbrut im Plattensee‘. Bei Gelegenheit der Untersuchungen über die Algenflora des Sees konnte er Beziehungen zwischen Algen und Fischen beobachten. Die literarischen Angaben über die Ernährung der Fische geben Aufschluss darüber (siehe Zacharias), dass — drei Süsswasserfisch- arten Deutschlands ausgenommen — alle von animalischen Nahrungs- stoffen sich nähren, die Pflanzennahrung spielt nur eine untergeordnete Rolle, diese nehmen sie aus dem Plankton zu sich. Den Darminhalt der kleinsten Fischbrut untersuchend, fand er denselben voll mit pflanzlichen Ueberresten, au welchen die digestive 158 Umwandlung nachweisbar ist. Grüne Algenfäden (meistens Zygnema- ceae), grüne einzellige Algen (Scenedesmus, Cosmarium, Pandorina u. Ss. w.), ungemein viele Kieselalgen (Baccillariaceae) werden im Darminhalt gefunden; von Krustenthieren — im Gegensatz zu Za- charias — wurden nur Spuren, und auch diese selten, gefunden. Die Fischbrut nimmt diese massenhafte Nahrung nicht nur aus dem Plankton zu sich, sondern auch von den Uferpflanzen. In der ersten Zeit macht sich die Brut an die am Ufer wachsenden Algen, wie aus den im Darminhalt befindlichen Baccilarien ersichtlich ist. Es waren das meist an den Ort gebundene Formen, nur selten waren Planktonformen anzutreffen. Die untersuchte Fischhrut nimmt diese Algen in solcher Menge zu sich, dass selbe als consistente Masse den Darm erfüllt, deren Hauptbestandtheil Kieselpanzer sind. Das Plasma und das Endochrom der Kieselalgen sind verdaut, die Schalen sind leer. Hieraus ist ersichtlich, dass die Nahrung der Fischbrut hauptsächlich vegetativ ist; was die Nahrung der erwachsenen Fische betrifft, so ist es wahrscheinlich, dass die vegetative Ernährung eine viel grössere Rolle spielt, als man anzunehmen pflegt. Da bei der Ernährung der Fischbrut das pflanzliche Element eine grosse Rolle spielt, so hat auch die Erhaltung der Algenflora eine Bedeutung. 4. Aladär Richter hielt einen Vortrag über: „die Cortusa- Arten des Pariser und Kewer Herbariums und über eine interessante Form der chinesischen Flora (Cortusa peki- nensis A. Richt. pro var.). Vortragender sammelt bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Herbarien Daten über die Polymorphie von € Matthioli L. Er ge- langte zur Ueberzeugung, dass 1. die ursprüngliche Heimat der ©. Matthioli L. Ost-Asien sei; 2. die Auffassung Kerner's betrefis der Polymorphie der Cortusa (Oesterr. botan. Zeitschr. 1875. S. 17) richtig sei; 3. ©. Matthioli kam relativ spät nach Europa; 4. eine ganze Reihe von Primula-Arten Asiens, wie Pr. Jezoönsis Miqu.. Pr. septemloba Franchet ete. hätten den Habitus von Cortusa, was ebenso, wie die anatomische Uebereinstimmung, für die Vereinigung der beiden Gattungen spreche. Hieraus ergibt sich folgende Ein- theilung der Gattung Primula: Primula L. gen. no. 197. Sect. I. Euprimula Richter, wohin die bekannten Primula-Arten zu zählen sind. Sect. II. Cortusa L. (pro subg.) gen. no. 198. Schliesslich besprach der Vortragende die Pr. (Cortusa) Mat- thioli (L.) var. Pekinensis A. Richter (syn. var. chinensis in Herb. Paris, Brüssel, London-Kew), welche eine Charakterpflanze der Flora Chinas ist. Dr. Mägocsy-Dietz. Personal-Nachrichten. Am Sonntag den 10. März wurde im Arkadenhofe der Wiener Universität ein Denkmal für den verstorbeneu Botaniker J. Böhm enthüllt. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner hielt bei diesem Anlasse die Festrede. Die Societe de physique et d’histoire naturelle in Genf hat den Prix De Candolle verliehen den Herren Dr. OÖ. Warburg in Berlin für seine Monographie der Myristicaceen und Prof. Dr. R. v. Wettstein für seine Monographie der Gattung Euphrasia. Docent Dr. A. Koch in Göttingen wurde zum a. 0. Professor für Pflanzenphysiologie ernannt. Dr. F. v. Tavel wurde zum Conservator am botanischen Museum des Polytechnikums in Zürich ernannt. Dr. J. R. Sernander ist zum Docenten für Pflanzengeographie an der Universität Upsala ernannt worden. Dr. S. Nawaschin wurde zum Professor und Direetor des botanischen Gartens in Kiew ernannt. Gestorben sind: Der Phyto-Paläontologe Gaston de Saporta am 26. Jänner in Aix. Der als Botaniker bekannte Sanitätsrath Dr. Fr. Wilh. Lo- rinser in Wien. Herr J. Finger im December v. J. in Millstadt. Dr. J. E. Bommer, Professor und Director des botanischen Gartens in Brüssel am 19. Februar. Notiz. Herr Rupert Huter in Sterzing in Tirol erhielt eine grössere etwa 420 Arten umfassende Sammlung von Herbarpflanzen, welche ein Missionär in den letzten Jahren an der Grenze von Nepal im Himalaya sammelte. Die Pflanzen entstammen den verschiedensten Höhenregionen. Herr Huter sucht Jemanden, der bereit wäre, die Sammlung, die durchwegs schöne Exemplare enthält, zu bearbeiten, respective zu bestimmen. Inhalt der April-Nummer. Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 121. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. S. 126. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 131. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 132. — Warnstorf C. Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten Ungarns. S. 1397. — Waisbecker Dr. Anton. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates. S. 143. — Arnold Dr. F., Lichenologische Fragmente. 5. 146. — Literatur-Uebersicht. S. 147. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 15l. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 152. — Personal-Nachrichten. S. 159. — Notiz. S. 159. — Inserate. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ‚‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien I.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und III A 2 Mark, X— XII und XIV—XXX 3 4 Mark, XXXI—XLI A 10 Mark. 160 .N:S-ERATE: Herbarıum -Verkauf. Das Herbarium europaeum des verstorbenen Botanikers und Obergärtners Herrn Rudolf Forstinger in Vedröd, Comitat Pressburg in Ungarn ist zu verkaufen. Es besteht aus 106 Bänden mit über 14.000 Species, alles nach System Endlicher geordnet. Catalog wird auf Wunsch zur Ansicht gesendet. Nähere Auskunft ertheilt A. Richon, Obergärtner in Vedröd, Ungarn. Verlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart. Soeben erschien: Lehrbuch Biologie der Pflanzen von Prof. Dr. Friedrich Ludwig. Mit 28 Holzschnitten. gr. 8. 1895. geh. M. 14.—. Ein vollständiges Herbarium (Flora des Wienerbeckens und Alpenflora) zu verkaufen. Währing, Semper- (Döblinger-) Strasse 1, II. St., Th. 13. Im Verlage von CARL GEROLD’S SOHN in Wien I., Barbaragasse 2, ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Botanische Ergebnisse der Reise Sr. Majestät des Kaisers von Mexiko Maximilian I. nach Brasilien. (1859 — 1860.) Von Dr. Heinrich Wawra. Mit 10% lithographischen und chromolithographischen Tafeln. Folio. XVIII, 182 S. Text. 1866. Cartonnirt. Preis: 120 M. Dieser Nummer sind beigegeben: die Tafel VI und VII (Sterneck); Tafel VIII (Arnold) folgt mit der nächsten Nummer. C. Ueberreuter’sche Bucbdruokerei (M. Balzer) in Wien. Taf.Vl. a AI INN ISIN SERSEU <- a nn — De ar , Ta AV TI ıı1T1T1- Pr K.u.k.Hofliih. A.Haase, Prag Autor del Oesterr botan Zeitschr 1898. A) Alect. Freynii Sterneck B) Alect. pumilus Sterneck BE Ur. u 2 1 a a Dan Taf. vll. 5 $terneck, Alectorolophus. Ku.k.Hofliih A Haase Prag, Autor del. Oesterr. botan Zeitschr. 1895. A) Alect.pubescens (Boiss.et Heldr) Sterneck. B) Alect. Wettsteinii Sterneck. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N’ 4. Wien, April 1895. Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). Die Grundlage der nachfolgenden Publication bildet eine Pflanzen- collection, welche O. Reiser, Custos des bosnisch-hercegovinischen Landesmuseums in Sarajevo, auf einer im vorigen Jahre, hauptsächlich zu ornithologischen Zwecken, unternommenen Forschungsreise in Griechenland sammelte und mir zur Bearbeitung überliess. O. Reiser besuchte hiebei die in naturwissenschaftlicher Beziehung noch fast gänzlich unbekannten Sporaden, ferner eine Anzahl Inseln der Cy- claden und die Gebirge Mittelgriechenlands: den Korax und die Kiona. In der folgenden Aufzählung sind nur jene Arten der Aus- beute aufgenommen, welche in Griechenland nicht allgemein ver- breitet sind und welche auf bisher nicht bekannten Standorten ge- funden wurden. Ich benütze diese Gelegenheit zugleich, um über eine Anzahl von in meinem Herbare befindlichen griechischen Arten zu berichten, welche theils von Heldreich, theils von Ch. Leonis, einem Naturaliensammler in Griechenland, oder auch von anderen Floristen, in verschiedenen Gegenden gesammelt wurden, da deren Publieirung sich ganz gut in den Rahmen vorliegender Arbeit einfügt. 1. Ranuneulus aquatilis L. sp. pl. p. 556 (1753). var. peltatus Schrank Baier. Fl. 103 (1789) pro spec. — R. aquatilis «. heterophyllus Boiss. Fl. or. p. 23 (1867). Attica: in stehenden Wässern am Phaleron (Heldr.). Bei Athen schon von Boissier angegeben. Eine äusserst robuste Form auf der Insel Syros (Leonis). 2. R. confusus Gr. et Godr. Fl. Fr. I. p. 22 (1848). Cyeladen: Insel Tenos und Syros (Leonis). var. submersus Freyn in Willk. et Lge. Pr. Fl. Hisp. III. p- 910 (1880). Attica: in einem Bache bei Pikermi (Heldr.).. — Neu für die Flora von Griechenland. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1895. 10 122 3. R. trichophyllus Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. p. 335 (1786). Thessalien: Karla-See (Reiser). var. terrestris Gr. et Godr. Fl. Fr. I. p. 24 (1848). Thessalien: Karla-See (Reiser). Attica: Thalas-See auf dem Pentelicon. 4. R. velutinus Ten. Ind. sem. hort. Neap. p. 11 (1825). Aetolien: am Golfe von Patras bei Krioneri (Reiser). 5. Delphinium junceum DC. Fl. Fr. V. p. 641 (1815); DC. Syst. nat. I. p. 348 (1818). — D. peregrinum L. herb. ex DC. Syst. l. e.; Sibth. Fl. Graec. t. 506 (1826); Boiss. Fl. or. I. p. 87 (1867); non L. sp. pl. p. 531 (1753), nec ed 2. p. 749 (1762).. var. eriocarpum Boiss. 1. c. — D. junceum Led. Fl. Ross. I. p. 59 (1842). — D. subvelutinum Heldr. in sched. et in Boiss. Fl. or. Suppl. p. 19 (1858), non D. junceum ß. subvelutinum DC. Fl. Fr. V. p. 641 (1815). Scheint auf den Cycladen verbreitet zu sein. Ausser auf der Insel Syros, wo sie Boissier angibt, kommt sie auch auf Andros (Sartori), Naxos und los (Leonis) vor. Die im Vorstehenden gebrauchte Nomenclatur erfordert eine Er- läuterung. Von den meisten Autoren wird D. junceum DC. als identisch mit D. peregrinum L. sp. pl. betrachtet und wird dem letzteren, weil älterem, als Synonym beigegeben. Mit Unrecht. In der Fl. Fr. 1. e. machte De Candolle zuerst darauf aufmerksam, dass unter dem Namen D. peregrinum zwei verschiedene Arten sub- sumirt werden, von welchen die eine am Grunde herzförmige, wäh- rend die andere ovale, in den Nagel verschmälerte seitliche Kron- blätter besitzt; er benannte letztere D. junceum, mit der Bemerkung, sie wachse in Nizza und sei in Frankreich noch nicht gefunden worden. Im Systema naturale ]l. c. wird weiters von De Candolle dieses D. junceum mit „petalis stipitatis, limbo elliptico“ diagnosti- cirt, zu demselben unter anderen auch D. peregrinum Sibth. Fl. Gr. t. 506 eitirt und bemerkt, dass im Herbare Linne’s zwar dieses vorliege, die Diagnose Linne's aber sowohl dieses, als auch das andere begreife. Letzteres wird auf der vorhergehenden Seite des- selben Werkes mit dem Namen D. cardiopetalum bezeichnet, mit der Diagnose „petalis stipitatis., limbo orbieulato basi cordato“ ver- sehen und als in den Thälern der Pyrenäen, wie auch wahrscheinlich anderwärts in Frankreich und Spanien wachsend angegeben. Der ältere Name für diese Art ist übrigens D. verdunense Balb. (1813). Da nun alle Exemplare des D. peregrinum Aut. aus Griechenland, ja von der ganzen Balkanhalbinsel elliptische, in den Nagel ver- schmälerte seitliche Petalen besitzen, da ferner De Candolle, wie erwähnt, Sibthorp's Flora graeca eitirt, wo die Pflanze vorzüglich abgebildet ist, so stehe ich nicht an, trotz der mir zweifelhaften von 123 De Candolle angegebenen Standorte, wie Nizza und Sieilien, das- selbe als sein D. junceum anzusprechen. Den Beweis dafür, dass De Candolle vollständige im Rechte war, indem er sein D. jun- ceum von D. peregrinum abtrennte, finden wir am besten in Linne’s Species plantarum. Nach der ersten Ausgabe derselben käme man zwar überhaupt nicht in Versuchung, unsere Pflanze für D. pere- grinum zu halten, da diese hier mit „capsulis solitariis“ beschrieben wird; in der zweiten Ausgabe hat jedoch Linne sich corrigirt und man liest daselbst „capsulae teınae“. Mit Rücksicht hierauf, ferner aus dem erwähnten Umstande, dass im Herbar Linne’s nach De Can- dolle thatsächlich unsere Pflanze aufliegt, wäre zweifellos letztere für die Linne’sche Art zu declariren. Allein weiter unten finden wir eine Beschreibung des D. peregrinum, in welcher es heisst „petala lateralia subrotunda unguibus longis affıxa“, welches Merkmal mit unserer Pflanze ganz und gar nicht übereinstimmt und welcher Satz also auch ununıstösslich beweist, dass Linne bei der Beschrei- bung eine andere und nicht unsere Art vor sich hatte. Da aber in fraglichen Fällen immer die Beschreibung und nicht das im Herbare Linne’s befindliche Exemplar massgebend sein muss, so hat man sich auch im gegebenen Falle an diese zu halten, welche die ebengemachte Schlussfolgerung zur Evidenz rechtfertigt. Hiezu kommt noch der Umstand, dass Linne als Vaterland seines D. pere- grinum nebst Palästina, Italien, Sieilien und Malta bezeichnet, aus welch letzteren Ländern keine mit der griechischen Pflanze identi- schen Exemplare in den Herbarien zu finden sind. Was ist nun aber D. peregrinum L.? Berücksichtigt man sowohl die Beschreibung, als auch das Herbar und die Standorts- angaben Linne's, so lautet die Antwort: eine Mischart. Berücksichtigt man aber in erster Linie die Beschreibung und die hauptsächlichsten Angaben bezüglich der Verbreitung der Art, so ist es beinahe mit Gewissheit anzunehmen, dass sich diese auf eine naheverwandte Art, auf D. longipes Moris Fl. Sard. p. 59 (1837) beziehen, welches in Italien und nach französischen Autoren ') im südlichen Frankreich verbreitet ist und sich durch kreisrundliche, am Grunde meist herz- förmige Petalen kennzeichnet. Auf diese Art passt vollständig die Diagnose Linne’s in der zweiten Ausgabe seiner Species plantarum, ‘wie auch die Angabe betreffs des Vorkommens und ich nehme auch keinen Anstand, die Moris’sche Art als Synonym zu D. peregrinum L. zu stellen. Letztgenannte Art kommt übrigens auch nebst einer dritten, noch wenig gekannten Art, dem D. Hürschfeldianum Heldr. et Holzm.°’) im Peloponnes vor. ‘) Rouy Fl. Fr. I. p. 132 (1893). ®) Boiss. Fl. or. Suppl. p. 19 (4888). Dasselbe wird von Boissier selbst nur mit einer gewissen Reserve diagnostieirt; auch ich vermag mir, nach dem in meinem Herbare befindlichen Stückchen, kein klares Bild davon zu machen. 10* 124 In Griechenland ist die Section Delphinellum DC. durch vier Arten vertreten, welche sich durch die Form der seitlichen Kron- blätter gut unterscheiden lassen: D. halteratum Sib- th. et Sm. Petalorum laterali- um lamina ungue brevior, orbicula- D. peregrinum L. (D. longipes Mor.) Petalorum laterali- um lamina ungue longior, orbicula- D. Hirsch- feldianum Heldr. et Holzm. D. junceum DC. Petalorum laterali-| Petalorum laterali- um lamina ungue aequilonga, sub- um lamina ungue aequilonga, ellip- ta, basi cordata. ta vel obovata,| quadrata crenato| tica, basi cuneata. basi cordata vel) dentata, basi bre- truncata. viter cuneata. Poros, Laconia, Mes-| Aegina. Graecia tota. senia, Cerigo. D. verdunense Balb. (D. cardiopetalum DC.) und das von diesem hauptsächlich durch die sehr laxe Inflorescenz verschiedene D. gracile DC. Syst. nat. I. p. 347 (1818) kommen in Griechen- land nicht vor. Von den oben erwähnten vier Arten hat D. halteratum Sibth. et Sm. behaarte Kapseln, während D. peregrinum L. (D. longipes Mor.) und D. junceum DC. (D. peregrinum Aut.) mit kahlen und behaarten Kapseln vorkommt. Von D. Hirschfeldianum sind die Kapseln nicht bekannt. Hiebei muss hervorgehoben werden, dass Thessalia. sämmtliche von mir eingesehene italienische Exemplare des D. pere- grinum L. behaarte Kapseln zeigen, während die Kapseln der Poros- pflanze ') vollständig kahl sind, weshalb ich auch diese als var. pelo- ponnesiacum betrachtet wissen möchte. Analog verhält sich D. jun- ceum DC., welches auf den Cycladen behaarte, im übrigen Griechen- land jedoch kahle Kapseln aufweist. Boissier benannte ersteres als var. eriocarpum seines D. pere- grinum, 1d est des D. junceum und citirt dazu D. junceum ß. sub- velutinum Led. Fl. Ross. I. p. 59, was insoferne unrichtig ist, als Ledebour auch der Grundform behaarte Kapseln zuschreibt und seine Var. subvelutinum, die er mit „caule foliisque velutino-pube- scentibus“ charakterisirt, also offenbar nur eine dichter bekleidete Form seines behaartfrüchtigen D. junceum darstellt. Uebrigens hat schon De Candolle im Systema naturale eine var. subvelutinum (caule foliisque velutino-pubescentibus) seines D. junceum, welche beide kahle Kapseln haben. Der Name Ledebour’s konnte daher schon aus diesem Grunde keine Giltigkeit bekommen. Aus dem- selben Grunde kann auch D. subvelutinum als Artname, wie es Heldreich will, nicht für unsere Pflanze in Verwendung kommen, und müsste dasselbe eventuell ebenfalls, da subvelutinum DC. und eriocarpum Boiss. sich durchaus nicht decken, den Namen D. erio- carpum (Boiss.) führen. Für die Ansicht, dass dieses eine selbst- ') Die Exemplare der übrigen Standorte habe ich entweder nicht ge- sehen oder sie hatten noch keine Früchte. 125 ständige Art bilde, spräche nebst den in Boiss. Fl. orient. suppl. ausgeführten, von Boissier allerdings für variabel betrachteten Merkmalen auch der Umstand, dass es an den Stengeln und Blät- tern in der Regel dichter behaart und die Platte der seitlichen Pe- talen durchschnittlich grösser und blässer gefärbt ist. Nach dem mir vorliegenden Materiale, insbesondere aber auf die Exemplare von Ios hin, welche nur schwache Bekleidung der vegetativen Theile zeigen, und bei welchen auch die Behaarung der Kapseln auf das äusserste redueirt ist und welche auf diese Weise eine ausgeprägte Zwischenform darstellen, möchte ich jedoch die Pflanze nicht als Art aufgefasst wissen. 6. Nasturtium fontanum Lam. Diet. enc. meth. II. p. 185 (1786) sub Cardamine; Aschers. Fl. Brandenb. p. 32 (1864); Sisym- brium Nasturtium L. sp. pl. p. 657 (1753); N. officinale R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV, p. 110 (1812). Aetolien: Im Sumpfe bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Attica: Auf dem Pentelicon (Heldr.). Mit Rücksicht auf die stielrundlichen Schoten und die in jedem Fachein zwei ausgesprochenen Längsreihen angeordneten ungeflügelten Samen erscheint es gerechtfertigt, die Gattung Nasturtium im en- geren Sinne (d. i. N. offieinale R. Br.), nach dem Vorgange Gela- kovsky’s, im Gegensatze zu anderen Autoren '), die sie als Section zu Cardamine stellen, welche aber flache Schoten und einreihige oder seltener undeutlich zweireihige, dann aber geflügelte Samen besitzt, aufrecht zu erhalten. In diesem Falle hat aber die Art, will man Doppelnamen (N. Nasturtium |L.|) vermeiden, wie dies schon Ascherson vorgeschlagen hat, den Namen N. fontanum (Lam.) als den ältesten zu führen. 7. Roripa amphibia L. Sp. pl. p. 657 (1755) sub Sisymbrio; Bess. En. pl. Volhyn. p. 27 (1822). Aetolien: am See von Agrinion bei Guritsa (Reiser); am benachbarten See von Angelokastron von Heldreich schon im Jahre 1878 gefunden. Bisher die einzigen Standorte der Art in Griechenland. 8. Cardamine acris Griseb. Spic. Fl. rum. et bith. I. p. 253 (1843). Euboea: auf dem Dirphys (Heldr.). 9. ©. graeca L. Sp. pl. p. 655 (1753). Achaia: bei Psatopyrgos am Golf von Corinth (Reiser). ‘) Vergl. hierüber Fritsch in Verh. zool.-botan. Ges. Wien XLIV, p. 318—321. (Fortsetzung folgt.) 126 Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit Tafeln und 1 Karte.) (Fortsetzung. ') F 8. Alectorolophus pubescens Boiss. et Heldr. in Orphan. Fl. graec. exsice. Nr. 442, sub Rhinantho. — Sterneck. Rh. major ß. parnassicus Boiss. Fl. orient. IV. p. 479 (1879)!; A. alpinus Rehb. Ic. germ. XX. p. 66. pr. p. (1862)!; Fistularia pubescens Wettst. in Engl. u. Prantl. nat. Pflanzenf. IV, 31 6pPL03KASIN)N Abbildung: Taf. VII, Fig. A, 1,2 u 3. Stengel 10 bis 12 cm hoch, ohne schwarze Striche, allseits dicht drüsig behaart, stets unverzweigt. Stengelblätter, länglich elliptisch bis eiförmig, stumpf, drüsig behaart, mit ziemlich dichten, anliegenden und stumpfen Sägezähnen. Braeteen dicht drüsenhaarig, breit dreieckig, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen; so lang wie der Kelch. Kelch gross, an der ganzen Oberfläche dicht drüsenhaanig. Blüten 1:5 em lang, Unterlippe so lang wie die Oberlippe, oft den Zahn der letzteren bedeckend. Zahn der Oberlippe 1 mm lang, kurz dreieckig, spitz. Frucht 1 em im Durchmesser, Samen häutig gerandet. Blüht Ende Juli, Anfang August auf Hochgebirgswiesen. Vorkommen: Griechenland: Parnass 2000 m (l. Orpha- nides FI. gr. exsicc. Nr. 442), (D.), (H. M.), (W.U.), (Quiceiardi Heldı“ Bl. or 2exs»), (W. U.) CH. Ms Am nächsten dürfte diese Art mit A. glandulosus (Simk.) m. verwandt sein, mit dem sie ihren Standort auf der Balkanhalbinsel theilt. Sie unterscheidet sich von demselben durch den unverzweigten. dicht drüsigen Stengel, die eiförmigen Blätter und insbesondere durch - die lange Unterlippe, wodurch die Blüten ein keuliges Ansehen er- halten; weiter durch den kürzeren Zahn der Oberlippe und end- lich durch die weit intensiver drüsige Behaarung der Kelche und Bracteen. Wie aus diesen Merkmalen zu ersehen ist, erblicken wir in A. pubescens eine zweite Art, die zu der Reihe der „Montani“, wie ich sie oben nannte, gehört. Als solche ist sie auch auf einen ein- zigen Standort (Parnass) beschränkt. .)"Vergi. Nr.+3, 8.798: 127 Ihre Aehnlichkeit mit A. pumilus, der sich zu A. Freynii ebenso verhält, wie unsere Art zu 4A. glandulosus, ist daher sehr gross. Doch ist auch hier eine Unterscheidung durch die dichte drüsige Behaarung des A. pubescens in erster Linie leicht möglich. Von A. Wagneri ist die Art sofort zu unterscheiden. Schon der verzweigte Stengel derselben lässt keinerlei Verwechslung zu. Dazu sind die Bracteen bei A. Wagneri kürzer als der Kelch, die Unter- lippe erreicht nur zu dreiviertel die Oberlippe, der Zahn der letzteren ist länger u. s. w. B. Inaequidentati Sterneck. Corollenröhre schwach und allmählich gebogen; Unterlippe min- destens dreiviertel so lang als die Oberlippe, nach aufwärts gerichtet, und so den Blütenschlund schliessend, Zahn der Oberlippe horizontal stehend (vgl. Tab. VII, Fig. 14). Braeteen im ganzen Umfange drei- eckig, in eine meist lange Spitze ausgezogen; Bracteenzähne am Braeteengrunde lang, pfriemlich, jedoch nicht grannig, gegen die Spitze der Braeteen immer kürzer werdend und ganz oben blos seichte Kerben bildend (vgl. Tab. VII, Fig. 12). 9. Alectorolophus goniotrichus Borbäs nomen solum in herb. — Sterneck. Abbildung: Tab. VII, Fig. 4, 5 u. 6. Stengel 30 bis 50 cm hoch, ohne schwarze Striche, mit schwachen, herablaufenden Haarstreifen unter den Stengelblättern, kräftig und verzweigt. Aeste schräg nach aufwärts gerichtet, kürzer als der Hauptstengel; zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande ist höchstens ein Laubblattpaar eingeschaltet. Stengelblätter am Hauptstengel länglich lanzettlich, an den Seitenzweigen schmäler, schwach behaart, obere meist in eine längere Spitze ausgezogen, gesägt. Sägezähne spitz, stark ab- stehend. Bracteen kahl; die untersten zwei Paare den Laubblättern gleich, die übrigen sehr gross, dreieckig, in eine lange Spitze ausgezogen, gesägt. Die untersten drei Zähne jeder Bractee sind sehr lang schmal dreieckig, in eine pfriemliche Spitze auslaufend; gegen die Spitze der Bractee nehmen die Zähne allmählich an Länge und Grösse ab; die obersten sind kurz, jedoch stark abstehend. Bracteen bedeutend länger als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, am Rande stets behaart, meist auch etwas drüsig; die übrige Oberfläche desselben ist entweder ganz kahl oder mit wenigen kurzen Härchen besetzt. Blüten gross, 2 cm lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe. Zahn der letzteren 1'5 mm lang, stumpf. Frucht 1 em im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem Rande. Blüht vom Mai bis Mitte Juli, auf Wiesen in tieferen Lagen. 128 Vorkommen: Ungarn: Pester Comitat: Räkos (l. Kerner) (K.), Czepelinsel (l. Borbäs) (K.), (St.), Altofen (l. Freyn), (F.), (l. Borbäs) (B.), (St.), Schwabenberg (l. Borbäs) (B.), (H. M.), (St.), Soroksär (l. Borbäs) (B.), (H. M.), (St.), (. Simonkai), (Sim.); Bosnien: Trescavica bei Serajewo (l. Fiala) (V.); Bulgarien: Sumla ad Miriaman (l. Sintenis it. or. 1889) (BEEMS; Italien: „Apennin di Mte. Piano all’ alpe di Caverzano“ (l.Sommier) (C.), Boscolongo (C.), „prato fiorito* (C.), „Alpi marit- time, valle della Stura Argentera“ (l. Caruel) (C.). Die beschriebene Pflanze ist von allen bisher aufgeführten Arten an der Form und Zahnung der Bracteen leicht zu unter- scheiden. Bei allen früheren Arten sind die Zähne derselben nicht nur nahezu gleichlang, sondern bilden bis zur Spitze der Bractee gleichseitige Dreiecke. Bei unserer Art sind hingegen die untersten Zähne sehr lang — drei- bis viermal länger als breit — und nehmen gegen die Spitze allmählich an Grösse bedeutend ab, wobei sich die obere Seite des Zahnes relativ noch mehr verkürzt, wodurch der Zahn ein stark ungleichseitiges Dreieck bildet, und gleichzeitig von der Blattspreite fast unter rechtem Winkel absteht. Die Spitze der Bractee ist .sehr in die Länge gezogen und überragt den Kelch um ein bedeutendes, was ebenfalls bei keiner bisher beschriebenen Art der Fall ist. Auch die Blätter sind ähnlich den Bracteen abstehend gesägt, der Zahn der Corollen-Oberlippe stets kürzer und stumpf, Die Behaarung des Kelches ist bei A. goniotrichus kein sicheres Erkennungsmerkmal. Wir finden nämlich in Ungarn den Kelch am Rande schwach (selten drüsig) behaart, auf der sonstigen Oberfläche völlig kahl. Die Pflanze aus Bulgarien hat ganz kleine Drüsenhaare am Rande des Kelches, ist aber sonst ganz kahl. Dasselbe ist bei einigen der italienischen Pflanzen der Fall. Bei anderen Exemplaren aus Italien ist der Kelch auf der ganzen Oberfläche mit kleinen Härchen besetzt. (Eine ähnliche, jedoch viel intensivere Behaarungs- form findet sich bei A. Freynäi.) Alle diese Formen, die sonst völlig übereinstimmen, blos wegen dieses geringen Unterschiedes in der Behaarung zu trennen, schien mir nicht am Platze, umsomehr, als dieselben keine selbständigen geographischen Verbreitungsbezirke besitzen. Immerhin ist in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht gerade diese mannigfaltige Behaarung von grösstem Interesse, weil die, hier noch nicht ausreichend entwickelten Verschiedenheiten in der Behaarung bei den „Aequidendati* bei der Artenumgrenzung, eine wichtige Rolle spielen. Ich werde auf diesen Umstand am Schlusse der Arbeit noch zurückkommen. 10. Alectorolophus ramosus Sterneck. Stengel 30 bis 50 em hoch, ohne schwarze Striche, fast völlig kahl, dünn, stets verzweigt. Aeste vom Hauptstengel fast unter rechtem Winkel abgehend, bogig aufsteigend, den Hauptstengel an Länge nahezu erreichend. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Stengelblätter schmal lanzettlich, kahl, horizontal abstehend, in eine längere Spitze ausgezogen, mit spitzen, abstehenden Säge- zähnen. Bracteen kahl, die untersten zwei Paare den Laubblättern gleich, die übrigen gross, dreieckig, in eine lange Spitze ausgezogen, ge- sägt. Die untersten Zähne jeder Bractee sind lang, schmal, dreieckig, in eine pfriemliche krautige Spitze auslaufend; gegen die Spitze der Bractee nehmen die Zähne an Grösse und Länge ab, die obersten sind ganz kurz, alle jedoch stark abstehend. Bracteen bedeutend länger als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, am Rande stets behaart, oft etwas drüsig; die übrige Oberfläche desselben ist entweder ganz kahl oder mit wenigen kurzen Härchen besetzt. Blüten gross, 2 cm lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe, Zahn der Oberlippe 2 mm lang, abgestutzt kegelig. Frucht 1 cm im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem Rande. Blüht im August auf Wiesen. Vorkommen: Montenegro: „in silva Perucica sub monte Kom Kucki“ (l. Szyszylowicz it. mont. 1886) (H. M.), „a latere montis Dzieheze* (l. Szyszylowicz it.‘ mont. 1886.) (H. M.); Italien; Boscolongo (C.), „Campiglii prope Retignano (C.) „Pic- cioli* (C.) A. ramosus ist die dem A. goniotrichus analoge Herbstform, scheint jedoch auf den Süden des Verbreitungsgebietes des letzteren be- schränkt zu sein. Die Unterscheidung beider Arten gründet sich lediglich auf die habituellen Merkmale der „autumnales“, beziehungs- weise „aestivales“. Der schlankere Stengel des A. ramosus, die bogig aufsteigenden Seitenäste, die horizontal abstehenden Blätter und ins- besondere die unter der Blütenähre auftretenden Blattpaare lassen diese Art leicht und sicher von A. gonöotrichus trennen. Im Uebrigen sind ihre Merkmale insbesondere im Baue der Bracteen und Blätter, sowie in der Behaarung des Kelches die gleichen, und verweise ich hinsichtlich der Unterscheidung der Art von den analogen Arten der aequidentati auf das bei A. goniotrichus bereits Angeführte. 11. Alectorolophus Wettsteinii. Sterneck. Abbildung: Tab. VII, Fig. B,7, S, 9 u. 10. 130 Stengel 8 bis 20 cm hoch, ohne schwarze Striche, dicht drüsig behaart, unverzweigt, selten mit kleinen, verkümmernden Seitenästen. Stengelblätter länglich - lanzettlich, behaart, schräg nach auf- wärts stehend, etwas zugespitzt, mit spitzen, stark abstehenden Zähnen. Bracteen dicht drüsenhaarig, gross, dreieckig, in eine lange Spitze ausgezogen, stark abstehend, gesägt. Die Sägezähne sind unten lang, und werden gegen die Spitze der Bractee etwas kürzer; Bracteen länger als der Kelch. Kelch, gross, aufgeblasen, auf der. ganzen Oberfläche dicht drüsig behaart. Blüten kleiner, 15 cm lang; Unterlippe so lang wie die Ober- lippe, den Zahn der letzteren erreichend, straff anliegend, Oberlippe schwach sichelförmig gebogen, mit kurzem, spitz dreieckigem Zahn. Frucht 1 cm im Durchmesser, ‚Samen mit breitem, häutigem Rande. Blüht im Juli und August. Vorkommen: Auf Mittelitalien beschränkt: Campanien (]. Ter- racıano) (C.), (W. U.), Abruzzen: in valle Candella (l. Levier) (C.), prope Salle (l. Profeta) (C.), mons Svienta prope Brecialone (l. Pro- feta (C.), in valle Mandulla (C.). Alectorolophus Wettsteinii ist eine sehr gut charakterisirte Art. und es ist in der That zu verwundern, dass besonders die italienischen Botaniker auf dieselbe nicht aufmerksam geworden sind. In verwandtschaftlicher Beziehung steht sie dem 4A. gonio- trichus am nächsten, mit dem sie die in die Länge gezogenen, den Kelch überragenden Bracteen, sowie die auffallend abstehenden Blatt- und Braeteenzähne gemein hat. Unterschieden ist sie von demselben vor allem durch die dichte, drüsige Behaarung aller Organe, durch den unverzweigten, niedrigen Stengel und durch die gegen die Bracteenspitze nur wenig sich verkleinernden Zähne. Das auffallendste und sicherste Erkennungsmerkmal des A. Wettsteini, nicht nur gegenüber A. goniotrichus, sondern über- haupt unter allen Arten der Gattung bietet der seltsame Bau der Corolle. Die Oberlippe ist im oberen Theile nur wenig sichelförmig gebogen, und trägt einen dreieckigen, kurzen Zahn. Die Unterlippe ist fast so lang wie die Oberlippe, so dass sie den Zahn derselben erreicht und liegt straff an, wodurch die Corolle im oberen Theile, wo sie bei den anderen Arten am breitesten ist, auffallend schmal, fast eingeschnürt erscheint. In Folge des niedrigen und unverzweigten Wuchses, der breiteren Blätter, der intensiv drüsigen Behaarung, sowie der stark entwickelten Unterlippe. endlich wegen des auf die Gebirge Mittel- italiens beschränkten Vorkommens, gehört A. Wettsteinii in die Reihe der „bergbewohnenden“ Arten (montani). Von den ebenfalls hierher 151 gehörenden Arten: A. pumilus und A. pubescens, denen habituell unsere Pflanze sehr ähnelt, unterscheidet sie sich leicht durch die abstehenden Blatt- und Bracteenzähne, sowie durch die in die Spitze gezogenen, den Kelch überragenden Bracteen, von ersterem überdies durch die drüsige Behaarung. Ich benenne die Art nach meinem verehrten Rathgeber, Herrn Prof. Dr. R. Ritter von Wettstein, um ihm hiedurch ein, wenn auch nur kleines Zeichen meiner Dankbarkeit für seine, mir bei dieser Arbeit geleistete Unterstützung zu geben. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. von Degen (Budapest). XX. Galium Degenii Baldacei in lit. nov. spec. E seectionis „Eugalium“ DC. subsectione „Ohromogalia“ Boiss. Fl. or. III. p. 47. Perenne, radice lienescente, caulibus humilibus (6-20 em) dense caespitosis, ascendentibus, herbaceis, infra paullo induratis, patente hispidissimis, creberrime foliosis; foliis senis, imis Jineari-lanceolatis, internodiis brevioribus, mediis et superiori- bus congestis, internodiis multo longioribus, lineari-lanceolatis, omni- bus utrinque hispidissimis, uninerviis, marginibus ceylindrice revolutis, apice breviter aristulato mucronatis: floribus axillaribus, solitariis vel in cymulas 2—3 flores congestis (tunc pedunculis hispidis bre- vissimis suffultis); pedicellis hispidis floribus triplo-quadruplo lon- gioribus; ealycis limbo obsoleto;, corollae extus hispidae, lurido- flavescentis lobis triangulari-ovatis, apiculatis; apiculo inflexo; antheris ovatis, flavis, stylo bi- (hine inde tri-) fido, stigmatibus didymis; fructu hispidissimo. Habitat in rupium fissuris montis „Nimer@ka“ loco „Draza“ dieto Albaniae, distr. Premeti, alt. c. 2000 m; ubi die 22. Juli 1894 detexit Dr. A. Baldacei, qui in literis „speciem Chromogaliorum hane albanicam amicitiae signo Dri. Degen grato animo dedicat.“ Affıne Gal. Baldaceii Hal. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1890, p. 165), a quo differt indumento, foliis aristatis, eorumque forma; pedicellis floribus 3—4-plo longioribus, corollae lobis apieulatis. Magis affine videtur @. Lyeio Boiss. Fl. or. III. p. 65, a quo differre indumento, foliorum forma, cymis haud in panieulam con- gestis, corollarum colore etc. mihi persuasum est. Facie non dissimile @. Cyllenio Boiss. Heldr. indumento, florum colore, ovariis glahris, corollarum lobis obtusiuseulis, stigmatibus subsessilibus diverso, sieeitate insuper non nigreseit. Budapest, am 26. Jänner 1895. 24a. 24. Plantae Karoanae Dahnuvricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) . eadem, f. grandifoliolata. Die Blättehen 1—1'5cm lang und breit, seltener kleiner. Die Pflanze bis 70cm hoch oder viel kleiner. — Unter dem vorigen. ;. eadem, ß. pilosulum b. glaucescens Regel 1. ec. p. 46. — Mit beiden vorgenannten Formen bei Nertschinsk. Th. strictum Led. Fl. ross. I. (1842), p. 10. — Th. simples Turez. Fl. Baic. Dah. I. 33, saltim ex parte. — Th. simple» ß. strietum Regel Uebers. 1. ec. p. 53. — In Sumpfwiesen und Gebüschen bei Nertschinsk. Juli 1889. Diese Pflanze wechselt sehr in der Breite der Blätter; letztere ändern zwischen dem rundlich-eiförmigen und lanzett- lich-keilförmigen ab. Die Rispe ist meist schmal (spindel- förmig!), kommt aber auch breit-ellipsoidisch vor. Pulsatilla Dahurica Spreng. ap. Turez. Fl. Baic. Dah. I. p. 36— 37. — Regel Plantae Raddeanae in Bull. Soc. Mosc. 1861, p. 19. — Im ausgetrockneten, sandig-steinigen Fluss- bette der Nertsch bei Nertschinsk. 27. Mai 1389. Wurde von mir unrichtig als P. patens var. Wolfgangiana Trautv. vertheilt. Da nämlich das Involuerum in verhältnismässig wenige und breite Zipfel getheilt ist, so kann keine P. patens vorliegen. — Die ausgewachsenen Blätter sind sehr gross und theilweise sehr breitzipflig, nämlich die Zipfel bis lem breit. P. patens Mill. «. genuina Regel Pl. Raddeanae l. ec. p. 20—21 f. violacea. Auf sonnigen Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk 20. Mai 1889. — Diese Pflanze ist jedenfalls mit P. patens Turez. Fl. Baic. Dah. identisch, aber ihre Blätter sind viel schmalzipfliger, als jene der europäischen Arten dieser Gattung. P. vulgaris Mill. ß. tenuiloba 'Turez. Fl. Baic. Dah. I. (1842), p- 37. — P. vulgaris a. genuina Regel Pl. Radd. ]. ce. p. 25, saltim ex parte. — Auf sandigen Weiden bei Nertschinsk, Mai 1889, Diese Pflanze erinnert durch die schmalen, kaum Imm breiten Blattzipfel sehr an P. Bogenhardiana Rehb. P. albana Spr. &. sibirica hegel et Tilling Flora Ajanensis (1857), p. 30. — P. montana ß. sibirica Regel Plantae Radd. (1861) p. 28. — P. albana var. 6. Turcez. Fl. Baic. Dah. 1. (1842), p. 39 mit dem Synonym Anemone ambigua 'Turez. exsicc., welches Regel Pl]. Radd. p. 27 freilich zu seiner P. vulgaris y. pinnatifida zieht. Die Pflanze wurde von mir infolge eines Schreibfehlers als P. „patens“ var. sibirica (die )aMergl.INr. 8,18: 103 124. 108b, 108. 422. 490. ie) No) 133 nicht existirt) ausgegeben; es soll auf den Zetteln „montana“ heissen. Die Pflanze ist jedoch am besten zu P. albana zu stellen, wenn man sie nicht als eigene Art ansehen will. — Auf sonnigen Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk., 25. Mai 1889. Anemone dichotoma L. In Gebüschen am Schilkaflusse bei Nertschinsk, Juni 1889. A. narcissiflora L. In Bergwäldern bei Nertschinsk selten. Juni 1889. — Prachtvolle, bis 62cm hohe Exemplare. Ranunculus paueistamineus Tausch II. subglaber Freyn apud Hervier, Recherches sur la flore de la Loire (1885) p. 5. — R. aquatilis y. pusillus Turez. Fl. Baiec. Dah. I. 48. — In Sümpfen und Teichen um Nertschinsk. Juli 1892. R. sceleratus L. An Teichrändern bei Nertschinsk gemein. Juni 1889. 351. R. radicans C. A. Mey. «. typicus Regel Plantae Radd. (1861), p. 44. — ER. radicans forma e. Freyn in Sommier risultati botaniei di un viaggio all’ Ob inferiore in Nuovo Giorn. botan. ital. XXIV. (1893) p. 57. — In sumpfigen Bergthälern am Schilkaflusse bei Monastyr selten. Juni 1889 (no. 108b); in Gebirgsbächen der Seitenthäler des Nertsch- flusses bei Nertschinsk. Juni 1890 (no. 351). eadem, forma foliis magis incisis — R. radicans forma d. Freyn in Sommier ]. ec. p. 56—57, R. radicans var. «. Turez. Fl. Baie. Dah. I. p. 52—53. In sumpfigen Bergthälern am Schilkaflusse bei Monastyr selten. — Juni 1889. eadem, ß. repens Hook. apud Regel Pl. Radd. 1. e. p. 45. — R. Gmelini DC. Syst. I. (1818) 303. — R. radicans f. c. Freyn apud Sommier ]. c. p. 56. — In einer nassen Wiese am Nertschufer bei Nertschinsk nur in einigen Exemplaren. Juni 1890. R. Cymbalariae DC. Syst. I. (1818) p. 252. In Sumpfwiesen bei Nertschinsk gemein. Juni, Juli 1889. R. plantaginifolius Murr. In nassen Steppenwiesen, an leh- migen Teichrändern bei Nertschinsk. Juli 1892. Weit und breit umherkriechend, grossblütig, völlig kahl oder am Stengel obenhin nebst den Kelchblättern zerstreut borstlich. Petalen häufig mehr als 5. R. reptans L. = R. Flammula ß. reptans Turez. Am feuch- ten Nertschufer bei Nertschinsk, nach dem Zurücktreten des Wassers. Juni 1892. Rt. borealis Trautv. in Bull. Soc. Mose. I. (1860), p. 72. — R. lanuginosus Turez. Fl. Baic. Dah. I. 59, salt. ex parte, — In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juni 1889. R. repens L. Kahle Formen mit sehr getheilten Blättern. An feuchten Uferstellen bei Nertschinsk. Juli 1892. 134 180. 1282: 207. R. chinensis Bunge apud Walp. Repert. I. 39 ß. amurensis Max. Prim. Fl. Amur. p. 21—22. In Sumpfwiesen am Nertsch- flusse bei Nertschinsk. Juni 1889. — Ich habe die Pflanze als R. chinensis Bge. schlechtweg ausgegeben; da sie aber minder rauhhaarig ist, als die chinesischen Exemplare und namentlich R. pennsylvanicus L., weil ferner die Aeste ziem- lich weit abstehen, die Pflanze also nicht so schmal pyra- midal gebaut ist, wie die amerikanische, so nehme ich die von Maximowicz begründete Varietätsbezeichnung für so lange an, bis mir reichlicheres Vergleichsmaterial des typi- schen R. chinensis zu Gebote stehen wird. 341. R. Dahuricus 'Turez., R. pedatifidus Turez. Fl. Baic. Dah. I. 57 (non Sm.). — In nassen Gebüschen (Mai 1889, no. 45) und Sumpfwiesen am Nertschflusse (Juni 1392, no. 341) bei Nertschinsk. Caltha natans Pall. In Sumpfwiesen, Gräben und Lachen bei Nertschinsk selten. Juni 1889. ©. palustris L. y. membranacea Turez. Fl. Baic. Dah. I. 62. — In Sümpfen an der Nertsch bei Nertschinsk. Mai 1889. Nur blühende Exemplare liegen vor; die Pflanzen sind klein, niederliegend, nur mit der Spitze aufsteigend, 1—3-blütig. Das Primordialblatt hat ganz die Form jener von Viola. ©. palustris L. ß. sibirica b. subintegerrima Regel Pl. Radd. p- 53. — C. palustris «. communis Turez. Fl. Baic. Dah. 1. p. 61—62. — In Sümpfen bei Nertschinsk. Juni 1893 in Blüten und Früchten. Sieht der europäischen ©. laeta Sch. K. ganz ähnlich. Trollius Ledebourii Reichb. teste Regel et Tilling Fl. Ajan. pP. 33 «. genuinus Regel Pl. Radd. p. 59. — T. americanus a. Turcz. Fl. Baic. Dah. I. p. 63—64 (non Mühlb.). — In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juni 1889. . eadem ß. polysepalus Regel Pl. Radd. p. 59. — Mit der vor- genannten Varietät, von der sie durch die grössere Zahl der Sepalen, habituell jedoch gar nicht abweicht. Isopyrum fumarioides L. An wüsten Orten in Nertschinsk. Mai, Juni 1889. Aquilegia viridiflora Pall., Turez. Fl. Baic. Dah. I. p. 70—7] var. pubescens Freyn. Stengel und Blattunterseiten mehr oder weniger dicht und abstehend reichhaarig. So in Felsspalten an der Schilka bei Monastyr. 8. Juni 1889. Die Höhe der Pflanzen wechselt zwischen 18 und 50 cm. A. parviflora Ledeb. apud Turez. F]. Baic. Dah. I. p. 71—72. Nur in 2 Exemplaren in einem Bergwalde bei Nertschinsk. Juli 1889. Delphinium grandiflorum L. var. «. Turez. — Massenhaft in Steppen bei Nertschinsk, Juni — August 1889. 188. 544. 109. 412. 47a. 135 D. elatum L. a. subglabrum Led. Fl. Ross. I. (1842), p. 64: var. 8. Turez. Fl. Baic. I. p. 76. — In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889. Die Breite der Blattsegmente ist sehr variabel. D. elatum L. var. . b. hispidum Led. l.c. — Im Gebüsche an der Schilka bei Stretensk. Juli 13893. — Eine merkwür- dige Pflanze, deren obere 'Theile einschliesslich der Blätter mehr oder weniger lebhaft blau gefärbt sind. — Die unter dem Namen D. elatum zusammengefassten Formen bedürfen dringend der Sichtung durch einen hierin erfahrenen Mono- graphen. Actaea erythrocarpa Fisch... A. spicata ß. erythrocarpa Ledeb. Fl. ross. I. 71. — In Bergwäldern bei Kirpitschnaja, Juni 13953 nur blühend. Cimicifuga simplex Wormsk., Turez. 1. ce. 1. 87; (©. foetida y. simplex Regel Pl. Radd. 1. c. p. 122. — Wie die vorige bei Kirpitschnaja, Juli 1892. Paeonia albijlora Pall., Turez. l. e. I. 89. Auf Bergabhängen bei Nertschinsk in Menge. Juni 1889. Il. Menispermaceae Juss. Menispermum dahuricum DC. In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk, Juni 1889 blühend. III. Berberideae \ ent. Berberis sibirica Pall., Regel in Acta Horti Petrop. II. 420. Auf Felsen am Schilkaflusse bei Monastyr, Juni 1892 nur steril. IV. Papaveraceae DE. Papaver nudicaule L. «. commune Turez. Fl. Baic. Dah. I 97. — In Brachfeldern und Steppen bei Nertschinsk. Juni. Juli 1889. — Blüten schwefelgelb, Kapsel steifborstig. . P. nudicaule L. d. rubro-aurantiacum Turez. ]. e. p. 98. Unter der vorbenannten Form. — Blüten orangeroth, Kapsel steifborstige. Es kommen Formen mit kleinen tiefgetheilten Blättern unter der normalen, grossblättrigen, breitzipfligen Form vor. . P.nudicaule L. &. leiocarpum Turez. 1. ec. Mit beiden Vorigen. — Blüten schwefelgelb, Kapsel kahl. Chelidonium grandiflorum DC. — Ch. majus y. laciniatum Led. Fl. ross. I. 91 = Ch. majus var. £. Turez. 1. e. I. 100. — In Felsspalten an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. 136 329. 994. 3b, 7 V. Fumariaceae DC. Corydalis remota Fisch, ©. solida 6. lineariloba Maxim. ap. Regel Pl. Raddeanae ]. c. p. 140. In Gebüschen der Seiten- thäler des Schilkaflusses bei Nertschinsk. Juni 1889. ©. sibirica Pers., ©. sibirica L. fil. «. typica Regel Pl. Radd. l. c. p. 142. — Auf schattigen feuchten Felsen an der Schilka bei Stretinsk. Juli 1893. VI. Crueiferae DC. Nasturtium palustre DC. — An nassen sandigen Stellen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1893. — Turezaninow unterscheidet nebst N. palustre noch ein damit verwandtes N. densiflorum Turez. hauptsächlich durch rosenrothe Blüten. Die von Karo gesammelte Pflanze hat oberwärts purpurne Kelchblätter bei gelben Blüten. Barbarea tenella Turez. exsic, B. vulgaris y. tenella Regel Pl. Radd. ]. ec. p. 158. — In Sumpfwiesen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. Arabis hirsuta Scop. An Dämmen bei Nertschinsk, Juni 1893. A. pendula L. An wüsten Orten, Gartenzäunen bei Nertschinsk. Juni— August 1889. Cardamine prorepens Fisch. An Gebirgsbächen der Seiten- thäler des Schilkaflusses bei Monastyr. Juni 1890. . Alyssum tortuosum W.K. var. «. Turez. Fl. Baic. Dah. I. 126. Auf Weiden und sandigen Abhängen bei Nertschinsk unter 4A. Fischerianum. Mai 1889. A. alpestre L. var. orbiculare Regel Pl. Radd. 1. c. p. 180. In Bergwiesen bei Kirpitschnaja. Juli, August 1892. — Hat völlig die Tracht von A. montanum L., zumal auch nur die wenigsten Blütenstände verzweigt sind. 7 (Zum Theil.) A. lenense Adams., Turez. Fl. Baic. Dah. 1. 128--9, Regel Pl. Radd. 1. e. I. 179, A. Fischerianum Led. (non DC.) ß. leiocarpum Led. Sandige Abhänge, Weideplätze um Nertschinsk zusammen mit A. Fischerianum. Mai 1889. Am Zettel der von mir vertheilten Pflanze ist das Synonym verstümmelt, indem vor dem Worte ß. leiocarpum, der Species- namen „A. Fischerianum“ weggeblieben ist. (Zum Theil.) A. Fischerianum DC. Syst. II. 311; Regel Pl. Radd. 1. e. I. 179; Odontarrhena Fischeriana Turez. 1. ce. I. 127. Mit der vorigen Art (3b), dann auf Felsen und im Stein- gerölle an der Nertsch (7) 24. Mai 1889. Letztere Pflanze hatte ich ebenfalls als A. Zenense vertheilt. Thatsächlich sind die extremen Formen durch Grösse der Schötchen und Indument auffallend verschieden, aber gleichwohl durch Zwischenformen verbunden. Ich halte jetzt die grossen, robusten, breitblätt- 137 rigen Exemplare mit elliptischen Schötchen, die bei 8 mm Länge, 5mm breit oder wenig kleiner sind, für A. Fischerianum. Die als A. lenense angesehenen Formen sind kleiner, oft schmalblättriger, die Früchte kleiner, rundlich und oft wenig mehr als halb so lang, wie jene des A. Fischerianum. Doch lässt sich diese Trennung wegen der vielen Uebergänge durch- aus nicht immer scharf durchführen. 353. Ptilotrichum elongatum 0. A. Mey. Auf steinigen Bergabhängen bei Zaranicka, Juni 1890, selten. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten Ungarns. Von C. Warnstorf (Neuruppin). (Schluss. !) Verzeichnis der gesammelten Bryophyten. I. Laubmoose. A. Acrocarpi. Dichodontium pellueidum Schpr. e. fr. — U.’): Prislop, an Wald- bächen; Thal der goldenen Biestritz zwischen Prislop und Pojana rotunda. Oncophorus virens Br. — U.: Thal der goldenen Biestritz. Oynodontium polycarpum Schpr. e. fr. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina. — Blätter beiderseits stark mamillös! Dieranum montanum Hedw. ce. fr. — U.: Prislop, auf faulenden Baumstümpfen ; Vaserthal bei Visso. — fuscescens Turn. e. fr. — U.: Suliguli unweit Faina, auf faulenden Stubben. — scoparium Hedw. — U.: Prislop, auf Waldboden; Vaserthal bei Visso. Dicranodontium longirostre B. S. ce. fr. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso, auf faulendem Holze. Leucobryum glaucum Schpr. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina mit Jungerm. minuta und Bartramia pomiformis. Didymodon rubellus Br. eur. — U.: Thal der goldenen Biestritz. — tophaceus Jur. var. brevifolius Br. eur. st. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an. Felsen. Barbula unguieulata Hedw. — U.: Prislop, an Wegrändern; S.: Salz- burg bei Hermannstadt. Syntrichia ruralis Brid. — U.: Debreezin, auf Strohdächern; Mar- maros-Szigeth, ebendort; S.: Salzburg bei Hermannstadt. 7 Vergl. Nr. 3, S. 9. ?®) Abkürzungen: U. = Ungarn; S. = Siebenbürgen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1895. 11 158 Ceratodon purpureus Brid. — S8.: Salburg bei Hermannstadt; var. cuspidatus Warnst. — U.: Debreezin, auf trockenem Sandboden. Ditrichum homomallum Hpe. — U.: Thal der goldenen Biestritz, mit Jungerm. hyalina. Schistidium apocarpım Br. eur. — U.: Thal der goldenen Biestritz, an Felsblöcken; unteres Vaserthal bei Visso. — alpieola (Sw.) Limpr. — U.: Marmaros-Szigeth, an Felsen. Rrhacomitrium heterostichum Brid. var. alopecurum Schpr. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina, an Felsblöcken. Hedwigia albicans Lindb. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina; S.: Hermannstadt, Burg zu Schellenbere. Amphidium Mongeotü (Br. eur.) Schpr. — U.: Thal der goldenen Biestritz. Ulota Hutchinsiae Schpr. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina, an Felsblöcken. — Bruchii Hornsch. — U.: Marmaros-Szigeth an alten Eichen. Orthotrichum pumilum Sw. — U.: Menfö bei Raab, an alten Laub- bäumen des Parkes. Funaria hygrometrica Hedw. — U.: Suliguli unweit Faina. Webera proligera (Lindb.) Kindb. st. — U.: Thal der goldenen Biestritz. Ausgezeichnet durch die in den Blattachseln büschel- förmig stehenden spindel- und wurmförmigen Brutkörper, durch welche diese Art leicht von der ähnlichen Webera annotina unter- schieden werden kann. — elongata Schwgr. — U.: Prislop, an waldigen Wegrändern; Thal der goldenen Biestritz. Bryum bimum Schrb. — U.: Prislop, in Waldquellsümpfen. — pallescens Schleich. var. boreale (Schwgr.) Br. eur. — U.: Thal der goldenen Biestritz, in prachtvollen, 7—S cm hohen, reich- fruchtenden Rasen. — argenteum L. — U.: Debreezin, auf Strohdächern, desgleichen Menfö bei Raab; S.: Ober-Rodna. — pallens Sw. — U.: Prislop, auf Waldboden c. fr.; Thal der goldenen Biestritz st. Mnium punctatum Hedw. var. elatum Schpr. — U.: Prislop, auf quelligem Waldboden. Die Stengelblätter sind an der Spitze ähn- lich wie bei Mn. subglobosum ausgerandet und der bis oben mehr- reihige Saum ist nur gegen die Blattbasis schwach röthlich, sonst grün. Die gewöhnliche Form bei Ruszpoyana an ähnlichen Orten. — undulatum Neck. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina. — stellare Hedw. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, auf Waldboden. Bartramia pomiformis Hedw. — S.: Hermannstadt, Schellenberg. — KHalleriana Hedw. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina. Thal der goldenen Biestritz zwischen Prislop und Pojana rotunda. Philonotis fontana Brid. U.: Prislop, quelliger Waldboden; Suliguli unweit Faina c. fr.; Guth bei Debreezin, auf quelligem Boden. J 139 Tetraphis pellueida Hedw. — U.: Prislop, an morschen Baum - strünken; Thal der goldenen Biestritz. Catharinaea Hausknechtii (Jur. et Milde) Brotherus (1894). — U.: Prislop, Fichtenregion und obere Baumgrenze. Bereits von Prof. Hazslinsky 1865 in Nordungarn bei Esperies gesammelt und als Atrichum undulatum ß. attenuatum Br. eur. vertheilt. In „Beitr. z. Kenntn. d. Moosfl. Russl.“ von Dr. E. Ziekendrath (Moskau 1894) gibt Nawaschin auf p. 38 eine lateinische Be- schreibung von dieser Art, worin er von der Haube sagt: Calyptra perangusta, fugacissima, vix infra opereuli marginem producta, apice hispida. Limpricht, der in „Kryptogamenfl. v. Deutschl.“, Bd. IV, Abth. II, p. 595 eine sehr ausführliche Beschreibung von dieser Species veröffentlicht, erwähnt über die Länge der Haube gar nichts. Nun habe ich durch meinen Freund Zickendrath in Moskau im verflossenen Herbste reichliches Material «dieser Pflanze zur Untersuchung erhalten und gefunden, dass die Länge der Haube schwankt; mitunter bedeckt sie nur gerade den lang- geschnäbelten Deckel, öfter reicht sie aber auch weiter herab bis fast zur Mitte der Kapsel. Auf keinen Fall darf man unter diesen Umständen der Haubenlänge ein besonderes Gewicht beimessen. Anders scheint es sich mit den Peristomzähnen zu verhalten, deren Länge von Nawaschin mit 250—280 u, von Limpricht sogar mit 300 u angegeben wird. Die Sporen messen nach Nawaschin 9—11u,nach Limpricht 10—14 u. — Nun hat Nawaschin neuerdings in der oben erwähnten Arbeit von Zickendrath ein Atrichum abbreviatum (Bryol. eur. var.) unterschieden, welches sich von C. Hausknechtii durch bis zur Urnenmitte reichende Haube, kürzeres, etwa '/, so langes Peristom und grössere Sporen (12 bis 15 « diam.) unterscheiden soll. Nach den mir von Zickendrath gesandten Proben steht diese Art wegen der gehäuften Kapsel- stiele dem letzteren sehr nahe, wenngleich Nawaschin weder bei dieser Art, noch bei ©. Hausknechtii dieses charakteristische Merkmal erwähnt. Limpricht zieht A. undulatum y. abbrewia- tum Br. eur. fasc. 21/22, p. 8, als var. ß. minor (Hedw.) Web. et Mohr zu Cath. undulata (L.) und eitirt hiezu Rabenh., Bryoth. eur. no. 282 (Wälder der Centralkarpathen, 1859, leg. v. Kalch- brenner). Darnach müsste ©. abbreviata (Naw.) einzelne und nicht gehäufte Kapselstiele besitzen. Die von Prof. Ramann bei Prislop aufgenommenen Exemplare sind niedrig und schmächtig, die Sporogone stehen zu mehreren (bis 5) in demselben Blatt- schopfe, und sind lang gestielt; die Haube reicht bis unter die Urnenmitte und die Peristomzähne sind auffallend kurz, kaum '/, so lang, als an der normalen ©. Haussknechtii. Trotzdem habe ich vorläufig diese Form zu ©. Haussknechtii gestellt, obgleich sie nach Nawaschin’s Beschreibung besser zu seinem Ü. ab- breviata passen würde. 41° 140 Pogonatum aloides P. B. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso; S.: Hermannstadt, Schellenberg. — wurnigerum Schpr. — U.: Prislop, auf Waldboden; unteres Vaserthal bei Visso; Thal der goldenen Biestritz zwischen Prislop und Pojana rotunda. Polytrichum commune L. — U.: Prislop, feuchter Waldboden; Vaser- thal zwischen Visso und Faina. B. Pleurocarpi. Anomodon longifolius Hartm. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an alten Eichen. — attenuatus Hartm. — Mit vorigem an demselben Standorte. — vitieulosus B. S. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso an alten Waldbäumen; Marmaros-Szigeth, an alten Eichen. Thuidium tamariseinum B. S. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina. — recognitum (Hedw.) Lindb. — U.: Ruszpoyana, auf Waldboden ; unteres Vaserthal bei Visso. — abietinum B. S. — U.: Ruszpoyana, auf Waldboden; unteres Vaserthal bei Visso; S.: Salzburg bei Hermannstadt im Gebiete der Salzflora. Neckera pennuta Hedw. ce. fr. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an alten Eichen und Buchen. — complanata B. S. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso, an Laub- bäumen. Homalia trichomanoides B. S. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an alten Eichen. Antitrichia ceurtipendula Brid. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina, an Waldbäumen. Platygyrium repens B.S. — S.: Ober-hodna bei Biestritz, am Fusse der Karpathen, auf einem alten Holzdache. Pylaisia polyantha Schpr. — U.: Guth bei Debreezin, an alten Eichen. Isothecium myurum Brid. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso an Waldbäumen. Eurhynchium striatum B. S. — U.: Prislop; Ruszpoyana; Suliguli, auf Waldboden. — Sschleicheri H. Müll. — U.: Ruszpoyana, auf Waldboden. — praelongum B. 8. — Ebendort. Rehynchostegium ruseiforme B. S. — U.: Ruszpoyana, auf über- rieselten Steinen. Plagiotheeium undulatum B. S. — U.: Prislop, auf Waldboden. Öamptotheeium lutescens B. S. — S.: Salzburg bei Hermannstadt. Brachythecium salebrosum Schpr. — U.: Ruszpoyana, auf Wald- boden; Debreezin, an alten Eichen. — rutabulum B. S. — U.: Ruszpoyana, auf Waldboden. 141 Brachythecium popwleum B. S. — U.: Thal der goldenen Biestritz; unteres Vaserthal bei Visso, auf Felsblöcken. glareosum B. S. ce. fr. — U.: Ruszpoyana, auf feuchtem Wald- boden. rivulare B. S. — U.: Prislop, auf quelligem Waldboden. albicans B. S. — U.: Debreezin, an alten Eichen. Hypnum hygrophilum Jur. — U.: Ruszpoyana, auf feuchter Erde. stellatum Schrb. — U.: Ruszpoyana, auf quelligem Boden; Thal der goldenen Biestritz. uneinatum Hedw. — U.: Prislop, an feuchten Felsen; Vaserthal zwischen Visso und Faina. Sendtneri Schpr. — U.: Prislop, auf feuchtem quelligem Wald- boden. commutatum Hedw. — U.: Prislop, wie vorige; unteres Vaser- thal bei Visso. Fallax Brid. var. falcatum Warnst. Blätter meist einseitig sichel- förmig. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso, auf überrieselten Steinen. cupressiforme L. var. ericetorum B.S. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina, auf Waldboden. reptile Mchx. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso, auf faulenden Baumstümpfen. arcuatum Lindb. — U.: Marmaros-Szigeth; Thal der goldenen Biestritz zwischen Prislop und Pojana rotunda. molluscum Hedw. — U.: Ruszpoyana, auf kalkhaltigem Boden. cuspidatum L. — U.: Ruszpoyana, auf quelligem Waldboden. Hylocomium squarrosum Schpr. — U.: Ruszpoyana, auf Waldboden. triquetrum B. S. e. fr. — U.: Ruszpoyana, Prislop; Vaserthal zwischen Visso und Faina auf Waldboden. II. Torfmoose. Sphagnum Girgensohnii Russ. var. stachyodes Russ. — U.: Prislop, Gendarmeriekaserne und im Thal der goldenen Biestritz zwischen Prislop und Pojana rotunda, in prachtvollen, reichfruchtenden Rasen; — var. spicatum Russ. bei Prislop auf Waldboden. quinguefarium (Braithw.) Warnst. var. roseum (Jur.) — U.: Prislop, auf feuchtem Waldboden; Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda. — var. rubellum Warnst. f. brachy-anoclada W. In dichten, oben schön rosenrothen, unten blassröthlichen Rasen; Aeste dicht, kurz und aufstrebend. Eine sehr schöne Form! — U.: Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda. — var. versicolor Warnst. f. brachy- dasyclada W. Rasen dicht, grün und schmutzig-roth gescheckt; Aeste kurz, dicht, abstehend bis zum Theil aufstrebend. Mit voriger Form. — var. vörescens Warnst. — Prislop, auf feuchtem Waldboden; Suliguli unweit Faina. — f. gracillima W. Ausser- ordentlich zierlich, von der Stärke und dem Habitus eines zarten Sph. Warnstorfüi,; ganz dunkelgrün, nur die untersten Stengel- theile gebleicht, abstehende Aeste etwas entfernt, kurz, sehr fein und schwach sichelförmig abwärts gebogen; Astblätter sehr klein, ausgezeichnet 5reihig aufrecht-abstehend. Stengelblätter verhältnismässig gross; aus breitem Grunde dreieckig, im apicalen Theile meist fibrös. Mit Vorsicht von Sph. Warnstorfi zu unter- scheiden! Thal der goldenen Biestritz, zwischen Rasen von Polytr. commune. — f. teres W. In niedrigen, sehr dicht ge- drängten grünen Rasen. Stengel kaum 4—5 em hoch, mit kurzen, dicht stehenden Aestchen besetzt, welche mit Ausnahme der im Schopfe stehenden anliegend rundlich beblättert sind. — Vaserthal zwischen Visso und Faina. Sphagnum teres Angstr. var. imbricatum W arnst. f. brachy-dasyclada W. — Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda auf kıystallinischem Schiefer. — squarrosum Pers. — U.: Prislop, auf feuchtem Waldboden; Suliguli, in einem Seitenthale der Vaser unweit Faina; Vaser- thal zwischen Visso und Faina, an der Grenze der Buchen- und Fichtenregion. S.: Ober-Rodna. — recurvum (P. B.) Russ. et Warnst. var. parvifolium (Sendt.) W. — Prislop, Gendarmeriekaserne unter Sph. medium Limpr. — medium Limpr. var. purpurascens W. — Mit vorigem an dem- selben Standorte. II. Lebermoose. A. Foliosae. Plagiochila asplenioides Dum. — U.: Marmaros-Szigeth, Prislop; Thal der goldenen Biestritz, auf Waldboden. Scapania nemorosa Dum. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina. — irrigua Dum. — U.: Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda. Diplophyllum albicans Dum. — U.: Vaserthal, zwischen Visso und Faina. Jungermannia Taylori Hook. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso. — hyalina Hook. — U.: Thal der goldenen Biestritz. — wventricosa Dicks. — Mit voriger. — ineisa Schrad. — U.: Prislop, in Wäldern, auf faulenden Baum- stümpfen; Thal der goldenen Biestritz, mit Tetraphis pellucida. Blepharostoma trichophylla Dum. — U.: Vaserthal zwischen Visso und Faina, Chiloscyphus polyanthus Corda. — U.: Prislop, auf feuchtem Wald- boden unter Polytrichum-Rasen. Calypogeia trichomanis Corda. — Wie vorige. Madotheca laevigata Dum. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an alten Eichen. Auffallend ist es, dass diese Form den diese 143 Art sonst charakterisirenden Fettglanz der Blätter nicht zeigt. Die fast rechteckigen, an der Spitze meist abgerundeten, an den Seitenrändern wimperig gezähnten Unblätter lassen diese Art aber sofort als M. laevigata erkennen. Madotheca platyphylla Dum. — U.: Unteres Vaserthal bei Visso, an Eichen. Frullania tamarisci Dum. — U.: Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda; Vaserthal zwischen Visso und Faina. B. Frondosae. Pellia epiphylla Corda. — U.: Ruszpoyana, auf quelligem Wald- boden in der Nähe der Weasserläufe. Aneura pinguis Dum. — U.: Ruszpoyana, auf quelligem Waldboden. Metzgeria conjugata Lindb. — U.: Ronaszek bei Marmaros-Szigeth, an alten Eichen c. fr.; Vaserthal, zwischen Visso und Faina. Preissia commutata Nees. — U.: Thal der goldenen Biestritz, zwischen Prislop und Pojana rotunda. Neuruppin, im December 1894. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates. Von Dr. Anton Waisbecker (Güns). (Schluss. !) Chaiturus Marrubiastrum Reichb. In Güns. Prunella vulgaris L. var. leucantha Schur. In Güns. Pulmonaria hybrida A. Kern. (P. officinalis > angustifolia). In Güns. Solanum rupestre m. n. sp. 1894. — Suffrutex parvus ramis erectis folia lanceolata 5—7 cm longa, 10—12 mm lata, in petiolum sensim attenuata, coriacea, glabra, margine parum undulato. Flores, plerumque duo, pedicellis 5—10 mm longis peduneulo brevi insident; calycis dentes lanceolati, corollae lilaceae, baccae miniatae, globosae, S—10 mm in diametro. In ceteris charac- teres solanorum refert. — Creseit in declivibus lapidosis ad pagum Rödlschlag solo serpentino 700—750m s. m., prope ad terminum Austriae inf. — Floret Junio—Julio. — Dem Sola- num Dulcamara L. nahe verwandt, ist jedoch diese Pflanze von ihm durch die aufrecht stehenden Aeste, die lederigen, lanzettlichen, in den Stiel allmählich verschmälerten Blätter, dann durch den armblütigen (1—3) Blütenstand und die lanzettlichen Kelchzipfel so wesentlich abweichend, dass es gerechtfertigt er- scheint, sie als neue Species der Gattung Solanum einzureihen. Nachdem ich diese Pflanze bisher blos auf Serpentinboden ange- troffen habe, halte ich sie für ein Erzeugnis dieser Bodenart. ') Vergl. Nr. 3, Seite 109. 144 Veronica Beccabunga L. var. limosa Lej. In Güns. — Anagallis L. f. trifoliata m. Blätter in 3zähligem Wirtel. In Bernstein. Odontites rubra Gil. var. serotina Reichb. (Euphrasia Odontites Waisb. et Freh in K. Fl. Borbäs V. Fl. S. 230 non L.) In Güns. — Die typische Form wurde bisher in dieser Gegend nicht gefunden. — lutea Reichb. var. linifolia Don. (Euphrasia lutea Waishb. et Freh K. Fl., Borbas V. Fl. 230 pro parte non L.) In Güns zu- sammen mit der typischen Form. Anthriscus silvestris L. var. torguata Thomas. In Pöse. Thalictrum angustifolium L. var. glandulosum Lecoyer. In Szabar. Sisymbrium strictissimum L. In Doroszlo; — var. subintegrum G. Beck. In Szabar. Sinapis arvensis L. var. Schkuhriana Reichb. In Güns. Viola alba Bess. var. Besseriana Rupr. (var. violacea Wiesb.) In Czäk. — tristicha m. (V. mirabilis X silvestris). Der Stengel 3zeilig behaart, und zwar an den von den Nebenblättern herablaufenden Leisten und am Rücken; allerdings ist diese Behaarung an manchen Pflanzen blos durch wenige Härchen angedeutet, an anderen jedoch sehr evident. Sonst weicht sie von der V. mirabilis X silvestris Bogenh. nicht ab. — In einem Waldschlag in Güns. — commutata m. (V. pumila Chaix > X lucorum Reichb.) n. sp. hybrida 1893. — Caules erecti 10—12 cm alti, glabri. Folia ovato-lanceolata, acuta, abrupte in petiolum alatum attenuata; stipulae foliosae, illae foliorum mediorum dimidium petioli, supremorum totum petiolum longitudine superantes, glandulose serrato - dentatae et subtiliter ciliatae. Flores parvi coerulei, sepalis lanceolatis, calcare albo, crasso, appendices calycis di- midio vel toto earum longitudine superante. Fructum non habet. Floret Majo. — Diese Hybride wächst zwischen den Eltern auf feuchten Wiesen in Güns in grosser Anzahl: von V. pumila Chaix, der sie am nächsten steht, ist sie durch breitere plötz- lich in den Stiel zugerundete Blätter und kürzere Nebenblätter geschieden; von V. lucorum Reichb. durch die geflügelten Blatt- stiele, längere blattige Nebenblätter, kleinere Blüten und kür- zeren Sporn leicht zu unterscheiden; mit V. Ruppii All. ist sie aber wegen dem kurzen, dicken, stumpfen Sporn nicht zu ver- wechseln. Cerastium arvense L. var. distichotrichum m. Der Stengel ist 2zeilig behaart. In Glashütten a. S. Herniaria hirsuta L. var. frondosa m. Die Blätter sind doppelt so lang und breit, als bei der typischen Form; dadurch hat die Pflanze trotz der Behaarung ein viel frischer grünes Aussehen. In Jänoshäza. 145 Epilobium Borbdsianum Haussk. (E. roseo X adnatum). In Güns. Rubus lasiaxon Borb. et Waisb. n. sp. Adenophorum 1893. — Turiones arcuato adscendentes aut decumbentes, angulati, parce pilosi, aculeis aequalibus, numerosis, sat validis, diametro ejus longioribus, e basi dilatata subulatis, parum reclinatis, nec non aculeolis raris et setis glanduliferis dispersis immixtis muniti. Folia turionum quinato-digitata, foliola mediocria, supra viridia, glabra, subtus tomento tenui cano-viridia, juniora canescentia; terminale e basi emarginata ovatum, acuminatum. Inflorescentia angusta, superne aphylla, saepe elongata, rarius late ramificata; axis et ramuli aculeolis crebris, longis, rectis, aut reclinatis in- structi, tomento adpresso et pilis patentibus longis, densis, vestiti, inde albescentes, glandulae, quoque stipitatae paucae sunt tomento inspersae; bracteae dense pilosae, margine glan- dulis stipitatis sparsis. Flores grandes, sepala acuminata, cane- scentia, aculeolis crebris obsita, post anthesim reflexa; petala late obovata, alba; stamina stylos superantia ovaria glabra; fructus magni. — A R. macrophylli Whe. et N. subspecie R. hypoleuco Focke, cui affınis esse videtur, glandulis stipitatis turionum bractearumque dispersis nec non aculeolis nonnullis turionis differt. — Propter glandulas stipitatas ad seriem Adeno- phororum Fockei numerandus atque R. Sülesiacum sequitur. — Crescit ad pagum Üzäk. Potentilla glandulifera Krasan var. viscidula m. Das Stämmchen treibt meist nur wenige kurze, niedergestreckte Stengel, welche so wie die Blattstiele, ja auch die Unterseite der Blättchen reichlich mit Drüsenhaaren besetzt sind, wodurch die ganze Pflanze etwas klebrig ist. Wächst am Bachufer in Rattersdorf. — Glinsiensis m. (P. glandulifera KraS. X arenaria Borkh.). Sonnige Abhänge in Lockenhaus und Güns. — Zu dieser in Köszeg &s v. Fl. 1891, S. 64 veröffentlichten, in der Oesterr. botan. Zeit- schrift 1891, $. 381 angeführten Pflanze dürfte auch die in G. Beck’s Flora von Nied.-Oesterr. 1892, S. 756 genannte P. Krasani @. Beck zu ziehen sein. — Meine P. Ginsiensis von P. glandulifera KraSan durch die zerstreuten Sternhaare (recte Büschelhaare A. Kerner’s Pflanzenleben, I. S. 298) an der Rückseite ihrer Blättchen leicht zu trennen, ist auch von P. Vindobonensis Zimm. durch reichlichere Drüsenhaare der Stengel und Stiele, die länglicheren mit noch mehr zerstreuten Sternhaaren versehenen Blättchen, besonders aber durch die 3—6 seichten, breiten, abgerundeten Sägezähne an jeder Seite derselben gut zu unterscheiden. 146 Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 34. (Mit 1 Tafel.) (Fortsetzung und Schluss.!) IV. Varietäten, welche in den früheren Verzeichnissen (Flora 1874, 1877, 1881) nicht erwähnt sind. 43. Abrothallus Parmeliarum Smft. f. olivascens Wainio Ad). 11, 1883. p., 119. Parasit. auf Platysma glaucum und Imbricaria sawatilio sulcata. — Buellia Sphyridi Stein; Flora 1877, p. 299; 1881, p. 323. f. epieoncolor Bagl. Car. Anacrisi 1881, p. 288, t. 3, fig. 47. Parasit. auf Placodium orbiculare (Schaer.). 57. Buellia (Karschia) leptolepis Bagl. f.: Arn. Tirol XXV, p. 369, 371. Parasit. auf Aspieilia polychroma f. candida Anzi. — Coniangium ewile Fl. f. inundatum Wainio Adj. II, 1883, p. 162. Parasit. auf Bacidia inundata. — (Coniangium lapidicolum Tayl. f. alpinum Arn. Tirol XV, p. 387; Rehm in Rabh. Kryptogamenflora 1891, p. 425. Parasit. auf Peltigera-Thallus. 72. Conida Pelveti Hepp. Flora 1874, f. Solorinae Rehm in Rabh. Kryptogamenflora 1890, p. 424. Parasit. auf Solorina saccata. 75. Conida punctella Nyl. f.: Arn. Tirol XXV. p. 369, 371. Parasit. auf Lecanora dispersa Pers. 90. Leciographa pulvinata Rehm Flora 1881, p. 324. f. Stigmatommatis Bagl. Car. Anacrisi 1881, p. 315, t. 3, fig. 57. Parasit. auf Stigmat. cataleptum. 101. Dactylospora urceolata Th. Fr.; Flora 1874, p. 108; 1877 p. 300. f. subsociella Wainio Adj. II, 1883, p. 121. Parasit. auf Lopadium pezizoides Ach. f. homoicoides Wainio Adj. II, 1883, p. 121. Parasit. auf Pannaria porriginosa W. f. sodalis Wainio Adj. II, 1883, p. 122. Parasit. auf Bilimbia triplicans Nyl. Dactylospora Lamyi Rich.; Flora 1875, p. 446; 1877, p. 300. f. triplicantis Wainio Adj. II, 1883, p. 119. Parasit. auf Bilimbia triplicans f. rhypara Wainio. 176. Polycoccum Sporastatiae Anzi. f. incongruae Arn. (1894). Exs. Arn. 1624 b. Parasit. auf Leeidea incongrua Nyl. ') Vergl. Nr. 3, S. 106. 147 Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. 5 Sporen von Dactylospora dubia Rehm; Glimmerblock zwischen Matrei und der Waldrast in Tirol: sporae fuscae, 0'012—14 mm Ig., 0005 mm lat. » 2%. 4 Sporen von Dactylospora stigma Rehm; Kaiserjoch ober Pettneu in Tirol (XXV. p. 371): sporae fuscae, 0'008—10 mm Ig., 0'003 mm lat. » 3. 4 Sporen und Schlauch von Thelidium lacustre Arn. Tirol XXV. p. 388; Alpenbach bei St. Christoph auf dem Arlberg: sporae incol. 0:027—30 mm 1g., 0'009—11 mm lat. »„ 4. 4 Sporen und 2% Asci von Arthopyrenia Verrucariarum Arn. Tirol XXV. p. 388, Alpenbach bei den Albonseen ober St. Christoph auf dem Arlberg: sporae incol., 0'021—23 mm Ig., 0'003—4 mm lat. » 9. 4 Sporen und ein Schlauch von Arthopyrenia rivulorum Kernst. Arn. Tirol XXV. p. 403, auf Verrucaria-Thallus bei Bozen: sporae incol., 0:015—16 mm 1e., 0:005—6 mm lat. „ 6. 4 Sporen von Phaeospora gramulosae Arn. lich. exs. 1564; auf Wald- boden im Buchendorfer Gemeindewalde bei München; apotheeia atra, punctiformia, glebulis thalli Diatorae granulosae insidentia, verru- carioidea, perithec. fuscum, hymen. absque paraphysibus, jodo non coloratum, sporae subdactyloideae, lateribus levissime constrictae, fuscae, 3-septat., 0'018—21 mm I1g., 0:005—6 mm lat. Literatur-Uebersicht. > Februar 1895. Czapek F. Untersuchungen über Geotropismus. (‚JJahrh. f. wissensch. Botanik, Bd. XXVII. Heft 2.) 339 S. 1 Taf. Evers @. Einige südliche Rubusformen. (Deutsche bot. Monatschr. 1895. Nr. 3. 8. 35—37.) 8°. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerte orientalische Pflanzen- arten. (Bull. de l’herb. Boiss. III. Nr. 1, p. 31—40.) 8". Der vorliegende Theil dieser Abhandlung enthält u. a. die Beschrei- bungen folgender neuen Arten und Formen: Adonis caudata Stev. var. megalantha Freyn et Sint., Ranunculus brutius Ten. subsp. R. anatolicus Freyn et Sint., K. Tempskyanus Freyn et Sint., Delphinium Freynii Conr., D. Somcheticum Conr. et Freyn, Thlaspi stenopterum Conr. et Freyn, Viola olympica Boiss. ß. lutea Freyn. V. oceulta P. perappendiculata Freyn et Sint., V. occulta y. variegata Freyn et Sint., V. modesta Fenzl, P. lutea Freyn. Fritsch K. Ueber die Entwicklung der Gesneriaceen. Vorl. Mitth. (Bericht der deutsch. bot. Ges. XII. Generalvers.-Heft. S. 96— 101.) 8". Fritsch K. Rubus trigeneus, ein zweifelloser Tripelbastard aus Niederösterreich. (Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. 1895. 1 Heft. 8. 24—26.) 8°. Dieser, von Rechinger bei Baden aufgefundene, Bastard entspricht der Combination: R. caesius X leueostachys > tomentosus. ') Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 148 Glaab L. Varietäten und Formen von Zutchinsia alpina R. Br. aus der Salzburger Flora. (Deutsche bot. Monatschr. 1894. Nr. 10/12, S. 115—121.) 8°. Haberlandt @. Ueber einige Modelle für den botanischen Unter- richt. (Bot. Centralbl. LXI. Bd. Nr. 7, S. 241—242.) 8". Hanausek J. F. Friedrich August Flückiger, sein Wirken und seine Bedeutung für die Wissenschaft. (Pharmac. Post XXVIII. Jahrg. 1—3, 20—31, 53—55.) Heinricher E. Die Keimung von Zathraea. (Bericht der deutsch. bot. Ges. XII. Generalvers.-Heft, S. 117—133.) 8°. 1 Taf. Molisch H. @. Adolf Weiss. Nekrolog. (Bericht der deutsch. bot. Ges. XTI. Generalvers.-Heft, S. 23—33.) 8”. Murr J. Verzeichnis der von mir in Nordtirol gefundenen Hybriden. (Deutsche bot. Monatschr. 1894. Nr. 10/12. S. 91—100.) 8". Nestler A. Kritische Untersuchungen über die sogenannten Wasser- al. (Nova acta Carol. Leop. "Akademie LXIV. Bd. Nr’ 3.47 38 8: 2slaf Wesentliche Ergebnisse: Die Entwicklung der abend: den Nervenenden liegenden sogenannten Wasserspalten ist dieselbe wie die der übrigen Sto- mata, sie functioniren aber früher als diese. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der frühzeitig in bestimmten Bahnen circulirende Wasserstrom die Entwick- lung jener Spalten mit ihren Eigenthümlichkeiten bedingt. Durch bedeu- tende Turgescenz wird bisweilen die Contractilität der Schliesszellen der Wasserspalten aufgehoben, doch ist die Starrheit derselben keine allgemeine Eigenschaft. Ein wesentlicher Unterschied zwischen „Wasser-“ und „Luft- spalten“ besteht nicht. aciborski M. Flora Kapolna ogniotrwalych glinekkrakowskich. 1. Archegoniatae. Krakau. (Akademie der Wissensch.) 4°. 101 8. 21 Taf. Sadebeck Dr. Ueber das Auftreten und die Verbreitung einiger Pflanzenkrankheiten im östlichen Alpengebiete, namentlich in Tirol. (Forstl.-naturw. Zeitschr. IV. Jahrg. 2. Heft, S. S2—88.) 8". Behandelt: Gnomonia eruthrostoma Fuck. Montavon, Brixen, Vahrn auf der Kirsche, Polystigma rubrum (Pers.) DB. Brixen, Klausen, Bozen, dann Milleschauer in Böhmen auf Prumus domestica und insititia, Protomyces macrosporus Ung. Innthal von Landeck bis Kufstein, Bozen, Montavon, Seiseralpe und Schlern auf Meum-Arten. Aegopodium, Heracleum Sphon- dylium, Carum Carvi, Taphrina Ostryae Mass. um Bozen; ausserdem Stand- ortsangaben für einige andere paras. Pilze aus Tirol. Gumnosporangium Sa- binae wird nebenbei aus Waidhofen a. d. Ybbs erwähnt. — Mit Recht macht Verfasser darauf aufmerksam, dass infolge des Auftretens von G@nomonia erythrostoma seit vielen Jahren die Kirschenernte in vielen Gegenden Tirols rapid zurückgeht und dass trotzdem noch gar nicht daran gedacht wurde, die Bekämpfungsmittel, die sich beispielsweise in Holstein so ausserordent- lich bewährt haben, hier anzuwenden. Verf. berührt da eine Frage, der in Oesterreich, trotz der Wichtigkeit der Obsteultur für viele Gebiete, noch ganz unglaublich geringe Beachtung geschenkt wurde. In wie R .-— 149 vielen Gegenden wurde schon die Birnenzucht durch @ymnosporangium total vernichtet, ohne dass man auf die Beseitigung der daneben wachsenden, von dem Pilze befallenen Juniperus Sabinae drang! Schott A. Ueber Pflanzen-Volksnamen im Böhmerwalde. (Deutsche bot. Monatschr. 1895. Nr. 3, S. 45.) Stockmayer S. Ueber Spaltalgen. (Vorl. Mitth.) (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XII. Generalvers.-Heft. S. 102—105.) 8°. Stockmayer S. Das Leben des Baches. (A. a. 0. S. 133— 141.) 8". Sündermann F. Einige seltene Bastarde der Tiroler Flora. (Alle. bot. Zeitschr. 1895. Nr. 2, S. 32 und 33.) 8". Androsace Heeri (ylacialis X helvetica) Heg. Kleinfimberspitze in Paznaun, Achillea Thomasiana Hall, (atrata > macrophylla) Rauz a.d. Arlbergstrasse, Achilles Hausmanniana Sünd. foxyloba X Clavennae) Seiser- alpe, Primula Heerü Brügg. (integrifolia X viscosa) am Tilisunasee in Montavon. Wiesner J. Bemerkungen über den factischen Lichtgenuss der Pflanzen. (Bericht der deutsch. bot. Ges. XII. Generalvers.-Heft, $. 78-89.) 8°. Wiesner J. Beobachtungen über die Anisophyllie einiger tropischer (ewächse. (A. a. O0. S. 89—93.) 8°. Wiesner J. Ueber die Epitrophie der Rinde und des Holzes der Tiliaceen und der Anonaceen. (A. a. 0. S. 98—96.) 8°. Wiesner J. Pflanzenphysiologische Mittheilungen aus Buitenzorg. V. Studien über die Anisophyllie tropischer Gewächse. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CIII. Abth. 1. S. 625—664.) 8°. 4 Taf. Ueber die wichtigsten Ergebnisse vergl. d. Zeitschr. 1885. S. 35. Wilhelm €. J. Boehm. Nekrolog (Bericht der bot. Ges. XII. General- vers.-Heft. S. 14—27.) 8". Winter P. Floristisches aus den Umgebungen Laibach’s. (Alle. bot. Zeitschr. 1895. Nr. 2. S. 35—39.) 8°. Barnhart J.H. Family-Nomenclature. (Bull. of the Torrey botanical Cl. Vol..22 Nr. 1. p. 1—24.) 8°. Eine in Bezug auf die Nomenclatur der Familien bemerkenswerthe Arbeit; sie bringt Vorschläge für die Fixirung dieser Nomenclatur und zu- gleich auch eine Liste der darnach hergestellten Familiennamen mit Syno- nymie und Bezugnahme auf Engler-Prantl’s Pflanzenfamilien. Baumgarten P. Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den pathogenen Mikroorganismen. Jahrg. IX. 1893. Abth. 1. Braunschweig (H. Bruhn). 8’. 304 8. Callier A. Bemerkungen zur Flora Silesiaca ewsiecata. (Allg. bot. Zeitschr. Nr. 2.) 8°. 7 8. 150 Angabe des Inhaltes der Ausgabe von 1892. umfassend die Nummern 554—656. Ausführliche Besprechung der Potentilla falla® (Marsson) Zimmet. und Gentiana praecox A. et J. Kern. Engler A. Ueber Amphicarpie hei Fleurya podocarpa Wedd., nebst einigen allgemeinen Bemerkungen über die Erscheinung der Amphi- carpie und Geocarpie. (Sitzungsber. d. k. preuss. Akad. d. Wissensch. 1895. S. 57—66.) Gr. 8". 1 Taf. Fischer E. Die Zugehörigkeit von Aeeidium penicillatum (Hedwigia 1895. Heft 1, S. 1—6.) 8". Das auf Sorbus Aria, S. Chamaemespilus und Pirus Malus so ver- breitete Aecidium gehört zu einem, neben Gymnosporangium elavariaeforme und juniperinum auf Juniperus vorkommenden Gymnosporangium, dem @. tremelloides A. Br. Günther S. Die Phaenologie, ein Grenzgebiet zwischen Biologie und Klimakunde. München. (Aschendorff.) 8°. 1 M. Hildebrand F. Ueber Cyelamen Penteliei n. sp. (Engler Bot. Jahrb. XVIH. 3. Heft. Beiblatt.) 8°. 5 S. Hildebrand F. Ueber die Empfindlichkeit gegen Richtungsverän- derungen bei Blüten von Cyclamenarten. (Bot. Ztg. 1895. Heft I.) Se re Loew E. Einführung in die Blütenbiologie auf historischer Grundlage. Berlin. (Dümmler.) 8°. 432 S. 50 Abbild. Als vor wenigen Wochen des Verf. „Blütenbiologische Floristik“ er- schien, da dachte Ref., dass es schade sei, dass ein Forscher, der das bisher publieirte blütenbiologische Materiale mit solcher Umsicht sammelte, das- selbe nicht auch für ein im Allgemeinen orientirendes Lehrbuch verwerthete. Diesem stille gehegten Wunsche wurde rasch entsprochen, denn das vor- liegende Buch kann füglich als ein Lehrbuch der Blütenbiologie bezeichnet werden. Verf. wählte die Form einer historischen Darstellung der Diseiplin und mit gutem Rechte, da dieselbe heute noch nicht abgeschlossen, in fort- währender Entwicklung begriffen ist und die momentan wichtigsten Fragen durch Beachtung der früheren Richtungen erst ganz verständlich werden. Ueberall ist in dem schönen Buche die volle Beherrschung der Literatur, die Erfassung des Zusammenhanges der Biologie mit den anderen botanischen Disciplinen zu bemerken. MagnusP. Das Auftreten der Peronospora parasitica beeinflusst von der Beschaffenheit und dem Entwicklungszustande der Wirthpflanze. (Bericht der deutsch. bot. Ges. XI. Generalvers.-Heft S. 39—49.) 8°. IRDar MagnusP.N.Pringsheim. (Hedwigia, Bd. XXXIV. S. 14—21.) 8". MartiusC. F. Ph. Eichler A. W. und Urban J. Flora Brasiliensis. Enumeratio plantarum in Brasilia hactenusdeteetarum ete. Fas. COXVI. Fol. 166 S. und 41 Taf. Leipzig (Fr. Fleischer). — 42 Mk. Möller A. Brasilische Pilzblumen. Jena (G. Fischer). S’. 152 S. 8 Taf. Verf. hat während seines längeren Aufenthaltes in Brasilien die dor- tigen Phalloideen eingehend studirt und bringt in dem vorliegenden Buche 151 neben der Beschreibung neuer Gattungen und Arten die Resultate eingehen- der entwicklungsgeschichtlicher und biologischer Studien. In letzterer Hin- sicht ist insbesondere die dem Ref. als sehr plausibel erscheinende Deutung der in Form und Farbe so auffallenden Fruchtkörperbildungen (Indusien u. dgl.) als Lockmittel für die Sporen verbreitenden Insecten hervorzuheben. Peter A. Wandtafeln zur Systematik, Morphologie und Biologie der Pflanzen für Universitäten und Schulen. Cassel (Th. Fischer). — 2 Mk. Taf. XIX. Primula elatior, Taf. XXII. Cinchona suceirubra. Stenström K. O0. E. Ueber das Vorkommen derselben Arten in ver- schiedenen Klimaten an verschiedenen Standorten mit besonderer Berücksichtigung der xerophil ausgebildeten Pflanzen. (Flora 80. Bd. 1895. S. 117—240.) 8°. Toni G. B. de. Frammenti algologiei. VIII. Sopra la sinonimia e la distribuzione geografica del Gloeotaenium Loitlesbergianum. Hansg. (La Nuova Notarisia. VI. p. 30—32.) 8". Verf. gibt die Verbreitung der genannten Alge folgendermassen an: neh, Kärnthen, Krain, Niederösterreich, Galizien, Italien, Ost- ndien. Urban J. Additamenta ad cognitionem Florae Indiae oceidentalis. II. (Engler’s Bot. Jahrb. XIX. Bd. 8. 80—199.) 8". Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Vor Kurzem erschien die I. Centurie eines neuen Exsiceaten- werkes, das unter dem Titel „Kryptogamae exsiccatae“ von der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien herausgegeben wird. Die voriiegende Gen- turie enthält Arten aus Oesterreich-Ungarn, ferner je eine Art von den Antillen, aus Java und Patagonien. Die Exemplare sind durch- wees instructiv und sorgfältiest aufgelegt, die Etiquetten enthalten ausführliche Literaturnachweise, genaue Standortsangaben ete., bei neuen oder genauer besprochenen Arten sind Abbildungen beigegeben. Besonderen Werth erhält dieSammlung auch dadurch, dass hervorragende Kenner einzelner Theile der Kryptogamen sich mit Beiträgen be- theiligten (Breidler, Bäumler, Lütkemüller, Voss ete.). Die Etiquetten werden in den Annalen des naturhistorischen Hofmuseums (und zwar die der vorliegenden Centurie im Band IX, Heft 1) unter dem Titel „Schedae ad Kryptogamas exsiccatas“ separat abgedruckt, was wesentlich dazu beitragen wird. die in denselben enthaltenen Untersuchungsergebnisse bekannt und benützbar zu machen. Es ist hier nicht möglich, den ganzen Inhalt der Centurie an- zugeben, es sei nur auf einige der wichtigsten Momente hingewiesen: Ustilago bosniaca Beck nov. spec. in den Inflorescenztheilen von Polygonum alpinum; Ustilago austro-americana Speg. wird als Ver- 152 treter einer neuen Gattung Melanopsichium Beck nachgewiesen; Mykosyrin® Beck gen. nov. Ustilaginearum wird begründet auf Uredo Oyssi DC.; Caloplaca fuscoatra (Bayrh.) Zahlbr. wird beschrieben und besprochen; Buellia Tergestina Steiner et Zahlbr. spec. nov.; Microthelia Metzleri Lahm. f. anthracina (Anzi) Steiner wird be- schrieben; Dichothrix Nordstedtii var. Salisburgensis @. Beck var. nov. Collins F. Sh, Holden J. and Setchell W. A. Phycotheca boreali-Americana. Fasec. I. Diese erste Lieferung enthält 50 Arten in schönen Exemplaren. Jaczewski, Komarow et Tranchel: Fungi Rossiae exsiccati. Fase. 1. Der vorliegende erste Fascikel enthält 50 Arten, darunter viele sel- tene. Neu: Diaporthe Caraganae Jacz. auf C. arborescens. — Preis pro Fascikel Fres. 10. Cavara F.: Fungi Longobardiae exsiccati. Pug. IV. 1894. Die Lieferung enthält Nr. 151—200. — Neue Arten: Eriosphaeria Rehmii Cav., Leptosphaeria Capsularum Cav. auf Oenothera-Uapseln, Sphaeropsis crataegicola Cav. auf Blättern von Crataegus Oxyacantha. Die Herren Porta und Rigo haben vor Kurzem ihre vierte botanische Sammelreise nach Spanien angetreten. Auskünfte über diese Reise, sowie über die Abgabe von Pflanzen aus den Ergeb- nissen derselben ertheilt P. Rupert Huter in Sterzing. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. In der Monatsversammlung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien am 2. Jänner 1895 hielt Herr Dr. F. Czapek einen Vortrag über „Sensibilität der Wurzelspitze“. In der Versammlung am 6. Februar 1895 hielt Herr Dr. @. R. v. Beck einen Vortrag über Wehvitschia mirabilis. Herr A. Scherffel zeigte Zeichnungen europäischer Zlieracium-Arten, aus- geführt von Herrn G. Schneider, vor. Am 18. Jänner wurde ein botanischer Discussionsabend mit folgendem Programme abgehalten: Dr. M. v. Eichenfeld: Demon- stration seltener Pflanzen aus dem Travignuolothale bei Paneveggio. Dr. G. R. v. Beck: Die Geum-Arten der Balkanländer. A. Proco- pianu-Procopovici: Vorläufige Mittheilung über Varietäten des Cirsium arvense. Dr. E. v. Haläcsy: Einige neue und seltenere Pflanzen des griechischen Archipels. ÖSTERREICHISCHE bOTANISEHE ZEITSLHRIFL, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N®- 5. Wien, Mai 1895. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln und 1 Karte.) (Fortsetzung. ') 12. Alectorolophus major (Ehrh. Beitr. 6. p. 144 [1791]! sub ZAhinantho).) — Reichenb. Iconogr. VIII. p. 13. Fig. 975 (1830)!°) A. major Wimm. & Grabovsky Fl. v. Schles. II. 1. p. 214 (1832), pr. p. Wimm. FI. v. Schles. III. Aufl. p. 409 (1857)! pr. p., Garcke Fl. v. Norddeutschl. 13. Aufl. p. 299 (1878)! excel. var. £.; A. grandiflorus «. glabratus Wallr. sched. erit. p. 316 (1822)!; A. major €) alaber Reichb. lc. germ. XX. p. 66. tab. 118. I. (1862)!; A. glaber Beck Fl. v. N.-Oe. p. 1068 (1893)!; Rh. Orista Galli y. L. spec. pl. ed. I. tom. II. p. 603 (1755)?!, Rh. C. G. Pers. Syn. pl. II. p. 15t (1807)!, Rh. ©. @. «. major Döll Rhein. Fl. p. 338 (1843), ß. major Neilr. Fl. v. N.-Oe. p. 569 (1859); Rh. major Koch Syn. II. p. 626 (1840)! excl. var. ß., Ith. m. glaber Gren. Godr. II. p. 612 (1850)!; Fist. major Wettst. in Engl. u. Prant], Nat. Pflanzenf. IV. 3. b. p. 103 (1891)!. 1) Verel. Nr. 4. S. 126: *; Original: Ehrh. Exsice. Nr. 56. (H. M.)! *) Der Name 4A. ylaber All. Fl. Pedem. I. p. 58 (1785)! ist nicht ver- wendbar, da er einerseits ein nomen nudum ist. andererseits es mit Rücksicht auf das Nichtvorkommen des A. major (Ehrh.) Rehb. in Piemont sehr fraglich erscheint, dass Allioni unsere Pflanze gemeint hat. Vielmehr ist es wahr- scheinlich, dass darunter A. minor — oder vielleicht eine Art aus den „alpini“ — zu verstehen ist. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1895. 13 162 Abbildung: Tab. VII. Fig. 11—16. Stengel 20—50 em hoch, schwarz gestrichelt, mit von jedem Blatte herablaufenden Haarstreifen, sonst kahl, einfach oder schwach verzweigt. Seitenäste schräg nach aufwärts gerichtet, kürzer als der Hauptstengel. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blüten- stande ist höchstens ein Laubblattpaar eingeschaltet. Stengelblätter länglich bis länglieh-lanzettlich. kahl, die unteren eiförmig, stumpf, die oberen in eine mässige Spitze auslaufend; gekerbt-gesägt, mit stumpfen, angedrückten Zähnen. Bracteen kahl; die untersten zwei Paare den Laubblättern an Form und Farbe gleich, in die Länge gezogen, die oberen bleich- gefärbt, dreieckig-rhombisch, in eine Spitze ausgezogen, gesägt. Die untersten Zähne jeder Bractee schmal-dreieckig, langpfriemlich, "jedoch bis zur Spitze krautig, gegen die Bracteenspitze allımählich kürzer werdend, die obersten ganz kurz und anliegend; Bracteen so lang wie der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, kahl, nur am Rande schwach rauh- haarig (niemals drüsig). Blüten gross, 2 cm lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe. Zahn der letzteren 2 mm lang, gestutzt kegelig, violett. Frucht 1 cm im Durchmesser; Samen mit breitem, häutigen Rande. Forma: apterus Fries Herb. norm. Fasc. 10. Nr. 19! et Summa veg. scand. p. 194, 195 (1846)! pro var. Ph. majoris. A. major a. hirsutus, subglaber Rehbch. Ie. germ. XX. p. 65. (1862)!; Rh. Reichenbachii Drej. Saell. p. 210.? Rh. major y. subexalatus Schultz. exsice. Nr. 1125?') Abbildung: Tab. VI, Fig. 17. Samen völlig ungeflügelt. Blüht im Mai und Juni, auf Wiesen und grasreichen Lehnen. seltener auch in Getreidefeldern. Vorkommen: Verbreitet und häufig im nordöstlichen Europa: Russland, Skandinavien, Dänemark, Norddeutschland, Böhmen, Mähren, Ober- und Niederösterreich, Schlesien, Galizien, Nordungarn, dann längs der Karpathen bis Siebenbürgen. Derselbe erreicht seine süd- westliche Grenze auf der Linie: Bonn-Thüringer Wald-Bayerischer Wald-Salzburg-Wien-Erlau-Siebenbürgen. Im Ganzen ca. 100 mir bekannt gewordene Standorte. ‘) ') An dieser Stelle sei nuchgetragen, dass Ah. buccalis Wallroth in „Flora“, allg. bot. Ztg., Regensb. p. 504 (1842)! als Synonym zu A. Aleetoro- lophus (Scop.) m. zu ziehen ist, während der am gleichen Orte beschriebene Ieh. Alectorolophus Wallr. mit A. Aleetorolophus f. medius Reichb. identisch ist. °) Von Hausmann und Gremli wird A. major auch für Tirol und die Schweiz angegeben, doch habe ich Exemplare aus diesen Ländern nieht gesehen. 163 Form. apterus Fries: Schweden: Halland boreal: Varberg (l. Fries Orig.)! (H. M.). A. major ist den frühblütigen Arten der Tribus der Aequwi- dentati, also dem A. Alectorolophus (Scop.) m. A. Freynii m. und A. slandulosus (Simk.) m. habituell ähnlich. Jedoch ist der Unter- schied in der Bracteenbildung recht gut bemerkbar und schon daran die Art zu erkennen. Es gibt aber noch ein weiteres, viel augen- fälligeres Merkmal zur Unterscheidung des A. major von den drei genannten Arten, und das sind die Behaarungsverhältnisse des Kelches. Bei A. Alectorolophus ist der ganze Kelch dicht wollig, bei A. Freyniü mit kurzen Härchen dicht besetzt, bei A. glandulosus stets drüsig behaart; hingegen ist bei A. major die Kelchoberflächke — bis auf wenige kurze Härchen am Keichrande — glänzend kahl. Da nun bisher der fundamentale Unterschied in der Bracteenbildung über- sehen worden ist, so wurden, umsomehr, als das Verbreitungsgebiet des A. major sich mit dem des A. Alectorolophus — der bekanntesten Art — wenigstens theilweise deckt, diese beiden Arten vielfach als Varietäten einer Species aufgefasst, die sich durch die Kelchbehaarung allein unterschieden, während doch die beiden eine ganz verschiedene Entwicklungsgeschichte und demnach auch eine entfernte systematische Beziehung zu einander besitzen, wie am Schlusse des Näheren aus- einandergesetzt werden wird. Einem anderen Merkmale wurde bisher mehr Beachtung ge- schenkt und auf dieses mit die Trennung der Arten gegründet, näm- lich dem Vorhandensein, beziehungsweise dem Mangel eines häutigen Samenrandes ') Und gerade dieses Merkmal scheint mir das am wenigsten constante und demnach mindest wichtige zu sein. Ich habe oben den A. medius Rehbch. als Form zu A. Alec- torolophus gezogen, und hier führe ich zu A. ınajor Ehrh. eine gerade entgegengesetzt sich verhaltende Form in A. apterus Fries an, indem hier der Samen ohne ein häutiges Anhängsel ist. Jedesmal habe ich die selten vorkommende der häufigen Form als Hauptart subsumirt; Reichenbach zieht in Ic. germ. XX.p. 65! den A. major f. apte- rus wegen des zum Hauptmerkmale erhobenen Mangels des häutigen Samenrandes als kahle Form zu seinem A. hirsutus, was mir mit Rücksicht auf die verschiedene Bracteenbildung, sowie die Kelch- behaarung dem natürlichen Verhältnisse nicht zu entsprechen er- scheint. Die genannte Form aber specifisch von A. major abzutrennen, schien mir nicht am Platze, da einerseits die Exemplare, die mir vorliegen, sehr dürftig sind, andererseits ausser dem Merkmale in den Samen — dessen geringe Constanz ich bereits angeführt habe — ') Die diesbezüglichen Ansichten, insbesondere Reichenbach's und Koch’'s sind in der Abhandlung Wallroth's (in „Flora“, Allg. bot. Ztg. Regensb. p. 504 u. ff. [1842]!) in sehr ausführlicher, allerdings oft etwas persönlicher Weise erörtert. 13" 164 der sonstige Unterschied in der Blattbildung ein viel zu geringer ist, insbesondere aber, weil der Form kein eigenes Verbreitungsgebiet eigen ist, sondern dieselbe vereinzelt in dem Areale des A. major vorkommt und wir daher die Ausbildung des Samenrandes auf, uns rwar unbekannte, jedenfalls aber blos locale Einflüsse zurückzuführen gezwungen sind. Die Unterscheidung des A. major von A. goniotrichus m., mit dem die Art am nächsten verwandt ist, besteht in Folgendem: der Stengel besitzt bei A. major schwarze Linien — ein allerdings nicht wesentliches, aber doch wegen seiner Constanz in Betracht zu zie- hendes Merkmal — ist kräftig, aber meist nur schwach verzweigt. Die Blätter sind bedeutend breiter, stumpf und anliegend gezähnt; die unteren Bracteenzähne sind höchstens dreimal so lang als breit, und die oberen der Bracteenspitze anliegend; die Bracteen sind nie- mals länger als der Kelch, der Zahn der Oberlippe länger als bei A. goniotrichus. Von 4A. Wettsteinii m. ist A. major leicht durch die kahlen Kelche, die kürzeren Bracteen und die andere Gestaltung der Corolle zu unterscheiden. Im Anschlusse an A. major sei noch zweier Pflanzen Erwähnung gethan, die im Wiener Hofmuseum von den Standorten „Songarei“, beziehungsweise von „Aktschauli Wüste der Song. Kirk. bei Buch- tarminsk* (lee. Karelin u. Kiriloff) aufbewahrt werden. Die- selben besitzen einen einfachen, 30 cm hohen Stengel, straff aufrechte, lineal-lanzettliche Blätter und dürften zu den Inuequidentati ge- hören, aber doch wohl von A. major verschieden sein. Bei der grossen Dürftigkeit der Exemplare ist mir ein näheres Eingehen auf dieselben nicht möglich und führe ich sie hier blos an, ohne ihnen einen besonderen Namen zu geben, oder auch nur ihren systematischen Werth näher zu erörtern. 13. Alectorolophus serotinus (Schönh. Fl. Mittelthür. p. 333 (1850) pro var. Rh. major.) — Beck, Fl. v. N.-Oe. p. 1069 (1893)! A. angustifolius Reichb. Ic. germ. XX. p. 65. (1892)! (blos nach den Standortsangaben pr. p.), Garcke Fl. v. Norddeutschl. 13. Aufl. p. 299 (1878)! Rh. major PB. angustifolius Koch Syn. II. p. 626. (1844)!, Rh. major var. angustif. Fries Herb. norm. Fase. 7. n. 11?') Rh. angustifolius Celak. in Vesterr. botan. Zeitschr. XX. p. 150 u. ff. (1870)! non Gmel. fl. bad. Rh. alpinus PB. angustifolius Koch Syn. 11. p. 626. (1844)! (blos nach den Standortsangaben pr. p.). ') Aus dem im Hofmuseum liegenden Originale ist jedoch nicht einmal möglich, mit Sicherheit zu beurtheilen, ob das Exemplar zu den „majores“ oder „minores“ gehört. 165 Rh. major var. serotinus Halacsy u. Braun, Nachtr. zur Fl. v. N.-Oe. p. 115 (1882)! Fist. serotina Wettst. in Engler u. Prantl, Natürl. Pflanzen- Ber, IV. 3. b. p. 103 (1891)! Abbildung: Tab. VII, Fig. 13—21. Stengel 30—50 cm hoch, schwarz gestrichelt, kahl, höchstens am Grunde ganz schwach behaart, dünn, stets verzweigt; Aeste vom Hauptstengel fast horizontal abgehend, bogig nach aufwärts gekrümmt, den Hauptstengel an Länge erreichend, oft sogar überragend. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Stengelinternodien kurz. Stengelblätter am Hauptaste und den Verzweigungen stets lineal, horizontal abstehend, häufig zurückgekrümmt, in eine lange Spitze ausgezogen, mit wenigen, entfernten, stumpfen Kerbzähnen ; die untersten Blätter sehr kurz gestielt. Braeteen kahl, schmal-dreieckig, mit lang ausgezogener Spitze: die untersten zwei oder drei Zähne einer jeden Bractee sind sehr lang, beinahe grannenartig, gegen die Spitze der Bractee plötzlich sanz kurz werdend und anliegend. Bracteen höchstens so lang als der Kelch. Keleh klein, kahl, nur am Rande ganz schwach rauhhaarig. Blüten klein, 15 em lang, Unterlippe dreiviertel so lang als die Oberlippe, den Blütenschlund schliessend; Zahn der Oberlippe 15 mm lang, spitz-kegelig, violett. Frucht 0'7 em im Durchmesser, Samen klein, mit breitem häutigem Rande. Blüht im August und September auf Wiesen. Vorkommen: Im Allgemeinen auf das Verbreitungsgebiet des A. major beschränkt, nirgends die Grenzen desselben über- schreitend. Jedoch viel seltener und mehr in südlicheren Gegenden verbreitet: Russland, Norddeutschland, Preussen, Schlesien, Harz, Thüringer Wald, Oesterreich: Böhmen, Mähren, Schlesien und Nieder- österreich. Im Ganzen ca. 50 mir bekannt gewordene Standorte. Die süd- westliche Grenze dieser Art verläuft längs der Linie: Suhl bei Weimar, Bayerischer Wald, Moosbrunn bei Wien, Jägerndorf in Schlesien. (Aus Skandinavien und Dänemark nicht bekannt.) In A. serotinus erblicken wir die „Herbstform“ zu A. major. In typischester Weise treten hier alle früher angegebenen Merkmale der „autumnales* auf. Die Unterscheidung dieser beiden Arten ist daher besonders in den habituellen Merkmalen (bogige Aeste, kurze Internodien, eingeschaltete Blattpaare, lineale Blätter, kleine Blüten und Früchte) eine sehr leichte. Von A. ramosus unterscheidet sich A. serotinus, dem er habi- tuell ähnelt, durch die linealen, zurückgekrümmten, anliegend und entfernt gesägten Blätter und die kürzeren, fast grannig gesägten, 166 den Kelch an Länge kaum erreichenden Bracteen, während bei A. ramosus die Stengelblätter viel breiter und abstehend gesägt sind, die Braeteen die Kelche überragen und in eine lange Spitze ausgezogen sind. Hinsichtlich A. Kerneri und A. Wagneri, die beide habituell — wenn auch nur entfernt — an A. serofinus erinnern, bieten die Kelchbehaarung und die Bracteenform, endlich der schlankere Wuchs des A. serotinus genügende Unterscheidungsmerkmale. Die complieirte Nomenclaturfrage dieser Art wird bei A. an- gustifolius (@mel.) Heynh. eingehend behandelt werden, da noch andere, bisher nicht besprochene Arten hiebei eine nicht unwesent- liche Rolle spielen. (Fortsetzung tal) Aus dem pflanzenphysiologischen Institute zu Amsterdam. Ueber Variationsweite der Oenothera Lamarckiana. Von Dr. Julius Pohl Privatdocent an der Universität Prag. (Mit 1 Tafel.) Die Bildung neuer Pflanzenformen findet unter natürlichen und künstlichen Bedingungen statt. Für den Grad der künstlichen Variation sind aus der gärtnerischen Praxis viele Beispiele bekannt, ich erinnere nur an Rosen, Begonien, Geranien u. s. w. Während für dieselbe sich bereits Gesetze feststellen liessen (Vilmorin') u. A.), liegen nur wenige experimentelle Untersuchungen °) über die Variation der Pflanzen unter natürlichen Bedingungen vor. Dass das vieltausendjährige Walten der Gesetze der Variation, der Vererbung, Anpassung, Zuchtwahl und Kreuzung den unüber- sehbaren Formenreichthum der jetzigen Flora geschaffen hat, wurde von Darwin auf Grund kritischer Erörterung eines grossen Mate- rials nach Erwägung aller Möglichkeiten ausgesprochen. Seiner im Wesentlichen retrospectiven Analyse sei im Folgen- den ein Fall angereiht, bei dem Schritt für Schritt jene Verände- rungen direct beobachtet wurden, die bei einer Pflanzenspecies auf- getreten sind, als sie sich von einem Bereich weniger Quadratmeter innerhalb etwa 20 Jahren ungehemmt über hunderte ausbreitete. Ueber einen ähnlichen Fall findet sich eine ganz kurze Andeutung, die hier angeführt sein möge, bei Darwin‘) selbst. ‘) Vilmorin, Sur amelioration des races vegetales. ’) Vergl. u. A. Hugo de Vries, Monographie der Zwangsdrehungen, Pringsheim’s Jahrb. XXIH. — H. Hoffmann in Botan. Zeitung 1872, 1875 bis 1879, 1881—1884, 1887. — Hofmeister, Allg. Morphologie S. 568. °) Ch. Darwin, Das Variiren der Pflanzen und T’hiere, übersetzt von Carus. 4886, 2%. Ausgabe, p. 295. na nn an nn 167 „In Staffordshire untersuchte ich sorgfältig eine grosse Zahl englischer Pflanzen, nämlich Geranium phaeum und pyrenaicum, welche niemals einer hohen Cultur unterworfen worden sind. Diese Pflanzen hatten sich von selbst durch Samen aus einem gewöhn- ‚liehen Garten in eine offene Anpflanzung verbreitet, und die Säm- linge variiıten fast in jedem einzelnen Charakter, sowohl in ihren Blüten als Blättern, und zwar in einem Grade, den ich niemals übertroffen gesehen habe; und doch konnten sie keinen grossen Veränderungen in ihren Bedingungen ausgesetzt worden sein.“ Die Wichtigkeit solcher Fälle für die Variationslehre bestimmte Herrn Prof. de Vries in Amsterdam den folgenden Fall Jahre hin- durch fortzubeobachten; ich selbst habe mir vorwiegend nur die anatomische Verarbeitung des Materials zur Aufgabe gemacht. r Je genauer die Pflanzengattungen studirt werden, umsomehr findet man einzelne in gewissen Merkmalen vielgestaltig, umsomehr Arten zu unterscheiden wird systematisches Bedürfnis. Zu den formenreichsten Gattungen gehören aus der Familie der Onagraceen Oenothera und Fuchsia. Eine eingehende Studie über die circa 100 Arten ' ) der Gat- tung Oenothera, welche die Variationsweite einzelner Arten behan- delt, fehlt bisher. ‘) Um so werthvoller unser Fall, wo gewissermassen unter den Augen des Beobachters neue Variationen entstanden sind. Um das Jahr 1870 pflanzte Herr Dr. Six in s’ Graveland bei Amster- dam auf einem Beete seines grossen Anwesens Samen von Oenothera Lamarckiana Ser. Diese Pflanze steht der in Europa so häufigen Oenothera biennis, die 1614 aus Virginien nach Europa eingewan- dert ist, ohne dass seitdem, abgesehen von Bastarden ‘), Variationen derselben beobachtet worden wären. sehr nahe. Ihre Hauptmerkmale liegen in ihren ungewöhnlichen Dimensionen. Während ©e. biennis 03—0'65—1'0 m hoch wird, schmale, eilanzettliche Blätter, Blüten Y . Lamarckiana 1—1'/, m hoch, die Blätter (insbesondere die am unteren Stammdrittel) werden 16 bis 18 cm lang bei einer Breite von 3—4 cm, und die Blüte er- reicht Höhen von 10, 12, ja 14 cm. Die Petalen schwanken in ihren Maassen zwischen einer Breite von 4—6 cm, bei einer Höhe von 35—5 cm, immer aber sind sie etwas breiter als hoch (1:0'8, oder 1:0'9). ') Vergl. Bentham et Hooker, Genera plant. I. 3. p. 790. :) Die Bearbeitung in De Candolle’s Prodromus III. 1828 konnte naturgemäss darauf nur wenig Gewicht legen, ebenso waren zur Zeit des Erscheinens der Spach’schen Monographie (1835) die Arten der Gattung noch zu wenig studirt. °) Oenothera bienni X muricata A. Braun, Verjüng. i. d. Natur. S. 46. — Oenoth. Braunii Döll Flora v. Bad. III. p. 1037; Oe. bienni x x parviflora 1. Gärtner, Bastardeız, S. 71T. 168 Von dem Beete breitete sich die Pflanze weiter aus und ent- faltete sich auf einem benachbarten früheren Kartoffelfelde, das seiner abgeschlossenen Lage wegen zu Culturzwecken ungeeignet worden war, fernerhin so üppig, dass heute (August 1894) ein Areal von etwa 2800 Quadratmetern mit der Oenothera dicht be- wachsen erscheint, Ein Bild von eigenartiger Schönheit! Ein Oeno- thera-Wald! Dem flüchtigen Beobachter erscheinen nun alle Indivi- duen, abgesehen von ihren Altersunterschieden, gleich. Bei genauer Untersuchung hingegen findet man mannigfache Unterschiede in einzelnen Merkmalen. So findet man Grössendifferenzen, verschiedene Verzweigungsformen, Aenderung der Blattstellung (gegenüber dem Verhältniss von °/, der Ueberzahl fand sich ein Fall mit Quirlstel- lung), Verbänderungen, Farbenvariationen der Blattspreiten un Blatt- hauptnerven. Am reichsten variirte die Pflanze jedoch in ihren Blüten- merkmalen, die im Folgenden ausführlicher behandelt werden sollen. a) Oe. Lamarckiana var. oxypetala H. de Vries. Neben den seltenen Fällen von Vermehrung der Petala (statt 4:5) ist einer Variation zu gedenken, die zwar äusserst spärlich vertreten war, aber sich seit wenigstens 8 Jahren erhalten hat. Das Blütenblatt wird bei ihr eigenthümlich zugespitzt, seinen Dimen- sionen nach länger als breit (also umgekehrt als bei der Stamm- form), seine Farbe blässer, die Blütenblatthälften oft ungleich breit, das Petalum somit asymmetrisch. Fig. 1 auf Taf. X stellt ein Blütenblatt einer Oe. Lamarckiana, Fig. 2, a, b, e solche der Variation dar. Die Exemplare dieser Form, für die Herr Prof. de Vries den Namen owypetala vorschlägt, sind im Durchschnitte minder hoch als die der typischen Pflanze. Bei manchen Individuen dieser Form waren die Blütendimen- sionen derartige, dass man darin eine Rückkehr zum normalen Typus, vielleicht infolge von Kreuzung, erblicken könnte (s. Fig. 2, e). So fanden sich z. B. folgende Fälle: Blüten- Petalum- Petalum- höhe: höhe: breite: 1 10 2ieEmakl Ascm MB He | Aal u daiat, 44 „ 2:9 , (die eine Hälfte 1'6, die andere 1'3 em) 42 ” B) br] 2. A A 32 4 ” B) ” 4] „ 29% 4 ” 8) ” EutIGRB aakın AR 85 „ (die eine Hälfte 20, die andere 1'5 em) 42 ” 2:9 N AB Dres an Re li) Rn ee Blüten- Petalum- Petalum- höhe: höhe: höhe: 237 0m :39 , 3 cm 4 N a ” (N) ea 44 „ A:dy;;, DIET i, Che aa, B) ” 2 N 2:8 ” 18 er] das 4. Petalum zerrissen. he a ER ne ( 49 „ 49, 48 ” 38 ” Bi n 38 N (!) 1, 2. 3, 4, dann 5, 6 je von demselben Individuum. Während sich also die meisten Petala mehr in die Höhe, als in die Breite entwickelt haben, nähern sich andere dem Lamarckiana- Typus, d. h. sie werden so hoch als breit oder breiter. Ueber die näheren Vorgänge bei der Entstehung dieser Varietät vermag ich mangels an Material nichts vorzubringen, nur so viel sei bemerkt, dass sich in der Entwicklung normaler Petala kein Stadium findet, wo dieselben etwa der Varietät ähnliche Charaktere besitzen. (Schluss folgt.) Asplenium Baumgartneri mihi, die intermediäre Form der Hybriden Asplenium sep- tentrionale (L.) Hoffm. << Tröchomeanes Huds. Von I. Dörfler (Wien). (Mit I Tafel.) Rhizomate caespitoso. Foliis usque ad 16 cm altis, pyramidalı- lanceolatis, sensim acuminatis, decrescendo bipinnatisectis Petiolo lJaminam adaequante, rigido et nitide-castaneo. Khachide ejusdem coloris, solum ad apicem molli, viridique. Segmentis I. et II. ordinis late cuneato rhomboideis, apicem versus irregulariter crenatis vel crenato-dentatis. Nervatione sphenopteridea. Soris ad nervi medii utrumque ari-Jaeviter erenatis. Sporangiis et sporis abortivis. Der beschriebene Farn wurde am 15. August 1894 in einem einzigen, ziemlich üppigen Stocke zwischen häufigem Asplenium Trichomanes Huds., A. Germanicum Weis und 4. septentrionale (L.) Hoffm., und zwar mit letzterem durchwachsen, auf Gneis bei Rothenhof nächst Stein ad. Donau in Niederösterreich vom Herrn Juristen J. Baumgartner entdeckt und mir übergeben. Durch diegenaue morphologische und anatomische Mittel- 170 stellung zwischen Asplenium Trichomanes und Asplenium sep- tentrionale, sowie durch das Fehlschlagen der Sporangien und Sporen ist die Annahme wohl begründet. dass wir in 4. Baum- garineri eine Hybride und zwar die intermediäre Form der Combination 4A. septentrionale X Trichomanes vor uns haben, und sei es mir gestattet, den hochinteressanten Fund hier etwas ein- sehender zu besprechen. Das Rhizom ist rasig, zart bewurzelt und mit zahlreichen Blattstielresten, abgestorbenen und entwickelten Blättern und — ins- besondere an den jüngeren Theilen — dicht mit Spreuschuppen besetzt. Die Spreuschuppen sind schmal lanzettlich, sehr lang zu- gespitzt und bestehen aus langgestreckten Zellen, die gegen die Mitte zu allmählich immer diekwandiger werden, wodurch jedoch bei unserer Pflanze keineswegs ein auch nur annähernd so derber Mittelscheinnerv wie bei Asplenium Trichomanes gebildet wird. A. septentrionale hat Spreuschuppen mit gleichmässig dünnwandigen Zellen. Die Wedel sind bis 16 cm lang. Ihr starrer, spröder, glän- zend-kastanienbrauner Stiel ist ungefähr von gleicher Länge wie die Spreite und von gleicher Stärke, wie jener des A. T’richo- nane«, ferner hat er, wie dieser, die Eigenthümlichkeit, sich getrocknet von der Unterlage emporzukrümmen. In der Mitte des Stieles hat dessen Querschnitt die Gestalt eines gleichschenkeligen Drei- eckes mit sehr abgestumpften Ecken, seicht eingebuchteten Schenkeln und tiefer gebuchteter Basis, nähert sich somit in der Gestalt des Querschnittes sehr jenem des +. septentrionale. Die Aussenrinde ist diek, insbesondere in den stumpfen Kanten und dunkel ge- färbt wie bei A. Trichomanes. Die Innenrinde ist hellgrün. Gefäss- bündel findet sich nur eines mit stumpf dreieckigem Holzkörper. Die Blattspreite ist ca. 7”—8cm lang, am Grunde 2 bis 2:5 cm breit, pyramidal-lanzettlich, allmählich spitz zulaufend, abnehmend doppelt-fiedersehnittig. Die Rhachis hat ober- seits eine flache Rinne mit ziemlich scharfen Rändern, ist wie der Wedelstiel starr, spröde, glänzend-kastanienbraun und nur im obersten Theile weich und grün. Segmente jederseits 7—9, abwechselnd, oder häuliger paarweise genähert bis gegenständig, die untersten Paare sehr entfernt stehend. Die 2—3 letzten Segment- paare mit sehr deutlichem dünnen, grünem, auf der Oberseite flachrinnigem Stiele und mit fiederschnittig, breit keilig- rhombischen, vorne unregelmässig gekerbten kerbig-gezähnten Fiederchen 2. Ordnung. Die nächstfolgenden Primärsegmente sind breit rhombisch-keilig, beiderseitig oder blos auf der oberen Hälfte mit basalem Lappen. Weiter hinauf werden die Segmente immer schmäler, bleiben ungetheilt und endigt die Spreite mit einem schmalen, unregelmässig kerbig-gelappten Terminalsegmente. 171 Nervatio Sphenopteridis mit kaum hervortretender Mittelrippe. Sori jederseits des Mittelnerven bis zu drei. Das Schleier- chen ist unregelmässig seicht gekerbt. Die Sporangien sind zum orossen Theile verkümmert, der Ring ist theils normal, theils un- vollkommen entwickelt, bei einzelnen Sporangien fehlt er ganz. Die Sporen sind vollständig abortirt. Einzelne zeigen zwar ein mit Leisten versehenes Exospor, sind aber keineswegs prall, sondern verschrumpft und inhaltsleer, theilweise sind die Sporangien mit schwarzer krümeliger Masse gefüllt. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Fortsetzung. ') 10. Enarthrocarpus arcuatus Lab. con. pl. Syr. rar. V.p. 4 (1812). Aetolien: am Golfe von Patras bei Krioneri (Reiser). Insel Platera im Golfe von Petali (Holzmann). Creta: bei Loutro (Held- reich), Kissamos (Reverchon). 11. Matthiola sinuata L. sp. pl. ed. 2, p. 926 (1763) sub Cheirantho; R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. p. 120 (1812). Attica: auf Strandfelsen bei Piräus, auf der Insel Rhaphti und auf den Inseln Megaloniso und Prasias im Golfe von Petali (Hel«d- reich). Cyeladen: Andros (Heldreich), Strougyle bei Naxos (Rei- ser), Melos (Leonis). 12. Wilekia flexuosa Sibth. et Sm. Fl. graec. prodr. Il. p. 24 (1813) sub Cheirantho. — Malcolmia fleruosa Sibth. et Sm. Fl. graec. p. 33, t. 634 (1830). Attica: auf den Inseln Megali-Kyra und Mikra-Kyra der Phar- macusen (Heldreich):; auf der Insel Hydra (Heldreich). Mykonos der Cycladen (Sartori); Insel Platera im Golfe von Petali (Holz- mann); bei Kurbatzi auf Euboea (Wild); Insel Peristeri in den Sporaden (Reiser). Die Gattung Wilckia’), auf Cheiranthus maritimus L. ge- gründet, wurde von Scopoli in Introductio ad historiam naturalem p. 317 im Jahre 1777 aufgestellt, hat also die Priorität vor dem Namen Malcolmia’) R. Br. in Ait. hort. Kew. ed. 2, IV, p. 121 (1812). ') Vergl. Nr. 4, S. 121. ®, OÖ. Kuntze in Rev. gen. plant. p. 30 (4891) schreibt Wilchia und meint, ohne weiterer Begründung, Wöilckia sei ein Druckfehler, den auch Sco- poli selbst im Index seines Werkes in Wilchia corrigirt hätte. Ich glaube die im Texte vorfindliche Schreibweise anwenden zu müssen. ®) R. Brown und nach ihm Sibthorp, De Candolle, Bertoloni, Beck etc. schreiben Maleomia. Die Gattung soll jedoch nach Wittstein, Etymol.-botan. Handwörterb. p. 553 (1852) nach John Malcolm benannt worden sein und es scheint daher der Schreibweise Brown’s ein Druckfehler zu Grunde zu liegen. 172 13. Wilckia graeca Boiss. et Sprun, Diagn. pl. or. ser. I, no. 1, p. 71 (1842) sub Malcolmia. Attica: auf dem Pentelicon, Insel Aegina und bei Arachova in Arcadien (Heldreich). 14. Wilckia bicolor Boiss. et Heldr. Diagn. pl. or. ser. I, no. 6, p. 10 (1845) sub Malcolmia. Var. veluchensis Boiss. et Heldr. ]. c. ser. II, no. 6, p. 10 (1859), pro spec. Malcolmiae; Boiss. Fl. or. I, p. 229 (1867) pro var. Malcolmiae bicoloris. Aetolien:bei@uritza(Reiser).Attica:aufdem Hymettus(Halacsy). Boissier unterscheidet W. bicolor und ihre Varietät veluchensis von den zunächst verwandten Arten W. chia und graeca in erster Linie durch die nicht ausgerandeten Petalen. Dieses Merkmal ist jedoch, wie ich schon in Denkschr. der math.- naturw. Classe der kais. Akad. d. Wiss. LXI. p. 311 (1894) hervorgehoben habe, nicht constant. Dagegen sind W. bicolor und veluchensis durch die übrigen von Boissier angegebenen Merkmale, die rosenrothen, am Nagel selblichweissen Petalen und die kürzeren Schoten, von den letzt- genannten Arten, welche violette Blüten und verhältnismässig längere Schoten besitzen, fast immer unterscheilbar. W. chia hat ausserdem kleinere, W. graeca dagegen bedeutend grössere Blüten. Allerdings kommt letztere auch mit kleineren Blüten vor; insbesondere findet man solche an zum Theil bereits fructifieirenden Individuen, wie man dies auch bei anderen Cruciferen zu beobachten Gelegenheit hat. deren Spätblüten oft bedeutend kleinere Dimensionen aufweisen, als die bei vollem Saftzufluss zur Entwicklung gekommenen Anfangs- blüten. Typische W. graeca ist übrigens auch durch die leierförmigen oder grobgezähnten Blätter von der mit fast ganzrandigen Blättern versehenen W. bicolor verschieden. Bei der Varietät öntegrifolia Boiss. der ersteren fällt allerdings dieses Unterscheidungsmerkmal weg und hat man gerade diese mit Spätblüten vor sich,') so wird ein sicheres lirkennen im Herbare oft recht schwierig, umsomehr als die Blüten- farbe oft nicht mehr deutlich ausgeprägt erscheint. Derlei Exemplare (die vorliegenden von Guritza gehören auch zu diesen) sind dann thatsächlich schwer zu deuten und es erklärt sich auch hieraus, wieso man sie in Herbarien bald mit dem einen, bald mit dem anderen Namen etiquettirt vorfindet. Präcise Culturversuche brächten jedenfalls genauere Aufschlüsse über die Beständigkeit der Merk- male bei den eben besprochenen Arten. Noch eine vierte Wilckia-Art erfordert hier eine kurze Aus- einandersetzung,. nämlich W. maritima, da sie mit den eben be- handelten Arten in nächster Verwandtschaft steht. Sie wurde zuerst von Linne in Amoen. acad. IV, p. 280 (1759), als Cheiranthus ') Haussknecht in Symb. ad fl. graee. p. 108 unterschied sie als var. tenwior. maritimus, caule ramoso diffuso, foliis lanceolatis acutiusculis, antheris eminentibus, beschrieben; als Vaterland gibt Linne Europa australis maritima an. Vier Jahre später finden wir sie in der zweiten Aus- gabe der Spec. plant. p. 924 (1763) fast völlig gleichlautend be- handelt. Im Jahre 1789 beschreibt sie Lamarck in Ene. meth. III. p. 324 als Hesperis maritima, eitirt Linne und gibt an, sie wachse in Languedoc, bei Nizza und auf den Balearen. Ferner finden wir die Art in Willd. Spec. plant. III.. p. 518 (1800) als Cheiranthus maritimus und durch R. Brown in Ait. hort. Kew. ed. 2, IV, p. 12] (1812) als Malcomia maritima enumerirt. Wenn es auch nach den Aus- führungen und den Citaten Linne's nicht als unumstösslich sicher eelten kann, dass er thatsächlich die gleiche Art wie seine Nach- folger vor sich hatte, so ist dies jedoch im höchsten Grade wahr- scheinlich und es erscheint gewiss gerechtfertigt, wenn man diese mehr westmediterrane Art für den Linne’schen Cheiranthus mariti- mus, beziehungsweise Malcomia maritima R. Br. hält. Ihr Ver- breitungsbezirk erstreckt sich allerdings auch noch bis Griechenland, sie ist hier jedoch zweifellos selten. Boissier gibt sie in der Fl. or. auf Zante, Euboea, Peloponnes bei Kalamata und im Suppl. Fl. or. auf Corfu, Cephalonien und am Phaleron bei Athen an. Die An- gaben bezüglich Euboea und Phaleron scheinen mir jedoch zweifel- haft und beruhen möglicherweise auf einer Verwechslung mit W. graeca (Boiss. et Sprun.), welche Art ihr, besonders in unentwickelten Exemplaren, sehr ähnlich ist. Dasselbe möchte ich von der Angabe in Sibth. et Sm. Fl. gr. prodr. II., p. 24, wo sie für den Archipel angegeben wird, ferner von der von Bory-Chaubaed und Friedrichsthal halten. Ich sah sie nur aus Corfu, Cephalonien, Ithaca und St. Maura (leg. Spreitzenhofer sub M. chia). Von den hier bereits erwähnten griechischen Arten der Section Eumalcolmia, also von W. graeca, chia und bicolor unterscheidet sich W. maritima in erster Linie durch den langen Griffel, welcher bei ihr vielmal länger als die Breite der Schote, etwa 5—6 mm lang ist, während dieser an den entwickelten Schoten der anderen Arten nur wenig länger oder so lang als die Breite der Schote ist. Ausserdem ist sie noch charakterisirt, durch einen längeren, S—-10 mm langen Kelch und grosse tiefausgerandete Petalen. Die zwei restirenden griechischen Arten der Section kommen kaum in Betracht, da W. angulifolia (Boiss. et Orph.) durch die Blattform und die beblätterte Traube, W. fleruosa (Sihth. et Sn.) dagegen durch die stark ver- diekten Stiele der dickeren Schoten sich leicht von ihr unserscheiden. Auf der übrigen Balkanhalbinsel finden wir W. maritima für Croatien '), Dalmatien °) und Bosnien ’) angegeben. Die mir vorliegende ') Koch, Syn. der deutsch. u. schweiz. Fl. 2 Aufl. p. 54. °”) Vis. Fl. Dalm. III, p. 131. °) Beck, Flora von Südbosn. p. 72. — Exs. Beck Fl. Bosn. et Herzer. Nr: 16, et Ser. II, Nr. 169. 174 Pflanze aus den beiden letzteren Ländern unterscheidet sich jedoch ganz auffällig von der echten W. mearitima durch stets kleinere, nicht oder nur schwach ausgerandete Petalen und kurze Griffel, aus welchen Gründen ich sie für eine eigene selbstständige Art halte. Dass an der croatisch-dalmatinischen Küste übrigens auch die echte W. ımaritima vorkommen kann, soll hiedurch nicht bezweifelt werden, umso weniger, als Visiani für Dalmatien zwei Wilekia-Arten anführt. Es erscheint mir ganz wahrscheinlich, dass diese in den dalma- tinisch-bosnischen Bergen heimische Art, dieselbe ist, welche Pan &i in Fl. prine. Serb. p. 129 (1874) als M. serbica beschrieben hat und bei Bucje nächst Knezevac wachsend angibt. Obzwar ich von dieser nirgends Exemplare einsehen konnte, auch die Beschreibung Pan&i«@s eine ziemlich flüchtige ist und mehr minder auf die meisten ver- wandten Arten passt, so halte ich diese Vermuthung, mit Rücksicht auf die geographische Lage, ferner darauf, dass auch bei Orawitza im Banate eine mit der bosnischen identische Art wächst, und dass auch in Bulgarien eine Wilckia angegeben wird. welche Velenovsky ') zwar als W. graeca (Boiss. et Sprun.) anführt, welche aber aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls hieher gehörig sich erweisen dürfte, endlich aus dem Umstande, dass unweit von Knezevac auf dem Berge Bassara bei Pirot eine Wilckia vorkommt. welche von Adamovic in Oest. bot. Zeitschr. XLIT, p. 405 (1892) als M. Paneilit beschrieben wurde, °) und welche nach im Herbare des Wiener botanischen Gartens aufliegenden Originalexemplaren von der bosnisch- dalmatinischen Pflanze nur durch die breiteren grobgezähnten Blätter sich unterscheidet, für begründet. Völlige Sicherheit hierüber könnte natürlich nur die Einsicht der Pflanze von Knezevac bringen; sie sei daher auch hiemit den serbischen Botanikern wärmstens empfohlen. Ich möchte jedoch jetzi schon den Namen W. serbica (Pan£.), aus den erörterten Gründen, auf die bosnisch-dalmatinische Art angewendet wissen. Sollte sich die Pan@ic'sche Art jedoch ganz unerwarteter Weise als eine verschiedene Art erweisen, so müsste jene den Namen W. Paneieii (Adam.) im erweiterten Sinne führen, da der ältere Name I. bassarana (Petr.) als blosser Herbarname keine Giltiekeit beanspruchen kann, oder falls man den Adamovic’schen Namen im Sinne des Autors nur auf die Varietät mit gekerbt-gezähnten Ne LURLWBule. pH °) Die in meinem Herbare befindliche, von dem leider zu früh ver- storbenen J. Petrovic mir mitgetheilte undj;vonlihm als M. bassarana benannte, habituell einigermassen an W. angaulifolia (M. evmbalaria Held. et Sart.) erinnernde Pflanze von demselben Standort- ist von der Pflanze Adamovic's durch zarte, hin- und hergebogene Stengel und zarte, schwächer bekleidete Blätter abweichend, ist aber in Blüte und Frucht mit jener und der bosnischen Pflanze völlig übereiustimmend. Analoge Abänderungen kommen übrigens bei anderen Wilekien, z. B. bei W. chia auch vor, man vergleiche diesbezüglich W. chia Sint. Iter trojanum 1883, Nr. 994, mit Reverchon’s Pflanze in Pl. de Cröte 1883, Nr. 9. 175 Blättern beschränken wollte, einen neuen erhalten, als welchen ich I. illyrica hiemit vorschlagen würde. Des kurzen Griffels wegen ist W. serbica weit mehr der W. graeca, chia und bicolor, als der W. maritima verwandt. Eirstere unterscheidet sich von ihr durch grössere, tiefausgerandete Petalen und in typischer Form durch die leierförmigen Blätter, die zweite durch viel kleinere Blüten und längere Schoten, die letzte durch rosenfarbene Blüten. Als Synonym zu W. serbica ist M. Orsiniana höchst wahr- scheinlich aller diese Art auf der Balkanhalbinsel anführenden Autoren zu stellen. Visiani in Fl. Dalm. III, p. 131 eibt diese Art für die Promina und den Biokovo an und unterscheidet sie von W. maritima («.) durch nieht ausgerandete Petalen und kürzere Griffel, was eben für W. serbica zutrifft. Bornmüller in Oest. bot. Zeitschr. XXXIX, p- 334 bei Macarsca und auf dem Velez bei Mostar. Blau nach Beck. Fl. Südbosn. p. 72 auf der Treskaviza. Vandas im Sitzungs- ber. d. kön. böhm. Ges. d. Wiss. 1890, p. 252 auf dem Kremenae bei (Grabovica in der Hercegovina. Pan&ic in Klench. pl. vasc, crnag. p- 5 bei Njegos in Montenegro. Baldacei in Cenni et app. p. 62 (1891) und in altri not. int. alla Fl. Monten. p. 86 (18953), wie anclhı in Riv. cerit. della coll. fatta nel 1892 in Alban. p. 7 (1894) auf. dem Gebirge Rumia in Montenegro und auf dem Berge Kiore (Acroceraunia). Die zum Theil von mir eingesehenen Exemplare ge- hören alle zu W. serbica und ich glaube, dass die übrigen auch als diese sich erweisen dürften. Die echte M. Orsiniana Ten. ist eine seltene, offenbar endemische Art der Abruzzen. Nach Caruel') soll sie übrigens einen seitenwurzeligen Keim haben und wird von diesem Autor auch deshalb in die Gattung Mautthiola versetzt. Nach dem Gesagten wäre der Verbreitungsbezirk von W. serbica: Bulgarien, Banat, Serbien, Bosnien. Hercegovina. Dalmatien. Monte- negro, Albanien. Hiezu kommt noch Epirus, da ich heute die in meinem Beitrage zur Flora von Epirus angeführte M. yraeca vom Tsumerka und Strungula ebenfalls als solche auffasse. Wie aus diesen Ausführungen ersichtlich, sind die besprochenen Wilckia-Arten meist nur durch relativ geringfügige Merkmale von einander verschieden (die Länge des Blütenstieles im Veihältnis zum Kelche und die Beschaffenheit der Bekleidung sind ganz un- constante Merkmale), ja nicht selten sind sie durch intermediäre Formen verbunden. So nähert sich die grossblütige W. maritima sehr der ebenfalls grossblütigen W. yraeca und ist eigentlich nur im Firuelitstadium, durch die längeren Griffel, von ihr mit Sicher- heit zu unterscheiden; diese wieder der W. serbica, von welcher sie sich in der Grundform durch die leierförmigen Blätter und die grösseren, tief ausgerandeten Kronblätter, in ihrer Varietät ösferri- ') Parl. Fl. Ital. IX, p. 805. 176 folia dagegen nur durch letzteres Merkmal unterscheidet. Anderer- seits gibt es wieder Formen, die zwischen W. graeca und W. bicolor stehen ') und sich in letzter Linie fast nur an der Blütenfarbe er- kennen lassen, wie auch kleinblütige Formen der W. serbica, die. hiedurch schon sehr an W.chia erinnern. Ja selbst W. flexuosa und W. graeca sind nicht streng geschieden, da Haussknecht in Symb. ad Fl. graeec. p. 13 (1893) eine Zwischenform. W. hybrida, dieser beschreibt. die er allerdings als Hybride auffasst. Zur leichteren Bestimmung der die Balkanhalbinsel bewohnenden Arten der Section Kumalcolmia Boiss. diene folgender Schlüssel: 1. Untere Blätter von eiförmigen eckig-gezähnten Deckblättern ge- StHlzb #0. > 2.0... W. angulifolia (Boiss. et Orph.). Blüten BE näntler höchstens die alleruntersten deckblättig 2 2. Blüten ansehnlich, Schoten dick, ihre Stiele stark verdickt W. flexuwosa (Sibth. et Sm.) Blüten ansehnlich bis klein, Schoten dünn, ihre Stiele nicht oder kaum verdickt”. u . ne. OR N A 3. Kelch S—10 mm lang, Griffel vielmal länger als die Breite der Schote, 5—6 mm lang, Kronblätter gross, tief ausgerandet W. maritima (L.). Kelch 2—7 mm lang, Griffel so Jang oder wenig länger als die Bieiteisder Schöteas >, alıstz.ıda kan. erlse M 4. Kronblätter rosa. am Nagel gelblich, Schoten 2—4cm lang 5 Kronblätter violett, Schoten 5—8 cm lang . . . .., 70 >. Blätter fast ganzrandig. . . Zu R Untere Blätter leierförmig, Kronblätter 6—7 mm lang W. hydraea (Heldr. r Hal.). 6. Kronblätter ansehnlich, 6—7 mm lang W. bicolor (Boiss. et Heldr.). Kronblätter klein, 3-5 mm lang W. veluchensis (Boiss. et Heldr.). ‘. Kronblätter sehr klein ihre Platte meist kürzer und so breit oder wenig breiter als der Kelch. . W. chia (L.). Kronblätter ansehnlich, ihre Platte länger und breiter als der Kelch #: 172 mai 2, ONE 0alır, Br, Sb S. Kronblätter tief ausgerandet . . . . ee Kronblätter nicht oder nur seicht a 2 0 Te ') Als solche betrachte ich auch W. Akydraea Heldr. et Hal. in Heldr. herb. graec. norm. no. 4009, welche die leierförmigen unteren Blätter der W. yraeca besitzt, dagegen die kleineren, wenig oder kaum ausgerandcten, rosenrothen, am Nagel gelblichen Petalen der W. bierlor aufweist. Der letz- teren Merkmale wegen ist sie zu W. bicolor zu stellen. En da a 177 9, Blätter leierförmig oder gezähnt W. graeca (Boiss. et Sprun.). Blätter ganzrandig oder fast ganzrandig W. graeca ß. integrifolia (Boiss.). 10. Blätter ganzrandig oder fast ganzrandig W. serbica (Pan&.). Blätter lJappig grobgezähnt . . W. Paneieii (Adam.), 13. Wilekia chia L. sp. pl. p. 661 (1753) sub Cheirantho. Hesperis chia Lam. Enc. meth. III, p. 325 (1789). Malcolmia chia DC. Syst. veg. II, p. 240 (1821). | Creta: bei Malaxa (Reverchon). (Eon Orchidaceae Papuanae. Von F. Kränzlin (Gr.-Lichterfelde bei Berlin). (Schluss. !) Duke of York’s Inseln leg. W. Micholitz, October 1893. Leider waren die Blätter verloren gegangen. Die Pflanze muss in starken, bis 8 Fuss hohen Exemplaren und mit ihren Im langen Blütenständen einen höchst stattlichen Eindruck machen, trotz der kleinen und leider nicht besonders schön gefärbten Blumen. Diese gleichen in der Farbe vollkommen denen einer der zahlreichen Sar- canthus-Arten. Die Unterschiede von zahlreichen ähnlichen Arten ergibt die Diagnose, hier sei nur auf die längliche Erhebung auf dem vorderen Theile des fünftheiligen Labellum, sowie auf den schwieligen Rand der Spomöffnung hingewiesen. Die Pflanze scheint bei den Insecten ziemlich beliebt zu sein, denn es gelang mir keine einzige -Anthere und keine Pollenmassen zu finden, dagegen hatte Herr Micholitz einen reich besetzten Fruchtzweig eingelegt, aus welchem hervorging, dass jede Blüte befruchtet worden war. Samen waren nicht mehr darinnen, da sich die Capseln so weit öffnen, dass sie wie halbirt aussehen. Die offene Capsel zeigt genau die Form, wie sie Ed. Prillieux in seinen „Observations sur la dehiscence du fruit des Orchidees“ unter Nr. 7 (Angraecum) und | unter Autorität von Du Petit Thouars abbildet; „avec doute“, wie er sagt. Wie in so vielen Fällen, so hat auch hier du Petit Thouars Recht. — Die systematische Stellung von Öleisostoma Micholitzü ist schwer festzustellen, da die bisherigen Beschreibungen meist recht dürftig sind. Eine grosse Anzahl von ihnen stammt aus den früheren Jahren Lindley's, und diese sind nur mit Hilfe seiner Analysen zu verstehen, andere haben Teissmann und Binnen- dijk oder auch Blume zu Autoren, Gelehrte, welche sich in der - Kürze von Notizen über neue Arten (denn Diagnosen kann man sie “ füglich nieht nennen) zu übertreffen suchten. Wenn ich richtig rathe, so gehört Cleisostoma Micholitzii neben ©l. longifolium Teissm. et ") Vergl. Nr. 12, S. 459. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heit. 1895. 14 178 Binnendijk, soweit dies aus einer 13 Worte langen Diagnose zu er- mitteln ist. Eine ähnliche Construction der Lippe und eine gewisse Aehnlichkeit in der ganzen Blüte finden wir bei Saccolabium quinque=- fidum Lindl. (= Cateretia paniculata Ach. Rich. — Doritis paniculata Benth. et Hook.). Die Blüte im Herb. Lindley, welcher leider keine Analyse beigefügt ist, zeigt nichts weiter als eine sarcanthoide Blüte mit fünftheiligem Labellum, aber sonst ohne besonders hervorstechen- des Merkmal. Dendrobium pleurothalloides Kızl. (Desmotrichum). Caulibus secundariis lagenaeformibus 20 cm altis basi subaneipitibus in collum longissimum anceps angustatis apice ipso dilatatis stra- mineis nitidis diphyllis, folio majore basi ante complicato oblongo- lanceolato ad 12cm longo ad 3 cm lato, folio minore triangulo vaginato 1 cm longo, racemo brevissimo paucifloro, bracteis pellueidis scariosis pedicellisque aequilongis inter folium minus omnino abs- conditis, ovariis tenuissimis supra vix incrassatis. Sepalis petalisque paulo minoribus e basi triangula filiformibus, sepalis lateralibus in mentum acutum triangulum antice basin usque apertum coalitis, omnibus inter se aequalibus; labello ter breviore e basi triangula longe pandurato antice triangulo margine omnino undulato, lamellis 2 elevatis undulatis in lineas elevatulis decrescentibus in disco e basi medium fere usque, anthera postice apiculata, rostello crasso late triangulo, fovea stigmatica ampla, androclinii margine repando; pollinia non vidi. — Flores rubri v. potius luteoli creberrime pur- pureo-venosi, sepala petalaque tenuissima 45 em longa. Neu-Mecklenburg (New-Ireland), Port Carteret & Praslin leg. W. Micholitz. Jan. 1894. Die Bulben dieser Art bestehen aus einem einzigen, am Grunde flaschenförmig verdiekten Internodium, welches an der Spitze ein sehr grosses Laubblatt, darüber ein bedeutend kleineres Blatt trägt. welches stark an die Scheide gewisser Pleurothallis erinnert. Wenn wir von der flaschenförmigen Verdieckung am unteren Ende absehen, so erinnert die ganze Pflanze auf und nieder an Pleurothallis. Die - Blüten entspringen (wahrscheinlich heterochronisch) aus dem Winkel der kleinen Blätter; ihre Deckblätter sind sehr dünn und hyalin. ihre scharfabgegliederten Ovarien übermässig dünn und lang. Die seitlichen Sepalen bilden das bekannte „Kinn“ der Dendrobien, die Petalen sind etwas schmäler, sonst aber sehr ähnlich, alle sind in überaus dünne Fäden ausgezogen. ‚Das Labellum ist vom Grunde aus verbreitert, fast rhombisch, alsdann verschmälert und endlich vorn zu einer dreieckigen Platte verbreitert. Der Rand ist lebhaft gewellt, die Scheibe mit zwei gewellten, stark erhöhten Plättchen besetzt. Die Säule hat nichts, was einer Wiederholung unı aus- führlicheren Darstellung bedürfte. Der Vergleich mit einer Spinne drängt sich unmittelbar auf, aber die entsprechenden Artnamen, wie arachnites arachnostachyum sind bereits vergeben. u uyı F u » 179 Dendrobium Copelandianum F. v. Müll. et Krzl. (Sta- ehyobium wundulatum). Caulibus gracilibus subaneipitibus foliosis, foliis ovato-lanceolatis acutis acuminatisve papyraceis ad 6 em longis ad 15 cm latis; racemjs in parte superiore caulis pluribus, folia excedentibus paucifloris, bracteis minutissimis quam pedicelli multo brevioribus. Sepalo dorsalis e basi ovata lanceolato acuminato, late- ralibus similibus basi in mentulum obtusum fere globosum breve coalitis, petalis Janceolatis acuminatis paulo minoribus margine ser- rulatis, sepalis petalisque undulatis retrorsis; labelli lobis lateralibus rhombeis antice acutis lobo intermedio multo latiore reniformi emargi- nato, margine anteriore ita reflexo, ut lobus intermedius antice forei- patus v. semilunaris appareat, callo postice (i. e. basin versus) in dentem solidum elongato antice in lineas 3 elevatas usque ad basin lobi intermedii decurrentes dissoluto, addita linea minore utrinque disco intus minutissime verrucoso gynostemio generis. Eastern New-Guinea, Bartle Bay, leg. Rever. Copeland King. 1894. Das Auffallendste an diesem kleinen Dendrobium sind die zarten, am Rande gezähnelten Petalen und das sehr grosse Labellum, dessen Mittellappen sub anthesi völlig wie ein tiefausgebreiteter Halbmond oder wie eine geöffnete Zange aussieht. Die dicke Längs- schwiele verlängert sich rückwärts in einen soliden Zahn, nach vorn löst sie sich in die üblichen 3 Lamellen oder Leisten auf, welche jedoch nur bis zum Beginn des gewaltigen Mittellappens reichen. Alle Blätter der Blüte sind stark gewellt und es erscheinen daher die an sich nicht sehr grossen Blüten noch kleiner. Ausgebreitet messen sie ungefähr 2:5 cm querüber. Es ist keine Frage, dass die Pflanze in die weitere Verwandtschaft von D. undulatum R. Br. zu rechnen ist. Coelogyne Iycastoides F. v. Müll. et Kızl. (Filiferae). Caule primario s. rhizomate validissimo, caulibus secundaris s. bulbis aggregatis approximatisque obpyriformibus basi crassis (3 cm diam.) 8 cm longis monophyllis, folio e petiolo brevi subito dilatato oblongo acuto ad 40 cm longo, ad 13 cm lato septemnervio, scapo e bulbo nondum evoluto oriente quam folium sub anthesi longiore, basi nudo pauci- floro nutante supra leviter fraetiflexo, bracteis deciduis sub anthesi nullis floribus omnibus coaetaneis, pedunculis brevibus tertiam ovarli partem aequantibus ovaris c. pedicello 5 em longis. Floribus inter majores generis (vi expansis) 8 cm diametro, sepalo dorsali oblongo- ligulato obtuse acutato, lateralibus basi lata affıxis ovato-oblongis acuminatis, petalis linearibus obtusis aequilongis, labelli lobis laterali- bus semiovatis obtusatis, intermedio ovato oblongo obtuso, toto disco omnino laevi nec lineis elevatis nec cristis notato; gynostemio di- midium sepali dorsalis aequante ceterum generis apice vix dilatato, capsula 4 cm longa, 2cm diametro, ala maxima (dorsali) minori- busque 2 (lateralibus) instructa. Sepala petalaque viridia labellum brunneo-rufum. (sec. Beteke v. ill.). Samoa-Inseln. — Upolu leg. Betcke. 24. Nov. 1880. 14° 180 Das Vorkommen einer specifisch indischen Gattung, wie Coelo- gine auf den Samoa-Inseln, ist bisher nicht nachgewiesen und wir haben somit, wenn wir den 76. Meridian ö. L. der indischen Halb- insel als westlichsten und die Samoa-Inseln ca. 175° w. L. als öst- lichsten Punkt der Verbreitung ansehen, ein Gebiet von 100 Meri- dianen, d. h. mehr als den halben Umfang der Erde zwischen den Wendekreisen, als Verbreitungsgebiet einer Gattung, als deren Heimat man die beiden indischen Halbinseln und allenfalls die nächstgelegenen Archipel anzusehen gewöhnt ist. Als der Verf. die Pflanze zum ersten Male sah, glaubte er, es sei durch irgendwelchen Zufall eine Zycaste unter diese ostasiatischen Orchideen gerathen; die plumpe Bulbe und das mächtige Blatt, wie bei manchen Lycasten aus der Ver- wandtschaft von ZL. macrophylla und Deppei sind so wenig Coelo- gyne-ähnlich wie möglich, die Farben — grünlich an Sepalen und Petalen und braunroth am Labellum — erinnern auch mehr an Lycasten aus der Verwandtschaft von macrophylla als an Coelogynen, abgesehen von den Arten der Pandurata-Gruppe, welcher wir diese Pflanze unmöglich zurechnen dürfen, da alle anderen Merkmale dem widerstreiten. Saccolabium Sayerianum F. v. M. et Krzl. Caule vel monopodio elongato radicoso scandente, folioso, foliorum vaginis rin- gentibus ochreatis, Jamina oblonga obtusa apice valde inaeqnali, altero latere quam alterum multo majore, maximis 14 em longis, 3 cm Jlatis basi ipsa semitortis; racemis strietis folia excedentibus basi cataphyllis 2 ringentibus vestitis multifloris, densifloris, bracteis anguste-linearibus fere subulatis quam ovaria fere ter brevioribus. Sepalis oblongis, dorsali angustiore, lateralibus rectis (non falcatis), petalis fere duplo latioribus fere orbicularibus omnibus obtusis, labelli lobis lateralibus vix prominulis supra repandis infra margine cori- natis, lobo intermedio carnoso solido apiculato calcari cylindraceo apice vix inflato recto v. vix curvato; gynostemio curvato rostello dolabrato maximo, androclinii dente postico producto acuto, anthera plana antice producta obtusa, caudicula pollinia versus valde dilatata, glandula ovali antice longius producta. — Flores pallide purpurei l em diametro, calcar 1'5 cm longum. Neu-Guinea. Bourawarri. 2500 Fuss über dem Meere, leg. W. A. Sayer. — Strickland River W. Bäuerlen. Eine ziemlich ansehnliche Pflanze aus der Verwandtschaft von S. Sanderianum Krzl., 8. obtusifolium Hook f. und S. acuminatum Hook f. Die Abweichungen von S. Sanderianum, welcher sie un- zweifelhaft zunächst steht, sind folgende: die Blätter haben einen auffallend weiten Scheidentheil und eine oblonge Lamina, bei welcher die eine Blatthälfte erheblich kleiner ist als die andere, aber ganz unmerklich in diese übergeht. Diese sonderbare Bildung eines „Folium apice inaequaliter bilobum“ ist mir in dieser Weise überhaupt noch nicht vorgekommen; der Ausdruck „bilobum“ ist streng genommen E 181 nieht richtig. Die Blütenstände sind lange, nahebei cylindrische, sehr reichblütige Trauben mit abwärts geneigten Blüten, welche denen von 8. Sanderianum sehr ähneln; sie sind jedoch etwas grösser, das Labellum hat niedrigere Seitenlappen und einen massiven, vorn in eine aufgebogene Spitze ausgehenden Endlappen. Verschieden ist sodann der Sporn, welcher eylindrisch, an der Spitze nur wenig ver- diekt und fast ganz gerade ist. Die Säule ist bei beiden sehr ähnlich, nur ist die Caudicula bei S. Sayerianum nach oben hin bedeutend verbreitert. — Von S. Sanderianum habe ich die genaue Heimat nicht zu ermitteln vermocht; sicher ist, dass sie nicht aus Neu- Guinea stammt, welches die Heimat von S. Sayerianum ist. Die beiden oben Be Fundorte liegen im südöstlichen (englischen) Theil der Insel. Sanderianum Krzl. ist unzweifelhaft von W. Mi- cholitz, dem en Herrn Sander’s, entdeckt, war aber schon in Europa, ehe er seine östlichen Touren nach Timor-Lant und Neu- Guinea antrat; es bleibt somit nur der westliche Theil des Malaga übrig, wo Herr Micholitz seit Jahren sammelt. Bemerkungen zum künftigen botanischen Nomenclatur - Congress. Von Otto Kuntze. Im Anschluss an den in dieser Zeitschrift vor Kurzem zuerst veröffentlichten Bericht der Geschäftsleitung der internationalen Nomenclatureommission und an den Artikel: „Die gegenwärtige Be- wegung zur Regelung der botanischen Nomenclatur“ (diese Zeitschr. 1895, Nr. 3) möchte ich einige Bemerkungen veröffentlichen, die zwar nicht erschöpfend sein sollen und können, weil ieh sie aus einer Winterstation am Mittelländischen Meere sende, aber für die Sache selbst wohl nützlich sein werden. Der incompetente Genua-Congress hatte der internationalen Commission nur die 4. Berliner These zur Berathung überlassen.') Da nun nach dem Berichte, beziehungsweise der „Erklärung“ der Herren Prof. Ascherson und Eneler in dieser Zeitschrift 1895, 8. 27 bis 35 diese 4. These endlich aufgegeben, also wohl von der Com- mission abgelehnt worden ist, so ist auch de facto die Thätigkeit dieser Commission erschöpft und die 6 neuen Vorschläge der Herren _Ascherson und Engler, welche ohnehin noch gar nicht die Commission passirten, sind blos persönliche Vorschläge dieser Herren. Diese Vorschläge selbst sind nicht dem Pariser Codex angepasst, Nr. 1-4 sind nicht neu, Nr. 5 ist ein „Prineipium inhonestans“ und Nr. 6 eine Ergänzung zu Nr. 5. Das neue Prineipium ist ein Verjährungsvorschlag mit rückwirkender Kraft; ich hatte ') Cfr. 0. Ktze. Rev. gen. pl. III. Fussnoten 245 a und 273 182 früher eine 100jährige Verjährung blos für künftig zu erneuernde Namen vorgeschlagen, welche alte Namen fast nur noch dubiöse, unerledigt gebliebene Fälle betreffen, so dass durch meinen Ver- jährungsvorschlag diese dubiösen Fälle beseitigt werden und grössere Stabilität in der Nomenclatur herbeigeführt würde.) Durch den Vor- schlag der Herren Ascherson und Engler dagegen würden er- worbene Rechte verletzt werden: Violatio juris quaesiti; die Herren erkennen zwar in ihrem neuesten Berichte dieses Recht nicht mehr an, ebensowenig wie das Recht des politischen Legitimismus (. ce. S. 30). Auch das Prioritätsrecht verwerfen diese Herren jetzt, und an den Pariser Codex waren ihre Vorschläge von jeher nicht ange- passt. Da muss man unwillkürlich doch fragen, welches Recht die Herren Ascherson und Engler überhaupt noch für die Nomen- clatur anerkennen? Ich kann da mit dem besten Willen auch nicht die Spur irgend eines Rechtshodens erkennen. In dem erwähnten Berichte der Herren Ascherson und Engler werden mir Insinuationen vorgeworfen. Aber dieser Bericht ist doch nur eine Antwort auf meine einzige Insinuation, dass diese Herren schienen ihre Sache einschlafen zu lassen (cfr. meine Nomen- claturstudien in Bull. Herb. Boiss. 1894, S. 498). Ich war dazu aber voll berechtigt, weil mir Herr Prof. Engler auf meine directe Anfrage nur den Bescheid gab: Er würde vielleicht später einmal mit Hilfe der Monographen (d. h. der Mitarbeiter an seinen „Natür- lichen Pflanzenfamilien“) die Nomenclatursache wieder aufnehmen. Dieser kurze Bericht der Geschäftsleitung der internationalen Com- mission hätte längst in Engler’s Jahrbüchern erscheinen können, wenn er nicht von mir erst veranlasst worden wäre. Die übrigen angeblichen „Insinuationen“ und „Verdächtigungen des Gegners“ sind berechtigte und objeetiv motivirte Kritiken der vielen Fehler, Missgriffe ete., die sich diese Herren im Nomenclatur- streite zu Schulden kommen liessen. Es ist nicht meine Schuld, dass diese Kritiken zum Theile persönlich ausfielen, weil die Nomen- claturthaten und Vorschläge meiner geehrten Herren Gegner stets nur autoritativ subjectiv ausfielen, und weil sie mir immer nur Gelegenheit boten, ihre Vorschläge wissenschaftlich und objectiv zu widerlegen. Gegen eines der in der Ascherson-Engler’schen Erklärung gebrauchten Schlagwörter möchte ich protestiren. Der Nomenclatur- anfang mit 1735 anstatt 1737 wird als Advocatenkunststück be- zeichnet.) Man vergleiche dagegen die zufällig in derselben Nummer der Oesterr. botan. Zeitschrift, S. 10, Zeile 23—30 publieirte gegen- theilige Meinung von Prof. Wettstein; ferner auch u. A. Roscoe Pound im „American Naturalist“, November 1893, welcher schrieb: *) ]. c. Fussnoten 140 und 252. °) Oesterr. botan. Zeitschr. 1895, S. 31. - 9 a ii v 183 1735 has a certain, logical foundation as starting-point of nomen- clature. Ich will aber gern die „unangenehme persönliche“ Seite der Discussion vermeiden, ') deren provocirender Theil nicht der meine war und möchte jetzt die Minimalbedingungen bekannt geben, unter denen ich glaube, dass ein Congress auch ausserhalb Paris, wenn er überhaupt international wird, die Regelung der Nomenclaturdifferenzen mit Nutzen vornehmen könnte. Diese Bedingungen sind denen des Artikels in der Märznummer dieser Zeitschrift zum grösseren Theile ähnlich, nur präeiser, etwas erweitert und strenger gefasst.’) Alle botanischen Gesellschaften und hervorragenderen Botaniker, die Ein- ladungen zu einem Congress für Nomenclaturreform erhalten, werden im Interesse guter Erledigung der Sache gebeten, ihre Zusage der Betheiligung am Congress von der Erfüllung dieser Bedin- gungen abhängig zu machen. 1. Nur Anträge, welche formell den Lois de la nomenclature botanique angepasst sind und deren Nutzen objectiv, beziehungsweise zahlengemäss nachgewiesen ist, dürfen zur Berathung zugelassen werden. 2. Nur competente Mitglieder dürfen zugelassen werden, also namentlich Ausschluss von Nichtsystematikern, Studenten, Gärtnern und Dilettanten (cfr. $. 70 meines Codex emendatus). 3. Gehören die anwesenden Mitglieder des Congresses in der Majorität einem einzigen Lande im weiteren Sinne an, z. B. Deutsche aus dem Gebiete der Flora germanica von J. Koch, so sind die Stimmen dieser Majorität auf '/, der Versammlung zu redueiren und deren zustimmenden oder ablehnenden Voten demgemäss zu berechnen. 4. Gründliche zweimalige Vorberathung mit mindestens 6 Monaten Frist zwischen 1. und 2. Vorberathung, aller gedruckten Vorlagen en petite commission mit Opponenten — oder nach dem Vorschlag von Mr. Malinvaud, Secretaire general de la Societe botanique de France wie folgt: „Les questions soumises aux deliberations du congres seraient prealablement l’obhjet d’une etude approtondie confiee A des botanistes competents, chaque diffieulte etant traitee dans un Rapport separe, ou l’on trouverait un compte rendu impartial des diverses opinions en presence ainsi que des considerations sur lesquelles on les appuie, Les principaux de ces Rapports traduits et imprimes au moins en quatre langues (allemand, anglais, frangais, italien) formeraient un Recueil documentajre dont un exemplaire serait remis trois mois au plus tard avant la reunion du congres a ceux qui seraient appeles a en faire partie avec voix deliberative.“ ') I. e. Fussnoten 69 u. 76 u. 84; ferner Pfitzer's Schrift in Engler’s Jahrbüchern. XIX. S. 1—28. ”) In einem Punkte weiche ich allerdings stark ab: Zulassung von In- competenten zum Congress. Das wäre nur für einen Parteicongress günstig. 184 „La redaction d’un happort general, coordonnant et resumant. les Rapports partieuliers auxquels il servirait d’introduction, pourrait etre confiee A un savant designe par ses travaux precedents pour - cette elaboration, par exemple Mr. Otto Kuntze, auquel, sans par- tager toutes ses idees, on ne saurait refuser le merite de s’etre livre & un travail opiniätre et consciencieux concernant les lois de la nomenclature“.') Ob nun ein Congress ausserhalb Paris vor dem Jahre 1900, gelegentlich der Weltausstellung, mit Erfolg wird stattfinden können, möchte ich bezweifeln. Die Herren Prof. Ascherson und Engler zeigten zwar auf der Wiener Naturforscherversammlung den guten Willen, einen solchen Congress eher in Berlin zu versuchen. Die ungeheuere Majorität der französischen, belgischen und schweizerischen Bota- niker, schreibt man mir von competentester Seite, scheint nach den traurigen Erfahrungen auf dem (senua-Congress wenig geneigt zu sein, sich an einem Congress zu betheiligen, der nur zu Nomen- claturzwecken berufen wird. Die systematisch emporsteigenden nord- amerikanischen Botaniker sind vom Berliner Comite wegen zu stren- ger Handhabung des Prioritätsgesetzes, weniger wohl, weil sie sich in 2 Punkten. übereilten, im letzten Berichte der Geschäftsleitung nicht freundlich behandelt worden und werden kaum zum Berliner Congress erscheinen. Den Engländern gestattet die Berliner Geschäfts- leitung der Commission nomenclatorische Autoritätswillkür, wie Engler und viele seiner Monographen solche für sich thatsächlich in Anspruch nehmen; natürlich fällt dabei die englische und die Berliner Nomenclatur verschieden aus, aber die Engländer brauchen sich diesem Prineipe der Autoritätswillkür zufolge gar nicht um die Berliner zu kümmern und werden, soweit ich sie kenne, es auch nicht thun. Es kann also in Berlin höchstens ein Parteicongress zustande kommen, an dem Jedem, der es mit einer zu erzielen- '‘) Aus meinem Circeulär an die Botaniker auf der Natur- forscherversammlung in Wien 1894, Seite 4 im „Extrait des lettres de Mr. Malinvaud, Secretaire general de la Societe botanique de France A Mr. Otto Kuntze (et pour part concordantes ä Mr. John Briquet)“, welche officiöse Briefe als Motive zu meinen bekannten 4 Wiener Anträgen dienten. Da die in diesen gedruckten Briefauszügen enthaltene französische, wenn auch bedingungsweise Bereitwilligkeit zum Nomenclatur-Congress in Prof. Wett- stein’s Artikel (diese Zeitschrift 1895, Nr. 3) nicht erwähnt ist, so möchte ich wenigstens 2 wichtige Sätze daraus hier wiedergeben: „Vous avez raison,. selon moi, de faire des reserves sur les deeisions prises & Genes; on pouvrait en faire de non moins justifiees sur ce qui fut fait, relativement aux cartes de geographie botanique au congres tenu en Aoüt 1889 A Paris, et cependant, comme pour la reunion de Genes, les con- vocations avaient &t& adressdes A toutes les societes botaniques ou d’histoire naturelle et ä tous les botanistes connus, et nous n’eümes pas un seul botaniste de votre pays, non plus que d’Angleterre etc.“ „Il est fächeux, qu’on soit aussi loin de l’annde 1900. L’exposition uni- verselle projetees a Paris pour cette &poque serait une excellente occasion de convoquer un congres international avee le maximum de chances de sucees.“ 185 den Harmonie in der Nomenclatur ehrlich meint, nichts gelegen sein kann. Ich habe Hoffnung und hege die feste Zuversicht, dass für das Jahr 1900 von der Societe botanique de France ein Congress zu- sammenberufen wird, der auch die Nomenclaturreform behandelt. Im Uebrigen werden die 5 Jahre bis 1900 zur sorgsamen Vorberei- tung der Nomenclaturreformen nöthig sein. Man bedenke nur, dass die internationale Nomenelaturcommission — deren Existenz de jure ich nicht anerkennen kann und auch von mehreren, Commissions- mitgliedern nicht anerkannt wurde ') — in 2 Jahren thatsächlich weiter nichts zu Stande gebracht hat, als eine Geschäftsleitung mit knapper Majorität zu wählen und die vierte Berliner These abzu- lehnen. Man bedenke auch, dass es 1—2 Jahre dauerte, ehe die Vorschläge des Berliner Comites und des Rochester Meeting von mir als schädlich und die Sache verschlimmernd nachgewiesen werden konnten. Der Pariser Codex ist nach meiner Ansicht besser als die Vorschläge und abweichenden Principien, welche Engler, Ascher- son, Pfitzer beantragten und welche sie selber nur zum Theile befolgen. Vorausgesetzt, dass man die abweichenden Prineipien ehrlich und consequent durchführt, werden dadurch viel mehr Namen- veränderungen und Complicationen herbeigeführt, als durch den Pariser Codex, wie ich in meinen „Nomenclaturstudien* contra Pfitzer wohl bewiesen habe. Der Pariser Codex ist durch die nomenclatorische Willkür vieler Autoren verursacht worden und gegen die Corruption in der Nomenclatur gerichtet. Die Herren Ascherson und Engler meinen nun, dass diese „historische Ent- wickelung der Nomenclatur zu respectiren sei“. Das ist aber ohne neue autoritative Willkür, wobei Jeder anders verfährt, nicht mög- lich und diese erlaubte Willkür verführt wieder Andere, auch will- kürlich zu sein. Es ist daher auch keine Aussicht vorhanden, dass etwa einmal nur zwei genau präcisirte Parteistandpunkte und Rich- tungen zur Alleinherrschaft kommen werden: die englische und die Berliner, beziehungsweise „continentale* Richtung. Wettstein hat bei Eröffnen dieser Aussicht .die Nordamerikaner, bedeutende Fran- zosen, wie Baillon und ihre Anhänger, die eryptogamensyllogisi- renden Italiener ete., die alle ihre eigenen nomenclatorischen Wege gehen, ausser Acht gelassen. Alle diese dissidenten Richtungen und Specialisten können nur durch bindende, ehrliche und consequent durchgeführte Prineipien zur Raison und Harmonie geführt werden oder von der Majorität aller Botaniker corrigirt werden. Die ein- heitliche Nomenclaturreform ist um so nöthiger, als die Nomenclatur ') Auch die in Wien angenommene Wettstein’sche Resolution sollte nicht im Sinne einer der Parteien präjudieiren, wie mir vom Antragsteller seinerzeit geschrieben ward; sie kann daher auch nicht als eine formelle Anerkennung der internationalen Commission dienen. 156 der Phanerogamen und Kryptogamen oft collidirt, was bei Existenz verschiedener „Richtungen“ und Specialisten zu den verwirrendsten nomenelatorischen Complicationen führt. Dadurch wird also eine einheitliche und gründliche Regelung aller streitigen Nomenclatur- prineipien gebieterisch gefordert, während das blosse Herausgreifen einzelner Fragen, wie es seitens der Berliner Autoritäten nur ge- schehen ist, nie zur Ordnung führen kann. Ein Nomenclator plantarum omnium correctus wird im nächsten Jahrzehnt zu schaffen möglich sein, wenn ein sorgfältig vorbereiteter competenter Congress alle” streitigen Punkte ordnet. Tunis, 28. Februar 1895. Plantae Karoanae Dahuricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) Tetrapoma barbareaefolia Turez. Fl. Baic. Dah. I. 147. An sumpfigen Stellen der Seitenthäler des Schilkaflusses bei Monastyr. Juni 1890. — Die Blätter sind eher denen eines Sisymbrium (1. B. 8. Loeselii) als jenen einer Barbarea ähnlich. S3. Draba lutea Gilib. — In Brachfeldern und Heiden bei Nertschinsk, viel seltener, als bei Irkutsk. Mai, Juni 1889. Thlaspi cochleariforme DC. Syst. II. 381—2. Auf Weide- plätzen, in Brachfeldern bei Nertschinsk häufig. Mai 1889. ‘ine gedrungene, niedrige Pflanze, ganz von der Tracht des Th. pruecow Wulf. oder Th. Jankae Kern., keinesfalls jedoch mit dem 7%. cochleariforme der siebenbürgischen Bo- taniker übereinstimmend. Letzteres ist schlaff, hochwüchsig, ästig, schmalfrüchtig und langgrifflig und besser als Th. Kovatsii Heuff. zu hezeichnen, während das sibirische (echte!) 7%. eochleariforme DO. niedrig, gedrungen, grossblütig (Petala bis 7 mm lang) ist, seine Schötchen sind (reif) Smm lang, vorne 4 mm breit, und der Griffel ragt aus der Schötchen- ausrandung nicht heraus. -— Vergl. über die Verwandten Freyn in Freyn et Brandis Beitr. z. Fl. v. Bosnien Sep.-Abd. p. 22. 358. Dontostemon micranthus C. A. Mey. In Steppen, Getreide- saaten und Brachfeldern bei Neitschinsk. Juni 1890. 536. D. integrifolius C. A. Mey «. glandulosus Regel Pl. Radd. l. ec. 202. — Auf Bergwiesen und Felsabhängen bei Stretinsk. Juli 1893. Regel eitirt 1. c. als Autor seiner Varietät Turezaninow, allein letzterer hat sie nicht benannt, sondern Fl. Baic. Dah. 1. 151 nur als „var. «.“ bezeichnet. | b - ( Ay Verel: Nr.2,,8432: 187 D. pectinatus Turez. var. $. Turez. Fl. Baic. Dah. I. 153. An steinigen Ufern der Schilka bei Monastyr in nur 2 Exem- plaren gefunden. Juni 1889. 38. Sisymbrium Sophia L. An den wüsten Orten „Darasun“ bei Nertschinsk. Juli 1891. 352 a. Erysimum altaicum 6. A. Mey. — In Bergwiesen am Nertsch- >49. flusse bei Nertschinsk selten. Juni 1890. Lockerrasig, ästig, ausdauernd ; Kelehblätter bleichgrün, Petala schwefelgelb. . E. Andrzejowskianum Bess., saltim Turez. Fl. Baic. I. 160 bis 161. Unter dem vorigen. — Zweijährig, unverzweigt, steif aufrecht, der Kelch grün, an der Spitze violett, Petala dotter- gelb, die Blütenstiele kürzer als der Kelch, der Griffel jedoch doppelt länger als die Schötchenbreite beträgt. E. cheiranthoides L. — An schattigen feuchten Waldstellen bei Nertschinsk. Juni 1889. Camelina sativa Crantz, saltim Ledeh. Fl. ross. et Turez. Fl. Baic. Dah. In Getreidefeldern bei Nertschinsk. Juli 1889. ©. micerocarpa Andrz. In Brachfeldern und Saaten um Nertschinsk. Juli 1892. Capsella Bursa pastoris Mönch. An wüsten Orten in Ner- tschinsk. Die petaloide Form. Juli 1892. Lepidium mieranthum Ledeb. An wüsten Orten in Nertschinsk gemein. Juli 1889. Die rothe Blütenfarbe ist nicht constant, sondern oft ganz bleich oder durch weiss ersetzt. Brassica campestris L. Unter der Saat um Nertschinsk. Juli 1891. VII. Violaceae DC. Viola pinnata L. y. dissecta lus. b) pubescens Regel Pl. Radd. Nr. 251; V. pinnata var. ß. Turez. Fl. Baic. Dah. — In Berg- wiesen und Steppen um Nertschinsk. Juni 1891. V. dactyloides hoem. Schult. Auf Bergabhängen am Schilka- flusse, in Gebüsch, selten. Juni 1889. V. Gmeliniana Roem. Schult. «. hispida Ledeb. — Auf Hügeln, in Weiden und an Waldrändern bei Nertschinsk. 30. Mai 1889. V. Patrinii DC. «. typica Regel Pl. Radd. ]. e. p. 475. In sumpfigen Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. V. variegata Fisch. «. typica Regel Pl. Radd. 1. c. p. 476, Tab. VI. Fig. 1. — Auf fruchtbaren Bergabhängen am Schilka- flusse, im Gebüsch. Juni 1889. V. mirabilis L. ß. subglabra Ledeb. Fl. ross. I. 251, V. mir. a. typica lus. b) subglabra Regel Pl. Radd. 1. e. Nr. 260. In Bergwäldern und Gebüschen bei Sinitschicha. Mai 1891. 163 ce. VII. Parnassiaceae. Parnassia palustris L. In nassen Wiesen um Nertschinsk. August 1892. Ist von der mitteleuropäischen Form nicht zu unterscheiden. IX. Polygalaceae Juss. Polygala sibirica L. y. tenuifolia Regel Pl. Radd.]. c. p. 521, P. tenuifolia Willd., Turez. Fl. Baie. Dah. — Verbreitet auf Bergabhängen bei Nertschinsk. Juni 1889. X. Sileneae DC. Dianthus superbus L. ß. rubicundus Seringe, Turez. Fl. Baie. Dah. I. 198. In Waldwiesen um Darasun bei Nertschinsk. Juli 1891. ex parte, 264b, 264c ex parte. D. dentosus Fisch., = D. Se- guierii a. asper Regel Pl. Radd. no. 275, pag. 524. die niedrigen, vielblütigen, vielstengeligen Formen mit schmalen, abstehen- den Hüllblättchen. Auf Bergabhängen an der Nertsch, Juni 1589 (no. 163e p. p.) und in Steppen bei Nertschinsk in Menge, Juli, August 1889 (no. 264b und 264c p. p.). Die Nelken aus der Verwandtschaft des D. Segwierü Vill. bilden eine bekannt schwierige Gruppe der Gattung Dianthus. Insbesondere gilt dies aber von den dahurischen Formen derselben. In der Literatur besteht hierüber bereits ein Chaos zu verschiedenen Namen verdichteter Meinungen, deren Urgrund aber nur darin zu suchen ist, dass den Autoren theils nur einzelne Endformen oder nur Formen verschiedener Standorte vorlagen. Bestimmt man jedoch viele Exemplare von einem und demselben Standorte, so ist man sehr bald dabei, die verschiedenen Formen oft am selben Stengel ver- eint zu sehen, jedenfalls findet man die zur Unterscheidung der einzelnen Formen (jeden Ranges) von den Autoren be- nützten Merkmale in der verschiedensten Weise miteinander combinirt. Ich habe mich bei der Bestimmung dieser Nelken früher an Ledebour gehalten, finde aber nachträglich, dass die von Regel 1. e. vorgenommene Sichtung zu viel natür- licher umschriebenen Formen führt, und habe mich in der vorliegenden Aufzählung also dem letzteren Autor (mit Be- schränkungen!) angeschlossen. So kommt es, dass ich hier auf Grund der eingangs hervorgehobenen Merkmale als D. den- tosus Fisch. Formen vereine, die ich unter die Namen D. pra- tensis, D. ruthenicus und D. versicolor früher selbst anfgetheilt hatte. Ich füge jedoch bei, dass no. 264 b eine ausgesprochene Uebergangsform zur folgenden Form ist; ihre Stengel sind nicht mehr aufsteigend, sondern aufrecht, die Blätter etwas breiter, die Hüllschuppen nur mehr zum Theile abstehend, theilweise jedoch schon angedrückt. Da nun bei letzterer % ne re ee ee 264 e. 163 a 198; 0 4 So». 189 Abänderung auch Individuen mit sehr langen Hüllschuppen (von Kelchlänge) vorkommen, so bilden diese zugleich Binde- glieder zu D. pratensis. pr. pte. D. versicolor Fisch. = D. Seguierii P. sylvatieus a. communis Regel 1. c. no. 275, pag. 525. — In Steppen bei Nertschinsk. Juli, August 1889. Unter ß. sylvatieus meint Regel alle mit angedrückten Hüllschuppen versehene Formen, und zu «. communis ge- hören nach ihm jene davon, die breite Blätter haben (lanzettliche und lineal-lanzettliche gegen die linealen der anderen Formen), gleichviel ob die Hüllschuppen kurz oder lang sind. Ich be- schränke jedoch diesen Namen auf jene Formen, deren Hüll- schuppen etwa die halbe Länge des Kelches erreichen und wähle hiefür den Namen D. versicolor Fisch. unter den vielen zu Gebote stehenden aus. Die Formen mit langen Hüll- schuppen (von Kelchlänge) dagegen vereine ich nun alle unter dem Namen D. pratensis MB. Sie sind in Dahurien jedoch sämmtlich ziemlich, theilweise sogar verhältnismässig sehr breitblätterig, und würden im Sinne Regel’s also ebenfalls zu dessen lus. &. communis gehören; doch scheint mir dies der Natur weniger entsprechend zu sein, als wie ich nun vor- gehe. Vielleicht wird man jedoch später den Namen „pratensis“ für die westlichen, schmalblätterigen Formen dieser Verwandt- schaft allein zu reserviren haben und die br eitblätterigen dahuri- schen Formen anders nennen müssen. und b, 163c pro parte, 264a. D. pratensis MB. — Berg- abhängee an der Nertsch, Juni (163a, b und e) und in Steppen bei Nertschinsk, Juli, August 1889 (264 a). Hievon sind 163a und ce grossblütige, hohe (30—40 cm), schlanke Formen, 264a grossblüthig, niedrig (12—1S em), endlich 163 b kleinblütig, hochwüchsig. Auch hier ist also Gelegen- heit zur Unterscheidung vieler Formen gegeben. (Gypsophila dahurica Turcez. in Led. Fl. ross. I. 294. — In Steppen und Bergwiesen bei Nertschinsk in grosser Menge; Juli 1889. Die meisten Exemplare haben Blumenblätter von etwa ‘ mm Länge und Blätter von 3-6 mm Breite; es kommen aber auch Individuen mit noch grösseren Blüten und noch breiteren Blättern vor, nämlich: Petalenlänge 11 mm, Blatt- breite bis S mm, Silene Jenisseia Steph. «. vulyaris Turcz. Fl. Baic. Dah. 1. 204. Auf steinigen Bergabhängen bei Nertschinsk; Juni 1889. eadem e. Zatifolia Turez. 1. c. I. 205. Mit der vorigen. Zwischen den breitesten Blättern HER Varietät (6 mm) und den schmalsten der HOLDRUATIESEHL mm) gibt es alle mög- lichen Uebergänge. Or Te: 190 Literatur-Uebersicht. März 189. Evers G. Einige südliche Rubus-Formen. (Deutsche botan. Monat- schr. XIII. Jahrg. Nr. 3. S. 35—37.) 8". Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Forts.) (Bull. de l’'herb. Boiss. III. Nr. 2. p. 75—83.) 8". Nen: Dianthus pusillus Freyn et Sint., D. subulosus Conr. et Freyn, Saponaria intricata Freyn, Silene antiochica Freyn, S. cappadoeica Boiss. et Heldr. ß. ylandulosa Freyn, S. megalocalyx Freyn, S. Manissadjiani Freyn. Glaab L. Das „Herbarium Salisburgense“ des salzburgischen Landes- museums. Ein Beitrag zur Flora des Herzogthums Saizburg. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Jahrg. Nr. 3. S. 129—134.) 8". Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Waldes. Wien (E. Hölzel). 4". 11. Lief. 3 Bg. Text, 3 Farben- tafeln und 5 Textfiguren. — fl. 1:50. Inhalt: Text: Custanea vesca, Fagus silvatica,. Quercus pedunculata. — Tafeln: Salix viminalis, S. Caprea, Populus tremula. Istvanffi G. v. De rebus Sterbeeckii. (Botan. Centralbl. Bd. LXI. Nr. 12. S. 426—427.) 8". Istvänffi @. v. Ket eredeti Linne-fele növeny a m.n. müzeum nö- venytani gyüjtemenyeben (Termeszettudomänyi közlöny XXXI.) 8.28 Istvanffi G. v. A solanin €s capsicin mikrochemiai reakezicirol (1..:6348..14:D. Istvänffi G. v. Franciseus van Sterbeeck: 'Theatrum fungorum oft het tooneel der Campernoelien 1675. Czimü munkäja es a Olusius magyarazök. — Meegcsilägitua a Leydeni Clusius codex szel. (Ter- meszetrajzi füzetek XVII. P. 3.4.) 8". 25 8. Krasan Fr. Wie soll man Pflanzen beobachten? (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1894.) 8°. 10 S. KrasSan Fr. Beobachtungen über den Einfluss standortlicher Ver- hältnisse auf die Form variabler Pflanzenarten. (A. a. 0.) S". 14 8. Enthält u. A. die Beschreibung eines neuen Cerastium, verwandt mit C. arvense, das Verf. ©. rupestre nennt. (Auf der Raducha in den Sannthaler Alpen.) ') Die „Literatur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an. die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet be- ziehen. ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Finsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. EEE ERLERBEREWREN!/!V WERTE 191 Krasan Fr. Beiträge zur Flora von Untersteiermark (Phanerogamen und Gefässkryptogamen). (A. a. 0.) 8". 8 8. Zahlreiche für das Gebiet neue Pflanzen. U. a.: Globularia Will- kommi Nym. var. scapigera Kras. Linsbauer L. Beiträge zur vergleichenden Anatomie der KODEBSIAT ceen. (Verh. d.k.k. 200]. -bot. Ges. XLV. Bd. 2. Heft. S. 43—68.) 8° Die vergleichend-anatomischen Untersuchungen des Verf. Eu die Richtigkeit der Gris’schen Eintheilung der Caprifoliaceen in Sambuceen, Viburneen und Lonicereen. — Auch der anatomische Bau weist deutlich auf die nahen Beziehungen zwischen Caprifoliaceen und Rubiaceen hin. Nestler A. Ein Beitrag zur Anatomie der Cycadeenfiedern. (Jahrh. f. wissensch. Bot. XXVII. Bd. Heft 3.) 8°. S. 341—368. 4 Taf. Eingehende anatomische Untersuchungen über Cycadeenfiedern, be- sonders über den Gefässbündelverlauf in denselben, welche nicht blos neue histologische Thatsachen bringen, sondern insbesondere für Phytopalä- ontologen von Wichtigkeit sind. Perlaky Gahr. de. Florisztikai közlemenyek fökep pestmegye flö- räjaröl (Observationes botanicae praesertim ad floram Pesthinensem spectantes). (Termeszetrajzi füzetek, Vol. XVII. 3/4.p. 100— 111.) 8" Behandelt: 1. Valerianella hamata Bast. und deren las von V. coronata 1.; 2. Elymus cerinitus Schreb. und dessen Beziehungen zu E. caput medusae L.; 3. Anthyllis Vulneraria L. u. A. polyphylla Kit.: 4. Triticum ceristatum, 5. Papaver Argemone L., neu für das Pester Comitat. Schott A. Ueber Lan im Böhmerwalde. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Jahrg. Nr. 3. S. 45.) 8". Schullerus J. Der Volks-Schulgarten nach seiner Anlage, wirthschaft- lichen und pädagogischen Ausnützung. Hermannstadt (W. Krafft). 8". 106 S. Eine von grosser Sachkenntnis und Erfahrung zeuzeude Anleitung zur Anlage, Haltung und Verwerthung von Volks-Schulgärten. Wenn man wohl auch nur selten in der Lage sein wird, das aufgestellte Progıamm auch nur zum grossen Theil zu erfüllen, so ist der Reiehthum des Pru- grammes doch deshalb werthvoll, weil er für alle örtlichen und sonstigen Verhältnisse noch immer genügende Auswahl bietet. Stapf OÖ. Pedaliaceae et Martyniaceae. (Engler, Natürl. Pflanzen- fam. 115./116. Lief.) 8°. S. 253—269. 68 Einzelbilder. Wichtigere Neuerungen: Uncarina (Baiil.) wird als selbstständige Gattung aufgestellt mit den Arten: U. Didiari (Baill.) Stapf, U. peltata (Bak.) Stapf und zwei fraglichen. — Proboseidea Schm. wird von Mar- tunia scharf geschieden und umfasst zwei Seetionen: Eu-Proboscidea Stapf init den Arten: P. Jussieui Steud.. P. altheaefolia (Benth.) Dene. ete. und Ibieella Stapf mit P. Zutea (Lindl.) Stapf. Wettstein R. v. Globulariaceae. (Engler, Natürl. Pllanzenfam. 115./116. Lief.) 8°. S. 270—273. 13 Einzelbilder. Lytanthus Wettst. Gen. nov. mit den Arten: L. salieinus (Lam.) Wettst. (= Globularia sal. J,am.) und L. amyydalifolius (Webb) Wettst. — Globularia Sintenisi Haussk. et Wettst. Spee. nov. (Sint. It. Orient. 1888. Nr. 1303). 192 Ahlbom Fr. Ueber die Wasserblüte Byssus jlos aquae und ihr Verhalten gegen Druck. (Verh. d. naturw. Ver. zu Hamburg. 1894.) 82. 12.8: Coste H. et Sennen F. Diagnoses de quelques nouveaux Centaurea et Teucerium hybrides, decouverts dans l’Herault et dans l’Aveyron (Bull. d..1.‘soe. bot. de Fr. XEL’P. MISE 8. Centaurea difuso X paniculata (©. peregrina Coste et Senn.), ©. calei- trapo X diffusa (©. leptocephala Coste et Senn.), ©. caleitrapo X paniculata (©. Loreti Coste et Senn.), ©. caleitrapo X praetermissa (Ü. confusa Coste et Senn.), Teuerium montano X aureum (T. cebennense Coste et Senn.), T. gnaphalodi X montanum (T. arisitense Coste et Senn.), 7. Chamaedri > gnaphalodes (T. ruthenense Coste et Senn.). Drude ©. Alphonse de Candolle, Biographie. (Leopoldina. Heft XXXI, Nr. 3/4.) 4°. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. Pro Lief. Mk. 1:50. Lieferung 113: 3 Bogen Text, 159 Einzelbilder. Engler A. Guttiferae. Brandis D. und Gilg E. Dipterocarpaceae. Gile E. Aneistoeladaceae. Niedenzu F. Zlatinaceae, Frankeniaceae. Lieferung 114: 3 Bogen Text, 123 Einzelbilder. Gürke M. Borraginaceae. sriquet: J. Verbenaceae. Lieferung 415: 6 Bogen Text, 391 Einzelbilder. Schumann K. Bignoniaceae. Stapf O. Pedaliaceae, Martyniaceae. Wettstein R. v. Globulariaceae. Lindau G. Acanthaceae. Friedrich P. Flora der Umgebung von Lübeck. (Jahresber. d. Katharineums zu Lübeck. 1895.) Gr. 8". 47 8. Klebahn H. Gasvacuolen, ein Bestandtheil der Zellen der wasser- blütebildenden Phycochromaceen. (Flora 1895. 1. Heft.) 8. 42 S. inPat Klebahn H. und Lemmermann E. Vorarbeiten zu einer Flora des Plöner Seengebietes. (Forschungsber. d. biol. Station zu Plön. 3..Kleft.) 8% 67.8, 15.,Kie. Enthält: 4. Allgemeiner Charakter der Pflanzenwelt der Plöner Seen von H. Klebahn; 2. Verzeichnis der in der Umgebung von Plön ge- sammelten Algen von E. Lemmermann. Klebahn beschreibt als neu: Anabaena spinoides, A. macrospora, Trichodesmium lacustre, von Lemmermann werden neu beschrieben: Dulbochaete reticulata Nordst. var. minor, Oedogonium Bichterianum, Hor- miscia rivularis (Kntz.) var. minor, Klebahniella nov. gen. mit einer Art, K. elegans, Cladophora glomerata (L.) var. ornata, Ooeystis Naegelii A. Br. var. inerassata,, Olosterium pronum Breb. var. longissima, Cosmarium bo- - trytis (Bory),' var. emarginato-constrietum, Zachariasia gen. nov. mit einer Art, Z. endophytica, Spirulina abbreviata. 193 Kohl F. G. Die offieinellen Pflanzen der Pharmacopoea Germanica für Pharmaceuten und Medieiner. Leipzig (Ambr. Abel). Lief, 23 bis 27. 4°. Taf. 111—135. Text S. 153— 184. Die vorliegenden Lieferungen des in rascher Folge erscheinenden Werkes enthalten u. A. folgende Abbildungen seltener dargestellter Pflanzen: Gareinia Morella var. pedicellata Hanb., Styraxw Benzoin Dryand., Mars- denia Condurango Rchb. Kuntze ©. Geogenetische Beiträge. Leipzig (A. Felix). 8°. 77 8. 7 Textbilder und 2 Profile. Inhalt: 1. Einmalige Oscillation der südamerikanischen Anden ohne Katastrophe. — 2. Wüstendenudation, jetzt und im Obercarbon. — 3. Ent- stehung des Chilisalpeters.. — 4. Verkieselungen und Versteinerungen von Hölzern. — Continentale Salzbildungen und Consequenzen. — 6. Sind Carbonpflanzen autochthon, allochthon oder pelagochthon ? Ludwig F. Lehrbuch der Biologie der Pflanzen. Stuttgart (F. Enke). 8°. 604 $. 28. Fig. Mk. 14.—. Mit grosser Literaturkenntnis hat Verfasser die bisher bekannt gewordenen Fälle biologischer Anpassungen gesammelt und zu einem Gesammtbilde vereinigt. Dass es in Anbetracht der grossen zu leistenden Arbeit nicht möglich war, in allen Fällen Kritik an den Angaben der Autoren zu üben, ist begreiflich und so finden wir denn auch in dem Buche Gesichertes neben Problematischem. Das vermag aber den Werth des Buches nicht zu schmälern, der insbesondere in der Sammlung der Thatsachen liegt. Der Inhalt des Buches möge aus folgender Uebersicht hervorgehen: I. Biologie der Ernährung (Ausrüstungen der Land- und Wasserpflanzen, Anpassung an Parasitismus, Ernährung durch Vermittlung von Pilzen, Insectivoren, Symbiose etce., Ausnützung des Raumes und der Zeit); II. Schutzmittel der Pflanzen (Wetterungunst, Thierfrass); III. Bio- logie der Fortpflanzung und Verbreitung (Verbreitung durch das Wasser, durch Wind, Schleudervorrichtungen, Thiere, Aımphiecarpie, Pilzgärten etc.); IV. Blütenbiologie (Zoogamie, Hydrophilie, Anemophilie, Transmutation und Domestication. Luerssen Ch. und Ascherson P. Notiz über das Vorkommen von Polygonum Raji Bab. in Deutschland. (Ber. d. deutschen bot. Ges. XIII. Heft 1. S. 18—20.) 8°. Luerssen fand diese nordwesteuropäische Art auf der Halbinsel Hela; nahezu gleichzeitig beobachtete sie L. M. Neumann am Kl.-Jas- munder Bodden. Mac Millan €. The Metaspermae of the Minnesota Valley. (Geolog. and nat. hist. Survey of Minnesota. Report. Botan. Ser. 1.) 8”. 826 p. Marchlewski L. Die Chemie des Chlorophylis. Hamburg (L. Voss). 8°. 86 S. 2 Taf. Mk. 2.—. Schenck F. Physiologisches Prakticum. Eine Anleitung für Stu- dirende zum Gebrauche in praktischen Cursen der Physiologie. Stuttgart (Enke). 8". 308 S. 153 Abb. Mk. 7.—. Wehmer C. Aspergillus Oryzae, der Pilz der japanischen Sake- Brauerei. (Centralbl. f. Bact. u. Parasitenkunde. I. Bd, 1895. Nr. 4/6.) 8". Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1895. 15 194 Flora von Üesterreich-Ungarn, Kärnten. (4. December 1893 bis 34. December 1894.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). Quellen: 1. Arnold F., Lichenologische Fragmente. 33. Oesterr. botan. Zeitschr. 1894, S. 81 ff. 2. Breidler J., Die Lebermoose Steiermarks. (Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrg. 1893.) (Graz 1894. 3. Buser R. Sur les Alchimilles subnivales. Bull. de I’her- bier Boissier II. (1894) p. 34 ff. 4. Chodat R., Monographia Polygalacearum II. Memoires de la societe de physique et d’histoire naturelle de Geneve XXI (1895). 5. Fritsch K., Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel. 1. Verh. d. zool.-botan. Ges. XLIV. (1894). 8. 93 ff. 6. Schedae ad „Kryptogamas exsiecatas“ editae a Museo Pala- tino Vindobonensi. Cent. I. Annal. d. naturhist. Hofmus. IX. (1894) S. 119 ff. 7. Pacher D., Nachträge zur Flora von Kärnten. Klagen- furt 1894. ') 8. Sabidussi H., Das Auftreten der Wasserpest in Kärnten. Carinthia 1894. S. 109 ff. 9. Siegfried H., Exsiecatae Potentillarum spontanearum eultarumque. 10. Wettstein R. v., Untersuchungen über Pflanzen der österr.-ungar. Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia. Oesterr. botan. Zeitschr. 1894. ’) 11. Zukal H., Neue Beobachtungen über einige Cyanophyceen. Ber. d. deutsch. botan. Ges. XII. (1894). S. 256 ff. 12. Original-Mittheilungen von Herrn Dechant D. Pacher in Obervellach. Nachtrag zum vorjährigen heferate. 13. Zukal H. Ueber zwei neue Myxomyceten. Oesterr. botan. Zeitschr. 1893. S. 73 ft. Myxomyceten. Hymenobolus parasitieus Zukal. Auf alten Weidenstämmen bei St. Kanzian unweit des Klopeiner Sees, parasitisch auf dem ') 8. 1—136 dieser „Nachträge“ erschienen schon 1893 im Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten und wurden schon im vor- jährigen Berichte excerpirt; dieser Bericht enthält daher nur die Dialypetalen (S. 137— 235). °) Die im Jahrgange 1893 der Oesterr. botan. Zeitschr. enthaltenen Angaben aus dieser Abhandlung sind im vorjährigen Berichte enthalten. 195 Thallus von Physceia pulverulenta und Aanthoria parietina (13, 6). — Lachnobolus pygmaeus Zukal. In den Ritzen der Borke alter Weidenstämme bei St. Kanzian (13). Schizophyceen. Lyngbya Bornetii Zukal. In einem kleinen Gebirgsbach in der Nähe des Klopeiner Sees (11). Flechten. Quelle 1 enthält die Bearbeitung des Wulfen’schen Flechten- herbars durch Arnold. Da die Mehrzahl dieser Flechten aus Kärnten, insbesondere aus der Umgebung von Klagenfurt, stammt, so ist diese Abhandlung für die Kenntnis der kärntnerischen Flechtenflora von grosser Wichtigkeit. Nachdem dieselbe aber in dieser Zeitschrift ent- halten ist, und Jeder es vorziehen wird, die Originalabhandlung selbst zu benützen, so glaube ich von der Excerpirung derselben hier absehen zu sollen. Quelle 6 enthält folgende Flechten aus Kärnten: Nephromium laevigatum var. parile (Ach.) Nyl. Am Grunde von Buchenstrünken am Ufer des Klopeiner Sees (Zukal). — Ar- thonia caesia (Fltr.) Arn. Auf Carpinus- Zweigen in der Nähe der Burg Hallegg bei Klagenfurt (Steiner), — Cyrtidula quereus (Mass.) Minks. Auf Eichenzweigen bei Krumpendorf (Steiner). — Stenocybe byssacea f. tremulicola (Norrl.) Steiner. Auf Zweigen von Populus tremula bei Krumpendorf (Steiner). — Arthopyrenia microspila Kbr. Auf der Rinde von Sorbus aucuparia bei der Burg Falkenberg bei Klagenfurt (Steiner). Lebermoose. (Sämmtlich aus Quelle 2.) Ölevea hyalina (Somm.) Lindb. Mönichberg und Gamsgrube bei Heiligenblut, 2300—2500 m; Gartnerkofel bei Hermagor 2190 m. — Sauteria alpina Nees. Am Gössnitzfall bei Heiligenblut 1400 m; Gartnerkofel bei Hermagor 2190 m; Palugscharte bei Malhorgeth 1500 m; Gamswurzgraben bei Raibl 1000—1100 m. — Duvalia rupestris Nees. Gamswurzgraben bei Raibl 1000 bis 1100 m. Metzgeria pubescens (Schrank) Raddi. Stanziwurten bei Heiligenblut 2700m. — Aneura latifrons Lindb. Im Walde vor Buchreit bei Gmünd 800m. — Blasia pusilla L. Auf Sandbänken vor dem, Klein-Elend-Gletscher im Maltathale bis gegen 2100 m. — Pellia epiphylla (L.) Corda. Sameralm im Maltathale 1750 m. — P. Neesiana (Gottsche) Limpr. Tandelalpe bei Malta 2000 m. — P. calycina (Tayl.) Nees var. /orea Nees. Klein-Elend im Maltathale bis 2000 m. — WMörckia hibernica (Hook.) Gottsche. In der Sandsteinschlucht hinter Gurnitz bei Klagenfurt 450 m. — M. Blyttii (Mörck) Brockm. Klein-Elend 2000 m. — Fos- * 196 sombronia Dwumortieri (Hub. et Genth.) 'Lindb. Auf feuchtem Humusboden auf dem Nassfelde bei Pontafel 1520 m. Gymmomitrium coneinnatum (Lightf.) Corda. Auf dem Sonnblick bei Malta bis 3025 m. — @. coralloides Nees. Sonnblick bei Malta bis 3025 m. — G. condensatum Angstr. Bartlmann 2200 m und Hochalpe bei Malta 2300— 2550 m. — @. confertum Limpr. Vielfach in den Alpen des Maltathales, z. B. Tandelalpe 2200 bis 2300 m, Hochalpe 2300—2600 m, Sonnblick 2500 — 2600 m, Klein-Elend 2000—2100 m; im oberen Möllthale: Gradenthal - bei Döllach 2600 m. — Sarcoscyphus ') capillaris Limpr. Samer- alm im Maltathale 1750 m, Bartlmann und Winkelnock bei Malta 2200— 2400 m; var. irriguus Limpr. Hochalpe im Malta- thale 2300—2400 m. — S. aemulus Limpr. Hochalpe im Malta- thale 2300— 2550 m. — 58. sparsifolius Lindb. Anderlsee und blutige Alpe bei Innerkrems 2100 m; bei Malta: Tandelalpe 2100—2300 m, Melnikalpe 2400 m, Sameralm 1750 m, Klein- Elend 2100 m. — 8. sphacelatus (Gies.) Nees. Tandlalpe und Hochalpe bei Malta 2000—2300 m; Gradenthal bei Döl- lach 2500—2600 m; var. erythrorhizus Limpr. Anderlsee bei Innerkrems 2100 m; Sameralm und Klein-Elend im Maltathale 1750—2100 m. — S. aguaticus (Lindenb.). Mehrfach in den Alpen des Maltathales 1700— 2100 m. — S. commutatus Limpr. Stoderalpe bei Gmünd 2200—2400 m; auf den Alpen bei Malta in Höhen von 2400 —2600 m: Wandspitz, Faschaunernock, Bartlmann, Rothwand, Winkelnock, Hochalpe; Klein-Elend 2000 bis 2100 m. — S. revolutus Nees. Hühnersberger Alpe bei Gmünd 2400—2500 m; bei Malta: Kamm vom Bartlmann bis zum Winkelnock 2300— 2620 m, Gipfel des Sonnblick 3025 m; bei Heiligenblut: Hirtenfuss 2300—2400 m, Stanziwurten 2700 m. — Alicularia Breidleri Limpr. Klein-Elend und Hochalpe im Maltathale 2000-2500 m; Gradenthal bei Döllach 2500 bis 2600 m; Schareck bei Heiligenblut 2400 m. — A. minor (Nees) Limpr. Wastlbaueralm im Maltathale 1700 m; var. ereeta Breidler. Hochalpe bei Malta 1900 —2300 m. — A. compressa (Hook.) G. L. N. Am Anderlsee bei Innerkrems 2100 m; Tandel- alpe bei Malta 2200 m; Klein-Elend 1900—2000 m. — Eu- calyx obovata (Nees). Rosenigalpe bei Innerkrems 2000 m; viel- fach in den Alpen des Maltathales, auf der Melnikalpe und Hochalpe bis 2300 m; Polinik bei Ober-Vellach 1700—1900 m. Scapania helvetica Gottsche. Saueregger Alm bei Innerkrems 1700 bis 1800 m. — S. undulata (L.) Dum. Im Gössgraben bei Malta bis 2500 m. — S. dentata Dum. Tandelalpe bei Malta 2200 m. ') Die Standorte der Sarcoscyphus-Arten wurden theilweise schon von Limpricht im 57. und 58. Jahresberichte der schles. Ges. f. vaterl. Cultur (1880 und 1881) veröffentlicht. 197 — S. verrucosa Heeg ').. Vor dem Polinikfall bei Obervellach 800 m. — 8. aspera Bernet. Seelander Ko@na 1000— 1200 m; kömerthal bei Tarvis 1100 m. — S. aequwiloba (Schwägr.) Dum. Obir bei Eisenkappel 2100 m. — Aplozia nana (Nees) var. alpigena Breidler. Blutige Alpe bei Innerkrems 2100 m; Stoder bei Gmünd 2400 m; Klein-klend, Bartlmann und Winkel- nock bei Malta 2000 bis 2609 m. —- 4. tersa (Nees) Bernet. Kremsthal 1200—1400 m; Anderlsee bei Innerkrems 2100 m; Tandelalpe bei Malta 2000— 2200 m. — Jungermannia inflata Huds. Am Anderlsee bei Innerkrems 2100 m; vielfach in den Alpen des Maltathales, auf der Tandelalm bis 2300 m, am Winkelnock bis gegen 2600 m. — .J. alpestris Schleich. Winkel- nock und Faschaunernock bei Malta 2650 m. — .J. Weneelii Nees. Am Anderlsee bei Innerkrems 2100 m. — J. ventricosa Dicks. Bartlmann bei Malta 2400 m; var. longiedens (Lindb.). An Felsen vor dem Polinikfall bei ÖObervellach 800 m. — J. deeolorans Limpr. Stoder und Hühnersberger Alpe bei Gmünd 2000— 2300 m; bei Malta: Faschaunernock, Wandspitz, Melnik- alpe. Sonnblieck 2300—2700 m; Klein-Elend 2000 m; ober dem Schoberthörl bei Inner-Fragant 2400 m; Stanziwurten 2500 bis 2700 m; Schareck bei Heiligenblut 2400 m. — .J. socia Nees. Auf Waldboden und Holzmoder im Gössgraben bei Malta 1200 bis 1400 m. — .J. Reichardti Gottsche. Tandelalpe und Bartl- mann bei Malta 2200—2400 m. — .J. polita Nees. Rosenigalm bei Innerkrems 2000 m; Tandelalpe bei Malta 1900 — 2100 m. — .J. Kunzeana Hüben. Moorgrund am Anderlsee bei Inner- krems 2100m. — J. Floerkei Web. et Mohr. Hühnersberger Alpe bei Gmünd 2587 m; Winkelnock 2620 m und Sonnblick bei Malta 3025 m. — J. Iycopodioides Wallr. Bartlmann 2400 m, Winkelnock bei Malta 2600 m. — Cephalozia divaricata (Smith) Spruce. Sameralm im Maltathale 1700 m. — €. Starkii (Nees). Im Anstiege zur Melnikalm bei Malta 1500 m. — ©. reclusa (Tayl.) Dum. Bombaschgraben bei Pontafel 1300 m. — (©. ceurwi- folia (Dicks.) Dum. Jovanberg bei Eisenkappel, Selander Kotna, Bombaschgraben bei Pontafel 10001200 m. — Pleuroclada albescens (Hook.) Spruce. Klein-Elend, Tandelalpe und Hochalpe bei Malta 2100—2400 m. — Odontoschisma denudatum (Nees) Dum. Bombaschgraben bei Pontafel 1200 m; var. elongatum Lind. Tandelalpe bei Malta 2000 m. — Lophocolea minor Nees. Im Walde unterhalb Buchreit bei Gmünd S00 m. — Hurpan- thus Flotowianus Nees. Tandelalpe bei Malta 2000 m; Nord- seite des Polinik bei Obervellach 1700— 1900 m. Radula Lindbergiana Gottsche. Melnikalpe und Winkelnock bei Malta 2000—2400 m'); an Felsen vor dem Polinikfall und ‘) Vergl. den vorjährigen Bericht (Nachtrag am Schlusse). 195 am Ragabache bei Ober-Vellach 800 m; vor dem Gössnitzfall bei Heiligenblut 1400 m. — Madotheca rivularis Nees. Raben- wand bei Malta 1100 m; Wastelbaueralm im Maltathale 1700 m. — Frullania Jackii Gottsche. Pfaffenberger Thal bei Ober- vellach 1640 m; am Gössnitzfall bei Heiligenblut 1400 m. — F. fragilifolia Taylor. An Waldbäumen bei Ober-Seeland 1000 m; auf Porphyr im Kressbrunngraben bei Raibl 1000 bis 1200 m. Farnpflanzen. Botrychium rutaefolium A. Br. Georgiberg oberhalb Klopein im Jaunthale (Jabornegg, 12; nur der Standort neu). Blütenpflanzen. Neu für das Gebiet: Elode« Canadensis Rich. In zwei Tümpeln am Nordostfusse des Kreuzberges bei Klagenfurt (Sabidussi, 8). Achilles Millefolium L. var. pectinata Willd. Zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee an steinigen Orten (Jabornegg, 12). — Artemisia nitida Bert. Südseite des Dobratsch, bei der rothen Wand (Rotky, 12). Cuampanula Bononiensis L. Zwischen Launsdorf und St. Georgen aın Längsee (Jabornegeg, 12). Thymus Frölichianus Opiz. Felsiges, sonniges Berggehänge bei Groppenstein (Pacher, 12). — Th. Ortmannianus Opiz. Zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee (Jabor- negg, 12). — Calamintha alpina var. Preissmanniana Borbäs. Trockene Berggehänge bei Öbervellach (Pacher, 12) — Glechoma hederacea var. villosa Koch. Auf Sandboden bei Ober- vellach, Schattenseite (Pacher, 12). Euphrasia brevipila Burmat et Gremli. Auf der Wolliggen unter dem Gugganig, Dobernigweide, Ranacherweide gegen Lassach 850 m, Strasse gegen Malnitz, auf trockenen, sonnigen Rainen (Pacher). — E. minima Jacq. var. hispidula Favrat. Um Heiligenblut, Heubachhöhe (Kohlmayr); Dobratsch (Fritsch); Rosskofel bei Grossrudnig (Pacher). — E. drosocalyw Freyn. Auf der Albizzenhöhe bei Heiligenblut, Pasterze (Freyn); Kapponiger Alm (Pacher). — E. montana Jordan. Tarvis. Pon- tafel (Richter). — E. Kerneri Wettst. Malborgeth (Ress- mann). — E. versicolor Kern. Kapponiger Alm (Pacher); Koralpe (Preissmann). (Sämmtlich 10.) Eryngium campestre L. Glandorf (Horak). — Falcaria Rivini Host. Glandorf (Horak). — Libanotis montana var. pubescens DC. Plöckenpass (Preissmann). — Aethusa cynapioides M. ‘) Diese Standorte eitirte Jack in der „Flora“ 1881 zu seiner Radula germana. 199 B. Längs der Glan und im botanischen Garten zu Klagenfurt. (Awanziger). (Sämmtlich 7.) Viscum austriacum Wiesb. Lavantthal, Zellbach, Burgstall, Collegien- wald von St. Andrä, zwischen St. Jakob und St. Martin im Granitzthale (Wiesbaur); Satnitz auf Abies pectinata DU. (Kokeil). (7.) Sedum purpureum Link. Dobratsch (Solla. 7). — Sempervivum Hillebrandtii Schott. Ebene Reichenau 1100—1200 m (Cor- TEens, 7). Sawifraga rotundifolia var. hirsuta'). Karawanken (Gusmus). — S. moschata Wulf. var. intermedia Koch. Franz Josefshöhe auf der Pasterze; Kreuzeck bei Greifenburg (Preissmann). — S. exarata Vill. Dobratsch (Solla). — S. Aizoon Jacq. var. ro- busta Engler. Pasterze (Preissmann). (Sämmtlich 7.) Ranuneulus arvensis L. ß. tubereulatus Koch. Allersdorf bei Mühl- dorf im Lavantthale (Wiesbaur). — Helleborus‘) niger L. var. laciniatus Gusmus. Loiblthal (Gusmus). — AH. altifolius Hayne. Kanalthal; Loibl; Satnitz. (Sämmtlich 7.) Glaucium corniculatum Curt. Schulgarten in Villach; St. Martin ob Villach (Unterkreuter). — Chelidonium majus L. pP. laei- niatum (Mill.) Kanning (Gusmus). — Fumaria Vaillantüü Lois. Schulgarten in Villach (Rotky). (7.) (Schluss folgt.) Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Prof. J. G. Agardh hat sein grosses, ungemein werthvolles Algenherbarium der Universität Lund geschenkt. (Botan. Centralbl.) M. Fleischer (Rom, via Sistina 75D) und C. Warnstorf (Neuruppin, Preussen) beabsichtigen die Herausgabe einer Sammlung südeuropäischer Laubmoose. Berücksichtigt sollen die Gebiete zwischen dem 35. und 46.° nördl. Breite werden. — Im Abonnement wird der Preis der Centurie 25 Mark betragen. — Anmeldungen von Abonnements und Mitarbeitern an einen der Genannten. Herr Phil. J. Dimitrijevitsch, Professor am Obergymnasium in Wranja verkauft Exsiccaten aus der Umgebung von Krugujevatz und Wranja zum Preise von 30 Fres. Gold pro Centurie. ‘) Obschon Beck (Verh. zool. bot. Ges. 1895, S. 79) dies „eigenthümlich*“ findet, muss ich doch auch heuer betonen, dass ich an den Bestimmungen und an der Nomenclatur der Autoren, insbesondere bei Quelle 7, keine Kritik geübt habe. Es kann nicht Aufgabe des Referenten sein, sich Belegexemplare aller Angaben einsenden zu lassen und diese nachzuuntersuchen; eine Aende- rung der Benennungen aber nur auf Grund von Vermuthungen wäre auf keinen Fall zu billigen. ?) Ueber Helleborus foetidus L. vgl. Anhang. 200 Personal-Nachrichten. Dr. Günther Ritter Beck von Mannagetta wurde zum ausserordentlichen Professor der systematischen Botanik an der Uni- versität in Wien ernannt. Aurel W. Scherfel, Gründer des Tatra-Museum in Felka, ist am 24. April nach kurzem Leiden gestorben. Prof. Edw. L. Greene wurde zum Professor der Botanik an der Catholie University in Washington ernannt. Dr.M. Fünfstück ist zum Professor an der technischen Hoch- schule in Stuttgart ernannt worden. Dr. G. Lindau hat sich an der Universität Berlin habilitirt. Prof. Dr. W. Voss ist am 30. März d. J. in Wien gestorben. In ihm verliert Oesterreich einen seiner kenntnisreichsten Mykologen. Prof. Dr. L. Guignard ist als Nachfolger Duchartre’s zum Mitgliede der Pariser Academie des Sciences gewählt worden. Der Missionär R. P. Bon, welcher botanische Sammlungen in Tonking und Annam anlegte, ist in Keben gestorben. (Journ. d. hot) Inhalt der Mai-Nummer. Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alec- torolophus All. S. 161. — Pohl Dr. Julius. Ueber Variationsweite der Oenothera Lamarckiana. Ss. 166. — Dörfler I. Asplenium Baumgartneri mihi. S. 169. — Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 171. — Kränzlin F. Orchidaceae Papuanae. S. 177. — Kuntze Otto. Bemerkungen zum künftigen botanischen Nomenclatur-Congress. S. 181. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 186. — Literatur-Uebersicht. S. 190. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Fritsch Dr. Karl. Kärnten. S. 194. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 5. 199%. — l’ersonal-Nachrichten. S. 200. — Inserat. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien l.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 I’feunige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. Zu terabgesetzten Preisen sind nuch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und JJI a2 Mark. XN—X1Il und XIV—XXX A 4 Mark. XXXI—XLI A 10 Mark. INSERAT. Botanisir-süchsen, -Spaten und -Stöcke. Drahtgitterpressen Ik. 3.—. Lupen, Pflanzenpressen 3 zum Umliängen Mk. 4.50. Neu! Mit Druckfedern Mk. 4.50. — Nllustrirtes Preisverzeichnis frei! Friedrich Ganzenmüller in Nürnberg. NB. Dieser Nummer sind beigegeben Tafel VIII und IX. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Kuk Kofliih.A Haase, Prag. Autor del. $ ’ i . b E 5 v ee x 3 2 I NW " “ % 3 o UN BR Wi, Ki k ji a + aD ' Yo \ £ Pi ! + u Eee u 277 A ER s Pr Pr u NE a E 12 Er DB 2, | ei ir > “Er E e s au . “ . > “ A Bine, “ . - ._ _ a a jr - Ku I — > * h , x) 7% = H >% Be war > ae 4 j eh 1 R Be) otan Zeitschr 1895. a! j a a ag i eb Bar re, 5% en PS u \ & Bere J.Dörfler, Asplenium Baumgartneri. Taf. X. N | ®, | oe Wi, X 4 Ft er eh / f { a L | Oesterr. botan Zeitschr. 1895. Ku Hoftiih AH Autor del. 4, ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, No. 6. Wien, Juni 1895. Ueber Tannenbegleiter. Von Dr. F. Höck (Luckenwalde). In mehreren kleineren Aufsätzen ') habe ich nachzuweisen ver- sucht, dass eine Reihe von den Pflanzen, welche häufig in Wäldern eines bestimmten Bestandes vorkommen, auch hinsichtlich ihrer weiteren Verbreitung einige Aehnlichkeit mit den in jenen Wäldern herrschenden Bäumen zeigen. Meine dahinzielenden Untersuchungen habe ich meist zunächst auf Vorkommnisse im norddeutschen Tief- lande begründet, weil nur aus diesem Gebiete mir hinreichende eigene Beobachtungen zur Verfügung standen. Daher habe ich mich im Wesentlichen bisher auf die Begleitpflanzen der Bäume beschränkt, welche für die norddeutschen Wälder besonders charakteristisch sind, die Kiefer und die Buche. Nur in einer Arbeit‘), in der ich zugleich etwas ausführlicher die daran geknüpften theoretischen Ansichten darlegte, streifte ich auch kurz die Frage bezüglich der Begleiter zweier im norddeutschen Walde meist nur eigentlich als Ausläufer der Gebirgsflora zu be- trachtender Bäume, der Tanne und Fichte. Dabei hob ich sofort hervor, dass zur eigentlichen Lösung der Frage über die Begleiter dieser Bäume es nöthig wäre, von Beobachtungen in südlicher (oder bei der Fichte östlicher) gelegenen Gebieten auszugehen, und forderte daher die Fachgenossen in solchen Gegenden zu diesen Untersuchungen auf. Da mir aber nichts über derartige Studien bekannt geworden ist, habe ich gelegentlich nach Listen gesucht, die zum Ausgange solcher Prüfungen” Veranlassung geben und kürzlich eine solche in einem zwar schon älteren, mir aber bisher nicht zu Gesichte ge- kommenen Werke gefunden. Da nun den österreichischen Fachgenossen am meisten Gelegenheit gegeben ist, diese Untersuchungen zu ver- vollständigen, halte ich gerade die vorliegende Zeitschrift für den ii-In den neuesten Jahrgängen der Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch., der deutsch. bot. Monatsschr., des Bot. Centralbl. und der Verhandl. d. bot. Ver- eines der Provinz Brandenburg. ®) Nadelwaldflora Norddeutschlands. Stuttgart, Engelhorn, 1893. 56 p- 8°. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1895. 16 202 geeignetsten Ort zur Veröffentlichung dieser kleinen Studie, zumal da in ihren Zeilen vielleicht das meiste Material für das Studium der Hauptverbreitungsgebiete jener in Norddeutschland als halber Fremdlinge zu betrachtenden Bäume verarbeitet ist, jedenfalls den meisten Lesern dieser Zeitschrift besser zu Gebote steht, als uns Norddeutschen '). Die Quelle, welche mich zur Wiederaufnahme der fast schon aufgegebenen Untersuchung veranlasste, war das mit Recht so ge- schätzte „Pflanzenleben der Schweiz“ von H. Christ. In demselben finden sich auf S. 221 26 Arten als „Begleitpflanzen des Tannen- waldes“ der Schweizer Alpen zusammengestellt, denen hernach einige als mehr local verbreitet, also für meine Fragen weniger in Betracht kommende Pflanzen angeschlossen werden. Um nun zu prüfen, welche von den Pflanzen auch weiterhin die dort herrschenden Nadelhölzer. Fichte und Edeltanne, begleiten, verglich ich zunächst oberflächlich jene Liste mit einer Flora aus einem ziemlich fern gelegenen Theile des gemeinsamen Verbreitungs- gebietes dieser beiden Bäume, nämlich der „Flora der Central- karpathen“ von Sagorski und Schneider, und fand nicht nur eine grosse Zahl der Arten jener Liste in dieser Flora vertreten, sondern gar die Hälfte derselben in einer der kleinen Standorts- schilderungen des ersten Theiles, der S. 168 ff. genannten Liste I der Funde bei der „Station Belaer Höhlenhain“ zusammen mit Abies alba Mill. und Picea ewcelsa Lk.’) (allerdings auch der Birke und Schwarzerle, sowie, was hiernach noch weiter von Bedeutung, der Buche) aufgeführt. Dies veranlasste mich zur näheren Prüfung der weiteren Verbreitung jener 26 von Christ genannten Pflanzen und ergab zu meiner Freude das gewiss doch nicht ganz zufällige Re- sultat, dass mindestens die Hälfte dieser Arten auch als „Tannen- begleiter“ im Sinne der Associationenfrage zu bezeichnen sind. Deshalb halte ich mich für berechtigt, das Resultat zu veröffent- lichen, obwohl es eigentlich auf die Beobachtungen eines Anderen aufgebaut ist. Um übersichtlich die Uebereinstimmung zu zeigen, habe ich (ähnlich wie bei meinen früheren Arbeiten über Buche und Kiefer) ziffernmässig die Uebereinstimmung in der Verbreitung mit der hier allein in Betracht kommenden Abies pectinata DC. im einer Tabelle zusammengestellt. In dieser ist zunächst je eine Spalte für jedes der Hauptverbreitungsgebiete der Edeltanne in Anspruch genommen, in der eine ziemlich auffallende Uebereinstimmung hinsichtlich der Verbreitung mit 2, ein Fehlen der Art in dem betreffenden Lande ') Besonders in kleinen Städten. °) Weniger auffallend war die Uebereinstimmung merkwürdigerweise mit der Flora der Umgegend von Ganoez etc. (S. 198 ff.), obwohl da aus- drücklich Fichten, Edeltannen (sowie Buchen) als in den Wäldern vor- herrschend bezeichnet werden. 203 mit 0 und eine geringere Uebereinstimmung mit 1 bezeichnet wurde, welcher letzteren Zahl, wenn diese durch viel grössere Ausbreitung der Unterpflanze bedingt war, ein —- beigefügt wurde. Als Haupt- grundlage für diese Prüfung diente mir naturgemäss Nyman’s Conspectus florae Europaeae (nebst seinen Supplementen), doch wurden, soweit sie mir zu Gebote standen, auch weitere Floren ein- gesehen, wobei ich allerdings gerade auf eine Einsicht der Special- floren der österreichischen Kronländer '), da diese an meinem Wohn- orte nicht aufzutreiben und das botanische Museum in Berlin so wichtige Werke nicht nach auswärts verleiht, verzichten musste. Deshalb wird gerade eine nähere Prüfung und Vervollständigung der Liste durch einen österreichischen Botaniker zu schaffen sein. Dagegen habe ich hinsichtlich einiger Theile des deutschen Reiches, die zunächst auf Grund von Garcke's allgemeinen Angaben ge- gebenen Zahlen ’) noch durch specielle ergänzt, und zwar wählte ich dazu „Fiek, Flora von Schlesien“, „Prantl, Exeursionsflora für das Königreich Bayern“ und „Seubert-Klein, Excursionsflora für Baden“, da diese Werke die nähere Verbreitung in den verschiedenen Haupttheilen ihrer respectiven Gebiete recht deutlich erkennen lassen. Hessen-Nassau und Westphalen, über welche Gebiete auch recht brauchbare Specialfloren zur Verfügung stehen, wurden nicht berücksichtigt, weil in diesen beiden Gebieten die Edeltanne wahr- scheinlich nicht ursprünglich heimisch ist. Da andererseits sowohl im Harz als auch selbst noch in grossen Theilen Thüringens die Spontaneität der Tanne durchaus nicht über allen Zweifel erhaben ist‘), wurden auch diese Gebiete ausser Acht gelassen, während ich die verhältnismässig wenigen Vorkommnisse im Königreiche ') Nachträglich wurden mir durch den Herausgeber dieser Zeitschrift gütigst noch einige zum Vergleiche für dies Gebiet brauchbare Werke zu- gesandt. Hiernach sind in der Rubrik „Oesterreich“ die Arten mit ! versehen, welche nach Kerner, Pflanzenleben der Donauländer. p. 173 ff. und 301, im Waldviertel von Niederösterreieh zusammen mit Fichte und Tanne vor- kommen, während die nach Beck, Flora v. Niederösterreich, p. 44 ff., aus dem hauptsächlich durch diese Bäume (sowie die Buche) charakterisirten Voralpenwalde desselben Gebietes genannten Arten an gleicher Stelle durch * gekennzeichnet wurden. Ebenso wurden nach des gleichen Verfassers Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina für die dort entsprechende Formation, in der u. a. wesentlich dieselben Bäume herrschen, die auf- gezählten Charakterpflanzen daselbst in der Rubrik „Balkanhalbinsel“ durch * gekennzeichnet. Ein Vergleich der letzteren Liste Beck’s mit der schon genannten für Niederösterreich (und einer a.a.O., p. 48) gegebenen Formation der Fichte, zwingt uns noch auf Aposeris foetida, Doronicum austriacum und Salvia glutinosa (sowie auf den allerdings auch wieder im nördlichen Skandi- navien vorkommenden Ranunculus aconitifolius) zur etwaigen Ergänzung der folgenden Liste zu verweisen. ?®) Dabei bedeutet 2 eine Beschränkung wesentlich auf den gebirgigen Theil und eine Verbreitung dort hauptsächlich in Süd und Ost. da für diese Frage die verhältnismässig wenigen Vorkommnisse der Edeltanne in der Ebene weniger in Betracht kommen. °») Vgl. meine Nadelwaldflora Norddeutschlands, S. 304 ff. 16* 204 Sachsen ') durch *, die noch spärlicheren im Märkisch - Posener Gebiet, in welches die Edeltanne nur wenig Bineinzeichb? “), durch ! unter der Rubrik Deutschland °) andeutete. Um die Tabelle gleichzeitig zu einer Uebersicht aller mir bekannten Tannenbegleiter zu machen, habe ich die wichtigsten derjenigen Pflanzenarten, welche früher von mir als solche bezeichnet wurden, in die Tabelle mit aufgenommen, diejenigen von ihnen ® = lE 2 E er 3 = =) E = B 2|8|2/|8 13 5/8213 2|3|23|8 an BE|n|ıAlo A plz EIn A| a|ı o Dentaria digitata ...... 2.102) 2 | 1*,4 4:10 | 0:1 0 1,02 Kae (Oytisus nigricans)...... 0 Kl 1 1 2 22. 2 ER 14 Vo Sana lDTRaRT ee 2 . 2° 40a 3% a) 4902292 27 21 (Aruncus silvester)....... 21.2 aA, 1a 9 FD 2 2.1.4 Er Ery kRibes petraeum. ......... A Er Aa 1 I A a I a Z; 416 Saxifraga rotundifolia | 2 IT 3:15271,.08174 [7421221051702 1212 E02 Galium rotundifolium 7 m 2 4 9 Ze oe + Ei Ei; Adenostyles alpina...... ru 2|2|2 gr 1 AT o HR Homogyne alpina ...... 21 Au 2 Mn 2! 2*| 2 2, 0,21%] 2] 44 Senecio nemorensis......| 2 | 1F 2 r 2 . 2|2 | arı 21 10) 20820 (Prenanthes purpurea) | 2 ® 1.18 gr "ac er 202 4 An ErE Phyteuma Halleri ...... ey 2 2 y | er 0 o 1 © 3 Gentiana asclepiadea...| 2 2 2 ® gr 2 27 2 2, er + head 22 Tora alpina......... 2 2 a er ER A) as m” o er Sep amplexifolius) 2 ey 2% 27 2 En ? 2 o % . 2 Er Luzula flavescens ...... Fr 21|2|22 % ir 27 2 o Erz ') Nach Wünsche. °) Vgl. über die wenigen ursprünglichen Vorkommnisse in diesem Ge- biete meine Nadelwaldflora, p. 335. °) Dagegen habe ich unter der Rubrik Italien durch * das Fehlen auf Corsica (nach Nyman) angedeutet; ZLuzula flavescens ist mit 2 ? ver- sehen, da die Angabe für Corsica fraglich ist. 205 aber, welche nicht in Christ’s Liste enthalten sind, durch eine ( )') kenntlich gemacht. Aus vorstehender Tabelle ist zunächst für weitaus die meisten Arten deutlich die Uebereinstimmung mit der Weisstanne hinsichtlich ihrer Verbreitung zu ersehen. Dabei mag noch darauf hingewiesen werden, dass für das Gebiet, in welchem am wenigsten Ueberein- stimmung mit der Edeltanne zu herrschen scheint, nämlich Russland, dieser Baum, ähnlich wie im norddeutschen Tieflande, eigentlich nur als Ausläufer zu betrachten ist. Nach Köppen (Holzgewächse Russlands, II, 546) ist im europäischen Russland unsere Tanne, abgesehen vom Zarenthum Polen’) (wo ihre Grenze noch sehr zweifelhaft) ganz „auf die westlichsten Theile einiger angrenzenden Gouvernements beschränkt“. Daher ist es einerseits nicht auffallend, wenn nur wenige ihrer Begleiter ihr hierher (ebenso wie ins nord- deutsche Tiefland) gefolgt sind, andererseits mag auch bei unserer geringen sicheren Kenntnis von der Flora dieses Landes wohl die eine oder andere Art in seinem äussersten Westen vorkommen, ohne dass dies Vorkommnis bisher allgemeiner bekannt geworden wäre. (Fortsetzung folgt.) Aus dem pflanzenphysiologischen Institute zu Amsterdam. Ueber Variationsweite der Oenothera Lamarckiana. Von Dr. Julius Pohl Privatdocent an der deutschen Universität Prag. (Mit 1 Tafel.) (Schluss. 3) Im Gynaeceum finden sich mehr oder minder bedeutende Schwankungen in Bezug auf Dimensionen der Narbe, des Griffels und des Fruchtknotens. In der Norm ist die Narbe 4theilig (Fig. 3a). Es finden sich nun bei ganz normalem Blütenbau auch Griffel mit 5-, 6-, 7-, 8-, 9theiliger und zygomorpher Narbe (Fig. 3b, ce). ') Von diesen finden sich nach Bonnier (vgl. Bot. Centralbl., Bei- hefte IV, 1894, p. 140) mit Abies pectinata (und Fagus, aber nicht Picea excelsa) noch in der subalpinen Zone der Pyrenäen Spiraea Aruncus und Prenanthes purpurea neben einigen anderen, von denen Aconitum Lycoctonum und Geranium silvaticum nach Beck gleichfalls für die entsprechende Wald- zone Bosniens charakteristisch sind, denen sich nach der später folgenden floristischen Aufzählung noch Astrantia major und eine Form von Campanula patula anschliessen. *), Die hier nach Rostafinski „Florae Polonicae Prodromus“ vor- kommenden Arten, unter denen namentlich Ribes petraeum als zweifelhaft bezeichnet wird, sind durch * unter der Rubrik Russland gekennzeichnet. ®) Vergl. Nr. 5, S. 166. 206 Die Fruchtknoten variiren in Bezug auf die Längendimen- sionen und die Fächerzahl (in der Norm 4fächerig, es kamen mir aber auch 5fächerige zu Gesicht). b) Oe. Lamarckiana var. brevistylis H. de Vries. Weit höheres Interesse verlangt aber eine Variation des Grif- fels, die sich an räumlich getrennten Punkten des Feldes überein- stimmend vorfindet. Es ist die Eigenthümlichkeit, dass der Griffel auf die Hälfte der Norm verkürzt wird, so dass er mit seiner ver- kümmerten Narbe an den Kelchröhrenwall reicht, an dem sich Staub- gefässe und Petala inseriren, ja es gibt Fälle, wo der Griffel nicht einmal diese Höhe erreicht, sondern in der Kelchröhre stecken bleibt. Derartige Blüten, die sich in ihren Grössenverhältnissen sonst durch- aus nicht von der normalen Form unterscheiden, sehen. von oben aus betrachtet, wie eingeschlechtliche Blüten aus (Fig. 4). Ich legte mir nun die Frage vor, wie entsteht diese Variation oder Ano- malie? Zu ihrer Lösung verfolgte ich den ganzen Entwicklungs- gang der Blüte im Vergleich zur normalen Oe. Lamarckiana und fand Folgendes: Die Entwicklung der normalen Oe. Lamarckiana (und ebenso der Oe. biennis und Oe. muricata) findet in der Weise statt') dass sich am Vegetationskegel als erster Blütentheil 4 Höcker bilden, die ihrer weiteren Entwicklung nach als die 4 Carpellprimordien oder Griffelanlagen aufgefasst werden müssen (Fig. 5). Während die centrale Axe ihr Wachsthum einstellt, werden die Griffelhöcker während ihres weiteren Längenwachsthums unter dem Zug der kräftig wachsenden Deckblätter gegen einander gedrängt, so dass sie sich schliesslich in der Mitte berühren und hiedurch die Fruchtknotenhöhle zum Ab- schluss bringen (Fig. 6, 7, 8). Der nach unten und innen von den Griffelhöckern befindliche Theil des Vegetationskegels, der mit den Griffeln ein continuirliches Zellstratum bildet (p in Fig. 8 und 10), wird späteres Fruchtknoteninnere oder Placenta — ein Moment, das ich bereits jetzt hervorhebe. Erst wenn die Griffel kräftig gefördert sind, entwickeln sich die Antherenhöcker und nach diesen die Petala-Anlagen. Auf die ge- äusserte Anschauung, dass eventuell Antheren und Petala nur Zweige einer gemeinschaftlichen Blattanlage seien, braucht hier keine Rück- sicht genommen zu werden. Das Wichtigste ist, dass sich die Griffel- anlage zuerst entwickelt. In allen Knospen findet man dement- sprechend den Griffel die übrigen Elemente an Höhe übertreffend, überall erhebt sich die Narbe über das Niveau der Antheren und Petala. Da die Antheren in der geschlossenen Knospe völlig reif werden, so wird durch diesen Umstand die Selbstbestäubung ver- ‘) Ich kann hier nicht in die Details der Entwicklung der Onagraceen eingehen, sondern verweise diesbezüglich auf die Arbeiten von Payer, Bra- scianu und Celakovsky. 207 hütet. Die vorstehende Darstellung weicht in zwei Momenten von Brascianu ) ab, indem dieser eine acropetale Entwicklung der Blüte gesehen haben will (zuerst Sepala, dann Petala, dann Antheren, zu- letzt Griffel) und ferner für die Placenta eine Entstehung aus einem eigenen Blastem annimmt. ‚Gegen diese letztere Auffassung haben sich bereits A. Braun und Celakovsky’) ausgesprochen. Meine Präparate zeigen deutlich, wie sich die 4 Carpellblätter, in ihrem unteren Theile zusammen- wachsend, zum Fruchtknoten entwickeln, in sich die Placenten bil- den, in ihrem oberen Theile Griffel mit Narbe formen. Ein Blick auf die Fig. 11 wird die Auffassung als berechtigt erscheinen lassen. Bemerkenswerth ist Fig. 11, wo die Carpellränder einander nicht berühren und schon die zukünftigen Placentarleisten zeigen. Bei unserer kurzgriffligen — brevistylis de Vries — Form ent- wickelt sich nun abweichend von der Norm zuerst die Antheren- anlage (Fig. 13). dann nach innen zu die Griffelhöcker (Fig. 14 und 15). In einem Stadium, wo die Antheren bereits beträchtlich geför- dert erscheinen, so dass sie sich bereits in der Mediane berühren, sind die kurzen Griffelhöcker noch weit von einander entfernt. Immer sieht man dann in den weiteren Stadien die mächtigen Staubbeutel auf dem Griffel, resp. der Narbe gelagert (Fig. 17). Ich glaube daher, dass die vorliegende Anomalie, die Kurzgriffligkeit, in mecha- nischen Verhältnissen begründet ist, diese allerdings wieder die Folge der zeitlichen Verschiebung der Entwickelung der Antheren vor dem Griffel, welche selbst wieder auf eine Variation ursprünglicher Eigen- schaften zurückzuführen ist. Mit dieser Anomalie ist vielleicht gene- tisch noch eine zweite verbunden, für die ich in der gesammten Teratologie kein Analogon ‘) gefunden habe. Die Griffel der kurz- griffligen Pflanzen enthalten immer Samenanlagen. Bei der normalen A. Lamarckiana verjüngt sich der so lange Griffel nach unten gegen die Fruchtknoteninsertion und ist scharf von demselben abgegrenzt. Bei der kurzgriffligen dagegen findet sich der Stylus in seiner unteren Hälfte meist verdickt, allmählich in den Fruchtknoten übergehend. Sehr oft ist die obere Griffelhälfte bis zur Verdiekungsstelle zertheilt, die Narbe selbst verkürzt und makro- skopisch flacher als die oerunzelten Narben der normalen Za- marckiana (Fig. 20). Mikroskopisch findet sich kein Unterschied der Narben. Durchschneidet man die untere Griffelhälfte, so findet man das merkwürdige Bild, das in Fig. 23 dargestellt ist. Dem Meso- ') Botan. Zeitung 1873, p. 791, ferner in seiner Dissertation: Unter- suchung über die Blütenentwicklung der Onagraceen. Naumburg 1874. °) „Vergleichende Darstellung der Placenten“. Abhandlung der königl. böhm. Gesellsch. d. W. Prag 1877. ‘) Weder Master's „Vegetable Teratologie“ 1869, noch OÖ. Penzig's „Pflanzenteratologie", Genua 1890 und 1894 enthalten eine diesbezügliche Angabe. 208 phyll des Griffelblattes entsprechend sieht man 4 ausgebildete ana- trope Samenknospen, die von dem zu einer Placenta metamorphosirten Gewebe ausgehen, welches das Griffelecentrum erfüllt. Geht man von der verdickten Griffelpartie nach oben, so finden sich die Uebergänge zur Norm, im Centrum der Griffeleanal mit typischem Leitgewebe und seitlich mitten im Parenchym eine Samenknospe. (Fig. 24.) In manchen Fällen finden sich statt 4 auch 6 und 7 Samenknospen auf demselben Griffelquerschnitte, oder aber erscheint der Griffel nicht circulär geschlossen, sondern wie geöffnet, so dass die Samen- knospen direct zu Tage liegen. Ein derartiges Bild liefert der Griffel- querschnitt Fig. 25. Aus diesem Bilde muss man folgern, dass Griffel und Frucht- knoten ein Ganzes darstellen, eine Ansicht, die ich schon oben ge- äussert. Wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass die Placenta auch bei den Önagraceen nur ein Theil des Carpellblattes ist. so hat ihn die Natur hier geführt. Ganz allmählich geht der Samen führende Strang des Griffels in die Placenta des Fruchtknotens über. Brascianu nimmt an, dass die Placenten aus eigenen, vom Griffel differenten, sich secundär entwickelnden Blastemen entstehen. ') Ich habe bei Untersuchung der Oenothera-Fruchtknoten niemals Bilder gesehen, wie etwa Fig. 13 bei Brascianu, wo im Grunde der fertig angelegten Fruchtknotenhöhle 2 Höcker angedeutet sind, die als Axenverlängerung nach oben die Placentenblasteme darstellen. Ich muss mich umsomehr gegen die Brascianu'sche Auffassung aussprechen, als sie auch in die Handbücher der Botanik’) Eingang gefunden. ‚Die Aeusserung Brascianu’s, dass sich die Fruchtknotenwand durch Hohlwerden der Achse bildet, kann ich auf Grund meiner Präparate ebensowenig billigen, als seine Blastemtheorie. Die vor- beschriebene Antholyse allein widerlegt sie, und so schliessen sich die Onagraceen der Gruppe phanerogamer Pflanzen an, deren Pla- centen Carpellblättertheile sind. Die kurzgrifflige Form erzeugt keinen reifen Samen; sie ist also direct nicht vererbbar. Warum? Ist die Narbe nicht conceptionsfähig, ist der Griffel nicht leitungsfähig, sind die Samen nicht befruchtungs- fähig? Um diese Fragen theilweise zu lösen, wurden einige Exem- plare der „kurzeriffligen“ Form auf dem Hilversumer Felde mit Pollen normaler Oe. Lamarckiana bestäubt und nach 2 Tagen das Schicksal der Pollenschläuche untersucht. Ich fand die Pollenschläuche nur bis zu den ersten Samenknospen des Griffels vorgedrungen. Weiter ver- mochte ich keine zu erblicken. Ich deute mir die Sterilität dieser Form daher folgendermassen: die Griffelsamen nehmen die Pollen- schläuche für sich in Anspruch, hemmen so den Weg zum eigentlichen Fruchtknoten. Die im Griffel gelegenen Samen werden aber, wenn ') l.e. p. 27. „Die Placenten sind selbständige Blasteme“. *) L. Goebel in Schenk’s Handbuch der Botanik. III I. 209 sie auch befruchtet werden, durch die abnorme Insertion so vielen Schädlichkeiten ausgesetzt, dass sie sich nur mangelhaft entwickeln, nicht reifen. Die Griffelsamenknospen fand ich sich gleichzeitig mit den Fruchtknotensamenknospen entwickelnd; anatomisch sind nicht be- fruchtete Samen des Fruchtknotens normaler Oe. Lamarckiana von den Griffelsamen nicht unterschieden. Die reifen Antheren und Pollen der kurzgriffligen Form zeigen keine morphologischen Abweichungen von der Norm. Insbesondere der Pollen ist befruchtungsfähig und wurde mit Erfolg zur Bestäu- bung verwendet. Wir sehen mithin bei ©e. Lamarckiana einen Fall, der eine Vorstellung davon gibt, wie aus einer zwitte- rigen Blüte eine eingeschlechtige werden kann.') Es erhebt sich die Frage, ist die vorliegende Form eine Ano- malie, eine Entwicklungshemmung, oder liegt eine Varietät der Oe. vor? In demselben Sinne, in dem gefüllte aber sterile Blüten einer zwitterigen Pflanze als Varietät bezeichnet werden, kann man auch diese seit 5 Jahren auf dem Felde alljährlich entstandene Form als Varietät bezeichnen. Die Lehrbücher der Teratologie zeigen uns, dass Samen an den verschiedensten Blütenblattkreisen abnormerweise gebildet werden, z. B. an den Staubblättern bei Sempervivum Mohl (Engler). Der vorstehende Fall gesellt sich ergänzend zu ihnen. ’) c) Oe. Lamarckiana var. lata H. de Vries. Während die vorstehend angeführten Variationen in freier Natur, unter anscheinend gleichen Ernährungs- und klimatischen Bedingungen entstanden sind, habe ich noch über einige Varietäten zu berichten, die auftraten, als die Oe. Lamarckiana im Versuchs- garten des Herrn Prof. de Vries ausgesäet worden ist. Die über- wiegende Mehrzahl der aus den Oe. Lamarckiana-Samen gezogenen Pflanzen glich natürlich der Mutterpflanze. Eine neu entstandene Varietät aber zog die Aufmerksamkeit auf sich. Es war dies eine Pflanze, deren Blätter breiter, und deren Knospen dieker waren, als die all ihrer Schwesterpflanzen. Die Pflanze wurde inmitten der übrigen von Insecten bestäubt, die aus den ge- wonnenen Samen gezogenen Individuen zeigten dieselben Eigenthüm- ') Eingeschlechtige Blüten kommen bei der mit Oenothera verwandten Gattung Fuchsia (Encliandra und Skinnera) vor. °) Die in der Literatur sonst mitgetheilten Fälle von Heterostylie führen nicht zur Sterilität, sondern sind vielmehr Rinrichtungen zur Befruch- tung mittelst bestimmter Inseeten oder zur gewissen Zeitfolge der Befruch- tung. Iclı habe von einschlägigen Fällen zur Zeit erst Primula elatior unter- sucht, die ebenfalls kurz- und langgrifflig vorkommt. Die kurzen Griffel unterscheiden sich von den langen ausgesprochen nur in der Anatomie der Narbe, indem sie nur ganz niedrige, wenig über das Epithelniveau hervor- ragende Papillen besitzen, während die langgriffligen lange, haarartige Papillen, etwa an Crocus erinnernd, besitzen. Griffelsamen kommen hier nicht vor. 210 lichkeiten. Die näheren Charaktere dieser Form, die als Oe. La- marckiana var. lata de Vries bezeichnet werden kann, sind folgende: Die Blätter sind an gut entwickelten Individuen auffällig breiter als die normalen, die Blattspreiten gerunzelt und gebuckelt: es sieht geradezu aus, als ob sich zwischen den durch die Haupt- gefässe gegebenen Grenzen das Blattparenchym weiter entwickelt und nun, um Platz zu gewinnen. sich theils nach oben, theils nach unten gelagert hätte. Wie bereits angeführt, ist das Blatt der nor- malen Zumarckiana 4—5mal so lang als breit, die var. Zata nur 2:1—31 so breit. Deutlicher werden die Unterschiede durch An- führung eines speciellen Beispieles. In Fig. 21a ist abgebildet: das Blatt einer Lamarckiana, 175 em hoch, 42 cm an der breitesten Stelle breit; Fig. 22 ein kleines, aber typisches Blatt der Varietät. Andere entwickelte Blätter der var. Zata waren 16 cm hoch, 7'l em breit. Die Cireumferenz normaler reifer Lamarckiana-Knospen be- trug 2°8, 3—3'2 cm, die var. lata zeigt die Zahlen 3°8—4'2 bei durch- schnittlieher Länge von 6'8—7 cm, sie sind also kürzer, gedrungener. Der Griffel hat zumeist die normale Form, doch zeigt er Varianten, wie sie in Fig. 23 abgebildet werden. In der Norm gliedern sich die 4 Narbenlappen von einem Punkte kreuzförmig ab; hier erfolgt die Narbenabgliederung auf einer Strecke, die 0'3—1cm lang wird. Die Bestäubungsfähigkeit der Narben leidet hiedurch nicht. Die Antheren gleichgrosser Oe. Lamarckiana sind deutlich pollen- hältig, gewöhnlich mit dem durch Viscinfäden verbundenen Pollenmehl ganz eingestäubt. Die Pollensäcke der var. /ata sind scheinbar leer, richtiger pollenarm. Es wurde nun bemerkt, dass der spärliche Pollen dieser Pflanze fast keimungsunfähig ist, die Pflanze trägt nur dann reichlich Samen, wenn sie mit Pollen der normalen Oe. Lamarckiana bestäubt wird. Die Pflanze ist also ebenfalls zweihäusig geworden, die var. lata, die weibliche Form darstellend. wie ihr Pendant, die brevi- stylis, eine männliche. Dieses mir mitgetheilte auffällige Verhältnis versuchte ich durch Studium der Antherenentwicklung näher kennen zu lernen. In der Norm erfolgt die Pollenbildung ganz nach dem von Sachs, Warming u. A. bekannt gewordenen Schema: die vom Tapetum umschlossene Mutterzelle theilt sich in 2 Tochterzellen; jede dieser in 4 Enkelzellen. die in dem durch Lösung des Tapetums vergrösserten Loculament frei schwimmend durch Schichtenbildung zum charakteristischen Pollenkorn sich entwickeln. Der reife Pollen besteht aus zwei Formen von Körnern: etwa 70'/, grosser Körner, wie sie von Luerssen') abgebildet worden sind, nebst kleineren protoplasmaarmen Körnern. Hingegen zeigen die Pollen der var. lata verkrüppelte, verkümmerte Formen. Verfolgt man die Antheren- ') Pringsheim’s Jahrbuch, 7. 211 entwicklung an Knospen zunehmender Grösse bei der var. /ata, 9 findet man sie bis zur Tetradenbildung normal. In einigen Quer- schnitten fällt bereits eine Verlängerung der Tapetumzellen auf. In den nächsten Stadien, wo man nun bei der normalen den Zerfall der Tapetumzellen deutlich findet, sind hier die Tapetumzellen nicht nur erhalten, sondern der Zahl nach durch radiäre Theilung ver- mehrt, aufs Doppelte verlängert. mit ihren abgerundeten freien Seiten papillenartige in das Lumen des Pollensackes vorspringend. Die Pollenkörner sind klein, vereinzelt, in der Schichtenbildung be- griffen. Ja es gibt Querschnitte, wo man gar keine Pollen zu Ge- sichte bekommt, sondern das ganze Pollensacklumen von den ver- grösserten und losgelösten Tapetumzellen eingenommen wird. Selbst in Knospen von 24cm Länge fand ich das Tapetum noch er- halten und an Zellzahl und Zellgrösse vermehrt, wo doch in der Norm schon bei halb so grossen Knospen der Tapetumzerfall ein- zutreten pflegt. In 3 cm langen Knospen ist schliesslich auch bei der var. Zata dieser Zerfall erfolgt: im Lumen schwimmen neben vereinzelten normal entwickelten tetraödrischen Pollenkörmern, ganz verkümmeıte, theils ganz runde, theils einseitig ausgebuchtete Pollen. Die Zellvermehrung und relative Persistenz der Tapetumzellen hemmt die Pollenentwicklung, macht die sonst zwitterige Pflanze zu einer fast rein weib- lichen. Dasselbe Phänomen, Zellvermehrung im Ueberschwang, sowohl in Antherenblättern, wie in den vegetativen Blättern! Hier führt es zu gesteigertem Assimilationsvermögen, dort bedingt es eine Ent- wicklungshemmung. Neben dieser Variation tritt sowohl im Garten, wie auf freiem Felde noch eine ein; nämlich Zwergbildung. Die betreffenden Pflan- zen werden nur etwa 50 cm hoch, beginnen bereits 5 cm über dem Boden reifende Blütenknospen in den Zweigachseln zu bilden, bleiben aber in den Blütendimensionen, sowie in den anatomischen Charak- teren der meterhohen Mutterform mit Ausnahme kleiner Varianten ganz gleich. : Das vorstehend besprochene Experiment, das sich unter der Beobachtung von so günstigen Umständen abgespielt hat, bereichert unsere Kenntnisse nach zwei Richtungen. Es lehrte erstens, wie das Variationsvermögen der Pflanze zu bisher un- bekannten Structuranomalien in sonst ganz gleich- artigen Individuen führt. Hieher gehört die Varietas Oeno- thera Lamarckiana lata mit ihrem auf die allgemeine Tendenz zur Zellproliferation zurückführbaren luxurirenden Wachsthum der Ta- petumzellen und hieraus folgender männlichen Sterilität, sowie die Var. Oe. Lam. brevistylis mit zurückbleibendem Griffelwachsthum und Bildung von Samenknospen im Griffelgewebe. 1. nun SD er alt 1 Vor 3 Es muss ferner für jede zusammenfassende Darstellung des Variationsvermögens der Pflanzen wichtig sein, über die Weite des Variationsvermögens einer Species eingehende Daten zur Verfügung zu haben. Die Variabilität der Oe. Lamarckiana äusserte sich nun, ausser in den eben angeführten Formen noch in Bezug auf folgende, auch anderweitig im Pflanzenreiche als variationsfähig bekannten Eigenschaften: in in der Cotyledonenzahl: es kommen Keimpflänzchen mit 2 oder Cotyledonen vor. der Gesammtgrösse. der Blattstellung (Uebergang zur Quirlstellung). den Blattdimensionen. der Blattfarbe. der Fruchtknotenlänge und Zahl der Fruchtknotenfächer. der Blütenblattzahl und Blütenblattform. der Narbenform. der Pollenform (Tetraöderform, mit 5 Ausbuchtungen versehene und ganz asymmetrische Formen). Prag, November 1894. Erklärung der Abbildungen (Taf. X). . Blumenkronblatt der Oenothera Lamarckiana. . a, b, e Blumenkronblätter der Var. oxypetala d. V. a, b, e Narbenformen der Oe. Lamarckiana. . Längsschnitt durch die Blüte von Oe. L. brevistylis d. V. 6, 7, 8, 9, 10. Aufeinanderfolgende Entwicklungsstadien der Blüte von Oe. Lamarckiana. p bedeutet die Placentenanlage. und 12. Querschnitte durch den Fruchtknoten, und zwar Fig. 11 einer 1'0 cm, Fig. 42 einer 2'5 cm langen Knospe. 14, 15, 16, 17. Entwicklungsstadien der Blüte der Var. brevistylis. . Kleines Laubblatt der Oe. L. var. lata. . Laubblatt des unteren Stengeldrittels der Oe. Lamarckiana. . Griffelformen der Var. brevistylis in natürlicher Grösse. . Längsschnitt durch den oberen Fruchtknoten- und unteren Griffeltheil der Var. brevistylis. . Griffelquerschnitt der normalen Oe. Lamarckiana. 3. Querschnitt durch die Griffelmitte der Var. brevistylis. . Querschnitt durch eine tiefere Partie der Var. brevistylis. . Querschnitt durch einen offenen Griffel der Var. brevistylis. . Querschnitt durch das oberste Griffeldrittel der Var. brevistylis. S — Samenanlage, L —= Leitgewebe, G — Gefässbündel, R = Raphiden- schlauch. . Narbenformen am Griffel der Var. lata. 28. Querschnitt durch ein Antherenfach der Var. lata. Die mikroskopischen Bilder von Fig. 11, 12, 21, 22%, 23, 24 25, 26, sind mit Reichert Ocul. II, Obj. II, die übrigen mit Obj. VI und einem Projeetionsapparat gezeichnet. hier aber verkleinert reprodueirt. Fig. 1, 2, 3, 4, AS, 19, 27 entsprechen der halben natürlichen Grösse. a 213 Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XXI. 1 Ueber Saxifraga pseudosancta Jka. und Saxifraga „juni- perina Ad.“ Velen. „Es bestehen zwischen S. pseudosancta und S. juniperifolia die innigsten Beziehungen .... einen durchgreifenden Unterschied bieten zunächst die Kelchabschnitte. Da vermittelnde Formen bis jetzt nicht da sind, so muss S. pseudosancta einstweilen als Art an- gesehen werden“ '). Es sei mir erlaubt, dieser Schlussbemerkung des Monographen den Faden meiner weiteren Ausführungen anzuknüpfen. Die von Engler vermuthete vermittelnde Form zwischen S. pseudosancta Jka. und S. juniperifolia Ad.) ist nunmehr aufge- funden worden. Bekanntlich unterscheidet sich erstere von letzterer nebst Merkmalen in Blattform, Blütenstielen und Petalen durch kahle, glatte Kelchabschnitte; die Vermittlung wäre also in einer Pflanze zu suchen, welche die Beschaffenheit der Blätter, Blütenstiele und Blumenblätter der S. pseudosancta mit der Bekleidung der Kelch- abschnitte der S. juniperifolia in sich vereinigen würde. Eine dieser Combinstion entsprechende Steinbrechart wächst nun auf den letzten Erhebungen der südbulgarischen und der angrenzenden ostmacedoni- schen Hochgebirge. In Velenovsky’s Flora bulgarica wird S. pseudosancta Jka. mit Ausrufungszeichen zu einer „S. juniperina Ad.“ als Synonym gestellt und der Janka’sche Originalstandort vom Balkan zu einer Beschreibung ceitirt, welche allem Anscheine nach aus Boissier's Flora orientalis entnommen, nach der Pflanze des Rilogebirges modi- fieirt worden ist. Diese passt auf die Balkanpflanze nicht. Eine ge- nauere Untersuchung würde den Autor überzeugt haben, dass auf dem Balkan eine andere Steinbrechart wächst, als auf den süd- licheren Rhodope-, Rilo- und weiterhin auf den macedonischen Hoch- gebirgen, eine Pflanze nämlich, welche ausser Unterschieden im Wuchs und in den Blättern, von der südlichen Pflanze schon durch stets kahle Kelchabschnitte leicht zu unterscheiden ist. Ich habe diese Pflanze in Act. horti Petrop. XIII. 1894, p. 190 Sawifraga macedonica benannt. Ich bin nämlich nach Studium eines reichen Materials von Pflanzen der Balkangebirge einerseits, anderer- seits nach ausführlichen Mittheilungen Levier's, welcher sich im ‘) Engler, Mon. Saxifr. p. 273. ®) Adams hat niemals eine „S. juniperina“, wohl aber bei Weber und Mohr, Beitr. zur Naturk. I. (1805), p. 53 u. f. eine $. juniperifolia be- schrieben. Die von Sternberg Sax. Rev. p. 31 und Suppl. II. p. 50 be- gonnene Schreibweise „S. juniperina“ ist daher unrichtig. 214 Vereine mit Sommier eingehend mit der Untersuchung der kau- kasischen Arten der Verwandtschaft befasst hat, zu der Ueberzeugung gelangt, dass sich eıstens Sawifraga pseudosancta Jka. ap. Engler l. e. und Oesterr. botan. Zeitschr. 1872, p. 177, in zwei kleine Arten oder Unterarten gliedert, nämlich in 8. pseudosancta Jka. deser. et exsicc. pro max. parte vom Balkan, und in S. pseudosancta Jka. exsicc. pro min. parte quoad loca macedonica (Perim Dagh) — S. macedonica m. gliedert, zweitens, dass die S. juniperifolia der Autoren im Kaukasus selbst in mehrere kleine Arten oder Unter- arten zerfällt, deren jede durch ziemlich sichere, wenngleich nach flüchtiger Betrachtung wenig auffallende Meıkmale sich unter- scheiden lässt. Dies und die geographische Verbreitung dieser Arten, welche auf ziemlich streng umgrenzte und von einander + entfernte Be- zirke beschränkt ist, verleitet mich, S. macedonica nicht als „Ueber- gang“ zu betrachten, sondern zu unterscheiden. Die Frage der For- malität, ob ihr der Rang einer Art, Unterart oder Varietät zu- komme, überlasse ich den individuellen Auffassungen dieser Begriffe Derjenigen, die sich nach mir mit dieser Pflanze beschäftigen werden. Sawifraga macedonica unterscheidet sich von der echten S$. juni- perifolia, deren Exemplare vom Kaukasus (Lers. ad Fl. Terek. leg. F. V. Brootherus) ich vergleiche, im Wachsthume und in der Form der Blätter. Während nämlich bei letzterer die Blätter in lockeren, an den sterilen Stämmchen meist durch deutliche Inter- nodien unterbrochenen Scheinquirlen stehen, und der Form nach pfriemlich, dreikantig, schmal (bis 2 mm) unterseits scharf gekielt sind und sich von der Basis bis zur starren und stechenden Stachelspitze allmählich verjüngen (weniger rasch als bei den Blättern des Wachholders), stehen die verflachten und lanzettlichen, an der Spitze in einen kurzen nicht stechenden Stachel zusammenge- zogenen, beinahe doppelt breiteren Blätter der S. macedonica stets in dicht gedrängten imbricaten Pölstern von cylindrischer Form. Die Blätter der S. macedonica sind bis weit über die Mitte, jene der S. juniperifolia nur an der Basis gewimpert, respective mit kleinen Zähnchen besetzt; es bestehen also bezüglich der Form und Bekleidung der Blätter nähere Beziehungen zu jenen der S. sancta Grb., welche Art jedoch schon durch ihre ebensträussige Inflorescenz sofort zu unterscheiden ist. Die tiefgelben Blumenblätter der S. mace- donica überragen die Kelchabschnitte um das Doppelte. Ausser den angeführten Standorten wurde die Pflanze noch auf dem höchsten Gipfel des Rhodope-Gebirges, der „Mussala“ von Wagner gesammelt. Aus den neueren Arbeiten ') ergibt sich die interessante Thatsache, dass fast jeder eine gewisse Höhe überragende Gebirgsstock des Orientes eine oder mehrere eigenthümliche Arten der Verwandtschaft beherberge. ') Cfr. Sommier et Levier, Plant. Cauc. nov. man. III. p. 186 u. f. 215 Sarif. juniperifolia wird wohl von Boissier und Engler ausser dem Kaukasus noch auf den Gebirgen Lazistans angegeben, doch bemerke ich gleich hier, dass die dieser Angabe zu Grunde lie- genden Exemplare Balansa’s (Plaut. Laz. 1866) der viel kürzeren Blätter wegen schon Grisebach in litt. ad Jka.: „S. Lazistania Grb. herb.“ benannt worden seien, wobei Grisebach Janka aufmerksam machte, dass diese Pflanze der S. sancta viel näher stehe. In Ermangelung von Exemplaren kann ich mich nicht weiter über diese Pflanze äussern, hoffe aber bei (Gelegenheit auf sie zu- rückkommen zu können. Dass sowohl S. juniperifolia Ad., S. scleropoda Somm. Lev., S. caucasica Somm. Lev., als auch S. sancta Grb., S. pseudosancta Jka. und S. macedonica als Ueberbleibsel einer ursprünglich über die Gebirge des Örientes verbreiteten Stammart, sich an wenigen und beschränkten Stellen erhalten und durch Isolation und An- passung verändert haben mögen, will ich nicht in Abrede stellen. Sie gehören eben einem jener an Varietäten oder Arten so überreichen Kreise an, in welchen der Systematiker die Reihenfolge der Zusammengehörigkeit erst nach eingehendem Studium von Pflanzen vieler Standorte übersehen kann: oft muss er sich an die aus dem zuströmenden Schwalle der manniefaltigsten Formen wie Stützpunkte herausragenden, bereits benannten und begründeten Arten anklam- mern, um zur Einsicht zu gelangen, dass er, um einen Schritt vor- wärts zu kommen, durch Zusammentragen der weiterhin zusammen- gehörigen Formen sich oder Anderen einen weiteren neuen Stütz- punkt schaffen muss. Budapest, am 13. Februar 1895. Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Fortsetzung. ') 15. Wilckia africana L. sp. pl. p. 663 (1753) sub Zesperide. Malcomia africana R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV, p. 121 (1812). Attica: ausser am Phaleron auch im Thale des Cephissus und bei Kukuvaones (Heldreich). 16. Wilekia confusa Boiss. Fl. or. I. p. 221 (1867) sub Mal- colmia. Attica: am Phaleron (Örphanides) und am Vorgebirge Hagios Cosmas (Heldreich). Ist von W. parviflora DC. (sub Malcolmia) kaum verschieden, da die Griffellänge variabel zu sein scheint. Pi. Werpl. Nr. 5, 8.4; 216 17. Brassica ceretica Lam. enc. meth. I. p. 747 (1783). Var. aegaea Heldr. et Hal. Fl. aegaea exs. a. 1889 pro specie. Minor, racemis densis, pedicellis flore brevioribus, floribus minoribus, 15 mm longis, petalis oblongis, in unguem sensim attenuatis, caly- cem vix duplo superantibus, siliquis brevius pedicellatis. Die Grundform ist grösser, hat lockere Trauben, die Blüten- stiele sind so lang oder länger als die Blüten, die letzteren sind fast noch einmal so gross, 20—25 mm lang, breiteiförmig, mehr plötzlich in den Nagel verschmälert. An den Exemplaren von Tenos sind die unteren Blätter tiefer und unregelmässig doppeltgezähnt, während sie an jenen von Jura, wie bei der Grundform, seicht gekerbt-gezähnt sind. Sporaden: Insel Jura (Reiser). Cyeladen: Insel Tenos (Leonis). 18. Aethionema graecum Boiss. et Sprun. Diagn. Pl. or. Ser. 1. Nr. 6, p. 16 (1845). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). 19. Hutchinsia petraea L. sp. pl. p. 644 (1755) sub Lepidio; R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV, p. 82 (1812). Laconien: am Malevogebirge (Leonis). 20. Capsella grandiflora Bory et Chaub. Fl. Pelop. Nr. 1017 (1838) sub Thlaspide, Boiss. Diagn. pl. or. Ser. 1, no. 1, p. 76 (1842). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 21. Bunias erucago L. sp. pl. p. 670 (1753). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Cy- claden: Insel Myconos (Sartori), Melos (Leonis). 22. Viola poetica Boiss. et Sprun. Diagn. pl. or. Ser. I, no. 6, p. 21 (1845). Aetolien: in der oberen Region des Korax (Reiser). 23. Silene graeca Boiss. et Sprun. Diagn. pl. or. Ser. I, no.1, p. 36 (1842). Aetolien: bei Guritza (Reiser). 24. S. integripetala Bory et Chaub. in Exp. scient. Mor. III, 2, p. 123 (1832). Arcadien: bei Tripolis und Leontarion (Sartori). Argolis: bei Hagios Petros in der Landschaft Cynuria (Orphanides). 25. S. sedoides Jacq. Collect. suppl. p. 112 (1796). Thessalien: am Karla-See (Reiser). Attica: am Vorgebirge Hagios Cosmas und bei Raphina (Heldreich), auf den Inseln Pla- tera und Xeronisi im Golfe von Petali (Holzmann). Cycladen: Insel Tenos (Sartori). Laconien: bei Scardamula (Heldreich). 26. S. Ungeri Fenzl in Unger, Reise in Griechenland p. 136 (1862). Conf. Heldr. in Oesterr. botan. Zeitschr. XXVIIL, p. 27 (1878). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). ER. u © 27. Saponaria officinalis L. sp. pl. p. 408 (1753). Var. glaberrima Ser. in DC. Prodr. I, p. 365 (1824). Thessalien: bei Paläokastron (Leonis). 28. S. graeca Boiss. Fl. or. I, p. 528 (1867). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Von der sehr naheverwandten S. cakabrica Guss. durch dickere Kelche, grössere, dunklere Blüten und grössere Samen verschieden, auch ist sie reichlicher drüsig-klebrig. In der Forın der Kronblätter, deren Platte für S. calabrica kreisrundlich, dagegen für S. graeca von Boissier länglich angegeben wird, finde ich keinen durch- greifenden Unterschied. 29. Dianthus difusus Sibth. et Sm. Fl. gr. Prodr. I, p. 285 (1806); D. pubescens ß. glabratus Boiss. Fl. or. I, p. 507 (1867). Cyeladen: Insel Andros (Sartori), Naxos (Heldr.). Ist als selbstständige Art und nicht als Varietät des D. pube- seens Sibth. et Sm. zu betrachten, da er sich von diesem durch, kahle oder nur sehr kurzhaarige Stengel, um die Hälfte kleinere Blüten und verhältnismässig feiner und tiefer gezähnte Kronblätter constant unterscheidet. Der Stengel des D. pubescens ist seiner ganzen Länge nach dicht drüsenhaarig. 30. D. cinnamomeus Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 287 (1806); Fl. Graee. IV, p. 88, tab. 400 (1823). D. pallens Boiss. Fl. or. I, p. 485 (1867) pro parte, non Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 286, nec Fl. Graec. IV, p. 87, t. 399. Cycladen: Insel Naxos (Reiser). Die Exemplare stimmen vollständig mit der Beschreibung und Abbildung in der Flora graeca überein. Sowohl D. einnamomeus, als der ihm nahe verwandte D. pallens werden daselbst ausführlich beschrieben und trefflich abgebildet und werden auch als zwei gut verschiedene Arten aufgefasst. Warum trotzdem Boissier in Fl. or. I, p. 485 ersteren als einfaches Synonym zu diesem stellt, ist nicht recht erklärlich, es müssten denn ihm, nebst den Typen, auch diese verbindende Mittelformen vorgelegen sein, worauf allerdings eine diesbezügliche Bemerkung „species ... mire varians“ schliessen lässt. Ich selbst sah keine solchen, und da die beiden Arten, sowohl im Habitus, als auch in einzelnen, schon von Sibthorp und Smith betonten Merkmalen wesentlich sich verschieden erweisen, kann ich sie auch nur als solche betrachten. Hervorzuheben wären insbeson- dere die Unterschiede im 'Kelche, welcher bei D. pallens eine Länge von 25 mm erreicht und dabei nicht nur relativ, sondern auch ab- solut schmächtiger ist, als der etwa 20 mm lange des D. cinna- momeus;, ferner jene an den Deckschuppen, welche bei D. pallens eiförmig, zugespitzt und breitrandkantig, während sie bei D. cinna- momeus breiter, fast gestutzt und nicht oder schmal-randhäutig sind; endlich die der Kronblätter, welche bei D. pallens grösser und unter- Vesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1895. 17 218 seits grünlichgelb, bei D. cinnamomeus dagegen schmutzig rothbraun gefärbt sind. Dem D. einnamomeus steht zweifellos D. bicolor M. Bieh. Fl. Taur. Cauc. I, p. 329 (1808) sehr nahe, unterscheidet sich je- doch von ihm durch fast um die Hälfte kürzere Kelche. M. Bieber- stein schreibt auch seiner Art unterwärts filzige Stengel und Blätter zu, was für die mir vorliegenden Exemplare aus der Krim, auf welche im Uebrigen die Beschreibung vollständig passt, jedoch nicht zutrifft. Die nahe Verwandtschaft beider Arten documentirt übrigens auch der Umstand, dass sowohl Sibthorp und Smith, als auch M. Bieberstein zu ihren betreffenden Arten als Synonym „Caryo- phyllus silvestris et sawatilis etc. Tourn. Cor. p. 23 eitiren. D. pallens sah ich aus Griechenland noch nicht, obschon ihn Boissier „in omni Graecia“ angibt. Die von ihm eitirte Nr. 174 von Orphanides Fl. Graec. exsicc. ist D. cinnamomeus, welcher übrigens auch in Griechenland selten zu sein scheint. Sibthorp und Smith geben ihn für Laconien an. 31. Cerastium tomentosum L. sp. pl. p. 440 (1753). Doris: auf der Kiona (Reiser). Das von Grisebach in Spic. Fl. Rum. et Bith. I, p. 211 und von Boissier in Fl. or. I. p. 727 zu dieser Art als Varietät gezogene Ü. moesiacum Friv. ist, wie schon Beck in Fl. Südbosn. VI, p. 87 nachgewiesen hat, eine von ©. tomentosum grundverschie- dene Art. Beck gibt a. a. O. auch eine ausführliche Beschreibung und gute Abbildung derselben, auf welche ich hiemit verwiesen haben will. In Griechenland wächst ©. moesiacum nicht. 32. Moenchia mantica L. sp. pl. ed. 2, p. 629 (1762) sub Cerastio, Bartl. Cat. hort. Goetting. 1839, p. 5. Corfu (Gerold). Aetolia: bei Aetolikon (Reiser). Boeotia: auf dem Helicon (Orphanides). Laconia: bei Xerocampos (Pichler). 33. Alsine tenuifolia L. sp. pl. p. 424 (1755) sub Arenaria; Crantz Instit. II, p. 407 (1766). Thessalien: bei Sophades (Leonis). 34. Sagina procumbens L. sp. pl. p. 128 (1753). Thessalien: auf dem Pelion (Leonis). Aetolien: auf dem Korax (Heldreich). Achaia: auf der Kyllene (Heldreich). 35. Spergularia campestris L. sp. pl. p. 423 (1753) pro var. Arenariae rubrae; Aschers. Fl. Brandenb. p. 94 (1864). — 8. rubra Presl Fl. Cech. p. 95 (1819). Thessalien: am Karla-See (Reiser). ß. stipularis Boiss. Fl. or. I, p. 732 (1867). Euboea: auf dem Telethrion (Heldreich). 36. Linum leucanthum Boiss. et Sprun. Diagn. Pl. or. Ser. I, no. 1, p. 55 (1842). 219 Attieca: auf dem Pateras, Parnes und bei Raphina (Heldreich). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 37. L. pubescens Russell Nat. hist. of Aleppo II, p. 268 (1764). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 38. L. gallicum L. sp. pl. ed. 2, p. 401 (1762). Attica: bei Tatoi (Haläcsy), auf dem Hymettus (Orpha- nides), bei Marathon (Heldreich), Insel Salamis (Reiser). Ar- golis: bei Poros (Heldreich). 39. Hypericum olympicum L. sp. pl. p. 784 (1753). Thessalien: auf dem Pelion (Heldreich). 40. H. empetrifolium Willd. sp. pl. III, p. 1452 (1800). Doris: Vorberge der Kiona bei Dremisa (Reiser). Öycladen: Insel Jos (Thermites). 41. Acer Heldreichii Orph. in Boiss. Diagn. Pl. or. Ser. II, no. 5, p. 71 (1856). Doris: an der oberen Grenze der Tannenregion auf der Kiona (Reiser). Diese seltene, bisher nur vom Parnasse und von der Kyllene bekannte Ahornart wurde von Reiser mit vollständig entwickelten Früchten gesammelt. Sie ist nebst den von Pax') angeführten minder belangreichen Merkmalen in den Blättern, von dem verwandten A. Visianüü Nym. — A. macropterum Vis. (non Guss.) hauptsächlich in den Früchten verschieden. Während nämlich die ausgebildeten Früchte des A. Heldreichii sammt Flügel eine Länge von 35 mm aufweisen, und die Flügel selbst in ihrer grössten Breite 12 mm messen, erreichen die Früchte des 4A. Visianiü eine Länge von 50 mm bei einer Flügelbreite von 22 mm. Dabei sind die Flügel des A. Heldreichii divergirend, berühren sich gegenseitig gar nicht und sind am Rücken geradlinig, während die Flügel des A. Visianii fast parallel stehen, sich gegenseitig decken und am Rücken bogig ge- krümmt sind. 42. Acer ereticum L. sp. pl. ed. 2, p. 1497 (1763). var. obtusifolium Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 263 (1806) pro spec.; Boiss. Fl. or. I, p. 951 (1867). Euboea: bei Skylojanni (Orphanides) und auf dem Tele- thrion (Heldreich). Cycladen: Insel Andros (Heldreich), Naxos (Reiser). var. cuneifolium Spach. Rev. gen. Acer in Ann. scienc. nat. ser. 2, U, p. 174 (1834). A. ereticum var. cuneatum Boiss. Fl. or. I, p. 951 (1867). Cycladen: Insel Naxos (Reiser). 43. Geranium villosum Ten. Fl. Neap. I, p. LXI (1811) et V, p. 83, tab. 166; Rchb. Fl. Germ. exc. p. 778 (1832), Icon. Fl. Germ. ‘) Engler, Bot. Jahrb. VII, p. 194. IT 220 t. 191, fig. 4880. — G. molle var. grandiflora Vis. Fl. Dalm. III, p. 212 (1852). — @. molle var. macropetalum Boiss. Fl. or. ], p. 882 (1867). Aetolien: bei Krioneri (Reiser). Epirus: auf dem Tsumerka, bei Vulgaretion und in Achaia auf dem Tenos (Haläcsy, beide irr- thümlich als @. pyrenaicum). Von @. molle L. durch die doppelt grösseren, tiefer ausgeran- deten, tiefvioletten Kronblätter und helleres Grün verschieden. Sieht habituell dem @. pyrenaicum ähnlich, ist jedoch von diesem durch die querrunzeligen, kahlen Früchtchen leicht zu unterscheiden. Da ich keine Zwischenformen zwischen @. molle und @. villosum sah, halte ich dieses für eine selbständige Art und nicht für eine Varie- tät des ersteren. Obzwar @. villosum Ten. von mehreren späteren Autoren ver- schieden interpretirt wurde, so glaube ich doch bei Berücksichtigung der Hauptmerkmale in der Beschreibung, inbesondere aber mit Rück- sicht auf die vortreffliche Abbildung Tenore’s, mit Sicherheit an- nehmen zu müssen, dass es jenes Geranium sei, welches allgemein als G@. molle var. grandiflorum Vis. oder var. macropetalum Boiss. bezeichnet wird. @. villosum wird von Tenore unmittelbar nach @. pyrenai- cum L. angeführt und von diesem in erster Linie durch „carpellis rugosis glabris“ (im Gegensatze zu „carpellis laevibus pubescentibus“ bei @. pyrenaicum) unterschieden, und thatsächlich sind auch diese Merkmale an allen Exemplaren desselben zu finden. Tenore sagt allerdings von seiner Art, sie sei perennirend; bei näherer Betrach- tung seiner Abbildung gewinnt man jedoch eher den Eindruck einer annuellen Pflanze, für welche es von Autoren, wie Reichenbach‘), Lange’) und Boissier°) gehalten wird. Visiani‘), der Originalexemplare des @. villosum sah, hält zwar dasselbe, sowohl der ausdauernden Wurzel, als auch der weniger deutlich querrunzeligen Früchtchen wegen, verschieden von seinem @. molle var. macropetalum, zu welchem er @. villosum Rehb. (non Ten.) citirt; allein die Abbildung in der Fl. Neap. zeigt gerade deutlich querrunzelige Früchtchen und auch, wie erwähut, durchaus nicht ausgeprägt eine perennirende Wurzel, so dass die Annahme, Visiani habe nicht die in der Fl. Nap. abgebildete Pflanze vor sich gehabt, nicht ungerechtfertigt erscheint. Parlatore’) stellt @. villosum Ten. einfach als Synonym zu G. pyrenaicum, was nach der Beschreibung und Abbildung der Früchtehen bei Tenore ganz ungerechtfertigt ist. "): Fl. Germ. 'exc. p. 718. °) Willk. et Lge. Prodr. Fl. Hisp. II, p. 528. a) F1,°or. Irp.sse. *) Fl. Dalm. II, p. 224 in obs. post @. pyrenaicum. FE Ttal VE5pX 173: 221 Lojacono') hält wie Visiani @. villosum Ten. und @. vil- losum Rehb. für zwei verschiedene Arten und hält letzteres ebenfalls identisch mit @. molle var. grandiflorum Vis., wogegen er über die Tenore’sche Pflanze kein bestimmtes Urtheil abzugeben vermag. Vergleicht man aber die Abbildungen bei Tenore und Reichen- bach, so ist bei grösster Rigorosität eine Verschiedenheit nicht zu entdecken. Lojacono zieht hiebei @. villosum Rehb. als Synonym zu G. bruticum Gasp., welche Art der Beschreibung nach zweifellos auch zu jener in naher Verwandtschaft steht. Da jedoch @. brutium netzig-grubige Samen besitzt, so kann @. villosum Rehb. = @. molle var. grandijflorum Vis., welches glatte Samen hat, nicht mit dem- selben vereinigt werden. Da nun die Exemplare der eingangs angeführten Standorte mit der Abbildung und der Beschreibung (mit Ausnahme der mit der Abbildung nicht gut harmonisirenden Angabe einer peren- nirenden Wurzel) des @. villosum Ten. völlig übereinstimmen, da ferner zwischen den gleichnamigen Arten Tenore’s und Reichen- bach’s kein Unterschied zu finden ist, so halte ich es für gerecht- fertigt, diese als die Tenore’sche Art anzusprechen und halte auch die oben angeführte Synonymie für begründet. (Fortsetzung folgt.) Asplenium Baumgartneri mihi, die intermediäre Form der Hybriden Asplenium sep- tentrionale (L.) Hoffm. x Trichomanes Huds. Von I. Dörfler (Wien). (Mit I Tafel.) (Schluss. ?) Mit A. Germanicum Weis und A. Heufleri Reichardt, den beiden bisher bekannten Formen der Kreuzung A. septentrionale X Trichomanes lässt sich A. Baumgartneri nicht identificiren. Im anatomischen Baue zeigen alle drei Bastardformen mit grosser Uebereinstimmung die Verschmelzung der Merkmale beider Stamm- arten. Morphologisch finden sich jedoch auffallende unterscheidende Merk- male, die durch umstehende Tabelle ersichtlich gemacht werden sollen. Es ergibt sich aus dem Vergleiche, dass A. Baumgartneri eine Mittelstellung zwischen A. Germanicum und A. Heufleri ein- nimmt, dass somit A. Baumgartneri die intermediäre Hybride der Combination 4. septentrionale X A. Trichomanes darstellt, während A. Germanicum als A. super-septentrionale X Tricho- manes, hingegen A. Heufleri als super-Trichomanes X septentrionale anzusprechen wäre. Letztere Annahme entspricht auch thatsächlich den neuesten Forschungen. ') Fl. Sie. p. 204. *) Vergl. Nr. 5, Seite 169. DD D A. Germanicum Weis') | A. Baumgartneri m. A. Heufleri Reichdt. Wedelstiel grün, nur | Wedelstiel in der| Wedelstiel in der am Grunde oder bis ganzen Länge ganzen Länge zur Hälfte glänzend glänzend kasta- glänzend kasta- kastanienbraun. nienbraun. nienbraun. Rhachis grün. Rhachis glänzend | Rhachis glänzend kastanienbraun, kastanienbraun, nur im obersten nur gegen die We- Theile grün. delspitze zu grün. Wedelspreite breit | Wedelspreite breit | Wedelspreite schmal pyramidal-lanzettlich} pyramidal-lanzettlich}| pyramidal, einfach fie- einfach bis doppelt abnehmend doppelt derschnittig, stumpf. fiederschnittig, all- fiederschnittig, all- mählich spitz zu- mählich spitz zulau- laufend. fend. Segmente schmal li- | Segmentebreitkeilig- | Segmente breitkeilig- nealisch-keilig. rhombisch. rhombisch. A. Germanicum Weis (Plantae Cryptogamicae florae Gottin- gensis p. 299 [1770]) wurde von den älteren Autoren für eine Hybride von A. septentrionale und A. Ruta muraria L. angesehen. Noch Heufler führte in seiner classischen Monographie „Asplenii Species Europeae“ (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. VI. [1856)) die Anhalts- punkte, die für diese Combination sprechen, an, wenngleich ihm die Formbeständigkeit und Gebietsregelmässigkeit überhaupt gegen die Annahme, A. Germanicum sei ein Bastard, zu sprechen schienen. Zuerst war es Ascherson (Flora der Provinz Brandenburg, p. 916 [1864]) der die Ansicht begründete, A. Germanicum sei eine Hybride von A. septentrionale und A. Trichomanes. Dieser Meinung. als der wahrscheinlicheren, schloss sich Luerssen (Rabenhorst’s Krypt.- Fl. III. p. 243 ff.) an. Meine eigenen Beobachtungen (Oesterr. botan. Zeitschr. XL [1890] p. 302) konnten mich gleichfalls nur für diese Annahme gewinnen. Entscheidend für die Frage waren jedoch die schönen vergleichend anatomischen und morphologischen Unter- ‘) Zum Vergleiche wurde von mir von A. Germanicum sehr reiches Mate- riale von den meisten bekannten Standorten untersucht. Bezüglich des A. Heufleri habe ich auf die Originaldiagnose Reichardt's, sowie auf Luerssen’s ausführliche Beschreibung des A. Heujleri in Rabenhorst’s Krypto- gamenflora III. p. 250 ff. Rücksicht genommen, ferner war ich in der Lage, von diesem Farne den in dem Herbare der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien befindlichen Theil der Heufler’schen Original- pflanze, sowie vier in meiner eigenen Sammlung befindliche Wedelchen zu untersuchen, von welch’ letzteren die Etiquette die Schriftzüge und Unter- schrift Hausmann’s trägt, der hier ausdrücklich erklärt, dass die vorhandenen Wedelchen vom einzigen Originalstocke des Entdeckers stammen. 225 suchungen, die Murbeck in seiner Abhandlung „Tvenne Asplenier, deras affıniter och Genesis“ (Lunds Univ. Ärsskrift, Tom. XXVII) niederlegte, wenngleich auch Murbeck’s Versuche, den Bastard durch gemischte Aussaat der Sporen beider muthmasslicher Stamm- arten künstlich zu erzielen, ohne Resultat blieben. Ueberdies fand Murbeck im Herbare des Museums zu Up- sala ein besonders auffallendes Exemplar eines Farnes, der als „A. Breynii Ktz.“ bestimmt, auf den ersten Blick als nicht zu A. Germanicum gehörig, zu erkennen war. Sorgfältige anatomische Untersuchungen dieses einzigen Exemplares zeigten bis in die feinsten Details seine genaue intermediäre Stellung zwischen A. Ruta muraria und 4. septentrionale, und wurde auch dieser neu constatirte Bastard in der erwähnten Schrift von Murbeck sorgfältigst be- schrieben und auf den beigegebenen beiden Tafeln abgebildet. Einen binären Namen erhielt die Hybride bisher nicht, und so schlage ich für die Kreuzung A. Ruta muraria L. X A. septentrionale (L.) Hoffm. den Namen A. Murbeckii vor. Auch A. Heujfleri Reichardt (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien, IX. [1859] p. 93 ff.) wurde ursprünglich verschieden gedeutet. Reichardt selbst hielt den Farn für eine Hybride von A. @er- manicum und 4A. Trichomanes. An dieser Deutung hat man bis in die jüngere Zeit festgehalten. Auch Luerssen ist in seinen „Farnpflanzen“ (Rabenhorst III) vollkommen dieser Ansicht. Da wurde 1885 ein neuer Stock des A. Heujleri bei Zell im Zillerthale entdeckt und Herrn Prof. Luerssen mit der Notiz übersandt, dass dieses Exemplar mit A. Trichomanes zwischen mehreren grossen Stöcken von A. septentrionale gewachsen sei, dass jedoch dort in unmittelbarer Nähe 4A. Germanicum nicht vorkomme. Luerssen schrieb ausführlich über diesen Fund (Ber. d. deutschen botan. Ges. IV. [1886] p. 428 ff.) und sprach die Vermuthung aus, dass A. Heufleri möglicherweise keine Hybride von A. Germanicum und A. Trichomanes sei, sondern eine dem A. Trichomanes nahe- stehende Form der Kreuzung A. Trichomanes X A. septentrionale. Man müsse sich dann zwei verschiedene Formen des genannten Bastardes vorstellen, ein hypothetisches A. Trichomanes J >< A. sep- tentrionale und ein A. septentrionaleg > A. Trichomanes. Dieser Annahme schliesse ich mich unbedingt an und glaube umso weniger an eine Mitwirkung des A. Germanicum bei der Bildung des A. Heujleri, als ich, trotz zahlreicher Untersuchungen, bei A. Germanicum noch nie normal entwickelte, sondern stets abortirte Sporen fand, und ein Bastard eines unfruchtbaren Bastardes an und für sich undenkbar ist. (regen die Ansicht, A. Heufleri sei eine Hybride der gleichen Stammarten wie A. Germanicum, mag wohl auch der Umstand gesprochen haben, dass man wohl die beiden extremen Formen kannte, aber kein Zwischenglied. Umso interessanter ist daher die 224 Auffindung der als A. Baumgartneri oben besprochenen inter- mediären Bastardform, durch welches wichtige Glied in der Formenreihe der Kreuzung A. septentrionale>< A. Trichomanes der Schluss auf die gleiche Abstammung des A. Heufleri und A. Ger- manicum umso wahrscheinlicher wird. Auffallend bleibt immerhin, dass A. Germanicum relativ häufig auftritt, während das Vorkommen von A. Baumgartneri und 4A. Heufleri ein höchst seltenes und sporadisches ist. Man könnte in Bezug auf diese Erscheinung etwa nur muthmassen, dass für die Hybridisirung des A. septentrionale als Mutterpflanze mit A. Trichomanes bedeu- tend günstigere Bedingungen bestehen, als für eine Kreuzung des A. septentrionale mit A. Trichomanes als Mutterpflanze. Dies auf experimentellem Wege nachzuweisen, wird jedoch mit Rücksicht darauf, dass die Prothallien monöcisch sind, und eine Trennung beider Geschlechtsorgane unmöglich ist, nicht gelingen. Berücksichtigt man ferner, dass A. Germanicum sich auch auf ungeschlecht- lichem Wege vermehrt, durch Bildung von Adventivknospen und Abtrennung von Rhizomästen, so findet man eine weitere Erklärung für das relativ häufige Auftreten dieses Bastardes und zugleich ist das Vorkommen desselben an Localitäten, wo die eine oder andere der beiden Stammarten bereits fehlt, hiedurch leicht erklärt; dort ist A. Germanicum, wie Kerner ') sich bereits ausspricht, als ein zur Art gewordener, als ein constanter Bastard aufzufassen. Schliesslich sei noch ein zweiter Standort des A. Baumgartneri m. angeführt. Herr Prof. Luerssen, dem ich einen Theil meiner Pflanze mit der Darlegung meiner Ansicht über diesen Fund sandte, schrieb mir: „Die Pflanze repräsentirt in der That nach Theilung der Spreite ete. ein Mittelglied zwischen A. Germanicum und 4A. Heufleri und stimmt in dieser Beziehung mit dem „A. Heujleri“ vom Domberge bei Suhl in Thüringen (Öttilienstein-Porphyr in Spalten, nur 1 Exemplar, leg. Schliephacke am 28. Juli 1880) vortrefflich überein“. Erklärung der Tafel (Taf. IX). 1. Asplenium Baumgartneri mihi, Pflanze in natürlicher Grösse. (Gezeichnet ist nur ein Rhizomstück mit 6 entwickelten Wedeln. Die zahlreichen, am Originale vorhandenen abgestorbenen Wedel sind bei der Zeichnung weg- gelassen). 2. Querschnitt aus der Mitte des Wedelstieles von A. Baumgartneri. . Desgleichen von A. septentrionale (L.) Hoffm. . Desgleichen von A. Trichomanes Huds. mw ') Vgl. A. Kerner: Können aus Bastarden Arten werden? (Oesterr. botan. Zeitschr. XXI. [1871] p. 40.) 995 Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. — _ —— Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln und I Karte.) (Fortsetzung. ') C. Alpini Sterneck. Corollenröhre stark, fast knieförmig nach aufwärts gebogen, kürzer; Unterlippe halb so lang wie die Oberlippe, horizontal ab- stehend, dadurch der Blütenschlund offen. Zahn der Oberlippe lang, nach aufwärts gerichtet, der untere Rand der Öberlippe infolge dessen schwächer gekrümmt (vgl. Tab. VIII. Fig. 3). Bracteen länglich-drei- eckig, spitz gezähnt, häufig mit langen, grannenartigen Zähnen; die Zähne gegen die Bracteenspitze meist an Länge bedeutend abnehmend. Kelch kahl, nur am Rande schwach rauhhaarig. 14. Alectorolophus pulcher (Schummel in Wimm. sched. 1. Ausg. 277 (1832) sub Rhinantho. — Wimm. Fl. v. Schl. I. p. 410 (1857). A. alpinus Walp. Rep. III. p. 434 (1844), Garcke Fl. v. Norddeutschl. 3. Aufl. p. 255 (1854), 13. Aufl. p. 299 (1878)!, Reichb. Ic. germ. XX. p. 66, tab. 119. II. (1862)!, Beck, Fl. v. N.-Oe. p. 1068 (1893)! Rh. Crista Galli ß. alpestris Wahlbg. Fl. carp. p. 184 (1814)!?°) Rh. alpinus Koch Syn. II. p. 627 (1844)! pr. p. nach den Standortsangaben, Celak. in Oesterr. botan. Zeitschr. XX. p. 131 (1870)! Fistularia alpina Wettst. in Engler u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. IV. 3. b. p. 103. (1891)! pr. p. Abbildung: Tab. XI, Fig. A, 1, 2 u. 3. Stengel 15—20 em hoch, mit schwarzen Strichen und schwachen Haarstreifen, einfach, unverzweigt; Internodien bedeutend länger als die Stengelblätter. Stengelblätter kahl, länglich eiförmig, stumpf gesägt. Bracteen kahl, länglich dreieckig; das unterste Paar den Laub- blättern gleich, die übrigen an der Basis mit spitzigen, jedoch nie- mals grannigen Zähnen, die gegen die Bracteenspitze allmählich an Länge abnehmen; Bracteen etwa so lang wie der Kelch. ') Vergl. Nr. 5, S. 161. °®) Trotz der Priorität dieses Namens konnte derselbe für die Benennung der Art nicht verwendet werden, da wegen der sehr knappen und kein charak- teristisches Merkmal des A. pulcher hervorhebenden Diagnose Wahlenberg's eine zweifellose Zugehörigkeit desselben zu unserer Art sich nicht nachweisen lässt und insbesondere die Frage offen bleibt, ob nicht unter Rh. Crista Galli P. alpestris Wahlbg. sowohl A. pulcher (Schumm) Wimm., als auch A. al- pinus (Baumg.) m. zu verstehen sind. 226 Kelch gross, aufgeblasen, meist mit dunklen Flecken versehen, kahl. Corolle 1'5 cm lang, stark nach aufwärts gebogen, meist mit violetten Punkten und Strichen geziert. Unterlippe halb so lang wie die Oberlippe, abstehend, Blütenschlund offen. Zahn der Oberlippe 20 mm lang, stumpflich, nach aufwärts gestreckt, violett. Frucht 1 em im Durchmesser, Samen häutig gerandet. Blüht im Juni und Juli auf Wiesen und grasreichen Plätzen der höheren Gebirgsregion. Var. «. elatus Sterneck. Stengel verzweigt. Seitenäste schräg aufsteigend, den terminalen Stengel an Höhe meist nicht erreichend. Zwischen der obersten (häufig einzigen) Verzweigung und dem Blütenstande finden sich keine Laubblattpaare. Stengelblätter schmäler und etwas in die Spitze gezogen. Bracteen noch spitzer gesägt (aber nicht grannig). Die dunklen Flecken am Kelche fehlen zumeist. Blüht etwas später, selbst im August in der Thal- und Hügel- region. Vorkommen: Riesengebirge: Weisse Wiese (l. J. Wagner) (H. M.), (Hsk.), Melzergrund (l. Uechtritz) (K.), Melzergrube (l. Höger) (F.), (H. M.), Elbfall (Hsk.), kl. Schneegrube (l. Höger) (W. U.), St. Peter (H. M.), kl. Teich (l. Baenitz) (H. M.), (l. Felsmann) (K.), gr. Teich (l. Schummel Orig!) (H. M.), „Riesengebirge“ (l. Kablik) (H. M.), (1. Haussknecht) (Hsk.), „Sudeten“ (1. Wetschky) (H. M.), (W. U.), (1. Mikau jun.) (H. M.), Riesengrund (l. Traxler) (H. M.); Gesenke: hohe Heide (l. Aichinger) (K.), „Kessel“ (Hsk.), Peter- stein (l. Aichinger) (K.), Altvater (l. Aichinger) (K.): Karpathen: Hawranberg (l. Heidenreich) (F.), (K.), Trichtersee (l. Lang) (H. M.), (Hsk.), Grüner See (l. Lang) (Hsk.), „Kupfer- schächten“ (l. Vatke) (Hsk.), Zöldtö, Lejtök, Tarpatok (l. Simonkai) (Sim.), „Karpathen“ (1. Bilimek) (W. U.), (l. Lang) (H. M.); var. elatus m.: Riesengebirge: Elbfall (Hsk.), Elbgrund (1. Velenovsky) (V.), kl. Teich (l. Herte) (Hsk.), „Kiesberg“ (l. Höger) (K.); Gesenke: Glatzer Schneeberg (l. Wimmer) (H. M.), (l. Jaenike) (H. M.), (Hsk.), „Steinberg“ bei Altendorf (l. Freyn) (F.), Altvater (l. Aichinger) (K.); Karpathen: „Kupferschächten“ (1. Vatke) (Hsk.), Czorbaer See (l. Borbäs) (B.), (H. M.), (St.), l. Simonkai) (Sim.), Blatnitza Com. Turöe (1. Borbäs) (B.), (St.), Liptau-Sohler Alpen: Velky Kapel. (l. Freyn) (F.). Anlässlich der hier aufgestellten Varietät elatus m. möchte ich einige Bemerkungen einschalten, da wir analoge Formen fast bei allen Arten der Gruppe „alpini“ finden, welche von dem betref- fenden Arttypus immer in den gleichen Eigenschaften abweichen. 227 Bei den zwei früher besprochenen Gruppen, den aeguwi- und inaequidentati habe ich Formen, die eine bedeutende Meereshöhe ihrer Standorte aufzuweisen hatten, und dabei besondere, ihnen eigenthümliche Merkmale besassen, unter dem Namen „montuni” zu- sammengefasst. Bei der Gruppe der „alpini“ finden wir die gerade entgegen- gesetzte Erscheinung. Hier sind — wie ich später noch ausführen werde — die Haupttypen insgesammt solche bergbewohnende Arten, die sich in früheren Zeitepochen bereits gebildet haben und die jetzt wieder allmählich und vereinzelt in die Thäler steigen und dabei die Eigenschaften der thalbewohnenden Arten annehmen. — Nur sind hier die Gegensätze dieser beiden Formen lange nicht so schroff, sondern es finden sich je nach der Höhenlage der einzelnen Indi- viduen zahlreiche Uebergänge von den hochalpinen bis zu den auf Thalsohlen vorkommenden Formen. Deshalb konnte ich die beiden auch nicht specifisch trennen, sondern habe die thalbewohnende, als erwiesenermassen jüngere, durch den Standortseinfluss entstandene Form, der montanen, älteren Form als Varietät subsumirt. Diese Varietäten unterscheiden sich nun von ihren zugehörigen Arten im Allgemeinen durch folgende Merkmale: der Stengel ist kräftiger, gestreckter und mit einem, seltener auch mit mehreren Astpaaren versehen, die ebenfalls Blüten und Früchte tragen. Die Laubblätter am Hauptaste und an den Seitenästen werden schmäler und mehr in die Spitze gezogen, die Zähne an denselben dichter und spitzer. Die Bracteenzähne spitzen sich meist auch zu. Durch den hohen verzweigten Stengel sind diese Varietäten am besten von den Stammarten zu unterscheiden. Jedoch sind, wie schon erwähnt, Uebergangsformen durchaus nicht selten, bei welchen wohl Anlagen zur Seitenastbildung vorhanden sind, die jedoch nicht zur vollen Entwicklung gelangen. In diesen Fällen ist dann aller- dings nicht immer möglich, einzelne Pflanzen mit Sicherheit unter die Hauptart oder unter die Varietät zu rechnen, eben ein Grund für die speeifische Vereinigung der Beiden. Dennoch aber sind die extremsten Formen so charakteristisch und insbesondere habituell so sehr abweichend, dass ich diesen Unterschieden in der angewendeten Weise Rechnung tragen zu müssen glaubte. Bei A. pulcher var. elatus m. finden wir nun diese Merkmale vollzählig und ist es recht interessant, wie, mit Rücksicht auf die Meereserhebung der einzelnen Gebirgszüge, sich im Glatzer Gebirge, sowie den Liptauer Karpathen — den niedrigsten Punkten des Areales — blos die Varietät findet, während am Kamme des Riesengebirges und in der hohen Tatra die typische Form die heır- schende ist und endlich in den Thälern dieser beiden Gebirge, sowie in dem mässig sich erhebenden Gesenke beide Formen, sowie inter- mediäre Formen vertreten sind. 228 Der Unterschied des A. pulcher (Schum.) Wimm. von allen bisher beschriebenen Arten liegt im Bau der Corolle. Dieselbe ist stark, fast knieförmie aufwärts gebogen, der Zahn der Oberlippe nach aufwärts gestreckt, während die Unterlippe absteht und hiedurch der Blütenschlund offen ist. Dieses Unterscheidungsmerkmal muss insbesondere gegenüber dem A. major zur Erkennung herangezogen werden, weil hier die Behaarungsverhältnisse des Kelehes — gute Unterscheidungsmerkmale von den übrigen Arten — die gleichen sind. Auch die nur bei A. pulcher auftretende violette Zeichnung der Corolle, sowie die schwärzlichen Flecke am Kelche, lassen den- selben von A. major erkennen. Sonst aber, insbesondere habituell, sind sich A. pulcher var. elatus und A. major nahezu gleich, auf deren gegenseitige Bezie- hungen ich übrigens am Schlusse der Arbeit noch zurückkommen werde. Von A. goniotrichus m. lässt sich A. pulcher ausser durch die Corollenform auch noch durch die anliegenden Blatt- und Bracteen- zähne, die kürzeren Bracteen, breiteren Blätter und die viel schwächere Verzweigung leicht unterscheiden. Hinsichtlich der Nomenclatur vergleiche das bei der folgenden Art Gesagte. 15. Alertorolophus alpinus (Baumg. Enum. stirp. transs. II. p. 194 (1816)! sub Rhinantho) — Sterneck. Rhin. alpinus Schur. En. pl. transs. p. 512 (1866)! exel. syn., Boiss. fl. orient. IV. p. 480 (1879)!, Simonk. Enum. fl. transs. p. 431 (1886)!; Rhin. angustifolius Velen. fl. bulg. p. 434 (1891)! pr. p. Abbildung: Tab. XI. Fig. B, 4, 5. Stengel 10—15 cm hoch, mit schwarzen Strichen, fast völlig kahl, stets und meist wiederholt verzweigt; Internodien bedeutend kürzer als die Stengelhlätter, wodurch der Stengel ein gedrungenes Ansehen erhält; Seitenäste bogig aufsteigend, den terminalen Stengel an Länge fast erreichend. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind mindestens zwei, häufig aber mehr Laub- blattpaare eingeschaltet. Stengelblätter länglich lanzettlich, etwas in die Spitze gezogen, stumpf gesägt. Bracteen kahl, dreieckig rhombisch, an der Basis mit langen spitzigen, jedoch nicht grannigen Zähnen, die gegen die Bracteen- spitze allmählich an Länge abnehmen. Bracteen etwa so lang als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, kahl. Corolle 15 em lang, stark nach aufwärts gebogen, Unterlippe halb so lang wie die Oberlippe, abstehend; Blütenschlund offen; Zahn der Oberlippe 2 mm lang, stumpflich, nach aufwärts gestreckt, violett. ID DD Neo) Frucht 8mm im Durchmesser, Samen häutig gerandet. Blüht im August und September auf Wiesen. Var. «. erectus Sterneck. Stengel 20—30 em hoch, gestreckt, Internodien etwa so lang wie die Blätter. Seitenäste meist so lang wie der Hauptstengel. Stengelblätter schmäler, an den Seitenästen lineal, dichter gesägt. Vorkommen: Siebenbürgen: Bihariagebirge: Czepilor, Boho- djen, Tataroca (l. Simonkai) (Sim.), ober der Margine (l. Kerner) (K.); Vulturpass (l. Simonkai) (Sim.), Retyezat (l. Simonkaji) (Sim.), Gurarö (l. Ormay) (Sim.), Kunth und Magura (l. Simonkai) (Sim.), alpes Rodnenses Com. Kövar (l. Baumgarten Orig.!) (H. M.), Kunth ad Neuszadora (l. Borbäs) (Hsk.). Bulgarien: Musala Rodopes centr. (l. Wagner it. orient.) (D.); var. a. erectus Sterneck. Siebenbürgen: Szurul (l. Schur) (H. M.), Valenaska sub alpe Retyezat (. Borbäs) (Fr.), (H. M.), (Hsk.), (K.), mons Ketskeki (l. Schur) (H. M.), Kronstadt (l. Schur) (H. M.), mons Guttin (l. Borbäs) (K.). Auch bei A. alpinus, der wie aus obigen Standorten zu ersehen ist, blos in Siebenbürgen und auf der Balkanhalbinsel vorkommt, sehen wir wie bei A. pulcher eine Thalform in der var. erectus auftreten. Hier ist der Unterschied habituell ein vielleicht noch be- deutender als dort, indem der gedrungene Stengel der typischen Form mit kurzen Internodien, mit dem in die Länge gezogenen schlankeren und mit längeren Seitenästen versehenen A. a. erectus in ganz auffallender Weise contrastirt. Jedoch kann man auch bei dieser Art Uebergänge von der typischen Form in die Varietät hie und da beobachten, so an einigen Exemplaren aus dem Rhodopegebirge, deren gestreckter Stengel sich dem des erectus m. nähert, ohne aber ganz mit dieser Varietät übereinzustimmen. Aus der gegebenen Diagnose sehen wir. dass wir in A. alpinus eine Art aus der Reihe der Autwmnales vor uns haben. Insbesondere beweisen das die bogig aufsteigenden Aeste, die zwischen der Blütenähre und der obersten Verzweigung auftretenden Blattpaare, die rechtwinklig abstehenden und schmäleren Stengelblätter, die kleineren Blüten und Früchte, sowie die späte Blütenzeit. Die „aestivale“ Form, die dieser Herbstform vollkommen entspricht, finden wir in A. pulcher (Schum.) Wim. der sich durch die angegebenen Merkmale leicht von 4A. alpinus unterscheiden lässt, der jedoch — und das ist das Auffallende bei dieser Verbindung — geographisch von A. alpinus streng geschieden ist. A. pulcher ist nämlich über die ganzen Sudeten und nördlichen Karpathen bis etwa in die Gegend von Kaschau verbreitet, während 4A. alpinus im Bihariagebirge in Siebenbürgen seinen nördlichsten Standort erreicht, und in Sieben- 230 bürgen sein Hauptverbreitungsgebiet findet. Ob er auch im Balkan und noch südlicher weiter verbreitet ist, will ich nicht bestimmt behaupten, jedoch lässt das constatirte Vorkommen im Rhodopegebirge im Zusammenhange mit den Standortsangaben in Boissier FI. Orient. dieses recht wahrscheinlich erscheinen. Die Frage nun, ob Arhinanthus alpinus Baumg. enum. stirp. transs. Il. p. 194 (1816)! mit der hier beschriebenen Pflanze that- sächlich identisch ist, oder ob derselbe nicht etwa mit A. pulcher synonym ist, wie dies von vielen Autoren angenommen wurde, ') lässt sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in ersterem Sinne be- antworten. Vor Allem ist zu bemerken, dass bisher bei den Alectorolophus- Arten die Unterscheidung zwischen den biologischen Racen der autunmales und aestivales überhaupt nicht gemacht wurde, und da- durch allerdings die wesentlichen Unterschiede der beiden Arten ver- wischt wurden. Wimmer, der a. a. O. seinen A. pulcher beschreibt, und den Rh. alpinus Bmg. als Synonym eitirt, gibt auch thatsächlich kein charakteristisches Merkmal für seinen A. pulcher im Gegensatze zu Rh. alpinus Bmg. an. Die angegebenen Standorte für A. pulcher W. zwingen jedoch unbedingt zu der Annahme, dass Wimmer und Schummel mit ihrer Beschreibung den in den Sudeten und nörd- lichsten Karpathen häufigen A. pulcher gemeint haben, was ich durch Einsichtnahme in ein im Hofmuseum in Wien liegendes Original- exemplar Schummel’s zu bestätigen in der Lage war. Hingegen lässt die Diagnose Baumgarten’s besonders die Worte „ramis braecchiatis, foliis inferioribus angustioribus (im Gegen- satze zu „foläs“ und „bracteis“), sowie die dort notirte Blütezeit desselben im September unschwer eine herbstblütige Art erkennen; von den meisten der dort angegebenen Standorte aus Siebenbürgen habe ich Exemplare des A. alpinus gesehen, und das im Hofmuseum aufbewahrte von Baumgarten selbst gesammelte Exemplar aus den Rodnaer Alpen ist ebenfalls A. alpinus (Bmg.) m. Hingegen ist mir, wie schon erwähnt, A. pulcher aus Siebenbürgen nicht bekannt. Daraus folgt, dass die beiden von Wimmer und Baum- garten beschriebenen Pflanzen verschiedene Arten sind, und die Citirung des Zeh. alpinus bei Wimmer entweder auf einem Versehen, oder, was wahrscheinlicher ist, in der Verkennung der Relevanz der ') Vergl. Koch Syn. 2. p. 627 pr. p. (1844)! Walp. Rep. III p. 434 (1844)! Wimmer Fl. v. Schlesien I. p. 410 (1857)! Reichenb. Ic. germ. XX. p. 66 (1862)! Garcke Fl. v. Deutschl. 13. Aufl. p. 299 (1878)! Wettstein in Engl. und Prantl nat. Pflanzenf. IV. 3. b. p. 103 (1891)! Beck Fl. v. N.-Oe. p. 1068 (1893)! u. a. m. 231 habituellen und biologischen Verschiedenheiten dieser beiden Arten ihren Grund hat. Von den übrigen Arten ist die Unterscheidung zumeist eine leichte. Die „frühblütigen“ Arten sind durch den Habitus, von den spätblütigen sind A. Kerneri m., A. Wagneri (Deg.) m. und A. ellip- ticus Hsk. durch die Kelchbehaarung auch ohne Rücksichtnahme auf den Corollenbau leicht zu erkennen. Die meiste Aehnlichkeit liegt zwischen A. alpinus und A. sero- tinus (Schönh.) Beck vor, wobei insbesondere A. alpinus var. erectus m. auch habituell an denselben streift, so dass hier das allerdings auffal- lende Merkmal der Corollenform fast das einzige sichere Kennzeichen zur Unterscheidung bietet. A. alpinus var. erectus unterscheidet sich von A. pulcher var. elatior insbesondere durch die zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande constant auftretenden Blattpaare, die bei dem letztgenannten niemals vorhanden sind. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht. > April 1895. Beck R. v. Mannagetta G. Die Gattung Nepenthes. (Wiener ill. Garten-Zeitung. XX. 3. Heft. S. 96— 107.) Beck R. v. Mannagetta G. Die Geum-Arten der Balkanländer. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XLV. Bd. 3. Heft. S. 101—104.) 8°. Behandelt @. coceineum S. S., @. molle Vis. et Panc., @. Aleppi- cum Jacq., @. urbanum L., @. rivale L., @. Bulgaricum Pant., @. mon- tanum L., @. reptans L., ferner fünf Hybride. Von allen Formen ist die bisher bekannte Verbreitung in den Balkanländern angegeben. Berichte der physiographischen Commission. (Sprawoz- danie komisyi fizyograficznej.) Bd. XXIX. Krakau. Der Band enthält u. a. folgende botanische Abhandlungen: Gutwinski R. Glony stawöw na Zbruczu (Ueber die in den Teichen des Zbrucz-Flusses gesammelten Algen). 8. 23—38. Woloszezak E. O roslinnosei Karpat miedzy görnym biegiem Sanu i Ostawa (Ueber die Vegetation der zwischen dem Oberlaufe des San und der Osfawa liegenden Karpathen). S. 39—69. Zubrzycki J. Flora Pienin (Flora der Pieninen; Gefässpflanzen). Ss. 70—95. Gustawicz B. Dodatek do flory pieninskiej (Supplement ä& la flore des montagnes des „Pieniny“). P. 96—107. ') Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 232 Borbäs V. A venhedö tiszafa. (Termeszettudomanyi közlöny 306. füzeteböl.) 8°. 21 S. 2 Abb. Chiovenda E. Delle euforbie della sezione Anisophyllum apparte- nenti alla flora Italiana. (Bull. d. soc. bot. Ital. 1895. Nr. 4. Ss. 61—66.) 8". Gibt u. a. auch E. Preslü Guss. von Trient (lg. Gelmi) an. Fiek E. Eine botanische Fahrt ins Banat (Forts.). (Allg. bot. Zeit- schr. 1895. Nr. 4. S. 79—81.) 8°. Franze R. H. Adalekok Biharmegye flöräjänek ismeretehez (Ter- meszetrajzi füzetek 1894. °/, füz. p. 162—164). 8". 1 Fig. Deutsches Resume unter dem Titel: „Beiträge zur Floristik des Biharer Comitates“ auf S. 205—208. Mit 1 Fig. — Besonders hervorhebens- werth: Scolopendrium vulyare var. hemionitiforme Franze, in der Form der Wedel sich dem Se. Hemionitis nähernd. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten (Forts.) (Bull. d. P’herb. Boiss. III. p. 97—108.) 8°. Beschrieben werden: sSilene asperifolia Freyn, $. filipes Freyn et Sint. S. wylobasis Freyn, Cerastium argenteum ß. minor Freyn et Conr., Hypericum Tempskyanum Freyn et Sint., 4. galioides Freyn et Sint., H. macrocaly& Freyn, Geranium Sintenisii Freyn, Erodium absinthoides Willd. ß. höirtum Freyn et Sint., Haplophyllum Bourgaei Boiss. . tricho- stylum Freyn, H. eriocarpum Freyn, H. villosum Juss. subsp. leeocarpum Freyn. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten (Forts.). (Bull. de l’herb. Boiss. III. Nr. 4. p. 177—193.) 8". Beschrieben oder ausführlicher besprochen sind: Trifolium pratense L. P. anatolieum Freyn, T. brevidens Conr. et Freyn, Astragalus deelinatus Willd. var. suprahirsutus Freyn, A. negleetus Freyn, A. Krugeanus Freyn et Bornm. f. nitens Freyn et Sint., A. laguroides Freyn, A. longidens Freyn, A. achtalensis Conr. et Freyn. A. Conrathi Freyn, A. Wettsteinianus Freyn et Sint., A. fragrans Willd,, A. Barbeyanus Freyn, A. barbidens Freyn, 4A. Alboffianus Freyn, A. euphraticus Freyn, Owytropis Sintenisiü Freyn, OÖ. micans Freyn et Sint., Onobrychis Balansae Boiss. var. mierocarpa Freyn, ©. Bornmülleri Freyn, Vieia tenuifolia Boiss. Fritsch C. Ueber die Auffindung einer marinen Hydrocharidee im Mittelmeer. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XLV. 3. Heft. S. 104 bis 106.) 8". Verf. berichtet über die Auffindung von Halophila stipulacea (Forsk.) Asch. im Hafen von Rhodus (lg. Nemetz). Fritsch K. Die insectenfressenden Pflanzen. (Wiener ill. Garten- Zeitung. 1895: Nr..2.) 8'818; Glaab L. Eine neue Varietät von Turaxacum officinale aus der Flora von Salzburg. (Allg. bot. Zeitschr. 1895. Nr. 4. S. 77/78.) 8". T. o. var. eueullata Glaab. — Silberpfennig in Gastein. Haberlandt @. Anatomisch-physiologische Untersuchungen über das tropische Laubblatt. II. Ueber wassersecernirende und -absor- 233 birende Organe (Il. Abhandlung). (Sitzungsber. d. kais. Akad. Wiss. in Wien, math.-naturw. Cl. CIV. Bd.) 8°. 62 S. 4 Taf. Hartwich €. Ueber die Epidermis der Samenschale von Capsicum. (Pharmaceut. Post. 1894. Nr. 12.) 8°. S S. Kerner A. Natural history of plants. From the German transl. by F. W. Oliver. Half Vol. III. London (Blackie). 8°. 494 p. 12 sh... d. Müllner M. F. Senecio Heimerli nov. hybr. (Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. XLV. Bd. 3. Heft. S. 94/95.) 8°. S. H. ist S. rupestris X silvatieus. Fundort: Reichenau in Nieder- österreich. Murr J. Nachlese zur Flora von Südsteiermark. (Deutsche bot. Monatschr. 1895. Nr. 4. 8. 60—62.) 8°. Murr J. Zwei alpine Carew-Bastarde. (Allg. bot. Zeitschr. 1895. Nr. 4. 8. 75/76.) 8°. C. Murrii App. (sempervirens X ferruginea) Salzberg bei Hall in Tirol. — €. Petrae furvae Murr. (superglauca X ferruginea) Hallthal bei Hall. Preissmann E. Ueber Hieracium stiriacum Kern. (Mitth. d. natur- wissensch. Ver. f. Steiermark. Jahrg. 1894.) 8°. 6 8. Verf. bespricht eingehend die systematische Stellung der Pflanze und kommt zu dem Resultate, dass sie mit mehreren anderen in den Formenkreis des H. racemosum W. K. gehört. Richter A. Megjegyzesek a Parisi &s Kew-i Herbarium Cortusäiröl, Valamint a Cortusa Pekinensis. (Termeszetrajzi füzetek 1894. Fartoz. p. 130—136.).8°. 3 Fig. Deutsches Resum& unter dem Titel: „Bemerkungen über die Cortusa- Arten des Pariser und Kewer Herbariums und die Cortusa Pekinensis A. Richt.“ auf S. 185—191, mit 3 Abb. Willkomm M. Ueber Charakterpflanzen der Mittelmeerländer, deren Herkunft und Geschichte. (Sammlung gemeinnütziger Vorträge, herausgeg. v. d. Ver. z. Verbr. gemeinnütziger Schriften in Prag. Nr. 197.) 8°. 22 S. Mk. —.30. Ascherson P. Nachrichten über Solanum rostratum Dun. aus dem Jahre 1894. (Naturw. Wochenschr. X. Nr. 15. S. 177—179.) 4". Verf. berichtet über die ihm seit seiner ersten diesbezüglichen Publi- cation (Naturw. Wochenschr. 1894, S. 17) bekannt gewordenen Standorte. Demnach war 1893 eine Tendenz lebhafter Ausbreitung der Pflanze nicht zu bemerken. Verf. ersucht um Mittheilungen über etwaige Vorkommnisse der Pflanze Baldaceci A. Un Astragale nouveau d’Albanie. (Bull. d. I’herb. Boiss. II. Nr. 4. p. 196.) 8. A. Autrani Bald. — Mons Temor Abbas Ali supra Kurlaj. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1895. 18 234 Brenner M. Spridda Bidrag till Kännedom af Finlands Zieraeium- former. II. Nordösterbottniska Hieracia. (Acta soc. pro fauna et flora fennica IX.) 8°. 42 p. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel-- mann). 8°. ä Lief. Mk. 1:50. Lief. 117: 3 Bogen Text, 151 Einzelbilder in 17 Figuren. Pax F. Hippocastanaceae. Radlkofer L. Sapindaceae (Beginn). Fiori Andriano et Paoletti Giulio eröffnen eine Subscription auf eine von ihnen demnächst herauszugebende „Iconographia florae Italicae“. Dieselbe soll Habitusbilder -der Pflanzen Italiens in bedeutend verkleinertem Massstabe bringen und ist auf 12 Hefte mit insgesammt 4300 Abbildungen projectirt. Subscriptionspreis des Heftes: Lire 3:60. Gerardin L. Traite elementaire d’histoire naturelle. Botanique, ana- tomie et physiologie vegetales. Paris (Bailliere). 8°. 485 S. 535 Fig. Fr. 6.—. je Hjelt Hjalmar. Conspeetus florae fennicae. III. Monocotyledoneae. (Acta soc. pro fauna et flora fennica V. III.) 8’. p. 259 — 562. Huth E. Monographie der Gattung Delphinium. (Englers Jahrh. XX. 3. Heft. S. 322—416.) 8°. 3 Taf. Jahrbuch des schlesischen Forst-Vereines für 1394, herausgegeben von Schirmacher. Breslau (Morgenstern). 8°. 353 8. 2 Pläne. Kränzlin F. Zwei neue Orchideen aus Kurdistan. (Bull. d. I’'herb. Boiss. III. Nr. 3.) 8°. 4 8. Comperia karduchorum Born. et Kızl., Cephalanthera kurdica Bornm. Meyer A. Untersuchungen über die Stärkekörner. Wesen und Lebensgeschichte der Stärkekörner der höheren Pflanzen. Jena - (G. Fischer). Gr. 8°. 318 S. 9 Tafeln, 99 Textabb. Niessen J. 670 Pflanzenetiquetten mit praktischen Rathschlägen zur Anlage eines Herbariums. 2. Aufl. Mettmann (A. Fricken- haus). Folio. Rhiner J. Die Gefässpflanzen der Urcantone und von Zug (Forts.). (Ber. d. St. Gallischen naturw. Ges. 1892/93. S. 175— 260.) 8". Rikli M. Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Üyperaceen mit besonderer Berücksichtigung der inneren Parenchymscheide. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXVI. Bd. 4. Heft. S. 485—580.) 8°. 2 Taf. Verf. hat die Cyperaceae im engeren Sinne, d. i. die Scirpoideae, anatomisch eingehendst untersucht und insbesondere die bei zahlreichen Formen im Stengel und Blatt auftretende innere, chlorophylihaltige Paren- chymscheide verfolgt. Seine Untersuchungen ergaben auch Resultate, die für die Systematik der Familie von Wichtigkeit sein werden. Verf. selbst 235 unterscheidet zwei Unterfamilien: Chlorocyperaceae (mit Parenchymscheide) und Eucyperaceae (ohne). Zu den letzteren gehören: Hypolytrum, Fuirena '), Carpha, Dulichium, Courtoisia, Antrotrichum, Hemichlaena, Fieinia, Erio- phorum, Acoridium, Pentastichia, Psilocarya, Dichromena. Zu den Chloro- eyperaceen gehören: Lipocarpha, Hemicarpha, Ascolepis, Kyllingia, Fim- bristylis. — Die Gattungen Cyperus und Heleocharis zerfallen je in zwei Gattungen; Cyperus in Eucyperus (Eucyperaceae) und Chloroeyperus Rikli (Chloroeyperaceae), Heleocharis in Heleocharis (Eucyp.) und Chlorocharis Rikli (Chloroeyp.). Von Seirpus (Eucyp.) wird Dichostylis (Chlorocyp.) abgetrennt. Ref. hat schon hervorgehoben, dass zweifellos die Resultate des Verf. für die Systematik von grossem Werthe sein werden und es soll dieser Anerkennung der Bedeutung der Resultate keine Einschränkung thun, wenn Ref. sich gegen die Art und Weise wendet, in welcher Verf. selbst die Resultate für die Systematik verwerthet. Die Aufstellung von Unter- familien kann wissenschaftlich doch nur einen Werth haben, wenn die- selben Entwicklungsreihen oder wenigstens Gruppen genetischen Zusammen- banges sind. Dass die beiden Unterfamilien des Verf. diesen Werth be- anspruchen können, wird sich schwerlich behaupten lassen — Verf. hat die Ergebnisse seiner anatomischen Untersuchungen auch zur Aufstellung von Gattungen verwendet, ist aber dabei entschieden etwas vorschnell vorgegangen. Es ist zweifellos von grösstem Werthe, wenn in einer so wenig einheitlichen Gattung wie z. B. Cyperus durch Aufdeckung eines scharf aufgeprägten anatomischen Merkmales, wie hier der inneren Paren- chymscheide, gewisse Verwandtschaftskreise erkannt werden können. Verf. hätte sich ein Verdienst erworben, wenn er sich auf die Constatirung des ungleichen anatomischen Baues der Cyperus-Arten beschränkt und die Verwerthung dieses Befundes einem Monographen überlassen oder selbst sich in ein monographisches Studium eingelassen hätte. Auf Grund der anatomischen Untersuchung von Theilen von 60 Arten eine so schwierige und vielgestaltige, nach den conservativsten Schätzungen über 400 Arten umfassende Gattung einfach in zwei Gattungen trennen, noch dazu in zwei, in ganz verschiedene Unterfamilien gestellte, wie es der Verf. thut, ist voreilig gehandelt!) ') Die Stellung von Fuirena unter die Chlorocyperaceae auf S. 578 beruht wohl auf einem Schreib- oder Druckfehler. — Auf irgend einen Irr- thum wird wohl auch die Angabe auf S. 515 zurückzuführen sein, dass Verf. Aecoridium tenellum (Nees) in keinem der ihm zugänglichen Werke verzeichnet fand. Die Pflanze wird besprochen in Bentham und Hooker Gen. plant. II. p. 1043. einem Werke, das doch vom Verf. gewiss benützt wurde — Ueber die Pflanze findet sich Ausführliches in Flora 1879, 8. 158. — Auf einen Stilisirungsfehler endlich ist hoffentlich folgender Passus (S. 486) zurück- zuführen: „Nur Länderbezeichnungen aber, wie sie in der Literatur allgemein üblich, sind dagegen von sehr zweifelhaftem wissenschaftlichem Werthe, weil bekanntlich jeder Himmelsstrich die mannigfachsten Standorts- verhältnisse besitzen kann. Solche Aufzeichnungen sind höchstens von pflanzengeographischem, nicht aber von biologischem Interesse“. ?) Wie wenig des Verfs. Gattungsumgrenzungen Dauer versprechen, geht ab und zu schon aus seinen Angaben hervor. Er stellt Chlorocharis und Heleocharis in zwei verschiedene Unterfamilien, sagt aber bei Chlorocharis (S. 564): „Je nachdem die innere oder die äussere Parenchymscheide deut- licher entwickelt ist, nähert sich die betreffende Art in ihren übrigen ana- tomischen Merkmalen mehr der Gattung Chlorocharis oder Heleocharis“. Das deutet doch auf viel innigere Beziehungen der beiden Gattungen, als in deren Stellung in zwei verschiedene Unterfamilien ausgedrückt ist! 18* Wenn Verf. mit Palla betont, dass in der Familie der Cyperaceen bisher deshalb eine so wenig befriedigende Systematik erzielt wurde, weil man sie zu einseitig morphologisch behandelte, so hat er vollständig Recht; er sollte aber dies nicht in Form eines Tadels aussprechen, denn er geht in der Einseitigkeit noch viel weiter. Wenn man vergleichende Ana- tomie so verwerthet, wie es der Verf. thut, dann wird diese Diseiplin nicht eine Vertiefung der Systematik, nicht einen Fortschritt in der Erkenntnis des genetischen Zusammenhanges der Pflanzen bedeuten, sondern einen argen Rückschritt zur Linn@'schen künstlichen Classification. Dieselbe wird sich von der künstlichen Classification des vorigen Jahrhun- derts nur durch die Methode unterscheiden und wenn es sich schon um eine bloss künstliche Classification handelt, dann ist entschieden diejenige, welche ihren Zweck mit leichten Mitteln auf Grund leicht zu beobachten- der Merkmale erreicht, vorzuziehen. Ref. möchte sich mit aller Entschiedenheit dagegen verwahren, dass vorstehende Zeilen als ein Angriff auf die sogenannte „anatomische Methode“ aufgefasst werden; er hält diese Methode als eine der Me- thoden, als eine der Hilfswissenschaften der Systematik für sehr werth- voll; wogegen er sich wenden muss, das ist nur die vollständig einseitige, den wissenschaftlichen Zielen der Systematik geradezu entgegenarbeitende Anwendung der Resultate der Methode. Ref. kann nicht umhin, hier noch auf einen Punkt hinzuweisen. Bekanntlich ist ein schweres |Hemmnis für die wissenschaftliche Systematik der unselige Zustand der botanischen Nomenclatur. Vorschnelle und einseitige Anwendung anatomischer Unter- suchungen bedeuten auch in dieser Hinsicht eine Gefahr. Hiefür nur ein Beispiel. Seirpus capitatus L. hat nach Palla auf Grund anatomischer Untersuchungen den R. Br.’schen Namen Heleocharis capitata zu führen. Nach Rikli hat dieselbe Pflanze, gleichfalls auf Grund anatomischer Be- funde, Chlorocharis capitata zu heissen. Dabei ist das Resultat noch als kein endgiltiges zu betrachten, da von den über 80 Arten der Gattung Heleocharis nur 20 untersucht sind. Sadebeck R. Ueber die knollenartigen Adventivbildungen auf der Blattfläche von Pheyopteris sparsiflora Hook. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 1895. Heft 1.) 8°. 12 S. 1 Taf. Schenck H. Ueber die Zerklüftungsvorgänge in anormalen Lianen- stämmen. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXVII. Heft 4.) 8°. 31 S. 2 Taf. Stefänsson Stefan. Fra Islands Vaextrige II. (Videnskabelige Med- delelser. 1894. S. 174—212.) 8°. Pflanzengeographische Schilderung Islands und Aufzählung der Flora (228 Species). Tsehirch X. und Oesterle OÖ. Anatomischer Atlas der Pharmako- gnosie und Nahrungsmittelkunde. Lieferung 6 und 7. Taf. 26 bis 35 und Text. Leipzig (Weigel). a Lief. Mk. 1.50. Die beiden Lieferungen behandeln: Rhizoma Zingiberis, Lignum Santali rubr., L. Ferınambuci, Caricae, Rhizoma Iridis, Radix altheae, Cortex cinnamomi cassiae, C. c. ceylanici, C. canellae, C. cassiae caryophyllatae, Radix taraxaci, Fruct. cardamomi, Sem. strychni. Wainio Edv. Monographia Cladoniarum universalis. Il. (Acta soc. pro fauna et flora fennica X.) 8°. 498 p. Weiss J. E. Grundriss der Botanik. Ein Leitfaden für den botani- schen Unterricht zum Gebrauche an Mittelschulen und zum Selbst- unterrichte. München (E. Wolff). 8°. 288 S. 412 Abb. Mk. 2:80. Flora von Oesterreich-Ungarn. Kärnten. (1. December 4893 bis 31. December 1894.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). (Schluss. !) Diplotawis tenuifolia DC. Villach (Rotky). — Alyssum transsil- vanicum Schur. (?) Auf Kalkfelsen am Rabenstein und Kas- bauerstein im Lavantthale (Wiesbaur). — Roripa amphibia Bess. f. variifolia Rehb. In einem Feldsumpfe nächst St. Martin bei Villach (Unterkreuter). — Thlaspi Kerneri Huter. Obir (Preissmann); Schutthalden beim Bergwerke auf der Jauken (Unterkreuter). — Iberis amara L. An der Eisenbahn bei Villach (Rotky) und Thörl-Maglern (Preissmann.) — Le- pidium ruderale L. In Klagenfurt von Jahr zu Jahr häufiger, auch in St. Ruprecht (Sabidussi); Villach (Rotky). (Sämmt- lich 7.) Ilelianthemum Fumana Mill. Otwinskogel bei Glandorf (Horak); Kalkhügel bei Villach und bei Pontafel (Rotky). (7). Drosera anglica Huds. ß. obovata. St. Johann bei Villach (Rotky, 7). Viola’) palustris L. flore albo. Teich vor St. Marein; Lavantauen gegen St. Jakob; beim Waldbauer und St. Leonhard an der Saualm (Wiesbaur). — Viola Jaborneggii Khek. In einem Quellensumpfe am südlichen Ufer des Wörthersees, gegenüber von Pörtschach (Jabornegg). —V. Tiroliensis Borbäs. Gstran, Sonnenseite und hinterm Nudelanger, Schattenseite bei Ober- vellach (Pacher). — V. enlenblerien Wiesb. Gstran bei Öbervellach (Pacher). — V. odorata L. var. hispidula Freyn. (= var. hirsuta Pach. olim). St. Johann bei Villach (Rotky). — V. arenaria DC. var. nummulariaefolia Schl. Obervellach (Pacher). — V. Burnati Gremli. Tiffen (Pacher); Oberdrau- thal, Wald am Zauchenbach (Kohlmayr). — V. ericetorum Schrad. subvar. sabulosa Rchb. Obervellach (Pacher); var. Einseleana F. Schltz. Obervellach (Pacher); var. lucorum Rehb. Frallach im Oberdrauthale (Kohlmayr); St. Martin bei Villach (Unterkreuter). — V. carinthiaca Borbäs. Rabisch- hügel im Mallnitzthale (Pacher). — V. arvensis Muır. var. aisbehann Röm. et Schult. Gstranweg bei Obervellach, Lassach (Pacher). (Sämmtlich 7.) Sieyos angulatus L. Als Gartenflüchtling bei Klagenfurt, Waid- mannsdorf, Völkermarkt (Sabidussi); Obervellach (Pacher); Arnoldstein (Rotky). (7). ‘) Vergl. Nr. 5, S. 194. ’) Ueber Viola-Arten aus Kärnten vgl. Oesterr. botan. Zeitschrift 1890, S. 283 und 1891, S. 35. 238 Stellaria bulbosa Wulf. Schattenseite am Wörthersee bei Dellach nächst Maria Wörth (Jabornegg). — Dianthus Carthusia- norum L. pP. ulpestris Neilr. Reichenauer Garten (Correns, Parcher). (7). Tilia ulmifolia Scop. var. cucullata Jaca. Beim Brückler am öst- lichen Ende des Keutschachersees (Zwanziger, 7). Polygala comosa Schk. var. Lejeunii Chodat f. owysepala Borbäs. Kärnthen (4). Tithymalus strietus Kl. et Greke. Auen an der Gail, zwischen dem Warmbad Villach und Fürnitz (Rotky). — T. Lathyris Scop. Unkraut bei Maria Gail und im Schulgarten von Villach (Rotky,7). Alchimilla acutidens Buser. Heiligenblut (Ruprecht, 3). — Rosa‘) arvensis Huds. f. ovata Lej. Kalkberge zwischen Launs- dorf und St. Georgen am Längsee (Jabornegg, 12). — R. Un- terkreuteri Kell. et Pach. Gebüsch bei Pogöriach nächst Feistritz an der Drau (Unterkreuter, 7). — R. Wulfeniana rubra Tratt. Am Nordabhange des Rabischhügels im Mallnitzthale (Pacher). — R. rupestris Or. Mallnock bei St. Oswald ob Klein- kirchheim (Rotky). — R. pendulina L. f. latifolia? Ser. Am Rabischlügel im Malnitzthale (Pacher); var. Malmitzensis Kell. et Pach. ebendaselbst (Pacher). — R. rubrifolia Vill. Zwischen Kamering und Paternion (Unterkreuter); f. pia? Borbäs. Bei Obertweng nächst Radenthein (Rotky). — R. glauca vll. f£ Rotkyiö Kell. et Pach. Hütteldorf in Deutsch-Bleiberg (Rotky): f. aprica Christ modif. subsphaerophylla Kell. et Pach. Flattach; Obervellach (Pacher); Bleiberg-Kreuth (Un- terkreuter); f. Graveli Crep. var. obtusiuscula Kell. et Pach. Strieden am Zwickenberge im Öberdrauthal, 1300 m (Un- terkreuter); f. Pokornyana Kmet. Bleiberg (Maruschitz); Möllthal, Teichl, Kapponig, Wolligen (Pacher); f. iransiens Gren. Bleiberg (Maruschitz); f. stephanocarpa? Desegl. et Rip. Fragant (Pacher);f.atrichostylis Borbas.W aldblösse unterm Ranacherfeld ob Semslach (Pacher). — R. Reuteri Godet? Obervellach (Pacher); Heiligengeist vor Bleiberg (Unterkreuter); f. dapsilis Kell. et Pach. Strieden am Zwickenberge, 1000 m (Unterkreuter). — .R. corüfolia Fr. f. trichostylis Borbäs. Um Obervellach (Pacher). — R. dimorphocarpa Borb. et Br. Weissenstein und Aichach bei Paternion (Unterkreuter); f. Tresdorfensis Kell. et Pach. Tresdorf im Möllthal (Pacher). — R. scabrata Crep. f. ovifera? Borbäs. St. Martin ob Villach (Unterkreuter). R. sepium Thuill. F. ditrichopoda Borb. «. peracutifolia Borb. Kalkbühel an der oberen Vellach ob Villach (Rotky). — R. graveolens Gren. Cheriensis Desegl. modif. supraglandulosa ') Es sei hier auch darauf aufmerksam gemacht, dass Rosa Pacheri Keller von Cr&pin (Bull. soc. bot. Belg. XXXIU. 4. p. 28) als eine Form der Hybriden R. alpina > glauca gedeutet wurde, 239 Kell. et Pach. Obervellach (Pacher); modif. minor ramulis aculeatis Keller.) Semslach im Möllthale (Pacher); subvar. Boulluii Grdgr. Afritz (Unterkreuter); neicrantha‘) Keller. Kapponig bei Obervellach, 1000 m (Pacher). — R. Billetü Pug. Gailberg bei Oberdrauburg (Preissmann). — R. micrantha Sn. f. operta Pug. var. Lapeyrousiana Gndgr. Fragant (Pacher); Kreuzen (Unterkreuter); var. levipes? An der Mallnitzer- strasse vor dem Zechnerfeld (Pacher); f. rufomarginata Kell. et. Pach. Obervellach, Fragant (Pacher). — R. owyodon @nder. Obervellach (Pacher). — R. rubiginosa L. f. isacantha Borb. ««. parvifolia? H. Br. An der Strasse zwischen Stadel- bach und Töplitsch im Unterdrauthale (Unterkreuter); «ca. acenthophora? Kell. Obervellach (Pacher). — R. comosa Rip. modif. önermis Kell. Zwischen Kreuzen und Paternion (Un- terkreuter). — R. micranthoides Kell. (= R. sepium f. G@i- zell«e Borb. in der „Flora von Kärnten“ S. 292). Am Waldwege in die Teichl (Pacher). — R. heteropes Gndgr. f. Kreuthensis Kell. Beiberg-Kreuth (Rotky). — BR. Gussenbaueri Kell. et Pach. Am Wege von Fragant nach Laas (Pacher). — R. in- tromissa Urep. f. rosella Gndgr. Bleiberg-Kadutschen (Maru- schitz.) — R. micans Desegl. Köttrein ob Treffen, Graben in Bleiberg-Kreuth (Rotky); Gschriet ob Fresach im Unterdrau- thale (Unterkreuter). — R. f. subgallicana? Borb. Terlen bei Sternberg (Unterkreuter). — R. dimorpha Desegl. Zwischen Paternion und Kamering (Unterkreuter); Gschriet bei Fre- sach (Rotky). — R. permutata Rip. var. transitoria. Krassau bei Obervellach (Pacher). — R. resinosa Sternb. Halde ob Hütteldorf in Bleiberg (Rotky). — R. dumetorum Thuill. modif. piriformis Pug. Stuben im Unterdrauthale (Unterkreuter); Bleiberg (Maruschitz); f. subgallicana Kell. Bleiberg (Rotky); d. obtusifolia Desv. modif. subsolstitialis Kell. Stockenboi (Unterkreuter). — R. urbica Gren. f. decalvata Crep. Gumitsch im Lavantthale (Höfer); ob Fragant (Pacher); Malborgeth (Ressmann); f. semiglauca Borb. Im Thale von Afritz bis Feld häufig (Unterkreuter). — R. uncinella Bess. Obervellach (Pacher); f. eiliata Borbas. Gebüsch im Stockenboi und bei Stuben (Unterkreuter). — R. amblyphylla Rip. Weide bei Weissenstein und Stadelbach (Unterkreuter); Wolligenberg bei Obervellach (Pacher). — R. pseudoglaberrima Kell. et Pach. Bei Raufen und in der Schattenseite Obervellach (Pacher). RR. stenocarpa? Pug. St. Johann bei Villach (Rotky, Unter- kreuter). — R. Carioti Chab. var. eladobotrys Gandg. Ober- vellach (Pacher). — R. eriostyla Rip. et Desegl. var. calo- '‘) Wohin soll eine derartige Nomenclatur führen?! — Ref. °) Die Verwendung solcher vergebener Namen kann nur zu Missverständ- nissen führen. — Ref. stephana Gdgr. Fragant (Pacher). — R. squarrosa hau f. squarrosula Kell. St. Georgen bei Villach und Stockenboi (Un- terkreuter); y. myrtilloides? Tratt. Bleiberg (Maruschitz). — R. dumalis Aut, f. lawifolia? Borb. Sattendorf; Gailauen bei Villach (Unterkreuter); f. vaginata Gdgr. Obervellach, Gstran und Pfaffenberg (Pacher); f. glaueifolia Opiz. modif. Fragant (Pacher); Malborgeth (Ressmann); f. Kohlmayeri Kell. et Pach. Obervellach (Pacher). — R. sphaeroidea Rip. f. viridicata Pug. Fragant (Pacher); f. vinacea Backer? Pfaffenberg bei Obervellach (Pacher). — R. mucronulata Desegl. Stockenboi (Unterkreuter). — R. spuria Pug. f. jissidens Borb. var. acuminata H. Br. St. Martin bei Villach (Unterkreuter); var. subealophylla Kell. Mooswald bei Fresach im Unterdrau- thale(Unterkreuter); Obervellach (Pacher); var. paueijlora Weiss. Kapponig (Pacher); Malborgeth (Ressmann); f. adseita Desegl. Stallhofen (Pacher); f. fallens? Desegl. Afritz und Kreuzen (Unterkreuter). — R. lasiostylis Borb. Lassach (Pacher). — R. canina L. f. Touranginiana Desegl. et Rip. Puch bei Weissenstein (Unterkreuter); f. senticosa Achar. Landskron (Unterkreuter); Bleiberg (Maruschitz); f. owy- phylla Rip. Bei Obervellach, Sonnseite bei Fragant gegen Klau- senkofel (Pacher). (Sämmtlich 7.) — Rubus styriacus Hal. var. subcanescens Hal. Walzenegger Wald, Haarbach (Zwanziger, 7, 12). — R. Schleicheri Wh. Ehrenthaler Bühel und Popichl bei Klagenfurt (Zwanziger, 7). — R. lamprophyllus Gremli. Ebenthaler Schachterl bei Klagenfurt (Zwanziger, 7). — R. Bellardii Wh. et N. var. ale Hal. Teichl im Möllthale (Pacher, 7). — R. orthacanthus Wimm. Ehrenthaler Bühel bei Klagenfurt (Zwanziger, 7). — R.caesius X lIdaeus. An der Laibacher Strasse nächst Klagenfurt gegen Hollenburg (Zwan- ziger, 7). — Potentilla') alpina Willk. Gailthal, auf Alpen- triften des Osternik über der Feistritzer Alpe, 2250 m, auf Kalk Jabornegg, 9) — Geum reptans >< montanum. Falkert (ausmus, 7). Trifolium arvense L. 8 Brittingeri Weitenw. Um Tiffen (Pacher, 7). — Orytropis sordida Willd.”) Auf den Reichenauer Alpen (Correns): Kniebeiss bei Heiligenblut (Pacher, 7). — Vicia pannonica Jacg. Eisenbahndamm nächst der Schwimmschule am Wörther See (Jabornegg, 12). Bemerkenswerthe Standorte: Gymnadenia odoratissima (L.) Orouza oberhalb Reifnitz am Wörther- see (Jabornegg, 12). ‘) Ueber die in Quelle 7 nicht angeführte Potentilla Kristofiana Zimm. vgl. „neue Standorte“. ?) Ist sicher Oaytropis Tirolensis (Sieb.). — Vgl. Fritsch in Verh. d. zool.-bot. Ges. 1889. S. 592. 241 Phytolacca decandra L. Leonstein nächst Pörtschach am Wörthersee (Jabornegg, 12). Oentaurea awillaris Willd. Zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee sehr häufig (Jabornegg, 12). — Onopordon Acanthium L. Orouza oberhalb Reifnitz am Wörthersee (Jabornegg, 12). Euphrasia strieta Host.) Um Klagenfurt (Jabornegg, Kren- berger); Kanalthal, Pontafel(Brandmayer); Tiffen (Pacher); Kreuzkogl (Hauser); Flatnitz (Pacher); Lonza (Pacher); Glanz oberhalb Ranachen (Pacher); St. Martin bei Villach (Pacher); auf der Wolliggen unter dem Gugganig (Pacher); Obervellach (Pacher). — E. minima Jacq. Um “Heiligenblut (Freyn, Poetsch, Ruprecht, Wettstein); Kapponiger Alm (Pacher); Wolligger Alm am Malnitzer Tauern (Pacher); Sagritz (Pacher); Wollaner Nock (Pacher); Möllthal (Pacher); Katschthal (Jabornegg); Rosskofel bei Grossrudnig (Pacher); Pfaffenberger Alm (Pacher); Koralpe (Preissmann). — E. pulchella Kern. Kapponiger Alm, 2100 m (Pacher).(Sämmtlich 10.) Bupleurum rotundifolium L. Zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee (Jabornegg, 12). Adonis aestivalis L.‘) Zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee (Jabornegg, 12). — Ranunculus aconitifolius L.') Koralpe (Kristof, 5). — R. platanifolius L. Pasterze (Hoppe); Haidenhöhe bei der Flatnitzalpe (Krenberger); Bärenthal bei Klagenfurt (Krenberger); Villacher Alpe (Krenberger); Kanalthal (Ressmann): Rankwiese bei Malborgeth (Ress- mann); Vellacher Kotschna (Krenberger). (5). Potentilla caulescens L. f. Kristofiana Zimm. (Loiblthal, auf Kalkfelsen oberhalb der Teufelsbrücke, 750m (Jabornegg); Südabhang des Dobratsch, auf Dolomitfelsen, 2150 m (J abornege 9), (Die sehr zahlreichen neuen Standorte aus Quelle 7 werden nicht excerpirt). Anhang. Ueber das angebliche Vorkommen des Helleborus foetidus L. in Kärnten. In den „Nachträgen zur Flora von Kärnten“ von D. Pacher‘) wird 8. 155 Helleborus foetidus L. als neu für Kärnten angeführt, jedoch ohne Angabe eines Standortes und Sammlers. Diese Angabe ') Obschon Euphrasia strieta Host und E. minima Jacq. zu den häu- figsten Arten Kärntens gehören, empfiehlt es sich doch, die durch Wett- stein’s Untersuchungen gesicherten Standorte derselben hier aufzuführen. ?®) Nach Quelle 5 ist der Name Adonis aestivalis L. (1762) in Adonis phoenicea (L. 1753) zu ändern. *») Viele Angaben des Ranunculus aconitifolius L. in der „Flora von Kärnten“ (II. S. 82) gehören sicher zu dem häufigeren R. platanifolius L. Dagegen gehört die dort angeführte Form „pedunculis pubescentibus“ zu BR. aconitifolius L. *) Quelle 7 des obigen Literaturverzeichnisses, 242 ist aus dem Jahrgange 1889 der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ ent- nommen, wo unter der Rubrik „Flora von Oesterreich-Ungarn“ ') ein Auszug aus Schiffner’s vorläufiger Mittheilung über die Gattung Helleborus ’) gegeben wird. Hier ist „Südtirol, Kärnten, Krain, Salz- burg. Steiermark“ als Verbreitungsgebiet des Zelleborus foetidus L. angegeben. In der Originalarbeit von Schiffner steht aber von „Kärnten“ kein Wort, sondern es heisst dort (S. 102): „... tritt erst im südlichen Tirol und der südwestlichen Schweiz, sowie im Jura wieder auf und verbreitet sich von da östlich bis an die Grenze Salzburgs und Steiermarks und nach Krain“. Der damalige Referent der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ hat nun offenbar aus der Angabe, dass Helleborus foetidus L. von Südtirol bis Steiermark und Krain verbreitet sei, den Schluss gezogen, dass diese Art in dem dazwischen liegenden Lande Kärnten vorkommen müsse. Dieser Schluss war aber falsch, wie sich auch unzweifelhaft aus den genaueren Verbreitungsangaben in Schiffner’s später erschienener „Monograpbia Hellebororum“ ) ergibt, wo aus Kärnten gar kein Standort, aus Krain nur eine vage Angabe, aus Steiermark nur ein Standort (bei Cilli) angegeben ist. Helleborus foetidus L. ist somit aus der Flora Kärntens zu streichen. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Classe am 14. März 1895. Herr Dr. F. Czapek überreicht eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Wiener Universität ausgeführte Arbeit: „Ueber Zu- sammenwirken von Heliotropismus und Geotropismus‘“. Die Untersuchungen beziehen sich auf orthotrope Pflanzenorgane. Die Hauptresultate sind folgende: 1. Vorherige heliotropische Induction äussert bei manchen Keimpflanzen als Effect Verspätung des Eintrittes nachher indueirter geotropischer Krümmung. Eine gleiche verspätende Wirkung seitens geotropischer Induction auf eine nachfolgende heliotropische kam nicht zur Beobachtung. 2. Sowohl diese Verspätung geotropischen Reactionsbeginnes, als auch das Zurücktreten geotropischen Krümmungserfolges, welches sich in der resultirenden Stellung bei gleichzeitiger geo- und helio- tropischer Reizung oft zu erkennen gibt, beruht keineswegs auf Herab- setzung der geotropischen Sensibilität durch den Heliotropismus, sondern auf Ueberwiegen der heliotropischen Reizreaction. Die helio- tropische Reaction kann auch dann überwiegen, wenn sie für sich ‘) Oesterr. botan. Zeitschr. XXXIX. S. 307. °) Engler’s botan. Jahrbücher. XI. S. 92—122. °) Nova Acta Leop. Carol. Acad. LVI. (1890). 243 allein an dem betreffenden Objeete hervorgerufen, keinerlei Unter- schiede bezüglich zeitlichen Verlaufes und Grösseneffeetes gegenüber der geotropischen Krümmung zeigt. 3. Wirken Helio- und Geotropismus gleichzeitig unter Bedin- gungen, welche bezüglich des auszulösenden geo- und heliotropischen Krümmungserfolges ein Optimum darbieten, so gelten für die resul- tirende Stellung folgende Sätze: Bei horizontalem Lichteinfall (Winkel der Kraftrichtungen von Licht und Schwere — R) ist für die resultirende Lage eines be- stimmten Objectes nur der Winkel der Kraftrichtungen entscheidend, die anfänglich eingenommene Lage hingegen gleicheiltig. Der Pflanzen- theil stellt sich meist nicht in die Lichteinfallsrichtung, sondern bildet mit der letzteren einen für das betreffende Organ constanten Winkel (heliotropischer Grenzwinkel). Bei Lichteinfall schräg von oben (Kraftrichtungswinkel < RR) hat dasselbe Verhältnis statt, nur liegt die resultirende Stellung meist in der Lichteinfallsrichtung. Bei allen übrigen Lichteinfallsrichtungen ist aber die der Pflanze anfänglich ertheilte Lage für die einzunehmende resultirende Stellung in der Regel mit massgebend. Sitzung der math.-naturw. Glasse am 4. April 1895. Prof. Dr. R. v. Wettstein übersendet eine im botanischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag ausgeführte Unter- suchung des Herrn Dr. Josef Rompel, betitelt: „Krystalle von -Caleciumoxalat in der Fruchtwand der Umbelliferen und ihre Verwerthung für die Systematik.“ Die wichtigsten Ergebnisse dieser Abhandlung lauten: l. In der botanischen Literatur finden sich nur wenige und zwar vereinzelte Angaben über das Vorhandensein von Caleiumoxalatkrystallen in der Fruchtwand der Um- belliferen. 2. Eine eingehende diesbezügliche Untersuchung, vorgenommen an mehr als 220 Arten, welche sich auf fast 100 Gattungen vertheilen, ergab, dass Krystalle von Calciumoxalat bei mehreren Gruppen von Umbelliferen, welche je unter sich ein natürliches Ganze bilden, im Pericarp vor- handen sind, während sie bei anderen derartigen Gruppen fehlen. 3. Weit wichtiger als das blosse Vorhandensein der Krystalle ist für die Systematik der innerhalb jeder Gruppe eingehaltene Lagerungstypus derselben. 4. Hinsichtlich der Krystalllagerung lassen sich drei Typen aufstellen, welche als Hydrocotyle-, Sanicula- und PRanuTz Typus bezeichnet wurden. 5. Der Hydrocotyle-Typus, welcher durch ein aus innerer Hartschichte und äusserem Krystallpanzer zusammengesetztes Endocarp charakterisirt ist, wurde 244 bei 34, sich auf 13 Gattungen vertheilenden Artennach- gewiesen, ohne dass sich bei den Untersuchungen für die Tribus der Aydrocotyleıe und Mulineae eine Ausnahme gezeigt hätte. 6. Das constante Vorhandensein des genannten Typus berechtigt, nach Prüfung der anderen morphologischen Verhältnisse zur Auf- stellung einer Tribus ZZydro-Mulineae an Stelle der zwei genannten. 7. Das Criterium der Krystalllagerung bestätigt für Hermas die Zugehörigkeit, für Zrigenia die Nichtzugehörigkeit zu den Hydro- Mulineae; dasselbe macht es möglich, die Gattungen Actinotus und Astrotricha gleichfalls der genannten Tribus einzuverleiben. 8. Der Sanicwa-Typus, welcher Krystalldrusen meist an bestimmten Stellen des Pericarps gehäuft und m Parenchymzellen gelagert aufweist, aber hinsichtlich der Lagerung wenigerstrengfixirtist, wurde bei ungefähr acht Gattungen an mehr als 20 Arten nachgewiesen. 9. Die Gattungen Arctopus und Lagoecia sind auch hiernach aus der Tribus der Saniculeae auszuscheiden. 10. Die Krystalldrusen und ihre Lagerung bei Zichtensteinia und verwandten südafrikanischen Gattungen sprechen nebst anderen morphologischen Merkmalen für eine Verbindung dieser Gattungen mit den Saniculeae. 11. Der Scandie-Typus, welcher in ungefähr 40 Arten, die auf etwa 10 Gattungen (je nach deren engerer oder weiterer Fassung) vertheilt sind, nachgewiesen wurde, ist durch das Auftreten meist einfacher Krystalle in mehreren Zellschichten längs derCommissur und um den Carpophor charaktenisirt. Keine untersuchte echte Seandicineenfrucht zeigte diesbezüg- lich eine Ausnahme. 12. Dieser Typus der Krystalllagerung ist ausschlaggebend für die Vereinigung der Caucalineae (Caucalis, Torilis, Turgenia) mit den Scandicineen. 13. Zur Subtribus Zuscandicineae gehören bis jetzt nach den vorliegenden Untersuchungen: Chaerophyllum, Physocaulus, Scandix, Myrrhis, Biasolettia, Anthriscus; zur Subtribus Caucalineae: Caucalis, Torilis, Turgenita. 14. Daucus pulcherrimus Koch und D. bessarabicus DC. sind der Gattung Caucalis zu restituiren unter der Bezeichnung (©. orien- talis L. und ©. litoralis M. Bieb. 15. Eine Zusammenfassung der beiden Tribus Zuydro- Mulineae und Saniculeae unter einem der eingeführten Namen (Heterosciadiae, Hydrocotyleae) entspricht nicht dem natürlichen System; ebenso wenig lassen sich alle Gruppen der Umbelliferen mit pericarpalen Caleiumoxalatkrystallen in eine höhere Einheit zusammenfassen, 945 Hofrath Prof. Dr. Hann legt eine Abhandlung von Dr. Fritz v. Kerner in Wien vor, betitelt: „Eine paläoklimatische Studie“. Gestützt auf die Neumayr’sche Weltkarte der Jurazeit und unter Anwendung der Forbes’schen Temperaturformel berechnete Fritz v. Kerner die Temperaturen in der Jurazeit auf der Nord- und Südhemisphäre und kam zu dem Ergebnisse, dass bei der damaligen Vertheilung von Land und Wasser die Südhemisphäre um etwa 1'/;;, Grad wärmer war, als die Nordhemisphäre, während in der Jetztzeit beide Halbkugeln gleich warm sind, ferner dass bei der auf der genannten Karte dargestellten Gruppirung der Continente und Meere die mittlere Erdoberflächentemperatur um etwas mehr als 2 Grade höher war, als sie in der Gegenwart ist. Diese Ergeb- nisse sind ohne Zweifel auch für die Phytopaläontologie, insbeson- dere für die Verbreitung der Pflanzen in der Jurazeit von Interesse. Sitzung der math.-naturw. Classe vom 25. April 1895. Hofrath v. Kerner legt eine Abhandlung von Prof. Dr. Julius Steiner, betitelt: „Ein Beitrag zur Flechtenflora der Sahara“ vor. Steiner bespricht in derselben 13 Flechten, welche Dr. F. von Kerner im December des verflossenen Jahres in der Umgebung der Oase Biskra in der nordwestlichen Sahara gesammelt hat. Es be- finden sich unter denselben 4 neue in dem genannten Gebiete wahr- scheinlich endemische Arten, welche ausführlich beschrieben werden. Sitzung der math.-naturw. Classe vom 9. Mai 1895. Hofrath A. Kerner v. Marilaun überreicht eine Abhand- lung von Dr. Karl Fritsch, Privatdocent an der k. k. Universität in Wien: „Ueber einige Orobus-Arten und ihre geographi- sche Verbreitung“. Diese Abhandlung ergab der Hauptsache nach folgende Resultate: Die Gruppe der Orobus, deren Vorbild Orobus luteus L. bildet, und welche mit dem Namen „Zutei“ bezeichnet wird, umfasst folgende untereinander nahe verwandte Arten: l. Orobus luteus L. im Ural und in den Gebirgen Mittelasiens von Transbaicalien bis zum Oberlauf des Indus verbreitet. Diese Pflanze wird gewöhnlich als Orobus luteus var. orientalis Fisch. et Mey. bezeichnet, ist aber der echte Orobus luteus, welchen Linne& ausdrücklich in Sibirien angibt. 2. Orobus Emodi Wall. im westlichen Himalaya, der Zuthyrus luteus Baker’s in der „Flora of British India“. 3. Orobus grandiflorus Boiss. im Libanon und auf den (Gebirgen des südlichen Armenien. 4. Orobus aureus Stev. auf den Gebirgen Kleinasiens, ferner in der Krim, Bessarabien (?), Rumänien und Bulgarien. 5. Orobus transsilvanicus Spr. auf den Gebirgen Siebenbürgens endemisch. 246 6. Orobus occidentalis (Fisch. et Mey.), der Orobus luteus der meisten europäischen Autoren, in den Pyrenäen, im ganzen Alpen- zuge bis nach Serbien und in den Banat verbreitet, ferner im nörd- lichen Apennin. 7. Orobus laevigatus W. K. in Östpreussen und Westrussland, Galizien, Bukowina und Siebenbürgen, ferner in Mittelsteiermark, Krain, Croatien und im Banat. 8. In Krain, Croatien, Serbien und im Banat, wo die Ver- breitungsgebiete des Orobus occidentalis (Fisch. et Mey.) und Orobus laevigatus W. K. imeinandergreifen, finden sich zwischen diesen beiden auch Mittelformen, von welchen eine von Scopoli unter dem Namen Orobus montanus beschrieben wurde. Die der Abhandlung beigegebene Karte bringt die geographi- sche Verbreitung dieser 7 Arten zum Ausdruck. Botanische Abende der Prager deutschen Botaniker. Am 6. Februar 1895 besprach Staatsrath Prof. Willkomm einige aussterbende Coniferen der iberischen Halbinsel, insbesondere Abies Pinsapo, deren heutige Verbreitung an der Hand von Karten erläutert wurde. — Privatdocent Dr. Nestler zeigte Früchte von Sebastiana Pavoniana, die „springenden Bohnen“ aus Mexiko vor und hielt einen von Demonstrationen begleiteten Vortrag über dieMorphologie und Physiologie der Wasserspalten. Am 6. März setzte Prof. Willkomm seinen im Februar ge- haltenen Vortrag mit der Besprechung von Juniperus thurifera und Taxus baccata fort. Unter Anderem gelangten photographische Auf- nahmen der gegenwärtigen Bestände der genannten Juniperus-Art zur Vorlage. — Prof. Wettstein zeigte die Benützung des Skioptikon zu Demonstrationszwecken im Hochschul-Hörsaale. — Herr A. Stark referirte über die neueren auf den Polymorphismus gewisser Uredineen Bezug habenden Untersuchungen Magnus’, Eriksson’s u. A. und hob die Bedeutung dieser Untersuchung für die Frage nach der Bildung der Arten hervor. Am 2. April hielt Prof. Wettstein einen Vortrag, betitelt: „Neuere Erfahrungen über die Bildung von Pflanzen- arten“, in dem er insbesondere die bezüglichen Ergebnisse seiner Be- arbeitung der Gattung Euphrasia mittheilte. — Privatdocent Dr. Pohl besprach die Variationsweite von Oenothera Lamarckiana und behandelte eigenthümliche Variationen dieser Pflanze, welche den Beginn der Ausbildung einer Heterostylie anzudeuten scheinen. Am 9. Mai demonstrirte Prof. H. Molisch eine grosse Zahl karyokinetischer Präparate, welche nach einem neuen Ver- fahren. ohne vorhergehende Härtung und Färbung hergestellt waren. Die Schönheit der Präparate erregte die Aufmerksamkeit der An- wesenden im höchsten Masse. — Dr. J. v. Sterneck besprach die Ergebnisse seiner monographischen Bearbeitung der Gattung Alecto- 247 rolophus. Er zeigte die von ihm unterschiedenen Arten vor und be- handelte insbesondere die phylogenetischen Beziehungen der Arten, die sich auf Grund pflanzengeographischer und vergleichend morpho- logischer Studien mit grosser Sicherheit erforschen liessen. Die Vorbereitungen für Abtheilung VI: Botanik der 67. Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Lübeck (16.—21. September 1895) haben die Herren Dr. Friedrich (Fleischhauerstrasse Nr. 46) und Dr. Rohrbach (Schüsselbuden 18) übernommen. Anmeldungen von Vorträgen und Demonstrationen an einen der Genannten. Nr. IV der von der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen herausgegebenen „Mittheilungen“ bringt einen ausführlichen Bericht über den Ab- schluss der vom Privatdocenten Dr. V. Schiffner mit Unter- stützung der Gesellschaft unternommenen Forschungsreise nach Java und Sumatra. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Rehmann et Wotoszezak: Flora Polonica exsiccata. Cen- turia IV. (Leopoli 1895). Enthält an interessanten Pflanzen: Ranuneulus Lingua L. var. hirsutus Wallr., Leontice Odessana Fisch, = L. Altaica Spr. ex pte., d. i. soweit die Pflanze Bessarabiens (worunter, wie im vor- liegenden Falle das Gouvernement Cherson subsumirt worden) gemeint ist, Cardamine pratensis L. var. dentata (Schult.), Polygala Podolica DC. var. lilacina Borb., Silene chlorantha et Tatarica Pers., Geranium rotundifolium L., Cytisus Ruthenicus Fisch. ex Bess. in Pamietnik farmaceutyezny wiienski II (1822) 325 n. 922, 371 n. 1573 et Cat. horti Petrop. (1824) 25, Astragalus Danicus Retz., Vieia lathyroides L., Potentilla incanescens Op., Paronychia cephalotes Bess., Seleranthus annuus L. var. hirsutus (Presl.), Ribes Grossularia var. hybridum (Bess.), Conioselinum Fischeri Wimm. et Grab., Suceisa inflexa J. Jundz. — S. australis Schott, Rehb., Arnoseris pusilla Gaertn., Veronica longifolia L. var. cordata Wallr. und Botryanthus pallens Kth., welcher eine Collectivspecies ist und hat die vorliegende Pflanze B. stereophyllus Herbich zu heissen. Nach Paczoski ist Dianthus Borbaäsii (ob auch Vandas?) — D. diutinus Kit., wie ihn Reichenbach abgebildet hat, Geranium Bohemicum = @. Sibirieum L., Hierochloö borealis = H. australis R. et Sch., welche schon Besser als gemein für Lithauen angegeben hat und Zragrostis ‚leyyptiaca (Del.) wird, weil von der ägyptischen Pflanze verschieden, E. Borysthenica interimistisch benannt, doch gibt es bereits ein Homonymon von Gruner und ist die vorgeschlagene Bezeichnung 248 deshalb eine hinfällige, weil die fragliche Pflanze auch im Don- gebiete vorkommt. „Zeuthenica“ wäre zweckmässiger! J. A. Knapp. Die zweite Centurie von E. Ule’s Bryotheca Brasiliensis ist durch Herm Dr. V. Brotherus in Helsingfors zum Preise von Mk. 25.— zu beziehen. 2070 unbestimmte Exemplare von Pflanzen aus Öypern sind zu verkaufen. Adresse: M. E. Deschamps, Paris, 90 rue Boileau. Personal-Nachrichten. Dr. A. Wieler wurde als Docent der Botanik an die tech- nische Hochschule in Aachen berufen. (Gartenfl.) Dr. Eidam, Director der agrieultur-botanischen Versuchs- station in Breslau wurde das Prädicat Professor verliehen. Dr. A. Sehilling hat sich an der technischen Hochschule in Darmstadt habilitirt. Dr. E. Knoblauch wurde zum Assistenten am botanischen Institute in Tübingen, Dr. H. Fischer an jenem in Heidelberg bestellt. Der Myxomycetenforscher G. A. Rex in Philadelphia ist gestorben. _ Dr. L. Celakovsky jun. hat sich an der @echischen Technik in Prag für Physiologie und Anatomie der Pflanzen habilitirt. Inhalt der Juni-Nummer. Höck Dr. F. Ueber Tannenbegleiter. S. 201. — Pohl Dr. Julius. Ueber Variationsweite der Oemothera Lamarckiana. S. 205. — Degen Dr. A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. S. 213. — Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 215. — Dörfler I. Asplenium Baumgartneri mihi. S. 22l. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. S. 225. — Literatur- Uebersicht. S. 231. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Fritsch Dr. Karl. Kärnten. S. 237. — Botanische Gesellschaften. Vereine. Congresse ete. S. 242. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 247. — l’ersonal-Nachrichten. S. 248. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. INSERAT. Botanisir-süchsen, -Spaten und -Stöcke. Drahtgitterpressen Mk. 3.—., Lupen, Pflanzenpressen 5 zum Umhängen Mk. 4.50. Neu! Mit Diuckfedern Mk. 4.50. — Illustrirtes Preisverzeichnis frei! Friedrich Ganzenmüller in Nürnberg. Der Nummer ist beigegeben Tafel Xi; Tafel X (Pohl) folgt mit der nächsten Nummer. ©. Ueberreuter’ache Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. >< = co re EST GR ZEDEZED ir er ir Ku.k.Hoflith.A Haase, Prag Autor del. Oesterr. botan. Zeitschr. 1895. B) Alect. alpinus ( Baumgt.) Sterneck. A) Alect. pulcher (Schum) Wim. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV, Jahrgang, N 7. Wien, Juli 1895. Beiträge zur alpinen Algenflora. Von W. Schmidle (Mannheim). (Mit 4 Tafeln [XIV— XVII] und 1 Textfigur.) L Algen aus den Oetzthaler Alpen. Die im folgenden Verzeichnisse aufgeführten Arten stammen sämmtlich aus dem oberen Oetzthale in Tirol. Reiche Ausbeute fand ich zuerst in den Flachslöchern um Längenfeldt in 1164 m Höhe, wel- chen ich jedoch nur einen flüchtigen Besuch abstatten konnte. Diese Löcher sind künstliche, etwa '/,—1 m tiefe, kleine, mit Wasser ge- füllte Gruben, in welche der geerntete Flachs eiugelegt wird. Die meisten derselben waren bei meiner Ankunft um Mitte August schon mit Flachs belegt und wegen des durchfliessenden Wassers frei von Algen. Nur kurz vor und hinter dem Dorfe fanden sich einige noch unbenützte Gruben mit überaus reicher Flora, obwohl das Wasser schon zum Theil übelriechend war. Dieser Standort ist mit I be- zeichnet. (Genauer konnte ich bei 3 wöchentlichem Aufenthalte von Mitte August bis Mitte September die Tümpel und Bäche in der Umgebung Öbergurgls (1900 m hoch) untersuchen. Hier zeigten vor Allem einige alte Torfgruben auf dem Hügel hinter den sogenannten Pirchithöfen (im Folgenden mit II bezeichnet) und ebensolche ober- halb von Gurgl vor dem Eingange in das bald vergletscherte Gais- bergthal (mit III bezeichnet) eine reiche, doch im Ganzen wenig übereinstimmende Flora. Merkwürdig war mir hier das im Schwarz- walde sonst sehr selten zu beobachtende Auftreten der Desmidiaceen in grossen tetrasporaähnlichen Gallertflocken, welche theils auf der Oberfläche schwammen, theils vom moorigen Grund herauf in das Wasser hineinragten oder Holzstücke etc. überzogen. Sie enthielten häufig eine Desmidiaceenart fast ganz rein (z. B. Euwastrum verru- cosum Ehrbrg., E. insigne Hass.), seltener ein Gemisch mehrerer mit starkem Vorherrschen einer Species. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1895. 19 250 Von ähnlicher Zusammensetzung war auch die Algenflora eines Tümpels und einiger Wiesengräben von Untergurgl (1768 m), im Folgenden mit IV bezeichnet, in der Nähe eines kleinen natürlichen Sees, dessen Grund vollständig mit Scenedesmus quadricauda Breb. grün überzogen war. Interessante und vielfach nordische Formen fanden sich in etwas grösserer Höhe im Rothmoosthal (Höhe ca. 2200 m); dieses Thal ist wie das benachbarte Gaisbergthal bis etwa '/, Stunden von der Mündung ins Gurglerthal vergletschert, während die von den meist vereisten Gehängen entströmenden Gewässer im unteren Theile einen grossen Sumpf bilden, der im Folgenden mit V be- zeichnet ist. An höher gelegenen Oertlichkeiten, z. B. auf dem ca. 2600 m hohen sogenannten Mittelgebirge, einem schmalen, stellenweise mit vielen Tümpeln bedeckten ebenen Streifen auf der linken Thalseite, direct unter den Gletschern des Kammes fand ich nur noch einige nicht fructifieirende Zygnema- und Mougeotia-Arten nebst einer kleinen, kaum 1 mm langen, ebenfalls sterilen Vaucheria-Species, dagegen keine Desmidiaceen. Nur in den Moosrasen eines sehr rasch fliessenden kleinen Baches waren zu meiner Ueberraschung einige wenige, aber sehr merkwürdige Desmidiaceenspecies (z. B. ©. nasutum Nordst.) neben vielen Diatomeen, jedoch nur in geringer Individuenzahl. Dieser Standort ist mit VI bezeichnet. Reichere Ausbeute ergaben die vielen überrieselten Felsen auf derselben Thalseite ober- und unterhalb des Ramolweges (Stand- ort VII). Doch auch hier verschwanden die Desmidiaceen in grösserer Höhe, während eine Fadenalge, Conferva glacialis Kütz., noch unter- halb des Ramolhauses in beinahe 3000 m Höhe an den Felsen eines kleinen Wasserfalles angewachsen war. Direct in der Umgebung des grossen Gurglergletschers fanden sich in den Höhlungen der vom Gletscher abgeschliffenen Felsen, deren Grund von feinzerriebenem Gletscherschlamm bedeckt war, Conferva pachyderma Lagerh. reichlich, ebenso viele aber immer sterile Watten von Mougeotia und Zygnema, in welchen, theils auch auf dem Schlamme selbst lebend, einige Desmidiaceen nebst vielen Diatomeen angetroffen wurden. Unter diesen erwähne ich $. Kjellmanni Wille, weil sich hier die von Roy und Bisset') gemachte Erfahrung bestätigt, dass S. Kjellmanni Wille und ©. nasutum Nordst. (dieses bei unserem Standort VII) die Nähe des Schnees lieben. Auf den Gletschern selbst endlich und auf den Schneefeldern konnte ich hier, obwohl mehrere Expeditionen gemacht wurden, nichts von Algen finden. Jedoch zweifle ich nicht, dass an solchen Orten in den Alpen wohl noch dieselben oder analoge Formen zu treffen ') Roy et Bisset: On Scott. Desmid. I. 1894. 251 sind, wie sie z. B. Wittrock') und Lagerheim’) u. a. für Grönland und die Anden angegeben haben. Die Gletscherbäche mit ihrem reissenden, schmutzigen, durch zerriebenes Gestein verunreinigten Wasser erscheinen mir vegetationslos. Bäche mit reinem Quellwasser konnte ich nur einen auftinden. Der- selbe war in seinem oberen Theile neben sterilem Spirogyra-Rasen mit Hydrurus foetidus in oft viele Decimeter langen Exemplaren reichlich besetzt, während weiter unten die Steine an rasch fliessen- den Stellen mit Prasiola fluviatilis ebenso reichlich bewachsen waren. In den Brunnen des Dorfes fand ich neben einigen blaugrünen Algen vorzüglich eine schöne, unten beschriebene Form von Hor- miscia zonata oder seltener Stigeoelonium tenue. An feuchten Stellen ausserhalb der Schale war gewöhnlich Hormidium parietinum, das auch sonst vielfach neben den gewöhnlichen Luftalgen Zäune und Bretter grün bekleidete. Bulbochaeta Ag. B. mirabilis Wittr. Häufig; I. B. erenulata Pringsh. a) f. typica Pringsh. b) var. supramediana Wittr. An Moos angeheftet; III häufig. Cellulae veget. 16—20 «u latae; Oospora 32 u long. 40 —36 iu lat. Oedogonium Link. O. cymatosporum Wittr. I häufig. Prasiola Ag. P. flwviatilis (Sommerf.) Aresch. ') Bach bei Gurgl; häufig. Die meisten Exemplare zeigen einen breiteren, gefalteten Tallus, ähnlich wie bei der var. Hausmanni Grunow. P. erispa (Lightf.) Ag. forma. Tallus 200—500 „ latum, et usque ad 5 mm longum, crispatum, ad apices rotundatos vix attenuatum. An feuchten Stellen auf der Aussenseite einer Brunnen- schale unter Hor. parietinum Kützg., an feuchten Felsen am Ramolwege. 'Hormidium Kützg. H. murale (Lngb.) Kützg. Bretterwand bei Gurgl. ') Wittrock: One Snöns och Isens Flora. 1883. ’) Lagerheim: Die Schneeflora des Pichincha; 1892. — Ein Beitrag zur Schneeflora Spitzbergens. 1894. °) Erscheint von diesem Standort in Nordstedt & Wittrock: Algae ewsiccatae. j 9 252 H. parietinum (Vauch.) Kützg. An Brunnen und Zäunen bei Gurgl häufig. — — var. delicatulum (Kützg.) Hansg. Mit obiger. Hormiseia Aresch. H. zonata Aresch. forma biattenuata n. f. Plantula parva, vix 2 mm longa, rhizoidibus adnata, medio latissima (plerumque 18 u, rarius ad 30 et 34 « lata), utrinque succedaneus attenuata. Cellulae superiores plerumque vacuae et S—10 u, inferiores ad rhizoides saepe tantum 4 «, latae. Chloro- phora ut apud formam typicam pyrenoidibus 4—5 in cellula praedita. An mehreren Brunnen von Öbergurgel (z. B. beim Herrn Curaten) am Einlaufe des Wassers in die Brunnenschale an letzterer festgewachsen und hellgrüne Räschen bildend. In der Jugend sind die kleinen und meist nur 8—10 u breiten Fäden überall (mit Ausnahme der dünner werdenden Basis) bis zur Spitze gleich dick. Die mittleren Zellen des Fadens vermehren sich nun von einem gewissen Zeitpunkte an durch vegetative Theilung, indem sie zugleich in die Breite wachsen, während die an der Spitze gleich bleiben und Schwärm- sporen zu bilden beginnen. Diese schwärmen von der Spitze an beginnend der Reihe nach aus. So kommt das anfänglich sehr frappante Aussehen des Fadens zu Stande. Stigeoclonium Kützg. S. variabile Naeg. An einigen Brunnen bei Gurgl, wie die obige. Conferva L. ©. bombyeina (Ag.) Lagerh. a) var. genuina Wille. b) var. elongata Rabh. IV zerstreut. ©. glacialis Kützg. var. elongata n. var. Cellulae 8 u latae, et ad 48 u, plerumque 26—32 u longae, ad septa modice constrictae. An Felsen angewachsen, oft an Moosrasen neben oder an kleinen Wasserfällen; VII in den höchsten Partien. Microspora Thur. M. pachyderma Lagerh. Ziemlich häufig: V, VIII; Gaisbergthal. Rhizoclonium Kützg. Rh. hieroglyphicum (Ag.) Kützg. Auf überrieseltem Rasen; Gaisbergthal. DD or Pediastrum Meyen. P. inteyrum Naeg. Duo formae aderant: l. Cellulae marginales binis cornubus perparvis ornatae. 2. Cellulae marginales integrae, eadem forma qua ceterae, i. e. polygonae, 5—6 « latae; cellulae raro suprapositae. Tan lv.) fie. 1. V zerstreut. Zwischen beiden Formen waren Uebergänge vorhanden. P. tricornutum Borge: Chlorophyceen frän Norska Finmarken, p. 4, a) genuina,; Borge ]. ce. Fig. 3. Cellulae marginales ternis cornubus ornatae. ß) var. alpinum n. var. Tab. XIV, Fig. 2, 3, 4. Cellulae marginales plerumque quadricornutae neque semper ut apud Borge regulariter dispositae (i. e. singula centralis et 6—11 periphericae); forma simplew. fig. 3. Coenobium e cellulis 4 cuneiformibus eruciatim dispositis constitutum. forma evoluta. fig. 4. Cellulae centrales pterumque 5, irregulariter dispositae, polygonae, solidae, rarius lacunis pertusae ut in fig. 4; cellulae marginales plerumque 11. IV, V, III häufig; namentlich die Variation alpina und davon besonders die Form söimplex. Weniger häufig war die Borge’sche Form. Selten sah ich auch Exemplare, bei welchen die Central- zelle fehlte, und die Randzellen um die Lücke einen geschlossenen Kranz bildeten. P. angulosum var. araneosum Racib. Pediastrum fig. 40, p. 18. V stellenweise zerstreut. P. duplex Meyer. 1. var. genuinum A. Br. 2. var. reticulatum Lagerh. Vidi etiam formam variationis reticulatae Lagerh. mem- branä evidenter granulatä. I ziemlich selten. P. boryanum Menegh. l. var. genuina Kirchner. I und V nicht häufig. 2. var. granulata A. Br. TV nicht häufig. P. tetras (Ehrbrg.) Ralfs. I und V selten. (Fortsetzung folgt.) 254 Abnorme Blütenbildung bei einer Salix fragilis L. Von Otto von Seemen (Berlin). (Mit 2 Tafeln [XII u. XIII].) In meiner ersten Mittheilung über abnorme Blütenbildung bei den Weiden (Verhandl. des botan. Vereines der Provinz Branden- burg, XXVII. Jahrg. 1886, S. 1—16) ') führte ich mehrere Fälle an, bei welchen 1. Kätzchen mit rein weiblichen und rein männlichen Blüten, 2. Kätzchen mit rein weiblichen oder rein männlichen Blüten und Uebergangsformen zum männlichen, beziehungsweise weiblichen Geschlechte und 3. Kätzehen mit rein weiblichen und rein männlichen Blüten, sowie mit Uebergangsformen von einem Geschlechte zum anderen vorhanden waren. In der Zwischenzeit hat auch Herr Dr. H. Potonie über einen zur vorstehenden Aufführung 3 gehörenden Fall von „Monöecie bei der Trauerweide (Salix babylonica L.)“ berichtet (Naturwissen- schaftliche Wochenschrift, VII. Band, 1892, Nr. 29) und dabei er- wähnt, dass ich noch beobachtet hätte: 4. Kätzchen mit rein weiblichen und rein männlichen Blüten, nebst Blüten mit weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und Uebergangsformen von einem Geschlechte zum andern allein oder in Verbindung mit normalen Geschlechtsorganen, sowie mit theilweiser Vermehrung, beziehungsweise Verminderung der normalen Zahl der Organe. — Hinzufügen will ich, dass ausserdem theilweise eine Trennung der Carpelle bei den Kapseln und eine Verwachsung der Staubfäden vorhanden war. Diese aborme Erscheinung habe ich bei einer Salix fragilis L. in Treptow bei Berlin beobachtet. Die betreffende Weide ist ein alter, hoher, kräftiger und schein- bar vollkommen gesunder Strauch, der im Gemisch mit anderen hohen Weiden, namentlich auch mit männlichen und weiblichen Exemplaren derselben Art steht, bei welchen irgend eine Abnormität an den Blüten nieht zu bemerken ist. Die Kätzchen erscheinen alle in gleicher Weise aus den verschiedenartigst gebildeten Blüten zu- sammengesetzt. Nicht gleich verhält sich aber diese abnorme Er- scheinung in den verschiedenen Jahren. Während der 12 Jahre, in welchen ich sie beobachtete, erschienen die Kätzchen in einigen vor- herrschend aus männlichen, in anderen hingegen vorherrschend aus weiblichen Blüten zusammengesetzt, ohne dass die Ursache für diese Veränderlichkeit erkennbar war. ‘) ') Bezüglich der ansehnlichen Literatur über den hier behandelten Gegenstand verweise ich insbesondere auf 0. Penzig: Pflanzenteratologie. ?®) Diese Erscheinung ist bereits vielfach beobachtet worden. In neue- ster Zeit ist sie wiederum von J. Haring in seiner Mittheilung über: „Ab- norme Kätzchenbildung bei Salix Caprea L. und bei Salie cinerea L.“ 298 Bei der Aufzählung der verschiedenartigen Blütenformen sind zunächst hervorzuheben: I. solche mit männlichen Geschlechtsorganen, weiblichen Geschlechtsorganen, | ohne Uebergangsformen männlichen und weiblichen Ge- ‚von einem Geschlechte schlechtsorganen (hermaphrodite | zum anderen. Blüten). 1. Normale männliche Blüten mit zwei gesonderten Staubblättern ohne und mit Spitzchen auf dem Connectiv. Taf. XII, Fig. 1. 2. Normale weibliche Blüten mit einer aus zwei vollständig zusammengewachsenen Carpellen bestehenden Kapsel. Taf. XII, Fig. 2. 3. Männliche Blüten mit zwei Staubblättern, welche vom un- teren Ende der Staubfäden bis zum Spitzchen auf dem Connectiv verwachsen, also vollständig verwachsen sind. Die 'Staubfäden bilden so ein sich nach oben (den Antheren) zu etwas verbreiterndes Band, an welchem die Verwachsung durch eine Längsriefe markirt erscheint. Die Antheren stehen seitwärts, dachartig gegen einander, so dass die Rückseiten an einander gefügt sind. Die beiden Spitzchen bilden eine dicke, kurze, kegelförmige Spitze, die oben auf der Mitte, auf dem Berührungspunkte der beiden Connective steht. Taf. XII, Fig. 3. 4. Weibliche Blüten mit zwei theilweise oder ganz von ein- ander getrennten Carpellen: Bei Fig. 4 (Taf. XII) erscheint die Kapsel nach oben zu nur wenig verschmälert und an der Spitze kurz gespalten. Die Spalte setzt sich auf der vorderen und hinteren Seite der Kapsel in einer tiefen Furche bis zum unteren Ende derselben fort. Die Griffel fehlen gänzlich, die Narben sind sehr kurz, schmal und schwach aus- gerandet. Die Kammern sind regelmässig mit Eichen besetzt. Bei Taf. XII, Fig. 5 ist die Trennung der Carpelle bis zur Mitte der Kapsel fortgeschritten. Die Carpelle stehen dabei nach seitwärts etwas gabelförmig auseinander, während sie nach vorwärts stark hakenförmig gebogen sind. Die Griffel und zweitheiligen Narben sind normal. In jedem Carpell befindet sich ein aufrechtstehendes Eichen. Bei Fig. 6 sind die beiden Carpelle vollständig von einander getrennt, seitwärts stark sichelförmig gekrümmt, im Uebrigen aber normal. 5. Männliche Blüten mit drei freien, vollständig normalen Staubblättern, die theilweise auf dem Connectiv ein Spitzchen tragen. (Oesterr. botan. Zeitschr. XLIV. 10 und 11 (1894) erwähnt worden. Ich selbst habe sie fast bei allen von mir beobachteten monströsen Blütenbildungen der Weiden gefunden, jedoch nur in einem Falle war auch die Ursache dafür zu erkennen. Ein alter Strauch von Salix einerea L., dessen Kätzchen neben normalen männlichen Blüten auch viele Uebergangsformen zum weiblichen Geschlechte enthielten, wurde bis zum Boden abgehauen; darauf trugen die frisch aufgewachsenen Zweige nur vollständig normale männliche Kätzchen. 256 Die Stellung derselben im Diagramm ist ebenso wie bei der Sal triandra L., d. h. zwei Staubblätter stehen nach vorne neben ein- ander und eines nach hinten zu auf dem Zwischenraume der beiden vorderen. Fig. 7. 6. Weibliche Blüten mit einer aus drei normalen Carpellen bestehenden Kapsel. Diese hat dementsprechend auch drei Griffel, drei Narben und im Innern drei zusammenhängende Kammern, die normal mit Eichen besetzt sind. Die Stellung der Carpelle ist gleich der der Staubblätter, d. h. zwei davon stehen neben einander vorne und eines nach hinten zu auf dem Zwischenraume der beiden vorderen. Die im Querschnitte stumpf-dreieckige Kapsel ist mithin mit einer Seite nach vorne und mit einer Ecke nach rückwärts zu gerichtet. Taf. XII, Fig. 8. Das Vorhandensein von drei Carpellen ist nicht nur für Salix fragilis L.. sondern für alle Weidenarten abnorm, da die Kapsel bei allen Weidenarten, gleichviel, wie viele Staubblätter die- selben in der männlichen Blüte enthalten, normal nur aus zwei Carpellen besteht. Ich habe diese Erscheinung ausserdem nur noch bei einer Salix aurita L. beobachtet, deren Blüten Uebergangs- formen von einem Geschlechte zum andern zeigten. Die drei Car- pelle waren hier vollständig von einander getrennt und hatten die- selbe Stellung zu einander, wie die in dem vorliegenden Falle. Dass die drei Carpelle die gleiche Stellung wie die drei Staub- blätter haben, liefert einen weiteren und unanfechtbaren Beweis für die auch von dem Herrn Dr. Potonie in seiner vorhin erwähnten Mittheilung hervorgehobene Ansicht: „dass die Staubblätter und Fruchtblätter morphologisch gleichwerthig sind‘. Blüten mit nur zwei nebeneinander stehenden Geschlechtsorganen geben einen solchen absoluten Beweis nicht. Denn nehmen wir an, die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane wären morpho- logisch nicht gleichwerthig. so würden sie auch nicht die gleiche Stellung haben, sondern in der Alternation stehen, d. h. wenn bei der dreimännigen Blüte zwei Staubblätter vorne und eines auf deren Lücke hinten stände, so würden von den drei Carpellen umgekehrt nur eines hinten und zwei vorne stehen. Abortirt nun bei der männlichen Blüte das einzeln stehende hintere Staub- blatt, so müsste dies dementsprechend bei der weiblichen Blüte das einzeln stehende vordere Carpell thun. Bei den so entstandenen zweimännigen und zweiweibigen Blüten würden die beiden Geschlechts- organe also auch neben einander stehen, trotzdem würden sie aber nicht als gleichwerthig zu erachten sein, da sie in dem einen Falle die vorderen, in dem anderen die hinteren wären. Zur wahr- nehmbaren Erscheinung würde dieser Unterschied aber nicht kommen. Man würde die neben einander stehenden beiden Geschlechtsorgane bei beiden Geschlechtern ebenso für die hinteren, wie für die vor- deren halten können. Bei dem Vorhandensein von drei Geschlechts- or” 201 organen bleibt eine solche Ungewissheit ausgeschlossen. In unseren Falle ist hierdurch festgestellt, dass die männlichen und die weiblichen Geschlechtsorgane dieselbe Stellung haben, und dass bei Blüten mit zwei neben einander stehenden Geschlechtsorganen diese rmmer als die vorderen anzusehen sind. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Fortsetzung. ') 44. Erodium botrys Cavan. Diss. IV, p. 218 (1787) sub @e- ranio, Bert. Amoen. p. 35 (1819). Corfu (Reiser). Cycladen: Insel Tenos (Leonis). 45. Ruta divaricata Ten. Fl. Nap. I, p. 222 (1811—1815). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 46. R. bracteosa DC. Pr. I, p. 710 (1824). Insel Aegina (Heldreich). Creta: bei Kissamos (Reverchon). 47. Rhamnus alaternus L. sp. pl. p. 193 (1753). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). 48. Rh. prunifolia Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 157 (1806). Doris: auf der Kiona (Reiser). 49. Rh. oleoides L. Sp. pl. ed. 2, p. 279 (1762). Cyeladen: Insel Antimilos (Reiser). 50. Rh. Sibthorpiana Roem. et Schult. Syst. V, p. 286 (1819). Doris: auf der Kiona (Reiser). 51. Ononis ornithopodioides L. Sp. pl. p. 718 (1753). Insel Salamis (Reiser) und Aegina (Heldreich). 52. Anthyllis Hermanniae L. Sp. pl. p. 720 (1753). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 59. Melilotus alba Desv. in Lam. Enc. meth. IV, p. 63 (1797). Thessalien: bei Sophades (Leonis). 54. M. neapolitana Ten. Fl. Nap. I, p. LXII (1811—1815). Sporaden: Insel Peristeri (Reiser). Attica: bei Pikermi und auf der Insel Megali-Kyra der Pharmacusen (Heldreich). Argolis: gegenüber der Insel Poros (Heldreich). Laconia: auf dem Malero bei Kastanitza (Örphanides). 55. Trigonella corniculata L. sp. pl. ed. 2. p. 1094 (1763). Corfu: am Cap Bianco und gegen San Deca zu (Spreitzen- hofer als T. Balansae Boiss. et Reut.). Ist von T. Balansae durch die eilänglichen (nicht kopfigen) Trauben und die zugespitzten (nicht stumpflichen) Hülsen leicht zu unterscheiden. ') Vergl. Nr. 6, S. 215. 258 56. T. Balansae Boiss. et Reut. Diagn. Pl. or. Ser. II, Nr. 5, p. 79 (1856). Attica: bei Piräus, Athen, Eleusis, auf dem Pentelikon, Hymet- tus; auf der Insel Aegina (Heldr.), Tenos (Leonis). Die Pflanze vom Pentelikon, von Heldreich im Herb. graec. norm. Nr. 1131 als T. cornicewata L. ausgegeben, halte ich der kopfigen Trauben wegen für hieher gehörig. Von T. Balansae kaum verschieden sein dürfte 7. Sartorü Heldr. in Herb. graec.- norm. Nr. 1022. See. Heldreich in litt. „differt a T. Balansae legumini- bus latioribus, vix faleatis aut fere rectis, seminibus sub lente vix tubereulatis“. Nach Heldreich kommt sie ausser auf Tenos auch auf Syros und Öythnos vor. 57. Trifolium purpureum Lois. Fl. gall. II, p. 125 (1806). Argolis: Insel Hydra (He! dreich). Öyeladen: Insel Naxos (Orphanides). 58. T. arvense L. sp. pl. p. 769 (1753). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). 59. T. physodes Stev. in M. Bieb. Fl. Taur. Cauc. II, p. 417 (1808). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 60. Tetragonolobus purpureus Moench Meth. p. 164 (1794). Cycladen: Insel Kimolos (Leonis). Creta: bei Kissamos und Canea (Reverchon). Diese Art kommt auch in Griechenland häufig mit gezweiten Blüten und ansehnlich breiten Flügeln der Hülsenkanten vor, wes- halb ich den auf diese beiden Merkmale aufgestellten 7. pseudo- purpureus Uechtr. in österr. botan. Zeitschr. XXIV, p. 133, nicht als eine verschiedene Art auffassen kann, umso mehr, als auch an den von Winkler bei Algesiras in Südspanien gesammelten Exem- plaren, auf welche Uechtritz seine Art gründete, durchaus nicht constant gezweite Blüten anzutreffen sind. 61. Lotus cytisoides L. sp. pl. p. 776 (1753). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). 62. Coronilla cretica L. Sp. pl. p. 743 (1753). Thessalien: am Karla-See (Reiser), am Fusse des Pelion bei Volo (Heldreich). Aetolien: auf dem Aracynthos (Heldreich). Hat um die Hälfte kleinere Blüten als die ihr ähnliche ©. parw- flora. Boissier in Fl. or. II, p. 183 sagt zwar gerade das Gegen- theil, allein diese Bemerkung beruht auf einem Schreibfehler, den er selbst auf 8. 1095 vichtiggestellt hat. 63. Luthyrus saxatilis Vent. jard. Cels. p. 94 (1800) sub Orobo; Vis. Fl. Dalm. III, p. 330 (1852). Achaia: bei Psatopyrgos am Golfe von Corinth (Reiser). Attiea: auf dem Corydalus bei Athen (Heldreich). Thessalien: auf dem Pelion bei Makrinitza (Heldreich). 259 64. Wieia Sibthorpii Boiss. Diagn. Pl. or. Ser. 1, Nr. 9, p. 122 (1849). Thessalien: am Karla-See (Reiser). 65. Crataegus orientalis Pall. in M. al. Bieb. F. Taur. Cauce. I, p. 387 (1808). ß. flabellata Boiss. Fl. or. II, p. 661 (1872). Doris: auf der Kiona (Reiser). 66. Cotoneaster tomentosa Ait. Hort. Kew. II, p. 174 (1789) sub Mespilo; Lindl. in Trans. Linn. Soc. XII, p. 101 (1821). Doris: auf der Kiona (Reiser). 67. Bryonia dioica Jaeg. Fl. austr. II, p. 59 (1774). Cyeladen: Insel Strongyli östlich von Naxos (Reiser). 68. Paronychia maerosepala Boiss. Diagn. Pl. or. Ser. I, Nr. 3, p. 11 (1843). Cycladen: Insel Naxos (Reiser). 69. Paronychia capitata L. sp. pl. p. 207 (1755) sub Ille- cebro; Lam. Fl. Fr. III, p. 229 (1788). P. nivea DC. in Lam. Enc. Meth. V, p. 25 (1804). Conf. Kern. in österr. bot. Zeitschr. XXVII, p. 21. Cyeladen: Insel Naxos (Reiser). 70. Paronychia chionaea Boiss. Diagn. Fl. or. Ser. I, Nr. 3, p. 9 (1843). — P. capitata Boiss. Fl. or. I, p. 743, non Lam. nee Koch. Thessalien: auf dem Ossa (Heldreich). Attica: auf dem Parnes (Heldreich). Unterscheidet sich hauptsächlich durch die beiderseits behaarten Blätter von P. Kapela (Hacq.) Kern. — P. capitata Koch, deren Blätter zwar gewimpert, aber an den Flächen kahl sind. Vgl. Kern. in österr. botan. Zeitschr. XXVII, p. 17—19. 71. Umbilicus chloranthus Heldr. et Sart. in Boiss., Fl. or. II, p. 768 (1872). Thessalien: am Pelion bei Zagora (Heldreich). Aetolien: bei Guritza (Reiser). Achaia: auf der Acropolis von Patras (Haläcsy als U. parviflorus). 72. Sedum rubens L. sp. pl. p. 432 (1753). Thessalien: bei dem Karla-See (Reiser). Insel Petali südlich von Euboea (Münter). Cycladen: Insel Naxos (Reiser). 13. Sawifraga 'Spruneri Boiss. Diagn. Pl. or. Ser. I, Nr. 5, p. 13 (1843). Aetolien: auf dem Korax (Heldreich, Reiser). 74. S. tridactylites L. sp. pl. p. 404 (1753). Aetolien: bei Guritza (Reiser). Attica: auf dem Hymettus (Heldreich). 75. Laserpitium garganicum Ten. Fl. Nap. I, p. XIX (1811 bis 1815). 260 Aetolien: auf dem Korax (Heldreich). Doris: auf der Kiona (Reiser). 76. L. pseudomeum Orph., Heldr. et Sart. in Boiss. Diagn. B1.+01.98er.H, Nu. 929711856). Epirus: auf dem Gipfel des Peristeri (Haläcsy). 77. Physocaulos nodosus L. Sp. pl. p. 257 (1753) sub Scandice; Tausch in Flora XVII, p. 342 (1834). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 78. Anthriscus tenerrima DBoiss. et Sprun. in Ann. Se. Nat. 1844, p. 60. Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). Attica: auf dem Parnes (Heldreich). 79. Pimpinella cretica Poir. in Lam. Enc. meth. suppl. I, p. 684 (1810). Insel Salamis (Reiser). 80. Bupleurum glumaceum Sibth. et Sm. Fl. graec. Prodr. I, p. 177 (1806). Sporaden: Insel Jura (Reiser). (Fortsetzung folgt.) Ueber Tannenbegleiter. Von Dr. F. Höck (Luckenwalde). (Schluss !.) Von Vorkommnissen ausserhalb Europas können diejenigen in Vorderasien (wie zum Beispiel Sawifraga rotundifolia) sehr wohl mit dem Charakter der Pflanzen als Tannenbegleiter vereint werden, da die Tanne dort auch stellenweise. zum Beispiel in Bitthynien (vgl. Natürl. Pflanzenfam. II, 1, p. 81) vorkommt. Die Vorkommnisse von Streptopus in Ostasien und Nordamerika, sowie die von Aruncus in Sibirien und Nordamerika erklären sich ähnlich wie die mancher Buchenbegleiter *) ausserhalb Europas durch die Verbreitung naher Verwandter der Edeltanne in jenen Gebieten, denn sowohl Abies Pichta Forb. Sibiriens als A. Dbulsamea Mill. Nordamerikas zeigen zu unserer Tanne nahe Beziehungen. Möglicherweise ist auch ein ähn- licher Anschluss an nahe Verwandte unserer Abies bei dem angeb- lichen Vorkommen von Ribes petraeum in Mittelasien festzustellen. Umgekehrt wie in den erwähnten Fällen einzelne Tannen- begleiter sich anderen Adies-Arten anschliessen. wodurch einige wesentliche Ueberschreitungen des Tannengebietes sich leicht erklären lassen, sind einige auffällige Mängel in dem Vorkommen anderer Tannenbegleiter innerhalb des Gebietes der Abies pectinuta offenbar ') Vergl. Nr. 6, S. 201. ?) Vgl. meine Arbeit in Verh. d. bot. Vereines der Provinz Branden- burg XXXVI, p. VI ff. 261 durch Ersatz durch nahe Verwandte zu erklären, so zum Beispiel gleich bei der ersten Art der Tabelle, Dentaria digitata, an deren Stelle im Südosten die sehr nahe Verwandte D. trifolia, im Osten die gleichfalls derselben Section angehörigen D. enneaphyllos und glandulosa treten '). Fragen wir nun aber nach der anderen Hälfte der von Christ als Tannenbegleiter bezeichneten Arten, so finden wir darunter zu- nächst zwei Orchideen (Listera cordata und Goodyera repens), die bei uns in Norddeutschland nahe Beziehungen in ihrer Verbreitung zu einem anderen Nadelholze, der Kiefer, zeigen, also offenbar wesentlich, wie ihre Vorkommnisse in ihrem weiten Verbreitungs- gebiet (zum Beispiel auch in Nordamerika neben Abies balsamea) beweisen, nur die Nähe von Nadelhölzern lieben, ohne sich un- bedingt einer bestimmten Art anzuschliessen. Dass diese beiden in der Schweiz weniger an unsere Kiefer sich anschliessen, wie zum Beispiel einerseits bis Sibirien, andererseits noch in Hochschottland, darf uns nicht so sehr wundern, da unser wichtigstes Nadelholz in der Schweiz eine mehr untergeordnete Rolle spielt, Föhrenwälder, wie Christ (S. 95) ausdrücklich sagt, „eine Eigenthümlichkeit von Wallis“ sind, daher auch nur hier und im Jura einige wenige Kiefernbegleiter genannt werden, unter denen wir nur eine directe Charakterpflanze der märkischen Wälder (Viola arenaria) wieder erkennen ’). Schon auffallender ist bei mehr Uebereinstimmung hin- sichtlich des Standortes, dass auch nur eine Art (Adonis vernalis) mit den von Litwinoff (vgl. Bot. Centralbl., Beihefte III, 112 ff.) zusammengestellten Charakterpflanzen der Bergkieferwälder Russlands übereinstimmt. Doch weit merkwürdiger ist, dass wir in Christ’s Liste der Begleitpflanzen des Tannenwaldes so wenige Pflanzen finden, die einige Beziehungen zur Rothtanne oder Fichte zeigen, da diese doch der „Hauptwaldbaum der Bergregion“ der Schweiz ist (Christ a. a. Ö., p. 216). Dennoch sind von jenen Tannenbegleitern Christ's höchstens zwei (Lunaria rediviva und Mulgedium alpinum'‘), und auch diese nur in sehr bedingtem Masse, mit der Rothtanne, hin- sichtlich der weiteren Verbreitung, zu vergleichen. Vielleicht bringt der Umstand, dass dieser Baum in der Ebene sich vielfach der ‘) Einige weitere Fälle solcher vicariirender Arten werden noch weiter unten erwähnt. Sowohl D. enneaphyllos als D. trifolia finden sich im oben- genannten Verzeichnis für Südbosnien, erstere auch im Voralpenwalde Nieder- österreichs (nach Beck). ”) Dagegen können von den wenigen von Christ genannten Kiefern- begleitern wohl Koeleria gracilis als Ersatz für unsere K. glauca (und die kaum weniger charakteristische, nur die Kieferngrenze weit überschreitende K. ceristata) und Vicia G@erardi für ihre Sectionsgenossin V‘. cassubica gelten. *) Erstere findet sich in Beck’s genanntem Verzeichnisse für Nieder- österreich, letztere in dem für Bosnien, beide in dem zum Vergleiche heran- gezogenen Verzeichnis von der Tutra. 262 Kiefer, im Gebirge der Edeltanne anschliesst, wenn er auch mehr als diese vorzuherrschen scheint, es mit sich '), dass von echten Be- gleitpflanzeu desselben wenig zu reden ist, denn auch von den in meiner Nadelwaldflora als solche bedingungsweise genannten Arten können höchstens drei, Stelluria Frieseana, Thalietrum aquilegiae- folium und Sambucus racemosa ‘) noch leidlich den Vergleich mit der Fichte aushalten. Bei letzterer Art, welche aus Polen schon länger als Tannenbegleiter bekannt war (vgl. z. B. Bot. Jahresber. XIII, 1885, 2, p. 405), ist neuerdings sehr wahrscheinlich geworden, wie mir Herr Professor Ascherson (dem ich so vielfach hei meinen Untersuchungen über die Waldflora zu Danke verpflichtet bin) kürzlich mittheilte, dass sie auch nach Ostpreussen der Rotl- tanne gefolgt ist, da sie dort stellenweise so massenhaft als Unterholz auftritt, dass sie kaum als nur verwildert betrachtet werden kann. Würde dies ihr, ebenso wie ihre anscheinend ursprünglichen Vor- kommnisse am Ural .und in Sibirien (vgl. Köppen a. a. 0. I, 464), mehr den Charakter eines Fichtenbegleiters aufprägen, während die ganze übrige Verbreitung sowohl mit der der Edeltanne als der kKothtanne zusammenfällt, so spricht doch wieder das Fehlen in Scandinavien gegen den Charakter dieses Sambucus als Fichten- begleiter. Vielleicht liesse sie sich etwa in Parallele mit Aruncus silvester stellen, also als eine Pflanze betrachten, die in Europa meist sich der Edeltanne anschliesst (vielleicht deren Bezirk nach Norden etwas überschreitet |in Ostpreussen]), andererseits aber im äussersten Nordosten Europas wie in Nordasien wieder als Genossin von Abies Pichta und endlich in Nordamerika neben A. balsamea erscheint. Jedenfalls zeigt der Umstand, dass diese Art noch zu denjenigen gehört, welche verhältnismässig am besten der Rothtanne zu vergleichen ist, dass unsere Rothtannenbegleiter an Uebereinstimmung mit der Oberpflanze noch sehr weit hinter den Arten der in vorstehender Tabelle genannten Gruppe von Weisstannenbegleitern zurückstehen. Möglicherweise gelingt es einem Leser dieser Arbeit, der mehr Gelegen- heit hat, Fichtenwälder zu beobachten, als sie mir geboten wird, eine ähnliche Reihe von Fichtenbegleitern zusammenzustellen, wie sie oben von Tannengenossen geliefert ist. Mir ist jedenfalls bisher noch nur möglich, von einer Association von Weiss-, nicht von Roth- tannenbegleitern zu reden °). In der zum Ausgangspunkte dieser Untersuchung dienenden Liste Christ’s finden wir also kaum Pflanzen, die sich mit der ') Vgl. auch weiter unten. ?) Beide letzteren sind auch nach Beck unter den Charakterpflanzen des Voralpenwaldes von Niederösterreich. °) Meine bisher vergeblichen Versuche in der Beziehung zusammen mit einigen Beobachtungen im Harz haben mir allerdings die Ueberzeugung auf- gedrängt, dass der echte Fichtenwald zu finster ist (wie vielleicht umgekehrt der echte Eichenwald zu licht), um viele specifische Begleiter zu haben. 265 Hauptcharakterpflanze der Schweizer Nadelwälder vergleichen lassen, dagegen erinnern uns mehrere auffallend an einen der dort wie bei uns sehr wichtigen Laubwaldbäume in ihrer Verbreitung. Nicht weniger als vier Arten aus Christ’s Liste können in Norddeutsch- land als „Buchenbegleiter“ bezeichnet werden, nämlich Convallaria verticillata, Epipogon Gmelini, Petasites albus und Ranunculus lanuginosus '), denen sich von den von Christ (eb) genannten Pflanzen von beschränkterer Verbreitung noch Campanula latifolia, sowie von den von demselben Forscher als Begleitpflanzen der Tanne im Jura (p. 393) genannten Arten Acer Pseudoplatanus (ein Hauptcharakterbaum der Voralpenwälder Niederösterreichs und Bosniens [nach Beck]), Epipactis microphylla und Elymus europaeus anschliessen. Weitaus die meisten derselben erscheinen auch neben Tanne und Buche bei der Station Belaer Höhlenhain in der Tatra wieder neben verschiedenen anderen charakteristischen Buchen- begleitern ’) (wie Aquilegia vulgaris, Corydalis cava, Cardamine sil- vatica, Orobus vernus, Neottia nidus avis! Cypripedium Calceolus oder von weniger charakteristischen Begleitern Geranium * silvaticum!, Oxalis * Acetosella!, Melampyrum * silvaticum, von denen die nach Beck in Niederösterreich neben Buche und Tanne vorkommenden mit *, die in Bosnien in gleicher Formation gefundenen mit ! be- zeichnet sind). Nun ist aber bekannt, dass die Buche vielfach neben der Edeltanne (und Fichte‘) auf Gebirgen auftritt. Christ spricht ebenso wie Grisebach (Vegetation der Erde) von einem Klima der Buche und Weisstanne, Willkomm (Forstl. Flora) weist auf die Aehnlichkeit beider Bäume hinsichtlich ihrer Verbreitung hin, ') Von diesen erscheint Petasites bei Kerner, Convallaria bei Beck in den oben genannten Listen aus Niederösterreich, dagegen Ranun- culus lanuginosus in der aus Bosnien. °) Von Christ's Liste des jurassischen Buchenwaldes (p. 391 f) sind nur Orobus vernus, Asarum, Melittis, Platanthera chlorantha, Melica nutans und uniflora, sowie vielleicht noch Euphorbia duleis und Convalluria Polyyonatum in Norddeutschland Buchenbegleiter, während Peucedanum Oreoselinum und re. rubiginosa aus jener Liste bei uns mehr als Kiefernbegleiter er- scheinen, doch tritt auch Pinus silvestris gerade im Jura neben der Buche auf. ’) Beck (Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina, p. 282) sagt: „Aus der schon früher erwähnten Thatsache, dass der Buchen- wald Südbosniens einem voralpinen Mischwalde mit überwiegendem Vorkommen ‘ der Buche entspricht, erklärt sich ebenfalls, dass dort, wo die Buche dem Nadelholze den Vorrang abgibt, wo es daher zur Bildung einer Fermation der Fichte kommt, keine sonstigen Veränderungen im Aufbaue der Genossen- schaft eintreten, Unterholz und Niederwuchs gleichbleiben“. Auch hier ist der Fichte die Edeltanne beigemengt. Auch in den Omorika-Fichtenwäldern finden sich diese Bäume (und Acer pseudoplatanus) mit der Buche vergesellschaftet (vergl. Wettstein: Die Omorika-Fichte, Picea Omorica Pan£.). Es bestehen also in den Gebirgen entschieden sehr enge Beziehungen zwischen Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern, jedenfalls weit engere, als zwischen den nord- deutschen Buchen- und Kiefernwäldern. Genauer Prüfung bedürfen in der Be- ziehung noch die norddeutschen (besonders preussischen) und skandinavischen Fichtenwälder, in denen die Tanne fehlt. 264 die auf gleichartige Ansprüche an Klima und Boden schliessen lassen. Mit Recht hebt allerdings Köppen (a. a. OÖ.) hervor, dass die Buche viel weiter nordwärts (und fügen wir hinzu, auch weiter westwärts bis England) reicht, aber es ist doch übertrieben, wenn er meint, dass die Uebereinstimmung nur für einen Theil der Ost- grenze gelte. Wenigstens ist, wenn wir von geringen Abweichungen absehen, auch die Südgrenze beider Bäume sehr wohl vergleichbar, da sie für beide durch Mittelspanien über Corsica und Sieilien nach Nordgriechenland zieht, und beide noch etwas in Vorderasien hinein- reichen. Da nun andererseits beide Bäume nahe Verwandte in Ost- asien und dem atlantischen Nordamerika haben, so mögen beide eine ähnliche Entwickelungsgeschichte durchgemacht haben, wie sie andererseits gegen die Maximalwärme (und vielleicht auch, wie die Aehnlichkeit in der Ostgrenze andeutet, gegen das strenge Con- tinentalklima) ähnliches Verhalten zeigen. Dagegen ist die Buche gegen minimale Temperaturwerthe, nach ihrer Polargrenze zu urtheilen, anscheinend weniger empfindlich. Vielleicht hat sie daher auch schon in der diluvialen Periode früher weiter nordwärts vordringen und so noch England erreichen können, zu einer Zeit, als dies noch mit dem Festlande Europas verbunden war. Wahrscheinlich ist dies erst kurz vor der Abtrennung Grossbritanniens geschehen, denn manche ihrer treuesten Begleiter (wie Corydalis cava, Lathyrus vernus und Vivla mirabilis) haben ihr nicht dahin folgen können.') Diesen letzteren schliesst sich auch Abies an. Mag nun ein geringer Unterschied in der Einpfindlichkeit gegen minimale Tempera- turen dies bedingt haben oder die Verschiedenheit in der Zeit ihrer Einwanderung‘) oder, was wahrscheinlicher, beides neben einander gewirkt haben, jedenfalls zeigen die Buchen- und Tannenbegleiter so vielerlei Beziehungen zu einander, dass man beide Gruppen wohl als bis zu gewissem Grade getrennte Genossenschaften betrachten kann, sie aber nebst ihren Leitpflanzen am besten, wie ich es schon früher (Verh. d. bot. Ver. d. Provinz Brandenburg, XXXVI, p. 49) andeutete, als eine Association betrachtet, von deren Gliedern die eine Gruppe, gleich der Tanne, nur wenig oder auch gar nicht die mitteleuropäischen Gebirge nach Norden verlässt, während die andere Gruppe mit der Buche gemeinsam namentlich die Ufer der Ostsee umsäumt, zum kleineren Theil auch noch westwärts bis Belgien oder gar bis England vorgedrungen ist. Wenn wir in diesem Sinne die Tannenbegleiter nur als eine Abtheilung der Buchenassociation ') Vergl. Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzen- welt. I, 182. ?) Spricht doch Manches dafür, dass die Tanne überhaupt erst nach der Eiszeit in Mitteleuropa eindrang (vgl. Wettstein in Denkschr. d. mathem.- naturw. Classe d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien 1892, p. 45), während die Buche bekanntlich nach norddeutschen Moorfunden zu urtheilen (vgl. z. B. v. Fischer-Benzen: Moore der Provinz Schleswig-Holstein) der zuletzt ein- gewanderte wichtigere Waldbaum des Nordens unseres Vaterlandes ist. PA) betrachten, dürfen wir uns nicht wundern, auch manche der Schweizer Tannengenossen in norddeutschen Buchenwäldern durch vicariirende Arten vertreten zu sehen. So können wir von den Arten aus Christ'’s, uns bei dieser Arbeit leitenden Liste Denturia* enneaphyllos! unserer Buchenwälder ') (oder die ihr allerdings weit weniger nahe Verwandte, aber dafür bei uns umso charakteristischere D. bulbifera!) als Ver- treterin der Schweizer D. digitata, Phyteuma spicatum als Ersatz für das Schweizer Ph. Halleri, ebenso allenfalls noch Ribes alpinum! (oder R. rubrum) in unseren Buchenwäldern als Stellvertreter für R. petraeum! der Schweiz betrachten, wenn auch die Ribes-Arten, ebenso wie die gleichfalls in Christ’s Liste vertretene Corallorhiza, bei uns häufiger die Schwarzerle als die Buche begleiten. Es ist dies genau dasselbe Verhältnis, wie wenn wir im der zum ersten Vergleich herangezogenen Liste aus der Tatra Aconitum* Napellus oder variegatum an Stelle des Schweizer A. paniculatum finden, oder Adenostyles* alpina! dort wie in Schlesien durch A. albifrons ! oder, wiederum in beiden Gebieten, Phyteuma Halleri durch Ph. spi- catum und orbieulare ersetzt sehen, welche Ersatzpflanzen sämmtlich (vielleicht mit Ausnahme von Adenostyles) auch bis Westrussland vordringen und da die scheinbaren Lücken in obiger Tabelle aus- füllen helfen. Unerörtert sind nun nur noch drei Arten aus Christ’s Liste. Von diesen sind Luzula nivea und Achillea macrophylla auf kleine Theile des Tannenareals beschränkt, spielen also vielleicht in der Tannengenossenschaft eine ähnliche Rolle, wie z. B. Pulsatilla pra- tensis unter den Kiefernbegleitern, so dass sie stellenweise sich der (enossenschaft eng anschliessen, ihr aber nicht überall hin folgen. Die letzte Art endlich, Rosa abietina, zeigt meines Wissens keine näheren Beziehungen zu einem der in Betracht kommenden Bäume, wenn auch der Name auf nahe Formationsbeziehungen zur Tanne schliessen lässt. Weitaus die meisten Arten der eingangs genannten Liste Christ’s haben sich daher nicht nur für die Formation der Tannenwälder charakteristisch, sondern auch für Associations- studien verwendbar gezeigt. Es ist das sicher ein vorzügliches Zeugnis für die genaue Beohachtungsgabe dieses auch sonst schon senugsam bekannten Forschers. Es könnte aber andererseits wohl zur Nachahmung reizen. Dies ist der Hauptgrund, weshalb ich die Liste so ausführlich erörtert habe. Mögen weitere Forscher, denen Beobachtungen aus grossen Gebietstheilen zur Verfügung stehen, ähnlich wie es z. B. einer der bedeutendsten österreichischen Botaniker, A. v. Kerner, schon vor Jahren (in seinem Pflanzenleben der Donauländer) that, auf die Begleiter der wichtigsten Bäume in ihren ') Auch im Folgenden bedeutet * Vorkommen in Beck’s Liste des Voralpenwaldes von Niederösterreich,! in der entsprechenden Liste für Bosnien. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1895. 20 266 Gebieten achten und Listen derselben an möglichst allgemein zu- gänglicher Stelle veröffentlichen. Dann wird es wahrscheinlich möglich werden, Schlüsse auf die Geschichte der Waldflora zu ziehen, wie sie bei der Mangelhaftigkeit fossiler und subfossiler Funde sich bis heute noch nicht ziehen liessen. 164. Plantae Karoanae Dahuvricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) S. repens Patrin b. latifolia Turez. 1. ce. I. 208. In Steppen und an Feldrainen bei Nertschinsk massenhaft. Juli 1889. S. apriea Turez. 1. ec. I. 209. In sandigen Brachfeldern bei Nertschinsk; Juni 1889. S. inflata Sm. «. latifolia Regel pl. Radd. no. 283; 8. infl. var. vulgaris Turez. — In nassen Wiesengebüschen bei Zaranick selten. Juni 1890. Wahlbergella brachypetala (Horn.) Freyn; Lychnis brachypetala Horn., Turez. 1. ec. I. 214—215; Melandrium brachypetalum Fenzl in Ledeb. Fl. ross. I. 326— 327. Kelche blassgrün, mit breitem dunkelgrünen Adernetz, Carpophor sehr kurz, kahl. Hochwüchsig bis 53 em, 5—10blütig. — In Brachfeldern, Wiesen und an Feldrainen um Nertschinsk. Juni, Juli 1889. Melandrium pratense Roehl., Led. Fl. ross.; Lychnis vespertina Sibth., Turez. — In einem Brachacker bei Nertschinsk. Juli 1892. Lychnis sibiriea L. — In Weiden, auf Hügeln bei Nertschinsk in Menge. Mai, Juni 1889. XI. Alsineae DC. Eremogone juncea Fenzl in Led. Fl. ross. I. 366, Arenaria juncea MB. «. typica Regel pl. Radd. 1. e. I. p. 245. In Steppenwiesen bei Nertschinsk. Juli 1889. E. capillaris Fenzl «. glabra lus. 1 Fenzl 1. ec. I. 367; Arenaria formosa Fisch. «. glabra Turez. Fl. Baic. Dah., A. capillaris Poir. «. typica Regel pl. Radd. 1. c. I. 248 bis 249, tab. VIII, fig. 18. — In Felsspalten und im Felsen- gerölle an der Nertsch bei Nertschinsk. Mai, Juni 1889. Moehringia lateriflora L. ß. intermedia Regel pl. Radd. ]. c. I. 253—9. In Gebüschen und Bergwäldern bei Nertschinsk gemein. Mai, Juni 1889. Stellaria radians L. In feuchtem Gebüsche der Bergthäler bei Nertschinsk. Juni 1889. ) Vergl®N?>5, 8. 186: 489. 41,9, 141. 267 S. media Cyr. ß. oligandra Fenzl in Led. Fl. ross. I. 377. An schattigen, feuchten Stellen bei Nertschinsk nicht häufig. Juli 1892. S. dichotoma L. «. cordifolia Bunge lus. 2 Fenzl in Led. 1. c. I. 379; lus. «. glandulosa Regel pl. Radd. III. 271—2. In Steppenwiesen bei Nertschinsk; Juni, Juli 1889. — „Jung äusserst klebiig und aromatisch riechend; älter sehr zer- brechlich“. Karo in sched. . eadem Pf. Stephaniana hegel pl. Radd. 1. ec. 273. Mit der . vorigen, der sie habituell nicht sehr ähnlich ist. 443. S. crassifolia Ehrh. «. linearis Fenzl ]. c. I. 383. In nassen schattigen Gebüschen, Juli 1889 (no. 202), insbesondere an der Nertsch bei Nertschinsk, Juni 1892 (no. 443). eadem P. oblongifolia Fenzl ]. ec. In Sumpfwiesen bei Ner- tschinsk, Juli 1892. — Viel kleiner, wie die vorige, sehr divaricat und deshalb habituell recht unähnlich. S. discolor Turcz. Fl. Baic. Dah. I. 230—1. In feuchten Ge- büschen am Nertschflusse. Juli 1892. — Hat ganz die Tracht der Araschenninikowia, die Samen sind aber nicht glochidat. S. longifolia Mühlbg. «. legitima Regel pl. Radd. 1. ce. 288. An nassen schattigen Orten an der Nertsch. Juni 1889. S. glauca With. «. communis Fenzl 1. p. 389. In Gebüschen an der Nertsch, auf Sandboden, Juni 1890. eadem P. virens Fenzl ]. c. p. 390; S. Lawmanni Fisch. In Sümpfen um Nertschinsk. Juni 1892. Adenonema petraeum Bunge y. fascieulatuwm Bunge; Stellaria petraea Bunge «. vegeta Fenzl in Led. Fl. ross. I. 394. Auf Sandhügeln bei Nertschinsk. Juni 1889. Tracht von Alsine verna Baıtt. Cerastium viscosum L. «. corollinum Fenzl ]. ec. I. 404. An Waldrändern um Nertschinsk. Juni 1803. XI. Linaceae DC. Linum sibirieum DC. Turez. Fl. Baic. Dah. I. 246—7; L. perenne L., Ledeb. Fl. ross. I. 426 (sed dieitur pedicelli fructiferi erecti). In Steppen und auf Hügeln bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889. fi Die jungen Fruchtstiele sind lange aufrecht, endlich biegen sie sich aber doch fast rechtwinkelig ab, ähnlich, nur nicht so stark, wie es bei Z. austriacum L. der Fall ist. Ob die Karo’sche Pflanze mit dem verschollenen Z. danu- rieum Schult. zusammenfällt, ist unsicher. Ueber die Rich- tung der Fruchtstiele ist in der Beschreibung des letzteren nämlich nichts gesagt; die Kelchblätter sollen jedoch nerven- 20* 208 los und abwechselnd spitz sein, während Karo's Pflanze deut- lich Snervige, kurzspitzige Kelchblätter besitzt. XII. Mealvaceae R. Br. Malva pulchella Bernh. An wüsten Orten in Nertschinsk ziemlich selten. Juni bis August 1892. XIV. Hypericaceae DC. Hypericum Ascyron L. In nassen Bergwäldern am Schilka- flusse bei Monastyr. Juli 1889. H. attenuatum Choisy. An Waldrändern und Feldrainen bei Nertschinsk. Juni 1889. XV. Geraniaceae DC. Geranium sibirieum L. In nassen Gebüschen und Wiesen bei Nertschinsk. Juli 1889. @G. Wlassowianum Fisch. Im Gebüsche feuchter Berge an der Nertsch. Juni 1889. @. eriostemon Fisch. In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juni 1889. @G. pratense L., saltim Turez. In Waldwiesen bei Nertschinsk. Juli 1889. @. davuricum DC. In buschigen Gebirgsschluchten bei Ner- tschinsk. Juni, Juli 1889. 312. Erodium Stephanianum Willd. In Brachfeldern und Weiden. Juni (Nr. 107), in Getreidesaaten, Juli 1889 (Nr. 312) bei Nertschinsk häufig. XVI. Rutaceae Bartl. Haplophyllum dahuricum A. Juss. Nur auf einer steinigen Bergwiese bei Nertschinsk, an dieser Stelle jedoch häufig. Juli 1839. — Die Pflanze varjirt mit breiteren und schmä- leren Blättern und in der Blütengrösse (Petalenlänge 6 bis 10 mm). Dictamnus dasycarpus Turcz. Fl. Baie. Dah. I. 266—7. In Bergwiesen um Kirpitschnaja. Juli, August 1391 mit reifen Früchten. XVII. Rhammaceae R. Br. 371a. Rhamnus polymorpha Turez. ]. ec. I. 260— 270. Auf buschigen 3lh. | eb Bergabhängen bei Nertschinsk. Juni 1890 blühend. R. dahuricus Pall. Unter dem vorigen und zur Blütezeit desselben schon mit Früchten. XVII. Papilionaceae L. Thermopsis lanceolata R. Br. An sandigen Orten um Ner- tschinsk in Menge. 13. Juni 1889. Die Pflanze hat Nleischige, lang kriechende Rhizome, welche an den Internodien Nieder- blätter und Wurzelfasern entwickeln. 249. 249. —— Do 269 Medicago ruthenica Led. Fl. ross. I. 523 «. latifolia Freyn. Die Theilblättchen verkehrt eiförmig bis keilförmig-verkehrt- eirund, seltener länglich, vorne abgerundet bis herzförmig. Blüten goldgelb und violett gescheckt oder ganz violett. So in Steppenwiesen bei Nertschinsk sehr häufig. Juli 1889. eadem Pf. cuneifolia Freyn. Theilhlättchen lineal-keilförmig, Blüten wie bei «., mit der diese Form gemengt vorkommt. eadem y. oblongifolia Freyn. Theilblättchen elliptisch -läng- lich, jene der oberen Blätter oft keilförmig. Blüten goldgelb, seltener violettbunt. Mit beiden vorigen Formen. Melilotus dentata« Pers. In Sumpfwiesen bei Nertschinsk. Juli 1889. — Fehlt bei Turezaninow; doch wird diese Art bereits von Ledebour in Dahurien angegeben. Trifolium Lupinaster L. ß. purpurascens Led. Fl. ross. ]. 552. In Bergwiesen bei Nertschinsk gemein. Juli 1889. Oxytropis grandiflora DC. ß. leptoptera Led. Fl. ross. I. 596. In Bergwiesen an der Nertsch selten. Juni 1889. ©. myriophylla DC., Astragalus myriophyllus Pall. Astrag. tab. 71. In Bergwäldern, auf Sandboden bei Nertschinsk. 15. Juni 1889. a. ©. Baicalia DC., Astragalus Baicalia Pall. Astrag. pag. 93, tab. 77 Fig. 1. In Weiden auf Sandboden, eingemischt unter beiden folgenden. Mai und (?) August 1889. ©. owyphylla DC., Bunge Monogr. Oxytrop. p. 142, Astra- galus o@yphyllus Pall. Astrag. p. 90, tab. 74. Mit der (sel- tenen) vorgenannten und der folgenden (häufigen) Art eben- falls zahlreich. Blüht nach Karo's brieflicher Mittheilung blau, rosenroth, grün, gelb und weiss. Doch hatte derselbe unter Nr. 151 drei verschiedene Arten vermengt. ©. selengensis Bunge Monogr. gen. Oxytr. p. 143. Mit beiden vorgenannten Arten häufig. Diese drei unter Nr. 151 vermengt gewesenen Formen unterscheide ich nach folgendem Schema: Blüten ansehnlich, getrocknet violett (lebend wohl blau oder karminroth),. die Fahne 20 mm lang, vorne 6 mm breit, oberhalb der Mitte zurückgebogen und deshalb von den Flü- geln abstehend; letztere bei 15 mm Länge vorne über 4 mm breit. Schaft aufsteigend, Traube kugelig, zur Fruchtzeit ellip- tisch. Hülsen zottig, eiförmig-elliptisch, verhältnismässig lang geschnäbelt, 13 mm lang, bis 7 mm im Durchmesser; Blättchen 5 Owirtelig . ER, a Baicalia DE. Blüten ziemlich ansehnlich oder klein, getrocknet vio- lett, hläulich oder weisslich (lebend wie oben von Karo an- gegeben): Fahne gerade vorgestreckt und die Flügeln ein- DEREN Re, Ra area 2 [ID m mn nn 0 121. DD Sn: et) er] or} 200. 1762. 176h. 44. Fahne 18 mm lang, vorne 4°5 mm breit; Flügeln 14°5 mm lang. 2:5 mm breit. Traube mindestens zur Fruchtzeit läng- lieh und lockerer (zur Blütezeit meist kugelig und dicht); Hülsen ....; Schaft schief aufsteigend; Blättchen 4 -—- 10wir- telig . . .. ©. o@yphylla DE. Fahne. 14 mm lang, vorne 2 mm "breit: Flügeln 12 mm lang, 2°5 mm breit. Traube elliptisch, gedrungen, zur Frucht- zeit länglich und lockerer; Hülsen lang geschnäbelt, 12 mm lang, bis 5mm im Durchmesser, eiförmig, am Grunde ge- nabelt. Schaft aufrecht bis schief ER, Blättchen 5 bis 10wirtelig, meist schmal-Iineal . . . ©. selengensis Bunge. Die Hülsennaht aller drei Formen ist entweder flügel- los, daher die Hülse völlig einfächerig, oder bei ©. Baicalia (manchmal in derselben Traube) in einen 1 mm breiten Flügel verbreitert; dann ist die Hülse bis zum vierten Theile zwei- fächerig. Bei ©. selengensis fliessen die Endblättchen manchmal zu einem einzigen bis 3 cm langen, schmal-elliptischen Blatte zusammen, ähnlich, wie es bei den Grundblättern von An- thyllis Vulneraria vorkommt. Phaca membranacea Fisch. In Bergwäldern am Schilkaflusse bei Nertschinsk. Juni 1889. — Vergl. hierüber Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXIX, p. 389, Astragalus Galactites Pall. Astrag. tab. 69. Auf Hügeln und Weideplätzen bei Nertschinsk. Juni 1889. A. uliginosus L., Pall. 1. ec. tab. 26. In feuchten Bergmulden am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juli 1892. A. adsurgens Pall. 1. e. tab. 31, A. prostratus Fisch., Turez. Fl. Baic. Dah. I. p. 320—321. In Steppen und auf Weide- plätzen bei Nertschinsk. Juli 1889. A. melilotoides Pall. «. euneilobus Freyn —= A. melilotoides Pall. Astrag. tab. 41. Theilblättchen meist 5, keilförmig, stumpf. In Steppen und an Bergabhängen bei Nertschinsk. Juli 1889. eadem ß. linearilobus Freyn. Die Theilblättchen schmal- lineal, oft fast borstlich, spitzig. — Mit der vorigen Form. Beide dahurische Formen sind im Vergleiche mit der von Pallas gegebenen Abbildung schlanker, die Aeste lang und ruthenförmig, die Trauben ebenfalls länger und dünner. Auch sind diese Formen sehr schwach behaart und nähern sich so dem A. tenwis Turez., der nach der Beschreibung wohl mit A. melilotoides Pall. zu vereinigen sein dürfte. A. fruticosus Pall. 1. ec. tab. 19. — An Waldrändern um Nertschinsk. 15. Juni 1889. 193. 168 a, 168b. 168 e, 271 A. davurieus DC. In Getreidesaaten und Brachfeldern bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889. Güldenstaedtia paueiflora Fisch. Sandige Brachfelder um Ner- tschinsk, 23. Mai 1889. Hedysarum sibirieum Poir. An nassen Waldstellen, in Ge- büschen der Berge am Schilkaflusse bei Monastyr. Juli 1889. Lespedeza triehooarpa Pers. Auf steinigen Bergabhängen bei Nertschinsk; Juli, August 1889. L. juncea Poir. In Wäldern und Waldwiesen bei N ertschinsk ; Juli, August 1889. Vieia Pseudo-Orobus Fisch. Mey. In Wäldern und Gebüschen der Berge an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. 445, 450b. V. amoena Fisch. «. elliptica Freyn. Blättchen 4—5paarig, elliptisch, breit, die grössten 4°4—3'8 em lang, 1'8 breit, im Mittel 2°5><1'2. Nebenblätter sehr gross und breit, der Traubenstiel halb bis fünfviertel mal so lang, als das blatt. Pflanze 40—120 cm hoch; Blütenstiel 3—4 mm, die Blüten (d. h. die Fahne) 11—13 mm lang, die Fahne länger als die Flügel, und diese länger als das Schiffehen, die Blüte daher vorne schief gestutzt und, in der Schräge gemessen, 7 mm breit; die Kelchzähne ungleich, der unterste so lang als die Kelchröhre, die anderen kürzer. Hülse (sehr Jung) 2—6samig, kahl. — In Waldwiesen und Gebüschen der Gebirgsthäler bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889 (Nr. 168 a), in Wäldern bei Zaranicka, Juni, Juli 1892 (Nr. 445) und in Aeckern um Nertschinsk, Juli 1892 (Nr. 450 b). eadem ß. oblonga Freyn. Blättehen 6—7paarig, schmäler, länglich. Die grössten 44—4 cm lang bei 1—-0'8 em Breite, im Mittel 33 ><0'8 bis 28>< 07, an der Basis, nicht in der Mitte am breitesten. Traubenstiel gleich '/, bis '/, Blattlänge, sonst wie vorige, mit der sie gemengt vorkommt. 450a. eadem y. angusta Freyn. Blättchen noch schmäler wie bei £., die oberen 7—Spaarig, lineal-länglich; die grössten bei 35cm Länge '/, cm breit, die mittleren 2’4—2°6 cm lang, 0'4—0'45 cm breit; Traubenstiel kürzer als das halbe Blatt; Nebenblätter meist lineal-spiessförmig. Sonst wie «., er der sie wächst. ", pallida 'Turez. Fl. Baic. Dah. I. 345. In Laubwäldern der n häler bei Nertschinsk. Juli 1892. V. heteropus Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXIX, p. 489. In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1889. V. biennis L., Led. Fl. ross. I. 677? In Getreidesaaten bei Nertschinsk gemein. Juni 1889. Die Bestimmung ist unsicher, weil die Grundtheile der Pflanze abgehen. V. multicaulis Led. An Bergabhängen an der Schilka bei Nertschinsk, 8. Juni 1889. DD 1 DD 46. Lathyrus humilis Fisch. L. altaicus Led. 8. humilis Led. Fl. ross. I. 682. In feuchten Wäldern an der Schilka bei Monastyr. Mai 1889. 159a. L. palustris L. In schattigen Wäldern und Gebüschen bei Nertschinsk. Juni 1889. 159b. eadem P. angustus Freyn. Die einzelnen Fiederblättchen zu- gespitzt, lanzettlich, nur halb so breit, wie beim Typus; die grösseren bei.5 em Länge in der Mitte oder im unteren Drittel nur 0°6 em breit. — Unter der vorgenannten Form. 132. Orobus lathyroides L. In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juni 1889. (Fortsetzung folgt.) Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln [IV, VI, VII, XI] und I Karte.) (Fortsetzung. ') 16. Alectorolophus lanceolatus (Neilreich, Fl. v. N.-Oe., p. 570 (1859)! pro var. Rh. alpini) — Sterneck. A. aristatus Gremli Excurs. Fl. d. Schweiz, III. Aufl., p. 294 (1878)!, VII. Aufl., p. 314 (1893)! A. angustifolius P. intercedens Beck Fl. v. N.-Oe., p. 1068 (1893)!, exel. syn. Rh. alpinus Kceh. Syn. II. p. 627. (1844)! exel. var. ß. pr. p., Hausm. Fl. v. Tirol, II., p. 663 (1852)! exel. var. £. Rh. aristatus Celak. in Oest. bot. Zeitschr, XX. p. 132 (1870)! pr. p. Fistul. angustifolia Wettst. in Engler u. Prantl, nat. Pflanzen- fans IV, 8b, 9.105 (1891) preB) Abbildung: Tab. XI, Fig. 6—9. Stengel 8 bis 15 em hoch, mit schwarzen Strichen, fast kahl, meist einfach, unverzweigt, seltener mit kurzen Seitenästen; Inter- nodien viel kürzer als die Stengelblätter. Stengelblätter kahl, länglich-lanzettlich, etwas in die Spitze gezogen, schräg aufwärts gerichtet; untere fast eiförmig, stumpf, mit anliegenden spitzen Sägezähnen. Bracteen kahl; das unterste Paar den Laubblättern an Form und Farbe ähnlich, die oberen bleich gefärbt, breit dreickig, gesägt. ‘) Vergl..Nr. 6) 8.235: *) Die Anführung aller der vielen Botaniker, welche diese Art mit der folgenden vermengt und unter einem gemeinsamen Namen — meist angusti- JFolius — angeführt haben, halte ich für überflüssig. 9792 273 Sägezähne an der Bracteenbasis sehr lang und schmal, in eine lange, erannenartige Spitze ausgezogen, gegen die kurze Bracteenspitze plötzlich kürzer werdend; Bracteen etwas länger als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, sehr selten mit "dunklen Flecken, kahl. Corolle 2 em lang, stark nach aufwärts gebogen, mit der Röhre die Kelchzipfel überragend. Unterlippe halb so lang wie die Ober- lippe, abstehend; Blütenschlund offen. Zahn der Oberlippe 2 mm lang, spitz, nach aufwärts gestreckt, violett. Frucht 1 cm im Durchmesser, Samen breit, häutig gerandet. Blüht im Juli und Anfang August auf Wiesen und grasreichen Plätzen der alpinen Region. var. «. subalpinus Sterneck. A. alpinus Gremli Exeurs. Fl. d. Schweiz, III. Aufl., p. 294 (1878)! und VII. Aufl., p. 314 (1893)! — ?. Stengel 15 bis 25 cm lang, gestreckt, stets verzweigt, mit zwei und mehr, den Hauptast an Länge nicht erreichenden, schräg auf- steigenden Seitenastpaaren. Zwischen der Blütenähre und der obersten Verzweigung finden sich keine Laubblätter. Internodien so lang als die Stengelblätter. Stengelblätter länglich-lanzettlich, an den Seitenzweigen lineal- lanzettlich, in eine längere Spitze ausgezogen. Bracteen mit sehr langen grannigen Zähnen. Blüht im August, etwas später als der Typus, auf Wiesen der Thal- und Hügelregion. Vorkommen: Schweiz: Glacies du Rhöne (l. Favrat) (Fr.). Simplon (H. M.), Val Avers prope Cresta in Rhaetia (. Ryhner) (Fr.), Glärnitsch und Mythen (Hsk.), kl. St. Bernhard (C.), Piz Pa- della im Engadin (Hsk.). Tirol: Alpen von Fassa (l. Facchini) (H. M.), Schlern bei Bozen (l. Vatke) (Hsk.), Ritten bei Bozen (l. Hausmann) (H. M.), Flatschberg ober dem Brennerbade (Hsk.), Finsterstern bei Sterzing (Wettstein) (Pr. U.), (St.), Mielers im Stubaithale (l. Kerner) (K.), Fend im Oetzthal (l. Kerner) (K.), Gleinserjöchl (l. Kerner) (K.), Padaster im Gschnitzthal (Wettstein) (Pr. U.), (St.), Blaser bei Matrei (l. Kerner) (K.), Berge des Gschnitzthales (l. Kerner) (K.), Floitengrund im Zillerthal (l. Kerner) (K.), Umgebung von Inns- bruck (l. Kerner) (K.), (W. U.), Hohe Tauern bei Kals“ (l. Freyn) (Fr.), Solsteinkette (l. Kerner) x) Salzburg: Ober-Pinzgau (l. Spitzel) (H.M.), Fusch (l. Spitzel) (H. M.), Radstädter Tauern (l. Eysn) (W. U.), Gasteiner Thal: Rathhausberg (l. Mielichhofer) (H. M.), Gamskarkogel (Hsk.). Oberösterreich: Zwieselalpe (l. Haussknecht) (Hsk.), (1. Stern- eck) (St.). Niederösterreich: „in alpibus aust. inf.“ (I. Kovats) (H. M.). Steiermark: Mittereck bei St. Nikolai (l. Brandis) (W. U.), Zinken (Wettstein). 86) 1 > var. a. subalpinus Sterneck. In den Alpen vom Col di T enda bis zu deren östlichsten Aus- läufern bei Wien verbreitet und häufig. Gegen Süden bis nach Krain, Istrien und das österr.-ungar. Littorale vordringend. Im Norden noch bei Bitsche im Elsass und häufig bei Suhl (Boxberg), bei Weimar (1. Haussknecht) (Hsk.). Im Ganzen über 120 mir bekannt gewordene Standorte. A. lanceolatus (Neilr.) m. ist eine von allen bisher beschriebenen Arten durch die langen grannenartigen Bracteenzähne gut zu unter- scheidende Art. Wie aus der Diagnose zu sehen ist, gehört dieselbe zu den „aestivales“, deren Merkmale sowohl die typische Form, als auch die var. subalpinus m. tragen. Diese letztere ist wieder von der Stammform leicht an dem gestreckten, aus längeren Internodien bestehenden Stengel, der reicheren Verzweigung und den bedeutend schmäleren, sowie dichter gesägten Stengelblättern zu erkennen. Am ähnlichsten, insbesondere mit Rücksicht auf den analogen Corollenbau, ist A. Zanceolatus dem A. pulcher (Schumm.) Wimm., sowie A. l. v. subalpinus m. dem A. pulcher v. elatus m. Doch ist die Unterscheidung durch die bei A. pulcher, sowie dessen Varletät niemals grannigen Bracteen stets eine leichte. Ueber die Nomenclatur dieser Art wird bei der folgenden Art gesprochen werden. 17. A. angustifolius (Gmel. fl. bad. II. p. 669 (1806)! sub Rhinantho). — Heynh. Nomencl. I. p. 28 (1840). ') A. angustifolius Rehh. Ic. germ. XX. p. 65. tab. 119. IL (1862)! Greml. Exeurs. Fl. d. Schweiz, III. Aufl, p. 294 (1878), VIH. Aufl. p. 314 (1893)! A. Bes a. typieus Beck Fl. v. N.-Oe. p. 1068 (1895)! Rh. Crista Galli ß. angustifolia montana L. spec. pl. I. p. 840 (1753)!? Rh. Orista Galli y. angustifolius Gaud. fl. Helv. IV. p. 109 (1829)! Rh. Orista Galli var. ß. Bertol. fl. ital. VI. p. 283 (1844)! Rh. alpinus ß. angustifolius Koch Syn. II. p. 627 (1844)! pr. p., Hausm. Fl. v. Tirol, IL, p. 663 (1862)! Rh. alpinus «. angustifolius Neilr. Fl. v. N.-Oe., p. 570 (1859)! Rh. angustifolius Gren. Godr. fl. d. Fr. II. p. 613 (1850), Döll Fl. d. Grossherz. Bad. I. p. 704 (1859)! ') Da mir dieses Werk nicht zugänglich ist, so kann ich die Frage nicht entscheiden, ob unter A. angustifolius Heynh. nicht etwa A. lanceolatus (Neilr.) m. mitverstanden ist. Sollte sich in der Folge das letztere herausstellen, so träte Reichen- bach Ie. germ. XX. p. 65. tab. 119. I. (1862)! als zweifelloser Name für unsere Art an die Stelle Heynhold's. # 275 Rh. aristatus Celak. in Oest. bot. Zeitsch, XX., p. 132 (1870)! pr. p. Fistul. angustifolia Wettst. in Engler u. Prantl natürl. Pflanzenf. IV. 3. b.2..103 (1891)! pr.:p.') Exsiec. Schultz. Herb. norm. Nr. 64,! 108!, 108 bis! Abbildung: Tab. XI, Fig. 10—13. Stengel 30 bis 50 cm hoch, schwarz gestrichelt, kahl, stets reich verzweigt. Seitenäste unter rechtem Winkel vom Hauptstengel abgehend, bogig aufsteigend, meist so lang wie der Hauptstengel. /wischen der Blütenähre und der obersten Verzweigung sind drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästen wiederholt. Stengelinternodien kürzer oder höchstens so lang wie die Laubblätter. Stengelblätter kahl, am Hauptstengel, sowie an den Seiten- zweigen lineal bis lineal-lanzettlich, in eine lange Spitze ausgezogen, horizontal abstehend oder oft sogar zurückgekrümmt, mit spitzen, entfernt stehenden Sägezähnen. Bracteen kahl, schmal dreieckig, in eine lange Spitze aus- gezogen, gesägt. Sägezähne an der Bracteenbasis sehr lang und schmal, mit sehr langer grannenartiger Spitze, gegen die verlängerte Bracteen- spitze plötzlich kürzer werdend und nur kleine Zähnchen in derselben bildend; Bracteen fast doppelt so lang als der Kelch. Kelch kahl, klein (bedeutend kleiner als bei allen anderen Arten). Corolle 12 cm lang, sehr stark nach aufwärts gebogen, mit der Röhre die Kelchzipfel nicht überragend; Unterlippe halb so lang wie die Öberlippe, weit abstehend; Blütenschlund offen. Zahn der Oberlippe 2 mm lang, spitz-kegelig, nach aufwärts gestreckt, violett. Frucht 07 cm im Durchmesser, Samen klein, häutig gerandet. Blüht von Mitte August bis Anfang October auf Wiesen und an steinigen Stellen der subalpinen Region, an tief gelegenen wär- meren Standorten schon etwas früher. Vorkommen: ‘Verbreitet und häufig in den Alpen und den daran stossenden Gebieten. Schweiz: Lausanne (l. Favrat) (H. M.), (Hsk.), (Sim.), Mutier im Jura (l. Lerch) (Fr.), Berner Alpen (Hsk.), Uetliberg bei Zürich (l. Jäggi) (Fr.). Elsass: Vogesen bei Bitsche (Schultz herb. norm. Cent. 2. Nr. 108) (H. M.), (Hsk.); Baden: Durlach (. Döll) (Strb.), Thurmberg bei Durlach (Schultz herb. norm. Cent. 8. Nr. 108t* (H. M.), (Hsk.), Feldberg (l. Haussknecht) (Hsk.), „Terresstein“ (Strb.), „collibus siceis calcareis badensibus“ (l. Braun) (H. M.); Thüringen: bei Schmalkalden (l. Haussknecht) (Hsk.); ') Vergl. die Anmerkung bei A. lanceolatus (Neilr.) m. [89) —1 @7) Hessen: Gelnhausen (l. Dürer) (Hsk.); Württemberg: Tübingen (Strb.); Bayern: Oberstdorf im Algäu, Freibergsee, Füssen (l. Hauss- knecht) (Hsk.), „Lochalpe“ (H. M.), Tegernsee (Schultz herb. norm. Cent. 2, Nr. 108”) (H. M.), (Hsk.), Garchinger Haide bei München (l. Eisenbarth) (H. M.), Reichenhall, Untersberg, Berchtesgaden (l. Haussknecht) (Hsk.); Tirol: Achensee (l. Haussknecht) (Hsk.), Achenthal (l. Kerner) (K.), Solsteinkette (1. Kerner) (K.), Kals (l. Freyn) (Fr.), Zirler Klamm bei Innsbruck (Hsk.), (W. U.). Gschnitzthal (1. Wettstein) (Pr. U.), (tossensass (l. Haussknecht) (Hsk.), Schaldererthal (l. Haussknecht) (Hsk.), Südtirol (. Facchini) (H. M.), Lienz (l. Gander) (Hsk.); Salzburg: Pinzgau (l. Spitzel) (H. M.); Oberösterreich: Hallstadt (1. Stohl) (W. U.); Steiermark: Mürzzuschlag (l. Simonkai) (Sim.); Hochschwab (l. Steininger) (H.M.), (l. Mayer) (St.), Hieflau (l. Wettstein) (St.), Admont (l. Strobl) (H. M.); Kärnten: Raibl (l. Huter) (Hsk.), (W. U.); Krain: Nanosberg bei Präwald (l. Borbäs) (Fr.), (Hsk.); Öroatien (littor.): Medak sub radie. montis ViSenura (i. Bor- bas) (Hsk.), fl. illirie. littor. „mons Kokas“ (K.); Italien: Capo di Ponte (H. M.), Belluno (l. Facchin:) (H. M.), (C.), Limone am Gardasee (C.), Domodossola (C.), Cottische Alpen ((.). A. angustifolius (Gmel.) Heynh. ist als parallele Herbstiorm wit A. lZanceolatus (Neilr.) m. in die nächste Verbindung zu bringen. Doch sind diese beiden Arten durch eine Reihe von Merkmalen leicht zu unterscheiden. In erster Linie sind es die habituellen Unterschiede, die auf den ersten Blick A. angustifolius erkennen lassen: der reich- verzweigte, hohe und schlanke Stengel, die bogenförmig aufsteigenden Seitenäste, die linealen, zurückgekrümmten Blätter, die kleinen Blüten, Kelche und Früchte und insbesondere die zwischen der obersten Verzweigung und der untersten Blüte eingeschalteten, oft sehr zahl- reichen Blattpaare, welch’ letztere dem A./anceolatus var. subalpinus m. immer fehlen und so auch von besonders kräftigen und schmal- blättrigen Exemplaren des letzteren eine Unterscheidung möglich machen. Dazu kommt bei A. angustifolius die späte Blütezeit, dann ferner die in eine lange Spitze ausgezogenen und den Kelch fast um das Doppelte überragenden Bracteen und die kürzere Corollen- röhre, die besonders auffallend zurückgekrümmt ist. Von A. pulcher (Schum.) Wim., sowie A. alpinus (Bmg.) m. ist A. angustifolius (Gmel.) Heynh. durch die langgrannigen Bracteen leicht zu unterscheiden. A. alpinus var. erectus ist habituell dem A. angustifolius ziemlich ähnlich, doch nicht so stark und sparrig ästig wie letzterer; auch sind die Bracteen bei A. alpinus var. erectus kürzer, die Corollenröhre länger, die Kelchspitzen überragend. gm 21 ‘ Die meiste Aehnlichkeit hat jedoch A. angustifolius mit dem systematisch weit entfernten A. serotinus (Schönh.) Beck. Beiden ist derselbe reich und abstehend verzweigte Stengel, die eingeschalteten Laubblattpaare, sowie die zurückgekrümmten Blätter und längeren Bracteen gemeinsam. Einen durchgreifenden Unterschied findet man jedoch im der bei A. serotinus anliegenden, bei A. angustifolius weit abstehenden Unterlippe, sowie in der bei letzteren viel stärker, fast knieförmig gebogenen Corollenröhre und dem aufwärts gerichteten Zahn der Öberlippe, während bei A. serotinus die Röhre nur mässig und all- mählich nach aufwärts gebogen ist und der Zahn der Oberlippe horizontal absteht. (Vgl. Tab. XI, Fig. 12 u. 13 und Tab. VII, Fig. 20 u. 21.) Auch wäre noch als eine bemerkenswerthe Thatsache zu ver- zeichnen, dass sich die Verbreitungsgebiete der beiden Arten aus- schliessen, indem A. serotinus in der Linie Bonn — Harz — Thüringer Wald— Leitmeritz— Neratowitz (im mittleren Böhmen) —Moosbrunn bei Wien seine südliche Grenze erreicht, während A. angustifolius nur südwärts der Linie Vogesen— Schmalkalden —München— Salzburg — Semmering vorkommt. Dass trotzdem diese beiden Arten selbst von bedeutenden Botanikern verwechselt wurden, ist ebenfalls ein Factum, was mit einigen Worten zu berühren ich mich genöthigt sehe, um in der überaus verworrenen Nomenclatur einigen Ueberblick gewinnen zu können. Vor Allem gilt es, die Frage zu beantworten, was Gmelin') unter seinem Rh. angustifolius thatsächlich gemeint hat. Insbesondere hat man dabei den Unterschied von A. lanceolatus (Neilr.) m. einer- seits und A. serotinus (Schönh.) Beck andererseits zu beachten. Hinsichtlich des ersteren lässt die Diagnose G melin’s keinen Zweifel, dass es sich um eine von A. lanceolatus verschiedene Pflanze handelt, denn Gmelin schreibt: .... „eaule bracchiato ramosissimo, foliis linearibus angustis, floret Julio et Augusto, semina Septembri et Oectobri maturat.*“ Weiter bemerkt derselbe: „Distinguitur a Rh. Orista Galli“ (— A. minor |Ehrh.| Wimm.) „eaulibus longioribus, 2— 5 pedalibus, tenuioribus, ramis copiosis, bracchiatis, patenti-eretius- eulis, divisis. Foliis caulinis rameisque linearibus, perangustis, Iineam dimidiam ad integram vix latis, patentibus. Calycibus eorollisque duplo minoribus.“ Endlich noch eine Anmerkung: „Separationem a Ah. Orista Galli: habitus plantae toto coelo diversus, folia linearia, perangusta, flores dimidio minores, florendi tempus demum dietitant.“ Diese Worte Gmelin’s über seinen Rh. angustifolius sind für unsere Pflanze so charakteristisch, dass eine weitere Begründung der Identität dieser beiden Pflanzen wohl überflüssig ist. Nur der Um- stand, dass derselbe die Blütezeit im Juli und August angibt, scheint ‘) Flora badensis II, p. 669 (1806)! ATS etwas zu widersprechen. Jedoch ist m Erwägung zu ziehen, dass «melin damit nur den Unterschied zwischen seinem Rh. Orista Galli i. e. A. minor (Ehrh.) Wimm., dessen Blütezeit er mit Mai und Juni angibt und Ah. angustifolius andeuten wollte, womit seradezu bewiesen wird, dass ihm die späte Blütezeit des letzteren auffiel, er somit eine „autumnale“ Form mit seinem A. angustifolius gemeint hat. Bei A. lanceolatus (Neilr.) m. trifft aber von all’ den angeführten Merkmalen kaum eines zu, so dass wohl mit absoluter Gewissheit angenommen werden kann, dass sich diese beiden Arten nicht decken. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht. ) Mai 1895. Alföldi Flatt K. Francovith Gergely es orvos botanikai müve. (Potfüzetek a termeszettudomänyi. XXVIl. 2.) p. 49—59. S”, Beck @. R. v. Mannagetta. Die Gattung Nepenthes. Eine mono- graphische Skizze (Forts.). (Wiener ill. Gartenzeitg. XX. 4. Heft. S. 141-150.) 8°. Nl. Beck @ R. v. Mannagetta. Ueber Mischfrüchte (Xenien) und deren Entstehung (A.a. 0. S. 151—159.) 8°. 1 Abb. Btocki B. Beiträge zur Flora von Galizien und der Bukowina. (Deutsche botan. Monatsschr. XIII. Nr. 5. S. 67—69,) 8°. Borbäs V. Az egynyaras holdviola földbeti titka. (A Kert. I. 4. 1895.) 8°. 6 p. Evers G@. Einige südliche Rubusformen. (Deutsche botan. Monats- schr. XII. Nr. 5. 8. 72—74.) 8°. Behandelt ARubus-Formen aus Italien und Südtirol. Haussknecht C. Ueber einige im Sommer 1894 meist in Ober- bayern gesammelte Pflanzen. (Mitth. d. thüring. botan. Ver. Neue Folge. VII. S. 9—18.) 8°. Enthält u. A. den Nachweis, dass Omnonis foetens All. der richtige Name für O. austriaca Beck sei. Von österreichischen Standorten nennt Verf. Innsbruck, Levico, Niederösterreich. — Carex firma Host var. longi- pedunculata Hausskn. var. nov. Stanzer Joch, Tirol und Oberbayern. Istvanffi Gyula. A buitenzorgi füveszkert. a a Ter- meszettudomänyi közlöny 308.) 8°. 20 p. 5 Abb. ') Die „Literatur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirecet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche hötlichst ersucht. : Die Red. 970 ale Kontur Bela. A magyar ember es a botanika. (Magyar Allam. XXXVIL 52.) „Das ungarische Volk und die Botanik“. Behandelt mit der Pflanzen- welt im Zusammenhang stehende Volkssagen, Sprichwöiter, Orts- und Familiennamen etec. Mikosch (©. Ueber Structuren im pflanzlichen Protoplasma. (Verh. d. Ges. deutsch. Naturf. und Aerzte. 1894. S. 179—181.) Verfasser selbst fasst die Resultate seiner Untersuchungen in folgendem Satz zusammen: „Ich glaube zu der Annahme berechtigt zu sein, dass an dem Aufbau gewisser pflanzlicher Plasmakörper in bestimmten Lebenszu- ständen isolirte oder mit einander verbundene Fäden (Fibrillen) von bald homogenem, bald kernigem Gefüge Antheil nehmen können, welche gleich dem Kerne und den Autoplasten in einer weichen, nicht tinetionsfähigen Grundmasse eingebettet liegen“. Bei dieser Gelegenheit kann der Ref. nicht umhin, gegen die Art und Weise Einwand zu erheben, in der die so bedeutend angewachsene, über grosse Geldmittel verfügende Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte die Autoren ihrer Verhandlungen in Bezug auf Separata behandelt. Schon der Umstand, dass dieselben nur Ausschnitte und keine wirklichen Separata erhalten, ist wenig elegant, aber der Umstand. dass in keiner Weise auf diesen Ausschnitten ersichtlich gemacht ist, woher sie stammen, verstösst gegen die einfachsten Regeln der Publicationstechnik. Möller J. Gutachten in der Mutterkornfrage. (Zeitschr. für Nalı- rungsmittel - Untersuchungen, Hygiene und Warenkunde. 1895.) er. 8. 4 8. Zur Charakterisirung der Stellung des Verf. in dieser vielfach erörterten Frage diene der nachfolgende Passus seines Gutachtens: „Seit Menschen- gedenken ist in Oesterreich kein Mensch nachweisbar an dem Genusse mutterkornhaltigen Brotes erkrankt, obwohl zweifellos alles Mehl, welches wir und unsere Väter genossen, mehr oder weniger Mutterkorn enthielt. Es hiesse der Landwirthschaft, dem Handel und der Industrie ohne Nöthigung eine schwere Last aufbürden, wollte man reineres Mehl verlangen, als bisher“. Palacky J. Die Rolle Afrikas in der Entwicklung der Pflanzen- welt und speciell in derjenigen Europas. (Verh. der (tes. deutsch. Naturf. und Aerzte. 1894. S. 161—164.) Sarnthein L. Gr. Nachträgliche Bemerkungen zum Werke „Die Erschliessung der Ostalpen“. („Tiroler Bote“ 1894, Nr. 264. Bei- lage.) kl. 8°. 10 8. Die „Nachtr. Bemerkungen“ betreffen insbesondere die botanische Er- forschung der Ostalpen, besonders Tirols und Vorarlbergs. Verfasser ver- räth damit wieder eine ganz staunenswerthe Vertiefung in die bezügliche Literatur. Schilberszky Karl. Zur Blütenbiologie der Ackerwinie. (Botan. Centralbl. Bd. LXII. Nr. 11. S. 342 —346.) Sehott A. Staatsrath Dr. Moritz Willkomm. Lebensbild eines deutschen Botanikers. (Alle. botan. Zeitschr. 1395. Nr. 5. S. 89 — 92.) 8°. 1 Porträt. >80 Torges E. Zur Gattung Calamagrostis (Mitth. des thüring. botan. ver-NIRSNV1:=S. 18. —23.) 8. Behandelt ausführlich €. tenella (Schrad.). — Neu beschrieben werden ©. lanceolata Rth. var. yeniculata, ©. villosa (Chaix) var. densa, ©. varia (Schrad.) f. tenerrima (u. a. Istiien, St Cantian; leg. Biasoletto. — Tirol, Steinwend; leg. Hausskn.). Wiesbaur J. Nowack’s Wetterpflanze: Abrus pr ecatorius L. nobilis. („Natur und Offenbarung“. 41. Bd.) 8°. 10 8. Wiesner J. Der Upas-Baum und dessen derzeitige Verbreitung auf den Sunda-Inseln. (Zeitschr. d. Alle. österr. Apotheker- Vereines. 1895. NEIIIS)SNB4IS: Willkomm M. Bilder-Atlas des Pflanzenreiches, nach dem natür- lichen System bearbeitet. 3. Aufl. Lief. 1. Esslingen (J. F. Schreiber). 8’. 8. 1—24. 8 Farbentafeln. Mk. —'50. Alboff N. Nouvelles TR ä la flore de la Transcaucasie (Bull. de I’herb. Boiss. III. Nr. 5. p. 228—240.) 8°. 3 Taf. Textill. Enthält: 1. Une nouvelle remarquable (C. mörabilis). 2. Une nouvelle Gentiane remarquable /@. paradoxa). 3. Un nouveau genre d’Om- belliferes (Ohumsydia, Ch. agasylloides). %. Une nouvelle espece de Trapa (T. Colchica.) Baldacci A. Nota sopra una nuova specie di Onosma Albanense (Bull. de I’herb. Boiss. III. Nr. 5. p. 225—228.) 8°. 1 Taf. Onosma Mattirolii Bald. Mons Tomor Maja versus pagum Ljubesa. Bald.>Its-Alb: Nr.. 347. Comes 0. Darstellung der Pflanzen in den Malereien von Pompeji. Stuttgart (BE. Naegele). 8°. 68 S. Eine Bearbeitung der Wandgemälde von Pompeji vom botanischen Standpunkte erschien schon lange mit Rücksieht auf die Geschichte vieler Gulturpflanzen als wünschenswerth. In dem vorliegenden Buche ist eine solche Bearbeitung in sehr gründlicher Weise gegeben, die Form der Be- arbeitung ist um so werthvoller, als der Verfasser auch alle einschlägigen philologischen und culturhistorischen Daten in Betracht zog. Schade, dass es nicht möglich war, Abbildungen beizugeben. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). p. Lief. Mk. 1:50. Lieferung 118: Radlkofer L.: Sapindaceae. Warburg 0.: Sabiaceae. Lieferung 119: Niedenzu F.: Tamaricaceae. Reiche K.: Cistaceae. Warburg O: Bixaceae, Winteranaceae. Engler A: Koeberliniaceae. Reiche K. und Taubert P. Violaceae. Lieferung 120/121: Solereder H. Loganiaceae. Gilg E.: G@entianaceae (Genus Gentiana autore Kusnezow). Schumann K. Apocynaceae. 281 Gürke M. Capitanya, eine neue Gattung der Labiaten. (Engler's Botan. Jahrb. XXI. Bd. 1./2. Hft. S. 105—107. 1. Taf.) 8°. Haussknecht Ü. Symbolae ad Floram Graecam. Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen (Forts.). (Mitth. d. thüring. botan. Ver. N. F. VII. S. 25—64.) 8". Der vorliegende Theil behandelt die Compositae, Ambrosiaceae, Cam- pamulaceae und Bicornes. Neu beschrieben werden: Achillea pindicola Hausskn., A. odorata var. Lacmonica Hausskn., A. T'ymphaea Hausskn. (compacta X odorata var. virescens), Helichrysum Siculum var. Laureoti- cum Hausskn., Filago intermedia Hausskn. (eanescens X spathulata), F, simi- lata Hausskn. (feriocephala x spathulata), Phagnalon Methaneum Hausskn., Inula Methanaea Hausskn., Carlina acanthophylla Hausskn., Oirsium Tym- phaeum Hausskn., ©. pindicolum Hausskn., Carduus nutans var. brachy- centrus Hausskn., ©. intercedens Hausskn. (hamulosus X pindicolus), Cen- taurea Tymphaea Hausskn.. €. pallida x Tymphaea, 0. affınis <_Grise- bachü, ©. Pentelica Hausskn., ©. brevispina Hausskn., ©. brevispina X Pelia, ©. Thessala Hausskn., Sonchus Nymani Tin. var. wversicolor Hausskn., Taraxacum Haussknechtii Uechtr., Crepis geracioides Hausskn., €. pulchra ß. adenoclada Hausskn., Scorzonera rhodantha Hausskn., Podospermum pindicolum Hausskn., Leontodon Haussknechtii Uechtr., Centaurea Tym- phaea Hausskn., ©. Hawkinsiana Hausskn. et Heldr. Hennings P. Sterigmatocystis ficuum (Reich.) P. Henn. Die Ur- sache einer schädlichen Krankheit in Feigenfrüchten. (Naturwiss. Wochenschr. X. Nr. 4. S. 49—50.) 4°. Verf. beobachtete diesen von Reichardt seinerzeit entdeckten Pilz in trockenen Feigen und wies seine Zugehörigkeit zu Sterigmatoeystis nach. Bemerkenswerth erscheinen die — wenn auch milden — Vergiftungserschei- nungen, welche der Genuss der von dem Pilze befallenen Feigen zur Folge hatte. Höck F. Genossenschaften in unserer Kiefernwaldflora. (Naturwiss. Wochenschr. X. Nr. 19. p. 227—233.) 4". Huth E. Flora von Frankfurt a. d. Oder und Umgebung. (Hugo Andres & Co.) kl. 8°. 212 S. 95 Abb. Huth E. Monographie der Gattung Delphinium (Schluss). (Engler's Botan. Jahrb. XX. Bd. 4. Hft. S. 417—499.) 8°. Koehne E. Just’s Botanischer Jahresbericht. XX. Jahrg. (1892). II. Abth. 2. Hft. Berlin (Borntraeger). 8°. S. 271—623. Enthält: Paläontologie, Geographie, Pharmaceutische und technische Botanik, Pflanzenkrankheiten. — Vorrede und Index. Borbäs V. An @entiana Carpatica (Potfüzetek a termeszettudo- mänyi közlönyhöz.) XXVII. 2. p. 77—80. Meigen Fr. Die Besiedelung der Reblausherde in der Provinz Sachsen. (Engler’s Jahrb. XXI. Bd. 1./2. Hft. S. 212—256.) 8. Nawaschin S. Ueber die gemeine Birke (Betula alba) und die morphologische Deutung der Chalazogamie. (Mem. d. l’Acad. imp. d. seiences de St. Petersbourg. VII. Ser. Tom. XLII. Nr. 12.) 4". 6 Taf. 1 Holzschn. 40 S. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1895. al 282 Eine in phylogenetisch-systematischer Riehtung bedeutungsvolle Arbeit. Verf. hat die von ihm entdeckte und vorläufig mitgetheilte (Mel. biol. XIII) Chalazogamie der Birke genauestens studirt und hat diese Untersuchung auf andere, mit Betula verwandte Gattungen ausgedehnt. In Bezug auf die Bedeutung der Chalazogamie kommt er zu folgendem Resultate: „Die Chalazo- gamie stellt eines von den Uebergangsstadien dar bei der Umwandlung des intercellularen Wachsthumes des Pollenschlauches im gymnospermen Frucht- knoten zum freien Wachsthum durch die Fruchtknotenhöhle der Angio- spermen. Die nächste Veranlassung zum Vordringen durch die Chalaza liegt für den Pollenschlauch in der „Verzweigung“ oder Segmentation der Placenta, d. h. in der Bildung seitlicher Samenknospen. Bei Pflanzen, welche die einfachsten Placentationsverhältnisse bewahrt haben, d. h. bei denen nur eine einzige terminale Samenknospe zur Entwicklung kommt, konnte keine Chalazogamie auftreten und wird hier in der That auch nicht gefunden“. Verf. vermuthbet nun, dass die dicotylen Angiospermen zwei Entwicklungsreihen angehören, deren erste Repräsentanten einerseits poro- gam, andererseits chalazogam sind. Er bezeichnet jene als Aecrospermae, diese als Pleurospermae, und gelangt zu folgendem Schema bezüglich der Entwicklung der Angiospermen. ik a Oyeadales Coniferae Gnetales | | N. Y Y Monoecotuledoneae Dieotyledoneae Verticillatae (Casuarineae) Pi , N u. x Aerospermae Pleurospermae Sympetalae Niedenzu Fr. Handbuch für botanische Bestimmungsübungen. Leipzig (W. Engelmann). kl. 8°. 351 8. 15 Fig. Paiche R. Rosa alpestris Rapin. (Bull. de l’herb. Boiss. III. Nr. 5. p. 244— 248.) 8°. PN 0. Note di biologia vegetale. (Malpighia VIII.) 8". 12 p. 2 Taf. Inhalt: 1. Sopra una nuova planta formicaria d’Africa. 2. Sopra un nuovo caso d’imitazione del polline. Potonie H. Wachsen die Palmen nachträglich in die Dicke? (Naturw. Wochenschr. V. Nr. 4. S. 48—49. 3 Fig.) 4". Rouy G. Öonspectus des especes fiangaises du genre „Spergularia“ (Bull. d. Y’herb. Boiss. III. Nr. 5. p. 222—224.) 8", 283 Sehilling A. J. Der Einfluss von Bewegungshemmungen auf die Arbeitsleistungen der Blattgelenke von Mimosa pudica. Jena (G. Fischer). 8°. 20 8. Schilling S. Grundriss der Naturgeschichte. Theil II. Das natür- liche Pflanzenreich. Ausgabe B. 15. Bearbeitung, besorgt von F. €. Noll. Breslau (F. Hirt). 8°. 292 S. 408 Abb. — Mk. 3°30. Sieber A. Der Palmengarten zu Frankfurt a. M. Berlin (P. Parey). 1225 4 Abb... Plan und ‚12, Taf — Mk: 5: Societe pour l’Etude de la flore Franco-Helvetique. Notes sur les plantes distribudes et diagnoses des especes nouvelles ou peu connues. (Bull. de 1’Herb. Boiss. III. Nr. 5. App. p. 1—23.) 8". Ausführlicher behandelt werden: Alyssum serpyllifolium Desf., Rosa adenoclada Hy, Pirus cordata Desv., Seleranthus intermedius Schur, Gna- phalium wuliginosum L., X Cirsium submedium (C. anglico x acaule) Hy, Centaurea diflusa et peregrina Coste et Sennen, Loppa pubens Bor., Xan- thium spinosum var. inerme Bel., Mentha amaurophylla Timb. Lag., La- vandula Allardi Hy (dentata x latifolia), Teuerium Cebennense Coste, Glo- bularia vulgaris var. major‘), Betula Murithii Gaud., Althenia Barran- donii Duv. Jouve, /soetes Duriei Bory, Chara foetida A. Br. Sommier 8. et Levier E. I Cirsium del Caucaso (Nuova Giorn. bot. Ital. N. S. Vol. I. Nr. 1). 8°. 16 p. Uebersicht der bisher bekannten Arten des Gebietes und Beschreibung einiger neuer: (. caput Medusae S. et L., €. fimbriatum (MB.) var. di- versifolium S. et L., €. Tricholoma Fisch. et Mey., var. acieulare 8. et L., ©. noli tangere S. et L., ©. pugnax 8. et L., €. mumitum MB. var. steno- phyllum S. et L., ©. Lojkae 8. et L., ©. Elbrusense S. et L., €. hypo- leueum var. Ponticum 8. et I, €. Svanetieum S. et L. cum var. ramosum S. et I., ©. leucopsis DC. var. Caucasicum 8. et L. Flora von Oesterreich-Ungarn. Niederösterreich (1. Juni 189% bis 1. Jänner 1895.) Referent Heinrich Braun (Wien). Quellen. 1. Schedae ad Kryptogamas exsiccatas, Cent. I, herausgegeben von der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hof- museums zu Wien. 1894. 2. Baumgartner J. Schriftliche Mittheilungen (zum Theile mit Belegexemplaren versehen). 3. Beck Dr. G. v. Notizen zur Flora von Niederösterreich, in Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, 1894, Sitzungsberichte Ss. 43—45. ') Mit diesem Namen ist der Abwechslung halber die @!. Linnaei Rony = @. vulgaris Nym. = @. Sueeica Nym. = @I. Oelandica Malinv. = @. sub- coriacea S. Lag. gemeint. * 16. Braun H. und Reehinger Dr. ©. Originalmittheilungen. Buser O. Herbarium Alchimillarum in Dr. ©. Baenitz Herb. Europ. Nr. 8272 (1894). Dörfler J. „Ein neuer Farn aus Niederösterreich“, in Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellsch. Sitzungsberichte p. 45 (1894). Fritsch Dr. C. Schriftliche Mittheilungen aus der Flora von Niederösterreich. Fritsch Dr. C. Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, in Verh. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. XLIV (1894). Abhandl. S. 301—327. Fritsch Dr. C. „Rubus trigenus Fritsch, ein zweifelloser Tripelbastard aus Niederösterreich“, in Verh. der k. k. zool.- botan. Gesellsch. XLV Band (1895). Abhandl. S. 21—23. Haring ‚Joh., Schriftliche Mittheilungen aus der Flora von Stockerau. Jahn Jos. Mittheilungen aus der Flora des nordwestlichen Waldviertels in Niederösterreich. Rechinger Dr. C. Einige Standorte von Galien, aus dem Herbare desselben. Wiedermann. L. Schriftliche Mittheilungen aus der Flora von Rappoltenkirchen und Umgebung. Wettstein Dr. R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österr.-ungar. Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia in Oesterr. botan. Zeitschr. 1894. S. 378 u. 380. Zermann Pat. Chrysost. Alex., Professor am Stiftsgymnasium in Melk. Beitrag zur Flora von Melk. I. II. Im Programme des Stiftsgymnasiums zu Melk. 1893, 1894. Zermann Pat. Chrysost. Alex., Professor am Stiftsgymnasium in Melk. Schriftliche Mittheilung. a) Kryptogamen. 1. Pilze (alle 1). Chondroderma. testaceum Rostaf. (Nr. 2), Sonntagberg bei Rosenau. — Diachea leucopoda Rostaf. (Nr. 3), Sonntagberg bei Rosenau. — Dietydium (cancellatum Batsch) cernuum Schrad. (Nr. 4), eben- daselbst. — Trichia (gregaria Retz) chrysosperma D.C. (Nr. 5), ebendaselbst. — Uromyces Gageae G. Beck (Nr. 18). Schön- brunner Garten zu Wien. — DT. Ficariae Fuckel (Nr. 19), ebendaselbst. — Melampsora tremulae Tulasne (Nr. 21). Bisam- berg bei Wien. — M. populina Lev. (Nr. 22), ebendaselbst. — Puceinia obtusa Schroeter (Nr. 25), ebendaselbst. — P. bullata Winter (Nr. 31), Leopoldsberg bei Wien. — P. argentata Winter (Nr. 33), Schneeberg. — P. Cesati Schroeter (Nr. 36), Prater zu Wien. — P. Veratri Niessl. (Nr. 37), Gebirgs- waldungen des Schneeberges. 285 2. Flechten (alle 1). Ramalina strepsilis A. Zahlbr. (Nr. 41). Auf Granitfelsen bei Egel- see nächst Krems. — Solorinella asteriscus Anzi (Nr. 43). Auf Lössboden bei Krems. — Rinodina (Dimelaena) oreina f. Mougeoitioides A. Zahlbr. (Nr. 44). Auf Granitfelsen und Schiefer bei Krems. — Acarospora chlorophana Mass. (Nr. 45). Auf (‚neissfelsen bei Dürrenstein. — Caloplaca fusco ater A. Zahlbr. (Nr. 46). Auf Schieferfelsen bei Stein a. d. Donau. — C. rubelliana Lojka (Nr. 47). Auf Amphibolschiefer des Pfuffen- berges oberhalb Stein a. d. Donau. — Lecanora (Placodium) chrysoleuca Ach. (Nr. 48). Auf Gneissfelsen bei Dürrenstein. — L. argopholis Ach. (Nr. 50). Auf Schieferfelsen bei Krems. — L. atrynea f. transcendens Wainio (Nr. 51). Auf Dachschindeln der Nordseite der Kirche am Sonntagberge bei Rosenau. — Baeidica muscorum Arm. (Nr. 54). In Eisenbahngräben bei Mauer-Oeling. — Buellia stellulata Mudd. (Nr. 57). Auf Am- phibolschiefer bei Krems a. d. Donau. — Calicium hyperellum Ach. (Nr. 64). Auf Tannenrinde in Wäldern bei Oedteich nächst Pischng. — Thelidium minimum Am. (Nr. 65). Auf Sandsteinfelsen bei Giesshübel. — Peccania coralloides Mass. (Nr. 70). Auf Urkalkfelsen bei der Burg Hartenstein. 3. Algen. Ruphidium polymorphum Fresen. v. fusiforme Rabenh. (Nr. 80). In Algeneulturen zu Wien (1). 4. Moose. Plagiochila asplenioides Dum. (Nr. 92). In Gebirgswäldern bei der Ruine Greifenstein (1). 5. Farne. Equisetum hiemale L., am unteren Töpernitz- (Debernitz-) Bache bei Alt-Pölla nächst Horn, bei Einöd nächst Traismauer, am Donau- ufer bei Weissenkirchen in der Wachau mehrfach (2). — E. palustre L. ß. vertieillatum Döll. Selten bei Ruprechtshofen (15). — E. ramosissimum Desf. Bei Klein-Pechlarn (15). — E. variegatum Schleich. Sumpfwiesen bei Kuffern und Eggendorf nächst Göttweig (2); selten in Sümpfen oberhalb Pielachberg (15). — Lycopodium annotinum L. Bärenstein bei Weitra c. 1000 m (Baumgartner u. Kobl.) (2). — Blechnum spicant Wth. Sumpfige Waldstellen bei Heinreichs nächst Weitra (11). — Pteridium aquilinum Kuhn f. graecile Beck, in schattigen Wäldern bei Rekawinkel nicht selten (3); f. örregulare Beck. in Wäldern bei Rekawinkel (3). — Asplenium germanicum Weiss; im mittleren Kampthale bei der Ruine Dobra, Schiefer c. 450 m (2). — Asplenium Trichomanes x septen- trionale, in einer Form, die in der Mitte zwischen A. super IS Trichomanes X septentrionale (A. Heufleri) und A. super sep- tentrionale X Trichomanes (A. germanicum) in der Mitte steht; bei Rothenhof nächst Stein an der Donau (6). — A. Serpentini Tausch. Sonniger Abhang gegenüber dem Zusammenflusse der beiden Isperbäche im Bezirke Persenbeug, Serpentin c. 300 m ü. d. M. (2). — Aspidium Oreopteris Sw. Sumpfige Waldstelle bei Heinreichs nächst Weitra (11). — A. Braunii Spenn. Bei Kranichberg nicht selten (3). — 4. spinulosum Sw. Sumpfige Waldstelle bei Heinreichs nächst Weitra (11). — Botrychium ternatum Sw. Nebelstein bei Weitra, selten (11.) b) Phanerogamen. Abies alba Miller f. spinescens Beck (aus dem Wienerwalde?) (3). — Ornithogalum nutans L. Im Klostergarten von Langegg (15). — 0. sphaerocarpum A. Kerner. Auf Wiesen längs der Erlaf bei Pöchlarn (15). — Gagea pratensis Dum. Bei Winden und limmersdorf (15). — Jris pumila L. Wahrscheinlich verwildert auf dem Felsen des Klosters Schönbichl (15). — I. germanica L. Verwildert auf Felsen bei Spielberg bei der Ruine Osterburg, bei Arnsdorf (15). — Leucoium vernum L. Zelking, Langegg, Häusling, Gansbach, Wolfsteingraben (15). — Sisyrinchium angustifolium Miller (1768). Bei Klein-Mariazell (3). — Lemna trisulca. In Seitenarmen der Pielach, in Sümpfen und Lachen bei Winden häufig (15). — ZL. gibba L. Im Röhren- teiche beim Meierhofe (bei Melk) (15). — Spirodela polyrrhiza Schleiden. Tümpel in Himberg bei Gansbach im Bezirke Melk. (2). — Carex Pseudo-Cyperus L. Spielberg bei Melk (15). — ©. ornithopoda Willd. Wiesen bei Kogel nächst Rappolten- kirchen (15). — €. alba Scop. Eisenbahn bei Tulln (13). — © Buwbaumii Wahlb. Wiesengräben bei Rosenfeld (15). — C. paradora Willd. Sumpfwiesen zwischen Atzelsdorf und Michel- hausen (13). — ©. echinata Murr. An einer sumpfigen Wiesen- stelle bei Bonna nächst Rappoltenkirchen (13). — Trichophorum alpinum Pers. Sumpfwiesen bei Laimbach nächst Pöggstall, beim Jägerhaus Rendelwies nächst Weitra (2). — Setaria am- bigua Guss. An Grabenrändern in Simmering (4). — Leersia oryzoides Sw. In der Nähe des Schusterhäuschens bei Winden nächst Melk (15); am Wiener-Neustädter Canal auch über Gumpoldskirchen hinaus bei Leesdorf, Kottingbrunn, Solenau (4). — Zea Mays L. mit zum Theile Fruchtblüthen tragenden männlichen Individuen, Felder bei Korneuburg (3). — Melica uniflora Retz; im mittleren Kampthale bei der Ruine Schauen- stein (2). — Festuca ovina v. guestphalica (Boenningh.) Hackel. Auf Granitfelsen bei Aggsbach (15). — Lolium remotum Schrk. Am linken Donauufer bei Rantenberg (15). — Orchis pallens L. Auf Wiesen hinter der Ruine Dürrenstein (7). — ©. sambu- 287 eina I. Auf Wiesen am „Hart“ bei Neulengbach (vorherrschend gelb) (7). — Platanthera chlorantha Cust. Gollarnberg bei Abstetten (13). — Himantoglossum hircinum L. Bergabhänge bei St. Andrä im Hagenbachthale (7). — KElodea canadensis Rich. Spielberger Brücke. in einem Arme der Pielach, im Windenerteiche und in Tümpeln bei der Melkmündung (ge- pflanzt) (15). — Atriplev nitens Schkuhr. Auf der Südseite des Stiftsberges zu Melk (15). — Arabis auriculata Lam. v. dasy- carpa Andrz. Kalksburg (Wiesbaur) (8). — A. eiliata (Autor.) Auf dem Bergabhange hinter der Station Semmering (7). — Thlaspi montanum L. Waldschläge im Rohrwalde in Menge (10). — Lepidium campestre R. Br. Würnsdorf bei Pöggstall, ım Viertel ober dem Manhartsberge allem Anscheine nach sehr selten (2). — L. graminifolium L. Auf einem Damme in der Nähe des Bahnhofes von Krems a. d. Donau unter L. ruderale L. ziemlich zahlreich (2). — Tilia cordata Miller var. maior Spach, Donauquai in Hainburg a. d. Donau (4). — T. intermedia var. obliquata Borhäs, Donauquai in Hainburg a. d. Donau (4). (Schluss folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc, K. k. zoologisch -botanische Gesellschaft in Wien. Im botanischen Discussionsabende am 15. März 1895 hielt Herr Prof. Dr. ©. Wilhelm einen Vortrag „Ueber Baumwuchs und Jah- resring“. — Herr A. Scherffel sprach über „Dr. Samuel Ge- nersich und sein Herbar“. — In der Jahresversammlung am 3. April hielt Herr Dr. Th. Adensamer einen Vortrag über die Tropen, Herr A. Procopianu-Procopoviti sprach über einige von Herbich aufgestellte Pflanzenarten. Dem eben erschienenen Jahresberichte pro 1894 nach belief sich der Zuwachs der Sammlungen der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien während des genannten Jahres auf ca. 9000 Nummern für das Herbar, auf 409 Nummern für die morphologische und carpologische Sammlung. Dr. Stuhlmann hat auf einer Expedition in das Uluguru- gebirge in Deutsch - Ostafrika eine umfangreiche Sammlung von Pflanzen zusammengebracht, welche in das Eigenthum des königl. botanischen Museums in Berlin überging. (Engl. Jahrh.). Personal-Nachrichten. Prof. Dr. F. Schütt in Kiel ist zum o. Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens der Universität Greifswald ernannt worden. |S%) [t o Prof. Dr. R. v. Wettstein wurde zum corresp. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt. Prof. Dr. ©. Vandas unternimmt, subventionirt von der Ge- sellschaft zur Erforschung des Orientes in Wien, eine botanische Forschungsreise nach Kumelien. Dr. A. N. Berlese wurde zum Professor an der Universität in Camerino ernannt. Dr. R. Peck, Director des Museums der naturf. Gesellschaft in Görlitz, ist gestorben. Dr. K. Starbäck ist zum Docenten an der Universität Upsala ernannt worden. Julien Deby, hervorragender Diatomeenkenner, ist in London gestorben. Inhalt der Juli-Nummer. Schmiedle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. S. 249. — Seemen Otto v. Abnorme Blütenbildung bei eiuer Salix fragilis L. S. 254. — Haläcsy Dr. E. v. Bei- trag zur Flora von Griechenland. S. 257. — Höck Dr. F. Ueber Tannenbegleiter. S. 260. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 266. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. S. 272. — Literatur-Uebersicht. S. 278. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Braun Heinrich. Niederösterreich. S. 283. — Botanische Gesell- schaften, Vereine, Congresse etc. S. 287. — Personal-Nachrichten. S. 287. — Inserat. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: I1 und 111 a 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI A 10 Mark. INSERAT. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- gasse Nr. 2, erschien soeben: Das k. k, Lnstsehloss Laxenburg und seine Parkanlagen, Von August Czullik, Gartendirector. Mit 18 Ansichten nach Naturaufnahmen und einem Plane des Parkes in Laxenburg, Preis: brochirt M. 1.60. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Diese kleine Schrift füllt eine Lücke in der einschläeigen Literatur aus, da eine selbständige neuere Monographie von Schloss und Park Laxenburg bisher nicht existirte. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel X (Pohl) und Tafel XlI (Seemen). C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. 2 amarckiana. PT, un Ku.k.Hoflih,A Haase, Prag © © [3 fe} = = < Oesterr. botan Zeitschr 1895. Taf.Xll. RO Kuk.Hofluh.A Haase, Pra sterr botan. Zeitschr. 1895. Autor del. u.k.Hoflith.A.Haase, Prag ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k, deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N" 8. Wien, August 1895. Abnorme Blütenbildung bei einer Salix fragilis L. Von Otto von Seemen (Berlin). (Mit 2 Tafeln [XII u. XI11].) (Schluss. !) Dreimännige Blüten mit verwachsenen Staubfäden sind nicht beobachtet worden, auch nicht weibliche Blüten mit drei vollständig getrennten Öarpellen. Wohl aber waren zahlreich weibliche Blüten mit drei theil- weise getrennten Carpellen vorhanden. Fig. 9. Die dreieckige Kapsel besteht aus drei vollständig nor- malen Carpellen, von welchen das linke vordere nur etwas dünner und von den beiden anderen im oberen Drittel getrennt und nach auswärts gebogen ist. Die Trennung setzt sich in sehr stark ein- geschnittenen Riefen bis zum unteren Ende der Kapsel fort. Im Innern sind die drei Kammern zusammenhängend. Die des vorderen rechten und des hinteren Carpells sind normal mit Eichen besetzt, in der des linken vorderen, theilweise abgetrennten Carpells befindet sich hingegen nur ein Eichen. Fig. 10. Das auch hier etwas dünnere, vordere linke Carpell ist von den beiden anderen normal gebildeten Carpellen nach unten hin bis über die Hälfte hinaus getrennt und hakenförmig nach vorne gebogen. Die Verwachsungsriefen setzen sich hier ebentalls tief eingeschnitten bis zum unteren Ende der Kapsel fort. Die Kammern der beiden vollständig verwachsenen Carpelle sind zu- sammenhängend und normal mit Eichen besetzt, die Kammer des theilweise abgetrennten Carpells ist in sich abgeschlossen und ent- hält nur ein Eichen. Fig. 11. Hier ist das vordere rechte Carpell in den oberen zwei Dritteln von den beiden anderen normal geformten und ver- wachsenen Carpellen getrennt. Der freie Theil ist fast fadenförmig, trägt aber in normaler Weise Griffel und Narbe. Der untere ver- wachsene Theil erscheint ebenfalls stark verschmälert. Die drei ') Vergl. Nr. 7, S. 254. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1895. in 19 290 Kammern sind zwar zusammenhängend, die des theilweise abge- trennten Carpells ist jedoch, seinem geringeren äusseren Umfange entsprechend, bedeutend kleiner und nur mit einem Eichen besetzt. Fig. 12. An einer normalen zweicarpelligen Kapsel befindet sich an der hinteren Seite in der Verwachsungsriefe ein verküm- mertes, dünnes, kurzes drittes Carpell, welches nur in dem unteren Theile und auch nur äusserlich mit den beiden anderen verwachsen ist. Griffel und Narbe sind vorhanden, Eichen in der Kammer je- doch nicht. 8. Männliche Blüten mit einem normalen Staubblatte (mit einem Spitzchen auf dem Connectiv) ohne jeden Ansatz zu einem zweiten. Fig. 13. Ausserdem waren jedoch mehrfach Blüten vor- handen, bei welchen neben dem einen Staubblatte ein kleiner, aber deutlich hervortretender Höcker bemerkbar war, der wohl nur als Rudiment eines zweiten Staubblattes angesehen werden könnte. 9. Weibliche Blüten mit einem normalen Carpell. Fig. 14. Dieses ist, wie es gewöhnlich bei den freistehenden Carpellen der Fall ist, sichelförmig gebogen. Griffel und Narbe sind vorhanden, die letztere aber nur schwach gespalten. In der Kammer befindet sich nur ein Eichen. Ein Rudiment eines zweiten Carpells ist nicht zu bemerken. 10. Hermaphrodite Blüten mit einem normalen Staub- blatte und einem äusserlich ebenfalls normalen Carpell. Fig. 15. Beide Organe stehen neben einander; links das Staubblatt, rechts das Carpell, welches gegen das Staubblatt hin etwas sichelförmig gebogen ist. Im Innern des Carpells befindet sich kein Eichen, so dass dieses Organ als vollständig entwickelt nicht angesehen werden kann. 11. Hermaphrodite Blüte mit einem normalen Staubblatte und einer normalen, aus zwei Carpellen bestehenden Kapsel. Fig. 16. Das Staubblatt befindet sich links, die Kapsel rechts und zwar so orientirt, dass das eine Carpell nach vorne, das andere nach hinten auf dem Zwischenraume zwischen dem Staubblatte und dem vor- deren Carpell steht. Diese Stellung ist mithin gleich der vorhin beschriebenen von drei Staubblättern, beziehungsweise drei Carpellen und gibt auch den gleichen Beweis dafür, dass die männlichen und weiblichen (Geschlechtsorgane morphologisch gleichwerthig sind. Das Staubblatt ist in dem unteren Theile des Fadens mit dem Kapselstiel verwachsen, und auf dem Connectiv befindet sich ein Spitzchen. Im Uebrigen ist das Staubblatt normal und reichlich mit normalem Pollen versehen. Die Kapsel zeigt an der Oberfläche tiefe, die Verwachsung der beiden Carpelle markirende Längsriefen. Die Griffel sind tief getrennt. Im Innern ist die Kapsel normal und mit normal entwickelten Eichen besetzt. : Die Verwachsung des unteren Theiles des Staubfadens mit dem Kapselstiele kann als eine abnorme Erscheinung nicht angesehen 291 werden, da auch bei rein männlichen Blüten die scheinbar ganz getrennten Staubfäden in ihrem untersten Theile stets mit einander verwachsen sind. II. Blüten mit wenigstens einem normalen Geschlechtsorgane und daneben mit Uebergangsformen von einem Geschlechte zum andern; Blüten nur mit Uebergangsformen von einem Geschlechte zum anderen. Das vorliegende Material enthält so zahlreiche verschiedene Bildungen, dass es nicht möglich ist, hier alle vorzuführen. Ich muss mich daher darauf beschränken, nur die bemerkenswerthesten Fälle hervorzuheben. A. Blüten mit wenigstens einem normalen Geschlechtsorgane und daneben mit Uebergangsformen von einem Geschlechte zum anderen: 12. Rechts ein normales freies Staubblatt, welches oben auf dem Connectiv ein Spitzchen trägt und normalen Pollen hat. Links ein etwas kürzeres monströses Staubblatt, dessen Antheren einen Uebergang zum Carpell andeuten. Fig. 17. Unter den Antheren dieses Staubblattes befindet sich eine Verdiekung. welche nach obenhin in das etwas verbreiterte Connectiv übergeht. Dieses trägt oberhalb der Antheren statt des Spitzchens eine ausgebildete, zweispaltige Narbe. Die beiden oberhalb der Verdickung liegenden Antheren zeigen zu beiden Seiten des Connectivs länglich-ovale Vertiefungen. Pollen ist reichlich vorhanden, aber kein Eichen. 13. Links ein normales freies Staubblatt, welches normalen Pollen hat und oben auf dem Connectiv ein Spitzchen trägt. Fig. 18. Rechts daneben ein um '/, kürzerer Staubfaden, welcher sich nach oben hin keulenförmig verdickt. Das Connectiv ist auf dieser Ver- diekung nur noch in einer Riefe erkennbar. Auf dem obersten ab- gerundeten Theile befindet sich das Spitzchen knopfartig vergrössert. Pollen ist vorhanden, aber nicht vollständig entwickelt. Eichen sind in dem inneren Hohlraume nicht vorhanden. 14. Zwei vollständig verwachsene Staubblätter, von welchen das rechte normale Antheren mit einem Spitzchen auf dem Conneectiv und normalem Pollen trägt. Fig. 19. Das linke trägt eine kurze, becherförmige Verdickung, welche oben zwei nach aussen gerichtete, verkümmerte, runde Antheren zeigt. Das Connectiv ist durch eine Riefe ersetzt, und statt des Spitzchens ist eine schwach zweispaltige Narbe vorhanden. Pollen ist da, aber verkümmert. In dem inneren Hohlraume befinden sich keine Eichen. 15. Links ein normales Staubblatt. Fig. 20. Pollen ist reich- lich vorhanden und normal. Rechts ein nach aussen und oben ge- bogenes, sich nach oben zu verdickendes, becherartiges Organ, welches an dem senkrecht abgestutzten oberen Ende nach der inneren Seite (dem Staubblatte) zu mit zwei antherenartigen Wülsten versehen ist. Neben der sich zwischen diesen Wülsten senkrecht hinziehenden art 292 Riefe befindet sich eine stark entwickelte zweispaltige Narbe, Pollen ist auf den Wülsten vorhanden, aber nicht normal. In dem inneren Hohlraume ist nur ein verkümmertes Eichen vorhanden. 16. Rechts ein freistehendes, normal entwickeltes, sichelförmig gekrümmtes Carpell, welches im Hohlraume ein normal entwickeltes Eichen enthält. Fig. 21. Links ein Staubblatt von normaler Länge, dessen Antheren ebenfalls normal erscheinen. Das Connectiv ist aber verbreitert und trägt oben eine stark entwickelte, zweispaltige Narbe. Pollen ist reichlich und gut entwickelt vorhanden. 17. Ein kapselartiges, zweicarpelliges Gebilde, bei welchem das rechte Carpell verdickt, sonst aber regelmässig erscheint. Fig. 22. Das linke Carpell ist um '/, kürzer, dünner, oben hakenförmig ab- gerundet. An dem oberen, nach aussen zu senkrecht abgestutzten Ende befinden sich zwei, durch eine senkrechte Riefe getrennte An- therenwülste, welche über der Riefe von einer kleinen, zweispaltigen Narbe helmartig überragt werden. In dem rechten Carpell befindet sich ein Eichen, in dem linken keines. Die auf diesem befindlichen Antherenwülste haben Pollenkörner, welche jedoch wenig zahlreich und verkümmert sind. 18. An einer Kapsel sind die beiden Carpelle in der oberen Hälfte von einander getrennt. Fig. 23. Das rechte ist normal und nach aussen hin hakenförmig gebogen. Das linke ist etwa um '/, kürzer, nach oben zu gleichmässig verdickt und stärker nach aus- wärts gebogen. An dem oberen, gestutzten Ende befindet sich eine becherartige Vertiefung, in welcher zwei durch eine wagrechte Riefe getrennte Antherenwülste liegen. Nach aussen und hinten hin be- findet sich als Fortsetzung der Riefe eine zweitheilige Narbe. In dem inneren Hohlraume des rechten, normalen Carpells befindet sich ein entwickeltes Eichen, in dem des linken keines. Auf den An- therenwülsten dieses Carpells sind nur verkümmerte Pollenkörner vorhanden. 19. Zur Linken eines freien, normalen, nach innen zu stark sichelförmig gekrümmten Carpells befindet sich ein bis zu ”/, der Carpellhöhe hinaufreichendes, oben wagrecht abgestutztes, becher- artiges Gebilde, in dessen nach oben gerichteter Höhlung zwei durch ein Conneectiv verbundene Antherenwülste liegen. Fig. 24. In dem norınalen Carpell befindet sich ein entwickeltes Eichen, in dem mon- strösen Gebilde ist keines vorhanden. Der Pollen auf den Antheren- wülsten erscheint normal. 20. Zwei vollständig getrennte Carpelle. Fig. 25. Das rechte davon ist normal und an der Spitze nach aussen hin hakenförmig gebogen. Das linke ist etwas dicker und nach innen hin haken- förmig gebogen. In der Biegung befindet sich eine tiefe Längsriefe, in deren Mitte als eine ovale Verdickung Pollenmasse liegt. Die Pollenkörner sind jedoch unentwickelt. Beide Carpelle haben im jnnern keine Eichen. 293 21. Fig. 26. Links eine normale, zweicarpellige Kapsel, deren Carpelle jedoch nicht neben, sondern schräge nach rechts hinterein- ander stehen. Rechts seitwärts der Kapsel befindet sich ein unten fadenförmiges, nach oben zu keulenförmig verdicktes Gebilde, welches mit dem Kapselstiele und in der Längsriefe der Kapsel mit den Carpellen bis auf etwa '/, ihrer Höhe äusserlich verwachsen ist. Das ganze Gebilde ist etwa ‘/, so hoch wie die Kapsel und in dem oberen Theile nach aussen rechts hin hakenförmig gebogen. An der Spitze desselben befindet sich eine zweispaltige Narbe. Nach unten hin liegen in der Biegung zwei durch eine Riefe getrennte Pollen- wülste. Die Doppelkammer der Kapsel ist mit normal entwickelten Eichen besetzt. In dem Hohlraume des monströsen Gebildes be- finden sich dagegen keine Eichen. Die Pollenkörner an demselben sind nur klein und verkümmeit. Fig. 27. Rechts eine normale zweicarpellige Kapsel, die — wie in dem vorstehenden Falle — im Querschnitte schräge von vorne nach hinten und zwar hier nach links zu gerichtet ist. Links davon ein staubblattartiges Gebilde, welches etwas kürzer und in dem unteren, fadenförmigen Theile mit dem Kapselstiele und noch etwas mit den Carpellen in der Längsriefe zwischen denselben verwachsen ist. Nach oben hin ist der Faden etwas keulig verdickt und über dieser Ver- diekung nach aussen hin mit zwei senkrechtstehenden, durch eine Riefe getrennten, länglich- ovalen Pollenwülsten versehen. Neben diesen Wülsten am oberen Ende der Riefe befindet sich eine haken- förmige, zweispaltige Narbe. Die Doppelkammer der Kapsel ist nor- mal mit Eichen besetzt, in dem Hohlraume des monströsen Gebildes befindet sich dagegen nur ein kleines, verkümmertes Eichen. Die Pollenkörner der Antherenwülste sind zahlreich, aber klein (5 Strich gegen 10—12 Strich bei normalen Pollenkörnern). Die beiden vorstehend beschriebenen Blüten enthalten somit je zwei normale Carpelle und ein Uebergangsgebilde von einem Ge- schlechte zum anderen, d. h. drei Geschlechtsorgane. Auch diese haben in gleicher Weise, wie es bei den Blüten nur mit normalen (Geschlechtsorganen der Fall war, ohne Rücksicht auf das Geschlecht die gleiche Stellung wie die Staubblätter bei der dreimännigen Blüte. B. Blüten nur mit Uebergangsformen von einem Geschlechte zum anderen: 22. Zwei frei nebeneinander stehende Gebilde mit kurzen Stielen, die etwa nur '/, der Länge, aber die dreifache Dicke eines Staub- fadens haben. Auf diesen Stielen befinden sich kopfartige Ver- diekungen, die seitwärts von oben nach unten zu tief gespalten sind und über dieser Spalte eine narbenartige Spitze tragen. In der Spalte befindet sich ein Wulst von Pollenmasse, die zahlreiche, aber unent- wickelte Pollenkörner enthält. In dem inneren Hohlraume der beiden Gebilde sind keine Eichen enthalten. 294 23. Zwei in ihrer ganzen Länge verwachsene Staubfäden sind im oberen Ende etwas verdickt (Fig. 29). Auf dem linken befinden sich zwei normale Antheren, die jedoch von einer oben auf dem Connectiv stehenden, zweispaltigen Narbe überragt werden. Auf dem rechten Staubfaden befindet sich ein kleines, verkümmertes Carpell mit kleiner Narbe, das mit dem Connectiv des links daneben be- findlichen Staubblattes verwachsen ist. Die Antheren tragen zahl- reichen und normalen Pollen; der innere Hohlraum enthält dagegen kein Eichen. 24. Zwei in ihrer ganzen Länge verwachsene Staubfäden tragen am oberen Ende eine gabelförmige Verdiekung, von welcher der rechte, kürzere Arm aus einem kurzen, verkümmerten Carpell mit kurzer, zweispaltiger Narbe besteht, während der linke, etwa doppelt längere nach innen zu hakenförmig gebogen ist und auf der inneren, dem kürzeren Arm zugekehrten Seite eine Anthere trägt, auf deren Spitze sich eine kleine zweispaltige Narbe befindet. Fig. 30. In dem Carpell ist kein Eichen vorhanden; die Anthere hat dagegen zwar wenig, aber scheinbar normalen Pollen. 25. Auf einem Stiele, der etwa halb so lang als ein normaler Staubfaden ist, befindet sich eine schmale, stark hakenförmig ge- krümmte, zweicarpellige Kapsel, auf deren Spitze sich zwei gespal- tene Narben befinden. Fig. 31. In dem oberen Theile der Krüm- mung zeigt sich ein schmaler Längsschlitz, welcher mit gelblich- brauner, fester Pollenmasse ausgefüllt ist. In den Carpellen befindet sich je ein kleines, verkümmertes Eichen. 26. Ein kapselartiges Gebilde, das nach oben hin verdickt und nach vorne hin gekrümmt ist, hat oben eine becherartige Vertiefung, die infolge der sichelförmigen Biegung des Gebildes nach vorne zu gekehrt erscheint. Fig. 32. Der ungleiche Rand der Vertiefung ver- läuft an der hinteren Seite rechts als lang vorgezogene Spitze, in der Mitte als eine kurze Spitze. In der Vertiefung liegen zwei durch eine senkrechte Riefe getreunte Antheren. Die Pollenmasse auf den- selben ist fest. In dem Innenraume des Gebildes befindet sich nur ein unentwickeltes Eichen. Die vorstehend mitgetheilten Beobachtungen zeigen zunächst die grosse Fähigkeit und Neigung der Weiden zu den mannigfachsten Veränderungen und Gestaltungen der Blüten durch Vermehrung oder Verminderung der Ge- schleehtsorgane, — durch Verwachsung, beziehungs- weise Trennung derselben, — durch Ersetzung von Organen des einen Geschlechtes durch solche des an- deren Geschlechtes, — durch Uebergangsbildungen von einem Geschlechte zum anderen. Ferner liefern sie Beweise für diemorphologische Gleich- werthigkeit der Organe der beiden Geschlechter durch 295 diestetsgleiche Stellung der Geschlechtsorgane, gleich- viel, welchem Geschlechte sie angehören, — durch die Ersetzung von Organen des einen Geschlechtes durch solche des andern, — durch Uebergangsbildungen von einem Geschlechte zum anderen. Dem Herrn Professor Dr. Karl Schumann sage ich für die freundliche Unterstützung, die er mir bei den mikroskopischen Unter- suchungen geleistet hat, den besten Dank. Arbeiten des botanischen Instiinies der k.k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln [IV, VI, VII, XI] und 1 Karte.) (Fortsetzung, ') So genau nun aber obige Diagnose in Betreff der hervorgehobenen Merkmale ist, so lässt sie doch den Bau der Corolle, sowie die Art der Bracteenzähne — die beiden zuverlässigen Unterscheidungs- merkmale von 4A. serotinus — unerwähnt. Es kann daher aus der Diagnose Gmelin’s ein sicherer Schluss nicht gezogen werden, ob nicht A. serotinus — bei dem die oberwähnten habituellen Merk- male ebenfalls vorhanden sind — von Gmelin gemeint war, Es muss somit der Beweis für die Verschiedenheit auch dieser Arten auf andere Weise erbracht werden. Gmelin führt a. a. ©. eine Reihe von Standorten aus Baden an, die Döll in der Flora des Grossherzogthums Baden, II, p. 704 (1859)! reeipirt und ihnen einige neue hinzufügt, so unter anderem „Durlach“. Das mir von der Strassburger Universität zur Ansicht übermittelte Original Döll’s von Durlach! ist nun thatsächlich A. an gustifolius, ebenso das von Döll eitirte Exemplar aus Schultz herb. norm. Nr. 64! von Bitsche aus den Vogesen. Da mir nun aus Baden A. serotinus nicht bekannt ist, sondern vielmehr von dort mir stets nur A. angustifolius unter die Hand kam, so ist mit einem ziemlichen Grade von Wahr- scheinlichkeit anzunehmen, dass Döll und somit auch Gmelin bei der Aufstellung seiner Art ein badensisches Exemplar, somit A. an- gustifolius Vor "Augen hatte. Koch führt in der Syn. II, p. 627 (1844)! einen Rh. alpinus an, der nach der Diagnose und einem Theile der Standorte völlig auf A. lanceolatus passt — nicht so nach den Standorten: auf den mährischen Karpathen, den Sudeten, womit unzweifelhaft A. pulcher (Schumm.) Wimm. gemeint ist, welch’ letzterem aber das bei Koch "MMerglıiNr. 7,8. 272: 296 angeführte Merkmal „bracteis inciso serratis, dentibus subulatis longe aristatis“ unmöglich beigelegt werden kann. Als var. ß. angustifolius beschreibt Koch hiebei eine Pflanze, die mit Rücksicht auf die gegebene Diagnose der Hauptart mit A. angustifolius (Gmel.) Heynh. identisch ist. Doch auch hier sind als Standorte angegeben: „auch auf Kalkbergen am Unterharz und in Öberbaden“. — Letztere Angabe ist richtig. Die erstere bezieht sich wohl auf den alten Stollberg zwischen Steigerthal und Stempeda im Harz, dem Originalstandort des A. serotinus. Wir sehen somit, dass Koch die beiden Arten A. lanceolatus (Neilr.) m. und 4. angustifolius (Gm.) Heynh. als Formen seines Rh. alpinus ganz gut unterscheidet, nach den Standorten aber den A. pulcher (Schum.) Wimm. und A. serotinus (Schönh.) mit der erst-, beziehungsweise letztgenannten Art identifieirt, richtiger gesagt, verwechselt. Celakovsky (Oest. bot. Zeitschr., XX, p. 132 (1870)! hat nun, offenbar auf diese irrigen Angaben Koch's gestützt, A. sero- tinus und A. angustifolius für dieselbe Pflanze gehalten, indem er Rh. serotinus Schönh. als Synonym zu R. angustifolius Cel. zieht und ausschliesslich die im Harz vorkommende Pflanze (mit ge- schlossenem Corollenschlund) beschreibt, ohne den Beweis zu führen, dass diese Harzer Pflanze auch thatsächlich mit der in Baden vor- kommenden — Gmelin’schen bereits erwähnt, dass ich mich durch Einsichtnahme in Origmal- exemplare, sowie badensische Pflanzen überhaupt, überzeugt habe, dass dem nicht der Fall ist. Rh. angustifolius Celak. 1. c. ist somit synonym mit A. serotinus (Schönh.) Beck. Celakovsky begeht aber a. a. O. noch einen zweiten Irr- thum, indem er die Koch’sche Angabe über das Vorkommen des Rh. alpinus Koch in den Sudeten reeipirt. Er nahm hiebei auf die Diagnose Koch’s keine Rücksicht, sondern formte aus der angeführten Standortsangabe „Sudeten“ und der ihm von dort wirklich vor- liegenden Pflanze seinen Rh. alpinus, den er mit Rh. alpinus Koch für identisch hielt, der aber in Wahrheit nichts anderes ist, als A. pulcher (Schum.) Wimm. Dass er hiebei — wohl nur zufällig — den Fehler Koch’s, der seinen Rh. alpinus 1. e. A. lanceolatus (Neilr.) m. mit A. alpinus (Baumg.) m. identifieirte, in gewissem Sinne verbesserte — A. pulcher (Schum.) Wimm. steht, wie bereits aus- seführt wurde, dem A. alpinus (Baumg.) m. viel näher als A. lan- ceolatus (Neilr.) m. — spielt bei dieser Frage keine Rolle. Hatten nun aber einmal diese beiden Irrthümer bei Cela- kovsky Wurzel gefasst, so ist es begreiflich, dass er für die ihm aus dem ÖOberpinzgau und Südtirol vorliegenden Zrhinanthus-Arten keine Namen in der Literatur vorfand und demnach für dieselben den neuen Namen Rh. aristatus wählte; diese Pflanze war nun von Rh. angustifolius Cel. (A. serotinus |Schönh.| Beck) durch den offenen 297 Corollenschlund, von Ah. alpinus Cel. (A. pulcher |Schumm.| Wimm.) durch die grannig bespitzten Bracteenzähne gut zu unterscheiden. Doch auch dieser Name Celakovsky's kann in der Folge keine Verwendung finden, da er ein Collectivname ist, sowohl für A. lanceolatus (Neilr.) m. als auch A. angustifolius (Gmel.) Heynh., was aus der Diagnose und den folgenden Detailbemerkungen un- zweifelhaft hervorgeht, da einerseits der Stengel desselben mit blos 3—10" Höhe, „die Blätter oft breiter, manchmal mehr von Gestalt derer des Rh. major, nebst den Aesten mehr aufrecht abstehend“ angegeben werden, andererseits die habituelle Aehnlichkeit mit Rh. angustifolius Cel. (= A. serotinus Schönh.) wiederholt betont wird. Auch sind für beide aufgestellte Arten ohnehin die älteren und keinen Zweifel übrig lassenden Namen Gmelin’s und Neil- reich’s vorhanden. Auf die Autorität Koch’s hin und in Anlehnung an die sonst vortreffliche Arbeit Celakovsky’s haben nun die verschiedenen Bearbeiter der deutschen Flora theils deren Namen wiederholt, theils — oft ganz ohne einen ersichtlichen Grund — auf die eine oder andere Art beschränkt, und so ist insbesondere der Name „angusti- folius“ ein so vager geworden, dass ich ihn kaum in Anwendung zu bringen gewagt hätte, weun nicht stiehhältige Gründe jeden Zweifel über die Zugehörigkeit desselben ausgeschlossen hätten. Alle die verschiedenen Benennungen der zahlreichen Autoren kritisch zu prüfen und ihre Bedeutung hier auseinanderzusetzen, halte ich nicht für angezeigt, da dieselben — oft nur allzu will- kürlich gewählt — am besten mit dauerndem Stillschweigen über- gangen werden. Einige. unzweifelhafte, nicht nur mit pro parte zu eitirende Namen wurden unter den Synonymen bei den einzelnen Arten angeführt (vgl. A. serotinus, pulcher, alpinus, lanceolatus und angustifolius). D. Anomali Sterneck. Corollenröhre gerade, kurz, aus dem Kelche nicht hervorragend. Unterlippe sehr gross, fast so lang wie die Oberlippe, mit grossen eiförmigen und anliegenden Seitenlappen. Mittellappen horizontal abstehend. Zahn der Öberlippe lange, nach aufwärts gerichtet, mit der Corollenröhre in einer Linie liegend. Der untere Rand der Ober- lippe nicht concav, sondern convex (vgl. Tab. XI, Fig. 15, 16). 18. A. dinaricus (Murb. Beitr. z. Fl. v. Südbosn. u. d. Hercegovina, p. 69 [1891])! Fistul. dinarica Wettst. in Engl. u. Prantl. nat. Pflanzenf. IV. 3. b. p. 103 (1891). Abbildung: Tab. XI, Fig. 14, 15 und 16. Stengel 15 bis 30 cm hoch, kräftig, ohne schwarze Striche, kahl, stets verzweigt. Seitenäste bogig aufsteigend, fast so lang als der Hauptast. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blüten- stande sind mindestens zwei Laubblattpaare eingeschaltet, was sich 298 an den Seitenästen wiederholt; Internodien kürzer als die Stengel- blätter. Stengelblätter lanzettlich bis lineal-lanzettlich, in eine Spitze ausgezogen, entfernt gesägt. Bracteen kahl, dreieckig-rhombisch, in eine schmale Spitze aus- laufend, an der Basis mit längeren spitzen, aber nicht grannigen Zähnen, die gegen die Bracteenspitze allmählich kürzer werden. Bracteen etwas kürzer als der Kelch. Kelch gross, aufgeblasen, kahl. Corolle von allen anderen Arten abweichend gestaltet, wie bereits oben angegeben. Zahn der Oberlippe gelb. Frucht 1 cm im Durchmesser, Samen häutig gerandet. Blüht im August auf Alpentriften. Vorkommen: Hercegovina: Veles plan. (l. Murbeck) (H. M.), (Hsk.), (W. U.). (Einziger bisher bekannter Standort.) A. dinaricus (Murb.) m. ist eine durch den Bau der Corolle ausgezeichnete, mit keiner anderen Art in eine nähere Beziehung zu bringende Species. Deshalb wurde sie in eine besondere Subseetion der Majores eingereiht, zu welch’ letzteren sie wegen des auch nach der Anthese gerade bleibenden Griffels und dem langen Zahn der Öberlippe zu zählen ist. Der folgenden Section (den Minores) nähert sie sich durch die fast gerade Corollenröhre. Am meisten dürfte die Art mit den alpinis verwandt sein, mit welchen sie die kurze Corollenröhre, den nach aufwärts gerichteten Zahn der Oberlippe, die — wenigstens theilweise — abstehende Unterlippe und endlich den sesammten Habitus gemein hat. Die Unterscheidung des A. dinaricus von allen bisher »be- schriebenen Arten ist wegen des verschiedenen Corollenbaues eine überaus leichte. Bemerkenswerth erscheint nur noch das Eine, dass A. dinaricus (Murb.) m. zu den „autumnales“ zu zählen ist, was die bogig aufsteigenden Seitenäste, die eingeschalteten Blattpaare, die kurzen Internodien, endlich die relativ späte Blütezeit beweisen. Eine „frühblütige“ correspondirende Form ist jedoch bisher nicht bekannt geworden. Sectio II. Minores Sterneck. Die Corollenröhre bleibt während der Anthese nahezu gleich lang. Am Schlusse der Anthese krümmt sich der Griffel hakenförmig nach abwärts, wodurch die Narbe den Antheren genähert wird; Corollenröhre gerade; Zahn der Oberlippe auf eine kleine ovale Kerbe reducirt. 19. A. minor (Ehrh. Beitr. VI. p. 144 (1791)! sub Rhi- nantho. — Wimm. & Grab. Fl. siles. II. 1. p. 213 (1829). Wimm. Fl. v. Schles. III. Aufl. p. 409. (1857)! Reichb. Iconogr. VII. f. 974 (1830)!, Ic. germ. XX. p. 65, t. 117. II (1862)! pr. p., Gremli Excurs. Fl. d. Schweiz, III. Aufl. p. 313 (1895)}; 299 A. parviflorus Wallr. sched. erit. p. 318 (1822)!, Beck Fl. v. Nied.-Oest. p. 1067 (1895)!. Rh. Orista Galli L. spec. pl. ed. I. tom. II. p. 603 (1753)!?"), Poll. palat. II. p. 175 (1777), Gmel. Fl. bad. II. p. 667 (1806)!, Bertol. Fl. ital. VI. p. 282 (1844)! exel. syn. u. var. ß., Kerner Sched. ad flor. exsice. Austro-Hung. Nr. 136!; Rh. Örista Galli var. minor Döll Rhein. fl. p. 338 (1843), Rh. Orista Galli «. minor Neilr. Fl. v. Nied.-Oesterr. p. 569 (1859)!; Rh. minor Bing. enum. stirp. fl. transs. II. p. 193 (1816)!, Koch Syn. II. p. 626 (1844)!, Hausm. FI. v. Tirol II. p. 662 (1852), Boiss. Fl. orient. IV. p. 479 (1879)!, Simk. En. fl. transs. p. 431 (1886)!, Murb. Beitr. z. Fl. Südbosn. u. d. Here. p. 69 (1891)!; Mimulus Orista Galli Scop. Fl. Cam. ed. II. n. 751 (1760)!; Fistul. Crista Galli Wettst. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. IV. 3. b. p. 103 (1891). Abbildung: Tab. XI, Fig. 17 bis 20. Stengel 15 bis 50 cm hoch, mit schwachen herablaufenden Haarstreifen, einfärbig grün, einfach oder verzweigt. Seitenäste schräg nach aufwärts gerichtet; zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind keine Laubblätter eingeschaltet. Internodien bedeutend länger als die Blätter. Stengelblätter länglich-lanzettlich bis lineal-lanzettlich mit stumpfen, anliegenden Kerbzähnen. Bracteen kahl, grün, dreieckig-rhombisch, in eine kurze Spitze ausgezogen, mit an der Basis langen, gegen die Spitze allmählich ') Der Name Rh. (A.) Crista Galli L.]. ce. kann zur Bezeichnung unserer Art nicht verwendet werden, trotzdem derselbe der älteste ist und Linn& jedenfalls unter diesem Namen den A. minor (Ehrh.) Wimm. mit- verstanden hat. Denn mit Rücksicht auf die beigegebenen Citate, auf welche bei dem Mangel einer genauen Diagnose zurückgegangen werden muss (Fl. lapp. 2481, fl. suec. 503! Hort. Cliff. 325!, Roy. lugdb. 298!) und von denen wieder die Flora lapponica besondere Beachtung verdient, ist zu ersehen, dass Linn&, der a. a. OÖ. mit der var. «. (Orista Galli femina Bauh. hist. 3. p- 436) offenbar, wenn auch nicht sicher, A. minor (Ehrh.) Wimm. mit der var. P. (Crista Galli mas Bauh. hist. 3. p. 436) aber A. Alectorolophus (Scop.) m. und vielleicht auch A. major (Ehrh.) Rehb. meint, diese Species absichtlich in einem Colleetivnamen zusammenfassen wollte, indem er schreibt: : . „ne ullam observare poteram differentiam in parte quacunque plantae quoad numerum, figuram, situm vel proportionem, et ne quidem in ipsa macula ad rietum corollae posita: unde has plantas varietates esse intellexi; qui itaque posthac has ad diversas refert species, tenetur indicare differentiam aliquam e numero, figura, proportione vel situ partum depromptam“ ... ete. In der Fl. suec. p. 482 heisst es blos: ... . „hine non opus fuisset, duas species con- tinuere“... Man ist demnach nicht berechtigt, den Linn&’schen Namen, den Intentionen des Autors entgegen, einer oder der anderen Varietät ausschliess- lich zuzuwenden. Aus diesem Grunde kann auch Scopoli oder Pollich, die vielleicht wirklich nur A. minor (Ehrh.) Wimm. unter Mimulus, beziehungs- weise Zh. Crista Galli meinten, nicht als Autor der Art aufgestellt werden, weil diese beiden die Linn&'sche, d. i. die als Colleetivname bereits vergebene Bezeichnung Crista Galli wählten. 300 kürzer werdenden, zugespitzten (jedoch nicht grannigen) Zähnen, so lang als der Kelch. Kelch etwas kleiner, mit Ausnahme des schwach-rauhhaarigen Randes kahl. Corollenröhre gerade, auch nach der Anthese kurz bleibend, im Kelch verborgen. - Blüten klein (die kleinsten der Gatiung), an der Spitze der Oberlippe mit zwei kleinen rundlichen, seltener violett gefärbten (f. vittulatus Gremli Exec. Fl. d. Schweiz. IV. Aufl. p. 320 [1881]! Lappen, welche die Zähne bei den früheren Arten ersetzen. Unter- lippe etwas abstehend. Frucht 7 mm im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem vande. Blüht im Mai und Juni auf Wiesen und feuchten Plätzen. Vorkommen: Verbreitet und häufig in ganz Europa. Sicher- gestellt ist das Vorkommen in Portugal, Spanien, Frankreich, Eng- land, Schweiz, Nord- und Mittel-Italien, Oesterreich-Ungarn, Balkan- staaten, (Griechenland, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland. Ausserdem in Grönland, Labrador, Alaska und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Im Ganzen über 250 mir bekannt gewordene Standorte. Die Unterscheidung dieser Art von allen bisher beschriebenen liegt im Bau der Corolle (vgl. Tab. XI, Fig. 20). Der kurze, gerade, bis zum Schlusse der Anthese sich nur unbedeutend verlängernde Tubus, sowie der auf einen rundlichen Lappen redueirte Zahn der Oberlippe unterscheiden sich auf den ersten Blick von dem mehr oder weniger gebogenen, nach der Anthese sich bedeutend verlän- sernden Tubus, sowie dem langen Zahne der Oberlippe bei den majores. Bemerkenswerth erscheint es mir, dass an den Exemplaren aus Alaska, Grönland, sowie Lappland (also eircumpolar) die Blätter auf- fallend breit und grob gezähnt sind, sowie dass an einzelnen Exem- plaren eine dichte Kelchbehaarung wahrzunehmen ist. Da diese letztere jedoch bei anderen hochnordischen Individuen zu fehlen scheint, ') so unterlasse ich es, diese Form systematisch zum Aus- drucke zu bringen, um so mehr, als die breiteren Blätter mitunter auch bei Pflanzenindividuen aus Mitteleuropa sich beobachten lassen und demnach eine striete Diagnose unmöglich wäre. Trotzdem aber glaube ich, dass sich — bei genügend grossem und gutem Materiale — diese Form in der Zukunft wird vielleicht sogar specifisch trennen lassen, wofür ganz insbesondere der Umstand ins Gewicht fällt, dass in der nächst verwandten und ganz analoge Typen, sowie Verbreitungsgebiete aufweisenden Gattung Buphrasia ') Eine bestimmtere Fassung ist wegen der grossen Dürftigkeit gerade dieser Exemplare nicht thunlich. >01 eine eircumpolare Art mit ganz gleichen Merkmalen — Euphrasia latifolia Pursh — existirt. Einer anderen Variation sei nur ganz kurz gedacht, nämlich des Vorkommens minimaler Drüsenhaare am Kelchrande, die oft selbst unter der Loupe kaum wahrnehmbar sind und sich an ein- zelnen Exemplaren aus Mittel-Italien finden, bei anderen, fast vom selben Orte herrührenden, sowie bei noch südlicher gewachsenen Individuen (Portugal, Griechenland ete.) jedoch fehlen. Die Bedeutung dieser Gebilde in phylogenetischer Hinsicht werde ich später hervor- heben. Zwischen A. minor und einer Art aus den majores, am wahr- scheinlichsten, wie schon von Wimmer') angegeben wird, A. major (Ehrh.) Rehh., kommt ein Bastard vor: 4A. fallae Wimm. et Grab. pro var., der sich zwar im ganzen Aussehen bedeutend dem 4A. minor (Ehrh.) Wimm. nähert, von diesem jedoch durch grössere, aus dem Kelehe mit einem Theile der Röhre hervorragende Corollen, den längeren, stets violetten Zahn der Oberlippe, den schwarz ge- strichelten Stengel und endlich durch eine grössere und mehr abstehende Unterlippe unterschieden werden kann. Dieses letzte Merk- mal ist nun allerdings dem A. major auch nicht eigen, was mich auf die Vermuthung brachte, ob der Bastard nicht vielleicht zwischen A. minor und etwa A. lanceolatus (Neilr.) m. gebildet ist, womit allerdings die keineswegs grannigen Bracteenzähne im Widerspruche stehen. Da ich diese Stammarten jedoch nicht eönstatiren kann, sehe auch ich diese Pflanze vorläufig als A. minor X major an und will nur die Aufmerksamkeit sammelnder Botaniker auf die jedesmaligen Eltern solcher Bastardformen hinlenken. Exemplare habe ich gesehen von: Bayern: Bodenseewiesen bei Lindau (l. Haussknecht) (Hsk.); Thüringen: bei Weissbach (l. Haussknecht) (Hsk.), Hohenfeld (l. Haussknecht) (Hsk.); Elsass: Vogesen, Hoheneck (l. Haussknecht) (Hsk.). Alles andere unter diesem Namen in Herbarien mir vor- gekommene Materiale war immer blosser 4. minor (Ehrh.) Wimm. mit höchstens violettem Zahn der Oberlippe, was bei A. minor ziem- lich häufig vorkommt. Die Bastardnatur des A. fallae Wimm. scheint mir ausser Frage zu stehen, da ich bei demselben stets eirca 15 Procent der Pollenkörner verkümmert fand, während bei A. major (Ehrh.) Rehb. und A. minor (Ehrh.) Wimm. höchstens zwei Procent unfruchtbare Pollenkörner vorkommen. Früchte und Samen bilden sich jedoch völlig normal aus. 20. A. stenophyllus (Schur Enum. pl. transs. p. 511 |1866|! pro var. Rh. minoris). — Sterneck. ') Wimmer, Flora von Schlesien, IH. Aufl, p. 409 (1857)! 502 A. minor Reichb. Teonogr. VII. fig. 973 (1830)!, Icon. germ. XX. p. 65, tab. 117. I. (1862)! pr. p. A. minor f. stenophyllus Gremli Excurs. Fl. d. Schweiz, IV. Aufl. p. 320 (1881). VII. Aufl., p. 313 (1893)! 4A. parviflorus f. stenophyllus Beck, Fl. v. Nied.-Oest., p. 1067 (1893)! Rh. minor y. angustifolius Keh. Syn. II. p. 626 (1844)!, ß. angustifolius Gren. Godr. Fl. d. Fr. IL. p. 615 (1850)!, Hausm. Fl. v. Tirol, II. p. 662 (1852)! Rh. minor ß. alpinus Gaud. Helv. IV. p. 107 (1829)!? Abbildung Tab. XI, Fig. 21. Stengel 10 bis 50 cm hoch, mit herablaufenden Haarstreifen unter den Blattpaaren einfärbig grün, stets verzweigt; Seitenäste bogig aufsteigend, den Hauptstengel an Länge fast erreichend. Zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande sind drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet. Stengelinternodien kürzer als die Blätter. Stengelblätter lineal bis lineal lanzettlich, mit anliegenden Zähnen. Bracteen kahl, grün, klein, dreieckig-rhombisch, in eine kurze Spitze ausgezogen, mit an der Basis langen, gegen die Spitze all- mählich kürzer werdenden zugespitzten (jedoch nicht grannigen) Zähnen, kaum so lang als der Kelch. Kelch, noch kleiner als bei A. minor, mit Ausnahme des schwach-rauhhaarigen Randes kahl. Corollenröhre gerade, auch nach der Anthese kurz bleibend, im Kelch verborgen; Blüten klein, an der Spitze der Oberlippe mit zwei kleinen, rundlichen, gelblichen oder violett gefärbten Lappen. Unterlippe etwas abstehend. Frucht 6 mm im Durchmesser, Samen mit breitem, häutigem hande. Blüht Ende Juli und August auf Wiesen. Vorkommen: Schweden: Uplandia, Wik ad Maelarew (l. Fries lals Zh. major var. angustifolia orig!|) (H. M.); Schottland: Tain (l. E. J. Marshall) (Hsk.).; Thüringen: Hohe Rhön (I. Haussknecht) (Hsk.), Effersberg bei Weimar (l. Haussknecht) (Hsk.).; Steiermark: Seckau (l. Pernhoffer) (St.), (W. U.). A. stenophyllus (Schur) m. ist unzweifelhaft als „autumnale* Form mit A. minor (Ehrh.) Wimm. in die nächste Verbindung zu bringen. Der analoge Corollenbau beider Arten rechtfertigt dieses vollauf, da alle anderen Arten in der Corollenform eine ganz ver- schiedene Bildung aufweisen. Der Unterschied des A. stenophyllus (Schur) m. von A. minor (Ehrh.) Wimm. ist wieder in den schon oft hervorgehobenen Merk- malen der „autumnales“ im Gegensatze zu den „aestivales“ zu finden. 303 Alle seinerzeit aufgeführten Eigenschaften der ersteren finden wir bei A. stenophyllus wieder. Nur selten kann ein Zweifel über die Zugehörigkeit zu dieser oder jener Art auftauchen und das ist in folgendem Falle: A. minor wird nämlich sehr häufig — als typische Wiesenpflanze — beim Mähen des Grases mit abgeschnitten und treibt dann unterhalb der verletzten Stelle Seitenäste, die auch bogig aufsteigen und erst spät (Juli oder selbst August) zur Blüte gelangen. Diese „putaten“ Exemplare könnten bei flüchtiger Betrachtung leicht mit 4A. stenophyllus (Schur) m. verwechselt werden, dem sie habituell mit ihren langen Aesten, die schon am Grunde des Stengels ent- springen, recht ähneln. Das Fehlen der eingeschalteten Blattpaare, sowie insbesondere die verstümmelte Hauptachse lassen uns aber die Zugehörigkeit zu der „aestivalen* Art A. minor (Ehrh.) Wimm. sicherstellen. Habituell gleicht ferner A. stenophyllus (Schur) m. sehr dem 4A. serotinus (Schönh.) Beck, der jedoch die bereits angeführte ganz verschiedene Corollenform besitzt (vgl. Tab. VIII, Fig. 19 und Tab. VII, Fig. 20). (Fortsetzung folgt.) Zwei neue Oytösus-Arten (sect, Tubocytisus) aus Ostgalizien. Von Prof. Br. Btocki (Lemberg). 1. Cytisus Kerneri nov. spec. In allen Theilen anliegend behaarter, bis 50 cm hoher ästiger Strauch, mit aufrechten, dünnen, sammt den Blattstielen dicht anliegend behaarten heurigen Zweigen. Blattstiele rinnig, an den Blatttrieben so lang oder länger als die aus keiligem Grunde elliptisch-lanzettlichen, äusserst kurz gestielten, unmerklich bespitzten, oberseits kahlen, dunkel- grünen, unterseits dicht anliegend behaarten, in der Jugend seidig glänzenden Blättchen. Ausgewachsenes mittleres Blättehen der dreizähligen Blätter 2 cm lang und 6 mm breit. Blüten an den vorjährigen holzigen Zweigen im Mai erscheinend, seiten- ständig, zu 2—3 traubig, gestützt von Blättern, deren Blättchen viel kleiner als die der unteren Blatttriebe sind. Heurige krautige Zweige stets blühend: die Blüten an denselben endständig, doldie-kopfig, im Juli sich entfaltend, also zur Zeit, wo die Frühlingsblüten schon in Frucht stehen. Blütenstiele deutlich sichtbar, ein Drittel so lang als der Kelch. Kelch glockig, fast anliegend dicht behaart, 1012 mm Jang. Oberlippe des Kelches mit zwei auseinander gespreizten, eiförmig dreieckiven Zähnen versehen, länger als die eiförmige, an der Spitze kurzzähnige Unterlippe. Blumen- blätter coldgelb. Fahne aus langkeiligem Nagel verkelirt-herz- förmig, 2—2°5 cm lang, in der Mitte bald gebräunt, kahl. Hülsen 304 lineal-länglich, bespitzt, mehr minder abstehend zottig, 2:5 em lang, 5 mm breit. Diese ausgezeichnete Art, welche ich zu Ehren meines genialen Meisters A. Kerner, Cytisus Kerneri benannt und in Baenitz's „Herbarium europaeum“ ausgegeben habe, ist bis jetzt nur aus dem Tarnopoler Kreis (Ostgalizien), wo sie an den Laubwald- rändern vorkommt, bekannt geworden. Ich entdeckte ©. Kerneri 1890 in Hleszezawa, während später Prof. Tyniecki denselben etwas weiter südlich, in Krowinka, und Dr. Wofoszczak bei Strusöw beobachtet und gesammelt haben. 2. Cytisus podolicus nov. spec. Kleiner, bis 50 cm hoher, ästiger Strauch mit aufrechten, ziemlich dicken, behaarten heurigen Zweigen, welche mit steiflichen, fast wagrecht ab- stehenden, bis 1 mm langen, später sich bräunenden Haaren sehr dieht bedeckt sind. Blattstiele rinnig, abstehend behaart, an den Blatttrieben so lang, als die aus keiligem Grunde lan- zettlich-elliptischen, äusserst kurz gestielten, unmerklich be- spitzten, oberseits kahlen, dunkelorünen, unterseits dicht und fast ee UL behaarten, in der Jugend unterseits graulichweissen blättehen. Ausgewachsenes mittleres Blättchen der dreizähligen Blätter bis 2:5 cm lang und bis 1 cm breit. Blüten an den vor- jährigen Hulaksen Zweigen im Mai erscheinend, seitenständig, zu 2—9, traubig, gestützt von Blättern, deren Blättchen viel kleiner sind, als die der unteren Blatttriebe Heurige krautige /weige stets blühend; die Blüten an denselben endständig, trau big-kopfig, im Juli sich entfaltend, also zur Zeit, wo die Frühjahrsblüten bereits in Frucht stehen. Blütenstiele, beson- ders die der Sommerblüten deutlich sichtbar, bis 4 mm lang, mit sehr dichten, aufrecht abstehenden, weissen Haaren be- setzt. Kelche glockig, dicht abstehend (nicht zottig) behaart, 12—13 mm lang. Oberlippe des Kelches mit zwei auseinander ge- spreizten, eiförmig-dreieckigen Zähnen versehen, länger als die eiförnig-lanzettliche, an der Spitze kurzzähnige Unterlippe. Blumen- blätter goldgelb. Fahne aus langkeiligem Nagel verkehrt-herz- förmig, 2:5 cm lang, in der Mitte bald gebräunt, am Rückennerv behaart. Hülsen lineal-länglich, abstehend zottig behaart, 2°5—3 cm lang und 5—6 mm breit. ©. podolicus mihi ist charakteristisch für die südostgalizi- sche und Nordbukowinaer Flora, wo er an trockenen steinigen (Grypstriften, stets in grosser Menge vorkommt. Ich habe ihn bis jetzt an folgenden Localitäten beobachtet: Probabin bei Horodenka (in Gesellschaft mit Alsine setacea, Cephalaria cornieulata R. et Sch., Euphorbia gracilis Bess. und Gypsophila altissima L.), bei Dobro- wlany nächst Zaleszezyki (in Galizien), sowie zwischen Weren- czanka und Kadobestie und bei Babin (in der Bukowina). Lemberg, am 18. Februar 1895. Beiträge zur alpinen Algenflora. Von W. Schmidle (Mannheim). (Mit 4 Tafeln [XIV—XVII] und 1 Textfigur.) (Fortsetzung. !) Scenedesmus Meyen. 5. variabilis De Wildemann: Le genre Scenedesmus. var. cornutus Franze (St. quadricauda Breh.) Wildemann |. e. IV häufig, I seltener. var. ecornis Franze. Wild. 1. c. V häufiger. S. costatus n. sp. Tab. XIV, fig. 5a und 5 und 6. Cellulae adultae ellipticae, vel semiovato-ellipticae et margine interiori leviter convexae, exteriori fere semicirculares, utroque polo ad apices liberos tuberculo ornatae, plerumque qua- ternae (raro octonae) in coenobium solide concretae membranä crassä longitudinaliter costatä, qua de causa cellulae e vertice visae rotundae margine exteriori 4—6-ies evidenter undulatae sunt. Cellulae (adultae) S—12 u latae, 20—22 u longae cum tubereulis. Coenobium (quadricellulare) 35 I 24 « aut 35233 u. II ziemlich häufig. Diese Species ist sowohl durch ihre gedrungene Zellform und die feste Verbindung der einzelnen Zellen, als besonders durch die dicke, mit Längsriefen versehene Membran ausgezeichnet. Das Chlorophyll ist parietal und scheint aus kleinen Körnern zu bestehen, die enge an einander liegen. Ein Zell- kern wurde beobachtet. Die Vermehrung erfolgt dadurch, dass sich eine Zelle (oder mehrere) eines Coenobiums in meist vier Theile innerhalb der Mutterzellhaut theilt und ein Coenobium bildet, welches beim Heranwachsen dieselbe sprengt und austritt. So sieht man häufig Coenobien, von. welchen, wie bei Pediastrum, einige oder mehrere Zellen leer und zerrissen sind. Oft bleiben die Tochtereoenobien mit dem Muttercoenobium verbunden und es entstehen dann complieirtere Formen. Nur zweimal wurden achtzellige Coenobien bemerkt. Deren Zellen bildeten zwei fest mit einander verwachsene Reihen. Hab. XIV, Fig. 6. Dann und wann sieht man auch vierzellige Coenobien, deren Zellen nicht kreuzweise verwachsen sind und in einer Ebene liegen, sondern sich zu anderen Formen fest miteinander verbunden haben. So waren z. B. einmal die vier Zellen mit ihren Längs- seiten zu einem soliden Cylinder verwachsen, jedoch so, dass *), Vergl’ Nr. 7, 8. 249. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1895. 23 sie an den Grundflächen des Cylinders mit ihren Enden ver- schieden weit hervorragten. Sorastrum Kützg. S. spinulosum Naeg. I häufig. — — var. erassispinosum Hansg. Mit obiger. Coelastrum Naeg. ©. microporum Naeg. I ziemlich selten. Ophioeytium Naeg. O. cochleare (Eichw.) A. Braun. IV nicht häufig. O. parvulum (Perty) A. Br. I, V ziemlich häufig. Rhaphidium Kützg. R. polymorphum Fresen. I ziemlich selten. Closteridium. Reinsch. Ö©. erassispinum Reinsch. I häufig. Die Dimensionen sind sehr schwankend; es wurden Exem- plare beobachtet von 22 = 16 u bis 52 2 28 u. ') Eremosphaera De By. E. viridis De By. IV ziemlich selten. Schizochlamys A. Br. S. gelatinosa A. Br. III selten. Gloeochaete Lagerh. @l. Wittrockiana Lagerh. Tab. XIV, Fig. 9. Die in essigsaurem Kali conservirten Zellen zeigten zwar deutlich chlorophyligrünen Inhalt, und es war mir an den beiden, zur Beobachtung gelangten Exemplaren nicht möglich, den Verlauf der Borsten durch die umhüllende Gallerte bis zur Zellhaut zu verfolgen; trotzdem glaube ich die Alge, welche sonst in den Dimensionen und dem Zellbaue sehr gut überein- stimmt, zu @loeochaete ziehen zu müssen. Denn es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass die angegebenen Unterschieile durch die Conservirungsmetnode bedingt sind. ') Die Zahl vor dem Zeichen Z bedeutet die Länge, die hinter dem- selben stehende die Breite der Zelle. | 307 Oocystis Naeg. O0. Novae-Semliae Wille. I zerstreut. — — var. tuberculata n. var. Cellulae tuberculo apicali instructae, 8 u long.. 6 „ latae. Mit obiger selten. O. apieulata West.: Alg. of Engl. Lak. Distr. pag. 24, tab. X, fig. 56. Cell. eylindricae 22 u longae, 11 u lat. I zerstreut. ©. elliptica West.: Notes on Scot. Freshw. Algae p. 3, fig. 7 ete. Dim.: 1428 u. I zerstreut. O. rotunda n. sp. Tab. XIV, fig. 7a und 5. Cell. rotundae, 10—11 „ latae, utroque polo tuberculatae. I. ziemlich selten. Gloeoceystis Naeg. je) . vesiculosa Naeg. var. alpina. n. var. Tab. XIV, fig. 8a und 2. Membranae familiarum firmae plerumque subrufescentes. | I häufig, III selten. Dim. familiae plerumque 32 u. Dim. cellulae globosae 6—12 u. Cellulae raro oblongae; velut 12 „ longae, 8 „ latae. Botryococeus Kützg. B. Braunii Kützg. II zieml. selten. Pleurococceus Menech. P. vulgaris Menegh. Bretterwände bei Gurgel. P. angulosus (Corda) Menerh. II und V häufig. Trochiseia Kützg. — _T. Gutwinski n. sp. Tab. XIV, fig. 10. | Cellulae globosae plerumque 24 u latae membranä non crassä, volvulis parenchymatice inter se conjunetis obtecta, omnisangulo volvarum spinä longä gracili ormato. Quae egregia species medium tenet inter subfamilias Glo- ehiocoeeus Hansg. et. Dietyocoecus Hansg. (Häufig mit allen Entwicklungsformen in III) Desmidium Ag. D. Swartzii Ag. I ziemlich selten. Hyalotheca Ehrbrg. H. dissiliens (Smith) Breb. II, VII sehr zerstreut. 23* 308 H. dissiliens var. tatrica Rac. Desm. Polon. V ziemlich selten. Dim. 18 S 14—20 u. H. dubia Kützg. I sehr selten. Sphaerozosma Corda. S. excavatum forma granulatum Rabh. II, I zerstreut. S. depressum Rabh. III ziemlich selten, S. pygmaeum Rabh. Fl. Eur. Algar. III, pag. 150. III sehr selten. Gymnozyga Ehrbrg. +. moniliformis Ehrbrg. II ziemlich häufig. Spirotaenia Breb. en = S. condensata Breb. II ziemlich selten. (?) S. minuta Thuret. II häufiger. Leider war die Öhlorophylistruetur nicht gut conservirt, so dass die Bestimmung nicht als ganz sicher gelten kann. S. alpina n. sp. Tab. XIV, 11, 12, 13. Cellulae 40—64 u longae, S—12 u latae, chlorophoris axilibus eristatis (eristis plerumque 3 aut plur. angustis, dense volubilibus), medio plerumque interruptis instructae, media in parte saepissime eylindriecae aut subeylindricae et apices versus plus minus subito angustatae, aut ad alterum apicem subito angustatae et alterum versus sensim sensimque attenuatae (pars latissima semicellulae tunc ad apicem subito angustatum est), rarius plane fusiformes. Apices angusti, plerumque 4, lati, rotundati aut (ut in figuris) rotundato-truncati. Ziemlich häufig, oft einzeln, meist schleimige Massen bildend; II. Diese Species steht Sp. Bahusiensis Nordst. et Lütkem. am nächsten, welche Lütkemüller kürzlich in dieser Zeitschrift, Heft 1, veröffentlichte. Sie unterscheidet sich jedoch durch die Zellform und die viel enger gewundenen Lamellen des axilen Chlorophylikörpers '). Cylindrocystis Menegh. ( Brebissonii Menegh. Duae formae discernebantur. ') Näheres über die Chlorophylistructur der Gattung Spirotaenia siehe in Lütkemüller’s interessanter Arbeit: Ueber die Gattung Spirotaenia; diese Zeitschrift, 1895. 309 1. forma yenuina: Tab. XIV, fig. 14. Cellulae 15—17 u latae, 36—56 u longae. 2. var. turgida n. var. Tab. XIV, fig. 15. Cellulae 24—25 u latae, et tantum 30—47 u longae. Die beiden Formen kamen nicht gemischt vor und zeigten keine Uebergänge. Sehr häufig II, VIII, VII, III. Die Variation in einem Teiche bei II. Closterium Nitzsch. ©. juneidum Ralfs. U ziemlich selten. — — var. austriaca Heimerl. Desm. alp. tab. V, fig. 6. II, V ziemlich häufig. Auf überrieselten Felsen gegen das Ramolhaus wurde eine zur Variation austriaca Heimerl gehörige Form mit weisser fein gestreifter Membran beobachtet. ©. linea Perty. II ziemlich selten. C. pusillum Hantsch. forma. Cellulae fere formä ©. acerosi Ehrbrg. sed multo minores, Dim.: 4 S8 u. Aehnlich bei Klebs: Desm. Ostpr. tab. 1. fig. 25. II zerstreut. C. striolatum Ehrbre. V ziemlich häufig. — — var. costatum (Corda) Klebs. VII zerstreut. ©. Pritehardianum Archer. var. alpinum n. var. Tab. XIV, fig. 19. Cellulae apieibus minus recurvis, saepe achroae, saepe subrufescentes, praesertim apices versus subtiliter striaetae. Dim: 330—500 u longae, 283—32 u latae, plerumque 460 232 u. Die Formen stehen oft der Gestalt nach dem €. attenua- tum forma Borge: Süsswasserchlorophyceen, Tab. I, Fig. 6 nahe, sind jedoch schmäler und fein gestreift. V stellenweise gemein. ©. abruptum West. forma brevior West. New British Freshw. Algae, I, pag. 3, tab. I], fig. 4. V ziemlich selten. ©. bunula Nitzsch. var. biconverum n. f. Tab. XIV, fig. 18. Permagnum: 110 « latum, 530 « longum, non curvatum, margine dorsali plus, margine ventrali minus sed evidenter convexum. ©. Tibellula Focke bei Raciborski: Desmidya ist beinahe von derselben Gestalt, doch viel kleiner. III zerstreut. 310 C. ©. cornu Ehrbrg. II ziemlich häufig. Dianae Ehrbrge. forma major Wille Ferskv. f. Novaja Semlja. Formae medio tumidulae sunt ut apud Heimerl Desm. alp. pag. 542, p. 60, tab. XIV, fig. 12. I ziemlich selten, III gemein. . Venus Kützg. V stellenweise zerstreut. . rostratum Ehrbrg. V theilweise häufig. Penium Breb. P. margaritaceum (Ehrbrg.) Breb. Deal Bu N V, III zerstreut. eylindrus Breb. var. silesiacum Krehn. forma, tab. XIV, fie. 29. Cellulae 16 « latae, 36—52 u longae, apieibus rotundatae, irregulariter granulatae, achroae, chlorophoris plerumque 4x interruptis. III zerstreut. eylindrus var. subtruncatum nob. — ?. Dysph. eylindrum forma minor Heimerl Desm. alpinae. Tab. XIV, fig. 27, 28. Cellulae 10—12 u latae, 26-36 u longae, oranulis minutis, irregulariter et dense positis asperae, eylindricae, achroae raro medio subtilissime angustatae, apicibus truncatae, muco non involutae. Auf überrieselten Felsen VII ziemlich häufig; in stehendem Wasser bei III, V, II zeıstreut. forma colorata. Cellulae 12 « latae, usque 36 « longae, apieibus truncatae, membranä rufescenti et paulo validius granulatä. III zerstreut. Diese Variation unterscheidet sich von P. cylindrus Breb. nicht nur durch die geringere Grösse, sondern auch vor Allem durch die abgestutzten Enden. Da Heimerl über letztere keine Angaben macht, so ist die Identität unserer Form mit der von Heimerl gesehenen zweifelhaft. Andererseits, schliesst sie sich enge an das etwas grössere P. Lewisii Twwner Desm. Notes 1893, und an P. truncatum Ralfs., so dass sie z. B. auch als sranulirte Form des letzteren hätte aufgefasst werden können. polymorphum Perty —= P. polymorphum var. alpicola Heimer!. II, V, IV ziemlich häufig. . digitus Breb. V ziemlich selten. . interruptum Breb. III ebenso. . closterioides Ralfs. III selten. 311 P. navieula forma apieibus rotundata Wille: Norges Ferskvandsalger tab. 11, fig. 32. V ziemlich selten. P. didymocarpum var. alpinum n. var. Tab. XIV, fig. 17. 40 « longum, 16 « latum, eylindrieum, apieibus rotun- datum, medio levissime constrietum; chorophora e fronte visa medio interrupta et quasi ex 4—5 fasciis bene distinetis constituta. III nicht häufig. P. erassiusculum De By. II, V ziemlich häufig. Dimensionen blos: 48—54 = 16 —17 u. ') P. oblongum De By: Conjug. tab. VII @. 1 und 2. II und V. Die Exemplare von II hatten blos die Dimensionen 56 = 26 u und stimmten mehr mit Fig. 2 bei De By 1. e. überein, die von V dagegen mit den Dimensionen 82 = 28 u mehr mit Be 1].;6; P. lamellosum Breb. Delponte Desm. subalp. tab. XV, fig. 10—18. I sehr zerstreut. Form bei Breb. Liste Pl. II, Fig. 34. II sehr zerstreut. P. Nauegelii Breb. II und V zerstreut, I häufiger. Apud VII in rupe aqua irrigata forma subtiliter punc- tato-granulata inveniebatur, cuius apices late erant rotundati; quae forma fortasse ad P. lagenarioides Roy accedit. Tab. XIV, fig. 31. P. Ralfsii De By. II stellenweise häufig. (Fortsetzung folgt.) Plantae Karoanae Dahturicae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. ?) XIX. Amygdaleae Juss. 455. Prunus Padus L. In Bergwäldern um Nertschinsk. Mai 1892. ') Herr Dr. O0. Nordstedt, welchem ich diese Alge, vermischt mit P. Ralfsii De By., für dessen „Algae exsiccatae“ einsandte, machte mich darauf aufmerksam, dass sämmtliche Exemplare am Scheitel eine kleine Depression zeigten, ähnlich wie Cosm. diffieile Lütkemüller,. Diese Depression ist für P. erassiuseulum charakteristisch. Denn die von De Bary in Raben- horst's Algen Europa's Nr. 704 veröffentlichten Originalexemplare zeigen, wie Dr. OÖ. Nordstedt bemerkte, und ich bestätigen konnte, dieselbe Depres- sion. Dasselbe zeigten auch meine an De Bary’s Fundorte (Nonnenmattweiher, Baden) gesammelten und in Glycerin conservirten Individuen. *) Vergl. Nr. 7, Seite 266. 312 331. 790: 149 €; XX. Rosaceae Juss. Geum «leppieum Jacg. ß. glabratum Borbäs apud Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXIX, p. 440. — In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. — Ich hatte die Pflanze nach Exemplaren aus der Gegend von Irkutsk beschrieben. Die dahurischen sind etwas reichlicher behaart, nämlich die Stengel bis zu deren Spitze hinauf. — Auf den gedruckten Zetteln ist die Varietätsbezeichnung aus Versehen weg- geblieben. Rubus sawatilis L. var. c. Led. Fl. ross. I. 70. In Wäldern um Nertschinsk selten. Juni 1892. Fragaria neglecta Lindem.! apud Flora Cherson. p. 186. In Wäldern und Gebüschen, auf Hügeln um Nertschinsk. Juni 1889 und 1892. Potentilla supina L. f. erecta. An nassen und quelligen Stellen bei Zaranicka. Juli 1895. eadem f. decumbens. An schattigen wüsten Orten, an Zäunen in Nertschinsk. Juli, August 1892. P. fragarioides L. Auf Hügeln bei Nertschinsk nicht häufig. Mai 1889. P. strigosa Pall. ß. foliis supra parce pubescentibus Turez. Fl. Baie. Dah. I. 386. P. agrimonioides M. B., saltim Turez. — In Sumpfwiesen und Gebüsch bei Nertschinsk mit der folgenden. Unter Nr. 179 erhielt ich allerhand der Tracht nach ähnliche und unter sich verwandte Formen, die ich auf Grund des folgenden Schemas gesondert habe. 1. Grossblütig, nebst der seidigen Behaarung der Blatt- unterseite rauhhaarig, Blättehen viel- (d. h. 5- und mehr-) Das Ma en ee erh er 2. Kleinblütig, schwachhaarig; Blättchen 2- bis mehr- paarig. a) Blättchen armpaarig. e. Robust; Stengel niederliegend oder aufsteigend; Blättehen meist 2- (aber auch mehr-) paarig P. subpinnata Led. ß. Zierlich; aufrecht; Blättehen meist 3—4paarig. P. tenella Turez. b) Blättehen 5—6paarig. Stengel robust, aufrecht. P. strigosa Pall. 431. P. sericea L., Led. Fl. ross. II. 41. In Sumpfwiesen und (ebüschen bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889 (Nr. 179 e) auf Sandboden an buschigen Ufern der Nertsch Juli 1392 und Juni 1893 (Nr. 431, robuste, breitzipfelige Exemplare, an denen die seidiee Behaarung besonders auffällt). 179b. und ohne Nummer. P. subpinmata Led., P. multifida L. ß. major b) in Led. Fl. ross. II. 43. — In Sumpfwiesen und (zebüschen, Juni, Juli (Nr. 179b), dann in Steppen bei Ner- tschinsk, Juli 1889 (ohne Nummer; besonders robuste Indi- viduen). 179a. P. tenella 'Turez. Fl. Baic. Dah. 1. 388. In Sumpfwiesen und (Gebüschen bei Nertschinsk, Juni, Juli 1889 Wan Juni 1893. P. verticillaris Steph., Turez. l. c. p. 388—9. — P. multi- fida «. minor f. b) Led. l.c. — Auf en Borgabhängen bei Nertschinsk. Mai, Juni 1889. Trotz geradezu massenhaftem Material, das mir von den vorbenannten der P, multifida L. zunächst stehenden Formen vorlag, fand sich nicht das kleinste, was als Ueber- gang zu P. vertieillaris Steph. gedeutet werden könnte. Ueberhaupt sehen sie alle der europäischen P. multifida, die einzige P. subpinnata Led. ausgenommen, nicht sehr ähnlich. 196 a. P. viscosa Don. In Steppen, Weiden, Saaten, an Feldrainen bei Nertschinsk gemein. Juli 1889. 196 b. eadem f. dissecta«. Robuster, meist steif aufrecht, die Blätt- chen tiefer eingeschnitten, mit schmäleren Zähnen. In Steppen und Brachfeldern, an Waldrändern und auf Bergabhängen bei Nertschinsk. Juni — August 1889 und 1892. 196 e. eadem f. robusta. Aufrecht oder aufsteigend, robust; Blätt- chen breiter, gekerbt-gesägt. Kleinblütig. -—- Unter den vorigen zwei Formen. 48. P. bifurca L. «. major Led. Fl. ross. II. 43. In Weiden und auf Hügeln bei Nertschinsk. Mai, Juni 1889, 474. P. Anserina L. «. communis und y. viridis Koch, saltim Turez. Fl. Baie. Dah. I. 391. In Weiden, Wiesen und auf Dämmen um Nertschinsk. Juli 1892. — P. flagellaris Willd. In Laubwäldern um Nertschinsk. Juli 1892. 2. P. subacaulis L. Häufig auf sandigen Weideplätzen um Ner- tschinsk. Mai 1889. 10. _P. leucophylla Pall, P. nivea d. angustifolia Led. Fl. ross. Il. 58, P. angustifolia Lehm., Turez. 1. ec. I. 375—376. Im Felsengerölle und auf steinigen Bergabhängen an der Nertsch. Mai, Juni 1889. - 131a, 529. P. fruticosa L. ß. dahurica Ser. apud Turez. l. e. 1. 393. Gebüsche und Felsen am Schilkaflusse bei Monastyr. Juni 1889 (no. 131a), Juli 1892 (no. 529). 131b. eadem. Forma inter £. et y. Turez. media. Unter der vorigen Form. 131 c. eadem y. tenwiloba Turez. l. e. Mit beiden vorigen Formen. 12. Sibbaldia adpressa Bunge. Auf Bergabhängen und Weide- plätzen um Nertschinsk. Mai 1889, en a | 314 606. 389. 484. 2188. 218.b. 390. 39], 399 . Chamaerrhodos erecta Bunge «. strieta Led. In Brachfeldern um Nertschinsk verbreitet. Juni, Juli 1889. Agrimonia pilosa Led. Gebüsche und Waldränder um Ner- tschinsk. Juni — August 1892. Sanguisorba officinalis L. In Wiesen und an Feldrainen um Nertschinsk. Juli 1892. S. tenuifolia Fisch. «. angustiloba Freyn. Theilblättehen 24 bis 45 em lang, 5—6 mm breit, tief und abstehend gezähnt. Aehren bis 6cm lang bei 6mm Dicke. — Sumpfwiesen und (ebüsche bei Nertschinsk. Juli, August 1889. eadem ß. latiloba Freyn. Theilblättchen 3—6 cm lang, 13 bis 14 mm breit, gekerbt gezähnt. Aehre bis 4 cm lang (gewöhn- lich jedoch kürzer) bei 6 mm Dicke. — Unter der vorigen Form. Es gibt jedoch auch Formen, bei denen schmale, lange Aehren mit breiten Blättern und dicke Aehren mit schmalen Blättern combinirt sind. Filipendula digitata (Willd.) m. ß. tomentosa Led. Fl. ross. II. 18. Spiraea digitata Willd. In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1889. 406a. Rosa cinnamomea L., Turez. Fl. Baie. Dah. I. 450; R. cinnamomea 6. dahurica Regel Monogr. in Act. horti Petrop. V. 325. In Steppen, Gebüschen (no. 391), insbesondere an der Nertsch (no. 406a) Juni 1891 und 1892 blühend. 401, 404, 409. eadem mit Früchten. In Hecken, an Wegen und Gebüschen bei Nertschinsk. Juli — August 1890 — 1892. 394. R. acieularis Lindl. «. typica Regel 1. ec. V. 303; R. Gmelini Bunge apud Led. Fl. ross. Il. 75 et Turez. Fl. Baie. Dah. I. 406. — In Gebüschen an der Nertsch, Juni 1889 (no. 76) und in feuchten Laubwäldern der Bergabhänge bei Zaranicka Juni 1891 (no. 394) blühend. 406b, 516. eadem mit Früchten. In feuchten Laubwäldern, Gebüschen, insbesondere am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juni — August 1890—1892. Die Früchte der unter no. 399 gegebenen Form sind flaschenförmig, wie bei R. alpina L., no. 406b hat völlig kugelige Früchte und jene von no. 516 sind theils kugelig, theils ellipsoidisch-Naschenförmig. . Spiraeaceae Maxim. Adnotat. de Spiraeaceis in Acta Horti Petrop. VI. (1879) p. 119 et 163—164. Sarboria sorbifolia A. Br. «. glabra Maxim. l. ce. p. 223, Spiraea sorbifolia L. et Autt. — In Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk gemein. Juli 1889. Spiraea salieifolia L. «. lanceolata Torr. et Gray ap. Maxim. l. ec. p. 210; S. salieifolia Led., Turez. et Autt. plur. — In (ebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. 36. 16. 89. 315 S. flexuosa Fisch., Turez. Fl. Baic. I. 357; 8. chamaedry- folia L. var. flewuosa Maxim. 1. e. p. 186. Auf Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. Mai, Juni 1889. S. thalietroides Pall.; S. hypericifolia L. y. thalictroides Led. Fl. ross. II. 13; Maxim. ]l. e. p. 179. — Auf Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. 20. Mai 1889. — Die Blätter erinnern wirklich in überraschender Weise an jene der Thalietra aus der Verwandtschaft des 7. minus. XXI. Pomaceae Lindl. Örataegus sanguinea Pall. Regel in Acta Horti Petrop. 1. 115—116, var. glandulifera Freyn. Vom drüsenlosen Typus verschieden durch die mit zerstreuten sitzenden Drüsen be- setzten Blattstiele und Inflorescenzzweige. Auch die Neben- blätter sind dicht drüsig gesägt. Früchte scharlachroth. — So in Gebüschen am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juni und August 1892. Nach den übereinstimmenden Angaben von Ledebour, Turezaninow und Regel (Revisio specierum generis Cra- taegi 1. c.) besitzt der typische ©. sangwinea L. drüsenlose Blattstiele und Schirmäste zum Unterschiede von ©. glandu- losa Mönch., der sich übrigens durch lange, schmale Kelch- zipfel von ©. sang. var. glandulifera m. sofort mit Sicherheit unterscheiden lässt. Bei letzterem sind die Kelchzipfel drei- eckig, zwar spitz, aber doch nur so lang als breit. Övtoneaster nigra Fries apud Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. 10. Auf Bergabhängen an der Nertsch. Juni, Aug. 1889. Die jüngeren Früchte sind roth und in diesem Zustande ist die Pflanze, weil die Blattoberseiten behaart sind, wahrscheinlich mit ©. vulgaris «. communis Turez. identisch. Später werden die Früchte aber schwarz und blau bereift. Beiderlei liegen mir vor. Sorbus Aucuparia L. In einem Laubwalde bei Nertschinsk. Juli 1892 blühend. Pyrus baccata L. In Gebüschen und Bergwäldern um Ner- tschinsk. 15. Juni 1889 blühend. XXI Onagraceae Juss. Epilobium angustifolium L. «. foliosum Hausskn. Monographie der Gattung Epilobium, p. 37. In Gebüschen und auf Berg- abhängen bei Nertschinsk. Juli, August 1892. . eadem d) stenophyllum Hausskn. 1. ec. p. 38. Unter dem vorigen. E. palustre L. #. mandschuricum Hausskn. 1. e. p. 134 forma lactiflora, parva. In nassen Wiesen, an wüsten, feuchten Stellen um Nertschinsk. Juli 1892. Die Blattränder dieser Form sind manchmal oanz flach oder doch nur theilweise umgerollt, die 316 482. 1%) [62) I 471. 498. 225 b. 281. Stolonen sehr schwach entwickelt, die Blüten winzig und weiss, in vielblütigen, breiten Rispen — alles Merkmale, die sehr für eine specifische Sonderung sprechen. Diese und die folgende Form gehören jedoch zu einer und derselben Art. eadem, forma normalis, sed floribus violaceis. An quelligen Stellen bei Zaranicka. Juli 1892. Die Blattränder zwar um- gerollt, aber die Stolonen fast völlig unterdrückt, die Stengel breit rispig, die Blüten winzig. Circaea alpina L. Selten in den Bergwäldern Kirpitschnaja bei Nertschinsk. Juli 1891. XXIV. Halorageae R. Br. Myriophyllum vertieillatum L., saltim Turez. Fl. Baie. I. 420. In Sümpfen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1889. Eine sehr gracile Pflanze vom Aussehen des M. alternijlorum und von dem europäischen M. verticillatum wohl verschieden. XXV. Hippurideae Link. Hippuris vulgaris L. In Sümpfen und Teichen um Nertschinsk. Juni 1892. XXVI Ceratophylleae Gray. Öeratophyllum demersum L. In Teichen und Gräben um Ner- tschinsk. — Mit der sehr guten Beschreibung in Kittel, Taschenbuch der Flora Deutschlands p. 420 „anz überein- stimmend. XXVIIL Crassulaceae Juss. . Orostachys chlorantha Fisch., Umbilicus spinosus DC., Turez. Fl. Baie. Dah. I. 432—433. An steinigen Bergabhängen um Nertschinsk, selten. August 1889. . eadem P. polystachya Turez. 1. e. Unter der vorigen. — Scheint eher eine durch Absterben oder sonstige Unterdrückung des Haupttriebes entstandene Wucherform, als eine Varietät zu sein. O. malacophylla Fisch. Auf Hügeln und in Steppen um Ner- tschinsk gemein. . Sedum Aizoon L. forma minor. Auf Bergabhängen um Ner- tschinsk häufig. Juni — August 1889. — Nur 15—20 cm hoch, Blätter schwach gezähnt, bis 45 cm lang bei 0'4 Breite oder kleiner. Blüten '/; cm hoch. eadem, forma major. Bis 40 cm hoch, Blätter stark ge- zähnt, bei 6°5cm Länge 1'2cm breit. Blüten bis 0'6 cm hoch. — Mit der vorigen Form. S. purpureum Link., saltim Led. Fl. ross. Il. 181; 8. Tele- phium var. «. Turcz. 1. c. I. 437 p. p., 8. Fabaria forma 58. >34. 204. 317 floribus purpurascentibus Maxim. Prim. Florae Amu- rensis p. 114. — In Gebüschen an der Nertsch bei Ner- tschinsk. August 1889. = 8. pallescens Freyn n. sp. Tracht des S. Fabaria Koch oder S. purpureum Lk. namentlich ebenso hoch, mit dicht beblät- tertem, aufrechtem Stengel; die Blätter mit keilförmigem Grunde sitzend oder gestielt, elliptisch-länglich, ganzrandig oder in der vorderen Hälfte abstehend gezähnt, stumpf. Schirm arn- bis vielästig, gewölbt, vielblütig, gedrungen. Blüten ansehnlich, 6°5 mm lang mit gerade vorgestreckten Petalen von (getrocknet) weisslicher Farbe. Die Antheren weiss, in der Höhe der Blütenblätter stehend oder darüber etwas hinauf- ragend. Früchte sah ich nieht. 9. — So in Gebüschen an der Nertsch; August 1889 blühend. Die Blüten des S. purpureum Lk. sind purpurroth, nur 45 mm lang, die Antheren über die Blumenblätter nicht hinausragend, dunkelpurpurroth. Das S. Fabaria forma flo- ribus lacteis Maxim. 1. c. p. 115 hat hoch hinauf (bis zur Hälfte) verwachsene Blumenblätter, deren Zipfel etwas zurückgeschlagen sind, und kann deshalb mit meiner Pflanze nicht identisch sein. XXVII. Grossulariaceae DU. Ribes diacantha Pall. An den Ufern der Nertsch bei Ner- tschinsk häufig. Juni 1889 blühend; Juli, August 1892 in Frucht. Die Pflanze Karo’s ist dornenlos und entspricht also dem schon von Maximowicz Prim. Fl. Amur. p. 117 er- wähnten „lusus aculeis nullis“. R. nigrum L. In nassen Thälern. Wäldern und Gebüschen bei Kirpitschnaja. Juni 1892. — Die Pflanze hat unterseits weichhaarige Blätter. XXIX. Saxwifragaceae Juss. Sawifraga Hirculus I. Bei Stretensk. Juli 1893. S. bronchialis L. Auf Felsen an der Nertsch in Menge. Juni 1889. S. sibirica L. Nur in wenigen lixemplaren in einer Fels- schlueht bei Nertschinsk. Juni 1889. XXX. Umpbelliferae Juss. Öicuta virosa L. An Gebirgsbächen in Thälern bei Nertschinsk. Juli 1892. Carum buneaticum 'Turez. In Steppen und auf Weideplätzen bei Nertschinsk. Juli 1889, 494, Sium eieutaefolium J. F. Gmel., Led. Fl. ross. II. 260; Ori- tamus dahuricus Hoffm., Turez. Fl. Baic. I. 476. In Gräben und an Teichen bei Nertschinsk. Juli 1892. Die unteren Blätter sehen jenen der Berula angusti- folia Koch, die oberen denen von Fulcaria Rivini Host ganz ähnlich, weshalb der von Hoffmann gegebene Name viel bezeichnender wäre, doch gehört diese Art zu Sium. Bupleurum angustifolium Led. Fl. ross. II. 265—266. In Steppenwiesen bei Nertschinsk. Juli 1893 nur blühend. Stimmt genau mit Ledebour’'s Beschreibung bis auf die Länge der Involucellarblättchen, die nicht doppelt, son- dern höchstens 1'5mal so lang sind, als die Döldchen. Da sie aber am selben Individuum auch nur gleich lang dem Döldchen vorkommen, dieses Längenverhältnis also abändert, so lege ich auf den bemerkten Unterschied kein Gewicht. B. scorzoneraefolium Willd. In Steppen bei Nertschinsk gemein. Juli, August blühend und mit ganz jungen Früchten. B. latifolium Freyn n. sp. Ganz kahl, ausdauernd. Wurzel dick, mehrköpfig, oberhalb von den sehr spät in parallele Fasern zerfallenden, lederigen, schwarzpurpurnen Resten der Blattstiele schopfig, blühende Stengel und sterile Blätter- büschel entwickelnd. Stengel steif aufrecht (am Grunde manch- mal etwas bogig, oben etwas ziekzackförmig), stielrund, gerillt, von unten bis hinauf beblättert. Blätter breit, graugrün, lederartig, steif, dicklich, breit, 7nervig, die grundstän- digen und die unteren am Stengel verkehrt ei- lanzettlich in den Blattstiel lang verschmälert, spitz; die mittleren mit breiter Basis sitzend, sonst den unteren gleich- gestaltet; die oberen vielnervig, rasch verkleinert, den unteren jedoch gleich breit, eilanzettlich, zugespitzt, halbstengelumfassend — alle knorpelig berandet mit gleich dieken, von einander gleich weit entfernten Nerven. Dolden im oberen Theile des Stengels auf sehr kurzen, manch- mal fast fehlenden Zweiglein traubenförmig angeordnet, die unteren Dolden daher von den Blättern meist überragt oder doch über diese nicht hervortretend. Gipfeldolde grösser als die unteren, flach, 15—20strahlig, die Strahlen aufwärts bogig, 3—4mal länger, als die vielblütigen Döldchen. Hülle 0—2bhlättrig, Blättehen der Hüllchen krautig, grün, etwa S.nervig, elliptisch-lanzettlich, kurz begrannt, so lang oder etwas länger als die Döldchen. Blüten goldgelb. Früchte unbekannt. 9. Juli, August. Dahurien. In Bergwiesen am Nertschflusse bei Ner- tschinsk, 1890. Maasse. Wurzelkopf bis zolldick; blühende Stengel 20—45 cm hoch, unten 3mm dick; Grundblätter 16—22 cm 209. 504 . 319 lang, im oberen Drittel bis 1'7 cm breit; die obersten nur 15 em lang und wenig oberhalb des Grundes 0°5 em breit. Gipfeldolde 50, Seitendolden bis zu S mm herab weit. Ungerne nur beschrieb ich diese Art neu und erst dann, als ich sie nach der mir zugänglichen russischen Literatur nirgends befriedigend unterbringen konnte. Am nächsten steht sie dem B. multinerve DC., das jedoch durch schmale untere und herzförmige oberste Blätter, stets vorhandene Hülle und die andere Gestalt der Hüllchen abweicht. 392. Libanotis condensata Fisch. In Bergwiesen und auf buschigen Bergabhängen besonders an der Nertsch gemein. Juli 1889 (no. 289) und August 1890 (no. 392). Onidium Monnieri Cuss. In Sümpfen, an Teichen und Lachen bei Nertschinsk. August 1889. ©. dahuricum Turez. Fl. Baic. Dah. I. 491. In nassen Steppen- wiesen bei Nertschinsk. Juli, August 1889. Stenocoelium divaricatum Turez. 1. c. I. 493. In Steppen und Bergwiesen bei Nertschinsk. Juni — August 1889. Özernaevia laevigata Turez. apud Led. Fl. ross. II. 295 — 294. Im Gebüsche der feuchten Bergthäler bei Nertschinsk. Juli 1893 in Blüten und Früchten. Nach Turczaninow’s Angabe (Fl. Baie. I. 498— 499) ist die Pflanze ganz kahl, nach Ledebour's Beschreibung sind jedoch die Blattunterseiten zerstreut borstig. Dem ent- sprechen die Karo’schen Exemplare nicht nur, sondern die- selben sind sogar auch am Stengel unterhalb der Dolden schärflich rauh, ebenso wie die Innenseite der Doldenstrahlen. Callisace dahurica Fisch. In Gebüschen am Nertschufer in riesigen Exemplaren. Juli, August 1889 mit Blüten und Früchten. Peucedanum humile Turez. Fl. Baic. I. 504, P. salinum Pall. apud Ledeb. Fl. ross. II. 313. In einem nassen Gebüsch bei Nertschinsk nur in einem Exemplare gefunden. Juli 1891 blühend. P. seseloides Turez. 1. c. I. 502—503; P. vaginatum Ledeb. Fl. Alt. et Fl. ross. II. 312—313 ex parte. In Bergwiesen ; Juni, Juli 1889 mit Blüten und Früchten. P. terebinthaceum Fisch. In Beigthälern und Klüften bei Ner- tschinsk selten. Juli. August 1889 in Blüten und Früchten. Heracleum dissectum Led. In Gebüschen, Waldwiesen, an feuchten Orten um Nertschinsk. Juli 1892 (no. 444) und in Gebüschen an der Nertsch Juli 1889 (ohne Nummer)nur blühend. Sphallerocarpus Cyminum Bess. An wüsten Orten um Ner- tschinsk gemein. Juli, August 1389 in Blüten und Früchten. (Fortsetzung folgt.) Flora von Oesterreich-Ungarn. Il. Niederösterreich. (1. Juni 189% bis A. Jänner 4895.) Referent Heinrich Braun (Wien). (Schluss. !) T, Carmauntiae H. Braun. ’) In Wäldern am Brauns- berge bei Hainburg (4). — T. platyphyllos var. cordiformis H. Braun ‘), Donaulände bei Hainburg a. d. Donau (4). — T. pyra- midalis Host var. Pseudo-mutabilis H. Braun. In Wäldern auf dem Braunsberge bei Hainburg (4). — Malva Alcea L. Stein- bruch an der Donau zwischen Marbach und Persenbeug (2). — Impatiens parviflora D.C. Kommt in ungeheuerer Menge in den Donauauen bei Stockerau vor (10). — Euphorbia poly- chroma A. Kerner. Am westlichen Abhange des Haberges bei Ober-Russbach (10). — E. sawatilis Jacg. In einer zwergigen Form in den Achnermauern am Fusse des Göllers bei St. Egyd (2). — Potentilla canescens Besser. An trockenen, sonnigen Plätzen um Weitra nicht selten, Granit (2). — P. argentea L. ') Vergl. Nr. 7, S. 283. °) Tilia Carnuntiae H. Braun. Ramuli hornotini glabri. Folia mediocria, late cordata, ad basin subsymmetro-cordata, hinc inde subobliqua, in margine anguste acute serrata, apicem versus breviter acuminata, supra viridia glabra, subtus tota in lamina pubescentia, pallide vel subglaucescente viridia, fasciculorum vasorum angulis fusce vel ochraceo bar- batis. Petioli glabri, Bracteae sessiles, ad basin angustatae, cymis bre- viores. Cymae pauciflorae dimidia laminae parte breviores. Nuces adpresse tomentosi, perspieue costulatae, oviformes vel subpyriformes. Eine Mittelform der T. cordata Mill. und T. platyphyllos (oxycarpa) Rehb., zunächst der T. hybrida Bechstein, Forstbotanik S. 163 t. 4 (1821) verwandt, von dieser aber durch die Blätter mit viel feinerer Serratur und anderem Zuschnitte, die längeren Blattstiele und die Form der Nüsse leicht zu unterscheiden. °) T. platyphyllos var. cordiformis H. Braun. — Ramuli hornotini pilosiuseuli. Petioli leviter pilosi vel glabri. Folia cordata, apicem versus. breviter acuminata, obtuse breviter serrata, basin versus eximie cordata, supra glabra vel pilosiuscula, subtus + dense pilosa. Bracteae petio- latae, subdilatatae, cymis breviores. Cymae pauciflorae foliis breviores. Nuces eostatae, globosae. — Zunächst der T. aurea Jüngst, T. sphaero- carpa Rehb. und 7. pilosa Presl verwandt. Von ersterer durch nicht kleine, runde Blätter, gestielte Bracteen, ziemlich ansehnliche gerippte Nüsse unter- schieden. Von T. sphaerocarpa Rehb. Fl. Saxon. p. 447 Nr. 1986 (1842) — T. platyphyllos «. sphaerocarpa Rechb. Icon. Fl. Germ. et Helv. VI. p. 58, Nr. 5139 «. tab. 316 f. 5139 (1844). durch an der Basis tief herzförmige, oberseits wenig behaarte oder fast kahle Blätter verschieden. Von T. pilosa Presl rostlinar. II. p. 39 (1825) = T. yrandifolia Ehr. a. pilosa Ortmann in Flora 1835 I. t. p. 501 (Originalexemplare aus dem Herbare der Prager deutschen Universität, welche ich durch die Güte des Herrn Professors v. Wett- stein zur Einsichtnahme erhielt). durch an der Basis nicht abgestutzte, sondern herzförmige grössere Blätter oberseits weniger behaarte Blätter, nicht am Grunde behaarte Griffel, und gestielte Bracteen verschieden. 321 var. tenuiloba Jord. Am Wege von Wölbing nach Meidling bei Göttweig, Schiefer (2). — P. argentea L. var. incanescens Opiz. Eisenbahndamm bei der Haltestelle Hütteldorf-Bad (7). — Rosa sepium var. canmıpyloclona H. Braun (Baenitz, Herbar. Europ. Lief. LXXXIII, Nr. 8000 [1894]); Umgebungen von Stockerau (10). — R sepium, var. Haringiana H. Braun '), am Fusse des Dobler bei Ober-Rohrbach nächst Spillern (10). — Rubus saratilis L. Steinige Wälder bei Heinreichs und auf dem Nebel- stein bei Weitra (11). — R. sulecatus Vest. Zwischen Wolfen- reith, Bez. Mautern. und Hessendorf an einer lichten Waldstelle (2). — R. montanus Lib. Wälder bei Heinreichs nächst Weitra (11). — BR. montanus Lib. var. Cremsensis’) H. Braun. Zwischen Wolfenreith bei Mautern und Hessendorf auf Granulit; ferner am Rande des Gföhlerwaldes bei Dross nächst Krems, auf Schiefer (2). — R. bifrons Vest. Falbheid bei Wölbing im Bez. Herzogenburg, Granulit (2). — R. macrostemon Focke, Sandel bei Dürrenstein auf Schiefer (2). R. tomentosus Borkh. f. flore semiplena (Foliola supra deite pilis stellatis strigosisque praedita, ramuli sparse glandulis stipitatis obsiti). Sandel bei Dürrenstein ein Strauch unter den dort sonst gemeinen AR. to- mentosus Borkh (2). — R. megathamnus A. Kerner (R: bifrons > tomentosus). Am Sandel bei Dürrenstein a. d. Donau, Schiefer (2). — R. Schwarzeri Holuby (tomentosus > discolor), Sandel ') Rosa sepium var. Haringiana H. Braun. Ramuli inermes. Petioli dense pilosi et glandulis praediti. Bracteae tenues dense pilosae et glandulis purpurascentibus validis obsitae. Folia elliptica ad basin + cuneata, supra subtusque glandulis validis obtecta, subtus tota in lamina pilosa. Pedunculi pilosi et hinc inde glandulis stipitatis praediti, vel inermes. Sepala in dorso eglandulosa vel subeglandulosa. Receptacula parva laevia. Petala pallide ro- sacea. Styli glabri vel subglabri. Receptacula parva aurantiaco-rubra, demum atro-sanguinea, breviter ovoidea. Ceterum ut in A. sepium v. campyloclona H. Br. Bemerkenswerthe Form, durch die kleinen, anfangs orangerothen, später dunkel blutrothen Scheinfrüchte, die oberseits mit meist zahlreichen Drüsen bedeckten Blättehen und die öfters mit vereinzelten Drüsen besetzten Pedunkeln ausgezeichnet. *) Rubus montanus Lib. var. Cremsensis H. Braun. — Turiones glabrj, teretiusculi, + copiose aculeati, aculeis subrectis, inclinatis vel falca- tis. Folia turionum quinata, ovato-rotundata ad basin rotundata vel sub- attennata, apice breviter acuminata, exteriora breviter petiolata, supra viridia vel subflavescenti-viridia subtus cinerascente-tomentosa. Trunei aculeis robustis, inclinatis. — Inflorescentia effusa, foliosa, ramulis et pedunculis copiose aciculatis eglandulosis, tomentosis; aciculi leviter inclinati. Petala magna, candida. Styli viridescentes, staminis breviores. Germina glabra vel glabrescentia. Von der Tracht eines R. macrostemon Focke (R. discolor Weihe et Nees p. p.), von diesem aber durch die Bestachelung der Rispenäste, die kürzeren Staubgefässe etc. sofort zu unterscheiden. Von R. montanus Lib. (durch die Form der Schösslinge, die dicht bestachelten und benadelten Rispen- äste verschieden. Eine Mittelform zwischen beiden oberwähnten Arten; ınehrere dieser Formen erwähnt Haläcsy in seiner trefflichen Arbeit „Oesterreichische Brombeeren“ auf Seite 231, bemerken will ich noch, dass bei R. macrostemon Focke, schon zum Beginne der Anthese die Schösslinge völlig kahl sind. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1895. 24 bei Dürrenstein Schiefer (2). — R. leucostachys Schleich. (R. vestitus Weihe et Nees); Sandel bei Dürrenstein (2). — R, Baumgartneri H. Braun. ') Im Strassengraben am Waldrand zwischen Wolfenreith im Bez. Mautern und Hessendorf im Bez. Melk, Granulit (2). — R. Olusii Borbäs (R. Gremlii Haläcsy non Focke). Am Rande des (Gföhlerwaldes bei Dross nächst Krems, an schattiger Stelle, Schiefer (2). — R. serpens Weih. var. alnetorum H. Braun.) Zwischen Wolfenreith und Hessendorf nächst Melk, in einem etwas feuchten aus Erlen und Fichten gemischten Bestande (2). — R. hirtus W. et K. An schattigen Stellen am Waldrande zwischen Wolfenreith und Hessendorf, Schiefer (2). — R. fossicola Holuby (differt a typo: foliolis subtus minus tomentosis, viridibus). Am Rande des Gföhler- waldes bei Dross nächst Krems, an einer lichten Stelle zwischen Carpinus Gebüsch. Schiefer (2). — R. dumetorum Weihe et Nees. Zwischen Scheibenhof und Egelsee bei Krems, mit R. ') Rubus Baumgartneri H. Braun. Turiones arcuate decumbentes, robusti, subsuleati, + et saepe sat dense pilosi, glandulis stipitatis et setis acerosis et aculeis validis, inaequalibus, robustis, rectis vel reclinatis vestiti. Folia turionum ternata vel quinata, ambitu elliptica vel obovoideo-oblongo- elliptica,- basin versus attenuata, terminalia late elliptico-ovata, ad margines inaequaliter et argute serrata, supra laete viridia, subtus pallidiora, canescente viridia, velutino-micantio-pilosa; terminalia basin versus rotundata vel sub- cordata; apicem versus longe acuminata. Inflorescentia + effusa vel congesta non foliacea. Pedicelli elongati, dense et patenter pilosi, glandulis stipitatis longis purpurascentibus vestiti. Sepala post anthesin, reflexa, demum erecta setis glanduliferis praedita; ad apicem filiformia. Stamina plurima, stylis viridescentibus longiora. Petala parva, alba. Germen pubescens. — Von allen Formen der Gruppe Radularum durch schwache, mit viel weniger kräftigen Stacheln besetzte Schösslinge, von 2. Radula, Weihe (v. calophyllus A. Kerner) durch die nicht sehr kräftigen Schösslingsstacheln oberseits dicht behaarte Blättchen, die am Grunde nicht gestutzten Endblättchen der Schöss- linge, verlängerte Aeste der Rispe, die später aufrechten Kelchzipfel, nicht durchblätterte Rispe etc. total verschieden. Von R. Koehleri Weihe et Nees, durch den nicht beblätterten Blütenstand, dichter behaarte Blattoberseite, grau-grünlich sammtig schimmernde Blattunterseite, kürzere Stieldrüsen der Blütenstiele und kräftigere Stacheln der Schösslinge verschieden. Diese Form bildet den Uebergang von den Radulis zu den Glandulosen. °) Rubus serpens Weihe var. alnetorum H. Braun. — Turiones longe procumbentes, sparse pilosuli, teretes, rorulenti vel non, debiles, aculeis rectis vel + reclinatis, et glandulis densis, stipitatis et setis acerosis armati. Folia turionum ternata, ovata vel ovato-oblonga, basin versus cordata vel subcor- data, dilatata, terminalia late ovato-oblonga; apice acuminata, marginibus tenuiter aequaliter acute serrata; supra + dense pilosa, viridia, subtus pallide viridia, praecipne in nervis pilosa. Inflorescentia foliosa, saepe ampla, superne congesta. Ramuli et pedicelli dense adpresse pilosi, setis acerosis et glandulis stipitatis validis praediti. Sepala viridescenti-tomentosa, setis glanduliferis crebris obsita, post anthesin reflexa, demum erecta. Stamina plurima, stylis viridescentibus longiora. Petala amoene rosacea, ovata. Germina glabra. — Zunächst den R. serpens Weihe verwandt, von diesen aber durch die entwickelte Rispe, die rosenrothen eiförmigen Kronblätter und meist unbereifte Schösslinge verschieden. 325 caesius L., auf Schiefer (2). — R. trigeneus Fritsch (R. vaesius > leucostachys > tomentosus). Auf sonnigen Anhöhen bei Baden (Rechinger) (9). — Prunus fruticans Weihe. Auf steinigen buschigen Hügeln bei Ober-St. Veit gegen Lainz (3). — Cytisus Kitaibelii Vis (Genista procumbens W. et K.), im Rohrwalde bei Stockerau (10). — Anthyllis Vulneraria 1. Wird um Schrems und Weitra im Grossen als Futterpflanze gebaut (2). — Lathyrus silvestris L. In der Stockerauer Au selten (10). — Erica carnea L. Sonniger Abhang gegenüber dem Zusammenflusse der beiden Isperbäche im Bez. Persenbeug, Serpentin (F. v. Grossbauer-Waldstätt) (2). — Primula media Petermann (elatior > officinalis), Semmering, am Wege von den Adlitzgräben zum Bärenwirth (7). — Vinca minor Wald- mühle bei Pyrabruck nächst Weitra (11). -—— Heliotropium euro- paeum L. Häufig auf Aeckern bei Mannswörth nächst Wien (4). — Lyeopsis arvensis L. Mehrfach um Gföhl, bei Altnagelberg nächst Schrems (2), an der Prager Strasse bei Spillern (10). — Verbascum Schiedeanum Koch (V. nigrum > Lychnites Schiede), unterhalb Melk (15). — Veronica Tournefortii Gmel. Bei Gross- Motten und im Mottinger Amt nächst Gföhl (2). — Euphrasia montana Jord. Semmering, Schneeberg, Spitze des Jauerling, Göller, Gutenstein (14). — E. pieta Wimmer, Lunz (14). — E. Kerneri Wettstein; sehr häufig in der Freudenau zu Wien (4), bei Moosbrunn, Münchendorf, Deutsch-Altenburg, Hainburg, Marchegg, Hölles (14). — E. Rechingeri Wettstein (Rost- koviana > Kerneri) Wiesen bei Deutsch-Altenburg, Lassee, Krieau des Praters zu Wien (14). — Scerophularia vernalis L. Ein Exemplar auf Schutt längs des Donauarmes in der Nähe des Dammes bei Melk (15). — Stachys germanica L. Im mitt- leren Kampthale bei der Ruine Schauenstein (2). — Chaiturus Marrubiastrum Rehb. Im Rohrwalde bei Stockerau, ein Exem- plar (10). — Marrubium intermedium Kitaibel (Reliq.) ') (M. vulgare >> >< peregrinum). Zwischen den Stammeltern bei Mannswörth nächst Wien (4). — Glechoma hirsuta W. et K. An buschigen Plätzen bei Freiningau nächst Melk. (15). — Calamintha nepetoides Jord. Am linken Donauufer oberhalb Markt Aggshach (15). — Thymus ovatus Miller var. pallens (Opiz). Sonniger Abhang gegenüber dem Zusammenflusse der beiden Isperbäche, Serpentin (2). — Mentha Jahniana H. Braun et Topitz, Bachufer zwischen Maissen und Harbach bei Weitra’) (11) — M. palustris Moench. Pöverding nächst Melk (15).— M. foliicoma Opiz, am Heustadelwasser in der Freudenau zu Wien (4). — Plantago arenaria W. K. Bei Kagran an der ‘) Conf. Borbäs in Oesterr. bot. Zeitschr. 1874, S. 345. *) Die Description dieser Form folgt an anderer Stelle. eb) Reichsstrasse, vereinzelt am Üalvarienberge bei Baden (7). — Campanula sibirica L. Gollarnberg bei Abstetten (13). — Galium Mollugo v. brevifrons Borb. et Br. Zwischen Dross und Stratzing im Bez. Krems, im grasigen, flachen Strassengraben, Schiefer (2). — @. Mollugo var. Obornyanım H. Br. Auf feuchten Wiesen zwischen Hainburg und Wolfsthal (4). — @. Paulianum F. Schultz (@. Mollugo latifolium > verum) Weg von der Knödel- hütte nach Dornbach (12). — @. decolorans Gr. Godr. (@. Mollugo angustifolium >< verum). Wiesen bei Lanzendorf (12). — @. approwimatum Gr. Godr. (@. erecto > X verum), an der Strasse im Höllenthale bei Reichenau, ferner ausserhalb der Flora bei Neusiedel am See (12). — @. ochroleuceum Wolf (@. Mollugo pubescens X verum). Spittelberg und im Pirschenwalde bei Bruck a. d. Leitha (12). — @. Palatinum F. Schultz (@. erecto > praecox), Wiesen bei Biedermannsdorf (12). — Adoxa Moschatellina L. Zwischen Zelking und Winden bei Melk (15). — Knautia silvatica Duby, Maissen, am Nebelstein bei Weitra (11). — Tanacetum Parthenium Schultz. Zwischen Aggstein und Langegg (15). — Artemisia Scoparia W. et K. Häufig in und um die Ruine Schauenstein im mittleren Kampthale, am linken Donauufer oberhalb Markt Aggsbach, auf einem Abhange rechts von der Strasse von Persenbeug nach Isperdorf (2). Ferner Stiftsberg hei Melk, bei der Herrenmühle, bei Matzleinsdorf, in der Diemling (15). — Gnaphalium margaritaceum L. Verwildert bei der Waldmühle von Pyrabruck bei Weitra (11). — Solidago canadensis L. Verwildert in Böhmzeil bei Gmünd (2). — 8. serotina Aiton. Donauauen bei Tulln häufig (15). — Inula hirta L. Langegg, Arnsdorf (15). — Petasites albus Gärtn. Nebelstein bei Weitra (11). — Echinops sphaerocephalus. Am Wagram bei Absdorf nächst Kirchberg, (2), — Lappa maior > tomentosa Hauskn. (L. ambigua Kelak.). Unter den Stammeltern bei Rappoltenkirchen (13). — Cirsium hybridum Koch (©. pa- lustri > oleraceum Näg.). Im oberen Wolfsteiner Thale (15). — (©. Candolleanum Näg. (©. Erisithali X oleraceum Näg.). Im Wolfsteingraben (15). — €. rivulare X canum (©. Siegerti Schultz Bip.). Unter ©. canum blühend im September; feuchte Wiesen bei Rappoltenkirchen (13). — C. tataricum W. et Grb. (©. cano > oleraceum Reichenb.). Auf Sumpfwiesen bei Thal, Winden, Soos bei Melk (15). — (. heterophyllum All. Nebel- stein bei Weitra (11). — Carduus nutans X acanthoides Wallr. Johannsberg unter den Stammeltern selten (13). — Centaureu Caleitrapa L. Mannswörth bei Wien, auf der Weide zwischen dem Dorfe und der Brücke über den todten Donauarm (4). — ©. solstitialis L. Auf Feldern und an Wegen bei dem alten St. Marxer Friedhofe in Wien (Braun) (4); auf dem Wachberge und bei Roggendorf nächst Melk (15); ferner in der Nähe der 325 Pielachmündung (16). — Erechthites hieraeifolia (L.) In Holz- schlägen nächst der Station Weidlingau (1894) (7). — Lactuca viminea Presl. Im mittleren Kampthale bei der Ruine Schauen- stein und bei der Reithmühle im Dürnbachthale bei Arnsdorf im Bez. Mautern (2). — Willemetia hieracioides Mon. Nebelstein bei Weitra (11). — Hieracium florentinum All. Auf Wiesen bei Winden und im Donaugeschiebe bei Freiningau (15). Namensänderungen. Turritis glabra L. —= Arabis glubra (L.) Weinmann (8). Nasturtium offieinale R. Br. (Roripa Nasturtium G. Beck) = Cur- damine Nasturtium (L.) Kuntze (8). — Alchimilla anisiaca Wett- stein = A. podophylla Tausch. 31. Il. Tirol und Vorarlberg. '') Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Cavalese). Quellen: Arcangeli Giov. Compendio della Flora Italiana. Ed. 2, To- rino e Roma. Löscher 1894. 8°. XIX und 856 p. S. diese Zeitschrift 189%, S. 423. Bezieht, wie alle Florenwerke über Italien, auch Südtirol ein. Arnold Dr. F. Lichenologische Fragmente 33. In dieser Zeit- schrift S. 81—87, 139 —144, 181— 184, 221—224, 249 — 252. Derselbe. Lichenes exsiceati Nr. 1569-—-1600 und Nachträge. Inhalt: s. Botan. Centralblatt, Band 58, S. 361 (Exemplare von Arnold, Kernstock und Steiner). Derselbe: Lichenes exsiccati 1859— 1893 Nr. 1--1600. Mün- chen, Höfling, 1894. gr. 8°. 56 8. S. diese Zeitschr. S. 186. Ascherson P. und Magnus P. Die Verbreitung der Farben- variationen saftiger Eriecaceen- Früchte und der Vaceinium und Rhododendron bewohnenden Sclerotinia-Arten. Mitth. bayer. bot. Gesellsch. 1893, Nr. 6. 3 8. S. diese Zeitschr. S. 149. Bargmann Albert Fr. J. Der jüngste Schutt der nördlichen Kalkalpen in seinen Beziehungen zum Gebirge, zu Schnee und Wasser, zu Pflanzen und Menschen. Inaug.-Diss. Leipzig, Alten- burg 1894. 8°. 103 8. 6 Taf. Nicht ‘gesehen; siehe Referat in Botan. Centralblatt, Band 60, Ss. 310— 312. ') Das Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Jänner bis December 1894. 26 R Ne) 10. KR 14. Borbas Dr. V. A hazaı Vaj füvekröl. De Galeopsidibus Hun- variae. Termeszetrajzi füzetek. Vol. XVII. 1894. p. 61—74. Enthält Angaben von Borbäs und Murr. Breidler Johann. Die Laubmoose Steiermarks und ihre Ver- breitung. Mitth. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark. Jahrg. 1891 (28. Heft). Graz 1892. S. 3—234. Derselbe. Die Lebermoose Steiermarks. Eine systematische Zusammenstellung der bisher aufgefundenen Arten mit Angabe ihrer Verbreitung. In derselben Zeitschr. Jahrg. 1893 (30. Heft). Graz 1894, S. 256—351. Enthält wie vorige Arbeit zahlreiche Standorte aus dem Gebiete, speciell aus Montavon, dem oberen Innthale, der Gegend von Kitzbühel und den Tauern; ist namentlich wichtig wegen vieler die Kenntnis der oberen Höhengrenzen erweiternder Notizen. Buser B. Sur les Alehimilles subnivales, leur ressemblance avec 1A. glabra Poir. (fissa Günth. et Schum.) et leur paral- lelisme avec les especes des regiones inferieures. Bullet. de ’herb. Boissier. Vol. Il. 1894, p. 34—38; 94—113. S. diese Zeitschrift S. 148, 187. Derselbe. Zur Kenntnis der schweizerischen Alchimillen. Berichte der schweiz. botan. Gesellsch. Heft IV. Bern 1894, S. 41=-80, mit 3 Taf: S. diese Zeitschrift S. 268. Derselbe. Alchimilles nouvelles frangaises, distribuees en 1893 par la societe pour l’Etude de la Flore francaise. Bull. de l’Herb. Boissier I. 1893. Nr. 6. Juni 1893. Appendix 2, p. 18 bis 35. Auszug in Ber. d. schweiz. botan. Gesellsch. Heft IV, S. 83. Derselbe. Notes sur plusieurs Alchimilles eritiques ou nou- velles, distribuees en 1893 dans la Flora Selecta de M. Ch. Magnier. Serinia Fl. select. no. 12, p. 277—286. Sep. p. 9 19 als Fortsetzung der Notes von 1892. Auszug in Ber. d. schweiz. botan. Gesellsch. Heft IV. S. 85. Cobelli Ruggero de. Altre contribuzioni alla Flora di Serrada. Nuovo Giorn. botan. Italiano. Nuova serie. Vol. I. 1894. p. 5993 —77. Zusammenstellung der Flora des bei 1200—1670 m hoch gelegenen Plateaus im Nordosten von Rovereto, mit vorausgeschickten meteoro- logischen Daten. 510 Arten werden aufgezählt. CGrepin F. Rosae hybridae. Etudes sur les roses hybrides. Bullet. soc. roy. botan. Belgique. Tom. XXXII. Fasc. 1. 1894. p. 7 -149. S. diese Zeitschr. S. 464 und das ausführliche Referat von Keller in Botan. Centralbl. Band 59 S. 297— 303. 18. 19. 20. 327 Degen Dr. Arpal v. Briefliche Mittheilung. Dörfler J. Herbarıum normale conditum a F. Schultz, con- tinuatum a Keck. Schedae al Cent. XXXI. 8°. 31 8. S, diese Zeitschrift S. 462? — 462. Dufour Dr. Jean in Lausanne. Ueber die mit Botrytis tenella zur Bekämpfung der Maikäferlarven erzielten Resultate. Forstl.- naturwiss. Zeitschr. III. Jahrg. München 1894. S. 249 — 255. Eichenfeld Dr. M. R. v. Beobachtungen über das Verhältnis einzelner Organe von Cirsienhybriden zu den entsprechenden Organen der Stammarten. Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien. Jahrg. 1894. 44. Bd. Sitzber. $. 48—51. Angaben aus dem Travignolothal in Fleims. Fiori A. I generi Tulipa e Öolchicum e le specie, che li rap- presentano nella flora italiana. Malpighia VIII. 1894. p. 191 bis 158. T. silvestris L. P. australis Lk. = T. Celsiana DC. Tirol; schon bekannt: Oesterr. botan. Zeitschr. 1873, p. 123. Fritsch Dr. Carl. Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel mit besonderer Berücksichtigung von Serbien. Verhandl. der zool.- botan. Gesellsch. Wien. Jahre. 1394. 44. Bd. S. 93—136; 301 bı8 327. m! Dar. S. 118, 124, 1%25—126, 133 —134 Angaben aus Tirol (Ranunculaceae). Derselbe. Ueber die geographische Verbreitung der Orchis Spitzelii Saut. Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien. Jahrg. 1894. 44. Bd. Sitzber. S. 21—23. Gelmi E. Le Primule italiane. Nuovo giornale botan. italiano. Nuova serie. Vol. I. 1894. p. 270— 282. Goiran A. Correspondenz d. d. Verona. 7. Die. 1893. Bullet. soc. bot. ital. anno 1894 p. 21. Ayrostis alba vivipara vom Monte Baldo. Derselbe. Addenda ad floram veronensem. Ebendort p. 124 bis 128. Enthält auch das Gebiet betreffende Notizen (Ranuneulaceae). Derselbe. Una erborizzazione nel Trentino (14. Agosto). Eben- dort p. 266-269. Ergebnis einer -Excursion in das hintere Ronchithal bei Ala. (Fortsetzung folgt.) Personal-Nachrichten. Dr. F. Reinitzer ist zum a. o. Professor der Botanik an der Universität in Graz ernannt worden. Prof. Dr. H. Schinz wurde zum ordentlichen Professor der systematischen Botanik an der Universität Zürich ernannt. Dem Director der agrieultur-botanischen Versuchsstation in Breslau, Dr. Eidam, wurde das Prädicat Professor verliehen. Dr. F. Czapek hat sich an der Universität Wien für Botanik habilitirt. Prof. F. Vierhapper in Ried wurde zum Professor an der Realschule in Wien IV. ernannt, Dr. P. G@raebner (Berlin) bereist seit Mitte Juni im Auf- trage des zoologisch-botanischen Vereines in Westpreussen den nörd- lichsten Theil dieser Provinz behufs floristischer Erforschung. Dr. Johannes Buchwald aus Berlin ist zum Leiter einer in Korogwe (Usambara) in Deutsch-Ostafrika anzulegenden hotanisch- landwirthschaftlichen Versuchsstation ernannt worden. Inhalt der August-Nummer. Seemen Otto v. Abnorme Blütenbildung bei einer Salix fragilis L. S. 289. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolephus All. S. 295. — Blocki Prof. Br. Zwei neue Cytisus-Arten (sect. Tubocytisus) aus Ostgalizien. S. 303. — Schmidle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. S.305. — Freyn J. Plantae Karoanae Da- hurieae. S. 311. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Braun Heinrich. Niederösterreich. S. 320. — Sarnthein Ludwig Graf. Tirol und Vorarlberg. S. 325. — Personal-Nachrichten. S. 327. — Inserat. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die ,„‚Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: I] und III aA 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXX1—XLI a 10 Mark. INSERAT. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- gasse Nr. 2, erschien soeben: Das k. k. Instschloss Laxenburg und seine Parkanlagen. Von August Czullik, Gartendirector. Mit 18 Ansichten nach Naturaufnahmen und einem Plane des Parkes in Laxenburg. Preis: brochirt M. 1.60. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Diese kleine Schrift füllt eine Lücke in der einschlägigen Literatur aus, da eine selbständige neuere Monographie von Schloss und Park Laxenburg bisher nicht existirte. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel Xlll (Seemen) und Tafel XIV (Schmidle), ferner ein Preisverzeichnis von Gebrüder Van Velsen in Overveen. C, Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Balzer) in Wien. Schmidle, Alpine Algen. 0 TakXV. Oesterr. botan.Zeitschr.1895 Photolilh.u.Druckv.C.Angerer& Gäschl,Wieı | Desterr botan Zeitschr 1895. KukNoflith.A.Haase, Prag, | Autor del. TA ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. 'XLV. Jahrgang, No. 9. Wien, September 1895. Neurachne Mwuelleri n. Sp. Auctore E. Hackel (St. Pölten). 9. Culmus decumbens ascendensque, ramosus, scaber. Folia olaucescentia: vaginae internodiis multo breviores, laxi, ad nodos villosi; ligula breviter denseque ciliaris; laminae breves, lineares, acuminatae, planae (4—5 em long., 2—3 mm lat.), rigidae, patentes, glabri vel basi parce pilosae, subtus tuberculis adspersae. Spica lineari-oblonga (2—3 cm long.) densa, rhachi glabra, scabra. Spi- culae lanceolatae, S—-Y mm longae, basi fasciculo pilorum ipsis 4plo breviorum einctae. Glumae steriles subaequales; I"* lineari-lanceo- lata, subulato-acuminata, 5-nervis, chartaceo-membranacea, ad mar- sines anguste implicata, inde bicarinata, carinis usque ad subulam hyalino-alatis, in parte superiore setis basi tubereulatis ciliatis, subula nuda rigida; Il"* late lanceolata, rigide acuminata, 9-nervis, chartacea, secus margines dense sericeo-villosa, exalata; III® pri- mam absque subula aequans, lanceolata, acuta, glabra, 5-nervis, inter nervos membranaceo -chartacea, ceterum hyalina, in axilla fovens paleam brevem bidentulam floremque masculum triandrum; IV* ter- tiam subaequans, lanceolata, acuta, membranacea, glabra, 5-nervis; palea huie similis, 2-nervis. Lodiculae parvae, cuneatae. Stam. >», styli breves, stigmata plumosa. West-Australia, Fortescue River (coll. ...?) mis. Baron Ferd. v. Mueller anno 1895. Affıinis N. Munroi Muell., quae differt spica elongata lineari, spieulis minoribus (6 mm long.), gluma prima apice acutiuscula non subulato-acuminata, 7-nervi, glabra, quarta et palea brevioribus, hyalinis, nervis tenuissimis. N. Mitchelliana Nees differt praecipue callo transverso in glu- mae primae dorso medio, setoso; N. alopecuroides Brown differt culmo erecto simpliei, glumis etiam dorso pilosis ete. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1895. 25 330 Kleinere Arbeiten des pilanzen-physiologischen Institutes der k. k. Wiener Universität. XXll. Ueber die chemische Beschaffenheit der Zellhäute bei den Moosen, Von G. Gjoki& (Wien). Die chemische Beschaffenheit der Zellhaut der Moose ist noch nicht näher untersucht. Die Zellwand der Algen und Pilze besteht nach Untersuchungen von A. Burgerstein') und Richter’) vor- wiegend aus Cellulose und ist unverholzt. Einige wenige Flechten wurden auf Grund älterer, mit schwefel- saurem Anilin durchgeführter Versuche als ligninhaltig (sehr kleine Menge enthaltend) bezeichnet.) Meine mit Phloroglucin und Salz- säure durchgeführten Untersuchungen ergaben indes, dass auch diese Flechten unverholzt sind. Bei Gefässkryptogamen aber kommt bereits deutliche oder starke Verholzung der Zellhaut vor: die Gefässbündel sind stets verholzt und bei Farnen öfters auch die Epidermiszellen. Da die Moose nach dem anatomischen Baue einen Uebergang von den Thallophyten zu den Pteridophyten bilden, und bereits — wenn auch nur rudimentäre — Gefässbündel führen, so ist zu ver- muthen, dass bei ihnen ebenfalls Verholzung, u. zw. mehr oder weniger häufig vorkommt. In der Literatur wird in der That das Vorhandensein verholzter Membrane bei Moosen behauptet. Von Interesse sind die Angaben von Luerssen und Lim- pricht, welche ich im Folgenden reprodueire: „Bei den meisten 1 jährigen Arten bleibt er (der Stengel) weich und bleich, während er bei ausdauernden Moosen durch Verholzung seiner peripherischen Zellenlagen gewöhnlich fest wird und gleichzeitig durch Einlagerung von Farbstoffen in die Wände derselben auch gefärbt erscheint.“ ‘) „Dieser Strang (bei Sphagnum) wird von einem Mantel lang- gestreckter prosenchymatischer Zellen umhüllt, deren Wände stark verdickt, gelb, bräunlich oder braunroth und verholzt sind.“ ‘) „Dieses axile Gewebe (bei Sphagnum) geht ohne scharfe Grenze in den Holzeylinder über, der dem Rindentheile der übrigen ') Burgerstein: „Untersuchungen über das Vorkommen und die Ent- stehung des Holzstoffes in den Geweben der Pflanzen“. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. LXX. I. Abth. 1874. ?) Richter: „Beiträge zur genaueren Kenntnis der chemischen Be- schaffenheit der Zellmembranen bei den Pilzen‘. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Bd. LXXXIl. 1881. °») Vgl. Burgerstein |. c. *) Dr. Carl Luerssen: „Handbuch der systematischen Botanik“. I. Bd. Kryptogamenflora 8. 443. °) Luerssen |. c. S. 430. 331 Laubmoose und wie dieser dem Stämmchen mechanische Festigkeit verleiht. Die Längswände der verholzten Zellen zeigen bei allen Arten, mehr oder minder zahlreich, einfache Tüpfelbildungen. a) Diese zwei Forscher geben also an, dass bei Moosen Verholzung stattfindet, aber keiner von Beiden gibt die Quelle an, aus der er diese Angabe geschöpft hat. Meine im pflanzen-physiologischen Institute diesbezüglich ausgeführten Untersuchungen bestätigten die Richtigkeit der genannten Ansicht nicht. Luerssen und Limpricht haben wahrscheinlich von den älteren Autoren, welche auf Verholzung nur aus negativen Reactions- ergebnissen schliessen konnten, da kein positives Reagens auf Ver- holzung bekannt war, die besprochene Annahme übernommen. Erst im Jahre 1866 wurde von Wiesner‘) das Anilinsulfat als Reagens auf Holzstoff eingeführt. Jetzt erst war es möglich, die Verbreitung der Verholzung im Pflanzenreiche zu studiren. Dies geschah durch Burgerstein.‘) Von zahlreichen, später eingeführten Holzstoffreagentien ist insbesondere das gleichfalls von Wiesner‘) eingeführte Phlorogluein in Verbindung mit Salzsäure von Wichtigkeit. Die angeführten Reagentien verwendete ich bei der Prüfung der Zellwände der Moose; aber ich erhielt kein positives Resultat. Die Farbenreactionen traten nicht ein. Bei den Moosen zeigen sich auf Querschnitten die Zellwände verdickt und sind meistens gefärbt. In einem und demselben Stämmchen sind die Zellwände nicht überall gleich gefärbt. Während der jüngere Theil fast farblos ist, ist der ältere stark gefärbt, besonders 3—4 Schichten der Peripherie. Deshalb ist es auch nicht immer leicht zu constatiren, ob mit den Holzstoffreagentien eine Reaction eintritt oder nicht; aber es ist dennoch möglich, wenn man sehr dünne Schnitte herstellt und eine Stelle aufsucht, wo die Zellwände nicht intensiv gefärbt sind. Als ich mit den Wiesner’schen Holzstoffreagentien Verholzung nicht nachweisen konnte, brachte ich auch Phenol + chlorsaures Kali —- Salzsäure in Anwendung. Die Zellhaut blieb so wie früher unverändert. Dasselbe war der Fall mit den Reagentien: 'Thymol -+- chlorsaures Kali —+- Salzsäure und Thallin. ae mpsicht: „Laubmoose Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“. IV. Dr. Rabenhorst's Kryptogamenflora, S. 86. °) Wiesner in Karsten’s botanischen Untersuchungen. L, p. 120 und Techn. Mikroskopie. Wien 1867, p. 64. °) Burgerstein: „Untersuchungen über das Vorkommen des Holz- stoffes in den Geweben der Pflanzen“. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissen- schaften, Bd. I,XX. *) Wiesner: „Ueber das Verhalten des Phloroglueins und einiger ver- wandter Körper zu verholzten Zellmembranen“. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, Bd. ,XXVII, 1878. 332 Ich habe auch Salzsäure allein einwirken lassen und dabei wurden manchmal die Schnitte gelb oder heller roth, wenn sie früher roth gefärbt waren. Dies wird dadurch erklärt, dass durch Salzsäure die Schnitte, welche auch schon vor der Behandlung gelb oder roth waren, aufgehellt werden. Die Moose, welche ich untersucht habe, sind folgende: Von Lebermoosen: Marchantia polymorpha, Plagiochila asple- nioides, Radula complanata. Von Laubmoosen: Hypnum triquetrum, H. cupressiforme, Fissi- dens deeipiens, F. adiantoides, Mnium undulatum, Polytrichum com- mune, Atrichum undulatum, Dieranum scoparium, Leucobryum glau- cum, Barbula ruralis, Grimmia pulverulenta, Fontinalis antipyretica, Funaria hygrometrica, Splachnum sphaericum, Adreaea petrophyla, sowie Sphagnum medium und S. acutifolium. Ich habe zunächst die Vegetationsorgane (Blatt. Stamm, Rhizoiden) dieser Pflanzen unter- sucht, sodann habe ich Querschnitte durch die Seta ausgeführt und auf das Vorkommen von Holzstoff hin untersucht (Polytrichum com- mune, Fissidens decipiens, Hypnum cupressiforme, Dieranum scopa- rium). Auch in diesen Fällen ist keine Reaction eingetreten. Dann habe ich auch Peristombildungen und die Sporogonium- wand von Polytrichum commune, Fissidens decipiens, Hypnum ceu- pressiforme, Dieranum scoparium mit den erwähnten Reagentien behandelt, aber ohne Erfolg. Nachdem ich nirgends eine Spur von Verholzung der Zellhaut gefunden hatte, prüfte ich auf Cellulose. Ich bin wiederum so ver- fahren wie früher: Querschnitte durch Stämmchen, Fruchtstiel und Sporogoniumwand wurden mit den Reagentien Chlorzinkjodlösung und Jodtinctur + Schwefelsäure auf Cellulose geprüft. Bei Leber- moosen ist die Cellulose bei den von mir untersuchten Arten direct und ohne Schwierigkeiten nachweisbar. Die Zellwände färben sieh mit Jodtinetur -- Schwefelsäure wie mit Chlorzinkjodlösung in der bekannten charakteristischen Weise. Bei den Laubmoosen ist der Nachweis der Cellulose mit Schwierigkeiten verbunden. Jedoch bei einigen färben sich die Zell- wände des ganzen (uerschnittes ohne Vorbehandlung, z. B. bei Atrichum undulatum. Bei Polytrichum commune färbt sich nur eine Partie des Querschnittes nach Behandlung mit Chlorzinkjod violett, u. zw. die Zellen um den Centralstrang und die dünnen Querwände der Zellen des Centralstranges. Die anderen Zellwände, welche röthlich braun gefärbt sind, nehmen auf Zusatz der Cellulosereagentien dunklere Färbung an. Bei Polytrichum sieht man dieses Verhalten an dem jüngeren Theile des Stämmchens. An dem älteren aber bemerkt man kaum die Veränderung der Farbe, da die Zellwände an und für sich stark tingirt sind. 333 Die dünnen Querwände der Zellen des Centralstranges und die ihn umgebenden Zellen sind fast verschwunden und so bleibt auch die blaue Färbung derselben aus. Bei Fissidens decipiens färbt sich der Centralstrang direet violett, beziehungsweise blau, während sich der andere Theil des Schnittes braun färbt. Die Zellwände der Seta von Hypnum cupressiforme färben sich auch direct durch Chlorzinkjod violett. 2—3 periphere Zell- schichten ausgenommen, welche braun gefärbt sind, das gleiche Ver- halten findet man auch bei Fissidens decipiens und Dieranum sco- parium. Die Zellhäute der Sporogoniumwand und der Columella färben sich durch Chlorzinkjod violett (Hypnum cupressiforme, Dieranum scoparium, Fissidens decipiens). Nach der Entfärbung der Zellwände durch Schulze’sche Mischung oder Chromsäure färbt sich der ganze Schnitt violett oder blau. Die mit Kupferoxydammoniak behandelten Schnitte quellen stark auf, lösen sich aber nicht vollständig. Ich habe ferner die Zellwand auch auf Pectinstoffe untersucht. Pectinkörper, im Pflanzenreiche von Fremy, Vogl, Wiesner, Mulder, Kabsch und Mangin') nachgewiesen, kommen naclı dem letztgenannten Autor nicht nur als normaler Bestandtheil der Membran der Blütenpflanzen, sondern auch der Kryptogamen vor. Mangin hat als Reaction auf Peetinstoffe die Tinetion mit Ruthe- nium sesquichlorür ’) empfohlen. Dieser Methode bediente ich mich auch zum Nachweise der Pectinkörper bei den Moosen. Die Reaction ist überall eingetreten, nur nicht stets mit der gleichen Stärke; z. B. hat sich der Rindentheil des Schnittes von Sphagnum medium viel intensiver roth gefärbt als die anderen Partien. Zusammenfassung der Ergebnisse. 1. Die Zellwände der Moose zeigen mit den Holzstoffreagentien keine Reaction; sie enthalten also kein Lignin und müssen daher als unverholzt bezeichnet werden. 2. Sowohl bei Laub- als bei Lebermoosen ist mit Hilfe der ‚Jodreagentien die Cellulose nachweisbar. Bei den untersuchten Lebermoosen trat die Reaction stets ohne Vorbehandlung und in allen Zellwänden auf. Bei den Laubmoosen hingegen reagiren zwar in einzelnen Fällen die Zellhäute insgesammt ohne Vorbehandlung auf Cellulose, z. B. Atrichum undulatum, bei einzelnen Species jedoch nur bestimmte ') Mangin: „Etude historique et eritique sur la presence des compo- sees pectique dans les tessus de vegetaux“. Journ. de Botanique. Paris T. V. 1891 und ibid. I. VI (1892). °) L. Mangin: „Compt. rendu hebd. Ssances de l’acad@mie des sci- ences“, Paris 1893. I. semestre. Janvier, Fevrier, Mars. Tome CXVI. 334 Gewebeschichten, z. B. Fissidens decipiens, Polytrichum commune ete., aber bei der Mehrzahl erhält man die Cellulosereaction erst nach Vorbehandlung der Schnitte mit Chromsäure oder Schulze’scher Mischung. 3. Pectinstoffe sind stets in der Zellhaut der Moose vorhanden. Arheiten des botanischen Institutes der K. k. deutschen Universität Prag. XVII. Drei Carpelle bei einer Umbellifere (Oryptotaenia canadensis). Von Dr. Jos. Rompel S. J. (Prag). (Mit 3 Figuren.) Im Vergleiche zu den schwankenderen Verhältnissen bei anderen Pflanzenfamilien ist es auffallend, dass bei der Familie der Um- belliferen sich die Zweizahl der Fruchtblätter als recht constante Erscheinung erweist. Man sollte in Anbetracht der Fünfzahl der übrigen Blütenquirle und in Anbetracht des ausserordentlichen Arten- reichthums der Familie ein häufigeres Auftreten von mehr als 9 Fruchtblättern erwarten, als es thatsächlich der Fall zu sein scheint oder wenigstens beobachtet worden ist. Die bisher namhaft gemachten Fälle von mehr als 2 Carpellen verschwinden so sehr gegenüber der grossen Artenzahl der Familie, dass man sie mit Eichler (Blütendiagramme, II. S. 407) nur als „zufällige Ausnahme“ bezeichnen muss. Wohl die vollständigste Zusammenstellung der beobachteten Fälle findet sich in Penzig’s Teratologie. Hier wird von 18 Arten angegeben, dass gelegentlich mehr als 2 Carpelle beobachtet wurden. Dabei ist aber zu bemerken, dass für eine ganze Reihe dieser Arten diese Beobachtung nur an der centralen Blüte eines Döldchens gemacht wurde, nicht auch an seitlichen Blüten, dass ferner bei anderen Arten eine solche Vermehrung nur statthatte bei gleich- zeitiger Vergrünung der Blüte. Es dürfte zunächst nicht unnütz sein, diese 18 Arten durch einige andere zu vermehren, an welchen schon früher Polyphyllie des Gynöceums beobachtet wurde, die aber Penzig entgangen sind. In dem Umbelliferenband von Reichenbach’s Icones Florae Germanicae (Vol. XXI) zeigt: Tafel 13, Fig. 16 Apium graveolens mit 3 Fruchtblättern, deren allerdings in der Erklärung nicht Erwähnung geschieht; Tafel 17, Fig. 18 Petroselinum Thorei mit der Erklärung: „Flos valde monstrosus quasi calice duplici ac stylis quaternis“; Tafel 20, Fig. 11 Aegopodium Podagraria mit der Be- merkung: „Fructus tricoccus monstrosus“. 395 In Hoffmann’s Genera Umbelliferarum findet sich bei Scandir (Wylia) australis die Bemerkung: „Styli, sed rarius, etiam tres occurrunt.“ Diese 4 Arten sind also den von Penzig angeführten zu- zuzählen. In mehrfacher Hinsicht ist die von mir beobachtete Polyphyllie des Gynöceums der nordamerikanischen Umbellifere Oryptotaenia canadensis DC. von Interesse. Die Pflanze, von der ich sowohl im Sommer des vorigen als auch im Sommer dieses Jahres junge Fruchtstadien beobachten konnte, befindet sich im botanischen Garten zu Prag. Dem Habitus nach lässt sie sich unter den ein- heimischen Umbelliferen wohl am besten mit Aegopodium Podagraria vergleichen, welcher Pflanze sie gewiss auch im Systeme nicht ferne steht. Bevor auf die Carpellzahl eingegangen wird, ist eine anatomische Eigenthümlichkeit zu erwähnen, welche für diese Species ganz con- stant allen Früchten zukommt, sonst aber unter den Umbelliferen meines Wissens nirgends beobachtet ist. Wie bekannt sind für das Pericarp der Umbelliferen fünf Gefässbündelstränge charakteristisch. Betrach- tet man nun einen Querschnitt der Oryptotaenia- Frucht, so findet man sieben Gefässbündel im Pericarp jeder Theilfrucht, dazu noch den Car- pophor an der Commissur. Fig. 1 stellt einen solchen Querschnitt dar. Die sieben Gefässbündel in jeder Theilfruchtwand, der Carpophor und das (Gefässbündel der Rhaphe sind durch Punktirung kenntlich. Die 1-—4 kleinen Kreise ausserhalb jedes Gefässbündels, sowie die tangential gestreckten, kranzförmig dem Endocarp eingelagerten (Gebilde sind Querschnitte von Secretgängen, mit denen Fig. 1. — Vergr. 25/1. wir uns hier nicht weiter befassen. So ungefähr ist das Bild be- schaffen, das der Querschnitt einer normalen, halbreifen Frucht bei schwacher Vergrösserung dem Beschauer darbietet; auch die Früchte von Pflanzen, welche nicht cultivirt, sondern aus der Heimat dieser Art gesammelt worden waren, verhielten sich genau ebenso. Das Exemplar der Pflanze im botanischen Garten zu Prag zeigt weiterhin eine gewisse Hinneigung zur Ausbildung von drei Carpellen. Im Herbst 1894 konnte ich ungefähr 100 junge bis halbreife Früchte daraufhin untersuchen. Dieselben waren im Spätsommer ohne Aus- wahl zum Zwecke einer anderen Untersuchung in Alkohol gegeben worden. Es fanden sich nun 8 Früchte, welche ein 3. Fruchtblatt in mehr oder weniger deutlicher Ausbildung besassen. Bei diesen waren die 3 Griffel überall deutlich vorhanden, doch der eine zuweilen etwas schmächtiger ausgebildet. Der Fruchtknoten aber zeigte «das 3. Carpell in der verschiedensten Weise ausgebildet. Es fanden sich alle Uebergänge von einer zwischen die beiden normal vorhandenen 336 Fruchtblätter eingeschalteten dünnen Lamelle bis zur völlig gleichen Ausbildung der 3 Carpelle. Fig. 2 zeigt das 3. Fruchtblatt nur als schwache Anlage mit 3 Gefässbünden, während die zwei anderen Pericarpe die Normalzahl der Gefässbündel besitzen (Secretgänge nicht eingezeichnet). Fig. 3 lässt kaum einen Unterschied in den drei Fruchtblättern erkennen, nur sind sie im der Entwicklung der Fruchthöhle nicht gleich weit vorgeschritten (mit 1, 2, 3 bezeichnet). Es ist aber bemerkenswerth, dass nicht in jeder Theil- frucht sieben, sondern in 2 Theilfrüchten fünf und in der dritten 6 Gefässbündel im Pericarp ausgebildet sind. Ob wohl die Siebenzahl der Gefässbündel einer typischen Theil- Fig. 2. — Vergr. 25/1. Fig. 3. — Veırgr. 50/1. frucht mit der Neigung zur Ausbildung von 3 Carpellen in Ver- bindung steht? Diese Frage muss unentschieden bleiben, um so mehr, da eine dreigriffelige Frucht ganz oben im Fruchtknoten keine Spur eines dritten Carpells mehr erkennen liess, aber in der einen Hälfte jetzt sogar 8 Gefässbündel aufwies. Ferner ist noch die That- sache zu beachten, dass ich an 5 Exemplaren der Pflanze, welche sich reichlich mit Früchten versehen im Herbar des botanischen Institutes zu Prag vorfinden, keine einzige Frucht mit 3 Carpellen entdeckte. Demnach ist die Hinneigung zu 3 Carpellen nicht eine Eigenthümlichkeit der Pflanze im allgemeinen, sondern eben nur des Individuums im botanischen Garten zu Prag. Im Sommer laufenden Jahres konnte ich mich nun überzeugen, dass die Pflanze — dasselbe Individuum — sich in der Ausbildung dreier Carpelle treu bleibt. Von ungefähr 400 Früchten, welche ich ohne Auswahl hernahm und durchmusterte, zeigten sich widerum häufig genug solche mit 3 Fruchtblättern, ungefähr 3°/, der unter- 337 suchten Früchte. Ich muss hinzufügen, dass ich diesmal auch eine Frucht mit vier und eine andere mit fünf Carpellen fand. Die letztere zeigte alle Griffel gleichmässig ausgebildet, gehörte einer seitlichen und nicht einer centralen Blüte an, und besass, wie zu erwarten war, eine derartige Anordnung des Gynöceums und Andröceums, dass die 5 Fruchtblätter mit den 5 Staubblättern alternirten. Bei den Früchten mit 3 Carpellen war die Stellung des unpaaren Frucht- hlattes nicht bestimmt, sondern in mehrfacher Weise wechselnd. Auch diese Früchte gehörten meistens seitlichen, ganz selten cen- tralen Blüten an. — Zu bemerken ist noch, dass auch bei normal zweifächerigen Fruchtknoten das eine Fach ziemlich häufig abortirt. Dadurch kommt eine eigenthümliche, oft sehr starke Krümmung der ganzen Frucht zustande, wobei das abortirende, nicht mehr in die Länge wachsende Fruchtblatt natürlich die Concavseite einnimmt. Das Gattungssynonym COyrtospermum (xzvords gekrümmt) wurde dureh diese Krümmung veranlasst. ') Prag, den 10. Juli 1895. Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Fortsetzung.?) 81. Bupleurum trichopodum Bois. et Sprun. in Ann. Se. nat. 1844, p. 145. Insel Salamis (Reiser). 82. Scaligeria cretica Urv. Enum. p. 31 (1822) sub Bunio; Vis. Fl. Dalm. III, p. 70 (1852). Sporaden: Insel Jura (Reiser). Insel Tragonisi im Golfe von Petali (Holzmann). Attica: auf dem Pentelicon (Heldreich). Argolis: Hügel gegenüber Poros (Heldreich). 83. Lonicera implexa Ait. Hort. Kew. I, p. 231 (1789). Attica: auf dem Pentelicon bei Pikermi (Heldreich). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). 84. Rubia peregrina L. Sp. pl. p. 109 (1753). Oycladen: Insel Naxos (Reiser). ‘) Von anderen teratologischen Bildungen, welche mir bei Umbelli- ferenfrüchten theils während der Beobachtung theils gelegentlich der Literatur- durehsicht auffielen, sei nur noch eine die Frucht betreffende angeführt, welche nicht ganz selten vorzukommen scheint, aber bei Penzig (l. ce.) für keine Art erwähnt wird. Es fehlt nämlich zuweilen die dorsal in der Mediane gelegene Rippe der Frucht, infolge dessen natürlich auch das unter der Rippe gelegene Gefässbündel; das Pericarp weist vielmehr dorsal in der Mediane einen Secretgang, eine „vitta“ auf. So bei Selinum Carvifolia (cf. Reichen- bach l. c. Tafel 101), bei Scandixw pecten Veneris (cf. Moynier de Ville- poix, Ann. d. sc. nat., S. VI, t. 5. 1878). Ich fand das Gleiche bei Archan- gelica litoralis und bei Anthriscus silvestris an je einer Frucht. u Vergl. Nr. 7,8. 257. 338 35. Galium Reiseri nova spec. (Sectio Zugalium DC. Prodr. IV, p. 593.) — Taf. XVII. Lignesceus, glaberrimum, glaucescens; ramıis adscendentibus, quadrangulis; foliis 2—7 nis, ovatis vel late - elliptieis, margine leviter revolutis, crassis, subcoriaceis, mucronatis, uninerviis (nervo subtus crasso prominente), internodio brevioribus. rameis diminutis; paniculae elongatae, oblongae ramis ereeto-patulis, pedicellis flore parum longioribus, ebracteolatis; corollae ochroleucae lobis oblongis, apiculo longo cuspidatis; antheris nigris; stylis brevibus, ima basi eoneretis, stigmatibus globosis, nigricantibus. %. Habitat in Sporadum insula Jura, ubi plantam florentem die 27 Maii detexit O. Reiser, cujus in honorem species egregia dedicata sit. Masse: Stengel 15—25cm hoch, Blätter Icm lang, 5mm breit, Blüten 2—2°5 mm im Durchmesser. @. Reiseri ist eine ganz hervorragende, mit keiner anderen zu vergleichende Art und bildet unter den Galien gleichsam ein Analogon zur habituell ihm nicht unähnlichen, von Forsyth Major auf der nördlich von Karpathos gelegenen Insel Saria ent- deckten, jüngst von Barbey in Bull. de l’herb. Boiss. II, Nr. 4, p. 243 (1894) beschriebenen Asperula Majori. Beide Arten lassen vermuthen, dass so mancher Schatz auf den, an Endemismen so reichen Inseln des ägäischen Meeres noch nicht gehoben sein mag und beweisen auch wieder, dass selbst auf einem ganz beschränkten Eilande, durch besondere Bedingungen, diesem allein eigenthümliche Arten sich ausbilden können. Der Blattgestalt nach würde man @. Reiseri in die Gruppe der Platygalia und unter diesen etwa neben @. ellipticum Willd. stellen; allein diese charakterisirt sich in erster Linie durch die dreinervigen Blätter. Mit seinen einnervigen Blättern kann daher @. Reiseri unmöglich hier Platz finden und muss vielmehr, da seine Blüten zugleich blassgelb sind, in die Gruppe der Ohromogalia Boiss. gestellt werden, in welcher sein Platz vor @. fruticosum Willd. anzuweisen wäre, mit dem es bezüglich der holzigen Stämmchen und der gedrungenen Inflorescenz eine gewisse entfernte Aehnlich- keit besitzt. Als besonders charakteristische Merkmale des @. KReiseri möchte ich neben den ebenerwähnten anführen: die Bereifung und die dieklichen, von einem starken hervorragenden Nerven durch- zogenen, breitelliptischen, stachelspitzigen Blätter. 86. Galium setaceum Lam. Diet. IL, p. 584 (1789). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Insel Salamis (Reiser). ß. Urvillaei Reg. in DC. Prodr. IV, p. 607 pro spec. Insel Hydra (Heldreich). 339 87. Galium vertieillatum Danth. in Lam. Dict. II, p. 685 (1789). Thessalien: auf dem Pelion (Leonis). Euboea: bei Steni (Pichler). Aetolien: auf dem Korax (Heldreich). 88. Asperula lutea Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 88 (1806); Fl. Graec. II, p. 17, t. 120 (1813). Cycladen: Insel Naxos (Reiser). Die vorliegenden Exemplare stellen kümmerliche, abgeweidete Formen mit sehr kurzen Stengeln dar, deren richtige Deutung gerade der hiedurch bedingten abnormen Frucht wegen einige Schwierigkeit bot. Die Hauptmerkmale derselben stimmen jedoch ohneweiters mit der in der Fl. Graeca II, p. 17 beschriebenen und auf Tafel 120 abgebildeten A. lutea überein, welche eine gelb- blütige, am Stengel und an den Blättern kahle und nur an den Blüten flaumhaarige Pflanze darstellt. Da diese Art später von Boissier in wesentlich erweitertem Sinne aufgefasst wurde, erscheint eine Besprechung derselben hier nicht unzweckmässig. Boissier zog nämlich in der Fl. Or. III, p. 33—34 zu der- selben auch behaarte Formen und unterschied in ihr ausserdem noch drei Varietäten '): ß. Mungierü, y. rigida und 6. pulvinaris. Die erste dieser Varietäten, welche früher von Boissier und Heldreich in den Diaen. Pl. or. Ser. I, Nr. 10, p. 61 als Art — A. Mungierü — beschrieben wurde, unterscheidet sich von der Grundform durch zartere Tracht und entfernte, wenigblütige Blütenbüschel und kann, wie die nächstfolgende Varietät y. rigida ’), welche sich durch eine starrere Tracht auszeichnet und sowohl in allen Theilen dicht kurzhaarige, als auch theilweise kahle Formen umfasst, ohneweiters zu dem Formenkreise der 4. /utea gezählt werden. Nicht so die Var. d. pulvinaris, welche sich durch dichte, polsterförmige Rasen, kurze, dichtbeblätterte, wenigblütige Stengel und rosenrothe Blumen- kronen schon so sehr von der Sibthorp’schen A. Zutea entfernt, dass sie gewiss als selbstständige Art betrachtet werden muss, wie dies auch Heldreich in schedis schon vor Jahren gethan hat und ') Im Suppl. Fl. or. p. 280 hat Boissier diese noch um zwei weitere Varietäten (pinifolia und oetoea), welche später besprochen werden sollen, vermehrt. °) Diese Var. rigida Fl. or. III, p. 3 wurde früher von Boissier in den Diagn. Pl. or. Ser. I, no. 3, p. 33 zu seiner A. strieta als &. tomentosa und f. glabrescens gezogen. In der Fl]. or. restringirte jedoch Boissier seine ursprüngliche A. strieta auf die Var. y. scabrida, ihr hier noch zwei weitere Varietäten zuzählend und stellte die Var. «. et £. unter dem Namen rigida zu A. lutea, was auch entschieden das Richtigere ist, da A. strieta, im Sinne der Fl. or., von Formen der 4. Zutea durch spitze, nicht stachelspitzige Blätter und schmutzigrothe Blüten sich unterscheidet. Nur erscheint mir der Name rigida schlecht gewählt, da er zu Verwechslungen mit 4A. rigida Sibth. et a Veranlassung gibt, weshalb ich denselben in Var. rigidula umändern möchte. 340 welcher Auffassung auch nachträglich Boissier in Fl. or. Suppl. p. 281 sich anschloss. Nach dieser begreift A. lutea ö. pulvinaris Fl. or. zwei Arten: A. pulvinaris und A. Boissieri, welche sich hauptsächlich in den Bekleidungsverhältnissen unterscheiden, indem erstere dicht grau- haarige Stengel, Blätter und Blüten besitzt, während letztere völlig kahl ist. Beide Arten sind durch dieses Merkmal ganz ausgezeichnet charakterisirt, scheinen jedoch durch Zwischenformen mit einander verbunden zu sein, wenigstens wurde eine solche von Orphanides in Fl. graee. exs. no. 52 vom Malevo-Gebirge ausgegeben. Dieselbe, von Boissier bei A. Boissieri angeführt, weist eine ziemlich reich- liche Behaarung des Stengels und der Blätter auf, hat aber völlig kahle Corollen. Ich benenne sie A. Boissieri var. transiens, da sie durch die erwähnte Behaarung einerseits der A. pulvinaris sich nähert, andererseits kurzstengeligen behaarten Formen der A. nitida Sibth. und Sm.. unter welchen Namen sie auch Orphanides aus- gab. so sehr ähnlich ist, dass sie nur schwer durch die in Boiss. Fl. or. suppl. p. 281 in nota post A. Boissieri angegebenen Merkmale von der Sibthorp’schen Art zu trennen ist. Möglicherweise wird sie sogar, nach genaueren Beobachtungen in der freien Natur, sammt der Grundform mit ihr vereinigt werden müssen, welcher Anschauung übrigens auch die Beschreibung und Abbildung der A. nitida in der Flora graeca nicht widersprechen würde. Auffällig scheint mir aber immerhin der Umstand zu sein, dass A. nitida, wie dies auch Boissier angibt, beim Trocknen sich schwärzt, während die ganz kahle A. Boissieri grün bleibt oder blässer wird. Typische, mit der Pflanze des bithynischen Olymps identische A. nitida sammelte übrigens Heldreich auf dem Karava im Pindus. Ich vermuthe, dass 4A. suffruticosa Hausskn. Symb. ad Fl. graec. p. 121 vom selben Gebirge das gleiche ist. Nach dem Erörterten lassen sich von A. Zutea folgende, mehr minder in einander übergehende Varietäten unterscheiden: a) typica. Stengel aufrecht, ziemlich dünn, einfach oder kurz- und wenigästig, meist reichblütig, sammt den Blättern kahl oder (f. hirtula) unterwärts sammt den Blättern mehr weniger kurzhaarig; Blütenbüschel meist ziemlich genähert; Blüten nach Sibthorp „obsolete pubescentes“, an den von mir gesehenen Exemplaren kahl. In höheren Lagen, bis in die supraabietine Region der Gebirge, so auf dem Parnass, Kiona, Veluchi, Oeta, Chelmos, Kyllene und auf der Insel Naxos. b) Mungieri Bois. et Heldr. Diagn. Pl. or. Ser. I, no. 10, p. 61 (1849) pro spec.; Bois. Fl. or. IH, p. 34 (1875). Stengel auf- recht, dünn, einfach oder kurz- und wenigästig, unterwärts sammt den Blättern sehr kurzhaarig; Blütenstand schlank. Büschel ent- fernt, wenigblütig, Blüten kleiner, blässer, kahl. In der Tannenregion des Taygetos. 341 c) pinifolia Bois. Fl. or. Suppl. p. (1888). Rasig, Stengel niedrig, unterwärts dichtblättrig; Blätter fast angedrückt, pfriemlich ; Blütenstand meist nur aus wenigen Blüten bestehend; Blüten kahl oder (f. pilifera) sammt Stengel und Blättern behaart. In der unteren und mittleren Region der Gebirge, so auf dem Veluchi, Parnass, Pateras, Taygetos. Von der Var. b) hauptsächlich durch den niedrigen Wuchs, genäherte und geringere Anzahl der Blütenbüschel verschieden. d) oetoea Heldr. Iter per Graec. septentr. a 1379 pro sp.; Boiss. Fl. or. Suppl. p. 280. Rasig, freudiggrün; Stengel aufrecht oder aufsteigend, unterwärts sammt den Blättern von äusserst kurzen Härchen rauh; Blätter fast pfriemlich, aufrechtabstehend; Blüten- büschel mehr weniger entfernt; Blüten grösser, kahl. Phthiotis: auf dem Gipfel Mylolithi des Oeta (Heldreich). Ich führe sie hier, auf die Autorität Boissiers hin, als Varietät der A. lutea an, obwohl die Pflanze auch auf mich eher den Eindruck einer selbstständigen Art macht. Weitere Beobach- tungen in der Natur werden erst diesbezüglich eine endeiltige Be- urtheilung ermöglichen. Plantae Karoanae Dahnvricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) XXXI Cornaceae DE. 346. Cornus sibirica Lodd. In Bergwäldern und Gebüschen bei Nertschinsk. Juni 1892 blühend. Vergl. Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. p. 12. XXXIIl Caprifoliaceae Juss. 425. Lonicera coerulea L. var. y. Turez. Fl. Baie. I. 523—524, L. edulis Turez. exsiec. In feuchten Gebüschen der 'Thäler am Schilkaflusse bei Monastyr. Mai, Juni 1890 blühend. XXXII Rubiaceae DC. 186. Rubia cordifolia L. In Gebüschen am Nertschflusse bei Ner- tschinsk. Juli 1889. Voller kleiner Widerhaken und sehr zerbrechlich. 478. Galium trifidum L. In nassen Wiesen, Gebüschen, sowie im Grase am Ufer der Nertsch bei Nertschinsk. Juli, August 1892. 184a. @. rubioides L. «. angustifolium Freyn. Die grösseren Blätter bei 3—5 cm Länge, 4—5 mm breit. @. rubioides Led. Fl. ross. II. 410. In Gebüschen und Bergwäldern an der Nertsch. Juni 1889. Ye Vergl.'NT:°8,.8 311. 342 184b. 98. »8Sb. 290. 2824, eadem ß. latifolium Freyn. Die grösseren Blätter bei 3°5 bis 45 cm Länge, 13—15 mm breit. @. rubioides ß. foliis latiori- bus Led. 1. ec. 411. Mit dem Vorigen. G. boreale L. «. hyssopifolium DC., Led. Fl. ross. II. 412. In Weiden und an Waldrändern bei Nertschinsk. Juni 1889. @G. ruthenicum Willd., G. verum y. trachycarpum DC., @. ve- rum ß. lasiocarpum Led. F]. ross. Il. 415. In Steppen und an Feldrainen bei Nertschinsk. Mai, Juni 1889, XXXIV. Valerianaceae DC. Valeriana officinalis L. «. communis 'Turez. Fl. Baic. I. 540. In Waldwiesen und feuchten Gebüschen bei Nertschinsk. Juni, Juli 1892. Patrinia scabiosaefolia Link., Led. Fl. ross. II. 427—428. An steinigen Bergabhängen em sn tschinsk gemein. Juli 1889. . P. rupestris Juss. Led. 1. Unter der vorigen Art. P. sibirica Juss. Im sera und auf Felsen bei Ner- tschinsk selten. Juni 1889. XXXV. Dipsaceae DE. Scabiosa Fischeri DC. In Menge in den Steppen bei Ner- tschinsk. Juli, August 1889. XXXVI Compositae Vaill. Aster alpinus L, saltim Turez. Fl. Baic. Dah. et Ledeb. Fl. ross. quoad plant. dahuricam. Auf Bergabhängen und in Wäldern bei Fo re Vergl. Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. 13. A. tataricus L fl. In Gebüschen und Wäldern bei Ner- tschinsk häufig. Juli, August 1889. A. Richardsoni Led. Fl. ross,. II. 475. In Gebüschen um Nertschinsk nur in einem Exemplar gefunden. Juli 1891. Weicht von der in der Flora Baikalensi-Dahurica ge- oegebenen Beschreibung durch phylla involueralia obtusissima (nee lanceolata, acuta) ab. a. Galatella dahurica DE. «. angustifolia Freyn. Die grösseren Blätter bei 7—8cm Länge 5—6 mm breit. In Gebüschen, auf Bergabhängen bei Nertschinsk. Juli, August 1889. eadem, ß. brevifolia Freyn. Die grösseren Blätter bei 5°5 cm Länge 6°5—7 mm breit, doch auch kürzere und schmälere vorhanden. Unter der vorigen Form. Callimeris ineisa DC. An feuchten Gräben bei Nertschinsk. Juli 1889. 400. ©. altaica Nees. In Steppenwiesen bei Nertschinsk in grosser Menge. Juli, August 1889 (no. 282a), auch an wüsten Stellen bei der Ziegelei. Juli, August 1892 (no. 400). 398. 321. 343 eadem, forma oligocephala. Auf steinigen Bergabhängen und in trockenen Bergwiesen bei Nertschinsk. Juli 1892. Die Hüllen sind kurzhaarig, grau, behaarter, wie bei der früheren Form. 396. ©. tatarica Lindl. In Steppenwiesen bei Nertschinsk in grosser Menge. Juli, August 1889 (no. 282b), auf Berg- abhängen am Nertschflusse nicht häufig, Juli 1890 (no. 396). Arctogeron gramineum DC. Auf sandigen Hügeln um Ner- tschinsk; 22. Mai 1889 in Blütenfülle. Erigeron serotinus Weihe, E. acris Turez. Fl. Baie. II. 24. In nassen Wiesen bei Nertschinsk; Juli, August 1889. Die dahurische Pflanze hat die langen, rothen Strahl- blüten des EZ. serotinus Weihe und E. angulosus Gaud. Wegen des gegenüber typischem E. acris L. zwar schwächeren, aber reichlich genug vorhandenen Indumentes muss sie jedoch zu E. serotinus Weihe gestellt werden, denn E. angulosus ist fast kahl. E. cupularoides Freyn n. sp. Einjährig, Stengel stiel- rund, roth, aus kurz-schiefer Basis steif aufrecht, schwach behaart, kahl werdend, vom Grunde an rispig-viel- köpfie, zerstreut beblättert. Aeste schief-aufrecht, zahlreich, entweder traubig — oder wiederum rispenförmig — verästelt. Blätter zahlreich, schmal lanzettlich feindornig-scharf und klein gesägt, kahl oder fast kahl; jene der Zweige erster Ordnung gleich denen des Stengels, nur kleiner, jene der blühenden Zweiglein sehrzahlreich, den Zweig selbst verdeckend, lanzettlich-lineal, etwas abstehend bis zum Köpfchen hinaufreichend und allmählich in die Blätt- chen der Köpfchenhülle übergehend. Blütenköpfe einzeln an den Spitzen der Seitenzweiglein, halbkugelig; deren Hüllblättchen dreireihig, die Blättchen der äusseren und mittleren Reihe grün, unberandet, jene der innersten Reihe schmal hyalin berandet — alle lineal, spitz, steif und abstehend gewimpert, kahl. Strahlblüten aufrecht, winzig, fädlichh kürzer oder so lang wie die Hülle, purpurroth; Achänen spindelförmig, locker-rauhhaarig; Pap- pus zweiundeinhalbmal so lang, wie die Achäne, weiss. ©) oder ©). August. In Sümpfen und an Teichrändern bei Nertschinsk. August 1889. Syn. E. acris ß. asteroides DC.? Freyn in Karo Plantae Dahuricae. Maasse: 40 cm hoch bei 20 cm Rispenbreite, oder kleiner. Stengel der grossen Exemplare unten 5—6 mm stark; untere Blätter 5 cm lang bei 5—6 mm Breite in der Mitte; Hoch- blätter der Blütenzweige 12 mm lang, 1'5 mm breit; Köpfe 344 N ot 10—12 mm hoch, 15—18 mm breit, Hülle 7—8 mm hoch, deren Blättchen bis 1'5 mm breit; Achänen (unreif) 25 mm lang. '/, mm im oberen Drittel stark; Pappusstrahlen 6°5 mm lang. E. cupularioides unterscheidet sich von E. acris L. und allen seinen näheren Verwandten durch die Blätter, welche scharf feindornig-gesägt, bei jenen jedoch ganzrandig und mehr oder weniger wimperig haarig sind. Durch die dicht beblätterten Köpfchenstiele, welche bei den Verwandten des E. acris lang, dünn und unbeblättert sind, ferner durch die breiten unberandeten Blättchen der Hülle, welche bei E. acris und Verwandten schmal, lang zugespitzt und ziem- lich breit berandet sind, endlich durch den weissen, nicht rostfarbenen Pappus. Die Tracht ist jene von Pulicaria (Cu- pularia) graveolens, daher der Name. E. Kumtschaticus DC. ist nach der Beschreibung in Led. Fl. ross. II. 488 durch langgestielte, längliche, stumpfe untere Blätter und längere Strahlblüten verschieden. Ueber die Farbe des Pappus ist nichts gesagt. E. acris var. asteroides DC. ist sowohl nach der Beschreibung in Ledebour Fl. ross., als nach Regel & Tilling Fl. Ajanensis p. 102 mit E. podolieus Bess. identisch, daher von E. cupularioides verschieden. Inula salieina L. In einer Wiese am Amurflusse bei der Station Radde. Juli 1893. I. Britannica L. «. vulgaris Led. Fl. ross. II. 506, forma Ahu- milis. In Steppen und Brachfeldern bei Nertschinsk; Juli 1892. Bidens tripartita L. In Sümpfen um Nertschinsk; Juli 1892. Eine zarte Magerform. Achillea acuminata Freyn. Piarmica acuminata Led. Fl. ross. II. 59. In Waldwiesen am Schilkaflusse bei Monastyr; Juli 1889. Die von mir ausgegebenen Exemplare weichen von der Originalbeschreibung durch die an der Spitze nicht kahlen, sondern kurz weisszottigen Paleae etwas ab, sonst kommen sie aber mit der Beschreibung sehr gut überein, insbesondere auch im Blattzuschnitte. Pt. vulgaris Turez. Fl. Baie. II. 39 dürfte nach dem Standorte hierher zu ziehen sein, da die echte A. Ptarmica L. wohl kaum über das östliche Mitteleuropa hinaus gegen Osten mehr vorkommt, sondern weiterhin durch A. cartilaginea Led. ersetzt ist. A. ptarmicoides Maxim. Prim. Fl. Amurensis p. 154— 155. Im nassen Gebüsche an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli, August 1889. — Eine ausserordentlich merkwürdige Pflanze: sie ist ein so ausgesprochenes Mittelglied zwischen Achillea und Pfarmica, dass letztere als Gattung unmöglich auf- 246, 320. 292. 292b. 345 recht erhalten werden kann. Ausserdem war 4A. ptarmicoides Max. aus einer so westlichen Gegend bisher noch nicht bekannt. A. setacca W. K. forma rosea. In Steppenwiesen und an Ackerrändern bei Nertschinsk. Juli 1892. Blumenblätter schön rosenroth, sonst von typischer A. setacea nicht verschieden. Leucanthemum sibiricum DC. var. «. Led. Fl. ross. II. 542. In Steppenwiesen und auf Hügeln bei Nertschinsk. Juli, August 1889. eadem, var. ß. Led. l. c. Unter dem Vorigen. Artemisia Dracunculus L. ß. inodora Bess. — In Menge an den Nertschufern bei Nertschinsk. Juli 1889. 4. desertorum Spr. «. Sprengeliana Turez. Fl. Baic. I. 51. An schattigen felsigen Orten am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juli 1892. 4A. commutata Bess. «. Helmiana Turez. ]. ec. p. 52. In Ge- büschen an der Nertsch und an überschwemmten Orten bei Nertschinsk. Juni 1889. eadem, ß. Gebleriuna Turez. 1. c. Auf steinigen Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. August 1889. A. scoparia W. K. In Steppen und Getreidesaaten bei Ner- tschinsk. Juli, August 1889. 308a. A. sacrorum Led. «. viridis Turcz. 1. ec. p. 59. Im Wiesengebüsch, Juli 1889 (no. 269), verbreitet auf Berg- abhängen bei Nertschinsk, August 1889 (no. 308a mit Ueber- gängen zur Varietät ß. incana). 308b. eadem, forma minor — A. sacrorum Led. ß. intermedia Led. a. viridis Led. Fl. ross. II. 578 forma minor. Niedrig, die Stengel bogig aufsteigend, nicht steif aufrecht, die Blüten- stände schmäler. Solche Exemplare unterscheiden sich von y. minor Ledeb. nur durch die Blätter, welche nicht dreimal, sondern doppelt gefiedert sind. Von kleinen Formen der A. ma- crobotrys sind sie durch die unterseits schwachfilzigen Blätter auf den ersten Blick zu unterscheiden, doch ist die Blatt- oberseite von A. sacrorum ebenfalls drüsig punktirt, wie bei A. macrobotrys und 4A. laciniata. — Auf Felsen und im Stein- gerölle an der Nertsch; August 1889 (no. 246). eadem, ß. incana Bess., Turez. 1. ec. p. 59. A. sacrorum Pß. intermedia b) incana Led. Fl. ross. 1. e. p. 578. Auf Berg- abhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. August 1889. Die Stengel sind roth, Blätter und Köpfchenhülle dicht staubgrau, die Blüten goldgelb. 4. laciniata Willd. «. glabriuscula Led. Fl. ross. II. 582. In nassen Steppenwiesen bei Nertschinsk in Menge. Juli, August 1889. eadem, forma latiseeta. Blattsegmente letzter Ordnung bis 3—4 mm breit (bei der typischen Form nur 1 mm). Unter der Vorigen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1895. 26 346 475a. A. vulgaris L. y. vulgatissima Turez. Fl. Baie. Dah. Il. 63 bis 64. In Gebüschen und an wüsten Orten um Nertschinsk. Juli, August 1892. — Ist aber von der in Mitteleuropa ge- meinen Form verschieden. 4T75b. eadem, Ö. coarctata Turez. 1. e. p. 64. Unter der vorigen Form. 440. A. integrifolia L., Turez. 1. ec. p. 64—65; 4. vulgaris «a. integrifolia Led. Fl. ross. II. 585. In Thälern, zwischen nassem, schattigem Weidengebüsch und im Grase bei Kirpitschnaja Juli, August 1892. 309. 4A. palustris L. In Brach- und Getreidefeldern bei Nertschinsk. Juli, August 1889. 322. A. sericea Web. «. nitens DC. Auf Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. August 1889. 479. A. rupestris L. y. viridifolia DC., Turez. Fl. Baie. II. 71—72. Nasse Wiesen bei Zaranicka, selten. Juni, Juli 1892. 302, 313. A. frigida Willd. Ganze Steppen bei Nertschinsk be- deckend; August 1889 (no. 302), auch auf Sandhügeln (no. 315, eine höhere Form). Die Rispe der zweitgenannten Form ist breit mit abstehenden Aesten, jene der erstgenannten schmal zusammengezogen. Beide Formen ändern mit goldgelben und kupferrothen Blüten ab. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur alpinen Algenflora. Von W. Schmidle (Mannheim). (Mit 4 Tafeln [XIV—XVII] und 1 Textfigur.) (Fortsetzung. !) Tetmemorus Ralfs. T. Brebissonii (Menegh.) Ralfs. VIII zerstreut, V häufiger. Ad V rarissime formam singularem huius speciei inveni lateribus convexis apieibusque utrinque ineisurae extrorsus am- pliatae acutis distinetam. Tab. XIV, fig. 26. T. granulatus (Breb.) Ralfs. II, IH, V zerstreut. forma basichondra n. f. Tab. XIV, fig. 23. Cellulae utrinque constricturae levissimae serie granulorum majorum ornatae. Dim.: 122 2 26 u. Bei V in einem Präparate ziemlich häufig; auch wurden im Schwarzwalde von mir dahingehörige Formen gefunden. Forma apieibus subito perattenuata. Tab. XIV, fig. 22. Bei V in einem anderen Präparate. u Vier@leNNa8 22805: 347 T. levis Ralfs. Formae fere ut apud Nordst. Freshw. Algae New Zea- land and Austr. Tab. III, fie. 19. V, mit obigen häufig. T. minutus De By. | V, UI ziemlich selten. T. levis var. ornatus n. var. Tab. I, fig. 24 a und 2. Cell. 60—72 u longa, 20—21 u lata, medio leviter con- strieta ad apices versus subattenuata, subtiliter et sparse punc- tata, utringue constrieturae medianae serie punctorum majorum et dense positorum ornata; e latere visa ad apices subito angustata. Die Variation steht in der Zellform der Variation atte- nuatus Wille: Ferskv. fr. Novaja Semlja tab. XIV, fig. 22 am nächsten, ist jedoch kleiner und anders punktirt. VII, triefende Felsen, zerstreut. Dysphinetium Naeg. D. eurtum var. ewiguum Hansg. Dim.: 33 S 17 u, cellula leviter aut subtilissime punctata. D. palangulae (Breb.) Hansg. III ziemlich zerstreut. — — var. De Baryi Rabh. V zerstreut. D. globosum (Bulnh) Hansg. Formae apud Borge: Süsswasserchlorophyceen etc. p. 23. tab. II, fig. 20. Dim.: 32 2 20 u. II zerstreut. Forma ad formam majorem Wille: Ferskv. fr. Nov. Semlja accedens. Dim.: 30 = 20 u, e vertice perfecte eirculare, membrana dense punctata. Tab. XIV, fig. 25. D. eucurbita (Breb.) Reinsch. VII ziemlich häufig; V ziemlich selten. forma ad apices versus attenuata ibique late rotundato- truncata. Tab. XIV, fig. 16. Sehr selten mit obiger. VII. D. notabile (Breb.?) Hansg. V sehr selten. D. speciosum (Lund.) Hansg. VIII ziemlich selten, ebenso II, V. var. tumidum n. var. Tab. XIV, fig. 30. Incisurä medianä angustä non ita profundä. Semicellulae an- gulis inferioribus rectis lateribus convexis, apieibus rotundatis, margine undique crenulato, ad marginem concentrice granulatae, 26* 348 medio glabrae et supra isthmum 5—6 costis, non validis, ver- ticalibus ornatae, e vertice visae medio late tumidae, utroque fine rotundato-truncatae. Dim.: 42 2.27 u; 20 u crass. V zerstreut. D. sparsepunctatum n. sp. Tab. XV, fig. 1—7. Cellulae perparvae, 14—16 u longae, 10—13 u latae formä valde variabili, tum medio late constrietae (forma frequen- tissima, Fig. 6), tum constrietulae, (Fig. 1, 2, 5,) tum plane constrietione destitutae (formae subraro inventae, Fig. 3 und 4); apices cellularum constrietarum plerumque latissime, ii ceterarum plus minus evidenter rotundati. Membrana semper achroa irregulariter et sparse sed evidenter punctata (saepe fere oranulata); cellulae e vertice ellipticae, in massa gelatinosa nidulantes, chlorophoris semicellulae plerumque e centro radi- antibus. Diese schon durch das Vorkommen von völlig uneinge- schnürten Formen interessante Species (NB. alle Uebergangs- formen waren sehr häufig vorhanden) besitzt auch oft eine etwas andere Chlorophylistructur der Chlorophylikörper, kann nämlich ° dann und wann von einem in der Mitte der Zelle (nicht Halb- zelle) gelegenen Centrum ausstrahlen (Fig. 2 und 4). Fast immer scheint die Zelle schwach granulirt zu sein. Doch glaube ich, dass die Erhebungen, welche besonders an gefärbten Exemplaren hervortreten, von kleinen, über den Poren der Zellhaut sitzenden Gallertknöpfchen herrühren. Vielleicht ist die Alge auch zu Penium, oder der Chlorophylistructur wegen zu ÖOylindrocystis zu stellen. II sehr häufig. Die Species steht wohl D. excavatum (Nordst.) am näch- sten, ist jedoch schon durch ihre Kleinheit verschieden. D. sinuosum (Lund.) Hansg. Reinsch Algenfl. tab. IX, fig. 1d. V sehr selten. D. pericymatium (Nordst.) nob. — €. perieymatium Nordst. Desm. Arctoae tab. VII, fig. 26. V sehr zerstreut. Dim. 50 A 29 u, 24 u crass. D. parvulum (Breb.) nob. —= ©. parvulum Breb. Liste t. I, fig. 18. var. undulatum n. var. — Ö. parvulum Breb. var. undu- latum nob. Msc. Tab. XV, 1g27. V zerstreut. Cellulae 29 u longae, 16 « latae, lateribus undulatis, api- cibus truncatis vel subretusis, levissime constrietae, apices versus attenuatae. 349 Diese Variation steht durch den oft zurückgezogenen Scheitel dem Disph. anceps (Lund) Hansg. und D. pusillum Hansg. nahe. D. mierosphinetum (Nordst.) nob. — (os. mierosphinetum Nordst. Dim.: 41 I 28 u. — — var. crispulum (Nordst.) nob. V zerstreut mit der typischen Form im Gemische. In demselben Präparate befand sich auch D. pericyma- tium (Nordst.) nob.; es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass dasselbe eine Variation von D. microsphinetum (Nordst.) ist, mit demselben durch die Var. erispulum verbunden. D. holmiense (Lund) nob. var. integrum (Lund) forma. V mit obigen 2 Species zerstreut. Dim.: 48 I 28 u. Der Scheitel ist bald convex abgerundet, bald zweimal leicht eingebuchtet; die leichte Mitteleinschnürung nach aussen stark erweitert. Pleurotaenium Naeg. P. Ehrenbergii (Ralfs) Delp. I zerstreut. Pleurotaeniopsis Lund. P. De Baryi (Archer). Lund. VI sehr selten. P. cucumis (Corda) Lagerh. V ziemlich selten. Xanthidium Ehrbrg. N. armatum Breb. var. supernumerarium n. var. Tab. XV, fig. 8 a und b. Semicellulae utrogue margine spinis 9 (3 x 3) bifurcatis et medio in apice utrinque spina singula bifurcata supernume- raria ornata; membrana granulata, medio semicellulae tumida et tuberculis concentrice dispositis ornata. Dim.: 180 = 68 u (sine spin.). V häufig. A, untilopaeum (Breb.) Kützg. Ralfs tab. XX, fig. le. Semicellulae media in parte granulis concentrice dispo- sitis ornatae sunt, ‘quae res secundum autorem speciei Bre- bisson Liste p. 135 speciei typica est. „Dans les individus adultes (de X. antilopaeum |Breb.|) on distingue sur le disque des hemisomates une protuberance chargee d’une rangee annu- laire de granulations. Cet appendice, souvent peu apparent, man- que dans les deux espöces precedentes (N. fasciculatum Ehrbg.) et X. polygonum Hass.). On y remarque seulement au meme point une elevation conique sans granulations“. 350 X. alpinum n. sp. Tab. XV, p. 9 « und b. Minimum quadrangulare tam longum, quam latum aut paulo longius constrietura centrali parum profunda, amplissima (fere obsoleta) lateribus semicellulae convexis, vertice late trun- cato aut levissime subretuso, angulis rotundatis et numero varia- bili aculeorum (attamen semper plus quam 3) ornatis; cellulae e vertice visae fere rectangulares angulis rotundatis, lateribus brevioribus plerumque triaculeatis, majoribus tumore lato minimo, vix visibili ornatis Pin. 10:5210 u;; 10:90: II sehr selten. Diese schöne Species sieht in der Scheitelansicht dem Staur. acanthoides Delp. einigermassen ähnlich, ist jedoch mehr als die Hälfte kleiner. Sehr ähnlich erscheint auch Cosm. Novae Semliae Wille, welches jedoch ebenfalls um die Hälfte länger ist, in der Mitte der Halbzelle eine Papille trägt, an den Ecken je 4 Zähne (statt Stacheln) hat, und in der Scheitelansicht oval ist. Von den Xanthidien steht wohl am nächsten X. ineptum Turner: Algae etc. Indiae orientalis p. 101; tab. XII, fig. 21, welches dieselbe Grösse, aber eine andere Zellform in Vorder- und Scheitel- ansicht hat. Möglich wäre es, unsere Art vielleicht zu Arthrodesmus oder Cosmarium zu stellen (als Arthrod. alpinus oder ©. al- pinum); doch glaube ich, dass die Einreihung in die letzte Gattung das Vorhandensein von relativ grossen Stacheln, und in die erste die grössere Anzahl derselben an jeder Ecke verbietet. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht. Juni und Juli 1895. Beck 6. R. v. Mannagetta. Die Gattung Nepenthes. (Forts.) (Wiener illustr. Garten-Zeitung XX. S. 182— 192.) 8'. Btocki Br. Aconitum fallacinum nova spec. (Allgem. botan. Zeit- schrift IL. Nr. 6. S. 117—118.) 8". Blocki Br. Zwei neue Cytisusarten (Sect. Tuboeytisus) aus Ost- galizien. (Allgem. botan. Zeitschr. I. Nr. 7—8. 8. 137— 138.) 8”. Vergl. diese Zeitschr. 1895, Nr. 8, S. 303. ') Die „Literatur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. sl Borbäs V. v. Syringa dichroa. (A Kert I. 7. p. 245— 248.) 8". 1 Farbentafel. Borbas V.v. A. holdviola fajairöl. (De speciebus generis Lunariae Tourn.) (Termeszetrajzi füzetek. Vol. XVII. Pars 1.—2. p. 87 bis 96.) 8°. Deutsches Resum& auf S. 138—140 unter dem Titel „Ueber die Arten der Mondviole“. Brand A. Monographie der Gattung Nigella (Abhandl. und Vortr. aus dem Gesammtgebiete der Naturwissenschaft. IV. Bd.) 8°. 40 S. Im Nachstehenden sei eine Uebersicht der in Oesterreich-Ungarn vor- kommenden Arten auf Grund dieser Monographie gegeben: Nigella: A. Subgenus Garidella. B. Subgenus Nigellastrum. 1. N. arvensis L. (Bosnien, Ungarn, Oesterreich, Galizien). N. arvensis y. trachycarpa Borb. (Nagy Enyed). 2. N. tuberculata Gris. (Spalato). C. Subgenus Nigellina. 3. N. Damascena L. typica (Ragusa). Czapek Fr. Ueber Zusammenwirken von Heliotropismus und Geo- tropismus. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissench. Wien. Math.- naturw. Cl. Bd. CIV. Abth. 1.) 8°. 39 8. Vergl. diese Zeitschr. 1895. S. 242. Czullik A. Das k. k. Lustschloss Laxenburg und seine Park- anlagen. Wien (C. Gerold’s Sohn). 16°. 18 Abb. 1 Plan. Ettingshausen C. Freih. v. Auszug aus einem Vortrag über die Tertiärflora Australiens. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 31. Heft. S. 310—317.) 8°. Flatt Alföldı K. Agrostologiai megjegyzesek. Perlaky Gaäbor, Florisztikai közlemenyeire. (Termeszetrajzi füzetek Vol. XVII. P. 1—2. p. 111—115.) Dazu auf $. 140 ein deutsches Resum& unter dem Titel „Agrostologi- sche Bemerkungen über Gabriel Perlaky’s „Floristische Mittheilungen“. Formänek E. Beitrag zur Flora von Albanien, Korfu und Epirus. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn XXXII. Bd.) 8°. 53 S. Als neu werden beschrieben: Euphorbia refexa Form., E. Halaesyi Form., Cörsium horridum Form., Orobanche prosyolica Form., Reseda epirotica Form., mehrere Formen und Varietäten von Rosa, Vieia Plenigeri Form. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Forts.) (Bull. d. l’herb. Boiss. III. Nr. 6. p. 302—307.) Diese Fortsetzung behandelt: Malus communis, ß. parviflorus Freyn, Pimpinella cervariaefolia Freyn et Sint., Sedum erectum Freyn, Carum leucocoleon Boiss. et Huet., f. porphyrocoleon Freyn et Sint., Bunium Tempskyanum Freyn et Sint., Dunium filipes Freyn et Conr., Peuce- danum Conrathi Freyn. Valeriana alpina Adams., ß. pubescens Freyn et Conr. Scabiosa brevipora Freyn et Sint. 352 Glaab L. Ranunculus aconitifolius L. F. Fuggeri. (Deutsche botan. Monatschr. 1895. Nr. 6. S. 95—96.) 8°. Verf. veröffentlicht seit einiger Zeit Notizen, welche von Detail- untersuchungen auf dem Gebiete der Salzburger Flora zeugen. So ver- dienstlich Detailstudien in jedem Florengebiete sind, so werthvolle Resultate sie liefern können, so möchten wir doch gegen die vom Verfasser gepflegte Richtung Bedenken erheben. Seine Richtung besteht darin, geringe Form- abweichungen festzustellen und zu benennen. So lange aber solche Ab- weichungen nicht dadurch an Interesse gewinnen, dass sie in irgend einer Hinsicht für die Systematik der betreffenden Gruppe von Werth sind oder dass sie in grösserer Verbreitung oder Constanz auftreten, möchten wir deren Benennung für eine überflüssige Belastung der ohnedies genügend anwachsenden Literatur und Nomenclatur ansehen. — Die hier beschriebene Form von R. aconitifolius hat am Rande gespaltene Petalen; im Garten eultivirt, entwickelte sie zuerst Blüten mit gespaltenen Petalen, später solche von normaler Form. Gutwinski R. Prodromus florae algarum Galieiensis. (Resume im Anzeiger der Akademie der Wissensch. in Krakau 1895. 8. 156 bis 158.) 8°. Hackel E. Duthiea novum Graminearum genus. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. XLV. Bd. 5. Heft. S. 200—203.) 8°. Die Gattung gehört zur Tribus der Festuceae. Die einzige Art (D. bromoides Hack.) gehört dem Himalaya an. Jack J. B. Beitrag zur Kenntnis der Lebermoosflora Tirols. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien. XLV. Bd. 6. Heft. S. 255 bis 256.) 8%. Keller R. Die Treskavica-Planina, ein bosnisches Landschafts- und Vegetationsbild. (Biolog. Centralbl. XV. Bd. Nr. 12.) 18 8. Kerner F.v. Kreidepflanzen von Lesina. (Jahrb. d. geol. Reichsanst. 1895. Bd. 45. Heft 1. $S. 39—58.) Gr. 8°. 5 Taf. Verf. behandelt eingehend Sphenopteris Lesinensis F. Kern., Pachy- pteris dalmatica F. Kern., P. dimorpha F. Kern., Dioonites efr. Sawonicus Reich., Pachyphillum rigidum Sap., P. araucarinum Sap., Ounninghamia elegans Corda, Sphenolepidium Kurrianum Heer, Daphnites Goepperti Ett., Proteoides cfr. daphnogenoides Heer, P. cfr. grevillaeformis Heer, Phaseo- lites formus Lesqu. — Taf. 1—4 bringen Darstellungen der Fossilien in Lichtdruck nach Photographien; es ist sehr erfreulich, dass diese, eine objective Prüfung zulassende Art der Darstellung auf paläophytologischem Gebiete immer häufigere Anwendung findet. Marchesetti C. Pel centesimo anniversario della naseita di Muzio de Tommasini. (Boll. d. soc. Adriat. di scienze Natural XVI.) SEHON: Marchesetti C. Flora dell’ isola di Lussino di Muzio di Tom- masini con aggiunte e correzioni. (Att. d. Mus. civ. di Storia Natur. Trieste IX.) 8°. 96 p. Marchesetti C. Biografia botanica ossia catalogo delle Publi- cazioni intorno alla flora del litorale Austriaco. (1. c. IX.) 8°. 82 p. 399 Murr J. Beiträge zu den Pilosellinen Nordtirols. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Nr. 6. S. 84--88.) 8". Murr J. Zur Ruderalflora von Oberösterreich. (Allgem. botan. Zeit- sehrift I. Nr. 7—8. S. 140.) 8°. Palacky J. Zur Hochgebirgsflora der Philippinen. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1895.) 8°. 2 S. Procopianu-Procopovici A. Ueber die von Herbich in der Bukovina aufgestellten Pflanzenarten. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. XLV. Bd. 5. Heft.) 8°. 5 S. Für folgende Herbich'sche Arten gibt er ältere Namen: Anthemis hemisphaerica Herb. (= A. macrantha Heufl.), Achillea caespitosa Herb. (= A. Schurü [Schultz Bip.]), Saxifraga luteopurpurea var. Herb. = S. luteoviridis Schott), Ranunculus carpathieus Herb. (= R. dentatus [Baumgt.|). — Herbich’s Luzula Althii ist identisch mit L. Sudetica (Willd.). — Silene dubia Herb. ist eine von S. nutans wohl verschiedene, den Ostkarpathen eigenthümliche Art. Römer J. Die Frühlingsflora von Kronstadt in Siebenbürgen. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Nr. 7. S. 97—100.) 8". Rompel J. Krystalle von Caleiumoxalat in der Fruchtwand der Umbelliferen und ihre Verwerthung für die Systematik. (Arbeit aus dem botanischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag.) (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. CIV. Bd. L2Abih.) 8, 57 8.2 Taf. Vergl. diese Zeitschr. 1895. Nr. 6. S. 243— 244. Schilberszky K. A. Charafelek különös tekintettel a magyarorszagi fajokra irta Filarszky Nandor. Budapest (Brözsa Otto Nyomäsa). 8°. 11 p. Steiner J. Ein Beitrag zur Flechtenflora der Sahara. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Bd. CIV. Abth. 1. S. 333— 393.) 6". Aufgezählt werden: * Collemopsidium calcicolum Steinr., Psoro- tychia numidella Forss., * mphalaria nummularia Dur., ©. tiruncula Nyl., * Collema pulposum Nyl., * Heppia subrosulata Steinr., * Acarospora percaenoides Jatta, * Caloplaca variabilis (Pers.). * ©. teicholyta (Ach.) Steinr., Gyalolechia interfulgens Steinr., * ARinodina calcarea Arn., * Lecanora cerassa Ach., * L. calcarea (L.) Sommerf., *_L. platycarpa Steinr., * Endocarpon subeompactum Steinr., * E. suberustosum Stitz., * Tychothecium pygmaeum Kıb. — Die mit * bezeichneten Arten wurden von F. v. Kerner 1895 um Biskra gesammelt. Tommasini M. de. Aleuni cenni sulla flora di Duino e di suoi dintorni. (Att. d. Mus. Civ. di Stor. natur. Trieste Vol. IX.) 8". Eine nachgelassene Arbeit Tommasini's, herausgegeben von C. v. Marchesetti. Ullepitsch J. Botanische Aphorismen. (Allgem. botan. Zeitschr. I. S. 98—100.) 8". 354 Wettstein R. v. Anagosperma (Hook.) Wettst., eine neue Gattung aus der Familie der Serophulariaceae. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XIII. S. 240— 243.) 8°. 3 Fig. Die Gattung A. ist auf Zuphrasia disperma Hook. begründet. Wettstein R.v. Globulariaceen-Studien. (Bull. d. I’ Herb. Boissier III. Nr. 6. p. 271—290.) 8°. 1 Taf. Enthält: I. Zytanthus Wettst. Gen. nov. mit den Arten Z. salieinus (Lam.) Wettst. u. L. amygdalifolius (Webb.) Wettst. — II. Globularia Sintenisi Haussk. et Wettst. Spec. nov. ex afl. @. orientalis. Kurdistan. — III. Ueber die Nomenclatur der Globularia vulgaris. (Enthält u. A. die Klarstellung der 5 Arten @. Willkommi Nym., @. Linnaei Rouy, @. tenella Lge., @. trichosantha Fisch. et Mey., @. Valentina Willk.) — IV. Ueber Globularia bellidifolia. (Enthält u. A. die Klarstellung der 3 Arten @. cor- difolia L., @.bellidifolia Ten. und @. repens L. — V. Ueber die Systematik der Gattung Globularia. Wiesbaur J. Nowack’s Wetterpflanze: Abrus precatorius L. var. nobilis. (Natur u. Offenb. Bd. XLI.) 8°. 18 S. Willkomm M. Bilderatlas des Pflanzenreiches. 3. Aufl. Lieferung 1—3 a 50 Pf. Esslingen (Schreiber) Gr. 8". Das ganze Werk soll 124 colorirte Tafeln mit 600 Abbildungen und 450 Seiten Text umfassen. Es wird in 15 Lieferungen complet sein. Ambronn. H. Sechs pflanzenphysiologische Abhandlungen von Thomas Andrew Knight (1803— 1812). (Ostwald’s Classiker der exacten Wissenschaften Nr. 62.) Leipzig (W. Engelmann). Kl. 8". 64 S. 1 Mk. Schon bei früherer Gelegenheit wurde darauf hingewiesen, dass Ost- wald's Classikerausgabe eine Reihe höchst wünschenswerther Ausgaben älterer botanischer Schriften enthält. An die Publicationen der Werke Saussure’s, Kölreuter’s und Sprengel's schliesst sich die vorliegende, welche vielgenannte, aber wenig gesehene Abhandlungen Knight's allgemein zugänglich macht. Das Heft umfasst folgende Abhandlungen: 1. Ueber die Richtung der jungen Wurzel und des jungen Stengels bei der Keimung, 2%. über die Ursachen, die auf Richtung und Wachsthum der Wurzeln ein- wirken, 3. über die Rankenbewegungen der Pflanzen, 4. Nachricht von einigen Versuchen über das Absteigen des Saftes in den Bäumen. 5. über die umgekehrte Wirkung der Splintgefässe der Bäume, 6. über die Neu- bildung von Knospen. — Ambronn hat biographische Notizen und ein Verzeichnis der Schriften Knight's beigegeben. Ascherson P. Eine verschollene Getreideart. 8°. 23 S. („Branden- burgia“, Monatsbl. d. Ges. f. Heimatskunde d. Prov. Brandenb. Bas nv. Nr.) Behandelt eingehend den ehemaligen und gegenwärtigen Anbau von Panicum sanguinale. Ascherson P. /soetes echinospora Dur. in Pommern. (Allgem. botan. Zeitschr. 1 Nr s)2s. an. Baillon H. Histoire des plantes. Taf. XIII. Monographie des palmiers. Paris (Hachette). Gr. 8°. p. 245—404. 68 Fig. — 10 Fres. 399 Detmer W. Das pflanzenphysiologische Prakticum. Anleitung zu pflanzenphysiologischen Untersuchungen für Studierende und Lehrer der Naturwissenschaften, Medicin, Land- und Forstwirthschaft. 2. Aufl. Jena (G. Fischer). Gr. 8°. 456 S. 184 Abb. — 9 Mk. Dass Verf. mit vorliegendem Buche eineın Bedürfnisse entgegenkam, beweist nicht blos der Umstand. dass dasselbe nunmehr schon in zweiter Auflage vorliegt, sondern dass es inzwischen auch in einer französischen Ausgabe erschien und eine englische in Vorbereitung sich befindet. Die vorliegende neue Auflage zeigt fast auf jeder Seite Abweichungen von der ersten, überall war Verf. bemüht, durch Berücksichtigung neuerer For- schungen, durch Besprechung neuer Methoden, Apparate, durch Hinweis auf besonders geeignetes Materiale ete. das Buch noch werthvoller zu ge- stalten. Auch durch zahlreiche neue Abbildungen, durch ein Sachregister und eine Uebersicht der Bezugsquellen ') für Apparate weicht die neue Auf- lage von der ersten ab. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien ete. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. 122. Lieferung. 3 Bogen Text, 113 Einzelbild. Schumann \\. Apocynaceae (Schluss), Asclepiadaceae (Beginn). Fünfstück M. Beiträge zur wissenschaftlichen Botanik, heraus- gegeben von —. I. Bd., 1. Abth. Stuttgart (E. Naegele). 8°. 220 S. 4 Taf. Unter obigem Namen gedenkt Fünfstück eine neue botanische Zeit- schrift herauszugeben, welche allen Richtungen der wissenschaftlichen Bo- tanik offen stehen soll. Der Anlage nach soll dieselbe insbesondere grössere, mit Tafeln ausgestattete Abhandlungen bringen. Inhalt des vorliegenden 4. Heftes: Lutz K. G. Beiträge zur Physiologie der Holzgewächse — Rumm (©. Zur Kenntnis der Giftwirkung der Bordeauxbrühe und ihrer Bestandtheile auf Spirouyra longata und die Uredosporen von Puccinia coronata. (Mit 4 Taf.) — Fünfstück M. Die Fettabscheidungen der Kalk- pflanzen. (Mit 3 Taf.) Graebner P. Studien über die norddeutsche Heide. Versuch einer Formationsgliederung. (Engler’'sJahrb. XX. Bd. 4. Hft. S.500—654.) 8°. 2 Taf. Hallier E. Die Pestkrankheiten (Infectionskrankheiten) der Cultur- gewächse. Nach streng bakteriologischer Methode untersucht und in völliger Uebereinstimmung mit Robert Koch’s Entdeckungen geschildert. Stuttgart (E. Naegele). 8°. 144 S. 7 Taf. Ein unsympathisches Buch! Verf. behandelt die durch Peronosporeen verursachten Pflanzenkrank - heiten, in erster Linie die Kartoffelkrankheit, welche Phytsphthora infestans hervorruft. Der Kern der Anschauungen des Verf. beruht darin, dass die Krankheit, respective die so schädliche Fäulnis, nicht so sehr auf der Ein- wirkung der Peronosporea, als auf jener von Bakterien beruht, welche aus dem plasmatischen Inhalte der Phytophthora entstehen. Damit hält Verf. eine von ihm schon früher vertretene Auffassunz der Bacteriaceen aufrecht. — Dass die Fäulnis der Kartoffelpflanze auf Bakterienwirkung zurückzu- führen ist, wurde schon von anderer Seite ausgesprochen. (Zopf, Böhm, ') Schade, dass hiebei österreichische Verhältnisse wenig Beachtung fanden. 396 welch’ letztere Publication Verf. übrigens nicht zu kennen scheint). Wenn eine so fundamentale Behauptung, wie die, lass die Spaltpilze aus dem plasmatischen Inhalte (den „Plastiden“ Hallier’s) hervorgehen aus- gesprochen wird, sollte man glauben, dass sie entsprechend bewiesen wird. Von einem solchen Beweise findet sich in dem sonst so ausführlichen Werke keine Spur. Der Beweis müsste darin bestehen, dass gezeigt wird, dass die aus dem Zellinhalte freiwerdenden Körperchen wirkliche Bakterien sind, dass es gelingen müsste, aus den Bakterien wieder die ursprüngliche Pilz- form zu erlangen. Die Berechtigung dieser Forderung fühlt auch Verf., der ihr nachzukommen trachtet, indem er zeigt, dass aus Hefezellen (die dabei als den Bakterien gleichwerthig hingestellt werden!) sich höhere Pilze er- zielen lassen (die Verf. für Oidium lactis erklärt). Wenn ich eingangs das Buch mit einem scharfen Ausdrucke charakteri- sirte, so geschah es nicht nur deshalb, weil sein Inhalt in der angegebenen Hinsicht absolut unbewiesen ist, sondern auch aus äusserlichen Gründen. Verf. verbindet mit auffallend geringer Kritik seiner Urtheile und Beobach- tungen ein gehöriges Quantum Selbstbewusstsein (vgl. z. B. nur die Wid- mung an Schleiden, p. IV), eine geringe Kenntnis neuerer Literatur (trotz des Literaturverzeichnisses auf S. 137 ff.) und eine sehr scharfe Sprache gegen andere Forscher, die — mögen ihre Arbeiten auch keineswegs fehler- frei sein — doch Anlass zu so bedeutenden Einwendungen, wie Verf., niemals gaben. Protest möchte Ref. schliesslich gegen das Verhalten des Verf. in rein formell systematischer Hinsicht einlegen. Er findet es nämlich passend, parasitären Pilzen Speciesnamen beizulegen, welche an die Nährpflanze er- innern und tauft infolge dessen die Mehrzahl der bekannten Peronosporeen einfach um; so heisst bei ihm Cystopus candidus nunmehr €. Capsellae E. Hall., Phytophthora infestans wird Ph. Solani E. Hall. genannt ete. Karsten H. Flora von Deutschland, Deutsch-Oesterreich und der Schweiz. Mit Einschluss der fremdländischen, medieinisch und technisch wichtigen Pflanzen, Droguen und deren chemisch-physio- logischen Eigenschaften. 2. Aufl. Lieferung 20-22. Gera-Unterm- haus (Köhler). Gr. 8°. Mit den 3 vorliegenden Lieferungen schliesst das Werk. Limpricht K. @. Die Laubmoose. Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutschland etc. IV. Bd. 2. Abth. 26. Lieferung. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 769-853. Illustr. — fl. 240. Vorliegende Lieferung bildet den Schluss der II. Abth. des 1V. Bd., bringt daher Titel, Index etc. Damit sind jedoch die Museineen noch nicht abgeschlossen, sie werden in der III. Abth. fortgesetzt. Magnus P. Die Teleutosporen von Uredo Aspidiotus Peck. (Berichte der deutsch. botan. Ges. XIII. S. 285— 288.) 8". 1 Taf. Verf. entdeckte in Sachsen auf Phegopteris Druyopteris die Teleuto- sporen von Uredo Aspidiotus, welcher so lange mit Uredo Polypodii (Pers.) verwechselt wurde. Hiernaclı gehört jener Uredo der Gattung NMelampsorella an und hat den Namen M. Aspidiotus (Peck) Magn. zu führen, Rehm H. Pilze. Rabenhorst Kryptogamenflora von Deutschland etc. 2. Aufl. I. Bd. III. Abth. 53. Lief. Leipzig (E. Kummer). 8". Ss. 1105 — 1168. Illustr. Behandelt die Gattungen Rhyparobius (Schluss), Thelebolus, Zukalina, Boudiera, Saccobolus, Asenbolus, Psilopezia. Rhizina, Sphaerosoma, Mi- trula, Microglossum, Geoylossum, Spathularia, Leotia, Cudoniella. 357 Sadebeck R. Beobachtungen und kritische Bemerkungen über die Exoascaceae. (Berichte der deutsch. botan. Ges. XIII. S. 265 — 279.) Sl Taf. Zusätze und ergänzende Beobachtungen zu der 1892/93 erschienenen Monographie. — Auf S. 277/78 findet sich eine Zusammenstellung der Gat- tungen und Arten der Familie. Saint-Lager. Les Gentianella du groupe „grandiflora“. Lyon. 1895. 13 p. Verf. kommt in Bezug auf die Systematik der genannten Gentianeen zu folgendem Resultate. @. acaulis ist ein Sanımelname für alle Arten der Gruppe. Diese sind @. exeisa Presl, @. alpina Vill, @. angustifolia Vill. und @. coriacea 8. L. Letzteres ist ein neuer Namen für @. Clusü Per. et Song. — Abgesehen davon, dass eine Neubenennung der Pflanze gar nicht nöthig ist, übersieht Verf., dass für dieselbe ein älterer Name schon in @. vulgaris (Neilr.) Beck existirt. Saint-Lager. L’appetence chimique des plantes et la concurrence vitale. 8’. 32 p. Schulze (©. Ueber den anatomischen Bau des Blattes und der Achse in der Familie der Phytolaccaceen und deren Bedeutung für die Systematik. Erlangener Dissert. 8’. 56 8. 1 Taf. Solms-Laubach. Gr. zu. Ueber devonische Pflanzenreste aus den Lenneschiefern der Gegend von Gräfrath am Niederrhein. (Jahrb. d. könig]. preuss. geol. Landesamt. pro 1894. S. 67—-99.) 8". (1 Taf.) Verf. kommt zu dem Resultate, dass die Devonpflanzen der genannten Fundstelle nicht, wie Piedboeuf glaubte, einer Algenform angehören, sondern dass sich mindestens 3 Reste sicherstellen lassen, nämlich Blatt- stiele eines Farnes, die Algengattung Nematophyton, sowie Holzstücke einer Pflanze von nicht ermittelter Verwandtschaft. Die Arbeit ist einer der wenigen bisher vorliegenden wertlivollen Beiträge zur Kenntnis der so hochinteressanten Devonpflanzen, die bisher zumeist ganz kritiklos bearbei- tet wurden. Walther J. Ueber die Auslese in der Erdgeschichte. Jena (@. Fischer). 9230": 80 Pf. Flora von Oesterreich-Ungarn. Il. Tirol und Vorarlberg. ') Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Cavalese). (Fortsetzung. °) 27. Haussknecht C. Pflanzensystematische Besprechungen. Mitth. d. Thür. bot. Ver. Neue Folge. 1893. II. und IV. Heft. S. 73 bis 86. Hieher gehörig blos eine Notiz über Zuzula Sieberi; s. den Auszug im Botan. Centralbl. Bd. 58, S. 425 —427. ') Das Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Jänner bis 31. December 1894. *) Vergl. Nr. 8, S. 3%. ale wu wi . = 35, 36. Derselbe. Floristische Beiträge. 1. Zur Flora von Deutsch- land. In derselben Zeitschr. VI. Heft. 1894, S. 22—30. Einige wenige Notizen aus dem Gebiete, meist von der Allgäuer Grenze. Derselbe. Ueber einen von ihm in der Umgebung von Inns- bruck beobachteten Rhinanthus. Vortrag, gehalten in der 66. Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. In dieser Zeitschrift S. 437; Botan. Centralbl. Bd. 60, S. 262. Holler Dr. A. Nachtrag zur Moosflora der Ostrachalpen. 31. Be- richt des naturw. Vereines für Schwaben und Neuburg. Augs- burg 1894. S. 223—240. Vereinzelte Standorte aus dem nördlichen Grenzgebiete. Kerner Dr. A. v. Pflanzenleben. 2 Bde. Leipzig und Wien 1887, 1891. Enthält auf folgenden Stellen Angaben aus Tirol: I. Bd. S. 36, 65, 74, 94, 190, 228, 264, 274, 281, 283, 316, 331, 338 (Chromotafel, Standort ist im Gschnitzthale), 36%, 365, 403, 404, 465 (Chromotafel und Text), 480, 481, 489, 492, 493, 509, 512; II. Bd. S. 14 (Chromotafel), 107 (Chromotafel), 169 (Chromotafel), 189, 193 (Chromotafel), 212, 213, 462, 482, 489, 497, 499, 501 ff., 558 (Chromotafel), 563, 574, 576, 579, 620 (Chromotafel), 641, 654, 669, 672, 708, 717— 749, 737, 804, 816, 828, 836, 839, 840. Kernstock E. Lichenologische Beiträge. Verhandl. d. zoolog.- botan. Gesellsch. Jahrg. 1894. 44. Bd. S. 191—224. Lichenologische Durchforschung des Höhenzuges zwischen Sarnthal und Etschthal; Nachträge zur Flora von Jenesien, Bozen, dem Eggen- thale; Standorte von Weissenstein, Auer, Salurn, Caldorazzo, Lavarone und Folgaria. Klinge Johannes. Revision der Orchis cordigera Fries und O. angustifolia Reichb. Inaug.-Dissert. Jurjew (Dorpat) 1893. 104 8. Ein Auszug der einschlägigen Daten wird unten gegeben. Krasser F. Ueber ein fossiles Abietineenholz aus der Braun- kohle von Häring in Tirol. Mitth. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien. I. Jahresbericht 1892—1893, p. 13—18. Referat: Botan. Centralbl. Bd. 58, p. 410—411. Derselbe. Vergleichend -anatomische Untersuchungen fossiler Hölzer. I. Ueber ein „Cedroxylon“ aus der Braunkohle von Hä- ring in Tirol. Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1894. 44. Bd. Sitzber. S. 27 Kuntze Dr. Max und Pfeiffer Eduard. Madonna di Cam- piglio und seine Umgebung. Herausgegeben vom Förderungsver- eine in Madonna di Campiglio. Commissionsverlag von @. Georgi in Arco und Riva. 1894. 8°. 189 8. S. 65—76 eine allgemeine Schilderung der Pflanzenwelt nebst Auf- zählung der beobachteten Phanerogamen. Letztere zeigt indes eine Menge 2%) ID. 40. 41. 42. 47. 48. 49. 359 auffallendster Unrichtigkeiten: Papaver alpinum, Viola alpina, Lychnis alpina, Linum laeve, Rhamnus alpina, Sawifraga Hutchinsi, S. Coty- ledon, Eryngium alpinum, Saussurea eirrhata, Mulgedium Plumieri, Wulfenia carinthiaca (!), Daphne laureata. Kuntze Dr. Max. Arco in Südtirol. 3. Aufl. Arco Emmert. 8". 118 S. Limpricht K.G. Die Laubmoose. Neubearbeitung von Raben- horst’s Kryptogamenflora. 4. Bd. Il. Abth. 23. und 24. Lief. Loitlesberger K. Vorarlbergische Lebermoose. Verh. d. z001.- botan. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1894. 44. Bd. S. 239— 250. Anführung von A110 Species mit zahlreichen Standortsangaben Wichtiger Beitrag zur Kenntnis der Landesflora. Magnus P. Die von J. Peyritsch in Tirol gesammelten und im Herbarium der Universität zu Innsbruck aufbewahrten Pilze. Ber. d. naturw.-medic. Ver. in Innsbruck. XXI. Jahre. 1894. S. 25—73. 1 Taf. S. diese Zeitchr. 8. 305. Massalongo C. Nuova contribuzione alla micologia Veronese. Malpighia VIII. 1894. p. 97—150. Tirol betreffend blos drei Angaben von der Südgrenze. S. 115, 117,129. Migula Dr. W. Die Characeen. Neubearbeitung von Raben- horst’s Kryptogamenflora. 5. Bd. 9. Lief. Murr Dr. Jos. Zur Flora von Tirol. Deutsche botan. Monats- schrift XII. Jahrg. 1894. S. 17—21. Derselbe. Ueber Farbenspielarten und Aehnliches. Ebendort S. 30—35. Derselbe. Verzeichnis der von mir in Nordtirol gefundenen Hybriden. Ebendort S. 91—100. Derselbe. Ein Vegetationsbild aus den nördlichen Kalkalpen. Ueber Land und Meer 1894. S. 352—358. Mit 8 Textabb. in Naturselbstdruck. Schilderung der Pflanzenwelt des Hallthales bei Innsbruck unter Anführung zahlreicher Arten und mit Abbildungen von: Dryas octo- petala, Viola biflora, Hutchinsia alpina, Pedicularis asplenifolia, Silene acaulis, Soldanella pusilla, Saxifraga stellaris, Gentiana tenella. Paoletti Dott. Giulio. Le Primule italiane. Bull. soc. Veneto- Trentina di scienze naturali. Tomo V. Nr. 4. Padova 1894. 173 — 183. Patzschke 0. Ueber das Aecidium von Puceinia australis Körn. Hedwigia, Bd. 33. 1894. S. 84—85. Rehm H. Pilze. Neubearbeitung von Rabenhorst's Krypto- gamenflora. 1. Bd. III. Abth. Lief. 42, 43. 360 Or DD 99. 61. Derselbe. COladoniae exsiecatae, ed. F. Arnold. Nr. 425 — 434. Die hieher gehörigen Nummern s. in dieser Zeitschr. S. 314 —315, in Botan. Centralbl. Bd. 59, S. 5. Rodegher E. e Venanzi G. Piante (specie, varieta, forme) nuove pel catalogo del Dott. Lorenzo Rota. Continuazione e fine. Bull. soc. bot. ital. anno 1894. p. 22—25. S. 23 eine Notiz vom Monte Tonale. Rothpletz A. Zur Richtigstellung der Bemerkungen R. v. Wettstein’s zu meinem Vortrag: „Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales“. Botan. Centralbl. Bd. 58. 1894. S. 289 bis 292. Derselbe. Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales. Eben- dort S. 376—378. Betrifft die Flora der Höttinger Breccie; s. Wettstein unten. Sadebeck R. Ueber Taphrina Ostryae. Vortrag, gehalten in der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. Botan. Centralbl. Bd. 60. 1894. S. 197. Sarnthein Ludwig Graf. Pier Andrea Mattioli e la flora del Tirolo. La Settimana, supplemento illustrato della „Patria“. Trient, 21. und 28. April 1894. 2 p. Derselbe. Nachträgliche Bemerkungen zum Werke „Die Er- schliessung der Ostalpen“. Extra-Beilage zum „Bote für Tirol und Vorarlberg“ Nr. 264 und 270, 8. 175—176; 177—184. Wird hier nur mit Rücksicht darauf eitirt, dass die gelieferten Nachträge zu der bekannten Publication des Deutschen und Oesterreichi- schen Alpenvereins botanische Excursionen, zumeist in Tirol betreffen, und der Artikel sonach einen Beitrag zur floristischen Erforschungsgeschichte des Landes bildet. Sauter Dr. Fr. Hepaticae aus Tirol. In dieser Zeitschrift 1894, S. 128—132, 179—181. Standorte grösstentheils aus der Flora von Steinach und Lienz. Schultze Max. Die Orchidaceen Deutschlands, Deutschöster- reichs und der Schweiz. Lief. 11—13 (Schluss). Gera-Unterm- haus (Köhler). S. Botan. Centralbl. Bd. 59, p. 316 (wo irrig Fiori statt Schultz). Siegfried Hans. Exsiccata Potentillarum spontanearum cultu- rarumque Cent. V. Winterthur 1894. S. das Referat von A. Zimmeter in dieser Zeitschrift 189%, S. 155 - 157, dann Botan. Centralbl. Bd. 58. S. 293. Sydow. Uredineen. Fasc. XVII. April 1894. Inhalt s. Hedwigia. 33 Bd. S. (97). Wettstein R. v. Die Arten der Gattung Zuphrasia. In dieser Zeitschrift S. 5—11, 53—60, 92—97, 132—138, 169—173, 244 — 249, 288— 294, 328— 333, 374— 381, 405 — 410, 448—455. 36] 62. Derselbe. Bemerkungen zu A. Schultz, Grundzüge einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt Mitteleuropas seit dem Ausgange der Tertiärzeit. In dieser Zeitschr. S. 189—190. 63. Derselbe. Bemerkungen zu dem Vortrage von A. Rothpletz, „Ueber eine ausgestorbene Flora des Innthales“. Botan. Central- blatt Bd. 58. S. 145—148. Betrifft die Flora der Höttinger Breccie; s. oben. 64. Zwackh W.v. Lichenes exsiccati. Fase. XXIL. Nr. 1146— 1177. Die Tiroler Nummern siehe in dieser Zeitschr. S. 315; Botan. Centralbl. Bd. 59, S. 5. Phanerogamen. Olematis Viticella L. Der Standort Calceolari’s im Vall’Artilone am tirolischen Baldo (Clematis altera Cale. viagg. p. 11) dürfte sich schon mit Rücksicht auf dessen Höhe auf Atragene alpina be- ziehen (25); es verbleibt für Tirol nur mehr der in keiner Weise belegte oder bestätigte Standort Cristofori’s in Vallarsa: „dallo Spino alla Ghiaceiaia“ (s. VI. Ann. alp. Trid. 1880. p. 327), und ist daher diese Art vermuthlich aus der Landes- flora zu streichen (Ref.). (Schluss folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Classe am 4. Juli 1895. Herr Dr. Alfred Burgerstein, Privatdocent an der k. k. Universität in Wien, übersendet eine Abhandlung, betitelt: „Ver- gleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen‘. Es wurden 120 Hölzer, welche 25 Arten (incl. Hybriden) aus den Gattungen Aronia, Amelanchier, Chaenomeles, Cotoneaster, Orataegus, Oydonia, Malus, Mespilus, Pirus, Pyracantha und Sorbus (inel. Aria, Cormus, Torminaria) angehörten, mikroskopisch unter- sucht. ; Alle zeigten einen im Principe übereinstimmenden histologischen Bau; es lassen sich jedoch die genannten Gattungen holzanatomisch unterscheiden und bestimmen; nur in einzelnen Fällen sind Orataegus und Pirus, sowie Amelanchier und Malus schwer unterscheidbar. Die für die Diagnostik verwendbaren xylotomischen Merkmale sind vornehmlich: 1. Das Vorkommen oder Fehlen von tertiären Verdickungs- schichten in den Gefässen und Tracheiden. 2. Die (radiale) Weite der Gefässe. Oesterr. botan. Zeitschrift, 9. Heft. 1895. 27 362 3. Die Höhe der Markstrahlzellen. 4. Die Zahl der Markstrahlen pro Millimeter Bogenlänge im Holzquerschnitt. 5. Die Zahl der Markstrahl-Zellreihen (im Tangentialschnitt). Eine der Arbeit beigegebene Tabelle gibt eine Uebersicht und ermöglicht die Determinirung der untersuchten Pomaceen-Genera nach holzanatomischen Merkmalen. Die von den Systematikern angenommene Hybridität von Pirus Bollwilleriana Bauhin (Pirus communis X Sorbus Aria) ist auch im anatomischen Bau des Holzes begründet. — Mespilus grandiflora ist nicht, wie neuestens (Koehne, Dippel) angenommen wird, eine echte Orataegus-Art, sondern entweder eine reine Mespilus-Art oder ein Bastard von Mespilus germanica und Örataegus Spec. — Sorbus florentina Bertol. ist keinesfalls eine reine Malus (M. cratae- gifolia), sondern entweder eine nicht hybride Sorbus oder ein Blend- ling von Sorbus und Malus. Ausser zahlreichen Stamm- und Asthölzern wurden auch einige - Wurzelhölzer untersucht. Im Wurzelholze sind die Gefässe weiter- lumig, die Tracheiden und Holzparenchymzellen breiter, die Mark- strahlzellen höher und die Markstrahlen weiter von einander ab- stehend als im oberirdischen Holzkörper. Das w. M. Herr Hofrath Prof. J. Wiesner übergibt den zweiten Theil seiner „Photometrischen Untersuchungen auf pflanzen- physiologischem Gebiete“, betitelt: „Untersuchungen über den Lichtgenuss der Pflanzen, mit Rücksicht auf die Vegetation von Wien, Cairo und Buitenzorg auf Java“. Der Verfasser bestimmte die chemische Intensität (I) des den Pflanzen von aussen zufliessenden Lichtes im Vergleiche zur chemi- schen Intensität des gesammten Tageslichtes und leitete daraus den „specifischen Lichtgenuss“ (L) der Pflanzen, d. i. das Verhältnis der Gesammtintensität des auf die Pflanze einwirkenden Lichtes zur Gesammtintensität des gesammten Tageslichtes ab. Es wurde ver- sucht, die den Pflanzen zufliessenden Strahlungssummen vergleichend in Calorien auszudrücken. Es wurden die Beleuchtungsverhältnisse der Pflanzen erstlich mit Rücksicht auf die Qualität des Lichtes (Gesammtlicht, diffuses Licht, directes Sonnenlicht), sodann mit Rücksicht auf die Be- leuchtungsrichtung (Öber-, Vorder-, Unterlicht) erörtert. Die wichtigeren Ergebnisse der vorgelegten Untersuchung lauten: 1. Der Lichtgenuss einfach gebauter Pflanzen (Flechten, Kräuter ete.) ist für eine bestimmte Pflanze innerhalb bestimmter Grenzen constant; es variiren aber die Werthe von I und L a) nach der geographischen Breite, b) nach der Seehöhe, c) nach der Ent- wicklungszeit innerhalb der Vegetationsperiode. 363 2. Der Lichtgenuss der Holzgewächse unterliegt demselben Gesetze; es erreicht aber die Intensität des Innenlichtes eines Baumes erst von einem bestimmten Entwicklungszustand an einen — inner- halb bestimmter Grenze — stationären Werth. 3. Dieser stationäre Werth kommt dadurch zu Stande, dass von einem bestimmten Entwicklungszustand angefangen, dem Zuwachs eine proportionale Zweigreduction im Inneren der Baumkrone folgt. 4. Die Zweigreduction im Inneren der Krone ist ein com- plieirter Process, welcher zum Theil durch äussere Factoren, zum Theil durch erblich festgehaltene Organisationseigenthümlichkeiten hervorgerufen wird. Die in diesen Process eingreifenden Haupt- factoren sind: 1. Hemmung der Sprossbildung durch verminderte Beleuchtung, 2. Verminderung der Bildung von Seitenzweigen infolge sympodialer Sprossenentwicklung, 3. Eintritt eines Lichtminimums der Assimilation, 4. Vertrocknung der Zweige infolge zu geringer Transpiration der reducirten Laubsprosse. 5. Die im Inneren der Krone herrschende Lichtintensität unter- liegt einer täglichen Periode: a) Im Beginne der Belaubung und bei schwach belaubten Bäumen ist die Intensität des Innenlichtes der Bäume der Intensität des totalen Tageslichtes proportional. Bei dicht belaubten Bäumen tritt Mittags in der Regel ein Licht- minimum ein, d. h. die Intensität des inneren Baumlichtes erfährt zur Zeit des höchsten Sonnenstandes eine häufig starke Depression, hervorgerufen durch die fixe Lichtlage der Blätter, welche dem Eintritt des Zenithlichtes ein grosses Hindernis entgegenstellt. Bei Bäumen, welche ihre Blätter bei Eintritt der fixen Licht- lage zum Theil nach dem Vorder-, zum Theil nach dem Ober- lichte orientiren (Birke), ist das Mittagsminimum von zwei Maximis begrenzt. d) Bei Bäumen, deren Blätter dem Zenithlichte ausweichen (Robinia) kann sich bei schwacher Belaubung ein Mittagsmaximum einstellen. 6. Bei sommergrünen Gewächsen unterliegt die Intensität des Innenlichtes der Krone einer Jahresperiode, indem vom Beginne der Belaubung an bis zur Erreichung des stationären Werthes das Mittagsmaximum sinkt. 7. Die stationär gewordenen Minima von L sind für bestimmte Species im Mittel, innerhalb bestimmter durch die Variation ge- zogener Grenzen, constant. So ist für Wien (Juni) bei der Buche (Waldform) L (min.) — '/,, bei Acer campestre '/,,, bei Pinus Laricio L (min.) = L='/,,, bei der Birke '/, etc. Sehr gering sind die Intensitätswerthe des Innenlichtes der sogenannten „Schattenbäume“, welche in den Tropen zur Abhaltung starken Sonnenlichtes in Kaffee- und anderen Plantagen benützt b —_ 6 Dez 364 werden. Es wurde gefunden für Albizzia molluccana L= "/s.,, für Cedrela odorata '),., etc. 8. Im grossen Ganzen hat das directe Sonnenlicht für die Pflanze nur eine untergeordnete Bedeutung. Nur im arktischen und alpinen Gebiete und nur in den kalten Ab- schnitten der Vegetationsperiode kommt dasselbe zur grösseren Geltung. Viel wichtiger für das Pflanzenleben ist das geschwächte Sonnenlicht und besonders das diffuse Tageslicht. Dem Einflusse des letzteren kann sich die Pflanze während der Zeit der Beleuchtung nie entziehen, während die Blätter vieler Gewächse befähigt sind, sich dem Einflusse des Sonnen- lichtes durch Parallelstellung mit den einfallenden Strahlen zu ent- ziehen. Die grosse Bedeutung des diffusen Tageslichtes geht schon aus der vom Verfasser im Jahre 1880 constatirten Thatsache hervor, dass die Laubblätter in der Regel durch das diffuse Licht in die „fixe Lichtlage* gebracht werden, und dabei senkrecht auf das stärkste diffuse Licht des Standortes zu stehen kommen. 9. Je grösser die herrschende Lichtstärke ist, desto kleiner ist — in der Regel — der Antheil, der vom Gesammtlichte der Pflanze zugeführt wird. Dieser Lichtantheil wächst im grossen Ganzen zunächst rück- sichtlich einer bestimmten Pflanzenspecies in der Richtung vom Aequator zu den Polargrenzen der Vegetation und mit der Erhebung über die Meeres- fläche und sinkt vom Frühling zum Hochsommer. Auch im Laufe des Tages ist in der Regel zu Mittag in der dicht be- laubten Baumkrone die Lichtmenge (abgesehen von den frühen Morgenstunden) im Vergleiche zum gesammten Tageslichte, ein Minimum. 10. Da mit zunehmender geographischer Breite und Seehöhe das Lichtbedürfnis der Pflanze wächst und da auch das Licht- bedürfnis einer Pflanze desto mehr sinkt, je wärmer die Periode ist, in welcher sie lebt und blüht, so kann es keinem Zweifel unter- liegen, dass mit der Abnahmeder Temperatur der Medien, in welchen die Pflanze sich ausbreitet, ihr Licht- bedürfnis steigt; eine Schlussfolgerung, welche der Verfasser durch zahlreiche Messungen gesichert hat. ll. Der faetische Lichtgenuss einer Pflanze ent- spricht in der Regel ihrem optimalen Lichtbedürfnisse. Die Pflanze sucht die Orte der für sie günstigsten Beleuchtung auf. In ungenügender Beleuchtung kann sie nur — etiolirt oder anderweitig verkümmert — bestehen, wenn sie sich ausser Concurrenz mit anderen Pflanzen befindet (z. B. im Experiment). In der Concurrenz mit anderen Pflanzen verkümmert sie an solchen Orten nicht, sondern sie geht frühzeitig gänzlich zu Grunde. 365 In der Monatsversammlung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien am 5. Juni d. J. hielt Herr Dr. Fr. Krasser einen von Demonstrationen begleiteten Vortrag: „Ueber die Stamm- pflanze des Flyschbernsteines“. — Herr Prof. Dr. A. Burgerstein: sprach „über die Anatomie der Pomaceenhölzer“. An dem botanischen Abende der Prager deutschen Botaniker am 5. Juni 1895 demonstrirte Herr Privatdocent Dr. V. Schiffner eine Reihe schöner Objecte, welche sich auf tropische Nutzpflanzen bezogen und von ihm auf seiner Tropenreise gesammelt wurden. — Herr Dr. J. Rompel besprach das Vor- kommen von Krystallen von oxalsaurem Kalke in der Fruchtwand der Umbelliferen und die Möglichkeit der Verwerthung dieses Vor- kommens für die Systematik der Familie. Die General-Versammlung der Deutschen botanischen Gesellschaft findet heuer am 17. September um 9 Uhr Vormittags im Sitzungssaale der Abtheilung VI (Botanik) der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte statt. Ausser der durch das Reglement vorgeschriebenen Tagesordnung liegt nur ein Antrag auf Ernennung eines Ehrenmitgliedes vor. Die 67. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in der Zeit vom 16.—21. September d. J. in Lübeck statt. Die Geschäftsführung haben die Herren Senator W. Brehmer und Dr. Th. Eschenburg übernommen. Für die VI. Abtheilung (Botanik), für welche Dr. Friedrich als Einführender, Dr. Rohr- bach als Schriftführer fungiren, sind bisher folgende Vorträge an- gemeldet: Fischer-Benzon Prof. Dr. (Kiel): Zur Geschichte des Beerenobstes. Kohl Prof. Dr. (Marburg): Ueber Assimilationsenergie. Molisch Prof. Dr.: a) Untersuchungen über die Ernährung der Süsswasseralgen ; b) Weitere Untersuchungen über die animalische Nahrung der Pilze. Das allgemeine Programm für die Versammlung sei hier auszugsweise mitgetheilt. Sonntag den 15. September: Abends 8 Uhr: Begrüssung im Rathhause (mit Damen). Montag den 16. September: Morgens 11 Uhr: I. Allgemeine Sitzung in der Hauptturnhalle. 1. Eröffnung durch den ersten Geschäftsführer der Versamm- lung, Herrn Senator Dr. Brehmer. 366 2. Mittheilungen des Vorsitzenden der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte, Herrn Geh. Hofrath Prof. Dr. Johannes Wislicenus (Leipzig). 3. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Georg Klebs (Basel): Ueber einige Pıobleme aus der Physiologie der Fortpflanzung. 4. Vortrag des Herrn Prof. Dr. E. Behring (Marburg): Gebet die Heilserum-Frage. Nachmittags 3 Uhr: Bildung und Eröffnung der Abtheilungen. Abends 7 Uhr: Gesellige Vereinigung im Tivoli. Dienstag den 17. September: Morgens 9 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Wahl der Wahlmänner für den wissenschaftlichen Ausschuss. Mittags 12 Uhr: Besichtigung der Weinlager einiger Lübecker Wein- grossfirmen. Nachmittags: Sitzungen der Abtheilungen. Abends 6 Uhr: Gartenfest und Commers in der Deutsch-nordischen Handels- und Industrieausstellung, gegeben vom Senat der freien und Hansestadt Lübeck. Mittwoch den 18. September: Morgens 9 Uhr: Wahl des wissenschaftlichen Ausschusses in der Hauptturnhalle. Morgens 10 Uhr: II. Allgemeine Sitzung daselbst. 1. Vortrag des Herrn Hofrath Prof. Dr. Riedel (Jena): Ueber chirurgische Operationen im Gehirn. 2. Vortrag des Herrn Geheimrath Prof. Dr. Vietor Meyer (Heidelberg): Probleme der Atomistik. 3. Vortrag des Herrn Hofrath Prof. Dr. v. Rindfleisch (Würzburg): Ueber Neo-Vitalismus. 4. Geschäftssitzung der Gesellschaft. Nachmittags: Sitzungen der Abtheilungen. Nachmittags 5 Uhr: Festessen im Rathsweinkeller. Abends von 6 Uhr an: Gesellige Vereinigung im Colosseum. Donnerstag den 19. September: Sitzungen der Abtheilungen. Abends 8 Uhr: Festball im Theater. Freitag den 20. September: Morgens 9 Uhr: II. Allgemeine Sitzung in der Hauptturnhalle. I. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Rudolf Credner (Greifswald): Ueber die Ostsee und ihre Entstehung. 2. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Wilhelm Ostwald (Leipzig): Die Ueberwindung des wissenschaftlichen Materialismus. Nachmittags: Sitzungen der Abtheilungen. Ausflüge der Abtheilungen nach Mölln und Travemünde. 367 Sonnabend den 21. September: Morgens 8 Uhr: Gemeinsame Fahrt in See nach Neustadt. Von dort mit Extrazug nach den ostholsteinischen Seen (Eutiner-, Keller-, Dieck-, Ugleisee). Abends nach Lübeck zurück. Theilnehmerkarten a 15 Mark. — Vorausbestellungen von Wohnungen nimmt Herr Dr. Wichmann, Holstenstrasse 19, entgegen. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Arnold F. Lichenes exsiccati. Nr. 1601—1635. Diese Fortsetzung der bekannten Sammlung bringt aus Oester- reich-Ungarn: 1. Aus Tirol (lg. Arnold, Kernstock et Zopf): 1146). Sphaerophorus coralloides Pers., 1601 a—e et 1602. Alectoria iubata L.. 1604. Stereocaulon alpinum Laur., 1605. Oladonia amaurocraea Fl. f. fasciculata Kernst., 1607. CO. cyanipes Sommf., 1610. Imbricaria proliwa Ach., pannariiformis Nyl, 1612. Parmelia endococeina Körb., 1616. Placodium melanaspis Ach., 1618. Aspieilia laevata Ach. f. albicans Arn., 1619. Jonaspis suaveolens Ach., 1620. Biatora Kochi- ana Hepp, 1621. B. turgidula Fr., 1623. Lecidea uwmbonata Hepp, 1624a. L. incongrua Nyl, 1624b. Polycoccum Sporostatiae Anz. f. incongruae Arn., 1625. Lecidea olivacea Hoffm., 1631. Oyphelium trichiale Ach. f. candelare Schaer., 1632. Endocarpon rivulorum Arn. 2. Aus den kleinen Karpathen (lg. Zahlbruckner): 1634. Pyrenula nitida Weig. f. aequata Zahlbr. 3. Aus Klagenfurt (lg. Steiner): 1625. Physcia cirrhochroa Ach., 1617. Rinodina polyspora Th. Fr. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. A. v. Kornhuber in Wien ist der Titel eines Hofrathes verliehen worden; zu gleicher Zeit tritt Prof. v. Korn- huber nach einer vieljährigen unermüdlichen und höchst erspriess- lichen Lehrthätigkeit in den Ruhestand. Dr. Carl v. Dalla Torre ist zum ausserordentlichen Professor der Zoologie an der Universität Innsbruck ernannt worden. Dr. M. Miyoshi ist zum Professor der Botanik an der Uni- versität in Tokyo ernannt worden. Privatdocent Dr. Julius Pohl wurde zum a. o. Professor der Pharmakologie an der deutschen Universität Prag ernannt. Prof. Dr. Ferd. Cohn in Breslau wurde von der Akademie der Wissenschaften in Paris zum eorrespondirenden Mitglied gewählt. Der geschäftsführende Ausschuss der Linnean Society in London beschloss, die viel begehrte goldene Medaille heuer dem Prof. Dr. Ferdinand Cohn (Breslau) zu verleihen. (Acad. Rev.) 368 Prof. Dr.:H.' Baillon- ist: in Paris am 18) Jul IE 68. Lebensjahre plötzlich gestorben. Am 25. Juli d. J. starb in Paris im 47. Lebensjahre Dr. J. Vesque. Die „Academie internationale de Geographie botanique“ in Le Mans hat Herm J. Dörfler in Wien zu ihrem Mitgliede ernannt. Herr A. Callier (Liegnitz in Schlesien) hat eine botanische Sammelreise durch die Krim durchgeführt und ist mit reicher Aus- beute zurückgekehrt. Die Pflanzen der Ausbeute sind verkäuflich (Mk. 25.— per Centurie). Inhalt der September-Nummer. Hackel E. Neurachne Muelleri n. sp. S. 329. — Gjokic G. Ueber die chemische Beschaffenheit der Zellhäute bei den Moosen. S. 330. — Rompel Dr. Jos., S. J. Drei Carpelle bei einer Umbellifere (Oryptotaenia canadensis). S. 334. — Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 337. — Freyn J. Plantae Karoanae Da- huricae. S. 341. — Schmidle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. S. 346. — Literatur-Ueber- sicht. S. 350. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Sarnthein Ludwig Graf. Tirol und Vor- arlberg. S. 357. — Botanische Gesellschaften. Vereine, Congresse etc. S. 361. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 367. — Personal-Nachrichten. S. 367. — Inserat. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und 111 aA 2 Mark. X—X1I und XIV—XXX A 4 Mark. XXXI—XLI aA 10 Mark Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERAT. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbara- gasse Nr. 2, erschien soeben: Das k. k. Instschloss Laxenburg und seine Parkanlagen. Von August Czullik, Gartendirector. Mit 18 Ansichten nach Naturaufnahmen und einem Plane des Parkes in Laxenburg, Preis: brochirt M. 1.60. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Diese kleine Schrift füllt eine Lücke in der einschlägigen Literatur aus, da eine selbständige neuere Monographie von Schloss und Park Laxenburg bisher nicht existirte. __NB. Dieser Nummer liegt Tafel XV und XVI (Sehmidle) bei: Tafel XVII (Haläcsy) folgt mit der nächsten Nummer. - C. Ueberreuter'ache Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Schmidle, Alpine Algen. Oesterr. botan. Zeitschr. 1895 Taf. XV Photolilh.u.lruckv © Angerer& Gaschl, Wier Oesterr. botan Zeitschr. 1895. Photolilh.u.Druckv C.Angerer& Göschl,Wien je} mr DEE AL Ara RATEN eh a en a = EUR re \ } - Y- “ s f ' x - i s e 4 n% % DEN u > nr w > « R Meh , ae. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N° 10. Wien, October 1895. Kleinere Arbeiten des pflanzen-physiologischen en der Wiener Universität. XXII. Ueber die Transition der Kartoffel. Von Leopold Poljanec (Wien). Meine Untersuchungen über die Functionen des Saftperiderms ') der Kartoffel und der Sprosse von Sambucus nigra forderten auch die Beantwortung folgender Fragen. Welchen Einfluss übt das Saft- periderm auf die Transpiration der Pflanze? In welchem Verhältnisse steht die Verdunstung, wenn man das ganze Periderm unversehrt lässt, in welchem, wenn man das todte Periderm entfernt? Ferner sollte auch bestimmt werden, welches Verhältnis der Transpiration sich bei einer geschälten, halb geschälten (bei dieser wurde blos das todte Periderm abgenommen) und ungeschälten Kartoffel darbietet. Ueber die Transpiration der Kartoffel liegen bereits Versuche von Nägeli’) und Eder‘) vor. Ersterer machte ausgedehnte Ver- suche über die Transpiration von lebenden und todten (zum Erfrieren gebrachten) Peridermschichten. Eine besondere Bedeutung ist aber diesen Versuchen, abgesehen davon, dass die Wägungen nach grossen Zwischenräumen vorgenommen wurden, deshalb nicht beizulegen, weil die untersuchten Membranen gar nicht jenem Zustande ent- sprachen, in dem sie untersucht werden sollten. Die Versuchsäpfel begannen nach wenigen Tagen zu faulen und waren nach kurzer Zeit ganz faul; nichtsdestoweniger wurden sie zu weiteren Wägungen herangezogen. Ebenso ging es bei den Versuchen mit den Kartoffeln, bei welchen Nägeli dies speciell nicht hinzu- fügt. Als Beweis diene folgende, seiner Abhandlung entlehnte Trans- spirationstabelle zweier ungeschälten Kartoffeln, welche dem Froste nicht ausgesetzt worden waren. ') Siehe Wiesner: Ueber das Saftperiderm (Oesterr. botan. Zeitschr., 1890, pag. 107). °) Ber. der kön. bayr. Akademie d. Wiss. 1861, Bd. I, p. 238. ®) Ber. der kais. Akademie d. Wiss. zu Wien. Bd. 72 (1875). Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Meft. 18985. 2S 370 Gesammtgewich Abnahme in zu in * ia 24 Stunden 26. II. 10% Vorm. 12350 — 1. III. 10% Abds. 12186 036 IRA: 120°51 9,7 2 II: 11866 015 6: IV: 11621 015 21. IV. 113:78 016 a 11056 018 Bam 10782 021 19. vr. 10253 0:28 SEN ll 96:00 0.30 24. VII. 8721 040 28. VII. 7354 0.39 rw, 5693 033 B.3Xl: 50'48 031 211.,.1861 1891 025 Diese Wägungen zeigen auf den ersten Blick, dass hier keine normalen Verhältnisse vorlagen. Denn so lange das Periderm der Kartoffel noch keine chemische Veränderung erlitten hat und auch sonstwie nicht verletzt worden ist, musste die Transpiration fort- während aber bis in’s Unendliche abnehmen. Hier aber sank die Verdunstung anfangs im Mittel von 036 auf 0:15 gr, stieg aber dann zur Ziffer von 040 gr, was nur durch die chemische Zersetzung oder anderweitige Veränderungen des Periderms erklärt werden kann. Ich habe nun in den Dünnschnitten, die ich mir vom Kartoffel- periderm anfertigte, massenhafte Ansammlungen von Pilzen gefunden, deren Verzweigungen sich tief unter das Phellogen erstreckten. Solche Parasiten dürften zweifellos die Beschaffenheit des Periderms im Frühjahre, wo die Versuche angestellt wurden, mächtig beeinflussen; dazu rechne man die überall in der Luft verbreiteten Keime der Fäulnisbakterien und anderer Fermentorganismen, um ohne weiteres einsehen zu können, dass eine mächtige Korkmembran sich selbst und die Kartoffel auf die Dauer vor Fäulnis nicht schützen kann. Ist aber diese einmal eingetreten, so hat man kein Recht mehr, diesen Versuch noch weiter fortzusetzen, da er eben keine normalen Zustände mehr darbietet und kein Kriterium für die Transpiration einer unversehrten Peridermschichte abgibt. Eder’s Ausführungen (]. c.) haftet der Mangel an, dass er seine Wägungen auf die Gewichts- und Zeiteinheit reducirt und dann untereinander verglichen hat, obwohl, wie er selbst zugesteht, dieses Verfahren ein fehlerhaftes ist. Die Transpiration ist vor allem eine Function der Fläche. Allerdings hat schon Sachs hervorgehoben, dass selbst die Oberfläche nicht ohne weiteres als Massstab der Transpirationsgrösse 371 betrachtet werden könne, da sie von der Vertheilung und Grösse der unregelmässigen Intercellulargänge und der Spaltöffnungen, bezie- hungsweise der Lenticellen abhängig sei. Dieser Einwurf hat seine Berechtigung nur mit Rücksicht auf Blätter und überhaupt auf Organe, welche eine Spaltöffuungen führende Epidermis und dem ent- sprechend auch ein an Intercellularen reiches Parenchym besitzen. Auf die Kartoffelknolle hat dieser Einwurf keinen Bezug, und da in meinen Versuchen die mittlere Transpirationsgrösse für die Flächen- einheit gesucht wurde, so erscheinen dabei die Unregelmässigkeiten der Oberfläche ausgeglichen. Die Hauptschwierigkeit besteht nur darin, die Oberfläche einer Kartoffel überhaupt mit ziemlicher Genauigkeit zu bestimmen. Nägeli wandte bei der Kartoffel folgendes Verfahren an: „Es wurden 3 Durchmesser und die ihnen entsprechenden Umfänge der Kartoffel gemessen und daraus 2 Rotationsellipsoide berechnet, beide von gleicher Länge wie die Kartoffel, das eine mit gleichem Kubik- inhalt wie diese, das andere mit einem Querdurchmesser, welcher dem grösseren Breitendurchmesser der Kartoffel entsprach. Von diesen beiden Rotationsellipsoiden war das erstere ein eingeschriebenes, das zweite ein umschriebenes, jenes hatte offenbar eine kleinere, dieses eine ein wenig grössere Oberfläche wie die Kartoffel, wenn Uneben- heiten der letzteren als die Oberfläche vergrössernd in Anschlag gebracht werden.“ Dieses Verfahren konnte mich natürlich nicht befriedigen. Es ergaben sich dabei bei kleinen Oberflächen Differenzen von 2—2'5 em’, was bei kleinen Grössen schon einen bedeutenden Fehler zur Folge hat. Von der Voraussetzung ausgehend, dass bei gleicher Beschaffen- heit und Dicke des Stanniols dessen Gewicht der Fläche proportional sein müsse, nahm ich die Bestimmung der Oberfläche folgender- massen vor: Auf die Kartoffel wurden kleine Flächen von Stanniolpapier auf- gelegt und mit Nadeln festgehalten, bis die ganze Kartoffelknolle mit Stanniol bedeckt worden war. Dabei geht man von einem passenden Punkte aus und legt das Stanniol in concentrischen Schichten auf, um die inneren Schichten wieder wegnehmen zu können, weil man sonst wegen der vielen Nadeln gar nicht weiter arbeiten könnte. Dieses Stanniol wurde nun auf die Wagschale gelegt, genau abgewogen und dann mit dem Gewichte von 1 dm’ Stanniolpapier verglichen, woraus sich die Oberfläche unmittelbar ergab. Diese Methode ist allerdings mit grosser Arbeit verbunden (ich verwendete für eine solehe Oberflächenbestimmung 3—4 Stunden), sie liefert aber auch je nach der Vorsicht umso genauere Resultate, so dass zum Beispiel bei meinen Versuchen bei mittelgrossen Kartoffeln die Fehlergrenze 0:5 em” nicht überschreiten dürfte. Die Wägungen der halb geschälten (nur vom todten Periderm befreiten) und der ganz geschälten Kartoffeln mussten schon deshalb N *# An] 313 in so kurzen Zwischenräumen vorgenommen werden, weil sich bei ersteren bald neues todtes Periderm, bei letzteren das Wundperiderm ausbildet, und die Verdunstung dann nicht mehr als der Ausdruck der Transpirationsgrösse für eine bestimmte Phase angenommen werden kann. Erster Versuch. au. Berker Ungeschälte Kartoffel, 7 If. 95 11h YV 80-436 gr 3% ergrünt, mit dicker Re H | Peridermschicht, die | 8.II. 11V. 80'221 er | 80°, sich stellenweise ablöst | | Die Kartoffel hat in 24 Stunden um 215 mgr abgenommen (oder in je 20" um 3 mgr). Das Gewicht der die Kartoffel bedeckenden Stanniolschichte beträgt 0'728 gr. Das Gewicht von 1 dm’ Stanniol beträgt nun 0'813 gr. Daraus ergibt sich die Oberfläche der Kartoffel zu 89:5 cm’ oder rund 90 cm’. Demnach transpirirt die Kartoffel in 24 Stunden per Flächen- eimheit (1 cm’) ungefähr 2'38 mer. Zweiter Versuch. Aus dieser Kartoffel wurde ein prismatisches Stück heraus- geschnitten. Das Gewicht des bedeckenden Stanniols betrug 041 gr, was einer Oberfläche von 504 em’ oder 50 em’ entspricht. Hier war die Oberflächenbestimmung bedeutend leichter, da ebene Flächen vorhanden waren. Man brauchte das Prisma mit der entsprechenden Fläche nur an das Stanniol zu drücken, so schmiegte sich dieses sehr innig an und konnte mit einem Scalpell leicht an den Rändern ab- geschnitten werden. Die Wägungen dieser Kartoffel ergaben folgendes Resultat: Zeit der Wägung Gewicht Wenchiipkeit 10.32 27'366 gr I0aAz: 27'336 gr 79:8 19%. 36253303 27'316 gr 102.392.215# 27'286 gr 103..41744398 27266 gr 105,46 71308 27'216 gr 10%+49,2.,308 27'186 gr 10845104303 27'166 gr 78° en 27'136 gr IMs 27116 gr 112 Pas 27'086 gr Aa: Bm 398 27066 gr 11% 5m 5308 27:036 gr 319 11 7m 908 27-016 gr 11° 11m 26:986 gr 797, 114 13” 26:966 gr Ha Dir 52 26936 gr Von 10" 41” 30°—11° 5” 305, also in 24 Minuten, trans- spirirte die Kartoffel 02 gr Wasser; dabei muss aber noch eine Quantität CO, in Anschlag gebracht werden, da die Verletzung der Kartoffel nach Boehm eine fieberhafte Athmung einleitet. Daraus lässt sich leicht ausrechnen, dass diese Kartoffel pro Flächeneinheit (1 cm’) in 24 Stunden 0'48 gr Wasser und CO, abgeben würde, wenn die Verdunstung in demselben Verhältnisse fortschritte. Dritter Versuch. Bei vielen Versuchen hat es sich trotz der grössten Sorgfalt beim Abschaben des todten Periderms herausgestellt, dass das Saft- periderm stellenweise dennoch verletzt wurde, und die Wägungen infolge dessen zu grosse Werthe ergaben. Es blieb da nichts Anderes übrig, als auf eine andere Weise das vorgesteckte Ziel zu erreichen. Eine Kartoffel wurde unter der Wasserleitung so lange gewaschen, bis das todte Periderm mit Ausnahme einiger wenigen Schichten, die aber auch Jädirt waren, wie es sich bei der mikroskopischen Untersuchung herausstellte, entfernt worden war. Die Kartoffel hatte dadurch ein weisses, glänzendes Aussehen bekommen. Die Wägungen ergaben folgendes Resultat: Zeit der Wägung Gewicht Differenz Feuchtigkeit ihr 4m50: 23346 gr Sa 117182 23'341 gr 0.005 gr 85° 12 ,86.0 23'336 gr 0.005 gr 86"), 11h 54” 23'331 gr 0.005 gr 84"), 128 „Om 23326 gr 0005 gr 83°), Da zeigte sich eine kleine Stelle, an der das Saftperiderm ver- letzt war. Sie wurde mit Wachs verstopft, und die Wägungen wurden fortgesetzt. 124.20” 23:326 gr ') 82%), 12» 37m 23321gr V00Sgr 347, 12h 54m 2331697 0005 gr 837, Das Gewicht des bedeckenden Stanniols betrug 0'341 gr, und lässt auf eine Oberfläche von 41’9 em’ oder rund 42 cm’ schliessen. Die Kartoffel transpirirt nun, wenn wir die Zahlen von 12" 20” —12t 54” nehmen, in 34” 0'01 gr, in 24 Stunden 0'422 gr. Auf die Flächeneinheit von 1 cm’ kommt eine tägliche Transpiration von 001 gr. ') Sammt dem Wachıs. Eine mit todtem Periderm und Saftperiderm be- deckte Kartoffel transpirirt somit in 24 Stunden pro l cm’ 0'00238 gr. Die blos mit Saftperiderm bedeckte Kartoffel verdunstet in gleicher Zeit pro 1 cm’ 0:01 gr. Die geschälte Kartoffel gibt täglich pro Icm’ 048 gr ab. Nehmen wir die Transpirationsgrösse der Kartoffel, welche nur mit Saftperiderm bedeckt ist, als Einheit an, so erhalten wir das Verhältnis: Ungeschält : halbgeschält : geschält = */,, : 1: 48. Nehmen wir die tägliche Verdunstung der ungeschälten Kartoffel als Einheit an, so ergibt sich das Verhältnis 1:41: 200. Daraus kann man entnehmen, wie gewaltig das Periderm die darunter liegenden Gewebe vor Verdunstung schützt. Nach den Untersuchungen Eder’s soll die verkorkte Zellhaut für Wasser impermeabel sein und die Verdunstung soll nur durch Lenticellen vor sich gehen. Dies entspricht aber meinen Beobachtungen nicht. Es ist ja übrigens schon vor längerer Zeit von Wiesner und Pacher') gezeigt worden, dass verkorkte Zellhäute, namentlich jüngerer Organe, für Wasserdampf durchlässig sind, und bald darauf ist durch die Versuche von Haberlandt’) nachgewiesen worden, dass die Transpiration lenticellenführender Organe zum Theile auf die Lenticellen, zum Theile auf das Periderm selbst zurückzu- führen ist. Aber auch das Saftperiderm gewährt der Kartoffelknolle einen bedeutenden Schutz, wenn auch nicht in dem Masse, wie todtes Periderm. Zum Schlusse sei noch erwähnt,. dass die gefundenen Verhältnis- zahlen selbstverständlich keinen Anspruch auf allgemeine Giltig- keit erheben können, da die Transpiration der Kartoffel unter sonst gleichen Verhältnissen in nicht unerheblichem Masse von der Varietät abhängig ist und auch von der Cultur beeinflusst wird. Beitrag zur Moosflora Westböhmens und des Erzgebirges. Von Dr. Ernst Bauer (Prag). Bevor ich einen bereits grösstentheils fertiggestellten, umfang- reichen Nachtrag zu den im XIII. Bande des naturwissenschaftlichen Jahrbuches „Lotos“ erschienenen Beiträgen veröffentliche, erlaube ') Wiesner und Pachner: Ueber die Transpiration entlaubter Zweige und des Stammes der Rosskastanie (Oesterr. botan. Zeitschr. 1875, Nr. 5). °) Haberlandt Beiträge zur Kenntnis der Lenticellen (Arbeiten des pflanzenphys. Inst. der Wiener Universität), veröffentlicht in den Sitzungs- berichten der Wiener Akademie der Wissenschaften. Bd. 72 (1875). ich mir, einige Richtigstellungen und interessante Funde, insbesondere wegen Wahrung der Priorität, hiemit vorzuführen. Ich folge dabei der in den eitirten Beiträgen beobachteten systematischen Reihen- folge. Neuheiten sind durch fetten Druck hervorgehoben. 1. Marchantia polymorpha L. Ganz besonders üppig, mit über 5 cm langen Trägern auf einer feuchten begrasten Meilerstätte im Karsteinwalde (600m) des Reviers Silbergrün im Erzgebirge! An einer kräftigen weiblichen Pflanze fanden sich an der Spitze desselben Trägers zwei an den Unterseiten flach mit einander verwachsene, sonst selbstständig entwickelte „Fruchtköpfe“. Ich behalte mir vor, auf diese Beobachtung an geeigneter Stelle noch zurückzukommen. 2. Porella pinnata L. Herr Dr. Emil Levier in Florenz hatte die Güte, eine Probe der von mir als fraglich hieher gestellten Porella aus dem Schlossparke von Manetin Herrn F. Stephani zur Revision zu übermitteln. Nach der Untersuchung des Letzteren ist die Pflanze von diesem Standorte nur die gewöhnliche Porella platyphylla. Nach S. O. Lindberg sind alle bisher in Europa ge- fundenen und als Porella pinnata bestimmten Pflanzen unrichtig bestimmt gewesen. 3. Jungermania minuta Crantz. Mit Blepharostoma trichophyllum auf Granitfelsen bei Nancy im Erzgebirge (800 m)! 4. Nardia haematostieta Lindb. forma inseeta (Lindb.) p. Sp.) Mit Jungermania ventricosa und Kantia trichomanis auf einer Strassenböschung am Waldrande bei den Mühlhäusern bei Frühbuss im Erzgebirge (790 m)! 5. Pleuridium nitidum (Hedw.) Rabh. Tepl. (Conrad im Herb. Kosteletzky des botanischen Institutes der deutschen Universität in Prag)! 6. Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. Auf einer mörtel- freien Mauer aus Kalksteinen bei dem ehemaligen Kalkofen zu Rothau im Erzgebirge (500 m), reich fruchtend, bis 3 em hoch, theils in reinen Rasen, theils mit Encalypta contorta und Plagio- chila asplenioides untermischt! Nicht selten sind einzelne Blattspitzen und Spitzen einzelner Peristomzähne hyalin, was ich dem sonnigen Standorte zuschreibe. 7. Ditrichum jlewxicaule (Schleich.) Hampe. Var. densum Br. eur. In dichten, bis 12 cm tiefen, ausgedehnten, schönen aber sterilen Rasen auf der Kalksteinmauer bei Rothau im Erzgebirge! In einzelnen Rasen ist Encalypta eontorta« und ein steriles Brachythecium ein- gesprengt. Distichium capillaceum findet sich in den Rasen des Ditrichum nirgends beigemischt, trotzdem es reichlich am selben Orte neben demselben vorkommt. Die beiden Pflanzen sind habituell leicht zu verwechseln, doch lehrt schon die Lupe das streng zwei- zeilig beblätterte Distichium von der Anrainerin unterscheiden. 8. Schistidium apocarpum (L.) Br. eur. Meine Angabe vom Hausberge bei Graslitz in den eitirten Beiträgen ist nach wiederholter Untersuchung in Schistidium graeile richtigzustellen. Allerdings sind die Blattrippen bei den Pflanzen dieses Standortes wenig rauh und dürften eine Uebergangsform zu Sch. apocarpum darstellen. (Vergl. Limpricht, Laubmoose, S8. 707). 9. Grimmia Doniana Smith. An sonnigen Felsen bei Neudek, fruchtend (550 m)! — An sonnigen Felsblöcken am Bärenstein bei Weipert, reich fruchtend (Schauer)! 10. Orthotrichum Schimperi Ham. An Laubbäumen an der Strasse nach Neudek bei Heinrichsgrün (680 m)! 11. Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. In Felsspalten am Bärenstein bei Weipert, fruchtend (Schauer)! 12. Mnium subglobosum Br. et Sch. Diese seltene Pflanze, welche meines Wissens aus Böhmen bisher nur von der kleinen Schneegrube im Riesengebirge aus einer Seehöhe von 1080 m (Milde) bekannt geworden ist, sammelte ich g’ und ce. fr. bereits am 13. Juli 1891 an einer Quelle im Karsteinwalde im Revier Silbersgrün und längs des Quellgrabens auf der anstossenden schmalen Waldwiese zwischen M. punctatum und in reinem Rasen. An demselben Stand- orte fand ich die Pflanze im Juni 1893 wieder. Trotzdem mir schon beim Sammeln die kugelige Form einzelner Büchsen aufgefallen war, glaubte ich doch, reine Rasen von M. punctatum vor mir zu haben. Erst im Herbste 1592 kam ich bei der Herrichtung und Bestimmung der gesammelten Rasen darauf, dass ich es mit zwei verschiedenen Pflanzen zu thun habe. Bei diesem Anlasse nahm ich eine sorgfältige Vergleichung der beiden habituell sehr ähnlichen Arten vor und kam zu der Ueberzeugung, dass sie sich auch im sterilen Zustande unschwer von einander unterscheiden lassen. Ich kann mich daher der von Aman-Davos in seiner kritischen Beschreibung des M. sub- globosum in der „Revue bryologique“ 1890, pag. 53 geäusserten An- sicht, dass es ganz unmöglich sei, M. subglobosum von einzelnen Formen des M. punctatum zu unterscheiden, nicht anschliessen. Es ist allerdings nicht unmöglich, dass Aman Formen des M. pune- tatum zu Gebote standen, welche seine Auffassung rechtfertigen und deren Untersuchung auch mich zu seiner Ansicht bekehren würde. Vorzüglich sind die Merkmale zur Unterscheidung beider Pflanzen im sterilen Zustande in Limpricht’s Laubmoosflora dargestellt. 13. Philonotis fontana Brid. Var. gracilescens Warnst. in litt. Der Name ist bereits von Schimper an eine Varietät derselben Art vergeben (vgl. Schimper, Musci Germ. Nr. 530). Ich ändere daher den Namen in var. Zenera. Nach der Beschreibung, welche Schimper von seiner Varietät gibt, ist jedoch die Identität der- selben mit var. gracilescens Warnst. in litt. nicht ausgeschlossen. Da die var. gracilescens Schimp. sozusagen ausser Cours gekommen ist, wäre die Untersuchung von Öriginalexemplaren erwünscht (vgl. auch T. Husnot in „Revue bryol.“ 17. Jahrg.). 317 14. Rhynchostegium rusciforme (Weis) Br. et Sch. Var. at- -lanticum (Desf.) Br. et Sch. Fluthend an Steinen im Bache unter der Försterhausruine Silbersgrün im Erzgebirge (über 464 m)! Da- selbst glaube ich deutliche Uebergänge zur var. complanatum beob- achtet zu haben. Var. inumdatem Br. et Sch. Hieher stelle ich eine Form aus dem Leitenbache im Revier Silbersgrün im Erz- sebirge (um 550 m)! 15. Hylocomium subpinnatım Lindb. Schattige Wald- stellen bei Schmiedeberg (Schauer)! Smichow, im Juni 1895. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Pıag). (Mit 4 Tafeln [IV, VI, VII, XI] und I Karte.) (Fortsetzung. ') An die im Vorstehenden gegebene objective Beschreibung der einzelnen Arten möchte ich mir erlauben, die Darlegung einiger Gedanken anzuschliessen, die mir bei Bearbeitung der Gattung hinsichtlich ihrer Entwicklungsgeschichte, sowie hinsichtlich der gegenseitigen Ver- wandtschaft ihrer Arten gekommen sind und im Laufe der Arbeit immer festere und greifbarere Gestalt angenommen haben. Ich bemerkte hiebei, dass immer ganze heihen von Arten, beziehungsweise Formen in derselben Weise gebildet werden und konnte daher annehmen, dass auch stets dieselben Ursachen für die- selben Wirkungen massgebend gewesen sein mussten. Dieses gilt hauptsächlich von den offenbar jüngeren und jüngsten Formenbildungen, wo die Voraussetzungen ihrer Entstehung auch gegenwärtig noch vorhanden sind und demnach auch leichter erkannt werden können. Für muthmasslich ältere Typen war es natürlich schwer, solche Ursachen ihrer Entstehung zu finden, da dieselben wahrscheinlich bereits mannigfache Wanderungen und damit in Zusammenhang stehende Veränderungen durchgemacht haben, die wir heute oft nur mit geringer Sicherheit constatiren können. Bei diesen letzteren mussten daher durch Wahrscheinlichkeits- beweise gestützte Hypothesen den wirklich erbrachten Beweis ersetzen. Auf der umstehenden Tabelle habe ich die wahrscheinliche Entwicklung der einzelnen Arten der Gattung Alertorolophus, sowie ihre gecenseitige Verwandtschaft graphisch darzustellen versucht. Die verticalen Linien sollen Zeitepochen darstellen, die jedoch durch- ') Vergl. Nr. 8, 8. 295. er em (ınyas) snzjfüydouags SILOUE . 0° IM (gay) sous | "x Ei Pr] Be m are A RT (qm) ennununp "IA YPWwouD -qufoHg (pw) snyofigsndun a a resnutdıpane ee CITIEN 38770020 UBER TEN ee re ENOAR | rundın 0» m (Img) amandın re TEE 8070 or WM Cungag) ayoznd | [A "mag Cquogag) snumo.as a BE 9 RR12rdD N are ggg rue) soloue are y»uapınbanuı / ee ET Isa10oldW a ee I ENSOLDE 93 a a OT ENORTORDDN N] ° ut (apIH 8 'SStogg) suaosognd Eee (DIA) Moubo er r (YUNS) Snsopnpund | “III Pas er NT RR Bu ee ee u Rate nguapınban 109 lab ER "uyssneH snoydıma a a, a ee ag; |. B 0 . "gay sraapaut ELENA) ELHEREEPEN 2 379 aus nicht etwa als gleich lang anzunehmen sind, sondern nur die muthmasslich wichtigen Momente in der Entwicklungsgeschichte unserer Gattung darstellen sollen. An der Hand dieser Tabelle will ich es nun versuchen, das dort zum Ausdrucke Gebrachte nach Möglichkeit zu begründen. Ich beginne mit den ältesten Bildungen. Als solche ist wohl die Spaltung in die „Minores“ und „Majores“ anzusehen. Dafür spricht nicht nur der sehr verschiedene Corollenbau, sondern insbesondere der verschiedene Befruchtungsvorgang. Beide Sectionen sind, abgesehen von der Insectenbefruchtung, die wohl bei beiden in erster Linie aufzutreten pflegt, auch auf Selbstbefruchtung eingerichtet. Nur ist der Modus ein ganz verschiedener. ') Bei den Majores verlängert sich der Tubus ‚der Corolle sammt den daran angehefteten Staubgefässen im Laufe der Anthese so weit, dass die Antheren bis an die nach aufwärts gerichtete Narbe gelangen, während bei den Minores der Tubus sich gar nicht oder nur unmerklich verlängert, dafür aber sich die Spitze des Griffels mit der Narbe nach abwärts hakenförmig krümmt und hiedurch die Befruchtung ermöglicht wird. Diese fundamentale Ver- schiedenheit ist jedenfalls älteren Datums als alle anderen bei Alec- torolophus auftretenden Unterschiede und demnach die Zweitheilung in die Majores und Minores als die relativ primäre anzusehen. Ich vermuthe nun weiter, dass sich diese beiden hiermit ent- standenen Arten in Europa so vertheilt haben, dass die Minores den nördlichsten Theil, die Majores aber Mittel- und Südeuropa be- siedelten. Dafür spricht die Thatsache, dass die Majores auch heute noch im Süden häufiger sind und insbesondere dort eine reiche Artengliederung aufweisen, was auf ein durch viele Zeitepochen wäh- rendes Indigenat derselben in den angegebenen Theilen Europas hinweist; dagegen findet sich im höchsten Norden, und zwar fast eireumpolar A. minor, noch dazu in einem ganz besonderen — viel- leicht constanten — Typus, was vermuthen lässt, dass gerade die Minores sich auch gleich anfangs in diesem ihnen vor Allem zu- sagenden Klima angesiedelt haben. Ihr heutiges Vorkommen in süd- licheren Gegenden deutet auf eine — etwa im Laufe der Eiszeiten vorgenommene — Wanderung, wobei zugleich die Veränderung des nordischen in den mitteleuropäischen A. minor entstanden sein mag, während ersterer auf den höchsten Norden beschränkt blieb. Dass wir an den südlichsten Punkten des Verbreitungsgebietes der Minores Anfänge der drüsigen Bekleidung des Kelches, aber auch nur diese Anfänge finden, spricht ebenfalls dafür, dass die An- siedlung der Minores in diesen Gebieten erst vor relativ kurzer Zeit erfolgt sein dürfte und eben deshalb ihre Anpassung an die ') Vgl. Kerner, Pflanzenleben, II.,;, H. Müller, Alpenblumen und Insecten, p. 267; Befruchtung der Blumen, p. 272; Wettstein in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenf., IV. 3b. p. 46. 380 neuen Existenzbedingungen noch nicht so vollkommen geschehen konnte, wie bei den Majores. Ein weiteres Argument für diese ursprüngliche geographische Abtrennung der Minores und Meajores liegt im Bau der Corolle selbst. Die Majores sind mit ihren grössen und auffallenden Corollen typische Inseetenblütler, also angepasst einem Gebiete, in welchem Inseeten- besuch reichlichst stattfindet und demgemäss mildes Klima besitzt. Die Minores dagegen zeigen deutlich die Tendenz der Reduction des Insectenbesuches: kleine, unscheinbare Blüten, deutliche Einrichtungen zur Autogamie, was zweifellos auf Inseetenarmuth im ursprünglichen Verbreitungsgebiete — somit auf rauheres Klima — hindeutet und demzufolge eine ursprünglich nördlichere Verbreitung der letzteren wahrscheinlich macht. Bei den gleich anfangs den mittleren und südlichen Theil von Europa einnehmenden Majores machte sich eine neue Theilung geltend. Auf den höheren Gebirgen, beziehungsweise in rauheren Lagen ent- stand eine neue Form, die sich durch die abstehende Unterlippe und den dadurch offenen Blütenschlund, sowie durch eine stärker ge- krümmte Corollenröhre von der die Ebene, beziehungsweise mildere (segenden bewohnenden Art unterschied. Hiefür spricht der Umstand, dass auch noch heute die „ulpini“ die höchsten Erhebungen und somit rauhesten Punkte Mitteleuropas bewohnen. Es dürften daher diese Arten mit Rücksicht auf den ganz analogen Corollenbau früher — und zwar etwa unmittelbar nach der Eiszeit,') wo ein grosser Theil von Mitteleuropa eine dem heutigen Hochgebirgsklima ähnliche und von dem südlich der Alpen noch herrschenden Klima der Spättertiärzeit bedeutend verschiedene mittlere Temperatur besass — ein grosses, zusammenhängendes Areale bewohnt haben, das sich dann bei dem allmählichen Rück- gange der Glacialphänomene auf die wenigen isolirten Punkte (Alpen, Sudeten, Karpathen, Balkan) reducirte. Die andere, dem milden Klima des Tertiär angepasste Form, die. wie eben gesagt wurde, in dieser lpoche wohl auch das heutige Mitteleuropa bewohnte, wurde bei Eintritt der Eiszeit nach Süden gedrängt, wo sie nunmehr allein ihre Existenzbedingungen fand. Am Südrande der Alpen und Pyrenäen dürften damals ihre nörd- lichsten Standorte gewesen sein, wo sie sich — eine bei vielen Pflanzentypen bereits beobachtete Erscheinung — möglicherweise in recht wenig veränderter Form — etwa als A. Freynii — bis auf den heutigen Tag erhalten haben mag. Darin liegt auch die Erklä- rung der räumlichen Trennung des Verbreitungsareales dieser Art, indem dieselbe — früher zusammenhängende Complexe bewohnend — ') Unter dem Worte Eiszeit wird hier, der einfacheren Ausdrucksweise halber, stets die Summe der posttertiären Vergletscherungen in Europa ver- standen. 381 sieh nunmehr nur an den noch am meisten den Charakter der späten Tertiärzeit bewahrenden Südabfällen der Alpen und Pyrenäen findet. Unter dem Einflusse des Klimas Osteuropas sind wohl bereits frühzeitig bei dem im Osten vorkommenden Theil dieser Art Drüsen- haare zur Entwicklung gelangt, wodurch der Typus des A. glandu- losus entstand. Deutlich lässt sich gerade bei dieser Art der Einfluss des Klimas auf die Drüsenbildung erkennen, indem — je weiter nach Südosten, desto reicher und drüsiger die Behaarung wird. Bei der am Südrande der Alpen sich findenden Pflanze dürfte nun eine weitere Abzweigung stattgefunden haben, indem sich nämlich die Inaequidentati von dem Typus der A. Freynii abtrennten. Die Ursachen dieser Theilung sind mir unbekannt; dass sie aber wohl gerade hier im nördlichen Italien stattfand, erscheint mit Rücksicht auf folgende Thatsache recht wahrscheinlich: A. Freynii trägt, wie in der Diagnose angegeben wurde, auf der ganzen Kelchoberfläche kurze, einzellige, nicht drüsige Härchen. Dieselben finden sich nun bei dem in Norditalien verbreiteten A. goniotrichus an einzelnen Exemplaren wieder, während andere Exemplare desselben völlig kahle Kelche haben. Die behaarten Exem- plare stellen daher in gewissem Sinne diejenige Form dar, durch welche hindurch sich A. Freyni in A. goniotrichus verwandelt hat. Hiebei sind die Bracteen jedoch bereits ungleich gesägt und so die Form dem A. goniotrichus näher stehend als dem“ Al. Eramüi. Wahrscheinlieh schon während und gegen das Ende der Eis- zeit begann nun diese neue Art in die von Pflanzen enthlössten nördlichen Gebiete vorzudringen, und besiedelte zunächst, ohne sich wesentlich in ihrem Typus zu ändern, Ungarn. Hiebei ist aber zu bemerken, dass sich hier am Kelchrande — offenbar wieder als Folge der hier, gleichwie in Südosteuropa herrschenden klimatischen Verhältnisse — ganz schwache Drüsenhaare entwickeln. Wir finden sonach an dem heutigen A. goniotrichus drei ver- schiedene Behaarungsformen: die eine mit kurzen Härchen am ganzen Kelche — die älteste in Norditalien ausschliesslich vorkommende Form —, die zweite, ganz kahle, in Italien und auch in Ungarn vorkommende — als nächst jüngere — und die dritte, auf der Kelchoberfläche kahle, nur am Rande schwach drüsenhaarige — als die relativ jüngste —, welche auf Ungarn (überhaupt das pontische Florengebiet) beschränkt ist. Dass ich diese Formen in dem ersten Theile meiner Arbeit nicht besonders erwähne, hat seinen Grund darin, weil dieselben in der Wirklichkeit keineswegs so scharf begrenzt auftreten, sondern oft in einander übergehen und sich überhaupt ungemein ähnlich sehen; in phylogenetischer Hinsicht dagegen sind uns diese Bildungen sehr interessant, indem sie deutlich den Uebergang, beziehungsweise die Transformation einer behaarten in eine kahle Pflanze an in der Jetztzeit vorkommenden Formen erkennen lassen. 3832 Drüsenhaare finden sich weiter an A. Wettsteinä, welcher, wie noch gezeigt werden wird, mit A. goniotrichus sehr nahe verwandt ist. Auch hier dürfte die Drüsenbildung auf den Einfluss eines Klimas, das dem der Balkanhalbinsel analog ist, zurückzuführen sein, da bekanntlich angenommen wird, dass in früberen Zeitepochen zwischen Italien und der Balkanhalbinsel eine Landverbindung be- standen hat, was jedenfalls eine Aehnlichkeit der Flora in den benachbarten Gebieten zur Folge haben musste. Nur ist hier — gemäss der südlicheren Lage —- die drüsige Behaarung viel inten- siver geworden, als bei A. goniotrichus in Ungarn. 4A. goniotrichus wanderte aber mit dem Aufhören der Eiszeit noch weiter gegen Norden, indem er sich hiebei dem kalten Klima des nördlichen Europas anpasste. Daraus entstand A. major, der heute im ganzen kälteren Norden von Europa: Russland, Skandinavien, Nord- deutschland und Galizien vorherrscht und dort den A.goniotrichus vertritt. Die südwärts der Pyrenäen zurückgedrängten „Aequidentati“ (A. Freyni) traten nach Rücktritt der Eiszeit ebenfalls die Wanderung nach Norden an, wobei eine Steigerung der Behaarung der Kelche eintrat, und der Typus des A. Alectorolophus ent- stand. A. Alectorolophus scheint seine Wanderung aber noch nicht vollendet zu haben, sondern rückt gegen Nordosten stetig vorwärts, so dass er heute schon sich theilweise mit dem Verbreitungsgebiete des A. major deckt. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Mit Tafel X VIII.) (Fortsetzung. !) e) rigidula. — 4A. strieta a. tomentosa et ß. glabrescens Bois. Diagn. Pl. or. Ser. I, no. 3, p. 33 (1843), non A. strieta Bois. Fl. or. III, p. 35. — A. lutea y. rigida Bois. Fl. or. III, p. 35, non A. rigida Sibth. et Sin. — Stengel aufrecht, starr, meist stark ver- ästelt, verlängert und reichblütig; Blätter verkürzt, starr. Tritt in zwei Formen auf: «. tomentella. (A. strieta «. tomentosa Bois. 1. C., non A. tomentosa Ten.) Stengel, Blätter und Blüten dicht grau- haarig und Pß. glabrescens. (A. strieta ß. glabrescens Bois. 1. €.) Stengel sammt den Blättern unterwärts behaart, oberwärts kahl; Blüten kahl. Geht allmählich in höheren Lagen in die Grund- form über. ; In der unteren Region, so in Attica auf dem Parnes, Pentelicon, Hymettus, im Thale des Cephissus, am Phaleron. f) pulvinarioides. Dichtrasig, Stengel niedrig, meist einfach, unterwärts sammt den Blättern dicht grauhaarig, oberwärts kahl; ') Vergl. Nr. 9,'8. 337. 383 Blätter verkürzt, sehr dicht; Blütenstand aus wenigen, armblütigen Büscheln bestehend; Blüten kahl. Auf dem Gipfel des Pateras und nach Etiquetten Pichler's auf dem Taygetos, was möglicherweise auf einem Irrthum beruht, da Pichler auf seiner Reise auf beiden genannten Bergen sammelte und daher eine Verwechslung der Standortsangaben nicht ausge- schlossen erscheint. Nähert sich einerseits den behaarten Formen der Var. ec), er- innert andererseits aber auch sehr an 4A. pulvinaris Heldr., welche jedoch noch kürzere Stengel, mit geringerer Anzahl von Blüten- büscheln und behaarte, nach Boissier FI. or. Suppl. p. 281 rosen- rothe Blumenkronen besitzt. Immerhin kann diese Varietät als Uebergang zur eben genannten Art angesehen werden, umsomehr, als die Blütenfarbe, welche bei den Asperula-Arten ein fast stets verlässliches Unterscheidungsmerkmal abgibt, an getrockneten Exem- plaren aber häufig nicht mit Sicherheit beurtheilt werden kann, bei A. pulvinaris möglicherweise, trotz Boissier's Angabe, keine rosen- rothe, sondern eine schmutziggelbe ist. Im letzteren Falle könnte dann auch A. pulvinaris doch, wie dies Boissier in der Fl. oı gethan hat, allerdings pro parte, d. h. mit Ausschluss der hier in ihr noch einbegriffenen, rein rosa blühenden A. Boissieri Heldr., als letztes Endglied einer Formenreihe zu dem Formenkreis der A. lutea noch gezogen werden. Zur leichteren Bestimmung der in Griechenland bisher beob- achteten Asperula-Arten diene der nachfolgende Schlüssel. la. Pflanze einjährig, Blumenkrone blau A. arvensis L. Attiea: bei Athen (Heldreich); Arcadia: bei Mega- spilaeon (Haläcsy); Argolis (Sibthorp); Laconien: Malevo- Gebirge (Örphanides). lb. Pflanze ausdauernd, Blumenkrone nicht blau. . . ...2 2a. Blumenkrone reinweiss, kahl . . 3 2b. Blumenkrone gelb, schmutzigröthlich oder rosa, "sehr selten weiss und dann dichtbehaart . . re ae 3a. Kronröhre kürzer bis etwas länger als der Sum . . . 4 3b. Kronröhre mehr als zweimal so lang als der Saum A. involuerata Berg. et Wahlenb. Thessalien: Olymp (Aucher). 4a. Stengel glatt. : . ee 4b. Stengel an den Kanten stachlieh- rauh: Früchte "kahl ı A. rivalis Sibth. et Sm. Aetolien: bei Krioneri (Haläcsy); Böotien: bei Livadia, Attiea: im Cephissusthal bei Chelidoni; Thessalien: am Pelion bei Portaria; Euboea: bei Oreous und Argolis: an den Ufern . des Lerna bei Mylous (Heldreich). Creta: bei Platania (Sibthorp). 384 Sb. 92. 9b. 10a. 10b. >b. Kronröhre so lang oder länger als der Saum . Narben länglich.. A. rivalis Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I, p. 87 (1806) ist der älteste Name dieser Art, welchem 4. aparine M. a Bieb. Fl. Taur. Caue. I, p. 102 (1808), als der um zwei Jahre jüngere, als Synonym beizugeben ist. . Blätter zu 4quirlig; Früchte kahl A. laevigata L. Thessalien: auf der Hochebene Neuropolis (Heldreich) und auf dem Berge Ghavellu im Pindus (Haussknecht). . Blätter zu 6—8quirlig, Früchte hackig-beborstet 4A. odorata L. Thessalien: auf der Hochebene Neuropolis bei Pezula (Heldreich) und den Bergen Ghavellu und Karava im Pindus (Haussknecht), auf dem Oxya oberhalb Chaliki in Buchen- wäldern (Haläcsy). a. Kronröhre zweimal kürzer als der Saum A. chlorantha Boiss. et Heldr. Epirus: auf dem Peristeri bei Kalarrytes (Haläcsy); Thessalien: auf dem Ghavellu, bei Chaliki, Koturo, Krania und Klinovo im Pindus (Heldreich und Haussknecht), an Felsen der Meteora-Klöster bei Kalabaka (Haussknecht); Aetolien: auf dem Korax bei Musinitza (Heldreich); Doris: auf der Kiona bei Segditza (Haläcsy). le ET | Narben kugelig . . susngee IR a iA re ER a. Blumenkrone trichtrig, kurzhaarig: Narben länglich- -keilig 4A. Tournefortii Sieb. Creta: bei Candia, Mirabello, Itano, Catalona und am Vorgebirge Maleca (Sieber). Blumenkrone röhrig, kahl, Narben länglich . . 9 Wurzelstock holzig, vielstengelig, Stengel 15-30 cm hoch, entfernt beblättert: Blätter zu 4—5 quirlie, viel kürzer als ihr Internodium; Blüten gebüschelt, rosa A. rigida Sibth. et Sn. Creta (Sibth.): bei Ampelusa (Heldreich), Canea (Raulin), Akroteri (Baldacei), Kissamos (Reverchon). Wurzelstock rasig, fädliche kriechende Stämmchen treibend; Stengel 5—15 cm hoch, dicht beblättert; Blätter zu 6—8 quirlig, länger als ihr Internodium; Blüten meist einzeln, gelblich 10 Blätter dachie, linealelliptisch; spitz, kahl; Kronröhre kaum länger als ihr Saum . . A. Baenitzii Heldr. Attica: auf dem Pateras (Heldreich). Blätter lineallanzettlich, stachelspitzig, am Rande rauh; Kron- röhre viermal länger als ihr Saum A. muscosa Boiss. et Heldr. . Thessalien: auf dem Olymp (Heldreich). lla. 1lb. 1233. 12b. 133: 16h. 17a. 385 Fruchtknoten dicht behaart: Pflanze dicht rauhhaarig. . 12 Fruchtknoten kahl, Pflanze kahl bis dicht rauhhaarig . . 13 Blumenkrone rosa, zerstrent kurzhaarig: Kronröhre 4—5 mal länger als ihr Saum . . A. incana Sibth. et Sm. Creta: in den Sphaeiotischen Gebirgen (Sibthorp), auf dem Berge Volokia und Lakous (Reverchon), auf dem Hagios Dias bei Kissamos (Baldacei), auf dem Vorgebirge Maleka (Raulin), bei Males im Lassiti-Gebirge (Heldreich). Blumenkrone weiss, dicht a en zweimal länger als Ahr Daum ...tal . N. taygetea Boiss. et Heldr. Laconien: in der en des Taygetos (Held- reich), bei Kardamyla und am Cap Malea (Bory). Messenien: bei Methone und Korone, Vitulo?; angeblich auch in Argolis: bei Damala (Bory). Blätter zu 6—8 quirlig, dicht grauhaarig; Blumenkrone 12—15mm lang, kahl, rosa; Pflanze dichte polsterförmige Rasen bildend . . . . A. arcadiensis Sims. Achaia: auf der Kyllene bei Trikala (Heldreich), bei Megaspilaeon (Sartori), auf dem Vorberge Kastro des Chelmos bei Kalavryta und in der oberen Region des Chelmos selbst oberhalb Sudena (Haläcsy). . Blätter zu 4 quirlig, kahl bis dicht grauhaarig . . . . 14 . Pflanze dichte polsterförmige Rasen bildend; Stengel niedrig, 15—5cm hoch, dicht beblättert; Blumenkrone rosa . . 15 . Pflanze aus halbstrauchigem Wurzelstocke aufrechte oder auf- steigende 10—30 cm hohe Stengel treibend, höchstens nur am Grunde dichtbeblättert, seltener polsterförmige Rasen bildend, dann aber die Blumenkrone schmutzig-gelblich . . . . 17 . Stengel, Blätter und Blumenkrone dicht grauhaarig A. pulvinaris (bois.) Heldr. Attica: auf dem Pateras (Heldreich). . Ganze Pflanze oder doch mindestens die Blumenkrone kahl 16 . Blätter dicklich, meist gekrümmt; Stengel öfter verlängert, 2—3 Blütenbüschel tragend; Kronzipfel lanzettlich, spitz A. nitida Sibth. et Sm. Thessalien: auf dem Karava im Pindus (Heldreich). Blätter pfriemlich, gerade; Stengel meist sehr kurz, mit 1-3 endständigen Blüten; Kronzipfel länglich, stumpflich 4A. Boissieri Heldr. Aendert ab: a) typica. Pflanze in allen Theilen kahl. Doris: auf der Kiona, dem Parnasse (Haläcsy); Achaia: auf der Kyllene, dem Chelmos (Heldreich). b) transiens. Stengel und Blätter ziemlich reichlich behaart. Laconien: auf dem Malevo (Orphanides). Blütenbüschel sitzend; Blumenkrone schmutziegelb. . . 18 Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1895, 29 386 17b. Blütenbüschel zumeist mehr minder lang gestielt . . . 19° 18a. Blätter in eine grannenartige Spitze vorgezogen, unterwärts dicht gedrängt . . . . 4. lutea Sibth. et Sm. Varietäten und Standorte siehe oben. 18b. Blattquirle von einander entfernt, Blätter spitz A. sufruticosa Boiss. et Heldr. Euboea; auf dem Delphi (Heldreich). Nach Hauss- knecht auch auf dem Karava im Pindus. Vergl. oben. 19a. Blütenstand der verkürzten Aeste wegen schmalrispig; Blumen- krone schmutziggelb . . 4. flaccida Ten. Aendert ab: a) Zypica. Blumenkrone kahl, meist etwas rauh. Achaia: bei dem Kloster Omplo nächst Patras (Held- reich) und in Cephalonien (Boissier). b) puberula (Hal. et Sint.') Blumenkrone dicht kurz- haarig. Thessalien: auf dem Olymp (Sintenis). 19b. Blütenstand der meist verlängerten Aeste wegen breitrispig; Blumenkrone lichtpurpurn 4. longiflora W. et K. Aendert ab: a) iypica. Kahl, Blätter verlängert; Blüten- büschel meist reichblütig, locker: Blüten sitzend oder sehr kurz gestielt, Blumenkrone 7—85 mm lang. In dieser, der südösterreichischen Pflanze entsprechenden Form, sah ich sie aus Griechenland noch nicht, obzwar sie von einer Reihe von Autoren für das Land angegeben wird. Meines Erachtens dürften sich diese Standortsangaben vorwiegend auf die beiden folgenden Varietäten b) und c) beziehen. b) thessala (Bois. et Heldr.). Blütenbüschel armblütig; Blüten meist gestielt; Blumenkrone grösser, 9—12 mm lang, sonst wie a). Thessalien: auf dem Olymp (Heldreich). Doris: auf dem Parnass (Heldreich). Nach Haussknecht’) auch auf den Zygos und oberhalb Chaliki im Pindus. c) Heldreichüi. Niedriger, kahl; Blätter verkürzt; Blütenbüschel reichblütig, köpfchenartig gedrungen; Blüten zumeist sitzend; Blumen- krone 5—7 ımm lang, lebhaft rosa. Syn.: 4. longiflora var. condensata Heldr. in Bois. Flor. or. Suppl. p. 281; non A. hirta var. condensata Lange in Willk. et Lange Prodr. Fl. Hisp. II, p. 301. A. alpina Haussk. Symb. ad. Fl. graec. p. 121 (1893), non M. a Bieb. Fl. Taur. Cauc. III, p. 103, von welcher dieser Autor sagt: „folia sicut caulis tenuissime pubes- centia“ und die offenbar in den Formenkreis der A. eynanchica L. gehört, da Bieberstein sie mit dieser vergleicht, indem er ausdrücklich hervorhebt, „flores paullo latiores, quam in A. ceynanchica“, was ') A. puberula Hal. et Sint. in öst. bot. Zeitschr. XL, p. 38 (1890). °) Symb. ad Flor. Graec. p. 121 (1893). 387 darauf deutet, dass die Kronröhre, wie bei dieser Art, kurz ist, denn sonst hätte er wohl auch den Längenunterschied betont. In der supraabietinen Region der Hochgebirge, so in Epirus: auf dem Tsumerka, Strungula und Peristeri (Haläcsy). Thessalien: auf dem Tringia oberhalb Kastania (Hartl) und auf dem Zygos, Ghavellu und Karava in der Pinduskette (Haussknecht, Held- reich). Eurytanien: auf dem Veluchi (Samaritani). Achaia: auf dem Olenos (Heldreich), in einer etwas abweichenden Form. Kommt als Subvar. vestita mit von kurzen steifen Haaren be- kleideten Stengeln, Blättern und Blüten vor. Epirus: auf dem Peristeri überhalb Syraku, höchst selten unter der kahlen Form (Haläcsy). (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur alpinen Algenflora. Von W. Schmidle (Mannheim). (Mit 4 Tafeln [XIV—XVII] und 1 Textfigur.) (Fortsetzung. !) Cosmarium (Corda). CO. moniliforme var. panduriforme Heimerl. Desm. alpin. tab. V, fig. 11 — D. dubium B. W. Turner —= D. inferum B. W. Turner. Dim. 20 =: 10 u. Mit dieser Form sind wohl ohne Zweifel die von B. W. Turner in Algae etc. Indiae orientalis aufgestellen Arten: Dysph. dubium und D. inferum p. 40, Tab. I, Fig. 1 und 21 identisch. I zerstreut. ©. biocculatum Breb. III ziemlich selten. ©. leve Rabh. var. undulatum nob.: Algen, Oberrhein, tab. XXVIII, fig. 5. I sehr zerstreut; V ziemlich selten. Ö©. Garrolense R. et B. in Annal. Scot. Nat. Hist. 1894, tab. II, fig. 4 — C. alpinum var. helveticum nob. Einzellige Algen aus den Berner Alpen, tab. VI, fig. 11. . V ziemlich zerstreut. Die von Roy et Bisset ].c. publieirte Form und meine sind wohl zweifelsohne identisch. Nach Bisset (in litteris) ist nun ©. Garrolense etwa 14 Tage vor meiner Publication publi- eirt worden, so dass dieser Name Priorität hat; es erscheint mir jedoch besser, diese Form, wie ich es that, zu ©. alpinum Race. zu ziehen, da die Uebereinstimmung eine ziemlich grosse ist. ') Vergl. Nr. 9, S. 346. 29* 388 ©. tinetum Ralfs. II, III zerstreut, häufig mit farbloser Membran. — — var. intermedium Nordst. Fr. W. Algae. New Zeal. and Austr. tab. III, fig. 17. V an einer Stelle zerstreut. Ö©. Meneghinii Breb. I, II zerstreut. ©. Gothlandieum Wittr. var. cambrense Turn. Desm. notes 1893, fig. 7. Cellulae membrana pachydermä: 32 2 23 u. V zerstreut, III selten. ©. erenulatum Naeg. Einz. Algen, tab. VII, fig. 7. Dim.: 26 = 16. V sehr zerstreut. impressulum Elf. VIII ziemlich selten. Dim.: 28 22 u. — — var. integrata Heimerl. Desm. alpinae tab. V, fig. 12. V zerstreut. — — var. alpicola n. var.; tab. XV, fig. 14a und 2. Cellulae 28 u longae, 21 latae, semieireulares, apice la- tiore saepe leviter repando, saepe subtruncato et tune in media parte subito excavato, lateribus semicellulae leviter Zies undu- latis, e vertice subtumidulae. Dim.: 282 2T5 u. I und V zerstreut. Forma angulis inferioribus rectis lateribus parallelis, utringue semicellulae trierenatis (saepe levissime), apice sinu profundiori (saepe levissimo) producto et retuso, e vertice subtumido. Dim.: 27 A 22. Tab. XV, fig. 13. V zerstreut. ©. erenatum Ralfs Brit. Desm. XV, fig. 7. V zerstreut an mehreren Stellen. forma latior pro longitudine, quam apud Ralfs 1. e. Dim.: 28 2 22 u. VII zerstreut. ©. arctoum Nordst. var. tatriecum Rac. Desm. Polon. tab. II, fig. 6. I zerstreut. ©. venustum (Breb.) Archer. II, III, V ziemlich selten. — — var. minor Boldt. Sibier. tab. V, fig. 10. II selten. Ö. pseudopyramidatum Lund f. major Ld.; formae ut apud Wood. Contrib. tab. XIII, fig. 14. Dim.: 56 = 32 u; cell. e vertice saepe paulum tumidae. V ziemlich häufig. & 389 C©. minutum Delp. forma isthmo pro ratione lato, membrana utroque margine e fronte incrassata. Dim.: 18—14 u = 12 u. Tab. XV, fig. 12. V zerstreut. ©. pseudoprotuberans Kirchn. Dim.: 32—33 = 26 u. I ziemlich selten. Ö. reqnesü var. montanum nob. Weitere Beiträge ete. Hedwigia 95, p. 74, tab. I, fig. 9. I und V zerstreut. Dim. der alpinen Species 9—10 « breit und lang. Tab; XV; fie! Ti: ©. humile (Gay) Nordst. nach De Toni Syllog. I. p. 965. — — var. substriatum forma minor nob. I ziemlich selten. Zu ©. humile Nordst. rechne ich, wie ich in Chlorophy- ceenflora Virnheim p. 52—56 begründet, als Variationen fol- gende Formen. l. var. striatum —= (. striatum Boldt: Bidrag tab. V, fig. 2. 2. var. subdanicum — (©. subdanicum West Lin. Soc. Journ. XXIX, tab. XXI, fig. 4. 3. var. glabratum Gutw. Materialy de Flora Glonow ete. tab. III, fig. 14. 4. var. danicum — (. danicum Börgesen: Bornholm’s Desm.-Flora, tab. VI, fig. 6. 5. var. substriatum — C. substriatum Nordst.: Algae ex- siccatae no. 977 mit forma minor nob. ]. ce. tab. V, fig. 10. 6. var. subhumile = Ö. subhumile Gutw. 1. c. tab. II, fig. 1. 7. var. Raeiborskü —= C. striatum var. glabratum Race. Desm. nov. tab. V, fig. 31. 8. var. lithuanicum —= €. Blytti forma läthuanica hac.]. ce. tab. V, fig. 33. 9. var. berolinense Rac. ]. e. tab. V, fig. 34. Als Speciesnamen ist ©. humile Nordst. zu wählen, weil dieses die älteste Bezeichnung ist, wie mich Herr Dr. ©. Nord- stedt aufmerksam machte; obwohl sonst, wie ich ]. ce. gezeigt habe, ©. substriatum Nordst. die ausgebildetste Form ist. ©. punctulatum Breb. Liste tab. I, fig. 16. II ziemlich selten. ©. orthopunctulatum n. sp. Tab. XV, fig. 15 a und b. Cellulae 29—32 u longae, 26—32 u latae, constrictione profunda, intus acuta, extus ampliata, semicellulae ellipticae 390 angulis et apice rotundatis, membrana granulata, granulis evi- denter in series rectas ordinatis; semicellulae e vertice visae ellipticae seu subrhomboideae (angulis rotundatis) e latere rotundae, pyrenoidibus, ut videtur, singulis. Ziemlich selten; VIII im Schlamme von Gletscherdetritus, ebenso im Schlamme bei V, beidemal in Gesellschaft von Staur. muricatiforme nob. ©. portianum var. orthostichum nob. Algenflora der Torfstiche zu Virnheim tab. VII, fig. 11. I ziemlich selten, V an einer Stelle häufiger. Die Zellen des Standortes V zeigten ohne Ausnahme eine sehr dicke Membran. Dim.: 36 2 22 u. —. war. calvum n. var. Tab. XV, fig.) 17. Cellulae 32 u longae, 20 « latae apieibus omnino leves ve] subtilissime granulatae. V zerstreut mit obiger Variation. ©. pachydermum Lid. I ziemlich selten. Dim.: 106 S 80 u. — — forma Tab. XV, fig. 16. « und b. Ad formam crassiorem Wille: Bidrag til kundsk. ete. p. 33 et var. hexagonum Gutw. Flora Lwowa tab. 1, fig. 31a, accedens. Dim.: 70 Z 46 u; 36 « crass. Cellulae alte rotundatae marginibus supra isthomum primo parallelis aut subdilatatis, apicibus plane rotundatis; e vertice ellipticae membrana medio distinete incrassata. V stellenweise, ziemlich häufig. ©. perforatum Lund var. porosum Gutw. Flora Glonow Ok. Lwowa tab. V, fig. 32. Dim.: 60 = 56 u, angulis e vertice non acute sed latius rotundatis. V zerstreut. ©. margaritiferum (Turp.) Meneghini. I ziemlich selten, ebenso III. ©. Netzerianum n. sp. Tab. XV, fig. 19. Constrietura media profunda, ampla, intus rotundata, extus subampliata aut marginibus fere parallelis; semicellulae ellip- ticae lateribus convexis, apieibus rotundatis, membrana praeter isthmum levem verrucosa; verrueis rotundis in series oblique transversas et rectas ordinatis, membrana crassa, pyrenoidibus binis, semicellulae e vertice visae ellipticae, e latere circulares. Dim.: ca. 48 I 42 u. V stellenweise häufig. Diese Species steht ©. margaritiferum var. ineisum Kirchn. bei Borge: Süsswasserchlorophyceen 1894, tab. II, fig. 15, p. 20 391 am nächsten, unterscheidet sich jedoch vor Allem durch die anders gestaltete Granulation. Aehnlich in der Form ist auch ©. pardalis Cohn bei Wolle, F. v. W. Algae und ©. Limü Roy et Biss. in: Scot. Desm. pag. 45, tab. II, Fig. 16, welche ebenfalls durch die Stellung der Granula verschieden sind. ') ©. botrytis (Bory) Menegh. forma. Tab. XVI, fig. 3 «a und b. Cellula granulis acutis ornata, medio et apice glabra. Dim.: 48 I 46 u. III ziemlich selten. ©. reniforme (Ralfs) Archer. Dim. tantum 50 = 44 u. I zerstreut. — — forma. Dim.: 66 = 52 u; tab. XV, fig. 18. I unter dem Typus selten. ©. quadrum var. minor Nordst. Bidrag etc. I zerstreut. ©. subochthodes nob. Weitere Beiträge ete. in Hedwigia 95, p. 75, hei 260 be (Fortsetzung folgt.) Ueber das Vorkommen einer neuen Bidens-Art in der Umgegend von Neuruppin. Vorläufige Mittheilung von C. Warnstorf (Neuruppin). Schon vor vielen Jahren fiel mir am Ufer des Ruppiner Sees eine Bidens-Form auf, welche sich von daneben stehenden Exem- plaren des B. tripartitus schon habituell durch ihre lichtgrüne Färbung sowohl, als auch durch einfache Blätter bemerkbar macht. Da ich diese Pflanze erst noch einige Jahre hinter einander lebend beob- achten wollte, bevor ich etwas darüber veröffentlichte, so unterblieb eine diesbezügliche Notiz später gänzlich, weil die Pflanze an dem betreffenden Standorte in den folgenden Jahren verschwunden war. Zu meiner Ueberraschurg fand ich dieselbe nun vor einigen Tagen zwischen im See lagernden Kieferstämmen in schön entwickelten Blüten- und Fruchtexemplaren und kann nun nachstehend über sie vorläufig Folgendes mittheilen: In ihrem Gesammthabitus erinnert die Pflanze an B. tri- partitus L.,; der Stengel ist rothbraun, kahl und vom Grunde an sehr ästig. Die Blätter sind lebhaft grün gefärbt, breit-lanzettlich, fast immer einfach, sehr selten am Grunde fiederschnittig, am Rande eingeschnitten-gezähnt und in einen kürzeren oder längeren Stiel verschmälert. Die Blüten- und Fruchtköpfchen sind aufrecht und ') Die Art benannte ich nach Herrn Curat Netzer von Obergurgel, welcher mich auf meinen Excursionen vielfach unterstützte. 392 gleichen in Form und Grösse denen von B. tripartitus, aber die äusseren Hüllblätter sind viel länger, lanzettlich, am Rande nicht borstig gewimpert und ihre Zahl beträgt in der Regel nur 4, seltener 5. Am charakteristischten aber sind die Früchte, welche in ihrer Form den Früchten von B. cernuus gleichen. Auf der Rücken- und Bauchseite erheben sich zwei dicke Leisten, welche oben ebenso wie die Seitenränder in lange, mit rückwärts gerichteten Borsten besetzte Grannen auslaufen. Die Oberfläche zeigt zahlreiche Höcker, welche aufrecht stehende, angedrückte, zarte Borsten tragen; ein Querschnitt durch den oberen oder mittleren Theil der Frucht zeigt die Form eines Rhombus. Die Deckblättchen endlich sind breiter und stumpfer als wie bei 3. tripartitus und erreichen meist die halbe Höhe der Grannen. Gegen eine Bastardbildung spricht die normale Ausbildung der Pollenzellen, sowie die reiche Fruchtbildung, wenngleich nicht geleugnet werden kann, dass die Pflanze wegen ihrer kleinen aufrechten Köpfe und der Form ihrer Früchte ein Mittelding zwischen B. tripartitus und B. cernuus darstellt. Ich habe dieselbe B. deeipiens genannt und vorläufig meine Beob- achtungen über dieselbe mitgetheilt, damit Botaniker noch im Laufe des Herbstes an geeigneten Stellen an Seeufern zwischen Flossholz auf dieselbe zu achten sich veranlasst sehen. Neuruppin, den 10. September 1895. Ueber mehrere kritische Formen der „Hieracia Glaweina“ und nächstverwandten „Villosina“ aus dem nordtirolischen Kalkgebirge. Von Dr. Josef Murr (Linz). Durch die Güte meines bochverehrten Freundes Herrn Dr. Dürrnberger hatte ich Gelegenheit, die IV. Centurie der Naegeli-Peter’schen Hieracien-Exsiceaten (die FHieracia Glaueina und Villosina enthaltend) mit dem von mir während der letzten 10 Jahre im nordtirolischen Kalkgebirge gesammelten Materiale zu vergleichen. Auch die Revision einer grösseren Anzahl für das Schultz’sche Herbarium normale (fortgesetzt von Dörfler) be- stimmter Flieracien, sowie der Hieracien des Treffer’schen Herbares brachte mir mancherlei Belehrung. Die Resultate dieser Studien mögen hier in Kürze mitgetheilt werden. 1. Hieracium glaueum All. (subsp. Willdenowii Monn.) var. porrifolioides Prantl (N. P. II. p. 37). Diese höchst auffallende Form, welche ich bereits in der Deutschen bot. Monatschr. 1890, p. 110 vom Hallthale anzeigte, findet sich dortselbst am Fusse des Karthelserkopfes bei 1350 m in schärfster, der Blattform nach (Blätter 3—4 mm breit, SO —100 mm lang, ganzrandig oder fast unmerklich gezähnelt) von echtem H. porrifolium L. kaum abweichender Ausprägung. Bei genauerer Betrachtung sind aber auch solche Exemplare von dem in Nord- tirol fehlenden ZH. porrifolium L. durch die viel weniger zahlreichen, meist fast horizontal abstehenden, nicht aufgerichteten Grundblätter, besonders aber durch die rothbraunen Achenen (während die von II. porrifolium stets strohgelb sind) sofort zu unterscheiden '). Ich sammelte die Form auch noch am Isarufer bei Scharnitz und besonders zahlreich und typisch vor Stuben am Arlberg. 2. H. glaueum All. subsp. Arweti Verlot. 1879 (Ar vet- Touvet, Hier. Alp. franc. p. 20; als Art) = subsp. isaricum Naeg. 1884 (ap. Prantl. Fl. Bay. p."533 [N.-P: IL. p. 38]). Als H. Arveti Verl. = H. politum G. @. non Fries. Rehb. icon. tab. 211 hatte Arvet vor 3 Jahren (s. Oesterr. bot. Zeitschr. 1893, p. 179) eine von mir auf Kalkgeröll am Issanger des Haller Salzberges bei 1600 m gefundene “charakteristische Form von TI. glaueum All. mit lanzettlichen, öfter fast ganzrandigen, sehr elatten und dabei mehr weniger lebhaft violett gefleckten Grund- blättern, später auch eine ähnliche Pflanze mit nicht gefleckten, stärker gezähnten Blättern vom Ufer der Isar im Hinterauthal be- stimmt, in der ich (mit Recht) echtes ZH. isaricum Naeg. ver- muthet hatte. Nunmehr, nachdem ich die Arvet’schen Original- exemplare von Gap (Dpt. Hautes Alpes) mit den Nägeli-Peter’- schen Exsiecaten (Nr. 325) zu vergleichen Gelegenheit hatte und überhaupt das in unserem Kalkgebirge, besonders am Haller Salzberge von 1200—1600 m, häufige FH. isaricum Naeg. besser kennen lernte, war ich alsbald von der Identität beider Bezeichnungen überzeugt. Uebrigens gibt Arvet (l. ce.) die violette Fleckung nicht als wichtiges Merkmal für ZH. Arveti Verlot an. Die mir vorliegenden französischen Originalien besitzen dieselbe nicht und entsprechen ausser- dem auch bezüglich der stärkeren Zähnung der Grundblätter voll- kommen dem gewöhnlichen 77. isaricum, in dessen Gesellschaft die gefleckte Form mit fast ganzrandigen Blättern *), zugleich mit nicht seltenen Uebergangsformen, im Issanger vorkommt. Der Arvet’sche Name besitzt, wie oben ersichtlich, die Priorität; die gefleckte Form mag, da mit der Fleckung auch con- stant einige andere Merkmale verbunden zu sein scheinen, als var. maculi folia unterschieden werden. 1) Auch ein Exemplar von „H. porrifolium L.* aus dem Val Trovai am Baldo (leg. Rigo 1889) erwies sich als hieher gehörig, ebenso Exemplare von „H. canescens Schleich.“ von Cortina (leg. Treffer 1881), womit diese bei Naegeli-Peter wohl zu wenig gewürdigte Endform auch für Südtirol constatirt erscheint. ‘) Sie scheint mir eine an der oberen Verbreitungsgrenze von H. isari- cum ausgebildete Hochalpenform zu sein, zugleich ein interessantes Gegen- stück zu H. dentatum subsp. maculifolium N. P.= H. cenisium A, T. 394 3. HA. illyrieum N. P. (Fries) subsp. eriopodum Kerner ined. So ist die Naegeli- Peter augenscheinlich nicht bekannte, von mir im Tausche wiederholt als ZZ. eriopodum Kerner ausgegebene Form zu bezeichnen, die ich aus Nordtirol von zwei Standorten (Umgegend von Zirl 600—800 m, Hallthal 800—1100 m) bereits in der Oesterr. botan. Zeitschr. 1889, p. 12 und in der Deutschen botan. Monatschr. 1890, p. 110 angeführt habe. Dieses sehr ansehnliche Hieracium, vermuthlich ein Reliet der Diluvialzeit '), ist, obwohl stellenweise nur sparsam auftretend, für den untersten Höhengürtel unseres Kalkgebirges neben 4. glaucum All. subsp. Willdenowii Monn. und subsp. isaricum Naeg., sowie H. bupleuroides subsp. Schenkii Griseb. und subsp. erinifolium N.P. charakteristisch. Naegeli-Peter (Il, p. 56) führen von A. illyrieum aus Nord- tirol nur die subsp. Buldense (am Fernpass bei 1300 m, leg. Naegeli) an. Von den in den Exsiceaten unter Nr. 330 ausgegebenen Exem- plaren dieser Form (vom Baldo) ist aber unsere Pflanze durch weit kräftigeren Wuchs (Stengel 50—80 cm hoch), meist viel breitere (15—30 mm breit auf 120—170 mm Länge), deutlich, häufig sogar lang gestielte, viel weniger behaarte Grundblätter und die sehr spar- samen (2—3), Stengelblätter verschieden °), so dass es mir nieht sicher scheint, ob Naegeli-Peter die Form in die Grex Baldense und nicht vielmehr, trotz der sparsamen Stengelblätter, in die Grex IV. Saxatile eingetheilt haben würden. Jedenfalls ist unsere Form mit keiner der bei Naegeli-Peter beschriebenen Subspecies von H. illyrieum identisch und deshalb als eigene Subspecies eriopodum Kerner zu bezeichnen. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht. > August 1895. Czapek F. Die plagiotrope Stellung der Seitenwurzeln. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XIII. Heft 7. S. 299—302). 8°. !) Darauf scheinen sowohl die Standorte wie die Standortsgesellschatt, vielfach ausgesprochen aquilonare Arten, hinzuweisen. Vergl. meinen Auf- satz „Zur Diluvialflora der Ostalpen“ (Deutsche botan. Monatschr. 1892, p. 97—10%; bes. p. 103. ?) Mehr verwandt zeigen sich viel kräftigere, wohl auch zu subsp. Baldense gehörige Exemplare von den Slavini di San Marco bei Mori (leg. Evers); doch auch diese besitzen zahlreiche undeutlich gestielte Grundblätter und zahlreiche (5—6) sehr schmale Stengelblätter. °) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 395 Figdor W. Beitrag zur Kenntnis tropischer Sapıophyten. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XIII. Heft 7. S. 335 — 336.) 8". Vorläufige Mittheilung über die Morphologie und Anatomie von Cotylanthera tenuis Bl. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Forts.) (Bull. d. l’herb. Boiss. Tome III. Nr. 7. p. 345 bis 358.) 8”. Beschrieben und ausführlich besprochen werden: /nula aromatica Freyn et Sint., Achillea anthemoides Freyn et Sint., Anthemis Tempskyana Freyn et Sint., A. Armeniaca Freyn et Sint., Chamaemelum heterolepis Freyn et Sint., ©. repens Freyn et Sint.. Doronicum macrolepis Freyn et Sint., Senecio orientalis Willd. var. glacialis Freyn et Sint., Echinops bipin- natus Freyn et Sint., Z. Sintenisii Freyn, E. spinosissimus Freyn, E. Ga- laticus Freyn, E. Banaticus, subsp. quereifolius Freyn, E. Conrathi Freyn, Carlina Biebersteinii Bermh., Carduus nutans L. subsp. latisguamus Freyn et Conr. Fritsch K. Ueber einige Orobus-Arten und ihre geographische Verbreitung. Serie I. Zutei. Ein’ Beitrag zur Systematik der Vicieen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturwissen- sch. Abth. Bd. CIV. S. 479—520.) 8°. 1 Karte Ueber. die wesentlichen Ergebnisse dieser in systematisch-phylo- genetischer Hinsicht wichtigen Arbeit vergl. Nr. 6. S. 245. Haberlandt @. Ueber ee Zur Wahrung der Priorität. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XIII. Heft 7. S. 337338.) 8°. Betrifft die vom Verf. nn 1884 mgehöhe Erklärung der biologi- schen Bedeutung der Jahresringbildung. Höhnel Fr. R. v. Ueber die Jute. (Schriften d. Ver. z. Verbr. naturwissensch. Kenntn. in Wien. 1895. S. 31—60.) 8. 2 Abb. Maly G. W. Beiträge zur Diatomeenkunde Böhmens. I. Böhmerwald. (Arbeiten d. bot. Inst. d. k. k. deutsch. Univ. Prag. Nr. XIV.) (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. 1895. Nr. 7, S. 271—283.) 8". Tal Römer J. Ueber die geographische Verbreitung der Waldsteinia trifolia Roch. (Correspondenzbl. d. Ver. f. siebenb. Landesk. XVIII. Jahrg. Nr. 7—8. S. 93—94.) 8". Schrötter v. Kristelli H. Zur Kenntnis des Farbstoffes von QCucurbita Pepo (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1895. 7. Heft. p. 298 bis 302.) 8°. Verf. weist nach, dass der Farbstoff der mennigrothen Kürbisse Carotin ist. Wettstein R. v. Der Saison-Dimorphismus als Auseangspunkt für die Bildung neuer Arten im Pflanzenreiche. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XIII. Heft 7. S. 303—313.) 8°. 2 Abb. 1 Taf. 396 Wettstein R.: v. Einige bemerkenswerthe Beziehungen zwischen ‚Pflanzen und Thieren. (Sammlung gemeinnütziger Vorträge, heraus- gegeben v. deutsch. Ver. z. Verbr. gemeinn. Kenntn. Prag. Nr. 203.) sl2 9 Wettstein R. v. Ueber neuere Ergebnisse der Pflanzengeographie. (Schriften d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. Wien 1895.) 8". 21.8. Zahlbruckner A. Materialien zur Flechtenflora Bosniens und der Hercegowina. (Wissensch. Mitth. f. Bosn. u. d. Herceg. III. Bd.) Gr. 8°.20°8: Verf. bearbeitet in vorliegender Abhandlung von Lojka, Beck, Brandis, Schwartz, K. Maly gesammelte Flechten. Durch diese Arbeit wird die Zahl der für das Gebiet nachgewiesenen Lichenen um 11 Genera und 73 Species vermehrt. Neu: Rhizocarpon Bosniacum Zahlbr., Lobaria pulmonacea (Hffm.) Nyl. var. insidiosa Zahlbr. Zahlbrückner A. Lobeliaceae Brasilienses e colleetionibus imprimis A. Glaziou (Medd. fra naturh. Foren. i Kobenhavn 1895. p. 67 bis 71). 8. Neu: Lobelia Glazioviana Zahlbr. Bonnier @. Recherches experimentales sur l’adaptation des plantes au climat alpin. (Ann. sc. nat. Bot. VII. Ser. XX. Nr. 4—6. p. 217— 360.) 8°. 12 Taf. Conwentz H. Beobachtungen über seltene Waldbäume in West- preussen. Mit Berücksichtigung ihres Vorkommens im Allgemeinen. (Abh. z. Landeskunde d. Prov. Westpreussen. Heft IX.) 4°. 163 8. 3 Taf. 17 Textfig. Eine ungemein gründliche Studie über die Verbreitung interes- santerer Waldbäume, die nicht nur von localfloristischem, sondern ins- besondere von allgemein pflanzengeschichtlichem Interesse ist. Behan- delt werden: Pirus torminalis Ehrh.. Pirus Suecica Gcke, Picea excelsa Lk. f. pendula Jacq. et Her. — Besonders hervorhebenswerth sind die ausnehmend schönen Illustrationen. Fünfstück M. Taschenatlas der Gebirgs- und Alpenpflanzen. Für Touristen und Pflanzenfreunde in der Schweiz, den bayrischen Alpen, Tirol ete. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 173 8. 180 farb. Abb. auf 144 Taf. — Mk. 5.50. Hegelmaier F. Systematische Uebersicht der Lemnaceen. (Bot. Jahrb. f. Systematik ete. XXT. Bd. 3. Heft. S. 268-305.) 8". Hitschcock A.S. Kansas Weeds. I. Seedlings. (Kansas state Agri- eultural College. Experiment Station. Bull. Nr. 50.) 8°. 54 p. 9 Taf. 397 Katalog der Bibliothek der königl. Leopoldinisch - Carolinischen Akademie der Naturforscher. Lief. 6. Botanik. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. — Mk. 4.—, für Mitglieder Mk. 2.—. Lakowitz ©. Die Oligocaen-Flora der Umgegend von Mühlhausen i. E. (Abh. z. geologischen Specialkarte von Elsass-Lothringen. Br v. Heit II.) Gr. 8°. 16989 12T. Magnus P. Die Ustilagineen der Provinz Brandenburg. Nebst Bemerkungen über Umgrenzung der Gattungen und Arten der- selben. (Abh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. XXXVII. S. 66 bis 97.) 8°..1 Taf. Missouri Botanical Garden. VI. Report. 1895. St. Louis. 8°. 134 p. 56 Taf. Inhalt: Reports. — Smith J. G. Revision of the North American Species of Sagittaria and Lophotocarpus. — Trelease W. Leitneria floridana. — Webber H. J. Studies un the Dissemination and Leaf Re- tlexion of Yueca aloifolia and other Species. — Smith J. G. Notes and Observations on new or little known Species. — Bush B. F. Notes on tlıe Mound Flora of Atchison County. Miyoshi M. Die Durchbohrung von Membranen durch Pilzfäden. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXVIIH. Bd. Hft. 2.) 8°. S. 269—289. 3 Fig. Pringsheim N. Ueber chemische Niederschläge in Gallerte. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXVIIIL. Bd. Hft. 1.) 8°. 38 S. 1 Taf. Schinz H. Beiträge zur Kenntnis der afrikanischen Flora. (Neue Folge.) III. (Bull. de l’herb. Boissier. III. Nr. 8.) 8°. 2 Taf. Enthält Beschreibungen neuer Genera und Species und zwar: Ste- phani: Hepaticae; Christ: Selaginellaceae; Gürke: Hydrocharitaceae, Malvaceae; Hackel: Gramineae; Schinz: Amarullidaceae, JIridaceae, Capparidaceae, Itesedaceae, Geraniaceae, Zugophyllaceae, Polygalaceae, Thymelaeaceae, Umbelliferae, Gentianaceae, Acanthaceae, Bubiaceae, Cam- panulaceae ; C.deCandolle: Meliaceae; Koehne: Zythraceae; Cogniaux: Cucurbitaceae; Klatt: Compositae. Stitzenberger E. Supplementa ad Lichenaeam Africanam. II. Addenda et Corrigenda. (Jahresb. d. St. Gallischen naturwiss. Ges. 1893/94.) 8°. 50 8. Tschirch A. und Oesterle O. Anatomischer Atlas d. Pharmako- gnosie und Nahrungsmittelkunde. Lief. 8. Leipzig (Tauchnitz). 4". Taf. 36—40. — M. 1:50. Vorliegende Lieferung behandelt: Herba Coni, Herb. et fruct. Conü, Rhizoma Imperatoriae, Herba Hyosceyami, Semina Hyoseyami, Flores Py- rethri. Urban J. Biographische Skizzen. III. 4. Jacques Samuel Blanchet (1807—1875). (Engler’s Botan. Jahrb. XXI. Bd. 3. Hft. Beibl, Nr. 52.).8%.10:8.)1. Taf, 398 Warnstorf ©. Botanische Beobachtungen aus der Provinz Branden- burg im Jahre 1894. (Abh. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. XXXVI. p. 34—61.) 8". Verfasser publicirt eigene Beobachtungen, sowie solche Ascherson’s, Paeske’s, Graebner’'s und Schleyer’s. Die Beobachtungen zerfallen in floristische (S. 38—52) und blütenbiologische (S. 53—61). Flora von Oesterreich-Ungarn. Il. Tirol und Vorarlberg. ') Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Cavalese). (Schluss. ?) Thalietrum foetidum L. var. alpestre Gaud. sub sp. Finstermünz, Seiser- alpe (21). Ranuneulus aconitifolius L. und R. platanifolius L. Zum erstenmale kritisch geschieden mit zahlreichen Standorten (21). — R. par- nassifolius L. Oberpatrolalpe bei Zams (43). Aconitum ranunculifolium Rehb. Vent im Oetzthal; zahlreiche Stand- orte in Südtirol (21). Papaver Argemone L. Serrada (14). Fumaria Vaillantü Lois. Fliess und Hochgalmigg (43). Sinapis dissecta Lag. Bahnhof Landeck (43). Erucastrum obtusangulum Rehb. Ried, Fliess, Zams (43). — E. Pol- lichii Schimp. Bahnhof Landeck (43). Thlaspi alpestre L. Landeck (43). Capsella rubella Reut. Zams (44). Helianthemum Fumana Mill. Zams (43). Melandryum dubium Hampe Zams, Innsbruck (43). Geranium nodosum L. Ronchithal. — @. lueidum L. Ronchithal (26). Lotus tenuifolius Rehb. Prutz (43). Oxytropis pilosa (L.) Fliess, Zams (43). Lathyrus tuberosus L. Landeck (43). Vieia grandiflora Scop. Landeck (43). Potentilla supina L. Zams (43). — P. subnivalis Brügg. — P. aurea > dubia. Brenner (59); — P. Amansiana Schultz Fliess (43). Rosa alpina L. X spinulifolia Sm. (R. spinulifolia Dem., R. vestita God., R. Hawrana Kmet; I. petrophila Borb. et N.); R. alpina > R. pomifera Herm.; R. alpina X glauca Vill. (S. Salae- vensis Rap.) Tirol (15). Alchimilla exigua Buser. Neubenennung für A. pusilla Buser non Pomel Tirol verbreitet (12); A. strigosula Buser Südtirol (12); A. decumbens Buser Platzerberg bei Gossensass 2300 m; 2) Da Referat bezieht sich auf den Zeitraum vom 4. Jänner bis 31. December 1894. °y Vergl. Nr. 9, 'S. 357. 399 A. acutidens Buser Ritten, Seiseralpe, Schlern; A. conni- vens Buser Rafan, Schleierberg (?) bei Gossensass 2500 m, Ritten, Baldo; A. versipila Buser. Nauders (10); A. firma Buser. Alpine Region der Kalkkette von Wellis bis Bayern und Tirol (13); A. splendens: Die Angabe „Tirol“ im vorigen Berichte S. 274 ist dahin zu berichtigen, dass diese Pflanze noch nicht im Gebiete constatirt, sondern nur als wahrscheinlich vorkommend bezeichnet wurde; A. alpina L. Tiroler Centralalpen verbreitet; A. Hoppeana Rehb. Nördliche Kalkalpen, Feldkirch: Fl. A. H. Nr. 2024 als A. alpina, Kitzbühel; A. pallens. Buser ist nicht, wie Beck erklärt, identisch mit A. anisiaca Wettst. — s. vor. Be- richt 8.274 —; A, saxatilis subsp. transiens Buser Bre- guzzo, Baldo, Valsugana (11); A. podophyllı Tausch pro var. kofan am Sonnenwendjoch (28); A. sericoneura Buser. Geis- stein bei Kitzbühel 2000 m (11). Epilobium Fleischeri Hochst. Fliess. — E. hirsutum L. Innsbruck (43). Bryonia alba L. Zwischen Landeck und Fliess (43). Herniaria hirsuta L. Fliess (43). Teibes alpinum L. und R. petraeum Wulf. Serrada (14). Heracleum elegans Jacg. Zams (43). Lonicera Xylosteum L. var. erococarpa Mur. Fliess (44). Galium spurium L. Prutz, Fliess, Zams, Innsbruck, Stubai (43). Knautia longifolia Koch Patrolalpe bei Zams (43). Inula salieina L. Oberinnthal mehrfach (43). Senecio Jacobaea L. var. flosculosus Gremli Zams, Pitzthal (43). Cirsium Golleri Huter — (C. ac. X Eris. X het. Imichen; €. flave- scens Koch — 0. Eris. > spinos. Ringia in Judicarien; ©. Can- dolleanum Naeg.— ©. Eris. X ol. spinos. Virgen; ©. Treuin- felsianum Ausserd. — C. acaule > X ol. X spinos. Virgen (17); ©. Hausmanni Rehb. — C. Eris. > het. Paneveggio; (19); ©. Thomasii Naeg. Fellhorn (28); ©. Huteri Hsm. — (©. Eris. X pal. Zams; ©. decolorans Koch = CO. ac. X ol. Fiss (43): ©. Sarntheinii Murr Neubenennung statt © Killiasii Murr in Öesterr. botan. Zeitschr. 1893, S. 177 vix Brügger (45). Carduus Brunneri Döll — C. nutans X „defloratus“. Stubai (43). ©. orthocephalus Wallr. — ©. nutans X acanthoides. Zirl (45); ©. Bambergeri Tapp. — (. „defloratus“ X „Personata“ Hall- thal (45). Taraxacum nigricans Rehb. mit T. offieinale var. alpinum Koch; dann 7. Pacheri Schultz Bip. Sonnenwendjoch (28). Hieracium Murrianum Arv. Touv. (H. oxydon Murr non Fries) > senile Kern. Höttinger Alpe (45). — H. squamatum Aırv. Touv. — H. speciosum (?) X glaucum. Höttinger Alpe (45). — H. speciosum > bupleuroides Murr Oesterr. botan. Zeitschr. 1895. S. 222, wurde von Arvet-Touvet als var. subgenuina zu H. scorzoneraefolium gezogen (45). 400 Ambrosia artemisiaefolia L. Zams (43). Campanula glomerata L. var. pumila Goiran Ronchithal (26). Myosotis caespitosa Schultz Zams (43). Echinospermum deflewum Lehm. Oberinnthal mehrfach (43). Solanum humile Mill. Kauns (43). Veronica nummularioides Lec. et Lam. (wohl nur die häufig beobachtete drüsige Form der V. serpyllifolia (s. d. ef.) Ober- innthal (43). Orobanche Salviae F. W. Schultz Zams (43). Melampyrum pratense L. var. turfosuwm Murr Seefeld (43). — Rhinanthus ellipticus Hsskn. Innsbruck (29). Euphrasia pumila Kern. Sulden, Pflersch, Ritten. — E. brevipila Burnat et Gremli — E. office. var. montana Fries, Rehb. Brixen, Lienz. — E. drosocalyx Freyn Kellerjoch, Kals, Schlern, Marmolata. — E. pulchella Kern. Jaufen, Enneberg, Monte Piano, Sexten, Como di Bagolino. — E, hürtella Jord. Stilfserjoch, Martellthal. — E. montana Jord. Innsbruck, Sellrain, Virgen. — E. Kerneri Wettst. — E. speciosa und E. arguta Kern. non R. Br. Zirler Klamm, Achensee, Val Vestino. — E. pieta Wimmer Telfs. Gschnitz, Kitzbühel, Höhlenstein, Schleinitz, Judiearien. — E. versicolor Kern. Zahlreiche Standorte: S. 408. — E. alpina Lam. Val Genova. — E. Jaeggii Wettst. — E. Salisburgensis > minima. Jaufen. — E.Vestinensis Wettst. — E. tricuspidata X Kerneri. Val Vestino. — E. Freynii Wettst. — E. minima X hirtella. Stilfserjoch. — E. Gremlii Wettst. — E. minima X pulchella. Obernbergerjoch im Gschnitz- thal. — E, Jordani Wettst. = E. minima X versicolor. Ebendort. E. hybrida Wettst. — E. Rostkoviana X stricta. Trins. — E. intercedens Wettst. = E. Rostkoviana X versi- color. Gschnitzthal. (61). Mentha candicans > aquatica Hall (43). Galeopsis Ladanum L. var. Marrubiastrum Rehb. Franzensfeste (7). — @. speeiosa Mill. Kufstein (7). — @. Murriana Borb. et Wettst. Lienz (7); Bozen, Trient (43). — var. subspeciosa Borb. Afling bei Innsbruck: Murr in Baenitz Herb. Eur. N. 6312 (7). — @. pubescens Bess. var. setosa Schur Lienz (7). — G. Tetrahit L. Kufstein (7). — @. var. silvestris Schlecht- end. Ehrwald (7). — @. Eversiana Murr Innsbruck, Pinzolo, Molveno, Trient (43). Pinguicola leptoceras Rehb. Zams (43). Primula variabilis Goup. = P. acaulis X officinalis Thaur. (45). — pseudoacaulis Porta — P. acaulis > offieinalis. Val di Ledro. — P. Auricula X hirsuta. Italienisches Tirol (47). — P. spec- tabilis Tratt. var. Parlatorii Porta Alla Piramide in Judi- carien (23, 47). 401 Amarantus patulus Bert. Bozen (43). Chenopodium Borbasii Murr Bozen (45). Euphorbia virgata W.K. Landeck (43). Saliw Vandensis Forbes — S. nigricans X cinerea. Viller Moor (45). — Neilreichü Kerm. — 8. purpurea < grandifolia. Kranebitter Klamm (45). — 8. Traunsteineri Kern. = 8. purpurea < Caprea. Zams? Fulpmes: in Sarnthein, Stubai 8. 377 als S. purpurea x grandifolia (45). Elodea canadensis (Rich... In der am Gardasee angelegten Schwimmschule bei Riva am 31. August 1894 beobachtet, wo- selbst 1892 keine Spur vorgefunden worden war, so dass deren Einwanderung innerhalb dieser Zeit stattgefunden haben muss (16). Hiezu bemerkt Ref., dass diese Pflanze in Italien bisher blos bei Neapel constatirt ist (Bull. soc. bot. Ital. 1894, p. 265). Orchis Spitzelii Saut. Die Südtiroler Pflanze hat sich mit jener vom Öriginalstandorte: Lofer als identisch gezeigt (22). ©. angusti- folia Rehb. sens. ampliss.: S. 54: Fundortsangaben nach der vorhandenen Literatur. S. 73—76: ß. var. Traunsteineri Saut. p. p. 1. f. genuina Klinge — „angustifolia m.“ in sched. apud Traunsteiner, ,„O. Traunsteineri Koch“ in: sched. apud Traunsteiner Moorboden am Schwarzsee bei Kitzbühel. 2. f. Sauteri Klinge = ©. Traunsteineri Saut. in Flora 1837, Beiblatt S. 36. Sumpfwiesen bei Bregenz. 3. f. Reichenbachii Klinge = O. Traunsteineri Saut. in Rcehb. Fl. exe. (1830) S. 140"° no. 853 (Fundort daselbst: Kitzbühel). „Hierher oder unter die beiden vorhergehenden Formen lassen sich die bei Reichen- bach fil. Icon. Fl. germ. et helv. Orch. XIII—XIV. Tab. 42, fig. I—III abgebildeten Pflanzen vertheilen“ (33). Platanthera montana Rehb. fil. Zams (43). Microstylis monophyllos (Sw.) Zams (43). Gagea intermedia Schl.e = @. minima X Liottardi. Val di Ledro (17) Carex pulicaris L. Zams. — ©. capitata L. Zams. — C. ferruginea Scop. var. capillarioides Murr Hallthal. — ©. Kerneri Kohts. Almajurjoch, Haunold (43). Stipa pennata L. Zams. — capillata L. Fliess (43). Alopecurus agrestis L. Prutz, Kematen am Inn (43). Elymus europaeus L. Solstein (43). Festuca silvatica Vill. Zams (43). Lolium italieum X Festuca elatior. Innsbruck (45). Pteridophyta. Lycopodium inundatum L. Piller bei Fliess (43). Laubmoose. Sphagnum compactum (Lam.) Montavon (8); 8. larieinum Spruce Zeinisjoch — bisher im Gebiete blos var. subsimpler Lindb. Öesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1895. 30 402 bekannt — (8); Dicranum elongatum Schleich. Schartlkopf bei Nauders (8); Seligeria recurvata (Hedw.). Gafalljoch am Rhae- tikon; Tortula aciphylla (Br. Eur.). Montavon; Grimmia Sessi- tana De Not. Ramoljoch; @. subsulcata Limpr. (Breidl. pro var.). Schafkopf bei Graun (8); Timmia Norvegica Zett. Weisseck bei Nauders; die Angabe: „am Brenner: Arnold“ dürfte sich wohl auf den Standort Matreier Grube beziehen: s. Arn. lich. Ausfl. XIV. 477 (38); Catharinaea Haussknechti (Jur. et Milde) Breitachschlucht bei Riezlern im kleinen Walser- thale (30, 38); Antitrichia curtipendula (Hedw.) f. compacta. Kitzbüchlerhorn (8, 38); Pterigynandrum filiforme (Timm) var. heteropterum (Brid.) Nauders; Brachythecium trachypodium Sulzfluh; Rhynchostegium murale (Neck.) Scesaplana; Hypnum sulcatum Schimp. Windisch-Matrei; ZH. cupressiforme L. var. subjulaceum Mdo. Augsb. Ber. 1865, 183 (nicht 107!) Lang- taufers; ZH. giganteum Schimp. Rhäticon; ZH. trifarium Web. et M.) Zeinis; HZ. scorpioides L. Gross-Vermont (8). Hepaticae. Mit Rücksicht auf die Menge der vorliegenden Angaben, andererseits die bisherige auffallend mangelhafte Kenntnis der Lebermoosflora des Gebietes — aus Vorarlberg war nahezu nichts bekannt — werden im Nachstehenden blos die für das Gebiet neuen Arten und Varietäten verzeichnet. Lejeunia serpyllifolia (Dicks.) var. planiuscula Lindb. Rellsthal, Nenzigast; Frullania Jackii Gottsche Rellstobel (39), Schruns, Rhaetikon, Nauders, Kitzbühel, Meran (9); Radula Lindbergiana Gottsche Vorarlberg mehrfach (39); Scapania compacta (Roth) var. mucronata Nees Steinach, Lienz (57); S. aequiloba (Schwgr.) var. squarrosa Bernet Vorarlberg (39); S. örrigua (Nees) var. lawifolia Nees Feldkirch (39); S. Tirolensis Nees Stalleralpe in Antholz: erster speciell bekannter Standort im Gebiete (57); S. apieulata Spruce Saminathal bei Feldkirch: neu für Mittel- europa!; S. aspera Bernet Vorarlberg mehrfach (39); Plagio- chila asplenioides (L.) var. heterophylla Nees Neualpe bei Lienz (57); P. interrupta (Nees) Feldkirch (39), Lienz (57); Diplo- phyllum albicans (L.) var. vittata major Nees und var. jissi- dentoidea Hüb. Lienz (57); D. minutum var. atrata. Schleinitz (57); D. obtusifolium (Hook.). Vietorsberg, Christberg (39), Lienz mit f. ewilis (57); Nardia cerenulata (Sm.) var. graeil- lima Sm. Schruns (39), Lienz, mit var. pygmaea Lienz (57); N. subelliptica Nees Winklertobel, Rellsthal (39); N. geoseypha (De Not.) Silvretta (39); Aplozia amplewicaulis (Dmrt.) f. ew- planata Nees Lienz (57), A. nana Nees var. alpigena Breidl. n. var. Möserlingwand (9), A. sphaerocarpa (Hook.) f, graciles- cens Nees Lienz (57), A. riparia (Tayl.) var. rivularis Bernet Schaanwald, Gamperdona (39), eine nicht benannte Form, Gam- padelsthal (9), A. autumnalis (DC.) Vorarlberg mehrfach (39), 403 Gymnoeolea inflata var. subaggregata Nees Steinach, Lienz mehrfach (57); Jungermannia bantriensis Hook. Christberg, Zirsalpe (39) — bisherige Standorte: Baldo, Passo della Lora, zweifelhaft ob innerhalb der Grenze —, J. Kunzeana Hüb. Zeinis, Langtaufers (9), J. Floerkei Web. et M. f. arcuata Nees Christberg (39): J. ewsecta Schmid. f. propagulifera. Lienz (57); J. alpestris Schl. var. minor Nees und var. Goeppertiana Nees (57); J. intermedia Ldb. «. minor Nees Lienz; ß. major Nees Steinach, Lienz (57): J. capitata Hook. Feldkirch (39); J. ventri- cosa var. conferta Ldbg. Lienz; J. exeisa Dicks. var. susperta Nees. Steinach; J. bierenata Schmid. var. gracilescens Nees Lienz (57); J. turbinata Raddi Vorarlberg mehrfach (39), Steinach, Lienz (57), — bisher blos vom Monte Baldo bekannt. — .J. Reichardtii Gottsche Schleinitz (57); J. guttulata Lindb. et Arnell Nenzigast (39); J. subcompressa Limpr. Windisch- Matrei (9); Hygrobiella myriocarpa (Carr.) Rellsthal (39) — bisher blos von Finnland bekannt —; Lophocolea bidentata f. cuspidata Lienz (57); L. minor f. tenerrima Lienz (57); Cepha- lozia byssacea (Roth) Feldkirch, Dalaas (39), Lienz (57) — der bisherige Standort Innsbruck: Perktold ist zweifelhaft —; ©. bicuspidata (L.) var. alpicola Mass. Montavon (39); var. Brauniana Nees Lienz; var. gracillima Nees Steinach, Lienz (57); ©. reclusa Dmrt. Vorarlberg mehrfach (39); ©. Jackii Limpr. Feldkirch, Schellenberg (39); ©. pleniceps Aust. Schröcken, Formarin, Feldkirch, Klosterthal; an letzteren beiden Orten in eine laxe Moorform übergehend, welche beschrieben wird (39); ©. media Lindb. Vorarlberg mehrfach (39); ©. leucantha Spruce Ebenso (39); ©. Hampeana Nees Lienz (57); ©. scutata W. et M. Wolfendorn, Lienz, hier auch f. lZawa (57); Blepharostoma setacea (Web.) var. Schultzii Spreng. Gschnitzthal (57); An- thelia julacea (L) var. glaucescens Nees Lienz (57); Bazzania trilobata (L.) var. major Nees und var. minor Nees Lienz (57); B. triangularis (Schl.) var. elongata Nees, var. impleva Nees, var. flaccida Schleich. Lienz (57); Odontoschisma denudatum Dmrt. Vorarlberg mehrfach (39); Lepidozia reptans (L.) f. te- nera Lienz (57); Trichocolea tomentella var. nodulosa Nees Lienz (57): Kantia trichomanis (L.) var. Neesiana Mass. et Carest. Formarin (39); var. Sprengelii Mart. Brenner, Lienz ; f. propagulifera Nees Gschnitz; f. repanda Nees Lienz (57); Haplomitrium Hookeri (Lyell) Langen (39); Acolea brevissima Dmrt. Tauern (57); Marsupella sphacelata (Gieseke) Brenner (57), Tauern (9, 57); M. Funki (Web. et M.) var. byssacea M. et N. Lienz (57); Alicularia minor (Nees) Venediger (9); Metzgeria conjugata Lindb. Feldkirch, Montavon (39); Aneura latifrons Lindb. Feldkirch (39); Pellia epiphylla (L.) var. erispa Nees. Lienz (57); var. fureigera Hook. Feldkirch (39), Lienz 404 (57); P. Neesiana Limpr. Vorarlberg mehrfach (39); Antho- ceros punctatus L. var. multifidus L. Lienz (57); Riccia glauca L. var. major Roth Lienz (57). Characeae. Ch. gymnophylla A. Br. y. subnudifolia Mig. Mieders; 6. pul- chella Mig. Kematerweiher am Ritten; Ch. foetida f. longi- bracteata A. Br. Trient (42). Flechten (aus Quelle 32, wo nichts anderes bemerkt). Usnea scabrata Nyl. Möltener Alpen. — Alectoria implexa Hfim. — A. cana f. fuscidula Arn. Möltener Alpen. — 4. jubata f. prolixa. Weissenstein. — f. sublustris. Möltener Alpe, Weissen- stein. — Cladonia uncialis L. f. adunca Ach. Tirol (50.) — Platysma saepincolum Ehrh. Möltener Alpen. — Imbricaria om- phalodes (L.) f. panniformis Ach. Möltener Alpen. — I. verru- culifera Nyl. Caldonazzosee. — I. austerodes Nyl. Möltener Alpen auf Lariw. — Parmelia pulverulenta (Schreb.) f. argy- phaea Ach. Caldonazzosee. — P. adglutinata (Flk.) Bozen. — Placynthium subradiatum (Nyl.) Salum. — Gyrophora spodo- chroa (Ehrh.) Möltener Alpen. — @. crustulosa Ach. ebenso. — @G. eylindrica (L.) f. nudiuseula (Schaer.) ebenso. — f. mesen- teriformis (Wulf.) ebenso. — Physcia tegularis Ehrh. ebenso. — Ph. deceipiens Am. Amras (31). — Callopisma eitrinum (Hffm.) Amras (31); ©. cerinellum Nyl. Salurn. — ©. exsecutum (Nyl.) Möltener Alpen. — Blastenia ferruginea (Huds.) f. obliterata Kbr. Kaserböden. — B. caesiorufa Ach. Möltener Alpen, Je- nesien. — Placodium murale Schreb. f. versicolor Pers. Vöraner- joch, Auer. — Acarospora smaragdula Kbr. (non Whg.) ist A. rufescens Borr. — Rinodina trachytica (Mass.). Vöranerjoch. — R. polyspora Th. Fr. Caldonazzose. — R. colobina Ach. Caldonazzosee. — R. lecideoides Nyl.? Jenesien. — Leca- nora subfusca (L.) f. glabrata (Ach.) Caldonazzo; — f. rugosa Pers. Lavarone, Folgaria; — f. pinastri Schaer. ebendort. — L. frustulosa (Dicks.) Montan. — L. intricata (Schrad.) f. austu- lata Fw. Südliches Kreuzjoch. — L. mughicola Nyl. Möltener Alpen. — Aspicilia flavida Hepp f. rufescens Arm. ebendort. — A. lacustris (With.) ebendort (f. diamantoides Nyl.?). — 4A. polychroma Anzi f. candida Anzi Ebendort. — Jonaspis chrysophana (Kbr.) ebendort.e — J. suaveolens (Ach.) Karrer- see. — FPertusaria globulifera Turn. Caldonazzosee. — Psora demissa (Rut.) Möltener Alpen. — P. aenea Duf. ebendort. — Biatora Gisleri Anzi ebendort. — DB. vernalis (L.) eben- dort. — f. minor Nyl. ebendortt. — DB. fuscescens (Smft.) ebendort. — B. Cadubriae (Mass). Ebendort. — B. albofusces- cens (Nyl.) Karrerwald. — B. Brujeriana (Schaer.) f. depla- nata Kst. Nördliches Kreuzjoch. — Lecidea elata Schaer. 405 Vöranerjoch. — L. lithophila Ach. f. yeographica Arn. Möltener Alpen; f. maeudlaris Kst. Ebendort. — L. plana Lahm. f. perfecta Arn. ebendort; f. erustacea Nyl. ebendort. — L. con- luens Fr. f. plana Kst. ebendort. — L. leueitica Fw. eben- dort. — L. sorediza Nyl. Weissenstein. — ZL. lactea Flk. f. sublactews Lamy Möltener Alpen. — L. decolor Arn. ebendort. L. Pilati Hepp ebendort. — L. promiscua Nyl. ebendort. — L. platycarpa f. caesioconvexa Wainio ebendort. — f. con- vexa Arn. ebendort. — f. microcarpa Hepp ebendort. — f. prwinosa Wainio ebendort. — L. meiospora Nyl. f. oxy- data Kst. ebendort. — L. grisella Flke. f. subcontigua Fr. Jenesien. — L. sarcogynoides Kbr. Möltener Alpen. — L. entero- leuca (Ach.) f. pungens (Kbr.) Lavarone. — f. prwinosa Kst. Möltener Alpen. — Bilimbia Naegelii (Hepp) Folgaria. — B. caesiomarginata Kst. Karrersee. — B. violacea Arm. Jenesien. — Buellia parasema (Ach.) f. microspora W ainio Lavarone, Folgaria. — B. contermina Arn. Möltener Alpen. — Platygrapha abietina (Ehrh.) ebendort. — Covniangium lapidi- colum Tayl. Lavarone. -—— Opegrapha herpetica Ach. Lavarone und Folgaria. — Acolium tiggillare (Ach.) f. eerustaceum Nyl. Möltener Alpen. — Cyphelium chrysocephalum Turn. f. filare Ach. ebendort. — Verrucaria rupestris Schrad. f. ferruginea Nyl. ebendort. — var. tapetica Kbr. Ebendort. — Ampho- ridium Veronense (Mass.) Karrersee. — Polyblastia hyperbore«a Th. Fr. Möltener Alpen. — P. scotinospora (Nyl.) f. monstrum Kbr. ebendort. — Arthopyrenia cinerescens Mass. Bozen. — Leptorrhaphis oayspora Nyl. Folgaria oder Lavarone. — Su- gedia Körberi Fw. Möltener Alpen. — S. byssophila Kbr. eben- dort. Lethagrium verruculosum Hepp Caldonazzosee. — Atichia Mosigii Fw. f. minor Jenesien. Anhang. Flechtenpilze (Syntrophen) (aus Quelle 32). Leeidea aggreganiula Müll. Möltener Alpen. — Seutula epi- blastematica (Wallr.) Karrersee. — Dactylospora wurceolata Th. Fr. Karrersee. — Leciographa maculans (Arn.) Möltener Alpen. — Müllerella thallophila Arn. Vöranerjoch. — Cereidospora caudata Kst. Montan auf Gyalolechia lactea; Myeoporum populnellum Nyl. Bozen auf Populus nigra. Pilze. Nur die neuen Arten wurden hier berücksichtigt. Die Angaben ohne Nummern beziehen sich auf Quelle 40. Wo kein Standort angegeben, ist die Unigebung von Innsbruck zu verstehen. Synchytrium Tarawaci De By. et Wor.; S. Stellariae Fekl.; 8. Suc- cisae De By. et Wor.; S. /aetum Schroet.; S. aureum Schroet. Stilfserjoch; S. anomalum Schroet.; S. Anemones De By. et Wor. 406 Plasmopara densa (hbh.) Brenner; Bremia Lactucae Rej., Perono- spora Dianthi; P. Calotheca De By.; P. Alsinearum Casp. Paznaun, Innsbruck; P. Myosotidis De By.;, P. Trifoliorum De By.; P. Knautiae Fckl.;, P. affinis Rssm.; P. Valerianellae Fekl.; P. efusa Grev.,;, P. Ficariae Tul. Paznaun, Innsbruck; P. conglomerata Fekl.; P. Rumieis Cda.; P. Polygoni Thm.; P. alta Fekl. Schinzia Aschersoniana Magn. im Sarmnthale bei Sarnthein; Ustilayo Pinguieulae Rostr.; U. Tritiei (Pers.); U. Avenae (Pers.). Um- hausen, Innsbruck; U. levis (Kllm. et Sv.) Umhausen, Inns- bruck; Entyloma Ranunculi (Bon.); E. serotinum Schroet.; E. canescens Schroet.; E. Chrysosplenii (Beck et M.); Tlletia Thlaspeos Beck. Paznaun: Schroeteria Delastrina (Tul.); Uro- cystis occulta (Wallr.); Protomyces pachydermus 'Thm. Inns- bruck, Stilfserjoch; Tuberculina persicina (Ditm.). Urommyces Limoni (DC.). Schlern; U. Acetosae Schroet.; U. Poae - Rbh. Innsbruck (40), Südtirol (60); U. ambiguus (DC.). Bozen; U. Ornithogali Lev. Innsbruck, Bozen; Puceinia obtus« Schroet.; P. Porri (Sow.); P. Cirsü lanceolati Schroet.; P. Adoxae Hedw. f.; P. Dubyi J. Müll. Sonnwendjoch; P. Magelhaenica Peyritsch n. sp. Das Aecidium auf Berberis, die Uredo und Puceinia auf Arrhenaterum bei Innsbruck; P. Cesatii Schroet.; P. Tararaci Plowr. Innsbruck, Stilfserjoch.; P. Liliacearum Duby; P. Betonicae (Alb. et Schwein.). Innsbruck; zu P. australis Kceke. auf Diplachne gehört Aecid. erectum Dietel. Bozen (48); Phragmidium fusiforme Schroet. Brenner; Melampsora arctica kostr. Stilfserjoch; M. Padi (Kze. et Schm.); M. Pirolae (Gm.) Paznaun, Hallthal, Brenner, ‘Mendel; Ohrysomyxa Pirolae (DC.) Ratzes; Caeoma Mercurialis (Mart.); Aecidium Aquilegiae Pers.; A. Aconiti Napelli (DC.) Schleın; A. Sommerfeltii Johans; A. punctatum Pers.,; A. Peyritschianum Magn. n.sp. Bozen auf Owvalis cornieulata. Thelephora terrestris Ehrh.; Agaricus melleus Vahl. Exoascus Insititiae Sadehb.; E. Cerasi (Fckl.): E. epiphyllus Sadeb.; E. turgidus Sadeh.; Taphrina bullata (Beck et M.). Brixlegg; T. Ostryae Sadeb. Bozen (54); Rhytisma symmetricum J. Müll.; Diachora Onobrychidis (DC.). Imst; Oryptomyees Pteridis Rebent.) Innsbruck, Ratzes; Pseudopeziza Cerastiorum (Wallr.); P. Medi- caginis (Lib.); Dasycypha Abietis (Karst.); Aleuria aurantia (Oed.) A. bicucullata (Bond.). Trient (49); Brenner; Carlia rhytismoides (Bab.); Podosphaera Oxyacanthae (DÜ.); Erisyphe graminis DC.; E. Marti; E.tortilis; Microsphaera Berberidis; M. Grossulariae (Wallr.); M. Evonymi (DC.); Barlaea con- stellatio (Beck et M.). Ampezzo (49); Humaria theleboloides (Alb. et Schw.). Zürs (49); H. patavina (Cooke et Sce.). Süd- tirol (49); H. rutilans Fries Schluderbach (49); Acetabula sul- 407 cata Pers. Südtirol gemein (49); Plicaria ampelina Quel. Süd- tirol (49); Spatularia flavida DC. Trins (31). Ovularia pusilla (Ung.); O. obliqgua (Cooke) Innsbruck, Brenner; ©. ovata (Fekl.); ©. Veronicae (Fekl.); Bostrichonema alpestre Ces., Ramu- laria Pieridis Fantz et Roum.; R. Lampsanae (Desm.): R. Ajugae (Niessl); R. Taraxaci Karst.; R. Adoxae (Rbh.); R. Armoraciae Fekl.; RR. Ulmariue Cooke f. Spiraeae Arunei Sce.; Isariopsis albo- rosella (Desm.); Fusicladium depressum (B. et Br.); Cercospora microsora Sce.; (©. dubia (Press.); Conoplea olivacea Tr.;: La- nosa nivalis Fr.,; Phyllosticta Sambuei Desm.: Ph. eruenta Fr. Bozen; Ascochyta Cytisi Lib.; Asteroma vagans Desm. Kaltern; Actinonema Rosae (Lib.); Septoria incondita Desm.; 8. salici- cola (Fr.); S. Stellariae Rob. et Dsm.; S. Galeopsidis West.; S. Calystegiae West.; S. Vincetowiei (Schul.); S. Rubi West.; S. scabiosula Dsm.; S. Saponariae (DC.) Bozen; S. Chelidonii S. Ornithogali Pass. Bozen; S. aesculina Thm.; S. Humuli West.; S. Clematidis Rob. et Desm.; S. Polygonum Desm.; S. Podagrariae Lsch.; S. Violae West.; S. Xylostei Sec. et Wint.; Phleospora Ulmi (Fn.); Discosia alnea (Pers.); Conio- thyrium vagabundum Sce., Marsonia Juglandis (Lib.); M. Po- puli (Lib.); M. Delastrei (De Lacr.); M. Thomasiniana Sce.; M. Sorbi Magn. n. sp. Didymium mierocarpon (Fr.): Chondrioderma diforme (Pers.). Botrytis tenella Sacc. Trient (18). Personal-Nachrichten. Am 26. August starb in Wartenberg bei Niemes in Böhmen der gewesene Professor und Director des botanischen Gartens der deutschen Universität in Prag, Staatsrath Dr. M. Willkomm im 75. Lebensjahre. Eine eingehende Würdigung der Verdienste des Verstorbenen soll eine der nächsten Nummern dieser Zeitschrift bringen. Am 27. August starb in Wien der Stadtgärtner G. Senn- holz. Der Verstorbene war auch in floristischer Hinsicht eifrigst und mit Erfolg thätig. Am 29. August starb in Wien der gewesene Bibliothekar der k. k. geologischen Reichsanstalt Dr. A. Senoner. Baron Ferdinand v. Mueller in Melbourne wurle zum cor- respondirenden Mitgliede der Pariser Akademie gewählt. Dr. J. P. Lotsy hat die Stelle eines Assistenten am botani- schen Garten in Buitenzorg angenommen. Dr. E. Ihne ist nach Darmstadt versetzt worden. (Botan. Centralbl.) Dr. W. €. Williamson ist im Alter von 79 Jahren ge- storben. 408 Charles ©. Babington, Professor der Botanik an der Uni- versität Cambridge starb am 22. Juli d. J. Prof. Dr. F. Reinitzer wurde nicht, wie in Nr. 8 infolge eines Druckfehlers berichtet wurde, zum a. o. Professor an der Uni- versität, sondern an der technischen Hochschule in Graz ernannt. ie Notiz, Verkauf Dahurischer Pflanzen. Um auch weniger bemittelten Botanikern den Ankauf meiner schönen Dahurischen Pflanzen, die das einstimmige Lob aller meiner bisherigen Ab- nehmer erhielten, zu ermöglichen, bin ich geneigt, diese zum ermässigten Preise von 15 Reichsmark Preuss. pro Centurie abzugeben. — Ich habe noch eine Anzahl Sammlungen zu 330 und 300 Arten, die ich zu diesem Preise franco bis an die deutsche Grenze versende. — Reflectirende wollen sich unter Zusendung des Betrages (da Nachnahme von hier nicht zulässlich) direct an mich wenden. — Ferdynand Karo, Apotheker, Magnuszew, Gouverne- ment Radom, Polen. Inhalt der October-Nummer. Poljanee Leopold. Ueber die Transpiration der Kartoffel. S. 369. — Bauer Dr. Ernst. Beitrag zur Moosflora Westböhmens und des Erzgebirges. S. 374. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. S. 377. — Ha- läcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 382. — Schmidle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. S. 337. — Warnstorf C. Ueber das Vorkommen einer neuen Bidens-Art in der Umgegend von Neuruppin. S. 391. — Murr Dr. Josef. Ueber mehrere kritische Formen der „Hieracia Glaucina“ und nächstverwandten „Villosina“ aus dem nordtirolischen Kalk- gebirge. S. 392, — Literatur-Uebersicht. S. 394. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Sarnt- hein Ludwig Graf. Tirol und Vorarlberg. S. 398. — l’ersonal-Nachrichten. S. 407. — Notiz, S. 408. Inserate. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und III a2 Mark, X—X1lI und XIV—XXX a4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark Exemplare. die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direet bei der Administration in Wien 1., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Am botanischen Institute der deutschen Universität in Prag ist die Stelle eins Demonstrators zu vergeben. Reflectanten, welche über botanische Schulung verfügen müssen, wollen sich an Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag-Smichow, Botanischer Garten, wenden. Eine Anzahl Pflanzen von der Krim, vielfach endemische Arten, hat käuflich dba nm M. Wetschky, Apotheker, Gnadenfeld (preuss. SchlEs Dieser Nummer sind beigegeben: Tafel XVlI (Schmidle) und XVili (Haläcsy). C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterr botan Zeitschr 1895. Autor del Ku.k.Hofüth.A Haase. Prag Galium Reiseri Hal. er 3 Pie. Schmidle, Alpine Algen. Taf. XVI. n < c < c n a Annnanrnn Oesterr. botan. Zeitschr.1898. Photolilh.u Drucks. C.Angerer& Göschl, Wien ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N® 11. Wien, November 1895. Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Mit Tafel X VIIL) (Fortsetzung.!) 91. Valerianella discoidea L. sp. pl. ed. 2 (1762) pro var. Va- lerianae locustae, Lois. not. p. 148 (1810). Achaia: bei Patras (Reiser). 92. Scabiosa trifoliolata Bory et Chaub. in Exp. scient. Mor. II, 2, p. 50 (1832) pro var. $. creticae. — S. hymettia Boiss. et Sprun. Diag. Pl. or. Ser. I, no. 2, p. 111 (1843). Doris: auf den nördlichen Abfällen der Kiona oberhalb Dremisa (Reiser). 93. Knautia hybrida All. Auct. p. 9 (1789) sub Scabiosa; Coult. Dipsac. p. 30 (1823). var. Urvillei Coult. Dipsac. p. 21 (1823) pro sp.; Boiss. Fl. or. III, p. 126 (1875). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 94. Senecio nemorensis L. sp. pl. p. 870 (1753). Phthiotis: in der Tannenregion des Oeta (Heldreich). Aetolien: auf dem Korax oberhalb Granitsa (Reiser). 95. Anthemis Spruneri Boiss. et Heldr. Diagn. Pl. or. Ser. II, no. 3, p. 24 (1856). Doris: auf der Kiona (Reiser). 96. Anthemis chia L. sp. pl. p. 894 (1753). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 97. Achillea holosericea Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. II, p. 194 (1813). Thessalien: auf dem Zygos oberhalb Metzovo im Pindus (Heldreich). Aetolien: auf dem Korax oberhalb Granitsa (Reiser). Attica: auf dem Pateras (Heldreich). Achaia: auf der Kyllene (Orphanides). ') Vergl. Nr. 10, 8. 382. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1896. 31 410 98. Achillea aegyptiaca L. sp. pl. p. 900 (1753). Tournefortii DC. Prodr. VI, p. 28 (1837) pro parte. Cyeladen: Insel Makaria, östlich von Naxos (Reiser). Diese halbverschollene, höchst seltene Art wird zum ersten Male in der ersten Ausgabe der Species plantarum unter dem Namen A. aegyptiaca angeführt. Aus der daselbst vorfindlichen kurzen Be- schreibung: „Achillea foliiss pinnatis, foliolis obtuse lanceolatis serrato-dentatis“, ist zwar keineswegs die Folgerung abzuleiten, dass Linne thatsächlich die uns vorliegende Art darunter gemeint habe, da jene auf eine ganze Reihe von Schafgarben bezogen werden kann ; da jedoch Linne zu seiner Art, nebst den wenig beweiskräftigen Citaten (Hortus Cliffortianus p. 413 [1737|], wo dieselbe Phrase sich vorfindet, ferner Bauhinus Pinax p. 139 [1671], wo wir die Phrase „Absinthium santoniecun aegyptiacum“ antreffen und Dodonaeus Pemptades [1616], in welchem Werke eine blütenlose Achillea ab- gebildet ist, mit der Angabe, sie wachse in Afrika und Aegypten und aus welcher mangelhaften Abbildung gar kein Schluss gezogen werden kann) Tournefort Coroll. inst. rei herb. p. 37 (1703) eitirt, wo zwar nur ebenfalls eine Phrase „Ptarmica incana pinnulis eristatis“ die Beschreibung bildet. deren weitere Aufklärung man aber in Tournef. Relation d’un voyage de Levante p. 228 (1717) vorfindet, in welchem Werke, bezugnehmend auf das Corollarium, bei Besprechung der Insel Stenosa. die auf dieser entdeckte Schaf- garbe ausführlich beschrieben und sehr gut abgebildet ist, so lässt sich hieraus schon mit Sicherheit sagen, welche Art Linne eigent- lich unter seiner A. aeg,ptiaca verstanden wissen wollte. Die von OÖ. Reiser neu aufgefundene Pflanze stimmt nun sowohl mit der genannten Beschreibung, als auch Abbildung so völlig überein, dass die Identität beider keinem Zweifel unterliegen kann. Bekräftigend diesbezüglich ist auch noch der Umstand, dass die Insel Makaria die unmittelbare Nachbarinsel von Stenosa ist. Die Art hat, nach dem Erörterten, auch zweifellos den Namen A. aegyptiaca L. zu führen, gleichviel, ob sie in Aegypten heimisch ist oder nicht. Als so!che führen sie auch Sibth. et Sm. in Fl. Graec. Prodr. II, p. 193 an und geben als Standorte die laconischen Gebirge, Cypern und die Insel Caloyero an, was bezüglich Laconiens allerdings unrichtig ist, da die hier wachsende Pflanze, wie dies Boissier und Heldreich ') nachgewiesen haben, eine von A. aegyptiaca verschiedene, von ihnen taygetea benannte Art ist.‘) Da- gegen dürfte wohl mit Sicherheit die Pflanze von Caloyero, einem kleinen Eilande der Cyeladen, am Südende der Insel Sikinos, und wahrscheinlich auch jene von Cypern, der geographischen Lage wegen, zur A. «egyptiaca gehören. Boissier in Fl. or. III, p. 260 zählt sie übrigens auch zu dieser. ‘) Diagn. Pl. or. Ser. I, no. 14, 16 (1849). °) In der Fl. Graeca t. 892 ist diese als A. aeguptiaca abgebildet. 411 Boissier führt hier die Tournefort-Linne’sche Art, De- candolle') folgend, unter dem Namen A. Tournefortii an, es ist dies jedoch nur eine einfache Namensänderung, wozu sich Decan- dolle deshalb berechtigt fühlte, weil die Art in Aegypten nicht vorkommen soll. Citate und Standortsangaben sind übrigens auch hier dieselben, wie bei Linne und Sibthorp-Smith. Von 4. taygetea unterscheidet sich A. aegyptiaca hauptsäch- lieh durch den knorrigen holzigen Wurzelstock, niedrigeren Wuchs, rundliche,. weniger tief eingeschnittene Blattzipfel und den dichteren weissen Filz an Blättern, Stengel und Köpfchen. In den Blüten finde ich keinen Unterschied. Die Synonymie beider Arten stellt sich nach dem Gesagten folgendermassen: 1. A. aegyptiaca L. sp. pl. p. 900 (1753). Ptarmiea incana pinnulis eristatis Tourn. Relat. d’un voy. de Levante p. 223 cum icone (1717). A. aegyptiaca Sibth. et Sm. Fl. Graee. Prodr. II, p. 193, exclus. indicat. loci „Laconia“; non Fl. Graec. tab. 892. A. Tournefortii DC. Prodr. VI, p. 28 (1837) pro p. (quoad plant. ex insulis Stenosa, Caloyero et Cyprus). A. Tournefortii Boiss. Fl. or. III, p. 260 (1875). Hab. in Cycladum insulis Makaria, Stenosa et Caloyero, nec non in insula Öypro. 2. A. taygetea Boiss. et Heldr. Diagn. Pl. or. Ser. I, Nr. 11, p. 16 (1849). A. aegyptiaca Sibth. et Sm. Fl. Graee. Prodr. II, p. 193, quoad plantam e Laconia; Fl. Graec. t. 892. A. Tournefortii DC. ]. ec. pro p. (quoad plant. e Laconia). Hab. in montibus Taygetos et Malero. 99. Diotis maritima L. sp. pl. p. 927 (1753) sub Filagine; Sm. Engl. Fl. III, p. 403 (1825). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). Cycladen: Insel Naxos (Reiser). 100. Helichrysum italicum Roth Obs. bot. in Roem. et Ust. Magaz.. p. 191. Cat. bot. I, p. 115 (1797) sub Gnaphalio; Guss. Fl. Sic. syn. II, p. 469 (1844). Cyceladen: Insel Siphnos (Heldreich), Evreokastron bei Paros (Reiser), Naxos, Jos und Thera (Heldreich). 101. Asteriscus aquaticus L. sp. pl. p. 903 (1753) sub Buph- thalmo; Moench Meth. p. 592 (1794). Sporaden: Insel Psathura (Reiser). 102. Asteriscus ceitriodorus Heldr. et Hal. in Fl. aegaea exc. anni 1889. Annuus, glanduloso-pubescens, viscosus, suave eitriodorus; caule erecto, sub capitulo primario prolifere ramoso, ramis numerosis ') DC. Prodr. VI, p. 28 (1837). 31” 412 divaricato-ramosissimis; foliis omnibus sessilibus, semiamplexicaulibus, subfalcatis, inferioribus oblongo-lanceolatis obtusis, rameis lineari- oblongis, floralibus linearibus acutiusculis, capitula longe superanti- bus; capitulis parvis, alaribus sensim diminutis; involueri phyllis capitulo longioribus, lanceolatis, acutis, demum basi induratis, sca- riosis; ligulis pallidis, angustissimis; acheniis adpresse sericeis, pappi paleis lanceolatis laceris, achenio brevioribus ©. Hab. in Cyceladum insula Jos, copiose in saxosis circa urbem et inter urbem et portum, ubi 1 Jul. 1889 legit Th. de Heldreich. Ab affıni A. aquatico (L.) differt: pubescentia glanduloso-vis- cosa citriodora, caule ramosiore divaricato-ramosissimo, ramis tenui- oribus albidis, internodiis elongatis (in A. aquatico rami sunt erecti, internodiis crassioribus et brevioribus, inde magis foliatis), foliis omnibus sessilibus, superioribus angustioribus acutiusculis, capitulis minoribus pallidioribus, praecipue alaribus valde diminutis, saepe vix pisum aequantibus, pappi paleis brevioribus (in A. aquatico pappi paleae sunt achenio aequilongae). A. aquaticus B.nanus Boiss. Fl. or. III, p. 179 ex insulis Chios et Rhodos est forma macra 1—2 cephala etiam in aliis terris obvia, et non confundenda cum nostra specie. 103. Inula oculus Christi L. sp. pl. p. 881 (1753). Thessalien: auf dem Pelion (Leonis). 104. Evax pygmaea L. sp. pl. p. 927 (1758) sub Filagine; Pers. Syn. II, p. 422 (1807). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Attica: bei Piraeus (Heldreich), Phaleron (Orphanides). Corinth: bei Neu-Corinth (Heldreich). Achaia: auf dem Corphi (Orphanides). Cycladen: Insel Melos (Leonis). 105. Atractylis cancellata L. sp. pl. p. 830 (1753). Argolis: Insel Hydra (Heldreich). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 106. Onopordon acanthium L. sp. pl. p. 827 (1758). Thessalien: bei dem Kloster Korona im Pindus (Heldreich) und bei Sophades (Leonis). 107. Cirsium italiecum Savi Bot. Etrur. III, p. 140 (1818) sub Carduo; DC. Hort. Monspel. p. 96 (1813). Phthiotis: bei Khani (Heldreich). Thessalien: bei Palaeo- kastro (Leonis). 108. Cörsium arvense L. sp. pl. p. 820 (1753) sub Serratula ; Scop. Fl. Carn. ed. 2, II, p. 126 (1772). Thessalien: bei Sophades (Leonis). Aetolien: in der Tannen- region des Korax (Heldreich). An beiden Orten die Form mit buchtig-gezähnten, bedornten, unterseits weisswolligen Blättern. (Fortsetzung folgt.) 413 Unterschiede in der Blütezeit einiger Frühlingspflanzen der Umgebungen Ragusa’s, Von Prof. E. Nikoli& (Ragusa). Obwohl die strenge Kälte, die sich heuer überall fühlbar machte, in Ragusa kaum zu spüren war, zeigte sich doch in der Entwicklung und Blütezeit der Frühlingspflanzen eine auffallende Verspätung, die am deutlichsten ersichtlich wird, wenn man die heurigen phänologischen Beobachtungen mit jenen günstigerer Jahre vergleicht. Ich habe hier nur die Daten zweier Jahre vorgeführt (1888 und 1895); die zwischen diesen Grenzen liegenden Daten können vielleicht für speciellere klimatologische Studien von Belang sein; hier aber als überflüssig, wurden sie einfach nicht berücksichtigt. Tag der ersten Blüte Pflanze Ort 1888 | 1895 Cercis siliquastrum L.......... Gravosa = in Oytisus infestus Guss. ......... Mad. delle Grazie = = Ononis antiquorum L. ...... Annunciata a Ne) blühend Anthyllis Barba Jovis L. ... H Lu Vs Coronilla stipularis Lam. ...'. San Giacomo 10: el Acacia Julinbrissin Willd.... Bella vista al; un eg Amygdalus communis L. San Giacomo a Ne kelyiy 207, Matthiola incana R. Br. Dauce = 7% } tristis R. Br. ...... Goriza San Biagio af, = Cheiranthus Cheiri L........... Bella vista 127 Men Phlomis fruticosa L. ......... San Giacomo 3, 75 Prasium majus L. ............ 4 1, 2 Convolvulus lucorum L. ...... Lapad un N ä althaeoides :...... San Giacomo au): iR Viburnum Tinus L. ......... um die Stadt 1 28], Erodium eieutarium var. A ERROR Lapad Be: a Putoria Calabriea Pers....... San Giacomo u als Tilia europaea Willd.......... Pille I = Plantauo psyllium sneensseree- San Giacomo ey la 414 Tag der ersten Blüte Pslanze Ort iss | 189 Punica granatum.zuserseseeeee- Gravosa 5 | noch nicht Osyrissalba I zcrererenennsenten San Giacomo ale 1 Cotyledon Umbilicum L....... 5 5 bi Euphorbia dendroides L. . 2 Zu vnle Melia Azedarach L............. Pille al en angedeutet Solanum Sodomeum L. ...... Mad. delle Grazie m u Fraxinus Ornus L............- Ombla ; au Anemone stellata L............- Gravosa Rn 118 Smilax mauritanica Poir. ... Breno a: no Tamarix gallica L. ...........- Gravosa 2iR wR r Africana Poir. Pille Ha "2 Pinus Halepensis Miller...... Petka 2: Zul: Juniperus oxwycedrus L. ...... Montovierna 38 la Cupressus sempervirens L.... Pille HR A = „ divaricata) San Giacomo ”), Ha Phoenix dactylifera L. ...... | x Ze ln Opuntia Ficus Indica Mill. . Montovierna wie Be B Amyelaea Ten....... | Aequedatto a x Diese phänologischen Beobachtungen stimmen mit denen der „Flora Jadrensis“ von A. Alschinger, mit denen des „Botanischen Wegweisers“ von Prof. Franz Petter und mit denen der „Plantae lignosae imperii Austriaci“ von Dr. Alois Pokorny nicht immer überein. So z. B. gibt Pokorny für die zwei Mautthiola-Arten Juni und Juli als Blütezeit an und für Cheiranthus Mai und Juni. Pokorny und ebenso Alschinger geben für Olea europea eben- falls Juni und Juli als Zeit der ersten Blüte an, während in Ragusa die Olea spätestens Mitte Mai schon in voller Blüte steht. Nach Pokorny soll Cistus sulviaefolius L. im Mai und Juni zur Blüte kommen; heuer war er Mitte April hier (Lapad) schon blühend. Tamarix gallica und T. Africana blühen nach Pokorny im Juni bis August, hier in Ragusa aber Mitte und Ende April. Auch Punica granatum und Melia Azedarach sollen nach obigen Angaben im Juni und August blühen, während beide Ende Mai schon in voller Blüte stehen. Fieus carica L. soll nach Pokorny und Bertoloni im August und September blühen; die eultivirte Species blüht aber im 415 Juni und October. Die ersten Blütenknospen auf den androgynischen Individuen (Caprificus leucocarpa Gasparr.), zeigen sich hier schon mit den ersten Jännertagen und Ende März sind sie vollkommen entwickelt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass in Dalmatien die Caprification weder geübt noch bekannt ist, während die alten Griechen und die heutigen Bewohner des Archipelagus und Cala- briens diese Operation für einige Ficus-Sorten unbedingt für noth- wendig halten. Ragusa, am 15. Mai 1895. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln [IV, VI, VII, XI] und I Karte.) (Fortsetzung. !) Werfen wir nun noch einen Blick auf die Veränderungen, die das Aufhören der Glacialzeit bei den „alpini* bewirkte. Diese waren vordem von den thalbewohnenden Arten (Typus des Freynä—gonio- trichus) hauptsächlich durch die Corollenform verschieden; sie mochten demnach dem heutigen A. pulcher recht ähnlich gesehen haben. Bei Rücktritt der Eiszeit wurde diese Art auf die höchsten Erhebungen zurückgedrängt und so geschah es, dass sich ihr ehedem zusammenhängendes Areale theilte, und in jedem Stücke sich die Art den neuen Lebensbedingungen entsprechend anpasste. Auf diese Weise dürfte sich der Typus des A. lunceolatus vom wohl viel älteren — d. h. unverändert gebliebenen — A. pulcher differenzirt haben. Möglicherweise ist eine ähnliche Bildung dem 4A. dinaricus zu Grunde zu legen, jedoch sprechen andererseits die eigenthümliche Corollengestalt wieder für ein höheres Alter. Ich habe daher diese Zusammengehörigkeit nur als fraglich (mum) in das Schema (s. Nr. 10, S. 378) aufgenommen. In der Zeit nach Ablauf der letzten diluvialen Eiszeit war somit die Bildung sämmtlicher bisher besprochenen Typen voll- zogen, deren Verbreitungsgebiete sich mehr oder weniger geographisch ausschliessen, je nachdem die Ursachen ihrer Entstehung noch fort- bestehen, beziehungsweise weggefallen sind. Ich will daher zunächst deren gegenwärtiges Verbreitungs- gebiet mittelst der nachstehenden Karte veranschaulichen, bemerke ): Vergl. Nr. 10,8. 377. IM AN av — > = N, Um, A IR Ihre IS IRSUNTEININ \ IM half | nt I AU IRIININ INi’« Hhllide/ ALLE Allkr il n HR ® PB 2 % 2 h / sl m imm/ 417 aber dabei, dass unter den collectiven Bezeichnungen der Typen immer neben der diesen Namen führenden Art auch alle biologischen Formen derselben — auf die ich erst im Folgenden zu sprechen komme — verstanden sind. So z. B. unter A. Alectorolophus (1): 4A. Alectorolophus (Scop.) m., A. Kerneri m. und A. elliptieus Hausskn., unter A. goniotrichus (IV): A. goniotrichus m., A. ramosus m. und 4A. Wettsteinii m. etc. Die Verbreitungsgebiete des Typus des A. pulcher und A. lan- ceolatus, sowie des A. dinaricus wurden der Deutlichkeit wegen in die Karte nicht eingezeichnet, da sie schliesslich kein ihnen allein zu- kommendes Verbreitungsgebiet besitzen und demnach weniger Interesse in dieser Richtung bieten. Ebenso wurde 1. minor weggelassen, der gegen- wärtig fast ganz Europa — allerdings verschieden häufig — bewohnt. Zur Erklärung der Karte sei bemerkt, dass die continuirlichen Linien sichergestellte, die unterbrochenen Linien nur muthmassliche, beziehungsweise ideale Grenzen der einzelnen Artengruppen darstellen. Die römischen Zahlen bedeuten I. den Typus des A. Alectorolophus H.;;,; s „ 4. Freynü IL... , a „ 4. glandulosus I... i „ 4. goniotrichus Mer: e „ A. major. Im übrigen dürfte sich die Karte selbst am besten erklären. Aus dem bisher Gesagten liessen sich sonach für die Gattung Alectorolophus folgende Grundsätze ableiten. l. Gemeinsame, richtiger nicht sich ausschliessende Verbreitungsgebiete kommen den ältesten Bildungen zu, weil die Ursachen der Entstehung bereits entfallen sind und Wanderungen der Typen stattgefunden haben: Majores— Minores. 2. Jüngere Formen, welche in Anpassung an klimatische Factoren entstanden sind und bei welchen dieUrsachen ihrer Entstehung noch bestehen, besitzen ihnen eigenthümliche, mit denen ihren nächstrver- wandten sich ausschliessende Verbreitungsgebiete: Typus des Alectorolophus— Freynii—glandulosus h „ goniotrichus —major » » Pulcher—lanceolatus—(dinaricus). 3. Im milderen Klima, somit in südlicheren Gegenden, herrschen behaarte Formen vor; unter dem Einflusse des pontischen und mediterranen Klimas entstehen Drüsenhaare. Inrauheren, somit nördlicheren Lagenodergebirgigen Gegenden sind diekahlen Formen verbreitet. 418 Typus des Alectorolophus, Freynü, goniotrichus pr. P.; i „ glandulosus, goniotrichus pr. P.; 5 „ major, pulcher, lanceolatus, (dinarieus), minor. Mit dieser räumlichen Abtrennung der Typen ist aber die Formenbildung noch nicht abgeschlossen; wir bemerken nämlich in jedem Typus wieder eine Reihe jüngerer Formen, die zwar die Haupt- charaktere gemeinsam haben, sich jedoch insbesondere habituell von einander unterscheiden. Dass diese Bildungen jünger sind, als die im Vorstehenden angeführten, geht schon daraus ganz unzweifelhaft hervor, dass sie bei den meisten Artengruppen analog auftreten und gemeinsame Areale mit der Stammart bewohnen. Solche Formen können wir insbesondere zweierlei unterscheiden, denen sich alle beschriebenen Arten ungezwungen unterordnen lassen, und diese sind die bereits bei A. Kerneri und A. pumilus in ihren (rundcharakteren gekennzeichneten „autumnales“ einerseits und „montani“ andererseits. Zunächst Einiges über die letzteren. Zu denselben rechne ich den A. pumilus, A. pubescens und A. Wettsteinii, ferner A. pulcher, A. alpinus, A. lanceolatus (und A. dinaricus?). Ihr Vorkommen auf den höchsten Erhebungen des jeweiligen Areales macht die Entstehung dieser Formengruppe erklärlich. Gemäss der hohen Lage und der damit in Zusammenhang stehenden kürzeren Vegetationsperiode bleibt der Stengel kurz, um bald zur Blüte zu gelangen; dafür verbreitern sich alle vegetativen Organe, um hiedurch der geringeren Anzahl derselben ein Aequivalent zu geben, so dass die Pflanze ein gedrungenes Aussehen erhält, — eine übrigens im ganzen Pflanzenreiche zu beobachtende Erscheinung. Ich stelle mir vor, dass zu einer Zeit, wo die Art in der Ebene schon ver- breitet war, sich einzelne Exemplare, die höhere Standorte aufwiesen, sich dem kälteren Klima anpassten, wodurch im Laufe der Zeit diese neuen Arten entstanden, die sich auch durch reichere Behaarung auszeichneten. Recht instructiv ist in dieser Hinsicht A. pumilus, der aus 4A. Freynii entstanden sein dürfte. Als dieser letztere am Ende der Eiszeit nach Norden wanderte, verwandelten sich die kurzen Härchen des Kelches in lange Gliederhaare (A. Alectorolophus), was dem Klima des neuen Vaterlandes jedenfalls am besten entsprach. Als nun, — allerdings viele Zeiteinheiten später — sich A. pumilus in höheren Lagen bildete, so mochte auch das Klima dieses Standortes theilweise demjenigen des Verbreitungsgebietes des A. Alectorolophus ähnlich gewesen sein. Daher finden wir bei dieser Art die wenigen Gliederhaare am Grunde des Kelches, gleichsam als partielle Nach- bildung jener früheren völligen Umgestaltung. Demgemäss ist A. pu- milus, wenn auch aus A. Freyniü in jüngerer Zeit entstanden, doch dem 4. Ale-torolophus verwandtschaftlich näher stehend oder besser 419 gesagt, analog gebildet, wobei allerdings die Einflüsse des Hoch- gebirges sich in dem niedrig gewor.enen Stengel, sowie in den übrigen charakteristischen Merkmalen ihrerseits bei dieser Art geltend gemacht haben. Aehnlich verhält es sich bei A. pubescens und 4A. Wetisteinii, wobei aber hervorzuheben wäre, dass sich dieselben an den süd- lichsten und somit wärmsten Punkten des Verhbreitungsgebietes des A. glandulosus, beziehungsweise A. goniotrichus finden und demzufolge eine viel intensiver drüsige Behaarung aufweisen, als ihre Stammarten. Bei den „alpini“ hat diese Differenzirung, wie bereits gezeigt wurde, in einer viel früheren Zeit stattzefunden; die correspondirende „thalbewohnende* Art ist durch die Glacialzeit verschwunden oder wenigstens in andere Landstriche gedrängt worden. Es ist daher begreiflich, dass wir hier wieder eine Rückbildung beobachten können, indem die aus dem Hochgebirge durch die Bäche oder durch andere Einflüsse herabgelangten Individuen all- mählich wieder die Eigenschaften der Thalformen annehmen, einen höheren, verzweigten Stengel, zugespitzte Blätter etc. erhalten und hiedurch den heutigen Thalbewohneın — also dem 4A. Alectoro- lophus, major, glandulosus ete. habituell ungemein ähneln. Ihren Unterschied in der Corollenform haben diese neuen Formen aber behalten, ein Beweis, dass seinerzeit bei der Bildung desselben viel mächtigere, uns nicht bekannte Factoren mitgewirkt haben mussten. Da wir aber je nach der Höhenlage der Exemplare zahlreiche Ueber- gänge finden, so beweist das, dass hier die Bildungen jüngsten Datums sind, ja sich in der Gegenwart, vor unseren Augen voll- ziehen, weshalb auch von einer abgeschlossenen Artbildung nicht die Rede sein kann. Deshalb habe ich diese Formen als blosse Varietäten beschrieben (A. pulcher var. elatus m., A. alpinus var. erectus m. und A. lanceolatus var. subalpinus m.). Die Entstehung der zweiten Artenreihe — die der autumnales — ist von v. Wettstein zuerst in einem Vortrage ') an der Hand der Gattung Euphrasia erklärt worden. Die Eıklärung gipfelt im allgemeinen darin, dass durch die im Anfange des Monates Juli im Allgemeinen stattfindende Heumahd oder vielleicht durch das etwa zur selben Zeit eintretende Ueberwuchern anderer Pflanzen eine Auslese in dem Sinne getroffen wurde, dass nur sehr früh blühende und fruchtende, oder sehr spät blühende und fruchtende Exemplare zur Samenreife gelangten und infolge der Vererbung dieser Eigenschaften es zur ‘) Gehalten an einem „botanischen Abende der deutschen Botaniker Prags“ im März 1894. — Die ausführlichere Begründung dieser Erklärung gedenkt v. Wettstein in seiner demnächst erscheinenden Monographie der Gattung EZuphrasia zu geben. Vgl. auch dessen während der Drucklegung dieser Zeilen erschienene Abhandlung: „Der Saison-Dimorphismus als Aus- gangspunkt für die Artbildung im Pflanzenreiche“. (Berichte d. deutsch. botan. Ges. 1895. Heft 7.) 420 Bildung zweier Formen kam, einer früh- und einer spätblütigen. Demgemäss weist der Stengel der „aestivales“ lange Internodien auf, verzweigt sich gar nicht oder nur relativ schwach, um nur bald Blüten ansetzen und seine Früchte bis längstens Mitte Juli zur Entwicklung gelangen lassen zu können. Die „autumnales“ hingegen bilden kurze Internodien und haben in der ganzen Epoche, wo sie niedrig bleiben müssen, Zeit genug, auch auf eine reichere Verzweigung und Beblätterung ihre Kraft zu verwenden. Die Seitenäste gehen unter rechtem Winkel vom Hauptaste ab und geben der Pflanze mit den zahlreichen Stengelblättern ein gedrungenes, buschiges Aussehen. Was nun v. Wettstein bei Euphrasia beobachtete, kann voll- kommen auf Alectorolophus übertragen werden. Hinzuzufügen wäre nur noch das Eine, — für Alectorolophus allerdings Charakteristi- scheste — dass bei den „autumnales“ der Stengel sammt den Seiten- zweigen nach dem Eintritte des oberwähnten Ereignisses rasch in die Höhe wächst und hiebei mehrere Laubblattpaare entwickelt, bevor er zur Blüte gelangt, was eben die in den Diagnosen der einzelnen Arten angeführten Blattpaare sind, auf die bei der Erkennung dieser biologischen Racen das Hauptgewicht gelegt wurde, weil sie bei den „aestivales“ niemals vorhanden sind und auch bei normaler Ent- wicklung zur Ausbildung nicht gelangen können. Auf diese Weise entstanden aus je einer Stammart je zwei jüngere Formen und zwar aus je einer gemeinsamen Stammform: A. Alectorolophus (Scop.) m. und A. Kerneri m. (auch A. ellip- ticus Hausskn.), . glandulosus (Simk.) m. und A. Wagneri (Deg.) u m., . goniotrichus m. und A. ramosus M., . major (Ehrh.). Rehb. und 4A. serotinus (Schönh.) Beck, . pulcher (Schum.) Wimm. und A. alpinus (Baumg.) m., . lanceolatus (Neilr.) m. und A. angustifolius (Gmel.) Heynh., . dinaricus (Murb.) m. und eine uns unbekannte, vielleicht schon ausgestorbene aestivale Form, A. minor (Ehrh.) Wim. und A. stenophyllus (Schur) m. Bei den „autumnales“ finden wir aber, wenn wir scharf beob- achten, wiederum zwei verschiedene Bildungen, welche dadurch charakterisirt sind, dass bei den einen der Stengel schliesslich so hoch wird wie bei den frühblütigen Parallelformen, hiebei stark ästig wird und die Arten fast als die grössten der Gattung erscheinen lässt (A. ramosus, serotinus, alpinus var. erectus, angustifolius, di- naricus und stenophylius), während bei der anderen Gruppe (A. Kerneri, Wagneri und alpinus) der Stengel relativ niedrig bleibt und den „montanen“ Formen in dieser Richtung ähnelt. Diese Verschiedenheit dürfte in der Verschiedenheit der Höhenlage und der damit zusammen- hängenden verschiedenen Dauer der Vegetationsperiode ihren Grund haben, indem A. Kerneri, Wagneri und alpinus durchwegs in höheren I ps a DD in 421 Gebirgen vorkommen, während die erstgenannten Arten die Ebene oder die Hügelregion bewohnen. Auch verdient noch erwähnt zu werden, dass wir alle Herbstformen immer nur in der südlichen Hälfte des Verbreitungsareales der „frühblütigen“ Art finden, was gewiss auch nicht ohne Einfluss auf die morphologische Gestaltung derselben geblieben sein mochte. Mit der letzteren Eigenthümlichkeit stimmt auch das Vor- kommen des 4A. «lpinus in Siebenbürgen überein, während wir diese Art in den Sudeten und Nordkarpathen nicht finden. Das Fehlen des A. pulcher in Siebenbürgen ist wohl am richtigsten damit zu erklären, dass diese Art im Laufe der Zeit ausgestorben ist, und nur mehr die „Herbstform“ sich dortselbst gemäss der besonderen klimatischen Verhältnisse erhalten hat. Zum Schlusse sei noch des A. ellipticus mit einigen Worten gedacht, da die hlosse Erklärung als „zweite“ Herbstform des A. Alec- torolophus schwerlich befriedigend wirkt. Ich möchte daher glauben, dass diese Artbildung auf rein locale Ursachen zurückzuführen ist, dass sich z. B. durch besonders sonnige Lage oder sonst aus mir unbekannten Ursachen — da ich den Standort nicht gesehen habe — der dort vorkommende 4A. Alectorolophus in eine „Herbstform“ in der Gegenwart umwandelt, indem ihm als „frühblühende“ Art seine Existenzbedingungen nicht gegeben werden. Er bleibt im Wachsthum zurück um dann plötzlich aufzuschiessen. Die Blattpaare über der obersten Verzweigung scheinen mir aber blos metamorphosirte Brac- teen zu Sein, da sie verzweigte Seitennerven besitzen, was sonst bei den Stengelblättern nie der Fall ist, wohl aber immer an den Brac- teen vorkommt. Es wäre demnach A. ellipticus als eine jüngste, in der Gegenwart entstehende Art anzusehen. Auch hier sei es mir gestattet, die Consequenzen aus dem Gesagten zu ziehen und in nachstehenden Sätzen zum Ausdrucke zu bringen. 4. Mit der grösseren Erhebung über dem Meeres- spiegel und der damit in Zusammenhang stehenden Verkürzung der Vegetationsperiode verkürzt sich der Stengel immer mehr und nehmen die Arten einen ge- drungenen Habitus an. 5. Die in den Monat Juli fallende Heumahd, be- ziehungsweise die etwa gleichzeitig eintretende Ueber- wucherung des Grases, hat eine Theilung der Alectoro- lophus-Arten in „Früh-“ und „Spätblütige* hervorgerufen. Hiermit glaube ich, soweit es mir möglich war, die Ursachen der Artbildung bei der Gattung Alectorolophus angegeben zu haben und betone nur nochmals, dass es sich in diesem zweiten Theile um rein subjective Ansichten handelt, deren Ergänzung und Ver- besserung, eventuell Bestätigung an der Hand anderer Gattungen 422 erst nothwendig ist, um auch objectiv einigen Werth beanspruchen zu können. Immerhin aber glaubte ich, dieselben nieht verschweigen zu sollen, damit über diese bisher ungeordnete und verworrene Gattung, sowie über deren Entwicklung eine, wenn auch vorläufig vielleicht noch nicht durchgehends richtige, Auffassung vorgebracht werde und hiedurch für andere Forscher, denen es in der Zukunft vergönnt sein wird, das vorhandene Materiale zu sichten und allgemein giltige Schlüsse und Regeln daraus abzuleiten, ein Beitrag zur Kenntniss der Gattung Alectorolophus All. geliefert werde. (Schluss folgt.) Zur Flora der Tatra. Von J. Ullepitsch {Wilfersdorf). 1. Erysimum Wittmanni Zawdz. f. napulatum Ullep. Diese im Liptauer Comitate wachsende Pflanze gleicht, flüchtig be- trachtet, ziemlich jener vom classischen Standorte der E. Wittmanni in den Pienninen. Die Blütenfarbe beider ist ein lebhaftes Schwefel- bis Citronengelb. In 7 Jahren fand ich kein einziges Exemplar mit ockergelber Blüte. Die Liptauer Pflanze hat eine etwas breitere kleeblattförmige Narbe, als jene der Pienninen. Der hauptsächliche Unterschied bei- der Pflanzen besteht jedoch darin, dass die Pienninenpflanze zur Blütezeit unten am Stengel eine dichte Blätterrosette trägt, — hingegen hat die Liptauer Pflanze zur selben Zeit gar keine Rosette, dafür ist der Stengel an dieser Stelle rübenförmig aufs Doppelte verdickt und mit regelmässig gestellten Narben bekleidet, welche erweisen, dass lange zuvor sich eine Wurzelrosette an dieser Stelle befand. Eine solche Stengelverdickung habe ich an keinem anderen Erysimum beobachtet. Ich habe diesen Unterschied an vielen Hunderten beider Pflanzen beobachtet, und kann beide Pflanzen als nahestehend, keinesfalls jedoch für identisch erachten. Dem Gesagten füge ich noch bei, dass der Stellungswinkel der Früchte zum Stengel kein berücksichti- gungswerthes Unterscheidungsmerkmal bildet, da er sehr veränder- lich ist. Die hier beschriebene Pflanze lebt im Liptauer Comitate am rechten Waagufer auf Kalkfelsen gegenüber Poturna. 2. Gladiolus imbricatus L. f. albostriatus Ullep. Auf den Zabarna- Wiesen bei St. Andras in dem Liptauer Comitate wächst ein G., den man anfünglich für G. paluster halten könnte, denn die 3 unteren Zipfel des Perigons sind eigentlich weiss und purpurroth umsäumt. Die halbausgebildeten Früchte (um diese Zeit wird die Pflanze abgemäht) sind überall abgerundet, oben wohl breit abgestutzt, aber „eingedrückt* kann man sie nicht nennen. 423 Die Wurzelhülle erst belehret uns, dass wir es zweifellos mit einer Pflanze aus dem Formenkreise des @. imbricatus zu thun haben. Leider werden die weissen Flecken der unteren 3 Perigonzipfel beim Trocknen nach und nach violett wie die ganze Blüte. Die in hunderten von congruenten Exemplaren wachsende Pflanze eıscheint mir merkwürdig genug, ihrer besonders Erwähnung zu thun. 3. Erigeron acer L. f. arcuatwm Ullep. Was man unter Erigeron acre zusammenfasste, ist ein so weiter Kreis abweichender Formen, dass sich selbst die conservativsten Botaniker gezwungen sahen, eine Theilung derselben vorzunehmen. Die Theilung, welche Neilreich vornahm, ist eine künstliche, der Natur nicht ent- sprechende, gleichwohl wurde dieselbe in den neuesten Werken bei- behalten. Unter «. hirsutum vereinigte man in der Regel Alles, was behaart war, ob die Haare länger oder kürzer, einfach oder gabelig, wohl auch mit einzelnen Drüsen untermischt, oder mit Wimpern umrahmt sind. Zu £. olabrum pflegt man hingegen alle Formen, die mehr oder weniger kahl sind, zu stellen. Tragen diese letzteren dichte Wimpern, so scheidet man sie wohl ab und zu als eigene Art unter der Bezeichnung E. Droe- bachense Mill. aus, cbgleich sich bei behaarten Exemplaren auch dichte und steife Wimpern vorfinden. In allen 3 Fällen wurde die Eintheilung auf ein einziges gerade sehr veränderliches Merkmal hin vorgenommen, und ist eine Sichtung dieses Formenkreises dıingend nöthig. Wenn unter tausenden von beobachteten Exemplaren in einem Gebiete ein Erigeron stets nur einköpfige Aeste trägt, deren jeder von einem Blättchen gestützt ist, so kann man nicht umhin, dies systematisch zu verwerthen. Aus diesem Grunde gebe ich von diesem Zrigeron nachstehende Diagnose: Stengel steif aufrecht, —+ violett, behaart, nicht über 0'3 m hoch. Am Gipfel trägt er trugdoldig gestellte 3—9 lange Aestchen, welche constant einköpfig sind, und deren jedes durch ein breit- sitzendes Blättchen gestützt ist. Der Blütenschaft tritt senkrecht abstehend aus dem Stengel hervor und krümmt sich dann bogig nach aufwärts. Das Stützblättchen ist behaart und dicht bewimpert, sichelförmig, einnervig, rinnig lang zugespitzt; es ist mit dem Mittelnerv eng an das Blütenstielehen angedrückt. Die dunkel- violetten pfriemlichen Randblüten sind lebend kaum länger als die inneren Blüten und der gegliederte, an den Gliedern mit kurzen Spitzen gekrönte Pappus. Die Blätter der Wurzelrosette sind spatelig, die Stengelblätter lanzettlich — alle wenig aber lang behaart, der Rand aller mit kurzen, steifen Haaren dicht wimpenig. Es wächst auf trockenen Rainen besonders zwischen St. Andras und Szelles Poruba in der Liptau 600 m s. m. Juni, Juli. 424 Die Pflanze wäre am leichtesten mit Zrigeron Favrati Gremli von Zermatt in der Schweiz zu verwechseln, dem sie im Habitus sehr ähnlich, von dem sie aber durch reichere Behaarung, dichtere Wim- pern, kleinere Blütenköpfchen, kürzere Blätter und weniger und halb so lange Spitzen an den Pappusgliedern leicht zu uuterscheiden ist. Von einer Bastardform kann aus Mangel an Aeltern in der Gegend nicht die Rede sein. Obgleich die Pflanze meiner Ansicht nach eine ganz gute Art bildet, mindestens hiezu ebenso berechtigt ist wie E. Favrati, so begnüge ich mich, selbe nur als Form hier bekannt zu machen, der oben als nöthig hingestellten Gesammtbearbeitung der in Betracht kommenden Arten damit nicht vorgreifend. 4. Eriophorum Kerneri Ullep. Es freut mich, einen neuen Fundort dieser hoch interessanten Pflanze bekannt geben zu können, den ich voriges Jahr entdeckte. Dieser ist das Ufer des Üzorbaer Sees. Unter der Sense stehend, hat die Pflanze da nur einjährige Blätter, deren so charakteristischer anatomischer Bau jedoch das Erkennen der Pflanze ermöglicht. Merkwürdig, dass diese Pflanze vor mir dort Niemand bemerkte, obgleich zahlreiche Sammler jähr- lich diese Stelle passiren. Ueber mehrere kritische Formen der „ZTieracia Glaueina“ und nächstverwandten „Villosina“ aus dem nordtirolischen Kalkgebirge, Von Dr. Josef Murr (Linz). (Schluss. !) Als Synonym von H. ilyricum Fries führen N. P. (U, p. 52) H. sawatile 8 latifolium Hausm. Flor. Tirol (p. 536) mit den Standorten Pfunds, Finstermünz, Scharnitz, Schwaz und Unütz am Achensee an; auch diese Standorte dürften alle oder doch zum orösseren Theile der subsp. eriopodum Kerner angehören; Naegeli- Peter haben Exemplare von diesen Standorten nicht gesehen; auch zwei in Prof. Dalla Torre’s schriftlichen Notizen enthaltene Sendtner’sche Angaben von H. laevigatum Gris. (das dem H. illyrieum habituell recht ähnlich ist) aus Scharnitz und der Achen- seegegend gehören fast sicher hieher. Ein mit unserem H. e,iopodum Kerner aufs genaueste stim- mendes Exemplar liegt in Treffer’s Herbar unter der Bezeichnung „H. Gisleri Lagger, Cimolais in Venetien 1400—1800 m, leg. Huter u. Treffer 1882°. Am Haller Salzberg bei 1100 m fand ich an einer Stelle in ziemlich zahlreichen Exemplaren eine Form von H. glaucum subsp. isaricum Naeg. mit behaarten Grundblättern, von welcher unser ‘) Vergl. Nr. 10, 8. 392. 425 H. eriopodum im Ursprunge abzuleiten sein dürfte. Sonst finden sich H. isaricum Naeg. und das weit kräftigere 7. eriopodum Kerner durchgehends in typischer Ausprägung nebeneinander. Eine andere neue Subspecies von H. ülyrieum Fries, die Treffer in den letzten Jahren am Schlossberge in Bruneck sammelte und als „A. glaucopsis Fries“ ausgab, bezeichne ich als subsp. Brunopolitanum und werde sie in den Scheden zur näch- sten Lieferung des „Herbarium normale“ näher besprechen. Sie sieht unserem H. eriopodum Kemer nicht unähnlich, charakterisirt sich aber durch die zahlreicheren (5—6) wohl entwickelten Stengel- blätter entschieden als Angehörige der Grex Sawatile N. P. Charakteristisch ist für sie der gänzliche Mangel von Zottenhaaren und die durch zahlreiche übereinander liegenden Bracteen turbinate Köpfchenhülle. 4. Hieracium bupleuroides Gmel. subsp. erinifolium PB (IL.p: 26). Zu dieser Unterart gehören die von mir in den letzten Jahren insbesondere im Baenitz „Herbarium kuropaeum“ ausgegebenen Exemplare des „HZ. bupleuroides var. Schenkii Grieseb.“ von Gries am Brenner, sowie meine auf Determinationen Arvet-Touvet's beruhenden Angaben über 4. calyeinum A. T.') in der Deutschen botan. Monatschr. 1890, p. 110 und F. bupleuroides var. Tellianum A. T. (das mit FM. Schenkii augenscheinlich identisch ist) in der Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, p. 221 von Gries am Brenner, den Gehängen über Zirl und dem Eingange ins Oetzthal. Naegeli- Peter (Il, p. 26) geben die Form von der Brennergegend, von Trins und von der Kranebitter Klamm bei Innsbruck an; am letzteren Standorte fanden auch ich und Evers die Pflanze und zwar mit breiteren, sparsamer (hauptsächlich auf der Unterseite längs des Hauptnervs) bezotteten °”) Blättern. Auch am Aufstieg zur Serles fand ich vor 2 Jahren die Form auf Kalkgeröll. Ob Naegeli-Peter gut daran gethan haben, auf Grund der stärkeren Behaaruug der Blätter und Hüllen eine Grex IV. ÖOrini- folium aufzustellen, scheint mir zweifelhaft. Unsere subsp. erini- folium wenigstens, und es ist kein Grund die nordtirolische Pflanze nicht für typisch zu halten, präsentirt sich ganz augenscheinlich als in allen Theilen mehr weniger behaarte Spielart der zur Grex III. ') Die Bestimmung wurde von Arvet später widerrufen. Naegeli- Peter (II, p. 147) ziehen ZJ. calyeinum A. T. mit? als Synonym zu H. sub- speciosum Naeg. ?) Einige von Evers am Kurzen Lähner über der Klamm gefundene Exemplare mit entfernt aber deutlich gezähnelten Grundblättern. die in dieser Hinsicht an 47. Vindobonense Wiesb. (H. pseudobupleuroides N. P. Grex 1.) erinnern, bestimmte Arvet als Form seines H. inelinatum. Diese Exemplare bilden wiederum den Uebergang zu einem einzelnen prächtigen, von mir 1893 an derselben Stelle gesammelten Exemplare, das ich für ein ZH. subspeciosum x bupleuroides ansehe. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1895. 32 426 Bupleuroides gehörigen subsp. Schenkii Grieseb.. welche bei uns die bei weitem gewöhnlichste Form ist. Dagegen erhielt ich durch Herın Dr. Ferdinand Sauter unter der Bezeichnung „A. sawatile Jacg. forsan species nova“ ') eine niedrige, schmächtige, kleinköpfige (monocephale) Form des A. bu- pleuroides von der Kerschbaumer Alpe in einer Spielart mit kahlen Blättern und sehr schwach behaarten Hüllen und in einer anderen, der subsp. erinifolium entsprechenden, mit reichhaarigen Blättern und stärker behaarten Hüllen. Auch Arvet begreift unter seinem H. bupleuroides var. Tellianum sowohl kahl- wie behaartblätterige Pflanzen. 5. H. subspeciosum N. P. subsp. subspeciosum Naeg. a. genwinum (N. P. II, p. 156). Die Nummer 361 und 362 der Naegeli-Peter'schen Ex- siceaten haben mich vollständige von der Identität unserer bereits viel umstrittenen (s. Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, p. 220, 224 f.) bald als 7. speciosum Hornem., bald als /7. pulchrum A. T., von Evers in den Huter’schen Exsiecaten als FH. Solilapidis an- gesprochenen Kalkgebirgspflanze mit obgenannter Art Naegelis überzeugt. #4. speciosum Hormem. verum ist nach dem genannten Forscher (II, p. 170 ff.) eine nur aus cultivirten Exemplaren be- kannte, der Combination 47. villosum — glaucum — sabaudum ent- sprechende Pflanze. mit welcher Auffassung auch die ausgegebenen Exsiceaten (Nr. 368) übereinstimmen. Koch hat, wie ich bereits a. a. 0. auseinandersetzte, unter H. speciosum Hornem. das in unserem Kalkgebirge verbreitete 4. subspeciosum N. P. (subsp. subspeciosum N. P.) verstanden, was N ae- geli-Peter merkwürdigerweise unerwähnt lassen. Auch H. pulchrum A.'T. (1887) fällt, den in meinem Herbare befindlichen etwas dürftigen Originalexemplaren Arvet’s nach zu schliessen, ohne Zweifel mit einzelnen Sippen des 3 Jahre früher publieirten Z. subspeciosum Naeg. zusammen. Arvet (Hier. Alp. franc, p. 22) freilich subsumirt /7. subspeeiosum Naeg. (Exsice. 361, 362) unter ZH. inelinatum A. T. (s. 0. S. 2!, Anm.); doch liegt hier wohl ein Irrthum vor, was schon daraus hervorgeht, dass Arvet keines der zahlreichen von mir vorgelegten Exemplare des H. subspeciosum Naeg. als H. inelinatum A. T., sondern zuerst als H. pulchrum A.T. forma glabrescens, dann aber als A. speciosum Hornem. determinirte. Von den Arvet’schen Originalien des 4. pul- chrum stimmt die var. subpilosa (aus Wallis) ganz wohl mit 4. subspeciosum N. P. subsp. subspeciosum Naeg. «. genuinum, WOo- gegen seine var. pilosa vom Dpt. Isere mit FH. subspeciosum, subsp. melanophaeum N.P.1. normale vom Splügen (N. P. Exsiec. 363) ') Arvet bezeichnet die Pflanze als 7. bupleuroides var. Sauteri (f. glabrescens und subpilosa). 427 vollständig identisch ist. Mit letzterer Pllanze fällt wiederum ein von Kkvers am Arlberge in 3 Formen (nämlich einer vollkommen eongruenten f. fypica, einer f. monocephala und einer f. lonyifolia, der weitaus häufigsten). gesammeltes und zuerst als H. dentatum '), dann als 4. pulchrum A. T. ausgegebenes AHieracium zusammen. Die von mir 1888 auf den Mauern der Leutascher Schanze gesammelte breitblätterige Pflanze, welche von Huter, Arvet u. s w. als das echte 4. speciosum Hornem. erklärt wurde (was im Sinne Koch’s auch richtig ist), gehört wohl auch zu 4. subspeciosum Naeg. genuinum. Mit diesem hat sie die dichtflockige (deshalb grau- grün erscheinende) Blattunterseite gemein und zeichnet sich ins- besondere durch die sehr reichflockigen Ränder der Hüllschuppen aus, ohne jedoch zur subsp. canisguamum N.P. II, p. 157 zu gehören. 6. H. subspeciosum N. P. subsp. comolepium N. P. II, p. 158. Mit dieser Subspecies fällt wahrscheinlich die in meinem Hybridenverzeichnisse (Deutsche botan. Monatschr. 1894, p. 98) unter Nr. 73 als /1. Isublsperiosum (?) >< glaucum aufgeführte Pflanze zusammen '). die ich 1590 in wenigen Exemplaren unter der Höttinger Alpe und ebenso vereinzelt im Issanger des Haller Salz- berges, nunmehr zahlreich bei e. 1800 m über der genannten Alpe und gegen die Frau Hütt hin auffand. Sie steht habituell, besonders durch den starren. 25-30 cm hohen (1-—-3köpfigen) Schaft und die sehr grossen Blütenköpfe zumeist dem ZH. subspeciosum Naeg. yenuinum nahe, unterscheidet sich aber von demselben sofort durch die schmäler zugespitzten, auffallend blaugrünen (weil der Sternflocken entbehrenden), scharf gezähnten Blätter. (Die Blattzähne sind ziemlich entfernt, auffallend schmal und nach vorne gerichtet.) Ein am Issanger gesammeltes Exemplar zeigte die lebhafte violette Fleckung von ZH. gluusum subsp. Arveti Verl. (= isaricum Naeg.) var. maculifolia, wodurch der Einfluss von 4. glaucum, den auch die sonstige Beschaffenheit der Blätter vermuthen lässt, noch bestimmter erwiesen wäre, wenn nicht durch den Umstand, dass neben der grossen habituellen Aehnlichkeit mit A. subspeeiosum normale die Köpfchenhülle unserer Planze meist merklich länger und reichlicher behaart erscheint als bei diesem (während der Einfluss von 4. glaucum geringere Behaarung wie auch kleinere ') Naegeli-Peter bemerken (II, p. 156) zu H. subspeciosum, Grex IV. Subspeciosum, dass sich der Habitus diese Sippe (zu der auch die subsp. melanophaeum gehört) „öfters an gewisse dentatum -ähnliche Sippen an- lehnt“. Dagegen sah ich im Herbare Dürrnberger ein dürftiges Exemplar der HH. subspeciosum subsp. melanophaeum N. P. forma longifolia Evers, welches Relısteiner (!) am Arlberge gesammelt hatte, unter der Bezeichnung „A. sawatile Jacq.“ (i. e. H. glaucum All.), mit welchem ZH. subspeciosum ja auch so manche Beziehungen aufweist. °) Die Beschreibung bei Naegeili-Peter stimmt vollkommen bis auf die bei meiner Pflanze nur fast unmerklich sternfluckigen Schuppenränder. * 32 428 Köpfchen erwarten liesse), sowie auch durch das stellenweise häufige Auftreten der Form die Annahme einer nicht hybriden Subspecies gefordert würde. ') Arvet bestimmte die Pflanze zuerst als Form von H. pulchrum A. T., bei einer 2. Revision aber als HI. sguammatum A.T. (= H. scorzonerifolium Vill. var. flewuosum A.T. Hier. Alp. Frane. p. 31); doch hat dieselbe mit HM. scorzonerifolium Vill. sicherlich nichts zu thun, und auch die in meinem Herbare befindlichen Arvet’schen Originale der ehemaligen var. fleeuosum A. T. zeigen ziemlich typi- sches H. scorzonerifolium Vill., ohne unserer Pflanze, abgesehen von den blaugrünen, scharf gezähnten Blättern, besonders ähnlich zu sein. 7. H.(glabratum subsp.) glabratoides mh. — glabratum — subspeciosum. Ueber diese im Issthale des Haller Salzberges bei 1650 m zahlreich neben dem noch häufigeren H. subspeciosum N. P., ferner H. glaucum All. subsp. isaricum Naeg., H. bupleuroides Gmel. H. villosum 1. H. glabratum Hoppe u. s. w. wachsende schöne Form habe ich bereits in der Oesterr. botan. Zeitschrift 1893, p. 221 kurz gehandelt. Im ganzen Habitus dem 7/7. glabratum Hoppe nahe- stehend, stimmt sie mit keiner der bei Naegeli-Peter be- schriebenen Subspeeies. °) Vom typischen 4. glabratum unterscheidet sich unsere Pflanze durch viel kräftigeren Bau (Stengel 25—50 em hoch), breitere (15—20 mm Breite auf 75—100 mm Länge). stets mehr weniger deutlich gezähnelte Grundblätter, zahlreichere (5—7), aber kürzere Stengelblätter, sehr grosse Blütenköpfe mit kürzerer und mehr schütterer Behaarung der Hülle und den fast gänz- lichen Mangel der Zottenhaare im oberen Stengeltheile, statt deren nur ein schütterer, bis höchstens zur Stengelmitte reichender flockiger Ueberzug vorhanden ist. Der Einfluss von FH. subspeciosum dürfte schon durch die an- gegebenen Standortsverhältnisse und die Merkmale der Pflanze nahe- gelegt werden, aber auch aus dem Umstande erhellen, dass Arvet die Pflanze als H. pulchrum A. T. (i. e. H. subspeciosum N. P.) bestimmte, mit welch letzterem aber doch eine geringere Aehn- lichkeit vorliegt als mit H. glabratum. H. scorzonerifolium Vill. unterscheidet sich von dem in der Blattform nicht unähnlichen 4. glabratoides mh. ausser in vielem anderen auch durch die breiten, länger bezotteten Hüllschuppen. ') Nachträglich (1895) fand ich auch gegen die Frau Hütt, woselbst die geflecktblätterige Form von H. ylaucum nicht vorkommt, einzelne gefleckte Exemplare unserer Form, so dass auch dieser Umstand für die Begründung eines hybriden Ursprunges wegfällt. °) Am meisten verwandt scheint noch die nur aus der Cultur bekannte subsp. 11. gymnmosoma N. P., II, p. 145; doch sind, abgesehen von manchem anderen, die Hüllschuppen unserer Form kaum „breitlich“, sondern sehr schmal und denen von H. glabratum ähnlich. 429 Ss. H. Halense mh. —? H. glabratum Hoppe. subsp. subglaberrimaum Sendtner (N. P. II. p. 146). 7. speciosum ') >< bupleuroides Deutsche botan. Monatschr. 1894, p. 98 (s. Nr. 75). Diese merkwürdige Form fand ich seit 1892 alljährlich in einigen habituell sehr constanten. ein- oder seltener kurzgabelig zweiköpfigen lixemplaren am Issanger des Haller Salzberges bei 1600 m. Habituell stellt die Pflanze ein 4. glabratum mit schwärzlichen, sehr spitz zulaufenden, nur sehr schütter und kurz zottigen Hüllen dar. Es läge hiebei sehr nahe, an eine Combination M. glabratum bupleuroides zu denken, welche beide am Standorte der Pflanze vorkommen; nur zeigen diese beiden Arten, auch die erstere, bei uns fast ausnahmslos ganzrandige Blätter, während bei unserer Form eine entfernte feine Zähnelung fast durchgehends zu be- obachten ist. Die Exemplare stimmen gut mit der Beschreibung der subsp. 4. subglaberrimum Sendtner; nur besitzt unser Pflanze einen viel höheren (20—30 cm hohen, gegen 8S—14 cm Höhe der Sendtner’schen Form) und reicher beblätterten (4—6 Stengel- blätter nebst 3—4 bracteenartigen im obersten Viertel des Stengels gegen 2-4 bei H. subglaberrimum) Schaft. Die Grundblätter färben sich wie bei 7. ylabratum auffallend rasch gelblich (auch beim Pressen) und contrastiren dann lebhaft mit der schwärzlichen Köpfchenhülle. Von derselben Localität (Haller Salzberg gegen das Lavatsch- joch) besitze ich eine andere von Prof. Zimmeter 1889 ge- sammelte, merkwürdige Form des 4. glabratum, die mir wegen ihres sehr dünnen, schlanken, fast im vanzen Verlaufe nackten Stengels. der kleinen. kurzen und spärlicher behaarten Köpfchenhüllen und des stark an ZZ. glaueum erinnernden Habitus mit 4. olabratum subsp. leontinum Huter et @ander (N. P. II, p. 141) identisch scheint, welches Naegeli auch in annähernder Form auf dem Unnütz am Achensee gefunden hatte. Nur ist die von Zimmeter gefundene Pflanze noch beträchtlich hochstengeliger (30 em hoch), als dies für /7. leontinum hervorgehoben wird. Eine ähnliche, von unserem typischen H. slabratum durch schwärzere, auffallend kürzer und schütterer behaarte Hüllschuppen verschiedene Form fand übrigens auch ich 1891 in der Runse unter dem Hafele-Kar. 9. H. villosiceps N. P. Mit den von Naegeli-Peter s. Nr. 351 ausgegebenen Exemplaren der subsp. comatulum N. P. II, p. 113 £ lonchiphyllum L. anopsilon stimmt ganz genau ein einziges 1893 von mir auf Kalkgeröll am Haller Salzberge bei ') Ich hatte hier unter //. speciosum meine ehemalige Form glabratoides i. e. H. glabratoides mh. (s. Nr. 7) im Auge; aber auch statt dieser müsste, obwohl durch H. glabratoides die Zähnelung der Blätter an der muthmass- lichen Hybriden besser erklärt wäre, richtiger H. glabratum stehen, da AH. glabratoides, vermuthlich selbst hybriden Ursprunges, kaum zum Eingehen neuer Kreuzungen befähigt ist, 430 1200 m gelundenes ') Exemplar, das seiner Entstehung nach einer Combination /7. glauceum var. porrifolioides > villosum entsprechen könnte. Den unter Nr. 352 ausgegebenen Exemplaren der subsp. seri- eotrichum N.P. II, p. 116 entsprechen drei 189] von mir im Iss- thale bei 1600 m gefundene Individuen, die ich ihıem Ursprunge nach für A. subspeciosum > villosum halte und unter diesem Namen auch in meinem Hybridenverzeichnisse (Deutsche botan. Monatschr. 1894, p. 98) unter Nr. 74 aufgeführt habe. Dagegen muss ich bezüglich der in der Oesterr. botan. Zeitschr. 1893, p. 221 als A. willosiceps N. P. von derselben Loealität (Issanger) angegebenen Pflanze auf meine ursprüngliche Anschauung zurückkommen. Sie gehört wie die von Chevenard aus dem Binnthale in Wallis als 4. elongatum Froel. ausgegebene Form zu H. elongatum Willd. ß. stenobasis N. P. II. p. 218. Linz, am 10. April 1895. Plantae Karoanae Dahnricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. °) 230. 4A. Sieversiana Willd. An wüsten Stellen um Nertschinsk gemein. Juli 1589. — Aendert ebenfalls mit schmaler, fast traubenförmiger und breiter, vielfach zusammengesetzter Rispe ab. 258. A. anethifolia Web. In sumpfigen Steppenwiesen bei Scha- many. Juli 1889. 171. Tanacetum sibiricum L. Auf steinigen Bergabhängen und in Steppen bei Nertschinsk massenhaft. Juli 1889. 221. T. boreale Fisch., Led. Fl. ross. ll. 602, T. vulgare Turez. Fl. Baic. Dah. In Gebüschen am Schilkaflusse bei Monastyr. Juli 1889. 50. Gnaphalium uliginosum L. «. leiocarpum Led. 1. e. p. 609. An sumpfigen Orten um Nertschinsk, August 1889. 03a. Leontopodium sibirieum Cass. y. depauperatum Turez. Fl. Baic. II. 82. Auf Bergabhängen, in Steppen und nassen Wiesen bei Nertschinsk in Menge. Juni bis Ende August 1889. 63b. eadem, Ö. conglobatum Turez. 1. ec. Mit der vorigen Form: eine Pıachtpflanze, dem schönsten Z. alpinum ebenbürtig. 280. Ligularia speciosa Fisch. et Mey., Turez.1l.c. 84; L. sibirica Cass. ß. speciosa Led. Fl. ross. 1. ec. p. 620. An feuchten Waldstellen bei Nertschinsk gemein. Juli 1889. 241. Cacalia hastata L. ß. glabra Led. 1. ce. p. 626. In nassen Gebüschen der Bergthäler bei Nertschinsk. Juni, Juli 1889. ') In diesem Sommer (1895) glückte es mir, an derselben Stelle noch ein zweites. genau gleiches Exemplar zu sammeln. ")»Vergl...NT.9, 8, 344; 239. 478. 2942. 2345. 242. 242. 522. 379. 431 Senecio ambraceus Fisch... 8. Jacobaea pP. grandijlorus Led. l. e. p. 635. In nassen Wiesen und am Nertschufer bei Ner- tschinsk. Juli. August 1889. S. cannabifolius Less.. Turez. 1. ec, II. p. 92... S. palmatus Led. l. e. I. 636. In Gebüschen am Schilkaflusse bei Monastyr. Juli 1889. S. pratensis DC. var. 3. Turez. 1. ec. p. 95—96. In Sumpf- wiesen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juni 1889. 402. S. campestris DC. «. corollis flavis Led. 1. ce. II. 646. Nasse Thalwiesen am Schilkaflusse bei Monastyr, selten. Juni 1889 (no. 119), in Bergwiesen bei Nertschinsk, Juni 1890 (no. 403, eine schmalhlätterige, dichter behaarte Form). S. palustris DC. In Sümpfen um Nertschinsk. Juni 1392. Echinops davuricus Fisch. «. latilobus DC.. E. Gmelini Led. var. a. Led. l. e. II. 653. In Bergwiesen und auf Abhängen unter dem Folgenden. Juli 1880. Blattzuschnitt jenem des Acanthus spinosissimus ähnlich. eadem, ß. angustilobus DE.. E. Gmelini var. ß. Led. ]. c. In Bergwiesen und auf Abhängen bei Neitschinsk gemein. Juli 1889. Im Blattzuschnitt an EZ. sphaerocephalus erinnernd; beide Varietäten durch zahlreiche Uebergangsformen verbunden. Saussurea salieifolia DU. &. macrocephala Turez. 1. e. II. 106. Auf Bergabhäugen und in Steppenwiesen unter der Folgenden. Juli, August 1889. eadem, ß. angustifolia DC.. Turez 1. e. Il. 107. Auf Berg- abhängen und in Steppenwiesen bei Nertschinsk in Menge. Juli August 1889. — Ist mit der vorigen Form auch in der Kopfgrösse durch die leisesten Uebergänge verbunden. S. parviflora DC. var. «. Turez.l. ec. U. 111. In einem feuchten (sebüsch bei Kirpitschnaja nur in einem Stocke beobachtet. Juli 1891. S. acuminata Turez. 1. e. II. 117—118. Nur in einem nassen Gebüsche an einem der Nertsch zufliessenden Bergbache bei Nertschinsk; Juli, August 1890. Diese Art wird vom Autor in die Abtheilung „involueri squamis exterioribus interiores subaequantibus“ der Untergattung Benedictia gestellt, aber mit dem Zweifel, ob sie nicht besser der Abtheilung „involueri squamis imbricatis adpressis, ex- terioribus brevioribus“ zuzuweisen sei. Thatsächlich kommt es aber weniger auf die Länge der Hüllschuppen an, als darauf, ob sie alle dicht angedrückt sind. oder ob die äusseren sperrig abstehen. Habituell ist S. acuminata den hohen Formen der S. alpina DC. und S. serrata DC. ganz ähnlich, aber, abge- sehen von anderen Merkmalen, durch die sparrig abstehenden unteren Hüllschuppen sofort zu unterscheiden. 295 b. 297 b. Zu bemerken ist, dass die Pflanze lange Rhizome treibt und dass sie bis unter die enge aneinander gedrängten Köpfe dicht beblättert ist, so dass der Schirm manchmal wie behüllt erscheint. Die inneren und mittleren Blättchen der Kopfhülle sind breit lanzettlich, grün. mit violetter Spitze und eben- solchem Rande, die äusseren aus breit eiförmigem Grunde plötzlich in eine Jange, lineale und mehr oder weniger säbel- förmige weit abstehende Spitze verschmälert, grün bis braun- grün und nur halb so lang als die Hülle Die Blätter sind viel breiter als an S. alpina DC., beiderseits grün und unter- seits glänzend. S. pulchella Fisch., Turcz. 1. e. II. 119. Selten in trockenen Bergwiesen am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juli 1891. — Hat ganz die Tracht gewisser Arten Centaurea der Section Acrolophus. . 8. erepidifolia Turez. 1. e. II. 120—121. In nassen. Berg- wäldern bei Nertschinsk selten. Juli 1889. — Diese Art ist von S. runcinata DÜC., welche ähnliche Blätter hat, durch die nach innen zu allmählich immer längeren Hüllblättchen, deren innerste 5- bis 6 mal länger sind als die äussersten, sofort zu unterscheiden Im Blattzuschnitte gibt es zwei Formen: die typische, mit Blättern ähnlich jenen der Serratula radiata MB. und eadem, ß. /acera Freyn. Die Blätter fast bis zur Rippe ge- theilt, mit wenigen unregelmässig stehenden und von einander weit: entfernten Lappen; letztere oft zurückgekrümmt. drei- eckig-länglich, armzähnig oder ganzrandig. die obersten Blätter lineal, ganzrandig. So unter der typischen Form, jedoch seltener. Der von Herder (Reisen in den Süden von Öst-Sibirien, Bullet. de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou 1868. p. 45—47.) gegebenen Darstellung des Formenkreises der S. alata DC., welchem auch 8. erepidifolia Turez. beigezählt wird, vermag ich nicht zu folgen, da mir das von Herder citirte Vergleichsmaterial nicht vorliegt. Indessen habe ich (Grund zur Annahme, dass die hier als var. Zacera beschriebene Form dem Verfasser nicht vorgelegen ist. . S. glomerata Poir., Led. l. ce. II. 664—665. Turez. 1. e. II. 118. «. angustifolia Freyn. Blätter lanzettlich bis lineal- lanzettlich, mehr oder weniger zugespitzt, meist ganzrandig. nur die untersten öfter buchtig gezähnt. In grosser Menge in Steppen und an wüsten Stellen bei Nertschinsk. Juli. August 1889. eadem, £. intermedia Freyn. Blätter kurz eilanzettlich, stumpf oder ganz kurz zugespitzt, ganzrandig oder die unteren theil- weise buchtig gezähnt. Unter der vorbenannten Form, 297.6; S4Aa. 84 b. 433 eadem, y. lZatifolia Freyn — 8. amara Freyn Plantäe Ka- roanae in Vest. bot. Zeitschr. XL. p. 43 an et DG.? — Blätter breit elliptisch., meist buchtig gezähnt. — Unter den beiden vorbenannten Formen. Wenn man nur die Endformen dieses Formenkreises der S. „lomerata Poir. vor sich hat, wie es bei mir der Fall war, als ich die Plantae Karoanae "bearbeitete, so begreift man. nicht leicht. wie so auffällig verschiedene Pflanzen in einer Art vereinigt werden können. Dennoch wird man von der Richtigkeit eines solchen Vorganges überzeugt. wenn man alle die wirklich zahllosen Mittelformen sieht, die ich oben wenigstens zu drei kleineren Formenkreisen zu gruppiren ver- sucht habe. Ist nun S. amara DU. wirklich mit meiner var. y. (welche dann — «. typica Herd. ist) identisch, so ist Herder nur beizupflichten, indem er sie l. e. p. 48—50 mit S. alomerata Pair vereinigt (als S. amara DC.). Carduus cerispus 1. ß. choricephalus Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XL. 44. Wüste Orte und Gebüschränder am Nertsch- flusse bei Nertschinsk. Juli, August. 1892. Cirsium pendulum Fisch. In sumpfigen Gebüschen un: Wiesen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1892. C©. Gmelini Fisch. «. acaule Turez. Fl. Baie. II. 127. In sumpfigen Steppenwiesen bei Nertschinsk in grosser Menge. August 1889. ©. Wlassowianum Fisch. Bisher nur im Gebüsche einer feuchten Bergwiese an der Nertsch bei Nertschinsk in wenigen Exemplaren. August 1839. Rkhaponticum atriplieifolium DC. Turez. 1. e.. II. 132— 1393. In schattigen Bergthälern bei Nertschinsk ziemlich verbreitet. Blüht Ende August, kurz vor den Frösten. August 1889. Die Blätter sind jenen von Atripler nitens ganz Ähnlich; oft ist die ganze Pflanze purpurroth überlaufen. eadem P. icifolium (Fisch), Freyn = R. atripl. var. ß. Turz. 1.. II. 133 — Cirsium fieifolium Fisch. teste Turez. L, 6. Unter der vorigen Form. — Beide Formen sind nur wenig von einander verschieden. die Zwischenformen häufiger als die Endglieder. R. uniflorum DC. Auf steinigen Bergabhängen bei Nertschinsk. Juni 1889. Serratula coronata L. In nassen Gebüschen bei Stretensk. Juli 1893. S. ventauroides L. e. macrocephala Led. Fl. ross. II. 737. In Bergwiesen an der Neıtsch bei Nertschinsk. August 1880. S. glauca Led. In Bergthälen an der Nertsch selten. Juni 1889, 30. Anandria Bellidiastrum DC. forma vernalis Turez. In Brach- feldern bei Nertschinsk nicht häufig. Mai 1589. 337. Pieris dahurica Fisch. In Gebüschen und auf Bergabhängen bei Nertschinsk. Juli 1889. 427. Turawacum ceratophorum DÜC.. Turez. Fl. Baic. Dah. II. 152—152 saltim ex parte. In Sumpfwiesen um Nertschinsk. Juli 1892. — Die Köpfehen sind übrigens nicht grösser wie bei T. officinale. 53. T. bieolor DC., Turez. 1. e. II. 153; T. leucanthum B. sinua- tum Led. 1. ce. Il. 815. In Sumpfwiesen um Nertschinsk. 13. Juni 1889. -—- Eine sehr schöne Art: die Spitzen der innersten Hüllblättchen sind schwarzpurpurn. die Aussenseiten der Zungenblüten blut:oth, die Innenseiten «oldgelb. 240. Mulgedium sibirieum Less. «. inteqrifolium Led. 1 ce. II. 843. In Gebüschen der Bergthäler bei Nertschinsk. Juni. Juli 1889. — Die Blattbreiten sind sehr schwankend, sie wechseln an den von mir gesehenen Exemplaren zwischen 4 und 34 mn. 65a, 507 b. Iweris scaposa Freyn in Vest. Bot. Zeitschr. XL. p. 44--45 emend. a. chrysantha Freyn. Blüten goldgelh. aussen schwach rothstreifig; Blätter ganzrandig bis buchtig gezähnt. Hievon gibt es auch Exemplare. die im ersten Jahre blühen. also wahrscheinlich Uebergangsfoımen zu J. versi- color DC. In Steppen. Brachfeldern und auf Haiden bei Nertschinsk. Juni 1889 (no. 65a) und 1892 (no. 507 b). 65b. eadem ß. straminea Freyn. Blüthen strohgelb bis gelblich- weiss; Blätter gunzrandig bis buchtig gezähnt. — Unter a. chrysantha, Juni 1889. 65 .c. 344, 350, 507a. eadem. y. versicolor Freyn. Blüten aus rosenroth und schwefelgelb. bunt; Blätter wie bei voriger. — In Steppen. Brachfeldern, Bergwiesen und Haiden bei Nertschinsk; Juni 1889 (no. 65c). 1890 (350) und 1892 (344, 507 a). (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Biologie der Diatomaceen. Von Prof. Dr. Karl Schilberszky in Budapest. In Just’s Botanischem Jahresbericht Band XXI, Abtheilung I, Seite 113, findet sich ein mit „Filarszky“ unterzeichnetes Referat über meine im Jahre 1893 in ungarischer Sprache erschienene Arbeit „Ueber die Diatomaceenbewegung“. — Das Referat übergeht charakteristische Details meines Aufsatzes, welcher in manchen Be- ziehungen bisher unerörterte Thatsachen entbält, und gipfelt in dem Schlusssatze des Referenten: „über die Art und Weise des Zustande- kommens der Bewegung lässt Verfasser gar nichts Neues ver- lauten“, 4535 Was diesen Theil des Referates anbelangt. so halte ich es meinerseits für ganz unnöthig, irgend eine Erwiderung d»m Referate zutheil werden zu lassen, umsomehr. da der für «liesen (segenstand sich interessirende Fachgenosse dieselbe Arbeit über die Frage der Diatomaceenbewegung in einer allgemein zugänglichen deutschen Zeitschrift ') vorfindet und sich leicht ein Uhtheil bilden kann. Was mich zum Schreiben dieser Zeilen veranlasste, ist eine andere Stelle des Referates, an der der Referent die hinlänglich be- kannte und von mir besprochene Phototaxis der Kieselalgen mit einem eingeklammerten Fragezeichen zu bezeichnen für nöthig hält. Dieses Fragezeichen kan doch nur bedeuten, dass entweder der betreffende Passus eine Unwahrheit enthält. oder aber, dass darin eine eventuell mögliche, aber noch nicht nachgewiesene Thatsache erwähnt wird. Dem gegenüber fühle ich mich verpflichtet. zu constatiren, dass 1. eine Phototaxis bei vielen Diatomaceen zweifellos vorhanden und mit Sicherheit heobachtet worden ist und 2. dass dieselbe nicht einmal von mir entdeckt wurde, sondern dass mehrere rühmlichst bekannte Forscher sich über dieselbe schon geäussert haben. Durch die Erwähnung des phototaktischen Verhaltens gewisser Diatomaceen wollte ich nur einen neuen Grund zur Unterstützung der von mir angenommenen protoplasmatischen Bewegungsweise anführen. Was die Frage (er Phototaxis bei Diatomaceen anbelangt, so verweise ich unter Anderem auf Frank’s „Lehrbuch der Botanik“. wo im I. Bande auf Seite 294 Folgendes zu finden ist: „Manche Diatomaceen sind positiv phototaktisch; ihre Lichtstimmune tritt erst bei Mangel an Sauerstoff ein, wobei sie am lebhaftesten im Roth auf Kosten des bei der Assimilation gebildeten Sauerstoffes sich bewegen.” — Ferner befasst sich speciell mit derselben Frage Engelmann, ‘) dessen diesbezügliche Resultate auch in Mills’ „An introduction to the study of the Diatomaceae* auf Seite 15 erwähnt und in ihren Hauptereebnissen sogar wörtlich eitirt sind. (ienannter Forscher hat sogar nachgewiesen. dass die rothe Farbe des Spectrums zwischen B und C die lebhaftesten Bewegungs- erscheinungen hervorrief, dageeen Ultraroth und Ultraviolett in dieser Hinsicht wirkungslos blieben. Aber auch aus eigener lirfahrung war ich vollkommen berech- tiet, mich über das phototaktische Verhalten mancher der beobachteten Diatomaceen (zum Beispiel Surörella, Nuwvicula, Cymatopleura, Pinnularia u. A.) zu äussern, da ich in einseitig behellten Cultur- gefässen zu oftenmalen sehen konnte dass «dieselben während ihrer autonomen Ortsveränderungen durch das Licht auffällig beeinflusst wurden, indem sie positive Phototaxis zeigten. In Culturen, in ') Vergleiche „Hedwigia“, Band XXX, Seite 273— 290, *) Pflüger's Archiv für gesammte Physiologie, Band XXIX Seite 337: Licht- und Farbenperception niederer Organismen (1882). 456 denen bewegliche Formen von Diatomaceen sich massenhaft be- fanden, beobachtete ich wiederholt, dass dieselben sich an der inten- siver beleuchteten Seite des Glases ansammelten, vorausgesetzt, dass nicht directes Sonnenlicht einwirkte, denn dieses übte immer eine entgegengesetzte Wirkung auf Diatomaceen aus; intensives Sonnen- licht Nliehen sie. Literatur-Uebersicht. > September 1895. Alföldı Flatt K. A Lotos növenyekröl. (Termeszettudomäanyi köz- löny. XXXIV. p. 97— 109.) 8", jeck GR. vw. Die aeg Schwertlilie, Iris Bosniacı. (Wiener ill. Garten-Zeitung 1895. 6. Heft.) 8°. 2 S. 1 Farbentaf. Beck @. R. v. Die Gattung Nepenthes. (Schluss.) (Wiener ill. Garten-Zeitung 1895. 6. Heft.) 8’. 13 S. 1 Abb. Beck v. Mannagetta G. Flora von Südbosnien und der angren- zenden Hercegovina. Theil VII. rd. IT.. Forts. IV.) (Ann ders naturh. Hofmus. Bd. X. 1895. $. 166—212.) gr. 8. Burgerstein A. Ueber Lebensdauer und ee. der Pflan- zen. (Wiener ill. Garten-Zeitung 1895 Nr. 6.) gr. 8°. 9. Freyn J. Ueber neue und bemeiıkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. Forts. (Bull. de I’herb. Boiss. III. Nr. 9, p. 466—478.) 8". Neu: Cirsium Sintenisü Freyn, ©. Sint. subsp. Galatieum Freyn, ©. lokense Freyn et Conr.. ('. elodes M. B. y. floccosum Freyn et Sint., Onopordon Boissieri Freyn et Sint., Jurinea aggreyata Freyn et Sint.. Centaurea Tempskyana Freyn et Sint., C. Freynii Sint.. ©. lapsanifolia Freyn, ©. tarawacifolia Boiss. ß. armata Freyn et Sint.. Lapsana pedun- cularis Boiss. ß. glandulifera Freyn «t Sint.. Tragopoyon fibrosum Freyn et Sint., Scorzonera tomentosa L. ß. ovata Freyn et Sint., Mulyedium acuminatum Conr. et Freyn, Cephalorhynchus confertus Conr. et Freyn. Hanausek T. F. Ueber die Bedeutung der Symbiose für das Leben und die Cultur der Pflanzen. (Wiener ill. Garten-Zeitung 1895. 7. Heft. S. 250—260.) 8". Höhnel Fr. v. Beitrag zur Kenntnis der Laubmoosflora des Hoch- gebirgstheiles der Sierra Nevada in Spanien. (Sitzungsber. der kK. Akad. d. Wiss. Wien 1895.) 8°. 40 S. — 70 Pf. ') Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an. die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect be- ziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von nen erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 457 Kissling B. Beitrag zur Kenntnis des Einflusses der chemischen Liehtintensität auf die Veretation. Halle (W. Knapp). 8°. 28 8. 3 Tab. -- 3 M. Molisch H. Das Phycocyan, ein kıystallisirbarer Eiweisskörper. (Botan. Zeitung 1895. Heft VI. S. 131—135.) gr. 8". Murr J. Auf den Wotsch. Ein Vegetationsbild aus Südsteiermark. (Deutche botan. Monatsschr. XIII. Nr. 8/9.) 8°. 3 8. Poirault ©. et Raciborski M. Sur les noyaux des Ureilinees. (Journal de Botanique 1895.) 8°. 23 S. Raciborski M. Die Schutzvorrichtungen der Blütenknospen. (Flora 1895, Ergänzungsbid. S. 151—194.) 8°. 30 Fig. Verfasser lenkt mit vorliegender Abhandlung die Aufmerksamkeit auf ein sehr dankbares, bisher relativ wenig beachtetes Gebiet der Bio- logie; er schildert an zahlreichen Beispielen morphologische Einrichtungen zum Schutze der Blütenknospen gegen schädliche äussere Einflüsse und deckt dabei eine grosse Zahl höchst interessanter Verhältnisse auf. Raciborski M. Die Desmidieenflora des Tapakooma-Sees. (Flora 1895, Ergänzungsbd. S. 30—35.) 8°. 2 Taf. Verfasser zählt die Desmidiaceen auf, welche er in Utrieularia- Schläuchen aus dem genannten See (British Guiana), gesammelt vun Goebel, nachwies. Scherfel A. W. Der älteste botanische Schriftsteller Zipsens und sein Herbar. (Ann. d. k. k. naturh. Hofmus. X. S. 115— 123.) 8". Watzel Th. Versuch über unser Wissen von dem Geschlechtsleben der Pflanze. (Mitth. aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichen- berg. XXVI. S. 1—30.) 8". Wurm F. Die Flechten der Umgebung von Böhm.-Leipa. (Mittel- schulprogramm Böhm.-Leipa.) 8". 30 S. Zermann P. Ü. A. Beitrag zur Flora von Melk. IIT. (Sehluss.) (Programm des Gymnasiums in Melk.) 8°. 62 8. Albow N. Prodromus Florae Colchicae. (Geneve, Inprim. Romet.) BRBBY p. A Taf. Christ H. Betula Murithii Gaud. (Berichte der schweiz. botan. Gesellsch. V. S. 16—27.) 8°. 6 Fig. Eisenschitz S. Beiträge zur Morphologie der Sprosspilze. Wien, Bern (H. Körber). 8°. 24 S. — 50 Pf. Graebner P. Studien über die norddeutsche Heide. Versuch einer Formationsgliederung. (Engler’s Botan. Jahrb. XX. Bd. 4. Heft. S. 500—654.) 8°. 2 Taf. Eine ungemein sorgfältige und gründliche pflanzengeographische Studie, die geradezu als Muster für derartige Arbeiten bezeichnet werden 438 kann. Die wichtigsten Abschnitte der Abhandlung sind: 4. Entwicklung der Heide, ihre Erhaltung und Beziehungen zu anderen Formationen. 2. Gliederung der Heide. 3. Aufzählung ge Pflanzen der Heide und An- gabe ihrer geographischen Verbreitung. Die klimatischen und geologi- schen Verhältnisse des norddeutschen ee und ihre Beziehungen zur Verbreitung und zum anatomischen Baue der Heidepflanzen. Johansson K. Tva hybrider fran Gotland. (Botaniska Notiser 1895. Heft 4. p. 166—171.) 8". Beschrieben werden: Cirsium acaule X arvense und Diplotaxis mu- ralis X tenuifolia. Jungner J. R. Wie wirkt träufelndes und fliessendes Wasser auf die Gestaltung des Blattes? Einige ger ne und Beobachtungen. (Bibliotheca botaniea. Hft. 32.) 4". 40 8. 3 Taf. Koehne BE. Just’s Botanischer Jahjesherichl, XXI. Jahrg. (1895). I. Abth. 1. Hft. Berlin (Borntraeger). 5". 240 Ss. — SM. Enthält: Physikalische Physiologie Br Weisse), N a Baeillariaceae (Ptitzer), Flechten (Zahlbruckner), Pilze (Sydow), Moose (Sydow). Lubbock J. On stipules, their forms and functions. II. (Journ. of the Linn. Soc. Bot. Vol. XXX. Nr. 211, p. 4653—561.) 8". Michael K. Führer für Pilzfreunde. Die am häufigsten. vorkom- menden essbaren, verdächtigen und giftigen Pilze. Ausg. A. 8”. 698. 5 Taf. in gr. 4", enthaltend 47 nach der Natur gemalte Pilzgruppen. Zwickau (Förster & Borries). — 8 Mk. Migula W. Die Characeen. Rabenhorst's Kryptogamentlora von Deutschl. etc. 2. Aufl. V. Bd. Lief. 10. Leipzig (E. Kummer). 8°, S. 577—640. — 2:40 Mk. Pfeffer W. Ueber Election organischer Nährstoffe. (Jahrh. f. wissen- schaftl. Botan. XXVIII. Bd. Hft. 2. S. 205—268.) 8°. Pfeffer W. Berichtigung über die correlative Beschleunigung des Wachsthums in der "Wurzelspitze. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botan. RX VI Bo! Hit. >. ,© 181-483) er Saccardo P.A. Sylloge fungorum omnium hucusque eognitorum. Vol. XI. Supplementum universale. Pars III. 8°. 718 p. Padua. — 48 Fres. Strasburger E. Streifzüge an der Riviera. Berlin (Gebr. Paetel). 8°. 221 S. — 5 Mk. Tavel F. v. Erigeron neglectus Kern. (Berichte d. schweiz. botan. Gesellsch. V. S. 82— 85.) 8". Wisselineh R. Over de vittae der Umbelliferen (Verh. d. kon. Akad. van Wetensch. Amsterdam. 2.8. IV. Nr. 1.) 8°. 28 p. 2: Taf. 439 Wohlfarth R. Koch’s Synopsis der deutschen und schweiz. Flora. 3. Aufl. 9. Lief. Leipzig (Reisland). 8°. S. 1271—1430. — 4 Mk. Die vorliegende Lieferung umfasst den Schluss der Cumpanulaceae (Wohlfarth) und den Beginn der Compositen (Hoffmann und E. Weiss). Flora von Oesterreich-Ungarn. Salzburg. (1894.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). Quellen: a) Literatur. 1. Arnold F., Lichenologische Fragmente. 33. Oesterr. botan. Zeitschr. 1894, S. 81 ft. 2. Breidler J., Die Lebermoose Steiermarks. Graz 1894. 3. Buser R. Sur les Alchimilles subnivales. Bull. de l’he.- bier Boissier II. (1894) p. 34 ff. 4. Buser R.,, Zur Kenntnis der schweizerischen Alchimillen. Ber. der schweiz. botan. (Ges. 1594, Hft. 4. 5. Fritsch K., Beiträge zur Flora von Salzburg. IV. Verh. d. zool.-botan. Ges. XLIV (1894), S. 49 ff. 6. Fritsch K., Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel. 1. Ve.h. d. zool.-botan. Ges. XLIV. (1894). S. 93 ff. 7. Glaab L, Das „Herbarium Salisburgense‘ des salzburgi- schen Landesmuseums. Deutsch. botan. Monatsschr. XI. S. 165 ff. S. Glaab L.. Neue Varietäten und Formen aus der Flora von Salzburg. Deutsch. botan. Monatsschr. XIL S. 22—23. 9. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas* editae a Museo Pala- tino Vindobonensi. Cent I. Annal. d. naturhist. Hofmus. TX. (1894) S. 119 ff. 10. Russow E. Zur Kenntnis der Subseeundum- und Cymbi- foliumgruppe europäischer Torfmoose. Archiv f. d. Naturkunde Liv-, Esth- und Kurlands. 2. Serie, Bd. X, S. 361 ff. (1894). 11. Toepffer A., Gastein und seine Flora (Schluss). ') Deutsch. botan. Monatsschr. 1894, S. 74— 82, 12. Vogl B. Die Schmetterlingsblütler des salzburgischen Flachlandes. Programm des Collegium Borromäum zu Salzburg 1893/94. 13. Wettstein R. v., Untersuchungen über Pflanzen der österr.-ungar. Monarchie. II. Die Arten der Gattung KEuphrasia. Öesterr. botan. Zeitschr. 1894. ') Die früheren Theile erschienen schon vor mehreren Jahren. 440 b) Original-Mittheilungen. 14. Von Herrn J. Breidler in Wien. 15. Von Frl. M. Eysn in Salzburg. 16. Von Herrn Dr. J. Lütkemüller in Wien. 17. Von Herrn A. Mayer in Maria Pfarr (Lungau). 18. Von Herrn Grafen L. Sarnthein in Trient. 19. Vom Referenten. Neu für das Gebiet. Pilze: Melumpsora Hypericorum (DC.) Schröt. Im Rosittenthal am Fusse des Untersberges auf ypericum perforatum L. (Dörfler, 9). Flechten. Gyrophora torrida Ach. In der Umgebung (des Krimmler Tauern- hauses am Nordabhange des Venedigers (Arnold 1847, 1). Algen. Dichothriv Nordstedtii Born. et Flah. var. Salisburgensis Beck. In Quellen und Gletscherwässern nächst dem Palfnersee bei Wild- bad-Gastein, 2000 m (Beck, 9). Lebermoose. Rieeia sorocarpa Bisch. Rothschopfleiten bei Mur in Lungau, 1200 m. — R. eiliata Hoffm. Auf Glimmerschieferboden an der Roth- schopfleiten bei Mur, 1200 m (2). Clevea suecica Lindb. Auf feuchter Erde am Ostabhange des Kessels und am Nordabhange der Brettsteinalpe am Radstädter Tauern, 2000— 2200 m (2). Pellia Neesiana (Gottsche) Limpr. Aineck bei St. Michael und Mu- ritzenthal im Lungau bis 2000m (2). Gymnomitrivm condensatum Angstr. Von der Ehrenfeuchterhöhe gegen den Zwölferkogel bei Mittersill, 1900-2200 m. — Sarcosey- phus sphacelatus (Gies.) Nees var. erylhrorhizus Limpr. Lan- schitzkar im Lessachwinkel, 2200— 2300 m; Rothgüldenthal bei Mur, 2000 m. — Alicularia minor (Nees) Limpr. var. veeta Breidl. Muritzenthal bei Mur, 1900 2000 m; Obersulzbachthal. 2500 m (2). | Scapania helvetica Gottsche. Kareck bei St. Michael im Lungau, 2470 m. — S. erassiretis Bryhn. Altenbeıgthal bei Mur, 2200 m. — Aplozia nana (Nees) var. alpigena Breidl. Munitzenthal im Lungau. 1900—2000 m: vielfach in den Pinzgauer Alpen, im Obersulzbachthal bis 2600 m. — Jungermannia Mülleri Nees (forma). Zehnerkarspitze am Radstädter Tauern, 2350 m. — .J. exseetaeformis Breidl. Grosseck bei Mur im Lungau, 2420 m — .J. quadriloba Lindb. Bei Zederhaus im Lungau, 1220 m. — Cephalozia dentata (Raddi) Spruce. In Rasen von Mielichhoferia nitida Hornsch, bei den Kupfergruben an der 441 Schwarzwand und im Toferer Graben im Grossarlthale, 1600 bis 1700 m (2). — €. pleniceps (Aust.) Lindb. Untersberg bei Salzburg c. fruct. (Bartsch 1858, 14). Madotheca rivularis Nees. Aineck bei St. Michael im Lungau, 2000 m (2). Frullania Jackii Gottsche. Abhang des Grieskogels im Kapruner thale, 2000— 2100 m (2). Laubmoose. Brachythecium latifolium Lindb. Eingang zum Eiskeller auf der Höhe des Untersberges (Bartsch 1858); Nordseite des Pihapper bei Mittersill, 2200—2400 m; Seekarspitze am Radstädter Tauern, 2320 m; Nordabhang des Storz bei Mur, 2100 m (Breidler, 14). Blütenpflanzen. Carex hirtiformis Pers. Bei Ferleiten am Wege nach Bad Fusch (5). Tradescantia Virginica L. In St. Gilgen verwildert (5). Polygonum Persicaria L. f. ereeta Glaab und f. procumbens Glaab. Glanwiesen bei Salzburg. — P. minus Huds. f. pro- cumbens Glaab. Rennbahn bei Salzburg. — P. mite Schrk. f. erecta Glaab und f. procumbens Glaab. Moorwiesen an der Glan bei Salzburg (8). Callistephus Chinensis (L.). Beim „Kreuzbrückl“ nächst Salzburg ver- wildert (5). — Senecio Jacobaea L. var. discoideus W. Gr. Bei Abtenau (5). — Centaurea Jacea L. var. genuina Gremli f. Schrankii Glaab. Bei Russbach; f. monocephala Glaab. Wiesen um Salzburg. — ©. humilis Schrank. Auf sumpfigen Moorwiesen (um Salzburg) (8). — Hieracium cochleare Huter. Hochfeind bei Tweng (16). (Gdalium aristatum L. Nächst dem Egelsee am Fusse des Schwarzen- berges (Eysn!). Das Vorkommen dieser Art, welche im Allgemeinen dem Südabfalle der Alpenkette ange- hört, im Bereiche der nördlichen Voralpen Salz- burgs ist sehr interessant.') Ein zweiter, ähnlich ge- legener Standort derselben ist bei Kufstein in Nordtirol, von wo die Pflanze, von Gremblich gesammelt, in der „Flora exsic- cata Austro-Hungarieca“ unter Nr. 2214 angegeben wurde (19). Verbuscum Humnickii Franchet (thapsiforme x Thapsus) Bei Kuchl (15). — V. ramigerum Lk. ( Lychnitis X thapsiforme). Am Eisen- bahndamm bei Lehen nächst Salzburg mit V. Zyehnitis L. (15). Euphrasia brevipila Burnat et Gremli. Tamsweg. — E. drosocalyx Freyn. Gamskarkogl bei Gastein. — E. pulchella Kern. See- karspitze in den Radstädter Tauern, 1900— 2348 m. — .E. mon- ') Vgl. Fritsch in Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. 4894, Sitzungs- ber. S. 23. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft, 1895, 33 449 tana Jord. Gastein. — E. pieta Wimm. Untersberg, Hirsch- bühl, Stubachthal (13). Sawifraga Hausmanni Kern. (aizoides X mutata). An der Radstädter Tauernstrasse oberhalb der Gnadenbrücke (5). Thalictrum foetidum L. Rathhausberg bei Böckstein (11). Ranuneulus divaricatus Schrk. var. terrestris Glaab. Itzlinger Au bei Salzburg (8). — R. Kerneri Freyn. Trauneralpe im Fuscher- thal (5). Dentaria enneaphyllos L. var. angustisecta Glaab. Gaisberg und Untersberg. bei Salzburg (8). Helianihemum obscurum Pers. Bei Salzburg gemein (5). Geranium Robertianum L. flor. albis. Bei Plankenau im Pon- gau (9). Alchimilla sericoneura Buser, Geisstein bei Kitzbühel, 2000 m (Traunsteiner, 4), — 4. acutidens Buser. Fuscherthal (Spitzel, 3). Vieia villosa Roth. Auf einem Acker bei Eugendorf (15). — Oro- bus vernus L. flor. albis. Mönchsberg bei Salzburg (15). Wichtigere neue Standorte. Pilze. Ustilago Caricis (Pers). Am Abhange des Irrsberges bei Strass- walchen auf Carex brizoides L., an der Radstädter Tauernstrasse auf Carex capillaris L. sehr häufig; im Anlaufthal bei Gastein oberhalb der Radeckalpe auf Carex curvula All. 1800m. — U. segetum (Bull.) Am Wallersee und bei Tweng auf cultivirter Avena sativa L. (19). Coleosporium Fuphrasiae (Schum.).’) Auf Wiesen bei Lofer auf Fuphrasia Rostkoviana Hayne; auf dem Kapuzinerberge bei Salzburg, ferner an der Strasse zwischen Sulzau und Werfen auf Euphrasia Salisburgensis Funck; in der Itzlinger und Jo- sephsau bei Salzburg auf Alectorolophus hirsutus All., auf dem Kapuzinerberg bei Salzburg auf Alectorolophus angustifolius (Gmel.) und auf Melampyrum commutatum Tausch; an Wald- rändern bei St. Leonhard auf Melampyrum nemorosum L. (19). — Puceinia Phragmitis (Schum.). In den Salzachauen bei Salz- burg auf Phragmites communis Trin. (9). Polyporus Ribis (Schum.). Am Grunde alter Stämme von Zibes rubrum L. in Gärten bei Gnigl nächst Salzburg (19). Amanita muscaria (L.). In Wäldern bei Böckstein vereinzelt, 1150 m (19). Olaviceps purpurea (Fr.). Das Selerotium auf eultivirtem und ver- wildertem Secale cereale L. um Salzburg nicht selten (19). ‘) Mit Rücksicht auf die Untersuchungen Klebahn's (Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, 1894) dürfte die Verbreitung dieses Pilzes an Interesse gewinnen. “u WER 449 Rhytisına acerinum (Pers.). Auf Acer Pseudoplatanus L. um Salz- burg gemein, auch im Pongau, z. B. bei Goldegg; minder häufig auf Acer platanoides L. (19). Flechten. Gyrophora hirsuta (L.). An Thonschieferfelsen bei Bruck (Braune in Herb. Wulfen sub nom. „Umbilicariae spodochroae Hofim.“, 1). Lebermoose. Dwuwvalia rupestris Nees. Südseite des Weisseck im Murwinkel bis 2600 m. — Grimaldia barbifrons Bisch. St. Egid nächst St. Mi- chael, 1100 m; Rothschopfleiten bei Mur, 1200 m. — Asterella Lindenbergiana (Corda). Kessel und Nordabhang der Brettstein- alpe am Radstädter Tauern, 2100—2200m (2). Aneura latifrons Lindb. Im Walde am Seethaler See 1200 m. — A. multifida (L.) Am Seethaler See. — Mörckia Blyttii (Mörck). Muritzenthal im Lunsau 2000-2100 m (2). Sarcoscyphus sphacelatus (Gies.). Muritzenthal bei Mur 1900 — 2000 m. — SS. agwatica (Lindenb.). Muritzenthal im Lungau, 1700 bis 2000 m. — S. commutatus Limpr. Ehrenfeuchtenhöhe bei Mitter- sill, 1900 m; Velbertauern und Pihapper. 2300—2400 m; Keeskar im Obersulzbachthal 2500—2600 m. — S. revolutus Nees. Auf den Alpen Lungaus und Öberpinzgaus mehrfach. — Aliculuria minor (Nees). Pihapper bei Mittersill, 2300 m. — A. compressa (Hook... Am Zwerfenberger See im Lessachwinkel, 2020 m; Muritzenthal bei Mur, 1900; Tauernmoos im Stubachthal, 2000 m. — Eucalyx obovata (Nees). Muritzenthal im Lungau, 1800—2000 m; Kaprunerthal bis 2100 m; Krimmler Fall, 1400 m (2). Plagiochila asplenioides (L.) var. humilis Nees. Oblitzen und Silber- eck bei Mur im Lungau, 2500—2600m. — Scapania curta (Mart.). Grosseck bei Mur, 2400 m. — S. Bartlingii (Hampe). Katschberg bei St. Michael, 1400 m; Altenbergthal bei Mur, 1600; Kaprunerthal 1000—1400 m. — Aplozia tersa (Nees). Stubachthal 2000 — 2250 m; Velbertauern, 2200 — 2400 m; Untersulzbachthal, 2100 m. — A. lurida Dum. Nordabhang des Storz bei Mur, 2000 m; Schwarzwand im Grossarlthale, 1500 m; Krimmlerfall, 1100 m. — Jungermannia inflata Huds. Muritzenthal im Lungau, 2100 m; im Stubachthale bis 2400 m. — J.orcadensis Hook. Zwerfenbergalm im Lessachwinkel, 2200 m; mehrfach in den Alpen Pinzgaus. — .J. Wenzelii Nees. Ueber- lingalm bei Seethal im Lungau, 1700 m. — J. Reichardtii Gottsche. Velbertauern, 2300-2400 m. — J. polita Nees. Nord- abhang des Storz bei Mur, 2000—2100 m; Grieskogel im Ka- prunerthal, 21002200 m. — .J. graeilis Schleich. Silbereck bei Mur im Lungau, 2750m. — .J. Floerkii Web. et Mohr. Silbereck bei Mur, 2750 m. (Sämmtlieh 2). — Cephalozia con- nivens (Dicks.) Lindb. Gois bei Salzburg, ce. perianth. (Bartsch 1858). Nach Sauter soll zwar Jungermannia connivens Dicks. in Salzburg gemein sein; offenbar meint er aber damit die auf faulenden Strünken und auch auf humöser Erde häufig vor- kommende Cephalozia symbolica (Gottsche) — Jungermannia connivens f. symbolica Gottsche —= Cephalozia multiflora Spruce — (. media Lindb., die bis in die neuere Zeit oft mit der vie] selteneren, nur auf Torf- und Moorgründen vorkommenden ©. connivens (Dicks.) verwechselt wurde. Echte ©. connivens (Dicks.) ist übrigens in Rabenhorst, Hepat. europ. exsiec. unter Nr. 380, von den Moosgräben bei Salzburg (leg. Sauter), ausgegeben (14). — .J. Iycopodioides Wallr. Seekarspitze und Gamsleiten am Radstädter Tauern, 2340 m. — Pleuroclada albescens (Hook.). Muritzenthal, 1900 m; Öblitzen bei Mur, 2200-2500 m. — Blepharostoma trichophyllum (L.). Silbereck bei Mur im Lungau, 2750 m. — Lophocolea minor Nees. Katschberg, 1200— 1400 m. — Harpanthus Flotowianus Nees. Aineck und Muritzenthal im Lungau, 1900—2000 m; Gries- kogel im Kapruner Thale, 2200 m; Tauernmoos im Stubach- thal, 2000 m (sämmtlich 2). Herberta straminea (Dum.). Velber Tauern 2300 m. (2). Sphagnaceen. Sphagnum contortum (Schultz.). Seethaler See bei Tamsweg, 1200 m (Breidler). — S. medium Limpr. Mandlinger Moor 810 m (Breidler). (10.) Farnpflanzen. Eguisetum maximum Lam. Bei der Eibelklamm nächst Unken (5). Lyceopodium alpinum L. Hochfeind bei Tweng (16). Blüthenpflanzen. Phalaris canariensis L. Im Fuscherthal beim Bärenwirth (5). — Agrostis alpina Scop. Hochfeind bei Tweng (16). — A. rupe- stris All. Schwarzeck bei Tweng (16). — Sesleria disticha (Wulf.) Hochfeind bei Tweng (16). — Avena fatua L. Bei Sulzau an der Eisenbahn (5). — Agropyrum caninum (L.). Im Pongau bei Plankenau und Taxenbach (5). Carex capillaris L. Lantschfeld bei Tweng. — ©. frigida All. Hochfeind bei Tweng. — €. firma Host. In der Schar bei Tweng (16). Tofieldia calyculata (L.) var. ramosa Hoppe. Lantschfeld bei Tweng (16). — T. glacialis Gaud. Schöneck bei Tweng (16). — Polygo- natum vertieillatum (L.) Bad Fusch (5). Orchis pallens L. Auf Wiesen bei St. Gilgen (15). — Nigritella suaveolens (Vill... Am Wege zum Ritterkaar auf den Grieswies- mähdern bei Kolm-Saigurn (15). — Herminium Monorchis (L.). Wiesen um den Seewaldsee am Trattberg (15); auf Kalkgerölle 445 bei Tweng (5) — Cephalanthera rubra (L.). An Waldrändern bei Golling (gegen St. Anton) (15). — Epipactis palustris (L.). Sumpfwiesen bei Radstadt (5). — Goodyera repens (L.) Bei Lofer und Saalfelden (5). Polygonum mite Schrk. Bei St. Johann im Pongau (5). Dipsacus silvestris L. Bei Unken nicht selten (5). (Schluss folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Classe am 11. Juli 1895. Das correspondirende Mitglied Herr Prof. Dr. H. Molisch über- sendet eine Arbeit: „Die Ernährung der Algen“. (Süsswasser- algen I. Abhandlung.) Das Ergebniss der Untersuchungen lautet: l. Die untersuchten Süsswasseralgen benöthigen zu ihrer Er- nährung mit einer Einschränkung bezüglich des Caleiums dieselben Elemente (C, H, OÖ, N, S, K, Mg, P und Fe) wie die höhere grüne Pflanze. 2. Bei den Versuchen hat sich die überraschende 'Thatsache ergeben, dass zahlreiche Algen: Microthamnion Kützingianum Naeg.. Stichococceus baceilaris Naeg.. Ulothriw subtilis (?2) Kg. und Proto- coccus Sp. des Kalkes völlig entbehren können, während andere, wie Spirogyra und Vaucheria in einer sonst completen aber kalkfreien Nährlösung alsbald zu Grunde gehen. Es verhalten sich demnach gewisse Algen wie niedere Pilze, die ja bei vollständigem Aus- schluss von Kalk sich gleichfalls normal entwickeln. Der bisher als richtig anerkannte Satz, dass jede grüne Pflanze Calcium zu ihrer Ernährung benöthigt, ist also nicht mehr allgemein richtig. denn er gilt für einen Theil der Algen nicht. Dies wirft ein interessautes Streiflicht auf die Bewtheilung der Kalkfunction in der Pflanze und zwar insoferne, als meine Versuche weder für die Annahme Böhm’s. dass der Kalk zum Aufbau der veget. Zellhaut nothwendig sej, noch für die Ansicht Loew’s sprechen, der den Kalk bei dem Aufbau des Zellkernes und der Chlorophylikörner eine Rolle spielen lässt. Wir kennen nämlich jetzt zahlreiche Pilze und Algen, welche ohne jede Spur von Kalk ihre Membranen, Zellkerne, beziehungs- weise Chlorophylikörner ausbilden. Der Kalk ist also nicht ein wesentlicher Bestandtheil jeder lebenden Zelle, sondern dürfte in specifische Stoffwechselprocesse eingreifen, höchst wahıschein:lich in erster Linie der Anhäufung freier Säuren oder ihier giftig wirkenden 446 löslichen Salze entgegenzuwirken haben, wie dies A. F.W. Schimper plausibel gemacht hat. 3. Der von meinen Algen assimilirte Stickstoff musste in ge- bundener Form dargeboten werden, da sie den freien Stickstoff der Atmosphäre nicht zu assimiliren vermochten, in Uebereinstimmung mit den Versuchen von Kossowitsch und im Widerspruche mit der Annahme von Frank. Preisausschreibung. Die belgische Akademie der Wissenschaften in Brüssel schreibt unter Anderem einen Preis für die besten Untersuchungen über den Mechanismus der Vernarbung bei den Pflanzen aus. Der Preis besteht in einer goldenen Medaille im Werthe von 600 Frances. Die Arbeiten müssen französisch oder flämisch abgefasst sein und bis 1. August 1896 mit Motto und verschlossener Namens- angabe versehen, beim Secretariate der Akademie eingereicht werden. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Fr. R. v. Höhnel wurde zum ordentlichen Professor der Botanik und technischen Mikroskopie an der technischen Hoch- schule in Wien ernannt. Dr. Tb. R. v. Weinzierl wurde zum Director der nunmehr vom Staate übernommenen Samen-Controlstation in Wien ernannt. Dr. F. Czapek wurde zum Assistenten, Dr. W. Figdor zum Demonstrator am pflanzenphysiologischen Institute der Universität Wien bestellt. Dr. Fr. Krasser ist zum wissenschaftlichen Hilfsarbeiter an der botan. Abtheilung des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien ernannt worden. Heır Felix Bassler ist zum Assistenten an der landwirth- schaftlichen Anstalt in Leitmeritz ernannt worden. Herr J. Bornmüller ist nach Berka a. d. Ilm (Thüringen) übersiedelt. Prof. Dr. H. Hellriegel, Director der landwirthschaftlichen Versuchstation in Bernburg, ist nach einer Mittheilung der „Leipz. ill. Zeitg.“ gestorben. Am 29. Oetober starb in Kirchdorf in Oberösterreich der Statt- halterei-Rath Dr. K. B. Schiedermayr. Gestorben sind: Dr. Brandza, Professor und Director des botanischen Institutes in Bukarest, am 15. August im Alter von 48 Jahren; der Afrikareisende Joseph Thomson in London am 2. August im Alter von 35 Jahren; Dr. Riva, der botanische Be- gleiter der Dschuba-Expedition, endete am 24. Juli in Rom durch Selbstmord infolge äusserster Noth. 447 Inhalt der November-Nummer. Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 406. — Nikolic Prof. E. Unterschiede in der Blütezeit einiger Frühlingspflanzen der Umgebungen Ragusa’s. S. 413. — Sterneck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gaftung Aleetorolo- phus All. S. 415. — Ullepitsch J. Zur Flora der Tatra. S. 422. — Murr Dr. Josef. Ueber mehrere kritische Formen der „Hieracia Glaueina“ und nächstverwandten „Villosina“ aus dem nordtirolischen Kalkgebirge. S. 424. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 431. — Schilberszky Prof. Dr. Karl. Beitrag zur Biologie der Diatomaceen. S. 434. — Literatur- Uebersicht. S. 436. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Fritsch Dr. Karl. Salzburg. S. 439. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Uongresse etc. S. 445. — Preisausschreibung. S. 446. — Personal-Nachrichten. S. 446. — Inserate. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „‚Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. INS/’ERATE. —F erbittet ein armer Botaniker, der sich Unterstützung um die Förderung der Wissenschaft mannigfache Verdienste erworben hat und durch seine angestrengte litterarische Thätigkeit, ohne welche er nicht leben kann, nach ärztlichem Gutachten in kurzer Zeit voraussichtlich hoffnungslos blind werden wird. Auskunft ertheilt aus Gefälligkeit die Redaction der Zeitschrift. Erste grosse Kryptogamen- Flora! Rabenhorst’s, Dr. L., Kryptogamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, 2. Aufl.: 1. Bd. Pilze. 1.—4. Abtlılg. 1. 58 Liefrg. gr. 8°. ä Liefrg. 2 Mk. 40 Pf. l. Abthlg. Bearb. v. Dr. Geo. Winter. [1.—13. Liefrg.] 1880—83. (VIII, 922 S. m. eingedr. Ab- bildgn. und Register.) 33 Mk. 60 Pf. 2. Abthle. Unter Mitwirkg. von Prof. A. de Bary u. Dr. H. Rehm bearb. von Dr. Geo. Winter. [14.— 27. Liefrg.] 1884—87. (VIII. 928 S. m. eingedr. Abbildgn. mit Register.) 36 Mk. 3. Abthlg. Unter Mitwirkg. von Prof. A. de Bary bearb. von Dr. H. Rehm. [28.—43. Liefig.| 1887 —94. (S. 1784, m. eingedr. Abbildgn.) 38 Mk. 40 Pf. (Die 32.—43. Lietrg., enth. Disomycetes, bearb. von Dr. }!. Relım.) . Abtlılg. Phycomycetes. Bearb. von Prof. Dr. Alfred Fischer. [45.—52. Liefrg.] 1891 u. 1892, (S. 1— 505. m. eingedr. Abhildgn.) 19 Mk. 20 Pf. 2. Bd. Die Meeresalgen, von Dr. Ferd. Hauck. 10 Liefrgn. cepl. 1852— (XXIV, 576 S. m. 5 Lichtdr.-Taf. u. eingedr. Abbildgn.) gr. 8°. a Liefrg. 2 Mk. 80 Pf. 3. Bd. Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptogamen (Pteriduphyta). von Prof. Dr. Chr. Luerssen. 14 Liefrgn. epl. 1854—89. (XII, 906 S. m. eingedr. PS Abbilden.) ia Liefrg. 2 Mk. 40 Pf. 4. Bd. Die Laubmoose, von K. Gust. Limpricht. 2 Abthlgn. 1.—26. Liefrg. gr. 8°. ä Liefrg. 2 Mk. 40 pi. 1. Abthlg. Sphagnaceae, Andreaeaceae, Archidiaceae, Bryineae (Cleistocarpae, Stegocarpae [Acro- carpae]). [1.—13. Liefrg.] 1886—90. (X, 836 S., m. eingedr. Abbildgn.) 31 Mk. 20 Pf. 2, Abth. Orthotrichaceae, Eucalyptaceae, Georgiaceae, Schistostegaceae, Spladmaceae, Discelia- ceae, Funariaceae, Bryaceae. [14.—25. Liefrg.] 1890—92. (S. 1—448, m. eingedr. Abbildgn.) a Liefrg. 2 Mk. 40 Pf. 5. Bd. Die Characeen, von Prof. Dr. W. Migula. 1.—10. Liefrg. 1889 — 1894. (S. 1—448, m. eingedr. Abbildgn.) gr.. 8°. a Liefrge. 2 Mk. 40 Pf. Leipzig. — Ed. Kummer. Verlag von Arthur Felix in Leipzig. Atlas der officinellen Pflanzen. Darstellung und Beschreibung der im Arzneibuche für das deutsche Reich erwähnten Gewächse. Zweite verbesserte Auflage von Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharmacopoea borussica aufgeführten officinellen Gewächse von Dr. ©. €. Berg und €. F. Schmidt herausgegeben durch Dr. Arthur Meyer und Dr. K. Schumann Professor an der Universität Professor und Custos am kgl. bot. Museum in Marburg. in Berlin: Bis jetzt sind erschienen 14 Lieferungen in Gr. 4°, enthaltend Tafel 4 bis 82, colorirt mit der Hand. Das ganze Werk wird in 28 Lieferungen ausgegeben. Preis pro Lieferung 6 Mk. 50 Pf. Ba von An Felix aa An Beiträge zur Physiologie nnd Morphologie niederer Organismen. Aus dem kryptogamischen Laboratorium Halle a/S. Herausgegeben von Prof. Dr. W. Zopf Vorstand des Kryptogamischen Laboratoriums der Universität Halle, Erstes Heft: Mit 3 Tafeln in Farbendruck. In Gr. 8°. VI. 97 Seiten. 1892. Broschirt. Preis 5 Mk. 60 Pt. Zweites Heft: Mit 5 Tafeln, zuın Theil in Farbendruck. In Gr. 8°, 56 Seiten. 1892. Broschirt. Preis 5 Mk. Drittes Heft: Mit 2 lithogr. Tafeln und 10 Textabbildungen. In Gr. 8". 74 Seiten. 1893. Broschirt. Preis 5 Mk. Viertes Heft: Mit 5 chromolithogr. Tafeln. In Gr. 8°. IV, 145 Seiten, 1894. Broschirt. Preis 9 Mk. Fünftes Heft: Mit 2 lithogr. Tafeln und 1 Lichtdrucktafel. In Gr. 8°. IV, 72 Seiten. 1895. Broschirt. Preis 6 Mk. Verlag von Arthur Felix in Leipzig. General-Register der ersten fünfzig Jahrgänge der Botanischen Zeitung. Im Auftrage von Redaction und Verlag herausgegeben von Dr. Rudolf Aderhold Lehrer der Botanik und Leiter der botanischen Abtheilung der Versuchsstation am königlich Pomologischen Institute zu Proskau. In Gr. 4°. V. 392 Spalten. 1895. Broschirt. Preis 14 Mark. ©. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLV. Jahrgang, N" 12. Wien, December 1895. Asclepiadaceae Kuntzeanae. Von R. Schlechter (Berlin). Herr Dr. Otto Kuntze hat mich mit der Bestimmung seiner Asclepiadaceen aus Südamerika und Afrika betraut. Da unter diesen sich eine Anzahl Novitäten befand, welche von Interesse sind, so hielt ich es für rathsam, dieselben bald zu publieiren. Unter den afrikanischen Arten war merkwürdigerweise gar keine Novität, da- gegen die meisten Arten aus Bolivien noch unbeschrieben, sogar eine neue Gattung darunter. Die Kuntze’sche Nomenelatur habe ich in dieser, wie auch in meinen anderen Arbeiten nicht angenommen, sondern die alten Namen beibehalten. Die Oxypetalum-Arten werden daher, wenn die Kuntze’sche Aufzählung der von ihm in Amerika und Südafrika gesammelten Pflanzen erscheinen wird, als Gothofreda aufgeführt werden. Arauja plumosa Sehltr. n. sp. Volubilis alte scandens, glaberrima; ramulis subteretibus glaueis remote foliatis; foliis patentibus patulisve ovatis vel ovato-lanceolatis acutis vel breviter acuminatis, basi cordatis vel subcordato-truncatis, facie superiore glaucis, inferiore pilis niveis brevissimis velutinis 5—8 cm longis, supra basin 3—6 cm latis, petiolo 2—3 cm longo; eymis extraaxillaribus, alternantibus, densius multifloris, breviter pe- duneulatis, foliis multo brevioribus; floribus niveis, in genere inter minores; calycis segmentis ovatis acuminatis vel ovato-lanceolatis acutis, corollae subtriplo brevioribus pilis niveis brevissimis velutinis; corolla campanulata lobis ad medium usque connatis, c. 09 cm. longis, medio fere 04—0'5 cm latis, extus praesertim apicem versus pilis niveis brevissimis subvelutinis, intus glabris; coronae foliolis erectis ovatis apice recurvis, obtusis concavulis, ima basi tantum connatis gynostegium vix excedentibus; antheris oblongis margini- bus cartilagineis basin versus valde ampliatis alaeformibus appen- dice hyalino minuto plumoso-lacerato, marginibus loculorum pro- fundius emarginatis; polliniis oblongis obtusis, eaudiculis subtortis, Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1895. 34 450 dependentibus pollinfis vix brevioribus glandulae oblongae obtusae basi affınis; stigmate birostri, rostris abbreviatis obtusis. Bei Jujuy in Argentinien. Von allen anderen Arauja-Arten ist die obige sofort durch die federförmig zerschlitzten Antherenanhängsel verschieden. Dieses Merkmal ist von grosser Wichtigkeit, da es bei den Asclepiadaceen nur selten vorkommt, ich schlage daher auch vor, A. plumosa in der Gattung als besondere Section aufzunehmen, für welche der Name Schistanthera wohl angebracht wäre. Die Blüten sind kleiner als die der anderen Arten. Die ganze Pflanze ist blaugrün. Philibertia hypoleuca Schltr. n. sp. Volubilis alte scandens; ramulis teretibus plus minus dense villosis, remote foliatis, foliis ovato-lanceolatis attenuato-acuminatis, basi profunde cordatis, facie superiore tenue pilosulis, facie inferiore pilis niveis tomentosis, 6—10 cm longis, supra basin 3—5 cm Jatis, petiolo gracili tereti 2°5—4'5 cm longo; umbellis extraaxillaribus alternantibus, paucifloris, foliis brevioribus, pedunculo ereeto pube- rulo, pedicellis patentibus filiformibus puberulis, pedunculo subduplo brevioribus; floribus inter majores in genere; calycis segmentis lan- ceolatis acutis tenuissime pilosis, 04 em longis; corolla semiglobosa, 2:5 cm diametro lobis alte connatis, apicibus liberis erecto-patenti- bus subtriangulis acutis vel subacutis, extus tenuissime puberulis intus glabris; coronae foliolis earnosis antheris aequilongis appressis subacutis; antheris oblongis marginibus cartilagineis basin versus paulo ampliatis appendice hyalino minuto oblongo obtuso, apice in stigma inflexo, marginibus loculorum rotundato-exeisis; polliniis an- guste oblongis obliquis, caudiculis patulis basin versus paulo dila- tatis, polliniis subduplo brevioribus, glandula pro magnitudine pol- liniorum parvula oblonga obtusa; stigmate breviter conico. Bei Tunari in Bolivien, 3000 m Höhe. Herr Dr. Kuntze gibt die Blütenfarbe als „grünlich-weiss, bräunlich punktirt“ an. Unter den übrigen Philibertia-Arten steht die unserige wohl der Ph. grandiflora Hook. am nächsten, doch sind bei letzterer die Blüten etwas grösser, die Coronaschuppen an der Spitze in einen kurzen Dorn ausgezogen, ausserdem die Blätter unterseits weissfilzig. Durch letzteren Charakter mag unsere Art auch der Ph. Pavonii Hemsl. aus Mexico nahe gebracht werden, welche bedeutend kleinere Blüten mit sehr tief gespaltener Corolla und eine der Ph. grandiflora ähnliche Corona besitzt. Asclepias Kuntzei Schltr. n. sp. Herba simplex, erecta glaberrima, pedalis et ultra; caule va- lido subtereti subflexuoso, satis dense foliato; foliis erecto-patentibus vel suberectis ovatis acutis vel acuminatis saepius subcordatis, bre- viter petiolatis, 3—5 em longis, medio fere 1'5—2'5 cm latis, petiolo 05-09 cm longo; cymis extraaxillaribus alternantibus umbellae- 451 formibus subnutantibus, foliorum longitudine, peduneulo pedicellis- que niveo tomentosis; calyeis segmentis lanceolatis acutis glabris, corollae duplo brevioribus; corollae lobis ovato oblongis obtusis utringue glabris 07cm longis, medio fere 0'3 cm latis; coronae foliolis earnosiusculis, eireuitu oblongis obtusis valde eucullatis, ligula subulata acutissima intus e basi, erecta, apice supra stigma inflexa ornatis, gynostegium vix excedentibus; antheris oblongis, marginibus cartilagineis basin versus valde ampliatis alaeformibus loculos ex- cedentibus, appendice hyalino oblongo obtuso apice in stigma in- flexo. marginibus loculorum usque ad medium excisis; polliniis com- pressis oblique vel potius subfalcato-pyriformibus, caudieulis patulis subflexuosis, basi apiceque angustatis medio dilatatis, glandulae minutae oblongae obtusae medio fere insertis; stigmate generis. Am Flusse Rio Tapacari in Bolivien, 3000 m Höhe, 19. März 1892. Die Pflanze besitzt habituell eine gewisse Aehnlichkeit mit der südafrikanischen A. glaucophylla Schltr., doch sind bei unserer Art die Blütenstiele terminal, bei A. glaucophylla dagegen lateral. Die Coronaschuppen sind bei beiden Arten sehr verschieden. Metastelma (S Eumetastelma) myrianthum Schltr.n.sp. Volubilis, alte scandens, ramosissima, glaberrima; ramulis sub- teretibus remote foliatis; foliis patentibus patulisve, linearibus acu- tissimis vel apieulatis 3—45 cm longis, medio 0'3—0'4 cm Jatis, petiolo, gracili' filiformi, 0'3—0'6 cm longo; umbellis subglobosis sessilibus vel subsessilibus 4—12 floris, pedicellis filiformibus glabris, floribus 2—3 plo longioribus; calyeis segmentis ovatis acutis mar- gine manifeste ciliatis, corollae duplo vel vix plus duplo brevioribus; corollae lobis ereeto-patentibus ad medium fere, connatis ovato-oblongis subacutis, extus subglabris, intus praesertim dimidio superiore pilosis vel potius villosis, vix 0'1 em excedentibus; coronae foliolis tenuis- simis submembranaceis ovato-lanceolatis acutissimis, antheras paulo superantibus, corollae paulo brevioribus, utringue glabris; antheris oblongis medio vix constrietis, marginibus cartilagineis subfaleatis basin versus paulo dilatatis obtusatis, appendice hyalino ovato ob- tuso apice in stigma inflexo, marginibus loculorum rotundato-emar- ginatis; polliniis compressis oblique oblongis obtusis, pro magnitudine glandulae minutis, caudiculis divaricatis apicem versus paulo dila- tatis, glandula crassa oblonga obtusa, polliniis aequilonga. Am Flusse Rio Juntas in Bolivien, 1000 m Höhe, im April 1892. Durch die schmalen Blätter und die vielen winzigen weissen Blüten besitzt die vorliegende Art eine gewisse Aehnlichkeit mit einigen rankenden Asparagus-Arten. Ditassa tassadioides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, glaberrima; ramulis teretibus, remote foliatis; foliis erecto-patentibus, patentibus, patulisve, ovato-oblongis 34* 452 vel ovato-elliptieis acuminatis, 4—6 em longis, medio fere 2—3 cm latis; eymis axillaribus alternantibus vel ‘oppositis laxe paucifloris. foliis multo brevioribus, pedunculo pedicellisque filiformibus glabris; floribus viridibus, 0°6 cm diametro; calycis segmentis ovato-oblongis obtusis margine ciliatis corollae duplo brevioribus; corolla rotata, lobis ovato-oblongis obtusis extus glabris intus dense pilosulis, fauce barbatis, 03—0'4 cm longis, medio fere c. 02 em latis; coronae foliolis linearibus acutis e basi adscendentibus apice arcuato-incur- vis, basi ligula breviore ovata breviter acuminata erecta donatis, eynostegium excedentibus; antheris oblongis, marginibus cartilagineis angustis basi haud dilatatis, appendice hyalino rotundato obtuso apice in stigema inflexo, marginibus loculorum emarginatis; polliniis oblique oblongis obtusis vix compressis, caudiculis divaricatis bre- vissimis glandulae erassae late ohlongae obtusae polliniis duplo bre- viore, basi adnatıs. Auf der Sierra de Sa. Cruz, in Bolivien, 2000 m Höhe, im Mai 1892. Die Pflanze macht mehr den Eindruck einer Tassadia als den einer Ditassa und doch gehört sie sicherlich zu letzterer Gattung. Dactylostelima Schltr. n. gen. Calyx alte 5 fidus, segmentis "angustis. Corolla urceolata, lobis alte connatis apicibus liberis patentibus, intus fauce dense pilis al- bidis barbata. Corona annularis 15 loba, tubo staminea corrollaeque affıa quorum lobi 5 elongati apice subincrassati truncati, antheris aequilongis oppositi, dorso carina decurrente corollae tubo adnati, 10 multo minores, erecti, obtusiuseuli a corolla liberi. Antherae pol- liniaeque omnino Cynanchearum. Stigma in ordine distinctissimum capite longissime stipitato, antheras subduplo excedente apice incrassata birostrato, rostris ‚acutis conniventi - subineurvis, facil interioriore verruculosis. D. boliviense Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens; ramis teretibus, tenuissime puberulis; demum glabrescentibus, remote foliatis; foliis patentibus patulisve oblongis vel ovato-oblongis acutis, basi caudatis, superne glabris, subtus praesertim nerviis tenue puberulis, 7—10 cm longis, infra medium 3°5—45 em latis, petiolo gracili 4—5 cm longo; umbellis extraaxillaribus alternantibus, paucifloris, folia haud excedentibus pe- dunculo tereti erecto, pedicellis patentibus filiformibus, gracilibus 2:5—3 cm longis; calyeis segmentis linearibus vel lineari lanceolatis acutis, tenuissime pilosis, 0'6—0'7 em longis; corolla urceolata tubo basi vix inflato medium versus subcontracto fauce dilatato, apicibus liberis lineari-lanceolatis subacutis. patentibus, extus tenue puberulis, apicıbus intus glabris, fauce pilis albidis densissime barbatis; coronae foliolis 5 longioribus lineari-lanceolatis apice truncatis incrassatis, antheris aequilongis, dorso carina tenui basin versus dilatata co- 453 rollae adnatis, foliolis 10 minoribus. erectis carnosiuseulis, obtusius- eulis minutis; antheris anguste oblongis, marginibus cartilagineis angustis basi vix ampliatis, loculorum longitudine, appendice hyalino rotundato. obtusissimo minore, erecto, stigmatis capite appresso; pol- liniis pendulis oblongis utrinque obtusis, caudieulis basi divaricatis, dimidio superiore torto-deflexis, glandula angusta polliniis fere duplo minore, Am Flusse Rio Yuntas in Bolivien, gegen 900 m hoch, im April 1892. Diese neue Gattung, welche in der Bildung des Stigmakopfes einzig in der Familie dasteht. möchte ich am liebsten in die Nähe derjenigen amerikanischen Gattungen einfügen, welche infolge der 'verwachsenen Corona zur Verwandtschaft von Uynanchum L. gehören, obgleich wir es hier mit einer deutlichen Verwachsung zwischen Corona und Anthere als auch theilweise der Corolla zu thun haben. Nach der Bentham’schen Eintheilung der Oynancheae jedoch müsste sie wohl als ein „genus anomalum“ hinter Turrigera eingereiht werden. Leider ist das Material, welches Herr Dr. 0. Kuntze mit- gebracht hat, nicht sehr reichlich, so dass ich nur drei Blüten seciren konnte, doch diese stimmten in allen Merkmalen genau überein, ausser- dem sind die Blüten gross genug, um die meisten charakteristischen Kennzeichen schon mit dem blossen Auge erkennen zu lassen. Oxypetalum Kuntzei Schltr. n. sp. Herba humilis, erecta, 20 —25 cm alta, parum ramosa; ramis teretibus plus minus densius pilosis, basi demum glabrescentibus, remote foliatis: foliis lanceolatis acutis basi subhastato-truncatis marginibus paulo undulatis, utringue tenuissime puberulis, 2—3 cm longis, supra basin 0'6—1 cm Jatis, petiolo brevi puberulo 0'3—0'5 cm longo; umbellis extraaxillaribus alternantibus multifloris, folia exce- dentibus, pedunculo pedicellisgue duplo vel plus duplo brevioribus filiformibus puberulis; calycis segmentis linearibus acutis velutino- pilosis, corollae duplo brevioribus; corollae lobis patenti-patulis e basi lanceolata lineari-attenuatis 0'°S—1 cm longis, extus dense pilosis intus glabris, coronae foliolis 5 lanceolato-ohlongis, apice breviter bifidis, partitionibus obtusiusculis retrorsum hamatis; antheris pro maenitudine foliolorum coronae minutis subquadratis, marginibus cartilagineis angustis, appendice hyalino late ovato breviter acuto, stigmatis capiti appresso; polliniis anguste subfalcato-oblongis paulo compressis, caudieulis divaricatis brevibus facie superiore in appen- dieem oblique triangularem acutissimum producetis, glandulae basi affıxis, glandula lineari obtusa; stigmatis capite antheris 4—5 plo longiore coronam apice superante, e basi conica sensim in rostrum elongatum apice breviter bifidum angustato. Canada de Molino in Argentinien. 27. XII. 83. — Leg. C., (Galander. 454 Unter den argentinischen Arten dürfte ©. Kuntzei wohl dem | O. campestre Gr. am nächsten stehen. Oxypetalum paraguayense Schltr. n. sp. Herba erecta vel decumbens, e basi ramosa, omnino habitu Oxyp. multicaulis Fourn, ad 30 cm alta; ramulis teretibus villosis plus minus densius vel subremote foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve ovatis vel ovato-lanceolatis acutis vel acuminatis, basi cordatis brevissime petiolatis vel subsessilibus, utrinque subvilloso- pilosis, 1—2 cm longis, infra medium 05-1 cm latis; umbellis extraaxillaribus alternantibus vel rarius oppositis, foliis subaequilongis, 3—8 floris, peduneulo plus minus abbreviato, villoso, pedicellis fili- formibus villosis peduneulo persaepe longioribus; calyeis segmentis lanceolatis acutis, villoso-pilosis, corollae duplo brevioribus; corollae lobis subflexuosis, lineari-lanceolatis acutiusculis, extus tenuissime puberulis, intus glabris, marginibus saepius reflexis; coronae foliolis erectis e basi breviter angustata altissime bifididis, partitionibus oblique lineari-lanceolatis acutiuseulis, gynostegium vix excedentibus; antheris oblongis, marginibus cartilagineis basin versus paulo dila- tatis, appendice hyalino suborbieulari obtusissimo, apice stigmati appresso, marginibus loculorum breviter exeisis; polliniis paulo com- pressis oblique anguste pyriformibus, caudieulis divaricatis, apicem versus margine superiore angulato-lobatis, glandulae juxta basin affıxis, glandula oblonga obtusa basi subangustata, polliniis sub- aequimagna. Zwischen Villa Florida und Caapucu im südlichen Paraguay, im September 1892. Beiträge zur alpinen Algenflora. Von W. Schmidie (Mannheim). (Mit 4 Tafeln [XIV—XVII] und 2 Textfiguren.) (Fortsetzung.'!) ©. subochthodes nob. Weitere Beiträge etc. in Hedwigia 95, p. 75, fig. 26a, b, e. V ziemlich häufig, III selten, ebenso in I. ©. conspersum Ralfs. Dim.: 96 2 75 u. V selten. C. praemorsum Breb. formae; tab. XV, fig. 22—26. Cellulae eädem forma, qua apud Nordstedt: Bidrag ete. Norges Desm. p. 12, fig. 1, et apud Racib. Desm. nov. tab. V, fig. 39, sed quoad granulationem variabillimae. Hae velut formae visae sunt. ‘) Vergl. Nr. 10, Seite 387. Bun 5 age 1. Tota semicellula aequaliter granulata. 2. Granula in media semicellula diminuta et plerumque ‚ evanescentia. 3. Semicellulae tantum ad angulos inferiores et in media parte granulatae — ceterum leves. Tab. XV, fig. 25 (e vertice). 4. Semicellula granulata et media in parte verruca ornata; tab. XV, fig. 24. 5. Granula ad mediam semicellulam diminuta et evane- scentia, sed media in semicellula verruca adest (granulum majus) circumdata senis scrobieulis concentrice dispositis. Tab. XV, fig. 22 (semicellula inferior). 6. In media semicellula verruca circumdata est octonis granulis concentrice dispositis, intermixtis octonis etiam con- centrice dispositis serobieulis; ceterum ut in 2; fig. 23. 7. In media semicellula ternae verrucae sunt, quarum quaeque circumdata senis scrobieulis concentrice dispositis; ceteris ut in 2; fig. 22 (semicellula superior). (Quaecunque est granulatio, semper granula (marginales aut ea totius semicellulae velut in 1) rotunda in series oblique transversas ordinata sunt, apex autem (et plerumque latera) levis aut punctulatus. E. vertice visae cellulae sunt ellipticae et praeterea apud formas 4, 5, 6, 7 medio verrucä (quasi tumore) ornatae; membranä medio saepe incrassatä. Dim. 52—56 = 48 u. Weitere Formen, welche zum Theile mit den obigen zu- sammenfallen, gibt Raciborski in „Desm. novae“, nämlich: forma gallica, scandinavica et germanica. Ich unterscheide folgende Variationsgruppen. 1. Formae genuinae. Tota semicellula aequaliter granulata (apice scilicet ex- cepto). 2. Formae subleves. Praeter apicem quaedam partes semicellulae non granu- latae (velut pars media) sunt, sed nunquam verrucä aut scro- bieulis ornatae. 3. Formae ornatae. Media semicellula granulatione singulari (velut verruca) vel serobieulis ormata. Alle drei Formen vermischt, doch sehr zerstreut in einem Präparate von V. Sehr nahestehend erscheinen mir €. Kürchneri Börgesen, vorzüglich der Form ornata (Nr. 4, 5 und 6), ferner ©. subtholi- forme Rae., ©. confusum var. regularius Nordst., C. confusum var. ambiguum West der Form genuina, ebenso ©, Malinvernia- num mob. —= €. subtholif. var. Malinvernianum Rac. und (©. Ma- linvernianum var. Badense nob. Virnheim p. 58, tab. VII, fig. 20 456 den Formen ornatae (Nr. 7), endlich Cosm. Ungerianum (Naeg.) Arch. in Naeg.: Einzellige Algen, tab. VII, fig. 10 und vielleicht ©. nudiceps Johnson: New and Rare Desm. H. St. I, tab. 211, fig. 12 der Form sublewis. . amoenum Breb. V zerstreut. ©. suberenatum Hantsch. Wolle Desm. U. St. tab. 18, fig. 6, 7, tab. 19, fig. 20. VI ziemlich selten. ©. caleareum Wittr. III ziemlich selten. . phaseolus Breb. I zerstreut. — — var. elevatum Nordst. I häufiger. Dim.: 26.23:23 it. ©. thithophorum var. dissimile Rac. I ziemlich selten. Formae aderant, quae (©. thithophoro var. majori et mi- nori Rac. Desm. novae tab. V, fig. 8 et 9 simillimae erant; quibuseum omnibus formis C. athlandoideum var. rectiusculum Heimerl Desm. alp. tab. V, fig. 9, ut mihi videtur, plane con- gruens est. ©. retusiforme Gutw. — (. Hammeri var. retusiforme Wille — C. retusum apud Perty (non Lund) tab. XVI, fig. 12 —= (. re- tusum Lund (non Perty) var. leve Roy et Bisset. — — var. alpinum n. var. tab. XV, fig. 27 a und b. Majus (Dim. 30 223 u), ad var. inerassatum Gutw. ]. e. accedens, apice truncato aut saepe subretuso, angulis inferioribus valde, angulis superioribus paulo minus rotundatis; membrana ad omnes angulos (non solum ad superiores) incrassata; ceterum ut apud Gutw. ]. c. V zerstreut. ©. fontigenum Nordst. forma? Tab. XV, Fig. 26 a und b. Semicellulae ellipticae, dorso rotundato et prominentiis ternis rotundatis ornato (singula medio in apice latissima, binis symmetrice dispositis angustioribus) in centro late tumidae mem- branä punctatä e vertice ellipticae angulis late rotundatis, medio utrinque tumore lato, pyrenoide singulo. Dim.: 29223 u. Diese auffällige Form stellt vielleicht eine besondere Species dar, da die Abweichungen vom nächstverwandten ©. fon- tigenum Nordst. immerhin beträchtliche sind. Doch habe ich darüber bis jetzt kein sicheres Urtheil, da ich nur wenige Exem- plare, welche noch dazu in der Zellform variirten, zu Gesicht bekam. Einige Exemplare glichen, abgesehen von der tumirten fans => 457 Scheitelansicht. der von Jakobson in Apereu etc. tab. 8, ge- zeichneten Figur 20 a. ©. limnophilum n. sp. Tab. XV, Fig. 20 a, b, e. Dim.: 32 2 26 a: ineisura mediana profunda angustissima, angulis inferioribus acutis, lateribus subeonvexis leviter ter undulato-crenatis (crenis saepe subacutis) et ad angulum superio- rum sino plerumque non profundo ab apice truncato, integro vel levissime undulato, utroque fine granulo magno ormato separatis; membrana ad apicem plerumque serie horizontali granulorum vix visibilium, semperque infra eam ad mediam semicellulam granulo majori, praeterea supra isthmum binis granulis ornata. Semicellulae e latere circulares, utrinque granulis binis et in media parte binis granulorum vix visibilium (i. e. crenae e fronte) seriebus parallelis (granula duo summa ad apicem multo sunt majora) ornatae:; e vertice ellipticae medio binis granulis bis tumidae; pyrenoide singulo. I ziemlich selten, jedoch in den meisten Reazen vorhanden. (. polonicum Rac. var. alpinum n. var. tab. XV, fie. 21 a,b, e. Incisura profunda angusta; semicellulae angulis inferioribus rotundatis lateribus subperpendiculariter adscendentibus, eonvexis, angulis superioribus rotundatis, apice latissime rotundato: mem- brana granulata, granula marginalia in series rectas subeoncen- tricas ordinata (ad apicem plerumque 2, ad lateres 2 et plures), ad mediam semicellulam versus zona angusta levis et in medio binae verrucae fere oblongo-quadratae, denique supra isthmum series paucorum granulorum horizontalis. Cellulae e vertice visae ellipticae, medio utriuque binis verrucis bis tumidae. Dim. 25—22 u I 24—20 u. III sehr häufig, IV zerstreut. Die Zellen zeigten vielfach (beinahe ', der beobachteten Exemplare) den in Tab. XV, Fig. 21 abgebildeten eigenthüm- lichen Theilungszustand. Nahe verwandt erscheint ©. bipunctulatum Börgesen: Bras. tab. IV, fig. 33, es ist jedoch durch die Zellform und Gra- nulation leicht unterscheidbar. Nahe stehen auch ©. Haaboliense Wille und © subpunctulatum Nordst. mit den Formen bei West-Ireland, tab. 21, fig. 9 und Börgesen: Bornholm etc. tab. 6. fig. 4, welche mit unserer Art, wie mir scheint. ') eine von ©. punctulatum Breb. ausgehende Formengruppe bilden. Ü. sewnotatum Gutw. var. subtriomphalum n. var. Tab. XV. Fig. 28, d, b, C. Cellulae apice truncatae et leviter subproductae, duabus seriebus granulorum subacutorum marginalium supraque isth- ) Vgl. auch meine Abhandlung in Hedwigia 93: Ueber die individuelle Variabilität ete. 1 mum binis granulis et in media semicellula verruca singula ornatae, e latere circulares apice truncato, e vertice ellipticae utrinque tumidae et media in parte glabrae. Dim. 22220 u. I zerstreut. In der Grannlation stimmt diese Form mit ©. sexnotatum Gutw. var. triomphalum Gutw. Flora Tarnopola 1894, p. 96, tab. III, fig. 29 sehr überein; doch ist derselbe am Scheitel abgerundet und granulirt. Ö. sexnotatum var. tristriatum (Lütkemüller) nob. = ©. Blytti var. tristriatum Lütkem.: Attersee, tab. VIII, fig. 5; forma rotundata. Dim. 22 = 18 u. V nieht häufig. Tab. XV, Fig. 33 a und b. Während diese Form mit ©. Biytti Wille sehr geringe Aehnlichkeit hat, stimmt sie mit der typischen Form var. (©. ser- notatum Gutw. bedeutend mehr überein, namentlich in der Granuiation. Meine Exemplare zeigten eine etwas mehr ab- gerundete Gestalt, als die Lütkemüller’s, und neigten des- halb noch mehr zu ©. sernotatum Gutw. ©. Boekii Wille. I ziemlich häufig. ©. Osteri n. sp. Tab. XV, fig. 32 a,b, c. Constrietura mediana profunda angustissima,. cellulae quadrangulares, angulis inferioribus semicellulae rectangularıbus lateribus convexis, subconvergentibus, angulis superioribus acutis, apice late truncato. integro; membrana verrucis subaeutis sub- concentrice dispositis (apice levi et parte media semicellulae exceptis) ornata. In media semicellula binae permagnae qua- drangulares verrucae et supra isthmum series horizontalis pau- corum granulorum adsunt. Cellulae e latere visae subeylindricae incisura levi obtusangula, semicellulae utrinque tumore magno truncato, ad angulos superiores granulis ornatae, apice truncato levi. E vertice visae semicellulae ellipticae utrinque tumoribus binis (verrucis) et ad angulos late rotundatos granulis acutis; ornatae granula centralia in series rectas ordinata sunt medio area levis quadrangularis; pyrenoide singulo. Dim.: 28 2 24 u; 23 u crass. V in einem Präparate zerstreut. ') . C. caelatum Ralfs var. spectabile Nordst. V ziemlich selten, VII häufiger. Ö. speviosissimum n. sp. Tab. XV, fig. 30 a,b, c und 31. Incisura mediana angusta profunda, angulis inferioribus rectis, non rotundatis, semicellulae quasi semieirculares, sed dia- metro paulo longiores. apice rotundatae, ambitu undique pro- ‘) Ich benenne diese Art nach Heırn Oberschulrath Dr. Oster, welcher eine Reihe Spitzen des schönen Gurglerthales zuerst erstiegen. funde erenatae, crenae (plerumque 12) rotundae aut truncatae vel medio retusae (bicrenatae); membrana infra omnem crenam crenis permultis et confertis, primo similibus deinde diminutis et ad me- diam semivellulam evanescentibus, radiatim et subconcentrice dispositis ornata et supra isthmum in serie horizontali costis (ple- rumque 6) validis, sectione transversa rotundis. E latere visae semi- cellulae (ineisura mediana non profunda) rectangulae, lateribus initio tumidis, deinde erectis, parallelis, apice rotundate-truncato, erenulato, e vertice ellipticae medio utrinque tumidae ibique gra- nulis rotundis (i. e. sectiones transversae costarum) et ad angulos rotundatos granulis subquadrangularibus ornatae; pyrenoidessingulo. Dim.: 46—52 u = 36 u, crassitudo: 20— 24 u. Diese schöne Art hat einigermassen Aehnlichkeit mit ©os. speciosum Lund, ©. subspeciosum Nordst.. ©. supraspeciosum Wolle, ist jedoch theils durch den abgerundeten Scheitel. die viel stärkere Granulation, die stark ausgebildeten Riefen etc. leicht zu unterscheiden. Nahe steht auch das mit 2 Chloro- phyliplatten versehene ©. bimum Nordst. ©. nasutum var. euastriforme n. var. Tab. XVI, fig. 2a, be. Semicellulae lateribus magis erectis, apice subprotracto. medio late excavato, utroque angulo superiori acuto subgranulato. unde habitum Euastri aemulantur. Dimensionibus paulo minoribus 30 = 25 u, crass. 16 u, pyrenoide singulo. VI, in dem Moose eines stark fliessenden Baches zerstreut. Ü. quassilus Lund. var. alpinum n. var. Tab. XVI, fig. 1a und b. Cellulae minores: 65—64 u X 52—53 u; cerassitudo 34 u; lateribus convexis, crenatis, apice non producto, tumore basali rotundo, granulato; granulis marginalibus in series oblique trans- versas vel radiantes ordinatis, apice non granulato, membrana undique et inter granula granulato-punctata, semicell. e vertice ellipticae, tumidae, ceterum ut in forma apud Lundell. Aderant formae rotundatae: apieibus late rotundatis et granulis radianter et concentrice ordinatis, ceterum ut apud varietatem descriptam. Die Varietät an mehreren Stellen von V ziemlich häufig; die Form bei II zerstreut. Ö. herastichum Lund. Desm. Suec. tab. III, fie. 13. V an einer Stelle ziemlich häufig und ganz mit der Lun- dell’schen Form übereinstimmend. (. ornatum Ralfs. forma nostra ad variationem Zithuanieum Racib. De non- null. Desm. tab. II, fig. 2, accedit. Ich habe in I diese Form nur zweimal getroffen, und es war mir nicht möglich, die Granulation dentlich zu erkennen. (Fortsetzung folgt.) 460 Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. von Haläcsy (Wien). (Mit Tafel X VIII) (Fortsetzung. !) 109. Carduus nutans L. sp. pl. p. 821 (1753). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 110. Centaurea spinosa L. sp. pl. p. 912 (1753). Cyeladen: Insel Syros, Andros, Tenos, Naxos und Siphnos (Heldreich), Antimilos (Reiser). var. glabrescens Heldr. in RKeliqu. Orph. a. 1886. Laconien: am Meeresufer bei Gythion (Psarides). 111. Orupina erupinastrum Moris. En. sem. hort. taur. 1342, p- 12 sub Centaurea; Vis. Fl. Dalm. II, p. 42 (1847). Sporaden: Insel Jura (Reiser). 112. Ohondrilla juncea L. sp. pl. p. 796 (1759). Thessalien: bei Sophades (Leonis). 113. Orepis vubra L. sp. pl. p. 806 (1753). AetoJien: bei Agrinion (Heldreich), Aetolikon (Reiser). Attica: auf dem Parnes (Heldreich). Thessalien: am Fusse des Pelion bei Volo (Heldreich). 114. Orepis Dioscoridis L. sp. pl ed. II, p. 1133 (1703). Aetolien: bei Guritza am Agrinion-See (Reiser). 115. Orepis multiflora Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. II, p. 138 (1815). Attica: auf den Inseln Lero und Mikra-Kyra der Pharma- cusen (Heldreich). Cycladen: Insel Cythnos (Tuntas), Tenos (Heldreich). 116. Scorzonera croeifolia Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. IL «p:4123 (1813); Attiea: auf Hügeln bei Phanari (Heldreich), Insel Salamis (Reiser), Insel Lero der Pharmacusen und bei Laurion (Held- reich). Achaia: bei Psatopyrgos am Golfe von Corinth (Heldreich). 117. Hypochaeris ceretensis L. sp. pl. ed. II, p. 1139 (1763) sub Seriola; Bory. et Chaub. Exp. seienc. Mor. III, 2, p. 237 (1832). Aetolien: bei Aetolikon (Reiser). 118. Hymenonema graecum L. sp. pl. p. 813 (1753) sub Cuta- nunche: DC. Prodr. VII, p. 116 (1838). Cyeladen: Insel Siphnos (Heldreich). 119. Tolpis virgata Desf. Fl. Atl. II, p. 230 (1798) sub Ore- pide; Bert. Fl. Ital. VIII, p. 544 (1850). Thessalien: bei Karditaa und auf dem Pelion bei Portaria (Heldreich). Euboea: auf dem Telethrion bei Kastaniotissa (Held- reich). Cyeladen: Insel Naxos (Reiser). ') Vergl. Nr. 11, S. 409. 461 120. Hiyoseris scabra L. SP. pl. P- 809 (1753). Aetolien: bei Krioneri am Golfe von Patras (Reiser). Attiea: bei Piraeus (Orphanides), auf der Insel Salamis (Heldreich). Cycladen: Insel Melos (Leonis). 121. Symphyandra sporadum nova spec. Glaberrima, rhizomate 1—3 cipiti, caulem simplicem herbaceum, parum foliosum rosulamque sterilem edente; foliis radiealibus et 1—2 caulinis inferioribus longe petio- latis, aliis reniformibus repando-cre- natis, aliis cordato-ovatis acutis, leviter glanduloso-serratis, caulinis superiori- bus 1-—2, remotis, minimis, sessilibus vel breviter petiolatis, glanduloso-ser- ratis, floralibus setaceis integris vel glanduloso-serratis, pedunculo brevi- oribus: floribus paueis, I—4, in ra- cemum terminalem laxum dispositis, solitariis, breviter peduneulatis, nu- tantibus; calycis obconici, exappen- dieulati, laeiniis anguste lanceolatis, integerrimis, tubo duplo subtriplove longioribus, post anthesin divaricato- patentibus: corolla turbinato-campa- nulata, breviter lobata, pallide coeru- lea, calyeis laciniis duplo subtriplove longiore; antheris fila- mentis triplo longiori- bus; stylo antheris aqui- longo, post anthesin elon- gato corolla breviore; capsula ? Hab. in Sporadum insula Jura. ubi die 27 Maji detexit O. Reiser. Der Stengel ist dünn, aufrecht oder etwas auf- steigend, bald nur 10 cm hoch und einblütig, bald bis 25cm hoch, mit 2—4 in eine lockere Traube angeordneten Blüten. Die Rosetten- und unteren Stengelblätter sind von zweierlei Gestalt, entweder rein nierenförmig, etwa 10-—-40 mm breit oder herzeiförmig und spitz, 10—25 mm lang, unterseits zuweilen roth überlaufen; an einzelnen Individuen sind nur letztere vorhanden. 462 Diese sind ziemlich regelmässig gesägt und die Zähne in der Regel mit einer Drüse an der Spitze besetzt, während die nieren- förmigen Blätter einen gekerbten Rand besitzen. Die 1—2 oberen stengelständigen sind sehr klein, etwa 5mm lang, lanzettlich. Die Blumenkrone, 20—25mm in der Länge und 12—17mm in der orössten Weite betragend, ist bauchig-glockig; sie erweitert sich nämlich allmählich vom Grunde an bis etwas unterhalb ihrer Mitte, bleibt aber dann von hier bis zu ihrer Oeffnung gleich weit. Der Griffel ist, wie bei fast allen Campanulaceen, ') in der Knospe, oder selbst anfangs der Anthese kurz und ist von gleicher Länge wie die Antheren, aus deren Tubus derselbe nur mit den Narben herausragt; erst nach der Anthese erscheint er verlängert und erreicht mit seiner Spitze dann das obere Drittel der Blumen- krone. Immerhin scheint dieser Vorgang bei $. sporadum erst später zu erfolgen, als bei der nächstverwandten S. cretica DC. und 8. samo- thracica (Degen), da in gleichem Stadium der Entwicklung befind- liche Blüten bei ihr fast durchwegs noch den Antheren gleichlange Griffel aufweisen, während bei den letztgenannten Arten derselbe bereits vollständig entwickelt sich zeiet und aus dem Tubus der Antheren weit herausragt. Die eben beschriebene Art steht in nächster Verwandtschaft zu S. eretica var. samothracica Deg.’) und unterscheidet sich von ihr durch verhältnismässig niedrigeren Wuchs, das Vorhandensein nierenförmiger, geschweift-gekerbter Blätter, die durchschnittlich geringere Grösse derselben, die geringere Zahl von viel kleineren meist sitzenden oberen Stengelblättern, pfriemliche, oft ganzrandige Deckblätter und eine andere Corollenform. Während nämlich die Corolle der S. samothracica vom Grunde bis zum Saume gleich- mässig erweitert erscheint, ist sie bei S. sporadum etwa nur bis etwas unterhalb der Mitte erweitert und bleibt dann von hier bis zum Saume gleichweit. Trotz dieser angeführten Unterscheidungs- merkmale möchte ich jedoch nicht unbedingt eine eventuelle Zu- sammengehörigkeit beider Arten in Abrede stellen, da möglicherweise bei Vorhandensein eines reichlichen Materiales Uebergangsformen constatirt werden könnten. Die Unterschiede der drei besprochenen Arten sind auf nach- folgender Tabelle genauer ersichtlich. ') Vergl. DC. Monogr. des Campanul. p. 16. *) Oesterr. botan. Zeitschr. XLI, p. 333 (1891). Diese scheint mir übrigens, da sie sich von S. eretica DC. durch die bedeutend kleineren, ziem- lich regelmässig einfach gesägten Blätter und sparrig abstehende, stets ganz- randige, nicht wie bei S. eretica gezähnte Kelchzipfel constant unterscheidet und weil auch keine Zwischenformen bislang bekannt wurden, eine selbst- ständige Art zu repräsentiren. Das von Degen angeführte Unterscheidungs- merkmal eines zusammengesetzten Racemus ist nicht haltbar, da dasselbe auch bei $. eretica vorkommt. S. DC. Monogr. Camp. p. 366. 463 S. cretica DC. ' 8. samothracica Deg. | S. sporadum Hal. Monog. Camp. p. 366, t. 8 Oest. bot. Zeitschr. XLI, (1830). p. 333 (1891) pro var.| S. ereticae. Stengel 353 —45 cm hoch. | Stengel 25—40 cm hoch. | Stengel 10—25 cm hoch. UntereBlätter gross, herz- | Untere Blätter mittelgross | Untere Blätter klein, herz- eiförmig, ohneStiel $bis | herz-eiförmig, ohne Stiel eiförmig oder nieren- 14 cm lang, 7—12 cm) 25—40 mm lang, ebenso förmig, ohne Stiel 10 breit, unregelmässig | breit, ziemlich regel- bis 30 mın lang, ebenso grobgesägt. ı mässig einfach gesägt.) breit, einfach gesägt | ı oder gekerbt. Stengelblätter 4—6, ge- Stengelblätter 2—5, ge- Stengelblätter 2—3, oft stielt, kleiner, mit oder | stielt, kleiner, mit oder sitzend, sehr klein, lan- ohne herzförmig. Grund. | ohne herzförmig. Grund. | zettlich. Deckblätter lanzettlich, | Deckblätter lanzettlich, Deckblätter fast pfriem- gesägt, länger als der| gesägt, so lang oder, lich, gesägt oder ganz- Blütenstiel. länger als der Blüten- | randig, kürzer als der | stiel. Blütenstiel. Kelchzipfel aufrecht, ge- Kelchzipfel spreizend, Kelchzipfel spreizend, sägt. ganzrandig. ganzrandig. Blumenkrone glockig. Blumenkrone glockig. Blumenkrone bauchig- glockig. 122. Campanula Andrewsii DC. Mon. Camp. p. 220 (1830). ©. laciniata Andrews bot. repos. VI, t. 385; Sibth. et Sm. Fl. graec. Prodr. I, p. 141 (1806), non L. — C. tomentosa Bois. Fl. or. III, p. 897 (1875) p. p.. non Lam., nec Vent. — C. tomen- tosa y. bracteosa Heldr. in bot. Centralbl. XLIV, Nr. 7, p. 213 (1890). Thessalien: am Karla-See (Reiser). Mit dem Namen (. Andrewsii benannte De Candolle a.a. 0. jene Campanula der griechischen Flora, welche von Andrews undnach ihm von Sibthorp und Smith für €. Zaciniata L. gehalten wurde, welche aber von dieser Linne'schen Art grundverschieden ist und in den Formenkreis der ©. tomentosa Lam. enc. metlh. I, p. 584 (1789) gehört. Entgegen der Auffassung De Candolle's derselben als Art, zog sie Boissier in der Fl. or., nebst anderen Arten, als Synonym zu (. tomentosa Vent. (non Lam.), zu welcher sie zwar allerdings eine nahe Verwandtschaft zeigt, von der sie sich aber durch mehrere Merkmale doch so weit unterscheidet, dass eine voll- ständige Identificirung beider nicht gut thunlich erscheint. Ich gebe diese Unterschiede nach De Candolle’s Monographie, der Ueber- sichtlichkeit wegen in Tabellenform an und berücksichtige hiebei zugleich eine dritte verwandte griechische Art, ©. rupestris Sibth. et Sm. (Fortsetzung folgt.) 464 Hd. Plantae Karoanae Dahuricae. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung. !) 445. eadem d. purpurascens Freyn. Blüten im frischen Zu- stande blau, getrocknet hell- bis dunkelpurpurn; Blätter wie bei den vorigen. — Mit den drei vorigen Formen bei Ner- tschinsk, Juni 1889 (no. 65d), sowie auf Sandhügeln bei Kirpitschnaja, Juni 1592 (no. 445). Die Pflanze ist als 0. purpurea ausgegeben, da mir da- mals unbekannt war. dass die Blüten ursprünglich blau sind. T. versicolor DC. «. chrysantha Freyn. Blüten goldgelb, aussen blass-rothstreifig. Blätter ganzrandig bis fiederspaltig. Auf Bergabhängen bei Kirpitschnaja. Juni 188%. .eadem j£. pallescens Freyn. Blüten weisslich bis blass- schwefelgelb. Blätter ganzrandig bis leierförmig-buchtig. — Unter der vorigen Form. ». eadem y. versicolor Freyn. Blüten aus blass schwefelgelb und purpur bunt. Blätter wie bei 8. — Unter beiden vorigen Formen. T. versicolor DC. hat hochwüchsige, mehr oder weniger reich beblätterte Stengel, die meist einzeln stehen; zur Blüte- zeit sind ausserdem die Grundblätter meist schon verwelkt (die Pflanze wahrscheinlich & oder ©)). Die Stengelblätter sind mit herzformigen, oft geöhrltem Grunde halbstengel- umfassend und die Tracht anders, als bei 7. scaposa. Trotz- dem sind beide Pflanzen keineswegs so entfernt verwandt, als ich früher anzunehmen Ursache hatte. Sonchus brachyotus DC., Led. Fl. ross. II. 835; 8. maritimus . Turez. Fl. Baie. Dah. II. 169. — An wüsten Orten und in Brachfeldern um Nertschinsk. Juli 1890. und b. Yormgia diversifolia Led. «. lanciloba Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. p. 45. — In Felsspalten an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli 1889. Hievon ist 262b vom selben Standorte eine Form mit wenigen, entfernten und kurzen Blattabschnitten. . eadem ß. tenwiloba Freyn. ].c. Unter der vorigen Form. Crepis teetorum L. ß. segetalis Roth. In Steppen und Brach- feldern um Nertschinsk. Juli 1892. ©. Gmelini Fröl., Led. Fl. ross. II. 824. — Nasse Wiesen der Seitenthäler des Nertschflusses bei Nertschinsk. Juli, August 1891. — Kopfstiele und Hüllen sind mit Stieldrüsen mehr oder weniger reichlich besetzt. deren Stielchen russ- farben, während die Drüsen selbst hyalin graugelb sind. Turezaninow |]. e. p. 161—162 erwähnt dieser Drüsen- bekleidung nicht. ') Vergl. Nr. 11, S. 430. 64. 527. 307. 305. 268a, ID | Or u 268 h. 465 ©. Pallasii Turez. apud Led. ]. ec. p. 824—825; ©. Tureza- ninowiüi C. A. Mey. apud Turez. ].c. p. 162—163. In Brach- feldern und auf Sandhügeln bei Nertschinsk. Juni 1889. ©. sibirica L. In Wiesen am Schilkaflusse bei Monastyr selten. Juli 1891. Hieracium foliosum W.K., Fries Epieris. gen. Hier. p. 126— 127; H. virosum Led. et Turez. saltim ex p. — In Gebüschen und auf Bergabhängen bei Nertschinsk. August 1889. — Der Kopfstand ist ausserordentlich häufig durch eine knoppern- grosse Galle verunstaltet; die oberen Blätter sind manchmal gegenständig. H. umbellatum L. y. coronopifolium Bernh., Herd. Reisen in Öst-Sibirien. III. Hft. IV. p. 68. Auf Bergabhängen und in (rebüschen bei Nertschinsk. August 1889. XXXVI Campanulaceae A. DC. Platycodon grandiflorus A. DC. Auf Bergwiesen bei Klutschi selten. Juli 1890. Campanula glomerata L. «. genuina Herder ]. ec. p. 9. In Waldwiesen und Gebüschen. Juli, August 1889. — Eine besonders bezüglich Blütenstand, Blattform und Blattbreite in ziemlich bedeutenden Abänderungen vorkommende Pflanze, die mit der gewöhnlichen mitteleuropäischen Form gewiss nicht identisch ist. 275a. Adenophora coronopifolia Fisch., Led. Fl. ross. II. 893, Turez. Fl. Baic. Dah. II. 189 «. heterophylla Freyn. Die unteren Stengelblätter 5—5'°5 mm breit, lanzettlich bis lineal- lanzettförmig; Grundblätter lang gestielt, kreisförmig (3°5 cm breit), bis elliptisch (4cm lang, 2 breit), grob doppelt ge- kerbt-gesägt. Die Pflanze der Campanula rotundifolia L. nicht unähnlich; die Blüten so gross, wie jene der ©. Scheuchzeri. — In Bergwiesen bei Nertschinsk (no. 275a), insbesondere an der Nertsch, Juli, August 1889 (no. 268a). . eadem p. linearis Freyn. Alle Blätter lineal, die unteren je- doch etwas breiter (bis 35mm), kaum gezähnt, die oberen nur mm breit. Nach Form und Länge der Kelchzipfel jeden- falls zu ©. coronopifolia gehörend, in der Tracht jenen For- men der Camp. rotundifolia L. ähnlich, die gewöhnlich als ©. Hostii Baumg. bezeichnet werden. — Unter den vorigen; Juli, August 1889. Diese und die vorige Form fallen nach Herder, Reisen in Ost-Sibirien, IV, Hft. I, p. 27 unter dessen A. polymorpha 8. coronopifolia. 4A. denticulata Fisch. ß. latifolia Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. p. 47. Im Gebüsche auf Bergabhängen an der Nertsch bei Nertschinsk. Juli, August 1889. Oesterr, botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1896. 35 466 2636. 194. 144. 90. Die Blattform variirt zwischen eiförmig-elliptisch (6 x 4cm, aber auch 3°5><1'5 cm), länglich-elliptisch (8 >< 3 cm) und eilanzettlich (6><1lcm) ab; die Bezahnung ist immer ausserordentlich kräftig, die Zähne manchmal lanzettlich und unter 45° abstehend. :. eadem y. coronopifolia Herder ]. ce. p. 26. Unter der vorigen weniger zahlreich. Juli, August 1889. ,‚ 275c. A. marsupiüflora Fisch. «. integerrima Freyn — A. mar- sup. e. foliisomnibus integerrimis Turez. Fl. Baie. Dah. II. 191. In Bergwiesen und Steppen um Nertschinsk ver- breitet; Juli 1889 (no. 263 a) und August (275 e). Der A. coronopifolia var. linearis sehr ähnlich, aber von ihr durch die weit herausragenden Griffel (bei jener sind sie ausgesprochen kürzer als die Corolle) sofort zu unter- scheiden. eadem ß. dentata Regel; A. marsup. ß. foliis omnibus lanceolato-linearibus, serrato-dentatis Turez. Fl. Baic. Dah. II. 191: A. polymorpha Led. 3. Gmelini stylo exserto Herd. l. ec. p. 25. Unter der vorigen Form, aber offenbar seltener, da sich unter den zahlreichen Exemplaren, welche Karo als Nr. 263 gesendet hatte, nur 2 Stück dieser Varietät vorfanden. A. latifolia Fisch., Led., Turez. A. polymorpha 1. latifolia Trautv., Herder l. e. p. 24. — In Bergwäldern an der Nertsch, Juli 1889. — Manchmal sind alle, manchmal nur die ober- sten Blätter wirtelig, gewöhnlich jedoch alle alternirend. . A. vertieillata Fisch., Turez., Led., «. typica Herder ]. ce. p. 29. In sumpfigen Steppenwiesen bei Nertschinsk. Juli 1889. . eadem ß. angustifolia Herder ]. ec. Unter der vorgenannten Form eingemengt. . eadem y. subintegrifolia Regel teste Herder l. c. Unter beiden vorigen Formen eingemengt. XXXVIII Ericaceae Desv. Rhododendron davuricum L. Häufig auf Bergen an der Nertsch bei Kirpitschnaja, 27. Mai 1889 in Blütenfülle. Ledum palustre L. ß. vulgare Ledeb. Fl. ross. II. 923. In Gebüschen sumpfiger Orte bei Nertschinsk. Juni, Juli 1392. XXXIX. Pyrolaceae Lindl. Pyrola rotundifolia L. «. genuina Herder 1. c. p. 74. In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juli 1889. — „Blüht viel später als die rothblühende Pyrola“ (i. e. P. incarnata Fisch.) Karo in scheda. P. incarnata Fisch., P. rotundifolia ß. incarnata DC., Led., Turez.. Herder 11. ee. In Bergwäldern bei Nertschinsk. Juni 1889. 370. 145, 359a. 114. 467 Ramischia obtusata Freysn — R. secundiflora Opiz P. obtu- sata Freyn manuscript. — Pyrola secunda B. obtusuta Turez. Fl. Baie. Dah. II. 213. Eine kleine zierliche Pflanze, mit fäd- lichen, verbogenen und Ausläufer treibenden Stämmchen: die- selben mehrköpfig und je 1 blühenden Zweig entwickelnd. Letzterer nur oberhalb des Grundes beblättert, schaftförmig, mit 2—5 zerstreuten eilanzettlichen, häutigen Hochblättern. Die Rosettenblätter klein, lederig, unten bleichgrün, oben glänzend dunkelgrün, elliptisch bis kreisförmig, vorne ganz stumpf, manchmal gestutzt, mit plötzlich abge- setztem kleinen, nur zahnförmigem Mucro. Blattrand ange- drückt gekerbt-gesägt, getrocknet unten etwas gerollt. Traube einseitswendig 5—9blütig. Blütenstiele so lang als die drei- eckig-lanzettlichen, hyalinen Bracteen, horizontal. Kelchab- schnitte breitelliptisch, ganz stumpf, grün, gegen Rand und Spitze verblassend, '/, so lang wie der Blütenstiel. ', so lang als die Corolle. Diese weiss, aufrecht, mit länglich-ellip- tischen, fast gestutzten, am Rande und unten grünlichen Blumenblättern; Antheren weiss, endlich mit ihrer ganzen Länge herausragend; Griffel gerade, mit kopfförmiger, ge- lappter Narbe. %. Juli. Im Moose der Bergwälder bei Kirpitschnaja. Juli 1893. Schäfte 8— 10 cm hoch; Blätter von 0'908 bis 24 ><1'7 cm, meist 17 ><1'2 cm gross und kleiner. Blatt- stiele halb so lang wie das Blatt. Blütenstiel 2, endlich fast 3 mm. lang; Corolle mm hoch, Griffel endlich 4°5 und sammt der (noch jungen) Frucht 6 mm lang. Eine Race der R. secundijlora Opiz und von ihr durch den zarten Wuchs, halb so grosse, ganz stumpfe Blätter, kleinere weisse Blüten und kürzere Griffel verschieden. XL. Asclepiaceae R. Br. Pyenostelma chinense Bunge apud DC. Prodr. VIII. p. 512. Auf steinigen Bergabhängen bei Zaranicha. Juni 1893. — Fehlt zwar sowohl bei Ledebour, als bei Turezaninow, ist aber nach Erscheinen der Werke dieser Autoren im Amur- gebiete und selbst bei Nertschinsk bereits nachgewiesen. 359b. Wincetoricum thesioides Freyn in Oesterr. botan. Zeit- schr. XL. p. 124. Auf Sandhügeln, an Wegrändern bei Ner- tchinsk, Juni 1889 (no. 145), auch auf steinigen Bergabhängen dortselbst, Juni, Juli 1891 (no. 359). V. sibirieum Decaisne, saltim Freyn ]. ce. — Auf steinigen Bergabhängen bei Nertschinsk mit der vorgenannten Art. Juni, Juli 1891. Cynoctonum roseum Decaisne. Selten auf steinigen Berg- abhängen an der Schilka bei Monastyr. Juli 1889. 35* 161 b. 363. >61. XLI. Gentianaceae Juss. Gentiana Amarella L. var. «. Turez. Fl. Baic. Dah. II. 249. In Wäldern um Darasun. Juni, Juli 1892. @G. barbata Froel. «. grandiflora Freyn. Blüten 6—S cm lang. Diese Form ist nach der Beschreibung @. barbata Turcz., Ledeb. Fl. ross. etc. An sumpfigen Orten um Nertschinsk einzeln unter der folgenden. Ausust 1889. eadem f. parviflora Freyn. Blüten 3°5—4 cm lang, nicht grösser als bei @. detonsa KRottb.. auch die Kapsel kurz ge- stielt; aber die Abschnitte der Corolle sind deutlich gewim- per. — So an sumpfigen Orten um Nertschinsk selten. August 1889. @G. aquatica L., Led. Fl. ross. III. 62—63. In Sumpfwiesen am Nertschufer bei Nertschinsk. Juni 1892. G. albida Freyn —= @. alba Freyn in Oesterr. botan. Zeit- schr. XL. 124—125. Den Speciesnamen musste ich wegen eines älteren Homonyms in @. albida umändern. G. humilis Stev. In Sümpfen am Nertschflusse bei Nertschinsk. Juli, August 1891. G. decumbens L. ß. @ebleri Led. Fl. ross. III. 65. In Berg- wiesen bei Nertschinsk selten; nur an einer einzigen Stelle häufiger. August 1889. G. triflora Pall. In Sumpfwiesen und Gebüschen an der Nertsch bei Nertschinsk. August 1889. G. macrophylla Pall. In Bergwiesen, Thälern und Gebüschen um Nertschinsk. Juli 1892. Pleurogyne rotata Griseb. In nassen Steppenwiesen um Ner- tschinsk. August 1892. Halenia sibirica Borkh. In sumpfigen Waldwiesen an der Schilka bei Monastyr. Juli 1889. Limnanthemum peltatum Gmel. In Lachen der Sumpfwiesen bei Nertschinsk. Juli 1389. XLHO. Polemoniaceae Lindl. Phlox sibiriea L. Auf Bergabhängen im Moose und Gebüsch bei Nertschinsk. Juni 1889. Polemonium caeruleum. L. «. vulgare Ledeb. forma ıxscoso- pubescens Freyn in Oesterr. botan. Zeitschr. XL. p. 126. In Sumpfwäldern an der Schilka bei Monastyr. Juli 1889. XLII. Convolrulaceae \ent. Convolvulus Ammani Desr. In nassen Steppenwiesen bei Scha- many. Juni 1893. Ö. arvensis L. &. sagittatus Led. Fl. alt. apud ejus Fl. ross. III. 92, ©. sagittaefolius Fisch. In Steppenwiesen bei Swiör- kunowoji. Juli 1891. 469 [89] 188) Culystegia dahurica Choisy y. elongata Choisy, Turez. Fl. Baic. Dah. II. 288, ©. subvolubilis Led. 1. c. 94-95. In Brach- feldern und an sandigen Orten bei Nertschinsk. Juli 1889. — Eine kleine, prächtige Pflanze mit grossen, rosenrothen Blüten. Die einzelnen Individuen haben oft nur 10—13 cm lange Stengel, wobei die Blüte 5 em lang und an der Mündung ebenso breit ist. 511. Cuscuta europaea L. An buschigen Grabenrändern der Thäler um Nertschinsk, meine Exemplare auf Pedieularis und Egqui- setum schmarotzend. Juli 1892. XLIV. Borragineae Desv. 487. Mwyosotis caespitosa Schultz. In Gebüschen der Sumpfwiesen um Nertschinsk. Juli 1892. 38. M. alpestris Schmidt. In Gebüschen und auf Bergabhängen bei Nertschinsk. Juni 1889. 14. Eritrichium obovatum DC. Auf sandigen Weideplätzen, in Heiden bei Nertschinsk. Mai 1889. 403. Lappula Mwyosotis Mönch. In Steppen um Nertschinsk. Juni, Juli 1892. (Fortsetzung folgt.) Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. VII. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. Von Dr. Jacob von Sterneck (Prag). (Mit 4 Tafeln [IV, VI, VII, XI] und I Karte.) (Schluss. !) Die Praxis der Systematik hat das Bestreben, die heute zu beobachtenden Formen der Uebersichtlichkeit halber zu grösseren Formenkreisen zu vereinigen. Wenn eine solche Werth haben soll, so muss dieselbe mit der Entwicklungsgeschichte der Arten im Ein- klange stehen. Nach meiner in dem Vorstehenden niedergelegten Anschauung über die Phylogenie könnte eine Zusammenziehung zu Arten höherer Ordnung nur etwa in folgender Weise erfolgen: Diese Arten höheren Ranges markire ich blos durch Zahlen. A. Alectorolophus (Scop.) m. A. Kerneri m. A. elliptieus Hausskn. A. Freynii m. A. pumilus m. ') Vergl. Nr. 11, 8. 415. 470 4. glandulosus (Simk.) m. . Wagneri (Deg.) m. . pubescens (Boiss. et Heldr.) m. . goniotrichus m. 1. k Pe a ha pn IV.‘ A. ramosus m. A. Wettsteinii m. v| A. major (Ehrh.) Rehb. "1 A. serotinus (Schönh.) Beck. vr | A. pulcher (Schum.) Wimm. "1 A. alpinus (Bmg.) m. vır | A. lanceolatus (Neilr.) m. "1 A. angustifolius (Gmel.) Heynh. VIII. 4A. dinaricus (Murb.) m. IX | A. minor (Ehrh.) Wimm. "1 A. stenophyllus (Schur) m. Zum Schlusse sei für den praktischen Gebrauch eine analytische Tabelle zum Bestimmen der Arten (mit Ausschluss der Formen, Varietäten und Bastarde) gegeben, welche den systematischen Zusammenhang nicht berücksiehtigt, sondern nur die augenfälligsten Merkmale hervorhebt: A. Stengel unverzweigt oder nur mit wenigen, blos im oberen Theile sich entwickelnden Seitenästen; zwischen der obersten Ver- zweigung und dem Blütenstande sind keine Laubblätter eingeschaltet. Blütezeit Juni, Juli. — „aestivales“. B. Stengel stets und meist schon im untersten Drittel ver- zweigt; zwischen der obersten Verzweigung und dem Blütenstande finden sich zwei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet. Blütezeit August, September. — „autumnales“. aestivales autumnales 1. Zahn der Oberlippe kurz, rund- heh”tTab." KT. RFie!’20) 2.8. | A. minor (Ehrh.) A. stenophyllus Wim. (Schur) Sterneck Zahn der ÖOberlippe doppelt so lang als breit (Tab. nr Dip) en mare | 2. Unterlippe aufrecht, den Kelch- schlund schliessend (Tab. kr Bin. VA)n ee ee Unterlippe abstehend, Kelch- schlund offen (Tab. XI, Die. a). er ee 12 3. Kelch mit Ausnahme des Randes kahl ea ee 4 haark 1... ee 6 | . Kelch drüsig behaart......... 7 Blattzähne abstehend, Bracteen länger als der Kelch, Sten- gel ohne schwarze Striche BEER VIL, Bro) :.122: 0 Blattzähne anliegend, Bracteen höchstens so lang als der Kelch; Stengel schwarz ge- strichelt (Tab.VIL,Fig. 11) 5 Bracteenzähne bis zur Spitze nahezu gleich lang, Kelch am Rande schwach drüsig (Tab. VI, Fig. 8, 9), (Balkan) Bracteenzähne gegen die Spitze bedeutend kürzer werdend, Kelchrand niemals drüsig lab. VII, Fig. 19,:15).:--- Kelchbehaarung nicht drü- Se RE Ce Er AREA 9 Stengel niedrig, unverzweigt, Zahn der Oberlippe dreieckig stumpf (Tab. VII, Fig. 3) 8 Stengel hoch, meist verzweigt, Zahn der Oberlippe lang. kegelförmig (Tab. VI, Fig. 6) (pontisches Florengebiet)..... . Stengelblätter lanzettlich, mit abstehenden Zähnen, Bracteen länger als der Kelch(Tab. VII, Fig. 7) (Mittelitalien)......... Stengelblätterlänglich-eiförmig, mitanliegenden Zähnen, Brac- teen kaum so lang als der Kelch (Tab. VII, Fig. 1) (Griechenland) ................-. %. Kelch weisswollig behaart Maps IvV, ig.) ......... 10) Kelch mit einfachen kurzen Härchen besetzt (Tab. VI. ER 2 RT AU BHRRER 11 . Stengelblätter länglich bis li- neal-Janzettlich, Blattnerven unverzweigt (Tab. IV, Fig. 1) Stengelblätter elliptisch, Blatt- | nerven verzweigt (Tab. IV, Die IR RTANTRR aestivales A. goniotrichus Sterneck 4. major (Ehrh.) Rchb. A. glandulosus (Simk.) Sterneck A. Wettsteinii Sterneck A. pubescens (Boiss. et Heldr.) Sterneck A. Aleetorolophus (Scop.) Sterneck autumnales A. ramosus Sterneck A. Wagneri (Deg.) Sterneck A. serotinus (Schönh.) Beck ni A. Kerneri Sterneck A.elliptieus Hausskn. aestivales autumnales 11. Stengel niedrig, unverzweigt (Tab. VI, Fig. B) (Pyre- DEN) nun senden een anne A.pumilus Sterneck | — Stengelhoch, verzweigt (Tab.V], | Fig. A) (Pyrenäen und österr. | Trtorale).e......20. ren A. Freynü Sterneck _ 12. Unterer Rand der Oberlippe convex (Tab. XI, Fig. 46) (Hereegovina) ...............- | - A. dinaricus Unterer Rand der Oberlippe con- cav (Tab. XI, Fig. 13)...... 13 13. Bracteen (Murb.) Sterneck ohne grannenartige Zähne (Tab. XI, Fig. 1, 4) (Sudeten, Karpathen) ......... A. pulcher (Schum.) A. alpinus Wimm. (Bmgt.) Sterneck Bracteen, besonders die oberen mit langen, grannenartigen Zähnen (Tab. XI, Fig. 6, 11) (Alpen, auch Vogesen etc.)... A. lanceolatus 4. anyustifolius Fig. 1—6 Fig. A, 1-3. (Neilr.) Sterneck (Gmel.) Heynh. Figurenerklärung. Tafel I (= Jahrg. 1895, Taf. IV). A. Alectorolophus (Scop.) Sterneck. — 1. Stengelblatt, 2. Bractee, 3. Blüte, 4. Corolle, 5. Kelchstück (10 mal vergr.), 6. Samen. A. Alectorolophus (Scop.) Stern. f. medius Rehb. — Samen. . A. Kerneri Sterneck. Habitusbild. . A. ellipticus Hausskn. — 8. Blatt vom oberen Stengeltheile, 9, Bractee, 10. Samen. Tafel II (= Jahrg. 1895, Taf. VD). . A. Freynii Sterneck. — A. Habitusbild. 1. Kelchstück (10 mal vergr.). . A. pumilus Sterneck. — B. Habitusbild. 2. Kelchstück (10 mal vergr.). . A. glandulosus (Simk.) Sterneck. — 3. Stengelblatt, #. Frucht- kelch mit Bractee, 5. Kelchstück (10 mal vergr.), 6. Corolle. . A. Wagneri (Deg.) Sterneck. — 7. Stengelblatt, 8. Fruchtkelch mit Bractee, 9. Kelchstück (10 mal vergr.). Tafel III (= Jahrg. 1895, Taf. VI). A. pubescens (Boiss. et Heldr.) Sterneck. — A. Habitusbild. I. Stengelblatt, 2. Bractee, 3. Corolle. 475 . A. goniotrichus Sterneck. — 4. Stengelblatt, 5. Bractee, 6. Kelch- stück (10mal vergr.). . A. Wettsteinii Sterneck. — B. Habitusbild. 7. Stengelblatt, 8. Bractee, 9. Corolle, 10. Kelchstück (10 mal vergr.). . A. major (Ehrb.) Rehb. — 11. Eienselblatt, 12. Bractee, 13. Blüte, 14. Corolle, 15. Kelehstück (10 mal vergr.), 16. Samen. . A. major (Ehrh.) Rchb. f. apterus Fr. — Samen. . A. serotinus (Schönh.) Beck. — 18. Stengelblatt. 19. Bractee, 20. Blüte, 21. Corolle. Tafel IV (= Jahrg. 1895, Taf. XI). Fig. A,1—3. A. pulcher (Schum.) Wim. — A. Habitusbild. 1. Bractee, 2. Frucht- kelch, 3. Corolle. B,4u.5. A. alpinus (Baumgt.) Sterneck. — B. Habitusbild. 4. Bractee, 5. Corolle. 6—8. A. lanceolatus (Neilr.) Steıneck. — 6. Bractee, 7. Blüte, 8. Corolle. 9. A. lanceolatus (Neilr.) Sterneck var. subalpinus Sterneck. — Stengelblatt. 10—13. A. angustifolius (Gmel.) Heynh. — 10. Stengelblatt, 11. Bractee, 12. Blüte, 13. Corolle. 14—16. A. dinarieus (Murb.) Sterneck. — 14. Stengelblatt, 15. Blüte, 16. Corolle. 17—20. A. minor (Ehrh.) Wimm. — 17. Stengelblatt, 18. Bractee, 19. Blüte, 20. Corolle. 21. A. stenophyllus (Schur) Sterneck. — Stengelblatt. Alphabetisches Verzeichnis der vorkommenden Artnamen und Synonyme. ') 4. Alectorolophus Sterneck. 1 | A. grandiflorus P. pubens Wallr.. 1 — — Sf. medius Rchb. ... . Aa|— hirsutus All. . . rd epmua Beck v2. >; 2), „AS | AS en LS — — Garcke ET me Richie 20.01; 0 RO — — Recht. . m, 47) = Wmm:'\.# EN BETEN — — Sterneck.. ......15 |— Kerneri Sterneck .... 2 — — Walp... .14 | — lanceolatus Sterneck. . .16 — — var. ereetus Sterneck .15a|— — var. subalpinus Sterneck 16a — angustifolius Garcke . . . . .13 |— major Rehb. ...... .12 — — Gremli ee Winner DEI er Heyoh...: 22... .AT | — f apterus Fries... .12a eb. > 2.5.0.4 2 3 uAT |— — © glaber-Rehb. . . ... „1% — — Pf. intercedens Beck . . . .16 | — — P. hirsutus Garcke . . . A et. tipreus' Beck...) .AT I— — @. hirsutus: Bchb. . ..W. 1 — wristatus Gremli . .....16 |— — e. hirsutus, subylaber Rehb. 12a — dinarieus Sterneck . . .18 |— — b. medius Rehb. . . . . . Aa Eellipticus Hausskn. !.. . 3 |— minor Gremli . .. ... 2.49 — fallax Wimm. et Grab. ad 19 |— — kchb.. . . .. ....19u.20 —Freynä Sterneck..... k|I|— — Wimm... 2 — glaber All. ..419 |— — var. fallaw Wimm.etGrab.ad19 — — .Beck A | — Le stenophylius 'Gremli . 230 — glandulosus Sterneck .. 6 | — — f. vittulatus Gremli. . . . 19 — goniotrichus Sterneck . . 9 |— parviflorus Beck . ......19 — grandiflorus «. glabratus Wallr. 12 |— — Wall. .2.22222..19 ') Die Zahlen beziehen sich auf die fortlaufenden Nummern im Texte. 474 A. parviflorus 1. stenophyllus Beck — puberulus Fritsch — pubescens Sterneck — pumilus Sterneck — pulcher Wimm. — — var. elatus Sterneck . — ramosus Sterneck — serotinus Beck — stenophyllus Stern eck — Magneri Sterneck — Wettsteinii Sterneck . ad Fistularia Alectorolophus Wettst. — alpina Wettst. ... — angustifolia Wettst. — Crista Galli Wettst.. — dinarica Wettst. — major Wettst. — pubescens Wettst. — rumelica Wettst. — serotina Wettst. NH. Mimulus Alectorolophus Scop — Crista Galli Scop... . . Reh. een Bertol. — ZGmel h 2 2kch: — — Soll — — Yan, — alpinus Bimgt. — — Boiss. . Gelak. . Gremli Hausm. Keh. Schur Simonk. er eo. — Neilr. . — — Pf. lanceolatus Neilr. — angustifolius Celak. — = dh — — Gmel. — — Gren. et Godr. — — Velen. ,. — aristatus Öelak. — buecalis Wallr. — Crista Galli Bertol. — — Bertol. var. Pf. Gmel. e Kerner — — L. var. y! Pers. zul Freyn . $ - — 5 alpestris W hibe. s ß. angustifolius 'Hsm.. . . lat, In. Ah. 20 | Zen. montana L. y. angustifolius Gaud. — y. härsutus Döll. . — Neilr. . major Döll. . — Neilr. — P. minor Döll. — Neilr. De Murb. elliptieus Hskn. Freyni Kerner hirsuta Jam. hirsutus Bmg. . — Gremli — Scehur r var. elliptieus "Hskn. major Boiss. — Ehrh. — Koch. Be 2. — var. abbreviatus Murh. | DVUORS E — var. angustifolius Fries . — P. angustifolius Keh. — var. apterus Fries — glaber Gren. Godr. . — var. glandulosus Murb, — var. — Simonk. — Pf. hirsuta Velen. — Pf. hirsutus Gren. Godr. . — ß. — Hausm. — Pf. — Schultz — 06, leucodon. Döll. — Pf. parnassicus Boiss. . — var. serotinus Haläcsy — var. — Schönh. ; — y. subexalatus Schultz — Pf. villosus Döll. minor Baumgt. — Boiss. — Ehrh. . — Hausm. — Koch. — Murb. — Simonk. . . — Pf. alpinus Gaud. — Pf. angustifolius Gren. Godr. 2 — ß. — Hausm. — y. — Keh. — var. stenophylius Schur fi puberulus Fritsch pubescens Boiss. . pulcher Schum. - Reichenbachii Dre] . rumelicus Velen. villosus Pers. Wagmeri Deg. Crista Galli P. anyustifolia Bidens connatus Mühlenberg, ein neuer Bürger der europäischen Flora, Von ©. Warnstorf (Neuruppin). In Nr. 10 des diesjährigen Bandes dieser Zeitschrift habe ich unter der Ueberschrift: „Ueber das Vorkommen einer neuen Bidens- Art in der Umgegend von Neuruppin“ eine vorläufige Mittheilung veröffentlicht, in welcher ich im Eingange bemerkte, dass ich die in Rede stehende Pflanze schon vor vielen Jahren am Ufer des Rup- piner Sees beobachtet, aber unterlassen hätte, eine diesbezügliche Notiz bekannt zu geben. Wie sich nun aber nachträglich zu meinem lebhaften Bedauern herausgestellt, ist letzteres nicht richtig, und ich halte mich deshalb den Lesern der „Botan. Zeitschrift“ gegenüber zu nachfolgender Erklärung für verpflichtet. Meine ersten Beobachtungen des eigenthümlichen Bidens da- tiren aus den Jahren 1874 und 1875, und schon um diese Zeit hat ihn mein verehrter Freund. Prof. Ascherson, von mir erhalten. Da aber weder er, noch Prof. Kerner denselben als Aıt anerkennen wollten, so beschrieb ich die Pflanze ziemlich genau in den Verhandl. des Botan. Vereins für Brandenburg, Jahrg. 1879, S. 157—158 unter dem Namen 2. tripartitus var.? fallaw ©. W. mit dem aus- drücklichen Zusatz, dass sich diese Form bei weiterer Prüfung und Beobachtung später sicher als Art herausstellen werde. Diese Publi- cation war mir ganz aus dem Gedächtnisse entschwunden, was wohl verzeihlich ist, da ich mich seit 20 Jahren hauptsächlich mit bryo- logischen Studien befasse, und der betreffende Bidens mir erst in diesem Herbst wieder vor Augen kam. So erklärt es sich auch, dass ich zu seiner Bezeichnung nicht den schon vorhandenen Namen B. fallax benützte, sondern zu Unrecht einen neuen Namen: B. deeipiens wählte. Noch am 12. October d. J. war Prof. Ascherson geneigt, eine Hybride zwischen B. tripartitus und B. cernuus in meiner Pflanze zu er- blicken, und erst, nachdem ich ihm brieflich noch einmal meine Gründe gegen eine solche Annahme entwickelt und er die Pflanze bei Wannsee a. d. Havel, wo sie auf meine Anregung Lehrer Prager anfangs October aufgefunden, lebend beobachtet hatte, war er zu der Ueberzeugung gelangt, dass thatsächlich ein neuer, bisher in Europa übersehener Bidens vorliege. Nun interessirte er sich lebhaft für die Sache, und schon unter dem 21. October konnte er mir die überraschende That- sache melden, dass mein B. deeipiens mit dem nordamerikanischen B. connat«s Mühlenberg identisch sei. Von dem letzteren konnte er ein Originalexemplar im botanischen Museum in Berlin vergleichen; dasselbe stimmt, wie er mir schreibt, besonders auch hinsichtlich der eigenthümlichen 4grannigen höckerigen Früchte überein. Wenn nun auch meine Namen fallen müssen, so hat meine Publication dennoch dazu beigetragen, eine erweislich seit 30 Jahren gesammelte, aber nicht erkannte Pflanze ans Licht zu ziehen. 476 Bisher hat Prof. Aseherson über die Verbreitung des B. con- natus in Deutschland Folgendes ermittelt: Derselbe ist seit 1865 bei Berlin auf Flossholz in der Spree und im Schiffahrtscanal an 7 verschiedenen Punkten, von Prager bei Blasow und Wannsee (October 1895), sowie von Prediger Hülsen bei Rathenow a. d. Havel (November 1895) und von Grütter bei Bromberg (Posen) am Canal (September 1895) beobachtet worden: ich selbst sammelte ihn dieses Jahr an 6 verschiedenen Stellen: am Ufer des Ruppiner Sees selbst, auf Flossholz im See, an vom Wasser bespülten Planken der Damenbadeanstalt und an 2 Standorten am Molchow-See un- weit der Molchower Brücke. Erwähnt sei zum Schlusse noch die circa 4 Wochen spätere Fruchtreife des B. connatus, den ich noch Ende October hier voll- kommen grün, blühend und mit reifen Früchten antraf, zu welcher Zeit B. tripartitus und B cernuus längst abgestorben sind. Notiz über das Vorkommen von Erechthites hieracifolia (L.) Rat. in Mähren. Im August des heurigen Jahres (1895) fand ich in Blauda nächst Mährisch-Schönberg drei wohlentwickelte. blühende Exemplare von Erechthites hieracifolia (L.) Raf. Ich konnte diesen Fremdling mit meinen Bestimmungs- büchern nicht bestimmen; Herr Dr. €. Fritsch in Wien determinirte freund - lichst diese, bekanntlich in Nordamerika heimische, Pflanze. Sie trat zuerst 1876 in Agram auf, später wurde sie in Ungarn, Südsteiermark und Niederösterreich beobachtet. Ich werde meine Beobachtungen im nächsten Jahre fortsetzen. Die Pflanzen bildeten reichliche Früchte. Joh. Panek, Bürgerschuldirector. Literatur-Uebersicht. > October 1895. Beck @. R. v. Mannagetta. Flora von Südbosnien und der an- grenzenden Hercegovina. VII. (Ann. d. naturh. Hofmus. Wien. Bd. X. Heft II. S. 103—141.) 8". Ausführlicher behandelt oder neu beschrieben werden: Corydalis Marschalliana Pers., ©. Stummeri Pant., €. blanda Schott., Hesperis Di- narica Beck. Aethionema sawatile R. Br., Viola deelinata W.K., V. Zoysii Wulf. f. semicoerulea Beck, f. lilacina Beck, Helianthemum glabrum Koch f. aemulans Beck, Hypericum quadrangulum L.. Lavathera thuringiaca 1. var. Dinarica Beck, Geranium sylvaticum L., Acer campestre L. var. de- ') Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an. die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet be- ziehen. ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Red. 477 fexum Beck, A. hyrcanum Fisch. et Mey., Polygala calcarea Schultz, Rhamnus fallax Boiss., Euphorbia amygdaloides var. oreites Beck, Trinia ylaberrima Hoffm. var. bosniaca Beck, Wallrothia tuberosa Spreng., Pimpi- nella Saxifraga L. var. erythrantha Beck, Seseli virescens (Wriseb.). Sese- linia elata Beck, Heracleum angustifolium Jacq. f. heterotrichum Beck, Oerefolium anthriseus (L.) t. psilactis Beck, O. fumarioides (W.K.) ß. bosnia- cum Beck. Btocki B. Ein Beitrag zur Flora von Galizien und der Bukowina. IT. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Nr. 10. S. 133— 135.) 8". Borbäs V. Az acsalapu 6s hazai fajai. (Termeszettudomänyi közlöny XXXIV. p. 121—125.) 8", Verfasser behandelt die Petasites-Arten Ungarns. Nach ihm kommen im Lande vor: P. offieinalis, P. albus, P. niveus und P. glabratus Maly (= P. Kablikicmus Hoppe). Letzterer wurde in der Tatra und von Por- cius bei Rodna aufgefunden. Borbäs V. A Gentiana Carpatica. (1. ec. XXXIUI. p. 77—89.) 8° Dalla Torre K. W. v. Die volksthümlichen Pflanzennamen in Tirol und Vorarlberg nebst folkloristischen Bemerkungen zur Flora des Landes. Innsbruck (A. Edlinger). 16°. 76 8. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Bull. de I’herb. Boissier III. Nr. 10. p. 497 —511.) 8". Die vorliegende Fortsetzung enthält eine Bestimmungstabelle und Zusammenstellung aller Arten der Gruppe „Andrvaloidea“ der Gattung Hieracium. Heinricher E. Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane der Schuppenwurz-Arten. (Zuthraea Olandestina und L. Squamari«a) (Cohn’s Beitr. z. Biol. d. Pflanzen. VII. Heft 2.) 92 8. 7 Taf. Inhaltsangabe: Die Untersuchungen früherer Forscher (8. 1—6); das Untersuchungsmaterial (S. 6—9); der anatomische Bau der Haustorien von L. Clandestina (S. 9—4A8),;, der anatomische Bau der Haustorien von L. Squamaria (S. 18—28); die Inhaltsstoffe der Haustorien (S. %8—35); das Eindringen der Haustorien in die Wirthspflanze, ihre Einwirkungen da- selbst und die Schädigungen an Wirthspflanzen (S. 45—65); zur Entwick- lungsgeschichte der Haustorien (S. 65— 74); die Stellung der Lathraea im System (S. 74—82). Kerner v. Marilaun A. The natural history of plants: their forms, growth, reproduction and distribution. Transl. and edit. by F. W. Oliver, with the assistance of Marian Busk and Mary F. Ewart. Vol. Il. London (Blackie). 8’. 984 p. Murr J. Auf dem Wotsch! Ein Vegetationsbild aus Steiermark. 1. (Deutsche botan. Monatschr. XIII. Nr. 10. S. 132—133.) 8". Murr J. Beiträge zur Kenntniss der alpinen Archieracien Tirols. (Alle. botan. Zeitschr. für Syst., Florist. ete. I. Nr. 10.) 8". Prohaska K. Ueber die alpinen Arten der Gattung Paederota L. Carinthia II. Nr. 2.) 8°. 10 S. Verfasser publieirt hiemit die Resultate sehr eingehender Studien über den Polymorphismus der Paederota- (Veronica-) Arten; er weist 478 insbesondere auf die Existenz zweier in der Staubblattlänge verschiedener Racen von Veronica lutea, auf die Unregelmässigkeit in der Gestaltung der Unterlippe bei dieser Art hin. Stocklasa J. Die Assimilation des Leeithins durch die Pflanze. (Sitzungsber. d.k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-naturw. ©. Ba: GIV,»Abth. 7. DE 7)2.8°. E18 ME Taf. Wiesner J. Untersuchungen über den Lichtgenuss der Pflanzen mit Rücksicht auf die Vegetation von Wien, Cairo und Buitenzorg (Java). Photometrische Untersuchungen auf pflanzenphysiologischem (Gebiete. Zweite Abhandlung. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissen- sch. .CIV. Bd. Abth. L 8. 605-711. 4 Curven.) 8°. Ueber die wesentlichsten Resultate dieser ebenso in physiologischer., wie in pflanzengeographischer Hinsicht bedeutungsvollen Arbeit vergl. Nr=9S7362% Arndt R. Biologische Studien. II. Artung und Entartung. Greifs- wald 1895 (J. Abel). — Mk. 6.-—. Focke W. OÖ. Ueber einige polymorphe Formenkreise (Abh. d. naturw. Ver. Bremen. Bd. XIII. S. 239 — 244.) 8°. Enthält: 4. Norwestdeutsche Callitrichen. — 2. Die nordwestdeutschen Taraxacum-Arten. — 3. Ueber sicilianische Spergularien. Henslow % The origin of plant structures by self-adaptation to the environment. London (Kegan, Trench, Trübner & Co.). 8". 256 p. Jaccard H. Catalogue de la flore valaisanne. Zürich, Basel (Georg & Co.). 4°. 528 S. — Mk. 20.— Kraus G. Physiologisches aus den Tropen. (Ann. d. jard. bot. de Buitenzorg. XII. p. 196— 216.) 8". Inhalt: I. Das Längenwachsthum der Bambusrohre; mit Taf. XX und XXI. — ll. Die Schwellungsperiode an tropischen Bäumen. Mäule C. Der Faserverlauf im Wundholz. Eine anatomische Unter- suchung. (Bibliotheca botanica. Heft 33.) 4". 32 8. Verfasser hat die histologischen Verhältnisse des Wundholzes, ins- besondere den complicirten, oft anscheinend ganz unregelmässigen Verlauf der Fasern in demselben eingehend studirt. Die Krümmungen derselben lassen sich insbesondere auf- zwei Componenten zurückführen, auf die Richtung des geringsten Streckungswiderstandes und auf die Richtung, welche der Faser durch ihre Polarität angewiesen ist. Möller A. Protobasidiomyceten. Untersuchungen aus Brasilien. (Botan. Mitth. aus den Tropen. Heft VIII.) Jena (@. Fischer). 8". 193 S. 6 Taf. — Mk. 10.—. Romanes @. J. Darwin and after Darwin: an exposition of the Darwinian theory and a discussion of post-Darwinian questions. Part II. Post-Darwinian questions, heredity and utility. London (Longmans). 8°. 352 p. — 10 sh. 6. d. 479 Sadebeck R. Beobachtungen und Bemerkungen über («ie durch Hemileia wastatriv verursachte Blattfleckenkrankheit der Kaffee- bäume. (Forstl. naturw. Zeitschr. IV. Jahrg. 8. Heft.) 8°. 9 8. Sargent C. The silva of Nortli Ameriea: a description of the trees which grow naturally in North America, exelusive Mexico. Illnstr. by €. E. Faxon. Vol. VII. Cupuliferae. Boston (Honghton, Mif- flin & Co.). 8°. 50 p. — Doll. 25. Schumann K. Asclepiadaceae in Engler Natürl. Pflanzenfamilien. 123/125. Lief. S. 193— 306. 299 Einzelbilder. — Mk. 4:50. Der Lieferung liegt ein prächtiges Vegetationsbild (Cactaceen-Land- schaft im Staate Hidalgo) als Nachtrag zu Abth. III 6a bei. Solms-Laubach Graf zu. Bowmanites Römeri, eine neue Spheno- phylleen-Fructification. (Jahrb. d. geol. Reichsanstalt. 1895. Bd. 45. Halt 2.) 25 8.2 Taf. Tilden E. A contribution to the bibliography of American Alvae. (Minnesota botanical studies. XXIII.) 8". p. 295—421. Eine 1544 Nummern umfassende Aufzählung der Litteratur über die Algenflora Amerikas. Tschirch A. und Oesterle O. Anatomischer Atlas der Pharmako- enosie und Nahrungsmittelkunde. Lief. 8. Leipzie (Tauchnitz). 4". 155— 174 S. Inhalt der vorliegenden Lieferung: Herba conii, Herba et fructus conii, Rhizoma imperatoriae, Herba hyoseyami, Semina hyoscyami, Flores pyrethri. Vries H. d. Eine zweigipflige Variationscurve. (Arch. f. Entwick- lungsmech. der Organismen. II. Bd. I Heft.) 8’. S S. 2 Fig. Verfasser erhielt bei Constrnetion der Variationscurve. betreffend die Zahl der Strahlenblüten bei Chrysanthemum segetum eine zweigipflige Curve als Ausdruck der Tendenz der Ausbildung von 2 Rassen. Es gelang ihm dann, die eine dieser Rassen rein zu züchten. Eine in (lescendenz- theoretischer, speciell darwinistischer Beziehung höchst benierkenswerthe Abhandlung. Weismann A. Neue Gedanken zur Vererbungsfrage. Eine Antwort an H. Spencer. Jena (G@. Fischer). 8°. 76 $S. — Mk. 1.50. Flora von Oesterreich-Ungarn. Salzburg. (1894.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). (Schluss. !) Stenactis annua (1.) Zwischen Hallein und Golling an der Eisen- bahn mehrfach (5). — Achillea tanacetifolia All. Kolm-Saigurn, ‘) Vergl. Nr. 11, S. 439. 480 am Beginne des Erfurterweges (15). — Gnaphalium carpathi- cum Wahlenb. Hochfeind bei Tweng (16). — Senecio Cacali- aster Lam. Am Beginne des Erfurterweges bei Kolm-Saigurn (15). — Carduus crispus L. Auf Wiesen im Pongau (von Sulzau bis St. Johann) nicht selten (5). — €. viridis Kern. Nächst dem Seewaldsee auf dem Trattberg (15); bei St. Gilgen, Unken, Lofer, Werfen, St. Johann und Taxenbach. ( (5). — (irsium erio- phorum (L.). Häufig von den Grieswiesalphütten bei Kolm-Sai- gurn an gegen das Ritterkaar (15). — Ü. spinosissimum (L.). Kolm-Saigun (15). — C. praemorsum Michl. Auf nassen Wiesen bei Weng und Schlehdorf (15). — Lappa officinalis All. Bei Urstein (15), Hallein, Golling (5). — Saussurea alpina (L.). Moserboden im Kaprunerthale (18). — Mulgedium alpinum (L.). In Schluchten und Gräben nächst dem Hirschbühl (15). — Crepis Terglouensis (Hacq.) .Schwarzeck bei Tweng (16). — Hieracium glaciale Lachen. Schwarzeck bei Tweng (16). Phyteuma paueijlorum L. Hochfeind bei Tweng (16). Lomatogonium Carinthiacum (Wulf.). Zahlreich am Moserboden des Kaprunerthales (18). Calamintha Aecinos (L.). Auf der Südseite des Schlosshügels in Matt- see. — Stachys palustris L. In allen Gauen verbreitet, aber nirgends sehr häufig. — Teucrium COhamaedrys L. Bei Lofer häufig (5). — T. Scorodonia L. Auf Waldboden am Fusse der Schmittenhöhe bei Zell am See, 850 m (18). Globularia cordifolia L. Auf Felsen bei Stegenwacht (5). Lithospermum offieinale L. Bei Sulzau (5). Hyoscyamus niger L. Bei Gnigl verwildert. — Solanum nigrum L. Bei Sulzauu. — 5. Lycopersicum L. Bei Leopoldskron auf Schutt (5) Verbascum Thapsus L. Zwischen Siezenheim und Wals (15). — V. Lychnitis L. Bahndamm bei Lehen. (15). Linaria Cymbalaria (L.). Auf Mauern in Werfen und Taxenbach (5). — Euphrasia minima Jacq. Im ganzen Gebiete der Central. alpen, ferner auf dem Gaisstein und der Schmittenhöhe (13). — E. versicolor Keın. Bei Tweng und Mauterndorf; im Nassfeld bei Gastein, Rauris und Fuscherthal (13). — Pedicularis aspleni- folia Flörke. Hochfeind bei Tweng (16). Orobanche minor Sutt. Auf Kleefelden um Wals und Siezenheim in den letzten Jahren sehr häufig (15). Pinguieula alpina L. Um Gastein mehrfach (11). Primula farinosa L. flor. albis. Heuberg bei Salzburg, 600 m (15). — Soldanella montana Willd. Kötschachthal (11). — Anagallis arvensis L. Bei Saalfelden (5). Rt 48] Pirola chlorantha Sw. Bockhartscharte (11). — P. minor L. Tweng (5). Athamantha Oretensis L. Radhausberg bei Böckstein (11). — Turilis Anthriseus L. Bei Sulzau, St. Johann und Taxenbach (5). Sedum dasyphyllum L. Im Markte Rauris auf Strassenmauern; ferner an Felsen am Wege gegen das Gaisbachthal. — Sempervivum montanum L. Hirschkopf im Rauriser Thal. — S. arachnoideum L. Auf Felsen der Grieswiesalpen bei Kolm-Saigurn (15). Sawifraga Rudolphiana Hornseh. Ritterkopf in der Rauris (15). — S. biflora All. Ritterkopf in der Rauris (15); Hochfeind bei Tweng (16). Ölematis alpina (L.).. Am Gehänuge oberhalb Grieswies bei Kolm- Saigurn (15). — Ranunculus aconitifolius L.'). Untersberg; Salzachau bei Bergheim; am Fusse des Nockstein; bei Neu- markt, Zell am See, Bad-Gastein; Radstädter Tauernkar (6). — R. platanifolius L.') Untersberg (15); am Wege von Böckstein zum Nassfeld (6, 19); am unteren Krimmler Fall (19). — Aquilegia atroviolacea (Ave-Lall.).. Am Fusse und Gehänge des Trattberges (15). — Aconituwm paniculatum Lam. Kolm-Saigurn (15). Arubis coerulea Hnke. Silberpfennig im Rauriserthal (15); Hochfeind bei Tweng (16). — Turritis glabra L. Bei Plankenau (5); am Wege zur Kitzlochklamm (5. 15); bei Ferleiten (5). — Curda- mine alpina Willd. Gamsleitenspitz und Gurpetschek bei Tweng (16). — €. hirsuta L. var. multicaulis Hoppe. Schwarzeck bei Tweng (16). — Dentaria bulbifera L. Auf Hügeln bei Elsbethen und Urstein (15), — Erysimum Cheiranthus Pers. An den Felswänden am linken Ufer der Ache gegenüber hauris, am Wege nach Hundsdorf (15). — Stenophragma Thalianum (L.). Ferleiten (5). — Draba Sauteri Hoppe. Malnitzertauern (7; ? Ref... — D. frigida Sauter. Gamsleitenspitz bei Tweng (16). D. tomentosa Wahlb, Hochfeind bei Tweng (16). — Lepidium Draba L. An der Eisenbahn bei Köstendorf (7). — Raphanus sativus L. Bei Salzburg verwildert (5). Helianthemum alpestre (Jacq.). Hochfeind bei Tweng (16). Viola palustris L. Moorwiesen bei Radstadt (7): Pyrker’s Höhe bei Gastein (11). V. arenaria DC. Tofern und Schattbachalpe im Grossarlthal (7). — V. silvestris Lam. var. macrantha Döll. Eschenau bei Lend; Bad Gastein (7). Herniaria glabra L. An Rainen und Mauern bei Rauris mehrfach (15); bei Dorf Fusch (5). — Spergula arvensis L. Saalfelden (5). — Sagina nodosa E. Mey. Niederalm, Elixhausen, Glaneck (7). — Alsine aretioides H. K. Preber im Lungau (7). — Holo- ‘) Mit Rücksicht auf die oftmalige Verwechslung von R. aconitifolius L. und R. platanifolius L. führe ich hier alle sichergestellten Standorte beider Arten an. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1895. 36 steum umbellatum L. St. Johann (7). — Stellaria Holostea L. Russbachsäge bei Abtenau (7). — Stellaria aquatica (L.).. Am Wege zur Liechtensteinklamm (5); bei Böckstein; Preber im Lungau (7). — Cerastium alpinum L. var. glabratum Wahlb. Schafberg bei Mondsee (7). (?? Ref.) — Tunica Sawifraga (L.) Bei Gastein (11). — Dianthus Carthusianorum L. An Felsen des Karteisergrabens in Grossarl (7), — D. alpinus L. Rau- riser Goldberg (7). — D. glacialis Hnk. Gamskogel (7); Silber- pfennig (15). — D. silvestris Wulf. Gamskogel; Radhausberg (7). — Silene Armeria L. In Sulzau verwildert (5). — 8. rupestris L. Pass Lueg (15). — Melandryum rubrum (Wgl.). Im Pon- gau und Pinzgau verbreitet und häufig (5. 11, 19). Malva borealis Wallm. In St. Johann (7). Hypericum humifusum L. Aigen (7); Schallmoos bei Salzburg; in Wäldern beim Zwieselbad (5). — H. hirsutum L. Bei Unken, Werfen, Stegenwacht (5). Polygala amara L. var. austriaca (Cr.). Gasteiner Thal (11); Preber- see (7). Rhamnus cathartica L. Bei Lofer, Saalfelden und Radstadt (5). — R. pumila L. Auf Kalkblöcken nächst dem Seewaldsee (15). — R. alpina L. Bei St. Gilgen (7). (?? Ref.) Geranium pratense L. St. Gilgen (5): Hofgastein (7); — @. molle L. Unken (5). — @. pusillum L. St. Johann (7). — @. colum- binum L. Bei Unken, St. Johann (5), Tamsweg (7). Oenothera biennis L. Bei St. Johann (5). Pirus Malus L. var. silvestris Mill. Zahlreich am Gehänge des Untersberges bei St. Leonhard (15). — Aronia rotundifolia Pers. Nassfeldthal (11). Agrimonia Eupatoria L. Bei Unken, Saalfelden, St. Johann, Werfen, Scheffau (5). — Alchimilla montana Willd. Bad Fusch (5). — Rubus suberectus And. Bei St. Johann (5). — KR. plicatus Whe. et N. Oberhalb der Kitzlochklamm (5). — KR. bifrons Vest. Bei Golling am Wege nach St. Anton (15); bei Unken (5). — R. rudis Whe. et N. Bei Fürstenbrunn (5). — R. caesius X Tdaeus. Bei Radstadt (5). Sarothamnus scoparius (L.). Auf dem Heuberg bei Salzburg (15). — Ononis repens „Koch“. Gaisberg und Heuberg bei Salzburg; Walserberg (12). — Medicago sativa L. Bei Werfen und Saal- felden (5). — Melilotus altissimus Thuill. An der Salzach nächst Oberndorf (15). — Trifolium incarnatum L. Am Eisenbahn- damm bei Maria Pfarr im Lungau, eingeschleppt (17). — T. arvense L. Bei Bischofshofen (7) und Saalfelden (5). — T. frugiferum L. Zederberg bei St. Johann (7). — T. spadi- ceum L. Einödberg bei St. Johann (7). — T. aureum Poll. Bei Unken und Saalfelden (5). — T. campestre Schreb. Bei Sulzau und Plankenau im Pongau (5). — Lotus uliginosus 483 Sehk. Aigen (7). — Oxytropis sordida Gaud. Hochfeind bei Tweng (16). — Onobrychis sativa Lam. Bei Sulzau und Werfen am Eisenbahndamm zahlreich (5). — Vieia sativa L. Saalfelden (5). — Lathyrus silvestris L. An der Strasse bei Gastein (11). — L. palustris L. Bei Mattsee zwischen Schilf (15). Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 67. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Lübeck am 15.—20. September 1895. Ahtheilung für Botanik. In der I. Sitzung, in welcher Herr Senator Dr. Bremer (Lübeck) den Vorsitz führte, sprach Herr Dr. H. Klebahn (Bremen) über die Entwicklung der Kenntnisse der heteröcischen Rostpilze und über die Ergebnisse seiner Culturversuche mit solchen. Der Vor- tragende behandelte insbesondere den durch Plowright, Erikson, Klebahn, Magnus und Schroeter untersuchten Polymorphismus gewisser Uredineen. In der II. Sitzung führte Prof. Dr. Strassburger (Bonn) den Vorsitz. Prof. Dr. Fischer-Benzon (Kiel)hielt einen Vortrag über die Geschichte des Beerenobstes. Herr Kuckuck (Helgoland) gab eine Beschreibung der biologischen Anstalt auf Helgoland und erläuterte insbesondere die Wirksamkeit und Einrichtungen derselben auf botanischem Gebiete. Hierauf folgte ein Vortrag des Herrn Prof. Dr. Kohl (Marburg) über Assimilationsenergie und Spalt- öffnungsmechanik. Prof. Dr. H. Molisch (Prag) theilte die wesent- lichsten Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Ernährung der Algen mit. Prof. Dr. P. Magnus (Berlin) machte Mittheilung über das Mycel und den Parasitismus einer neuen Sclerospora-Art, der S. Kriegeriana, welche W. Krieger auf Phalaris arundinacea entdeckt hatte. Dr. Klebahn (Bremen) behandelte schliesslich das Verhalten der Zellkerne bei den Auxosporenbildung von Epithemia. Den Vorsitz der Ill. Sitzung hatte Prof. Dr. Klebs (Basel) inne. Prof. Dr. L. Wittmack legte einige interessante Objecte vor, so Schuppen eines abnormen weiblichen Zapfens von Dioon edule, Blätter und Blütenstände von Pueraria T’hunbergiana, prähistorische Weizen- körner aus einem Pfahlbau bei Schussenried und regte endlich die Beobachtung von Origanım Majorana im heurigen milden Herbste an mit Rücksicht auf dessen Verhältniss zu ©. majoranoides Willd. Dr. Hegler (Rostock) machte Mittheilungen über Kerntheilungs- erscheinungen, insbesondere über Mitose und Fragmentation, ihre Beziehung zur Vererbung und ihr Vorkommen bei Spaltalgen und Bacteriaceen. Prof. Dr. OÖ. Warburg (Berlin) hielt einen Vortrag unter dem Titel „Zur Charakteristik und Gliederung der Myristicaceen“ und machte anschliessend daran Mittheilungen „über die Haarbildung der - Myristieaceen“. Prof. R. A. Harper (Chicago) sprach über * 484 Kerntheilung und Sporenbildung im Aseus der Pilze. Schliesslich verlas Dr. K. Müller (Berlin) den von Prof. Cohn (Breslau) verfassten Nekrolog auf Pringsheim und besprach im Anschlusse daran die Entwicklung des Sphagnumprotonemas, sowie das Wachsthum der Zellhäute im Blatte von Sphagnum. In der Allgemeinen Sitzung am 16. September sprach Prof.Dr.@. Klebs (Basel) „Ueber einige Probleme aus der Physiologie der Fortpflanzung“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Dr. C. Baenitz, Herbarium Europaeum. Lief. 83 — 94. XXIX. Jahrgang. Prospect 1896. 18 Seiten. Preis 0:50 Mk. Die diesjährige Ausgabe umfasst in 7 Lieferungen 563 Arten, Varietäten, Bastarde und kritische Arten von verschiedenen Standorten. | Abtheilung D in 19 Unterabtheilungen nach Ländern geordnet und nach ungefährer Schätzung über 2000 Nummern stark, dürfte ganz besonders den Botanikern, welche gute und vollständige Exem- plare gebrauchen, Gelegenheit zur Ergänzung des eigenen Herhars bieten in Bezug auf verschiedene Standorte, denn bei Abnahme ganzer Unterabtheilungen tritt eine Ermässi- gung des Preises pro Exemplar (0'15 Mk.) von 20—50"/, ein. Lief. 88, 120 Nummern, gehört der Flora von Galizien, Un- garn und Siebenbürgen an, bringt zahlreiche neue Arten und Varie- täten von Btocki und von Borbäs und etwa SO Nummern der ersten Frühlingsflora des Banats, welche der Herausgeber bei Orsova und Herkulesbad in diesem Jahre präparirte. — Euphorbia gracilis > salieina Bdocki, Moehringia pendula Fenzl, Hieracium odorans und die schöne Carex digitata L. n. var. hungarica, — die letzten beiden von dem Herausgeber entdeckt und von Prof. Dr. v. Borbäs beschrieben, — Pulsatilla Wahlenbergii Szontagh (aus der Tatra), Rhinanthus goniotrichus Borbäs, Lamium inflatum Heuff. dürften allgemeines Interesse erregen. Asperula Eugeniae K. Richter scheint bei Herkulesbad bis zu einer Höhe von 700 m (am Damogled) die herrschende Form zu sein. Der Pflanze fehlt zur Blütezeit und nach derselben, in frischem, getrocknetem und zerriebenem Zustande jeder Cu- maringeruch; wenn dieselbe, im Herbar liegend und systematisch geordnet, also unter oder über Asperula odorata ruhend, diesen (teruch wahrnehmen lässt, so dürfte diese Thatsache nur durch Uebertragung des Geruches von Asperula odorata auf A. Eugeniae ihre Erklärung finden. Die schwierig zu beschaffenden knolligen Wurzeln liegen der bei Herkulesbad so häufig vorkommenden Zunaria pachyrrhiza Bor- 485 bas und die gut präparirten Zapfen der Pinus Pallasiana Lam. bei. Lief. 89 umfasst 102 Nummern der deutschen und öster- reichischen Flora. Die neuen Arten: Arabis carmulosa Tscherning und Bidens decipiens Warnstorf '), ferner Sparganium negleetum DBeeby, die nur bei Hamburg vorkommende Fumaria muralis Sonder, das seltene Nasturtium austriacum X silvestre Nlı. und N. barbaraeoides Tsch., Utricularia Bremii Heer und die zahl- reichen Formen von Equisetum litorale Kühlew., E. Schleicheri Milde und Chara fragilis Desv. und foetida Al. Br. sind besonders be- merkenswerth. Lief. 90 enthält 15 Rosen und 45 Rubi aus Deutschland, Ungarn, Böhmen, der Schweiz und Schweden. Aus dem Grossherzog- thum Baden liegen besonders interessante (20) Arten der Freiburger Gegend vor, von Götz präparirt. Das Gleiche gilt von Dr. Weis- becker's neuen ungarischen Arten und den neuen Bastarden Dr. Utsch’s, welche Baenitz bei Breslau beobachtete. Lief. 91 stellt die Fortsetzung der 82. Lieferung des Vor- jahres dar, in welcher 40 Salix-Formen zur Ausgabe gelangten. Die diesjährige Lieferung umfasst einige Arten und Formen der Gattung Populus (2) und Viscum (4) und nicht weniger als 79 Formen der Gattung Salix. — Diese Lieferung bringt nur autlenti- sches Material, denn Blüten und die dazu gehörigen Blätter wurden stets demselben Strauche oder Baume entnommen, auch hat Öberförster A. Straehler in Jauer, einer unserer besten Salix-Kenner, fast alle Arten durchgesehen und genau bestimmt, so dass diese Lieferung für das Studium dieser schwie- rigen Gattung warm empfohlen werden kann. — Vielleicht gelingt es dem Herausgeber des Herbarium Europaeum, durch seine mühsame Arbeit das nach Wimmer’s Tode so ganz in den Hinter- grund getretene und vernachlässigte Studium. dieser Gattung neu zu beleben. — Für die Fortsetzung dieser Sulöw-Lieferungen werden, nach Mittheilung des Herausgebers, neue Mitarbeiter dem- selben sehr willkommen sein. Lief. 92 enthält ausser 6 seltenen, von Jörgensen gesam- melten Moosen Norwegens 32 Arten aus dem österreichischen Küsten- lande, Italien. Frankreich und Schweden, sehr schön präparirt von Engelhardt, Steurer, Bicknell, Hervier und Areskog. Lief. 93, hauptsächlich der Flora Spaniens angehörig,. wurde fast ausschliesslich von El. Reverchon’s Meisterhand präparirt. die Revision dieser S4 Nummern besorgten Willkomm, Freyn, Luerssen und andere namhafte Botaniker. ') Nach der uns soeben von Prof. Dr. P. Ascherson zugegangenen Mittheilung wurde Warnstorf’s Art bereits 1865 von P. Magnus bei Berlin, in diesem Herbste auch bei Bromberg gesammelt, und ist mit dem nord- amerikanischen DB. connatus Mühlenb. identisch. (Vgl. S. 475. Anm. d. Red.) 486 Lief. 94 bildet mit 74 Nummern den Schluss der diesjährigen Ausgabe und enthält Beiträge von Sintenis (aus Kleinasien), Stri- brny (aus Bulgarien), Charrel (aus Macedonien, Adamovit (aus Serbien, Brandis (aus Bosnien) und Baenitz (aus Serbien und Rumänien). Inhaltsverzeichnisse versendet der Herausgeber des „Herbarium Europaeum“, Dr. €. Baenitz in Breslau, @. Fürstenstr. 22, IL —-n—. Die Herren Arvid Haglund und Joh. Källström in Falun, Schweden, versenden eben einen überaus reichen Katalog über ver- käufliche getrocknete Pflanzen aus Schweden. Die Pflanzen sind sehr sorgfältig präparirt und reich aufgelegt. Preise pro Centurie Mk. 1675, für häufigere Arten (im Kataloge durch Cursivschrift kenntlich ge- macht) Mk. 12:75, für Arten der Gattung Alieracium, Viola, Rosa, Rubus. Potentilla, Rumex und Salix Mk. 2075. Herr A. Callier, der sich als sorgfältiger und erfolgreicher Sammler durch seine Flora Silesiaca exsiccata“ und durch seine Krimpflanzen erwiesen hat, gedenkt im kommenden Jahre eine mehr- monatliche Sammelreise durch die Krim zu unternehmen, wenn sich senügend Pränumeranten auf die Ausbeute finden. Dieselbe soll 4—-500 von ihm bisher noch nicht vertheilte Arten umfassen. Eine baldige Anmeldung von Pränumerationen ist sehr erwünscht, da die Reisevorbereitungen von deren Einlaufen abhängen. Zuschriften an Herın A. Callier per Adresse: Aug. Hahn, Golta, Gouvernement Cherson, Russland. Sammlungen von Moosen und Phanerogamen aus Labrador und Neu-Fundland sind erhältlich bei Rev. Arthur ©. Waghorne in St. John’s, New Foundland, 27 Monkstown Road. Von dem musterhaften Exsiccatenwerke „G@. Tiselius Pota- mogetones suecici exsiccati“ ist Fascikel II erschienen. Preis 36 Kronen. Adresse: G. Tiselius, Stockholm, Lunt makargat 18. Von dem Exsicecatenwerke Collins F. S., Hilden J. und Setwell W. A. Phycotheca boreali-americana ist der II. Faseikel, enthaltend Nr, 51—100, erschienen. Flagey €. Lichenes Algerienses exsiceati, Nr. 201—307 Azeba, Cant. de Mila, Algerie, Roumeguere (©. Fungi exsiccati praeeipue Gallici. Centuria LXIX. avec contributions de Bourdot. F. Fautrey, Ferry, @uillemot, Quele, Lambotte. Niel et Rolland. 487 Callier A. Flora Silesiaca exsieccata Nr. 1201—1350. Mk. 20. Manissadjan. Plantae orientales. Centurja Il. Preis: Mk. 25. Die Ausgabe besorgt Herr M. F. Förster, Schopfheim i. W.. Baden. Preisausschreiben des allgemeinen deutschen Sprachvereins. Deutsche Pflanzennamen für die deutsche Schule. Der für unsere Jugend so wichtige und anziehende Unterricht in der Pflanzenkunde wird durch die unverständlichen und darum schwer zu lernenden lateinischen Benennungen sehr beein- trächtigt. Dem Verlangen nach deutschen Pflanzennamen für die deutsche Jugend steht die Schwierigkeit entgegen, dass es eine einheitliche deutsche Pflanzenbezeichnung nicht gibt. Wie die fleissige Sammlung von Pritzel und Jessen (die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Hannover 1882) zeigt, weichen die Pflanzen- benennungen in den verschiedenen (Gegenden deutschen Gebietes wesentlich von einander ab; für manche Pflanzen gibt es mehr als hundert verschiedene Namen. Es soll also untersucht werden, wie diesem Uebel- stande abzuhelfen sei, auf welchem Wege wir -— vielleicht mit Unterstützung des allgemeinen deutschen Sprachvereins — zu einer einheitlichen deutschen Namengebung gelangen können, soweit es das Bedürfnis der Schule erfordert — denn die Kunstsprache der Wissenschaft soll selbstverständlich nicht an- getastet werden. Namentlich wäre in Betracht zu ziehen, welche Pflanzen dabei in Frage kommen. und nach welchen Grundsätzen eine Auswahl aus den vorhandenen deutschen Namen zu treffen sei. Das Hauptgewicht ist dabei weniger auf eine erschöpfende Wortliste zu legen, als auf eine gründliche und zugleich gut leshare, anregende Erörterung der ganzen Frage. Die Preisarbeiten sind mit einem Wahlspruch zu versehen und bis Ende 1896 an den Vorstand (des Vereines einzusenden. Beizufügen ist ein verschlossener Brief mit demselben Kennworte, welcher den Namen des Verfassers enthält. Für die besten Bearbeitungen der Aufgabe sind zwei Preise im Betrage von Mk. 600 und von Mk. 400 ausgesetzt worden. Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: Prof. Dr. Behaghel in Giessen, Prof. Dr. Drude in Dresden, Prof. Dr. Dunger in Dresden, Prof. Dr. Hansen in Giessen. Prof. Dr. Pietsch in Berlin. Der Gesammtvorstand des allgemeinen Sprachvereins. Dr. Max Jähns, Vorsitzender. Personal-Nachrichten. A. o. Prof. Dr. K. Mikosch ist zum ordentlichen Professor am Brünner Polytechnikum befördert worden. Dr. W. A. Setchel ist zum Professor an der Universität in Californien ernannt worden. Dr. 6. Lagerheim in Tromsö ist zum ordentlichen Professor der Botanik und Director des botanischen Institutes an der Universität Stockholm ernannt worden. Dr. E. Stitzenberger ist am 27. September in Constanz gestorben. Prof. Dr. R. F. Solla ist zum Lehrer an der Staatsrealschule in Trient ernannt worden. Dr. Ritzema Bos ist zum Professor der Phytopathologie an der Universität Amsterdam und zum Director des dortigen pbyto- pathologischen Laboratoriums ernannt worden. Inhalt der December-Nummer. Schlechter R. Asclepiadaceae Kuntzeanae. S. 449. — Schmidle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. S. 454. — Haläcsy Dr. E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 460. — Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae. S. 464, — Stern- eck Dr. Jacob v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Aleetorolophus All. S. 469. — Warns- torf C. Bidens eonnatus Mühlenberg. ein neuer Bürger der europäischen Flora. S. 475. — Panek J. Notiz über das Vorkommen von Erechthites. S. 476. — Literatur-Uebersicht. S. 476. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Fritsch Dr. Karl. Salzburg. S. 479. — Botanische Gesell- schaften. Vereine, Congresse etc. S. 483. — Botanische Sammlungen. Museen, Institute ete. S, 484. — Preisausschreiben. S. 487. — Per sonal-Nachrichten. S. 483. — Inserat. ee en ee zes zz essen Redaeteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Manz, Wien I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 11 und 111 & 2 Mark. N—XII und XIV—XXX a 4 Mark. XXXI—XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen. sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien 1.. Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn) zu pränumeriren. Einzelne Nummern. soweit noch vorräthig, A 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennige für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERAT. Thüringischer Botanischer Tauschverein. Die sehr reichhaltige Offertenliste pro 1895 ist erschienen und wird auf Wunsch gratis and franco zugesandt. Prof. SAGORSKI in Pforta in Thüringen. Inhalts-Verzeichnis und Titelblatt für Jahrgang 1895 wird der Jänner- Nummer 1896 beigegeben. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Inhalt des XLV, Bandes, Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Arnold F. Lichenologische Fragmente ............-ssesssesssseneneenn 60, 106, Bauer E. Beitrag zur Moosflora Westböhmens und des Erzgebirges ...... Blocki Br. Zwei neue Oytisus-Arten (sect. Tubocytisus) aus Ostgalizien Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten: UM Achillea" Baldaceii MOV: SPEC. .......cnnrssenebursenenanensnasnnur nern XVII. Ueber Peucedanum macedonicum Janka und seine Ver- WAndten..- RUSS R RI. ILEEREREETT TE BR een nen XIX. Malabaila obtusifolia (Sibth. Sm.) Boiss. und einige Notizen zur Strandflora des Schwarzen: Meeres .........cccceeeeeeneeensoneen XX. Galium Degenü Baldacei in lit. nov. spec. ...eeeeeecececeeeenenen XXI. Ueber Saxifraga pseudosanceta Jka. und Sazxifraga „juni- SE REN Ba ER ER NDR EIER ERER Dörfler I. Asplenium Baumgartneri mihi, die intermediäre Form der Hybriden Asplenium septentrionale (l,.) Hoffm. x Trichomanes En ER I RD 169, Freyn J. Plantae Karoanae Dahuricae 57, 103, 132, 186, 266, 314, 341, 430, Gjoki® G. Ueber die chemische Beschaffenheit der Zellhäute bei den BLITISEHUERR A ER RR SRRIRSD I RE an lea Hackel E. Neurachne Muelleri n. SP. zareresezenenensnsnenennnnsnonennnannnnnnnann Haläcsy E. v. Beitrag zur Flora von Griechenland 121, 171, 215, 257, 337, 382, 409, BosBamalieber "Tannenbegleiter‘...... 22.2 anne. ale 201, Beni. Orchidaceae. Papuanas nennen A Kuntze 0. Bemerkungen zum künftigen botanischen Nomenclaturcongress ‚Lütkemiller J. Ueber die Gattung Spirotaenia Breb...............- 1, 51, Magnus P. Zur weiteren Verbreitung zweier eingewanderter Pflanzen in ERITREA LIT SR RIESEN A Murr J. Ueber mehrere kritische Formen der „Hieracia Glaueina“ und nächstverwandten „Villosina“ aus dem nordtirolischen Kalkgebirge 392, NikoliC E. Unterschiede in der Blütezeit einiger Frühlingspflanzen der SS SENTENTE NEE Le TER REDET ER DEE EEE RR RPER |. Panek J. Notiz über das Vorkommen von Erechthites hieracifolia (l..) Raf. NE IR RT PER IV RDEERT ELBE NR EIHERTEDRAESENERERSER |. > Pax F. Einige neue Pflanzenarten aus den Karpathen. 1. ............ 26, Pohl J. Ueber Variationsweite der Oenothera Lamarckiana ......... 166, Poljanee L. Ueber die Transpiration der Kartoffel ....eeuceeseneesneseene nen Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1895. a Seite 146 374 303 25 63 67 131 213 221 46% 330 329 460 177 181 490 Prohaska K. Zwei Bastarde aus Veronica (Paederota) Bonarota L. und Veronica (Paederota) lutea (Scop.) Wettst. .........uuececeseceseeseeeeeenen Rompel J. S. J. Drei Carpelle bei einer Umbellifere (Oryptotaenia cana- Me N ee oson: Sehilberszky K. Beitrag zur Biologie der Diatomaceen .........urucnenenenn Schlechter R. Asclepiadaceae Kuntzeanae ............uz22222022000neensnnennnne Schmidle W. Beiträge zur alpinen Algenflora......... 249, 305, 346, 387, Seemen O. v. Abnorme Blütenbildung bei einer Salix fragilis 1..... 25%, Sterneck J. v. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. T, 98, 126, 161, 225, 272, 295, 377, 415, Ullepiisch J. Zur Flora der. Tatra.........u... sus ee Waisbecker A. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates ...... 109, Warnstorf C. Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten Ungarns ...... 94, — — Ueber das Vorkommen einer neuen Bidens-Art in der Umgegend VON, NEULUDPINE 4. n.aeaesa ee neues nes un een nee een nn ee ee — — Bidens connatus Mühlenberg, ein neuer Bürger der europäischen HS er Re SR ee ee A En... - Wettstein R. v. Untersuchungen über Pflanzen der österreichisch-ungari- schen Monarchie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia............ 14, — — Die gegenwärtige Bewegung zur Regelung der botanischen Nomen- Car he IS EEE re II. Stehende Rubriken. 1. Literatur-Uebersicht...... 69, 112, 147, 190, 231, 278, 350, 394, 436, 2. Flora von Oesterreich-Ungarn ........... 194, 237, 283, 320, 357, 398, Referate: Kärnten’ JRet& ER nitsicht K0%.2a e E 194, (mit Anhang: Ueber das angebliche Vorkommen des Helleborus foetidus L. in Kärnten 241.) Niederösterreich, Bet. Braun H. ..c.s ee 283, SalzBurssReL RIES CH Kon en ee 439, Tirol und ‘Vorarlberg, Ref. Sarnthrein: L,Grf. „=....%... 329, 29508 3. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 27, 78, 118, 242, 287, 361, 445, Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien ............... 35, 242, 364, Dawtachh? batanische "Gesellschaft" :..........:... 2.2.2.2... re Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Lite- ratur: Au .Böhmen 22... ae ee Prager deutsche Botaniker. „Botanische Abende“ ............... 18, 246, Königl. ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft zu Budapest... 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien ...... 67. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in lübeck 247, 365, Wiener botanischer Tauscehveräin u... A K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien......... 118. 152, 287 4. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 37, 151, 199, 247 367, b. Preisansschreihungen sn. .2%. 7003 a ee a 146, 6. Notizen. Porträt: des. Botaniker IH Böh mn an: 2 RER Verkäuflicha Sammlungeni..ä.. u. ach aaa 79, 119, Herbarpflanzen aus dem Himalaya, Antrag zur Determination ......... Seite 7. Botanische Forscehungsreisen N en RATE Formänek E. ........ SBOREFRE 368 GEZEDNETIP. 2......000.00..28 79\Vandas C. S. Personalnachrichten 39, 79, 119, 159, 200, 248, 287, 327, 367, 407, 446, 488 Babington C. 408. Baillon H. 368. Bassler F. 446. Beck G. v. Manna- getta 200. Berlese A. N. 288. Böhm J. 159. Bommer J. E. 159. Bon R. P. 200. Bornmüller J. 446. Brandza 446. Buchwald J. 328. Gallier A. 368. CelakovskfL. jun. 248. Clarke L. 119. Cohn F. 367. Coulter J. M. 119. Uzapek F. 328, 446. Dalla Torre C. v. 367. Deby J. 288. Dörtler J. 368. Eidam 248, 328. Figdor W. 446. Finger J. 159. Fischer H. 248. Flückiger F. A. 39. Fünfstück M. 200. Giovannini F. 419. | Graebner P. 328. Greene E. L. 200. Guignard L. 200. Hellriegel H. 446. Höhnel Fr. v, 446. Ibhne BE... Knoblauch E. 248. Koch A. 159. Kornhuber A. v. Krasser Fr. 446. Kuhn Max 39. Lagerheim G. 488. Lent K. 39. Lindau G. 200. Lorinser Fr. W. 159. Lotsy J. P. 407. Mikosch K. 488. Miyoshi M. 367. Mueller F. v. Bar. 407. Nawäschin S$. 39, 159. Peck R. 288. Perlaky G. v. 79. Pohl J. 367. Reinitzer F. 327, Rex G. A. 248. Ritzema Bos. 488. Riva 446. Saporta G. de 159. 367. 408. Scherfel A. W. 200. Schiedermayr K. B. 446. Schilling A. 248. Schinz H. 328. Schmitz Fr. 119. Schröter J. 39. Schütt F. 287. Sennholz G. 407. Senoner A. 407. Sernander J. R. 159. Setchel W. A. 488. Solla R. F. 488. Starbäck K. 288. Stitzenberger E. 488. Tavel F. v. 4159. Thomson J. 446. Vandas C. 288. Vesque J. 368. Vierhapper F. 328. Voss W. 200. Warburg O. 159. Weinzierl Th. v. 446. Wettstein R. v. 159, 288. Wieler A. 248. Wiesner J. 159. Williamson W. (©. 407. Willkomm M. 407. III. Verzeichnis der in der Literatur-Uebersicht angeführten Autorennamen. Ahlbom Fr. 192. Alboff N. 280, 437. Armbronn H. 354. Arndt R. 473. Ascherson P. 354. 193, 233, Baillon H. 73. 354. Baldacei A. 233, 250. Barnhart J. H. 149. Barth R. 73. | Bateson 73. | Börbas V. v. Bauer E. 112. Baumgarten P. 149. Beck R.v. Mannagetta G. 412, 231, 278, 350, 436. 476. Beyer R. 114. Blocki Bonnier G. 114, 396. 1% 278, 281, 351, #77. Bornmüller J. 114. Braud A. 351. B. 278, 350, 477. 232, Brandeis R. 70. Brandis D. 192. | Brenner M. 234. Briquet J. 112, 492. Buchenau Fr. 73. Burgerstein A. 69, 436. Buser R. 69. Büsgen M. 115. Bush B. F. 397. Callier A. 149. Chiovenda E. 232. 31= 492 ‘Christ H. 437. Comes 0. 280. Conrath P. 69. Constantin P. 73. Conwentz H. 396. Coste H. 192. Czapek Fr. 447, 351, 394. Czullik A. 351. Dalla Torre K. v. 416, #77. Degen A. v. 113. Detmer W. 355. Dietel P. 115. Dörfler I. 113. Drude ©. 192. Durand Th. 115. Eichler A. W. 150. Eisenschitz S. 437. Engelhardt H. 113. Engler A. 74, 115, 150, 192, 234, 280, 355. Eriksson J. 74. Ettingshausen C. Frh. v. 351. Evers G. 147, 190, 278. Fiek E. 232. Figdor W. 395. Figert E. 115. Fiori Andriano 234. Fischer E. 150. Flatt Alföldi K. 278, 351, 436. Flatt Karoly C. 113. Focke W. OÖ. 478. Formänek E. 69, 351. Franze R. H. 232. Freyn J. 157, 190, 232, 351, 395, 436, 477. Friedrich P. 192. Fritsch K. 69, 113, 147, 232, 395. Fünfstück M. 355, 396. Garcke A. 115. Gelmi E. 74. Gerardin L. 234. Gilg E. 74, 192, 280. Ginsberger A. 69. Glaab L. 113, 148, 190, 232, 352. Goiran A. 69. Graebner P. 355, 437. Günther S. 150. Gürke M. 192, 281. Gustawiez B. 231. Gutwinski R. 231, 352. 69, Haberlandt G. 113, 148, 232, 395. Hackel E. 352. Haeckel E. 74. Haläcsy E. 69. Hallier E. 355. Hanausek J. F. 148, 436. Hanstein R. v. 117. Hartwich C. 233. Haussknecht C. 75, 278, 281. Hegelmaier F. 396. Heinricher E. 70, 148, 477. Hempel G. 190. Henning E. 74. Hennings P. 281. Henslow G. 478. Hesse R. 76. Hildebrand F. 116, 150. Hitscheock A. S. 396. Hjelt Hjaimar 234. Höck F. 116, 281. Höhnel Fr. R. v. 395, 436. Hooker 76. Huth E. 234, Ihne Dr. 116. Istväanffi G. v. 70, 190, 278. Istvänffi I. v. 113. Jaccard H. 478. Jack J. B. 352. Jaczewski A. de 76. Johannsson K. 438. Jungener J. R. 438. Karsten G. 76. Karsten H. 76, 356. Keller R. 352. Kerner von Marilaun A. Eh BE re Kerner F. v. 352. Kissling B. 437. Klepahn H. 192. Kneucker A. 116. Knight Th. A. 354. Knoblauch E. 76. Kny: ‚Ei276).39: Koehne E. 77, 116, 281, 438. Kohl F. G. 77, 193. Kontur Bela 279. Kränzlin F. 234. Krasan Fr. 190, 191. Kraus G. 478. Kückenthal G. 116. Kuntze O. 193. Kusnezow 280. 116. 281. Lakowitz C. 397. Lemmermann E. 192. Levier E. 116, 283. Limpricht K. G. 77, 116, 356. Lindau G. 192. Linsbauer L. 191. Loew E. 150. Loitlesberger K. 113. Lubbock J. 438. Ludwig F. 77, 193. Luerssen Chr. 147, 193. Mac Millan C. 193. Magnus P. 77, 147, 150, 356, 397. Maly G. W. 395. Maly H. 70. Marchesetti C. 352, 353. Marchlewski L. 193. Martius ©. F. Ph. 150. Matouschek Fr. 114. Matzdorff C. 116. Mäule C. 478. Meigen Fr. 281. Meyer A. 234. Michael E. 438. Migula W. 70, 438. Mikosch C. 279. Miyoshi M. 397. Molisch H. 70, 448, 437. Möller A. 150, 478. Möller J. 279. Morony Th. 77. Müller C. 115. Müllner M. F. 233. Murr J. 70, 148, 233, 353, al ll: Nawaschin S. 281. Nestler A. 148, 191. Niedenzu F. 192, 280, 282. Niessen J. 234. No& Fr. 70. Norman J. M. 117. Oesterle 0. 236. 397. 479. Oliver. F. W..233, 477. Pacher D. 71. Paiche R. 282. Palacky J. 279, 353. Palla E. 71. Paoletti Giulio 234. | Parker T. J. 117. ı Pax F. 234. Penzig O. 282. Perlaky Gabr. de 191. Pertz FE. M. D. Peter A. 77, 151. Pfeffer W. 438. Pfeiffer v. Wellheim F. 11. Poirault C. 437. Potonie H. 282. Preissmann E. 233. Pringsheim N. 397. Procupianu - Procupoviei A. 353. Prohaska K. 477. Rabenhorst 70, 72%, 77T, 116, 147, 356, 438. Raciborsski M. 71, 148, 437. Radlkofer L. 234, 280. Rehm H. 72, 117, 356. Reiche K. 280. Rhiner J. 234. Richter A. 233. Rikli M. 234. Romanes G. J. 478. Römer J..72, 353, 395. Rompel J. 353. Rothert W. 77. Roumeguere C. 78. Rouy G. 282. Rüdiger M. 78. Rusby H. 78. - Sabidussi H. 72. Saccardo P. A. 438. Sadebeck Dr. 148, 357, 479. Saint-Lager 78, 357. Sargent C. 479. Sarnthein L. 279. Schenck F. 193. Schenck H. 236. Scherfel A. W. 437. Schiffer V. 114. Schiffner V. 115. 236, IV. Verzeichnis A. 261, 262, 286. Abrothallus sp. div. €, 146. Abrus precatorius L. 280, 354. 493 Schilberszky K. A. 279, | Toni G. B. de 451. 353. Schilling A. J. 283. Schilling S. 283. Schinz H. 115, 397. Schirmacher 234. Schott A. 72, 114, 149, 191, 279. Schrötter-Kristelli v. A114, 395. Schube Th. 72, 116. Schullerus J. 491. Schulze ©. 357. Schumann K. 355, 479. Schwalb K. J. 114. Schweighofer A. 72. Schwerin Fr. Graf v. 78. Sennen F. 192. Sieber A. 283. Smith J. G. 397. Solereder H. 280. Solms-Laubach Graf zu 357, 479. Sommier $. 283. Sorauer P. 146. Stahl E. 78. Stapf O. 191, 192. Stefänsson Stef. 236. Steiner J. 353. Stenström K. 0. E. Stitzenberger E. 397. Stocklasa J. 478. Stockmayer S. 149. Strasburger E. 78, 438. Sündermann F. 149. Szyszylowicz J. 72. H. R. 192, 230, 151. Taubert P. 280. Tavel F. v. 438. Tilden E. 479. Tommasini M. de 353. Töpfer A. 72. Torges E. 417, 280. Trelease W. 397. Tschirch A. 236, 397, 479. Tubeuf K. 118. Turner A. 78. Ullepitsch J. 353. Urban J. 150, 151, 397. Velenovskf J. 72. Vries H.-de 479. Wainio E. 118, 236. Walther J. 357. Warburg ©. 280. Warnstorf C. 398. Watzel Th. 437. Webber H. J. 397. Wegelin H. 118. Wehmer C. 193. Weismann A. 479. Weiss J. E. 236. Wettstein R. v. 491, 192, 354, 395, 396. White Th. 78. Wiesbaur J. 280, 354. Wiesner J. 149, 280, #78. Wilhelm C. 149, 190. Willkomm M. 73, 233, 280, 352. Winter P. 149. Wisselingh R. 438. Wohlfarth R. 439. Woloszezak E. 231. Wurm F. 437. Zahlbruckner A. 73, 396. Zahn H. 114. Zander A. 116. Zermann P. C. A. 437. Zschacke H. 114. Zubrzycki J. 231. Zukal H. 73. der angeführten Pflanzennamen. *) Acacia Julinbrissin Willd. 413. Acanthaceae 192, 397. Abies alba Mill. 202. — pectinata DC. | Acanthostigma sp. 109. 202. — sp. div. 118, 205, 246, 260, | Acarospora sp. div. 60, 285, 353, 404. Acer campestre L. 363. — deflewxum Beck 476. — Heldreichii Orph. 219. — huyrcanum Fisch. Mey. 477. — *) Zur Erzielung thunliehster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich auf- geführt, über die an der betreffenden Stelle melır als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ oder „sp. div.” hingewiesen, 494 — maeropterum Vis. (non Guss.) | Aethusa sp. 198. 219. — sp. div. 219, 263. — Visia- | Afromendoncia 74. nii Nym. 219. Agarieus sp. 406. Acetabula sp. div. 12, 406. Agrimonia sp. div. 314. 482. Achillea acuminata Freyn 344. — | Agropyrum sp. 444. aegyptiaca L. 410, 4ll. — — 8. 8. | Agrostis aristata M. K. 109. — canina 441. — anthemoides Frn. et Sint.| L. v. pallescens Waisb. et v. varü- 395. — atrata x macrophylla 149. flora Waisb. 109. — sp. div. 109, — Baldaceii Degen 25. — caespi-| 444. — vinealis Schreb. 109. tosa Herb. ?53. — cartilaginea Led. | Ajuga 113. Albizzia mollucana 364. Alchimilla aggregata Bus. 6). — Ani- siaca Wettst. 325. — effusa Bus. 61. 344. — compacta X odorata 281. -- Eupatorium N. B. 25. — filieifolia M. B. 25. — filipendulina Lam. 25. — Hausmanniana Sünd. 149. — — impexa Bus. 69. — lineata Bus. Lacmonica Hsskn. 281. -- oxyloba | 69. — obtusa Bus. 69. — podophylla x Clavennae A149. — pindieola | Tsch. 325. — reniformis Bus. 69. — Hsskn. 251. — Ptarmica L. 344. — ptarmicoides Maxim. 344. — Schurü (Schz. bip.) 353. — setacea W.K. f. rosea 345..— sp. div. 198, 265, 409, 419. — taygetea B. H. 411. — Tho- — sp. div. 238, 398, 339, 442, 482. — straminea Bus. 69. — truncilob@ Bus. 69. Alectoria sp. div. 367, 404. Alectorolophus All. 7. 9, 45, 98, 126, masiana Hall. 149. — Tournefortü 161,225 246, 212% 2I5 3110332 Boiss. 411. — — DC. 440, 411. — 415, 469. — Hall. 10. — Alectorolo- Tymphaea Hsskn. 281. — vulsaris| phus (Scop.) Sterneck 11, 101, 420, Turez. 344. 411. — — x major Fritsch 13. — Achyrophorus apargioides Schur 27, — f. medius Rehb. 12. — alpinus 41. — maculatus X alpieola Schur | (Baumg.) Sterneck 228, 420, 472. — 27. — microcephalus Schur 41. — Beck, Garcke 225. — — Gremli Acolea sp. 403. 213. — — Rechb. 126, 225. — — Acolium sp. div. 106, 405. — Aconitum fallaeinum Bl. 350. — sp. div. 205, 265, 398, 481. Acoridium 235. Actaea sp. 135. Aectinonema sp. 407. Actinotus 244. Adenonema sp. 267. Adenophora coronopifolia Fsch. «. he- Walp. 225. — v. erectus Stk. 229, 231. — angustifolius Garcke 164. — — (Gmel.) Heynh. 274, 420, 472. — — Gremli 274. — — Rchb. 164, 274. — — P.intercedens Beck 272. — — a. typicus Beck 274. — apterus Fr. 162. — aristatus Gremli 272. — di- naricus (Murb.) Stnk. 297, 420, #72. — — ellipticus Hsskn. 47, 420. 471. terophylla Fin. et P. linearis Fın. 465. — denticulata Fsch. f. lati- folia Fın. 465. — latifolia Fisch. 466. — marsupüflora Fsch. f. den- — fallae Wimm. Grab. 301. — Freyniü Stnk. 48, 472. — glaber All., Beck 161. — glandulosus (Simk.) Stnk. 98, 420, 474. — goniotrichus tata Reg. 466. — — «. integerrima | Borb. 127, 420, 471. — grandiflorus Frn. 466. — — e. fol. omnib. integ. , «. glabratus Wallr. 161. — — Pf. Turez. 466. — — Pf. fol. omn. lanc.- | pubens Wallr. 14. — hirsutus All., linearib. Turez. 466. — sp. div. 466. Beck, Rchb., Wimm. 41. — Kerneri Adenostyles sp. div. 204, 265. Stnk. 13, 420, 471. — lanceolatus Adicea microphylla (L.) 113. (Neilr.) Stnk. 272, 420, 472. — — Adonis megalantha Frn. et Sint. 147,) «. subalpinus Stnk. 273. — major — sp. div. 241, 261. Adoxa sp. 324. Aecidium penicillatum Hedw. 150. — sp. div. 406. Aegopodium Podagraria 334. Aesculus 154. Aethionema sawatile R. Br. 476. — sp. 216. (Ehrh.) Rcehb. 161, 420, 4711. — — Garcke, Rehb., Wimn. Grab. 161. — f. apterus Fries 162. — — c) glaber Rb. 161. — — P. hirsutus Garke 11. — 0. hirsutus Rchb. 11. — — a) hirsutus Rb. Ie., sub- glaber Rb. Ic. 162. — medius Rchb. 47. — minor (Ehrh.) Wimm. Gr. “> 298, 420, 470. — — Gremli, Rchb. 298. — — Rehb. Icon. 302. x major 301. — — f. stenophyllus Gremli 302. — — f. vittulatus Gremli 300. — parviflorus Beck, Wallr. 299. — — f. stenophyllus Beck 302. — puberulus Fritsch 13. — pubes- cens (Boiss. Heldı.) Stnk. 126, 471. — pulcher (Schumm.). Wimm. 225, 420, 472. — — v. elatus Stnk. 226, 231. — pumilus Stnk. 49, 472. — ramosus Stnk. 129, 420, 4T1. — se- rotinus (Schönh.) Beck 164, 420, 471. — stenophyllus (Schur) Stnk. 301, 420, 470. — Wagneri (Degen) Stnk. 4102, 420, 471. — Wettsteinü Stnk. 129, 471. Aleuria sp. div. 406. Alieularia sp. div. 196, 403, 440, 443. Allium sp. div. 68. Alopecurus sp. 401. Alsine sp. div. 218, 304, 481. — thes- sala Hal. 69. Althenia Barrandonii Duv. J. 283. Alyssum lenense Ad. 136. — Fischeria- num DC. 136. — serpyllirolium Desf. 283. — sp. div. 136, 237. Amanita sp. 442. Amaranthus sp. 401. Amaryllidaceae 713, 391. Ambrosia sp. 400. Amelanchier 361. Amphidium sp. 138. Amphisphaeria dolioloides Rehm. 118. — helvetica Weg. 118. Amphoridium sp. 405. Amygdalus communis L. 413. Anabaena macrospora Kleb. 192. — sp. 13. — spinoides Kleb. 192. Anagallis sp. 480. Anagosperma (Hook.) Wettst. 354. Anandria sp. 43%. Anchusa sp. div. 68. Aneistocladaceae 192. Andira Pisonis Mart. 77. Andraea 332. Androsace glacialis X helvetica 149. — Heerii Heg. 149. Anemone sp. div. 414. Aneura sp. div. 143, 195, 403, 443. Anomodon sp. div. 140. Anthelia sp. 403, Anthemis Armeniaca Frn. Sint. 395. — hemisphaerica Herb. 353. — ma- erantha Heuff. 353. — sp. div. 68, 409. — Tempskyana Frn. Sint. 395. a3 alla. 495 Anthoceros sp. 404. Anthriscus 244. — sp. div. 144, 260. Anthyllis Barba Jovis L. 413. — polr- phylla Kit. 191. — sp. div. 257, 323. — Vulneraria L. 19. Antitrichia sp. div. 140, 402. Antrotrichum 235. Apeiba Schomburgkü Szysz. 72. — Tibourbon Aubl. var. 72. Apera spica venti L. f. lavida Waisb. 109. Apium graveolens 334. — sp. 68. Aplozia sp. div. 197, 402, 440, 443. Apocynaceae 280, 355. Aposeris sp. 203. Aquilegia sp. div. 134, 154, 263, 481. — viridiflora Pall. v. pubescens Frn. 134. Arabis carnulosa Tscherng. 485. — digenea Frtsch. 113. — glabra (L.) Weinm. 113, 325. — Halleri L. v. trachytica Frtsch. 413. — procurrens x Scopoliana 113. — Scopoliana Boiss. 113. — sp. div. 136, 287, 481. Araliaceae TA. Arauja plumosa Schltr. 449. Arctogeron sp. 343. Arctopus 244. Aria 361. Aristolochia Clematitis 7. Arnoseris sp. 241. Aronia 361. — sp. 482. Artemisia frigida Willd. 346. — la- einiata Willd. f. latisecta Fın. 345. — sacrorum Led. f. incana Bess. 345. — — P. intermedia Led. a. vwi- ridis Led. f. minor 345. — — f. minor Frn. 345. — Sieversiana Willd. 430. — sp. div. 198, 324, 345, 346, 430. Arthonia sp. 195. Arthopyrenia sp. div. 62, 107, 195, 405. Arthrodesmus 350. Artocarpus communis Forst. 155. — incisa L. fil. 155. Aruncus sp. div. 204, 262. Asclepiadaceae 355, 449, 479. Asclepias glaucophylla Schltr. 451. — Kuntzei Schltr. 450. Ascochyta sp. 407. Ascolepis 235. Ascophanus glaucellus Rehm. 117. Aspergillus Oryzae 193. Asperula alpina Hssk. non M. B. 386. — aparine M. a. B. 384. — arcadi- ensis Sims. 335. — arvensis L. 383. — Baenitzi Heldr. 384. — Boissieri 496 Heldr. 340. — — v. transiens Hal. 340, 385. — — 0. typica 385. — chlorantha B. H. 384. — Eugeniae Richt. 484. — flaceida b) puberula Hal. Sint. 386. — Ten. a) typica”386. — heteroclada Hssk. 75. S. 8. 385. — involuerata Berg. Wahlbg. 333. — laevigata L. 384. — longiflora v. condensata Heldr. 386. — — c) Heldreichiü Hal. 386. subvar. vestita Hal. 387. — incana — barbidens Frn. 232. — Conrathi Fın. 232. — declinatus v. supra- hirsutus Frn. 232. — euphraticus Frn. 232. — fragrans Willd. 232. — Krugeanus Fın. 232. — laguroides Frn. 232. — longidens Frn. 232. — melilotoides Pall. «. cuneilobus Frn. 270. — — P. lineorilobus Frn. 270. — neglectus Fın. 232. — nitens Frn. Sint. 232. — sp. div. 247, 270. 271. — verus Oliv. 77. — Wettsteinianus Frn. Sint. 232. — — b) thessala (B. H.) 386. — — W. K. a) typica 386. — lutea | Astrantia sp. 205. S. 8. 339, 386. — — Pf. Mungierü | Athamantha sp. 481. Boiss. 339, 340. — — d) oetoea | Athyrium filix femina v. latipes Moore Heldr. 341. — — ce) pinifolia Boiss.| 117. 341. — — — f. pilifera 341. — — | Atichia sp. 405. f. pulvinarioides Hal. 382. — — 6.| Atractylis sp. 412. pulvinaris Boiss. 339. — — y. rigida | Atragene alpina v. ochroleuca Frn. 103. Boiss. non 8. S. 382, 339. — — e) — — Pf. sibirica Reg. et Till. f. albida rigidula, P. glabrescens, «. tomentella 103. — sibirica L. 103. — sp. div. 59, Hal. 382. — — a) typica Hal. 340.| 361. — Majori Borb. 3389. — Mungierü | Atrichum 332. — Boiss. 339. — muscosa B. H. 384. — eur.) 139. — nitida S. S. 340, 385. — odorata L.| 139. 384. — pulvinaris Boiss. 340. — — | Atriplex sp. 237. Heldr. 383. — — (Boiss.) Heldr. 385. | Avena barbata Brot. 75. — clauda — rigida 8. S. 339, 384. — rivalis Dur. 75. — fatua L. 75. — sp. 444. S. 8. 383, 384. — sp. 68. — strieta| — sterilis L. 75. — strigosa Schreb. abbreviatum (Br. attenuatum Br. eur. Boiss. 382. — — P.glabrescens Boiss.| 75. — Wiestii Steud. 75. 382. — — 0. tomentosa Boiss. 382. B — suffruticosa B. H. 386. — — ; Hsskn. 340. — taygetea B. H. 385. | Baceillariaceae 158, 438. — Tournefortü Sieb. 384. Aspieilia sp. div. 106, 107, 108, 146, 367, 404. Aspidium filiv mas Sw. 71. — — f. div. 117. — sp. div. 286. Barbula 332. — sp. 137. Asplenium Baumgartneri Dörfl. 169, | Barlaea sp. 406. 221. — Breyniü Ktz. 223. — Ger-| Bartramia sp. div. 137, 138. manicum Weis. 221, 222. — Heufleri| Bazzania sp. div. 403. Reich. 221, 222, 2233. — Murbeckü | Berberis sp. 135. Dörfl. 223. — septentrionale X Ruta- | Berteroa obliqua 8. 8. 70. muraria 222, 223. — — X Tricho- | Betula alba 281. — Murithii Gaud. manes 169, 221. — sp. div. 118, 170, 283, 237. 285, 286. — super-septentrionale x | Biasolettia 244. Trichomanes 221. — super-Tricho- | Biatora sp. div. 108, 109, 367, 404. man es X septentrionale 221. Biatorina pleiospora Stnr. 70. — sp. Baeidia sp. div. 146, 285. Balanophora 78. | Barbarea Balcana Pan£. 113. — sp. 136. — vulgaris v. macrophylla Hal. 69. Aster Richardsoni Led. 342. — sp.| div. 61, 106. div. 109, 342. Bidens connatus Mühlbg.’ 475. — de- Asterella sp. %43. cipiens Warnst. 391, 392, 475. — Asteriscus aquaticus (L.) 412. — eitri- fallax C. W. 475. — sp. div. 68, odorus Heldr. Hal. 411. Asteroma sp. 407. Bignoniaceae 192. Astragalus achtalensis Fın. 232. — | Bilimbia sp. div. 61, 146, 405. Alboffianus Fın. 232. — Autrani| Bixaceae 280. Bald. 233. — Barbeyanus Fın. 232. | Blasia sp. 193. sp. #11.| 344, 485. — tripartitus L. 391. De Blastenia sp. div. 40%. Caltha membranacea Turez. 134. — Blechnum sp. 285. | sp. div. 134. Blepharostoma sp. div. 142,375, 403,444. | Camelina sp. div. 187. Borraginaceae 192. Campanula Andrewsi DC. 463. — Bostrichonema sp. 407. Bononiensis L. f. umbrosa Waisb. Botryanthus pallens Kth. 247. — ste-| 110. — bracteosa Heldr. 463. — reophyllus Herb. 247. glomerata L. «. genuwina Herd. 465. Botrychium sp. 198. — laciniata Andr. 463. — mirabilis Botryococcus sp. 307. Alb. 280. — rupestris 8. S. 463. — Botrytis sp. 407. sp. div. 198, 205, 263, 324. 400. — Bowmanites Rümeri Solms. I.b. 479.| tomentosa Boiss. 463. Brachytheeium sp. div. 140, 141, 375, | Campanulaceae 397, 462. 402, 441. Camptotheeium sp. 140. Brassica aegaea Heldr. et Hal. 216. — | Capitanya Gürke 281. sp. 187. Capparidaceae 397. Bremia sp. 406. Bromeliaceae 73. Bruguiera 78. Brunellia integrifolia Szysz. 72. Bruonia sp. div. 259. 399. Bryum sp. div. 138. | Buellia sp. div. 106, 146, 285, 405. — Tergestina Stnr. et Zahlbr. 152. Caprificus leucocarpa Gasp. Alb. Capsella sp. div. 187, 216, 398. Cardamine Graeca L. 113. — Ilieiana Frtsch. 113. — maritima Port. 113. — Nasturtium (L.) Ktze. 113, 325. — sp. div. 125, 136, 247, 263, 481. Carduus brachycentrus Hsskn. 281. — hamulosus X pindiecolus 281. — inter- Dulbochaete 192. — crenulata Pringsh. | cedens Hsskn. 281. — latisquamus v. supramediana Wittr. 251. — sp.) Fın. Conr. 395. — sepincolus Hsskn. div. 251. | 7. — sp. div. 324, 399, 433, 460, Bunias sp. 216. 480. Bunium filipes Fın. Conr. 351. — | Carex Bueckü W. 109. — — f. aero- Tempskyanum Frn. Sint. 351. andra Waisb. 109. — — f. basigyna Bupleurum angustifolium Led. 318. —| Waisb. 109. — — f. composita Waisb. latifolium Fın. 318. — scorzonerae- | 109. — — v. miatiflora Waisb. 109. folium Willd. 313. — sp. div. 241,| — chlamydea Norm. 117. — digitata 260, 337. L. v. hungarica Borb. 484. — firma Buyssus 192. v. longipedumeulata Hssk. 278. — c montana L. f. flavida Waisb. 109. 5 — Murrii App. 233. — panicea x Hornschuchiana Kükth. 116. — Pe- trae furvae Murr. 233. — pilulifera l.. f. composita Waisb. 109. — polyr- rhiza Wallr. f. acroantha Waisb. 109. — sempervirens X ferruginea 233. — sp. div. 109, 119, 156, 286, 401, A441, 444. — subsubulosa Norm. Cacalia sp. 430. Caeoma sp. 406. Cakile 68. Calamagrostis Bihariensis Simk. 117, — Hartmanniana Fr. 117. — hybr. nov. Hausskn. 116. — tenella (Schrad.) 280. — var. nov. div. 280. Calamintha sp. div. 198. 323, 480. Calieium sp. div. 61, 107, 285. 117. — superylauca X jerruginea 233. Carlia sp. 406. Callimeris altaica Nees. f. oligocephala | Carlina acanthophylla Hsskn. 281. — Frn. 343. — sp. div. 342, 343. Callisace sp. 319. Callistephus sp. 441. Callitriche 418. — longistyla Norm. 117. Callopisma sp. div. 404. Caloplaca fuscoatra Zahlbr. 152. — sp. div. 285, 353. Calothrix 73. Calypogeia sp. 142. Biebersteinii Bernh. 395. Carpha 235. Carum porphyrocoleon Frn. Sint. 351. — ‚89.317. Castanea 190. i Cateretia panieulata Ach. Rich. 178. Catharinaea Haussknechtiü - on (Jur. et Milde) Broth. 139. — sp. 402. Caucalineae 244. Calystegia dahurica Chois. y. elongata | Caucalis 244. — sp. div. 244. Chois. 469. — subvolubilis l,ed. 469. Cedrela odorata 364. 498 Celidium sp. div. 62. Centaurea 68. — affınis X Grisebachü 2851. — armata Frn. Sint. 436. — Bertolonü Hsskn. 75. — — x Pouv- zini 715. — brevispina Hsskn. 251. — — x Pelia 281. — caleitrapa X diffusa 192. — — X panieulata 192. — — X praetermissa 192. — diffusa x paniculata 192. — Freunii Sint. 436. Genuensis Hsskn. 75. — — Hawkinsiana Hsskn. Heldr. 281. — lapsanifolia Fın. 436. — pallida X Tymphaea 281. — Pentelica Hsskn. 281. — sp. div. 68, 156, 241. 324, 441, 460. — Tempskyana Fın. Sint. 436. — Thessala Hsskn. 281. — Tyvmphaea Hsskn. 281. — Van- dasii Vel. 73. Cephalanthera sp. Bornm. 234. Cephalaria sp. 304. Cephalorhynchus confertus Conr. Fın. 436. Cephalozio. sp. div. 197, 403, 440, 441, 443, Al. Cerastium argenteum f. minor Fın. Conr. 232. — distichotrichum Waisb. 144. — moesiacum Friv. 218. — rupestre Kras. 190. — sp. div. 267, 482. — tetrandrum X vulgatum 117. — tomentosum L. 218. Ceratodon sp. div. 138. Ceratophyllum sp. 316. Cereidospora sp. div. 63, 405. Cereis siliquastrum L. 413. Üercospora sp. div. 407. Cerefolium bosniacum Beck psilactis Beck 477. Chaerophyllum 244. Chaiturus sp. div. 143, 323. Chamaemelum heterolepis Fın. Sint. 395. — repens Fın. Sint. 395. Chamaerrhodos sp. 314. Chara foetida A. Br. 253. — sp. div. 70, 404, 485. Chaenomeles 361. Cheiranthus Cheiri L. 413, maritimus L. 174, 173. Chelidonium sp. div. 135, 199. Chenopodium sp. 401. Chiloscyphus sp. 142. Chlorocharis 235. Chlorocyperus 235. Chondrilla sp. 460. Chondrioderma sp. div. 284, 407. Chrysanthemum segetum 479. Chrysomyza sp. 406. 445. — kurdica Ki. — 1 VE Chymsydia Alb. 280. Cicuta sp. 317. Cimieifuga sp. 135. Cinchona sp. 151. Circaea sp. 316. Cirsium acaule X arvense 438. — an- glieum X acaule 233. — arvense L. 152, 412. — difiusa X peregrina 283. — floccosum Frn. Sint. 436. — Galati- cum Fın. 436. — horridum Form. 351. — lokense Fın. 436. — pindi- colum Hsskn. 281. — Sintenisii Frn. 436. — sp. div. 324, 399, 412, 433, 480. — sp. nov. div. ex Caucas., auct. Somm. et Lev. 283. — submedium Hy. 283. — Tymphaeum Hsskn. 281. Cistaceae 280. Cistus sp. 414. Oladonia 118. — sp. div. 60, 61, 106, 367, 404. Chladophora 192. Claviceps sp. 442. Cleisostoma longifolium Teissm. Binn. 177. — Micholitzii Kızl. 177. Clematis angustifolia Jacq. ß. breviloba, a. longiloba, f. stenophylla Frn. 59. — sp. div. 361, 481. Clevea sp. div. 195, 440. Closteridium erassispinum Reinsch. 306. Closterium 192. — Dianae Ehrbe. f. major Wille 310. — juncidum Ralfs. v. austriaca Heim. forma 309. — lunula Nitsch v. biconvexum Schädle. 309. — obtusum Breb. 88. — Prit- chardianum Arch. v. alpinum Schale. 309. — pusillum Htsch. forma 309. — sp. div. 309, 310. Cnidium sp. div. 319. Coelastrum sp. 306. Coelogyne Iycastoides Müll. et Kızl. 178. Coleosporium sp. 442. Colladonia sp. 68. Collema sp. div. 63, 353. Collemopsidium caleicolum Stnr. 353. Columelliaceae 69. Comarum palustre forma 154. Comperia karduchorum Born. Krzl. 234. Compositae 397. Conchophyllum 76. Conferva glacialis Ktzg. v. elongata Schdle. 252. — sp. div. 250, 252. Coniangium sp. div. 146, 405. Conida sp. div. 62, 146. Conioselinum sp. 247. Coniothyrium sp. 407. Conoplea sp. 407. Convallaria sp. 263. Convolvulus althaeoides 413. — lucorum L. 413. — sp. div. 68, 468. Copaifera offieinalis L. 77. Corallorrhiza sp. 269. Cormus 361. Cornus sp. 341. Coronilla eretica 1. 258. — parviflora Boiss. 258. — stipularis Lam. 413. Cortusa L. 158. — pekinensis Richt. 158, 233. — sp. div. 158. . Corydalis balcanica Vel. 113. — bical- cara Vel. 113. — blanda Schott. 476. — cava (L.) 113. — Marschal- liana (Pall.) 113. — — Pers. 476. — solida (L.) 113. — sp. div. 136, 155, 263, 264. — Stummeri Pant. 476. Cosmarium 158, 192, 350. — alpinum v. helveticum Schdle. 387. — bimum Nordst. 459. — bipunctulatum Bör- ges 457. — Blytti Wlle. v. tristria- tum Lütk. 458. — botrytis (By) Men. forma 391. — confusum v. ambiguum West. et regularius Nordst. 455. — conspersum Ralfs. 454. — erenatum Ralts. f. latior 388. — cerenulatum Naeg. 388. — fontigenum Ndst. forma | 456. — Garrolense R. et B. 387. — Gothlandicum Wittr. v. cambrense Turn. 388. — Haaboliense Wille 457. — humile (Gay) Nordst. var. div. 389. — impressulum Elf. 388. — — v. alpicola Schdle. 388. — Kirch- neri Börges. 455. — limnophilum Schdle. 457. — Malinvernianum Schdle. 455. — — v. badense Schale. 455. — minutum Delp. 389. — mo- niliforme v. panduriforme Heim. 387. — nasutum \v. euastriforme Schdle. 459. — Netzerianum Schdle. 3%. — ornatum Ralfs. forma 459. — orthopunctulatum Schdle. 389. — Österi Schdle. 458. — pachydermum Ld. et forma 390. — perforatum Ld. v. porosum Gutw. 390. — phaseolus Breb. v. elevatum Ndst. 456. — po- lonieum Rac. v. alpinum Schdle. 457. | — portianum v. calvum Schdle. et v. orthostichum Schdle. 390. — prae- morsum Breb. formae 454, 455. — pseudoprotuberans Kehn. 389. — pseudopyramidatum Ld. f. major Ld. 388. — quassilus Ld. v. alpinum Schdle. 459. — reniforme (Ralfs.) Arch. et forma 391. — retusiforme Gutw. v. alpinum Schdle. 456. — seunotatum Gutw. v. subtriomyhalum 499 Schdle. 457. — — Vv. tristriatum (Lütk.) f. rotundata 458. — sp. div. 387, 388, 389, 390, 391, 454, 456, 458, 459. — speeiosissimum Schdle. 458. — speciosum Ld. 459. — sub- punetulatum Ndst. 457. — subspeeio- sum Nädst. 459. — subtholiforme Rac. 455. — supraspeciosum Wolle. 459. — thithophorum v. dissimile Race. 456. Cotoneaster 361. — nigra Frs. 315. — sp. 259. Cotyledon Umbilicum L. 414. Courtoisia. 235. Crambe 68. Crotaegus 361. — glandulosa Mnch. 315. — sanguinea v. glandulifera Frn. 315. — sp. 259. Orepis adenoclada Hsskn. 281. — ue- racioides Hsskn. 281. — Gmelini Froel. 464. — sp. div. 460. 464, 465,480. Christa Galli femina Bauh. 299. — — mas Bauh. 299. Critamus dahuricus Hoflm. 318. Crithmum 68. Orocus 209. — citrinus Vel.73. — sp. 116. Orupina media Vel. 73. — sp. 460. Cryptomyees sp. 406. Oryptotaenia ecanadensis DC. 33%. Cucurbita Pepo 395. Cueurbitaceae 397. Cunninghamia 352. Cupressus sempervirens L. 414. — — divaricata 41%. Cuscuta sp. 469. Cyclamen Penteliei Hildebr. 150. Cydonia 361. Cylindrocystis 89. — Brebissonii Men. 89. — crassa de Bary 89. — sp. div. 308, 309. Cylindrospermum 73. Cymatopleura 435. Cynanchum L. 453. Cynoetonum sp. 467. Cynodontium sp. 137. Cyperaceae 234. Oyperus 235. Oyphelium sp. div. 61, 367, 409. Cypripedium sp. 263. Cyrtidula sp. 195. Cyrtospermum 337. Cystopteris 70. Cystopus Capsellae E. Hall. 356. Oytisopsis 64. Cytisus infestus Guss. 413. — Kerneri Bl. 303. — podolicus Bl. 304. — sp. div. 204, 247, 323. Orzernaevia laevigata Turez. 319. 500 D. Dactylis sp. 68. Dactylospora sp. div. 62, 106, 146, 405. Dactylostelma Schitr. n. gen. 452. — boliviense Schltr. 452. Daphnites 352. Dasycypha sp. #06. Daueus sp. div. 68, 244. Delphinium 234, 281. — cardiopetalum DC. 124. — eriocarpum Boiss. 122, 124. — Freynii Conr. 141. — gra- eile DC. 124. — halteratum 8. 8. 124. — Hirschfeldianum Heldr. et Holzm. 123, 124. — hispidum Led. 135. — junceum DC. 122, 124. — — Led. 122 — v. eriocarpum Boiss. 422. — longipes Moris 123, 124. — peregrinum L. Boiss. Sibth. 122, 123, 124. — Somcheticum Conr. et Frn. 147. — sp. div. 122, 134. — subglabrum Led. 135. — subveluti- num Heldr. non DC. 122. — verdu- nense Balb. 122, 124. Dendrobium Copelandiunum Müll. et Krzl. 179. — pleurothalloides Krzl. 178. Dendroceros 76. Dentaria sp. div. 20%, 261, 265, 442, 431. Dermatocarpon sp.‘ 60. Desmidiaceae 437. Desmidium sp. 307. Diachea sp. 284. Diachora sp. 406. Dianthus bicolor M. B. 218. basii Vand. 247. — ceinnamomeus 8. S. 217. — dentosus Fisch. 188. — difusus 8. 8. 217. — diutinus Kit. Reichb. Ic. 247. — pallens Boiss. 217. — pratensis M. B. 189. — pu- berulus Vel. 72. — pubescens ß. gla- bratus Boiss. 217. — pusillus Fın. Sint. 190. — Seguierü «. asper Reg. 188. — — P. sylvat. &. communis Reg. 189. — sp. div. 188, 238, 482. — subulosus Conr. Frn. 190. — ver- sicolor Fisch. 189. Diaporthe sp. 152. Dichodontium sp. 137. Dichostylis 235. Dichothrix Salisburgensis Beck 152. — sp. 440. Dichromena 235. Dieranodontium sp. 137. Dieranum 332, 333. — sp. div. 137, 402. —. Bor- Dietamnus sp. 268. Dietydium sp. 284. Didymium sp. 407. Didymodon sp. div. 137. Dioon 483. Dioonites 352. Diotis 68. — sp. 411. Diplophyllum sp. div. 142, 402. Diploschistus violarius Nyl f. graecus Stnr. 70. Diplotaxis muralis X tenuifolia 438. — sp: 231. Dipsacus sp. div. 44, 445. Dipterocarpaceae 192. Dischidia 716, 78. Discina sp. div. 72. Discosia sp. 407. Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. 375. — sp. 375. Ditassa tassadioides 'Schltr. 451. Ditrichium flexicaule (Schl.) Hpe. v. densum Br. eur. 375. — sp. 138. Doliocarpus oawacanus Szysz. 12. Dontostemon sp. div. 186, 187. Doritis paniculata Benth. Hook. 178. Doronicum maerolepis Frn. Sint. 395. — sp. 203. Draba erostra Hal. 710. — sp. div. 186, 481. Drosera sp. 237. Dulichium 235. Duthiea Hackel 352. Duwvalia sp. div. 195. 443. Dysphinetium eucurbita (Breb.) Rsch. forma 347. — curtum v. ewiguum Hansg. 347. globosum (Buln.) Hsg. formae 347. — holmiense (1d.) Schdle. v. integrum (Ld.) forma 349. — mierosphinetum (Ndst.) Schdle. var. crispulum (Ndst.) Schdle. 349. — parvulum (Breb.) Schdle. 348. — perieymatium (Ndst.) Schdle. 348. — sparsepunctatum Schdle. 348. — sp. div. 347, 348. — speciosum (Ld.) Hsg. v. tumidum Schdle. 347. E. Echinops bipinmatus Fın. Sint. 395. — Conrathi Frn. 395. — davuricus Fisch. f. angustilobus DC. et «. lati- folius DC. 431. — Goalaticus Fın. 395. — Gmelini Led. v. «. Led. et v. ß. Led. 431. — quercifolius Frn. 395. — Sintenisii Fın. 395. — sp. div. 68, 324. — spinosissimus Frn. 395. Echinospermum sp. 400. Echium sp. 68. Elatinaceae 192. Elodea sp. div. 155, 198. 287, 401. Elymus erinitus Schreb. 191. — sp. div. 68, 263, 401. Enarthrocarpus sp. 171. Encalypta sp. 375. Encliandra 209. Endocarpon sp. div. 353, 367. — sub- compaetum Stnr. 353. Endococcus sp. div. 62, 107. Endospira celosteridia Breb. 54 Entomophthorineae 71%. Entyloma sp. div. 406. Epichemia ‚483. Epilobium palustre L. &. mandschuri- cum Hsskn. f. div. 315, 316. — tiaro- gynum Norm. 117. — sp. div. 36, 44, 145, 315, 399. Epipactis sp. div. 154, 155, 263, 445. Epipogon sp. 263. Equisetum silvatieum ;'f.? polystachya Milde 117. — sp. div. 255. hhh, 485. Eragrostis Aegyptiaca (Del.) 247. — Borysthenica Rehm. Wo}. 247. — Reuthenica Knapp 247. — sp. 109. Erechthites hieracifolia (L.) Raf. 476. — — f. minor Waisb. 109. — sp. 325. Eremogene sp. div. 266. Eremosphaera sp. 306. Erica sp. 323. Erigenia „244. Erigeron acer L. f. arcuatum Ullep. 422. — acris Turcz. et P. asteroides DC. 343. — cupularioides Frn. 343, 344. — Favrati Gremli 423. — Kam- tschaticus DC. 344. — negleetus Kern. 438. — podolieus Bess. 344. — sero- tinus Whe. 343. Eriophorum 235. — aquatile Norm. 117. — Kerneri Ullep. 424. Eriosphaerian Behmii Cav. 152. Erisyphe sp. div. 406. Eritrichium sp. 469. Erodium absinthoides Willd. ß. hirtum Fın. Sint. 23%. — cicutarium var. 13. — sp. div. 257, 268. Erucastrum sp. div. 398: Erungium sp. div. 68. 198. ErysimunnXaltaicum ©. A. M. 187. — Andrzejowskianum Bess. 187. — sp. div. 18T, 481. — f. napulatum Ullep. 422. Erythraea Rumelica Vel. 15%. Euastrum sp. div. 249. Eucalyx sp. div. 196, 443. 13... — sp. Wittmanni baw.| 501 Eueyperus 235. Euphorbia dendroides L. 414. — Ha- lacsyi Form. 351. — maculata L. 19. — oreites Beck 477. — Preslii Guss. 18. — reflewxa Form. 351. — sp. div. 68, 232, 304, 320, 401, 484. Euphrasia 246. — alpina Lam. i6. — brevipila Burnat et Gremli 45. — coerulea Tsch. 17. — curta Fr. 17. — cuspidata Host. 16. — Di- narica (Beck) 15. — disperma Hook. 354. — drosocalye Frn. 15. — gra- eilis Fr. 17. — hirtella Jord. 45. — — JIllyrica"Wettst. 16. — Kerneri Wettst. 16. — Liburnica Wettst. 17. — minima Jacqg. 17. — mon- tana Jord. 15. — nemorosa Pers. 17. — pectinata Ten. 17. — picta Wimm. 16. — Portae Wettst. 16. — pulchella Kern. 16. — pumila Kern. 17. — Rostkoviana Hayne 15. — Salisburgensis (Fck.) 16. — sp. div. 44, 198, 241, 323, 400, 441, 442, 480.: — Stiriaca Wettst. 16. — strieta Host. 16. — Tatarica Fisch. 16. — Tatrae Wettst. 17. — tri- cuspidata L. 16. — versicolor Kern. 16. Eurhynchium sp. div. 140. Eva sp. 412. Exoascaceae 357. Exoascus sp. div. 406. E: Fagus 190. — sp. 205. Falcaria sp. 198. Ferula rubricaulis Boiss. 77. Festuca sp. div. 286, 401. Fieinia 235. Ficus carica L. 44. — sp. 68. Filago canescens X spathulata 281. — eriocephala X spathulata 281. — in- termedia. Hssku. 2831. — similata Hsskn. 281. Filipendula sp. 314. Fimbristylis 235. Fissidens 332, 333, 334. Fistularia L. 10. — Alectorolophus Wettst. 12. — alpina Wettst. 225. — angustifolia Wettst. 275. — Orista Galli Wettst. 399. — dinariea Wett- stein 297. — major Wettst. 161. pubescens Wettst. 126. — el Wettst. 98. — serotina Wettst. 165. Fleurya podocarpa Wedd. 150. Flückigeria Fritschi Rusb. 78. Fontinalis 332. Fossombronia sp. 195. 02 Fragaria sp. 312. Frankeniaceae 192. Fraxinus Ornus L. 414. Frullania sp. div. 143, 198, 402, 4 Fuchsia 167, 209. Fuirena 235. Fumaria Kraliki Jord. 113. — sp. div. 199, 398. 485. Funaria 33%. — sp. 138. Fusieladium sp. 40T. G. Gagea sp. div. 401, 286. Galanthus nivalis L. forına 156. Galatella dahnuwica DU. @. anaustifolia Fın. et f. brevifolia Frn. 342. Galeopsis 113. — sp. div. 400. Galinsoga parviflora Cav. 20, 21. Galium aristatum L. 441. — Baldac- ci Hal. 131. Oylleneum B. H. 131. — Deyenii Bald. 131. — Lyeium en — Boiss. 131. — KReiseri Hal. 338. — rubioides Led. 341. — — L. «. an- gustifolium Fin. 341. — — L. P. latifokium Fın. 342. — sp. div. 68, 110, 204, 324, 338, 339, 341, 342, 399. Gareinia sp. 193. Gardenia Palenkahuana T. et B. 35. — Stanleyana Hook. 35. Gentiana alba Fın. 468. — albida Frn. 468. — alpina Vill. 357. — angusti- Folia Vill. 357. — anisodonta Borb. 71. — barbata Froel. «. grandiflora Frn. et f. parviflora Fın. 468. — — Turez. 468. — Carpatica Wettst. 281, 477. — Clusiü Perr. Song. 357. coriaeea 8. L. 357. excisa Presl. 357. — frondisepala Borb. 71. — paradova Alb. 280. — praecoz Kern. 150. — sp. div. 44, 204, 468. — triehoneura Borb. TI. — vulgaris (Neilr.) Beck 357. Gentianaceae 280, 397. Geraniaceae 397. Geranium bruticum Gasp. 221. — molle v. grandiflora Vis. 220. — — v. maeropetalum Boiss. 220. — Sibiri- cum L. 247. — Sintenisii Fın. 232. — sp. div. 205, 220. 247, 263, 268, 398, 442, 482. — sylvaticum L. #76. villosum Rehb. 221. — — Ten. 219. Gesneriaceae 69. Geum 152. — aleppicum Jeq. P. gla- bratum Borb. 312. — sp. div. 231, 240. Gnaphalium sp. 480. Gladiolus imbricatus L. f. albostriatus Ullep. 422. Glaueium sp. div. 68, 199. Glerhoma sp. div. 198, 323. Globularia amygdalifoia Webh. 191. — bellidifolia Ten. 354. — cordifolia L. 354. — Linnaei Roug. 283, 354. — repens L. 354. — salicina Lam. 191. — scapigera Kras. 1A. — Sin- tenisii Hsskn. Wettst. 191, 354. — sp. div. 44, 480. — tenella Lgl. 354. — trichosantha Fisch. Mey. 354. — Valentina Wk. 354. — vulgaris V. major 283. — Willkommi Nym. 35%. Globulariaceae 191, 192. Gloeochaete Wittrockiana Lagerh. 306. Gloeoeystis vesiculosa Naeg. v. alpina Schdle. 307. Gloeotaenium Loitlesbergianum Hansg. 151. Gnaphalium sp. div. 324, 430. — ul- ginosum L. 283. Gnomonia sp. 148. Goodyera sp. div. 261, 445. Gorteria sp. 159. Gothofreda 449. Gramineae 397. Grimmia 332%. — sp. div. 376, 402. Grimaldia sp. 443. Güldenstädtia sp. 271. Guttiferae 192. Gyalolechia interjulgens Stnr. 353. — sp. 405. Gumnadenia sp. div. Tl, 240. Gymnoeolea sp. 403. Gymnomitrium sp. div. 196, 440. Gymnosporangium sp. 148. — tremel- loides A. Br. 150. Gymnozyga sp. 308. Gynandropsis sp. 155. Gupsophila dahurica Turez. 189. — sp. 304. Gyrophora sp. div. 60, 61, 107, 404, 440, 443. H. Halenia sp. 468. Halophila sp. 232. Hammatolobium lotoides Fzl. 70. Haplomitrium sp. 403. Haplophyllum Bourgaei Boiss. ß. tri- chostylum Fın. 232. — dahuricum Juss. 268. — eriocarpum Fın. 232. — villosum Juss. ssp. leiocarpum Frn. 232. 444. Harpanthus sp. div. 197, Hedwigia sp. 138. Hedysarum sp. 271. Heleocharis 235. Helianthemum aemulans Beck 476. — canum Dun. 115. — oelandieum 1. 115. — sp. div. 237, 398, 442, 481. Helichrysum Laureoticum Hsskn. 281. — sp. 41. Heliotropium sp. 323. Helleborus foetidus L. 241, 242. — sp. div. 199. Helvellineae 714. Hemiaseineae TA. Hemicarpha 235. Hemichlaena 235. Hemileia vastatrixw 419. Hepaticeae 712, 397. Heppia subrosulata Stnr. 353. Heracleum .heterotrichum Beck 477. — sp- div. 319, 399. Herberta sp. 444. Hermas 244. Herminium sp. 44%. Herniaria hirsuta L. v. frondosa Waisb. 144. — sp. div. 399, 481. Hesperis Dinarica Beck 476. — mari- tima Lam. 173. — sp. 215. Hieracium 152. 156, 234, 477. — Ar- padinum Borb. 157. — Arveti Verlot 393. — — v. maculifolia Murr 393, 427. — Baldense N. P. 394. — bi- fidum W.K. 42. — Brunopolitanum Murr 425. — calyeinum A. T. 425. — camescens Schl. 293. — carpathi- cum Bess. 43, 156. — comatulum N.P. P. lonchiphyllum L. anopsilon 429. — comolepium N. P. 427. — erinifolium N. P. 425. — eylindrocalathium Borb. 157. — Dinaricum Fr. 156. — elon- gatum Wlld. ß. stenobasis N. P. 430. eriopodum Kern. 394, 424. — Fatrae Pax 4%. — jlexuosum A. T. 428. — foliosum W.K. 465. — @isleri Lagg. 424. — yglabratoides Murr 428. — glabratum X bupleuroides 429. — — 503 Prtl. 392. — — X villosum 430. — porrifolium L. 393. — pseudobupleu- roides N. P. 425. — pulchrum A. T. 426. — — f. glabrescens 426. — — f. longifoha Ev. 427. — — f. mmo- cephala Ev. 427. — — v. subpilosa 426. — f. typica Ev. 421. — rupicolum Fr. v. brevipes Pax 41. — sawatile P. latifolium Hausm, 424. — Schenkii Griseb. 425, 426. — Scher- felii Borb. 157. — scorzonerifolium Vill. 428 — sericotrichum N. P. 430. silesiacum Krause 44. Soli- lapidis Evers 426. — sp. div. 44, 45, 325, 399, 441, 465, 480. 484. — sp. ex sect. Andryaloidea 477. — spe- ciosum Horn. 426. — — verum 426. — — X bupleuroides 129. — — X glaueum 427. — squammatum A... 428. stenobasis N. P. 430. stiriacum Kern. 233. — subglaberri- mum Sendtn. 429. — subprenanthum Borb. 157. — subspeeiosum Naeg. 425. — — X bupleuroides 425. — — Naeg. @. genuinum N. P. 426. — — x villosum 430. — Tellianum A. T. 425, 426. — tridentatum Fries 44. — villosiceps N. P. 425. — villosipes Pax 42. — villosum-glaueum-sabau- dum 426. — WVindobonense Wiesb. 425. — virosum Led. 465. — Wah- lenbergüi Pax 43. — Winmeri Uechtr. 43. Hierochlo& australis R. S. 2 Himantoglossum sp. 287. Hippocastanaceae 234. Hippopha& sp. 155. Hippuris sp. div. 155, 316. Holosteum sp. 181. Homalia sp. 140. Homogyne sp. 204. Homostegia sp. 63. Hormidium sp. div. 251, 252. Hormiscia 192. — sp. 251. — zonata Aresch. f. biattenuata Schmidle 252. 41. subspeciosum 423. — glaucopsis Fr.| Hormomvia fagi Htg. 115. 425. — gymnosomum N. P. 428. — Humaria sp. div. 406. Halense Murr 429. — illyrieum Fr. | Hutchinsia alpina R. Br. 118. — sp. 424. — incelinatum Arv. 425, 4226. — | 216. isaricum Naeg. 393, 424, 425. — | Hyalotheca sp. div. 307, 308. laevigatum Gris. 4%4. — leontinum | Hydnophytum 76, 78. Hut. Gand. 429. — Liptoviense Borb. 157. — melanophaeum N. P. f. longi- folia Ev. 427. — — normale 426. — | Hydrocharitaceae 397. Hydroecotyle sp. 155. E Hydrocotyleae 244. multisetum Borb. 157. — nigritum | Hudrurus sp. 21. var. eriocline Burb. 157. — politum | Hygrobiella sp. 403. G. G. non Fr. 393. — porrifolioides | Hylocomium sp. 377. "504 IIymenobolus sp. 194. Hrymenonema sp. 460. Hyoscyamus sp. 480. Hyoseris sp. 461. Hypecoum grandijlorum Bth. 113. — pseudograndiflorum Petr. 113. Hypericum galioides Fın. Sint. 232. — macrocalye Fın. 232. — qua- drangulum 1. 476. — sp. div. 219, 268, 482. — Tempskyanum Fın. Sint. 232. Hypnum 332, 333. — Jallax v. fal- catum Warnst. 141. — sp. div. 141, 402. Hrapochoeris carpathica Pax 26. — maculata L. 26. — sp. 460. — uni- Nora Vill. 26. Hypolytrum 235. Hyptis 113. I. Iberis sp. 237. Mler2.12> Imbricaria sp. div. 60, 107, 146, 367, 404, Impatiens sp. 320. Imperata 68. Inula aromatica Frn. Sint. 395. — Methanaea Hsskn. 281. — sp. div. 109, 324, 344, 399, 412. Iridaceae 13, 397. Iris bosniaca Beck 436. — sp. div. 256. Jsariopsis sp. 407. Isoötes Duriei Bory 283. — sp. 354. Jsopyrum sp. 134. Tsothecium sp. 140. Ixeris scaposa Fın. «. chrysantha Frn. 43%. — — 6. purpurascens Fın. 464. — — Pf. straminea Frn. 434. — — y. versicolor Fın. 434. DC. «. chrysantha Frn. 464. — — P. pallescens Fın. 464. — — Yy. versi- eolor Fın. 464. J. Jasione sp. 68. Jonaspis sp. div. 367, 404. Juncus 68. Jungermannia sp. div. 137, 138, 142, 197, 375, 403, 440, 443, 444. Juniperus oxycedrus L. 414. — sp. 246. Jurinea aggregata Frn. Sint. 436. K. Kantia sp. div. 315, 403. Klebahniella Lemm. gen. nov. 192. — versieolor Knautia glabrata Hsskn. 715. — div. 324, 399, 409. | Koeberliniaceae 280. Koeleria sp. div. 261. Kyllingia 235. sp. L. Lachnea Ampezzana Rehm A117. — amphidoxa Rehm 117. — brunneola Rehm 117. — lecothecioides Rehm 117. — Lojkaeana Rehm 117. — subatra Rehm 117. Lachnobolus sp. 195. Lactuca sp. 325. Laestadia Gentianae Rehm A18. Lagoecia 244. Lagurus 68. Lamium sp. 484. Lanosa sp. 407. Lappa pubens Bor. 233. — sp. div. 324, 480. Lapsana glandulifera Frn. Sint. 436. Lappula sp. 469. Laserpitium sp. div. 259, 260. Lathraea 148, 477. Lathyrus 718. — palustris L. f. an- gustus Frn. 272. — sp. div. 258, 264, 272, 323, 398, 483. Lavandula 113. — Allardi Hy. 283. — dentata X latifolia 283. Lavatera Dinarica Beck 476. Lecanactis sp. 61. Lecanora olivacea Bag]. et Car. 70. — platycarpa Stnr. 353. — sp. div. 60, 61, 62, 106, 107, 108, 146, 285, 353, 404. — trachytica Arn. 70. Leeidea Halacsyi Stnr. 70. — sp. div. 61. 62, 106, 146, 367, 404, 405. Leeiographa sp. div. 146, 405. Ledum sp. 466. Leersia sp. 286. Leitneria 397. Lejeunia sp. 1402. Lemna sp. div. 286. Lemnaceae 396. Leontice sp. 247. Leontodon Haussknechtii Uechtr. 281. Leontopodium sibiricum (ass. Ö. con- globatum Turez. 430. Lepidium mieranthum Led. 187. — sp. div. 20, 216, 237, 287, 481. Lepidozia sp. 403. Leptobryum sp. 376. Leptorhaphis sp. div. 107, 405. Leptosphaeria Capsularum Cav. 152. Lespedeza sp. div. 211. Lethagrium sp. 405. Leucanthemum coronopifolium >= vul- gare 715. — intersitum Hsskn. 75. — sp. 345. Leucobryuum 33%. — sp. 137. Leuceoium sp. 236. Libanotis sp. div. 198, 319. Lichtensteinia 244. Ligularia sp. 430. Limnanthemum sp. 468. Linaria sp. 480. Linum davuricum Schult. 267. — per- enne L. Led. 267. — sibiricum DC. 267. — sp. div. 218, 219. — subalpi- num Hsskn. 75. Lipocarpha 235. Liquidambar orientalis Mill. 77. Listera sp. 261. Lithoicea sp. 61. Lithospermum sp. 480. Lobaria pulmonacea (Hffm.) Nyl. v. insidiosa Zahlbr. 396. Lobelia Glazioviana Zahlbr. 396. Loganiaceae 230. Lolium sp. div. 286, 401. Lomatogonium sp. 480. Lonicera sp. div. 337, 341, 39. Lopadium sp. 146. Lophoeolea sp. div. 19T, 403. 444. Lophopappus foliosus Rusb. 78. Lophotocarpus 39T. Lotus sp. div. 258, 398, 482. Lunaria 351. — pachyrrhiza Borb. 484. — sp. 261. Lupinus sp. 68. Luzula Althü Herb. 353. — sp. div. 204, 265. — Sudetica Willd. 343. Lycaste A80. Lychnis brachypetala Horn. 266. sp. 266. Lyucopodium sp. div. 285, 401, 444. Lyeopis sp. 323. Lyngbya Borneti Zuk. 73. — sp. 195. Lyutanthus Wettst. gen. nov. 191, 354. — amygdalifolius (Webb.) Wettst. 191, 354. — salicinus (Lam.) Wettst. 191, 354. Lythraceae 397. M. Macropodia sp. 72. Madotheca laevigata Dum. 142. — sp. div. 143, 198, 441. Malabuila obtusifolia (S. S.) Boiss. 67. Malcolmia confusa Boiss. 215. — mari- tima R. Br. 173. — Orsiniana Ten. 175. — parviflora DU. 215. — ser-| Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heit. 1895. 305 biea Panc. 174. — sp. div. 68, 171, 172, 215. Malcolmia 171. Malus 361, 362%. — parviflorus Frn. 351. Malva sp. div. 268, 320, 482. Malvaceae 397. Marchantia 332. — polymorpha I. 375. Marrubium sp. 323. Marsdenia Condurango Rb. 193. Marsonia sp. div. 407. Marsupella sp. div. 403. Martynia 19. Martyniaceae 192. Matthiola incana R. Br. 413. — sp. div. 68, 171. — tristis R. Br. 413. Medicago ruthenica Led. «. latifolia Fın. ß. cuneifolia Frn., y. oblongifolia Frn. 269. — sp. div. 68, 155, 482. Melachroia sp. 72. Melaleuca minor Sm. 77. Melampsora sp. div. 115, 284, 406, 440. Melampsorella Aspidiotus (Peck.) Magn. 350. Melampyrum sp. div, 263, 400. Melandrium brachypetalum Fzl. 266. — diurnum forma 154. — sp. div. 266, 398, 482. Melanopsamma sphaerelloides Weg. 118. — umbratilis Weg. 118. Melanopsichium Beck 152. Melanotheca sp. 107. Melaspilea oleae Stnr. 70. — sp. 62. Melia Azedarach L. 414. Meliaceae 391. Melica sp. div. 263, 236. Melilotus sp. div. 257, 269, 482. Mendoneia 74. Menispermum sp. 135. Mentha amaurophylla Timb. Lag. 283. — diabolina Brig. 112. — diminuti- folia Waisb. 110. — dissimilis Desegl. 110. Ehrenbergü Brig. 112. — fallax Briq. 113. — Fenzliana Brig. 113. — Skofitziana Waisb. non Kern. 110. — sp. div. 36, 110, 323, 400. — Steffekiana Borb. et Waisb. 110. — subacuminata Br. et Waisb. 110. — subobtusa Brig. 11%. — trichodes Brig. 113. | Mesotaenium 89. — Braunii de Bary 89. | — mierococcum (Kütz.) Kirchn. 89. Mespilus 361. — grandijlora 362. Metastelma myriantlum Schltz. 451. Metzgeria sp. div. 143, 195, 403. Mierosphaera sp. div. 406. Microspora sp. 252. 38 506 Mierostylis sp. 401. Microthamnion Kützingianum Naeg. 445. Microthelia Metzleri Lahm. f. eina Stnr. 152. Mie'ichhoferia sp. 440. Mikosyrin« Beck 152. Mimosa pudica 283. Mimulus Alectorolophus Scop. 11. — Orista Galli Scop. 299. Mnium 332. — punctatum Hedw. 376. — — v. elatum Schpr. 138. — sp. div. 138. — subglobosum B. 8. 376. Moehringia sp. div. 15%, 266, 484. — Thomasiana Gay. 114. Moenchia sp. ?18. Mörckia sp. div. 195, 443. Monotaeniae 92. Mougeotia 250. Mougeotiopsis calospora Palla 71. Mucorineae TA. Mulineae 244. Müllerella dilatata Stnr. 70. — sp. div. 63, 108, 405. Mulgedium acuminatum Frn. Sint. 436. — sibirieum Less. «. inteyrifolium Led. 434. — sp. div. 261, 430. Mycoporum sp. div. 62, 107, 405. Mylitta sp. 119. Myosotis sp. div. 400, 469. Myriophyllum sp. 316. Myristicaceae 483. Myrmeeodia "16, 78. Myrrhis 244. anthra- N. Nardia sp. div. 375, 402. Nasturtium densiflorum Turez. 136. — | fontanum Lam. 125. — Nasturium (L.) 125. — offieinale R. Br. 325. — | palustre DC. 136. — sp. div. 485. Navieula 435. Neckera sp. div. 140. Nectria sp. div. 63, 109. Nematophyton 357. Neottia sp. 263. Nepenthes 231, 278, 436. Nephromium sp. 195. Nesolechia sp. div. 61. Neurachne alopecuroides Br. 329. — Michelliana Nees 329. Muelleri Hackel 329. — Munroi Muell. 329. Nigella 351. — sp. div. 351. Nigritella sp. div. Tl, A44. Notobasis 68. Nymphaea Lotus L. 157. — mystica Sal. 157. — thermalis DC. 157. 0. Obryzum sp. div. 63, 108. Odontites sp. div. 144. Odontoschisma sp. div. 197, 403. Oedogonium Richterianum Lemm. 192. —. sp. 281. Oenothera Lamarckiana Ser. 166. — — var. brevistylis de Vries 206. — — var. lata de Vries 209. var. oxypetala de Vries 168. — sp. div. 246, 482. Oidium lactis Olea sp. 414. Omphalaria sp. div. 108, 353. Oncophorus sp. 137. Onobrychis Bornmülleri Fın. 232. — microcarpa Fın. 232. — sp. 483. Ononis antiquorum L. 413. — austriaca Beck 278. — foetens All. 278. — sp. div. 257, 482. Onopordon Boissieri Frn. Sint. 436. — sp. div. 241, 412. Onosma Mattirolii Bald. 280. — Rhodo- peum Vel. 73. Ooeystis 192. — apieulata West. 307. — Novae- Semliae Wille var. tubereu- lata Schdle 307. — rotunda Schmidle 307. — sp. div. 307. Opegrapha sp. div. 61. 405. Ophiocytium sp. div. 306. h | Opuntia Amyelaea Ten. 414. — Fieus Indica Mill. 414. Orchis sp. div. 286, 287, 401, Abk. Origanum Majorana L. 483. — Majo- ranoides Weld. 483. Ornithoualum sp. 286. Orobanche prosgolica Form. 351. — sp. div. 400, 480. Orobus 244. — aureus Stev. 245. Emodi Wall. 245. — grandiflorus Boiss. 245. — ygrandis Vel. 73. — laevigatus W. K. 246. — Inteus L. 245. — montanus Scop. 246. — ocei- dentalis (Fisch. Mey.) 246. — sp. div. 293. 272, 442. — transsilvanieus Spr. 145. Orostachys sp. div. 316. Orthotrichum sp. div. 138, 376. Oryza elandestina 73. Oseillaria 713. Osyris alba L. Otidea sp. div. Ovularia sp. div. 4 Owalis sp. 263. Y Oxypetalum 449. — Kuntzei Schltr. 153. — paraguayense Schltr. 454. 1 12: Oxytropis Baicalia DC. 269. — micans Frn. Sint. 232. — owyphylla DC. 269, 270. — selengensis Bge. 269, 270. — Sintenisii Fın. 232. — sp. div. 240, 269, 398, 483. B; Pachuphillum 352. Pachypteris 352. Paederota L. 477. Bonarota V. major Benth. 24. — — X super- lutea 24. — Churchillii Huter 24. — Pacheri Prohaska 23. super Bonarota X lutea 23. — Zannichellüü Brign. 22. Paeonia sp. 135. Paliurus 68. Pancratium 68. Pandorina 158. Pannaria sp. 146. Papaver nudicaule L. «. commune Turez., &. leiocarpum Turcez., d. rubro- aurantiacum Turez. 135. — sp. div. 191, 398. Parietaria sp. 68. Parmelia elegantula Zahlbr. 73. — sp. div. 60, 61, 367, 404. Parmassia sp. 188. Paronychia capitata Boiss. non Lam.259. | — chionaea Boiss. 259. — Kapela (Hacq.) Kern. 259. — sp. div. 247, 259. Patrinia sp. div. 342. Peccania sp. 285. Pedaliaceae 192. Pediastrum 305. — integrum Naeg. formae div. 253. — sp. div. 253. — tricornutum Borgev.alpinumSchmädle. 253. — — f. evoluta 253. — — «. ge- nuina Bge. 253. — — f. simplew 253. Pediceularis sp. 480. Pellia sp. div. 143, 195, 403, 404, 440. Peltigera 63. — sp. div. 60, 64, 108, 109. Penium %. — crassiusculum De. By. 311. — eylindrus Breb. f. colorata Schdle. 310. — — v.silesiacum Kıchn. forma 310. - — v. subtrumcatum Schdle. 310. — didymocarpum V. alpinum Schdle. 311. — lagenarioides Roy. 311. — Lewisiö Turn. 310. — Naegelü Breb. 311. — oblongum De By. 311. — sp. div. 310, 31. — truncatum Ralts. 310. Pentastichia 235. Perunospora 355. — parasitica 150. — sp. div. 406. 507 Pertusaria sp. div. 60, 407, 108, 404. — subinquinata Star. 70. Petasites sp. div. 263, 324, 477. Petroselinum Thorei 334. | Peucedanum arenarium W.K. 63, 64, 65. — Conrathi Frn. 351. — mace- donicum Ika. 63, 64, 65. — Neu- mayeri (Vis.) 64, 66. — sp. div. 263, 319. Pezizineae 14. Phaca sp. 210. Phacelia sp. div. 155. Phaeopsis sp. 61. Phaeospora sp. div. 62, 108. Phagnalon Methaneum Hsskn. 281. Phalaris sp. 444. Phareidia sp. div. 62, 63. Phaseolites 352. Phegopteris sparisijlora Hook. 236. Philibertia grandiflora Hook. 450. — hypoleuca Schltr. 450. — Pavonü Hems]. 450. Philonotis fontana Brid. v. gracilescens Warnst. 376. — — v.tenera E. Bauer 376. — sp. 138. Phleospora sp. 407. | Phleum sp. 68. Phlomis fruticosa L. 413. Phlox sp. 468. Phoenix dactylifera L. 414. Phomatospora helvetica Weg. A18. Phragmidium sp. 406. Phragmonaevia sp. 108. Phyllostieta sp. div. 407. Physalospora craticola Weg. 118. Physcia sp. div. 107, 195, 367, 404. Physma sp. 107. Physocaulus 244. — sp. 260. Phusostigma venenosum Baef. 77. Phyteuma sp. div. 20%, 265, 480. Phytolacca sp. 241. Phytolaccaceae 357. Phyutophthora infestans 355. — Solani E. Hall. 356. Picea excelsa Lk. 20%. — sp. div. 205, 263, 396. Pieridium sp. 68. Pieris sp. div. 156, 434. Pimpinella cervariaefolia Frn. 351. — erythrantha Beck. 477. — sp. 260. Pinguieula sp. div. 400, 480. Pinnularia 435. Pinus Halepensis Mill. 414. — Laricio Poir. 363. — sp. div. 118, 263, 485. Pirus Bollwilleriana Bauh. 362. Chamaemespilus L. 115. — communis x Sorbus Aria 362. cordata * 908 Desv. 283. — sp. div. 315, 482. — sudetica Tsch. 115. Placodium sp. div. 62, 146, 367, 404. Placynthium sp. div. 60, 404. Plagiochila sp. div. 142, 285, 332, 375, 402, 443. Plagiothecium sp. 140. Plantago Psyllium 413. — sp. div. 68, 323. Plasmopara sp. 406. Platanthera sp. div. Platycodon sp. 465. Platygrapha sp. #05. Platygyrium sp. 140. 361, 396, 263, 237, 201. Platysma sp. div. 60, 146, 404. Pleonectria sp. A0S. Pleospora sp. 108. Pleuridium sp. 375. Pleuroclada sp. div. 197, 444. Pleurococeus sp. div. 307. Pieurogyne sp. 468. Pleurotaeniopsis sp. div. 349. Pleurotaenium sp. 349. Pleurothallis 178. Plicaria sp. div. 73. 407. Poa alpina v. compacta et v. mall- nitzensis Glaab. 113. — leucoglossa Viel. 13. Podospermum pindicolum Hsskn. 281. Podosphaera sp. 406. Pogonatum sp. div. 140. Polanisia sp. 155. Polemonium sp. 468. Polyblastia sp. div. 405. Polycarpon sp. 68. Polycoccum sp. div. 62, 108, 146, 367. Polygala calcarea Schltz. 477. — sp. div. 158, 238, 247, 482. . Polygalaceae 397. Polygonatum sp. &44. Polygonum 68. — sp. div. A4l, 445. Polypodium 76. — imbricatum 5. Polyporus sp. 442. Polystigma sp. 148. Polytaeniae 92. Polytrichum 332, 334. — sp. 140. Populus 190, 485. Porella pinnatı L. 375. — platyphylla 375. Potamoyeton sp. 109. Potentilla nn M. B. 312. — fallax Zimm. 150. — Günsiensis Waisb. 145. — HEealifern Kras. v. viscidula Waisb. 145. — Krasani G. Beck 145. — multifida a. minor f. b. Leb. 313. — orientalis Vel. 73. — 'sericea L. 31%. — sp. div. 37, 38, 145, 240, 241, 247, 312, 313, 320, 321, 398. — strigosa Pall. 312. — — Pf. Turez. 312. — subpinnata Led. 312. — tenella Turez. 312. — tener- rima Vel. 73 — Varnensis Vel. 73. — verticillaris Steph. 313. — Vin- dobonensis Zimm. 145. viscosa. Don. f. disseeta Fın. et f. robusta Frn. 313. Poterium sp. 68. Prasiola erispa (Lghtf.) Ag. forma 251. — jluviatilis (Sommf.) Aresch. 251. — sp. 251. Prasium majus L. 413. Preissia sp. 143. Prenanthes sp. div. 204, 205. Primula 714. — elatior 209. — Heerü Brügg. 149. — integrifolia X viscosa 149. — sp. div. 151, 323, 400, 480. Proboseidea Schm. 191. Proteoides 352. Protoascineae 74. Protococcus 445. Protodiseineae T&. Protomyces sp. div. 148, 406. Prunella sp. 143. Prumus sp. div. 44, 118, 311, 323. Pseudopeziza sp. div. 406. Psilocarya 235. Psora sp. div. 404. Psorotichia sp. div. 62, 353. Pteridium sp. div. 118, 285. Pterigynandrum sp. 402. Ptilotrichum sp. 13T. Puceinia 355. — sp. div. 359, 406, 442. Pueraria, 483. Pulmonaria sp. 143. Pulsatilla albana Spr. 8. sibirica Reg. 13% 6. Turez. — Bogenhar- diana Rb. 13%. — Dahurica Spre. 132. — montana Pf. sibirieca Reg. 132. — patens Turez. 132. — — Mill «. genuina Reg. f. violacea 132. — — v. Wolfgangiana Frn. 132. — sp div. 265, 484. — vulyaris Mill. B. tenwloba Turez. 132. Punica Granatum 414. Pustularia sp. 12. Putoria calabrica Pers. 413. Pyenostelma sp. 467. Pylaisia sp. 140. ı Pyracantha 361. Pyrenopeziza sp. 108. Pyrenula sp. 367. Pyrola incarnata Fisch. 466. — Es difolia L. &. genuina Herd. 466. 74, 115, 284, _—— nv secunda P. obtusata Turez. 467. — sp. div. 481. 0. R. Radula 332. — sp. div. 197, 402. Rafflesia 78. Ramalina sp. 285. Quercus 190. Ramischia obtusata Fın. 467. — se- cundiflora Op. ß. 467. Ieamularia sp. div. 407. Ranunculus aconitifolius L. f. Fuggeri Glaab. 35%. — Anatolicus Frn. et Sint. 147. — carpatieus Herb. 353. — chinensis Bge. f. amurensis Maxim. 134. — dentatus (Bgt.) 353. — nivalis X pygmaeus 17. — penn- sylvanicus L. 134. — plantaginifolius Murr 133. — repens L. forma 133. — sp. div. 121, 122, 133, 134, 199, 203, 241, 247. 263, 398, 442, 481. Raphanus sp. 481. Raphidium sp. div. 285, 306. Ieseda epirotica Form. 351. Resedaceae 397. Rehacomitrium sp. 138. Iehamnus fallax Boiss. 477 — sp. div. 257, 268, 482. Rhaponticum atriplieifolium DC. 433. — — Pf. fieifolium (Fisch.) Frn. 433. — sp. k33. Rhexoblephara sp. 107. Rhinanthus L. 10. — Aleetorolophus Bertol. 11, 48. — — Gmel., Koch, Poll. 11. — — Wallr. 162. — alpinus Baumg., Boiss. 228. — — el. 297. — — Hausm. 272. — — Koch 225, 272. — — Schur, Simk. 228. — — ß. angustifolius Hausm. 274. — — ß. angustifolius Koch. 164, 274. — — a. — Neilr. 274. — — v. lanceo- latus Neilr. 272. — angustifolius Üel. 164. — — Döll., Gmel., Gr. Godr. 274. — — Vel. 102, 228. — aristatus Üel. 272, 274, 296. — buccalis Wallr. 162. — (Crista Galli Bertol., Gmel., Kerner, L. 299. — — Pers. 161. — — Poll. 299. — — a. Freyn 48. — — v. . Bert. 274. — — y. L. 11, 161. — — Pf. alpestris Whlbg. 225. — — Pf. angustifolia montana L. 274. — — y. angustifolius Gaud. 274. — — y. hirsutus Döll., Neilr. 11.— — &. major Döll. 161. — — Pf. major Neilr. 161. — — v. minor Döll., 509 Neilr. 299. — Freynii Kerner 48. — hirsuta Lam. 12. — hirsutus All. 100. — — Baumg. 98. — — Gremli 12. — — Schur 98. — — v. ellipticus Hsskn. 47. — major Boiss. 98. — — Ehrh., Koch. 161. — — v. an- gustifolia Fries 302, 164. — — Pf. angustifolius Koch. 164. — — ylaber 3.6.1614. — — v. glandulosus Murb. 98. — — P. hirsuta Vel. 98. — — P. hirsutus Hausm., Gren. Godr., F. Sch. 12. — — 6. leucodon Döll. 12: — — Pf. parnassicus Boiss. 126. — — v. serotinus Hal. Br. 165. — — v. serotinus Schönh. 164. — — 7. subexalatus Schltz. 16%. — — Pf. villosus Döll. 12. — minor Bing., Boiss. 299, — — Ehrli. 298. — — Hausm., Koch, Murb., Simk. 299. — — Pf. alpinus Gaud. 302. — — ß. angustifolius G.G., Hausm., Koch. 302. — — v. stenophyllus Schur 301. — puberulus Fritsch 13. — pubescens B. H. 126. — pulcher Schumm. 225. — Reichenbachü Drej. 162. — ru- melicus Vel. 98. — sp. div. 400, 484. — villosus Pers. 12. — Wagneri Deg. 102. KRhizocarpon Bosniacum Zahlbr. 396. — sp. div. 62. Rhizoclonium sp. 252. Rhizophora 78. Rhododendron sp. 466. Ichunchoeoris Gris. 10. Rhunchostegium sp. div. 140, 377. 402. Rhutisma sp. div. 406, 443. Ribes diacantha Pall. 317. — nigrum L. 317. — sp. div. 204, 205, 247, 260, 265, 399. | Jticeia sp. div. 404. 440. Rinodina sp. div. 285. 353, 367, Robinia 363. — sp. 9%. lRollinia cordifolia Szysz. 72. Roripa Nasturtium G. Beck 325. — sp. div. 125, 237. — thracica (Gris.) Frtsch. 113. Rosa 351. — acieularis Ldl. &. typica Reg. 314. — adenoclada Hy. 283. — alpestris Rapin. 282. — Arca- diensis Hal. 70. — campyloclona H. Br. 321. — Haringiana H. Br. 321. — sp. div. 204, 238, 239, 240, 265, 314, 398. Rubia sp. div. 337, 341. Rubiaceae 397. Rubus 72, 190, 278. — alnetorum H. Br. 322. — Baumgartneri H. Br. 322. 510 — caesius X leucostachys X tomen- | Sazifraga caucasica Somm. Lev. 215. tosus 147. — Cremsensis H. Br. 321. — fossieola 01. 322. — hypoleueus Focke. 145. — Koehleri Whe. Nees, 322. — lasiawon Borb. et Waisb. 145. — maerophyllus W. N. 145. — maecrostemon Focke 321. — mon- tanus Lib. 3241. — serpens Weihe. 322%. — sp. div. 240, 312, 321, 322, 482. — trigeneus Fıtsch. 147. Ruta sp. div. 257. Sabiaceae 280. Saceolabium acuminatum Hook. f. 180. — obtusifolium Hook. f. 180. — quin- quefidum Ldl. 178. — Sanderianum Kızl. 180, A181. — Sayerianum M.| et Krzl. 180. Sagedia sp. div. 405. Sagina carnosula Norm. 117. — sp. div. 218, 481. Sagittaria 397. Salix 190, 485. — amplexicaulis Bory et Ch. 70. — aurita L. 256. — baby- loniea L. 254. — caprea X pulchra Fig. 115. — fragilis L. 25%, 289. — sp. div. 401. Salvia Barrelieri Ten. 70. — sp. div. 68, 203. Sambucus sp. 262. Samolus sp. 68. Sanguisorba sp. 314. — tenuifolia Fisch. a. angustiloba Fın. et P. latiloba Frn. 314. Sanieula 244. Saniculeae 244. Sapindaceae 234, 280. Saponaria calabriea Guss. 217. — graeca Boiss. 217. — intricata Frn. 190. — sp. MT. Sarboria sp. 31%. Sarcanthus 117. Sarcosciphus sp. div. 196, 440, 413. Sarothamnus sp. 482. Saussurea acuminata Turez. 431. — alata DC. 43%. — amara DC., Frn. 433. — cerepidifolia Turez. 432. — — Pf. lacera Fın. 432. — glome- rata Poir. @. angustifolia Frn., P. intermedia Fın. 432. — — y. lati- folia Frn. 433. — pulchella Fisch. 432. — runcinata DC. 432. — saliei- folia DC. f. angustifolia DC. 431. — sp. div. 431, 432, 480. Sauteria sp. 195. — juniperifolia Ad. 213, 214, 215. — juniperina (Ad.) Vel. 213. — Lazistania Grb. herb. 215. — Iuteo- purpurea var. Herb. 35. — luteo- viridis Schott. 353. — macedonica Deg. 213, 214. — pseudosancta Ika. 213, MA. — sancta Grb. 214. — scleropoda Somm. Lev. 215. — sp. div. 199, 204, 259, 260, 317, 442, 481. Scabiosa brevipora Fın. Sint. 351. — Rehodopea Vel. 13. — sp. div. 342, 409. Scaligeria sp. 331. Scandix 244. — australis 334. Scapania sp. div. 142, 196, 197, 402, 440, 443. Scenedesmus 158. — eostatus Schmäle. 305. — sp. div. 250, 305. Schinzia sp. 406. Schistanthera 450. Schistidium sp. div. 138, 375, 376. Schizochlamys sp. 306. Schoenus sp. 68. Schroeteria sp. 40%. Seirpus 235. Sceleranthus intermedius Schur 283. — sp. 247. Selerospora Kriegeriana Magn. 483. Scolopendrium vulgare v. hemioniti- forme Frze. 232. Scorzonera ovata Frn. Sint. 436. — rhodantha Hsskn. 281. — sp. 460. Scrophularia sp. 323. Seutula sp. div. 61, 106, 405. Sebastiana sp. 246. Sedum acre X annuum 117. — Aizoon L. f. major Frn. et f. minor Frn. 316. — erectum Frn. 351. — pales- cens Frn. 317. — sp. div. 199, 259, 316, 481. Selaginellaceae 397. Seligeria sp. 402. Selinum Rochelü (Heuff.) 67. Sempervivum sp. div. 199, 481. Senecio glacialis Fın. Sint. 395. — Heimerli Mülln. 233. — rupestris > silvaticus ?33. — sp. div. 20, 204. 399, 409, 431, 441, 480. Septoria sp. div. 403. Serratula sp. div. 433. Seseli virescens (Grsb.) 477. Seselinia elata Reck 477. Sesleria sp. 444. Setaria sp. 286. Sibbaldia sp. 313. Sicyos sp. 23T. Silene antiochica Fın. 190. — asperi- Jolia Fın. 232. — cappadoeica B.H. ß. ylandulosa Frn. 190. — dubia Herb. 353. — filipes Frn. Sint. 232. — Jenisseia Steph. &. latifolia Turcz. 189. — Manissadjiani Frn. 190. — megalocalye Fın. 190. — Orbelica Vel. 72. Schwarzenbergeri Hal. 69. — sp. div. 189, 216, 347, 266, | 482. — aylobasis Frn. 232. Sinapis sp. div. 144, 398. Sisymbrium sp. div. 144, 187. Sisyrinchium sp. div. 118, 286. Sium eicutaefolium Gmel. 318. Skinnera 209. Smilaxw mauritanica Poir 411. Solanum Dulcamara L. 143. — ru- pestre Waisb. 143. — Sodomaeum L. 414. — sp. div. 233, 400, 480. Soldanella sp. 480. Solidago sp. div. 324. Solorina sp. div. 106, 108. Solorinella sp. 285. Sonchus sp. div. 68, 464. — versicolor Hsskn. 281. Sorastrum sp. 306. Sorbus 361, 362. — florentina Bert. 362. zn: 315. Sorothelia sp. 108. Sparganium sp. 485. Spatularia sp. 407. Spergula sp. 481. Spergularia 282, A478. — sp Sphaeria sp. div. 63, 108. Sphaerophorus sp. 367. Sphaeropsis crataegieola Cav. 152. Sphaerospora sp. 72. Sphaerozosma sp: div. 308. Sphagnum 330. 332, 483. — quinque- | farium Warnst. f. graeillima W. et f. teres W. 141. — rubellum Warn- | st. f. brachyanoclada W. 144. — sp. | div. 141, 142, 401, 444. versi- eolor Warnst. f. brachydasyelada W. | 141. Sphallerocarpus sp. 319. Sphenolepidium 352. Sphenopteris 352. Spiraea sp. div. 205, 314, 315. — thalie- | troides Pall. 315. ..218. Spirodela sp. 236. Spirogyra 355, 445. — quudrata (Hass.) | Petit 55. Spirotaenia Breb. A, 92. — aeuta Hilse 56, 93. — alpina Schmidle 308. — Bahusiensis Nordst. et Lütk. 51,93, | T. Tararacum 511 308. — bispiralis West. 57. — bryo- phila (Breb.) Rabh. 53. — closteri- dia (Breb.) Arch. 53. — — v. elon- gata Hansg. 53. — condensata Breb. 1, 53. — erythrocephala 90. — grandis Delp. 56. — minuta Thur. 53. — Nordstedtiana de Toni 55. — ob- scura Ralfs 1, 2, 93. — yarvula Arch. 54. — rectispira Delp. 56. — sp. div. 9%, 93, 308. — tenerrima Arch. 54. — trabeceulata A. Br. 5, 93. — truncata Arch. 53. Spirulina abbreviata Lemm. 192. Splachnum 332. Stachys 68. — sp. div. 323, 480. , Stellaria crassifolia Ehrh. ß. oblongi- Folia Fzl. 267. — dichotoma «. cordi- Jolia Bge. et «. glandulosa Reg. 267. — discolor Turez. 267. — sp. div. 238, 262, 266, 267, 482. Stenactis sp. 479. Stenocoelium sp. 319. Stenoeybe sp. 195. Stenophragma sp. 481. Stereocaulon sp. 367. Sterıgmatoeystis fieuum (Reich.) Henn. 281. Stichococeus baceillaris Nae Stigeoclonium sp. div. 251, Stipa sp. div. 401. Streptopus sp. 20%. Strickeria longispora Weg. 118. Strobilanthes scaber Nees. 35. Struthiola sp. 155. Styraw Benzoin Dryand. 193. Suceisa sp. 247. Succus communis V. K. 156. Surirella 435. Sweertia sp. 44. Symphyandra ceretica DC. 462, 463. — samothracica Deg. 462, 463. — — sporadum Hal. 461. Synehytrium sp. div. 405. Smtrichia sp. 13T. Syringa dichroa Borb. 351. T. Tabernaemontana 36. er hs. 252. Taeniopetalum Vis. 66. Tamaricaceae 230. Tamarix africana Poir. tl4. — ualliea L. 414. Tanacetum sp. div. 324, 230. Taphrina sp. div. 406. 178. — bicolor DC. 43%. — ceratophorum DC. 434. — Hauss- knechtii UVechtr. 2831 — leucantum P. 912 sinuatum Led. 434. — officinale v. cueullata Glaab. 232. — sp. div. 399. Taxus sp 246. Teratophyllum 76. Tetmemorus Brebissonii (Men.) Ralfs. 346. — yranulatus (Breb.) Rifs. f. basichondra Schmdle. 346. — levis v. ornatus Schmidle 347. — sp. div. 347. Tetragonolobuspseudopurpureus Uecht. 258. — purpureus Mch. 258. Tetraphis sp. 139. Tetrapoma barbareaefolia Turcz. 186. Teuerium Cebennense Coste. 283. — — Chamaedrys X gnaphalodes 192. — gnaphalodes X montanum 192. — montanum X aureum 192. — sp. div. 68, 480. Thalietrum acutilobum DC. 106. — baicalense Turez. 103. — chinense Regel 105. — — f. cuneiloba Fın. et f. rotundiloba 105. — elatum Auct. sibir. 105. — filamentosum Maxim. 103. — foetidum «. genuinum c. glau- cum Regel 106. — — f. grandifolio- lata Frn. 132. — Ledebourianum C. A. M. f. longiloba Frn., f. media Frn., f. rotundiloba Frn. 1404. — Ledebourii Regel 105. — petaloideum L. 104. — simplex Turez. 132. — squarrosum Steph. 104. — sp. div. 132, 144, 262, 398, 442. — strietum Led. 132. — trigynum Fisch. 104. — — f. parviloba Fın. 104. Thalloidima sp. 107. Thelephora sp. 406. Thelidium sp. div. 107, 285. Thermopsis lanceolata R. Br. 268. Thlaspi cochleariforme DU. 186. — — auct. transs. 156. — Jankae Kern. 186. — Kovatsii Heuff. 156. — prae- cox Wulf. 186. — sp. div. 216, 237, 237, 398. — stenopterum Uonr. et Fın. 147. Thuwdium sp. div. 140. Thymelaeaceae 397. Thumus sp. div. 198, 323. Tichotheeium sp. div. 6%, 107, 108. Tilia aurea Jüngst. 320. — Carnun- tiae H. Br. 320. — eordiformis H. Br. 320. — europaea Willd. 413. — hy- brida Bechst. 320. — pilosa Prsl. 320. — sp. div. 238, 237, 320. — sphacrocarpa Rb. 320. Tilleti« sp. 406. Timmia sp. 402. Tithymalus sp. div. 238. Tofieldia sp. div. 444. Tolpis sp. 460. Torilis 244. — sp. 481. Torminaria 361. Tortula sp. 402. Tournefortia sp. 68. Tozzia sp. 204. Tradescantia sp. 441. Trasopogon fibrosum Frn. Sint. 436. Trapa 154. — colchica Alb. 280. Trematosphaeria fusispora Weg. 118. Trichia sp. 284. Trichocolea sp. 403. Trichodesmium lacustre Kleb. 192. Trichomanes 76. Trichophorum sp. 236. Trifolium anatolicum Fın. 232. — brevi- dens Conr. et Fın. 232. — Rhodo- peum Vel. 73. — sp. div. 154, 240, 258, 269, 482. Trigonella Balansae B. R. 257, 258. — corniculata L. 257. — Sartorü Heldr. 258. Trinia bosniaca Beck 477. Tritieum eristatum AA. — Varnense Yelrız Trochiscia Gutwinski Schmidle 307. Trollius Ledebourü Rb. ß. polusepalus Reg. 134. — sp. 134. Tuberculina sp. 406. Tunica Rhodopea Vel. 72. — sp. 482. Turgenia 244. Turrigera 453. Turritis glabra L. 325. — sp. Tyrimnus sp. 68. Tuchothecium sp. 353. U. Ulota sp. div. 138. Ulothrix subtilis Kg. 445. Umbelliferae 397. Umbilicus sp. 259. Uncarina (Baill.) Stapf. 191. Upas 280. Uredo Aspidiotus Peck. 356. — Cyssi DC. 152. — Polypodii (Pers.) 356. Urnula sp. 72. Uroeystis sp. 406. Uromyces Euphorbiae C. et P. 18. — pulvinatus Kalchbr. 13. — sp. div. 284, 406. T/snea sp. div. 60, 404. Ustilagineae 397. Ustilago austro-americana Speg. 151. — bosniaca Beck 151. — sp. div. 406, 442. Utrieularia sp. 485. 481. V. Valeriana pubescens Fın. Conr. 351 — sp. div. 109, 3:2. Valerianella hamata Bast. 191. — sp. 409. Vaucheria 445. Verbascum sp. div. 68, 323, 441, 480. Verbenaceae 192. Veronica amphibola Hsskn. 75. — Ana- gallis L. f. trifoliata Waisb. 144. — Bonarota X superlutea 24. — cha- maedryfolia Brign. 23. — Chamae- drys X Teuerium 75. — Chwrchillii Huter 24. — nummularioides Lee. et Lam. 400. — Pucheri Prohaska 23. — sp. div. 14h, 247. 323. — super- Bonarota X lutea 23. — thymifolia S. S. 70. — Zannichellii Brign. 22. Verrucaria margacea Whlbg. v. lateri- cola Star. 70. — sp. div. 107, 405. Viburnum sp. 36. — Tinus L. 413. Vieia amoena Fisch. y. angusta Frn., a. elliptica Frn., ß. oblonya Frn. 271. — Plenigeri Form. 351. — sp. div. 240, 2471. 259. 264, 271. 398, 443, +83. — tenuifolia Boiss. 232. Vinca sp. 323. Vincetoxwieum sp. div. 467. Viola austriaca Kern. 115. — ‚commu- tata Waisb. 144. — cyanea Üel. 115. — declinata W.K. 4716. — Mereurü Orph. 70. — mirabilis X silvestris | 144. — pumila > X lucorum l44. — Ruppü All. 144. — sp. div. 144, 187, 216, 237, 261, 264, 481. — tristicha Waisb. 144. — var. nov. div. 147. — Zousii Wulf. f. lilacina et f. semi- coerulea Beck 476. Violaceae 280. Viscum 485. — sp. 199. Ww. Wahlbergella brachupetal« (Horn.) Frn. 266. (ds) | Waldsteinia sp. 395. Wallrothia tuberosa Sprg. 477. "| Webera proligera (Labg.) Kindb. 138. | — sp. 138. ı Welwitschia 152. Wilchia AT1. Wilckia Scop. ATi. — angulifolia (B.O.) 173. bassarana (Petr.) 174. bicolor (B. H.) 172, 176. — chia (L.) 172, 176. — confusa Boiss. 215. — flevuosa (S. S.) 173, 176. — graeca (Boiss.) 172, 173, 174,177. — — Pf. in- tegrifolia (Boiss.) 175, 177. — hy- brida Hsskn. 176. — hydraea (Heldr. Hal.) 476. — illyrica Hal. 175. — Paneicii (Ad.) 174, 177. — serbica (Pane.) 174. 177. — sp. div. 172, 473, 177, 215. — veluchensis (B. H.) 172. 116: Willemetia sp. 325. | Winteranaceae 280. x. Xanthidium alpinum Schmidle 350. — antilopaeum (Breb.) Ktzg. 349. — armatum Breb. v. supernumerarium Schdle. 349. — faseieulatum Ehrbg. 349. — polugonum Hass. 349. Xanthium inerme bel. 283. Xanthoria sp. div. 60, 68, 195. Xanthoselinum Schur 66. Xenosphaeria sp. 108. 4 Youngia diversifolia Id. «. laneiloba Frn. 464. Yucca aloifolia 397. | 2. Zachariasia Lemm. gen. nov. 192. Zea sp. 118, 286. Zugnema 250. Zugnemaceae 158. | Zugophyllaceae 397. Ws ee Bun Sr N I#- GREEK nr a Baal’. 0 RR 9; “ EN SR TERENTE ee MENT Bull ll mil! 5 00295 Fin b IE RE Wir, nF z Ne INN: | ACRROR AR RRR BAR, N ANTINTARrR AR ANNMMMOR: AA ARAAN, al N AZARAN, NRIEUNT, AIANTRARN IAAAAR AAN, AAMAAARARAN, BI A N mn > D))>)) D)») 2D), 2) Q = FaRDaRAARA AAARAz AAR A AnaA ANRRA SINNIAANRN AAAAT AARRARARARAR ARAERRR TA > 1 Fun N > D) »> BD») m D)») 4 B> >, » 2D)} ) >), >» 2) >)» > »» Di DD _ » >52 BDD) DD 2 DE 22) B)> BD) DDED)))) ») I). 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