( “ “ a ° « 2 LE wu rn, 107 ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON D* RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. anat REWIERT ra rl XLIX. JAHRGANG. MIT 14 TEXTILLUSTRATIONEN (42 EINZELFIGUREN) UND 7 TAFELN. BR WIEN. VERLAG UND DRUCK VON CARL GEROLD’S SOHN. 1899. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. IR, Jahrgang, N" 1. | Wien, Januar 1899. Vier neue Süsswasseralgen. Von W. Schmidle (Mannheim). ITaNCH (Mit einer Textfigur.) GARDEN 1. Mesotaenium Amaliae Schmidle n. sp. (Fig. 1 und 2.) Die Zellen sind rein cylindrisch, gerade, sehr selten gebogen, 15—16 u breit, gegen den Enden zu nicht verschmälert und da- selbst abgerundet. Sie erreichen eine Länge von 70—80 u oder oft auch nur von 42—50 u, man sieht deshalb stets Zellen von sehr verschiedener Länge beieinander liegen. Die Zellhaut ist farblos, dünn, fest, der Zellinhait ist grün und reichlich vorhanden. Die Zellen selbst sind in ausgedehnter Gallerte eingebettet, welcher sie eine grünliche Färbung verleihen. Diese überzieht schmutzige, feuchte Mauern auf grössere Strecken hin. Fundort: St. Peter, bad. Schwarzwald, Sept. 1897. Die Alge ist durch ihre Grösse vor allen übrigen aärophytisch lebenden Mesotäniumarten ausgezeichnet. Am nächsten kommt noch Mesotaenium mirıfıcum (Lag.) Hansg.. welches jedoch nur 60 u lang wird und gewöhnlich schmäler ist. Gegen das Ende zu ist diese Art ausserdem verschmälert. Von den wasserbewohnenden Arten wird es von Mesotaenium giganteum Turner und Mes. De Greyi Turner an Grösse übertroffen. 2. Olosterium oligocampylum Schmidle n. sp. \ (Fig. 5a, b, ce.) > Die Zellen dieser interessanten Closteriumart sind 15—17 u — breit und 350—450 u lang. Sie sind stets sehr wenig gekrümmt, ' oft sogar völlig gerade, gegen die Enden zu sind sie nur wenig ‘” verschmälert und meist noch 13 u breit; nur relativ wenige Exem- — plare verschmälern sich stärker derart, dass sie in der Mitte 20 u — und am Ende wieder 13 « breit sind. Die Enden sind abgestutzt. Die Zellhaut ist farblos und glatt, der Chlorophylikörper trägt längs Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1899 1 23 N 2 des axialen Stranges eine Reihe von Pyrenoide, von ihm strahlen nur wenige, ganzrandige Chlorophylibänder aus. An den Enden befindet sich je ein etwas gelbgefärbtes Bläschen mit zwei bis drei Gypskryställchen. Fundort: Sumpf bei Erlenbruck im bad. Schwarzwald, Aug. 18839. Die Zellen namentlich völlig gerader und wenig verschmälerter Exemplare gleichen auf den ersten Anblick einem Pleurotaenium, so dass man vermuthet, es läge eine Form von Pl. trabecula Naeg. oder Pl. rectum Delp. vor. Das Fehlen jeder Einschnürung und besonders die Chlorophylistruktur beweisen jedoch die Zugehörigkeit unserer Zellen zur Gattung Closterium. Die Länge der Zellen verbunden mit ihrem geringen Durchmesser und der geringen Krümmung schliessen ferner die Gattung Penium aus, so dass auch in dieser Hinsicht die Stellung unserer Alge sicher ist. Die Alge kann also nicht zu den zweifelhaften Closteriumarten gezählt werden, wie dieses vielleicht bei Olost. maximum Schmidle (Nordstedt, Wittr. et Lag. Algae exsiceatae Nr. 1392) und besonders Oloste- rium Wildemanni Schmidle — Ül. maximum De Wilde- mann (Observ. sur les algues rapportee par M. J. Massart etc. in Ann. Jard. Buit. 1897 Suppl. I) der Fall ist. Nach meiner Ansicht ist übrigens Fig. 1 u. 2. Mesotaenum Amaliae, die letztgenannte Alge ein Fig. 3, 4, 6. Cladophora Warburgü, Penium und als solches Fig. 5. Closterium oligocampylon. Penium mazimum (DeW ld.) nob. zu benennen. 3. Cladophora (Rhizomorpha) Warburgii Schmidle n. sp. (Fig. 3, 4 und 6.) Die Pflanze bildet ausgebreitete, rasenförmige, 1—2 mm dicke Polsterchen, deren Fäden dieht verwoben sind, so dass sie nicht, ohne zu zerreissen, auseinandergehen. Sie sind '/),—1 mm lang, kaum verzweigt, dann und wann zweiglos, höchstens 1—2 mehr- zellige oder öfters blos einzellige Zweige tragend, welche unregel- mässig am Hauptfaden vertheilt sind, seitlich abgehen und nur höchst selten wieder einzellige Zweigchen tragen. Die Rhizoide 3 stehen im unteren Theile der Pflanze, seltener oben, gehen oft wieder in vegetative Fäden aus, sind dünn, oft einzellig, oft lang und wieder einzellige Rhizoidchen tragend. Die Zellen vegetativer Fäden sind 16—20 u breit, oft sehr kurz und nur halb so lang als breit, oft lang und 3—Ö5mal länger als breit, im Umrisse meist un- regelmässig gekrümmt, mit hyaliner dünner Zellhaut und an den Enden nicht verschmälert. Die Zellen der Rhizoide sind 8—12 u breit und sehr lang. Fundort: Java im Todenthale nahe an der giftgen Stelle. Leg. Dr. Warburg, Jan. 1887. Zur vorstehenden Diagnose ist im Einzelnen Folgendes zu bemerken: Die mehrere Centimeter grossen, 1—2 mm dieken, flachen, dichtverflochtenen polsterförmigen Räschen bestehen aus einer un- teren braunen Schichte, welche aus abgestorbenen Fäden zusammen- gesetzt ist, und einer oberen grünen, deren Dicke '/,—1 mm er- reicht. Die steifen Fäden sind in denselben durchschnittlich nach aufwärts gerichtet, doch so fest miteinander verflochten, dass sie nicht, ohne zu zerreissen, herauszupräpariren sind. Sie gehen an ihrer Basis entweder in lange, dünne Rhizoide aus, die wieder kurze, einzellige Zweigchen tragen können (Fig. 3), oder endigen in dicken aufgeblasenen Zellen, oder tragen kurze Seitenzweige mit einzelligen Zweigchen. Rhizoide findet man im unteren Theile der Fäden häufig. Oft gehen sie vom oberen Ende der Tragzelle nach aufwärts seitlich ab, oft vom unteren abwärts, sind oft anliegend, oft abstehend, oft gerade, oft gebogen, jedoch nur selten verzweigt. Dann und wann sieht man, dass dünne rhizoidartige Fäden wieder in solehe normaler Breite übergehen, und man kann Pflanzen finden, deren ganzer unterer Theil ein völlig rhizoidartiges Aus- sehen besitzt. Solche Pflanzen sind reichlich verzweigt. Im Gegensatze dazu sind die normalen Hauptfäden sehr selten mit Aesten versehen. Grössere Aeste fehlen nicht selten, höchstens findet man im ganzen Verlaufe einen oder zwei (Fig. 3). Sie stehen regellos, gehen stets vom oberen Ende der Tragzelle seitlich ab. Kurze, einzellige Zweigchen findet man besonders am Fadenende etwas häufiger (Fig. 4). Nie waren diehotome Verzweigungen zu beobachten. Die erste Scheidewand ist in der Jugend stets sehr weit in den Zweig hinein verschoben (Fig. 3 und 4). Selten habe ich an einer Pflanze eine solche Variabilität in der Zelllänge gesehen. An grösseren Stämmchen, die gewöhnlich merklich schlanker und dünner sind, beträgt sie oft das Fünf- bis Siebenfache der Breite (Fig. 6). Gewöhnlich jedoch beträgt sie nur das Zwei- bis Dreifache. Sie kann aber auch nur den halben Theil der Zellbreite betragen, und solche kurze Zellen findet man nicht selten an kurzen gedrungenen Stämmchen (Fig. 3 und 4). Oft sind lange und kurze Zellen an demselben Faden vereint. Gewöhn- lieh sind die Endzellen relativ kurz, einige Male sah ich hier je- doch auch äusserst lange und stark angeschwollene Zellen (Sporan- 1* 4 gien?). Bei der Untersuchung der Pflanze erhält man den Eindruck, als ob die langzelligen schlanken und langen Fäden an lichtarmen Stellen des Polsterchens gewachsen wären, und dass die Zelllänge in irgend einer Weise von der Beleuchtung abhienge. Süsswasser-Rhizomorphen sind bis jetzt erst drei beschrieben worden, von welchen merkwürdigerweise zwei ebenfalls auf Java gefunden wurden, die dritte auf den Sandwichinseln. Von allen dreien ist sie leicht zu unterscheiden. Cl. longiarticulata Nordst. hat viel breitere Fäden, ist diehotom verzweigt, ihre Zellen sind bedeutend länger und die Pflanze selbst. bildet 5—-8 em lange Büschel. Cladophora fluviatilis Moeb. besitzt 60—100 u dicke Fäden mit dicker Zellhaut und bildet ebenfalls 5—6 em lange Büschel. Clad. Beneckei Moeb. endlich hat 30—50 u dicke Fäden, ist sehr reichlich, meist fiederig verzweigt, und die Endzellen sind bis zu 1 mm lang. Auch sie bildet 2—3 cm lange Büschel. 4. Rivularia Vieillardi Bornet et Flah. var. Javanica Schmidle n. var. Die Triehome sind nur 3°5—5 u breit, die Scheiden hyalin, geschichtet, die Schichtung nicht divergent. Nach oben sind die Scheiden geschlossen oder verschmälern sich und legen sich dem Faden enge an. Fundort: Java (Buitenzorg) an Bäumen. Leg. Dr. Warburg, 1867. Rivularıa Vieillardiv ist bis jetzt nur einmal in Neu-Cale- donien gefunden worden. Unsere Alge stimmt mit der Beschrei- bung bei Bornet & Flahault in Bezug auf die Beschaffenheit der Scheide, der Gallerte und die Zellgestalt wohl überein, das Scheidenende sah ich jedoch nur einmal zerfasert, die Triechome waren stets bemerkbar dünner. Im Einzelnen muss ich bemerken, dass die Alge in unserem Materiale in zwei Formen, die untereinander gemischt waren, vor- kam. In einem Falle besteht sie aus reich verzweigten, wiederholt getheilten Fäden, die nur 30—100 u lang sind, selten gerade, meist regellos gewunden, gegen das Ende zu gleichmässig verschmälert und in ein kurzes Haar ausgehend. Das Lager zerfällt dann beim Zerdrücken in kurze, reich verzweigte Büschel. Im anderen (selten vorkommenden) Falle sind die Fäden 300 bis 500 u lang, die Triehome schlanker und meist nur 3°5 « dick. Sie verschmälern sich im ganzen Verlaufe nur wenig und erst am Ende; sie sind sehr wenig verzweigt, die Zweige jedoch selten wieder lang, sondern meist von der beschriebenen kurzen Form. Nicht selten sieht man, wie ein langer Faden an dem Ende ein Büschel kurzer Zweige trägt. Die langen Fäden sind stets verein- zelt unter der anderen Form. Es ist wohl kein Zweifel, dass die erste Form ein ‚Jugend- zustand der zweiten ist. - J Die Scheiden beider sind stets hyalin und 2—4 u dick, so dass das Filament eine Dicke bis zu 10 u erreicht. Die Querwände der Zellen sind sehr schwer zu erkennen. Selten sind die Zellen torulös, meist rechteckig und halb so lang als breit. Gegen das Fadenende zu scheinen sie etwas kürzer zu werden. Gentiana verna L. und Gentiana aestiva (Schm.) R. et Schult. Von J. Kerner (Salzburg). In Sehmidt’s Flor. bo&m. (1793) und in desselben in Römer’s Archiv für die Botanik (1796) publieirten „Kritische Betrachtung der Enzianen“ ist der Name Hippion (Gentiana) aestivum zuerst erwähnt und in der letzteren Arbeit auch auf Tabelle IV, Fig. 8, eine Abbildung desselben neben Hippion vernum, Fig. 9, gegeben. Schmidt sagt, er habe von verschiedenen Alpen uuter dem Namen Gentiana verna drei verschiedene Arten erhalten, wovon jede einzelne, mit der Linne&'schen Diagnose verglichen, für Gen- tiana verna gehalten werden konnte, bei denen aber gegeneinander- gehalten, schon das Ansehen zeigte, dass sie nicht zusammen- gehören. Er stellte neben Hippion vernum (Gentiana verna L.) das Hippion aestivum und das Hippion pusillum (zu welchem letzteren er die Gentiana terglouensis Hacquet (1782) als synonym zieht) auf. Das letztgenannte Hippion pusillum ist nieht Gegenstand dieser Besprechung. Schmidt beschreibt in der Flor. boöm. die Gentiana verna und aestiva, erste mit „calyce pentagono aequali, stigmate orbieulari plano“, letzte mit „calyce ventricoso, stigmate seyphiformi serrulato, foliis ovalibus“. In Römer’s Archiv für die Botanik sagt er wörtlich: „Diese Art (Hippion aestivum) unterscheidet sich von Hippion vernum durch fast gleiche Blätter an Wurzel und Stengel, durch deu bauchigen Kelch, der zwar fünftheilig, fünfeckig ist, aber dunkler gefärbte, dicke, stark hervorragende Ecken hat, wodurch er ein gefaltetes Ansehen bekommt. Endlich findet man noch Unterschiede in der Blumenkrone und dem Stempel; die trichterförmige Krone hat zwar auch die fünf Lappen oval, aber sehr fein gesägt und die dazwischenstehenden und von den Falten der Röhre entspringenden Öehrehen sind etwas grösser, zweitheilig, spitzig, so dass sie gleich- sam zwei Zähne vorstellen. Die einzelne Narbe sitzt auf dem Stiele des verlängerten Fruchtknotens und ist mehr becherförmig, auch nicht ganz, sondern am Rande fein gezähnelt.“ Er bemerkt weiters, dass bei den drei Arten, welche er als Gentiana verna von ver- schiedenen Alpen erhalten hat, „es möglich sei, dass die mehreren 6 auffallenden Unterschiede derselben nur durch die verschiedenen Lagen und Boden erzeugt wurden; bis aber von diesem sichere Nachricht vorhanden, er ihre Existenz anzeige“. Mag diese Bemerkung die Ursache gewesen sein, oder mögen die Floristen, welehe in den nach Schmidt’s Arbeit zunächst folgenden Jahren geschrieben haben, die von Sehmidt hervor- gehobenen voraufgeführten Unterscheidungsmerkmale nieht beob- achtet und sich zur Scheidung der Gentiana aestiva von Gentiana verna nicht veranlasst gefunden haben, Thatsache ist, dass Hıppion (Gentiana) aestivum Schmidt in der nächsten Zeit nach Schmidt ignorirt wurde. Selbst Römer, in dessen „Archiv für die Botanik“ (1796) die vorbezogene Arbeit Scehmidt’s aufgenommen war, hat in seiner „Flora Europaea“ (1801) die Gentiana aestiva Schmidt nicht erwähnt, vielmehr bei @entiana verna wörtlich die Obs,., welche Frölich in seinem „de gentiana libellus* 1796 bei Gentiana verna anführt, wiederholt: Planta ex solo natali, florendi tempore, aliisque causis maxime proteiformis. Caulis iis, quae primo vere florent, aut in collibus siceis aprieis crescunt, fere nullus; illis vero, quae serius florent aut adoleseunt, quaeve in pratis herbosis udis aut in alpibus pinquibus graminosis proveniunt, ad digiti longitudi- nem exsurgit, foliis pro caulis proceritate saepe remotissimis, folio- rum quoque magna varietas est, ea enim modo ovatolanceolata, modo ovata, obtusiuseula..... eaulina modo ovata, modo lanceolata acuta observantur .... Üorollae limbus modo integerrimus, modo serratus. Erst 1820 wurde von Schultes in dem von ihm nach Römer’s Tode zusammengestellten VI. Bande von „Römer et Sehultes: Caroli a Linne Systema Vegetabilium* neuerlich die Scheidung der Gentiana aestiva Schmidt von Gentiana verna L. vorgenommen und @. aestiva Schmidt als „gute Art“ aufgeführt. Er sagt bei Gentiana aestiva: „Ab omnibus negleetam, hanc nos quoque negleximus donec anno elapso utriusque (d. i. vernae et aestivae) speeimina viva coram habuissemus, speeimen eli. Schmidt confirmantia, qui rite hane a praecedenti (G. verna) distinquit“ und führt als die von ihm gefundenen Unterscheidungsmerkmale an: „Ualyx in aestiva magis angulatus, fere plicatus, coloratus, ven- tricosus, — nee tubulosus, fere prismaticus ut in verna; Corolla laciniis magis approximatis — basi in verna magis distantibus; Stigma profundius crenatum, — in verna fere integrum.“ In der Diagnose und Beschreibung der Gentiana verna L. und der Gentiana aestiva Schmidt gibt er der Gentiana verna: folia integerrima acuta, subinde obtusa, et fere spathulata; der Gentiana aestiva: folia ovalia; der Gentiana verna: stigma bifidum crenatum; der Gentiana aestiva: stigma seyphiforme serrulatum. Inzwischen hatte 1808 Marschall a Bieberstein in der flora taurico-caucasica als eine Pflanze der caucasischen Alpen und Sibiriens die Gentiana angulosa mit: eaule longiore, foliis 7 ovatis, calyeibus carinato-alatis aufgestellt und beigefügt: habitus et statura Gentianae vernae, flos vero major et calyx Gentianae utrieulosae. Wahlenberg hat dann diese in seiner Flora carp. sub Nr. 246 (1814) als „verna y. anyulosa (major, calyeibus carinato-alatis)“ auf- geführt und zu den caucasischen Standorten auch die Standorte: in subhumidis montanis et subalpinis Carpathorum, Fatra, Krivan angegeben. Schultes, dem die Aufstellung der Gentiana angulosa durch Marschall a Bieberstein bei seiner oben bezogenen Arbeit (1820) vorgelegen war, hat in dieser auf Seite 156 @. aestiva, wie erwähnt, neuerlich von Gentiana verna geschieden, zugleich aber auch auf Seite 159 die Gentiana angulosa M. a B. unter wörtlicher Wiedergabe der Diagnose Marschall a Bieberstein’s mit der Bemerkung: „Vernae quidem nimis affinis, sed flores qua- druplo majores“ als Art von Gentiana verna L. und aestiva Schmidt verschieden aufgeführt. Im Jahre 1825 hat Sprengel in ©. a Linne's Systema Vegetabilium ed. XVI. noch die Gentiana verna L. mit „ealyei- bus angulatis acutis, foliis oblongis“, aestivaR. et Sch. (mit der er auch das Hippion pusillum Schmidt vereinigt hat) mit „calyce ven- tricoso, stigmate infundibuliformi eiliato, foliis ovalibus“ und angulosa M.aB. mit: „calyce alato-acuminato, foliis ovatis obtusis“ getrennt gegeben. Die Kürze der Diagnose, welche Marschall a Bieber- stein von seiner Gentiana angulosa gibt, die grosse Äehnlichkeit, fast Gleichheit der in dieser aufgenommenen Merkmale, welche sie von Gentiana verna trennen sollen, mit den Merkmalen, welche von Schmidt, resp. Schultes zur Scheidung der Gentiana aestiva von Gentiana verna geltend gemacht worden sind: bei angu- losa: calyx carinato-alatus, bei aestiva: calyx magis angulatus fere pli- eatus ventricosus, bei angulosa: folia ovato-obtusa, bei aestiva: folia ovalia haben veranlasst, dass nun nach Sprengel Gentiana aestiva (Schmidt) Röm. et Schult. mit Gentiana angulosa M. a B. con- fundirt und in Folge dessen auch nebst dem Baue des Kelches die längeren Stengel und die (vierfach!) grössere Blüte der Gen- tiana angulosa M. a B. als Charakteristieum für Gentiana aestiva und zur Unterscheidung dieser von (rentiana verna L. angenommen wurden. Auf die von Schmidt und Schultes (Röm. et Schult.) geltend gemachten Unterschiede in der Stellung der Zipfel der Blumenkrone und der Zähnung derselben, in der Fransung der Narben ist keiner der Floristen weiter eingegangen. Wenn nun auch ein Theil der Floristen dieser und der spä- teren Zeit Gentiana aestiva R. et Sch. (Hippion aestivum Schmidt) wieder ignorirten, wie Host in Flora austriaca 1827 und in neuester Zeit 1896 Dr. v. Haläcsy in der Flora Niederösterreichs, oder fe) wie Reichenbach in der Flora germ. exeurs. (1830) als Synonym der Gentiana angulos« M. a B. aufführen, sahen sich doch der grössere Theil der botanischen Schriftsteller durch die Autorität, welche bei ihnen Schmidt, Schultes, Sprengel genossen haben (wie dieses auch Koch in seiner Synopsis sagt) veranlasst, Gentiana aestiva (Schmidt) R. et Schult. neben der Gentiana verna L. aufzuführen, und zwar entweder als Varietät oder als Art mit dem Vorbehalte der Nothwendigkeit weiterer Untersuchung. Die Pflanzensammler in der gleichen Achtung vor der Autorität wollten jeder in seinem Lande nebst der Gen- tiana verna L. auch die Gentiana aestiva Röm. et Schult., resp. die mit derselben confundirten Gentiana angulosa M. a B. ge- funden haben. So kommt es, dass die Pflanzensammler in den Ostalpen, und zwar sowohl der Kalk- als der Schieferkette, jede Gentiana verna mit etwas stärker hervortretendem Kelchflügel und etwas höherem Stengel aus den sonnigen üppigen Wiesen der höheren Berglagen und der Alpen für Gentiana aestiva (Schmidt) Röm. et Sehult. nahmen und versandten. Die Pflanzensammler in der südlichen Steiermark, in Krain und Istrien die durch stark hervortretende Flügel der Kelche ausgezeichnete Gentiana tergestina Beck theils als Gentiana aestiva, theils als angulosa sammelten und ohne kücksicht, dass sowohl die Gentiana aestiva (Schmidt) Röm. et Schult. als die Gentiana angulosa M. a B. nach den Diagnosen der Autoritäten, welche diese Gentianen aufgestellt haben, „folia obovata obtusa, ovalia“ haben sollen und die von ihnen gesammelten Exeınplare verlängerte, lanzettförmige bis linial-lanzettförmige spitze und in den Grund nicht oder kaum verschmälerte Rosettenblätter hatten, in die Welt verschickten, dass die ungarischen und sieben- bürgischen Herbaristen, da im Banate Ungarns von Rochel und Heuffel, von dem einen nur Gentiana aestiva, von dem anderen nur Gentiana angulosa, von Dr. Schur im Sertum flor. Trans- silv. neben Gentiana verna und der Varietät elongata Bmg. nur angulosa M. a B., aber nicht aestiva angegeben wird, eine und dieselbe Pflanze als aestiva, als verna var. angulosa, als angulosa versendet haben, welche entweder doch nur kräftiger entwickelte mit etwas stärkeren Kelchflügeln versehene Gentiana verna oder die von Dr. G. Beck in der Flora Südbosniens als von der Sehmidt'schen, resp. Schultes’schen Gentiana aestiva verschie- dene, unter dem Namen Gentiana chalybea aufgeführte Form der G. angulosa M. a B. sind. So kam es, dass in Kittel’s Taschen- buch der Flora Deutschlands (1844) bei Gentiana verna L. neben den Varietäten vulgaris und brachyphylia Vill. als weitere Varietät eine schmalblätterige grössere Form der südlichsten Alpen- thäler mit dem Namen Gentiana aestiva Röm. et Schult. auf- geführt ist, in der nach der Beschreibung der Blätter als drei- nervig, lanzettförmig bis lineal-lanzettförmig und nach dem Stand- orte die Gentiana tergestina Beck’s ersehen werden muss. 9 So kam es, dass Koch in seinem Taschenbuche der deut- schen und Schweizer Flora (1844) und in seiner Synopsis (1846) bei der Aufführung der Gentiana aestiva Röm. et Schult. neben der Gentiana verna L. als Art, doch in ersterem sie Varietät der Gentiana verna L. nennt, und in letzterem sagt: Ich trage Gen- tiana aestiva Röm. et Schult. als eigene Art vor, da sie von vielen sehr genauen Botanikern getrennt wird, fürchte aber, dass sie in Gentiana verna übergeht, wenigstens muss man an der lebenden Pflanze bessere Unterscheidungsmerkmale aufsuchen. Nach Facehini's Beobachtungen, die derselbe wieder- holt angestellt, geht sie durch Zwischenfermen in Gentiana verna über. Koch findet zwischen Gentiana verna und aestiva einen Unterschied nur darin, dass bei ersterer die Kanten des Kelches schmalgeflügelt, die Flügel gleich, bei @. aestiva die Kanten des Kelches geflügelt, die Flügel in der Mitte breiter, die Blüte der G. aestiva noch einmal so gross als bei @. verna sind. Er kannte wohl die Pflanze nur in getrockneten Exemplaren und nach den von ihm angegebenen Standorten, insbesondere Kärnten, Krain bis in die Berge des Karstes, dem Sulzbacher Gebirge in Steiermark und der Beziehung der Gentiana amgulosa M. a B. als Synonym liegt nahe, dass er auch die von den Botanikern Krains und Süd- steiermarks für @. angulosa M. a B. genommene @. tergestina Beck’s unter seiner @. aestiva mitbegriffen habe. Hausmann in seiner Flora Tirols (1854) folgt bezüglich G. aestiva in der Diagnose Koch, eitirt ebenso @. angulosa M. a B. als Synonym, sagt — obwohl er Gentiana aestiva Röm. et Schult., Koch folgend, als Art aufführt — sie sei nur eine Varie- tät der vorigen (@. verna); man finde eine Menge Exemplare, die man weder zu einer noch zur anderen bringen kann, und Dr. Custer habe auf demselben Rasen Kelche mit schmalen gleichen und solche mit vorzüglich in der Mitte breiteren Flügeln gefunden. Neilreich in seiner Flora Niederösterreichs (1858) führt G. anyulosa Wahlbg. Flor. carp. mit dem Synonym @. aestiva Röm. et Schult., Koch als Varietät der @. verna auf und scheidet sie von @. verna nur durch relativ höheren Stengel, grössere Blüte, liehtere Farbe derselben und breitere, in der Mitte erweiterte Flügel des Kelches. Dr. G. Beck in seiner Flora Niederösterreichs (1893) führt unter dem Namen elongata das Hippion aestivum Schmidt und Gentiana aestiva Schult. als Varietät der @. verna L. auf, die durch Mittelformen vielfach mit letzterer ver- bunden sei. Die Verschiedenheit der Ansichten, resp. die Zweifel über Gentiana aestiva seit der Aufstellung dieser Art drängen die Frage auf, ob die von Schmidt in Flor. boöm. 1793 und in Römer’s Archiv für die Botanik 1796, dann von Schultes in Römer et Schultes System. Vegetabilium 1820, wo sie diese 10 Pflanze als Art aufgestellt haben, hiefür angeführten Merk- male. die sie von Gentiana verna scheiden sollen, vor- handen, beständig und charakteristisch sein. Eine mehr als zehnjährige Beobachtung an einer Unzalıl von lebenden und getrockneten Exemplaren der Gentiana verna und deren Formen von den verschiedensten Standorten ergab in dieser Richtung Folgendes: Gentiana verna auf den Berg- und den präalpinen Wiesen kommt meist schon anfangs April zur Blüte, während sie auf den Alpen in einer Höhe von 1700 m erst Ende Mai und Anfangs Juni, in grösserer Höhe noch später — normal — erst die Blüten öffnet (abgesehen von Rasen, die verspätete oder bereits vorläufige Blüten noch im Herbste bringen). Auf den Berg- und präalpinen Wiesen hat nun Gentiana verna, da zur Zeit, als sie in Blüte kommt, diese Wiesen noch ganz winterlich sind, zwischen dem deshalb ganz kurzen Grase und nieht entwickelten anderen Pflanzen hinreichend Platz sich zu entwickeln und ist nicht gezwungen, hohe Stengel zu treiben, ist vielmehr durch die rauhen Frühlingswinde und kalten Regen, denen sie an diesen Standorten ausgesetzt ist, angewiesen, ihre Blüten nahe dem Boden und nahe dem schützenden kurzen Grase zu ent- wickeln. Zur Zeit, als sie auf mehr sonnigen und zugleich feuchten Wiesen, sowie in höheren Lagen bei Beginn des Frühsommers und im Sommer zur Blüte gelangt, hat sie mit anderen bereits in voller Entwicklung befindlichen Nachbarn um den Raum zu kämpfen und treibt höhere Stengel. Dasselbe ist ganz ähnlich der Fall bei diesem Enzian, wenn er auf Torfmooren (sogenannten Moosen der Alpenländer) wächst, wo einerseits der Moos- und Torf’boden mit seiner Feuchtigkeit, anderseits die Nachbarpflanzen das Treiben höherer Stengel veranlassen (Gentiana elongata vieler Autoren, so Hinterhuber's im Prodromus der Flora des Herzogthums Salzburg, zum Theile auch Dr. Beck’s, kaum Haenke’s). Die Höhe der Stengel zur Zeit der Blüte kann sonach kein charakteristisches Moment zur Scheidung einer Form oder Aufstellung einer neuen Art aus, resp. neben der Gentiana verna geben. Sehon zu Ende der Blüte, aber noch mehr nach der Blüte bis zur Fruchtreife findet eine auffallende Verlängerung des Sten- gels ohne Rücksieht auf den Standort statt. Bei der auf den Berg- und präalpinen Wiesen wachsenden Gentiana verna finden sich die Rosettenblätter, die zum Schutze der Pflanze überwintert haben, zur Zeit der Blüte, d. i. erstes Frühjahr, noch vor und zeigen eine viel derbere Oonsistenz als die Rosettenblätter an den Pflanzen dieser Gentiana in den höheren Lagen zur Zeit deren Blüte (Frühsommer, Sommer), da zu dieser Zeit bei diesen Pflanzen bereits die unteren, vom Vorjahre über- winterten Rosettenblätter vermodert sind und sich meist neue, im laufenden Jahre getriebene, demnach auch zartere an den Pflanzen vorfinden. 11 Einen gleiehen Unterschied in der Consistenz der Rosetten- blätter und auch der Stengelblätter, verbunden zugleich auch mit einem Unterschiede in der Farbe, scheint auch die Bodenunterlage zu bewirken. Die Exemplare vom Kalkboden und den präalpinen Wiesen zeigen an den Blättern nieht blos an den überwinterten durchaus eine derbere Öonsistenz und mehr dunkelgrüne Farbe, jene vom Schieferboden vorherrschend, aber nicht durchgehends, weichere Consistenz und liehtgrüne Farbe. Diese Verschiedenheit, wenn sie auch bemerkenswerth, tritt aber in so allmälig inein- anderfliessenden Abstufungen aul, dass sie nur bei dem Vergleiche der Endglieder der Reihe derselben auffallend wird und nicht als charakteristisch zur Scheidung von Arten gelten kann. Die Form der Rosettenblätter schwankt zwischen dem verkürzt Länglich-lanzettlichen'), Eiförmigen, Elliptischen und Ver- kehrteiförmigen, sie sind zugespitzt oder an der Spitze mehr weniger abgerundet und stumpf — in allen diesen Formen aber in den Grund deutlich verschmälert. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass bei den Exemplaren, die auf den Berg- und präalpinen Wiesen im ersten Frühjahre blühen, an den Rosetten- blättern mehr die länglich-lanzettliche Form, bei den Exemplaren, die in höheren Lagen im Sommer zur Blüte kommen, mehr die eiförmige und verkehrteiförmige Form sich findet; es kommen aber so viele Uebergänge von der einen zur anderen Form, und zwar an den Pflanzen des einen wie des anderen Standortes vor, dass weder in der einen noch in der anderen Form ein charakteristi- sches Merkmal für eine Art oder für eine Frühjahrs- und Sommer- form einer Art gefunden werden kann. Die Blätter an den Stengeln zeigen dieselbe Form wie die Rosettenblätter, sind jedoch durchwegs mehr oder minder kleiner, und wenn Schmidt in der Diagnose das Hippion aestivum „foliis ovalibus omnibus aequalibus“ zur Unterscheidung von Hippion vernum mit „foliis radicalibus majoribus“ hervorhebt, so stimmt mit dieser seiner Diagnose die zu Hippion aestivum gegebene Beschreibung, in welcher er für Hippion aestivum als charakteri- stisches Unterscheidungsmerkmal nur „fast gleiche Blätter an Wurzel und Stengel“ geltend macht, nicht. Was die Kelche anbelangt, in deren Gestalt eines der wich- tigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Gentiana verna und aestiva gelunden werden soll, fand ich die Kanten derselben bei allen Exemplaren, die mir als Gentiana verna und Gentiana aestiva zur Beobachtung gekommen sind, nur wenig ausgebildet (nur ge- schärft) oder mehr entwickelt (geflügelt), in beiden Fällen sowohl bis zum Grunde des Kelches als auch in die Spitze der Kelehzipfel !) Ich gebrauche bei dieser Form den Ausdruck: verkürzt länglich-lan- zettlich zum Unterschiede von der schmalblätterigen, verlängerten, länglich- lanzettlichen oder lanzettlichen, spitzen Form, welche kaum oder gar nicht in den Grund verschmälert, die Rosettenblätter der Gentiana tergestina Beck charakteristisch auszeichnet. 12 fortlaufend, resp. verlaufend. Im Allgemeinen sind bei Exemplaren dieser Gentianen von Bergwiesen mit der Blütezeit im ersten Frühjahre die Flügel des Kelches in der Mitte kaum oder wenig breiter, bei Exemplaren von feuchten, sonnigen Wiesen, höheren Lagen, insbesondere bei solchen, die auf fettem Erdreiche und zwischen anderen Pflanzen schneller, üppiger und höher sich ent- wickeln, mit der Blütezeit im Frühsommer und Sommer (in aestate) in der Mitte mehr verbreitet. Die Breite der Flügel aber variirt so, dass ein Mass derselben als Charakteristicum für die eine oder andere Form (verna, aestiva) anzugeben nicht möglich ist, da, wenn auch das, was vorangeführt, im Allgemeinen sich findet, doch bei verschiedenen Exemplaren von demselben Standorte und mit gleicher Blütezeit (und zwar so- wohl im ersten Frühjahre als auch im Sommer) die Kanten der Flügel bald nur verschärft, bald etwas erweitert, bald, und zwar vorzüglich in der Mitte, geflügelt sich zeigen; da von Blüten aus dem- selben Rasen und mit derselben Blütezeit einige schmälere, andere breitere Flügel hatten, wie ich und vor mir bereits Dr. Guster (siehe Hausmann’s Flora Tirols 1854) beobachtet haben, und nach meiner Erfahrung Pflanzen, die im Hochsommer auf Alpen- wiesen geblüht und Kelche mit in der Mitte stark verbreiteten Flügel hatten (aestivae), von mir in Topf verpflanzt, im zweiten Jahre, in dem dieselben im Frühjahre zum Blühen kamen, Kelche mit keineswegs mehr verbreiteten Flügeln hatten. Die Kelehzähne sind an allen Gentianen, die von mir als verna und aestiva (mit Ausschluss der auch als aestiva angespro- chenen @. tergestina Beck) gesehen wurden. aus breiterem Grunde, verschmälert-lanzettlich, am Grunde im spitzen Winkel glatt sich berührend und ganz ausnahmsweise (ich fand es nur an sehr wenigen Exemplaren vom Kolm-Saigurn in der Rauris Salzburgs) in diesen Winkeln mit zarten weichen Häutchen verbunden. Die Kelchzähne sind mehr oder weniger an die Blumenkron- röhre angedrückt oder etwas abstehend, nicht aber an der Spitze concav gegen die Blumenkronröhre geformt, wie bei Gentiana terges- tina Beck und angulosa M. a B., bei welchen die in der Mitte stark erweiterten Kelehröhren durch diese Form der Kelchzähne eine Gestalt erhalten, die „inflata“* genannt werden kann. Auf die von Schmidt und Schultes hervorgehobene Ver- schiedenheit in der Form der Blumen, nämlich der Ganzrandigkeit oder feinen Zähnung der Zipfel derselben und der mehr oder minder nahen Stellung der Zipfel zueinander an ihrer Basis wurde von keinem der Floristen. welehe nach Schmidt und Schultes die G. aestiva durch diese Unterschiede von (@. verna, sei es als Art oder als Varietät, trennten, weiters ein Werth gelegt, und ganz mit Recht. da das Eine wie das Andere nur Folge mehrerer oder minderer Entwicklung der Pflanze ist. In der Grösse der Blüte haben die Autoren, welche Gen- tiana aestiva aufgestellt haben, keinen Unterschied gefunden, dieser 13 wurde erst von den Floristen geltend gemacht, welehe Formen der (rentiana angulosa M. a B., so auch der Gentiana tergestina Beck mit Gentiana aestiva (Schmidt) Röm. et Schult. vermengt und die von Marschalla Bieberstein für erstere zur Unterscheidung von Gentiana verna L. hervorgehobene Grösse der Blüte auf für Gentiana aestiva (Schmidt) Röm. et Schult. als Charakteristicum geltend machten, Bei Gentiana verna in allen ihren Formen, darunter auch aestiva, ist ein nennenswerther Unterschied nicht zu finden, und nur in dem Masse, als die Pflanzen durch günstige Verhältnisse sich kräftiger entwickeln, tritt auch bei der Blüte eine kräftigere Entwicklung ein. Es bleibt nur noch das von Schmidt für die Scheidung der Gentiana aestiva von verna hervorgehobene Merkmal, das die Form der Narbe geben soll, zu besprechen. Schmidt legt ein be- sonderes Gewicht auf die Gestalt der Narbe und sagt, dass diese bessere Merkmale als Blätter, Stengel und Blumen gebe und ge- rade in dieser Beziehung ist seine Beobachtung ungenau gewesen. Er hat nur eine Narbe gesehen, dieselbe bei Gentiana verna als „seheibenrund, vollkommen ganz, einen etwas ausgehöhlten Teller vorstellend“ („stigma orbieulare planum“), bei Gentiana aestiva „nieht ganz. sondern am Rande fein gezähnelt, mehr becherförmig“ („stigma scyphiforme. serrulatum“) beschrieben und so auch in Römer’s Archiv abgebildet. In Wirklichkeit sind aber zwei Narben vorhanden, die jede halbkreisrund derart aneinanderliegen, dass sie zusammen „eine Scheibe“ bilden. Da bei kräftigerer Entwicklung der Pflanzen diese zwei Narben ebenfalls, insbesondere an ihrem äusseren Bogenrande, stärker sich entwickeln, kommt es bei kräf- tiger entwickelten Exemplaren vor, dass da. wo sich die Narben aneinanderlegen, sie am äusseren Bogenrande sich aufstülpen und so der von beiden Narben zusammen bildenden „Scheibe“ eine mehr „becherförmige* Form — um Schmidt's Ausdruck zu ge- brauchen — geben. Bei voller Entwicklung der Pflanze sind die beiden Narben stets an ihrem Bogenrande ausgefranst; nicht ausgefranste Narben habe ich nur an Blüten im nieht entwickelten Zustande (Knospen- zustande) oder an kümmerliehen Exemplaren, jedoch bei Betrach- tung mit der Loupe auch da mit der Anlage zur Ausfransung ge- funden. Scehultes scheint auch dies bereits gesehen zu haben, da er (pag. 156) bei Gentiana aestiva: „stigma“ profundius erenatum, in verna fere integrum sagt. Sucht man sich kräftige, vollkommen entwickelte Exemplare aus, an welchen mehr ovale Rosettenblätter, verlängerte Stengel, stärker geflügelte Kanten des Kelches mit kräftig entwickelten Blüten, diese demnach mit feingezähnten breiteren Zipfeln der Blumenkrone und in Folge der vollen Entwicklung stark ausge- fransten zusammen „mehr becherförmige* Narben zusammentreffen, 14 hat man Exemplare, die nach Schmidt und Sehultes Gentiana aestiva zu nennen wären, aber alle diese Merkmale finden sich, das eine oder das andere ohne den übrigen oder ohne einen Theil der übrigen und in so allmälig ineinanderfliessenden Abstufungen bei der Mehrzahl der Exemplare der (rentiana verna L. vor. Ich fand nur das bestätigt, was Frölich in seinen „de gen- tiana libellus“ 1796 und Römer in seiner Flora Europaea 1801 bei Gentiana verna L. gesagt haben und kann Gentiama aestiva, wie sie Sehmidt und Schultes gemeint haben, von Gen- tiana verna L. nicht trennen. Hypericum pumilio, Cerasus hippophaoides, Sedum rodanthum, drei neue Arten aus dem östlichen Anatolien. Von J. Bornmüller (Berka a. ].). 1. Hypericum pumilio Bornm. Glaberrimum pumilum e rhizomate suffruticoso ramosissimo ramis 2—4-pollicaribus tenuibus filiformibus ascendentibus sub- simplicibus vel superne paulo ramulosis foliosis, foliis parvis (praeter infima cuneata) basi rotundata breviter petiolatis ovalis vel ob- ovatis obtusis vel acutiuseulis margine integris subtus glaueis pellueido-punctatis, bracteis minutis oblongis margine stipitato-nigro- glandulosis, floribus terminalis 2—4-nis interdum singulis vel corymbum pauciflorum formantibus, sepalis oblongis obtusissi- mis corolla lutea (non punctata) 2'/,-plo brevioribus margine glandulis nigris breviter stipitatis obsitis, carpellis longitudina- liter vittatis, immaturis apice vix attenuatis. Anatolia orientalis: (Armenia minor) inter Siwas et Divriki, 1893. VII legendum ceuravit Bornm. (exs. no. 3295). Masse: Stengel 5—10 cm hoch; Blatt 4—6 (—9) mm lang, 3—4 (—6) mm breit; Blattstiel 0:5—1'5 mm; Kelche 2:5 mm lang, 1°5 breit; Kronblätter 6—6°5 mm lang. Obwohl von dieser Art keine ausgewachsenen Früchte vor- liegen, erscheint es mir nicht mehr zweifelhaft, dass dieselbe der Section Triadenioidea angehört und nieht, wie ich früher annahm, der Section Millepora (vergl. Mitth. d. thüring. botan. Ver., neue Folge, Heft VI, [1894] S. 65, ohne Diagnose), denn an den un- reifen Kapseln sind nur Längsstreifen zu sehen, ohne dass von den blasenartigen Anschwellungen bereits eine Spur angedeutet wäre. Wollte man die Pflanze in der Abtheilung Millepora suchen, so käme unter den betreffenden Arten mit + stumpfen Kelchabsehnitten H. depilatum Freyn et Bornm. (in allen Theilen bedeutend grösser), H. Gheiwense Boiss. (ganze Pflanze dicht weich behaart) und H. l DR trichocaulon Boiss. in Frage. Bei all’ diesen Dreien sind indessen Blätter und Blumenkronen schwarz punktirt. Unter den Arten der Abtheilung Triadenioidea zeigt unsere Art zunächst habituelle Aehnlichkeiten mit FH. cuneatum Poir (Bornm. exs. iter Syriacum no. 238!), dessen Blüten aber racemös angeordnet und dessen Kelche drüsenlos und gleich dem H. fragile Heldr. et Sart. und H. sanctum Degen (= H. Athoum Boiss. et Orph., ganze Pflanze abstehend behaart) linear-lanzettförmig gestaltet sind. — H. serpyllifolium Lam. (Bornm. exs. iter Syriacum no. 239!) bildet einen mehrere (2—6) Fuss hohen Strauch, hat grössere Blüten, besitzt aber ganz die gleiche Gestalt des Kelches wie unsere 2—4 Zoll hohe Felsenpflanze. — H. crenulatum Boiss., in der Tracht dem H. pumilio gleichkommend, hat wellig gezähnte, nicht ganzrandige Blätter, und die Blüten sind doppelt so gross, nach Boiss. (Diagn. II, 5, p. 69) so gross wie bei H. perforatum L. — Die der gleichen Section angehörenden, in Boiss. Fl. Or. suppl. p. 126—127 angeführten Arten mit ähnlichem Wuchs, H. modestum Boiss. von Cypern und A. Cuwisini Barbey von Karpathos, haben länelich-lineare oder lanzettliche, + zugespitzte Kelchabsehnitte und schwarzdrüsige Blumenkronblätter, während schliesslich das gleichen- orts beschriebene H. nummularioides Trautv. aus dem Caucasus von robusterem Aussehen und mit elliptischen, stumpflichen Sepalen sieh wiederum dureh drüsig gefranste Petalen leicht kenntlich macht. Somit erweist sich die ostanatolische Pflanze als eine noch unbeschriebene, nicht schwer zu unterscheidende neue Art. Berka a. l., 17. Nov. 1898. 2. Cerasus hippophaoides Bornm. Seetio Microcerasus. — Frutex ramis erectis etiam adultis tomento denso albido obsito einerascens foliis utrimque dense tomentosis incanis angustis lineari-lanceolatis acutis in petiolum brevem attenuatis serratis sed saepe margine revolutis, stipulis setaceis, floribus singulis rarius binis brevissime peduneulatis, calyeis laciniis intus villosis oblongo-lanceolatis acutis dimi- dium tubum tenuem glabrum aequantibus vel subsuperantibus, drupa minuta piso minore ovato-subglobosa laeviuscula sparse et praesertim versus apicem arachnoideo-pilosula. Anatolia orientalis: (Armenia minor) in monte Dumu- rudschu-dagh inter Siwas et Divriki (Bornm. exs. no. 3339 sub Amygdalo). Amygdalus hippophaoides Bornm. in Mitth. des thüring. botan. Ver., neue Folge, Heft VI (1894), S. 66 (ohne Diagnose). Unter den hochwüchsigen orientalischen Arten der Gruppe Mierocerasus ist diese paradox erscheinende Cerasusart, welche im Sinne Koehne’s Dendrologie (S. 313) und vieler älterer Autoren als Prunus hippophaoides zu bezeichnen wäre, neben C. incana (Pall.) einzuordnen. Sie unterscheidet sich von dieser auf den ersten Blick durch die schmalen, lebhaft an Sanddorn (Hippophae) erinnernden 16 Blätter, welche beiderseits (nebst den ein- bis mehrjährigen Zweigen) von einem dichten, weisslichgrauen Filz, wie dieser sich auf der Blattunterseite von ©. incana (Pall.) vorfindet, bedeckt ist. Die Blätter der älteren (fruchttragenden) Zweige stehen büschelig (je 6—12) gedrängt, sind am Rande umgerollt, ca. 2 mm breit, 15 mm lang, jene der Endtriebe sind 4—6 mm breit und 25—35 mm lang. Die bei Amasia in Kleinasien gesammelten Exemplare von ©. ıncana (Pall.) (Bornm. exs. no. 291) weisen dagegen an den Endtrieben Blätter ein Verhältniss von 15:20 mm auf, und die der Culturexemplare oder schmalblättrige Formen sind immerhin um das Doppelte und Dreifache breiter als ©. hippophaoides, ausser- dem auf der Oberseite grün. Von speecifischem Werthe sind be- sonders die längeren, zugespitzten Kelchzipfel (nicht stumpf, noch zwei- bis dreimal kürzer als der Tubus) von fast doppelter Länge als bei ©. incana (Pall.); die Früchte sind klein, 5-6 mm breit, 7 mm lang. — Andere Arten, wie etwa die persisch -assyrische C. brachypetala Boiss. (= (. ineisa Boiss. fl. Or. non Loisl. — Bornm. exs. no. 1036!), kommen nicht in Betracht. Im Anschluss daran bemerke ich noch, dass die der gleichen Gruppe angehörende ©. microcarpa (0. A. M.), die ich in typischer Form auf dem Dschebel-Sefin bei Erbil sammelte, an gleicher Stelle, ebenfalls als mannshoher Strauch. in einer var. pubescens (Bornm. exs. no. 1030) auftritt, bei welcher beide Blattseiten, Blatt- und Blütenstiele nebst den jungen Zweigen kurz behaart sind; ferner liessen sich dabei gelb- und rothfrüchtige Formen, und hinsichtlich der Fruchtstiele eine f. longepedunculata (Stiele 2—2'/,mal so lang als die Frucht) und eine f. brevipedumculata (Stiele so lang als die Frucht, exs. no. 1031) unterscheiden. Diese letztgenannte Form. nähert sich daher bedeutend der ©. tortuosa Boiss. et Hausskn. ; Mittelformen waren ebenfalls zugegen. 3. Sedum rodanthum Bornm. Sectio Eusedum, „folia plana, inflorescentia eymoso-corymbosa“, Boiss. fl. Or. II, 775. — Perennis, rhizomate horizontali longe re- pente inter fibras tuberculos 1—3 aggregatos pisiformes nee non stolonos longos subterraneos filiformes foliis remotis squamiformibus obsitos ferente, caulibus brevibus ereetis (nee ascendentibus vel prostrato-radicantibus) pumilis (9—12 cm altis) angulatis glabris dense foliosis, foliis oppositis glabris (nee papillosis nec tuber- culatis) superioribus spathulato-obovatis sessilibus integris. eymae glabrae laxae ramis 4—6 patentibus demum recurvatis (vix elon- gatis), floribus brevissime pedunculatis amoene roseis bracteas oblongas parvulas subduplo superantibus, ealyeis laciniis e basi lata ovatis oblongatis, petalis lineari-lanceolatis acutis calyce 2'/,-plo longioribus. Anatolia orientalis: (Armenia minor) in monte Deli-dagh, inter Siwas et Divriki, 1893. VII (Bornm. exs. no. 3342). — Vergl. 17 Mitth. d. thür. bot. Ver., neue Folge, Heft VI (1894), S. 66 (ohne Diagnose). In Folge der Wurzelbeschaffenheit ist die neue Art allein mit S. Listoniae Vis. in Vergleich zu ziehen. Auch diese, dem west- lichen Kleinasien angehörende Pflanze besitzt die erbsengrossen Knöllchen zwischen den Wurzelfasern, aber nicht gleichzeitig die fingerlangen fadenförmigen, horizontal laufenden Stolonen, aus deren Ende sich im folgenden Jahre der senkrecht aufsteigende Blüten- stengel erhebt. Ferner besitzt $. Listoniae nicht kahle, sondern durch rückwärts gerichtete Papillen kurzbehaarte, im Bogen (nicht senkrecht) aufsteigende Stengel, einen eiliösen (nicht kahlen) Blatt- rand, drüsig behaarte (nicht kahle) Cymen. spitze Kelehzipfel und Petalen mit drüsig behaartem Mittelnerv. — S. stolonıferum Gmel. ist nach der von Boissier eitirten Pflanze von Trapezunt (Sint. exs. no. 1537) weit verschieden, so z. B. durch die Wurzel (ohne Knöllehen), durch die etwas niedergestreckten, in Bogen auf- steigenden, an der Basis wurzelnden Stengel mit lockerer, nicht gedrängter Belaubung, durch die Blattunterseite, welche nicht kahl. sondern mit kleinen, weissen, punktförmigen Erhabenheiten (Tu- berkeln) besäet ist. Berka a. I., den 26. November 1898.') Revision der Gattung Holothrix. Von R: Schlechter (Berlin). Schluss. 2) 16. H. orthoceras Rehb. f. Öt. Bot. Hamb. (1881), p. 119. Tryphia orthoceras Harv.. Thes Cap. v. II (1863). p. 4. t. 105. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali: In rupibus fruticetorum juxta flumen „Zwartkops-Rivier“ in ditione Uitenhage, Sept. — Eklon & Zeyher Nr. 137; In rupibus in silvis prope Grahamstown, alt. 2000—3000 ped., Mart.-April. — P. Mac-Owan; S. Schön- land (1891); J. Glass (1892); R. Schlechter Nr. 2751 (1893). In comitatu Weenen (Nataliae), alt. 3000—4000 ped., Mart. 1898. — J. Wylei. (J. M. Wood Nr. 6764 im herb. R. Schlechter); In rupibus humidis in umbrosis ad fontes fluminis Polela (Nataliae), alt. 6000 — 7000 ped. — M. S. Evans Nr. 617; In umbrosis montium prope Barberton (Trans- vaaliae), alt. 3600 ped., Apr. — W. Gulver Nr. 50 (1890); !) In der Beschreibung der Vinca Haussknechti auf S. 454 des vorigen Jahrganges dieser Zeitschrift findet sich ein sinnstörender Druckfehler; in der Zeile 16 von oben soll es statt Frucht: nicht heissen. 2) Vgl. Jahrg. 1898, Nr. 12, S. 441. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1899. 2 18 Thorneroft Nr. 391 (1890); In umbrosis montis „Houtbosch- berg“ (Transvaaliae), alt. ec. 5500 ped., Mart. 1894. — R. Schlechter Nr. 4748; In umbrosis prope Mailas Kop. (Trans- vaaliae, in regione tropica), Mart. 1893. — R. Schlechter. Die gewöhnlichste Art der Section Tryphia in Süd-Afrika, da- selbst auch ziemlich weit verbreitet, allerdings nar innerhalb der östlichen Region. Auf ihre sehr nahe Verwandtschaft zu H. Mac Owaniana Rehb. f. komme ich noch unten zu sprechen. Die Pflanze kommt also auch in der Flora des tropischen Afrika vor und hätte daher von Rolfe auch darin aufgenommen werden müssen. 17. H. Mac Owaniana Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. 1881. p. 108. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali: In rupibus in monte Katberg. — P. Mac Owan: W. Seully (1884); In rupibus montium prope Howisons Poort in ditione Albany, alt. ec. 2000 ped., Sept. 1892. — J. Glass; S. Schönland. Wie bereits oben erwähnt, haben wir es hier mit einer sehr nahen Verwandten der H. orthoceras Rehkb. f. zu thun. Die Gründe. welche mich bestimmen. beide getrennt zu halten, sind folgende: erstens ist A. Mac Owaniana stets eine bedeutend niedrigere Pflanze, bei der die Blätter, wenigstens bei den zahlreichen Exem- plaren meines Herbars, während der Blütezeit bereits verwelkt sind, zweitens ist das Labellum vorn mehr gerundet und besitzt nicht wie H. orthoceras etwa in der Mitte an jeder Seite ein schmales seitliches Läppchen. Wie die obigen Standortsangaben beweisen, ist sie nach Mac Owan’s Entdeekung zu verschiedenen Malen wiedergefunden worden. 18. H. Mundtii Sond. in Linnaea v. XIX (1847), p. 77; Bol., Ic. Orch. Austr. Afr. v. I. t. 13 (1893). | Habitat in Afrika australi: In regione austro-orientali: In arenosis prope Rondebosch, in Pen- insula Capensi, alt. e. 50 ped., Oct. — Miss Hoskyns-Abra- hall. Inter frutices in clivis montio Leonis prope Üapetown, solo argillaceo, alt. e. 250 ped., Jun. 1892. — R. Schleehter Nr. 1386; In elivis montis „Winterhoek“ in ditione Tulbagh. alt. 2500—3000 ped., Nov. — Zeyher; Prope Swellendam. — Mundt. Ein seltenes Pflänzchen der Südwest-Region Süd-Afrikas. Es wird in Folge der winzigen Blüten wohl sicher häufig übersehen. Bolus gibt. eine gute Abbildung der Pflanze. Ich habe die Pflanze selbst nur einmal gesammelt, und zwar in einem schönen Exemplar. S; sehr ich auch suchte, ein zweites war weit und breit nicht zu sehen. 19 In ihrer systematischen Stellung scheint sie mehr Anklänge an einige tropisch-afrikanische Tryphia zu haben als an die süd- afrikanischen Formen. 19. H. tridentata Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. 1881, p. 119; R. A. Rolfe, in Flor. Trop. Afr. v. VL. D:193: (1898). H. platydactyla Krzl. in Engl. Bot. Jahrb. v. XVII (1897), p. 66; BR. A. Bolfe, 1. ’e.'v. VI, p. 193 (1898). Peristyplus tridentatus Hk. f., in Journ. Linn. Soc. Bot. v. VII (1864), p. 221. Platanthera tridentata Engl. Hochgeb. Flor. Trop. Afr. Habitat in Africa tropica: In regione camerunensi; In clivis montium „Kamerun“ alt. ce. 7000 ped. — G. Mann Nr. 2128; alt. 8000-—10.000 ped. — Johnston; In montibus prope Buea, alt. 7200 ped., Oct. 1891. — Preuss Nr. 1036. In regione abyssinica: In montibus prope Debr. - Erki, versus Woina, alt. ec. 7000 ped., Jul. 1852. — Schimper Nr. 65la; Nr. 1329 a. Rolfe in der Flora of Tropieal Africa führt als Unterschied zwischen H. tridentata Rehb. f. und H. platydactyla Krzl. an, dass bei ersterer die Perigonsegmente kurz dreilappig seien. In Kew sah ich mir daraufhin die Originalien von Mann an und fand, dass zwar einige Blüten, d. h. nur sehr wenige wohl, in Folge Insecten- frasses eine Verkürzung der Petalen zeigten, aber der grössere Theil ebenso langausgezogene Spitzen besass wie H. platydactyla. Es unter- liegt also keinem Zweifel, dass H. platydactyla Krzl. mit H. triden- tata Rehb. f. identisch ist. Sehr interessant ist die Thatsache, dass die abyssinischen Pflanzen, welche wahrscheinlich schon von Rei- chenbach selbst mit H. Brogniartiana Rehbf. zusammengeworfen wurden, sich nun als identisch mit H. tridentata erweisen. Die zurückgeschlagenen Haare des Ovariums sind bei den abyssinischen so- wohl wie bei den westafrikanischen Exemplaren recht charakteristisch. 20. H. aspera Rehb. f. Öt. Bot. Hamb. 1881. p. 119. Bucculina aspera Ldl., in Corup. Bot. Mag. v. II (1836), p. 209. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In rupibus juxta flumen Olifant- Rivier in ditione Clanwilliam, alt. e. 350 ped., Aug.-Sept. — R. Schlechter Nr. 5036; Nr. 5077 (1894), L. C. Leipoldt (1896); In saxosis montis Blauw-Berg, in ditione Clanwilliam, alt. 1500 ped., Aug. 1896. — R. Schlechter Nr. 8465. In regione Namaquana: In saxosis montium „Karree-Bergen“ alt. ce. 1000 ped. Jul. 1896. — R. Schlechter. Diese Pflanze galt lange für sehr zweifelhaft, bis ich sie im August 1894 wieder entdeckte. Sie steht der H. Lindleyiana Rehb. £. 2* 20 und der H. tridentata Rehb. f. wohl am nächsten. Wir haben in dieser Art eine der wenigen Orchidaceen vor uns, welche in Süd- Afrika bis in die Namaqua-Region eindringen. Die geographische Verbreitung der Pflanze ist umso inter- essanter, als sie die einzige Tryphie der Südwest-Region ist, also in dem Gebiete vorkommt, das am wenigsten Anklänge zur tropisch- afrikanischen Flora zeigt, während doch alle anderen zu dieser Ver- wandtschaft gehörenden Arten ein ausgesprochen subtropisches Ge- präge haben. 21. H. Lindleyana Rehb. f. Ot..Bot. Hamb. (1831), p. 119. H. parviflora Behb. f., 1. c. 1881, p. 119% Tryphia secunda Ldl., in Corup. Bot. Mag. v. II (1836), p. 209; Harv. Thes. Cap. v. II (1863), t. 105. T. parviflora Lal., 1. e. v. II (1836), p. 209. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali: In saxosis montium Zwanepoolspoort- berg et Witpoortberg, alt. 2000 —4000 ped., Aug. — Drege; In montibus prope Grahamstown, alt. 2000—3000 ped. — Mrs. Barber; P. Mac Owan, )J. Glass. Habituell erinnert die Pflanze sehr an H. orthoceras Rehb. f., ist aber durch den gekrümmten Sporn und durch das Labellum vorzüglich gekennzeichnet. Das Verbreitungsgebiet der Art scheint jedoch ein bedeutend beschränkteres zu sein als bei H. orthoceras. Tryphia parviflora Ldl., von welcher ich, wie von fast allen Arten der Gattung, das Original genau betrachtet habe, ist sicher mit 7. secunda Ldl., also mit A. Lindleyana Rehb. f. identisch. Dass Lindley auf das ihm zur Verfügung stehende, meist sehr spärliche Material, und das Drege’sche Material war das besonders, sich gezwungen sah, häufig Arten aufzustellen, die für uns jetzt bei Besichtigung reichlichen Materials unhaltbar werden, ist ja leicht zu erklären. $. 3. Scopularia. Bei dieser Section ist das Labellum fünf- bis vieltheilig, und diese Theilung dehnt sich sogar auf die Petalen aus, welche stets 3—5theilig sind. Die Zahl der Segmente der Petalen und des La- bellums sind innerhalb derselben Arten etwas variabel, es darf des- halb in dieser Seetion kein grosses Gewicht darauf gelegt werden. Es ist interessant, dass bei vier Arten dieser Gruppe Hoch- blätter am Schaft vorkommen, während diese doch sonst in der Gattung gänzlich fehlen. Clavis specierum. A. Scapo evaginato. 22. H. Scopularia Reh. f. B. Scapo vaginulis dissitis squamiformibus ornato. I. Floribus haud dimorphis. a. Perigonio vix OÖ, 6—0°7 em longo. 22. H. Schlechteriana Kral. 21 b. Perigonio e. 2 em longo. 1. Ovario glabro. 24. H. grandiflora Rehb. f. 2. Ovario villoso. 25. H. longiflora Rolfe. II. Floribus dimorphis. 26. Burchellii Rehb. £. 22. H. Scopularia Rehb. f. Öt. Botan. Hamb. (1881), p. 119. H. multisecta Bol., in Journ. Lion. Soe. Bot. v. XXV (1890). p. 170, Big. 7. H. pleistodactyla Krzl., in Engl. Pflanzw. Ost-Afr. pars ©, p. 151 (1895); in R. A. Rolfe, in Fl. Trop. Afr. v. VI. p. 193 (1898). H. Nyassae Rolfe, 1. e. v. VI (1898), p. 193. Scopularia secunda Ldl.. in Comp. Bot. Mag. v. II (1836), p. 207. Habitat in Africa australi atque tropica. In regione austro-orientali: In elivis montium Wittebergen, alt. 6000—8000 ped. — Drege: In summo monte Elandsberg prope Stoekenstrom, alt. 6000 ped., Jan. 1886. — W. Seully Nr. 391. Herb. Norm. Austr. Afr. Nr. 1371: In elivis montis „Mont aux Sources“ in terra Basutorum, alt. 7000—8000 ped., Jan. 1894. H. G. Flanagan Nr. 1980; Unyola prope Bazija, in terra Kaf- frorum, alt. 3000-4000 ped., Oct. — R. Bauer Nr. 737; In montibus prope Barberton (Transvaaliae), alt e. 4000—5000 ped.. Sept.-Oet. 1890. — W. Culver Nr. 72. In Africa tropieae regione centrali: In elivis graminosis montis Kilima-njaro, alt. 7000—8000 ped.. Nov. 1893. — G. Volkens Nr. 1314. In regione mosambicensi: In montibus ad orientem versus lacus „Nyassa“. — Johnson. Die geographische Verbreitung dieser Art. welche in der See- tion die einzige ist ohne Hochblätter, ist eine sehr weite. Sie ist im Osten Süd-Afrikas nicht selten und geht durch Transvaal und Nyassaland bis zum Kilima-njaro vor. 23. H. Schlechteriana Krzl. Mos. in Herb. Berol. et Schlechteriana. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In saxosis prope Clarkson, in ditione Humansdorp. alt. ec. 5000 ped.. Nov. 1894. — R. Schlechter Nr. 6015. In regione austro-orientali: In ditione Queenstown. — Mrs. Bar- ber; in montibus prope Howisons. Poort. in ditione Albany, alt. c. 2000—3000 ped.. Nov. 1891. H. South. Diese Art ist sehr nahe verwandt mit H. grandiflora Rehb. f.; sie unterscheidet sich durch die bedeutend kleineren Blüten. Ich besitze jedoch ein von Zeyher gesammeltes Exemplar, das man fast als Mittelform zwischen der vorliegenden und H. grandiflora be- trachten könnte. Wir müssen erst mehr Material haben. um urtheilen 22 zu können, ob H. Schlechteriana sich auf die Dauer wird halten lassen. Bei oberflächlicher Betrachtung sieht sie der A. Scopularia Rehb. f. auffallend ähnlich, ist aber leicht durch Vorhandensein von Hochblättern, sowie an dem kahlen Schafte zu erkennen. 24. H. grandijflora Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. (1831), p. 119. Scopularia grandiflora Sond., in Linnaea v. XIX (1847), p. 79. Habitat in Africa australi : In regione austro-orientali: In lapidosis prope Olifant-Rivier in di- tione Uitenhage. Mart. 1820. — Zeyher. Die einzigen Exemplare dieser Pflanze, welche ich gesehen, ist der Eklon-Zeyher’sche Typus, den Sonder beschrieben. Sie scheint ausserordentlich selten und seit jener Zeit nie wieder gefunden worden zu sein, obgleich sie einem jeden Sammler in Folge der merkwürdigen (wahrscheinlich grünlicken) Blüten sofort auffallen müsste. Ich hoffe bei späterer Gelegenheit eine genaue Beschreibung der Pflanze geben zu können. 25. H. longiflora Rolfe. in Boll. Soe. Broter. v. VII (1889), p. 237: in Flor. Trop. Afr. v. VI, p. 194 (1898). H. Medusae Krzl., in Notizbl. Kgl. Bot. Gart. Berl. 1896, p. 154; B. A. Bolfe, 1. e. v. VI (1898), p. 194. H.: Lastiv BRolte, 1 6 veNV1 (1898) PF 19 Habitat in Africa tropica. In regione angolensi: Huilla- Antunes Nr. 20; In collibus siceis prope Muscha. — Newton. In regione centrali: In collibus prope Blantyre. — Last. Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass die drei Arten H. longiflora Rolfe, H. Medusae Krzl. und H. Lastii Rolfe nicht zu trennen seien. Ich habe die Originalien sämmtlicher drei Arten gesehen, und finde nicht die geringsten Unterschiede, abgesehen davon, dass die Segmente der Petalen und des Labellums bei H. Lastii um ein Geringes kürzer sind, was höchstens dem ver- schiedenen Standorte zuzuschreiben ist. Was die sonstige Verwandtschaft der vorliegenden Pflanze an- betrifft, so gehört sie in unmittelbare Nähe der H. grandiflora Rehb. f. aus Süd-Afrika, der sie äusserst ähnlich ist. Während aber bei H. yrandiflora das Ovarium stets kahl ist, ist es bei A. longi- flora immer behaart. Natürlich gibt es noch andere Unterschiede, so z. B. den beharrten Schaft der einen und den über der kaum merkbar behaarten Basis kahlen der H. grandijlora. 26. H. Burchellii Rehb. f. Öt. Bot. Hamb. (1881). p. 119. Scopularia Burchelli Ldl., Oreh. (1835), p. 303. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: Burchell Nr. 6709; In eollibus argillaceis prope Riversdale, alt. e. 400 ped., Nov. 1891. — 23 R. Sehleehter; In saxosis prope Groot Brackrivier, in ditione Mosselbay, alt. e. 200 ped., Oct. 1894. — R. Schlechter Nr. 5754. In regione austro-orientali: In eollibus prope Dixons Bush, in ditione Lower Albany, Oct. 1891. — W. Bennie; In collibus argillaceis, humidisque prope Kingwilliamstown, Oet. 1886. — W. Tyson: In elivis montium prope Queenstown, alt. e. 4000 ped., Oet.-Nov. 1893. — E. E. Galpin Nr. 1578. In regione carrooidea: In elivis montium Camdeboo, in ditione Graaff-Reinet. — Dunn. In Folge des Dimorphismus ihrer Blüten gehört die vorliegende Pflanze zu den merkwürdigsten Örchidaceen Süd-Afrikas, das ja so reich an bizarren Örchidaceen-Formen ist. An weniger feuchten Localitäten der Südküste und da. wo durch tiefe Flussthäler trockene Winde aus der Karroo hervor- brechen können, ist die Pflanze keineswegs eine Rarität. Sie scheint allerdings meist vereinzelt vorzukommen, und zwar vorzugsweise in lehmigem Boden oder zersetztem Thonschiefer. Species mihi ignota. H. Johnstonii Rolfe, in Kew Bull. 1896, p. 47; in Flor. Trop. Afr. v. VI, p. 194 (1898). Habitat in Afriea tropica: In regione centrali: Species excludendae. Holothrix glaberrima Ridl. in Journ. Linn. Soc. Bot. XXII (1886), p. 125 — Platanthera glaberrima Schltr. H. madagascariensis Rolfe, in Journ. Linn. Soc. Bot. XXIX, p- 35 (1891) = Habenaria madaguscariensis Schltr. H. montigena Ridl. in Journ. Bot. (1886), p. 295 = Deroe- mera unifolia Rehb. f. in Bonplandia II, p. 213 (1855). H. praecox Rchb. f.. Ot. Bot. Hamb. (1881). p. 108 = De- roemera praecoz Bendle & Schltr. in Journ. Bot. 1895, p. 277. H. Schimperi Rchb. f., Ot. Bor. Hamb. (1881), p. 108 = Deromera Schimperi Rolfe, in Fl. Trop. Afr. v. VII (1898), p. 108.') H. Schmidtii Krzl., in Engl., Bot. Jahrb. v. XVII (1833), p. 66 — Cynosorchis Schmidtii Sehltr. H. squamata Rchb. f., Ot. Bot. Hamb. (1881), p. 119 = Deroemera squamata Rehb. f., De Poll. Orch. (1852). p. 29. H. unifolia Rehb. f., Ot. Bot. Hamb. (1881), p. 119 = De- roemera unifolia Rehb. f., in Bonplandia III (1855). p. 213. H. Usambarae Krzl., in Jahrb. XIX (1894). p. 248 = (y- nosorchis Usambarae Schltr. 1) Mir unbekannt. 24 Florula Strophadum. Von Dr. E. v. Haläacsy (Wien). Die Strophaden (auch Strivali, Strophano, Stamphanes genannt) bilden eine kleine Inselpruppe im Jonischen Meere an der West- küste Messeniens, südlich von Zante. Nur selten werden dieselben von Barken angelaufen und wurden bisher noch nie von einem Floristen betreten. Im Mai dieses Jahres besuchte selbe, ornitho- logischer Studien wegen, 0. Reiser'), Custos des bosnisch-heree- govinischen Landesmuseums in Sarajevo, und fand hiebei, wie auf allen seinen bisherigen Reisen in Griechenland, Gelegenheit, auch der Flora seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Das gesammelte Materiale wurde von ihm zur Bestimmung mir übergeben und ent- hält die nachfolgend angeführten 56 Arten. Unter diesen ist nur eine — Üonevolvulus lineatus —, welche für die Flora Griechen- lands neu ist, alle übrigen sind bereits bekannte Bürger des Landes. Delphinium junceum DO. Rapistrum orientale DC. Wilckia maritima (1.). Capparis rupestris S. et Sm. Frankenia hirsuta L. Silene vespertina Retz. Linum spicatum (Pers.). Lavatera punctata All. Geranium rotundifolium L. 10. Geranium purpureum Vill. 11. Ruta bracteosa DC. 12. Calycotome villosa (Vahl.). 13. Anthyllis Dillenii Sehult. 14. Melilotus indica All. 15. Medicago tribuloides Desv. 16. Medicago litoralıs Rhode. 17. Medicago recta Willd. 18. Trifolium COherleri L. 19. Trifolium angustifolium L. 20. Trifolium scabrum 1. 21. Lotus tetragonolobus L. 22. Scorpiurus subvillosa L. 23. Daucus carota L. 24. Torilis arvensis (Huds.). 25. Torilis nodosa (L.). SIE I = 1) Reiser schreibt in einem Briefe über die Strophaden: „Es sind blos zwei etwas grössere Inseln und das Uebrige blos kleine, von der Brandung zeitweise überspülte und daher gänzlich vegetationslose Klippen. Beide Inseln sind flach und sehr trocken, grösstentheils sind sie von Pistacia terebinthus überzogen, blos einige Theile sind mit Getreide bebaut. Bezüglich der Pflanzen bemerke ich, dass Alles, was am 14. Mai auf diesen beiden Inseln blühte und theils auch in Frucht sich befand, von mir eingesammelt wurde“, 26. Bupleurum protractum Lk. et Hoffm. 27. Pinardia eoronaria (L.). 28. Filago eriocephala Guss. 29. Phagnalon rupestre (L.). 30. Pallenis spinosa (L.). 31. Evax pygmaea L. 32. Galactites tomentosa Moench. 33. Sonchus glaucescens Jord. 34. Pieridium pieroides (L.). 35. Scolymus hispanicus L. 36. Catananche lutea L. 37. Chlora perfoliata L. 38. Erythraea centaurium Pers. 39. Convolvulus lineatus L. 40. Prasium majus L. 41. Micromeria gracea (L.). 42. Plantago psyllium L. 43. Plantago serraria L. 44. Plantago lagopus L. 45. Rumex pulcher L. 46. Parietaria judaica L. 47. Ornithogalum narbonense L. 48. Phalaris coerulescens Dest. 49. Phalaris nodosa L. 50. Cynosurus echinatus L. 51. Gastridium lendigerum (L.). 52. Lagurus ovatus L. 53. Dactylis hıspanica Roth. 54. Scleropoa rigida (L.) 55. Catapodium loliaceum (Huds.). 56. Psiturus nardoides Trin. Berichtigung. Von Dr. V. v. Borbas (Budapest). In der „Oesterr. Botan. Zeitschr.“ 1898, p. 385, lese ich, dass aus der Gattung Gypsophila bisher kein Bastard bekannt wäre. Einen unzweifelhaften Bastard zwischen @. paniculata und (@. are- naria aber habe ich in „Termeszetraszi Füzetek“, XII., 1890, p. 84—85, als G@. digenea beschrieben. Seither habe ich diese Pflanze öfters zwischen Budapest und Räkos-Palota untersucht und 100 Exemplare davon für die Flora exsiec. Austro-hungarica nach Da einge Eine ausführliche Beschreibung findet sich a. 2. 26 Flora von Oesterreich-Ungarn: Tirol und Vorarlberg. Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Innsbruck). Fortsetzung.!) Hoffmann Jos., Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odontites. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1897. p. 113— 117, 184—187, 233 bis 239, 345— 349.) Standorte für Odontites verna Bell. und O. serotina Lam. Kerner A. v., Pflanzenleben. 2. Aufl. Leipzig, Bibliogr. Instit. 1896—98. 8°. 766 u. 778 p; Fig. und Tafeln. Vergl. diese Zeitschr. 1895, p. 358; wesentlich wurde diesbezüglich nichts geändert. Kerner A. v., Schedae ad floram exsiecatam austro-hungaricam ete. VII. Vindobonae 1896. 8". 111 p. Für die Landesflora von derselben Wichtigkeit, wie die bisherigen Lieferungen; besonders reichlich vertreten ist die Gattung Tilia und Alectorolophus. Kernstock E., Lichenologische Beiträge. VII. Ehrenburg im Pusterthale. (Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVI. 1896. p. 279— 310.) Enthält überdies Nachträge zu II. Bozen und zu V. Judicarien. Mit zahlreichen für das Gebiet, wie für die Wissenschaft neuen Formen. Kernstock E., Zopf W., Uebersicht der auf Flechten schma- rotzenden Pilze. — (Diese Zeitschr. XLVH. 1897. p. 9—11.) Verzeichniss eigener Beobachtungen die z. Th. in Tirol gemacht wurden, mit Hinweis auf dessen Flechtenflora. Knetsch K., Die Hieracien meines Herbariums. (XLI. Abhandl. u. Ber. Ver. Naturk. Kassel. 1896 p. 49—54.) Aus Tirol: Hieracium staticefolium L. und H. intybaceum Wulf. Kneucker A., Oarices exsiceatae Lief. I. 1896. Nr. 1—30; Lief. I. 1896. Nr. 31—60; Lief. III. 1897. Nr. 61—90. Hierzu: Bemerkungen zu den Carices exsiceatae. (Allgem. botan. Zeitschr. II. 1896. p. 24—26, 44—46, 69—71, 88 bis 90, 104—105 (I. Lief.); 183—185, 198—199; IH. 1897 p. 10—12, 26—30 (II. Lief.), 177—179, 198—200 (III. Lief.). — Abgedruckt als separate Beilage zu den „Carices exsiccatae“ und z. Th. mit Auslassungen und Verkürzungen als Etiquetten zu denselben: 12, 10 u. 10 p.) Arten aus Tirol: Nr. 4, 25, 29, 54, 67, 68. Kückenthal G., Die Hybriden der Carex caespitosa L. und der C. strieta Good. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896, p. 161 — 168, 205—213.) Carex strieta Good X C. vulgaris Fr. (Ü. turfosa Fr.) von Seefeld und dem Piller. 1) Vergl. Jahrg. 1898, Nr. 12, S. 455. 27 Kückenthal G., Beiträge zur Kenntniss der Gattung Carex 1. (Mittheil. Thüring. bot. Ver. N. F. X. 1897. p. 34—41.) C. strieta X vulgaris Laus, Ambras, Kitzbüchel, Civezzano; Ü. strieta x acuta, Lans. Kuntze M.. Arco in Südtirol. Die Geologie, Flora ete. 4. Aufl. Arco. Emmert. 1897. 8°. 146 p. 24, Illustr.. 2 Karten und Pläne. p. 24—66 eine knapp abgehaltene Aufzählung von Pflanzenarten der Umgebung, sowie der interessantesten Ziergewächse. Lazniewski W. v., Beiträge zur Biologie der Alpenpflanzen. (Flora LXXXI. 1896. p. 224—267.) — Sep. München, V. Höfling. 1896. 8°. 49 p. (als Inauguraldissertation). Erwähnt einige Arten vom Schlernplateau. Limprieht K. G., Die Laubmoose. Neubearbeitung von Raben- horst's Kryptogamenflora. IV. Bd. 3. Abth. 27—31 Lief. Leipzig, P. Kummer 1896—97. p. 1—320. Mit zahlreichen Angaben aus Tirol. Lindau G., Zwei neue deutsche Pilze (Hedwig: a. XXXV. 1896. p. 56—57; Fig.) Peziza (Humaria) alpigena n. sp. Kaiserjoch bei Pettneu. Magnus P., Einige Bemerkungen zu Herrn Prof. Dr. Fr. Thomas Mittheilung über einige Exobasidien und Exoascen. (Forstl. naturw. Zeitschr. VI. 1897. p. 435—438.) Exobasidium vaccinitiuliginosi Boud. in Tirol häufig, Vaceinium myrtillus L., sehr verbreitet auf Vaccinium uliginosum L.; auf Arctostaphylus uva ursi (L.) in Ampezzo; Magnusiella umbelliferarum (Rostr.) Sadeb. auf Heracleum Sphondylium an mehreren Orten. Massalongo(C.. Le specie italiane del genere Jungermannia. (Atti soc. Veneto-Trentina (2) II. Fasc. 2. 1896. p. 375—415.) Nimmt vielfach auch auf Südtirol Bezug. Migula W.. Die Characeen. Neubearbeitung von Rabenhorst's Kryptogamenflora. V. Bd. Lief. 11 u. Folg. Leipzig, P. Kummer. Tirol: p. 622, 631, 661, 676. Murr J., Zur Gattungsangehörigkeit der „Anthemis alpina L.“ (Deutsch. bot. Monatsschr. XIII. 1895. p. 161—163.) Fundstellen von ein- und mehrköpfigen Exemplaren der Achillea atrata L. Murr J., Zum Formenkreis von Leucanthemum alpınum (Lam.) und ZL. coronopifolium (Vill.). — (Ebenda XIV. 1896 p. 19 bis 21; Taf.) Unterscheidet von ersterer var. hutchinsiifolia aus Vorarlberg. Murr J., Ueber einige kritische Chenopodiumformen. Ebenda p. 32—31; 2. Taf.) Enthält: 1. Chenopodium striatum Kra$. — 2. Zwischenformen von Ch. album L., striatum Kras., ficifolium Sm., und opulifolium Schrad. — nämlich Ch. Borbasii Murr (Ch. album X striatum!) u. Ch. album X fieifolium aus Tirol. Murr J., Beiträge und Berichtigungen zur Flora von Tirol. — (Ebenda p. 43—49.) Floristisch sehr wichtig, mit zahlreichen neuen Standorten. 28 Murr J., Ueber Tofieldia calyculata Whlbg. mit ästigem Blüten- stand. — (Ebenda p. 80—82; Taf.) Murr J., Beiträge zur Kenntniss der Piloselloiden Tirols. — (Ebenda . 101—116.) Aufzählung von tirolischen Piloselloiden nach den Bestimmungen von Dr. Dürrnberger in Linz. An Pflanzen wurden von G. Treffer bei Sand, vom Verfasser bei Innsbruck, Bozen und am Arlberg gesammelt. Murr J., Ueber Hybride der Gattung Phyteuma. — (Ebenda p. 116—120.) Phyteuma Halleri X spicatum (Ph. Hegetschweileri Brügg.), Ph. super- spieatum X betonicifolium Murr; Ph. super -betonicifolium X Halleri (Ph. Murrianum Borb.); Ph. betonicifolium X Halleri (Ph. Huteri Murr), Ph. orbieulare X Halleri (Ph. Khekii Murr), Ph. super-Halleri X betonicifolium (Ph. Hellwegeri Murr), alle von Afling bei Innsbruck. Murr )J.. Nachtrag zur Combination Phyteuma Halleri X betoni- cifolium. — (Ebenda p. 121.) Ph. Hellwegeri m. (Fh. super-Halleri X betonicifolium) aus Afling. Murr J., Ueber gefüllte Blüten in der heimischen Flora. — (Epmade p- 133—136.) (Sind vielfach Phytoptocecidien!) Murr J., Strabllose Blüten bei heimischen Compositen. — (Ebenda p. 161—164.) Einige Standorte aus Tirol, meist der Literatur entnommen. Murr J., Zur systematischen Stellung der Galeopsis Murriana Wettst. et Borb. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 443—446.) Tritt der neuerdings wieder geäusserten Ansicht der Bastardnatur dieser Pflanze entgegen. Murr J., Fraubitt und Hafelekar im Innsbrucker Kalkgebirge. (Alle. bot. Zeitschr. II. 1896. p. 120—126; 150—152.) Exeursionsschilderung mit Auszählung mehrerer interessanter Pflanzen- formen, insbesonders Hieracien. Murr J., Beiträge zur Flora von Oberösterreich. — (Deutsch. bot. Monatsschr. XV. 1897. p. 45—48.) Lolium italieum RBr. var. composita Murr und Lolium italieum X Festuca pratensis von Inzing. Murr J.. Beiträge zur Flora von Tirol (IX). — (Ebenda p. 76 bis 50, Tat. IT Zu IV) Enthält viele neue Standortsangaben und überdies noch folgende neue Formen: Nasturtium palustre var. n. gelidum von der Seiseralpe, Arabis pumila X bellidifolia a. d. Ahrnthale, Sagina Linnaei var. n. tenella vom Haller Salzberg und Pinguicula Hellwegeri n. sp. (P. leptoceras olim) vom Venetberge bei Zams. — Die 1., 3. u. 4. Form sind abgebildet. Murr J.. Gefleckte Blätter bei ilen Archieracien. — (Ebenda p. 109— 115.) Die Angaben aus Tirol beruhen meist auf Autopsie; viele andere sind der Literatur entnommen. Murr J., Ueber Blendlinge und lebendig gebärende Formen der heimischen Gramineen. — (Ebenda p. 139— 144.) Unter „Blendlingen* versteht Verfasser Albinismen; einige werden aus Tirol namhaft gemacht. 29 Murr J., Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. — (Ebenda p. 221—228 (I), 242 bis .244 (I), 270—272 (III), 2831—285 u. 321—323 (IV). Die erste übersichtliche Darstellung der Archieracien des Gebietes und auch namentlich dadurch sehr wichtig, dass die zahlreichen Angaben und Widerrufungen des Verfassers (meist auf Grund von Bestimmungen Arvet- Touvets) einheitlich zusammengestellt sind. Murr J., Aufklärendes und Ergänzendes. — (Ebenda p. 229—230.) Erklärt den Ausdruck „Blendling“ in seinem Sinne und gibt noch einige Nachträge. Nalepa A., Beiträge zur Kenntniss der Gattungen Phytopus Dug. und Monaulax Nal. — (Denkschr. Akad. Wiss. Wien. LXII. 1895. p. 627—640; Taf.) Tirolische Fundstellen: p. 629, 631, 637. Palla E., Atlas der Alpenflora, herausgegeben vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereine. 2. Aufl. Graz. D. u. Ö. Alpenverein. 500 Taf. Mit einigen Angaben über das Vorkommen in Tirol. Palla E., Einige Bemerkungen über Trichophorum atrichum und caespitosum. — (Ber. deutsch. bot. Ges. XV. 1897. p. 467 bis 471.) Trichophorum atrichum Palla von Sulden; Tr. caespitosum auct. aus Tirol ist Tr. austriacum Palla. 5 Polak K.. Ueber Senecio erraticus Bertol. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 168—172.) rn us die Richtigkeit der Bestimmung für die Pflanze des Sarca- ales. . Rehm H., Pilze. Neubearbeitung von Rabenhorst's Kryptogamen- flora. I. Bd. III. Abth. 54 u. folg. Leizig, P. Kummer. Mit zahlreichen Arten und Standorten aus Tirol; neu ist Humaria uvarum nsp. aus Trient. Richen @., Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. — (Diese Zeitschr. XLVII. 1897. p. 78—86, 1357—142, 179—183, 213 bis 218, 245—257.) Führt zahlreiche neue und interessante Arten und Standorte für das Gebiet auf. Richen G., Die botanische Durchforschung von Vorarlberg und Liechtenstein. — (Im 6. Jahresber. Gymnas. Stella-Matutina Feldkirch 1897, 8°. 90 p.) Vergl. diese Zeitschrift 1897, p. 338. — Die Arbeit ist in jeder Rich- tung als ganz vorzüglich zu bezeichnen. Röll J., Beiträge zur Laubmoos- und Torfmoosflora von Oester- reich. — (Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVII. 1897. p. 659 bis 671.) Aus den verschiedensten Theilen des Landes. Sarnthein Ludw. Graf, Berichte über die Flora von Oesterreich- Ungarn: Tirol und Vorarlberg. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 226— 232, 259— 265.) 30 Schmiedle W. Beiträge zur alpinen Algenflora. I. Algen aus den Oetzthaler Alpen. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 20—25; Fig.; p. 59—65 (91—94), Taf. XIV— XVII.) Bildet den Schluss der 1895 begonnenen Arbeit ; auch in diesem Theile werden wieder zahlreiche neue Formen beschrieben. Scholz E.. Schlüssel zur Bestimmung der mitteleuropäischen Farn- pflanzen, Pteridophyten. — (46. Jahresber. Staatsgymnas. Görz 1896: 8-#45,p. Taf.) Tirol: p. 9, 11, 13, 14, 16, 21, 22, 23) 27. Schröter OÖ. und Kirchner Ö., Die Vegetation des Bodensees. 9. Abschnitt der Bodenseeforsehungen. Lindau, Th. Stettner. 1896. 8°. 182 p. 2 Taf. (NB. Kein Sonderabdruck aus dem XXV. Hefte der Schriften des Ver. f. Gesch. des Bodensees, wie auf dem Titelblatte angegeben wird!) Von den 361 für den Bodensee aufgeführten Arten wurden ca. 100 bei Bregenz und Umgebung gefunden. Siegfried H., Potentillae exsiccatue. Lief. VIII u. IX. Vergl. diese Zeitsch. XLVII. 1897. 190—191; XLVIII. 1898. p. 155 bis 157. Mehrere bereits bekannte Arten stammen aus Tirol; neu ist P. subnivalis Brügg. (P. aurea X dubia) aus Centraltirol. Steiner J., Notiz über einige Flechten von der Adlersruhe des Grossgloekner. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 81—82.) 7 Arten, bei 3463 m von Oberst Hart] gesammelt; auch Grimnia incurva Schwgr. befand sich darunter. (Schluss folgt.) Literatur-Uebersicht''). November 1898. Bauer E. Notiz zur Moosflora des Erzgebirges. (Deutsche bot. Monatsschr. XVI. Jahrg. Nr. 10. S. 183—185.) 8°. Börbas V. A fogörömfü hazai fajairöl. (De speciebus Odontitidum Hungariae) (Termeszetrajzi füzetek. XXI. p. 441—472.) 8°. Eine monographische Bearbeitung der ungarischen Odontites-Arten in magyarischer Sprache, die durch Bestimmungstabellen und Diagnosen in lateinischer Sprache auch für weitere Kreise benützbar ist. Verf. gliedert die Odontites Ungarns in folgender Weise: 1. O. Odontites L. (= 0. serotina aut.). ß. villosula Schur. y. stenodonta Borb. d. divergens Jord. 2. O. canescens Rchb. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Öesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf -die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. al 3. O. rigida Borb. ß. hispidula Borb. 4. OÖ. verna Bell. ß. pratensis Wirtg. y. interfoliata Borb. Borbas V. A zanötbokor viragzasa Kapesolatban az evszakkal. (Ter- meszettudomänyi közlöny XLVIIL.) 8°. 7 p. 1 Abb. Die Abhandlung bespricht den Zusammenhang zwischen morphologischer Gestaltung und Blütezeit bei Cytisus-Arten. Detmer W. Zur Charakteristik einiger Vegetationsformationen. (Naturw. Wochenschr. XIII. Bd. Nr. 51. S. 601—608.) 8°. Behandelt folgende Formationen: Urwaldin Böhmen, tropischer Urwald, Pilze, Vegetation des Muschelkalks, Kiefernwald, Fichtenwald, nordischer Wald in Lappland. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. III. (Bullet. de l’herb. Boiss. Fome VI. 1898. Nr. 11. p. 881 bis 892.) 8°. Neu beschrieben, resp. ausführlich besprochen werden: Callianthemum alatavicum Freyn, Ranunculus laetus Wall., R. Brotherusi Freyn, Delphi- nium alpinum W. K. var. apetalum Freyn, Dianthus palaestinus Freyn, Geranium villosum Ten. Fritsch K. Ueber einige während der ersten Regnell’schen Ex- pedition gesammelte Gamopetalen. (K. Svenska Vet.-Akad. Hand- lingar 24. Afd. III. Nr. 5.) 8°. 288. 1 Taf. Bearbeitung der Salpiglossideen (3), Scrophulariaceen (12), Gesneriaceen (8), sowie einiger Loganiaceen (1), Verbenaceen (1) und Acanthaceen (1) der genannten Ausbeute. Neu beschrieben werden: Scoparia millefoliata Fritsch, Se. Grisebachii Fritsch, Drymonia Lindmaniana Fritsch, Corytholoma igneum (Mart.) Fritsch, var. villosum Fritsch, Ruellia Lindmaniana Fritsch. Haberlandt G. Ueber die Reizbewegung und die Reizfortpflanzung bei Biophytum sensitivum (Annal. der Jard. bot. de Buitenz. Supplem. II. p. 33—38.) 8°. Hanausek T. F. Vorläufige Mittheilung über den von A. Vogl in der Frucht von Lolium temulentum entdeckten Pilz. (Ber. der deutsch. botan. Ges. XVI. Bd. Heft 8. S. 203—206.) 8°. 4 Abb. Heinricher E. Die grünen Halbschmarotzer. II. Euphrasia, Alectorolophus und Odontites. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXI. Heii39 8389-452) 89723 Taf: Hoffmeister ©. Ueber ein Amygdalusgummi. (Ber. der deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Heft 8. S. 239— 241.) 8°. 1 Taf. Nachweis, dass ein in Kattundruckereien verwendetes Gummi von Amyg- dalus spartioides Boiss. herrührt. Kronfeld M. Zauberpflanzen und Amulette. Ein Beitrag zur Cultur- geschichte und Volksmediein. Wien (M. Perles). 8°. 84 S. 13 Fig. Molisch H. Ueber das Bluten tropischer Holzgewächse im Zustande völliger Belaubung. (Ann. d. Jard. bot. de Buitenzorg. Supp. II. p- 23—32.) 8°. Murr J. Ein Herbsttag in Fiume. (Deutsche bot. Monatschrift. XVI. Jahrg. Heft 11, S. 201-204.) 8°. — — Glacialreliete in der Flora von Süd- und Nordtirol. (Allg. bot. Zeitschr. 1898. Nr. 11. S. 175—177.) 8°. 32 Nestler A. Ueber einen in der Frucht von Zolium temulentum vorkommenden Pilz. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Heft 8. S. 207—213.) 8°. 1 Taf. Drei Autoren haben nahezu gleichzeitig den zuerst von Vogl in den Früchten von Lolium temulentum entdeckten und daselbst regelmässig vor- kommenden Pilz näher untersucht (Nestler, Hanausek (s. oben), Guerin (vergl. Nr. 12 dieser Zeitschr. 1898. S. 466). Unter diesen hat zweifellos Nestler die Kenntnisse über die interessante Thatsache am meisten ge- fördert. Nach ihm ist der Pilz, dessen systematische Stellung noch unbekannt ist, eine regelmässige Erscheinung in den Fruchtknoten und Früchten, sowie im Halme des Taumellolches. Die giftigen Eigenschaften desselben sind. wahr- scheinlich auf den Pilz zurück zu führen, dessen Vorkommen in Lolium einen neuen und sehr beachtenswerthen Fall von Symbiose darstellt. Noö Fr. Der Schulgarten des k. k. Carl Ludwige-Gymnasiums im XI. Bezirke von Wien. II. Theil. (XV. Jahresber. d. ©. L. Gymn.) 8%. 3018. ‚1uPlan. f Velenovskv J. Bryologicke pfispevky z Uech za rok 1897 — 1898. (Cesk& Akademie. VII. Trida II. 1898. Nr. 16.) 8°. 19 p.') Wettstein R. v. Anton Kerner v. Marilaun (Nekrolog). (Ber. der deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Gen. Vers. Heft I. S. (43)—(57). 8°. Bornmüller J. Ein Beitrag zur Kenntniss der Flora von Syrien und Palästina. (Verb. d. k. k. zool. bot. Ges. XLVIII. Bd. 8. Heft. S. 544—596.) 8°. Coulter J. M. The origin of Gymnosperms and the seed habit. (Botan. Gaz. Vol. XXVI. p. 153 — 168.) 8°. Diels L. Stoffwechsel und Struetur der Halophyten. (Jahrb. für wissensch. Bot. Bd. XXX. Heft 2, S. 309—322.) 8°. Engelhardt H. Die Tertiärflora von Berand im böhmischen Mittel- gebirge. (Beiträge zur paläontologischen Kenntniss des böhmischen Mittelgebirges, herausg. v. d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst ete.) Prag (Calve). 4°. S. 23—71. 3 Taf. Bei Berand nächst Grosspriesen im böhmischen Mittelgebirge wurde eine ungemein reiche Fundstelle tertiärer Pflanzenreste blossgelegt, deren Be- arbeitung hier vorliegt. Dieselbe ist in derselben Weise durchgeführt wie Hunderte anderer phytopaläontologischer Arbeiten, so dass sich vom Stand- punkte des Paläontologen gewiss nichts gegen dieselbe einwenden lässt, ja sogar dieselbe als eine schöne Arbeit bezeichnet werden kann. Vom Stand- punkte des Botanikers lässt sich die Arbeit nur mit sehr gemischten Gefühlen betrachten. Es würde eine grossartige Bereicherung unserer pflanzengeschieht- lichen und geographischen Kenntnisse bedeuten, wenn wir aus einer tertiären Ablagerung sichergestellte Reste aus 68 Familien, 114 Gattungen und 306 Arten hätten; so gross ist die Zahl der vom Verf. beschriebenen Reste. Aber diese Bereicherung erscheint in sehr zweifelhaftem Lichte, wenn wir die Bestimmungen näher betrachten. Ref. möchte dabei ganz von den 22 Pilzen und Algen absehen, deren Namen wohl nur formell aufgeführt werden, er möchte aber auch die Bestimmungen der meisten Cormophyten-Reste als sehr unsicher bezeichnen, soferne die beigegebenen Abbildungen und Be- schreibungen ihm ein Urtheil gestatten. Die z. B. auf Taf. II in Fig. 12, 26, 22, 23, 25, 32, 33, 34, 35, 48, 49, auf Taf. III in Fig. 3, 5, 8, 21, 39 ete. dargestellten Objecte liessen auch ganz andere Deutungen. als die vom Verf. 1) Citirt nach Botan. Centralbl. 35 gegebenen zu. Bestimmungen fossiler Gramineen, Typhaceen u. dergl. nach blossen Blattfragmenten sind vollkommen werthlos; und was man davon zu halten hat, wenn in einer derartigen Arbeit 8 Quercus-, 5 Fieus-, 10 Laurus-, 7 Ciunamomum-, 5 Banksia- Arten aufgeführt werden, weiss jeder dem Gegen- stande Näherstehende. Engler A. Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gattungen. I. Moraceae (excel. Ficus), bearbeitet von Engler. Leipzig (W. Engelmann). Gr. 4°. 50 S. 18 Taf. Der erste Eindruck, den dieses Werk hervorruft, ist kein sachlicher, sondern ein persönlicher. Man staunt die kolossale Arbeitsfähigkeit des Herausgebers an, der noch vor Vollendung des Riesenwerkes der „Natürl. Pflanzenfamilien“, mitten in der Vorbereitung für die zweite Auflage des- selben, neben der Herausgabe der „Beiträge zur Flora von Afrika“, der „Vegetation der Erde“ u. a. mit der Publication eines neuen, gross an- gelegten Werkes beginnt. In einzelnen Monographien, ohne systematische Reihenfolge in deren Erscheinen, sollen die pflanzengeographisch, morphologisch oder eulturell wichtigsten und artenreichsten Familien und Gattungen der afrikanischen Flora bearbeitet werden. Das vorliegende Heft behandelt die Moraceen, insbesondere die systematisch und morphologisch überaus inter- essante Gattung Dorstenia. Ausserordentlich schön sind die lithographirten Tafeln; es thut dem Leser geradezu wohl, in einem modernen Werke nicht blos unscharfe Autotypien, sondern auch noch rein und scharf durchgeführte Zeichnungen zu finden. — — Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig. (W. Engelmann.) 8°. & Liefe. Mk. 3. Liefg. 180. Fünfstück M. Lichenes. A. Allgemeiner Theil. — 3 Bog. Text, 29 Fig. — Mk. 1:50. Liefg. 181. Hennings P. Hymenomycetineae, Fischer E. Phallineae. — 3 Bog. Text, 23 Fig. Lief. 182—183. Register zu Theil II-IV. — 10 Bog. Text. Froehner A. Die Gattung Coffea und ihre Arten. (Engler’s botan. Jahrb. XXV. Bd.) 8°. 67 8. Gile E. Melastomaceae. Englerrs Monographien afrikanischer Pflanzenfamilien und -Gattungen. II. Leipzig. (W. Engelmann.) 2023268: 230 Taf. Grecesceu D. Conspectul florei romaniei. Bucuresti. (Tipografica Dreptatea.) Gr. 8°. 8418. Eine neue Flora von Rumänien, die im Hinblick auf die pflanzen- geographische Zwischenstellung des Gebietes zwischen der Balkanhalbinsel und dem pontischen Südrussland von allgemeiner pflanzengeographischer Wichtigkeit ist. Der erste Theil des Werkes (bis inel. p. 657) enthält eine systematische Aufzählung der im Lande beobachteten Pflanzen mit Literatur-Citaten, Stand- ortsangaben ohne Diagnosen, etwa im Stile der Simonkai’schen Enumeratio. Eine flüchtige Durchsicht lässt diesen Theil des Buches recht werthvoll er- scheinen; manche Stellen weisen die Nichtbeachtung neuerer Literatur auf. Der zweite Theil des Buches (p. 658 - 772) bringt eine Pflanzengeographie von Rumänien; es wäre sehr werthvoll, wenn von diesem Theile eine deutsche Uebersetzung erscheinen könnte. i Hansen A. Die Energidenlehre von Sachs. (Biolog. Gentralblatt. XVIH. Band. Nr. 20. S. 725— 735.) 8°. Eine Kritik der Sachs’schen Energidentheorie, der sich Ref. vollständig anschliesst Lüstner @. Beiträge zur Biologie der Sporen. Inaug. Dissert. der Univ. Jena. 8°. 30 S. Oesterr. botan. Zeitschr. 1. Heft. 1899. 3 34 Magnus P. On Aecidium graveolens (Shuttlew.). (Annal. of Bot. Vol. XII. Nr. XLVI. p. 155—169.) 8°. 1 Taf. — -- Zweiter Beitrag zur Pilz-Flora von Franken. (Abhandl. der Naturh. Ges. Nürnbg. B. XI. S. 23—57.) 8°. 4 Taf. — — Eine neue Phleospora. (Hedwigia Bd. XXXV1I. S. 172— 174.) or Ic Tat: Ph. Jaapiana Magn., auf den Blättern von Statice Limonum auf der Insel Sylt. (Mg. O0. Jaap.). Meigen W. Die deutschen Pflanzennamen. Berlin (Verl. d. Alle. deutsch. Sprachver.) 8°. 120 S. Der allg. deutsche Sprachverein hat vor circa Jahresfrist eine Preis- ausschreibung behufs Abfassung einer guten Schrift über die deutschen Pflanzennamen vorgenommen. Die mit dem ersten Preise bedachte Schrift liegt nun vor; sie besteht aus einer allgemeinen Darlegung der Principien, welche bei Bildung deutscher Namen massgebend sein sollen und aus einem Verzeichnisse der vom Verf. vorgeschlagenen deutschen Namen für die wichtigsten Pflanzen der Flora Deutschlands. Dass eine Reform auf dem Gebiete der deutschen Pflanzenbezeichnungen dringenst nöthig war, ist all- gemein anerkannt. Diesem Bedürfnisse konnten weder die Sammlungen volks- thümlicher Benennungen, noch die Excursionsbücher und Floren mit ihren „schopfblütigen Bisamhyazinthen*“, „Friedrich August’s Läusekraut“, „Barrelier’s ÖOchsenzunge“, „vernachlässigten Wasserschlauch“ ete. genügen. Der Ref. möchte die vom Verf. aufgestellten Prineipien der Benennung durchwegs als vollkommen zutreffend bezeichnen. Was das Namensverzeichniss an- belangt, so ist dasselbe im Allgemeinen sehr gut gearbeitet, hier und da wären Verbesserungen noch wünschenswerth.!) Es wäre sehr erfreulich, wenn durch Zusammenwirken aller Betheiligten dieses Verzeichniss in kürzester Zeit in endgiltiger Form vorliegen und die Verwendung der darin vor- geschlagenen Namen durch Aufnahme in die verbreitetsten Handbücher ver- allgemeinert würde. In vieler Hinsicht decken sich die vom Verf. verfolgten Prineipien mit jenen, die Fritsch in seiner „Exeursionsflora für Oesterreich“ verfolgte, weshalb auch dieses Buch bei Feststellung der definitiven Namens- liste beachtet werden sollte. | Menzel P. Beitrag zur Kenntniss der Tertiärflora des Jesuiten- grabens bei Kundratitz. (Abh. der naturw. Gesellsch. Isis. 1897. Heft 1.) 18 S. 1 Taf. Murbeck Sv. Contributions a la connaissance de la flore du Nord- Ouest de l’Afrique et plus specialement de la Tunisie. II. Primu- laceae-Labiatae. (Acta reg. soe. physiogr. Lund. Tom. IX.) 4°. 43 p. 3 Tab. Nawäschin S. Ueber das Verhalten des Pollenschlauches bei der Ulme. (Bull. d. !’ Acad. imp. des Sciences de St. Petersbourg. V. Ser. Bd. VIII. Nr. 5. p. 345—358.) 8°. 1 Taf. Die vorliegende Abhandlung bildet eine wichtige Fortsetzung der Unter- suchungen des Verf. über die Chalazogamie der „Apetalen“. In Bezug auf den Befruchtungsvorgang stellt Ulmus ein Mittelding zwischen Chalazogamie und Porogamie dar. Niedenzu F. De genere Dunchosia. (Index leetionum in Lyceo regio Hosiano Brunsbergensi per hiemem 1898/99 instituendarum.) 4. 1Cp: 1) Von solchen erwähne ich beispielsweise bezüglich der ersten vier Fa- milien: „offene Kuhschelle* statt „Finger-Kuhschelle* (Pulsatilla patens), „Schneerose* statt „schwarze Niesswurz“ (Helleborus niger), „Klatschmohn“ statt „Klatschrose“, „grosser Mohn“ statt „Garten-Mohn“ (Papaver orientale) ete. 35 Pestalozzi A. Die Gattung Boscia. Beitr. zur Kenntn. d.afrikan. Flora, herausg. von H. Schinz. Nr. IX. (Bull. d. l’herb. Boiss. Tom. VI. App.) 8°. 152 S. 14 Taf. Sadebeck R. Die Culturgewächse der deutschen Öolonien und ihre Erzeugnisse. Für Studirende und Lehrer der Naturwissen- schaften, Plantagenbesitzer, Kaufleute und alle Freunde colonialer Bestrebungen. Jena (G. Fischer). Gr. 8°. 3798. 127 Abb. Das Buch gibt nicht nur einen ausführlichen und belehrenden Ueberblick über die Culturgewächse der deutschen Colonien, sondern stellt ein sehr werthvolles Handbuch über tropische Nutzpflanzen überhaupt dar. Es bringt Beschreibungen der wichtigsten tropischen Nutzpflanzen, Angaben über deren Vorkommen, Cultur und insbesondere über deren Producte. Zahlreiche Ab- bildungen, welche zum Theile Reproductionen von Photographien, zum Theile Reproductionen flott nach Wandtafelart ausgeführter Tusche-Zeiehnungen sind, illustriren das Werk und werden es insbesondere auch für weitere, nicht botanische Kıeise sehr verwendbar machen. Als ein besonderer Vorzug des Werkes sei hervorgehoben, dass Verf. in der Lage war, seine Angaben nicht blos auf Berichte verlässlicher Quellen zu stützen, sondern auch das un- gemein reiche und werthvolle Materiale des Hamburger botanischen Museums zu verwerthen. Mehrere Abschnitte stellen durchaus originelle, werthvolle Neubearbeitungen der betreffenden Materien dar. Schimper A. F. W. Pflanzen-Geographie auf physiologischer Grund- lage. Jena (G. Fischer). Gr. 8°. 894 S. 502 Abb. 5 Taf. und 4 Karten. — Mk. 27. Ein prächtiges Werk, das uns insbesondere die Resultate der Anpassungs- erscheinungen in den Tropen in Wort und Bild vor Augen führt. Die gegen- wärtige Verbreitung der Pflanzen ist das Resultat der Geschichte der Pflanzen- welt und der Anpassungsfähigkeit derselben. Mit der letzteren beschäftigt sich die physiologische oder ökologische Pflanzengeographie, welche nun in dem vorliegenden Werk ein vorzügliches Handbuch hat. Das Buch bespricht dem- gemäss zunächst die physiologisch wirksamen Faetoren, nämlich Wasser, Wärme, Licht, Luft, Boden, Thiere, dann die Formationen und Genossen- schaften, schliesslich die geographischen Zonen und Regionen. Die Sehilderung der Zonen und Regionen nimmt den grössten Theil des Buches in Anspruch, sie behandelt, dem Zwecke des Buches entsprechend, dieselben naturgemäss nicht vom floristisch-constatirenden Standpunkte, sondern stellt den Zu- sammenhang zwischen Vegetationsbedingungen und Pflanzengestaltung dar. Das Buch bringt eine vorzügliche Verwerthung der umfangreichen und zer- streuten einschlägigenLiteratur, es bringt zahlreiche originelle Anschauungen und Beobachtungen des Verf. Glänzend ist die illustrative Ausstattung des Werkes. Die Mehrzahl der Abbildungen besteht aus Reproductionen photo- graphischer Aufnahmen von Vegetationsbildern aus allen Theilen der Erde, die der Verf. zum Theile selbst anfertigte, zum Theile mit viel Emsigkeit sich zu beschaffen wusste. Die Abbildungen allein liefern ein pflanzengeo- graphisches und allgemein geographisches Materiale von grösstem Werthe. Dass nicht alle Einzelheiten einwandfrei dargestellt sind, kann bei einem Werke von dem Umfange des vorliegenden und bei dem Stande der ganzen Diseiplin nicht zum Vorwurfe dienen. Das Buch wird auch in diesen Einzel- heiten anregend und damit fördernd wirken. Schube Th. Emil Fick. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Gen. Vers. Heft. S. (12)—(17).) 8°. Williams f. N. Enuıneration provisoire des especes du genre - Cerastium. (Bull. del’herb. Boiss. Tom. VI. 1898. Nr. 11. p. 893 bis 904.) 8°. 3*+ 36 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. ÖOlasse vom 10. No- vember 1898. Das e. M. Prof. G. Haberlandt übersendet eine Arbeit aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Graz von Dr. F. Scehaar: „Ueber den Bau des Thallus von Rafflesia Rochussenti“. II. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Section für Kryptogamenkunde. Versammlung am 1. Juli 1898. Herr Prof. Dr. G. R. v. Beck sprach „über die genetischen Beziehungen zwischen Sporen- und Samenpflanzen“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Botanische Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Die Sammlungen der Abtheilung er- fuhren im Jahre 1897 einen Zuwachs von 6806 Nummern, davon gingen 1044 Nummern durch Tausch, 5206 durch Kauf, 1556 dureh (Geschenke ein. — Unter den Geschenken seien besonders erwähnt: 37 Faseikel südafrikanischer Pflanzen von A. Penther, japanische Kryptogamen von Prof. Miyoshi, Meeresalgen von Jelinek u.a. Im Tauschwege wurden insbesondere Pflanzen aus Borneo, nor- dische Kryptogamen, brasilianische und mexicanische Phanerogamen. Pflanzen aus dem Port Jackson -Distriet ete. erworben. Käuflich wurden in erster Linie Fortsetzungen von Exsiccaten-Werken an- geschafft. Flora exsiecata Austro-Hungarica. Von diesem von A. v. Kerner 1881 begründeten Exsiceaten- Werke sind nun die Centurien XXIX und XXX (Nr. 2801—3000) zur Ausgabe gelangt, die letzten, welehe noch unter Kerner's eigener Leitung zusammengestellt wurden. — In den vorliegenden 2 Centurien sind u. a. grössere Serien aus den Gattungen Coronilla, Geranium, Viola, Fumaria, Stachys, (sentiana und Campanula enthalten. Ausführliche Bemerkungen, zum Theil auch Diagnosen, finden sich auf den Etiquetten bei Cyticus pseudo-Rochelii Simk. (von Simonkai). Ononis semihircina Simk. (von Simonkai), Euphorbia Graeca Bois. (von Borbäs), Evonymus vulgaris Scop. (von Fritsch), Delphinium Tiroliense Kern. und D. fissum W. K. (von Fritsch), Ranunculus dolichopodus Kern. (von Kerner), Prangos carinata Griseb. (von Degen), Pastinaca Fleischmanni Hladnik (von Paulin). Euphrasia Marilaunica Kern. (von Kerner). Myosotis caespititia (DC.) (von Jäggi). Asperula tenella Heuf. (von Degen). Die weitere Herausgabe der Flora exsiccata Austro-Hungarica wurde nach dem Tode A. Kerners vorläufig von Prof. H. Fritsch in Wien übernommen. BY! Herbarium florae Rossicae, a seetione botanica Soecietatis imperialis Petropolitanae naturae curiosorum editum. Nr. 1—200. Beginn eines sehr werthvollen Exsiecaten-Werkes, das unter der Redaction von Prof. Dr. S. J. Korshinsky erscheint. Es sind folgende Pflanzen - Tausch- und Kauf-Cataloge er- schienen: 1. Baenitz ©. Herbarium Europaeum. XXXII. Jahrg. Der Prospeet berichtet über den Inhalt folgender Lieferungen: Liefrg. CIX. Seltene Arten aus Mittel-Europa, Frankreich und Schweden. 52 Nr. Liefrg. CX. Euphrasia und Odontites. 40 Nr. Liefrg. CXI. Hieracium und Salix. 30 Nr. Liefrg. OXII. Rubus. 77 Nr. Liefrg. CXIII. Pteridophyten, Characeen, Moose. 47 Nr. Liefrg. CXIV. Seltenere Arten aus Dalmatien und der Her- zegovina. 116 Nr. Liefrg. CXV. Seltenere Arten aus Bosnien. Bulgarien, Monte- negro und Spanien. 25 Nr. Der zweite Theil des Prospectes enthält eine reiche Liste von Pflanzen aus Europa. Kleinasien und Amerika. — Der Prospeect ist vom Herausgeber (Breslau, Marienstrasse 1f) um den Preis von 50 Pfg. zu beziehen. 2. Zwölfte Offerten-Liste des Thüringischen botanischen Tauschvereines. Die 25 Seiten starke Liste bietet eine grosse Zahl seltener und werthvoller Pflanzen an. Auskünfte ertheilt Prof. Dr. Sagorski in Pforta bei Naumburg a. S. 3. Katalog öfver de växter, Lunds botaniska förening har att utbyta 1898. Die Kataloge des Lunder Tauschvereines sind wegen ihrer Reichhaltigkeit längst bekannt. Der diesjährige weist insbesondere wieder zahlreiche Kryptogamen aus allen Gruppen auf. 4. Katalog über getrocknete Pflanzen aus Skandinavien von Arvid Hagland und Joh. Kallström in Falun. Die Herausgeber legen das Hauptgewicht auf richtig be- stimmte Formen polymorpher Gruppen, auf Hybride u. dgl., so dass durch sie viele sonst schwer erhältliche Pflanzen zu beziehen sind. Herr F. Fautrey bietet Kryptogamen, insbesondere Pilze auch Algen, Moose, Flechten aus der Gegend von Epoisses (Cote d’Or) in Frankreich zum Kaufe an. Personal-Nachrichten. Der bekannte Bryologe und langjährige Herausgeber der „Natur“, Professor Dr. K. Müller in Halle, feierte am 16. December seinen 80. Geburtstag. Prof. Dr. R. v. Wettstein wurde als Nachfolger A. v. Ker- ner’s zum Professor der syst. Botanik und Director des botanischen en und Museums der Universität Wien ernannt. (Amtsantritt: 1. April:) Anlässlich des Regierungs-Jubiläums des Kaisers von Oester- reich wurden folgenden Botanikern Auszeichnungen verliehen: Herrn Dr. Eugen v. Haläcsy in Wien der Titel eines kaiserlichen Rathes; dern Herren: Statthaltereirath Dr. F. Sauter in Innsbruck, Öber-Finanzrath Franz Bartsch in Wien der Orden der eisernen Krone III. Classe, Herrn Dr. J. Lütkemüller in Wien das Ritter- kreuz des Franz Josephs-Ordens. Prof. Dr. Wille in Christiania wurde die Direetion des Museums und Herbariums der Universität übertragen. Prof. Dr. K. Fritsch und Dr. T. F. Hanausek wurden zu eorrespondirenden Mitgliedern der Gartenbau - Gesellschaft in Wien ernannt. Dr. Oskar Loew wurde zum Professor der Pflanzenphysiologie am Staats-Departement für Agrieultur in Chicago ernannt. Dem ÖOberinspector des kgl. botanischen Gartens in München M. Kolb wurde der Titel eines wirklichen Rathes verliehen. Dr. B. Schmid hat sich an der Universität Tübingen für Botanik habilitirt. Dr. R. Wagner wurde zum Assistenten am botanischen Garten der technischen Hochschule in Karlsruhe ernannt. Fr. Gay, Professor an der Universität in Montpellier, ist ge- storben. Der Professor der Botanik am Öberlin-College, Herbert Lyon Jones, ist am 27. August 1898 gestorben. Inhalt der Januar-Nummer: Schmidle W., Vier neue Süsswasseralgen. S. 1. — Kerner J., Gentiuna verna L, und @. uestiva (Schm.). S.5. — Bornmüller J., Hypericum pumilio, Cerusus hippophuoides, Sedum rodanthum, drei neue Arten aus Anatolien. S. 14 — Schlechter R., Revision der Gattung Holothrixz. (Schluss.) S. 17. — Haläcsy E.v., Florula Strophadum. S 24. — BorbäsV.v., Berichtigung. S. 25. — Sarnthein, L. Gr. v., Flora von Oesterreich-Ungarn: Tirol und Vorarlberg. S. 26. — Literatur-Uebersicht.' S. 30. — Akademien, Bot. Gesellschaften, Vereine etc. S. 36. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 36. — Personal-Nachrichten. S. 37. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1I und III & 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. ELLILLTFFLTTEETTTETETLTLTELTEETTTETTETTTTT Die direeten P. T. Abonnenten der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1899 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. RIFFFFFFFFFFFTFTFFFFFF (yon mn ee na Nu BIFFFFFFFFFFI FF F FF FF FF FF IF IF FF FF FF FF FF FF FF S Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien) Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Exeursionsbuches“ von @. Lorinser verfasst von Dreamer Eritsch, k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9-—. ERRRTRRTRTRTRERORDNDRORUNZRORTRIRDRIRTRORT Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ..Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. EREERTERTERTERTEITERTEITENTEITETER NB. Dieser Nummer liegt für die Abnehmer des Jahrganges 1898 bei: Inhalt, Titel und Umschlag zu Bd. XLVII. 40 ‚= HERBARIUM FUROPAEUM 2 sind folgende Lieferungen vorräthig: 1885. Lief. XXXXIX. 65 No. 12 M. Corsiea, Sardinien, Creta, Skandinavien etc. 1891. „ EX 78 „ 9 „ Mitteleuropa — LXIV. 86 „ 12 „ Norwegen, Frankreich, Italien etc. 1892. DLRNME 121 „. 14 „ Mitteleuropa. = „ LXVIN. 85 „ 12 „ Serbien, Rumänien, Skandinavien etc. — SE LERIRE 68 „ 14 „ Spanien, Kleinasien, Norwegen etc. 1893. » LI LV. LX. etc. 109 No. 13 M. (2. Aufl.) Mitteleuropa. _ „ LI. LVI. LXV. ete. 53 No. 11 M. (2. Aufl.) Corsica, Creta, Spanien etc. _ „6 ER. 68 No. 8 M. Musci, Fungi. _ A HLRXT. 45 „ 6 ,„ Ungarn und Siebenbürgen. _ „ LXXI 97 „ 12 „ Mitteleuropa. _ ETUI: 82 „ 13 „ Skandinavien, Frankreich etc. - „ IXXW. 115 „ 25 „ Spanien, Portugal und Sieilien. 1894 Ru TOREKN 108 „ 13 „ Ungarn. Mitteleuropa: Hieracium. _ HEN 102 „ ı2 „ Mitteleuropa. _ „ LIXVI 40 „ 6 „ Skandinavien, Italien, Frankreich etc. _ „ LXXVIN. 78 „ 17 „ Spanien und Portugal. _ „ LXXIX. 50 „ 12 „ Bosnien, Bulgarien, Griechenland etc. _ a XXX 51 „ 12 „ Kleinasien (Paphlagonien). 1895. „ LXxXXI. 128 „ 15 „ Ungarn, Siebenbürgen und Galizien. E „ LXXxIl. 142 „ 17 „ Mitteleuropa _ ERKZUI s2 „ 10, Populus, Rosa, Rubus, Salix, Viscum _ un 9.9.90 2 84 „4, Musci, Fungi. _ ST EUIRKN: 4 „ 9 ,„ Spanien etc. _ „ LXXxvI. 67 „ 15 „ Bulgarien, Serbien, Rumänien etc. _ „ ’LXXxVl. 80 „ 16 „ Dr. R. Buser’s Alchimillen. 1896. „ LXXXVIN. 120 „ 15 „ Ungarn, Siebenbürgen und Galizien. _ „ LXXXIX. 102 „ 13 „ Mitteleuropa. == 6.0908 60 . 8 „ Rosa, Rubus. _ „ LXXXXI. 8 „ 11 „ Salix, Populus und Viscum. _ „ LXAXXXI. 38 „ 5, Italien, Frankreich und Norwegen. — „ LAXXXlI. 8 „ 19 ,„ Spanien etc _ „ LXXXXIV. 74 „ 17 „ Bosnien, Bulgarien, Rumänien, Serbien etc. 1897. „ ALXXXXV. 4 „ 6, Ungarn, Galizien. _ „ LXXXXVI 78 „ 10 „ Mitteleuropa. _ „ LXXXXVII. 3 „ 4, Hieracium, Mentha. — jur LXXXXVIN. 81. 12,,,: Rubna. - TRUE 139,8 5er er Salız. _ See} 59 „ 14 „ Bosnien, Bulgarien, Serbien. — 9, ke 185 „ 38%, Corfu 1898. —. "le 47 „ 6 „ Ungarn, Italien etc. - 2SZCcHT 35 „ 5 „ Mitteleuropa —_ ey: 37 „ 5, Hieracium, Salix — NEEGN: Saat Eine Rubns: _ BEECNT: 57 „ 9 „ Pteridophyta. Characeae _ SICH 119 „ 29 „ Dalmatien, Hercegovina. _ SEOyHELT 3 „ 11 „ Balkanländer und Persien. 1899 HER 52 „ 7 „ Mitteleurvpa, Frankreich und Schweden. _ ee 40 „ 6 „ Euphrasia (nach Dr. R. v. Wetistein’s Monographie). _ FL CKTE 30 „ 5, Hieracium, Salix. = ext 77, 12 ,„ Bubus. _ SCHUH 47 „ 8 „ Pteridophyta, Characeae, Musvi. 2 ELOXIV 116 „ 26 „ Dalmatien. - BELOKWV.: 25 „ 6 „ Balkanländer. . 1898. Lief. XIV. 17 No 7 M. (Filices aus Florida). Herbar. Americanum. :s. xv. wi No. 0:85 M. (Süd-Chile). Die Inhaltsverzeichnisse (mit wissenschaftlichen Notizen, Diagnosen neuer Arten ete.) des Herbarium Europaeum sind von 1868—1892 gebunden für 1:30 M. inel. Porto zu beziehen. Für die (nicht gebundenen) Jahr- gänge 1893 —1899 werden 0-70 M. berechnet. — Bei Bestellungen werden die Inhaltsverzeichnisse selbstverständlich gratis geliefert. — Vollständige Exemplare sind nicht mehr vorhanden; es fehlen meist zwei der ersten Jahrgänge. Breslau, Marienstrasse 1 F, den 12. November 1898. Dr. ©. Baenitz. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, N” 2. Wien, Februar 1899. Der botanische Garten und das botanische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. Von R. v. Wettstein (Prag). (Mit 3 Plänen und 2 Ansichten.) Mit der am 22. October 1898 erfolgten feierlichen Eröffnung des neuen botanischen Gartens und Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag gelangten die der sogenannten systematischen Botanik an der genannten Universität dienenden Einrichtungen zu einem gewissen Abschlusse, weshalb es nicht ohne Interesse sein wird, in Kürze dieselben zu besprechen. Die Eröffnung dieser beiden wissenschaftlichen Institute bedeutet nicht blos für die Botanik in Oesterreich den Gewinn zweier wohl ausgestatteter Pflegestätten, sondern zu gleicher Zeit den erfolgreichen Abschluss einer weit zurückreichenden, durch die politischen Verhältnisse in Böhmen sehr schwierig gewordenen Angelegenheit. Mit wenigen Worten sei zunächst der Vorgeschichte der beiden Institute gedacht. Die Anfänge eines botanischen Gartens reichen in Prag, dem hohen Alter der Universität entsprechend, weit zurück. Schon Kaiser Karl IV. liess, angeregt durch das Beispiel der italienischen und französischen Universitäten, durch den Apotheker Ludwig aus Florenz in Prag einen botanischen Garten anlegen, der sogar von Kaiser Karl’s Nachfolger Wenzel I. im Jahre 1408 mit neuen weit- gehenden Privilegien ausgestattet wurde, aber dann, wie vieles An- dere, durch die hussitischen Unruhen und ihre Folgen zu Grunde ge- richtet wurde. Auch ein zweiter, im Auftrage Kaiser Rudolf II. auf dem Hradschin angelegter botanischer Garten fiel kriegerischen Ereig- nissen zum Opfer, und so blieb Prag bis Ende des 18. Jahrhunderts ohne botanischen Garten. Im Jahre 1752 richtete der damalige Professor der Botanik Dr. J. D. Seotti v. Compostella an die Regierung ein eingehendes Memorandum, in dem er die Noth- wendigkeit eines Gartens darlegte, aber erst 23 Jahre später wurde dieser Wunsch der Universität erfüllt, indem Kaiserin Maria The- resia im Jahre 1775 einen in Smichow, am linken Ufer der Moldau Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1899. + 42 gelegenen. dem ‚esuitenorden gehörenden Garten zum botanischen Universitätsgarten — oder der damaligen Bezeichnungsweise ent- sprechend zum „k.k. Kräutergarten“ — bestimmte. Dieser Garten er- fuhr im Jahre 1835 unter Kaiser Ferdinand I. durch den Ankauf des angrenzenden Kaunitz’schen Gartens eine wesentliche Vergrösse- rung und erlangte damit jene Umgrenzung, die er bis 1898 hei- behielt. Directoren des botanischen Gartens in Smichow waren von 1775—1898: J. G. Mikan, dessen Sohn J. Ch. Mikan (i811 bis 1826), V. Fr. Kosteletzky (1826—1872)'), M. Willkomm (1873°)—1892)?); von 1892—1898 wurde die Direetion von R. v. Wettstein und L. Celakovsky gemeinsam geführt. J. G. Mikan gebührt das Verdienst der ersten Einriehtung des Gartens. während die Eintheilung, welche der Garten in den letzten Jahren aufwies, im Wesentlichen auf Kosteletzky zurück- zuführen war. Der alte Smichower botanische Garten besass eine grössere Anzahlansehnlicher, viereckiger, von Bäumen und Sträuchern umfasster Felder, auf welchen die Pflanzen des „Systems“ in Reihen auf Beeten eultivirt wurden. In getrennten weiteren Feldern wurden die annuellen und biennen Pflanzen herangezogen, während aus- gedehnte Felsenpartien und Treibbeete der Cultur sogenannter „Alpen- pflanzen“ und Pflanzen mit höheren Ansprüchen an Temperatur- verhältnisse dienten. Ein grösseres Feld enthielt die zahlreichen Mediecinalpflanzen früherer Jahrzehnte. Von Gebäuden befanden sich im Garten die Glashäuser (neun an der Zahl), ein Wohnhaus für das Gärtnerpersonale, ein Wohnhaus für den Director und ein Gebäude. in welchem das Herbarium und die Bibliothek des Gartens auf- bewahrt wurden. Die Universitäts-Vorlesungen wurden in einem in- mitten des Gartens stehenden Auditorium abgehalten. Im Jahre 1892 erfolgte mit dem Amtsantritte des Verfassers insoferne eine Aen- derung, als das Wohngebäude des Directors zu einem proviso- rischen Institutsgebäude adaptirt wurde, als die Abtheilung für Me- dieinalpflanzen eine Umgestaltung in ein allgemeines, entsprechend etikettirtes Oulturpflanzenquartier erfuhr und in einem Theile des Gartens Anlagen geschaffen wurden, in welchen biologisch, mor- phologisch und pflanzengeographisch interessante Pflanzen mit ent- spreehender Etikettirung eultivirt wurden. Von weiteren Umgestal- tungen des Gartens musste mit Rücksicht auf die Unhaltbarkeit derselben überhaupt vorläufig abgesehen werden. Der alte Garten war einer der pflanzenreichsten Mitteleuropas; insbesondere die ausserordentliche Sammelthätigkeit Kosteletzky’s und die Gewissenhaftigkeit des Obergärtners M. Tatar (1871 bis 1) Ueber V. Fr. Kosteletzky vgl. Willkomm in Bot. Centralbl. XXXIII, Nr. 3 (1888). 2) 1872 wurde A. v. Kerner zum Director des Gartens ernannt, der aber die Direction nicht thatsächlich übernahm. 3) Ueber M. Willkomm vgl. Wettstein in Ber. d. deutsch. bot. Ges. XIV. 1896. .) 4 ('ayıgsuf soyosturIog 868T— 68T) "Moyarug ur UHNIRH) UAY9ASTURIOA UAIE UT S.IONDAALL] SEp opnegqasuyo MA 4* 44 1898) bewirkte eine ganz aussergewöhnliche Ansammlung von gutem Pflanzenmateriale. Der Garten war auch in manchen Theilen in Folge der alten Bäume und der dichten Strauchpartien, sowie ein- zelner architektonisch hübscher Bauten, landschaftlich schön zu nennen ; er wurde aber in Folge verschiedener Umstände in den letzten Jahrzehnten unhaltbar. In erster Linie in Folge der häufigen Ueberschwemmungen durch die Moldau. Im Inundationsgebiete der Moldau gelegen, wurde der Garten durch jedes Hochwasser der- selben in Mitleidenschaft gezogen ; in den Jahren 1824 (26./VI.), 1830 (2./IlL.), 1845 (29. /IIL.), 1862 (2./II.) und 1890 (4./IX.) beispiels- weise war der Garten bis zu vier Metern vom Wasser bedeckt, das ihn mit Schlamm erfüllte, die Etiketten wegspülte und empfindlichere Pflanzen zum Absterben brachte'). Häufigere, kleinere Hochwässer bewirkten zwar nicht durch die mechanische Kraft des Wassers, aber dadurch eine tiefgreifende Schädigung, dass alle Baulichkeiten durchnässt und bald baufällig wurden, dass das Gartenterrain der- artig feucht war, dass an ein Öultiviren von Xerophyten kaum zu denken war. Ein zweiter Uebelstand war die Lage des Gartens inmitten von Fabriken. Musste schon in Folge dieser Umstände die Frage auftauchen, ob es nicht besser wäre, den Garten zu verlegen, so wurde diese Frage in erhöhtem Masse actuell durch die Gestaltung der poli- tischen Verhältnisse in Böhmen gegen Ende dieses Jahrhunderts. Im Jahre 1882 wurde bekanntlich die Prager Universität getheilt, das heisst, neben der deutschen Universität wurde eine zweite Gechische gegründet. Dieselbe wurde mit neuen Instituten, Kliniken etc. ausgestattet, nur die Frage des botanischen Gartens blieb wegen der mit ihrer Lösung verbundenen hohen Kosten und Schwierig- keiten ungelöst. Die Zeit von 1882—1892 verstrieh mit Versuchen, die Angelegenheit durch irgend eine Art der Mitbenützung durch die Gechische Universität, durch eine Thheilung oder durch ein Alter- niren in der Leitung zu erledigen, ohne dass es zu einem allseits befriedigenden Projecte kam”). Der unsichere Zustand bewirkte nur einen weiteren Verfall des Gartens. Als der Verfasser daher im Jahre 1892 die Leitung des Gartens übernahm, war es ihm klar, dass nur die Auflassung des alten Gartens und die Neuanlage zweier Gärten für die beiden Prager Universitäten diesen Schwierigkeiten ein Ende bereiten könnte ; dieser Ausweg erschien umso anstrebenswerther, als durch denselben es möglich wurde, den erwähnten, durch die Lage des Gartens bewirkten Uebelständen ein Ende zu bereiten und ein drin- sendes Bedürfniss, die Errichtung eines botanischen Institutes, zu befriedigen. Bis 1892 gab es nämlich an der deutschen Univer- sität in Prag kein botanisches Institut, welches der systematisch- !) Vgl. Willkomm M. in „Bohemia“ 1890. IV. Quartal. 2, Vgl. Willkomm M., Der k. k. botanische Garten in Prag und die &echische Universität. Wien (Carl Gerold’s Sohn), 1881. 45 morphologischen Richtung gedient hätte; in einem Gebäude des botanischen Gartens wurde eine durch Kosteletzky und Will- komm angelegte Bibliothek, das umfangreiche, zeitlich weit zurück- reichende Herbarium und eine von Willkomm angelegte carpo- logische Sammlung aufbewahrt, es fehlte aber an Räumen, zur Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten und zur Abhaltung von praktischen Uebungen der Studirenden, sowie an der nöthigen Aus- stattung mit Instrumenten, Apparaten ete. Da es nieht möglich war, mit Erriehtung des botanischen Institutes vollständig bis zur Durch- führung der Neuanlagen zu warten, verzichtete der Verf. 1892 auf die Benützung der im botanischen Garten gelegenen Directors- wohnung und begründete in den Räumen derselben ein provisorisches Institut, das in kurzer Zeit mit Sammlungen und Apparaten relativ reich ausgestattet war, und in dem sich alsbald ein reges wissen- schaftliches Leben entfaltete. Beweis für letzteres ist u. A. der Um- stand, dass in der Zeit von 1892 —1898 über 40 „Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität“ erschienen. Den Grundstock der Institutssammlungen bildeten die Sammlungen des alten botanischen Gartens; zu denselben traten neue hinzu, welche theils durch Bewilligung grösserer Summen durch die Re- sierung, theils durch ansehnliche Schenkungen zu Stande kamen. Von letzteren ist insbesondere die Spende namhafter Beträge durch Herrn F. Tempsky in Prag, die Zuwendung der grossartigen Sammlungen, welche Dr. V. Schiffner in Java und Sumatra an- legte, die Zuwendung seiner Privatsammlungen seitens des Verfassers zu erwähnen. Die Bibliothek erfuhr insbesondere eine bedeutende Vergrösserung durch den Ankauf der Bibliothek Willkomm, durch die geschenkweise Ueberlassung eines Theiles der Bibliothek Kosteletzky’s, durch die alljährliche geschenkweise Ueberlassung von 25 botanischen Zeitschriften durch den Verf. ete. In den Jahren 1892 und 1893 wurden die gesammten Vor- erhebungen und Pläne für die Neuanlage durch den Verfasser dieses abgeschlossen und in einem eingehenden Memorandum der Regie- rung überreicht. Das Project gipfelte in der Auflassung und Par- cellirung des alten botanischen Gartens und in der Neuanlage zweier botanischer Gärten und Institute aus dem Erlöse dieses Verkaufes, welcher mit fl. 500.000 veranschlagt wurde. Für die Neuanlage war das Grundstück der böhmischen Gartenbaugesellschaft in Prag in Aussicht genommen, welches die grossen Vortheile bot, dass es gärtnerisch schon verwendet war und in unmittelbarem Anschlusse an die naturwissenschaftlichen und medieinischen Institute der beiden Universitäten sich befand. Das Projeet wurde durch den damaligen Unterrichtsminister Freiherrn v. Gautsch und durch den damaligen Statthalter von Böhmen Graf Fr. Thun auf das Werkthätigste gefördert; es wurde seitens der Regierung in seinem ganzen Umfange angenommen und nach mannigfachen Wechselfällen, deren Darstellung zwar manches Interesse — nicht botanischer Art — bieten, aber einen viel zu 46 grossen Raum beanspruchen würde, konnte 1897 mit der Neuanlage begonnen und derselbe 1898 abgeschlossen werden. Die Dureh- führung der Neuanlage und Neubauten. soweit es sich nicht um gärtnerische Arbeiten handelte, lag in den Händen des k. k. Ober- ingenieurs J. Leitzer und des k. k. Ingenieurs E. Roubal. Um die gärtnerische Einrichtung erwarb sich der derzeitige Garten- inspector Gottlieb Urban grosse Verdienste. Bei der Durchführung der Neuanlage konnte auch noch den Bedürfnissen der zweiten botanischen Lehrkanzel der Prager deut- schen Universität entprochen werden, indem das pflanzenphy- siologische Institut in dem zweiten Stockwerke des neuen Institutsgebäudes untergebracht wurde. In Folgendem soll das neue botanische Institut und der botanische Garten der deutschen Uni- versität in seinem heutigen Zustande nach der Vollendung kurz ge- schildert werden. A. Der botanische Garten. Der neue botanische Garten der k. k. deutschen Universität in Prag befindet sich im südlichen Theile der Stadt, auf einer von SO nach NW abdachenden Lehne, an die sich im oberen und im unteren Gartentheile ebene Flächen anschliessen. Der Garten bedeckt eine Fläche von ca. 14.000 Quadratmetern, er grenzt an den Garten des naturhistorischen Institutes der deutschen Universität, an den Versuchsgarten des pflanzenphysiologischen Institutes und an den botanischen Garten der Gechischen Universität. In den Garten führen zwei Eingänge, von denen sich der eine in der Weinberggasse, der zweite in der Benatekergasse befindet. Die obere ebene Fläche des Gartens wird durch den Institutsbau in Anspruch genommen und ist durch eine Terrassenmauer vom gärtnerisch verwendeten Theile geschieden, durch welche eine Stiege in den letzteren führt. Dieser zerfällt in zwei Theile: in den terrassirten Abhang und in das längst der Benatekergasse gelegene Parterre. Der Abhang weist fünf Terrassen von durchsehnittlich 12 m Breite auf, welche von drei Hauptwegen, die von oben nach unten führen, durehschnitten werden, während zwischen den zwei unteren und den drei oberen Ter- rassen quer durch den Garten eine Allee führt. Durch die Terrassi- rung und Wegeführung zerfällt die ganze Lehne des Gartens in zwölf Felder; von denselben dient eines (I) als Versuchsgarten, sieben (II—VIII) dienen zur Unterbringung des sogenannten „Systemes“, zwei Terrassen (IX und X) sind der Anzucht der ÖOulturpflanzen gewidmet, eine Terrasse (XIV) ist für Reserveculturen bestimmt, während in den verbleibenden zwei kleinen Terrassen (XIV) Pflanzen für die Zwecke der deutschen Mittelschulen Prags herangezogen werden sollen. Versuchs- und Reservegarten sind entspre- chend mit Stellagen, Versetztischen etc. ausgerüstet. Jede Ter- rasse besitzt ein Bassin (B), das in erster Linie Bewässerungszwecken dient; das Ende des Abflussrohres eines jeden Bassins befindet sich an der Oberfläche der nächst tiefer gelegenen Terrasse und kann daher 47 'PEASTOATUN] uoyospnep N 'X ep SUaNIEK) uayosturjoq uaNaL Sop URIA r 74 ESS273 AV PUFL Pr ANADUBZ 48 ebenfalls zur Bewässerung derselben verwendet werden. Entspre- chend vertheilte Hydranten sorgen im Uebrigen für die Bewässe- rung: ein System von ausgemauerten Rinnsalen bewirkt die in Anbetracht der geneigten Lage des Gartens besonders wichtige Ableitung der Niederschlagswässer. Sämmtliche Terrassen des Systemes sind mit Ausnahme eines die Terrasse der Länge nach durchlaufenden Weges mit Rasen belegt. Die Pflanzen des Systems (ca. 2500 Arten) werden in runden Beeten inmitten des Rasens gezogen; für eine Belebung des Systems wurde durch Unterbrechung desselben durch Felsenpartien, Moorbeete u. dgl. zur Cultur gewisser systematischer Gruppen (Felsenpartien für Gentianeae, Primulaceae, Orassulaceae, Saxifragaceae; Moorbeete für Betulaceae, Salicaceae) gesorgt. Die Böschungenzwischen denTerrassen wurden zur Anlage des Arboretums benützt; ab und zu wurden die Wiesenflächen in der Nähe einzelner systematischer Partien zur Massencultur gewisser Arten verwendet (z. B. Urocus-Arten in der Nähe der Iridaceae, Galanthus, Narcissus ete. in der Nähe der Amaryllidaceae, Primula-Arten um die Primulaceen etc.), welche für den Unterricht in grosser Menge gebraucht werden. Bei Auswahl der Pflanzen für das System waren folgende Gesichtspunkte mass- gebend: Es sollten möglichst viele Gattungen durch charakteristische Typen vertreten werden, grössere Gattungen durch Vertreter der Untergattungen. Bei Gattungen mit perennen, biennen und annuellen Arten wurde auf die Vertretung dieser Typen Rücksicht genommen. Bei der Auswahl der Arten wurde nach Möglichkeit darauf ge- achtet, Exemplare zu nehmen, deren Herkunft bekannt ist, da nur solehe wissenschaftlich verwendbar sind; die letzten 6 Jahre wurden zur Beschaffung solehen Materiales verwendet, die betreffenden Pflanzen erhielten ausser den Etiketten Zinkbleehnummern, welche mit denen eines ausführlichen Cataloges correspondiren. Die Massen- culturen von leieht zu ziehenden Pflanzen, wie Solidago, Aster, Iris u. dgl., die so viele botanische Gärten belasten, wurden grund- sätzlich vermieden. Für das Arboretum wurde eine sorgfältige Auswahl des Materiales der wichtigsten mitteleuropäischen Baumschulen ge- troffen und eine Sammlung von Laubhölzern von grosser Voll- ständigkeit erzielt. Die beiden den Culturpflanzen gewidmeten Terrassen (IX und X) enthalten auf grösseren Beeten mit entspre- chender ausführlicher Etikettirung die extratropischen Nutz- und Giftpflanzen. Die beiden Terrassen sollen nicht blos, wie die übrigen Theile des Gartens dem Publicum zugänglich sein, sondern hier soll es Studenten, Lehrern u. dgl. auch gestattet sein, lebendes Materiale zu entnehmen. Das untere Parterre des Gartens enthält die Glas- hausanlage, das Gärtnerhaus, ein grösseres Wasserpflanzenquartier, sowie auf mehreren grösseren Rasenflächen gärtnerische Anlagen, die der allgemeinen Belehrung dienen sollen. Auf diesen Rasen- plätzen ist auch die Coniferen-Sammlung (XI) untergebracht, 49 welche ungefähr 350 Formen umfasst und überaus reich an seltenen Arten ist. Drei der erwähnten Rasenflächen (XII) weisen in am Rande stehenden Beeten eine Zusammenstellung biologisch interessanter Pflanzen auf. Es finden sich da Zusammenstel- lungen von blütenbiologisch interessanten Pflanzen (anemophile, zoogame, heterostyle, monoecische und dioeeische ete. Pflanzen), von Pflanzen mit vegetativer Fortpflanzung, von Pflanzen mit den verschiedensten Einriehtungen zur Verbreitung der Früchte und Samen, von Insectivoren, Parasiten, Klimmpflanzen, Schutzmitteln gegen Thierfrass und extreme klimatische Factoren ete. Die westlichste der drei Rasenflächen zeigt die bei Formenbildung im Pflanzenreiche wichtigen Factoren, sie zeigt Hybride und deren Eltern, Cultur- pflanzen und deren Stammarten, Missbildungen (Fasciationen, Pelorien, Vergrösserung der Gliederzahl, Spaltungen. Füllungen u. dgl.), saisondimorphe Arten und geographische Racen. Die Pflanzen dieser biologischen Gruppen sind derart gewählt, dass womöglich wenigstens eine Pflanze zu einer beliebigen Zeit während der Vegetationsperiode die gesuchte Erscheinung zeigt (z. B. Fül- lungen sind dargestellt durch Galanthus (März), Hepatica (April), Poeonia (Mai), Dianthus (Juni), Matthiola (Juli bis September): die Etiketten sind entsprechend ausführlich gehalten. Westlich der Glashäuser befindet sich eine kleine pflanzen- geographische Gruppe (XII). Ein Parterre stellt einige der wichtigsten Formationen der vier in Oesterreich-Ungarn vertretenen Florengebiete dar; es findet sich da eine Felsengruppe mit den Ver- tretern der alpinen Flora, anschliessend daran Vertreter der subalpinen Region; es findet sich ein baltiseher Sumpf, die baltı- sche Heide und eine Zusammenstellung der wichtigsten baltischen Waldpflanzen; die pontische Flora ist durch eine Reihe ponti- scher Waldpflanzen und durch eine Anlage, welehe die pontische Hügelformation zeigt. repräsentirt, während am südlichsten Ende der Anlage im Sommer die Charaktertypen der mediterranen Flora aufgestellt werden. Am Rande der westlich davon gelegenen Rasen- fläche findet sich eine Zusammenstellung geographisch interessanter Pflanzen; sie zeigt in Böhmen endemische Pflanzen (z. B. Sorbus Sudetica, Petasites Kablikianus), Pflanzen, welche als Relicte der Eiszeit, der Interglacialzeit oder der Tertiärperiode aufzufassen sind, ferner Wanderpflanzen u. dgl. Die ansehnliche Glashausanlage wurde nach den Plänen des Verf. von der bekannten Firma J. Gridl in Wien ausgeführt. Sie besteht aus sieben getrennten, aber zu einem Complex vereinigten Häusern mit durchwegs doppelter Verglasung und einer Warm- wasserheizung. Von den sieben Häusern stellt das mittlere ein Warm- haus von bedeutenderen Dimensionen (8 m im Gevierte und 11'’20 m Höhe) dar. In ihm wurde der Versuch gemacht, in landschaft- licher Zusammenstellung die wichtigsten Typen der tropischen Flora vorzuführen. Auf einem ringsum angebrachten Parabeete befindet sich eine Sammlung der wichtigsten tropischen Culturpflanzen. & Die Gewächshäuser des neuen bot Bi Elm Beet RE r Bl As) anise hen Gaı tens der k. k . deuts chen Univer Ss it f ät in Prag. 51 Diese Anordnung entspringt der Absicht, dieses Haus allgemein zugänglich zu machen, während die übrigen Häuser dies nicht sein sollen. Im Sinne dieser Absicht sollen auch die jeweilige in den anderen Häusern zur Blüte gelangenden interessanteren Pflanzen in diesem Mittelhause entsprechend zeitw eilig zur Aufstellung kommen. In westlicher Richtung schliessen sich an das Mittelhaus drei Warm- häuser, von denen das eine ein Warmwasserbassin enthält, in öst- licher Riehtung drei Kalthäuser. Was den Inhalt der Glashäuser anbelangt, so wurde auch hier in den letzten Jahren versucht, all- mälig durch entsprechende Auswahl und Ausscheidung des Werth- losen, durch Acquisition werthvoller Pflanzen das Materiale den Zwecken des botanischen Gartens entsprechend zu gestalten, es wurde im Allgemeinen Repräsentation möglichst zahlreicher Gat- tungen, dagegen kein Artenreichthum angestrebt; blos für einzelne Gruppen wurden reichere Collectionen aneelegt. so z. B. Hepaticae, Farne, Euphorbia, Mesembryanthemum ete. An der Rückseite der Glashäuser befinden sich die Heizanlagen und drei heizbare Manipu- lationsräume für das Gartenpersonale, sowie eine Remise. Das Wasserpflanzenquartier östlich des Glashauses be- steht aus einem grossen, viereckigen, auscementirten Bassin, welches durch Zwischenmauern von verschiedener Höhe in 11 Kammern getheilt ist. Durch entsprechend disponirte und absperrbare Rinnen und Röhren können die Kammern in verschiedener Weise aus einem gemeinsamen Wassersammelraume bewässert werden. und es ist die Möglichkeit vorhanden, sehr verschiedene Gulturbedingungen (ver- schiedene Wassertiefe, Sumpfterrain, Moorboden u. dgl.) auf diese Weise zu schaffen. Das Gärtnerhaus enthält die Wohnung des Garteninspeeters (derzeit G. Urban). die Wohnzimmer der Gärtnergehilfen, eine Remise und einen grösseren Arbeitssaal, in welchem im Winter die für den Samentausch und Anbau, für die Etikettirung ete. nöthigen Arbeiten ausgeführt werden sollen. Die Aufstellung einer kleinen eärtnerischen Handbibliothek und eines gärtnerischeu Herbars in diesem Raume ist geplant. Dass gemauerte Mistbeete in entsprechender Anzahl vorhanden sind, dass die Umfassungsmauern des Gartens zur Cultur der Klimmpflanzen (XV) verwendet werden, mag nur kurz erwähnt werden. (Schluss folgt.) Eine neue Celsia aus dem südöstlichen Persien. (Celsia Carmanica bornm.) Von J. Bornmüller (Berka a. 1.). Celsia Carmanica Bornm. Sectio Nefflea (antherae omnes reniformes mediofixae). Boiss. Fl. Or. t IV. pag. 350, 354— 361. Biennis, tota planta indumento denso stellato griseo- -Havido ad folia 52 pannoso persistenti ad caulem et ramos glandulis stipitatis inter- mixtis subdetersili obsita; caule elato pluri- (3—6-) pedali angulato inferne folioso superne ramosissimo in racemos elongatos saepius rami- feros abeunte; foliis radicalibus longe petiolatis ovato-oblongis plus minus profunde sinuato-lobatis, lobis utrinque 2—4 triangulari- bus margine undulatis, basi breviter cuneatis vel abrupte in petiolum praelongum attenuatis vel rotundatis, eos Hyoscyami nigri referentibus (5—7 em longis, 3—4 em latis); foliis eaulinis inferioribus elon- gato-oblongis lobulatis acutiusculis in petiolum brevem attenuatis cuneatisve subtus elevatim nervosis, superioribus sessilibus ovatis auriculato -cordatis crenato-dentatis, summis diminutis subintegris; floribus solitariis parvis numerosis pedicello calyce breviore et bracteola minuta ovata vel triangulari-ovata pedicellum subaequante suffultis secus ramos elongatos tenues remote racemosis; calyce tomento stellato glandulisque copiosissimis stipitatis griseo-pannoso 5 mm (demum aucto calvesceente 7 mm) longo ad basin usque in laeinias oblongo-lineares obtusiusculas fisso; corolla violacea (!) extus et ad marginem pilis sparsis furcatis et stellatis obsita, dia- metro 18—22 mm; filamentis purpurascenti-lanatis antheris om- nium reniformibus mediofixis; capsula matura majuscula (10 mm longa, 6 mm lata) ovato-oblonga spinescenti-mucronata pedicello crasso ea 2—3 plo breviore suffulta et calycem aceretum tertia parte superante; seminibus nigro-brunneis valde rugosis. Persia austro-orientalis, prov. Kerman: in faucibus regionis alpinae montis Kuh-Lalesar, 3600 m. s. m., legi 18. VII. 1892 (Bornm., iter persico-turcicum 1892/93 n’. 4257); in rupestri- bus alpinis montis Kuh-i-Nasr, 2900 m. s. m., legi 4. VII. 1892 (exs. n®. 4258): in deelivitatibus saxosis montis Kuh-i-Häsar, alt. 3400 m. s. m., legi 10. VIII. 1892 (exs. n°. 4259, ut praecedentes sub Verbasco Carmanico). Diese in der alpinen Region der Provinz Kerman anscheinend weit verbreitete Art von auffallender Tracht, mannshoch, mit bis meterlangem, vielästigem, pyramidalem Blütenstand und mit dickfilzigen Blättern, hat einen so ausgesprochenen Habitus von Verbascum. dass mir beim Bestimmen nicht einmal der Gedanke aufgetaucht ist, diese mir unbekannte Species auch auf ihre Gattungscharaktere zu prüfen, und ich so ohne Bedenken die Doubletten als „Verbascum Carmanicum sp. n.“ vertheilt habe. Erst später, als ich noch gesondert aufbewahrte, gut präparirte Blüten, versehen mit den nöthigen Notizen über Farbe der Blumenkrone und Staubfäden, vorfand, gewahrte ich zu meinem Staunen. dass die Blüten nur vier Staubfäden (mit gleichartigen Antheren) aufweisen, dass also die Pflanze, ebenfalls als neue Art, der Gattung Celsia angehört. Dort reiht sie sich unter den in Boissier’'s Flor. Or. beschriebenen Arten der kurzen Blütenstiele halber allein der kleinasiatischen Celsia aurea OÖ. Koch an, welche mit ihr ebenfalls in so ausge- sprochener Weise die Tracht eines Verbascum theilt, dass sie auch von einem Boissier früher verkannt und als ein Verbascum (V. Armeniacum Boiss.) neubenannt worden war. 53 Celsia aurea 6. Koch und ©. Carmanica Bornm. sind zwei sehr verschiedene Pflanzen, verschieden im Indument, in der Blatt- und Kelchform; auch ist bei €. aurea C. Koch die Blütenfarbe nieht violett, sondern gelb, die Staubfäden sind nicht purpurn, sondern weissbebartet. Nur noch zwei orientalische Arten der Section Nefflea besitzen den sehr kurzen Blütenstiel; es ist dies die allbekannte einjährige C. Orientalis L., die, wie Murbeck in Beitr. z. Fl. v. S. Bosn. u. d. Herceg, S. 79, schon aufmerksam macht, in Boiss. Fl. Or. irrthümlich den Arten mit langen Pedicellen ein- gereiht ist, sowie die schöne kleinasiatische ©. Freynü Sint. (Freyn in Oester. botan. Zeitschr, XLIV [1894], S. 297-298), die, nach den mir vorliegenden Originalen (Sint. exs. n°. 4210) mit grossen gelben Blüten und mit grünen, verhältnissmässig sehwachbehaarten Blättern, ebenfalls total verschieden und manchen Verbascum-Arten der Section Dlattaria (V. macrocarpum Boiss.) nieht unähnlieh ist. — Sehr chärakteristisch für unsere Art sind die langgestielten, an der Basis fast abgerundeten Rosettenblätter, deren Form, wie erwähnt, lebhaft an gewisse Hyoscyamus-Arten (H. albus, niger oder aureus) erinnert, während das Indument dem eines Verbascum T'hapsus an Dichte durchaus nicht nachsteht. Berka a.1., 29. November 1898. Zur Flora von Bulgarien. I. Von J. K. Urumoff (Trnovo, Bulgarien). Als Grundlage zur nachstehenden kurzen Abhandlung diente mir das in den Jahren 1897—98 ausschliesslich in Nord-Bulgarien, hauptsächlich in der gebirgigen Umgebung von Love£, Sevlievo, Gabrovo, Trnovo, Travna und Elena, ferner auf den Abhängen der Ambariza, Dobrila, Kozeta-Stena, Mara-Gidik. Jum- ruk-Cal, BuzludZa, Sipka-Balkan und Elensky-Balkan gesammelte Material. Diese Arbeit enthält ungefähr 26 für Bul- garien neue Arten, unter welchen mich besonders das Edelweiss (Gnaphalium Leontopodium L.) freudig überraschte, welches ich im laufenden Jahre im Trojan-Balkan, am Berge Kozeta-Stena, entdeckte. Ranunculus velatus Hal. Am Fusse des Sipka-Balkan, Travna und Elensky-Balkan sehr verbreitete Pflanze. 'Thlaspi goesingense Hal. Auf trockenen, grasigen Plätzen bei „Spasitelnia-Dom“ im Elensky-Balkan (Tvrdiza-Balkan). Dieses Jahr fand ich diese Pflanze in sehr zahlreichen Exemplaren auch in Mara-Gidik, oberhalb Kalofer und Buzludza. (Vgl. Dr. E. v. Halacsy. Oesterreichische botanische Zeitschrift, 1880, pag. 173.) 54 Hesperis dinarica Beck. Am Vorgebirge des Jumruk-Cal und Mara-Gidik, sehr seltene Pflanze. Silene fruticulosa Sieb. In Felsspalten des Mara-Gidik, ober- halb Kalofer. Diese schöne Pflanze ist gewöhnlich in Nachbarschaft der Silene Lerchenfeldiana Baumg. sehr verbreitet. Silene nutans L. Am Fusse des Berges Mara-Gidik beim Dorfe Novo-Selo, Gabrovo und Elensky-Balkan. Dianthus liburnicus Bartl. Auf trockenen, grasigen Abhängen in „Marmarlie* und „Zelenka“ bei Trnovo in grosser Menge. Dianthus Armeriastrum Wolfn. subsp. trojanensis m. A typo recedit: statura multo graciliori, humiliori, eaulibus te- nuioribus saepe divarieatim ramosis, tota planta glabra vel caule superne, calicibus et bracteis patule pilosis (foliis plus minusve glabreseentibus), floribus evidenter minoribus solitariis (in ramis) vel 2—4 fascieulatis, calycis dentibus longis aristatis, petalis magis elongatis et minus dentatis. Floret Julio. In montanis m. Trojan-Balkan legi a. 1898, in alpinis m. Musala leg. Striberny. Eine interessante Pflanze, welche durch ihre grossen Petalen, durch die breiten Bracteen nur zu D. Armeriastrum Wolfn. gestellt werden kann. Es ist vielleicht eine degenerirte Alpenform der- selben Art. Cytisus Nejceffii sp. n. Suffruticosus, caulibus sterilibus erectis nullis, eaulibus florentibus rectis (ca. 40 cm) foliosis erecto- ramosis patule longe hirtis, foliis oblongo-linearibus (plurimis 3 em X l em) apice muceronato-acutissimis petiolo parum longioribus supra pilis longis sparsim, subtus et ad margines pilis adpressis longis dense sericeo-pilosis, floribus ad apices ramorum capitatim confertis albis extus foliis eos superantibus valde involueratis, ealyce densissime longe adpresse piloso ad me- dium et inferius bilabiato, dentibus ternis valde setaceo- elongatis, binis breviter lanceolatis valde acuminatis, corollis relative parvis, vexillo toto unacum carina longe dense piloso, legumine (juvenili) adpresse piloso. Planta virens, non nigricans. Floret maio. In pratis et collinis ad „Marmarlie“ prope Trnovo legi a. 1898. Die beschriebene Pflanze ist weder mit (. austriacus L. noch mit ©. leucanthus Wk. gleich und stellt uns gewiss einen für Europa neuen Typus dar. Von beiden genannten Arten ist sie sofort durch den auffallend tief zweilappigen Kelch und ihre sehr fein und lang zugespitzten Zähne verschieden. Von (©. austriacus ist sie nebstdem durch weisse Blüten, spärlichere Bekleidung, grössere Blätter; von ©. leucanthus dureh nicht abstehende Haare auf den Blättern. andere Blätter, grössere Gestalt u. s. w. weit verschieden. Die neue Art könnte vielleicht als Parallelform der orientalischen O. depranolobus Boiss. angesehen werden. Die Petalen sind rein weiss. Trifolium minus Sm. (T. procumbens L.) Auf Sandboden am Ufer der „Jautra“ bei Trnovo, sehr selten. II Sedum album L. var. brevifolium Boiss. Häufig auf trockenen Kalkfelsen am Dupkata und Ambariza im Trojan-Balkan. Galium lovcense sp. n. Perenne, basi induratum et multi- eaule non nigrieans, omnino glabrum, caulibus quadrangulis (ea. 20 cm) divaricatim multiramosis, totis aequaliter foliosis, verti- eillis 5—4 foliatis remotis, foliis lueidis glabris (lem X 1'/, mm) linearibus apice in aristam albidam attenuatis sub- tus tenuiter uninerviis patentibus, floribus 1—3 nis ad ramulos dispersis (infloreseentiam non formantibus) pedicellatis folia vix superantibus, corollae laeiniis lanceolatis, apice tenuiter aristato-mucronatis, antheris flavidis, fructu globoso glabro. Floret julio, augusto. In fissuris rupium siceis ad Love@ legi a. 1898. Eine auf den ersten Blick auffallende Pflanze durch die weit- verzweigten. buschigen und reich beblätterten Stengel, auf welchen die verhältnissmässig weissen Blüten nur hie und da zwischen den Blättern, einzeln oder zu 2-3. zum Vorschein kommen. Die neue Art schliesst sich von bekannten Species an @. pyrenaicum Gou.. G@. olympicum Boiss., @. megalospermum Boiss. Heldr. an. Primum differt: foliis densis senis angustioribus subtus crassius nervosis apice crassius et luongius aristatis subimbricatis. statura minori, floribus subterminalibus, lobis obtusis: secundum: statura minori densiori, foliis imbricatis senis subulatis. longis arı- statis erassius nervosis,. floribus brevius pedicellatis; tertium: eau- libus basi non induratis vix multiramosis, foliis senis nigricantibus, floribus ad apicem caulis confertis majoribus, lobis obtusis, fruetu majori etc. Scabiosa Columbaria L. ß) var. Petkoffii m. Folis radi- ealibus rosulatis confertis omnino pinnatifidis, caule ad scapum monocephalum aphyllum 5—14 cm altum reducto, floribus rubellis. violaceis vel luteis. Floret julio, augusto. In graminosis alpinis m. „Dermen Tasi*. m. Dobrila Trojan- Balkan legi a. 18389; m. Buzludza, m. Sipka-Balkan legit Nejteff. Dem Ansehen nach eine sehr auffallende Pflanze, die wich- tigsten Merkmale entsprechen jedoch der Scabiosa Columbaria L. Beachtenswerth ist der Umstand, dass hier die Blütenfarbe auf dem- selben Standorte aus dem Gelben allmälig in das Rothe übergeht. woraus vielleicht zu schliessen ist, dass auch dieses Merkmal für die Arten dieser Gattung nicht immer charakteristisch ist. Centaurea splendens L. p. p. Auf felsigen Abhängen am Dobrila. oberhalb Sopot, Karlovo und „Karnarskyte Hanove“ im Trojan-Balkan sehr verbreitete Pflanze. Centaurea Perlakyana Bor. (©. orientalis X scabiosa). Aut unbebauten Feldern zwischen Love@ und Sevlievo sehr zahlreich. Centaurea tenuiflora DC. Um Love@ am „Tavorat* auf tro- ckenen Grasplätzen, sehr verbreitet. Jauka sammelte diese Pflanze in DobrudZa (Rumänien) bei Cerna-Woda; aber in Bulgarien war 56 sie bis jetzt nicht bekannt. (Vergl. Dr. J. Velenovsky: Flora Bulgarica, pag. 321). Hieracium caesium Fr. Im Trojan-Balkan und auf Mara- Gidik kommt diese Pflanze auf steinigen Abhängen zahlreich vor. Gnaphalium Leontopodium Cass. Auf trockenen, steinigen, grasigen Plätzen des „Kozeta Stena* im Trojan-Balkan sehr ver- breitete Pflanze. Bulgarisch heisst die Pflanze „balkanska zvezd“. Gentiana acaulıs L. Auf grasigen und sonnigen Abhängen am Mara-Gidik (Novoselsky-Balkan) in Mengen. Linaria Cymbalaria L. Massenhaft auf den alten Mauern in Trnovo. Jasione orbiculata Grsb. var. balcanica m. Caulibus hu- milibus. foliosis, foliis undulato-dentieulatis obtusis unicum caule et calyce eiliatis, involucrantibus brateis magnis obovatis dentatis flores valde superantibus, floribus subsessilibus. _ Floret Julio. In graminosis alpinis m. Jumruk-Cal, m Mara-Gidik legi a. 1897. Rhinanthus angustifolius Gm. y) var. montivagus m. R. Wagneri Degen prope accedit, sed magis glabrescens, rami stricti, folia latiora sensim angustata acutius dentata, bracteae in cuspidem longam calycem longe superantem productae. Calyx totus glaber. Caulis violaceo-lineatus. Floret julio, augusto. In graminosis alpinis m. Jumruk-Cal, m. Trojan-Balkan legi a. 1897. Spiranthes autumnalis Rich. Auf feuchten Bergtriften bei Gabrovo und Travna sehr verbreitet. Setaria italica L. Auf Wegrändern am „Kaslata“ beim Elena spärlich. Phalaris canariensis L. Auf grasigen Plätzen bei Trnovo und Dranovo. Cystopteris alpina Link. In Felsspalten an der Dobrila im Trojan-Balkan, sehr seltene Pflanze. Lycopodium alpinum L. Auf grasigen Plätzen am Kozeta- Stena im Trojan-Balkan. Trnovo, 19. December 1898. Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 36. I. Labrador. Ein befriedigendes Urtheil über die Flechtenflora dieses Landes kann erst dann erfolgen, wenn die Art und Weise des Vorkommens von mindestens 500 Arten ermittelt sein wird. Bis jetzt wurde nur an einigen Standorten längs der Küste gesammelt; das Innere von 57 Labrador ist lichenologisch gänzlich unbekannt. In den letzten Jahren überschickte Herr A. Waghorne mir wiederum mehrere, theils von ihm und theils von Herrn Eckfeldt aus Labrador mitgebrachte Flechten: es sind nunmehr 175 Arten festgestellt. 128'). Usnea barbata L. f. dasopoga Ach., bei Forteau (E. 161): planta pendula, sterilis, vermengt mit Alectoria jubata L. 129. Al. ochroleuca Ehr.: planta fructifera bei L’anse au Mort (499); steril bei Blane Sablon (E. 29) und Snack Cove (19). 130. Al. sarmentosa Ach.: steril bei Forteau (E. 171) und Blane Sablon (H. 15). Die schmächtigere Form erinalis Ach. bei Blane Sablon (E. 27). f. cineinnata Fr. bei Independant (E. 161): thallus parte in- feriore hie inde fere 1 cm latus et passim lacunosus. 1. Al. nigricans Ach.: ce. apoth. bei L’anse au Loup (RE. 25). 151. Al. jubata L., prolixa Ach., Stizenb. Aleet. p. 127: steril in der Red Bay (E. 17), bei Independant (20) und bei Blanc Sablon (E. 28); — planta minor et magis intrieata in der Red Bay (E. 46) und gesellig mit Sphaerophorus coralloides bei Blanc Sablon (A. 22). 3. A. bicolor Ehr.: steril bei Emily Harbour (21). 132. Ramalına farinacea L.: steril bei L’anse au Olair (E. 4, E60). 133. Kam. dilacerata Hoff., Wainio, minuscula f. pollinariella Nyl.: an dünnen Nadelholzzweigen bei Eagle River (RE. 69); ferner bei L’anse au Mort (E. 20) und Blanc Sablon (E. 32). 134. Stereocaulon tomentosum Fr., bei Indian Harbour (RE. 154): podetia sat tomentosa, pl. substerilis. 4. St. paschale L.: bei Indian Harbour (39), Eagle River (M.. 33). 135. St. denudatum Fl.: bei Venison Tickle (E. 158), Battle Harbour (E. 22): podetia glabra, graciliora, pro parte denudata. 136. Cladonia uncialis L.: in Labrador, Wainio Clad. 1, p. 259; — bei East S. Modeste 3. f. adunca Ach., bei L’anse au Loup (82); bei Blane Sablon (E. 61). 137. O. amaurocraea Fl.: in Labrador nicht selten: oxyceras Ach. = cylindrica Schaer.: bei L’anse au Loup (E. 214, 15, 178). pl. sterilis. f. cladonioides Ach. —= scyphosa Schaer., Arn. Rehm (lad. exsicc. 1895, p. 9: steril bei Battle Harbour (E. 7), L’anse au Mort (E. 215). 138. C©. digitata L.. planta fructifera bei Eagle River (E. 60). 13. €. cocerfera L.: planta vulgaris fructifera bei Fox Cove (E. 19). East S. Modeste (E. 58). 139. ©. deformis L.: ce. apoth. bei Eagle River in der Sand- wich Bay (E. 66). 1) Vgl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1896. Beilage. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1899. 5 58 140. ©. cyanipes Somft.: bei Pinware River in Labrador (E. 207), podetia sterilia, pallide flavescentia, leprosa, 6 cm alta. 141. ©. squamosa (Scop.) Hoff. f. phyllocoma Rabh., Wainio: bei Forteau (E. 115): planta spermogonifera, 3 em alta, podetia corticata, squamulosa, squamulis patentibus; K. —; noch dürftiger mit vorwiegendem Protothallus bei L’anse au Mort (E. 208). 142. 0. erispata Ach., infundihulifera Schaer., Wainio Olad. 1, p. 382: planta spermogonifera bei Eagle River in der Sandwich Bay (1. E. 57); — ce. ap. bei Indian Harbour (E. 20) und Eagle River (E. 75). f. virgata Ach., bei Eagle River (E. 75), pl. maior, 8 cm alta, spermogonifera, squamis destituta, prolifieationibus pluribus scyphi- feris, seyphis praeeipue apieibus minutis. 13. © gracilis L. f. chordalis Fl., die gewöhnliche Form: bei L’anse au Mort, pl. gracilior, podetia non raro subuliformia, f. simplex Wallr. (E. 209). bei Venison Tickle (E. 12). bei S. Michael. f. valida Fl., steril bei Forteau (E. 167). f. elongata Jaeg.. podetia longa. simplieia bei Blanc Sablon, L’anse au Mort (E. 210). Planta variat podetiis sat crassis, subsimplieibus, pumilis, 2—3 em altis, sterilibus: solche, ein hochnordisches Aussehen an sich tragende Exemplare bei East S. Modeste (E. 81), Battle Har- bour (E. 1). 143. ©. degenerans Fl. f. aplotea Ach., bei Battle Harbour (E. 12), speeimen sat mancum. spermogoniferum. 144. ©. alpicola Flot. (18324), foliosa Somft. (1828), Wainio Clad. 2. p. 58: bei Bluff Head (E. 21). planta normalis, bene fruc- tifera. 145. C. fimbriata L., gesellig mit Nephrom. laevigat. bei L’anse au Clair (E. 127). scyphi humiles, vix 1 cm alti, f. simplex Weis (1770). tubaeformis Hoff. (1795), Wainio Olad. 2, p. 256, 263, atque subulata L., Wainio 2, p. 282, podetia cornuta. 2 em longa. 15. €. chiorophaca Fl.: seyphi parvi, steriles. bei L’anse au Mort (E. 80) und gesellig@ mit Nephrom. laevig. bei East S. Modeste. 146. ©. cariosa Ach., bei Battle Harbour, 2: planta sterilis, foliola maiora, K. leviter flavese; comp. Rehm. Olad. exs. 2, Arn. Jura nr. 43, Wainio Olad. 2, p. 53. 147. Thamnolia vermicularis L., gemeinschaftlich mit Cetraria isl. f. crispa bei Battle Harbour (vgl. Neufundland nr. 41). 20. Cetr. island. f. crispa Ach.: an mehreren Orten, 7, 16, 18; auch bei Battle Harbour, gesellig mit J. physodes (E. 47). 22. Platysma nivale L.: e. apoth. bei L’anse au Loup, gesellig mit Clad. sylvatica (E. 48). 148. Platysma cucullatum Bell., steril, vermengt mit Olad. uncialis, gracilis und chlorophaea f. simplex bei L’anse au Mort (E. 80). 149. Platysma saepine. f. chlorophyllum Humb., steril bei L’anse au Olair (E. 9). 59 150. Parmeliopsis ambigua Wulf., e. apoth. auf altem Holze gesellig mit steriler P. hyperopta Ach. (E. 98). 29. Imbricaria saxat. f. panniformis Ach., steril bei L’anse au Olair, gesellig mit J. centrifuga L. (E. 10), bei Battle Harbour, 6. 151. .J. physodes L. f. obscurata Ach., steril bei L’anse au Mort,.gesellig mit Sphaeroph. coralloides (E. 216). E enteromorpha Ach.. Nyl. syn. p. 401, lich. Nov-Zeland. 1888, p- 28 (med. KC rosellotineta), Hue lich. exot. p. 84, bei Blane Sablon (E 39), habitus f. vittatae, med. K. addito ©. leviter rubescens. 152. Anaptychia ciliaris L. f. scopulorum E. Nyl., Arn. Jura nr. 74: bei L’anse au Olair (E. 40), pl. sterilis, laeiniae sat angustae, subteretes. 153. Parmelia stellarıs L.: bei Tndependänt (E. 176) sporae 0:018 mm Ie., 0:009 mm lat. 154. Parmelia tribacia Ach., Nyl. Flora 1881. p. 537, Arn. Jura nr. 81 (planta eorticola, exs. Harmand Lich. Lorr. 8, nr. 380, eomp. Harm. Oatal. Lich. Lorraine 1895, p. 235) bei East S. Modeste (E. 34), planta albescens, hie inde sorediis adspersa, thalli laciniae subplanae, apice digitatocrenatae. 155. Parmelia marina E. Nyl., Arn. fragm. 35, p. 14. Th. Fries Scand. p. 140, bei Mullins Öove (E. 174): sterilis, laciniae tenues, ciliae nigricantes. 156. P. pulv. muscigena Schreb.: steril bei L’anse au Mort (44) und L’anse au Olair (E. 115). 37. Peltidea aphthosa L.: an mehreren Orten gesammelt. 157. P. venosa L.: bei Forteau (12). 158. Peltigera rufescens Neck.: steril in der Red Bay (E. 57). 39. P. scabrosa Th. Fries: bei Capstan Island (E. 185), bei L’anse au Clair (E. 9). 159. P. polydactyla Neck.: substerilis bei L’anse au Mort (13). f. pellueida Dill., Arn. Jura nr. 96: gemeinschaftlich mit Pelt. scabrosa bei Oapstan Island (E. 185). 160. Stieta pulmonaria L.: steril bei L’anse au Mort (E. 41). 161. Nephromium laevigatum Ach., e. apoth. bei East S. Mo- deste (E. 56), f. parile Ach.: steril bei Forteau (E. 180). 162. Solorina crocea L.: bei Venison Tickle (E. 93). 163. Solorina saccata L.: bei L’anse au Olair (E. 25). sporae speciei quaternae. 164. Gyrophora Muehlenbergei Ach., Nyl. syn. 2, p. 15. Hue lich. exot., p. 119, nr. 1042, bei L’anse au Clair (E. 14): thallus fuseus, glaber, erassus, subtus ater, minute papulosus, irregulariter lacunosus, med. Ü. rubescens, apotheeia minora, gyrosa, sporae elongato-oblongae, 0°012 mm Ig., 0004 mm lat. 165. Xunthoria parietina L. f. polycarpa Ehr.: an Rinde bei Turners Head (43). 166. Physcia scopularis Nyl., Arn. Flora 1888. Fragm. XXIX. Miquelon nr. 75: an Felsen bei Capstan Island (E. 95), planta 5* 60 sterilis, minor, ambitu distinete lobata, laciniis non raro abbreviatis, subteretibus. 63. Ochrolechia tartarea L.: thallus ©. purpurascens, muscos, gramina vetusta obducens, quare habitu sat varians: pseudospinosus bei Battle Harbour (E. 97), granulatus bei Blanc Sablon (E. 148) und an dünnen Zweigen gesellig mit Megalospora alpina Fr. bei Battle Harbour (E. 122). — die sterile f. androgyna Hoff., Arn. bei Battle Harbour (E. 103), erusta nodulosoverrucosa. sorediis dispersis. — Bei Turners Head (3), die Fragm. 35, Neufundland bei nr. 130 erwähnte pl. museicola. 167. Lecanora badia f. cinerascens Nyl., bei Battle Harbour (6); vgl. Fragm. 35, nr. 135. 168. Urceolaria scruposa L. f. bryophila Ehr., e. apoth. in der Red Bay (E. 83), thallus ©. purpurase. 169. Pertusaria bryontha Ach.: über abgedorrten Pflanzen- resten bei L’anse au Mort (30) gemeinschaftlich mit Clad. chloro- phaea simplex, Ochrol. tart., Lecanora subfusca f. hypnorum W., Biatora vernalıs L. 170. Icmadophila aeruginosa Se., ce. apoth. über veralteten Lebermoosen bei L’anse au Mort (1055). 171. Biatora vernalis L., über veralteten Moosen bei L’anse au Mort (30). 172. Biatora asserculorum Schrad., comp. Arn. München nr. 211, auf veraltetem Holze bei L’anse au Olair, 495a: thallus macula sordida albescente indicatus, apoth. nigricantia perminuta, epith. k. roseoviolase., hyp. incolor, sporae tenues, simplices, 0:009—10 mm Ig., 0:002—25 mm lat. 173. Sphinctrina turbinata Pers., Arn. Flora 1888 fragm. XXIX., Miquelon nr. 127: parasitisch auf dem Thallus der Pertus. subobducens (C. —, K. —, med. K. flava) bei Battle Harbour (E. 267), sporae nigrie. fuscae, ellipsoideae, 0-006—7 mm Ig. vel late ovales, 0:008 mm Ig., 0°006 mm lat. 174. Polyblastia bryophila Lönnr. Flora 1858, p. 631, Th. Fries Polybl. Seand. p. 18, über veralteten Moosen bei L’anse au Mort (E. 13), thallus albidus, leprosogranulatus, apotheeia atra, emergentia, sporae incolores, obtusae, 7 septat. et polyblastae, 0:033—45 mm Ig., 0:018—22 mm lat. 175. Collema furvum Ach., Arn. Jura nr. 574, München nr. 419, steril bei L’anse au Mort (E. 34), thalli lobi margine rotundati, hie inde furfuracei. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats, Von. Dr. A. Waisbecker (Güns). Equisetum arvense L. b) f. compactum Klinge ; e) f. erectum Klinge ; beide auf Aeckern in Güns. d) f. pseudosilvatıcum Milde; in Czäk. 61 E. Telmateja Ehr. b) f. comosum Milde; am Bachufer in Hammer; e) f. serotinum macrostachyum Milde; quellige Stelle in (Gsüns. d) f. serotinum insigne m. Der Stengel ist 50 em hoch, von der Mitte an mit 10—12 em langen, aufrecht abstehenden Aesten besetzt, trägt an der Spitze eine 6—6'/, em lange und im Durch- messer 10—12 mm dicke Sporangienähre; die Scheiden, mit den Zähnen sind 2—3°5 cm lang, werden, im Gegensatz zu denen des normalen sterilen Stengels, gegen die Spitze allmälig grösser und denen des Fruchtsprosses ähnlicher ; die zwei obersten Scheiden haben an ihrem Grunde keine Aeste. Es trägt somit bei dieser Form ein dem sterilen des f. comosum ähnlicher Stengel eine den Fruchtsprossen ganz adaequat entwickelte Aehre. Von der f. inter- media Luerssen unterscheidet sich die f. insigne m. nieht nur durch die grössere, dieckere Sporangienähre. mit zwei astlosen Scheiden darunter, sondern auch durch die überhaupt grossen, gegen die Spitze aber stetig an Grösse zunehmenden, und denen des Frucht- sprosses ähnlicher werdenden Scheiden; an der f. intermedia wird blos eine astlose, unter der Aehre befindliche Scheide als enorm vergrössert angegeben. An einer quelligen Stelle in Güns fand ich am 25. Mai 1892 zwei Stengel dieser Form nahe zu einander. E. palustre L. b) f. breviramosum Klinge; e) f. paueiramosum Bolle; beide in Güns; d) f. longiramosum Klinge in Tömörd; e) f. racemosum Milde und f) f. corymbosum Milde; beide in "Güns. g) f. caespitosum Lssn. in Tömörd. h) f£. simplieissima AN Br in Güns. E. ramosissimum Desf. b) f. simplex Döll; auf nassen Wiesen in Bozsok. Polypodium vulgare L. b) var. rotundatum Milde und e) var. auritum Willd.; beide in den Bergwäldern um Güns, d) var. ser- ratum Willd. in Hammer. Athyrium filix femina Roth b) var. confluens Moore; sonniger Abhang in Hammer. e) var. fissidens Döll f. rhaeticum Roth; Wald- rand in Hammer und Langeck. d) v. multidendatum Döll; die bei Weitem grösste Anzahl der vollentwickelten Pflanzen des A. f. fe- nina gehört dem Formenkreise dieser Varietät an, es könnte daher füglich diese als die typische Form angenommen werden; nur va- riiren die hierher gehörigen Pflanzen ungemein in Betreff der Form und Stellung der Fieder-Segmente; schon beim ersten Anblick lassen sich zwei Formen leicht von einander abscheiden, obschon auch diese, so wie auch alle anderen Varietäten des A. f. femina durch Uebergangs- formen verbunden sind; es sind dies «) f. Zatisectum m. Die Se- eundär-Segmente sind eilänglich- lanzettlich, stehen dicht, ihre Ränder berühren ‘oder decken sich ; das erste Paar ist an der Basis Smm breit und 25 mm lang P) f. angustisectum m.; die Secundär- Segmente sind lineal-lanzettlich, an der Basis 3—5 mm breit und 25 mm lang, stehen mehr minder entfernt von einander, ihre Ränder berühren sich nieht; die Blattspreite ist im Ganzen lockerer gebaut. Beide Formen kommen in unseren Wäldern häufig vor. Seltener 62 ist die y) f. Drevisecetum m.:; die Wedel sind kräftig, etwa Im hoch, die schmalen Secundär-Segmente sind blos 10 mm lang und stehen entfernt von einander. Diese auffällige Form kommt zerstreut in den Wäldern von Hammer vor. Asplenium Trichomanes L. b) var. auriculatum Milde in Czak und Rechnitz. e) var. microphyllum Milde; auf alten Festungs- mauern in Güns. A. germanicum Weiss b) f. alpestris Lssn. (4A. alternifolium Wulf); am grossen Plischaberg auf Serpentin. A. intercedens m. (A. Germanıcum X septentrionale) nov. hybr. Im August 1898 fand ich am grossen Plischaberg unweit von Güns 660 m. s. m. auf Serpentinfelsen einen Stock mit verhältniss- mässig kräftigem Rhizom, zahlreichen Strunken alter Wedel, und mit zehn grünen, etwa 6 cm hohen Wedeln, deren am Grunde brauner Stiel 3—4 em lang, verhältnissmässig dick, die Spreite derb ist; letztere ist theils einfach keulig oder deltoidisch ver- breitert, vorne gestutzt und mit zwei bis drei Einschnitten versehen, meist aber (an 7 Wedeln) ist die Spreite dichotomisch, in zwei nahezu gleiche, etwa 2—3 mm breite und 8S—10 mm lange Ab- schnitte getheilt; die Segmente sind vorne stumpf, abgerundet und mit zwei bis drei kurzen, nicht pfriemlichen Zähnen versehen. Sori fehlen. Vom 4A. septentrionale Hoffm. ist dieser Farn durch die breiteren, nieht zugespitzten und nicht pfriemlich gezähnten Seg- mente geschieden; eine jugendliche Pflanze von A. germanicum Weiss kann es auch nicht sein, wegen dem kräftigen Rhizom, die zahlreichen Strunken alter Wedel, den dickstieligen, derben grünen Wedeln, endlich auch wegen dem diehotomen Bau der Spreite ohne die Spur eines Mittellappens. Nachdem aber dieser Farn zwischen den genannten zwei Asplenium-Arten gewachsen ist, im Bau un- eefähr zwischen beiden die Mitte hält, auch im August keine Sori hatte, so halte ich ihn für eine Hybride aus den beiden Nachbarn, umsomehr, da, wie das A. Heufleri Reichard beweist, zur Erzeugung: von Hybriden A. germanicum ganz gut mitwirken kann. A. Ruta muraria L. b) var. pseudo-germanicum Heufl.; auf Felsen in Güns. c) var. pseudo-serpentini Milde (var. elatum Lang), auf Felsen und Steinschutt in Güns. d) var. mucronulatum m. Die Wedel 8—16 em lang, deren Spreite eiförmig, doppelt fieder- schnittig; die sehr locker gestellten Segmente letzter Ordnung sind bis 6 mm breit und bis 12 mm lange, rhombisch bis schmalrhom- bisch, oder verkehrt eiförmig und sitzen mit mehr minder langem keilföürmigen Grund auf; der vordere, häufig abgerundete Rand ist unregelmässig gezähnt, die Zähne meist dreieckig, spitz, mit auf- gesetztem hyalinen Spitzchen, welches jedoch hinfällig ist. Diese Varietät weicht ab von der var. Brunfelsii Heufl. durch längere Wedel, viel grössere, locker gestellte Segmente und bildet den Uebergang von dieser zur var. pseudo-serpentini Milde. Auch ist es diese Form, welche einige Aehnlichkeit hat mit der in der Oest. botan. Zeitschr. 1898, pag. 420—421 beschriebenen var. ruta- 63 eeum m. des A. Forsteri Sadl.; nieht aber die var. Drunfelsu, wie dort gesagt ist. nachdem zu jener Zeit die. var. mucronulatum noch nicht abgeschieden war. Wächst auf Steinmauern in Güns. A. murariaeforme m. (4. germanicum X A. Ruta mıu- raria) nov. hybr. Das ziemlich kräftige Rhizom trägt zahlreiche Strunke alter Wedel und elf grüne, 8—11 cm lange Wedel; der 4-6 em lange Stiel ist dunkelbraun, diese Färbung zeigt auch der grössere Theil der Rachis an der Rückseite bei den meisten Wedeln; die Spreite ist eilänglich, doppelt fiederschnittig, aber nur das erste Primär-Segment ist getheilt; Segmente letzter Ordnung sind nur wenig und lockerstehend, 3-5 cm breit und 8—10 em lang, rhom- bisch oder verkehrt eiförmig, mit verlängert keilförmigem Grund aufsitzend; der meist abgerundete vordere Rand ist unregelmässig kerbig-zähnig, hier und da lappig eingeschnitten und trägt einen schmalen, aber deutlichen hyalinen Saum. DieSorihäufchen sind länglich, ziemlich gross, der Schleier ganzrandig, manchmal wellig, die Sporangien gut entwiekelt. Sporen fand ich keine. kann auch nicht sagen, ob sie abortirt seien. Vom A. germanıcum Weiss, dem er am nächsten steht, ist dieser Farn durch die breiteren, rhombischen oder verkehrt eiförmigen Segmente und deren gezähnt-gekerbten, mit hyalinem Saum umzogenen vorderen Rand geschieden ; vom A. Ruta muraria L. ist er schon durch den ganzrandigen Schleier getrennt. Die genannten zwei Asplenien wachsen in der Nähe, in der Gestalt steht dieser Farn auch zwischen diesen beiden, deshalb halte ich ihn auch für eine Hybride aus diesen, obschon ieh nicht nachweisen kann, dass die Sporen abortirt seien. Der Abbildung nach ist das A. murariaeforme dem A. Heufleri Reich ähnlich, nur sitzen seine Segmente mit längerem keilförmigen Grund auf. Auf- fällig ist die dunkelbraune Färbung des Wedelstieles und auch der Rhachis, zum Theil bis nahe zur Spitze; wegen dieser Färbung dachte ich eher an die mögliche Einwirkung des etwa 400 m ent- fernt wachsenden A. Forsteri Sadl. als des ganz nahe vorkommenden A. Trichomanes L. Einen Stock dieser Hybriden fand ich im August 1898 auf Chloritschieferfelsen in Unter Podgoria, unweit von Güns. A. Adiantum nigrum L. b) var. argutum Heufl.; auf Felsen in Liebing und Lockenhaus. ce) var. obtusum Milde.; in Unter- Podgoria. A. Forsteri Sadl. (A. serpentini Tausch) b) var. anthrisci- folium Milde; auf Serpentingestein, in Bernstein und am Plischa- berg. e) var. rutaceum m. (siehe Oest. botan. Zeitschr. 1898, pag. 420) am östlichen Abhange des grossen Plischaberges auf Ser- pentin. d) f. ineisum Milde und e) f. flabellato-sulcatum m. (l. e. pag. 421) kommen auf Serpentingestein, in Bernstein und am grossen Plischaberge vor. Hier will ich noch bemerken, dass das A. Forsteri Sadl. am grossen Plischaberge an dessen südlichem Abhange, knapp unterhalb dem Gipfel sehr zahlreich und in mäch- tigen Stöcken wächst und dort eine Zone von etwa 100—200 64 Sehritten einnimmt; am Gipfel ist schon wenig zu finden, am nörd- liehen Abhange, obschon auch dort dasselbe Serpentingestein ist, fehlt es ganz. Aspidium lobatum Huds. b) var. auriculatum Herb. Lssn.; in den Wäldern um Bernstein. A. Braunii Spenn b) var. perpinnatum m. Rhizom kräftig; die ziemlich gut überwinternden Wedel 50—100 em lang, ihr kurzer Stiel und die Rhachis reiehlich mit hellbraunen zugespitzten, Spreuschuppen bekleidet, die lanzettliche, 40—60 em lange, 14 bis 20 cm breite, nach unten lang verschmälerte Spreite ist dreifach fiedersehnittig, an der Rückseite mit zahlreichen Spreuhaaren be- setzt. Die Primär-Segmente horizontal abstehend, die untersten stumpf, die mittleren und oberen jedoch deutlich zugespitzt. Die Secundär-Segmente stehen dicht und senkrecht zur Spindel, sind meist gross, 5—12 mm breit, 12—20 mm lang, zum bei Weitem grössten Theile evident gestielt; aus hinten keilförmigem, vorn mit der Spindel parallelem Grunde, eiförmig-eilänglich, ziemlich spitz mit Granne, am Grunde vorn mit vorstehendem, stumpfem begrantem Oehrchen. Das erste obere Secundär-Segment ist erheblich, um 2—4 mm grösser als das folgende. Die ersten Segmentpaare sind eiförmig-länglich und ein bis sieben Paare fiederschnittig; durch beiderseitige tiefe und buchtige Einschnitte sind zwei bis vier Paar Tertiär-Segmente gebildet, welche am Rande etwas gezähnt oder gekerbt sind. Das unterste Tertiär-Segmentpaar ist bis nahe zur Mittelrippe abgetrennt und besteht nach aussen aus dem länglichen oder verkehrt eilängliehen, abgetrennten, vorstehendem Öhrlappen. am Rücken mit drei bis fünf Sorushäufchen und gegenüber aus einem viel kleineren, mehr oder minder aufrecht abstehenden spitzen Segment; dadurch erhält das Seeundär-Segment ein nahezu spiess- förmiges Aussehen; die anderen Tertiär-Segmente sind länglich. Die übrigen Seeundär-Segmente wie bei der typischen Form, kerbig gezähnt mit angelegter Granne. Die Sori, Sporangien und Sporen sind gut entwickelt. Von der typischen Form, wie sie ın Raben- horst’s Kryptogamenflora III, pag. 3550—354, von Prof. Luerssen beschrieben ist, und wie ich solche von hier und Judenburg (Steier- mark) im Herbar besitze, weieht diese Varietät bedeutend ab durch die zugespitzten Primär-Segmente, die evident gestielten, ziemlich spitzen und mitvorstehendem, stumpfen basalen Öehrehen versehenen Secundär-Segmente, endlich auch durch die Grösse des ersten oberen Secundär-Segmentes. Von der var. subtripinnatum Milde, wie sie Luerssen (l. e. pag. 354 und Fig. 141 c) charakterisirt, wird die var. perpinnatum durch dieselben Kennzeichen getrennt, durch welche es von der typischen Form geschieden ist, ferner durch die weitergehende und auch auf mehr Segmentpaare sich erstreckende Fiedertheilung der Secundär - Segmente. Wegen den zu- gespitzten Primär-Segmenten, dann den kaum kürzer gestielten Secundär-Segmenten, als dies an den Wedeln, des im Neanderthale bei Düsseldorf gesammelten A. angulare Metten. der Fall ist, ferner 65 wegen deren deutlichen stumpfen basalen Oehrchen kann man diese Varietät als Uebergangsform zum A. angulare, u. zw. wegen den fiedertheiligen, nahezu "spiessförmigen Secundär-Segmenten, zum var. hastulatum Kze., ansehen ; hat doch auch Milde das Vorkommen solcher Uebergangsformen im Schles. Gesenke angegeben. Das A. lobatıum genwinum mit ihren schief aufsitzenden, schief gestutzten, spitz gezähnten oder auch spitz geöhrelten Secundär-Segmenten steht. ob- schon es in der Nähe wächst, unserer Pflanze viel ferner. Die var. perpinnatum verhält sich zum typischen A. Braunii Spenn und dessen yar. subtripinnatum Milde ganz so, wie sich das Athy- rium f. femina Roth var. multidentatum Döll sich zur var. fissi- dens Döll und var. dentatum Döll oder auch wie Aspidium f. mas var. incisum und deorso-lobatum Moor sich zur var. cerenatum Milde und var. subintegrum Döll sich verhalten; es repräsentirt, ebenso wie diese, eine durch günstigen Boden und entsprechende klima- tische Verhältnisse entstandene höhere Entwicklungsstufe. — Wächst zahlreich im Gössbachthal in Hammer bei Güns, auf feuchtem, schattigem Waldgrund. e) var. macrolobum m. Die Wedel sind 80 bis 100 em lang, deren Spreite vorne glänzend. Die Primär-Segmente sind bis 11 em lang und bis 4:5 cm breit, kurz zugespitzt, die Se- eundär-Segmente sehr breit und gross, gewöhnlich 10 mm breit und 18 mm lang, vorstehend, stumpf geöhrelt. Das erste Secundär- Segmentpaar bis 15 mm breit und 25.mm lang, fiederspaltig- schnittig; die ersten oberen nur wenig grösser als das Folgende. Sporangien und Sporen sind gut entwickelt. Der Beschreibung nach ist es dem Luerssen’schen A. lobatum x Braumii ähnlich, nur sind ihre Secundär-Seginente noch breiter und grösser, und was die Haupt- sache ist, sind die Sporangien und Sporen gut entwickelt. Einige Stöcke im Gössbachthale mit der Vorigen. A. lobatiforme m. (4A. lobatum X Braunii) nov. hybr. Die Wedel sind 50—60 em lang, deren kurzer Stiel und Rhachis mit hell- braunen, lang zugespitzten Spreuschuppen besetzt; die 40 em lange Spreite ist nach unten kurz und nur wenig verschmälert, doppelt fiederschnittig, rückwärts mit Spreuhaaren besetzt. Die aufreeht ab- stehenden, aber nicht sichelförmig nach oben gekrümmten Primär- Segmente sind 7 cm lang, allmälig zugespitzt. Die Secundär-Seg- mente sind aus schiefgestutztem, beinahe keilförmigen Grunde eiförmig-eilänglich, spitz, mit kurzer Granne und sitzen etwas locker, mit keilföürmigem Grunde, entschieden schief, der Spindel auf; die ersten Paare sind fiederlappig, die anderen, u. zw. auch die letzten und obersten, kerbig gezähnt; Lappen und Zähne in eine kurze, wenig angedrückte Granne endigend; das basale Oehrehen stumpf und wenig vorstehend, endigt mit kurzer, horizontal gerichteter Granne; die ersten oberen Secundär-Segmente sind etwas grösser als das Folgende. Die Sori sind klein. zum Theile mit dem flachen Indusium bedeckt, meist aber ist dieses aufgerollt, darunter sieht man eine unförmliche, bräunlich-schwärzliche, körnige Masse, Spo- rangien sind am ganzen Wedel kaum ein bis zwei zu finden, Sporen 66 keine. Diese unstreitige Hybride zwischen 4A. lobatum und A. Braumii steht dem Habitus nach. respective durch die nach unten nur wenig verschmälerten Wedel, die aufreeht abstehenden und all- mälig zugespitzten Primär-Segmente. ferner durch die locker gestellten, schief aufsitzenden und auch schief gestutzten spitzen Seceundär- Segmente dem A. lobatum viel näher. Das A. lobatum X Braumii Luerssen’s (l. e. pag. 356—559 mit seinen nach abwärts ziemlich stark verschmälerten Blattspreiten, rechtwinkeligabstehenden stumpfen Primär-Segmenten, senkrecht auf die Spindel und nicht locker stehenden, stumpfen Secundär-Segmenten, auch besser entwickelten Sporangien dem A. Braunii näher und leicht vom A. lobatiforme wm. zu unterscheiden. Einen Stock fand ich 1898 zwischen den Eltern im Gössbachthale in Hammer bei Güns. A. spinulosum Sw. b) var. exaltatum Lasch; an quelligen Stellen in Güns. e) var. elevatum Al. Br. Bachufer in Rattersdorf; das erste obere Secundär-Segment des untersten Primär-Segmentes ist an meinem Exemplar entschieden kleiner als das Folgende; d) f. erosum Milde; in Hammer. A. dılatatum Sw. a) var. deltoideum Milde; b) var. oblongum Milde und e) f. erosum Milde; sämmtliche in Hammer, im Göss- bachthale. A. fiixz mas Sw. b) var. deorse-lobatum Moore; an Wald- rändern in Güns. c) var. incisum Moore: in den Wäldern um Hammer. d) var. paleaceum Moore; ebenfalls in Hammer. e) f. erosum Döll; in Güns und Hammer. A. remotum Al. Br. (A. f. mas X spinulosum); Ende Oe- tober 1898 fand ich im Gössbachthal in Hammer bei Güns auf feuchtem, schattigen Waldgrunde zwei Stöcke dieser seltenen Hy- bride zwischen dort zahlreich auftretenden A. dilatatum und A. £. mas. Am Fundorte hielt ich sie für eine Varietät des A. f. mas, und brachte nur drei Wedeln, wovon blos einer Sori trägt, die Sporangien sind gut entwickelt, deren Kapseln offen und leer, Felsen-Sporen fand ich keine. A. montanum Asch. b) var. erenatum Milde; in Hammer. Oystopteris fragilis Bernh. b) var. cynapifolia Koch; auf in Glashütten a. S. Agrostis canına L. b) var. caespitosa m. Die borstlichen, seegrünen Grundblätter sprossen während und nach der Blütezeit reichlich hervor und bilden rundliche, dichte, seidig weiche, see- grüne Rasenpolster, aus welchen die Halme zerstreut emporstehen; die Aehrcehen sind klein. 1'/,—2 mm lang, die Deckspelzen kurz her- vorstehend begrannt. Wächst auf erhöhten Stellen des zeitweise überschwemmten Teichrandes in Tömörd. A:rra capillaris Host. a) typica in Tömörd. Dactylis glomerata L. b) var. multiflora G. Beck; Wald- schläge in Güns. e) var. mierantha m. Die Aehrchen sind klein. zwei bis vierblütig, Hüll- und Deekspelzen auch bedeutend kleiner als beim Typus, und kahl; an Waldrändern in Güns. 67 Poa nemoralis L. b) var. glauca Koch; Wälder ın Güns. Festuca sciuroides Roth (Gmel); aut Weiden in Szerdahely. F. rubra L. var. grandiflora Hack.; in Waldschlägen bei (tüns. Curex vulpina b) f. longebracteata G. Beck; in Gräben in (Güns. C. remota L. b) f. rigida m.; Halme etwa 40 em hoch, steif aufrecht. In Wiesengräben bei Glashütten a. L. C. acuta L. b) var. personata Fries; Wiesengräben in Glas- hütten a. L. ©. Fritschii m. (Verhandl. der zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 1394) kommt auch in einem Waldschlage in Saäl bei Körmend vor, und dürfte wohl auch anderweitig, besonders in Waldschlägen zu finden sein. ©. pendul« Huds. b) f. mixtiflora m. Die weiblichen Aehren tragen meist an ihrer Spitze, ja manche bis zur Hälfte männliche Blüten ; ausnahmsweise trägt die oberste, sonst ganz männliche Aehre im zweiten Dritttheil gut entwickelte Früchte. An einem Bachufer in Güns. 0. silvatica L. b) f. ramigera G. Beck; Waldschlag in Güns. C©. Oederi Ehrh.; in Hammer und Glashütten a. L. Veratrum album L. b) var. spathulatum G. Beck; nasse Wiesen in Rattersdorf. Platanthera bifolia Reichb. b) f. trifoliata Thiel; in Güns. Epipactis viridans Or. b) var. brevifolia Irm.; in Podgoria. Ulmus montana With b. f. Zobata m. Die mehr rund- lichen, grossen Blätter tragen zum Theil unten am Stiel einen von der Blattspreite bis an die Mittelrippe abgetrennten, verschieden grossen Lappen; dieser Lappen sitzt stets an der kürzeren Hälfte der Spreite, den normalen Mangel gleichsam ersetzend. (Schluss folgt.) Flora von Oesterreich-Ungarn. Tirol und Vorarlberg. Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Innsbruck). (Schluss, !) Sterneck .. v., Alectorolophus patulus n. sp. — (Diese Zeitschr. XLVII. 1897, p. 433—436.) Zerfällt in var, Kerneri und var. ellipticus Hausskn. (letzterer aus Tirol). 1) vgl. Nr. 1, 8. 26. 68 Thomas Fr., Ueber einige Exobasidien und Exoaseen. — (Forstl.- naturw. Zeitschr. VI. 1897. p. 305—314 und 438—439.) Im III. Theile: „Weitere Beobachtungen über das Vorkommen der zwei Formen des Hxobasidium an den Vaccinium-Arten unterscheidet Ver- fasser: E. vaccımii Wor. auf Vaccinium Myrtillus in forma ramicola : Matreier Thörl, Sölden, Ortler; forma circumscripta: Niederdorf und Innichen ; auf V. ulıginosum forma ramicola: Gurgl; forma circumseripta: zwischen Mayrhofen und der Edelhütte. TorgesE., Zur Gattung (alamagrostis Adans. — (Mittheil. Thüring. bot. Ver. N. F. VIII. 1895. p. 13— 16.) Aus dem Gebiete: ©. tenella (Schrad.), ©. litorea (Schrad.), C. villosa (Chaix), ©. Wirtgeniana Hsskn. und ©. Bihariensis Simk. Trautmann ©., Beitrag zur Laubmoosflora von Tirol. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896 p. 159—140.) 34 Arten (Nr. 26 und 28 gehören nicht hieher), fast alle von der Brennergegend. Trost A., Botanische Reise durch Tirol im Sommer 1894. — (Mittheil. naturw. Ver. Steiermark. XXXI. 1894. Ersch. 1895. Sitzungsber. p. LXIIl.) Schlern, Nonsberg, Judicarien, Gardasee, Obladis. Valbusa M., Note floristiehe. — (Nuovo Giorn. bot. ital. IV. 1897. p.7173- 182) Carex subnivalis Arv.-Touv. aus Ampezzo und Fassa. Wettstein R. v., Monographie der Gattung Kuphrasta. Leipzig, W. Engelmann. 1896. 4°. 316 p.. 14 Taf., 4 Karten, 7 Fig. Eine für das Gebiet äusserst wichtige Arbeit mit vielen neuen Arten und Bastarden und abschliessender Kritik! Wettstein R., Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Eindotricha Froel. und ihr entwicklungsgeschicht- licher Zusammenhang. — (Denkschr. Akad. Wiss. Wien. LXIV. 1896. p. 307—382, 3 Karten, 4 Tafeln.) Wie die vorhergehende Arbeit äusserst wichtig, mit vielen neuen Arten und von einschneidender Kritik. Wettstein R. v. Die Geschichte unserer Alpenflora.. — (Schrift. Ver. Verbr. naturw. Kenntnisse. Wien. XXXVI. 1896. p. 117 bis 142.) Erklärungsversuche für das Vorkommen isolirter Artenstandorte. Wettstein R. v., Die Pharmakognosie und die moderne Pflanzen- systematik. — (Zeitschr. österr. Apothekerver. L. 1896. p. 76 bis 80.) Enthält u. A. die Mittheilung, dass Globularia cordifolia L. vom Garda- see sich, getrocknet, durch Cumaringeruch auszeichnet. Wettstein R. v., Die Gattungszugehöriekeit und systematische Stellung der Gentiana tenella Rottb. u. G@. nana Wulf. — (Diese Zeitschr. XLVI. 1896. p. 121—128; Taf. II; p. 172—176.) Beide Arten in Tirol; @. glacialis Thom. ist mit der erstgenannten Art synonym! Wettstein R. v., Alectorolophus Sterneckii spec. nova. — (Diese Zeitschr. XLVII. 1897. p. 357.) | Stenico (Loss). 69 Wettstein R. v., Ueber Semperviven. — (Diese Zeitschr. XLVII. 1897. p. 443—445.) Sempervivum Wulfeni X arachnoideum vom Stilfserjoch, $. Wulfenvi x montanum von Navis. Winkler C., Carpesii L. generis species adhuc notas brevi in conspeetu posuit — (Acta horti bot. Petropolitani. XIV. 1895. p. 55— 74.) Bestätigt das Vorkommen von Carpesium cernuum bei Bozen nach Freyn's Angabe. Wittroek C., Nordstedt O. und Lagerheim G., Algae aquae duleis exsiccatae. 26.—29. Fasc. Nr. 1201 —1400. Einige Formen aus Tirol, durch W. Schmiedle ausgegeben. Wohlfahrt R., Koch’s Synopsis der deutschen und schweizerischen Flora. 3. Aufl. Leipzig, G. Reisland. Lief. 10. 1897. p. 1431 bis 1590. Enthält die Compositen und bietet nur Bekanntes. Wünsche O., Die Alpenpflanzen ete. 2. unveränderte Ausgabe. Leipzig. K. Teubner. 1895. 8°. 260 p. Gibt bei vielen Arten „Tirol“ an. Zopf W., Untersuchungen über die durch parasitische Pilze hervor- gerufenen Krankheiten der Flechten I. — (Nova Acta Leopold. Carol. Akad. Naturf. LXX. Nr. 2. 1897. p. 97—110; Taf. VI u. VII.) Tirol: p. 104, 113, 117, 122, 132, 137, 139, 143, 147, 151, 156, 160, 168, 176, 178, 185. — Die Exemplare wurden meist mit Arnold ge- sammelt und von ihm bestimmt. Zschacke H., Aus Südtirol. — (Deutsch. bot. Monatssehr. XIV. 1896. p. 122—125.) Floristische Mittheilungen über das Schlerngebiet, Eggenthal und San Martino. Neu ist Rubus sub-bifrons X candicans = R. Utschii Zschacke a. d. Tierserthale. Literatur-Uebersicht '). December 1898. Borbäs V., Budapest florajanak diszfüzfäi. (A kert. V. Nr. 1. p. 12—14) 8°. Behandelt die Zierweiden der Flora von Budapest. Erwähnt werden u. a.: S. Danubialis Borb. (caprea X rosmarinifolia), S. irreflewa Borb. (cinerea x rosmarinifolia). 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaetion. 70 Bornmüller J., Ein Beitrag zur Kenntniss der Flora von Syrien und Palästina (Schluss). (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. XLVIN. Bd. 9. Heft. S. 597—652). 8°. Dörfler J., Herbarium normale. Schedae ad Cent. XXXVI. und XXXVII. Wien (Selbstverlag). 8°. S. 201—246, 247—000. Abdruck der Etiketten der S. 78 besprochenen zwei Centurien. Dieselben enthalten ausser genauen Literaturnachweisen und Synonymie der ausgegebenen Arten ausführliche Erläuterungen zu Capsella gracılis Gren. (Bursa pastoris x rubella) von Murr, Alchimilla saxatilis Bus., A. patens Bus., A. am- phisericea Bus., A. podophylla Tausch, A. conjungta Bab., A. glaberrima Schm., A. montana Schm., A. rubristipula Bus., A. vulgaris L. von Buser, Cirsium bohemicum Fleisch. (lanceolatum X arvense) von Fleischer, Plan- tago gentianoides 8. et 8. P. Scardica Gries. von Dörfler, Agropyrum apieulatum Tschern. (intermedium X repens) von Tseherning, Asplenium fallax Heufl. von Dörfler, A. Trichomanes X Ruta muraria Aschers. et Luerss. von Dörfler, A. per-Trichomanes X septentrionale von Dörfler, Polypodium vulgare f. variegata von J. Schmidt. Zu Gentiana lutea x purpurea. @. lutea X punctata (= @. Dörfleri Ronn. und @. Thomasii Gill.), @. Villarsii Gris. von Ronniger, zu den ausgegebenen endotrischen Gentianen von Wettstein, zu @. compacta Hegetsch. von Dörfler. — Der Bevorzugung des letzten Namens statt @. Murbeckii kann Ref. nicht beipflichten. Die Beschreibung Hegetschweiler’s lässt die Pflanze nicht mit Sicherheit erkennen, weshalb der Ref. in seiner Monographie die @. com- pacta als zweifelhaftes Synonym zu G. M. zog. Der Befund im Herbar Hegetschweiler kann es nicht hinreichend genug motiviren, einen voll- ständig präcisirten späteren Namen durch einen der Beschreibung (auf die allein es doch ankommt) nach unsicheren älteren zu ersetzen. Freyn J., Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Bull. d. ’herb. Boiss. VI, p. 974—990). 8°. Beschrieben, bezw. ausführlicher besprochen werden: Caragana grandi- flora DC., Astragalus galilaeus Freyn et Bornm., A. huninensis Freyn et Bornm., A. rufescens Freyn, A. zebedaniensis Freyn et Bornm., A. raschey- aensis Freyn et Bornm., A. schuechnasensis Freyn, A. xylobasis Freyn, Seseli promonense Vis, Hieracium Managettae Freyn, Teuerium eyprium Boiss., Euphorbia Sintenisii Boiss., E. Rigoi Boiss., Tulipa galatica Freyn, Bromus flabellatus Hackel. Hayek Dr. A. v., Neue Rosen- und Rubus- Formen aus Nieder- österreich. (Verhandl. d. K. k. zool.-bot. Ges. XLVIII. Bd. 9. Heft. 8. 653655). 8°. Rosa spinosissima L. var. Medelingensis Hayek, R. canina L. var. calliantha Hayek, R. c. var. rubiginosiformis Hayek, Rubus tenellus Hayek. Largaiolli V., Le Diatomee del Trentino. (Bull. della Soe. Veneto- Trentina di Seienze nat. Tom. XI. Nr. 3. p. 124—127). 8°. Magnus P., Ueber einen in Südtirol auftretenden Mehlthau des Apfels. (Ber. d. deutsch. nat. Ges. XVI. Bd. Heft 9. S. 330 bis 334). 8°. 1 Taf. Nachweis von Sphaerotheca Mali Burr. auf Apfelbäumen bei S. Michele und Kritik der auf Malus beobachteten Erysipheen. - Moliseh H., Botanische Beobachtungen auf Java. I. Ueber die sogenannte Indigogährung und neue Indigopflanzen. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Sean Mathem.-naturw. lasse. Bd. GVII. Abth. I. S. 747—176). 8°. 1 Taf. Ueber die wichtigsten Resultate dieser Abhandlung, welche der Beginn einer Reihe unter dem gleichen Gesammttitel erscheinender Arbeiten ist, vergl. diese Zeitschr. 1898. S. 362. 71 Murr J., Glaeialreliete in der Flora von Süd- u. Nordtirol. (Schluss). (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 12. S. 195—196) 8°. Pokorny A., Naturgeschichte für Bürgerschulen in drei Stufen. Bearbeitet von J. Gugler. Leipzig (G. Freytag). 8°. I. Stufe. 12. Aufl. 144 S. 165 Abb. 1 Taf. — II. Stufe. 10. Aufl. 168 8. 166 Abb. Römer J., Aus der Pflanzenwelt der Burzenländer Berge. Wien (©. Graeser). 8°. 119 S. 30 chromolith. Taf. Das Buch erschien als Festgabe zur vorjährigen Hauptversammlung des siebenbürgischen Karpathen-Vereines. Es bringt eine allgemeine pflanzen- geographische Schilderung Siebenbürgens und Abbildungen nebst Beschrei- bungen von 30 Charakterpflanzen der Flora. Dabei ist insbesondere auf die Endemica Rücksicht genommen. Das Buch ist durch den allgemeinen Theil, durch die genauen Beschreibungen und vortrefflichen Abbildungen wissen- schaftlich werthvoll. Kira Sehiffner V., Conspeetus hepaticarum Achipelagi indiei. Heraus- gegeben vom botan. Garten in Buitenzorg. Batavia. gr. 8°. 382 S. Eine ungemein gründliche und genaue Vorarbeit zu einer Monographie der Ikebermoose des indischen Archipels. In derselben gibt der Verf. eine Aufzählung aller bis jetzt von den Inseln des indischen Archipels, der malayischen Halbinsel und den Inseln Penang und Singapore bekannt gewor- denen Lebermoose mit vollständiger Synonymie, mit Angabe der bisher bekannten Fundorte, der geographischen Verbreitung und vielfach mit syste- matisch wichtigen kritischen Notizen. Verf. führt 450 Arten auf; die Zahl der aus dem Gebiete bekannten Arten wird nach dem Erscheinen der Bear- beitung der Sammlungen des Verf. eine bedeutend grössere sein. Wiesner J., Beiträge zur Kenntniss des photochemischen Klimas im arktischen Gebiete. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Ölasse. LXVII. Bd.). 4°. 34 8. 4 Fig. Ueber die Hauptresultate dieser physiologisch und pflanzengeographisch wichtigen Abhandlung vergl. diese Zeitschr. 1898. S. 360. Annuario del R. instituto botanico di Roma. Red. dal Prof. Rom. Pirotta. Anno VII. fase. 2. Roma. 4°. p. 99—346. tab. IX— XXI. Inhalt: Buscalionil. e Fermi ©., Contributo allo studio degli ensimi proteolitieci e peptonizzanti dei vegetali. — — »ull’ azione coagulante di alcuni succhi vegetali. Buscalioni L., Osservazioni sul Phyllosiphon Arisari. Longo B., Esiste cromatolisi nei nuclei normali vegetali. Hallier H., Convolvulaceae in Harrar et in Somali a D. Robecchi- Briccheti et A. Riva lectae. Pirotta R. et Buscalioni L., Sulla presensa di elementi vascolari multi- nucleati nelle Dioscoreacea. Buscalioni L.. Osservazioni e ricerche sulla cellula vegetale. Archives de l’Institut botanique de l’Universite de Liege. Vol. 1. Brüssel. 8°. 29 Taf. Unter obigem Titel gedenkt Prof. Dr. Gravis als Director des Institutes die in demselben auszuführenden anatomisch-systematischen Arbeiten gesam- melt herauszugeben. Der vorliegende I. Band enthält folgende Abhandlungen: Lenfant C., Le genre Delphinium. Mansion A., Le Thalictrum flavum. Stercek R., La tribu des Olematidees. Gravis A., Notes de technique micrographique. 12 Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz. Auf Initia- tive der schweiz. botan. Gesellsch. herausg. von der schweiz. naturforschend. Gesellsch. Bd. I. Heft 1. Bern. (K. J. Wyss). 8°. 120 S. 2 Taf. 16 Fig. Das vorliegende 1. Heft enthält: Fischer Ed., Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über Rostpilze. — Ausführliche Berichte über Infeetions- versuche mit etwa 40 Uredineen, die in vielfacher Hinsicht wichtige Resul- tate liefern. In theoretischer Hinsicht sind speciell die Ausführungen des Verf. über biologische Arten und über die auffallenden Beziehungen zwischen Uredineen, welche alle Sporenformen besitzen, und solchen von reducirtem Entwicklungsgange von Interesse. Brucehmann H.. Ueber die Prothallien und die Keimpflanzen - mehrerer europäischer Lycopodien. Gotha (A. Perthes). gr. 8°. 11928 1. Tat. Eine in mehrfacher Hinsicht sehr werthvolle Arbeit, welche auf viel- jährigen, sorgfältigen Beobachtungen beruht und unsere Kenntnisse betreffend die geschlechtliche Generation der Lycopodiaceen wesentlich fördert. Verf. hat die Prothallien und Keimpflanzen von Lycopodium clavatum, annotinum, complanatum und Selago untersucht, nachdem es ihm gelungen war, sie im Freien in relativ grosser Menge aufzufinden. Aus den Resultaten sei Folgendes hervorgehoben: Die Prothallien der europäischen Lycopodium-Arten gehören vier ganz verschiedenen Typen an, welche die Trennung der Gattung in vier Genera rechtfertigen würde. Die Prothallien bestehen aus einem konischen, aufrecht stehenden Gewebekörper, dessen generativer und vegetativer Theil durch ein Meristem getrennt ist, das ein lang andauerndes Wachsthum und eine wesentliche spätere Formveränderung der Prothallien bewirken kann (z. B. Uebergang vom radiären in den dorsiventralen Bau). Der generative Theil trägt die Geschlechtsorgane mit oder ohne blattartige Bildungen. Die Lebensweise der Prothallien ist zum Theile eine saprophytische, zum Theile eine selbständig assimilirende. — Nach des Verf. Untersuchungen ist die geschlechtliche Generation der Lycopodiaceen von jener der Farne und Schachtelhalme wesentlich verschieden, sie erinnert in mehrfacher Hinsicht geradezu an die Geschlechtsgeneration der Laubmoose. Örepin F.. Les idees d’un Anatomiste sur les especes du genre Rosa et sur leur classification. (Bull. de la soc. royale de bota- nique de Belgique. tom. XXXVI. I. partie. p. 151—201). 8°. Ausführliche Darlegung der Einwände, welche der Verf. schon früher gegen die Anwendung der Anatomie auf die Systematik der Gattung Rosa durch Parmentier erhoben hat. (Vergl. diese Zeitschr. Jahrg. 1898, S. 276.) Er gelangt zu einer vollkommenen Negirung der Resultate Parmentier’s und schliesst mit folgenden Worten, die dem Ref. in vieler Hinsicht das Richtige zu treffen scheinen: „Avec organisation des laboratoires de bota- nique celle quelle existe actuellement, il faut s’attendre a voir se multiplier de plus en plus les travaux de l’anatomie appliques & la classification. Les travaux, quand ils s’en tiennent a l’etude des groupes superieurs, genres ou familles, peuvent ötre abordss avec plus ou moins sucees dans un laboratoire et termines dans un temps relativement court. Mais quand ils touchent aux especes et surtout aux especes de genres nombreux en formes, ils exigent une longue preparation. Malheureusement cette preparation qui consiste a acquerir une connaissance approfondie des caracteres morphologiques des especes que l’on veut analyser anatomiquement, fait ordinairement defaut aux jeunes anatomistes presses de publier un m&moire qui les fasse connaitre habituellement une these de doctorat. [ls s’emparent assez souvent, pour leurs recherches anatomiques, d’un nombre relativement restreint d’especes d’un genre exotique pareimonieusement representes dans les herbiers et sur 73 lesquelles ils ne peuvent avoir qu’une notion imparfaite de leurs caracteres morphologiques. Dans ces eirconstances, ils risquent beaucoup de baser des conelusions sur des analyses anatomiques et morphologiques insuffissantes.“ Gravis A., Reeherehes anatomiques et physiologiques sur le Tra- descantia virginica J.. au point de vue de l’organisation generale des Monocotyl&es et du type Commelinees en particulier. Bruxelles (Acad. roy. des sciences). 4°. 302 p. XXVII. Tab. Gustavsson J. P. Skandinavıska Euphrasiaformer. (Bot. Notis. 1898. Heft 6. p. 274— 275). 8°. U. A. wird eine neue Hybride beschrieben: E. curta X tenws = E. Smolandica J. Gustafs. Hansen A., Die Ernährung der Pflanzen. 2. Aufl. Prag, Wien, Leipzig (F. Tempsky). 8°. 299 S. 79 Abb. Ein allgemein verständlich geschriebenes Buch über die Ernährung der Pflanzen, das in sehr geschiekter Weise den heutigen Stand unserer Kennt- nisse zusammenfasst. Diese Eigenschaften des Buches finden darin ihren Ausdruck, dass eine zweite Auflage nöthig wurde, in der manche Abschnitte, neueren Forschungen entsprechend, stark umgearbeitet erscheinen. Von allge- meinstem Interesse ist insbesondere die neu hinzugekommene Einleitung, in der der Verf. u. A. die Bedeutung der Anschauungen Schopenhauer’s im Sinne der modernen Reizphysiologie hervorhebt. Murbeck S., Studier ofver kritiska kärlväxtformer. III. De nord- europeiska formerna af slägtet Cerastium. (Botan. Notis. 1898. Heft 6. S. 241—268). 8°. Eine sehr gründliche kritische Studie über die nordeuropäischen Arten der Gattung Cerastium, welche in vieler Hinsicht auch für die Flora von Mitteleuropa von Wichtigkeit ist. Solms-Laubach H., Die Entwicklung des Ovulum und des Samens bei Kafflesia und Brugmansia (Ann. d. Jard. Bot. bei Buitenzorg. Suppl. II. p. 11—22). gr. 8°. 1 Tat. — — Flora von Elsass Lothringen. (Sep.-Abdr. aus „Das Reiehs- land Elsass-Lothringen“). 8°. 10 8. Urumoff J. K., Beiträge zur Flora des Lovtakreises. (Bulgarien). 20485: D: Williams F.N., An account of Velezia. (Journ. of Bot. XXXVH. Nr. 433. p. 25—00). 8°. Kritische Studie der Gattung. Enthält vier Arten, davon in der öster- reichisch-ungarischen Monarchie: V. rigida L. (Dalmatien), V. quadridentata S. et S. (Dalmatien). Oesterr. botan. Zeitschr. 2. Heft. 1899. 6 74 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 1. De- cember 1898. Das ec. M. Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein über- sendet eine im botanischen Institute der deutschen Universität in Prag ausgeführte Arbeit des Herrn P. C. A. Fuchs, betitelt: „Untersuchungen über Oytisus Adami*. Der Verfasser hat sich zur Aufgabe gestellt, die im Titel ge- nannte, wegen ihrer Eigenthümlichkeiten bekannte Pflanze insbe- sondere mit Rücksicht auf ihre sogenannten Rückschlagserschei- nungen vergleichend anatomisch zu untersuchen und gelangt zu folgenden Resultaten: 1. Der anatomische Bau des Stammes, der Blattstiele und der Blattflächen von Cytisus Adami bestätigt vollständig die An- schauung jener Botaniker, welche in ihm eine Hybride zwischen Cytisus Laburnum und Ü. purpureus sehen. 2. Ueber die erste Entstehung der Pflanze, insbesondere be- züglich der Frage, ob sie eine Pfropfhybride oder eine sexuell ent- standene Hybride ist, gibt der anatomische Bau keine Aufklärung. 3. Die bei Oytisus Adami zu beobachtende Dichotypie findet in dem anatomischen Bau der diehotypen Aeste insoferne ihren Ausdruck, als diese Aeste in ihren älteren Theilen den Bau des Bastardes aufweisen, der aber allmälig durch Verschwinden der Elemente der einen Art in den Bau der zweiten Art übergeht. 4. Die anatomische Untersuchung der dichotypen Aeste von Oytisus Adami bestätigt somit die Ansichten jener, welche in jenen Aesten eine Rückschlagserscheinung erblieken. Der Rückschlag er- folgt jedoch nicht plötzlich, sondern allmälig durch immer stärkeres Zurückbleiben der Elemente der einen der beiden Stammarten. Das e. M. Herr Prof. Dr. Molisch in Prag übersendet eine Arbeit unter dem Titel: „Botanische Beobachtungen auf Java. II. Abhandlung: Die Secretion des Palmweins und ihre Ursachen“. 1. Viele Palmen (Cocos nucifera, Phoenix dactylifera, Phoenix siwestris, Caryota urens, Borassus flabelliformis, Arenga sacchari- fera, Hlaeis, guwineensise Jubaea spectabilis) scheiden, wenn ihre Blütenstände verletzt oder ganz amputirt werden, oder wenn der Stamm unterhalb der Krone verwundet wird, reichlich Zuckersaft aus. Man hat bisher allgemein angenommen, dass dieses Bluten der Palmen als eine Folge von Wurzeldruck zu betrachten und in dieselbe Kategorie von Erscheinungen zu stellen sei, wie das im heimischen Klima bei Anbruch des Frühlings eintretende Bluten der Birke, des Weinstocks und des Ahorns. Drei Umstände sprachen schon von vornherein gegen diese Auffassung und mussten den Verdacht erwecken, dass sich die Sache nicht so verhalten dürfte: «) Wäre Wurzeldruck die Ursache, 75 so müsste der Saft nicht blos in der Krone. sondern auch an der Stammbasis aus Bohrlöchern fliessen, und hier noch viel reichlicher, weil der Druck. mit welchem der Saft von der Wurzel emporge- trieben wird, mit der Stammhöhe abnehmen muss. b) Hierzu kommt die bedeutende Höhe blutender Palmen: Arenga saccharifera er- reicht eine Höhe bis 19 m, Borassus flabelliformis bis 22 m und Cocos nucifera nicht selten bis 23m. Nach den gegenwärtigen Erfahrungen an unseren besten Blutern war es nieht sehr wahr- scheinlich, dass sich Wurzeldruck bis auf so bedeutende Höhen hin noch mit Intensität geltend machen sollte. c) Und dies sollte im Gegensatze zum Bluten einheimischer Holzgewächse noch im Zustande völliger Belaubung selbst unter den günstigsten Bedin- gungen für Transpiration der Fall sein. 2. Versuche mit Cocos und Arenga haben denn auch gelehrt. dass Wurzeldruck an der Stammbasis nicht oder kaum nachweisbar ist, und dass aus hier angebrachten Bohrlöchern selbst bei solchen Individuen, deren Blütenkolben reichlich Zuckersaft ausscheiden. kein Saft floss. Die osmotische Kraft, welche den Zuckersaft hervorquellen macht, hat vielmehr ihren Hauptsitz bei Cocos im Blütenstande selbst und bei Arenga in der oberen Stammpartie, wahrscheinlich in der nächsten Umgebung des Blütenkolbens. 3. Wenn Cocos Palmwein liefern soll, so wird der junge, noch in der Scheide eingeschiossene, 1 m lange Blütenstand nach Entfernung der Scheide an der Spitze gekappt, wodurch die der Hauptspindel noch lose anliegenden Seitenspindeln decapitirt werden. Nach der Amputation fliesst nicht gleich Saft hervor. Nur wenn in den nächsten Tagen täglich zweimal die Sehnittwunden erneuert werden, quillt Saft am vierten oder fünften Tage hervor. Wird dieser täglich erneuerte Wundreiz unterlassen. so unterbleibt das Bluten überhaupt. Den schlagendsten Beweis dafür, dass die osmotische Kraft, welche den Saft aus der Wunde hervorpresst. nicht in der Wurzel- kraft, sondern bei Cocos ihren Hauptsitz im Blütenstand selbst hat, lehrt die Thatsache, dass selbst ein abgeschnittener, vom Baume vollständig abgetrennter Blütenkolben ein bis zwei Tage fortfährt zu bluten und nicht unbedeutende Blutungsdrucke entwickelt. 4. Während bei Cocos die Enden der Blütenspindeln geköpit werden, wird bei Arenga der ganze männliche Blütenkolben am- putirt, so dass der Saft aus dem zurückbleibenden Stummel hervor- quill. Analog wie bei Cocos kommt auch hier reichlich Saft nur hervor, wenn der Kolbenstiel vor der Amputation mehrere Wochen hindurch jede Woche einmal mit einem Holzhammer geklopft wird. Es seheint also auch hier der durch die oftmalige Verwundung ausgeübte Wundreiz das reichliche Zuströmen von Zuckersaft zu veranlassen und sicherlich nicht der Wurzeldruck, da auch ange- zapfte Arenga-Palmen im unteren Theile des Stammes nicht bluten. 76 II. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Section für Botanik. Versammlung am 21. October 1898. — Prof. Dr. K. Fritsch hielt einen Nachruf an A. v. Kerner. — Herr J. Dörfler besprach die Auffindung von Agropyrum re- pens X intermedium durch Dr. Tseherning in Wien und die von Cirsium arvense X lanceolatum durch v. Fleischer bei Leito- mischl in Böhmen. — Dr. 6. v. Keissler demonstrirte einige Ab- normitäten (Fasciationen von Oenothera und Carlina, Blütenabnor- mitäten von Orobanche). — Herr A. Teyber demonstrirte für die Flora Niederösterreichs interessante Pflanzen ; neu für das Kron- land sind: Gypsophila Hungarica Borb. und Roripa barbaraeoides Cel.e — Am 27. October besichtigte die Section unter Führung des Obmannes, Prof. Fritsch die Gewächshäuser des botanischen Gartens. Section für Kryptogamenkunde. Versammlung am 28. October 1898. — Herr Dr. Hockauf sprach über „Bakterien und Eumyceten“ und übte hierbei insbesondere an dem eigenthümlichen Werke H. Müller’s, welches den Titel des Vortrages trägt, Kritik. — Dr. F. Krasser zeigte eine Anzahl von Photographien vor Zum Präsidenten der deutschen botanischen Gesell- schaft wurde pro 1899 S. Schwendener (Berlin), zum Präsi- denten-Stellvertreter G. Haberlandt (Graz), gewählt. III. Botanische Section des deutschen naturw.-med. Ver- eines „Lotos“ in Prag. Sitzung am 20. April 1898. — Herr Prof. Dr. V. Sehiffner sprach über einige Stammpflanzen des Kautschuk uud des Guttapercha, deren Cultur er auf seinen Reisen in Java, Su- matra und Ceylon aus eigener Anschauung kennen zu lernen Ge- legenheit hatte. Unter Vorzeigung eines reichen Demonstrations- materiales. bestehend aus Photographien. Bildern, Herbarexemplaren und Spirituspräparaten, schilderte er das Aussehen dieser den Fa- milien der Artocarpeen (Urostigma-Arten, Castilloa elastica), Euphor- biaceen (Manihot Glaziovü, Hevea-Arten), Apocynaceen (Arten von Landolphia, Willughbeia u. A.) und Sapotaceen (Arten von Pala- quium und Payena) angehörenden Nutzpfianzen, sowie ihre Cultur und die Gewinnung jener für die Technik so überaus werthvollen Droguen und gab schliesslich einige statistische Daten über die Ausfuhr derselben aus dem Indischen Archipel und über die über- haupt in den Handel kommenden Mengen dieser Rohproducte. — Herr Prof. Dr. F. Gzapek referirte hierauf über einige neuere, zum Theil selbst angestellte Untersuchungen „über Chlorophyll und Chlorophylithätigkeit“. unter Vorlegung der betreffenden Literatur. Sitzung am 11. Mai 1898. — Herr Prof. Dr. H. Moliseh hielt einen Vortrag „über das Erfrieren der Pflanzen“ (vgl. diese Zeitschrift 1897, Nr. 9, S. 337). Im Anschlusse an seine Aus- führungen demonstrirte der Vortragende den von ihm bei seinen 77 Untersuchungen über diesen Gegenstand benützten neuen Gefrier- apparat für mikroskopische Beobachtungen. — Hierauf sprach Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein über das Blatt von Gingko. Er berührte zunächst die seit der Aufsehen erregenden Entdeekung Hirase's viel erörterte Frage nach der systematischen Stellung dieses merk- würdigen Monotyps und gab unter Vorzeigung eines reichen De- monstrationsmateriales, darunter eines schönen Exemplares der in botanischen Gärten nur sehr selten eultivirten Oyeadee Dowenia spectabilis, eine Zusammenstellung derjenigen Punkte, welche dafür sprechen, dass das Blatt von Gingko biloba von einem zusammen- gesetzten abzuleiten ist. Sitzung am 8. Juni 1898. — Herr Prof. Dr. F. Czapek referirte über Göbel’s „Organographie“,. Theil I. — Herr cand. phil. A. Jakowatz berichtete sodann „über die Untersuchungen Fisch’s betreffend die Beeinflussung der Ausbildung des Ge- schlechtes der Pflanzen durch äussere Factoren“. Am 29. Juni 1898 unternahm die Section unter Führung der Herren Professoren Dr. V. Sehiffner und Dr. F. Czapek eine botanische Excursion in die Gegend von Leitmeritz in Nordböhmen (Radobyl, Weisse Lehne). Sitzung am 9. November 1898. — (Erste Sitzung in dem am 23. Oetober 1898 eröffneten, neuen botanischen Institut). Herr E. Mitschka hielt einen Vortrag über seine im pflanzen- physiologischen Institute der deutschen Universität ausgeführten Untersuchungen „über die Plasma-Ansammlung an der concaven Seite gekrümmter Pollenschläuche“ (vgl. diese Zeitschrift Nr. 12. S. 462). — Hierauf referirte Herr Prof. Dr. F. Czapek über „Stahl’s und F. Dar win’s Untersuchungen über Transpiration“. Sitzung am 9. December 1898. — Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein hielt einen Vortrag über die Ergebnisse seiner neueren Untersuehungen über den Saison-Dimorphismus bei Pflanzen. Er berichtete zunächst, dass es ihm gelungen sei, nicht blos bei den Gattungen Euphrasia und Gentiana, wo er schon früher den Saison- Dimorphismus nachgewiesen hatte, nicht blos bei Alectorolophus, wo Sternek ihn beobachtete, sondern auch bei anderen Gattungen, so Odontites, Orihantha, Melampyrum, Campanula, Galium, Ononis ausgesprochenen Saison-Dimorphismus nachzuweisen. Die fort- gesetzten Beobachtungen und Culturen lassen den Vortragenden auch heute noch seine der Erscheinung gegebene Erklärung als die zu- treffende erscheinen. Ferner besprach der Vortragende eine Reihe von Fällen, in welchen heute noch neben den saisondimorphen Formen die niehtgegliederte Form sich findet, Fälle, die natürlich in theoretischer Hinsicht von besonderem Interesse sind, endlich Fälle von sogenanntem Pseudo-Saison-Dimorphismus. — Herr ©. A. Fuchs berichtete hierauf über eine von ihm im botanischen In- stitut der deutschen Universität ausgeführte, vergleichend-anatomische Arbeit über Oytisus Adami. (Vgl. diese Nummer S. 74.) 78 Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Herbarium normale, conditum a F. Schultz nune editum per J. Dörfler. Cent. XXXVII. u. XXXVII. Der Herausgeber versteht es vortreffliceh, den Zweck eines „Herbarium normale“ zu erreichen. In erster Linie erwartet man von einem solehen die Aus- gabe seltener und schwer zueänglicher Pflanzen, andererseits die Ausgabe von Serien von Formen polymorpher Typen. Beiden Zwecken entsprechen die vorliegenden Centurien in hohem Masse ; wir finden in tadellosen Exemplaren Seltenheiten (z. B. Nymphaea fennica Melo, Prunus eminens (Cerasus X pumila) Beck, Sorbus ambigua (Aria X Chamaemespilus) Mich., Cirsium Bohemicum (lanceolatum X arvense) Fleisch., Plantage Brutia Ten. ete.). anderseits grosse Serien interessanter Arten, so in Oent. XXXVII. 23 Alchimillen, bearbeitet von Buser, 16 Asplenien, bearbeitet von Dörfler, in Öent. XXXVII. 80 Gentianeae, bearbeitet von Ronniger und Wettstein. Herr G. Treffer in Luttach, Post Sand (Tirol), versendet eben sein XIX. Verzeichniss verkäuflicher Herbarpflanzen. Dasselbe umfasst Pflanzen aus verschiedenen Florengebieten, zumeist Pflanzen aus den Alpen. Die reich aufgelegsten, gut präparirten Pflanzen sind insbesondere in Anbetracht des niedrigen Preises (fl. 6, resp. fl. 7 pro Centurie) sehr empfehlenswerth. Das Doubletten-Verzeichniss des Berliner botanischen Tauschvereines für das XXX. Tauschjahr ist erschienen und ist reich an werthvollen Pflanzen. Insbesondere sei auf grössere Serien von Pflanzen aus dem südlichen Brasilien. Italien, Sieilien, Sardinien und Oorsica, auf Pilze aus Ungarn, auf reiche Formen- reihen kritischer Gattungen hingewiesen. Auskünfte ertheilt Herr Otto Leonhardt in Nossen, Königreich Sachsen. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. S. Berggren in Lund ist als Nachfolger F. W. C. Areschoug'’s zum ordentl. Professor der Botanik an der Universität Lund ernannt worden. Dr. M. Raciborski hat Kagok-Tegal in Java verlassen und befindet sich jetzt bis auf Weiteres in Buitenzorg. Im botanischen Garten in Buitenzorg in Java arbeiten in diesem Winter: Fleischer aus Berlin, Knuth aus Kiel, Westermeyer aus Freiburg i. $.. Nawaschin aus Kiew, Schröter aus Zürich. Mr. J. H. Holland wurde zum Direetor des botanischen Gartens in Old Calabar ernannt. M. Demoussy wurde zum Assistenten der Botanik am Mu- seum für Naturkunde in Paris ernannt. Bot. Centralbl. Prof. D. Delpino wurde zum Ehrenmitgliede der deutschen botanischen Gesellschaft gewählt. 79 Dr. Otto Kuntze wurde auf der Jahresversammlung der Ne- braska Academy of Scienses am 25.—26. November 1898 einstimmig zum Ehrenmitgliede ernannt. Notizen. Prof. Dr. Heinrieher in Innsbruck sucht, nach einer Notiz im Bot. Centralbl., gut conservirtes Materiale, d. h. Alkoholmateriale der japanischen Lathraea-Arten. Becker, W., Violae exsiccatae. Die schon im vorigen Jahre angekündigten Viola-Exsiccaten konnten wegen vorgerückter Jahreszeit noch nicht zur Ausgabe gelangen; doch soll sich der in’s Auge gefasste Plan in diesem Jahre verwirklichen. Bekannte Violaceensystematiker haben ihre be- stimmte Unterstützung in liebenswürdigster Weise zugesagt. und so kann die fortlaufende Herausgabe des Werkes als gesichert gelten. Betreffend näherer Angaben weise ich auf die Notiz im Jahrg. 1898 dieser Zeitschr., S. 239, hin. Ich füge noch hinzu: 1. Die Pflanzen sind auf weisses, starkes, etwas rauhes Papier aufzulegen. 2. Jeder Sammler ist verantwortlich für die richtige Bestimmung seiner Pflanzen. 3. Falsch bestimmte und schlecht und ungenügend zubereitete Exemplare werden nicht angenommen. 4. Das Werk soll Violaceen der ganzen Welt enthalten. Botaniker, die sich betheiligen wollen, mögen sich wenden an: W. Becker Wettelroda bei Sangerhausen, Prov. Sachsen. Inhalt der Februar-Nummer: Wettstein R. v., Der botanische Garten und das botanische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. S. 41. — Bornmäüller J., Eine neue Celsıa aus dem südöstlichen Persien. S. 51. — Urumoff J. K., Zur Flora von Bulgarien. S 53. — Arnold F., Lichenologische Fragmente 36. Labrador. S. 56. — Waisbecker A., Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats. S. 60. — Flora von Oesterreich-Ungarn: Sarnthein L., Tirol und Vorarlberg. S. 67. — Literatur-Uebersicht. S. 69. — Akademien, Bot. Gesellschaften, Vereine etc. S. 74. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 78. — Personal- Nachrichten. S. 78. — Notizen. S. 79. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden soilen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 80 INSERATE. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6° —. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser verfasst von Be. «gar! HBritsch, k. k. a. 0. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 83%. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8:—; in Leinwandband M. 9°—. Sestesiesiesieiesiesiesiesiesiesieniesieniesiesiesieniesie sie sine Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ‚„Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ASASASASPRRSRSRRARARARERRRERARRASASASARARARN ÖSTERREICHISCHE BOTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. "XLIX. Jahrgang, N 3, Wien, März 1899. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLII. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschiehte einiger Süsswasser-Peridineen. Von Dr, V. Folgner (Prag). I. (Mit ı Tafel.) Von jenen Grenzgebieten, auf welchen in neuerer Zeit sowohl Zoologen als Botaniker thätig sind, ist zweifellos eins der inter- essantesten dasjenige der Peridineen (nach Ehrenberg's Be- zeichnung, der Cilioflagellaten Glaparede's und Lachmann's. der arthrodelen Flagellaten Stein's, Dinoflagellaten Bütschli's). sowohl wegen der Mannigfaltiskeit ihrer Gestalt und des ebenso complieirten als zierlichen Baues ihrer Hülle, als auch wegen der Wichtigkeit. welche diesen Organismen für die Phylogenie der grossen Abtheilung der Flagellaten von mancher Seite bei- gemessen wird. So anziehend aber auch das Studium der Peri- dineen erscheint, und so ansehnlich auch die Bereicherung ist, welche unser Wissen von dieser Gruppe besonders im Laufe der letzten 15 Jahre, namentlich dank den Untersuchungen von Bergh'), Stein?), Klebs°?), Bütschli‘), Schütt’) und Sehilling°), 1) R. S. Bergh: Der Organismus der Cilioflagellaten. Morpholog. Jahrbuch. Bd. VII. 1882. S. 177—288. Taf. XII—XVI. Derselbe: Ueber die systematische Stellung der Gattung Amphidinium Clap. u. Lachm. Zoolog. Anzeiger. 1882. S. 693. Derselbe: Neue Untersuchungen über Cilioflagellaten. Kosmos, heraus- gegeben von Vetter. 1884. Bd. I. S. 384—390. Derselbe: Ueber den Theilungsvorgang bei den Dinoflagellaten. Zoolog. Jahrb. (Spengel). Bd. II. 1886. 2) Fr. v. Stein: Der Organismus der Infusionsthiere. III. Abth. I. Hälfte. Leipzig 1878. S. 88—96. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1899. 7 82 erfahren hat. so sind doch unsere Kenntnisse von dieser Gruppe, von den äusseren Gestaltungsverhältnissen abgesehen, noch recht lückenhaft. vorzugsweise hinsichtlich ihrer Fortpflanzung, ihrer Ent- wickelungsgeschichte — eine Thatsache, die sich allerdings unschwer begreifen lässt, wenn man berücksichtigt, dass die Peridineen, bekanntlich in weit überwiegender Zahl Bewohner der See'), gegen die nachtheiligen Einflüsse in der Cultur auf dem Objeet- träger, selbst in der feuchten Kammer, sehr empfindlich sind, und dass sich, wenigstens bei den Süsswasserformen, die Fortpflanzungs- vorgänge vielfach mit ausserordentlicher Geschwindigkeit abspielen. Diese beiden Momente erschweren die Gewinnung durchaus zuver- lässiger Ergebnisse, die dech nur durch möglichst lange und mög- liehst ununterbrochen fortgesetzte Beobachtung des eultivirten Individuums, nieht durch blosse Combination ähnlicher Entwick- lungsformen, gewonnen werden kann, in ganz ungemeiner Weise. Als ich nun im Herbst 1897, sowie im Frühling vorigen Jahres in den Besitz aussergewöhnlich reichen Materiales von Süss- wasser-Peridineen gelangte, benutzte ich daher mit Freuden diese Gelegenheit zu einem Versuch, unsere Kenntnisse über die Ent- wieklungsgeschichte dieser Formen etwas zu erweitern. Derselbe: Der Organismus der Infusionsthiere. III. Abth. II. Hälfte. Die Naturgeschichte der arthrodelen Flagellaten. Einleitung und Erklärung der Abbildungen, mit 25 Tafeln. Leipzig 1883. 3) @. Klebs: Ueber die Organisation einiger Flagellatengruppen und ihre Beziehungen zu Algen und Infusoriengruppen. Untersuch. aus d. bot. Instit. zu Tübingen. Bd. I. 1883. Derselbe: Ein kleiner Beitrag zur Kenntniss der Peridineen. Bot. Zeitg. Jahrgg. 42. 1884. Derselbe: Einige Bemerkungen über gewisse Organisationsverhältnisse der sogenannten Cilioflagellaten und der Noctiluca. Morpholog. Jahrb. Bd. X. 1885. 4) OÖ. Bütschli in H. G. Bronn’s Classen und Ordnungen des Thier- reiches. 1. Bd. Protozoa. II. Abth. Mastigophora. 1883—87. 5) F. Schütt: Ueber die Sporenbildung mariner Peridineen. Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch. 1887. Derselbe: Ueber die Organisationsverhältnisse des Plasmaleibes der Peridineen. Sitzgsber. d. k. Preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin, 1892. Derselbe: Analytische Planktonstudien. Derselbe: Das Pflanzenleben der Hochsee. Kiel 1893. Derselbe: Die Peridineen der Planktonexpedition. I. Theil. Studien über die Zelle der Peridineen, in Ergebnisse der Planktonexpedition. Bd. IV.M.a.A. Derselbe: Peridiniales in d. „Natürl. Pflanzenfamilien“, herausgegeben von A. Engler. Leipzig 1896. 6) A.J. Schilling: Die Süsswasser-Peridineen. Flora. 1891. S. 220— 299. Mit 3 Tafeln. Derselbe: Untersuchungen über die thierische Lebensweise einiger Peridineen. Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch. 1891. S. 199—208. Mit 1 Tafel. Eine ausführliche Literaturzusammenstellung, für welche für mich hier kein Anlass vorliegt, findet sich z. B. bei Bütschli in Bronn’s Cl. u. Ord., in der erstgenannten Arbeit von Schilling, und bei Schütt in d. „Natürl. Pflanzenfamilien“. — Die von mir benutzte Literatur habe ich am Schlusse der Arbeit zusammengestellt, und auf dieses Verzeichniss beziehen sich die in meiner Arbeit gemachten kurzen Literaturcitate. 1) Nach Bütschli (in Bronn’s Classen und Ordnungen, S. 1022) und Sehilling (Die Süsswasser-Peridineen, S. 273). 3 Von den in unseren süssen Gewässern vorkommenden sechs Gattungen war es mir möglich, je einen Vertreter der Genera Oeratium, Peridinium und Glenodinium. sowie die ihrer Gattungs- zugehörigkeit nach noch immer ziemlich zweifelhaften „zwei- hörnigen Gysten“ zu untersuchen. und zwar erstreckten sich meine nachstehend mitgetheilten Beobachtungen an diesen auf den von den Zoologen als „Häutung“ bezeichneten, von den Botanikern als „Verjüngung“ zu benennenden Vorgang, ferner auf die Copulation und die vegetative Vermehrung dureh Zwei- theilung. Ehe ich jedoch zur Mittheilung der Ergebnisse meiner Beob- achtungen schreite, kann ich es mir nicht versagen, an dieser Stelle dankbar der Unterstützung zu gedenken. deren ich mich bei meinen Untersuchungen von mehreren Seiten zu erfreuen hatte. So biu ich Herrn Prof. Dr. J. Cori. Director der k. k. zoologischen Station in Triest. zu grossem Dank verpflichtet für die gütige mehrfache Zusendung von Material aus der Gegend von Gmunden. sowie den Herren Professoren Dr. R. v. Wettstein und Dr. V. Schiffner hierselbst für mancherlei praktische Rathschläge und für die liebens- würdige Bereitwilligkeit, mit der sie meine von ihnen mit regem Interesse verfolgten Beobachtungen bestätigten. 1. Ceratium tetraceros Schrank. (€. eornutum Claparede et Lachmann). Von den in unseren Seen, Teichen und Sümpfen heimischen beiden Vertretern der Gattung Ceratium. CO. hirundinella 0. Fr. Müller und (©. tetraceros Schrank. erhielt ich gegen Mitte October vorigen Jahres von der letzteren Species. dank der Güte des Herrn Prof. Dr. J. Cori, reichliches Material, welches einem kleinen, künstlich angelegten Teiche in der Nähe von Gmunden (Ober- österreich) entstammte. Die Ceratien befanden sich bereits, von wenigen Nachzüglern abgesehen, im winterlichen Cystenzustand, auf welchen jedoch hier näher einzugehen sich erübrigen dürfte, da das Aussehen und die Entstehungsweise dieser Dauerformen schon wiederholt abgebildet bezw. beschrieben worden sind'). Schon in der zweiten Hälfte des Februar merkte ich an dem häufigeren Auftreten leerer Panzer, dass die Ceratien. welche in einem frostfreien Fenster überwintert worden waren, ihre Öysten zu verlassen begannen, und bald gelang es mir auch mehrmals, frisch ausgeschlüptte Indivi- duen zu finden, die zum Theil noch neben oder auf vermuthlich von ihnen soeben erst abgeworfenen Panzern lagen. Letztere waren fast durchweg wohlerhalten und nur längs des Gürtelbandes auseinander- geklafft, so dass es mir den Eindruck machte, als ob das (eratium beim Ausschwärmen dort die beiden Panzerhälften auseinander- 1) Vgl. Stein, l.e. II, Taf. XIII, Fig. 10—12. — Bütschli in Bronn’s Cl. u. Ordn., S. 987. — Schilling, Süsswasser-Peridineen, S. 296 u. Taf. IX. Fig. 21 u. 22. i 7 34 gesprengt und durch den entstandenen Spalt sich hindurehgezwängt habe. Leider war es mir nieht möglich, den Act des Ausschlüpfens selbst zu beobachten, und ich bin daher auch nicht in der Lage, die interessante Frage zu beantworten, in welcher Weise denn eigentlich der doch noch von der derbwandigen Cyste eng- umschlossene und durch diese vorläufig noch an der freien Bewe- gung gehinderte Plasmakörper aus seiner Panzerhülle frei wird. Nach Schilling (l. e. I, S.265 u. 296), welchem wir eine schöne zusammenfassende Darstellung unserer Kenntnisse von den Süss- wasser-Peridineen und zahlreiche neue Beobachtungen an diesen interessanten Organismen verdanken, soll „die ursprüngliche Zell- hülle, welehe die Cyste noch fest umschlossen hält, früher oder später durch Zerfall der einzelnen Tafeln“ (soll wohl heissen „durch. Zerfall in ihre einzelnen Tafeln“) „abgeworfen“ werden. Ich‘ selbst habe jedoch davon niemals etwas wahrgenommen, fand viel- mehr die Panzer in dem eben erwähnten Zustande!) und möchte es daher nieht für ausgeschlossen halten, dass die Zellhülle in den von Schilling beobachteten Fällen beim Auseinanderpräpariren des Magmas, in welchem die eneystirten Ceratien auf dem Grunde des Wassers eingebettet liegen, auf dem Objeetträger, durch Druck: auf’s Deckglas u. s. w. zum Zerfall gebracht worden sein mag. Jedenfalls lässt Schilling unaufgeklärt, durch welche Ursachen der Zerfall der Panzerhülle in ihre Tafeln herbeigeführt wird. Man könnte zwar, was diesen Punkt betrifft, vielleicht geneigt sein zu vermuthen, dass die Zersprengung des Panzers durch eine Quellung der möglicherweise wie bei anderen Peridineen (s. u. z. B. Peri- dinium cinctum) gallertartigen Cystenmembran zu Stande kommt; allein die Annahme einer derartigen Beschaffenheit dieser Hülle liesse sich mit den im Folgenden mitgetheilten Beobachtungen Schil- ling’s über den Zerfall der Oyste kaum in Einklang bringen. Ueber die Art, wie sich der Plasmakörper der Cyste entledigt. liegt uns bisher nur eine einzige Angabe, und zwar gleichfalls von Sehilling (l. e. I, S.265) vor. Nach diesem Autor spielt sich der Vorgang folgendermassen ab: „Es werden an den Polen’ zuerst Theile der Öystenhülle in Form von einzelnen kleinen Fetzen ab- gestossen, bis das Protoplasma freiliegt. An diesen Stellen tritt dasselbe dann als eine helle, stark lichtbrechende Masse hervor und wächst so lange fort, bis das apieale und antapieale Horn wieder hergestellt ist. (Taf. IX, Fig. 23.) Mittlerweile entledigt sich auch der Körper noch der übrigen Reste seiner Umhüllung und tritt dann auch in die Bildung der Furchen und des seitlichen 1) Dass die erwähnten wohlerhaltenen, längs des Gürtelbandes auseinander klaffenden leeren Panzer etwa von abgestorbenen Individuen herrühren könnten, halte ich für sehr unwahrscheinlich, da bei letzteren, wie ich oft zu beobachten Gelegenheit hatte, die Reste der sich zersetzenden Plasmakörper lange erhalten zu bleiben pflegen; es war doch auch gewiss kein blosser Zufall, dass sich die soeben ausgeschlüpften und noch fast ganz unbeweglichen. Ceratien gerade immer in unmittelbarster Nähe solcher leeren Panzer fanden. 85 Hornes ein. SoTempfängt er allmälig seine ursprüngliche Form wieder“. Ich selbst war zwar leider nicht in der Lage, aus eigener Anschauung die Art und Weise des Freiwerdens des Schwärmers aus seiner Üystenhülle kennen zu lernen; das aber kann ich bestimmt versichern, dass zu meiner Verwunderung an den ziemlich zahlreichen von mir beobachteten Ceratium-Schwärmern, welche, wie bereits oben erwähnt, zum Theil soeben erst ausgeschlüpft waren und deren Entwicklung ieh bis zur Ausbildung ihrer beiden endständigen Hörner und ihrer Panzerhülle zu verfolgen Gelegenheit hatte, von irgend welchen Resten ihrer ehemaligen Cystenhülle auch nicht das Mindeste wahrzunehmen war, obwohl man dies doch nach den Angaben Schilling’s hätte erwarten sollen. Auch Stein scheint von diesem stückweisen Abstossen der ÜOyste nichts gesehen zu haben, wenigstens zeigen die in seinem bekannten In- fusorien-Tafelwerke (1. e. II, Taf. XIII, Fig. 13— 15) abgebildeten drei jugendlichen. aus überwinterten Cysten ausgeschlüpften Ceratien durchaus nichts von anhaftenden Theilen dieser Umhüllung, selbst nicht einmal das jüngste, noch nicht bis zur Hörnerbildung vor- geschrittene Exemplar (Fig. 15). Aus diesen Gründen erscheint mir eine erneute Untersuchung sowohl des Freiwerdens der Oysten aus dem Panzer als auch des Vorganges des Ausschlüpfens des Ceratium aus seiner Cystenhülle unbedingt erforderlich. Ich gehe nunmehr an die Mittheilung meiner Beobachtungen über die Entwicklung des Ceratium tetraceros. Im frühesten Sta- dium, in welchem ich diese anscheinend soeben erst aus dem noch daneben liegenden Panzer ausgeschlüpfte Peridinee antraf, stellte sie sich mir immer als ein breit eiförmiger, ziemlich flacher, vom Scheitel gesehen schwach nierenförmig gekrümmter Körper von dunkel-grünlichbrauner Färbung dar, welcher regungslos dalag und weder Hörner noch auch, soweit sich dies ohne Anwendung chemischer Reagentien beurtheilen liess, eine Membranumhüllung besass. Die Gürtelfurche war stets schon vorhanden, von der Längsfurche dagegen noch nichts Sicheres zu sehen. Die Chromatophoren waren, wohl in Folge der bei der Öystenbildung erfolgten Zusammenziehung des Plasmakörpers der Peridinee, sehr dieht gelagert, so dass letztere sehr dunkel und undurchscheinend aussah und vom Kern gewöhnlich nichts Deutliches erkennen liess. Da- gegen waren mehrere rothe Oeltropfen, wie sie ja bei dieser Ceratium-Speecies in allen Lebensstadien zu finden sind, ziemlich deutlich sichtbar; sie lagen, ganz wie bei der normalen beweglichen Sommerform, fast ausschliesslich in der hinteren (spitzigeren) Hälfte des Körpers. während die vordere, deren in der Regel bloss einen. seltener zwei oder gar keinen enthielt. Aber nur wenige Minuten nach seiner Auffindung pflegte ein solcher „Schwärmer“ in Ruhe zu verharren; dann begann er allmälig in meist wagerechter Lage sich um sich selbst zu drehen und, ohne sich jedoch von seinem früheren Platze erheblich zu entfernen, in eine langsam kreisende Bewegung überzugehen, welche oft ununterbrochen eine Viertel- 86 stunde und länger andauerte. Bisweilen bewegte sich auch ein der- artiger Schwärmer nach längerem Kreisen mit ziemlich ansehn- licher Geschwindigkeit erst eine Strecke vorwärts, um dann seine frühere Bewegung wieder aufzunehmen. So genau ich übrigens auch letztere verfolgte, so gelang es mir doch nicht, von den Geisseln, die das Ceratium beim Ausschlüpfen nach meiner Ueber- zeugung gewiss ebenso wie andere Peridineen besitzt und die von Stein auch in der That bei einem ganz jungen Schwärmer abgebildet werden (Taf. XIIL, Fig. 15), etwas wahrzunehmen. An den jungen Ceratien war in diesem Stadium eine recht interessante Eigen- thümlichkeit zu bemerken, auf die meines Wissens noch nirgends hingewiesen worden ist, nämlich eine Art amöboider Beweg- lichkeit des anscheinend noch einer Membranumhüllung ent- behrenden Plasmaleibes. Stiess nämlich dieser bei seinen drehenden oder kreisenden Bewegungen mit seinem breit abgerundeten Vorder- ende an einen festen Gegenstand, einen Algenfaden, Magma- klumpen etc. an, so plattete dieses sich, wie um an dem Hindernisse leichter vorbeizukommen, augenblicklich etwas ab, um jedoch sofort nach dem Aufhören der Berührung, nach Art eines elastischen Körpers, seine frühere Gestalt wieder anzunehmen. Ich gewann bei wiederholter Beobachtung dieses interessanten Vorganges den Ein- druck, dass die Formveränderung nicht auf einer durch mechanischen Druck bewirkten einfachen Abplattung des um diese Zeit offenbar noch ganz nackten oder doch höchstens mit einer äusserst zarten und biegsamen, eng anliegenden Membran umkleideten Plasma- körpers beruhe, sondern durch eine hohe Empfindlichkeit des letz- teren gegen Berührungsreize, verbunden wit der Fähigkeit der Oontraction, bedingt sei. Ausser diesen gelegentlichen und nur vorübergehenden, durch äussere Einwirkungen verursachten Gestaltveränderungen, vollziehen sich an den jugendlichen Oeratien während dieser Periode kreisender Bewegung aber auch schon andere, und zwar auf innere Ursachen zurückzuführende Veränderungen, die mit der Erlangung der defini- tiven Gestalt in Zusammenhang stehen. Zunächst bildet sich schon kurze Zeit nach Beginn des Kreisens an dem vorderen, breiten Ende des Plasmakörpers ein ganz schmaler, farbloser Saum heraus, der in der Mitte am breitesten ist, nach beiden Seiten jedoch sich allmälig verliert und höchst wahrscheinlich durch Zurücktreten der Chromatophoren vom Rande zu Stande kommt. In der Mitte dieser hyalinen, durch ihre Empfindlichkeit gegen Berührung ausgezeichneten Zone entsteht später, wie wir gleich sehen werden, die Anlage des Vorderhornes. Ehe es jedoch hierzu kommt, bildet sich inzwischen in der Mitte des farblosen Saumes eine ziemlich starke, in der Rich- tung der Längsachse des Körpers verlaufende Einkerbung, zu deren beiden Seiten der Plasmakörper in je einem rundlichen Lappen sich vorwölbt. Schon Stein war diese Einkerbung bekannt, wie aus einer in seinem Peridineen-Atlas enthaltenen Abbildung eines jungen, aus einer Wintereyste hervorgegangenen (eratium - Schwärmers 87 (Taf. XII, Fig. 15a) mit zweifelloser Sicherheit hervorgeht; er bezeichnet das fragliche Gebilde in dem beigegebenen erläuternden Text einfach als eine Oeffnung im Scheitel des „Thieres“, ohne sich näher darüber auszulassen, welche physiologische Bedeutung der- selben etwa zukomme. Ich muss übrigens bemerken. dass Stein’s Abbildung noch einen dritten rundlichen Lappen oder Höcker des Plasmaleibes zeigt, der gerade über dem Einschnitt auf der Dorsal- seite jiegt — das Ceratium ist von der Bauchseite dargestellt — und dass mit der durch Buchstaben a bezeichneten „Oeffnung“ des Scheitels möglicherweise auch die zwischen den drei Lappen gelegene Vertiefung gemeint sein kann; ich selbst konnte an den von mir beobachteten jungen Öeratien von einem dritten Scheitel- lappen nichts wahrnehmen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, dass ich noch bei einer zweiten Peridineen-Form, nämlich bei einer der bekannten zweihörnigen Cysten (s. u.) an dem einen Ende des Plasmakörpers eine ganz ähnliche Ausbildung vorfand, wie sie der „Scheitel“ des erwähnten Stein’schen jungen Ceratium aufweist. also eine von zwei stumpfen rundlichen Lappen begrenzte seichte Einkerbung, hinter welcher der Plasmakörper in seiner ganzen Breite zu einem dritten Höcker sicht emporwölbt. Ich betone jedoch ausdrücklich, dass ich aus dieser Uebereinstim- mung der beiden Objecte durchaus nicht etwa die Zugehörigkeit der zweihörnigen Cyste zu Ceratium tetraceros folgern will, trotz- dem sie beide demselben Fundorte entstammen. Ausser bei Stein habe ich trotz eifriger Nachforschungen nirgends eine Abbildung oder auch nur eine Erwähnung der räthsel- haften Einbuchtung des jungen Ceratium-Schwärmers auffinden können. Welche Bedeutung ihr für die Entwicklung des letzteren zukommt, darüber wage ich vorläufig noch kein Urtheil abzugeben ; mit der Ausbildung der Längsfurche steht sie gewiss nicht in Zusammenhang, da diese ja bei Ceratium bekanntlich gar nicht so weit nach vorn reicht; dagegen dürfte vielleicht die Annahme nicht von der Hand zu weisen sein, dass das Auftreten der Ein- kerbung zu der Entstehung des Vorderhornes, das ja an seinem Ende eine Oeffnung behält und gerade an der Stelle der Einbuch- tung sich erhebt, in Beziehung steht. Dass dieses Gebilde von so vielen Forschern übersehen wurde, liegt wohl hauptsächlich an seiner, wie ich gleich zeigen werde, nur ganz vorübergehenden Dauer. Bald nach der Ausbildung der Einbuchtung beginnt nämlich der bis dahin eiförmige Körper des immer noch kreisenden Ceratium sich in die Länge zu strecken, namentlich an seinen Enden, so dass er, in der Fläche gesehen, gar bald annähernd rhombische Gestalt annimmt und etwa die Umrisse einer Citrone nachahmt. Von seinen beiden stumpfen, papillenartigen Fortsätzen, den Anlagen des Vorder- und Hinter- hornes, ist der vordere, welcher an seiner Spitze noch die Ein- buchtung zeigt und wahrscheinlich aus der Verbreiterung des farb- 88 losen Saumes hervorgegangen ist, vollständig hyalin, während der übrige Körper der Peridinee einschliesslich seines hinteren Fort- satzes noch dunkel gefärbt erscheint. Im Verlauf von wenigen Viertelstunden bereits — in dem einen besonders genau beobachteten Falle schon nach 1°/, Stunden seit der Auffindung des offenbar soeben erst ausgeschlüpften Ceratium-Schwärmers — sind die an- scheinend immer noch ganz nackten oder doch höchstens erst mit einer äusserst zarten Membran umhüllten') Hornanlagen zu ihrer vollen Grösse herangewachsen. Sie lassen schon sehr deutlich die definitive Gestalt der Hörner erkennen : die hintere Anlage istein gerader, spitz-kegelförmiger Zapfen, während die vordere, erheblich längere, die jetzt von ihrer früheren Einkerbung keine Spur mehr aufweist, gekrümmt ist, sich nur wenig verjüngt und eine abgerundete Spitze besitzt.”) Beide sind noch vollkommen glatt, ohne jede Andeutung einer Seulpturirung und ganz hyalin; nur an ihrer Basis finden sich einige ziemlich grosse, gelblich-grüne Chromatophoren. War es nicht schon bis jetzt zu einer Ausscheidung der Membran seitens des Protoplasmakörpers gekommen, so muss diese ganz bestimmt jetzt, nach erfolgter Ausbildung der Hornanlagen, eintreten, denn etwa eine Stunde nach letzterer — in dem oben erwähnten ganz besonders genau untersuchten Falle drei Stunden nach dem Beginne der Beobachtung — konnte man vollkornmen deutlich eine freilich noch sehr zarte Seulpturirung wahrnehmen, die in Form eines feinen Maschenwerkes den ganzen Körper, mit Aus- nahme der äussersten Enden der beiden Hörner, bedeckte. An letzteren scheint das Wachsthum des Panzers am längsten fortzu- dauern.?) Das anfangs zarte, netzförmige Leistenwerk tritt nun im Laufe der nächsten Stunden immer schärfer hervor, und damit hat das Üeratium im Wesentlichen denjenigen Entwicklungsgrad erreicht, in welchem wir es bei Beginn des Frühjahrs in unseren Gewässern umherschwärmend finden.*) In dem bereits mehrfach erwähnten Falle waren vom Ausschlüpfen des Ceratium aus seiner Winter- eyste bis zur Ausbildung dieser Frühlingsform ungefähr sechs Stunden verflossen. 1) Ob in diesem Stadium eine Membran schon vorhanden ist oder nicht, konnte ich nicht feststellen, weil ich, um die jungen Ceratien zur Beobachtung ihrer Weiterentwicklung möglichst lange am Leben zu erhalten, keine mikro- chemische Reaction vornehmen mochte. 2) Dieses Stadium findet sich bei Schilling (l.e. L, Taf. IX, Fig. 23, recht gut dargestellt; nur habe ich, wie ich schon oben bemerkte, die hier abgebildeten Reste der Cystenhülle bei meinen jungen Ceratien niemals wahr- genommen. 3) Auch Schilling gelangte zu dieser Ansicht (l. e. I, S. 237). *#) Stein hat dieses Stadium in seinem Peridineen-Atlas auf Taf. XIII in den Fig. 13 u. 14 abgebildet. Die endständigen Hörner dieser beiden jungen Ceratien sind hier aber so lang und dünn gezeichnet, wie ich sie bei dieser Altersstufe niemals gefunden habe; auch ist daselbst von der Sculpturirung der Hörner und des übrigen Panzers, die bei so weit vorgeschrittener Ausbildung der Hörner nach meinen Beobachtungen stets schon deutlich zu sehen ist, noch nichts angegeben. 89 Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf die nicht uninteressante Thatsache hinweisen, dass meine Beobachtungen über die Zeit. welche die jungen Ceratien vom Verlassen der Wintereyste bis zur Wiederannahme ihrer definitiven Gestalt und bis zur Wiederaus- scheidung ihres areolirten Panzers brauchten, ziemlich gut mit den diesbezüglichen Angaben übereinstimmen, welche Lauterborn (l. e. I. S. 25) über die Regeneration getheilter Individuen von (eratium hirundinell« macht. Nach ihm findet bei diesen Peridineen die Zelltheilung unmittelbar nach der (im Juli) in der Regel in den Stunden von Mitternacht bis gegen 8 Uhr Morgens erfolgenden Kerntheilung statt, und „oft schon um die Mittagsstunden“, sagt er, „findet man vollständig ausgewachsene Individuen, bei denen nur noch die zurteren Oonturen eines Theiles des Panzers . daran erinnern, dass das betreffende Exemplar erst an diesem Tage aus einer Theilung hervorgegangen ist“. (Fortsetzung folgt.) Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. Von Dr. Karl Rechinger (Wien). (Mit Tafel I.) Ausgehend vom Studium der durch merkwürdige Membran- bildung und Ausfüllungsmasse ausgezeichneten Trichome von Sme- thiantha einnabarina O. K. (Naegelia cinnabarina), habe ich die Haare dieser Pflanze, sowie die einer Reihe anderer Gattungen von Gesneraceen zum Gegenstande einer vergleichenden Darstellung der Triehomformen der Gesneraceen im weiteren Sinne gemacht, speciell mit Rücksicht auf die Frage nach ihrem systematischen Werthe. Es möge also zunächst für Smithiantha cinnabarına das Vorkommen einer eigenthümlichen Verdickung in Verbindung mit einer Einlagerung von Kalk- und Kieselsalzen näher beleuchtet. ferner die topographische Verbreitung dieser Erscheinung in Ver- bindung mit ihrer Entwicklungsgeschichte, sowie eine Untersuchung der Haarausfüllungsmasse gegeben werden. Eine derartige Untersuchung ist, trotz des Erscheinens von H. Solereder’s systemat. Anatomie der Dieotyledonen, nicht über- flüssig, da in diesem Werke die bezüglichen Verhältnisse nur im Allgemeinen berücksichtigt erscheinen und ein Nachweis der Haar- gestalten der einzelnen Gattungen noch nothwendig ist. I. Ueber die Triehome von Smithiantha cinnabarına. a. Morphologie der Trichome. Bei mieroscopischer Untersuchung von entwickelten Blättern zahlreicher Gesneraceen findet man Haare, deren Endzelle von 90 einer hyalinen Masse vollkommen oder wenigstens zum grössten Theile erfüllt ist. Eines der schönsten Beispiele für diese Gebilde bietet sich in Smithrantha cinnabarina dar, einer in den Gewächs- häusern häufig eultivirten Pflanze. Diese habe ich deshalb einer eingehenden Untersuchung unterzogen, deren Ergebnisse nun folgen: Fast alle Haargebilde, welche diese, sowie andere Smithiantha- Arten tragen, sind ziemlich gleich gestaltet. Die Zahl der Zellen, aus welchen ein Haar zusammengesetzt ist, schwankt zwischen 10 und 2. Man trifft selten auf ein Haar, dessen Endzelle nieht von einer Masse erfüllt ist. Der Grad der Ausfüllung ist ein sehr verschiedener. Von der blossen Ausfüllung oder Verdickung der Spitze der Endzelle bis zur gänzlichen Verdrängung des Zelllumens finden sich alle Uebergänge sowohl an einer Pflanze wie auch an dem- selben Blatte. Die Masse ist geschichtet. und zwar in Schalen, welche der Innenwäand der Endzelle congruent sind und sich eentrisch in einander fügen. Die verschiedene Brechbarkeit der einzelnen Schichten macht siedem Auge leichter wahrnehmbar. Diese Schichtung ist aber ohne weitere Behandlung mit Öhemikalien selten deutlich sichtbar, in der Regel erscheint die ganze Füllmasse glänzend weiss und homogen. Sie tritt um so auffälliger hervor, als sehr häufig rothes Anthokyan sowohl im Lumen der Zelle mit Ausfüllungsmasse, als auch in den übrigen Zellen des Haares enthalten ist. Der Farben- unterschied fällt dem Beobachter besonders in die Augen und lenkt dann seine Aufmerksamkeit auf die in ihrer Struktur und Färbung von den anderen Zellen des Haares so wesentlich abweichende Endzelle. Findet sich die Verdickungsmasse auch in den der End- zelle nächsten Zellen, so ist sie gewöhnlich nicht als homogene, die ganze Zelle ausfüllende Masse vorhanden, sondern als apicale, hie und da deutlich geschichtete Kappe entwickelt. Weiter als in die dritte Zelle von der Spitze an gezählt geht nach meinen Beobachtungen die Ausfüllung nicht. Bei mächtigster Entwicklung derselben kann man beobachten, dass die auf die Endzelle unmittel- bar folgende gleich dieser homogene Ausfüllung besitzt, die dritte Zelle jedoch blos eine apicale Kappe, oder in seltenen Fällen, bei mächtiger Anlagerung der Ausfüllungsmasse, Reduction der Lumens bis auf einen kleinen kegel- bis linsenförmigen, stets von Proto- plasma oder Körnchen erfüllten Hohlraum aufweist. In diesem Falle verhält sich die Länge der ausgefüllten Zelle zur Längsachse des Lumens wie 1: '/,, oder 1: '/,,. Mitunter findet sich in der mit Ausfüllungsmasse versehenen Zelle nicht nur ein Lumen, sondern zwei und mehrere übereinander, jedes von dem nächsten durch einige Schichten der Ausfüllung getrennt. Manchesmal liegen auch die Lumina kappenartig übereinander. Die gleichen Verhältnisse, wie sie hier für die Blatthaare geschildert wurden, finden wir auch bei den Triechomen der übrigen Organe. Es ist bemerkenswerth, dass sogar die Haare des Fruchtknotens sich genau so verhalten.') 1) Smithiantha besitzt bekanntlich auch unterirdischen Stengel. Es ist jedenfalls interessant, dass sich bei Sinningia (Gloxinia hort.), Tydaea, 9 Die abgestorbenen Haare besitzen ebenfalls ein ganz charakteristisches Aussehen.’) Die Ausfüllungsmasse führenden Zellen bleiben. soferne sie vollkommene Ausfüllung besitzen, in ihrer Form vollständig erhalten. Ist die Ausfüllungsmasse kappen- förmig entwickelt, so schnürt sich unmittelbar darunter die Zellwand ein. Im Allgemeinen ziehen sieh beim Eintrocknen die Zellen an ihrer Spitze unterhalb der Querwände zusammen. b. Entstehung der Ausfüllungsmasse. Die Ausfüllung der Trichome beginnt schon sehr frühzeitig, man findet Haare, bestehend aus 2—3 Zellen, welche etwa 6—38 Tage alt sind und noch keine Ausfüllungsmasse enthalten. Sehr deutlich sieht man es an den jüngsten Blättern, und selbst erst 10—14 Tage alte, 1—2 em lange Blättchen haben noch ziemlich viele unaus- gefüllte Haare. Aehnliches gilt für die Internodien der oberirdischen Stengel. Anders verhalten sich die unterirdischen Stolonen, welche gestaute Internodien besitzen und schuppenartige, weissliche, fleischige, von , Reservesubstanzen (Stärkekörner) dieht erfüllte Blättchen. Auf diesen letzteren finden sich Köpfehenhaare mit einem Stiele. welcher aus 2—4 Zellen besteht (das Köpfehen ist meist aus zwei Zellen gebildet), ferner unverzweigte. mehrzellige Haare mit spitziger Endzelle; beide Formen von Trichomen haben keine Verdiekung der Membran und keine Ausfüllungsmasse. Zwischen dem achten und zehnten Tage der Entwicklung eines Blattes beginnt die Ausfüllung der Haarendzelle. Eine im Zustande der Ausfüllung befindliche Zelle von Smithi- antha einnabarina (Naegelia einnabarina) gibt bei mittlerer bis stärkerer Vergrösserung folgendes Bild: Das Protoplasma nimmt den unteren Theil der Zelle ein. In demselben sind zahlreiche Körnchen in lebhafter molekularer Bewegung; ausser diesen finden sich Chlorophylikörner vor. Die Bewegung des Protoplasmas ist eine kreisende, der Zellwand folgend (Rotationsstrom). Der obere Theil der Zelle ist von einer geschichteten, optisch doppelbreehenden und der Zellwand structurähnlichen Substanz erfüllt. Die Körnchen sind im Protoplasma in diesem Stadium der Entwicklung nicht regelmässig vertheilt. sondern bilden an der Begrenzungsfläche der Ausfüllungsmasse kleine Anhäufungen, welche sich bei stärkerer Vergrösserung als allmälig in die Structur der Naegelia und anderen Gesneraceen an den unterirdischen Stengeln keine Aus- füllung der Trichome vorfindet, während an den Blättern und oberirdischen Stengeln mächtige Ausfüllung nachgewiesen werden konnte. 2) Noch hinfälliger sind die Trichome mancher Begoniaarten, wie z. B. von B. imperialis Lem., obwohl sie eine Aussteifungsvorrichtung besitzen. Diese Drüsenzotten werden nämlich, wie Haberlandt nachgewiesen hat (Mitthei- lungen des naturw. Vereines f. Steiermark, Jahrg. 1887, S. 117), von Bastzellen ähnlichen Sklereiden durchzogen. Diese Sklereiden habe ich auch bei Begonia smaragdina und zweien von Gärtnern künstlich gezüchteten Hybriden, welche die Gärtnernamen „Gruss aus Erfurt“ und „Otto Forster“ tragen, nachgewiesen. 92 Ausfüllungsmasse übergehend erweisen. Dieses Bild gewinnt man bei Anwendung des Seibert'schen Immersions-Objeetives VIII. Die Innenhaut liegt zwischen der körnigen Anhäufung und der Haupt- masse des Protoplasma. Es ist also die körnige Masse eine Aus- scheidung aus dem letzteren. An anderen Präparaten ist die Ausfüllungsmasse nicht scharf umschrieben, sondern wie corrodirt. Es entsteht dieses Bild durch die unregelmässige Anreihung und Anhäufung der Körnchen in der Zellspitze. Dieser Art der Entstehung verdankt die Ausfüllung auch die Schichtung. Es ist zweifellos, dass die Körnchen in einer nahen Beziehung zur Bildung der Zellausfüllungsmasse stehen, und sie befördern dureh ihre Anlagerung die Ausfüllung in dem Maasse, als das Triehom älter wird. Etwa 10—14 Tage alte, I—2 cm lange Blättehen haben noch ziemlich viele unausgefüllte Triehome. Die Ausfüllung beginnt also schon im jugendlichen Stadium der Zelle, während des raschesten Wachsthums, und sie hält nicht gleichen Schritt mit der Wachsthumsgeschwindigkeit des oberen Theiles der Zellwand. Es nimmt die Wachsthumgeschwindigkeit rasch zu, die Ausfüllungsmasse bleibt in der Ablagerung und Ver- festigung zurück, und es entsteht ein Lumen, zum Theil mit Körnchen erfüllt, das Wachsthum der Zellwand schreitet aber rascher vor als die Ausfüllung; mitunter schliesst sich dieses Lumen nach unten zu wieder durch Ablagerung von neuen Schichten, und es können auf diese Art mehrere Lumina übereinander entstehen, welche gegen die Spitze des Haares zu von einer kappenförmigen Fläche begrenzt sind. Auch diese kleinen Lumina haben oft un- regelmässige Begrenzungen, nämlich verschiedenartige Leisten und Vertiefungen. (Fortsetzung folgt.) Der botanische Garten und das botanische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. Von R. v. Wettstein (Prag). (Schluss. 1) B. Das botanische Institut. Das botanische Institut, dessen Vorgeschichte im Vorher- gehenden schon kurz berührt wurde, befindet sich in dem Instituts- baue, der die obere, an die Weinbergstrasse anstossende ebene Fläche des Gartens einnimmt. Das Institut nimmt das Souterrain. einen Theil des Parterres und das erste Stockwerk in Anspruch, während ein Theil der Parterreräume, sowie das zweite Stockwerk 3), Vol, Nr. 2,,8.,41. 93 dem in demselben Baue untergebrachten pflanzenphysiologischen Institute zugewiesen ist. In einem an das Institut anstossenden Parterreanbau befindet sich die Amtswohnung des Directors des botanischen Gartens und Vorstandes des botanischen Institutes. Das Souterrain des Institutes enthält die Heiz- und Keller- räume, sowie Wohnungen des Assistenten und des Maschinen- wärters. Im Parterre ist die Wohnung des Institutsdieners unter- sebracht und der Hörsaal. Derselbe besitzt einen Fassungsraum für 100 Hörer, ist mit einem Projectionsapparate ausgestattet und kann zu gleicher Zeit zu mikroskopischen Demonstrationen ver- wendet werden, da die sechs Fenster mit entsprechenden Tischen und Beleuchtungsvorrichtungen versehen sind. Ein Aufzug verbindet den Hörsaal mit den darüber befindlichen Arbeits- und Sammlungs- räumen, welcher einen raschen Transport von Demonstrationsobjeeten in und aus: dem Hörsaale gestattet. An den Hörsaal stossen ein kleines Arbeits- und Vorbereitungs- zimmer für. den Professor (Kanzlei) und zwei Räume, welche momentan als Wohnungen für Angestellte des Institutes benützt werden, die aber für Aufnahme der speciell für die Vorlesungen im Hörsaale bestimmten Sammlungen gewidmet werden sollen. Die Sammlungs- und Arbeitsräume befinden sich im ersten Stoekwerke. Dasselbe wird der Länge nach durchzogen von einem lichten Corridore, dessen Fenster zur Anzucht der im Institute für Zwecke der Praktica nöthigen Pflanzen, für Fluss- und See- wasseraquarien verwendet werden, während die Wände 20 grössere Tableaux aufweisen, in denen durch entsprechend ausgewählte und etikettirte Herbarpflanzen die wichtigsten morphologischen und biologischen Eigenthümlichkeiten dev Pflanze dargestellt erscheinen. Der vom Eingange links liegende Theil des Corridors führt in das Arbeitszimmer des Institutsvorstandes, in den Bibliotheks- raum, in den Arbeitssaal der Praktikanten und in einen zur Auf- stellung der morphologischen Sammlungen verwendeten Saal, der rechte Theil des Corridors führt zu dem Kryptogamenzimmer, zu einem kleinen Laboratorium und zu den beiden Herbariumsälen. Die Bibliothek enthält momentan 2200 Werke, in ihr liegen 30 gegenwärtig erscheinende botanische Zeitschriften auf. Den Grundstock der Bibliothek bildete die von Kosteletzky und Willkomm angelegte Bibliothek des alten botanischen Gartens, zu demselben kam die Bibliothek Willkomm’s, welche 1893 an- gekauft wurde, ein Theil der Bibliothek Kosteletzky’s, welcher 1893...von, dessen ‚Witwe geschenkt wurde,.. ferner Ankäufe und Schenkungen der letzten fünf Jahre, unter letzteren sind u. A. ins- besonders grössere Schenkungen des Herrn F. ala) in Prag und des Herrn. W. Ott in Präg hervorzuheben. Der grosse Arbeitssaal enthält die vollständig ausgerüsteten Arbeitsplätze für 12 Praktikanten. Er wird gegenwärtig von den An- fängern benützt, welche das allgemein morphologisch-systematische Prakticum mitmachen, und für die mikroskopischen Demonstrationen guap 2 N ‚Op soynytysuT uay9sturI0g uonau sep 9ZZ1INSURTI ‚Berg Ur YeyısIaaru() UEU9S 94 137105 zuoa dupbug ZPOSLP 35SBBBA13Q W123, .23p uoa Buoburz ILNIBA N Dackboder % N achboder a au Y£ > 5.107931] 53P dunu gom Sam mlunger Abort! Arbeils- Saal Arbeilszimmer : Bibliothek des H Zrofessors I. Stock. EDER Tıurm Aryploga men Y- Arm mer 95 verwendet. Der Saal wurde zugleich zur Aufstellung der für das Prakticum und für die Demonstrationen nötkigen Sammlungen be- nützt. Er enthält u. A. in 12 Schaukästen eine morphologische Sammlung derThallophyten und Pteridophyten, eine Droguensammlung. eine Sammlung mikroskopischer Präparate und eine solehe von Modellen. Die bei den Arbeiten der Studirenden fortwährend nöthigen Apparate, Waschbecken, Spülvorriehtungen, Reagenzien ete. fanden gleichfalls in diesem Saale entsprechende Aufstellung, während zur Verzierung der Wände, geradeso wie in allen anderen Räumen des Institutes Wandtafeln und botanisch interessante Photographien, von denen das Institut eine reiche Sammlung besitzt, verwendet wurden. Auch einzelne besonders interessante Objeete, wie eine grosse durch R. Marloth erworbene Welwitschia, grössere Laminarien, Hexenbesen, Lianen u. dgl. konnten in dem Saale auf- gestellt werden. Der an den grossen Arbeitssaal anstossende Sammlungssaal enthält zwei Arbeitsplätze für Vorgeschrittene, ferner einen grossen Theil der morphologischen Sammlung, Gymnospermen und Angio- spermen. welcher in zwölf Schaukästen aufgestellt ist, die in ihren unteren Theilen in Laden die Materialsammlungen beherbergen. Die morphologische Sammlung enthält getrocknete und in Weingeist oder Formol conservirte Objeete. Sie umfasst 4000 Nummern und ist reich an werthvollen Objeeten, unter denen insbesondere die zahlreichen von V. Schiffner in Java und Sumatra gesammelten und meisterhaft conservirten hervorragen, zahlreiche andere Objecte wurden durch Kauf, durch Aufsammlungen der Institutsangestellten, sowie endlich durch den Verkehr mit anderen Museen und Instituten erworben. Von der Sammlung wurden grundsächlich schlecht conservirte und der Herkunft nach unsichere Öbjeete ferngehalten. Besondere Erwähnung verdient die in diese Sammlung auf- genommene reiche Üolleetion tropischer Nutzpflanzen, jene von Balanophoreen und Rafflesiaceen, von Belegstücken der im Institute ausgeführten Arbeiten u. A. Das sog. Kryptogamen-Zimmer ist zur Aufnahme der die „Kryptogamen“ enthaltenden Theile des Herbars, ferner zur Aufstellung der für die Cultur von Pilzen und Algen nöthigen Apparate und zur Durchführung der damit zusammenhängenden Untersuchungen bestimmt. Gegenwärtig wird das Zimmer von Prof. Schiffner als Arbeitszimmer benützt. Das Kryptogamen- herbar umfasst u. A. das Presl’sche Farnherbar und ein grösseres, von J. Breidler angelegtes und dem Institute überlassenes Moos- herbar. Von Kryptogamen-Exsiecaten seien insbesondere genannt: Thümen, Mycotheca universalis. Schneider, Pilze Schlesiens, Krieger, Fungi saxoniei, Hauck et Richter, Phycotheca uni- versalis, Hübner, Lebermoose, Thiele, Laubmoose, Fiedler. Laubmoose, Flagey, Lichenes, Rabenhorst, Algae marinae, Opiz, Kryptogamae, Beck. Kryptogamae exsiceatae, Schiffner. Hepaticae tropicae ete. 96 In den beiden Herbarsälen ist in 40 Kästen das grosse Phanerogamen-Herbarium, ferner in einem grösseren Schaukasten der Sehluss der morphologischen Sammlung, enthaltend grössere Objeete, untergebracht. Bei den Fenstern fanden Arbeitstische Auf- stellung, die zum Theile für selbständig arbeitende Botaniker bestimmt sind. Die definitive Aufstellung und Ordnung des grossen Herbariums konnte in Anbetracht der hiezu nöthigen Geldmittel und Arbeits- kräfte bisher noch nicht vollendet werden; sie ist (in der Reihen- folge Durand’s) von den Kanumeulaceae bis zu den Melastomaceae sediehen. Das Herbarium geht bezüglich seiner Anlage weit zurück ; es ist eines der ältesten und grössten Prager Herbarien und ent- hält zunächst eine grössere Zahl Pflanzen jener böhmischen Botaniker. welehe direet oder indireet mit dem Herbarium zu thun hatten, also Pflanzen von Mikan, Scehmidt, Opiz, Presl, Tausch, Knaf, Kosteletzky, Willkomm; viele Originalien von Pflanzen, welche diese Botaniker beschrieben, finden sich in dem Herbarium. Ferner sind zahlreiche Pflanzen von Botanikern enthalten, welche mit den Genannten im Tausche standen, also insbesondere Pflanzen von Ledebour, Hayne, Sieber, Hoppe, Hinterhuber, Rochel. Wierzbicki, Besser, Turezaninow, Noe, Kablik, Pohl, Sehleieher, Herbieh, Freyer, Sadler, Baumgarten, Tappeiner. Weitz, Salzmann, Kotschy, Helfer, Drege, Knechtl, Parreisz, Poeppig, Funck ete. In neuerer Zeit kamen hinzu insbesondere Pflanzen von Willkomm (Spanien), Baenitz (Herb. Americ.), Huter (Spanien, Italien, Alpen), Holub (Afrika), Heldreich (Griechenland), Battandier (Algier), Beck (Bosnien), Laube (Grönland), Bornm üller (Orient), Callier (Schlesien, Krimm), Wettstein (Oesterreich - Ungarn), Dörfler (Herb. norm.), Haglund v. Köllström (Schweden), Halaesy (Griechenland), Baldacci (Albanien), Karo (Dahurien), Bolus (Cap), Oborny (Alpen), Treffer (Alpen), Dörfler (Spitz- bergen), H. Braun (Niederösterreich), Fiala (Bosnien), Schiffner (Java) ete. Einen wesentlichen Bestandtheil bilden drei ganze Herbarien, deren Pflanzen in das Hauptherbarium eingereiht wurden, nämlich das Herbarium Haenke, welches den grössten Theil des auf dessen grossen Reisen erbeuteten Materiales umfasst, das Herbarium Kosteletzky, welches reich an Exsiecaten war und das Herbarium Zahlbruckner, das dadurch sehr werthvoll ist, dass dessen Besitzer mit zahlreichen Botanikern seiner Zeit im Pflanzenaustausch stand und von diesen Original-Exemplare zu erhalten strebte. Von Exsiecaten-Werken, welehe getrennt aufgestellt wurden, sind zu nennen: Reichenbach, Herbarium florae germanicae; A. Kerner, Flora exsiccata Austro-Hungarica; Tausch, Plantae bohemicae; Tiselius, Potamogeton-Exsiecatae u. A. Schätzungsweise umfasst das Herbarium 80.000 Exemplare. 97 Wie schon früher bemerkt wurde, fällt die Gründung des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag in das Jahr 1892, und erst Ende 1898 konnte es nach erfolgter Ueber- siedlung in das neue Institutsgebäude entsprechend untergebracht werden; in mehrfacher Beziehung bedarf daher das Institut heute noch der weiteren Ausgestaltung, um allen Anforderungen zu ent- sprechen. Es sei schliesslich ein Verzeichniss derjenigen Abhandlungen gegeben, welche seit 1892 bis Anfang 1899 unter dem gemeinsamen Titel „Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag“ zum Theil selbständig, zum Theil in ver- sehiedenen Zeitschriften erschienen. In dieses Verzeiehniss wurden nur jene Arbeiten aufgenommen, welche sich auf Untersuchungen stützen, die in den Räumen und mit den Mitteln des Institutes durchgeführt wurden. Dass die Angestellten noch überdies eine wissenschaftliche Thätigkeit entfalteten. dass die Mittel auch zu zahl- reichen anderen Arbeiten zur Verfügung gestellt wurden, sei nur zur Vermeidung von Missverständnissen erwähnt. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Uni- versität in Prag: 1. Wettstein R. v., Untersuchungen über Pflanzen der österr.-ung. Mon- archie. II. Die Arten der Gattung Euphrasia. (Oest. bot. Zeitschr. 1893.) 2. Schiffner V., Ueber exotische Hepaticae. (Nova acta Leop. Carol. Akad. 1893.) 3. — —, Morphologie und systematische Stellung der Metzgeriopsis pusilla. (Oest. bot. Zeitschr. 1893.) 4. Wettstein R. v., Ueber das Androeceum von Philadelphus. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 1393.) 5. Czapek Fr., Zur Kenntniss des Milchsaftsystems der Convolvulaceen. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1894.) 6. Matouschek F., Die Adventivknospen an den Wedeln von Üystopteris bulbifera. (Oest. bot. Zeitschr. 1894.) 7. Sterneck J. v., Beitrag zur Kenntniss der Gattung Alectorolophus. (Oest. bot. Zeitschr. 1895.) 8. Schiffner V., Revision der Gattungen Bryopteris, Thysananthus, Piychanthus und Phragmicoma. (Hedwigia 1894.) 9. Wettstein R. v., Monographie der Gattung Euphrasia. Leipzig (W. Engel- mann) 1895. 10. Schiffner V., Hepaticae in Engler-Prantl, Nat. Pfl. Fam. 1894. 11. Wettstein R. v., Globulariaceae in Engler-Prantl. Nat. Pfl. Fam. 1894. 12. Rompel J., Krystalle von Caleiumoxalat in der Fruchtwand der Umebelli- feren und ihre Verwerthung für die Systematik. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1895.) 13. Wettstein R. v., Globulariaceen-Studien. (Bull. de l’herb. Boris. 1895). 14. Maly G. W., Beiträge zur Diatomaceenkunde Böhmens. (Verh. zool.-bot. Ges. 1895.) 15. Wettstein R. v., Anagosperma, eine neue Gattung aus der Familie der Serophulariaceen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 1895.) 16. — —, Der Saison-Dimorphismus als Ausgangspunkt für die Bildung neuer Arten im Pflauzenreiche. (A. a. O.) 17. Rompel J., Drei Carpelle bei einer Umbellifere. (Oest. bot. Zeitschr. 1895.) 18. Wettstein R. v., Myoporaceae in Engler-Prantl, Nat. Pfl. Fam. 1895. 19. Schiffner V., Kritische Bemerkungen über Marchantia Berteroana und M. tabularis. (Vest. bot. Zeitschr. 1896.) Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1899. 8 98 — —, Wiesnerella, eine neue Gattung der Marchantiaceen. (A. a. O.) . Wettstein R. v., Die as Ana IOTIBEG und systematische Stellung .) von Gentiana tenella und G. nana. (A. a. . Maly G. W., Untersuchungen über Verwachsungen und Spaltungen von Blumenblättern. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1896.) . Hoffmann J., Beitrag zur vergleichenden Anatomie der Arten der Gattung Sempervivum. (Oest. bot. Zeitschr. 1896.) . Kräsa A., Untersuchungen über den Ursprung der Petasites Kablikianus Tausch. (A. a. O.) . Wettstein R. v., Die Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotricha und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang. (Denkschr. d. Wiener Akad. 1896.) . — —, Zur Systematik der europäischen Euphrasia- Arten. (Oest. bot. Zeitschr. 1896.) . Schiffner V., Bryologische Mittheilungen aus Mittelböhmen. (A. a. ©.) 285. — —, Revision der Gattungen Omphalanthus und Lejeunmea. (Engler’s Bot. Jahrb. 1897.) 29. — —, Neue Beiträge zur Bryologie Nordböhmens und des Riesengebirges. (Sitzungsber. d. naturw.-med. Ver. Lotos 1896.) . Hoffmann J., Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odontites. (Oest. bot. Zeitschr. 1897.) 31. Schiffner V., Conspectus Hepaticarum Archipelagi Indiei. Batavia. Staatsdruckerei 1897. 32. Lühne V., Ueber ein subfossiles Vorkommen von Diatomaceen in Böhmen. (Oest. bot. Zeitschr. 1897.) 33. WettsteinR. v., Zur Kenntniss der Ernährungsverhältnisse von Euphrasia- Arten. (A. a. O.) 34. Wettstein R. v., Die Innovationsverhältnisse von Phaseolus coceineus. es 0) 35. Lühne V., Das Sporogon von Anthoceros und dessen Homologieen mit dem Sorus der Farne. (Sitzungsber. d. naturw.-med. Ver. Lotos 1898.) 36. Schiffner V., Espositio plantarum in itinere indico arnis 1893/94 sus- cepto collectarum etc. (Denkschr. d. Wiener Akad. 1898.) 37. — — Resultate der bryologischen Durchforschung des südlichsten Theiles von Böhmen. (Sitzungsber. d. naturw.-med. Ver. Lotos 1898.) 38. Wettstein R. v., Ueber die Schutzmittel der Blüten geophiler Pflanzen. (Abh. d. naturw.-med. Ver. Lotos 1898.) 39. Schiffner V., Eine neue Pflanzengattung der indo-malayischen Flora. (Ann. d. Jard. bot. de Buitenzorg 1898.) 40. Fuchs A., Untersuchungen über Oytisus Adami. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1899.) 41. Jakowatz, Die Arten der Gattung Gentiana, Sect. Thylacites und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang. (A. a. O. 42. Folgner V. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. (Oest. bot. Zeitschr. 1899.) 43. Schiffner V., Beiträge zur Lebermoosflora von Bhutan. (Ost-Indien.) (A. a. O. 1899.) 44. Hofmann (., Untersuchungen über Scolopendrium hybridum Milde. (A. a. ©.) 45. Wettstein R. v., Descendenztheoretische Studien I. Der Saison-Dimor- phismus im Pflanzenreiche. Jg Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 36. Fortsetzung. !) II. Neufundland. Die Beantwortung der Frage, in welchem Umfang die Flechten- floren von Neufundland und Europa übereinstimmen, ist der Zukunft vorzubehalten. Auf Grund der weiteren Zusendungen des Herrn Washorne könnten bei nicht wenigen der im Fragment 35 er- wähnten Arten neue Standorte hinzugefügt werden, da aber die europäischen Leser, wie anzunehmen ist, hieran kein Interesse haben. so überlasse ich es Herrn Waghorne, diese für die geographische Verbreitung der einzelnen Arten in Neufundland erheblichen Angaben in einer amerikanischen Zeitschrift bekannt zu geben. Zu berichtigen ist, dass die in Fragment 35 (Nr. 31—155) erwähnten Standorte: Snack Cove (Nr. 31); Independant (Nr. 55, 81): Emily Harbour (Nr. 36, 68); Battle Harbour (Nr. 41, 52, 54, 55. 60, 63, 135); Indian Harbour (Nr. 43, 44, 51, 52); Turners Head (Nr. 49, 57, 66, 111, 130); Holton (Nr. 56); Fox Cove (Nr. 62); Packs Harbour (Nr. 60, 63); Bluff Head (Nr. 60, 98) zu Labrador und nicht zu Neufundland gehören. 29. Usnea barbata L. f. hirta L., an Nadelholzzweigen bei Green Harbour in der Trinity Bay (E. 426). Thallus erectus, pallide stramineus, soredia minuta, verruculosopulverulenta. Die normale f. hirta steril bei Sandy Point in der Bay of S. George, 'Thallus virentieinereus (859, a). f. dasopoga Ach.: an verschiedenen Standorten kommt eine sterile Form vor: Thallus tenuior pendulus, esorediosus, fibrillis numerosis, bei Shoal Point (207), Wild Cove (404); vermengt mit Alectoria sarmentosa bei Letel Harbour (E. 85); gesellig mit Ramal. pollinariella bei Frenchmans Cove (347); bei Bay Bulls Arm. (E. 17). f. hirtella Arn. exs. 911, Jura Nr. 1, München 1891, p. 8 steril bei Sandy Point in der Bay of S. George (859): planta pendula, esorediosa, ramuli numerosissimi, horizontales, subspinosi et sat breves. 262. hamalina pollinaria Ach., an Felsen bei Exploits (E. 2.), pl. rupestris, thallus flaceidus, sorediis lateralibus conspersus. 44. Stereocaulon tomentosum Fr., bei Birehy Cove, 127; bei Clarks Brook in der Bay of Islands, 176: stipites albidotomentosi. an ilaan convexa, minora. (0% cenoten Ach., bei M’ Ivers Oove, 57; bei Middle Arm, ICYE Hal, gracilior, podetia tenuiora, sceyphifera. 1) Vergl. Nr. 2, S. 56. 8*+ 100 18. ©. squamosa: bei Cooks Brook, 221, Coal River, 481, vergens ad f. squamosissimam Fl. podetia foliolis obteeta, basin versus cerassiora, 2 eentim. alta. Bei Grand Lacke in der Bay of Islands, 101: habitu ad f. polychoniam Fl., Wainio Clad. 1 p. 442, Arn. Fragm. 31 p. 4, ic. Arn. exs. 1278, accedens, K—-, podetia minute granulosa, decor- ticata, repetite tabulata. Bei Afrey Beach, 68, podetia erecta, squamulosa, apice subu- lata: comp. Arn. Relim Clad. exs. 1895 p. 11, Nyl. apud Zw. exs. 1020. f. phyllocoma Rabh., Wainio Clad. 1 p. 441, Arn. München Nr. 29; bei Meadows, 65, a; bei Wild Cove, E. 35: podetia cor- ticata, albesc., foliolis maioribus obteeta, apice subulata; bei Afrey Beach, 70; podetia corticata, pallida, repetite scyphifera, scyphi maiores, praecipue margine valde foliolosi. 20. ©. furcata H., bei Lark Harbour, 30, f. racemosa fissa Fl. Comm. p. 151, Wainio Clad. 1 p. 329, podetia hie inde in longitudinem fissa. m. platystelis Wallr. S. p. 141, 158; ie. Arn. exs. 1314, 1341 (huec pertineat lacera Schaer. En. p. 184, stipitum superfieies lacera): bei River Head, 109: podetia jam vetustiora in longitudinem diremta. 23. C. degenerans Fl.: bei Meadows, 146, seyphus longitudina- liter seyphulis minutis obsitus (comp. perithetum Wallr. S. p. 76, 83). 24. ©. vertieillata H. £. phyllophora Fl., bei Coal River, 132: seyphi margine foliosi. 25. C. fimbriata L., bei Johns Beach, 17, podetia simplieia apice apothecio coronata (fibula Ach.). Bei Sandy Point, 218, seyphuli e stipitum latere proliferi (lateralis Schaer. Enum. p. 185). f. pterygota Fl. Comm. p. 69, Arn. Fragm. 31 p. 3, ic. Arn. exs. 1416; Wainio Clad. 2 p. 220: bei Irishtown, 25, a: Thalli foliola magna, 1 centim. lata, podetia subulata, albidopulverulenta, breviora. 25. ©. ochrochlora F}., planta fructifera, apothecia in eodem specimine pallidiora testacea, rufescentia et fusca, bei Birchy Cove, 42, 97; bei Johns Beach, 125, 126. 263. C. decorticata Fl., Arn. Jura Nr. 41, Wainio Olad. 2 p. 67: bei Afrey Beach in der Bay of Islands, 67: planta sterilis, K—, podetia recta, 3—4 centim, alta, ascypha, apice non raro sub- ramosa, decorticata, squamulosa, squamulis patentibus. 264. C. pyenotheliza Nyl. Flora 1875 p. 441, Wainio Olad. 2 p. 330, Arn. Jura Nr. 37, f. epiphylla Arn. (1864), Arn. Jura 1890 p. 16; ic. Harmand Lich. Lorraine t. 9 Fig. 28, exs. Harmand 2, Nr. 191 bis; 10 Nr. 178; bei Woods Island, 82; bei Lark Har- bour 219: podetia duplicia, minuta, fructifera, apotheciis nigrofuseis atque in eodem specimine longiora, subulata, apotheeiis e latere stipitis proliferis. 101 265. ©. subcariosa Nyl. Flora 1876 p. 560, Wainio Olad. 2 p. 38, exs. Arn. 1722, Harmand 169 bis: bei Grand Lake, 104: pl. sterilis, thalli foliola longiora, K. rubese. 54. Platysma cucullatum Bell. steril vermengt mit Plat. nivale, Clad. rangiferina und uncialis bei Chimney Öove (211). 57. Platysma pinastri Scop., von Waghorne an verschiedenen Standorten an Rinde beobachtet. 61. Parmeliopsis ambigua Wulf; e. ap. in der Trinity Bay, 6. 62. P. hyperopta Ach., ce. ap. bei Birchy Cove, 351. 64. J. physodes: vittata Ach., bei Bay Bulls Arm in der Trinity Bay, 26; bei Goose Arm, 278. 19. P. pulv. muscigena Ach., steril bei Middle Arm, 513. 81. Peltigera canina L., bei Birchy Cove, 346. f. soreumatica Flot., Arn. München 1891 Nr. 88 p. 38, exs. Arn. Monac. 424: steril bei Clode Sound, E. 46: thallus minor, rotundatus, sorediis einereis eonsitus. 266. Pelt. pusilla Fr., Arn. Jura Nr. 93, München Nr. 88: bei Meadows in der Bay of Islands, 136, omnino cum planta europaea conveniens. 267. Pelt. polydactyla Neck., c. ap. in der Bay of Islands, 43, 270. 268. Pelt. malacea Ach., Arn. Jura Nr. 92, bei Bay Bulls Arm, E. 67; bei Middle Arm, 431: thallus subtus spongiosus. 90. Solorina saccata L., e. ap. bei Benoits Oove, 98; bei Johns Beach, 172. 95. Gyrophora vellea L., bei Shoal Point. 285: sporae 0'012 mm lg., 0'006 mm lat., oetonae. 269. Gyroph. hirsuta Sw., in Neufundland (leg. Despreaux sec. Schaer. Enum. p. 23): bei Exploits in der Notre Dame Bay, 73, 79, thallus tenuior, subtus fusceohirsutus. 95. Gyrophora Muehlenbergii Ach., in der Notre Dame Bay, E. 7. 270. Gyroph. deusta L., bei Grand Lake in der Bay of Islands, 288: thallus supra obscure floceulosus, furfuraceus, subtus nudus, laeunulosus. 271. Pannaria lepidiota Somft. Lapp. p. 174, Th. Fries aret. p- 74, Nyl. syn. 2, p. 33, steril bei Rope Cove in der Bay of Islands, 220: squamulae adscendentes, latiores. 272. Pann. triptophylla Ach., an Baumrinden steril bei Rope Cove, 556; Lark Harbour, 557; Wild Cove 473; bei Shoal Point gesellig mit Leptogium tremelloides L., 213. 109. Amphiloma hypnorum Vahl, Nyl. syn. 2, p. 22: bei Halfway Point, 34: planta normalis, bene fructifera. Bei Summerside, 13: tota planta nigricans, thallus minute squamulosus, gonidia simplieia. luteoviridia, 0'012—16 mm |at., apoth. urceolata, margine granulata, sporae oblongae, 0'015 mm Ig., 0'006 mm lat. 102 114. Physcia scopularis Nyl., Arn. Miquelon Nr. 75: auf Gestein bei Bay of Islands mit Rinodina pyrina, 596: planta bene fructifera, sporae polaridyblastae, 0'015 mm Ig., 0'006 mm lat. (Fortsetzung folgt.) Ein Beitrag zur Flora von Nordost-Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). Durch einen zweimaligen Aufenthalt während des Hochsommers in Vorau war ich in die Lage versetzt, die Flora dieser in bota- nischer Beziehung fast noch unbekannten Gegend kennen zu lernen. Vorau liegt am Südfusse des Wechsels, jenes langen Urgebirgs- rückens, der östlich vom Semmering die Grenze zwischen Nieder- österreich und Steiermark bildet. Die weitere Umgegend dieses durch sein altes Chorherrenstift bekannten Marktfleckens umfasst das Quellgebiet der Raab, speciell das ihres Nebenflusses Feistritz und der in sie mündenden Lafnitz. Die geologische Unterlage ist fast durchwegs Gneiss und Glimmerschiefer, nur an der gegen Weiz abfallenden Südseite des „Gschnaid“ genannten Sattels findet sich Kalk, als ein Ausläufer von der Lantsch- und Schöckel- sruppe her. Obwohl ziemlich hoch gelegen (Vorau hat eine Meereshöhe von 660 m), zeigt die Flora des ganzen Gebietes fast keinen sub- alpinen Charakter, und erst auf den Abhängen des Wechsel kann man mehreren Voralpenpflanzen begegnen. Nichtsdestoweniger sind einige der von mir im Gebiet gemachten Funde interessant genug, um der Allgemeinheit bekannt gegeben zu werden, und so habe ich mieh denn entschlossen, meine gemachten Beobachtungen zu veröffentlichen. Es erübrigt mir noch, an dieser Stelle Herrn Anton Tauss, dem in jedem Fache gründlichsten Kenner des Gebietes von Vorau, dem ich manche interessante Angabe über Standorte verdanke, meinen verbindlichsten Dank zu sagen. Ich gebe in Folgendem eine Liste der Mehrzahl der von mir, besonders in Vorau und seiner engeren Umgebung gemachten Funde. Leider kann die Liste auch nicht den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit machen, da ich nicht Musse genug hatte, mich eingehender mit dem Studium der dortigen Flora zu beschäftigen. Besonders an Rubusarten dürfte das Gebiet sehr reich sein; vielleicht wird sich später einmal Gelegenheit ergeben, die folgende Liste zu vervollständigen. Asplenium septentrionale Hoffm. Nicht selten, so am Stifts- berg von Vorau; an der Strasse nach Rohrbach; bei Schloss Festenburg. Phegopteris dryopteris Fee. Bei Vorau, Pöllau und Friedberg gemein. 103 Athyrium alpestre Ryl. Am Südabhang des Wechsel bei 1400 m. Onoclea struthiopteris Hoffm. An der Lafnitz bei Beigirtl nächst Vorau; im Festenburger Graben des Wechsel. Botrychium matricariae Spr. Waldblösse am Saurüssel an der Südseite des Wechsel. Lycopodium celavatum L. Bei Vorau, selten. Sparganium erectum L. Am Stiftsteich von Vorau. Deschampsia flexuosa Trin. var. montana Beck. Wiesen am Südabhang des Wechsel. Nardus strieta L. Auf Grasplätzen bis auf den Gipfel des Wechsel sehr häufig. Lolium temulentum L. Auf Aeckern zwischen Vorau und St. Lorenzen am Wechsel. Carex echinata L. An feuchten, moorigen Stellen überall bei Vorau und Pöllau, bis auf den Wechsel. Carexz leporina L. Südabhang des Wechsel. Carex caespitosa L. Feuchte Waldstellen am Weg von Vorau zum Strassbauer. Eriophorum vaginatum L. Quellige Stellen unterhalb der Vorauer Schwaig am Wechsel, 1300 m. Acorus calamus L.. Am Teich im Gemüsegarten des Stiftes bei Vorau. Listera cordata R. Br. Schattige Bergwälder bei St. Jacob am Wechsel. Spiranthes spiralis C. Koch. Stiftsberg von Vorau; bei St. Lo- renzen am Wechsel. Salix aurita L. An feuchten Stellen sehr häufig; am Wechsel bis 1350 m. Alnus viridis DC. In Wäldern, an buschigen Stellen bei Hart- berg, Friedberg, Vorau und Pöllau höchst gemein. Polygonum dumetorum L. Stiftsberg von Vorau. Chenopodium rubrum L. Einmal in den Gassen von Vorau. Chenopodium bonus Henricus L. Gemeines Unkraut in Vorau, Pöllau und Friedberg. Silene Gallica L. In Haferfeldern zwischen Vorau und St. Lo- renzen. Melandrium rubrum Garcke. In den Schluchten des Wechsel, so bei Demmeldorf. Dianthus deltoides L. Auf Wiesen bei Vorau und Pöllau häufig. Stellaria uliginosa Murr. var. alpicola Beck. An quelligen Stellen bei der Vorauer Schwaig am Wechsel. Scleranthus annuus L. Ueberall auf Aeckern. Sisymbrium officinale L. In den Gassen von Vorau. Drosera rotundifolia L. An moorigen Stelten bei Vorau, so beim Forellenteich des Stiftes; auf der „Hochschwabaussicht*“. Sedum maximum L. Felsige Abhänge zwischen Bruck an der Lafnitz und Demmeldorf. 104 Rubus nessensis Hall. Bachufer am Fussweg von Vorau nach Pöllau, unweit vom Strassbauer. Rubus bifrons Vest. An Hecken und Ackerrändern bei Vorau häufig. Rosa ferruginea Will. var. lwiwida Host. Bei Vorau nicht selten; so am Stiftsberg; bei der „Hochschwabaussicht“; an der Strasse zum Kreuzwirth. Rosa montana Chaix var. Breynina H. Br. An der Strasse von Vorau nach Wenigzell. Trifolium arvense L. Am Stiftsberg von Vorau; zwischen Pöllau und Pöllauberg. Geranium pusillum L. Bei Vorau. Viola saxatilis Schm. Bei Schloss Festenburg am Wechsel. Oenothera muricata L. An der Lafnitz zwischen Rohrbach und Beigirtl. Epilobium collinum Gmel. Stiftsberg von Vorau. Epilobium palustre L. Sumpfwiesen am Weg von Vorau zum Strassbauer. Circaea intermedia Ehrh. Feuchte, schattige Waldstellen zwischen Vorau und Wenigzell und zwischen Vorau und Waldbach. Peplis portula L. Feuchte Stellen am Weg von Vorau zur Kreuzkirche. Rhododendron ferrugineum L. Ist am Wechsel keineswegs selten, sondern findet sich überall an der Nordseite der den Kamm bedeekenden Felstrümmer in Gesellschaft von Pinus montana, Mill., Alnus viridis D. (C., Empetrum nigrum L. und Vaccinium uliginosum L. Erica carnea L. An der Südseite des Gschnaidsattels bei Weiz. Vaceinium myrtillus L. In allen Wäldern des ganzen Gebietes höchst gemein und den Boden weithin bedeckend. Vaccinium vitis Idaea L. Unter der vorigen. Lysimachia punctata L. Bei Demmeldorf am Wechsel; am Fussweg von Vorau nach Hartberg. Oyclamen Europaeum L. Bei Pöllau am Anfang der Strasse zum Kreuzwirth; bei Friedberg; häufig bei Anger und Weiz; fehlt bei Vorau. Erythraea centaurium Pers. Häufig bei Vorau. Gentiana ceiliata L. An der Südseite des Gschnaidsattels bei Weiz. Gentiana pneumonanthe L. Auf Sumpfwiesen zwischen Hart- berg und Grafendorf. Gentiana Austriaca A. u. J. Kern. Am Stiftsberg von Vorau. Galeopsis pubescens Bess. In Vorau. Lamium album L. In den Gassen von Vorau und Pöllau häufig. Marrubium vulgare L. In den Gassen von Vorau. 105 Lithospermum arvense L. Vereinzelt: so bei Bruck an der Lafnitz. Veronica scutellata L. Feuchte, lehmige Stellen am Wege von Vorau zur Kreuzkirche. Veronica Tournefortii Gmel. Bei Vorau. Euphrasia strieta Host. Im ganzen Gebiete höchst gemein und am Wechsel bis 1500 m steigend. Euphrasia Rostkoviana Heyne. Mit voriger, aber seltener. Lonicera nigra L. In Wäldern an der Strasse von Vorau nach Pöllau. Seabiosa ochroleuca L. An der Südseite des Gschnaidsattels bei Weiz. Bryonia alba L. An Zäunen bei Waldbach (ob wild?). Jasione montana L. Bei Vorau und Pöllau gemein. Filago Germanica L. Zwischen Pöllau und Pöllauberg. Filago montana L. Auf schlechten Wiesen im gauzen Gebiete gemein. Gnaphalium uliginosum L. Bei Vorau, Friedberg und Pöllau gemeines Ackerunkraut. Rudbeckia laciniata L. Am Ufer des Vorau-Baches unterhalb Vorau. Chrysanthemum vulgare Bernh. Von Aspang über Friedberg bis Dechantskirchen. Fehlt bei Vorau. Chrysanthemum parthenium Pers. In Bauerngärten eultivirt und verwildert. Senecio silvaticus L. Ueberall in Holzschlägen. Senecio viscosus L. Mit voriger, seltener. Senecio vulgaris L. Gemeines Unkraut. Arnica montana L. Zwischen Vorau und dem Strassbauer: am Wechsel. Carduus personatus Jaeg. In den en des Wechsel, so im Festenburger Graben. Centaurea jacea L. Ueberall auf Wiesen. Centaurea pratensis Thuill. Auf Wiesen bei Vorau sehr häufig. Centaurea nigra L. Auf einer Wiese an der Strasse von Vorau zum Kreuzwirth (eingeschleppt?). Centaurea stenolepis Kern. An der Strasse von Vorau nach Rohrbach und zwischen Vorau und St. Lorenzen. Hieracium Trachselianum Christen. Alpenwiesen am Wechsel. Hieracium vulgatum Fr. var. Knafii Cel. Bei Bruck an der Lafnitz. Hieracium tridentatum Fr. var. polycladum Juratzka. Zwischen Bruck an der Lafnitz und Demmeldorf. Hieracium umbellatum L. An Waldrändern zerstreut. 106 Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats, Von. Dr. A. Waisbecker (Güns). Fortsetzung.!) Plantago lanceolata L. b) f. silvatica Pers. in Szerdahely, e) f. ramigera m. Die Aehre hat an der Basis 1—2 lappige Seitenzweige; in Tömörd fand ich 2 Pflanzen, an denen die Aehren derart gestaltet waren. Bidens tripartita L. b) f. integer ©. Koch, ec) f. pinnatifida Turez.; beide in Güns. Achillea Ptarmica L. b) f. subintegra Heim.; in Hammer. Anthemis macrantha Heuff.; Stoppelfeld in Güns. Chrysanthemum Leucanthemum L. b) var. lanceolatum Pers. in Güns, e) f. hispidum Börn; in Czak. d) f. chloranthum m. mit grünen Strahlblüten; Bergwiese in Rechnitz. Inula salicina L. b) f. subhirta C. A. Mey.; in Güns. J. hirta L. a) uniflora Spern, b) multiflora Spern; beide in Bozsok. I. salieina X hirta a) 1. semicordata Borb.; Waldrand in Güns. b) I. rigida Dölt; Waldschlag in Güns. Aster Amellus L. b) f. lauticeps G. Beck, e) f. albiflorus m. mit ganz weissen Randblüten; beide in Güns. Filago montana L. b) var. major m. Der Stengel ist von Grund auf reich verzweigt, die Aeste ausgesperrt, auch sind die Köpfchen grösser als bei der typischen Form, 3—4 mm lang und 2 mm dick; überdies in allen Theilen reichlicher wollhaarig. Wald- schlag in Szerdahely. Gnaphalium silvatıcum L. b) f. stramenticium G. Beck; in Güns. Erechthites hieracifolia Raff b) f. minor m. (siehe Oest. botan. Zeitschr. 1895, pag. 109); Waldrand in Rattersdorf (Piers.). Carlina vulgaris L. b) f. nigrescens Form.; ce) f. planifolia Schur.; beide in Güns. ©. longifolia Reichb.; in den Wäldern von Güns. Oentaurea Castriferrei Borb. et Waisb. (in Geogr. plant. com. Castriferrei II von Prof. Borbas, pag. 506); wächst in den Kastanienhainen von Güns und Rattersdorf. ©. nigrescens Willd.; an Weingartenrainen in Güns. O©. Jacea X nigrescens —= Ü. extranea G. Beck; an Wein- gartenrainen in Güns. ©. Jacea L. b) f. elata Reichb.; in Güns. ©. Scabiosa L. b) f. dumetorum G. Beck, e) f. spinulosa Roch., d) f. heterophylla G. Beck, e) f. integrifolia Vuk.; sämmt- lich in Güns. f) f. defimbriata m. Die Anhängsel bloss gezähnt, beinahe ohne Cilien; in Bozsok. 1) Vgl. Nr. 2, S. 60. 107 Cirsium palustre Scop. b) var. Chailletti Gaud.; nasse Wiesen in Pilgersdorf. e) var. macropterum m. Der Stengel ist einfach oder oben verzweigt, bis zur Spitze beblättert, von den herab- laufenden Blättern ununterbrochen und breit geflügelt, trägt er an manchen Stellen 4—5 gezähnte Flügelsäume, welche bis 3 mm breit. an den Zähnen aber 10 mm breit sind. Ferner sind die Blütenköpfehen dieser Varietät sehr klein, nur etwa 10—12 mm lang und bilden an der Spitze des Stengels oder der Aeste kleine traubige Knäuel; überdies sind die Dornen sowohl am Stengel als an den Blättern klein und schwach. In Lockenhaus und Geres- dorf. d) f. perarmatum m. Die strohfarbenen Dornen sind so- wohl am Flügelsaum des Stengels als an den Blättern sehr zahl- reich, bis 12 mm lang und sehr kräftig. In den Waldschlägen bei Güns. C. canım All. b) var. multiceps m. Der sehr kräftige Stengel ist oben reich verzweigt, die Zweige tragen unter dem grossen Endköpfehen an kurzen Stielen, hie und da auch fast sitzend, 1—3 kleinere Blütenköpfehen. An Grabenrändern in Güns. C. pannonicum Gaud. b) f. auriculatum Schur; in Güns. C. rivulare Link b) var. Salisburgense D. C.; auf nassen Wiesen in Bozsok und Rohoncez. C. arvense L. b) var. decurrens Wallr. in mehreren Formen, nicht selten auch auf trockenem Boden, somit nicht hydrophil; in Güns und Tömörd. e) f. grandiceps m. Die Blütenköpfehen, bei den meisten Formen klein, sind bei dieser schon zur Blütezeit 20—25 mm lang und 12 mm dick ; im Fruchtzustand aber 35—40 mm lang und 15 mm dick; in Güns. d) f. grandiflora m. Die Blüten überragen bei der typischen Form die Hüllblätter nur wenig, bei dieser auf den Aeckern in Güns häufigen Form sind die Blüten grösser, deren Röhre und linealen Zipfel länger, überragen die Hüllblätter beträchtlich, die randständigen Blüten sind zurück- gebogen und verhüllen so die Hüllblätter zum grossen Theile. C. palustre X rivulare a) U. subalpinum Gaud.; auf nassen Wiesen in Rattersdorf. b) ©. Oenanum Treuinf.; in Rattersdorf und Geresdorf. C. palustre X canum a) Ü. silesiacum Scehltz.; in Weissen- bachl. Ü. pannonicum X canum a) Ü. cano-pannonicum Neilr. 1859 (C. austro-pannonicum Simk. in Waisbecker „Köszeg Flor“ 1891; ©. subcanum G. Beck 1893) und b) Ü©. persimile G. Beck; beide im Kastanienhaine in Güns. ©. canum X rivulare a) ©. Siegertii. Sehltz. in Güns und Glas- hütten a./L. b) ©. subrivulare G. Beck; in Güns. e) C. rivulari- forme m.; weicht vom (0. subrivulare bloss dadurch ab, dass bei diesem am Ende des Stengels 2—3 Köpfehen gehäuft sind; auf nassen Wiesen in Güns. ©. erisithales X pannonicum b) C. erisithaloides Hut. mit ©. Linkianum Löhr; im Kastanienhaine in Güns. 108 ©. rivulare X oleraceum a) C. erneagineum D. C., b) ©. prae- morsum Reichb. (non C. praemorsum Michl nee. Treuinf.); beide auf nassen Wiesen in Güns und Rattersdorf. 0. palustre X oleraceum b) C. hybridum Koch; eultivirt. Von den Samen der Pflanze, welche ich in Steinbach hart an der österreichischen Grenze 1892 sammelte, erhielt ich 2 Pflanzen, welche auch heute noch in meinem Garten stehen, und wovon die eine den Oharakter des ©. hybridum zeigt, die andere jedoch einen Rücksehlag darstellt und wenig von dem typischen (©. oleraceum abweicht. Serratula tinctoria L. b) var. lancifolia Gray; in Güns. Tragopogon pratensis L. b) f. revolutus Schweigg; in Güns. Lactuca saligna L. a) f. Ruppiana Wallr.; in Güns. b) f. Wallrothii Spreng; in Liebing. (Schluss folgt.) Literatur-Uebersicht '). Jänner 1899. BauerE. Ein bryologischer Ausflug auf den Georgsberg bei Raudnitz in Böhmen. (Deutsche botan. Monatschr. XVII. Jahrg. Nr. 1. Ss. 1—4.) 8°. Neu beschrieben wird u. a.: Hypnum chrysophyllum Brid. var. intercedens Bauer. Bode G. Zur Reindarstellung des Chlorophylis. (Botan. Oentralbl. Bd. LXXVII. Nr. 3/4. 8. 81—87.) 8°. Özapek F. Zur Chemie der Holzsubstanz. (Sitzungsber. d. d. naturw. med. Ver. Lotos. 1898. Nr. 7.) 8°. 9 8. Die Abhandlung enthält eine Kritik der bisherigen Anschauungen über die für das pflanzliche Holz charakteristische Substanz und die Mit- theilung über die Darstellung einer neuen, die charakteristischen Reactionen des Holzes aufweisenden Substanz, welche Verf. Hadromin nennt. Dalla Torre K. W.v. Die Alpenflora der österreichischen Alpen- länder, Südbayerns und der Schweiz. Nach der analytischen Methode, zugleich als. Handbuch zu dem vom D.-Oe. Alpen- verein herausgegebeuen „Atlas der Alpenflora“. München. (Lind- auer.) Kl. 8°. 270 S. Bei Beurtheilung einer Exeursionsflora ist es immer nöthig, deren Zweck zu beachten. Das vorliegende Buch hat den Zweck, den Alpenwanderer in die Lage zu versetzen, die in den Alpen vorkommenden Pflanzen zu bestimmen, es hat aber zugleich auch die Aufgabe, dem sammelnden Bota- niker eine Orientirung über die zahlreichen in neuerer Zeit unterschiedenen Formen von geringerer morphologischer Verschiedenheit zu ermöglichen. 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaection. 109 Um beiden Zwecken zu entsprechen, musste das Buch die Mitte zwischen populärer und wissenschaftlicher Darstellung halten, und in der That ist es dem Verfasser gelungen, diese schwierige Aufgabe zu lösen. Er ist durch Hervorhebung auffallender Merkmale, durch Handlichkeit und Kürze den Bedürfnissen der Touristen, durch Aufnahme der im Gebiete beobachteten Formen und Hpybriden, durch genaue Verbreitungsangaben und richtige Nomenclatur jenen der Botaniker gerecht worden. Dass er sich in letzterer Hinsicht vielfach an die besten der vorhandenen Floren (Fritsch, Exeur- sionsflora, Beck, Flora von Niederösterreich, Gremli, Flora der Schweiz) hielt, kann dem Buche nur zum Vortheile gereichen. Dass manche Formen- kreise (z. B. Hieracium, Campanula, Alchimilla u. a.) nicht vollständig geklärt sind und manchem Botaniker Anlass zu Einwendungen geben könnten, kann nicht dem Verf. zum Vorwurfe gemacht werden; es ist dies durch den Stand der Systematik der betreffenden Gruppen begründet. Das Buch kann allen Freunden der Alpenflora und in den Alpen botanisirenden Fachmännern bestens empfohlen werden. Fritsch K. Nachruf an A. Kerner v. Marilaun. (Verh. d. zool. botan. Gesellschaft in Wien. XLVIII. Bd. S. 694— 700.) 8°. Hackel E. Gramina in H. Schinz. Beiträge zur Kenntniss der afrikanischen Flora. Neue Folge. X. (Bull. de l’herb. Boiss. Tom. VI. Nr. 1. pag. 23—28.) 8°. Haläesy E. v. Eine neue Statice-Art der griechischen Flora. (Allg. botan. Zeitschr. V. Nr. 1. S. 1—2.) 8°. Statice Dörfleri Hal. Cycladen, Insel Makaria und Denusa, leg. Leonis. Halaesy E. v. Beiträge zur Flora von Griechenland. (Verh. d. zool. botan. Gesellsch. in Wien. XLVIII. Bd. S. 700— 714). 8". Bearbeitung einiger Collectionen griechischer Pflanzen von Held- reich, Leonis, Tuntas, Zahn und Reiser, welche dem Verf. im Laufe des letzten Jahres zugingen. Die Abhandlung enthält ausser zahlreichen neuen Standorten Beschreibungen, resp. ausführliche Besprechungen folgender Pflanzen: Fibigia eriocarpa (DC.), Draba verna L., Alyssum taygeteum Heldr., Dianthus glanduloso - pubescens Hal., D. diffusus S. et S. var. euboeus Hal., var. dolopicus Hal., D. chalcidiceus Hal., D. epirotus Hal., Onobrychis Halacsyana Heldr., Inula attica Hal., I. parnassica B. et H., var. euboea Hal. Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Waldes. In botanischer und forstwirthschaftlicher Hinsicht. 18. Liefrg. (Hölzel.) 4°. S. 49 —72. Taf. XLVII, LIT, LIX. — 10, Der Text der vorliegenden Lieferung behandelt den Schluss der Aceraceae, die Aquifoliaceae, Staphyleaceae, Celastraceae, Rhamnaceae, Cornaceae, Araliaceae, Myrthaceae, Thymelaeaceae, Ribesiaceae, Pomaceae. Die prächtigen Farbentafeln illustriren: Rhamnus Frangula, Sorbus tormi- nalis, Fraxinus excelsior. Horak B. Ergebnisse einer botanischen Reise nach Montenegro. (Sitzungsber. d. k. botan. Ges. d. Wissensch. 1898). 8°. 12 8. Janezewski E. de. Etudes morphologiques sur le genre Anemone. IV. (Rev. gen. de bot. Tome X. p. 433.) 8°. 4 Taf. Der vorliegende 4. Theil behandelt den Stengel vom vergleichend anatomisch-morphologischen Standpunkte mit Berücksichtigung zahlreicher Repräsentanten der Gattung. Molisch H. Be erscnlungen auf Java. II. Ueber das Ausfliessen des Saftes aus Stammstücken von Lianen. (Sitzungsber. d. math.-naturw. Cl. der k. Akad. d. Wissensch. Wien. Bd. CVII. Abth. I.) 8°. 4 Fig. 110 Verf. hat die von mehreren Reisenden gemachten Angaben über das Ausfliessen wässerigen Saftes aus abgeschnittenen Lianenstämmen während seines Aufenthaltes in Java geprüft und die Frage studirt. Er kam zu dem Resultate, dass dieses Ausfliessen bei zahlreichen tropischen Lianen, in geringerem Maasse auch bei einheimischen Lianen und auch bei anderen Holzpflanzen stattfindet; aus seinen Untersuchungen ergab sich, dass man es dabei nicht mit einem biologischen, sondern einem physikalischen Phänomen zu thun hat, hervorgerufen durch die plötzliche Einwirkung des Luftdruckes en die mit Wasser theilweise oder vielleicht ganz erfüllten aufgeschnittenen efässe. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XI. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 1. S. 12—14). 8°. Murr J. Eine neue Ophrys-Kreuzung. OÖ. aranifera X Bertolomii. (Deutsche botan. Monatsschr. XVl. Jahrg. Heft 12. S. 217 bis 218). 8°. Verf. unterscheidet drei Formen dieser bei Trient beobachteten Hybriden: O. pseudoaranifera, 0. pseudo-Bertolomii und O. Gelmii. Schreiber H. Wiesen der Randgebirge Böhmens und ihre Ver- besserung. Staab. (Selbstverlag.) 8°. 249 S. 1 Tab. Solla R. F. In Italien im Jahre 1897 aufgetretene Krankheits- erscheinungen. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. VII. Heft 5. Ss. 273— 277.) 8°. Vogl A. Die wichtigsten vegetabilischen Nahrungs- und Genuss- mittel. Wien und Leipzig. (Urban und Schwarzenberg.) 8°. Il. Weinzierl Th. R. v. Ueber die Zusammenstellung und den Anbau der Grassamen-Mischungen. 2. Aufl. gr. 8°. 458. 1 Tab. Wien. Wiesner J. Ueber die Formen der Anpassung des Laubblattes an die Lichtstärke. (Biolog. Centralbl. Bd. XIX. Nr. 1.) 8°. 16 8. Verf. unterschied in einer früheren Abhandlung bereits mit Bezug auf das Verhalten assimilirender Laubblätter zum Lichte zwei Typen: photo- metrische Blätter und aphotometrische. Erstere sind jene Laubblätter, welche im Lichte und durch dasselbe eine bestimmte Lage zum Lichte annehmen. In der vorliegenden Abhandlung werden nun die verschiedensten Typen der photometrischen Blätter behandelt. Hierbei unterscheidet Verf. weiterhin zwei Typen derselben, nämlich das euphotometrische Blatt, welches sich dem Lichte so orientirt, dass es das Maximum des diffusen Lichtes empfängt und das panphotometrische Blatt, das sowohl Sonnen- als diffuses Licht geniesst, ersteres aber + abwehrt, letzteres in minderem Maasse, als das euphotometrische, sich aneignet. Zawodny J. F. Die Entwicklung der Znaimer Gurke. (Botan. Centralbl. Bd. LXXVII. Nr. 5. S. 150—155, 185—189.) 8°. Abromeit J., Jentzsch A. und Vogel G. Flora von Ost- und Westpreussen, herausgeg. vom preuss. botan. Verein in Königs- berg. 1. Hälfte. Berlin. (Friedländer u. S.) Kl. 8°. 410 S. Der Beginn einer Landesflora, welche den Abschluss einer seit Jahr- zehnten fortgeführten planmässigen Durchforschung des Gebietes darstellt. Dieselbe bringt in der Anordnung der letzten Auflagen der Gar cke’schen Flora die Pflanzen des Gebietes mit ausführlichen Standortsangaben. Von Diagnosen, Literaturnachweisen ete. wurde abgesehen. Die Bestimmung der Pflanzen wurde in zweifelhaften Fällen früher von Caspary, dann durch Abromeit vorgenommen. Letzterer hat auch zu vielen Arten kritische Anmerkungen geschrieben, die das Buch auch für andere Florengebiete wichtig machen werden. 111 Ascherson P. Gedenkrede auf A. v. Kerner (Verh. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenbg. 40. Jahrg. S. CIT) 8°. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. II. Bd. 7. Lieferung. Leipzig. (Engelmann.) 8°. S. 65 bis 144. 8°. Mit Freude begrüssen wir wieder ein Heft des werthvollen Werkes. Dasselbe enthält die Bearbeitung der Paniceae (Schluss) und den Beginn der Poeoideae, nämlich die Chlorideae, Stupeae, Nardeae, Agrostideae, letztere nur z. Th. — Wie alle vorhergehenden Hefte ist das vorliegende reich an werthvollen Beobachtungen, neuen Entdeckungen, Aufklärungen u. s. w. Baur Erw. Zur Frage der Sexualität der Collemaceen. (Ber. d. deutschen botan. Ges. XVI. Bd. Heft 10. S. 363— 367.) 8°. 1 Taf. Verf. bestätigt die von Stahl beobachtete Sexualität von Collema. Er beobachtete Carpogone und Copulation von Spermatien mit den Trichogynen. Bornmüller J. Drei neue Dionysien aus dem südlichen Persien. (Bull. de ’'herb. Boiss. Tome VII. Nr. 1. p. 66— 74.) 8°. D. oreodoza Bornm., D. ianthina Bornm. et Winkl, D. heterochroa Bornm. Bornmüller J. Ein Beitrag zur Kenntniss der Flora von Syrien und Palästina. (Verh. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. in Wien. 1898.) 37,111: S: Ein reicher Beitrag zur Flora des Orientes. Aus dem im Titel genannten Florengebiete werden neu beschrieben: Nigella arvensis L. var. mutica Bornm., Palästina. — Barbarea minor C. Koch f. Libanotiea Bornm., Libanon. — Draba oxycarpa Boiss. var. brevistyla Bornm., Antilibanon. — Erucaria Aleppica Gärtn. var. subintegrifolia Bornm., Jordanthal. — Kapistrum rugosum (L.) var. confertum Bornm., Jordanthal. — Helianthemum Lippit (L.) var. macran- thum Bornm., Palästina. — Helianthemum Lippü var. Philisteum Bornm., Philistäa. — Viola ebracteolata Fenzl. var. variegata Bornm., Libanon. — Fagonia grandiflora Boiss. var. sparse-glandulosa Bornm., Jordanthal. — Haplophyllum longifolium var. ciliosum Bornm., Philistäa.. — Haplo- phyllum longifolium var. eriocalycinum Bornm., Philistäa. — Lupinus Palaestinus Boiss. var. caeruleus Bornm., Palästina. — Ononis hirta Desf. var. glandulosa Bornm., Galiläa. — Ononis phyllocephala Boiss. var. glandulifera Bornm., Libanon. — Trifolium tomentosum L. var. Orientale Bornm., Jaffa. — Trifolium zerocephalum Fenzl var. eruentum Bornm., Libanon. — Astragalus angulosus DC. var. elongatus Bornm., Libanon. — Epilobium Tournefortii Mich. var. canescens Hausskn. et Bornm., Libanon. — Eryngium Heldreichi Boiss. var. fallae Bornm., Libanon. — Scaligeria multijuga Bornm., Libanon. — Scandix pinnatifida Vent. f. decipiens Bornm., Libanon. — Sherardia arvensis L. var. coriacea Bornm., Libanon. — Crucianella herbacea Forsk. var. strictior Bornm., Palästina. — Galium hierochunticum Bornm., Jordanthal. — Scabiosa Ucranica L. var. atroaristata Bornm., Libanon. — Echinops Gaillardoti Boiss. $. concolor Bornm., Libanon. — Carlina involucrata Poir. var. Joppensis Bornm., Jaffa. — Aegialophila pumila (L.) var. integrifolia Bornm., Palästina. — Scorzonera Jacquwiniana (Koch) var. integerrima Bornm., Antilibanon. — Laetuca Cretica Dsf. var. riolacea Bornm., Libanon. — Zollikoferia mucronata Forsk. var. latisecta Bornm. Verbascum Tiberiadis Boiss. ß. stenosepalum Bornm., Antilibanon. — Linaria Joppensis Bornm., Palä- stin.. — Veronica glaberrima Boiss. et Bal. var. glanduligera Bornm., Libanon. — Lippia nodiflora (L.) var. subsessilis Bornm., Jaffa. — Ori- ganum Barbarae Bornm., Libanon. — Melissa inodora Bornm., Libanon. — Salvia grandiflora Ettl. var. vestita Bornm., Libanon. — Ballota nigra L. var. ampliata Hausskn. et Bornm., Philistäa. — Quercus Syriaca Ky. var. erioclada Bornm., Libanon. — Salir Safsaf Forsk. var. hierochuntica 112 Bornm., Jordanthal. — Orchis punctulata Stev. var. Galilaew« Bornm. et M. Schulze, Galiläa. — Asparagus acutifolius L. ß. brachyclados Bornm., Libanon. — Corynephorus deschampsioides Bornm., Libanon. — Trisetum koelerioides Bornm. et Hackel &@. mucronatum, Palästina. — Trisetum koelerioides Bornm. et Hackel ß. aristatum, Palästina. — Cynosurus calli- trichus W. Barb. var. viridis Bornm., Nazareth. — Ueberdies werden in der Abhandlung folgende Arten und Varietäten aus der Flora Persiens, Kurdistansund vonGriechenland neu beschrieben : Papaver acrochaetum Bornm. ex aff. P. tauricoli Boiss.. — Erysimum Iranicum Bornm, ex aff. E. sisymbrioides C. A, M. — Sisymbrium Pannonicum Jaeg. var. macran- thum Bornm. et var. glaberrimum Bornm. — Draba longisiiqua Bornm. — Draba Cappadocica Boiss. et Bal. f. brevicaulis et f. calycosa (= D. calycosa Boiss., Anatolien). — Acer Oreticum L. var. trichocladum Bornm. (Enboea). — Acer cinerascens Boiss. ß. subglabrum Bornm. et f. longipes Bornm. — Trigonella radiata L. var. longefimbriata Bornm. — Leontodon hispidulum Del. var. major Bornm. — Podonosma Sintenisiw Bornm. — Hyoseyamus Kurdicus Bornm. — sSalvia grandiflora Ettl. var. Aegaea Bornm. (Thasos). — Teuerium procerum Boiss. var. leiocalycina Bornm.; var. glabrescens Hsskn. — Teuerium divaricatum Sieb. var. glanduloso- villosum Hsskn. et Bornm. — Salix zygostemon hort. — Allium hirtifolium Boiss. ß. oliganthum Bornm. pro spec. — Danthonia Forskahlei (Vahl) subsp. D. Persica Bornm. — Aegtlaps triuncialis L. var. leptostachya Bornm., var. anathera Hausskn. et Bornm. Busse W., Studien über die Vanille. Berlin (J. Springer). 8°. 113 S. 2 Taf. Guerin P. A propos de la presence dun champignon dans l'ivraie. (Lolium temulentum.) (Journ. de Bot. 12 Ann. Nr. 23—24. p. 384—385.) 8°. Verf. reclamirt für sich die Priorität der Entdeckung des Pilzes in Lolium temulentum, da über seine Entdeckung schon vor Vogl eine Notiz erschien. (Journ. de Pharm. et de Chimie. 6. Ser. tom. VIII. p. 209, 1. Sept. 1898.) R Gürke M. Plantae Europaeae. Enumeratio systematica et synony- mica plantarum phanerogamicarum in Europa sponte erescentium vel mere inquilinarum. Tomus II. Fasc. 2. Leipzig (Engelmann). S. 161—320. 8°. Die vorliegende Fortsetzung des von ©. Richter begonnenen, von M. Gürke fortgesetzten und für die systematische Botanik so überaus werthvollen Werkes umfasst die choripetalen Dicotylen von den Cheno- podiaceae bis zu den Caryophyllaceae (Silene). k Höck F. Studien über die geographische Verbreitung der Wald- pflanzen Brandenburgs. IV. (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Branden- bure. XL. Jahre. S. 8096.) 8°. Hnager W. Ueber die Function der oberflächlichen Schleim- bildungen im Pflanzenreiche. Jeneuser Dissertation. Leiden (Brill). SLmNBUS: Die wichtigsten Resultate der Arbeit gehen aus folgendem Schluss- satze derselben hervor: „Ich hoffe, durch die vorliegende Untersuchung den Nachweis erbracht zu haben, dass man auch für die Pflanzen berechtigt ist, in vielen Fällen, wo Bewegungen sich abspielen, seien es active Locomotionen, seien es Bewegungen des Wachsthums, beziehungsweise der Entfaltung, Einrichtungen anzunehmen, die diese Bewegungen unterstützen und erleichtern, und dass man, unbeschadet zahlreicher, im Verlaufe dieser Arbeit besprochener Nebenfunetionen, der oberflächlichen Sehleimbildung in grossen Gruppen des Pflanzenreiches die Bedeutung eines Gleitmechanismus und eines mechanischen Sehutzmittels zuschreiben muss“. 113 Hirase 8. Etudes sur la fecondation et l’embryogenie de Ginkgo biloba. (Journ. of the College of Seience. Tokyo. Vol. XI. Pt. II.) 8°. p. 103—149. 3 Taf. Ikeno S. Untersuchung über die Entwicklung der Geschlechts- organe und den Vorgang der Befruchtung bei Oycas revoluta. (28. Pt De DL 214; 7 Tat. #—- Indie Pollen- kammer hin- einhängen- der Theil des Pollen- schlauches. T ycas revoluta vor dem Freiwerden der Spermatozoiden (nach Ikeno). J <— In das Ge- webe des Nucellus eingedrun- gener Theil des Pollen- schlauches. Pollenschlauch von ( Der wesentlichste Inhalt der beiden erwähnten Arbeiten ist durch vorläufige Mittheilungen der Autoren schon allgemein bekannt geworden und hat nicht verfehlt, durch den Nachweis von Spermatozoiden bei siphonogamen Pflanzen Aufsehen zu erregen. Erst die vorliegenden ausführlichen Arbeiten lassen deren Bedeutung ganz erkennen. Der Befruchtungsvorgang bei Cycas und Ginkgo ist so ähnlich, dass wir hier beide Arbeiten zugleich referiren können. Der wesentlichste Inhalt derselben ist folgender: Das Pollenkorn ist Anfangs dreizellig.. Von diesen drei Zellen wird, sobald das Pollenkorn Oesterr. botan. Zeitschr. 2. Heft. 1899. 9 114 in die Pollenkammer der Samenanlage gelangt ist, die eine zu einer schlauch- artigen Verlängerung (vgl. nebenstehende Abb. p 3), welche in das Gewebe des Nucellus eindringt und zur Befestigung des Pollenkornes während der nächsten Phasen der Entwicklung dient!). Von den beiden übrigen Zellen des Pollenkornes theilt sich die innere (p 2) in zwei, von denen eine (Stiel- zelle s) der unverändert gebliebenen ursprünglichen Zelle (p 1) sich nähert, während die zweite bedeutend sich vergrössert und nach längerer Zeit in zwei mit schraubenförmigen Wimpernkränzen versehene Spermatozoiden sich theilt. Bei der Ausbildung der Wimpernkränze ist das bei diesem Theilungs- processe auftretende Centrosoma wesentlich betheiligt. Jeffrey E. The Gametophite of Botrychium virginianum. (Uni- versity of Toronto Studies. Biolog. Ser. Nr. 1.) 8°. 32 p. 4 Taf. Untersuchungen über die geschlechtliche Generation von B. v., welche auffallende Analogien mit den von Bruchmann in jüngster Zeit studirten Prothallien der Lycopodiaceen aufweist. Kihlman A. O. Havainnoita Suomen Euphrasia-lajeista. (Acta soc. pro. fauna et flora Fenn. XIII.) 8°. 68 p. Kny J. Ueber den Ort der Nährstoff-Aufnahme durch die Wurzel. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Jahrg. 1898. Bd. XVI. Heft 8. Ss. 216—236.) 8°. Lemmermann E. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. I. Golenkinia Chod., Fichteriella Lemm., Franceia nov. gen., Phythelios Frenzel, Lagerheimia Chod., Chodatella nov. gen., Schroederia nov. gen. (Hedwigia XXXVII. Heft 6. S. 303—315.) 8°. 1 Taf. und 4 Fig. Monographische Bearbeitung der mit langen Schwimmborsten ver- sehenen Planktonalgen, darunter ist: Franceia ovalıs (France) Lemm. Kleiner Balatonsee, Napagedl in Mähren. Loew OÖ. Die chemische Energie der lebenden Zellen. München (E. Wolff). 8°. 75 S. Magnus P. Ueber die Beziehungen zweier auf Stachys auf- tretender Puceinien zu einander. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Heft 10. S. 377—385.) 8°. 1 Taf. Mela A. J. Nymphaea fennica. Eine neue europäische Seerose. (Acta soc. pro fauna et flora fenn. XIV.) 8°. 88. 2 Taf. 4 Textfig. Mez ©. Das Mikroskop und seine Anwendung. Ein Leitfaden bei mikroskopischen Untersuchungen. Berlin (J. Springer). 8°. 326 Abb. — fl. 4:20. Achte, stark vermehrte Auflage des H. Hager’schen Buches. Nawaschin S$. Resultate einer Revision der Befruchtungsvorgänge bei Lilium Martagon und Fritillarıa tenella. (Bull. de l’ Acad. imp. des Sciences de St. Petersbourg. 1898. Tom. IX. Nr. 4. p. 377—382.) 8°. Kurze vorläufige Mittheilung über den im Titel genannten Gegenstand. Dieselbe enthält einige Beobachtungen von grosser Tragweite. Verf. beob- achtete, dass von den beiden Sexualkernen, welche er regelmässig im Pollen- !) Ref. möchte bei diesem Anlasse darauf aufmerksam machen, dass, während einerseits die Cycadeen mit ihren Spermatozoiden wesentlich an die Pteridophyten erinnern, anderseits dieser Schlauch eine Bildung darstellt, aus dem sich der Pollenschlauch der Siphonogamen entwickelt haben kann. Einen Uebergang stellt die Chalazogamie dar 115 schlauch fand, bei dem Eintritte in den Embryosack der eine mit dem Ei- kerne, der andere jedoch mit dem einen Polkerne verschmilzt. Das Resultat der letzteren Vereinigung wandert dem anderen Polkerne entgegen und trifft mit diesem zusammen, um nach vollzogenen Prophasen der Thei- lung mit ihm zu verschmelzen. Nihoul E. Contribution a l’etude anatomique des Renonculacees. Ranunculus arvensis L. Bruxelles (Acad. royal de Belg.) 4°. 38 p. 4 Taf. Rosen F. Anatomische Wandtafeln der vegetabilischen Nahrungs- und Genussmittel. Breslau (J. U. Kern). — Mk. 75. 30 farbige Wandtafeln im Formate 73 X 100 cm und Textband, Solms-Laubach H. Graf zu. Weizen und Tulpen und deren Geschichte. Leipzig (A. Felix). 8°. 120 S. 1 Taf. Ein ebenso in descendenztheoretischer wie culturhistorischer Hinsicht sehr bemerkenswerthes Buch. Dasselbe behandelt in überaus gründlicher Weise in zwei getrennten Theilen die Geschichte unserer Weizenarten und der Garten- tulpen, Bezüglich des Weizens kommt Verf. nach Betrachtung der Morphologie und der sexuellen Affinität der Formen zur Unterscheidung folgender Typen: T. monococcum — T. dicoccum — T. spelta — T. vulgare, durum, turgi- dum, polonicum. Die vier letzterwähnten Typen bilden einen Formenkreis. Von diesen Typen ist nur eine, nämlich 7. monococcum, heute wildwachsend bekannt, nämlich aus dem östlichen Mediterrangebiet. Es spricht aber viel dafür, dass auch dies nicht seine ursprüngliche Heimat ist, sondern dass dieselbe, geradeso wie für die anderen Typen, anderwärts zu suchen ist. Auf Grund eulturhistorischer und pflanzengeographischer Ueberlegungen kommt Verf. zu der Annahme, dass Centralasien dieHeimat aller genannten Weizentypen sei. — Der den Tulpen gewidmete Theil des Buches gibt zunächst eine Gliederung der europäischen Tulpen. Wir haben zu unter- scheiden zwischen den in Süd- und Mitteleuropa ursprünglich heimischen Tulpen (Gruppe der 7. silvestris) und den später eingeführten und verwil- derten. Unter den letzteren sind wieder ursprünglich eingeführte und in jüngster Zeit local entstandene (Neotulpen) zu unterscheiden. Ein zweites Capitel gibt eine ungemein genaue Darstellung der Einführung (1559 in Augsburg, ungefähr gleichzeitig in Wien und Mecheln), der Cultur der Gartentulpen, sowie der Tulpomanie im 17. Jahrhundert. Zum Schlusse erörtert Verf. die Art der Entstehung der zahlreichen Gartentulpen und gelangt zu der Annahme, sie seien aus einigen, noch festzustellenden Stamm- arten, durch Hybridisation hervorgegangen. Tieghem Ph. van. Avicenniacees et Symphoremacees, place de ces deux nouvelles familles dans la elassification. (Journal de Bot. 12. Ann. Nr. 22—24.) 8°. Verf. kommt zu dem Resultate, dass die beiden Familien in die Gruppe seiner „Innucellees* gehören neben die Harmandiaceae und Aptandraceae. Timm C. T. Ein paar Frühlingstage am Gardasee. (Deutsche botan. Monatsschr. XVI. Jahrg. Heft 12. S. 223—228.) 8°. ; Wainio E. Monographia Cladoniarum universalis III: (Acta soc. pro fauna et flora fenn. XIV. p. 1—268.) 8°. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. | I. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Classe. Sitzung am 19. Jänner 1899. — Herr Prof. Dr. Karl Fritsch legt eine Abhandlung vor unter dem Titel: „Beitrag 116 zur Flora von Constantinopel. Bearbeitung der von J. Nemetz in den Jahren 1894-1897 in den Umgebungen von Öonstantinopel gesammelten Pflanzen. ErsterTheil: Kryptogamen. (Mit einer Farbentafel.)“ Die Abhandlung enthält die Bearbeitung der Thallophyten, Bryophyten und Pteridophyten, welche von J. Nemetz zum grösseren Theil in den näheren Umgebungen von Constantinopel, zum kleineren Theil in dem benachbarten Kleinasien, so am bithyni- schen Olymp bei Brussa, gesammelt wurden. An dieser Bearbeitung haben sich ausser dem Verfasser die Herren Prof. Steiner (Flechten), Th. Reinbold (Algen), Dr. K. v. Keissler (Pilze) und Prof. F. Matouschek (Moose) betheiligt. Von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind die Ergeb- nisse, welche die Bearbeitung der Flechten geliefert hat. Die Untersuchung derselben ergab eine ganze Reihe von neuen Arten: Ramalina nuda Steiner, Rinodina subrufa Steiner, Caloplaca ochro-nigra Steiner, Lecanora luteo-rufa Steiner, Lecanora connectens Steiner, Haematomma Nemetzi Steiner, Buellia Scutariensis Steiner, sSecoliga denigrata Steiner, Arthonia Tureica Steiner, Pharcidia leptaleae Steiner und Mycoporum erodens Steiner. Ausserdem ist der Nachweis von 132 Flechten- arten in einem lichenologisch noch nahezu gar nicht durchforsehten Gebiete an sich schon von Interesse. Bezüglich der Meeresalgen mag darauf aufmerksam gemacht werden, dass der östliche Theil des Mittelmeeres in Bezug auf seine Algenflora keineswegs genau durchforscht ist, und dass speciell über die in der Umgebung von Constantinopel vorkommen - den Meeresalgen keine Publication existirt. In der vorliegenden Abhandlung sind 63 Algen verzeichnet, von welchen nur zwei (Chara-Arten) dem süssen Wasser angehören. Es stellt sich her- aus, dass die bei Constantinopel vorkommenden Meeresalgen im Allgemeinen mit denen aus dem westlichen Theile des Mittelmeeres übereinstimmen. Die Bearbeitung der Pilze, Moose und Farne ist zwar in pflanzengeographischer Hinsicht von etwas geringerer Bedeutung, bot aber Gelegenheit zu verschiedenen kritischen Bemerkungen, die sich namentlich in dem den Farnen gewidmeten Theile der vorliegenden Abhandlung vorfinden. Die beigegebene Tafel bringt farbige Abbildungen von einigen neuen oder weniger bekannten Flechten und ausserdem einige Analysen dazu. Die von W. Liepoldt gemalten Habitus- bilder dürften einen Fortschritt in der Darstellung von Krusten- fiechten bedeuten, da sowohl die photographische Reproduction, als auch andere Methoden bisher wohl nicht zu so brauchbaren Ab- bildungen geführt haben. 117 Sitzung am 15. December 1898. Das e. M. Herr Prof. Dr. G. Haberlandt in Graz über- sendet eine Arbeit: „Ueber den Entleerungsapparat der inneren Drüsen einiger Rutaceen.“ k Einriehtungen zur Entleerung des Secretes der „inneren Drüsen“ (Secretbehälter) sind bisher noch nicht bekannt geworden. In der vorliegenden Arbeit wird nun gezeigt, dass bei allen darauf- hin untersuchten Rutaceen, vor Allem bei Ruta graveolens die subepidermalen Drüsen bei Biegungen des Blattes entleert werden. Man kann sich davon leicht überzeugen, wenn man ein Flieder- blättchen von Ruta biegt und gleichzeitig mit der Lupe die Convex- seite des Blättehens betrachtet; die zahlreichen Grübchen in der Epidermis, unter denen die Drüsen liegen, füllen sich bei der Biegung plötzlich mit dem entleerten Secrete. Der Entleerungsapparat besteht aus zwei Bestandtheilen: dem Drüsendeckel und der Drüsenwand. Ersterer setzt sich aus meist vier Deckzellen zusammen, welche metamorphosirte Epidermis- zellen vorstellen. Durch ihre Gestalt, vor Allem durch den Bau und die chemische Beschaffenheit ihrer Zellwände unterscheiden sie sich auffallend von den gewöhnlichen Epidermiszellen. Ihre Seitenwände, die „Spaltwände“, weisen eine zarte oder verdickte weiche Mittelschicht auf. die morphologisch als eine bis zu den Innenwänden vorspringende Cuticularleiste aufzufassen ist. Diese Mittelschicht enthält, wie Tinetionsversuche lehren, reichlich Pectinstoffe und bei Ruta auch Callose; bei der eben genannten Pflanze sind auch die „Öuticularschichten“ der Aussenwände des Deckels bis auf eine schmale Leiste über den Spaltwänden nicht eutieularisirt, sondern peectinisirt und auch callosehältig. Die Trennung der Spaltwände, respective die Bildung der „Ausführungsspalte“ erfolgt in einer die Mittelschicht bis zur Guticula durchsetzenden. sehr zarten Mittellamelle. Das Auseinanderweichen der Deckzellen wird also durch ähn- liehe Einrichtungen vorbereitet und ermöglicht, wie bei der Tren- nung der Schliesszellen des jungen Spaltöffnungsapparates. Die Aufgaben der flachen, meist mehr minder diekwandigen Zellen der Drüsenwand besteht darin, dureh ihren starken Turgor auf den Drüseninhalt einen Druck auszuüben. Wird dieser Druck durch eine Biegung des Blattes gesteigert, so erfolgt die Bildung der Ausführungsspalte und die plötzliche Entleerung des Secretes. Begünstigt wird dieser Vorgang durch die Zugspannung, der die Zellen auf der Convexseite des gebogenen Blattes unterworfen sind. Herr Dr. Max SoStari@ legt eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität in Wien ausgeführte Arbeit, betitelt: „Anatomische Untersuchungen über den Bau des Stammes der Salicineen“ vor. Es wurde bis jetzt angenommen, dass man auf Grund ana- tomischer Merkmale des Stammes die beiden Gattungen Salix und 118 Popolus der Famile der Salieineen nicht mit Sicherheit von einander trennen könne. Unter Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse des Markes und der Rinde gelang es dem Verfasser, folgende sichere Unterscheidungsmerkmale zwischen den oben erwähnten Gattungen aufzufinden: 1. In der Markscheide, respective im Marke sämmtlicher von mir untersuchten Populus-Arten (P. alba L., P. tremula L., P. euphratica L., P. pyramidalis Roz., P. monilifera Ait., P. balsamifera L., P. nigra L.) treten Skelerenchymfaserbündel auf, während dieselben den verschiedenen Salıx- Arten [Salıx fragilis L., $8. pentandra L., 8. alba L., 8. babylonica L., 8. nigra Marsh., $. purpurea L., S. incana L., S. viminalis L., 8. pruwi- nosa Wendl., S. caprea L., S. aurita L,, S. nigricans L., S. ros- marinifolia L., S. herbacea L., 8. retusa L., S. polaris Wahlemb., S. reticulata L. (Chamitea reticulata Kern.)] durchaus fehlen. 2. Die Rinde der oben erwähnten Populus-Arten unterscheidet sich von der der Salix-Arten dadurch, dass in ersterer massen- haft Sklerenchymelemente vorkommen, wogegen letztere dieser durchaus entbehrt. II. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Seetion für Botanik. Sitzung am 18. November 1898. Herr Dr. E. v. Haläcsy überreichte eine Arbeit: „Beiträge zur Flora von Griechenland“; (vel. S. 109) und besprach mehrere in derselben behandelte Pflanzen. — Herr Dr. A. v. Hayek theilte unter Vorlage der betreffenden Exemplare für die Flora von Niederösterreich und Steiermark neue Standorte mit. — Herr Dr. C. v. Keissler besprach einige terato- logische Objeete. — Schliesslich demonstrirte Herr F. Vierhapper interessante Pflanzen des Lungau, die Herren E. K. Blümml| und M. Rassmann übersendeten Verzeichnisse neuer Standorte aus Niederösterreich. Seetion für Kryptogamenkunde. Sitzung am 25. November 1898. Herr Dr. Friedr. Krasser hielt einen Vortrag: „Zur Kenntniss des Lycopodium cernuum“, in welehem er den Reiehthum der unter diesem Namen bisher zumeist zusammengefassten Formen darlest. — Herr F. Pfeiffer v. Well- heim demonstrirte mikroskopische Präparate, darunter Diatomeen- Testpräparate mit neuen Einschlussmedien. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Die botanischen Sammlungen der Universität Genf, welche unter der Leitung Prof. Chodat’s stehen, sowie dessen Privat- sammlung wurden am 23. November 1898 durch einen Brand arg geschädigt. Der Missionär Manoog Kharadj in Aintab (Armenien) ist bereit, für Botaniker Materiale zu sammeln. 119 Personal-Nachrichten. Geheimrath Prof. Dr. S. Schwendener (Berlin) feierte am 10. Februar seinen 70. Geburtstag. Hofrath Prof. Dr. A. Vogl in Wien wurde in den Ritter- stand erhoben. Der Director der Roy. Gardens in Kew, W. T. Thiselton Dyer. wurde zum Commandeur des Ordens von S. Michel und S. George ernannt. Als Nachfolger OÖ. Brefeld’s wurde Prof. Dr. W. Zopf aus Halle nach Münster berufen. Die Akademie der Wissenschaften in Berlin hat zu corresp. Mitgliedern gewählt: Prof. Dr. Pfitzer (Heidelberg), Prof. Dr. Brefeld (Breslau), Prof. Dr. Warming (Kopenhagen). Der deutsche naturw.-med. Verein für Böhmen „Lotos“ hat Herrn Prof. Dr. J. Wiesner zum Ehrenmitgliede gewählt. Dr. Hugo Fischer hat sich an der Universität Bonn habilitirt. Gestorben sind: Der bekannte Bryologe und langjährige Herausgeber der „Natur“, Prof. Dr. K. Müller in Halle, am 10. Februar im Alter von 80 Jahren. George Vestal, Professor am New Mexiko Agrieultural-College. Prof. Dr. Teodoro Caruel am 4. December 1898 in Florenz. Prof. Dr. Giuseppe Gibelli am 17. September 1898 in Turin. Der Botaniker Franz Woenig in Leipzig. Der frühere Garteninspeetor Berthold Stein in Breslau am 27. Februar im 53. Lebensjahre. Preisausschreibung. Der Prix Decandolle für die beste Monographie einer Gattung oder Familie kommt Anfang 1900 neuerdings zur Ver- leihung. Einsendung der Manuseripte vor dem 15. Jänner 1900 an den Präsidenten der „Societe de physique et d’histoire naturelle“ in Genf. Inhalt der März-Nummer: Folgner Y., Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. S. 83. — Rechinger K, Vergl. Untersuchungen über die Triehome der Gesneriaceen. *. 89. — Wettstein R. v., Der botan. Garten und das botan. Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. (Schluss.) >. 92. — Arnold F., Lichenolog. Fragmente 36. (Forts.) 8.99. — Hayek A. v, Ein Beitrag zur Flora von Nordost-Steiermark. S. 102. — Waisbecker A., Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats. (Forts.) S. 106. — Literatur-Uebersicht. S. 108. — Akademien, Botan. Gesellschaften, Vereine ete. S. 115. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 118. — Personal-Nachrichten. S. 119. — Preisausschreibung. S. 119. Bedacteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redaeteur: J. Dörfler, Wien, III, Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1I und III & 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 120 INSERATE. Soeben erschienen: 1. Die Moor- und Alpenpflanzen (Eiszeit-Flora) des National-Arboretum u. Alpengartens Zoeschen (bei Merseburg) und ihre Cultur, ein handbuchartiges, beschreibendes Verzeichniss von ca. 2900 Formen, welches gegen Einsendung von einer Mark (auch in Briefmarken aller Länder) Jedermann zu Diensten steht. 2. Die Neuheiten -Liste des National-Arborets für 1899 mit sehr hervorragenden Einführungen. Letztere Liste wird gleich der Engros-Preisliste gratis versendet. In den nächsten Tagen erscheint DörFLER'S TauscH-KArtaLoc. Gegen Zuadressirung von 2 Postkarten mit Ansichten erhältlich! Wien, IIl., Barichgasse 36. hestesieni TR vet DS2S SR: ieteieiieieieiei Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der .‚Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, NA. Wien, April 1899. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. von Degen (Budapest). XXXVI. Rheum Rhaponticum L. in Europa. „En botanique nous consultons encore de vieux et bons descripteurs, tels que Prosper Alpinus... qui ont deerit quelquefois aussi bien et m@me mieux, que les modernes.“ Alph. de Candolle, Phytogr., p. 56. Aus Europa war bisher ein einziges Rheum als einheimisch bekannt, nämlich das Rheum tartaricum L. fil (Rh. caspieum Pall.) von den Steppen der südlichen Wolga und den Ufern des Kaspischen Meeres. In Nyman’s Compectus fehlt, sowie viele andere, welche das südliche und südöstliche Russland betreffen. auch diese Angabe, sie wurde jedoch von Gürke in seinen „Plantae Europaeae“ berück- sichtigt. Das Rheum tartarıcum ist eine kleine, chenopodium-ähn- liche Staude der Gruppe „Deserticolae*, welche sehr wenig der Vorstellung entspricht, die wir uns nach den in unseren Gärten eultivirten Rheum-Arten von den Repräsentanten dieser Gattung machen. Umsomehr muss es alle mit der älteren Literatur über diese Gattung weniger Bewanderte überraschen, dass in Europa, und zwar auf dem Rilo-Gebirge in Bulgarien, in jüngster Zeit ein Vertreter der grossen ARheum-Arten entdeckt worden ist. Der durch seine vielen bemerkenswerthen Entdeckungen bekannte bulgarische Botaniker V. Stribrny fand diese auffallende Pflanze gelegentlich einer im Frühjahre 1894 ausgeführten Besteigung des Rilo’s in der Nähe des Rilo-Klosters, wo sie den Mönchen unter dem Namen „Raven“ wohl bekannt, nach ihrer Angabe jedoch jetzt schon sehr selten geworden sei, da ihre Wurzel zur Bereitung eines gelben, angenehm schmeckenden Branntweines fleissig gegraben wird. Velenovsky hat diese Angabe Stribri'ny’s in den Sitzungs- berichten der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1894 in seinem „IV. Nachtrag zur Flora von Bulgarien“ mit Fragezeichen Oesterr. botan. Zeitschr. 4. Heft. 1899. 10 122 auf Rheum Ribes L. bezogen; er erwähnt a. a. O., dass die Mönche des Riloklosters Herrn Stribrny den „Elenin vrh“ als einen Stand- ort bezeichneten, wo die Pflanze noch sehr häufig wachsen soll, und dass sie Herr Stribrny im weiteren Verlaufe seiner Reise bei dem „Suho jezero“ (Kotylno Braniste) in der That in Menge beobachtet habe. Velenovsky, dem die Pflanze nur in Fragmenten vorgelegen ist, wagt nicht zu entscheiden, ob sie an den angeführten Standorten ursprünglich wild oder, wie er sich ausdrückt, „durch die Cultur verwildert* vorkomme, und scheint aus diesem Grunde der Angabe keine besondere Wichtigkeit zuzulegen, da er sie in sein letztes „Supplementum ad Floram bulgaricam“ (1898) gar nicht aufgenommen hat. Nun entspricht aber der soeben erwähnte Standort genau dem classischen Standorte der Aheum Rhaponticum L., denn ich glaube im Folgenden den Nachweis bringen zu können, dass mit diesem Funde jene oder eine jener Stellen wieder entdeckt worden ist, von wo das dort ursprünglich wildwachsende Arheum Rhaponticum um das Jahr 1608 zuerst in botanische Gärten gelangte, nach deren eultivirten Exemplare die Pflanze zuerst beschrieben und abgebildet worden ist; dass es sich hier also um eine in pflanzen- geographischer Beziehung höchst wichtige und von den neueren Pflanzengeographen übersehene Thatsache handelt, dass im Herzen der Balkanhalbinsel eine grosse Rheum-Art ursprünglich indigen ist. Prosper Alpinus „Marosticensis“ war derjenige Botaniker, welcher in seiner in Padua zuerst im Jahre 1612 erschienenen „Disputatio de Rhapontico* die erste Beschreibung des Rheum Rhaponticum veröffentlicht hat. Leider ist mir die Originalausgabe dieses überaus seltenen Heftes nicht zugänglich'). Die zweite Auflage (Lugduni Batavorum 1718, 25 p. p. u. 1. Tafel) befindet sich in meiner Bibliothek.?) Aus diesem ersehe ich, dass ein gewisser Franciscus Crassus, ehe- maliger Student der Padovaner Universität, später Arzt in Ragusa, sich das Rheum Rhaponticum schon vor dem Jahre 1608 mehrere Male vom Rhodope-Gebirge, und zwar „e planitie apud fontem Hebri fluminis posita“, also von den Quellen der Maritza kommen liess, wo es nach Angabe Alpini’s schon früher wildwachsend beobachtet worden sei. Während des langen Transportes gingen die Pflanzen einige Male ein, schliesslich gelang es ihm dennoch, der lebenden Pflanze habhaft zu werden, welche er zuerst in seinen Garten in Ragusa versetzte, und im Jahre 1608 seinem Freund Prosper Alpino nach Padua sandte, der sie „in secretiori suo hortulo“ eultivirte, wo sie alsdann, um seine eigenen Worte zu eitiren, „a multis hactenus 1) Ich suchte sie vergeblich in den Bibliotheken de Candolle’s, Boissier’s, Burnat’s, im Herb. Delessert, auch fehlt sie in jener des St. Petersburger und selbst des Wiener botanischen Gartens. 2) Auch sah ich ein Exemplar bei de Candolle in Genf. 123 herbariae cognitionis studiosis atque ab innumeris fere aliis virıbus nobilibus illustrissimisque plurimum admirata fuerit, multisque lau- dibus celebrata*. Indem ich auf den Inhalt der einzelnen Capitel dieser Dispu- tation, welche die Ermittelung dessen, was die älteren Autoren für Rhaponticum hielten, ob thatsächlich das Ahaponticum der alten Autoren vorliege, ob die Alten das Rhaponticum gekannt haben, und von wo sie es angeben, dass das thrakische Rhaponticum zur Gattung der „Lapatha* gehöre, und welche schliesslich die Beschrei- bung seiner Kraft und Wirkung behandeln — nicht weiter eingehe, erwähne ich nur, dass Alpinus in seiner Disputation eine gute Beschreibung und eine etwas rohe, doch für jene Zeit nicht zu schlechte Abbildung der thrakischen Pflanze liefert. Sie kann sich allerdings nicht mit der prächtigen und schwungvollen Abbildung des Rhabarbarum rotundifolium verum in Abraham Munting’s „Nauwkerige Beschryvung der Aartgewassen“ (Leyden 1696) Fol. 962 messen, welche ebenfalls nach einer von Samen aus Alpinus’ Hand erzogenen Pflanze angefertigt wurde (vgl. Text. 1. e., p. 690). Alpinus erbringt des Weiteren den Beweis, dass die Wurzel des thrakischen Rhaponticums alle jene Eigenschaften besitze, welche Dioskorides seinem Rha (Rheum) zuschreibt, ja dass schon in Dioskoridis Lib. IV. de materia medica folgender Standort erwähnt sei: „Rha, aliqui Rheon, aliqui Rhiam, latini Rhaponticum vocant, provenit in is, quae supra Bosphorum sunt regionibus, ex quibus affertur“. Es sei hier nebenbei bemerkt, dass auch Caspar Bauhin (Pinax ed. II. 1671, p. 116) die Identität des Rhaponticum thracı- cum Alpini mit dem „Rha“ des Dioskorides anerkennt. Alpinus unterscheidet schon ganz richtig vom Rhaponticum die über die indischen Häfen aus China eingeführte Rhabarber, er erwähnt. dass Manardus von Ferrara!) Rhaponticum-Wurzel zuerst in einer Venezianer Apotheke sah, wohin sie von Constantinopel kam; eine Angabe, auf die ich nochmals zurückkommen will. Alpino, und vor ihm auch anderen, waren auch skythische Standorte des Rhaponticum bekannt, die Angabe stammt von einem gewissen Joannes Quirinus Cinglerus, Philosophen und Arzt, der sie in Skythien „in campis“ gesehen hat, auch soll ein dort an- sässiger italienischer Arzt damit lucrativen Handel getrieben haben. Die bekanntlich von Ammianus Marcellinus aus dem 4. Jahr- hundert stammende etymologische Deutung von „Rha“ oder „Rheon* — Wolgafluss („Rhaponticum* — pontische Wurzel, „Rha barbarum“ — barbarische Wurzel, welche später über indische Häfen aus China eingeführt wurde) wird von Alpino acceptirt, bekanntlich ist diese auch (entgegen der Linn@’schen Erklärung 1) + in Ferrara 1536; berühmter Arzt, s. Z. Leibarzt Königs Ladislaus von Ungarn. 10* 124 von ösiv — fliessen) von Wittstein (Etymol. bot. Handwörterbuch) angenommen. Merkwürdigerweise erwähnt schon Alpinus, dass die Türken die Wurzel des Khaponticums „Rhavend“ nennen, dasselbe Wort, mit welchem fast 300 Jahre später die Mönche des Rilo- Klosters Herrn Stribrny die Pflanze bezeichneten. Das Wort „Rha- vend“, „Rhevend‘ steht übrigens zweifellos mit „Rheum“ in ety- mologischer Beziehung. Die Standortsangabe „Thracien“ für Rheum Rhaponticum finden wir in allen systematischen Werken Linn@’s und auch anderer späterer Autoren wieder; indem ich jene, welche der Durchführung der binären Nomenclatur vorangingen (Hortus Upsalensis 1748, Materia medica ed. I. 1749), übergehe, nenne ich als Beispiele: L. Spec. plant. ed. I. (1753) „Habitat in Thracia, Seythia“; Amoen. acad. Ill. (1756); L. Speec. plant. ed. II. (1762); Spec. plant. ed. III. (1764); Mater medica ed. II. (1772); Syst. plant. ed. Reichhard (1779); Materia medica ed. V. (1787); Spec. plant. ed. IV. cur. Willdenow II. (1799); Syst. veget. ed. Sprengel II. (1825); wir finden den thrakischen Standort noch in Plenck’s Prachtwerke: „leones plant. medic.“, cent IV. (1791), p. 27, „Planta... spontanea in Thracia... praecipue in monte Rhodope*“ (die zugehörige schöne Tafel scheint jedoch der untenseits ungerieften Blattstiele ete. wegen nicht das echte Rh. Rhaponticum darzustellen); in Lamarck’s Encyklopädie, vol. VI. (1804); in Persoon’s Synopsis (1805); in Willden. Enum. horti Berolin. (1809); in Hornemann’s Hort. Hafn. (1815); Dierbach’s Handbuch der med. pharm. Botanik (1819); Nees, Beschreibung offiein. Pflanzen (1829); Steudel’s und Heyn- hold’s Nomenelatoren; er entfällt jedoch später in Roem. et Schult. Syst. veget. (VII. 2. 1830) und in fast allen nach Meisner’s Mono- graphie der Polygonaceen in de Candolle’s Prodromus (XIV. 1857) erschienenen Werken. Noch ein Jahr vor dem Erscheinen des XIV. Bandes des Prodromus, wo der thrakische Standort weggelassen ist, finden wir in Hayne’s Darstellung und Beschreibung der Arzneipflanzen (XII. Bd., Leipzig 1856) bei Rheum Rhaponticum folgende Angabe: „Prosper Alpin und Andere sind der Meinung, dass diese Art das „sa“ oder 6nov des Dioscorides und der Alten sei, und auch Caspar Bauhin meint, dass Dioscorides unter seinem Rha das Rhapontieum, nicht unser Rhabarber, wie Mesue gedächte, verstanden habe. Sie wurde früher Rha ponticum genannt, und zwar Rha nach dem früheren Namen der Wolga, an deren Ufern sie vorkommt, wenn nicht ihr dieser Fluss seinen ersten oder früheren Namen zu verdanken hat, da es wohl sein kann, dass dort ihr ursprüngliches Vaterland ist; ... Rheum Rhaponticum ist also anfangs für 1) Ich sah dieses Werk aus der Bibliothek C. v. Flatt, welches an Linnae- anis überaus reich ist. 125 die echte Rhabarber gehalten worden, wurde aber in Europa dennoch erst nach 1610 allgemein durch Prosper Alpin bekannt, der es aus Thracien kommen liess“. Die Priorität der binären Benennung des Rheum Rhapontı- cums datirt von Linne Spec. plant. ed. I. (1753, p. 371), und das Citiren von Mater. med. ed. II. (1772! nicht 1773, wie Pritzel schreibt) als erste Quelle (z. B. Ledeb. Flor. Ross. TIT., p. 496, Meisner ap. DC. Prodr. XIV., p. 33) ist unrichtig. Vom Jahre 1762 an (Linn Spee. plant. ed. II.) bis 1799 (Willd. Spee.) finden wir noch die Standortsangabe „in Monte Aureo“ angeführt, welche aber von DC. und Lam. (Flore de France 1815, vol. V., p. 367) als irrthümlich nachgewiesen wird. Nach den genannten Autoren soll sich nämlich das von Delarbre in seiner „Flore de l’Auvergne* vom Mont d’Or angeführte Arheum. Rhaponticum als Rumex alpinus L. („Rhaponticum Monachorum“ der älteren Autoren) erwiesen haben. Indem ich diese Angabe des weiteren übergehe, will ich nur nebenbei bemerken, dass den Irrthum ursprünglich wohl kaum Delarbre in seinem im Jahre 1795 erschienenen Werke begangen haben kann, da die Angabe schon in Linne’'s Spee. pl. ed. II. 1762 enthalten ist; sie stammt eher von Boissier de la Öroix de Sauvages (Plantae Monspeliens. 1751), einem mir momentan nicht zugänglichen Autor her, welcher bei Campdera Mon. des Rumex bei dem „Rhapontie du Mont d’Or“ eitirt ist. Es ist nicht zu wundern, dass einem so gewissenhaften Bota- niker. wie Maximovicz, zur Zeit, als er sich mit dem Plane einer Rheum-Monographie herumtrug, die Angabe des Rheum Ihapon- ticum in Thracien nicht entgehen konnte. Leider ist die von Maxi- movicz in seinen Diagn. plant. novar. asiat. III. (Bull. de l’Acad. de St. Petersbourg XXVI. 1880, p. 636) angekündigte und auch von Dammer in Engler u. Prantl’s Nat. Pflanzenfam. (III. 1 a, p. 19) erwähnte Monographie der Gattung Rheum niemals erschienen; ich verlor mit dem Suchen nach dieser Monographie viel Zeit, bis mich schliesslich Herr U. Dammer- freundlichst aufklärte, dass sich die Maximoviez’sche Rheum-Monographie unter seinen hinterlassenen Papieren befinde, und dass ihm die benützten Angaben Maximoviez selbst wenige Stunden vor seinem Tode schriftlich mitgetheilt habe. Ich stehe nicht an, aus einem in Janka’s Nachlasse befind- lichen Briefe Maximoviez’ vom 26. October 1874 folgende Stelle hier zu veröffentlichen, umsoweniger, als die darin enthaltenen Daten mich zur Beschäftigung mit der vorliegenden Art bewogen und auf die richtige Fährte gebracht haben: „Mit einer eingehenden Arbeit über Rheum beschäftigt, die ich so ziemlich beendigt habe, bin ich auf eine Angabe über das Vaterland von Rheum Rhaponticum gestossen, die mich sehr beunrnhigt. Die erste ausführliche Beschreibung und Abbildung desselben wird Prosper Alpinus zuge- 126 schrieben (Dissert. de Rhapontico) vom Jahre 1612, der sie sich aus Thracien etwa im Jahre 1610 verschafft hatte, wo sie häufig wild wachsen soll, in der Ebene des Oberlaufes des Hebron in der Rhodope. Diese Angabe: Thracien mit noch anderen (Auvergne und Scythia) wird lange in allen systematischen Werken wiederholt und verschwindet erst bei Meisner in DC. Prodromus. — Skythien (wenn man darunter das europäische Russland versteht) nährt Rh. tataricum, die Auvergne Rumex alpinus, den Delarbre für Rh. Rhaponticum gehalten hat. Man kann aber die thrakische Pflanze kaum dafür halten, nicht etwa darum, weil P. Alpinus sie un- verkennbar beschrieben hätte, denn die Frucht bei ihm könnte allenfalls auch auf Rumex passen, die weissen Blüten freilich nicht, die Abbildung spräche der dreinervigen Blätter wegen allerdings auch für Rheum, aber jeder Zweifel schwindet, wenn man Munting') vergleicht, der die Samen seiner Pflanze von P. Alpinus erhalten hat, und eine vorzügliche Abbildung der echten Ah. Rhaponticum liefert, Früchte und Blumen in natürlicher Grösse! Warum Thracien bei Meisner nicht mehr als Vaterland figurirt, wird nicht gesagt. Wohl nur, weil es unwahrscheinlich, dass dieselbe Art in Thraeien und sodann im Altai wachsen soll, und man sich nicht wagt, die zu deutliche Abbildung anders zu deuten. So schweigt man sie bequem todt. Grisebach eitirt das Synonym von P. Alpinus nirgends, Campdera auch nicht. Grisebach hat bekanntlich kein Rheum in seiner Flora und Aufzählung seiner Standorte; in der Einleitung sehe ich, dass Niemand zu jener Zeit am Oberlaufe des Hebron (Maritza) botanisirt hat. Von späteren ist mir auch Niemand bekannt geworden, der da gewesen wäre, ausser Ihnen. Sie haben aber einen Brief im „Oesterr. bot. Wochenblatt“ veröffentlicht, so recht aus jener Gegend, Philippopel nämlich. Nun führen Sie freilich unter den Pflanzen, die Sie dort gefunden haben, kein Rheum auf. Allein. da Sie ja doch nicht alle Sachen nennen, die Sie dort gesehen, da es fernerhin möglich ist, dass das ARheum dort viel eultivirt wird uud vielleicht verwildert sein und Ihnen daher nicht besonders aufgefallen sein könnte, so will ich doch wagen. Sie direct darüber zu fragen, um sicherer in meiner Annahme zu sein, die Pflanze wachse bei Philippopel nicht. Allerdings bliebe die Möglichkeit übrig, dass sie die Maritza weiter hinauf wüchse, bei Tatar Bazard- schik und aufwärts oder im Rhodope selbst in der Nähe. Aber vielleicht klären Sie mich auch hierüber auf und ver- binden mich damit zu lebhaftem Danke ... etc.“ 5) Maximovicz meint hier zweifellos die weiter oben eitirte Tafel 692 in Abr. Munting’s Prachtwerke: „Nauwk. Beschryv. der Aardgew.“, wo ober der eigentlichen Abbildung der Pflanze rechts und links je ein Engel einen Blüten- und Fruchtzweig schwingt. 127 Janka hat die Pflanze nicht gefunden, er war gar nicht in der Nähe der Maritza-Quellen, ausserdem bereiste er das südlichere Rhodope-Gebirge im Sommer, und um diese Zeit ist das Aheum bereits vertrocknet. (Schluss folgt.) Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLII. Beiträge zur Lebermoosflora von Bhutan (Ost-Indien). Von V. Schiffner (Prag). Mit einer Tafel (Nr. II). Der Himalaya gehört in pflanzengeographischer Beziehung zu den interessantesten Gebieten der Erde, da die floristischen Ver- hältnisse dieses mächtigen Gebirgswalles, der das innerasiatische Florenreich von dem indischen scheidet, den Schlüssel in sich bergen zum Verständnisse der Hochgebirgsfloren des südlichen und süd- östliehen Asien. Leider ist unsere Kenntniss der Flora des Himalaya noch sehr unvollständig, besonders bezüglich der Kryptogamen, und dürfte von diesem Standpunkte aus die Veröffentlichung auch eines ganz kleinen Beitrages gerechtfertigt erscheinen. Von Lebermoosen sind eine Anzahl gesammelt worden von Wallich (beschrieben in Lehmann, Pugill. IV., 1831), von Griffith (Notulae ad. pl. Asiat. II. 1849), J. D. Hooker und Thomson (zumeist beschrieben in Gottsche, Lindenberg et Nees ab Esenbeck, Synopsis Hepaticarum). Alle diese Angaben finden sich zusammengefasst und durch eine ziemliche Anzahl neuer vermehrt in W. Mitten, Hepaticae Indiae ÖOrientalis (Jour. of the Proc. of the Linn. Soc. V. 1861). In dieser Arbeit werden 146 Species aus dem Himalayagebiete aufgezählt, eine stattliche Anzahl, welehe aber ganz sicher nur einen Bruchtheil der wirklich in diesem weit ausgedehnten Gebiete vorkommenden Arten darstellt, wo sich die verschiedensten klimatischen Verhältnisse von der tropischen Hitze der Niederungen, durch die constant gemässigte subtropische Region und die alpine Zone bis zum ewigen Schnee vertreten finden. In der neueren Literatur finden sieh, soviel mir bekannt ist, keine Angaben über Lebermoose des Himalaya; wohl aber hat Herr F. Stephani eine sehr schöne Oollection aus Kurseong in Sikkim bestimmt, aber leider darüber noch nichts publieirt. Ich erhielt von den meisten dieser Pflanzen Exemplare durch .die Güte meines geschätzten Freundes Dr. E. Levier in Florenz, dem ich dafür zu grossem Danke verpflichtet bin. Diese Oolleetion ist darum sehr interessant, weil sie einerseits Formen des indischen Florengebietes birgt, die bisher aus dem Himalaya nicht bekannt waren und 128 andererseits eine Reihe schöner, neuer Formen aufweist. Eine Anzahl dieser neuen Arten habe ich auch in der mir vorliegenden Aufsammlung aus Bhutan vorgefunden und werde diese unter den Manuscriptnamen aufführen, um der Publieation Stephani’s nicht vorzugreifen, welche hoffentlich in nicht allzulanger Zeit erfolgen wird. Die Colleetion von Lebermoosen, über welche ich im Folgenden berichten will. ist mir von Herrn Dr. E. Levier zur Bearbeitung übergeben worden. welcher sich durch rastloses Beschaffen prachtvoller Materialien aus den verschiedensten Gebieten der Erde um die Bryologie die grössten Verdienste erwirbt. Die sehr reichliche, obzwar an verschiedenen Arten nicht sehr reiche Aufsammlung wurde von Rev. L. Durel am 12. April 1898, in Britisch Bhutan') zwischen Maria Basti und Labar in 5000—6000 Fuss Seehöhe gemacht. Diese kleine Collection bietet niehtsdestoweniger mannigfaches Interesse, denn sie stammt aus dem östlichsten Theile des Himalaya, woher sich in der Lebermoosliteratur bisher keine Angaben finden ?). Ausserdem bieten sich einige nennenswerthe Ausblicke all- gemeinerer Natur, von denen ich hier vorläufig nur einiges Wenige mittheilen möchte. Zunächst ist es auffallend, dass sich in dieser Aufsammlung nicht eine einzige Form findet, welche das Gepräge der palaearctischen Flora trägt; sämmtliche vorliegenden Leber- moose sind rein tropische Typen. die eine grosse Uebereinstimmung mit den Formen der ostindischen Halbinsel und des indischen Archipels aufweisen, und zwar ausschliesslich mit den Bewohnern der hohen und höchsten Gebirgsregionen dieser Tropengebiete. Höchst bemerkenswerth ist der Umstand, dass aber nur äusserst wenige der vorliegenden Pflanzen mit den betreffenden der Indo- malayischen Flora völlig congruent sind. Wenn man die öfters eitirte Zusammenstellung von W. Mitten kritiklos als Grundlage nehmen wollte, so würde es freilich den Anschein gewinnen, als ob die Zahl dieser „gemeinsamen“ Formen eine ziemlich bedeutende wäre; ich habe mich aber bereits in mehreren Fällen überzeugt, dass die Angabe von Pflanzen des indischen Archipels für den Himalaya auf nicht genügend gründliche Bestimmungen zurück- zuführen ist. Bei sehr sorgfältigem Vergleiche findet man, dass solche für gleich gehaltene Formen der beiden Gebiete von ein- ander abweichen, und sind diese Abweichungen derart, dass sie von einem erfahrenen Kenner der exotischen Lebermoose sofort als nicht etwa blosse individuelle Aberrationen, sondern als erblich gewordene Merkmale erkannt werden, die zwar auf einen genetischen Zusammenhang unzweideutig schliessen lassen, aber sicher auf die verschiedenen Lebensbedingungen in den räumlich weit getrennten Gebieten zurückzuführen sind. Ja, es lässt sich schon gegenwärtig !) Durel schreibt constant „British Bootang“. ®, In Mitten’s Hep. Indiae orientalis ist nicht eine einzige Species aus Bhutan angegeben. 129 constatiren, dass die Variation in vielen Fällen eine ganz bestimmte Riehtung genommen hat; so finde ich z. B. bei einer Anzahl von solchen Paaren vicariirende Arten aus den verschiedensten Gruppen der akrogynen Jungermaniaceen, dass die Arten des Himalaya sich durch kürzere, breitere Blätter und auffallend kleinere Blattzellen von den entsprechenden Verwandten des indischen Archipels unter- scheiden. Es wäre verfrüht, schon jetzt diese interessanten Thatsachen weiter zu verfolgen, da wir gegenwärtig noch viel zu wenig Hepaticae des Himalaya kennen und überdies die Mehrzahl der publieirten Funde viel zu wenig genau nach den hier angeregten Gesichts- punkten untersucht worden sind. Ich möchte aber doch schon hier einige der vieariirenden Arten namhaft machen, soweit mir diese durch eigene Untersuchung sicher bekannt sind, und behalte mir vor, später auf die hier nur angedeuteten pflanzengeographischen Fragen ausführlicher zu sprechen zu kommen und weitere Belege für vicarlirende Arten beizubringen.') Vieariirende Arten: Himalaya: Riccardia Levieri Schffn. n. sp. Calycularia erispula Mitt. Plagiochila Bhutanensis Schffn. n. Sp. Plagiochila fruticosa Mitt. Plagiochila Himalayana Schffn. n. Sp. Plagiochila Nepalensis Lndnb. Plagiochila longicalyx Steph. mse. Plagiochila pseudorenitens Schffn. n. Sp. Plagiochila semidecurrens L. et L. Plagiochila sciophila N. ab E. Chandonanthus Birmensis Steph. Scapania ferruginea (L. et L.) Syn. Hep. Scapania Griffithii Schffn. n. sp. Ptychanthus striatus (L. et L.) N. ab E. Thysananthus Sikkimensis (Steph. mSc.) Indischer Archipel: Riccardia diminuta Schffn. Calyeularıa radıeulosa Steph. Plagiochila Levieri Schfin. n. sp. Plagiochila frondescens (N. abE.) Lndnb. Plagiochila propinqua Sande Lac. Plagiochila Jackii Schffn. n. sp. elapioehte renitens (N. ab E.) | Lndnb. Plagiochila acanthophylla Gott. Chandonanthus hirtellus (Web.) Mitt. Scapania Sandei Schfin. n. sp. (= 8. ferruginea Sande Lac. non alior.! Scapania rigida N. ab E. Piychanthus Javanicus Gott. Thysananthus semirepandus (N. ab E.) Schffn. !) Währena ich dieses schreibe, macht mir mein geschätzter Freund Dr. E. Levier die sehr erfreuliche Mittheilung, dass er bereits wieder im Besitze einer grösseren Collection von Lebermoosen aus Sikkim ist, welche er mir zur Bearbeitung zuweisen wolle; dieselbe lässt weitere interessante Auf- schlüsse in den oben angedeuteten Richtungen erhoffen. 130 Verzeichniss der Hepaticae, gesammelt von Rev. L. Durel, am 12. April 1898 in Britisch-Bhutan, zwischen Maria Basti und Labar. 5000—6000 Fuss: 1. Riccardia Levieri n. sp. (Taf. II, Fig. 1—4). — Dioieca. E minoribus, vix 2 em longa, dense depresso caespitosa. rigida, ramis basin versus subteretibus et stolones radicantes pro- ferentibus, supra dense flabellatim pinnatis, pinnulis neinpe saepissime subpalmatim fastigiatis erectis contiguis linearibus O°3 mm tantum latis biconvexis, medio 4(—5) cellulas erassis, cellulis internis a cortiealibus vix diversis omnibus plus minus inerassatis, pinnularum marginibus anguste alatis, ala 1—2 cellulas lata, e cellulis subminoribus valde inerassatis formata, eutieula laevissima. Ramuli 9 eupuli- formes, margine ineiso fimbriati; calyptra (junior) laevissima, coronula nulla. Provenjunt in pinnis ramuli ventrales erassi bulbuliformes, qui sensim in ramum normalem adoleseunt. Planta 3 ignota. (Nr. 197.)') Ist mit AR. diminuta Schfin. nahe verwandt und habituell deren subpalmaten Formen sehr ähnlich, durch die oben hervor- gehobenen Merkmale aber sofort zu unters@neiden. 2. Metzgeria hamata S. OÖ. Lindb. — (Nr. 174.) In geringer Menge eingesprengt zwischen anderen Moosen. 3. Calyeularia erispula Mitt. — (Nr. 179.) Spärlich zwischen anderen Moosen. Bemerkung: Ich fand eine @ Inflorescenz auf der Ober- seite eines Fronslappens. Die Archegonien stehen ganz frei in einer sehr schütteren Gruppe, dazwischen bemerkt man einige schmale, zugespitzte Schuppen von meist nur zwei Zellen Breite. Vom Kelch war noch keine Spur zu sehen. 4. Plagiochila Bhutanensis n. sp. (Taf. II, Fig. 5— 10). — Dioiea. Ereeto caespitosa, 5—7 cm alta, rigida. Ramificatio erebrior, mox pinnata mox (fere ut in @. frondescente) subflabellata. Folia a caule rectangulariter patentia, ovato triangularia, caulina + 2 mm longa, ventre vix in eristam conniventes, margine ventrali subreeto et apice rotundato dentata, dorsali reflexo longe decurrente integerrimo interdum ultima basi denticulo uno alterove aucta basi ventrali non protracta integerrima longissime decurrente. Folia ramulina similia minora. Cellulae apicales parvae + 0°019 mm diam. subquadratae aequaliter parum incrassatae; basales plus triplo longiores striam brevem pellueidiorem formantes parietibus subnodulosis. Perianthium in ramis terminale longe prominens interdum innovatione suf- fultum, oblongum, 4 mm longum, 1'’5 mm latum compressum, ore truneatum dense inaequaliter eiliolato-dentatum, dorso ala rudimentaria instructum. Folia invol. late obliqgue ovata margine 1) Ich führe aus praktischen Gründen überall in Klammer die Nummern an, unter denen mir die Pflanzen zugesandt wurden. 131 dorsali remotissime dentata ventrali dense inaequaliter spinoso- dentata, apieis dentibus majoribus. Spieae 7 aggegatae, folia perigonialia fere integerrima. (Nr. 160, 161.) Ist mit P. Levieri Schffn. n. sp.') sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber sofort durch sichere Verzweigung, den sehr lang herablaufenden Ventralrand der Blätter und die viel kleineren Blattzellen. Var. lZaxa Schffn. — Differt. ramificatione minus densa, foliis remotioribus, ramis basin versus subnudis. (Nr. 169, e. per. — 170, e. per.) Plagiochila Durelii n. sp. (Taf. II. Fig. 11. 12.) — Affinis P. bhutanensi sed differt primo visu his notis: Planta paulo robustior. ramis pauecis eurvatis, (habitus enim fere P. deltoidene sed paulo minor) foliis majoribus, homomallis, apice magis angustatis, basi ventrali arcuatim subprotacta minus longe deeurrentia. dentibus longioribus sed angustioribus (cellul. apical. superpositis + 4), cellulis foliorum multo majoribus ovalibus, apicalibus 0:029 x 0:02 mm, valde incrassatis, trigonis nodosis magnis,. basalibus striam formantibus longissimis. — Adhue sterilis tantum nota. (Nr. 160b.) 6. Plagiochila fruticosa Mitt. — (Nr. 160. pl. 2 — 161b, e. fr. mat. et pl. 2.) — Habituell kleineren Formen der P. frondes- eens (N. ab E.) Lndnb. sehr ähnlich, aber durch folgende Merkmale sofort zu unterscheiden: Blätter kürzer und breiter. Zellen isodiametrisch (nicht langgestreckt) nur halb so gross, Perianthium breit, Involueralbl. wenig länger als breit. Kapsel gelbbraun. 7. Plagiochila Himalayana n. sp. [= P. Levieri Steph. in litt., non Schffn.]?). — Quoad habitum foliorumque formam simillima P. propinguae Sande Lac. valde affini sed his notis bene distineta: Paulo major, caulibus hie illie fascieulis radicel- larum instructis, foliorum cellulis rotundis lumine pellucidiore non stellato, trigonis minoribus (in P. propingua lumine subopaco stellato ob trigona permagna abrupte prominentia), perianthio late campanulato compresso, labiis rotundatis, longissime dentatis, quibus notis illi P. infirmae Sande Lac. simile sed ala dorsali parva subunidentata vel fere nulla; foliis involueralibus magnis multo latioribus. In P. propingua est perianthium oblongo-ovatum, ore truncatum spinuloso-denticu- latum;; folia involucralia minora angustiora. — (Nr. 171. e. per.) 8. Plagiochila Khasiana Mitt. — (Nr. 164, 168). — Habituell den grösseren Formen der P. Nepalensis täuschend ähnlich, ot !) Diese neue Art wird demnächst in der II. Serie meines „Iter Indieum 1893/94“ erscheinen. 2) Der Manuscriptname Stephani’s musste geändert werden, da ich eine Species des indischen Archipels bereits früher meinem Freunde Dr. E. Levier zugeeignet habe, die ich gegenwärtig nicht mehr umtaufen kann. 132 10. 1:1; 12. 13. 14. Blätter aber länger und schmäler, mit den Ventralbasen zu einer deutlichen Orista zusammenneigend; Blattzähne viel kleiner und mehr regelmässig. Plagiochila Nepalensis Lndnb. — (Nr. 173 et intermixta in P. sciophila Nr. 165, ster.). Plagiochila pseudorenitens n. sp. (Taf. II, Fig. 13, 14). — Formis gracilioribus P. renitentis (N. ab E.) Lndnb. quoad habitum foliorumque formam et aliis notis simillima, sed primo visu diversa foliorum margine dorsali integerrimo, ventrali apiceque ciliatis, eiliarum cellulis superpositis 6—8; perianthio angustiore ore ceiliato, foliis involueralibus dentato- ciliatis. (Nr. 167, ster. — 172, ce. per.) Bemerkung: Im Himalayagebiet scheint der ursprüngliche Typus nach verschiedenen Richtungen variirt zu haben, so dass drei nahe verwandte Arten entstanden, welche hier die südöstliche P. renitens vertreten: P. longicalyx Steph., P. pseudoreniteus und P. semidecurrens L. et L. Plagiochila sciophila N. ab E. — (Nr. 162, ster. — 165 und 166, ce. per.) Plagiochila secretifolia Mitt. — (Nr. 160d. — Eine Pflanze unter P. sciophila Nr. 162.) — Diese Art ist habituell der P. Himalayana ähnlich, aber leicht zu unterscheiden durch die länglich eiförmigen Blätter, die kleineren Zähne und den reichlichen, langen Rhizoidenfilz, welcher die ganze Ventral- seite des Stengels bedeckt. Plagiochila semidecurrens L. et L. — (Nr. 163.) — Ist viel robuster und dichtblätteriger als die beiden nahe verwandten P.longicalyx und P. pseudorenitens und dadurch schon habituell leicht unterscheidbar. Kantia renistipula n. sp. (Taf. II, Fig. 15—18). Dioica? Laxe caespitosa, olivacea, ad 3 cm longa, subsimplex, parum radiecans. Folia in plantis gracilioribus remotiuscula in validi- oribus subimbricata, ad apices saepe valde conierta, ovato- lanceolata acuta ad 1 mm longa, 0°6 mm lata. Cellulae rotundatae trigonis parvis, apicales + 0'023 mm diam, medianae multo majores = 0°04 mm; cuticula laevis. Amphigastria magna, foliis paulo minora, reniformia integerrima. Ramuli Z perbreves, subglobosi. Cetera adhuc ignota. (Nr. 183, 186, 195, mixta cum Scapania Griffithi n. Sp.) Ist durch die hervorgehobenen Merkmale von den anderen Arten aus der Gruppe der Acutifoliae sofort zu unterscheiden. Bazzania Himalayana (Mitt.) Schffn. — (Nr. 175, 176c mixta cum B. praerupta). (Fortsetzung folgt.) ER a‘ II ITS OO TU Se 3 Sr Schiffner V.Lebermoose von Bhutan. : G.Angerer &Göschl, ph. Oesterr. botan. Zeitschr. 1899. Autor del. Ueber die Gramineen-Gattung Stapfia. Von E. Hackel (St. Pölten). In der californischen Zeitschrift „Erythea“ (Vol. VI, Nr. 11, p. 109), ausgegeben im November 1898, hat Herr Davy, Assistent der Botanik an der Universität in Berkeley, eine neue Gramineen- Gattung beschrieben und abgebildet, die er Stapfia nennt. Die einzige Art, St. Colusana Davy, wurde von dem Autor bei Prin- ceton, Colusa County, Californien, entdeckt und ist jedenfalls eine der merkwürdigsten neuen Gras-Gattungen, die in den letzten Jahren bekannt wurden. Nach der mir vom Verfasser gütigst mitgetheilten Probe hat die Aehre dieses Grases habituell einige Aehnlichkeit mit der von Phalaris paradoxa, ist aber unter allen Gräsern sofort daran zu erkennen, dass die Aehrenspindel sich über die Aehrchen hinaus fortsetzt, daselbst mit einigen sterilen, schmallanzettlichen, grünen Blättchen besetzt ist und endlich mit einem Gipfelährchen schliesst. Sie sieht deshalb wie durchwachsen aus. Bei näherer Betrachtung finden sich ähnliche lanzettliche Blättchen auch am Grunde der obersten Aehrehen, deren sehr kurze Stielchen aus dem Winkel derselben entspringen. In derselben Ebene wie die Traeblätter sind nun auch die 5—6 breit fächerförmigen Spelzen des Aehrchens mit ihren Mittelnerven gelesen; sie tragen sämmt- lich (mit Ausnahme des der obersten) in ihrem Winkel Zwitter- blüten. Hüllspelzen sind bei der Mehrzahl der Aehrchen gar nieht vorhanden, nur bei den obersten finden sich am Grunde das oben erwähnte Stützblatt, welches also als Aequivalent einer Hüll- spelze zu betrachten ist; die zweite, welehe nach innen (gegen die Rhachis) fallen sollte, fehlt oder ist nur selten zu finden, wie der Autor angibt, und dann steht sie an der Rhachilla, während die vordere der Rhachis angehört. Dieses Verhalten erinnert sehr an Lolium, mit der die Pflanze sonst aber nicht verwandt scheint; vielmehr dürfte der Verfasser Recht haben, wenn er die Gattung unter die Subtribus Meliceae der Tribus Festuceae, und zwar in die Nähe von Anthochloa stellt; immerhin stellt sie daselbst ein anomales Gras dar, und der Verfasser betont mit Recht, dass die gar nicht spelzenähnlichen Blättchen, welche theils die obersten Aehrchen stützen, theils an der sonst nackten Achsenverlängerung der Aehre sitzen und Uebergänge zu dem Stützblatt der ganzen Aehre (dem obersten Laubblatt) zeigen, eine Homologie zwischen den Hüllspelzen der Gräser und den Tragblättern der Blüten in anderen Familien darstellen. Was nun den Namen betrifft, welchen diese merkwürdige Gattung zu tragen hat, so wurde ich vom Herrn Custos-Adjuncten Dr. Zahlbruckner aufmerksam gemacht, dass bereits von Chodat im „Bulletin de l’Herbier Boissier*“ V (1897), p. 939, t. 23, eine sehr gut charakterisirte Algengattung Stapfia aufgestellt worden ist, und dass daher der Name der Grasgattung geändert werden muss. 134 Ich schlage daher vor, dieselbe künftig mit dem Namen des Ent- deckers und Beschreibers Dawyella') zu nennen; die einzige bisher bekannte Art heisst dann Davyella Colusana (Davy) Hack.?) Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. Von Fr. Bubak (Rovensko in Böhmen). Herr Jos. Em. Kabät, Zuckerfabriksdireetor in Welwarn (Böhmen), pflegt auf seinen alljährliehen Besuchen in den Alpen nebst Phanerogamen auch Pilze, besonders die parasitischen, zu sammeln. Er war so freundlich und stellte mir eine kleine Collection von diesen Pilzen zur Verfügung; dieselben waren schon von ihm selbst bestimmt, so dass ich nur ihre Revision vorzunehmen hatte. Da sich in dieser Collection doch einige interessantere Arten befinden, und da ich der Meinung bin, dass auch kleinere Splitter zum Aufbauen einer Pilzflora vom Nutzen sind, so scheue ich nicht, diesen Beitrag zu veröffentlichen. Uystopus Tragopogonis (Pers.) Schroet. Val Gardena: Seta. Christina auf Tragopogon pratensis mit Puccinia Tragopogonis (Bers4)22.941896). Uromyces lapponicus Lagerheim. Val Corvara: Colfosco auf Astragalus alpinus; Herr Kabät fand (30. 6. 1898) hier ebenfalls wie Dietel am Muttenjoch nur das Aecidium. Ob dieses Aecidium, welches in den Alpen verbreitet zu sein scheint, wirklich zur Lagerheim’schen Art gehört, oder ob es ein selbständiges isolirtes Aecidium ist, oder ob es zu einer heteröcischen Art gehört, ist bisher nicht erwiesen worden. Uromyces Aconitı Lycoctoni (DC.) Wint. Val Gardena: Purisol auf Aconitum Lycoctonum (Aecidium, 30. 6. 1898). Uromyces Erythronii (DC.) Pass. Val Badia: Sompunt auf Lilium bulbiferum (26. 6. 1898 Aecidium und Uromyces). Uromyces Croci Pass. Val Badia: Sompunt auf Orocus vernus (Uromyces, 26. 6. 1898). Puccinia Bistortae DC. Val Badia: Pedracses auf Polygonum viviparum (Uredosporen und Teleutosporen, 27. 6. 1898). Ich stelle diese biologische Collecetivspecies zur Section Auteupuccinia, da theils schon Soppit°®) und Klebahn *) nachgewiesen haben, dass !) Der Name Davya wurde vermieden, weil er schon zweimal (von Triana, dann von Moco und Sesse) gebraucht wurde; obwohl diese Namen heute als Synonyme von Meriania Sw., resp. Saurania Wild. betrachtet werden, könnte doch einer oder der andere wieder aufleben. ?) In dem mir soeben (unmittelbar vor Abschluss der Drucklegung dieser Nummer) zugekommenen „April“-Hefte der „Erythea* hat (pag. 43) Davy selbst den Namen in Neostapfia umgeändert. ®) Soppit, Grevillea 1893. Vol. 22, pag. 45. *#) Klebahn: Culturversuche ete. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten V1. 1896, pag. 329, und VIII. 1898, pag. 27. 135 in diesen Entwieklungskreis die Aeeidien von (onopodium denuda- tum und Carum carvi gehören; auch ich habe heuer im Früh- jahre diese Puceinia bei Rovensko in Böhmen auf Polygonum Bistorta in der Gesellschaft von einem Aecidium auf Angelica silvestris gefunden. Herr Dr. O. Juel in Upsala, dem ich meine Vermuthung über diesen Zusammenhang mitgetheilt habe, stellte mit dem genannten Aecidium Versuche an, über welche er in kurzer Zeit selbst referiren wird. Uebrigens bin ich vollkommen überzeugt, dass auch andere isolirte Umbeliferen Aecidien zu Puec- einien auf Polygonum Bistorta gehören, so z.B. Aecidium Pasti- nacae Rostrup, Aecidium Mei Schroeter etc. Ich meine nämlich auch die Puceinia mammillata Schroeter. Puccinia Pimpinellae (Strauss) Link. Val Gardena: Set. Ulrich auf Pimpinella magna (Aecidium, 6. 6. 1897). Puceinia Aecidii Leucanthemi Ed. Fischer. Val Badia: Pedracses auf Ohrysanthemum Leucanthemum ( Aecıdium, 26.6.1898). Puceinia coronifera Kleb. Val Corvara: Colfosco auf Rhamnus alpina (Aecidium, 29. 6. 1898). Puceinia Tragopogonis (Pers.) Corda. Val Gardena: Scta. Christinaauf Tragopogon pratensis mit Öystopus Tragopogonis (Teleuto- sporen, 9. 9. 1896). Puceinia alpina Fuekel. Val Corvara: Üolfosco auf Viola biflora (29. 7. 1898). Puceinia conglomerata (Strauss) Wint. Val Corvara: Colfosco auf Homoyyne alpına (30. 6. 1898). Puceinia Anemones virginianae. Schweinitz. Val Gardena: Pufels auf Atragene alpina (2. 6. 1898). Eduard Fischer stellt (in seinen „Entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungen über Rostpilze“, Bern 1898, pag. 77) diese Art zur Section Micropuceinia, weil ihre Teleutosporen erst im Frühjahre keimen und nicht wie bei anderen Leptopuceinien gleich nach der Reife. Ich glaube jedoch, dass, abgesehen von der Keimung, die Section Leptopuecinia durch ihre tremelloide Entwicklung vortrefflich charakterisirt ist, so dass auch Puceinia Anemones virginianae wie andere Arten dieser Gruppe, die sich in der Keimung auch abweichend verhalten, ganz ruhig in derselben verbleiben können. Phragmidium Rubi Idaei (Pers.) Wint. Val Gardena: Set. Ulrich auf Rubus Idaeus (Aecidium, 5. 6. 1897). Gymnosporangium tremelloides Al. Br. Val Badia: Gnarde- nazza auf Sorbus Chamaemespilus (Roestelia, 18. 8. 1898). Gymnosporangium juniperinum (L.) Wint. Val Gardena: Pufels auf Pirus aucuparia (Roestelia, 9. 9. 1896). Thecopsora Pirolae (Gmel.) Karst. Val Corvara: Corvara auf Pirola secundiflora (Uredo, 29. 6. 1898). Chrysomyza Rhododendri (DC.) De Bary. Val Corvara : Oolfosco auf Rhododendron hirsutum und ferrugineum (Uredo, 29. 6. 1898), auf letzterer Nährpflanze mit Apiosporium Rhododendri Fuckel. 136 Oronartium asclepiadeum (Willd.) Fries. Val Gardena: Seta. Christina auf Oynanchum Vincetoxicum (Teleutosporen, 9. 9. 1896). Aecıdium Xyloste: Wallr, Val Gardena: Set. Ulrich auf Lon:- cera alpigena (6. 6. 1897) und Val Corvara: Alting auf Lonicera xylosteum (24. 6. 1898). — Es wurde bisher nur vom Aecidium Periclymeni auf Lonicera Perieclymenum nachgewiesen, dass es zu Puceinia Festucae gehört. Deswegen folge ich dem Beispiele von Prof. Magnus und führe dieses Aecidium von anderen Nähr- pflanzen unter dem Wallroth’schen Namen auf. Aecidium Aquilegiae Pers. Val Badia: Armentarola auf Aquwi- legia atrata (24. 6. 1898); auch von diesem Aecidium auf der genannten Nährpflanze ist noch nicht durch Culturversuche der Beweis gebracht worden, dass es auch in den Entwicklungskreis von Puceinia Agrostidis Plowr. gehört. Aecidium Phyteumatıs Unger. Val Badia: Armentarola auf Phyteuma orbiculare (24. 6. 1898). Apivosporium Ithododendri Fuckel. Val Gardena: Steviola auf Iehododendron ferrugineum (4. 7. 1898 nur die Conidienform) und Val Corvara: Colfoseo ebenfalls auf Rhod. ferrugineum (Conidien, 29. 6. 1898) mit Chrysomyxa Rhododendri. Polystigma ochraceum (Wahlbg.) Sace. Val Badia: Pedraeses auf Prunus Padus (20. 8. 1898). Anhangsweise erwähne ich hier eine seltene Ustilaginee aus Kärnten, die mir Herr Prof. Dr. Gustav v. Niessl gefällig schickte: Ustilago Betonicae G. Beck Kärnten: an der italienischen Grenze, in den Gailthaleralpen, und zwar auf Monte Croce (Plöcken- pass 1350 m, Kalk) in den Antheren von Detonica Alopeewrus (Anfang August 1898). Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLI. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. Von Dr. V. Folgner (Prag). I (Mit Tafel III.) Fortsetzung. !) Mit der Ausscheidung des areolirten Panzers hatten jedoch die von mir beobachteten, aus dem Verjüngungsprocess hervor- gegangenen Öeratien noch nicht jene höchste Stufe der Ausbildung erreicht, welche uns bei dieser Peridinee im Herbst vor Beginn N Velı Brr3,03081: 137 der Eneystirung begegnet. Sie unterscheiden sich vielmehr von diesem letzteren Stadium, abgesehen von ihrer viel lichteren Färbung, durch die offenbar zartere Struetur und das weniger starre Aussehen ihrer Panzer. die geringere Grösse ihrer endständigen Hörner und vor Allem durch das noch völlige Fehlen des Seitenhornes.') Dieser letztere Umstand ist umso bemerkenswerther, als bei der Zweitheilung eines Individuums der gewöhnlichen beweglichen, dreihörnigen Form diejenige Tochterzelle. welche das seitliche Horn nicht erbt (also die aus der linken vorderen Körperhälfte des Ceratium hervorgegangene), dasselbe oft sehr schnell wieder ergänzt (vgl. die Abbildungen solcher Theilsprösslinge bei zus schli in Bronn |. e., Taf. LIH, Fig. 7b und bei Bergh |. e., Taf. XIII., Fig. 11), obwohl doch im Uebrigen bei der Regeneration Pen Theilsprösslinge die sich neu bildende Körperhälfte genau den Ent- wicklungsgang eines aus der Wintereyste ausgeschlüpften Schwärmers wiederholt. In manchen Fällen scheint das Seitenhorn allerdings erst ziemlich spät nach der Zelltheilung sich zu entwickeln (vol. Schilling I, Taf. VIII, Fig. 18, 19 u. 21), falls es sich überhaupt stets regenerirt; denn es ist ja doch bekannt, dass es auch ganz fehlen kann; ich selbst sah zu wiederholten Malen zweihörnige Individuen, welche vollkommen mit Bergh’s Abbildung einer solehen Form (l. e., Taf. XIII, Fig. 10) übereinstimmten, und von denen das eine, Mitte Jänner beobachtete, eine Cyste enthielt, also doch ganz gewiss seine definitive Ausbildung erlangt hatte. Die oben erwähnten erheblichen Unterschiede, durch welche die bei Beginn des Frühlings aus den Wintereysten ausgeschlüpften verjüngten ÜCeratien gegenüber den im Spätsommer und Herbst auftretenden Individuen charakterisirt sind, lassen es nach meinem Dafürhalten nicht ungerechtfertigt erscheinen, von einer „Früh- lingsform“ und einer „Sommer-“ oder „Herbstform“ des Ceratium tetraceros zu sprechen, wenngleich das entwicklungs- geschichtliche Verhältniss dieser beiden Formen zu einander leider noch unaufgeklärt ist; denn es muss vorläufig dahingestellt bleiben. ob sie verschiedene (fenerationen repräsentiren, in welchem Falle wir dann von einem „Saison-Dimorphismus“ auch bei diesen so niedrig organisirten Wesen zu reden berechtigt wären, oder ob die Frühlingsform nur das Jugendstadium des Ceratium, die Herbst- form dagegen die völlig ausgebildete, also definitire, aus ersterer im Laufe des Sommers sich entwiekelnde Form dieser Peridinee darstellt. Ich für meine Person neige zu letzterer Annahme, und zwar aus dem Grunde, weil ich Ende Mai 1898 in demselben Gewässer, welchem die im Herbst vorher gesammelten, im winter- lichen Cystenzustande befindlichen Exemplare entstammten, die Ceratien, mit Ausnahme sehr weniger Individuen, bereits im Besitze eines kleinen seitlichen (dritten) Hornes fand; dasselbe besass die ‚Gestalt eines mehr oder minder stumpfen Zahnes und etwa erst 1) Vgl. jedoch die Fussnote auf S. 139. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1899. 11 158 ein Drittel der Länge, die das Seitenhorn bei den im Herbst gefischten Individuen aufwies.) Ich nehme umso weniger An- stand, diese Formen als erst halbausgewachsene zu be- zeichnen, als auch der Panzer noch keine so kräftige Seulpturirung, d. h. keine so starke Entwicklung seines netzförmigen Leisten- werkes aufwies, wie gegen Ende der Vegetationsperiode, und da auch die doch so frühzeitig angelegten beiden endständigen Hörner in Form wie Grösse immer noch merklich hinter denen der Herbst- form zurückstanden. Namentlich das Hinterhorn zeigte weder die Länge noch auch jene schlank-kegelförmige, scharf zugespitzte Gestalt wie bei Beginn des Winters. Auch der Querdurchmesser des Ceratium senkrecht zur Körperfläche, also von der Dorsal- nach der Ventralseite, scheint übrigens mit der fortschreitenden Jahreszeit zuzunehmen. Aus meinen Beobachtungen ergibt sich also, dass das Ceratium tetruceros vom Frühling nach dem Herbst hin in immer höher entwickelter Form auftritt. Berücksichtigt man nun noch, dass von einer Verjüngung dieser so häufig studirten Peridinee während des Sommers aus vorübergehenden Üystenzuständen, wie sie ja bei anderen Gattungen dieser Familie vorkommen, und einer Ver- mehrung aus Zygosporen bisher nichts bekannt geworden ist, so erscheint es mir in der That in hohem Grade wahrscheinlich, dass die am Ende der Vegetationsperiode vorhandenen Üeratien nichts Anderes sind als vollständig herangewachsene „Frühlingsformen“ resp. die durch Zweitheilung entstandenen Abkömmlinge von solchen, und ferner, dass die Entwickelung der im zeitigen Früh- jahr aus den überwinterten Cysten hervorgegangenen Individuen erst etwa im Hochsommer abgeschlossen ist, also sehr langsam vor sich geht. Um aber einen genaueren Einblick in die Wachs- thumsphasen des Ceratium zu gewinnen, wäre es allerdings uner- lässlich, dass einmal während einer ganzen Vegetationsperiode plan- mässig, vom zeitigen Frühjahr bis zum Herbst, in regelmässigen, kurzen Zwischenräumen, sorgfältige mikrometrische Messungen an einer möglichst grossen Zahl von Ceratien,. und zwar an frisch ge- sammelten, vorgenommen würden, da es bei cultivirten natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass sie in Folge irgend welcher schädlichen Einflüsse nieht ihre normale Grösse erreichen. In engstem Zusammenhange mit dieser Frage steht eine zweite, deren befriedigende Beantwortung mir bisher noch nicht 1) Diese gegen Ende Mai gesammelten Ceratien waren von licht-gelbbrauner Färbung und besassen einen ziemlich hohen Grad von Durchsichtigkeit, so dass man Fremdkörper, z. B. Algenfäden, über welche sie hinwegschwammen, in allen Einzelheiten durch den Körper der Peridinee hindurch deutlich erkennen konnte. Einzelne Exemplare waren durch den Besitz einer aussergewöhnlich grossen Zahl von rothen, ölartigen, meist ziemlich kleinen Tropfen ausgezeichnet, die, mit Ausnahme der äusseren Hälfte der beiden endständigen Hörner und des Seitenhornes, über den ganzen Körper annähernd gleichmässig vertheilt waren, was bei der Herbstform nach meinen Beobachtungen nicht der Fall ist (vgl. S. 12). 139 völlie gelungen ist, nämlich die Frage nach dem Zeitpunkt der Entstehung des dritten (seitlichen) Hornes. Ich sehe mich genöthist, noch einmal auf diesen Gegenstand zurückzukommen, weil die Er- gebnisse meiner Untersuchungen über denselben ziemlich stark von einer diesbezüglichen Angabe Schilling’s abweichen, nebenbei bemerkt, meines Wissens der einzigen, die über diesen Punkt vor- handen ist. Wie ich oben erwähnt habe, fand ich Ende Mai die Ceratien bereits im Besitze eines kleinen, meist kaum halbaus- gewachsenen Seitenhornes, und anderseits war von der Anlage eines solchen bei den in der Cultur aus überwinterten ÖOysten aus- geschlüpften jugendlichen Formen selbst zur Zeit der Ausscheidung des areolirten Panzers noch kaum!) eine Spur zu sehen. Ob nun schon wenige Stunden nach dem Auftreten des letzteren oder erst mehrere Tage hernach oder gar noch später die Bildung des Seitenhornes durch ein nachträgliches locales (intercalares) Wachs- thum beginnt, das festzustellen, war mir leider nicht möglich, da die in der Cultur auf dem Objectträger bekanntlich überaus empfind- lichen jungen ÜOeratien regelmässig, wie oben erwähnt, schon nach wenigen Stunden, und zwar spätestens ziemlich kurze Zeit nach dem Sichtbarwerden der Seulpturirung ihres neugebildeten Panzers, wieder zu Grunde gingen, und da anderseits die bereits mit einem kleinen seitlichen Horn versehenen Entwicklungszustände natürlich kein Merkmal aufwiesen, aus dem man ihr Alter hätte entnehmen können. So viel aber kann ich bestimmt versichern, dass bei den zahlreichen von mir beobachteten Exemplaren vor dem Auftreten des seulpturirten Panzers von der Entstehung des dritten Hornes noch absolut nichts zu sehen war. Nach Schilling dagegen soll die Bildung des seitlichen Hornes bereits in einem viel früheren Stadium, nämlich noch vor der Entstehung der neuen Zellhülle, eintreten. Er äussert sich hierüber (l. e. 1, S. 265), nachdem er an der schon oben angeführten Stelle das Hervortreten des apicalen und des antapicalen Hornes aus der zum Theil gesprengten Cyste geschildert hat, folgender- massen: „Mittlerweile entledigt sich auch der Körper noch der übrigen Reste seiner Umhüllung und tritt dann auch in die Bildung der Furchen und des seitlichen Hornes ein. So empfängt er allmälig seine ursprüngliche Form wieder. Die Entstehung seiner neuen Zellhülle, welche er offenbar auch bald zu bilden beginnt, habe ich leider nicht verfolgen können, weil er bei seiner an sich schon so grossen Empfindlichkeit in solcher Verfassung namentlich leicht dem Absterben unterworfen ist.“ Aus dieser Darstellung ergibt sich 1) Ich sage absichtlich nicht „noch keine Spur“; denn es begegneten mir vereinzelt doch Individuen, welche, wie z. B. das auf Taf. III ab- gebildete, an der Stelle, wo das Seitenhorn zu sitzen pflegt, eine winzige papillenartige Erhebung aufwiesen, die man, wenn man will, vielleicht schon für die Anlage des dritten Hornes ansehen kann. Das Alter dieser bereits mit sculpturirtem Panzer versehenen Exemplare betrug sicherlich schon einige Stunden, möglicherweise aber auch schon einige Tage, da ich ihre Entwicklung nicht hatte beobachten können. 1ulka 140 also, wie man sieht, erstens, dass von der neuen Zellhülle zur Zeit der Entstehung des seitlichen Hornes noch nichts zu sehen war, dass die letztere vielmehr während oder nach der Bildung der Furchen — Näheres über diesen Zeitpunkt ist leider nicht an- gegeben — erfolgte, und zweitens, dass die Furchen erst nach der Wiederherstellung der beiden endständigen Hörner auftraten.') Nach meinen oben mitgetheilten Beobachtungen ist die Aufeinander- folge der Vorgänge bei der Entwicklung der „Frühlingsform“ des Ceratium dagegen diese: Ausschlüpfen aus Panzer und Oyste, Auftreten der Furchen, Bildung der Anlagen der bei- den Endhörner, Sichtbarwerden der Sceulpturirung der Membran, Entstehung des seitlichen Hornes. Wie es zu erklären ist, dass Schilling’s Angaben über die zeitliche Reihenfolge der einzelnen Entwicklungsphasen bei der Verjüngung des Ceratium tetraceros von den Ergebnissen meiner diesbezüglichen Untersuchungen so erheblich abweichen, muss ich dahingestellt sein lassen, da aus Schilling’s etwas allzu knapper Darstellung jener Vorgänge sich leider nicht entnehmen lässt, ob sich dieselbe auf die ununterbrochene Beobachtung bestimmter Individuen gründet oder auf der blossen Combination der Entwick- lungszustände verschiedener Individuen beruht; wie der genannte Autor sieh denn auch leider über die Zeitdauer der einzelnen Ent- wieklungsphasen nicht näher ausgelassen hat. Auch eine Beschrei- bung oder Abbildung der noch nicht ganz ausgebildeten beweg- lichen Stadien, welche ihm, wie er an der oben eitirten Stelle weiter angibt, mehrfach begegnet seien, wäre sehr erwünscht gewesen. Darauf aber möchte ich doch hinweisen, dass Schilling’s Schilde- rung des Regenerationsvorganges mit der dazu gehörigen Figur (l. e. I, Taf. IX, Fig. 23) in einem Punkte nicht übereinstimmt: während er nämlich an jener Stelle sagt, dass der Plasmakörper des Ceratium, erst nachdem er sich der Reste seiner Cystenhülle entledigt, in die Bildung der Furchen eintritt, zeigt jene Figur, dass der Leib der (von der Ventralseite dargestellten) Peridinee bereits eine ganz deutliche Gürtelfurche besitzt, trotzdem die Oysten- membran bis auf die Pole, wo schon die Anlagen der Endhörner durchgebrochen sind, noch vollkommen erhalten geblieben ist.”) — — Ehe ich die Besprechung des Ceratium tetraceros schliesse, will ich doch nicht unterlassen, noch einer Eigenthümlichkeit Erwähnung zu thun, die bei dieser Peridinee zwar schon hin und wieder beobachtet wurde, niemals aber bisher meines Wissens als eine bei ihr anscheinend allgemein auftretende Erscheinung bekannt 1) Vgl. über den Zeitpunkt des Auftretens der Gürtelfurche S. 85. 2) Auffallenderweise besitzt in der erwähnten Figur Scehilling’s die Cystenhülle des ausschlüpfenden Ceratium eine viel geringere Dicke als bei den daneben (Fig. 21 u. 22) abgebildeten, bei gleicher oder sogar etwas gerin- gerer Vergrösserung gezeichneten ruhenden Oysten, wo sie überdies eine stark ausgesprochene Schichtung aufweist. Ueber die Ursache dieser Verschiedenheit äussert sich Schilling leider weder im Text noch in der beigegebenen Figuren- erklärung. Folgner V. Peridineen. Oesterr. botan, Zeitschr. 1899. G.Angerer&Göschl ph. Aut. et Kasper del. 141 geworden ist, nämlich des gleichzeitigen Auftretens von zwei Längsgeisseln. Bekanntlich haben schon Claparede und Lachmann, welche sich auf die Angaben Lieberkühn’s stützten, und nach ihnen Bütscehli') auf dasselbe aufmerksam gemacht, es jedoch lediglich als eine gelegentlich vorkommende Abnormität betrachtet. Ich sah dieselbe zum ersten Mal an einer „Frühlingsform“, welche gegen Ende Februar 1898 aus einer der in der Oultur überwinterten Öysten des oben erwähnten Gmundener Materiales ausgeschlüpft war und bereits einen deutlichen areolirten, wenn auch noch sehr zarten Panzer besass, auch anscheinend schon eine ganz schwache Andeutung des Seitenhornes erkennen liess. Anfänglich war auch ich, wie jene früheren Beobachter, geneigt, die eine der beiden langen, deutlich sichtbaren Geisseln für die in Folge irgend welcher schädlichen Einflüsse aus der Gürtelfurche herausgeschleuderte Quergeissel zu halten, zumal das Individuum schon ziemlich matt war und sich kaum mehr von der Stelle bewegte; bei genauerem Zusehen überzeugte ich mich jedoch leicht, dass die Quergeissel sich an ihrem richtigen Ort und, wie sich im Profil des Körpers an den beiden die Gürtelfurche bezeichnenden Einkerbungen wahrnehmen liess, in Bewegung befand. Um nun festzustellen, ob die erwähnte Abnormität sich häufiger fände, untersuchte ich daraufhin eine grössere Zahl gleichalteriger Indivi- duen und war nicht wenig erstaunt, bei allen, bei denen über- haupt die Längsgeisseln sichtbar waren, d. h. bei denen sie nicht, wie es beim Mattwerden dieser Peridineen vor dem Absterben häufig vorkommt, zusammengeknäuelt vollständig oder bis auf einzelne hervorragende Schlingen unter dem Leib verborgen waren, zwei wohlausgebildete Längsgeisseln vorzufinden, die ziemlich gleiche Länge zeigten und nebeneinander aus dem Geissel- spalt entsprangen. Ja. es begegneten mir damals (in den ersten Tagen des März 1898) gleichzeitig sogar einzelne aller Wahr- scheinlichkeit nach soeben erst ausgeschlüpfte Exemplare — das eine, welches etwa eine halbe Stunde alt sein mochte, besass noch die eiförmige Gestalt und am stumpferen Ende den hyalinen Saum, während ein zweites, wohl nur wenig älteres. schon rhombische Form angenommen hatte, aber kaum erst Andeutungen der End- hörner zeigte —., welche gleichfalls bereits zwei Längsgeisseln auf- wiesen: letztere entstehen also offenbar gleichzeitig. (Fortsetzung folgt.) 1) Nach Bütschli in Bronn’s Cl. u. Ord., S. 958. Die Angaben von Claparede und Lachmann im Original habe ich nicht gesehen. Bergh und später Bütschli beobachteten auch bei Ceratium tripos das „gelegent- liche* Vorkommen von zwei Längsgeisseln. 142 Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. Von Dr. Karl Rechinger (Wien). (Mit Tafel I.) Fortsetzung.!) Chemisches Verhalten. Nach den in der Literatur vorhandenen Angaben über Membran- einlagerungen?) drängte sich die Vermuthung auf, dass die Aus- füllung in den Triehomen der Smithiantha cinnabarina (Naegelia «.) durch Kalksalze oder durch Kalksalze und Kieselsäure bedingt sei. Zugleich mit der Lösung dieser Frage wurde festgestellt, ob Verholzung vorhanden sei oder nicht. Lässt man auf die in Rede stehenden Trichome Salzsäure einwirken, so tritt lebhafte Gasentwicklung auf, was jedenfalls ein Fingerzeig für das Vorhandensein einer kohlensauren Verbindung ist. Der Nachweis der Kohlensäure wurde in folgender Weise erbracht: Ein Schnitt wurde in einen Tropfen Kalkwasser gebracht, hierauf hedeckt und von der Seite des Deckgläschens H Cl zufliessen gelassen. Bei Vorhandensein von Kohlensäure musste Trübung des Kalkwassers durch Bildung von Caleiumearbonat eintreten. Dies war auch der Fall. Nach der Behandlung mit Salzsäure bleibt noch eine geschichtete Füllmasse zurück. Es war nun Zweierlei festzustellen, 1. was für ein Salz der Kohlensäure ist in der Ausfüllung vor- handen, und 2. welche chemische Beschaffenheit hat der nach der Behandlung mit Salzsäure noch zurückbleibende Rest der Ausfüllung? Es liegt nahe, aus der Anwesenheit der Kohlensäure auf das Vorhandensein von Galciumcarbonat zu schliessen. Der Nachweis wurde folgendermassen geführt: Zum Nachweis des Caleiums genügt die Verwendung von Schwefelsäure behufs Ueberführung des Calciumsalzes in Gyps (Caleiumsulfat). Bei Verwendung von verdünnter Schwefelsäure schieden sich in der That die bekannten Gypsnadeln aus. Da neben dem somit nachgewiesenen kohlensauren Calcium noch andere Caleiumsalze, wie oxalsaurer und phosphorsauer Kalk, vorhanden sein konnten, musste die Untersuchung auch auf diese letzteren aus- gedehnt werden. Diese wurde nach folgendem Schema durchgeführt: Oxalsaurer Kalk Kohlensaurer Kalk Phospinn EEE Essigsäure unlöslich nuner g löslich | Salzsäure | löslich | ee g löslich 1) Vgl. Nr. 3,8. 89. | 2) Siehe Wiesner’s Anatomie und Physiologie der Pflanzen, p. 25. 143 Da auch nach Behandlung mit Essigsäure Caleium nicht nach- weisbar war, so konnte kein Calciumoxalat vorhanden gewesen sein. Um der Frage nach Vorhandensein von phosphorsaurem Kalke näher zu treten, musste der Nachweis der Phosphorsäure versucht werden. Zu diesem Zwecke erwärmt man, ohne bis zum Kochen zu erhitzen. das Object in einem Tropfen von molybdänsaurem Ammon. Der bekannte charakteristische Niederschlag bildete sich nicht. Die Ausfüllung besteht also aus kohlensaurem Kalke und einem in Salzsäure, sowie in Schwefelsäure fast gänzlich unlöslichen Reste. Dieser ist mit Cellulose nicht identisch, denn mit den Üellulose- reagentien erhält man die charakteristischen Färbungen nur in den Membranen der nicht ausgefüllten Zellen. Es wurde versucht, den Nachweis zu erbringen, dass Kieselsäure im Reste der Ausfüllungs- masse vorhanden sei. Auf letztere musste nach dem positiven Ausfall der Reaction mit Flusssäure (HF], in wässeriger Lösung) geschlossen werden. Es bildeten sich die eharakteristischen Krystalle vom Kiesel- fluorealeium, wenn die Triechome direet in Fluorwasserstoffsäure gebracht wurden '!). Vor diesem exacten Nachweise durch Ueberführung in ein Salz mit charakteristischen Krystallformen wurde durch Veraschung das „Kieselskelett“ der Haarausfüllungen dargestellt, nach der von Sachs vorgeschlagenen Methode. Eine Verholzung der Trichome findet nicht statt. Sämmtliche bekannten Holzstoffreactionen ergaben ein negatives Resultat. I. Diese Form der Ausfüllungsmasse, wie sie bei Smithiantha cinnabarina vorkommt, findet sich auch bei den Vertretern anderer Gattungen dieser Familie, z. B. bei Streptocarpus caulescens, Roettlera sinensis, Achimenes coccinea u. A. — Der Grad der Ausfüllung ist jedoch bei den einzelnen Gattungen (im selben Stadium der Ent- wieklung) nicht gleich. So ist z. B. bei Ramondia Myconi, Strepto- carpus Zanninii und Oentrosolenia glabra nur die Spitze der End- zelle ausgefüllt. Bei den Gesneraceen finden sich auch, wie ich vorgreifend bemerken will, solche, welche nicht ausgefüllte, spitze Haare, und auch solche, welche nur Köpfehenhaare (Drüsen) oder Schülfern besitzen. Zwischen den unausgefüllten Haaren, die man als typische „Deckhaare“ bezeichnen kann, und denen mit Ausfüllungsmasse nach Art von Smithiantha finden sich Uebergangsformen, welche für bestimmte Gattungen bezeichnend sind. Diese Verhältnisse lassen sich am besten bei einer vergleichenden Darstellung der Trichome klarlegen. !) Siehe Haushofer, mikroskopische Reactionen (1885). 144 II. Vergleichende Untersuchung der Gesneraceae. I. 1. Oyrtandroideae — Ramondieae.') 1. I. Ramondia Myconi L. Lebende Blätter untersucht. Die Haare eines vollkommen entwickelten Blattes sind ziemlich lang- gestreckt, mehrzellig (3—7 Zellen). Die Wände sämmtlicher Zellen gleichmässig verdickt, die Endzelle ist nur an der Spitze aus- gefüllt. An der Basis jeder Zelle ist eine knotige Verdiekung zu erkennen. Von derselben Form sind die Haare der Blattunterseite und des Blattstieles. Im Alter werden die Trichome deutlich gelblich- braun, was auch makroskopisch schon sehr auffällt. Diese Färbung rührt von der Farbe des Zellinhaltes her, welcher ursprünglich weiss ist und dann gelblichbraun wird. 1. I. Ramondia serbica Pan&. Lebend untersucht. Die Blatt- haare sind aus 3—7 Zellen zusammengesetzt. Die Wände aller Zellen sind gleichmässig verdiekt. In der Endzelle lässt die Aus- füllungsmasse nur ein kleines Lumen frei, oder sie ist ganz aus- gefüllt, oder es finden sich mehrere getrennte Lumina übereinander. Die Haare der Blattunterseite sind meist länger und verhalten sich wie die der Oberseite. Oft enthält der obere Theil der mit der End- zelle benachbarten eine bräunliche (gummi ?artige) Masse und daneben noch eine Anzahl von Körnchen. 1. II. Jankaea Heldreichii Boiss. Blätter einer lebenden Pflanze untersucht. Die Haare der Blattoberseite sind dünn, sehr lang- gestreckt, 3—7zellig und ohne Pigment in ihrem Inhalte. Die Wände aller Zellen sind gleichmässig verdickt, die Basis der einzelnen Zellen ist knotig verdickt, Die Endzelle ist meistens bis auf ein ganz dünnes Lumen ausgefüllt, manchesmal verschwindet dieses auch vollkommen. Die Haare der Blattunterseite sind rothbraun gefärbt, was von dem röthlichgelben Inhalte der einzelnen Zellen herrührt. Später wird der Inhalt körnig, und dann ist die Lebensdauer des Haares abgeschlossen, es verschrumpft. Die Zellwände der Haare an der Blattunterseite sind nicht verdickt. 4. a. Saintpaulia ionantha Wendl. Die Blattoberseite ist dicht bekleidet von dünnen, langen, aus mehreren Zellen bestehenden Haaren, welche in einen aus mehreren Zellen bestehenden Knopf auslaufen. Diese „scepterförmigen“ Haare haben keinerlei Verdiekung oder Ausfüllung. Zwischen diesen kommen Haare ohne Köpfchen vor, deren Endzellen oder auch die dieser benachbarte verdiekte Membranen haben. In derselben Weise ist die Blattunterseite be- kleidet. Der Blattstiel trägt nur spitzige Haare, deren Zellmembran stark verdiekt ist. An Blättern, welehe überwintert haben, finden sich meist spitze Haare ohne Ausfüllung. Wurde lebend untersucht. 1) In der Anordnung der Gattungen habe ich mich an die Bearbeitung der Gesneriaceae von K. Fritsch in Engl. u. Pr. nat. Pflanzenfam. ge- ee Auf diese Bearbeitung beziehen sich auch die im Text vorkommenden ummern. 145 I. 2. e. Oyrtandroideue — Didymocarpeae — Jioettlerinae. 8. XI. Roettlera speciosa Fritsch (Liebigia speciosa). Alkohol- material verwendet. Die Membran der Endzelle ist deutlich ver- dickt, im Zelllumen sind zahlreiche Körnchen vorhanden. Es wurden nur Blatthaare untersucht. 8. XTI. KRoettlera hamosa OÖ. Ktze. Die Haare der lebenden Pflanze sehr weich, das Blatt sammtartig bekleidend. Die Triehome der Blatt-Ober- und Unterseite sind ziemlich lang und dünn, die Endzelle ist zum grössten Theile ausgefüllt. 8. XIV. Roettlera sinensis O. Ktze. (Ohirita sinensis). Alkohol- material untersucht. Die Blätter und Blattstiele tragen kurze und lange spitzige Trichome mit zerstreuten Köpfehenhaaren unter- mischt. Die Membran aller spitzigen Haare ist verdickt, besonders aber die Scheidewände je zweier Nachbarzellen. Die Endzelle ist häufig zu ihrem grössten Theile ausgefüllt. Die kurzen Trichome weichen in ihrem Baue von den langen nicht wesentlich ab. 8. Roettlera malayana (Streptocarpus malayanus hort.). Es wurden lebende Blätter untersucht. Die Trichome auf der Blatt- oberseite sind mit verdiekten Zellmembranen versehen. Auf der Blattunterseite und den Blattstielen finden sich nur nicht verdickte Haare. Ausfüllung ist keine vorhanden. I. 4. Cyrtandroideue — Streptocarpeae. 18. Boea hygrometrica R. Br. Es wurden Herbarpflanzen unter- sucht, welehe aus China stammen. Die sehr langen Haare, welche das Blatt auf der Ober- und Unterseite dieht bedecken, bestehen aus zahlreichen langgestreckten Zellen, deren Wände gleichmässig verdickt sind. Ebenso ist die Endzelle beschaffen, sie hat keine Ausfüllung. An der Basis jeder Zelle findet sich eine knotige Verdiekung. Die Haare sind denen von Jankaea Heldreichii Boiss. (siehe 1. II.) sehr ähnlich. 18. Boea speciosa. Diese Pflanze trägt gar keine Haare, sondern hat auf der Blatt-Oberseite und Unterseite kleine, meist geschrumpfte Schülfern von bräunlicher Farbe. Auf der Oberseite des Blattes werden diese bald abgerieben. Der Blattstiel ist auch von gleich- gestalteten Schülfern bedeckt. Lebende Blätter untersucht. 20. I. Streptocarpus caulescens Vatke. Es wurden die Blätter lebender Pflanzen untersucht. Stammblätter und Blattstiel tragen lange, dünne Haare, bei denen entweder die Membran der Endzelle verdiekt oder noch häufiger die Endzelle ganz ausgefüllt ist. Die Ausfüllungsmasse ist geschichtet. Die Haare der Blattunterseite sind wie die der Blattoberseite gestaltet. Die Verdickung der Membran erstreckt sich oft auch noch auf die zweite Zelle, von der Spitze an gezählt. 20. II. Streptocarpus Gardeni Hook. Alkoholmaterial unter- sucht. Die Endzelle der Blätter und Blattstielhaare ist fast ganz ausgefüllt. Die Basis der Zelle knotig verdickt. 146 20. III. Streptocarpus polyanthus Hook. Die Membran der Haare am Blattstiel, Blatt-Ober- und Unterseite sind verdickt, die Endzelle sehr oft ausgefüllt. Es wurden in Alkohol aufbewahrte Blätter untersucht. 20. Streptocarpus Zannini. Wurde lebend untersucht. Auf der Blattoberseite finden sich nur Haare mit verdiekter Membran. Auf der Blattunterseite ist die Endzelle der Triehome mitunter etwas ausgefüllt. I. 5. Oyrtandroideae — Trichosporeae. 21. IV. Trichosporum Boschianum ©. Ktze. (Aeschinanthus bBoschiana De Vries). Auf den Blättern finden sich keine Triehome. Alkoholmaterial. 21. IV. Trichosporum Devoniense (Aeschinanthus Devoniense hort. Vindob.). Die Membranen aller Haarzellen auf der Blatt- unterseite und des Blattrandes sind gleichmässig verdickt. Alkoholmaterial. 21. IV. Trichosporum parasiticum O.K. (Aeschinanthus grandi- flora Spreng.). Die untersuchten Blätter hatten keine Haare. Alkoholmaterial. 21. IV. Trichosporum pulchrum Bl. (Aeschinanthus pulchra Doss.). Die Haare der Blätter sind von sehr kleinen Dimensionen. Alle Zellmembranen sind gleichmässig verdickt. Alkohol- material. (Fortsetzung folgt.) Lichenologische Fragmente. - Von Dr. F. Arnold (München). 36. Fortsetzung. !) 122. Placodium murale Schreb., bei Grand Lake in der Bay of Islands 332, a, supra muscos. Planta lignicola bei Chimney Cove, 335. f. versicolor Pers., Arn. Jura Nr. 145, bei Leading Tiekles an Felsen; 133: tota planta pallidior, thallus albidoflavescens, apothecia ochroleuca. 273. Acarospora glaucocarpa Wbg., f. conspersa Fr., Arn. Jura Nr. 149, bei Meadows, 149; Goose Arm, 739, 750, b: thallus subnullus, apoth. sparsa, maiuscula, pruinosa, paraph. crassae, discretae, apice fuscescentes. f. dissita Arn. München 1892 p. 14, 1897 p. 15, exs. Arn. Monac. 163, auf Gestein bei Goose Arm, 275: squamulae minutae, pruinoso albescentes, dispersae. 2) "Vergl. Nr. 2,8,.56; N7.,9,19..98, 147 274. R. succedens Nyl. Lapp. Or. p. 131, Arn. Flora 1881 p. 195 (fragm. 24 p. 20), Th. Fries Scand. p. 197; bei Wild Cove, 237, 409; M’ Ivers Cove, 1038, Frenchmans Cove, 49, a, Middle Arm, 23, 23, a; Chimney Cove, 204, kommt an Baumrinden eine Rinodina vor, welche zu R. sophodes f. succedens Nyl. gezogen werden könnte, habituell der R. corticola Arn. ähnlich, doch sind die Apothecien etwas grösser: pl. K —, thallus parum evolutus, minute granulatus, apoth. nigricantia, margine sordide albescente, integro, epith. fuscese., K —, sporae 1 sept. fuscae, sporoblastiis irregulariter rotundatis nee subeordatis, 0:027—33 mm Ig., 0°015 — 16 mm lat., octonae. 275. R. teichophila Nyl. Flora 1863 p. 78, Arn. Flora 1872 p. 36 (fragm. 14 p. 4), an Felsen bei Chimney Cove, 697: thallus effusus, indistinete granulatus, K —, C —, sordide albido fusei- dulus, apotheeia lecanorina, disco fusconigricante, margine thallo concolore, glabro, epith. fuscese., K —, sporae fuscescentes, latae, sporoblastiis subcordatis, 0-018—21 mm Ig., 0°012 mm lat. Hier dürfte die R. auf Gestein bei Little Harbour, 612, 612, a, angereiht werden, welche grössere Sporen besitzt, sporae 0 °021—24 rarius 30 mm Ig., 0:012—15 raro 18 mm lat., sporoblastiis magis rotundatis. 276. Rinodina sophodes Ach., Arn. Jura Nr. 166, Malme Rin. soph. 1895, p. 22, an Rinde bei Johns Beach, 616, 616, a: planta obseura, maculas formans, K —, hypothallus tenuis ater, _ thallus sat minute granulatus, sordide fere fuscidulo einerascens, apothecia minora, disco nigricante. margine integro, thallo concolore, epith. fuscese, K —, sporae 0°018 mm Ilg., 0:009—10 mm |at., latiores quam apud AR. pyrinam. Die Flechte stimmt mit den europäischen Exemplaren überein. f. albına Mass., Arn. Flora 1881 p. 196 (fragm. 24 p. 21), exs. Arn. 1653; bei Deer Lake, 842: hypothallus non distinctus, thallus minute granulatus, tenuis, apothecia minora, rufofuscescentia, sporae 0:018 mm Ig., 0°009 mm lat. An Felsen bei Chimney Cove, 533, kommt eine Rinodina vor, welche in den Formenkreis der AR. sophodes milvina Whg. zu ziehen ist: planta K —, thallus sordide einerascens, apothecia mediocria, nigrie., margine integro, thallo concolore, sporae 1 sept., fuse., 0:015—18 mm Ie., 0:007—9 mm lat. Eine Stein- Rinodina bei Davis Cove, 636, ist hievon wenig verschieden, thallus sat tenuis, nigricans, parum evolutus, apoth. minora, sporae 0°018 mm Ig., 0:009 mm lat. 129. R. pyrina Ach., pl. saxicola, Arn. München Nr. 138; auf Gestein bei Coal River, 417; 555: planta K —, thallus sat tenuis, effusus minute rimulosus, sordide albescens, apoth. minuta, margine thallo coneolore, integro, sporae 1 sept., fuscae, 0:015 — 16 mm Ig., 0:007—75 mm lat.: an Felsen bei Meadows gesellig mit Callopisma aurantiacum und Lecanora dispersa, 993, b; — an Felsen bei Little Harbour, 601; River Head, 422. 148 277. Lecanora atriseda Fr. sched. p. 5, Nyl. Scand. p. 170, Th. Fries Se. p. 267, Crombie Brit. 1894 p. 453 (thallus K —). a) thallus et medulla K — apud exs. Norrlin Fenn. 248; Arn. 926, Zw. 1045, 1175; b) thallus, praecipue medulla K demum rubescunt apud exsice. Koerb. 5, Harmand Lich. Lorraine 12 Nr. 661, bis. Neben dürftigem Rhizoc. geographicum an Felsen bei Rope Cove in der Bay of Islands, 242: pl. fusca, thallus rimoso areolatus, K demum rubescens, hyph. non amyloid., apothecia minora, habitu subbiatorino, thallo obsceuriora, epithee. fuscese., gonidia hymenio subjacentia, sporae oblongae, 0012 mm le., 0:005—6 mm at. (Ueber das Wachsthum dieser Flechte auf Zrhiz. geogr. vgl. Malme, botan. Centralblatt 1895 p. 46, Bitter, Jahrb. für wissenschaftl. Botanik 33, Heft 1 p. 82, Minks Protrophie 1896 p. 11, 125.) 218. L. thiodes, Spr., Arn. Tirol ARX.’p. 369,7 N:7237 Koerb. par. p. 86, an Felsen bei Grand Lake in der Bay of Islands, 331: thallus glebosoverrucosus, pallide flavicans, K flavesc., CO —, apoth. fusconigra, margine thallo concolore, integro, aetate crenato, ep. fuscese., sporae oblongae, 0-015—18 mm Ig., 0:007—8 mm lat., spermatia curvata, 0:018—21 mm Ie., 0°001 mm lat. 136. L. bieincta Ram., Nyl. Sc. p. 159, Th. Fries Se. p. 246, L. Stenhammari (Fr.) Koerb. par. p. 135, Arn. exs. 212; an Felsen bei Black Island, 291: thallus amylaceus, areolatorimulosus, K flavese., © —, apoth. lecanorina, caerulescentia, pruinosa, convexa, discus © eitrinus, sporae ovales, 0:°007—8 mm Ig., 0°006 mm lat. 137. L. albescens Hoff., bei Chimney Cove, 678: pl. lienicola, apothecia dense conferta, testaceopallida, epruinosa, K —, margine albo, integro, sporae 0:010—12 mm Ie., 0:004 mm lat. 279. L. effusa Pers.. Th. Fries Scand. p. 263, Arn. Jura Nr. 188, München Nr. 157, auf Bretterplanken bei River Head, 401, a: thallus minute granulosus, parum evolutus, apoth. numerosa, disco fusco, margine pallescente, subintegro, K leviter flavescente, sporae ovales, 0°009—-10 mm Ie., 0:004—5 mm lat., spermatia subfaleata, O:007—9 mm Ie., 0°002 mm lat.; — bei Chimney Cove, 679; M’ Ivers Cove, 471: thallus effusus, apothecia dispersa, sporae et spermatia congruunt; bei Benoits Cove, 234, auf morschem Holze, apothecia margine demum cerenulata. 140. Lecanora polytropa f. intricata Schrad., auf Gestein bei Chimney Cove, 337, a: apothecia aeruginosa, sporae speciei, 0:009—12 mm Ieg., 0°006 mm Jat. 143. L. symmictera Nyl. f. ecrustacea Nyl., Arn. München Nr. 161: an altem Bretterholze bei Goose Arm, E. 45: thallus subnullus, apoth. lutescentia, habitu biatorino, sporae speciei. 280. L. piniperda Koerb. par. p. 81, Arn. Jura Nr. 194: an Bretterplanken bei Crabbs, 668: planta effusa, thallus parum visibilis, apothecia dense conferta, K —, juniora rara, minuta, margine alba, adultiora, quae praevalent, carneofusca, habitu biato- 149 rino, sporae obl., elongato oblongae, 0:012—15 mm Ig., 0:004 mm lat., spermatia subfaleata, O:006—7 mm Ig., 0°002 mm lat.; planta habitu cum Arn. Monac. exs. 472 bene congruit. 281. Lecania detractula Nyl., Arn. Jura Nr. 201, Hue Add. Nr. 701, auf Gestein bei Lark Harbour, 838: thallus effusus, granuloso leprosus, tenuis, albesecens, K —, apoth. dispersa, nigro fusca, juniora albidomarginata, epithee. fuscesecens, hyp. incol., sporae elongato oblongae, simplices et 1 septatae, 0°012 mm Ieg., 0:003—4 mm lat. 2832. Aspieilia gibbosa Ach., Th. Fries Scand. p. 276, an Felsen bei Lark Harbour 585, a: thallus sordide einerascens, areolato rimulosus, K —, apotheeia numerosa, minora, urceolata, lecanorina, margine integro, sporae 0-018—21 mm Ig., 0:012— 15mm lat.; — bei Chimney Cove, 702, a. Ad A. caesiocineream Nyl. accedens, an Felsen bei Chimney Cove mit KRhizoc. geographic., 699: thallus caesiocinerascens, areolatoverrucosus, K —; sporas non inveni. 283. A. einereorufescens Ach., Th. Fries Se. p. 284, Arn. Tirol XXX. Nr. 301, an Felsen bei Chimney Cove, 177: thallus K —, hyph. amyloid., apoth. non rite evoluta. A. sanguinea Kplh., Arn. Tirol XXX. Nr. 302, auf Gestein bei Birchy Cove, 761; hier auch eine Form, 914: thallo tenui, K —, apotheeiis fere punctiformibus, thalli verrueulis orbieularibus impressis; sporas frustra quaesivi. Diese Form auch bei Birchy Cove neben Leecidea crustulata und Rhizoc. subpostumum, 759, a. 284. Aspieilia flavida Hepp, auf Gestein bei Coal River, 463: erusta effusa, tenuiter rimulosa, pallide subochracea, apothecia minuta, innata, epithee. laete eaerulescens, hyp. incol., habitu omnino cum Arn. exs. 1552, b, Tirol XXX. p. 220 congruit. 147. A. lacustris With., Th. Fries Se. p. 387, Arn. Tirol XXX. Nr. 934, auf Steinen bei Grand Lake, 321: crusta effusa, rimulosa, testaceoochracea, apotheeia concoloria, vel nonnihil ob- scuriora, urceolata, epith. lutese,, hym. jodo eaerul., sporae elli- psoideae, 0-012—13 mm Ig., 0°010 mm lat., spermatia recta, 0:004 mm Ig., 0:001 mm lat. 285. Jonaspis epulotica Ach., Arn. Jura Nr. 212, Tirol XXX. Nr. 311; auf Gestein bei Crabbs, 693, a: thallus tenuis, pallescens, chrysogonidia 0:027—33 mm lat. fovens, apoth. plana, minora, carnea. (Fortsetzung folgt.) 150 Einige neue Missbildungen. Von Dr. Karl von Keissler (Wien). (Mit Tafel VI.) Mit den folgenden Zeilen möchte ich Mittheilung über eine Reihe von Missbildungen machen, welche für diejenigen Pflanzen, an denen dieselben beobachtet wurden, bisher noch nicht angegeben worden sind, so weit ich wenigstens an Handen der mir bekannt gewordenen Literatur festzustellen in der Lage war. Ich habe mich bei der Constatirung dessen, ob eine Missbildung für die betreffende Pflanze neu sei oder nicht, vor Allem auf das allgemein zusammenfassende Werk von Penzig, Pflanzenteratologie, gestützt, in welchem, wie bekannt, die verschiedenen Pflanzengattungen systematisch angeordnet sind und die bei denselben beschriebenen Missbildungen Art für Art genau angegeben werden; da aber dieses Werk die teratolo- gische Literatur. soweit es auf die im ersten Band enthaltenen Pflanzen ankommt, nur bis inel. 1889, soweit es den zweiten Band betrifft, nur bis inel. 1893, berücksichtigt, so war es meine Aufgabe, auf die mittlerweile erschienene weitere Literatur Bedacht zu nehmen, und habe ich von den angeführten Jahren an insbesondere noch den Just’schen „Botanischen Jahresbericht“, der ja eine eigene Uebersicht der Literatur über, Variationen und Bildungsabweichungen* bringt, zu Rathe gezogen, und mich über diesen hinaus (er reicht bekanntlich gegenwärtig nur bis incl. 1896) für die letzten Jahre namentlich an die Literatur-Beriehte im „Botanischen Oentralblatt“ gehalten. Es folgt nunmehr das Verzeichniss der einzelnen Pflanzen unter Angabe und näherer Beschreibung der an ihnen beobachteten Missbildungen. Hiezu möchte ich nur bemerken, dass die Anordnung der Gattungen nach dem System in Engler und Prantl „Natür- liche Pflanzenfamilien“ erfolgte und ferner, dass sämmtliche Miss- bildunsen von mir gesammelt sind.') Ginkgo bilobaL. Frucht mit drei oder vier wohl entwickelten, von einander getrennten Samen (jeder für sich mit eigenem Inte- gument) (hort. bot. Vind.). Früchte mit zwei Samen. entstehend dadurch, dass beide in der weiblichen Blüte vorhandenen Samenknospen statt einer sich zu Samen entwickeln, kommen häufig vor.?) Seltener sind 1) Was die Standorte anbelangt, von denen die verschiedenen Pflanzen, an welchen die Missbildungen beobachtet wurden, stammen, so sind dieselben den einzelnen Arten in folgender abgekürzter Form beigegeben. Es bedeutet: hort. bot. Vind. aus dem Wiener botanischen Garten, hort. aus anderen Gärten in Nieder-Oesterreich, pl. spont. wild wachsende Pflanzen aus Nieder- Oesterreich. 2) Vgl. Engler und Prantl „Natürliche Pflanzenfamilien“ II. 1., p. 109 (Bearbeitung der Coniferen von Eichler). 151 die angegebenen Früchte mit drei oder vier nahezu der normalen Samengrösse eleichkommenden Samen. Ueber weibliche Blüten mit mehr als zwei Samenknospen (oder nach anderer Auffassung über Infloreseenzen mit mehr als einer Blüte) und über Prolifieation in der Blüte vgl. Strassburger') und Fuji?). Pinus nigra Arn. Mäanderartige Krümmung eines Nadel- paares (pl. spont.). An der Spitze eines Zweiges wuchs aus einer der neben der Endknospe befindlichen Seitenknospen ein Nadelpaar heraus, das, statt gerade gestreckt zu sein, mäanderartig gewunden war. Man dürfte sich die Sache etwa so vorzustellen haben, dass die beiden Nadeln, als sie innerhalb der Knospe zu wachsen begannen, die Knospenschuppen (wohl in Folge stärkerer Verklebung durch Harz- austritt) eine Zeit lang nicht auseinanderdrängen konnten; da aber die auf solche Weise eingekeilten Nadeln nichtsdestoweniger sich in die Länge streekten, so resultirte daraus, dass dieselben, indem in diesem Falle die Seitentheile der Knospe einen geringeren Wider- stand leisteten als die Spitze, sich seitlich hin und her krümmten, bis es ihnen schliesslich doch gelang, die Knospe an der Spitze zu durchbrechen. Lilium auratum Lindl. Abortive Gipfelblüte, Pistillodie der Stamina des inneren Staminalkreises, eine Mittelform zwischen Deck- und Perigonblatt, Fission eines Stamen, gegenseitige Verwachsung zweier Stamina an den Antheren (hort. bot. Vind.). Es dürfte vielleicht angezeigt sein, wenn ich die einzelnen Blüten mit ihren Abnormitäten im Folgenden in Kürze beschreibe: a) Abortive Gipfelblüte. An der Spitze eines Stengels neben zwei seitlichen, normal ausgebildeten Blüten ?) eine reducirte, abortive Terminal-Blüte, anscheinend durch die kräftige Entwick- lung der seitlichen Blüten in der eigenen Ausbildung aufgehalten. Dieselbe ist ungestielt, etwas nach abwärts geschlagen, zusammen- gesetzt aus drei grün überlaufenen, blos 1'/, em*) langen Perigon- blättern und drei mit denselben alternirenden ebenfalls bedeutend kleineren Staubgefässen.’) In der Nähe dieser Blüte ein Gebilde, eine Uebergangsform einer Bractee in ein Perigonblatt darstellend, in Farbe, Gestalt und Oonsistenz intermediär, an der Oberseite mit den für die Perigonblätter von Lilium auratum Lindl. so charakte- ristischen Emergenzen. 1) Die Coniferen und Gnetaceen, p. 12, Atlas Tab. I. 24 u. 25, Tab. II. 27, 2) On the Different Views hitherto Proposed regarding the Morphology of the Flowers of Ginkgo biloba L. (The Botan. Magaz. Tokyo V. 1896, 10, p. 6—8, 13—15, 104—109 Tab. 1.). 3) Nur das eine wäre zu erwähnen, dass in der einen Blüte die Antheren zweier Stamina offenbar in Folge zu inniger Berührung eine Verwachsung erfuhren. 4) Die Perigonblätter sind bei Zilium auratum Lindl. meist 41/, cm lang. 5) Ueber ähnliche abortive Blüten bei Lilium candidum L. vgl. im Folgenden bei dieser. 152 b) Sonstige abnorme Blüten. 1. Ein Staubgefäss des inneren Kreises pistilloid, dem Fruchtknoten zum Theil aufgewachsen ; dasselbe an der Basis fruchtknotenartig erweitert, links und rechts oberhalb der Anschwellung je ein sitzendes Antherenfach tragend, sodann in einen Griffel (mit offenem Griffeleanal) übergehend. An allen Blüten ist, wie ich an dieser Stelle hervorheben möchte, durch- gehends zu beobachten, dass es stets Stamina des inneren und nicht des äusseren Kreises sind, die pistilloid werden, was ja auch ganz begreiflich erscheint, da der innere Staminal- Kreis dem Fruehtknoten näher gestellt ist und sich daher eine Tendenz zur Pistillodie, wenn eine solche vorhanden ist, in erster Linie auf jenen überträgt. 2. Ein Staubgefäss des inneren Kreises pistilloid, dem Frucht- knoten zum Theil aufgewachsen; dasselbe an der Basis stark frucht- knotenartig angeschwollen ; die Anschwellung an einer Stelle etwas offen, im Innern derselben eine Reihe von Samenanlagen sichtbar; oberhalb der Anschwellung nach der einen Seite ein Griffel mit nahezu geschlossenem Griffeleanal sammt Narbe, nach der anderen Seite ein Filament mit zweifächeriger Anthere. 3. Ein Staubgefäss des inneren Kreises pistilloid, dem Frucht- knoten unten aufgewachsen, unten bauchig erweitert, ober der Erweiterung mit sitzender, einfächeriger Anthere, darüber mit einem etwas gebogenen Griffel (Griffelecanal offen). 4. Zwei Staubgefässe des inneren Kreises pistilloid, unten bauchig erweitert, darüber das eine mit ein-, das andere mit zwei- fächeriger, sitzender Anthere, oberwärts in einen Griffel (sammt Narbe) übergehend, vollkommen bis zur Narbe hinauf an je eine Carpide des Fruchtknotens, der zum Theil Dialyse der Carpiden zeigt,') aufgewachsen. 5. Ein Staubgefäss des äusseren Kreises mit in der Nähe der Spitze gabelig getheiltem Filament, jeder Gabelast mit einer zwei- fächerigen Anthere. Eigentlich hätte man erwartet, dass jeder Gabel- ast nur mit einem Antherenfach versehen wäre, indem bei der Vertheilung der normal zweifächerigen Anthere auf zwei Träger jedem ein Fach zufiele. Das wäre die Spaltung eines Staubgefässes im strengsten Sinne des Wortes. Hier muss man zunächst wenigstens von einem Dedoublöment der Anthere sprechen, und es liegt uns offenbar einer jener Fälle vor, in denen die Spaltung eines Organes bereits die ersten Anzeichen eines Dedoublement an sich trägt. Denkt man sich etwa an einer Reihe gespaltener Staubgefässe, bei denen jeder Gabelast des Filaments eine zweifächerige Anthere besitzt. die Theilung des Filaments weiter fortgesetzt, so kommt man schliesslich zu zwei gesonderten Staubgefässen; mit anderen Worten: die ursprüngliche Spaltung dieses Organes ist successive 1) Dialyse des Fruchtknotens wurde bereits von E. Pratt, Variety of Lilium auratum (Sc. Gossip. vol. 27, London 1891, p. 214) beschrieben. 153 in ein Dedoublement desselben übergeführt. Eine ähnliche Anschau- ung hat schon Moquin-Tandon entwickelt, indem er in einem Aufsatze') sagt: „La partition pourrait &tre consideree comme un premier degre du dedoubl&ement*“. (Fortsetzung folgt.) Berichte über die floristische Durchforschung von Oesterreich-Ungarn: Tirol und Vorarlberg. (1. Jänner 1898 bis 31. December 1898.) Von Ludwig Graf Sarnthein (Innsbruck). Allescher A., Fungi imperfecti. Neubearbeitung von Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutschland ete. I. Bd., 6. Abth. 59-64. Lief. p. 1— 384. Tirol: Nr. 44, 64, 137, 271, 338, 359, 381, 397, 471, 578, 586, 597, 604, 625, meist nach der Litteratur. Ascherson P. und Graebner P., Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Lief. 6, Bd. I., p. 401—415; Bd. II., p. 1—64. Mit Öriginalnotizen aus dem Geb. Beck G., v. und Zahlbruckner A., Schedae ad Kryptogamas exsiccatas, editae a Museo Palatino Vindobonensi. Cent. TII. 1898 in: Ann. naturh. Hofmus. Wien XII. 1898, p. 75—98. Algen von G. v. Beck bei Vaduz, Flechten von J. Schuler bei Inns- bruck und am Brenner, von Kernstock bei Ehrenburg, Hepaticae von Loitlesberger in Vorarlberg gesammelt: Nr. 224, 228, 242, 243, 245, 247, 254, 256, 258, 259, 261, 263, 265, 267, 271, 273, 275, 277—280. Borbäs V., v., A fögörömfü hazai fajairöl. De speciebus Odon- titidum Hungariae, in: Termesz. Füzet. XXI. 1898, p. 441— 472. p. 466 Odontites canescens Rchb. — O. serotina Koch und p. 468 O. verna Bell. Val di Ledro (Porta). Bresadola J., Fungi Tridentini novi vel nondum delineati descripti et iconibus delineati. II. Fasc. XI--XIII. Tridenti, J. Zippel 1898. Bresadola J., Funghi mangherecei e velenosi del Trentino, in: Almanacco agrario per l’anno 1898, p. 221—237; tav. LVIII— LXXXIV. Dalla Torre K. W., v., Die österreichisch-ungarischen Standorte der „Potentillae exsiccatae“ von H. Siegfried in Winterthur — Diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 313—319, 346—351. Dörfler J., Herbarium normale. Schedae ad Centuriam XXXV— XXXVIII 1898, p. 133— 169, 171—200, 201—246, 247—296. Aus dem Geb.: Nr. 3409, 3411, 3418 Sison amomum, Gavazzo bei Riva; 3426, 3510, 3526, 3530, 3534, 3537, 3554, 3604 Hutchinsia speluncarum Jord., Trient; 3605 Capsella gracilis (0. bursapastoris X rubella), Trient; 3621, 3636, 3655, 3656 Euphorbia acuminata Lam. = E. obscura Lois., Trient; 3659, 3661 Salix Kheküi (S. grandifolia X helvetica), Ahrn; 3662, 1) Dedoublements et partitions (Bull. d. 1. Soc. botan. d. France 1856, III., p. 612). Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1899. 12 154 3678, 3701, 3703, 3706 Gentiana Dörfleri Ronninger (G. lutea > punc- tata) Monte Roön, dazu eine Erörterung von K. Ronninger über die ein- schlägigen Bastardformen, wobei (p. 257) auch @. Thomasüi (puwuctata > lutea) für obigen Standort erwähnt wird. 3710, 3716, 3725, 3726, 3728, 3754 @G. solstitialis Wettst., Ahrn; 3757 und 3758 @. Kerneri Dörfler und Wettst., Ahrn; 3759, 3779, 3781, 3791 Soldanella hybrida, Ahrn; 3798; gesammelt von Bornmüller, Hellweger, Huter, Murr, Porta, Schönach, Treffer. Freyn J., Zur Flora von Ober-Steiermark. Diese Zeitschr. XLVIN. 1898, p. 178—182, 224—226, 247—251. 307—313. p. 181 Ranunculus parnassifolius, Tirol auf Kalk (Kern.). Fritsch K., Zur Systematik der Gattung Sorbus. Diese Zeitschr. XLVIIL. 1898, p. 1—4, 47—49 (1); 167— 171 (ID). . 169 und 170 Notizen über 5. aucuparia aus Tirol. GemboeckR., Das Hallthal bei Innsbruck, in: Natur 1898, p. 283 bis 284: vergl. auch (Berichtigungen) p. 323 (v. Dalla Torre). Mit Notizen über die Flora. Gemboeck, R., Ein Vegetationsbild von der tirolischen Sprach- grenze, in: Tiroler Tagblatt, 33. Jahrg. 1898, Nr. 225, p. 2. Einige Notizen über die Flora von Margreid im Etschthale. Gelmi E., Aggiunte alla flora del Trentino, in: Nuovo Giorn. Bot. Ital. V. 1898, p. 304—321. Bringt viele neue Standorte, sowie eine Reihe für Tirol oder den italie- nischen Landestheil neuer Arten, Formen und Bastarde, deren Aufzählung hier zu weit führen würde. Goiran A., Tuglandaceae et Salicaceae Veronenses, in: Bull. Soe. bot. Ttal. Anno 1898, p. 18—24. Goiran A., Betulaceae Veronenses, in: Bull. Soc. bot. Ital. Anno 1898, p- 695—68. Mit Notizen aus dem südlichsten Tirol. Hayek A.. v., Gymnadenia Abelii nov. hybr., G. rubra X odora- tissima. Diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 423—424. Dürrenstein (O. Grosser). Heeg M., Mittheilungen über einige Arten der Gattung Riccia II.. in: Botaniska Notiser 1898, p. 107—116. Riccia Lescuriana Aust. Bruneck (Wettstein). i Jack J.B.. Lebermoose Tirols, in: Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVII. 1898, p. 173—191. Bearbeitung eines umfangreichen, von Friedr. Stolz zusammengebrachten Materials unter Hinzufügung weiterer, vom Verfasser und anderen (Arnold, Bausch, Brugger, Lohse, Solms-Laubach, Venturi) in Tirol und , Vorarlberg gesammelten Beiträgen. S. diese Zeitschr. 1898, p. 229. Keissler K., v., Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. in: Engler’s Jahrb. XXV. 1898, p. 29—125, 4 Taf., 2 Fig. . 47: D. alpina L., Dürrenstein, Val Vestino, Riva, Vallarsa als neue Standorte; 81: D. Cneorum; 84: D. striata; 88: D. petraea. Largaiolli V., Le Diatomee del Trentino. I. Lago di Terlago. In: Bull. Soc. Veneto-Trent. Se. Nat. VI, No. 3. 1898, p. 124—127. II. Lago di Madrano. In: XX Annuario Alpinisti Trident. 1898, p..... III. Lago della Valle di Fornace. In: Trentinum I. 1898, p. 211—213. IV. Lago di Santa Massenza m. 250 =. l. m. In: Annuario Studenti Trident IV. 1898, p. 167—169. .- 155 V. Lago di Serraja. In: Rivista italiana di Scienze nat. Siena XVII. 1898, p. 69— 71. I 36, II .., III 29, IV 18, V 41: Arten mit Angaben sonstiger Fund- stellen in Südtirol. Limpriceht K. @., Die Laubmoose. Neubearbeitung von Raben- horst’s Kryptogamenflora. IV. Bd., 3 Abth. 32. u. 33. Lief., p: 321—448. Originalnotizen von Breidler, Gander ete. Magnus P., Ueber einen in Südtirol aufgetretenen Mehlthau des Apfels, in: Ber. deutsch. bot. Ges. XVI. 1898, p. 331—334, Kal: AXL Sphaerotheca Mali (Duby) Burrill bei San Michele. Maiwald P., v.. Ein Innsbrucker Herbar aus dem Jahre 1748 nebst einer Uebersicht über die ältesten, in Oesterreich ange- legten Herbare, in: Jahresber. Obergymnas. Braunau 1898. 8°, 116 p., 1 Taf. Das Herbar, angelegt im Jahre 1748 von Georg Philipp Sauerwein, „Kräuterklaubern“, in Innsbruck, umfasst auf 91 Folioblättern 312 Arten, worunter viele Gartenpflanzen. Ausser den letzteren gehören die meisten der näheren Flora von Innsbruck an; doch finden sich auch solche, welche offenbar nicht im Bereiche derselben gesammelt wurden, wie: Nr. 80 Euphorbia lathyris, Nr. 92 Bupleurum rotundifolium, Nr. 137 Potentilla procumbens, Nr. 141 Oxytropis triflora, Nr. 261 Helleborus niger, Nr. 225 Spartium junceum, Nr. 219 Parietaria officinalis, Nr. 208 Astrantia minor, Nr. 183 eine Strand-Chenopodee. Fundort wird bei einer einzigen Pflanze angegeben: fol. 75, Nr. 213, Ophrys aranifera: „wachset zu weyerburg* (heute aus der Innsbrucker Flora bloss von Arzl und Thaur bekannt, wobei zu bemerken ist, dass die vom Verfasser citirte Stelle beiSchöpfer, Flora Oenipontana, p. 311 nach dessen Exemplaren zu OÖ. muscifera gehört). Statt Nr. 43 Pedieularis silvatica, welche in Tirol nicht vorkommt, dürfte wohl P. palustris zu setzen sein. Murr J., Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg; in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 1898, p. 4—7. Behandelt: Hieracium Murrianum A. T. mit fünf Subspeeies und H. eirritum A. T. Murr J., Ueber Farbenspielarten bei den heimischen Beerenfrüchten, in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 1898, p. 161 —163. Mehrere neue Angaben aus Tirol. Murr J., Eine neue Ophrys-Kreuzung. O.aranifera Huds.X O. Berto- lonii Mor., in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 1898, p. 217—218. Ophrys pseudaranifera, O. pseudo-Bertolonii und O. Gelmii von Vigolo Vattaro bei Trient. Murr J., Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg X., in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 1898, p. 61—66, 110—112, 145—147. Enthält ausser vielen neuen Standorten zablreiche neuaufgestellte Formen; ferner Ausführungen über Galeopsis Murriana Borb. et Wettst. und G. Eversiana Murr. $. diese Zeitschr. 1898, p. 229, 355. Murr J., Dicht behaarte Formen bei den heimischen Campanu- laceen, in: Allg. bot. Zeitschr. IV. 1898, p. 7. Zwei neue Standorte aus dem Geb. Murr J., Nachtrag zur Flora von Ober- und Niederösterreich, in: Allg. bot. Zeitschr. IV. 1898, p. S0—81, 96— 97. p. 81 Notizen über das Vorkommen rosenrother Spielarten von Umbelli- feren in Tirol. 12% 156 Murr J., Glacialreliete in der Flora von Süd- und Nordtirol, in: Allg. bot. Zeitschr. IV. 1898, p. 175—177, 195 —196. Pflanzengeographische Skizze aus der Gegend von Trient und Zirl im Innthale als Illustrirung des Krasan’schen Satzes, dass „alpine Arten oft gerade an solchen Stellen der unteren Regionen auftreten, welche gleich- zeitig Ueberbleibsel aus einer anscheinend klimatisch entgegengesetzten wärmeren Erdperiode aufweisen“. Murr J., Die Piloselloiden Oberösterreichs. Diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 258—265, 343—346, 397 — 404. Enthält gelegentlich auch Angaben aus Tirol. Pons Giovanni. Saggio di una rivista eritica delle specie italiane del genere Ranunculus L., in: Nuov. Giorn. Bot. Ital. Nuova Serie, Vol. V. 1898, p. 210—254, 353—392. j Mit Standorten aus Südtirol nach Herbarbefunden. Richen G., Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Diese Zeitschr. XLVII. 1898, p. 131—134, 171—178. Ergänzungen zu den früheren Arbeiten des Verfassers. insbesondere mit , „Beiträgen von J. Bornmüller. Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 17— 22, 59—63 (1.), 134—139 (II), 339— 343, 394—397 (II), 1=Rjgn Ergebniss von mycologischen Forschungen in Vorarlberg, namentlich um Feldkirch durch den Verfasser, P. Zurhausen und P. Klene S. J. Rottenbach H., Zur Flora des bayrischen Hochlandes. II. Die Flora des Füssener Hochlandes, in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 189%, p. 124—127, 151— 153. Bezieht sich auch auf das angrenzende Gebiet von Tirol, insbesondere nach- stehende Oertlichkeiten: Vils, Unterpinswang, Musau, Reinthal, Kölle- spitze 2236 m. . Schoenach H., Tabelle zum Bestimmen der Holzgewächse Vorarl- bergs nach den Laubblättern, in: Jahresber. k. k. Real- und Ober-Gymnas. Feldkirch, 1898, p. 1—40. p. 33 Standorte für Viscum album; sonst keine näheren Verbreitungs- angaben. Siegfried K., Exsiecatae Potentillarum etc. Ed..1898. Vergl. diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 155—157. Tirol: Nr. 326 P. Amthorsis Huter Hühnerspiel, 1064 P. aureaeformis Gelmi = P. tridentina X aurea und 1065 P. Vasonensis Gelmi = P. trid. x glandulifera Krasan Monte Vasone bei Trient; letztere beiden cultivirt. Sündermann F., Neue Primelformen, in: Allg. bot. Zeitschr. IV. 1898, p. 535—55, 69— 171. Neu: P. minima X viscosa, forma Bilekii und f. pseudo-Forsteri vom Rosenjoch, dann P. minima var. multidentata vom Pinniserjoche. Timm C. T., Ein paar Frühlingstage am Gardasee, in: Deutsch. bot. Monatsschr. XVI. 1898, p. 223—228. p. 223 einige Pflanzen aus Riva I j R Torges E., Zur Gattung Calamagrostis Adans., in: Mittheil. thüring. bot. Ver. N.-F. XI. 1897, p. 78—93. . 82 CO. villosa var. subgeniculata Laas (Tappeiner), Ahrn (Treffer), Val fonda bei Schluderbach (Bornmüller); p. 83 var. brachytricha Laas (Tappeiner), Brixen, Kals (Bornmüller); p. 92 C. epigejos X litorea Telfs (Prahl 1895), Bozen (dto.), Tione (Boni), Gardasee (Precht); p- 93 C©. epigejos X varia? Ritten (Hsm.), ©. litorea X varia Prags (Born- müller). S. diese Zeitschr. 1898, p. 229. .r 157 Ugolini N., Contributo allo Studio della Flora Bresciana, in: Com- mentari dell’ Ateneo di Brescia per l’ anno 1897. Brescia F. Apollonio 1898. 8°, 62 p., 1 Tab. Flora des weiteren Gebietes von Brescia; umfasst auch Iudicarien, Val di Ledro, das Gardaseebecken und den Monte Baldo; die Tiroler Angaben nach Gelmi Prospetto della flora Trentina. Vierhapper Fr., Beitrag zur Gefässpflanzenflora des Lungau, in: Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVIII. 1898. p. 101—118. p. 110 eine Bemerkung über Saxifraga Seguwieri und p. 113 eine solche über Aretia alpina aus Tirol. N F R Wainio E., Monographia Cladoniarum universalis. Pars III. Acta soc. pro fauna et flora fennica 268 p. Wolf von Glanvell Dr. Vietor, Dolomitenführer, Wien, ©. Gerold's Sohn, 1898. 8°, 373 p., 1 Karte. Botanische Notizen p. 35 (Paneveggio), 89 (Pragser See), 234 (Schlern), 289 (Fedajapass), 295 (Monte Castellazzo und Cavallazzo), 330 (Monte Pavione). 2 Woloszezak Eu., Salices hybridae. Diese Zeitschr. XLVIII. 1898, p. 220— 224. p. 223: Salix Khekiü n. hybr. (S. grandifolia X helvetica von Ahrn und S. Murrii n. hybr. (S. aurita < purpurea) aus der Zirler Klamm bei Innsbruck. ? er E Zopf W., Untersuchungen über die durch parasitische Pilze hervor- gerufenen Krankheiten der Flechten, II., in: Nova Acta Leopold. Carol. Akad. Naturf. LXX. No. 4, 1898, p. 243— 283 mit 44 Autotypien. p. 243 Echinothecium reticulatum n. sp. Mendel; p. 259 Merismatium Lopadii (Arnold) Pitzthal; 268, 281 Phaeospora Catolechiae St. Anton am Arlberg; p. 273, 276, 277 Formen von Ph. rimosicola auf KRhizo- carponarten über Dolomit und Porphyr, Tirol; p. 281, 282 Ph. parasıtica (Lönnr.) Zopf = Xenosphaeria rimosicola Arnold, Tirol; p. 282. 283 var. media Zopf Gröden, 283 Ph. rimosicola Zopf, Tirol; z. Th. von Arnold gesammelt. x gie‘ J. K., I prineipali alberi, arbusti e frutiei indigeni dei nostri boschi (Schluss), in: Almanacco agrario per l’anno 1898, p. 200 bis 213. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Olasse vom 3. Februar 1899. — Das e. M. Herr Director Prof. Dr. R. v. Wettstein übersendet eine im botanischen Institute der k. k. deutschen Uni- versität in Prag ausgeführte Arbeit des cand. phil. A. Jakowatz, betitelt: „Die Arten der Gattung Gentiana, Sect. Thyla- cites Ren. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zu- sammenhang“. In der Abhandlung wird der Versuch gemacht, in Fortführung der von Wettstein ausgeführten und im LXIV. Bande der Denk- schriften veröffentlichten Untersuchungen über die Section Endo- tricha der Gattung Gentiana, die Arten der im Titel genannten 158 Section mit Anwendung der morphologisch-geographischen Methode bezüglich ihres entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhanges auf- zuklären. Die systematische Verarbeitung des umfangreichen Materiales ergibt zunächst die Feststellung folgender Arten: Gentiana latifolia (Gren. et Godr.) Jakow., G. vulgaris (Neilr.) Beck, @. alpina Vill, @. angustifolia Vill.,. @. Dinarica Beck, @G. occidentalis Jakow. spec. nov. und @. excısa Presl, ferner eines Bastardes: G. digenea Jakow. (= @. latıfolia X vulgaris). Der morphologische Vergleich in Verbindung mit detaillirter Beachtung der geographischen Verhältnisse liess den Verfasser zu einer vollkommen ungezwungenen Auffassung der phylogenetischen Beziehungen der Arten zu einander gelangen. Darnach stellte sich die ganze Artengruppe als ein relativ alter, in Europa sicher bis zur Tertiärzeit zurückreichender Typus dar, der sich in jüngster Zeit in sechs ziemlich gleichwerthige Arten gespalten hat, die in Anpassung an bestimmte klimatische und Bodenverhältnisse ent- standen. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Herbarium Gaillardot. Es dürfte gewiss für weitere Kreise von Interesse sein, dass das bedeutende Herbarium Gaillardot, bisher in Kairo befindlich, durch Ankauf in Besitz des Herrn Hofrath ©. Haussknecht (Weimar) übergegangen ist. Dasselbe wurde von Dr. J. A. C. Gaillardot gegründet und von seinem Sohne Dr. Charles Gaillardot, bekannt durch seine botanischen und geologischen Forschungen in Vorderasien und Aegypten, zu einer seltenen Voll- ständigkeit fortgeführt. Nach den Angaben des Kataloges enthält es gegen 30.000 Nummern, von denen ein grosser Theil als Originale zu Boissier’s Flora Orientalis gedient haben. Das Herbar ist vorzüglich durch- gearbeitet und mit vielen kritischen Bemerkungen versehen. Es sind darin enthalten aus der Flora Orientalis über 10.000 Exem- plare, und zwar ausser den Sammlungen Gaillardot’s diejenigen von Boissier, Kotsehy, Balansa, Bourgeau, Blanche, Huet, Calvert, Szowitz, Hohenacker. Loftus, Sehimper, Schimper und Kotsehy, Heldreich, Despreaux u. A. m. Aus der indischen Flora sind die Colleetionen von Metz hervor- zuheben, aus der Flora von Algier sind diejenigen von Glauson, Colonel Paris, Cosson, von den ÜCanaren jene von Bourgeau, Mandon, und von Madagascar diejenige von Garnier zu erwähnen. Reich vertreten ist die Flora Spaniens und Portugals dureh die Colleetionen Bourgeau’s (Cosson) und Welwitsch's. Aus der übrigen Flora Europas finden wir vor Allem die häufig eitirten Exsiceaten von F. Schultz, Billot, Bordere, Mabille, Pesta- lozza, ferner die Namen auch Anderer, wie Mougeot, Soyer- Willemet, van Henurck. 159 Ziehen wir in Betracht, welehe umfangreichen Sammlungen sich im Herbar Haussknecht bereits zusammengefunden haben, ganz abgesehen von den von Haussknecht selbst aufgebrachten Sammlungen in Vorderasien und Europa, so gestaltet sich das Herbar Haussknecht zu einer der reichhaltigsten Sammlungen der europäisch-asiatischen Flora. B—r. Notiz. Nachdem der Gefertigte am 1. April seine Stellung als Professor und Director des botanischen Gartens und Museums an der Universität Wien angetreten hat, bittet er, fortan alle für ihn und die Redaction der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ bestimmten Sendungen nach Wien, 3/3, Rennweg 14, zu adressiren. Prof. Dr. R. v. Wettstein. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Günther Ritter Beck von Mannagetta wurde zum Professor und Director des botan. Gartens der deutschen Universität Prag ernannt. Dr. Aladar Richter wurde als suppl. Professor der Botanik an die Universität Kolozsvär (Klausenburg) berufen. J. G. Baker trat von der Leitung des Kew Herbarium zurück. An seine Stelle trat W. B. Hemsley. Prof. Dr. T. Mac Dougal wurde zum Director des botani- schen Laboratoriums und des botanischen Gartens in New-York ernannt. Dr. R. Lauterborn hat sich als Privatdocent für Botanik an der Universität Heidelberg habilitirt. Dr. G. Venturi ist gestorben. Inhalt der April-Nummer: Degen A. v., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarter. XXXVI. kheum Rhaponticum L. in Europa. S. 121. — Schiffner V., Beiträge zur Leber- moosflora von Bhutan. S. 127. — Hackel E., Ueber die Gramineen-Gattung Stapfia. S. 133. — Bubäk Fr., Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tiroi. S. 134. — Folgner V., Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. S.136. — Rechinger K., Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. S. 142. — Arnold F., Lichenologische Fragmente. S. 146. — Keissler K.v., Einige neue Missbildungen. S. 150. — Sarnthein Graf L., Berichte über die florist. Durchforschung von Tirol ete. S. 153. — Akademien, Botan. Gesellschaften, Vereine ete. S. 157. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 158. — Personal-Nachrichten. S. 159. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä& 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 160 INSERATE. Verlag von Arthur Felix in Leipzig. Weizen und Tulpe und deren Geschichte von HI. Grafen zı Solımnmns-Laubach Professor der Botanik an der Universität Strassburg. In gr. 8°. IV u. 116 S. 1898, mit einer colorirten Tafel. Brosch. Preis: 6 Mk. 50 Pf. Denen, FKluumensumen ‚ee. A en U a a a RS a SS SR RE SG a Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. REERIEEEIETTEERTEER EIER EIER TEER ERTL ETERS TESTER IST MR MR mM NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel Il (Schiffner) und Tafel Ill (Folgner). ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, N 5. Wien, Mai 1899. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLIV. Untersuchungen über Scolopendrium hybridum Milde. Von C. Hofmann (Prag). (Mit 1 Tafel und 4 Textabbildungen.) Gelegentlich von Untersuchungen über Farne, welche den Zweck verfolgten, den Einfluss der Hybridisation auf Formneubildung zu studiren, fand ich Gelegenheit, mich auch mit Scolopendrium hybridum Milde zu beschäftigen. Schon eine vorläufige Prüfung dieser Pflanze ergab Resultate, welche von jenen der Botaniker, die sich zuletzt mit der interessanten Pflanze beschäftigten, wesent- lieh abwichen, weshalb ich die Untersuchungen fortsetzte und deren Ergebnisse hier mittheile. Das Materiale, das ich untersuchte. wurde von Herrn Prof. A. Hara&ic, der bekanntlich in den letzten Jahren die Pflanze wieder auffand und wiederholt sammelte, in bereit- willigster Weise zur Verfügung gestellt, wofür ich hiemit an dieser Stelle danke. Scolopendrium hybridum M. wurde 1862 zum ersten Male von H. W. Reichardt') „in einem einzigen Exemplare an einer alten Mauer beim Porto Cigale nächst Lussinpiccolo“ gefunden; es kam unter normalem Ceterach vor. Reichardt betont a. a. O., es gleiche, was seinen Habitus anbelangt, im Wesentlichen Ceterach officinarum; er gab aber auch Unterschiede an, bestehend in einem verschiedenen Bau der Spreuschuppen, einer etwas abweichenden Form der zwei Gefässbündel im Wedelstiele, sowie in einer anderen Gruppirung und Form der Sori. Diese Unterschiede gestatteten ihm nicht, die Pflanze bloss für eine „kahle Varietät“ von Ceterach zu halten. Da er eine Hybridisation nicht annehmen konnte, so gestand er am Sehlusse seiner Anzeige, dass er trotz eingehender und mehrfach wiederholter Untersuchungen zu keinem bestimmten Resultate habe kommen können. !) Reichardt, Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XIII. 1863. S. 477. Oesterr. botan. Zeitschr. 5. Heft. 1899. 13 162 J. Milde'), dem dieses Exemplar von dem Entdecker über- lassen wurde, erklärt den merkwürdigen Farn, dessen Betrachtung ihn in Erstaunen setzte, für einen Bastard aus Scolopendrium vulgare Sm. und Ceterach offic. Willd.: „Proles hybrida orta ex Scolopendrio vulgari Sm. et Ceterach officinarum Willd.“. Wie sehr Milde von der Bastardnatur dieses Farnes überzeugt war, geht daraus hervor, dass er am Schlusse seiner angeführten Abhandlung schreibt : „Wenn auf den quarnerischen Inseln Scolopendrium vulgare bisher noch nicht beobachtet worden ist, so möchte ich aus dem Vor- kommen dieses Bastardes auch mit Sicherheit auf das Vorkommen von Scolopendrium vulgare schliessen.“ Luerssen?). der die Pflanze nicht gesehen hatte, stützte sich auf die Angaben von Milde, knüpfte daran kritische Bemerkungen und meinte, an der Bastardnatur noch zweifeln zu können; jedenfalls aber nahm er S. Hemionitis als mit mehr Wahrscheinlichkeit an der eventuellen Bastardbildung betheiligt an. Nach vielen Jahren, u. zw. zum ersten Male 1889, wurde S. hybridum von Prof. A. Hara@id’) wiedergefunden, u. zw. nicht bloss an dem Reichardt’schen Standorte. sondern auch an mehreren anderen; er glaubte Anfangs, eine neue Species von Ceterach vor sich zu haben *), was mit Rücksicht auf die Ceterach- Aehnlichkeit der Pflanze nicht ohne Interesse ist. A. Heinz’) untersuchte hierauf eingehend die Pflanze und erklärte sie am Ende seiner Abhandlung für eine „distincte, dem südeuropäischen S. Hemionitis zunächst verwandte, nicht durch Kreuzung entstandene Scolopendrium-Art*. P. Ascherson‘) schliesslich glaubte aus den Ausführungen von Prof. Heinz den Schluss ziehen zu müssen, 8. hybridum vor- läufig „als Unterart zu S. Hemionitis stellen zu sollen“. Damit schien die Frage des $. hybridum eine Erledigung gefunden zu haben. Ich will nun gleich bemerken, dass ich nach meinen Untersuchungen, die auf Grund reichlichen Materiales aus- geführt werden konnten, die Frage als durchaus nicht erledigt betrachten kann, da ich insbesonders zu wesentlich anderen Ergeb- nissen als Heinz kam. Es sollen nun zunächst die Resultate meiner _ vergleichenden Untersuchungen, die sich auf den Gefässbündel- verlauf, auf den Bau des Blattes, des Sorus, der Sporangien, Sporen und Spreuschuppen beziehen, kurz mitgetheilt werden. Was den Gefässbündelverlauf (Taf. V, Fig. 2) in einem Wedel- lappen von 5. hybridum anbelangt, so entspringen durch Vermitte- lung eines ganz kurzen, basalen Theiles unter verschiedenen spitzen 1) Milde, Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XIV. 1864. S. 235. 2) Luerssen, Farnpfl. S. 126 ff. 3) Haraödic, Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XLIII. 1893. S. 208. *) Glasnik der Soc. hist. nat. croat. VII. 1892. p. 320. 5) Heinz, Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. X. 1892. S. 413. 6) Ascherson, Synopsis d. mitteleurop. Flora. S. 52. — Verh. d. bot. Ver. der Prov. Brandenburg XXXVIH. p. XLVI. 165 Winkeln aus der Mittelrippe zumeist drei, anscheinend gleichwertige Verzweigungen eines Secundärbündels darstellende Aeste, welche, ihre eonvexe Seite der Öosta zukehrend und mehrfach sich dichotom theilend, an den Rand ziehen; zahlreiche Anastomosen, u. zw. un- mittelbar in der Nähe des Blattrandes, finden sich. Die Schleier der zumeist einzelstehenden, nicht wie bei Scolopendrium sonst paarigen Sori wenden ihre unangeheftete Seite meist der Mediane des Blattlappens zu; allerdings kommen ab und zu auch anders geöffnete Indusien vor (vgl. Fig. 2 links oben). Dieser Verlauf der Gefässbündel in dem Blattlappen von S. hybridum gleicht im Wesentlichen genau dem von Üeterach; auch hier (Fig. 1) gehen vermittelst eines kurzen Fusstheiles drei, anscheinend gleichwerthige Secundärnerven in Bogen, die ihre offene Seite nach aussen kehren, an den Rand, indem sie sich dabei mehrfach gabeln. Anastomosen kommen häufig vor; sie sind beim gezeichneten Fiederchen etwas weiter weggerückt vom Rande; dies kann aber auch anders sein, wie überhaupt die Nervatur in dieser Hinsicht ziemlich variirt; dasselbe wäre aber auch für S. hybridum zu erwähnen. Die Sori sind einzeln und wenden ihre offene Seite der Mediane des Fiederchens zu. Der basale Lappen von S. Hemionitis zeigt im Allgemeinen den analogen Gefässbündelverlauf, nur ist hier vielfach ein Mittel- strang deutlicher ausgebildet (Fig. 3). Die Sori sind wie bei Scolopendrium überhaupt gepaart. Es sei aber auch bemerkt, dass auf dem Lappen von S. Hemionitis mitunter einzelne Sori auftreten, deren Schleier dann ihr freies Ende der Mittelrippe zuneigen (vgl. Fig. 3). ; Was den Verlauf der Gefässbündel im ungelappten Theile des Wedels von S. hybridum betrifft (Fig. 4), so stimmt er im Wesent- lichen überein mit jenem von S. Hemionitis (Fig. 5). Unter spitzem Winkel tritt ein basaler Theil aus der Costa aus, der sich reich verzweigt; die Nerven ziehen in gleicher schiefer Richtung, an- nähernd parallel. Anastomosen sind häufig. Einzelne Sori treten nicht selten auf. Die Doppelsori sind häufig gegeneinander im Sinne der Längslinie etwas verschoben. Wenn Heinz diesen ungelappten Theil des Wedels von S. hybrıdum mit einem Fiederehen von Ceterach vergleicht, so ist er im Irrthum und gewinnt dadurch nieht zutreffende Ergebnisse; es liegt doch sicherlich näher, ein Fiederchen von Ceterach einem ähnliehen, analogen Theil von S. hybridum, d. i. einem Lappen gegenüberzustellen, und dann kann es aber keinem Zweifel unter- liegen. dass eine ganz wesentliche Aehnlichkeit zwischen S. hybridum und Ceterach besteht. Ungefähr das gleiche Bild wie S. hybridum bietet uns, wie schon bemerkt, ein Ausschnitt aus dem nicht gelappten Wedeltheile von S. Hemionitis (Fig. 5). Nur ist hier die Nervenverzweigung nicht so reich; Anastomosen kommen weniger vor. Die paarigen Sori sind gegeneinander meist nicht verschoben, sogar einzelne 13* 164 Sori treten, wenn auch selten, auf. Zum Vergleiche sei auch S. Scolopendrium (= 8. vulgare) herangezogen. Hier gehen (Fig. 6) die Secundärnerven (den basalen Theil nicht mitgerechnet) fast unter einem rechten Winkel vom Mittelstrange aus. Anastomosen finden sich wohl bei unserem gewöhnlichen Scolopendrium sehr selten. Die Sori sind einander paarweise gegenübergestellt und stehen in gleicher Höhe. Hinsichtlich des Gefässbündelverlaufes im Wedel und der Stellung der Sori würde also $. Scolopendrium das eine Extrem, Ceterach offic. das andere darstellen; sie sind verbunden durch Uebergänge, die sich uns in 8. Hemionitis und S. hybridum dar- bieten; vielleicht existirt noch ein oder das andere Zwischenglied'); keinesfalls kann man sagen, dass in dieser Hinsicht S8. hybridum den anderen Scolopendrium-Arten wesentlich näher steht als Ceterach. (Fortsetzung folgt.) Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch - Oesterreichs und der Schweiz‘ (II). Von Max Schulze (Jena). (Mit einer Abbildung.) Für die zahlreichen Zusendungen und Mittheilungen, die mir seit Erscheinen der letzten Nachträge (in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1898) gemacht wurden, spreche ich auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aus. Die in diesen Nachträgen genannten Herren sind: Artzt, F. F. A., Kgl. Sächs. Vermessungs-Ingenieur in Plauen im Vogtlande; Becker, Wilhelm, Lehrer in Wettelroda bei Sangerhausen am Harz; Chenevard, P., in Genf; Dutoit- Haller, Eugen, Dr. med. in Bern; Haläcsy, Eugen von, Dr. med. und Kaiserl. Rath in Wien; Hayek, August Edler von, Dr. med. in Wien; Issler, E., Lehrer in Colmar im Elsass; Landauer, Robert, Apothekenbesitzer in Würzburg; Lutze, Günther, Collabora- rator in Sondershausen; Neuberger J., Professor in Freiburg im Breisgau; Petry, Hermann, Referendar in Strassburg im Elsass; Pinkwart, H., Lehrer in Goldberg in Schlesien; Rettig, Ernst, Inspector des Grossherzogl. botan. Gartens in Jena; Ruppert, Josef, Apotheker, z. Z. in Kahla in Thüringen; Ruthe, Rudolf, Kreisthierarzt in Swinemünde; Sehmidt, Justus, Lehrer der Natur- wissenschaften in Hamburg; Scholz, Josef, Oberlandesgerichts- Seceretär in Marienwerder in West-Preussen; Wetschky, Max, Apotheker in Gnadenfeld in Schlesien; Winkler, Willy, Privat- gelehrter in Jena; Wirtgen, Ferdinand in Bonn. 1) Vgl. Franz6 R. in Termeszetrajzi füzetek. 1894. p. 162—164. (S. vul- gare var. hemionitiforme Franze). Hofmann C. Scolopendrium hybridum. 16 Oesterr. botan. Zeitschr. 1899. G.Angerer &Göschl ph Aut.et Kasper del 165 Cypripedium Calceolus Huds. Sehr kräftige, bis 70 em hohe, öfters dreiblütige Pflanzen bei Isny im Württembergischen Alleäu Ruppert! var. viridiflora M. Sch. Ein Stock mit zwölf blüten- tragenden Stengeln über Ammerbach bei Jena; hier auch nicht ganz rein ausgebildete Formen mit namentlich nach dem Grunde hin leicht bräunlich überlaufenen Perigonblättern!! Orchis Morio L. In kleiner, rein weiss blühender Form von 8&—11 em Höhe mit wenigblütiger Aehre (f. nana Chenev. in sched.) bei Champlan unweit Sitten im Wallis Ohenevard! — Aeussere Perigonblätter 5, 5—7 mm lang; Lippe 4, 5—6 mm lang, 7, 5-9 mm breit; Sporn nicht ganz so lang als der Fruchtknoten (8—9 mm lang); Tracht durchaus der 0. Morio. O. Morio X palustris') nennt Chenevard: O. Gene- vensis?). ©. coriophora L. b. fragrans Gren. u. Godr. Stoppelberg bei Wetzlar (leg. Apoth. Schumann) Herb. Ruppert! Freiburg i. Breisgau Ruppert! O. tridentata Scop. Eine Pflanze mit kürzeren Spornen und Deckblättern (halb so lang als der Fruchtknoten) bei Lengefeld in Thüringen Ruppert! O. Simia Lam. Weissblühend im Kaiserstuhl in Baden Ruppert! Morgone bei Trient Gelmi’). O. militaris L. fl. suec. Eine Pflanze, deren sämmtliche Lippen mit ziemlich breiten und verlängerten Seitenlappen, sowie mit ein wenig breiteren, etwas längeren, durchaus ungetheilten, vom Grunde bis gut drei Viertel seiner Länge ziemlich gleichbreiten, dann plötzlich zugespitzten Mittellappen versehen sind, im Mord- thal bei Kösen in Thüringen Ruppert! — Seitenlappen 1—2 mm breit, 6—7 mm lang; Mittellappen 1’5—2°5 mm breit, 7—8°5 mm lang. O. militaris x Simia. In der Form der Lippe mehr zu O. militaris hinneigend im Brüderholz bei Genf Dutoit-Haller! O. purpurea Huds. Die Haarpinsel auf der Lippe fliessen zuweilen völlig ineinander und bilden dann auf jedem Lappen einen einzelnen, grossen, dunkelpurpurnen Fleck, so beobachtet in Thüringen bei Eisenberg Rechtsanwalt Ludewig (briefl.), Eckartsberga und Jena!! Colmar im Elsass Issler! — Eine Abänderung mit sehr verkürztem Mittellappen aller Lippen (höchstens halb so lang als die Seitenlappen) am Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. Petry!*) — Eine andere mit sehr verlängerten Deckblättern (”—8 mm, das unterste 12 mın lang), etwa der O. militaris f. perplexa @. Beck entsprechend, bei Kösen in Thüringen Ruppert! — Weissblühend 1!) Vergl. „Nachtr. zu d. Orchid.“ in Mitth. d. Thüring. bot. Ver. 1897. S. 67. ?) Bullet. des travaux d. 1. Soc. bot. d. Geneve IX. 1898, Sep. Abdr. 8. 2. ®) Enrico Gelmi, Prospetto della flora Trent., S. 157. *) Eine Annäherung an eine in den 80er Jahren von H. Petry auf- gefundene Pflanze, bei der der Mittellappen der Lippen total verkümmert oder kaum sichtbar war (briefl. Mitth.). 166 bei Mesiano bei Trient Gelmi'); am Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. Petry (briefl.). Mit weissen, unpunktirten Perigonen und grün- lich gestreiftem, nur an der Spitze ein wenig geröthetem Helm bei Jena Frl. E. Roenius! b. moravica Rchb. fil. Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. Petry! O. purpurea X Simia. Bay und Brüderholz bei Genf Dutoit-Haller! — Die Pflanze vom ersteren Fundorte zeigt eine eiförmig-längliche, aber gedrängte Aehre, bei der letzteren ist die Aehre mehr kugelig, dabei lockerer; in ihren Perigonen halten beide Pflanzen die Mitte zwischen den Stammarten. — Auch zwischen Ravina und Margone bei Trient Gelmi?). O. mascula L. b. speciosa Koch. In Thüringen auch bei Rossbach a. d. Saale Ruppert! und bei Lehesten (leg. Dr. Klinghammer-Rudolstadt) Herb. Ruppert! Plauen im Vogtlande Artzt! e. obtusiflora Koch. Cranves bei Genf Chenevard’)! O. mascula X Morio. Haltingen in Baden (leg. Sandoz, + 1869) Herb. Dutoit-Haller! — Perigonblätter stumpflich, viel länger als bei O0. Morio, einen nieht ganz geschlossenen Helm bildend; Lippe mehr nach O. mascula hin, aber mit breiteren Seitenlappen; Sporn lang und dick, keulenförmig; Blätter schmal. O. mascula X pallens. In Thüringen auch bei Rossbach a. d. Saale und bei Kösen Ruppert! O. pallens L. Val Vestino in Süd-Tirol Facchini‘). O. palustris Jacq. Weissblühend bei Berlin (leg. Apotheker Sehumann) Herb. Ruppert! Strassburg im Elsass H. Petry (briefl.). O. incarnata L. Mit fast durchgängig tief dunklen Blättern in Menge bei Usedom Ruthe (briefl.). — Mit fleischfarbigen Blüten, aber mit nach der Mitte hin gelblich gefärbten Lippen bei Gumlin auf Usedom Ruthe! — Weissblühend im Aldekerker Bruch bei Crefeld Ruppert, bei Strassburg im Elsass H. Petry (briefl. Mitth.). 3. brevicalcarata b. triloba retusa Rchb. fil. und c. trifurca Rchb. fil. am Schlosse bei Heringsdorf in Pommern mit der gewöhnlichen Form Ruthe! O. incarnata X latifolia. Gross-Glogau, Sprottebruch südlich der Quaritzer Haide Pinkwart°’)! Calear bei Münstereifel in Rheinpreussen F. Wirtgen! Gourze bei Chextris im Canton Waadt (leg. Dutoit pat., f 1847) Herb. Dutoit-Haller! Bellerive und Perly bei Genf Chenevard’). Oele: 2) E. Gelmi, Aggiunte alla Flor. Trent., Estr. dal Nuov. Giorn. bot., Vol. V, 1898, 8. 318. 3) 1. 0.8.2. 4) E. Gelmi, Prospetto della Flora Trent., S. 158. 5) Herr H. Pinkwart schreibt mir, dass er an dieser Stelle O. ıncarnata zwar nicht gesehen, dass dieselbe aber dort vorkommen solle. SIL.SC., 8. 3. 167 O. incarnata X Traunsteineri. Stengel ziemlich hohl, 4—5blätterig. Blätter aufgerichteter als bei ©. Traunsteineri, schmal- lanzettlich, bald über der Basis am breitesten und von hier ziemlich allmälig in die Spitze verschmälert, spitz, sehr selten das unterste stumpflich, etwas gefleckt, das oberste gewöhnlich den Grund der Aehre etwas überragend, die untersten ziemlich lockerscheidig; das zweite (von unten gerechnet) am grössten, es folgt in der Grösse das unterste, bei einer Pflanze erst das dritte von unten und dann das unterste. Deckblätter gross, die untersten länger als die Blüten. Blüten ziemlich dicht stehend, gross, ihre Farbe hlasser als bei O0. Traumsteineri. Perigonblätter stumpflich. Lippe so breit oder etwas breiter als lang, grösste Breite etwa in der Mitte, undeutlich dreilappig oder ganzrandig mit aufgesetzter, kleiner, abgerundeter Spitze; ihre Zeichnung (nach den vorliegenden getrockneten Exem- plaren) mehr wie bei O. incarnata — Ahlbeck bei Swinemünde Ruthe! O. Traunsteineri Saut. Hildener Heide um den Jaberg bei Haau in Rheinpreussen F. Wirtgen! Hinter Caliso und bei Vigolo Vattoro in Süd-Tirol Gelmi'). Belpmoos bei Bern Dutoit- Haller! Divonne bei Genf Chenevard’). O. latifolia L. var. angustifolia Becker. Wiesen beim Bahnhof Walkenried im Harz W. Becker! „Wuchs schlank wie bei O0. Traunsteineri. Blätter 5—6, schmal-lanzettlich; die mittleren 8—18 cm lang, 7—12 mm breit, die oberen viel kürzer und sehmäler. Aehre kurz, mit wenigen Blüten. Sporn so lang oder länger als der Fruchtknoten. Deekblätter schmal -lanzettlich; die oberen sehr schmal.“ ®) — Die vorliegende Pflanze erinnert ungemein an 0. Traunsteineri. Neben der Tracht und der kurzen, wenig blütigen Aehre deuten auch die schmäleren Blätter. von denen das über dem untersten stehende das grösste ist, dem in der Grösse zunächst das unterste, dann die nach der Aehre hin allmälig kleiner werdenden drei obersten folgen, sehr auf diese Art. Die kleineren Blüten aber, sowie die frühe Blütezeit bedingen schon, sie zur O. latifolia zu stellen. Uebergangsformen zur OÖ. maculata (nicht immer als primäre Bastarde aufzufassen, da sie auch an Stellen, wo die beiden Arten nicht zusammen wachsen, auftreten) scheinen verbreitet zu sein. In neuerer Zeit sah ich solche Formen aus verschiedenen Gegenden, z. B.: Simmern im Hunsrück leg. Ruppert! Calcar bei Münster- eifel leg. F. Wirtgen! Krummhübel im Riesengebirge leg. J. Seholz! Känzeli bei Gurnigelbad im Canton Bern leg. Dutoit- Haller! Alpen von Vouvry unter la Suche leg. Chenevard!*) ) Sr Gelmi, Aggiunte ..., S. 318. ZyelaMe: °) Vergl. W. Becker in Deutsch. bot. Mon.-Schr., 1898, S. 68. *) Durch die Güte des Kaiserl. Rathes Herrn Dr. E. von Haläcsy konnte ich auch die Originalexemplare der O. latifol. X macul. (0. Braunii Hal.) ein- sehen. Dieselben bilden eine entschiedene, mehr der ©. macul. zuneigende Zwischenform. G. von Beck zieht sie in- seiner Flora v. Nied.-Oesterr. zur O. latifolia. (Fortsetzung folgt.) 168 Beiträge zur Kenntniss der Gattung Capsella. Von Dr. Jos. Murr (Trient). (Mit Tafel IV.) Bei der Zusammenstellung meiner heurigen Beiträge für Tirol ergaben sich gerade innerhalb der verhältnissmässig sehr artenarmen Gattung Capsella ziemlich zahlreiche Neufunde, die zu einer separaten Veröffentlichung einluden. Ein guter Theil des Verdienstes fällt bei diesen Funden und Beobachtungen meinem verehrten Freunde E. Gelmi zu, der mich auch bei meinen Studien auf das Bereit- willigste mit seinem Herbare und seiner Bibliothek unterstützte. Folgende Formen mögen hier vorgeführt und besprochen werden. Capsella Bursa pastoris Moench nov. var. (monstr.) drabiformis mh. (s. Taf. IV, Abb. I). Habitus an Draba muralis erinnernd. Schötehen eiförmig bis lanzett- lich, kürzer oder länger zugespitzt, die schmälsten obersten den Schoten des Nasturtium sılvestre ähnlich. Gelmi fand diese höchst merkwürdige Abnormität 1879 in wenigen Exemplaren bei Trient auf den „Alle Ghiaje* genannten Feldern an der Mündung des Fersina-Wildbaches in die Etsch. G. erwähnte den Fund zuerst in seiner Revisione della flora del bacino di Trento 1884 [p. 4] „ne rinvenni alle Ghiaie pochi semplari forniti di sili- quette ovali“, sodann 1893 in seinem Prospetto [p. 19] „Alle Ghiaje presso Trento trovai cinque esemplari della var. integrifolia forniti di siliquette ovali con pochissimi semi. Che sia una mostro- sita od un ibrido?“ (Gelmi dachte an einen Bastard mit Erophila.) Capsella Bursa pastoris Moench now. var. (monstr.) cameliniformis mh. (s. Taf. IV, Abb. II). Sehöt- chen rundlich-verkehrt eiförmig, nicht ausgerandet, von der Y, (—'/,) der Schötehenlänge erreichenden Griffel- säule gekrönt, daher vollkommen die Schötchen und den Habitus der Oamelina microcarpa Andrz. nachahmend. Traube wie bei dieser (und bei Capsella gracilis G. G.) verlängert, schmal, ebenso die Blätter steifhaarig-borstig.. Von Gelmi 1898 an der gleichen Stelle wie die vorige entdeckt. Die Form steht jedenfalls in naher Beziehung zur var. „?ß microcarpa Lose.“ in Willkomm et Lange Prodr. Fl. Hisp. III, p. 779 von Calaceite in Süd-Aragonien („silieulis multo minoribus, apice vix emarginatis quasi orbi- cularibus (?), dense hispido pubescens“). Willkomm und Lange haben die Form augenscheinlich selbst nicht gesehen; eine Identi- fieirung unserer Pflanze mit der spanischen Form ist trotz der auffallenden Uebereinstimmung bezüglich der Schötchenform und des Indumentes der Blätter nicht möglich, da in der kurzen Be- schreibung von Loscos das für unsere Form am meisten charakteri- stische Merkmal, die verhältnissmässig lange, starre und diekliche, nicht eingesenkte Griffelsäule, nicht erwähnt wird. 169 Capsella rubella Reut. (s. Taf. IV, Abb. VI). Für Tirol zuerst von Hellweger in Zams, doch wohl nur verschleppt, ge- funden (s. Deutsche bot. Monatssehrift 1894, S. 18). Ich entdeckte die Art für das Trentino zuerst an der Fersinabrücke und in Muralta nächst Trient; in der Folge wurde sie von mir auf der Piazza del Vö in Trient, ferner in Roveredo und Ala, von Gelmi bei Ravina und Villazano nächst Trient. wie gleichfalls in Roveredo, von Hellweger bei Nago-Torbole am Gardasee gefunden. Die var. runcinata Freyn, Fl. v. Süd-Istrien [S. 277], welche dortselbst seltener vorkommt. ist hier die fast ausschliesslich dominirende; doch findet sich auch die Form mit fast ganzrandigen Blättern vereinzelt, z. B. bei Villazano. Wenn Garcke (Ill. Flora von Deutschland, 18. Aufl., S. 66) der „var. b) rubella Reuter“ neben den kleinen Kronenblättern „meist kürzere Schötehen“ zuschreibt, so ist dies entweder zu wenig genau, da das Charakteristische der Schötchen von C. rubella Reuter in den conceaven Seitenwänden besteht, oder die echte südliche ©. rubella Reut. kommt eben in Deutschland gar nicht vor (wenn dies der Fall ist, jedenfalls, etwa Elsass-Lothringen ausgenommen, nur verschleppt). Wahrscheinlich handelt es sich hiebei um eine einfache Form mit kürzeren, breiteren, im Umriss gleichseitig dreieckigen, Schötchen (vgl. ©. Bursa pastoris Mch. var. bra- chycarpa Heldr., von der ich momentan noch keine Exemplare besitze) und mehr weniger roth überlaufenen Kelchen, wie sie Gelmi auch um Trient sammelte, nur dass bei dieser Pflanze die Petalen fast ihre normale Länge erreichen. Eine selbständige, vielleicht monströse Form dürfte dagegen €. Bursa pastoris Moench. var. pseudorubella mh., Alle. bot. Zeitschrift 1898, S. 97, von der Strasser-Insel in Linz, darstellen (s. Abb. V), zu der ich a. a. OÖ. als fragliches Synonym die ©. rubella Garcke non Reuter stellte. Dieselbe zeigte durchwegs roth überlaufene Kelche und kleine, den Kelch wenig überragende, gleichfalls manchmal etwas rosafarbene Petalen wie die echte C©. rubella Reuter, charakterisirt sich aber insbesondere durch eine fast krankhaft dichte und reiche Verästelung und unregelmässig gestaute Trauben, sowie durch meist tief herzförmige (s. Taf. IV, Abb. V), theilweise aber auch verlängert dreieckig-keilige, vorne wenig ausgerandete Schötchen, wie sie sich öfter auch an der typischen €. Dursa pastoris finden (s. Taf. IV, Abb. VII), z. B. an Exemplaren, die ich heuer an der Franz Senn-Hütte in Alpein (Stubaithal, e. 2200 m) sammelte. Auch verkümmerte, rund- lich herzförmige Schötchen nach Art der ©. gracilis G. G. finden sich zahlreich eingestreut, so dass man an eine eigenthümliche Form der CGombination ©. Bursa > rubella denken könnte; doch war es mir unmöglich, in Linz ©. rubella Reuter zu finden. Capsella gracilis G. G. Heuer zuerst von Gelmi bei Villazano, dann auch vereinzelt von mir und ihm an mehreren Punkten des Weichbildes von Trient, besonders zahlreich auf der 170 Piazza del Vö, endlich mit der vorigen von Hellweger zwischen Nago und Torbole gesammelt. ©. gracilis G. G. zeigt, wie schon Grenier (Flore de la chaine jurassique I, p. 68 f.)') riehtig hervor- hebt, stets verkümmerte (s. Taf. IV, Abb. III), taube Schötchen und ist hiemit ein unzweifelhafter Bastard, der wohl überall dort, manchmal in grosser Menge — ich legte heuer bei 100 Bogen der Pflanze ein — aber auch nie weit entfernt von solchen Plätzen zu finden ist, wo (apsella Bursa und €. rubella zusammen vorkommen. Dabei ist ©. gravilis G. G. nicht nur eine der allersichersten Hybriden, welche gleichzeitig für das vielfach angezweifelte Artreeht der ©. rubella Reuter ein unanfechtbares Zeugniss ablegt, sondern auch eine der merkwürdigsten und interessantesten aller Kreuzungs- formen, indem sie in mehrfacher Hinsicht, wenigstens scheinbar, Merkmale aufweist, die keiner der beiden Stammeltern zukommen. Capsella gracilis G. G. besitzt nämlich meist weit längere und diehtblütige (Dolden-) Trauben als ihre Stammarten (nämlich e. 15—40 Blüten, resp. Schötchen auf einer Seite gegenüber e. 10—30 bei ©. Bursa und e. 10—15, selten 20 bei C. rubella) und merklich kürzere Schötchenstiele (von e. 6—8 mm Länge gegen- über ec. 6-10 mm Länge bei €. rubella und ec. 8-12 mm Länge bei Ü. Bursa), so dass der Blütenstand meist überaus schlank und zierlich erscheint und dem Namen der Pflanze alle Ehre macht. Ausserdem sind die, wie bereits erwähnt, stets verkümmerten Sehötehen von gewöhnlich nur 2:5 mm, selten bis 4 mm Länge durchaus herzförmig, d. h. sie besitzen entschieden eonvexe und nicht schwach concave Seitenwände, wie man bei einer Hybride erwarten müsste, die aus einer Art mit geradlinigen und einer solehen mit concaven Seitenwänden der Schötehen hervorgegangen. Uebrigens dürfte die gerundete Form der Schötehen bei C. graeilis G. G. ganz wohl aus der in dem Verkümmerungsprocesse begründeten Contraetion, die Verlängerung der Traube aber in dem aus der gehemmten Entwicklung der Sehötchen resultirenden Kraftüber- schusse ihre Erklärung finden. Eine weitere Verkümmerung scheint eine Form der echten C. gracilis G. G. zu zeigen, von der Gelmi einen mächtigen Rasen nächst S. Lorenzo in Trient vorfand. Die Schötchen sind hier an den Seitenwänden abgeflacht und auch vorne nur schwach aus- gerandet, fast gestutzt, daher manchmal etwas keilfürmig. Möglicher- weise war in diesem Falle eine besonders schmaltrüchtige Form der ©. Bursa an der Kreuzung betheiligt. 1) Nachträglich finde ich eine treffliche Beschreibung der ©. gracilis G. G. bei Gremli. Neue Beiträge zur Flora der Schweiz, 1. Heft (1880), 8. 5; nur passt die Angabe „Schötehen zum Theile steril“ nicht genau auf die hiesige Pflanze. Ein mir vorliegendes Exemplar der C. gracilis von Carascon, Dpt. Ariege (leg Mailho 1890) zeigt grösstentheils gar nur leere Fruchtstiele, während die vorhandenen embryonalen Schötchen in Folge der geringen Aus- randung und des frei aufsitzenden Griffels zum Theile an die var. camelini- formis mh. erinnern. 171 C. Gelmii mh. Mit diesem Namen bezeichne ich die mir nur in zwei Exemplaren von der Piazza del Vö in Trient vorliegende gonioklinische Form (€. Bursa pastoris Moench > rubella Reuter. Dieselbe besitzt merklich grössere Petalen und neben mehr weniger zahlreichen verkümmerten, rundlich-herzförmigen auch viele voll- kommen entwiekelte, fruchtende Schötehen, die in ihrer Form bereits denen von ©. Bursa nahe kommen, aber insbesondere durch deren vorne beiderseits bogenartig gekrümmte Ausbauchung (s. Taf. IV, Abb. IV) ganz deutlich den Antheil der ©. rubella zum Ausdruck bringen. Ueberdies ist die Form gleich meiner var. pseudorubella durch ihre unregelmässig hier verdiehtete, dort ge- lockerte Traube ausgezeichnet. Der zweite Theil unserer Beiträge betrifft den südtirolischen Formenkreis der Capsella procumbens Fries, richtiger Hutchinsia procumbens (L.) Desv. Auch diese Art wurde zuerst von Gelmi in seinem Prospetto (1893) p. 20 für das Gebiet publieirt, nämlich von den Felsen der Valsugana-Strasse zwischen Ponte alto bei Trient und der unteren Strassensperre des Fort Civezzano. Doch hatte bereits 1890 Evers durch Huter subtypische C. procumbens von der Nord(west)-Seite des Doss Trento (auf dem zeitweilig befeuchteten Grunde einer kleinen Höhle) ausgegeben, während alle älteren Autoren (Perini, Faecchini, Porta u. s. w.), einschliesslich Gelmi, von dieser Localität nur ©. paueiflora angaben. Dieser Umstand bewog mich, der Sache näher nachzugehen, und das Resultat meiner Untersuchung war, dass die Trientner „C. pauciflora* wie ein grosser Theil der unter diesem Namen aus Wälschtirol bekannten Angaben der C. procumbens F. angehört. Doch trifft diese Autoren an ihrem Irrthum wahrlich nur geringe Schuld. Es ergab sich nämlich, dass die subtypische Form der C. procumbens, wie sie Evers und ich vereinzelt am Doss di Trento sammelten — die typische Ü. procumbens sah ich nicht aus Tirol —, die seltenste von allen ist, und dass die Art in unserer Gegend zumeist, besonders in trockenen Jahren, in Formen auftritt, die habituell der ©. pauciflora recht nahe stehen, ja zum Theil in solchen, die nur durch die etwas kleineren, schmäleren Schötchen von derselben verschieden sind, so zwar, dass sich, indem die sehr verlängerte Doldentraube ganz unmerklich in eine wenigblütige Trugdolde übergeht, eine Grenze zwischen beiden Arten über- haupt nicht ziehen lässt.!) (. paueiflora ist augenscheinlich nichts Anderes als die Alpen-, resp. Glacialform der ©. procumbens, einer Art von weitester Verbreitung und Anpassungsfähigkeit?), und !) Nach Gremli Neue Beiträge zur Flora der Schweiz, IV. Heft (1887), S. 68, bezeichnet auch schon Brügger die (©. paueciflora Koch bald als Hutchinsia procumbens var. pauciflora Brügg. bald als var. alpicola Brügg. ined. 2) Nach Höck Allerweltspflanzen in unserer heimischen Phanerogamen- flora (Deutsche bot. Monatsschr. 1898, S. 144) erstreckt sich die Verbreitung Ha ni procumbens bis Nord-Afrika, West-Tibet, Britisch-Columbia, Chile und ustralien. 172 wo C. pauciflora in warmer Lage typisch auftritt, wie z. B. am Castell Lodron in Iudicarien (leg. Faechini), ist sie höcht wahr- scheinlich als Glaeialreliet zu betrachten. (Schluss folgt.) Einige neue Missbildungen. Von Dr. Karl von Keissler (Wien). (Mit Tafel VI.) Fortsetzung. !) Lilium candidum L. In der Achsel des adossirten Blüten- vorblattes axillär Blüten (theils von normaler Grösse, theils ver- kümmert) entwickelt (hort. bot. Vind.). An der Basis der von der Inflorescenz-Axe ausgehenden Blüten sind in normaler Weise die Deckblätter vorhanden, die Vor- blätter jedoch, welche bekanntlich meist etwas ober dem Deck- blatte inserirt sind, rücken bis an die Basis der Blüten hinauf und tragen, was ja sonst nicht der Fall ist, axillär je eine Blüte. Für diese letztere wird natürlich das frühere Vorblatt zum Deckblatt, und es kann daher nicht wundern, wenn nunmehr an dieser zweiten Blüte auch wieder ein Vorblatt entwickelt ist. Dasselbe ist fädlich und steht in gleicher Höhe, wie das Deckblatt, nimmt aber keine mediane, dem Deckblatt opponirte, sondern eine seitliche Stellung ein. Was nun diese zweiten Blüten selbst anbelangt, so sind die- selben in dem einen Fall lang gestielt und von normaler Grösse, in dem anderen Fall aber fast sitzend und verkümmert (von letzteren zwei Blüten beobachtet, die ganze Blüte kaum 1 cm lang). Die eine der verkümmerten Blüten wies 6 Perianth- und 6 Staubblätter auf, während das Gynoeceum ganz abortirt war, die andere 6 Perianth-, aber nur drei Staubblätter, wobei das Gynoeceum auch wieder fehlte. Ueber kleine, abortive Blüten, auf 3 Petala reducirt, in der Achsel von Laubblättern auftretend, vgl. bei Miquel?). Polygonatum multiflorum All. Pentamer gebaute Blüten in Verbindung mit Dedoublöment im Bereiche des Perianths und Androeceums (cult. hort. bot. Vind.). Die Blüten wie flachgedrückt aussehend. Die eine mit 10 Perianthzipfeln von ganz gleicher Ausbildung (und zwar deutlich fünf äussere und fünf innere), mit 10 Stamina und einem äusser- lich deutlich aus 5 Fruchtblättern zusammengesetzten Fruchtknoten. Macht man einen Querschnitt durch denselben, so sieht man, dass derselbe nicht vollkommen gefächert ist, sondern dass nur Leisten gegen das Innere vorspringen, die nicht miteinander in SuNeL: 4,18.,150. >) Commentatio de organ. vegetab. ortu et metamorph. (Lugdun. Batav. 1833, p. 64, t. 2, Fig. 4) Murr J. Capsella. Z B//A IV v V VUR | | a b v u u Oesterr. botan. Zeitschr. 1899. G.Angerer &Göschl ph. Kasper del. 173 Berührung kommen. Man könnte, da nur vier solcher Leisten vor- handen sind, den Fruchtknoten für tetramer gebaut halten; es ist jedoch offenbar die 5. Leiste nur verkümmert, da derselbe, wie gesagt, äusserlich deutlich aus fünf Fruchtblättern zusammengesetzt erscheint und von zwei, nur an der Basis leicht verwachsenen, oben freien Griffeln gekrönt ist, von denen der eine sich an der Spitze in zwei, der andere in drei Theile (zusammen also, dem pentameren Typus entsprechend, fünf) auflöst. Die zweite Blüte mit 11 Perianthzipfeln und 11 Stamina; das 11. Glied ist ein überzähliges, da dasselbe ausserhalb des zuge- hörigen äusseren Perianth-, beziehungsweise Staminalkreises zu stehen kommt; das Gynoeceum, aus zwei Fruchtknoten bestehend, hievon der eine vollkommen dreifächerig, der andere voll- kommen zweifächerig (zusammen also fünf Fächer, dem penta- meren Blütenaufbau entsprechend). In den vorliegenden zwei Fällen an eine Verwachsung von je zwei Blüten von pentamerem Typus zu denken, wäre, glaube ich, unrichtig; dagegen spricht der Bau des Blütenstieles, der nicht den Eindruck macht, als ob er aus der Verwachsung zweier Stiele hervor- gegangen wäre, und die Beschaffenheit des Gynoeceums, das ja sonst zehnfächerig sein müsste. Salix Medemii Boiss. Heterogamie, und zwar ein eigentlich männlicher Strauch mit einer Reihe weiblicher Kätzchen, ferner Androgynismus (männliche und weibliche Blüten neben ein- ander in ein und demselben Kätzchen), Metamorphose der Stamina in Carpelle und umgekehrt (hort. bot. Vind.). Was mich eigentlich bewogen hat, diese Missbildung, welche bei den verwandten Arten schon mehrfach beschrieben worden ist, in die vorliegende Arbeit aufzunehmen, das ist der Umstand, dass ich im Wiener botanischen Garten, wo sich nämlich der betreffende (eigentlich männliche) Strauch befindet, an dem ich die oben ange- führten Abnormitäten gesammelt habe, Gelegenheit hatte, über die Art und Weise, wie sich an den Zweigen die männlichen und weiblichen Kätzchen vertheilen, ebenso darüber, wo innerhalb der androgynen Kätzchen männliche und weibliche Blüten auftreten, einige Beobachtungen anzustellen, welche den Anschein erwecken, als ob hier eine gewisse Gesetzmässigkeit platzgreifen würde. Um etwas allgemeiner Giitiges sagen zu können, müsste man allerdings eine Reihe von Sträuchern derselben Species und auch von anderen Arten diesbezüglich untersuchen; in dem vorliegenden Falle wenigstens stellte sich heraus, dass erstens rücksichtlich des Auftretens von weiblichen neben den männlichen Kätzchen die Tendenz, weibliche Kätzehen zu entwickeln, an der Spitze der Zweige am grössten ist und von da gegen die unteren Theile der Zweige zu rasch abnimmt, dass zweitens, wenn in den unteren Theilen der Zweige weibliche Kätzchen überhaupt auftreten, dieselben nie aus einer Hauptknospe, sondern nur aus links und rechts neben der Haupt- 174 knospebefindliehen Nebenknospen hervorgehen, dass drittens innerhalb der androgynen Kätzchen die männlichen Blüten stets in den oberen. die weiblichen in den unteren Theilen der betreffenden Kätzehen sich befinden. Interessant wäre es nun, festzustellen, welche Ursachen diese Art der Vertheilung hervorrufen. Viscum album L. Verwachsung von je zwei Aesten und zweier Laubblätter an denselben. Fission (Spaltung) eines Laubblattes (hort. bot. Vind.). Es sind je zwei Aeste miteinander verwachsen, hiebei an der Spitze ein Laubblatt des einen mit einem Laubblatte des anderen Astes zusammenstossend und gegenwärtig miteinander verwachsend (und zwar an den mittleren Partien der Blätter, die Seitenränder stehen frei ab). An einem anderen Aste ein Blatt fast bis zum Grunde ge- spalten, so dass man bei flüchtiger Betrachtung einen dreigliederigen Wirtel vor sich zu haben glaubt; man hat es auch wenigstens mit einer Uebergangsform zu einem solchen zu thun; denn an anderen Stellen desselben Astes sind bereits typisch dreigliederige Wirtel entwickelt). Interessant ist es, dass in dem früher eitirten Fall auch die Knospenanlage die Mitte zwischen einer decussirt- und (dreigliederig-) quirlig gebauten hält. Sie besitzt nämlich zwar einerseits so wie an dreigliederig gebauten Sprossen ausser der apicalen Blütenanlage drei seitliche Blütenanlagen, anderseits aber hat sie so wie an decussirt gebauten Sprossen nur zwei (und nicht drei) Laubsprossanlagen ?). Eranthis hiemalis Salisb. Uebergangsformen der Perianth- blätter in Blätter der Blütenhülle (hort. bot. Vind.). Diese Uebergangsformen zeigen in verschiedener Stärke die Tendenz zur Lappung und Grössenzunahme und nehmen ausserdem an Stelle der rein gelben Farbe eine gelblicehgrüne an; daneben kommen auch solche vor, die keine Mischfärbung aufweisen, bei denen vielmehr ein Theil rein gelb, ein anderer rein grün gefärbt erscheint. Diese Uebergangsformen wären an die Uebergänge der „flachen Sepala in röhrige Petala“ anzureihen, die Masters in seiner „Pflanzenteratologie“, p. 40, für Eranthis beschreibt und abbildet. Actaea spicata L. Zwei apocarpe Fruchtblätter in einer Blüte (pl. spont.). Dieser Fall erscheint mit Rücksicht auf das normale Auftreten von zwei und mehr Fruchtblättern bei der nahe verwandten Gattung Cimicifuga L. begreiflich. Ribes rubrum L. Zwillingsfrucht (entstanden durch Ver- wachsung zweier Blüten) (hort.). 1) Also auch wieder einer jener Fälle, in denen die Spaltung eines Organs schliesslich zu einem Dedoubl&ement führt, wie früher bei Lelium auratum Lindl. schon besprochen wurde. 2) Ueber drei- und viergliederige Sprosse vgl. Schönland in Annals of Botany II, p. 283. 175 Pelargonium roseum Ait. Adventive Blastomanie ') eult.). Die Erscheinung trat am Grunde des Stengels an drei Stellen auf. Prunus Armeniaca L. Fission (Spaltung) der Laubblätter hort.). Die Mittelnerven theilen sich gegen die Spitze des Blattes zu gabelig; die Laubblätter werden auf diese Weise zweispitzig. Prunus domestica L. Frucht mit quergestelltem Steinkern hort.). Diese Bildung dürfte sich vielleicht dahin erklären lassen, dass die anatrope, gewöhnlich hängende Samenknospe sich wagrecht, also mit ihrem Längsdurchmesser senkrecht auf denjenigen des Fruchtknotens, entwickelte, und dass bei dem nachherigen Wachs- thum des Samens das Endocarp diesen Verhältnissen sich anpasste und dessen Längsdurchmesser senkrecht auf denjenigen des Exocarps zu stehen kam. Lythrum Salicaria L. Blüten an der Spitze des Stengels zu einem kugeligen Knäuel zusammengedrängt (pl. spont.). Anethum graveolens L. Verwachsung zweier Dolden- strahlen (hort.). Pastinaca sativa L. Cohäsion zweier Doldenstiele (pl. spont.). Da die Cohäsion zwischen dem Stiele einer der äusseren lang gestielten Dolden und demjenigen der centralen, kürzer gestielten Dolde?) stattfindet, so macht es bei flüchtiger Betrachtung den Eindruck, als ob die centrale Dolde durchwachsen wäre, gleichsam als ob ein Strahl derselben sich abnorm verlängert hätte und an der Spitze wieder eine zusammengesetzte Dolde trüge. (Schluss folgt.) Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 36. Fortsetzung. °) 286. Secoliga Friesii Flot., Koerb. par. p. 110; über abge- storbenen Pflanzenresten auf Erde bei Johns Beach, 171: thallus subnullus, leprosulus, apothecia dispersa, urceolata, demum maiora, 1 millimet. lat., earneotestacea, margine concolore, epith. lutese., paraph. discretae, non artieulatae, sporae fusiformes, 3 septatae, 0:015—13 mm Ig., 0:003—4 mm Jlat., octonae. !) Man versteht darunter bekanntlich nach A. Braun die Tendenz, eine abnorm grosse Zahl von Laubsprossen entweder axillär oder adventiv zu bilden. 2) Bekanntlich entspringen an der Spitze des Stengels gewöhnlich drei bis vier Dolden in gleicher Höhe. 3) Vergl. Nr. 2, S. 56; Nr. 3, S. 99; Nr. 4, S. 146. 176 157. Pertusaria lejoplaca Ach., f. laevigata Th. Fries Se. p. 316, Arn. München 1897 p. 20, Nr. 187; an Rinde bei River Head, 36: pl. albescens, K =, sporae 0:060 mm Ile., 0:030 mm lat.. 6—8 uniseriatae in asco; — ebenso bei Sparrible Cove in der Notre Dame Bay, E. 18: sporae 0:060—75 mm Ig., 0:025—30 mm lat.. 4—6 in asco; — bei Middle Arm mit Buellia parasema, Graphis seripta, Arthopyrenia cinereoprwinosa, 508: sporae uni- seriatae, oetonae, ():045—60 mm I1g., 0:020—30 mm at. 287. Pert. Variolaria Waghornei Hulting, Nyl. Paris 1896 p- 71, Darbishire Pertus. 1897 p. 623; gesellig mit Pertus. laevi- gata Nyl. an Rinde bei Whitbourne, 2: thallus K rubese. 288. Pert. Variolaria lactea Wulf., Arn. Tirol XXX. Nr. 343. München 1892 Nr. 453, Jura Nr. 239, Darbishire Pertus. 1897 p- 626; steril auf Gestein bei Shoal Point, 320: thallus lacteus, rimulosus, hie inde sorediis obsitus, margine zonatus, K—, © purpurase. 289. Toninia syncomista F}., Th. Fries Scand. p. 335, Arn. Jura Nr. 255, Tirol XXX. Nr. 362: auf steinigem Boden bei G@oose Arm, 292: thallus albescens, erassus, contiguus, K —, apoth. atra, convexa, hie inde confluentia, epith. viridulum, hyp. rufescens, sporae subfusiformes, simplices et dyblastae, 0018 mm Ig., vel 3 septat., 0:024 mm Ig., 0°005 mm lat. 290. Urophora funerea Somft. (1826), Th. Fries Seand. p. 388, Kplhbr. Geschichte 2 p. 594, L. lugubris Somft. (1826) p. p. sec. ' Nyl. Seand. p. 293, Th. Fries aret. p. 173, L. caudata Nyl. (1852); an Felsen bei Shoal Point, 310 a; 314; 323: thallus einerascens, coccolatocinereus, areolatorimulosus, K —, GC —, epith. fusce., nigro- fusc., elava paraphysium longa, fusea (comparetur Lopad. pezizoid.), hym. jodo caerul., hyp. fuse., sporae aciculares, uno apice elavatae, altero caudatoattenuatae, 9—11 septat., 0-045—--54 mm le., 0:004 mm lat.; auch an Felsen bei Rope Cove, 241. 291. Megalospora sanguinaria L.: an Rinde bei Coal River, 357; Wild Cove, 406: hypothec. sanguineum, sporae singulae, 0:075 mm Ig., 0:033 mm lat. 292. Biatora rupestris Scop., auf Gestein bei Middle Arm, 453; 1011, a; bei Coal River, 595, 639, b, und neben Thelidium papulare Fr., 595, a: thallus albescens, areolatorimulosus, apoth. speciei; bei Goose Arm, 733, Irish Town, 771, b. 167. Biatora vernalis L., planta normalis muscicola, über veralteten Moosen bei Shoal Point, 294: sporae simplices, 0:015 — rarius 21 mm Ig., 0004 mm lat.; — ebenso bei Chimney Cove, 683; Lark Harbour, 77. 293. B. Nylanderi Anzi, Arn. Jura Nr. 269, München Nr. 209, an altem Bretterholze bei Frenehmans Cove, 461: thallus subnullus, apoth. sat parva, nigrofusea, epith. sordide fuscese, K —, hyp. incolor, sporae ellipsoideae, fere globosae, marginatae, O-004—5 mm lat., octonae, saepe biseriatae in ascis oblongis, 0036 mm Ie.. 0-010—12 mm |at. 177 294. B. obseurella Somft., Th. Fries Seand. p. 467, Nyl. Hue Add. p. 147, exs. Arn. 1765; an Rinde bei Siles Point, 526: thallus macula albescente indicatus, K —, apoth. minora, dispersa, rufofusca, leviter convexula, epithee. fuscum, granulatum, K —, hym. hyp. incol., jodo caerul., paraph. laxiusculae, sporae oblongae, 0-015 mm lg., 0:003—4 mm lat., octonae. Neben dieser Flechte wächst Piatora meiocarpa Nyl. (comp. Paris. 1896 p. 81): apoth. parva, pallida, pallide viridula, intus incoloria, hym. jodo eaerul., sporae 0:009— 12 mm Ie., 0:0025—3 mm lat. An glatter Rinde bei Little Harbour, 578, gleichfalls mit Biatora meiocarpa Nyl. 295. BD. fuliginea Ach., Arn. München Nr. 216, Nyl. Flora 1879 p. 206, Hedlund Micaraea 1392 p. 72, auf morscher Baumrinde bei Woods Island, 846, b: thallus macula nigrieante indicatus, apoth. parva, dispersa, plana, nigricantia, ep. hyp. luteola, sporae ovales, 0015 mm Ig., 0:007—9 mm Jat., octonae; sporis latioribus a typo nonnihil differt. 296. B. holomiera Anzi anal. 1868 p. 14; auf altem Holze bei Meadows, 1013, a: thallus macula sordide albescente indiecatus., apoth. sat minuta, nigrieantia, plana, demum convexula, numerosa, epith. sordide atroviride, ac. nitr. coloratum, K nonnihil decolor et olivascens, hym. jodo caerul., hyp. incolor, sporae tenues, 0'007 mm le., 0:0025 mm lat. Species habitu affines sunt: a) B. huxariensis Lahm Westf. 1885 p. 162, exs. Arn. 1050; b) B. microstigma Nyl. Flora 1880 p. 390, Zw. Heidelb. 1833 p- 45, exs. Arn. 850, Zw. 598 (pl. saxicola); ec) BD. carniolica Arn. in Glowacki Flechten aus Krain, 1870 p- 453, t. 8 Fig. 3. 297. Biatora — an Rinde bei Woods Island, 846: thallus macula fuscidula indicatus, apoth. minuta nigrieantia, epithee. et hypothee. fuligin., nigrie. fuseca, K olivacea, ac. nitr. non mutata, paraph. conglutinatae, sporae oblongae, 0°006—8 mm lg., 0002 —25 mm lat. — Diese von B. holomicera durch das dunkle Hypo- theeium verschiedene Art besitzt kleinere Sporen als B. botryosa Fr., Th. Fries Sc. p. 454 und B. verrucula Norm., Th. Fries Scand. p. 523. 298. b. atrofusca Flot., Arn. München Nr. 220, über alternden Moosen an morscher Rinde bei Frenchmans Cove, 435: thallus subnullus, apoth. atrofusca, epithec. luteseens, hymenium incolor granula caerulea fovens, hypoth. fuscescens, sporae oblongae, 0 015—18 mm Ig., 0:005 mm lat. 299. B. sanguineoatra Wulf., Arn. München Nr. 221, auf abgedorrten Pflanzenresten bei Middle Arm, 512: thallus sordide albescens, minute granulosus, apoth. rufofusca, atrorufa, epith. et hypoth. fuse., sporae 0:012—15 mm Ig., 0:004—5 mm lat. 300. B. fuscorubens Nyl., Arn. Jura Nr. 287, München Nr. 222, gesellig mit Diatora rupestris bei Middle Arm, 453: Öesterr. botan. Zeitschr. 5. Heft. 1899. 14 178 thallus subnullus, apoth. parva, plana, nigricantia, epith. et hypoth. fuse., K —, paraph. conglutinatae, hym. jodo caerul., sporae ovales, 0:007—8 mm Ig., 0:004 mm lat., octonae. Planta variat sporis maioribus an Felsen bei Birchy Cove, 755, crusta sat tenuis, obscura, apothecia numerosa, parva, subplana, nigrofusca, ep. hyp. fuse., sporae oblong., 0:012 mm le., 0:005— 6 mm lat. — Ferner auf Gestein bei Little Harbour, 428: thallus tenuis, effusus, leviter rimulosus, apoth. nigrofusca, convexula, ep. hyp. fusc., sporae oblong., 0015 mm Ig., 0:006—7 mm lat. (facile species propria). 301. L. contracta Th. Fries Scand. p. 270, Arn. München Nr. 234, L. umbriformis Nyl., Hue Add. Nr. 1334, v. Zwackh Heidelberg p. 56; an Felsen bei Chimney Cove. 338: thallus pallide cervinus. minute areolatorimosus. Ö leviter rubescens, apoth. fere punctiformia, thalli areolis impressa, epith. et hypoth. fuse., sporae oblongae, 0:013 mm Ig., 0:007 mm lat.; — am nämlichen Stand- orte, 338, a, neben Candel. vitellina, Callop. pyraceum, Aspieilia cinerea, Rhizoc. geograph. 302. L. athroocarpa Ach.. Arn. Tirol XXX. p. 377, Nr. 426, exs. Arn. 1177, 1659, L. atrofuscescens Nyl. apud Hue Add. p. 206, 211, 334 (parum differt /.. badiopallens Nyl. Flora 1878 p. 242); an Felsen bei Shoal Point, 324: habitu cum planta tirolensi con- grutt, C—, K —, hyph. amyloid., apoth. subpruinosa, parum innata, margine pallidiora, epith. fuscum, ac. nitr. non coloratum, hypoth. subincolor, sporae O-015—17 mm Ig., 0:008 mm lat. 190. L. polygonia Flot.. Hue Add. p. 206, Arn. München Nr. 224, Arn. exs. 557; an Felsen bei Leading Tickles, 149: thallus K-—, © —, hyph. amyloid., apoth. atra, nuda, epith. obseure viride, ac. nitr. coloratum, hypoth. fuscese., sporae 0'015 mm Ig., 0:006 mm lat. 303. L. Dicksonii Ach., Th. Fries Sc. p. 516. Arn. Tirol XXX. p. 377, Nr. 425, Nyl. Se. p. 155; an Felsen bei Sparrible Cove neben Leecid. lactea Fl., 77: habitu cum planta europaea congruit, thallus ochraceoferrugineus, sporae oblongae, 0:015 mm le., 0:005 mm lat.; — bei Swan Island in der Notre Dame Bay, neben Lecan. polytr. f. intricata und Lecid. lactea Fl., 281, 294. 304. L. lithophila Ach., Th. Fries Se. p. 495, Arn. Jura Nr. 289, an Felsen bei Birchy Cove, 913, a: thallus effusus, albescens, K —, apoth. rufa, nigric., saepe plana, epith. sordide fuscoolivae, hyp. pallidum; — ebenso bei Irishtown, 549, a; — bei Birchy Cove, 757: thallus nigricans, apoth. minora, epithec. fere fuligin., hyp. incolor, sporae oblong., 0'012 mm lg.. 0:005 mm lat. 305. L. plana Lahm, Westf. p. 107, Arn. Jura Nr. 290, Th. Fries Se. p. 497, an Felsen bei Clarks Brook in der Bay of Islands, 156: thallus tenuis, pallide einerase.. K —, hyph. non amyloid., apoth. atra, nuda, epith. atroviride, ac. nitr. colorat., hyp. incolor, sporae tenues, elongato oblongae, 0:009—10 mm lg., 0003 mm lat., octonae. 179 306. L. sorediza Nyl., Arn. Jura Nr. 300, München Nr. 231, auf Gestein bei Lark Harbour, 308; Shoal Point, 309; Ballantyne Cove, 889: similis L. erustulatae, sed thalli hyphae amyloideae. 307. L. parasema Ach., Arn. Jura Nr. 303, an Rinde bei Wild Cove, 472: thallus leprosus, © —, epith. viride, paraph. laxae, hyp. lutese., sporae oblongae, 0°:015—16 mm Ig., 0009 mm lat. L. olivacea Hoff., Arn. Jura Nr. 303, L. elaeochroma Fr., an Rinde bei Wild Cove, 246: thallus viridulus, © ochraceus, apoth. minora. 308. L. latypea Ach., Arn. München Nr. 236, an Felsen bei Chimney Cove, 710: thallus crassiusculus, granulatus, sordide albescens, K —, C —, epith. viride, hyp. lutesc., sporae oblongae, 0:015 mm Ig., 0°007 mm lat.; — ebenso bei Irishtown, 451, a; Afrey Beach mit Lecan. polytr. illusoria, 743. 309. L. viridans Flot., Koerb. par. p. 213, Arn. Jura Nr. 302, exs. Arn. 1734, auf Gestein bei Lark Harbour, 813: thallus tenuis, leprosus, viridulus, K —, Ü ochraceus, apoth. parva, atra, epith. viride, ac. nitr. coloratum, paraph. laxae, hypoth. lutescens, sporae 0:012 mm Ig., 0:004—5 mm lat., ocetonae; — gesellig mit Duellia verruculosa bei Chimney Cove, 700. 196. L. enteroleuca Ach., Nyl., Arn. München Nr. 238, auf Steinen bei Rope Cove, 830: thallus minute granulosus, sordide albescens, parum evolutus, K—, © —, epith. atroviride, ac. nitr. colorat., paraph. laxae, hypoth. ineolor, sporae oblong., O°015 mm lg., 0:008 mm lat., spermatia curvata, 0'015 mm Ilg., 0:001 mm lat.; — bei Farm in der Bay of Islands, 163: thallus rimulosus, apothecia maiora, epith. smaragdulum ; — gesellig mit ZLecan. polytr. illusoria bei Little Harbour, 561. f. granulosa Arn. Tirol XXX. p. 379 Nr. 469, auf Gestein bei River Head, 317: thallus granulosus, sordide albescens, K — apoth. maiora, dispersa, epithec. viride, hyp. ineolor, sporae 0015 mm le., 0:007— $ mm lat. f. perpusilla Arn., auf Steinen bei Coal River, 619, 620: thallus tenuis, effusus, minute areolatorimulosus, K—, C —, apoth. pusilla, fere punctiformia, atra, epith. obscure viride, hyp. incol., paraph. laxae, sporae speciei, 0015 mm Ig., 0:007 mm lat. 310. Catillaria grossa Pers., Th. Fries Se. p. 381, Nyl. Se. p. 239, exs. Arn. 43, 1626, an Rinde älterer Bäume bei Wild Cove, 97, 402, 415: habitu cum planta europaea congruit, epith. et hypothee. viridinigrieantia, K —, ac. nitr. colorata, perepl raue clava maiore, sporae incol., latae, utroque apice obtusae, 1 septat., 0:030 mm le. 0:015 mm lat.; — an Rinde bei Coal River, 423, (Fortsetzung folgt.) 14* 150 Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. Von Dr. Karl Rechinger (Wien). (Mit Tafel I.) Fortsetzung.!) l. 6. Oyrtandroideae — Klugieae. 28. Klugia Nothoniana Wall. Auf der Blattoberseite eines jungen Blattes haben die Trichome keine Verdickung der Membran, auch die Membran der Endzelle ist nicht verdickt. Schon in diesem frühen Entwicklungsstadium sind die Haare hornartig gekrümmt. An vollkommen entwickelten Blättern finden sich auf der Membran des Trichomes, welches in zwei bis drei Aeste sich theilt, von denen jeder Ast sich wieder weiter gabelt, glashelle, nach abwärts gerichtete, einzellige, stark lichtbrechende Wimpern. Diese sind spitz und sehr spröde. Sie scheinen keine Struetur zu besitzen. Das „geweihartig“ verzweigte Haar hat keine verdickte Membran und keinerlei Ausfüllung im Zellraume. An den jungen Blatt- stielen und Stengeln trifft man eine reichliche Behaarung, welche nur aus verzweigten Trichomen besteht. Es finden sich mit- unter acht bis zwölf solcher Aeste an einem Triehome; nur die äussersten tragen die eben besprochenen glashellen Wimpern. An älteren Stengeln und Blattstielen verliert sich diese merkwürdige Behaarung allmälig vollständig, da die Trichome sehr leicht brechen und so der Zerstörung ausgesetzt sind. Die Blattunterseite ver- hält sich bezüglich ihrer Behaarung wie die Blattoberseite. Alle Zellen sind tonnenförmig. Eine von allen anderen bisher untersuchten Gesneraceen ganz abweichende Haarbildung. Es wurde eine lebende Pflanze zur Untersuchung verwendet. An Herbarexemplaren findet man meist nur Fragmente von Trichomen oder auch fast gar keine Behaarung. I. 9. Oyrtandrordeae — Besleriear. 35. Besleria spec. Es wurde eine Herbarpflanze untersucht, welehe wild gewachsen war. Es ist keine Ausfüllung der Haar- endzelle wahrnehmbar. 42. Monophyllea Horsfieldii R. Br. Das einzige Blatt dieser Pflanze trägt nur an der Blattbasis in der Nähe des Mittelnerven kleine, maeroskopisch kaum wahrnehmbare Sehülfern. I. 10. 6. Cyrtandroideae — Coronanthereae — Mitrariinae. 49. Mitraria coccinea Cavan. Es wurden in Alkohol auf- bewahrte Blätter untersucht. Die Haare der Blatt-Ober- und Unter- seite sind kurz, 3—Dzellig, die Membranen sämmtlicher Zellen sind gleichmässig verdickt, keine Ausfüllung der Endzelle be- merkbar. 1) Vgl. Nr. 3, $. 89; Nr. 4, S. 142. 181 51. IX. Cyrtandra bicolor Jacq. Die Blatt-Ober- und Unter- seite, sowie der Blattstiel tragen kurze. nur aus wenigen Zellen bestehende Haare, welche keine Verdiekung der Membran auf- weisen. I. 12. a. Oyrtandroideae — Columneae — Columneinae, 52. II. Episcia eupreata Hanst. (Cyrtodeira cupreata). Wurde lebend untersucht. Die Haare an den Blättern und Stämmen sind über- einstimmend gebaut, mehrzellig, sehr selten einzellig. DieMembranen sind nieht verdickt und keine Ausfüllungsmasse vorhanden. Es finden sich hin und wieder Köpfehenhaare eingestreut. 52. V. Centrosolenia aenea Lind. et Andre. Wurde in lebendem Zustande untersucht. Die Membranen der Haare auf der Blatt-Ober- und -Unterseite sind nieht verdickt, auch die Triehome an der Korolle verhalten sich ebenso, die Endzelle hat keine Ausfüllungs- masse. 52. V. Centrosolenia bullata Lem. Die Membranen der Trichome auf den Blättern und Blattstielen sind nicht verdickt und die Endzelle enthält keine Ausfüllung. 52. V. Centrosolenia glabra Benth. Es wurden lebende, voll- ständig entwickelte Blätter untersucht. Die Blattunterseite, besonders der Mittelnerv, ist reiehlicher behaart als die Oberseite, sonst ist die Blattfläche fast kahl. An den Blattstielen finden sich auch in diesem Stadium noch vereinzelte lange Trichome, deren Endzelle eine verdickte Membran hat. An der Blattunterseite finden sich vereinzelte Haare, deren Spitze mitunter ausgefüllt ist. 53. III. Drymonia Turialvae Hanst. Die Trichome sind sehr klein und der Blattfläche angedrückt, meist zweizellig. Die Endzelle ist meist ganz ausgefüllt. Die Haare der Blatt-Ober- und Unter- seite, wie des Blattstieles sind gleichartig ausgefüllt. 55. Crantziu spec. (Sinningia atropurpurea hort.). Die Haare sind auf der ganzen Pflanze sehr spärlich vertheilt. Dieselben sind sehr kurz und unscheinbar. Die Trichome auf den Blättern und dem Blattstiele sind nieht ausgefüllt. Wurde lebend untersucht. 55. V. Crantzia eristata Scop. (Alloplectus eristatus Mart.). Es wurde eine Herbarpflanze untersucht, welche in wildem Zustande erwachsen war. Jedes Trichom hat an der Basis (in treckenem Zu- stande) eine Anhäufung einer röthlichgelben, körnigen Masse. Die Spitze ist nicht ausgefüllt, die Zellmembranen sind nicht verdickt. 55. V. Or. capitata Fritur (Alloplectus capitatus Hook.). Es wurden in Alkohol aufbewahrte Blätter untersucht. Die Endzelle der Trichome ist fast immer mit einer ausgefüllten Spitze ver- sehen, mitunter ist die ganze Endzelle von der Füllmasse einge- nommen. 55. V. Or. sgarsiflora (Allopleetus sparsiflorus Mart.). Jedes Haar ist drei- bis fünf-, selten mehrzellig. Die Membranen sämmt- licher Zellen eines Haares gleiehmässig verdiekt. Die Endzelle ist meist ganz ausgefüllt. Es wurden in Alkohol aufbewahrte ®xemplare untersucht. 182 55. V. Or. vittata (Alloplectus vittatus Andre). Es finden sich auf den Blättern spitze und Köpfchenhaare. Die ersteren haben meist ausgefüllte Endzellen. Ebenso verhalten sich die Triehome auf den Blattstielen und den Kelchen. 57. I. Collandra pieta Lem. Wurde lebend untersucht. Auf der Blatt-Ober- und Unterseite finden sich nur Köpfchenhaare, welche nicht ausgefüllt sind. 57. IX. 2. Columnea Schiedeana Schlecht. Die Blatt-Ober- und Unterseite tragen Trichome. deren sämmtliche Zellen verdiekte Membranen haben. Die Haare an den Stämmen haben durchaus verdickte Membranen. Die Verdickung der Endzelle erscheint oft wie corrodirt. Die untersuchten Pflanzentheile waren in Alkohol aufbewahrt. 58. Nematanthus Guwilelmianus hort. Die Triehome an den Blättern sind sehr klein, am Blütenstiel und Kelch finden sich längere Haare. Die ersteren sind aus 2—3 Zellen aufgebaut, deren Membranen sämmtlich stark verdiekt sind. Ausfüllungsmasse ist keine vorhanden. Die Haare an Kelch und Blütenstiel verhalten sich wie die Blatthaare und unterscheiden sich nur durch grössere Dimensionen. Die untersuchten Pflanzentheile waren in Alkohol aufbewahrt. II. 14. Gesneroideae — Gloxinieae. 66. Gloxinia maculata L’Her. Wurde lebend untersucht. Auf der Oberseite junger Blätter finden sich nur Köpfcehenhaare ohne jede Verdickung oder Ausfüllung. 67. Achimenes coccinea Pers. Es wurden Blätter lebender Pflanzen und solehe von in ihrer Heimat erwachsenen Stöcken in Gestalt von Herbarpflanzen untersucht. An der Herbarpflanze fanden sich an den Blättern gewöhnlich gestaltete Trichome und sehr zerstreut Köpfehenhaare darunter. Die Blatt-Ober- und Unter- seite verhielten sich gleich. Die Spitzen fast sämmtlicher Haare waren ausgefüllt, die Endzelle und die benachbarten hatten ver- dickte Membranen. An dem lebenden Exemplare dieser Pflanze waren die Membranen der meisten Zellen eines Triehomes gleichmässig verdickt, mitunter die Endzelle zum Theile ausgefüllt. 67. Achimenes heppielloides Fritsch. Die Blätter dieser Art sind mit gleichartigen Haaren bedeckt, deren Zellmembranen gleiech- mässig verdickt sind, die Spitze der Endzelle ist ausgefüllt. Das Lumen. welches von der Ausfüllung freigelassen wird, ist von einer bräunlichen, körnigen Masse erfüllt. Es wurde eine in der Heimat erwachsene Pflanze in trockenem Zustande untersucht. 67. Achimenes lanata Hanst. (KEucodonia Ehrenbergii). Wurde lebend untersucht. Die Trichome der Blatt-Ober- und Unterseite weichen schon makroskopisch von einander ab. Die Haare der Blattunterseite sind seidig-wollige und glänzend, unter dem Mikroskop sehr stark liehtbrechend. Die Membran mit zahlreichen kleinen, körnehenartigen Erhabenheiten besetzt, welche glasartig m 183 glänzen. Das ganze Haar ist hin und her gebogen ohne jede Ausfüllung und Verdiekung, aber mit bräunlicher Inhaltsmasse. Die Trichome der Blattoberseite sind fast durchaus Köpfchenhaare. Die Stielzellen dieser Köpfehenhaare tragen ebenfalls kleine Knötchen auf der Membran. Es ist auch hier keine Ausfüllung oder Ver- diekung der Haarzellen zu beobachten. 67. VII. Achimenes grandiflora. Es wurden nur Stolonen, und zwar in lebendem Zustande untersucht. Die schuppenartigen, ge- stauten Blättehen der Ausläufer sind kurz, rundlich, dick, von Reserve- substanzen, namentlich Stärke, erfüllt. Sie tragen eine dichte Be- haarung. welehe nur aus Köpfchenhaaren besteht. Die das Köpfehen bildenden Zellen sind von Protoplasma und kleinen Körnchen sammt Chlorophylikörnern erfüllt. Die wenigen (2—3) Zellen, welche den Stiel des Köpfehens bilden, sind kurz. Die Membranen sind nicht verdickt. 69. Smithiantha einnabarina OÖ. Ktze. (Naegelia cinnabarina.) Wurde schon früher ausführlich besprochen. Die Behaarung er- streckt sich von den Stolonen bis auf den Griffel, bedeckt also die ganze Oberfläche der Pflanze. Die Ausfüllung der Endzelle und mitunter der nächsten und der dieser benachbarten erfolgt sehr rasch. Die lebhafte, von Anthokyan herrührende, rothe Färbung des übrigen Theiles der Zelle lässt die oft gesehichtete Ausfüllungs- masse umso deutlicher hervortreten. Wurde lebend untersucht. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. von Degen (Budapest). XXXVI Rheum Rhaponticum L. in Europa. (Schluss, !) Nach allen dem glaube ich fest, dass Herr Stribrny den Original-Standort des Rheum Rhaponticum wieder aufgefunden hat, denn, selbst zugegeben, dass das Rhaponticum schon früher aus Skythien, und zwar dem (Gebiete der Wolga, bekannt war, und selbst seinen Namen diesem Flusse zu verdanken hat (oder um- gekehrt, wie Hayne bemerkt), so ändert dieser Umstand nichts an der Auffassung, nach welcher das Rhodope-Gebirge in botanischer Hinsicht als klassischer Standort der Rhaponticums bezeichnet wird, denn die erste botanische Beschreibung der Art wurde nach der Pflanze desRhodope-Gebirges veröftentlicht; alle mir zugänglichen älteren Beschreibungen beziehen sich auf Wurzelstücke. wie sie seinerzeit in den Verkehr gebracht wurden. Auch ist es nicht aus- geschlossen, ja die aus Dioskorides citirte Stelle spricht gerade dafür, dass die als „Aha ponticum“ bezeichnete Wurzel vom I), Vgl N 4, 3 DE 184 Rhodope-Gebirge durch Vermittlung eines am westlichen Ufer des Schwarzen Meeres — also dem klassischen Pontus Ovids — vielleicht über Constantinopel in den Verkehr kam. Diese Annahme erhält eine Bekräftigung durch die weiter oben erwähnte Thatsache, dass Manardus von Ferrara noch Ende des 15. oder Anfangs des 16. Jahrhunderts die von ihm als echte Ahuponticum-Wurzel er- kannte Drogue in einer venezianischen Apotheke sah, wohin sie von Constantinopel kam. Schliesslich müssen alle gegentheiligen Er- klärungen durch den Umstand entkräftigt werden, dass Linn& als Standort an erster Stelle Thracien erwähnt, dass sich also Linn&s Rh. Rhaponticum in erster Linie auf die Rhodope-Pflanze bezieht. Das Material wurde von Herrn Stribiny bisher leider so spärlich gesammelt, dass ich keines zur Ansicht erhalten konnte. Rheum Ribes L., auf welches Velenovsky a. a. O0. die Stribrny- sche Pflanze mit Fragezeichen bezieht, ist nach den mir vorliegen- den Exemplaren und Abbildungen (Desfontaines, Observ. sur le Rheum Ribes L. in Ann. du Museum d’hist. nat. vol. II. t. 49 nach der Pflanze, welche aus den von Labillardiere auf dem Libanon gesammelten Samen erzogen wurde, und Jaubert et Spach Ilustr. vol. IV, tab. 470) unverkennbar, das Fragezeichen Velenovsky’s spricht schon dafür, dass es diese Art nicht sein kann. Da das Rheum Rhaponticum L. andererseits im Altai sicher nachgewiesen ist, gehört diese Pflanze augenscheinlich in die Kategorie jener Arten wie Picea Omorika u. a. m., deren nahe Verwandtschaft oder Identität mit central- oder ostasiatischen Arten voraussetzen lässt, dass auch sie ehemals einen grossen, von der Bakanhalbinsel bis nach Asien hinein reichenden Verbreitungsbezirk gehabt hat. Für das bisher vielleicht am besten studirte Paradigma der Picea Omorika scheint erst unlängst der Beweis erbracht worden zu sein, dass diese oder eine ihr zunächst stehende Art in Europa ehemals weit über die Grenzen ihres jetzigen Standortes verbreitet war, indem erst vor Kurzem in einer dem älteren Quartäre Sachsens (bei Aue) an- gehörenden Moorbildung die fossile Picea omorikoides Web.') ent- deekt worden ist, welehe der Piceca Omorika weit näher stehen soll, als irgend eine der jetzt lebenden Picea-Arten. Hiermit wäre der eine und gewiss der wichtigste der von Wettstein?°) geforderten Beweise für die Annahme einer ehemals grösseren Verbreitung der Picea Omorika erbracht; noch voll- kommener wäre er natürlich, wenn sich Pices omorikoides Web. als identisch mit der von Wettstein in der Höttinger Breceie ent- deckten fossilen Picea erwiese, wodurch dann nicht nur ein Zu- sammenhang mit der im baltischen Bernstein (unteres Oligocän) von Conwentz und vielleicht auch mit der von Lakowitz in der 1) Sitzungsber. der Kais. Akad. d. Wiss. 1890, 2) C. A. Weber im Engl. Jahrb. 24, Heft 4. 185 untersten Stufe des Oligocäns bei Mühlhausen i. E. entdeckten ') der Omorika sehr nahe verwandten Art festgestellt, sondern auch ein Beweis für das hohe Alter des in verschiedenen Perioden vor- kommenden Typus Omorika erbracht wäre, welcher in unserer Zeit nur mit centralasiatischen lebenden Arten verwandischaftliche Be- ziehungen aufweist. Unsere Kenntnisse über fossile Centrospermen und Poly- gonaceen sind leider viel zu dürftig, um uns auch nur annähernd einen Ueberblick über die ehemalige Verbreitung der einzelnen Gattungen und Arten zu gewähren; — doch um wieder anf das Beispiel der Omorika zurückzugreifen, war doch auch zuerst die lebende Art Picea Omorika entdeckt. dann kamen die fossilen Funde, aus welchen sich das Vorkommen des in Europa nach Südosten verdrängten Typus erklären liess; und ich glaube, nicht ‚zu irren, wenn ich eine Analogie zwischen dem Rhaponticum und jenen Arten sehe, welche durch ihre isolirte systematische Stellung von den übrigen Pflanzen Europas und ihre verwandtschaftlichen Bande zu Arten der asiatischen Gebirge sich als Ueberreste der Tertiärflora erweisen, zu welcher Zeit die Balkanhalbinsel im Osten wahrscheinlich mit Kleinasien zusammenhing, und die Pflanzen bei ihrer Verbreitung gegen Westen, um mit Engler’) zu sprechen, „in einem Gebiet von ziemlich gleichartigen klimatischen Verhält- nissen keine anderen Hindernisse als die Concurrenz der bereits jenes Terrain oceupirenden Pflanzen zu überwinden hatten“. Einige sind in Europa gänzlich ausgestorben (z. B. Pterocarya), andere haben sich an günstig gelegenen Stellen bis zum heutigen Tage lebend erhalten. Dass die Gebirge des Mittelmeergebietes, insbesondere jene der Balkanhalbinsel, welche im Diluvium eine geringere Abkühlung erlitten, diesen Gewächsen eine Zufluchtsstätte par excellence boten, ist von mehreren Autoren bereits zu einer Zeit hervorgehoben worden, als noch viele der in letzterer Zeit veröffentlichten überraschenden Entdeckungen noch ausstanden. Die Beweise häufen sicb in dem Maasse, als die Floren der asiatischen und der Balkan-Gebirge genauer erforscht wurden. So wurde erst unlängst sowohl im Rho- dope- als auch im Balkan-Gebirge Rhododendron Kotschyi Simk. entdeckt, in einem Gebiet. das bisher als rhododendronfrei galt, und erst vor Kurzem scheint dieselbe Art im Kaukasus entdeckt worden zu sein?), von wo bisher kein kleines Rhododendron bekannt war. Dass Pflanzen, welche bei uns Gebirgsbewohner sind, in Asien bisweilen auf Steppen vorkommen (z.B. Gnaphalium Leontopodium*), !ı Engler, Versuch einer Entwicklungsgesch. d. Pflanzenwelt, 1879, IL, p- 43. 2, Herr Autran in Genf zeigte mir im vorigen Herbst einen sterilen Zweig, der kaum anders zu deuten ist. 3) S. Wettstein, Geschichte unserer Alpenflora, 1896, p. 10. #) S. Lakowitz, Die Oligocänflora d. Umgeb. v. Mühlhausen 1895. 186 ist eine bekannte Thatsache, so kann es uns nicht wundern, wenn das Rhrum Rhaponticum. welches in Europa das Rhodope-Gebirge bewohnt, im altaischen Gebiete auch in die Steppe herabsteigt. (Vgl. Led. Flor. Ross. III., p. 497 und Pallas’ Reise im Russ. Reiche I. [1801], p. 380, hier ebenfalls das Wort „Reven“ genannt!) Budapest, am 6. März 1899. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats. Von Dr. A. Waisbecker (Güns). (Schluss. !) Picris hieracioides L. b) var. ruderalis Schm.; in Güns. Orepis setosa Hall. b) f. hispida W. K.; in Güns. CO. tectorum L. b) f. segetalis Roth; in Güns. Galium verum L. b) var. atrachyphyllum Wallr.; in Bernstein. (+. parisiense L. b) var. anglicum Huds; in Tömörd. ce) £. interjectum m.; die Früchte zerstreut und kurz borstig; in Ozak und Szerdahely. Thymus praecox Op. b) var. aberrans m. Die Stengel sind ringsum mit zurückgebeugten kurzen und dazwischen mit zerstreuten abstehenden langen Haaren von der Länge des Stengel-Durch- messers bekleidet; die Blätter sind eiförmig, spitz, deren Ränder meist gezähnelt, mit schwach ausgeprägten Sägezähnen; die obere Fläche wimperig behaart, an der unteren sind die Nerven dick, vorspringend und dem Rand entlang laufend; der am Rand entlang laufende Nerv ist an der Stelle der Sägezähne entweder nur ein- geknickt und lauft weiter, oder aber ist er dort unterbrochen. Der Blütenstand ist länglieh. — Scheint eine Uebergangsform zu den Marginati zu sein. — Wächst am Steinstöcklberg bei Bernstein 750 m s. m. auf Serpentin. Calamintha arvensis Lam. b) f. albiflora m. Blüten weiss. Auf Stoppelfeldern in Czak. Nepeta pannonica Jacq, b) var. Tatifolia m. Der Stengel bis 1 m hoch, kräftig, steif. aufrecht, wenig ästig. Die Blätter breit, ei-herzförmig, die mittleren bis 4cm breit und bis 6 em lang, stumpf, sehr grob gekerbt, kahl. Die Trugdolden des trauben- förmigen Blütenstandes am Ende des Stengels und der Aeste sind sehr reich gabelig verzweigt, so dass manche Trugdolde bis 50 Blüten oder Blütenansätze trägt. Die Blüten sind nur halb so gross als an der typischen Form, röthlich, der Kelch dünn eylindrisch. Wächst auf Schutt in Czäk. Ballota nigra L. b) f. hirta Koch; ce) f. urtieifolia Ortm. ; beide in Güns. Prunella elatior Saliıs. (P. laciniata X vulgaris) Raine in Güns. 2) Vgl. Nr. 3, S. 106. 187 Ajuga Genevensis L. b) var. elatior Fries; buschige Abhänge in Rattersdorf. Symphitum offieinale L. b) var. angustifolium Op. Bachufer in Güns. Myosotis palustris L. b) var. elatior Op. Bachufer in Glas- hütten a./L. Cuscuta Epithymum L. b) cardianthera G. Beck; auf Genista pilosa in Bernstein. Veronica Beccabunga L. b) var. limosa Lej.; in Liebing. V. aquatic« Bernh.; in Wassergraben in Güns. V. Chamaedrys L. b) f. Sternbergi Öel. e) var. camiifolia Hayne d) f. Rudolfiana Hayne; sämmtlich in Güns. V. spicata L. b) var. lancifolia Koch. Waldrand in Güns. Odontites verna Bell. var. macrocarpa m. (0. rubra Gil. var, macrocarpa m. ind. Oest. bot. Zeitschr. 1897. pag. 6; in Daenitz Herb. Europaeum Nr. 9891). Weicht von der typischen Form ziemlich bedeutend ab durch den weniger verzweigten und spär- licher behaarten Stengel, die schmäleren Blätter, ferner durch kürzere Deckblätter und etwas breitere, kürzere Kelchzipfel, dann durch die im Verhältnisse zum Kelch grössere, denselben häufig überragende Kapseln, endlich auch durch die um etwa drei Wochen spätere Blütezeit. Es wächst diese Varietät in den Saaten von Redl- schlag bei Bernstein in einer Höhe von 7—800 m s. m.; kommt sehr zahlreich in Roggen — spärlich in anderen Saaten vor; blüht schon im Juni; um den 20. Juli, zur Zeit der dortigen Roggen- ernte, ist die bei weitem grösste Zahl dieses Odontites in der Frucht- bildung schon sehr vorgeschritten, somit deren Hauptblütezeit schon vorüber. In Gleichenberg (Steiermark) sammelte ich am 15. Juni 1894 die typische O. verna meist mit sehr wenig entwickelter Frucht; wenn man nun die wegen hoher Lage und rauhem Klima bedeutend verspätete Vegetation der Redlischlager Gegend in Be- tracht zieht, so ergibt sich kaum ein grösserer Unterschied als etwa drei Wochen für den Beginn der Blütezeit der beiden Formen; es ist denn auch die var. macrocarpa eine entschieden präästivale Form. Prof. Borbäs zieht in seiner Abhandlung: „De speeiebus Odontitidium Hungariae“, Term. füz. 1898, XXI, pag. 469, die var. macrocarpa als Synonym zur O. verna bell, var. pratensis Wirtg.; letztere Pflanze kenne ich nicht, und bei der bis in die jüngste Zeit herrschenden Verwirrung in der Gattung Odontites dürfte es auch nicht leicht sein, festzustellen, welche Form darunter gemeint war; wenn aber, wie der Name sagt, damit eine Wiesen bewohnende Form bezeichnet wurde, und wie Borbas (l. e. pag. 470) sagt, deren Blütezeit in der zweiten Hälfte des Juli beginnt, so ist die var. macrocarpa m. mit ihr ebensowenig identisch, wie mit den von Borbäs in Gösfa, Recse und Szt. György (Fundort?) im Sep- tember gesammelten, somit entschieden postästivalen Formen, nach- dem die var. macrocarpa bis nun blos in Saaten gefunden wurde und eine entschieden präästivale Form ist. Die Angabe Prof. Borbäs’ 158 (l. e. pag. 470) betreffs der Blütezeit ist in Bezug auf die var. macro- carpa m. bestimmt unrichtig; von der Differentialdiagnose aber, welche Prof. Borbäs |. e. pag. 469 gibt, ist nicht gesagt, ob sie nach authentischen Exemplaren der OÖ. pratensis Wirtg. oder nach den von mir ihm wiederholt gesendeten Exemplaren der var. macro- carpa gegeben ist, mit welch’ letzterer übrigens diese Diagnose nur zum Theil stimmt. 0. serotina Lam. b) var. stenodonta Borb. (]. e.). Formen mit längeren Deckblättern und schmäleren Kelchzipfeln kommen mit der typischen Form auch in Güns vor, nur finde ich diese durch zahl- reiche Uebergänge mit der typischen derart verbunden, dass sie schwer davon abzugrenzen sind. «) f. albıflora Lam. 1786 (var. leucantha Borb. 1898 et non vidit). Einige weissblühende Pflanzen fand ich 1897 in Güns; interessant ist, dass gerade diese Stücke beim Trocknen ihre grüne Farbe schön beibehalten haben. d) £. tortuosa m. Der Stengel etwa 45 cm hoch, die Aeste und der Gipfel verlängert und schlängelig gekrümmt; über den Aesten trägt der Stengel mehrere, an manchen Exemplaren bis zehn Paar Blätter ohne Blüten; die Traube lockerblütig. Kommt zerstreut an Acker- rainen in Güns vor. 0. lutea Reichb. a) f. typica, welche nach Borbäs (l. e. pag. 451) in Ungarn sehr selten sein soll, kommt mit b) var. lini- folia Don vermischt, wie ich schon in d. Oest. bot. Zeitschr. 1895, pag. 144, berichtete, im Kastanienhaine in Güns zahlreich vor. c)f.punctata m. Die auch an den anderen Formen vorkommenden, am Stengel nach abwärts, an den Blättern nach vorwärts sichel- förmig gekrümmten Haare sind bei dieser Form an der Basis zwiebelförmig verdickt, der verdickte Theil braun bis schwarzbraun gefärbt; dadurch erscheinen Stengel sowohl wie die Blätter klein punktirt; kommt vor mit den.Vorigen in Güns. Khinanthus minor Ehr. b) var. vitulatus Gremli; Waldschlag in Güns. Melampyrunı nemorosum L. b) var. virens Klett et R. in Ozäk. Libanotis montana Or. b) var. perpinnata m. Die Blätter sind gross und vierfach fiederschnittig: zu bemerken ist aber, dass dabei die Hauptspindel bis nahe zur Spitze, die Spindel der Fiedern erster Ordnung zur Hälfte rundlich und ungeflügelt ist; das erste Fiederpaar zweiter Ordnung sitzt knapp an der Abzweigung der Spindel, die anderen entfernt von einander: die Fiedern zweiter Ordnung sind wieder doppelt fiederschnittig; die Segmente letzter Ordnung sind sowohl an den unteren als an den oberen Blättern viel schmäler als bei der typischen Form; die Doldenstrahlen und Früchte mehr behaart. In verlassenen Steinbrüchen in Güns. — Die Dolden und Döldehen der L. montana sind gewöhnlich schön ge- wölbt, an manchen Formen jedoch ganz flach = ce) f. planiflora m. Hüllblätter sind an manchen Formen blos 1—3, oder fehlen ganz — d) f. desinvolucrata m. (Gemischt mit normalen, kommen 189 an manchen Dolden fiedertheilige, blattige Hüllblätter vor. Sämmt- liche Formen in Güns. Peucedanum Ostruthium Koch (Imperatoria Ostruthium L.) kommt in Grasgärten in Pilgersdorf verwildert in Gesellschaft von Aegopodium Podagraria L. und Anthriscus silvestris L. an mehreren Stellen vor, wo ich sie schon seit Jahren beobachte: blüht und fruchtet alljährlich. P. cervaria L.b) f. angustisecta m. Die Segmente letzter Ordnung sind schmal, eilänglich, blos 4—8 mm breit an der Basis. An Weingärten, rainen in Güns. Ranunculus Flammula L. b) var. tenuifolius Wallr. In Wiesengräben in Güns ec) var. serratus DC; auf nassen Wiesen in Güns. R. polyanthemus L. b) var. multiflorus DU. Am Steinstückl- berg bei Redlschlag. Fumaria officinalis L. b) var. tenuiflora Fr. Raine in Güns. F. Vaillantii Lois. Grabenrand in Pöse. Roripa austriaca Bess a) f. Zatifolia m. Die Blätter sind verkehrt eilänglich oder breit lanzettlich, fiederspaltig oder grob sezähnt; in Gräben in Güns b) f. angustifolia m. Die Blätter lan- zettlich oder schmal lanzettlich, klein gezähnt. An Rainen in Güns. R. silvestris Bess b) var. siliculosa Neilr. Auf Aeckern in Güns e) var. rivularis Reichb. In Gräben in Pöse. Capsella bursa pastoris Moench. b) f. subapetala Jung; in Güns. Raphanus sativus L. b) var. silwestris Koch; auf Sehutt in Güns und Rechnitz. Viola Badensis Wiesb. (V. alba X hirta) (V. alba Bess var. scotophylia Waisb. pro parte, non Jord). An buschigen Orten in Czäk. Scleranthus perennis L. b) var. microcarpa G. Beck; in Redl- schlag. Herniaria glabra L. b) f. glaberrima G. Beck; in Güns und Szerdahely. Stellaria media L. b) var. neglecta Weihe (var. major Koch); in Weingärten in Güns. Cerastium viscosum L. (©. glomeratum Thuill) b) var. ovale- apetalum Whe. (C. apetalun Dum); am Bachufer in Güns. Ö. arvense L. b) f. stichotrichum m. Zweireihig behaart; in Glashütten a./S. Lychnis flos cuculi L. b) f. albiflora m. Blüten weiss; auf feuchten Wiesen in Güns; nicht selten. Hyperieum humifusum L. b) var. decumbens Peterm.; Wald- schläge in Güns. Acer pseudo-platanus L. b) var. subobtusum D.C.; Wälder in Güns. Lythrum salicaria L. b) var. angustifolium m. Der Stengel kräftig, etwa 150 em hoch, ästig, die Blätter zu 3 wirtelig. 190 schmal, lineal lanzettlich, 8-10 em lang, dabei an der Basis blos 10—12 mm breit; die etwas kleineren Blüten stehen in lockeren Trauben; an Gräben in Güns. Sorbus aucuparia L. b) var. lanuginosa Kit.; Bergwälder um Güns. S. Aria Cr. b) var. denticulata m. Die Blätter des Blüten- astes sind bei dieser Varietät sämmtlich kleiner und weniger rund- lich als bei der typischen Form, oval und einfach fein gesägt; in den Wäldern in Güns. Potentilla pseudo-serpentinim.(P.serpentini X glandu- Iifera). Ueber diese in Bernstein und Redlschlag zwischen den Eltern auf Serpentin gar nicht selten vorkommende, bald der P, glandulifera Kras, bald wieder der P. serpentini Borb. näher- stehende Hybride, ist ausser dem in der Oest. bot. Zeitschr. 1897, pag. 9, Gesagten noch zu bemerken, dass die äusseren Kelchzipfel lanzettlich, gewöhnlich länger und schmäler sind, als bei der P. glandulifera, hingegen breiter als bei der P. serpentin:. Trifolium rubens L. var. eiliatum m. Der Stengel unter den Köpfchen abstehend behaart. der freie Theil der Nebenblätter am Rande, die Blättehen an der Mittelrippe, mit zerstreuten ab- stehenden wimperigen Haaren besetzt. Waldschläge in Güns. D.oryenium herbaceum Vill. b) var. mieranthum m. Die Stengel sind reich verzweigt, die Blättchen kurz. verkehrt eiförmig, die kleinen 35—4 mm langen röthlichen Blüten sind kurz gestielt und bilden sehr kleine Köpfehen; mit der typischen Form in Güns. Lotus tenuifolius L. b) var. major Scop.; Gräben in Güns. Viecia silvatica L.; Waldschlag in Güns. V. Cracca L. b) var. linearis Peterm.. ce) var. tenuifolia Roth, d) f. serica Peterm., e) f. pseudo-cassubica Kl. & R.; sämmtlich in Güns. V. segetalis Thuill. b) f. rosea« m. Die Blüten sind so gross wie bei der typischen Form, jedoch blass röthlich; auf den Feldern in Geresdorf und Pilgersdorf kommt gewöhnlich nur diese Form vor. Literatur-Uebersicht '). Februar und März 1899. Adamoviö L. Kritische floristische Bemerkungen zur Flora von Serbien. (Allg. botan. Zeitschr. V. Nr. 3. S. 37—39.) 8°. Behandelt Delphinium fissum W. K., resp. das mit demselben synonyme D. midzurense Form. 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaection. 191 Alföldi Flatt Käroly Agrostologia &s gazdasägi szakoktatäsunk. (Budapest.) Kl. 8°. 40 p. Bauer E. Polytrichum juniperinum Willd. nov. var. Resinkii. (Allg. bot. Zeitschr. 1899. Nr. 2. S. 22.) 8°. Bei Haarlem; leg. Resink. Anders Jos. Lichenologisches vom Jeschken. (Mitth. des nord- böhm. Exeurs.-Clubs. Bd. XXI. S. 635—66.) 8°. Burgerstein A. Beiträge zur Xylotomie der Pruneen. (Verh. d. k. k. zool. botan. Ges. Bd. XLIX. 1. Heft. S. 28—32.) 8°. Hauptergebniss: „Es kommen bestimmte Eigenthümlichkeiten im Holz- baue gewissen Arten der einen Familie (Pomaceen, Pruneen) zu und fehlen anderen Arten derselben Familie; es fand sich aber kein einziges xylotomisches Merkmal, welches allen Arten, beziehungsweise Gattungen der einen oder der anderen Familie — und nur diesen — zukommen würde.“ Celakovsky L. jun. Anatomieke rozdily v listech ramösnich Spar- ganil. (Schriften der tschech. Akademie. Math.-naturw. Cl. 1899.) 8°. 11 p. 3 Tat. Die Abhandlung, der ein deutsches Resum& beigegeben ist, betrifft die anatomischen Unterschiede in den Blättern der ramosen Sparganien. Aus den- selben ergibt sich u. A. die morphologische Selbständigkeit des Sp. miero- carpum el. sen. und die Möglichkeit, die in Betracht kommenden Arten anatomisch zu unterscheiden. — — Nektere oztahy mezi dychanim a pohyby or ganismäv aörobnich. (2 221898.).8°. 8 p- — — 0 püsobeni nedostatku Kyslika na pohyby nekterych organismü aörobnich. (l. ec. 1899.) 8°. 31 p. Czapek F. Ueber die sogenannten Ligninreactionen des Holzes. (Hoppe-Seyler’s Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. XXVII. Heft 1/2. S. 141-166.) 8°. Ausführliche Darlegung der vom Verf. bereits kurz (Vgl. diese Zeitschr. Nr. 3, S. 108) mitgetheilten Untersuchungen und Fortführung derselben. Verf. constatirt, dass die von ihm entdeckte, das Holz charakterisirende Sub- stanz, das Hadromal, im Holze an Cellulose gebunden ist, und dass der- jenige Bestandtheil der verholzten Membran, welcher die Ligninreaetionen verursacht, neben einer sehr geringen Menge freien Hadromals ein Hadromal- Celluloseäther ist. Gutwinski R. Ueber die in der Umgebung von Karlsbad im Juli 1898 gesammelten Algen. Ein Beitrag zur Algenflora Böhmens. (Botan. Centralbl. 1899. Nr. 14. S. 3—10.) 8°. 2 Fig. Anführung zahlreicher für das Gebiet von Karlsbad, resp. Böhmen en Algen; überhaupt neu: Oosmarium bohemicum Gutw. und ©. Agardhiv utWw. Haberlandt P. Ueber experimentelle Hervorrufung eines neuen Organes bei Conocephalus ovatus. (Festschrift f. Schwendener.) gr. 8°. Inhalt: I. Die normalen Hydathoden, II. Die Ersatz-Hydathoden, III. Theoretische Bemerkungen. Heinricher E. Ueber die Regenerationsfähigkeit der Adventiv- knospen von ('ystopteris bulbifera und der Cystopteris-Arten über- haupt. (Festschrift f. Schwendener 1899. p. 150. Taf. VI.) gr. 8°. 192 Linsbauer K. Beiträge zur vergleichenden Anatomie einiger tro- pischer Lycopodien. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CVI. 1. Abth. S. 995—1030.) 8°. 3. Pat: Die Untersuchungen die Verf. betreffen Lycopodium Phlegmaria, L. filiforme, L. nummulariforme, L. serratum, L. clavatum form. divari- catum, L. volubile, L. complanatum f. thyoides. Linsbauer L. Die Lichtverhältnisse des Wassers speciell mit Rück- sicht auf deren biologische Bedeutung. (Naturw. Wochenschr. Bd. XII. Nr. 30. 1898). Maly K. F. J. Floristieki Prilozi. (Glasnik zematjskog Muz. Bosn. i. Herceg. XI. p. 127—150.) gr. 8°. Beiträge zur Flora Bosniens und Tirols. Neu beschrieben werden: Vieia oroboides Wulf. var. Sarajevense Maly, Galeopsis Tetrahit L. subsp. Beckii Maly, Satuwreia Bosniaca (thymifolia X Calamintha) Maly, Melampyrum nemorosum L.lus. Sarajevense Maly, M. Hoermannianum Maly, Alectorolo- phus abbreviatus (Murb.) Maly, Pedieularis Hoermanniana Maly, Hieracium eruentum N. P. subsp. Mannagettianum Maly, H. florentinum All. subsp. furcato-cineinnatum Maly, H. stupposum Rehb. ß obovatifolium Maly, H. Trebovieianum Maly. Molisch H. Botanische Beobachtungen auf Java. III. Abh. Die Seceretion des Palmweines und ihre Ursachen. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. CVI. Bd. 1. Abth. S. 1247—1271.) 8°. Ueber die wichtigsten Resultate der Abhandlung vgl. Nr. 2, 8. 74. Murr J. Einiges Neue aus Steiermark, Tirol und Öberösterreich. (Allg. botan. Zeitschr. V. Nr. 2. S. 23—24. Nr. 3. S. 41—42.) 8°. Neben mehrfachen floristischen Angaben werden neu beschrieben : Erigeron Khekii Murr bei Mautern in Steiermark, E. Breunius Murr Brenner, E. Huteri Murr (neglectus X alpinus) Platzerberg bei Gossen- sass; Hieracium dentatum Hoppe subsp. Waldense Murr Hühnerkaar bei Wald, Steiermark. Nemec B. Zur Physiologie der Kern- und Zelltheilung. (Botan. Centralbl. 1899. Nr. 8. S. 241—251.) 8°. Fig. Palla E. Ueber die Gattung Phyllactinia. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. Bd. XVII. Heft 2. S. 64—72.) 8°. 1 Taf. In dem ersten Theile der Abhandlung beschreibt der Verf. eine von ihm in Mittelsteiermark auf Berberis aufgefundene neue Phyllactinia, die er Ph. Berberidis nennt. — Der zweite Theil behandelt die Haustorien von Phyllactinia; Verf. fand, dass bei dieser Gattung Hyphen durch die Spalt- öffnungen in die Intercellularen des Schwammparenchyms eindringen und von dort Haustorien in die Schwammparenchymzellen entsenden. Protits @. Beitrag zur Kenntniss der Flora der Umgebung von VaresS in Bosnien. (Schriften des bosn.-here. Landesmuseums in Sarajevo. X. Nr. 4.) 8°. 50 8. Mit Ausnahme der lateinischen Pflanzennamen mit serbischen Lettern gedruckt. Rehmann et Baenitz Hieracium caesium Fr. Subspee. veledense. (Allg. bot. Zeitschr. 1899. Nr. 2. S. 22.) 8°. Bosnien, Veleö-Gebirge; leg. Baenitz. 195 Vierhapper Fr. Zur Systematik und geographischen Verbreitung einer alpinen Dianthus-Gruppe. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. OVII. Abth. 1. S. 1057 bis 1170.) 8°. 2 Taf. u. 1 Karte. Ueber die wichtigsten Resultate dieser sorgfältigen und in ihren Ergebnissen beachtenswerthen monographischen Studie vgl. diese Zeitschr. 1898. S. 363. Wagner H. Eine Exceursion in der Umgebung von Gyimes. (Sieben- bürgen). (Allg. botan. Zeitschr. V. Nr. 3. S. 42—43.) 8°. Alleseher A. Fungi imperfeeti. Rabenhorst’s Kryptogamenflora. 2. Aufl. Bd. I. 6. Abth. Lieferung 64. Leipzig (E. Kummer.) 8°. S. 321—384. Die vorliegende Lieferung behandelt die Gattung Phoma (Schluss), ferner Nachträge zu Phyllosticta und die Gattungen Macrophoma, Apo- sphaeria (Beginn). Beyer R. Ueber Linum Leoniı Schultz und einige andere Formen der Gruppe Adenolinum Rehb. (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. XL. Jahrg. S. LXXXII—XCIV.) 8°. Verf. hat die bekanntlich systematisch schwierigen Formen der im Titel genannten Section studirt und theilt einige bemerkenswerthe Resultate mit. Er gibt eine genaue Unterscheidung der drei Arten ZL. perenne, alpinum u. austriacum, zeigt auf Grund von Originalexemplaren, dass das L. Leonit dem L. alpinum am nächsten steht, und dass bei Gorse nächst Metz, einem der bisher bekannten Standorte von L. Leonit, nicht dieses, sondern eine andere Form vorkommt, die er L. Petryi nennt. Schliesslich macht er auf eine von Rostan in den Cottischen Alpen gesammelte Form aufmerksam, die er als L. glanduliferum neu benennt, auf das Vorkommen von dem L. extraaxillare nahestehenden Formen von ZL. alpinum und von jenem selbst in den Alpen (Riva; leg. Strobl, intermediaere Form. — Alpen; leg. Sieber? L. extraazxillare), endlich auf einige Formen von L. perenne. CaedwellO. W. The life-history of Lemna minor. (Botan. Gazette Vol. XXVI. Nr. 1. p. 37—66.) 8°. 59 Fig. Chesnut V. K. Principal poisonous plants of the United States. (U. S. Departm. of Agrie. Divis. of Bot. Bull. Nr. 20.) 8°. 60 p. 34 Fig. Errera L. Heredite d’un caraetere acquis chez un champignon pluricellulaire d’apre&s les experience de M. D. Hunger, faites & Institut botanique de Bruxelles. (Bull. de Acad. roy. de Belg. 1899. Nr. 2.,8% Verf. beriehtet über experimentelle Untersuchungen Hunger’s, bei welchen es diesem gelang, durch allmälige direete Anpassung die Sporen von Aspergillus niger bei immer höheren Concentrationsgraden der Nähr- flüssigkeit zum Keimen zu bringen. Die Untersuchungen bilden einen werth- vollen Beleg für die Lehre von dem direeten umbildenden Einflusse der Um- gebung auf den Organismus. Friderichsen K. Die Nomenclatur des Rubus thyrsoideus. (Botan. -Centralbl. 1899. Nr. 10.) 8°. Verf. weist nach, dass für die Bezeichnung des ganzen Formenkreises des R. th. der Name R. ardwenensis Libert (1813) verwendet werden muss, und gibt eine Uebersicht der Formen dieses Kreises. Fünfstück M. Weitere Untersuchungen über Fettabseheidungen der Kalkflechten. (Festschr. f. Schwendener.) gr. 8°. 16 S. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1899. 15 194 Giesenhagen K. Ueber die Anpassungserscheinungen einiger epiphytischer Farne. (Festschrift f. Schwendener.) 8°. 188. Nat. Behandelt die im anatomischen Baue ausgedrückten biologischen An- passungen der Niphobolus-Arten. | — — Ueber einige Pilzgallen an Farnen. (Flora 1899, Heft 1.) 8°. 10 S. 6 Abb. Ausführliche Beschreibung einer neuen Taphrina-Art (T. fusca Giesenh.), welche im Mediterrangebiet auf Blättern von Aspidium pallidum fleischige Gallen von dunkler Färbung verursacht. — — und Christ H. Pteridographische Notizen. (A. a. 0.) 8°. 14 S. 7 Abk. Enthält: 1. Archangi opteris, nov. gen. Marattiacearum. (A. Henryi Chr. et Giesenh. Yunnan). — 2. Eine neue Hymenophyllacee mit Spross- knöllchen. (Hymenophyllum Ulei Chr. et Giesenh. Brasilia). Goldflus Mathilde. Sur la structure et les fonctions de l’assise epitheliale et des Antipodes chez les Composees. (Journ. de Bot. 1899. Nr. 3.) 8°. 6 Taf. Mit der vorliegenden Fortsetzung erscheinen die sehr sorgfältigen Untersuchungen der Verf. über den Embryosack der Compositen abgeschlossen. Auch sie ergeben bezüglich der Antipoden bestimmte Anhaltspunkte, welche dafür sprechen, dass dieselben keineswegs als rudimentäre Organe, sondern als mit ernährungsphysiologischen Vorgängen im Zusammenhang stehend auf- zufassen sind. Gramont A. de. Etude sur les spores de la truffe (germination et fecondation). Paris. (Libr. agricole.) 8°. 49 S. Fig. — Fr. 1°50. Guffroy Ch. L’anatomie vegetale au point de vue de la classification. (Bull. de la soc. bot. de fr. XLV. Tom. p. 337—344). 8°. Verf. erörtert die grosse Wichtigkeit der vergleichenden Anatomie für die Systematik der Pflanzenarten und präeisirt dieselbe in dem Satze: „Zwei verschiedene Arten unterscheiden sich immer qualitativ in ihrem inneren Baue; zwei Formen derselben Art können sich quantitativ, niemals quali- tativ unterscheiden.“ Bekanntlich droht diese Auffassung geradezu zum Axiom für zahlreiche französische Botaniker zu werden, und es kann daher nicht oft genug darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Richtung der anatomischen Systematik nicht geeignet ist, uns in der wissenschaft- lichen Vertiefung der Systematik weiter zu bringen. Erstens geht sie von der glücklicherweise für jeden denkenden Systematiker schon längst über- wundenen Anschauung aus, dass die „Art“ etwas fix Gegebenes, scharf Um- schriebenes ist, und dann führt sie selbstverständlich dazu, dass nur Pflanzen von sehr deutlicher morphologischer Verschiedenheit als Arten aufgefasst werden. Um dazu zu gelangen, braucht man die Anatomie fürwahr nicht; denn — um die vom Verf. behandelten Fälle zu erwähnen — dass Sorbus domestica, Aucuparia, Chamaemespilus und torminalis, dass Primula offi cinalis und elatior, Lysimachia Nummularia und nemorum verschiedene Arten sind, das wissen wir doch schon lange ohne vergleichende Anatomie. Hörmann G. Die Continuität der Atomverkettung, ein Struetur- prineip der lebendigen Substanz. Jena (G. Fischer.) 8°. 118 S. 32 Abb. — M. 3. Hunger W. Ueber die Function der oberflächlichen Sehleimbil- dungen im Pflanzenreiche. Leiden (E. J. Brill.) 8°. SO S. Karsten G. Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage nach A. F. W. Sehimper. (Geogr. Zeitschr. 5. Jahrg. 1899. 3. Heft.) 8°. S. 142—162. 3 Taf. 195 Ein sehr ausführliches Referat über das in Nr. 1 dieser Zeitschrift besprochene Buch Schimper’s, das vorzüglich geeignet ist, einen Ueberblick über den Inhalt desselben zu geben. Kassowitz M. Allgemeine Biologie. Bd. II. Vererbung und Ent- wieklung. Wien (M. Perles.) gr. 8°. 401 Ss. — M. 10. Krauss Fr. Die Eiszeit und die Theorien über die Ursachen der- selben. Ravensburg (O0. Maier.) 8°. 232 S. Abb. — M. 3. Kurze und klare Darstellung der heutigen Kenntnisse über die Eiszeit mit Berücksichtigung der botanisch wichtigsten Thatsachen. Kretschmer P. Sprachregeln für die Bildung und Betonung z00- logischer und botanischer Namen. Berlin (Friedländer a. S.) 8°. 32 S. Die Zusammenstellung und Publication dieser Regeln erfolgte über Initiative F. E. Schulze’s und steht mit der Bewegung zur Regelung der Nomenclatur auf zoologischem Gebiete im Zusammenhange. Kuntze OÖ. Offene Antwort an den Vorstand des botan. Vereines der Provinz Brandenburg. Selbstverlag. 8°. 2 S. | Kuntze 0. Revisio generum plantarum. III!" Leipzig (A. Felix in Comm.) 8°. 202 u. 576 S. Der vorliegende 3. Band der Revisio ist zwar bisher schon vielfach besprochen worden, doch hat hiebei die in ihm enthaltene scharfe Polemik in der Nomenclaturangelegenheit so sehr die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, dass hier besonders darauf hingewiesen sein mag, dass dieser Band viel mehr, als den polemischen Theil enthält. Ref. bedauert es, dass der Verf. die Trennung des Inhaltes nicht noch schärfer, als durch getrennte Paginirung durchführte. Der erste Theil des Bandes (S. 1—202) ist der Nomenclaturfrage gewidmet; auf diesen Theil mag hier nicht weiter ein- gegangen werden. Der zweite Theil (S. 1—576) enthält die Bearbeitung der vom Verf. in Südamerika und Südafrika gesammelten Pflanzen. Derselbe ist nicht bloss pflanzengeographisch, sondern auch systematisch durch zahlreiche Neubeschreibungen, systematische Notizen u. dgl. werthvoll. Der die Algen behandelnde Theil bringt Angaben aus den verschiedensten Gebieten. Auch dieser 2. Theil bringt ausgiebige Beiträge zur Nomenclatur. Legre L. La botanique en Provence au XVI. Sieele. Pierre Pena et Mathias de Lobel. Marseille (Aubertin et Rolle.) 8°. 263 p. Limpricht K.G. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptog.-Flora. 2. Aufl. Bd. IV. 3. Abth. Lieferung 34. Leipzig (E. Kummer.) 8°. S. 449—512. — M. 2:40. Fortsetzung der Gattung Hypnum. — Neu: H. aemulans Breidl. Auf der Lanschütz bei Mauterndorf und auf der Brettsteinalm am Radstädter Tauern. (leg. Breidler.) Lindau G. Ueber Entwicklung und Ernährung von Amylocarpus encephaloides Curr. (Hedwigia Bd. XXXVIIL) 8°. 19 S. 2 Taf. Murbeck S. Die nordeuropäischen Formen der Gattung Rumex. (Bot. Not. 1899.) 8°. 42 8. Eine, auch für die Flora anderer europäischer Länder wichtige, mono- graphische Bearbeitung der nordeuropäischen Rumex-Formen, welche in An- . betracht der bekannten Gründlichkeit des Verf. von grossem Werthe ist. — — De nordeuropeiska formena af slägtet Cerastium (A. a. 0.) 8°. Eine die Gattung Cerastium betreffende Arbeit, von welcher sich das- selbe, wie von der vorhergehenden sagen lässt. — Gelegentlich wird er- wähnt: ©. subtetrandrum (Lange) Murb. Wien, Linienwall gegenüber dem Arsenal, Murbeck 1890. 15* 196 Niedenzu F. De genere Malpighia. (Index lecetionum in Lyeeo reg. hosiano Brunsberg. instit. pro 1899). 4°. 22 p. Perrot E. Anatomie comparde des Gentianacees. (Ann. se. nat. Bot. 8. Ser. Tom. VIL. p. 105—294.) 8°. 9 Taf. Perrot A. Sur la methode morpho-geographique en botanique syste- matique (Expose critigue des theories scientifiques de M. de Wettstein). (Bull. de la Soc. bot. de France. Tom. XLV. p. 356371.) 8°. Radde Gustav. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kaukasus- ländern von der unteren Wolga über den Manytsch-Scheider bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens.. Engler und Drude. Die Vegetation der Erde. Bd. III. Leipzig (W. Engelmann.) 8°. 500 S. 8 Karten. 20 Abb. — M. 23. Mit jedem Bande, der erscheint, steigt die Bedeutung der von Engler und Drude veranstalteten und herausgegebenen Sammlung pflanzengeogra- phischer Monographien. Die den II. Band bildende Bearbeitung der Karpathen durch Pax bildete mit ihrer genauen und eingehenden Durcharbeitung eine wesentliche Steigerung gegenüber der den ersten füllenden Bearbeitung der pyrenäischen Halbinsel durch Willkomm, welche als letztes Werk des um die Flora des Landes so hochverdienten Forschers pietätvoll aufgenommen wurde, und der vorliegende Band übertrifft zwar nicht in der Art der Bearbeitung, aber in Bezug auf das Interesse, welches dem bearbeiteten Gebiete zukommt, den zweiten Band. Einer der besten Kenner der Flora der Kaukasusländer entwirft hier ein anschauliches und eingehendes Bild dieser Flora, welches dieses Werk zu den werthvollsten pflanzengeographischen Handbüchern machen wird. Es ist hier natürlich nicht möglich, auf den reichen Inhalt des Buches ausführlich einzugehen, es sei nur hervorgehoben, dass dasselbe eine Reihe prächtiger Vegetationsbilder nach photographischen Aufnahmen bringt, und dass sich der Inhalt in folgende Capitel gliedert: 1. Geschichte und Literatur der botanischen Erforschung. 2. Die Steppen der Kaukasusländer und ihre Formationen. 3. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss an Taurien. 4. Talysch. 5. Die kaukasischen Wälder. 6. Die Formation der xerophil- rupestren Pflanzen. 7. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 8. Eintheilung des kaukasischen Florengebietes. 9. Phönologische Entwicklung der Flora. Schinz H. Beiträge zur Kenntniss der afrikanischen Flora. (Neue Folge.) X. (Bull. de l’'herb. Boeis. VII. Nr. 1.) 8°. 40 S. Gramina (bearb. v.Hackel), Leguminosae Passifloraceae, Pedalviaceae (bearb. v. Schinz), Asclepiadaceae (bearb. v. Schlechter), Convolvulaceae (bearb. v. Hallier). Schwendener S. Ueber die Contactverhältnisse der jüngsten Blatt- anlagen von Linaria spuria. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Berlin. 4399: WI.) 8%:17:8 1eTo£ — — Ueber den Oeffnungsmechanismus der Antheren. (A. a. 0.) 8°. 7 S. 2 Abb. Solms-Laubach H.Grf. Die Marchantiaceae Oleveideae und ihre Verbreitung. (Botan. Zeitung 1899. Heft II.) 4°. 37 S. Stevens F. L. The effect of aqueous solutions oupon the germi- nation of fungus spores. (Botan. Gazette. Vol. XXVI Nr. 6. p. 377—406.) 8°. Torges E. Zur Gattung Calamagrostis Ad. (Mitth. d. thür. bot. Ver. Neue Folge XII. Heft. S. 22—25.) 8°. Systematische Uebersicht der deutschen C.-Arten. 197 Volkens G. Ueber die Bestäubung einiger Loranthaceen und Protea- ceen. Ein Beitrag zur Ornithophilie. (Festschrift für Schwendener. S. 251—270.) 8°. 1 Taf. Werner (©. Die Bedingungen der Üonidienbildung bei einigen Pilzen. Frankfurt a. M. (Gebr. Knauer.) gr. 8°. 48 S. Abb. — M. 2. Wildeman E. de et Durand Th. Prodrome de la flora belge. Tom. I. u. II. Bruxelles (A. Castaigne.) 3°. 545 p. V et 480 p. — 30 Fr. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. SeetionfürBotanik. — Versammlung am 16. December 1398. Bei der Wahl der Functionäre wurden Prof. Dr. Fritsch als Ob- mann, Dr. E. v. Haläcsy als Obmannstellvertreter und Dr. K. v. Keissler als Schriftführer wiedergewählt. — Herr Dr. W. Figdor hielt einen Vortrag: „Ueber das Bluten der Holzgewächse in den Tropen“. — Herr K. Ronniger sprach sodann über „Hybride Gentianen aus der Section Coelanthe Kusnez“. (Vgl. Dörfler Schedae ad herb. norm. Cent. XXXVIIL) — Schliesslich machte Herr Dr. K. v. Keissler Mittheilungen über phänologische Beobachtungen im Spätherbste 1898. Seetion für Kryptogamenkunde. — Versammlung am 23. December 1898. Herr Dr. C. v. Keissler sprach „Ueber die Pilzgattung Capnodium“. — Herr Dr. F. Krasser demonstrirte mittelst eines Skioptikons eine Reihe botanischer Diapositive. Die 71. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in der Zeit vom 18.—23. September in München statt. Als Einführende für die Abtheilung für Botanik fungiren Brot Dr. K. Goebel, Prof: Dr’ B. Hartie, Brot Dr. L. Radl- kofer, das Sehriftführeramt haben die Herren Dr. K. Giesen- hagen, Dr. Emil Meinecke und Dr. H. Solereder übernommen. Der Wiener botanische Tauschverein (J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36) hat seinen Jahreskatalog pro 1899 versendet. Derselbe ist wieder ungemein reich an werthvollen und sorgfältigst bestimmten und präparirten Pflanzen. Besonders sei auf zahlreiche Pflanzen hingewiesen, welche in den letzten Jahren Gegenstand von Neubeschreibungen oder monographischen Bearbeitungen waren. In dem eben erschienenen Kataloge werden neu bekannt und zum Theile auch neu beschrieben: Alectorolophus eryptostomus Borb., Bellis margaritifolia Huter, Porta et Rigo, Centaurea deusta Ten. var. Rigoi Halacsy, Cent. Guiceiardii Beiss. var. lineariloba Haläcsy 198 et Dörfl., Festuca Calabrica H. P. R. var. Huteri Rigo, Trifolium Dörflerianum Gand., Formen von Pinus nigra X silvestris (P. oligo- carpa Tschern., P. sterilis Tschern.). | Personal-Nachrichten. Custos-Adjunet Dr. A. Zahlbruckner wurde provisorisch mit der Leitung der botanischen Abtheilung des k. k. naturhisto- rischen Hofmuseums in Wien betraut. Prof. Dr. K. Goebel ist von seiner Forschungsreise von Neu-Seeland zurückgekehrt. Prof. Dr. G. Karsten (Kiel) wurde an die Universität in Bonn berufen. Dr. L. Buscalioni, Assistent am botan. Institute in Rom, hat eine auf längere Zeit berechnete Forschungsreise nach Brasilien angetreten. Dr. Z. Kamerling wurde zum Botaniker an der Zuckerrohr- Versuchsstation in Kagok-Tegal, Java, ernannt. J. H. Holland wurde zum Direetor des botanischen Gartens in Calabar ernannt. Gestorben sind: Der Lichenologe W. Nylander am 29. März im 78. Lebens- jahre in Paris. Der Cyperaceen-Forscher Otto Böckeler am 5. März im 96. Lebensjahre. OÖ. Gelert am 20. März in Kopenhagen. Der Botaniker P. Ladislaus Menyharth als Missionär am Zambesi in Afrika. Der Botaniker J. A. Knapp am 31. März. d. J. in Wien. Im November des Vorjahres Dr. Nadeaud, der Erforscher der Flora von Tahiti. G. J. Reinhold Elgenstierna am 25. März d. J. in Nora. G. H. Hicks, I. Assistent der U. S. Division of Botany in Washington am 5. December 1898. Notiz. Im Nachlasse A. v. Kerner’s fand sich eine grössere An- zahl von Separat-Abdrücken nachstehender Abhandlungen desselben. Botaniker, welche wünschen, dass ihnen Exemplare derselben — natürlich kostenlos — zugesendet werden, mögen dies bis längstens öl. Mai dem Gefertigten bekannt geben. Beschreibung neuer Pflanzenarten der österr. Flora („Oesterr. bot. Zeitschr.“ 1870). Ueber die Verbreitung von Quarzgeschieben durch wilde Hühnervögel (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1888). Floristische Notizen („Oesterr. bot. Zeitschr. 1874). Beiträge zur Geschichte der Pflanzenwanderung (A. a. 0. 1879). Bildung von Ablegern bei Sempervivum und Sedum (A.a.0.1890). 199 Novae plant. species. Dec. III. 1871. Seseli Malyi („Oesterr. bot. Zeitschr.“ 1881). Festuca amethystina („Oesterr. bot. Zeitschr.“ 1874). Ueber Rubus cancellatus Kern. („Oesterr. bot. Zeitschr.“ 1892), Beiträge zur Flora von Niederösterr. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1888). Geber die Bestäubungseinriehtungen der Euphrasien (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1888). Die Bedeutung der Diehogamie (Oest. bot. Zeitschr. 1890). Ueber das Wechseln der Blütenfarbe (Oest. bot. Zeitschr. 1839). Ueber den Schulgarten an Landsehulen. Manna-Flechte in Griechenland (Akad. Anzeig. Wien 1896). Beitrag zur Flora von Ost-Afrika (Sitzungsber. der Wiener Akad. 1897). Der Antheil Oesterreichs an d. naturwiss. Erforsch. Amerikas (Mitth. d. geogr. Ges. 1893). Scabiosa Trenta Hacqu. (Oest. bot. Zeitschr. 1893). Ueber Pflanzen der Venetianer Alpen (Oest. bot. Zeitschr. 1874). Ferner möchte ich auf Folgendes aufmerksam machen: Die in Bibliotheken befindlichen Exemplare von Kerner, Vegetations- verhältnisse des mittleren und östlichen Ungarn und des angrenzenden Siebenbürgens, schliessen zumeist mit Bogen 50. Von Bogen 51—65 inel. (Schluss) fand sich eine grössere Anzahl im Nachlasse Kerner’s. Botaniker, welche auf die — selbst- verständlich kostenlose — Ueberlassung dieser Bogen reflectiren, wollen dies ebenfalls bis 31. Mai dem Gefertigten anzeigen. Prof. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Inhalt der Mai-Nummer: Hofmann C., Untersuchungen über Scolopendrium hybridum. S. 161, — Schulze M., Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands etc.“ III. S. 164. — Murr J., Beiträge zur Kenntniss der Gattung (apsella. S. 168. — Keissler K. v., Einige neue Miss- bildungen. S. 172. — Arnold F., Lichenologische Fragmente 36. S. 175. — Rechinger K,, Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. S. 180. — Degen A. v., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. XXXVI. S. 183. — Waisbecker A., Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates. S. 186. — Literatur-Uebersicht. S. 190. — Akademien, Botan. Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 19”. — Personal-Nachrichten. S. 198. — Notiz. S. 198. = < Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14, Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III & 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Botanische Zeitschriften. Einzelne Jahrgänge und ganze Serien (,‚Botan. Centralblatt‘“ und ähnliche) auch andere naturwissenschaftliche Zeitschriften, sowie grössere botan. Werke (Reichenbach, Thom&6, Schlechtendahl- Hallier etc. etc.) werden für eine Bibliothek zu guten Preisen privat zu kaufen gesucht. Gef. detaillirte Anträge unter „Linne‘‘ post- lagernd Wien, IV., Neumanngasse, erbeten. Verlag von _FERDINAND ENKE i in Stuttgart. R Soeben erschienen: Solereder, o-'an. Systematische Anatomie der Dicotyledonen. Ein Handbuch für Laboratorien der wissenschaftlichen und angewandten Botanik. Herausgegeben mit Unterstützung der k. bayer. Akademie der Wissenschaften. Mit 189 Abbildungen in 741 Einzelbildern. gr. 8. geh. Mk. 36 °—. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-Adressbuehes (Botanist’s Directory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker - Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung ven zwei Ansichts- postkarten franco versendet. J. Dörfler, IIl., Barichgasse 36, Wien. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857. 1858, 1859, 1863 der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer sind beigegeben Tafel IV (Murr) und V (Hofmann). ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, No- 6. Wien, Juni 1899. Nachträge zur Flora von Bulgarien. Von J. K. Urumoff (Trnovo, Bulgarien). II. Silene monachorum Pandit. Auf schattigen Felsen am Dupkata und Kozeta-Stena in Trojan-Balkan sehr verbreitet. Cerastium arvense L. var. polytrichum m. statura omnino robustiori, eaulibus strietis, indumento totius plantae (unacum pedi- cellis et caliecibus) erebre longe hirto eglanduloso, ad caulem pilis longis patulis, foliis latioribus anguste lanceolatis tenuiter sensim attenuatis, fascieulorum eximie tenuiter linearibus acutissimis, sepalis et petalis majoribus. Planta eximia, sed occurunt manifesti transitus ad typum. Floret maio. In montibus m. Mara-gidik legi a. 1897, in alpinis m. Vätro- Pole, m. Gabrovsky-Balkan leg. a. 1398 Nejteff. Cerastium arvense L. var. latifrons m. Statura antecedenti accedens. sed caules magis ascendentes, totum pilis praelongis eglan- dulosis sat dense pilosum, flores typo multo majores sepala eglan- dulosa longe patule pilosa, caulis pilis patulis praelongis vestitus folia caulina magna late ovato-lanceolata, inferiora lata (plurima 21/,—3 em X 1 cm) virentia. Floret maio, Junio. In m. Mara-Gidin, m. Jumruk-Cal legi a. 1897. Galium parisiense L. Auf trockenen, grasigen Plätzen überall bei Trnovo verbreitet. Mulgedium Velenovskyi sp.n. Perennis, radice praemorsa, caule elato 2—3 pedali crasso solido, folioso simpliei apiee paniecula elongata polycephala terminato sparse setuloso superne dense glan- duloso-piloso (unacum-inflorescentia), foliis supra glabris subtus pallidis ad nervos setulosis, inferioribus supra basin latissime cordato- amplexicaulibus in lacinias 4 oblongas basi haud confluentes acute et grosse dentatas (dentibus in aristulas productis) pinnatifidis, lacinia terminali rhombea ın arıstam attenuata caeteris non majori, foliis Oesterr. botan. Zeitschr. 6. Heft. 1899. 16 202 superioribus similibus laeiniis lateralibus tantum binis, braeteis simplieibus e basi amplexieauli sensim cuspidato-attenuatis, eapitulis subsessılibus magnıs, involueri phyllis virentibus lineari-lanceolatis sensim acuminatis extus purce setulosis raro glabris, floribus 10—15 nis luteis, acheniis fuscis oblongo-lanceolatis compressis utrinque 7—10 striatis margine crasso cinctis breviter cerasse rostratis ad apicem scabridulis intus non carinatis, disco infra pappum deciduum dılatato albo minute ciliato. Floret junio, julio. Folia media 20 em x 12 em, capitullum 18 mm X 7 mm, achenia S—10 mm longa. In m. Predjal, m. Elensky-Balkan legi a. 1898. Diese interessante, an ein Mulgedium alpinum habituell erinnernde Pflanze schliesst sich eng an das Mulgedium sonchifolium Vis. Pan. an, welches von Panti@ und Velenovsky von mehreren Standorten Bulgariens und Serbiens angegeben wird. Neulich eitirte es Wagner sogar auf dem Jumruk-Öal. Die serbische Pflanze ist aber ganz bestimmt von unserer Art abweichend: statura graeiliori, caule supra glabro, inflorescentia pauperiori, phyllis involueri glabris obtusioribus. foliorum segmento terminali caeteris multo majori magis elongato, dentibus vix aristatis. foliis inferioribus basi vix dilatato sessilibus, foliorum superiorum laciniis confluentibus, summis vulgo non pinnatifidis, acheniis minoribus intus carinatis margine haud einctis. Es ist ganz klar, dass diese zwei Pflanzen zwei verschiedene Arten darstellen. Viel schwieriger ist es jedoch, dieselben von den kaukasisch-armenischen Arten ZLactuca seticuspis Boiss. R., L. son- chordes Boiss. Bal. und ZL. mulgedioides Boiss. Ky. speeifisch zu trennen. Meiner Ansicht nach kann entweder L. seticuspis oder L. sonchoides mit dem Mulgedium Velenovskyi identisch sein, wenn auch alle Merkmale der Diagnose nicht zusammenfallen. Ebenso dürfte das Mulgedium sonchifolium mit der Lactuca sonchoides sehr verwandt sein. Die gelbe oder blaue Farbe der Blüten scheint mir nicht massgebend, da man weiss, dass sie in dieser Verwandtschaft recht unbeständig ist (conf. Bornmüller, Oesterr. botan. Zeitschr. 1898), und dass sie sogar bei der gemeinen ZLactuca saligna L. variiren kann. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die sieben Arten der Section Mulgedioideae in Boiss. Fl. or. III et Suppl. nur 3—4 Arten darstellen, und dass diesen Arten das Mulgedium Velenovskyı und M. sonchifolium sehr nahe kommen. Schade, dass die erwähnten asiatischen Arten so wenig bekannt sind! Jedenfalls gehören sie zu den Pflanzen, welche die Verwandt- schaft der Flora des Balkans und der Flora des Kaukasus charak- terisiren (conf. Velenovsky, Fl. bulg. Suppl. I., p. 313). Crepis trojanensissp.n. Affinisetsimilis Orepidigrandiflorae Tsch. et Urepidi balcanicae Vel., a prima autem diversa est: statura minori graeiliori, caule 2—1 cephalo, foliis minoribus profundius runeinatis, eapitulis multo minoribus, pedicellis apice non incrassatis, involueri cano-tomentosi phyllis angustioribus dorso parce setulosis, 203 externis duplo brevioribus tenuiter linearibus. A secunda digenoseitur : foliis setuloso-hirtis et glandulosis vel saepius unacum caule glahris, indumento involueri eano multo minus setuloso, phyllis brevioribus tenuioribusque. Floret Julio. In graminosis alpinis m. Trojan-Balkan, m. Kozeta-Stena legi a. 1898. Eine habituell der Orepis grandiflora ganz unähnliche Pflanze. Besonders auffallend sind die grauen Köpfehen und kleinen Blätter. Mieromeria balcanica Vel. var. moesiaca m. Oaulibus e radice sublignosa numerosis rectis simplieibus foliosis tenuibus (ca.10—15em altis), foliis magis rotundatis, inflorescentia eonfertiori, ealyeis dentibus latioribus brevioribusque, caule breviori sparse puberulo. Floret julio, augusto. In fissuris rupium calcareis m. Dupkata, m. Trojan-Balkan legi a 1896. Meine Pflanze gehört, wie jene Velenovsky’s, in die Section Piperella. Mit der NMicromeria Frivaldskyana Degen (diese viel- leicht von der M. origanifolia Vis. speeifisch kaum verschieden) hat sie gar nichts zu thun. Lysimachia thyrsiflora L. An Bächen zwischen Trnovo und Dranovo. Prnovo, 15. März 1899. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLII. Beiträge zur Lebermoosfiora von Bhutan (Ost-Indien). Von V. Schiffner (Prag). Mit einer Tafel (Nr. II). (Schluss. !) 16. Bazzania praerupta (N. ab E.) Trevis. — (Nr. 176, cum D. Himalayana — 1718, eine forma tenerior). 17. Bazzania Sikkimensis (Steph. n. sp. in litt. Apr. 1897). — (Nr. 177, 190). Diese Species ist von den anderen des Himalayagebietes so- fort durch die schmalen, fast stets zweispitzigen Blätter zu unterscheiden. 18. Bazzania tridens (R. Bl. et N. ab E.) Trevis. — (Nr. 1765 und eingesprengt in Rasen von D. Sikkımensis Nr. 177.) 19. Lepidozia flecuosa Mitt. — (Nr. 181.) Bemerkung: Ist eine interessante Pflanze aus der Ver- wandtschaft der Z. microphylla, die aber an ihren Endver- zweigungen die Beblätterung etwa der L. Wallichiana zur Schau trägt. 3 Yen Sr. 16* 204 20. 21. 22. 25. 24. 25. 26. Lepidozia Stahlii Steph. msc. — (Nr. 182.) Bemerkung: Möglicherweise ist diese Pflanze identisch mit L. brevifolia Mitt., die ich nur nach der dürftigen Be- schreibung kenne. Chandonanthus Birmensis Steph. Var. Griffi- thianus Schffn. n. var. — Lobis foliorum omnibus ceiliatis, fere ut in Ch. hirtello (Web.) Mitt. vel superiore interdum pauciliato ad fere integerrimo, sed quoad formam areolationemque loborum omnino cum Ch. Birmensi quadrat. Est etiam typo minor et tenerior. (Nr. 196.) Bemerkung: Es unterliegt wohl kaum einem Zweifel, dass die Pflanze, welche Griffith in Notulae ad pl. Asiat. II. p. 310 Nr. 20 beschreibt und Ice. pl. Asiat. II. Tab. LXXI. Fig. 1 abbildet, identisch ist mit Oh. Birmensis Steph. Unter Nr. 211. ec. wird eine Form beschrieben und Tab. LXXI Fig. 2 abgebildet, welche die Mitte hält zwischen der typ. Pflanze und meiner Var. Griffithianus, indem hier auch schon der Mittellappen des Blattes gezähnt ist. Dies weist darauf hin, dass die letztgenannte Form, trotzdem sie sich weit vom Typus entfernt, doch nicht als eigene Art aufgefasst werden kann. — Höchstwahrscheinlich ist auch mit unserer Var. identisch Jung. hirtella y. minor Syn. Hep. p. 131 (= Jung. tripartita Tayl. mse.), das Orig.-Ex. ist mir leider nicht zugänglich ge- wesen. Scapiana ferruginea (L. et L.) Syn. Hep. — Nr. 154, forma lobo dorsali majore. — (Nr. 189.) Scapania Griffithii n. sp. — Cum 8. rigid« (N. ab E.) magnitudine habitu foliorumque forma et denticulatione bene convenit sed optime distinguitur periauthiis latioribus et cellulis multo minoribüs (Nr. 183 b, e. fr. mat.) Bemerkung: Zweifellos bezieht sich die Beschreibung von Griffith, Notulae II. p. 305, Nr. 9, und die Abbildung in Icon. pl. Asiat. II. Tab. LXX Fig. 9 auf unsere Pflanze. Herberta dicrana (Tayl.) Trevis. — (Nr. 151.) Herberta longifissa Steph. — (Nr. 152, e. fr. mat. — 153, ster.) Bemerkung: Diese Species ist habituell von H. dieran«a unterschieden, die anatomischen Unterschiede sind jedoch äusserst geringe. Ich gebe hier unsere Himalayapflanze mit einigem Widerstreben nur auf die Autorität Stephani’s hin als A. longifissa an, obwohl die Original-Beschreibung (Hedw. 1895 p. 44) sich auf eine Pflanze von Samoa bezieht und nicht vollständig auf unsere Pflanze passt. Jedoch hat Ste- phani unsere Pflanze mit dem Original von Samoa identifieirt (ich besitze reiches Material aus Sikkim von Stephani selbst bestimmt). Trichocolea tomentella (Huds.) N. ab E. — (Nr. 150 ster.). 27. 29. 30. 205 Madotheca eiliaris N. ab E. — (Nr. 180). Var. integrilobula Schfin. n. var. — Lobulis ligulatis et amphigastriis omnino integerrimis vel uno alterove dentieulo tantum armatis, foliorum dentibus apiealibus paulo brevioribus. (Nr. 1805, ce. per. et fr. Jun.) Bemerkung: Ich fand diese sehr bemerkenswerthe Form auch unter den Materialien von Kurseong in Sikkim, ea. 1900 m : let. Rev. Bretaudeau 1394. . Madotheca revoluta L. et L. — (Nr. 155, sehr reichlich, mit per.. reifen Früchten und Z — 19. 2). Die Perianthien dieser prachtvollen, über 2 dm Länge er- reichenden Pflanze waren bisher unbekannt: Perianthia in pin- nulis terminalia, interdum innovatione suffulta, parva = 2 mm longa, 15mm lata, ovata, dorso gibba laevissima. ventre mar- ginibus revolutis medio gibba, ore truncato subbilabiato, labiis breviter ineisis, laciniis paucidenticulatis. Folia involueralia eaulinis similia, lobo ovato cuspidato integerrimo, lobulo timi- dium breviore sublingulato obtuso integerrimo marginibus re- flexis. Amph. invol. foliis aequimagnum liberum spathulato- ovatum subundulatum margine reflexum. Ptychanthus Nietneri (Steph.) Schffn. — (Nr. 156, 157, 158 e. per et d.) Bemerkung: Die Pflanze, welche Stephani (Hedw. 1896 p. 121) als Piycholejeunea Nietneri beschreibt, ist nur sehr wenige von Piychanthus striatus verschieden und doch wohl davon kaum speecifisch zu trennen. Die Unterschiede beziehen sich auf die Verzweigung. die grob gesägten Bl., die noch mehr entfernt stehenden Amph. und das angeblich birnförmige ‚Perianth,. das aber auch bei von Stephani selbst bestimmten Exemplaren kaum von dem des P. striatus abweicht; übrigens ist das Per. in verschiedenen Entwicklungsstadien in der Form wechselnd. (Vgl. auch Syn. Hep. p. 290 bei P. squarrosus.) — Ptychanthus Nietneri Gott. in sched. ist nach einem Orig. Ex. aus dem Herb. Jack eine ganz andere Pflanze, die sich von P. Birmensis Steph. nur durch weniger gezähnte Bl. und fast ganzrandige Amph. unterscheidet. Thysananthus Sikkimensis (Steph. msc.) Schffn. — (Nr 159, e pr.) Bemerkung: Steht Th. semirepandus (N. ab E.) Schffn. so ausserordentlich nahe, dass erst die Untersuchung eines reicheren Materiales erweisen muss, ob diese beiden Pflanzen verschieden sind. Jungermania semirepanda N. ab E. muss eonsequenter Weise zur Gattung Thysananthus gestellt werden, wenn man Phragmicoma polymorpha Sande Lac. und andere Arten, die der .J. semirepanda sehr nahe stehen, zu T’hysa- nanthus rechnet. Ich habe für diese Artengruppe früher eine eigene Gattung begründet (Phragmolejeunea), welehe ich aber später aufgab, da ich mich der Meinung Stephani’s an- 206 passte, der mir brieflich mittheilte, er glaube, dass Phr. poly- morpha besser zu Thysanantus zu stellen sei. Wenn man auf diesem Standpunkte steht, so darf man aber keineswegs J. semirepanda zu Ptychanthus (= Ptycholejeunea Spr.) stellen, wie das Spruce und Stephani noch in neuester Zeit ge- than haben. 31. Homalolejeunea Levieri Steph. msc. — (Nr. 188, Ein- zelne Stämmehen anderen Moosen beigemengt.) 32. Taxilejeunea cuspidata Steph. mse. — (Nr. 185, e. per. et — Nr. 187.) 33. Strepsilejeunea Nilgherriana (Gott.) Steph. — (Nr. 184, mit Zazxilejeunea cuspidata gemischt.) 34. Strepsilejeunea Durelii Scehffn. n. sp. — Similis Strep- silejeuneae Nilgherrianae sed his notis statim distinguenda: Statura major, folia duplo majora longiora faleata apice longius euspidata valde inflexa, lobulo haud inflato sed subconieoeylin- drico, cellulis opaeis, papillis humilibus rotundatis aspera. Amphigastria majora, caule plus 3 plo latiora, oblonga. — Ce- tera non vidi. Pauca fructula inveni adhaerentia ad C'handonanthum Bir- miensem (Nr. 196) et ad Plagiochilam Nepalensem (Nr. 173). Frullania Nepalensis (Spreng.) L. ‘et L. — (Nr. 191, sehr reichlich; e. per. — Nr. 192, eine kleinere, aber robustere Form mit regelmässig gefiederten Stengeln. — Nr. 194.) Bemerkung: In meinem Herbar befindet sich ein Ex. dieser Species, das ich der Güte des Herrn Dr. J. B. Jack verdanke, mit der Aufschrift: „Herbar. of the late East India Company Nr. 1065. Fr. Nepalensis. Bhotan, Herb. Griffith. Distributed at the Royal Gardens, Kew 1875.“ os ot Brklärung der Tater7r 2) Riecardia Levieri Schffn. n. sp. — Fig. 1. Pflanze von der Ventralseite ge- sehen, mit zwei knöllchenförmigen Ventralsprossen (rechts oben) und mehreren Q Aestchen, von denen eines (rechts unten) bereits eine ganz junge Calyptra entwickelt hat. — Vergr. 12:1. Fig. 2. Zwei knöllchenförmige Ventralsprossen in weiterer Entwicklung, von denen der eine an der Basis bereits ein normales, flaches Fiederchen entwickelt hat. — Vergr. 12:1. Fig. 3. Flächenansicht des Randes eines Fiederchens. — Vergr. 300: 1. Fig. 4. Querschnitt eines Fiederchens. — Vergr. 146 :1. Plagiochila Bhutanensis Schffn. n. sp. — Fig. 5. Theil eines Astes von der Ventralseite. — Vergr. 12:1. Fig. 6. Stengelblatt, ausgebreitet. — Vergr. 12:1. Fig. 7. Astblatt, ausgebreitet. — Vergr. 12:1. Fig. 8. Zellnetz der Blattspitze. — Vergr. 205: 1. Fig. 9. Perianthium. — Vergr. 12:1. Fig. 10. Involueralblatt. — Vergr. 12:1. Plagiochila Durelü Schffn. n. sp. — Fig. 11. Stengelblatt. — Vergr. 12:1. Fig. 12. Zellnetz der Blattspitze. — Vergr. 205::1. Plagiochila pseudorenitens Schffn. n. sp. — Fig. 13. Stengelblatt, ausgebreitet. Verena Fig. 14. Zellnetz der Blattspitze. — Vergr. 205:1. 207 Kantia renistipula Schffn. n. sp. — Fig. 15. Stück der Pflanze von der Ventral- seite. — Vergr. 12:1. Eig. 16, 17. Blatt und Amphigastrium. — Vergr. 12:1. Fig. 18. Zellnetz der .Blattspitze. — Vergr. 205:1. Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. Von Dr. Karl Rechinger (Wien). (Mit Tafel I.) (Schluss. !) II. 15. Gesnerioideae — Kohlerieae. 73. I. Kohleria Luciani (Sciadocalyxz Lueciani). Die Trichome der Blätter und des Stammes sind sehr lang, die Membran der End- zelle mässig verdickt. 73.1. Tydaca picta Den. Die ganze Pflanze wurde im lebenden Zustande untersucht. Die schuppenförmigen Blätter, welche aus dem Vegetationspunkte des kätzchenartigen Ausläufers in der Cultur bei uns beiläufig im Monate März zum Vorschein kommen, sind dicht behaart. Die Behaarung besteht aus in eine Spitze auslaufenden Triehomen und aus Köpfehenhaaren. Beide Formen von Haaren sind mehrzellig. Der Kopf der letzteren Haarform wird von mehreren Zellen gebildet und ist von einer körnigen Masse erfüllt. Die Zellwände sind bei beiden Haarformen nicht verdickt und ohne Aus- füllung. So verhalten sich die ganz jungen Blätter. Die Schuppen an den Stolenen, welche überwintert haben, tragen wenige, kurze Haare, die Membran der Endzelle ist ver- diekt, aber es ist keine Ausfüllung der Spitze der Endzelle zu bemerken. Am Blattstiel eines ungefähr zehn Tage alten Blattes finden sich Köpfehenhaare und gewöhnliche Haare. An den letzteren ist die Verdiekung und Ausfüllung der Spitze schon deutlich aus- geprägt. die Sehiehtung der Ausfüllung gut zu erkennen. Die Blattoberseite trägt nur gewöhnliche Haare, deren Spitze durchaus etwas verdickt ist. Das untersuchte Blatt war ungefähr zehn Tage alt. Die Blattunterseite eines ungefähr zehn Tage alten Blattes ist mit Haaren bedeckt, welehe an der Spitze ausgefüllt sind., Köpfehenhaare kommen nicht vor. 73. II. Seiadocalyx digitaliflora. Die Trichome am Stamm haben mitunter eine ausgefüllte Endzelle, die benachbarte Zelle ist oft auch theilweise ausgefüllt. Die Blatthaare haben nur eine ausgefüllte Spitze. Es wurden in Alkohol aufbewahrte Pflanzentheile untersucht. 1) Vgl. Nr. 3, S.89; Nr. 4, S. 142, Nr. 5, S. 180. 208 13. V. Isoloma Trianae. Blattoberseite: Sämmtliche Haare haben verdiekte Membranen der Endzelien, hingegen keine Aus- füllung. Blattunterseite: Die Trichome sind dicht gestellt und dünn. Fast alle Zellen sind ganz mit Anthokyan erfüllt. Die End- zelle und die folgenden mit verdiekter Membran ohne Ausfüllung. Wurde lebend untersucht. 13. V. Isoloma species. Die Trichome der Blätter sind gleich- artig gestaltet. Die Endzelle ist fast immer zum grössten Theile ausgefüllt. Oft finden sich einzelne getrennte Lumina in der Ausfüllungsmasse. Die übrigen Zellen eines Haares haben verdickte Zellwände. 74. Pearcea hypoecyrtiflora Regl. Die langen Triehome am Blattstiele sind in ihrer Endzelle zum Theile ausgefüllt. An den Triehomen, welehe auf den Blättern vorkommen, erreicht die Aus- füllung ein bedeutendes Maass. Die Endzellen und die benach- barten sind regelmässig ausgefüllt. Das Lumen, welches die Aus- füllung freigelassen hat, ist stets in der Endzelle und in der benach- barten gleichgestaltet, was auf eine regelmässige Ablagerung der Ausfüllung hinweist. II. 16. Gesnerioideae — Sinningieae. 19. Corytholoma bulbosa. Die Blattoberseite trägt spitze und Köpfchenhaare. Die ersteren meist mit zum Theile ausgefüllter Endzelle. Auf der Blattunterseite trifft man fast nur Köpfchenhaare. Am Blattstiel treten nur Köpfehenhaare auf. Wurde lebend untersucht. 79. Corytholoma Selloi. Die Trichome der Blattoberseite sind in der Endzelle ganz oder zum grössten Theile ausgefüllt. Die nächste Zelle ist oft theilweise (und zwar immer im oberen Theile gegen die Haarspitze zu) ausgefüllt. Ebenso verhalten sich die Haare der Blattunterseite, nur erstreckt sich die Ausfüllung auf eine kleinere Anzahl von Zellen. Wurde lebend untersucht. 80. Sinningia speciosa Bth. et Hook. (Gloxinia hort.) Ein junges. ca. acht Tage altes Blatt hat auf der Oberseite sehr zahlreiche lange Haare, deren Spitzen den Beginn der Ausfüllung erkennen lassen. Die Trichome auf der Blattunterseite sind von denen der Oberseite nicht zu unterscheiden. An einem drei Wochen alten Blatte sind auf der Oberseite die Endzellen der Triehome bis zu ein Viertel ihrer Länge ausgefüllt. doch finden sich auch schon ganz ausgefüllte Zellen. Die Endzellen der Haare am Blatt- stiele sind im gleichen Entwicklungsstadium weniger ausgefüllt. Die Haarspitzen an der Blattunterseite eines drei Wochen alten Blattes haben stark verdickte Membranen oder fast alle End- zellen sind ganz ausgefüllt. Die Füllmasse ist so stark lichtbrechend, wie ich sie bei keiner der untersuchten Gesneraceen gefunden habe. Die Schiehtung ist bei verschiedener Einstellung deutlich erkennbar und lässt mitunter getrennte Lumina frei. Wurde in lebendem Zustande untersucht. 80. V. Tapeinotes Carolinae. Die Triehome der Blattoberseite sind lang und dünn, mehrzellig, die Endzelle ist schon an jungen 209 Blättern ganz ausgefüllt, von der benachbarten Zelle ist der oberste Theil von der Ausfüllungsmasse eingenommen. Ebenso sind die Triehome der Blattunterseite gestaltet. Wurde lebend untersucht. II. 18. Gesnerioideae — (esnerieae. 83. I. Pentarhaphia retieulata. Auf der Blattoberseite befinden sieh nur wenige zerstreute mehrzellige Haare. Sämmtliche Membranen sind verdickt. die Endzelle ist ausgefüllt. Die Haare der Blattunterseite sind lang, dünn und zahlreich. Die Zell- wände sind nieht verdickt. mitunter ist die Endzelle in ihrer Spitze aber nur auf ein kurzes Stück ausgefüllt. Die Basis der einzelnen Zellen ist knotig verdickt. Wurde lebend untersucht. 83. V. Gesnera libanensis Morren. Die Blätter auf der Ober- und Unterseite, Blattstiele. Blütenstiele und Kelehe sind mit Haaren von verschiedener Länge bekleidet. Die Endzelle ist ausgefüllt, oft auch ihre Nachbarzelle. Die Schichtung der Ausfüllungsmasse ist sehr deutlich. Die Haare der Korolle haben nur verdickte Spitzen ihrer Endzellen. Unter dem Namen Rhytidophyllum flori- bundum eultivirt. IV. Resultate. Nach der Gestalt der Triehome, ihrer Membranen und dem Vorhandensein oder Fehlen der Ausfüllungsmasse, lassen sich folgende Gruppen unterscheiden: 1. Es finden sich nur Köpfehenhaare, nur Schülfern, oder gar keine Haare. 4. a. Saintpaulia ionantha, 57.1. Collandra pieta, 66. Gloxinia maculata und 67. VII. Achimenes grandiflora haben nur Köpfehen- haare, Aeschinanthus Boschianus und Ae. grandiflorus haben an den untersuchten Organen keine Triehome, 8. Boea specios« und 42. Monophyllea Horsfieldii haben nur Schülfern, 28. Klugia Nothoniana hat verzweigte, ganz abweichend gebaute Haare. 2. Es sind nur spitze Haare vorhanden mit nicht verdickten Membranen und ohne Ausfüllung der Endzelle. 35. Besleria spec., 51. Cyrtandra bicolor., 52. Il. Episcia metallica, 52. V. Centrosolenia aenea, 52. V. Centrosolenia bullata, 55. Crantzia spec., 55. V. Alloplectus eristatus, 67. Achimenes lanata (Eucodonia Ehrenbergii). 3. Es sind die Membranen sämmtlicher Triehom-Zellen ver- diekt, mitunter findet sich eine knotige Anschwellung der Basis der einzelnen Zellen. Es ist keine Ausfüllung der Endzelle vor- handen. 8. Roettlera speciosa, 8. Roettlera malayana, 13. Boea hygro- metrica, Aeschinanthus Devonianus, Aeschinanthus pulcher, 49. Mi- traria coccinea, 57. IX. 2. Columnea Schiedeana, 58. Nematanthus Guilelmianus, 73. I. Kohleria Luciani, 73. V. Isoloma Trianae. 4. Es sind die Endzelle und die ihr benachbarte, selten noch die dritte Zelle, von der Spitze des Haares an gezählt mit einer Masse ausgefüllt, die Membranen der nieht ausgefüllten Zellen aber nieht verdickt. 210 8. XIII. Roettlera hamosa, 20. 2. Streptocarpus Gardeni, 55. V. Alloplectus capitatus, 73. III. Sceiadocalyz digitaliflora, 74. Pearcea hypoeyrtiflora, 79. Corytholoma bulbosa, 79. Corytho- loma Selloi, 80. Sinningia speciosa (Gloxinia), 80. V. Tapeinotes Carolinae, 83. V. Gesnera libanensis (Fhytidophyllum), 69. Smi- thiantha cinnabarına (Naegelia). 5. Endlich findet sich die Membran sämmtlicher Zellen ver- diekt und die Endzelle ausgefüllt. 1. 1. Ramondia Myconi, 1. 1. Ramondia serbica, 1.2. Jankaea Heldreichti, 8. 14. *Roettlera sinensis, 20. *Streptocarpus caules- cens, 20. Streptocarpus Zannini, 20. *Streptocarpus polyanthus, 52. V. Centrosolenia glabra. 53. III. #Drymonia Turialvae, 55. V. * Alloplectus sparsiflorus, 61. Achimenes heppielloides, 67. *Achi- menes coccinea, 713. 1. Tydaca picta Den., 73. V. -*Isoloma spee., 83. I. *Pentarhaphia reticulata. Die mit Stern (*) versehenen der letzteren Arten haben ganz ausgefüllte Endzellen und verdickte Membranen der übrigen Zellen. Die übrigen meist nur zum Theile ausgefüllte Endzellen. Die den Gattungsnamen vorgesetzten Ziffern beziehen sich auf die Gattungsnummern in der Bearbeitung der Gesneraceen von Fritsch in Engler und Prant!. Die Bekleidung der verschiedenen Gattungen der Gesneraceae ist vielgestaltig. Die Behaarung ist im Allgemeinen weich, mitunter sammtartig, und es hat die Ausfüllung der Trichomendzellen keinen Einfluss dabei, denn es sind sowohl Gesneracaeenblätter, welche nur Köpfchen tragen. wie solche, welche ausgefüllte Haarendzellen haben, sammtartig und weich anzufühlen. Einige Arten sind gar nicht behaart, z. B. Aeschinanthus Boschiunus und A. grandiflorus oder tragen nur wenige Schuppen auf ihrem Blatte, wie Mono- phyllea Horsfieldii, manche sind reichlicher mit schuppenartigen Triehomen bedeckt, wie Boea speciosa, manche tragen nur Köpfehen- haare, wie Saintpaulia ionantha, Gloxinia maculata und Collandra pieta, andere, wie eine nicht näher bestimmte Art von Besleria, ferner Cyrtandra bicolor, Episcia metallica, Alloplectus eristatus haben nur spitze Trichome mit nicht verdiekten Zellwänden und nicht ausgefüllten Endzellen, und eine Anzahl von Arten hat Haare mit verdiekten Zellmembranen. Die grösste Zahl der untersuchten Arten endlich gliedert sich in zwei Abtheilungen: 1. in solche, welche verdickte Zellmembranen haben und überdies ausgefüllte Endzellen, 2. in solehe. welehe wohl ausgefüllte Endzellen, aber keine Verdickung der Membran haben. Der Grad der Ausfüllung der Endzelle ist verschieden, es findet sich nur die Spitze ausgefüllt, die ganze Endzelle und mitunter auch noch die zwei benachbarten Haarzellen. Bei manchen Arten geht die Verdiekung der Membran gegen die Basis der Zelle (von der Spitze des Haares an gerechnet) in eine knotenartige An- schwellung über, z. B. bei Rlamondia Mycont. Die Gestalt der Triehome wie das Verhalten der Ausfüllung und Verdiekung stimmt mit der systematischen Anordnung nicht 211 überein. Es ıst daher die Gestalt der Haare zur Unterscheidung der Gattungen und Abtheilungen höherer Ordnung innerhalb der Familie in den meisten Fällen nicht verwendbar; doch ist dieselbe für einzelne Arten bezeichnend. Unter den spitzen Trichomen finden sich auch bei manchen Arten an bestimmten Theilen der Pflanze (z. B. nur auf den Stolonen, nur auf den Laubblättern u. s. w.) Köpfchenhaare. Diese sind entweder von einem mehrzelligen oder nur aus einer Zelle bestehen- den Stiele getragen. Nach meinen eingehenden Untersuchungen kann ich Sole- reder darin beistimmen, dass das Bezeichnende der meisten Ges- neracacen in einer Ausfüllung der Haarendzelle besteht. Solereder') hat allerdings zwischen Ausfüllune der Endzelle und Verdiekung der Zellmembranen nieht unterschieden und gebraucht für beide Fälle die Bezeichnung Verdickung. Die Wandungen der Zellen sind zumeist glatt, es finden sich jedoch vereinzelt Cuticularverdiekungen, z. B. bei Achimenes lanata Ilanst. (Eucodonia Ehrenbergii). Ueber die Gesneracaeen-Haare wurden von Weiss’) und Vesque°) gelegentliche Beobachtungen angestellt. Geschichtete Ausfüllungsmassen scheinen vereinzelt bei Uyr- sineen und Doragineen vorzukommen.*) Verdickungen der Zell- membranen auch bei Acanthaceen.°) Die Ausfüllungsmasse besteht, wie die mierochemische Unter- suchung von Smithiantha cinnabarinna gelehrt hat, aus kohlen- saurem Kalk und Kieselsäure. Anthokyan ist unter den Triehomen der (Gesneracaeen ver- breitet, und zwar sowohl in der rothen wie in der blauen Modifi- cation. Wenn es auftritt, findet es sieh in allen Zellen, auch dort, wo die Ausfüllung vor sich geht. Verzeichniss der untersuchten Arten. Aeschinanthus Boschiana De Vries. _ grandiflora. _ Devoniana. E pulehra. Achimenes coccınea Pers. - heppielloides Fritsch. — lanata Hanst. -- grandiflora DC. 1) Solereder, Systematische Anatomie der Dicotyledonen, p. 673 (1899). ?) Weiss, Pflanzenhaare, p. 508 (1867). = Vesque, Caracteres des a familles gamopetales tires de l’anatomie de la feuille in Ann. se. nat. 7. Ser. 1. p. 310 ff. (1885). *#) Vgl. Veosgue ls e Tab, 12 Be 6 (Jacquinia macrocarpa) und Tab. 14, Fig. 1 (Cordia ferruginea), Fig. 4 (Omphalades verna). 5) Lindau in Acanthaceae in Engl. u. Prantl. nat. Pflanzenfam., Bd. IV. 3. b. p. 277. Die einzelnen Trichome der Barlerieae verdicken ihr Lumen bis auf einen engen Canal, der sich an der Basis kugelig ausbaucht. 212 Allopleetus capitatus Hook. _- cristatus Mart. _ sparsiflorus Mart. Besleria spec. Boea huygrometrica R. Br. — spectosa. Ventrosolenia glabra Benth. _ aenea Lind. et Andre. _ bullata Kem. Collandra pieta Lem. Columnea Schiedeana Schlecht. Corytholoma Sellot. E= bulbosa. Crantzia spec. (Sinningia atropurpurea hort. Cyrtodeira cupreata Hanst. siehe Episcia cupreata Hanst. Oyrtandra bicolor Jacg. Drymonia Turialvae Hanst. Episcia cupreata Hanst. siehe Urytodeira cupreata Hanst. Eweodonia Ehrenbergii siehe Achimenes lanata Hanst. Gesnera libanensis Morren siehe Rhytydophyllum floribundum hort. Gloxinia maculata L’Her. — speciosa hort. siehe Sinningia speciosa Benth. et Hook. Jankaea Heldreichri Boiss. Isoloma Trianae. — spec. Klugia Nothoniana Wall. Kohleria Lucianı. Mitraria coceinea Cavan. Monophyllea Horsfieldii R. Br. Naegelia cinnabarına siehe Smithiantha einnabarina OÖ. Ktze. Nematanthus Gulelmianus hort. Pearcea hypocyrtiflora Regl. Pentarhaphia reticulata. Ramondia Myconi L. —_ serbica Pant. Roettlera malagana siehe Streptocarpus Malaganus hort. — hamosa ©. Ktze. — sinensis O. Ktze. _ speciosa Fritsch siehe Liebigia speciosa. Saintpaulia ionantha Wendl. Seiadocalyx digitaliflora Lind. et Andr. Smithiantha cinnabarinna ©. Ktze. siehe Naegelia cinnabarina. Sinningia speciosa Benth. et Hook. siehe Gloxinia speciosa hort. —_ atropurpurea hort. siehe CUrantzia. Streptocarpus Gardeni Hook. = caulescens Vatke. _ polyanthus Hook. — Zannint. — Malayanus hort. siehe Roettlera malagana. Tapeinotes Carolinae Wawra. Trichosporum Boschianum O. Ktze. siehe Aeschinanthus Boschiana De Vries. — Devonianus siehe Aeschinanthus Devoniana. _ grandiflorum Spreng. siehe Aeschinanthus grandiflora. — pulehrum siehe Aeschinanthus pulchra Bl. Figurenerklärung. (Taf. I.) 1. Abgestorbenes Haar von Smithiantha cinmabarina OÖ. Ktze. \ 2—6. Verschiedene Entwicklungsstadien der Ausfüllung der Trichome an einem jungen, rasch wachsenden Blatte (Durchmesser 3cm) von Smithiantha einnabarina. Rechinger, Trichome der Gesneraceen. Taf. Desterr. botan. Zeitschr. 1899. 6.Angerer a böschl, ph. Autor del. 213 7. Spitze eines Trichomes von Smithiantha im Beginne der Verdichtung der Ausfüllung bei stärkerer Vergrösserung. 8. Spitzes Haar von Achimenes lanata mit Unebenheiten der Zellmembran. 9. Köpfchenhaar von Achimenes lanata. 10. Bis auf ein kleines Lumen angefüllte Haarzellen von Pearcea hypoecyrti- flor«. 11. Köpfchenhaar von Saintpaulia ionantha Wendl. 12. Spitzes Haar ohne Ausfüllungsmasse mit körnigem Zellinhalte von Saint- paulia vonantha W endl. 13. Kleines Köpfchenhaar mit nur einer Fusszelle von Saintpaulia io- nantha. 14. Trichom vom Achimenes coceinea. Nur die Spitze der Endzelle ist aus- gefüllt. 15. Junges, in Entwicklung begriffenes Trichom von Klugia Nothoniana Wall. 16. Vollkommen entwickeltes, verzweigtes Haar von Klugia Nothoniana. Einige neue Missbildungen. Von Dr. Karl von Keissler (Wien). (Mit Tafel VI.) (Schluss. 1) Daucus Carota L. Abnorme Wuchsform: Stark verkürzte Axe, Auftreten einer grossen Zahl von zusammengesetzten Dolden an Stelle der einzelnen Umbelluläe, kleine Laubblätter an den Doldenstielen zweiter Ordnung, aus deren Achsel wieder zusammen- gesetzte Dolden entspringen etc. ”) (plant. spont.) Diese W uchsform dürfte dahin zu erklären sein, dass die vorliegende Ptlanze bei dem ersten Wiesenschnitt geköpft wurde, und dass dann aus der Achsel des untersten Laubblattes eine Axe hervorwuchs, die ausserordentlich kurz blieb, keine Laubblätter entwickelte und mit einer ganz abnorm gebildeten Inflorescenz abschloss (Zahl der zusammengesetzten Dolden über 40). Im Uebrigen dürfte die bei- gegebene Abbildung’) (Taf. VI) die Sache am besten klar machen, weshalb ich auf den Gegenstand nicht näher eingehe. Syringa Emodi Wall. Hakenförmige Krümmung der Zweigenden in Folge ungleichseitigen Wachsthums (hort. bot. Vind.). Streptocarpus caulescens \tke. Axilläre Blastomanie (und zwar in der Achsel der oberen Laubblätter) (hort. bot. Vind.). Acanthus longifolius Host. Cohäsion zweier Blütenschäfte (hort. bot. Vind.). 2) Vgl. Nr. 5, 8. 172. 2) Eine ähnliche, von der obigen aber in manchen Stücken verschiedene Wuchsform hat Kirschleger (Teratologische Beiträge in Flora, 1846, II, p. 529, und Familler (Denkschr. d. kgl. bot. Ges. Regensburg, VII. Bd., 1898, p. 102) beschrieben. 3) Die bezügliche Photographie wurde von mir hauptsächlich mit Unter- stützung von Seite meines Freundes E. Werbata, Assistenten an der k. k. graphischen Lehranstalt in Wien, ausgeführt; ich statte ihm an dieser Stelle meinen besten Dank ab. 214 Die Schäfte sind unten völlig verwachsen, erst oben gehen sie gabelig auseinander, so dass der scheinbar einfache Stengel von zwei wohl entwickelten Blütenähren gekrönt ist. Acanthus mollis L. Lose Verwachsung zweier Blüten und damit zusammenhängende Abnormitäten im Blütenbau (hort. bot. Vind.). Die Synanthie erfolgte in der Weise, dass offenbar schon in einem sehr frühen Stadium der Anlage beider Blüten der obere Kelchzipfel einer Blüte und das Deekblatt der nächst höheren Blüte nach unten zu mit einander und zugleich mit der Inflorescenzaxe verwuchsen. Bei der späteren Weiterentwicklung rissen sich die beiden von der Axe los, so wie sie sich auch selber von einander trennten, nur an einer Stelle in gegenseitigem Contact bleibend. Die Folge dieses Losreissens war, dass an der Axe sowohl, wie an dem Kelchzipfel, beziehungsweise dem Deckblatte eine stärkere Risswunde entstand. Infolge der Verwachsung haben sich ferner an einzelnen Blütenorganen theilweise Verschiebungen, Verkrüppe- lungen, Faltungen u. dgl. eingestellt. Hievon wäre speciell zu er- wähnen:, Untere Blüte: Eine der Braeteolen fehlend; unterer Kelch- zipfel') einfach, das zweite zugehörige Kelchblatt nur als kleiner, stechend spitzer Lappen angedeutet, ferner dieser untere Kelch- zipfel an der Basis gegen das Deckblatt hin mit einem verkrüppelten, blumenkronenartigen Auswuchs. Obere Blüte: Bractee zweispitzig, eine Braeteole fehlend, unterer Kelchzipfel einfach, ganz schmal (zweites zugehöriges Keleh- blatt völlig fehlend). Acanthus spinosus L. Median-foliare Prolification und Reerudescenz (hort. bot. Vind.). Der Begriff „Reerudescenz“ wurde in die teratologische Lite- ratur von den französischen Botanikern eingeführt. Man versteht darunter die Erscheinung, dass die Axe einer Inflorescenz nach der Reife der Früchte abermals eine Lebensthätigkeit an den Tag zu legen beginnt, indem dieselbe entweder neuerlich Blüten oder aber Laubblätter hervorbringt. Diese Erscheinung, die wirklich ganz zutreffend als Recrudescenz (d. i. Wiedererneuerung) bezeichnet wird, muss wohl erstens auf einen gewissen Stoffüberschuss in der Pflanze, zweitens auf nach der Fruchtreife fortbestehende günstige äussere Lebensbedingungen als Ursachen zurückgeführt werden. Die in Rede stehende Infloresceenz von Acanthus spinosus L. hatte schon die Früchte zur Reife gebracht und war in allen Theilen überhaupt schon ziemlich vertrocknet?), als sich dieselbe noch im October offenbar unter dem Einflusse günstiger Witterung zu neuem Wachsthum aufraffte, das sonderbarer Weise darin zum Ausdrucke kam, dass die Spitze der Inflorescenz von einem dichten Schopfe 5 Normal bekanntlich aus der Verwachsung zweier Kelchblätter hervor- gehend. 2) Die Beobachtung erfolgte im Wiener botan. Garten im Herbste 1898. v. Keissler, Missbildungen. Oesterr. botan. Zeitschr. 1899. ER Werbata et Keissler phat. Taf.V1. G.Ängerer &Goschl ph. 215 von Laubblättern durchwachsen wurde, die noch gegen Mitte November ganz üppig vegetirten. Sherardia arvensis L. Tricotyler Keimling (hort. bot. Vind.). Stenactis bellidiflora A. Br. Gentrale, anthodipare Proli- fieation der Blüten (pl. spont.). Die Erzeugung secundärer Köpfchen an einem Blütenköpfchen einer Composite. kann bekanntlich erfolgen entweder durch late- rale Prolification, indem sich in den Achseln der Involueralblätter eines Köpfehens oder in denen der Spreublättehen (im letzteren Falle an Stelle einer einzelnen Blüte) wieder Köpfchen entwickeln oder durch eentrale Prolification, die von zweierlei Art sein kann: erstens kann die ganze Inflorescenz in der Mitte von einem ein- zigen grossen Köpfchen durchwachsen sein(centrale Prolification des Köpfchens), zweitens kommen Fälle vor, dass eine Reihe einzelner Blüten von kleineren Köpfehen durchwachsen werden, was man als centrale, anthodipare Prolification einzelner Blüten bezeichnen kann. Dieser letztere Fall liegt hier vor, und zwar sind es nur die Randblüten, welche (an vielen Köpfchen sämmtlich) durchwachsen sind; die seeundären Köpfchen, die nebst- bei bemerkt, nur Scheibenblüten enthalten, stehen nämlich nur am Rande und besitzen ferner an dem Stiel, auf dem sie aufsitzen'), kleine weissgefärbte Blättchen, die wohl die Rudimente der central durchwachsenen Randblüten darstellen. Die Scheibenblüten erscheinen nieht proliferirend. Im Uebrigen möchte ich anführen, dass an den betreffenden Pflanzenindividuen die sonstigen, nicht durchwachsenen Köpfehen nur schwach entwickelte Randblüten besassen. Dahlia variabilis Dsf. Blattaseidien (hort.). Die Ascidien traten an jenen einfachen ungetheilten Hoch- blättern auf, wie sie an den Köpfchenstielen gewöhnlich vorhanden zu sein pflegen. Es sei hier an dieser Stelle nur erwähnt, dass Ascidienbildung bei den Compositen im allgemeinen nur hie und da vorkommt, so bei Bellis perennis L., Cichorium Intybus L., Lactuca sativa L. (ef. Penzig, Pflanzenteratologie, II. Bd. p. 51). Anthemis Triumpfetti All. Reerudescenz.?) (hort. bot. Vind.). Die Stengel der Pflanze waren schon ziemlich vertrocknet, die Früchte gereift und ausgestreut, als im November?) augen- scheinlich in Folge der milden Witterung in den oberen Stengel- partien sich kräftige, dicht beblätterte Axillarsprosse bildeten, von denen einige schliesslich an der Spitze auch je ein Blüten- köpfchen zur Entfaltung brachten. Dabei waren namentlich diejenigen Sprosse, welche oft schon ziemlich nahe den Köpfchen aus der Achsel von Hochblättern hervortraten, von besonderer Ueppigkeit. *) 2 Dieser Stiel wird bis 2 em lang. 2?) Ueber diesen Ausdruck siehe unter Acanthus spinosus auf der Vorseite. %) Im Wiener botan. Garten im Jahre 1598. *) Ueber diese Beobachtungen an Anthemis Triumfetti All. vgl. auch meine Arbeit „Einige er: Beobachtungen im Spätherbst 1898“, p- 202 u. p. 205 (Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. 1899.) 216 Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLIV. Untersuchungen über Scolopendrium hybridum Milde. Von €. Hofmann (Prag). (Mit Tafel V.) (Schluss. !) Um den Verlauf und Bau der Gefässbündel im Wedelstiele und im Hauptstrange des Blattes zu studiren, wurden in verschiedenen Höhen des Wedels Querschnitte angefertigt, unmittelbar über dem Wurzelstocke angefangen bis gegen die Spitze des Blattes hin. Was nun die Schnitte vom Ansatz der Blattfläche bis gegen den Wurzel- stock hin betrifft — eine Uebersicht der häufigsten Typen findet sich auf Tafel V, Fig. 7-26 —, so kann man sagen, dass S. hybridum Querschnittsbilder aufweist, die denen von S. Hemionitis gleichen, aber auch solche, die mit denen von Ceterach genau über- einstimmen. Wenn Heinz auf Grund ähnlicher Schnitte die nähere Verwandtschaft zu 8. Hemionitis behauptet, so sei darauf erwidert, dass die Querschnitte eben nicht bei allen Exemplaren gleich bleiben, sondern recht bemerkenswerth verschieden sein können, wie aus der beigefügten Tafel zu entnehmen ist. Ich kann aus diesen Schnitten auch nur folgern, dass sich zwischen 5. Scolopendrium einerseits und Ceterach offic. anderseits alle Uebergänge finden lassen, u. zw. umsomehr, je mehr man Exemplare untersucht. Bei S. Scolopendrium treten die Bündel unmittelbar über der Insertionsstelle des Blatt- stieles auffallend weit auseinander, so dass sich in ausgedehntem Maasse parenchymatisches Grundgewebe dazwischen schieben kann (Fig. 16). Man vergleiche zum Belege für das Gesagte nur etwa Fig. 11 ($5. Hem.) mit Fig. 15 (S. Scolop.), mit Fig. 18 (8. hybr.) und Fig. 22 (Ceterach), oder aber Fig. 11 ($. Hem.) mit Fig. 16 (5. Scolop.), Fig. 20 (S. hybr.) und Fig. 24 (Oeterach). Wesent- liche Unterschiedsmerkmale sind in dieser Hinsicht zwischen Scolo- pendrium und Ceterach nicht zu finden. Auch die Angabe Ascherson’s’) in der Diagnose von Scolo- pendrium, dass nämlich „die Stiele zwei Leitbündel am Grunde auf- nehmen“, würde nicht ganz allgemein giltig sein, wie aus dem extremen, von mir bei S. Hemioniıtis beobachteten Falle (Fig. 12) hervorgeht; ebenso trifft seine Angabe für Ceterach®), dass „die Blattbündel bis zur Spreite getrennt verlaufen“, sicher nieht immer zu, wie ich in drei Fällen feststellen konnte (Fig. 23). Es soll damit — ich betone dies — nicht geleugnet werden, dass graduelle anatomische Unterschiede im Wedelstiele der genannten Arten existiren; ich glaube nur, gezeigt zu haben, dass sie wesentlicher Art nicht sind. 1) Vgl. Nr. 4, S. 161. TE S750: 3) ibid. S. 53. 217 Wenn man den weiteren Verlauf der Gefässbündel des Blatt- stieles im Blatte, respective im Mittelstrange desselben verfolgt, so findet man, dass die Bündel mechanischer Elemente bei $. Hemionitis und besonders bei S. Scolopendrium weiter gegen die Wedelspitze hinaufrücken, als bei S. hybridum und Ceterach office. Das Bild des Querschnittes in der Mitte des Blattes ist bei S. Sceolopendrium noch dem an der Ansatzstelle der Spreite sehr ähnlich, ebenso bei S. Hemionitis, während bei $. hybridum das ganze Gefässbündel ziemlich abgerundet ist; es erscheint in der Mitte des Blattes das ganze Gefässbündel umgeben von einer Scheide, die aus einer oder zwei Lagen von dickwandigen Zellen besteht; letztere heben sich deutlich von dem angrenzenden parenehymatischen Gewebe ab; der- gleichen konnte ich bei $5. Hemionitis an meinen Schnitten gar nicht, wohl aber bei Ceterach, wenn auch nicht in so auffallender Weise beobachten. Bei $. hybridum und Ceterach office. ist das ganze Gefässbündel mehr der unteren Epidermis genähert, während es bei S. Scolopendrium und $8. Hemionitis mehr gegen die obere Epidermis rückt. Gegen die Spitze des Blattes hin theilt sich das Gefässbündel bei (eterach offic. gewöhnlich in zwei, was auch bei S. hybridum vorkommt, während es bei S. Scolopendrium und S. Hemionitis ungetheilt bleibt. Bei S. hybridum fiel es mir im Blattquersehnitt auf, dass sich an manchen Stellen ein ziemlich deutliches Palissadenparenchym zeigt; es kann mehr oder weniger deutlich sein. Nun hat aber Ceterach office. sicher ein Palissadenparenchym, das ein- oder zwei- scehichtig ist. Davon ist bei S. Scolopendrium keine Spur vorhanden und S. Hemionitıs zeigt höchstens manchmal eine Andeutung davon. Auch der Bau des Wedelstieles, des Centralstranges in der Blattfläche und der Blattfläche selbst zeigt mithin keineswegs eine so auffallende Verschiedenheit zwischen S. hybridum und Ceterach ; im Gegentheil ist mehrfach eine entschiedene Annäherung des S. hybridum an Ceterach zu beobachten und erscheint der Unterschied zwischen Scolopendrium und Ceterach als ein geringer. Heinz kann also mit seiner Behauptung, dass ') „Scolopendrium hybridum zu Ceterach officinarum keine näheren Beziehungen hat“, nicht Recht haben. An den Sorus-Querschnitten von S. hybridum lässt sich vor allem oft auch erkennen, dass die Fruchthäufehen longitudinal gegeneinander verschoben sind; wenn aber zwei Sori einander gegenüberstehen, so konnte ich zwischen ihnen keine Erhöhung der Blattfläche entdecken. Bei 5. Hemionitis aber tritt ein auffallend hoher, verschieden gestalteter Höcker auf, der auch bei S. Scolo- pendrium hinsichtlich der Grösse manchmal nichts zu wünschen übrig lässt. ?) 2)’ 0. 8:.A10! 2) Bei $. hybridum bemerkte ich bei einem Querschnitte eines Frucht- häufchens einmal drei Schleier und nur zwei zuleitende Nerven; es gingen Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1399. 17 218 Hinsichtlich der Breite der Indusien steht $. hybridum zwi- schen 8. Hemionitis und Ceterach office. Dieses zeigt an manchen Schnitten ein Indusium, das allerdings schmäler ist, als das bei S. hybridum, aber auch mit nur schwacher Vergrösserung deutlich wahrgenommen werden kann. Der eigentliche Schleier von 8. He- mionitis ist meist nicht viel breiter als der von S. hybridum. 8. Scolopendrium hat die breitesten Indusien. Die Befestigung des Schleiers ist bei S. hybridum zumeist ganz einfach, ähnlich wie bei Ceterach; aus der Epidermis hebt sich der aus einer Zellage gebildete Schleier empor. Bei S. He- mionitis aber ist die Blattfläche hier wulstartig gehoben. Auf diesem Wulste sitzt erst der eigentliche Schleier; etwas Aehnliches findet sich manchmal auch bei S. Scolopendrium, auch 5. hybridum zeigt hie und da eine Andeutung hievon. Bei Ceterach offie. konnte ich auch ein- oder das andere Mal hinter dem Schleier noch ein Empor- wölben der Epidermis eonstatiren, was sich aber auch bei 8. hy- bridum findet. Die Unterlage, die das Indusium trägt, ist bei . Hemionitis tief eingesenkt in das Blattmesophyll, was ich bei 8. Scolopendrium und Ceterach offic. gar nicht, bei 8. hybridum meist auch nicht, höchstens in einem Ansatze wahrgenommen habe. Dem Bane nach sind die Indusien der vier genannten Formen einschichtig, bestehen nur aus einer Zellreihe. Bei 8. hybridum endigt der Schleier im Querschnitte stumpf, ebenso bei Ceterach und 8. Hemionitis, während er sich bei S. Scolopendrium gegen den Saum hin verjüngt. Die Sporangien sind bei allen vier Pflanzen normal entwickelt; der Ring zeigt ungefähr gleich viel Zellen, wovon ich mich durch Ahzählen überzeugen konnte. Bei 5. hybridum entpringen die Spo- rangien theils seitlich am fertilen Nerv, der dann im Querschnitt länglich ist, theils sitzen sie dem zuleitenden, rundlichen (Gefäss- bündel senkrecht zur Blattfläche auf; es findet sich Beides im selben Sorus. Hinsichtlich der Sporen lässt sich ein durchgreifender Unter- schied zwischen den hier in Rede stehenden Pflanzen nicht finden, sehon deshalb nieht, weil die Sporen sogar an demselben Exem- plare variiren, umsomehr dann, wenn sie Pflanzen entnommen sind, die verschiedenen Standorten angehören. 8. Scolopendrium hat Sporen mit scharfen Spitzen, die aber auch bei 8. hybridum vor- kommen können. S. Hemionitis hat manchmal auffallend verschie- dene, grosse und kleine Sporen an demselben Exemplare, während sie von einer anderen Pflanze wieder gleichmässig sind; auch dieser von einem fertilen Gefässbündel zwei Schleier aus. Es waren also ein unpaariger und ein paariger Sorus vereinigt. Jedenfalls ist das aus einer Verschmelzung zu erklären; so konnte ich auch einmal bei S. Scolopendrium (f. undulata) etwas Aehnliches constatiren. Es hatten sich zwei nebeneinander liegende Doppel- sori einander so genähert, dass ihre mittleren Gefässbündel zu einem ver- schmolzen, so dass nur noch drei „Nerven“ mit vier zugehörigen Schleiern vorhanden waren. 219 Farn zeigt manchmal scharfe Spitzen, die aber nur sehr klein sind. Vielleicht gleichen die Sporen von 5. hybridum doch am meisten denen von "Oeterach, das meist Sporen mit grossen, stumpf-spitzen Höckern hat. 8. Scolopendrium hat wohl die kleinsten Sporen. Be- sondere Erwähnung verdient, dass die Sporen von S. hybridum nieht verkümmert sind. Was nun endlich die Spreuschuppen anlangt — ich vergleiche jene, die im unteren Viertel des Blattes unterseits vom Mittelstrange genommen wurden — so sind sich die von S. vulgare und S. He- mionitis sehr ähnlich. Die Schuppen von jenem sind meist mehr flächig verbreitet, die Zellwände nicht so verdickt. wie bei letzterem, das massivere „Stränge“ erkennen lässt. Beide haben auffallend lange Fortsätze an der Spitze, bei beiden ist die Befestigungsstelle am Rande, der nicht eingebuchtet ist. S. hybridum hat den genannten ähnliche Schuppen mit ge- wöhnlich etwas weiteren Zellen; der Fortsatz an der Spitze ist in der Regel kürzer. Hinsichtlich der Grösse der Schuppen und der Verdiekung der Zellwände bleibt aber 8. hybridum sicherlich manchmal nicht hinter S. vulgare und $. Hemionitis zurück. Üe- terach zeigt viel mehr flächig verbreitete. manchmal, besonders bei Jüngeren Schuppen geradezu rundliche Formen mit sehr kurzem Fortsatze an der Spitze. Die Befestigungsstelle ist scheinbar nach innen gerückt, indem nämlich die Schuppe am Grunde in zwei Lappen ausgeht, die übereinander liegen. Der Rand ist also hier tief eingebuchtet. Bei $. hybridum ist die Befestigungsstelle auch an einem manchmal etwas eingebuchteten Rande. Versuche ich es nun, die im Vorstehenden mitgetheilten Be- obachtungen zusammenzufassen, so ergibt sich, dass es durchaus nicht möglich ist, so tiefgreifende Unterschiede zwischen S. hy- bridum und Ceterach zu finden, wie sie Heinz fand und wie sie vorhanden sein müssten, wenn wir jedwede verwandtschaftliche Beziehungen zwischen 8. hybridum und Ceterach in Abrede stellen wollten. Im Gegentheile ergab sich im anatomischen Baue und beim eingehenden morphologisehen Ver- gleiche, dass die früher (Milde) auf Grund der habitu- ellen Eigenthümlichkeiten behauptete intermediäre Stellung des 8. hybridum zwischen Scolopendrium einerseits und Ceterach anderseits thatsächlich unzweifelhaft zu- trifft. Die Folge dieser Erkenntniss ist aber, dass ich die oben er- wähnte, in letzter Zeit auf Grund der Heinz’schen Untersuchungen dem 5. hybridum angewiesene, systematische Stellung als nieht zu- treffend bezeichnen muss. Die ausgesprochene, intermediäre Stellung des S. hybridum zwischen Scolapendrium und Üeterach lässt nur drei Deutungen zu. Entweder liegt eine Hybride, u. zw. entweder eine in jüngster Zeit gebildete Hybride oder eine durch Hybridisation entstandene Art oder eine phylogenetisch interessante, morphologische Zwischen- 17* 220 form vor. Der ersteren Alternative neiete besonders Milde zu. Ich möchte den späteren Beobächtern darin unbedingt zustimmen, dass 5. hybridum als Bastard nicht aufzufassen ist. Dagegen sprechen die von Haralic a. a. O. ausführlich erörterten Ver- hältnisse des Vorkemmens, besonders das Fehlen jeder Seolopen- drium-Art auf der Insel Lussin und deren Umgebung. Die An- nahme, dass in früherer Zeit eine Scolopendrium-Art auf der Insel vorkam und damals die Bastardirung erfolgte, scheint denn doch etwas zu gewagt, um darauf die principiell wichtige Deutung des interessanten Farnes als Bastard zu stützen. Anderseits spricht gegen die hybride Natur des S. hybridum die Beschaffenheit seiner Sporen. Soweit sorgfältige Untersuchungen vorliegen '), zeigen hy- bride Farne vollkommen abortirte oder wenigstens stark verküm- merte Sporen; S. hybridum weicht dagegen in Bezug auf die Aus- bildung der Sporen in nichts von den anderen Scolopendrium- Arten ab. Ich neige mich also der dritten Alternative zu und möchte S. hybridum als nicht hybriden, selbstständigen Typus auffassen in Uebereinstimmung mit Heinz, Ascherson und Hara&ic, aller- dings in ganz anderem Sinne, als diese. Die genannten Autoren waren geneigt, auf Grund der von Heinz angegebenen Verschieden- heit des S. hybridum von Üeterach, dasselbe als eine dem 8. He- mionitis nahestehende Scolopendrium-Art aufzufassen, welche mit Ceterach gar nichts zu thun hat. Ich kam dagegen durch meine Untersuchungen zu dem Resultate, dass 5. hybridum ausserordent- lich viel Aehnlichkeit mit Ceterach hat und zum Mindesten diesem nicht ferner als dem 5. Hemionitis steht.) Ich gelange daher zu dem Resultate, $. hybridum ist als selbstständige, nichthybride Form neben die beiden anderen europäischen Scolopendrium-Arten zu stellen; es weist nicht so grosse Beziehungen zu S. Hemionitis auf, dass es gerechtfertigt wäre, es diesem einzuverleiben, es verbindet morphologisceh unzweifelhaft Scolopendrium mit Ceterach. Der letzte Theil dieses Resultates würde dazu verlocken, die Frage der Verwandtschaft von Seolopendrium und Ceterach, re- spective, da Ceterach in jüngster Zeit mit vollem Rechte mit Asplenium vereinigt wurde *), jene von Scolopendrium und Asple- nium zu prüfen. Ich möchte nicht daran zweifeln, dass die Ver- 1) Vgl. Ascherson, Synopsis, S. 34, 35, 41, 42, 59, 75, 79, 81. — Dörfler in „Oest. bot. Zeitschr.“ 1895, S. 169 ff. und in Schedae ad herb. norm. Cent. XXXVIL. — Murbeck S. in Lunds Univ. Arsskr. Tom. XXVII. ete. 2) Wenn Ascherson (Synops. 8. 52) sagt, dass die var. lobata Haracit von $. hybridum mit ihren gelappten Wedeln der Stammform (i. e. dem 5. Hemionitis) noch näher komme, so beruht das wohl auf irgend einem Miss- verständnisse, da gerade die var. lobata eine unverkennbare Annäherung an: Ceterach zeigt. 3) Vgl. Ascherson, Synopsis, S. 53. 221 wandtschaft dieser drei Gattungen eine sehr grosse ist’), dass die Einbeziehung der Gattung Ceterach zu Asplenium in Anbetracht einer zweifellosen Mittelform zwischen Seolopendrium und Ceterach auch zur Vereinigung von Scolopendrium mit Asplenium führen kann ?); wenn ich diese systematische Consequenzen nicht ziehe, sondern mich mit deren Andeutung begnüge, so geschieht es, weil ich nicht glaube, dass es zweckmässig ist, eine Verschiebung der Gattungsgrenzen ohne eingehendes Studium der ganzen Gattungen vorzunehmen, weil ohnedies die Systematik der Farne in mancher Hinsicht den Eindruck des Provisorischen, einer Reform entgegen- sehenden macht h Zum Schlusse spreche ich Herrn Prof. Dr. Richard R. v. Wettstein, unter dessen Leitung diese Arbeit gemacht wurde, meinen Dank aus für die durch Rath und That mir gewährte Hilfe. Erklärung der Abbildungen (Tafel V). Fig. 1—3. Gefässbündelverlauf und Stellung der Sori in Wedellappen von Ceterach off. (1), Scolop. hybridum (2) und Se. Hemionitis (3). Fig. 4—6. Gefässbündelverlauf und Stellung der Sori im ungetheilten Wedelstücke von Sc. hybridum (4), Sc. Hemionitis (5) und Se. Scolopendrium (6). — Fig. 1—6 nach der Natur mit Zeichnenapparat. Fig. 7—26 schematische Darstellung der Gefässbündelquerschnitte am Grunde (11, 12, 16, 20, 21, 25, 26), in der Mitte (9, 10, 15, 19, 24) und am oberen Ende (7, 8, 13, 14, 17, 18, 22, 23) des Wedelstückes, u. zw. 7—12 von Secol. Hemionitis, 13—16 von Scol. Scolopendrium, 17—21 von Scol. hybridum, 22—26 von Üeterach. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLI. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschiehte einiger Süsswasser-Peridineen. Von Dr. V. Folgner (Prag). 1. (Mit Tafel III.) (Fortsetzung. °) Sichtbar wurden mir dieselben allerdings immer erst, wenn die Ceratien, wie ich dies bereits oben für den ersten derartigen von mir beobachteten Fall erwähnt habe, anfingen matt zu werden !) Sie kam auch in den neuesten Farnsystemen zum Ausdruck: Vgl- Mettenius (Fil. hort. bot. Lip. 1856), Scolopendrium — Asplenium— Ceterach; Milde (D.höh. Sporenpfi. 1865), Scolop.— Asplenium— Ceterach ; id. (Filices 1867), Asplenium—Scolop.—Camptosorus—Ceterach; Hooker (Synopsis Filic. 1868), Asplenieae(Ceterach)— Seolopendrieae— Aspidieae; Luerssen (Farnpfl. 1889), Seolop.— Athyrium — Asplenium—Üeterach. 2) Erwähnenswerth ist in dieser Hinsicht, dass die Wedelform von Scolo- pendrium bei anderen Asplenium-Arten genau wiederkehrt, so die Blattform von 5. Scolopendrium in der Section Thamnopteris, jene von S. Hemionitis bei Aspl. Hemionitis, die von S. hybridum bei Aspl. pinnatifidum ete. 3) Vgl. Nr. 4, S. 136. 222 und sich nur noch sehr träge fortbewegten; denn unmittelbar nach ihrem Ausschlüpfen war an ihnen, wie ich bereits früher (S. 86) bemerkte, weder in dem aufänglichen ruhenden Zustand noch auch bei den dann folgenden meist kreisenden Bewegungen, trotz deren Langsamkeit, von den beiden Längsgeisseln etwas wahrzunehmen!), sei es nun, dass dieselben in diesem Stadium unter dem Körper (auf der Ventralseite) verborgen, vielleicht in den Geisselspalt zurück- gezogen”) lagen ocer noch nicht ganz ausgebildet waren — sei es, dass sie überhaupt noch nieht zur Entwicklung gelangt waren °); es liess sich dies nicht entscheiden, da die eben erst ausgeschlüpften Üeratien niemals von der Bauchseite und nur sehr selten und ganz flüchtig von der Kante sich zeigten, anderseits aber viel zu zart und empfindlich waren, als dass es rathsam gewesen wäre, sie künstlich, durch Schieben des Deekglases u. s. w., in die Rücken- lage zu bringen.‘) Wenn sie aber mit fortschreitender Entwicklung 1) Ich halte es daher für wahrscheinlich, dass die erwähnte kreisende Bewegung, welche die jungen Ceratien einige Minuten nach ihrem Ausschlüpfen zeigten, ausschliesslich durch die Thätigkeit der Querfurchengeissel hervorgebracht wurde, eine Annahme, die auch mit Bütschli’s Ansicht über das Zustande- kommen der Schwimmbewegung der Dinoflagellaten recht gut übereinstimmen würde. Die für die ausgewachsenen Exemplare des Ceratium so charakteristische elegante schraubig-rotirende Bewegung, wie ich sie selbst unter dem Deckglas oft beobachten konnte, war bei den noch im hörnerlosen Jugendstadium befind- lichen Individuen nie zu sehen (s. Bütschlil. ce. I, 8. 962). ?) Dass die Ceratien in der That ihre Längsgeissel bei Contraetionen derselben völlig in den Geisselspalt zurückzuziehen vermögen, ist nach Bütschli (l. ce. I, 8. 960) schon von Claparede und Lachmann beobachtet und später von Bergh, Pouchet, Gourret und Klebs bestätigt worden. — Ich möchte übrigens bei dieser Gelegenheit bemerken, dass ich die von Bütschli an der gleichen Stelle gemachten Angaben über die energische Contraetions- fähigkeit der Längsgeissel, die sich plötzlich verkürzen und schraubig zusammen- ziehen könne, aus eigener Anschauung vollauf bestätigen kann (vgl. Fig. 3 u. 5); und zwar sah ich diese Erscheinung nur an ganz matt gewordenen, offenbar im Absterben begriffenen Individuen (vgl. S. 141). >) Vgl. unten bei Peridinium. Ueber die Entstehung der Geisseln hoffe ich durch erneute Untersuchungen, und zwar an fixirtem Material, Aufklärung zu erlangen. *#) Aus den angegebenen Gründen war auch die genauere Unter- suchung des Ausbildungsgrades der Längsfurche an den lebenden Ceratien in diesem frühesten Jugendstadium nicht ausführbar. Meiner obigen (s. S. 85), mit Rücksicht auf diesen Umstand nur ganz kurzen Bemerkung über jenes Gebilde - möchte ich hier zur Verhütung von Missverständnissen aber doch noch Fol- gendes hinzufügen: Dass das soeben erst ausgeschlüpfte Ceratium ausser seiner mit aller wünschenswerthen Deutlichkeit wahrnehmbaren Querfurche (s. Fig. 1) auch bereits eine Längsfurche besass, war zweifellos. Es ging dies ohne Weiteres schon aus der nierenförmigen Gestalt hervor, in welcher der Plasma- körper, wie schon oben bemerkt, vom Scheitel her gesehen, also im optischen Querschnitt, erschien. Es liegt auch kein Grund vor, der gegen die gleichzeitige Entstehung der beiden Furchen spräche. Uebrigens hat auch schon Stein ın der bereits früher (S. 86) erwähnten Abbildung, welche er in seinem Peridineen- Atlas (l. ec. IL, Taf. XIII, Fig. 15) von einem nur ein klein wenig älteren Entwicklungsstadium des jugendlichen Veratium (der Fig. 2 meiner Tafel ent- sprechend) gibt, die Längsfurche in vollkommener Deutlichkeit dargesteilt. 223 lebhafter umherzuschwimmen begannen, so waren die Geisseln be- greiflicherweise gleichfalls nieht deutlich zu erkennen. — — Von diesen mit einer doppelten Längsgeissel ausgestatteten Individuen zeigten sechs (d. i. etwa die Hälfte), welche mit Aus- nahme eines einzigen, noch ganz jugendlichen (mit hyalinem, seicht eingekerbtem Vorderende, siehe Fig. 3) bereits die beiden end- ständigen Hörner sowie einen zarten, schwach seulpturirten Panzer besassen, also schon halb ausgewachsen waren, eine weitere Eigen- thümlichkeit, die ich bisher noch bei keiner anderen Peridinee in irgend welchem Lebensstadium gesehen und auch in der Literatur nirgends erwähnt gefunden habe, nämlich am Ende der Längs- geisseln Anhangsgebilde resp. Anschwellungenin Form von ziemlich grossen Kugeln (Fig. 3 u. 5). Ob sie massive Kugeln oder aber Blasen, also Hohlkugeln darstellten, gelang mir nicht zu entscheiden; die Gestalt kreisförmiger Scheiben schienen sie jedoch nicht zu besitzen, da solche bei den Bewegungen der Geisseln sich gewiss auch bisweilen von der schmalen Seite gezeigt hätten; dies war aber niemals zu sehen. Sie waren ziemlich licht- schwach, jedenfalls viel weniger lichtbrechend, als die Geissel- substanz, und ich möchte daher annehmen, dass sie entweder in der That blasenartig, also hohl, waren, oder aber, wenn massiv, aus sehr verdünntem (gequollenem) Protoplasma bestanden (siehe weiter unten). Ich werde dementsprechend im Nachstehenden für die er- wähnten (Geisselanhängsel die Ausdrücke „Blasen“ und „Kugeln“ als gleichwerthig nebeneinander gebrauchen. Ihre Grösse, Zahl und Befestigungsweise war verschieden. Manche besassen ungefähr die Grösse der rothen Oeltropfen des Ceratium, andere waren erheblich grösser oder kleiner als diese. Von den beiden Länssgeisseln eines Individuums trug bald jede (Fig. 3 u. 5), bald bloss die eine eine Blase; nur in einem ein- zigen Falle (Fig. 5) sah ich zwei Blasen an einer Geissel sitzen, während die andere auch noch eine solche aufwies. Die Blasen der beiden Geisseln, bezw. diejenigen einer Geissel wichen in ihrer Grösse gewöhnlich nicht unerheblich voneinander ab. In allen Fällen traten die Blasen nur am äussersten Endtheil der Geisseln Allerdings scheint mir diese Figur zu stark schematisirt zu sein; ich komme zu dieser Annahme namentlich deshalb, weil ich eine derartige kantenförmige Vorwölbung des Plasmakörpers längs der Gürtelfurche, wie sie jene Figur zeigt, in diesem hörnerlosen Jugendzustand des Ceratium bei keinem einzigen Individuum gesehen habe. Meine Zweifel daran, dass der weiche, auf dieser Altersstufe doch noch nackte oder höchstens erst von einer ganz zarten, bieg- samen (nach Stein’s Angabe in der jener Figur beigegebenen Erklärung von einer „ganz glatten, häutigen*) Membran umkleidete Körper der Peridinee einen solchen starr aussehenden, scharf gekanteten äquatorialen Ringwulst besitzen sollte, erscheinen mir um so berechtigter, als der letztere bei den auf derselben Tafel in den Fig. 13 und 14 dargestellten älteren (schon bis zur Bildung der. Endhörner vorgeschrittenen) Entwieklungsstadien des Ceratium ein nur ganz unbedeutender ist, obwohl man gerade bei diesen in Folge der hier schon weiter gediehenen Ausbildung des Panzers erwarten sollte, die äquatoriale Kante stärker entwickelt zu finden. 224 auf, und zwar schlossen sie entweder dieselben ab. oder die Geissel setzte sich noch ein Stück über die Blase hinaus fort; beiderlei Verhalten war nicht selten an den Geisseln eines Individuums zu beobachten. In dem oben erwähnten Falle des Auftretens von zwei Blasen an einer Geissel war die eine endständig, die andere, nur wenig von ihr entfernte, gleichsam von der letzteren durchwachsen (Fig. 5). Nur ein einziges Mal sah ich, dass eine (übrigens ziem- lich kleine) Blase mittelst eines kurzen Stieles seitlich an einer Geissel unweit von deren Spitze angeheftet war. Was nun die Deutung dieser merkwürdigen kugelförmigen Geisselanhängsel betrifft, so erscheint es sehr naheliegend, dieselben einfach als Missbildungen zu bezeichnen; es spricht hierfür sowohl ihre wechselnde Zahl. Grösse und Anheftungsweise, als auch über- haupt ihr nur gelegentliches, niemals regelmässiges Vorkommen. Ich glaube aber nicht, dass diese Deutung der ja allerdings zweifellos als Abnormitäten zu betrachtenden fraglichen Gebilde eine erschö- pfende ist. Es ist nämlich sehr interessant, dass bei der den Peri- dineen verwandtschaitlich so ausserordentlich nahe stehenden Ab- theilung der Flagellaten in verschiedenen Gattungen ganz ähnliche Geisselanhängsel bekannt geworden sind, hinsichtlich deren Natur aber jeder Zweifel ausgeschlossen erscheint, da ihre Entstehung und ihr weiteres Schicksal mit aller wünschenswerthen Genauigkeit verfolgt werden konnten. Hier treten nach den Beobachtungen von Schneider, Clark, Fisch, Seligo, Klebs. Fiseher'!) und anderen Forschern bei Individuen, die unter ungünstige Verhältnisse gebracht worden sind und daher im Absterben begriffen sind oder sich anschicken in den Ruhezustand (Cystenzustand) überzugehen, an den Spitzen der Geisseln knopf- oder scheibenförmige Anschwellungen auf, welche durch eine ösen-, ring- oder uhrfederartige Zusammenrollung des Geisselendes unter gleichzeitiger Verquellung von dessen Substanz zustandekommen und sich auf Kosten der sich immer mehr ver- kürzenden Geissel rasch vergrössern, bis sie schliesslich in Form von oft relativ sehr grossen Bläschen dem Körper der Flagellate unmittelbar aufsitzen. Diese „Quellungskugeln* werden dann ab- geworfen, stetig lichtschwächer und endlich ganz unsichtbar, zer- fliessen also höchst wahrscheinlich vollständig. Ganz ähnliche Zer- setzungsvorgänge haben nach Fischer (l. ce. S. 210 u. 211) auch Strasburger und Berthold an den Üilien der Schwärmsporen verschiedener Chlorophyceen sowie Büsgen an den Geisseln von Rhizidium-Schwärmern beobachtet. In den genannten Fällen sind die Anschwellungen der Geisseln somit zweifellos nichts Anderes als Degenerationsproduete der letzteren. Das Nämliche gilt sehr wahrscheinlich auch von den jenen ganz ähnlichen kugeligen Geisselanhängseln der Ceratien; es spricht dafür sowohl das Aussehen dieser Gebilde als auch die Um- stände, unter denen sie auftreten. Ueber ihre Entstehung vermag : 1) NL & S. 205 ff. Siehe daselbst auch die weitere Literatur. 225 ich allerdings nichts zu berichten. da sie beim Sichtbarwerden der Geisseln (s. 0.) eben stets schon vorhanden waren; man wird aber wohl kaum fehlgehen, wenn man annimmt, dass sie, wie bei den Flagellaten aus der Verquellung von Schlingenbil- dungen des Endes der absterbenden Längsgeisseln hervorgehen; zeigen doch die letzteren, wie schon oben erwähnt wurde, gerade in diesem Zustande besonders lebhafte Contraetionen. Die durch das Auftreten der genannten Bläschen anscheinend ein- geleitete Zersetzung der Längsgeisseln dürfte übrigens im Gegen- satz zu den Flagellaten wohl nur sehr langsame Fortschritte machen; wenigstens konnte ich selbst bei längerer Beobachtung der absterbenden Ceratien von einer Veränderung des Aussehens ihrer Geisseln nichts wahrnehmen. Schliesslich sei noch einmal besonders darauf hingewiesen, dass die „Quellungskugeln“ der Üeratien-Geisseln stets nur bei Individuen, die noch nicht ihre volle Ausbildung erlangt hatten, angetroffen wurden, niemals jedoch bei den ausgewachsenen „Som- mer-“ oder „Herbstformen“; bei letzteren scheinen sie überhaupt niemals vorzukommen; es wäre sonst schwer zu erklären, dass diese doch so gar nicht zu übersehenden Gebilde von den zahlreichen Beobachtern jener häufigen Peridinee nirgends erwähnt oder ab- gebildet werden. Vermuthlich sind also die Geisseln der im Jugend- zustand bekanntlich überhaupt sehr empfindlichen Ceratien gerade in diesem Alter besonders zur Zersetzung geneigt. An der (Querfurchengeissel habe ich von derartigen Quellungs- kugeln niemals etwas wahrgenommen. — — Leider gingen diese aus den in der Oultur überwinterten Cysten hervorgegangenen Üeratien stets schon wenige Tage nach ihrem Aus- schlüpfen zu Grunde, so dass es unmöglich war festzustellen, ob beide Längsgeisseln während der ganzen Vegetationsperiode er- halten bleiben, oder ob bzw. wann die eine von ihnen abgeworfen wird. Die Beantwortung dieser Frage, welche ich von weiteren Untersuchungen erhoffe, wäre von umso grösserem Interesse, als bei den demselben Fundort wie die Wintereysten entstammenden halb oder ganz ausgewachsenen Individuen niemals zwei Längs- geisseln zu sehen waren, weder bei den gegen Ende Mai gesam- melten mit noch nicht völlig ausgebildetem Seitenhorn, noch bei den im Spätherbst kurz vor ihrer Encystirung beobachteten. Höchst wahrscheinlich wird sich dann herausstellen, dass die eine der beiden Längsgeisseln, noch ehe das Ceratium seine völlige Aus- bildung erlangt hat, regelmässig abgeworfen wird; denn dass von den zahlreichen Forschern, die sich schon mit der Unsuchung dieser überdies so häufigen und grossen Peridinee beschäftigt haben, darunter so scharfen Beobachtern wie Stein, immer nur die eine Längsgeissel wahrgenommen, die andere dicht neben ihr befindliche und ihr an Länge und Aussehen vollkommen gleiche dagegen übersehen worden sein sollte, halte ich für ganz unwahrscheinlich. Bedauerlicherweise findet sich in den wenigen in der Literatur zerstreuten Bemerkungen (s. S. 141, Fussnote), in denen das Vor- 226 kommen einer doppelten Längsgeissel bei Ceratium tetraceros er- wähnt wird, keinerlei Angabe darüber, in welchem Entwieklungs- stadium diese dreigeisseligen Individuen sich befanden. Dagegen bringen Olaparede und Lachmann in ihrer Arbeit (l. e. 1. vol., pl. 20), welche mir während der Drucklegung dieser Zeilen noch zugänglich wurde, eine recht brauchbare Abbildung eines derartigen mit zwei Längsgeisseln versehenen Individuums. Diese Figur, die einzige, welche es von einem solchen meines Wissens bisher gab, stellt ein mit drei ansehnlichen Hörnern ausgestattetes, also wahr- scheinlich ausgewachsenes Exemplar (Sommerstadium) dieser Peri- dinee, von der Bauchseite gesehen, dar, aus dessen Geisselspalt zwei gleich lange, deutliche Längsgeisseln nebeneinander ent- springen. (Fortsetzung folgt.) Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 36. (Fortsetzung. !) 311. Biatorina adpressa Hepp, Th. Fries Se. p. 565. Arn. Jura Nr. 320; auf morscher Rinde bei Middle Arm, 1019: Thallus macula albescente indicatus, apoth. rufofusca, convexula, epith. pallidum, hym. jodo eaerul., hypoth. lutescens, sporae incol., 1 septat., medio leviter constrietae, non raro cum 2 guttulis, O-Ol5 mm Ig., 0°006 mm Jat.; ebenso bei Coal River, gesellig mit Ramalina minuscula, Biatora albofuscescens, 226. 312. B. synothea Ach., Arn. Jura Nr. 321, f. pyrenothizans Nyl. Scand. p. 203, an alten Brettern bei Birchy Cove 715: thallus leprosus sat tenuis, sordide cinerascens, apothecia speciei, epith. K roseoviolase., globulus spermatiorum albus, spermatia oblonga, 0:003—4 mm Ieg., 0:0015 mm at. 313. Bilimbia sphaeroides Deks., Th. Fries Se. p. 369; über veralteten Moosen bei Johns’ Beach, 837: thallus tenuis, leprosus sordide albescens, muscos obducens, apoth. ecarneohelvola, convexa, intus incoloria, hym. jodo vinosum, sporae subfusiformes, 3 septat., 0:018—24 mm Ig., 0:005 mm at. 314. Bil. sabuletorum Fl., Arn. Jura Nr. 332, München Nr. 256; auf Erde über veralteten Moosen bei Middle Arm, 456: planta normalis, epith. fuseidulum, hym. jodo caerul., hyp. fuscese., sporae subfusiformes, 3—5 septat., 0°030 mm Ie., 0-006—7 mm lat.; — ebenso bei Johns Beach, 353: sporae 3—5 septat., 0°030—36 mm Ig., 0:007 mm lat.; bei Pleasant Oove, 203. 315. B. obscurata Somft., Th. Fries Seand. p. 372, über veralteten Pflanzenresten bei Chimney Üove, 200: thallus minute 1) Vergl. Nr. 2, S. 56; Nr. 3, S. 99; Nr. 4, S. 146; Nr. 5, 8. 175. 227 granulosus, albescens, apothecia fusconigricantia, convexa, epith. di- lute obfuscatum, paraphyses apice pallidae, hym. jodo caerul., hyp. incolor, sporae fusiformes, 3 septatae, 0:024— 30 mm Ig., 0006 mm lat., octonae. 203. BD. trisepta Naeg., Arn. Jura Nr. 336, München Nr. 260, auf morscher Baumrinde bei Frenehmans Cove, 435: thallus ma- cula albescente indieatus, apoth. minuta, nigricantia. epith. sordide viride, hym. jodo caerul., hyp. incolor, sporae subfusiformes, 1—3 septat., 0-018—21 mm Ilg., 0:004—45 mm lat. Die Flechte wächst neben Diatora vern. helvola Th. Fries.: sporae 0'015 mm Ieg., 0004 mm lat. 316. B. melaena Nyl., Arn. Jura Nr. 346, München Nr. 266; auf morschen Baumstrünken bei Johns Beach, 63: a planta euro- paea nullo modo diversa, thallus tenuissimus, nigricans, apoth.- convexa, non raro conglomerata, nigricantia, ep. hyp. caerulesec. obseurata, K —, ac. nitr. colorata, paraph. conglutinatae, sporae 1—3 septat., subfusiformes, 0:015 mm le., 0:005 mm Jat. 317. Baecidia Friesiana Hepp. Arn. Jura Nr. 356; auf altem Holze bei Wild Cove, 245: thallus subnullus, macula albescente indicatus, apoth. dispersa, sordide fusca, minora. epith. sordide lu- teoviride, K—, hym. jodo caerul. paraph. eonglutinatae, hypoth. inceolor, sporae tenues, eurvulae, uno apice sensim crassiores, altero euspidatae, non septatae, 0-042—45 mm Ig., 0:002 mm lat. 318. Bacidia inundata Fr., Th. Fries Se. p. 350, Arn. Jura Nr. 355, auf Gestein bei Ballantyne Cove, 904: thallus tenuis, le- prosus, viriduloalbescens, apoth. minuta, lividonigricantia, intus incol., sporae aciceulares, subreetae. 0:036 mm le.,. 0:002 mm |lat.; — auf Steinen bei Shoal Point, 675: planta maculas format; thallus leprosus, apoth. sat parva, rufofusca, epithee. lutesc., hypoth. incolor, sporae subrectae, 0:030 mm Ig., 0:02 mm lat. Variat apotheeiis helvolis, in acervulis dispositis, sporis 0045 mm Ie., 0:0015 mm Jat., auf Gestein bei Johns Beach, 1006, a. 319. Bacidia —: an Rinde bei Wilde Cove, 251: (specimi- nulum minutum). thallus macula sordide einerascente indicatus, apoth. parva, nigrieantia, epith. fusconigricans, K nonnihil colo- ratum, paraphyses apice non clavatae, hypoth. incolor, sporae varie eurvatae, 21—25 septatae, 0:065— 15 mm Ig., 0003 mm lat. 320. Scolieiosporum psotinum Fr., Th. Fries Scand. p. 365, Arn. Tirol XXVI. p. 138, an Steinen bei Little Harbour, 598: thallus tenuis, sordide fuscese., apoth. fusconigrescentia, epithee. sordide olivaceum. hyp. incolor, sporae 0 :024—28 mm 1g., 0:0025mm lat., in ascis torquatae. Se. corticolum Anzi, Arn. München, Nr. 282, gesellig mit Buellia erubescens an Rinde bei Johns Beach, E. 96: epith. sor- dide olivae., hym. jodo caerul., hyp. incolor, 0:033—36 mm Ig., 0003 mm lat. — Variat sporis adhuc longioribus, an Rinde bei Johns Beach, 1017: apoth. fuscorufescentia, epith. nonnihil pallidius, hyp. incoi., sporae 0:042—45 mm Ig., 0:0025 mm lat. 228 321. Dactrospora dryina Ach. meth. p. 34, Nyl. Scand. p. 211, Th. Fries Gen. heterolieh. 1861, p. 99 (comp. B. patellarioides Nyl. Rt. Alg.p.333, Se.p. 211, Hue lich. exot. p. 205),an Rinde beiWoods Island, 487,488: thallus effusus, albeseens, K —, apoth. atra, emersa, habitu leeideino, epith. et hypoth. fusca, K —, paraph. laxae, sporae aci- eulares, rectae, pleioblastae, 15—17 septat.. 0:060—70 mm |e., 0:003 mm lat., 8 in aseis 0:090—100 mm Ie., 0°015 mm lat.; an der Rinde alter Bäume bei Coal River, 489, E. 116; M. Ivers Cove, 774; Goose Arm, 340; Middle Arm, 775, 776. Frenchmans Cove, 399, Woods Harbour, 410. 210. Buellia parasema f. saprophila Ach., Arn. Jura Nr. 372, an altem Bretterholze bei Chimney Oove, 682: thallus sordide albese., K —, granulosorimulosus, ep. hyp. fuse., spor. 0018 mm Ig., 0:006— 7mm lat., octonae. 212. B. punctiformis Hoff., pl. lignicola bei Chimney Cove, 354: thallus erassus, rimulosus, apothecia speciei, sporae 0-Ol5mm le., 0:007—9 mm |at. f. aeguata Ach., Nyl., Arn. Jura Nr. 373, München, Nr. 285, bei Afrey Beach, 744; Little Harbour, 603, Chimney Cove, 682, konımt auf Gestein eine f. perminuta m. vor, thallo parum evoluto, apotheciis minutis, fere punctiformibus (comp. Nr. 196, Leeid. en- teroleuca f. perpusilla Arn.): epith. granulat., nigrofuse., K—, hyp. fuse., sporae speciei, 0°012-—-15 mm Ig., 0:006—8 mm lat., octonae. 322. Buellia verruculosa Borr., Th. Fries Sc. p. 600, Arn. Jura Nr. 380, Arn. exs. 1736, neben Lecidea viridans Flot. auf Gestein bei Chimney Cove, 700 und gemeinschaftlich mit Callo- pisma pyraceum, Rhizoc. boreale Arn. an Felsen bei Chimney Cove, 338: habitu cum planta europaea convenit, thallus viridulo- stramineus, Ö ochraceorubens, epith. obscure viride, hyp. fuse., sporae fusc., 1 septatae, 0015 mm Ig., 0:007--8 mm |at. 323. Rhizoc. reductum Th. Fries Scand. p. 633, exs. Arn. 1738 (planta danica) auf Gestein bei Birchy Oove. 107, 756, 758, 915, b; bei Summerside, 122: sit subspecies Rhizocarponis con- centrici Dav., apothecia autem minuta, plana, adpressa. Thallus sor- dide cinereus, tenuis, K —, © —, hyph. non amyloid., epith. olivae. vel sordide viride, ae. nitr. coloratum, hyp. fuse., sporae incol., 7 — rarius 9 septat. et polyblastae, 0-030—37, rarius 42 mm Ie., 0:012—15 mm Jlat.; habitu proxime ad Rhizoc. subpostumum Nyl. accedit. 324. Rhizocarpon eupetraeum Nyl. Flora 1870, p. 36, Arn. Tirol XXX. p. 384, Nr. 983, Labrador 1896, p. 16; an Felsen bei Lark Harbour, 784: thallus albescens, granulosus, K flavese., mox. rubese., hyph. non amyloid., apoth. parva, convexa, intus K —,ep. hyp. fuse., sporae virides, fuscae, 5—7 septat. et polyblastae, 0:027—30 mm Ig., 0:012—15 mm |at. 325. Leprantha cinereopruinosa Schaer. En. p. 243, Koerb. syst. p. 296, Almquist Arth. scand. p. 26; an Baumrinde bei 229 Frenchmans Cove, 536, a: thallus albescens, apoth. parva, sub- plana, vel convexula, caesiopruinosa, sporae 3 septatae, elava su- prema nonnihil major; incol.. 0'015 mm Ie., 0:004—45 mm |lat., spermogonia minuta, punetiformia, atra, spermatia recta, 0-005—6mm lg., 0001 mm lat. 326. 4A. dispersa Schrad., Arn. Jura Nr. 403, München Nr. 309; an Rinde bei Irishtown, 60: thallus albescens, effusus, apoth. varie flexuosa, gracilenta, atra, epithee. olivae., K—, hym. Jodo caerul., hyp. ineolor, sporae incol., elongatooblong., parte superiore nonnihil latiore, 0'012—16 mm lg. 0:004 mm lat., 8 in aseis apice rotundatis, 0030 mm Ileg., 0:015—18 mm |atis. 327. A. (Naevia) populina Mass., Arn. Jura Nr. 406, München Nr. 312; an glatter Rinde bei Grande Lake, 342; Frenchmans Cove, 514, a; — Lark Harbour, 515, a: thallus non visibilis. apoth. atra, parva, plana, suborbieularia, epithee. olivae., hyp. pallidum, sporae elongatooblong., 3 septat., 0018 mm Ig., 0-004—5 mm lat. 328. Coniangium lapidicolum Tayl., Arn. München Nr. 315, Nyl. Paris. 1896 p. 112; auf Steinen bei Chimney Cove, 658: thallus tenuis, nigricans, gonidia luteo viridia, 0:009—15 mm |at., apoth. parva, nigra, habitu biatorino, epithec. sordide obsceure fuscum, K —, hyp. sordide fuscese., hym.: jodo vinosum, sporae speciei, 0015 mm Ig., 0:004 mm lat. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht '). April 1899. Adamovi&L. Kritische floristische Bemerkungen zur Flora von Serbien, Forts. (Allg. botan. Zeitschr. 1899, Nr. 4, S. 40— 55.) 8°. ja Behandelt Malcolmia serbica Pand. und Campanula Velenovskyi am. Bäumler J. A., Notiz über Brefeldia. (Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIX. Bd. 2/3. Hft. S. 104—105.) 8°. Bericht über ein Plasmodium des erwähnten Myxophyten, der eine Fläche von 1!/, m? bedeckte. Bauer E. Neue Beiträge zur Moosflora von Mittelböhmen. (Sitzungsber. d. d. naturw.-med. Ver. f. Böhmen „Lotos“ 1899. Nr. 4.) 8)., 208. Bubak Fr. Dritter Beitrag zur Pilzflora von Mähren. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. XXXVI. Bd.) 8°. 9 8. !) Die „Literatur-Uebersicht“* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 230 Bubak Fr. Caecoma Fumariae Link in genetischem Zusammen- hange mit einer Melampsora auf Populus tremula. (Zeitsehr. f. Pflanzenkrankh. IX. Bd. 1. Heft.) 8°. 4 S. Durch die Beobachtung des Verf. wird die Zahl der Melampsora-Arten, welche auf Pop. trem. vorkommen, ihr Caeoma-Stadium aber auf verschiedenen Wirthspflanzen besitzen auf 5 gebracht: M. Lariceis Hart., M. Rostrupii Wagn., M. Magnusiana Wagn., M. pinitorgua und die neue Form M. Klebahni Bub. Verf. hält — und wohl mit Recht — diese Formen für bio- ‚logische Rassen. k ) Gieslar A. Neues aus dem Gebiete der forstlichen Zuchtwahl. (Centralbl. f. d. gesammte Forstwesen 1899.) 8°. 44 8. Unter dem anspruchslosen Titel verbirgt sich eine in wissenschaftlicher Hinsicht sehr wichtige Arbeit. Verf. hat in umfassender Weise Anbauver- suche mit Coniferen-Samen verschiedenster Provenienz vorgeuommen und an den heranwachsenden Pflanzen mit voller Bestimmtheit Verschiedenheiten constatirt, welche auf die Beeinflussung der Stammpflanzen durch äussere Factoren zurückzuführen sind. Diese Verschiedenheiten wurden in exaeter Weise durch Wägungen und Messungen constatirt. Die Versuche bezogen sich auf Fichte, Lärche und Kiefer und werden fortgesetzt. Fuchs (©. A. Untersuchungen über Cystisıs Adami Poit. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Math. naturw. Cl. Bd. OVII. Abth. 1. $. 1273-1292.) 8°. 2 Taf. Vgl. diese Zeitschr. Nr. 2, 8. 74. : Haberlandt G. Ueber den Entleerungsapparat der inneren Drüsen einiger Rutaceen. (Sitzungsber d. kais. Akad. d. Wissensch. Math. naturw. Ol. Bd. CVII. S. 1221—1246.) 8°. 1 Taf. Ueber den wesentlichsten Inhalt der Abhandlung vgl. diese Zeitschr. Jahrg. 1899. S. 117. En i Haläcsy E. v. Beiträge zur Flora von Griechenland. II. Theil. (Verh. d. zool. botan. Ges. XLIX. Bd. 2/3. Heft. 8. 135 — 196.) 8°. U. a. werden ausführlich beschrieben, resp. besprochen: Carthamus Boissieri Hal. (nom. nov. pro Kentrophyllum ereticum Boiss.), ©. ambignus Heldr., Lactuca amorgina Heldr. et Orph., Hieracium euboeum Hal., Litho- spermum Zahnii Heldr., Salvia Eichleriana Heldr., Origanum lirium Reldr., Asphodelus messeniacus Heldr., Allium aegaeum Heldr. et Hal. Hanausek T. F. Ueber unser Mehl und Brot von botanischen Gesichtspunkten betrachtet. (Wiener illustr. Garten - Zeitung. ‚XXIV. Jahrg. Nr. 4. 8. 109-118.) 8°. Keissler C. v. Einige phoenologische Beobachtungen im Spät- herbste 1898. (Verh. d. zool. botan. Ges. XLIX. Bd. 2/3. Heft. S. 196— 207.) Ir Krasan Fr. Untersuchungen über die Variabilität an steirischen Formen der Kmautia silvatica—arvensis. (Mitth. des naturw. Vereines für Steiermark. Jahrg. 1808. S. 64—125.) 8°. Verf., der sich bekanntlich seit Jahren in eingehender Weise mit Fragen über Variabilität, Formenbildung u. dgl. beschäftigt, behandelt in der vor- liegenden Abhandlung die überaus formenreiche Gruppe der im Titel ge- nannten Arten. Er hat dieselben auch zum Gegenstande experimenteller Studien gemacht, welche insbesondere K. arvensis und K. Pannonica be- treffen. Diesbezüglich gelangt er zu dem Resultate, dass An. arvensis im Walde auf humusreichem Kieselboden variirt und dort Kn. Pannonica gibt oder die ihr sehr nahestehende Var. laciniata; Kn. Pannonica varlirt da- gegen auf der Wiese nicht oder höchstens vorübergehend und bleibt dann, was sie war, wenn der Boden sehr fruchtbar ist. { ‚ Pie Vers. des Verf. sind jedenfalls geeignet, wesentlich beizutragen zu einem allmäligen Verständnisse des Formenkreises der genannten Knautien und zur Erkenntniss, dass die bisherige Systematik keine ganz naturgemässe 231 war. Das erwähnte, specielle Resultat hält aber der Ref. für irrthümlich. Er gelangt zu dieser Beurtheilung auf Grund vieljähriger Culturen mit beiden Arten im Prager und Wiener botanischen Garten, welche zeigten, dass beide Arten (X. arvensis und K. Pannonica) zwar mannigfache Blattformen er- halten, aber unmöglich ineinander übergeführt werden können; er gelangt zu dieser Beurtheilung in Anbetracht des Umstandes, dass ihm die auf $. 73-76 mitgetheilten Culturen mit A. arvensis keineswegs als einwandfrei und be- weisend erscheinen. Largaiolli V. Diatomee del Trentino. II. Lago di Madrano, VI. Lago di Canzolino, VII. Piazze, VIII. Costa. (Ann. degli Alpin. Tridentini XX.) — — Diatomee del Trentino. V. Lago di Serraia. (Rivista Ital. di Seienze Nat. XVIII. 7—8.) — — Diatomee del Trentino. IV. Lago di Lavarone. (l. e.) Loitlesberger K. Verzeichniss der gelegentlich einer Reise im Jahre 1897 in den rumänischen Karpathen gesammelten Krypto- gamen. (Annal. d. k. k. naturh. Hofm. Wien. Bd. XIII. Heft 2/3. Ss. 189—196.) 8°. Murr J. Einiges Neue aus Steiermark, Tirol und Oberösterreich. (Schluss.) (Allg. botan. Zeitschr. 1899. Nr. 4. S. 58—61.) 8°. Behandelt Hieracien des genannten Gebietes. Nemee B. Ueber die karyokinetische Kerntheilung in der Wurzel- spitze von Allium Cepa (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXII. Heft 2. S. 313—336.) 8°. 1 Taf. Nestler A. Untersuchungen über den Taumellolch (Sitzungsber. d. d. naturw. medie. Ver. für Böhmen „Lotos“. Jahrg. 1899. Nr. 3. S. 75—176.) 8°. 4 Podpera J. Prispevsky ku Bryologie Cech Vychodnich. (Vestnik kräl. Ceske Spoleönosti Nauk. 1899.) 8°. 18 p. Rechinger C. Ueber einen neuen hybriden Rumex aus Griechen- land. (Verh. d. zool. kotan. Ges. XLIX. Bd. 2/3. Heft. Ss. 105— 107.) 8°. Rumex Halacsyi (limosus X pulcher). Schaar F. Ueber den Bau des Thallus von Rafflesia Rochussenii Teysm. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math. naturw. Cl. Bd. CVII. S. 1039—1056.) 8°. 3 Taf. Sostari& M. Anatomische Untersuchungen über den Bau des Stammes der Salieineen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math. naturw. Cl. Bd. CVII. Abth. 1. S. 1210—1219.) 8. Taf. Vgl. diese Zeitschr. 1899. S. 117. Sterneck J. v. Revision des Alectorolophus-Materiales des Her- barium Delessert. (Annuaire du Conserv. et du Jard. bot. de Generve. III. p. 17—26.) 8°. Werthvolle Bemerkungen über die Arten der Gattung. Neu beschrieben - wird: A. borealis Stern. — Arktisches Gebiet. Stoklasa J. Ueber die physiologische Bedeutung der Furfuroide im Pfianzenorganismus. (Botan. Oentralbl. Bd. LXX VII. Nr. 6 u. 7.) 8°. Waener H. Eine Exceursion in der Umgebung von Gyimes (Siebenbürgen.) (Forts.) (Allg. botan. Zeitschr. 1899. Nr. 4. S. 61—63.) 8°. 232 Westermeier N. Züchtungsversuche mit Winterroggen. (Schluss.) (Botan. Centralbl. Bd. LXXVIII. Nr. 4. S. 97—104.) 8°. Nach ausführlicher Mittheilung seiner Züchtungsresultate kommt Verf. zu folgendem allgemeinen Ergebnisse: „Der geschilderte Züchtungs- erfolg mit dem Roggen unter fortgesetzter Auswahl nach der Körnerfarbe bietet einen Beleg dafür, dass aus Anfangs unscheinbaren und gemeinhin unbeachteten Merkmalen durch bewusste Beachtung und Bevorzugung der- selben bei der Zuchtwahl ein deutlicher Sortencharakter entwickelt werden kann. Boerlage J. G. Catalogus plantarum phanerogamarum quae in horto botanico bogoriensi coluntur herbaceis exceptis. Fase. 1. Ranunculaceae — Polygalaceae. Bataviae. 1899. Gr. 8°. 81 p. Dangeard P. A. Theorie de la sexu- alite. (Le Botaniste. 1899.) 8°. 32 p. Drude ©. Resultate der floristischen Reisen in Sachsen und Thüringen. (Abh. d. Gesellsch. Isis. 1898. Heft. II. S. 82—94.) 8°. a, @oebel K. Führer durch den kgl. bota- nischen Garten in München. (Val. ; Hofline). Kl. 8°. 71 S. 6 Abb. — RE NAENN Dem bei den meisten grösseren bota- nischen Gärten mit Recht hervortretenden Bestreben, nicht bloss fachwissenschaftlichen und hochschullehramtlichen Zwecken, son- dern auch der allgemeinen Belehrung zu dienen, entspricht die Herausgabe populär gefasster Führer. Der vorliegende Führer durch den an interessanten Pflanzen und schönen Anlagen so reichen Münchner Garten wird nicht bloss den Besuchern des Gartens sehr willkommen sein — insbeson- dere in Folge der zahlreichen biologischen Bemerkungen, welche geeignet sind, den Be- such zu einem im hohen Masse anregenden zu gestalten — sondern auch den Directoren anderer botanischer Gärten werthvolle An- haltspunkte liefern. Guignard M. L. Sur les Antherozoides et la double eopulation sexuelle chez les vegetaux augiospermes. (key. gen. de Botan. Xl. T. Nr. 124, p. 129 155.), 8%. 1 Taf. Eine überaus wichtige Abhandlung, welche vollständig eine Bestätigung der jüngsten Beobachtungen Na waschin’s betreffend den Befruchtungsvorgang bei Lilium (vgl. diese Zeitschr. 1899, Nr. 3, S. 114) bringt. Darnach verläuft der Befruchtungsvorgang in folgender Art und Weise. (Vgl. beistehende Figur.) Die beiden generativen Kerne des Pollenschlauches nehmen bei ihrem Eintritte in den Embryosack wurmförmige Gestalt an und werden flexil (an). Der einecopulirt mit dem Eikerne, der zweite mit den beiden sich in diesem Momente 233 nähernden Polkernen (ps u. pt). Es findet also im Embryosack eine doppelte Copulation statt, die-eine führt zur Bildung des Embryo, die andere zu der des Endosperms. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass diese Beobachtungen in Hinblick auf die genetischen Beziehungen der Angiospermen zu den Gymno- spermen und im Hinblick auf das Wesen der Folgen des Befruchtungsvor- ganges von grösstem Werthe sind. In zweifacher Hinsicht scheinen dem Ref. aber die beiden Autoren etwas zu weit zu gehen, Guignard und Nawa- schin in der Bezeichnung der wurmförmigen Kerne als „Antherozoiden* resp. „Spermatozoiden“, Nawaschin in der Auffassung der Copulation des einen Spermakernes mit den Polkernen als Befruchtungsvorgang, die natur- gemäss zur Auffassung des ganzen Befruchtungsvorganges der Angiospermen als modificirte Polyembryonie führen würde. Hryniewiecki Bol. Die Flora des Urals. (Gouvernement Perm, Ufa und Örenburg.) (Sitzungsber. der naturf. Gesellsch. bei der Universität Dorpat. [Jurjew.]) 8°. S. 99—124. Eine allgemeine pflanzengeographische Uebersicht des Gebietes. Irish H. C. A Revision of the Genus Capsicum with espeecial Reference to Garden Varieties. (Missouri bot. Garden. Ann. Report. 1898. p. 53—110.) 8°. 20 Taf. Jost L. Ueber Blüten-Anomalien von Linaria spuria. (Biolog. Centralbl. Bd. XIX. Nr. 5 u. 6. S. 145—195.) 8°. 7 Fig. Im Wesentlichen ein eingehendes Referat über Vöchzings Arbeit in den Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXI. Verf. weist speciell hin auf den grossen Werth dieser Arbeitim Hinblick auf die Frage, ob Formabänderungen allmälig oder sprungweise entstehen, da sie dieselbe, wenigstens im vor- liegenden Falle, im letzteren Sinne entscheidet. Klebs G. Ueber den Generationswechsel der Thallophyten. (Biol. Centralbl. Bd. XIX. Nr. 7. S. 209—226.) 8°. Eine erweiterte Bearbeitung eines Vortrages, den Verf. 1898 in Bristol hielt. Verf. bespricht die verschiedenen Formen von di- oder polymorpher Fortpflanzung bei Thallophyten und kommt zu dem Resultate, dass bei den allermeisten man von einem Generationswechsel im strengeren Sinne des Wortes nicht reden kann, dass höchstens bei den Florideen und einigen Ascomyceten etwas vorliegt, was mit dem Generationswechsel der Pterido- phyten sich vergleichen lässt. Mit vollem Rechte weist Verf. darauf hin, dass wir bezüglich des genetischen Zusammenhanges zwischen Muscineen und Thallophyten keine bestimmten Anhaltspunkte besitzen. Klinge J. Daetylorchidis, orchidis subgeneris, monographiae pro- dromus. I. Specierum subspecierumque synopsis et diagnoses. (Acta hort. Petrop. Vol. XVII. fasc. I.) 8°. 56 p. Monographische Bearbeitung der Orchis-Arten mit + getheilten Knollen (Subgen. Dactylorchis Klinge). Für die Formen der österr.-ung. Monarchie ergibt sich darnach folgende Systematik: 1. O. sambucina L. 2. O. latifolia L. subsp. 1. ©. majalis Rchb. 3. OÖ. angustifolia Rehb. subsp. 1. O. Traunsteineri Saut. 4. O. monticola Klinge. subsp. 1. ©. cordigera Fr. subsp. 2. ©. bosniaca Beck. 5. O. basilica (L.) Klinge. subsp. 1. O. maculata L. subsp. 2. 0. saceifera Brogn. 6. OÖ. incarnata L. Da der Verf. die Bearbeitung fortsetzt, bittet er alle Fachmänner um Zusendung einschlägigen Materiales im getrockneten oder frischen Zustande. Vesterr. botan, Zeitschrift. 6. Heft. 1899. 18 234 Knoch E. Untersuchungen über die Morphologie, Biologie und Physiologie der Blüte von Victoria regia (Bibliotheea botaniea. Heft 47.) Gr.'4°. 60 8. 6 Taf. Kunze 0. E. Kleine Laubholzkunde. Ein Handbuch für den gärt- nerischen Unterricht. Stuttgart. (F. Enke.) 8°. 165 8. In den Werken Dippel’s und Köhne’s besitzen wir Bearbeitungen der cultivirten Laubhölzer, welche das über dieselben Bekannte in wünschens- werther Weise sammeln, jedoch in Folge ihrer Ausführlichkeit und ihres hohen Anschaffungspreises weiteren Kreisen schwer zugänglich sind. Schon mit Rücksicht darauf ist ein kurz gefasstes Buch, wie das vorliegende, für gärtnerische und forstliche Kreise, aber auch für Botaniker, die sich mit ceultivirten Bäumen und Sträuchern beschäftigen, sehr erwünscht. Der Werth des vorliegenden Buches wird dadurch erhöht, dass es sich enge an die vor- zügliche „Deutsche Dendrologie* von Köhne anschliesst. Magnus P. J. Bornmüller. Iter tureicum 1892/93. Fungi, Pars Il. Ein Beitrag zur Kenntniss der Pilze des Orients. (Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 1899. Bd. XLIX.) 17 S. 2 Taf. Neue Arten: Ustilago lanıgera Magn., Tilletia Vulpiae Magn., Uro- myces Bwpleuwri Magn., U. Hermonis Magn., Puceinia Graellsiae Magn., P. Hyoscyami Magn., P. Reuumuriae Magn., P. Bornmülleri Magn., Teichospora Bornmwuelleri Magn., Erysiphe lanatae Magn., Microsphaera Bornmmelleriana Magn.; ausser der Beschreibung dieser neuen Arten zahl- reiche ausführliche Besprechungen anderer Formen und Standortsangaben. Magnus P. Eine bemerkenswerthe Pilzkrankheit der Coronilla montana. (Hedwigia. Bd. XXXVII. 1899. 8. 73—76.) 8°. 1 Tat. Helminthosporium Bbornmwuelleri Magn. sp. nov. auf Coronilla mon- tana bei Berka a. I. Thüringen; leg. Bornmüller. Magnus P. Ueber die Gattung Uropyzis. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVIII. Heft 3.) 8°. S. 112—120. 1 Taf. Mayer A. Koch’sche Originalweiden im Herbarium der kel. bot. Gesellschaft zu Regensburg. (Denksehr. der bot. Gesellsch. zu Regensburg. VII. Bd. 24 S.) 8°. Petri Fr. Floristische Notizen aus dem bayerischen Walde. I. (Denkschr. d. botan. Gesellsch. zu Regensburg. VII. Bd.) 8°. ons. Enthält: A. Beiträge zur Flora des bayerisch-böhmischen Grenzgebirges. — B. Beiträge zur Urgebirgsflora des Regensburger Florengebietes. — 0. Be- merkungen über einige Publicationen über die Flora des bayerischen Waldes. Poeverlein H. Die bayerischen Arten, Formen und Bastarde der Gattung Potentilla. (Denkschr. d. bot. Gesellsch. Regensb. ve Baylse jo Ss. Eine sehr gründliche Bearbeitung der Potentillen Bayerns und zugleich eine wichtige Vorarbeit für eine zukünftige Monographie der Gattung. Reinke J. Gedanken über das Wesen der Organisation. (Biolog. Oentralbl. Bd. XIX. Nr. 3/4. S. 81—94, 113—122.) 8°. Es ist hier nicht möglich, den Inhalt der gedankenreichen Darlegungen wiederzugeben, speciell eine Erläuterung der Dominanten-Lehre des Verf. würde zu weit führen. Dagegen mögen hier einige Sätze aus dem den phylo- genetischen Verhältnissen gewidmeten Theile angeführt werden: (p. 118) „Ich gelange zu dem Ergebnisse, dass zwar für die Gesammmtheit der Lebewesen eine polyphyletische Abstammung besteht, dass aber unter den jetzt bekannten Arttypen viele aus monophyletischen Stämmen entsprungen sind.“ (p. 120.) „Die überwiegende Mehrzahl der jetzt lebenden Arten balte ich für befestigt, für relativ unveränderlich geworden; vielleicht gilt ein Gleiches von den auf uns gekommenen ausgestorbenen Pflanzen.“ (p. 121.) „Die Ursachen der phylo- 235 genetischen Umbildung halte ich für höchst mannigfaltig und verwickelt, und ich glaube, dass nichts verfehlter ist, als dieselbe einem einzelnen ‚Prineipe‘ zuzuschreiben. Viele Factoren haben dabei mitgewirkt. Zunächst innere Impulse, die vom niederen bis zum höheren, vom einfacheren zum complieirteren hinführten und die in Dominanten ihren Grund haben. Daneben machten sich äussere Einwirkungen geltend, welche die Dominanten beein- flussten und diese nach dem Prineipe der teleologischen Mechanik zu direeter Anpassung veranlassten. Verstärkter Gebrauch oder Nichtgebrauch von Or- ganen führte zum Erwerb oder Verlust von Eigenschaften. Auch Hybridi- sation kam in Betracht. Gerieth die Abänderung auf Irrwege, d.h. ergaben sich aus dem Zusammenwirken der genannten und anderer Factoren Formen, die zur Durchführuug des Lebenskampfes ungeeignet waren, so werden sie durch Selection ausgetilgt.“ Roth E. Ueber blüthentragende Schmarotzerpflanzen. (Sammlung gemeinverst. wissensch. Vorträge, herausg. v. Virchow. N. F. Serie XII. Heft 311.) 8°. 43 S. M. —.75. Schmidt A. Atlas der Diatomaceen-Kunde. Heft 54. Bearbeitet von M. Sehmidt. Leipzig. (0. R. Reisland.) Fol. 4 Taf. 4 S. Erkl. — 6. M. Solereder H. Systematische Anatomie der Dycotyledonen. 4. Lie- ferung. Stuttgart (Enke.) 8°. S. 721—984. Vorwort und Index. Zahr. Abh. Die vorliegende Lieferung schliesst das Werk ab. Dasselbe wird auf lange Zeit hinaus die Grundlage der vergleichend anatomischen Richtung der Systematik bilden und verdient mit Rücksicht auf den überaus reichen Inbalt, auf die Zusammenfassung der Literatur und die Gründlichkeit der Ausarbeitung in die Reihe der wichtigsten botanischen Handbücher eingereiht zu werden. Es wird nicht bloss für den Systematiker und Anatomen, sondern auch für den Pharmakognosten und Rohstoffforscher von grösstem Werthe sein. Vollmann Fr. Ueber Mercurialis ovata Sternb. et Hoppe. (Denkschr. d. bot. Gesellsch. zu Regensburg. VII. Bd.) 8°. 10 8. Verf. constatirt für M. ovata zwei Formen: f. typica und f. angustior, welche den von Haussknecht unterschiedenen Formen von M. perennis: f. ovalifolia und elliptica parallele Bildungen darstellen. Vries H. de. Sur la culture des fasciatons des especes annuelles et bisannuelles. (Revue gen. de botanique. XI. p. 136.) 8°. 16 p. Vries H. de. Ueber Ourvenselection bei C'hrysanthemum segetum. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVII. Heft 3.) 8°. S. 84—97. 1 Taf. Chr. seg. weist im wildwachsenden Zustande (Thüringen) bezüglich der Zahl der Strahlenblüten im Köpfchen eine eingipflige Curve (Gipfel bei 13) auf. In der Cultur wird die Curve zu einer zweigipfligen (13 u. 21). Dem Verf. gelang es, durch Selection zwei neue Curvengipfel bei 26 und 34 zu erhalten. Waneh F. A. A conspectus of the genus Lilium (Botan. Gazette Vol. XXVI. Nr. 4 p. 235—254.) 8°. Fie. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Die Expedition, welehe die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zur Durchforsehung von Südarabien und Socotra aussendete, ist zurückgekehrt. Das reiche, 48 Kisten füllende botanische Mate- riale (lebende Pflanzen, Weingeistpräparate und Herbarpflanzen), 18* 236° welches der Naturforscher der Expedition, Prof. Dr. O. Simony, sammelte, wurde dem botanischen Museum und Garten der Uni- versität Wien übergeben. Von dem Exsiccaten-Werke „Flora exsiceata Bavarica“ ist eben die erste Lieferung (Nr. 1—75) erschienen. Die Pflanzen sind reich und schön aufgelegt und mit ausführlichen Etiquetten versehen. In dieser Weise fortgeführt: wird das Werk zweifellos seinen Zweck, ein Bild der Flora Bayerns zu liefern, voll erreichen. Die Etiquetten, welehe auch Angaben über die Verbreitung der betreffenden Art in Bayern, sowie kritische Bemerkungen enthalten, wurden in den Denkschriften der bot. Gesellsch. in Regensburg, VI. Band, als Beilage abgedruckt und damit für weitere Kreise publieirt. Das Exsiceatenwerk wird von der genannten Gesellschaft herausgegeben, in deren Namen Herr Dr. Poeverlein die mit der Ausgabe verbundenen Arbeiten übernahm. A. Kneucker, Carices exsiccatae, Lieferung IV u. V, Karlsruhe 1899. Preis 18 M. zusammen. — Anfangs April er- schienen zwei weitere Fascikel a 30 Nummern dieses Exsiceaten- werkes nebst zwei Heften mit Bemerkungen dazu (25 p.), sowie Nachträgen zu den früheren Lieferungen und einer Abhandlung über Carex tenella Schk. Die mustergiltig ausgestatteten Nummern bestehen zum Theile aus hochinteressanten Arten, besonders darf auf Lieferung V hingewiesen werden, worin die Flava-Gruppe mit zahlreichen Formen und Bastarden systematisch vertreten ist. Inhalt der Lieferungen: IV. Carex physodes M. B.; leporina L. et var.; argyroglochin Horn.; elongata L. et var. Gebhardi Wlld.; tenella Schk.; loliacea L.; canescens L. et f. subloliacea Laest.; vitilis Fr.; Linkii Schk.; nitida Host.; conglobata Kit.; pilulifera L. et f. longebracteata Lange; ambigua Lk.; basilaris Jord.; Transsilvanica Schur; caryo- phyllea Lat. f. longebracteata G. Beck; Grioletti Roem.; pamicea L. et var. praestabilis Waisb. et var. tumidula Laest.; sparsiflora Wahlbg.; pallescens L. et f. undulata Kunze; alba Scop.; hirta L. et var. hirtaeformis Pers. et var. hirtaef. f. subhirtaeformis Kneucker et var. major Peterm. V. Carex flava L. et fe umbrosa Kneucker et var. alpıina Kneucker; lepidocarpa Tseh. et var. pseudolepidocarpa Kneucker et f. acroandra et f. cladostachya et f. laeviculmis et f. major et f. rectirostris; Oederi Ehrh. et f. pygmaea Anders. et f. elatior Anders. et f. canaliculata Callme et f. canalicul. acroandra; flava X Oederi (et eult.); flava X Oederi elatior; fl. X Oed. canali- culata; Hornschuchiana Hppe.; flava X Hornschuchiana; Horn- schuchiana X lepidocarpa f. sub-Hornschuchiana; Hornsch. X lepidoc. f. sublepidocarpa; Hornsch. X Oederi; Hornsch. X Oederi pygmaea;, H. x Oederi elatior,; punctata Gaud.; diluta M. B.; dıstans L.; d. f. major; binervis Sm. Mehrere Arten sind unter einer Nummer von zwei Standorten oder wild und eultivirt gegeben. Mitgearbeitet haben die Herren 237 Litwinow. Petunnikow, Ssyreistschikow (Moskau); Barth, J. Wagner, Waisbecker (Oesterreich-Ungarn). Notö (Tromsö), Bieknell (Bordighera), Anders. $ Tiek, Kneueker. Küken- thal, Schemmann und F. Wirtgen. Lieferung V ist zum grössten Theile von Herrn Kneucker bearbeitet. Sehr. Hermann Zahn. Herbarium und Bibliothek des verstorbenen Lichenologen W. Nylander geht in den Besitz des botanischen Museums in Helsingsfors über. Herr G. Evers, derzeit in Abbazia, sucht einen Käufer für sein Herbar. Dasselbe umfasst 9200 Formen, zumeist Pflanzen aus den ÖOstalpen und aus Mittelitalien. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien hat mit der Smithsonian Institution in Washington ein Uebereinkommen getroffen zur Erleichterung des Austausches lite- rarıscher Werke. Dieser Austausch wird für Oesterreich von der k. k. statistischen Central-Commission vermittelt, welche es übernommen hat. sowohl die von Amerika eingelangten Sen- dungen zur Vertheilung zu bringen, als auch als Sammelstelle für die nach den Vereinigten Staaten zu expedirenden Werke zu fungiren. Die Institute, Vereine und Forscher, welche sich dieses Weges zum Austausche ihrer Schriften bedienen wollen. haben folgende Bestimmungen hiebei einzuhalten: 1. Die Sendungen dürfen nur Bücher, Abhandlungen, Karten und ähnliche Druckwerke enthalten, welche als Geschenke oder als Tauschexemplare verschickt werden. 2. Gekaufte Bücher, Instrumente und Apparate sind gänzlich ausgeschlossen. Naturhistorische Stücke könnten nur mit specieller Erlaubniss der Smithsonian Institution befördert werden. 3. Die Sendungen sind kostenlos der k. k. statistischen Central-Commission zu übergeben (Wien, I., Schwarzenbergstrasse Nr. 5), mit der Aufschrift: „Zur Absendung an die Smithsonian Institution“. 4. Die Sendungen müssen in festem Papier verpackt und nöthigenfalls mit starkem Bindfaden gebunden sein. Die Adresse der zu Betheilenden muss auf dem Pakete in lateinischer Schrift sehr deutlich mit Vermeidung aller Abkürzungen angebracht sein; ein Inhaltsverzeichniss ist dem Pakete anzuschliessen. Sendungen, welche für Gesellschaften bestimmt sind, sollen keine Einzelnamen in der Adresse enthalten, damit über das Besitzrecht kein Zweifel entstehe. Es ist wünschenswerth, dass der Name des Absenders auf der Rückseite der Sendung eingetragen werde. 5. Kein einzelnes Paket darf die Grösse von 14.200 em? (z. B. 24 x 24 x 24 cm oder 26°5 x 31:5 X 17 cm) übersteigen. 238 6. Die Sendungen dürfen keine Briefe oder andere geschriebene Texte enthalten. Gedruckte Formulare für Empfangsbestätigungen können beigelegt werden. Personal-Nachrichten. Dem bekannten Lichenologen Dr. F. Arnold wurde der kaiserl. russ. Annenorden verliehen. Dr. OÖ. Stapf wurde zum Prineipal Assistant am Herbarium in Kew, Royal Gardens. ernannt. Dr. K. Keissler wurde zum Prakticanten an der botanischen Abtheilung des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien ernannt. Herr A. Jakowatz wurde zum Demonstrator am botanischen Museum der k. k. Universität Wien bestellt. Dr. G. Lindau wurde zum Öustos am kgl. botanischen Mu- seum in Berlin ernannt. Gottlieb Urban wurde zum Inspector am botanischen Garten der k. k. deutschen Universität in Prag ernannt. J. H. Burkill wurde zum Assistenten am botanischen Garten in Kew ernannt. Dr. John M. Clarke wurde zum Staats-Palaeontologen in New-York ernannt. Prof. Dr. Greceseu in Bukarest wurde für seine Flora von Rumänien zum Mitglied der „Soc. imp. de Naturalistes de Moskou“ ernannt und erhielt den „Prix Adansaki“ von der rumän. Akademie. Herr N. Busch vom botanischen Garten in Jurjew (Dorpat) unternimmt in diesem Sommer seine fünfte Reise nach dem Kaukasus. Gestorben sind: Dr. Gustav v. Pernhoffer am 17. Mai in Wien. Hofrath ©. Lippert am 21. Mai in Wien. Stewan Th. Jakcie, Professor der Botanik und Director des botan. Gartens in Belgrad, am 4. Mai (serb. Dat.) in Belgrad. Inhalt der Juni-Nummer: Urumoff J. K., Nachträge zur Flora von Bulgarien. S. 201. — Schiffner V., Beiträge zur Lebermoosflora von Bhutan. S. 208. — Rechinger C., Ver- gleichende Untersuchungen über die Trichome der Gesneraceen. S. 207. — KeisslerK. v., Einige neue Missbildungen. S. 213. — Hofmann C., Untersuchungen über Scolopendrium hybridum. S. 216. — Folgner V., Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. S. 221. — Arnold F., Lichenologische Fragmente. 5. 226. — Literatur- Uebersicht. S. 229. — Botanische Sammlungen etc. S. 735. — Akudemien, Botan. Gesell- schaften, Vereine, Congresse ete. S. 237. — Personal-Nachrichten S. 238. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä& 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI-—-XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. ID Ne) INSERATE. she she she she sie ste ste ste sie she she ste she sie sie ste sie sie sie sie sie ste nie Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2. Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6° —. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. ASERESERESASES 2 IS AISAISHISDS AS SARA PRRSESASIRES Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-Adressbuehes (Botanist’s Direetory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker- Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser verfasst von erazarı BDrritsch k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8:-—; in Leinwandband M. 9°—. 240 Die Wiener botanische Tauschanstalt offerirt zum Kaufe nachfolgende Herbarpflanzen aus I,.1beria)l Acioa Dinklagei Engl. n. sp.! Agelaea oligantha Gilg. n. sp.! Avicennia nitida Jeq. Baphia Dinklagei Harms. n. sp.! Bertiera Africana A. Rich. Ohrysobalanus elliptieus Sol. Coffea Liberica Bull. Combretum fuscum Planch. — grandiflorum Don. Ouviera acutiflora D. C. Dalbergia Dinklagei Harms. n. sp.! Dialium Dinklagei Harms. n. sp.! Dicellandra Liberica Gilg. n. sp.! Dichrostachys nutans Bth. Dinklagea macrantha Gilg. n. gen.! Dissotis capitata Hk. f. Emilia sonchifolia D. C. Eugenia memecytoides Bth. Euphorbia hypericifolia L. Fieus Dinklager Warb. n. sp.! Gynura cernua Bth. — crepidioides Bth. Heisteria parvifolia Sm. Hippocratea macrophylla Vahl. Hydrocotyle Bonariensis Lam. Hylopia Dinklagei Engl. n. sp.! Ixora lasxıflora Sm. — radiata Hiern. Jussieux villosa v. linearis Lam. Kicekxia Africana Bth. Lasianthus Liberiae K. Sch. n. sp.! Lochnera rosea Rchb. Loesenera calantha Harms. n. gen.! Loranthus Belvisü D. C. Manotes leptothyrsa Gilg. n. sp.! Melia Azedarach L. Memecylon Spathandra Bl. Millettia Dinklagei Harms. n. sp.! Millettia mierantha Harms. n. sp.! Napoleona Vogelü Hk. Pl. Neotiliacora Dinklagei Engl. n. gen.! Neurotheca loeselioides Bth. Hk. Ochna multiflora D. C. Ochtocosmus Africanus Hk. f. Öldenlandia Heynei Oliv. — Peltospermum Hiern. Oncoba glauca Hk. f. Ophiocanton cissampeloides Hk. f. Osbeckia multiflora Sm. Ouratea Vogelii Engl. Paropsia pubescens Warb. Polystemonanthus Dinklagei Harms. n. gen.! Premna hispida Bth. Psychotria Ansellii Hiern. Psychopetalum anceps Oliv. Rinorea dentata OÖ. Ktze. Rutidea parviflora D. C. Sarcocephalus sambucinus K. Schum. Sizygium Owariense Bth. Sophora tomentosa L. Spiropetalum polyanthum Gilg. Stachytarpheta Indica Vahl. Strychnos Dinklagei Gilg. Symphonia globulifera L. £. Tetracera alnifolia W. — Dinklagei Gilg. n. sp.! Tricalysia coriacea Hiern. Usteria Gwineensis W. Uvaria Dinklagei Engl. n. sp.! Virecta multiflora Sm. Zornia diphylla P. Chrysodium aureum Mett. Gleichenia linearis Clke. Preise: Bei Abnahme einer vollständigen Serie aller hier aufgezählten Arten (so weit der geringe Vorrath reicht) a Ex. Mk. 0°'60 = Fes. 0:75 = 36 kr. Nach freier Wahl (jedoch nicht weniger als 20 Nummern) ä Ex. Mk. 080 = Fes. 1 = 48k I NB. Nur solche Bestellungen können erledigt werden, die innerhalb 4 Wochen nach Erscheinen dieser Offerte einlaufen. J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel VI (Keissler). ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, N 7. Wien, Juli 1899. Zwei neue, tibetanische Gentianen aus der Section Comastoma Wettst. Von Sv. Murbeck (Lund). Gentiana Hedini. — Nova species. — Planta biennis, 9—20 centimetra alta. Caulis basi in ramos sat graciles, adscen- dentes vel adscendenti-ereetos divisus, ima basi plurifoliatus, caeterum oligophyllus vel etiam aphyllus; internodia 2—5, inferiora abbreviata, supremum (peduneulus) valde elongatum, denique 8S—15 em longum. Folia infima lingulata, obtusa. 10—22 mm longa, 3—5 mm Jata, caetera lingulato- vel ovato-oblonga, obtusiuscula, 25>—10 mm longa. Flores pentameri (interdum 6—7-meri). Calyx fere usque ad basin partitus; phylla exteriora e basi rotundata late ovata, plana vel extus eonvexiuscula, interiora oblonga vel ovato-oblonga, omnia obtusa, erecta vel ereeto-incurva, extus viridia, intus (saltem interiora) pal- lide violascentia vel albida, aurantiaco-venosa et haud raro fimbriarum serie transversali ornata, basi in appendicem brevissimam producta, marginibus epapillosis saepius undulata. Corolla sub anthesi cam- panulata vel campanulato-eylindrica, 13—16 mm longa, postea late eylindriea longitudine 16—19 mm, fere usque ad medium lobata; tubus ealyceem subaequans, 4—5 mm latus, albidus, venis aureis et virescentibus longitudinaliter striatus; lobi suberecti 5°5—9 mm longi, 3:5—4°5 mm Jati, oblongi, obtusi, albidi vel vix coerule- scentes, venis aurantiacis valde ramosis anastomosantibus pulcherrime picti; squamae cujusque lobi in unam connatae, profunde pectinato- fimbriatae, fimbriis albis, limbo subtriplo brevioribus, fibro vasali destitutis. Stamina in tertia parte tubi superiore inserta eumque non vel parum superantia; filamenta papillosa; antherae basi pro- funde cordatae, apice rotundatae vel subemarginatae. Stylus nullus; stigmata late ovato-oblonga. Ovarium fusiforme. Semina (nondum matura) late ellipsoidea, exalata, in quaque placenta pluriseriata. — Florens lecta die 5 Aug. Fig. 1—3. Nördliches Tibet: Sarik-kol (altit. eire. 4800 metr.); leg. Dr. Sven Hedin. Oesterr. botan. Zeitschr. 7. Heft. 1899. 19 242 Dadurch, dass die beiden Schuppen, welche sich an der Basis von jedem Öorollenlappen finden, zu einer einzigen vereinigt sind, zeigt sich die oben beschriebene Art mit denjenigen Repräsentanten der Section Comastoma Wettst.') am nächsten verwandt, welche in Central-Asien endemisch sind, nämlich Gentiana tristriata Turecz., @G. Pulmonaria Turcz. und @. falcata Turcz. Durch ihre stark verlängerten Blütenstiele, ihre grossen, glockenförmig eylindrischen Öorollen u. s. w. kommt dieselbe der @. falcata am nächsten. Von letzterer unterscheidet sie sich durch Folgendes: Die obersten Stengel- blätter sind stumpf (bei @. falcata mehr oder weniger spitz); die Kelchblätter, welche unmittelbar unter der Mitte ihre grösste Breite haben, sind ebenfalls stumpf und aussen convex, die inneren ausser- dem innen weisslich oder blass-violett und mit orangefarbigen Nerven (bei @. falcata sind die Kelchblätter spitz mit der grössten Breite näher an der Basis, platt oder aussen concavirt, und auch die inneren an beiden Seiten grün); die Corolle, welche eine weissliche oder sehr blass violette Grundfarbe hat, ist am Saume mit zahl- reichen, lebhaft orangerothen Nerven versehen, wodurch letzterer, von ferne gesehen, schwach orangegefärbt erscheint (bei @. falcata ist der Saum blauviolett ohne hervortretende Nerven von anderer Farbe). Die gefransten Schuppen, welche sich bei sämmtlichen Re- präsentanten der Section Comastoma an der Basis von jedem Co- rollenlappen finden, und in welche, wie Wettstein (l. ce.) gezeigt hat, gar keine Gefässbündel auslaufen, sind von diesem Forscher als morphologisch äquivalent mit den ebenfalls gefransten, trichter- föormigen oder in anderer Weise gestalteten Trichombildungen, welche die Nectarien an den Kronblättern der Gattung Sweertia, sect. Pleurogyna, begleiten, gedeutet worden. Bei Gentiana Hedini sind, eigenthümlich genug, die inneren Sepalen der meisten Kelche mit gefransten Schuppen von ganz derselben Beschaffenheit ver- sehen ?), wie diejenigen, welche sich im Oorollenschlunde finden. Beim ersten Blick scheint dies ziemlich überraschend, steht aber in der That nicht in Widerspruch mit der offenbar ganz richtigen Auffassung Wettstein’s von der morphologischen Natur der er- wähnten Bildungen. Diese schuppentragenden Kelchblätter können nämlich als mehr oder weniger petaloid betrachtet werden, indem ihre innere Seite meistens weisslich oder blass-violett ist mit stark auffallenden orangegelben Nerven und in Bezug auf ihre histologische Beschaffenheit im Ganzen an die Corollenlappen erinnernd. Man hätte erwarten können, dass das Vorkommen von Schuppen- bildungen an den Sepalen eine ganz und gar zufällige Erscheinung wäre; so scheint jedoch nicht der Fall zu sein, danach zu urtheilen, ı) R. von Wettstein. Die Gattungszugehörigkeit und systematische Stellung der Gentiana tenella Rottb. und @. nana Wulf. (Oesterr. botan. Zeitschrift 1896, pp. 121—128, 172—176, Taf. II). 2) Die beiden Schuppen jedoch meistens getrennt und oft auf eine geringere Zahl von Fransen reducirt. 243 dass diese Eigenthümliehkeit bei den drei Individuen der Pflanze, welche bisher gesammelt worden sind. ungefähr gleich hervor- tretend ist. n | W: 8 T Gentiana cordisepala. — Nova species. — Annua vel forsan biennis, 8&—16 centimetra alta. Caulis basi in ramos graeiles adscendentes vel adscendenti-ereetos divisus, paucifoliatus; inter- nodia 2—4, inferiora brevia, supremum (peduneulus) valde elon- 19* 244 gatum, denique 5—12 cm longum. Folia infima lingulata, obtusa, 8—13 mm longa, eire. 3 mm lata, caetera oblonga vel ovato- vel lanceolato-oblonga, acutiuseula vel acuta, 14—15 mm longa. Flores omnes pentameri. Calyx fere usque ad basin partitus; phylla exteriora e basi subeordata late ovato-triangularia, plana vel extus concava, interiora ovato-lanceolata, omnia sensim acutata vel sub- acuminata, erecta vel erecto-patula, saturate viridia, basi in appen- diceem brevem coerulescentem vel albescentem produeta, marginibus vix papillosis plana. Corolla sub anthesi campanulato-eylindrica, 9--11 mm longa, fere usque ad medium lobata; tubus calycem sub- aequans vel paululum superans, 3—3°5 mm Jlatus, albidus; lobi erecti vel suberectii, 4°5—5 mm longi, eirc. 3 mm lati, oblongi, obtusi, pallide eoerulei, venis aurantiacis ramosis parum anastomo- santibus pereursi; squamae cujusque lobi inter se liberae vel ima tantum basi eonnatae, caeterum profunde pectinato-fimbriatae, fim- briis albis vel eoerulescentibus, limbo duplo brevioribus, fibro vasali destitutis. Stamina in tertia parte tubi superiore inserta eumque non vel parum superantia; filamenta papillosa; antherae basi pro- funde cordatae, apice rotundatae vel subemarginatae. Stylus nullus; stigmata late ovato-oblonga. Ovarium pyramidali-fusiforme. Semina (nondum matura) late ellipsoidea, exalata, in quaque placenta pluri- seriata. — Florens lecta die 5 Aug. Fig. 4 u. 5. Nördliches Tibet: Sarik-kol (altitud. eirc. 4800 metr.); leg. Dr. Sven Hedin. Wie die vorhergehende Art ist auch Gentiana cordisepala mit G. falcata Turez. am nächsten verwandt. Sie unterscheidet sich von letzterer durch ihre mehr gracilen Stengel und kleineren Blätter, weshalb sie habituell mit @. tenella Rottb. fast voll- kommen übereinstimmt, durch ihre im Verhältniss zur Länge dop- pelt breiteren Kelchblätter, von denen die äusseren eine gestutzte oder häufiger schwach herzförmige Basis besitzen, durch kleinere Corollen (bei @. falcata 14—20 mm lang) mit orangegelben Nerven an den Saumlappen, welche übrigens oben weniger verbreitert sind, ferner dadurch, dass die zwei zu jedem Kronlappen gehörigen Schuppen entweder nur an der Basis vereinigt oder auch von ein- einander vollkommen getrennt sind. Durch letzteres Merkmal zeigt die Art einige Annäherung an die in den österreichischen Alpen und auch im Himalaya auftretende @. nana Wulf., mit welcher jedoch schon durch die abweichende Form der Kelchblätter jede Verwechslung ausgeschlossen ist. Wie diese Art sich von @. Hedini "unterscheidet, geht aus den oben gegebenen Beschreibungen hervor. Die Vermuthung Wettstein’s, dass neue Repräsentanten der Seetion Comastoma im centralen Asien anzutreffen wären '), ist durch die Entdeckung der zwei hier beschriebenen Arten bestätigt ') Wettstein ]. e. pag. 126. 245 worden. Es hat offenbar die Gruppe dort ihr Entwicklungscentrum. Nieht weniger als 7 von den gegenwärtig bekannten 3 Arten ge- hören nämlich den Gebirgsgegenden Üentral-Asiens, und nur 2 von ihnen, @. tenella Rottb. und @. nana Wulf., treten zugleich in anderen Florengebieten auf. Die bisher nur auf Novaja Semlja angetroffene @. chrysoneura Ekstam & Murb.') ist die einzige, welehe im Innern Asiens fehlt. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1-3. Gentiana Hedini Murb. — 1. Keleh; 5/2. — 2. Inneres, schuppen- tragendes Kelchblatt; 4/1. — 3. Theil einer ausgebreiteten Corolle, von innen gesehen; 8/1. Fig 4—5. Gentiana cordisepala Murb. — 4. Kelch; 5/2. — 5. Theil einer ausgebreiteten Corolle, von innen gesehen; 8/1. Neue und seltene Flechten aus Istrien. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). Encephalographa Elisae Mass., Geneae. Lich. (1854). p. 13 [nom. solum], Symmiet. Lich. nov. (1855) p. 67. Anzi, Lich. Venet. exsieec. No. 108! — Opegrapha Elisae Mass. Hb.; Stzbgr., Stein- bew. Opegr.-Art. in Nov. Ad. Leop.-Carol. XXXII, 1 (1865), p. 35, Rah. II, Kies. 7. An Kalkfelsen bei Promontore nächst Pola, leg. K. Sto- cekert, k. u. k. Linienschiffs-Fähnrieh. Diese Flechte, welche meines Wissens bisher nur an Dolomitfelsen bei Oliero an der Brenta in Oberitalien gefunden wurde, ist ein neuer Bürger unserer Monarchie. Chiodecton cretaceum A. Zahlbr. nov. Sp. Thallus eretaceus, candidus vel candide albus, centro rarius eineraseens, erassiuseulus, laevigatus vel partim subrugulosus vel leviter areolato-rimosus, determinatus, continuus, opacus. in margine linea obseuriore non limitatus, K—, CaCl et KOaCl leviter erythrinosus; medulla alba, J—. Gonidia chroolepoidea, sub stratum cortieale amorphum seriatim disposita. Pseudostromata elevata, depresso-semiglobosa vel convexa, aggregata et confluentia, rarius solitaria, primum rotundata, demum parum irregularia vel sublobata, pluricarpica, thallo eoncoloria, majuscula, 1—2 mm lata et 1—-1'5 mm alta. Apotheeia valde inaequalia, simplicia vel ra- mosa, subrotundata, oblonga, subangulosa vel linearia, vix prominula, primum dense pruinosa et albida, demum nigra et nuda, thallo marginata, disco primum subelauso, dein latiore. Hypothecium fusconigrum, non vel indistinete eonicum, 130—180 u altum. Margo proprius fusconigricans, tenuis, apicem laminae attingens, demum saepe obsoletus. Hymenium flavidum vel pallide fuseidulum, I prae- eedente coerulescentia intense vinose rubescens. Paraphyses sat 1) Sv. Murbeck in Oesterr. botan. Zeitschr. 1898, pag. 124, tab. V. 246 validae, circa 1°8 u erassa, flexuosa et ramosae, apice fuscecentes ve] fulvescentes. Asci oblongo-cuneati vel subeylindrico-euneati, apice obtusi, päraphysibus breviores, 100-110 u lougi et 14—16 u lati Sporae 8-nae, in ascis subbiserialiter dispositae, hyalinae 3-sep- tatae, septis teneribus, cellulis eylindrieis, oblongae vel oblongo- fusiformes, apice obtusae subreetae vel leviter eurvatae, 23—27 u longae et 7°8—8 u latae. Receptacula pyenocionidorum numerosa, parvao, primum dense pruinosa, demum apice fuscenscentia; sterig- mata simplieia, filiformia, elongata; spermatia apicalia, arcuata, 12—15 u in diam. et 1'’2 u crassa. Auf Kalkfelsen an der Küste bei Pola. leg. K. Stockert. Eine sehr auffallende Art der Gattung Chiodecton, daselbst dem Subgen. Stigmatidiopsis Wainio') angehörend und sich dem Formenkreise des Chiodecton candidum Müll. Arg.”) anschliessend. Von dieser Art, deren Original mir aus dem Herbier Boissier in liberalster Weise zum Vergleiche übersendet wurde, unterscheidet sie sieh wesentlich durch gie schön ausgebildeten Pseudostromen, durch den Thallus und sein chemisches Verhalten (bei Ohrodecton can- didum Müll. Arg. KCaCl—) und durch grössere Sporen; von Chiodecton albidum Leight.°) dagegen durch die stumpfen Sporen, das Lager und die Ausbildung der Pseudostromen. Segestria acrocordioides A. Zahlbr. nov. Sp. Thallustenuis, eum calee eonfusus, effusus, eontinuus, albidus, eine- reus, viridi- vel persieino-cineraseens., K—,Ca0l—,K Ca 0l—. Gonidia chroolepoidea, parva, sub stratum corticale amorphum et tenuissimum sit. Apothecia numerosa, pro genere magna, circa 1 mm vel pa- rum ultra lata, dispersa, rarius congregata, sessilia, depresso-semi- globosa, umbilicata, poro tenuissimo pertusa, nuda, strato gonidia continente non obdueta, purpureo-nigricantia, opaca, scabrida. Peri- theeii pars supera semiglobosa crassa, carbonacea, pars interna tenuis, globosa, fusconigricans. Hymenium pallidum, J. vinose rubescens. Periphyses tenuissimae et breves. Paraphysises fili- formes, tenuissimae, simplices, subflexuosae, non connexae. Asei numerosi, subeylindracei vel oblongo-cylindracei, paraphysibus bre- viores, SO—90 u longi et 9—11 u lati. Sporae 8-nae, in aseis subuniseriatim dispositae, ellipsoideae vel oblongo-ovoideae, hyalinae, 3-septatae, loculis eylindrieis, 16—22 u longae et 7'8—8:2 u latae. Pyenoconidia non visa. Auf Kalkfelsen um Pola häufig. Der Entdecker dieser schönen Species, Herr K. Stockert, hat dieselbe in grösserer Menge ge- sammelt. Die grossen Früchte und die breiten Sporen sind die charakteristischen Merkmale dieser Art. Die bereits im Substrate liegenden Hyphen des Lagers sind dünnwandig, torulös und bilden ein sparriges Maschwerk. 1) Etud. Lich. Bresil II (1890), p. 140. ?) Revue Mycolog. VI (1884), p. 19. ” 3) British Angioc. Lich. (1851), p. 25, Tab. VIII, Fig. 4 et Tab. IX, a al 247 Clathroporina heterospora A. Zahlbr. nov. sp. Thallus erustaceus, tenuissimus, eum calce confusus, eontinuns, in margine linea obseuriore non limitatus, roseo- vel persicino einerascens, opaeus, K—, CaCl —, KCa0l —. Gonidia chroolepoidea, majuseula. Apothecia numerosa, dispersa, basi immersa, parte su- periore libera, parva, 0:2—0'25 mm lata, semiglobosa, poro tenuis- simo pertusa, perithecii pars supera nigra et nitida; amphitheeium molle. Hymenium J. vinose fulvescens. Periphyses numerosae, breves. Paraphyses distinetae, filiformes. simplices, non connexae et non septatae. Asei eylindrico- vel oblongo-euneali, versus apicem angustati, paraphysibus breviores, 115—125 u longi et 18—20 u lati. Sporae 8-nae, hyalinae, murali-divisae, valde inaequales, late ovales, ovato-oblongae vel oblongae, septis transversalibus 3—4, cellulis demum turgidulis et subglobosis, 18 —20 u longae et 9--10 u latae. Receptacula pyenoconidiorum punctiformia, nigra, globosa; sterigmata simplieia; pyenoconidia apicalia, oblonga vel eylindrieo-oblonga, reeta 3°5—4 u longa et 0 5—0'8 u crassa. In Spalten von Kalkfelsen bei Pola, leg. K. Stockert. Ich kann diese interessante Flechte nur bei der Gattung Clathroporina Müll. Arg. unterbringen, muss jedoch hiebei die Umgrenzung dieses Genus etwas erweitern. Als die charakteri- stischen Merkmale von Clathroporina in dieser weiteren Fassung gelten das krustige Lager mit Ohroolepus-Gonidien, die einfachen, nicht zu einem Pseudostroma vereinigten Früchte, die gerade Mün- dung der Apothecien, die einfachen und bleibenden Paraphysen und die hellen, mauerartigen septirten Sporen. Diese Merkmale werden auch in der ersten Diagnose dieser Gattung von Müller Arg.') als die esentiellen hervorgehoben ; später ?) schreibt er ihr, im Gegen- satze zur Gattung Polyblastia, als charakteristisch hellgefärbte Apo- thecien zu. In der That besitzen alle von Müller Arg. beschrie- benen, durchwegs rindenbewohnenden Arten derartige Früchte. Wainio?°) fasst Clathroporina nur als eine Section seiner erwei- terten Gattung Thelenella auf; seine hieher gehörige neue, eben- falls rindenbewohnende Art, Thelenella (sect. (’lathoporina) cinereo- nigricans besitzt schwarze Früchte. Es deckt sich also meine Auf- fassung über die Abgrenzung der Gattung Olathroporina mit Wainio, nur halte ich eine generische Abtrennung dieser Gattung als gerechtfertigt. Dagegen erachte ich eine Abtrennung der felsbewoh- nenden, schwarzfrüchtigen Arten als eigene Gattung derzeit als nicht nöthig. Es würden eine solche neue Gattung nur die schwarzen, kohligen Früchte von Olathroporina trennen, ein Merkmal, das ich zur Begründung einer Gattung nicht für ausreichend betrachte, da mir auch die generische Trennung der in Bezug auf die Farbe und Consistenz ihrer Berandung durch alle Uebergänge verbundenen Gattungen Biatora und Lecidea nicht stichhältig erscheint. Nur ı) Flora (1882), p. 517. 2) Bullet. Herb. Boissier II (1894), Append. 1, p. 16. >) Etud. Lich. Bresil II (1890), p. 216. 248 wenn in dem Bau der Pyenoconidien sich charakteristische und constante Unterschiede ergeben würden (für die rindenbewohnenden Arten finde ich dieselben bisher nicht beschrieben), liesse sich die vorliegende neue Art mit eventuell noch aufzufindenden Speeies zu einer eigenen Gattung gruppiren. Lichina confinis Ag., Spec. Alg. (1823), p. 105. — Lichen confinis Ach., Prodr. Lich. Suce. (1798), p. 208. Auf Kalkfelsen um Pola, leg. K. Stoekert. Flechten aus Armenien und dem Kaukasus. Von Dr. J. Steiner (Wien). Von einer Reise durch Armenien und über den Kaukasus, welche hauptsächlich geognostische Zwecke verfolgte, brachte Herr Dr. Fr. Kerner R. von Marilaun eine Sammlung von Fleehten mit, welche dadurch Bedeutung erhält, dass sie einem lichenologisch ebenso wichtigen, als wenig') bekannten Gebiete entstammt und das Interesse besonders durch die Exemplare wachruft, welche dem Gipfel des kleinen Ararat entnommen wurden. Die Sammlung befindet sich im botanischen Museum der k. k. Universität Wien und enthält die unten aufgezählten Arten. Armenien. a) Kleiner Ararat (3960 m). Das Substrat bilden zwei grosse Stücke rothbrauner Lava vom Gipfel. 1. Caloplaca (Eucaloplaca) teicholyta Stnr. — Ach. Univers. p- 425 sub Lecanora. var. wigrescens Stur. Thallus medioeris, squamoso-areolatus,. nigro-olivaceus h. i. spurie einereo-pruinosulus, ad ambitum non distincte lohatus, madef. subvirens. Areolae subrotundae v. anguloso-subrepandae, rimoso discretae v. paullo imbricatae, pl. m. turgidae, cortice bene evoluta et KHO optime violascente. Apothecia et sporae ut in teicholyta typica. Discus obscure sanguineo-croceus, saepe minus emersus et hie inde diu contractus. Pyenides immersae, atrae, majores (0'2 mm v. paullo ultra). Sterigmata artieulata, pyenoconidia elliptica v. late elliptica 2°:5— 38 u lg., 15—2 u It. I ope asci e coerulescente mox purpureo-fuscescunt, paraphyses luteseunt. Nur ein Exemplar auf dem einen der Lavastücke (vide sub b). Ich benenne als Cal. arenaria diejenigen Formen dieser Gruppe, deren Thallus, mag er effigurirt sein oder nicht. eine wenig ent- 1) Arnold: Flechten auf dem Ararat (4912 m) in Bull. de 1’Herb. Boissier T. V, p. 631. 249 wiekelte Rinde besitzt, welche sich mit KHO nicht färbt (Exs.: Hepp. 632, Rabh. 615, Erb. eritt. It. I 1076, Arld. 1378, Flagey Ale. 65). Bei Cal. teicholyta ist dagegen die Rinde kräftig entwickelt und wird mit KHO violett (Exs.: Zw. 97, Rabh. 707). Cal. Lallavei und Visianica verhalten sich in dieser Bezie- hung wie arenaria, percrocata Arld. exs. 924 wie teicholuta. 2. Candelaria vitellina Krb. Syst. p. 121. — Ehrh. exs. (1785) n. 155 sub Lichene sec. Th. Fr. Seand. p. 188. Nieht selten und zum Theile mit gut entwickeltem Thallus. 3. Acarospora discreta Th. Fr. Scand. p. 217. — Ach. Meth. Suppl. p. 41 sub Parm. squamulosa y. Thallus KHOÖ add. CaCl,O, non mutatus. Squamae parvae sed pl. m. turgidae. Apothecia majora quam in Ace. smaragdula. Zerstreut auf der Oberseite des einen Lavastückes. Dieselbe Art kommt auch auf der Unterseite dieses Stückes mit vollständig ausgeblassten, fahl graugelben Lagerschuppen und heller Frucht- scheibe vor. Sie verhält sich daher zu discreta so, wie incusa Krb. zu Acar, squamulosa, und ist also eine Schattenform. 4. Lecanora (Placodium) heteromorpha Th. Fr. Scand. p. 221. — Ach. Univ. (1810) p. 412 sub Lecan. rubina P. Syn.: Squamaria peltata DC. Fl. Fr. II (1815) p. 377. Seitwärts an beiden Lavastücken. Apothecien bis zu 4mm breit, obere Lagerrinde diek, warzig oder faltig rissig. var. obscura Star. Thallus ut in speeie stramineo virens, cortiei superiore crassa, ruguloso v. verruculoso-rimosa, bene lobatus. Apothecia minora, ad 2 mm It., disco mere nigro, raro expallescente Epithecium fu- moso-viride. Margo loborum et pars adjacens corticis inferioris pl. m. viride nigra. Mehrere Exemplare auf der Mitte beider Lavastücke. Die Farbe der Oberseite und die dieke rissige Rinde unter- scheiden die Form von melanophthalma (Ram.) und weisen sie zu heteromorpha (Ach.). Die Art kommt auch in den Alpen der Schweiz und den Pyrenäen vor, gehört aber da, wie chrysoleuca‘), nicht zu den Bewohnern der Hochgipfel. Dagegen wurde sie von Schimper in Abessynien (Berg Dedschen und Silke) in einer Höhe von 4200 m gesammelt (Stitzb. Lich. Afr. p. 89). 5. Lecanora (Placod.) muralis Schär. En. p. 66. — Arld. Jur. n. 145 sub Placodio. — Sehreb. Spic. p. 130 sub Lichene. var. subcartilaginea Anzi It. sup. n. 160. Hie inde transiens in diffractum. Auf beiden Lavastücken nicht selten. Schlagintweit führt in „Neue Untersuch. ete.“ (1858) p. 228 Lecan. muralis Schär. var. vom Monte Rosa bei 3630 m an. 1) Lecan. Chrysoleuca geht in den Alpen Ossterreichs bis zur oberen Grenze des Weinstockes herab (Schlanders, Tirol). 250 6. Lecanora (Eulecanora) polytropa Nyl. Fl. 1872 p. 251. — Th. Fr. Arct. p. 110. — Schär. En. p. 81 p. p. — Ehrh. Crypt. (1793) n. 294 sec. Schär. 1. e. Thallus dispersus, partim depauperatus partim ex areolis con- stans majoribus. Discus apotheciorum saepe laete rufo-luteus, Pyeno- conidia arcuata 18—24 u Ile., 0°6 u It. Die Art ist eine bekannte Hochgipfelflechte auch der Alpen und wird von Schlagintweit |. ec. noch vom Gipfel des Mt. Blane bei 4810 m angeführt. 7. Lecanora (Eulec.) sordida Th. Fr. Arct. p. 115. — Pers. in Üst. Ann...7. St. p. 26. Thallus sterilis, KHO luteseens CaCl,O, non mutatus. Ein grösseres steriles Exemplar auf dem einen der Lavastücke. Parmelia sordida Pers. kommt nach Schlagintweit: „Unter- suchungen etc.“ (1850), p. 595, auf dem Gipfel des Glossglockners, 31798 m. und der Adlersruhe vor. 8. Gyrophora cylindrica Ach. Meth. p. 107. yar. Araratica Star. Thallus v. monophyllinus major, adpressus (ad 1'3 cm) v. polyphyllinus minor et ereetus, margo undus v. derosus, KHO add. Ca0l,O, extus et intus immutatus. Supra einereo-fuscescens, einereo pruinosus et centroversus p. m. reticulatim rugosus. Color paginae inferioris ut in forma typica. Rhizinae subsimplices, v. aequaliter dispersae (numquam fascieulatim eonnatae) v. in zonam marginalem congestae v. nullae (in forma complicata). Pyenides et pyenoconidia speciei. Apothecia ad 1'’2 mm It. subpedicellata v. sedentia, disco mox plano, subtilissime gyroso-plieato et semper distinete marginato. Interna struetura apotheciorum, sporae et react. jod. hymenii ut in typica eylindrica. Auf einem der Lavastücke nicht selten, und sowohl in der ein- als vielblättrigen Form fruchtend. Var. Araratica gleicht in ihrem Lager der typischen var. tornata Ach. mit netzig gerippter Oberseite, nur nähert sie sich in Bezug auf ihre sehr veränderlichen Haftfasern hie und da der Gyr. Delisei. Von allen Formen der cylindrica ist sie aber durch ihre zuerst concaven, dann flachen und kaum merkbar gewölbten, schwach gerillten und immer deutlich gerandeten Apothecien ver- schieden. In Sehlagintweit: „Untersuchungen“ wird p. 595 eine Gyr. proboscidea ß. tornata Ach. von den Todtenlöchern am Gross- glockner (ca. 3300 m) angeführt, von welcher als besondere Eigen- thümlichkeit ebenfalls coneave bis flache Apothecien angegeben werden, die daher mit der vorliegenden Flechte vom Ararat wahrscheinlich identisch sein dürfte. Gyr. eylindrica und ihre Varietäten gehören übrigens auch in den Alpen Oesterreichs und der Schweiz zu den häufigen Be- ‚wohnern der Hochgipfel, und die nahestehende Gyr. Delisei wird von Arnold ]. e. unter den Flechten vom Gipfel des gr. Ararat aufgezählt. 251 9. Sarcogyne sphaerospora Star. Thallus perspieuus nullus. Apotheeia supra et inter granula thalli Candel. vitellinae emergentia, tandem adpresso sedentia, habitu et interna structura ut in Sarc. urceolata Anzi, sed sporae sphae- ricae, diam. ad 3—4 u. Apothecien in geringer Zahl auf einer Insel der Candel. vitellina. Sare. sphaerospora lebt wohl sieher syntrophisch, insoweit aus dem blossen Anblick geschlossen werden darf; eine nähere Untersuchung des Lagers gestattete das seltene Vorkommen nicht. Sie gemahnt an Nesol. vitellinaria, doch sind die Apotheeien deut- lieh eoncav mit vorspringendem Rande des Exeipulum. In der Gruppe der Sare. pruinosa, zu der sie gehört. ist sie durch die kugeligen Sporen ausgezeichnet. Was das Vorkommen nahestehender Formen in grösserer Höhe anlangt. wird Sarc. simplex strepsodea von Müller in Bull. d. Trav. d. I. Soe. Murith. du Valais 1881, p. 64, vom Aletsch bei 3400 m angegeben. 10. Lecidea enteroleuca Arld. Jura n. 301. — Ach. Syn. p. 19 p. p. Thallus albus granuloso-areolatus v. areolatus, KHO uon mu- tatus. Apotheeia normalia. Pyenides desunt. Ein Exemplar seitwärts auf dem einen der Lavastücke. Am oberen Rande des Lagers, da, wo es der directen Bestrahlung aus- gesetzt war, sind einzelne Areolen linsenartig vergrössert (zwischen 0:5 und 1 mm) und werden in ihrem Rindentheile nach Benetzung ganz durchscheinend. Die Rinde ist ausserordentlich, bis zu 180 u, verdickt, gleicht einem Hymenium mit verklebten Paraphysen und wird mit J blau, später im unteren Theile purpurbraun gefärbt. Die Gonidienschichte unter der Rinde ist ganz normal und sehr kräftig entwickelt. 11. Lecidea atrobrunnea Schär. Spie. I (1328) pag. 134. — Ram. in DC. Fl. Fr. II (1805) p. 367 sub Rahizocarpo. var. grandiuscula Sehär. |. e. Thallus J. ope obseure eoerulescens. Pyenides rarissimae (in areolis juvenilibus) marginales, nigrae, supra sub. mier. fumoso- chalybeae. Sterigmata-subramosa v. bene ramosa, hyposterigmium fuscescens, pyenoconidia recta v. hie inde paullo arcuata 11—17 u lg., ea. 0-7 u It. Auf beiden Lavastücken in mehreren Exemplaren. Lec. atrobrunnea ist eine nordische und zugleich alpine Art, die besonders in der Form grandiusceula (vergl. Schär. |. e.) mit dicker, warzig-rissiger Rinde hoch hinaufsteigt, doch wird sie weder von Müller noch von Schlagintweit unter den Flechten der Hochgipfel aufgezählt. In den Pyrenäen wurde sie von Nylander auf dem Gipfel des Costabonne (2500 m) gefunden; aus Afrika ist sie bisher nicht sicher nachgewiesen. 12. Tiehothecium pygmaeum Krb. Par. p. 467. Auf dem Thallus der Lecan. peltata. 13. Cereidospora Ulothii Krb. Par. p. 466. — Vergl. Winter in Rabh. Orypt., II. Aufl., 1. Bd., 2. Abth., p. 432. Adsunt etiam pyenides minimae atrae. Sterigmata simplieia, pyenocomidia parva, recta 2—2°8 u le, 0°6 u It. Auf dem Thallus der Lecan. heteromorpha var. obscura. Hervorzuheben ist, dass alle angeführten Arten eine sehr schöne, theilweise geradezu üppige Entwicklung zeigen, woraus zu schliessen ist, dass ihnen die äusseren Bedingungen bestens zu- sagten. Auffallend ist ferner bei einigen die Verdiekung der Rinden- schichte, die wohl mit der starken direeten Bestrahlung in Zusam- menhang gebracht werden muss. Für die Mehrzahl der genannten Flechten (ausgenommen: Lecan. heteromorpha, polytropa sordida und Candel. vitellina) dürfte die Spitze des kl. Ararat der höchste bisher bekannte Ort ihres Vorkommens sein, und das Emporsteigen der Cal. teicholyta var. nigrescens zu solcher Höhe ist jedenfalls ein sehr bemerkens- werthes. b) Vuleanischer Tuff aus der Ebene nördlich von Erivan und Pipernoidtuff des Ruinenfeldes von Ani. 1. Physcia obsceura Tuck. Syn. (Sep.) p. 34. — Ehrh. see. El. Fr. Lieh. Eur. p. 84 sub Lichene. Forma saxicola inter virellam Ach. Prodr. p. 103 et crusta- ceam Schär. Spie. p. 443, colore thalli ut in virella (madef. virente), sed squamoso-erustacea. Squamae parvae ad 1—1'5 mm longae et latae, spurie subrosulato-lobatae, lobi sublacerato v. subdigitato paullo ineisi. Margo squamarum saepe soralibus subglobosis, obseure cinereo-viridibus obsitus. Rhizinae et eilia nulla. Steril, auf Pipernoidtuff zerstreute Inselchen bildend. 2. Caloptaca (Amphiloma) Nideri Stnr. Sitzb. d. k. Akad. d. Wiss. Wien. math. nat. Cl. 1898, p. 120. f. efflorescens Stnr. Apothecia et sporae ut in planta typica, sed thallus minus distinete orbieularis, lobi minores et supra saepe in soredia aurea edflorescentes. Auf Pipernoidtuff. 3. Caloplaca (Eucaloplaca) teicholyta Stnr. — Ach. Univ. p. 425 sub Lecanoru. var. nigrescens Stnr. Der Flechte vom Ararat entsprechend, nur sind die Lager- schuppen etwas grösser, da und dort sich leicht deckend und am Thallusrand ziemlich deutlich effigurirt. Auf dem vuleanischen Tuff in mehreren Exemplaren. 4. Caloplaca (Pyrenodesmia) variabilis Th. Fr. Scand. p. 172. — Pers. Ust. Ann. 1794, p. 26, sub Lichene. f. ochracea Müll. Prince. p. 47. 253 Thallo oehraceo, depauperato. Ein sehr kleines Exemplar auf vulcanischem Tuff. 5. Candelaria vitellina Krb. Syst. p. 121. — Ehrh. exs. (1785) n. 155 sub Lichene. Reichlich auf vulcanischem Tuff. 6. Candelaria subsimilis Stnr. Sitzb. d. k. Ak. d. Wiss. Wien, math. nat. Cl. 1898, p. 129. — Th. Fr. Aretoi p. 71, sub Xanthoria. Thallus hie inde bene evolutus, coralloideo-lobulatus suborbi- eularis. Sterigmata simplieia, pyenoconidia elliptica 2:5—4 u 1g., 1:5—1'8u It. Häufig auf Pipernoidtuff. 7. Acarospora subpruinata Star. Thallus squamosus et dispersus v. congeste squamoso-areolatus, varie badius v. obseure alivaceo-fuseus, nudus et subnitidus v. circa apotheeia v. in superficie tota einereo-pruinosus, cortice KHO add. CaCl,O, non mutata. Squamae tandem saepius ad 3 mm It. et 0:6 mm crass, habitu, quoad nudae, Acar. bullatae Anzi. Apothecia primum profunde immersa et concava, tandem superficiem thalli aequantes v. paullo emersae planae, subonbiculares, ad 06 mm It., margine thallodi emergente integro eircumdati, disco thallo eon- ceolore v. obseuriore, subtilissime inaequali nee distinete verrucoso, singula v. plurie in quavis squama tumque saepe gyrosa exposita. Paraphyses solubiles, filiformes ad 3 u crassae et supra paullo ad- huc incrassatae, bene septatae. Sporae numerosae, ellipticae v. ovales 3°8—6 u Ig., 2—-3 7 u It. Hymenium J. ope post coerule- scentiam fugacem lutescit, asci vinose fulvescunt. Pyenides parvae, atrae. Sterigmata simplieia, pyenoconidia elongato-elliptica 2°5—3°8 u lg., 0:9—1'8 u It. Reichlich, theilweise in ausgebreiteten Lagern auf dem Piper- noidtuff. Acar. subpruinata gehört zu den kräftigen, squamösen Formen der Gruppe der Ac. rufescens. Von smaragdula am weitesten abstehend, ist sie von im- pressula Th. Fr. Seand. p. 214 durch die J-Reaction des Hymeniums, von subrufula Nyl. durch breitere Sporen, von peliocypha, der sie durch die Tracht der Lagerschuppen, insoweit sie nicht bereift sind, am nächsten kommt, durch die Form der Apothecien und den Discus, von allen aber durch ihre theilweise Bereifung ver- schieden. Diese wird dadurch hervorgerufen, dass die farblose Aussenrinde, welche auch in den nichtbereiften Areolen, sowie bei bullata Anzi immer über der inneren, braun gefärbten Rinde vor- handen ist. nach und nach abgestossen wird, während ihre Reste reichlich Luft aufnehmen. Derselbe Vorgang spielt sich in der Rinde vieler Arten der Gattung Acarospora ab, bedarf aber noch sehr der Klarlegung in morphologischer und noch mehr in bio- logischer Hinsicht. 8. Acarospora smaragdula Krb. Par. p. 60 pp. — Nyl. Fl. 1872, p. 429 sub Lecanora. — ‚Wahlb. in Ach. Meth. Suppl. p. 29 sub Endocarpo. 254 In stirpe Ac. rufescentis (CaCl,O, cortex imutata) squamis diseretis tenuibus, dilutius v. obscurius fuscis et apotheeiis parvis diversa. Zerstreut auf dem vuleanischen Tuff. 9. Lecania (Dimerospora) Rabenhorsti Arld. Jura. n. 201. — Hepp. Eur. exs. n. 75 (1853). var. cinereo-fusca Cromb. Monog. p. 444. — Mudd. Man. (1861) p. 141. Thallus gramlosus, tenuis, cinereo-olivaeco ob- scuratus, madef. virens, fere omnino apotheeiis obteetus. Apothecıa sedentia, orbieularia ad 0°7 mm It., v. minora, thallo integre mar- ginata, disco nigro-fusco, tenuiter cinereo-pruinoso. Sporae 6—8 in asco, 1-septatae, oblongae 13—18°5 u lg.. 4°5--6'5 u It. Ste- rigmata simplieia, pyenoconidia arcuata v. hamata 13—17 u 1g., 0-5 uk. Auf Pipernoidtuff in mehreren kleinen Inseln, die der Haupt- sache nach aus Apothecien bestehen. Für var. cinereo-fusca ist die Bereifung der Apothecien cha- rakteristisch. Die vorliegende Flechte hat allerdings etwas grössere Sporen (die kleineren sind selten) als die normale Form; es soll aber einstweilen von der Trennung derselben abgesehen werden. 10. Lecanora (Placodium) albomarginata Nyl. in Cromb. Journ. Bot. 1874, p. 174 sec. Oromb. Monog. p. 355 Auf vuleanischem Tuff. 11. Lecanora (Peacodium) Garovaglii Krb. Par. p. 54. Häufig auf Pipernoidtuf. (Fortsetzung folgt.) Phaenologische Notizen über den Jänner und Februar 1899. Von Dr. K. von Keissler (Wien), Im November und December 1898 waren an der Pflanzenwelt in der Gegend von Wien eine Reihe von Vegetationsbewegungen wahrzunehmen, die eigentlich erst in der folgenden Vegetations- periorde, im kommenden Frühjahr, hätten erfolgen sollen, welche jedoch in Folge der abnormen Temperaturverhältnisse so bedeutend verfrüht stattfanden. Ueber diese Vorgänge findet sich Einiges in einer kleinen, -von mir verfassten Abhandlung'), betitelt: „Einige phaenologische Beobachtungen im Spätherbst 1898“ (Verh. d. zool. botan. Ges. in Wien, 1899, S. 196). 1) Dort sind jedoch auch Dinge enthalten, welche nicht hieher gehören, nämlich sich in den Spätherbst erstreckende Vegetationserscheinungen der vorhergehenden Vegetationsperiode (verspätete Vegetationserscheinungen). 255 Die Witterung blieb auch im darauffolgenden Jänner, zum Theil wohl auch im Februar 1899, eine recht milde, wie aus den nachstehenden Temperaturangaben hervorgeht ''): Jänner 1899: Mitteltemp. d. Monats + 24 (norm. — 1'4) Abweichung +3°8. Absolutes Maximum + 134°) ( „ + 97 ä +37. 5 Minimum — 34 ( „ —115) : +81. Februar 1899: Mitteltemp. d. Monats + 09 (norm. + 0:2) Abweichung + 07 Absolutes Maximum + 148( „ + 1090) x + 48. n Minimum — 97 ( „ — 96) 2 — 01. Unter solehen Umständen vollzogen sich auch in diesen beiden Monaten manche Vegetationserscheinungen, die sich unter gewöhn- liehen Verhältnissen erst später abzuspielen pflegen. Im Weiteren gebe ich nunmehr eine Uebersicht der von mir im Jänner und Februar 1899 beobachteten phytophaenologischen Erscheinungen. Die Beobachtungen wurden in allen jenen Fällen, in denen nicht ausdrücklich etwas Anderes angemerkt ist — und es sind dies die meisten — im Wiener botanischen Garten angestellt. Das in der Uebersicht zuerst stehende Datum drückt den Beginn der betreffenden Vegetationsphase im Jahre 1399 aus, welcher mit möglichster Genauigkeit ermittelt wurde; in jenen Fällen, in denen das Datum des normalen Beginnes der bezüglichen Phase für Wien (oder reducirt auf Wien) bereits festgestellt worden ist, erscheint dasselbe an zweiter Stelle des Vergleiches halber beigesetzt. Der normale Beginn des Blühens einer Pflanze wurde aus Fritsch, Ü. sen., Normaler Blütenkalender von Oesterreich- Ungarn, reducirt auf Wien’), derjenige der Laubentfaltung aus Fritsch, C. sen., Resultate mehrjähriger Beobachtungen über die Belaubung und Entlaubung der Bäume und Sträucher im Wiener botanischen Garten‘), entnommen. A. Im blühenden Zustand. Eranthis hiemalis Salisb............... 13. 1. norm. 22.1: Potentilla splendens Bam.°)............ KT Ornithogalum scapuosum var. Kotschy- Ban Benzlo) ei ae 1 2 5 Crocus chrysanthus Herb. ............. 19 Helleborus ponticus A. Br.?) ........... 20. I !) Die Temperaturangaben beziehen sich auf die „Hohe Warte“ (Central- Anstalt für Meteorologie) in Wien. Ich verdanke dieselben Herrn Dr. W. Trabert, Privat-Docenten an der Wiener Universität, dem ich für seine freund- lichen Bemühungen hiemit bestens danke. .. 2) Das höchste überhaupt auf der „Hohen Warte“ beobachtete Maximum beträgt + 13-6 C. 3) Denkschrift d. Akad. d. Wiss., Wien, mathem. naturw. Cl. Bd. XXXIII, pag. 99. *) Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss., Wien, mathem. naturw. Cl. Bd. XLIH. I. Abth., p 81. 5) Blühte bereits im Spätherbst 1898 (vgl. meine früher eitirte Arbeit) und begann an dem oben stehenden Tage neuerlich zu blühen. 256 CrocussImper alu Den..sern on. dina.. 20. I Betasites offieinalis: L.!. „u... ..2......: 21. L: norm. 27 7a Daphne Laureola 1! essen ec. 2 st n2enl: Daphne Mezereum h. 2 mar 3.2... walk „. ı 12: Almus incanax DU een. 28.1. 5,0028 Corylus Avellana U. Er. 2......:...: 239. „. ASCHE Helleborus KochwnSchiikr 2........... 10. AI: BHelleborus multifidus Vis. 2...2....2..... OST Pıiearia (calthaefohiadßehb:: ............ all: TaissU.ag0, Karfanaala an een 13. 11. normAl2zE Leueoium vernum 1... . 2.220... 13. IE a a, Galanthusanivansile: Au.r sassekaeakeer 14. II. a 2.17 Hellehorusjoetiduss ln. . a nad nern AS. „0 ADS Helleborus atrorubens W. K............ 14. II. Helleborus antiquorum A. Br. ........... 15:51 Cnacus neliculatusStev. 21.3 ae oaiees 16H. IHelleborus wirıdas Ta... es. een ass 16. II. norm. 20. II. Hepatıica traloba Gi). au aa ern d. ir 1 Hotentilla, spuna; Kern... 2a... | Eye 3 Oalyycanthus ipraecox a?) 1... . “nacne =33 Belhissperennistl..:r aan Dr. en 3 .= norm; 13,1 Senecio aulganis L. 1.22... Aesklseeke- SS ,„ 1.MW ENKONCaNNea users Aslerten 2 5,3 3 „ ‚sale Prmula,acaulis lu... ren. gen 2 Lamium purpureum L.Y). 220. .er.0.n 535 x % IV b. Mit Laubentfaltung. Sambucusinıgra IP)... ee 1991: Lonicera' implexa Ait.........2..: 170% Lonicera sempervirens L.°)........ 2077. Lonicera Standishii Qarr.’) ....... 21 Cydonia japonica Pers. setzt die bereits im December °) 1) Beobachtet in Hadersdorf nächst Wien. 2) Die im Weiteren folgenden Pflanzen, welche den ganzen Jänner und Februar blühten, hatten auch schon im Spätherbst 1898 geblüht (vgl. meine früher eitirte Arbeit). 3) Stand im Jänner in schönster Blüte. #), Iris Bakeriana Fost., Scilla bifolia L., diverse Crocus-Arten hatten im Februar zwar Blüten entwickelt, doch öffneten sich dieselben erst im Mo- nate März. 5) Normal am 17. I. nach Fritschll. e. 6) Die Lonicera-Arten beginnen überhaupt sehr früh mit der Belaubung So gibt Fritsch |. e. an: Beginn der Belaubung bei L. tatarica L. in milden Wintern am 21. December, norm. am 28. Februar, bei L. Periclymenum L norm. am 22. Jänner. ”) Es trat auch eine grössere Zahl von Blüten aus den Knospen hervor. ®) Vgl. meine früher eitirte Arbeit. 257 begonnene Blattentfaltung im Jänner und Februar fort (Mitte Jänner auch einzelne Blütenknospen ') sich öffnend). Sorbaria grandiflora Max.......... 8. 1. Sorbaria sorbifolia A. Br. (syn. Spi- rasa ,sorbifolia 1.) 9)... -..-. 8. II. Lonicera Morrowü A. Gr.......... 15. IL Zum Schlusse füge ich noch folgende Beobachtungen bei: Es begannen Mitte Jänner die Laubknospen zu schwellen bei Amygdalus communis L., Prunus Grayana Max., Philadelphus coronarius L.; es öffneten sich Mitte Jänner die Laub- knospen bei Paeonia Moutan Sims., P. offieinalis L., Prunus brigantiaca Vill., Cydonia sinensis Thn., Spiraea alba Dur., Sp. chamaedryfolia L., Sp. sinensis Max., Sp. latıfolia Borkh., Sp. Thunbergii Sieb., Ribes opulifolium Hort., Kerria japonica DÜG., Lonicera tatarica L.; es öffnen sieh Mitte Jänner die Blüten- knospen!) von Fibes saxatıle Pall. und Cornus mas L.; ebenso Mitte Februar die Blütenknospen') von Prunus (Amygdalus) Fenzliana Fritsch; desgleichen die Laubknospen von Lonicera Caprifolium L.; es schwellen endlich Mitte Februar die Laubknospen bei Exochorda Alberti Reg., Crataegus coccinea L., Crataegus Crus gallı L. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XLI. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. Von Dr. V. Folgner (Prag). L (Mit Tafel III.) (Fortsetzung. °) 2. Peridinium cincetum Ehrbe. In dem oben erwähnten, aus der Gegend von Gmunden stam- menden Algenmateriale fand sich neben den äusserst zahlreichen Wintereysten von Ceratium tetraceros eine zweite, gleichfalls schon in den winterlichen Ruhestand übergegangene Peridinee in ziemlich beträchtlicher Menge vor, welche selbst schon bei flüchtiger Durch- musterung des Magmas die Aufmerksamkeit durch einen in rubin- ähnlicher Farbe erstrahlenden rothen Inhaltskörper von ausser- 1) Selbstverständlich sind im Gegensatz zu Laubknospen solche Knospen gemeint, die Blüten enthalten, und nicht etwa einzelne Blüten im Knospen- stadium. 2) Nach Fritsch 1. ec. im Wiener botanischen Garten normal mit einer verfrühten Blattentfaltung am 1. October. 3), Vgl. Nr. 4, 8. 136; Nr. 6, S. 221. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1899. 20 258 gewöhnlicher Grösse sofort auf sich zog. Diese Peridinee war von rundlich-eiförmiger bis fast kugeliger Gestalt und besass einen glatten, ziemlich dünnen, mit einer tiefeingeschnittenen Gürtelfurche versehenen Panzer, dessen Structur jedoch — er schien aus poly- gonalen Platten zusammengesetzt zu sein — wegen der dunklen Färbung der Chromatophoren sieh nicht mit hinreichender Deut- lichkeit erkennen liess; es gelang mir jedoch später, durch genaues Vergleichen der Cysten mit zahlreichen, im Magma umbherliegenden leeren Panzern und mit den vortrefflichen Abbildungen in Stein’s Peridineen- Atlas mit ziemlicher Sicherheit festzustellen, dass die fragliche Peridinee das Peridinium cinctum Ehrbg. war. Der Plasmakörper füllte den Panzer nicht ganz aus, sondern war, ganz wie Stein dies in seinem Tafelwerk von Peridinium tabulatum abbildet (Tafel XII, Fig. 16), etwas contrahirt und mit einer homo- genen, den Panzer an Dicke übertreffenden farblosen Hülle um- geben, die, wie sich später zeigte, aus einer Art Gallerte bestand. Von den Inhaltskörpern des Protoplasten verdient nur der oben erwähnte, durch seine intensive Färbung, aussergewöhnliche Grösse und starke Lichtbrechung ausgezeichnete rothe Körper be- sondere Erwähnung. Er besass etwa länglich-eiförmige Gestalt, war annähernd ein Drittel so lang als der Querdurchmesser der Cyste und (immer?) in der spitzeren Hälfte derselben im Plasma eingelagert, und zwar so, dass seine Längsachse derjenigen der ganzen Peridinee ungefähr parallel verlief. Im März d. J. bemerkte ich bei einer Anzahl der Wintereysten des Peridinium, dass der so auffallende grosse, rothe Körper bei ihnen in der Mitte eine deutliche Einschnürung und daher eine bisquitförmige Gestalt zeigte, also ein ganz ähnliches Aussehen, wie der von Stein auf Tafel XI, Fig. 16. bei einem Exemplare von Peridinium tabulatum abgebildete „rothe Oelkörper“. An den von mir im vergangenen Herbst und im Winter beobachteten sehr zahlreichen Peridineen hatte ich von dieser Einfurchung des rothen Körpers nichts wahrgenommen, und ich halte es daher nicht für ausgeschlossen, dass jene erst gegen Ende des Winters oder im Beginn des Frühjahrs sich bildete. Ob diese Formveränderung aber bei allen Individuen auftritt und viel- leicht gar mit der Weiterentwicklung der betreffenden Individuen im Zusammenhange steht, als ein einleitender Act zu dem Aus- schlüpfen des Peridinium aus seiner Wintereyste angesehen werden darf, bin ich vorläufig ausser Stande zu entscheiden. Dieser Vorgang, den ich gegen Ende März und Anfang April v. J. in mehreren Fällen mit aller wünschenswerthen Sicherheit verfolgen konnte, spielte sich folgendermassen ab: Der Plasma- körper sprengte auf eine bisher nicht näher festzustellende Weise den Panzer — und zwar in sämmtlichen von mir beobachteten Fällen nicht längs der Gürtelfurche, sondern in der Nähe eines der beiden Pole — und zwängte sich nun, immer noch von der (aus Gallerte bestehenden s. u.) Cystenhülle umgeben, durch den Spalt heraus, der, wie man aus der Dehnung des Körpers beim 259 Austreten entnehmen konnte, ziemlich eng sein musste. Vollständig in’s Freie gelangt, blieb der Protoplast dicht neben seinem Panzer, dessen Plattenstructur man nun mit aller Deutlichkeit erkennen konnte, zunächst ruhig liegen, indem er sich sofort kreisförmig abrundete. Seine unmittelbar nach dem Verlassen des Panzers scharf umgrenzte, stark lichtbrechende, derbe Umhüllung beginnt nun anscheinend stark zu quellen, ihre Contouren werden mit Zu- nahme der Dieke immer schwächer sichtbar, und nach Verlauf von wenigen Minuten ist die Hülle ganz verquollen, ganz unsichtbar geworden. Dieser Vorgang spricht unzweifelhaft dafür, dass die Substanz der Cyste eine Gallerte ist, wie ich bereits oben erwähnte und wie sie schon mehrfach bei ruhenden Formen anderer Peri- dineen z. B. bei Glenodinium-Arten constatirt worden ist. Mög- licherweise wird auch der räthselhafte Vorgang der Sprengung des Panzers durch die beginnende Quellung der gallertigen Cysten- membran bedingt, wobei allerdings die Frage offen bleibt, wie das dazu erforderliche Wasser auf einmal im geeigneten Zeitpunkt in das Innere der Peridinee hineingelangt. Nach dem völligen Verschwinden der Gallertmembran spielt sich nun ein höchst merkwürdiger Vorgang an dem noch immer bewegungslos neben seinem verlassenen Panzer daliegenden Peridinium ab: es beginnt nämlich der schon mehrfach genannte, auffallende, grosse, rothe Körper von seiner bis- herigen Lagerstätte im Innern des Protoplasmas fort- zurücken und langsam gegen die Peripherie des letz- teren hin zu wandern, wobei sein früherer Ort noch längere Zeit als ein heller Fleck im Plasmakörper kenntlich bleibt. Endlich, nach 1—2 Minuten, hat er die Oberfläche desselben erreicht, wölbt sich an ihr vor und wird schliesslieh im Verlauf von wenigen Secunden ganz aus dem Plasma heraus- gestossen, neben welchem er dann bewegungslos liegen bleibt ; er kann hier noch tagelang in fast unverändertem Aussehen beob- achtet werden. Im selben Moment aber, wo der rothe Körper aus dem Plasmaleib herausgepresst wird, schnürt sich derselbe, der bis dahin auch nicht die geringste Andeutung einer Gürtelfurche er- kennen liess, in der Mitte deutlich ein, erhält also die fehlende Gürtelfurche, die er doch offenbar vor seiner Eneystirung besass, wieder, und zu gleicher Zeit wird auch eine lange schwingende Geissel sichtbar, die sich ohne sonderliche Anstrengung bis zu ihrem Anheftungspunkte verfolgen lässt. Anfänglich sind ihre Bewegungen noch sehr langsam, und dementsprechend zeigt auch das Peridinium zunächst nur sehr geringe Beweglichkeit, indem es blos träge von einer Seite auf die andere rollt und sich dabei bald als nahezu kreisrunde Scheibe. bald von nierenförmiger Gestalt darstellt. Später, nach ungefähr einer Viertelstunde, wird seine Bewegung lebhafter, von mehr kreisender Art, wobei es, wenn auch zwar langsam, so doch stetig, vorwärtsschwimmt und von seinem leeren Panzer und dem ausgestossenen rothen Körper sich 20* 260 entfernt. Die Gürtelfurche erscheint in diesem Stadium schon sehr scharf eingeschnitten, und die vorher nur undeutlich erkeunbare Quergeissel ist jetzt mit ganz ausgezeichneter Deutlichkeit, wie man sie nur selten bei den Süsswasser-Peridineen zu sehen bekommt, sichtbar. Ob um diese Zeit schon die Ausscheidung eines neuen Panzers begonnen hat, konnte ich leider nicht feststellen, da die mit immer steigender Geschwindigkeit einherschwimmenden Peri- dineen schliesslich trotz aller Sorgfalt verloren gingen, wahrschein- lich unter dem Deckglas hervor auf den freien Theil des Object- trägers gelangten und hier eintrockneten. Was nun die Frage nach der physiologischen Bedeutung dieses merkwürdigen rothen Körpers betrifft, so kann es nach meinem Dafürhalten keinem Zweifel unterliegen, dass wir es in ihm mit einem Exeret im wahrsten Sinne des Wortes zu thun haben. So sehr er auch in Farbe und Lichtbrechungsvermögen den bei den Süsswasser-Peridineen so häufig auftretenden rothen Tropfen ähnelt, die von verschiedenen Forschern auf Grund mikro- chemischer Untersuchungen übereinstimmend als fettes Oel erkannt und als Reservestoffe gedeutet worden sind, so spricht doch die Thatsache seiner Ausstossung entschieden gegen eine analoge Auf- fassung. Nun ist allerdings ja auch die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, dass der rothe Körper vielleicht nicht seiner ganzen Masse nach ein Exeret darstellt, sondern nur einen Kern aus einem seiner chemischen Natur nach vorläufig noch nicht näher bekannten Endproducte des Stoffwechsels besitzt, welch’ ersterer, etwa zum Schutze des umgebenden Plasmas, nur an seiner Ober- fläche mit einem Ueberzuge aus jenem (übrigens auch bei der Gattung Peridinium selbst vorkommenden) rothen, ölartigen Reserve- stoffe versehen wäre; derselbe würde dann an dem centralen eigent- lichen Exeretballen sehr fest haften; denn ich nahm selbst nach Stunden an den frei im Wasser herumliegenden ausgestossenen rothen Körpern niemals eine Veränderung wahr, die an eine tropfen- ähnliche Zusammenziehung einer ölartigen Substanz erinnert hätte, konnte vielmehr gar keine Veränderung feststellen. Ich muss über- haupt die Beantwortung der Frage nach der chemischen Natur der erwähnten merkwürdigen Exeretkörper weiteren Untersuchungen vorbehalten, da ich, im Bestreben, die ausgeschlüpften Peridineen zum Zwecke weiterer Beobachtungen möglichst lange am Leben zu erhalten, mich nieht zur Anwendung chemischer Reagentien ent- schliessen mochte. Von ungleich höherem Interesse aber als die chemische Natur des rothen Exeretkörpers ist die Thatsache seiner Ausstossung. Meines Wissens ist im gesammten Gebiete der pflanzlichen Orga- nismen bisher kein Fall bekannt, in welehem, wie hier, eine lebende Zelle die ausgeschiedenen festen Endproduete ihres Stoffwechsels aus ihrem Leibe plötzlich nach aussen entfernt hätte. Freilich würde dies dem Plasmakörper der Pflanzenzelle in der Regel ja schon durch seine fast stets vorhandene Membranumkleidung zur Unmög- 261 lichkeit gemacht werden; allein auch bei den nackten Schwärmzellen hat man nichts Aehnliches bis jetzt beobachtet. Dagegen erinnert der fragliche Vorgang ganz auffallend an die von Schilling') bei einigen anderen Süsswasser-Peridineen (Glenodinium edax und Gymnodinium hyalinum) beschriebene und abgebildete Ausstossung unverdauter Nahrungsballen, allerdings mit dem äusserst wichtigen Unterschiede, dass es sich in dem letzteren Falle um farblose, also nicht selbstständig assimilirende Formen handelt, welche nach den zahlreichen Beobachtungen Schilling’s sich auf thierische Weise durch Aufnahme anderer Organismen ernähren, während unser, durch seine zahlreichen, grünliehbraunen Chromatophoren zu einer ausgiebigen Assimilation befähigtes Peridinium auf eine derartige thierische Ernährungsweise höchstwahrscheinlich nicht angewiesen ist; mindestens ist dieselbe, so oft auch schon diese, überdies keineswegs seltene Peridinee untersucht wurde, bisher noch niemals beobachtet worden. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XXXVI. Banunculus millefoliatus Vahl und R. gar- ganicus Ten. In den mit Herrn J. Dörfler veröffentlichten Beiträgen zur Flora Albaniens und Macedoniens?) habe ich, gestützt auf ältere Beobachtungen die Aufmerksamkeit meiner Fachgenossen neuerdings auf die Unterschiede gelenkt, welche zwischen dem echten kanun- culus millefoliatus Vahl?) und jener Pflanze bestehen, welche die Autoren der Balkanhalbinsel-Floren mit diesem Namen bezeichnen. Prof. ©. Fritsch unterzieht in den Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft XLIX. Bd. p. 226 (1899) den Formenkreis des I. mille- foliatus s. a. auf Grundlage eines ihm zu Gebote stehenden reichen Materiales einer neueren Prüfung und kommt, nachdem er die von mir a. a. O. veröffentlichten Daten und eigene Beobachtungen einer förmlichen Revision unterzieht. zu dem Resultat, dass die an- gegebenen Unterschiede thatsächlich vorhanden sind, da jedoch ‚nach seinen Untersuchungen „Zwischenformen“ vorhanden seien, so zieht er aus seinen Untersuchungen den Schluss, „dass R. mille- foliatus Vahl eine formenreiche Pflanze sei, die im Begriffe stehe, an verschiedenen Stellen ihres Verbreitungsbezirkes Localrassen ‚auszubilden, die aber wohl nicht als eigene Arten, sondern höchstens ‚als Unterarten aufgefasst werden können.“ lt) ]. e. DH, pag. 204. 2) Denkschr. d. Math. naturw. Classe d. Kaiserl. Akad. d. Wissensch., Bd. LXIV. 3) Symb. bot. II. p. 63 tab. 37. 262 Dem ersten Theile dieses Satzes pflichte ich nach Einsicht eines seither durch meine Hände gegangenen reicheren Materiales mit dem Bemerken bei, dass er sich auf den R. millefoliatus der Autoren nicht „Vahl“ bezieht, denn mit dem Vahl’schen Namen kann meines Erachtens nach nur die der Vahl’schen Beschreibung und Abbildung entsprechende „Unterart“ oder „Localrasse“ be- zeichnet werden, über den speculativen Mitteltheil des Satzes will ich mich hier nicht äussern. darüber schliesslich, ob Ranunculus garganicus Ten. (und mit gleichem Rechte auch R. millefoliatus Vahl) als Art, Unterart oder Localrasse aufgefasst werden sollen, disputire ich prinecipiell nicht. Die directe Veranlassung zur Veröffentlichung dieses Artikels ist jedoch die Aeusserung Fritsch's. dass meine Annahme, dass „Ran. garganicus Ten. eine längere, eylindrische Fruchtähre zu erzeugen scheint“, „direet unrichtig“ sei. Prof. Fritsch scheint übersehen zu haben, dass er sich mit dieser Behauptung direet im Widerspruche mit dem Autor des Ran. garganicus befindet, der diese Pflanze in seiner Flora Napol. vol. IV. p. 344 „earpellis uneinato rostratis, in spicam eylindricam longe congestis“ und ebendort auf S. 78 „earpellae (sic!) in spicam fere pollicarem dis- positae* beschreibt; — dagegen heisst es bei R. millefoliatus „earpellis in spieam elliptieam dispositis“. (Gestützt auf diese und auch bei anderen Autoren (z. B. Bertol. Fl. It. V. p. 528) vorzufindende ähnlich klingende Sätze, habe ich den von Fritsch als „direet unrichtig“ bezeichneten Ausspruch gethan, und bin in meinem Glauben durch die Worte des Autors, die mir in diesem Falle in erster Linie massgebend sind, umsomehr bestärkt worden, als Tenore sowohl seinen Ran. garganicus als auch den millefoliatus mindestens 15 Jahre (1830/45) hindurch in seinem botanischen Garten eultivirt hat, also beide im Fruehtstadium besser beurtheilen konnte als wir, die wir mit dem spärlichen Fruchtmaterial der Herbarien arbeiten. Meine Fruchtexemplare des Ran. garganicus Ten. vom Balkan haben 1'/, em lange, dabei kaum 7 mm breite Fruchtähren, auch die Pflanze des Rhodopegebirges zeigt ähnliche Dimensionen, mein algierischer R. millefoliatus Vahl hat eine kaum 1 cm lange, dabei fast ebenso breite Fruchtähre. Meine Ansicht also, dass Ersterem eine längere eylindrische Fruchtähre zuzuschreiben ist, muss ich solange aufrecht erhalten, bis mir nicht Jemand die Existenz einer fast zolllangen Fruchtähre bei dem echten Ranunculus millefoliatus Vahl beweist. Budapest, am 23. Mai 1899. 263 Bemerkung zu obigem Aufsatze. Auf die obenstehenden Angaben Degen’s erlaube ich mir nur mit einigen Zahlen zu antworten. Die Länge der Fruchtähre beträgt bei einem mir vorliegenden Exemplare des typischen Ranun- culus millefoliatus Vahl aus Algier (leg. Ohoulette) 23 mm, da- gegen bei einem Exemplare des Kanuneulus Garganicus Ten. aus Serbien (leg. Pan&i€) nur $mm'). Allerdings sind das extreme Fälle, aber sie beweisen dort die Unhaltbarkeit der Behauptung Degen’s. Exemplare mit eirca 10 mm langen Fruchtähren sind bei beiden Formen am häufigsten. Die übrigen Bemerkungen Degen’s bedürfen keiner Erwiderung. Fritsch. Nachträge zu „Die Or- chidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III). Von Max Schulze (Jena). (Mit einer Abbildung.) (Fortsetzung. ?) O. Tlatifolia X sam- bueina. (Vgl. die Abb.) In verschiedenen Formen auf der Fischbachwiese im Thüringer Wald Ruppert! — Knollen ‚und Blätter in der Gestalt “ bald ungefähr die Mittelstel- lung zwischen den Stamm- arten einnehmend, bald sich mehr der einen oder der an- deren derselben anschliessend ; das unterste und zuweilen auch das darüberstehende Blatt hier und da nach der Spitze hin fast spatelförmig. Aehre ziemlich kurz-eiföormig oder länglich- eiföürmig. Blüten relativ gross. Deckblätter drei- bis mehr- nervig, beim Aufblühen so lang oder länger als die Blüten; das unterste immer, zuweilen auch die folgenden, sehr gross, Fruchtknoten diek und etwas gekrümmt. Lippe dreilappig mit zumeist etwas vorgezogenem !) Beide Belegexemplare im Herbar des k. k. naturhistorischen Hof- museums in Wien. 2). Vgl Nr. 55 82168 264 Mittellappen, sehr selten mit gleichlangen Lappen. Sporn dick, am Rücken sehr wenig gebogen, so lang bis fast so lang als der Frucht- knoten und länger als die äusseren Perigonblätter. — Ich sah die Pflanzen nur im getrockneten Zustande und lasse als Ergänzung des Gesagten die Aufzeichnungen des Entdeckers folgen: „Im Juni 1898 fand ich im östlichen Thüringer Wald auf cambrischem Schiefer in einer Höhe von ca. 300 m eine Anzahl Kreuzungen von O. sambueina und ©. latifolia. Ich unterschied zunächst robuste und schlanke Formen. Ferner a) Exemplare, die mehr nach O. lati- folia hinneigten auf feuchterem Standorte; bei diesen sind die Blätter stark in der oberen Hälfte gefleckt, die Knollen tief 3—4spaltig, die Spaltung meist bis zur Hälfte der Knollen reichend, Lippe drei- spaltig, ihre Lappen rundlich und so gross wie bei O. latifolia, die beiden seitlichen aber weit grösser als der mittlere. b) der ©. sambu- cina näherstehende Exemplare; Blätter nur äusserst wenig und auch dann nur verwaschen gefleckt. resp. punktirt, Knollen sehr charak- teristisch, handförmig zwei- oder dreispaltig, die jüngere nicht viel tiefer als bei O. sambueina. die ältere fast bis zur Hälfte gespalten, Wuchs stramm aufrecht, Lippe gross, dreispaltig, rundlich, am Rande oft wellig, oberer Theil des Stengels wie bei der rothblühenden Varietät der ©. sambucina roth überlaufen. ältere Blüten lebhaft karmoisinpurpurn-sammtig, die eben aufgeblühten feurig-blutroth. — Beide Formen haben gemeinsam, dass die oberen beiden Perigon- blätter nach innen rundlich-längliche Fleckchen tragen und über- haupt die Lippen stark gebändert und gefleckt erscheinen.“ — O. Rupperti m.') !) Nach dem Entdecker dieses Bastardes, Apotheker Josef Ruppert, z. Z. in Kahla in Thüringen, einem tüchtigen Kenner der heimischen Orchideen. Sein Eifer in der botanischen Erforschung der Umgebung seiner Wohnorte wurde durch manchen schönen Erfolg gekrönt; seine bemerkenswertheren Orchideen- Funde bilden werthvolle Beiträge zu diesen „Nachträgen“. — Die Original- Exemplare der von K. Richter (in Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien, 1888, S. 220) publieirten O. latif. x sambueina (©. monticola K. Richt.) konnte ich durch die Güte ihres jetzigen Besitzers, Dr. E. v. Haläcsy, kaiserl. Rath in Wien, einer Besichtigung unterziehen. Die Prüfung ergab, dass sich höchstens in den Knollen eine Andeutung an O. sambucina erblicken lassen könnte. Aus- nahmsweise sind diese aber auch bei O. latifolia weniger tief gespalten; dies zeigen mir unzweifelhafte Exemplare dieser Art in meinem Herbar, die ich bei Göschwitz und im Leutrathale bei Jena gesammelt habe. Es ist mithin bei der Beurtheilung nichts auf die weniger tief gespaltenen Knollen zu geben, wenn kein anderes Merkmal auf die Beimischung der ©. sambucina hinweist. Ich kann ınich darum der Ansicht E. v. Haläcsy’s und G. v. Beck’s, Richter’s Pflanzen seien nichts ais O. latifolia, nur anschliessen. „O. monticola habe ich in meiner Fl. v. N.-Oe. einfach ignorirt, offenbar damals an ihre Bastardnatur nicht glaubend* (E. v. Haläcsy briefl.) und „O. monticola ist nach meiner Prüfung nichts Anderes als O. latifolia. Die Pflanze ist übrigens, als völlig unzureichend beschrieben, kaum zu berücksichtigen“ (G. v. Beck briefl. an J. Ruppert). Nach meiner Ansicht stellt G. v. Beck in seiner Fl. v. N.-Oe. den Namen OÖ. monticola K. Richt. mit vollem Recht als ein jüngeres Synom. zu OÖ. latifolia. — Die beigegebene Abbildung der Thüring. Pflanze ging aus der kunstgeübten Hand des Herrn J. Ruppert hervor. 265 O. latifolia X Traunsteineri. Ahlbeck bei Swinemünde Ruthe! — Den früher beschriebenen Formen ähnlich. Von ©. Traunsteineri verschieden durch: grössere, 3—4theilige Knollen, hohleren Stengel, breitere untere und mittlere Blätter — grösste Breite (1’4—2°5 cm) zumeist in der Mitte der Spreite —., fast immer dicht- und reichblütige Aehre, sowie frühere Blütezeit (die Aehre am 15. Juni bereits völlig aufgeblüht),. Von ©. latifolia hingegen sich durch den schlanken Stengel und die grossen, in ihrer Bildung kaum von ©. Traunsteineri abweichenden Blüten unter- scheidend. O. sambucina L. b. bracteata M. Sch. Ziemlich gut ausgebildet bei Dittersdorf im Thüringer Wald (leg. Cantor Müller) Herb. Ruppert! O. Ruthei M. Sch. Swinemünde auch am linken Swine- ufer Ruthe! und in der Plantage Ruthe (briefl.). O. maculata L. Purpurn blühend am Ufer des Tanay- Sees im Canton Waadt Chenevard! — Mit schneeweissen, völlig ungezeichneten Blüten und ungefleckten Blättern im „grossen Holz“ bei Stadtilm in Thüringen (leg. Cantor Müller-Dittersdorf) Herb. Ruppert! — Eine durch kurz kegelförmige Sporne, die '/; bis höchstens '/, so lang als die Fruchtknoten sind, ausgezeichnete Form bei Waldeck unweit Jena!! 2. Meyeri Rochb. fil. Östernothhafen bei Swinemünde Ruthe! — Die Pflanze zeigt die Merkmale dieser Variet., weicht aber durch die unteren Blätter, die nicht stumpf, sondern (lanzett- lieh und) spitz sind, ab und ist deshalb richtiger ein Mittelding zwischen der var. Mreyeri und der var. helodes zu nennen. Die in der oberen Stengelhälfte stehenden 14 kleinen, deckblattartigen Blätter verleihen derselben ein sehr eigenthümliches Aussehen. 3. helodes Rchb. fil. Wiesen östlich von Osternothhafen bei Swinemünde Ruthe! Krummhübel im Riesengebirge J. Scholz! — Dieselbe weissblühend in der Hildener Haide um den Jaberg bei Haau in Rheinpreussen F. Wirtgen! Ophrys muscifera Huds. Abänderungen in der Fär- bung der Blüten zeigen: Eine Pflanze vom Kunitzberge bei Jena!! Seitliche innere Perigonblätter grün. nur nach dem Grunde hin in der Mitte etwas bräunlich überlaufen. Lippe bräunliehgrün; die Seitenlappen olivengrün, der Mittellappen wie bei O. aranifera var. virescens Moggr., mit breitem, kahlen, grünen Rande. Nebenbei sei bemerkt, dass in der Mitte der Aehre ein Deckblatt zwei neben- einander stehende Blüten stützte. — Eine andere bei Sondershausen Lutze! Aeussere Perigonblätter gelblich; die seitlichen inneren gelblichgrün, nach dem Grunde hin ein wenig bräunlich. Lippe olivengrün, in der Mitte gelblich; Abschnitte des Mittellappens und die Seitenlappen nach der Spitze hin bleicher gefärbt, der Spiegel fast weiss. — Eine dritte bei Münstereifel in der Rheinprovinz F. Wirtgen (briefl.). Zwei Exemplare mit gelblich-weissen Blüten, nur die Narbenhöhle ist grünlich gefärbt. 266 Die in den letzten „Nachträgen* beschriebene'), von Frl. Goldhagen bei Jena aufgefundene Monstrosität wurde von dem fachkundigen Inspeetor des botanischen Gartens, Herrn E. Rettig, in Oultur genommen und gelangte durch dessen sorgfältige Pflege wiederum zur Blüte. Dabei war eine weitere Veränderung in ihrem Aus- sehen eingetreten: Die vier untersten der sechs erschienenen Blüten zeigen noch stärker verbreiterte (bis 3 mm breite) seitliche innere Perigonblätter; die völlig ungetheilten Lippen derselben sind nicht im Geringsten behaart, ihre Seitenränder nach unten umgeschlagen, ihre Färbung genau dieselbe (gelblichgrün) wie die der übrigen fünf Perigonblätter, sie sind nur noch sehr wenig und matt bräunlich gestrichelt. Die fünfte Blüte weicht schon von den vier unter ihr stehenden durch die etwas Behaarung aufweisende, an der Spitze ein wenig verbreiterte und seicht ausgerandete Lippe ab. Die sechste (oberste) Blüte, von einem ziemlich tief gabelig getheilten Deekblatt gestützt, ist noch mehr in die normale Gestalt zurückgegangen; ihre seitlichen inneren Perigonblätter sind nieht ganz so breit mehr wie bei den übrigen Blüten und am Rande etwas braunsammtig, sonst gelbliehgrün und kahl; die ebenfalls etwas behaarte Lippe ist auf der einen Seite bereits mit einem kurzen Lappen versehen und an der Spitze noch breiter und tiefer ausgerandet. Alle Blüten haben verlängerte seitliche innere Perigonblätter, sowie drei Staubgefässe. 2. bombifera Breb. Zwischen Berka und Tiefengruben in Thüringen. Hergt und Torges.?) O. fuciflora Rechb. Mit auffallend verlängerten Höckern der Lippe bei Altenburg hinter Sierck in Lothringen Ruppert! Mit ganz unscheinbaren Höckern bei Igel unweit Trier Ruppert! Altenburg bei Siereck in Lothringen Ruppert! Mit höckerloser Lippe auf dem Kahleberg bei Perl in der Rheinprovinz Ruppert! Auf dem St. Quentin bei Metz H. Petry! Mit weisslichen, sehr in's Grüne spielenden äusseren Perigonblättern am Sal&ve bei Genf Chenevard! Mit dreilappiger Lippe („zu beiden Seiten des An- hängsels, welches selbst einen hervorspringenden Lappen bildet, befinden sich noch zwei andere breite Lappen“, Ruppert in sched.) Wellenstein im Luxemburgischen Ruppert! Eine Abänderung, bei der die Lippe mit vier kurzen Einschnitten versehen ist und darum — das Anhängsel mitgereehnet — fünflappig erscheint (f. guinquelobata Ruppert in sched.), bei Igel unweit Trier Ruppert! — 0. fueiflora zeigt wohl unter allen Ophrys-Arten, wie ich schon zu wiederholten Malen Gelegenheit hatte, mich zu überzeugen, die grösste Variations- fähigkeit, besonders in Betreff der Färbung und Zeichnung der Lippe. Unter einer grösseren Anzahl lebender, von einer nur wenige (Juadratmeter grossen Stelle stammender Exemplare, die ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Referendar H. Petry zu verdanken habe, fanden sich kaum zwei Individuen, die vollständig einander glichen. !) In dieser Zeitschr., 1898. 2) S. Mitth. d. Thüring. bot. Ver. N. F., Heft XII, 1898, S. 12. 267 3. grandiflora Löhr. Nahestehende Formen — Blüten nicht ganz so gross, äussere Perigonblätter nicht immer schmäler und spitzer — bei Igel unweit Trier Ruppert! — Die seitlichen inneren Perigonblätter sind hier und da sehr lang; bei der einen Pflanze ist das Anhängsel siebenzähnig mit kaum verlängertem mittleren Zahn. 4. platycheila Rosb. Hierher zu ziehen, da nur durch die Zeichnung abweichend, sind Formen vom Saleve bei Genf Chenevard! und von Altenburg bei Sierck in Lothringen Ruppert! J. orgyifera (O. arachnites Murr f. orgyifera O. Abel.)‘) Aeussere Perigonblätter an der Spitze dreilappig mit vor- gezogenem Mittellappen; das mittlere nicht über die Säule gebogen, sondern mit derselben einen Winkel von 55° bildend. Die gelbliche Zeichnung der purpurbraun gefärbten Lippe aus einem Querstreifen bestehend, der nach unten von einer scharfen anastomosirenden Wellenlinie begrenzt ist, an den Enden sich verdickt und aufwärts biegt; auf dieser Querlinie stehen zwei Längsstreifen. Anhängsel der Lippe lang. Bisher nur eine Pflanze bei Inharting in Öber- österreich Pfeiffer. 5. pseudapifera Rosb. Igeler Kalkbrüche bei Trier Ruppert! 6 coronifera Beck. Dreispitz bei Mutzig im Elsass. H. Petry! O. fuciflora X muscifera wurde auch von Dr. Fellen- berg (Herb. Dutoit-Haller!) bei les Devens bei Bex gesammelt. — Blüten weit grösser als bei O0. muscifera, kleiner als bei O. fueiflora. Lippe angedeutet dreilappig, wie bei 0. muscifera behaart und gefärbt, mit sehr kurzem, behaartem, ein wenig nach vorn gebogenem Anhängsel zwischen den beiden Lappen an der Spitze. Connectiv sehr kurz bespitzt. O. aranifera Huds. Eine Blüte mit 2 Säulen, die zweite ohne Staubgefäss bei Jena!! Dieselbe monströse Bildung am Saleve bei Genf Chenevard! a 3. virescens Moggr. Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. etry! 6. fissa Moggr. Abweichend durch kahle seitliche innere Perigonblätter bei Ebringen unweit Freiburg im Breisgau Ruppert! Anm. ©. aranifera 8. atrata Gren. Die von OÖ. Abel dafür gehaltene Pflanze vom Bisamberg bei Wien?) ist nur eine ziemlich grossblütige Form der O. aranif. 2. fuciflora Rehb. fil., wie sie auch bei Jena und an vielen anderen Orten des Gebietes auftritt. ®) !) Vgl. O0. Abel, Ueber einige Ophrydeen, S. A. a. d. Verh.d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1898, S. 3, mit Abbild. 2) Vgl. die letzten „Nachträge“ in dieser Zeitschrift 1898, 3) Herr Universitäts-Assistent ©. Abel scheint nur übersehen zu haben, seine Angabe zu berichtigen. Die mir nach Erscheinen der letzten „Nachträge* auf Wunsch zugesandten, in reichlicher Menge gesehenen Exem- plare waren mit O. aranifera, nicht mit ©. aranif. var. atrata bezeichnet. 268 10. flavescens M. Sch. Mit kleinerer Lippe mit kahlem, gelblichen (oder grünlichen ?) Rande, also gewissermassen eine die Var. flavescens und virescens verbindende Form bei Freiburg im Breisgau Ruppert! 11. ambigua Gren.') „Aeussere Perigonblätter rosa mit breitem grünen Mittelnerv. Stengel gewöhnlich verlängerter und Perigonblätter grösser“. Lossy und Chaney bei GenfChenevard.?) Monte Brione Winkler! O. aranifera X Bertolonii. Vigolo Vattaro bei Trient Gelmi. — J. Murr unterscheidet drei Formen dieses neuen Bastardes. °) a) O.pseud-aranifera Murr. Im Habitus sich mehr an OÖ. aranifera anschliessend, von derselben jedoch abweichend durch: die dunkler purpurbraun gefärbte, schmälere Lippe mit ähnlicher, aber kürzerer, in ihren Gliedern breiterer und stumpferer Zeichnung, die auch bei der getrockneten Pflanze sehr deutlich hervortritt und scharf hellberandet ist; die Füsse der H-förmigen Zeichnung stehen etwas weiter ab und sind nach innen zum Theil stark O-förmig aus- geweitet. Die äusseren Perigonblätter sind weisslicher, die seitlichen inneren etwas geröthet und am Rande flaumiger. — J. Murr, dem ein einziges Exemplar dieser Form vorlag, bemerkt, dass er sich nicht mit Entschiedenheit für den hybriden Ursprung derselben erklären könne. ) ©. pseudo-Bertolonii Murr. Die der 0. Dertolonii näherstehende Form, die aber durch die mehr oder minder ent- wickelten Höcker am Grunde der Lippe und die Zeichnung, die eine Verbindung aus den Zeiehnungen der beiden Arten darstellt, auf die Beimischung der O. aranifera hinweist. c) ©. Gelmii Murr. Die etwa die Mitte zwischen den Stammarten einnehmende Form. Sie zeigt die Einwirkung der ©. aranifera noch deutlicher als die O. pseudo-Bertolonit, der sie sich anschliesst. Die tief — aber nicht schwarzpurpurn gefärbte Lippe ist am Grunde wie bei der letzteren mit kurz kegelförmigen Höckern besetzt, dabei aber breit gewölbt; ihre Zeichnung ist scharf hell- berandet und stellt ein nach oben geöffnetes Hufeisen dar. O. aranifera X fuciflora. Thalheim bei Wels in Ober- österreich Pfeiffer. — Der ausführlichen Beschreibung 0. Abel’st), der eine in Spiritus aufbewahrte Blüte von dem nunmehr verstor- benen Hofrath A. v. Kerner erhalten hatte, entnehme ich die Hauptsachen: Aeussere Perigonblätter mehr an O. aranifera er- innernd, länglicher als bei ©. fuciflora, stumpf zugespitzt, mit nach aussen etwas umgeschlagenem Rande. Seitliche innere Perigonblätter !) Grenier, Flor. jurassique, S. 755. 2) P. Chenevard, Notes floristiques, Extr. d. Bull. d. travaux d. 1. Soe. bot. d. Geneve, IX., 1898. 3) J. Murr, Eine neue Ophrys-Kreuzung, in Deutsch. bot. Mon.-Schr., 1898, S. 217. 4) 0. Abel, Ueber einige Ophrydeen, S. Abdr. a. d. Verh.d.k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, 1898, mit 2 Abbild. 269 viel kleiner als bei O. aranifera, kaum '/, so lang als die äusseren, eiförmig-lanzettlich mit stumpfer Spitze, röthlieh, besonders am Rande sammtig behaart. Lippe eiförmig, gewölbt mit stark zurückgeschla- genen Seitenrändern, dreilappig, an der Spitze mit einem behaarten, wie die Lippe purpurbraun gefärbten, oben schlüsselförmig aus- gehöhlten Anhängsel. Zeichnung der Lippe aus einem gelbumran- deten, dunkelbraunen H bestehend, das gegen unten ausgezogen ist und sich verbreitert, zu beiden Seiten des H ein kleiner gelber Fleek. — Von 0. fuciflora durch die Form der äusseren Perigon- blätter und der Lippe, sowie durch das behaarte Anhängsel, das den Charakter eines kleinen Mittellappens trägt, verschieden; von O. aranifera durch die Gestalt und Länge der seitlichen inneren Perigonblätter, die längere Narbenhöhle, durch das Vorhandensein eines Anhängsels und die Zeichnung abweichend. — 0. Abel bemerkt dazu, dass er drei von ihm am Isonzodamme bei Gradiska gesammelte Pflanzen, die er früher für Abarten der O. arunifera angesehen, jetzt auch für Hybriden der O. aranifera und fuciflora halten möchte. O. Bertolonii Mor. var. Landaueri Appel.‘) Lippe schwefelgelb, die übrigen Perigonblätter rein weiss. °) Monte lrione bei Riva Appel und Landauer. O. apifera Huds. 1. Muteliae Mutel. Kösen in Thü- ringen Ruppert! Chaney bei Genf Chenevard.°) Vufflens bei Morges im Oanton Waadt Chenevard! 2. flavescens Rosb. Ebringer Capelle bei Freiburg i. Br. Ruppert! 6. aurita Moggr. Mordthal bei Kösen in Thüringen. Ruppert! ‘. Friburgensis v. Freyhold. Im Jahre 1885 wiederum bei Freiburg i. Br. an verschiedenen Stellen aufgefunden: Ebringer Capelle, Schönberg und Kaiserstuhl am faulen Waag Ruppert! — Aus der typischen ©. apifera möchte sich durch Verlängerung der seitlichen inneren Perigonblätter die f. aurits Moggr. entwickelt haben; aus dieser durch weitere Umbildung in weniger behaarte, den äusseren Perigonblättern ganz ähnliche Petalen, sowie gleich- zeitig durch das Flach- und fast Ungetheiltwerden der Lippe, deren Anhängsel nicht mehr zurückgeschlagen, sondern abwärts gerichtet ist und oft auch schon kleiner erscheint, die f. Friburgensis; aus der letzteren die extremste bis jetzt bekannte Form 0. Botteroni mit ganz kahlen seitlichen inneren Perigonblättern und anhängsel- loser Lippe. 1) Vgl. Allg. bot. Zeitschr., 1898, S. 187. ?) Nach einer getreu wiedergegebenen Abbildung der Pflanze. 3) P. Chenevard, Notes florist., S. Abdr. a. d. Bull. d. travaux d. l. soc. bot. d. Geneve, 1898. 270 O. apifera X fuciflora. Auf dem Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. Petry! — Aeussere Perigonblätter länglicher und an der Spitze verschmälerter als bei ©. fuciflora, weisslich, am Grunde röthlich-purpurn überlaufen; seitliche innere sehr kurz, eiförmig- lanzettlich, fast hellpurpurn. Lippe dreilappig, stark convex, am Rande flach, etwas kürzer als die äusseren Perigonblätter; Seitenlappen fast oval, abgerundet, ganzrandig, abstehend (nicht zurückgeschlagen) ; Anhängsel der Lippe etwas länger als breit, schmäler als bei O. fuciflora, dreizähnig, etwas vorwärtsgekrümmt, bei der einen Blüte etwas zurückgebogen. Die Zeichnung der schwachsammtigen, purpur- braunen, nach den Rändern hin gelblichen Lippe mehr an 0. api- fera mahnend, aus zwei ziemlich parallel laufenden, nach vorn hin etwas verbreiterten, hlassgelben, kahlen Linien bestehend, nach der Basis der Lippe hin ein zimmtbrauner, kahler Fleck. Conneetiv mit verlängertem, sehr leicht geschlängelten Fortsatz. (Fortsetzung folgt.) Lichenologische Fragmente. Von Dr. F. Arnold (München). 37. (Fortsetzung. !) 329. C. exile Fl., Arn. München Nr. 317, an Rinde bei Clarks Brook, 141, 147: habitu cum planta europaea convenit, epithec. olivaceo viride, K—, hym. jodo vinosum, hypoth. sordide olivascens, sporae speciei, 0-012—15 mm Ig., 0'004 mm lat. 235. Graphis seripta f. spathea Ach., Leight., Arn. München Nr. 320; an Rinde bei Frenchmans Cove, 529; apoth. tenera, linearia, varie eurvula, atra, thalli zona albida eircumdata. 330. Opegrapha vulgata Ach., Arn. München Nr. 322; an glatter Nadelholzrinde bei Halfway Point, 534, d: sporae 7—-9 septat., 0:024—27 mm Ig., 0'003 mm Jlat., spermatia leviter curvula, 0:009 mm Ig., 0:001 mm lat. 237. Op. varia Pers. f. pulicaris Lehtf.; an der glatten Rinde älterer Birken bei Frenehmans ÜOove, 840: apoth. minora, oblongoelliptica, disco medio nonnihil dilatato, sporae incol., demum fuseidulae, 3—5 septat., 0:018 mm Ig., 0°005 mm lat. 331. Op. sawicola Ach., Stizenb. Op. sax. p. 23, Arn. Jura Nr. 421, Nyl. Paris. 1896, p. 106; an Sandsteinfelsen bei (@oose Arm, 311: thallus subnullus albescens, apoth. atra simpliecia, regu- lariter autem 3—4 agglomerata, quasi maculas dispersas formantia, epithec. rimiforme, ep. hyp. fuse., hym. jodo caeruleum, sporae incol., 3 septat., 0:018—24 mm Ig., 0:006 mm lat. 1) Vergl. Nr. 2, S. 56; Nr. 3, S. 99; Nr. 4, S. 146; Nr. 5, 8. 175; Nr. 6, S. 226. 271 332. Op. zonata Koerb. syst. p. 279, Arn. Jura Nr. 419; steril an beschatteten Felsen bei Lark Harbour, 787, a, 794: thallus effusus, lineis atris decussatus, rubieundofuseus, hie inde sorediis minutis pallidis conspersus. 239. Calicium hyperellum Ach. f. filiforme Sehaer., Arn. Jura Nr. 430, auf dem Holze alter Baumstrünke bei Halfway Point, mit Ramalina dilacerata und Lecanora symmictera, 371: thallus subnullus, exeipulum rufofuseum, stipites basi dilatati. 333. C. trabinellum Schl., Arn. Jura Nr. 432, auf altem Holze bei Halfway Point, 370, margo exeipuli flavovirescens, sporae fuseae, 1 septat., 0-009—10 mm Ig., 0:004—45 mm lat.; am näm- lichen Standorte neben Buellia Schaereri, 370, a. 334. ©. salicinum Pers., trachelinum Ach., auf altem Holze bei Siles Point, 525, exeipulum rufofuseum, spor. fuscese., 1 septat., 0:007 mm Ig., 0:0045 mm lat.; bei Halfway Point, 370; bei Birchy Cove neben Biatorina synothea, 400; — an Rinde bei Deer Lake mit Biatorina tricolor, 863. 335. C. minutum Koerb., Arn. Jura Nr. 437, auf alten Brettern bei Goose Arm., gesellig mit Lecan. symmictera f. ecrustacea Nyl., E. 45: thallus subnullus, stipites graciles, nigri, sporae fusc., 1 septat., 0:006—7 mm Ig., 0004 mm lat., spermatia oblonga, 0:003 mm le., 00015 mm lat.; — an Bretterholz bei Ballantyne Cove, 894: stipites breves, dispersi, sporae 0:010 — rarius 12 mm |]g., 0005 mm lat. 336. C. pusillum Fl., planta lignieola Arn. Jura Nr. 438, auf morschem Holze bei Johns Beach, 1408: apothecia pusilla, graeilia nigra, sporae fuscese., hie inde simplices, regulariter 1 septat., 0:006—8 mm Ig., 0:0025—3 mm lat. 337. C. parietinum Ach, Arn. Jura Nr. 438, auf morschem Holze bei Sandy Point in der Bay of St. Georges. 862: thallus subnullus, stipites graeiles pusilli, nigri, sporae subfusiformes, sim- plices, fuscese., 0°009 — raro 12 mm Ig., 0:005 mm lat.; — ebenso bei Siles Point, 498: sporae fuseidulae, simplices, 0:006—7 mm lg., 0:003 mm lat. 338. Coniocybe furfuracea L., auf veralteten Pflanzenresten bei Birchy Cove, 230; Middle Arm, 1095; auf Steinen bei Ballantyne Cove, 893. 339. Endocarpon miniatum L., bei Shoal Point, 283; Halfway Point, 532. 340. Catopyrenium cinereum Pers.; auf Erde bei Exploits, E. 124; eum planta europaea habitu congruit, peritheeium basi ineoloratum, sporae 0:018—21 mm Ig., 0:006 mm lat. 341. Lithoicea cataleptoides Nyl., Arn. Jura Nr. 478, Tirol XXX... P.:1387,.1. Nr. »645,|:exs.; Arn.. ‚1133; auf Gestein bei Grand Lake, 1419: thallus pallide fusceseens, areolatorimulosus, apoth. reoulariter thallo teeta, ex areolis prominula, sporae amplae, 0°024—27, rarius 30 mm Ie., 0:012—15 mm lat. 342. Amphoridium dolomiticum Mass., Arn. Jura Nr. 508, Verrue. integra Nyl., auf Steinen bei Goose Arm, 725: thallus tenuis 212 albescens, apoth. parva apice prominentia, perithee. integrum, sporae amplae, 0:030—32 mm Ie., 0:015—18 mm lat.; — ebenso bei Irish Town, 771, a. 343. V. rupestris Schrad., Arn. Jura, Nr. 492, Mudd man. p- 291, Verr. muralis Ach.; auf Gestein bei Johns Beach, 591: pl. minus evoluta, sporae speciei, 0°021 mm Ilg., 0:012—14 mm Iat.: — bei Chimney Cove, 665: thallus albescens, apoth. numerosa, emersa, mediocria, perithec. dimidiat., sporae 0'018 mm Ie., 0-010 mm lat. 344. V. amylacea Hepp, Arn. Jura Nr. 493: an Kalkfelsen bei Goose Arm, 738: thallus albescens, subfarinosus, apoth. parva, parte superiore e thallo prominentia, sporae oblongae, 0017 mm Ie., 0006 mm lat. 345. V. chlorotica Ach., Arn. Tirol XXX. p. 387, Nr. 683, auf Steinen bei Goose Arm., 725, a: thallus gelatinosus, olivaceo- viridis, apoth. prominentia, perithee. dimidiatum, sporae oblongae, 0:021—24 mm Ig., 0:°009—12 mm lat. ; — ebenso bei Lark Harbour. 381, 1429. 346. V. pachyderma Arn., Tirol (1872), V. pissina Nyl. (1881). Arn. Tirol XXX. p. 387, Nr. 1003; steril an Felsen bei Lark Har- bour, 589: thallus effusus, laevis, fere eoriaceus, atroviridis, nitidus. stratus cortiealis parenchymaticus nee k nec ac. nitr. coloratus, gonidia luteoviridia, minora, O°009—11 mm Ig., 0°006 mm lat. 347. V. aquatilis Mudd man. p. 285, t. 5 Fig. 121, Arn. Tirol XXX. p. 387, Nr. 1004, exs. Arn. 1566, b, Monae. 486: auf Gestein bei Goose Arm, 727: planta nigricans, thallus erassiuseulus, apoth. parva, fere punetiformia, emergentia, sporae ellipsoideae, non raro cum guttula, O0-008—9 mm lat. 348. Verrucaria papillosa Fl., Koerb. syst. p. 550, Arn. Jura. Nr. 499; auf Steinen bei Clarks Brook, 150, 151, 152; bei Davis Cove, 648, 653; Johns Beach, 427; Middle Arm, 1010, 1012: Halfway Point, 541, 660; Coal River, 639, a; River Head, 396, d: thallus tenuis, effusus, sordide viridulus, fuseidulus, fere nigrieans, apoth. parva, emersa, gregaria, perithec. dimidiatum, sporae oblongae, 0:018—22 mm Ie., 0:005—6 mm lat., oetonae. Variat thallo sat tenui fusconigricante, apotheciis minoribus, sporis paullo brevioribus, O:016 mm Ig., 0:006—7 mm lat., auf Gestein bei Chimney Cove, 656; Johns Beach, 259. Variat sporis nonnihil longioribus, 0:027—30 mm I1g., 0:009—12 mm Jlat.; auf Steinen bei Wild Cove, mit Rhizocarpon excentricum, 258 (comp. Arn. in Flora 1882 p. 140, Nr. 9, München, 1891, Nr. 366). F. acrotella Ach., Arn. Jura, Nr. 499, München, Nr. 366. auf Steinen bei Johns Beach, 812: thallus subnullus, sporae 0:015—16 mm Ieg., 0:006 mm lat.; — bei Coal River, 639: sporae 0'018 mm Ig., 0°007 mm lat. 349. V. brachyspora Arn. Jura Nr. 647, München Nr. 368. Tirol XXX. p. 387. Nr. 1005; auf Steinen bei Middle Arm, 1011: 273 habitus Verr. papillosae, thallus macula albescente indicatus, perithee. dimidiatum, sporae ovales, 0'015 mm Ieg., 0:008—9 mm at. 350. V. dolosa Hepp. Arn. Jura Nr. 501, München Nr. 369; auf Steinen bei Leading Tickles, 230: thallus subnullus, apoth. minora quam apud V. Papillosam, sporae tenues, 0014 mm Ie., 0 0045 mm lat.; — bei Frenchmans Cove, 359: sporae 0015 mm 18. 0 005-6 mm lat. 351. Verrucaria nigricolor Arn. (n. spec.): an Rinde bei Middle Arm, 723: habitus Arthopyreniae rhypontae, thallus maculas maiores format nigricantes, apoth. numerosa, parva, emersa, perithee. dimidiatum, paraphyses indistinctae, sporae incol., simplices, amplae, 0:024—27 mm Ie., 0:012-—-15 mm lat. 352. Thelidium papulare Fr., Arn. Jura Nr. 512, Tirol XXX. p- 388, Nr. 715; auf Gestein bei Coal River, 595, a: thallus tenuis, leviter rimulosus, fuscidulo albescens, apoth. maiora. emersa, perithee. erassum, dimidiatum, sporae incol., latae, 3 septatae, non raro cum 4 outtulis, 0-042—45 mm Ie.. 0:015—18 mm Jat.; — bei Rope Cove, 239: apotheeia minus emersa, e thallo tenuiter rimuloso, pallide eervinulo emergentia. perithee. dimidiatum, sporae 3 septat., 0 :036— rarius 52 mm Ie., 0 015—18 mm lat. 353. Th. olivaceum Fr., Arn Jura Nr. 519, Verr. pseudo- livacea Nyl., Hue Add. p. 287; auf Gestein bei Pleasant Cove, 181: thallus fuscescens, eontinuus, apoth. parva, emersa, sporae incol., 1 septatae, 0-015—15 mm le, 0°:008—9 mm at. 354. Th. absconditum Kplh., Arn. Jura Nr. 517: an Steinen bei Johns Beach, 243; habitus Verrue. papillosae, apoth. minuta. punctiformia, emergentia, sporae incol., 1 septat., 0021 --24 mm Ie.., 0:012—15 mm lat. Nonnihil differi Thelidium prope Wild Cove, 632, collectum: apoth. paullo maiora, emergentia, sporae 1 septat., 0030 mm Ieg., 0:015 mm lat. 355. Th. acrotellum Arn. Jura Nr. 520, München Nr. 378; auf Steinen bei Little Harbour, 604: habitus Verr. papillosae, thallus sat tenuis, sordide Intescens, sporae ovales, simplices et 1 septat. cum 2 euttulis maioribus, 0:O15 mm Ig., 0:009 mm lat. Variat apotheciis minoribus, punetiformibus, sporis autem maioribus, 0:018—22 mm Ile., 0:008—9 mm Jat., 8 in asecis dila- tatis, auf Steinen bei Johns Beach, 379. 356. Sporodictyon theleodes Somft., Arn. Labrador, 1896 p- 17, Nr. 123; an Schieferfelsen bei Middle Arm, 307: omnino cum planta labradorica eonvenit. 357. Sphaeromphale fissa Tayl., Arn. Tirol XXX. p. 386, Nr. 670, Wainio Adjum. p. 166; auf Gestein bei Coal River, 652; pl. nigricans, thallus rimulosus, apoth. semigloboso emersa, gonidia hymenialia viridula, orbicularia, 0004 mm Jlat., sporae in- colores, fuscidulae, obtusae, 7 septat. et murales, 0:036 mm Ie., 0:015 mm Jat.; — auf Steinen bei Grand Lake, 1417: thallus fusconigricans, gelatinosus, laevis, apoth. minora semiglobosoemersa, Oesterr. botan. Zeitschr. 7. Heft. 1899. 21 274 gonidia hymenialia numerosa, luteoviridia, sphaerica. 0:003—4 mm lat., sporae fuscae, murales, minute cellulosae, 0:039—42 mm Ig., 0°015 mm lat. 358. Polyblastia verrucosa Ach. f. Hegetschweileri Naeg. apud Hepp 446, Arn. Tirol XVII. p. 569, XVII. p. 261; auf Schiefergestein bei Middle Arm, 329: thallus sordide albescens, granulatus, K—, apotheeia thalli granulis eircumelusa, apice pro- minentia, perithec. integrum, hym. absque gonidiis hymen., sporae incol., latae, 7 septat. et polyblastae, cellulis maioribus, 0:030—34 mm le., 0-015—16 mm lat. 359. P. albida Arn. Jura Nr. 526, Tirol XXX. p. 389, Nr. 731; an Kalkfelsen bei Goose Arm, 733, 733, e: thallus effusus, albescens. apoth. minora, immersa, apice proniinentia, numerosa, hymenium absque gonidiis hymen., sporae incol., 3 septat., demum 5—-7 septat. et polyblastae, 0:030 mm Ig., 0°015 mm lat., 8 in aseis latis. 360. Sagedia carpinea Pers., Arn. Jura Nr. 561; an Rinde bei Johns Beach, 1017: thallus leprosulus, viridulus, parum evolutus, apoth. minuta, perithee. nonnihil atrocaerulescens, K —, paraph. capillares, sporae fusiformes, 3 septat., 0015 mm Ieg., 0:03 mm. lat., 8 in asecis eylindrieis; — ebenso bei Grand Lake, 341. 249. Arthopyrenia cinereopruinosa Schaer., var. vel propter sporas nonnihil maiores et latiores species propria; habitu cum typo congruit; an Rinde bei Middle Arm, 508: thallus macula albescente indicatus, sporae incol., 1 septat.. apoth. sat parva, dispersa, paraph. distinetae, medio leviter constrictae, non raro cum 2—3 guttulis maioribus, 0:021 mm Ig., 0:008—9 mm. lat.; — ebenso bei Lark Harbour neben Biatora concinna, 516: sporae 0°024 mm IIe., 0:010 mm Jlat., S in aseis latis, basi dilatatis; — bei Irishtown gesellig mit Arthonia dispersa, 60: paraph. distinetae, sporae 0:018—24 mm Ie., 0:007—0:009 mm lat. 361. Thelocarpon; auf dem Thallus von Thelidium acrotellum var. bei Johns Beach, 379: apoth. minutissima, eitrina, sat dis- persa,medio impressa,quasi perforata, sporae oblongae. 0 °007—8 mm lg.., 0:0053—4 mm Jlat., plures in asco. Dieses wahrscheinlich neue Thelo- carpon steht dem Th. eollapsulum und vieinellum am nächsten; eine genauere Bestimmung ist, da auf dem Steine nur drei Apo- theeien vorhanden sind. nicht möglich. Th. superellum hat grössere Sporen, Th. Herteri grössere Apothecien und Th. subeylindrieum Arn. andersgestaltete Apothecien; comp. Nyl. Hue Add. p. 265, Rehm in Hedwigia 1891, Heft 1. 362. Leptogium chloromelum Sw. (1806), Brebissonii Mteg. (1840), ruginosum Duf. (1850), Kplhbr. Geschichte 1869, p. 540, 610, Nyl. syn. p. 428, Hue lich. exot. p. 27, Crombie brit. 1894, p. 74; an Rinde bei Wild Cove, E. 92: thallus fuseoplumbeus, lobatus, lobi undulati, parte centrali minute furfuracei, versus mar- ginem laeves, maiores et minores, apoth. concava fuscorufa, margine furfuraceogranulosa, epith. fuscese., sporae late subfusiformes, 3 septat. cum nonnullis guttulis. O-027 mm le., 0:012—14 mm lat. 275 363. Leptogium intermedium Arn. Jura Nr. 590, Homodınmı subtile (Schrad.) Nyl. Paris. 1896, p. 18: var. videtur, an Betula Rinde bei Middle Arm, 722: thallus nigrofuscus, quasi in maculas parvas et diseretas diffractus, margine hie inde minute lobatus, apoth. perminuta, rara, rufofusca, epithee. fuscescens, sporae incol., obtuse subfusiformes, 5 septat. et polyblastae, 0°021 mm |Ie.. 0012 mm lat., octonae. 364. Lecidea intumescens Floerke, Arn. Jura Nr. 292, Bitter, Jahrb. f. wissensch. Bot., 33, Heft 1, p. 104, parasitisch auf dem Thallus der Lecanora sordida auf Steinen bei Chimney Cove, 702, 702, b. gesellig mit Aspieilia gibbosa Ach., Th. Fries, Leeidea lactea (auf deren Thallus Tiehotheeium pygmaeum verbreitet ist) und Rhizoe. geographicum. 365. Nesolechia punctum Mass.,. Zopf, Untersuchungen über die durch parasitische Pilze hervorgebrachten Krankheiten der Flechten, 1898, p. 251 [11]; auf den Thallus-Blättehen der Olad. digitata f. brachytes bei Sandy Point, 156. 366. Arthopyrenia lichenum Arn. Jura Nr. 625, München Nr. 441; auf dem Thallus der Verruc. papillosa bei Clarks Brook, 152: apoth. minutissima, punetiformia, paraph. defiecient., sporae ineol., 1 septat.. 0012 mm Ig., 0:004 mm Jlat.. 8 in aseis elon- gatis, medio parum inflatis, ascis 0060 mm Ig., 0009 mm latis; — ebenso bei Lark Harbour auf Verruc. chlorotiea, 381: sporae elongato oblongae. 0'015 mm Ieg., 0°003 mm lat., 8 in aseis oblongis, basi nonnihil dilatatis, O-036 mm Ig., 0°010 mm |latis. 367. Lichenosticta podetiicola, Zopf, Untersuchungen, 1898, p- 263 [23]; an den Podetien der Clad. gracilis f. hybrida bei Riverhead, 202, und der Glad. cornuta I... bei Glode Sound. 271. Odontites pratensis. Von Dr. Vine. v. Borbäas (Budapest). Aus dem deutschen Florengebiete sah ich ausser Odontites litoralis Fries noch die kurzbracteische Od. odontites L. sub Euphrasia (Euphrasia serotina Lam.) und die langbracteische Euphr. oder „O. verna“ Autor. Letztere ist aber gewiss nicht die typische südliche 0. verna Bell. Append. ad Fl. Pedem. p. 33. 1792 sub Euphrasia, vielmehr ist sie eine mehr continentale Varietät derselben. Od. pratensis differt ab O. verna bracteis paulo minoribus: inferioribus flore fere duplo longioribus, superioribus florem eireiter aequantibus aut paulo superantibus, ealyce fructifero autem paulo longioribus, in apice racemi breviter comosis, foliis paulo angustiori- bus, caule ramosiore, ealyce paulo minore ete., ab O. stenodonta caule simpliciore. humiliore romigero, haud interfoliato, foliis minus acuminatis, inter inflorescentiam terminalem et ramos 21* 276 summos foliis absque flore nullis interjeetis, calyce fructuque paulo maiore, ab 0. odontitide demum iam longius distat: caule haud interfoliato, bracteis ealyeisque dentibus magis elongatis, his an- gustioribus, foliis paulo latioribus, minus acuminatis, calyce maiore.“ „Capsula calyeis longitudinem paulo superat, oblonga, apice rotundata “ Man vergleiche ferner meine Abhandlung: De speciebus Odontitidum Hungariae,“ in Termeszetrajzi füzetek 1898. Od. pratensis ist eigentlich eine Mittelform zwischen O. vern« und ©. odontites L. «, auch nımmt sie geographisch gewissermassen eine Mittelstellung zwischen beiden ein. In den deutschen Floren wird sie öfters als Kuphrasia verna angeführt. Da sie aber, wenn auch nicht sehr beträchtlich, von 0. verna verschieden ist, so suchte ich in den deutschen floristischen Werken nach, wo sie beschrieben und benannt ist. Ich fand nun in Wirtgen’s Fl. der preuss. Rheinprovinz, 1857. p. 337 bei Kuphr. odontıtes zwei Varietäten unterschieden: „@) pratensis, Deckbl. länger als die Blüten; auf feuchten Wiesen; ß) arvensis, Deckbl. kürzer als die Blüten; auf Saatfeldern Juni b. Aug.“ Diese Beschreibung entspricht zwar unseren jetzigen Wünschen in vollem Masse nicht, besonders bei einer saisondimorphe Formen aufweisenden Gattung, da aber in Deutschland aus dieser Verwandt- schaft nur eine langbracteische und eine kurzbracteische Form be- kannt ist, so kann man kaum zweifeln, dass hier die langbracteische die «) pratensis, — die kurzbracteische aber die ß) arvensis ist. Od. verna var. macrocarpa Waisb! ist auch eine langbracteische Form, obwohl die Bracteen etwas kürzer sind, als bei der typischen OÖ. verna, welche ich aus Österreich-Ungarn nur aus Öroatien, Krain (Adelsberg) und Tirol (Val di Ledro) gesehen habe. Diese 0. macro- carpa ist aber eigentlich auch nur eine. schmalblättrige Form der O. verna, ist auch eine Mittelform zwischen 0. odontites und O. verna, also von der obigen deutschen Mittelform (« pratensis Wirtg.) gar nicht verschieden, und so musste ich sie vereinigen, und die ältere Benennung (O. pratensis) voranstellen. O0. macrocarpa ist aber auch in Betreff der Blütezeit inter- mediär, und keineswegs eine ausschliesslich „präästivale Form“, wie Dr. Waisb. in der „Oesterr. Botanischen Zeitung“, 1899, S. 187 angibt. Ich fand im Sept. 1894 hei Reese (Zala), Sept. 1873 aber bei St. Georg im Pressburger Comitat auf nassen Wiesen, wie es Wirtgen angibt, mit 0. macrocarpa ganz identische Exemplare, welche, man konnte denken, postästive Formen, keine Interfoliation hatten. Nur bei Gösfa (Sept. 1882) fand ich Exemplare der O. macro- carpa mit schwacher Interfoliation. Ich zweifle nicht, dass man im September auch bei Redlischlag, am Originalstandorte der ©. macrocarpa Waisb., solehe Exemplare mit Interfoliation finden wird. Ich wollte meine im September gesammelten Exemplare als eine O. Pannonica beschreiben, da ich sie aber im Sept. auch a77 ohne Interfoliation fand, so fasste ich OÖ. pratensis (O. macrocarpa) ganz richtig für eine Form auf, welche von Juni, Juli bis Sept. blüht, deren frühere Exemplare unverzweigt oder wenig verzweigt, die späteren aber stark verzweigt sind, aber doch ohne oder mit Interfoliation. So blühte ©. odontites bei den Rajecer Thermen Juli—Aug. 1898 auch mit oder ohne Interfoliation. Das 0. maecro- carpa in einer Höhe von 700 -- 800 m. s. m. in den Saaten vor- kommt, kann kein Unterschied sein gegenüber der ©. pratensis. welehe in unteren Regionen auf nassen Wiesen wächst. Ich bemerke endlich, dass bei Lamarck |. e. keine var. albiflora benannt ist, und dass 0. villosula Schur mit 0. rubra Gilib. (Fl. Lithuan. II. 1781. 126. Exere. physol. 1792. 127! ob „folia floralia minora“, jun., jul., aug.) identisch ist. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Capsella. Von Dr. Jos. Murr (Trient). (Mit Tafel IV.) (Schluss. !) Nun zur Sortirung der procumbens-Formen des Trentino! Ich schicke hier eine Bemerkung Gelmi’s voraus, dass in hiesiger Gegend, z. B. am Doss di Trento, je nach den Witterungs- verhältnissen und Jahrgängen an einer Stelle sehr verschiedene Formen auftreten, die als gemeinsames Merkmal durchgehends mehr weniger flaumhaarige Stengel und kahle oder fast kahle Blätter auf- weisen, also in keinem Falle vollständig genau auf die von Jordan (mit gutem Recht) aufgestellten Subspecies passen, da dieselben entweder kurzweg als „kahl“ oder als „flaumhaarig“ bezeichnet werden, wobei übrigens die Ursache der Discrepanz auch in einer Ungenauigkeit der Jordan’schen Beschreibungen liegen kaun. Wir unterscheiden hiemit, abgesehen von den oben erwähnten vereinzelten subtypischen Exemplaren, für das Trentino vorläufig folgende Formen der Hutchinsia procumbens (L.) Desv.”). 1. H. diffusa Jord. (Stengel ausgebreitet, niederliegend, auf- steigend; Blätter 5—5lappig; Schötchen vorne gestutzt, fast ausgerandet). In annähernder Ausbildung unter dem Fort Civezzano (s. 0.) von Gelmi und mir gesammelt. 2. H. speluncarum Jord. (Stengel aufsteigend, Pflanze fein- flaumig: Blätter dunkelgrün, die unteren eiförmig-ganzrandig oder dreilappig mit sehr vergrössertem Endlappen ; Schötchen breit-eiförmig in langen, lockeren Trauben mit langen, aufgerichteten Stielen). Diese Form ist die verbreitetste von allen, aber bei uns vielfach 1) Vgl. Nr. 5, $. 168, 2) Man vergl. über diese Formen Rouy et Foucaud Flore de France II, p. 91 f. (s. Noccaea). 278 nur in annähernder Ausbildung vorkommend'). Typisch besitze ich sie von Vela bei Trient mit Uebergängen zu H. paueciflora Bert.; ganz ebenso tritt die Form im Val Vestino (Porta) und in Contrin und Udai im Fassathal (leg. Facchini) auf; von letzterem Stand- orte erliegt im Herbare Gelmi’s ein besonders schönes, allerdings schmalfrüchtiges Exemplar der /. speluncarum Jord., mit den für diese Form wie für H. pauciflora Bert. eharakteristischen langen, fast aufrechten Fruchtstielen (vgl. Gelmi Prospetto p, 20: Tengo esemplari [della „C. paueiflora Koch.“ | raccolti da Facehini ad Udai in Fassa forniti di siliquette oblunghe e non subrotonde). 8. H. Prostii Jord. (Pflanze kahl, ausgebreitet aufsteigend; Blätter freudig grün, ganzrandig oder dreilappig mit sehr vergrössertem Endlappen ; Schötehen breit eiförmig, in kurzen, lockeren Doldentrauben, Fruchtstiele wagreeht abstehend). Diese Form war letztes Jahr am Doss di Trento die zahlreichste, zeigte aber vielfach stark verlängerte (bis 5 em lange) Trauben nach Art der H. speluncarum Jord., wobei aber die Fruchtstiele stets wagrecht abstehend blieben. 4. H. Revelieri Jord. (Pflanze sehr klein, aufrecht; Blätter alle ganzrandie, eiförmig; Schötchen fast rund; Fruchtstand kurz, gedrängt mit kurzen Stielen). Neben der annähernden H. Prostit Jord. am Grunde der oben erwähnten Höhle auf der Westseite des Doss di Trento einen dichten Polster bildend. Hautchinsia paueciflora Bert. hat augenscheinlich von den Subsp. H. speluncarum Jord. und H. Revelieri Jord. der H. procumbens (L.) Desv. ihren Ursprung genommen. Von letzterer hat sie die breiten, rundlichen (dabei, wie Alpenpflanzen überhaupt oft, ver- grösserte) Schötchen und die armblütige Inflorescenz, von ersterer die verlängerten, aufreehten Fruchtstiele; in den Blatttheilen stimmen alle drei Formen überein. Nachtrag. Zu ©. Bursa Moench var. drabiformis mh. und var. camelini- formis mh.: Die Sehötehen beider Formen sind, was wohl schon aus den von mir gewählten Bezeiehnungen, weniger deutlich aber aus den Beschreibungen und Abbildungen hervorgeht, wenig oder nicht zusammengedrückt, daher bei der ersteren Form + walzlieh-eiförmig, bei letzterer geradezu aufgeblasen, birn- förmig. CO. rubella Reuter. Um Arco gemein, besonders massenhaft am Burghügel in den Oliveneulturen; auch ©. gracilis @. @. fand ich dortselbst, jedoch nur sehr vereinzelt in der Nähe des erz- herzoglichen Schlosses. 1) Ich habe im letzten Herbste, ehevor ich die Flora von Rouy und Foucaud genauer benützen konnte, die Pflanze vom Doss di Trento durchweg unter der Bezeichnung ©. procumbens Fr. subsp. speluncarum (Jord.) ausgegeben; es bezieht sich aber die Mehrzahl dieser Exemplare auf annähernde Hutch. Prostii Jord. und fast typische HM. Revelieri Jord. 279 ©. Gelmii mh. Diese Superform mit meist vollkommen ent- wiekelten, an den Seitenwänden zum Theile etwas ausgeschweiften Sehötehen, traf ich heuer mehrfach auf der Piazza del Vo. Figuren-Erklärung. (Tafel IV.) Fig. 1—5 in natürlicher Grösse. Fig. 1 und 2. Hutchinsia Revelieri Jord. (Doss di Trento). Fig. 3. H. speluncarum Jord. (Vela bei Trient). Fig. 4 und 5. H. speluncarum Jord. ad H. paueifloram Bert. vergens (Vela bei Trient). Fig. I—-VII. 3fach vergrössert. Fig. I. Capsclla Bursa pastoris var. drabiformis Murr. Fig. II. ©. B. p. var. cameliniformis Murr. Fig. III. ©. gracilis Gr. Godr. Fig. IV. ©. Gelmii Murr. Fig. V. C. pseudo-rubella Murr. Fig. VI. © rubella Reut. Fig. VII. ©. Bursa pastoris Moench. Personal-Nachrichten. Die Akademie der Wissenschaften in Wien hat Prof. Dr. S. Sehwendener in Berlin zum eorr. Mitgliede gewählt. Die Berliner Akademie der Wissenschaften : hat Prof. Dr. J. Wiesner in Wien und Prof. Dr. G. Haberlandt in Graz zu eorr. Mitgliedern erwählt. Prof. Dr. OÖ. Drude in Dresden wurde der Titel eines geh. Hofrathes verliehen. Der bekannte Verfasser der „Exeursionsflora der Schweiz“ A. Gremli ist in Kreuzlingen bei Oonstanz gestorben. Inhalt der Juli-Nummer: Murbeck S., Zwei neue tibetanische Gentianen aus der Seet. Coma- stoma. S. 241. — Zahlbruckner A., Neue und seltene Flechten aus Istrien. S. 245. — Steiner J., Flechten aus Armenien und dem Kaukasus. S. 248 — Keissler K. v., Phäno- logische Notizen über den Jänner und Februar 1899. S. 254. — Folgner V., Beiträge zur Kenntnixs der Entwicklungsgeschichte einiger Süsswasser-Peridineen. S. 257. — Degen A. v., Ranunculus millefoliatus und 4. garganicus. S. 261. — Fritsch K., Bemerkung hiezu. S. 263. — Schulze M., Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands ete.“. III. S. 265. — Arnold F.. Lichenologische Fragmente. S. 270. — Borbäs V.v., Odontites pratensis. S. 275. — Murr )J., Beiträge zur Kenntniss der Gattung Cupsella. S. 279. — Personal- Nachrichten. S. 279. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. . Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 11 und III ä 2 Mark, X—XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. INSERATE. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-AÄdressbuehes (Botanist’s Directory. — Almanach des Botanistes ) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker - Adressen, sowie Adress- Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschansialt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. Verlag von Arthur Felix in Leipzig. Revisio generum plantarum vascularium omnium atque celiularium multarum secundum leges nomenelaturae internationales cum enumeratione plantarumn exzoticarılıım in itinere mundi colleetarum. Mit Erläuterungen (Texte en part francais; partly english text) von Dr Otterfumeze; ordentlichem. ausländischem und Ehren-Mitgliede mehrerer gelehrter Gesellschaften, Parsalsumie In gr. 8%. 731/, Bogen. 1891. Zwei Bände. Preis 40 Mk. Pars IIIl. In gr. 8° 17 Bogen. 1893. Preis 10 Mk. Pars IIIN, (Schluss.) In gr. 8°. 784 Seiten. Brosch. Preis: 28 Mk. ENTE NE x Sr Se NN N NE Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ..Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. B = Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NINE LVUBTEIDIERERINTFLENGENN il I IH EN REIFEN ä FR AS AR AIR AIR BIER ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgereben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, N058: R Wien, August 1899. Ueber einen androgynen Fichtenzapfen. Von Dr. Karl von Keissler (Wien). Durch Herrn Prof. von Wettstein wurde ich auf einen androgynen Fichtenzapfen aufmerksam gemacht, der sich an einer der Fiehten im Wiener botanischen Garten entwickelt hatte. Der- selbe wuchs ungefähr an der Grenze zwischen jenen Stellen, wo an dem Baume männliche und weibliche Zapfen auftraten. Das Eigenthümliche an diesem androgynen Zapfen war der Umstand, dass er im Gegensatze zu den bis jetzt beobachteten Fällen an der Basis rein weiblich war, nach oben zu aber von einem Schopfe von Staubblättern gekrönt wurde. Bei nahezu allen bisher bekannt sewordenen androgynen Öoniferenzapfen ') verhielt sich nämlich die Sache so, dass die unteren Partien derselben stets männlich, die oberen hingegen weiblich waren. Man hat diese Vorkomm- nisse als Stütze für die Eiehler’sche Anschauung über die Öoniferen- blüteg nach welcher, wie bekannt, der ganze weibliche Zapfen als eine einzige Blüte mit zahlreichen Carpiden anzusehen ist, heran- gezogen und gesagt: Denkt man sich die Achse derartiger androgyner Zapfen staucht, so bekommt man genau das Bild einer Angio- spermenblüte (im äusseren Kreise die männlichen, im inneren die weiblichen Geschlechtsorgane), wobei man weiters annehmen könnte, dass das Perianth der Angiospermenblüte aus der Umwandlung der am Grunde der Coniferenzapfen befindlichen sterilen Schuppen hervor- gegangen ist. Man könnte vielleicht, da es mir nicht beifällt, gegen die in vieler Hinsicht so befriedigende Eichler’sche Theorie anzukämpfen, in dem mir vorliegenden Falle, um nieht immer bloss Anknüpfungs- punkte an die Angiospermen (als höher entwickeltere Formen) in’s !) So weit mir bekannt, citirt nur Bail („Ueber androgyne Blütenstände bei solchen Monöcisten und Diöcisten, bei denen Trennung der Blütenstände Regel ist* in d. Schrift d. kön. phys.-ökon. Gesellsch. zu Königsberg, X, 1869, Abh. p. 195—196, XI, 1870, Abh. p. 117) einen Fall (u. zw. gerade bei der Fichte), wo bei androgynen Zapfen Staubblätter am Grunde und an der Spitze oder am Grunde, in der Mitte und an der Spitze neben den die Hauptmasse bildenden weiblichen Phyllomen eingestreut waren. Oesterr. botan. Zeitschr. 8. Heft. 1899. 22 282 Auge zu fassen, eine Analogie bei den Pteridophyten suchen, von denen ja doch die Coniferen phylogenetisch abgeleitet werden. Ich denke hierbei an die Art und Weise, wie in manchen Fällen die Micro- und Macrosporangien der Pteridophyten angeordnet zu sein pflegen. So findet man, dass bei der Gattung Jsoötes die Macro- sporangien, deren Sporen bekanntlich weibliche Prothallien zur Entwicklung bringen, stets in der Achsel der äusseren (demnach unteren), die Mierosporangien, aus deren Sporen männliche Prothallien hervorgehen, stets in der Achsel der inneren (also oberen) Blätter gebildet werden. Desgleichen kommt es auch bei — Deckschuppe, {f = Fruchtschuppe, rf = Rudimente der Fruchtschuppe, — Samenanlage, rs = Rudimente derselben. — Fig. 1—8 ca. 10mal vergr. der Gattung Selaginella häufig vor, dass die Macrosporangien in der Achsel der unteren, die Microsporangien in der Achsel der oberen Blätter angelegt werden. Bei genauerer Untersuchung des in Rede stehenden androgyneu Zapfens stellte sich heraus, dass an der Grenze zwischen dem weiblichen und dem männlichen Theil desselben verschiedene Zwischengebilde vorhanden sind. Von besonderem Interesse erscheinen hiervon die Uebergangsformen des normalen Fruchtblattes in die sterile Deck- schuppe, die meines Wissens bei Picea excelsa (Poir.) Lk. bisher nicht beschrieben sind, während Uebergangsformen der Staubblätter 285 in Deekschuppen, welche die Homologie des Staubblattes mit der Deekschuppe erweisen, schon mehrfach angegeben wurden'). Was nun diese Uebergangsformen des normalen Fruchtblattes in die sterile Decksehuppe anbelangt, so zeigen sich zunächst gegen- über dem normalen Carpid, wie es in Fig. 1 abgebildet ist, Formen, bei denen die Fruchtschuppe an Grösse verliert und eine Neigung zur Zweitheilung aufweist (Fig. 2); diese Reduction in Verbindung mit Zweitheilung greift dann weiter um sich, wie in Fig. 3, be- sonders aber in Fig. 4 zu sehen ist, an der überdies noch das eine auffällt, dass die „Samenknospen“ zwar relativ gross sind, dabei aber ihre eigentliche Form und Structur schon nahezu ganz ein- gebüsst haben. In Fig. 5 bemerkt man von der Fruchtschuppe nur mehr einen einzigen medianen, im Vergleiche zur Deckschuppe an . Grösse verschwindenden. nach unten zu in eine polsterartige An- schwellung ausgehenden Lappen, der noch die für die Fruchtschuppe charakteristische Rothfärbung besitzt; links und rechts hiervon deuten zwei Wülste die Rudimente der Samenknospen an. In Fig. 6 ist von der Fruchtschuppe nur mehr ein röthlich gefärbter, kleiner Gewebepolster mit zwei kleinen Höckern als letzte Andeutungen der Ovula wahrzunehmen; ferner tritt bereits die für das Staubblatt typische Krümmung der Spitze der sonst geraden Deckschuppe?) nach aufwärts ein. Endlich verschwinden auch die letzten Spuren der Samenanlagen (Fig. 6 und 7), der die Fruchtschuppe andeutende Gewebepolster tritt noch mehr zurück und verliert seine rothe Farbe, bis schliesslich die vollkommen sterile Deckschuppe zurückbleibt. Meines Erachtens nach dürften sich die eben besprochenen Uebergangsformen ganz gut im Sinne der Eichler'schen Theorie deuten Jassen, namentlich dann, wenn man auch hier, ähnlich wie früher, Beziehungen zu den Pteridophyten sucht. Fasst man nämlich mit Eichler die Deckschuppe als Carpid und die Fruchtschuppe als Ligularbildung der blattartigen Deckschuppe auf, so erinnert man sich unwillkürlich an die Ligularbildungen der Pteridophyten, wie sie bei der Gattung Selaginella (hier an den Blättern der fertilen und vegetativen Region) und bei Zsoötes (hier nur auf die Sporangien führenden Blätter beschränkt) auftreten. In der That hat auch die Deckschuppe, wie sie etwa in Fig. 7 und 8 abgebildet ist, eine grosse Aehnlichkeit mit dem Tragblatt aus der fertilen Region einer Selaginella, das bekanntlich an der Basis eine kleine Ligula trägt. Aus dieser Ligularbildung nun kann man sich durch allmälige Grössenzunahme die Fruchtsehuppe entstanden denken, was umsomehr an Wahrscheinlichkeit gewinnt, als gerade bei der Gattung Selaginella die Ligula oft sehr mächtig entwickelt ist und einen blattartigen Charakter annimmt. 1) Vgl. Diekson in Transact. of the Botan. Soc. of Edinburgh VI, 1860, p. 418, ebenso in Adansonia II, p. 657, und Stenzel in Nova Acta acad. leopold.-carol. 1876, Bd. XXXVIII, p. 291 (daselbst auch sehr hübsche dies- bezügliche Abbildungen). 2) Wie schon früher erwähnt, sind Deckschuppe und Staubblatt homo- loge Gebilde. Bo 284 Wenn man aber statt bei den Pteridophyten nach einer Ana- logie bei den Angiospermen sich umsieht, so wird man, glaube ich, zu jener Anschauung geleitet, von der Delpino ausgegangen ist, indem er die Fruchtschuppe für ein Verwachsungsproduet zweier stark entwickelter Placentarlappen der Oarpide (= Deckschuppe) hält. Es kann auch nicht geleuguet werden, dass man, von diesem Gesichtspunkte ausgehend, bei Betrachtung von Fig. 6 den Eindruck bekommt, als ob an der Deckschuppe basal eine Art Placenta oder Samenträger gebildet ist, der links und rechts die ersten Andeutungen der Samenknospen zeigt. Durch üppige Entwicklung wäre sodann aus dieser Placenta die Fruchtschuppe hervorgegangen. Zum Schlusse meiner Ausführungen erfülle ich eine angenehme Pflicht, wenn ich Herrn Prof. von Wettstein für die Ueberlassung des Untersuchungsmateriales und für einige freundliche Winke bestens danke. Ueber das Artenrecht von Senecio erraticus Bertoloni und 8. barbaraeifolius Krocker. Von Jos. B. Scholz, Oberlandesgerichts-Secretär in Marienwerder, Westpreussen. (Mit 15 Figuren.) Unter den Botanikern herrschen hinsichtlich der im Titel genannten beiden Arten grosse Meinungsverschiedenheiten. Die einen trennen $. erraticus streng von S. barbaraeifolius, die anderen vereinigen dieselben miteinander und halten sie für eine einzige Art. Zu dieser letzteren Auffassung hat sich zuerst Wimmer bekannt, dem sich später viele hervorragende andere Schriftsteller ange- schlossen haben. In neuester Zeit hat sich besonders Polak!) mit der Frage nach dem Artenrechte beider Pflanzen beschäftigt und ist zu der Ansicht gelangt, dass sie zwei vollkommen von einander verschiedene Arten darstellen. Ich selbst hatte mich ungefähr um dieselbe Zeit, angeregt durch den Formenreichthum der in den östlichen Pro- vinzen vorkommenden, von mir als S. barbaraeifolius Krocker an- gesprochene Pflanzen, mit der Streitfrage vertraut gemacht, meine Untersuchungen indess eingestellt, weil mir weder die erforderliche, ausserordentlich schwer zu beschaffende Literatur, noch genügendes Vergleichsmaterial zur Verfügung standen. Nachdem diese Hindernisse glücklich beseitiet worden waren, bin ich zu Ergebnissen gelangt, die in wesentlichen Punkten von denen Poläk’s abweichen. Bekanntlich hat zuerst Wimmer den $. erraticus als Syn. zu S. barbareaefolius einbezogen. v. Uechtritz?) bezweifelt das Vorkommen des echten 8. erraticus in Westdeutschland, gibt aber der Bezeichnung Bertoloni's 2) Oest. Bot. Zeitschr. 1896, S. 168—172: „Ueber Senecio erraticus Bert.“. ?) Oest. Bot. Zeitschr. 1871, S. 186: „Zur Flora Ungarns“. 285 deshalb den Vorzug, weil nach seiner Meinung die vielfach in die Florenwerke übergegangene ältere Benennung $. barbaraeifolius ungenau ist; Krocker nämlich, der die Pflanze zwar bereits in seiner Flora silesiaca') (1790) unterschieden hat, habe nur einen „Senecio Barbareae folıs*. Dieser Ansicht trat A. v. Kerner’) mit Recht entgegen, indem er ausführte, dass die später allgemein übliche Bezeichnungs- weise S. barbareaefolius ebenso gerechtfertigt ist, wie die aus Aesculus Hippo Castanım in A. Hippocastamum. Zudem meint Kerner, hat Krocker's Name den Vorzug, als man ganz genau weiss, welche Pflanzenart damit gemeint ist, was von Bertoloni’s späterem Namen (1819) durchaus nieht so ausgemacht ist, als es v. Ueehtritz darstellt. Dass $. barbaraeifolius in Italien verbreitet ist, gibt Kerner zu, hebt indess hervor, dass von den italienischen Botanikern zwei nahe verwandte Formen unter dem Namen $. erraticus verstanden werden, wovon nur die eine mit dem im mittleren Europa weit verbreiteten S. barbaraeifolius identisch ist. Bertoloni, der auf die Verschiedenheit seines S. erraticus von $. aquaticus Smith zuerst durch De Oandolle aufmerksam gemacht wurde, hat die erste Beschreibung in seinem Werke: „Rariorum Italiae plantarum, Decas tertia, M. D. Pisis“ 1810 ver- öffentlicht. Da dasselbe seiner Seltenheit wegen schwer zu erlangen ist, so 2 ich die Beschreibung wortgetreu hier folgen: Pag. 62/63. „Radice patente, seminibus glabris, ramis divaricatis, foliis pinnato-Iyratis, inciso-dentatis, inferiorum impari cordato-elliptico, maximo, obtusissimo, dentato. Jacobaea vulgaris laeiniata ©. B. P. foliis ad raphanum accedentibus minus hirsutis ©. B. P. Bonann. Pamph. tab. 159% Perennis aut biennis. Sarzanae hue illue erraticus, praecipue ad canaliculos campestres. Floret ab Augusto in hiemem. Radix fusiformis. albida, brevissima. fibris lateralibus multis. crassiusculis et longis. Caulis teres, erectus, subflexuosus, striatus, etiam bicubitalis, firmus, basi saepe rubro-purpurascens,. nunc ab imo ad summum, nune superne tantum ramosus; ramis axillaribus, alternis, sparsis, divaricatis. Folia pinnato-Iyrata; radicalia, et caulina inferiora foliolo impari maximo, cordato-elliptico, obtusissimo, superne aeque lato ac basi, nee angustato, undique dentato, foliolis lateralis remotis, admodum parvis, et fere ramentaceis, subdentatis; folia caulina amplexicaulia, superiora successive minora, foliolo impari majore, ovato, obtuso, lateralibus angustis remotis, subrectangulo patentibus, omnibus inciso dentatis. Folia floralia ramenta tunuia. N) El, sil.; VoLSER,S 491. 2) Die Vegetationsverhältnisse des mittleren und östlichen Ungarns und angrenzenden Siebenbürgens. Oest. Bot. Zeitschr. 1871, 8. 265 ff. 286 Flores terminales, cauli, et ramis, paniculato-subeorymbosi, lutei, radiantes, radio senescendo revoluto. Extimi peduneuli una, alterave bracteola lineari adspersi. Calyx subhemisphaerieus, squamis linearibus. apiee fuseis, vix calyculatus. Ligulae radiales apice tri- dentatae. Öorollulae disci quinquefidae. Semina glaberrima. Pappus sessilis, simplex, ad lentem scaber. Receptaculum nudum, alveolis insculptum. Herba vel glabra, vel. Nloceulo albido, tenui, fugaei obducta; contrita raphanum olet. Maxime affinis Senecioni aquatico Smithii, quem possidemus e Parisiis a D. Loiseleur Deslongchamps. Differt praecipue et constanter foliorum inferiorum pinna impari maxima, cordato-elliptica, obtusissima, apice aeque lata ac basi, undique dentata, nec ovato-superne-angustata, subintegra: ramis magis divaricatis. De harum specierum diversitate nuperrime quotque certiorem me feecit in litteris Cl. Deceandolle, qui nostram plantam sieccam apud me vidit et viventem in Etruria observavit“. Von Wichtigkeit ist die Angabe eines Syn. am Eingange der Beschreibung. Bertoloni verweist nämlich auf: „Senecio vulgaris laeiniata ©.B.P. foliis ad raphanum accedentibus, minus hirsutis O.B.P. Bonann. Pamp. tab. 159.“ Wenn die eingehende Beschreibung Bertoloni's noch irgend welche Zweifel übrig liess, welche Pflanzenart er eigentlich gemeint hat, so werden sie durch die in dem ausserordentlich seltenen Florenwerke der Pamphysia Sieula auf Tafel 159 enthaltene Ab- bildung zerstreut. Dieses (auf 700 Tafeln in 4°) nach den hinter- lassenen Manuscripten Cupanis durch Bonanni und Chiarelli vollendete Werk ist, wenn auch gedruckt, doch niemals vollständig im Buchhandel erschienen. Es gibt davon nur etwa sieben unvollständige Bruchstücke in einigen Bibliotheken, nämlich: a) 694 Tafeln in der Bibliothek des Jesuitenklosters in Palermo b) 497 » » Biblioteea Communale 2 , ai Es RE br € del R° Orto Botanico „ a d) 658 „ Universitäts-Bibliothek „ Catania e) 3 Bände „ „ Bibliothek der Biblioteca Communale daselbst f) 414 Tafeln im Besitze der Familie Cupani 9) 155 „ inderPrivatbibliothek.d. Prof.Schouw in Kopenhagen. Herr Prof. Dr. Baccarini in Catania war so liebenswürdig, mir zwei miteinander vollkommen übereinstimmende Durchzeiech- nungen der betreffenden Abbildung zu verschaffen. Das Fragment des Pamph. Sie. in der Universitäts-Bibliothek ist wahrscheinlich eine Sammlung von Druckproben, die mit Blei- stift numerirt sind. Der S. erraticus ist dort auf Tafel 166 mit der Bezeichnung: Jacobea vulgaris laciniata C.B.P. RaphanifolioC.B.P. var. glabra abgebildet. In dem Fragmente dagegen, das in der Stadtbibliothek in Catania aufbewahrt wird und wenigstens die ersten 200 Tafeln mit \ Y —> \ —Z phanum accedentibus, — Foliis ad Ra minus hirsutis ©. B. P. var. Fig. 1. Abdruck der Taf. 159 in Cupani Pamphys. Sie. (Exemplar der Stadt- ira GB: PB: Jacobea vulgaris lacini bibliothek in Catania): 288 Druck numerirt enthält, befindet sich auf Tafel 159 thatsächlich der Senecio mit der von Bertoloni angeführten Bezeichnung: Jacobea vulgaris laciniata C.B.P. foliis ad Raphanum u. s. w. Des hohen Interesses wegen, das die Abbildung zur Be- urtheilung der vorliegenden Frage bietet, habe ich die Tafel 159 des fast verschollenen Werkes in Fig. 1 wiedergegeben. Eine Vergleichung mit der Originalbeschreibung ergibt eine voll- kommene Uebereinstimmung in den wesentlichsten Unterscheidungs- merkmalen. Anscheinend fehlen der Pflanze die Grundblätter, was indess insofern ohne Belang ist, als sich deren Form aus den übrigen, jedenfalls dem untersten Stengeltheile angehörigen Blättern leicht bestimmen lässt. Mutel hat in seiner Flore francaise (Paris 1834) auf Taf. XXIX, Fig. 239, ein Grundblatt des Senecio erraticus abgebildet, das ich in Fig. 5 dargestellt habe. Augenscheinlich passt es zwar nicht genau in den Rahmen der Abbildung Bonannis. weil die beiden etwas spiessförmig vorgezogenen unteren Blattzipfel zu unvermittelt auftreten. Indessen stimmt diese Blattform recht gut mit der Be- schreibung Bertoloni’s überein und ist in Italien mit geringen Abänderungen weit verbreitet. Was die den Früchten von Bertoloni zugeschriebene Be- haarung betrifft, so sind die Achänen, worauf bereits Poläk richtig hingewiesen hat. nicht kahl, sondern nur scheinbar kahl. Dass es Bertoloni mit diesem Unterscheidungsmerkmale nicht genau nahm, schliesst Poläk daraus, dass B. das Achänium auch bei Senecio Jacobaca als „brevissime pilosolum, ut fere glaber appareat“ schildert, wiewohl die Behaarung des Mittelachäniums bei dieser Art schon mit unbewaffnetem Auge wahrnehmbar erscheint '). Der Vollständigkeit halber halte ich es für geboten, die Be- schreibung Krocker's in seiner Flora Silesiaca (Breslau 1790), Vol. II, 421—422, gleichfalls wortgetreu anzuführen. „Nr. 1397. Senecio Barbareae folüis. Senecio, foliis Barbareae inferioribus, longioribus, subpetiolatis, obeordatis, ad basim auricularum pari uno alterove provisis, seu pinnatis, extrema impare latissima, dentata, pinnis exiguis oppositis, inaequalibus, glabris, superioribus foliis laciniatis, Caule diffuso. ra- moso, corollis revolutis. Senecio foliis lineatis, pinnatis, pinnis dentatis extrema maxima. Hall. hist. helv. n. 62. p. 26. An varietas Jacobaeae y? Foliis inferioribus ovatis, serratis, reliquis pinnatis. Pollich. pal. n. 797. An Jacobeae Barbareae instar laciniata. Loesl. pruss. 129 t. 35, absque dubio ? Radix biennis, ramosa, crassa. Caulis erectus, infra rubens, glaber, ut folia diffusus, ultra cubitum altus, angulosus, corymbosus, superius fere nudus, pubescens. Folia tomentosa, incano-viridio petiolata, pinnatifida. pinnis majoribus minores intermistae, pinnae majores angulosae, fere semipinnatae, dentatae, extrema maxima, subrotunda, superiora minora, laciniata, sessilia: uno verbo! folia DBRlolakzasa 0: 289 exacte respondent Erysimo Barbareae. Flores corymbosi, terminales. Galyx viridis, glaber, gentis. Corollae radiatae, flavae, revolutae, luteae, ligulatae, centrales, tubulosae. Antherae, ut stigmata bifida. reflexa, ut styli flavae. Semina minima. Öreseitin silvis caeduis, dumetis, ruderatis. Floret JulioAugusto Z*. Nähere Erläuterungen sind in den Anmerkungen I und II, S. 422, enthalten. Die Diagnosen sind durchweg scharf und lassen kaum eine verschiedenartige Auslegung zu. Auch Krocker gibt ein Syn. an, während er zwei andere als muthmasslich zu seiner Pflanze gehörend, mit einem ? versieht. Das letzte Syn. Jacobea Darbarea instar laciniata überrascht durch die Uebereinstimmung der Benennung und bezieht sich auf die von Loesel in seiner 1703 veröffentlichten, aber bereits 1654 fertiegestellten Flora Prussica zu Nom. 33 ad pag. 129 abgebildeten preussischen Pflanze. Welche Gründe Krocker veranlasst haben, die Identität mit seiner Pflanze in Zweifel zu ziehen, soll später erörtert werden. Die Beschreibungen der fraglichen Pflanzen durch Bertoloni und Krocker weichen allerdings in mancher Beziehung voneinander ab. Inwieweit dies der Fall ist, ergibt die nachstehende Uebersicht. Senecio erraticus Bertoloni | barbaraeifolius Krocker | l | Stengel aufrecht, etwas gebogen, | aufrecht, unten ıoth, | S. erraticus stielrund, gestreift, am | kantig, kahl, über 1 Elle verzweigt Grunde oft purpurroth, | hoch, ausgespreizt, oben sich ungefähr | fast 2 Ellen hoch, vom fast kahl. im oberen | Grunde ab bis obenhin, | Drittel, S. | oder nur oben verzweigt. barbar.aei- | folius da- Aeste achselständig, gespreizt. doldentraubig verzweigt, gegen schon | gespreizt. (Habitus der unten in auf- Pflanze steif!) rechte Aeste. | Blätter leierförmig gefiedert, | gefiedert, der Endlappen | | Wurzel- und untere Sten- | sehrgross, rundlich(nicht ' gelblätter mit einem sehr | verkehrt - eiförmig), die ' grossen, herzförmig-ellip- Seitenfiedern klein, die tischen, sehr stumpfen | grossen Fiederlappen Endlappen, beiderseits | eckig, die oberen Blätter gezähnt, mit entfernten, | kleiner, zerschlitzt, fast rechtwinkelig ab- |sitzend, stengelumfas- | stehenden Seitenfiedern, send, mit getheilten die oberen Blätter sten- Oehrchen. | gelumfassend, nach oben- | zu allmählich kleiner mit einem grossen, stumpfen, | | eiförmigen Endlappen. Blattfarbe | = | grau- oder trübgrün. Kelch halbkugelig, mit borst- grün, kahl. lichen Schuppen. Blütezeit | August bis indenWinter. Juli bis August. 290 Nach Bertoloni wächst $. erraticus besonders an Feld- gräben, nach Sanguinetti') auf trockenen Wiesen, an Zäunen, Feldwegen und nach De Candolle?) auch in ausgetrockneten Gräben. Bertoloni hat den Beinamen erraticus anscheinend des- halb gewählt, weil die Pflanze um Sarzana, wo er sie gesammelt hat. an den verschiedenartigsten Standorten gleichsam wie umherirrend vorkommt. Krocker führt als Standorte für seine Pflanze an: ge- schlagene Wälder, Gebüsche und wüste Plätze. Bei oberflächlicher Vergleichung der Diagnose würde man allerdings zum Schlusse gelangen, dass ein jeder Schriftsteller eine ganz besondere Art beschrieben hat. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Beide haben ein entscheidendes Gewicht dem gespreizten Blütenstande beigemessen und ausdrücklich hervergehoben. dass er sich hierdurch in auffallender Weise von S. Jacobea unterscheidet. Krocker namentlich schildert die Tracht als starr (rigidus). Von beiden Autoren ist allem Anschein nach der taxonomische Werth der Blattform überschätzt worden. Keiner von ihnen hebt die That- sache hervor, dass die Pflanze darin grossen Veränderungen unter- worfen ist. Dies mag, wie ich gleich von vornherein bemerken will, zum Theil auf die verschiedenartigen Standortsverhältnisse zurückzuführen sein. Eine Pflanze, die in feuchten Gebüschen oder an Grabenrändern ihren Wohnsitz aufgeschlagen hat, wird sich von einer anderen, die auf Schutt oder trockenen Salzwiesen wächst, durch ihre abweichende Blattform unterscheiden. Die Originalbeschreibungen gewähren ferner für die Behaup- tung Poläk’s durchaus keinen Anhalt dafür, dass der Typus des Blattes von S. erraticus von dem des $. barbareaefolius dadurelı abweicht, dass der grosse Endlappen auch auf den obersten Blättern oft erhalten bleibt, was bei S. barbaraeifolius nicht der Fall sein soll. Reichbeblätterte Exemplare und solche mit fast unbekleideten oberen Stengeln und Aesten sind in Südeuropa, Oesterreieh-Ungarn und selbst bei schlesischen und ostpreussischen Pflanzen reeht häufig vertreten. Unzutreffend ist die Ansicht Polak’s, wonach die Blattfarbe bei S. barbaraeifolius freudiger grün ist als bei 5. erraticus. Krocker selbst bezeichnet sie als graugrün oder trübgrün, während sie Bertoloni mit Stillsehweigen übergeht. Durchaus ungerechtfertigt, wenigstens auf Grund der Beschreibungen unserer Autoren, ist die Annahme Poläk’s, dass S. erraticus einen ge- spreizteren Blütenstand besitzt als S. barbaraeifolius, bei welchen die Aeste in schiefer Riehtung stramm aufwärts gerichtet sein und nur bei der Fruchtreife mehr abstehen sollen. An der Hand der Abbildung in der Pamph. sieula und der Schilderung Krocker's könnte man fast das Gegentheil folgern. Die abgebildete Pflanze ist nämlich nieht in dem Masse aus- gesperrt und spreizend, als man dies nach der Auffassung Poläk’s zu erwarten berechtigt wäre, und dennoch steht die Pflanze augen- 1) Florae Romanae Prodromus, pag. 693. 2) Prod. VI, pag. 349. 291 scheinlich in einem vorgerückten Blütenstadium. Krocker dagegen kennzeichnet den Habitus seiner Pflanze als starr. Er hätte den bezeichnenden Ausdruck „rigidus“ gewiss nicht gebraucht, wenn die Aeste seiner Pflanze, wie dies Poläk anzunehmen gewillt ist, nur in strammer Richtung nach oben gerichtet gewesen wären. (Fertsetzung folgt.) Ueber Micromeria Frivaldskyana Deg. und M. balcanica \Vel. Von J. Velenovsky. (Prag). Die Bemerkung Urumoff’s in der „Oesterr. Botan. Ztschr.“ Nr. 6 d. J. über Micromeria balcanica var. moesiaca bestimmte mich, hier einige Zeilen zu veröffentlichen. Als Herr Degen seine Micromeria Frivaldsky:na (Bull. de ’'herb. Boiss. IV.) publicirte. las ich in einem Referate darüber in der „Oesterr. Botan. Ztsehr.* 1896, p. 365, dass diese Art auch meine Pflanzen von der Rhodope (Sotir und Stanimaka) umfasst. Da ich aber die Pflanze von diesen Standorten sehr gut kannte, ‘beachtete ich diese M. Frivaldskyana nicht, da ich überzeugt war, dass diese Art von der dalmatinischen M. origanifolia Vis. sehr wenig verschieden ist. Aus dieser Ursache beschrieb ich auch die Pflanze von Kalofer (Fl. ble. Suppl. I. p. 235) als neue Art (M. balcanica). Vor kurzer Zeit schickte mir nun H. Urumoff eine Miero- meria vom Kalofer-Balkan mit der Frage, ob dies meine M. balcanica ist. Ich bestätigte ihm diese Bestimmung mit der Bemerkung, dass seine Pflanze eine abweichende Varietät darstellt, welche er oben l. e. beschreibt. Diese Tage erhielt ich aber zu meiner grossen Ueberraschung von Urumoff ein Schreiben mit einer Probe von M. balcanica, welche er von Degen als M. Frivaldskyana be- kommen hat. Dadureh wurde ich auf die Identität meiner M. balcanica mit M. Frivaldskyana aufmerksam. Die Sache verhält sich folgender- massen: Herr Degen beschrieb thatsächlich die M7. balcanica schon früher als M. Frivaldskyana, hat aber aus mir unverständlichen Gründen auch die Pflanze von Stanimaka mit derselben zusammen- gezogen. Er hat seine Micromeria zur Section Zygis gestellt, ob- wohl sie durch die Kelchform ganz evident zur Section Piperella gehört. Aus diesem Grunde hat wahrscheinlich auch Briquet (Engler, Pflanzenfamilien, p. 301) die Bemerkung beigefügt: „... eine verwandte Art (oder wahrscheinlich eine Varietät) von S. Pu- legium Brig. ...“. Mit der M. Pulegium Roch. hat freilich die M. Frivaldskyana gar nichts zu thun. Dass die Pflanze von Stanimaka eine überhaupt mit M. Fri- valdskyana nicht verwandte Art darstellt, ist sicher. Die M. 292 Frivaldskyana (= M. balcanıca) hat zweimal grössere Blüten, rosenrothe Corollen (die M. von Stanimaka hat kleine, weisse Corollen mit zwei rothen Flecken), eine buschige Infloreseenz, un- sefähr kahle Kelche, niedrige, dünne, zahlreiche Stengel (die M. von Stanimaka bis 80 cm lange, spärliche Stengel), kahle Blätter, spärliche Drüsen u. s. w. Die M. Frivaldskyana ist schwach aro- matisch, während die Micromeria von Stanimaka ungemein stark und angenehm rjecht (noch stärker als M. origanifolia aus Dalma- tien). Die M. Friwaldskyana gehört zur Section Piperella, die Micromeria von Stanimaka zur Section Zygis. Die Mieromeria von Stanimaka ist mit M. origanifolia Vis. aus Dalmatien sehr nahe verwandt (ich führe dieselbe in Fl. blg., p. 464, auch als solche an), obwohl sie in einigen Merkmalen constante Unterschiede aufweist. Die Charaktere dürften folgender- massen definirt werden: calycibus semper virentibus, evidenter longius tubulosis, apice conniventibus, terminalibus (ut caeteris) sessilibus, ramis florentibus strietioribus, pilis in fauce cealycis albis densis coronam formantibus. Die dalmatinische M. origanifolia Vis. dagegen: calyeibus brevioribus, latius campanulatis, tandem rubescentibus et dentibus expansis, corona in fauce nulla, ramis florentibus brevioribus, calyce terminali (in eymis) longiuscule pedicellatis. Ich bezeichne daher die Pflanze von Stanimaka als M. origani- folia Vis. subsp. bulgarica m. Weil das Verhältniss der M. Pulegeum Roch., M. thymifolia Rehb., M. rupestris Wulf., M. origanifolia Vis. und anderen aus dieser schwierigen Gruppe noch nicht fest- gestellt ist, so wage ich es nicht zu behaupten, dass Micromeria von Stanimaka eine selbständige Art ist. Flechten aus Armenien und dem Kaukasus. Von Dr. J. Steiner (Wien). (Schluss. 1) 12. Lecanora (Placodium) eircinata Nyl. Fl. 1873 p. 18. var. rauca Stnr. Sitzb. d. k. Akad. d. Wiss. Wien m.n. Ol. 1898, Abth. I. p. 153. Steril auf vulk. Tuff. 13. Lecanora (Placodium) subeircinata Nyl. Fl. 1873 p. 18. Mit ganz ausgebleiehtem Lager an mehr beschatteter Stelle seitwärts auf dem vulk. Tuff. 14. Lecanora (Eulecanora) dispersa Flik. D. Fl. II. p. 4. Pers. Ust. Ann. 7. St. p. 27 sub Lichene. F. lithophila Wallr. Germ. p. 455. Optime cum Rabh. exs. n. 799 eongruens (Arld. sub con:ıotropa). Zerstreute Inselchen auf dem Pipernoidtuff. 1) Vgl. Nr. 7, 8. 248. 295 15. Lecanora (Aspieilia) calcarea Sommrf. Supp. p. 102 — Lin. Sp. pl. 1753 p. 440 sub Lichene. var. viridescens Stnr. — Mass. Ric. p. 46 sub Pachyospora. F. prwinosa Krplh. Lieh. Bay. p. 176. Auf vulk. Tuff. var. contorta Hofim. D. Fl. 1795 p. 186. F. ochracea Anzi.- Auf vulk. Tuff. 16. Lecanora (Aspieilia) intermutans Nyl. Fl. 1872 p. 354 et 429 — Loyk. Hung. exs. n. 168. var. reticulata Rehm. in litt. ad Arnld. see. Arnld. in Verh. d. z. bot. Ges. Wien 1869 p. 610. — Star. Sitzb. d. k. Akad. d. Wiss. Wien m. nat. Cl. 1898, Abth. I. p. 142. Pyenoconidia reeta T—10 u Ig. ca. 1 u It. Auf dem vulk. Tuff. 17. Lecanora (Sphaerothallia) esculenta Evers. Nov. Act. Beop XV. 2. 9.356. Jugendliche Exemplare auf vulk. Tuff. 18. Stigmatomma clopimum Arld. Jura n. 469. — Wahlk. in Ach. Meth. p. 19 sub Verrucaria. | Gonidia hymenialia rotunda 3°5—5°5 u diam., luteo viridia. Thallus madef. einereo-fusculus ut in Arld. Monac. exs n. 256. Kleine Inselehen auf Pipernoidtuff. 19. Tichothecium grandiusculum Stnr. — Arld. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1870 p. 532 sub. Tich. pygmaeo var. Auf dem Thallus der Lecan. calearea auf vulk. Tuff. 20. Cereidospora epipolytropa Arld. Fl. 1874 p. 154. — Mudd. Man. p. 298 sub T’helid. Auf dem Thallus der Lecan. muralis von Erivan. Kaukasus. Lava vom Vulcan Sakhali im Araghwathale und Andesit von Kobi im Terekthale. 1. Rinodina Bischoffii Hepp. Lich. Eur. n. 81. Ein kleines Exemplar auf Andesit. 2. Caloplaca (Amphiloma) murorum Th. Fr. Scand. p. 170. — Hoffm. Enum. p. 63 sub Lichene. Auf Andesit, ziemlich reichlich. 3. Caloplaca (Eucaloplaca) pyracea Th. Fr. Scand. p. 178. — Ach. Meth. p. 176 sub Parm. cerina &. F. pyrithroma Ach. Univ. p. 206 sub Leeid. rupestris y. Zerstreut auf Andesit. . 4. Candelaria vitellina Krb. Syst. p. 121. — Ehrh. exs. (1785) n. 155 sub Lichene. Häufig auf Lava vom Sakhalı. 5. Candelaria subsimilis Star. 1. ce. — Th. Fr. Aret. |. e. Auf Andesit, nicht selten. 6. Acarospora rufescens Arld. Jur. n. 153. — Turn. in Ach. Univ. p. 329 sub Sagedia. Zerstreute Inselchen auf dem Andesit. 7. Lecanora (Placodium) albomarginata Nyl. |. c. Auf Andesit. 8. Lecanora (Eulecanora) polytropa Nyl. l. ec. — Ehrh. |. e. Zerstreut auf der Lava. 9. Lecanora (Eulecanora) crenulata Nyl. Lapp. pag. 181. — Dieks. Crypt. 3. p. 14. F. dispersa Flik. D. L. exs. 45 sec. Krb. Pan. p. 82. Zerstreut auf dem Andesit. 10. Lecanora (Aspicilia) calcarea Sommerf. l. e. Linn. 1. e. Dieselbe Form wie in Armenien n. 15 auf Lava und Andesit. 11. Lecanora (Aspieilia) rubiginosa Stnr. — Krplh. Fl. 1857. p. 570 sub Pyrenodesmia. Exs. Arld. n. 110. p. p. Thallus tenuis, areolato rimulosus, varie albo — v. cinereo argillaceus, insularis v. magis dispersus, KHO sanguineo rubens, I ope intense eaerulescens. Ilyphothallus niger varie (in exempl. europ. h. i. optime) perspieuus. Apotheciaimmersa, esubconcavoplana, immarginata, irregulariter angulosa v. rotunda tandem ad O'5mm Jlata, disco nigrescente, madef. dilute rufescente. Paraphyses tenuiores, filiformes, ramosae, septatae et saepe guttatae, supra sensim paullo incrassatae epithecium rufo-Juteum formant. Aseci elliptice elavati majores. Sporae 6—8 in asco, p. m. fusiforme ellipticae 16—31 u Ig. 10—16 u It., duplieiter limbatae (membrana saepe 2 u paullo exced.). I ope hymenium e caeruleo mox sanguineo fulveseit (praes. asci), membrana sporarum optime caeruleseit v. violasiet. Pycnides atrae, minimae, ca. O0°06 mm latae, hie inde 2—3 seriatim confluentes. | Sterigmata subramosa, mediocria ad (10—16 u le.). Pyeno- conidia recta 2:3—D5 u 1g., ca. 0°6 u It. Auf Lava vom Sakhali inselartig zerstreut. Unter dem Namen Pyrenodesima rubiginosa Krplh. befinden sich im Herb. Esgerth (Univers. Wien) zwei von Krempelhuber selbst beschriebene Exemplare (leg. Rehm Obermaedeli Alpe). Davon zeigt das eine, wie schon Krempelhuber notirte, sporn- lose und überhaupt ganz unentwickelte Exemplar, die Reaction K-, gehört also jedenfalls nicht hierher, wenn sich auch sonst über selbes kein sicheres Urtheil gewinnen lässt. Dagegen entspricht das zweite (Thallus K. sanguineo-rubet) auch in den Apothecien, den Sporen, welche allerdings nur selten entwickelt sind, und deren J-Reaction der Flechte vom Sakhali. Wie mit den ÖOriginalexemplaren von Krempelhuber ver- hält es sich auch mit dem Exs. Arnold n. 110 (Herb. Univ.). Das Exemplar rechts besitzt einen Thallus K- und ist eine eigenthüm- liche Form aus der Gruppe der cinereo-rufescens (mit grossen Sporen), vielleicht der Lecan. sanguinea Krplh. am nächsten stehend, aber mit bleibend eingesenkten Apothecien. Das Exemplar links aber und das in der Mitte haben dieselben Merkmale (Sporen ebenfalls selten) wie das zweite von Krempelhuber und die kaukasische Flechte. Diese bezeichne ich also mit Lecan. rubiginosa (Krplh.). 295 Von Lecan. alpina ist rubiginosa durch den dünnen Thallus und die Grösse der Sporen, von cinereo-rufescens und sanguinca durch die Reaction des Thallus mit KHO, von allen, soweit ich untersuchen konnte, durch die Reaction der Sporenhaut mit J ver- sehieden. Die Flechte aus dem Kaukasus zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Sporen sehr reichlich und gut entwickelt sind. 12. Leeidea (Eulecidea) latypea Ach. Meth. Suppl p. 10. Hypotheeium fulvescens, Thallus KHOÖ lutescens. Auf Lava. 13. Nesolechia vitellinaria Rehm in Rab. Crypt. Fl. 1. B., 3. Abth. p. 319. — Nyl. Bot. Not. 1852 p. 177 sub Lecidea. Auf Candel. vitellina vom Sakhalı. 14. Diplotomma epipolium Arld. Jura (Sep.) p. 195. — Ach. Prod. p. 58 sub Lichene. Zerstreute Areolen mit einzelnen Apotheeien auf dem Andesit. 15. Rhizocarpon geographicum DC. Fl. Fr. II. p. 365. — Lin. Sp. pl. 1753 p. 1007 sub Lichene. In der f. lecanorina auf der Lava. 16. Tichothecium grandiusculum Star. — Arld.(vid. sub b. n. 19). Auf den Areolen der Lecan. calcarea vom Araghwathale. Die Grösse der Perithecien, die grössere Breite und dunklere Farbe der Sporen sind constante Unterschiede gegenüber Tichothee. pygmaeum. 17. Discothecium stigma Zopf. Unters. I. 1897. p. 127. — Krb. Par. p. 468 sub Tichotheeio. Ebenfalls auf Lecan. calcarea vom Sakhalı. Als Unterschied zwischen stigma Krb. und macrospora Hepp wird angeführt, dass die Haut der Asci nur bei letzterer Art durch J roth gefärbt wird. Nach meiner Ueberprüfung der Originalexem- plare färbt sich die Schlauchhaut bei keiner der beiden Arten. Sie erscheint allerdings. ebenfalls bei beiden Arten, nach Zusatz von J oft roth, aber nur insoweit. als sie von genügender Hymenialgallerte überzogen ist (besonders im unteren Theile der Asci), und zeigt dann dieselbe Farbe, welche diese nach Behandlung mit J annimmt. Dagegen hat die typ. macrospora merkbar längere und heller ge- färbte Sporen und kann daher immerhin als eine Var. von Tich. stigma angesehen werden. 296 Nachträge zu ‚Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch- Oesterreichs und der Schweiz“ (II). Von Max Schulze (Jena). (Mit einer Abbildung.) (Schluss. !) Aceras anthropophora X Orchis militaris. Im Jahre 1898 wiederum bei Freiburg i. Br. Neuberger!?) Revereas bei Lausanne °) (leg. Muret) Herb. Dutoit- Bat a am letzteren Orte auch (leg. W. Verbeek 1858) Herb. Wetschky!—- Alle ge- sehenen Pflanzen documentiren beim ersten Anblick schon durch die Färbung und Gestalt der Blüten, sowie auch durch den sehr kurzen Sporn ihre Abstammung; sie schliessen sich den gegebenen Beschreibungen gut an. Die mir vom Herrn Apotheker Wetschky freundlichst dedieirte Pflanze weicht insofern davon ab, dass ihre Aehre breiter ist, die Blüten nicht hängend, sondern mehr abste- hend sind und der Habitus überhaupt mehr der der 0. mili- taris ist. Anacamptis pyramidalis Rich. Rein weiss blühend am Dreispitz bei Mutzig im Elsass H. Petry (briefl.). Gymnadenia rubra Wettst. Dürrenstein bei Prags in Tirol (leg. OÖ. Grosser) A. v. Hayek;‘) Trient: Monte Vasone in der Paganella über Fai, Monte Roön im Val di Non und San Pelle- erino in Fassa mit reichlicherer @. nigra Gelmi.”) G. albida Rich. var. tricuspis Beck. Aufstieg zum Farnachgrat im Alleäu Ruppert! Gurnigelbad im Canton Bern (mit der gewöhnlichen Form) D utoit-Haller! G. odoratissima X rubra. Ein Exemplar unter Pflanzen der @. rubra, welche im Jahre 1889 am Dürrenstein bei Prags in Tirol von O0. Grosser gesammelt waren, A. Edler v. Hayek! — Diese Öombination unterscheidet sich von der selbstredend sehr ähnlichen @. nigra X odoratissima durch die den äusseren gleich- breiten seitlichen inneren Perigonblätter, sowie durch die gegen die Basis allmälig (nicht ziemlich plötzlich) verschmälerte Lippe.‘) — Die an und für sich äusserst schwierige Erkennung der @. rubr« 1) Vgl. Nr. 7, 8. 263, 2) Herr Professor Neuberger hatte die Liebenswürdigkeit, mir die Pflanze lebend zuzusenden, so dass ich mich noch einige Tage daran erfreuen konnte, bevor ich sie für mein Herbar präparirte. 3) Wohl derselbe Fundort, von dem Muret die Pflanze an Reichen- bach fil. sandte. u) ‚Nel. AN: eyen Gymnadenia Abelii nov. hybr., in „Oesterr. bot. Zeitschr.“, 1898, Nr. 11. 5) E. Gelmi, Nie alla Flor. Trent. Estr. dal Nuovo Giorn. bot. ital. Vol. V., 1898, Si 318. EA NYA Hayek, l. ec. — Herr Dr. Aug. Edler v. Hayek theilt mir briefl. (26. März 1899) mit, dass kürzlich in einer Sitzung der zool.-bot. Ges. in Wien von Herrn Louis Keller eine Pflanze als @. odoratissima x rubra aus Kärnten vorgelegt worden sei. Somit wäre bereits das zweite Exemplar dieses Bastardes gefunden. 297 als das eine parens wird noch dadurch fast zur Unmöglichkeit, dass, wie ich mehrmals beobachtet habe, auch bei @. nigra X odora- tissima hie und da die seitlichen inneren Perigonblätter kaum schmäler als die äusseren sind. Es erklärt sich das aus der That- sache, dass die Charaktere der Bastarde durchaus nicht immer die senaue Mittelstellung zwischen denen der Stammarten einnehmen, dass vielmehr häufig einige Merkmale mehr nach der einen, andere mehr nach der anderen geschlagen sind, — und bei @. odora- fissima sind die seitlichen inneren Perieonblätter den äusseren gleich breit. Ebenso ist bei der Beurtheilung lebender Pflanzen die Blütenfarbe nicht massgebend; Blüten eines aus der Vermischung der G. nigra var. rosea mit der @. odoratissima entstandenen Bastardes möchten in ihrer Färbung nicht von den Blüten der (r. odoratissima X rubra zu unterscheiden sein. Dass A.v.Hayek’s Pflanze richtig gedeutet wurde, unterliegt keinem Zweifel, da sie in Gesellschaft der @. odoratissima und @. rubra aufgefunden wurde. So ist nun, nachdem die erste hybride Verbindung der @. rubra ein Jahr vorher von OÖ. Abel (@G. nigra X rubra) entdeckt wurde, die zweite derselben durch A. v. Hayek nachgewiesen worden. — @. Abelü v. Hayek. G. conopea R. Br. Eine Form mit auffallend kurzem Sporn, der bei den Blüten im untersten Drittel der Aehre kaum die Länge des Fruchtknotens erreicht und bei den höher gestellten Blüten denselben nur ganz wenig überragt, auf der Fischbachwiese im Thüringer Wald Ruppert! Eine andere, ausgezeichnet durch die tiefpurpurne Färbung der Blüten, dabei mit grünen, hie und da nach den Rändern hin etwas gerötheten Deckblättern, bei Tanay in den Alpen von Vouvry Che- nevard! — Die Blütenfarbe ist fast die der Anacamptıs pyramı- dalis var. Tanayensis Chenev., die noch nicht ganz aufgeblühte Aehre eylindrisch und ziemlich kurz, 1’4 em lang, 0'6 mm breit. — Öhenevard ist der Meinung, die Pflanze sei ein Kreuzungsproduet der Gymnadenia conopea mit der Anacamptıs pyramndalıs var. Tanayensis. Ich vermag mich dieser Auffassung nicht anzuschliessen, da nur die beiden genannten Merkmale auf die Beimischung der letzteren hinweisen könnten. Absesehen davon, dass von den beiden kleinen Plättehen über dem Grunde der Lippe (die aufgeweicht werden muss, um nicht die grossen Staminodien für Plättchen zu halten!) auch nicht die geringste Andeutung zu sehen ist, möchte sich doch die Anwesenheit der Anacamptis in der Form der Perigon- blätter, besonders der inneren, wenigstens etwas bemerklich ge- macht haben müssen. Ist Chenevard’s Ansicht die richtige, so steht die Pflanze der Gymnadenia conopea äusserst nahe. Knollen waren nicht vorhanden, der Sporn ist 1'/, mal so lang wie der Fruchtknoten. d) sibirica Rehb. fil. In nahestehender Form bei Krumm- hübel im Riesengebirge J. Scholz! h) intermedia Gren. „Pflanze ein wenig später erschei- nend; Stengel ein wenig verlängerter; Blätter breit lineal (breiter Vesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1899. 23 298 als beim Typus); Blüten halb so gross, nach Hyacynthen riechend, in verlängerterer. schmälerer und spitzer Aehre; obere Perigon- blätter aufrecht stehend, nicht in einen Helm zusammenneigend; Frucht vom Stengel entfernt“.') Ueber Gingins bei Genf Chene- vard! — Nicht ganz der Beschreibung entsprechend, da die Aehre kaum verlängert ist und die Blätter nicht verbreitert sind, auch die Blütezeit nicht gerade spät ist (12. Juli). unter la Suche und am Gipfel des Tanay in den Alpen von Vouvry Chenevard! G. conopea X odoratissima. Ereux du vent, Oant. Neu- chätel Dutoit-Haller! G. conopea X Orchis maculata. Ein Exemplar bei Krummhübel im Riesengebirge J. Scholz!?) — Pflanze 30 em hoch. Stengel solide, fünfblätterig. Blätter lineal-lanzettlich, oben schön grün, unten etwas bläulich-grün, glänzend; die vier untersten reich- lich verwaschen-gefleckt; das unterste Tcm lang, grösste Breite (1'5 cm) in der Mitte, stumpf, das darüberstehende (grösste) 85cm lang, grösste Breite (12cm) in der Mitte, spitz, das dritte von unten 7’4cm lang, grösste Breite (0°9 cm) im untersten Drittel der Spreite, länger zugespitzt, es folgt ein dem letzten ähnliches, klei- neres (42cm grosses), dann als höchst stehendes ein kleineres. deckblattartiges Blatt. Aehre 55cm lang, eylindrisch, dichtblütig. Deckblätter nervig und netzaderig, grün und etwas röthlich über- laufen; die unteren den Blüten gleich lang, die oberen kürzer. Blüten grösser als bei @. conopea, hellviolett-purpurn gefärbt, be- sonders Abends etwas duftend (.J. Scholz briefl.). Seitliche äussere Perigonblätter fast so weit abstehend wie bei @. conopea, eiförmig- lanzettlich, etwas gestrichelt und gefleckt, 5mm lang, 4 mm breit. meist stumpflich ; die seitlichen inneren fast eiförmig, 4mm lang, > mm breit, stumpf, seltener spitzlich, am unteren Rande stumpf- eckig bis breit abgerundet, ungefleckt, mit dem mittleren äusseren mehr oder minder zusammenneigend. Lippe aus keilförmigem Grunde verbreitert, dreilappig, flach, 45 mm lang, 6 mm breit. etwas ver- waschen purpurn gefleckt, hie und da auch gestrichelt; Seiten- lappen fast rhombisch, bald ganzrandig, bald mehr oder minder gekerbt; Mittellappen etwa so gross wie die Seitenlappen, wenig vorgezogen, meist stumpf dreieckig, oft abgerundet. Sporn so lang oder etwas länger als der Fruchtknoten. etwa 8 bis 10 mm lang. 15mm breit, walzlich, fast gerade oder nur wenig gekrümmt, vorn spitzlich. Säule stumpf, 2 mm lang. Staminodien mittelgross, abge- rundet. Narbenhöhle etwas breiter als lang. Platanthera chlorantha X solstitialis. Ein Exemplar unter den Stammarten im Ziegenhainer Wäldchen bei Jena!! — Pflanze 45 cn hoch. von der Tracht der P. solstitialis, auch der grünliche Sporn nach der Spitze hin nur sehr schwach keulen- !) Grenier, Flore d. l. chaine jurassique, S. 751. ?) Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Oberlandesgerichts-Seeret. J. Scholz konnte ich die Beschreibung nach der lebenden Pflanze entwerfen. Später sandte sie der scharfblickende Entdecker an Dr. Schube in Breslau für das Herb. Silesiac. 299 förmig. Das mittlere äussere Perigonblatt kleiner und breiter als die seitlichen, kurz- und stumpf zugespitzt, grünlich-weiss. Staubbeutel- fücher schwach S-förmig gekrümmt, oben 1 mm, unten 2:25 mm von einander entfernt. Narbenhöhle in der Grösse die Mitte haltend, schmal berandet, Epipactis latifolia AU. b. viridans Crntz. Mit sehr breit-eiförmigen Blättern, die kleiner als die Interfolien sind, auf den Fischerbergen bei Swinemünde und zwischen Swinemünde und Ahlbeck Ruthe! — Bei der einen Pflanze befinden sich, analog der E. viridans ß. interrupta G. Deck, über den beiden untersten Blüten der Aehre elf blütenlose, über den letzteren noch zwölf blütentragende Deckblätter. E. rubiginosa Gaud. Die bei Jena auftretende hellgelb blühende Varietät!) auch im Mordthal bei Kösen in Thüringen Ruppert! Anm. E. microphylla Sw. entdeckte ich im Jahre 1898 zu meiner grossen Freude mit dem Gymnasiast Walter Wittich aus Dresden in wenigen Exemplaren in der Wöllmisse, nachdem ich 20 Sommer vergeblich in der Jenaer Flora danach gesucht hatte. In demselben Jahre wurde sie bei Kösen in Thüringen von Rup- pert (!) endlich wieder aufgefunden. E. palustris Crntz. In einer wenig (fünf- bis acht-) blütigen, derb- und oft schmalblätterigen Zwergform von 10—12 em Höhe auf der Insel Röm (nördlich von Sylt gelegen) J. Schmidt! Borkum F. Wirtgen! — Im scharfen Contrast dazu steht eine grosse, sehr dünn- und breitblätterige Form von einer teuchten Stelle in einer Kiefernschonung auf Usedom leg. Ruthe! E. alba Crntz. =. T. Mit gabelig getheilter Blütenähre, der eine Gabeltheil mit zehn. der andere mit zwölf Blüten im Re- merchener Wald im Luxemburgischen Ruppert! — An derselben Stelle zwei wenigblütige Pflanzen, jede Blüte mit sechs Perigon- blättern und zwei Lippen Ruppert! E. alba x longifolia probab. Am Saleve bei Genf Dutoit- Haller! — Pflanze 30 em hoch, achtblätterig. Blätter denen der E. longifolia ähnlicher. aber kürzer (bis 8 cm lang und bis 16cm breit) und entfernter von einander gestellt. Aehre ziemlich locker, achtblütig. Blüten ziemlich klein, immerhin aber etwas grösser als bei E. longifolia. Deckblätter lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich, einnervig, kürzer als der Fruchtknoten, nur das hlattartige, zehn- nervige unterste so lang wie die Blüte. Perigonblätter die Lippe umschliessend, aufrecht, mehr oder minder zusammenneigend; die äusseren länglich, stumpfer als bei E. longifolia, spitzer als bei E. alba; die seitlichen inneren eiförmig-länglieh, kürzer und stumpfer als die äusseren. Lippe über einhalbmal so lang als die äusseren Perigonblätter; das vordere Glied weniger deutlich abgesetzt als bei E. longifolia, etwas grösser als das hintere Glied, etwa halb so lang wie die Säule. — Der E. longifolia nahe stehend. von 1) Vgl. „Orehidaceen“, 51 1, Anm. 2, 300 derselben jedoch abweichend durch kürzere Blätter, grössere, wenig geöffnete Blüten, stumpfere äussere Perigonblätter, grössere Lippe mit nieht so deutlich abgesetztem Epiehil, — Eigenschaften, die auf die Verwandtschaft mit der %. alba hinweisen und darum ihre hybride Abkunft von derselben und der E. longifolia wahrscheinlich machen. Das einzige gefundene Exemplar lag mir leider nur ge- trocknet vor. — E. alba X longifolia nach brieflicher Mittheilung des Herrn Rechtsanwalt Ludewig bei Eisenberg in Thüringen. E. longifolia Wettst. Eine in der Gestalt und Anordnung der Blätter sich der E. alba einigermassen nähernde Form im Troistedter Forst bei Weimar Torges'). E. rubra All. Weissblühend bei Perl an der Obermosel Ruppert! Listera ovata R. Br. Eine Pflanze mit ziemlich kreis- runden Blättern bei Wettelroda unweit Sangerhausen am Harz W. Becker! Neottia Nidus avis Rich. var. pallida Wirtg. (pat.) über Jenapriessnitz bei Jena!! Blankenburg in Thüringen Ruppert! var.niveaP.Magn. Blankenburg in Thüringen Ruppert!?) Goodyera repens IR. Br. Eine Pflanze mit gleich über dem Grunde gabeiig getheiltem Stengel, jeder Gabelast mit einer reichblütigen Aehre versehen, über dem Tatzend bei Jena!! Microstylis monophylla Lindl. Mit zwei grösseren, einem kleineren und sechs deckblattartigen Blättern am Stengel, sowie mit grösseren, die Blütenstiele, zum Theile auch die Frucht- knoten überragenden Deckblättern bei Misdroy in Pommern Ruthe! Coralliorrhiza innata R. Br. Zwei Blüten einer Aehre, je mit acht Perigonblättern (incl. Lippe) am Farnachgrat in den Allgäuer Alpen Ruppert! Literatur-Uebersicht °). Mai und Juni 1899. Adamovie L. Kritische floristische Bemerkungen zur Flora von Serbien. (Alle. bot. Zeitschr. 1899. Nr. 5. S. 73—74.) 8°. Behandelt: Campanula rotundifolia L. var. balcanica Adam., Heera- cium piosissimum Friv., Sülene flavescens W. K. var. subspicata Adam., Dianthus Armeriastrum W olfn. | Adamovi6 L. Neue Beiträge zur Flora von Serbien. (Botan. Centralbl. Bd. LXX VIII. p. 289— 297.) 8°. 1) 8. Mitth. d. Thüring. bot. Ver., N. F., Heft XII, 1898, S. 13. 2) Ich sah dieselbe, wie die var. pallida von Blankenburg nur im getrockneten Zustande. ®) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 301 Bauer E. Neue Beiträge zur Moosflora von Mittelböhmen. (Sitzungsber. d. d. naturw.-med. Ver. „Lotos* in Prag. 1899. Nr. 4. S. 135— 154.) 8°. Borbäs V. v. A vegetälö szero ivarkülönbsege. (Termeszettudomänyi közlöny 357 füzet. p. 296—298.) 8°. „Ueber Geschlechtsunterschiede an vegetativen Organen“. Bresadola Ab. G. Funghi mangerecci e velenosi dell’ Europa media con speciale riguardo a quelli che erescono nel Trentino e nell’ alta Italia. I. Milano (U. Hoepli). 8°. 112 tab. color. 1 Fototypia. 21 fi. Burgerstein A. Beschaffenheit und Keimfähigkeit von Öoniferen- Samen. (Wiener illustr. Gartenzeitung 1899. Heft 6.) 8°. 4 8. Nachweis, dass man schon aus dem Aussehen der Coniferen-Samen auf „ deren Keimfähigkeit schliessen kann. 0‘ Celakovsky L. J. Epilog zu meiner Schrift „Ueber die Placenten der Angiospermen“, nebst einer Theorie des antithetischen Generationswechsels der Pflanzen. (Sitzungsber. d. math.-naturw. Cl. der böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1899.) 8°. 35 8. 1 Taf. elakovsky L. J. Das Prioritätsgesetz in der botanischen Nomen- elatur. (Botan. Centralbl. Bd. LXXVIII Nr. 8. Ss. 225—234, 258—264.) 8°. Czapek F. Zur Biologie der holzbewohnenden Pilze. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XVII. Jahrg. S. 166— 170.) 8°. Verf. gelang es nachzuweisen, dass Pilzmycelien die Fähigkeit besitzen, auf verholzte Zellmembranen in der Weise zu wirken, dass sie zunächst die ätherartige Verbindung des Hadromals mit der Cellulose spalten. Hier- durch wird Hadromal frei und extrahirbar, die Cellulose wird bald darauf durch ein Pilzferment (Cytase) in lösliche Producte verwandelt. Jene Spal- tung wird durch ein Enzym herbeigeführt, das Verf. darstellte, und dem er den Namen „Hadromase* gibt. Formanek Ed. Fünfter Beitrag zur Flora von Macedonien. (XXXVIl. Bd. der Verh. d. naturf. Ver. in Brünn.) 8°. 97 8. Die Abhandlung enthält, gleichwie die früheren, zahlreiche Standorts- angaben, sowie Neubeschreibungen von Arten und Formen. Fritseh 0. Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, mit besonderer Berücksichtigung von Serbien. IV. Theil. (Verh. der k. k. zool.- botan. Gesellsch. XLIX. Bd. 4. Heft. S. 221—242.) 8°. Die vorliegende Fortsetzung dieser für die Flora der Balkanhalbinsel und Mitteleuropa so wichtigen Abhandlung bildet einen Nachtrag zum ersten Theile, insoferne als sie indessen untersuchtes Materiale aus der Familie der Ranunculaceae behandelt. Kritische Notizen über zahlreiche Arten; beson- ders ausführlich behandelt werden: Ranunculus müillefoliatus Vahl, R. platanifolius (Angaben über die Verbreitung in Mitteleuropa), R. Breyninus Crtz., R. polyanthemus L., R. Carinthiacus Hoppe, Delphinium fissum W.K., D. Dinaricum (Beck et Szysz.) Fritsch, Paeonia peregrina Mill. Gessmann G. W. Die Pflanze im Zauberglauben. Ein Katechismus der Zauberbotanik. Mit einem Anhange über Pflanzen-Symbolik. Wien (Hartleben). 8°. 252 S. 12 Abb. Eine gewiss brauchbare Zusammenstellung der im Titel genannten Materie. Etwas mehr Sorgfalt hätte der botanischen Nomenclatur und Terminologie zugewendet werden können, auch hätte die umfangreiche Literatur über einzelne Gegenstände, wie Alraun u. dgl. mehr Beachtung verdient. Hockauf J. Ueber den Werth der mikroskopischen Untersuchungs- methode bei der Prüfung vegetabilischer Drogen. (Zeitschr. d. allg. österr. Apoth.-Ver. 37. Jahrg. Nr. 20.) 8°. 302 Kassowitz M. Alleemeine Biologie. II. Bd. Vererbung und Ent- wicklung. Wien (M. Perles). 8°. Wenn das vorliegende Buch sein Beweismateriale auch vorherrschend dem Gebiete der Zoologie und Physiologie des Menschen entnimmt, so er- scheint es doch in botanischer Hinsicht in hohem Maasse bemerkenswerth. Es fasst in überaus klarer und logischer Weise das zusammen, was für die directe Abhängigkeit der Neubildung von Formen im Thier- und Pflanzen- reiche von äusseren Factoren spricht und gehört zu den werthvollsten Er- scheinungen auf dem Gebiete der den „Neolamarckismus“ vertretenden Literatur. Eine Inbaltsangabe des Buches ist hier nicht möglich, es sei zur Örientirung nur der Schlusssatz der Zusammenfassung der Resultate des Buches (S. 363) angeführt: „Die letzte Quelle aller Aenderungen der Gestal- tung und Function der Organismen und somit auch ihrer erblich gewordenen Anpassungen liegt zweifellos in einer Veränderung der äusseren Bewirkungen, und diese können entweder dadurch zu Stande kommen, dass sich die Um- sebung der sesshaft gewordenen Organismen verändert, oder dadurch, dass die Organismen in Folge activer oder passiver Ortsveränderung unter andere Lebensbedingungen gerathen. Da wir aber annehmen, dass individuelle Ab- änderungen nur erblich werden können, wenn sie direct oder indirect eine Variation der atomistischen Structur der somatischen Protoplasmamolecüle herbeiführen, und die mit der neuen determinirenden Atomgruppirung versehenen Zerfallsproducte dieser Molecüle zum Aufbau neuer Keimplasma- molecüle verwendet werden, so würde nach dieser Auffassung die ganze phylogenetische Entwicklung auf einer Schritt für Schritt zunehmenden Complication der atomistischen Structur der chemischen Einheiten der Anlagesubstanz beruhen“. j San Keissler K. v. Ueber eine Zweig-Fasciation von Lonicera cauca- sica Pall. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. XLIX. Bd. 4. Helft. S. 244-245.) 8°. 1 Abb. Lang V. v. Nekrolog auf A. v. Kerner. (Bericht der kais. Aka- demie d. Wissensch. in Wien über ihre Wirksamkeit und Ver- änderungen vom Mai 1898 bis Mai 1899. S. 22-25.) Wien (Staatsdruckerei). kl. 3°. Matouschek Fr. Wilh. Siegmund’s Verdienste um die bryologische Floristik Böhmens. (Festschr. des Vereines d. Naturk. in Reichen- beres 1899) 8.18 8. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XI. (Deutsche botan. Monatschr. XVII. Jahrg. Nr. 4/5. S. 49—52.) 8°. Nebst Standortsangaben Neubeschreibung von: Trifolium rubens var. submedium Murr, Laserpitium Siler var. falcatum et var. latissimum Murr. Nemec B. Ueber Zellkern und Zelltheilung bei Solanum tuberosum. (Flora 86. Bd. S. 214—227.) 8°. 2 Taf. u. 9 Textfig. Noe Ad. v. Archenegg. Beiträge zur Tertiärflora Steiermarks. (Mitth. d. naturw. Vereines f. Steiermark. Jahrg. 1898. Abh. S. 56-63.) 8°. 1 Tat. Bearbeitung von Pflanzenresten aus einer pliocänen Ablagerung bei Windisch-Pöllau mit Beschreibung neuer Arten. Wenn Verf. die in Fig. 15 abgebildeten Reste als Smilax-Ranken deutet, ist er gewiss nicht im Rechte, diese „Ranken“ entspringen nicht aus Stengeln, sondern aus den Basaltheilen der Blätter. Auf den in Fig. 4 abgebildeten Rest hin hätte es Ref. nicht gewagt, ein neues Psilotum zu beschreiben. j Podpera J. Prispevky ku bryologii @ech vychodnich. (Vestn. Kral. Cesk& spoleen. nauk. 1899. VIIT.) 8°. 18 p. Podpera J. Floristische Mittheilungen aus Mittelböhmen. (Allg. bot. Zeitschr. 1899. Nr. 6. S. 92—93.) 8°. Behandelt: Brunella Bohemica Podp. (superlaciniata X grandiflora) und Ammi majus. 303 Prohaska K. Beiträge zur Flora von Steiermark. I. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark. Jahrg. 1898. Abh. S. 170—189.) 8°. Reehinger ©. Ueber den Polymorphismus der Laubblätter bei Populus canescens Sm. (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 2899.) 8°. 68. Rechinger ©. Rumex Muellneri, ein neuer, im Wiener botani- schen Universitätsgarten entstandener Bastard. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. XLIX. Bd. 4. Heft. S. 242—243.) °. R. Patientia X hamatus. Rohlena J. Ueber einige neue Varietäten und Formen. Beitrag zur Kenntniss der böhmischen Flora. (Allg. bot. Zeitschr. 1899. Nr. 6. S. 93—94.) 8°. Linaria minor Desf. var. gracilis Rohl,, Campanula glomerata L. var. cordifolia Rohl., Anthemis Austriaca Jacq. var. incisiflora Rohl., A. Austr. var. immortellaeformis Rohl. Sehott A. Ueber Pflauzen-Volksnamen im Böhmerwalde. Forts. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 4/5. S. 73—76.) 8°. Slavicek Fr. J. Zur Kenntniss der Keimlinge zumeist freind- ländischer Coniferen. (Verh. der Forstwirthe von Mähren und Schlesien. 1899. 2. Heit.) 8°. 47 S. Zahlr. Abb. Beschreibung und Abbildung zahlreicher, meist seltener Coniferen. Vilhelm J. Teratologische Beobachtungen an Parnassia pulustris. Resume einer in den Schriften der @echischen Akademie der Wissenschaften publicirten Abhandlung. (Bullet. international de l Acad. des se. de Boheme 1899.) 8°. 3 S. 1 Taf. Behandelt Fälle mit Verdoppelung der Gliederzahl in den Blüten und Vermehrung der Laubblätter. Wagner H. Eine Excursion in der Umgebung von Gyimes (Sieben- bürgen). Schluss. (Allg. botan. Zeitschr. 1899. Nr. 5. S. 77 bis B18.),8.: Wiesner J. Ueber die natürliche ÖOberflächenbeschaffenheit der Harze. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Ver. 37. Jahre. Nr. 16. S. 385—387.) 8°. Wiesner J. Ueber die Structur der Gummiharze. (Zeitschr. des allg. österr. Apotheker-Vereines. LIII. Jahrg. Nr. 18. S. 425 bis S. 428.) 8°. Andersson G. Studier öfver Finlands Torfmossar och fossila Kvartävflora. (Bull. de la comm. geolog. de Finlande Nr. 8.) 8". 210 p. 4 Taf. Ausführliches deutsches Resume auf S. 181—210. Die Abhandlung bildet in gewissem Sinne eine Fortsetzung der werthvollen Abhandlung des Verf. über die Geschichte der Vegetation Schwedens (Engler’s Botan. Jahrb., XXII. Bd.) und bringt die Resultate einer Untersuchung der fossilen Flori. der finnischen Torfmoore. Beiche E. Die im Saalkreise und in den angrenzenden Landes- theilen wildwachsenden und eultivirten Pflanzen (Phanerogamen). Nebst einem Anhang: „Die wichtigsten Schachtelhalme, Farne, Pilze und Schwämme des Gebietes. Halle a. S. (Fr. Starke). kl. 8°. 270 S. Mk. 350. Eine Localflora etwa in der Art der Flora von Garceke, welche in Folge ausreichender Beschreibungen, ausführlicher Synonymie, genauen Ver- 304 breitungsangaben in dem Gebiete, auf das sie sich bezieht, recht verwendbar sein wird. Höhere Anforderungen dürfen an das Buch nicht gestellt werden. Chabert A. Etude sur le Genre Rhinanthus. (Bull. de l’herb. Boissier. VII. Nr. 6. p. 425—450.) 8°. Beginn einer ausführlichen Arbeit über die Gattung, auf die Ref. nach deren Abschluss zurückzukommen gedenkt. Goiran A. La Deschampsia caespitosa P. B. var. flavescens del monte Baldo. (Bull. de soc. bot. Ital. 1399. Nr. 1. p. 15.) 8°. Hanbury F. J. and Marshall E. S. Flora of Kent. London (Hanbury). kl. 8°. 528 S. 2 Karten. fl. 10-80. Eine modernen Anforderungen entsprechende, sorgfältig gearbeitete Localflora. | j Hochreutiner G@. Dissemination des graines par les poissons. (Bull. de I’herb. Boiss. VII. Nr. 6. p. 459—466.) 8°. Dass Samen durch Fische verbreitet werden, war bisher nicht bekannt. Verf. hat experimentell nachgewiesen, dass die Samen und Früchte zahl- reicher Wasserpflanzen (Menyanthes, Sparganium, Sagittaria, Alisma ete.) von Fischen verschluckt und ohne Verlust der Keimfähigkeit wieder abgesetzt werden. Koernieke M. Ueber die spiraligen Verdiekungsleisten in den Wasserleitungsbahnen der Pflanzen. (Sitzungsber. d. niederrhein. Gesellsch. f. Natur- u. Heilk. zu Bonn. 1899.) 8°. 9 S. 1 Abb. Kolkwitz R. Ueber den Einfluss des Lichtes auf die Athmung der niederen Pilze. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXIH. Heft 1. S. 128—165.) 8°. 2 Taf. Korschinsky S. Heterogenesis und Evolution. (Naturw. Wochen- schrires IV Bd} Nr..2478.2273 278) 4% Vorläufige Mittheilung des Inhaltes eines grösseren Werkes, das Verf. unter obigem Titel zu publieciren gedenkt. Unter Heterogenesis versteht K. das unerwartete Auftreten einzelner scharf unterschiedener Individuen unter der sonst gleichartigen Nachkominenschaft normaler Eltern. (Heterogene Zeugung Kölliker’s, Heterogenismus Hartmann’s.) Da die abweichenden Merkmale nur bei einzelnen Individuen einer sonst gleichen Nachkommen- schaft auftreten, können äussere Bedingungen, sowie Kreuzung nicht die Ursache der Neubildung sein. Verf. führt Beispiele von H. an, präeisirt den wesentlichen Unterschied zwischen seiner Theorie und der 'Transmutations- lehre Darwin’s und erläutert die Bedeutung der Heterogenesis für die Neu- bildung der Arten. Dass Neubildung von Formen durch Heterogenesis erfolgen kann, möchte Ref. nicht im Entferntesten bezweifeln, und es ist Jedenfalls ein Verdienst des Verf., auf diesen Umstand nachdrücklichst hingewiesen zu haben. Doch dürfte es wichtig sein, zu betonen, dass Heterogenesis nur eine der Modalitäten der Artbildung und durchaus nicht die häufigste ist. Wenn Verf. (p. 277) sagt, dass „alle in Entwicklung begriffenen Formen die grösste Mannigfaltigkeit im Centrum ihrer Verbreitung bieten“ und dass die Arten an ihrer Verbreitungsgrenze am constantesten. sind, so möchte Ref. dem nur in sehr beschränktem Masse zustimmen; bei den meisten von ihm studirten polymorphen Formenkreisen verhält es sich umgekehrt. Nach der vorliegenden vorläufigen Mittheilung dürfte das ausführliche Werk des Verf. ein sehr bemerkenswerthes werden. { j Kühn’s Botanischer Taschen-Bilderbogen. 110 farbige Abbildungen der verbreitetsten und bemerkenswerthesten Gewächse Deutsch- lands. Leipzig (R. Kühn). 40 Pf. Für den geringen Preis kann man nichts Grossartiges verlangen, der Plan des vorliegenden Büchleins ist auch gewiss gut, aber bei einer weiteren Auflage sollten doch einige geradezu unrichtige Abbildungen durch bessere zeit werden, so z. B. die Abbildung der Tanne, Fichte, Lärche, Buche, iefer. 305 Lawson-Seribner F. Notes on the Grasses in the Bernhardi Herbarium, colleeted by 'Thadd. Haenke and deseribed by J. S. Presl. (Rep. Missouri Bot. Gart. 1899. p. 35—59. Taf. I—54.) 8°. Magnus P. Die Erysipheen Tirols. (Ber. d. naturwiss.-medie. Ver. in Innsbruck. XXIV. Jahrg. 8°. 25 S. Makino T. Phanerogamae et Pteridophytae japonicae iconibus illustratae. Vol. I. Nr. 1 u. 2. Tokyo (Keigyosha & Co.) 8°. Matsumura J. et Miyoshi M. Üryptogamae japonicae iconibus illustratae. Vol. I. Nr. 1 u. 2. Tokyo (Keigyosha & Co.) 8°. Beginn zweier neuer, für die Flora Ostasiens überaus wichtiger Publicationen. Von beiden Werken erscheint monatlich je ein Heft, das - en mit schönen Abbildungen und begleitendem Text (japanisch) ringt. Palibin J. Conspectus florae Koreae. I. (Acta horti Petropolit. UI. 3.):1898.,127. p. 4. Tab. Beginn einer Flora von Korea. Der vorliegende Theil umfasst die Choripetalen und von den Sympetalen die Caprifoliaceen, Rubiaceen, Vale- rianaceen, Compositen und Campanulacen. Das Buch macht den Eindruck einer sehr gründlichen Arbeit. Pittier H. Primitiae florae Costaricensis. T. II. Fase. 2. Gamo- petalae Auct. J. Donn.-Smith. San Jose de Costa Rica. 8°. p- 130— 216. Potonie H. Die Abstammungs- oder Descendenzlehre. (Sep.-Abdr. aus Bernstein’s Naturwissensch. Volksbücher. 5. Aufl.) kl. 8°. 124 S. 37 Fig. Eine ganz vortreffliche, kurz und allgemein verständlich gefasste Ein- führung in die descendenztheoretischen Fragen. Rannkiaer ©. De Danske Blomsterplanters Naturhistorie. I. Bd. Enkimbladede. Kjoben haon. (Gyldendalske forlay.) gr. 8°. 794 p. 1089 Fig. Ein ungemein inhaltsreiches Werk, das die dänischen Pflanzen, u. zw. zunächst die Monocotylen, in morphologischer, entwicklungsgeschichtlicher, biologischer und anatomischer Hinsicht schildert. Es zeigt auf das Schlagendste, zu welcher Fülle interessanter Beobachtungen noch die heimische Flora Gelegenheit gibt. Reid Cl. The origin of the british Flora. London (Dulau & Co.) 2.4196.0.05.8- Rostowzew S. J. Der botanische Garten bei dem landwirth- schaftlichen Institute in Moskau. 8°. 69 S. 1 Plan. Schrenk H. v. A Disease of Taxodium Knowu as Peckiness, also a similar Disease of Libocedrus decurrens. (Ann. Rep. of the Missouri botan. Garden 1899.) 8°. 55 p. 6 Taf. Sehube Th. Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Phanerogamen- und Gefässkryptogamenflora im Jahre 1398. (Verh. d. schles. Ges. für vaterl. Cultur 1899.) 8°. 16 S. Sehulz A. Entwicklungsgeschichte der phanerogamen Pflanzen- decke Mitteleuropas nördlich der Alpen. Stuttgart (Engelhorn). er SiS Das vorliegende Buch ist als 5. Heft des 11. Bandes der Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, herausg. v. Kirchhoff, erschienen. Es enthält eine sehr eingehende Studie über die geschichtlich-geographischen Verhältnisse der mitteleuropäischen Flora und ist insbesondere durch die Genauigkeit, mit welcher einzelne charakteristische Pflanzen bezüglich ihrer 306 Verbreitung studirt wurden, von grösserem Werthe. Das allgemeine Ergebniss des Buches lässt sich durch folgenden Satz aus demselben ausdrücken: „Es hat sich die Entwicklung der mitteleuropäischen phanerogamen Pflanzendecke in sechs klimatisch voneinander abweichenden Perioden vollzogen: in einer zweifellos recht lange dauernden sehr kalten Periode, in zwei durch heisse trockene Sommer, sowie kalte trockene Winter, und in zwei durch kühle niederschlagsreiche Sommer, sowie gemässigte, niederschlagsreiche Winter ausgezeichnete Perioden und ausserdem in der Jetztzeit. Die erste der heissen Perioden, welche die zweite sowohl durch Dauer als auch durch Sommer- hitze und Trockenheit, sowie Winterkälte übertraf, folgte der kalten Periode, an sie schloss sich die erste, die bedeutendste, kühle Periode an; auf letztere folgte die zweite heisse Periode, an welche sich die zweite kühle Periode anschloss, welche durch Zunahme der Sommerwärme und Winterkälte, sowie Abnahme der Feuchtigkeit in die Jetztzeit überging“. Timm GC. T. Ein paar Frühlingstage am Gardasee. Forts. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 4/5. S. 71—173.) =". Wangh F. A. A conspectus of the genus Lilium. (Botan. Gazette. Vol. XXV1. Nr. 5. p. 300—360.) 8°. 14 Fig. Weinhart M. Flora von Augsburg. Unter Mitwirkung von H. Lutzenberger. Mit einer Einleitung: „Der Boden des heimi- schen Florengebietes“ von A. Geistbeck. Augsburg (Lampart &-.009.48%. 14178: Eine Localflora gewöhnlichen Schlages in Anlehnung an Garcke. Wildeman E. de et Durand Th. Illustrations de la flore du Congo. (Annales du Musee du Coneo. Ser. I. Botanique. Tom. I. Fase. 1 u. 2.) 4°. 1—47, tab. I-XXIV. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Olasse vom 12. Mai 1899. — Das c. M. Herr Prof. H. Molisch in Prag übersendet eine Arbeit unter dem Titel: „Botanische Beobachtungen auf Java; IV. Abhandlung: Ueber Pseudoindican, ein neues Chromogen in den Öystolithenzellen von Acanthaceen.“ 1. In den Cystolithenzellen mancher Acanthaceen (Sanchezia nobilis Hook., Strobilanthes Dyerianus hort., Goldfussia anisophylia Nees) findet sich ein farbloses Chromogen, welches in verletzten Zellen beim Contact mit atmosphärischer Luft einen intensiv blau- »rünen Farbstoff liefert, der sich gewöhnlich an der Oberfläche der Oystolithen bildet, seltener auch in deren nächster Umgebung. Die Muttersubstanz dieses Farbstoffes — Pseudoindican genannt — be- sitzt ebenso wie der daraus entstehende blaugrüne Farbstoff einen äusserst labilen Charakter, weshalb er blos einer mikrocheinischen Untersuchung, nicht aber einer makrochemischen unterworfen werden konnte. Der Farbstoff verfärbt sich bereits an der Luft und unter dem Einfluss des Zellinhaltes; er wird durch Siedetemperatur, durch Säuren, Alkalien, alkalische Erden und oxydirende Substanzen als- bald zerstört. Durch diese leichte Zersetzbarkeit und Veränderlich- keit unterscheidet sich unser Farbstoff wesentlich von Indigblau, mit dem er wohl keine nahe Verwandtschaft besitzen dürfte. 307 Unter 29 geprüften Acanthaceen enthielten nur die drei vor- hin genannten das Pseudoindican: die daraufhin untersuchten eysto- lithenführenden Urtieaceen gaben durchwegs negative Resultate. 2. In der vorliegenden Untersuchung wurden ausserdem zwei neue Eigenschaften der Cystolithen festgestellt: ihre Alkalescenz und ihr Gehalt an eisengrünendem Gerbstoffe. Die durch den kohlensauren Kalk bedingte Alkalescenz ist die Hauptursache, dass der durch Zerreiben der cystolithenhältigen Gewebe gewonnene Saft alkalisch reagirt, dass die Öystolithen sich mit wässeriger (brauner) Hämatoxylinlösung tiefviolett färben, und dass sie aus verdünnter Eisenvitriollösung Eisenoxydhydrat an ihrer Oberfläche niederschlagen. Sitzung der math.-naturw. Classe vom 22. Juni 1899. — Dr. Alfred Nalepa übersendet eine vorläufige Mittheilung, be- treffend „Neue Gallmilben“ (18 Forts.). Neu beschrieben werden: Eriophyes passerinae Nal. auf Passerina hirsuta Blütendeformationen hervorrufend; E. Heimi Nal. verursacht Blütendeformationen von Atriplex portulacoides; E. pistaciae Nal. erzeugt Vergrünung der Blüten von Pistacia terebinthus(leg. Müllner, Abbazia); F. suberinus Nal. verursacht Wucherungen der Stammknospen von Quercus Suber ; E. psilonotus Nal., Erineum auf Evonymus europueus; E. Schmardae (Nal.) Vergrünung von Podanthum limonifolium (leg. Müllner, (Gravosa). Prof. Dr. H. Zukal überreicht seinen im Einvernehmen mit der Getreiderost-Commission der Akademie (Prof. Wiesner, Wett- stein. Brauer) ausgearbeiteten I]. Bericht über die Getreiderost- verhältnisse in Oesterreich-Ungarn. II. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. General-Versammlung am 14. April 1899. — Nach den üblichen Jahresberiehten, erstattet vom Präsidenten - Stellvertreter Dr. E. v. Marenzeller, Seeretär Prof. Dr. Fritsch und A. Handlirseh, sowie vom Rechnungsführer J. Kaufmann, hielt Prof. Dr. R. v. Wettstein einen Vortrag: „Neuere Entdeckungen, betreffend die Phylogenie des Pflanzenreiches“. Sitzung der Seetion für Botanik am 21. April 189. — Dr. F. Vierhapper hielt einen Vortrag: „Ueber eine alpine Dianthus-Gruppe und deren Verwandte“. (Vgl. diese Zeitschr. 1398, S. 363.) — Herr Dr. v. Hayek legte eine Anzahl in Oberösterreich gesammelter interessanter Pflanzen vor. Die Section für Botanik des Naturwissenschaft- lichen Vereines für Steiermark unternahm im Jahre 1898 vier Excursionen und hielt neun Sitzungen ab. Dieselben hatten folgende Tagesordnung: 12. Jänner 1898. Prof. Reinitzer und Kra$San demonstrirten verkieseltes Holz aus dem Tertiär von Gleichenberg. 308 26. Jänner. Prof. Krasan demonstrirte botanische Funde aus Steiermark. — Herr Preismann legte steirische Juniperus- Formen vor. 9. März. Dr. Palla: „Ueber Trichophorum caespitosum.“ 23. März. Prof. Prohaska: „Ueber Blitzschläge in Bäume.“ 4. Mai. Prof. Dr. Haberlandt: „Ueber die Rhizomsehuppen von Lathraea und deren Function. 26. October. Prof. KraSan: „Ueber Oulturversuche mit Poten- tilla arenaria und über Pflanzen aus dem Villachthale und Kemker- thale.“ 9. November. Prof. Prohaska: „Bericht über eine Studien- reise durch Tirol, die Schweiz und Kärnten. 23. November. Prof. Krasan: „Ueber die Dimorphie der Blätter von Populus und über eine frühblühende Form von Capsella bursa pastoris. 14. December. Prof. Reinitzer: „Referat über Schimper, Pflanzengeographie.“ it 71. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in München (17.—23. September 1899). Allgemeine Tagesordnung. Sonntag, den 17. September. Vormittags 10 Uhr: Sitzung des Vorstandes der Gesellschaft, Tech- nische Hochschule, Mittelbau. Vormittags 11 Uhr: Sitzung des wissenschaftlichen Ausschusses, Technische Hochschule, Mittelbau. Mittags 12 Uhr: Gemeinsame Sitzung des Vorstandes der natur- wissenschaftlichen Hauptgruppe und der einführenden Vorsitzenden der zugehörigen Abtheilungen, Technische Hoch- schule, Mittelbau. Mittags 12 Uhr: Gemeinsame Sitzung des Vorstandes der medi- cinischen Hauptgruppe und der einführenden Vorsitzenden der zugehörigen Abtheilungen, Technische Hochschule, Mittelbau. Nachmittags 3 Uhr: Mittagessen der Vorstands- und Ausschuss- mitglieder der Gesellschaft, der einführenden Vorsitzenden der zugehörigen Abtheilungen und der Mitglieder der Münchener Ortsausschüsse in der Isarlust. Abends 8 Uhr: Empfang der Gäste in den Kaimsälen, Türken- strasse. Montag. den 18. September. Vormittags 11 Uhr: Erste allgemeine Sitzung im kgl. Hof- theater. 1. Eröffnung der Versammlung und Begrüssungs-Ansprachen. 2. Mittheilungen des 1. Vorsitzenden, Herrn Wirkl. Geh. Admiralitätsrathes Prof. Dr. Neumayer. 3. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Fridtjof Nansen: „Meine Forschungsreise nach der Nordpolregion und deren Er- gebnisse“. 309 4. Vortrag des Herrn Geheimrath Prof. Dr. von Berg- mann (Berlin): „Die Errungenschaften der Radiographie für die Behandlung chirurgischer Krankheiten“ (mit Demonstrationen). . Vortrag des Herrn Geheimrath Prof. Dr. Förster (Berlin): „Die Wandlung des astronomischen Weltbildes seit einem Jahrhundert“. Nachmittags 5 Uhr: Bildung und Eröffnung der Abtheilungen. Dienstag, den 19. September. Vormittags 9 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Nachmittags 3 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Abends 6'/, Uhr: Festmahl im kgl. Odeon. (Preis des Gedeckes 6 Mk.) wi Mittwoch, den 20. September. Vormittags 8 Uhr: Geschäftssitzung der Gesellschaft im grossen Kaimsaal (Türkenstrasse). Vorläufige Tagesordnung: 1. Wahl des Versammlungsortes für 1900. 2. Wahl der Geschäfts- führer für 1900. 3. Neuwahlen in den Vorstand. 4. Neuwahlen in den wissenschaftliehen Ausschuss auf Grund der im Tage- blatt zu veröffentlichenden Vorschläge des bisherigen Aus- schusses. 5. Cassenbericht. Vormittags 10 Uhr: Gemeinsame Sitzung der natur wissen- sehaftlichen Hauptgruppe unter dem Vorsitz des Herrn Geh. Hofrath Prof. Dr. Wislieenus (Leipzig): a) Vortrag des Herrn Prof. Dr. C. Chun (Leipzig). „Er- läuterungen zu seiner Ausstellung der Ergebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition“. b) Referate und Berichte über „Die Frage der Decimal- theilung von Zeit und Kreisumfang“. Referenten: Prof. Dr. J. Bauschinger (Berlin), Prof. Dr. Mehmke (Stuttgart), Prof. Sehülcke (Osterrode). Vormittags 10 Uhr: Gemeinsame Sitzungder medicinischen Hauptgruppe unter dem Vorsitz des Herrn (eheimrath Prof. Dr. König (Berlin): Auf Einladung der Deutschen pathologischen Gesellschaft: Vorträge der Herren Geheimrath Professor Dr. Marehand (Marburg) und Professor Dr. Rabl (Prag): „Die Stel- lung der pathologischen Anatomie und allgemeinen Patho- logie zur Entwicklungsgeschichte, speeciell zur Keimblatt- lehre*. Nachmittags von 2 Uhr ab: Kleinere Ausflüge (Starnberg, Isar- thal, Schleissheim). Abends: Zwanglose Zusammenkunft in den Räumen der Sport- ausstellung. Donnerstag, den 21. September. Vormittags 9 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Nachmittags 3 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Abends 6'/, Uhr: Festvorstellung im K. Hoftheater. 310 Freitag, den 22. September. Vormittags 9 Uhr: Zweite allgemeine Sitzung im K. Hof- theater. 1. Vortrag des Herrn Geh. Med.-Rath Prof. Dr. Birch- Hirsehfeld (Leipzig): „Wissenschaft und Heilkunst“. 2. Vortrag des Herrn Geheimrath Prof. Dr. Boltzmann (Wien): „Der Entwicklungsgang der Methoden der theoretischen Physik in der neueren Zeit“. 3. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Klemperer (Berlin): „Justus von Liebig und die Mediein“. 4. Schlussreden. Nachmittags 3 Uhr: Sitzungen der Abtheilungen. Besichtigung wissenschaftlicher und klinischer Institute und Einrichtungen. Abends 8 Uhr: Abschiedsfest in den Hallen des Bürgerlichen Bräuhauses. Samstag, den 23. September. Tagesausflüge unter ortskundiger Führung nach Bad Reichenhall, Chiemsee, Partenkirchen.Kochel-Walchensee, Hohenschwangau, Regensburg-Walhala. Abtheilung für Botanik. Einführende: Prof. Dr. Karl Göbel; Prof. Dr. Robert Hartig; Prof. Dr. Ludwig Radlkofer. Schriftführer: Dr. Emil Meinecke; Custos Dr. Herm. Ross; Privatdocent Dr. Hans Soloreder. Bisher angemeldete Vorträge: . Bruchmann, H. (Gotha): Demonstrationen von Lycopodien-Prothallien. . Celakovsky, L. jun. (Prag): Ueber einige die Bildung der Fortpflanzungs- organe der Pilze bedingenden ursächlichen Momente (mit Demonstration). . Heinricher. E. (Innsbruck): Ueber die Verbreitung und die Vorkommens- arten der Eiweisskrystalle bei Lathraea. . Derselbe: Ein Fall beschleunigender Wirkung des Lichtes auf die Samen- keimung. . Krasser, Fr. (Wien): Die system. Gliederung der Gattung Acokanthera Don. Molisch, H. (Prag): Neue Beobachtungen an Zellkernen. Neger, F. W. (Wunsiedel): Ueber den Ursprung der Flora Südpatagoniens. . Reess, M. (Erlangen): Thema vorbehalten. . Ross, H. (München): Die Strandvegetation Siciliens. . Stahl, E. (Jena): Thema vorbehalten. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Der bekannte Diatomaceen-Forscher Gruno w hat seine umfang- reiche Diatomaceen-Sammlung der botanischen Abtheilung des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien geschenkt. | SC ES [ne on Dun Ik Fürst J. Liechtenstein hat das umfangreiche Herbarium des verstorbenen Botanikers J. Ullepitsch gekauft und dem bota- nischen Museum der Universität Wien geschenkt. Personal-Nachrichten. Geh. Regierungsrath Prof. Dr. B. Frank wurde zum Vorstande der biologischen Abtheilung für Pflanzenschutz am kais. Gesundheits- amte in Berlin ernannt. Dr. J. M. Janse wurde zum Director des botanischen Gartens in Leyden ernannt. Sll Dr. OÖ. Appel wurde zum Hilfsarbeiter im botanischen Labora- torium der biologischen Abtheilung des kais. Gesundheitsamtes in Berlin ernannt. Dr. G. Gjurasin hat sich für Botanik in Agram habilitirt. Dr. J. K. Small wurde zum Öurator des Herbariums des botanischen Gartens in New-York, Dr. M. A. Howe zum Öurator des Herbariums der Columbia Universität ernannt. (Bot. Centralbl.) Der Docent für Botanik an der Forstakademie im Eberswalde Dr. A.Moeller wurde zum Professor und Vorstande der mykologischen Abtheilung der Hauptstation des forstlichen Versuchswesens ernannt. Zu Assistenten für Botanik wurden ernannt: Dr. Dom. Saccardo ander Universität Bologna, Dr. Aless. Trotter an der Universität Padua. Francesco Oastracane d. Antelmiuelli, bekaunt als Dia- tomaceen-Forscher, ist am 27. März d. J. in Rom gestorben. Charles Brogniart ist in Paris, 40 Jahre alt, gestorben. Der Mykologe Lehrer Schnabel in München ist gestorben. Der verstorbene Botaniker Dr. Gustav v. Pernhoffer hat testamentarisch ein grösseres Capital zur Errichtung von Stipendien für Studirende der Wiener Universität. welche lebhaftes Interesse für Botanik bekunden, bestimmt. Alljährlich sollen zwei derartige Stipendien in der Höhe von je ca. 260 fl. zur Verleihung kommen. Die Verleihung wird auf den Vorschlag des Professors der syste- matischen Botanik und Direetors des botanischen Gartens der Wiener Universität hin erfolgen. Am 14. Juni d. J. fand die Exhumirung der Leiche St. Endlicher's auf dem Matzleinsdorfer Friedhofe in Wien und dessen Wiederbeisetzung im ÜOentralfriedhofe statt. Bei diesem Anlasse hielten Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner und Prof. Dr. R. v. Wett- stein Gedenkreden. Mit dieser Uebertragung der Leiche. der die Enthüllung des Denkmales im Arkadenhofe der Wiener Universität vor zwei Jahren voranging, ist die Action abgeschlossen, welche vor mehreren Jahren die k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien zur Ehrung des Andenkens an St. Endlicher anregte. Inhalt der August-Nummer: Keissler Key Ueber einen androgynen Fichtenzapfen. S. 281. — Scholz J. B., Ueber das Artenrecht von Senecio erraticus Bert. und S, barbaraeifolius Krock. 3.284. — Velenovsky J., Ueber Hieromeria Frivaldskyana Deg. und M. balcanica Vel. S. 291. — Steiner J., Flechten aus Armenien und dem Kaukasus. S. 292. — Schulze M., Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands ete.“. II. S. 296. — Literatur - Vebersicht. $. 300. — Akademien, botanische Gesellschaften etc. S. 306. — Botanische Sammlungen, Museen etc. S. 310. — Personal-Nachrichten. S. 810. Redaeteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2-(Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. SU m IS) INSERATE. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines otaniker-AÄdressbuches (Botanist’s Directory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker- Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. ®& Australische ‚Herbarpflanzen von Neu-Süd-Wales @ erhielt ich und offerire solche (200 spec.) zu M. 20 per Centurie, einzelne a 30 Pf. Katalog steht zu Diensten. ALBERT PRAGER, LEIPZIG. DULAU & co., 37 Soho Square, London, bitten um Offerte von botanischen Büchern, wie: R edoute, Jacquin, Schrank, Kerner, Humboldt, Bonpland, Host, Reichenbach ete. etc. Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien, v Barbaragasse 2: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6° —. 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Die Stärke zählt zu jenen Erzeugnissen der Pflanzenzelle, die nach der Definition Wiesner's') unter dem Namen „organoide Inhaltsstoffe“ zusammengefasst werden. Hierunter sind aber jene Bildungen zu verstehen, welche, obgleich sie selbst todt sind, nur unter Mitwirkung lebender Substanz entstehen können, und erblich festgehaltene Eigenschaften besitzen. Die specifische Beschaffenheit der Stärke kommt in der Form und Grösse ihrer Körner, in der Schichtung, der Lage des Kerns etc. zum Ausdruck und ermöglicht es, die Zugehörigkeit einer Stärke- sorte zu einer bestimmten Pflanze zu erkennen. Bisher hat man nur die morphologischen Eigenschaften dieser organoiden Bildungen genauer verfolgt. Es ist aber gewiss von Interesse zu erfahren, ob nicht auch der organoide Charakter der Stärkekörner sich in bestimmten chemischen und physikalischen Eigenschaften, z. B. im Lichtbrechungsvermögen, zeigt. Der Brechungsexponent des Stärkemehls im Allgemeinen ist bereits in den Tabellen Hessler’s?) angegeben, und zwar mit 1'504. Eine Quellenangabe hierüber ist nicht zu finden; es ist auch nicht angegeben, nach welcher Methode die Bestimmung vorgenommen wurde. Die ersten Beobachtungen über die Verschiedenartigkeit der Brechungsexponenten bei verschiedenen Stärkesorten und über die Constanz der Lichtbrechung bei einer bestimmten Stärkesorte hat 2) J. Wiesner, Anatomie und Physiologie der Pflanzen, IV. Aufl., pg. 51. 2) Hessler, Lehrbuch der Physik, 1865. Oesterr. botan. Zeitschr. 9. Heft. 1899. 24 314 Wiesner!) angestellt. Er beobachtete, dass Cannastärke in reinem Copaivabalsam unter dem Mikroskope betrachtet verschwindet, wäh- rend Kartoffelstärke deutlich sichtbar bleibt, die letztere aber in reinem Mekkahalsam verschwindet. Die Brechungsexponenten einiger Stärkearten anschliessend an diese Beobachtungen zu bestimmen, bildete den Gegenstand meiner Untersuchung. Für die Uebertragung derselben möge es mir ge- stattet sein. meinem hochverehrten Lehrer Herrn Hofrath Wiesner meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. Da zur genauen Ermittlung der Lichtbrechungsverhältnisse der Stärke das Mikroskop allein sich als unzureichend erwies, be- diente ich mich noch des S. Exner’schen Mikrorefraetometers?), welches Herr Hofrath S. Exner mir gütigst zur Verfügung stellte. Der Apparat besteht im Wesentlichen aus einem über dem Oeular angebrachten, horizontal verschiebbaren Schirm. Stellt man das Mikroskop auf ein Object ein, und schiebt den Schirm gegen die Mitte des Gesichtsfeldes vor, so wird damit gleichzeitig ein Theil der durch das Object gegangenen Lichtstrahlen abgeblendet. Es erscheint demnach das Object, je nachdem es das Licht stärker oder schwächer bricht als die es umgebende Substanz, auf der Schirmseite hell, bezw. dunkel. Bei der Messung des Brechungsindex eines mikroskopischen Objects?) handelt es sich mithin darum, die optische Dichte der Flüssigkeit, in welcher sich das Object befindet, so lange zu ändern, bis das Object auf keiner der beiden Seiten hell, bezw. dunkel er- scheint. Der Brechungsindex der Flüssigkeit ist dann identisch mit dem des Objects. Als Untersuchungsmaterial diente mir die Canna-, Fritillaria-, Gerste-, Kartoffel-, Mais-, Maranta-, Reis-, Roggen-, Sago-, Tapiocca- und Weizenstärke, und zwar in lufttrockenem Zustande. Um mich von der Unveränderlichkeit des Brechungsindex einer Stärkeart zu überzeugen, verwendete ich in einigen Fällen verschieden altes Material, und fand jedesmal übereinstimmende Resultate. Aus frischen Geweben genommene oder in Wasser gelegte, mit Fliess- papier abzetrocknete Stärke zeigte, in Folge der imbibirten Flüssig- keit, bedeutend abweichende Werte.*) Einen Unterschied in dem Verhalten kleiner und grosser Körner derselben Sorte konnte ich nicht constatiren. Bei den Versuchen verfuhr ich auf folgende Weise. Ich stellte zuerst die Grenzwerte der Brechungsexponenten für die einzelnen Stärkesorten fest. Zu diesem Zwecke stellte ich eine Scala von Flüssigkeiten (Terpentinöl, Copaivabalsam, Nelkenöl und Mischungen 1) J. Wiesner, Die technisch verwendeten Gummi-Arten, Harze und Balsame, 1869. 2)S. Exner, Ein Mikrorefraectometer, Archiv f. mikrosk. Anatomie, Bd. XXV. 3) S. Exner, Ueber optische Eigenschaften lebender Muskelfasern, Arch. f. d. ges. Phys., Bd. XXXX. *) Vgl. A. Meyer, Untersuchungen über die Stärkekörner, 1895, pg. 127 315 derselben); ihren Brechungsexponenten, welcher von 1'4790 bis 15308 stieg, bestimmte ich mit dem Abbe’schen Refractometer. Durch Beobachtung mit dem Mikrorefractometer fand ich für jede Stärkesorte zwei Flüssigkeiten, von denen die eine das Licht eben noch stärker. die andere eben noch schwächer brach als die be- trefiende Stärke. Diese beiden Flüssigkeiten mischte ich in ent- sprechender Weise. bis die Stärkekörner auf beiden Seiten im Gesichtsfelde des Mikrorefractometers gleich hell erschienen. Hierauf bestimmte ich mit dem Abbe’schen Refractometer den Brechungs- index der Mischung, womit der gesuchte Wert des Brechungs- exponenten der jeweiligen Stärkesorte angenähert gefunden war. Ich lasse nunmehr die Resultate der einzelnen Untersuchungen folgen: Fritillariastärke n — 1:5040, Kartoffelstärke 2.9108. Cannastärke n — 15200, Sagostärke 21-5208; Roggenstärke n=1-2, Reisstärke n = Gerstestärke — 175220: Maisstärke = 1.5222, Weizenstärke n,= 15345; Marantastärke u =ı1:5247, Tapioecastärke 2.—=:1:5293: Auf eine Ermittlung der beiden Brechungsexponenten der Stärkekörner, welche ja durch ihren doppelt brechenden Charakter gegeben sind, bin ich nicht eingegangen, da bei der einzigen mir diesbezüglich bekannt gewordenen Methode!) die Resultate nur in der ersten Deceimale verlässlich sind. Immerhin glaube ich, sprechen schon die angeführten Ver- suche dafür, dass auch die Brechungsexponenten der Stärkesorten erblich festgehalten werden, nämlich der Brechungsexponent einer bestimmten Stärkesorte constant ist, hingegen verschiedene Stärke- sorten verschiedene Brechungsexponenten aufweisen. Zum Schlusse bringe ich eine eingehende Beschreibung der Stärkekörner von Fritillaria imperialis, da dieselbe meines Wissens noch nicht untersucht wurde.?) Eine Beschreibung erscheint umso erwünschter, als die Fritillaria imperialis in einigen Gegenden Frankreichs ihrer stärkereichen Zwiebeln wegen in grosser Menge eultivirt wird®), und zur Stärkefabrication wiederholt empfohlen wurde. Die Stärke aus den Zwiebeln der Fritillaria imperialis be- steht der Hauptmasse nach aus einfachen Körnern. Vereinzelt finden ı) H.Ambronn, Ueber eine neue Methode zur Bestimmung der Brechungs- exponenten anisotroper mikrosk. Objecte. Berichte d. math.-phys. Cl. d. kgl. sächs. G. d. W., 1893. 2, N ägeli bringt in den „pflanzenphysiol. Untersuchungen“, 1858, eine ee der Stärkekörner von Fritill. Meleagris. 3) Höhnel, Die Stärke und die Mahlproducte, 1882, u. a. 24* 316 sich jedoch auch zusammengesetzte, die meist aus zwei bis drei, seltener mehr Theilkörnern von rundlicher Gestalt gebildet werden. Die einfachen Körner lassen vier Grundformen erkennen, zwischen denen sich mehrere Uebergänge finden. Besonders cha- rakteristisch für die Fritillariastärke sind Körner, welche von der Fläche betrachtet das Aussehen runder Muscheln haben. An dem Ende, an welchem der Kern liegt, sind die Körner etwas zugespitzt. Von der Seite gesehen erscheinen sie birnförmig und zeigen eine deutliche Verdünnung gegen die Kernseite zu. Vergr. 520. Stärkekörner der Fritillaria imperialis. a Oberflächenansicht aus der frischen Zwiebel. b Seitenansicht. ce trockene Stärkekörner. z kleine, theils einfache, theils zusammengesetzte Körner. d ein Korn zwischen den gekreuzten Nicols liegend. v in Verkleisterung begriffene Körner. Die zweite häufig zu beobachtende Form ist oval-dreieckig bis rundlich dreieckig. Der Kern liegt an dem schmäleren etwas ver- dünnten Ende. Den dritten Typus bilden bohnenförmige Körner mit mehr oder minder tiefer Einbuchtung an der dünneren Seite. Der Kern ist stets an der concaven Seite zu finden. Ausserdem gibt es noch kleinere concentrische Körner von kugeliger Gestalt. Schiehtung ist bei den aus der frischen Zwiebel genommenen Stärkekörnern, mit Ausnahme der kugeligen, deutlich sichtbar, doch 317 treten immer nur einige Schichten mit besonderer Schärfe hervor. Ausgetrocknete Körner zeigen keine oder nur schwache Schichtung. Vom Kern gehen meist einige radiale Spalten aus, die nach innen zu breiter sind; sie erstrecken sich oft, an den Seiten des Kornes sich hinziehend, bis an dessen unteren Rand. Die Exeentrieität steigt von '/,—'/,. meist beträgt ihr Wert !/,—"/,. Die drei Dimensionen der Fritillariastärkekörner sind sehr variabel. Die Länge beträgt bei den muschel- und bohnenförmigen 32:2—71'3 u, die Breite 27'6—55'2 u. Die dreieckigen haben eine Länge von 16°1—42°5 u, eine Breite von 23—46 u. Die Höhe, auf Durehschnitten bestimmt, schwankt bei den drei genannten Formen zwischen 9-2—23 u. Die Grösse der kugeligen Körner steigt von 4°6—17'25 u. Die Verkleisterung der Fritillariastärke beginnt zwischen 60° bis 62°, und äussert sich in einer Rissbildung an der Peripherie des Kornes. Später gehen vom Kern in radialer Richtung eigen- thümliche, fast pyramidenförmige Bildungen aus, die sich nahe bis an den Rand des Kornes erstrecken. Die Verkleisterung ist bei 77'8° zum grössten Theil, bei 79° sanz vollendet. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Wiener Universität. XXV. Zur Verbreitung des Lignins bei @efässkryptogamen. Von Dr. Karl Linsbauer (Wien). Auf Anregung Herrn Professor Wiesner’s unterzog ich, vom phylogenetischen Gesichtspunkte ausgehend, die Verbreitung der Verholzung bei Gefässkryptogamen einer eingehenderen Unter- suchung im Anschlusse an die Abhandlung von G. Gjoki&: „Ueber die chemische Beschaffenheit der Zellhäute bei den Moosen“.') Es handelt sich dabei vorzüglich um die Entscheidung fol- gender Fragen: Auf welcher Stufe pflanzlicher Organisation tritt die Verholzung auf und wie vertheilt sich dieselbe auf die einzelnen Organe und Gewebe? Zum qualitativen Nachweise der Verholzung bediente ich mich hauptsächlich der Wiesner’schen Holzstoffreaetion mit Phlorogluein und Salzsäure’) und nahm nur in zweifelhaften Fällen auch zu anderen Reagentien und Tinctionsmethoden meine Zuflucht. Die Versuche hingegen, auf Grund dieser Reaetion eine quanti- tative Bestimmung der Lignification mit einiger Sicherheit zu er- zielen, gaben kein befriedigendes Resultat, da zu viele Factoren dabei im Spiele sind. 1) Diese Zeitschrift, Jahrg. 1895, Nr. 9. 2) Wiesner, „Ueber das Verhalten des Phloroglueins und einiger ver- wandter Körper zur verholzten Zellmembran“.. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch., Wien, Bd. LXXVII, 1878. 318 Ich prüfte in dieser Hinsicht die beiden von Zetsche!) an- gegebenen Methoden, welche er mit Recht als die einzigen be- zeichnet, die es überhaupt erlauben, aus dem Grade der hervor- gerufenen Färbung auf die Stärke der Verholzung zu schliessen. Er sagt 1. e. pag. 234: „Zur quantitativen Bestimmung (d. Lignins) nimmt man entweder eine bestimmte Ooncentration der Lösung und lässt die Zeit variiren, oder man setzt eine bestimmte Einwirkungs- dauer fest und variirt die Ooncentration der Lösung.“ Beide Methoden gehen von dem Gedanken aus, dass die durch Anwendung des Reagens eintretende Färbung auf einer blossen Speicherung desselben durch die Ligninsubstanz bedingt sei, die umso schneller und intensiver erfolge, je grösser die die Verholzung bedingende Substanz wäre. Die Schnelligkeit der Speicherung scheint mir aber in gewissen Fällen nicht bloss von der Quantität der Holz- substanz abhängige zu sein. So konnte ich, um nur ein Beispiel anzuführen, auf Radialschnitten durch einen jungen Picea-Zweig nach 4—6 Minuten den Eintritt der Rothfärbung der Tracheiden- wände constatiren, während sich unter völlig gleichen Bedingungen auf Querschnitten durch dasselbe Stämmchen eine Färbung erst nach 20 Minuten bemerkbar machte. Zudem lassen dickere Zell- wände oder dickere Schnitte den Eintritt der Reaction bedeutend leichter erkennen, so dass sie sich schneller und intensiver zu färben scheinen. Die Methode erfordert mithin auch gleichmässig dicke, also Mikrotomschnitte, und wie Zetsche selbst erwähnt, Beobachtung bei gleicher Vergrösserung, wodurch sie, wenn über- haupt brauchbar, äusserst complicirt wird. Bei Pilzen und Flechten wurde das Vorkommen von Ligniun in der Membran wiederholt behauptet. Burgerstein?) führt schwache Verholzung auf Grund der Reaction mit schwefelsaurem Anilin °) für einige Flechten (Dryopogon ochroleucus, Oladonia furcata, Imbricaria physodes u. A.) an, fand sie jedoch niemals bei Pilzen, Niggl*), welcher Indol und Schwefelsäure als Reagens in An- wendung brachte, gibt sie für eine Reihe von Pilzen und Fleehten an, während Harz’) unter 33 Pilzspecies blos bei Klaphomyces mit Phlorogluein und Salzsäure „Lignin“ nachweisen konnte. Forssell‘®) und später Gjokit (l. e.), welche diese Angaben nachuntersuehten (beide wandten Phlorogluein und Salzsäure an), 1) Zetsche Fr., „Beiträge zur Untersuchung der verholzten Membran“. Zeitschr. f. angewandte Mikroskopie, Bd. II, 1896. 2) „Untersuchungen über das Vorkommen und die Entstehung des Holz- stoffes in den Geweben der Pflanzen“. Sitzungsber. d. kais. Ak. d. Wiss., Wien, Bd. LXX, 1874. 3) Eingeführt von Wiesner in Karsten’s botanischen Untersuchungen, Ba. I, Berlin 1867, und „Technische Mikroskopie“, Wien 1867, p. 64. 4) „Das Indol als Reagens auf verholzte Membranen“. Flora, Regensburg 1881, Nr. 35. 5) „Ueber das Vorkommen von Lignin in der Pilzmembran“. Botan. Centralbl. Bd. XXIII, 1885, p. 371. 6) „Beiträge zur Mikrochemie der Flechten“. Sitzungsber. d. kais. Ak. d. Wissensch., Wien, Bd. XCIII, 1886. 319 fanden jedoch keinen einzigen Fall bestätigt. Schellenberg'), dem wohl die Arbeiten der beiden letztgenannten Autoren unbe- kannt waren, führt neuerlich auf Grund derselben Reaction Ver- holzung bei Penieillium glaueum, Cetraria islandica und Cladonıa furcata an, bemerkt jedoch, dass das Auftreten von Lignin in diesen Fällen nicht eonstant sei. Ich selbst konnte aber weder bei den letztgenannten noch bei anderen Pilzen und Lichenen eine Holzreaetion mit Phlorogluein und Salzsäure wahrnehmen’), so dass ich zur Annahme genöthigt bin, dass Lignin hier nirgends constant auftritt oder — was mir wahrscheinlicher dünkt — dass es sich um Ausscheidungs- oder Umwandlungsproducte handelt, welche unter gewissen Verhältnissen auftreten und mit Phlorogluein und Salz- säure, respective Indol und Schwefelsäure Rothfärbung geben. °) Bezüglich der Moose äussert sich Schellenberg |. e. pg. 249 folgendermassen: „Bei Moosen tritt die Verholzung ebenfalls auf. Im Stengel sind es gewöhnlich die Zellen des mechanischen Ringes, welche verholzen. So z. B. bei Polytrichum.“ Gjoki@ hingegen hat in der Eingangs eitirten Arbeit an zahlreichen Moosen (auch bei Polytrichum) den Nachweis geführt, dass bei denselben in keinem Theile Verholzung auftritt. Ich untersuchte selbst Polytrichum commune L. und P. jwwiperinum Hedw. von verschiedener Pro- venienz, sowie eine Reihe anderer Moose (von solchen, welche Gjoki@ nicht untersuchte, erwähne ich: Cinelidotus aquaticus L., Anomodon viticulosus Hook., Thuidium recognitum Schpr., Brachy- thecium plicatum Lebp., Barbula unguieulata Hedw., Plagiotheeium pulchellum Br. et Sch.), kann aber nur die Angaben Gjoki@ voll- inhaltlich bestätigen. Alle von mir untersuchten Gefässkryptogamen erwiesen sich hingegen, einen einzigen Fall ausgenommen, constant verholzt. Es zeigt sich also nach meinen Untersuchungen in Bezug auf die Verholzung der Membran ein gewisser Gegensatz zwischen Thallophyten und Bryophyten einerseits und Pteridophyten (und Phanerogamen) andererseits, wie er auch nach unseren bis- herigen Kenntnissen in morphologischer speciell entwicklungs- geschiehtlicker Hinsicht besteht. Das (constante) Auftreten der Verholzung tritt also mit der Ausbildung der Ge- fässtracheiden (im Sinne Strasburger’s) in Erscheinung, ohne aber allein auf diese beschränkt zu sein, wie aus den folgenden Untersuchungen hervorgeht. ı) „Beiträge zur Kenntniss der verholzten Zellmembran“. Jahrb. f. wissensch. Bot., Bd. XXIX, 1896, pg. 249. Daselbst auch zahlreiche Beiträge zur Kenntniss der Verbreitung der Holzsubstanz. 2) Bei einigen Cetraria-Individuen trat allerdings stellenweise eine rosa, bald in gelbbraun umschlagende Färbung auf, die aber mit Verholzung wohl nichts zu thun hat. 3) Algen habe ich selbst in Bezug auf Verholzung nicht näher geprüft. Nach Burgerstein kommt sie denselben nicht zu, was nach der geringen Tendenz zu verholzen, welche submerse Pflanzen besitzen, auch wahrscheinlich ist. Niggl findet unter zahlreichen Algen nur zwei Cosmarium-Arten durch Indol und Schwefelsäure roth gefärbt. 320 Ich will nun in Kürze den Autheil der wichtigsten Gewebe- arten der Pteridophyten am Verholzungsprocesse betrachten. Die Xylemelemente weisen bekanntlich fast durchwegs Lignin in der Membran auf.') Eine sichere Ausnahme macht nur Isoötes lacustris Dur.?), das überhaupt in keinem Theile verholzt, worauf schon Burgerstein?) hinwies. Bei Salvinia« konnte ich zwar im Stamme eine schwache Röthung der tracheidalen Elemente eonstatiren, vermisste jedoch eine Verholzung im Xylem des Blattes.*) Alle anderen untersuchten Hydropterideen (Marsilia, Pilularia, Azolla) verhalten sich jedoch in dieser Beziehung wie die übrigen Pteridophyten. Eine andere Ausnahme machen gewisse ZLycopodien, insoferne als bei ihnen Antheile des Phloöms verholzen können. Ich fand eine solche partielle Verholzung namentlich im Protophloöm von Lycop. volubile Forst.) Häufiger verholzen die Phloömpartien des Blattes (Lye. Phlegmaria L., L. filiforme Roxbeh., L. annotinum L. u. a.). Eine grössere Mannisfaltigkeit der chemischen Beschaffenheit der Zellwand zeigt sich an den Elementen des Grundgewebes. Die mechanischen Elemente, die alle Uebergänge von Sclerenchymfasern zum typischen Parenechym aufweisen können, zeigen zumeist deutliche Verholzung. In den Blattstielen der Farne im engeren Sinne sind die Wände der Sklerenchymfasern nicht selten farblos und geben dann deutliche Reaction mit Phlorogluein- Salzsäure. Als typische Beispiele führe ich von den von mir unter- suchten Species an: Drynaria coronans J. Sm.°), Platycerium alercorne Desd., Lonchttis hirsuta L., Acrostichum aureum L., Doodia caudata R. Br., Asplenium celtidifolium Mett., Phegopteris prolifera Mett., Gleichenia dichotoma Hook.’) u. a. Häufig jedoch nehmen die Wände dieser Zellen einen gelben bis bräunlichen Farbenton an. In diesem Falle kann man hin und wieder (namentlich bei Anwendung intensiver Beleuchtung und ge- ringer Blendung) die durch das Reagens hervorgerufene Röthung als Mischfarbe deutlich erkennen (z. B. Dlechnum oceidentale L.). In der Regel ändern aber die Zellwände ihre Färbung auf Zusatz des Reagens nicht, was besonders an älteren Blattstielen der Fall !) Vergl. u. a. Schellenberg ]l. ec. pg. 249. Ich kann mich natürlich weder hier noch in der Folge auf die gesammte diesbezügliche Literatur ein- lassen, ohne den Rahmen dieser kleinen Mittheilung unnöthig zu überschreiten. 2) Ich untersuchte ein völlig submers vegetirendes Individuum. Sep Anm! *) Mir stand leider nur mangelhaftes Material zur Verfügung, so dass ich das Fehlen der Verholzung im Blatte nicht unbedingt sicher behaupten kann. 5) Vergl. meine Arbeit: „Beiträge zur vergleichenden Anatomie einiger tropischer Lycopodien“. Sitzungsber. d. Ak. d. Wissensch., Wien, Bd. CVII, Abth. 1, 1898. Aus dieser Arbeit stammen auch die Angaben, welche ich in der Folge über Verholzung bei Lycopodien anführe. 6) Das Farnmaterial stammte zumeist aus dem botanischen Universitäts- garten, dessen Director, Herrn Prof. v. Wettstein, ich hiefür meinen ergebensten Dank abstatte. ”) Weitere Beisp. bei K. Thomae „Die Blattstiele der Farne“. Jahrb. für wiss. Bot,, Bd. XVII. 1886, pg. 99 ff. 321 ist.) Geht man auf solehe Entwicklungsstadien zurück, wo die Membranen noch farblos sind, dann kann man aber auch hier oft Verholzung constatiren (Chrysodium erinitum L., Pteris crenata Sw.). Diese Thatsache spricht entschieden für die Annahme Thomae's, der zufolge die Gelbfärbung dieser Membranen in einem nahen Zusammenhange mit der Verholzung steht. °) Ganz ähnlich verhält sich unter den Hydropterideen Mar- silia, wo die mechanischen Elemente einen peripheren Mantel und das gesammte Mark bilden. Auch hier tritt die Verholzung auf, sobald die Zellen ihre definitive Dieke erreicht haben, aber noch farblos sind, während sich in älteren Stämmen die Membranen bräunen und keine Ligninreaction mehr geben. Bei den Equiseten sind die mechanischen Elemente der oberirdischen Stämme durchwegs farblos und unverholzt (z. B. Egu. limosum L., E. arvense L.. E. hiemale L.). Bei den Lycopodien erweisen sich die mechanischen Ele- mente hingegen (bisweilen nur in der Mittellamelle) verholzt (z. B. Lye. complanatum L., L. clavatum L.. L. annotinum L., L. volubile Forst.), oder sie bleiben unverholzt und sind dann oft gelbbraun tingirt (L. nummularifolium Blume, L. Phlegmaria L., L. fili- forme Roxbeh.). Die von mir untersuchten Arten der Gattung Selaginella besassen sämmtlich farblose Selerenchymfasern, welche nur in den Mittellamellen verholzt waren (Sel. Martensii Spring, S. Willdenovi Baker, $. grandis Moore, $. erythropus Spring). Das Parenchym verholzt viel seltener. Ich nenne als Beispiele von Farnen FPolypodium wreoides Poir., von Lyceo- podiaceen Lyc. annotinum L.. L. volubile Forst. und L. cla- vatum L. Bei einigen Lycopodien (L. complanatum L., L. elavatum, forma divaricatum Wall.) gibt selbst das Mesophyll deutliche Ligninreaction. Schliesslich sei noch erwähnt, dass in zahlreichen Fällen bei allen Familien der Pteridophyten die Radialwände (bei vielen Lyeo- podien auch die übrigen Wäude) der Eudodermis (im Sinne de Barys) Holzreaction geben.‘°) Die Epidermis verholzt im Allgemeinen bei den Pterido- phyten in viel ausgedehnterem Masse als bei Phanerogamen, wo dies nur in Ausnahmsfällen anzutreffen ist. *) Bei Farnen wurde dieses Verhalten der Öberhaut der Blatt- stiele schon mehrfach beschrieben [Lemaire°), Thomae (l. e.), 1) Die gelbbraune Farbe als solche schliesst das Erkennen der Phloro- glucin-Salzsäure-Reaction nicht aus, wie später an Sporangien gezeigt werden soll. 2) ]. ec. pg. 104. Be, Vergl. hierüber auch Niggl 1. ce. pg. 554f. und Schellenberg 1. ce. pg- 254. *) Burgerstein fand sie bei seinen ausgedehnten Untersuchungen nur in den Samenflügeln der Coniferen, 1. e. Sep.-A. pg. 7. 5) Ad. Lemaire, „De la lignification de quelques membranes epidermi- ques“. Ann. de sc. nat., Ser. VI, T. XV. 322 GjJoki& (l. e.)]. Die Epidermiszellen verholzen hier meist in ihrem ganzen Umfange (z. B. Phegopteris prolifera Mett., Gleichenia dichotoma Hook., Polypodium glaucophyllum Kze., Acrostichum aureum L.). Merkwürdigerweise traf ich jedoch in der Lamina stets unverholzte Oberhautzellen an. Bei den Lycopodien habe ich schon bei früherer Gelegen- heit (l. e.) auf das häufige Vorkommen von Lienin in den Epi- dermiselementen hingewiesen. Hier tritt die Holzreaction gleichfalls an sämmtlichen Wänden hervor, oder sie bleibt auf Innen- und Seitenwände beschränkt. Die Oberhaut der Blätter ist in dieser Familie ebenfalls sehr häufig verholzt. Dabei weist bei den vegetativen Blättern in der Regel die morphologische Unterseite Lignin in grösserem Masse auf als die Oberseite, während sich diese Verhältnisse in den Sporophyllen meist umkehren. Von Selaginellen mit verholzter Epidermis des Stammes seien als Beispiele genannt: Sel. grandis Moore und 8. Martensii Spring. Am interessantesten und zu wenig gewürdigt scheint mir die Verholzung der Schliesszellen zu sein, ein Verhalten, das meines Wissens nur für Cyeadeen') und Ooniferen?) bekannt ist. Bei den Farnen treten mehrere diesbezügliche Typen auf. Im einfachsten Falle verholzen die Schliesszellen nur soweit sie einander berühren. Dies ist der Fall bei: Aspidium Filix mas Sw., blechnum oceidentale L., Platycerium aleicorne Desv., Acrostichum aureum L. u. a. Bei anderen Arten ist das Lignin namentlich auf die Um- gebung der Üentralspalte beschränkt, z. B. Osmunda regalis L., Gleichenia semivestita Labill. Endlich können auch sämmtliche Wände Holzreaction geben, wofür als Beispiel Gleichenia dichotoma Hook. genannt sei. Bei den Lyeopodien sind gleichfalls verholzte Schliesszellen verbreitet. Gewöhnlich findet man in die den Hinterhof oder Vor- und Hinterhof bildenden Membranen eine verholzte Lamelle ein- gelagert. Die Verholzung erstreckt sich meist bis zum inneren Haut- gelenk. Beispiele hiefür finden sich in meiner ausführlicheren Arbeit über tropische Lycopodien. Unter den übrigen Lycopodiaceen fand ich nur noch hei Psilotum Lignin in den Schliesszellen. Dass in manchen Fällen nur der Spaltöffnungsapparat theilweise verholzt ist, während die übrige Epidermis holzfreie Membranen besitzt, scheint darauf zu deuten, dass die Verholzung in diesen Fällen in einer gewissen Beziehung mit der Function der Spalt- öffnungen steht, worüber derzeit freilich nichts Bestimmtes ausgesagt !) G. Kraus, „Ueber den Bau der Cycadeenfidern“. Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. IV, 1865—1866. — Ad. Lemaire, 1. c. i 2) Mahlert, „Beiträge zur Kenntniss der Anatomie der Laubblätter der Coniferen ete.“. Bot. Centralbl. Bd. XXIV, 1885. — Klemm P., „Ueber den Bau der beblätterten Zweige der Cupressineen“. Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XVII, 1886, pg. 532. 323 werden kann. Jedenfalls reicht die Theorie, welche Schellenberg zur Erklärung der physiologischen Bedeutung der Verholzung auf- stellt, in unserem Falle kaum aus. Wenn dieser Forscher sagt: „Die physiologische Bedeutung der Verholzung ist in der Thatsache zu suchen, dass eine verholzte Membran kein Wachsthum mehr zeigen kann“, so lässt sich dadurch der Grund der partiellen Ver- holzung einer Zelle nur sehr gezwungen erklären. Eine theilweise Verholzung fand ich auch in den Haaren von derostichum aureum L., bei denen nur etwa zwei Drittel von der Basis an verholzt sind. Ich erwähne noch, dass sich bei einigen Lycopodien und Farnen (namentlich deutlich im Blattstiel von Drynaria coronans J. Sm.) auch die Gutieula mit Phlorogluein und Salzsäure roth färbt. ') Von Interesse ist auch die allgemeine Verbreitung des Lignins in den Aussenwänden der Sporangien. Bei Farnen sind sie meist ziemlich dunkel gelbbraun bis braun tingirt, lassen aber den Ein- tritt der Rothfärbung nach längerer Einwirkung des Reagens deutlich erkennen. Verholzt erweisen sich dann sämmtliche Wände der äusseren Zellschichte, namentlich die Verdiekungsmassen jener Zellen, welche den Annulus bilden, sowie die obersten, d. h. die dem Sporangium zunächst stehenden Stielzellen. Bei den Equiseten und Lyceopodien finde ich gleichfalls bei der überwiegenden Mehrzahl die Zellen der äusseren Sporangium- wand verholzt.°) Aus den vorhergehenden Untersuchungen, die sich auf eine verhältnissmässig geringe Anzahl von Pteridophyten erstrecken, ergibt sich doch zur Genüge, dass bei dieser Pflanzengruppe der Verholzungsprocess ausserordentlich verbreitet ist und sich auf nahezu sämmtliche Gewebeformen erstrecken kann. Berücksichtigt man namentlich das häufige Vorkommen von Lignin in der Epidermis und den Spaltöffnungen, so erscheint die Annahme nicht unberech- tigt, dass die unvollkommenere Arbeitstheilung, welche auf dieser Organisationsstufe in morphologischer Beziehung nachweisbar ist, auch im Chemismus der Zellwand zum Ausdrucke kommt. 1) Niggl fand gleichfalls Rothfärbung der Cutieula mit Indol und Schwefelsäure an jungen Sprossen von Aesculus Hippocastanum L., Acer Pseudoplatanus L. und Hippuris vulgaris L., ohne jedoch Verholzung anzu- nehmen (l. c. pg. 549, 562 Note). Schellenberg sagt hingegen 1. c. pg. 254: „Die Epidermiszellen haben eine verholzte Cuticula“. Dass suberinhältige Membranen, welche mit euticularisirten eine gewisse Aehnlichkeit haben, gleich- zeitig auch verholzt sein können, hat zuerst Wiesner nachgewiesen. Vergl. „Technische Mikroskopie“, Wien 1867, pg. 120. 2) Auch bei höheren Pflanzen sind bisweilen die Wände der Mikro- sporangien (Pollensäcke) verholzt, z. B. bei Ceratozamia mezicana, Pinus austriaca, Helleborus niger. 324 Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick S. J. und H. Zurhausen S. J. (Feldkirch). 10%, Da es meinem verehrten Mitbruder P. Riek nicht möglich war, selbst die Ergebnisse seiner weiteren Funde zu veröffentlichen, hat er mich damit beauftragt. Abgesehen von einigen Ergänzungen, wurden die meisten neu aufgeführten Arten bereits im Herbst ver- gangenen Jahres auf unseren gemeinschaftlichen Spaziergängen ge- sammelt. Auch dieses Mal haben die im Nachfolgenden verzeichneten Pilze zum grössten Theil dem Hochw. Herrn Abbe Bresadola und Herrn Dr. Rehm vorgelegen, welche ihre Bestimmungen gütigst zur Verfügung stellten, wofür ich den beiden Herren gebührenden Dank weiss. H. Zurhausen. J. Basidiomycetes. Ustilagineae. Ustilago segetum (Bull.). Auf Hordeum. Gaschurn. Uredineae. Uromyces Alchemillae (Pers.). Auf Alchemilla. Albona-Alp. FPuceinia Phragmitis (Schum.). Auf Rohr. Frastanzer Ried. Puceinia Poarum Nielsen. Das Aecidium auf Tussilago Far- fara L. häufig. Puceinia Prenanthis (Pers.). Auf Prenanthes purpurea. Reichenfeld. Phragmidium subcorticium (Schrank). Auf Rosenblättern. Reichenfeld. Phragmidium Rubi Idaei (Pers.). Auf Rubus Idaeus. Reichenf. Chrysomyxa IJhododendri (DC.). Auf KRhododendron. Al- bona-Alp. Clavariei. Olavarıa juncea Fr. Auf einer Brandstelle. Göfiser Wald. Olavarıa cinerea Fr. Am Boden. Ibidem. Clavaria formosa Pers. Ibidem. Thelephorei. Oyphella capula (Holmsk.) Fr. An Kräuterstengeln. Reichenf. Cyphella lactea Bres. An Grashalmen. Ihid. Cyphella muscicola Fr. An Moos. Reichenfeld, Saminathal. Thelephora palmata (Scop.) Fr. Am Boden. Göfiser Wald. Thelephora spiculosa Fr. Um Moos und Gras wachsend. Ibid. Hydnei. Muecronella fascieularis (Alb. u. Schwein.). An einem faulen Tannenstrunk. Ihid. Polyporet. Polyporus kymathodes Rost. An Tanne. Reichenfeld. Nach Bresadola ist der Pilz nur eine Form von P. amorphus Fr. Polyporus molluscus Pers. An Laubholz. Amerlügen. Polyporus ovinus (Schaeff.) Fr. Am Boden. Göf. Wald. Polyporus melanopus Pers. An Tanne. St. Rochus. Polyporus perennis (L.) Fr. Am Boden. Göf. Wald. Boletus olivaceus Schaeff. f. yracilis. Unter Laubholz. Amer- lügen. Bresadola bemerkt zu seiner Bestimmung, es seien ihm nie so kleine Exemplare vorgekommen. Boletus erythropus Pers. Unter Tannen. Göf. Wald. Boletus elegans Schum. In Laubwald. Ardetzenberg. Boletus variegatus Sw. Göf. Wald. Agarieinet. Marasmius perforans (Hoffm.). Göfiser Wald. Marasmius Rotula Scop. Reichenfeld. Lactarius mitissimus Fr. Göf. Wald. Lactarius pallidus Fr. Zwischen Gras. Amerlügen. Hygrophorus miniatus Fr. Ibid. Hygrophorus pudorinus Fr. Göf. Wald. Cortinarius firmus Fr. Ihid. Cortinarius variicolor Pers. f. herculeanum Fr. Unter Laub- holz. Amerlügen. Panaeolus separatus (L.). Albona-Alp. Psathyra pennata Fr. Göf. Wald. Hypholoma aeruginosa Curt. Ibid. Stropharia semiglobata Batsch. Auf Kuhkoth. Gaschurn. Gabra tenera Schaeff. Göf. Wald. Inocybe Bongardii Weinm. Ibid. Inocybe flocculosa Fr. Ibid. Clitopilus prunulus Scop. Amerlügen. Entoloma ardosiacum Bull. nicht Fr. Amerlügen. Pleurotus ostreatus Jacqu. (typicus). An Maulbeerbaum. Frastanz. Pleurotus ostreatus Jacqu. form. saligna —= Pl. salignus Pers. et aut. An Weide. Reichenfeld. Mycena epipteria Scop. Göf. Wald. Collybia platyphylla Fr. Ibid. Collybia eirrhata Schum. Ibid. Olitocybe laccata Scop. Ihid. _ Clitoeybe Tuba Fr. Zwischen Tannennadeln. Ibid. Olitocybe cyathiformis Fr. Auf Sägemehl. Reichenfeld. Olitocybe infundibuliformis Scop. Göf. Wald. Olitocybe odora Bull. Zwischen Nadeln. Ibid. Olitocybe nebularis Batsch. Ibid. Lepiotha amianthina Scop. Ibid. Hymenogastreı. Gautieria graveolens Vittad. Göf. Wald. Rhizopogon rubescens Tull. Reichenfeld. Lyeoperdinet. Lycoperdon montanum Quel. Auf Bergwiesen. Bovista nigrescens Pers.? Göf. Wald. Geaster fimbriatus Fr. Ihid. 326 Sphaerobolus stellatus Tode. Auf faulem Holz. Reichenfeld. IT. Askomycetes. Perisporiaceae. Erysiphe Umbelliferarum (Lev.). Auf Blättern von Heracleum. Garina. Penicillium glaucum Link. Auf Weinbeeren häufig. Hypocreaceae. Hypomyces lateritius (Fr.) Tul. An Lactarius deliciosus. Göfiser Wald. ÖCordyceps militaris (L.). Zwischen Moos. Göfiser Wald. Ich lasse hier die Beobachtungen folgen, welche P. Rick bei seinen Funden in dieser Pilzgattung gemacht: „Während bei den früher publieirten Cordyceps-Arten das Substrat meist recht gut erhalten war, konnte hier kaum noch die Raupenform unterschieden werden. Bei allen übrigen Arten scheint das Nährmycel den Insectenleib zu befestigen; bei Cordyceps Dittmari und einerea wenigstens wurden tadellose Thiere gefunden, die auch nieht ein Fühler- oder Fuss- glied verloren hatten. Im Allgemeinen gelten mit Ausnahme von Cordyceps militaris die auf Thieren vorkommenden Arten als selten. Für Cordyceps entomorrhiza mag das zutreffen, wenigstens habe ich keine Be- weise für das Gegentheil. Cord. Dittmari fand ich an gewissen moosreichen Stellen eines stundenlangen Nadelwaldes sehr häufig, so dass in kurzer Zeit 30 Exemplare zu erhalten waren. Letztere Zahl muss als gross angesehen werden, da die oft nur wenig aus dem Moos hervorragenden Köpfehen sehr leicht übersehen werden. Auch sind mir Fundorte an beiden Ufern der Ill bekannt, was auf eine grössere Ausdehnung schliessen lässt. Cordyceps cinerea sammelte ich auf einer Fläche von eirca 200 m? in einem Herbste mehr denn 30 Stück. Ausserdem beob- achtete ich vereinzelte Exemplare noch an drei verschiedenen Stellen des Gartens der Stella matutina in Feldkirch und an zwei Stellen eines eine halbe Stunde entfernten Gartens. Dieser Pilz wuchs meistens unter Gebüsch. ; Oordyceps capitata ist zerstreut, ophioglossoides massenhaft in den meisten Wäldern um Feldkirch. Ausser den befallenen Stücken des KElaphomyces cervinus liegen meistens noch ganze Nester gesunder Exemplare an der Fundstelle. Cordyceps cinerea schmarotzt auf Larven verschiedener Lauf- käfer, auf Laufkäfern selbst, aber seltener, und auf Larven von Calosoma-Arten. Einmal fand ich ein unentwickeltes Exemplar auf einem Rüsselkäfer. Hin und wieder erscheint der Pilz auch auf Maikäferpuppen und ist dann vielfach sehr gut ausgebildet. So fand ich ein Exemplar von Cordyceps einerea auf einer Maikäferpuppe, dessen Stiel 20 cm lang war. Nicht unter der Erde liegende Käfer tragen sehr selten ein fruchtbares Köpfchen, sondern viele aus allen Leibestheilen hervorbrechende Stielchen. die nach oben zu weisslich werden und mit einem weissen, glatten, sporenlosem 327 Köpfchen abschliessen. Solche Gebilde kommen auch auf den in der Erde liegenden Thieren, die dann mit einem langen, ein frucht- bares Köpfehen tragenden Stiele und jenen zugleich besetzt sind. Selbst an den festen derben Stielen des fruchtbaren Astes lassen sich solche weisse Endanschwellungen beobachten, ja sogar an faulenden, vom Substrat getrennten Stielen. Sie scheinen nichts Anderes als unfruchtbare Zweigäste zu sein, die eben deshalb, weil sie in so grosser Menge, oder neben einem kräftigen, fruchtbaren Aste stehen, oder auf zu trocken liegenden Käfern sich entwickeln, keine hinreichende Nahrung zur vollen Ausbildung sich aneignen können. Auch die Hauptäste mit später fruchtbarem Köpfchen zeigen in den ersten Stadien weissliche Enden. Auf einem und demselben Käfer kommen zuweilen mehrere Aeste zur Sporenreife oder ein Hauptstamm theilt sich in mehrere Zweige mit ebenso vielen fruchtbaren Enden. Ist der Hauptast ab- gebrochen, dann wächst wohl ein Seitenast heraus und gelangt zur Reife. Alle diese verschiedenen Formen hat der Custos des Museums der Stella matutina zu sehr instruetiven Anschauungs- präparaten benutzt. Er stellte in einem Glase ein Exemplar auf der Larve mit solchem auf einem Käfer und einer Maikäferpuppe zu- sammen und fügte denselben je einen Käfer bei, der mit jenen vorher beschriebenen unreifen Aesten bewachsen ist. Bei Cordyceps Dittmari, der auf verschiedenen Wespen schmarotzt, beobachtete ich oft ähnliche unreife Stielehen wie bei Cordyceps cinerea. Fast regelmässig, wenn viele Stiele aus der Wespe hervorbrechen oder, wenn diese frei am Boden liegt, er- reicht der Pilz die Sporenreife nicht. Ausserdem gelangen bei dieser Art eine grosse Zahl sonst recht gut ausgebildeter Stiele . nieht zur Fruchtreife, wenigstens nicht im ersten Jahre. (Schluss folgt.) Ueber das Artenrecht von Senecio erraticus Bertoloni und 8. barbaraeifolius Krocker. Von Jos. B. Scholz, Oberlandesgerichts-Secretär in Marienwerder, Westpreussen. (Schluss. 1) Auch die von Poläk zur Charakterisirung des Artenrechtes von 5. erraticus und $. barbaraeifolius herangezogene Art und Weise der Verzweigung des Blütenstandes ist hinfällig. S. erratieus soll sich nämlich ungefähr im oberen Drittel verzweigen, S. bar- baraeifolius schon von unten auf. Ich verweise auf die Original- beschreibungen, die eine solche Schlussfolgerung keineswegs zu- lassen. Bertoloni hebt hervor, dass sich sein S. erraticus bald vom Grunde nach oben hin, bald nur oben verzweigt. 1) Vgl. Nr.-8, 8. 284. 328 Der Grund für ein mehr oder minder üppiges Wachsthum beruht auf Standortsverhältnissen, zum Theil wohl auch auf dem Alter der Pflanzen. Ein nur einjähriges Exemplar wird sich von einem solehen, dessen bereits im Sommer angelegte Blattrosette überwintert hat, hinlänglich unterscheiden. Was die Grösse der Blüten anbetrifft, so scheint die Abbil- dung des S. erraticus die Annahme Poläk’s zu unterstützen, dass diese Pflanze kleinere Blüten hat als S. barbaraeifolius. Allein die Abbildung stellt, wie ich bereits hervorgehoben habe, eine Pflanze in vorgerücktem Blütenstadium dar, in welchem die Blüten die ursprüngliche Grösse bei weitem vermissen lassen. Ausserdem wechselt innerhalb ein und derselben Art die Grösse der Blüten bisweilen ganz bedeutend, und dies ist gerade bei dem in Rede stehenden Senecio in hervorragendem Masse der Fall. Die Abbil- dung Loesel’s dagegen gibt eine Pflanze im ersten Blütenzustande wieder, weshalb die auffallende Grösse der Blumen nicht über- raschen darf. Allerdings muss zugegeben werden, dass die Pflanze hinsichtlich der Länge der Strahlblüten sehr veränderlich ist. Unerheblich scheinen mir die verschiedenartigen Angaben über die Farbe des Kelches. Pflanzen südeuropäischen und nord- afrikanischen Ursprunges besassen genau dieselbe grüne Farbe wie solehe aus Mittel- und Nordost-Deutschland, während umgekehrt z. B. Exemplare aus Königsberg i. Pr. und Tilsit dieselben drei braunen Mittelnerven in scharfen oder verschwommenen Umrissen erkennen liessen wie solche aus Palermo oder Algier. In allen Fällen sind übrigens die inneren Hüllkelchblätter weisslich-häutig berandet. Die Anzahl der Schuppen an den Blütenstielen ist grossen Schwankungen unterworfen. Ich habe Unterschiede von 5—15 bei Exemplare desselben Habitus festgestellt. Mitunter ist der Blütenstiel oberwärts, u. zw. hauptsächlich bei Formen mit starken, dicken Blütenästen etwas verdickt. Jedenfalls habe ich aus dem mir zu Gebote stehenden reich- haltigen Vergleichsmateriale und den eingehenden Untersuchungen die Ueberzeugung gewonnen, dass sich aus den Beschreibungen Bertoloni’s und Krocker's keine zwei von einander fest begrenzte Arten herleiten lassen. Beide Schriftsteller haben, wie aus den noch anwzuführenden Beispielen näher hervorgehen wird, thatsächlich dieselbe Pflanze besehrieben, die daher den älteren Namen S. barbaraei- folius Krocker zu führen hät. Die Unterscheidungsmerkmale, die Poläk zur Abgrenzung des S. erraticus und $. barbaraeifolius herangezogen hat, sind sonach mit den Originalbeschreibungen nicht in Einklang zu bringen. Sie stehen mit ihnen zum grössten Theil in direetem Widerspruche und führen schliesslich dazu, dass irgend einem Autor eine Pflanze zugeschrieben und nach ihm benannt wird, die er gar nicht ge- meint hat. Aus dem Studium der vorliegenden Streitfrage habe ich ferner die Ueberzeugung gewonnen. dass sich von S. barbaraeifolius drei 329 Typen unterscheiden lassen, die miteinander vielfach durch Ueber- gänge verbunden sind und daher keine strenge Abgrenzung ge- statten. Diese Formen sind durch das ganze Verbreitungsgebiet des S. barbaraeifolius vertheilt, ohne an gewisse geographische Grenzen gebunden zu sein. Die erste Form zeichnet sich durch einen überaus ge- spreizten Blütenstand mit starren. dieken Aesten und kleineren Strahlblüten aus. Mitunter sind die Köpfehen von überraschender (rrösse. Die zweite Form hat mehr dünnere, vom Stengelgrunde oder aus der Wurzel aufstrebende, aber immer noch deutlich ge- spreizte längere Aeste und grössere Blütenköpfe mit meist längeren Strahlblüten. Die dritte Form mit länglieh-eiförmigen, langgestielten und grob gezähnten Grundblättern, die von der Stengelmitte ab in das Fiederblatt übergehen und den breiten, elliptischen Endlappen oft bis zu den obersten Blütenzweigen bewahren, ist dem $. aquaticus Huds. ähnlich, von diesem indess wiederum durch den gespreizteren Blütenstand hinlänglich verschieden. Dass $. barbaraeifolius in kurz- und langästigen Formen vorkommt, hat bereits A. v. Kerner hervorgehoben, und diese mitunter recht auffälligen Typen haben wohl hauptsächlich Poläk bestimmt, das Artenrecht des $. erraticus und barbaraeifolius in der geschilderten Weise abzugrenzen. Auch in der Bekleidung des Stengels weichen die ersteren beiden Typen von einander ab. Es ist durchaus unzutreffend, dass die erste Form in der obersten Hälfte wenig Blätter trägt und deren Blütenäste mit kleinen, linealen Blättern sparsam besetzt sind. Ebenso besitzt die langästige, gewöhnlich reichbeblätterte Form mitunter fast unbeblätterte Blütenäste. Viel- fach scheint diese Form grössere Strahlblüten zu haben. Um den Nachweis zu führen. dass keiner dieser Typen eine streng geographische Verbreitung zukommt, und mit welchem un- erschöpflichen Formenkreise w:r es zu thun haben, werde ich die interessantesten Befunde meiner Untersuehungen kurz mittheilen. A. Pflanzen vom Typus der zu 1 erwähnten Form vereinigen theils die von Bertoloni, theils die von Krocker beschriebenen Blattgestalten in sich. Es ist bezweifelt worden, dass Pflanzen, auf welche die von Bertoloni gegebene Beschreibung ganz genau passt, um Wien und weiter nördlich davon vorkommen. Mir liegt aber ein von Sonklar am 25. Juli 1865 am Teichrande des akademischen Parkes in West-Neustadt von Wien gesammeltes Stück vor, das mit der Abbildung in der Pamph. sicula vollkommen in Einklang zu bringen ist. In Fig. 4 ist zum Beweise für die Uebereinstimmung mit der Blattform ein Grundblatt abgebildet. Ein mit dieser Abbildung fast ganz genau übereinstimmendes Exemplar liegt mir aus dem Kreise Braunsberg (Seydler) vor. Aehnliche Blattgestalten finden sich ferner sowohl um Danzig als auch im Pregelthale um Königsberg. Im Herbarium der Wiener Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1899. 25 330 Universität befindet sich z. B. eine Pflanze aus Palermo, die eine überraschende Aehnlichkeit mit ostpreussischen Exemplaren auf- weist. Namentlich ist der Blütenstand in einer Weise ausgespreizt, wie dies in gleicher Art sehr selten der Fall ist. Die oberen Ver- zweigungen des Blütenstandes stehen nämlich fast reehtwinkelig von den Aesten ab, die Blütenstiele sind am Ende deutlich ver- dickt, aber im Gegensatze zu ostdeutschen Pflanzen mit zahlreicheren Blattschuppen besetzt. Die Strahlblüten der grossen Blütenköpfe sind von der Länge des Hüllkelches und im getrocknetem Zustande von schöner dunkelgelber Färbung, die weissberandeten Kelehblätter aber, wahrscheinlich unter dem Einflusse der südlichen Sonne tief- dunkelbraun gefärbt, so dass die Nerven auf ihnen nieht mehr zu erkennen sind. Die Aeste tragen spärliche Blätter vom Typus der oberen Blätter des S. vernalis. Ausserordentlich charakteristisch ist ein auf der Serra di Scopamene (Fig. 5) gesammeltes Stück aus dem Herbar Reverchon. Das dem untersten Stengeltheile entstammende Blatt der Abbildung besitzt keineswegs den Typus eines Raphanus- oder Barbarea- Blattes. Es erinnert vielmehr an Grundblätter von Geum rivale. Die Blattlappen stehen beiderseits rechtwinkelig vom Blattstiele ab und sind ziemlich lang. Der auffallend starke Stengel verzweigt sich im oberen Drittel und ist bis zu den letzten Verzweigungen der Blütenäste reichlich mit Blättern bekleidet, die den grossen, stumpfen Endlappen durchweg in besonders ausgeprägter Form erkennen lassen. Die Blüten gehören zu den grössten. die 5. barbaraeifolius überhaupt hat. Die Kelchblätter sind weissberandet, grün und mit einem dunkleren, undeutlichen Mittelnerv versehen. Ein dieser Pflanze ähnliches Exemplar lag mir vor aus den Reliquiae Orphanideae. Es stammte aus der Gegend um Lebadia (Böotien), ist 1’25 m hoch und mit einem überaus üppigen Blatt- werke bis oben hinauf bedeckt. Die Blüten sind jedoch abweichend von der vorerwähnten Pflanze verhältnissmässig klein. Beide Pflanzen sind als 5. erraticus bestimmt. Im Gegensatze zu diesen reichbeblätterten, in Südeuropa an- scheinend weit verbreiteten Formen stehen solche mit fast kahlen, armblätterigen Stengeln, die aber nichtsdestoweniger einen starren sparrigen Blütenstand haben. Die Grösse der Blütenköpfe wechselt auch hier und ist überhaupt, wie ich bereits wiederholt hervor- gehoben habe, an keine einzige mir bekannte Form des $. barbaraei- folwıus gebunden. Charakteristisch für viele, mehr den reichblätterigen Formen angehörige Pflanzen Südeuropas ist die eckige Bezahnung der Blätter. Sie passt nieht ganz auf die Abbildung der Pamph. sieula, viel- mehr auf Krocker’s Diagnose. Ein derartiges, aus einer Verzwei- gung des Blütenstandes herrührendes Blatt ist in Fig. 6 abgebildet. Die Pflanze stammt aus Paphlagonien (Vilajet Kostambuli) und ist von Freyn als S. erraticus erklärt worden. B. Nieht minder formenreich erweist sich der zweite Typus mit mehr aufstrebenden, langen Aesten. 331 25* 332 Hiervon möchte ich in erster Reihe eine Blattform erwähnen, die vorzüglich auf die Beschreibung Krocker's passt. Die Pflanze stammt aus dem Öderwalde bei Lanisch und ist im Herbarium Europeum ausgegeben worden. Das eine, durch den grossen, rundlichen Endlappen sich aus- zeichnende Blatt (Fig. 7a) und das der oberen Stengelhälfte entnommene Blatt (Fig. 7b) zeigen die soeben erwähnte eckige Bezahnung der südeuropäischen Formen, wenngleich nicht in der in Fig. 6 dargestellten charakteristischen Weise. Die Blütenstiele der schlesischen Pflanze sind am Ende nicht verdickt, die Keleh- blätter grün, weiss umrandet, ohne Mittelnerven. Dagegen zeigt solche in ausgeprägter Form wiederum eine andere Pflanze, die von Uechtritz am Öderufer bei Breslau gesammelt hat. Auch dieses Exemplar ist, ebenso wie das vorige, vom Grunde reich verzweigt. Aehnliche Stücke lagen mir aus Süditalien und Algier vor. Bei dem einen Exemplare, gesammelt von Mabille um Rom, verzweigt sich der Stengel indess erst im oberen Drittel, die End- lappen der Blätter bleiben bis zu den letzten Verzweigungen des Blütenstandes hinauf erhalten. Die rothbraunen Kelchblätter sind mit deutlichen, etwas verschwommenen Nerven versehen. Eine aus Algier stammende Pflanze (leg. M. Bov& im April 1838 als S. erraticus) mit ebenso schlanken. aufrechten Aesten besitzt auffallend dünne, mit vielen (12--15) borstlichen Schuppen besetzte Blütenstiele. Die sehr grossen Blütenköpfe tragen lange, schmale Strahlblüten, wie ich sie in gleicher Gestalt bei keiner anderen bisher gesehen habe. Sie entsprechen aber so ziemlich der Abbil- dung der Blüten in der Flore francaise (Paris 1834) von Mutel, Fig. 239, Taf. XXIX. Die Kelchblätter der afrikanischen Pflanze sind ganz rothbraun, aber, wie alle anderen ihrer Art, weiss berandet. In sehön ausgeprägter Weise sind unter Nr. 1808 der Flora exsiceata Austro-Hungarica zwei langästige Formen, aber von ver- schiedenem Blatttypus enthalten. Die mit I bezeichnete Form (leg. Heimerl in pratis humidis ad St. Veit prope Vindobonam) würde Poläk’s Auffassung vom Artenbegriffe des 5. barbaraeifol. ungefähr entsprechen. Grund- und untere Stengelblätter waren bei einem Exemplare fast noch vollzählig vorhanden. Der Endlappen der Grundblätter (Fig. 8a) ist gut ausgeprägt. Der sich aber (abweichend von Poläk) erst im obersten Drittel verzweigende Stengel ist armblätterig. Die Blätter tragen den Typus der obersten Blätter von Senecio vulgaris. Die grünlichen Kelchblätter besitzen, genau so wie bei letzterer Art, ein dunkles Spitzehen. Blütenköpfe mittelgross. Die Grundblätter der unter II (Nr. 1808) ausgegebenen Pflanze tragen eher den Habitus einer Form von Senecio Jacobea. (Fig. Sb.) Die bei Chudenie unweit Klattau in Böhmen gesammelten, von unten auf drei aufrechte Stengel treibende Pflanze löst sich erst im oberen Sechstel in ziemlich aufrechte, aber doch deutlich 333 IN, SIER DE 13 Jacobs Bardarır Instar Aciniak SD N Fig. 2. Reproduction der Abbildung von „Jacobaea Barbareae instar laciniata* aus Loesel Flora Prussica. 334 gespreizte Blütenäste auf. Der grosse, nach unten keilig verlaufende Endlappen ist bis weit über die Stengelmitte deutlich wahrnehmbar. Darüber hinaus wiegt der Typus des Blattes vor, wie er dem &. vulgaris in den oberen Stengeltheilen eigen ist. Die Kelchblätter sind grün, undeutlich mit Nerven versehen. Ich nehme keinen Anstand, diesem Typus die von Loesel in seiner Flora Prussiea: Jacobaea Barbareae instar lacımiata benannte Pflanze (Fig. 2) hinzuzurechnen. Sie bildet gewissermassen den Uebergang zum folgenden, dem $. aquaticus Huds. nach- stehenden Typus. Ich reprodueire hier diese Abbildung, um den Vergleich zu er- leichtern. Wie aus der Abbildung hervorgeht, treibt die Pflanze aus dem unserer Art eigenthümlichen kurzen Wurzelstocke zwei, an- scheinend etwas kantige Stengel. Die Grundblätter besitzen den charakteristischen Endlappen des BDarbarea-Blattes in ziemlich ausgeprägter Form. Das typische Blatt von Barbarea vulgaris R. Br. ist nämlich am Ende bedeutend mehr abgerundet, als dies bei der Abbildung (Fig. 2) der Fall ist. Allmählich geht das ursprünglich nur schwach leierförmig sefiederte Blatt in die zerschlitzte Form über. Die Pflanze ist bis zu den letzten Verzweigungen des Blütenstandes beblätter. Da Lösel zu seiner Abbildung nur eine Pflanze im Anfange der Blüte gewählt hat, und daher der starre oder gespreizte Blütenstand nicht charakteristisch genug hervortrat, so hat Krocker jedenfalls Bedenken getragen, sie bedingungslos für seinen 9. barbaraeifolius zu erklären. Derartige zerschlitztblätterige Formen finden sich bis- weilen unter den übrigen, von mir beschriebenen Exemplaren und scheinen in manchen Gegenden vorzuherrschen. Zahlreiche Beleg- exemplare befinden sich hierfür im Herbarium des Preuss. botan. Vereines in Königsberg um Heiligenbeil, Braunsberg und Oranz von Seydler gesammelt. In der Behaarung zeigen die ost- und west- preussischen Exemplare, die am Seestrande oder in seiner Nähe wachsen, bisweilen insofern Abweichungen, als sie vom Stengel- grunde bis zu den obersten Blütenstielen sehr stark spinnwebig behaart sind. In besonders auffallender Weise habe ich diese auf den Einfluss des Seeklimas zurückzuführende Erscheinung bei mehreren Pflanzen auf Strandtriften bei Danzig und Heubude wiederholt wahrgenommen. ©. Der dritte von mir unterschiedene Typus hat wegen seiner grossen Aehnlichkeit mit der Blattform des S. aquaticus Huds. vielfach zu Verwechselungen mit dieser wohl abgegrenzten und in England in reinem Typus vorkommenden Art Veranlassung gegeben. Die Gestalt der Grundblätter ist aus der Abbildung Nr. 9a und 95 zu entnehmen. Die Seitenfiedern stehen indess fast recht- winkelig ab, während sie bei S. aquaticus mehr sehief von der Seitenrippe ausladen. Uebrigens trifft dieses Merkmal für $. bar- baraeifolius nieht in allen Fällen zu, wie z. B. die Abbildung in Fig. 2 ergibt. Die Blattunterschiede sind thatsächlich so überaus schwankend bei unserer Art, dass sieh bisweilen überraschende Abweichungen ergeben, wie sie wohl höchst selten eine andere Senecio-Art aufzuweisen vermag. An einer Blattrosette habe ich in diesem Frühjahre die Beobachtung um Marienwerder gemacht, dass zwar ganz junge Pflanzen Grundblätter mit kleinen Fiederlappen besitzen, dass letztere aber bisweilen den später erscheinenden Blättern der Blattrosette fehlen. Diese völlig länglich-eiförmigen Blätter gehen sodann allmählich in fiedertheilige Grundblätter über. In Fig. 104 und 5b sind solche Blattformen abgebildet. Die im Verbreitungsgebiete des Senecio barbaraeifolius ver- einzelt auftretenden Formen mit zerschlitzten unteren und mittleren Stengelblättern gehören keinem besonderen Typus an, da sie bald an dem einen, bald an dem anderen erscheinen. Grosse Aehnlichkeit mit einer Reihe der von mir geschilderten Blattgestalten haben verschiedene im Weichselthale so überaus häufige Nasturtium-Arten aus der Gruppe Koripa, insbesondere Nasturtium anceps DO., armoracioides Tausch und silvestre R. Br. Die Gründe für den auffallenden Formenreichthum dieser Kreuz- blütler sind theils auf Standortsverhältnisse, theils auf Kreuzungen zurückzuführen, wofür namentlich diese Pflanzengattung so überaus empfänglich ist. Gleiche Verhältnisse mögen auch bei $. barbaraei- folius obwalten, zumal eine grosse Anzahl von Senecio-Arten mit- einander Bastardverbindungen einzugehen pflegt. Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass auch $. barbaraei- folius mit nahe verwandten Arten, z. B. mit $. Jacobea oder $. aquaticus, sich kreuzen wird. Mehrere der von mir untersuchten zahlreichen Pflanzen entsprachen sehr wohl einer Verbindung #. barbaraeifolius X Jacobea. Der Nachweis hierfür wird sich an trockenem Vergleichsmateriale wohl schwerlich erbringen lassen. Allein auch bei frischem Materiale wird derselbe bei der grossen Veränderlichkeit unserer Pflanzen schwer zu führen sein. Verdächtig erschienen mir diejenigen Exemplare, deren Hüllblätter schwarze Spitzen hatten, was bei reinem 5. barbarueifolius niemals der Fall ist. Abgesehen von den die Tracht unserer Pflanze wesentlich beeinflussenden Standortsverhältnissen ist ein Umstand hervorzu- heben, der die Blattform vielfach beeinträchtigt und dem leider zu wenig Rechnung getragen wird. Nach der Mahd nämlich glaubt man bisweilen eine ganz andere Pflanzenart vor sich zu haben. Ich habe nach dieser Richtung hin S. barbaraeifolius eingehend be- obachtet und überraschende Erfahrungen dabei gesammelt. In welcher Weise das Verstümmeln der Hauptachse z. B. bei Hieracium umbellatum sich fühlbar macht, ist hinlänglich bekannt. Andererseits steht fest, dass eine Anzahl von Formen des S. barbaraeifolius samenbeständig ist. Unter gleichen Lebensbedin- gungen kann man vielfach, zusammengedrängt auf engem Raume, drei und mehrere Formen beobachten, die man, nach der Blattform zu urtheilen, nimmermehr für dieselbe Art zu halten geneigt wäre. Selbst der Stengel ändert mitunter ab. So gibt es runde und eckige, unten purpurfarbene, rothgestreifte, ganz rothe und sogar tiefultra- marinblaue Stengel. Die letztgedachte Färbung gehört allerdings 336 zu den Seltenheiten. In einem Falle waren sogar die Blattadern blau gefärbt und die Blattfarbe hesass ein auffallend schönes Dunkelgrün. Die Vielgestaltigkeit des Senecio barbaraeifolius theilt an- nähernd Senecio vernalis, eine Pflanze, die bekanntlich mit den ver- schiedenartigsten Standorten vorlieb nimmt und darin entschieden noch die erstere übertrifft. In Ost- und Westpreussen findet man die Frühlings-Wucherblume bald auf Sand-, Lehm-, Moor- und Gartenboden, bald auf feuchten Wiesen, in Schonungen oder Stein- mauern. Welcher Formenreichthum tritt uns hierbei entgegen! Auch bei 8. vernalis sind reich- und armblätterige, kurz- und langästige Exemplare vertreten und nicht geringeren Abänderungen sind die Blätter und Blüten unterworfen. Auffällig erscheint es, dass bei der Formenfülle des Senecio barbaraeifolius noch von keiner Seite Versuche unternommen worden sind, Abarten oder Unterarten ab- zuspalten. Ein derartiges, die Nomenclatur nur noch unnütz belastendes Unterfangen hätte allerdings keinen Werth. Dagegen möchte ich den Formenreichthum unserer vielgestaltigen Pflanze dringend der Aufmerksamkeit der beschreibenden Botaniker empfehlen. Wir stehen hier wiederum vor einem der grossen Räthsel der Natur, zu dessen Lösung wir uns aber eingehender ÜOulturversuche werden bedienen müssen. Ein dankenswerthes Unternehmen wäre es, wenn Versuche unternommen würden, 8. barbaraeifolius mit einer ver- wandten Art, z. B. $. Jacobea oder aquaticus zu kreuzen. Ich zweifle nicht, dass bei den verwandten Beziehungen dieser drei Arten diese Versuche gelingen würden. Zum Schlusse gestatte ich mir, denjenigen Herren, die mich in meinen Untersuchungen durch Rath und That unterstützt haben, auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank abzustatten, insbe- sondere den Herren: Dr. Abromeit in Königsberg, Prof. Dr. Fritseh in Wien, Prof. Dr. Beeearini in Catania, Prof. Dr. Penzig in Genua, Prof. Dr. v. Wettstein in Wien und Öber- lehrer Schube in Breslau. Notiz über das Vorkommen von Chrysanthemum cinerariaefolium in Istrien. Auf einer zu Pfingsten d. J. von mir und meinem Oollegen Prof. Rippel unternommenen istrischen Reise trafen wir das be- kannte Ohrysanthemum ceinerariaefolium (Trev.) Vis. an mehreren Stellen der Südspitze von Istrien in ziemlicher Menge an; die Pflanze, welche bis jetzt aus Süd-Croatien, Dalmatien, Hercegovina, Bosnien und Montenegro bekannt war, ist für Istrien neu. Der etwas abgelegene Fundort ist folgendermassen aufzufinden. Man wandert auf der von Pola nach Promontore führenden Strasse bis zur Oapelle Madonna d’Olmi, verlässt sie sodann und wendet sich nach Ueberschreitung der als M. Rosso auf der Generalstabskarte 337 bezeichneten Höhe dem steinigen Gehänge zu, das sich zwischen V. Rosso und V. Bica zum Meere absenkt, und wodurch ein Pfad gegen Promontore hinführt. Die Pflanze wächst daselbst in schönen, ansehnlichen Exemplaren, die sparsameres Indument tragen (die Blätter sind öfters fast grün) als die Herbar-Exemplare aus Dal- matien. Das Vorkommen macht ganz den Eindruck eines spontanen, und wir möchten keineswegs an einen Anbauversuch zum Zwecke der bekannten Verwendung denken. Dieselbe Reise lieferte uns auch die Onobrychis caput galli L. im grasigen Gehänge an der von Capo d’Istria nach Zaule füh- renden Strasse, ungefähr an der auf der Karte als „Al Vescovo* bezeichneten Gehöftgruppe. A. Heimerl (Wien). Literatur-Uebersicht '\. Juli 1899. Adamovi@ L. Die mediterranen Elemente der serbischen Flora. (Engler’s Jahrb. XXVII. Bd. 3. Heft. S. 351—389.) 8°. Adamovit L. Kritische floristische Bemerkungen zur Flora von Serbien. Schluss. (Alle. hot. Zeitschr. 1899. Nr. 7/8. S. 113 bis bis S. 114.) 8°. Behandelt: Dianthus ambiguus Panc., Viola declinata W. K. var. prolixa Pane., Crocus biflorus Mill. var. variegatus Boiss,, Fritillaria graeca Boiss. Sprun., Potentilla pedata Nestl. var. laciniosa W. K. Bresadola J. et Saccardo P. A. Fungi Congoenses. (Bull. de la soc. roy. de Bot. de Belg. Tom. XXXVIll. Fase. 1. p. 152 bis p. 168.) 8°. 5 Taf. Czapek F. Die Bakterien in ihren Beziehungen zur belebten Natur. (Samml. gemeinn. Vorträge, herausg. v. deutsch. Ver. z. Verbr. gemeinn. Kenntn. in Prag. Nr. 249.) 8°. 16 S. Czapek F. Reizbewegungen bei Thieren und Pflanzen. (Centralbl. f. Physiologie. Bd. XIII. Nr. 8. S. 209—211.) 8°. Verf. schlägt in Anknüpfung an Vorschläge von Beer, Bethe und Uexküll eine Eintheilung der Reizphänomene überhaupt vor. Darnach ergibt sich folgende Uebersicht: I. Reizphänomene von vegetalem Typus. (Receptionsorgan diffus verbreitet oder nicht selten localisirt, fast stets anelectiv. Nervoses Centralorgan bisher nicht nachgewiesen etc.) Bei Pflanzen, Protozoen, wohl auch Spongiariern. II. Reizphänomene von animalem Typus. Zu gliedern in einen Cnidariertypus und einen Vertebratentypus. Formanek Ed. Zur Flora von Serbien I. (Allg. bot. Zeitschr. Io9a yNT. 1/8°.8. 1152). 8°. Betrifft Delphinium midzorense Form. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 338 Gaunersdorfer J. Der botanische Garten des „Franeiseo- Josephinum“ seit 22 Jahren. (XXX. Jahresbericht der landw. Lehranstalt „Franeisco-Josephinum“ in Mödling.) 1899. 8°. 17 S. Molisch H. Ueber das Vorkommen von Indiecan im Chlorophyll- korn der Indicanpflanzen. (Ber. der deutsch. bot. Ges. XVII. Bd. Heft 6. S. 2283—233.) 8°. 1 Taf. Die Chlorophylikörner der Indicanpflanzen stellen, wenn auch nicht den ausschliesslichen, so doch den Hauptsitz des Indican dar; hiemit erscheint die Anwesenheit eines stickstoffhaltigen Glycosids im Chlorophyllikorn der genannten Pflanzen zum ersten Male nachgewiesen. Murr J. Die Hieracia Prenanthoidea und Pieroidea von Tirol und Vorarlberg. (Beiheft I der allg. hot. Zeitschr. S. 1—8.) 8°, Murr J. Die hybriden Cirsien Oberösterreichs. (Allg. botan. Zeit- schrift 1899. Nr. 7/8. S. 105—109.) 8°. Simmer H. Zweiter Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuzeckgruppe in Kärnten. (Beiheft I zur allg. bot. Zeitschr. 1899. S. 43—54.) 8°. Der Bericht enthält ausser einer wenig bemerkenswerthen Auf-ählung von Phanerogamen Verzeichnisse der vom Verf. im Gebiete gesammelten Kryptogamen. Die Bestimmungen führten durch die Herren: A. Lösch (Pteridophyten), C. Bauer und M. Heeg (Muscineen), H. Olivier (Flechten), G. Lindau, P. Hennings, P. Magnus und E. Jahn (Pilze). Velenovsky J. Bryologicke prispevky z @ech za rok 1898—1899. (Rozpravy cesk& Akademie. VIII. Cislo 27.) 8°. 16 p. Venturi @. Le Musecinee del Trentino. A cura del Municipio di Trento. Trento 1899. 107 p. 1 Portr. Ein hinterlassenes Manuseript Venturi’s, das das Municipium von Trient nunmehr publicirt. Wiesbaur J. B. Unsere Misteln und ihre Nährpflanzen. Duppau (Selbstverlag). 8°. 24 S. 1 Taf. Verf. hat schon 1883 darauf aufmerksam gemacht, dass die in Mittel- europa auf Nadelhölzern (Schwarz- und Rothföhre, Tanne) vorkommende Mistel von der auf Laubhölzern lebenden speecifisch verschieden ist und jene Viscum austriacum genannt. Verf. hat die Frage seither weiter ver- folgt und bringt nun in eingehender Weise die Belege für seine Ansicht. — Ref. hatte auch einmal Gelegenheit, sich mit der Frage zu beschäftigen, und möchte der Ansicht des Verf. vollkommen beipflichten. Es gelingt nicht, V. austriacwm auf Laubhölzern zu cultiviren und umgekehrt; es liegt hier wohl zweifellos ein Fall vor, der der Bildung biologischer Arten bei den Uredineen analog ist. Witasek Johanna. Die Arten der Gattung Callianthemum. (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. XLIX. Bd. S. 316-356.) 8°. 1 Karte. Eine sehr sorgfältige Monographie der im Titel genannten Gattung. Dieselbe umfasst nach der vorliegenden Arbeit folgende Arten: (©. rutae- folium (L.) Rehb. (= CO. anemonoides Zahlbr.) Niederösterreich, Oberöster- reich, Steiermark, Siebenbürgen (?). — C. Kernerianum Freyn. Mt. Baldo. — (. pimpinelloides (Don) Royle. Afghanistan bis Yunan. — C. tibeticum Witas. Nord-Tibet. — C. coriandrifolium Rehb. (= C. rutaefolium aut. plur.) Pyrenäen, Alpen, Karpathen, Bosnien. — Ü. angustifolium Witas. Alatau bis zum See Kossogol. — Ü. Sajanense (Reg.) Witas. Gebirge von Sajan, Baikal, Jablonoi. — C. iropyroides (DC.) Witas. Dahurien. — C. Alatavicum Freyn. Tianschan und Alatau. — Auf Grund geographisch- morphologischer Untersuchungen gelangt Verf. zu einer sehr plausiblen Darstellung der phylogenetischen Beziehungen der unterschiedenen Arten. 339 Ascherson P. und Gräbner P. Flora des nordostdeutschen Flachlandes. Liefrg. 4 u. 5. Berlin (Bornträger). Kl. 8°. S. 481 bis S. 875. Preis complet Mk. 780. Wir haben auf das vorliegende Werk, welches in vollständig veränderter Form eine Neuauflage der Ascherson’schen Flora von Brandenburg darstellt, schon bei Erscheinen der ersten Lieferung aufmerksam gemacht. Es liegt nunmehr eines der besten Florenwerke vollendet vor, das in Folge der Gründlichkeit der Bearbeitung und des Inhaltsreichthums nicht blos für das Gebiet, auf das es sich bezieht, sondern ganz allgemein von grosser Wichtigkeit sein wird. Aveling E. Die Darwin’sche Theorie. 4. Aufl. Stuttgart (J. H. WW. Dietz). 8°. 278 S. 14, Fig. 1 Portr. Mk. 2. Blücher H. Praktische Pilzkunde. Leipzig (A. 0. Paul). Kl. 16°. 32 Farbentaf. mit Text. 50 Pfe. Ein wirklich gutes und billiges Büchlein, das Kenntnisse der wichtigsten geniessbaren und giftigen Pilze vermittelt, gab es bisher nicht. Das vorliegende nähert sich sehr allen Anforderungen, die man an ein solches Buch stellen kann; es eignet sich überdies durch sein Format sehr zum Mitnehmen auf Excursionen. Bei einer zweiten Auflage, die das Büch- lein wahrscheinlich bald erleben wird, könnten noch ein paar wichtige Arten (Morchella esculenta, Hydnum repandum, Clavarien) aufgenommen werden, bei Lactaria diliciosa könnte die Farbe lichter gehalten werden. Chabert A. Etude sur le genre Ahinanthus. (Forts.) (Bull. de l’'herb. Boiss. VII. Nr. 7. p. 497—516.) 8°. Verf. beschreibt folgende Formen neu: Rhinanthus Syngeoni Chab. Savoyen. — Rh. ramosus Stern. var. arvernensis Chab. Montes Arvernenses. — Kh. Reichenbachii Drej. — Rh. ovifugus Chab. Piemont. — Rh. Alec- torolophus Scop. var. modestus Chab. Savoyen, var. transiens Chab Savoyen. — Eh. Sterneckii Wettst. var. praeruptorum Chab. Savoyen. — Rhinan- thus Facchinii Chab. Fassathal in Tirol. — Kh. Heribaudi Chab. Montes arvernenses. — Ih. lanceolatus Kov. var. glacialis Personn. — Rh. Perrieri Chab. Savoyen. — Rh. Kyrollae Chab. Nord-Amerika. — Rh. minor Ehrh. var. rusticulus Chab. Savoyen, var. longidens Chab. Central-Frankreich, subulatus Chab. Kaukasus. — Rh. groenlandicus Chab. Grönland. — Rh. rigidus Chab. Nord-Amerika. Fiseher A. Fixirung, Färbung und Bau des Protoplasmas. Kriti- sche Untersuchungen über Technik und Theorie in der neueren Zellforschung. Jena (G. Fischer). 8°. 362 S. 1 Taf. 21 Textabb. Mk. 11. Nicht bald ist bei einer wissenschaftlichen Forschungsrichtung die Gefahr, dass die Methodik zum Selbstzweck wird und die Forschung selbst beherrscht, so gross, wie bei der Zellforschung. Darum ist gerade hier die Unbefangenheit des Forschers, die Kritik der Methode von grösstem Werthe, und aus diesem Grunde ist auch das vorliegende Werk, welches die moderne eytologische Technik kritisch prüft, in hohem Masse verdienstlich. Verf. bespricht zunächst eingehend die Methoden der Fixirung und Färbung, in- dem er die dabei zu beobachtenden Vorgänge erklärt und auf physikalisch- chemische Phänomene zurückführt; er behandelt dann die herrschenden An- sichten über den Bau des Protoplasmas, die ja auf Anwendung jener Methoden . beruhen, und macht insbesondere auf die Gefahr aufmerksam, welche der Versuch in sich birgt, ohneweiters aus dem Aussehen fixirter und tingirter Präparate auf den Bau des Plasmas zurückzuschliessen. Mit Recht ver-. langt der Verf. ein ausgedehnteres Studium des lebenden Plasmas. Das Buch ist eine kühne That, die viel Widerspruch finden wird, aber auch sehr heilsam wirken kann. Geheeb A. Bryologische Fragmente. IV. (Beiheft I der allg. bot. Zeitschr. S. 20—27.) 8°. 340 Abschnitt A. behandelt Moose aus Galizien, resp. den Ostkarpathen. — Abschnitt F. bringt diverse Notizen, u. A. wird erwähnt: Phelonotis adpressa am Forellenteich bei Adolfsgrün im Erzgebirge, leg. H. Maly. Hacker V. Praxis und Theorie der Zellen- und Befruchtungslehre. Jena (G. Fischer). 8°. 260 S. 137 Abb. Das Buch ging aus der Thätigkeit bei Abhaltung eines praktischen Curses über Zellen- und Befruchtungslehre hervor und bringt einen sehr werthvollen Ueberblick über die einschlägigen Thatsachen. In erster Linie werden zwar zoologische Objecte berücksichtigt, aber gerade in der Zusammen- fassung derselben und in deren Vergleich mit analogen botanischen liegt der Werth des Buches für den Botaniker. Es kann ja keinem Zweifel unter- liegen, dass nicht länger Botaniker und Zoologe bei Behandlung dieser allgemein biologischen Frage in Bezug auf Deutung und Terminologie getrennt vorgehen können. . Hallier H. Sycadenia, eine neue Section der Argyreieengattung Rivea. (Jahrb. d. Hamburgischen wissenschaftl. Anstalten. XV. 3. Beiheft.) gr. 8°. 16 S. Begründet auf R. stenosiphon Hall. (= Ipomoea stenosiphon). Hildebrand F. Ueber Cyclamen Libanoticum Hldbr. (Neubert's Gartenmag. 52. Jahrg. Heft 10.) 4°. 4 S. 1 Abb. — — Die Keimung der Samen von Anemone apennina. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. Jahrg. 1899. Heft 5. S. 161—166.) 8°. 1 Taf. Karsten G. Die Diatomeen der Kieler Bucht. (Wissensehaft- liche Meeresuntersuchungen. Abth. Kiel. N. Folge. Bd. 4.) 4°. 205 8. 219 Fig. Eine für die Naturgeschichte der Diatomaceen überaus wichtige Arbeit. Verf. hat das Thema nicht blos systematisch und pflanzengeographisch gründlich bearbeitet, sondern bringt eine Fülle neuer Thatsachen bezüglich des Schalenbaues, Zellinhalt, Theilung, Auxosporenbildung ete. Nach Ansicht des Ref. eine musterhafte Arbeit, welche zu analogen anregen sollte. Kneucker A. Bemerkungen zu den „Üarices exsiecatae“. VI. Liefg. (Beiheft I zur allg. bot. Zeitschr. 1899. S. 56—64.) 8°. Erwähnt werden u. A.: Carex stenophylla Whlbg. Elbeufer zwischen Wanow und Aussig in Böhmen, leg. Wiesbaur. — (. divulsa Good. Istrien, zwischen Abbazia und Matuglia, leg. L. Richter. — €. glauca Murr., var. serrulata Biv. bei Abbazia, leg. L. Richter. — (. pediformis C. A. Mey. bei Lemberg, leg. Zalewski. } A Ludwig F. Weitere Beobachtungen zur Biologie von Helleborus foetidus. (Bot. Centralbl. Bd. LXXIX. Nr. 5. S. 155—159.) 8°. 3 Abb. Massart J. Un voyage botanique au Sahara. (Bull. de la soe. roy. de Bot. de Belg. Tom. XXXVI. Fasc. 2. p. 202—333.) 3°. 7 Taf. Eine Reiseschilderung mit werthvollen biologischen und pflanzen- geographischen Angaben. Besonders sei auf die zwar kleinen, aber schönen Vegetationsbilder, welche auf den 7 Tafeln in Lichtdruck reprodueirt sind, aufmerksam gemacht. 2 Schenck F. Physiologische Charakteristik der Zelle. Würzburg (A. Stuber). 8°. 123 S. Mk. 3. Ergebnisse: z . 1. Nicht jede Zelle ist ein physiologisches Individuum, weil es Zellen gibt, welche Theile eines physiologischen Individuums sind. 2. Die physiologische Verbrennung und die darauf beruhenden Lebens- äusserungen sind nicht durch das Zusammenwirken der charakteristischen Zellbestandtheile, Kern und Protoplasma, bedingt; für sie ist also der Aufbau der Organismen aus Zellen bedeutungslos. 341 3. Wenn auch die Assimilation in gewissem Grade noch unabhängig vom Bestande der ganzen Zelle ist, so kommen doch die auf Assimilation beruhenden Erscheinungen des Wachsthums, der Regeneration, der Form- bildung, kurz der Organisation, nur durch das Zusammenwirken der charak- teristischen Zellbestandtheile zu Stande. Die Zelle, d. i. der Kern mit seiner Wirkungssphäre in Protoplasma, kann daher als „Organisationseinheit* bezeichnet werden. 4. Indessen ist das Organisationsvermögen der ÖOrganisationseinheiten nicht in allen Fällen unbeschränkt, denn bei manchen Zellen der vielzelligen Organismen hängt es auch ab von dem Zusammenhang der Organisations- einheit mit dem Gesammtorganismus. 5. Bei der Organisation scheint dem Kern die den Organisations- vorgang bestimmende Rolle zuzufallen, ohne dass indess das Protoplasma dabei ganz passiv sein dürfte. 6. Der Aufbau der Organismen aus Zellen ist der morphologische Ausdruck einer physiologischen Arbeitstheilung zwischen den vorwiegend mit dem Örganisationsvermögen ausgestatteten Kern und das der Reaction auf äussere Einwirkungen dienende Protoplasma. 7. Die Kern- und Zelltheilung, welche durch ein drittes, für die werdende Zelie charakteristisches Gebilde, die Centralkörper, vermittelt wird, hat den Zweck, bei Neubildung und dem Wachsthum der Organismen die Kern- und Protoplasmamasse so zu vertheilen, wie es für die Ausübung der Zellfunctionen erforderlich ist. Sehütt F. Ein neues Mittel der Coloniebildung bei Diatomeen und seine systematische Bedeutung. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XVNH. Bd. Heft 6. S. 215—221.) 8°. Mittheilung über die Cenobienbildung bei Oyelotella socialis (Boden- see), Neueintheilung der Gattung Cyclotella überhaupt und allgemeine Bemerkungen über die Systematik der Diatomaceen-Genera. Warburg 0. Einige Bemerkungen über die Litoral-Pantropisten. (Ann. d. Jard. bot. de Buitensorg. Suppl. II. p. 128—136.) 8°. Verf. weist darauf hin, dass die Zahl der der tropischen Strandflora angehörenden Pflanzen, welche sowohl im amerikanisch-westafrikanischen, als auch im ostafrikanisch-polynesischen Gebiete sich finden, eine sehr kleine ist. Es sind durchwegs Pflanzen, deren Samen und Früchte vorzügliche Schwimm- oder Kletteinrichtungen aufweisen, so dass eine relativ späte Ver- breitung dieser Arten durch Vögel und Meeresströmungen angenommen werden kann. i Warnstorf C. Miscellen aus der europäischen Moosflora. (Bei- heft I der allg. bot. Zeitschrift. S. 23—43.) 8°. U. A. werden besprochen: Encalypta cilvata var. subeiliata Warnst. Tirol, Toblach, leg. Kalisch. — E. commuta Br. germ. Fleiss bei Heiligen- blut, leg. Laurer. — Dryum Schleicheri Schw. var. Bosniacum Warnst. Bosnien, Travnik, leg. Brandis. — Philonotis fontana (L.) var. tenera Bauer. Böhmen, Silbergrün im Erzgebirge, leg. Bauer. — Philonotis seriata (Mitt.) Lindb. Riesengebirge, kl. Teich, weisse Wiese, oberer Elbegrund (P. Warnstorf und Kalmuso); Ungarn, See Zmoyn (?), leg. H. Wegner; Steiermark, Gössgraben, leg. Glowacki. — Hypnum bohemicum Warnst. Böhmen, Riesengebirge, Wiesenbaude, leg. Schulze. Berichtigung. Durch ein bedauerliches Versehen schlich sich auf Seite 113 (Nr. 3) des heurigen Jahrganges dieser Zeitschrift eine unrichtige Figurenerklärung ein. Die a. a. OÖ. reprodueirte Figur stellt nicht den Pollensehlauch von C'ycas revoluta, sondern jenen von Ginkgo biloba (nach Hirase) dar. 342 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Seetion für Kryptogamenkunde. — Versammlung am 28. April 1899. — Prof. Dr. 0. Fritsch demonstrirte eine Oollec- tion von Meeresalgen, die J. Nemetz bei Rhodus sammelte. — Dr. Siegfr. Stoekmayer sprach über Öyanophyceen. Section für Botanik. — Versammlung am 19. Mai 1899. — Prof. Dr. ©. Fritsch hielt dem verstorbenen Botaniker Dr. G. v. Pernhoffer einen Nachruf. (Vgl. Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XLIX. Bd. S. 311.) — Derselbe berichtete über die botanischen Ergebnisse einer Excursion der Gesellschaft nach Hainburg. — Dr. v. Hayek demonstrirte eine Abnormität von Rosa centifolia. — Herr Anger berichtet über das Vorkommen von Seseli Austria- cum (Beck) bei Hainfeld. — Herr F. Vierhapper besprach eine von ihm beobachtete Bastardform von Ajuga Genevensis und reptans. — Dr. Friedr. Krasser besprach eine regelmässige Pelorie von Ophrys arachnites und hielt einen Vortrag „Ueber die ältesten sichergestellten Pflanzenreste“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Sehiffner V. Iter Indieum 1893/94. Plantae exsiecatae Indieae. Ser. II. — Die zweite Serie dieses werthvollen Exsiceaten- werkes enthält Lebermoose aus Java und Sumatra in reichen Exem- plaren, darunter zahlreiche Neuheiten. Die Serie kann, gleichwie die erste, zum Preise von fl. 21 per Centurie vom Herausgeber Prof. Dr. V. Sehiffner in Prag, II, Weinberggasse, bezogen werden. Herr Hans Simmer in Dellach in Kärnten beabsichtigt die Herausgabe eines Exsiecatenwerkes, enthaltend die Kryptogamen des Kreuzeckgebietes. Die Auflage soll eine sehr kleine sein und nur 10 Exemplare umfassen. Preis per Fascikel & 50 Nummern fl. 4:50. Das Colonialwirthschaftliche Comite in Berlin hat an den Reichskanzler eine Eingabe um Errichtung eines wissenschaft- lich-technisehen Laboratoriums im botanischen Garten zu Victoria (Kamerun) gerichtet. Die Eingabe stützt sich ins- besondere auf eine diesbezügliche Denkschrift Prof. Dr. Warburg's. Alpine Versuchsstation des Wiener botanischen Gartens. Prof. Dr. R. v. Wettstein legt mit Unterstützung des Deutseh-österr. Alpenvereines eine botanische Versuchsstation in den Tiroler Centralalpen an, welehe zunächst in erster Linie Ver- suchen über Artbildung durch direete Anpassung dienen soll. Die 343 Versuchsstation wird in der Umgebung der „Bremer-Hütte“ im Gschnitzthale in einer Meereshöhe von 2300 m angelegt. Ein Raum dieser Hütte, den die Section Bremen des genannten Ver- eines in liberalster Weise zur Verfügung stellte, wird zu einem botanischen Laboratorium eingerichtet, das Gelegenheit bieten wird, in der hochalpinen Region biologische Untersuchungen vorzunehmen. Die Vorbereitungen zur Errichtung der Station wurden so weit zum Abschlusse gebracht, dass dieselbe bereits im Sommer 1900 zu Versuchen und Untersuchungen dienen kann. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. F. v. Höhnel hat eine botanische Reise nach Brasilien angetreten. Privatdocent Dr. Giesenhagen in München erhielt aus Reichsmitteln eine Subvention von Mk. 6000 zu einer Forschungs- reise nach Malakka. Prof. Dr. E. Heinricher wurde pro 1899/1900 zum Decan der philosophischen Facultät in Innsbruck, Prof. Dr. A. Heinz zu jenem der philosophischen Facultät in Agram gewählt. Dr. W. Figdor hat sich an der Universität in Wien als Privatdocent für Anatomie und Physiologie der Pflanzen habilitirt. Dr. S. Korshinsky und C. Winkler haben ihren Ab- schied als ÖOberbotaniker am k. botan. Garten in Petersburg genommen; ersterer übernimmt die Direction des Herbariums der k. Akademie. Zu ÖOberbotanikern am botan. Garten wurden Dr. J. Klinge und G. Tanfiljew ernannt. Mr. J. 6. Baker erhielt die soldene Medaille der Linnean Society. Dr. F. Kuhla ist am 2. Juli in Parä gestorben. Inhalt der einher: Ott E., Einige Beobachtungen über die Brechungsexponenten verschiedener Stärkesorten. S. 313. — Linsbauer K., Zur Verbreitung des Lignins bei Getässkryptogamen. S. 317. — Rick J. und Zurhausen H., Zur Pilzkunde Vorarlbergs IV. 324. — Scholz Jos. B., Ueber das Artenrecht von Senecio erruticus Bert. und S, barburaei- folius Krocker. S. 327. — Notiz. S. 336. — Literatur-Uebersicht. S. 337. — Berichtigung. S. 341. — Akademien, botanische Gesellschaften ete. S. 342. — Botanische Sammlungen, Museen etc. S. 342. — Personal-Nachrichten S 343. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 344 INSERATE. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-Ädressbueches (Botanist’s Directory. — Almanach nd Botanistee vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker - Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. x Ce snwaa. Sunyjopuy-ngyny) RN :06 yAnzıg yany-usgyupviy : sjeypemodg sie Ayayd BB R -9 N —F OSEIy any U —E Bl agdoL‘" UN ee Ai UOA HJU9WL.LOS IE b 2 -Iyowıa (j u9Z UNEN Eau nz 1z7o[) ul - Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2. Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6° —. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck mögliehst naturgetreu ausgeführt. % 3% yet NN Nat Ss Na ar N“ rar ATTENTAT Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ‚Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., BayhunaeaezB 2. LNIALLLDIELLIINDLUHLIIDDLLLLLLIDPTLUEEDEDDLDLLIJPUHUUPEIEIEELLLIITL UL TTDDLESODERLILIITLD ENDEN IIND! AIR RR & EEE FRAR AR ES AR r FIN AR RR Zi AR ÖSTERREICHISCHE UTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLIX. Jahrgang, N°- 10. ner Wien, October 1899. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. XXVLI. Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen. Von A. Jeneiö (Wien). Herr Hofrath Wiesner hat von seiner im Sommer 1897 unternommenen Reise reife Samen von hocharktischen Pflanzen aus Spitzbergen (Adventbay) mitgebracht. Diese Samen waren bestimmt zur Vornahme von Versuchen über ihre Keimfähigkeit, und es sollte geprüft werden, welchen Einfluss Lieht und niedere Temperatur auf die Keimung der Samen ausübe. Herr Hofrath Wiesner hat im November 1897 eine Reihe von diesbezüglichen Versuchen ausgeführt; verhindert, diese Versuche fortzusetzen, theilte mir Herr Hofrath Wiesner sein Ergebniss mit, und auf seine Anregung habe ich diese Versuche in der ursprünglich ze- planten Weise zum Absehlusse gebracht. Meine Versuche begannen am 4. März 1898, und zwar mit Samen folgender Pflanzen: Cerastium alpinum L. ß. lanatum Lindbl. Cochlearia fenestrata R. Br. Mertensia maritima Gray. Papaver nudicaule L. Salıx polarıs Wahlenb.; ausserdem wurde auch die Keim- fähigkeit der Brutknospen von Sazifraga cernua L. geprüft. Die Art der Versuchsanstellung war folgende: Ich legte die Samen, bezw. Brutknospen lufttrocken auf fein gesiebten Sand in kleinen Töpfchen auf. Aus Rücksicht auf das schwer zu beschaffende Material baute ich in jedem Töpfehen nur je 20 Samen an. Nach- dem die Töpfehen mit Samen beschickt waren, wurden sie gegossen und während des Versuches dafür Sorge getragen, dass der Sand Oesterr. botan. Zeitschr. 10. Heft. 1899. 26 346 immer mässig feucht blieb. Um einen annähernd dunstgesättigten Raum zu erzielen, überdeekte ich die Töpfehen mit Glasstürzen ; die eine Hälfte der so beschickten Töpfehen wurde im Lichte be- lassen, während ich die andere Hälfte mittelst eines Pappsturzes verdunkelte. Diese Versuche wurden in zwei Räumen mit verschieden hoher Durchschnittstemperatur gleichzeitig durchgeführt. Der eine Raum [A] war gegen Osten gelegen und während der ganzen Dauer des Versuches geheizt. Das Maximum der Temperatur betrug im Mittel 20°7° G., während der Nacht jedoch sank das Thermometer auf 15°8° GC. (Mittelwerth). Im zweiten Raume [2], in welchem ein ganz gleicher Versuch angestellt wurde, wiesen die Maxima und Minima geringere Unterschiede auf, da er gegen Norden ge- legen und nicht geheizt war, das Tagesmaximum betrug im Mittel 16°5° C©., das Minimum 13°9° ©. In eben diesem Raume wurde ausserdem noch ein Versuch aufgestellt, ohne dass die Töpfehen bedeckt waren, so dass ich auf diese Weise auch die Keimfähigkeit der Samen bei geringerer Luftfeuchtigkeit ermitteln konnte. Die relative Feuchtigkeit dieses Raumes war eine sehr geringe, und zwar betrug der Mittelwerth der täglichen Messungen 66%. Ebenso wie bei den vorher erwähnten Experimenten wurde auch hier ein Theil der Töpfehen, beschickt mit Samen jeder der oben erwähnten Pflanzen, verdunkelt. Letzterer Versuch ergab sowohl im Licht, als auch im Dunkel ein durchaus negatives Resultat, die Ergebnisse der beiden anderen Parallelversuche jedoch mögen aus folgenden Tabellen ersehen werden, welche die Menge der zur Keimung gelangten Samen und Brutknospen in absoluten und percentualen Zahlen angeben. Sarifraga cernua L. m Licht , % Dunkel % | Anmerkung | } h ] | 3, | : : '/Keimten im Dunkeln um IREMBURL Ale onn sa | 119 60 12 60 | \1 7 ag früher als im Lieht. s | (Keimten im Dunkeln um P r an Due s | { 2 2 | \4 Tage früher alsim Licht. | | U) u Cerastium alpinum L. ß. lanatum Lindbl. || Licht % Dunkel % Anmerkung Sn mian TI DOWN | era | 8 ab 'Keimten im Dunkeln unı 5 | | \ 1220 \ 2 Tage früher. | 'jKeimten im Dunkeln um | 1 Tag früher. | Banner | 10 50 | 8 40 | ‘ Il 347 Cochlearia fenestrata R. Br. Lit | % Dunkel %| Anmerkung = — Te wie m! - | — Te — Raum A.!..... 2 | 10 0 0 | N „ | JKeimten im Dunkeln um Raum B....... | 1 | 5 2 10 I} 4 Tage früher. | Mertensia maritima Gray. | Licht % Dunkel % | Anmerkung ‘ \ Baum A: 0 0 0 0 ‚/Keimten im Dunkeln um Raum B....... | 1 5 1 5 | les Iran Die Samen von Papaver nudicaule und Salix polarıs keimten weder im Licht noch im Dunkeln. Was die vollständige Keim- unfähigkeit der Salıx-Samen anbelangt, so wurde bereits von Wiesner') mit Rücksicht auf gewöhnliche — d. i. nicht alpine —- Weiden, ferner Pappeln nachgewiesen, dass das Keimvermögen der Samen dieser Gewächse nach 85 Tagen erlischt, und dass das Keim- procent mit dem Alter sehr rasch sinkt. Später hat Woloszezak’) die Vermuthung ausgesprochen, dass die von Wiesner angegebene Keimfähigkeitsdauer von 35 Tagen nicht die äusserste Grenze sei, und dass Alpenweiden-Samen auch den Winter überdauern könnten, ohne die Keimfähigkeit zu verlieren. Für Salıx polaris, bei welcher man eine derartige Anpassung am ehesten vermuthen würde, scheint dies nicht zuzutreffen, denn auch die Versuche, die mit Salix-Samen von Wiesner in der Adventbay selbst sofort nach dem Reifen und später in Wien eirca 90 Tage nach dem Ein- sammeln angestellt worden waren, ergaben durchwegs negative Resultate. Aus den angeführten Versuchen mit jenen Samen, welche keimten, geht aber hervor, dass ein Einfluss des Lichtes auf das Keimprocent dieser Samen nicht zu bemerken ist, was in biologischer Beziehung insoferne auffällig erscheint, als alle Samen hochnordischer Gewächse im Lichte zu keimen genöthigt sind. Jedenfalls aber wird durch das Licht ein Keimverzug bewirkt. Die Erwägung, dass die Samen im hohen Norden wahr- scheinlich oft der Gefahr ausgesetzt sind, schon im gequollenen Zustande sehr niedrige Temperaturen zu ertragen, regte Versuche 1) J. Wiesner, Biologie der Pflanzen. Wien 1889, pag. 43. 2) Eustach Woloszezak, Ueber die Dauer der Keimfähigkeit der Samen und Terminalknospenbildung bei den Weiden. Bot. Centralbl. 1889, Bd. I, pag. 150 fl. 26* 348 an, die ich im Folgenden kurz beschreiben will. Je 20 Samen der oben genannten Pflanzen — mit Ausnahme von Salix polaris — wurden ausgewählt und davon 10 in Wasser und 10 trocken in Eprouvetten gebracht. Nachdem die Samen eine halbe Stunde sequollen waren, wurden die Eprouvetten in eine Kältemischung gestellt, so dass die in Wasser liegenden alsbald einfroren, während die trockenen einer Lufttemperatur bis — 10°C. aus- gesetzt waren. Darin liess ich sie durch circa 10 Stunden bei annähernd gleichbleibender, niederer Temperatur. Um nun eine vollständige Quellung bei verhältnissmässig niederer Temperatur des Imbibitionswassers zu erzielen, liess ich die Kältemischung allmälig aufthauen und beliess die Eprouvetten in derselben. Dann wurde die Kältemischung erneuert und eine Temperatur von —- 15° C. durch 2 Stunden auf die Samen einwirken gelassen. Innerhalb der nächsten 6 Stunden war die Temperatur zwar höher als — 15° C. aber immer noch unter 0° ©. Wieder wurde für allmäliges Auf- thauen Sorge getragen, schliesslich der ganze Vorgang wiederholt und die Temperatur von — 15° C. durch 5 Stunden constant er- halten, während sie im Laufe der nächsten 12 Stunden auf + 6°C. stieg. Die Samen — einer mikroskopischen Prüfung konnte ich sie leider nicht unterziehen — zeigten insgesammt ihr gewöhnliches Aussehen, die in Wasser eingefrorenen waren schön gequollen, insbesondere die von Cochlearia hatten an Volumen viel zuge- nommen. Ebenso wie bei den früher angeführten Versuchen wurden die Samen wieder auf Sand aufgelest, Glasglocken über die Töpfehen gestülpt und auch hier die eine Gruppe der Töpfchen verdunkelt. Cerastium und Papaver keimten gar nicht, von den Brutknospen der Saxifraga nur die Trockenen, und zwar im Lichte 70%, im Dunkeln 40%. Die trocken gefrorenen Samen von Üochlearia keimten ebenfalls nicht. wohl aber die gequollenen, allerdings nur zwei Individuen im Lichte. Interessant ist es, dass sich der Pro- centsatz der Keimfähigkeit der Samen im Lichte nach Einwirkung der Kälte bei Saxifraga und Cochlearia um 10% erhöht hatte. Diese Thatsache ist jedenfalls bemerkenswerth; ob derselben ein Zufall zu Grunde liegt, oder ob sie allgemeine Giltigkeit habe, kann aus den bisher angestellten Versuchen noch nicht abgeleitet werden, noch weniger wäre es aber erlaubt. aus diesen spärlichen Beobachtungen Schlüsse allgemeiner Natur zu ziehen. Hierzu wären ausgedehntere Versuche und auch der Vergleich mit Samen von Pflanzen anderer Klimate nothwendig. Die Experimente, die von Göppert, Fr. Haberlandt u. A. in dieser Richtung angestellt wurden, haben noch zu keinem endgiltigen Ergebniss geführt; ich habe derartige Versuche derzeit im Gange und will über deren Ergebniss später berichten. 349 Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick S. J. und H. Zurhausen S. J. (Feldkirch). EV: (Schluss. !) Cordyceps Dittmari ist viel zarter und deshalb auch leichter vom Substrat ablösbar als cinerea. Ja die meisten Stielchen ver- möchten bei der fadendünnen Verbindung mit dem Thierleib gar nicht aufrecht zu stehen, wenn sie nicht durch Anschmiegen oder Anwachsen an Aestchen, Moosstengel etc. Halt gewännen. Der Sammler muss gerade hierauf besonders achten, sonst reisst er beim Aufheben der Wespe diese vom Cordyceps los. Dasselbe Ver- halten zeigen übrigens auch die /saria-Stiele. Erwähnung mag auch folgender Fall verdienen: Eine mit vielen unfruchtbaren Köpfchen besetzte Wespe fand ich 1 m über dem Erdboden an einer Tanne sitzend, in derselben Stellung, welche die Thiere im lebenden Zustande beim Anfliegen einzunehmen pflegen. Bekanntlich sind Isaria-Arten Conidienstadien. Die bekannteste Isaria farinosa ist auf Schmetterlingspuppen überall häufig, einmal fand ich sie auch auf einer Raupe. Diesen Winter entdeckte ich in Holland Isaria sphecophila Dittm. auf einer Vespa. Sie unter- scheidet sich makroskopisch von Isaria farinosa zumal dureh ihre Grösse und Ueppigkeit. Unter den vielen /saria farinosa, die ich in der Hand gehabt, sah ich nie ein so grosses Exemplar. (Rick.)“ Ich kann noch hinzufügen, dass ich Cordyceps Dittmari auf einer Fliege und Cordyceps cınerea allem Anscheine nach auf einer Wanze fand. Xylarieae. Xylaria filiformis (Alb. & Schwein.). Auf Blattstielen. Reichenf. Aerospermaceae. Aerospermum compressum Tode. Auf Stengeln von Impatiens. Reichenfeld. Bulgariaceae. Onıbrophila violocea (Hedw.) Fr. Auf feuchtem, hartem Holz. Reichenfeld. Molisieae. Niptera ramealis Karst. Auf in der Erde faulendem Holz. Saminathal. Helotieae. Pezizella tumidula (Rob. & Desm.). Auf Eichenblättern. Reichenfeld. Pezizella aspidiicola (Berk. & Br.) Rehm. Auf Aspidium Filix mas. Reichenfeld. 1) Vgl. Nr. 9, S. 324. 350 Pezizella micacea (Pers.) Rehm. Auf Impatiensstengeln. Reichenfeld. Phialea abacinoides Rehm n. sp. Auf Tannennadeln. Göf. Wald. Phialea versicolor Quel. (non Desm.). Auf Scolopendrium offie. Reichenfeld. Cyathieula coronata (Bull.) Quelet. Auf Polyg. saccharatum. Reichenfeld. Ciboria Sydowiana Rehm. Auf Eichenblattstielen. Reichenfeld. Ciboria luteovirescens (Rob.). Auf Ahornblattstielen. Reichenfeld. Oiboria pygmaea Fr. An Erlenästehen. Reichenfeld. Ciboria Friesii (Pers.) Sacc. —= Peziza ciborioides Fr. Auf Wurzeln von Vaccinium, tief im Moorboden. Göf. Wald. Helotium imberbe (Bull.). Auf feuchtem Holz. Reichenfeld. Helotium conformatum Karst. Auf Eichenblattrippen. Reichenf. Helotium? aureum (Pers.). Auf feuchtliegendem Holz. Göfis. Lachnum? patens Fr. An dürren Aestchen. Reichenfeld. Lachnum mollissimum (Lasch). An Kräuterstengeln. Reichent. Lachnum celandestinum (Bull.) Karsten. Reichenfeld. Eupezizeae. Barlaea einnabarina (Fuck.) Sace. — D. Constellatio Berk. & Br. Auf Kiesweg. Stadtschroffen. Humaria Stellae Rehm n. sp. Am Boden. Reichenfeld. Humaria Elaphorum Rehm. Auf Hirschkoth. Uebersaxen. Humaria thecoleuca (Roll.) Sace. Auf Rehkoth. Göf. Wald. Humaria Philipsii (Cooke). Mye. p. 48, fig. 88. Bresadola schreibt über diese schöne Art mit dunkel-violetter Fruchtscheibe: Die Abbildung |. e. ist wohl ganz anders colorirt, aber die Diagnose stimmt ziemlich gut. Bis jetzt wurde der Pilz nur in England be- obachtet. Aleuria aurantia (Müll). Auf lehmigem Boden. Garina. Discina venosa (Pers.) var. reticulata Grev. Nach Bresadola nur „hymenio ochroleueo“ von der typischen Form verschieden. Im Nadelwald am Boden. Reichenfeld und Blasenberg. Merkwürdig ist, dass der genannte Pilz in grosser Menge fast an der gleichen Stelle auftritt, wo vergangenes Jahr nur Discina ancilis gefunden wurde. Plicaria repanda (Wahlbg.). An altem Tannenstrunk. Reichenf. Plicaria badia (Pers.) videtur. Auf Flusssand. Frastanzer Ried. Plicaria bruneo-atra Desm. Reichenfeld. Pustularia macrocalyz (Riess). In Nadelwäldern um Feld- kirch während des Frühlings ziemlich häufig. Tarzetta Rapulum (?Bull.) Cooke. Zwischen Nadeln. Am Stadtschroffen. Otidea onotica (Pers.) Fuck. Zwischen Tannennadeln. Göf. W. Otidea coneinna Pers. var. integra. Göf. Wald. Lachnea carneosanguinea (Fuck.) videtur. Auf Flusssand unter Gesträuch. Frastanzer Ried. Lachnea coprinaria Cooke. Auf Kuhkoth. Gaschurn. sdl Sepultaria arenicola (Lev.). Auf Flusssand. Frastanzer Ried. Sepultaria arenosa (Fuck.). Auf einem Wege. Göf. Wald. Sepultaria tenuis (Fuck.). Am Boden. Reichenfeld. Ascoboleae. Ascophanus glaucellus Rehm. Auf Hirschkoth. Uebersaxen. Ascophanus laeteus (Cook. & Phill.) videtur. Auf Rehkoth. Amerlügen. Saceobolus depauperatus (B. &Br.). Auf Hirschkoth. Uebersaxen. Greoglosseae. Mitrula eucullata (Batsch). Zwischen Moos. Reichenfeld. Spathularia clavata (Schäff.). Zwischen Moos. Göf. Wald. Vihrissea Guernisaci Crouan. Auf einem feuchtliegenden Korb- deckel. Ich finde die schöne Art in „Rabenhorst“ nieht aufgeführt. Helvelleae. Helvella atra König. Unter Haselnussgesträuch. Reichenfeld. Helvella pezizoides Afzel. Unter Haselnussgesträuch. Reichenfeld. Gyromitra gigas (Krombh.). Unter Tannen. Göf. Wald. Morchella rotunda (Pers.) = Morchella eseulenta P. var. rot. P. Neben einer Mauer. Göf. Wald. Morchella rigida Krombh. Zwischen Gras, an der Ill. Nach Bresadola wohl nur Form der vorigen Art. Morchella vulgaris Pers. Am Grunde von Tannenstrünken. Stadtschroffen. Tuberaceae. Hydnocystis pilifera Tul. Göf. Wald. Genea verucosa Vittad. Ibid. Balsamia platyspora Berk. Unter Linde. Reichenfeld. Tuber dryophilum Tul. Unter Haselnuss. Reichenfeld. Tuber rapaeodorum Tul.? Ibid. Hydnobolites cerebriformis Tul.? Ibid. Die beiden letzten Arteu waren noch unreif, und es konnte daher ihre Bestimmung nicht als ganz sicher hingestellt werden. Funde seltenerer Phanerogamen in Ost- und Mitteltirol. Von Dr. F. Sauter (Innsbruck). Cystopteris montana Link. Lienz: Spitzkofel, in ca. 1500 m. Asplenium Germanicum Weiss—=Breynii Retz. Lienz: an Mauern bei Thurn, Grafendorf. — Bozen: verbreitet auf Porpbyrfelsen und Mauern, so am Sigmundskroner Schlosse, Sarnerschlucht, bei Unterinn, Veroniea-Kapelle ober Kollmann. — Seelosii Leyb. sub Acropterıs. Lienz: am Fusse des Rauhkofels; rechtes D)rauufer bei Nikolsdorf. — Bozen: Kalkwände des Geier bei Salurn, bei Ratzes an Kalkblöcken. Lycopodium inundatum L. Lienz: Moor am Iselsberge. — Bozen: Moor am Salten gegen Mölten. 352 Lyeopodium alpınum L. Lienz: am Zettersfelde., 1700—2000 m. — complanatum L. Lienz: Wälder am Fusse des Spitzkofels, ca. 1300 m. Equisetum ramosum Schleich. Lienz: sandige Aecker. Woodsia hyperborea R. Br. Lienz: auf Gneis bei Ainet, Zetters- feld bis 2200 m, am Wege von Huben nach Deffereggen an Mauern. — glabella Kitsch. = W. Hausmanniana Milde. Pusterthal: Sexten im Fischeleinthale und gegen den Kreuzberg ; am Pragser See. Aspidium Draunii Spenner. Lienz: Waldschlucht bei Nikolsdorf. Polystichum Filix mas L. var. erenatum Milde. Bozen: am Küh- bach-Weiher. — rigidum Hoffm. Lienz: Kerschbaumer Alpe, ca. 2000 m. — Bozen: Gipfel des M. Roen, 1500 m. Scolopendrium offieinarum L. Bozen: Kalkgerölle bei Salurn : am Fusse der Mendel beim Schlosse Andrian. Adiantum cap. Veneris L. Bozen: an den tropfenden Felsen bei Margreid, in Felshöhlen bei Salurn. Allosurus erispus Bernh. Bozen: an Mauern und Gl. Schiefer- felsen im Durnholzer Thale. Struthiopteris Germanica L. Bozen: zahllos in den Erlenauen bei Andrian und Nals. Leersia oryzoides L. Gräben um Salurn. Agrostis stolonifera L. var. y. pauciflora Schrad. — patula. Gaud. Bozen: Ufer des Karer Sees, Rittnerhorn. — tarda Bartl. Bozen: Hügel bei Sigmundskron. — var. Sauteri Fritsch. Ebendort. Stipa capillata L. Klausen: an Schieferfelsen bei Schloss Gufidaun. Calamagrostis epigeios X littorea. Bozen: Etschufer bei Frangart. Koeleria eristata L. var. foliis hirsutis et ciliatis Bozen: Guntschna - berg. Holeus mollis L. Lienz: im Gebüsche. Avena distichophylla Vill. Lienz: Kerschbaumer Alpe, 18300 m bis 2000 m. Bozen; Geierberg bei Salurn, St. Christina in Gröden. Melica uniflora Retz. Bozen: Kaiserau bei Sigmundskron. Poa caesia Sm. Bozen: Schlern, 2000 m. — hybrida Gaud. Pusterthal: Sexten am Kreuzberge. Festuca glauca Schrad = F. ovina var. &. Koch. Bozen: sonnige Hügel. Forma: amethystina: heisse Plätze am Guntschnaberge. — YValesiaca Schleich. Bozen: Tannwald bei Klobenstein am Ritten. — strieta Host. Bozen: Guntschna-, Kalvarienberg. — violacca Gaud. Bozen: Schlern. 2500 m. — heterophylla Lam. Bozen: Nordseite des Virglberges. — Eskia Ram. = F. varia y. Koch. Bozen: Sehlern auf der Sessel- alpe, 1800 m, Mechaminihal bei Tiers, 1600 m; Penegal 1600 m. — speetabilis Jan. Bozen: auf Kalkgerölle im Grödnerthale zwischen St. Ulrieh und St. Christina zahlreich, vereinzelt an der Mendelstrasse ober Matschatsch. — spadicea L. Lienz: Thurner Alpe, Kreuzberg. 358 Festuca Scheuchzeri Gaud. var. plicata Huter. Sextenthal: Bacher- böden, 2200 m. Dromus commutatus Schrad. Bozen: Flaas auf Aeckern in 1200 m. — patulus M. et K. Bozen: im Eggenthale, Guntschnaberg. — condensatus Hackel. Bozen: Virglberg, Schloss Kühbach. Agropyrum glaucum Desf. Bozen: Sandplätze bei Morizing. Lolium linicola Sonder. Lienz: Getreideäcker um Öberlienz. Elyna spicata Schrad. Bozen: Schlerngipfel. hobresia caricina Willd. Sextnerthal: Sextnerböden, ca. 2000 m. — Bozen: Schlern an ausgetrockneten Lachen am Schlern- rücken, ca. 2200 m. Carex rupestris All. Sextenthal: Sextnerböden 2000 m. — Bozen: Schlern, 2400 m. — eyperoides L. Lieuz: bei Leopoldsruhe. — curvula All. Lienz: Schleinitz, Gsieser Jöchl. 2300 —2700 m. — litigosa Chaub. Bozen: Gebüsch am Guntschna. Haslach. — leporina L. var. argyroglochin Hsm. Lienz: Ufer des Tristacher Sees. — lagopina Wahl. Lienz: Neualpl an der Schleinitz, Gsieser Jöchl, Bergerkogel, 2200—2500 m. — FPersoonii Sieb. Pusterthal: Sillianeralpe bei Sillian, 1700 m. — strieta Good. forma androgyna. Bozen: Frangarter Moos. — acuta L. forma androgyna Bozen: Frangarter Moos. — bicolor All. Bozen: Tschaminalpel an moorigen Stellen in ca. 2400 m. — buxbaumi Wahl. Lienz: Pfister; Bozen: Wolfgruben-See. — irrigua Sm. Bozen: Ufer des Durnholzer Sees. — tomentosa L. Lienz: Tristacher Bergwiesen : Bozen: nasse Wiesen zwischen Neumarkt und Tramin. — ericetorum Poll. Bozen : Guntschna. — verna Chaix —= praecox Jacgq. var. elata Gerard. Bozen: Wald- blössen am Montiggl-See. var. rotundifruga m. Früchte rund- lich, fast dreiseitig, flaumig. Bälge mit gesägter Stachelspitze und auslaufenden grünen Nerven. Bozen: mit Voriger. — ornithopodioides Hausm. — Ü. ornithopoda var. B. alpına Vill. Lienz: Kerschbaumer Alpe, Alpen in Sexten. — Bozen: Schlern, am Fusse des Rosengarten. — nitida X verna. Deckblatt kurzscheidig, unterste @ Blüte theil- weise entfernt, gestielt hervortretend, Früchte flaumig, am Rande kammförmig gezackt, eiförmig, rundlich, kurzgeschnäbelt, Schnabel nicht berandet, abgeschnitten, Bälge breit lanzettlich, plötzlich kurz zugespitzt, der grüne Nerv unter der kurzen, stumpfen Spitze endend, Ausläufer treibend. Bozen: Guntschna- berg. — glauca Seop. var. glauca-androyyna und glauca- aggregata Rehb. Bozen: trockene Hügel am Guntschna. — clavaeformis Hoppe. Lienz: Wälder bei Kreit. — ferruginea Scop. = (. Mielichhoferi Schk. Lienz: an Bächen unter den Tristacher Wiesen, 1400 m. Bozen: Tschaminthal bei Tiers, 1500 m. 354 Carez fulwa Good. = ©. zanthocarpa Des. Lienz: Nasse Wiesen bei Lavant. — Hornschuhiana Hoppe. Lienz: Tristacher Bergwiesen, 1200 m. — paludosa Good. forma androgyna Bozen: Fraugarter Moos. — riparia Gurt. Bozen: Gräben zwischen Gmund und Tramin. — filiformis L. Lienz: Moorige Stellen am kleinen Tristacher See. — Bozen: Moore am Salten. Scirpus setaceus L. Bozen: an trockenen Stellen bei Schloss Rafen- stein. — Brixen: in Weltenthal, Thuins bei Sterzing. — Tabernaemontani Gmel. Bozen: Gräben zwischen Neumarkt und Kurtatsch, bei Andrian. — maritimus L. ß. minor. Hausm. Bozen: Strassengräben bei Morizing, Lehmgruben im Orte Gries. Heleocharis acicularıs L. sub Seiryo. Bozen: Salurn, an nassen Stellen. Schoenus nigricans L. Bozen: zahlreich auf nassen Wiesen bei Montau, nasse Felsen bei Margreid, Weisslahnbad in Tiers, 1500 m. Juncus diffusus Hoppe. Lienz: Leopoldsruhe. — Bozen: an der Etsch bei Neumarkt, Obervöls. — paniculatus Hoppe. Bozen: Lehmgruben zwischen Unterinn und Klobenstein. — arcticus Willd. Bozen: Moor unter dem Schlernhause, 2200 m. — bulbosus L. = supinus Moench. var. ß. fluitans. Koch. Bozen: Im Zimmerlehen-Weiher bei Völs. — compressus Jacgq. forma?: Niedrig, Perigon sehr stumpf, am Rande und an der Spitze breit troekenhäutig gerändert, ein- nervig, wenig kürzer als die rundliche Kapsel. Bozen: an tro- ekenen Stellen des Guntschna. Luzula flavescens Host. Lienz: Pfister. — Bozen: Wälder um Koh- lern, Welsehnoveu. — pallescens Whlbg. Bozen: Sigmundskroner Schlosshügel. — nigricans Desv. — L. multiflora var. y. Koch. Lienz: Alpentriften an der Schleinitz. — Bozen: Schlernwiesen. — alpina Hoppe. = L. multiflora var. d. Koch. Lienz : Schlei- nitz, auf gl. Schieferboden, 2600 m. — spicata L. var. conglomerata Miel. Lienz: Schleinitz, gl. Schiefer 2500— 2800 m. Tofjeldia hybrida = T. calyculata X borealis. Pusterthal: Gsieser Jöchl, Moore, ca. 2000 m. Paradisia Liliustrum L. Pusterthal: Wiesen am Kreuzberge in Sexten. — Bozen: auf subalpinen Wiesen von Welschnoveu bis über Weissenstein, in ca. 1500 m. Ornithogalum chloranthum Sauter. Bozen: vereinzelt; Aecker um Brixen. Allium multibulbosum Jaegq. Bozen: in einem Weingarten in Gries, einziger Standort. — foliosum Clav. = Sibiricum Willd. Flore albo: Alpe Lieg bei Weissenstein (Bozen). 355 Gladiolus paluster Gaud. Bozen: auf Bergwiesen zwischen Aldein und Weissenstein, in ca. 1300 m. Nareissus incomparabilis Mill. Bozen: Obstgärten von Tisens. Leucojum vernum L. var. biflorum (Vagneri). Lienz: Sumpfige Waldstellen ober Lengberg mit der einblütigen Form. Orchis fusca Jacq. Bozen: Hügel bei Sigmundskron, Ruine Leuehten- burg in Pfatten. — tridentata Scop. —= variegata All. Bozen: Sigmundskroner Hügel. — commutata Todaro. Bozen: Tierser Thal auf Bergwiesen zwischen Valsegg und Tierser Bad. — pieta Lois. = 0. Morio var. longicalcarata Boiss. Bozen: Sig- mundskroner Hügel. — speciosu Host. Lienz und Bozen: Bergwiesen. — latifolia L. Lienz: Sumpfwiesen bei Lavant. — Traunsteineri Sauter. Bozen: Sumpfwiesen bei Andrian. Nigritella nigra L. var. rubra. Lienz: Tristacher Bergwiesen, Bergerkogel, im Gebiete von Bozen stellenweise häufiger als die schwarzblühende Form. — suaveolens Vill. Lienz: Thurner Alpe, böses Weibele. — Bozen: Schlern, Weisshorn. — Heufleri Kern. Sexten: Sextnerböden, in ca. 2000 m. — micrantha Kern. Lienz: Alkuser Schober, in ca. 2000 m. Ophrys apifera Huds. Bozen: Guntschnaberg. Limodorum abortivum L. Bozen: Föhrenwälder am Guntschna, bei Andrian. Epipogon aphyllum Sw. Lienz: Buchenwälder am Wege zur Kersch- baumer Alpe. Listera cordata L. Bozen: Bad Ratzes an moosigen Waldstellen, Wolfsgruben in Welschnoveu, Schalderer Thal. Corallorrhiza innata R. Br. Lienz: Kerschbaumer Thal. — Bozen: bei Ratzes, um Welschnoveu, Tiers. Potamogeton perfoliatus L. Bozen: Salurn in Gräben. — obtusifolius M. et K. Bozen: Teich bei Rungg in Eppau. — pusillus y. tenuissimus Koch. Bozen: Wolfsgruben-See am Ritten. — vpectinatus L. Bozen: Salurn an Gräben. — marinus L. Lienz: Gräben der Drau bei Inniehen. — Bozen: Tümpel der Seiseralpe. — densus L. Salurn in Gräben. Zanichellia palustris L. Lienz: zahlreich in Canälen des Marktes Sillian, Gräben der Drau bei Innichen. — Sterzing: Weiher am Schlosse Wiesen. Najas minor All. Salurn in Gräben. Callitriche vernalis Kütz. var. terrestris = Ü. minima. Hoppe. Bozen: Ufer des Dürnholzer Sees. Ceratophyllum demersum L. Bozen: Gräben bei Morizing, Sieben- eich und Salurn. — submersum L. Gräben bei Siebeneich. 396 Pinus montana Mill. Bozen: Gehänge in der Völserschlucht am Schlern. (QJuercus pubescens var. subpinnatifida. Bozen: Guntschnaberg, Runkelstein. — pubescens X sessiliflora. Bozen: inter parentes am Guntschna- berge. Salix pentandra var. subtriandra Neitr. Sterzing: Auen des Pfitscher- baches. — triandra L. Sterzing: Auen. — acutifolia Willd. Lienz: Drauufer in der Bürgerau. — Mauternensis J. Kerner. $. super purpurea X Caprea. Lienz: Bachufer bei Nussdorf. — nigricans Fr. forma cernua Mielichh. Lienz: in der Pfister. — grandifolia X cinerea Bozen: an Wiesenbächen zwischen Al- dein und Weissenstein, in ca. 1400 m. — (aprea x cinerea. Bozen: an Bächen und Gräben bei Sig- mundskron. — hastata x grandiıfolia. Sexten: am Kreuzberge, in ca. 1800 m. — Mnielichhoferi Sauter. Bergerkogel in Virgen, am Kreuzberge, 1700— 2000 m. — prunifoia Sm. = 8. arbuscula var. y. Koch. Lienz: am Kreuzberge. — Bozen: Seiseralpe an moorigen Stellen. — foetida Schleich. = 8. arbuscula var. ß. Koch. Lienz: am Kreuz- berge. — Bozen: Seiseralpe, 1800 m. — Myrsinites var. ß. lanata Koch. Deffereggen: Jagdhaus-Alpe. — serpyllifolia Scop. Lienz: Schleinitz, 2500 m; Fischeleinthal: auf Dolomitkies, ca. 1500 m. Thesium montanum Ehrh. Lienz: auf Wiesen um Nörsach. — Bozen: Wiesen zwischen Aldein und Weissenstein. Rumex aquaticus L. Pusterthal: auf Sumpfwiesen zwischen Sil- lian und Abfaltersbach. Polygonum minus Huds. Bozen: an Lachen der Sigmundskroner Hügel. Daphne Cneorum L. Bozen: Tierserthal unter Fichtengebüsch von Völseeg bis Weisslahnbad; Heiden unter Aldein auf Porphyr. Chenopodium urbieum L. Lienz: an Wegen bei Nussdorf. — Bozen: vereinzelt bei Siebeneich. — Vulvaria. Lienz: an der Stadtmauer. — opulifolium Schrad. Siebeneich bei Bozen. Blitum virgatum L. Bozen: Um die Schlernhütten, Grasleitenthal an Schafweideplätzen, ca. 2000 m. Plantago altissima L. Bozen: am Grutzen, Guntschna, Runkel- stein. — alpina L. Sterzing: Bachkies im Ratschinges Thale, ca. 1500 m. — serpentina Lam. Bozen: an Porphyrfelsen in Jenesien und Mölten. var. alpina Wiesen am Salten bei Jenesien. var. fo- liis perangustis Salurn auf Kalkgerölle. Valeriana exaltata Mikan. St. Christina in Gröden auf Kalkgerölle. — tripteris var. intermedia Hoppe. Schloss Weissenstein bei Wind. Matrei. 397 Valeriana montana var. rotundifolia Schlern, in ea. 2000 ın. (entranthus angustifolius L. Bozen: an der Mendelstrasse. Dipsacus pilosus L. Bozen: Montan an Wegen im Dorfe. Knautia silvatica L. Lienz: Wälder bei Kreit. — Bozen: Wälder auf der Mendel. — arvensis var. S. glandulosa Koch. Lienz: am Iselraine, var. integrifolia: Lienz: auf Wiesen in Kreit, Kalkboden. Scabiosa agrestis Wk. Lienz: Iselrain ; Bozen : Guntschna - Virgl- berg. — graminifolia L. var. chlorophylla m. Blätter grün, nicht grau- grün. Kalkgerölle zwischen Margreid und U. Fennberg. Adenostyles albifrons L. fil. = Alliariae. Gouan. Bozen; Tschamin- thal, 1600 m. Homogyne discolor Jacg. Lienz: Kerschbaumer Alpe; Bozen: Schlern. Aster Amellus, forma albiflorus. Hügel zwischen Waidbruck und Barbian. Stenactis annua L. Lienz: an einer feuchten Stelle gegen Nuss- dorf; um Bozen zahlreich bis Salurn. Erigeron Droebachensis Mill. Lienz: Ufer der Drau. — grandiflorus Hoppe. Lienz: Bergerkogel, in 2000 m. — Bozen: Seiseralpe, Weisshorn. — attieus Vil. = E. Villarsii Bell. Lienz: Huben bei Wind.- Matrei an Thonschieferfelsen, in 1000 m. — glabratus Hoppe. Sextnerböden; Seisseralpe und Schlern, 2000 m bis 2200 m. — neglectus Kern. Bergerkogel in Virgen, 2400 m; Schlern, Latz- fonser Kreuz auf Gl. Schiefer, in 2200 m. Galinsoga parviflora L. An den Häusern des Dorfes Salurn. Achillea macrophylla L. Pusterthal: unter Gebüsch am Kreuz- berge. — crustata Rochel. Bozen: trockene Plätze am Guntschna. — sordida Koch. (sub. var. 6). Lienz: trockene Hügel am Gaim- berge. — lanata Koch. sub var y. Bozen: im Talferbeete. — tanacetifolia All. var. B. purpurea Koch. Bozen: an der Mendel- strasse unter der Passhöhe. Pyrethrum tinctorium L. Bozen: Terlan, an Häusern. Artemisia absinthium L. var. caleigena. Rehm. Bozen: Eggenthal auf Porphyr. — laxa Lam. —= A. Mutellina Vill. Bozen: Ostseite der Ross- zähne auf Augitporphyr selten, ca. 2300 m. Filago montana L. = minima Fries. Bozen: Porphyrfelsen bei Caslar und bei Layen. Gnaphalium Hoppeanum Koch. Lienz: Kerschbaumer Alpe, Innicher Riedl. — Bozen: Schlern. — Iuteo-album L. Bozen: Eggenthal, Ufer des grossen Montiggl- Sees. Doronicum Austriacum Jaeg. Lienz: Thurner Alpe an der Schlei- nitz, 1600 m. Kreuzberg in Sexten. 358 Senecio longifolius Jacg. = Cineraria. Lienz: Tristacher Berg- wiesen, am Kreuzberge. — Bozen: Bergwiesen in Gröden, Seiseralpe. var. ß. discoideus Koch. Tristacher Bergwiesen. — .alpestris Hoppe. Lienz: Tristacher Bergwiesen. — Bozen: Schlern am Ochsensteige ober Ratzes, Mahlknechtalpe. — Tiroliensis Kerner. Bozen: Schlern in der Völserschlueht und am Rücken in ca. 2000 m. — Cacaliaster Lam. Lienz: Kalchstein im Inner Villgratten. — Bozen : Alpe Neuhütt bei Deutschnoveu, Penegal, Monte Röcu. — Jacquinianus Rehb. Bozen: Penegal in ca. 1500 m. Cirsium nemorale Rehb. Bozen: Frangarter Moos, im Sehilfe. — spathulatum Gaud. Bozen: Wiesen am Mendelpasse in ea. 1300 m, mit der forma denudatum Porta. — palustre, forma albiflorum. Sillian im Pusterthal; Deutschnoveu bei Bozen. — Ausserdorferi Hsm. = (C. supra Erisithal. X palustre. Bozen: Bad Siess am Ritten, an Bächen. — micranthum Treuinf. = Ü. oleraceum X palustre. Lienz: nasse Wiesen bei Lengberg. — Sterzing: an nassen Stellen bei Gasteig. — decolorans Koch. = (©. oleraceum X acaule. Wiesen bei In- nichen im Pusterthale. — Treuinfelsianum Ausserdorf. = 0. acaule X olerac. Lienz: bei Innichen, Bergeralpe in Virgen. — montanum Wk. Bozen: Wiesen und an Bächen zwischen Al- dein und Weissenstein, bei Petersberg, Radein und Joch Grimm, 1400 — 1700 m. — Stonum Porta —= Ü. super Erisith. X montanum. Bozen: Wiesen zwischen Aldein und Weissenstein. — Avtareticum Vill = C. spinosiss. X heterophyll. Bozen: Joch Grimm auf Wiesen, in ca. 1600 m. — brachycephalum Juratzka — Chailleti Koch. Lienz: Sumpfwiesen bei Lengbereg. — spinosissimoides Ausserdorf. = C. super spinosiss. X hetero- phyll. Lienz: Bergerkogel bei Virgen, ca. 2000 m. — DTappeineri Rehb. = ©. super heterophyll. X Erisith. Puster- thal: bei Anras. — Bozen: Gismann am Ritten, auf Wald- wiesen. — Hausmanni Rehk. fil. = (©. super Erisith. X heterophyll. Puster- thal: Inner Villgratten in Getreidefeldern, Plätzwiese. — Bozen: Gismann am Ritten. — affine Tausch. — (©. heterophyll. X oleraceum. Pusterthal: Berger- kogel in Virgen. Bozen: bei Weissenbach im Sarnthale. — (andolleanum Naeg. = C. super Eris. X olerac. Lienz: Wald- ränder bei Lavant. Carlina acaulis var. caulescens Lam. Bozen: um Mölten, wo die stengellose Form nicht vorkommt. Saussurea discolor DC. Pusterthal: am Kreuzberge. 359 Serratula tinetoria L. Mit den Formen « integrifolia: bei Mat- schatsch, Montiggl. ß per partem integrifolia: Montiggler Wald. y sub pinnatifida: Montigeler Wald, Margreid. Xeranthemum annuum L. Bozen: linkes Eisakufer bei Campill. Carduus acanthoides L: Lienz: an Wegen mit der forma albıflorus. — Bozen: Unterrain in Eppau. — agrestis A. Kern. Bozen: auf Wiesen vereinzelt. — hamulosus Ehrh. Bozen: sonnige Plätze am Guntschna. -— Rhaeticus L. Lienz: auf Kalkgerölle am Fusse des Rauhkofels. — Bozen: Salurn am Fusse des Geier. — alpestris DC. (var. Koch.) Lienz: Fuss des Rauhkofels. Bozen: Mendelstrasse ober Matschatsch. — Bambergeri Hausm. Lienz: bei Virgen; Sterzing: an Bächen im Jaufenthale. — platilepis Saut. Ampezzo auf Tre eroci. Oentaurea pseudophrygia Ö©. A. Meyer. Bozen: bei Astfeld in Sarn- thal. Wiesen am Putzenjöchl bei Campitello. — azxillaris Willd. Lienz: an Kalkfelsen bei Nörsach. — alpestris Hegetschw. Bozen: Mendelpass, Alpe Niger, Wiesen bei Prössls. — sordida Willd. foliorum lobis linearibus et lanceolatıs. Wald ober Margreid. An dürren Plätzen bei Pennon (Kurtatsch), eine Form (?) mit filzigen Blättern. Leontodon hustilis var. c. scaber. Millichhof. Lienz: an Eisenbahn- dämmen bei Thal. Picris Pyrenaica L. = F. crepoides Saut. Lienz: Wiesen hei Virgen. — Bozen: am Finsterbache bei Klobenstein am Ritten. Scorzonera aristata Ram. Lienz: Tristacher Bergwiesen, Kreuzberg. Hypochaeris maculata L. Bozen: Bergwiesen ober Völs in ca. 1000 m. Chondrilla prenanthoides Vill. Lienz: Drauufer bei Amlach. Taraxacum nigricans Kit. Lienz: Schleinitz 2400 m. — Bozen: im Grasleitenkessel in ca. 2400 m. Orepis incarnata Wulf. Lienz: Bergwiesen am Rauhkofel. Sexten- thal. — parviflora Schleich. Bozen: Salten bei Jenesieu; oberhalb St. Mi- chael in Eppau, Weissenstein, Mazzon bei Neumarkt; Schlern bis 2300 m. — pulchra L. Bozen: im Sande, unterhalb Caslar. Hieracium bifurcum MB. Bozen: Campenn am Porphyrfelsen. — Schultesii Sehultz. = H. Auricula X Pılosella. Lienz: Au bei Grafendorf. — Moritzianum Hegetschw. Lienz: Thurneralpe. — Bozen: Seiser- alpe, ca. 2000 m. — pilosellaeforme X acutifolium. Lienz: Thurneralpe, 2000 m. — angustifolium Hoppe. Lienz: Alkuser Schober, Helm, Berger- kogel, Kalser Thörl. 2100—2400 m. -— Kochii Gremli. Bozen: Puflatsch, grasige Triften, 2300 m. — poliotrichum Wimmer. Lienz: Bergwiesen bei Kreit. 360 Hieracium cymosum L. = H. Nestleri Vill. Lienz: Bergwiesen in Kreit. — Bozen: Hügel in Unter-Fennberg. — Bauhini Sehult. Lienz. Tratte bei Tristach. — Bozen: Sand- hügel bei St. Pauls und Missiau. — collinum Gochn. Lienz: Bürgerau. — sabinum S. et M. Lienz: Sillianeralpe bei Sillian,, Gsieser Jöchl, 1700—1800 m. — maultiflorum Sehleich. = H. sabinum ß. Koch. Lienz: Gsieser Jöchl. — Bozen: Seiseralpe bei Mahlknecht, 1800 m bis 2000 m. — glaucum X dentatum. Lienz: Kersehbaumer Alpe. 1800 m. — dentatum Hoppe. Lienz: Kerschbaumer Alpe, Kalser Thörl. — Bozen: Schlern und Seiseralpe. — glabratum Hoppe. Lienz: Kerschbaumer Alpe, Kreuzberg. — Bozen: Schlern, Seiseralpe; Weisshorn, hier in 20U0 ın, zahl- reicher als H. villosum. — scorzoneraefolium Vill. Bozen: Seiseralpe bei Mahlknecht; St. Christina in Gröden. — fuliginatum Hut. et Gand. Lienz: Bergeralpe in Virgen, 2300 m bis 2600 m. — glanduliferum Hoppe. Kommt im Lienzer Gebiete mit Drüsen- haaren und Flaum und mit Drüsen und langen Haaren vor. — pallescens Wk. Lienz: rechtes Drauufer bei Amlach, auf lehmig- sandigem Boden. — subdolum Jord. Lienz: Kerschbaumer Alpe, 1500—2200 m. — Bozen: Schlern. — cımescens Schleich. = H. Dollineri Schultz. Lienz: Kies des Frommbaches bei Lavant. — Bozen: Virglberg bei Runkel- stein, Weg nach Oberbozen, Eingang in das Eggenthal. Auf Kalk z. B. Mendelstrasse, Salurn am Fusse des Geier weniger typisch, mit schmäleren Blättern und nicht gabligem Blüten- stande, hier und da sogar einblütig. — Epimedium Fries. Lienz: Thurneralpe, Kalser Thörl, Berger- kogel, Ragozenalpe in Deffereggen, 1800— 2200 m. — humile Jacq. Lienz: Kalkfelsen in der Lienzer Klause. — ymlmonarioides Vill. Bozen: Virglberg mit amplexicaule auf Por- phyr; Salurn auf Kalkgerölle am Fusse des Geier. — Bocconei Grieseb. Lienz. Bergerkogel, Ragozenalpe in Deffer- een, 1600—2000 m. — Bozen: Wiesen am Latzfonser Kreuze, 1800 m. — macrocephalum Huter. Lienz: Thurneralpe, ca. 2000 m. — prenanthoides Fröel, Lienz: Thurneralpe, ca. 1600 m. — valdepilosum Vill. Lienz: Oberes Ahrnthal in Inn. Villgratten, 2000 m. — pieroides Vill. Lienz: Thurneralpe an der Schleinitz, 2000 m. Xanthium strumarium L. Bozen: Etschauen bei Sigmundskron, wüste Plätze bei Leifers. Phyteuma Scheuchzeri All. mit der var. serrata Koch. Salurn: an Kalkfelsen des Calvarienberges. 361 Campanula caespitosa Scop. Lienz: am Fusse des Rauhkofels, in Sexten. — Bozen: zwischen Ratzes und Völs, Schlernklamm, Weisslahnbad in Thiers, 1000— 1400 m. — rotundifolia var. reflexea Hausm. Bozen: Eggenthalschlucht auf Porphyr, Salurn am Wasserfalle auf Kalk. — Morettiana Rehb. Bozen: Schlernklamm, Rosengartengebiet ver- breitet. Dolomit 2000-—2300 m. — barbata L. var. strieto pedunculata Rehb. Lienz: böses Weibele, 2000 m. Asperula arvensis L. Bozen: auf Lehmäckern um Steinegg, St. Va- lentin in Kastelrut, Eppan. — taurina L. Bozen: Stadlhof in Pfatten, Mühlen bei Salurn. — aristata L. Margreid: an Kalkfelsen und gegen Unter-Fennberg. Salurn: an Kalkfelsen und im Gerölle am Fusse des Geier. Galium glabrum L. var. hirsutum Bozen: Kühbacher Wald. — ochrolencum Wolf. Lienz: Zäune zw. Tristach und Amlach. — Bozen: Sigmundskroner Hügel. — aristatum 1. Bozen: in Wäldern zwischen Deutschnoveu und Weissenstein, 1400 m; ober Leifers. — erectum Huds. = @. Mollugo var. erectum. Bozen: (Gebüsch am Sigmundskroner Hügel. — Tiroliense Willd. Bozen: Gebüsch bei Siebeneich. — rubrum L. Form: Stengel und Blättehen mit zahlreichen einge- krümmten Börstchen besetzt. Klausen: unterhalb Villanders in Weinbergen. — obliquum Vill. = @. rubrum var. Koch. Bozen: trockene Lerchen- wiesen am Mendelpasse in ca. 1300 m, Kalk. — commutatum Jord. = G. silvestre var. «. Koch. Bozen: Berg- wiesen bei Völs und Kastelruth, Weissenstein, Costalungapass. — Austriacum Jacg. Lienz: Kalkgerölle am Fusse des Rauhkofels. Bozen: am Ochsensteige ober Ratzes, 1600 m. — anisophyllum Vill. Bozen am Touristensteige ober Ratzes, Kalk mit Augitporphyr, 1500 m. Fraxinus Ornus L. Lienz: Kalkfelsen bei Nörsach, der einzige Standort um Lienz. Gentiana asclepiadea L. forma: flore albo. Bozen: am Wege zur Alpe Röen. — brachyphylla Vill. Lienz: Schleinitz, böses Weibele auf Gl. Schiefer, 2400— 3000 m. — angulosa MB. Bozen: Monte Röen, 2000 m. — nivalis L. var. Sturmii Trachsel, Schlern, 2500 m. — campestris L. Lienz: Kerschbaumer Alpe und Schleinitz. — Bozen: Schlern, Seiseralpe. — Sturmiana A. et J. Kerner. Bozen: Rittnerhorn, Monte Röen, 1500—2000 m. — Norica A. et J. Kerner. Lienz: Kerschbaumer Alpe. — Bozen: Ruine Hauenstein bei Ratzes, Seiseralpe. — Amarella L. = uliginosa Willd. Bozen: feuchte Wiesen zwischen Aldein und Weissenstein in ea. 1400 m. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1899. 27 362 Chlora serotina Koch. Bozen: Runkelstein an dürren Felsplätzen. Neumarkt: auf feuchten Wiesen und Auen. Mentha candicans Crantz. Bozen: an Wassercanälen an der Strasse gegen Siemundskron und am Guntschnaberge. — aquatica var. ß. hirsuta Koch. Salurn: an Gräben. — sativa L. var y. hirsuta Koch. Salurn: an Gräben. — gentilis L. Lienz: an feuchten Stellen auf der Wacht am Isels- berge. — fontana Weihe. Bozen: Aecker. Lycopus mollis Kerner. Bozen: am Kühbach-Weiher. Öriganum vulgare L. forma: flore albo. Bozen: Weg nach Sarnthal. (alamintha mizxta Ausserdorf. (C. Acinos X alpina.) Lienz: Raine bei Virgen in 1100 m. — Nepeta L. Lienz: Bachufer nächst dem Dorfe Lavant. Thymus praecox Opiz. = Th. humifusus Bernh. Bozen: Tschamin- thal in Tiers, Kalkgerölle in ca. 1600 m. — Marschallianus Willd. Bozen: an sonnigen Hügeln verbreitet. var. glabrescens Willd. Guntschnaberg. — lanuginosus Mill. Bozen: sonnige Hügel am Guntschna, im Sand, Weg nach Öberbozen. — linearifolius Wim. et Grab. Bozen: sonnige Hügel am Guntschna, Schloss Rafenstein. — Ortmannianus Opiz. Lienz: Draudämme auf Kalk. Melissa offieinalis L. Bozen: Kühbach; Tramin in Weinbergen. Horminum Pyrenaicum, forma: flore albo. Sexten: am Kreuzberge. Nepeta nuda L. Lienz: an Rainen und im Gebüsche bei Patrias- dorf und Oberlienz. Galeopsis angustifolia Ehrh. = G. Ladanum var. ö. Koch. Bozen: zahlreich im Porphyrgerölle in Gries, Eggenthal, Terlan. Eppau, — Murriana Borb. et Wettst. Bozen: gegen Runkelstein. — pubescens Besser. flore purpureo et sulfureo. Lienz: zahlreich an Wegen in Patriasdorf, Dölsach. Stachys annua L. Auf Aeckern um Layen. — labiosa Bert. Bozen: Tschaminthal in Tiers, auf Kalkgerölle in ca. 1700 m. Betonica officinalis var. hirta Leyss. Um Bozen die herrschende Form. — hirsuta L. Triften am Schlern, 2000 m. Marrubium vulgare L. Bozen: an der Ruine Rafenstein, um die Kirche in Mölten. Ballota nigra L. var. foetida Koch. Bozen: Virglberg, Siebeneich. Scutellaria hastifolia L. Lienz: am rechten Drauufer, Ufer des Tristacher Sees. brunella grandiflora X laciniata. Bozen: Waldränder um Signat. Ajuga chamaepytis L. Bozen: Weinberge um Tramin. Teuerium Botrys L. Bozen: an Wegen und im Bachgerölle bei Birchabruck. — Scordium L. Bozen: am Weiher bei Rungg in Eppan, Möser zwischen Branzoll und Auer, bei Salurn. 363 Asperugo procumbens L. Bozen: Jungbrunnthal in Tiers, an Schaf- schutzplätzen in ca. 1600. m. Cerinthe minor 1. Bozen: Weinberge um Tramin, Kurtatsch und Margreid. — alpina Kit. Bozen: Schlern am Touristensteige , Seiseralpe, Alpe Niger, 1500—1700 m. Echium vulgare L. forma: flore roseo. Bozen bei Siebeneich. Pulmonaria officinalis, forma: flore albo. Bozen: Waldränder in Sarnthal. — azurea Bess. Bozen: Seiseralpe, Wiesen ober dem Jungbrunn- thale in ca. 1800 m. Myosotıs caespitosa Schultz. Bozen: feuchte Plätze bei St. Georgen, an Quellen beim Bade Froi; auf sumpfigen Stellen im Weiten- thale bei N. Vintl. — strieta Link. Lienz: am Iselraine, bei Leopoldsruhe. — Bozen: an der Strasse nach Girlau, Sigmundskroner Hügel. — sparsiflora Mikan. Bozen: an Mauern am Guntschna. — nana Vill. Bozen: im Rosengartengebiete stellenweise. Globularia Willkommii Nym. Bozen: Waldschläge zwischen Al- dein und Auer. Cuscuta Trifolii Bab. Lienz und Bozen: stellenweise Kleefelder überspinnend. Polemonium coeruleum L. Bozen: massenhaft um die Hütten der Alpe Röen, 1700 m. Solanum villosum Lam. Bozen: Waldblössen bei Kühbach. — miniatum Bernh., Bozen: an Wegen in Gries. Physalis Alkekengi L. Bozen: Weinberge um Tramin und Kur- tatsch. Atropa Belladonna L. Bozen: im Montigglwalde bei Eppau. Verbascum Lychnitis var. ß. album Mill. An Rainen bei Rung- gaditsch in Gröden. var. incanum Gand. Lienz: Iselrain. — Schiedeanum Koch. = V. nigro X Lychnitis. Lienz: am Isel- raine. — Bozen: um St. Christina in Gröden. Scrophularia Hoppei Koch. Bozen: im Gebiete von Ratzes, Tscha- minthal in Tries, 1200—1500 m; Fennhals ober Kurtatsch. Linaria C'ymbalaria L. Bozen: Tramin an Mauern der Häuser und Weingärten. — genistifolia L. Bozen: sonnige Gehänge am Guntschna. Antirrhinum Orontium L. Bozen: in Weinbergen um Kurtatsch und Margreid. | Veronica scutellata L. Lienz: Wacht am Iselsberge. — Bozen St. Constantin bei Völs, Ufer des Wolfgruben-Sees am Ritten in Lachen zwischen Terlan und Mölten. — anagallıs var. tenella Schmidt. Bozen: im Schlamme einer Laelıe bei Rungg in Eppan, bei Sarnthein. — fruticulosa L. Pusterthal: Schluderbach, Ampezzo. Bozen: Seiser- alpe, Socrepp bei St. Christina (Kalk), St. Ulrieh in Gröden auf Porphyr. — peregrina L. Bozen: an Wegen in Gries. Zu 364 Veronica verna L. Lienz und Bozen: an Feldmauern. Euphrasia Rostkoviana Hayn. = E. office. var. «. Koch. Lienz: zahlreich auf Wiesen um Amlach und Tristach. — Bozen: feuchte Wiesen im Thale, bei Layen. — negleta W. et G.=E. offic. var. ß. Koch. Lienz: Auen um Leisach und Amlach. — stricta Host. = E. offic. var. y. Koch. Lienz: Bürgerau. — EN zahlreich auf den Wiesen am Schlern, im Pfunderser Thale. — versicolor A. Kern. Lienz: böses Weibele, 2000 m. — Bozen: Triften am Schlern, Seiseralpe, am Salten, 1500—2000 m. — pulchella A. Kern. Bozen: Rittnerhorn 1700—2000 m. — drosocalyc Freyn. Lienz: in Auen am Drauufer. — Bozen: Sehlern. — pumila A. Kern. Bozen: Seiseralpe, 1500—1800 m. — rigidula Jord. Lienz: Schleinitz, böses Weibele.. — Bozen: Schlern, Seiseralpe, 1600— 2000 m. — Salisburgensis Fke. var. rubriflora. Bozen: zahlreich auf der Seiseralpe, ca. 1600 m. Pedicularis rostrata X asplenifolia. Lienz: Kasermandl, Gl. Schiefer in 2600 m. — erubescens A. Kern. Sexten: Altensteinalpe, 2000 m. — gyroflexa Vill. Bozen: Monte Röen, 2000 m. — elongata A. Kern. Lienz: Thurner Alpe, 2000m; Alpen in Sexten. — Hausmanni Huter. = P. rosea X rostrata. Bozen: Schlern in ca. 2400 m. Melampyrum subalpinum Juratzka. Bozen: zahlreich an Wald- rändern zwischen St. Isidor und Kohlern. Orobanche Galii Duby. Bozen: auf Mauern und an Zäunen um Girlau auf Gal. Mollugo. — Medicaginis F. Schultz. Lienz: Hügel der Lavanter Kirche. — lucorum A. Braun. Bozen: Aldein auf Rubus; St. Christina in Gröden auf Berberis. — Salviae F. W. Schultz. Bozen: Aldein auf Salv. glutin. — coerulea Vill. Bozen: Deutschnoveu auf Achill. Millefol. — arenaria Borkb. Bozen: vereinzelt auf Artem. camp. am Guntschna, Caslar, Paulsner Höhle in Eppau. Utricularia vulgaris L. Lienz: Sumpfgräben bei Lengberg. — Bozen: an der Strasse nach Sigmundskron, Gräben im Etsch- lande. Anagallis coerulea Schreb. Bozen: Kurtatsch, sparsam an Rainen. Centunculus minimus L. Lienz: Anras an feuchten Wiesenwegen. — Bozen: an Wegen der Sigmundskroner Hügel, an Wiesen- gräben bei Bad Froi in Villnöss. Aretia Helvetica Gaud. Bozen: Zahlreich in den Klippen und an Felsen der Dolomite in der Rosengartengruppe, 2200 m bis 2800 m. — Hausmanni Leyb. Lienz: an Wänden des Kreuzkofels. — Bozen: Rosszähne, Plattkofel, Geisslergruppe. 365 Primula acaulis Jaeg. Lienz: auf Wiesen bei Lengberg. — Bozen: am Fusse der Mendel. — acanlis X offieinalis. Bozen: Kaltern, Gebüsch in der Nähe des Calvarienberges. — celatior Jacq. Bozen: Wiese bei Blumau, einziger Standort in diesem Gebiete. — intricata G. et G. Bozen: am Schlernplateau auf rother Erde (Augitporphyr) in ca. 2300 m. — hirsuta All. Bozen: an senkreehten Porphyrwänden am Wege nach Sarnthal, ea. 700 m. — Floerkeana Sehrad. = P. suwer glutin. X minima. Lienz: Sehlei- nitz in der Schöngrube, 2500 m. — Salisburgensis Fl. = P. sub glutin. X minima. Lienz: mit Voriger, Ahrnthaler Jöchl in Inner Villgratten. Soldanella minima Hoppe. Lienz: an nassen Felsen des Fromm- baches bei Lavant, 750 m. Samolus Valerandi L. Bozen: an Quellen auf Kalktuff bei Tramin und Kurtatsch. Rhododendron intermedium Tausch. = Ih. hirsutum X ferrug. Lienz: Kerschbaumer Alpe an der Zache. — Bozen: Schlern, ober dem Touristensteige. — Halense Grembl. = Rh. super ferrug. X hirsutum. Bozen: mit Voriger. Pyrola chlorantha Sw. Lienz: Wälder am Wege in die Kersch- baumer Alpe, ober Lengberg. — Bozen: Wälder um Deutsch- noveu und Petersberg, bei Bad Ratzes ; Föhrenwälder bei Mühl- bach gegen das Valserthal. — media Sn. Bozen: Wald ober Kohlern, Kastelrut und Prössls. Astrantia Carinthiaca Hoppe. = A. major var. Bozen: auf Waid- wiesen am Mendelpasse, 1400 m. Eryngium amethystinum L. Tramin: auf Bachschutt im Höllen- bache. Apium graveolens L. Kurtatsch: an Wasserläufen im Dorfe zabl- reich. Falcaria Rivini Host. Margreid auf Aeckern. Pimpinella nigra Willd. Lienz: an Rainen bei der Schiessstätte. . Bozen: sonnige Hügel am Guntschna, bei St. Pauls. Seseli Hippomarathrum L. Lienz: trockene Hügel zwischen Kreit und Lavant. Libanotis montana All. Bozen: Seiseralpe; Socrepp bei St. Chri- stina in Gröden. Athamanta Vestina A. Kern. Salurn: an Kalkwänden am Fusse des Geier, Penegal; Gerölle im Tschaminthale in Tiers. Peucedanum Venetum Spreng. Bozen: Waldränder in Haslach, Gleif-Kapelle und Girlauer Hohlweg in Eppan, bei Siebeneich. Imperatoria angustifolia Bell. Lienz: Kerschbaumer Alpe, 2100 m. Pastinaca opaca Bernh. Bozen: Moos bei Siebeneich, an der Mendel- strasse bei Matschatsch. Heracleum montanum Schleich. Lienz: Thurneralpe. — Bozen: Wiesen am Costalungapasse, 1700 m. 366 Tordylıum maxımum L. Bozen: Schreckbichl bei Girlau. Laserpitium Gaudini Moreiti. Bozen: Mendel und Penegal, 1600 m; Wiesen zwischen Weissenstein und Radein, ca. 1400 m. — peucedanoides L. Altersteinalpe in Sexten, Waldungen um Schluderbach, Misurina-See. — Pruthenicum L. Bozen: Gleif-Kapelle in Eppan, Waldränder ober Matschatsch. Caucalis daucoides L. Bozen: am Fusse des Guntschna, an der Strasse von Terlan nach Vilpiau. Torilis arvensis Hnds. = 7. Helvetica Jaeq. Bozen: Hügel bei Gries. Scandix pecten Veneris L. Kastelrut: auf Lehmäckern um St. Va- lentin. Ohaerophyllum temulum 1. Oestliches Ufer des Kalterer Sees, Zäune bei Andrian. bifora radians WB. Auf Aeckern des Etschthales bei Kurtatsch. Saxıfraga cerustata Vest. Lienz: Kalkfelsen unterhalb Lavant, ea. 700 m; zahlreicher in der Alpenregion. — Durseriana L. var. biflora, Lienz: unterhalb Lavant an Kalk- felsen. — Rudolphiana Hsch. Lienz: Schöngruben an der Sehleinitz, Bergerkogel, 2500— 2600 m. — biflora All. Lienz: Schleinitz, Bergerkogel. — cuneifolia L. Lienz: an schattigen, moosigen Schiefer- und Gneisfelsen im Iselthale bei St. Johann im Walde, Huben, Deffereggen-Thal. — Zimmeteri Kern. = S. cuneifolia X Aizoon. Lienz: bei der Huben. — atropurpurea Sternb. Bozen: Schlern an Kalkgesimsen, 2200 m, Latzfonser Kreuz Gl. Schiefer, 2100-2400 m. — laxa Strnbg. d. muscoides var. y. Koch. Bozen: Schlern auf Kalk, 2600 m. — Hohenwarthii Sternbg. Lienz: auf feuchten Kalkfelsen auf der Zache. — Bozen: Kesselkopf, 2300 m. — Fachini Koch. Bozen: Schlern;; Plattkofel, Alpe Crespeina, Joch- übergänge der Geisslerspitzen. Semperviwvum acuminatum Schott. Bozen: an Porphyrfelsen der Hügel um Bozen: Guntschna, Calvarien-Virglberg, Sigmunds- kron, Terlan, gegen Oberbozen, Atzwang, um Klausen. — var. pilis rosers ad folia caulina. Guntschnaberg. — fimbriatum Lehm. et Schnittsp. Lienz: Bergerkogel bei Virgen, 1800— 2000 m. — Mettenianum L. et Schn. Bozen: Porphyrfelsen und Blöcke zw. Layen und Albions. — Huteri Hausm. = $. Wulfeni X montanum. Lienz: Panzen- dorferalpe, 1800 m; Mulitzthal in Virgen. — Döllianum Lehm. Lienz: Schlossberg auf Gneis. — Bozen: auf Porphyr am Guntschna und Virglbereg. — arenarıum Koch. Lienz: auf der Proponizen; Wege um Virgen, St. Jakob in Deffereggen, bei Anras und in Villgratten. 367 Thalictrum alpınum L. Bozen an moorigen Stellen der Seiseralpe, 1500— 1700 m. — foetidum L. Bozen : Nordseite des Virglberges, Eggenthal, Ein- gang ins Grödnerthal. — galioides Nestl. Wiesen zw. St. Ulrich und St. Christina in Gröden. Anemone Baldensis var. subnivalis Val d. Lievre. Lienz: Schön- gruben an der Schleinitz, Gl. Schiefer, 2300—2500 m. — nemorosa L. Im Boznergebiete selten, so an Rainen, zw. Neu- markt und Tramin; häufig um Klausen und Brixen. — hybrida Keil. = A. FPittoni Glow. Lienz: an einer Stelle am Schlossberge. Batrachium lutulentum Schl. Lienz: Lachen bei W.-Matrei; Kreuz- berg in Sexten. Ranunculus Seguieri Vill. Lienz: Kerschbaumer Alpe in Gerölle der Felsenkämme. — Bozen: Schlern ober der Seiserklamm; Tierseralpe auf Aueitporphyr; Klippenthal, Kesselkogel. — reptans 1. Lienz: Pfützen in Pölland.-Bozen: Ufer des Wolf- gruben-Sees am Ritten. — Carinthiacus Hoppe. Lienz: Kerschbaumer Alpe; Fischeleinthal auf Kalkgerölle. — Bozen: Schlern an der Ostseite in ca. 2100 m. — DBreyninus Cranz. Bozen: Sesselalpe und Plateau 1600 m bis 2300 m, Tschaminthal in Tiers, 1800 m. — bulbosus var. hirsutus m. Stengel lang und weich behaart, Blätter beiderseits fast seidig behaart, Früchte kahl. Wein- berge bei Kurtatsch. — Philonotis Ehrh. Lienz: häufig an Wegen und Rainen in Am- lach. — pigmaeus Whlbg. Lienz: Schöngrube an der Schleinitz, 2400 m, Umbalthörl, Venediger. — arvensis L. Forma «. Koch. Bozen: Aecker in Eppau, St. Va- lentin bei Kastelrut. Arabis saxatilis L. Virgen im Gebüsche. — bellidifolia X pumila. Lienz: Kerschbaumer Alpe an Quellen, 2000 m, Bachkies im Fischeleinthale, ca. 1600 m. Cardamine amara L. var. glaberrima m. Blätter und Stengel kahl, Blätter wenig getheilt. — Bozen: an Bächen bei Kohlern, 1200 m. Sisymbrium Columnae L. Bozen: an Mauern des hohen Weges bei Rentsch, an Strassen in Gries. — Sophia L. Steigt im 'Tschaminthale in Tiers bis 2000 m hinan. — strietissimum L. Lienz: Gebüsch am Grafendorfer Bache. Erysimum Rhaeticum DI. Bozen: am linken Eisakufer, Giessbach zw. Terlan und Vilpian und am dortigen Wasserfalle. — ÜCheiranthus Pers. Lienz: auf Schieferfelsen von Ainet bis W.- Matrei. — dHelveticum De. Lienz: Bürgerau, Waldblössen zwischen W.- Matrei und Virgen. Barbarea arcuata Rehb. Lienz: bei Nussdorf. 368 Sinapis alba L. Pusterthal: Bahnböschungen bei Abfaltersbach. Erucastrum obtusangulum Schl. Bozen: am Bahndamme in der Kaiserau. — Pollichii Scehp. et Spen. Lienz: Bahndämme bei Mittenwald. Draba Zahlbruckneri Host. Steineralpe in W. Matrei; Plattkofel in Gröden, 2500 m. — nivea Saut. Bozen: Schlern Dolomit, 2500 m. — tomentosa Whlbg. Schlern in der Seiserklamm auf Augitpor- phyr, 2000—2200 m; Gipfel auf Dolomit 2500 m. — dubia Sut. var. ciliata Koch. Schötchen theils bewimpert, theils kahl, Blütenstielehen theils sternhaarig, theils kahl. Schlern- plateau, ca. 2400 m. — Johannis Host. Lienz: Bergerkogel, Gl. Schiefer, 2700 m. — Bozen: Tierser Alpel auf Augitporphyr, 2400 m. — Fladnitzensis Wulf. Lienz: Schleinitzgipfel und Schöngrube. 2400— 3000 m. — confusa Ehrh. = Thomasii Koch. Bozen: am Schlern, Jung- brunnthal in Tiers, 1500— 2000 m. Cochlearia brevicaulis- Faech. Bozen: Plattkofel, Alpe Örespeina und Jochübergänge zwischen Gröden und Villnöss. Lepidium Draba L. Bozen: in Grasgärten in Gries, Bahnhof Neu- markt. Capsella paueiflora Koch. Salurn: am Fusse des Geier, Schloss- ruine Hauenstein bei Ratzes. Biscutella Taevigata var. glabra Gaud. Lienz: rechtes Drauufer bei Amlach. Isatis tinctoria L. var. «. vulgaris Koch. Felder bei Layen. var. alpestris: Böschungen der Mendelstrasse ober Matschatsch. Rapistrum rugesum L. Lienz: an der Reichsstrasse nach Thal. Papaver alpinum L. Pusterthal: Fischelein, Schluderbach. — Bozen: Gamssteig am Schlern, ca. 1600 m. — Pyrenaicum var. flaviflorum Koch. Bozen: Rosengarten, Kessel des Grasleitenthales. Corydalis densiflora Presl. — solida var. australis Hsm. Bozen: Sigmundskroner Hügel; Klausen bei Schloss Anger. — lutea L. Margreid: am Wege nach U. Fennberg, in Schluchten bei Gsehnon, nächst Neumarkt. — capnoides L. Pusterthal: St. Jakob in Deffereggen, Schloss Hein- fels bei Sillian, Inner Villgratten. Fumaria Vaillantii Lois. Lienz: am Brauhause in Virgen. — Bozen: Weinberge zwischen Gries und Sigmundskron. Helianthemum grandiflorum Sceop. Forma: tomentosa Sm. Schlern: Sesselalpe auf Kalk, 18300 m. Aldrovanda vesiculosa L. Salurn: im grossen Abzugsgraben und dessen Seitengräben. Viola hybrida Val d. Lievre = V. collina X hirta. Bozen: Wald- ränder am Wege von der Törggelebrücke gegen Kastelrut. — super hirta X collina. Mit Voriger. 369 Viola collina Bess. Lienz: an Mauern um Grafendorf bei Jungbrunn. In der nächsten Umgebung von Bozen fehlend, nicht selten an Mauern bei der Törggelebrücke, Schloss Anger. — sciaphila Koch. Lienz: an Feldmauern und Gebüsch um Pa- triasdorf, Grafendorf und Nussdorf häufig. — Thomasiana Porr. et Song. Sexten: in Lärchenwäldern, 1400 m bis 1700 m. — austriaca Host. Bozen: in den Schluchten der Hügel am Guntschua, Virglberg, Eppau und Kaltern ober der Türggelebrücke. — montana L. Lienz: an Mauern im Gaimberge. (Fortsetzung folgt.) Notiz über die Verbreitungsweise von Crocus albi- florus W. et K. Herr Prof. H. Schoenach in Feldkirch (Vorarlberg) theilte mir folgende Beobachtung mit: Im vorigen Jahre wie auch heuer konnte er im Hochsommer in der ganzen Umgebung des Bades Schartl (1427 m) am Anstiege zum Kronplatz bei Bruneck auf den Maulwurfhaufen hunderte von aufgewühlten losgelösten Zwiebel- knollen des Crocus albiflorus W. et K. aufsammeln, welche in der Erde derselben locker vertheilt waren und im botanischen Garten zu Feldkirch eingesetzt, im folgenden Frühlinge prächtige Blüten in allen Farbennuancen entwickelten. Erwägt man nun, dass diese Haufen, auf sehr abschüssigen Wiesenflächen liegend, beim Regen sehr leieht zerstört und oft auf ziemlich grosse Strecken nach ab- wärts geführt werden, weiter, dass es üblich ist, diese Haufen im Herbste oder im Frühlinge mittelst Rechen flach zu ziehen, ja selbst, dass Hunde nicht selten dieselben durch kräftige Scharr- bewegungen auseinander werfen, so liegt es wohl nahe, dass Crocus albiflorus W. et K. auf diese Art horizontal und vertical verbreitet wird, sowie andererseits auch das nest- und herdenweise Auftreten derselben seine natürlichste Erklärung findet. Prof. Dr. v. Dalla Torre, Innsbruck. Literatur-Uebersicht '). August 1899. Bode @. Ueber Phylloxanthin. (Bot. Centralbl. Bd. LXXIX. Nr. 7/8. S. 227—239.) 8°. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in ÖOesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 370 Bubak Fr. Resultate der mykologischen Durchforsehung Böhmens im Jahre 1898. (Sitzungsber. d. k. böhm. Gesellsch. der Wissenseh. Math. naturw. Cl. 1399. XIX.) 8°. 25 S. Zahlreiche Standortsangaben. Ausführlich besprochen, resp. beschrieben werden: Oladochytrium graminis Büsg., Gymnocowia Cirsü lanceolati Bubak (= Puceinia C. 1. Schroet.), Puccinia Arrhenatheri (Kleb.) Eriks., P. Cirsii Lasch., Aecidium Bubakianum Juel n. sp., Aecid. Kabatianum Bub. n. sp. Fritsch K. Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam, opus ab A. Kerner creatum cura musei botaniei universitatis Vindobonensis editum. VIII. Vindobonae (G. Frick.) 8°. 121 8. 12Taf} Von dem vom botanischen Museum der Universität Wien heraus- gegebenen, von A. Kerner begründeten Exsiecatenwerke „Flora exsiccata. Austro-Hungarica* ist eine neue Lieferung, enthaltend Nr, 2800-3200 er- schienen. Die Bearbeitung des Textes übernahm Prof. Dr. Fritsch unter Mithilfe der Herren Allescher (Phyllosticta), Breidler (Moose), Kern- stock (Flechten, Magnus (Pilze), Oborny (Hieracium), Rechinger (Rumerx), Stockmayer (Algen). Ausführliche Erörterungen finden sich auf den Etiquetten, resp. in dem vorliegenden Textbande über: Cytisus pseudo- Rocheliür (aggregatus » Austriacus) Simonk., Ononis semihircina Simonk., Euphorbia Graeca Boiss., Evonymus vulgaris Scop., Delphinium Tiro- liense Kern., Ranunculus dolichopodus Kern. (abgebildet auf der Taf. I), Prangos carınata Griseb., Pustinaca Fleischmanni Hladn., Euphrasia Marilaunica Kern., Myosotis caespiticia DC., Asperula tenella Heuff., Mulgedium sonchifolium Vis. et Pane., Rumex pseudonatronatus Borb., Rumex Patientia L., Kumex sanguineus L., R. inundatus (conglomeratus X lingulatus) Simonk.,, R. pulcher L., Secale silvestre Host., Phyllostieta acerina All., Pleurococcus tectorum Trev., Rivularia rufescens Naeg., Nostoec calcicola Breb. u. a. Keller L. Beiträge zur Flora von Kärnten. (Verh. d. k. k. zool.- botan. Ges. Wien. XLIX. Bd. 7. Heft. S. 363—386.) 8°. Bericht über botanische Aufsammlungen im oberen Drauthale. Ausser zahlreichen neuen Standorten werden für das Gebiet neue Formen mit- getheilt. Ueberhaupt neu: Pteridium aquilinum (L.) var. pinnundulatum, Sazifraga Rhaetica Kern., f. Ploekensis, S. incerustata X Aizoon (= 8. Fritschiana), Rhododendron hirsutum L. v. parvifolium, Achillea oxyloba (DC.) var. polycephala, Carduus acanthoides X rhaeticus (= (. Drau- burgensis). kKronfeld M. Alpenflora. (Wiener Zeitung 1899. Nr. 190.) 5 Spalten. Matouschek Fr. Beitrag zur Mooskenntniss von Südserbien. (Verh. d. k. k. zool. bot. Gesellsch. XLIX. Bd. 7. Heft. S. 386 bis 389.) 8°. Bearbeitung von Moosen, die G. Ili& 1890/1891 in der Umgebung von Leskowatz in Serbien sammelte. i x Schiffel A. Form und Inhalt der Fichte. (Mittheilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Oesterreichs. 24. Heft.) Gr. 4°. 146 S. 7 Taf. 4 Mk. Boerlage J. G. Handleiding tot de Kennis der Flora van Neder- landsch Indie. Beschrejbing van de Families en geslachten der nederl. indische Phanerogamen II. Dicotyledones gamopetalae. 2. Bicarpellatae. Leiden (E. J. Brill.) 8°. p. 323—752. Behandelt die Familien von den Oleaceae bis zu den Plantaginaceae und bringt Index, Titel und Vorwort zum zweiten Theile 371 Camerarius R. J. Ueber das Geschlecht der Pflanzen. 1694. Uebersetzt und herausgegeben von M. Möbius. (Ostwald's Klassiker der exacten Wissenschaften Nr. 105.) Leipzig. (W. Engel- mann.) 8°. 91 S. 1. Portr. 1'50 Mk. Coulter J. M. Origin of the leafy sporophyte. (Bot. Gazette. Vol. XXVIIO. Nr. 1. p. 46—59.) 8°. Heydrich F. Ueber die weiblichen Conceptakeln von Sporolithon. (Bibliotheea botanica Heft 49.) Gr. 4°. 25 S. 2 Taf. 6 Mk. Kirehner O. und Boltshauser H. Atlas der Krankheiten und Beschädigungen unserer landwirthschaftlichen Culturpflanzen. Ser. V. Obstbäume. Stuttgart (Ulmer). Lex. 8°. 95 S. 30 Farben- tafeln. 15 Mk. Klebahn H. Culturversuche mit heteröcischen Rostpilzen. VII. Be- richt 1898. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. IX. Bd. 1899.) s°. 46 S. 6 Abb. — — Die Befruchtung von Sphaeroplea annulina. (Festschr. f. Schwendener. S. 81—103.) 8°. 1 Taf. — — Ein Beitrag zur Getreiderostfrage. (Zeitschr. f. Pflanzen- krankh. VIII. Bd. 6. Heft.) 8°. 22 S. 1 Taf. Verf. hat Versuche bezüglich der Frage angestellt, ob die Infection der rostig werdenden Getreidepflanzen von Aussen oder durch einen im Innern der Pflanzen sich einfindenden Krankheitsträger (Mykoplasma Eriksson’s) erfolgt. Die wichtigsten Resultate seiner Versuche sind: 1. Auf der von Eriksson als äusserst gelbrostempfänglich bezeich- neten Gerstensorte Hordeum vulgare cornutum, die bei Eriksson’s Ver- suchen regelmässig gelbrostkrank wurde, trat..... Gelbrost überhaupt nicht auf, sondern statt dessen Puccinia simplex und P. graminis, also die im Versuchsgebiete (Hamburg) verbreitetsten Rostarten. 2. Rostlager entstanden nur auf der freien Luft ausgesetzten Getreide- pflanzen. 3. Verschieden alte Gerstenpflanzen wurden gleichzeitig rostig. 4. In den sonstigen untersuchten Fällen konnte ein Entstehen von Uredolagern aus in den Samen oder in den überwinterten Pflanzentheilen vermutheten Keimen, sowie aus keimenden Teleutosporen nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse sprechen nicht für die Eriksson’sche Deutung; sie stehen im Einklange mit den Ergebnissen, zu denen Zukal kam. Klebs G. Zur Physiologie der Fortpflanzung einiger Pilze (II. Sa- prolegnia mixta De By. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXXII. Ba. 4. Heft. S. 513-593.) 8°. 2 Textfig. Aus den Ergebnissen der Abhandlung sei hervorgehoben: Zoosporen- bildung lässt sich jederzeit veranlassen, sobald gut ernährtes Mycel einem plötzlichen Nahrungsmangel ausgesetzt wird. Kräftig ernährte Mycelien schreiten in wenigen Tagen zur Oogonienbildung, sobald sie in eine nahrungs- arme Umgebung kommen, in der Sporangienbildung vereinzelt oder gar nicht stattfindet. (Concentration des Substrates.) Die Oogonienbildung wird be- sonders durch Phosphate befördert, die zugleich auch für die Entstehung der _ Artheridien nothwendig sind. . kKoehne E. Just's botanischer Jahresbericht. XXIV. Jahrg. (1896.) II. Abth. 4. Heft (Schluss). Leipzig (Borntraeger). 8°. S. 481—642. Inhalt: Pharmaceutische und technische Botanik (Schluss) (Voigt), Inhalt des 24. Bandes. Kraenzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 10. Berlin (Mayer et Müller). 8°. S. 577—640. 312 Behandelt die Gattungen Holothrix, Bartholina, Huttonaea, Bicor- nella, Diphylax, Platanthera (Beginn). Molliard M. Revue des travaux d’Anatomie vegetale parus en 1895 et 1896. (Rev. gen. de Botanique. XI. Nr. 125, ss.) 8°. Il. Müller K. Eine neue Lepidozia-Art. (Hedwigia Bd. XXXVII. Heft 4. S. 196—700.) 8°. 1 Taf. L. trichoclados C. Müll. Zastlerthal am Feldberge (lg. aut.); Steier- mark, Kleinsölk (lg. Breidler). Pfeffer W. Ueber die Erzeugung und physiologische Bedeutung der Amitose. (Berichte der mathem.-phys. Classe der kgl. sächs. Gesellsch. d. Wissensch. in Leipzig. Sitzung vom 3. Juli 1899.) Sr l2u5. Ross H. Gefüllte Blüten. (Neubert’s Gartenmagazin. 52. Jahre. Het") 892.170852,9 Xhb; — — Nymphaea stellata Willd. var. bulbillifera. (A. a. O. 51. Jahre. Heft 21.) 8°. 4 S. 1 Abb. Schütt F. Oentrifugales Diekenwachsthum der Membran und extra- membranöses Plasma. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XXXII. 4. Hett. Ss. 594—690.) 8°. 3 Taf. Eine für die Kenntniss der Peridineen, Diatomaceen und Desmidiaceen wichtige Arbeit, welche den Membranbau und die Membranbildung, Bau und Function der Membranporen, Verbreitung und Function eines die Membran aussen deckenden Plasmas zum Gegenstand hat. Schumann K. Just’s Botanischer Jahresbericht. XXVI. Jahre. (1898) I. Abth. 1. Heft. Leipzig (Borntraeger). 8°. 160 8. Inhalt: Bakterien, Pilze (Lindau u. Sydow). West G. S. On Variation in the Desmidieae and its Bearings on their Ölassification. (Journ. of the Linn. Soc. Vol. XXXIV. Nr. 238. p. 366—416.) 8°. 4 Taf. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Versammlung der Section für Botanik am 16. Juni 1899. Prof. Dr. R. v. Wettstein sprach über einen Versuch einer neuen Art der Darstellung der phylogenetischen Beziehungen der grossen Gruppen des Pflanzenreiches. — Herr L. Keller zeigte einige von ihm in Niederösterreich gefundene interessante Pflanzen- arten vor. — Herr F. Vierhapper jun. demonstrirte und besprach Pflanzen aus dem Lungau, insbesondere Vertreter der Gattungen Festuca, Carex, Phyteuma und Erigeron. — Herr M. Rassmann berichtete über das Vorkommen von Lathyrus Aphaca und Picia Pannonica ß. striata (M. B.) auf der Türkenschanze bei Wien. — Am 18. Juni unternahm die Section unter Führung des Herrn Dr. ©. Rechinger eine Excursion nach Krems und Dürrenstein. Am 23. December 1898 erfolgte die Neuwahl des Präsidiums der Societe botanique de France. Gewählt wurden: zum Prä- 313 sidenten: R. Zeiller, zu Viee-Präsidenten: Drake del Castillo, Boulay, Bureau, Patouillard, zum General-Seceretär: M. Ma- linvand. In der Zeit vom 16.—18. September d. J. fand in Inns- bruck die 38. Hauptversammlung des „Allg. österr. Apotheker- vereines“ statt. an lüu mL. “1. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in München. In der Zeit vom 17.—23. September d. J. fand in München die 71. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte und zugleich die General-Versammlung der deutschen bota- nischen Gesellschaft statt. Die Versammlung nahm in Folge der regen Betheiligung und in Folge der umfassendsten Vorbe- reitungen der Münchner Kreise einen in jeder Hinsicht schönen Verlauf. Von Botanikern nahmen u. a. Theil: Schwendener, K. Müller, Kny, Diels, Buchner (Berlin), Goebel, Radl- kofer, Hartig, Arnold, Solereder, Ross, Meinecke (Mün- chen), Pfeffer, Fischer, Nathanson (Leipzig), Jost (Strass- burg), Oltmanns (Freiburg i. B.), Karsten (Bonn), Kraus (Würzburg), A. Meyer (Marburg), Fünfstück (Stuttgart), Mez (Breslau), Möller, Schwarz (Eberswalde), Büsgen (Eisenach), Bornmüller, Haussknecht (Weimar), Bruchmann (Gotha), Neger (Wunsiedel), Rehm (Regensburg), Geisenheyner (Kreuz- nach), Kuckuck (Helgoland). — Wettstein (Wien), Molisch, Czapek, Nestler, Celakovsky jun. (Prag). Heinricher (Inns- bruck), Lenecek (Brünn). — Chodat (Genf), Tschirch (Bern). — Arnoldi (Moskau). 1. Sitzung am 18. September 1899. Vorsitzender: Prof. G. Kraus. Prof. Kny (Berlin) berichtete über eine Untersuchung von Dr. M. Tswett in Petersburg, über die Verknüpfung des äusseren und inneren Leptoms der Solanaceen durch markstrahlständige Leptombündel. Prof. Czapek (Prag) sprach über die „Öhemie der Mooszell- häute“. Der Vortragende konnte constatiren, dass bei Muscineen sich niemals Verholzung findet, dass aber auch typische Cellulose- reaction selten zu erhalten ist. Moosmembranen geben erst bei längerer Behandlung mit Kalilauge stets Cellulosereaetion; überdies geben sie vielfach die Millon’sche Reaction oder Gerbstoffreactionen. Dem Vortragenden gelang es, den Körper, welcher die erstere Reaction gibt, rein darzustellen; er nennt ihn „Sphagnol“. Er findet sich bei gewissen Moosgruppen constant, insbesonders bei wasser- bewohnenden Formen (Sphagnum, Weissiaceae ete.); Vortragender erbliekt seine biologische Bedeutung in den zweifellos nachgewiesenen antiseptischen Eigenschaften. 2. Sitzung am 19. September Vormittag. (Geschäftssitzung der deutschen botanischen Gesellschaft.) Vorsitzender: Prof. S. Schwendener. 374 Nach Erstattung und Genehmigung der Rechnungsvorlage, und nach Vortrag der Nekrologe der 1898/99 verstorbenen Mit- glieder erfolgte die Neuwahl des Ausschusses für 1899/1900. Es wurden gewählt: zum Präsidenten S. Schwendener (Berlin), zum Stellvertreter des Präsidenten E. Stahl (Jena), zu Ausschussmit- gliedern: Cramer (Zürich), Drude (Dresden), Goebel (München), Haberlandt (Graz), Hegelmaier (Tübingen), Klebs (Halle), Pfeffer (Leipzig), Pfitzer (Heidelberg), Radlkofer (München), Reinke (Kiel), Schimper (Basel), Solms-Laubach (Strassburg), Strasburger (Bonn), Wettstein (Wien), Wiesner (Wien). — Zu eorrespondirenden Mitgliedern wurden gewählt: Franchet und Guignard (Paris). — Die Commission für die Flora von Deutsch- land legte einen von den Herren Dalla Torre und Schube ver- fassten Bericht über die letzten Jahre vor, der durch zweekmässige Abfassung und grosse Genauigkeit sich auszeichnet. Von mehreren Seiten wurde der Wunsch ausgesprochen, dass nach Ablauf der Functionsdauer der Commission eine Aenderung ihrer Zusammen- setzung und Erweiterung ihrer Thätigkeit eintrete. — Eine längere Debatte rief der Antrag des Ausschusses hervor, die General-Ver- sammlung in Zukunft von der Naturforscher-Versammlung loszulösen und im Vereine mit den Zoologen im Frühjahre abzuhalten. Der Gegenantrag Prof. Pfeffer's, es bei dem jetzigen Modus zu be- lassen, wurde mit grosser Majorität angenommen. Ueber Antrag Wettstein’s wurde im Zusammenhange damit folgende Resolution beschlossen: „Die Versammlung drückt den Wunsch aus, es möge in Zukunft die General-Versammlung in dem Sinne umgestaltet werden, dass dieselbe eine sorgfältige Vorbereitung erfahre zu dem Zwecke, um Sammelreferate über wichtige actuelle Fragen, Demon- strationen von Präparaten, Instrumenten und Methoden in erste Linie zu stellen. Die rechtzeitige Bekanntmachung dieser vorbereiteten Tagesordnung wäre nöthig.“ Hierauf folgten Vorträge: Dr. F.W. Neger (Wunsiedel) „Zur Kenntniss der Gattung Phyllactinia*. Verfasser untersuchte die Funetion der sogenannten Pinselzellen an den Perithecien. Er er- kannte in ihnen Adpressorien, deren Aufgabe es ist, das durch die Wirkung der sich nach abwärts krümmenden „Anhängsel“ vom Substrate losgelöste und vom Winde fortgeführte Peritheeium an anderen Gegenständen zu befestigen. Prof. Tschirch (Bern) sprach „über ölsezernirende Drüsen- haare“. Er wies entgegen der Ansicht, dass Harzbalsam sich im Innern der Trichomzellen bildet, nach, dass die Bildung des Harzes ausschliesslich innerhalb der Cuticularkappe am Ende des Trichomes aus einer dort entstehenden Schleimansammlung erfolgt. An den Vortrag knüpfte sich eine Discussion, an der Molisch, Pfeffer und Schwendener sich betheilisten, und in der insbesondere Letzterer die Bildung des Harzes im Innern von Zellen bei Coni- feren vertrat. 3. Sitzung am 19. September Nachmittag. Vorsitzender: Prof. Pfeffer. 315 Dr. F. W. Neger „Ueber den Ursprung der Flora Süd- patagoniens“. Auf Grund eigener Beobachtungen charakterisirte der Vortragende die Beziehungen der Flora des Gebietes zu jener der benachbarten Länder und wies insbesondere auf die Unmöglichkeit der Einwanderung höherer Holzpflanzen aus diesen hin. Prof. Möller (Eberswalde) demonstrirte ein überaus reiches und instructives Material von Hymenolichenen aus Brasilien. Er erläuterte die Beziehungen der drei Gattungen Cora, Dictyonema und Laudatea zu einander, an deren Bildung durchwegs Stereum hymenolichenum theilnimmt; im ersteren Falle in Verbindung mit Chroococcus, in den beiden anderen Fällen in Verbindung mit Scytonema. Dr. H. Ross (München) schilderte die geschichtliche Ent- wicklung der Flora Sieiliens und die physiognomischen und biolo- gischen Eigenthümlichkeiten der Strandformation. Zur Erläuterung benutzte er ein reiches Herbarmaterial. Prof. E. Buchner (Berlin) demonstrirte Darstellung und Wirkung der Zymase (des aus Hefepilzen durch Zertrümmerung der Zellen und Extraction gewonnenen. die Alkoholgährung des Zuckers verursachenden Enzyms) und legte die Gründe dar, welehe dafür sprechen. dass thatsächlich ein im Plasma gebildetes, lös- liehes Enzym und nicht das Plasma selbst die Gährungserschei- nungen hervorruft. Prof. Molisch und Pfeffer drückten ihre Ueberzeugung von der Richtigkeit der in neuerer Zeit mehrfach bekämpften Anschauungen Buchner's aus. Dr. H. Nestler (Prag) „Zur Kenntniss der Wasserausschei- dung an den Blättern von Phaseolus“. Vortragender hat den von ihm schon einmal studirten Vorgang neuerdings untersucht; es gelang ihm in Folge entsprechender Versuchsanstellung, den Wasser- austritt direet zu beobachten. Es stellte sich heraus, dass der Wasseraustritt sowohl an den Trichomhydathoden, als auch an Stellen ohne Trichome stattfindet. Prof. H. Molisch (Prag) „Neue Beobachtungen an Zell- kernen“. Vortragender entdeckte eine Reihe auffallender Zellkern- formen. Es handelt sich dabei durchwegs um ruhende Kerne, und zwar um solche in Secretbehältern. In jenen von Musa-Arten fand Vortragender Kerne von auffallender Grösse mit einer grossen Vacuole im Innern der deutlichen Kernhaut, welche er „Blasen- kerne“ nennt. In den Secretbehältern von Amaryllidaceen, besonders von Lycoris fanden sich ausserordentlich verlängerte. fadenförmige, mannigfach gekrümmte Kerne („Fadenkerne“), während in den Secretbehältern von Aloe sich Kerne von ganz ungewöhnlicher Grösse („Riesenkerne“) finden. 4. Sitzung am 21. September Vormittag. Vorsitzender: Prof. Wettstein (Wien). Dr. L. Celakovsky jun. sprach „über einige die Bildung der Fortpflanzungsorgane der Pilze bedingende unsächliehe Momente“. Es gelang ihm bei Versuchen mit Botrytis cinerea, Aspergillus- Arten, Penicillium u. a. die Luft, in der zumeist die Bildung der 316 Fortpflanzungsorgane (Öonidien) erfolgt, durch Flüssigkeiten zu er- setzen. Als besonders geeignet erwies sich hierzu Paraffinöl. Der Vortragende schliesst aus seinen Untersuchungen, dass für gewöhn- lich die Beschaffenheit des Substrates, in dem das vegetative Myee- lium sich findet, insbesonders der Reichthum desselben an Nähr- stoffen, die Bildung der Fortpflanzungsorgane hindert, und dass nicht der Uebertritt in Luft allein die Veranlassung zur Sporen- bildung ist. Herr H. Bruchmann (Gotha) zeigte eine reiche und schöne Sammlung von Präparaten vor, welche seine bekannten, an den Prothallien der Lycopodiaceen gemachten Entdeckungen illustriren ; im Anschlusse an diese Demonstration besprach er in Kürze die wichtigsten Resultate seiner Untersuchungen und präcisirte seine Auffassung der Prothallien dahin, dass ihr eigenthümlicher Bau keineswegs als eine jüngere, durch Anpassung an die saprophytische Lebensweise gewonnene Bildung, sondern als ein im allmäligen Schwinden begriffener Rest ehedem stärker ausgeprägter Eigen- thümliehkeiten anzusehen ist. Prof. E. Heinricher (Innsbruck) sprach „über den Ent- wicklungsgang einiger grüner Halbschmarotzer*. Er theilte die Resultate von Keimungsversuchen mit Samen von Bartschia und Tozzia, mit Früchten von Thesium mit. Bartschia keimt ohne Be- rührung mit Nährwurzeln und wird wahrscheinlich erst im vierten bis fünften Jahre blühreif. 7ozzia keimt blos in Berührung mit Nährwurzeln (Alchimilla) und dürfte gleichfalls erst sehr spät blühreif werden. Früchte von T’hesium verlieren schon kurze Zeit nach der Reife die Keimfähigkeit. Prof. F. Schwarz (Eberswalde) hielt einen Vortrag, betitelt: „Einwirkung von longitudinalem Druck auf die Holzbildung der Kiefer“. Er erläuterte die befördernde Wirkung, welche einseitiger longitudinaler Druck, hervorgerufen durch dauernde Schiefstellung des Stammes, durch periodische Schiefstellung desselben in Folge Windwirkung ete. auf die Holzbildung ausübt. Die Wirkung äussert sich nicht blos in der Holzmenge, sondern auch in dem Grade der Verholzung und Dieke der Membranen etc. Auch bei Bildung des Herbstholzes im normal gestellten Stamme dürfte der Druckreiz insoferne eine Rolle spielen, als er zwar am Ende der Vegetations- zeit nicht grösser als sonst ist, wohl aber Momente, die seiner Wirkung entgegenarbeiten, in geringerem Masse vorhanden sind. — An den Vortrag knüpfte sich eine Diseussion, an der sich insbe- sonders Prof. Kny (Berlin) und Prof. Hartig (München) bethei- lieten; Ersterer wies auf die Öomplication des Phänomens der Holz- bildung hin, das seiner Meinung nach durch Druckreiz allein nieht erklärt werden kann, besonders nachdem die Hölzer von Dieotylen vielfach ein ganz anderes Verhalten als die Kiefer zeigen. Prof. Hartig stimmte den Darlegungen des Vortragenden vollkommen bei, möchte aber bei der Bildung des Herbstholzes im normalen Stamme der Transspiration und Nahrungszufuhr eine grössere Rolle zuschreiben. 317 Prof. A. Fischer (Leipzig) demonstrirte Strueturen, welche er in Eiweisslösungen, die in todte Zellen eingepresst wurden, künstlich hervorrief, und welche Strueturen, die im Pflanzenzell- plasma durch die üblichen Methoden der Fixirung und Färbung ersichtlich gemacht werden, täuschend ähnlich sind. Die Präparate waren zu gleicher Zeit Belege für die vom Verfasser in seinem Jüngst erschienenen Werke gemachten Mittheilungen über die Mög- lichkeit von künstlicher Erzeugung von Plasmastructuren. Herr L. Geisenheyner (Kreuznach) besprach die Unter- schiede zwischen Lycium rhombifolium und halimifolium (Blatt- form, Färbung der Corolle, Länge des Griffels), welche beide be- kanntlich noch immer vielfach irrthümlich als Zycium barbarum bezeichnet werden, zeigte eine Hybride zwischen beiden vor und demonstrirte schliesslich auffallende Formen von Blechnum Spicant. Die 5. Sitzung, welehe am 21. September Nachmittags, unter dem Vorsitze von Prof. R. Chodat (Genf) stattfand, hatte folgende Tagesordnung: Prof. R. Hartig (München) „Erläuterungen zur Ausstellung des Vortragenden betreffend Blitzbeschädigungen an Bäumen“. F. E. Weiss (Manchester) „Ueber einige zweireihige Halonien“. Prof. E. Heinricher (Innsbruck) „Ueber die Verbreitung und die Vorkommensarten der Eiweisskrystalle bei Lathraea“. Die Auffindung von Eiweisskrystallen in Zellkernen von Lathraea Squamaria erfolgte durch Radlkofer. Nach den Unter- suchungen des Vortragenden kommen aber bei Lathraea Squamaria ausser den Eiweisskrystallen in den Zellkernen solche noch vor: 1. Frei im Plasma, 2. in den Leucoplasten. Erschöpfender studirt wurden bisher die der Kerne und des Plasmas. Vortragender stellte bezüglich der ersteren fest, dass sie in allen Organen vorkommen können, dass sie im embryonalen Gewebe fehlen, aber 0:5 mm hinter der Vegetationskuppe der Sprosse erscheinen und besonders in den jugendlichen und lebenskräftigen Organen stets vorhanden sind. Bei einer Keimpflanze von circa 1'/, Monaten waren sie in allen Theilen nachzuweisen; nicht hingegen in allen Rhizomtheilen. Die Krystalle des Plasma sind ebenso allgemein verbreitet und konnten in allen Organen nachgewiesen werden; ihre Auffindung ist aber durch ihre ausserordentliche Kleinheit verzögert gewesen. Sie stellen kleine rhombische oder quadratische Blättchen dar, die kaum über 1 u Seitenlänge haben und daher auch erst bei 1000- bis 1500facher Vergrösserung erkennbar sind. Sie können in grosser Menge, oft wohl zu hundert und mehr in einer Zelle vorhanden sein. Prof. F. Oltmanns (Freiburg i. B.) „Kleinere Mittheilungen aus der biologischen Station von Helgoland“ (Referat über ein gleichbetiteltes Manuscript Kuckuck's). Prof. ©. Haussknecht (Weimar) „Ueber die Abstammung des Saatweizens“. Der Vortragende unterscheidet drei wildwachsende Formen des Einkornes (Triticum aegilopoides Lk. em.): Die klein- asiatische Form T. Thaoudar Reut., das südosteuropäische T. Baeoticum Boiss. und eine dritte, bisher nur in Thessalien von ihm Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1899. 28 318 aufgefundene Form 7. tenax Hssk. Die zwei ersteren mit zerbrech- lieher Spindel und zweizeiligen Aehren sieht er als die Stamm- formen des Einkornes (7. monococcum L.), des Emmers (7. dicoc- cım Schrk.) und des Spelzes (7. Spelta L.) an. Die dritte Form mit zäher Spindel und undeutlich vierzeiligen Aehren ist nach ihm die Stammpflanze des Saatweizens. Das in Bezug auf Stellung und Abstammung bisher räthselhafte 7. polonicum L. erklärt er als ein Culturproduct der pontisch-mediterranen Haynaldia villosa Sehur (Trit. villosum M. B.), das jedenfalls in Podolien (einem Theile des alten polnischen Reiches) entstand und von dort aus seinen Einzug in die übrigen Länder hielt. Mit der Naturforscher-Versammlung stand eine naturwissen- schaftlich-medieinische Ausstellung in Verbindung, die mehrere botanisch bemerkenswerthe Objecte enthielt. Prof. Goebel stellte eine Sammlung tadelloser Präparate von biologisch inter- essanten Pflanzen aus, darunter Podostemaceen und einige Ergeh- nisse seiner jüngsten Reise nach Australien und Neuseeland, so Haastia- und kaoulia-Arten (ein Exemplar von KR. mamillaris mit einem Durchmesser von mehr als 1 m). Cladonia retipora ete. — Prof. Hartig stellte eine grosse Sammlung von Blitzbeschädigungen an Baumstämmen aus. Beigelegt war eine sehr gelungene, zur Nacht- zeit aufgenommene Photographie eines „leuchtenden Holzes“. — Als Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition waren zahlreiche photographische Vegetationsbilder exponirt. Personal-Nachrichten. Der langjährige Oberdirector des „Allg. österr. Apotheker- vereines* Anton v. Waldheim istam 13. August in Wien gestorben. Dr. A. P. Anderson wurde zum Assistant-Professor der Botanik, speciell der Pflanzen-Physiologie an der University of Minnesota in Minneapolis ernannt. J.HenryBurkill in Kew wurdezum Principal-Assistanteernannt. H. H. Welch-Pearson wurde als Nachfolger Stapf's Assistant for India am Herbarium in Kew. W. Leslie wurde zum Assistant Superintendent of the Royal botanie Gardens Trinidad ernannt. Gestorben sind: Der Botaniker Julius Scharlok in Graudenz in Westpreussen im 92. Lebensjahre. Can. Carnoy, Professor der Universität Loewen, am 10. Sep- tember d. J. Am 14. August endete das Leben eines vielversprechenden jungen Botanikers, des stud. phil. Friedrieh Stolz, durch jähen Absturz im Pitzthale in Tirol. Er war der Sohn des an der Uni- versität zu Innsbruck als Mathematiker wirkenden Prof. Dr. Otto Stolz. Er wurde im Februar 1878 zu Innsbruck geboren, besuchte das dortige Gymnasium, nach dessen Absolvirung er Naturwissen- schaften in Innsbruck und München studirte. Schon als Gymnasiast 319 zeigte er als Schüler des damals am Gymnasium wirkenden Herrn Professor v. Dalla Torre ein lebhaftes Interesse für Naturwissen- schaften und speeciell für Botanik, so dass er eifrig Phanerogamen. Kryptogamen und Gallen sammelte und dies auch als Student mit guten Erfolgen fortsetzte. Er lieferte daher auch Herrn Prof. v. Dalla Torre viele Beiträge zu den von ihm veröffentlichten Ver- zeiehnissen der Tiroler Gallen, die in den Schriften des natur- wissenschaftlich-medieinischen Vereines zu Innsbruck erschienen sind. Auch dem Unterzeichneten sendete er wiederholt reichhaltige Pilzsammlungen aus Tirol zu, die wichtige Beiträge zu der beab- sichtigten Pilzfiora Tirols brachten. Unterzeichneter hatte schon Gelegenheiten. einzelne Funde in seinen Publicationen zu erwähnen, wie z. B. die Auffindung der Urophlyctis Kriegeriana Magn. in Tirol. In der jüngst vom Unterzeichneten in den Schriften des naturwissenschaftlich-medicinischen Vereines zu Innsbruck veröffent- lichten Studie über die Erysipheen Tirols wurden viele Funde von Friedrich Stolz angeführt. Und in der Pilzflora von Tirol wird er oft als Sammler seltenerer Arten anzuführen sein, so dass er einen achtungswerthen Platz in der mykologischen Erforschung Tirols einnimmt. Mit besonderem Interesse studirte er die Moose, sowohl Leber- moose wie Laubmoose. Seine Lebermoosfunde hat noch jüngst J. B. Jack als Beitrag zur Lebermoosflora Tirols in den Ver- handlungen der zool.-botan. Gesellschaft in Wien veröffentlicht. Ebenso ausgezeichnet kannte er die Laubmoose. Er hat sie eifrig aus allen Theilen Tirols gesammelt und Unterzeichneter hegt den lebhaften Wunsch, dass seine für die genauere Kenntniss der Verbreitung wichtigen Laubmoosfunde noch zur Veröffentlichung gelangen möchten. P. Magnus, Berlin. Inhalt der October-Nummer: Jeneid A., Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen. S. 345. — Rick J. und Zurhausen H., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. IV. S. 349. — Sauter F., Funde seltenerer Pnanerogamen in Ost- und Mitteltirol. S. 351. — Dalla Torre K. v., Notiz über die Verbreitungsweise von Crocus albiflorus W. K. S. 369. — Literatur- Uebersicht. S. 369. — Akademien, botanische Gesellschaften etc. S. 372. — Personal-Nachrichten. S. 378. — Magnus P., Nekrolog auf F. Stolz. S. 378. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. - Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI-—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 380 INSERATE. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-AÄdressbuehes (Botanist’s Direetory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker- Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog” der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen,, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. SIesie sie sie sie sie Nie iesie ie teste sie ieieie este sie iesie senkt Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien, |., Barbaragasse 2. Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser verfasst von ID ZESmen Me 2sneanestetet k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8%. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9°—. PRASARTRENININASRBRASENESAIOERAIRISISERTRERER ERRERT 3% SI Sr ERE MEHR yeiette ur TUT Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Bu T., a Pr 2» ÖSTERREICHISCHE UTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Wien, November 1899. XLIX. Jahrgang, N’. Zur Systematik der Gattung Sorbus. 1. Die europäischen Arten und Hybriden. (Zweite Abtheilung.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). In der ersten Abtheilung dieses Abschnittes meiner Abhand- lung‘) habe ich die fiederblättrigen Arten, Sorbus domestiea L. und Sorbus aucuparia L., besprochen. Bevor ich nun auf die Besprechung der Section Aria Pers. übergehe, will ich die Hybriden, welche zwischen Sorbus aucuparia L. und den Arten der Aria- Gruppe vorkommen, behandeln. Die Hybriden des Sorbus aucuparia L. mit den Arten der Section Aria Pers. Schon Linne kannte eine Hybride von Sorbus aucuparia L.. die er mit dem Namen Sorbus hybrida bezeichnete ?). Spätere Untersuchungen, auf welche ich weiter unten noch zurückkommen werde, ergaben, dass Sorbus hybrida L. aus der Kreuzung von Sorbus aucuparia L. mit dem im südlichen Skandinavien ver- breiteten Sorbus Suecieca (L.)?) (8. Scandica Fries) *) hervor- gegangen ist. Lange Zeit hindurch wurde der in Mitteleuropa zerstreut vorkommende Bastard zwischen Sorbus aucuparia L. und Sorbus Aria (L.) ebenfalls als Sorbus hybrida L. bezeichnet: erst im Jahre 1881 gab Ilse demselben den Namen Pirus Thu- ringiaca?). Nachdem sowohl Sorbus Aria (L.), als auch Sorbus Suecica (L.). mit Sorbus aucuparia L. Hybride erzeugen, war es mir von vorneherein wahrscheinlich, dass auch Sorbus Mougeoti Soy. Will. 1) Vgl. diese Zeitschrift 1898, 8. 167. ®2) Linne, Species plantarum ed. 2. p. 684 (1762). 3) Cataeges Aria var. Suecıca Linne Spec. plant. ed. 1. p. 476 (1753). *) Fries, Fl. Halland. p. 38 (1817). >) Jahrb. d. botan. @. u. Mus. zu Berlin I. p. 232. Oesterr. botan. Zeitschr. 11. Heft. 1899. 29 332 et Godr.!), dessen weite Verbreitung im mittleren und südlichen Europa erst in neuerer Zeit festgestellt wurde), sich mit Sorbus aucuparia L. kreuzt. Das Verdienst, diesen Bastard thatsächlich aufgefunden und zugleich richtig gedeutet zu haben. gebührt Herrn J. Bornmüller, welcher denselben am Domugled im Banat auf- fand. Dieser Sorbus war den ungarischen Botanikern, wie zu er- warten war, nicht entgangen. Schon Heuffel?) führte ihn als „Sorbus hybrida L“ an; Borbäs gab der Pflauze später zwei verschiedene binäre Namen (zuerst Sorbus semipinnata*), dann Sorbus Dacica)°), ohne aber ihre wahre Natur zu erkennen. In den folgenden Zeilen sollen nun die drei eben erwähnten Hybriden näher besprochen werden. 1. Sorbus Aria X aucuparia. Sorbus Thuringiaca, |Ilse apıd Ruhmer in Jahrb. d. botan. G. u. Mus. zu Berlin I. p. 232 (1881) sub Piro] Fritsch in A. Kerner, Schedae ad floram exeiccatam Austro-Hungaricam VII. p. 16 (1896). Pyrus semipinnata Roth Enumeratio plantarum phaeno- gamarum in Germania sponte nascentium II. p. 438 (1827), exel. synon. nonnull., non Sorbus semipinnata Borbäs. Sorbus hybrida Koch Synopsis florae Germanicae et Helveticae ed. 1. p. 236 (1837). et aut. mult., non Linne. Dieser Bastard ist aus begreiflichen Gründen dem folgenden sehr ähnlich; manche Autoren glauben noch heute, die beiden Bastarde überhaupt nieht sicher unterscheiden zu können°). Ich möchte aber doch annehmen, dass in den meisten Fällen die Unterscheidung derselben auf keine besonderen Schwierigkeiten stossen dürfte. Ich habe in der Flora exsiccata Austro -Hungarica unter Nr. 2442 und 2443 die beiden Bastarde ausgegeben, und zwar, wie ich glaube, in typischen Exemplaren, welche ziemlich auffallende Differenzen aufweisen. Schon die Grösse und Form der Blätter ist eine verschiedene; jedoch möchte ich auf dieses Merkmal deshalb kein besonderes Gewicht legen, weil Sorbus Aria (L.) gerade in dieser Hinsicht so stark variirt, dass jedenfalls auch die Hybride Aria X aucuparia in Bezug auf die Blattform ver- änderlich ist. Dazu kommt noch, dass je nach dem grösseren oder geringeren Einfluss des Sorbus aucuparia L. bei beiden Bastarden verschiedene Blattformen vorkommen können. 1) Mem. de l’acad. d. Stanisl. (1858). 2) Vgl. hierüber namentlich Beck in Becker’s Hernstein I. p. 392 (1886). — Murbeck, Beiträge zur Kenntniss der Flora von Südbosnien und der Her- cegovina (Lunds Universitets Arsskrift XXVII.) p. 129. — Beck, Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hereegovina VIII. (Annal. d. naturhistor. Hofmus. Wien XI.) p. 47. 3) Verhandl. d. zool. botan. Gesellschaft in Wien 1858, Abh. S. 104. *) Mathematikai €s termeszettudomänyi ertesitö 1882/83, p. 85. 5) Oesten, botan. Zeitschrift 1887, S. 404. 6) Vgl. beispielsweise Focke inKoch-Hallier-Wohlfarth, Synopsis der deutschen und Schweizer Flora I. p. 856 (1892). 385 Die Blätter von Sorbus Suecıca (L.) unterscheiden sich aber bekanntlich von jenen des Sorbus Aria (L.) keineswegs nur in der Grösse und Gestalt allein, sondern namentlich auch durch die Lappung und Serratur des Blattrandes, sowie durch den viel dünneren, niemals weissen Filz auf der Blattunterseite. Diese beiden Merkmale treten auch in den Hybriden deutlich herver und sind am besten geeignet, die beiden Bastarde von einander zu unterscheiden. Bei Sorbus hybrida L. sind die einzelnen Abschnitte, bezw. Lappen der Blätter viel spitzer als bei Sorbus T’huringiaca (Ilse), durch offene, fast geradlinig begrenzte Einschnitte von einander geschieden und die Serratur an der Spitze des Blattes viel schärfer und spitzer als bei jenem. Sorbus Thuringiaca (Ilse) hat auffallend stumpfe, oft geradezu abgerundete Blattabschnitte, die (von den untersten ab- gesehen) durch schmale Einschnitte von einander getrennt sind, sowie eine viel weniger hervortretende, feinere und nicht so spitze Serratur an dem Endlappen des Blattes. Ferner ist die Unterseite der ausgebildeten Blätter von Sorbus hybrida L. meist nur dünn- filzig und graugrün, während die Blätter von Sorbus Thuringiaca (Ilse) in der Regel ausgesprochen graufilzig bleiben. Indessen ist dieses letztere Merkmal allerdings auch von dem Einflusse der Sorbus aucuparia L. abhängig, der selbst mit unterseits kahlen oder mehr oder weniger behaarten Blättern vorkommt '!). In den Blüten und Früchten konnte ich zuverlässige Unter- scheidungsmerkmale zwischen Sorbus hybrida L. und Sorbus Thu- ringiaca Ilse nicht finden. Bei wildwachsenden Exemplaren wird schon der Ort des Vorkommens in der Regel darauf hinweisen, mit welchem der beiden Bastarde man es zu thun hat; nur muss dabei berück- sichtigt werden, dass das spontane Auftreten von Sorbus hybrida L. auch dort möglich ist, wo sich Sorbus Sueecica (L.) in der Nähe in Cultur befindet. In Bezug auf die binäre Benennung des Bastardes Sorbus Aria X aucuparia muss ich, soweit die vor 1881 gebrauchten Namen in Betracht kommen, auf das bei Besprechung der beiden folgenden Bastarde Anzuführende verweisen. Der Name Pirus Thuringiaca Ilse wurde zwar, wie Ruhmer a. a. ÖO. anführt, speciell für eine Form mit weniger getheilten Blättern gewählt, kann aber ganz gut für den Bastard Sorbus Aria X aucuparia überhaupt verwendet werden, wie dies schon Ruhmer selbst gethan hat. 2. Sorbus aucuparia X Suecica. Sorbus hybrida Linne Spec. plant. ed. 2. p. 684 (1762). Pirus pinnatifida Ehrh. Beiträge zur Naturkunde VI. p. 93 (1791). Sorbus Fennica aut. Scandinav. Dieser Bastard unterscheidet sich von dem vorher besprochenen in der Regel durch kürzere, namentlich gegen den Grund zu relativ 1) Vgl. diese Zeitschrift 1898, S. 169. 297 384 breite Blätter mit schärferen Einschnitten am Rande, spitzeren Lappen und gröberer Serratur des Endabschnittes, oft auch durch schwächeren Filz auf der Blattunterseite. Näheres hierüber wurde bei Besprechung von Sorbus Arıa X aucuparıa auseinandergesetzt. Im Verbreitungsgebiete von Sorbus Suecica (L.) scheint diese Hybride nicht selten zu sein, während sie in Mitteleuropa nur in eultivirten Exemplaren vorkommt. Die schwedischen Botaniker bezeichnen diese Hybride ge- wöhnlieh mit dem Namen Sorbus Fennica (Kalm); die Nicht- annahme dieses Namens bedarf daher der Begründung. Die älteste Quelle, in welcher meines Wissens die in Rede stehende Pflanze erwähnt wird, ist die zweite Ausgabe von Linne's „Flora Sueeiea“ (1755). Dort wird pag. 166—167 COrataegus Aria mit den Varietäten: „ß. Aria Dalech.“ und „y. Crataegus Fennica Kalmii“ aufgeführt. Aus den Citaten und Standortsangaben ist mit Sieherheit zu entnehmen, dass Linn& hier (abweichend von den „Speeies plantarum“) als Typus von „Crataegus Aria“ seine var. Suecica‘) annimmt (wahrscheinlich deshalb, weil sie in Schweden weitaus die häufigere ist), während er jene Pflanze, die wir heute allgemein „Sorbus Aria“ nennen, als var. ß. bezeichnet. Zur var. y. bemerkt Linne: „Orataegus fennica a D. Kalmio missa. eujus tantum folia sieea vidi, et tantum in Finlandia oceurrit* ete. etc. Aus den weiteren Bemerknngen geht ohne Zweifel hervor, dass unter dieser var. y. Linne’s spätere Sorbus hybrida gemeint ist. Linne eitirt auch dann in der zweiten Ausgabe der Species plan- tarum als Synonym zu Sorbus hybrida „Orataegus fennıca Fl. suec. 2°:n. A332 Obsehon nun die Identität des „Orataegus Fennica Kalmii“ der Flora Suecica und des „Sorbus hybrida“ der Spec. plant. ed. 2 ganz sicher ist, glaube ich doch, dass eine binäre Benennung der Pflanze in der „Flora Sueeica“ nicht erfolgt ist. Linne hat überhaupt in der „Flora Sueeiea“ die Varietäten niemals be- nannt, sondern stets nur unter ß. und y. angeführt. „Orataegus Fennica Kalmii“ soll jedenfalls nur heissen: „ein von Kalm in Finnland gefundener Orataegus*“, nicht aber „Orataegus Fenniea“ des Autors Kalm. Nur dann wäre meiner Ansicht nach der Name „Fennica* zu gebrauchen, wenn Kalm selbst denselben vor 1762 (dem Publi- cationsjahr von Sorbus hybrida 1.) publieirt hätte. Dies ist aber offenbar nieht der Fall. Fries?) eitirt allerdings „Sorbus fennica Kalm Fl. F. 1756“; Kalm hat aber im Jahre 1756 nur eine Ab- handlung unter dem Titel: „De praerogativis Finlandiae praecipue quoad plantas spontaneas in bellariis adhibitas“ veröffentlicht, in weleher, wie ich mich selbst überzeugen konnte‘), von einem Orataegus oder Sorbus „Fennica“ nirgends die Rede ist. Herr 1) Crataegus Aria ß. Sueeica Linne Spee. plant. ed. 1 p. 476 (1753). 2, RB. Fries, Summa vegetabilium Scandinaviae p. 42 und 175 (1846). 3) Die Einsichtnahme in diese Kalm’sche Abhandlung verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Kihlman in Helsingfors. 385 Dr. Kihlman in Helsingfors, den ich um Aufklärung dieses Wider- spruches ersuchte, schrieb mir: „Das Citat von Fries (Summa veget. scand.), wonach Kalm die Pflanze im Jahre 1756 veröffent- lieht hätte, beruht ohne Zweifel auf einem Schreibfehler, denn „Florae Fennicae pars prior“ von Kalm erschien 1765, nicht 1756. Es sind hier nur nomina nuda vorhanden, und anderswo hat Kalm. so viel ich weiss, die Pflanze nicht beschrieben“. Fries und andere skandinavische Botaniker haben den Namen Sorbus hybrida L. wohl hauptsächlich deshalb nieht angenommen, weil sie die Bastardnatur der Pflanze mit Rücksieht auf ihr häufiges Vorkommen und ihre Fruchtbarkeit bezweifelten!). Für uns fällt dieser Grund weg, und ausserdem glaube ich oben nachgewiesen zu haben, dass der Name „Fennica“ erst lange nach Linne zur binären Benennung unserer Pflanze verwendet wurde. Es ist wiederholt die Frage aufgeworfen worden, ob Linne unter Sorbus hybrida nicht vielleicht den Bastard 8. Aria X aucuparia verstanden habe. So schreibt beispielsweise Beck?): „Aria hybrida RE soll eine Hybride zwischen Aria scandica und Sorbus aucu- paria darstellen, was noch sieher zu stellen, da sowohl Aria nivea als A. scandica in Schweden vorkommen“. Andere, wie Köhne?°) und Garcke'), setzen Sorbus hybrida L. direct = 8. Aria X aucupartia. (Schluss folgt.) Ueber einige Hepaticae aus Japan. Von Victor Schiffner (Prag). Die Lebermoosflora Japans ist von ausserordentlichem Inter- esse durch die merkwürdige Mischung von palaearctischen und pa- laeotropischen Typen; von ersteren sind die grösste Anzahl iden- tisch mit europäischen und nordwest-amerikanischen Arten, von letzteren sind einige mit Arten des nördlichen Indien und der Ma- layischen Inseln übereinstimmend, andere stellen selbständige Arten dar, die aber solchen der genannten Gebiete sehr nahe stehen. Da- neben finden sich eine grosse Anzahl endemischer Formen, von denen als die charakteristischesten nur folgende genannt werden mögen: Cavicularia densa, Makinoa crispata, Mastigophora Bis- seti, Ptilidium sacculatum (= Blephorozia sacculata Mitt.). Es ist hier nicht der Ort, die verdienstvollen Schriften voll- ständig aufzuzählen, denen wir unsere Kenntniss der japanischen Lebermoosflora verdanken; ich möchte nur auf die ausgezeichnete Arbeit von F. Stephani, Hepaticae Japonicae (Bull. de l’Herb. 1!) Die Gattungen der Pomaceen, p. 18. 2) Illustrirte Flora von Deutschland, 18. Auflage, S. 209. 3) „E vana hybriditatis opinione“, schreibt Fries a. a. 0. S. 175. — Auf- fallend ist, dass Fries die Aufstellung des Namens „Sorbus hybrida“ Linne tilius zuschreibt, was doch ganz und gar unrichtig ist *) Flora von Niederösterreich, S. 711 (1892) 386 Boissier V. 1897) hinweisen, in welcher nicht weniger als 216 Arten, worunter 62 neue, für das Gebiet nachgewiesen werden '). Damit ist aber sicher der ungemeine Formenreiehthum noch lange nicht erschöpft und wir können aus diesem herrlichen Lande noch manche schöne Entdeckung gewärtigen, wie auch u. A. die jüngst aufgefundene neue Gattung Makinoa beweist, sowie eine kleine Sendung von Lebermoosen, die ich diesen Sommer von Herrn K. Miyake in Tokio erhielt, welche nicht nur einige für die Ja- panische Flora neue Arten, sondern auch eine Anzahl höchst interessanter bisher unbekannter Formen enthält. Die in Rede stehenden Pflanzen waren zum Theile von Herrn Miyake (zumeist richtig) bestimmt, zum Theile unbestimmt und hat die Aufarbeitung dieses Materiales Resultate ergeben, die un- sere Kenntniss der Lebermoosflora Japans einen Schritt fördern, so dass ich nicht anstehe, meine Wahrnehmungen somit der Oeffent- lichkeit zu übergeben. Von besonderem Interesse dürften einige Untersuchungen über die Gattung Cavicularia sein, welche über einige bisher dunkle Punkte in der Morphologie dieser merkwür- digen Pflanze Licht verbreiten, obwohl noch Manches zu untersuchen bleibt, bis fruetifieirendes Materiale vorliegen wird. Ich habe diese morphologischen Untersuchungen in den Anhang verwiesen, damit dadurch die systematische Aufzählung und Beschreibung der mir vorliegenden Pflanzen nieht unterbrochen werde. Zu letzterer habe ich zu bemerken, dass ich (in Klammer) die Nummern beisetze, unter denen mir die betreffenden Pflanzen von Herrn Miyake gesandt wurden; die neuen Arten sind durch fetten Druck ausgezeichnet. 1. Riceia (Ricciella) Miyakeana Schffn. n. sp. — Mo- nöcisch. In grossen, dichten, flachen Rasen, nicht Rosetten bildend. Grün, unterseits gegen die Ränder dunkelroth gefleckt. Frens gross, sehr diek, doppelt dichotom getheilt, die End- verzweigungen zugespitzt, vorn kaum ausgerandet, die Laub- stücke bis 15mm lang, 1’5—2mm breit, nur ein Drittel breiter als dick, oberseits mit deutlicher Mittelfurche, besonders gegen die Zweigspitzen; im Querschnitte mit steil aufsteigenden Seiten, Ränder sehr diek aber scharf. Luftkammern eng, in der Nähe der Mittellinie der Frons auf dem Flächen- sehnitte von je 5—6 Zellen umgrenzt (sehr ausnahms- weise von 4), gegen die Fronsränder viel weiter und von je 6—8 Zellen umgrenzt. Rhizoiden zahlreich, bleich. Ventral- schuppen sehr gross, den Rand erreichend, theilweise geröthet. Sporogon in das fleischige Gewebe eingesenkt, ventral nicht hervorgewölbt, sondern sich wie bei der Sect. Euriccia ver- haltend. Archegonhals der jungen Calyptra nur an der Basis geröthet. Sporen gross, 0°l mm, kastanienbraun, Saum ziem- lich breit, sehr fein papillös und etwas ausgefressen gezähnelt, i 1) In der eitirten Schrift findet man in der Einleitung auch ein (aller- dings nicht vollständiges) Verzeichniss der Schriften über die Hepaticae Japans. -1 387 Netzfeldehen auf der eonvexen Aussenfläche klein, 8—9 im Querdurchmesser, Netzleisten in den Ecken mit hohen, stumpfen Papillen, die in der Profilansicht als rundliche Warzen er- scheinen. Antheridienstifte lang, bleich. Botanischer Garten zu Tokio. 1897 Igt. Miyake (Nr. 60). Es liegt hier abermals eine jener interessanten Arten vor, die wie R. Junghuhniana in ihrem anatomischen Aufbaue einen Uebergang bilden von der Section Ficciella zu Euriccia. Von R. Junghuhniana unterscheidet sich unsere Art sofort durch bedeutende Grösse, die sehr dicke Frous mit total verschiedenem Querschnitte und die viel grösseren Sporen. Riccia (Riceiella) Hübeneriana Lndnb. — Im botanischen Garten zu Tokio mit Grimaldia. 1898 Igt. Miyake (Nr. 61). Die vorliegende Pflanze gehört der forma purpurea an. Riceia (Ricciella) eanaliculata Hoffm. Var. fluitans (L. p. sp.) — Tokio. 1897 Igt. Miyake (Nr. 14). Grimaldia fragrans (Balb.) Corda. — Tokio, e. fr. 1899 Igt. Miyake (Nr. 71). Diese ee Species ist neu für die Flora von Japan. Reboulia hemisphaerica (L.) Rädd. — Bei Tokio gemein. 1897 Igt. Miyake (Nr. 114). Ist eine Form mit auffallend langen Fruchtköpfchenträgern. Wirsnerella denudata (Mitt.) Steph. — Mt. Takao, Prov. Mu- sashi. Prachtvoll fruchtend und reichlich im Mai. 1899 Igt. Miyake (Nr. 155). Stephani identifieirt mit Durmortiera denudata Mitt. meine Wiesnerella Javanica. Die vorliegende Pflanze aus Japan stimmt vollkommen mit der aus dem Himalaya überein, beide weichen aber habituell nicht unbedeutend von der Javapflanze ab, ob- wohl ich nicht verhehlen kann, dass die anatomischen Merk- male ziemlich gut übereinstimmen. Die Javapflanze ist fast doppelt so gross von einem hellen Gelbgrün, während die viel sedrungeneren, kleineren Pflanzen aus Nord-Indien und Japan dunkelgrün gefärbt sind. Dumortiera hirsuta (Sw.) R., Bl. et N. ab E. — Tokio. 1898 lgt. Miyake (Nr. 10). Die Bestimmung, die von Herrn Miyake herrührt, ist nicht ganz sicher. da die Carpocephala noch zu jugendlich sind; in diesem Stadium sind sie dicht borstig auf der Oberseite. Die Fronsoberfläche ist hier dicht mit Papillen bedeckt, wie dies bei D. velutina der Fall zu sein pflegt. Stephani dürfte Recht behalten, indem er den Werth dieser Papillenbekleidung bei der Artunterscheidung in Frage stellt. Auffallend bleibt dementgegen aber die von mir beobachtete Thatsache, dass in der Treibhauseultur unsere europäische Dumortiera der Papillen entbehrt, während die unter gleichen Verhältnissen eultivirte D. velutina solche in Masse aufweist. Jedenfalls spielt die Feuchtigkeit dabei keine so wesentliche Rolle, wie Stephani meint. (Vgl. Stephani, Species Hep. in nota ad Dum. velut.) 10. 13. Dumortiera velutina Schffn. — Mt. Takao. Prov. Musashi. Mit wohl entwickelten Fruchtköpfen. Mai 1899 let. Miyake (Nr. 10b). Diese bisher nur aus Java und Sumatra bekannte Art ist neu für die Flora von Japan. Die vorliegende Pflanze stimmt im Bau der Carpocephala und der Frons vollständig mit der Javanischen überein. Conocephalus conicus (L.) Dum. — Mt. Kiyosumi, Prov. Awa. Mit reifen Früchten. 1899 Ist. Miyake (Nr. 21). Ist eine ungemein grosse Form, die durch die sehr grobe Felderung der Fronsoberseite auffällt. Sie wurde mir als „forma major* mitgetheilt und ist augenscheinlich dieselbe Pflanze, die Stephani seinerzeit als Fegatella Japonica be- schrieben hat. Conocephalus supradecompositus (Lindb.) Steph. — In Tokio und dessen Umgebung sehr gemein; reich fruchtend und 2 Ist. Miyake 1899 (Nr. 23). Marchantia diptera Mont. et N. ab E. — „Common in Japan“. 2 Pfl. Tokio. Mai 1897. — 3 Pfl. Prov. Sagami. April 1898 gt. Miyake (Nr. 40). Riccardia Miyakeana Schffn. n. sp. — Diöcisch. Habi- tuell und im anatomischen Bau der Zt. lutifrons ähnlich, aber bedeutend grösser, bis 15mm lang. nahezu handtheilig, Saum der Pinnulae 2 Zellen breit. Zellen dünnwandig. Calyptra grob- warzig. 7 Pfl. etwas schwächer, nahezu fiederastig, 7 Aestchen zahlreich, oft zu zwei, gekrümmt, oberseits zwischen den An- theridienkammern kahl. — AR. latifrons ist autöcisch und schon dadurch sicher von unserer Art zu unterscheiden. Prov. Awa. An faulem Holze ; December 1897 Igt. Miyake als „Aneura latifrons ?“ (Nr. 18). Metzgeria conjugata Lindb. — Tokyo, an Baumrinden. 1897 lgt Miyake (Nr. 15). Ist eine schlaffe Form von eigenthümlicher Verzweigung; die Randhaare fehlen fast vollständig; 7 und 2 Aestchen sind reichlich vorhanden. Dblasia pusilla L. — Prov. Awa, gesammelt im December 1895. Die Sporogone reiften in der Cultur im März 1899, Miyake (Nr. 121). Die japanische Pflanze ist grösser als unsere europäische und die Sporogonstiele sind bedeutend länger. Cavicularıa densa Steph. — Mt. Kiyosumi, Prov. Awa. Dec. 18938 Igt. Miyake (Nr. 156). Vgl. Die morphologischen Notizen über diese Pflanze im An- hange zu dieser Schrift. Makınoa crispata (Steph.) Miyake. — Mt. Kiyosumi, Prov. Awa. April 1898. c. fr. maturo Igt. T. Makino. — Prov. Tosa. April 1899, pl. @ et 3 Igt. T. Irone. — Mt. Takao, Prov. Musashi. Mai 1899, pl. 2 et Z Igt. Miyake (alle drei unter Nr: 1:50). 18. 19. 389 Eine Beschreibung und Abbildung dieser hochinteressanten neuen Gattung hat Herr K. Miyake in der letzten Nummer der „Hedwigia* veröffentlicht. Meine eigenen Beobachtungen über dieselbe werde ich bei späterer Gelegenheit mittheilen. Pellia Neesiana (Gott.) Limpr. — Mt. Kiyosumi, Prov. Awa. Reich fruchtend. 1899 Igt. Miyake (Nr. 64). Pellia endiviaefolia (Dicks.) Tayl. = P. calycina (Tayl.) N. ab E. — Botanischer Garten der kais. Universität Tokio. Reich fruchtend, April 1899 Igt. Miyake (Nr. 63). Fossombronia Japonica Schfin. n. sp. — Autöeisch. In ausgebreiteten, nicht sehr dichten Rasen. Pil. sehr klein, 2 bis 3mm lang, bisweilen gegabelt. Rhizoiden dicht, dick, roth. Blätter dicht, schräg inserirt. grob wellig, etwas breiter als lang, seicht gelappt, aber nicht gezähnt, der Dorsalrand breit aufgebogen. Calyx sehr breit glockig, an der Mündung stark erweitert, oft an einer Seite geschlitzt, sehr kurz, so dass die reife Calyptra weit hervorragt, am Rande seicht gelappt und grobwellig (aber nicht gezähnt). Kapsel kugelig, nur wenig emporgehoben. Sporen bis 0:06 mm, gelbbraun, durehscheinend, Saum schmal, auf der convexen Aussenfläche mit niedrigen Netzleisten. Netzfeldchen 7—8 (uerdurchmesser, unregel- mässig, bisweilen hier und da die Verbindungsleisten nicht vollständig entwickelt. Elateren kurz, 0:06—-0°15mın lang, wurmförmig, entweder blos mit schwachen Ringbändern oder hie und da streckenweise mit einfachem, schwachem Spiralrande. Antheridien gehäuft, kugelig, lang gestielt. Im botanischen Garten zu Tokio. Nov. 1897 Igt. Miyake (Nr. 50). Eine durch die Kleinheit sowie durch die Beschaffenheit der Sporen und die wie rudimentär erscheinenden Elateren sehr ausgezeichnete Art. Calobryum rotundifolium (Mitt.) Schffin. — Prov. Tosa. 1899 lgt. T. Irone (Nr. 151). Der mir zugekommene Rasen war augenscheinlich auf mor- schem Holze gewachsen und trug die Bestimmung: Calobryum mnioides (Gott.) Schfin. Letztere Pflanze ist damit aber nicht identisch. sondern gehört dem tropischen Amerika (Antillen) an. Die vorliegende Pflanze ist nach der Beschreibung zweifel- los identisch mit Rhopalanthus mnioides S. 0. Lindb.!) Mit grosser Gewissheit kann man annehmen, dass damit identisch ist Scalia rotundifolia Mitt. (Trans. Linn. Soc. II. Ser. Vol. IV. Port 3. p. 204 Nr. 56.1891), u. zw. ist augenscheinlich Zhopalan- thus mnioides die 3, Scalia rotundifolia die 2 Pfl. derselben Spe- cies. Unsere Pflanze zeigt Q Inflorese., die Frucht ist noch nicht 1) In der Beschreibung („Hedwigia* 1875, p. 139 und Manipulus Mus- corum secundus in Notiser ur Sällsk. pro F. et Fl. fenn. Färh. XILlI. 1874, p. 390) heisst es zwar von dieser Pflanze „albido-pallida et hyalina“, während unsere Pflanze schön gelbgrün ist. Augenscheinlich haben Lindberg ausgebleichte Pflanzen vorgelegen. 390 21. I) —1 entwickelt. Sie steht dem javanischen (alobryum Blumei N. abE. ausserordentlich nahe, dieses ist aber viel grösser (die auf- rechten Sprossen 3—D em lang, bei (€. rot. nur L’5—2 em), auch die Blätter sind etwas kleiner, an schwachen, sterilen Stengeln länglich eiförmig. an kräftigen nahezu kreisrund; aber dasselbe findet sich auch bei ©. Blumei. Bei beiden finden sich in der O Infl. oft mehrere lancettliche Blättehen von sehr wechselnder Grösse und Form. In der Form und Grösse der Blattzellen sehe ich bei beiden Pflanzen keinen Unterschied, jedoch ist sehr bemerkenswerth, dass sich ©. Dlumei im getrockneten Zustande nur ungemein schwer aufweichen lässt, während C. rotundifolium bei längerem Liegen in kaltem Wasser voll- ständig seine natürliche Gestalt annimmt. Nardia grandistipula Steph. — Im botanischen Garten zu Tokio, e. per. Igt. Miyake (Nr. 116). Diese interessante Pflanze, die in grossen, schönen Rasen vorliegt, steht ganz fremdartig da unter den Arten der Sec- tion: Eucaly& durch das Vorhandensein sehr grosser, auffäl- liger Amphigastrien. Plagiochlla sciophila N. ab E: — Tokio, 1897 Igt. Miyake (Neil): Neu für die Flora von Japan. Die Auffindung dieser im Himalaya sehr verbreiteten Pflanze ist von pflanzengeogra- phischem Interesse. Die Pflanze aus Japan stellt eine etwas schwächliche Form dar, wie solche auch häufig in Indien neben der weit grösseren Normalform gefunden werden. Bazzania Pompeana (Sande Lac.) Steph. — Mt. Kiyosumi, Prov. Awa. Dec. 1897 Igt. Miyaka (Nr. 17). Kantia trichomanis (L.) S. F. Gray. — Tokio. Oet. 1897 let. Miyake (Nr. 4). ‚Blepharostoma trichophyllum (L.) Dum. -—— Tokio, gemeinsam mit Reboulia hemisphaerica wachsend. 1897 Igt. Miyake Nr. 12). en ulophylla Steph. — Im botanischen Garten der Universität in Tokio an der Rinde eines Baumes, sehr reich- lich mit reifen Sporogonen. März 1899 Igt. Miyake (Nr. 125). Brachiolejeunea Gottschei Sehffn. — Tokio, 1897 Igt. Miyake &r. ©). In seiner oben erwähnten Schrift führt Stephani diese Pflanze nicht mit unter den Lebermoosen Japans an, da ich selbst Zweifel geäussert hatte, ob dieselbe nicht wie andere von Wichura angeblich in Japan gesammelte Pflanzen aus Java stamme (vgl. „Hedwigia“ 1894 p. 185). Es ist daher von besonderem Interesse, hier einmal diese kritische Pflanze von einem sicheren Standorte aus Japan vorliegen zu sehen. — In dem Stadium mit noch sehr jugendlichen Perianthien, wie sie die Pflanze aus Tokio aufweist, könnte man sie bei ober- flächlicher Betrachtung für eine Acrolejeunea halten, da die subflorale Innovation noch ganz klein und völlig zwischen den 28. 30. 391 Involueralblättern verborgen ıst; bei Zergliederung des Invo- luerums lässt sie sich aber überall constant nachweisen. Frullania Fauriana Steph. Tokio, an Baumrinden. 1897 Igt. Miyake (Nr. 26). leb habe unsere Pflanze mit einem Original - Exemplare, welches ich der Güte des Herrn Stephani verdanke, ver- gleichen können. Sie weicht etwas ab durch gedrungeneren Wuchs, ein wenig breitere Involucralbl. und etwas breiteren und kürzeren Unterlappen derselben. Die Stengel-Amphigastrien sind auch etwas breiter, weniger keilfürmig und nicht so stark eckig am Aussenrande. Frullania squarrosa (R. Bl. et N. ab E.) Dum. Var. ericoides (N. ab E. p. sp.) — Tokio, 1897 Igt. Miyake (Nr. 16). Anthoceros Miyakeanus Schfin. n. sp. — Diöeisch (?). Steriler Thallus diehotom verzweigt, oft fast Rosetten bildend:; Laubstücke bis 15mm lang, vorn 5—6mm breit. dieklich. ohne Lufthöhlen. in der Mittellinie = 10 Zellen dick, die Flügel gegen den Rand mit 2, endlich einer Lage grosser Innenzellen. und viel kleineren oberen und unteren Epidermiszellen. Die Laubränder stark wellig gelappt und aufgekrümmt. Gestielte „Wurzelknöllehen“ auf der Ventralseite meist zahlreich vor- handen. 2 Pfi. klein, fast kreiselförmig, am Rande eingerissen gelappt. Involuerum weit, nieht anliegend, kurz. Kapsel (nur sehr unreife gesehen!) + 10 mm lang. Sporen etc. unbekannt. Nostoc-Colonien im Thallus sehr reichlich vorhanden. Im botanischen Garten zu Tokio. Igt. Miyake (Nr. 101). Trotzdem die Sporogone noch keine entwickelten Sporen und Pseudo-Elateren zeigten, dürfte diese Art doch an den aufge- krümmten, welligen Thallusrändern, den Wurzelknöllchen ete. unter den anderen japanischen Arten leicht zu erkennen sein. Sie scheint dem A. dichotomus Raddi nahe zu stehen. Anthoceros parvulus Schfin. n. sp. — Autöeisch! (ofi seheinbar diöeisch. da die Antheridien auf besonderen Thallus- ästen stehen, deren Zusammenhang mit den 2 meist nur schwer nachweisbar ist). Thallusstücke keilförmig, eingeschnitten ge- lappt und am Rande unregelmässig lappig-gezähnt, mit fast flachen oder etwas welligen Rändern, klein, nur bis 5mm lang, dünn, zart, durehscheinend; in der Mittellinie 7 bis 8 Zellen diek, Flügel gegen den Rand mit 2, endlich mit einer Lage grosser, zarter Innenzellen, und viel kleineren Epi- dermiszellen. Sporogone ziemlich diek, 5—10 mm lang, oft gepaart; Klappen breit, stumpflich, mit zahlreichen Spaltöff- nungen. Sporen mit deutlichen Tetraöderkanten. 0'041 mm. eitronengelb, auf der convexen Aussenfläche fein warzig pa- pillös. Pseudo-Elateren kurz gegliedert, blassbraun, die Zellen dünnwandig, collabirt. Involuerum oben etwas erweitert. nicht anlıegend, Wand = 4 Zellen diek, ohne Lufthöhlen. Anthe- ridienkammern gehäuft auf den Z Thalluszweigen, Antheridien einzeln. Im botanischen Garten zu Tokio. 1898 Igt. Miyake (Nr. 117). Diese Art ist mit A. laevis L. und A. commumis Steph. verwandt; von ersterem verschieden durch kleineren, zarten Thallus, kleinere Sporen etc., von letzterem dureh die oft ge- paarten Sporogone, grössere Sporen, einzeln in den Kammern stehende Antheridien und viel geringere Grösse. Morphologische Notizen über Cavicularia densa Steph. Die in Rede stehende Pflanze wurde von Stephani in seiner Schrift „Hepatieae Japonieae“ (Bull. de l’ Herb. Boissier, Vol. V. 1897 p. 87) kurz beschrieben, jedoch sind dabei einige morpholo- sische Verhältnisse nicht erwähnt, die. wie ich glaube, von grossem Interesse sind, und die ich an dem schönen, von Herrn Miyake sesandten Herbarmateriale feststellen konnte. Die Frons wird von Stephani als 2—3 cm lang angegeben; die mir vorliegenden Pflanzen sind viel grösser und gewöhnlich über 5cm lang, prächtige dunkelgrün gefärbt und die Frons weist in der Mittellinie eine Dicke von & 17 Zellen auf. In der Mittel- partie („Rippe), welche sich aus ziemlich kleinen Zellen aufbaut, verlaufen Zellstränge, die mit rundlichen, kleinen Kalkkörnern erfüllt sind. Diese eigenthümlichen Organe, die bei verwandten Gattungen, so viel ich weiss, kein Analogon haben, sind schon von Stephani beobachtet und als „utriculi caleiiferi“ bezeichnet worden. Ueber ihre physiologische Bedeutung kaun nur die Beobachtung der lebenden Pflanze in verschiedenen Vegetationsperioden oder unter verschie- denen Oulturbedingungen Aufschluss geben. Sie sind in älteren Fronspartien kräftiger entwickelt als in den jüngeren und schimmern wie Gefässbündel durch das zartere Gewebe der Mittelrippe hin- durch. Ihr Zellinhalt besteht nebst Kalk noch aus einer anderen Substanz, die nach Auflösung des ersteren als weisse, undurch- sichtige Masse zurückbleibt. Die Rippe verflacht sich allmälig gegen die Ränder; ihre Zellen differenziren sich in den Fronsflügeln in mehrere Lagen grosser, dünnwandiger Innenzellen und in die kleinzellige obere und untere Epidermis. Die Innenzellen werden segen den Rand zu zweischichtig, endlich auf eine ziemliche Strecke einschichtig und der äusserste Rand ist ein einzelschichtiger, drei bis mehr Zellen breiter Saum aus grossen, sehr durchsichtigen Zellen. Von der Fläche gesehen, zeigt sich der Rand unregelmässig klein gelappt und etwas wellig kraus. Ich glaube, dass dieses Mo- ment von besonderem Interesse ist in Bezug auf die äusserst nahe Verwandtschaft mit Blasia, die schon Stephani hervorhebt und die durch meine Untersuchungen, wie aus der folgenden Dar- stellung hervorgehen wird, in jeder Beziehung zweifellos fest- steht. Bei Blasia sind die Fronsflügel in regelmässige grosse Lappen getheilt, die Leitgeb als „Seitenblätter* darstellt und als longitudinal orientirte Blattorgane auffasst. Der Vergleich der ano- logen Verhältnisse bei Cavicularia beweist nun klar die Unriehtig- keit dieser Leitgeb’schen Auffassung. 395 Auf beiden Seiten der Mittelrippe liegt je eine Reihe dunkler, etwas lanegestreckter Flecken in ziemlich regelmässigen Abständen, die bei durchfallendem Lichte sehr deutlich sind. Stephani hat dieselben auch schon wahrgenommen und bezeichnet sie als „poros mueiferos regulariter seriatos“. Ein Längsschnitt durch die betref- fende Stelle (der Frons zeigt, dass es Nostoccolonien sind, die in Höhlungen des Fronsgewebes etwas der Ventralseite und auf dieser von meist zwei Zelllagen gedeckt liegen. Ganz ähnliche , aber kleinere und mehr kugelige Nostoceolonien finden sich bekanntlich auch bei blasia. Die Ventralschuppen sind ebenfalls auffallend ähnlich denen von Dlasia, sie sind aber etwas kleiner und meist mehr eonvex. etwa eiförmig und am Rande minder scharf gezähnt. Stephani bezeichnet sie als „oblongae acutae, centro suo affıxa.“ Sıe sind aber im völlig entwickelten Zustande meist vorn zweispitzie, da zwei Zellen am Vorderrande als scharfe Spitzen hervorragen, viel seltener findet sich nur eine solche Spitzenzelle. Sie sind allerdings „sehildförmig“ angeheftet (genau wie bei Blasia), aber die Anhef- tungsstelle liegt nicht central, sondern viel weiter nach rückwärts. Unter der Ventralschuppe, rings um den Stiel sprossen aus der Fronsoberfläche und öfters auch aus den Zellen der Schuppe selbst mehr weniger zahlreiche Keulenpapillen, die wahrscheinlich Schleim absondern. Bisher unbekannt wardas Vorhandensein von„Blattöhrehen“, eigenthümlichen Gebilden der Ventralseite der Frons, die bei Blasia schon längst bekannt sind. Dieselben sind nicht leicht und nur an den ganz jungen Partien der Frons (hauptsächlich auf guten Längs- schnitten) nachzuweisen. Ihrer Stellung und Gestalt nach unter- scheiden sie sich kaum von denen bei Dlasia, und beweisen auf's Neue die sehr nahe Verwandschaft beider Gattungen. Das interessanteste Resultat ergab die Untersuchung der auf- fallenden halbmondförmigen Brutknospenbehälter, die durch ihre ganz andere Gestalt von den flaschenförmigen bei Dlasia so sehr abweichen und einen der hauptsächlichsten Unterschiede beider Gattungen bedingen. Dieselben sind in ähnlicher Stellung nahe den Sprossenden, wie bei blasia, angeordnet, und auch hier entwickelt sich der Spross-Scheitel noch, nachdem sie eine weite Ausbildung erlangt haben, weiter; die Spross-Spitze vor einem solchen Brut- becher zeigt sehr oft eine Gabelung, die sich durch zwei schon ziem- lich weit auseinandergerückte Scheitelpunkte leieht zu erkennen gibt. Der Boden und die Rückwand des Brutbechers ist ausge- kleidet mit zahllosen einzelligen Keulenpapillen, zwischen denen auf einzelligen Stielen die Brutknospen in allen möglichen Entwicke- lungsstadien regellos durcheinander stehen. Von diesen Brutknospen sagt Stephani nur: „propagulis compressis, plano-convexis.“ Ich konnte nun constatiren, dass hier zwei Arten von Brutknospen gebildet werden, und zwar in ein und demselben Brutbecher regellos durcheinander gemischt, obwohl ich die Wahrnehmung machte, dass in einem Brutbecher bald die eine, bald die andere Art vor- 394 herrscht, ja manchmal ist nur eine Form vorhanden, was höchst- wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass in einem gewissen Alter im selben Brutbecher erst vornehmlich oder ausschliesslich die einen und später die anderen gebildet werden. Die eine Form sind linsenförmige Zellkörper (nieht plauo-convexae!). die an der Kante einem einzelligen Stiele angeheftet sind. Sie zeigen im ent- wickelten Zustande eine gewisse Aehnlichkeit mit denen von Mar- chantia und Lunularia; auch hier bemerkt man rechts und links an der Kante je eine vertiefte Stelle, die von spitz vorgewölbten Ober- flächenzellen umgeben ist. Ob hier, wie bei Marchantia, zwei gegen- überliegende Vegetationspunkte vorliegen, wage ich nichtzu behaupten, da ich das Auskeimen dieser Körper nicht beobachtet habe. Die Zellen dieser Brutknospen sind verhältnissmässig gross, dünnwandig, die Oberflächenzellen sind schwach spitzmamillös vorgewölbt, ihr Inhalt ist durehsichtig, stark lichtbrechend, ölartig er- scheinend, gelbgrün. Diese Brutknospen keimen nie im Brut- brecher, so lange sie an den Stielen sitzen, aus, sondern fallen sehr leicht ab und man findet sie auf getrockneten Exemplaren oft auf der Oberfläche der Pflanzen umhergestreut, dem freien Auge als orangegelbe Punkte erscheinend. Die zweite Art von Brutknospen ist kleiner, rundlich, die Oberflächenzellen nicht spitz gewölbt, ihre Zellen sind viel kleiner und besitzen einen trüben Inhalt, sind also nieht durchsichtig. Diese keimen stets schon im Brutbecher noch auf der Stielzelle sitzend aus, d. h. sie bilden sich direet in ein junges Pflänzchen um. Man findet stets die so entstehenden Pflänzchen in allen mög- lichen Entwickelungsstadien vor; die entwickeltesten zeigten schon eine Länge von etwa Imm. Sie sitzen etwas schräg aufsteigend der Stielzelle auf; die Basis des Pflänzchen überragt die Ansatz- stelle als ein kleiner, walzlicher, gerundeter Bulbus, an dem ober- halb der Stielzelle liegenden Theile bemerkt man bei ganz jugend- lichen Stadien einige spitz vortretende Zellen. Das erste Organ, welches an dem jungen Pflänzchen gebildet wird, scheint stets eine Ventralschuppe zu sein, die freilich nur aus wenigen Zellen besteht, aber schon einige der charakteristischen Randzähne zeigt; bald wölben sich vorn herzförmig die beiden jungen Seitenflügel der Frons vor und etwas seitlich von der Ventralschuppe bemerkt man ein wohl entwickeltes „Blattöhrchen“. Auch bei Blasia ist das Auskeimen der sogenannten „Gemmen“ im Brutknospenbecher schon von Gottsche beobachtet worden (allerdings als Ausnahmsfall). Der Vorgang ist aber insoferne etwas anders, als hier das junge Pflänzehen aus der Gemme hervorsprosst, deren Gestalt als solche noch lange kenntlich bleibt, während bei Cavieularia die Brutknospe eigentlich nichts Anderes ist, als die erste Anlage des jungen Pflänzehens selbst. Es ist daher zweifel- haft, ob diese Form der Brutknospen von Cavicularia als analog den „Gemmen“ von Dlasia betrachtet werden darf. Bei Dlasiu ist naclı Leitgeb das erste Organ, das sich an dem jungen Pflänz- chen bildet, ein „Blattöhrchen“. 395 Wir haben also bei Cavicularia auch zwei Arten von Brut- körpern, wie bei Dlasia, diese entstehen aber beide in den Brut- bechern, während bei Blasia die eine Art („Brutschüppehen“) frei auf der Öberfiäche der Frons entsteht. Es ist übrigens fraglich, ob eine der beiden Brutknospenformen mit den Brutschüppchen von Blasia in eine Parallele gestellt werden darf. Die Geschlechtsorgane waren bisher von Cavicularia völlig unbekannt („Planta et femina et mascula ignota“ Stephanil. e.); mir ist es nach vielen vergeblichen Bemühungen gelungen, wenigstens die Archegonien aufzufinden. Die Stellung derselben an der Pflanze ist höchst überraschend: man findet nämlich in manchen ganz normalen Brutknospenbechern, die beiderlei Brut- knospen in Masse entwickeln, im vorderen Theile auf dem Boden derselben einen kleinen Höcker (Zellwucherung). auf dem eine kleine Gruppe von nur wenigen Archegonien ganz frei ohne Hülle und ohne Paraphysen steht. Dieser Höcker ist so weit vorn in der Mittellinie des Brutbechergrundes gelegen, dass er nicht mehr von dem halbmondförmigen Rande desselben überdacht wird. Die Ar- chegonien sind genau so gebaut, wie die von Dlasia, bei dieser steht aber die Archegongruppe nicht in gewöhnlichen Brutknospen- bechern, sondern in einer tiefen Höhlung der Frons, die einem ganz ähnlichen Wachstliumsprocesse ihre Entstehung verdankt, wie die Brutknospenbehälter. Dlasia stellt also diesbezüglich den Fall höherer Differenzirung dar, der höchst wahrscheinlich sich aus (a- vicularia ähnlichen Verhältnissen entwickelt hat. Die entwickelte Fructification von Cavicularia wird ver- muthlich derartig sein, dass das Sporogon von der fleischigen (thalamogenen) Calyptra (ohne besondere Hülle) geschützt ist, welche weit aus dem halbmondförmigen Brutbecher hervorragt. Antheridien aufzufinden. war mir trotz eifrigem Suchen un- möglich; die Pflanze ist jedenfalls zweihäusig. Ich fand zwar an einigen Pflanzen auf der Oberseite unregelmässig zerstreut einige warzenartige, mehrere Zellstockwerke hohe Hervorragungen, die den Mündungen der Antheridienkammern von FPellia sehr ähnlich waren, aber unterhalb derselben zeigte der Querschnitt keine An- theridienkammer. sondern nur compactes Fronsgewebe. Fassen wir die Resultate der obigen Beobachtungen vom systematischen Standpunkte zusanımen, so ergibt sich daraus, dass die Gattung Cavicularia ungemein nahe verwandt mit Dlasia ist, mit der sie im Vorhandensein und der Gestalt der höchst charak- teristischen Ventralschuppen und Blattöhrehen in der reichen Brut- knospenbildung und den in gleicher Weise disloeirten Nostoccolo- nien übereinstimmt, während sie sich als sehr gute, selbständige Gattung zu erkennen gibt durch die unregelmässige Lappung des Fronsrandes, das Vorkommen von zweierlei Brutknospeu und der Archegongruppen in derselben Hülle (Brutknospenbecher), sowie durch die wesentlich verschiedene Form der letzteren. 396 Bryologische Ergebnisse der wissenschaftlichen Reise des Oberstabsarztes Dr. Matz in Magdeburg durch die iberische Halbinsel in der Zeit von Anfangs März bis Mitte Mai 1899. Von €. Warnstorf (Neuruppin). In ihrer Februar-Nummer d. J. brachte die „Allgemeine Bo- tanische Zeitschrift“ die Notiz, dass der Oberstabsarzt Dr. Matz in Magdeburg Anfangs März eine grössere — wenn auch nicht, wie man nach der betreffenden Notiz vermuthen musste — aus- schliesslich botanisch- wissenschaftliche Reise nach Spanien und Portugal anzutreten beabsichtige. Als langjähriger Bekannter dieses Herrn wandte ich mich in Folge dessen mit der Bitte an ihn, doch auf dieser Reise soviel wie irgend möglich auch die Mooswelt be- achten und mir eventuell das gesammelte Material als Muster ohne Werth zur Bearbeitung übersenden zu wollen. Dieser Bitte ist er nun in zuvorkommender Weise nachgekommen, wenneleich es ihm unter den durchaus ungenügenden spanischen Postverhältnissen oft sehr erschwert wurde, von verschiedenen Punkten aufgenommene Moose als werthlose Muster an meine Adresse gelangen zu lassen. Manches ist auch sicher, wie sich nachträglich herausgestellt hat, verloren gegangen. Trotzdem glaube ich der Bryologie einen Dienst zu erweisen, wenn ich die Arten und Formen der kleinen Matz'schen Oollecetion veröffentliche, umsomehr, als sich in derselben auch solehe Species vorfinden, welche in der Mediterranflora, soweit bekannt. als nicht allgemein verbreitet nachgewiesen sind. In der mir von Herrn Dr. Matz gütigst zur Verfügung gestellten ausführlichen Reise- skizze berichtet er über die von ihm berührten Punkte wie folgt: „Am 28. Februar Abends Abfahrt von Magdeburg direct nach Marseille. Ankunft daselbst am 2. März früh. — 4. März. Fahrt über Cette, Port Bou nach Barcelona, Aufenthalt daselbst bis 10. März. — 5. März. Exeursion auf den Monte Alegre. — 8. März. Montserrat. — 10. März. Tarragona. — 11. März. Tortosa.. — 12.—17. März. Valeneia. — 14. März. Ausflug über Sagunt nach Segorbe; Exeursion daselbst mit Apotheker Carlos Pau, einem aus- gezeichneten Kenner der spanischen Flora. — 17. März. nach Denia; Excursion an den Mongö. — 18. März. Aleoy. — 19. März. Mit der Post nach Alieante. — 20. März. Elche, woselbst sich die grossartigen Culturen der Dattelpalme befinden. — 21. März. Mureia; Excursion nach Fuensanta. — 22. März. Cartagena; Abfahrt zu Schiff nach Malaga. — 23. März. Tagsüber in Almeria. — 24. bis 28. März. Malaga. — 29. März. Ueber Bobadilla nach Granada, daselbst bis 3. April. — 3. April. Ronda. — 4.—5. April. Gibraltar. — 6. April. Ueberfahrt nach Tanger. — 7. April. Exeursion nach dem Cap Spartel. — 8. April. Ueberfahrt nach Cadiz. — 10. bis 14. April. Sevilla. — 11. April. Exeursion nach Alcalä del Gua- dairo. — 13. April. Excursion nach San Juan de Aznalfarache. — — 14. April. Ausflug über Niebla nach Rio Tinto und Pena del Hierro. — 15. April. Zurück nach Sevilla. — 16. April Abends Abfahrt nach Cordoba. — 17. April. Nachtfahrt nach Toledo, Auf- 391 enthalt daselbst bis 20. April. — 20.—27. April. Madrid. — 24. und 25. April. Ausflug nach Escorial und Segovia. — 27. April. Abends Abfahrt nach Lissabon. — 28. April bis 2. Mai. Lissabon. — 2.—3. Mai. Cintra. — 4. Mai. Aleobaca. — 5. Mai. Zu Wagen durch Aljubarrota über das Schlachtfeld gleichen Namens. Sodann weiter durch Leiria mit der Bahn nach Coimbra. Hier fand ich bei Professor Henriques und dem Universitätsgärtner Moller das freundlichste Entgegenkommen und blieb bis 9. Mai. Ein sehn- liehster Wunsch von mir, Drosophyllum lusitanicum an seinem natürlichen Standorte zu sammeln, sollte hier in Erfüllung gehen, und so konnte ich am 6. April in einem trockenen, sandigen Nadel- walde von Pinus maritima bei Fonte da Telha diese interessante, inseetenfressende Pflanze mit zahlreichen, an ihren Stieldrüsen ge- fangenen kleinen Inseeten lebend beobachten und einsammeln. In demselben Walde kam auch der auf Cistus-Arten lebende, durch seine prächtigen gelbrothen Blüten ausgezeichnete Cytinus Hypo- eistıs vor, welchen ich zum ersten Male zu Tausenden in den Cistusheiden bei Tanger nach dem Cap Spartel zu gesehen hatte. Am 8. Mai machte ich mit Manuel Ferreira einen Ausflug nach Bussaco in den altehrwürdigen Klosterwald, welcher wegen seiner wundervollen, mehrhundertjährigen „Cedern von Goa“ (Uupressus glauca) berühmt ist. Der Baum gedeiht hier ebenso wie in seinem Vaterlande, dem Himalaya. Das canarische Farnkraut Davallia canariensis, welches ich bei Cintra häufiger sah, war hier nur sparsam vertreten. Auf der Höhe des Berges kommt an der Aussen- seite der Klostermauer Asplenium Ruta muraria vor; es ist dies nach mündlicher Mittheilung von Prof. Henriques der einzige Standort dieser Artin Portugal. Ausser den genannten Pteridophyten sammelte ich während der Reise an bemerkenswerthen Arten noch folgende: Asplenium fontanum auf dem Montserrat, Asplenium pal- matum (azor.-canar. Art), an schattigem, feuchtem Gemäuer bei der maurischen Cisterne auf dem Castello Jos Mouros bei Cintra und ferner an einer quelligen Stelle unter Brombeergebüsch am Wege beim Cap Spartel nach Tanger zu in Maroceo. An dieser Stelle in Gesellschaft mit Gymnogramme leptophylia und Asple- mium Adiantum nigrum. Notholaena velles (N. lanuginosa) an Felsen bei Fuensanta (Mureia), bei Almeria und bei Alcalä del Guadairo (Sevilla). Cheilanthes frayrans, auf dem Montserrat, am Mongö bei Denia, und an Mauern bei der Cartuja bei Granada. Nicht selten sah ich Gymnogramme leptophylla, Selaginella den- ticulata, sehr häufig Ceterach officinarum und Adiantum Capillus veneris, an einem Graben bei Fonte da Telha (Coimbra) Osmund«a regalis, bei Bussaco und besonders bei Cintra, hier auch auf alten Eichen, malerisch oft hoch hinauf kletternd, Polypodium vulgare forma serratum. Die meisten und interessantesten auf meiner Reise aufgenommenen und Herrn Warnstorf übermittelten Moose stammen von Cintra, Coimbra und Bussaco. 9. Mai. Nachmittags Abreise nach dem herrlich gelegenen Oporto. — 12. Mai. Salamanca. — 13. Mai. Nachtfahrt naelı Burgos. — 14.—16. Mai. Bilbao. — 17. und 18. Mai. San Se- bastian. Die Heimreise erfolgte über Bordeaux und Paris.“ Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1899. 30 395 Verzeicehniss der von Dr. Matz aufgenommenen Moose. A. Laubmoose. Pleuridium subulatum Rabenh. Bussaco b. Coimbra, bewaldete Berge auf nackter Erde. Gymnostomum calcareum Br. germ. ce. fr. Cintra b. Lissa- bon; Coimbra an Mauern; Bussaco an Kalkfelsen. Dieranoweisia ecirrata Lindb. Bussaco, an faulenden Baum- stämmen mit Lepidozia reptans. Eucladium vertieillatum Br. eur. var. angustifolia Jur. Co- imbra, an alten Mauern. Dieranella varıa Scehpr. var. tenuifolia Br. eur. Bussaco, auf nackter Erde D. lusitanica Warnst. In dichten, niedrigen, grünen, glanzlosen Rasen und vom Habitus der Dier. heteromalla! Stämmehen einfach oder ästig, schopfig beblättert. Blätter ausgezeichnet einseitswendig, aus schmal lanzett- lieher, nieht scheidiger Basis allmälig lang pfriemenförmig, am Rande nieht zurückgeschlagen, sondern ganz flach, im Pfriementheile rinnig hohl und an der Spitze kräftig, weiter abwärtsallmälig schwächer gesägt; Rippe sehr kräftig, den ganzen Pfriementheil ausfüllend, auf der Rückseite des Blattes convex hervortretend, mit 3--4 medianen Deutern. Blattflügelzellen nicht an- gedeutet, Zellen der überall einschiehtigen Lamina schmal rechteckig, zuweilen am Grunde zum Theile rhomboidisch, 2—6 mal so lang wie breit. Zweihäusig und gemischtrasig; 7 Pflanzen scheinbar oft am Grunde der @. Perichaetialblätter von den übrigen Blättern wenig verschieden; Seta dünn, etwa 7 mm lang, unten rothbraun und rechts gedreht, oben etwas heller und links gewunden. Kapsel nach der Entdeckelung übergeneigt, symmetrisch, etwas gekrümmt, hellbraun, ungefureht, unter der Mündung stark eingeschnürt, ohne Kropf; Epidermiszellen rechteckig und quadratisch. Peristomzähne unten roth, bis zur Mitte zweischenkelig, Schenkel gelblich, dieht papillös und hakenförmigeinwärts gekrümmt. Deckel und Sporen unbekannt. Bussaeo, mit voriger an demselben Standorte. Diese Pflanze ist ein Paradieranum, welche durch die hervorgehobenen Merkmale genügend von Dier. heteromalla, der sie habituell am ähnlielisten sieht, unterschieden ist. Campylopus polytrichoides De Not. Coimbra, an alten Mauern. Fissidens incurvus Schwer. Cintra, bewaldete Berge auf nackter Erde. F. taxifolius Hedw. Bussaco, auf nacktem Waldboden. F. adiantoides Hedw. Ebendaselbst. Didymodon tophaceus Jur. Coimbra, an alten Mauern. Trichostomum cerispulum Bruch. Cintra, bewaldete Berge auf der Erde mit Lejeunea serpyllifolia. T. viridiflavum De Not. Coimbra, an alten Mauern; intra, bewaldete Berge auf der Erde. 399 Timmiella Barbula Limpr. Coimbra, an Mauern unter @ymno- stomum calcareum. Barbula unguiculata Hedw. Cordoba, Mauern am Guadalquivir. B. vinealis Brid. e. fr. Mit voriger an demselben Standorte. B. eylindrica Schpr. Cintra, bewaldete Berge mit G@ymno- stomum calcareum. Tortula cuneifolia Roth. Coimbra, an Mauern. T. muralis Hedw. var. obcordata Schpr. Cordova, Mauern am Guadalquivir. T. marginata Spruce. Mit voriger Art. Grimmia orbieularis Bruch. Barcelona: Montserrat, an Kalk- felsen und bei Toledo. Dryptodon Hartmani Limpr. Toledo, an Felsen. Ulota crispa Brid. Bussaco, an Laubbäumen. Funaria mediterranea Lindb. Cordoba, Mauern am Guadal- quivir und bei Bussaco an Mauern. F. hygrometrica Sibth. Cordoba, mit voriger an demselben Standorte. Anomobryum juliforme C. de Solms-Laub. Coimbra, an altem Gemäuer. Bryum torquescens Br. eur. steril. Blüten zwitterig. Mit voriger an demselben Standorte. Br. Donianum Grev. e. fr. Cintra, bewaldete Berge auf der Erde mit Zunularia crueiata. Br. murale Wils. 2. Coimbra, an alten Mauern. Br. bicolor Dicks. Toledo, an Mauern. Bartramia strieta Brid. steril. Mit Dartr. pomiformis bei Coimbra an Mauern. Catharinaea undulata W. et M. Bussaco, auf Waldboden. Pogonatum aloides P. B. Mit voriger in Gesellschaft von Di- plophyllum albicans. Neckera cerispa Hedw. Barcelona: Montserrat, an Kalkfelsen. Pterogonium gracile Sw. Coimbra, an Mauern. Thuidium tamariscinum Br. eur. Bussaco, auf Waldboden. Homalothecium sericeum Br. eur. Coimbra, an Mauern mit Pterogonium. Isothecium myosuroides Brid. e. fr. Bussaco, an Mauern. Eurhynchium striatulum Br. eur. Bussaco, an Kalkfelsen. Eurh. meridionale De Not. Cintra, bewaldete Berge auf der Erde. Eurh. Stokesii Br. eur. Mit voriger. Brachythecium velutinum Br. eur. Bussaco, mit Eurh. stri«- talum an Kalkfelsen. Br. rutabatum Br. eur. var. turgescens Limpr. Cintra, be- waldete Berge auf der Erde. Hypnuum cupressiforme L. Bussaco, an Kalkfelsen mit Eurh. striatulum; Cintra, auf Waldboden. Hypn. molluscum Hedw. Barcelona: Montserrat, an Kalkfelsen. Hypn. purum L. Coimbra, an alten Mauern. 30* 400 Bb. Lebermoose. Lunularia eruciata Dum. Cintra, bewaldete Berge mit Dryum Donianum auf der Erde. Fossombronia angulosa Raddi. Wie vorige Art Diplophyllum albicans Dum. Bussaco, auf Waldboden mit Pogonatum aloides. Lejeunea serpyliifolia Lib. Cintra, bewaldete Berge auf der Erde unter anderen Moosen und bei Bussaco an Kalkfelsen. Lepidozia reptans Nees. Bussaco, auf faulenden Stämmen mit Dicranoweisia cirrata. Anthoceros dichotomus Raddi. Cintra, mit Fossombronia an- gulosa an demselben Standorte. Neuruppin, im August 1899. Funde seltenerer Phanerogamen in Ost- und Mitteltirol. Von Dr. F. Sauter (Innsbruck). (Schluss. !) Viola stagnina Kit. = V. lactes Rehb. Lienz: an Mauern bei Grafendorf. — lactea K. et Z. (Fries). St. Michel in Eppan unter Porphyr- blöcken. Salurn gegen Eichholz. — mirabıilis L. Lienz: Wald bei Lavant, Bergwiesen am Rauh- kofel. Bozen: Wald bei Altenburg nächst Kaltern, um Tramin, Matschatsch. Herniaria glabra L. var. pubescens m. Stengel schwachflaumig. — Bozen: Calvarienberg. — alpina Vill. ©. Tirol: Dorferalpe in Praegratten, COlarahütte in Praegratten auf Moränenschutt, Spergula arvensis y. maxima Weihe. O. Tirol: an Mauern der Gebirgsthäler, St. Leonhard und St. Jakob in Deffereggen, W.-Matrei. Alsine rupestris Scop. = Aren. lanceolata Vill. Lienz: Berger- kogel Gl. Schiefer, 2500—2700 m. — Bozen: Rosszähne auf Augitporphyr, 2300 m. — aretioides M. et K. Lienz: Kerschbaumer Alpe; Fischelein in ca. 1500 m. Bozen: auf den Dolomitblöcken am Schlern, Rosen- garten. — biflora L. Lienz: Grossglocknergebiet. — Bozen: Alpe Cres- peina in Gröden. — laricifolia L. Sarnthal: an Giessbächen im Wildlahner Thale und Sarnerscharte. Moehringia Davarica L.= M. Ponae Fenzl. Salurn: am Wasser- falle und Fusse des Geier. Arenaria alpina Gaud. = A. Marschlinsii Koch. Lienz: Schleinitz. und böses Weibele, 2300—2600 m, auf Glimmerschiefer. 1) Vgl. Nr. 10, S. 351. 401 Stellarıa nemorum var. glandulosa. Lienz: in der Pfister. — glauca With. Lienz: in der Pfister. — Bozen: bei Klobenstein. — Frieseauna Ser. Lienz: Kalserthal. — Bozen: Wälder bei Durn- holz in Sarnthal, 1300 m. Holosteum umbellatum Forma: flore pleno roseo. Bozen: Talferbeet bei Schloss Ried. Cerastium glomeratum Thuill. var. «. glandulosum Koch. Lienz: in Obstgärten der Stadt, an Häusern in der Proponizen. — Tauricum Spreng. — 0. brachypet. ß. glandulosum. Lienz: an Waldblössen in Leopoldsruhe und an Rainen in Nussdorf. — Bozen: Guntschna, Hügel von Sigmundskron. — semidecandrum L. ß. glanduliferum. Bozen: Hügel bei Sigmunds- kron, Mauer bei Haslach, Bahndamm der Bozen-Meraner Bahn. — glutinosum Fries. Lienz: an Mauern um Thurn. Bozen: Hügel bei Sigmundskron. — obsceurum Chaub. —= (. glutinosum var. Lienz: am Iselraine, Tratte bei Ainet. — ovatım Hopp. = C. Carinthiacum Vest. Sexten- und Fischelein- thal auf Bachkies. — uniflorum Murr. = C. latifolium var. glaciale, Lienz: Schleinitz, böses Weibele, 2300—2600 m. Gypsophila muralis L. Bozen: an feuchten Wegen in der Nähe des Sigmundskroner Schlosses. Dianthus barbatus ]. Lienz: Bergwiesen am Rauhkofel, Thurner- alpe, Alpenwiesen ober Panzendorf, 1300— 1800 m. — Pontederae A. Kern. Bahnböschung zwischen Mittewald und Mauls. — glacialis Hke. Tierser Alpl auf Augitporphyr, 2300 m. — Scheuchzeri Rehb. = D. frigidus Koch. Bozen: Nicht nur auf Dolomitalpen, sondern auch auf Porphyr z. B. Tratte beı Vel- thurns. — superbus L. Lienz: Sumpfwiesen bei Lavant. — speciosus Rcehb. Bozen: zahlreich auf Bergwiesen von Eggen- thai bis Joch Grimm, 1200—1500 m. — Sternbergii Sieb. = D. alpestris Stbg. Bozen: in den höheren Lagen um 2000 m des Eggenthales: Satteljoch, Zanggen. Saponaria officinalis L. var. aspera m. Kelch dicht rauhhaarig. Bozen: Hotel Badl in Gries, Steinbruch am Fusse des Virglberges. Silene Gallica L. Bozen: Strassenrand bei Kardaun. — JItalica Pers. Margreid bei der Schiessstätte, Buchholz bei Salurn. — alpina 'Thomas = 8. inflata var. y. Koch. Im Dolomitgerölle bei Ratzes, Schlern, Tschaminthal in Tiers, 1400—1800 m. — 'glareosa — $. inflata var. ß. Koch. Lienz: Gerölle am Fusse des Rauhkofels. — Bozen: Kalkgerölle im Tierser Thale. — Sazifraga L. Auf Kalk um Bozen und Lienz nicht selten ; auf Porphyr unterhalb Seit bei Bozen. — var. rubella Neilr. Mar- greid an Kalkfelsen nächst dem Orte. — nemoralis WK. Bozen: Margreid an Kalkfelsen. — acaulis L. var. exscapa All. Lienz: böses Weibele, 2700 m. 402 Heliosperma pudibunda Hoffm. = $. quadrifida var. ß. Lienz: auf Gl. Sehiefer, in ca. 2000 m nicht selten; auf Kalk im Fiseheleinthale. Lychnis Viscaria L. Forma flore albo. St. Leonhard bei Brixen. Althaea officinalis L. Bozen: im Schilfe des Frangarter Mooses. Polygala Nicaeensis Risso. Bozen: Etschdamm bei Sigmundskron. — Amarella Orantz = P. uliginosa Rehbeh. Lienz: Sumpfwiesen bei Lavant. — Bozen: Sumpfwiesen am Salten, Oberinn. Paliurus aculeatus Lam. Hecken bei Auer und Girlau. Rhamnus pumila L. Lienz: an Wänden des Rauhkofels. Euphorbia platyphyllos L. Im Etschlande an Gräben bei Tramin, Margreid und Kurtinig. Mercurialis annua L. Bozen: in Weinbergen um Gries häufiges Unkraut. Geranium Pyrenaicum L. O.-Tirol: auf einem Obstanger im Dorfe Mitteldorf bei Virgen. — Bozen: an Häusern des Dorfes Al- dein. — pusillum L. var. villosum m. Pflanze nebst den Kapseln zottig, drüsentragend gewimpert, Blumenblätter kahl. Bozen: an Weinbergsmauern in St. Johann, Guntschna, St. Magdalena, bei Caslar. — divaricatum Ehrh. Lienz: an Zäunen ober Patriasdorf. — purpureum L. Bozen: Klughammer am Kalterer See, an Häusern in Ober-Glaning. Linum viscosum L. Auf Lerchenwiesen des Mendelpasses, in 1200 m. — tenuifolium L. forma elata m. Bozen: an feuchten Plätzen der Porphyrgehänge ober Moritzing (bis 1m hoch). — alpinum Jaeg. Bozen: auf einer Mauer des Dorfes St. Michel in Eppau. Ozxalis strieta L. Lienz und Bozen quasi spont. cresc. — tropaeoloides L. Bozen: an Wegen in Gries verwildert. Epilobium hirsutum L. forma valdepilosum L. Pflanze durchaus dicht behaart. Salurn: an feuchten Stellen bei Mühlen. — parviflorum Schreb. var. rivulare Whlbg. Bozen: an Gräben um Gaslid bei Völs, Ufer des Durnholzer Sees in Sarnthal. — collinum Gmel. Bozen: Waldblössen bei St. Isidor und Kohlern, Unterinn am Ritten. — alpestre Jaeg. = E. trigonum Schk. Schlern: am Ochsensteige ober Ratzes, in 1500—1600 m. — alsinefolium Vill. var. trichocarpum Kern. Lienz: Thurneralpe, 2000 m; am Schlernbache und Rittnerhorn, 1600—2000 m. — montanum X alsinefolium. Sehlern: vereinzelt an Bächen, ca. 1800 m. — anagallidifolium x alsinefolium. Brixen: Schalders an Quellen, 1200 m. ° — nutans Sehmidt. Lienz: Panzendorfer Alpe, Bergerkogel. — Ban Schlern am Bache nahe der Kapelle, Rittnerhorn, ca. Om. 405 Circaea Lutetiana L. var. pilosa L. Stengel, Blütenstiele und Blätter stärker und abstehend behaart. Montan an Mauern. Hippuris vulgaris var. fluctuans. Lienz: in einer klaren Quelle bei St. Johann im Walde. (rataegus Oxyacantha L. Bozen: vereinzelt in Hecken bei Sig- mundskron. Rosa Monspeliaca Gouan. Bozen: Gebüsch ober Aldein, Pemmern am Ritten, in ca. 1500 m. — glaucescens Wulf. Bozen: Gebüsch unter Kohlern, 1200 m; an Zäunen um Durnholz und Weissenbach in Sarnthal. — rubrifolia Vill. (var. &. laevis Ser.) Bozen: bei Weissenstein in Gebüschen, 1400 m. — (dumalis Pechst. Lienz: Hecken in Oberlienz und Debant. — Reuteri Godet. Lienz: an der Strasse nach Iselthal, bei De- bant, am Zauchenbachel. — coriifolia Fries. Lienz: St. Jakob in Deffereggen. — Bozen: Öber-Aldein, Klobenstein, Pens in Sarnthal. — comosa Rip. Lienz: Ober-Lienz, Gaimberg, Dölsach. — Bozen: zwischen Blumau und Völs, Kastelrut, Ober-Atzwang, Sarn- fein. — micrantha Sm. Lienz: am Zauchenbachel und bei Debant. — vpermixta Desegl. Lienz: am Zauchenbachel. — virgultorum Rip. Lienz: Debant, am Iselberge. — Bozen: Kloben- stein, Kastelrut. — ypomifera Herrm. Lienz: Eingang des Deffereggenthales und von Feld bis St. Jakob, 1000—1400 m. Bozen: Durnholz und Weissenbach im Sarnthale. var. ß. recondita Puget; an vorigen Stellen. — resinosa Stbg. Buchholz bei Salurn, an der Säge bei Schalders. Alchemilla glabrua W. et G. Bozen: Schlern an Bächen, Rittner- horn. 2000—2400 m. — fissa Schummel. Lienz: Kerschbaumer Alpe, ca. 2100 m. Poterium Sanquisorba L. var. ciliata = P. glaucescens Rehbk. Bozen: an Porphyrfelsen um Gries und Runkelstein. Aremonia agrımonioides L. Bozen: Mendelpass auf Lerchenwiesen, Wälder in Unter-Fennbere. Iragaria elatior Ehrh. forma flore roseo. Bozen: bei Oampenun. inbus vestitus W. et Nees= R. hirsutus Wirte. Bozen: Ritten um Siffian und Leitach. —- glandulosus Bell. Lienz: Wälder am Tristacher See gegen Kreit. — fastigiatus Weihe = R. suberectus And. Bozen: Wald unter Aldein, 1000 — 1200 m. — nitidus Weihe. Lienz: Hecken um Ober-Lienz. — Bozen: Wald- ränder um Buchholz bei Salurn. Potentilla vide öst. bot. Zeitschrift 1889, Nr. 6. Ulex europaeus L. Bozen: südlich exponirte Gehänge ober St. Os- wald. 404 Genista sagittalis L. Lienz: Waldränder bei Chrysanthen. Cytisus alpinus Mill. Bozen: Deutschnoven, Petersberg, Aldein, Mendelzug von Matschatsch bis Unter-Fennberg, Buchholz und Geierberg bei Salurn. — Jacquinianus Wettst. Cult. bei Leopoldsruhe nächst Lienz. Durch behaarte Hülsen und Fruchtstiele demselben wenigstens sehr ähnlich. — sessilifolius L. Bozen: Abhänge zwischen Neumarkt und Montan (nördlichster Standort in Tirol). — dhursutus L. var. ciliatus Koch. Bozen: Hügel bei Rentsch. — purpureus Scop. Mendelzug, Auer, Salurn, sowohl auf Porphyr als Kalk. ÖOnonis arvensis Wallr. Lienz: feuchte Wiesen bei Amlach und Tristach. — Bozen: Wiesen bei St. Jakob und Leifers. — rotundifolia L. Lienz: Waldblössen zwischen W. Matrei und Virgen. Anthyllis Dillenii Schult. Salurn und Margreid auf Kalkschotter. Medicago media Pers. = M. sativa X falcata. Bozen: Ufermauern der Eisak im Bozner Boden, bei Salurn. — fulcata X sativa. Blüten gelblich, Schoten etwas gewunden. Bozen: Ufermauern der Eisak. Melilotus macrorrhizus W. et K. Bozen: Sumpfwiesen bei Fran- gart und Siebeneich. Trifolium Ochroleucum L. Bozen: Hügel bei Sigmundskron. Bonjeania hirsuta L. Mittelgebirge bei Tramin und Kurtatsch. Lotus villosus Thuill. Bozen: an sonnigen Porphyrhügeln des Guntschna, Virglberges, Runkelstein, Rentsch. — tenuifolius L. Lienz: Wald um Tristach. — Bozen: Hügel bei Sigmundskron. — uliginosus Schk. Bozen: im Schilfe des Frangarter Mooses und der Sumpfwiesen zwischen Branzoll und Auer. Phaca frigida 1. Lienz: Bergerkogel bei Virgen, 2300 m bis 2400 m. — alpina Jacg. Deffereggenthal an Waldblössen bei Schmitten, ca. 1300 m. — australis L. Lienz: in Föhrenwäldern der Bürgeran. Oxytropis Uralensis Jaeq. = O. Halleri Bung. Mahlknechtalpe auf Kalk und Augitporphyr, zwischen Saltaria und Puflatsch, 15800—2000 m. — velutinus Sieb. = O0. Halleri var. Koch. Bozen: Schlern gegen Rotherde und Tierser Alpel, 2300—2500 m. Kalk mit Augit- porphyr. — Lapponica Whlbg. Bozen: Seiseralpe auf Kalkblöcken; Gröden: Wiesen bei Runggaditsch, ca. 1500 m. Astragalus Leontinus Wulf. O.-Tirol: zwischen W. Matrei und Virgen auf Waldboden und von hier bis Virgen und Ober- Mauern. — purpureus Lam. Pusterthal: Fischeleinthal auf steinigen Triften, in ea. .15C0 m. 405 Astragelus Onobrychis var. alpinus Sieb. Ausgezeichnet durch schmallineare Blättehen. Lienz: auf der Tratte bei Tristach. Coronilla coronala L. — montana Jacq. Bozen: um Matschatsch, Wald von Margreid gegen U.-Fennberg. Ervum pisiforme L. (sub Vreia). Bozen: Hügel um Sigmundskron. Vieia silvatica L. Lienz: Wälder um Lavant. — Bozen: Wiesen zwischen Aldein und Weissenstein, um Deutschnoveu, Vill- nösthal. — varia Host. Lienz: im Getreide. — Bozen: Gehänge am (untschna unter dem Spitalhofe. — sepium var. montana Froel. Bozen: um Waidbruk, St. Ulrich und Kastelrut. — lutea L. var. hirta Balb. Bozen: am Guntschnaberge vereinzelt. — grandiflora Secop. var. Diebersteinii Bess. (var. y. Koch). Bozen: an Wegen in Gries. Schafstadel bei Sigmundskron. var. Pß. Kıtaibeliana Koch. Bozen: Eggenthal bei Birchabruk. — cordata Wulf. Bozen: Guntschnaberg mit V. lutea. Pisum elatius MB. Bozen: zwischen Gmund und Kalterer See. Lathyrus aphaca L. Bozen: an Wesen in Gries selten; an Zäunen bei Ober-Planitzing. — tuberosus L. Bozen: Aecker zwischen Völs und Ums. — pratensis L. var. hirsuta. Bozen: am Guntschnaberge. — silvestris L. var. linearifolius. Bozen: Hecken bei Siebeneich, bei Dreikirchen. var. latifolius. am Guntschnaberge. — heterophyllus L. Lienz: Wiesen und Hecken um Anras und Assling. Orobus Venetus Mill. = variegatus Ten. Bozen: Wald ober Küh- bach, vor Runkelstein, Waldgehänge ober Terlan. — tuberosus L. Wiesen bei Völlan nächst Lana. — oceidentalis Fisch. et Mey. (non 0. luteus L.). Fischeleinthal auf Wiesen; Kreuzberg bei Sexten. Literatur-Uebersicht '). September 1899. Beck G. und Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsie- catas“ Cent. IV. (Annal. d. naturh. Hofm. Bd. XII. Heft 4. S. 443-472). 8°. 3 Abb. Abdruck der Etiquetten der 4. Cent. des auf S. 414 erwähnten Exsiccaten- werkes. Ausführliche und werthvolle Notizen finden sich bei : Stereum versicolor Fr. var. illyrieum Beck, Rivularia rufescens Born. et Flah. und R. haematites 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- liehster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaetion. 406 Ag. (von Stockmayer), Fischerella major Gom. sp. nov, Characium an- gustum A. Br. F. minor Stockmayer (von Stockmayer). Oocardium stratum Naeg. (von Stockmayer), Porphyridium eruentum Naeg., Dasy- cladus vermicularis (Scop.) (von Krasser), Sphinetrina turbinata Fries, Thelocarpon prasinellum Nyl., Collema eataclystum. — Zu zurückhaltend ist es, wenn an zwei Stellen (bei Peniophora quercina und Porphyridium cruentum) nachgewiesen wird, dass die betreffenden Namen unrichtig sind, trotzdem aber dieselben gebraucht werden. Blümml E. K. Rhodologische Miscellaneen. (Botan. Centralbl. Bd. LXXIX. Nr. 11/12. S. 350—354.) 8°. Neubeschreibung von: Rosa Höferiana Blümml, Rappoltenkirchen, Niederösterreich, R. sublagenaria Blümml, Reichenau in Niederösterreich, KR. violacea Blümml, Rappoltenkirchen, Niederösterreich, R. anningerensis Blümml, Anninger in Niederösterreich, R. Gremblichii Blümml, Hall in Tirol. — Ueberdies werden neue Rosenstandorte mitgetheilt. Burgerstein A. Pflanzen und Ameisen. (Wnr. illustr. Garten- Zeitung. 1899. 8/9 Heft. S. 270—283.) 8°. Abb. Wiedergabe eines populären Vortrages. Cserey A. Wie man botanische Monographien fabrieirt. Erwide- rung. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Nr. 7/8. S. 119 bis 122.) 8°. Dalla Torre K. W. v. Botanische Bestimmungs-Tabellen. Für die Flora von Oesterreich und die angrenzenden Gebiete von Mittel- europa. 2. Aufl. Wien (Hölder). 16°. 180 S. 96 kr. Das Buch ist nicht für den Botaniker, sondern für den Anfänger, speciell für die Schule bestimmt. Es behandelt daher nicht alle Arten der Flora, sondern die häufigsten und bemerkenswerthesten. Die durchwegs sehr praktische, überall den Bedürfnissen des Bestimmenden gerecht werdende- Anlage, der geringe Umfang und mässige Preis sichern dem Buche weite Verbreitung. Besonders hervorhebenswerth erscheint die Richtigkeit der an- gewendeten Nomenclatur. HakelE. Enumeratio graminum Japoniae. Verzeichniss der Gräser Japans hauptsächlich auf Grundlage der Sammlungen der Herren Urb. Faurie in Aomori und J. Matsamura in Tokio. (Bull. de l’herb.-Boiss. VII. Nr. 9. S. 637—654.) 8°. Jakowatz A. Die Arten der Gattung Gentiana, Sect. Thylacıtes Ren. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang. (Sitzungs- bericht d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math. naturw. Ul. CVII. Bd. Abth. I. S. 305—356). 8°. 2 Kart., 2 Taf. Eine monographische Bearbeitung der im Titel genannten Artengruppe und zugleich eine wertbvolle pflanzengeographisch-morphologische Studie. Ueber die wesentlichsten Resultate vergl. 8. 157 des heurigen Jahrganges dieser Zeitschrift. Die mit grosser Gründlichkeit und Benützung eines reichen Materiales durchgeführte Arbeit erweist in prächtiger Weise die Anwendbar- keit der erwähnten Merhode. Molisch H. Botanische Beobachtungen auf Java. IV. Ueber Pseu- doindican, ein neues Chromogen in den Üystolithenzellen von Acanthaceen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math. naturw. Cl. Bd. CVII. Abth. 1.) 8°. 12 S. 1 Taf. Ueber die wichtigsten Ergebnisse der Abhandlung vergl. diese Zeit- schrift Nr. 8, S. 306. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XI. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 7/8. S. 99—103.) 8°. 407 Standortsangaben interessanterer Arten. Neu beschrieben werden: Pa- rietaria ramiflora Moench. var. rotundata Murr, Sesleria vwaria Wettst. var. pseudolongata Murr. Zahlbruekner A. Zur Flechtenflora des Pressburger Öomitates. II. (Verh. des Ver. f. Natur- und Heilkunde in Pressburg. N. m Ba.) 8214-8: Zahlreiche für das Gebiet neue Formen und Standorte. Neu beschrieben werden: Rinodina Kornhuberi A. Zahlbr. und Microglaena Bäumleri A. Zahlbr. Allescher A. Fungi imperfeeti. — Rabenhorst, Kryptogamen- flora von Deutschland ete. I. Bd. VI. Abth. 66. Liefere. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 449—512. Mk. 240. Fortsetzung der Gattung Chaetophoma, Bearbeitung der Gattung As- teroma, Cicinnobolus, Byssocystis, Muricularia, Staurochaete, Pyreno- chaeta, Vermicularia. Berlese A. N. Icones fungorum ad usum sylloges Saccardianae adcommodatae. Vol. II. fasc. V. p. 113—216; tab. CXLV bis CLXXVIII et Genera tab. L.—X. 30 Franes. Der Band behandelt und beschliesst die Sphaeriaceae Dictyosporae. Ueber den zweifellos grossen Werth des Werkes ein Wort zu verlieren, wäre gegenstandslos. Es ist nur zu bedauern, dass gerade wichtige Handbücher oft in so überflüssiger Weise ungeheuer vertheuert werden. Die Bilder in dem vorliegenden Werke sind in so grossem Massstabe ausgeführt, dass die Zahl der Tafeln und damit der Preis um die Hälfte hätte reduecirt werden können, ohne im Mindesten die Deutlichkeit der Abbildungen zu beein- trächtigen. Bolzon P. Contribuzione alla Flora veneta. (Bull. della soc. botan. ital. 1899. Nr. 5/6. p. 134—139.) 8°. Enthält auch Angaben betreffend die Flora des tirolischen Grenz- gebietes. CGorrens P. Untersuchungen über die Vermehrung der Läaub- moose dureh Brutorgane und Stecklinge. Jena (G. Fischer), Gr. 8°. 464 S. 187 Abb. 15 Mk. Eine überaus eingehende Untersuchung des im Titel genannten Gegen- standes. Der Verfasser zeigt, wie ungemein verbreitet unter den Laubmoosen die Vermehrung durch Brutorgane und Stecklinge ist, wie mannigfaltig die bezüglichen Organe sind und insbesondere auch, welche Höhe der Organisa- tion sie mitunter erreichen. Von den allgemeinen Resultaten erscheint es wichtig hervorzuheben, dass alle Formen der Brutorgane aus Theilen der ge- schlechtlichen Generation hervorgehen. Ein Antagonismus zwischen sexueller und ungeschlechtlicher Fortpflanzung lässt sich bei den Moosen im Allge- meinen nicht nachweisen. — Das gründliche Buch wird ebenso der syste- matischen und morphologischen, wie physiologischen Seite des Themas ge- recht. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- . maın). 8°. Lieferung 188/189. Hymenophyllaceae von R. Sadebeck, Oyatheaceae und Polypodiaceae (Beginn) von L. Diels. Lieferung 190/191. Polypodiaceae von L. Diels (mit Ergänzungen von HA. Potonig, betreffend die fossilen Pteridophyten). Frobenius L. Die naturwissenschaftliche Culturlehre. (Allg. ver- ständl. naturw. Abhandl. Heft 20.) 8°. 22 S. 4 Abb. 408 Henriques Rob. Der Kautschuk und seine Quellen. Dresden (Steinkopff und Springer). 8°. 31 S. 5 Tabellen, 4 Karten. 75 kr. Inhalt: Der Kautschuk und seine Stammpflanzen. Tabellen über die wichtigsten Rohkautschuksorten des Handels. Karten mit Angabe der Heimats- orte und Ausfuhrhäfen der einzelnen Sorten. Hiteheoek A. S. Flora of Kansas. (Kansas State Agrieultural College.) 8°. 20 S. Eine originelle Arbeit, die auf 20 Seiten eine in pflanzengeographischer Hinsicht complete Flora eines grossen Gebietes bringt. Verfasser hat dies dadurch zu Stande gebracht, dass er in 1200 Miniaturlandkarten die Ver- breitung der einzelnen Arten angibt. Hollrung M. Jahresbericht über die Neuerungen und Leistungen auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes. I. Bd. Das Jahr 1898. Berlin (P. Parey). 8°. 184 S. Ihne E. Phaenologische Mittheilungen. (Jahrgang 1898.) (XXXIH. Ber. d. oberhess. Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde zu Giessen.) 82. 348. Mittheilung der Beobachtungen in 102 Stationen. Oesterreich-Ungarn ist vertreten durch: Bielitz (Beobachter: R. Pongratz), Bozen (Dr. W. Pfaff), Jacmierz in Galizien (L. Magierowski), Kremsmünster (Prof. F. Schwab), Leipa (H. Schwartze). Just’s Botanischer Jahresbericht, herausg. v. E. Köhne. XXV. Jahrg 1897. I. Abth. 1. Heft, II. Abth. 2. Heft. Leipzig (Born- träger). 8°. a 160 8. Inhalt: Biographien (Köhne), Befruchtungs- und Aussäungseinrich- tungen, Beziehungen zwischen Pflanzen und Thieren (Dalla Torre), Schä- digungen der Pflanzenwelt durch Thiere (Dalla Torre), Physikalische Physiologie (A. Weisse), Chemische Physiologie (R. Otto), Algen, Beginn (Möbius), Allgemeine Pflanzentopographie, Pflanzengeographie aussereuro- päischer Länder (F. Höck), Variationen und Bildungsabweichungen (C. Matzdorff), Pflanzentopographie von Europa (P. & F. Gräbner). Kirchner u. Boltshauser. Atlas der Krankheiten und Beschä- digungen der landwirthschaftlichen Culturpflanzen. V. Serie. Obst- bäume. Stuttgart (E. Ulmer), 8°. 30 Taf. mit Text. 9 fi. Klinge J. Zur Orientirung der Orchis-Bastarte und zur Poly- morphie der Dactyloschis-Arten. (Acta horti Petrop. Vol. XVII. Base IE Nr: 53982 65.8: Verf. behandelt eingehend die bisher beobachteten Orchis-Bastarde, sowie insbesondere die Beziehungen zwischen dem Polymorphismus und der Bastardbildung bei den Arten der Sect. Dactylorchis. In eigenen eingehenden Abschnitten wird die Nomenclatur der Hybriden und die systematische Be- deutung bigenärer Bastarde erörtert. In ersterer Hinsicht schliesst sich Verf. ın modifieirter Form Engler-Focke an; in letzterer Hinsicht weist er die Unmöglichkeit der Verwerthung der Hybridenbildung für die Um- grenzung der Gattungen nach. j g — — Die homo- und polyphyletischen Formenkreise der Dacty- lorchis-Arten. (Acta horti Petrop. Vol. XVII. Fase. II. Nr. 6.) SERE0SE 2aTar Die Abhandlung gehört in die Reihe jener, die Verf. als vorläufige Mittheilungen seiner Dactylorchis-Monographie publieirt. Sie beweisen durch- wegs, dass Verf. bei Abfassung seiner Monographie auf dem einzig richtigen Standpunkt steht, indem er die systematische Ordnung der Gattung nicht als Endzweck, sondern in erster Linie als Mittel zur Erkenntniss in descen- denstheoretischer Hinsicht ansieht. In der vorliegenden Abhandlung behandelt Verf. die von ihm bisher bei den Arten der Untergattung nachgewiesenen homophyletischen und polypbyletischen Formenkreise. Unter ersteren versteht 409 er die durch Abänderung einer Art entstandenen Formen, unter letzteren die durch Kreuzungen zweier oder mehrerer Arten veranlassten constanten Formen. Schon die Unterscheidung dieser beiden Typen ergibt für die in Rede stehende Artengruppe mindestens eine zweifache Art der Artbildung. — — Zur geographischen Verbreitung und Entstehung der Dacty- lorchis-Arten. (Acta horti Petrop. Vol. XVII. Fasc. II. Nr. 7.) 8°. 104 S. 1 Karte. Eine sehr werthvolle Arbeit. Verf. theilt die geographische Verbreitung der Sippen der Sect. Dactylorchis der Gattung Orchis mit und zieht aus derselben Schlüsse auf die g>netische Entwicklung derselben, welche zu einer natürlichen Systematik derselben führen. Von allgemeinem Interesse sind die Ausführungen des Verf. über den Vorgang der Artbildung überhaupt. Wenn erst einmal eine grössere Anzahl von Arbeiten nach Art der vorliegenden durchgeführt sein wird, werden wir mit anderen Hilfsmitteln als heute an die Beantwortung der Frage nach der Entstehung neuer Arten schreiten können. Knuth P. Handbuch der Blütenbiologie unter Zugrundelegung von Hermaun Müller's Werk „Die Befruchtung der Blumen durch Insecten“. II. Band. Die bisher in Europa und im arktischen Ge- biete gemachten blütenbiologischen Beobachtungen. 2. Theil Lo- beliaceae bis Gmnetaceae. Leipzig (Engelmann). Gr. 8°. 705 8. 210 Abb. 1 Porträttaf. Schon bei Erscheinen der früheren Theile wurde auf die grosse Wichtig- keit dieses Werkes hingewiesen. Eine Sammlung des colossalen, an den ver- schiedensten Orten niedergelegten blütenbiologischen Beobachtungsmateriales muss heute jedem Botaniker überaus willkommen sein, besonders wenn eine solche Sammlung einen Forscher zum Autor hat, der dabei seine eigenen Beobachtungen verwerthet. Verf. hat in der That grosse Mühe auf die Bewältigung der einschlägigen Literatur verwendet und liefert ein werth- volles Handbuch. — Zu bedauern ist, dass Verfasser zu wenig Beachtung den neueren systematischen Arbeiten geschenkt hat. Die morphologische Gliederung, welche diese Artengruppen zeigen, hängt bekanntlich vielfach mit den verschiedenen Lebensbedingungen der Wohngebiete zusammen; zu diesen gehören aber auch jene, welche den Befruchtungsvorgang beeinflussen. Deshalb sind gerade die blütenbiologischen Verhältnisse der sogenannten polymorphen Arten recht verschieden und das Studium dieser Verhältnisse ist ebenso für die Systematik wichtig, wie die Beachtung der Systematik für die Blütenbiologie. Das, was beispielsweise über die Blütenbiologie von Pulmonaria „offieinalis“, Gentiana „Germanica“, „Lycium barbarum“, Alectoroloyhus „alpinus*, Euphrasia „officinalis“, Galeopsis „Tetrahit“ ete. mitgetheilt wird, ist von sehr geringem Werthe, da man gar nicht weiss, auf welche Pflanzen sich die Angaben beziehen. Lidforss B. Ueber den Chemotropismus der Pollenschläuche. (Vorl. Mittheilung.) (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XVII. Bd. Heft 7. S. 236—242.) 8°. Bisher war von verschiedenen Kohlehydraten (Rohrzucker, Dextrin, Lactose ete.) bekannt, dass sie auf Pollenschläuche chemotropisch wirken; Verf. weist Analoges für Eiweissstoffe nach. Es ist bemerkenswerth, dass Kohlehydrate und Eiweissstoffe gerade die besten Nährstoffe des Pflanzen- organismus darstellen, was offenbar damit zusammenhängt, dass der Pollen- . schlauch auf seinem Wege durch den Griffel ernährt werden muss. — — Weitere Beiträge zur Biologie des Pollens. (Jahrb. f. wissen- schaftl. Botan. Bd. XXXIII. Heft 2. S. 232-312.) 8°. Eine in biologischer Hinsicht recht bemerkenswerthe Arbeit. Nach einem die Methode der Untersuchung betreffenden Abschnitte theilt Verf. seine Ergebnisse betreffend die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit.auf die Aus- bildung des Pollens mit. Darnach erhöht feuchte Luft die Widerstandsfähig- keit des Pollens gegen Benetzung, trockene Luft setzt sie herab. Der dritte 410 Abschnitt prüft die Widerstandsfähigkeit des Pollens der einzelnen Familien. Es ergibt sich im Allgemeinen ein Parallelisınus zwischen Nichtgeschütztsein und Widerstandsfähigkeit. Bemerkenswerth ist, dass in einzelnen Fällen stark exponirter Pollen wenig Widerstandsfähigkeit gegen Benetzung zeigt, z. B. der der Umbelliferen und Valerianaceen. Verf. weist zur Erklärung dieses Umstandes darauf hin, dass bei diesen Formen in Folge der Reduction der Zahl der Ovula verhältnissmässig sehr viel Pollen produeirt wird und da- durch seine hohe Empfindlichkeit aufgewogen wird. Weiterhin weist Verf. nach, dass die Pollen der entomophilen Blüten meist stärkefrei, jener der anemophilen Blüten stärkereich ist; er erklärt dies durch Umbildung der Stärke in fettes Oel bei den ersteren. Schliesslich werden der Eiweissgehalt der Pollenkörner und die specifischen Anpassungserscheinungen der anemo- philen Pollenkörner behandelt. h e Makino T. Phanerogamae et Pteridophytae Japonicae iconibus illustratae. Vol. I. Nr. 4. Tokio (Keigyosha et Co.) 8°. Das vorliegende Heft bringt: Trichomanes acutum Mak., Hymeno- phyllum Wrightü V. D. B., H. flexile Mak., H. oligosorum Mak., H. bar- batum Bak. i ] Matsamura J. and Miyoshi H. Cryptogamae Japonicae iconibus illustratae. Vol. I. Nr. 4. Tokio (Keigyosha et Co.) 8°. Heft 4 enthält: Cetraria ornata Müll. Arg., Pogonatum sphaerothecium Besch., Mitrula phalloides Chev., Rhizopogon rubescens Tul., Conocephalum conicum Neck. Niedenzu F. Die genere Stigmatophyllo. Pars 1. (Index lee- tionum in Iyceo r. hosiano Brunsbergensi 1899/1900 instituen- darum.) 4°. 11 p. Payot V. Enumeration des Lichens des „Grands Mulets“ (Bull. de la soc. bot. de France XLVI. T. Nr. 3. p. 116—119.) 8°. Aufzählung von 82 Flechten, welche bei den „Grands Mulets“ des Mont Blanc bei 3050 m Meereshöhe gesammelt wurden. j * » Potonie H. Lehrbuch der Pflanzenpalaeontologie mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse der Geologen. 4. Lieferg. Berlin (Dümmler). 8°. S. 289—402, Titel, Index, Vorwort. 3 Tab. 2 Mk. Mit vorliegender Lieferung schliesst das Buch ab, das eine sehr werth- volle Bereicherung der Literatur darstellt, da es einerseits in klarer, über- sichtlicher Form die Resultate neuerer Forschungen wiedergibt, da es ander- seits in vielen Fragen Auskunft über die Anschauungen eines der hervor- ragendsten Phytopaläontologen gibt. Eine Enttäuschung hat das 4. Heft insoferne gebracht, als es die ganzen Angiospermen so gut wie weglässt. Rendle A. B. Catalogue of the African Plant collected by Dr. Fr. Welwitsch in 1853—61. Vol. II. P. I. Monoecotyledons and Gym- nosperms. London (Longmans u. Co.) 8°. 260 8. 430 fi. Rouy G. Illustrationes plantarum Europae rariorum. Fasc. XI. Pl. CCLI.—CCLXXV. Paris (Deyrolle). 4°. 27 fi. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass diese Publication für syste- matische Studien von grossem Werthe ist, da sie eine Anzahl seltener und neuer, aber interessanter Pflanzen, deren Originale kaum zu erhalten sind, allgemein zugänglich macht. Und doch kann Ref. nicht umhin, auf eine Reihe von Mängeln, die dieser Publieation anhaften, aufmerksam zu machen. Vor Allem ist das Fehlen von Detailabbildungen (mit wenigen Ausnahmen) hervorzuheben. Die Photographien sind tadellos hergestellt, zeigen aber naturgemäss viele Details überhaupt nicht. Ein zweiter Mangel ist die Platz- verschwendung und die dadurch bedingte übermässige Vertheuerung des Werkes. Auf den 25 Tafeln des vorliegenden Bandes könnten mindestens doppelt so viel Pflanzen abgebildet sein. Man bedenke doch, dass jede Tafel des Buches 1 fl. kostet; wie viele Bibliotheken und Botaniker sollen ein solches Werk kaufen ? 411 Saccardo P. A. Sylloge fungorum omnium hucusque cognitorum. Vol. XIV. Supplementum universale. Pars IV. austoribus A. Sac- cardo et P. Sydow. Patavii (Sumptibus P. A. Saccardo). 4°. 1316 p. 83 Frances. Schleichert F. Pflanzenphysiologische Experimente im Winter. (Allg. verständl. naturw. Abhandl. Heft 19.) 8°. 28 8. Tlıome O0. W. Ausländische Culturpflanzen in farbigen Wandtafeln mit erläuterndem Texte nach Hermann Zippel. Zeichnungen von K. Bollmann. I. Abth. Braunschweig (Fr. Vieweg). 8°. 192 8. Text. 22 Wandtafeln. 18 Mk. 4. Auflage des Zippel-Bollmann’schen Werkes. Der Textband behandelt in ausführlicher, alles Wichtigere bringender Weise die 22 auf den Tafeln abgebildeten Nutzpflanzen, er enthält ausführliche Beschreibungen der Pflanzen, ihrer Theile, zumal der benützten, Angaben über Heimat und Cultur der Pflanzen, über Gebrauch, Geschichte, Zusammensetzung und Wirkung des verwendeten Theiles ete. Die Wandtafeln sind farbenkräftig und richtig, die Auswahl der Details eine gute. Das Werk kann insbesondere für Schulen aller Kategorien bestens empfohlen werden. Timm C. T. Ein paar Frühlingstage am Gardasee. (Deutsche bot. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 7/8. S. 116—119.) 8°. Wisselinsh O. van. Ueber das Kerngerüst. Zweiter Beitrag zur Kenntniss der Karyokinese. (Botan. Zeitung. I Abth. Heft IX.) 4°. S. 155—176. 1 Taf. Verf. studirte Monocotyledonen-Kerne nach Chromsäurebehandlung. Aus den Resultaten, die mit den bisherigen Anschauungen über Kernstructuren vielfach nicht in Uebereinstimmung sich befinden, seien folgende hervor- gehoben. Das Gerüst des ruhenden Kernes besteht aus Klümpchen und Körnern, welche durch feine Fäden mit einander verbunden sind. Das Knäuel- stadium der Karyokinese entsteht, indem die Klümpchen und Körner sich zu Fäden vereinigen; die feinen Verbindungen zwischen den sich zusammen- fügenden Klümpchen ziehen sich zusammen. Die Kernfäden laufen von der Polseite nach der Gegenpolseite und stützen sich mit den Enden an die Kernwand. Nach Auflösung der Kernwand bildet sich der Diaster dadurch. dass die Kernfäden am Polfelde sich fester mit einander verbinden, während an anderen Stellen die feinen Verbindungen zwischen den Kernfäden auf- gehoben werden. Schon im Knäuelstadium zeigen die Kernfäden je einen Längsstreifen. Wenn die Kernplatte gebildet: ist, tritt an diesem Streifen Längsspaltung ein. Die Hälften bewegen sich nach den Polen der Spindel, wo die neuen Knäuel und schliesslich Tochterkerne vom Baue des Mutter- kernes entstehen. Die Kernkörperchen zeigen keine Struetur. Wönig Fr. Die Pusztenflora der grossen ungarischen Tiefebene. Leipzig (Meyer’s graph. Institut.) 8°. 142 S. 33 Abb. 1 Farben- tafel. 1:80 Al. Nach dem Tode des Verf. herausgegeben von E. S. Zürn. Eine im allgemein verständlichen Stile gehaltene Schilderung der Vegetation der wichtigsten Formationen (Gras-Steppe, Sand-Puszta, Salz-Puszta) der grossen ungarischen Tiefebene. Der Schilderung merkt man überall die eigene Beob- achtung des Verf. an, die sie auch botanisch werthvoll macht. Dass nicht überall ein moderner systematischer Standpunkt Beachtung findet, vermag den Leser nicht so sehr zu stören, wie der Umstand, dass er ganz analoge Schilderungen derselben Formationen schon früher in einem der prächtigsten Bücher Kerner’s (Pflanzenleben der Donauländer) in viel anziehenderer Fornı gelesen hat. Kerner’scher Einfluss ist auch in dem Buche vielfach zu fühlen, ohne dass dieses Autors irgendwo gedacht wäre. 412 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. K. k. zoologische Station in Triest. Die zoologische Station in Triest hat im abgelaufenen Jahre eine neue Organisation und einen neuen Leiter in der Person des Prof. Dr. J. C. Cori erhalten. Die Station wird durch ihn den An- forderungen der Zeit entsprechend wesentlich umgestaltet, und dürfte berufen sein, fortan eine grössere Bedeutung für alle biologischen Wissenschaften zu erlangen, als ihr bisher zukam. Von besonderer Wichtigkeit erscheint es auch, dass die Station in Zukunft mehr als bisher den Bedürfnissen der Botaniker entsprechen wird, einer- seits durch Zuwendung von Studien- und Untersuchungsmateriale. andererseits durch Einräumung von Arbeitsplätzen. Es möge aus diesem Grunde hier ein Auszug aus den neuen Statuten der Station veröffentlicht werden: Auszug aus der Geschäftsordnung für die k. k. zoologische Station in Triest. $. 1. Die k. k. zoologische Station in Triest hat zur Förderung der biologischen Wissenschaften die Aufgabe, in- und ausländischen Gelehrten und Studirenden das erforderliche Material für wissen- schaftliche Forschungen und Untersuchungen auf dem Gebiete der Zoologie und anderer biologischer Wissenschaften durch Zuweisung von Arbeitsplätzen zu bieten, ferner die an inländischen Universi- täten bestehenden Institute für diese Diseiplinen mit dem für For- schungs- und Unterriehtszwecke nöthigen Material an lebenden und todten, bezw. conservirten Seethieren u. dgl., sowie mit Präparaten zu versehen. Die zoologische Station hat überdies selbständige wissenschaft- liche Aufgaben zu verfolgen: in erster Linie die Erforschung der marinen Fauna mit Berücksichtigung des örtlichen und zeitlichen Vorkommens, sowie der Fortpflanzungszeit der einzelnen Thier- formen, sie hat ferner wissenschaftliche Arbeiten, die auf das Fischereiwesen Bezug haben, auszuführen und zu unterstützen. Vertheilung der Arbeitsplätze. $. 27. Für die Arbeitsplätze der Professoren und selbständiger Forscher (Zoologen oder Vertreter anderer biologischer Disciplinen) sind andere Räume als für die Arbeitsplätze der Studirenden zu bestimmen. Keiner Universität kommen jedoch besondere reservirte Arbeits- plätze für Forscher oder Studirende zu. $. 28. Für den Besuch der Station während der Osterferien und Herbstferien haben folgende Bestimmungen zu gelten: 415 Die Gesuche um Arbeitsplätze für Studenten sind an den loealen Leiter zu richten, und zwar für die Osterferien bis zum 1. Februar, für die Herbstferien bis zum 15. Juni. Diese Termine werden für alle Gesuche als Einreichungstermine gelten. Die Vertheilung der Arbeitsplätze für Studenten geschieht daher ohne Rücksicht auf die Priorität, aber proportional nach dem Bedürfnisse der einzelnen Universitäten. Die Anmeldungen um Arbeitsplätze für Professoren und selb- ständige Forscher haben ebenfalls beim localen Leiter zu erfolgen. Dieselben sind an keinen Termin gebunden; die Zuweisung dieser Plätze erfolgt in der Regel nach der Priorität der Einreichung. Diese "Anmeldungen sind thunliehst rasch zu erledigen. Die Zuweisung der Arbeitsplätze erfolgt auf Grund des Berichtes des localen Leiters der Station Namens des Curatoriums durch seinen Obmann. Im Falle der Bewerber verhindert ist, den ihm verliehenen Arbeitsplatz zu benützen, ist hievon dem localen Leiter sobald als möglich die Anzeige zu erstatten. $. 29. Für kurze Zeit, d. i. bis 14 Tage, kann ein freier Arbeits- platz vom localen Leiter an Forscher auch unmittelbar unter gleich- zeitiger Anzeige an den Obmann vergeben werden. $. 30. Den Bewerbern, eventuell ihren Institutsvorständen steht, falls sie sich durch die erfolgte Vertheilung von Plätzen verkürzt finden, ein beim localen Leiter einzubringender Reeurs frei, welcher durch das Curatorium an das Ministerium für Cultus und Unterricht zu leiten ist. Bezug von lebenden und conservirten Seethieren und Pflanzen. $. 31. Die Bestellung der Sendungen an Seethieren und sonstigem marinen Untersuchungsmaterial von Seite der bezugs- berechtigten Institute ($. 1) erfolgt durch die Institutsvorstände bei dem localen Leiter in Triest, welcher direet mit denselben ceorre- spondirt. Der locale Leiter erstattet wöchentliche Berichte über die ausgeführten Sendungen an den Obmann. Diese werden monatlich den Curatoriumsmitgliedern im Cireulationswege mitgetheilt, denen dadurch eine Einflussnahme auf die proportionale Vertheilung der Sendungen ermöglicht werden soll. ‘$. 32. Behufs Ermöglichung einer entsprechenden Bestellung von. Sendungen ist von dem localen Leiter der zoologischen Station wöchentlich ein Ausweis über die Ergebnisse der "Fischerei und den Stand der Aquarien in hektographischer Vervielfältigung an alle zoologisehen Institute der inländischen Universitäten zu ver- senden. Dieser Ausweis wird. auch allen. jenen botanischen und medieinischen Instituten der inländischen Hochschulen zugesendet, welche‘ denselben wünschen. . 33. -Privatpersonen und ausländische Institute "können nur mit Bewilligung des Curätoriums, ‘bezw. des Obmannes- durch die Station regelmässige Sendungen von Material beziehen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1899. 31 414 $. 34. Wenn irgend ein Bezugsberechtigter bei der Vertheilung der Sendimgen sich verkürzt glaubt, so steht ihm ein beim localen Leiter einzubringender Recurs zu. welcher durch das Öuratorium an das Ministerium für Cultus und Unterricht zu leiten ist. $. 55. Von den Auslagen, welehe mit den Sendungen ver- bunden sind, sind von dem Empfänger zu tragen und nach Empfang der Sendung sofort zu begleichen: die Kosten für die Fracht und die Transportgefässe, bei conservirtem Materiale auch für den Alkohol oder andere Reagentien und für die Gefässe, in welchen die Objeete zur Versendung "gelangen, ebenso die Kosten für theure Öbjeecte, namentlich solche, welche auf dem Fischmarkte angekauft werden. $. 36. Alle früheren Bestimmungen für die zoologische Station (Instruction des Inspeetors, Ministerial-Erlass vom 15. December 1874, Z. 17.570; Benützungsnormativ, Ministerial-Erlass vom 4. No- vember 1875, Z. 17.641) werden hiemit ausser Kraft gesetzt. Kryptogamae exsiecatae, editae a Museo palatino Vindo- bonensi, auctoribus G. Beck et A. Zahlbruckner. Centuria IV. Die vorliegende neue CGenturie dieses werthvollen Exsiccaten- Werkes enthält 30 Pilze, 20 Algen, 30 Flechten, 20 Moose. Besonders erwähnenswerth sind: Stereum versicolor Fr. var. illyricum Beck aus Bosnien, Fischerella major Gomont sp. nov., Characium angustum A. Br. f. minor Stockm., Dauerpräparate (hergestellt von F. v. Pfeiffer) von Disphinctium curtum Naeg., Gonium pectorale Müll, Meeresalgen aus der Adria von Krasser, Fleelıten aus Ungarn (Zahl Ibruckner und Lojka), Niederösterreich (Baum- gartner und Strasser), Tirol (Kernstock und Schuler), Neu- Caledonien (Simonin), Oldenburg (Sandstede) etc. Die Exemplare sind durchwegs sorgfältigst präparirt und reich aufgelegt, die Eti- quetten ausführlich und vielfach mit werthvollen Notizen versehen. Rehm Ascomycetes. Fase. 26. Nr. 1251—1300. Der vorliegende Faseikel enthält insbesondere Arten aus Tirol, gesammelt von J. Rick, H. Zurhausen und J. Bresadola, aus Skandinavien von Lagerheim und Starbäck, aus Belgien vou Mouton ete. Hervorgehoben mögen werden: Cudonia confus«a Bresad., Spathularia Neesii Bresad., Tarzetta rapuloides Rehm, Detonia Rickii Rehm, Lachnea pseudogregaria Rick, Ombrophila helotioides Rehm, XNiptera arctica Rehm, Pyrenopeziza Moutoni Rehm, Didymosphaeria Trifolii Starb., Gnomonia acerina Starb., Bertia Phoradendri Rehm ete. Personal-Nachrichten. Dr. Boh. Neme& hat sich an der tschechischen Universität in Prag für Anatomie und Physiologie der Pflanzen habilitirt. Dr. Freih. v. Tubeuf in Berlin wurde zum Regierungsrath ernannt. (Bot. Centralbl.) 415 Prof. Dr. Fr. v. Höhnel ist von seiner brasilianischen Forschungsreise nach Wien zurückgekehrt. Dr. Karl Linsbauer wurde zum definitiven Assistenten am pflanzenphysiologischen Institute der Universität Wien bestellt. Herr Fr. Matouschek wurde zum Professor am Gymnasium in Ung.-Hradisch (Mähren) ernannt. Prof. Dr. G. Volkens unternahm eine botanische Forschungs- reise nach den Karolinen und Marianen. Dr. J. R. Sernander wurde zum Docenten für Botanik an der Universität Upsala ernannt. Dr. A. Baldacei hat an der Universität in Bologna, Dr. L. Montemartini an jener von Pavia die Docentur für Botanik erlangt. Dr. Franeis Ramaley wurde zum Professor der Biologie an der Universität in Öolorado ernannt. Professor Dr. W. v. Ahles in Stuttgart tritt in den Ruhestand. Dr. Janse (Buitenzorg) ist zum Professor der Botanik an der Universität Leyden ernannt worden. Prof. Dr. Knuth ist von seiner Reise nach Java über Nord- amerika zurückgekehrt. Gestorben sind: Henry Leveque de Vilmorin am 23. August d. J. in Verrieres. Dr. Ragnar Hult, Docent an der Universität in Helsingfors, am 25. September. Am 30. Juni d. J. in Stockholm M. Adolf Lindblad im Alter von 78 Jahren. Der gewesene Baumschulbesitzer Fr. Rosenthal am 6. Juli d. J. im 60. Lebensjahre in Berlin. Inhalt der November-Nummer: Fritsch K., Zur Systematik der Gattung Sorbus. II. S. 381. — Schiffner V., Ueber einige Hepaticae aus Japan. S. 3855. — Warnstorf C., Bryologische Ergebnisse einer Reise des Dr. Matz durch die iberische Halbinsel. S. 396. — Sauter F., Funde seltenerer Phanerogamen in Ost- und Mitteltirol. (Schluss.) S. 400. — Literatur-Ueber- sicht. S. 404. — Botanische Sammlungen, Museen etc. S. 412. — Personal-Nachrichten. S. 414. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitscohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 11 und III & 2 Mark, X—XII und XIV—XXX a 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-Adressbuches (Botanist’s Directory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker- Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog” der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen,, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. TITTEN NT NE TE TE TE Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien, l., Barbaragasse 2. Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von @. Lorinser verfasst von Dr... Kar Fsrritsehz k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9° —. RE TEIETETERETERERTRERTETETETETETETE ET T NIIT TRNININININININN HIIIUIHIELINDDLLIULLIDELUNUNDELLULDELLUKDKTOUKNELEKKNILLEKARDKEANTDEEKKNNDEEKKADIELKANUDEERKDINEELKUNEEEURAREERLOHNNG unml DNILITUIRIATUINIELLUIEIDELAKUIRERLIDIELLLUDERLAEIDEELKNEN INNLAINTENLUNTNLDIHREIIDATINN x Ne Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der “Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ - und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZELTSGHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. er Wien, December 1899. Die weibliche Blüte von Ginkgo. Von R. v. Wettstein (Wien). (Mit Tafel VII.) Die in jüngster Zeit gewonnenen neuen Erfahrungen über Ginkgo!) regten zu einer neuerlichen Untersuchung der schon so oft untersuchten weiblichen Blüte derselben an. Die Thatsachen, welche zur Ueberzeugung drängten, dass Ginkgo in mehrfacher Hinsicht den Cycadeen näher als anderen jetzt lebenden Coniferen steht”) und sogar besser ganz von den Coniferen abgetrennt wird ’°), warfen die Frage auf, ob nicht auch im Baue der weiblichen Blüte eine grössere Annäherung an jene Gruppe sich nachweisen lässt, respective ob die bisher herrschenden Auffassungen der Blüte nicht zu sehr unter dem Einflusse des Glaubens an die Zugehörigkeit zu den Taxoideen stand. Die Untersuchungen, welche ich diesbezüglich im Zusammen- hange mit anderen, im vorigen Jahre und heuer an dem reichen Material des Wiener botanischen Gartens vornahm, ergaben zwar nicht Resultate, welche eine wesentlich neue Auffassung der Blüte und ihrer Theile bedingen, immerhin aber eine ganze Reihe von nicht uninteressanten Thatsachen, die ich im Folgenden mittheilen möchte. Die weiblichen Blüten von Ginkgo stehen bekanntlich in den Achseln von Laubblättern an den Brachyblasten. Sie bestehen in weitaus der Mehrzahl der Fälle aus je zwei Samenanlagen, welche 1) Hirase S. On the Spematozoid of Ginkgo biloba. Bot. Mag‘ Tokio. X. (1896), p. 325. — Journ. of the College of Science. Tokyo. XII Pars. Il., p. 103. (1898). 2) Vergl. Warming Rech. et rem. sur les Cycad. p. 9. (1877). — Eichler in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. II. 1. p. 65. (1889). - Fuyii K. On the different views hitherto proposed regarding the morphology of the flowers of Ginkgo biloba in Bot. Mag. Tokio. XI. Nr. 108, 109, 118. 3) Delpino Applic. di nuovi crit. per la classif. delle piante. II. — Engler in Natürl. Pflanzenfam. Nachtr. S. 19 (1897). Oesterr. botan. Zeitschr. 12. Heft. 1899. 32 418 von einem gemeinsamen „Stiele“ getragen werden, der unterhalb der Samenanlagen fleischig verdickt und zu einer, jede Samenanlage am Grunde wulstartig umgebenden Hülle geworden ist. Seltener ist die Zahl der Samenanlagen grösser. Ueber die Deutung der ganzen Blüte, sowie der Theile der- selben gehen bekanntlich die Ansichten ziemlich auseinander '). Es lassen sich insbesondere drei Deutungen unterscheiden: Zunächst die Deutung jeder Samenanlage als Spross, mithin des ganzen achsel- ständigen Gebildes als Inflorescenz (Strasburger). ferner die Deutung des ganzen Gebildes als eines Blattes (Van Thieghem), endlich die Deutung des Gebildes als einer Blüte mit mehreren (normal zwei) Fruchtblättern (Eichler, Celakovsky, Engler, Fuyii u. A.), wobei allerdings noch zwischen den Anhängern der letzterwähnten Deutung Differenzen in Bezug auf einzelne Details bestehen. Zur Stützung dieser Deutungen wurde bisher insbesondere der Gefässbündelbau und das Vorkommen von Abnormitäten heran- gezogen, und auch ich möchte zunächst diese Momente in Betracht ziehen. Das normale Laubblatt zeigt bezüglich seiner Leitbündel folgenden Bau. In jeden Blattstiel treten zwei vollständig getrennte Leitbündel ein, die ihren Tracheentheil der Blattoberseite zuwenden. Dieselben bleiben getrennt bis an den Blattgrund. Erst unterhalb desselben tritt eine Zweitheilung jedes Bündels ein, der bald eine zweite Theilung des oberen (der Blattoberfläche zugewendeten) jedes der beiden Bündelpaare folgt, womit die dichotome Bündel- verzweigung der Blattfläche ihren Ausgang nimmt. Im Stiele der normalen zweieiigen Blüte finden wir nur un- mittelbar über der Ursprungsstelle zwei Bündel (oft mit zwei- spaltigem Tracheentheile)°), die sich alsbald in je zwei Bündel spalten, die im ganzen Stiele, wenigstens in ihrem Tracheentheile getrennt verlaufen (vergl. Taf. VII, Fig. 1). Der „Stiel“ der Blüte ist mithin (mit Ausnahme des basalen Theiles) von vier Leit- bündeln durchzogen ?), jener des Laubblattes von zwei, eine That- 1) Vergl. insbesondere: Strasburger E. Die Coniferen und Gnetaceen (1872); Die Angiospermen und die Gymnospermen, p. 76, Tab. IX (1879). — Gelakovsky L. „Die Gymnospermen“ in Abh. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1890, dann in Engler’s Bot. Jahrb. XII. 1890. Lit. Ber. S. 66—76 und XXIV. (1897), 8.203. — Eichler a. a. ©. — Fuyiia.a. O. — Van Thieghem. Anat. comp. de la fleure fem. etc. (1869). — Engler a. a. O. 2) Diese Leitbündel zeigen zu jenen des Tragblattes umgekehrte Orien- tirung. Von einer „Verdoppelung“ des Tragblattes ist hier keine Rede. Es be- weist mithin dieser Fall, mit wie wenig Recht Eichler in jener umgekehrten Orientirung bei den Abietineen eine Stütze für seine Theorie sah (vergl. z. B. Natürl. Pflanzenfam. II. 1. S. 45). 3) Wenn es in den Nat. Pflanzenfam. Nachtr. S. 19 (1897) heisst: „In der normalen Blüte entspricht die Zahl der Leitbündel in der Achse der Zahl der vorhandenen Sa., da eine jede Sa. das Ende eines Fruchtblattes einnimmt“; es ist dies irrthümlich dargestellt. 419 sache, die allein schon schwer mit der Vorstellung Van Thieghem’s in Einklang zu bringen ist und für eine Zusammensetzung der Blüte aus zwei Blättern spricht. Es kommen nun nicht selten Abnormitäten verschiedener Art vor, und es ist mit Rücksicht auf deren Deutung wichtig, dieselben auf ihren Gefässbündelverlauf zu untersuchen. Ich habe vier Kategorien solcher Abnormitäten untersucht: 1. Blüten mit mehr oder minder zweispaltigem „Stiele* ; 2. Blüten mit mehr als zwei Samenanlagen, ohne Spaltung des Stieles; 3. Blüten mit mehr als zwei Samenanlagen und deutlichem Stiele jeder Samen- anlage; 4. Blüten mit einer Samenanlage. Die von Fuyii beobachteten, überaus interessanten Abnormitäten, bei welchen Samenanlagen, re- speetive Pollensäcke auf Laubblättern der Brachyblasten auftraten, konnten von mir nicht beobachtet werden; sie stellen einen wohl nur vereinzelt vorkommenden hochinteressanten Fall dar, während die erwähnten vier Kategorien von Abnormitäten fast auf jedem älteren @ Exemplare von Ginkgo in unsereren Gärten zu finden sind. Was nun die ersterwähnte Abnormität (A) mit mehr oder minder gespaltenem Träger anbelangt, so ist dieselbe nach meinen Beobachtungen besonders häufig. Sie findet sich insbesondere bei solchen Blüten, die in den Achseln von Niederblättern, also in den Achseln der ersten Blätter eines Kurztriebes auftreten. was sie bezüglich etwaiger atavistischer Erscheinungen besonders interessant macht. Die Tragblätter dieser Blüten sind vielfach zur Blütezeit schon abgefallen. Die Spaltung des „Stieles“ geht sehr verschieden tief (vergl. Fig. 2 u. 3). Was nun diese abnormen Blüten bemerkens- werth macht, ist das Vorkommen eines kleinen. aber meist deut- lichen Höckers an der Vereinigungsstelle der beiden Schenkel (4%). Das Vorkommen desselben ist ein sehr constantes; ich konnte bei 42 beobachteten Fällen nur zweimal diesen Höcker nicht finden. Wenn der Blütenstiel aufrecht steht, befindet sich der Höcker streng median zwischen den Schenkeln, also wenigstens scheinbar terminal; wenn jedoch der Blütenstil — was sehr häufig vor- kommt — aufwärts gebogen ist, erscheint der Höcker zumeist an die Aussenseite verschoben und kann dann sogar manchmal ziemlich weit unterhalb der Theilungsstelle liegen. Was die Form dieses Höckers betrifft, so erscheint er entweder als eine rundliche, warzen- artige Bildung oder becherförmig, oder er besteht aus zwei Höckern, welche mit den zwei Schenkeln decussirt stehen (Fig. 2e). In Be- zug auf den Gefässbündelverlauf konnte ich Folgendes feststellen (Fig. 2a—d, 3a—c): Es treten in den Stiel vier getrennte Leit- bündel ein; von diesen gehören zwei (in den Figuren a rechts und links) zu den beiden Samenanlagen; sie verhalten sich wie die der normalen Blüten, d. h. sie spalten sich im weiteren Verlaufe in je zwei Bündel, die allerdings manchmal wenig auseinander- treten (Fig. b und c). Die beiden anderen in den Stiel eintretenden Bündel verlaufen ganz getrennt in den Höcker, respective in die Höcker; sie verhalten sich sogar manchmal wie die Leitbündel 32% 420 der ovulatragenden Aeste, insoferne als sie sich spalten (Fig. 2b). Dieser Leitbündelverlauf charakterisirt die erwähnten Höcker als nicht zufällige und nebensächliche Bildungen; wir sind berechtigt, sie als rudimentäre Organe aufzufassen, welche in:ihrer Stellung mit den samenanlagentragenden Aesten alterniren. Naheliegend ist es, schon hiebei an rudimentäre Blätter zu denken. Ueber diese, für die Deutung der Ginkgo-Blüte wichtigen Bildungsabweichungen fand ich mehrfach in der Literatur kurze Angaben. Auf solche Fälle bezieht sich wohl die Bemerkung in Strasburger Üoniferen und Gnetaceen S. 13; vielleicht stellt auch Abb. 12uaaa auf Taf. IX in Strasburger Gymnospermen und Angiospermen einen derartigen Fall dar. Die zweite Kategorie von Abnormitäten (D) betrifft Fälle mit mehr als zwei, aber nicht gestielten Samenanlagen. Ich habe solche Fälle recht häufig gefunden (Fig. 4 u. 5), und zwar im Gegensatze zu jenen der Kategorie A nicht bei den untersten Blättern eines Brachyblasten, sondern in der Regel bei den oberen, sogar am häufigsten bei den obersten Tragblättern. Häufig fanden sich drei Samenanlagen, seltener vier. Im ersteren Falle waren oft zwei kleiner und eine grösser, die beiden ersteren die eine, die letztere die andere Seite einnehmend, so dass man schon dadurch den Eindruck einer Spaltung erhielt, durch welche die ersteren aus einem Fruchtblatte hervorgingen. Auch die Lagerung der Ein- furehung, welche die beiden primären Samenanlagen zu trennen pflegt, deutete eine solche Spaltung an. Selten nur war bei drei Samenanlagen die eine scheinbar terminal gestellt, im letzteren Falle stets auf der dem Tragblatte abgewendeten Seite. Vier Samenanlagen waren stets mehr minder symmetrisch angeordnet, wie dies Fig. 5e zeigt. Dass es sich in allen diesen Fällen um Spaltungsvorgänge der beiden Fruchtblätter handelt, geht deutlich aus dem Leitbündelverlaufe hervor (vergl. Fig. 4a—d, 5a—d). In jeden Blütenstiel treten zwei Bündel ein, die sich in normaler Weise spalten'). Bei vier Samenanlagen wiederholt sich die Spaltung abnormerweise bei beiden; bei drei Samenanlagen tritt sie auf jener Seite ein, auf der statt einer Samenanlage zwei solche sich finden. Analoge Fälle beobachtete schon Strasburger (Conif. u.>Gnet., Rat. L,; Rio; 24, 11,,27,.29,.p- 13): Die Abnormitäten A und D scheinen mir grundverschieden zu sein; bei A liegt eine Rückschlagsbildung, bei 5 eine Spaltung, also im gewissen Sinne ein progressiver Process vor. Die Spaltungen sind ganz verständlich, wenn man die Gleichwerthigkeit der Frucht- blätter mit Laubblätter und die Tendenz der Laubblätter, sich di- chotom zu theilen, in Betracht zieht, wenn man ferner beachtet, dass auf Laubblättern, die abnormerweise Samenanlagen tragen (vergl. !) Nur in einem Falle mit drei Samenanlagen (unter 14 untersuchten) konnte ich schon an der Ursprungsstelle der Stiele drei Gefässbündel constatiren; ich bin geneigt, in diesem Falle eine sehr frühe Abspaltung anzunehmen. 421 Fuyii a. a. O.), je nach dem Grade der Theilung 1, 2, sogar vier Samenanlagen vorkommen '). Ab und zu finden sich Abnormitäten, welche die Eigenthüm- lichkeit von A und D in sich vereinigen, was bei der wesentlichen Verschiedenheit der beiden Fälle nicht Wunder zu nehmen braucht. Ich habe ein Paar solcher Fälle in Fig. 6 u. 7 dargestellt; sie zeigen deutlich die theilweise Trennung der beiden Fruchtblätter und den zwischen ihnen liegenden Rudimenthöcker (4) und zugleich mehr oder minder weit gehende Spaltung der Samenanlage, resp. Fruchtblätter (3). Einen derartigen Fall stellte auch Strasburger in Conif. und Gnetaceen, Taf. 1, Fig 25, dar. Complieirter sind jene Abnormitäten ((), bei denen mehr als zwei gestielte Samenanlagen sich finden. Ich beobachtete genauer zwei solcher Fälle, welche im Wesentlichen übereinstimmten, wes- halb ich nur einen, und zwar den in Fig. 8a u. b dargestellten schildere. Die betreffende, in der Achsel eines Niederblattes stehende Blüte trug vier Samenanlagen, die gestielt waren. Deutlich war eine dreifache Dichotomie?) nachweisbar. Bei der ersten ent- stand eine durch ihre Grösse ausgezeichnete Samenanlage (1) und ein weiterhin verzweigter Ast; zwischen beiden fand sich ein Rudiment-Höcker wie bei Abnormität A. Auch der Gefässbündel- verlauf stimmt bisher vollkommen mit A überein (vergl. Fig. 8c—e). Der erwähnte Ast theilte sich wieder und gab einerseits eine kräf- tige Samenanlage (2), anderseits einen Ast ab, der sich sofort wieder spaltete, und zwei kleinere, anscheinend gleichwerthige Samenanlagen (3) lieferte. Zwischen den Aesten 2 und 3 fand sich eine winzige Wucherung, die sich aber in Folge des Fehlens eines Leitbündels kaum als Rudiment beweisen lässt. Die Betrachtung des Leitbündelverlaufes zeigt, dass wir es hier mit einer Bildung zu thun haben, welche auf die Abnormität A zurückzuführen ist, bei der es aber zu einer wiederholten Spaltung eines Astes, wie bei 5, kommt, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Spaltungsergebnisse gestielt erscheinen. Aehnliche Abnormitäten scheinen schon mehrfach beobachtet worden zu sein, wenigstens möchte ich die Abbildung in Richard, Conif. tab. 3, fie. 3, reprodueirt in Engler-Prantl, Natürl. Pfanzenfam. II. 1. p. 109 so deuten. Relativ einfach, aber nicht ganz ohne Interesse ist die vierte, schon erwähnte Abnormität D, bei der sich blos eine Samen- anlage fand. Die betreffenden Blüten — ich beobachte deren drei — standen in den Achseln normaler Laubblätter. Dafür, dass es sich nicht um Verkümmerung eines Ovulums, sondern um den Ausfall eines ganzen, ein Ovulum tragenden Blattes handelt, spricht der Umstand, dass im Stiele nur zwei Leitbündel nachzuweisen waren, gerade so wie im Stiele eines Laubblattes. 1) Wenn Celakovsky (Engler’s Botan. Jahrb. XXIV, S. 203) sagt, dass Fuyii 1—13 marginale Samenanlagen beobachtete, so beruht dies wohl auf irgend einem Missverständnisse, da Fuyii (vergl. dessen Abbildung 1) auf jedem Laubblatte 1—2, nur in einem Falle vier marginale Ovula beobachtete. 2) Der Begriff „Dichotomie“ ist dabei ganz allgemein genommen. 422 Der im Vorstehenden beschriebene Bau der normalen Blüte und der von mir untersuchten Abnormitäten spricht unbedingt dafür, dass die normale Blüte von @inkgo aus einem Ge- bilde besteht, das einem blos zwei transversale Frucht- blätter tragenden Sprosse gleichwerthigist. Die Fruclt- blätter tragen normalerweise je ein Ovulum. Durch Auseinanderweichen der beiden Blätter und stielartige Ausbildung ihrer Basisentstehen die gestielten Samen- anlagen, durch Theilung der Fruchtblätter 3-4samige Blüten, durch Ausfall eines der Fruchtblätter l1samige Blüten. In hohem Masse instructiv ist es nun, dass die axillären Knospen der Langtriebe von Ginkgo, welche ja den axillären 2 Blüten vollkommen homolog sind, nicht nur die zwei transversalen Blätter aufweisen, sondern auch sonst einige Eigenthümlichkeiten, welche einige der beschriebenen Ausbildungen vollständig verständ- lich machen. Betrachten wir nämlich die in den Achseln der Laubblätter an den Langtrieben auftretenden Knospen — Fig. 10—12 zeigen Quer- scehnitte durch eine solche —, so sehen wir zunächst zwei vollkommen transversal gestellte Blätter (Fig. 10—12, 1 u. 2); dieselben sind allerdings zumeist niederblattartig, also schuppenförmige Knospen- decken, sie können aber gelegentlich an kräftigen Langtrieben schon im ersten Jahre zu Laubblättern auswachsen. Ich habe einen solchen Fall in Fig. 9 dargestellt. Ich möchte nieht daran zweifeln, dass die beiden normalen Fruchtblätter von Ginkgo diesen beiden Blättern homolog sind. Von be- sonderem Interesse ist es nun, dass auch die nächsten Blätter der Knospen (3 u. 4, 5 u. 6) deeussirt stehen, nur beim dritten Paare sich manchmal sehon Andeutungen des Ueberganges in die schraubige Blattstellung nachweisen lassen. Wir verstehen bei Betrachtung dieser Verhältnisse im Zusammenhalte mit der Homologie zwischen den Fruchtblättern und den beiden ersten Blättern der vegetativen Knospe ohne Weiteres die bei der Abnormität A. auftretenden, deeussirt stehenden Organe; wir verstehen das von Strasburger!) beobachtete Auftreten von vier Fruchtblättern in zwei deeussirten Paaren; wir verstehen die Möglichkeit des gelegentlichen Vor- kommens von Sprossen mit zahlreichen Fruchtblättern und einer endständigen Knospe, wie eine solche beispielsweise Fujii a.a. 0. in Fig. 3 abbildete. Die Blätter des ersten, auf das transversale Blätterpaar folsen- den Paares sind zumeist gleichfalls niederblattartig, hie und da nur werden sie oder wenigstens eines von beiden (zumeist Nr. 4) laub- blattartig, so dass nur in den seltensten Fällen am zweijährigen Brachyplasten noch etwas von decussirt stehenden Blättern zu sehen ist. !) Die Angiospermen und Gymnospermen. Taf. IX, Fig. 11 423 Die im Vorstehenden mitgetheilten Thatsachen sprechen un- bedingt für die Auffassung Derjenigen, welche in der normalen weib- lichen Blüte von Ginkgo einen Spross mit zwei transversal gestellten Fruchtblättern sehen, die je eine Samenanlage tragen. Diese Auf- fassung wurde bekanntlich am gründlichsten von Celakovsky in seiner gedankenreichen Schrift über die Gymnospermen') begründet, und in Bezug auf das Wesentlichste sind demnach die Ergebnisse meiner Untersuchung nur eine Bestätigung der Angaben dieses Forsehers. die ja überhaupt in neuester Zeit vielfach angenommen wurden (Engler, Fujii). Nur in einem Gegenstande kann ich nach dem oben Mit- getheilten Celakovsky nicht beipflichten:; dieser Gegenstand er- scheint im ersten Momente recht nebensächlich, ist aber, wie Jeder, der in die Frage der Deutung der 9 Coniferenblüte eingeweiht ist, weiss, von weittragender Bedeutung. Gelakovskyv (a.a.0. S. 42) erklärt den Blütenspross für „dreiblätterig, wie bei den Abie- tineen, die zwei seitlichen Carpiden sind auf die Ovula redueirt und das mittlere Caepid, nämlich der mittlere flachschuppenförmige Höcker bei C’ephalotaxus und der kleine Höcker, der manchmal bei Ginkgo zwischen den Ovulis sich findet, ist steril“. Ich da- gegen finde nur Anhaltspunkte für eine normale Zwei- blätterigkeit des Blütensprosses. Ab und zu vorkommende Rudi- mente von weiteren Blattgebilden zeigen nicht einen dreiblätterigen Spross, sondern einen solchen mit decussirt stehenden Blattpaaren, also einen solchen mit vier und mehr Blättern. lch glaube, diesen Widerspruch zu Gunsten meiner Auffassung aufklären, zu können, indem ich etwas auf die Begründung der Ansicht Celakovsky’s eingehe. Er vergleicht zunächst (a. a. O. S. 41) die Blüte von Ginkgo mit dem „homologen zweisamigen Achselproduete der Zapfenbrakteen von Üephalotaxus“. Bei diesem Achselproduete findet sich nach Strasburger’) an seiner Anlage zwischen den beiden, den späteren Eichen entsprechenden Höckern ein medianer Höcker. Diesen deutet nun Jelakovsky als Rudi- ment des dritten Blattes. Abgesehen davon, dass diesem Höcker nieht unbedingt eine Bedeutung als Rudiment überhaupt zuzu- kommen braucht, könnte er auch, wie dies von Strasburger geschah, als Achsenende angesehen werden. Jedenfalls wird diese Auffassung von nicht weniger Momenten, als die Auffassung als Blattrudiment gestützt. _Sind daher die- Befunde bei Cephalotaxus an und für sich nicht geeignet, die Richtigkeit der Annahme eines dritten Fruchtblattes zu beweisen. so sind anderseits die Verhältnisse bei Ginkgo gar nicht der Art, um einen Vergleich mit Cephalotaxus ohneweiters zuzulassen. Celakovsky stützt sich hiebei — indem er hierin überhaupt einen zweiten Grund neben der Homologie mit Cephalotazus sieht — auf das gelegentliche Vorkommen eines sterilen a. &. O. Angiospermen und Gymnospermen, 8. 71. ı) 7 424 Höckers zwischen den beiden Samenanlagen bei Ginkgo. Solche Höcker fand Strasburger (ÜConif. u. Gnet., Taf. I, Fig. 21) ab und zu bei den Blütenanlagen; Eichler bildet (Pflanzenfam., Fig. 68c) einen solchen bei einer fertigen Blüte ab. Die Strasburger'sche Beob- achtung bezweifle ich natürlich nicht im Entferntesten, sie beweist aber in keiner Weise, dass dieser Höcker ein Blatt repräsentirt. Strasburger sagt diesbezüglich wörtlich nur Folgendes (a. a. O., S. 14): „In den ersten Zuständen ist wohl meist ein mittlerer Vor- sprung an denselben als eigentlicher Vegetationskegel zu erkennen; bald folgt jedoch eine Einsenkung in der Mitte*‘). Die speciell von Celakovsky eitirte Abbildung auf Taf. I zeigt eine winzige Hervorragung zwischen den beiden seitlichen Höckern, aber nicht in der Mitte, sondern seitlich; sie kann in Folge dessen, zumal auf dieser Seite die Ausbildung des Ovulums weiter vorge- schritten war, wohl eher als Andeutung des das Ovulum an der Basis umgebenden Wulstes, denn als drittes Blatt gedeutet werden. Der von Gelakovsky weiter citirte Fall, in dem der Höcker noch später zu sehen war (Strasburger, Conif. u. Gnet., Taf. I. Fig. 25), betrifft aber, wie ich schon oben mittheilte, einen Fall. der unter die von mir als A. bezeichneten zu subsumiren ist, be- weist also eher die Richtiekeit meiner Annahme. Auf die Abbildung Eichler’s braucht wohl in Anbetracht der aucenfälligen Ungenauigkeit derselben überhaupt, keine Rücksicht genommen zu werden. Höcker, welche den von ('elakovsky ge- meinten vollkommen entsprachen, beobachtete ja auch ich in grosser Menge bei der Abnormität A., aber gerade ihre genaue Unter- suchung ergab, dass sie als das Rudiment von zwei, mit den beiden Fruchtblättern alternirenden Blättern, also als die Fortsetzung des sonst mit den beiden Fruchtblättern abschliessenden Sprosses anzu- sehen sind. Schliesslich kann das gelegentliche Vorkommen von dreisamigen Blüten bei Ginkgo nicht als Beweis für die Anlage von drei Blättern dienen (Celakovsky, a. a. O., 8. 42), da, wie ich oben anführte, in allen von mir untersuchten Fällen dreisamige Blüten durch Spaltung aus normalen zweisamigen hervorgegangen sind. Celakovsky dedueirt aus dem angenommenen dreiblätterigen Blütenspross die Uebereinstimmung von Ginkgo mit den übrigen Coniferen, speciell mit den Abietineen. Ich kann, wie ich darlegte, keine Belege für die Dreiblätterigkeit des Blütensprosses von Ginkgo finden, ohne aber damit jene Uebereinstimmung in Zweifel ziehen ‚zu wollen, denn erstens halte ich auch die Annahme des dreiblät- terigen Blütensprosses der Abietineen nicht für das Wesentlichste und am besten Begründete der mir sonst so zusagenden Gymno- spermenlehre Celakovsky’s und zweitens würde auch die Ablei- tung dreiblätteriger Blütensprosse der Abietineen von den axillären Sprossen mit decussirten Blattpaaren, wie wir sie als Homologa der ? Ginkgo-Blüte kennen lernten, keine Schwierigkeiten bereiten !) Die Sperrung rührt von mir her. we BE Taf. VI. v.Wettstein, Weibliche Blüte von Ginkgo Prag Kuk Hoflithagraphie AHaase, Autor del. 0esterr.botan. Zeitschr. 1899. ee 2 EZ 425 Das Wesentlichsteist die Werthigkeit der normalen Q Ginkgo-Blüte als axillärer Spross mit zwei trans- versal gestellten fertilen Fruchtblättern. Diese von Cela- kovsky am besten begründete Auffassung hat durch meine Unter- suchung einen neuen Beleg erhalten. Sie ergibt, dass Ginkgo im Baue der weiblichen Blüte den Öycadeen wesentlich ferner steht als den Coniferen. Damit soll anderseits nicht gesagt sein, dass die sonstigen Unterschiede zwischen Ginkgoaceae und Coniferae nicht gross genug sind‘), um eine Abtrennung der ersteren von diesen zu begründen. Figurenerklärung. (Tafel VII.) Alle Figuren ausser Fig. 9 sind mit dem Abbe’schen Zeichnenapparate hergestellt, aber bei verschiedener Vergrösserung. Die Querschnittsfiguren sind bezüglich der Grösse der Leitbündel-Querschnitte schematisch gehalten. Die Blüten zeigen alle die dem Tragblatte zugewendete Seite dem Beschauer. Jeweilig bei dem untersten der Querschnittsbilder ist die Lage des Tragblattes (tr) angedeutet, alle übrigen Figuren liegen gleichsinnig. Die Querschnitts- bilder sind jeweilig aus einer grossen Serie solcher ausgewählt. Fig. 1. Normale Blüte. a—d Querschnitte durch den stielartigen Theil. Fig. 2 u. 3. Blüten mit zwei gestielten Samenanlagen und einem Rudi- menthöcker h zwischen denselben. Fig. 4. Blüte mit einem gespaltenen Carpid und drei Samenanlagen. — a—d Querschnitte, zwischen b und c erfolgte die Abtrennung des Leitbündels @ von Pp. Fig. 5. Blüte mit zwei gespaltenen Carpiden und vier Samenanlagen. — a—d Querschnitte. Fig. 6 und 7. Blüten mit gespaltenem „Stiel“ und Rudimenthöcker %; zugleich mit Spaltung je eines Carpids. Fig. 8a. Blüte mit vier Samenanlagen. — Fig. 8b. Dieselbe um 90° ge- wendet. c—g. Querschnitte. Fig. 9. Spross in der Achsel eines Laubblattes an einem kräftigen Lang- triebe mit den laubig ausgebildeten beiden ersten Blättern (b). Fig. 10-12. Querschnitte durch eine Knospe in der Achsel eines Laub- blattes an einem Langtriebe; 10 durch den obersten, 11 durch den mittleren, 12 durch den basalen Theil der Knospe. — tr. — Laubblatt des Langtriebes; 1-8 Laubblätter der Knospe; in Fig. 11 und 12 wurde die Behaarung der Blätter weggelassen. 1) Vergl. Fujii a. a. OÖ. pag. 9. — Engler in Natürl. Pflanzenfam. Nachtr. $. 19 (1897). 426 Zur Systematik der Gattung Sorbus,. I. Die europäischen Arten und Hybriden. (Zweite Abtheilung.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). (Schluss. 1) Dem gegenüber möchte ich auf folgende Punkte aufmerksam machen: 1. Linne selbst sagt bei Aufstellung seines Sorbus hybrida: „Nova arbor e Orataego Aria ß. et Sorbo Aucuparia, sed speciem distinctam propagans“. Crataegus Aria P. ist aber Sorbus Sueeica (L.). 2. Sorbus Suecica (L.) ist im Norden sehr verbreitet, Sorbus Aria (L.) aber dort viel seltener’), daher die Wahrscheinlichkeit des Vor- kommens für ersteren Bastard eine viel grössere. 3. Alle von mir eingesehenen Exemplare aus Skandinavien und den Nachbargebieten gehören nach der Gestalt ihrer Blätter unzweifelhaft zu dem Bastard S. aucuparia X Suecica, während ich S. Aria X aucuparia dorther noch nicht gesehen habe. — Ich glaube daher mit voller Sicherheit behaupten zu können, dass Linne &S. aucuparia X Suecica vVor- gelegen ist. Was den Namen Pirus pinnatifida Ehrh. anbelangt, so scheint allerdings Ehrhart darunter nicht nur Sorbus hybrida L., sondern auch Sorbus Thuringiaca (Ilse) verstanden zu haben. Ich schliesse dies namentlich aus einem Ehrhart’schen Original-Exemplar’°), welche im Wiener Universitäts-Herbar liegt. Dieses Exemplar be- steht zwar nur aus einem einzigen Laubblatt, dieses ist aber so charakteristisch, dass ich es unbedingt als Sorbus Thuringiaca (Ilse) deuten möchte. Auf der Etiquette steht aber „In Suecia“; ich ver- muthe, dass die ausgegebenen Exemplare von einem eultivirten Baume unbekannter Herkunft herstammten. Trotz dieses Original- Exemplares kann ich aber den Namen Pirus pinnatifida Ehrh. keineswegs für den Bastard Sorbus Aria X aucuparia gelten lassen, sondern nur als Synonym von Sorbus hybrida L. ansehen, da alle wichtigeren Citate und sonstigen Angaben*) Ehrhart's sich un- zweifelhaft auf diesen letzteren Bastard beziehen, während die Diagnose ganz unzureichend ist. ) Vgl. Nr. 11, S. 381. ?) Linne sagt in der Flora Suecica (ed. 2. p. 167): „Habitat ( e. S. Suecica) copiosissime in Oelandia et Gothlandia ......... at ß (i. e. 8. Aria) rarissima, nee nisi in uno loco Bahusiae a me observata“. Vgl. auch Fries, Summa veget. Scand. p. 175—176. 3) Exsiec. Nr. 145. *) „Patria: Europa septentrionalis. Synonyma: ...... Crataegus fennica Kalm..-. Sorbus hybrida Linn. ....... Figurae: ..... Oed. dan. t. 301* ete. Die Abbildung in der „Flora Danica“, tab. 301, stellt unzweifelhaft Sorbus hybrida L. dar. 427 3. Sorbus aucuparia X Mougeoti. Sorbus semipinnata Borbäs in Mathematikai &s ter- meszettudomänyi ertesitö 1832/83, p. 85 (diagnosi hungariea) et in Botan. Centralblatt XIII, p. 111 (1883). Sorbus Dacica Borbäs in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXVII. p. 403 (1887). Wie schon oben erwähnt wurde, bekam ich das erste Exemplar dieses Bastardes aus der Hand Bornmüller's, welcher dasselbe auf dem Domugled im Banat gleichzeitig mit Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. im Jahre 1887 gesammelt hatte. Bornmüller schrieb mir über das Vorkommen der Pflanze Folgendes: „Meine Pflanze wuchs in unmittelbarer Nähe von den beiden Eltern ( Mou- geoti et aucuparıa), an einem exponirten Felshange.... auf der höchsten Spitze des Berges“. Das von Bornmüller gesammelte, mir vorliegende Exemplar trägt zwei gut entwickelte Inflorescenzen, die eben (17. Juni) in Blüte standen. Die Pflanze ist selbstverständlich den beiden vorher besprochenen Bastarden sehr ähnlich. Die Blätter sind denen von Sorbus hybrida L. ähnlicher, als jenen von Sorbus Thuringiaca Ilse, also schärfer eingesehnitten, gröber gesägt und dünner filzig als bei letzterem. Die Unterscheidung von Sorbus Thuringiaca Ilse ist daher nicht besonders schwierig. Um so schwieriger ist aber Sorbus semipinnata Borb. von Sorbus hybrida L. zu unterscheiden. Man findet allerdings jene Merkmale, welche Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. gegenüber Sorbus Suecica (L.) auszeichnen '), in dem Bastarde mehr oder weniger angedeutet (kleinere Blätter, weniger tiefe Einschnitte, mehr Secundärnerven, kleinere Blüten), aber da diese Merkmale zumeist relative sind. und da andererseits je nach dem grösseren oder geringeren Einflusse von Sorbus aucuparia L. beide Bastarde veränderlich sind, so ist eine siehere Unterschei- dung kaum möglich ?). Da nun aber Sorbus Sueeica (L.) und Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. sich geographisch vollkommen ausschliessen, so wird man bei wildwachsenden Exemplaren schon aus dem Standorte stets sofort darauf schliessen können, ob Sorbus hybrida L. oder Sorbus semipinnata Borb. vorliegt. In der Cultur scheint Sorbus semipinnata Borb. überhaupt nicht vorzu- kommen. In der Literatur habe ich keine Angabe über das Vorkommen von Sorbus aucuparia X Mougeoti gefunden. Dagegen stiess mir bald der Name Sorbus semipinnata Borbas auf, der sich mög- lieherweise auf diesen Bastard beziehen konnte, was aber mit . 1) Bezüglich dieser Unterscheidungsmerkmale vergleiche man Murbeck, Beiträge zur _Kenntniss der Flora von Südbosnien und der Hercegovina (Lunds Universitet- Arsskrift XXVII), p. 129 (1891). 2) Vielleicht wäre auf Grund des Fruchtbaues eine Unterscheidung‘ möglich, da nach Beck (Flora von Niederösterreich, S. 714; Flora von Süd- bosnien, VIII, S. 47) Sorbus Suecica (L.) einen anderen Fruchtbau hat als Sorbus: Mougeoti Soy. Will. et Godr. 428 Sicherheit aus den Angaben des Autors absolut nicht zu ent- nehmen war. Ich wandte mich deshalb an Herrn Dr. v. Degen in Budapest. der so liebenswürdig war, mir ein in seinem reich- haltigen Herbarium befindliches Original-Exemplar von Sorbus semi- pinnata Borb. zu übersenden und ausserdem die ungarischen Ori- ginal-Quellen zugänglich zu machen. Ich bin Herrn Dr. v. Degen hiefür zu grossem Danke verpflichtet. Das eben erwähnte Original-Exemplar stammt aus Torda in Siebenbürgen, wo Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. häufig vor- kommt). Es stellt eine dem Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. sehr nahe stehende Form der Hybriden 8. aucuparıa X Mougeoti dar, indem die meisten Blätter nur wenig tiefer eingeschnitten sind, als bei Sorbus Mougeoti selbst, und nur einige durch Lostrennung einiger Fiedern am Grunde unzweifelhaft auf den Einfluss von Sorbus aucuparia L. hinweisen. Es ist daher auch verständlich, dass Simonkai a. a. O. Sorbus semipinnata Borb. als Synonym zu „Sorbus intermedia (Sehult.)“ (= 8. Mougeoti Soy. Will. et Godr.) eitirt. Borbäs selbst hat übrigens in der (ungarischen) Original- Beschreibung ausdrücklich die Beziehungen seiner Pflanze zu 8. aucuparia L. hervorgehoben ?). Die zweite Stammart blieb ihm aber unklar; er scheint eher an Sorbus „Graeca“ °) (i. e. 8. meridionalis Guss.*), als an Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. gedacht zu haben. — Wie mir Herr Dr. v. Degen freundlichst mittheilt, findet sich auch in „Erdeszeti Lapok“ 1883 eine Besprechung von Sorbus semipinnata Borb., in welcher auch (p. 215) der Standort auf dem Domugled im Banat erwähnt wird. Im Jahre 1887 hat Borbäs a. a. OÖ. den Namen Sorbus semi- pinnata in Sorbus Dacica abgeändert; die Ursache war die Rück- siehtnahme auf Pirus semipinnata Bechstein’). Nachdem aber der Becehstein’sche Name nichts Anderes ist, als ein Synonym von Sorbus Suecica (L.), so kommt derselbe für die Nomenelatur nicht weiter in Betracht. Uebrigens hat schon vor Bechstein Roth‘) eine Pirus semipinnata aufgestellt, und dieser Name ist eigentlich der älteste für den Bastard S. Aria X aucuparia. Roth hat zwar nur Sorbus hybrida L. willkürlich umgetauft, aber da er als Standorte von Pirus semipinnata die Pfalz und Eisenach anführt. so ist wohl nicht daran zu zweifeln, dass ihm die Hybride zwischen Sorbus Aria (L.) und Sorbus aucuparia L. vorgelegen ist. Würde Roth 1) Vgl. Simonkai, Enumeratio florae Transsilvanicae, p. 203—204 (sub S. intermedia Schult.). R 2) „.... a 5. semipinnatd-eban pedig a S. aucuparia rokonsäga nyilat- xozik.“ 3) Vgl. „Oesterr. botan. Zeitschrift“ 1887, S. 403. 4) Vgl. über diesen Simonkai, Enum. fl. Transs. p. 203; Schedae ad Fl. exs. Austr.-Hung. VII, p. 17. 5) Bechstein, Forstbotanik, 5. Ausgabe. S.324, Taf. VIII (1843). 6%) Roth, Enumeratio plantarum phaenogamarum in Germania sponte aascentium II. p. 438 (1827). 429 die Pflanze Sorbus (nicht Pirus) semipinnata genannt haben, so würde ich nicht anstehen, diesen Namen an Stelle von Sorbus Thuringiaca (Ilse) zu gebrauchen. Mit Pirus semipinnata steht es aber ebenso, wie mit Draba eiliata Scop., deren Artnamen ich unter der Gattung Arabis ebenfalls nicht acceptirt habe, weil schon eine Arabis ciliata R. Br. zu Recht besteht'). Sorbus semi- pinnata Borbäs kann daher meiner Ansicht nach bestehen bleiben; er braucht nieht in Sorbus Dacica umgetauft zu werden. Schliesslich kann ieh noch mittheilen, dass ich ausser den Borbäs bekannten Standorten von Sorbus semipinnata in Sieben- bürgen und im Banat noch einen ganz neuen Standort der Pflanze in Bosnien constatireun konnte. In einer von Fiala an das Wiener Uuiversitätsmuseum gesendeten Pflanzen-Üolleetion fand sich ein auf der „Ösjelenica pl. (Bez. Petrovac)* im Juli 1891 gesammelter Sorbus, von Fiala als „Aria nivea Host X Sorbus aucuparia L.“ bezeichnet, der mit Rücksicht auf die Lappung und Serratur seiner Blätter, sowie auf den dünnen Filz der Blattunter- seite nur Sorbus aucuparia X Mougeoti sein kann’). Das Exemplar ist auch aus dem Grunde interessant, weil es eine dem Sorbus aucuparia L. näher stehende Form des Bastardes (mit mehreren freien Fiederpaaren) darstellt. Nachtrag. a) Zu Sorbus Aria X aucuparia. Prof. P. Asceherson macht mich darauf aufmerksam, dass Pirus Thuringiaca Ilse zuerst in Ilse's „Flora von Mittel- Thüringen“ (Erfurt 1866), pag. 99, erwähnt wird. Ruhmer hat dann a. a. OÖ. den Namen für den ganzen Bastard Sorbus Aria X aucuparia angewendet. b) Zu Sorbus aucuparia X Mougeboti. Nach Abschluss dieser Arbeit erhalte ich soeben von Herrn Dr. v. Degen sehr schöne (aber sterile) Exemplare von Sorbus semipinnata Borbas von einem neuen Standort im Banat: „auf den südwestlichen Abhängen des Verfu Suskuluj bei Herkulesbad zwischen Kalkblöcken gegen den Gipfel zu“. Der Standort ist übrigens von dem bereits bekannten am Domugled nicht weit entfernt. Ferner kann ich erfreulicherweise mittheilen, dass nun auch Prof. v. Borbäs meiner Deutung seines Sorbus semipinnata zustimmt. Er schreibt mir, die Pflanze sei Sorbus Austriacu X lanuginosa. Nach- dem nun S, Austriaca (Beck, Flora von Niederösterreich, p. 714, pro var. Ariae Mougeotı) eine Form von S. Mougeoti Soy. Will. et Godr., S. lanuginosa Kit. aber eine Form von Sorbus aucu- paria L. ist. so stimmen unsere Deutungen nunmehr überein. 1) Vgl. Verhandlungen der zool.-botan. Gesellschaft. XLIV. 8. 313 (1895). 2) Ueber das häufige Vorkommen von Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr.. in Bosnien vgl. Beck, Flora von Südbosnien, VIII. p. 47. 430 Ein kleiner, historisch-kritischer Beitrag zur Flora von Oberösterreich. Von Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre in Innsbruck. In dem interessanten Aufsatze von J. Bohatsch: „Bericht über seine auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1763 unternommene Reise nach dem oberösterreichischen Salzkammerbezirk“, veröffent- licht in den „Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen zur Aufnahme der Mathematik, der vaterländischen Geschichte und der Naturgeschichte, V. Bd., Prag 1782, pag. 91—227* wird pag. 92 erwähnt, dass „auf der Kappe“ des Traunsteins der „Segel- baum“ wachse (Juniperus Sabina L., Sadebaum), mit dem weiteren Bemerken: „er wird in Gmunden und anderen umliegenden Mark- fiecken in den Osterferien zu Palmzweigen genommen; ich habe ihn aber sonst nirgends weder in Gärten, noch auf anderen Bergen des Kammergutes angetroffen“. Es ist dies wohl die erste und älteste Angabe über das Vorkommen dieser Art in Oberösterreich, von welcher weder Chr. Brittinger (1862), noch Dr. Duft- schmid in seiner „Flora von Oberösterreich“ (1870) Erwähnung thut. Erst 1893 wird in dem wenig gekannten Heftchen von G. A. Gassner, „Das Pflanzen- und Thierleben der Umgebung Gmundens*, pag. 21, geschrieben: „Als im Jahre 1890 die beiden Touristen Hans Hernler und Erich v. König den bei Ebensee gelegenen, bis dahin noch unbestiegenen Röthelstein erkletterten, fanden sie auf einem kleinen Plateau, eirca 800 m über dem Traunspiegel, eine starkstämmige. langästige, niedrige Oypressenart“ („Der Tourist“ 1891, Nr. 5), welche der Verfasser nach den mitgebrachten Zweigen als Juniperus Sabina bestimmte. Ascherson Synops. pag. 252 führt die Art vom Gasselspitz am Traunsee an. (Dürrnberger br.) Ueberdies beschreibt der Verfasser drei neue Arten, welche der Synonymie wegen hier mit den wörtlichen Beschreibungen re- publieirt werden mögen. Es sind folgende: a) pag. 175 auf einer dürren Wiese auf dem Plassen ein Melampyrum: „Dieses Kraut hat eine einfache dünne Wurzel, von welcher ein dünner, 5 Zoll langer Stengel aufsteiget, der sich in keine Aeste ausbreitet, sondern am selben sitzen allemal gegeneinander zwey schmale, zugespitzte und 4 Linien lange Blättlein, zwischen welchen am Ende des Stengels sehr kurze Stiele mit kleinen gelben Blümlein entspringen; die Blüte ist, wie bey allen übrigen Gattungen von diesem Ge- schlechte, geformt. Das Melampyrum eristatum, arvense, nemorosum, pratense und silvaticum, welche die bekannten Gattungen sind, haben sämmtlich eine ganz andere Gestalt, wachsen viel höher, breiten sieh in verschiedene Aeste aus, und ihre Blätter sind viel grösser, wie auch von einer ganz anderen Form. Mithin ist ob- ‚angeführtes Kraut eine neue Gattung. von Melampyrum und könnte M. alpinum genannt werden.“ Die Pflanze dürfte der Beschreibung nach wohl identisch sein mit jener dem M. silvaticum nahe 431 stehenden Pflanze, welche A. Kerner in der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ 1870, S. 267 ff. besprach und später als M. laricetorum Kern. in sched. vielfach verschickte. b) pag. 176. Im Schichlinger Thale, nahe am Plassen eine Veronica. „Die Wurzel dieser Veronica bestehet aus einigen zar- testen und kurzen Fasern, die aus einem Moos ihre Nahrung ziehen ; aus diesen steiget ein runder, dünner, nicht gar drey Zoll langer und.einfacher Stengel, an welchem 5 paar eiförmige und schwärzliche Blättlein stehen, deren Länge etwas über drey Linien, die Breite aber zwey Linien erreichet. Am Ende des Stengels sind andere zwey, aber viel schmälere und kürzere Blättlein als die übrigen, bei welchen 4 kurze fadenförmige Stiele entspringen, worauf ebensoviele zusammgedruckte, herzförmige und blausch warze Hülsen sitzen. An manchen Pflanzen habe ich nur zwey, an an- deren hingegen 6 derley Hülsen gezählet. Die Blüthe war bereits an allen abgefallen, mithin kann ich nicht anzeigen, was für eine Farbe dieselben haben; zu muthmassen aber ist es, dass sie dunkel- blau seyen, gleichwie das Kraut eine dunkle und schwärzlichte Barbechat........ . Solchergestalt könnte dieselbe also genennet werden: Veronica corymbo terminali, foliis ovatis, pericarpio nigro oder Veronica nigra.“ Dieser Namen fällt zweifellos mit V. alpina L. als Synonym zusammen. c) pag. 178. Von der Scheuerhütte daselbst eine Veronica. „Sie hat eine kleine, faserige Wurzel, aus welcher ein stärkerer und holzichter Stengel entspringet, dieser ist bey der Erde etwas gebogen, und alsden steiget derselbe in die Höhe 2 Zoll und 8 Linien lang. Bey der Krümmung des Stengels kommen 6 Neben- stengeln hervor, die mit vielen eyförmigen, am Anfang dünnen und 4 Linien langen Blättlein verwachsen sind. Der Hauptstengel aber ist bis zu den Blüthen ganz glatt. Gleich unter den Blüthen sitzen zwey eyförmige und grössere Blättlein, als jene sind, so an den Nebenstengeln stehen. Zwischen jedem von gleichgemeldeten Blättlein und dem Hauptstengel steigen 4 Linien lange feine Stiele, deren jed- weder am Ende eine Blüthe traget 5 Linien über diesen Stielen stehet abermal ein eyförmiges Blättlein mit einem Blüthe tragenden Stiel, und eine Linie höher ist wieder ein Blättlein und eine Blüthe. Dann endigt sich der Hauptstengel, an wessen Spitze gleichfalls eine Blüthe stehet. Folgsam kommen 5 Blüthen staffelweise am Ende des Hauptstengels hervor. Die Blüthe aber war bereits auch vergangen und ich erkenne nur aus der Hülse, dass dieses Kraut eine Veronica sey. Der Kelch bestehet aus vier zugespitzten Ab- theilungen, die die Länge der Hülsen haben. Die Hülse ist länglich, zusammgedruckt und etwas gelb». Man könnte diese Gattung mit folgendem Namen taufen: Veronica fioribus lateralibus alternatis, caule ramoso, ramulis foliosis afloris. Oder kürzer nach Linnee’s Art: Veronica gemundiana*. — Dieser Name ist als Synonym von Veronica fruticans Jaecq. = V. saxatilis Scop. zu setzen. 452 Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. II’). Von Prof. Gottfr. Richen S. J., Feldkirch. Ausser den früheren Mitarbeitern lieferte Herr Julian Längle, Pfarrer in Riezlern im Klein-Walserthal, Beiträge zu dieser Arbeit. Allen. besonders meinem Freunde Dr. Murr, der mir bei der Sichtung des Materials sehr behilflich war und selbst mehrere Funde seiner diesjährigen Exeursionen aufzunehmen gestattete, herz- lichen Dank. Wenn nicht ausdrücklich anders bemerkt ist, wurden die Funde (diesen Sommer) vom Verfasser gemacht. In der An- ordnung folgte ich Fritsech’s Excursionsflora. Polypodiaceae. Asplenium Trichomanes L. Fehlt jenseits des Flexens im Lechgebiet vollständig. Cyperaceae. Carex Kerneri Kohts. An der Alfenz bei Stuben, einmal. Häufig ebendort eine niedrigere Form von O. ferruginea Seop. mit kurzen, verhältnissmässig dichten, dunkelfrüchtigen Aehren, welche sich der var. capillarioides Murr. nähert. Irideae. Gladiolus palustris Gaud. St. Vietorsberg (Wachter). Örchideae. Nigritella rubra (Wettst.) Richt. Solaruel 2100 m. Epipactis palustris (L.) Crtz. Faschina-Fontanella. Salicineae. Salix serpyllifolia Seop. Omeshorn. Mohnenfluh. Widderstein. Polygoneae. Oxyria digyna (L.) Hill. Gottesackerwände (Längle). Car yophyllaceae. Vaccaria parviflora Mnch. (Saponaria Vaccaria). Einmal bei Dornbirn (Winder). Stellaria aquatica (L.) Scop. (Malachium aquaticum). Im Lechgebiet und Klein-Walserthal zerstreut. St. nemorum L. Klein-Walserthal bei Mittelberg. St. graminea L. Im Laternserthal, Klein-Walserthal und im Lechgebiet zerstreut. Geht auch z. B. im Gauerthal und bei Damüls höher hinauf. Cerastium strietum Hke Solaruel 1700 m. Alsine verna (L.) Bartl. Flore pleno. Am Omeshorn 2500 m. A. sedoides (L.) F. Sehltz. Auf allen Alpen über 2000 ın häufig. !) efr. diese Ztschr. 1898, Nr. 4 u. 5. 433 Möhringia eiliata (Scop.) Dalla Torre (.. polygonoides). Bei Warth. Nymphaeaceue. Nuphar luteum (L.) Sm. Im Freiberg-See, nahe an der Grenze gegen das Klein-Walserthal (Längle). Ranuneulaceae. Aconitum Vulparia Rehb. Im Lechgebiet und oberen Bregenzer- wald häufig. A. paniculatum Lam. Bei Lech. Faschina-Fontanella. Anemone sulphurea L. Auenfeld zwischen Lech und Schröcken (Berehtold). Urueiferae. Erucastrum Pollichrii Schimp. et Sp. Am Bahnhof von Lustenau (Winder). Cardanıine impatiens L. Im Laternserthal bis über 1100 m. C. silwvatica Lk. Damüls-Au. Draba aizoides L. An der Mohnenfluh bei 2200—2300 m häufig und stellenweise zahlreich. D. iomentosa Wahlbg. Alpverajöchl. Solarueljoch. Omeshorn 2500 m. Mohnenfluh, bis zur Spitze 2544 m. Berteroa incana (L.) DC. Einmal bei Dornbirn (Winder). Saxıfragaceae. Ribes alpinum L. An der Alfenz bei Stuben (Murr). Rosaceae. Cotoneaster integerrima Med. Nenzing. Sibbaldia procumbens L. Auf dem Wöster. 2250 m (Kalk- boden). Geum reptans L. Am Omeshorn von 2300—2500 m zahlreich. Rosa glauca Vill. Ebnit (Winder). Leguminosae. Ononis foetens All. Im Gross-Walserthal bis Sonntag aufwärts häufig und auch sonst im Gebiete sehr verbreitet. Medicago falcata L. Suldis. Laterns. Faschina-Fontanella. M. lupulina L. var. Wildenowii Boenn. Bei Blons. M. varıa Martyn. Klaus (Wachter), Suldis. Lotus siliquosus L. (Tetragonolobus siliquosus). Sonntag- Garsella. Astragelus glyeyphyllos L. Gamperdonathal 800 m. Coronilla Emerus L. Hinterbad im Laternserthal. Onobrychis montana (Pers.) DC. Flexenstrasse. Geraniaceae. Geranium columbinum L. St. Gerold. G. pyrenaicum L. Durch das ganze Laternserthal hinüber nach Damüls und Au im Bregenzerwald, unter der Faschina gegen Fontanella ete. G. palustre L. Klein-Walserthal. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1899, 33 434 Euphorbiaceae. Euphorbia platyphylla L. und E. strieta L. dürften in den niederen Lagen im ganzen Gebiet sehr häufig, fast gemein genannt werden. Malvaceae. Malva Alcea L. Nenzing (Klene). Bludesch. Gauttiferae. Hypericum acutum Mnch. Im Laternserthal häufig. H. montanum L. Häufig im ganzen Laternserthal und Bre- genzerwald und Lechgebiet. H. hirsutum L. Selten mit der vorigen. Cistineae. Helianthemum alpestre (Jacq.) Dun. Mohnenfluh. 2400 bis 2500 m. Violaceae. Viola canina var. ericetorum Schrad. Arlberg, Jochhöhe (Murr). Oenothereae. Chamaenerium Fleischeri (Hochst.) Fritsch (Epilobrum Flei- scheri). Im Argengries bei Damüls. Umbelliferae. Chaerophyllum aureum var. glabrum Koch. Ebnit (Winder). Pachypleurum simplex (L.) Rehb. Auf den oberen Alpen des Lechgebietes und um Damüls häufig. Laserpitium Siler L. Gaflei (Winder). Pirolaceae. Pirola minor L. Bei Lech, eirca 1550 m. Ericaceae. Arctostaphylos alpina (L.) Spr. Unter dem Solarueljoch bei 1950 m. Primulaceae. Androsace obtusifolia All. Omeshorn bis zur Spitze. Mohnen- fiuh 2300-2400 m. Wöster 2100— 2300 m etc. Im Kalkalpengebiet nicht selten. Cortusa Matthioli L. Nach zahlreichen Fundorten, die ich heuer feststellen konnte, muss diese Art zwischen Zug und Warth als häufig angegeben werden. Gentianaceae. Gentiana Wettsteinii Murb. Lech-Warth. 1460 m. Gentiana Rhaetica Kerner. Bei Stuben (Murr). Sweertiu perennis L. An mehreren Stellen um Riezlern (Längle). Labiatae. Galeopsis speciosa Mill. An mehreren Stellen des Klein-Walser- thales. Faschina-Fontanella. Satureia Calamintha (L.) Scheele (Calam. offieinalis). Im Laternserthal, Gross-Walserthal, Bregenzerwald etc. 435 Solanaceae. Hyoseyamus niger L. Bei Hirschegg im Klein - Walserthal (Längle). Scrophulariaceae. Cymbalaria muralis Baumg. (Linaria Cymbalaria). An einer Mauer in Klaus (Wachter) und St. Gerold. Linaria alpina (L.) Mill. Im Lechgebiet fand ich in diesem Jahre die var. concolor Bruhin häufiger als die typisch gefärbte Art. Veronica bellidioides L. Auf dem Wöster 2200 m. Mohnenfluh 2300 m. V. peregrina L. Gartenkraut in Dornbirn (Winder). V. opaca Fr. Bei Sonntag im Gross-Walserthal. Digitalis ambigua Murr. Im Laternserthal und bei Damüls nieht häufig. Euphrasia hirtella Jord. G’stült Alp gegen das Lechufer 1470—1530 m. Orobanchaceae. Orobanche gracilis Sm. (©. eruenta auct.). Am Kapf bei Feld- kirch (Längle). Auf Thymus bei Warth 1480 m. O. flava Mart. Auf Petasites zwischen Mittelberg und Baad, ferner bei Damüls an einer Stelle massenhaft, Argenfall bei Au im Bregenzerwald, Faschina-Fontanella. O. alba Steph. (0. Epithymum). Auf Thymus bei Lech, am Plattentobel zwischen Damüls und Brand ziemlich zahlreich. O. reticulata Wallr. Auf Carduus defloratus und Scabiosa, zwischen Lech und Warth, ferner Warth-Hochkrummbach. Auf Scabiosa zwischen Faschina und Fontanella. Valerianaceae. Valeriana supina L. Gottesackerwände (Längle). Mohnenfluh 2300 m. Compositae. Erigeron Atticus Vill. Lech-Warth. 1460 m. E. neglectus Kerner. Omeshorn 2500 m. Gnaphalium uliginosum L. Bildstein (Wachter). Inula vulgaris (Lam.) Trevis. Au im Bregenzerwald. COhrysanthemum vulgare (L.) Bernh. (Tanacetum vulgare). Stadtweg am Aelple (Klene). Innerlaterns. Artemisia laxa (Lam.) Fritsch (Art. Mutellina Vill.). Omeshorn 2500 m. Senecio Sarracenicus L. Im ganzen Gebiet (oberes Montavon ?) sehr häufig. Arctium tomentosum Mill. (Lappa toment.). Au-Damüls. Cirsium praemorsum Michl. (C. erucagineum DC.). Späten- bach bei Dornbirn (leg. Winder, det. Murr). Cirsium eriophorum (L.) Scop. St. Rochus. Aposeris foetida (L.) Cass. Nächst der Walserschanze im Klein-Walserthal (Winder). In diesem Jahre traf ich sowohl am Sareiserioch, 1600—1800 m, als auch am Eingang in's Solaruel 33* 436 1500 —1600 m, einige Stellen, wo diese Pflanze gerade so massen- haft in fast geschlossenem Bestand auftritt, wie ich es früher ober der Alpe Fasons (Schweiz) und in den Wäldern am Starnberger See beobachtete. Leontodon incanus (L.) Schkr. An der Alfenz gegen Zürsch vorherrschend in einer Form mit schwach filzigen, daher beider- seits fast grünen Blättern (Murr). Picris hieracioides L. Auch im oberen Bregenzerwald, im Klein-Walserthal und im Lechgebiet gemein. Scorzonera humilis L. Riezlern im Klein-Walserthal (Längle). Willemetia stipitata (Jaequ.) Cass. Auf sumpfigen Wiesen unter der Damülser Mittagspitz, 1800—1900 m und unter der Mohnenfluh 1920—2020 m. Prenanthes purpurea var. tenuifolia L. Damüls-Au. Hieracium substoloniflorum N. P. subsp. erectum N. P. Ober dem Schloss bei Lech, gegen die Mohnenfluh, ebendort subsp. pachyosma N. P. 1600—2000 m. H subspeeiosum N. P. subsp. melanophaeum N. P. zusammen mit H. bupleuroides Gmel. Lech-Zürsch. H. dentatum Hoppe subsp. subvillosum N. P. Damülser Mittag- spitz 2090 m. H. Murrianum A. T. subsp. anthyllidifolium Murr. X H. Doc- conei Grsb. Unter den Eltern am Arlberg, gegen die Jochhöhe Murr). H. Richenii Murr (in litt. Mart. 1899). Diese Pflanze wurde zuerst im Sommer 1898 von Dr. Murr am Aufstieg von Stuben gegen Zürsch gesammelt und entspricht einem H. subspeciosum N. P. subsp. melanophaeum N. P. + H. Murrianum A. T. subsp. Hittense Murr. Es unterscheidet sich von H. Alfenzinum Evers (wohl = melanophaeum + silwaticum) durch geringere Ausbildung der Bezottung, durch dunkleres Blattgrün, durch längere und steifer aufgerichtete, respective enger gegabelte Köpfchenstiele, durch die bedeutend geringere Zahl der Stengelblätter, welche viel länger zugespitzt sind und von denen besonders das oberste entfernt und lanzettlich bis schmallanzettlich, ganzrandig ist. H. Murrianum A. T. subsp. Hittense Murr X H. murorum L. Stuben-Zürsch, in verschiedenen Formen, welche eine völlige Uebergangsreihe bilden (Murr). H. Murrianum A. T. subsp. Hittense Murr. Lech-Zürsch. H. subeaesium Fr. (versus A. invisum Hoppe). Unter der Mohnenfluh 2000 m. H. vulgatum Fr. Zu beiden Seiten der Furka, Laterns-Damüls. H. iurassicum Grsb. X villosum L. Gegen Zürsch (Murr). Wie es scheint, schon von Evers beobachtet. H. iurassicum Grsb. Zu beiden Seiten der Furka. H. pseudoiuranum A. T. Hierher dürfte ziemlich sicher ein Fund zu rechnen sein, den Hellweger auf dem linken Ufer der Alfenz am Arlberg machte 437 Beiträge zur Kenntniss der Gattung Odontites. Von Dr. A. Waisbecker (Güns, Ungarn). Die unter der Leitung des Herrn Professors R. v. Wett- stein von Josef Hoffmann verfasste, in der „Oesterr. botan. Zeitschrift“ 1897 veröffentlichte grössere Arbeit über die euro- päischen Odontites-Arten hat die Verwirrung, welche in der Auf- fassung und Benennung dieser Arten bis dahin geherrscht hat. geklärt; insbesonders wurden darin die mit einander nahe ver- wandten und vielfach verwechselten Arten ©. verna Bell. und ©. serotina Lam. von einander geschieden und abgegrenzt. Spätere Publieationen von Prof. V. v. Borbäs, „A fogörömfü hazai fa- jairöl*, Term. füz XXI, 1898, Budapest, dann „Odontites pratensis“, „Oesterr. botan. Zeitschrift“, 1899, pag. 275. dürften jedoch wieder bei mancher Seite Unsicherheit und Zweifel in der Auffassung der genannten beiden Arten veranlassen: es dürften daher an den Fund- orten dieser Pflanzen gemachte Beobachtungen, auch wenn diese sich über kleinere Länderstriche erstrecken, nicht unwillkommen sein. Um Wiederholungen möglichst auszuweichen, beschränke ich mich auf solche Angaben und Kennzeichen. welche in den mir bekannten Diagnosen nicht enthalten oder auch weniger hervor- gehoben sind. 1. Odontites serotina Lam. (0. rubra Gil. var. serotina Reiehb. Lam. nach G. Beck; O. Odontites L. nach Borbäs). Der Stengel dieser auch im Eisenburger Comitate viel ver- breiteten Pflanze ist selten einfach, gewöhnlich vom Grund auf reichlich verzweigt, die Aeste spreitzend, oft bogig oben ange- drückt. Die Blätter 2—5 cm lang, am unteren Theile des Stengels stets länger als die Internodien, meist herabgeschlagen oder zurück- gebogen, theils lineal, schmal, 3—6 mm breit, sehr häufig aber lanzettlich, zugespitzt, am Grunde 7—14 mm breit, beiderseits mit 3—8 Zähnen. In den Diagnosen wird angegeben, dass über den obersten Aesten noch ein bis mehrere Paare Blätter steril bleiben ; an den auf feuchten Wiesen in dichten Gruppen zahlreich auf- tretenden, von Mitte Juli bis Mitte August blühenden Pflanzen ist dies nur ausnahmsweise der Fall, schon die ersten Blätter über den Aesten tragen Blüten in ihren Winkeln. erscheinen somit, wenn auch von den unteren Blättern noch wenig verschieden, als Bracteen; erst an den in der zweiten Hälfte August und im September auf- blühenden Pflanzen wird diese sogenannte Interfoliation immer häufiger. Die Bracteen werden als kürzer oder als so lang an- gegeben wie die Blüten; dies ist nun besonders bei den nicht inter- foliirten, somit bei der Mehrzahl der überhaupt vorkommenden Pflanzen, nicht der Fall, denn die unteren 1—4 Bracteen sind er- heblich länger, nicht selten doppelt so lang als die Blüten; von der 3.—5. Bractee an am Gipfel. an den Aesten aber meist schon 458 von der 1. an sind die Bracteen so lang als die Blüten oder auch kürzer. Die lanzett- oder eiförmigen Bracteen sind stets abstehend, zurückgebogen, ja die unteren auch ganz zurückgeschlagen. Der Keleh 5—6 mm lang, dessen dreieckige Zähne so lang als die Kelch- röhre. Die Kapsel oblong; die Samen eilänglich, längs gerippt, mit mehr minder deutlichem Flügelsaum. — Wächst auf feuchten Wiesen, Rainen, Gräben, seltener auf Stoppelfeldern, nur ganz ausnahms- weise, und auch da nur am Rande, in Saaten. Blüht von Mitte Juli bis October. Mehr minder auffällige Abweichungen von der typischen Form kommen auch in dieser Gegend zahlreich vor, welche man ja zur Charakterisirung des Formenkreises auch mit Namen belegen kann; nur sind die abweichenden Formen unter sich und mit der typischen Form durch zahlreiche Uebergänge derartig verbunden, dass sie schwer abgegrenzt werden können. Die Kelehzähne sind nicht selten schmäler und länger als bei der typischen Form = f. steno- donta Borb. (l. e. pag. 463 pro varietate); nur sind solche Kelch- zähne keineswegs immer, wie die dort gegebene Diagnose besagt, mit breiteren, lanzettlichen Blättern, Interfoliation und längeren Bracteen verbunden, sondern es kommen schmälere, längere Kelch- zähne auch mit schmalen, linealen Blättern, mit fehlender Inter- foliation und kurzen Bracteen eombinirt vor; auch sind die Ueber- eänge zu breiteren, kürzeren Kelchzähnen zahlreich. — Unter den im September blühenden kommen häufig Pflanzen vor, welche eine Höhe von 40—70 cm erreichen, deren Aeste verlängert und ver- hältnissmässig dünn sind, in grossem, hie und da beinahe im rechten Winkel abgehen, über den Aesten mit 1—10 Paaren steriler Blätter; Braeteen kurz; Blüten klein - var. divergens Jord.; hieher gehört auch f. tortuosa m. mit schlängelig hin und her gebogenen Aesten und lockeren Blütentrauben. Die var. divergens Jord. stellt die auffälligste Abweichung insbesonders von den früher blühenden Wiesenformen dar; es ist dies somit ein Saison-Dimorphismus inner- halb des Formenkreises derselben Species. — Als lusus naturae fand ich eine Pflanze, deren zwei obersten gegenständigen Aeste derart verkürzt sind, dass ein 3mm langer Stiel horizontal dicht neben- einander, beinahe sitzende drei gut entwickelte Kapseln trägt: der Kelch der mittleren Kapsel besitzt sechs schmale, lanzettliche Zipfel ; interessant ist, dass diese Formation an beiden Aestehen ganz gleich ist. 2. O. verna Bell. (O rubra Gil. a) vulgaris nach G. Beck). Die typische Form sammelte ich Mitte Juni 1894 in Roggen- und Weizensaaten bei Gleiehenberg mit noch sehr wenig entwickelter Frucht. Der mit reichlichen, abwärts gebogenen, etwas abstehen- den Haaren besetzte Stengel wenig verzweigt; die Aeste gehen erst von der Mitte des Stengels, und zwar in spitzem Winkel ab; die lanzettlichen, zugespitzten Blätter sind am Grunde 6—10 em breit; Interfoliation keine, die untersten Bracteen überragen die Blüte 439 doppelt und mehr, aber auch die oberen Braeteen sind länger als die Blüten und bilden am Ende der Traube einen Schopf; die Braeteen stehen aufrecht ab. Der Kelch 7—- 9 mm lang, seine lanzett- lichen Zipfel länger als die Röhre. Kapsel oblong. 3. O. verna Bell. var. intercedens m. (0. rubra Gil., var. macrocarpa m. in der „Oesterr. botan. Zeitschrift“ 1897, pag. 6, und 1899, pag. 187; ferner: Baenitz, Herb. Eur. Nr. 9891) weicht vom Typus durch schwächere Behaarung des Stengels, meist schmälere Blätter, etwas kürzere Bracteen, kürzere, 6—8 mm lange Kelche, deren Zipfel länger sind als die Röhre, jedoch etwas kürzer und nicht so schmal als bei der typischen Form. Die Gestalt der Kelehzipfel varlirt übrigens auch bei dieser O., ebenso die Breite der Blätter und Länge der Bracteen. Der Stengel bleibt nicht selten unverzweigt, die wenigen Aeste am oberen Theile des Stengels stehen in sehr spitzem Winkel und sind mit ihrem oberen Ende häufig ganz an die Axe angedrückt; die Blätter stehen ab und sind nicht zurückgeschlagen; die Interfoliation fehlt; die Bracteen stehen auch im Fruchtzustande aufrecht ab und bilden am Ende der ziemlich lockeren Blütentrauben einen Schopf. Die oblonge Kapsel ist etwa 7 mm lang; der Samen länglich, längs- gerippt, ohne merklichen Flügelsaum. — Wächst in Roggen- und Weizensaaten, seltener in anderen Gramineen-Saaten in Rödlschlag und Kogl auf trockenen, 7—800 m hoch auf Kuppen gelegenen Feldern. Blüht von Mitte Juni bis Ende Juli; zur Zeit der Roggen- ernte, welche in dieser Gegend etwa 18.—20. Juli beginnt, ist die Fruchtbildung schon sehr vorgeschritten; die Mehrzahl der Pflanzen im Verblühen. Am 2. August 1899, zur Zeit der dortigen Weizen- ernte, ging ich durch viele Roggen- und Weizenstoppelfelder, fand zahlreiche Exemplare, aber alle verblüht, mit reifen, aufspringenden Kapseln, blattlos; zum grossen Theile aber auch schon ohne Bracteen, troeknend, und nirgends ein junger Nachwuchs zu sehen. Der mit der Ernte der Saat so überraschend schnelle Abschluss der Vege- tation dieser Pflanze dürfte wohl durch das Ende des Stoffwechsels in der Nährpflanze des grünen Schmarotzers zu erklären sein. — Die Fundorte in Rödlschlag und Kogl liegen etwa 5 km von ein- ander entfernt, hart an der niederösterreichischen Grenze; es dürfte daher O. verna var. intercedens m. auch auf den nahen Feldern von Ungerbach und Kirchschlag zu finden sein. O. serotina Lam. und ©. verna Bell. sammt der var. inter- cedens sind nun allerdings sehr nahe verwandte, immerhin aber gut charakterisirte, und ebenso durch ihren morphologischen Bau, als auch durch ihr biologisches Verhalten genügend getrennte Arten. Erstere wird durch die spreitzenden, vom Grund auf reichlich auf- tretenden Aeste, die gewöhnlich ziemlich kurzen, zurückgebogenen - oder zurückgeschlagenen Bracteen, kleinen Blüten, breiten und kurzen Kelchzähne genügend charakterisirt. Die O. verna Bell. und deren var. intercedens m. hinwieder zeigt nnr im oberen Theile des 440 Stengels und auch da nur wenige, in sehr spitzem Winkel abgehende Aeste; ihre Braeteen sind doppelt, auch darüber länger als die Blüten und stehen aufrecht ab, bilden am Ende der Traube einen Schopf; überdies sind die Blüten grösser und stehen lockerer; die Kelchzähne sind lanzettlich, schmäler und länger als bei der vorigen Art. Alle diese Kennzeichen gelten auch für die var. intercedens m.. nur in geringerem Grade. — Nachdem, wie schon oben gesagt, beide Arten innerhalb ihres Formenkreises variiren und in den ab- weichenden Formen natürlicherweise sich gegenseitig nähern und ähnlich werden, wodurch noch mehr Anlass zu Verwechslungen gegeben ist, sind einzelne Kennzeichen, so besonders die Inter- foliation, oder die Länge der Bracteen, ganz ungenügend zur Dif- ferenzirung, ja es wird häufig nothwendig, alle oben angeführten diagnostischen Merkmale zu benützen, um solche, vom Typus ab- weichende, der verwandten Art ähnliche Formen richtig einzu- theilen. Uebrigens wird schon der Fundort und die Blütezeit hiebei einen guten Fingerzeig geben, indem OÖ. verna gewöhnlich in Saaten, deren var. intercedens aber nur in Gramineen-Saaten auf trockenen Feldern in höherer Lage (700—800 m) wächst und Juni. Juli blüht; O. serotina hingegen auf feuchten Wiesen, an Gräben und Rainen und nur ganz ausnahmsweise in Saaten vorkommt, von Mitte Juli— October blüht, da immerfort junger Nachwuchs erscheint. Hoffmann führt für ©. verna Bell. (l. ec. pag. 184, 185) viele Fundorte von Deutschland und Oesterreich-Ungarn an, welche von bewährten Botanikern herrühren; Borbäs sagt nun in der „Vesterr. botan. Zeitschrift“ 1899, pag. 275, dass alle diese O. verna Aut., mit Ausnahme der aus Croatien, Tirol und Krain stammenden, von der typischen Form sehr bedeutend abweichen; er gesellt nun alle jene zu meiner var. inlercedens (macrocarpa), vermengt beide mit einigen von ihm auf feuchten Wiesen in Ungarn im September gesammelten O.-Formen und will aus diesen zusammen unter dem Namen (0. pratensis eine neue Art machen als Mittelglied zwischen 0. verna Bell. und O. serotina Lam.; zur Unterstützung seiner Ansicht eitirt er dort Wirtgens in der „Flora der Rheinprovinz“ 1857, pag. 337, angeführte Formen der Euphrasia Odontites L.: „4) pratensis. Deckblatt länger als die Blüten, auf feuchten Wiesen, b) arvenvis. Deckblatt kürzer als die Blüten, auf Saatfeldern Juni bis August“. — Abgesehen davon, dass mit dieser ganz ungenügenden Charakterisirung keine Odontites- Arten geschieden, geschweige denn Diagnosen bewährter Botaniker zweifelhaft gemacht werden können, übersieht Borbäs, dass bei obiger Classifieirung Wirtgens eine arge Verwechslung unterlaufen sein dürfte, da unter b) arvensis eine früh blühende O.-Form angeführt wird, welche in Saaten wächst, deren Bracteen jedoch kürzer sein sollen als die Blüten! Da Borbäs in „A fogörömfü ete.“, pag. 469, die langbracteische Form a) pratensis als ©. verna Bell. var. pratensis Wirtg. „aberratio levis O. vernae“ anführt, so bliebe blos die kurzbracteische b) arvensis als Vertreterin der E. Odontites L. (0. Odontites L.) in der Rhein- 441 provinz; nun führt aber er selbst in seiner oben genannten, sonst recht breit ausgeführten Publication für O. Odontites L. oder deren Varietät nirgends Saaten als Fundort und auch in südlichen Lagen Ungarns keine Anfangs August abschliessende Blütezeit an, wie dies von 5b) arvensis gesagt ist. — Ferner übersieht Borbäs auch, dass die Bezeichnung „a) pratensis Deckbl. länger als die Blüte, auf feuchten Wiesen“ auf die Mehrzahl der auf feuchten Wiesen vorkommenden ©. serotina-Formen, besonders aber auf seine ©. Odontıtes var. stenodonta vollständig passt, denn sie hat auch längere Bracteen (l. ce. pag.464: „bracteis flores duplo superantibus“) und wächst auch in feuchten Wiesen; ebenso passt jene Bezeichnung auf diejenigen O.-Formen, welche von ihm auf nassen Wiesen ge- sammelt und als O. verna Bell. var. pratensis Wirte. (l. e. pag. 469), auch als OÖ. pratensis (l. c. pag. 276) aufgezählt wurden; diese O.- Formen sind wohl auch zur ©. serotina Lam. (0. Odontites L.) zu zählen, denn die eine davon wurde in Gösfa im Eisenburger Comitat September 1832 gesammelt, und ist in Borbäs’ „Vasmegye növ. Földr. es Floraja* 1887, pag. 230, sub E. Odontites 1. enthalten. Vom riehtigen Interpreten der E. Odontites L.. als welchen sich Borbäs selbst gegenüber Koch u. A. (l. e. pag. 452) bezeichnet, ist doch nieht anzunehmen, dass er eine so wesentliche Abweichung, welche ihm jetzt zur Aufstellung einer neuen Art genügend erscheint, in einem Werke ausser Acht lässt, in welchem auch recht gering- fügige Abweichungen anderer Pflanzenarten unter seinem Namen verwerthet sind. Auf die von Borbäs sogenannte O. verna Aut. Deutschlands und Oesterreich-Ungarns, so auch auf die O. verna Bell. var. intercedens m. ist Wirtgens E. b) pratensis schon wegen der ungenügenden, nur auf O. serotina Lam. passenden Charakteri- sirung. aber auch aus dem Grunde nicht zu beziehen. weil erstere gewöhnlich, letztere aber immer in Saaten auf trockenen Feldern, niemals auf feuchten Wiesen wächst. Die ©. verna Bell. var. intercedens m. fand ich 1896; der Eintheilung G. Beck’s in seiner „Flora Niederösterreichs“ IL, pag. 1062. folgend, habe ich sie damals ©. rubra Gil. var. maecro- carpa benannt und mit noch ungenügender Diagnose in der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ 1897, pag. 6, publieirt, dort auch auf ihre inter- mediäre Stellung zwischen O. rubra Gil. a) vulgaris G. Beck (0. vern« Bell.) und deren var. b) serotina (0. serotina Lam.) hinge- wiesen, von beiden differenzirt und gesagt, dass sie Ersterer näher stehe. Den später publieirten Ausführungen Hoffmann'’s folgend, habe auch ich meiner Varietät den Speciesnamen O0. verna vorge- setzt, zugleich deren Abweichung von der typischen Form in der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ 1899, pag. 187 näher präeisirt; oben sub3. habe ich nun zur Diagnose noch Einiges beigefügt und den Namen dieser Varietät auf var. intercedens m. abgeändert, damit durch den Namen ausgedrückt werde, was ich in der Oesterr. botan. Zeitschr. 1897, pag. 6, schon durch die dort gegebene Differentialdiagnose 442 gesagt habe, dass nämlich diese Varietät eine Annäherung der O. verna Bell. zur ©. serotina Lam. darstellt. Nachdem ©. verna Bell. und ©. serotina Lam. schon wegen ihrer nahen Verwandtschaft. noch mehr aber durch ihre, gegen- seitige Annäherungen bildenden Varietäten und Formen nicht immer leicht von einander geschieden werden können, würde die Auf- stellung einer neuen intermediären Art nur Anlass zur Verwirrung und zu neuen Verwechslungen auch in dem Falle geben, wenn nicht, wie dies in der „Oesterr. botan. Zeitschr.“ 1899, pag. 275, Borbäs thut, heterogene O.- Formen zu einer Art zusammen- gemengt würden, und über diese eine derart ungenügende, wichtige Kennzeichen ausser Acht lassende, skizzenhafte Differentialdiagnose gegeben würde, wie dies dort geschieht. Einige neue Standortsangaben aus Mähren. Als ich in diesen Ferien in der Wischauer Umgebung bota- nisirte, fand ieh einige interessante Pflanzen, die in Mähren bisher selten beobachtet wurden und auf deren neue Fundorte ich hiemit aufmerksam machen möchte: Die Wassernuss (Trapa natans L.) kommt in grosser Menge am Pistavicer Teiche bei Wischau vor. Dieser neue Fundort ist um so interessanter, als die erwähnte Pflanze nur aus Muschov an der Thaya bisher bekannt war. Da die essbaren Früchte in grösseren Mengen am Wischauer Markte verkauft werden, lässt sich ver- muthen, dass sie auch anderswo in der Umgebung vorkommt. Brunella grandiflora Jaeg. selten am Hradek bei Wischan. Seutellaria hastifolia L. am Rande des Ratschitzer Schloss- teiches bei Wischau, bisher nur aus den Niederungen Südmährens bekannt. Oentaurea montana L. am trockenen Abhange bei Hradek in Mähren, bisher nur bei Jevie mit Sicherheit festgestellt. Eronymus werrucosa Scop. vereinzelt in Wäldern am Hradek und Opatovie. Prunus chamaecerasıs Jacq. bei Habrovan. Beide letztge- nannten Sträucher bis jetzt nur aus Südmähren bekannt. Alfred Karasek (Wien). 443 Literatur-Uebersicht '). October 1899. Bäumler J. A. Mykologische Fragmente. Fungi novi herbarii Musei Palatini Vindobonensis. (Annal. des k. k. naturhist. Hof- museums. Wien. Bd. XIII. Heft 4. S. 438—442.) 8°. 1 Taf. Puccinia Drabae Hazsl. (jüngeres Synonym von P. Drabae Rudolphi), Phylalospora hyperborea Bäuml. auf Andromeda, Spitzbergen, Didymella Umb-lliferarun Bäuml. auf Umbelliferenstengeln, Pressburg, Dasysceypha strobilicola Bäuml. auf Krummholzzapfen am Radstätter Tauern, Cenangıum Rubi Bäuml. auf Rubus bei Christofen (Niederösterr.), Hercospora Korn- huberi Bäuml. Pressburg. Czapek Fr. Zur Chemie der Zellmembranen bei den Laub- und Lebermoosen. (Flora. Sb. Bd. Heft 4.) S. 361—381. Ueber den wesentlichsten Inhalt der Abhandlung vergl. S. 373 des heurigen Jahrganges dieser Zeitschrift. Ergänzend sei hervorgehoben, dass Verf. auch die gerbstoffartige Verbindung isolirte und als „Dieranumgerb- säure* bezeichnete. Er schreibt ihr auf Grund seiner Untersuchungen ana- loge Functionen wie dem Sphagnol zu. Formänek E. Zur Flora von Serbien. III. (Allg. botan. Zeitschr. V. Jahrg. Nr. 10. S. 153/54.) 8°. Betrifft das Artenrecht der Viola Bulgarica-Form. Haberlandt G. Briefwechsel zwischen Franz Unger und Stephan Endlieher. Herausgegeben und erläutert. Berlin (Bornträger). BB 8. 2:Porir. — 3 fl. Zu den markantesten Persönlichkeiten auf dem Gebiete der Botanik in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts gehören die beiden österreichischen Botaniker Unger und Endlicher. Das Interesse, das wir mit Recht an den beiden Männern nehmen, ist nicht nur begründet durch ihre Bedeutung und den Einfluss, den sie auf die Entwicklung der Botanik überhaupt nahmen, sondern vor Allem auch durch die Beziehungen, in welchen sie zu einander standen. Wesentlich verschieden in Bezug auf Naturell und Lebens- auffassung, haben die beiden Männer in bewunderungswürdiger Weise sich gegenseitig ergänzt und in wissenschaftlicher Hinsicht gefördert. Es ist ein hübscher Zufall, dass der Briefwechsel zwischen beiden Männern dadurch auf uns gekommen ist, dass die Briefe des Einen nach dem Tode des Anderen an Jenen zurückkamen und dass die gesammelten beiderseitigen Briefe dann einem botanischen Institute übergeben wurden. Prof. Haberlandt hat An- spruch auf den Dank der botanischen Welt für die Publication und sorg- fältige Erläuterung des Briefwechsels erworben. Jeder, der Sinn für die historische Entwicklung der Wissenschaft hat, wird diesen Briefwechsel mit grösstem Genusse und Gewinn lesen. Er eröffnet uns nicht blos überaus. fesselnde Einblicke in das geistige Leben zweier der hervorragendsten Fach- genossen, er bildet einen wichtigen Commentar zu den heute noch werth- vollen Werken derselben, er versetzt uns in die wissenschaftliche Denkweise 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger u:n Einsendung- von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 444 ihrer Zeit, die wir beachten müssen, wenn wir ihre Leistungen richtig beurtheilen wollen, es wirft schliesslich beachtenswerthe Streiflichter auf das geistige Leben jener Zeit überhaupt. — Nicht unerwähnt darf bleiben, dass dem Briefwechsel der Abdruck von Documenten folgt, welche vollkommene Aufklärung geben über den Tod Endlicher’s, über den bisher absichtlich und unabsichtlich unrichtige Mittheilungen verbreitet wurden. — Der vor- liegende Briefwechsel ist ein literarisches Denkmal der beiden Männer, dessen Erriehtung die Aufstellung eines Marmor-Monumentes für den Einen (End- licher) vorausging, während in nicht allzu ferner Zeit hoffentlich eine gleiche Ehruug des Zweiten folgen wird Hohenbruck A. Freih. v. Oesterreichische land- und forstwirth- schaftliche Bibliographie. Beiträge zu einer Zusammenstellung der Literatur über die land- und forstwirthschaftlichen Verhältnisse Oesterreichs. Wien (Carl Gerold’s Sohn). 4°. 264 S. 10 Mk. Kronfeld M. Bilder-Atlas zur Pflanzengeographie. Mit beschrei- bendem Texte. Leipzig und. Wien. (Bibliogr. Institut.) Gr. 8°. 192 S. 216 Abb. — fl. 1'530. Ein pflanzengeographischer Bilderatlas mit über 200 prachtvollen Holzschnittbildern, darunter vielen ganzseitigen, um fl. 1:50; das entpricht wohl den weitestgehenden Anforderungen! Dies zu bieten, war dem Verleger nur möglich, indem er grösstentheils Abbildungen aus den Prachtwerken seines Verlages (Kerner, Pflanzenleben, Sievers Asien ete.) wiederver- wendete. Aber auch einige neue Bilder fallen auf. Der Verf. des Textes hat nicht nur die Auswahl und Gruppirung der Bilder in sehr geschiekter Weise vorgenommen, sondern auch in dem Texte einen übersichtlichen, dem Stande unseres Wissens gerecht werdenden und durch Beachtung biologisch interessanter Daten anregenden Führer dazu geschrieben. Moliseh H. Ueber Zellkerne besonderer Art. (Botan. Zeitung. 1899. Heft X.) 4°. S. 177—191. 1 Taf. Ueber den wesentlichen Inhalt vgl. S. 375. Pospichal E. Flora des österreichischen Küstenlandes. II. Band. 2. Hälfte Leipzig u. Wien (Deuticke). 8°. S. 529—942. fl. 4:80. Mit dem vorliegenden Bande ist das Buch abgeschlossen. Ref. kann jetzt nach dem Vorliegen des ganzen Werkes nur das wiederholen, was er gelegentlich des Erscheinens des I. Bandes (Jahrg. 1897, $. 145) sagte, Das Buch bildet eine werthvolle Bereicherung der floristischen Literatur der Monarchie, es ist umso werthvoller, als es auf eingehenden Beobachtungen und vieljährigen Erfahrungen des Verf. beruht und keineswegs eine blosse Compilation ist. Dieser Werth muss anerkannt werden, selbst wenn man in manchen systematischen Einzelheiten anderer Ansicht als der Verf. ist. Syniewski V. Ueber die Constitution der Stärke. I. (Anzeiger der Akad. d. Wissenschaften in Krakau. 1899. Mai. S. 245—266.) 8°. Thiselton-Dyer W. Flora Capensis. Vol. VIII. part. III. London (Lovell Reeve et Co.). 8°. p. 389 —916. Der vorliegende Band enthält ausschliesslich die Fortsetzung der Be- arbeitung der Gramineen durch O. Stapf. Tittmann H. Biologische Betrachtungen über die Flora von Ro- vieno. (Die Natur. Jahrg. XLVIll. Nr. 27. p. 313—317.) 4°. Zipser J. Die textilen Rohmaterialien und ihre Verarbeitung zu Gespinnsten. (Die Materiallehre und dıe Technologie der Spinnerei.) I. Wien (Fr. Deutieke). 8°. 105 S. 34 Abb. — Mk. 1'580. 45 Abromeit S. Botanische Ergebnisse der von der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin unter Leitung Dr. v. Drygalski’s ausge- sandten Grönlands-Expedition nach Dr. Vanhöffen’s Samm- lungen bearbeitet. 5. Samenpfianzen aus dem Umanaks- und Ritenbenks-Distriet. Stuttgart (E. Nägele). 4°. 105 S. 4 Taf. Die Abhandlung bildet Heft 42 der Bibliotheca botanica. Eine ein- gehende Bearbeitung der im Titel charakterisirten Sammlung. Besonders bemerkenswerth ist ein neues Rhododendron, das Verf. R. Vanhoeffeni nennt und das vielleicht eine Hybride der Comoination Kh. lapponicum X Ledum palustre $. decumbens darstellt. Allesceher A. Fungi imperfeeti. — Rabenhorst, Kryptogamen- flora von Deutschland ete. I. Bd. VI. Abth. 67. Lieferg. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 513—576. — Mk. 2:40. Schluss der Gattung Vermicularia. Bearbeitung der Gattungen: Do- thiopsis, Dothiorella, Rabenhorstia, Fuckelia, Placosphaeria, Fusicoccum, Cytosporella, Cytospora. Baumgarten P. v. und Tangl F. Jahresberieht über die Fort- schritte in der Lehre von den pathogenen Mikro-Örganismen. Jahrg. XIII. 2. Hälfte. Gr. 8°. p. 337—1003. Braunschweig (H. Bruhn). — Mk. 17. Bellynek A.. Cours de botanique. 3. Edition par E. Paque. Seconde partie: Botanique speciale. Namur (A. Wesmael-ÜCharlier). 8°. p. 396—840. Fig. — 5 Fr. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland über neue Beobachtungen aus den Jahren 1892—1895. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XVII. Jahrg. General-Vers.-Heft. I. Theil.) 3.158 8. 7 Dieser Bericht liegt diesmal in neuer Form vor. Er umfasst die Jahre 1892—1895, ist aber trotzdem kaum umfangreicher, als die Berichte über einzelne Jahre in früherer Zeit; es ist dies auf die einheitliche Abfassung des Berichtes und dessen ungemein zweckmässige Eintheilung zurückzuführen. Dabei hat der Berieht inhaltlich nicht verloren, sondern eher durch die Gleichmässigkeit der Beachtung aller Gebiete gewonnen. Es ist mit grosser Freude zu begrüssen, dass damit, allen Gegenströmungen entgegen, die von Ascherson in so verdienstvoller Weise begründeten Beriehte der Commission wieder aufgenommen werden; es mag ja gerne zugegeben werden, dass ein Heft, das, wie das vorliegende, 10 Bogen Namen und Standortsangaben bringt, auf viele Botaniker abschreckend wirkt, aber man bedenke, dass dies eben ein für viele Botaniker geradezu unentbehrliches literarisches Hilfsmittel ist, und dass es gerade eine Aufgabe einer allgemeinen Gesellschaft, wie der Deutschen Botanischen ist, durch Centralisirung der furehtbaren Zersplitterung der Literatur entgegenzuarbeiten Die Mitarbeiter an diesem Berichte (Dalla Torre und Schube für die Phanerogamen, Luerssen für Pteridophyten, Osterwald für Leber- und Laubmoose, Schröder für Characeen und Diatomaceen, P. Kuckuck für Meeresalgen, Schmidle für Süsswasseralgen, Zahlbruckner für Flechten) haben sich durch dessen Abfassung ein wesent- liches Verdienst erworben; es ist nur nicht einzusehen, warum dieses Ver- dienst nicht dadurch anerkannt wird, dass die erwähnte Commission aus jenen Herren gebildet wird. Mitglieder der Commission sind Herren, welche- fast durchwegs diesem „Berichte der Commission“ vollständig ferne stehen. — Eine Anregung möchte sich der Ref. bei diesem Anlasse gestatten. Für alle jene Botaniker, welche sich für die Flora eines engeren Gebietes dauernd oder zeitweilig interessiren, war die Eintheilung des Berichtes in seiner- 446 ursprünglichen Form sehr praktisch; den Bedürfnissen dieser Botaniker sollte auch jetzt entsprochen werden; es wäre dies leicht möglich, wenn dem Berichte eine Zusammenstellung der Literatur nach Gebieten angefügt würde; es würde eine derartige Zusammenstellung sehr wenig Raum beanspruchen, da die Literatur nur mit den Nummern des allgemeinen Verzeichnisses eitirt zu werden brauchte. Die in der Literatur-Zusammenstellung erwähnten, aber mit Recht in dem eigentlichen Berichte nicht excerpirten grösseren Florenwerke sollten irgendwie kenntlich gemacht werden. Burtt A. H. Ueber den Habitus der Coniferen. Tübingen (Fr. Pietzker). 8°. 87 8. 3 Taf. — fl. 2 40. Untersuchungen über die Längenverhältnisse der verschiedenen Spross- generationen einer Pflanze und über den Winkel, den das Glied mit seiner Mutteraxe bildet. Engler A. Die Entwickelung der Pflanzengeographie in den letzten hundert Jahren und weitere Aufgaben derselben. (Humboldt- Centenar-Sehrift der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin.) 8°. 2468. Das Buch erschien als Festschrift anlässlich des Berliner internatio- nalen Geographentages; es erhebt sich aber wesentlich über das Niveau einer ephemeren Festgabe und ist ein werthvolles pflanzengeographisches Hand- buch. Das erste Capitel ist den „ersten Anfängen der Pflanzengeographie“ gewidmet, es behandelt insbesondere die Verdienste A. Humboldt’s und endet mit einer Definition der drei vom Verf. unterschiedenen Richtungen, der floristischen, physiologischen und entwicklungsgeschichtlichen Pflanzen- geographie. — Das zweite Capitel bespricht die Entwicklung der floristischen Pflanzengeographie und weitere Aufgaben derselben. Besonders ausführlich ist hier (8. 28—159) die Uebersicht über die wichtigste floristische Literatur, in welcher Angaben über pflanzengeographische Gliederung und Formationen enthalten sind. Diese Uebersicht ist insbesondere werthvoll als Ergänzung der mehrfach existirenden Verzeichnisse der wichtigsten Florenwerke. — In weiteren Capiteln werden die physiologische Pflanzengeographie (S. 159—195) und die entwicklungsgeschichtliche Pflanzengeographie (8. 195—237) be- sprochen. Beide Capitel sind in hohem Masse lesenswerth, da sie in anschau- licher Weise den Zusammenhang der heute im Vordergrunde der Interessen stehenden Richtungen mit den Bestrebungen früherer Zeit darstellen und dadurch klarstellen. — Wenn Verf. von der vom Ref. und mehreren seiner Schüler in jüngster Zeit gepflegten geographisch-systematischen Richtung sagt: „Jedenfalls ist, wie mangauch sonst über diese Specialstudien denken mag, doch so viel sicher, dass dieselben dazu beitragen, die Bezirke und Zonen in den grösseren Provinzen festzustellen und zu zeigen, wie die Diffe- renzirung solcher kleineren Gebiete allmälig vor sich geht“, so hat er wohl nicht absichtlich die geringschätzige Stilisirung im ersten Theile des Satzes gewählt, da man sonst doch hier oder an irgend einem anderen Orte eine Begründung derselben vermuthen müsste. Engler A. Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gat- tungen. III. Combretaceae — Combretum, bearbeitet von Engler und Diels. Leipzig (W. Engelmann). 4°. 116 S. 30 Taf. 1 Text- fig. — Mk. 28. Der vorliegende Band der grossartig angelegten Monographien bringt eine systematische Uebersicht der Gattungen der gesammten Combretaceen, eine allgemeine Uebersicht der Verbreitung der einzelnen systematischen Gruppen, eine monographische Bearbeitung der 184 afrikanischen Combretum- Arten. Bei der grossen Rolle, welche Arten dieser Gattung unter den afrika- nischen Holzpflanzen spielen, bei dem bösen Zustande der bisherigen Syste- matik der Gattung ist die vorliegende Bearbeitung besonders werthvoll. 447 Fujii K. On the Morphology of the Spermatozoid of Ginkgo biloba. (The Botanical Magasine. Vol. XIII. Nr. 150. p. 260 bis 266.) 8°. 1 Taf. Die Abhandlung bringt weitere Mittheilungen über die Spermatozoiden von Ginkgo; leider ist sie japanisch abgefasst. Die Tafel in Verbindung mit der englisch abgefassten Tafelerklärung lehrt aber das Wesentlichste, es liegen nähere Mittheilungen über die Form der Spermatozoiden, über den Modus des Freiwerden derselben, sowie über an ihnen zu becbachtende De- formationen vor. Korshinsky S. Tentamen florae Rossiae orientalis. (Mem. de l’Acad. imp. des sciences de St. Petersb. VIII. Serie. Physieco- matheın. Clas. Vol. VII. Nr. 1.) 4°. 566 p. Mk. 20. Eine genaue Flora der Gouvernements Kazan, Simbirsk, Samara, Ufa, Orenburg, Perm, Wiatka mit kritischen Notizen und genauen Standorts- angaben. Beigegeben sind zwei pflanzengeographische Karten. Kraenzlin Fr. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 11. Berlin (Mayer et Müller). 8°. S. 641— 704. Mk. 2. Schluss der Gattung Platanthera, ferner die Gattungen Hemipilia, Neolindleya Krzl. gen. nov., Satyrium. Kuntze Ö., Les avantages de 1737 comme point de depart de la Nomencelature. (Le Monde des plantes. 1899. p. 43-45.) 8°. — — The advantages of 1737 as a Starting Point of Botanical Nomenclature. (Bull. of Torrey botanical Club 26. p. 4388—491.) 8°. — — La nomenclature reformee des Algae et Fungi d’apres le Code Parisien de 1867 et contre les fantaisiees de M. Le Jolis. (Journ. de Botanique. 1899. t. XIII. No. 1.) 8°. Leceomte H. Le Cafe. Culture — Manipulation — Production. Paris (Carre et C. Naud). 8°. 342 p. Abb. — fi. 3. Lubbock J. On Buds and stipules. London. (Trübner u. Co.) 8°. 239 p. 4 Farbentaf.. 340 Textfig. — fl. 3°60. Vergleichende Morphologie und Biologie der Knospen und Stipular- bildungen. Migula W. System der Bakterien. Handbuch der Morphologie, Entwiekelungsgeschichte und Systematik der Bakterien. II. Bd. Specielle Systematik der Bakterien. Jena (G. Fischer). 8°. 1068 8. 15 Taf. 35 Abb. Eine vollständige Uebersicht der bisher bekannt gewordenen Bacte- riaceen mit Beschreibung fehlte bisher. Diese Lücke füllt das vorliegende Werk aus, das darum nicht allein vom botanischen Standpunkte freudigst ‘begrüsst werden muss. Verf. hat mit grosser Gründlichkeit die an den ver- schiedensten Orten veröffentlichten, respective verborgenen Beschreibungen von Bacteriaceen gesammelt. Durchwegs kritische Sichtung konnte unmöglich die Aufgabe eines solehen Werkes sein; es ist werthvoll genug, zunächst eine Sammlung der Daten zu haben. Von dem Umfange der Aufgabe mag die Angabe eine Vorstellung geben, dass in dem Werke allein 450 Bacillus-, 300 Bacterium-, 200 Micrococcus-„Arten“ beschrieben werden. Das ver- 448 wendete System ist das bekannte Migula’sche (vgl. Engler, Natü:l. Pflanzen- fam.). Von jeder Art ist die wichtigste Literatur angegeben, eine Diagnose mit Angaben über das Verhalten bei Cultur und Tinction gebracht, ferner folgen Angaben über Vorkommen und Wirkung auf das Substrat. Die 18 Tafeln bringen ca. 150 Lichtdruckbilder nach Mikrophotographien, die Textbilder stellen zum grossen Theile Culturen dar. Nawaschin $S. Zur Entwickelungsgeschichte der Chalazogamen. Corylus Avellana. (Bull. de l’Acad. imp. des Sciences de St. Petersb. X. Nr. 4.) 4°. S. 3759-391. 2 Tat. Verf. beobachtete eine Reihe wichtiger Eigenthümlichkeiten, durch die sich Corylus von den meisten übrigen, bisher daraufhin untersuchten Angio- spermen unterscheidet. Vor Allem verdient hervorgehoben zu werden, dass die Anlage des Embryosackes mehrzellig ist, dass sich aus derselben mehrere Macrosporen (bis 20) entwickeln können. Darin liegt eine bemerkens- werthe Aehnlichkeit mit den Casuarineen, durch welche die isolirte Stellung derselben einigermassen aufgehoben wird. Die Antipoden des Embryosackes erscheinen bald als mit Membran umkleidete Zellen, die durch Streckung des Embryosackes gegen das Mikropylende emporgeschoben werden. Der Eiapparat als solcher lässt sich dagegen im reifen Embryosacke nicht ent- decken, indem er durch eine Protoplasma-Ansammlung und darin einge- lagerte freie Zellkerne vertreten wird. Das Eindringen des Pollenschlauches erfolgt durch die Chalaza; Verf. konnte sein Vordringen bis zum Eiapparate verfolgen Im Momente der Befruchtung zeigt der Eiapparat den gewöhn- lichen Bau. Die Untersuchungen Nawaschin’s sind von grossem Werthe, da sie ein ganz neues Kriterium für die Beurtheilung der genetischen Beziehungen der Angiospermen schaffen. Die neueste Untersuchung beweist aber auch, wie vorsichtig man bei der sofortigen systematischen Verwerthung solcher Kriterien sein muss. Strasburger E. Ueber Reductionstheilung, Spindelbildung, Öentro - somen und Cilienbildner im Pflanzenreich. Jena (G. Fischer). 8°. 224 S. 4 Taf. — fl. 6:30. Vries H. S. Over het periodisch optreden der Anomalieen op monstreuse planten. (Bot. Jaarboek Dodonaea. XI. Jahrg. p. 46 bis 66.) 8°. 1 Taf. Weber ©. A. Versuch eines Ueberblieckes über die Vegetation der Diluvialzeit in den mittleren Regionen Europas. (Naturw. Wochen- schrift. XIV. Bd. Nr. 45.) 8°. S. 525—528. Die Forschungen der letzten Jahrzehnte, betreffend die Schicksale der europäischen Flora seit der Tertiärzeit, sind nicht nur in pflanzengeogra- phischer und systematischer, sondern auch in allgemein geographischer Hin- sicht von grösstem Interesse. Es ist bekannt, wie schwer es aber ist, über diese Forschungen einen Ueberblick zu erhalten. Es ist daher sehr werth- voll, dass von berufenster Seite hier eine solche Uebersicht gegeben wird. Verf. unterscheidet 6 Stufen der Diluvialzeit: I. Praeglacialzeit: (hieher die Funde von Cromer und von Aue im Erzgebirge); II. Erste Glacialzeit (Mundesley und Ostend in Norfolk, Deuben, Honerdingen); III. Erste Inter- glacialzeit (Schweizer Schieferkohlen, Klinge, Belzig, Ober-Ohe, Hoxne u. a.); IV. Zweite Glacialzeit (Glacialthone von Klinge und Hoxne); V. Zweite Inter- glacialzeit (Resson, La Celle, Flurlingen, Cannstadt, Höttinger Breccie, Lauen- burg, Fahrenkrug ete.); IV. Dritte Glacialzeit (Lütjen-Bornholt, jüngste Glacialbildungen der Schweiz, Süddeutschlands und Englands). 449 Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Collins F. S.. Holden J. et Setchell W. A. Phycotheca boreali-Americana. Fase. A. Nr. I-XXV. Sydow P. Uredineae exsiecatae. Fasc. 27/28. — ä Mk. 10. Die beiden Fascikel enthalten folgende Arten aus Oesterreich- Ungarn: Nr. 1311 Puccinia Galiüi (Pers ) Tirol, bei Pians (lg. Sydow). Sydow P. Ustilagineae exsiccatae. Fascikel IV. — Mk. 10. Der Faseikel enthält folgende Arten aus Oesterreich-Ungarn : Nr. 151 Ustilago bromivora Fisch. de Waldh., Mähren, bei Blanda (lg. Bubäk), Nr. 156 U. Luzulae Sace., Mähren, Krumpach (le. Bubik), Nr. 158 U. neglecta Niessl, Tirol, Trient (lg. Bresa- dola), Nr. 161 U. pallida Lagh., Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäk), Nr. 169 UT. Vaillantii Tul., Mähren, Hokenstadt de. Bubaäk), Nr.171 U. violacea (Pers.) Fuck., Tirol, bei Pettneu (ie. Sydow), Nr. 172 U. violacea (Pers.) Fuck., Tirol, bei Pians (le. Sydow), Nr. 174 Cintractia Caricis (Pers.) Magn., Tirol, bei Innsbruck (lg. Sydow), Nr. 175 dieselbe Art, Tirol, bei Igls. (lg. Sydow), Nr. 176 dieselbe Art bei Pians (lg. Sydow), Nr. 178 dieselbe Art var. /eioderma Lagh., Mähren, bei Schwarzbach (lg. Bubak), Nr. 181 Entyloma Calendulae (Oud.) De By., Vorarlberg, bei Stuben (lg. Sydow), Nr. 184 E. microsporum (Unger) Schroet., Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäk). Nr. 185 E. Ranuneuli (Bonord.) Schroet. Mähren. Hohenstadt ((lge. Bubäk). Nr. 194 Urocystis Festucae Ule, Mähren, bei Littau (lg. Bubäk,). Sydow P. Phycomycetes et Pyrenomycetes exsiccatae. Fasc. 11. — Mk. 12. Der Fascikel enthält folgende Arten aus Oesterreich-Ungarn: Nr. 99 Protomyces macrosporus Ung., Tirol, bei Pians (lg. Sydow), Nr. 98 P. Kreuthensis Kühn. Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäk), Nr. 93 Synechytrium punctatum Schroet. Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäak), Nr. 91 8. Niesslii Bubäk. Mähren, bei Hohenstadt le. Bubäk), Nr. 90 S. laetum Schroet. Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäk), Nr. 87 85. alpinum Thomas, Vorarlberg, bei Stuben (lg. Sydow), Nr. 86 Cystopus Tragopogonis (Pers.) Schroet., Böhmen, Gross-Skal (lg. Bubäk), Nr. 84 (€. candidus (Pers.) Lev, Mähren, Hohenstadt (lg. Bubäak), Nr. 82 vorige Art, Mähren, bei Hohenstadt (lg. Bubak), Nr. 77 Plasmospara nivea (Ung.) Sehroet., Böhmen, Gross- Skal (lg. Bubäk), Nr. 73 Peronospora Trifoliorum De Bary, Tirol, Fimberthal (lg. Sydow). Nr. 59 P. grisea (Ung.) De Bary, Böhmen, Rovensko (lg. Bubäk), Nr. 57 P. Dianthi De Bary, Mähren, bei Hohenstadt (lg. Bubäk, Nr. 56 P. Corydalis De Bary, Mähren, Blanda (lg. Bubäk), Nr. 52 P. calotheca De Bary, Mähren. bei Hohenstadt (lg. Bubaäk). Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1899. 34 450 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien, Sitzung der math.-naturw. Classe vom 12. October 1899. Das c. M. Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein übersendet eine Abhandlung von Herrn Prof. Dr. Vietor Schiffner in Prag, betitelt: „Expositio plantarum in itinere suo Indico annis 1893/94 suscepto eolleetarum“. Series secunda. Hepati- carum partem alteram continens. Die Abhandlung bringt die Fortsetzung der Bearbeitung der Lebermoose, welche der Verfasser während seiner in den Jahren 1893/94 nach Java und Sumatra unternommenen Forschungsreisen aufsammelte. Sie enthält u. A. die Beschreibung einer neuen Gat- tung: Jackiella mit drei Arten. Von neuen Arten werden beschrieben: Plagiochila laxissima, P. latiflora, P. aberraus, P. Gottschei, P. Jackii, P. Padangensis, P. Peradenyensis, P. revolutifolia, P. subtruncata, P. Massalongoana, P. stenophylla, P. opaca, P. Tjibodensis, P. Treubi, P. pinnatiramosa, P. Gedeana, P. monti- cola. P. Beccariana, P. Sumatrana, P. Levieri, P. intercedens, P. peculiaris, P. singularis, P. Stephanii, P. lobulata, P. media, P. Goethartiana, P. integrilobula, Lophocolea Javanica, L. Suma- trana, L. thermarum, L. Stephanii, L. Levieri, L. Massalongoana, Chilosciphus porrigens, Ch. integerrimus, Ch. acutangulus, Ch. bifidus, Ch. fragilieilius, Ch. Wettsteinii, Ch. turgidus, Ch. par- vulus, Ch. caesius, Ch. propaguliferus, Jackiella Javanıca, J. reni- folia, J. Singapurensis. Personal-Nachrichten. Dem Professor Dr. V. Sehiffner wurde das Ritterkreuz des holl. Ordens von Oranien-Nassau verliehen. Prof. Dr. M. Treub wurde zum Ehrenmitgliede der Royal Society in London ernannt. Dr. ©. Correns wurde zum ausserordentlichen Professor an der Universität in Tübingen ernannt. Dr. Joh. Bapt. De Toni wurde zum Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens der Universität Camerino ernannt. Dr. Jakob v. Sterneck ist nach Trautenau in Böhmen übersiedelt. Der bekannte Diatomeenforscher Archidiaconus Dr. Adolf Schmidt in Aschersleben ist gestorben. Paolo Mach di Palmstein, italienischer Algologe, ist am 5. Januar d. J. im Alter von 28 Jahren in Fiume gestorben. (Bot. Centrabl.) 451 Notiz. Die letzte Hälfte der von Herrn P. Sintenis auf Portorieo gesammelten Pflanzen, circa 1’5—2°5 Centurien, unter welchen sich zahlreiche neue Arten befinden, kommt jetzt zur Versendung. Der Preis beträgt pro Centurie Mk. 40. Auch von der ersten Hälfte sind noch einige Serien von 2-5—4'5 Genturien a Mk. 30 abzugeben. Interessenten wollen sich an den Unterzeiehneten wenden. Prof. J. Urban, Berlin W.. Grunewaldstrasse 6—7. Inhalt der December-Nummer: Wettstein R. v., Die weibliche Blüte von Ginkgo. (Tafel VII.) S. 417. — Fritsch K., Zur Systematik der Gattung Sorbus. IT. (Schluss.) S. 426. — Dalla Torre K. v., Historisch-kritischer Beitrag zur Flora von Oberösterreich. S. 430. — Richen G., Nachträge zur Flora von Tirol und Liechtenstein. S. 432. — Waisbecker A., Beiträge zur Kenntniss der Gattung Odontites. S. 437. — Karasek A., Standortsangaben aus Mähren. S. 442. — Literatur-Uebersicht. S. 443. — Botanische Sammlungen, Museen etc. 8. 449. — Akademien, Botan. Gesellschaften etc. S. 450. — PerRonal-Nachrichten. S. 450. — Notiz. 8. 451. Redactenr: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Porträts Österreichischer Botaniker u. zw. der Professoren A. v. Kerner, J. Wiesner und R. v. Wettstein, in künst- lerischer Ausführung im Formate 30:50 em und zum Preise von fl. 3 ö. W. in H. Weber’s Kunst-Verlags-Anstalt, Wien, I., Gonzagagasse 11. BR DR DR [| mn ‘ Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ..Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. und erbitten Anträge. 452 Der Gefertigte bereitet eine neue Auflage seines Botaniker-Adressbuehes (Botanist’s Directory. — Almanach des Botanistes.) vor und ersucht höflichst um Mittheilung von Botaniker- Adressen, sowie Adress-Aenderungen. Kurze Mittheilungen werden auf Ansichts-Postkarte erbeten. Der neue Katalog der Wiener Botanischen Tauschanstalt, umfassend 5000 Arten Herbarpflanzen, wird gegen Zuadressirung von zwei Ansichts- Postkarten franco versendet. J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien. o ® Zwei Herbarien = ausgesuchter Pflanzen aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, ins- besondere aus den südlichen und westlichen Staaten, sind zu verkaufen. Eine Sammlung mit 5000 Arten . . . 2... Mk. 1250 Eine Sammlung mit 3000 Arten»... 1.122. 722 -Mieser750 Die Exemplare sind tadellos, vergiftet, nicht gespannt, alphabetisch geordnet. Bei Kauf-Angeboten Referenzen erforderlich (Ausnahme bei Univer- sitäten). Auch Florida-Pflanzen in Sammlungen von 200 Arten zu Mk. 66 ver- käuflich. Verzeichnisse stehen zur Verfügung. A. H. Ourtiss Jacksonville, Florida, U. S. A. Tee NENNT ERDRORDE! ee sesiesiesiesiesie Die direeten P. T. Abonnenten der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1900 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark: nur sanzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. RRRDDRRRRRDTIDDDIDEEDRSIREDSER Is NB. Dieser Nummer liegt bei: Tafel VII und ein Prospect der Buch- handlung Gebrüder Borntraeger, Berlin. Inhalt des XLIX. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Arnold F. Lichenologische Fragmente: Ta dORmer ee N ee en BISBNeufanmdland, ... 2. a ee. 99, 146, 175, 226, Borbäs V. v. Berichtigung (zu Fritsch, Ueber einige hybride Caryophyl- EEE RR) We OR EHE duch ur I eMdontites Dratensüs... see. Seen nee ae ee ee ee Bornmüller J. Hypericum pumilio, Cerasus hippophaoides, Sedum ro- danthum, drei neue Arten aus dem östlichen Anatolien............... — — Eine neue Celsia aus dem südöstlichen Persien. (Celsia Carmanica Bornm.)..........enoosorecaenanensuennnen Seaennennnnnenenuenune Bubäk Fr. Ein kleiner Beitrag, zurzBilzflera; von Tirol.=3..:.2..... .2.2.. Dalla Torre K. W. v. Notiz über die Verbreitungsweise von Ürocus albi- EIN 1 RR NE ESS — — Ein kleiner, historisch-kritischer Beitrag zur Flora von Öberöster- TONER. 86 See A AR EI ORTS OHG Ta rar DO O Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten : RRRXVI. Rheum. Rhaponticum L. in Buropa.. ...e. ..eoaeccueen. 121, XXXVIL. Ranunculus millefoliatus Vahl und R. garganicus Ten. . (Ehezu Bemerkung vonRt Hritschy. 21. er A: Folgner V. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte einiger SUSSWAasser-Reridimeener.in Sec ee dee ee ee elle ee nee 81,136} 221, Fritsch K. Zur Systematik der Gattung Sorbus. II. Die europäischen Artens une >HyDEtdenem EN, A IS TRN 381, Hackel E. Ueber die Gramineengattung Stapfia .....---.-sreeseneeeenne noy Kay: Blorutal Strophadune. NIS EINS NE Veen es Hayek A. v. Ein Beitrag zur Flora von Nordost-Steiermark ............. Heimerl A. Notiz über das Vorkommen von Ohrysanthemum cinerariae- TolmenVsm@lstmienen. ern e ers ae ren eye rn ee ale on eleneisleie nalen ofeteareeln Hofmann C. Untersuchungen über Scolopendrium hybridum Milde... 161, Jenöi& A. Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen . auTeSE Karasek A. Einige neue Standortsangaben aus Mähren ..........e.2.... Keissler K. v. Einige neue Missbildungen ...............r0000. 180.172 — — Phaenologische Notizen über den Jänner und Februar 1899 ....... — — Ueber einen androgynen Fichtenzapfen ............:rcceeeenerene Kerner J. Gentiana verna L. und Gentiana aestiva (Sechm.) R. et Schult.. a 454 Linsbauer K. Zur Verbreitung des Lignins bei Gefässkryptogamen........ 317 Murbeck Sv. Zwei neue, tibetanische Gentianen aus der Section Coma- STONE WIESE EN Bene 241 Murr J. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Capsella............-. 168, 277 Ott Emma. Einige Beobachtungen über die Brechungsexponenten verschie- dener ‚Stärkesorten.. .....- - 22. ea. ae auıce nme nenee onen ee 313 Rechinger K. Vergleichende Untersuchungen über die Trichome der TESTEN CE ON ee ee ee ee 89, 142, 180, 207 Richen G., S. J Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. II. 432 Rick J., S. J. und Zurhausen H., S. J. Zur Pilzkunde Vorarlbergs... 324, 349 Sauter F. Funde seltener Phanerogamen in Ost- und Mitteltirol..... 351, 400 schiffner V. Beiträge zur Lebermoosflora von Bhutan (Ost-Indien)... 127, 203 — — Ueber einige Hepaticae aus Japan .. ....ceeecorecennee nennnnee 385 Schlechter R. Revision der Gattung Holothrix .....-..--e.-:2nerreenen- 17 Schmidle W. Vier neue Süsswasseralgen A....-.---.-erorsenenenncnne 1 Schoiz J. B. Ueber das Artenrecht von | Senecio erratieus Bertoloni und S" Barbaraeifolius Krocker 2.2... en 0: zer anne nee 284, 327 Schulze M. Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oester- reichs und der Schweiz“ (III)...... ee ee er 164, 263, 296 Steiner J. Flechten aus Armenien und dem Kaukasus .............. 248, 292 Urumoff J> ke 1 Zur Rlora von "Bulgarien... 2.0 02 nn. 0 222 eek 53 -, — I. Naehträge zur Rlora yon Bulgarien... ...........2...-2Egege 201 Velenovsky J. Ueber Mıcromeria Frivaldskyana Deg. und M. baleanica Vel. 291 Waisbecker A. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats ..... 60, 106, 186 — — Beiträge zur Gattung Odontites ........0. -rerreoenenunsernnnee 437 Warnstorf ©. Bryologische Ergebnisse der wissenschaftlichen Reise des Oberstabsarztes Dr. Matz in Magdeburg durch die iberische Halb- insel in der Zeit von Anfangs März bis Mitte Mai 1899 ............. 396 Wettstein R. v. Der botanische Garten und das botanische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag...........2.0.0...00000 one 008 41, 92 —:- Die weibliche Blüte von. Gingko... . =... - 2. «ieran zjeieie ame 417 Zahlbruckner A. Neue und seltene Flechten aus Istrien. .......-.2..... 245 II. Stehende Rubriken: I. Literatur-Uebersicht......... 30, 69, 108, 190, 229, 300, 337, 369, 405, 443 Hiezu: Berichtigung (zur Abbildung pag. 118) ................. | 2. Flora. von. Oesterreieh-Ungannz. 4... 0. ann 26, 67, 153 Referate: Tirol und Vorarlberg, Ref. Sarnthein L. Graf................... 26, 27 Berichte über die floristische Durehforschung von Oester- reich-Ungarn: Tirol und Vorarlberg (1. Jänner 1898 bis 31. December 1898), Ref. Saunthein Di tGmal Ass a A ee 153 3. Akademien. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc... 36, 74, 115, 157, 197, 237, 306, 342, 372 Kais. Akademie der’ Wissenschaften in Wien .36, 74, 115, 157, 237, 306, 450 Botanische Section des deutschen naturwissenschaftlich-medieinischen Vereines; für..Böhmen -„Lotos“ ‚in-Prag u... 22: „nie »«Sose en 76 Deutsche botanische Gesellschaft......... re ee 76, 373 Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark, Section für Botanik.... 307 Allgemeiner österreichischer Apothekerverein.........-..z.....0.. ie H30B Smithsonian Institution. in: Washington... ......-2-.-.u:c.nr 0000 se 237 Societe botanigue’ de France. ... ir. ıuweldanisn 2.0.0 Zuender 372 71. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in München 197, 308, 373 Wiener, »botanischer Tauschvereme en. 220: 22.2. Rn Bern. 197 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien —, Section "für Botanik 455 307 76, 118, 197, 307, 342, 372 —, Section für Kryptogamenkunde............eeser..- .36, 76, 118, 197, 342 4. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete 5. Botanische Forschungsreisen: Busaalionı. la:.. .2...% daemon 6. Preisausschreibungen.. 7. Personalnachrichten Ahles W. v. 415. Anderson A. P. 378. Appel ©. 311. Arnold F. 238. Baker J. G. 159, 343. Baldacei A. 415. Bartsch F. 38. Beck v. Mannagetta G. 159. Berggren 8. 78. Böckeler ©. 198. Brefeld 119. Brogniart Ch. 311. Burke 238,378. Busealioni L. 198. Busch N. 238. Carnoy C. 378. CanrmeleT 119. Castracane de Antel- minelli F. 311. Clarke J. M. 238. Correns C. 450. Delpino D. 738. Demoussy M. 78. De Toni J. B. 450. Drude ©. 279. Elgenstierna C. J. R. 198. Endlicher St. 311. Figdor W. 343. Fischer H. 119. Fleischer 78. Frank B. 310. Fritsch K. 38. Gay Fr. 38. Gelert 0. 198. Gibelli G. 119. Giesenhagen 343. Gjurasin G. 311. Goebel K. 198. Greceseu 238. Gremli A. 279. Haberlandt G. 279. Haläcsy E. v. 38. Hanausek T. F. 38. Heinricher E. 343. Heinz A. 343. Hemsley W.B. 159. Herbert Lyon Jones 38. Hicks G. H. 198. Höhnel F. v. 343, 415. Holland J. H. 78, 198. Howe M. A. 311. Hult R. 415. Jakeie S. Th. 238. Jakowatz A. 238. Janse J M. 310, 415. Kamerling Z. 198. Karsten G. 198. Keissler K. v. 238. Khorshinsky 8. 343. Klinge J. 343. Knapp J. A. 198. Knuth 78, 415. Kolb M. 38. Kuhla F. 343. Kuntze ©. 88. Lauterborn R. 159. Leslie W. 378. Leveque de Vilmorin H. 415. Lindau G. 238. Lindblad M. A. 415. Linsbauer K. 415. Lippert C. 238. Loew ©. 38. Lütkemüller J. 38. Mae DougalT. 159. Mach di Palmstein P. 450. Matouschek Fr. 415. Menyharth P. L. 198. Moeller A. 311. Montemartini L. 415. Müller K. 37, 119. Nadeaud 198. Nawaschin 78. NemeiöB. 414, Nylander W. 198. Pernhoffer @. v. 238,311. 36, 78, 118, 158, 235, 310, 342, 412, 449 Be 198: Höhnel BR vV. a 20.2 er... 342, 2400 a 288.7» Knıbihuss.it 20 Se a en MA „s43.la Volkens.@ were 415 ie, 198 | Es DR Hose NORDRHEIN OHR MIA Se 119 Eh 37, 78, 119, 159, 198, 238, 279, 310, 343, 378, 414, 450 Pfitzer 119. Raciborski M. 78. Ramaley Fr. 415. Richter Alad. 159. Rosenthal Fr. 415. Saccardo D. 311. Sauter F. 38. Scharlock J. 378. Schiffner V. 450. Schmidt A. 450. Schmid B. 38. Schnabel 311. Schröter 78. SchwendenerS. 119,279. Sernander J. R. 415. Seel dk Gl: Stapf O. 238. Stein B. 119. Stolz Friedr. 378. Tanfiljew G. 343. Thiselton Dyer W. T. 119. Toni J. B. de 450. Treub M. 450. Trotterz Asse Tubeuf Frh. v. 414. Urban @.' 238. Venturi G. 159. Vestal G. 119. Vilmorin-Leveque H. 415. Vogl A. 119. Volkens G. 415. Wagner R. 38. Waldheim A. v. 378. Warming 119. Welceh-PearsonH.H.378. Westermayer 78. Wettstein R. v. 38, 311. Wiesner J. 119, 279,311. Wille 38. Winkler C. 343. Woenig F. 119. Zahlbruckner A. 198. |Zopf W. 119. BONO ee Ne en ae 79, 159, 198, 451 a* 456 III. Verzeichnis der in der Literatur - Uebersicht angeführten Autorennamen. Abromeit J. 110. Abromeit $. 445. Adamovi@ L. 190, 229, 300, 337. Allescher A. 193, 370, 407, 445. Anders J. 191. Andersson G. 303. Ascherson P. 111, 339. Aveling E. 339. Baenitz 192. Bauer E. 30. 108, 191, 229, 301. Baumgarten P. v. 445. Bäumler J. A. 229, 443. Baur E. 111. Beck G. 405. Beiche E. 303. Bellynek A. 445. Berlese A. 407. Beyer R. 193. Blücher H. 339. Blümml E. K. 406. Bode G. 108, 369. Boerlage J. G. 232, 370. Boltshauser H. 371, 408. Bolzon P. 407. Borbäs V. v. 30, 31, 69, 301 Bornmüller J. 52, 70, 111. Breidler 370. Bresadola A. G. 301. Bresadola J. 337. Bruchmann H. 72. Bubäk Fr. 229, 230, 370. Burgerstein A. 191, 301, 406. Burtt A. H. 446. Buscalioni L. 71. Buser 70. Busse W. 112. Caedwell OÖ. W. 193. Camerarius R. J. 371. Celakovsky L. j. 191, 301. Chabert A. 304, 339. Chesnut V. K. 193. Christ H. 194. Cieslar A. 230. Correns P. 407. Coulter J. M. 32, 371. Crepin F. 72. Cserey A. 406. Czapek F. 108, 191, 301, 337, 443. 1} Dalla Torre K. W. v. 108, 406, 408, 445. | Dangeard BP! A. 232. Detmer W. 31. Diels L. 32, 407, 446. Dörfler J. 70. Drude O. 232. Durand Th. 197, 306. Engelhardt H. 32. Engler A. 33, 407, 446. Errera L. 193. Fermi (C. 71. Fischer A. 339. Fischer E. 72. Flatt Alföldi K. 191. Fleischer 70. Formanek E. 301, 337, 443, | |Freyn J. 31, 70. Friderichsen K. 193. Fritsch K. 31, 109, 301, 370. Frobenius L. 407. | Froehner A. 33. Fuchs C. A. 230. Fujii K. 447. Fünfstück M. 33, 193. Graunersdorfer J. 338. Geheeb A. 339. Geistbeck A. 306. Gessmann G. W. 301. Giesenhagen K. 194. Gilg E. 33. Goebel K. 232. Goiran A. 304. Goldflus M. 194. Graebner P. 111, 339, 408, Gramont A. de 194. Gravis A. 71, 73. Grecescu D. 33. Guerin P. 112. Guffroy Ch. 194. Gugler J. 71. Guignard M. L. 232. Gürke M. 112. Gustavsson J. P. 73. Gutwinski R. 191. Haberlandt G. 31, 191, 230, 443. Hackel E. 109, 196, 406. Hacker V. 340. Hajek A. v. 70. Haläcsy E. v. 109, 230. Hallier H. 71, 196, 340. Hanausek T. F. 31, 230. Hanbury F. J. 304. Hansen A. 33, 73. Heinricher E. 31, 191. Hempel G. 109. Hennings P. 33. Henriques Rob. 408, Heydrich F. 371. Hildebrand F. 340, Hirase S. 113, 341. Hitcheock A. 408. Hnager W. 112. Hochreutiner G. 304. Höck F. 112, 408. Hockauf J. 301. Hoffmeister C. 31. Hohenbruck A. Frh. v. 444. Hollrung M. 408. Horak B. 109. Hörmann G. 194. Hryniewiecki Bol. 233. Hunger W. 194. Ihne E. 408. Ikeno S. 113. Irish H. C. 233. Jakowatz A. 406. Janczewski E. de 109. Jeffrey E. 114. Jentzsch A. 110. Jost L. 233. Kärsten G. 194, 340. Kassowitz M. 195, 302. Keissler K. v. 230, 302. Keller L. 370. Kernstock 370. Kihlman A. ©. 114. Kirchner O. 371, 408. 'Klebahn H. 371. |Klebs G. 233, 371. Klinge J. 233, 408, 409. Kneucker A. 340. Knoch E. 234. Knuth P. 409. Kny J. 114. Koehne E. 371, 408. Koernicke M. 304. Kolkwitz R. 304. Korschinsky S. 304, 447. Kraenzlin F. 371, 447. Kra$San Fr. 230. Krasser Fr. 406. Krauss Fr. 195. Kretschmer P. 195. Kronfeld M. 31, 370, 444. | Oborny 370. Kuckuck P. 445. Kühn 304. Kuntze 0. 195, 234, 447. Lang V. v. 302. Largaiolli V. 70, 231. Lawson-Scribner F. 305. Lecomte H. 447. Legre L. 195. Lemmermann E. 114. Lenfant C. 71. Lidforss B. 409. Limpricht K. G. 19. Lindau G. 195. Linsbauer K. 192. Linsbauer L. 192. Loew ©. 114. Loitlesberger K. 231. Longo B. 71. Lubbock J. 447. Ludwig F. 340. Luerssen 445. Lüstner G. 33. Lutzenberger H. 306. Magnus P. 34, 70, 114, 234, 305, 370. Makino T. 305, 410. Maly K. F. J. 192. Mansion A. 71. Marshall E. S. 304. Massart J. 340. Matouschek Fr. 302, 370. Matsamura J. 305, 410. Matzdorff C. 408. Mayer A. 234. Meigen W. 34. Mela A. J. 114. Menzel P. 34. Mez C. 114. Migula W. 447. Miyoshi M. 305, 410. Möbius M. 371, 408. Molisch H. 31, 70, 109, 192, 338, 406, 444. Molliard M. 372. Müller K. 372. Murbeck Sv. 34, 73, 195. Murr J. 31, 70, 71, 110, 192, 231, 302, 338, 406. Nawaschin S. 34, 114, 448, Nemee B. 192, 231, 302. Nestler A. 32, 231. Niedenzu F. 34, 196, 410. Nihoul E. 115. No& v. Archenegg A. 32, 302. Österwald 445. Otto R. 408. Palibin J. 305. Palla E. 192. Payot V. 410. | Perrot A. 196. | Perrot E. 196. Pestalozzi A. 35. | Petri Fr. 234. Pfeffer W. 372. Pirotta R. 71. Pittier H. 305. Podpera J. 231, 302. Poeverlein H. 234. Pokorny A. 71. Pospichal E. 444. ı Potonie H. 305, 410. Prohaska K. 303. Protits K. 192. ‚Radde G. 196. Rannkiaer 0. 305. Rechinger C. 231, 303, 370. Rehmann 192. Reid Cl. 305. Reinke J. 234. Rendle A. B. 410. Rohlena J. 303. Römer J. 71. Ronniger K. 70. Rosen F. 115. |Ross H. 372. Rostowzew S. J. 305. Roth E. 235. | Rouy G. 410. SacceardorP A-3337, 413: Sadebeck R. 35, 407. Schaar F. 231. Schenck F. 340. Schiffel A. 370. Schiffner V. 71. Schimper A. F. W. 35. Schinz H. 196. Schlechter 196. Schleichert F. 411. Schmidle 445. Schmidt A. 235. Schmidt J. 70. Schott A. 303. Schreiber H. 110. Schrenk H. v. 305. Schröder 445. Schube Th. 35, 305, 445. Schulz A. 305. Schumann K. 372. Schütt F. 341, 372. Schwendener $. 196. 457 ‚Simmer H. 338. Slavidek Fr. J. 303. Solereder H. 235. Solla R. F. 110. ıSolms-Laubach H. 73, 115, 196. Sostari@ M. 231. Sterck R. 71. Sterneck J. v. 231. Stevens F. L. 196. Stoklasa J 231. Stockmayer 370, 406. Strasburger E. 448. Sydow P. 411. ‚Syniewski V. 444. Tangl F. 445. Thiselton-Dyer W. 444. Thome ©. W. 411. Tieghem Ph. van 115 Timm C. T 115, 306, 411. ı Tittmann H. 444. Torges E. 196 ı Tscherning 70. Urumoff J. K. 73. Velenovsky J. 32, 338. ı Venturi G. 338. Vierhapper Fr. 193. Vilhelm J. 303. Vogel G. 110. | Vogl A. 110. Volkens G. 197. Vollmann Fr. 235. Vries H. de 235, 448. Wagner H. 193, 231, 303. Wainio E. 115. Wangh F. A. 235, 306. Warburg O0. 341. Warnstorf ©. 341. Weber C. A. 448. Weinhart M. 306. Weinzierl Th. v. 110. Weisse A. 408. Werner C. 197. West G. S. 372. Westermeier N. 232. Wettstein R. v. 32, 70. Wiesbaur J. B. 338. Wiesner J. 71, 110, 303. Wildeman E. de 197, 306. Wilhelm K. 109. Williams F. N. 35, 73. Wisselingh C. van 411. Witasek J. 333. Wönig Fr. 411. Zahlbruckner A. 405, 407, 445. Zawodny J. F. 110. Zipser J. 444. 458 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Acamthaceae 211. Acanthus longifolius Host. 213. — mollis L. 214. — spinosus L. 214,215. Acarospora discreta Fr. 249. — glau- cocarpa Wbg. f. conspersa Fr. 146 — — f. dissita Arn. 146. — rufe- scens 254. — smaragdula Krb. 253. — sp. div. 249, 253, 293. — sub- pruinata Stnr. 253. Acer cimerascens Boiss. var. 112. — Pseudoplatanus L. 323. — sp. 189. — trichocladum Brnm. 112. Aceras anthropophora X Orchis mili- taris 296. Achillea atrata L. 27. — oxyloba (DC.) v. polycephala Kell. 370. — sp. div. 106, 357. Achimenes coccinea Pers. 182, 210. — — grandiflora 183, 209. — heppiel- loides Fritsch 182, 210. — Tanata Hanst. 182, 209. — sp. 143. Acokanthera Don. 310. Aconttum sp. div. 134, 433. Acorus sp. 103. Acrospermum sp. 349. Acrostichum aureum L. 320, 322, 323. Actaea spicata L. 174. Adenostyles sp. 357. Adiantum sp. div. 352, 397. Aecidium Bubakianum Juel. 370. — — graveolens (Shuttl.) 34. — Kaba- tianum Bub. 370. — sp. div. 135, 136. Aegialophila integrifolia Brom. 111. Aegrlops triuncialis L. var. div. 112. Aegopodium sp. 189. Aeschinanthus Boschiana D. Vr. 146, 209. — Devoniense hort. V. 146, 209. — grandiflora Sprg. 146, 209. — pulchra Doss. 146, 209. Aesculus Hippocastanum L. 323. — sp.. 285. Agropyrum apiculatum Tschern. 70. — intermedium X repens 70. — sp. div. 76, 353. Agrostis camina L. v. caespitosa Waisb. 66. — sp. div. 352. Aira sp. 66. Ajuga sp. div. 187, 342, 362. Alchimilla 324, 376. — amphisericea Bus. 70. — conjuneta Bab. 70. — glaberrima Schm. 70. — montana Schm. 70. — patens Bus. 70. — podo- phylla Tausch. 70. — rubristipule Bus. 70. — sawatilis Bus. 70. — sp. div. 403. — vulgaris L. 70. Aldrovanda sp. 368. Alectoria dispersa Schrd. 229. — popu- lina Mss. 229. — sp. div. 57, 99. Alectorolophus 31, 77, 97. — abbre- viatus (Murb.) 192. — borealis Stack. 231. — cryptostomus Borb. 197. — sp. div. 67, 409. - Aleuria sp. 350. Alisma 304. Allium aegaeum Hldr. Hal. 230. — Cepa 231. — hirtifolium Boiss. var. 112. — sp. div. 354. Alloplectus capitatus Hook. 181, 210. — cristatus Mart. 181, 209. — sparsi- florus Mart. 181, 210. — vıttatus Andre 182. Allosurus sp. 352. Almus incana DC. 256. — sp. div. 103,104. Aloe 375. Alsıne sp. div. 400, 432. Althaea sp. 402. Alyssum taygeteum Hldr. 109. Amaryllidaceae 48. Ammi majus 302. Amphidiwium 831. Amphiloma hypnorum Vahl. 101. Amphorıdium dolomiticum Mss. 271. Amygdalus spartioides Bss. 31. — sp. 257. Amylocarpus encephaloides Curr. 19. Anacamptis pyramidalis Rch. 296. — sp. 297. Anagallis sp. 364. Anagosperma 97. Anaptychia sp. 59. Andromeda 443. Androsace sp. 434. Anemone 109. — Apennina 340. — sp. div. 367, 433. Anethum graveolens L. 175. Angelica sp. 135. Anomobryum sp. 399. Anomodon viticulosus Hk. 319. *) Zur Erzielung thunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich auf- geführt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloss der Name oder Standort angegeben ist Im Uebrigen wurde auf die Miitheilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung duıch die An- gabe „sp.“ oder „sp. div.“ hingewiesen. Anthemis alpina L. 27. — Austriaca Jeq. v. immortellaeformis Rhl. et v. incisiflora Rhl. 303. — sp. 106. — Triumfetti All. 215. Anthoceros 98. — communis Stph. 392. dichotomus Rdd. 391. — laevis L. 392. — Miyakeanus Schffn. 391. — parvulus Schffn. 391. — sp. 400. Anthochloa 133. Anthriscus sp. 189. Anthyllis sp. div. 24, 404. Antirrhinum sp. 363. Apiosporium sp. div. 135, 136. Apium sp. 365. Aposeris sp. 435. Aposphaeria 193. Aptandraceae 115. Aquilegia sp. 136. Arabis ciliata R. Br. 429. — pumila X bellidifolia 28. — sp. 367. Archangiopteris Chr. 194. — Henryi Chr. Gies. 194. Arctium sp. 435. Arctostaphylos sp. div. 27, 434. Aremonia sp. 403. Arenaria sp. 400. Arenga sp. div. 74, 75. Aretia sp. div. 157, 364. Aria sp. 385. Arnica sp. 105. Artemisia sp. div. 357, 435. Arthonia Turcica Stnr. 116. Arthopyrenia cinereopruinosa Sch. 274. — lichenum Arn. 275. — sp. 176. Asclepiadaceae 196. Ascophanus sp. div. 351. Asparagus brachyclados Brnm. 112. Aspergıllus 375. — niger 193. Asperugo sp. 363. Asperula sp. div. 361. — tenella Heuff. 36, 370. | Asphodelus messeniacus Hlär. 230. Aspieilia flavrida Hepp. 149. — gibbosa | Ach. 149. — lacustris With. 149. — | sanguinea Kplh. 149. — sp. div. 149, 178. Aspidium Braunii Spenn. v. macrolo- bum Waisb. 65. — — v. perpinnatum Waisb. 64. — filie mas Sw. 322. — lobatiforme Waisb. 65. — lobatum X Braunii 65. — sp. div. 64, 65, 66, | 194, 349, 352. Asplenium 220, 221. — celtidifolium | Mtt. 320. — fallax Heufl. 70. — ger- manicum X Ruta muraria 63. — — | x septentrionale 62. — intercedens Waisb. 62. — murariaeforme Waisb. 63. — per Trichomanes X septen- trionale 70. — Ruta muraria L. v. mucronulatum Waisb. 62. — sp. dir. 459 62, 63, 102, 221, 351, 397, 432. — Triehomanes X Ruta muraria 70. Aster 48. — Amellus L. f. albiflorus Waisb. 106. — sp. 357. Astragalus elongatus Bram. 111. — — galilaeus Frn. Brom. 70. — huni- nensis Frn. Bram, 70. — Onobrychis v. alpinus Sieb. 405. — rascheyaensis Frn. Bram. 70. — rufescens Frn. 70. schucchnasensis Frn. 70. — sp. div. 134, 404, 433. — xzylobasis Frn. 70, — zebedaniensis Frn. Brom. 70. Astrantia sp. div. 155, 365. Athamanta sp. 365. Athyrium 221. — filixe femina Rth. f. angustisectum Waisb. 61. — — £. brevisectum Waisb. 62 — — f. lati- sectum Waisb. 61. — sp. div. 61, 103. Atragene sp. 135. Atriplex sp. 307. Atropa sp. 363. Avena sp. 552. Avicenniaceae 115. Azolla 320. Bacidia forma 227. — Friesiana Hpp. 227. — inundata Fr. 227. Bacterium 447. Bactrospora dryina Ach. 228. Ballota ampliata Brom. 111. — sp. div. 186, 362. Balsamia sp. 351. Banksia 33. Barbaraea 330. — Libanotica Brn 111. — sp. 367. — vulgaris R. Br. 334. Barbula sp. div. 399. — unguiculata Hdw. 319. Barlaea sp. 350 Bartholina 372. Bartramia sp. 399. Bartschia 376. Batrachium sp. 567. Bazzania Sikkimensis (Stph.) 203. — sp. div. 132, 203, 390. Begonia imperialis Lem. 91. — sma- ragdina 91. Bellis margaritifolia H. P. R. 197. — perennis L. 256. — sy. 215. Berberis 192. Berteroa sp. 433. Bertia sp. 414. Besleria sp. div. 180, 209. Betonica sp. div. 136, 362. Betulaceae 48, 154. Biatora 247. — asserculorum Schrd. 60. — atrofusca Fl. 177. — fuli- ginea Ach. 177. — fuscorubens Nyl. 460 177. — holomiera Anzi 177. — meio- carpa Nyl. 177. — Nylanderi Anzi 176. — obscurella Smft. 177. — san- guineoatra WIf. 177. — sp. div. 60, 177, 226, 227. — vernalis L. 176. Biatorina adpressa Hpp. 226. — sp. | div. 271. — synothea Ach. 226. Bicornella 372. Bidens sp. 106. Bifora sp. 366. Bilimbia melaena Nyl. 227. — obscurata Smft. 226. — sabuletorum Fl. 226. — sphaeroides Deks. 226. — trisepta Naeg. 227. Biophytum sensitivum 31. Biscutella sp. 368. Blasia 392, 393, 394, 395. — pusilla L. 388. Blechnum occidentale L. 320, Spicant 377. Blepharostoma sp. 390. Blephorozia sp. 385. Blitum sp. 356. 322. Boea hygrometrica R. Br. 145, 209. — | speciosa 145, 209. Boletus olivaceus Schff. f. gracilis 325. | — sp. div. 325. Bonjeania sp. 404. Boragineae 211. Borassus sp. 74, 75. Boscia 35. Botrychium sp. 103. — Virginianum 114. Botrytis cinerea 375. Bovista sp. 325. Bowenia sp. 77. Brachiolejeunea Gottschei Schffn. 390. | Brachythecium plicatum Lbp. 319. — sp. div. 399. Brefeldia 229. Bromus flabellatus Hack. 70. — Sp. div. 353. Brugmansia 73. Brunella Bohemica Podp. 302. — sp. 362, 442. — superlaciniata X grandi- flora 302. Bryonia sp. 105. Bryopogon ochroleucus 318. Bryopteris 97. Bryum Schleicheri Schw. v. Bosnia- cum Wrnst. 341. — sp. div. 399, 400. Buceulina aspera Lädl. 19. Buellia parasema f. saprophila Ach. 228. — punctiformis Hff. 223. — — f. aequata Ach. 228. — — f. per- minuta Arn. 228. Scutarensis Stnr. 116. — sp. div. 176, 227, 271. | — verruculosa Borr. 228. Bunchosia 34. Bupleurum sp. div. 25, 155. | ©. Caroma Fumariae Lk. 230. Calamagrostis Ad. 68, 156, 196. — sp. div. 68, 156, 352. Calamintha arvensis Lam. f. albiflora Waisb. 186. — sp. div. 362. Calicium hyperellum Ach. f. filiforme Sch. 271. — minutum Krb. 271. — parietinum Ach. 271. — pusillum Fl. 271. — salicinum Pers. 271. — trabinellum Schl. 271. Callianthemum 333. — alatavicum Frn. 31. — angustifolium Witas. 338. — sp. div. 338. — tibeticum Witas. 338. Callitriche sp. 355. Callopisma sp. div. 147, 178, 228. Calobryum Blumei N. a. E. 390. — mmioides (Gtt.) 389. — rotundifolium (Mtt.) 389. Caloplaca arenaria 249. Nideri Stnr. f. efflorescens Stnr. 252. ochro-nigra Stnr. 116. — sp. div. 248, 249, 252, 293. — teicholyta Stor. v. nigrescens Stnr. 248, 252. Calycanthus praecox L. 256. Calycotome sp. 24. Calycularia erispula Milt. 130. — Sp. div. 129. Camelina sp. 168. Campanula 36, 77. — balcanica Adam. 300. — glomerata L. v. cordifolia Rhl. 303. — sp. div. 361. — Vele- novskyi Adam. 229. Campannulaceae 155. Camptosorus 221. Campylopus sp. 398. Candelaria sp. div. 249, 251, 252, 253, 293, 295. — subsimilis Stnr. 253. Capnodium 197. Capparis sp. 24. Capsella Bursa pastoris Mch. v. brachy- carpa Hldr. 169. — — v. camelini- formis Mrr. 168, 278. — — v. drabi- formis Mrr. 168, 278. — — v. miero- carpa Lose. 168. — — v. pseudo- rubella Murr. 169. — — X rubella 70, 169, 171. — Gelmiü Murr. 171, 279. — gracilis Gren. 70, 169, 278. — pauciflora Koch. 171. — procum- bens Fr. 171, 277. — rubella Reut. 169, 278. — — v. runcinata Frn. 169. — sp. div. 153, 189, 310, 368. Capsicum 233. Caragana grandiflora DC. 70. Cardamine amara L. v. glaberrima Saut. 367. — sp. div. 433. Carduus acanthoides X rhaetieus 370. — Drauburgensis Kell. 370. — sp. div. 105, 359, 435. Carex 26, 372. ferruginea Sep. forma 432. — nitida X verna 353. pendula Huds. f. Waisb. 67. — remota L. f. rigida Waisb. 67. — sp. div. 26, 27, 67, 68, 103, 236, 340, 353, 354, 432. — verna Chx. v. rotundifruga Saut. 353. Carlina 76. — ‚Joppensis Brnm. 111. .— sp. div. 106, 358. Carpesium sp. 69. Carthamus ambiguus Heldr. 230. — Boissieri Hal. 230. Carum sp. 135. Caryota sp. 74. Castilloa sp. 76. Catananche sp. 25. Catapodium sp. 25. Catharinaea sp. 399. Catillaria grossa Prs. 179. Catopyrenium cinereum Pers. 271. Caucalis sp. 366. Cavicularia densa Stph. 388, 392. — sp. 385. Celsia aurea Koch 52. — Carmanica Bornm. 51. — Freynii Sint. 53. — Orientalis L. 53. Cenangium Rubi Bml. 443. Centaurea lineariloba Hal. Dörfl. 197. — Rigoi Hal. 197. — Scabiosa L. f. defimbriata Waisb. 106. — sordida Weld. forma 359. — sp. div. 55, 105, 106, 359, 442. Centranthus sp. 357. Centrosolenia aenea Ld. And. 181. — bullata Lhm. 181, 209. — glabra Bth. 181, 210. — sp. 143. Centunculus sp. 364. Cephalotaxus 423. Cerastium 35, 73, 195. — arvense L. v. latifrons Urum. et v. polytrichum Urum. 201. — lanatum Ldbl. 345, 346. — sp. div. 189, 195, 401, 432. Cerasus brachypetala Boiss. 16. — hippophaoides Bornm. 15. — incana (Pall.) 15. — incisa Boiss. non Loisl. 16. — microcarpa (C. A. M.) 16. — — f. brevipedunculata et f. longepe- dunculata Brnm. 16. — — v. pube- scens Bornm. 16. — tortuosa Boiss. Hsskn. 16. Ceratium 83, 222, 223, 225. — hirundi- nella OÖ. Fr. 83, 89. — sp. 257. — tetraceros Schrk. 83, 136, 226. — tripos 141. Ceratophyllum sp. div. 355. Ceratozamia mezxicana 323. Cercidospora sp. 293. — Ulothii Krb. 252. Cerinthe sp. div. 363. | mixtiflora | 46] Ceterach 220, 221. — offieinarum W. 161, 216 — sp. 397. Cetraria decorticata Fl. 100. — degene- rans Fl. 100. — fimbriata L. f. pterygota Fl. 100. — islandica 319. — pyenotheliza Nyl. f. epiphyll« Arn. 100. — sp. div. 58, 99, 100, 101 410. — squamosa f. phyllocoma Rbh. 100. — — f. polychonia Fl 100. — — f. squamosissima Fl. 100. Chaerophyllum sp. div. 366, 434. Chamaenerium sp. 434. Chamitea sp. 118. Chandonanthus Birmensis Stph. v. Griffithianus Schffn. 204. — sp. dir. 129, 204. Chara 116. Characeae 27. Characium angustum f. minor Stkm. 406, 414. Cheilanthes sp. 397. Chenopodium album: L. 27. x feifolium 27. — — X striatum 27. — Borbasiüt Murr. 27. — fici- folium Sm. 27. — opulifolium Schrd. 27. — sp. div. 103, 356. — striatum Kras. 27. Chiloscyphus sp. div. 450. Chiodecton albidum Lgh. 246. — candi- tum M. 246. — cretaceum Zlbr. 245. Chirita sinensis 145. Chlora sp. div. 25, 362. Chodatella Lemm. 114. Chondrilla sp. 359. Chroococceus 375. Chrysanthemum cinerariaefolium Trev. 336. — Leucanthemum L. f. chloran- thum Waisb. 106 — segetum 235. — sp. div. 105, 106, 135, 435. Chrysodium erinitum L. 321. Chrysomyxa sp. div. 135, 136, 324. Ciboria sp. div. 350. Cichorium sp. 215. Cinclidotus aquaticus L. 319. Cineraria sp. div. 358. Cinnamomum 33. Cintractia sp. div. 449. Circaea Lutetiana L.v. pilosa 403. — sp. 104. Cirsium 338. — arvense L. f. grandi- ceps Waisb. 107. — — f. grandiflora Waisb. 107. — bohemicum Flsch. 70. — canum All. v. multiceps Waisb. 107. — — X rivulare 107. — lanceo- latum X arvense 70. — palustre Scp. v. macropterum Waisb. 107. — — f. perarmatum Waisb. 107. — rivuları- forme Waisb. 107. — sp. div. 76, 78, 107, 108, 358, 435. Cladochytrium graminis Büsg. 370. 462 Cladonia 157. — crispata Ach. f. vir- gata Ach. 58. — cyanipes Somft. 58. — furcata 318, 319. — gracilis L. f. elongata Jacq. 58. — sp. div. 57, 58,7.609101,7 7378: squamosa (Scep.) 58. Cladophora Beneckei Moeb. 4. — fluvia- tilis Moeb. 4. longearticulata Nordst. 4. — Warburgit Schdle. 2. Clathroporina heterospora Zhlbr. 247. Clavaria sp. div. 324. Clematideae 71. Clitocybe sp. div. 325. Clitopilus sp. 325. Closterium maximum De Wildm. 2. Schmale. 2. oligocampylum Schmdle. 1. — Wildemanni Schdle. 2. Cochlearia fenestrata R. Br. 345, 347. — sp. 368. Cocos sp. 74, 75. Coffea 33. Collandra pieta Lem. 182, 209. Collema cataclystum 406. — furvum Ach. 60. Collumnea Schiedeana Schl. 182, 209. Collybia sp. div. 325. Combretaceae 446. Coniangium ewxile Fl. 270. — lapidi- colum Tayl. 229. Coniferae 301, 425, 446. Coniocybe sp. 271. Conocephalum sp. 410. Conocephalus conieus (L.) 388. — ovatus 191. — sp. 388. Conopodium sp. 135. Convolvulaceae 196. Convolvulus sp. 25. Cora 375. Coralliorrhiza innata R. Br. 300. — | sp. 355. Cordia sp. 211. Cordyceps 326. — capitata 326. — einerea 326, 327,349. — Ditimari 326, 327, 349. — entomorrhiza 326. — mili- taris (L.) 326. — ophioglossordes 326. Corwus sp. 257. Coronilla 36. — montana 234. — SP. div. 405, 433. Cortinarius sp. div. 325, Corydalis sp. div. 368. Corylus Avellana L. 256, 448. Corynephorus deschampsioides Brnm. | 112. Corytholoma bulbosa 208, 210. — igneum (Mart.) 31. — — v. villosum Frtsch. 31. — Selloi 208, 210. Cortusa sp. 434. Cosmarium 319. — sp. div. 191. Cotoneaster sp. 433. Crantzia capitata Frit. 181. — cristata Scp. 181. — sparsiflora 181. — sp. div. 181, 209. — vittata 182. Crassulaceae 48. Crataegus Aria L. 426. — Fennica Kalmii L. 384. — sp. div. 257, 403. Crepis balcanica Vel. 202. — sp. div. 186, 359. — trojanensis Urum. 202. Crocus 48. — albiflorus W.K. 369. — chrysanthus Hrb. 255. — Imperati Ten. 256. — reticulatus Stev. 256. — sp. div. 134, 256. — variegatus Boiss. 337. Cronartium sp. 136. Crucianella herbacea Forsk. v. strietior Brnm. 111. Cudonia sp. 414. Cupressus sp. 397. Cuscuta sp. div. 187, 363. Cyathicula sp. 350. COycas revoluta 113, 341. Cyclamen Libanoticum Hldbr. 340. — sp. 104. Oyclotella 341. — socialis 341. Cydonia japonica Pers. 256. — sp. 257. Cymbalaria sp. 435. Cynanchum sp. 136. Oynosorchis Schmidtii Schltr. 23. — Usambarae Schltr. 23. Cynosurus sp. 25. — viridis Brnm. 112. Cyphella sp. div. 324. Oypripedium Calceolus Hds. v. viridi- flora M. Sch. 165. — sp. 165. Cyrtandra bicolor Jeq. 181, 209. Cystopteris bulbifera 191. — sp. div. 56, 66, 97, 351. Cystopus sp. div. 134, 135, 449. Oytinus sp. 397. Oytisus 31. — Adami Poit. 74, 77, 230. — aggregatus X austriacus 370. — austriacus L. 54. — depranolobus Boiss. 54.— Laburnum X purpureus 74. — leucanthus W.K. 54. — Nej- ceffii Urum. 54. — pseudo-Rochelii Smk. 36, 370. — sp. div. 98, 404. Cytospora 445. Cytosporella 445. D. Dactylis glomerata L. v. micrantha Waisb. 66. — sp. div. 25, 66. Dahlia variabilis Dsf. 215. Danthonia Persica Bram. 112. Daphne 154. — Laurevla L. 256. — Mezereum L. 256. — sp. div. 154, 356. Dasycladus vermicularis (Sep.) 406. Dasyseypha strobilicola Bml. 443. Daucus Carota L. 213. — sp. 2: Davallia sp». 397. Davyella Hackel 134. — Colusana (Davy) Hck. 134. Delphinium Ti. — alpinum v. apeta- lum Frn. 31. — Dinaricum (Beck Sz.) 301. — fissum W. K. 36, 190, 301. — midzurense Form 190, 337. — sp. 24. — Tirolense Kern. 36, 370. Deroemera praecox Bäle. Schltr. 23. — Schimperi Rolfe 23. — squamata Rb. f. 23. — unifolia Rb. f. 23. Deschampsia caespitosa P. B. v. flave- scens 304. — sp. 103. Desmidieae 372. Detonia sp. 414. Dianthus 49, 193. — ambiguus Pant. 337. — Armeriastrum Wolfn. 54, 300. — chalcidicus Hal. 109. — dolopieus Hal. 109. — epirotus Hal. 109. — euboeus Hal. 109. — glanduloso- pubescens Hal. 109. — palaestinus Frn. 31. — sp. div. 54, 103, 401. — trojanensis Urum. 54. Diatomeae 231. Dieranella heteromalla 398. — lusitanıca Warnst. 398. — sp. 398. Dicranoweisia sp. div. 398, 400. Dietyonema 375. Didymella Umbelliferarum Bml. 443. Didymodon sp. 398. Didymosphaeria sp. 414. Digitalis sp. 435. Dionysia heterochroa Bram. 111. — santhina Bram. Wkl. 111. — oreodoxa | Brom. 111. Dioscoreaceae 71. Diphylax 372. Diplophyllum sp. 399, 40V. Diplotomma sp. 295. Dipsacus sp. 357. Discina sp. 350. — venosa (Prs.) v. reticulata Grev. 350. Discothecium macrospora Hpp. 295. — stigma Krb. 295. Disphinctium sp. 414. Doodia caudata R. Br. 320. Doronicum sp. 357. Dorstenia 33. Doryenium herbaceum Vill. v. micran- thum Waisb. 190. Dothiopsis 445. Dothiorella 445. Draba brevistyla Bram. 111. — Cap- padocica B. B. var. 112. — ciliata Scp. 429. — dubia Nut. v. ciliata Kch. 368. — longisiliqua Bornm. 112. — sp. div. 368, 433. — verna L. 109. Drosera sp. 103. Drosoyhyllum sp. 397. 465 Drymonia Lindmaniana Frtsch. 31. — Turialvae Hst. 181, 210. Drynaria coronans J. Sm. 320, 323. Dryptodon sp. 399 Dumortiera denudata Mtt. 387. — hirsuta (Sw.) 387. — velutina Schffn. 387, 388. E. Echinops Gaillardoti Bss. v. concolor Brom. 111. Echinothecium sp. 157. Echium sp. 363. Elaphomyces 318, 326. Elyna sp. 353. Empetrum sp. 104. Encalypta cıliata v. subciliata Wrnst. 341. — sp. 341. Encephalographa sp. 245. Endocarpon sp. 271. Entoloma sp. 325. Entyloma sp. div. 449. Epilobium hirsutum L. f. valdepilosum 402. — sp. div. 104, 402, 434. — Me Mch. v. canescens Hsskn. 111 Epipactis alba Cr. 299. — — X longi- folia 299. — latifolia All. v. viri- dans Cr. 299. — longifolia Wttst. 300. — palustris Cr. 299. — rubiginosu Gaud. 299. — sp. div. 67, 299, 300, 432. Epipogon sp. 355. Episcia cupreata Hanst. 181. — metal- lica 209. Equisetum arvense L. 321. — hiemale L. 321. — limosum L. 321. — sp. div. 60, 61, 352. — Telmateja Ehrh. £. serotinum insigue Waisb. 61. Eranthis hiemalis Sal. 174, 255. Erechthites sp. 106. Erica carnea L. 256. — sp. 104. Erigeron 372. — Breunius Murr. 192. — Huteri Murr. 192. — Khekii Murr. 192. — neglectus X alpinus 192. — sp. div. 357, 435. Eriophorum sp. 103. Eriophyes Heimi Nal. 307. — passerinae Nal. 307. — pistaciae Nal. 307. — pstlonotus Nal. 307. — Schmardae (Nal.) 307. — suberinus Nal. 307. Erophila 168. Erucaria Aleppica Gtn. v. subintegri- folia Bram. 111. Erucastrum sp. div. Ervum sp. 405. Eryngium Heldreichi Bss. Brnm. 111. — sp. 365. 368, 433. v. fallax 464 Erysimum Iranicum Brom. 112. — sp. div. 367. Erysiphe lanata Magn. 234. — sp. 326. Erythraea sp. div. 25, 104. Eucladium sp. 398. Eucodonia Ehrenbergii 182, 209. Euphorbia 51. — Graeca Boiss. 36, 370. — Rigoi Boiss. 70. — Sintenisiv Boiss. 70. — sp. div. 153, 155, 402, 434. Euphrasia 31, 37, 68, 77, 97. 98, 114. curta X tenuis 73. — Marilaunica Kern. 36, 370. — ÖOdontites L. v. arvensis Wirtg. et v. pratensis Wirtg. 440. — serotina Lam. 275. — Smo- landica Gust. 73. — sp. div. 105, 364, 409, 435. — verna 275. Eurhynchium sp. div. 399. Evaz sp. 25. Evonymus sp. div. 307, 442. — vulgaris | Scp. 36, 370. Exoascus 68. Exobasidium 68. — sp. 27. Exochorda sp. 257. 1% Fagonia. grandiflora Bss. v. glandulosa Brom. 111. Falcaria sp. 365. Fegatella Japonica Stph. 388. Festuca 372. — Huteri Rigo 198. — sp. div. 67, 352, 353. Fibigia eriocarpa (DC.) 109. Ficaria calthaefolia Rb. 256. Ficus 33. sparse- Filago montana L, v. major Waisb. 106. — sp. div. 25, 105, 357. Fischerella major Gom. 406, 414. Fissidens sp. div. 398. Fossombronia Japonica Schffn. 389. — sp. div. 400. Fragaria sp. 403. Franceia Lemm. 114. — sp. 114. Frankenia sp. 24. Iraxinus sp. div. 109, 361. Fritillaria graeca Boiss. Spr. 337. — imperialis 315, 316. — Meleagris 315. — tenella 114. Frullania Fauriana Stph. 391. — Ne- palensis (Sprg.) 206. — sp. 391. Fuckelia 445. Fumaria 36. — sp. div. 189, 368. Funaria sp. div. 399. Fusicoccum 445. G: Gabra sp. 325. Galactites sp. 25. Galanthus 48, 49. — nivalis L. 256. Galeopsis Beckii Maly 192. — Murriana Wettst. Borb. 28. — sp. div. 104, 155, 362, 409, 434. Galinsoga sp. 357. Galium 77. — hierochunticum Bram. 111. — lovcense Urum. 55. — megalo- spermum Boiss. 55. — olympicum Boiss. 55. — parisiense L. f. inter- jectum Waisb. 186. — pyrenaicum Gou. 55. — rubrum L. forma 361. — sp. div. 186, 361. Gastridium sp. 25. Gautieria sp. 325. Geaster sp. 325. Genea sp. 351. Genista sp. 404. Gentiana 36, 77, 98, 157, 197, 406. — aestiva (Schm.) R. 8. 5. — alpina Vill. 158. — angulosa M. B. 6. — angustifolia Vill. 158. — brachyphylla Vill. 8. — chalybea Beck 8. — chry- soneura Eekst. Murb. 245. — com- pacta Hegetschw. 70. — cordisepala Murb. 243. — digenea Jakow. 158. — Dinarica Beck 158. — Dörfleri Ronn. 70. — elongata Bmg. 8. — — Beck 9. — — Hinterhub. 10. — exeisa Presl. 158. — falcata Turez. 242, 244. — Hedini Murb. 241. — latifolia (G. G.) 158. — — X vulgarıs 158. — lutea X punctata 70. — — X purpurea 70. — Murbeckü Wettst. 70. — nana Wulf. 244, 245. — ocei- dentalis Jakow. 158. — Pulmonaria Turez. 242. — sp. div. 56, 68, 98, 104, 154, 361, 409, 434. — tenella Rottb. 244, 245. — tergestina Beck 8, 11. — terglowensis Hacqu. 5. — Thomasii Gillab. 70. — tristriata Turez. 242. — verna L. 5. — — V. angulosa Whlbg. 7. — Villarsii Gris. 70. — vulgaris Kitt. 8. — — (Neilr.) 158. Gentianeae 48, 196 Geranium 36. — pusillum L. v. villosum Saut. 402. — sp. div. 24, 104, 402, 433. — villosum Ten. 31. Gesnera libanensis Morr. 209, 210. Geum rivale 330. — sp. 433. Gingko 417. — biloba L. 113, 150, 151. 341, 417, 47. ep. un Gingkoaceae 425. Gladiolus sp. div. 355, 432. Gleichenia dichotoma Hk. 320, 322. — semivestita Lab. 322. Glenodinium 83, 259. — edax 261. Globularia sp. div. 68, 363. Gloxinia 90. — maculata L. H. 182, 209. — speciosa hrt. 208. (Gnaphalium sp. div. 53, 56, 105, 106, 185, 357, 435. Gnetaceae 409. (Gnomonia sp. 414. Goldfussia anısophylla Nees. 306. Golenkiania Chod. 114. Gonium sp. 414. Goodyera repens R. Br. 300. Gramina 196, 444. Graphis seripta f. spathea Ach. 270. — sp. 176. Grimaldia sp. 387. Grimmia sp. div. 30, 399. Gymnadenıia Abelii Hajek 296, 297. — conopea R. Br. 297. — — v. inter- media Gren. 297. — — X Orchis maculata 298. — odoratissimaxXrubra 296, 297. — sp. div. 154, 296, 297, 298. Gymnoconia Cirsii lanceolati Bub. 370. Gymnodinium hyalinum 261. Gymnogramme sp. 397. Gymnosporangium sp. div. 135. Gymnostomum sp. 398, 399. Gypsophila arenaria X paniculata 25. — digenea Borb. 25. — sp. div. 76, 401. Gyromitra sp. 351. Gyrophora eylindrica Ach. v. Araratica Stnr. 250. — — v. tornata Ach. 250. — deusta L. 101. — hirsuta Sw. 101. — Muehlenbergei Ach. 59. — sp. div. 101, 250. H. Haastia 378. Habenaria madagascariensis Schltr. 23. Haematomma Nemetzi Stnr. 116. Haplophyllum longifolium v. ciliosum Brnm. 111. — — v. eriocalycinum Brnm. 111. Harmandiaceae 115. Haynaldia villosa Schur. 378. Heleocharis sp. 354. Helianthemum macranthum Bram. 111. — sp. div. 368, 434. Heliosperma sp. 402. Helleborus antiguorum A. Br. 256. — atrorubens W. K. 256. — foetidus L. 256, 340. — Kochii Schffn. 256. — multifidus Vis. 256. — niger 323. — ponticus A. Br. 255. — sp. div. 34, 155. — viridis L. 256. Helminthosporıum Bornmuelleri Magn. 234, Helotium sp. div. 350. Helvella sp. div. 351. Hemipilia 447. Hepatica 49. — triloba Gil. 256. 465 Hepaticeae 51. Heracleum 326. — sp. div. 27, 365. Herberta longifissa Stph. 204. — sp. 204. Hercospora Kornhuberi Bml. 443. Herniaria glabra L. v. pubescens Saut. 400. — sp. div. 189, 400, Hesperis sp. 54. Hevea sp. 76. Hieracium 28, 29, 37, 156, 231, 338. — Aflenzianum Evers. 436. — canescens Schl. forma 360. — Dollineri Schltz. forma 360. — euboeum Hal. 230. — furcato-cineinnatum Maly 192. — glanduliferum Hppe. forma 360. — Hittense X murorum 436. — Mana- gettae Frn. 70. — Mannagettianum Maly 192. — melanophaeumX Hittense 436. — obovatifolium Maly 192. — pilosissimum Friv. 300. — Richenii Murr. 436. — sp. div. 26, 56, 105, 155, 335, 359, 360, 436. — Trebo- vicevanum Maly 192. — velecense Rehm. Baen. 192. — Waldense Murr. 192. Hippion aestivum Schm. 5. — pusillum Schm. 5. — vernum Schm. 5. Hippuris sp. 403. — vulgaris L. 323. Holcus sp. 352. Holosteum umbellatum forma 401. Holothrix 17, 372. — aspera Rb. f. 19. — Brogniartiana Rb. f. 19. — Bur- chellii Rb. f. 21, 22. — glaberrima Ridl. 23. — grandiflora Rb. f. 21, 22. — Johnston Rolfe 23. — Lastü Rolfe 22. — Lindleyiana Rb. f. 19, 20. — longiflora Rolfe 21, 22. — Mac Ovaniana Rb. f. 18. — madagasca- riensis Rolfe 23. — Medusae Krzl. 22. — montigena Ridl. 23. — multi- secta Bol. 21. — Mundtii Sond. 18. — Nyassae Rolfe 21. — orthoceras Rchb. f. 17, 18. — parviflora Rb. f. 20. — platydactyla Krzl. 19. — pleistodactyla Krzl. 21. — praecox Rb. f. 23. — Schimperi Rb. f. 23. — Schlechteriana Krzl 20, 21.—Schmidtii Krzl. 23. — Scopularia Rb. f. 20, 21. — squamata Rb. f. 23. — tridentata Rb. f. 19. — unifolia Rb. f. 23. — Usambarae Krzl. 23. Homalolejeunea sp. 206. Homalothecium sp. 399. Homogyne sp. div. 135, 357. Hordeum vulgare cornutum 371. Horminum sp. 362. Humaria Philipsii (Cooke) 350. — sp. div. 350. — wvarum Rhm. 29. Hutchinsia diffusa Jord. 277. — pauei- flora Bert. 278. — procumbens (L.) 171, 277. — — v. alpicola Brgg. 171. — — v. pauciflora Brgg. 171. — 466 Prostii Jord. 278. — BRevelieri Jord. | 278. — sp. 153. — speluncarum Jord. | 217. | Huttonaea 372. Hydnobolites sp. 351. Hydnocystis sp. 351. Hydnum sp. 339. Hygrophorus sp. div. 325. Hymenophyllum sp. div. 410. — UDlei Chr. Gies. 194. Hyoscyamus Kurdieus Bram. 112. — sp. div. 53, 435. Hypericum Athoum Boiss. Orph. 15. — crenulatum Boiss. 15. Quisini Barb. 15. — cuneatum Poir. 15. — depilatum Frn. Bornm. 14. — fragile | H. S. 15. — Gheiwense Boiss. 14. — modestum Boiss. 15. — nummula- riordes Trautv. 15. — perforatum L. 15. — pumilio Bornm. 14. — sanctum Deg. 15. — serpyllifolium | Lam. 15. — sp. div. 189, 434. — | trichocaulon Boiss. 15. Hypholoma sp. 325. | Hypnum aemulans Breidl. 195. — bohe- | micum Wrnst. 341. — chrysophyllum Brid. v. intercedens Bauer 108. — sp. div. 399. Hypochoeris sp. 359. Hypomyces sp. 326. I. Icmadophila sp. 60. Imbricaria physodes 318. — sp. div. 59. Imperatoria sp. 365. Inocybe sp. div. 325. Inula attica Hal. 109. — euboea Hal. 109. — sp. div. 106, 435. Ipomoea stenosiphon 340. Iris 48. — Bakeriana 256. Isaria farinosa 349. — sphecophila 349. Isatis sp. 368. Isoetes 282, 283. — lacustris Dur. 320. Isoloma sp. div. 208, 210. — Trianae | 208, 209. | Isothecium sp. 399. J. Jackiella sp. div. 450. Jacobaea Barbareae instar laciniata Loes. 289, 333, 334. — vulgaris laci- niata C. B. P. 287. Jacguinia sp. 211. Jankaea Heldreichii Boiss. 144, 210. Jasione balcanica Urum 56. — sp. 105. | Jonaspis epulotica Ach. 149. Jubaea sp. 74. Juncus compressus Jeq. forma 354. — sp. div. 354. Jungermannia 27. — hirtella v. minor Syn. Hep. 204. — semirepanda N.E. 205, 206. — tripartita Tayl. 204. Juglandaceae 154. Juniperus Sabina 430. — sp. 110. K. Kantia renistipula Schffn. 132. — sp. 390. Kerria sp. 257. Klugia Nothoniana W1l. 180, 209. Knautia arvensis 230, 231. — Panno- nica 230, 231. — — v. laciniata 230. — silwatica 230. — sp. div. 357. Kobresia sp. 353. Koeleria cristata L. forma 352. Kohleria Lueiani 207, 209. L. Lachnea sp. div. 350, 414. Lachnum sp. div. 350. Lactaria sp. 339. Lactarius sp. div. 325, 326. Lactuca amorgina Heldr. Orph. 230. — Cretica Dsf. v. riolacea Bram. 111. — mulgedioides Boiss. Ky. 202. — saligna L. 202. — seticuspis B. R. 202. — sonchoides B. B. 202. — sp. div. 108, 215. Lagerheimia Chod. 114. Lagurus sp. 25. Lamium purpureum L. 256. — sp. 104. Landolphia sp. 76. Lappa sp. 435. Laserpitium Stier v. falcatum et v. latissimum Murr. 302. — sp. di. 366, 434. Lathraea 79,310, 377. — Squamaria 377. Lathyrus sp. div. 372, 405. Laudatea 375. Laurus 33. Lavatera sp. 24. Lecania dectractula Nyl.149.— Raben- horsti Arld. v. cinereo-fusca Crb. 254. Lecanora albescens Hoff. 148. — alpina 295. — atriseda Fr. 148. — bieincta Ram. 148. — calcarea Smf. v. reti- culata Rhm. 293. — chrysoleuca 249. — cinereo-rufescens 295. — connec- tens Stnr. 116. — effusa Pers. 148. — heteromorpha Fr. 249. — — v. obscura Stnr. 249. — luteo-rufa Stnr. 116. — melanophthalma (R.) 249. — piniperda Krb. 148. — polytropa Nyl. 250. — — f. intricata Schrd. 148. — rubiginosa Star. 294. — san- quinea Krplh. 294, 295. — smarag- dula Nyl. 253. — sordida Fr. 250. sp. div. 60, 147, 179, 248, 249, 252, 254, 271, 292, 293, 294, 295. — Sten- hammari (Fr.) 148. — symmictera | Nyl. f. eerustacea Nyl. 148. — thiodes Spr. 148. Lecidea 247. — athroocarpa Ach. 178. — atrobrunnea Sch. v. grandiuscula | Sch. 251. — contracta Fr. erustulata 179. — Dieksoni Ach. 178. — enteroleuca Ach. 179. — — Arn. 251. — — f. granulosa Arn. 178. — | 179. — — f. perpusilla Arn. 179. — intumescens Fl. 275. — latypea Ach. 179, 295.— lithophila Ach. 178. — para- sema Ach. 179. — plana Lahm. 178. — polygonia Fl. 178. — sorediza Nyl. 179. — sp. div. 149, 178, 179, 228. — umbriformis Nyl. 173. — viri- dans Fl. 179. Leersia sp. 352. Leguminaseae 196. Lejeunia 98. — sp. div. 398, 400. Lemna minor 193. Leontodon hispidulum Del. var. 112. — incanus (L.) forma 436. — sp. 359. Lepidium sp. 368. Lepidozia brevifolia Mtt.204. — flexuosa Mtt. 203. — sp. div. 203, 398, 400. — Stahlii Stph. 204. — trichoclados C. Mll. 372. Lepiota sp. 325. Leprantha cinereoprwinosa Sch. 228. Leptogium Brebissonmi Mtg. 274. — chloromelum Sw. 274, — intermedium Arn. 275. — ruginosum Duf. 274. — sp. 101. Leucanthemum alpinum (Lam.) — — r. hutchinsiifolia Murr. — coronopifolium (Vill.) 27. Leucojum sp. 355. — vernum L. 256. Libanotis montana Cr. f. desinvoluerata Waisb., v. perpinnata Waisb. et f. planiflora Waisb. 188. — sp. 365. Lichen sp. 248. Liechenostieta podetiicola Zpf. 275. Lichina sp. 248. Liebigia speciosa 145. Lilium 232, 235, 306. — auratum Ldl. 151. — candidum L. 151, 172. — Martagon 114. — sp. div. 134. Limodorum sp. 355. Linaria Joppensis Brom. 111. — minor Dsf. v. graecilis Rhl. 303. — sp. dir. 56, 363, 435. — spuria 196, 233. Linum alpinum 193. — austriacum 193. — extra azillare 193. — glan- | 467 duliferum Bey. 193. — Leonii Schltz. 193. — perenne 193. — Petryi Bey. 193. — sp. div. 24, 402. — tenui- folium L. f. elata Saut. 402. Lippia nodiflora (L.) v. subsessilis Brnm. 111. Listera ovata R. Br. 300. — sp. div. 103, 355. Lithoicea cataleptoides Nyl. 271. Lithospermum sp. 105. — Zahnii Hldr. 230. Lobeliaceae 409. Lolium 133. — italicum R. Br. v. com- posita Murr. 23. — — X Festuca pratensis 28. — sp. div. 31, 32, 103, 353. — temulentum 112. Lonchitis hirsuta L. 320. Lonicera caucasica Pall. 302. — im- plexa Ait. 256. — Morrowiü A. Gr. 257. — Periclymenum L. 256. — sempervirens L. 256. — sp. div. 105, 136, 257. — Standishii Carr. 256. — tatarica L. 256. Lophoeolea sp. dıv. 450. Lotus sp. div. 24, 190, 404, 433. Lunularia 394. — sp. div. 399, 400. Lupinus Palaestinus Boiss. v. coeru- leus Brnm. 111. Luzula sp. div. 354. Lychnis sp. div. 189, 402. Lyeium barbarum 377. — halimifolıum 377. — rhombifolium 377. — sp. 409. Lycoperdon sp. 325. Lycopodium annotinum L.72, 320, 321. — cernuum 118. — clavatum 72, 321. — complanatum L. 72, 321. — divart- catum 192. — filiforme Rxb. 192, 320, 321. — nummularifolium Bl. 321. — nummulariforme 192. — Phlegmaria L. 192, 320, 321. — Selago 72. — serratum 192. — sp. div. 56, 103, 351, 352. — thyoides 192. — volubile Frst. 192, 320, 321. Lyeopus sp. 362. Lyeoris 375. Lysimachia sp. div. 10%, 194, 203. Lythrum Salicaria L. 175. — — v. angustifolium Waisb. 189. Macrophoma 193. Madotheca _ ciliaris lobula Schffn. 205. 205. — sp. 390. Magnusiella sp. 27. Makinoa erispata Stph.) 388, 389. — sp. 385. Malachium sp. 432. Malcolmia serbica Panc. 229. N. E. v. integri- — revoluta L.L. 468 Malphigia 196. Malva sp. 434. Manihot sp. 76. Marasmius sp. div. 325. Marchantia 394. — sp. div. 97, 388. Marchantiaceae 196. Marrubium sp. div. 104, 362. Marsilia 320, 321. Mastigophora sp. 385. Matthiola 49. Medicago falcata X sativa 404. — sp. | div. 24, 404, 433. Megalospora sangwinaria L. 176. — sp. 60. Melampsora 230. — Klebahni Bub. 230. | — sp. div. 230. Melampyrum 77. — alpinum Boh. 430. | — Hoermannianum Maly 192. laricetorum Kern. 431. — Sarajevense Maly 192. — sp. div. 188, 364. Melandrium sp. 103. Melastomaceae 33. Melica sp. 352. Melilotus sp. div. 24, 404. Melissa inodora Brnm. 111. — sp. 362. Mentha sp. div. 362. | Menyanthes 304. Mercurialis ovata St. Hppe. 235. — — f. angustior Vollm. 235. — — f. typica Vollm. 235. — sp. div. 235, 402. Merismatium sp. 157. Mertensia maritima Gray 345, 347. Mesembryanthemum 51. Mesotaenium Amaliae Schmidle 1. De Greyi Turn. 1. — giganteum Turn. Mes. 1. — mirificum (Lag.) 1. Metzgeria conjugata Ldb. 388. — sp.130. Metzgeriopsis sp. 97. Micrococeus 447. Miecroglaena Bäumleri Zhlbr. 407. Micromeria balcanica Vel. 291, 292. — bulgarica Vel. 292. — Frivald- | skyana Deg. 203, 291, 292. — moe- siaca Urum. 203, 291. — origani- folia Vis. 203, 291, 292. — Pulegium Roch. 291. — sp. div. 25, 292. Microsphaera Bornmuelleriana Magn. 234. Meerostylis monophylla Ldl. 300. Mitraria coceinea Cav. 180, 209 Mitrula sp. div. 351, 410. Moehringia sp. div. 400, 433. Monaulax Nal. 29. Monophyllea Horsfieldii R. Br. 180, 209. | Moraceae 33. | Morchella sp. div. 339, 351. Mucronella sp. 324. Mulgedium alpinum 202. — sonchi- folium Vis. Pand. 202, 370. — Vele- novskyi Urum. 201. Musa 375. Mycena sp. 325. Mycoporum erodens Stnr. 116. Myosotis caespititia (DC.) 36, 370. — sp. div. 187, 363. Myrsineae 211. N. Naegelia cinnabarina 89, 142, 183. Naevia populina Mss. 229. Najas sp. 355. Narcissus 48. — sp. 355. Nardia grandistipula Stph. 390. Nardus sp. 103. Nasturtium anceps DC. 335. — armora- cioides Tsch. 335. — palustre v. geli- dum Murr. 28. — silvestre R. Br. 335. — sp. 168. Neckera sp. 399. Nematanthus Gwilelmianus hort. 182, 209. Neolindleya Krzl. 447. Neottia sp. 300. Nepeta panmonica Jeqg. v. Waisb. 186. — sp. 362. Nephromium sp. 58, 59. Nesolechia punctum Mass. 275. — sp. div. 251, 295. Nigella arvensis v. mutica Brn. 111. Nigritella sp. div. 355, 432. Niphobolus 194. Niptera sp. div. 349, 414. Nostoc caleicola Breb. 370. Notholaena sp. 397. Nuphar sp. 433. Nymphaea fennica Mela 114. — sp. 78. — stellata Wlld v. bulbillifera 372. latifolia ©. Ochrolechia sp. 60. — tartarea L. 60. Odontites 30, 31, 37, 77, 98, 437. — arvensis (Wirtg.) 276. — canescens Rb. 30. — divergens Jord. 30. — hispi- dula Borb. 31. — interfoliata Borb. 31. — litoralis Fr. 275. — lutea Rb. f. punctata Waisb. 188. — macrocarpa Waisb. 276, 277. — OdontitesL. 30, 275, 276, 277, 437, 440, 441. — Pannonica Borb. 276. — pratensis Borb. 275, 276, 437, 440. — — (Wirtg.) 31, 276, 277, 440. — rigida Borb. 31. — rubra Gilib. 277. — — v. macrocarpa Waisb. 439. — — v. serotina Rb. 437. — — v. vulgaris Beck 438, 441. — serotina auct. 30. — — Lam. 437, 439, 441. — — f. albiflor« Lam. 188. Odontites v. dirergens Jord. 438. — — | v. leucantha Borb. 188. -— — v. stenodonta Borb. 188. — — v. steno- torta Borb. 438. — — f. tortuosa Waisb. 188, 438. — sp. div. 26, 153. — stenodonta Borb. 30, 275. — rerna auct. 275. — — (Bell.) 31, 275, 276, 437, 438, 441. — — v. intercedens Waisb. 439, 440, 441. — — v. macro- carpa Waisb. 187, 276. — — v. pra- tensis Wirtg. 187. — rillosua Schur 30,°277. Oenothera 76. — sp. 104. Ombrophila sp. div. 349, 414. Omphalanthus 98. Omphalodes sp. 211. Onobrychis Halacsyana Hldr. 109. — sp. div. 337, 433. Onoclea sp. 103. Ononis 77. — hirta Dsf. v. glandulosa Brnm. 111. — phyllocephala Bss. v. glandulifera Brnm. 111. — semthir- cina Smk. 36, 370. — sp. div. 404, 433. Oocardium stratum Naeg. 406. Opegrapha saxicola Ach. 270. — sp. 245. — varia Pers. f. pulicaris Lgh. 270. — vulgata Ach. 270. — zonata Koerb. 271. Ophrys apifera Hds. f. aurıta Moggr. 269. — — v. Friburgensis Freyh. 269. — - X fuciflora 270. — arach- nites Mrr. f. orgyfera Ab. 267. — — aranifera Huds. 267. — — v. ambigua Gren. 268. — — v. atrata Gren. 267. — — X Bertolonii 110, 268. — — v. flavescens M. Sch. 268. — — X fuciflora 268 — — f. vire- scens Moggr. 267. — Bertolomiü v. Landaueri App. 269. — Botteron:i 269. — fuciflora Rb. 266. — — v. grandiflora Löhr. 267. — — X musci- fera 267. — — f. orgyfera (Ab.) 267. — — f. quinquelobata Rupp. 266. — Gelmii Murr. 110, 268. — muscifera Häs. 265. — pseudoaranifera Murr. | 110, 268. — pseudo-Bertolonii Murr. 110, 268. — sp. div. 155, 265, 266, 267, 268, 269, 270, 342, 355. Orchidaceae 371. | Orchis 233, 408, 409. — angustifolia Rb. 233. — basilica Klge. 233. — | bosniaca Beck 233. — Brauniü Hal. 167. — cordigera Fr. 233. — Galılaea | Brnm. 112. — Genevensis Chen. 165. — helodes Rb. f. 265. — ıincarnata L. 166. 233. — — X Traunsteineri | 167. — latifolia L. 233. — — v. | angustifolia Becker 167. —— X maculata 167. — — X sambucina | 469 263, 264. — — X Traunsteineri’266. — maculata L. 233, 265. — mascula x Morio 166. — majalis_Rb. 233. — Meyeri Rb. f. 265. — militaris L. 165. — monticola Klge. 233. — — Richt. 264. — Morio L. 165. — — f. nana Chen. 165. — — X palustris 165. — palustris Jeq. 166. — per- plexa Beck. 165. — purpurea Hds. 165. — — X Simia 166. — Rupperti M. Sch. 264. — saccifera Brgn. 233. — sambucina L. 233. — Simia Lam. 165. — sp. div. 165, 166, 167, 264, 265, 355. — Trauusteineri Saut. 233. — tridentata Sep. 165. Origanum Barbarae Brom. 111.—lirium Hldr. 230. — sp. 362. Ornithogalum Kotschyanum Fzl. 255. — sp. div. 25, 354. Orobanche 76. — sp. dir. 364, 435. Orobus sp. div. 405. Ortantha 77. Osmunda regalıs L. 322. — sp. 397. Otidea sp. div. 350. Oxalis sp. div. 402. Oxyria sp. 432. Oxytropis sp. div. 155, 404. pP: Pachypleurum sp. 434. Paeonia 49. — peregrina Mill. 301. — sp. div. 257. Palagquium sp. 76. Paliurus sp. 402. Pallenis sp. 25. Panaeolus sp. 325. Pannaria sp. div. 101. Papaver acrochaetum Bram. 112. nudicaule L. 345, 347. — sp. div. 34, 368. Paradisia sp. 354. Parietaria ramiflora Mnch. v. rotun- data Murr. 407. — sp. div. 25, 155. Parmelia marina Nyl. 59. — sp. div 59, 249, 250. — tribacia Ach. 59 — Parmeliopsis sp. div. 59, 101. Parnassia palustris 303. Passerina sp. 307. Passifloraceae 196. Pastinaca Fleischmanni Hl. 36, 370. — sativa L. 175. — sp. 365. Payena sp. 76. Pearcea hypocyrtiflora Rgl. 208, 210. Pedalviaceae 196. Pedicularis Hoermanniana Maly 192. — sp. div. 155, 364. Pelargonium roseum Ait. 175. b 470 Pellia -395. — sp. dw. 389. | Peltidea?sp. div. 59. | Peltigera camina L. f. soreumatica Fl. | 101. — sp.’div. 59, 101. | Penieillium 375. — glaucum 319. — | sp. 326. Peniophora sp. 406. Penium 2. — mazimum (De Wild) 2. Pentarhaphia retieulata 209, 210. Peplis sp. 104. Peridineae 81. Peridinium 83, 222. — cinetum Ehrbg. 84, 257. — tabulatum 258. Peristyplus tridentatus Hk. f. 19. Peronospora sp. div. 449. Pertusaria lejyoplaca Ach. f. laerigata Fr. 176. — sp. div. 60, 176. — Vario- laria lactea WIf. 176. Petasites Kablikianus 49. — officinalis L. 256. — sp. 98. Peucedanum cervaria L. f. angustiseeta Waisb. 189. — sp. div. 189, 365. Peziza alpigena Lind. 27. — sp. 350. Pezizella sp. div. 349, 350. Phaca sp. div. 404. Phaeospora sp. div. 157. Phagnalon sp. 25. Phalaris sp. div. 25, 56, 133. Pharcidia leptaleae Stnr. 116. Phaseolus 375. — sp. 98. Phegopteris prolifera Mtt. 320, 322. — | Sp. 102. | Phialea sp. div. 350. Philadelphus 97. — sp. 257. Philonotis sp. div. 340, 341. Phleospora Jaapiana Magn. Phoenix sp div. 74. Phoma 193. | Phragmicoma 97. — polymorpha S.L. | 205. Phragmidium sp. div. 135, 324. Phragmolejeunea Schffn. 205. Phylalospora hyperborea Bml. 443. Phyllactinia 192, 374. — Berberidis Palla 192. Phyllosiphon Arisari 71. Phyllostieta 193. — acerina All. 370. Physalis sp. 363. Physcia obscura Tek. 252. — sp. div. 59, 102. | Phyteuma 372. — betonieifolium X Halleri 28. — Halleri X spicatum 23. — Hegetschweileri Brügg. 28. — Hellwegeri Murr. 28. — Huteri Murr. 28. — Khekii Murr. 28. — Murria- | num Borb. 28. — orbieularexX Halleri 28. — sp. div. 136, 360. — super- betonicifolium X Halleri 28. — super- Halleri X betonicifolium 28. — super- | spicatum X betonieifolium 28. 3 4. Phythelios Frz. 114. Phytopus Dug. 29. Picea excelsa (Poir) Lk. 282. — Omo- rika L. 184. 185. — omorikoides Web. 184. Pieridium sp. 25. Pieris sp. div. 186, 359, 436. Pilularia 320. Pimpinella sp. div. 135. 365. Pinardia sp. 25. Pinguteula Hellwegeri Murr. 287 — leptoceras 28. Finus austriaca 323. — nigra Arn. 151. — — X silvestris 198. — oligocarpa Tschern. 198. — sp. div. 104, 356, 397. — sterilis Tschern. 198. Pirola sp. div. 135, 434. Pirus pinnatifida Ehrh. 383, 426. — semipinmata Bechst. 423. — — Roth. 428, 429. — sp. 135. — Thuringiaea Ilse 381, 382. Pistacia sp. div. 24, 307. Pisum sp. 405. Placodium murale Schrb. f. versicolor Pers. 146. — sp. 146. Placosphaeria 445. Plagiochila Bhutanensis Schffn. 130 — — v. laxa Schiffn. 131. — Durelii Schffn. 131. — frondescens N. B. 131. fruticosa Mitt. 131. — Himalayana Schffn. 131. — Khasiana Mitt. 131. — Levieri Steph. 131. — Nepalensis Ldbg. 131, 132. — propinqua 8. L. 131. — pseudorenitens Schfin. 132. — renitens N. E. 132. — sciophila N. a. E. 390. — secretifolia Mitt. 132. — semidecurrens L. L. 132. — sp. div. 129, 132, 450. Plagiothecium pulchellum Br. Sch. 319. Plantago lanceolata L. f. ramigera Waisb. 106. — Scardica Grisb. 70. — sp. div. 25, 78, 106, 356. Plasmospora sp. 449. Platanthera 372, 447. — chlorantha X solstitialis 298. — glaberrima Schltr. 23. — sp. 67. — tridentata Eng]. 19. Platycerium aleicorne Dsd. 320, 322. Platysma sp. div. 58, 101. Pleuridium sp. 398. Pleurococeus tectorum Trev. 370. Pleurogyna 242. Pleurotaenium 2. — rectum Delp. 2. — trabecula Naeg. 2. Pleurotus sp. div. 325. Plicaria sp. div. 350. Poa sp. div. 67, 352. Podanthum sp. 307. Podonosma Sintenisii Brnm. 112. Pogonatum sp. div. 399, 400, 410. Polemonium sp. 363. Polyblastia 247. — albida Arn 274. — bryophila Lnnr. 60. — verrucosa Ach. f. Hegetschweileri Naeg. 274. Polygala sp. div. 402. Polygonatum multiflorum All. 172. Polygonum sp. div. 103, 134, 135, 350, 356. Polypodium glaucophyllum K. 322, — | 2a ie | ireoides Poir. vulgare f. variegata Schm. 70. Polyporus sp. div. 324, 325, Polystichum sp. div. 352. Polystigma sp. 136. Polytrichum 319. — commune L. 319. — juniperinum Hdw. 319. — — v. Re- | sinkii 191. Populus 118, 310. -— canescens Sm. 303. — sp. div. 118, 230. Porphyridium eruentum Naeg. 406. — sp. 406. Potamogeton sp. div. 355. Potentilla 234, 403. — aurea X dubia 30. — laciniosa W.K. 337. — pseudo- serpentini Waisb. 190. — serpentini | x. glandulifera 190. — sp. div. 155, 156, 190. — splendens Ram. 255 — spuria Kern. 256. Brügg. 30. Poterium sp. 403. Prangos carinata Griseb. 36, 370. Prasıum sp. 25. Prenanthes sp. 324, 436. Primula 48. — acaulis L. 256. — sp. div. 156, 194, 365. Primulaceae 48. Protomyces sp. div. 449. Prunella sp. 186. Prumus Armeniaca L. 175. — domestica L. 175. — sp. div. 78, 136, 257, 442. Psathyra sp 325. Psilotum 302, 322. Psilurus sp. 25. Pteris erenata Sw. 321. Pteridium aquilinum (L.) v. pinnundu- latum Kell. 370. Pterocarya 185. Pterogonium sp. 399. Ptilidium sp. 385. Ptychanthus 97. — Nietneri (Stph.) 205. — sp. div. 129, 205. Ptycholejeunea Nietneri Stph. 205. Puccinia Anemones virginianae Schw. 135. — Arrhenatheri (Klb.) 370. — Bistortae DC. 134. — Bornmülleri Magn. 234. Cisit Lsch. 370. — Drabae Hzsl. 443. — Graellsiae Magn. 234. — Hwyoscyami Magn. 234. — Reaumuriae Magn. 234 — sp. div. 134, 135, 136, 324, 371, 449. Pulmonaria sp. div. 363, 409. subnivalis | 471 Pulsatilla sp. 34. Pustularia sp. 350. Pyrenodesmia rubiginosa Krpl. 294. Pyrenopeziza sp. 414. Pyrethrum sp. 357. Pyrola sp. div. 365. Q. Quercus 33. — erioclada Brnm. 111. — sp. div. 307, 356. R. Rabenhorstia 445. Rafflesia 73. — 231. — sp. 36. Ramalina nuda Stnr. 116. — sp. dir. 57, 99, 226, 271. Ramondia Myconi L. 144, 210. — serbica Pan. 1447210. — sp. 143: Ranunculus arvensis L. 115. — Brey- ninus Cr. 301. — Brotherusi Frn. 31 — bulbosus v. hirsutus Saut. 367. — Carınthiacus Hppe. 301. — dolicho- podus Kern. 36, 370. — garganicus Ten. 261, 263. — laetus Wall. 31. — millefotiatus Vhl. 261, 263, 301. — platanifolius 301. — polyanthemos L. 301. — sp. div. 53, 154, 189, 367. Raovulia sp. 378. Raphanus 330. — sp. 189. Rapistrum rugosum (L.) v. confertum Brnm. 111. — sp. div. 24, 368. Reboulia hemisphaerica (L.) 387. Rhabarbarum rotundifolium verum Munt. 123. Rhamnus sp. div. 109, 135, 402. Rheum caspium Pall. 121. — Rhapon- ticum L. 121, 183. — Ribes L. 122, 184. — tartaricum L. 121. Rhinanthus 304, 339. — arvernensis Chab. 339. — Facchinii Chab. 339. — glacialis Pers. 339. groen- landicus Chab. 339. — Heribaudi Chab. 339. — Kyrollae Chab. 339. — longidens Chab. 339. — modestus Chab. 339. — montivagus Urum. 56. — ovifugus Chab. 339. — Perrieri Chab. 339. — praeruptorum Chab. 339. — Reichenbachii Drej. 339. — rigidus Chab. 339. — rusticulus Chab. 339. — Songeoni Chab. 339. — sp. 188. — subulatus Chab. 339. — tran- siens Chab. 339. — Wagneri Deg. 56. Rhizocarpon eupetraeum Nyl. 223. — reductum Fr. 228. — sp. div. 148, 149, 157, 178, 295. Rochussenii Teysm. b* 472 Rhizopogon sp. div. 325, 410. Rhododendron hirsutum L. v. parvi- folium Kell. 370. — lapponicum X Ledum decumbens 445. — sp. div. 104, 135, 136, 185, 324, 365. —Van- hoeffeni Abrom. 445. Rhophalanthus mmioides Ldb. 389. Rhytidophyllum floribundum 209. Ribes rubrum L. 174. — sp. div. 257, | 453. Riecardia diminuta Schfin. 130. latifrons 388. — Levieri Schiffn. 130. — Miyakeana Schffn. 388. — sp. div. | 129. Riccia Junghuhniana 387 — Miya- keana Schffn. 356. — sp. div. 154, 3837. Richteriella Lemm. 114. Rinodina corticola Arn. 147. — Koru- huberi Zhlbr. 407. — pyrina Ach. 147. — sophodes Ach. 147. — — f. albana Mass. 147. — sp. div. 102, | 147. 293. — subrufa Stnr. succedens Nyl. 147. — teichophila Nyl. 147. Rivea 340. — stenosiphon Hall. 340. Rivularia haematites Ag. 405. — rufe- scens Brn. Fl 405. — — Naeg 370. — Vieillardi Born. Flah. v. Javanica Schdle. 4. Roettlera hamosa OÖ. K. 145, 210. — 116. — | malayama 145, 209. — sinensis Ö.K. 145, 210. sp. Frtsch. 145, 209. Roripa austriaca Bess. f. angustifolia Waisb. et f. latifolia Waisb. 189, — sp. div. 76, 189. Rosa 72. — anningerensis Blml. 406. — calliantha Hayek 70. — Grem- 143. — speciosa blichii Blml. 406. — Höferiana Blml. | 406. — Medelingensis Hayek 70. — rubiginosiformis Hayek 70. — sp. | div. 104, 342, 403, 433. — subla- | genaria Blml. 406. Rubus 37, 443. — arduenensis Lib. 193. — sp. div. 69, 104, 135, 324, | 403. — tenellus Hayek 70. — thyr- | soideus 193. Rudbeckia sp. 105. Ruellia Lindmaniana Frtsch. 31. Rumex 195. — alpinus 126. — conylo- meratus X lingulatus 370.— Halacsyi | Rechg. 231. — inundatus Smk. 370. — limosus X pulcher 231. — Muell- neri Rech. 303. — Patientia L. 370. — — X hamatus 303. — pseudo- | natronatus Borb. 370. — pulcher L 370. — sanguineus L 370. — sp. div. | 25, 356. Ruta graveolens 117. — sp. 24. Saccobolus sp. 351. Sagedia carpinea Prs. 274. Sagina Linnaei v. tenella Murr. 28. Sagittaria 304. Sarntpaulia ionantha Wal. 144, 209. Sulicaceae 48, 154. Salix 37, 117, 118 — caprea X ros- marinifolia 69.— cinereaX rosmarini- folia 69. — Danubialis Borb. 69. — — hierochuntica Brnm. 111. —- irre- flexa Borb. 69. — Medemii Boiss. 173. — polaris Whlbg. 345, 347. — sp. div. 103, 118, 153, 157, 356, 432, — zygostemon hort. 112. Salvia Eichleriana Hldr. 230. grandiflora Ettl. v. Aegaea Brom. 112. — — v. vestita Brom. 111. Salvinia 320. Sambucus nigra L. 256. Samolus sp. 365. Sanchezia nobilis Hk. 306. Saponaria officinalis L. v. aspera Sant. 401. Saprolegnia mista De By. 371. Sarcogyne sp. div. 251. — sphaero- spora Star. 251. Satureja Bosniaca Maly 192. — sp. 434. — thymifolia X Calamintha 192. Satyrium 447. Saussurea sp. 358. Sazıfraga cernua L. 345, 346. — — Fritschiana Kell. 370. — ineru- stata X Aizoon 370. — KRhaetica Kern. f. Ploekensis Kell. 370. — sp. div. 157, 366. Sazifragaceae 48. Scabiosa 435. — atroaristata Bram. 111. — (olumbarıa L. 55. — gramini- folia L vw. chlorophylla Saut. 357. — Petkoffii Urum. 55. — sp. div. 105, 357. Scalia rotundifolia Mtt. 389. Scaligeria multijuga Brom. 111. Scandiz decipiens Bram. 111. — sp. 366. Scapania ferruginea (L. L.) 204. — Griffithii Schn. 132, 204. — sp. div. 129. Schoenus sp. 354. Schroederia Lemm. 114. Sciadocalyz digıtaliflora 207, 210. — Lucianı 207. Seilla bifolia L. 256. Scirpus sp. div. 354. Scleranthus sp. div. 103, 189 Seleropoa sp. 25. Scolieiosporum corticolum Anzi 227. — psotinum Fr. 227. Scolymus sp. 25. Seolopendrium 220, 221. — Hemionitis 162, 216, 221. — hybridum Milde 161, 216, 221. — — v. lobata Har. 220. — Scolopendrium 164, 216, 221. — — f. undulata 218. — sp. div. 98, 350, 352. — vulgare”Sm. 162, 219. Scoparia Grisebachü Frtsch. 31. — millefoliata Frtsch. 31. Scopularia Burchelli Ldl. 22. — grandi- flora Sond. 22. — secunda Ldl. 21. Scorpiurus sp. 24. Scorzonera Jacquiniana (Koch) v. integerrima Brnm. 111. — sp. dw. | 359, 436. Seorphularia sp. 363. Scutellaria sp. div. 362, 442. Seytonema 375. Secale silvestre Host. 370. Secoliga denigrata Stnr. 116. — Friesti Flt. 175 Sedum Listoniae Vis. 17. — rodanthum Bornm. 16. — sp. div. 55, 103. — stoloniferum Gmel. 17. Segestria acrocordioides Zhlbr. 246. Selaginella 282, 283. erythropus Sprg. 321. — grandis Moore 321, 322. — Moartensiü Sprg. 321, 322. — sp. 397. — Willdenowi Bk. 321. Semperrirum 98. — acumimnatum Schott. forma 366. — sp. div. 69,7,366. Senecio aquaticus Huds. 334, 336. — barbaraeifolius Krok. 284, 327. — — x Jacobaea 335. — Barbarcae folüis Krock. 285, 288. — erraticus Bert. | 29, 284, 327. — Jacobaea 332, 336. — sp. div. 105, 358, 435. — vernalis 330, 336. — vulgaris L. 256, 332. Sepultaria sp. div. 351. Serratula sp. div. 108, 359. Seseli promonense Vis. 70. — sp. div. 342, 365. Sesleria varia Wttst. v. pseudolongata Murr. 407. Setaria sp. 56. Sherardia arvensis L. 215. — coriacea Brnm. 111. Sibbaldia sp. 433. Silene flavescens W. K. v. subspicata Adm. 300. — sp. div. 24, 54, 103, 201, 401. Sinapis sp. 368. Sinningia 90 — atropurpurea hrt. 181. — speciosa Bth. H 208, 210. Sison sp. 153. Sisymbrium Pamnonicum Jeq. var. 112. — sp. div. 103, 367. Smilax 302. Smithiantha cinnabarına OÖ. K. 89, 142, 143, 183, 210. 473 Solanum sp. div. 363. — tuberosum 302. Soldanella sp. div. 154, 365. Solidago 48. Solorina sp. div. 59, 101. Sonchus sp. 25 Surbaria grandiflora Max. 257. — sorbi- folia A. Br 257. Sorbus 381, 426. — Aria (L.) 383, 426. — — X aucuparia 382, 385, 426, 429. — — v. denticulata Waisb. 190. — aucuparia L. 382, 426. — — X Aria 381. — — X Mougeoti 427, 429. — — X Scandica 381.— — X Suecica 381, 383, 426. — Austriaca Beck 429. — — X lanuginosa ‚429. — Dacica Borb. 382, 427, 428, 429. — Fennica auct. Scand. 383. — — (Kalm) 384. — hybrida Koch. 382 — — L. 381, 382, 383, 426, 427. — intermedia (Schlt.) 428. — lanugi- nosa Kit. 429. — Mougeoti Soy. Will. 427, 428. — semipinnata Borb. 382, 427, 428, 429. — Rth. 382. — sp. div. 78, 109, 135, 154, 190, 194, 381. — Sudetica 49. — Suecica (L.) 383, 384, 426. — Thuringiaca (llse) 382, 426, 427. ’ Sparganium 304. — microcarpum Gel. 197728597103: Spartium sp. 155. Syathularia sp. div. 351, 414. Spergula sp 400. Sphaerobolus sp. 326. Sphaeromphale fissa Tayl. 273. Sphaerophora sp. 59. Sphaerophorus sp. 57. Sphaeroplea annulina 371. Sphaerotheca sp. div. 70, 155. Sphagnum 373. Sphinctrina turbinata Fr. 406. — — Pers. 60. Spiraea sorbifolia L. 257. — sp. div. 257. Spiranthes sp. div. 56, 103. Sporodietyon sp. 273. Sporolithon 371. Squamaria sp. 249. Stachys 36, 114. — sp. 362. Stapfia Chod. 133. — Davy — Colusana Dav. 133. Statice Dörfleri Hal. 109. — sp. 34. Stellaria sp. div. 103, 189, 401, 432. Stenactis bellidiflora A. Br. 215. — sp, 357. Stereocaulon sp. div. 57, 99. Stereum hymenolichenum 375. — versi- color Fr. v. illyrieum Beck 405, 414. Stieta sp. 59. Stigmatomma clopimum Arld. 293. Stipa sp. 352. 133. 474 Streptocarpus — malayanus hort. 145. — poly- anthus Hook. 146, 210. — sp. div 143. | — Zannini 146, 210. Strepsilejeunea Dureliüi Schffn. 206. — Nilgherriana (Gtt.) 206. — sp. 206. Strobilantlıcs Dycerianus hort. 306. Stropharia sp. 325. Struthiopteris sp. 352. Stygmatophyllum 410. Swertia 242. — sp. 434. Sycadenia 340. Symphitum sp. 187. Symphoremaceae 115. Syncehytrium sp. div. 449. Syringa Emodi Wall. 213. T. Tanacetum sp. 435. Tapeinotes Carolinae 208, 210. Taphrina fusca Giesenh. 194. Taraxzacum sp. 359. Tarzetta sp. div. 350, 414 Taxilejeunea sp. 206. Teichospora Bornmülleri Magn. 234. Tetragonolobus sp. 433. Teuerium cyprium Boiss. 70. — divari- catum Sieb. var. 112. — procerum | Boiss. var. 112. — sp. div. 362. Thalictrum flavum 71. — sp. div. 367. Thamnolia sp. 58. Thecospora sp. 135. Thelenella 247. Thelephora sp. div. 324. Thelidium absconditum Kplh. 273. — acrotellum Arn. 273. — — var. 273. — olivaceum Fr. 273. — papulare | IH273: Thelocarpon torma 274. — prasinellum Nyl. 406. Thesium 376. — sp. 356. Thlaspi sp. 53. Thuidium recognitum Schpr. 319. — sp. 399. Thymus 435. — praecox Op. f. aber- rans Waisb. 186. — sp. div. 362. Thysananthus 97. semirepandus (N. E) 205. — Sikkimensis (Stph.) 205. — sp. div. 129. Tichothecium grandiusculum Stnr. 295. — sp. div. 251, 293. Tilletia Vulpiae Magn. 234. Timmiella sp. 399. Tofieldia calyeulata Whlbg. f. 28. — sp. 354. Toninia sımcomista Fl. 176. Tordylium sp. 366. caulescens Vatke 145, | Torilis sp. div. 24, 366. 210, 213. — Gardeni Hook. 145, 210. Tortula sp. div. 399. Tozzia 376. Tradescantia virginica 73. Tragopogon sp. div. 108, 134, 135. Trapa natans L. 442. Trichocolea sp. 204. Trichomanes sp. 410. Trichophorum caespitosum auct. 29. — sp. div 29, 310. Trichosporum Boschianum ©. K. 146. — Devoniense 146. — parasiticum O0. K. 146. — pulchrum Bl. 146. Trichostomum sp. div 398. Trifolium Dörflerianum Gand. 198. — rubens L. v. ciliatum Waisb. 190. — — v. submedium Murr. 302. — sp. div. 24, 54, 104, 404. — tomentosum L. v. Orientale Bram 111. — zero- cephalum Fzl. v. eruwentum Brom. 111. Trigonella radıata ],. var. 112. Trisetum kvelerivides Brnm. Heck. 112. Triticum aegilopoides Lk. 377. — Baeo- ticum Boiss. 377. — dicoccum Schrk. 115, 378.— durum 115.— monococcum L. 115, 378. — polonicum L. 115, 378. — syelta L. 115, 378. — tena.x Hsskn. 378. — Thaoudar Reut. 377. — turgidum 115. — villosum M. B. 378. — rulgare 115. Tryphia orthoceras Harv. 17. — parri- flora Ldl. 20. — secunda Läl. 20. Tuber „sp. div. 351. Tulipa 115. — galatica silvestris L. 115. Tussilago Farfara L. 256. — sp. 324. Tydaea 90. — pieta Den. 207, 210. Frn. 70. U. Ulex sp. 403. Ulmus 34. — montana With. f. lobata Waisb. 67. Ulota sp. 399. Urceolaria sp. 60. Urocystis sp. 449. Uromyces Bupleuri Magn. 234. — Her- monis Magn. 234. — sp. div. 134, 324. Urophlyetis sp 379. Uroyhora funerca Smft. 176. Uropyzis 234. Urostigma 76. Usnea barbata L. f. dasoroga Ach. 99. — — f. hirta L. 99. — — f. hirtella Arn. 99. — sp. div. 57, 99. Ustilago lanigera Magn. 234. — sp. div 136, 324, 449. Utricularia sp. 364. V. Vaccaria sp. 432. Vaccinium sp. div. 27, 68, 104. Valeriana sp. div. 356, 357, 435. Velezia 73. — sp. div. 73, Veratrum sp 617. Verbascum Armeniacum DBoiss. 52. — Carmanicum Bornm. 52. — macro- carpum Boiss. 53. — sp. div. 53, 363. — stenosepalum Bram. 111. Vermicularia 445. Veronica alpina L. 431. — fructicans Jacqg. 431. — gemundiana Boh. 431. — glaberrima Bss. Bal. v. glandulı- gera Brnm. 111. — nigra Boh. 431. | — sazxatilis Scop. 431. — sp. div. 105, 187, 363, 364, 435. Verrucaria amylacea Hpp. 272. — aquatilis Mudd. 272. — brachyspora Arn. 272. — chlorotica Ach. 272. — dolosa Hpp. 273. — nigricolor Arn. 273. — pachyderma Arn. 272. — papillosa Fl. 272. — — var. 272. — rupestris Schrd. 272. Vibrissea sp. 351. Vieia oroboides Wulf. v. Sarajevense ‚Mly. 192. — segetalis Th. f. rosea Waisb. 190. — sp. div. 190, 372, 405. Victoria regia 234. Vinca Haussknechti Bram. 17. Vivla 36, 79. — Bulgarica Form. 443. — ebracteolata Fzl. v variegata ! 475 Brnm. 111. — proliza Pant. 337. — sp. div. 104, 135, 189, 368, 369, 400, 434. Viscum album L. 174. — austriacum Wiesb. 338. — sp. 156. W. Welwitschia 95. Wiesnerella 98. — denudata (Mtt.) 387. — ‚Javanica Schffn. 387. Wilckia sp. 24. Willemetia sp. 436. Willughbeia sp 76. Woodsia sp. div. 352, X. Xanthium sp. 360. Xanthoria sp. 59 — subsimilis Fr. 253. Xenosphaeria sp. 157. Xeranthemum sp. 359. Xylarıa sp. 349. 2. Zanichellia sp. 355. Zollikoferia mucronata Frsk. v Jati- secta Brom. 111. nn 0 — 85 00295 4079 2 Da DETELE RT Coca Cc« \ eg CAA« ERSTER . BE SE < ch ed GE EEE EEE SC - = ET Cr CC eur LLERLLLEK 2 CCC\ SLLE I: ELSE € £ .