www >32: WWW ur DIrZB DD. >>» 2 >>, ans | —_ B-N |! | P> [HE NEW YORK BOTANICAL ArDESG | PURCHASED 1923 FROM GENEVA BOTANICAL GARDEN EHI ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON D" RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K, K, UNIVERSITÄT IN WIEN. DIRRARY MEN YORK En BES, Ita lLAL LI. JAHRGANG. MIT 14 TEXTILLUSTRATIONEN (5 EINZELFIGUREN) UND S TAFELN. BR WIEN. VERLAG UND DRUCK VON CARL GEROLD’S SOHN. 1901. ÖSTERREICHISCHE DTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein,LIE®XA®Y Professor an der k. k. Universität in Wien. HEW YORK BYTAamiCAal Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. in LI. Jahrgang, ©. 7 Wien, Jänner 1901. Einige Bemerkungen über Anthokyanbildung. Dr. Ludwig Linsbauer (Pola). Es ist eine schon seit längerer Zeit bekannte und mehrfach beobachtete, aber wenig beachtete Thatsache, dass manche Pflanzen nach gewissen mechanischen Verletzungen einen rothen Farbstoff im Zellsafte ausbilden, der in seinen Reactionen mit denjenigen Pigmenten übereinstimmt, welche man mit dem Namen Anthokyan bezeichnet. Auch ich hatte Gelegenheit, diese Erscheinung heuer zu untersuchen und einige diesbezügliche Versuche anzustellen. Beim nachträglichen Studium der einschlägigen Literatur, die mir allerdings nur zum Theile zugänglich war, und deren Angaben mit meinen Ergebnissen zum grössten Theile übereinstimmten, fand ich noch diverse Mittheilungen von Interesse, die mich ver- anlassten, das genannte Phänomen in seinen Beziehungen zu ver- schiedenen Factoren zu untersuchen, um womöglich einen Gesichts- punkt zu gewinnen, von dem aus der Process der Anthokyan- bildung wenigstens für eine Reihe von Fällen einer einheitlichen Erklärung zugeführt werden könnte. Die erste Angabe darüber, dass von den mechanisch ver- letzten Stellen mancher Pflanzenblätter herbstliche Röthung aus- geht, finde ich in der mir momentan zu Gebote stehenden Literatur bei Wiesner (1871), nachdem von Colladon (1868) ein Fall von Rothfärbung an vom Blitze getroffenen Reben berichtet worden war. Seither wurden ähnliche Beobachtungen wiederholt gemacht. Die dabei wahrzunehmenden Verletzungsgrade sind von ver- schiedener Intensität und finden sich an den Internodien, den Blattstielen und den Blattnerven vor. Ich fand als wirksam zur S#rzielung von Rothfärbung: Abschürfung der Rinde, scharfes Um- ‚piegen, Einschnüren, Einrisse, Durchtrennung der Gewebe, bis nur ehr ein schmaler Gewebestreif als Brücke zwischen den unver- cetzten Partien übrig bleibt, endlich Quetschungen. > Der Ursachen, die derartige Verletzungen herbeiführen können, gibt es viele. Vorbeistreifende Thiere und Menschen, Thierfrass an Vesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1901. 1 2 bestimmten Stellen, Wind, Hagel und Blitzschläge können solche Verwundungen erzeugen. . Das Aussehen von Sprossen, die sich nach mechanischer Schädigung (roth) verfärben, ist auffallend genug. Es folgen näm- lich an einem derart verletzten Zweige mehr oder weniger, aber stets deutlich geröthete Blätter ganz unvermittelt auf grüne. Die scharfe Grenze zwischen beiden Farben wird von der Wundstelle gebildet, oberhalb welcher, d. h. der Zweigspitze zu gekehrt, Anthokyanbildung auftritt, während die gegen die Zweigbasis be- findlichen Blätter grün sind. Dieser Gegensatz äussert sich ferner in der Färbung des Blattstieles und der Rinde des Stengels in genau derselben Weise, wie ich an Cornus sanguinen beobachten konnte. Nach einer Angabe Räthay’s zeigte sich an den Knospen von Syringa vulgaris ebenfalls diese scharfe Trennung durch die Verletzungsstelle. Sogar späterhin, wenn auch die unteren Blätter in Folge normaler Herbstverfärbung sich röthen, bleibt noch lange ein deutlicher Unterschied zwischen den oberhalb und den unter- halb der Wunde befindlichen Partien in der Intensität der Röthung bestehen. Der Beginn der Rothfärbung äussert sich häufig in der Aus- bildung rother Flecken, die sich allmählich über die ganze Blatt- fläche ausbreiten. Am ehesten werden die älteren Blätter roth. dann der Reihe nach die jüngeren. Für die Rebe wird angegeben, dass das Anthokyan zuerst im Zellsafte der Palissadenzellen und erst später im Schwammparenchym entsteht. Das mag auch für andere Pflanzen zutreffen, aber nur in den Fällen, wo das stärkere Licht die Blattoberseite trifft. Denn stets, wenn in Folge starker Knickung und Ueberneigens der verletzten Sprosse die Blattunterseite der grösseren Lichtstärke ausgesetzt war, konnte ich auf dieser Seite intensive Röthung beobachten; in solchen Fällen bildet sich das Antho- kyan u. zw. in beträchtlichem Grade zuerst im Schwamm- parenchyme. Die Erscheinung, von der hier die Rede ist, hat man an Bäumen und Sträuchern, aber auch an krautigen Pflanzen beob- achtet, obwohl in Folge der geringeren Aufmerksamkeit, die letzteren zu Theil wurde, bisher nur wenige Beispiele von diesen bekannt geworden sind. Ich selbst habe zu den paar bereits bekannten Fällen in kürzester Zeit fünf neue Belege hinzufügen können, so dass die Liste der hieher gehörigen krautigen Pflanzen bei einiger Aufmerksamkeit sich bald beträchtlich wird vermehren lassen. Von einheimischen oder bei uns häufiger gepflanzten Bäumen und Sträuchern nenne ich folgende, theils von anderer Seite, theils von mir beobachtete: Cobaea scandens, Cornus sanguinea, ÜOrataegus oxyacantha, Evonymus verrucosus, Köhlreuteria paniculata, Philadelphus san- guinolentus, Pirus communis, Prunus Cerasus (?), Prun. spinosa, Rosa pimpinellifolia, Syringa vulgaris, Vaceinium Myrtillus, 3 Viburnum Lantana, Vib. Opulus, Vitis silvestris, Vit. vinifera (und die amerikanischen Reben in bestimmten Sorten). Von einheimischen Kräutern werden angegeben: Geranıum sangwineum und Sonchus oleraceus. Ich füge nach eigener Beob- achtung folgende Pflanzen bei: Centaurea Scabiosa, Chrysanthemum sp. (eultivirt), Daucus Carota, Medicago sativa, Serratula tinctoria. Ferner sind zu erwähnen: Aydrangea hortensis, Panicum variegatum und Peireskia aculeata. Es ist aufgefallen und von mehreren Seiten hervorgehoben worden, dass Rothfärbung bei Verletzung an solchen Pflanzen (Holzgewächsen) zu beobachten sei, die auch bei der herbstlichen Verfärbung diesen Farbenton annehmen. In der That ist das bei denjenigen Pflanzen, die man dabei gerade im Auge hatte, der Fall. Speciell für die Blätter der Weinrebe gibt Räthay ein solches Verhalten an. Eine weitere Bestätigung mag darin gefunden werden, dass, wie ich beobachtete, wiederholt geknickte oder sonstwie ver- letzte Zweige von gewissen Bäumen und Sträuchern zu finden sind, welche zur Zeit der Beobachtung ebensowenig Rothfärbung zeigten. als später bei der herbstlichen Laubverfärbung, bei der sie normal nur braun oder gelb werden. Indessen ist die Anthokyanbildung nach Verletzungen nicht ausschliesslich blos solchen Blättern eigen, welche, wie ihre herbst- liehe Röthung beweist, die Fähigkeit und Veranlagung zur Erzeugung rothgefärbten Zellsaftes besitzen. Schon Wiesner weist auf eine Ausnahme hin, auf die Köhlreuteria paniculata, welche auch in unserer Aufzählung genannt wird, und die sich normalerweise im Herbste gelb färbt. Dass aber Pflanzen ausnahmsweise Anthokyan ausbilden können, wenn sie es auch für gewöhnlich und im Herbste nicht thun, konnte ich an zahlreichen Exemplaren von Ulmus cam- pestris var. suberosa sehen; ich fand hier sehr häufig Zweige mit unvermittelter Aufeinanderfolge grüner und rother Blätter (an- scheinend ganz ohne äusserlich sichtbare Ursache), während un- mittelbar daneben befindliche Sprosse desselben oder eines benach- barten Strauches die gewöhnliche Gelbfärbung des Herbstes zeigten. Der Vollständigkeit der hier zu besprechenden Eventualitäten halber sei hier kurz auf eine Bemerkung Overton’s hingewiesen, dem- zufolge auch bei Pflanzen, die im Herbste natürlich roth werden, künstliche Anthokyanbildung nur dann zu gelingen scheint, wenn die Rothfärbung sich im Mesophyll bildet, nicht aber dann, wenn sie in der Epidermis auftritt. Wir haben also folgende Combinationen: 1. Blätter, welche sich im Herbste normal roth verfärben, werden bei mechanischen Verletzungen entweder ebenfalls roth oder auch nicht. 2. Von den Blättern, die sich herbstlich anders färben, als roth, werden die einen trotzdem roth, die anderen nehmen ihre gewöhnliche Herbst- farbe an, wenn sie verletzt werden. Es ist also nieht immer nothwendig, dass schon a priori eine gewisse „Disposition“ zur Entstehung rothen Zellsaftes in der Pflanze 1* 4 gegeben ist, es ist nur nöthig, die Herbeiführung, bezw. das Zu- sammentreffen mehrerer bestimmter Umstände, um auch „aus- nahmsweise“ Anthokyanbildung hervorzurufen. Erstere Annahme darf schon deshalb nicht auf alle Fälle ausgedehnt werden, da nieht nachgewiesen ist, dass das Anthokyan jederzeit und überall derselben Ursache seine Entstehung verdankt. Was die Jahreszeit anlangt, in welcher abnormerweise durch natürliche oder künstliche Verletzung Rothfärbung des Zellsaftes entsteht, so geht aus den von Räthay mitgetheilten Berichten über Blitzschläge, sowie aus meinen und aus fremden Beobachtungen und Versuchen hervor, dass man solche frühzeitige Anthokyan- bildung von August ab constatirt hat. Ob sie auch früher auf- treten kann, ist derzeit mit Bestimmtheit weder zu bejahen, noch zu verneinen. Indess schliesse ich mich mit Beziehung auf einen von mir beobachteten Fall der Meinung Räthay’s an, dass vor dem Hochsommer und Herbstanfang keine derartige Erscheinung auftreten dürfte, da man sonst ein so auffallendes Phänomen, wie das ganz unvermittelte Aufeinanderfolgen rother und grüner Blätter, im Sommer schon längst hätte beobachten müssen. ') Dieses Hinausschieben der Erscheinung gegen den Herbst zu weist aber darauf hin, dass erst um diese Zeit im Stoffwechsel der betreffenden Pflanzen solche Veränderungen eintreten, die zur Antho- kyanbildung führen können. In diesem Sinne liesse sich dann aller- dings von einer gewissen Disposition sprechen; dieselbe wäre aber dann eine temporäre und periodische, welche auf äussere Factoren zurückzuführen wäre. Wir hätten es also wenigstens nicht immer mit einer phylogenetisch erworbenen und hereditär befestigten Ver- anlagung zu thun, sondern es ist die Annahme gestattet, dass (zu- nächst die herbstliche) Rothfärbung mindestens der Hauptsache nach durch das Zusammenwirken bestimmter Umstände in der Ontogenese hervorgerufen wird, indem periodisch wiederkehrende Factoren einen (esammtzustand in den Lebensprocessen erzeugen, der zur Antho- kyanbildung führt. Dieser Gesammtzustand ist aber normal nur im Herbste vorhanden. Sehr gut stimmt zu dieser Darlegung eine auf den ersten Blick widersprechende Angabe Overton’s, welcher un- abhängig von der Jahreszeit Rothfärbung hervorrufen konnte. Denn gerade durch diese künstliche und zeitlich ganz abnorme Verfärbung zeigt sich so recht deutlich der ausserordentliche Einfluss äusserer Factoren. Dass aber bei gewissen Pflanzen auch eine erblich fixirte Disposition mitwirken kann, könnte unter Anderem wohl auch aus den Angaben Räthay’s vermuthet werden, wonach nur gewisse Rebensorten, die sich im Herbste roth verfärben, Anthokyan auch vorzeitig ausbilden können. ”) !) Anmerkungsweise will ich bemerken, dass ich die Verfärbung der von mir beobachteten Krautartigen in der Zeit von September bis December wahr- nahm, allerdings früher darauf nicht geachtet hatte. 2) Ich brauche wohl nicht besonders zu betonen, dass diese Erörterungen nur für jene Fälle von Anthokyanbildung Geltung haben können, für die man dieselbe Entstehungsweise anzunehmen berechtigt ist. 19) Ich stellte diverse Versuche an, um künstlich Anthokyan- bildung hervorzurufen, indem ich Verletzungen verschiedenen Grades ausführte. Besonders wichtig schienen mir Ringelungsversuche zu sein. Die genannten Experimente führte ich an frei exponirten Sträuchern von Cornus sanguinea aus, deren auf 3 cm Länge ge- ringelte Wundstelle mit einer mehrfachen Lage von Wachstuch umhüllt wurde, dessen Ränder, mit Baumwachs überstrichen, am Zweige fest hafteten. Bei den geringelten Zweigen, sowie bei ge- knickten Sprossen trat höchst deutlich die Eingangs beschriebene Verfärbung über der Wundstelle auf, u. zw. schon nach einer Woche. Dieser Termin ist wohl der kürzeste Zeitraum, der als ausreichend zur Anthokyanbildung nach Verletzungen bisher festgestellt worden ist, muss aber noch keineswegs die unterste Grenze für die nöthige Einwirkungsdauer gewesen sein.') Ich will an dieser Stelle erwähnen, dass die roth gewordenen Blätter viel früher abfielen als die grünen, u. zw. folgten sie dabei der Reihenfolge des Rothwerdens, so dass die jüngsten Blätter am längsten am Zweige blieben. Es hängt dies wohl damit zusammen, dass die rothen Blätter viel weniger transpiriren als die grünen und bekanntlich (Wiesner) Hemmung der Transpiration Laubfall her- vorruft. Diese Herabsetzung der Transpiration, die Räthay für Rebenblätter angibt (l. c. S. 11), habe auch ich, u. zw. an Cornus sanguinea beobachten können. Fassen wir die Fälle in's Auge, bei welchen die mechanische Verletzung das Internodium betroffen hat, so geht aus einer ver- gleichenden Betrachtung hervor, dass stets die Rinde des be- treffenden Zweiges mehr oder minder starke Beschädigunsen er- litten hat. Die Ringelungsversuche. wie z. B. ich sie mit sehr gutem Erfolge an Cornus sanguinea ausführen konnte, ergeben ferner, dass die Verletzung der Rinde auch vollständig hinreichend ist, um künstlich den Spross zu vorzeitiger Anthokyan- bildung zu veranlassen. Ich halte diese Ringelungsversuche, wie sie früher schon Räthay an Vitis anstellte, für entscheidend in der Frage nach der näheren Ursache der Anthokyanbildung. Bekanntlich wandern in den Elementen der Rinde verschiedene Stoffe, welche durch Ringelung der Rinde in ihrer Wanderung mehr oder weniger aufgehalten werden müssen. Da nun die Ringelungsversuche und die Beobachtungen in der Natur gezeigt haben, dass in den Fällen, wo durch mechanische Verletzungen die in der Rinde wandernden Stoffe in der Weiter- leitung in bestimmtem Masse gehemmt oder ganz aufgehalten werden, Anthokyanbildung eingeleitet werden kann, so geht daraus hervor, dass diese beiden Processe miteinander in Beziehung stehen müssen. Ob die durch Verletzung der Leitungsbahnen der Rinde !) In denjenigen Fällen, wo die Rinde blos ein wenig abgeschürft war, war am 5. October, nach etwa einem Monate, noch immer keine sichtbare Ver- änderung eingetreten. 6 bewirkte Anhäufung der Eiweisskörper, der Kohlehydrate, der Gerb- stoffe oder irgend eines anderen Stoffes allein schon ausreicht, um chemische Processe zu erzeugen, die zur Anthokyanbildung führen, ist damit zunächst ebenso wenig bewiesen, wie eine andere Mög- lichkeit, dass nämlich die Verwundung allerdings zwar naturgemäss die Stoffleitung in der Rinde alterirt, ausserdem aber gewisse Zustände auslöst, welche unter Umständen Anthokyanbildung zur Folge haben können. Davon noch später. Es ist hier der Ort, darauf hinzuweisen, dass genau dieselbe Auffassung zulässig ist, wenn Blätter an intacten Zweigen sich partiell durch Anthokyan röthen, wenn ihre Blattstiele oder die (grösseren) Blattnerven auf eine der früher genannten Weisen mechanisch verletzt werden. Auch in diesen Fällen tritt eben theil- weise oder gänzliche Hemmung in der Leitung gewisser Stoffe ein, u. zw. handelt es sich dabei nieht direet um die Schädigung der Wasserleitungsbahnen und die damit verbundene Herabsetzung der Wasserzufuhr, wie aus folgenden Erörterungen hervorgeht.!) Für’s Erste spricht gegen einen direeten Zusammenhang der Anthokyanbildung mit dem Transpirationsstrome der Ausfall der Ringelungsversuche, da dabei der Holzkörper unverletzt bleibt und die über dem Ringelschnitte stehenden Blätter, wie ich bei meinen Versuchen beobachtet habe, völlig ebenso frisch aussahen, wie die grünen Blätter unterhalb der genannten Stelle. Wie ferner aus einer Analyse Rathay’s hervorgeht, unterscheiden sich (wenigstens bei Vitis) die Theile über und unter der verletzten Stelle in ihrem Wassergehalte fast gar nicht von einander. Es lassen sich ferner die hier zu behandelnden Erscheinungen ohne directe Wirkung der Wasserleitungsverhältnisse verstehen. Dass letztere gar keinen Ein- fluss ausüben, ist damit nicht behauptet. Die Thatsache, dass bisweilen die rothen Blätter oberhalb der Wunde mehr oder minder welk aussehen (was schon Molisch angibt) und, wie ich hinzufügen kann, nach einiger Zeit trocken werden können, hat ihren Grund darin, dass in solchen Fällen eben die Wasserleitungsbahnen verletzt sind. Das trifft sowohl für die Pflanzen zu, welche Molisch in der Natur beobachtete, als auch für diejenigen seiner Versuchspflanzen, bei denen er entweder die Hauptnerven der Blätter in der Mitte durchschnitt, oder deren Zweige er durch einen queren, etwa bis zu zwei Drittel ihres Holzkörpers eindringenden Schnitt einseitig verletzte. In jenen Fällen aber, wo das Xylem intact bleibt, ist das Welken nicht zu beobachten. Jedenfalls ist der Gedanke an die erste der beiden früher genannten Möglichkeiten zunächst der näher liegende. Wir gelangen also zu folgender Annahme: Durch mechanische Verletzungen be- stimmter Art kann eine Störung in der Leitung derjenigen Stoffe 1) Weiter unten folgen einige Angaben, welche die hier gegebene gue stellung ergänzen. A eintreten, welche in der Rinde, bezw. im Phloömtheile des Gefäss- bündels oder in den leitenden Elementen des Nervenparenchyms wandern. Ist diese Annahme richtig, dann kommt man consequenter- weise zur Vermuthung, dass überhaupt alle Umstände, welche gleichfalls eine Schädigung der genannten Leitungsbahnen, respective eine mehr oder weniger weitgehende Störung in der Stoffleitung im Gefolge haben, unter Umständen zur Anthokyanbildung Anlass geben können. Von diesem Gesichtspunkte aus sollen nun folgende Fälle in's Auge gefasst werden. Höchst wichtige Versuche zur künstlichen Hervorrufung von Anthokyan verdanken wir Overton.') Er constatirte, dass ver- schiedene Pflanzen, in Zuckerlösungen eingestellt oder eingelegt, nach einiger Zeit rothen Zellsaft (Anthokyan) ausbildeten, während isos- motische Lösungen anderer Stoffe diese Wirkungen nicht hatten. Overton drückt diese Thatsache folgendermassen aus: Bei vielen Pflanzen steht die Rothfärbung des Zellsaftes in enger Beziehung zum Zuckerreichthume. Ich sehe in dem Ergebnisse dieser Versuche eine Bestätigung des durch die Ringelungsversuche erhaltenen Resultates, insoferne nach meiner Meinung die abnorme Anhäufung von Zucker in be- stimmten oder in allen Stengelquerschnitten in Overton's Ver- suchen nichts Anderes bedeutet, als eine Beeinflussung der Leitungs- bahnen für organische Stoffe in schädigender Weise, ähnlich wie sie auch durch mechanischen Eingriff erfolgen kann. Die Stof- leitung ist jedenfalls ganz abnormal in einem solchen Falle; Pro- duction und Stoffleitung stehen in einem ganz unge- wöhnlichen Missverhältnisse zu einander. Överton hat bezüglich des Temperatureinflusses constatirt, dass niedrige Temperaturen die Rothfärbung begünstigen. Es kann das in dem Sinne ausgelegt werden, dass bei sinkender Temperatur eben die Stoffleitung herabgesetzt wird, wodurch natürlich (nach dem Ge- sagten) die Röthung thatsächlich begünstigt würde. Molisch kam auf den Gedanken, dass vielleicht verringerte Wasserzufuhr (ohne mechanische Verletzung) Rothfärbung erzengen könnte, da seine Verletzungsversuche am besten ausfielen, wenn die später roth werdenden Blätter welk waren. Wirklich hatte schwaches Begiessen den erwarteten Erfolg.”) Jedoch muss derselbe nicht der mangelhaften Wasserzufuhr als solchen zugeschrieben werden, vielmehr ist, in Uebereinstimmung mit dem bisher Ge- sagten, die Deutung gestattet, dass durch die gehemmte Wasser- zufuhr auch die Wanderung der organischen Stoffe in den nicht mehr im gewöhnlichen und ausreichenden Grade imbibirten Geweben verzögert oder ganz unterdrückt wird. Es ist auch zu beachten, ') Er experimentirte mit Zilium Martagon, Ilex aquifolium und Hydrocharis. >) Molisch’ Versuchspflanzen waren: Peireskia aculeata, Tradescantia zebrina, Panicum variegatun und Fuchsia sp. Ich konnte dasselbe an einem abgeschnittenen und trocken gehaltenen Zweige von Myrtus Italica sehen. 8 dass in den Ringelungsversuchen der Wasserstrom nicht unter- brochen war. Nach Obigem ist es ferner sehr erklärlich, warum in den Versuchen Molisch’s Anthokyan auftrat, wenn er den Zweig bis auf zwei Drittel des Querdurchmessers einschnitt, da ja dadurch eben, wie gesagt, auch die Rinde verletzt wurde. Molisch verdanken wir einige weitere, hochinteressante An- gaben. Er fand, dass junge Pflänzchen von Perilla nankinensis und /resine Lindeni in stickstofffreier Nährlösung auffallend röther wurden als in stiekstoff hältiger. Ob da dem Stickstoffe eine speeifische Bedeutung zukommt oder nur der Umstand massgebend ist, dass im ersten Falle die ungewöhnliche Zusammensetzung der Nährstoff- lösung auch eine Störung der Stoffleitung bewirkt, muss dahingestellt bleiben. Jedoch könnte man die letztere Erklärung heranziehen, um es plausibel zu machen, dass (nach Molisch) die Anthokyanbildung in Jungen Keimlingen von Mais in den Wurzeln und im Stengel in dem Falle gefördert erscheint, wenn sie statt in Brunnenwasser sich in destillirtem Wasser befinden. Hieher gehört auch die That- sache, die Overton berichtet, dass nämlich bei geringerem Gehalte an Nährsalzen die Rothfärbung viel leichter eintritt. Dazu muss jedoch Folgendes bemerkt werden: Da im Allgemeinen Concentration der Nährsalze hemmend auf die Wasserverdunstung einwirkt, also den Transpirationsstrom herabsetzt, so wäre gerade im Gegentheile zu erwarten, dass in Lösungen mit schwächerem Salzgehalte die Rothfärbung keine För derung erfährt. Wenn Letzteres dennoch der Fall ist, so weist das darauf hin, dass wir die Ursache der Anthokyanbilduug in diesem Falle nicht einfach in einer Hemmung des Transpirationsstromes und dadurch herabgesetzter Leitungsfähigkeit für organische Sub- stanzen, sondern in einer anderen Richtung zu suchen haben. Möglicherweise kommt es nämlich auf eine ganz speeifische Wirkung des einen oder des anderen Nährstoffes (oder mehrerer derselben) an. Jedoch fehlen hierüber weitere Versuche, die vielleicht über die Bildungsgeschichte des Anthokyans wesentliche Aufschlüsse zu geben im Stande wären. Gerade so, wie einige Fälle bekannt geworden sind, in denen der Process der Chlorophylibildung, in der Regel an eine bestimmte Lichtstärke gebunden, auch im Dunkeln vor sich geht, so wird auch angegeben, dass in gewissen Ausnahmsfällen das Anthokyan sich unabhängig vom Lichte bilden kann,') während sonst bekanntlich im Schatten die Rothfärbung nicht oder wenigstens später und weniger intensiv als im Lichte auftritt. Es gehört für gewöhnlich eine Lichtintensität von bestimmter Höhe dazu, braucht aber keines- wegs sehr starkes oder gar direetes Licht zu sein. Es genügt häufig diffuses Licht von mässiger Stärke, besonders gegen den Herbst zu. Doch wirkt intensiveres Licht stärker als schwächeres. ') Derartige Fälle bei Laurent und Räthay (l. e. S. 6), welcher diese Unabhängigkeit vom Lichte für den Farbstoff der blauen Weinbeere angibt, 9 Ob man für beide Extreme dieselbe Endursache annehmen darf, bleibt zweifelhaft. Es fällt schwer, die fördernde Wirkung des Lichtes auf die Anthokyanbildung vom Gesichtspunkte einer directen Hemmung der Stoffleitung zu erklären. Hingegen hätte die Annahme etwas für sich, dass die im Lichte geförderte Assimilation unter Umständen das normale Verhältniss zwischen Menge der Assimilationsproduete und Menge der wandernden Stoffe zu verschieben, deren Gleich- gewicht zu stören im Stande sei. Ob hiemit schon der ganze Einfluss des Lichtes erschöpft und erklärt wäre, ist allerdings fraglich. Ob, beziehungsweise in welchem Verhältnisse die Anthokyan- bildung zur Assimilation steht, ist noch genauer zu untersuchen. Es werden Fälle angeführt, welche theils für, theils gegen eine Beziehung des Öhlorophylis zum genannten Processe sprechen. (Vergl. Rathay, S. 5 und 6.) Molisch hat durch seine Welkungsversuche gefunden, dass mangelhafte Wasserzufuhr Rothfärbung hervorruft. Wir haben, namentlich mit Rücksicht auf den Ausfall der Ringelungsversuche, jedoch den Schluss gezogen, dass der Wassermangel nicht direct, sondern erst mittelbar mit der Anthokyanbildung im Zusammen- hange steht, nämlieh Störungen in der Stoffleitung verursachend. Molisch stellt vermuthungsweise auch die Möglichkeit auf, der Wassermangel rufe Assimilationsstörungen hervor, welche ihrerseits zur Rothfärbung führten. Diese Möglichkeit ist nicht von Vorn- herein abzuweisen, doch darf sie auch nicht ohneweiters ver- allgemeinert werden. Denn speciell in meinen Ringelungsversuchen sind die sich röthenden Blätter nicht welk gewesen. und wenn sie auch in der Folge weniger transpirirten als grüne Blätter, so ver- fügten sie doch über eine genügende Wassermenge, die (nach Analysen Räthay's) hinter der der grünen Blätter nicht zurück- bleibt. Es ist also nicht recht einzusehen, weshalb in diesem Falle die Assimilation hätte (unmittelbar) gestört sein sollen. OÖverton hat in seiner Arbeit über eine günstige Einwirkung von Lösungen von Aethyl- und Amylalkohol, Aceton und Aethyl- äther auf die Rothfärbung (bei Lilium Martagon) berichtet. Die dabei angewandte Concentration gibt er als hinreichend gross an, so dass dadurch die direct in die Lösung gebrachten Pflanzen nar- kotisirt werden konnten. Diese Versuche führten ihn dazu, die Deutung zu versuchen, dass durch die oben genannten Lösungen in Folge Narkose oder noch tiefer greifender Schädigung der Zellen die Ableitung der Assimilationsproducte aus den Blättern stark verzögert oder ganz aufgehoben werde; eine will- kommene Uebereinstimmung mit meiner Anschauung. Es erübrigt noch, kurz die Erscheinungen der normalen Herbst- röthung in's Auge zu fassen. Wir finden zwischen dem Vorgange der Verfärbung nach mechanischen Verletzungen und dem Processe der herbstlichen Anthokyanbildung auffallende Aehnlichkeiten im äusseren Aussehen, 10 in der Reibenfolge des Sichverfärbens, in der Abhängigkeit von äusseren Umständen, speciell vom Lichte, zum Theile auch in der ehemischen Zusammensetzung, wie im Besonderen Räthay be- ‘ züglich Säure- und Wassergehalt an Rebenblättern gezeigt hat. Diese Thatsachen gestatten uns auch, in beiden Fällen im Wesentlichen gleiche Ursachen als wirksam anzunehmen. Wir haben bei Verletzungen mechanischer Art die Roth- färbung zurückgeführt auf eine Herabsetzung der Leitungsfähigkeit für gewisse Stoffe, oder auf die Aus- bildung eines ungewöhnlichen, d. h. eines Missverhält- nisses zwischen Assimilation und Stoffleitung. Jedoch wird dasselbe bei den hohen Spätsommertemperaturen eben nur durch das gewaltsame Mittel der Verwundung herbeigeführt. Darum müssen im Herbste, bei verminderten Wärmeverhältnissen, natür- liehe Mittel vorhanden sein, welche im Grossen und Ganzen die- selbe Störung bewirken. Es liegt nahe, an die geänderten Temperaturverhältnisse selbst zu denken. Niedrige Temperaturgrade haben nach Overton's zu allen Jahreszeiten gelungenen Versuchen die Anthokyanbildung günstig beeinflusst, so dass dieselbe Einwirkung auch bei der natür- liehen Herbstfärbung anzunehmen gestattet ist. Jedoch werden die Wärmeverhältnisse für die laubabwerfenden sommergrünen Holz- gewächse unserer Flora nicht von derselben Bedeutung sein wie für die winterliche Röthung der Immergrünen. Das Wesentliche an der Wirkung verringerter Temperaturen dürfte wohl in der dadurch bedingten Verlangsamung des Stoffwechsels im Sinne der bisherigen Darstellung zu suchen sein, welche es uns somit gestattet hat, eine Reihe von Fällen von Anthokyanbildung von einem einheitlichen Ge- sichtspankte aus zu betrachten und auch für den normalen Process der herbstlichen Rothfärbung einen damit im Einklange stehenden Erklärungsversuch anzudeuten Literatur. Golladon in Memoires de la societe de physique et histoire naturelle de Geneve, t. XXI. Laurent in Comptes rendus de la Societe botan. de Belgique 1890. Molisch, Blattgrün und Blumenblau. [Schriften des Ver. zur Ver- breitung naturwiss. Kenntnisse, Wien 1889/90, XXX.] OÖverton, Beobachtungen und Versuche über das Auftreten von rothem Zellsaft bei den Pflanzen. [Pringsheim’s Jahrbücher für wissen- schaftl. Botanik, Bd. XXXIII, H. 2.] — Hier auch Literaturübersicht. Räthay, Ueber eine merkwürdige, durch den Blitz an Vitis vinifera hervorgerufene Erscheinung. [Denkschriften der math.-naturwiss. Classe der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, LVIII, 1891.] Wiesner, Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holzgewächse. [Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, LXIV, 1871.] 11 Zur Pilzflora Tirols. Von H. und P, Sydow (Berlin). Die in folgendem Verzeichnisse angeführten Arten wurden von mir im Monate Juli d. J. in den Tiroler Alpen gesammelt. Aus- gangspunkt meiner Exeursion war Bozen, die Endstation der Blaser bei Steinach. Das grösste Interesse gewährten mir die Uredineen, und nehmen dieselben daher in dem Verzeichnisse auch die erste Stelle ein. Es glückte mir, mehrere für die Wissenschaft neue Arten aufzu- finden. Einige weitere Arten sind neu für die Pilzflora Oesterreichs, zu mehreren Arten konnten neue Nährpflanzen nachgewiesen werden. Von pflanzengeographischem Interesse sind besonders die bis- her nur aus Skandinavien bekannten Arten, Puccinia Jueliana und P. septentrionalis. Auffallend war für mich die Pilzarmuth oberhalb der Baumgrenze; ich suchte in diesen Regionen oft stundenlang vergebens nach Parasiten. Die reine Bergesluft verbunden mit der verhältnissmässig niederen Temperatur sind hierfür wohl die mass- sebenden Factoren. Im Anschluss an das Verzeichniss der gesammelten Pilze folgt eine Uebersicht und Beschreibung aller bisher auf Crepis-Arten ge- fundenen Uredineen. Obgleich über die Crepis-Puceinien in neuerer Zeit mehrfach berichtet worden ist, so erschien doch eine Neu- bearbeitung nöthig. Gerade die Tiroler Funde beweisen, dass die Örepis-Uredineen in systematischer Hinsicht noch nicht genügend erforscht waren. Berlin, im November 1900. P. Sydow. Wir geben zunächst das Verzeichniss der in Tirol gesammelten Pilze. Hymenomycetes. Gyrocephalus (Pers.) G. rufus (Jacq.) Bref. Auf Holzstückchen im Padasterthal bei Steinach. Exobasidium W oron. E. Vaceinü Wor. Auf Arctostaphylos Uva-ursi bei Nesselbrunn bei Bozen. — Der Pilz ist wunderschön entwickelt. Er trat auf fast allen Blättern des etwa einen Quadratmeter Raum einnehmenden Exemplares der Nährpflanze auf und fielschon von Weitem durch die intensive gelb- braune Farbe der Blattoberfläche auf. Die Sporen sind durchschnittlich grösser als bei den Formen auf Vaccinium Myrtillusund Y. Vitis- Jdaea. Vielleicht ist diese Form als eigene Art zu betrachten. Ustilagineae. Ustilago Pers. U. perennans Rostr. Auf Arrhenatherum elatius bei Brennerbad. 12 U. Scabiosae (Sow.) Wint. Auf Knautia arvensis var. dipsacıfolia auf Wiesen im Gsehnitz- thale. — Der Pilz trat hier recht häufig auf und hatte fast sämmt- liehe Blütenköpfe der Nährpflanzen zerstört. U. Thlaspeos Beck. Auf Thlaspı alpestre bei Gossensass. U. Tragopogi (Pers.) Schroet. Auf Tragopogon major bei (Gossensass. — Die Blätter und Stengel derselben Individuen, welche dieses Ustilago trugen, waren reich von Puccinia Tragopogi befallen. U. violacea (Pers.) Fuck. Auf Silene inflata. Seiseralpe. Cintractia Cornu. ©. Caricis (Pers.) P. Magn. Auf Carex capillaris im Gschnitzthal; auf €. firma bei Brenner- bad; auf CO. laevis am Blaser bei Steinach; auf ©. montana auf der Seiseralpe; auf ©. ornithopoda am Schlern (Aufstieg von Völs) und im Gschnitzthal. ©. Ischaemi (Fekl.) Syd. Auf Andropogon Ischuemum recht häufig an der Wasser- strasse in Bozen. — Diese Art ist wohl besser zu dieser Gattung zu stellen; auch von Dietei wurde hierauf schon in Engler’s Pflanzenfamilien hingewiesen. Entyloma De By. E. Calendulae Oud. Auf Bellidiastrum Micheli bei Gupp bei Sterzing. Selten. Urocystis Rabh. U. Anemones (Pers.) Schroet. Auf Trollius europaeus. Seiseralpe. Selten. Uredineae. Uromyces Lk. U. Alchemillae (Pers.) Fuck. — II, II. Auf Alchemilla vulgaris. Seiseralpe, Sterzing, Brennerbad, Blaser bei Steinach. — Der Pilz tritt recht häufig auf. Die be- fallenen Blätter sind gewöhnlich etwas länger gestielt, kleiner und fallen durch ihre bleiche Farbe auf. U. Cacaliae (DC.) Ung. Auf Adenostyles albifrons in der Gilfenklamm bei Sterzing, ferner im Padasterthale bei Steinach. Südlich von Sterzing wurde diese Art, welche in Nordtirol und besonders in den bayerischen Alpen sehr häufig auftritt, nicht beobachtet; dieselbe besitzt kein Aeeidium. U. caryophyllinus (Schrank) Wint. — II, III. Auf Dianthus silvestris bei Waidbruck; auf den Blättern und Stengeln von Tunica Saxifraga auf einer Mauer an der Wasser- strasse in Bozen. — Beide Nährpflanzen sind neu für diesen Pilz. Auf letzterer tritt derselbe in recht charakteristischer Weise auf. Die Uredosori sind oft von Darluca Filum Biv. befallen. 13 U. Fabae (Pers.) De By. — I, II, III. Auf Orobus niger bei Nesselbrunn bei Bozen; auf Orobus variegatus bei Kollern bei Bozen und auf dem Mendelgebirge: auf Vieia Gerardi auf dem Mendelgebirge (neue Nährpflanze). — Auf allen Nährpflanzen wurde die Aecidium-Generation zusammen mit der Uredo- und Teleutosporenform gefunden. D. Genistae-tinctoriae (Pers.) Fuck. — I, II. Auf Cytisus falcatus und C. hirsutus auf dem Mendelgebirge bei Bozen; auf Genista germanica bei Virgl bei Bozen. U. Hedysari-obscuri DC. — I, II. Auf Hedysarum obscurum auf der Amthoralpe bei Gossen- sass. — Das Aeecidium tritt in zwei Formen auf. Entweder sind die Aecidien einzeln unregelmässig über die untere Blattfläche zer- streut, oder sie stehen in kreisrunden, 1—3 mm messenden Gruppen beisammen. Beide Sporenformen treten zu gleicher Zeit auf. U. lapponicus Lagh. — I, II. Auf Blättern und seltener Blattstielen von Astragalus alpınus auf der Seiseralpe. — Diese Art ist die häufigste Uredinee auf der Seiseralpe; sie findet sich hier in Tausenden von Exemplaren. Schon von Weitem machen sich die bleichen, die Aecidien tragen- den Blätter bemerkbar. Fast stets sind sämmtliche Blätter der Nähr- pflanze vom Pilze befallen. Dies lässt auf ein perennirendes Mycel des Pilzes schliessen. Während die Aecidien nur auf den Theil- blättehen auftreten, findet man häufiger die Teleutosporen auch auf den Blattstielen. Lagerheim stellte (Bot. Not. 1890, p 272) zu seinem Uromyces lapponicus das Aeccidium Astragali-alpini Erikss. Diese Zusammenstellung wurde von Eriksson (Bot. Not. 1891. p. 40) verworfen. Juel’s Beobachtungen (Oefvers. k. Vet.-Akad. Förh. 1894, p. 416) lassen auf die Zusammengehörigkeit beider Formen schliessen. Bubäk schreibt nun neuerdings (Oest. bot. Zeitschr. 1899, Nr. 4): „Ob dieses Aecidium, welches in den Alpen verbreitet zu sein scheint, wirklich zur Lagerheim’schen Art ge- hört, oder ob es ein selbstständiges, isolirtes Aecidium ist, oder ob es zu einer heteröcischen Art gehört, ist bisher nicht erwiesen worden.“ Ohne Zweifel ist diese Art in den Alpen weit verbreitet. Die auf der Seiseralpe gefundenen Exemplare zeigen auf's Deut- lichste, dass das Aecidium in den Entwicklungskreis des Uromyces gehört. Die Teleutosporensori stehen nicht nur zwischen den Aecidien, sondern sie brechen in vielen Fällen direet aus den alten Aecidien- bechern hervor. Durch diese Funde ist jeder Zweifel an der Zuge- hörigkeit beider Fruchtformen gehoben. Uredo besitzt die Art nicht. U. minor Schroet. — ], II. Auf Trifolium montanum, Hühnerspiel und Amthoralpe bei Gossensass, Badalpe bei Brennerbad, Blaser bei Steinach. — Auf dem „Hühnerspiel“ fand sich nur das Aecidium, auf dem „Blaser“ dagegen nur die Teleutosporenform. U. Silenes (Schleeht.) Fuck. — I, I, I. 14 Auf Silene italica an der Mendelstrasse bei Bozen; - aut S. nutans auf dem Kollern bei Bozen. U. Solidaginis (Sommf.) Niessl. Auf Solidago Virguurea in der Gilfenklamm bei Sterzing. U. Trifolii (Hedw.) Lev. Auf Trifolium repens bei Nesselbrunn bei Bozen. U. Valerianae (Schum.) Fuck. — I, 11. Auf Valeriana tripteris auf dem Mendelgebirge bei Bozen (II) und bei Gupp bei Sterzing (I). — Die Uredoform dieses Pilzes trat überall häufig auf, das Aecidium scheint dagegen auf dieser Nährpflanze recht selten zu sein. Pucecinia Pers. P. Aecidii-Leucanthemi Ed. Fisch. — 1. Auf Leucanthemum vulgare. Seiseralpe, Hühnerspiel bei Gossen- sass, Badalpe bei Brennerbad. — Dies Aecidium ist in den Alpen nicht selten, doch fand es sich stets nur zerstreut in einzelnen Exemplaren. P. Aegopodii (Schm.) Lk. Auf Aegopodium Podagraria nur einmal im Padasterthale bei Brennerbad gefunden. P. Agrostidis Plowr. — 1. Aecidium auf Aguwilegia atrata aut dem Mendelgebirge bei Bozen. P. alpestris Syd.n. sp. Auf Crepis alpestris auf der Seiseralpe. P. alpina Fuck. Auf Viola biflora bei Brennerbad. — Die Art ist sehr häufig mit Synchytrium alpinum vergesellschaftet. P. Anemones-virginianae Schw. Auf Atragene alpina, Badalpe bei Brennerbad und Blaser bei Steinach. — Der Pilz wurde nur auf dieser Nährpflanze gefunden. Die in unmittelbarer Nähe wachsenden Pflanzen von Pulsatilla alpina waren völlig pilzfrei. Wir dürften es hier auch mit einer specialisirten Form dieser Art zu thun haben, welche nur auf dieser Nährpflanze auftritt. P. annularis (Str.) Wint. Auf Teucrium Chamaedrys an der Mendelstrasse bei Kaltern. P. Arenariae (Schum.) Schroet. Auf Moehringia muscosa im Grödener Thal bei St. Ulrich. P. Bistortae (Str.) DC. Auf Polygonum viviparum, Seiseralpe, Brennerbad, Gschnitz- thal ete. Wohl die häufigste Uredinee in den Tiroler Alpen. Eifrig wurde nach einem diese Art etwa begleitenden Aecidium gesucht, doch war alle Mühe vergebens. Es werden von einigen Forschern verschiedene Aecidien auf Umbelliferen als in den Entwicklungs- kreis dieser Art gehörend gestellt, so z. B. die Aecidien auf Cono- podium denudatum, Angelica silvestris, Meum Mutellina. Die in 15 Tirol gemachten Beobachtungen lassen jedoch vermuthen, dass diese Art — wenigstens dort — kein Aecidium besitzt. Sollten die ge- nannten Aecidien wirklich zu der P. bBistortae gehören, so stellt letztere Art eine Sammelspecies dar, die dann je nach dem Vor- kommen ihrer Aecidien in verschiedene biologische Arten zu zer- legen wäre. Jedenfalls bedürfen die Umbelliferen-Aecidien noch sehr sorgfältiger Untersuchungen; sie dürften leicht zu Täuschungen Ver- anlassung geben. P. bullata (Pers.) Schroet. — II, II. Auf Peucedanum Cervaria häufig bei Virgl bei Bozen. P. Carduorum Jacky. — IL, II. Auf Carduus defloratus, Seiseralpe; auf C. viridis in der Gilfenklamm bei Sterzing. P. Caricis-frigidae Ed. Fisch. — 1. Auf Cirsium spinosissimum auf der Seiseralpe. P. Carlinae Jacky. — LU, II. Auf Carlina acaulis auf dem Blaser bei Steinach. P. Centaureae Mart. — U, II. Auf Oentaurea coriacea, Seiseralpe. P. conglomerata (Str.) Kze. et Schm. Auf Homogyne alpina auf dem Blaser bei Steinach. P. erepidicola Syd.n. sp. Auf Orepis tarawacıfolia auf dem Blaser bei Steinach. dioicae P. Magn. — I, II, III. Aecidium auf Cirsium heterophyllum im Gschnitzthale, Uredo und selten Teleutosporen auf Carex Davalliana ebenda. — Die Zu- sehörigkeit dieser beiden Fruchtformen ist zweifellos. Beide Nähr- pflanzen wuchsen an der Fundstelle in grosser Zahl. Doch nur diejenigen Cirsium-Pfianzen wiesen das Aecidium auf, welche direct zwischen den mit Puccinia befallenen Carex-Pflanzen standen, um- gekehrt zeigte das Aecidium stets auch die Anwesenheit der Pucei- nia an. Zwischen pilzfreien Carex-Rasen wurde niemals das Aeci- dium auf Cirsium beobachtet. P. Epilobii-tetragoni (DC.) Wint. — I, IL, I. Auf Epilobium alpinum in einer Schlucht bei Brennerbad; auf Epilob. trigonum ebenda. — Auf beiden Nährpflanzen ist na- mentlich das Aecidium wunderschön entwickelt. Die ganze Unter- seite der Blätter ist von den einzelnen dicht beisammen stehenden Aeeidienbechern bedeckt. Die vom Pilze befallenen Pflanzen von Epel. trigonum waren schlanker und höher als die gesunden Exem- plare, bei E. alpinum verursachte dagegen der Pilz meist nur eine zwerghafte Entwicklung der Nährpflanzen. P. Festucae Plowr. — I, I. Aecidium auf Lonicera Xylosteum auf dem Kollern bei Bozen und bei Waidbruck, Uredo auf Festuca spec. bei Waidbruck. — Die Festuca-Pilanzen standen direct unter dem die Aeeidien tragen- den Lonicera-Strauche und sind wohl ohne Zweifel von diesem Aecidium infieirt worden. \ 1 16 P. firma Diet. — 1. Auf Bellidiastrum Micheli«, Schlern, Seiseralpe ete., überall häufig. P. Gentianae (Str.) Lk. — I I, I. Auf Gentiana excisa am Hühnerspiel bei Gossensass und auf der Badalpe bei Brennerbad. — Das Aecidium tritt hier an den bereits abgeblühten Stengeln auf und ruft verschiedene Verkrüm- mungen derselben hervor. — Selten. P. graminis Pers. — 1. Auf Berberis vulgaris bei Virgl bei Bozen und bei Waid- bruck. — Die Aecidien von letzterem Orte waren von Tuberculina persicina befallen. P. Hieracii Mart. — II, II. Auf Hierarium spec. bei Bozen und an vielen anderen Orten. P. Huteri Syd.n. sp. Auf Saxifraga mutata, Brennerbad. Soris teleutosporiferis amphigenis, sparsis v. aggregatis, in- terdum confluenrtibus, mediocribus, rotundatis v. irregularibus, epi- dermide vesiculosa cinerea diutius tectis, dein, ea fissa, einetis, pulverulentis, fusco-ferrugineis; teleutosporis oblongis, apice semper papilla dilutiore usque 8 « longa praeditis, medio constrietis, basi rotundatis v. saepius attenuatis, punctatis, flavo-brunneolis, 35—54 — 13'/,—19; pedicello hyalino, tenui, dimidiam sporae aequante. Diese neue Art steht habituell der Pucc. Pazschkei Diet. auf Sazxifraga elatior sehr nahe und ist äusserlich wohl gar nicht von derselben zu unterscheiden. Pucc. Pazschkei besitzt jedoch deutlich warzige, kleinere, am Scheitel nicht mit einer Papille versehene Sporen und ist also durch diese Merkmale von der neuen Puce. Huterı hinreichend verschieden. Im Bau der Sporen nähert sich letz- tere Art dagegen mehr der Pucc. Jueliana Diet. auf Sazifraga atzoides. Auch bei dieser Art besitzen die Teleutosporen am Scheitel eine Papille, welche jedoch kleiner ist und zuweilen ganz fehlt; ferner sind die Sporen dieser Art sehr feinwarzig, während Puce. Huteri höchstens punktirte Sporen besitzt. Mit den übrigen auf Saxıfraga vorkommenden Puceinien hat die neue Art keine Ver- wandtschaft. Wir benennen diese neue Art zu Ehren des Herrn R. Huter., des berühmten Erforschers der Tiroler Flora. P. Jueliana Diet. Auf Sazıfraga aizoides in einer Schlucht bei Brennerbad. Selten. P. Lactucarum Syd. nov. nom. Auf Blättern und Stengeln von Lactuca perennis bei Nessel- brunn bei Bozen und im Grödener Thale bei St. Ulrich. Gestützt auf seine Culturversuche trennt Jacky in seiner Be- arbeitung der Compositen bewohnenden Puceineen diese Art von Pucc. Prenanthis ab und führt sie unter dem Namen Pucc. Chon- drillae Cda. auf. Er vereinigt mit dieser Art noch vorläufig die auf Chondrilla juncea vorkommende Puccinia. Beide Pueeinien sind 17 jedoch zwei weit von einander verschiedene Arten, denn die auf Lactuca-Arten wohnende Puccinia besitzt Aecidium, Uredo und Teleutosporen und gehört zum Typus der Pucc. Prenanthis, wäh- rend die auf Chondrilla juncea lebende Puccinia nur Uredo und Teleutosporen besitzt und zum Formenkreis der Pucc. Hieracii ge- hört. Für letztere Art existirt noch kein Name; sie mag daher als Puccinia Chondrillina Bubäk et Syd. nov. spec. bezeichnet werden. Für die Lactuca-Puccinia gibt es den von Üorda aufgestellten Namen Pucc. Chondrillae Gda. Diese Art fand Corda zuerst auf Ohondrilla muralis — Lactuca muralis. Da jedoch jetzt niemand mehr die Lactuca-Arten mit dem Namen Chondrilla bezeichnet, so würde es nur Verwirrung geben, wollte man für die Lactuca- Puccinia den Gorda’schen Namen lassen. Auch ein anderes Syno- nym dieser Art, Aecidium Lactucae Opiz., kann nicht für die Art- benennung in Betracht kommen, da es schon eine Pucc. Lactucae Diet. gibt. Die auf Lactuca-Arten im mittleren Europa so häufig auftretende Puccinia ist deshalb mit dem neuen Namen Pucce. Lactucarum Syd. zu bezeichnen. P. Leontodontis Jacky. U, II. Auf Leontodon incanus bei St. Ulrich im Grödener Thale, auf ZL. pyrenaicus auf dem Kollern bei Bozen. P. Menthae Pers. — Il, II. Auf Mentha aquatica bei Brennerbad. P. Morthieri Koern. Auf Geranium silvaticum auf dem Mendelgebirge bei Bozen. Selten, nur auf einer Pflanze gefunden. P. Mougeotii Lagh. — U, II. Auf Thesium alpinum auf dem Blaser bei Steinach. Neu für Tirol. Eine gute, sehr leicht zu erkennende Art. P. oblongata (Lk.) Wint. — U, II. Auf Luzula nivea bei Virgl bei Bozen. Neue Nährpflanze. P. Oreoselini (Str.) Koern. — II. Auf Peucedanum Oreoselinum, Runkelstein bei Bozen. P. Passerinii Schroet. — I, IL III. Auf Thesium montanum bei Virgl bei Bozen. Die Nährpflanze ist neu. Wir stellen diesen Pilz hierher, obgleich die Teleutosporen nicht völlig der Originaldiagnose entspreehen. Dieselben sind nur sehr feinwarzig. Bei der echten Art auf Thesium ebracteatum sind die Sporen bedeutend warziger. Die Art auf Th. montanum hält die Mitte zwischen P. Thesii und P. Passerinii. Vielleicht ist sie als eigene Art aufzufassen. P. Pazschkei Diet. Auf Saxifraga Atzoon im Padasterthal bei Steinach. Sehr selten. P. persistens Plowr. — I , Aecidium auf Thalictrum foetidum bei St. Ulrich im Grödener ale. P. Poae Niels. — I, II. Auf Poa nemoralis var. firmula in der Gilfenklamm bei Sterzing. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1901. 2 18 P. Pulsatillae Rostr. Auf Pulsatilla vernalis am Hühnerspiel bei Gossensass; auf P. montana bei Virgl bei Bozen. P. septentrionalis Juel. — I], 11. Aecidium auf Thalictrum alpinum auf der Seiseralpe, Uredo auf Polygonum Bistorta ebenda. Neu für Tirol. Die Art war bis- her nur aus Skandinavien bekannt. P. Sesleriae Reich. — 1. Auf Rhamnus saxatilis auf dem Mendelgebirge bei Bozen. P. silvatica Sehroet. — II, II. Auf Carex pallescens bei Waidbruck. P. Soldanellae (DC.) Tuck. — 1. Auf Soldanella alpina, montana, pusilla an vielen Orten be- obachtet. Der Pilz ist sehr häufig in Tirol, doch wurde stets nur das Aecidium angetroffen. P. Tragopogonis (Pers.) Cda. — II, III Auf Tragopogon major im Gsehnitzthale; auf 7. pratensis bei (Hossensass. P. Valantiae Pers. Auf Galium vernum bei Waidbruck. P. Virgaureae (DC.) Lib. Auf Solidago Virgaurea in der Gilfenklamm bei Sterzing. Melampsora Cast. M. farinosa (Pers.) Schroet. Auf Salix caesia im Gsehnitzthale. M. Galit (Link) Wint. — ]I. Auf Galium silvestre var. alpestre bei Brennerbad. M. Pirolae (Gmel.) Schroet. Auf Pirola secunda, Gupp bei Sterzing. M. Tremulae Tul. Auf Populus Tremula auf dem Kollern bei Bozen. Puecciniastrum Ötth. P. Epilobii (Chaill.) Otth. — U. Auf Epilobium angustifolium, Gupp bei Sterzing. P. Polypodii (Pers.) Diet. — 1. Auf Oystopteris fragilis, Gupp bei Sterzing. Calyptospora J. Kühn. 0. Goeppertiana Kühn. Auf Vaceinium Vitis Idaea, Gupp bei Sterzing. Chrysomyxa Üng. O. Rhododendri (DC.) De By. — II, III Auf Rhododendron ferrugineum und hirsutum am Schlern. Häufig. Gymnosporangium Hedw. G. juniperinum (L.) Fr. — 1. Auf Sorbus Aucuparia auf dem Kollern bei Bozen. 19 @. tremelloides Al. Br. — 1. Auf COotoneaster tomentosa und Sorbus Aria auf dem Mendel- gebirge bei Bozen. Phragmidium Ik. Ph. fusiforme Schroet. — II, II. Auf Rosa alpina bei Gossensass und Brennerbad. Ph. Potentillae (Pers.) Karst. — 1. Auf Potentilla impolita bei Nesselbrunn bei Bozen; auf P. minima, Hühnerspiel bei Gossensass. Beides neue Nährpflanzen. Ph. Rubi-Idaei (DC.) Karst. — 1. Auf Rubus Idaeus bei Gossensass. Ph. violaceum (Sehultz.) Wint. — I. Auf Rubus candicans bei Virgl bei Bozen. Coleosporium Lev. CO. Campanulae (Pers.) Lev. Auf Campanula Trachelium auf dem Mendelgebirge bei Bozen; auf Phyteuma Michelii im Vennathale am Brenner. CO. Cacaliae (DC.) Auf Adenostyles albifrons im Padasterthal bei Steinach. Triphragmium Lk. T. echinatum Lev. Auf Meum Mutellina auf dem Blaser bei Steinach. Caeoma Lk. C. Laricis (West.) Hartig. Auf Larix europaea auf dem Kollern bei Bozen. Aecidium Pers. Ae. Aconiti-Napelli (DC.) Wint. Auf Aconitum Stoerkeanum, Seiseralpe. Ae. Adenostylis Syd.n. sp. Pyenidiis epiphyllis, in greges parvos dispositis, flavo-melleis; aecidiis hypophyllis, maculis orbieularibus flavo-brunneis usque 1 cm diam. insidentibus, in greges saepe totam maculam oceupantes con- gestis, cupulato-explanatis, margine albido laeiniato latiuseulo; aeeci- diosporis globosis v. angulato-globosis, subtiliter granulatis, auranti- acıs, 17—26 u diam. Auf Adenostyles albifrons in der Gilfenklamm bei Sterzing. -— Es ist dies das Aecidium, welches bisher zu Uromyces Cacaliae gerechnet wurde. Ed. Fischer zeigte durch Culturversuche, dass dieser Uromyces kein Aecidium besitzt, sondern dass die Teleuto- sporen desselben direct wieder Teleutosporen erzeugen. Das Aeeci- dium auf dieser Nährpflanze gehört demnach in den Entwicklungs- kreis einer bisher noch unbekannten Art oder es ist als ein voll- ständig isolirtes zu betrachten. Dies Aecidium tritt auch auf anderen Adenostyles-Arten auf und ist schon mehrfach gefunden worden. Ae. Cardui Syd.n. sp. Pyenidiis epiphyllis, gregariis, flavo-melleis; aeeidiis hypo- phyllis, maeulis orbieularibus v. irregularibus flavis vel flavo-brun- 2* 20 neis ca. '/, em diam. insidentibus, in greges orbiculares totam maculam oceupantes insidentibus, cupulato-eylindraceis, margine albido, laciniato; aecidiosporis globoso-angulatis v. angulatis, sub- tiliter granulosis, aurantiacis, 13—22 u diam. Auf Carduus defloratus, Seiseralpe. — Das erste auf Carduus beobachtete Aeceidium, das wahrscheinlich in den Entwieklungskreis einer heteröeischen Puccinia gehört. Ae. Orepidis-incarnatae Syd.n. sp. Auf Crepis incarnata, Seiseralpe. Ae. Pastinacae Rostr. Auf Pastinaca sativa, Hühnerspiel bei Gossensass u. Brennerbhad. Ae. Petasitidis Syd. n. sp. Pyenidiis epiphyllis, gregariis, flavo-melleis; aeeidiis hypophyllis, maculis orbieularibus v. irregularibus flavis v. flavo-brunneis usque l em diam. insidentibus, in greges rotundatis dispositis, eupulato- explanatis, margine latiusculo, laciniato; aecidiosporis globosis v. angulatis, subtiliter granulatis, aurantiacis, 19—27 u diam. Auf Petasites tomentosus, Bad St. Isidor bei Bozen. — Es ist dies das in den Alpen auf verschiedenen Petasites-Arten häufig auf- tretende Aecidium, das bisher zu der Sammelart Aec. Compositarum Mart. gestellt wurde. Es gleicht fast vollkommen dem Aec. Adenostylis, doch dürften beide Aecidien zu verschiedenen heteröcischen Puceinien gehören. Ae. Phyteumatis Ung. Auf Phyteuma orbiculare, Brennerbad und Blaser bei Steinach. — Die vom Pilze befallenen Blätter zeichnen sich dureh ihre bleiche Färbung aus; sie sind meist etwas kleiner, dabei aber länger ge- stielt als die gesunden Blätter. Der Pilz ist in den Tiroler Alpen nicht selten; gewöhnlich aber findet man nur hier und da ein von dem Pilze besetztes Blättchen. Ae. Ranunculacearum DC. Auf Ranunculus aureus und rutaefolius am Schlern. Phycomyceten. Cystopus Lev. CO. candidus (Pers.) Lev. Auf Biscutella laevigata, Brennerbad, auf Hutchinsia alpina, Brennerbad. CO. spinulosus De By. Auf Cirsium arvense im Grödener Thale. Plasmopara Schroet. P. nivea (Ung.) Schroet. Auf Archangelica officinalis, Gilfenklamm bei Sterzing. P. pygmaea (Ung.) Schroet. Auf Pulsatilla alpina, Seiseralpe. Synchytrium De By et Wor. S. alpinum Thomas. Auf Viola alpıina, Seiseralpe. 21 S. aureum Schroet. Auf Orepis alpestris, Seiseralpe. Neue Nährpflanze. Urophiyctis P. Magn. U. Kriegeriana P. Magen. Auf Carum Carvi, Seiseralpe und Blaser bei Steinach; auf Pimpinella magna, Seiseralpe. Ascomyceten. Polystigma Pers. P. rubrum (Pers.) DC. Auf Prunus domestica, Sterzing. Pseudopeziza Fekl. P. Cerastiorum (Wallr.) Fekl. Auf Cerastium spec. im Padasterthale bei Steinach. P. Trifolii (Biv. Bernh.) Fuck. Auf Trifolium pratense, Waidbruck. Selerotinia Fuck. S. baccarum Schroet. Auf Vaceinium Myrtillus, Mendelgebirge bei Bozen. Euryachora Fckl. E. stellarıs (Pers.) Fckl. Auf Phyteuma orbiculare, Brennerbad. Fungi imperfecti. Ovularia Sacc. O. ovata (Fekl.) Sacc. Auf Salvia dumetorum, Mendelstrasse bei Bozen. In vorstehendem Verzeichnisse sind Puccmia alpestris, P. crepidicola und Aecidium Ürepidis-incarnatae als nov. spec. auf- gestellt worden. Dies veranlasste uns, die auf COrepis-Arten auf- tretenden Uredineen einer eingehenden Untersuchung zu unterzieben, und dies umsomehr, als uns ein sehr reiches Material zur Ver- fügung stand. Wir geben in Folgendem eine Uebersicht und Beschreibung sämmtlicher bisher auf der Gattung Crepis gefundenen Uredineen. Geschichtliches: Von älteren Autoren wurden die auf Orepis- Arten auftretenden Puceineen zu Puccinia flosculosorum (Alb. et Schw.) resp. P. Hieracii Mart. gestellt. Winter zweigte hiervon, veranlasst durch das eigenartige Auftreten des Aeeidiums, die forma Orepidis-tectorum ab. Diese Form erhob Sehroeter 1887 zur neuen Art P. Orepidis. Im Bull. Soc. Myc. France, Bd. III, be- schrieb Gaillard die Pucc. Crepidis-pygmaeae. 1894 beschrieb Dietel die auf CUrepis paludosa auftretende Art als P. major. P. Hennings beschrieb 1893 die P. Aschersoniana auf Crepis Rueppellüi. Von Juel wurde 1896 die auf Orepis praemorsa gefundene Form 22 als P.variabilis forma Intybi gedeutet. Endlich nannte Bubäk 1898 eine auch auf Crepis biennis auftretende Art P. praecox. Von isolirten Aecidien waren bis dahin auf CUrepis-Arten zwei bekannt, nämlich ein in den Entwicklungskreis der Puce. silvatica sehörendes Aecidium und das Aec. crepidicolum EIl. et Gall. auf Crepis acuminata. Bubaäk unterscheidet in seiner Arbeit „Ueber die Uredineen, welche in Europa auf Crepis-Arten vorkommen“ folgende Arten: Pucc. Crepidis Schroet., P. major Diet., P. variabilis (Grev.) Plowr. f. Intybi Juel, P. praecox Bubäk, P. Hieraeit (Schum.) Mart. und Aecidium zu P. silvatica Schroet. Die von Gaillard aufgestellte Art P. Orepidis-pygmaeae wird von ihm nicht berücksichtigt. — Jacky geht in seiner Abhandlung der „Compositen bewohnenden Puceinien vom Typus der Puccinia Hieracii* auch auf die C'repis- Puceinien ein; doch ist seine Darstellung, so besonders in Bezug auf die P. Orepidis, nicht einwandfrei. Uebersicht der auf Crepis-Arten auftretenden Uredineen. Puceinia. I. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen vorhanden. A. Aecidien gleichmässig über die ganze Blattunterseite und meist über alle Blätter der Nährpflanze verbreitet. P. Crepidis Schroet. b. Aecidien in einzelnen mehr weniger rundlichen Gruppen stehend. a) Teleutosporen deutlich warzig. . . . . P. alpestris Syd. b) Teleutosporen sehr feinwarzig oder punktirt. « Teleutosporen grösser, 30—48 u lang. 1. Auf Orepis paludosa . .P. major Diet. 2. Auf COrepis biennis. . .P. praecox Bubäk. ß Teleutosporen kleiner, 24—37 u lang. 1. Auf Crepis praemorsa .P. Intybi (Juel) Syd. . 2. Auf Crepis aurea . . .P. Crepidis-aureae Syd. 3. Auf Orepis pygmaea . .P. Orepidis-pygmaeae Gaill. II. Nur Uredo- und Teleutosporen vorhanden. Aeeidien fehlend. A. Teleutosporen sehr kurz gestielt. Auf Crepis biennis, blattari- oides, foetida, parvıflora, setosa, taraxacıfolıa, vesi- BEN ee .P. cerepidicola Syd. DB. Teleutosporen länger gestielt (bis 20 u). 1. Auf Orepis acuminata .P. Crepidis-acuminatae Syd. 2. Auf Orepis Rueppellii. .P. Aschersoniana P. Henn. 3. Auf Orepis bursifolia. .P. Scaliana Syd. Aecidium. 4A. Zellen der Aecidiumwand breit elliptisch oder eiförmig, in regulären Reihen liegend. Aecidium zu P. silvatica Schroet. 23 B. Zellen der Aecidiumwand meist elliptisch oder lang deltoidisch, nicht in genau regulären Reihen liegend. 1. Auf Orepis acuminata .Ae. crepidicolum El. et Gall. 2. Auf Orepis incarnata .Ae. Urepidis-ıincarnatae Syd. 3. Auf Crepis montana . .Ae. Orepidis-montanae Syd. Beschreibung der Arten. Pucecinia. Puccinia Orepidis Schroet. in Pilze Schles., p. 319. Litter. Sace. Syll. VII, p. 607; Bubak in Verh. naturf. Ver. Brünn, Bd. XXXVI; Rostr. Svampa fra Finmarken, p. 230; Oud. Rev. Champ., p. 517; Jacky, Composit.-Pucein., p. 7. Abbild. Jacky, 1. e. fig. 3. Exs. Jaez. Kom. et Tranzsch. Fg. Ross. 267; Karst. Fg. fenn. 686; Rabh. Herb. mye. 786; Rabh. Fg. eur. 4121; Schneid Herb. Schles. Pilze 629, 630; Schroet., Pilze Schles. 518; Syd. Mye. march. 512, 1029; Syd. Ured. 16, 116, 869; Thüm. Fe. austr. 941; Thüm. Myc. univ. 1634. Pyenidiis inter aecidia sparsis: aecidiis hypophyllis, confertis, aeque per totam paginam expansis, explanatis, margine albo; aeci- diosporis globosis, aurantiacis, 15—17 u diam.; soris uredospori- feris plerumque hypophyllis, minutis, rotundatis, cinnamomeo-brun- neis; uredosporis globosis, ellipsoideis v. ovoideis, subtiliter acu- leatis, dilute brunneis, 20-25 = 16—20; soris teleutosporiferis hypophyllis, raro etiam epiphyllis, minutis, diu epidermide teetis, atro-brunneis; teleutosporis ellipsoideis v. ovatis, utrinque rotun- datis, medio vix v. non constrietis, subtilissime punctatis, castaneo- brunneis, 20—30 = 17—22, episporio tenui; pedicello hyalino, gra- eillimo. Auf Blättern und Stengeln von Orepis tectorum und ©. virens in Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Holland und Russland. Diese Art ist namentlich in ihrer Aecidiumgeneration sehr charakteristisch und leicht zu erkennen. Das Mycel durchzieht die ganze Nährpflanze. Daher treten meist auch an allen Blättern der- selben die Aecidien auf. Die befallenen Nährpflanzen fallen durch ihre bleiche Farbe auf; sie sind gewöhnlich schlanker, schmäch- tiger, höher als gesunde Exemplare. Die Aecidien entwickeln sich im zeitigen Frühjahre; in älteren Aecidienbechern und zwischen ihnen findet man bereits Uredo und Teleutosporen. Jacky hat offenbar diese Art ganz falsch aufgefasst, da er zu derselben Formen auf Orepis praemorsa, montana, alpestris, biennis bringt, auf welchen niemals die so charakteristische Aeci- diumform gefunden worden ist. Puccinia alpestris Syd. nov. spec. Exs. Syd. Ured. 1474. Pyenidiis amphigenis, melleis; aeeidiis hypophyllis, maculis flavis orbieularibus insidentibus, in greges rotundatos vel ad nervos aut petiolos oblongos dispositis, eupuliformibus, flavis, margine re- 24 flexo, laciniato; aecidiosporis subglobosis vel globoso-angulatis, sub- tiliter verrucosis, hyalino-flavescentibus, 13'/,—19 u diam.; soris uredosporiferis amphigenis, plerumque epiphyllis, sparsis, minutis, pulverulentis, einnamomeis; uredosporis globosis, subglobosis vel late ellipsoideis, echinulatis, brunneis, 24'/,—30 u diam., episporio usque 2'/, u erasso; soris teleutosporiferis amphigenis, plerumque epiphyllis, sparsis, minutis, pulverulentis, obscure brunneis; teleutosporis ovatis vel oblongis, utrinque rotundatis, apice interdum leniter applanatis, medio non vel parum constrictis, verrucosis, obseure castaneo-brunneis, 30—41 = 24—30, episporio tenui: pedicello hyalino, brevissimo. Auf Blättern und Blattstielen von Crepis alpestris auf der Seiseralpe in Südtirol. Alle drei Sporenformen treten zu gleicher Zeit auf. Die Zu- gehörigkeit des Aecidium zu der Uredo- und Teleutosporenform ist zweifellos, da in älteren Aeeidienbechern und unmittelbar zwischen denselben sich schon die letzteren Sporenformen entwickelt haben. — Die Warzen der Teleutosporen sind bei dieser Art am stärksten entwickelt. Puccinia major Diet. in Mittheil. Thür. Bot. Ver. Neue Folge, 1894, Heft VI. Litter. Diet. in Hedw. 1888, p. 303; Sacc. Syll. XIV, p. 310; Jacky Composit. Pucein., p. 49. Synon. Puccinia Lampsanae (Schultz) Fuck. var. major Diet. Hedw. 1888, p. 303. Exs. Fuck. Fg. rhen. 2423; Krieg, Fg. saxon, 1310, 1357; Rabh. Fg. eur. 4023, 4024; Schroet. Pilze Schles. 146; Schultz Herb. norm. 698; Syd. Mye. march. 2917, 4115; Syd. Ured. 321, 920; Thüm. Mye. univ. 323; Vestergr. Microm. 166. Pyenidiis plerumque hypophyllis, maeculis flavis vel flavo-rubris insidentibus; aecidiis hypophyllis, eisdem maculis insidentibus, in greges rotundatos vel ad nervos aut petiolos oblongos dense con- fertis, humilibus, margine albo reflexo laeiniato; aecidiosporis poly- goniis, ovoideis vel rarius subglobosis, subtiliter verrucosis, auran- tiacis, 20—30 = 16—24; soris uredosporiferis amphigenis, minutis, cinnamomeis; uredosporis subglobosis, ellipsoideis vel ovoideis, echi- nulatis, brunneis, 24—30 = 21—26; soris teleutosporiferis amphi- genis, minutis, solitariis, maculis minutis luteolis vel nullis insiden- tibus, atro-brunneis; teleutosporis ellipsoideis vel ovoideis, utrinque rotundatis, medio leniter constrietis, subtilissime verrucosis, eastaneo- brunneis, 33—48 = 22—30, episporio tenui; pedicello brevi, caduco. Auf Blättern von Crepis paludosa und C. grandiflora in Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Schweden, Norwegen. Diese früher zu Pucc. Lampsanae gestellte Art wurde von Dietel wegen der grösseren Sporendimensionen zunächst als var. major von P. Lampsanae abgezweigt, später aber als eigene Art beschrieben. Derselbe wies auch durch Culturversuche die Zu- gehörigkeit der Aecidiumgeneration zu der Uredo- und Teleuto- sporenform nach. 25 Bubäk stellte die Identität der auf Orepis grandiflora auf- tretenden Form mit der auf ©. paludosa fest. Puccinia praecox Bubäk in Verhandl. des naturf. Ver. in Brünn. Bad. XXXVI. 1898, p. 4 (extr.) Litter. Sace. Syll. XIV, p. 309; Jacky Composit. Pucein., p. 49. Synon. Aecidium praecox Bubäk in Verhandl. k. k. Zool.-botan. Gesellsch. in Wien, 1898, p. 20 (extr.). Exs. Syd. Ured. 1218. Pyenidiis inter aecidia sparsis, melleis; aecidiis amphigenis in maeulis luteolis vel rubescentibus irregularibus rarius orbieularibus congregatis, raro nervicolis, erumpentibus, parvis, cupuliformibus, margine reflexo dentieulato; contextu cellulis plerumque ellipsoideis vel oblongo-deltoideis haud in series regulares dispositis; aecidio- sporis polygono-globosis, ovoideis vel oblongis, 17'/,—31 = 17'/,—22, aurantiacis, membrana achroa subtiliter echinulata praeditis; soris uredosporiferis amphigenis, maculis luteolis insidentibus, minutis, pulverulentis, brunneis; uredosporis castaneis, globosis, ellipsoideis vel ovoideis, aculeatis, 22—33 — 20—29, poris gerrminationis duobus praeditis; soris teleutosporiferis amphigenis, maeulis luteolis insiden- tibus, minutis, solitariis v. saepius confluentibus, mox nudis, pulve- rulentis, atro-brunneis ; teleutosporis late ellipsoideis vel ovoideis, utrin- que rotundatis, medio vix vel non constrietis, subtiliter verruculosis, intense castaneis, 30 —46 —= 24—31, episporio tenui; pedicello brevi, gracili, caduco. Auf Blättern von Crepis biennis bei Hohenstadt in Mähren von Bubäk gefunden. Die Aecidien dieser Art entwickeln sich sehr frühzeitig, schon Ende März; sie erscheinen gewöhnlich auf den Spitzen der jungen Blätter. Das Mycel derselben ist localisirt und stirbt öfters sammt den Blättern bald ab. Die vom Autor angestellten Culturversuche ergaben, dass mit den Aecidiensporen dieser Art nur Ürepis biennis, nicht aber Carex-Arten infieirt werden konnten. Die Uredoform ist niemals von Spermogonien begleitet. Hinsichtlich der Sporendimen- sionen steht diese Art der P, major nahe, unterscheidet sich aber ausser durch die Nährpflanze auch durch kleinere, nieht dicht ge- drängte und auch nicht in Kreisen stehende Aecidien. Auf derselben Nährpflanze tritt noch ein zweites Aecidium auf, das zu Pucc. silvatica Schroet. gehört. Beide Aecidien lassen sich durch den Bau der Zellen der Aeeidienwand gut unterscheiden. (Näheres hierüber unter Aecidium.) Puecinia Intybi (Juel) Syd. Synon. Puccinia variabilis (Grev.) Plowr. forma JIntybi Juel Mykol. Beitr. V in Oefvers. af K. Vetensk.-Akad. Förhandl. 1896, N. 3, p. 220. Exs. Syd. Ured. 1325; Vestergr. Mierom. 5. Aecidiis hypophyllis, maculis minutis vel obsoletis insidentibus, paueis tantum (2—5) aggregatis vel etiam solitariis, eupuliformibus, flavis, margine reflexo, laeiniato; aeeidiosporis globosis, sulglobosis 26 vel ovatis, subtiliter echinulatis, aurantiacis, 19 —24 = 19—20; soris uredosporiferis amphigenis, in epiphyllo saepe magis evolutis, spar- sis, minutis, punectiformibus, pulverulentis, einnamomeis; uredo- sporis globosis vel subglobosis, echinulatis, castaneo- brunneis, 24 — 30 u diam.; soris teleutosporiferis conformibus, obscure brunneis; teleutosporis ellipsoideis, ovatis vel oblongis, utringue rotundatis, medio vix vel leniter constrietis, subtiliter verrucosis, obscure casta- neo-brunneis, 27—37 — 15—22, episporio tenui; pedicello hyalino, brevissimo, caduco. Auf Blättern von Orepis (Intybus) praemorsa in Deutschland, Schweden. Die nur zu wenigen (2—5) beisammen oder auch völlig einzeln stehenden Aecidienbecher sind für diese Art charakteristisch. Puceinia Crepidis-aureae Syd. nov. spec. Exs. Syd. Ured. 1267. Aeecidiis hypophyllis, maculis orbieularibus flavis insidentibus, in greges rotundatos vel ad nervos aut petiolos oblongos dispositis, cupulatis, flavis, margine reflexo, laciniato; aecidiosporis globosis vel angulato-globosis, subtiliter verrucosis, hyalino-flavescentibus, 15—20 u diam.; soris uredosporiferis amphigenis, sparsis, minutis, puncti- formibus, pulverulentis, einnamomeis; uredosporis globosis vel sub- globosis, echinulatis, pallide brunneis, 16—21 u diam.; soris teleuto- sporiferis conformibus, obscure brunneis; teleutosporis ellipsoideis, ovatis vel ovato-oblongis, utrinque rotundatis, medio non vel parum constrietis, subtiliter punctatis, pallide brunneis, 24—32 — 18—24, episporio tenui; pedicello hyalino, brevissimo. Auf Blättern von Crepis aurea im Fimberthal in Tirol und bei Stuben in Vorarlberg. Auch bei dieser Art treten die drei Sporenformen zu gleicher Zeit auf. Habituell gleicht sie sehr der P. alpestris, ist aber von derselben durch die Sporen verschieden. Puceinia ee Gaillard in Bull. Soc. Mycol. France tom. III, 183. Litter. Sacc. Sn VII, p. 608. Aecidiis epiphyllis, rarius hypophyllis, maculis bypophyllis decoloratis insidentibus, eupuliformibus, margine dentatis, albis, in greges eireulares 4—5 mm latos congestis; aecidiosporis globosis vel angulatis, striatis; hyalinis vel Yix flavescentibus, guttulatis, 16—18 u diam.; soris uredosporiferis epiphyllis, sparsis, minutis, atro-brunneis, primo subepidermieis; uredosporis globosis, brunneis, subtiliter echinulatis, 19—21 u diam.; soris teleutosporiferis epi- phyllis, minutis, 1—2 mm diam., atro- brunneis; teleutosporis 0Vo- ideis, obtusis vel mucronulatis, medio constrictis, levibus, brunneis, 2427 — 18, episporio ubique aequicrasso; pedicello brevissimo, hyalino. Auf Blättern von Ürepis pygmaea in den Pyrenäen. Leider gelang es nicht, diese Art zur Untersuchung zu er- halten. Die Diagnose ist nach Saecardo’'s Sylloge gegeben. 27 Puceinia crepidieola Syd. nov. spec. Exs. Kze. Fg. sel. 41; Oud. Fg. neerl. 36; Rabh. Fg. eur. 2083. Syd. Ured. 1475. Soris uredosporiferis amphigenis, sparsis, minutis, punctifor- mibus, pulverulentis, pallide cinnamomeis; uredosporis globosis vel subglobosis, echinulatis, dilute brunneis, 19—26 u diam.; soris te- leutosporiferis eonformibus, obscure brunneis; teleutosporis ellipsoi- deis vel ovatis, plerumque utrinque rotundatis, medio non vel vix constrietis, punctatis, brunneis, 27—34 = 15—26, episporio tenui:; pedicello hyalino, brevissimo. Auf Blättern und Stengeln von Crepis biennis, blattarioides, foetida, parviflora, setosa, taraxacifolia, vesicaria in Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Niederlande, Kleinasien, Si- birien weit verbreitet. Die Sporen der auf den verschiedenen Nährpflanzen auftre- tenden Formen stimmen gut überein. Puceinia Crepidis-acuminatae Syd. nov. spec. Exs. Carleton Ured. 24. Soris uredosporiferis amphigenis vel caulicolis, sparsis, minutis. vel interdum mediocribus, rotundatis vel oblongis, pulverulentis, cinnamomeis; uredosporis globosis vel subglobosis, subtiliter echinu- latis, dilute brunneis, 21—27 u diam.; soris teleutosporiferis amphi- genis vel ceaulicolis, sparsis vel interdum eonfluentibus, mediocribus. rotundatis vel oblongis, epidermide fissa einetis, pulverulentis, atro- brunneis; teleutosporis ellipsoideis, ovatis vel oblongis, utrinque rotundatis, medio non constrictis, subtilissime punetatis vel sub- levibus, dilute brunneis, 30— 46 — 18—27, episporio tenui; pedicello hyalino, fragili, erasso, dimidiam sporae subaequante. Auf Blättern und Stengeln von Crepis acuminata in Gali- fornien von Holway gesammelt. Bei dieser Art ist der Stiel der Teleutosporen weit mehr ent- wickelt als bei den vorher genannten Arten, sie kommt in dieser Hinsicht der P. Aschersoniana nahe. Auf derselben Nährpflanze wurde in Montana das Aecidium crepidicolum Ell. et Gall. gefunden. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass dasselbe zu dieser Puccinia gehört. Puccinia Aschersoniana P. Henn. in Engl. Bot. Jahrb. Bd. XVII, 1893, p-. 13. Litter. Saec. Syll. XI, p. 189. Abbild. P. Henn. |. c. tab. V, fig. 9. Soris uredosporiferis amphigenis, sparsis, minutis, punctiformi- bus, epidermide rupta cinetis, pulverulentis, dilute brunneis ; uredo- sporis globosis, subglobosis vel ellipsoideis, echinulatis, flavo-brun- neis, 22—27 — 20— 25; soris teleutosporiferis conformibus, brunneis: teleutosporis late ellipsoideis vel subglobosis, utrinque rotundatis. medio non vel raro lenissime constrietis, levibus, brunneis, 23—36 = 22—29; episporio erassiuseulo; pedicello hyalino, usque 20 w longo, Crasso. 28 Auf Blättern von COrepis Rueppellii bei Menacha, Yemen in Arabien von Schweinfurth gesammelt. Von P. Crepidis-acuminatae unterscheidet sieh diese Art durch kleinere Sporenlager, ferner durch im Durchschnitt kleinere, aber breitere Teleutosporen, und auch durch das diekere Epispor derselben. Pucecinia Scaliana Syd. nov. spec. Soris uredosporiferis amphigenis, plerumque hypophyllis, sine maculis, sparsis, minutis, pulverulentis, dilute brunneis; uredosporis globosis v. subglobosis, echinulatis, dilute flavo-brunneis, 24—27 u diam., episporio 2Y, uw lato; soris teleutosporiferis amphigenis, plerumque hypophyllis, saepe nervicolis, minutis v. submediocribus, sparsis vel ad nervos confloentibus, rotundatis, pulverulentis, atris v. atro-brunneis; teleutosporis ellipsoideis, utrinque rotundatis medio non v. vix constrietis, subtilissime verrucoso-punotatis, eastaneis, 32—47 — 27—32. episporio erasso, usque 4 u; pedicello hyalino, fragili, erasso, usque 26 u longo, interdum oblique inserto. Auf Blättern von Orepis burstfolia, Catania in Sicilien (Sealia). Die Art unterscheidet sich von Pucc. Crepidis-acuminatae durch die viel breiteren und mit diekem Epispor versehenen Teleuto- sporen von Pucc. Aschersoniana durch bedeutendere Grösse derselben. Aeeidium. Aecidium cerepidicolum EIl. et. Gall. in Journ. Myeol. 1890, p. 31. Litter. Sace. Syll. IX, p. 324. Aeecidiis amphigenis, in greges orbiculares vel irregulares laxe dispositis, saepe circa spatium centrale vacuum subeireinantibus, primo hemisphaerieis et elausis, mox cupulatis, albis, margine re- flexo profunde lacerato fisso; aeeidiosporis globosis, subglobosis vel ovatis, subtiliter verrucosis, flavescentibus, 20—27 u diam. vel 20—30 = 16-21, episporio eireiter 2'/, w crasso. Auf Blättern von Urepis acuminata in Montana, Nordamerika von Kelsey gesammelt. Die Aecidienbecher stehen verhältnissmässig entfernt von einander. Aecıdium ÜOrepidis-incarnatae Syd. nov. spec. Exs. Syd. Ured. 1498. Pyenidiis epiphyllis, melleis; aecidiis hypophyllis, rarius epi- phyllis, maculis orbicularibus flavis purpureo-marginatis insiden- tibus, in greges rotundatos totam maculam 3—5 mm latam oceu- pantes dense confertis, in nervo folii medio saepe greges elongatos efformantibus, eupulatis, flavis, margine revoluto lacerato; aecidio- sporis globosis, subglobosis vel globoso-angulatis, subtiliter verru- cosis, aurantiacis, 16—21 u diam. Auf Blättern von Crepis incarnata auf der Seiseralpe in Südtirol. Dies Aeeidium gehört wahrscheinlich zu einer heteröcischen Puecinia. Auf Hunderten von Blättern, von denen viele schon theil- weise oder auch ganz abgestorben waren, fand sich nie eine andere Sporenform. 29 Die einzelnen Aecidien stehen in den Gruppen sehr dicht ge- drängt beisammen und lassen keinen Zwischenraum erkennen. Der Mittelnerv des Blattes ist an den Stellen, auf denen die Aeeidien stehen, schwielig verdickt, auch die Aecidienfleeke sind dicker als die gesunden Partieen des Blattes. Aecidium Crepidis-montanae Syd. nov. spec. Exs. Syd. Ured. 1299. Aecidiis amphigenis, maculis flavis orbieularibus vel suborbi- eularibus insidentibus, in greges rotundos vel irregulares dispositis, eupulatis, flavis, margine reflexo, laciniato; aecidiosporis globosis vel subglobosis, subtiliter verrucosis, flavescentibus, 19—25 u diam. Auf Blättern von Crepis montana beim Aufstieg zum Kaiser- joch bei Pettneu in Nordtirol. Von Ae. Crepidis-incarnatae unterscheidet sich diese Art durch die nicht purpurn berandeten Blattflecke, die in kleineren Gruppen etwas lockerer stehenden Aecidienbecher, die nicht ver- diekten Blattflecke und etwas grössere Sporen. Auch dies Aecidium dürfte zu einer heteröcischen Puccinia gehören, da auf den zahl- reichen befallenen Nährpflanzen keine andere Sporenform beobachtet wurde. Aecıdium zu Puccinia silvatica Schroet. Auf COrepis biennis tritt ausser dem zu Pucc. praecox ge- hörendem Aecidium noch ein zweites auf, das nach den Unter- suchungen von Magnus und Bubäk zu Pucc. silvatica Schroet. gehört. Dieses unterscheidet sich von den übrigen Crepis-Aecidien durch die breit elliptischen oder eiförmigen, in genau regulären Reihen liegenden Zellen der Aecidienwand. Hierher gehört auch das Aecidium Rostrupri Thuem. Achter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. Von J. Velenovsky. Aus der letzten Sommersaison kann ich für die Flora von Bulgarien nur wenige Novitäten verzeichnen, wiewohl einige von denselben recht interessant sind. Exsiccatensammlungen sind mir diesmal von den Herren ToSev (Sofia), Davidov (Varna), Kova- Cev (Rustschuk), Skorpil (Philippopel), Urumov (Pleven) zu- gekommen und eine besonders prächtig getrocknete grosse Pflanzen- eolleetion erhielt ich aus dem Nachlasse des vorzeitig verschiedenen, fleissigen bulgarischen Botanikers J. Stambuliev, welcher vor Allem die hohen Balkanketten an der serbischen Grenze durch- forscht hat. Unzählige neue Standorte der schon aus Bulgarien bekannten Arten führe ich hier nicht an. Laserpitium prutenicum L. var. Stambulievi m. In sub- montanis prope Berkovce a. 1898 leg. Stambuliev. A plantis Europae mediae discedit: statura valde robusta, elata, segmentis lo- 30 bisque foliorum latioribus subobtusis vel mucronatis (non adeo acı- tatis), foliis vulgo grandioribus, jugis numerosioribus. Revocat potius L. hispidum MB. et ulterius usque observandum est, nam fructus nondum evoluti sunt. Sazifraga Aizoon Jeq. var. orbelica m. In m. Rilo a. 1900 leg. Tosev. Foliis paulo longioribus, breviter acutis, inflorescentia eonfertiori, minus ramosa, ramis pro more 1—2floris, floribus et fruetibus majoribus, calyce magis glanduloso. Statura sat robusta (formae normalis). Moenchia graeca Boiss Hldr. var. serbica Adamovi6 1896. In m. Vitosa prope Sofiam leg. Davidov. Identica cum planta ad Vranja in Serbia lecta. Polygala supina Schreb. In m. Vratanski Balkan a. 1899 leg. Stambuliev. Vieia bithynica L. In eollinis ad Kukleny m. Rhodope a. 1900 leg. Skorpil. Anemone apennina L. Meine aus Bulgarien angeführte An- apennina stimmt vollkommen mit der italienischen und dalmati- nischen Pflanze überein und weicht wesentlich ab von der A. blanda Sch. et K., welche weiter in Griechenland verbreitet ist. Unbegreif- licherweise erklärt Georgiev in einer neulich erschienenen bul- garischen Abhandlung meine A. apennina für A. blanda, obwohl er meine Pflanze nicht gesehen hat und obwohl das Vorkommen der beiden Rassen (es sind keine Arten) in Bulgarien nicht über- raschen muss. In derselben Weise erklärt Georgiev weiter, dass mein Delphinium fissum W.K. dem D. dinaricum B. Sz. angehört. Mein früher aus Bulgarien angeführtes D. fissum ist aber das richtige D. fissum Kitaibel’s (mit behaarten Früchten). Die Pflanze von Trnovo (leg. Urumov) ist aber nach Fritsch D. dinaricum. Diese Pflanze Urumov’s besitze ich aber in meinem Herbarium überhaupt nicht! Erst im Herbste dieses Jahres erhielt ich von Sumen von Urumov und Davidov getrocknete Delphinium-Exemplare, welche (Ur.) einmal ganz kahle Früchte und ein anderesmal behaarte Früchte (Dav.) tragen! Es kommen demnach beide „Arten“, D. fissum W.K. und D. dinaricum B. Sz., in derselben Gegend vor! In anderen Merkmalen sind die beiden „Arten“ vollkommen gleich. Es ist übrigens wohl bekannt, dass die Behaarung in der Gattung Delphinium (vergl. z. B. orientalische Formen des gemeinen D. Consolida L.) und Aconitum eine sehr variable Eigenschaft ist. Das Thalictrum bulgaricum Vel. erklärt weiter Georgiev für identisch mit T. lucidum, ohne diese Identität auf irgend welche Weise näher zu besprechen und zu erklären. Ich habe so wichtige Momente (welche theilweise sogar auch Fritsch anerkannt hat) für das 7. bulgarieum hervorgehoben, dass es unmöglich ist, diese zwei Pflanzen zusammenzuziehen. 31 Dracocephalum Moldavicum L. In eultis ad Dobri@ (leg. Bern- kopf). En eiinularis Grisebachii Wettst. Conf. Fl. blg. Suppl. 220. In m. Vra@anski Balkan leg. Stambuliev. Melampyrum nemorosum L. In m. Berkovski Balkan (Stam- buliev), prope Rus&uk (Kovacev). Planta typiea, ab ea Bohemiae nulla nota diversa. A formis latifoliis M. heracleotiei B. OÖ. (conf. Fl. blg. Suppl.) dignoseitur jam satis floribus fere duplo majoribus. Species haee mihi hactenus e Bulgaria non oceurrit. Veronica Uruwmovi sp. n. Perennis, caule elato simpliei- folioso dense velutino-puberulo racemis 1Onis paniculatim terminato. foliis oppositis utringue asperulo-hirtis virentibus, superioribus sessilibus inferioribus alatim petiolatis, omnibus profunde obtuse erenulatis obtusis, superioribus ovatis, inferioribus ovato- elliptieis basi truncatis, racemis densis, calyce bracteisque eglandulosis margine ceiliatis (caeterum glabris), ealyeis laciniis latiuseule ovato-elliptieis, pedicello brevissimo (calyce bre- viori), bracteis breviter lanceolatis pedicelum parum super- antibus (calyce semper.brevioribus), capsula minuta ovato-sub- rotunda turgida glabra parum retusa, corolla eyanea minori lobis late ellipticis obtusis. Caulis 50 em, folia inferiora 6 X 4 cm, superiora 3 X 1'/, cm, calyx 2 mm longus, eapsula 3 X 2 mm. In graminosis ad Leskovee julio a. 1900 legit amieus Urumov. Eine wunderbare Pflanze, welehe durch den hohen Wuchs und die rispenartige Infloresceenz an die Ver. spuria L. oder V. longifolia L. erinnert, dureh die breiten, kurzen, steif behaarten und stumpfen Blätter sich mehr dem Typus der Ver. spicata L. oder V. orchidea Cr. nähert. Die Kapseln sind etwa von derselben Form wie bei V. spuria, die Blütenverhältnisse überhaupt kommen dieser Art sehr nahe, aber weder diese noch die verwandte V. foliosa W.K. oder V. Buchofenii Heuff. tragen solche Blätter wie die V. Urumovi. Die ganze Gruppe: V. spuria, V. foliosa, V. Bach- ofenii, V. longifolıa hat mehr oder weniger verlängerte, zugespitzte und gesägte Blätter, Die andere Gruppe: V. spicata L. (und alle dazu gehörigen Rassen). V. orchidea Cr., V. erassifolia Wzb. und V. incana L. weichen von unserer Pflanze ab: durch eine einzige endständige (oder wenige seitliche) Blütenähre, durch grössere Blüten, durch sitzende Kelche, zugespitzte schmälere und in den Stiel keilförmig ver- schmälerte und gezähnte Blätter und dureh gekräuselte Haare auf den Blättern. Uebrigens ist jede Art aus dieser Gruppe von V. Urumovi noch speciell weit verschieden. Dies bezieht sich insbe- sondere auf die in Bulgarien weit verbreiteten Arten V. orchidea und V. crassıfolia. Die V. Urumovi steht etwa in der Mitte zwischen dem Typus V. longifolia und dem Typus V. spicata. Diese Veronica-Verwandt- 32 schaft scheint im Banat, in Siebenbürgen, Serbien, Rumänien und Bulgarien sehr entwickelt zu sein. Colchicum bulgaricum sp. n. Cormi tunieis cerassis supra collum productis non nitentibus, flore autumnali unico per- magno, tubo ejusdem crasso limbo 2—3plo longiore, limbi laci- niis late obovato-elliptieis (externis 4'/),—5 X 3 em, internis 4X 2cem) apice obtuse rotundatis crasse venosis (nervillis transversis paucis) in fauce hirtulis roseo-lilacinis (non tesselatis), antheris luteis rectis, stylis antheras superantibus crassis superne valde eurvatis decurrenti-stigmatosis. y Prope Panaguriste a. 1900 legit amicus Skorpil. Die Benennung und Beschreibung dieser Art muss nur als provisorisch angesehen werden, weil wir weder Früchte noch Blätter besitzen (es gibt jedoch auch andere so mangelhaft beschriebene Arten). Die blühende Pflanze kann aber mit keiner Form des ge- meinen Colch. autumnale L. verglichen werden. Die geöffnete Blüte hat grosse Aehnlichkeit mit den Gartentulpen. ©. latifolium S. S. ist durch gewürfelte, deutlich zugespitzte Blütenzipfel und 1—4 Blüten, C©. speciosum Stev. durch 1—4 grössere Blüten, kahle und schmälere Perigonzipfel und längere Blütenröhre verschieden. C. Bornmülleri Freyn (Amasia) scheint am nächsten verwandt zu sein, nur werden die Perigonzipfel länglich-elliptisch (72 X 2'3 em), die Antheren roth, die Knollenschuppen dünner (tunicae membrana- ceae) angegeben. Dactylis glomerata L. var. hispanica Roth. Sofia (Tosev), Philippop. (Sk.), Stanimaka (Vel.). A typo magis habitu quam notis diseredit. Folia glaueescentia angustiora, culmus non raro gracilior, panicula terminalis dense spicato-ovata simplex vel ramo unico pa- tenti donata, spiea compaeta densa vix unilaterali, spieulis 4—6- floris. Videtur per Bulgariam vulgaris. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag, 2. Serie, LIV. Ueber das sogenannte Bluten der Fruchtkörper von Stereum sanguinolentum Fries. Von Vietor Kindermann (Prag). Es ist eine schon lange bekannte Thatsache, dass die Frucht- körper einiger Ötereum-Arten, wie z. B. jener von Stereum spadi- ceum Fries und Stereum sanguinolentum Fries, die Eigenthümlich- keit besitzen, bei Berührung oder Verletzung blutrothe Färbung anzunehmen. Diese auffällige Erscheinung wurde zwar von allen Mycologen systematisch verwerthet, aber doch erst in neuerer Zeit auf ihren Ursprung geprüft. Am ausführlichsten berichten darüber noch Gyula Istvänffy und Olav Johan-ÖOlsen in ihrer Abhand- 33 lung „Ueber die Milchsaftbehälter und verwandte Bildungen bei den höheren Pilzen“ '). Kurze Bemerkungen finden sich weiter noch bei Brefeld?) und bei Zopf?). Da Stereum sanguwinolentum Fries auf Wurzelstöcken in Hain- buchenwäldern der Umgebung Prags häufig auftritt, bot sich mir willkommene Gelegenheit. der Anregung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Professor Dr. G. Beck Ritter v. Mannagetta. zu entsprechen und die Ursache des Blutens dieses Pilzes näher zu studiren. Ich folgte derselben umso bereitwilliger, als die in der Literatur über diese Erscheinung vorhandenen Angaben in mehr- facher Hinsicht ergänzender Nachuntersuchungen bedurften. Zu meinen Untersuchungen verwendete ich lebendes, trockenes und nass conservirtes Material von Stereum sangwinolentum Fries. Als Conservirungsflüssigkeit kamen in Verwendung: Alkohol, Pfeiffer'sche Flüssigkeit‘) und eine Mischung von Wasser und Carbolsäure. Ein Theil des Materials wurde auch mit Flemming- scher Lösung fixirt, hierauf ausgewaschen und in einer Mischung von Wasser. Glycerin und Carbolsäure aufbewahrt. Letztere Methode hatte aber den Nachtheil, dass die „Gerbstoffhyphen“, wie die den Farbstoff führenden Hyphen genannt sein mögen, ihre braune. von der Färbung des übrigen Pleetenehyms im Fruchtkörper stark ab- weichende Färbung verloren und nur schwierig auffindbar wurden. Zur Untersuchung des trockenen Materials leistete hingegen die von J. Amann angegebene Methode) vortreffliche Dienste. Die Vertheilung der „Gerbstoffhyphen“ im Fruchtkörper des genannten Pilzes ist keine gleichmässige. Während dieselben in der dem Substrat aufliegenden Gewebeschieht nur spärlich vorhanden sind, erscheinen sie in der Subhymenialschicht dagegen sehr zahl- reich und sind dort mit den anderen Hyphen unreeelmässig ver- fiochten. Im Hymenium verlaufen sie parallel mit den Basidien und erheben sich bei älteren Fruchtkörpern mit ihren keuligen Enden etwas über das Hymenium. Die „Gerbstoffhyphen“* sind in ihrer ganzen Länge gleich dicke, walzige Hyphen von etwa 455 u Länge und darüber. Ihr Durchmesser (39—52 u) ist in der Regel etwas grösser als der der anderen Hyphen im Fruchtkörper. Hin und wieder zeigen sie an einzelnen Stellen birnförmige Anschwellungen. Korkzieherartig, wie sie Istväanffy und Johan-Olsen beschrieben, fand ich sie nie- mals. Ein einziges Mal sah ich in einem Sehnitte aus Trocken- material eine ähnlich gestaltete Hyphe; deren schraubige Drehung jedoch zuversichtlich eine Folge der vorhergehenden Austroeknung 1,9 G. Istvänffy u. O0. Johan-Olsen, Bot. Centralblatt, XXIX (1837), an. 2) Brefeld, Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mycologie, VIII. Heft. 3) Zopf, „Die Pilze“ in Schenk’s Handbuch der Botanik, IV, S. 610. *) Pfeiffer in Oest. bot. Zeit. XLVIII (1898), S. 57. 5) Amann in Journ. de Botan., 1896, p. 187, 212. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1901. 3 54 des Fruchtkörpers war. In einzelnen Hyphen fanden sich Quer- wände. Diese Gliederung ist jedoch keine regelmässige. Die Spitze der „Gerbstoffhyphen“ ist stets allmälig keulig an- geschwollen und erhebt sieh, wie hervorgehoben, bei älteren Frucht- körpern etwas über das Hymenium. Sie hat auch noch eine weitere Eigenthümlichkeit. Während die Membran nach der ganzen Länge der Hyphe gleich stark ist, verdünnt sich dieselbe gegen die Spitze der keuligen Anschwellung in sehr auffallender Weise und wird so dünn, dass man manchmal in Zweifel geräth, ob nicht daselbst eine Oeffnung in der Membran vorhanden sei. Die Membran selbst zeigt bei Behandlung mit Kalilauge ein eigenthümliches Verhalten. Kocht man mit Kalilauge und wäscht mit Wasser aus, so färbt sich die Membran der „Gerbstoffhyphen“ bei Zusatz von Chlorzinkjod licht violett. Bei Behandlung mit kalter Kalilauge!) tritt diese Färbung erst bei Zusatz von verdünnter H, SO, ein. Auffallend dabei ist, dass die gewöhnlichen Hyphen des Pilzes nach dieser Behandlung keiner-- „, „ 2. A lei Färbung zeigten. Man kann daraus = wohl schliessen, dass die Membran der „Gerbstoffhyphen“ weniger Chitin ent- hält. als die der übrigen Hyphen. Der Inhalt frischer „Gerbstoff- hyphen“ zeigt unter dem Mikroskope eine rothbraune Färbung. Bei seinem Austritte aus der Hyphe wird derselbe offenbar durch einen Oxydationsprocess rasch blutroth. Er hesteht aus einer homogenen Flüssigkeit, in der zahlreiche heller oder dunkler gefärbte Oeltropfen schwimmen. Letztere verschwanden sehr leicht durch die Einwirkung von abso- lutem Alkohol. Gerbstoffe bilden den Hauptbestandtheil dieser Flüssigkeit. Bei Behandlung mit Eisenchlorid färbte sich * ed na der Inhalt intensiv dunkelgrün. Auch reum sanguinolentum Fries. die Gerbstoffreaetion mit Kaliumoxyd ge- _ Vergr. 150. lingt; sie ist jedoch schwerer zu be- * en Be Gerbstoff- obachten. weil die „Gerbstoffbyphen“ 3 en Me schon von Natur aus eine rothbraune 4. Dieselbe nach der Entleerung Färbung zeigen. des Inhaltes. Vergr. 300. Bezüglich der Entstehung der „Gerbstoffhyphen“ ist wohl anzu- nehmen, dass siedurch chemischeUmwandlung des Inhaltes ausgewöhn- lichen Hyphen entstehen. Dafür sprechen zwei Thatsachen. Erstens das spärliche Vorkommen der Hyphen in der untersten Schichte des Fruchtkörpers; denn entstünden die „Gerbstoffhyphen“ schon vom Mycel aus als selbstständige Gebilde, so müssten sie in der untersten ' >>, ER aaa: BRRARM..M Figuren-Erklärung. 1) Das Material muss mindestens 48 Stunden darin bleiben. o= 1579] Schiehte ebenso zahlreich sein, wie in den anderen Schichten. Zweitens findet man hin und wieder Hyphen, welche an ihrem unteren Ende einer gewöhnlichen Hyphe vollkommen gleichen, deren Inhalt sich aber nach aufwärts allmälig braun färbt und die schliesslich in eine „Gerbstoffhyphe“ übergehen. Jedenfalls beginnt die Umwandlung von Hyphen in „Gerbstoffhyphen* schon sehr frühzeitig, weil letztere auch in sehr jungen Fruchtkörpern zu beobachten sind. Was ist nun die biologische Aufgabe der „Gerbstoffhyphen“ ? Da an älteren Fruchtkörpern die über das Hymenium hervorragen- den Anschwellungen der „Gerbstoffhyphen“ sich öfinen und ihren Inhalt geradeso wie bei mechanischen Verletzungen (Reibung. Schnitt) entleeren, letzterer sodann die Fruchtkörper benetzt und zum Theil in dieselben eindringt, so ist es mit Rücksicht auf den Gerbstoffeharakter des Inbaltes klar, dass derselbe zur Bewahrung des Fruchtkörpers vor Fäulniss dient. Dies geht auch noch aus einem anderen Umstand hervor. Untersucht man das Holz, auf welchem der Pilz wächst, so findet man dasselbe in unmittelbarer Nähe des Fruchtkörpers roth gefärbt. Diese rothe Färbung ist offen- bar auf den eingedrungenen gefärbten Inhalt der „Gerbstoffhyphen“ zurückzuführen, denn Mycelfäden waren in diesem Holze nicht zu sehen. Durch Alkohol konnte man dem Holze den Farbstoff ent- ziehen. Liess man eine alkoholische Lösung davon stehen, so blieb nach dem Verdunsten des Alkohols ein schmieriger, rothbrauner Rückstand übrig, der sehr stark nach Zimmt roch und mit Salz- säure und Schwefelsäure aufbrauste. Der letztere Umstand lässt auf einen Gehalt von kohlensaurem Kalk schliessen. Das vom Farbstoff durehdrungene Holz zeigte sehr stark die Gerbstoffreaction. Ein weitere Eigenthümlichkeit dieses Holzes lag darin, dass es eine grosse Härte erreichte, während das nicht vom Farbstoff durchdrungene bereits morsch und weich war. Auch dieser Umstand mag für die conser- virende Eigenschaft des Inhaltes der „Gerbstoffhyphen“ sprechen. Zum Schlusse meiner Arbeit erfülle ich eine angenehme Pflicht, wenn ich meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. G. Beck Ritter v. Mannagetta, für die mir anlässlich dieser Unter- suchung zu Theil gewordene Unterstützung meinen ehrerbietigsten Dank ausspreche. Prag, im December 1900. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine. Congresse etc. Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in Graz. Versammlung am 5. December 1900 im botanischen Laboratorium der k. k. Universität. Nachdem der Vorsitzende, Herr Schulrath Prof. F. KraSan, als Obmann der Section die Anwesenden begrüsst hatte, hielt Herr 3* 36 Otto Porsch, Assistent am botanischen Institute der k. k. Uni- versität, einen von zahlreichen Demonstrationen begleiteten Vortrag über die Section Tetrahit der Gattung Galeopsis. Ein sorgfältiges Studium sämmtlicher Merkmale an einem sehr umfangreichen lebenden und getrockneten Materiale hat ergeben, dass die bisher verwendeten vegetativen und quantitativen Merkmale bei der grossen Anpassungsfähigkeit dieser Untergattung an den Wandel der äusseren Daseinsbedingungen sich sowohl für eine un- zweideutige Öharakteristik der einzelnen Arten als für die Erkenntniss ihres entwicklungsgeschiehtlichen Zusammenhanges als vollkommen unzureichend erweisen. Dazu kommt, dass in Folge dieser An- passungsfähigkeit bei sämmtlichen Arten als Reaction auf dieselben äusseren Factoren dieselben Anpassungsformen gebildet werden, wo- durch ihre Phylogenie verwischt wird. Im Gegensatz hiezu hat sich der bisher beinahe gänzlich vernachlässigte Zeiehnungstypus der Blüte als ein von den äusseren Faetoren vollkommen unabhängiges Merkmal bewährt. Das Studium desselben führt zur Aufstellung zweier Zeichnungstypen, welche eine ganz andere Gruppirung der Arten als die bisher übliche ergeben und durch Vererbung bereits derart gefestigt sind, dass eine Kreuzung zwischen zwei Vertretern eines und desselben Typus vollkommen fruchtbare, zwischen einem Vertreter des einen und einem des anderen Typus hingegen voll- kommen oder beinahe vollkommen unfruchtbare Kreuzungsproduete liefert. Auf dieser neuen Grundlage baut sich eine Phylogenie der Untergattung auf, welche durch die für die einzelnen Arten typische Variation in den vegetativren Merkmalen und besonders in der Zeiehnung, die vor- und rückläufigen Annäherungsformen beider Zeichnungstypen, die Zeichnung der Bastarte, den Grad ihrer Frucht- barkeit, sowie die gesetzmässige Verbreitung reinen Albinismus im Einzelnen durchaus bestätigt wird. Die ausführliche Publieation von O. Porsch über diesen Ge- genstand wird demnächst an anderer Stelle erscheinen. Wiener Botanische Abende. Versammlung am 4. December 1900. — Vorsitzender: Herr Prof. v. Wettstein. Der diesmalige Abend war der Demonstration mikroskopischer Präparate mit Hilfe eines grossen, seinerzeit von Prof. Strieker construirten Projeetionsapparates gewidmet. Herr Prof. v. Wettstein erläuterte vorerst eine Collection von prachtvollen Originalpräparaten Prof. Dr. S. Nawaschin's, be- treffend den Vorgang der doppelten Befruchtung und der Sperma- tozoidenbildung bei Angiospermen; die Originalpräparatte hatte Prof. Nawaschin in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellt. BY Eine zweite Serie von mit vollendeter Technik hergestellten Präparaten hatte Herr Pfeiffer v. Wellheim zur Verfügung ge- stellt. Sie betrafen den Bau des Embryosackes von Liliaceen, ferner Karyokinesen und diverse Conjugaten. Dr. K. Linsbanuer. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Arnold, Lichenes exsiccati. A. Nachträge zu früher angegebenen Nummern: 510c Buellia Schaereri De Not. An Lärchen gegen den Rhönberg auf der Mendel in Süd- tirol. 19. September 1900. 11575 Callopisma haemacites Chaub. An Oelbaumzweigen bei Torbole in Südtirol. 12. Mai 1900. 16985 Psoroma fulgens Sue. Auf Kalkboden der Slavini bei Mori in Südtirol. 8. Mai 1900. 17605 Nephromium laevigatum Ach. f. papyraceum Hoff. An dünnen Fichtenzweigen am oberen Karersee, Südtirol, 8. September 1900. 1787c Lecidea parasema Ach. 1801 Alectoria jubata L. Auf Fichtenzweigen auf der Mendel in Südtirol. 18. Sept. 1900. 1802 Alectoria cana Ach. Auf Fichtenzweigen auf der Mendel in Südtirol. 18. Sept. 1900. 18025 Alectoria cana Ach. Auf Fichtenzweigen auf der Mendel in Südtirol. 18. Sept. 1900. 1803 Alectoria cana Ach. f. fuscidula Arn. Auf Fichtenzweigen auf der Mendel in Südtirol. 18. Sept. 1900. 1805 Imbricaria glabratula Lamy. An Tannen gegen den Karerpass in Südtirol. 6. Sept. 1900. 1806 FPsoroma lentigerum Web. Auf Kalkboden bei Torbole in Südtirol. 11. Mai 1900. 1807 Ochrolechia upsaliensis L. An Fichtenästen bei Welschenofen. 7. September 1900. 1808 Lecanora crenulata Dicks. Bei St. Ulrich in Gröden, Tirol. 12. September 1900. 1811 Buellia punctiformis Hoff. An Oelbaumzweigen bei Torbole in Südtirol. 12. Mai 1900. 1812 Verrucaria Dufourei DC. Bei Torbole in Südtirol. 9. Mai 1900. 1813 Staurothele immersa Bagl. Kalkfelsen bei Torbole. 26. September 1900. 1814a Arthopyrenia tichothecioides Arn. An Kalkfelsen bei Torbole in Südtirol. 26. September 1900. 38 1814b Arthropyrenia tichothecioides Arn. An Kalkfelsen bei Torbeli in Südtirol. 27. September 1900. 1815 ZThelochroa Montinii Mass. An Kalkfelsen bei Torbole in Südtirol. 10. Mai 1900. Sämmtliche Nummern von Arnold gesammelt. Personal-Nachrichten. Dr. A. Zahlbruekner wurde zum Öustos am k. k. natur- historischen Hofmuseum in Wien befördert. Der kgl. Bezirksgeologe Dr. H. Potonie in Berlin wurde zum Professor ernannt. Dem Director der Samenecontrol-Station in Wien Dr. Th. Ritter von Weinzier|l wurde der Titel Hofrath verliehen. Herr O0. Porsch wurde zum Assistenten am botanischen In- stitute der Universität Graz, Dr. L. Lämmermayr zum Assistenten an der Hochschule für Bodeneultur in Wien, Herr E. Zederbauer zum Demonstrator am botanischen Museum der Universität in Wien ernannt. Am 30. October 1900 verschied in Innsbruck (nicht in Wilten, wie Tagesblätter meldeten) Herr Johann Woynar, bekannt durch seine Bemühungen um die genauere Erforschung der Flora des nordtirolischen Unterinnthales. Geboren am 7. Juli 1829 zu Punzau, Bezirk Teschen im österreichischen Schlesien, wurde er am 16. Juli 1855 in Wien als Magister der Pharmacie diplomirt und war vom 7. April 1858 bis 31. December 1898 Besitzer und Leiter der Stadt- apotheke von Rattenberg. Während dieser Zeit wendete der auch um das Gemeinwesen seines Wohnortes (als vieljähriger Bürger- meister, Gründer der Feuerwehr etc.) sehr verdiente Mann sein Augenmerk den Pflanzenschätzen jener von der Natur so überreich bedachten Gegend mit schönen Erfolgen zu. Die Ergebnisse seiner Thätigkeit, unter welchen speciell die Auffindung einiger Farn- hybriden: Aspidium remotum im Freundsheimer Moor, Asplenium Heufleri bei Zell (siehe Luerssen in Ber. Deutsch. bot. Ges. Bd. IV, 1886, p. 422—432) und Aspidium Luerssenii = A.lobatum X Draumii in der Stillupp, sowie bei den Krimmler Wasserfällen, hervorzu- heben sind, liegen allerdings in seinen Publicationen (Flora der Umgebung von Rattenberg, Deutsche bot. Monatsschr. II.—IV. Jg. 1884—1886 und Correspondenzen in derselben Zeitschrift I. Jahrg. 1885, p. 172, III. Jahrg. 1885, p. 141) nur unvollkommen vor; speciell erstere Arbeit, welche ursprünglich für einen touristischen Führer durch jene Gegend bestimmt war, ist im Drucke nicht weiter als bis zur Gattung Willemetia (nach dem De Candolle’schen System) gediehen und die Fortsetzung soll nach gefälliger Mit- 39 theilung eines Sohnes des Verblichenen, Herrn Heinrich Woynar (Graz, Steyrergasse 11), nur in unzulänglichen Notizen vorhanden und für den Druck nicht ausgearbeitet sein. Woynar stand viele Jahre hindurch in lebhaftem Tausch- verkehr und war nach dem am 6. Juni 1888 erfolgten Ableben von Hylten-Cavallius in Lund mehrere Jahre Leiter des internatio- nalen botanischen Tauschvereines „Linnaea“. Sein Herbar verbleibt im Besitze des genannten Herrn Sohnes. L. Graf v. Sarnthein. Innsbruck. Inhalt der Jänner-Nummer: Linsbauer Ludwig, Einige Bemerkungen über Anthokyan- bildung. S. 1. — ydow H. und P., Zur Pilzfiora Tirols. 5. 11. — Velenovsky J., Achter Nachtıag zur Flora von Bulgarien. S. 29. — Kindermann Victor, Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag, 2. Serie, LIV.: Ueber das sogenannte Bluten der Fruchtkörper von Stereum sanguinolentum Fries. S. 32. — Akademien, botaniscne Gesell- schaften, Vereine, Congresse ete. 8. 35. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 37. — Personalnachrichten. S. 38. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein,. Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III & 2 Mark, X—XII und XIV— XXX a 4 Mark, XXXI-XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. mon NERBATE: van Preisherabseizung älterer dahreänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „ÖOesterr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher A Mk. 10.—) auf & Mk. L— en. 1893 18, Br), „oe eran. Die Preise der Jahrgänge 1852. 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 18564—1869, 187{1—18S0 (& Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 1870 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direet zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. 40 EIS E DETE SEES TESTER Die directen P. T. Abonnenten der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1901 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I, Barbaragasse 2. SOSPISSSSPISTIITTITITIIT Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Schulflora für die österreiehisehen Sudeien- und Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsflora für Österreich“. Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. Umfang 26°/, Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 3°60, nz M. 4° — Fxeursionsflora f 1 Desire (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser, Von Dr. Karl Fritsch, _ — Universitätsprofessor. 46 Bogen Octav. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8—, in elegantem Leinwandband M. 9—. NB. Dieser Nummer ist ein Prospect der Wagner’schen Universitäts- Buchhandlung in Innsbruck, ferner für die Abnehmer des Jahrganges 1900 Titel und Index desselben beigegeben. .- S. Prowazek. Polytoma. | Taf. 1. Pr 4 0% 40. 41. 7: 9 Oesterr botan Zeitschr. 1901. Autor del. Li Kenstansatr Fir. Speri, Wien IA ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSLHNIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N 2. Wien, Februar 1901. Untersuchungen über Mörckia Flotowiana und über das Verhältnis der Gattungen Mörckia Gott. und Calycularia Mitt. zu einander. Von Vietor Schiffner (Prag). Angeregt wurde ich zu der nachstehenden kleinen Studie durch ein schönes Material von Mörckia Flotowiana, welches mir an einem neuen Standorte dieser seltenen Pflanze von meinem Freunde Dr. Vietor Patzelt (Arzt in Brüx, Böhmen) im Juli der Jahre 1899 und 1900 gesammelt wurde und welches in der dem- nächst zur Ausgabe gelangenden I. Serie meines Exsiccatenwerkes: „Hepaticae europeae exsiecatae“ aufgelegt werden soll. Der Standort dieses Materiales ist folgender: Tirol, Gschnitzthal; am Padasterbache unter der Brummwand auf feuchtem Boden zwischen Laubmoosen und Gräsern. Es war mir zunächst nur darum zu thun, zu untersuchen, ob man diese Pflanze als eigene Species gelten lassen kann und, nach- dem sich dies als richtig herausgestellt hatte, welchen Namen diese Species zu führen hat. Die letztere Frage konnte aber nur ent- schieden werden durch die Lösung einer anderen allgemeineren Frage, welche F. Stephani in den letzten Monaten zur Anregung gebracht hat. In seinem grossen Werke: Species Hepaticarum p. 356 (Sep.-Abdrücke aus Bull. [Memoires] de l’Herb. Boissier), vertritt er die Ansicht, dass unsere Mörckia-Arten zur Gattung Calycularia Mitt. gehören. Es musste also die Berechtigung dieser Ansicht geprüft werden und das Verhältniss von Mörckia und Calyceularıa festgestellt werden, worüber ich mich weiter aussprechen werde. Da diese Untersuchungen sich zu weit ausgedehnt haben, um in den „Kritischen Bemerkungen“ zu meinem erwähnten Exsiecaten- werke Raum zu finden und auch allgemeineres Interesse zu haben schienen, will ich sie hiemit der Oeffentlichkeit übergeben. Wir wollen in unseren Betrachtungen zunächst von Mörckia Flotowiana ausgehen. Diese wurde in neuerer Zeit von M. hibernıca Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1901. 4 42 (—= Jungermania hibernica Hook., Brit. Jungerm. Tab. LXXVII. et Suppl. Tab. IV.) nicht specifisch getrennt. Einzelne Autoren machen überhaupt keinen Unterschied zwischen beiden Formen; so führt z. B. J. Breidler in „Die Leberm. Steiermarks“ (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 30. Heft. Jahrg. 1893. p. 278 [1894].) nur M. hibernica für dieses Gebiet an, während ein Exemplar meines Herbars von Breidler an dem eitierten Standorte: Hagen- bachgraben bei Kalwang gesammelt und als M. hibernica bezeichnet, sicher M. Flotowiana ist! Auch Massalongo, Repert. Epaticol. Ital. p. 45, Nr. 151, begreift unter „Pallavicınia Hibernica (Hook.) B. et Gr. emend. Oarringt.*“ auch die Mörckia Flotowiana mit, wie aus der angeführten Synonymik hervorgeht. Auch Limpricht in Cohns Kryptfi. v. Schles. I. p. 325 fasst unter „Mörckia hibernica (Hook.) Gott.“ beide Pfianzen zusammen, macht aber in seiner gründlichen Art in der Bemerkung auf die Trennung in die beiden Formen aufmerksam und sondert die Standorte dement- sprechend, wobei aber die beiden Gottsche’schen Varietätnamen Hookeriana und Wilsoniana unglückseligerweise vertauscht worden sind, was zu einer Confusion der Synonymik Anlass gibt. Gottsche (siehe unten) fasst .M. hibernica als Species, der er zwei Varietäten subsumiert: &) Hookeriana und ß) Wilsoniana (= M. Flotowiana). 8. OÖ. Lindberg in Musei scand. p. 10 [1879] setzt umgekehrt „Pallavicinia Flotowii (Nees)“ ') als Species und zieht dazu „var. ß hibernica (Hook.)“. Die skandinavischen Bryologen haben diese Anschauung Lindbergs angenommen und oft nieht einmal die Lindberg’sche Varietät berücksichtigt. So be- sitze ich in meinem Herbar zweimal eine als „Pallavieinia Flotowii (Nees)“ bezeichnete Pflanze von Stockholm: Uggleviken, 24. Aug. 1891 Igt. Hugo Thedenius, die sicher Mörckia hibernica ist. Erst im vorigen Jahre hat ©. Warnstorf mit allem Nach- drucke darauf hingewiesen, dass M. Flotowiana und M. hibernica als zwei verschiedene Arten aufgefasst werden müssen (C. Warns- torf, Miscellen aus der europ. Moosflora. Sep.-Abdr. aus Kneuckers Allg. Bot. Zeitschr. 1899, Nr. 7, 8. p. 14—16).?) An dieser Stelle verdanken wir Warnstorf eine gute Be- schreibung unserer Pflanze und die Zusammenstellung der Unter- schiede derselben von M. hibernica, welche so überzeugend für !) Man beachte die Schreibweise des Speciesnamens „Flotowii“, was eine willkürliche Aenderung ist. Ueber die Lindberg’sche Gattungs-Nomenclatur siehe weiter unten. 2) Der Verf. stellt sich daselbst auf den oben erwähnten Standpunkt der Lindberg’schen Gattungsbezeichnung (Pollavicinia für Pallavicinia ist ein Druckfehler). Das Synonym p. 14: „Moerckia hibernica (Hook.) var. &. Hooke- riana Gottsche“ ist unrichtig; soll heissen var. ß. Wilsoniana Gottsche, ebenso ‚muss es p. 15, Zeile 20 von unten heissen: „Jungermania hibernica Hook.“ (nicht Engl. Bot!) und weiter „(Mörckia hibernica (Hook.) var. «. Hookeriana Gottsche)“ nicht var. ß. Wilsoniana! Warnstorf hat Jung. hibernica Hook. und Jung. hibernica Engl. Bot. verwechselt, die verschieden sind (letztere = Mörckia Flotowiana!), woher diese Confusion stammt, die übrigens Warns- torf wohl von Limpricht ]l. ec. übernommen hat. 43 das Artrecht beider Pflanzen sprechen, dass es keiner weiteren Beweise bedürfte ; jedoch möchte ich zur Festigung dieser Anschauung noch auf Folgendes aufmerksam machen. Man köunte glauben, dass M. hibernica und M. Flotowiana etwa in demselben Verhältnisse zu ein- ander stehen wie die Wasserformen (var. undulata) zu unserer gewöhnlichen, typischen Pellia epiphylla. Ich glaube, dass dies unrichtig ist. Bei Pellia findet man bekanntlich überall nahe den Standorten der Wasserformen an trockeneren Stellen die typische Form. Es ist aber nirgends, soweit bekannt, an den sehr zer- streuten Standorten von Mörckia Flotowiana in der Nähe die M. hibernica und umgekehrt gefunden worden. Von M. Flotowiana liegt mir unter dem Tiroler Material übrigens ein Rasen einer augenscheinlich an excessiv nassem Orte gewachsenen Form vor, die gemischt mit einer Wasserform von Pellia wächst; diese inter- essante Pflanze zeigt nun trotz der bedeutenden Langstreckung der Frons die normale Breite derselben und die welligen Ränder und alle sonstigen Eigenschaften der M. Flotowiana und hat mit M. hibernica gar keine Aehnlichkeit. Es ist also nach alledem gar nicht zu zweifeln, dass 44. Flotowiana und M. hibernica ver- schiedene Species sind. Die Species, mit welcher wir uns hier zunächst beschäftigen, muss den Namen: Mörckia Flotowiana (N. ab E.) Schffn. tragen, was aus der folgenden kritischen Auseinandersetzung hervorgehen wird, die schliesslich zu der Feststellung des Verhältnisses von Mörckia und Calycularıa Anlass geben werden. Nees von Esenbeck beschrieb unsere Pflanze zuerst als Cordaea Flotowiana') (in Regensburger „Flora“ 1833, II. p. 401), und im folgenden Jahre wurde sie auch von Hübener, Hepaticol. german. p. 36 unter demselben Namen ausführlicher beschrieben und ebenso von Corda in Sturm, Deutschl. Flora II. Heft 26, 27, p. 125 beschrieben und daselbst auf Taf. 36 gut abgebildet. Im III. Bande seiner Naturgesch. d. europ. Leberm. (p. 335 Fuss- note) gibt aber Nees selbst seine Gattung Cordaea auf, was aus- drücklich bemerkt werden muss, da dadurch dieser Name bei der Beurtheilung des nach der Priorität giltigen Gattungsnamens in Wegfall kommt. Dabei ist es nicht von Belang, dass die neue, dort zum Ausdrucke gebrachte Ansicht von Nees, auf Grund deren er seine Gattung einzog, sich nach unserer gegenwärtigen Kenntnis als unrichtig erwiesen hat. Er zieht daselbst unsere Pflanze zu Diplolaena Lyellii als 8. Flotowiana und ganz analog erscheint sie in Syn. Hep. p. 475 als Blyttia Lyellii ß. Flotowiana und übereinstimmend wird in beiden Werken daneben var. y Hibernica (= Jungermania Hibernica Hook., Brit. Jung. tab. LXX VIII) gestellt; als «. major dieser Mischspecies ist in beiden Werken die Pflanze hingestellt, welche wir jetzt als Pallavieinia Lyellii ... 1) Nees schreibt den Speeiesnamen hier und anderwärts „Flotovwiana* mit v, wozu unseres Erachtens kein Grund vorliegt. 4* 44 (Hook.) Gray bezeichnen. Als eine zweite Species dieser Gattung wird in beiden Werken angeführt: Diplolaena Bilyttii, resp. in Syn. Hep. unter dem geänderten Genusnamen Blyttia Mörkit.') Gottsche gebührt das grosse Verdienst, diese unrichtige Zusammenstellung von Pflanzen verschiedener Gattungen unter eine Speeies richtig erkannt und aufgeklärt zu haben (vgl. Gottsches Bemerkung zu Gott. et Rabenh., Hep. eur. exs. Nr. 121 [1850!)). Daselbst spaltet er auf Grund des Vorhandenseins oder Fehlens eines Oentralstranges in der Mittelrippe des Laubes die bisherige Gattung Blyttia in zwei: ]. Mörckia mit zwei Arten in der deutschen Flora. nämlich 1. M. norvegica Gott. (= Biyttia Mörckii Syn. Hep. und 2. M. hibernica mit zwei Varietäten: a) Hookeriana (= Jung. hibernica Hook.) und 5b) Wilsoniana Gott. (= Cordaea Flotowiana N. ab E.). Die Gattung Mörckia ist also hier ausreichend begründet durch Anführung des entschei- denden Merkmales und Aufzählung von Arten und keineswegs als „nomen nudum“ aufzufassen. Später hat auch S. O. Lindberg die gleiche Trennung vorgenommen (Musei scand. p. 10, Nr. 45 [1879]), aber dabei ganz unberechtigterweise die Nomenclatur Gottsches ingnoriert. Er stellt auf die Gattungen: 1. Pallavieinia Gray. Lindb. mit P. Flotowii und P. blyttii (= Mörkia norve- gica Gott.) und 2. Dilaena Dum. Lindb. mit dem Typus D. Lyell:. Diese Nomenclatur kann natürlich nicht auf Giltigkeit Anspruch erheben. Ich selbst habe in meiner Bearbeitung der Hepaticae in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. p. 55 [1893] die Gattung Mörckia als Untergattung II. zu Pallaviceinia gestellt, jedoch kann ich gegenwärtig diese Ansicht nicht mehr vertreten, sondern das Fehlen des Centralbündels, der abweichende Bau des Sporogons, die gabelige Verzweigung etc. scheinen mir ausreichend die Selb- ständigkeit der Gattung Mörckia zu begründen. In einer der letzten Serien seiner Species Hepaticarum (p. 355 ff. [1900]) vertritt Stephani die Ansicht, dass unsere europäischen Mörckia-Arten und eine damit verwandte Pflanze derselben Gattung angehören, welche W. Mitten in Hep. Ind. orient. in Journ. Proc. Linn. Soc. V. p. 122 [1861]?) als Calycu- larıa beschrieben hat und Stephani nennt l.c. die von ihm neu umgrenzte Gattung: Calycularia. Selbst wenn diese Ansicht Ste- phanis richtig wäre, müsste die Gattung Mörckia (1860) und nicht Calycularia (1861) heissen. Nun zerfällt aber Calycularıa im Sinne Stephanis in zwei Gruppen: „1. solche mit Halbring- fasern in den inneren Zellen der Kapselwand und langstacheligen 1) Man beachte die verschiedene Schreibweise des Namens Mörk, Mörck, Moerk, Moerck ete.! Es müsste correct heissen Mörchii und Mörchia nach A. Mörch, einem Mitarbeiter der Flora Danica. Gottsche nannte die Gattung aber ausdrücklich und wiederholt: Mörckia, also kein blosser Druckfehler. 2) Diese Publication von Mitten datiert von 1861, nicht 1860, wie Stephani l. c. angibt! 45 Sporen“ (hieher €. erispula Mitt. und €. laxa Lindb.), „2. solche ohne Halbringfasern und mit papillösen Sporen“ (Steph. |. e. p. 357), wozu gehören: C. radieulosa St., ©. birmensis St., C. hibernica (Hook.) St. und ©. Blyttii (Mörch) St.'). — Wenn die von Ste- phani angegebenen Unterschiede zwischen den beiden Pflanzen- gruppen thatsächlich die einzigen wären, so könnte man mit ihm einer Meinung sein; dies ist aber keineswegs der Fall, wie ich sofort zeigen werde. Stephani sucht überdies die beiden von ihm erwähnten Unterschiede als von ganz untergeordneter Bedeutung hinzustellen durch folgenden Hinweis (l. ec. p. 357): „Angesichts der völligen sonstigen Uebereinstimmung des Baues dieser Pflanzen können die wenigen letztgenannten Unterschiede keinen Anlass geben, diese zwei Gruppen zu trennen; sind doch auch die Kapsel- wandungen bei FPellia verschieden und die Sporen der Riccien, dieser sehr einheitlichen Gruppe von Pflanzen, von überraschender Mannigfaltigkeit; es unterliegt daher keinem Zweifel, dass die der Ausstreuung der Sporenmasse und der Verbreitung der Sporen dienenden Organe Anpassungen unterworfen sind, welche jene Or- gane nicht immer wichtig für die systematische Stellung der Pfianzen erscheinen lassen; sie sind zur Charakterisierung des Genus nur mit Vorsicht zu benutzen.“ Die Unterschiede im Baue der Sporogone bei den Pellia-Arten sind thatsächlich keine prineipiellen, sondern nur graduelle, und wir finden auch bei anderen ganz nahe verwandten Pflanzen, z. B. Arten von Marsupella, solche mit und solche ohne Halbringfasern der inneren Sporogonwandzellen. Ab- gesehen von solchen graduellen Unterschieden sind aber die Sporo- gone der Pellia-Arten im geschlossenen wie geöffneten Zustande in Form, Farbe, Anordnung der Elateren etc. vollkommen überein- stimmend. Ganz principiell verschieden sind aber die Sporogone der Vertreter der Gruppe A von Calycularia im Sinne Stephanis (©. erıspula und Ü. laxa umfassend) von denen der Gruppe B; nicht nur in ihrem anatomischen Bau, sondern auch schon makro- skopisch erweisen sie sich als total verschieden. Ich will zunächst den Befund bei den Vertretern der Gruppe A darstellen: C. crispula konnte ich selbst genau untersuchen nach Exemplaren, die ich der Güte meines Freundes Dr. E. Levier in Florenz ver- danke; von Ü. laxa existiert eine so detaillierte Beschreibung (Lin d- berg et Arnell, Musei Asiae bor. I. p. 66 [1889] in Kongl. Sv. Vet. Akad. Handlingar. Bd. 23, Nr. 5), dass derselben nichts hinzu- gefügt, werden kann, und meine Untersuchungen über ©. crispula stimmen so vollkommen mit denen Lindbergs und Arnells an C. laxa überein, dass die folgende Beschreibung des Sporogonbaues ganz genau für beide Pflanzen gilt; ich werde zur Bestätigung die parallelen Stellen aus der eitietren lateinischen Beschreibung der €. luxa (in Klammern) neben meine Befunde bei ©. erispula hinsetzen. ') Mörckia Flotowiana findet sich bei Stephani |. c. nirgends er- wähnt, auch nicht einmal als Synonym. 46 Die Kapsel ist genau kugelig, im nicht aufgesprungenen Zustande schwarz, und springt sehr unregelmässig auf mit 5—6 Klappen, da die Klappen wieder einreissen. Die Klappen trennen sich vollständig bis zur Kapselbasis und breiten sich flach aus oder schlagen sich sogar etwas zurück („theca 1’75 mm, perfecte globosa, nigra, opaca, in ipsa basi secta, valvulis 5—7, raro 4, iterum valde irregulariter lobatis, pellueidis, patentibus et margine involutis“). Die Klappen der geöffneten Kapsel sind zart, durchscheinend, gelblichbraun. Die Klappen bauen sich auf aus zwei Zellschichten; die Zellen beider sind gleich gross, etwa kubisch, dünnwandig. In beiden Schichten finden sich auf den Radialwänden und bisweilen auchan den oberen und un- teren Horizontalwänden entfernte, nieht reicehliche hori- zontale, braune Verdiekungsleisten, aufderInnenwand in beiden Schichten vollständige Halbringfasern, dieoftschräg verlaufen (valvulis „bi-, hie illie tristratis, strato externo tantum in membranis connatis et radialibus incerassationes abrupte nodiformes“ [d. i. von der Fläche (Aussenseite) gesehen!] „ceteris (uno vel duobus) annulos optimos, densos et brunneos ostendentibus“). — Nicht selten ragen einzelne Innenzellen, die sich schlauchförmig verlängern, von der Wand aus in das Innere der Kapsel hinein; sie besitzen Ringfasern und auf kurze Strecken Spiralverdiekungen. Von grösster Wichtigkeit ist das Vorhandensein von grundständigen Elaterenträgern bei Calycularia erıspula und C. laxa. Dieselben sind bereits von Lindberg bei letzterer con- statiert worden; er sagt darüber 1. c. p. 68: „elateres... uberrimi, medio baseos, i. e. apiei setae, affixi, sed maximam partem facillime dissoluti. Stephani hat dieselben aber ganz übersehen, da er ihrer nirgends mit einem Worte erwähnt. Hätte er dieselben ge- sehen, so hätte er den Sporogonbau hei seinen beiden Gruppen von Calycularia nicht so sehr übereinstimmend gefunden. Bei C. crispula sind die Elaterenträger in ziemlich grosser Zahl vor- handen und ragen von der Kapselbasis als elaterenähnliche Schläuche mit doppelter Spira, die bis in die Spitze reicht, in das Innere der Kapsel empor. Die Elateren sind bei ©. crispula gegen die Enden kaum verdünnt, mit doppelter, bis in die Spitzen reichender Spira (bei ©. laxza nach Lindberg: „fere recti, ut paullum areuato-flexi, obtusi, spiris binis dense convolutis, semiteretibus, continuis, brunneis membrana tenuissima, hyalina“, also wie bei Ü. crispula). Die Sporen sind bei ©. crispula mit langen (länger als der halbe Sporendurchmesser), stumpflichen Stacheln bedeckt; bei O. tuzu beschreibt Lindberg die Sporen wie folgt: „spori ee /., mm, globosi, brunnei, pellueidi, remote echinati, echinis \/,. spori altis, rectis, subeonico-cylindrieis, ut ex apice ad basim indistinete sen- simque crassioribus, obtusis, apice ultimo leniter emarginatis, eruribus vix divergentibus“. Die Sporen bei dieser Speeies sind also eben- falls stachelig, jedoch die Stacheln kürzer als bei Ü. erispula. 47 Aus der Gruppe B (nach Stephani) habe ich folgende Arten genau untersucht: Calycularia radıculosa Steph., Mörckia Biyttii und M. Flotowiana, von letzterer standen mir freilich nur einige überreife Sporogone zur Verfügung, die icb in dem oben erwähnten Materiale aus dem Gschnitzthale in Tirol, von meinem Freunde Dr. V. Patzelt gesammelt, vorfand, jedoch reichte dieses Materiale hin, um zu constatieren, dass hier die Verhältnisse ganz ähnliche sind, wie bei M. Blyttu. Bei der folgenden Darstellung will ich von Cal. radieulos« ausgehen und bei den einzelnen Punkten die etwaigen Abweichungen von diesem Typüs einschalten, welche Mörckia Biytti und M. Flotowiana aufweisen. Sehon makroskopisch betrachtet erweist sich die Kapsel als total verschieden von der bei ©, crispula. Dieselbe ist nicht kugelig wie bei dieser und schwarz (im unaufgesprungenen Zu- stande), sondern länglich-eiförmig, sehr gross, etwa 4 mm lang und 2°7 mm breit, von dunkel karminbrauner Farbe'). Sie springt in vier regelmässigen Klappen auf, die aber an der Spitze längere Zeit alle vier oder zu 2—3 vereinigt bleiben. Die Klappen zeigen einen wesentlich anderen Bau als bei Oalycularia crispula und ©. laxa; die Wand setzt sich aus fünf Zellschichten zusammen. Die Aussenschichte besteht aus sehr grossen, fast kubischen Zellen, die vier Innenschichten bestehen aus lang- gestreckten Zellen, deren Lumen auf dem Querschnitte kaum halb so breit ist, als das der Aussenzellen. Die Aussen- zellen zeigen nuraufden Radialwänden horizontal-streifig unterbrochene Verdiekungen (horizontale, unregelmässige Leisten), die Zellen der Innenschichten zeigen auf den Radialwänden schwächere Verdiekungen, die auf dem Querschnitte besonders in den Ecken deutlich erscheinen. Alle diese Verdickungen haben ebenso wie die Spiren der Elateren eine karminbraune Farbe. Der Scheitel der Kapselwand ist dick, mehrschichtig, alle Zellen isodiametrisch und den Zellen der Aussenschichte ganz ähnlich, jedoch sind die Verdiekungen in ihnen weniger deutlich. Bei Mörckia Blyttii ist der Sporogonbau ganz analog und ebenso bei M. Flotowiana; der einzige Unterschied besteht darin, dass die Verdickungen der Radialwände der Aussenschichte nicht querstreifig unterbrochen sind, sondern die Verdickungsschichte überzieht fast gleichmässig die ganzen Radialwände. Die Verdickungen sind von mehr kastanienbrauner Farbe. Von grösster Wichtigkeit ist das gänzliche Fehlen von Elaterenträgern bei Cal. radıculosa, Mörckia Blyttii und M. Flotowiana, worin ein weiterer wesent- lieher Unterschied gegenüber Cal. erispula und Ü. laza liegt. Die Elateren bei Cal. radiculosa sind lang und geschlängelt, gegen die Enden etwas verdünnt, mit zwei fadenförmigen Spiren. Sporen !) Die Seta ist etwa zwei- bis dreimal so lang als die Kapsel, der Fuss dick, kreiselförmig, sein oberer scharfer, etwas erenulierter Rand umgibt die Basis der Seta manchettenförmig. 48 rothbraun mit grossen rundlichen Warzen (von fast brombeer- artigem Aussehen). Bei Mörckia Blytti sind die Sporen ganz anders; hier verlaufen auf der Oberfläche unterbrochene niedrige Leisten, die keine regelmässige Sculptur bewirken; bei M. Floto- wiana sind die Sporen im Prineip ganz ähnlich, aber die Leisten hängen zusammen, sind sehr deutlich und bewirken eine Sculptur, die der bei den Sporen von Fossombronia eristata äusserst ähnlich ist (nur der Rand der Spore zeigt nicht das kammförmige Aussehen wie bei Foss. ceristata). Schon C. Warnstorf hat (l. supra eit.) auf diese Sporensculptur hingewiesen. Es ist also höchst ungenau, wenn Stephani seine Gruppe B von Calycularıa charakterisiert als „Sporis papillatis“ mit „papillösen Sporen“; denn bei ©. erispula sind sie „grobwarzig“ (nicht papillös) und bei den anderen Arten sind sie mit Leisten versehen (also ebenfalls nicht papillös). Aus der vorangehenden Untersuchung geht also mit aller Bestimmtheit hervor, dass zwischen der Beschaffenheit des Sporo- gones von Cal. crispula und C. laxa einerseits and Cal. radieulosa, Mörckia Bilyttii und M. Flotowiana anderseits, auffallende und principielle Verschiedenheiten herrschen und nicht etwa nur graduelle wie zwischen den Sporogonen der Arten von Pellia. Es ist also vollkommen sicher, dass die beiden genannten Artengruppen nicht ein und derselben Gattung angehören können. Für die erste Gruppe ist der Gattungsname Calycularia sicherstehend und die drei hieher ge- hörigen Arten sind: 1. Cal. erispula Mitt. 2. ©. laxa Lindb. et Arn. 3. ©. birmensis Steph. '). Für die zweite Gruppe (= Gruppe BD der Gattung Calycularia im Sinne Stephanis) gilt, wie sich aus den obigen Darstellungen ergibt, der Gattungsname Mörckia. Von letzterer Gattung kennen wir gegenwärtig folgende Arten: 1. Mörckia Biyttit (Mörch) Gott. 2. M. Flotowiana (N. ab E.) Schffn. 3. M. hibernica (Hook.) Gott. 4. M. radiculosa (Steph.) Schfin. (= Calyeularıa radiculosa Steph.). i Dass auch Stephani die grosse Wichtigkeit dieser (von ihm freilich bei seinen Calycularia-Arten übersehenen) Unterschiede für die Systematik vollinhaltlich anerkennt, geht aus folgender Be- merkung zur Gattung Makinoa hervor (l. e. p. 361): „Diese eigen- artige Gattung steht hinsichtlich der vegetativen Organe dem Genus Pellia zwar nahe, die Form der Kapsel bringt sie aber zu den- !) Stephani rechnet die ©. birmensis zur Gruppe B. „Sporis papillatiıs“, obwohl von dieser Pflanze bisher nur junge 9 Inflor., also keine Sporogone bekannt sind. Ich halte dieselbe für eine echte Calyculariu, schon wegen der flächenförmig ausgebildeten sogenannten Amphigastrien. Bei allen Mörckia- Arten sind diese Organe als gegliederte Haare entwickelt. 49 jenigen Gattungen, die Schiffner bereits als Zeptotheceae zu- sammengefasst hat'); die nächstfolgenden Gattungen haben alle sphärische Kapseln und lassen sich ungezwungen in zwei Gruppen theilen :* „1. Solche mit Elaterenträgern: blasia (und wahrscheinlich auch Calycularia), Pellia und Androcryphia ?).* „2. Solche ohne Elaterenträger und deren Kapselschalen in Stücke zerfallen: Treubia, Petalophyllum und Fossombronta.“ Diese Gattungen „mit sphärischen Kapseln“ setzen die sehr natürliche Gruppe der Codoniordeae zusammen (u. zw. genau in der Begrenzung, die ich dieser Gruppe in meiner Bearbeitung der Hepaticae in den Natürl. Pflanzenfam. gegeben habe). In dieser Schrift habe ich die Gattung Calycularıa in die Gruppe der Codonioideae zwischen Blasia und Noteroclada eingereiht, und diese Stellung müssen wir der Gattung Calycularia (bestehend aus C. erispula, ©. laxa und Ü. birmensis, also nicht im Sinne Stephanis) auch gegenwärtig noch, nachdem wir dieselbe genauer kennen gelernt haben, anweisen. Die kugelige Kapsel, deren Bau und Dehiscenz, sowie das Vorhandensein von grundständigen Elateren- trägern, die nur in der Gruppe Codonioideae vorkommen, lassen keinen Zweifel darüber, dass Calycularia hieher gehört. Die Beschreibung der Gattung Calycularıa, die ich |. e. ge- geben habe, ist im Allgemeinen ganz richtig; sie ist nach der aus- führliehen Beschreibung in Lindberg et Arnell, Musei Asiae bor. I. p. 66 angefertigt. Doch habe ich auf Stephanis Auto- rität hin auch die Calycularia radiculosa Steph. hieher gestellt, dieStephani damals noch für identisch hielt mit Diyttia radıeulosa Sande Lac., was er aber später selbst als irrthümlich corrigiert hat. Calycularia radiculosa Steph. hatte ich damals noch nicht gesehen; nun kenne ich diese überaus seltene Pflanze genau’) und habe sie in allen Details mit dem Prisma gezeichnet. Es ist nach dem, was ich oben über dieselbe mitgetheilt habe, ganz zweifel- los, dass sie nicht zu Calycularıa, sondern zu Mörckia ge- hört. Die Gattung Mörckia gehört aber ganz ohne jeden Zweifel in die Gruppe der Leptotheceae, u. zw. in die Nähe von Pallavicinia, zu welcher ich sie in meiner oben eitierten Schrift nach dem Vor- !) Die Gruppe der Leptotheceae hat, zuerst R. Spruce aufgestellt, und ich habe dieselbe in meiner Bearbeitung der Hepaticae in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. 1893, nur vollkommen ausgestaltet. Der Spruce’sche Name „Leptotheceae*, der sich auf die dünne Kapselwand bezieht, ist freilich ein recht unglücklich gewählter in Anbetracht der zweifellos hieher gehörigen Mörckia-Arten, die eine fünfschichtige Kapselwand besitzen. ®2) Es muss ausdrücklich hervorgehoben werden, dass bei allen diesen „grundständige“* Elaterenträger vorhanden sind. Bei Blasia sind dieselben nicht zahlreich, aber deutlich vorhanden; es ist daher sehr befremdlich, dass John Andreas, dem wir vorzügliche Untersuchungen über den Sporogonbau zahlreicher Lebermoose verdanken (Flora 1899, Heft 2), die Gattung Blasia zu denen ohne Elaterenträger stellt. 3) Ich habe sie auch selbst auf Java (allerdings sehr spärlich) gesammelt. 50 gange Lindbergs u. A. als Untergattung gestellt habe. Gegen- wärtig bin ich überzeugt, dass sie eine eigene Gattung darstellt, die von Pallavieinia durch anderen Habitus, das Fehlen des Cen- tralstranges, der Rippe, die fünfschiehtige Kapselwand (bei Pall. normal zweischichtig) u. a. Merkmale hinreichend verschieden ist. Sehliesslich möge noch ein Wort über die Aehnlichkeit der Vegetationsorgane bei den Arten von Calycularia (nicht im Sinne Stephanis!) und Mörckia gesagt werden. Im Allgemeinen sind die Vegetationskörper bei beiden Gat- tungen freilich äusserst ähnlich, auch in ihrem anatomischen Bau. Daraus lässt sich aber gar nicht auf die Zusammengehörigkeit schliessen, denn ganz ähnlich gebaute Frons besitzen auch die Gattungen Pellia, Makinoa u. a. Die letztere besitzt sogar genau die gleichen sogenannten „Amphigastrien“ wie Mörckia, die eben- falls als gegliederte Haare mit schwach keuliger Endzelle aus- gebildet sind. In diesen Organen scheint mir immerhin ein nennenswerther Unterschied zwischen Oalycularıa und Mörckia zu liegen. Bei ersterer sind die „Amphigastrien“ als lanzettliche Blätt- chen (flächenförmig) entwickelt, bei letzterer stets als gegliederte Haare. In der Hülle des Sporogons (Oaulocalyx, „Perianthium“) und der Anordnung der Antheridien, die auf der Fronsoberfläche zwischen zerschlitzten Schuppen stehen, ist freilich eine ziemlich grosse Aehnlichkeit zwischen den Gattungen Calycularia und Mörckia vorhanden; aber auch bei Fossombronia sind diese Ver- hältnisse im Wesentlichen ganz die gleichen. Es ist gar nicht zu zweifeln. dass diese Aehnlichkeiten nicht der Ausdruck naher systematischer Verwandtschaft sind, sondern ÜÖonvergenzerschei- nungen. (Gerade bei den Lebermoosen findet man oft Organe, die demselben Zwecke dienen, bei nicht näher verwandten Pflanzen ganz ähnlich, ja sogar dann, wenn diese Organe ganz verschiedenen Ursprunges sind, z. B. der Caulocalix von Fossombronia und das Perianthum von Nardia fossombronioides (Aust.) S. ©. Lindb., die Wassersäcke der Blätter von Lepidolaena und Frullania, der merkwürdige Parallelismus der Formgestaltung in den Gattungen Hymenophytum, Pallavicinia und Symphogyna ete. etc. Die wesentlichsten Resultate der vorstehenden Untersuchungen sind folgende: 1. Die von Nees zuerst als Cordaea Flotowiana beschriebene Pflanze ist eine selbständige Art der Gattung Mörckia, also M. Flotowiana (N. ab E.) Schffn. 2. Die von Stephani (Spec. Hep. p. 355 [1900]) in der Gattung Calycularia vereinigten Arten gehören zwei ganz ver- schiedenen Gattungen an, was sich aus dem prineipiell verschie- denen Baue des Sporogons ergibt; sie gehören sogar zu ganz verschiedenen Gruppen der Jungermaniaceae anakrogynae. 3. Die eine dieser beiden Gattungen: Mörckia Gott. gehört zu den Leptotheceae und umfasst folgende Arten: M. Biyttiui nn an a U Du. 51 (Mörch) Gott., M. Flotowiana (N. ab E.) Schffn., M. hibernica (Hook.) Gott., M. radiculosa (Steph.) Schffn. 4. Die andere Gattung: Calycularia Mitt. gehört zu den Codo- nioideae (und zwar zu den Gattungen dieser Gruppe mit grundständi- gen Elaterenträgern) und setzt sich zusammen aus folgenden Arten: C. erispula Mitt., ©. birmensis Steph. und ©. laxa Lindb. et Arn. 5. Ueber den Sporogonbau der genannten Pflanzen werden neue Beobachtungen mitgetheilt und einige mangelhafte frühere Angaben berichtigt. Kerntheilung und Vermehrung der Polytoma. Von S. Prowazek (Wien). Mit einer Tafel (I). Um die feineren Kernverhältnisse der Flagellaten sowie ihr weiteres Verhalten während der Theilung einem genaueren Studium zu unterziehen, wurden von einer reichhaltigen Cultur der Polytoma wvella Ehrb. mehrere Separatculturen angelegt und ihre Ver- mehrungsverhältnisse eingehender untersucht. Die besagte Flagel- latenform fand in Raoul France einen trefflicehen Monographen, auf dessen Darstellung einzugehen ich vielfach die Gelegenheit be- nützen werde. Die Bewegung der Polytoma wvella ist sehr charakteristisch ; die beiden terminal sich nur in unbedeutender Weise verschmä- lernden, peitschenförmigen Geisseln sind in eigenthümlicher Weise nach hinten gerichtet, und von ihrem Insertionspole aus betrachtet, erscheinen sie oft im Uhrzeigersinne nach zwei verschiedenen Rich- tungen gewendet, so dass durch die folgenden peitschenden Be- wegungen eine eigenartige, rasche, anscheinend pendelnde Körper- rotation, die die ovoide Zellgestalt noch in ihrer Art unterstützt. zu Stande kommt. Rückwärtsbewegungen, die bekanntlich bei ande- ren Flagellatenformen recht häufig sind. erfolgen hier viel seltener — nur in älteren, erschöpften Culturen schien dies häufiger der Fall zu sein — offenbar erfolgte hier durch die Function eine Art von „locomo- torischer physiologischer Bahnung“ in den elementaren Üonstituenten der Geissel, derzufolge die Üontractionswelle, auf die die Bewe- gung der Geissel zurückzuführen ist, fast stets nach einer Richtung und in einer Art sich vollzieht. — Es sei hier anschliessend zu- nächst noch eines bemerkenswerthen Tropismus unserer Flagel- laten gedacht. Lässt man einen offenen Tropfen mit Polytomen im Dunklen unter gleichbleibenden Verhältnissen und normaler Zimmer- temperatur eine Zeit lang stehen, so sammeln sich bald die Flagel- laten an einzelnen Stellen und Randpartien des Tropfens in ungeheuren Mengen an und finden hier bei vorschreitender Verdunstung den Tod. Es sind dies vornehmlich diejenigen Stellen des Tropfens, wo der Tropfenrand weniger gespannt ist und flacher erscheint, sowie mehr im centrifugalen Sinne vor- 52 gerückt ist — das Verhältniss bleibt dasselbe, selbst wenn man den Objeetträger geneigt hinlegt, so dass der Tropfen auf der einen Seite stärker gespannt ist — auch hier sammeln sich die Polytomen an besonderen Stellen der optimalen Spannung, die oft gerade der Stelle stärkerer Spannung entgegengesetzt ist; dieses Phänomen lässt sich auch umkehren und kehrt selbst nach mannigfachen Variationen der äusseren Bedingungen in seiner charakteristischen Weise immer wieder. Vielleicht lässt sich diese Erscheinung als eine Art von Spannungstropismus, als eine Contactwirkung auffassen, von der ja auch der Thigmotropis- mus bei den Protisten schon bekannt ist. Verworn führt in seinen psycho-physiologischen Protistenstudien als thigmotropisch Dia- tomeen, OÖscillarien, hypotrieche Infusorien und Dewitz, vielleicht mit Unrecht, die Spermien der Periplaneta orientalis an. Die Geisseln der Polytoma sind ziemlich homogen, grünlich sehimmernd, zucken nach dem Abreissen mehrmals und verquellen dann unter terminalen Blasenbildungen. An der Basis der mit Pierinsublimatosmiumessigsäure (nach Rath) conservierten Geisseln glaube ich eine minutiöse, körnige Netzstructur wahr- genommen zu haben, die nach Möglichkeit in Fig. 10 skizziert wurde. Die Geisseln entspringen einer knopfförmigen, mit Eisen- haematoxylin schwarz sich färbenden, aber leichter in der Beize sich wieder entfärbenden plasmatischen Differenzierung, von der man auf günstigen Schnittpräparaten eine feine faden- förmige, anscheinend aber noch zusammengesetzte Struetur- ausbildung gegen den Kern zu verlaufen sieht; sie endet an einer dunkleren, calottenartigen Plasmadifferenzierung um den Kern (Fig. 16); noch besser kann man diese Structur an conservierten (mit dem oben genannten Rath’schen Gemisch), aber nicht weiter behandelten Flagellaten erkennen; in diesem Falle verläuft dann ein äusserst zarter, fibrillärer Strahlenkegel von der Geissel- basis gegen den Kern; diese Structureigenthümlichkeit wird noch in den Anfangsstadien der Theilung, sobald der Kern terminal rückt, besser sichtbar. Die knopfartige Plasmadifferenzierung, die France offenbar schon beobachtet hat („Die Insertionsstelle der Geisseln ist... durch ein kleines über die Körperoberfläche hervorragendes Wärzchen besonders gekennzeichnet“ ), ist insofern von theoretischem Interesse, als sie mit den Basalkörperchen vieler Flimmerepithelien der Metazoen verglichen werden kann, dienach der TheorievonHenneguy und Lenhoss&k mit den Öentralkörperchen zu vergleichen wären und gewissermassen Differenzierungen des Kinoplasmas sind. Ein Flimmerhaar würde in diesem Sinne zu seiner Bewegungsfunction weder des Plasmas noch des Kernes, sondern nur der Basal- körperchen bedürfen. Der physiologische Theil der hier nur angedeuteten Theorie, der in der Auffassung der Körnchen als kinetischer Öentren ausklingt. lässt sich wohl schwer nach- weisen. — Versuche von Peter würden wohl für eine derartige An- nahme sprechen, dagegen sprechen aber Versuche von Meves 53 und Experimente an Flagellaten und Protozoen, die mehrere Pro- tozoenforscher angestellt haben; auch würden hier im gleichen Sinne eigene Untersuchungsresultate, die an Convolutaflimmern, Protozoen und Dinophiluseilien gewonnen wurden, anzuführen sein. — Es ist hiebei in erster Linie der Umstand zu berücksichtigen, dass die Operation (Schnitt oder Druck) auf so zarte, sonst auf Reize so fein reagierende, eindimensionale Plasmadifferenzierungen zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen in mannigfacher Weise und oft recht heftig (tödtend, lähmend) einwirken wird, so dass die Deutung der Versuchsresultate immer unsicher bleiben wird, — ferner muss aber in Erwägung gezogen werden, dass die Geissel aus eontractilem Plasma besteht, dass sie ferner auf Grund von zahlreichen direeten Beobachtungen zuweilen nur terminal flimmert und so ihr selbst entschieden eine Auto- nomie der Bewegung zukommt und dass die eventuellen Basal- körperchen sammt noch weiteren Differenzierungen, die bei vielen anderen Formen in der letzten Zeit Henrique Plenge nach- gewiesen hat, nur zur weiteren Regulierung und theilweisen Ernährung des Geisselapparates dienen sollen. — Auf den morpho- logischen Theil der Theorie mag hier nicht eingegangen werden. Zum Zwecke der Kernuntersuchung wurden die Polytomeen in Gläschen, die zur Untersuchung der Harnsedimente verwendet werden, mit dem Rath’schen Gemisch conserviert, dann mit der Corischen Handcentrifuge centrifugiert und in demselben Gläschen bis zur Paraffineinbettung weiter behandelt und schliesslich in 2, 3 und 4u dicke Schnitte zerlegt und auf dem Öbjeetträger mit dem Heidenhain’schen Eisenhaematoxylin (s. Lee-Mayer, Mikroskop. Technik) mit oder ohne Bordeauxrothvorfärbung gefärbt. Der Keru der Flagellaten ist rundlich, liegt in der Mittellinie der Geisselbasis etwas genähert und ist von einem dichter struc- turierten, annähernd netzig-körnigen Plasma umgeben. Die Membran ist als ein deutlicher zarter Strich wahrnehmbar, ihr anliegend findet man gerade noch sichtbare chromatische Granulationen, von. denen hier und dort undeutliche Fäden oder vielleicht Septen gegen einen mit Eisenhaematoxylin tief schwarz sich färbenden, eompacten Körper — den wir vorläufig mit dem indifferenten Namen Innen- oder Binnenkörper belegen wollen — hinziehen. Der Kern unserer Form ist demgemäss ziemlich primitiv strueturiert und gehört einer Uebergangsform der bläschenförmigen, mit einer Kern- saftzone ausgestatteten Zellkerne der niederen Flagellaten an, denen sich dann Kerne mit einem Innenkörper und deutlicherem peripherem chromatischem Gerüstwerk, wie etwa die der Chilomonas, an- schliessen ; den höchst differenzierten Mastigophorenkern besitzt wohl Euglena mit den ihr verwandten Formen. Unser besonderes Interesse erregt aber ein mit Obj. 7 schon recht gut wahrnehmbares, kleines rundliehes Körnchen, das auf den primitiven Stadien durch eine Art von „Stielbildung* mit 54 dem Innenkörper im Zusammenhange steht und von dem unten noch weiter die Rede sein wird. Was die Vermehrung der Polytoma anbelangt, so erfolgt sie bekanntlich durch mehrere aufeinanderfolgende Theilungen im frei- beweglichen Zustand innerhalb der schon mehrfach beschriebenen äusseren Pellieularhaut; auf dem Höhepunkt der Entwicklung entstehen durch fortgesetzte Theilungen innerhalb der Mutterhülle acht Sprösslinge; später, sobald die Theilungsenergie im Sinken begriffen ist, bilden sich auch nur vier, Ja zwei Tochter- individuen aus. Da nun nach Krassilstschik und France (obzwar die beiden Autoren bezüglich des Zeitpunktes nicht über- einstimmen) nach diesen Theilungen eine CGopulation erfolgen soll, die ich aber, abgesehen von einigen zweifelhaften Fällen, nicht einmal nach Anwendung von morphogenen Reizen beobachtet habe, die ich jedoch trotzdem nicht in Abrede stellen möchte, — so könnte man wenigstens in den letzten Theilungen eine Art von vorbereitendem Reductionsprocess der später copulie- renden Kerne nach Analogie der Spermatocytenreduction der Thiere vermuthen; leider kann man die Zahl der Chromosomen bei den früheren Theilungen wegen ihrer Kleinheit nieht mit der gewünschten Sicherheit feststellen, und wir müssen uns demgemäss hier auf die blosse Vermuthung und den Hinweis einer nur quanti- tativen Reduction der Tochterkerne, die kleiner und chromatin- ärmer sind, beschränken. Den äusseren Verlauf der Theilung, die eine modificierte Längstheilung ist, bringen die Fig. 1—11, die alle nach dem lebenden Material gezeichnet wurden, zur Anschauung. Vor der Theilung wird zunächst die Kernsaftzone grösser und das früher erwähnte Körnchen beginnt sich zu strecken, bis die „Stielbildung“, die es anscheinend mit dem Innenkörper ver- band, schliesslich schwindet (26a) und es sogar in einer Hervor- ragung der Kernsaftzone frei daliegt (265); sodann wandert es gegen die Membran, durchdringt diese (27), erregt im äusseren Plasma zu- weilen eine minutiöse „Hof“-Bildung und beginnt sich unter eigenen Dehnungserscheinungen einzuschnüren und zu zertheilen, Stadien, die in ihrer jedesmaligen charakteristischen Ausbildung in den Fig. 28—32 abgebildet wurden; das weitere Verhalten des an- scheinend sich theilenden Körnchens ist von da an etwas unklar, doch wurde es dem jedesmaligen Thatbestande gemäss genau in seiner Ausbildung auf den folgenden Stadien gezeichnet. Der Kern verändert sich nun deutlicher und nimmt im Sinne der Zellachse eine ovoide Gestalt mit polaren körnigen Verdichtungen an, die sodann in eine „Spindelform“ übergeht (Fig. 34), wobei gleich- zeitig der Kern gegen die Geisselbasis und ihre plasma- tische Differenzierung hinwandert. Bald darauf lichtet sich der nur spindelförmige Innenkörper vom Centrum aus, wird feinkörnig und zertheilt sich über ein nun sichtbares Reticulum (Fig. 35), aus dem die Fasern der künftigen Spindel hervorgehen (Fig. 36, 37). om 1979] Der Kern theilt sich also auf dem Wege der indirecten Thei- lung, von der schon Blocehmann ein Bild in einer kurzen Notiz (im Biologischen Centralblatt) geliefert hat. Die Ohromosomen der Spindel (Fig. 21,37, 38a und b, 39) bestehen aus wenig Körnchen, sind compact, färben sich intensiv und laufen in Vielen Fällen polar etwas spitz aus; ihre Zahl dürfte 10 nicht um Vieles überragen. Die Zertheilung der Spindel wurde in den Fig. 58—43 genau dar- gestellt, so dass nicht viel über ihren Verlauf zu schreiben übrig bleibt. Die Kernwand scheint hier nie vollkommen zu schwinden, und wir würden in dieser Kerntheilung abermals eine Analogie zu der intranuclearen Spindel des Kleinkernes der Ciliaten besitzen. Erwähnung verdient noch die Detailbeobachtung, derzufolge die Spindelreste, die sich zwischen den Tochterkernen noch aus- dehnen, im Verlaufe ihrer Dehnung zwei knotige Verdickungen etwa im Sinne der Spindelplatte Hoffmanns erhalten, die aber genetisch eben auf Grund ihrer Lagebeziehung mit den früher schon erwähnten räthselhaften Körnchen nichts zu thun haben. Hiemit hätten wir aber gleichzeitig den interessantesten Punkt der vorliegenden Untersuchung gestreift und legen uns gleich die be- stimmte Frage vor — wie soll das oben geschilderte Korngebilde aufgefasst uud gedeutet werden? — Auf Grund seiner Aus- wanderung, seiner zeitweiligen „Hofbildung“ und seiner Zertheilung möchte ich es mit einer Zelldifferenzierung im Sinne eines Gentrosomas vergleichen, wiewohl gerade die entscheidende Beob- achtung — und dies mag hier noch einmal ausdrücklich betont werden, — das Verhalten des Körnchens bei der eigentlichen Spindel- bildung nämlich trotz vielfacher Bemühungen nicht einwandsfrei (siehe Zeichnungen) angestellt werden konnte. — Bei den niedersten Formen der Flagellaten und Rhizopoden liegen in dem erörterten Sinne höchst interessante und anscheinend primitive Verhältnisse vor, die allerdings im Allgemeinen viel zu wenig untersucht wurden, als dass man jetzt schon aus den einzelnen Beobachtungen weit- gehende Schlüsse zu ziehen berechtigt wäre. Bei den niedersten Flagellaten scheint nach den älteren Unter- suchungen von Fisch bei einigen Formen eine Art von Nucleo- centrosoma vorzuliegen, gegen das polar auf gewissen Theilungs- stadien chromatische Körnchenzüge convergieren. Es möge aber hierauch darauf aufmerksam gemacht werden, dass gerade schon bei niederen Formen, wie J/onas, Oxyrrhis u. a., Andeutungen einer indireeten Theilung beschrieben wurden. Genau wurde die Structur und das Verhalten des Nucleocentrosomas von Keuten und Blochmann bei der Theilung der Euglen« untersucht. Im Sinne seiner Function erscheint es mir im Hinblick auf weitere Vergleiche von Wichtigkeit, dass das Nucleocentrosom bei der Theilung mehr „drückt“ und „stemmt“ und nicht etwa Im Sinne einer Zugfunction thätig ist. Das Nucleocentrosoma der Euglena ist mit den eentrosomalen Differenzierungen sammt der sich dazwischen ausspannenden Central- 56 spindel des Kleinkernes der Giliaten zu vergleichen, die sich aber bei diesen selbständig ohne weitere Anknüpfungspunkte in diesem Sinne ins Extreme ausgebildet haben. Um das phylo- genetische Verhalten der Öentrosomen der Metazoen zu ermitteln, ist es wohl richtiger, die diesbezüglichen Verhältnisse bei den höheren Flagellaten genauer zu studieren und zu vergleichen. Höchst interessante Beobachtungen stellte in diesem Sinne Sehaudinn an dem Nucleocentrosoma der Oxyrrhis marina an: „Hält man die Flagellaten in stark verdünntem Seewasser, so wird das Nucleolocentrosom gegenüber dem chromatischen Theil des Kernes sehr gross und rückt nicht selten an die Oberfläche oder auch ganz aus dem Kern heraus. Bei dem Beginn der Kerntheilung bildet dasselbe eine sehr grosse Spindel, während das Chromatin als winziger Ring den Aequator der Spindel umgibt; nach der Durcehsehnürung liegen die beiden Theilhälften des Nucleolocen- trosoms neben der nicht getheilten Chromatinkugel. Das entgegen- gesetzte Verhalten konnte ich bei Oulturen in sehr starkem salz- haltigem Meerwasser beobachten“ etc. Von diesem, zeitweise heraus- wandernden Nucleocentrosom wäre dann einerseits als eine nur auf die Centrosomen redueierte Bildung das strittige Körnehen der Polytomeae, das später auswandert. abzuleiten, andererseits darauf aber der schon neben dem Kern gelegene Gentralkörper der Diatomeae zurückzuführen, von dem nach der Beobachtung Lauter- borns die Gentralspindel entsteht, die sodann als ein Garben- gebilde in den Kern eindringt. — Karsten möchte das Vor- kommen der Gentrosomen der Surirella saxonica im Zellplasma nicht als so bestimmt behaupten und lässt derart die Möglichkeit eines Uebertrittes des Oentrosomas in das Plasma zu Beginn der Theilung zu. Für den Ursprung des Öentrosomas aus dem Kern- innern würde phylogenetisch auch der Centralkörper der Heliozoen und der Umstand sprechen, dass bei der Spermatogenese der Metazoen (Helix) der proximale Centrosomtheil in das Kern- innere eindringt. Auch bei den in Salzlösungen parthenogenetisch sich entwickelnden Seeigeleiern (Loeb) entsteht vermuthlich das neue Övocentrum aus dem Kern. — In diesem Sinne werden aber erst weitere Beobachtungen die nöthige Aufklärung bringen. Der hier nur flüchtig entworfenen Vergleichung würde aber der von Schaudinn bei der Paramoeba Eilhardi entdeckte Nebenkörper insofern eine gewisse Schwierigkeit entgegenstellen, als er selbst kernähnlich aussieht und erst im Flagellatenzustand dieser inter- essanten Amoebaals Gentralspindel functioniert; man muss wohl zu der Annahme die Zuflucht nehmen, dass dieser Körper abweichend von all’ den oben geschilderten Gebilden phylogenetisch selbst- ständig entstanden ist und aufeinen zweiten Zellkern zurück- zuführen ist oder dass das Nucleocentrosoma sich in diesem Falle, was allerdings etwas unwahrscheinlich klingt, nur so aberrant kernähnlich entwickelt hat oder dass schliesslich dieser Nebenkörper zwar auf einen Tochterkern zurückzuführen ist, der ee di 57 aber mit dem Mutterkern nicht aequipotent war, sondern nur die kinetischen Eigenschaften aus jenem in sich übernommen und ihn so gewissermassen der Rolle als Öentronucleus beraubt hat. Einen ähnlichen Nebenkörper, der bei weitgehender Eisen- haematoxylin-Differenzierung centralwärts eine Kornansammlung führte und der in der Nähe der Geisselbasis sich vorfand, konnte ich bei einer leider nur auf Schnitten näher bestimmten Flagellatenform — einem Phylomitus — constatieren ; sein Verhalten auf einem Stadium der Kerntheilung zeigt Fig. 24. — Diese Mannig- faltigkeit und Verschiedenheit eines so wichtigen Zellleiborganes innerhalb einer Gruppe, wie es die Mastigophoren sind. muss einen jeden Phylogenetiker bei der Verwendung solcher Zellorgane für seine Speculationen zu einer besonderen Vorsicht gemahnen und dies in unserem Falle umsomehr, als viele Zelldifferenzierungen ge- legentlich ein gleichartiges Aussehen gewinnen und ein Ausgangs- punkt für Strahlungserscheinungen, die man nach den Unter- suchungen Morgans auch künstlich hervorrufen kann, sein können. — Abschliessend mit dieser hier nur skizzierten Betrachtung möchte ich noch auf die Fig. 15 die Aufmerksamkeit lenken, wo ein pathologischer Theilungszustand mit zwei deutlichen Körnchen und dementsprechend ausgebildeter Membran abgebildet wurde. Hier anschliessend wollen wir noch den Verlauf der Zell- theilung der Polytoma in Bezug auf die Polarität der Tochter- zellen betrachten. Wie schon France hervorhebt, ist die Polytoma nach dem monaxonen Typus aufgebaut. Bei der Theilung rückt zunächst der sich vergrössernde Kern gegen die Geisselbasis wogegen sich die hernach ausgebildete Spindel stets gegen die eine Seite (Fig. 3, 4, 20—23) anlegt. deren Peripherie auch bald eine stärkere Span- nung und Aenderung im Lichtbrechungsvermögen er- leidet. so dass man nicht im Stande ist, genau festzustellen, ob das Basalkörperchen auch einer Theilung unterworfen war und nun das eine Theilstück dieses gegen den neuen Apicalpol hinwandert. In- zwischen stellt sich die Spindel, beziehungsweise ihre Deseendenten wiederum senkrecht, und von der ihr näheren Seite beginnt sich eine Zellleib-Einschnürung auszubilden, die Anfangs schief, später aber horizontal ist. Die Pole der zwei Tochterzellen markieren wohl am besten die bald einseitig auftauchenden Vacuolen, die leicht zu beiden Seiten der horizontalen Einschnürung mittelst einer stärkeren Vergrösserung nachweisbar sind. Die Theilungsfläche der Viertheilung steht zu der hier eben betrachteten Horizontalfläche der Zweitheilung senkrecht'); in der Fig. 8 wurden durch die + die künftigen nebstdem durch Vacuolen gekennzeichneten Geissel- !) In einzelnen Fällen bildete sie wohl einen spitzen Winkel, ja in drei Fällen entstanden auf diese ins Extrem gerückte Art und Weise kleine unan- sehnliche Zwergzellen, deren Existenz und Auftreten mit Rücksicht auf das Reductionsproblem sehr interessant ist. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1901. 5 58 pole markiert; die Pfeile geben die Riehtung der Wanderung des ursprünglichen Poles an. Auf diese Weise ist es verständlich, dass auf vielen Viertheilungsstadien zwei Tochterzellen mit ihren breiteren, die Amylumkörner bergenden, distalen Enden der Geisselbasis der gemeinsamen Mutterhülle anliegen. Stets liegt aber das eine Indi- viduum etwas weiter über der Geisselbasis, die ja einer Plasma- tuberkel ansitzt, von der aber überdies noch ein feines Fädchen, das ich mit starken Immersionsystemen ('/,,, Compen. Oecul. 12) mehrfach beobachten konnte, stets gegen das eine Tochter- individuum verläuft, das nun die Locomotion der ganzen Gruppe besorgt. In diesem Sinne wäre die Vermuthung Bütsehlis und Steins, dass die beiden Geisseln mit dem einen „Sprössling im Zusammenhang bleiben“, gegenüber der Angabe von France bestätigt. — Wir sehen hier. dass im Laufe der Ent- wieklung stets eine Aenderung in der Zellpolarität, der im Hinblick auf die Art der Zelltheilungen bekanntlich manche Mor- phologen in etwas übertriebener Weise das Primat unter den Differenzierungsprineipien zuzusprechen geneigt wären, eintritt, die wohl durch einen langsamen Rotationsstrom des Plasmas im Inneren des Zellleibes wie bei manchen Entwicklungsprocessen der Metazoen- eier eingeleitet wird. Aenderungen der Zellpolarität treten viel- fach bei Zelltheilungen, bei Regenerationen im Thier- und Pflanzen- reich ein und sind wohl regelmässig bei der Spermatogenese vieler Metazoen. Treten auf dem oben betrachteten, umpolarisierten Viertheilungs- stadium keine weiteren Theilungen ein, so bildet sich zunächst auf dem Apicalpol der Tochterzellen eine Plasmatuberkel aus, von der die Anfangs noch kurzen, nicht so versteiften, leicht flimmernden Geisseln entstehen. Auf diese Art erhält auch das die Mutterhülle in Bewegung setzende Tochterindividuum auf der Gegen- seite eine Geissel, die aber zunächst nicht synehron mit der Muttergeissel schwingt. Vor dem Auskriechen der Sprosse werden die beständigen rotierenden Bewegungen etwas sistiert, die Schläge der Geissel unregelmässig, und schliesslich platzt die Hüllhaut, die zart punktiert erscheint, auf der einen Seite, und die Tochterzellen schwärmen langsam in Pausen aus; zuletzt verlässt die die Loco- motion besorgende Tochterzelle die gemeinsame Hülle, wobei sie sich unter einem deutlich wahrnehmbaren Ruck von der Geissel- basis losreisst — in Kurzem hört auch der Schlag der Muttergeisseln auf, die nun mit ihren etwas keuligen Enden aus einer Vertiefung der leeren Hüllhaut entspringen. Da den Tochterindividuen auch eine gewisse metabolische Beweglichkeit zukommt, so werden sie oft in der gemeinsamen Hüllhaut verschieden orientiert, eine Erscheinung, die auf Acht- theilungsstadien deutlicher wird. Zum Schlusse seien noch einige morphologische und physio- logische Detailbeobachtungen erwähnt. 59 Peripher bemerkt man an der Polytomazelle mittelst stärkerer Vergrösserungen einen körnigen Saum, der auf eine Art von Alveolarsaum hindeutet (Fig. 4). Flach von dem Mierotom- messer getroffene 'Pellicularhäute der Polytoma zeigten nach der Eisenhaematoxylinfärbung eine oberflächliche runzelige, unregel- mässige Sculptur, die je nach dem Grade der Eisenhaematoxylin- differenzierung schwarz oder hellgrau war (Fig. 14). Sie dürfte, wiewohl sie ein Kunstproduct ist, doch auf tiefere Structureigen- thümlichkeiten hindeuten. Polytomen, die unter dem Deckglase in der feuchten Kammer in stetig an Nahrung ärmer werdenden Culturen gehalten wurden, zeigten alsbald eigenartige Degenerationserscheinungen; zunächst wurden die Einschlüsse corrodiert, verkleinert und rückten mehr gegen den Kern oder die Vacuole zu. Die Pigmentosa des Augen- fleckes zerfiel in einzelne hellgelbliche Tröpfehen, und das Plasma nahm, wie unter der Einwirkung gewisser Salze, ein homogeneres grünliches Aussehen an; vielfach traten seitlich alveoläre Räume auf, die zuweilen eine schaumartige Structur besassen (Fig. 12). In vielen Fällen wurden die Amylumkörner iin eine dunkel- violette, feine, krümelige Masse verwandelt, die in höchst charakteristischer Weise an einzelnen Stellen, die sich später ver- breiterten, unter der Pellieularhülle zur Abscheidung gelangte (ie. 13). Die Vacuolen der Polytoma pulsieren in eirca 20 see (Zimmer- temperatur) im abwechselnden Rhythmus — ihre Bildungsweise wurde zutreffend von France in einer Monographie der Poly- tomeen geschildert; was den zu der sich bildenden Vacuole hin- führenden „zuleitenden Gang“ anbelangt, so konnte ich eine der- artige Bildung nur in der Gestalt einer zwei Vacuolendurchmesser etwa in der Längenausdehnung betragenden Spalte constatieren. Figuren-Erklärung (Taf. I). 1. Kern einer normalen, conservierten Polytoma uvella. 2. Kern vor der Theilung. 3. Ausbildung der Spindel. 4. Andeutung eines Alveolarsaumes. 5—7. Weitere Theilungsstadien. 8—9. Viertheilungsstadium. 10. Mutterhülle mit den basalen Geisseltheilen ; das eine Tochterindi- viduum ist im Auskriechen begriffen. 11. Achttheilungsstadium. 12. Degenerationsstadium. Vacuolen und Schaumbildungen. 13. re Absonderung einer violetten Substanz. 14. Sculpturen eines Theiles der flach angeschnittenen Pellieularhülle. 15. Abnormes Theilungsstadium; dieses wie alle (mit Ausnahme von 17, 20, 22) folgenden Stadien sind mit Eisenhaematoxylin gefärbt (3 « dicke Schnitte). 16. Andeutung eines fibrillären Zusammenhanges der Geisselbasis mit dem Kern. 17. Dasselbe, vor der Kerntheilung. Fibrillen-Konus. Vital. 5* 60 18. Normaler, gefärbter Flagellat. 19. Ausbildung der Spindel. 20. Spindelstadium, vital. 21. Dasselbe, 2 « dicker Schnitt. Eisenhaematoxylin. 22. Zertheilung der Spindel, vital. 23. Weiter vorgeschrittenes Stadium. 24. Analoges, nur noch etwas weiter vorgeschrittenes Stadium eines im selben Präparate vorkommenden Phyllomitusflagellaten mit besonderer „Neben- kerndifferenzierung“. Ansicht von oben. 25. Normaler Kern der FPolytoma mit dem „gestielten“ fraglichen Körnchen. 26a u. b. Auswanderungsstadien. 28—32. Theilungsstadien dieses Korngebildes. 33. Eigenartige Gestalt vor der Theilung. 34a—b. Der Kern nimmt eine ovoide, dann c, d, e spindelförmige Gestalt an und wandert gleichzeitig zur Geisselbasis hin. 35. und 36. Vorbereitung des Kernes zur Spindelbildung. 37. Aelteres Stadiam. 38a u. b. Spindelstadium. 39. Wanderung der Chromosomen. 40. Aelteres Stadium — dasselbe. 41, 42, 43. Bildung der Tochterkerne. — Spindelreste mit doppelter centraler, minutiöser Anschwellung. 44. Hart aneinanderliegende Tochterkerne. Alle Figuren mit der Leiz !/;, Oelimmersion Apert. 1:30 und Fig. 1—9, 11—16, 18—19, 23, 25—28, 33—35, 41 u. 44 Compen. ocular. 8. Fig. 10, 17, 20—22, 24, 29—32, 36—40, 42, 43 mit 12 Compen. ocular gezeichnet. Literatur-Uebersicht. 1. Franee Raoul. Die Polytomen, eine morpholog. entwicklungs- geschichtliche Studie. Taf. XV—XVII u. 11 Textfig. p. 29. Jahrbücher f. wissenschaftl. Botanik. 26. Bd. 1894. Dort ist auch die frühere, hier im Besonderen nicht eitierte Literatur angeführt. 2. Bloehmann F. Kl. Mittheilungen über Protozoen, 2. Kern- theilung v. Polytoma wvella. Biolog. Centralbl. 1894. Heft 3. p. 87—388. 3. Keuten J. Die Kerntheilung der Kuglena viridis. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie. Bd. 60. p. 215. 189. 4. Schaudinn F. Ueber Kerntheilung mit nachfolgender Körper- theilung bei Amoeba erystalligera. Sitzungsberichte d. kgl. Preuss. Akad. d. Wiss. 1894. XXXVII. 5. — Ueber den Zeugungskreis v. Paramoeba Eilhardi n. 8. n. Sp. Sitzungsberichte d. kgl. Preuss. Akad. d. Wiss. 1896. II. 6. — Ueber das Öentralkorn der Heliozoen etc. Verhandl. der deutschen zoologischen Gesellschaft. 1896. 7. Karsten G. Die Auxosporenbild. der Gattungen Coceconeis, Surirella ete. Flora 1900. 87. Bd. 3. Heft. 8. Plenge H. Ueb. d. Verbindungen zw. Geissel u. Kern ete. Verhandl. d. nat.-med. Vereines zu Heidelberg. N. F. 6. Bd. 3. Heft. 1899. 61 Literatur - Uebersicht‘). November und December 1900. Bauer E. Neue Beiträge zur Kenntnis der Moosflora Westböhmens und des Erzgebirges. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. No. 12. S. 177—183.) 8°. Beek G. R. v. Mannagetta. Bemerkungen zur Nomenclatur der in Niederösterreich vorkommenden Campanula pseudolanceolata. (Verh. d. zool. bot. Ges. L. Bd. Heft 9. S. 465—470.) 8°. Borbäs V. Pirostobzu Kaärpäti fenyö. (Abies Carpatica Loud.) (A Kert. 1900. Decemb.) 8°. 3 S. Bresadola J. Hymenomycetes fuegiani. (Nordenskiöld, Wissensch. Ergebnisse der schwedischen Expedition nach den Magellans- ländern 1895—1897. S. 267— 272.) 8°. Bresadola J. Fungi Tridentini novi vel nondum delineati des- eripti et iconibus illustrati. Fasc. XIV. Tridentii (Tip. J. Zippel) „8% p. 8—118. Tab. OXCVI-CCXVH. — K 12. Celakovsky L. J. Neue Beiträge zum Verständnis der Frucht- schuppe der Coniferen. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXV. Heft 3.) 8°. S. 407—448. 2 Taf. Verf. bringt hier im Nachtrage zu seinen früheren Gymnospermen- studien die Resultate einer erneuten Untersuchung des Gefässbündelverlaufes in den Fruchtschuppen. Die Resultate stehen mit seiner auch sonst so sehr ansprechenden Theorie, nach der das Fruchtblatt ein Symphyllodium ist, in voller Uebereinstimmung. Mit Recht bedauert der Verf., dass seine Theorie gegenüber der Sachs-Eichler’schen Exerescenz-Theorie nicht durchzu- dringen vermochte. In gewissen Fragen sind wissenschaftliche Kreise unge- heuer conservativ, in anderen allerdings umso rascher zur Annahme von Aenderungen bereit. Dalla Torre K. W. und Sarnthein L. Graf. Flora der Graf- schaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthums Liechtenstein. I. Bd. Die Literatur der Flora von Tirol, Vorarl- berg und Liechtenstein. Innsbruck (Wagner). 8%. 400 S. — K 12. Beginn des Erscheinens eines Werkes, das dazu berufen sein dürfte, eine bedeutende Rolle in der pflanzengeographischen Literatur zu spielen. Zu den pflanzengeographisch wichtigsten Ländern Europas gehört Tirol. An der Grenze der Ost- und Westalpen liegend und floristisch die beiden Theile der Alpen verbindend, mit seinem nördlichsten und insbesondere nordwest- lichen Theil deutliche pflanzengeographische Beziehungen zu Süddeutschland aufweisend, im Süden mediterrane Flora in berühmter Ueppigkeit beher- bergend, enthält das Gebiet in botanischer Hinsicht die Schlüssel zur Auf- klärung manches Räthsels, das uns die Flora der benachbarten Gebiete noch bietet. Eine gründliche Bearbeitung der Flora Tirols wird also in hohem Masse anregend und fördernd wirken. Und eine derartige Bearbeitung dürfte nach dem vorliegenden Bande das Buch der Verf. werden. Dieser 1. Band bringt eine Sammlung der auf die Flora des Landes Bezug habenden Lite- 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- liehster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 62 ratur mit kritischen Bemerkungen. Man staunt beim Durchblättern dieses Bandes den Umfang dieser Literatur und noch mehr die Gründlichkeit der Verf. an, welche unermüdlich bei der Verwerthung der entlegensten Quellen waren. Der 2. Band soll die Algen, der 3. die Pilze, der 4. die Flechten, der 5. die Moose und der 6. die Pteridophyten und Siphonogamen bringen. Mit Freude sehen wir dem Erscheinen der weiteren Bände des werthvollen Werkes entgegen, das wesentlich dazu beitragen wird, die botanische Durch- forschung der Alpen neu zu beleben und in geordnete Bahnen zu lenken. Dörfler J. Schedae ad eenturiam XL herbarii normalis. Vindobonae (Selbstverlag). 8%. p. 327—354. | Wie die früheren Hefte den grossen Werth des Exsiccatenwerkes und die gewissenhafte Bearbeitung der ausgegebenen Pflanzen beweisend. Aus- führlichere Notizen über: Taraxacum Pacheri C. H. Schultz von Hellweger, Hieracium Illyrieum ssp. Trelacense von J. Murr, Salix daphnoides Vill. var. Pomeranica von Kupffer, $S. pirolifolia von Teploukhoff. — Vom Originalstandorte erscheinen folgende seltene Arten ausgegeben: Cardamine glauca, Brassica Cretica, B. Gravinae, Alyssum cuneifolium, Potentilla Silesiaca, P. pseudo-serpentina, P. laucifolia, P. Apennina, P. spuria, Galium Reiseri, G. puberulum, G. Magellense, G. Baldense, Asperula Baetica, Taraxacum Neyrauti, Hieracium Dollineri ssp. Tridentinum var. rupestre, H. dentatum ssp. expallens var. Breunium, Pulmonaria Kernerti, P. Stiriaca, Salix nigricans var. glaucescens, Althenia Barran- donit, Crocus Tournefortü, C. Imperati, ©. Etruricus. Ginzberger A. Das Spaltungsgesetz der Bastarde. (Naturw. Wochenschr. XV. Bd. Nr. 49.) 4°. 4 S. Klares und übersichtliches Referat über die neueren Untersuchungen, betreffend den im Titel genannten gesetzmässigen Vorgang. Hackel E. Die Zwerg-Alpenrose. (Mitth. der Sect. für Naturk. d. Oesterr. Tour.-Club. XII. Jahrg. Nr. 10. S. 61—66.) 8°. Biologisches über Rhodothamnus Chamaecistus; Angaben über die Gattungsumgrenzung, über die Abhängigkeit der Rhododendron-Arten der Alpen vom Substrate. Hansgirg A. Zur Biologie der Laubblätter. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1900.) 8°. 142 S. Eine Uebersicht der oekologischen Typen des Laubblattes mit Berück- sichtigung eines ungemein reichen Materiales. Die Arbeit ist in Folge dessen nicht bloss in oekologischer, sondern durch die zahlreichen eingestreuten morphologischen Bemerkungen auch in organographischer Hinsicht wichtig. Istvänffi Gy. de. Une visite au jardin botanique de l’universite royale Hongroise de Kolozsvär. Budapest 1900. 23 p. 10 Fig. 1 Plan. Karasek A. und Hruschka J. Ein österreichischer botanischer Garten in den Tropen. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. 1900. XII. Heft. S. 400 —402.) Lütkemüller J. Desmidiaceen aus den Ningpo-Mountains in Centralchina. (Annal. d. naturh. Hofmus. Wien. XV. Bd. Heft 2.) gr. 8°. S. 115—126. 1 Taf. Verf. untersuchte die Fangblasen einer im angegebenen Gebiete von Faber gesammelten Utricularia fleceuosa und constatirte 13 Genera mit 89 Arten, darunter 5 neue (Cosmarium Faberi Lütk., Staurastrum sinense Lütk., St. Zahlbruckneri Lütki, Closterium sinense Lütk., Arthrodermus leptodermus Lütk.), sowie zahlreiche neue Varietäten. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XII. (Schluss). (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 12. S. 193— 196.) 8°. u 63 Nemee B. Studie o draZdivosti rostlinna plasmy. Prag. 8°. 74 p. 3 Tab. 4 Textbild. Handelt über reizleitende Plasmastructuren. Molisch H. Eine Wanderung durch den javanischen Urwald. (Sammlung gemeinnütziger Vorträge. Prag. Nr. 267.) 8°. 12 8. Palla E. Die Gattungen der mitteleuropäischen Seirpoideen. Forts. (Allg. botan. Zeitschr. 1900. Nr. 11.) 8°. S. 213—217. Vergl. diese Zeitschr. 1900. Nr. XII, S. 450, ferner: 2. Eucypereen Rikli. . Eucyperus Rikli (E. fuscus [L.]). . Seirpus L. (8. silvaticus L., $. radicans Schrk., $. maritimus L.) . Eriophorum L. (E. latifolium Hoppe, E graeie Koch, E. angusti- folium Roth, E. Scheuchzeri Hoppe, E. vaginatum L.) 8. Holoschoenus Lk. (H. vulgaris Link, H. australis (L.), H. romanus (L). 9. Trichophorum Pers. (T. austriacum Palla, T. germanicum Palla, T. alpinum (L.), T. atrichum Palla.) 0. Blysmus Panz. (B. compressus (L.), B. rufus (Huds.). 1. Schoenoplectus Palla (S. lacustris (L.), 8. Tabernaemontani (Gm.), S. carinatus (Sm.), S. Kalmussii (Aschers. et cons.), S. triqueter (L.), S. pungens Vahl, 5. litoralis (Schrad.), S. mucronatus (L.), 8. supinus (S.). 12. Isolepis R. Br. (I. setacea (L.), I. fluitans (L.). 13. Heleocharis R. Br. (H. palustris (L.), H. uniglumis (Link), H. mul- ticaulis A. Dietri, H. pauciflora (Lightf.), HZ. ovata (Roth), H. acicularıs (L.), H. carniolica Koch, H.parvula (R.S.), H. Lereschii ka Kor > Shuttl). II. Caricoideen. 14. Cladium Schrad. — 15. Rhynchospora Vahl. — 16. Schoenus L. — 17. Elyna Schrad. — 18. Kobresia W. — 19. Uncinia Pers. — 20. Carex L. Proti@ G. Zur Kenntnis der Flora der Umgebung von Vares in Bosnien. (Wissensch. Mitth. aus Bosnien und der Hercegovina. VI. Bd. 1900.) gr. 8°. S. 1—28, 137—149. Sabidussi H. Die Fortschritte der Wasserpest in Kärnten. (Ca- rinthia I. Nr. 5. S. 177—179.) 8°. — Bildungsabweichung bei @eum rivale. (A. a. P. S. 182—183.) 8°. Schube Th. und Dalla Torre K. W. Phanerogamen. (Bericht der Commission für die Flora von Deutschland über neue Beobach- tungen aus den Jahren 1896—1898.) (Ber. d. deutschen bot. Ges. XVIII.) 8°. 63 S. Der Bericht zeichnet sich durch grosse Vollständigkeit und Ueber- sichtlichkeit aus. Durch Beschränkung auf das Wichtigste und ungemein raumersparende Anordnung ist er so kurz geworden, dass wohl die Opposition gegen diesen sehr zweckmässigen und für viele Botaniker kaum entbehr- lichen Bericht auch in den Kreisen der deutschen botanischen Gesellschaft fallen gelassen werden könnte. Stapf 0. Dicellandra Slook. f.and Phaeoneuron Gilg (Melastomaceae). (Jouru. of the Linn. Soc. Vol. XXXIV. Nr. 241. p. 482—494.) 8°. 1 Taf. Wettstein R.v. Descendenztheoretische Untersuchungen. I. Unter- suchungen über den Saison-Dimorphismus im Pflanzenreiche. (Denkschriften der Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. LXX. Bd.) 4°. 42 S. 6 Taf. und 8 Textillustr. Vergl. diese Zeitschr. Jahrg. 1900, S. 25. 64 Wettstein R. v. Die wissenschaftliehen Aufgaben alpiner Versuchs- gärten. (Zeitschrift d. deutsch. u. österr. Alpenver. Bd. XXXI. Ss. 8—14.) gr. 8°. — Die Pflanzenwelt der Polargegenden. (Vortr. d. Ver. zur Verbr. naturw. Kenntn. in Wien. XL. Jahrg. Heft 2.) kl. 8°. 258. 4 Abb. Zahlbruekner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiecatas“. Üen- turiae V— VI. (Annal. des naturh. Hofmus. Wien. XV. Bd. Heft 2.) 8°. S. 169-215. Die beiden Centurien enthalten zahlreiche seltene Arten, der Text zahlreiche systematische und nomenclatorische Ausführungen. Neu beschrieben werden: Nostoc rivulare Filarszky, Scytonema Steindachneri Krass., Der- matina ruanidea (Nyl.) Zahlbr. — Zwei neue Wahlenbergien. (Verh. d. zool. bot. Ges. L. Bd. Heft 9. S. 517—518.) 8°. W. Schwackeana. A. Zahlbr. Brasilien, Minas Geraes, Caedas. — W. intermedia. A. Zahlbr. Brasilien, Minas Geraes. — Fleehten. Bericht der Commission für die Flora von Deutsch- land pro 1896—1898. IX. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. XVII. Bd.) Brit B. Allescher A. Fungi imperfecti. Rabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutschland etc. 7. Aufl. 74. Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 961—1016. Schluss der 6. Abtheilg. -- Schluss der Gattg. Sticropera, ferner Stagonospora, Mastomyces, Kellermania, Index, Titelbild. Ascherson P. Uebersicht der Pteridophyten und Siphonogamen Helgolands. (Wissensch. Meeres-Untersuchungen. Neue Folge. IV. Bd.) 4°. $. 91—140. Aufzählung der Flora (mit der aus dem Titel zu entnehmenden Ein- schränkung) der Insel nach eigenen Beobachtungen und mit Verwerthung der Literatur und der Herbarien. Ausführlichere Besprechung finden Brassica oleracea (mit zwei hübschen Photographien), Linaria repens X L. Linaria Aschers. — Unter 337 aufgeführten Arten hält Verf. 186 für nicht ein- geschleppt. Beauverd G. Sur une variete de Stellaria nemorum L. (Bull. de l’herb. Boiss. Sec. Ser. Tom. I. p. 108—114.) 8°. 3 Fig. Verf. beschreibt eine var. saxieola der im Titel genannten Pflanze, welche er auf dem Mont-Soudine (H. Save) bei 1700 m Höhe beobachtete und welche einen schönen Fall „directer Anpassung“ darzustellen scheint. Benecke W. Ueber farblose Diatomeen der Kieler Föhrde. (Jahr- buch f. wissensch. Bot. Bd. XXXV. Heft 3. S. 535572.) 8". 1 Taf. Durch Cohn, Prowazek und Lansi ist die Existenz apochloro- tischer Diatomaceen bekannt geworden, die einen überaus interessanten Parallelismus zu den assimilierenden Diatomeen darstellen und darum für die Art der Entstehung von „Pilztypen“ lehrreiche Gesichtspunkte abgeben. Verf. hat nun zwei weitere derartige Formen entdeckt (Nitzschia leuco- sigma und N. putrida) und theilt hier die Resultate ihrer Untersuchung mit. Boerlage J. G. Handleiding tot de Kennis der Flora van Neder- landsch Indiö&. Derde Deel. Eerste Stuk. Dicotyledones Mono- chlamydeae. Fam. CIII. Nyetaginaceae — fam. CXXIX. Casuarına- ceae. Leiden (Brill). 8°. 418 S. XXX p. 65 Bulletin de l’herbıer Boissier. Seconde serie. Tom. I. 8°. ie. 6 Pl. Diese Zeitschrift, welche am 1. Jänner 1900 aufgelassen wurde, er- scheint nun wieder weiter in demselben Umfange und in der gleichen Aus- stattung wie früher. Es kann dies nur freudigst begrüsst werden. Burek W. Preservatives on the stigma against the germination of foreign Pollen. (Proc. Konigl. Akad. van Vetensch. te Amster- dam 1900. 8°. 12 p. Christ H. Die Farnkräuter der Schweiz. (Beitr. zur Kryptogamen- flora d. Schweiz. Bd. I. Heft 2.) 8°. 199 S. 28 Fig. Schöne monographische Bearbeitung mit werthvollen allgemein syste- matischen Bemerkungen (S. 1—38). Correns C. Ueber den Einfluss, welchen die Zahl der zur Be- stäubung verwendeten Pollenkörner auf die Nachkommenschaft hat. (Berichte der deutsch. bot. Ges. XVII. Bd. Heft 9. S. 423 bis 435.) 8°. Verf. selbst fasst die wichtigsten Ergebnisse in folgende Sätze zu- sammen: Es ist nur ein Theil der Pollenkörner und der Samenanlagen zur Befruchtung tauglich. Deshalb steigen mit der Zahl der zur Befruchtung verwendeten Pollenkörner die Chancen, dass die Befruchtung eintritt. — Be- stäubt man die Narben mit einer grossen Menge von Pollenkörnern, so sind die Nachkommen stärker (schwerer) — wegen der Concurrenz der taug- lichen Pollenkörner untereinander. — Ueber Levkoyenbastarde. Zur Kenntnis der Grenzen der Mendel’schen Regeln. (Botan. Centralbl. Bd. LXXXIV.) 8°. 16 8. Eine für die in neuerer Zeit von neuen Gesichtspunkten aus behandelte Bastardfrage wichtige Arbeit. Verf. hat mit zwei Sippen von Matthiola (incana und glabra) experimentiert und gezeigt, dass die Merkmalspaare, durch die sich dieselben unterscheiden, sich bezüglich ihres Auftretens im Bastard verschieden verhalten, die einen Paare besitzen einen dominierenden Paarling, die anderen nicht; nur für erstere gilt die Mendel’sche Regel. Wir werden also bezüglich der Giltigkeit dieser Regel drei Typen von Bastardie- rungen zu unterscheiden haben: Bastardierung zwischen Sippen mit dominie- renden Merkmalspaarlingen; hier gilt die Mendel’sche Regel ganz; ferner Bastardierungen zwischen Sippen, bei denen nur einzelne dominierende Merk- malspaarlinge vorhanden sind; die Mendel’sche Regel gilt zum Theil; endlich Bastardierungen zwischen Sippen ohne dominierende Merkmalspaarlinge; hier trifft die Mendel’sche Regel überhaupt nicht zu. Es liegt nahe, an einen Zu- sammenhang zwischen diesen drei Typen und den verschiedenen systematischen Werthigkeiten der Sippen zu denken. Die Arbeit beweist, wie Recht Verf. hatte, als er vor sofortiger Verallgemeinerung der „Spaltungs-Regeln“ warnte; sie lässt erwarten, dass eine Fortführung einschlägiger Untersuchungen be- deutungsvolle Aufklärungen über das Wesen der Formenbildung geben wird. Engler A. Das Pflanzenreich. 3. Heft. Pandanaceae von OÖ. War- burg. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 97. 22 Fig. — K 672. — Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engelmann). 8°. Lief. 205. S. 529—576, 35 Fig. Sadebeck R. Equisetaceae. PotonieH.Fossile Equisetaceae, Calamariaceae, Protocalamariaceae. Pritzel E. Lycopodiaceae. Lief. 208. S. 577—624, 23 Fig. Pritzel E. Lycopodiaceae, Psilotaceae. ö Potonie H. Fossile Psilotaceae. Hieronymus G. Selaginellaceae. Giltay E. Leitfaden beim Praktieum in der botanischen Mikro- skopie. Leiden (Brill). 4°. 68 S. — K 480. 66 Girard H. Aide-memoire de Botanıque. Paris (Bailliere et F.) 16°. 336 p. 297 Fig. — K 12. Gran H. H. Diatomaceae from the Ice-floes and Plankton of the arctic ocean. (Nansen Fridtjof. The norwegian north-polar Expedition 1893 - 1896. Scientifie results XI.) 4°. 74 p. 3 Taf. — and Hjort J. Hydrographie-biological Investigations of the Skagerrak and the Christiania fiord. (Rep. on Norweg. Fishery- and Marine Investigat. Vol. I. 1900. Nr. 2.) 8°. 41 p. tab. — Hydrographie-biological Studies of the north atlantie Ocean and the coast of Nordland. (Rep. on Norweg. Fishery- and Marine Investig. Vol. I. Nr. 5.) 8°. 92 p. XXXVII. hydrogr. tabl. XIII. Plankton tabl., 2 pl. Gross L. und Kneucker A. Unsere Reise nach Italien, Dal- matien, Montenegro, der Hercegovina und Bosnien im Juli und August 1900. (Forts.) (Allg. botan. Zeitschr. 1900. Nr. 12. S. 236—238.) 8°. Hallier H. Ueber Kautschuklianen und andere Apocyneen nebst Bemerkungen über Aevea und einem Versuch zur Lösung der Nomenclaturfrage. (Jahrb. d. Hamburg. Wissensch. Anst. XVII. 1899.) 8°. S. 20—216. 4 Taf. Eingehende monographische Bearbeitung der Gattungen Landolphia, Carpodinus, Oylindropsis, Willughbeia, Chilocarpus, Otopetalum, Melo- dinus, Leuconotis, Zschokkea, Winchia, Craspidospermum, Carissa, Hinzxteria. — Anhangsweise finden wir beachtenswerthe Bemerkungen über Hevea, über die Beziehungen von Hevea zu den Stereuliaceen, der Euphor- biaceen zu den Salicineen, der Hydnoraceen und Rafflesiaceen zu den Anonaceen und Nymphaeaceen, der Apetalen zu anderen Gruppen über- haupt u. s. w. Verf. fasst die Chalazogamen nicht als einen ursprünglichen, sondern als einen abgeleiteten Typus auf. Hildebrand Fr. Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVIII. Heft 8. Ss. 372—385.) 8°. 1 Taf. Hochreutiner B. P. @. Revision du genre Hibiscus. (Ann. du Conserv. et du jard. bot. de Geneve. IV. p. 23—191.) 8". Kneucker A. Bemerkungen zu den „Gramineae exsiecatae“ II. und IV. Lieferung. (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 12. S. 240 bis 244.) 8°. Abdruck von Etiquetten Nr. 61— 88. Aus Oesterreich-Ungarn erscheinen ausgegeben: Erianthus strietus Bluff u. Fingerh. Slavonien, bei Kamenitz, leg. Degen. — Andropogon Halepensis Brot. var. genuina Hack. Riva, leg. Porta. — Andropogon hirtus L. f. inter. var. genwinum et var. pubescens. Ragusa, leg. Gross et Kneucker. — A. contortus L. var. glaber Hack., subvar. Allionii Hack., Riva, leg. Porta. — Panicum san- guinale L. var. ciliare (Retz.), Riva, leg. Porta. — Hierochloa australis R. A. Sch. Bozen, leg. Gross. — Stupa pennata L. ssp. Joannis, Ofen, leg. Degen et Flatt. — S. pennata L. ssp. pulcherrima Koch, Ofen, leg. > gen et Flatt. — Oryzopsis virescens Beck, Ungarn, Bruck a. L., leg. ayek. Kraepelin K. Naturstudien im Garten. Plaudereien am Sonntag Nachmittag. Leipzig (B. G. Teubner). 8°. 187 S. Abb. — M. 3:60. Des Verf. „Naturstudien im Hause“ sind ein beliebtes, anregendes Unterrichtsmittel für Kinder zwischen 8 und 15 Jahren, und das vorliegende aaa a ı 67 Buch dürfte sich auch hiezu ganz vorzüglich eignen. Es bringt in Form eines Dialoges zwischen Vater und Söhnen in recht geschickter Weise eine grosse Menge naturgeschichtlicher Thatsachen. Krause E. H. L. Floristische Notizen. XII. Tubrflorae. (Bot. Centralbl. Beihefte Bd. IX. Heft 7.) 8°. 30 8. Verf. publieiert bekanntlich unter obigem Titel seit einiger Zeit Notizen über Exemplare seines Herbars. Sie enthalten wichtige floristische und syste- matische Angaben, aber auch Bemerkungen, die kaum viel Beifall finden werden. Zu letzteren zählt Ref. alle jene, die zu weitgehende Vorschläge, betreffend die Zusammenziehung von Gattungen, Familien u. dgl., machen. Was soll es für unsere Erkenntnis für einen Vortheil bieten, wenn wir z. B. alle Familien der Tubifloren in eine grosse Familie vereinigen und dann jeden- falls doch wieder Unterfamilien, die etwa den heutigen Familien entsprechen, unterscheiden. Dass entwicklungsgeschichtlich alle diese Formen in einem Zusammenhange stehen, das wissen wir ja und drücken es durch Zusammen- fassung in die Reihe der Tubiflorae aus. Kuntze OÖ. Vorarbeiten zum Nomenclatur-Congress in Wien 1909. (Deutsche botan. Monatsscehr. XVIIL Jahrg. Nr. 12. S. 183 bis 188.) 8°. Magnus P. J. Bornmüller, Iter Syriacum 1897. Fungi. (Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. L. Bd. 8. Heft. S. 432—449.) 8°. 2 Taf. Müller ©. Genera Muscorum frondosorum. elasses Schistocarporum, Oleistocarporum, Stegocarporum compleetentia exceptis Ortho- trichaceis et Pleurocarpis. Leipzig (E. Kummer). 8°. 474 S. Ein Buch, dessen Manuseript im Nachlasse des vor Kurzem ver- storbenen, bekannten Bryologen sich fand. Es umfasst nicht die ganzen Laubmoose, da die Pleurocarpeen nicht mehr bearbeitet werden konnten, ist aber von grossem Werthe einerseits durch die Fülle historischer, syste- matischer und geographischer Daten, anderseits dadurch, dass ein Forscher, der sein ganzes Leben der Bryologie widmete. hier seine Anschauungen niederlegte. Pirotta R. e Chiovenda E. Illustrazione di aleuni erbarii antichi Romani. (Malpighia. Vol. XIII.) 8°. 160 p. 5 Tab. Besprechung des aus dem 17. Jahrhundert stammenden „Hortus hie- malis“* von G. B. Triumfetti. Pirotta R. e. Longo B. Osservazione e ricerche sulle Oynomo- riaceae con considerazioni sul percorso del tubo pollinieo nelle Angiosperme inferiori. (Ann. del Istit. Bot. di Roma. Ann. X. fase.-2., 4°. .19 ». 2 Tav. Die Verf. weisen der Familie der Cynomoriaceae auf Grund des Ver- haltens des Pollenschlauches (Acrogamie, aber nicht durch die Micropyle), eine Stellung zwischen den Cannabinaceae und Fagaceae ein. Schwendener S. Die Divergenzänderungen an den Blütenköpfen der Sonnenblumen im Verlaufe ihrer Entwicklung. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Berlin. 1900. XLVIL) 8°. 19 S. Schumann K. Justs Botanischer Jahresbericht. XXVI. Jahrg. 2. Abth. 2. Heft. Leipzig (Gebr. Bornträger). 8°. S. 161—320. — M. 7.65. ‚Inhalt: Gürke M. Technische und Colonial-Botanik. — Otto R. Chemische Physiologie. — Küster E. Morphologie der Gewebe. — Jahn E. Alle. und spec. Morphologie und Systematik der Phanerogamen. — Pfitzer. Bacillariaceae. — Sorauer P. Pflanzenkrankheiten. 68 Schumann«K. Justs Botanischer Jahresbericht. XX VII. Jahrg.(1899). 1. Abth. 1. Heft. Leipzig (Gebr. Bornträger). 8°. 160 S. — M. 7:69. Inhalt: Lindau G. Schizomyceten. — Sydow P. Pilze — MöbiusM. Algen. — und Lauterbach K. Die Flora der deutschen Schutzgebiete in der Südsee. Leipzig (Gebr. Bornträger). gr. 5°. 613 8. 1 Karte. 23 Taf. — K 48. Zusammenfassende Bearbeitung der bisher aus dem Gebiete (Nord-Ost- Neu-Guinea und benachbarte Inseln) vorliegenden Pflanzen in glänzender Ausstattung. Das Werk zählt 2200 Arten auf, darunter zahlreiche neue. (Algen 222, Pilze 226, Moose 200, Pteridophyta 155, Gymnospermen 12, Monocotyledonen 393, Archichlamydeae 674, Metachlamydeen 326). Die Bearbeitung der Pilze erfolgte durch Hennings, jene der Algen durch Schmiedle und Heydrich, der Farne durch Christ und Diels, der Orchidaceen durch Kränzlin, der Myristacaceen durch Warburg, der Meliaceen durch Harms. — Blühende Kakteen (Iconographia Cactacearum). Im Auftrage der deutschen Kakteen-Gesellschaft herausgegeben. Lieferung 1. Neudamm (J. Neumann). 4°. 4 Farbentaf. mit Text. — M. 4. Beginn eines vielversprechenden Bilderwerkes. Nach Erscheinen von Schumanns „Gesammtbeschreibung der Cacteen“ ist ein derartiges Werk als Ergänzung hochwillkommen und wird gewiss wesentlich dazu beitragen, die ohnedies wieder zunehmende Liebhaberei für Cacteen wesentlich zu steigern. Die Ausführung der nach Originalen von Frau T. Gürke hergestellten Farbenbilder ist eine tadellose. Strasburger E. Einige Bemerkungen zur Frage der „doppelten Befruchtung“ bei den Angiospermen. (Bot. Zeitg. 1900. Nr.19/20.) 4°. 24 Sp. Eine sehr beachtenswerthe Zusammenfassung der neuesten Erfahrungen betreffend den Befruchtungsvorgang der Angiospermen, nicht nur beachtens- werth wegen der Ermöglichung einer Orientierung über die einschlägige Lite- ratur, sondern insbesondere wegen der originellen Ideen, welche hier aus- gesprochen werden von Demjenigen, auf dessen Einfluss und Anregung wesent- lich der neue Aufschwung der ganzen Forschungsrichtung zurückzuführen ist. Tschirch A. und Oesterle OÖ. Anatomischer Atlas der Pharma- kognosie und Nahrungsmittelkunde. Lieferung 16/17 (Schluss). Leipzig (Tauchnitz). 4°. Taf. 76—80b. Indices. Titel. Tubeuf Freih. v. Studien über die Schüttekrankheit der Kiefer. (Arbeiten der biolog. Abth. f. Land- und Forstwirthschaft am kaiserl. Gesundheitsamte. II. Bd. 1. Heft.) gr. 8°. 1788. 7 Taf. Textil. — M. 10. Monographische Behandlung der durch Lophodermium Pinastri ver- ursachten Erkrankung der Kiefer. Der Verf. bespricht eingehendst die Morpho- logie, Biologie und systematische Stellung des Pilzes, ferner die bisher ver- wendeten und vom Verf. neu erprobten Bekämpfungsmittel. Es bewährte sich am besten Bespritzung mit Kupfersalzlösungen. Bezüglich der Art der Einwirkung der Kupfersalze überhaupt gelangt Verf. zur Ueberzeugung, dass dieselben nicht indirect (durch Stärkung der Naturpflanze), sondern direct (durch Tödtung des Pilzes) wirken. Anhangsweise sind einige Parasiten be- handelt, welche der durch Lophodermium verursachten Schütte ähnliche Erkrankungen veranlassen, ferner folgen die Resultate ausgedehnter Er- hebungen über das Auftreten der Erkrankung in Deutschland. Eine schöne Monographie, deren Lecture jenen Behörden in Oesterreich, welchen die Fürsorge für die Pflege der Phytopathologie (zunächst durch Besetzung zweier Lehrkanzeln) obliegt, nur wärmstens empfohlen werden kann. 69 'Vries H. de. Die Mutationstheorie. Versuche und Beobachtungen über die Entstehung von Arten im Pflanzenreiche. I. Bd. 1. Lief. Leipzig (Veit et Comp.) 8°. 192 S. 46 Fig. 3 Farbentaf. Seit langer Zeit wieder ein Versuch eines Botanikers, die Frage nach der Bildung neuer Arten im Pflanzenreiche zusammenfassend zu behandeln. Der Versuch ist umso bemerkenswerther, als er von einem Manne ausgeht, der bekanntlich seit Jahren experimentell einschlägige Untersuchungen an- stell. Da das Buch noch nicht vollständig vorliegt, so ist es schwer, zu einem abschliessenden Urtheile über dasselbe zu gelangen; nur soviel lässt schon die erste Lieferung erkennen, dass der Verf. ein extremer Vertreter der Lehre von der Neubildung von Formen durch Heterogenese (Mutation) ist und dass er die directe Anpassung vollständig leugnet. In dem Beibringen überaus werthvollen Materiales für die Mutationslehre liegt der Werth des Buches, in der Unkenntniss oder Geringschätzung der für die directe An- passung sprechenden Thatsachen die schwache Seite desselben. Nach dem Prospecte soll der erste Band des Werkes „Die Entstehung der Arten durch Mutation“, der zweite „Die Principien der Bastardlehre“ behandeln. — Ueber erbungleiche Kreuzungen. Vorläufige Mittheilung. (Be- richt der deutsch. botan. Ges. XVIII. Bd. Heft 9. S. 435 —443.) 8°. Verf. constatiert in Uebereinstimmung mit Gorrens, dass nicht alle Bastarde im Hinblick auf das Spaltungsgesetz sich gleich verhalten. Er nennt Bastarde, deren Producte dem Mendel’schen Principe folgen, erb- gleich oder isogon, solche, deren Producte sich nicht oder nach anderen Regeln spalten, anisogone oder erbungleiche. Weniger glücklich sind die vom Verf. im Anschlusse an Millardet angewendeten Bezeichnungen „echte Bastarde* für die ersteren, „unechte Bastarde* für die letzteren. — Othonna crassifolia. (Botan. Jaarbock. Dodonaea. 1900. p. 20 Dera3) 8°.1 Taf: Verf. berichtet über ein Experiment mit der im Titel genannten Pflanze. Er theilte 1895 ein Exemplar und cultivierte seither die Hälften, sie vegetativ weiter vermehrend. Die eine Hälfte wurde im Glashaus bei grosser Trockenheit ceultiviert, die zweite im Freiland auf feuchtem Boden. 1899 wurde die Zahl der Strahlblüten gezählt; die Köpfchen der ersten Culturen ergaben 9—14 (Durchschnitt 12), die der zweiten Cultur 9—16 (Durchschnitt 13) Strahlblüten; also Förderung der Strahlblütenzahl durch Cultur im feuchten Medium. Woronin E. Ueber Sclerotinia cinerea und Se. fructigena. (Mem. de l’Acad. d. sc. de St. Petersb. Vol. X. Nr. 5.) 4°. 388. 6 Taf. Wildeman F. de et Durand Th. Illustrations de la Flore du Congo. Tom. I. fase. 6. (Annal. d. Musee du Congo. Bot. Ser. I.) 4°. tab. LXI—LXXI. p. 121— 144. — — Contributions a la flore du Congo. Tom. I. Fase. 2. (2. Partie.) Bruxelles (Ann. du Mus. du Congo.) 4°. p. 49—83. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Versammlung am 18. Jänner 1901. Zu Beginn der Sitzung hält Herr Dr. A. v. Hayek einen Vortrag über die Eintheilung der Gattung Hieracium. Hieran schliesst sich ein Vortrag des Herrn Dr. R. Wagner über die Familie der Bruniaceen. 70 Ferner hielt Herr Dr. F. Vierhapper einen Vortrag über die Flora des Lungau. Schliesslich macht Herr E. Galvagni eine kurze Mittheilung über seine phaenologischen Beobachtungen im vorigen Spätherbste in der Umgegend von Wien. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Baenitz ©. Herbarium Dendrologicum. Lief. I (Nr. 1—93) Mk. 14, II (Nr. 94—175) Mk. 12, UI (Nr. 176—275) Mk. 15, IV (Nr. 276—361) Mk. 13, V (Nr. 362—415) Mk. 8. Baenitz ©. Herbarium Europaeum. Cent. CXXII (Spanien, Algier, Kleinasien), Nr. 43. Mk. 10. Verzeichnis käuflicher Herbarexemplare aus Europa, Algier, Kleinasien, Persien und Nordamerika. Abth. I-XXVII. (Dr. C. Baenitz, Breslau, Marienstrasse 1 f.) 14. Offerten-Liste des „Thüringischen botanischen Tausch- vereines“. (Prof. Dr. Sagorski, Naumburg a/S. in Thüringen.) Schulz P. F. F. 2. Verzeichnis der Tauschvermittlung für Herbarpflanzen. (Berlin NO, Virchowstrasse 9.) Allescher A. u. Schnabl J. N. Fungi bavarici exsiccati. 7. Centurie. München 1900. Jaczewski, Komarov u. Tranzschel. Fungi Rossiae exsiceati. Fasc. VI. u. VI. Rehm. Ascomycetes exsiccati. Fasc. 27. Haglund A. und Kallström Joh. Katalog getrockneter Pflanzen aus Skandinavien (Falun, Schweden). Dörfler J. Herbarium normale. Cent. XL. Becker W. Violae exsiccatae. 1. Lief. 1900. Nr. 1—25. Aus ÖOesterreich-Ungarn wurden ausgegeben: Nr. 13 Viola palustris L. Kärnten: Klagenfurt, Ebenthal. (lg. R. v. Benz), Nr. 17 Viola canina L. var. Einseleana F. Schultz. Kärnten: Falkensteiner Moor b. Klagenfurt. (leg. R. v. Benz), Nr. 23 Viola heterophylla Bert. Südtirol: Val di Ledro, Monte Gui (leg. Rob. Landauer). M. Bescherelles Herbarium exotiseher Moose und Leber- moose wurde vom British Museum erworben. 1 Botanische Forschungsreise. Die kais. Akademie der Wissenschaften veranstaltet im Jahre 1901 eine botanische Forschungsreise nach Südbrasilien. An der- selben werden sich betheiligen: Prof. Dr. R. v. Wettstein und Prof. Dr. V. Sehiffner als Botaniker, Dr. Fr. R. v. Kerner als Geograph, Meteorologe und Arzt und Herr August Wiemanı, Obergärtner am Wiener botanischen Garten, dem die gärtnerischen Aufgaben zufallen werden. Die Expedition begibt sich im April nach Säo Paulo und hat die Durchforschung der Sierra d. Parana- piacaba,. sowie der angrenzenden (Gebiete zum Hauptzwecke. Die Rückreise dürfte über Curitiba im Staate Parana stattfinden. Personal-Nachrichten. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien hat Prof. Dr. R. v. Wettstein zum Präsidenten gewählt. Die Academie des Sciences in Paris hat Herrn Prof. Dr. Brucehmann in Gotha für seine Untersuchungen über die Lyco- podiaceen-Prothallien einen „Prix Desmazieres“ verliehen. Zum Präsidenten der deutschen botanischen Gesell- schaft wurde $S. Schwendener wiedergewählt. Zum corre- spondierenden Mitgliede der Gesellschaft wurde J. Korschinski in Petersburg gewählt. Gestorben sind: Der bekannte österreichische Gartenbesitzer und Züchter D. Forster in Scheibbs, Nied.-Oesterreich. Prof. Dr. Serg. Korschinsky am 1. December 1900. Prof. Jac. Georg Agardh in Lund. Inhalt der Februar-Nummer: Schiffner Victor, Untersuchungen über Mörckia Flotowiana und über das Verhältnis der Gattungen Mörckia Gott. und Calycularia Mitt. zu einander. S. 41. -— Prowazek S., Kerntheilung und Vermehrung der Polytoma. S. 51. — Literatur- Uebersicht. S. 61. — Akademien, botaniscne Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 8. 69. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 70. — Botanische Forschungsreise, 3. 71. — Personalnachrichten. S. 71. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monutes und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 11 und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. F Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 12 INSERATE. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Fxeursionstlora für Üesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser. Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. 46 Bogen Octav. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8—, in elegantem Leinwandband M. 9° —. stestesteste ste sieteste sie sieteyte siestestesfestestestesfeslesten Preisherabseizung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— N ” 1893 — 189% ( ” p) n 16.—) ” ” „ 10.— herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1855 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 18%{1—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1865 und 18%0 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I, Barbaragasse 2, NB. Dieser Nummer ist Tafel I (Prowazek) beigegeben. OSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N" 3. Wien, März 1901. Vorläufige Mittheilung über das Plankton des Attersees in Oberösterreich. Von J. Brunnthaler (Wien), S. en (Wien) und R. v. Wettstein (Wien). Im Laufe des Studienjahres 1899/1900 fanden mehrfache Berathungen einer Commission, bestehend aus den Professoren der Wiener Universität Dr. H. Hartl, Dr. B. Hatschek, Dr. A. Penek und Dr. R. v. Wettstein und dem Professor der Grazer Universität Dr. E. Richter, zu dem Zwecke statt, um die Frage einer planmässigen, allgemein naturwissenschaftlichen Erforschung der österreichischen Alpenseen zu erörtern und eventuell einer Beantwortung zuzuführen. Bevor an die Aufstellung eines bestimmten Programmes geschritten wurde, erschien es wünschenswerth, ge- wisse Vorstudien zu machen. Für dieselben wurde als Object der Attersee in Oberösterreich gewählt, der mit Rücksicht auf seine Zu- und Abfluss-Verhältnisse hierzu besonders geeignet erschien; die Durchführung der Vorstudien wurde durch die Gewährung einer Subvention seitens des deutschen und österreichischen Alpenvereines, dem hiefür an dieser Stelle der Dank aus- gesprochen sei, ermöglicht. Zum Zwecke einer allgemeinen Orientierung und zur Durch- führung eines Theiles der Vorstudien unternahm der Verfasser dieser Einleitung in den Tagen vom 1.—5. Juni des Vorjahres in Begleitung der Herren J. Brunnthaler, Dr. A. Ginzberger, Dr. F. v. Pausinger, Dr. S. Prowazek, Dr. C. Rechinger, stud. phil. Siegmund, Dr. F. Vierhapper, Dr.R. Wagner und stud. phil. E. Zederbauer einen Besuch des Attersees. Durch die Theilnehmer an der Exeursion wurde eine allgemeine Aufnahme der Ufer- und Strandzonenvegetation durchgeführt und überdies wurde durch gleichzeitige Fänge im nördlichsten (bei Kammer) und südlichsten (bei Unterach) Theile des Sees eine all- gemeine Orientierung über die Zusammensetzung des Plankton angestrebt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1901. 6 re 1 © ED 8 et _ 710 8 Be 6 A au DB ME „NLEFacl, DULV T empe ratu Tr’) Bezeichnung des Fanges Witterungscharakter| der Luft Schatten! Sonne Temp. d.| Tempe- Wasser- ratur in Ober- der fläche | Tiefe Bemerkungen über die Zusammensetzung des Planktons ai bass | = = SE | Massenhaft Coniferen-Pollen, die Seeoberfläche stellenweise gelb- 3. Juni: Su: 28 färbend. — Sehr häufig: Fragilaria, Asterionella, Ceratium; 1. 8—9h Morgens FPEs q einzelne Exemplare von Diaptomus, Cyclotella, Botryococeus. Oberfläche || E83 2% 185 12-5 x. S ni 4 er nd Bean 5 En . — . ei === u ae | ee le i . : 9: 8h M Sue Viel Organismen; kein Pollen. Sehr viel Asterionella, ea Tief hr = Dr 16 12-5 | 11-5 Fragilaria, Ceratium. — Häufig Dinobryon, Cyclotella ; wenig kin, = ne E: & Crustaceen; vereinzelt Rotatorien, Botryococeus. 3. 85h 30m Morgens teFeie e Neben Fang 2 der reichste Fang. Zu den Formen dieses 10 m Tiefe Se 23 15" | —3 12507) O1 Fanges treten massenhaft Diaptomus und Copepoden. 4. 9h Morgens = Aermer als Fang 2 u. 3. Ceratien, Fragilarien, Asterionellen treten oh m Tiefe | 9 E Br 2 15:7 — |125 | 11:2 | stark zurück. — Viel Diaptomus und Copepoden, wenig Polyathra. 5. 9b 30m Morgens 238 E- 177) Äermer als Fang 4. — Asterionella und Fragilaria. — Polya- re Tiafennulie 7 ol 10rQ | Se JalRED RR I om thra häufig. — Wenig Crustaceen. 6. 24 30m Nachm. Seit 10h V.M. es en in * Ge na 2 Ye A Oberdäche ae IS 98 13 a 71 Gleiche Beschaffenheit wie Fang 1; 7. 2h 30m Nachm. || \ Sonnig, schwacher Wie Fang 2, aber viel Diaptomus, Nauplien, nicht selten 5 m Tiefe Ostwind. Wasser || 18 28 13 12-3 Polyathra. ve Elche mässie bewegt. ] i ren: Se a Das Netz Be 182 os |ıs-1 la Wie Fang 3, aber Nauplien und Polyathra reichlicher. DABaIbN Nachm. a Wie Fang 4, Diaptomus sehr reichlich, Polyathra häufig. 15m Tiefe || 16-2 708° 1ER | Harms per db) Nachtfänge. -- |» 10°11h ABonds = SS Aehnlich wie Fang 2, aber sehr viel Diaptomus und Copepoden. 5 m Tiefe | ar < 16 a: 12 N en sn = a er fe ä 'D _— 11. 11h 15m Abends SiS R- Wie Fang 3 10m Tiefe |, 3755 en: ° > "12. 11h 30m Abends | | 31.55 Ni 4,.d ber Botryococeus 15 m Tiee [9 4° 7 16 |. jan [are so To men E 2 133). 11h 45m Abends | 235 Coniferen-Pollen viel weniger als am Tage. — Ceratien, Fragi- + Oberfläche | JA F S 16 — 13 — laria, Asterionella; kein Botryococcus, Diaptomus. > # > : 1) Probefänge aus 20—40 m Tiefe ergaben grosse Armuth des Plankton an Individuen und kein Auftreten von Organismen, die in den oberen Schichten fehlten. — 2) Alle Temperaturangaben hier und im Folgenden in Celsius-Graden. — 3) Ueberdies wurden bei Unterach am 2. Juni an verschiedenen Orten Probefänge gemacht, deren Ergebnisse in der folgenden Aufzählung der beobachteten Organismen berücksichtigt wurden. uorIoyegoy pun uordnen "Tora ıyos sdopA) pun snwogdnuT || 9:01 II 2 Ron u 0I iS ung 1q spe JOdTLOM 2777U024078P pun Dıumpbn«T “uoryerag) Stuo MM "IUNIoA wgL yOL '8% I ee ar > N ESTER er ee 92.07| U 08. | 8.27 | -19q099g "putmgso sgeygunIoA yoT '28 | % 970907 uaasooperg) ‘uepıdojok/) ‘uopımoyderg :Syney ayas ’ ; DPUoR.17sp pun mıumpbn«T AOSyngy “uaıyeıald) ItuoM -pIoN ‘Ztuuos ‘ey runf 9 OZuRJSeL ib pppuorigsy pun mumpbndaz mohagouär :yupey | — | nn | <- | go | —. OyoRguagO es _ puopyoz7 Ist} uorBaoN) snwozdnrr ‘smwaydkjog “uapıdopi) spusqY wgPp yll "1% aydnna woJoygoNT uopıdoppin pun smwogdor 07 ıı TI 3 ar || TE PULUIIE dep Spas Te WE pe N u Se ur & Tr e > ae aoge ‘uryospuom |_FPUWAV wOE ylT 06 mh »«opoydo een pun ende Tor | M E* 9 uroy ‘[I4Spurm aJaLL wor m M Em El eE RGER Een Sl en 2 a Ten yfoz KR Spugy "waL.uEt Br Sıpumm Aoge ‘3ruuos ePıL, U 9 -uorIoyegoy] yone ‘yaıyyara.ı uopododon pun snwojdnuT 07 || TI I eier os 1Oqnsau] Kae art 81 -ZıUDM uUryeAIo/) j Tun "OBURIPEN B .z, parpohjog Syuey — snwogdvur ra og Tu le el nt Tee, Fi Bi opı], ug r P "uoj[ouoLIOJSYy pun uoLIepIserg uoryerog) [TA og ‘yrunpeN wgt ug "DT. »oJoyJoN pun sdopoAd [era uryaomum aoqe “osınom ‘snwogdnut | — || g.EL| 9 22 por, wg _ Tea ayaS U9TJEUOLIOISY pun uoLIeIseng © uoryeaor) [OIA ayas "PUIMPION "MIUMOA wgT ylT 9 "u9LJoyegoy pun nn | snwogdouy SyneH — _ — — | 10yoTo] osıomyıoz aan m q WER mi I! A] "uol Anh 19) (hi ENG B el Rt. Be; ‘pgspum nzayeN |— Kuh En A wOß u6 ST F ‘ PR PAO tepy urgosusuuo s "U9LIOYLIOY PUTOZUTH ar 8 8° 81 "2, 5 kann a Ed "UOLR.I9K) YOITYOTO.I UIYIOULIT IOAR IOSTUOM MIDNDDAT ToIA as :runf '& | ogurjduL (m ==: SP TIEF TI EEE SS I suoyuelg Sop Sunzyosuswwesnz op doqn Sunyıouogl 28 Be ypuf aop SUN} M odug op Junuyptozogf' 8.8 g" = angexodune + EUER 7 KERBER. 3 nd . un a. Pet ”. PERBEN SER 76 Ueber die Ergebnisse der letzterwähnten Untersuchungen soll hier kurz Bericht erstattet werden. Es lag im Rahmen der Aufgabe, nur eine Orientierung über die qualitative Beschaffenheit des Plankton zu erzielen. Dem Charakter der Untersuchungen als vor- läufiger, nur allgemein orientierender wird es entsprechen, wenn von Geltendmachung allgemeiner Gesichtspunkte hier ganz abgesehen wird und nur die Resultate der Beobachtungen kurz wiedergegeben werden. Es wird ja hoffentlich sich die Gelegenheit bieten, noch mehrfach auf dieselben zurückzukommen. In den beigegebenen Tabellen soll zunächst eine Uebersicht der Fänge gegeben werden, da dieselben eine allgemeine Ueber- sicht der Verbreitung des Plankton und der meteorologisch- physikalischen Verhältnisse geben. I. Liste der im Attersee am 2., 3. und 4. Juni 1900 gefischten Thiere: Von Dr. S. Prowazek. 1. Unterach. A. Protozoa: *Heliozoa: Acanthocystis lemani Pen. Neben den kurzen, weit- trichterförmigen Radiärstacheln kommen 12, aber bei grösseren Individuen auch 50—60 lange, hohle, oben erweiterte Stacheln vor; central eine undeutliche Strahlung. "Auf der Asterionella gracıllima kommt eine kleine Salpingoeca mit eiförmigem Gehäuse vor, der der doppelte Kragen, welcher die sonst auch hier vorkommende Di. plosiga frequentissima Zacharias auszeichnet, fehlt. Auf Fragilaria schmarotzt gewöhnlich eine einzige kurzstielige, glockenförmige Vorticelle und eine Bicosoeca, die sich aber von der 5. oculata, die Zacharias beschrieben hat, insofern unter- scheidet, als das Gehäuse noch mehr verengt ist, das contractile Plasmafädchen länger ist und den mit der Pfeiffer’schen Flüssigkeit conservierten Thieren das „Stigma“ fehlt. In Folge der Conservierung konnte man bezüglich dieser Form zu keiner bestimmten Vorstellung gelangen, DB. Rotatoria: * Asplancha priodonta Gosse selten. *Polyarthra platyptera Ehrbg. häufig. Triarthra longiseta Ehrbg. einzelne Exemplare. *Notholca longispina Kellieott. häufiger. *Notholca acuminata Ehrbg. selten, einzelne Exemplare. *Gastropus stylifer Imhof. häufiger. *Ohromogaster testudo Lauterborn nicht selten (vgl. Zoolog. Jahrb. S. VII, p. 263 u. 266). 77 C. Crustacea. Von diesen überwiegen die Diaptomiden, denen gegenüber die Cyelopiden stark zurücktreten; die Oladoceren sind spärlich. Copepoda: *COyclops oithenoides Sars spärlich. *Qyclops strenuus Fischer. *=Qyclops viridis. einzelne Exemplare. *Diaptomus gracilis Sars. häufig. *Diaptomus graciloides Lilljeborg, wenige Exemplare. *Diaptomus laciniatus Lillj. selten. Cladoceren: *=Bosmina longirostris Leyd. *=Bosmina pelagica Stingelin. selten. *=Bosmina bohemica Hellich. Daphnia hyalina Leyd und D. hyalina I. (Apstein p. 167). *Daphnia longispina V. ©. Müller. An den wenigen abgestorbenen Schilfsstengeln der Uferzone wurden gefunden: Zahlreiche kleine Amoeben, eine kleine Difflugiaform, ein Cochliopodium, das vom (©. pellucidum Hertwig et Less. oder bilimbosum Leidy insofern abweicht, als das Gehäuse mehr gelb- lich gefärbt ist und der Protoplast selbst braungelbe, helle Ein- schlüsse in sich birgt. Actinophrys sol Ehrbg. Lionotus anser OÖ. F. Müll. Condylostoma vorticella Ehrbg. kleine Individuen. Uroleptus musculus Ehrbg. Stylonychia mytilus Ehrbg. Podophrya fixa eine kurzstielige Form. II. Bei Kammer am Attersee wurden neben den mit einem * bezeichneten Thieren noch folgende gefunden: Rotatorien: Synchaeta sp. mehrere Exemplare. Anurea cochlearis Gosse häufiger. CGladoceren: Leptodora hyalina Lillj. ca. 14 Exemplare in einem 10 m-Fang um 11 Uhr 15 Minuten Nachts. Vergleicht man die Listen der gefangenen Thiere der ver- schiedenen Oertlichkeiten, an denen gefischt wurde, so fällt in erster Linie in den einzelnen Fängen, die bei Unterach gemacht wurden, zunächst das Ueberwiegen der Diaptomiden, dann in gleicher Weise der Ceratien und schliesslich der Asterio- nellen neben Fragilarien auf, wogegen bei Kammer die 18 Ceratien mehr in den Hintergrund treten und einzelnen Ro- tatorien, sowie ‚schliesslich Cladoceren, die aber immerhin verhältnismässig äusserst spärlich an Zahl vertreten sind, den Platz machen. Dieses Verhältnis lässt sich rücksichtlich der Fänge .bei Unterach vielleicht bis zu einem gewissen Grade aus der grösseren Tiefe in der Nähe des Zuflusses von Seite des Mondsees, der Nähe einer grösseren Ortschaft, wie es Unterach ist, das knapp am See liegt und die Abfälle (Blut der Schlachtthiere ete.) dem See zu- kommen lässt, sowie aus dem Vorhandensein von mit Laubbäumen bewachsenen Seeufern erklären, wogegen bei Kammer die Ufer flach sind und der See nur langsam an Tiefe gewinnt. Soviel man bis jetzt aus den.Stufenfängen allein ersehen kann, schwankt bei Unterach durchschnittlich beim Tag das Maxi- mum der Krebse vor Allem der Diaptomiden zwischen 5—10 m und nimmt gegen 15 m ab; die Entwicklungsstadien dieser halten sich in etwas der Oberfläche näher gerückten Schichten auf. Von den Rotatorien kam bei Unterach vornehmlich die Polyathra beim Tage zwischen 5—10 m vor; das Oberflächenplankton wird am Tage von Öeratien, denen sich Fragilarien und Asterionellen anschliessen, gebildet. Zur Nachtzeit erleidet die oben erwähnte Diaptomidenmaximumzone .eine langsame Verschiebung gegen die Oberfläche zu. Auch in der Gegend des Sees bei Kammer schwebt die Hauptmasse. der Diaptomiden neben den Cyelopiden zwischen 5 bis fast 1O m, um dann zur Nachtzeit auch gegen die Oberfläche zu wandern. Im Allgemeinen bilden neben den pflanzlichen Organismen die Diaptomusformen die Hauptmasse des Plankton, das im Attersee vom 2.—5. Juni 1900 gefischt wurde. — Schliesslich sei noch hervorgehoben, dass bei Kammer am 5. Juni in einem 10 m-Fang um 10 Uhr 30 Minuten fast alle Crustaceen, vornehmlich aber die Oyclopsformen rothe Oelkugeln und Tropfen enthielten, so dass der ganze Fang eine eigenartige carotinrothe Färbung besass. Die Diaptomiden, dann die Polyathera und ihre Eier, sowie die pflanzlichen Planktonformen liefern um diese Zeit die Hauptnahrung für die Fische, die nach der Aussage eines Fischers: Lachse, Hechte, Huchen, Forellen, Saiblinge sind. Die meiste organische Substanz bieten wohl die Diaptomiden dar. II. Zusammensetzung des Phytoplankton. Von J. Brunnthaler. 1. Chlorophyceae: Cosmarium Phaseolus Breb. selten, mit Gallerthülle bis 40 u er- reichend. Botryococcus Braunii Kütz. verbreitet aber nicht häufig, bei Kammer in grösseren Mengen als bei Unterach, Pandorina Morum (Müll.) Bory, vereinzelt. 19 2. Bacillariaceae: Fragilaria cerotonensis Kitton bildet mit Asterionella die Haupt- masse. Frusteln meist 95—114 u, etwas gedreht; es finden sich ausserdem bei Kammer Exemplare von nur 60 u Länge und robusterem Bau und gehören selbe jedenfalls einer anderen Ent- wicklungsreihe an. Fragilaria capucina Desm. selten. Asterionella formosa Hoss. var. gracillima (Hantzsch) Grun. typisch ausgebildet, meist 62—72 u, häufig. Tabellaria fenestrata (Lyngb.) Kütz. selten. Tabellaria flocculosa (Roth) Kütz. selten. Synedra delicatisssma W. Sm. ziemlich häufig, bis 435 u lang. Cyelotella comta (Ehrb.) Kütz. selten. Oyelotella comta (Ehrb.) Kütz. var. radiosa Grun. nicht häufig. Cyelotella comta (Ehrb.) Kütz. var. melosiroides Kirchner selten. Cyelotella bodanica Eulenst. selten, besitzt sehr schwache, schwer sichtbare Gallerthülle. Oyclotella planctonica n. sp. Cyclotella planctonica Brunnth. Fig. 1. Stück der Schalenansicht. — Fig. 2. Stück einer Colonie; Schalen etwas schematisirt. Schalenansicht kreisförmig 283—36 u, Gürtelbandansicht rechteckige mit abgerundeten Ecken, 12 u dick, Mitte vorgewölbt; Schalen °/, oder darüber mit radialen Tüpfeln besetzt, die Mitte narbenartig; äusserer Rand fein gestreift, gegen den Rand mit Knötehen an den Streifen, 14—17 Streifen auf 10 u. Chromatophoren dicht liegende Blättchen. Einzelfrasteln durch Gallertfäden zu fadenförmigen Colonien verbunden, Zwischenraum zwischen den Einzelindividuen 18—20 u. Die neue Art gehört in die Section Lindavia Schütt und steht der von Kirchner in: Vegetation des Bodensees (Bodensee- Forschungen, 9. Absch., Lindau 1896), p. 36 als Oyclotella comt« var. radiosa angeführten, von Schütt in Ber. D. Bot. Ges. XVII. 1899. p. 220 und Pringsheim, Jahrb. f. wiss. Bot. 1899. Taf. VII. Fig. 23—25 und Taf. VIII, Fig. 37—40 als COyelotella socialis n. sp. beschriebenen und abgebildeten Art am nächsten. Schröter hat in: Die Schwebeflora unserer Seen (Neujahrs- blatt Naturf. Ges. Zürich 1897, XCIX), p. 33 eine Varietät der Cyelotella comta als quadrijuncta beschrieben und Fig. 58 abge- bildet. Dieselbe besteht meist aus vier Exemplaren, welche durch Gallerte in ähnlicher Weise verbunden sind wie die vorliegende 80 und hieher gehören dürfte. Die neue Art ist grösser als die im Bodensee vorkommende, Schütt und Kirchner vorgelegenen, kommt immer in geraden, fadenförmigen Colonien vor und bildet weder Schrauben noch Scheiben. Die Anzahl der Individuen in einer Colonie beträgt 8, 16, 32 oder 64, meist jedoch 32. Schütt schreibt seiner Ü. socialis feine, unverkieselte Nadeln zu. Ich konnte selbst gesammeltes, in gleicher Weise mit dem Pfeiffer'schen Formol-Holzessig-Methylalkoholgemisch fixiertes Material aus dem Bodensee mit der vorliegenden Art vergleichen und fand nur, dass wir es hier mit einer ähnlichen Gallerte zu thun haben, wie eine solche bei den Desmidiaceen, z. B. bei Ayalotheca dissiliens vor- kommt. Die Verbindung besteht nicht in einzelnen Fäden, sondern einem soliden Körper aus Gallertfäden gebildet und dessen Durch- messer gleich demjenigen der Diatomee ist. Ausführliches über die Gallerte beabsichtige ich anderwärts zu veröffentlichen. Stephanodiscus Hantzschianus var. pusila Grun. selten. 3. Peridiniaceae: Oeratium hirundinella OÖ. F. M. In grossen Mengen vorkommend, 180—200 u lang; ziemlich breite Form, zwei- und dreikörnig, das dritte Horn jedoch immer klein, mit allen Uebergängen. Peridinium cinctum Ehrbg. Bei Kammer häufiger als im übrigen See. 4. Flagellatae. Dinobryon stipitatum Stein. Die häufigste Art. Dinobryon sertularia Ehrbg. vereinzelt. Dinobryon thyrsoideum Chodat sehr selten. Dinobryon divergens Imhof. In zwei Formen: typische Colonien und aus wenigen Indi- viduen bestehende; deren Gehäuse schlank, 48—53 u lang, obere Oeffnung 75—10 u, an der Ausbauchung schwach unduliert und etwas an Dinobryon Schauinslandi Lemmerm. erinnernd. Seligo (Ueber einige Flagellaten des Süsswassers, Danzig 1893) dürfte eine ähnliche, stärker undulierte Form vorgelegen haben, welche er als var. undulatum zu Dinobryon sertularia zieht. Als Passiv-Plankton wäre auf den massenhaft an der See- oberfläche schwimmenden Pollen von Pinus: Rhizophidum pollinis (A. Br.) zu erwähnen. Die Hauptmasse des Plankton besteht aus Frragilaria, Asterionella und Ceratium. Alle anderen Arten kommen erst in zweiter Linie in Betracht. Was die Vertheilung des Phytoplankton betrifft, gibt uns folgende Zusammenstellung über das Vorkommen einiger Planktonten einen vorläufigen Ueberblick. 8 Sue] uroy "yney ay9s 2 4444 Ssyney = 444 yppzur.aa — Al "uoyfes = | pusydy = 0 Juny.louluv =) Fer I | ee 2 50 ee le a Ze u 0F er | Se In 3 0 I ee Ill 4 u 08 SITE = 2), 1,2962 lan =2] — pm) mE 3 3- 0 I Br 63 4 N Fe u 08 a el a ae le al ar ee ug] Zoe ah lee ee Su un 01 I alle 1A MS] Shah) Abel Eller EI ae m Mi ug Be ELLE Il "| es iR = ae a hi HH HE | dh || egongrago Rn man em an ma N mm N mm a N mama WUNDLT "pun.ay 1 SISUAUO0.49 DUMon Ah anoGogpAdgogr rn ILAOMOSIAEE ne re l T Bu 1978Y an ‘0061 Iunp 'p pun 'E w® 99810 Yy u nen A91UI9 SUNJIEUNIOA PIp aoqn FYUIOTSTSASN 82 Wir sehen, dass die Hauptmasse von F'ragilaria und Asterio- nella in den oberen Schichten vertheilt ist, und zwar in grösserer Menge in den Morgenstunden an der Oberfläche. Ceratium hat sein Maximum bei ca. 2—5 m Cyelotella planctonica an der Oberfläche. Botryococcus findet sich bei Tag an der Oberfläche und sinkt Nachts in die Tiefe. Die bei 20 m vorkommenden Maxima von Ceratium, Fragilaria und Asterionella beruhen darauf, dass wir hier todte Schalen, resp. Panzer in grossen Megen antreffen. Dinobryon ist vertheilt und nicht markant. Der See ist (wenigstens in der angegebenen Jahreszeit) ausgezeichnet durch das vollständige Fehlen der Melo- siren und Öyanophyceen. Einige Untersuchungen über die Gattung Makinoa. Von Vietor Schiffner (Prag). (Mit Tafel 1I.) Die erste Nachricht über die einzige bisher bekannte Art der Gattung Makinoa verdanken wir Stephani, welcher sie nur in sterilen Exemplaren mit junger 2 Inflor. vorliegen hatte und sie in seiner Schrift „Hepaticae Japonicae* (Bull. Herb. Boissier Vol. V. p. 105 [1897]) als Pellia crispata beschrieb. Im Jahre 1898 fand Herr T. Makino vom botan. Institute in Tokyo die Pflanze fruch- tend am Berge Kiyosumi in der Provinz Awa (Japan) und Prof. K. Miyake untersuchte die Pflanze und fand, dass sie eine neue, höchst interessante Gattung repräsentire, die er Makinoa nannte und deren Beschreibung und Abbildung er publieirte: „Makinoa, a News Genus of Hepaticae* (Botan. Magazine, Tokyo, Vol. XIH. Nr. 144, Tab. III [1899]), im selben Jahre erschien eine Beschrei- bung der Pflanze in deutscher Sprache und einer Tafel, die die- selben Details in etwas anderer Ausführung darstellt, im XXXVII. Bande der „Hedwigia“ ([1899] p. 201—203, Tab. IX) unter dem Titel: Makinoa, eine neue Gattung der Lebermoose aus Japan. Von K. Miyake. Eine der ursprünglichen Tafel ganz ähnliche erschien endlich auch in Matsumura et Miyoshi, Cryptog. Japonicae. Vol. I. Nr. 7 (29. December 1899), Tab. XXXV. Der Text dazu in Japanischer Sprache. Endlich hat auch Stephani in seinen Species Hepati- carum, p. 361 die Gattung Makinoa ausführlich beschrieben und die Beobachtungen Miyake’s durch einige wichtige neue Daten ergänzt. Ich erhielt ein prächtig fruchtendes Originalexemplar (vom Berge Kiyosumi, let. Makino) durch die Güte des Herrn Prof. Miyake in Tokyo und ausserdem die Pflanze von noch zwei wei- teren Standorten, die ich in meiner Schrift: „Ueber einige Hepaticae aus Japan“ (Oesterr. bot. Zeitschr. 1899, Nr. 11) publieirt habe. Dieses vorzügliche Material habe ich sorgfältigst untersucht und meine Resultate mit den vorhandenen Beschreibungen genau ver- nn Un 83 glichen; dabei hat sich gezeigt, dass diese Beschreibungen in einigen sehr wesentlichen Punkten der Ergänzung, resp. Correetur bedürfen. Ich werde daher anknüpfend an die vorhandenen Beschreibungen einige neue Mittheilungen über diese interessante Gattung machen, welche unsere Kenntniss derselben in befriedigender Weise com- pletiren. Die Beschaffenheit der Frons ist von Miyake und besonders von Stephani sehr gut beschrieben, nirgends aber wird eines sehr wichtigen Umstandes erwähnt, nämlich des Vorhandenseins sogenannter „Amphigastrien“. Diese Organe sind ganz gleich beschaffen, wie die bei der Gattung Mörckia. Es sind kurze gegliederte Haare, gewöhnlich aus einer Reihe von fünf Zellen bestehend. Der kurzen Basalzelle setzen sich drei lang- gestreckte, eylindrische Zellen an; die Endzelle ist keulig und etwas gebräunt, während die übrigen Zellen hyalin zu sein pflegen (Fig. 1). Diese sogenannten „Amphigastrien* sind zahlreich vor- handen und stehen in jedreiunregelmässigen Längsreihen beiderseits von der Rippe. An den jungen Fronstheilen sind sie mehr gedrängt und die eben in der Entstehung begriffenen drängen sich in grösserer Zahl um den Vegetationspunkt zusammen. Diese letzteren scheint Stephani gesehen zu haben, jedoch hielt er sie für Schleimpapillen („Keulenpapillen* nach Leitgeb), wie solche z. B. auch an den Sprossscheiteln von Metzgeria und an den Spitzen der jungen Blätter der akrogynen Jungermaniaceen vorkommen. Er sagt darüber von der Rippe: .. . .. apice cellulis clavatis mueiferis obtecta*. Wenn man mit der Unterseite der Frons von Makinoa die von Mörckia Blyttii vergleicht, so sind beide täuschend ähnlich, die „Amphigastrien* sind bei beiden zum Ver- wechseln ähnlich in Gestalt und Grösse, nur ist deren Anordnung bei Mörckia Dlyttii noch weniger regelmässig. Die grosse Aehn- lichkeit beider wird noch erhöht durch die intensiv braunen Rhizoiden und den wellig-krausen Fonsrand. Der Beschreibung der weiblichen Inflorescenz ist nur wenig beizufügen. Die Schuppe, welche die Archegongruppe vom Rücken her deckt, ist oft tief mehrlappig eingeschnitten, die Lappen sehr wellig, seicht rundlich gelappt. Höchst wichtig ist die Thatsache, dass bei JIakinoa keine Hülle („Perianth*) um das heranreifende Sporogon gebildet wird, wie bei Mörckia, sondern die Verhältnisse sind hier wie bei Zreubia und Symphyogyna, indem hier eine thalamogene, mächtige Calyptra das junge Sporogen schützt '). Die ') Die anakrogynen Jungermaniaceen sind eine höchst interessante Gruppe, wegen der auffallenden Convergenzerscheinungen, die sich bei ganz verschiedenen (nicht nahe verwandten) Formen wiederfinden, z. B. der auffallende Parallelismus der Formengestaltung in den Gattungen Hymenophyton, Palla- vieinia und Symphyogyna, die Aehnlichkeit der Vegetationsorgane von Pellia, Mörckia und Makinva (auch Monoclea), der übereinstimmende Schutz des jungen Sporogones durch die thalamogene Calyptra bei Symphyogyna, Makinoa und Treubia, die Uebereinstimmung der basalen Elaterenträger bei Pellia, Calycularia und Noteroclada ete. 84 Calyptra ist aufgebaut aus langgestreckten Zellen, sehr dick, in der Mitte sieben- bis achtschichtig, die innerste Schichte meist wie zerdrückt, aussen ist sie glatt und die sehr langen, unbefruchtet gebliebenen Archegonien stehen bis auf die Spitze der Calyptra zerstreut. Die Spitze der Oalyptra ist dünner und reisst beim Durch- bruch des Sporogones sehr unregelmässig auf. Die eiförmig-eylindrische Gestalt der kastanienbraunen Sporogonkapsel ist ein ungemein wichtiges Merkmal, auf welches schon Miyake und Stephani gebührend hingewiesen haben. Auch dass die Kapselklappen paarweise verbunden bleiben, hat schon Stephani richtig mitgetheilt („capsula oblongo-eylindriea, 5 mm longa, usque ad basin bivalvata“). Oefters schlitzt die Kapsel auch nur auf einer Seite auf und aus dem Längsspalt drängt sich die kastanienbraune Masse der Elateren und Sporen als grosse Flocke hervor und diese Flocke bleibt lange Zeit am Scheitel des Kapselinnern ziemlich fest haften. Ich habe auch den Fall gesehen, dass die beiden Kapselhälften nach dem Aufspringen an der Spitze verbunden bleiben. Ueber den anatomischen Bau der Kapselklappen wird über- einstimmend angegeben, dass sie auszweiZellschichten bestehen, was richtig ist, nur muss bemerkt werden, dass die Innenschichte stellenweise auch doppelt ist. Der histologische Aufbau der Kapsel- klappen ist ein Moment von grösster Wichtigkeit; derselbe ist von Miyake überhaupt nicht näher erörtert, von Stephani aber ganz unrichtig beschrieben worden. Er sagt darüber Folgendes: „cellulae externae oblongo-hexagonae, validissimae, parietibus brun- neis ubique maxime aequaliterque incrassatis; cellulae internae angustiores, longissimae, parietibus minus validis, semiannulatim incrassatis.“ Ich werde meine mehrfach wiederholten, sehr genauen Unter- suchungen über den Bau der Sporogonwand ausführlich mittheilen und will vorausschicken, dass zur sicheren Beurtheilung der Be- schaffenheit der Sporogonklappen folgende Untersuchungen unerläss- lich sind: 1. Betrachtung der Klappen von der Aussenfläche bei starken Vergrösserungen; 2. ebenso von der Innenfläche (zur Constatierung von etwa vorhandenen Verdiekungen auf den inneren Tangentialwänden der Innenschichte); 3. Betrachtung des Quer- schnittes; 4. des Längsschnittes. Aus dem Vergleich der so erhal- tenen Bilder, und nur dadurch, kann man in allen Fällen eine ein- wandfreie Darstellung der histologischen Verhältnisse gewinnen. Die Aussenschichte besteht aus sehr grossen, länglich-recht- eckigen bis länglich-sechseckigen Zellen, deren Radialdurchmesser um das Vierfache den der Zellen der Innenschichte übertrifft. Die Zellwände der Aussenzellen sind hyalin und ziemlich derb und der Querschnitt (Fig. 3) zeigt, dass die Radialwände nach aussen und nach innen etwas an Dicke zunehmen (auf dem Querschnitte als kleine hyaline Dreiecke sichtbar). Diesen Radialwänden sind innen braungefärbte Zellwandverdiekungen angelagert, 85 die sich auf dem Längsschnitte als horizontale Querbalken darstellen, die ein wenig (mit schmalen Füsschen) auf die innere Tangential- wand übergreifen, daselbst sind diese Querbalken am schärfsten conturiert und am dunkelsten gefärbt (weil sie daselbst am dicksten sind), sie nehmen aber in ihrem Verlaufe quer über die Radialwand an Schärfe ab, werden allmälig blässer und breiter und fliessen endlich, bevor sie noch die äussere Tangentialwand erreicht haben, seitlich zusammen, so dass sich auf die äussere Tangentialwand eine ununterbrochene, sehr dünne und daher nur blass gelblich gefärbte Verdickungsplatte hinzieht. Diese eigenthümliehen, sonst bisher nirgends beobachteten Verdickungsverhältnisse sind sehr klar auf guten Längsschnitten zu sehen (Fig. 4) und erinnern etwas an die analogen einseitigen Verdickungen bei den Elateren von Makınoa crispata '). Aus dieser Darstellung und die sorgfältig mit dem Prisma gezeichneten Fig. 3 und 4, durch welche erstere sofort verständlich sein wird, geht hervor, dass die Beschreibung Ste- phanis: „cellulae externae ..... parietibus brunneis ubique maxime aqualiterque incrassatis‘ vollkommen unrichtig ist. Die Innenschichte besteht aus sehr langgestreckten, nahezu prosenchymatischen Zellen (an den Enden meist deutlich zugespitzt), die auf dem Querschnitte, wie schon erwähnt, nur '/, des Radialdurchmessers und nur etwa '/, des Querdurchmessers der Aussenzellen aufweisen. Die Zellwände sind sehr zart, den Radialwänden sind dünne (auf dem Längsschnitte blassgelblich erscheinende) ununterbrochene Verdickungen angelagert, die Tangentialwände sind ganz ohne jede Verdickung. Die Angabe Stephanis über die Innenzellen: „parietibus... semiannu- latim inerassatis“ ist also ebenfalls völlig unrichtig! Es ist schon erwähnt worden, dass stellenweise bisweilen die Innenzellen zweischichtig auftreten (eine solche Stelle ist in Fig. 3 dargestellt). Die ganze Innenschichte löst sich leicht von der Aussen- schichte los. Eine weitere, höchst bedeutungsvolle Thatsache, welche von den früheren Beobachtern ganz übersehen worden ist, ist das Vorhandensein apicaler Elaterenträger in den Sporogonen von Makinoa, welche die Ursache der oben erörterten Erscheinung sind, dass die Elateren und Sporenmassen lange an der Spitze des Sporogons haften bleiben. Die Spitze des Sporogons wird gebildet aus drei bis vier Schichten fast eubischer Zellen; die innen ober- flächlich gelagerten wachsen zu Elaterenträgern aus. Einzelne der- selben verlängern sich nur kegelförmig, andere spalten sich aber schon kurz über der kegelförmigen Basis in zwei bis vier Fasern, die wie Glasfäden unendlich fein ausgezogen erscheinen (Fig. 5) und dieselben hängen vom Scheitel der Kapsel in grosser Zahl bis über die Kapselmitte herab (Fig. 2). Diesen Fasern schmiegen sich ') Letztere sind schon von Miyake gut beschrieben und abgebildet worden (vergl. auch Fig. 7). 86 die Elateren mit ihrem borstenförmigen Ende seitlich fest an. In einzelnen Fällen wandelt sich der Trägerfaden aber an seinem Ende direct in einen Elater um (Fig. 5) (oder mit anderen Worten, er schwillt etwas spindelförmig an und diese Anschwellung erhält die- selben charakteristischeu einseitigen Verdiekungen, wie die anderen Elateren, und verjüngt sich am äussersten Ende wieder ebenso borsten- förmig, wie die übrigen freien Elateren). Diese Elateren sind noch viel länger, als die von Miyake abgebildeten. Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Elaterenträger eine bräunlichgelbe Farbe auf- weisen und keinerlei Ring- oder Spiralverdiekungen zeigen. Die Elateren sind schon von Miyake vorzüglich beschrieben und mit ihren merkwürdigen Verdickungen in der Mitte sehr gut abgebildet worden. Es ist dazu nur zu bemerken, dass die sämmt- liehen Elateren in der nieht aufgesprungenen Kapsel parallel der Längsachse der Kapsel (resp. parallel den Elaterenträsern) gelagert sind. Ferner möchte ich darauf aufmerksam machen, dass sich ein- zelne freie Elateren ganz ähnlich verhalten wie die Fasern der Elaterenträger. Solche Elateren zeichnen sieh durch besondere Länge aus und ihr eines Ende spitzt sich unendlich fein zu, wie ein ausgezogener Glasfaden (sonst unterscheiden sie sich in nichts von den übrigen Elateren), und dieses Ende schmiegt sich an die horstenförmige Spitze eines normalen Elaters so innig an, dass beide zusammenhängen, genau wie die Fasern der Elaterenträger mit den Elateren (Fig. 6). Diese „Haftelateren“ (wie man sie nennen könnte), sowie die lange borstenförmige Zuspitzung der Enden der normalen Elateren sind Vorkommnisse, die bisher bei keiner anderen Gattung beobachtet worden sind und sie haben im Verein mit den Elaterenträgern augenscheinlich den Zweck, die Elateren möglichst lange in ihrer ursprünglichen Lage zu erhalten und dadurch die Ausstreuung der dazwischen liegenden Sporen möglichst zu verzögern. Eine ebenfalls bei keiner anderen Gattung der Hepaticae beobach- tete Erscheinungsind die öfterserwähnten merkwürdigen Verdiekungen dier Elateren. Diese finden sich nur in dem etwas verdiekten mittleren Theile des Elaters (etwa '/, der Gesammtlänge) und bestehen aus zwei sich kreuzenden Spiren, die aber auf einer Flanke des Elaters völlig zusammenfliessen, so dass sie daselbst eine einseitige ununter- brochene Verdickungsplatte bilden (Fig. 7). Ausser den normalen Blateren, welche nach beiden Enden lang borstenförmig zugespitzt sind (vgl. Fig. 6), findet man bisweilen einige ganz kurze, die etwa dem Mittelstücke eines normalen Elaters entsprechen und an den Enden schief und kurz zugespitzt sind; die Verdiekungen sind hier wie bei den normalen Elateren und reichen bis in die Spitzen (Fig. 9). Uebergänge von diesen abnormen, kurzen Rlateren und normalen findet man auch bisweilen in Form von solehen, die nur nach einem Ende hin in eine lange, borstenförmige Spitze ausgezogen sind. 87 Die einseitigen Verdickungen der Elateren haben eine: bio- logische Bedeutung, indem sie eine hygroskopische Krümmung derselben ermöglichen, die in ganz bestimmter Weise erfolgt, wie man sich leicht durch das Experiment überzeugen kann. im feuchten Zustande sind die Elateren vollkommen gerade gestreckt und halten die zwischen ihnen liegenden Sporen zurück. Im trockenen Zustande krümmt sich der mittlere (mit Spiren ver- sehene) Theil etwa halbkreisförmig, und zwar constant so, dass die continuierlich verdiekte (durch Zusammenfliessen der Spiren) Flanke des Elaters die Convexseite des Bogens bildet. Durch diese bogige Krümmung der Elateren bei Trockenheit entstehen Lücken zwischen denselben, durch welche die Sporen leicht aus- fallen und von der trockenen Luft weithin verbreitet werden können. Der geschilderte Mechanismus ist also sehr wirksam in demselben Sinne thätig wie alle anderen Ausstreuungsmechanismen, die wir bei den Bryophyten kennen, die alle dahin wirken, die Sporen bei feuchtem Wetter möglichst zurückzuhalten und bei trockenem zu entlassen. Von den Elateren wissen wir längst, dass sie nicht etwa elastische Schleudern zur Sporenaussaat sind, sondern im Gegentheil ein feines Geflecht, welches die Sporen möglichst zurückhält bei feuchtem Wetter. Ebenso wirken die Kapselklappen der vierklappig aufspringenden Lebermoossporogone, die bei Feuchtigkeit zusammen- neigen, bei Trockenheit sich kreuzförmig ausbreiten oder gar zurück- schlagen und ganz genau auf demselben Effect hin wirken die hygroskopischen Krümmungen der Peristomzähne bei den Laub- moosen. Die Sporen von Makinoa sollen nach Miyake eine sehr dicke Membran besitzen, die einseitig dicker ist und aussen sollen sie Spuren von Netzleisten zeigen. Von alledem ist nun in Wirk- lichkeit nichts vorhanden. Die Membran ist verhältnismässig dünn und der Irrthum Miyakes dadurch herbeigeführt, dass sich im frischen Zustande (wie oft auch in anderen Lebermoossporen) im Inneren ein grosser, etwas excentrisch gelagerter Oeltropfen be- findet. Die Oberfläche wird bereits von Stephani |. ce. ganz richtig als „papillulis aspera* angegeben; von Netzleisten ist auch bei stärksten Vergrösserungen nichts zu sehen. Die Grösse der Sporen ist von Miyake (20—25 u) und von Stephani (bis 27 «) zu gering angegeben; sie sind bis 29 u im Durchmesser (Fig. 8). Das eigenthümliche Andröceum ist von Miyake und von Stephani gut beschrieben, einer besonderen Erörterung bedarf aber die Beschaffenheit der Antheridenkammern. Aus den Zeich- nungen von Miyake des Längsschnittes des Andröceums in Bot. Magaz. Tokyo l. c. und Hedwigia l. ce. gewinnt man die Vorstellung. dass die Decke der Antheridienkammern (wenigstens ursprünglich) vollkommen geschlossen ist. Das ist nun nicht der Fall, sondern das runde Loch der in der Mitte einzellschichtigen Decke der Antheridienkammer ist von Anfang an vorhanden und sind die Antheridienkammern in jeder Beziehung ganz gleich mit denen von 88 Pellia, Riccardia und Androcryphia (= Neteroclada)!). Denken wir uns die auf der Fronsoberfläche zerstreuten Antheridienkammern von Pellia so dicht nebeneinander gedrängt, dass die seitlichen Scheidewände zwischen je zwei Kammern in der Mitte nur zwei Zellschiehten diek sind, so haben wir eine richtige Vorstellung des Andröceums von Makinoa. Noch ähnlicher sind die Verhältnisse bei Riecardia, wo aber bei fast allen Arten die Antheridienkammern in zwei alternierenden Reihen geordnet sind. In Matsumura und Miyoshi, Crypt. Japonicae. Vol. I. Tab. XXXV, ist das Bild des Längsschnittes des Andröceums entsprechend richtiggestellt worden und gibt eine richtigere Vorstellung von den Verhältnissen. Die grossen Antheridien haben eine auffallend dieke Aussenwand; die Zellen derselben sind nicht plattenförmig wie zumeist bei anderen Lebermoosen, sondern kubisch (wie der Querschnitt durch die Wand zeigt, und wie auf den Zeichnungen von Miyake richtig dargestellt ist). ; Nachdem wir gegenwärtig die Morphologie der Pflanze, welche die hochinteressante Gattung Makinoa bildet, sehr genau kennen, dürfen wir hoffen, die Frage nach der systematischen Stellung. derselben in befriedigender Weise beantworten zu können. Miyake (in Hedwigia |. ec.) meint, dass Makinoa „der Gattung Pellia am nächsten steht“, was sicher unrichtig ist, und schon Miyake selbst macht auf einen der wesentlichsten Unterschiede aufmerksam, indem er sagt: „Die Form der Kapsel ist bei Pellia kugelig und hie- von weicht also unsere Pflanze augenfällig ab“. Makinoa kann schon darum und auch aus anderen Gründen nicht zu der Gruppe der Codonioideae gehören. Stephani hat die Zugehörigkeit unserer Gattung zu der Gruppe der Leptotheceae bereits richtig erkannt; er äussert sich darüber in Spec. Hep. p. 361: „Diese eigenartige Gattung steht hinsichtlich der vegetativen Organe dem Genus Pellia zwar nahe, die Form der Kapsel bringt sie aber zu denjenigen Gattungen, die Schiffner bereits als Lyptotheceae zusammengefasst hat“. Dass diese Ansicht richtig ist, dafür spricht die Gestalt und Dehiscenz der Sporogonkapsel, der anatomische Bau und die Gestalt der Frons, die fast genau mit der von Mörckia übereinstimmt, die Stellung der 2 und Z' Geschlechtsorgane auf dem Rücken gewöhn- lieher (nicht verkürzter) Fronssprosse. Das letztgenannte Merkmal schliesst die Möglichkeit aus, unsere Pflanze in die Gruppe der Metzgeriordeae zu stellen, die alle die Geschlechtsorgane auf sehr verkürzten Sprossen tragen, obwohl Makinoa viel Uebereinstimmung im Sporogonbau mit Hymenophyton flabellatum ?) zeigt und eine !) Wir haben also hier abermals (bezüglich der Versenkung der Anthe- ridien und der Ausbildung der Antheridienkammern) bei vier Gattungen, die drei verschiedenen Gruppen angehören, ausserordentlich auffallende Convergenz- erscheinungen vorliegen. 2) Vgl. John Andreas, „Ueber den Bau der Wand und die Oeffnungs- weise des Lebermoossporogons“. (S. A. aus „Flora“ 1899, Heft 2), p. 39. 89 ganze Reihe wichtiger Merkmale mit Ziccardia theilt, u. zw.: Den Bau des Sporogons im allgemeinen und das Vorhandensein apicaler Elaterenträger, den Schutz des jungen Sporogons durch eine thala- mogene Calyptra, die Versenkung der Antheridien in das Frons- gewebe und die gleiche Beschaffenheit der Antheridienkammern ete.: trotzdem glaube ich aber nicht, dass eine wirkliche nähere Ver- wandtschaft zwischen Makinoa und Riccardıa existiert, sondern erstere muss nothwendig in die Gruppe der Leptotheceae gestellt werden und es würde sich nur noch fragen, welche Stellung Makinoa in der Reihe der Leptotheceae einzunehmen hat, resp. welcher Gattung derselben sie am nächsten steht. Es kann da meiner Meinung nach nur Symphyogyna in Betracht kommen, die in der @ Infloreseenz, den langen Archegonien, der thalamogenen Calyptra, der Gestalt und Dehiscenz der Kapsel übereinstimmt und in der Section „Repentes“ eine grosse Aehnlichkeit der Vegetations- organe aufweist. Auch die apicalen Elaterenträger finden sich wenigstens andeutungsweise bei Symphyogyna (vergl. Andreas, l. e. p. 41), die bei den anderen Gattungen vollständig fehlen. Immerhin nimmt Makinoa unter den übrigen Leptotheceae eine sehr isolierte Stellung ein, da sie sich von allen anderen durch folgende, sehr wichtige Merkmale unterscheidet: 1. Das Vorhanden- sein mächtig entwickelter, apicaler Elaterenträger; 2. die Beschaffenheit der Elateren, die von denen aller anderen bekannten Lebermoose sehr abweichen; 3. die zu geschlossenen Ständengeordneten Antheridien, welchederFronseingesenktsind. Erklärung der Tafel II (Makinoa cerispata). Fig. 1. Sogenanntes „Amphigastrium“ von der Unterseite der Frons. Vergr. 0:1. Fig. 2. Sporogon im Längsschnitte mit den apicalen Elaterenträgern. Vergr. 10:1. Fig. 3. Stück des Querschnittes durch die Sporogonwand. Nach oben zu liegt die Aussenschichte, nach unten zu die an dieser Stelle theilweise doppel- sehichtige Innenschichte. Vergr. 410 :1. Fig. 4. Stück des Längsschnittes der Sporogonwand. Rechts die Aussenschichte, nach links die Innenschichte. Vergr. 410:1. Fig. 5. Elaterenträger. Der Faden links geht an seiner Spitze in einen Elater über. Vergr. 270 :1. Fig. 6. Hälfte eines normalen Elaters, an welchen sich ein sogenannter „Haft- elater* anlegt. Vergr. 270:1. Fig. 7. Mittlere Partie eines normalen Elaters, um die Verdickungen zu zeigen. Vergr. 410 :1. . Spore. Vergr. 410: 1. . Abnormer (kurzer) Elater. Vergr. 410:1. Fig. Fig. Delle e) Ein Beitrag zur Geschichte der Unterscheidung des Kronenrostes der Gräser in mehrere Arten. Von P. Magnus (Berlin). Bekanntlich hat H. Klebahn 1892 in der von P. Sorauer herausgegebenen Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, Bd. II, S. 337—342, und 1893in derselben Zeitschrift, Bd. IV., S. 129—136, 7 90 durch genaue Impfversuche überzeugend dargelegt, dass der auf den Gräsern auftretende Kronenrost, den man bisher als eine einzige Art betrachtet und meist als Puceinia coronata (da. bezeichnet hatte, in mindestens zwei Arten getrennt werden muss. Die eine Art hängt mit dem A4cceidium Frangulae Schum. auf Frangula Alnus Mitt. zusammen; er lässt ihr den alten Namen Puceinia coronata Gda. (emend); sie tritt mit ihren Stylo- und Teleutosporen auf Agrostis vulgarıs With., Calamagrostis, Holceus lanatus L. und H. mollis L. und anderen Gräsern auf. Die zweite von Klebahn untersehiedene Art bildet ihr Aecidium auf Rhamnus cathartica L.; es ist das Aec. Rhamni Gmel. Er bezeichnet sie als Puceina coronixfera Kleb. und hat sie auf Zolium perenne L., Holcus lanatus L., Arrhenatherum elatius Mert. & Koch und Festuca elatior L. durch genaue Culturen festgestellt. Auch sie tritt sicherlich noch auf vielen anderen Gräsern auf, z. B. auf Avena sativa L. nach den von Klebahn eitirten Versuchen Gornus und Nielsens. Schon als ich 1892 Klebahns Abhandlung las, wusste ich ganz genau, dass Nielsen schon vorher dieselbe Unterscheidung der Arten erkannt und die Arten benannt hatte. Doch konnte ich nicht finden, wo es Nielsen publieciert hatte. Schon Klebahn selbst eitirt Nielsen mit den seinen übereinstimmende Versuche l. e. 1892, S. 339, die N. in der Botanik Tidskrift 3 raekke 2. Bd. 1877, S. 39u.40 veröffentlicht hat. Aber Nielsen betont dort zwar die Verschiedenheit der beiden Arten, namentlich auch der auf Rhamens Frangula und Rh. catharticus L. auftretenden Aecidien, nennt aber dort keinen Namen der zweiten Art und erwähnt auch nicht, dass er zwei Jahre vorher die Arten speeifisch unterschieden und benannt hatte. Als ich behufs einer anderen, leider noch nicht zu einem Abschlusse gelangten Arbeit die eitirte Nielsen’sche Arbeit durchlas, fand ich, dass er S. 35 bei Besprechung der Unter- scheidung der Puccinia anomala Rostr. von Puccinia straminis seine in der Ugeskrift for Landmaend. 1ste!) Band 1875 veröffent- liehte Arbeit eitirt, und als ich diese durchlas, fand ich dort S. 549—556 die Unterscheidung beider Arten veröffentlicht und auf genaue ÜÖulturversuche begründet. Da diese Zeitschrift recht selten in Deutschland sein möchte, so will ich einige einschlagende Stellen des Nielsen’schen Textes hier mittheilen. Der in der Ugeskrift for Landmaend. Fjerde Raekkes niende Bind Nr. 18—21, Ste Mai — 27te Mai 1875 von Nielsen veröffentlichte Aufsatz heisst: De for Landbruget farligste Rustarter og Midlere imod dem. Er sagt dort, nachdem er de Barys Resultate dargelegt hat, S. 550. „Det vil her vaere paa sin Plads at omtale et Forsog, der staar i nöje Forbindelse med det ovennaevnte: Den 15. Juni indsamledes 1) So — als 1ste Band — ist es merkwürdiger Weise bei Nielsen 1. ce. eitiert. In Wahrheit ist es Fjerde Raekkes niende Bind. =. Blade of Törstetrae (AKhamnus Frangula), Vrietorn (Rhamnus cathartica) Stikkesbaer (Ribes Grossularia) og Fölfod, hvilke alle vare befaengte med Skaalrust (Aecidium). 4 Urtepotter med unge Rajgraesplanter (Lolium), opelskede af Frö, stode rede til at modtage en Udsaed of Skaalrustsporer fra de 4 ovennaevnte Arter. Den 16. Juni foretoges Udsaeden. Skaalrustsporer fra Vrietornens Blade overförtes paa Rajgraesplanterne i den ene Urtepotte, den anden besaaedes med Törstestraaets Skaalrustsporer, den 3 og 4 modtog Udsaed henholdsois of Skaalrustsporer fra Stikkesbaer og Fölfod, hvorefter Rajgraesplanterne beduggedes og daekkedes med Glasklokker, efterhaanden som Rusten var overfört paa dem, og samtidig med at de henstilledes i samme Vindue, Tre Dage efter borttoges Glasklokkerne, og Planterne behandledes herefter som ondre Potteplanter. Den 25. Juni, alsaa 9 Dage efter at Udsaeden var foretaget, viste sig talrige Rustpletter paa Bladene of de Raj- grasplanter, hoorpaa Skaalrustsporer of Vrietornen vare overförte. Fra Rajgraesset overförtes Snylternes Sommersporer paa Bladene of nogle i Potter dyrkede Havreplanter, der netop vare ved at skride igjennem. '7 Dage efter viste sig Rustpletter med Sommer- sporer paa de besaaede Bladpartier, og allerede inden 14 Dages Forlöb var der begyndt at danne sig talrige Pletter of Vintersporer paa Bladenes Underflade. Paa de övrige Planter fremkom deimod ingen Rust (kein Rost), og endnu 2 Maaneder efter, da Forsöget afsluttedes, befandtes de rustfri. 4. Raygraesrust (Puccinia Lolii) — som jeg indtil videre vil kalde denne Snyttesvamp, hvad enten det nu er en Form af Kronrust eller en selvstaendig Art — snylter altsaa som Skaalrust paa Bladene of Vrietorn —..... “ Nielsen beschreibt dann ausführlich das Uebergehen der Aecidien von Rhamnus cathartica auf das Rajgras und die Verbreitung des so auf ihm entstandenen Rostes. Es geht also hieraus hervor, dass Nielsen diesen Rajgras- rost als systematische Einheit unterscheidet, und es nur dahin- gestellt lassen will, ob es eine Form des Kronrostes oder eine selbstständige Art ist. Dass Nielsen 1877 in der Botanisk Tids- krift 1. e. diesen Namen nicht erwähnt, beweist keineswegs, dass er diesen in der Ugeskrift for Landmaend veröffentlichten Namen als nicht richtig publieirt betrachtet. Denn er erwähnt dort S. 35 seine in der Ugeskrift for Landmaend |. e. S. 567 aufgestellte Art Uromyces Hordei, um auseinanderzusetzen, dass sein Name den von Rostrup und von Koernicke dieser Art gegebenen Namen weichen muss, weil letztere die Priorität haben. Auch habe ich von ihm durch Aussaat des Aecidium Rhamni Gmel. auf Lolium, gezogenen Rost als Puccinia Lolii mitgetheilt erhalten. Puccinia Lolii Nielsen fällt daher vollständig zusammen mit der sehr viel später veröffentlichten Puccinia conorifera Kleb., und müsste diese Art nach meiner Meinung forthin als Puceinia Lolir Nielsen bezeichnet werden. 7+ 92 Von einem anderen auf Festuca ovina L. und F. duriuscula L. auftretenden Kronenroste hat Plowright 1890 nachgewiesen, dass er zum Aecidium Periclymen: Schum. auf Lonicera-Arten gehört, und H. Klebahn und Ed. Fischer haben das durch Culturversuche bestätigt. Der Pappus als Verbreitungsmittel der Compositen- früchte. Von Robert Frieb (Wien). Obwohl gerade in der Familie der Compositen die Zahl der in morphologischer Hinsicht verschiedenartigen Vorrichtungen zur Verbreitung der Früchte eine ziemlich bedeutende ist (Hildebrand zählt 18 verschiedene Formen der Verbreitung, wobei er noch die durch bewegtes Wasser unberücksichtigt lässt), so zeigt sich doch bei genauerer Betrachtung, dass im Allgemeinen der Pappus hie- bei die weitaus bedeutendste Rolle spielt. Die Untersuchungen zahlreicher Forscher — in erster Linie Hildebrands (,„Verbrei- tungsmittel der Pflanzen“, „Ueber die Verbreitungsmittel der Com- positenfrüchte“), Kerners („Ueber den Einfluss der Winde auf die Verbreitung der Samen im Hochgebirge“), Kronfelds („Ueber einige Verbreitungsmittel der Compositenfrüchte“) —- bestätigen auch, dass diese Einrichtung in der ganzen Familie ein hervor- ragendes und vortreffliches Verbreitungsmittel bildet. Morphologisch ist der Pappus auf den Kelch zurückzuführen und besteht in der Regel aus einer grösseren Anzahl schirmförmig angeordneter, haariger oder federiger Anhänge, die, wie sich Kerner ausdrückt, „eine derartige bewundernswerthe Structur haben, dass sie bei möglichst geringer Masse und möglichst geringem Gewichte der Luft eine möglichst grosse Angriffsfläche darbieten“. Und es ist auch sicher, dass in den meisten Fällen eine Verbreitung durch den Wind stattfindet, da sich bei vielen Arten schon bei dem leisesten Windhauche die Achaenen vom Frucht- boden loslösen und mit dem Winde davonschweben. Dies gilt insbesondere von den Gattungen Senecio, Aster, Leontodon, Crepis u. a. m. Doch scheint auch die Verschleppung durch Thiere bei der Verbreitung keine geringe Rolle zu spielen; denn innerhalb vieler Gattungen finden wir Arten, deren Früchte tief in den Spät- herbst, ja selbst in den Winter hinein, in ihren Fruchtständen vereinigt bleiben und so also dem Winde Trotz bieten — jedoch leicht von Thieren, an deren Felle sie sich mittelst verschieden- artiger Vorrichtungen festhaften, verbreitet werden. Dieser letzteren Thatsache wurde bisher eigentlich wenig Rechnung getragen. De Öandolle bestreitet sogar diese Art der Verbreitung (Geographie botanique), was wohl jedenfalls darauf zurückzuführen ist, dass er mehr den äusserlich auf die Ver- breitung der Früchte Einfluss übenden Agentien seine Aufmerksamkeit widmet und auf die Verbreitungsausrüstungen, als für die wirkliche u A 595 U 933 Verbreitung geringer wichtig, weniger achtet. Hildebrand legt wohl der Verbreitung durch Thiere Wichtigkeit bei — in seiner Untersuchung „Ueber die Verbreitungsmittel der Compositenfrüchte“ schreibt er: „Dieses Mittel der Verbreitung ist ein ungemein weitgrei- fendes, denn die in der freien Natur umherschweifenden Thiere werden bald hier bald dort ein Achaenium von ihrem Pelze verlieren, einzelne wohl sogar Tage lang mit sich herumschleppen und hier- bei an Orte bringen, bis zu welchen die Wirkung des Windes kaum reichen dürfte —“, doch scheint er diese Verbreitungsform auf wenige Gattungen zu beschränken: Didens, Heterospermum, Verbesina und wenige andere von den Pappus tragenden Formen. Arten mit vielstrahligem, schirmförmigen Pappus zählt er nieht in den Kreis dieser Verbreitungsart. Kronfeld („Ueber einige Verbreitungsmittel der Compositen- früchte“) ist der Einzige unter Denjenigen, welche sich mit diesem Thema beschäftigten, der auf die Verbreitung der pappustragenden Compositenfrüchte durch Thiere Gewicht legt. Ebenso scheinen mir von nicht geringerem biologischen Interesse jene Formen zu sein, bei welchen besondere Anpassung an beide Verbreitungsformen vorliegt. Im Verlaufe meiner Betrachtung werde ich auf diese Fälle zurückkommen. In den vorliegenden Blättern habe ich, gestützt auf die Unter- suchung einer grösseren Anzahl von Arten, die Verbreitungsform auf die Eigenthümlichkeiten der Pappustypen zurückzuführen ver- sucht. In erster Linie erstreckte sich diese Untersuchung auf Formen, deren Fruchtstände ich im Freien beobachten konnte: Arten der Gattungen sSenecio, Solidago, Hieracium, Leontodon, Aster, Eupatorium, Biotia, Inula u. a. m. Eine grössere Anzahl von Formen untersuchte ich innerhalb der Gattungen Senecio und Hieracium, um mir über die Oonstanz der Verbreitungsvorrichtungen innerhalb einer Gattung Klarheit zu verschaffen. Auf Grund dieser Untersuchung gelangte ich zu folgendem Ergebnis: Im Allgemeinen lassen sich die zartstrahligen Pappusformen auf drei Typen zurückführen. 1. Die Bekleidungszellen der Pappusstrahlen treten an ihren Querscheidewänden als Stacheln oder Zähnchen hervor. Diese Pappusform tritt in den weitaus meisten Fällen auf und findet sich z. B. ausschliesslich bei Hieracium, Solidago, Senecio, Crepis, Aster, Eupatorium, Erigeron, Inula u. a. m. (Fig. 1—4). In einzelnen Fällen, wie z. B. Chrysocoma (Fig. 5) und Silybum, erscheinen einzelne Zellen ganz zu Stacheln ausgebildet. Bei diesem Typus ist eine zweifache Verbreitungsweise sehr naheliegend. Die Stacheln des Pappus bewirken eine bedeutende Oberflächen- erweiterung, sind daher ein ausgezeichneter Factor bei der Wind- verbreitung, andererseits sind dieselben sicherlich auch von Ein- fluss auf die Verbreitung durch Thiere, welch’ letzteres wohl besonders dann der Fall ist, wenn sich dieselben, wie ich bei einigen 94 Formen beobachtete, hakenförmig krümmen, wie z. B. bei Solidago latifolia (Fig. 4). T. >r Alk HER TANNg f nn! \ENN } AM FIRÜN f; 0 N a I! IR D\N \ N { Ru 2 ji . A IN N N I ) \ihı AN | \\t N ' NN \\ \ HL. \ N \ Hi u NN \ IN N | # HJ N IN 312777 \ Y ö, H. f AR {IN 3 NEL, Pappusstrahlen. Fig. 1. Solidago eh — Fig. 2. Senecio aquaticus. — Fig. 3. S. eratieus. — Fig. 4. Solidago latifolia. — Fig. 5. Chrysocoma sp. — Fig. 6. Leontodon incanus. — Fig. 7. Centaurea sp. — Fig. 8. Podo- spermum canum. — Fig. 9. Lactuca virosa. — Fig. 10. Scorzonera eristata. Jedenfalls muss aber in all’ diesen Fällen das Entwicklungs- verhältnis von Pappus und Achaene in Rechnung gezogen werden. Eine häufige Erscheinung ist die, dass die Achaene bezüglich ihrer 95 Grösse und ihres Gewichtes stärker entwickelt ist als der Pappus und letzterer oft bedeutend reduciert erscheint, so dass die Früchte ziemlich schwer wegfliegen, jedoch beim leisesten Anstreifen sich an den Kleidern festhaften. Diese Verhältnisse beobachtete ich besonders bei Arten von Solidago und Hieracium (z. B. 8. lati- folia, 8. Canadensis, 8. petiolarıs, H. pallidiflorum). Bei anderen Formen, wie Aster glabellus, Aster squarrosus, Biotia macrophylia u. a., ist der Pappus im Verhältnis zur Achaene viel stärker ent- wickelt, daher hier wohl Windverbreitung vorherrschend ist. Dies letztere dürfte wohl auch der Fall sein bei solchen Arten, bei welchen die äusseren Verlängerungen der Bekleidungszellen der Pappusfäden blos schwach zahn- oder papillenförmig ausgebildet sind, wie z. B. bei Lactuca virosa (Fig. 9) und Diotia macrophylla. Bei den Gattungen Senecio und Hieracium, die ich hinsicht- lich der Pappustypen eingehender untersuchte, fand ich eine ziem- liche Constanz der Formenverhältnisse und nur : geringe Ab- weichungen von dem für diese Gruppe typischen Solidagotypus. Jedenfalls haben wir die Stachelbildungen bei diesem Typus als eine weitgehende Anpassung an die Verbreitung durch Thiere aufzufassen, was natürlich aber nicht ausschliesst, dass in all’ diesen Fällen auch Windverkreitung neben der ersteren auf- treten kann. Kronfeld, der dieser Verbreitungsausrüstung auch seine Aufmerksamkeit widmet, ist ebenfalls der Meinung, dass wir es hier mit einer secundären, aber äusserst wichtigen Verbreitungs- ausrüstung zu thun haben: „Wir sehen hier wieder klar, dass kein morphologisches Merkmal, und sei es auch noch so „gering- fügig* wie die aufwärts gerichtete Stellung der Haarzähnchen am Pappus, für die Biologie belanglos ist.“ 2. Weniger häufig und im Grunde blos eine Variation der ersten Form ist der Typus, wie er bei Oentaurea (Fig. 7), Serratula u. a. vorkommt. Es erscheinen hier alle Bekleidungszellen zu Fortsätzen ausgezogen, so dass die Pappusstrahlen eine gefiederte Struetur annehmen. Diese bedeutende Öberflächenvergrösserung der Pappusstrahlen lässt wohl keine andere Deutung zu, als die, dass wir es hier mit reinen Flugorganen zu thun haben. 3. Die letzte Grundform des Pappus repräsentiert sich uns als die weitgehendste Anpassung an die Windverbreitung. Die Pappusfäden erscheinen hier besetzt mit Trichombildungen. welche eine ziemlich bedeutende Länge erreichen können. Formen von diesen Habitus finden sich z. B. bei Podospermum canum, (Fig. 8), Chamepeuce casabona, Cirsium Candolleanum, Urospermum pieroides, Unicus Andersoni u. a. m. Von biologischem Interesse sind Combinationen dieses Typus mit dem Solidagotypus. Solche finden sich zum Beispiel bei Leontodon incanus (Fig. 8), bei welcher Form neben Stacheln auch Trichome auftreten, oder bei Scorzonera cristata (Fig. 10), bei welcher die Pappusstrahlen in 96 ihrem Verlaufe mit Trichomen bedeckt sind und blos die Spitze frei und mit Stachelbildungen besetzt ist. Wir haben es also im Pappus mit einer eminent wichtigen Ausrüstungsvorrichtung für die Verbreitung der Art zu thun, die in ihrer Mannigfaltigkeit auf den ersten Blick fast als eine Ver- schwendung der Natur erscheint; sie ersetzt der Pflanze dadurch in hohem Grade die mangelnde freie Beweglichkeit und steuert dadurch den verschiedenen Nachtheilen, die der Art dureh fort- sesetztes Beibehalten desselben Standortes drohen. Ein Nachtrag zu meinem Prodromus der Algenflora von Böhmen. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg (Prag). Da ich in Folge meines im Jahre 1392 gefassten Entschlusses') an der von mir vom Jahre 1880 bis 1892 fortgeführten algolo- gischen Durchforschung Böhmens mich nicht mehr betheiligen werde, so mögen hier blos folgende Schlussbemerkungen zu meinem Prodromus mitgetheilt werden. Unter den von mir Herrn K. Hirn zugesandten und von diesem Algologen in seiner im Jahre 1900 erschienenen schönen Arbeit „Monographie und lIeonographie der Öedogoniaceen“ be- schriebenen Oedogoniaceen-Arten, welche ich in Böhmen gesammelt habe, sind folgende Arten und Varitäten für Böhmen neu: 1. Oedogonium bohemieum sp. nov. Hirn |]. e. p. 170 cum icone. Bisher blos aus Sümpfen bei Lomnitz nächst Wittingau bekannt. 2. Oe. rupestre sp. nov. Hirn ]. e. p. 169. Von mir an feuchten Felsen bei Podmoran nächst Rostok gesammelt. 3. Oe. concatenatum (Hass) Wittr. In Sümpfen bei Brüx von mir gesammelt. 4. Oe. virceburgense Hirn 1. e. p. 301. In Sümpfen bei a (leg. A. Hansgirg). . rufescens Wittr. F. Lundellii Hirn 1. ce. p. 77. Bei ug in Böhmen von mir gesammelt. Die von mir in meinem Prodromus, I. Theil, p. 221, 260 unter dem Namen var. rufescens beschriebene neue Oedogonium- Form, welche ich mit der Species Oe. rufescens Wittr. vereinigt habe, ist von dieser Art zu trennen und kann unter dem Namen Oedogonium saxatile nob. als eine seltene, auf feuchten Felsen vegetirende Art aufgestellt werden.”) 1) Siehe des Verfassers „Prodromus“, II. Theil, 1892, pag. 268. 2) Alle übrigen, in Hirns obengenannter Monographie aus Böhmen eitierten, von Hirn revidierten Oedogonium- und Bulbochaete-Arten habe ich in meinem Prodromus beschrieben, und zwar nicht blos von den in Hirns Arbeit genannten, sondern meist noch von zahlreichen anderen böhmischen Standorten. 91 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe vom 24. Jänner 1901. Das w. M. Herr Director Prof. R. v. Wettstein legt eine Mittheilung von Herrn Dr. Rudolf Wagner vor, betitelt: „Diag- nosen neuer Polycarpaea-Arten von Sokotra und Abd el Küri“. Polycarpaea kuriensis n. sp. Perennis subcaespitosa glabra; caulibus lignosis ramosis prostratis vel subterraneis; foliis cerassis linearibus vel anguste spathulatis; stipulis acuminatis; floribus sessilibus in spicas paucifloras ad apices rhachium folia aequantium vel vix doplo longiorum congestis; sepalis scariosis acuminatis quam petala longioribus. Capsula deest. Perennis 10—15 cm alta. Caules lignosi eum basibus folio- rum persistentibus arcte vestiti; ramuli annui recti vix anfractuosi inter folia dense rosulata adscendendes vel erecti. Folia basalia 1—35 cm longa anguste spathulata vel linearia 2—5 mm lata in petiolum longum sensim attenuata abrupte acuminata, ramulorum cum ramificationis generatione sember breviora atque brevius petio- lata, nunquam filiformia, foliis secundariis minoribus ad axillas fascieulatis pseudoverticillatis.. Stipulae minutae 1 mm longae acutae margine hyalin.. Internodia foliis sesquilongiora vel duplo longiora. Flores sessiles in spicas densas pauciflioras ad apices rhachium folia aequantium vel vix duplo longiorum termina- lium vel axillarium congestas disposit. Bracteolae fusco -rufae late ovatae nervo medio prominente margine angusta hyalina. Sepala ovata acuminata scariosa fusca bracteolis duplo fere longiora nervo medio colorato carinata apice colorata basi late marginata margine hyalina.. Petala sepalis breviora Staminum filamenta basin versus sensim ampliata. Stylus cum stigmata ovario duplo fere longior. Hab.: Africae orientalis insula Abd el Küri, ubi leg. Prof. Dr. O0. Simony, 18. Jan. 1899. Ueber den Standort theilt der Entdecker Folgendes mit: Die Polycarpaea kuriensis R. Wagner wächst an sandigen Stellen unterhalb des westlichen Gipfelplateaus (516 m) des beim Hafen von Abd el Küri sich bis zu einer Höhe von etwa 570 m erheben- den Djebel Säleh; habituell erinnerte sie ihn an die im Anaga- Gebirge auf Teneriffa häufig vorkommende Polycarpaea Tenerifjae Lam., eine von de la Haye, dem Gärtner der Entrecasteau’schen Expedition zuerst gesammelte, übrigens sehr vielgestaltige Art, die namentlich mit Pol. latifolia Poir. durch Zwischenformen viel- fach verbunden scheint. 98 Entschieden näher als die Pol. Teneriffae Lam. steht der Polycarpaea kuriensis die in Leopold v. Buchs Beschreibung der Canarischen Inseln (1825, S. 142) beschriebene Pol. Smithi Link (Paronychia Smithii Choisy ex Link |. e.), welche bezüglich der Blätter und auch im Allgemeinen habituell völlig übereinstimmt, jedoch prima vista durch ihre weit reicher verzweigte Inflorescenz, die mehr an diejenige der Pol. Teneriffae Lam. erinnert, zu unterscheiden ist. Exemplare von Pol. Smithii Link finden sich im k. k. naturhistorischen Hofmuseum; das eine ist von Karl Bolle 1854 auf Palma gesammelt, das andere, gleichfalls auf Palma „ad convallium rupes“, hat Bourgeau in seinen „Plantae Canarienses“ unter Nr. 131 ausgegeben. Eine Abbildung der Pflanze findet sich in der Phytographia eanariensis, vol. 3, p. 160, tab. 23. (Webb et Berthelot, Histoire naturelle des iles Canaries. Tome III, deuxieme partie. Phyt. Oanar.) Die andere, von der Expeaition der kaiserl. Akademie der Wissenschaften mitgebrachte neue Polycarpaea ist Polycarpaea Paulayana n. sp. Annua (?) glabra ramosissima divaricata erecta vei adscendens sesquipedalis; foliis papyraceis spathulatis longe petiolatis abrupte acuminatis; stipulis minutis acutis hyalinis; floribus 3 mm longis sessilibus in spicas paucas 2—10-floras ad apices rhachium longorum gracilium dispositas aggregatis; sepatis hyalinis bracteolas duplo superantibus capsula longioribus. Herba tenuis pallida viridis omnino glabra ramosissima ramis gracilibus anfractuosıs et genieulatis. Folia basalia...,ramulorum late spathulata cum ramificationis generatione minora, maximis 6 cm longis 15 cm Jlatis petiolo 4 cm longo, subacuminatis, lamina abrupte in petiolum basin versus sensim angustiorem angustatis, minimis anguste oblanceolatis siceis fere filiformibus 3 mm longis, O5 mm latis, ad nodum quemque fasciculata pseudo- vertieillata. Stipulae minutae acutae hyalinae media nervo fusco. Internodia foliis duplo vel triplo iongioribus. Flores sessiles in spicas paucas laxiusculas 2—10-floras ad extremitates rhachiun longorum filiformium folia duplo vel triplo superantium congestas dispositi. Bracteolae hyalinae acutae nervo medio fusco promi- nente carinatae. Sepala ovata apice rotundata, nervo medio eva- nescente hyalina capsulam atque petala capsulam aequantia super- antia. Stylus cum stigmate ovarium subaequans. Hab. Sokotra. Küstengebiet bei Räs Kattänen (29. Jänner 1899) und Räs Mümi (3. Februar 1899) an steinigen Stellen. Diese von Dr. St. Paulay entdeckte Art schliesst sich gleich- falls an makaronesische Formen an, namentlich bezüglich der Blattform an P. carnosa Smith, sowie an P. Teneriffae Lam. ; am meisten Aehnlichkeit haben die Blätter mit der von Willdeno w im Hortus Berolinensis, tab. XI unter dem Namen Mollia dıffus« abgebildeten Form. 99 Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe vom 15. Februar 1901. Herr Dr. Ludwig Lämmermayr, Assistent an der Lehr- kanzel für Botanik der k. k. Hochschule für Bodeneultur in Wien, legt eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Wiener Universität von ihm ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Beiträge zur Kenntnis der Heterotrophie von Holz und Rinde.“ Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in 6raz. Versammlung am 19. December 1900. Herr Prof. K. Fritsch legte den Jahrgang 1900 der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift* vor und machte insbesondere auf die in demselben enthaltenen, für die Kenntnis der steier- märkischen Landesflora wichtigen „weiteren Beiträge zur Flora von Steiermark* von J. Freyn aufmerksam. Hierauf legte der Obmann der Section, Herr Prof. F. Krasan, eine Anzahl seltener und interessanterer Pflanzen vor, welche von Herrn B. Fest in den Umgebungen von Murau (West-Steiermark) gesammelt und an die botanische Section eingesendet worden waren. Versammlung am 9. Jänner 1901. Zu Beginn der Versammlung erklärte der abtretende Obmann, Herr Sehulrath Prof. F. Krasan, eine Wiederwahl nicht mehr annehmen zu wollen. In Folge dessen wurde für das Jahr 1901 Prof. K. Fritsch zum Obmann der Section gewählt. Zum Schrift- führer der Section wurde für dieselbe Functionsdauer Herr Prof. F. Krasan gewählt. Hierauf hielt Herr Prof. K. Fritsch einen von Demonstrationen begleiteten Vortrag über Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). Die Untersuchungen des Vortragenden, welche an anderer Stelle?) veröffentlicht wurden, ergaben der Hauptsache nach folgende Resultate: Myosotis palustris (L.) — im weiteren Sinne — ist eine gynodioeeische Pflanze, eine Thatsache, die schon von Mac Leod in Belgien beobachtet worden war. Die weibliche Pflanze hat auffallend kleine Blüten und wurde daher von mehreren Autoren als „var. parviflora“ beschrieben. Die Antheren der weiblichen Pflanze sind während der Anthese dem Rande der Blumenkronenröhre ange- drückt, während jene der Zwitterblüten — um von den die Blüten besuchenden Insecten gestreift zu werden — eine Schrägstellung gegen die Mitte der Blüten zu einnehmen. Früchte entwickelt sowohl die zwitterige als auch die weibliche Pflanze in reichlicher Menge. !) Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft XVIII, pag. 472 (December 1900). 100 Bei den anderen einheimischen Myosotis-Arten gelang es bisher noch nicht, Gynodioecie nachzuweisen. Schliesslich setzte Prof. F. Krasan die Demonstration der von B. Fest gesammelten Murauer Pflanzen fort. Versammlung am 23. Jänner 1901. Herr O. Porsch besprach, anknüpfend an seinen am 5. Decem- ber 1900 gehaltenen Vortrag'), die vegetativen Organe der Galeopsis-Arten aus der Section Tetrahit und wies darauf hin, dass in Folge starker Anpassungsfähigkeit die an den vege- tativen Organen beobachteten Merkmale keine sichere Unterschei- dung der einzelnen Arten der Section gestatten. Ferner legte Herr Prof. Krasan zwei extreme Formen von Teucrium montanum L. aus Steiermark vor. Die eine breitblättrig, von lockerrasigem Wuchs, mit ausgebreiteten Stämmchen. Die Blätter derselben sind weich, lanzettlich, flach, am Rande wenig oder gar nicht umgerollt, die Triebachsen und Blätter auf der Unterseite nur sehr schwach filzig behaart. Diese Form ist im östlichen und südlichen Theile von Steiermark, so weit das Kalk- gebirge reicht, verbreitet und dort vorherrschend. Im nordwestlichen Theile Steiermarks scheint dagegen, beson- ders in der Gegend von Aussee und am Dachstein, eine sehr schmal- blättrige Form von gedrungenem Wuchs die häufigere zu sein. Diese Form ist durch schmale, linealische steife Blätter. die am Rande stark zurückgerollt sind, und die dichtfilzigen Triebspitzen ausgezeichnet. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich deutlich die Ineonsequenz, welche aus dem Gebrauche der üblichen Bezeichnung „Varietät“ sich ergibt. Wer in Steiermark das 7eucrium montanum zuerst im Süden oder Osten in der breitblättrigen Form kennen gelernt hat, wird diese als die Hauptform, und die nur hie und da vorkommende schmalblättrige, wahrscheinlich als Varietät ansehen; wer aber mit dieser Teuerium-Art zuerst im Nordwesten Bekannt- schaft gemacht hat, wo die schmalblättrige Form die vorherr- schende ist, wird zu der umgekehrten Auffassung geneigt sein, in in der Meinung, dass sich die breitblättrige durch Variation aus der schmalblättrigen herausgebildet habe, oder vielleicht im Glauben, dass überall die letztere die vorherrschende ist; darum bleibt nichts Anderes übrig, als das Wort Varietät nur dort zu gebrauchen, wo man in Folge eines experimentellen Beweises hiezu berechtigt ist, sonst aber mit dem neutralen Wort „Form“ sich zu behelfen. Versammlung am 6. Februar 1901. Herr Prof. K. Fritsch legte zunächst neue Literatur vor und besprach insbesondere die neueste Lieferung der „Synopsis“ von Ascherson und Gräbner, welche den Beginn der FAosaceen 1) Vgl. diese Zeitschrift 1901, Nr. 1, pag. 36. 101 enthält, und den ersten (Literatur-) Band der Flora von Tirol von Della Torre und Sarnthein. Hierauf legte derselbe die eben erschienene 33. und 34. Centurie der „Flora exsiccata Austro- Hungarica“ vor und besprach die bemerkenswertheren Arten dieser Ausgabe. Schliesslich zeigte Herr Prof F. Krasan eine weitere Serie der von B. Fest bei Murau gesammelten Pflanzen. Von der im Verlage der könig!. botanischen Gesell- schaft zu Regensburg erscheinenden Flora exsiccata Bavarica sind nunmehr die zwei ersten Lieferungen der Dryophyta zur Ausgabe gelangt. Dieselben enthalten je 25 Arten, nämlich 6 Sphagnum-Arten, 1 Andreaea, 16 Acrocarpae, 15 Pleurocarpae und 12 Hepaticae. Die einzelnen Arten sind sämmtlich in Enveloppes aus starkem Packpapier, jede Lieferung in einem Pappkasten untergebracht. Die Bryophyten können sowohl durch Kauf (pro Exemplar einschliesslich Ausstattung und Verpackung zum Preise von 15 Reichspfennigen) als auch durch Lieferung getrockneten Mate- riales (jede Art in 50 Exemplaren) erworben werden. Diesbezüg- liche Anfragen wollen an den Herausgeber der Bryophyten Herrn Dr. phil. J. Familler in Karthaus-Prüll bei Regensburg, gerichtet werden. Dr. Poeverlein. Wiener Botanische Abende. Versammlung am 9. Jänner 1901. — Vorsitzender Herr Prof. Wilhelm. Die Sitzung eröffnete ein Vortrag von Herrn Dr. R. Wagner „Zur Frage der Ableitung des adossierten Vorblattes“. Es ist bisher eine offene Frage geblieben, ob das zweikielige adossierte Vorblatt mancher Liliaceen ein einheitliches Gebilde darstellt, oder ob dasselbe als Verwachsungsproduct zweier trans- versaler, nach hinten convergierender Vorblätter aufzufassen sei. Für einige in der Gattung Smilax L. vorkommenden Fälle war auf Grund der Stellungsverhältnisse der Beweis zu erbringen, dass mit grösster Wahrscheinlichkeit zwei transversale Vorblätter anzu- nehmen sind, beziehungsweise dass das adossierte Vorblatt als Doppelblatt aufgefasst werden muss (s. Smilax Helferi A. DC., Sm. prolifera Roxb., Sm. Roxburghiana Wall.). Besonders inter- essant ist der Fall von Sm. zeylanica L., wo ein Gegensatz zwischen vegetativen Achselsprossen und den gleichfalls axillären Inflores- cenzen in dem Sinne besteht, dass letztere mit zwei getrennten, nur wenig nach hinten convergierender, ganz von der Basis in- serierten tranversalen Vorblättern einsetzen, während die vege- tativen Sprosse ein gleichfalls besonders adossiertes Vorblatt be- sitzen. Das erste auf die Vorblätter folgende Blatt fällt in allen 102 Fällen wieder nach hinten; es wäre also dem adossierten Vorblatt superponiert, wenn letzteres ein einziges Blatt darstellen würde. Thatsächlich handelt es sich um eine Pseudosuperposition. Näheres über zahlreiche andere Fälle wird an anderer Stelle mitgetheilt werden. Herr Dr. A. v. Hayek sprach sodann „über die pontisch- subalpine Mischflora in Südsteiermark. Die pannonische Flora nimmt in Steiermark ein kleines Areal im Osten und Süden. besonders im Pettauer Feld und streckenweise im Murthale ein, während sich die Vegetation des übrigen Landes- theiles aus Elementen der baltischen und alpinen Flora zusammen- setzt. Im Gebiete südlich vom Bachergebirge und der Drau findet man nun eine Vegetation, die man weder dem baltischen, noch dem pontischen Florengebiete zuzählen kann, sondern welche sich aus Elementen beider zusammensetzt. Ausserdem findet man ein- zelne Anklänge an die Mediterranflora, wie Asphodelus albus Mill., Genista radiata Scop., Ceterach offinarum W. Die der pontischen Flora angehörigen Gewächse sind jenem Theil derselben zuzuweisen, die Kerner als den illyrischen Gau bezeichnet hat, die baltischen hingegen dem subalpinen Gau dieser Flora (nach Kerner) '). Im Allgemeinen lassen sich in diesem Gebiete zwei Vegetationsforma- tionen unterscheiden: der Kastanienwald und die Formation des Perückenstrauches. Der Kastanienwald ist ein vorwiegend aus Laubholz bestehender Mischwald, den hauptsächlich Eichen, Fiehten, Tannen, Hainbuchen und Edelkastanien zusammensetzen, während der Niederwuchs wesentlich aus Dianthus barbatus L., Oytisus supinus L., ©. nigricans L., Hacquetia Epipactis D.C., Ruscus Hypoglossum L. (pontisch) und Aposeris foetida Cass., Vieia oroboides Wolf ete. (baltisch) besteht. Dieser Kastanienwald bedeckt vor Allem die Berge rings um Cilli bis an den Fuss der Sannthaler Alpen, während das Buschwerk an den Abhängen des Saun- und Savethales und einiger anderer Stellen die Formation des Perücken- strauches darstellt. Diese setzt sich zusammen aus Cotinus Coggyria Seop., Ostrya carpınıfolia Seop., Fraxinus Ornus L., Rhamnus Carniolica Kern. (illyrisch) und Amelanchier ovalıs Med., Cornus sanguınea L. (subalpin), während der Niederwuchs von Ranunculus scutatus W. K., Allium ochroleueum W. K., Centaurea varıegata Lam., Scabiosa Hladnikiana Host (illyrisch) und Campanula thyrsoidea L., Sazifraga incrustata Vest., Gentiana vulgaris (Neilr.), Rhododendron hirsutum L. (subalpin) gebildet wird. Wenn wir die Frage nach der Entwicklungsgeschichte dieser eigenthümlichen Mischflora aufwerfen, so kommt zuerst die Frage in Betracht, ob wir es nicht hier, wie an manchen anderen Orten, mit einem gegenwärtigen Vordringen der pontischen, resp. illyrischen Flora zu thun haben. Die am weitesten nach Westen an den Fuss 1) Dieser subalpine Gau ist nicht zu verwechseln mit der subalpinen Region, welche in jedem Florengebiete in entsprechender Höhenlage auftritt. 103 der Sannthaler Alpen vordringenden Gewächse sind jedoch nicht, wie man es in einem solchen Falle erwarten müsste, annuelle Pflanzen, sondern strauchige und Zwiebelgewächse (Rhamnus Carniolica Kern., Lilium Carniolicum Bernh., Allium ochroleueum W. K., Asparagus tenuifolius Lam.). Dies, sowie das vereinzelte Vorkommen der oben erwähnten Mediterranpflanzen machen es vielmehr wahrscheinlich, dass das ganze Gebiet früher von einer an ein wärmeres Klima gebundenen Flora bewohnt war, welche zur Eiszeit zurückgedrängt wurde, während die Elemente der balti- schen Flora in das Gebiet einwanderten, so dass wir die pontischen und mediterranen Gewächse jener Gegend als Reste aus der prae- glacialen Zeit zu betrachten haben. Zum Schlusse hielt Herr Dr. F. Vierhapper an der Hand instructivren Herbarmateriales einen Vortrag „Ueber Soldanella minima und Sold. pusilla“. Vortragender hält die alte Theilung der Gattung Soldanella in zwei von einander scharf geschiedene Gruppen aufrecht. Die Arten der Section (8. alpina, montana. Hungarica u. s. w.) haben Schlundschuppen in der Corolle, während den Arten der anderen Section (S. minima und pusilla) diese Gebilde fehlen. Er erläutert dann die morphologischen Unterschiede und die geographische Verbreitung der beiden letztgenannten zu- sammengehörigen Arten und hebt hervor, dass alle Angaben von einem Vorkommen der S. pusilla in Niederösterreich falsch sind, da sie auf einer Verwechslung derselben mit dem hier häufigen Bastarde S. minima X alpina (8. Ganderi Huter) beruhen. Grosses Interesse fand eine Reihe mikroskopischer Präparate be- treffend die Spermatozoiden und den Befruchtungsvorgang bei Üycas revoluta, Originale, welche S. Ikeno (Tokio) in zuvorkommendster Weise zur Verfügung gestellt hatte, und welche Herr Prof. Wettstein demonstrierte. Endlich kam eine Collection von Vegetationsbildern aus Cilicien, aufgenommen von W. Siehe (Mersina), zur Demonstration. Versammlung am 6. Februar 1901. — Vorsitzender Herr Prof. Dr. P. Pfurtseheller. Herr Dr. L. Lämmermayr hielt einen Vortrag „Ueber Heterotrophie von Holz und Rinde“. Nach einer kurzen Einleitung über das Wesen der Hetero- trophie bespricht Vortragender zunächst den anatomischen Charakter der Heterotrophie des Holzes bei Dicotylen und Coniferen, ins- besondere den Bau des „Rothholzes“, dessen Bildung er an der Unterseite aller mehrjährigen und zum Theil auch einjähriger Coniferensprosse, sowie in seltenen Fällen auch an geneigten Coni- ferenwurzeln beobachten konnte. Auf die Heterotrophie der Wurzel übergehend, kommt er auf Grund des ihm zur Verfügung stehenden Materiales zu dem Schlusse, dass geneigte Wurzeln von Coniferen und Dicotylen in der Nähe der Insertion einen epitrophen, in weiterer Entfernung davon einen hypotrophen Holzkörper ausbilden. 104 Es werden sodann einige von einheimischen Holzgewächsen gebil- dete Bretterwurzeln (Picea, Fagus) demonstriert und besonders auf das hier zu beobachtende völlige Aussetzen der Jahrringe an der nicht geförderten Seite hingewiesen. Sodann bespricht Vortragender die Heterotrophie der Rinde, und hebt die constante, neuerlich be- stätigte Epitrophie der Rinde parallel der des Holzes bei allen Tiliaceen und Anonaceen hervor. Zum Schlusse gedenkt der- selbe noch der anatomischen Ausprägung der Rinden-Heterotrophie und erwähnt, dass er bei Tilia auch eine Antheilnahme des Peri- derms an der Epitropbie beobachten konnte. Zur Illustrierung des Vortrages waren auch einige mikroskopische Präparate, Rothholz und das „Auskeilen“ der Jahrringe betreffend, exponiert. Hierauf bespricht Herr Priv.-Doc. Dr. Wilhelm Figdor die Frage: „Sind Gramineen-Blätter heliotropisch empfind- lich oder nicht?“ Der Vortragende beantwortet sie auf Grund einer experimentellen Untersuchung im bejahenden Sinne. Er stellte fest, dass der Vaginaltheil der Blätter verschiedener Gramineen (Avena sativa, Hordeum vulgare etc.) bei geeigneter Versuchs- anstellung befähigt ist, heliotropische Krümmungen auszuführen. Ueber die Perceptron des heliotropischen Reizes seitens der Gras- blätter, sowie über einige andere einschlägige Verhältnisse wird an einem anderen Orte ausführlich berichtet werden. Zum Sehlusse referierte Dr. K. Linsbauer über die Arbeit von B. Nemee: „Die Reizleitung und die reizleitenden Strueturen bei den Pflanzen“. Er demonstrierte hierauf eine Reihe von diesbezüglichen Originalpräparaten, welche Herr Priv.- Doc. Dr. Nemece in dankenswerther Weise zue Verfügung gestellt hatte und welche allgemeines Interesse erweckten. Endlich gelangte noch eine Reihe von Vegetationsbildern aus verschiedenen Gebieten zur Exposition. K. Linsbauer. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Section für Botanik und für Kryptogamenkunde. Versammlung am 22. Februar 1901. Prof. R. v. Wettstein hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Ueber die Stellung einiger Sporozoen im Pflanzenreiche“. Der Vortragende wies auf die grossen Analogien hin, welche einzelne zu den Sporozoen unter die Protozoen gestellte Organismen, wie z. B. der unter dem Namen Plasmodium Malariae bekannte Erreger der Malaria mit den Volvocineen aufweisen, und erörterte kurz die Gründe, welche die Abtrennung dieser Organismen von den Protozoen und deren Einfügung unter die Pilze als eine den Volvoeineen parallele Reihe rechtfertigen würden. 105 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herbarium ceeidiologieum, begründet von Hieronymus und Pax, fortgesetzt von Dittrich und Pax. Nr. 251—276. Die vorliegende Lieferung enthält folgende Öeeidien aus Oester- reich-Ungarn: Valerianella dentata Pall. Hemipterocecidium: Vergrösserung der Blüten ete. durch Trioza Centranthi Vall. Niederösterreich, Neulengbach. leg. M. F. Müllner. Solanum Dulcamara L. Phytoptocecidium. Abnorme Behaarung. Tirol, Schönau bei Meran. leg. K. Rechinger. Salvia silvestris L. Phytoptocecidium. Ausstülpung der Blattflächen nach oben. Nieder- österreich, Bisamberg. leg. M. F. Müllner. Salıxz Caprea L. Hymenopterocecidium, durch Nematus bellus Zodd. Niederösterreich, Mauer bei Wien. leg. M. F. Müllner. Prunus Mahaleb L. Hemipterocecidium. Blasige Zusammenziehung der Endblätter durch Aphis Mahaleb Koch. Niederösterreich, bei Winzendorf. leg. K. Rechinger. Prunus avium L. Hemipterocecidium. Bildung eines Blattschopfes am Ende der heurigen Zweige durch Myzus Cerasi Fabr. Wien, botanischer Garten. 1 leg. K. Rechinger. Pistacia Terebinthus L. Phytoptocecidium. Vergrünung der Blüten. Istrien bei Abbazia. leg. M. F. Müllner. Acer campestre L. Phytoptocecidium. Kahnförmige Ausbuchtung der Blattflächen nach unten. Niederösterreich. Winzendorf. leg. M. F. Müllner. Buzus sempervirens L. Hemipterocecidium. durch Psylla Buxi L. Wien, Park von Schön- brunn. leg. M. F. Müllner. Coronilla Emerus L. Dipterocecidium. Taschenförmige Gallen, gebildet aus Terminal- und Axillarknospen durch Asphondylia Coronillae Vallot. Istrien, bei Abbazia. leg. M. F. Müllner. 106 Erica arborea L. Dipterocecidium. Kleine Blätterschöpfe an den Triebspitzen durch Diplosis mediterranea F. Löw. Istrien, Insel Lussin. leg. M. F. Müllner. Evonymus verrucosus Seop. Phytoptocecidium. Abnorme Behaarung auf der Blattunterseite. Niederösterreich, bei Vöslau. leg. K. Rechinger. Helichrysum italicum Guss. Dipterocecidium. PBlattrollen an verkümmerten Zweigspitzen durch Urellia Mammulae Frauenf. Istrien, Insel Lussin. leg. M. F. Müllner. Larix decidua Mill. Dipterocecidium. Blattknospen kugelig angeschwollen, durch Ceei- domyia Laricis F. Löw. Niederösterreich, Mauer bei Wien. leg. M. F. Müllner. Laurus nobilis L. Phytoptoceeidium. Deformierte Blüten zu Ballen gehäuft. Istrien, bei Abbazia. leg. M. F. Müllner. W. Becker, Violae exsiccatae. Für dieses Werk werden noch Mitarbeiter gesucht. Jeder erhält annähernd ebensoviel Nummern, als er Exemplare einer Form geliefert hat, ungefähr 80%. Präpariert er mehrere Formen, so hat er Anspruch auf ebensoviel Lieferungen. 15—20% werden für Druck und sonstige Unkosten abgezogen. Jeder Botaniker, der sich bei diesem Vortheil bringenden Exsiccatenwerke betheiligen will, möge dem Unterzeichneten mittheilen, welche Arten, Varietäten oder Hybriden er in 50 Exemplaren in diesem oder dem nächsten Jahre bestimmt liefern kann. Es wird ihm alsdann rechtzeitig Mit- theilung zugehen, wie viel Exemplare er bis zu einer bestimmten Zeit einsenden soll. Damit das Exsiecatenwerk recht vollständig wird, werden auch gewöhnliche Arten aus den verschiedenen Ländern, also von mehreren Standorten, angenommen. Nur gut präparierte Exemplare sind erwünscht. Standort, Datum des Ein- sammelns, Bodenunterlage, Höhe, Begleitpflanzen und sonstige Be- merkungen über Synenymik, Systematik ete. sind anzugeben. Von Liefg. 1 sind noch einige Exemplare zum Pr. von 8 Mk. abzugeben. W. Becker, Wettelroda bei Sangerhausen, Prov. Sachsen. Herr Dr. Jakob v. Sterneck in Trautenau hat ein sehr be- achtenswerthes und nachahmungswürdiges Unternehmen begonnen. Er erliess einen Aufruf an die Lehrer seines Bezirkes, in welchem [1 0 UEPE Taf V Schiffner Makinoa. TEE en Nee nem zero 2 TE em MEERES eg en, eerebinni4e n see nenn a en, ei Le} e. = . ee : — mn — rn — rn ELLE TE. ee Bi —REN u — a GE ua Be ee en nıı ı 02 an EGRE — — >\. x ee —. ke EEE er 9 PRDIRAAK AL IÄRERZ III 5 78 nennen u f he ee \.: = kn = < < \ den 5 Du / Vi > BE RER 26 = \ % Ar Pr Sn BP nu; an Mn nn 2 22 me" aan Ari Renenron er er aERMETT NR TEN Dr ee u | Kal x \ 5) Ä Neun) Ay A JAN N U i N N y N . T ES, \ A; 2 ER 2 IA RS a Re Um. Kunstanstsir Friedr. Spert, Wien. MA. Autor del. Oesterr.botan Zeitschr. 1901. 107 diese zum Einsammeln einzelner Pflanzenarten in je 25 Exemplaren aufgefordert werden. Aus den einlaufenden Materialien beabsichtigt er Herbarien des Gebietes für die Schulen desselben zusammen- zustellen. Personal-Nachrichten. Priv.-Doe. Dr. E. Palla wurde zum Adjuneten an der Uni- versität in Graz ernannt und erhielt den Titel eines ausserordent- liehen Professors. A. o. Prof. Dr. F. Reinitzer wurde zum ordentlichen Pro- fessor an der Technik in Graz ernannt. Inhalt der März-Nummer: Brunnthaler J., Prowazek S. und Wettstein R.v., Vorläufige Mıttheilung üher das Plankton des Attersees. S. 73. — Schiffner V., Einige Untersuchungen über die Gattung Muakinsa. S. 82. — Magnus P., Ein Beitrag zur Geschichte der Unter- scheidung des Kronenrostes der Gräser in mehrere Arten. S. 89. — Frieb R., Der Pappus als Verbreitungsmittel der Compositenfrüchte. S. 92. - Hansgirg A., Ein Nachtrag zu meinem Prodromus der Algenflora von Böhmen. S. 96. — Akademien, botaniscne Gesellschaften, Vereine etc. 3. 97. — Botanische Sammlungen etc. S. 105. — Personalnachrichten. S. 107. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III & 2 Mark, X—XII und XIV— XXX a 4 Mark, XXXI-XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Schulflora für die österreiehisehen Sudeten- und Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsflora für Österreich‘. Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. Umfang 26°/, Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 3:60, gebunden M. 4°—. 108 "u Can bei Wilhelm nen in a (Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Appendix VII.) Soeben erschien: Die Pflanzen-Formationen und die pllanzengeographische Gliederung Alpenkette erläutert von ArEngTer an der Alpenanlage des neuen Königl. botanischen Gartens zu Dahlem-Steglitz bei Berlin 6 Druckbupen und 2 EOGBErBUE BEER Gr. 8. Preis M. 2.40. wen KELTICHIEN, HAR BO ES RE a ES ee älterer re der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— ‚ 1EB—- II UK ar VE a Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 18%{1—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 1870 sind vergriffen. Die früher ale Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts "hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direet zu wenden an die n herab. Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn PUR IE TUE > _ Wien, I., Barbaragasse 2. EIEIRIETETETETEIETETERERERRRIERERERRERSETER NB. Dieser Nummer ist Tafel Il (Schiffner) beigegeben. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N" 4. v Wien, April 1901. An die P. T. Mitarbeiter der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘! Der Gefertigte tritt Anfangs April d. J. eine Reise nach Brasilien an, von der er Anfangs November d. J. zurückzukehren gedenkt. Er bittet, in der Zeit vom 1. April bis 1. November alle die Zeitschrift betreffenden Zusendungen an Herrn J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36, gelangen zu lassen. Prof. Dr. R. v. Wettstein. Neue Pflanzenformen aus den Karpathen.') Ill. Von F. Pax (Breslau). I. Saxifraga Aizoon X luteoviridis. Bei einer am 22. August 1900 unternommenen Exeursion in das Gebiet des Königsteins (Kiräly Kö) im Burzenländer Gebirge sammelte ich an den feuchten Kalkfelsen der Crepatura eine Saxi- fraga, die bei näherer Prüfung als eine bisher noch nicht gefundene Kreuzung sich ergab; sie wuchs dort, allerdings äusserst sparsam, zwischen den beiden Stammarten S. Aizoon Jaeq. und $. luteoviridıs Schott. Von ersterer Species sind bereits Bastarde wiederholt und mit mehreren Arten nachgewiesen worden’); die geringe Ver- breitung von $S. luteoviridis in der europäischen Flora macht es erklärlich, dass Kreuzungen von ihr mit anderen Arten bisher nicht zur Beachtung gelangten. Die neue Form wird durch folgende Diagnose charakterisiert: Caulis erectus foliosus pilis glanduliferis dense hirsutus superne eymoso-paniculatus. Folia basalia explanato-depressa leviter 1) Vgl. Oesterr. botan. Ztschr. 1885, S. 26; 1897, S. 193. 2) Vgl. Engler, in Natürl. Pflanzenfamilien. III. 2a. S. 59. Öesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1901. 9 110 glaucescentia integerrima anguste lingulata anguste car- tilagineo-marginata acutiuscula juxta marginem 10—12 fovearum serie notata vix caleareo-crustata; caulina anguste spathu- lata viscido-hirsuta; peduneuli calycesque glandulosi; flores ignoti. Auf den ersten Blick gleicht die vorstehend beschriebene Pflanze in hohem Masse der 8. luteoviridis, und die Mischung der Charaktere bringt sich vielleicht am besten dadurch zum Ausdruck, dass die grundständige Rosette, wenn sie auch Merkmale von 8. luteoviridis zeigt, doch mehr an S. Aizoon erinnert, während die aufrechten Stengel, die freilich nur abgeblühte Blumen tragen, in höherem Masse der anderen Stammart sich nähern. Der kräftigere Wuchs — die Pflanze wird 10—12 em hoch —, die nicht intensiv blaugrün gefärbten Blätter, welche bei einer Länge von bis 2 cm eine Breite von 4—5 mm erreichen, lassen die. Pflanze leicht von $. luteoviridis unterscheiden, deren Rosetten kaum den halben Durchmesser derjenigen des Bastards erreichen; dagegen erinnert er durch die dichte Drüsenbekleidung und durch die ganzrandigen Blätter in hohem Masse an die genannte Art. Die Bildung des Bastards scheint nach meinen mehrjährigen Beobachtungen in den Kalkgebirgen der südöstlichen Karpathen nicht leicht zu erfolgen, obwohl die beiden Stammarten häufig die- selben Standorte theilen; ich fand ihn nur ein einziges Mal, an der oben angegebenen Stelle, in einer Höhe von etwa 1500 m. ll. Hieraceium Hazslinszkyi Pax. Grundzüge d. Pflanzenverbreit. Karpath. I. 140 (nomen). Phyllopodum caule gracili fistuloso substriato plus minus villo- sopiloso apicem versus pilis stellatis floceoso eglan- duloso 3—6-cephalo, peduneulis gracilibus arcuato - adscen- dentibus fioceosis parce pilosis eglandulosis; foliis tenuiter membranaceis obscure reticulatis subtus molliter pilosis margine eiliatis minute denticulatis, basilaribus ovatis acutis in peti- olum abrupte angustatis, caulinis 4—5, infimo basilaribus similis, ceteris sessilibus ovatis semiamplexicaulibus, summis decrescentibus; pedicellis sguamosis; capituli ovalis squamis ni- grieantibus obtusiusculis efloceosis eglandulosis parce pilosis saepe fere glabris interioribus dilutius marginatis; ligulis aureis; achaeniis badiis. Diese neue Art aus der Gruppe der Alpestria, dieindensieben- bürgischen Randgebirgen recht sparsam entwickelt sind, gleicht im Habitus dem FH. Fatrae Pax oder Wimmeri Uechtr. und er- reicht eine Höhe von 20—35—40 cm, ist gewöhnlich aber weit zarter gebaut als jene. Die unteren Blätter sind 6 cm lang und 2—3 cm breit, die Stengelblätter kleiner; ihre grösste Breite liegt wenig über dem Grunde. Schwache Individuen tragen nur drei 111 Stengelblätter, kräftigere deren bis fünf; erst darüber liegt die Region der stark reducierten Hochblätter. Köpfe mittelgross. Der gänzliche Mangel an Drüsenhaaren lässt 7. Hazslinszkyi als nächst verwandt erscheinen mit dem für die Fatra Oberungarns charakteristischen #. Fatrae Pax, doch bietet die Textur des Blattes, der Umriss desselben, die Bekleidung der Schuppen dia- gnostische Unterschiede dar. Bihargebirge: Wälder im Aränyosthal oberhalb Lepus, etwa 1000 m (F. Pax — 5. Aug. 1897). — Burzenländer Ge- birge, Fiehtenwald an der Crepatura, auf Kalk, 1000—1200 m (F. Pax — 23. Aug. 1896 u. 22. Aug. 1900). In anderen Theilen Siebenbürgens von mir nicht gesammelt und auch in Herbarpflanzen bisher nicht gesehen! III. Hieracium Vagneri Pax. Grundzüge der Pflanzenverbr. Karp. I. 154 (nomen). Phyllopodum cinereo-glaucescens caule gracili inferne leviter villoso-piloso glabrescente I—3-cephalo, peduneulis pilis nigris sparsis glandulisque brevibus obsitis; foliis basi- laribus membranaceis leviter albo-pilosis lanceolatis acutis in petiolum lamina breviorem pilosum attenuatis glan- duloso-dentatis, caulinis 1—3, infimo jam quam basilaria minore, ceteris valde decrescentibus linearibus; capituli deflorati basi truncati squamis exterioribus brevibus, interioribus multo longioribus, omnibus longe acuminatis capitulum vir- gineum superantibus pilis sparsis nigris glandulisque paueis prae- ditis saepius glabrescentibus vel subglabris; achaeniis atro- brunneis. Vom Habitus des H, glandulosodentatum Uechtr., mit dem die neue Art nächst verwandt erscheint, mit graugrünem Laube und 20—25 cm hohen Stengeln, die nur im oberen Theile sich verzweigen; während die grundständigen Blätter mit weichen Haaren bekleidet sind, verschwindet die Bekleidung am Stengel nach oberwärts und nur die 3—4 cm langen Köpfehenstiele sind spärlich mit schwarzen Haaren, einzelnen Drüsen und wenigen Sternhaaren besetzt. Blätter etwa 5—6 em lang und 1'/,—2 em breit; von den stengelständigen ist nur das unterste wenig kleiner als die der Grundrosette, die übrigen viel kürzer und schmäler. Köpfehenschuppen (die inneren) etwa 10 mm lang und wenig über 1 mm breit. Guttin: Trachytfelsen in der Nähe des Gipfels, bei 1440 m (F. Pax — 17. Aug. 1895). — Bistritzer Alpen: Felsen am Kelemen Üserbuk, 1700 m (F. Pax — 10. Aug. 1896). — Die Pflanze scheint auf die Trachytgebirge des nördlichen Sieben- bürgens beschränkt zu sein. ° £ 9* 112 sIV. Bastardeldes 7. transsylvanicum Heuff. Während deutlich erkennbare Bastarde zwischen Arten der Archhieracien nicht so häufig sind, wie hybride Zwischenformen der Piloselloiden, und vielfach, bei Verbindungsgliedern nahe ver- wandter Typen, auch als nicht hybrider Herkunft angesehen werden können, treten Bastarde des H. transsylvanicum gar nicht selten auf; es gewinnt diese Thatsache umsomehr an Bedeutung, als die genannte Art der ÖOstkarpathen ein europäischer Endemismus von völlig isolierter Stellung ist, der durch die weiche, bald rost- farben werdendeBekleidungder Blattrosetten,dieschmal eylindrischen Köpfehen und den schneeweissen Pappus im hohen Masse von dem sonst ähnlichen H. murorum L. er- heblich abweicht. Gerade die genannten Merkmale ermöglichen aber leicht eine Erkennung hybrider Formen. (Vgl. hierzu Pax, Pfianzenverbr. in den Karp. I. p. 136, 204). Ohne auf eine Be- schreibung derselben hier einzugehen, mögen im Folgenden die von mir beobachteten Bastarde des H. transsylvanicum aufgezählt werden: a) H. alpinum x transsyWwanicum, dichte, sehr reichblätte- rige Rasen bildend, mit gabelig verzweigten Stengeln; Köpfe kleiner als bei H. alpinum und bedeutend schmäler. Rod- naer Alpen, Prislop, 1400 m (F. Pax — 6. Aug. 1896). Hierher auch die von Zapalowicz auf der Userna hora (1. Juli 1882) gesammelte Pflanze!, und die von Rehmann auf der Alpe Siwula als H. „nigrescens X leptocephalum“ gedeuteten Formen! (Vgl. Oesterr. bot. Ztschr. 1873, p. 184.) b) H. murorum X transsylvanıcum, schon von Simonkai (Enumeratio p. 374) als H. tömösense Simk. richtig gedeutet; unter den Eltern anscheinend nicht selten, so schon von Reh- mann bei Mikuliczyn gesammelt. Rodnaer Alpen, oberhalb Rodna im Szamosthal (F. Pax — 7. Aug. 1896).— Borszek, in Fichtenwäldern (F. Pax — 10. Aug. 1900). c) H. caesium X transsylvanicum, von vor. namentlich durch die fast drüsenlosen Köpfchenstiele und Köpfchen ver- schieden. Beblätterung an H. caesium erinnernd. Rodnaer Alpen, Waldränder bei Rodna (Porecius). d) H. umbellatum X transsylvanicum. Köpfehenstand an H. umbellatum erinnernd, ohne Grundblätter, aber Köpf- chen kleiner und schmäler; rostbraune, wollige Bekleidung der grundständigen Knospen von H. transsylvanicum. Rodnaer Alpen, lichte Wälder am Stanalui Verticu oberhalb Borsabänya. (F. Pax — Anf. Aug. 1895). 113 Arbeiten des k. k. botanischen Institutes der Deutschen Universität zu Prag. Ein Beitrag zur Flora von Madeira, Teneriffa und 6ran- Canaria. Von V, Schiffner (Prag), Die Moosflora der Atlantischen Inseln mit ihren Endemismen, von denen einige sich afrikanischen, andere südamerikanischen Typen annähern, einzelne sogar Formen des indischen Monsungebietes') und der australischen Flora?) nahe stehen, ist für die Pflanzen- geographie von höchstem Interesse und eignet sich gewiss zu Ver- gleichen ebensosehr als die Phanerogamenflora dieses Uebergangs- gebietes, welche übrigens bekanntlich ganz analoge Besonderheiten aufweist, wie solehe soeben von der Moosflora erwähnt wurden. Freilich hat die Pflanzengeographie ihre Vergleiche und Schlüsse bisher nur auf das Gebiet der Phanerogamenflora beschränkt, ob- wohl gerade die Bryophyten dazu gewiss nicht minder geeignet sind, ja in gewisser Beziehung noch viel zuverlässigere Anhalts- punkte bieten. Es sei in dieser Hinsicht nur auf folgende Punkte hingewiesen. Die Samen und Früchte sehr vieler Phanerogamen sind befähigt, über weite Landstriche, ja sogar über das Meer ver- schleppt oder verbreitet zu werden und viele besitzen bekanntlich zu diesem Zwecke sehr wirksame Mittel, die durch Anpassung er- worben wurden. Die Folge davon ist, dass wir unter den Phanero- gamen eine recht grosse Zahl kosmopolitischer oder doch über sehr weite Gebiete verbreiteter Pflanzen finden, deren eigentliche Heimat nicht mehr leicht festzustellen ist. Solche Vorkommnisse sind natürlich für die Beurtheilung der Abgrenzung von Floren- gebieten, für die Feststellung von Vegetationscentren etc. etc. sehr unbequem und können leicht zu ganz unrichtigen Schlüssen ver- leiten. In ähnlicher Weise können die freiwillig oder indireet durch menschliche Cultur in fremden Florengebieten angesiedelten (sub- spontanen) Phanerogamen sehr verwirrend in pflanzengeographischen Fragen wirken.°) Bei den Bryophyten stellen sich die Verbreitungs- gebiete viel reiner dar, und solche bei den Phanerogamen so zahl- 1) Z. B. Chilosceyphus denticulatus Mitt. — nahe verwandt mit Ch. argutus. 2) 4.B. Sciaromium spinosum (Mitt.) Par. — dem neuseeländischen Se. hispidum nahe stehend. ®) Um aus der Unzahl solcher Fälle einige herauszugreifen, möge darauf hingewiesen werden, dass die neotropische Mimosa pudica in Ostindien an ge- wissen Localitäten geradezu eine Charakterpflanze ist und von mir sogar in niedrig gelegenen Urwäldern gefunden wurde. Ebenso charakteristisch sind für die Physiognomie der südlichen Mediterrangebiete Agave und Opuntia, und doch wäre es gefehlt, durch solche Vorkommnisse einen Zusammenhang der neotropischen Floren mit der ostindischen und mediterranen zu vermuthen, was = unseren Fällen Niemand thun wird, da wir die wahre Heimat dieser Pflanzen ennen. 114 reiche Fälle, die zu Trugschlüssen Anlass geben könnten, sind hier fast ganz ausgeschlossen. Dabei ist allerdings zu betonen, dass ältere floristische Angaben nur mit grösster Vorsicht zu pflanzen- geographischen Schlüssen zu verwenden sind, da bekanntlich frühere Autoren vielfach zwischen ähnlich aussehenden Arten keinen Unter- schied machten, und daher sich die Ansicht herausbildete von der nahezu unbegrenzten V-erbreitungsmöglichkeit zahlreicher Arten von Leber- und Laubmoosen.') Die Unrichtigkeit dieser Ansicht konnte nur durch die subtilste Genauigkeit bei der Untersuchung exo- tischer Materialien bis in die feinsten anatomischen und histolo- gischen Details und durch die unendlich mühsame Nachprüfung der älteren Original-Exemplare, auf denen diese falschen Angaben beruhen ?), nachgewiesen werden, und dieser Nachweis ist zweifel- los die bedeutendste Errungenschaft der gegenwärtigen Bryologie. Diese mühevolle Arbeit der Bryologen in den letzten zwanzig Jahren ist von mancher Seite freilich nicht anerkannt, ja sogar in völliger Unkenntnis von der Wichtigkeit ihrer Ziele sogar bagatellisiert worden, obwohl diese solide wissenschaftliche Kleinarbeit gewiss nicht minder werthvoll ist, als so manche in Referaten und Tagesblättern viel gepriesene Entdeckung auf anderen Gebieten der Botanik. Die unrichtige Ansicht, dass bei den Bryophyten eine nahezu unbegrenzte Verbreitung möglich sei, muss natürlich bei den Pflanzengeographen die Meinung befestigt haben, dass die Ver- breitung der Bryophyten für Vergleiche und Schlüsse auf diesem Gebiete ganz und gar nicht geeignet sei; diese Meinung wird aber erschüttert werden, wenn nachgewiesen ist, dass die Arten der Bryophyten ebenso begrenzte Verbreitungsgebiete bewohnen, wie die Phanerogamen, ja zu den betreffenden Zwecken sich (wie oben ange- deutet wurde) aus gewissen Gründen noch besser eignen. Der Ver- such, aus bryogeographischen Thatsachen allgemeinere pflanzen-geo- graphische Schlüsse zu ziehen, ist bisher noch nicht gemacht worden. Um einen solchen Versuch zu machen, würde sich kein Ge- biet so ausgezeichnet eignen, als die Atlantischen Inseln (das ma- caronesische Gebiet nach Engler) oder vielleicht noch besser vor- läufig Madeira oder die Canarischen Inseln allein, weil über diese bezüglich der Phaneroganıen bereits sehr gute pflanzengeographische Daten vorliegen ?), die zum Vergleiche unbedingt nöthig sind, um !) Auf diesem Standpunkte stehen u. A. auch die Verfasser der Synopsis Hepaticarum und Sande-Lacoste in seiner Synops. Hepat. Javan. 2) Um ein Beispiel anzuführen, so habe ich nachgewiesen, dass die sehr zahlreichen Angaben über das Vorkommen europäischer Lebermoosarten in der Flora von Java und den anderen Inseln des Indischen Archipels seitens älterer Autoren (Nees, Gottsche, Sande-Lacoste etc.) fast durchwegs auf falschen Bestimmungen beruhen und von solchen Arten, die beiden Gebieten gemeinsam sind bei genauer Prüfung, kaum ein halbes Dutzend übrig bleiben (Marchantia polymorpha scheint noch dazu auf Java eingeschleppt zu sein). 3) Am ungünstigsten steht es mit unserer Kenntnis der Flora der Cap- verdischen Inseln; besonders die Moosflora derselben ist nur recht fragmen- tarisch bekannt. Es würde sich daher vielleicht empfehlen, diese Inseln vor- läufig nicht mit in Betracht zu ziehen. 115 zu constatieren, ob man bezüglich der Bryophyten zu ähnlichen Resultaten oder zu verschiedenen Schlussfolgerungen kommt, wie durch Betrachtung der Phanerogamen. Um einigermassen sichere Schlüsse ziehen zu können, wird es nöthig sein, die Moosflora der betreffenden Gebiete möglichst gut zu kennen, und jeder neue Beitrag, der diese Kenntnis zu för- dern vermag, muss sehr willkommen sein. Ich bin in der Lage, in den folgenden Zeilen einen neuen, nicht unwesentlichen Beitrag zur Moosflora von Madeira und Teneriffa der Oeffentlichkeit zu übergeben, welcher neue Documente beibringt und einige ältere Irrihümer aufklären dürfte. Ich will es mir versagen, in der vorliegenden Schrift bereits auf pflanzengeographische Vergleiche einzugehen, sondern hier nur den erwähnten floristischen Beitrag vorausschieken, zu dem mir die sehr schönen und reichlichen Materialien von Herrn J. Born- müller zur Bearbeitung übergeben wurden; dieselben wurden von ihm auf seiner Reise im Jahre 1900 gesammelt und sollen die Species, welche in grösserer Masse vorhanden sind, in den Exsie- catenwerken: „J. Bornmüller, Flora exsiccata Madeirensis 1900“ und „J. Bornmüller, Plantae exsiecatae Öanarienses 1900“ ausgegeben werden. Ich werde die Nummern der genannten Exsiceaten (in Klammern) nach den betreffenden Standorten eitieren und dabei für die Bezeichnung der beiden Exsicceaten folgende Ab- kürzungen gebrauchen: „Exs. Mad.“ und „Exs. Canar.“. In einer späteren Abhandlung') werde ich dann alle bisher bekannten Daten über die Moosflora der genannten Atlantischen Inseln zusammenstellen, und zwar: 1. Ein Verzeichnis der Lite- ratur; 2. einen kritischen Katalog aller bisher von dort bekannten Formen der Hepaticae und Musci, und 3. eventuelle pflanzengeo- graphische Vergleiche. Verzeichnis der von J. Bornmüller im Jahre 1900 auf Madeira und Teneriffa gesammelten Bryophyten. Il. Hepaticae. 1. Targionia hypophylla L.— Madeira: Curralinho bei Funchal, e. fr., 600—700 m, 27. III. 1900. (Exs. Mad. Nr. 173, 174, 175.) 2. Plagiochasma rupestre (Forster) Steph. — Madeira: Fun- chal, an Mauern. 25. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 176, 177). — Fun- chal, an Gartenmauern; pl. 2. 21. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 167). 3. Fimbriaria Africana Mout. (= Rhacotheca Azorica Bisch.). — Madeira: Funchal, im Curralinho, ce. fr. 27. III. 1900 (Ess. Mad. Nr. 178). 4. Conocephalus conieus (L.) Dum. — Madeira: Funchal, am Rabacal, 900—1000 m; ster. VII. 1900. (Exs. Mad. Nr. 180). — Madeira: Curralinho, 600—700 m; ster. 29. III. 1900 (Exs. Mad. 1!) Die Materialien dazu liegen mir bereits vor. 116 Nr. 166). — Madeira: Nordküste, im Ribeiro Inferas, 100 m; pl. 2. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 181). 5. Lunularia cruciata (L.) Dum. — Madeira: Funchal, an Mauern. pl. 9. 21. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 163). 6. Marchantia polymorpha L. var. aquatica N. ab E. — Ma- deira: Funchal, im Curralinho, ster. 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr41979) 7. Fossombronia angulosa (Dicks.) Raddi. — Madeira: Funchal, „Monte“, 650 m, e. fr. mit Calypogeia ericetorum, 22. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 162 und 79). — Madeira: Funchal, oberhalb der Bergkirche „Monte“, 900 m; ster. mit Kantia Calypogea. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 169). — Madeira: Funchal, im Curralinho; ster. unter Calypogeia ericetorum und Weisia viridula var. cylin- drica, 22. III. 1900 (sine Nr.). 8. Marsupell« emarginata (Ehr.) Dum. — Madeira: Curra- linho bei Funchal, 600—700; fl. 2 vidi! mit Scapania compacta und Calypogeia ericetorum (Exs. Mad. Nr. 188b und sub Nr. 190). 9. Nardia hyalina (Lyell) Lindb. — Madeira: Encumiada de Sao Vicente, 1000 m; ce. fr. mat. 19. II. 1900 (Exs. Mad. Nr. 193). — Madeira: Pico Grande 1400 m; e. fr. mit Nardia scalaris. 19. IV. 1900 (sine Nr.). 10. Nardia scalarıs (Schrad.) Gray. — Madeira: Pico Grande, 1400 m; e. fr. mat., mit Nardia hyalina. 19. IV. 1900 (sine Nr.). 11. Calypogeia ericetorum Raddi. — Madeira: Funchal, Curra- linho, 600—700 m, mit Marsupella emarginata, Scapania com- pacta, Fossombronia angulosa ete. (Exs. Mad. Nr. 189, 190, 191 und unter 188b). — Madeira: Funchal, im Curralinho, 600— 700 m; mit Radula ovata 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 182). — Madeira: Funchal „Monte“, 650 m; zwischen Fossombronia angulosa. 22, III. 1900 (Exs. Mad. 162 p. p.). 12. Plagiochila punctata Tayl. — Madeira: Portella-Pass, 300—400 m. Wenige sterile Stämmchen zwischen Frullania poly- sticta. 2. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 165 p. p.). 13. Lophocolea bidentata (L.) Dum. — Madeira: Rabacal, 900 m; ster. 16. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 194). 14. Chiloscyphus denticulatus Mitt. — Madeira: Nordküste, bei Boaventura, 1000 m; ster. und ziemlich spärlich mit Saccogyna viticulosa, Pogonatum aloides, Pterygophyllum lucens ete. 23. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 159). 15. Saccogyna witiculosa (Dicks.) Dum. — Madeira: Am Poizo-Pass, an nassen, quelligen Plätzen mit Scapania undulata. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 187). — Madeira: Nordküste, bei 1) Bei dieser Gelegenheit will ich einer seltenen Pflanze erwähnen, die mir seinerzeit von Herrn Prof. Grafen zu Solms-Laubach zur Bestimmung übersandt wurde: Marchantia paleacea Bertol. — Azores, Furnas lgt. Bruno Carreiro 1888. — Da M. paleacea und M. nitida L. et L. unbedenklich als identisch betrachtet werden können. so wäre diese Species von den Atlantischen en durch das Mediterrangebiet, den Kaukasus, Himalaya bis nach Java ver- reitet. 117 Boaventura, 1000 m; mit Chiloscyphus denticulatus ete. 23. VII. 1900 (Exs. Mad. 159 p. p.). — Madeira: Ribeirio frio, Levada; ster. mit Madotheca Canariensis und Scapania gracilis. 1. V. 1900 (sine Nr.). Var. minor Syn. Hep. (= Lophocolea Preauxiana Mont.). — Teneriffa: Wald von Mercedes, 700—900 m; in grossen, sterilen Rasen. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 185). 16. Kantia Calypogea (Raddi) Lindb. — Teneriffa: Agua Garcia, in lauretis, 800 m; ster. 3. VI. 1900 (Exs. Canar. Nr. 170). — Madeira: Funchal, oberhalb der Bergkirche „Monte“, 900 m; ster. unter Fossombronia angulosa. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 169 p. p.). Anmerkung: Obwohl diese Pflanzen leider ganz steril sind, so weist doch die Beschaffenheit der Amphigastrien mit grosser Bestimmtheit auf X. Calypogea und nicht auf K. Trichomanis. 17. Scapania compacta (Roth) Dum. — Madeira: Curralinho bei Funchal, 600—700 m; ster. mit Calypogeia ericetorum und Marsupella emarginata. 22. III. 1900 (Exs. Mad. 188, auch unter Nr. 191). 18. Scapania gracilis (Lindb.). — Madeira: Ribeirio frio, Levada, 900 m. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 100b). — Ebenda, mit Madotheca Canariensis. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 155). — Ebenda'), mit Leucobryum Madeirense. VII. 1900 (sine Nr.). — Madeira: Furado, Levada, 900 m. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 163). — Ebenda, mit Madotheca Canariensis. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 154). — Madeira: Portella-Pass zwischen Machico und Fayal. 2. V. 1900 (sine Nr.). 19. Scapania undulata (L.) Dum. — Madeira: Am Poizo- Pass, nasse, quellige Plätze, 1300 m; ster. 14. IV. 1900 (Ex. Mad. Nr. 187b). 20. Radula Lindbergiana Gott. — Madeira: Funchal, im Curralinho, 650 m; zwischen Madotheca Canariensis. 22. III. 1900 (sine Nr. und Nr. 196 p. p.). 21. Radula ovata Jack. — Madeira: Funchal, Curralinho, 600— 700 m; ster. 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 183). — Madeira: Ribeiro frio, Levada. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 160 pl. Z\, sine Nr. ster.). 22. Madotheca Canariensis N. ab E. — Madeira: Funchal, im Curralinho, 650 m; ster. 22. III. 1900 (sine Nr.). — Ebenda; c. fl. @. 22. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 196, 164). — Ebenda, 600—700 m; e. per. 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 198, 199). — Madeira: Ribeiro frio, Levada; pl. 3. VII. 1900 (sine Nr... — Ebenda. 900 m, in den Lorbeerwäldern; ce. per. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 200). — Teneriffa: Wald von Mercedes, 800—900 m; reichlich, Z und c. fr. mat. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 202). 1) Die jüngsten Blätter dieser Pflanze zeigen am Rande reichliche Keim- körner. Diese sind einzellig, länglich birnförmig und meist zu vielen auseinander hervorsprossend, so dass sie oft 6—8 Zellen lange, Opuntia-ähnlich verzweigte Gruppen bilden. Die Farbe der Keimkörner ist blassgrün. 118 Anmerkung: Madotheca Canariensis ist habituell äusserst variabel, ebenso in Farbe und Glanz; grosse, mehr glänzende Pfianzen ähneln sehr der M. laevigata und dürften sich die An- gaben letzterer von den Atlantischen Inseln wohl auf solche Exem- plare der M. Canariensis beziehen. Kleinere Pflanzen, welche stark gebräunt sind und ganzrandige (oder nahezu ganzrandige) Blätter und Lobuli haben, sind leicht mit M. Thuja zu verwechseln. Die Formen von M. laevigata mit nahezu ganzrandigen Blättern und Lobulis (var. Zhuja N.ab E.) sind im sterilen Zustande überhaupt nicht von M. Canariensis zu unterscheiden. In den Fructifieations- organen scheinen aber einige gute Unterschiede zu liegen: bei M. Canariensis tragen die Involueralblätter wenige, aber grobe Zähne, das Involueralamphigastrium ist mit dem einen Lobulus an der Basis oft verwachsen, die weite Perianthmündung ist tief in etwa 12 grosse, lanzettliche Lappen getheilt, welche grob eiliiert sind. Bei M. laevigata var. Thuja tragen die Involucral- blätter zahlreiche kleine (kurz cilienförmige) Zähnchen, die Perianthmündung ist in kurze, unregelmässige, ebenso gezähnelte Läppchen getheilt. Es ist mir noch zweifelhaft, ob nicht doch M. Canariensis mit M. laevigata var. Thuja durch Uebergänge verbunden ist; so zeigt u. a. die Pflanze Exs. Mad. Nr. 100 in ge- wissen Punkten eine Annäherung an letztere. 23. Madotheca platyphylla (L.) Dum. — Teneriffa: Cruz da Taganana, 900—1000 m, an Zweigen von Visnea Mocanera gemein- sam mit Frullanıa Teneriffae, Leptodon longisetus, Stieta aurata, St. damaecornis und Anaptychia leucomela. VI. 1900 (sine Nr.). 24. Lejeunea cavifotia (Ehr.) Lindb. — Teneriffa: Wald von Mercedes, 700—900 m; spärlich zwischen Saccogyna viticulosa. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 185 p. p.). Madeira: Furada do Lama- ceiros in einer Schlucht, ca. 900 m; an Thamnium alopecurum. 1. V. 1900 (Exs. Mad. unter 213). 25. Lopholejeunea Johnsoniana (Mitt.) Schffn. — Madeira: Nordküste, Arco de Säo Jorge; c. per. 18. VI. 1900 (Exs. Mad. Nr. 156, 157). — Madeira: Pico Grande, 1400 m; ce. per. 19. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 158). Anmerkung: Diese Pflanze stimmt in der Blattform, dem Lobulus, dem Perianth so sehr mit den anderen Arten von Lophole- Jeunea überein, dass ich sie ohne Bedenken in diese Gattung einreihe, obwohl sie in einem wesentlichen Punkte abweicht; unterhalb der © In- flor. (resp. dem Perianth) finden sich hier nämlich immer zwei Inno- vationen, wie bei Marchesinia (= Homalolejeunea) und Dicrano- lejeunea; wenn man auf dieses Merkmal besonderes Gewicht legt, so könnte man unsere Pflanze vielleicht zu Dieranolejeunea stellen. 26. Frullania polysticta Lndnb. — Madeira: Portella-Pass, 300—400 m; ce. fl. 2. 2. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 165). — Ma- deira: Ribeiro frio, in Lorbeerwäldern bei Furado, 900 m; pl. 2 1. V. 1900 (sine Nr.). — Teneriffa: Bei Laguna. 4. VI. 1900 (sine Nr.). 119 27. Frullania Teneriffae N. ab E. — Madeira: Ribeiro frio, Levada, 900 m; pl. 2. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 184). — Ebenda; e. per. et Z. I. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 200c). — Madeira: Ri- beiro frio, in Lorbeerwäldern bei Furado; ce. fr. mat. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 186). — Ebenda; ce. per. et 2. 1. V. 1900 (sine Nr.). — Madeira: Furado, Levada, 900 m; c. fr. (Exs. Mad. Nr. 161). — Madeira: Torrinhas. 23. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 195). Teneriffa: Wald von Mercedes 700—800 m; e. per. unter Mado- theca Canariensis. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 202b). — Teneriffa: Cruz da Taganana, an Zweigen von Visnea Mocanera mit Lepto- don longisetus und Madotheca platyphylla. VI. 1900 (sine Nr.). 28. Anthoceros dichotomus Raddi. — Madeira: Funchal, Curra- linho, 600— 700 m; e. fr. und Z' (diöcisch) und mit Wurzelknöllchen. 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 172). 29. Anthoceros Husnoti Steph. — Madeira: Abhänge ober- halb Porto da Cruz gegen Portella hin, oft fussbreite Rasen bildend, circa 300—400 m; reich fruchtend. 2. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 171). — Madeira: Funchal, 600—700 m; spärlich in Rasen von Anth, dichotomus untermischt. 27. III. 1900 (Exs. Mad. unter Nr. 172). Anmerkung: Dieselbe Pflanze hat Herr F. Stephani als Anthoceros fusiformis Aust. bestimmt. Es ist wahrscheinlich, dass A. Husnoti mit A. fusiformis überhaupt identisch sei, jedoch besitze ich von letzterem leider kein authentisches Vergleichsmaterial. In meinem Herbar finde ich eine von Stephani selbst als A. Husnoti bestimmte Pflanze aus Madeira (aus dem Herb. Bescherelle), die mit der unserigen sicher identisch ist. ll. Musei frondosi. 30. Weisia viridula (L.) Hed. var. cylindrica Schmp. — Madeira: Funchal, Curralinho; ce. fr. gemeinsam mit Fossombronia angulosa. 22. III. 1900 (sine Nr.) — Ebenda; mit Fissideus palli- dicaulis. 22. III. 1900 (sine Nr.). 31. Dieranum Seottianum Turn. — Madeira: Ribeiro frio, in Lorbeerwäldern, circa 900—1000 m; ce. fr. semimat. I. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 221). Anmerkung: Die Blattspitze ist hier keineswegs ganzrandig, sondern schwach, aber deutlich gezähnt. Auch die Blattrippe ist am Rücken gegen die Spitze mit entfernten zähnchenartigen Mamillen versehen. Ganz dasselbe finde ich bei Exemplaren von Westfrank- reich, Finistere.. Die Exemplare von Irland haben aber nahezu vollkommen ganzrandige Blätter. 32. Dieranum scoparium (L.) Hed. — Teneriffa: Im Walde „Agua Garcia“, 700 m; ster. 4. 1900 (Exs. Can. Nr. 220). 33. Leucobryum Moadeirense Schfin. n. sp. — Viel kleiner und zarter als L. glaucum, im frischen Zustande inten- siver grün. Blätter meist etwas einseitswendig, aus eilanzettlicher Basis scharf gespitzt, viel kleiner als bei L. glaucum, bis 5 mm lang und kaum 1 mm breit (bei Z. glaucum bis gegen 8 mm lang 120 und gegen 2 mm breit). Hyalinzellen zweischichtig. Blattsaum 10—12 Zellen breit, /, der Blattbreite (bei Z. glaucum 5—6 Zellen breit, '/,;, der Blattbreite). Bisher nur steril bekannt. Unsere Pflanze dürfte kaum mit Leucobryum juniperoideum (Brid.) C. Müll. Syn. I. p. 78 identisch sein, da die sehr dürftige Beschreibung auf unsere Pflanze in wesentlichen Punkten nicht stimmt. Ueber das Vorkommen dieser Pflanze schreibt Herr J. Born- müller: „Auf Madeira sehr selten und an tiefschattigen Plätzen zwischen Hymenophyllum Tunbridgense und H. untilaterale nur ganz wenige kleine Polster angetroffen“. Ausser den genannten Pflanzen fand ich den Rasen beigemischt: Racomitrium canescens var. ericoides, Scarpania gracilis, Saccogyna viticulosa, Madotheca Canariensis. Die näheren Standorte sind: Madeira, Ribeiro frio, Levada; spärlich unter Scap. gracilis. VII. 1900. (sine Nr.). — Madeira: Levada im Ribeiro frio. 1. V. 1900 (Exs Mad. Nr. 222). 34. Fissidens asplenioides (Sw.) Hed. — Madeira: Funchal, im Curralinho; ster.') 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 227). — Ebenda, 600-—700 m; mit Philonotis rigida ete. 22. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 234). — Ebenda, 700 m; mit Trichostomum mutabile ete. 27. III. 1900 (Exs. Mad. unter Nr. 233 b). 35. Fissidens pallidicaulis Mitt. — Madeira: Funchal, im Curralinho, 600—700 m; ster. mit Weisia viridula var. cylin- drica. 22. III. 1900 (sine Nr.). — Teneriffa: In Lorbeerwäldern bei Las Mercedes, 700 m; ce. fr. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 226). — Teneriffa: Agua Garcia, 800 m; c. fr. 3. VI. 1900 (sine Nr.). Anmerkung: Ich habe diese Species auch für Europa nach- gewiesen, und zwar gehört hieher folgende Pflanze meines Herbars: Italien; Prov. Mailand, Cavriano. 23. I. 1899 Igt. F. A. Artaria sub. nom. Fiss. taxıfolius. Diese Species dürfte in Südeuropa ver- breitet sein und ist daselbst wohl sehr oft mit F. taxifolius ver- wechselt worden, der sich aber sofort u. a. durch.die fast doppelt so grossen Blattzellen unterscheidet. 36. Fissidens serrulatus Brid. — Madeira: Ribeiro frio, längs der Levada, 900 m; ce. fl. 2. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 224). — Madeira: Am „Caminho do Meio“ im Öurralinho bei Funchal (nach Angabe von J. Bornmüller, Exemplare nicht gesehen). — Teneriffa: In Lorbeerwäldern bei Las Mercedes, circa 700 m; c. fr. mit Saccogyna viticulosa gemeinsam. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 225). 57. Trichostomum mutabile Bruch. — Madeira: Funchal, im Curralinho, 700 m; ster. mit Barbula vinealis, Fissidens asplenioides und Philonotis rigida. 27. III. 1900 (Exs. Mad. 233 b). 1) Mitten identificiert F\. flabellatus Hornsch. mit F. asplenioides (Sw.) Hed., was wohl nicht richtig ist (vgl. Mitten in Godman, Nat. hist. of the Azores, p. 314). Ueber das Vorkommen theilt Herr J. Bornmüller mit: „Auf Madeira verbreitet, so auch (ganz die gleiche Pflanze!) am Curral das Freiras gesammelt“. 121 38. Trichostomum nitidum (Lindb.) Schmp. — Gran Canaria: An Mauern bei „Monte“ nächst Tafira; ster. 14. V. 1900 (Exs. Can. Nr. 141). 39. Tortella squarrosa (Brid.) Limpr. — Gran Canaria: An Mauern bei Tafira, eirca 400—500 m; ein Stengel trug eine alte Seta. 14. V. 1900 (Exs. Can. Nr. 143). 40. Tortula aestiva (Brid.) Pal. B. — Madeira: Funchal, an Mauern; ce. fr. spärlich mit Funaria hygrometrica; ist neu für die Flora von Madeira. 21. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 168 b). 41. Barbula vinealis Brid. — Madeira: Funchal, im Üurra- linho, 700 m; spärlich aber auch einige fruchtende Stämmchen unter Trichostomum mutabile, Philonotis rigida und Fissidens asplenioides. Die Species ist neu für die Flora der Atlantischen Inseln. 27. III. 1900 (Exs. Mad. unter Nr. 233 b). 42. Racomitrium canescens (Weis) Brid. var. ericoides (W eb.) Br. eur. — Madeira: Hochebene am Poizo im oberen Ribeiro frio, massenhaft; ster. 11—1300 m. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 228). — Madeira: Eucumiadapass bei Säo Vicente, 900—1000 m; ster. 1. VIII. 1900 (Exe. Mad. Nr. 229). ® 43. Racomitrium heterostichum (Hed.) Brid. — Madeira: Am Abstiege nach Furado do Lamaceiros; c. fr. 1, V. 1900 (Exe. Mad. Nr. 139). 44. Ptychomitrium nigricans (Kze.) Schmp. — (= Glypho- mitrium pulvinare Mitt.) — Madeira: Ribeira de Santa Luzia, 800 bis 1000 m; ce. fr. gemeinsam mit Pf. polyphylium. 11. VIII 1900 (sine Nr... — Gran Canaria: An Mauern bei Tafira („Monte“) oberhalb Las Palmas; ce. fr. 14. V. 1900 (Exs. Can. Nr. 140). 45. Ptychomitrium polyphyllum (Dicks.) Br. eur. — Madeira: Ribeira de Santa Luzia, circa 800—1000 m; ce. fr. 11. VIII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 137). — Madeira: Pico Arrieiro, 1600—1700 m; €. fr. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 236). — Madeira: Poizo-Pass und oberes Ribeiro frio; c. fr. 1. V. 1900 (sine Nr.). — Madeira: Am Poizo-Pass, 1300—1400 m; ce. fr. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 138). 46. Hedwigia albicans (Web.) Lindb. — Madeira: Encumiada- Pass bei Säo Vicente, circa 950 m. 1. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 144). 47. Ulota calvescens Wils. (= U. vittata Mitt.). — Madeira: Poizo-Pass, am Geäste des mannshohen Vaccinium Maderense, eirca 1000—1100 m; e. fr. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 142). 48. Webera proligera (Lindb.) var. tenella Schfin. n. var. — Zart, grün, kaum glänzend, Blätter minder dicht, vielschmäler. Brutkörper zahlreich, mit denen der Normalform ganz übereinstim- mend. Diese Species ist neu für die Flora der Atlantischen Inseln. Madeira: Funchal, im Curralinho, 600—700 m; ster. 22. III. 1900 (sine Nr.). 49. Bryum Canariense Brid. — Gran Canaria: Las Palmas, an Mauern bei Tafira, eirca 400 m; e. fr. gemeinsam mit Piycho- mitrium nigricans. 14. V. 1900 (Exs. Can. Nr. 232). 122 50. Bryum platyloma Schwgr. (= Dr. capillare L. var. platyloma (Schwgr.) Schmp.). — Madeira: Pico Grande, 1200 bis 1400 m; c. fr. spärlich zwischen Lopholejeunea Johnsoniana. 19. IV. 1900 (sine Nr.). 51. Mnium affıne Bland. — Teneriffa: In Lorbeerwäldern bei Mercedes; pl. 2. 1. VI. 1900 (sine Nr.). 52. Bartramia strieta Brid. — Madeira: Funchal, im Curra- linho, 700 m; e. fr. 27. TIL. 1900 (Exs. Mad. Nr. 233). — Madeira: Levada do Lamaceiros, an quelligen Plätzen, 1300 m; ce. fr. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 223). 53. Anacolia Webbii: Schmp. — Madeira: Funchal, an Felsen in der Schlucht Ourralinho, eirca 700 m; ster. 27. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 216). — Madeira: Curral das Freiras. 1000—1100 m; ster. 2. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 217). — Madeira: Pass Poizo und Ribeiro frio, 1500 m; ster. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 218). — Madeira: Pico Grande, 1300—1400 m; ce. fr. 1. VIH. 1900 (Exe. Mad. Nr. 219). 54. Philonotis rigida Brid. — Madeira: Funchal, im Curra- linho, 600—700 m; e. fr. mit Fissidens asplenioides. 22. III. 1900 (Exs. Mad. unter Nr. 234). — Ebenda, 700 m; e. fr. mit Tricho- stomum mutabile, Barbula vinealis, Fissidens asplenioides. 27. II. 1900 (Exs. Mad. unter Nr. 233 b). 55. Pogonatum aloides (Hed.) Pal. Be — Madeira: Nord- seite, zwischen Torrinhas und Boaventura, 1200 m; e. fr. ge- meinsam mit sSelaginella denticulata und Anthoceros Husnoti. 23. VII. 1900 (Exs. Mad. Nr. 230). 56. Polytrichum juniperinum Willd.. — Madeira: Nordseite, Ribeira oberhalb Boaventura, eirca 200 m; e. fr. 18. IV. 1900 (sine Nr.). 57. Polytrichum piliferum Schreb. — Madeira: Am Poizo- Pass, eirea 1300 m; ster. mit Racomitrium canescens var. ericoides. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 231). 98. Astrodontium Canariense Schwgr. — Teneriffa: In Lor- beerwäldern bei „Las Mercedes“; ce. fr. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 204). Teneriffa: Cruz de Taganana, eirca 900 m; steril an Zweigen von Visnea Mocanera mit Frullania Teneriffae. VII. 1900 (sine Nr.). 59. Antitrichva curtipendula (Hed.) Brid. — Madeira: Furada de Lamaceiros in Lorbeerwäldern, eirca 900 m; ster. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 205, 205 b). — Madeira: Pico Grande, 1200 bis 1400 m; ster. 19. IV. 1900 (sine Nr.). 60. Leptodon longisetus Mont. (= Neckera longipedunculata C. Müll., Syn. II. p. 119 Nr. 135). — Teneriffa: Cruz da Taganana, eirea 900—1000 m; steril und in geringer Quantität an Visnea Mocanera mit Frullania Teneriffae und Madotheca platyphylla. VI. 1900 (sine Nr.). 61. Neckera elegans Jur. — Madeira: Pico Grande, in Lor- beerwäldern beim „Caminho central“, 1200—1400 m; reichlich und c. fr. 19. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 201). — Madeira: Furada de 123 Lamaceiras, in Lorbeerwäldern, 900—1000 m; ster. e. fl. ©. VI. 1900 (Exs. Mad. Nr. 203). — Teneriffa: In Lorbeerwäldern bei „Las Mercedes“, eirca 800—900 m; sehr gemein und stellenweise efr. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 202). Var. Zaevifolia Schfin. n. var. — Man würde diese Form auf den ersten Blick nicht als zu N. elegans gehörig ansehen, da sie habituell total verschieden ist; bei genauerer Untersuchung stimmt sie aber vollkommen mit dieser in den anatomischen Details überein. Sie gleicht eher einem riesigen Hypnum aus der Gruppe der H. cupressiforme, als der normalen Neckera elegans. Stengel verlängert, Aeste entfernt, bisweilen peitschenförmig zugespitzt. Pflanze glänzend, goldgrün. Beblätterung der Stengel und Aeste kaum halb so breit als bei der typischen Form. Blätter nicht oder ganz unmerklich querwellig mit den Spitzen gegen die Unterseite zurückgekrümmt, sehr convex; in der Form (ausgebreitet) ganz, wie bei der typischen N. elegans, ebenso im Zellnetz. Alle Pflanzen des reichen Materiales sind Z' und vielleicht darauf die eigenthüm- liche Verzweigung zurückzuführen. Madeira: Ribeira frio, Levada do Furado in Lorbeerwäldern, eirca 900 m. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 200 d). Anmerkung: Höchst wahrscheinlich ist Neckera elegans Jur. identisch mit N. intermedia Brid. ; letztere ist aber nach Paris, Ind. bryol. p. 851 monöcisch und nach Mitten in Godman, Nat. hist. of the Azores p. 305 ist N. elegans Jur. = N. intermedia Brid. sed dioiea! Da nun unsere Pflanze zweifellos diöeisch ist, so bezeichne ich sie hier mit dem sicheren Namen als N. elegans. Es ist übrigens nicht unwahrscheinlich, dass die Angabe „monöcisch* für N. intermedia einfach unrichtig ist. Die als N. intermedia in meinem Herbar vorfindlichen Pflanzen, und zwar: Madeira, Ribeiro frio 1’1800 Igt. Fritze — und Madeira: 1895 Ist. Binstead sind beide diöcisch! Wenn dies auch bei dem Bridel- schen Originalexemplar der Fall sein sollte (was zu vermuthen ist), so müsste unsere Species allerdings als N. intermedia bezeichnet werden. Es ist möglich, dass die oben beschriebene Var. laevıfolia identisch ist mit Neckera intermedia var. laevigata Schmp. in Mandon, Pl. Mad. Nr. 31. Diese Pflanze habe ich leider nicht gesehen, sie ist jedoch nirgends beschrieben und daher hat der Name kein Prioritätsrecht. — Die Angaben von Neckera crispa von den Atlantantischen Inseln dürften sich wohl sicher auch auf N. elegans beziehen, die dieser europäischen Art täuschend ähnlich ist; ich habe N. crispa von den atlant. Inseln noch nicht gesehen. 62. Pterogonium gracile (L.) Sw. — Teneriffa: An Abhängen bei Laguna, eirca 700—800 m; ster. gemeinsam mit Tornabenia und Anaptychia leucomela. 10. VI. 1900 (sine Nr.). 63. Sciaromium spinosum (Mitt.) Par. (= Echinodium Madei- rense Jur.) — Madeira: In der Schlucht „Furada do Lamaceiros“, ca. 900 m; ster. mit Thamninm alopecurum. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 214). 124 64. Homalothecrum Mandoni Mitt. (= H. sericeum var. meridionale Schmp. in Mandon, Pl. Mad.) — Insel Porto Santo bei Madeira, an Felsen; ster. 10. V. 1900 (sine Nr.). Anmerkung: Diese Pflanze dürfte doch wohl kaum von ge- wissen mediterranen Formen des sehr variablen 7. sericeum (L.) Br. eur. verschieden sein. Die von Mitten hervorgehobenen Unter- schiede sind durchaus nicht so deutlich, wie man nach der Beschrei- bung erwarten würde. Ein Original-Exemplar aus dem Mandon’schen Exsieeatenwerke besitze ich und habe dasselbe verglichen. 65. Isothecium Bornmiütlleri Schfin. n. sp. — Diese schöne Pflanze steht in allen anatomischen Details dem Is. myosu- roides äusserst nahe, umso auffallender ist sie durch die fast (oder mehr als) doppelte Grösse aller Theile verschieden. Die folgende vergleichende Beschreibung wird die Aufstellung dieser Pflanze als neue Species genügend rechtfertigen (in den Klammern sind die analogen Masse von Isoth. myosuroides beigefügt). Aufrechte Sprosse ausgezeichnet bäumchenartig verzweigt, 5—6 em hoch (Is. myos. 2—3 em), bisweilen ist dieser bäumchenartige Wuchs dadurch etwas beeinträchtigt, dass die Zweige mehr weniger peitschenartig ver- längert sind. Stengelquerschnitt breit elliptisch, 0-5 mm (Is. myos. 0:3 mm); Centralstrang gut begrenzt. Stengelblätter sparrig ab - stehend, Astblätter mehr anliegend, grösser als bei Is. myosur. und allmälig gespitzt. Zellen auffallend enger, aber von gleicher Länge wie bei Is. myosur. Inflor. diöcisch. Perichaetialbl. spreizend, grösser, sonst aber ganz ähnlich. Seta doppelt so lang, 25 bis 30 mm lang, 0:25 mm dick (Is. myos. 10—15 mm lang, 0:17 mm dick). Urne gross, deutlicher geneigt und deutlichgekrümmt, 2:75 mm lang, 1’25 mm dick (Is. myos. 1’5 mm lang, 0:9 mm dick.) Peristom ähnlich, aber grösser, Zähne 0°7 mm lang, an der Basis 0:15 mm breit (Is. myos. 0-5 mm und O’1 mm). Cilien des inneren Peristoms vollständig, zu je 3 (/s. myos. meist vollständig, 2—5), Deckel kurz geschnäbelt. Sporen etwas ungleich, grösser. bis 22 u (Is. myos. bis 19 u). Teneriffa: In den Lorbeerwäldern bei „Las Mercedes“ in grosser Menge, doch nicht reichlich fruch- tend, 700—800 m. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 215). Anmerkung: Wenn man Isothecium myosuroides lieber zur Gattung Eurhynchium stellen will, wie das bisweilen geschieht und wogegen sich nichts einwenden lässt, so müsste unsere Pflanze natürlich auch als Eurhynchium Bornmülleri bezeichnet werden. Isothecium myosuroides ist aus der Flora der Atlantischen Inseln angegeben worden, doch vermuthe ich, dass sich diese Angaben auf Is. Bornmülleri beziehen dürften. 66. Eurhynchium meridionale (Schmp.) De Not. — Teneriffa: In Lorbeerwäldern bei „Las Mercedes“; ster. 1. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 209). 67. Eurhynchium Stockesii (Turn.) Br. eur. — Madeira: Pico Grande, 1200—1400 m; ster. mit Neckera elegans. 19. IV. 1900 (sine Nr.). 125 68. Scleropodium caespitosum (Wils.) Br. eur. — Madeira: Funchal, im Curralinho, 650 m; ster. 22. III. 1900 (Exs. Mad. Nr. 235). Anmerkung: Diese Species ist neu für die Flora der Atlantischen Inseln! 69. Scleropodium illecebrum (Schwgr.) Schmp. — Gran Canaria: „Las Palmas“ bei Tafira, 300--400 m; ster. 14. V. 1900 (Exs. Can. Nr. 208). — Madeira: Funchal, im Curralinho, 700 m; ster. 27. IIL 1900 (sine Nr.). 70. Scleropodium purum (L.) Limp. — Madeira: Encumiada do Säo Vicente, 1000 m; ster. 19. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 211). 71. Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. — Madeira: Furada do Lamaceiros in einer Schlucht, eirca 900 m; e. fr. 1. V. 1900 (Exs. Mad. Nr. 213). 12. Hypnum Canariense (Mitt.) Dix. et Jam. (= Stereodon Camariensis Mitt.) — Madeira: Ribeiro frio, eirca 900 m; 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 207). 13. Hypnum cupressiforme L. var. ericetorum Br. eur. — Madeira: In Wäldern bei Encumiada, Säo Vicente, 1000— 1100 m; ster. 19. IV. 1900 (sine Nr.). — Teneriffa: In den Lorbeerwäldern „Agua Gareia“, eirca 700 m; ster. 4. VI. 1900 (Exs. Can. Nr. 210). Anmerkung: Diese Form ist bisher noch nicht von den Atlantischen Inseln bekannt gewesen. 74. Hypnum wncinulatum Jur. — Madeira: Ribeiro frio, 900 m; ster. 14. IV. 1900 (Exs. Mad. Nr. 206). 75. Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. — Madeira: Zwischen Poizo und Furado auf der Hochebene, circa 1200 m; ster. 1. V. 1900 (Exe. Mad. Nr. 212). Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats. Von Dr. A. Waisbecker in Köszeg (Güns). In einer schon mehrfach durchgesuchten Gegend lässt sich durch beharrliches Nachsuchen immerhin noch manches Neue von floristischem Interesse auffinden; Brachäcker, verlassene Steinbrüche und Waldschläge bieten hiezu stets gute Fundgruben ; besonders in letzteren findet man unerwartet manche Pflanzenspecies, welche in der Umgegend bis dahin nicht gesehen wurde, noch häufiger aber finden sich da mehr minder erhebliche Variationen bekannter Species. Ueber die Ergebnisse meiner Forschungen in den Jahren 1399 und 1900 in einer solchen von mir und Anderen viel durch- suchten Gegend Ungarns, welehe zum grossen Theile der Grenze Niederösterreichs nahe liegt, will ich in Folgendem berichten. Athyrium filix femina Roth b) f. aeuminatum m. — Die Wedel an der Spitze, besonders aber die Segmente erster Ordnung, lang und fein zugespitzt. Es ist dies eine Unterform der var. multi- dentatum Döll. mit grossen, bis 15 m hohen und 40 em breiten Wedeln. — Wächst in schattigen Wäldern in Hämor. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1901. 10 126 Aspidium braunii Spenn. b) f. pseudolobatum m. — Die Wedel zeigen annähernd den Habitus des A. lobatum Sw., die Primär-Segmente sind weniger horizontal, sondern etwas aufrecht abstehend und länger zugespitzt als bei der typischen Form; die Secundär-Segmente lockerer gestellt und besonders im oberen Theil des Wedels am Grund schief gestutzt und zur Spindel schief ge- stellt. — Diese Form erinnert wohl an das A. lobatum genuinum, ist jedoch von diesem durch die reichlichen, allmälig und lang zu- gespitzten Spreuschuppen des Stieles und der Rhachis, ferner durch die stumpfen Ohrlappen ihrer Sec.-Segmente leicht zu trennen. Von A. lobatiforme m. (A. lobatum X Braumii) (Oesterr. botanische Zeitschr. 1899, pag. 65) ist diese Form vor Allem durch gut ent- wickelte Sori und Sporen, dann auch durch die nach unten all- mälig verschmälerten Blattspreiten und die am Grund weniger schief gestutzten Sec.-Segmente gut zu unterscheiden. — ce) f. microlobum m. mit kleinen Sec.-Segmenten. Im Gegensatz zur f. macrolobum m. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1899, pag. 65 pro varietate) kommen sonst gar nicht schwache Stöcke des A. Draunii mit 30—50 cm hohen Wedeln vor, deren fertile Sec.-Segmente, in der Mitte sowohl der Blattspreite als der Prim.-Segmente gemessen, blos 3-5 mm breit und 5—7 mm lang sind, somit nicht nur von dem f. macrolobum, sondern auch von den Sec.-Segmenten der typischen Form an Grösse bedeutend abweichen. d) f. erosum m. Hie und da kommen auch an typischen Stöcken einzelne Wedel mit gabelspaltiger Spitze vor. — Die genannten Formen kommen mit der typischen zusammen in schattiger Buchenwaldung im quelligen Göszbachthal in Hämor vor. A" filix mas Sw. b) var. undulatum m. — Die Wedel 80—125 cm hoch, der Stiel und die Rhachis reichlich mit grossen braunen, am Grund schwärzlichen Spreuschuppen besetzt. Die Seg- mente erster Ordnung etwa 16 cm lang, allmälig zugespitzt; die Sec.-Segmente rechtwinkelig abstehend, wenig nach vorne geneigt, länglich, etwa 6 mm breit und 16 mm lang, vorne gestutzt, am Grunde verschmelzend, die Spindel der Prim.-Segmente daher ge- flügelt. Der Rand der Sec.-Segmente wenig und seicht gesägt, zum Theil auch ganzrandig, überdies wellig hin- und hergebogen oder zurückgeworfen. Das erste untere Sec.-Segment hat am Grunde gewöhnlich einen mehr minder entwickelten, der Rhachis zuge- kehrten ohrartigen Lappen. Die Sori sind mittelgross; die In- dusien derb häutig, ımässig gewölbt, den Sorus von unten nicht umfassend, zur Reifezeit nicht zweilappig reissend. — Diese Form steht der var. paleaceum Moore durch ihren Habitus, besonders aber durch die reichlichen, am Grunde schwärzlichen Spreuschuppen des Stieles und der Rhachis sehr nahe, ist aber durch die Be- schaffenheit des Indusiums davon getrennt. Die von mir I. e. pag. 66 als A. f. mas var. paleaceum angeführten Pflanzen ge- hören hieher. — Wächst in vielen kräftigen Stöcken im schattigen, quelligen Göszbachthal in Hämor. 127 A. spinulosum Sw. b) var. elevatum Al. Br. Waldthal in Hämor. — c) var. glandulosum Milde. Bachrand in Hämor. 4A. dilatatum. Sw. b) var. oblongum Milde kommt in zwei Formen vor: a. f. Tatisectum m. Die Blattspreite dreimal fiederschnittig, die Segmente dritter Ordnung fiederspaltig, mit breiten Abschnitten. B.f. angustisectum m. Die Spreite vierfach fiedersehnittig, die Abschnitte dritter und vierter Ordnung lineal länglich, schmal. — Beide Formen wachsen zahlreich an schattigen, quelligen Stellen im Göszbachthal in Hämor. Setaria verticillata L. b) f. robusta A. Br. (Gramina Hun- garica ab A. de Degen ed. Nr. 7; Panicum vertillatum L. II. robustum Aschers. et Gräbn. Synops. pag. 75; Set. vert. f. major m. in schedis). — Weingärten in Köszeg. Aira capillaris Host. var. ambiqua De Not. — Kommt in den Waldschlägen von Szerdahely zweijährig vor; im ersten Jahre bildet es blos kleine, dichte, feine, rundliche Rasen, von welchen erst iın Juni des zweiten Jahres blühende Halme in grosser An- zahl emporschiessen, die Grundblätter sterben dabei ab und mit der Fruchtreife dann auch die Halme. Der von diesen Pflanzen entnommene Samen, im Frühjahr in meinem Garten angebaut. brachte ebenso im ersten Jahr die kleinen Rasen, im zweiten dann die büschelweise emporwachsenden Halme. Melica altissima L. Mehrere Stöcke mit 1 m hohen Halmen und strohgelben Aehrehen am grasigen Rand eines Feldweges in Köszeg; wahrscheinlich verwildert. Glyceria spectabilis M. et Koch. Kommt in dieser (Gegend in zwei Formen vor: a) f. Taxiflora m. Die Rispe sammt Aesten und Zweigen verlängert, bis 45 cm lang. erscheint dadurch und auch weil die Aehrehen, wie dies bei Gräsern ge- wöhnlich der Fall ist, an der Spitze der Rispe und Zweige weniger- blütig sind, lockerblütig. Wächst so in Wassergräben und in einem Teich in Tömörd. b) f. densiflora m. Die Rispe sammt Aesten verkürzt, 18—25 em lang, gedrungen, die Aehrchen auch an der Spitze der Rispe und Zweige mehrblütig, die Rispe erscheint da- durch viel dichtblütiger als bei voriger. — In Wassergräben in Szombathely und im benachbarten Comitat, in Üsepreg. Festuca rubra L. b) subvar. grandiflora Hack., ce) subvar. glaucescens Hack., d) subvar. juncea Hack. Sämmtliche in Wald- schlägen in Köszeg. F. elatior L. b) f. colorata m. Aehrchen blos 4—6blütig, dunkelviolett gefärbt. An grasigen Stellen in Vörüsvagas. Io. mim: .; Bromus sterilis L. b) f. hirsutior m. Blätter sammt Scheiden und auch die Aehrchen dicht behaart; überdies die Rispe sammt Aesten kürzer, die Aehrchen blos 5-—-Tblütig, die Granne etwa so lang als die untere Blütenspelze; dem Habitus nach steht es dem B. tectorum L. nahe. — Auf alten Mauern in Köszeg. 10* 128 Carex caespitosa L. b) var. Weisbeckeri Kük. (Allg. bot. Zeit. VII. pag. 53). — Nasse Wiesen in Köszeg. ©. Fritschii m. (Verhandl. der zool.-botan. (Gesellschaft in Wien, Bd. 44.) Kommt auch in Waldschlägen des benachbarten Oedenburger Comitats in Klastrom und Kethely vor. C. polyrrhiza Wallr. Aendert ähnlich wie die verwandte ©. verna Chaix vielfach ab. b) f. brevifolia m. Die Blätter schmal und nicht so lang wie die Halme; die Wurzel ist jedoch dichtrasig ohne Ausläufer, dadurch wird diese Form von den ihr ähnlichen Varietäten der Ü©. verna und auch von der C©. interjecta m. (©. verna X polyrrhiza) (Vest. botan. Zeitschr. 1896, pag. 431) ge- schieden. ce) f. diandrostachya m. Mit zwei männlichen Aehren an der Spitze der Halme. d) f. refracta m. Der Halm unter der männlichen Aehre winkelig zurückgebogen. e) f. basigyna m. Die unterste weibliche Aehre vom Grund auf gestielt. — Die ge- nannten Formen kommen in Gesellschaft der typischen Form in einem Waldschlag in Köszeg vor. O0. ornithopoda Willd. In einem etwa 500—600 m s. m. ge- legenen Waldschlag in Gyöngyösfö in zahlreichen grossen Exemplaren. Veratrum album L. var. Lobelianum Bernh. Quellige Stellen ın Velem. Scilla bifolia L. Waldrand in Särvar. Orchis maculata L. b) f. longibracteata Schur. Grasige, quellioe Stellen in Uveghuta a. H. Herminium monorchis R. Braun. Am Satzenriegel 500 m s. m. in Rohonez; etwa 50 Exemplare an einer Stelle. Stratiotes aloides L. Wassergräben in Usönge (leg. et com. Piers). Sparganium erectum L. b) var. neglectum Beeby. Wasser- sräben in Köszeg. c) var. microcarpum Gel. Bach in Doroszlö. Abies excelsa Poir. b) var. viminalıs Casp. in Vagod und in Gyöngyösfö; Wälder bildend. — c) var. erythrocarpa Purk. in Köszeg. Almus viridis D. C. b) var. grandifolia G. Beck in Vörösvägas. Atriplex patula L. b) f. angustifolia Sw. Wegränder in Köszeg. Stenactis bellidiflora A. Br. Waldschlag in Häamor. bBellis perennis L. b) var. pygmaea Schur. Brachäcker in Köszeg. — c) var. caulescens Rochebr. Ackerrain in Rendek. Erigeron canadensis L. b) var. divaricatus m. Der Stengel wird etwa 20—25 em hoch und ist vom Grund auf verästelt; die unteren vielfach verzweigten, reiehblütigen Aeste aufrecht abstehend, steigen beinahe in ein Niveau mit den oberen, ebenfalls sehr reich- blütigen Aesten; die Pflanze erhält dadurch eine verkehrt pyrami- dale Form, somit einen ganz anderen Habitus wie die typische Form. — Wächst in grosser Menge auf Brachäckern in Güns. Matricaria inodora L. (Uhrysanthemum inodorum L.; Chamaemelum inodorum Vis.). An Rainen, auf Brachäckern in Köszeg, ziemlich selten. Chrysanthemum tenwifolium Kit. In Saaten oft als lästiges Unkraut, dann auf Brachäckern und Rainen; sehr häufig und zahl- 129 reich in Czak, Doroszlö, Velem, Köszeg, Lukäcshaza, Leka und noch weiter verbreitet. — Wurde von mir und Anderen vielfach mit voriger verwechselt; der kleine, krönchenförmige Kelchsaum (Pappus), dann die schwärzlichen Achenen der Ülutricaria ino- dora L. (Neilreich Diagnosen, pag. 70, 71) fehlen jedoch bei Ch. tenuifolium Kit. — Aendert ab. b) f. discoideum m. ohne Strahlblüten. c) f. chloranthum m. Die Strahlblüten grünfärbig. Beide Formen mit der typischen in Saaten in Güns. Ch. leucanthemum L. b) var. macrophyllum m. Die Stengel 40—70 em hoch, einköpfig oder in 2 bis mehr einköpfige Aeste getheilt, sammt den Blättern reichlich mit krausen Haaren besetzt; die Blätter verkehrt eiförmig-lanzettlich, bis 13 em lang und 3 cm breit; Köpfehen 5—6 cm gross im Durchmesser; sowohl die Rand- als die inneren Blüten mit einem häutigen, bis 1 mm lang vorragenden, krönchenförmigen Kelchsaum (Pappus) versehen, dessen oberer Rand kerbig oder, wie besonders an den Strahlblüten, lappig ist. — Waldrand und verlassene Steinbrüche in Köszeg (Güns). Cirsium eriophorum Scop. Buschige, steinige Stellen in Kupfalva. C. palustre Scop. b) var. angustisectum m. — Die Blätter lanzettlich, fiederspaltig, die 2—4 em langen Abschnitte vorn noch einmal tief fiederspaltig, überdies dornig gezähnt; die Fieder- abschnitte schmal lineal. — Waldschlag in Velem. Ü. erisithales Scop. b) var. subdecurrens m. — Die Stengel- blätter mit geöhreltem Grund umfassend sitzend, überdies kurz, etwa 1—2 cm lang, herablaufend angewachsen. — Waldrand in Güns. ©. suberisithales G. Beck (C. erisithales X oleraceum). 4 bis 5 Köpfchen an kurzen, mit deckblattartigen kleinen Blättchen ver- sehenen Stielen am Ende des Stengels gehäuft; die Blätter weichen von denen des Ü. erisithales nicht ab. — Waldrand in Güns. Tragopogon major Jacg. Weingartenrain in Dorosalö. Lactuca scariola L. b) f. integrifolia Bisch. — In Szombathely. Asperula cynanchica L. b) var. elongata Stev. Waldschlag in Hämor. Glechoma hederacea L. b) var. heterophylla Op. Waldschlag in Güns. Lycopsis arvensis L. b) var. macrocalyz m. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1897, pag. 6). Ackerrain in Bernstein, und zwar mit aus- dauernder, mehrere kräftige Stengel treibender Wurzel. Symphytum tuberosum L. a) f. latifolium G. Beck. Wälder in Bernstein. — b) f. longifolium G. Beck. Wälder in Güns. 5. Zahlbruckneri G. Beck ($. officinale X tuberosum). In Bernstein. Hyoscyamus niger L. b) var. agrestis Kit. Brachäcker in Güns. Verbascum phlomoides L. b) var. nemorosum Schrad. Wald- schläge in Velem. V. Brockmülleri Ruhm. (V. phlomoides X nigrum). Bachrand in Güns. V. Schiedeanum Koch (V.nigrum X Iychnitis). Bachrand in Güns. 150 Odontites verna Bell. b) var. intercedens m. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1899, pag. 439) wurde von mir 1899 in Roggen- und Weizensaaten auch in Bernstein und Kalteneck in grosser Anzahl gefunden, kommt demnach in den Gramineen-Saaten des ganzen Bernsteiner Gebirgszuges in der Höhe von 700—800 m s. m. vor; in Wiesen oder anderen Grasplätzen habe ich diese Pflanze, ob- wohl ich sie dort gesucht habe, ebensowenig gefunden, wie auch in Saaten am Fusse dieses Gebirgszuges nicht. — Am 27. Juni 1899 fand ich die O. verna Bell. var. intercedens m. in Redlschlag in be- ginnender, auf den Feldern von Bernstein in voller Blüte, theilweise schon mit Fruchtbildung. Nachdem in dieser Gegend die Roggen- ernte gewöhnlich erst mit 18.—20. Juli beginnt, ist sie unzweifel- haft den praeaestivalen Formen der Gattung Odontites zuzuzählen. Silaus lutescens Bernh. (S. pratensis Bess.). Auf einer Wiese in Güns. Thalictrum minus L. b) var. roridum Wallr. (T’h. montanum Wallr. var. roridum; Th. glaucescens Willd.). In Felsenspalten am Satzenriegel in Rohonez. Th. collinum Wallr. (Th. ceollinum Wallr. et T’h. glaucescens Waisb. in Köszeg es v. Flor. 1891, pag. 46, non Willd.; Th. glau- cescens Willd. in Borbas Vasm. Flor. 1887, pag. 241, pro parte). An steinigen. buschigen Stellen in Csömöte, Köszeg, Rohonez. Hepatica triloba Chaix. Waldrand in Sötony, in der Nähe des Herpenyö. Ranunculus sceleratus L. In Vörosvagas 700 m s. m. Cardamine hirsuta L. Bachufer in Rendek, Waldschlag in Gyöngyösfo. Dentaria enneaphyllos L. b) f. polyantha et c) f. remotifolia @. Beck. Waldschlag in Bernstein. D. bulbifera L. b) f. pilosa m. Stengel und Blattstiele zerstreut abstehend behaart; die gesammelten Exemplare hatten in wenigen Blattwinkeln Zwiebeln und waren weissblütig. Waldschlag in Bernstein. Hesperis matronalis L. Grabenrand in Güns; wahrscheinlich verwildert. Thlaspi alpestre L. In Velem und Vörösvagas; an letzterem Fundorte in der Höhe von 750 m s. m. mit violetten Blütenblättern. Viola mirabilis L. b) f. acaulis D. 0.? mit fruchtbringenden Grundblüten und auch im Mai stengellos. Waldrand in Röt, Rendek. V. tristicha m. (V. mirabilis X silvestris) (Oesterr. botan. Zeitschr. 1895, pag. 144). Am 21. April 1893 fand ich in einem Wald- schlag in Güns, in Gesellschaft von V. mirabilis L. V. silvestris Kit. und der etwas entfernteren V. Riviniana Reichb. drei reich- blühende Stöcke dieser Hybride, welebe ich 1. e. kurz charakterisiert habe; nachdem der dort gebrauchte Nachsatz „sonst weicht sie von der V. mirabilis X silvestris Bog. nieht ab“ nicht ganz zu- treffend ist, gebe ich hier nun die vollständige Diagnose: Aus dem oberwärts mit braunen Schuppen besetzten Wurzelstock steigen 131 langgestielte Blätter und im Frühjahr etwa 10 cm lange, beblätterte und abstehend behaarte Stengel empor. Die Behaarung, wenn auch nieht reichlich, ist sichtlich dreizeilig geordnet, nämlich vom Rücken des Blattstieles herabsteigend eine behaarte Zeile, wie dies auch bei V. mirabilis der Fall ist, dann an den vom vorderen Rande der Nebenblätter am Stengel herablaufenden beiden Leisten je eine Zeile. Die Behaarung fehlt im unteren Theile der Stengel meist ganz, auch ist die dreizeilige Anordnung der abstehenden Härchen nicht an allen Stengeln gleich deutlich, an manchen nur durch einige Härchen angedeutet, an anderen jedoch ganz evident. Die Blätter sind breit herzförmig, kurz zugespitzt, zerstreut behaart, in der Jugend dütenförmig eingerollt. Die Nebenblätter eilanzettlich, lang zugespitzt, kurz fransig und am Rand fein gewimpert. Die Blüten, stets von stengelständigen Blattwinkeln aufsteigend, sind schwach aber deutlich wohlriechend, blassviolett, gross, die Sporn- blätter 19 mm lang, der Sporn die Kelehanhängsel mehr als doppelt überragend, diek, stumpf, weisslich. — Die V. tristicha m. steht durch ihre breit herzförmigen, kurz zugespitzten Blätter, ferner durch die Behaarung des Stengels und den dieken, stumpfen, weisslichen Sporn der V. Uechtritziana Borb. (V. mirabilis X, Riviniana) der Beschreibung nach scheinbar näher als der V. Bogenhardiana Gremli (V. mirabilıs X silwestris); diese jetzt ge- nannten Merkmale sind jedoch durchwegs mehr minder auch Kenn- zeichen der V. mirabilis, weisen daher nur auf die vorwiegende Einwirkung der einen Stammart, nämlich der V. mirabilis hin, und es liegt gar kein Grund vor, als zweite Stammart nicht die am Fundort der Hybride näher gestandene V. silvestris, sondern die entfernter gewesene V. Riviniana anzunehmen. V. Bogenhardiana Gremli (V. mirabilis X silvestris Bog.). In demselben Waldschlag, wo ich die Exemplare der V. tristicha m. sefunden ‚habe, nur von deren Fundort entfernt, fand ich eine andere Hybride der V. mirabilis mit V. silvestris, aber nur ein Stück, welche von der V. tristich«u durch sehr spärliche, nicht drei- zeilige Behaarung der Stengel und violett überlaufenen Sporn der Blüten abweicht. — In meinen Garten versetzt, treibt dieser mit braunen Schuppen besetzte Wurzelstock alljährlich 12—15 etwa 20—30 em hohe, kahle oder sehr spärlich behaarte Stengel, mit breit herzförmigen, in der Jugend eingerollten Blättern und 1—2 blassvioletten, schwach wohlriechenden Blüten, mit langem, diekem, stumpfem, blassviolett überlaufenem Sporn; bringt aber nie Kapseln. — Am 2. October 1899 kam ausnahmsweise als zweites Blühen eine vollständige Blüte zur Entwicklung. Polygala chamaebuxus L. b) var. purpurea Neilr. (v. rho- doptera Ball.). Waldrand in Bernstein. Potentilla permizta m. (P. rubens X glandulifera) (Oesterr. bot. Zeitschr. 1897, pag. 8). Wächst in grosser Menge in einem Waldschlag in Bernstein. Der 1. ec. gegebenen Diagnose ist bei- zufügen, beziehungsweise diese dahin zu modifieieren, dass an den 132 zuletzt gesammelten Exemplaren die Blätter meist fünf-, selten siebenzählig sind; ferner haben die Blumenblätter am Grund einen deutlich ausgeprägten orangegelben Fleck, welcher auf die Ein- wirkung der in der Nähe zahlreich wachsenden P. serpentini Borb. hinweist, denn die Petalen der letzteren, wie ich dies in der Oest. bot. Zeitschr. 1897, pag. 9 angegeben habe, tragen am Grunde stets einen exquisiten orangegelben Fleck. Wegen dieser Färbung der Petalen habe ich die P. permizta beim Sammeln der P. pseudo- serpentini m. (P serpentini X glandulifera 1. e. pag. 9) beigelegt und erst später davon abgeschieden. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Wiener Universität. XXXI. Zur Anatomie des Blattes von Sanseviera und über die Sansevierafaser. Von H. Greilach, cand. phil. Mit 1 Textfigur. Zwei Gründe haben mich bestimmt, meine Beobachtungen über den im Titel genannten Gegenstand zu veröffentlichen: Einige Eigenthümlichkeiten im Baue des Blattes der Sanseviera und die leider sehr mangelhafte Kunde über die Morphologie der Sansevierafaser, welche als tropische Textilwaare von immer grösserer Wichtigkeit wird. Es wurde diese Faser bereits von v. Höhnel!) und später etwas eingehender von A. Preyer°) unter- sucht, jedoch ohne dass auf die Beziehung der technischen Faser zu den Gefässbündeln des Blattes gebührend Rücksicht genommen worden wäre. Wohl bildet Preyer einen Querschnitt der Faser ab, aber in einer sehr unvollkommenen Weise. In diesem Querschnitte findet sich ein lufterfüllter Hohlraum vor, dessen Entstehung nicht weiter erläutert wird. Es ist aber nach meinen weiter unten folgenden Untersuchungen nicht zweifelhaft, dass dieser Hohlraum dem ge- sehrumpften Phloöm des Blattgefässbündels sein Entstehen verdankt. Zur Untersuchung gelangten ausser der Faser?) noch Weingeist- präparate der Blätter von S. Ceylanica, ruficina, longiflora und Guineensis. Nur aus den vollständigen Blattquerschnitten war die Mannigfaltigkeit im anatomischen Baue der einzelnen, auch nur von einer und derselben Species stammenden Fasern zu erklären. Der Querschnitt zeigt ein grosszelliges parenchymatisches Grundgewebe, in dem die Gefässbündel und deren Reductionsproducte eingebettet 1) Fr. v. Höhnel: „Die Mikroskopie der technisch verwendeten Faser- stoffe“, Wien 1887, 52. 2) A.Preyer: „Die Sansevierafaser“. Beihefte zum Tropenpflanzer (1900), BA, EB: 1.9. 19 5, 3) Die zur Untersuchung benützte Sansevierafaser stammte aus dem Berliner botanischen Museum und wurde Herrn Prof. Hofrath Wiesner von Herrn Geheimrath Prof. Engler in Berlin zur Verfügung gestellt. 133 sind. Die Oberhaut zeigt ausser den auf Öber- und Unterseite auf- tretenden Spaltöffnungen keine weiteren Eigenthümlichkeiten. Das Mesophyll ist dadurch merkwürdig, dass einzelne parenchymatische Elemente schraubig bis netzartig verdickt erscheinen. (Fig. P".) Auch finden sich vereinzelt Poren in den Membranen des Grund- gewebes vor. (Fig. P?.) Was nun die specifisch mechanischen Elemente und die Gefässbündel im Blatte selbst anbelangt, so bestehen letztere in kräftigeren Strängen aus einem Mestom, dessen Phloöm stets der Peripherie zugewandt und mit einem Bast- belege versehen erscheint. Diese Gefässbündel er- fahren, nament- lich gegen den Blattrandhin, eine merkwürdige Re- duetion. Nicht nur, dass diesel- ben bis auf iso- lierte Bastbündel redueiert erschei- nen (wie dies ja auch an vielen monocotylen Sten- geln, z.B. bei Uyperus Papyrus, in den Blättern von Agave ameri- cana und vielen anderen zu beob- achten ist), son- dern die Reduc- tion der bereitsge- fässbündelfreien Baststränge geht schliesslich so weit,dass nurnoch einzelne Bast- zellen od. kleinere Gruppen von 24 Figurerklärung: er b = Bast, ph = Phloöm, x = Xylem, B= Bastzelle, Bastzellen } übrig B! B?2 = redueierte Bastbündel, P = Parenchymzelle, bleiben. (Fig. DB, Pi= eine solche mit netzartiger Membranverdickung, u:;,.B?) P2 = Poren in der Membran. Vergrösserung 110. Letztere werden im Längsschnitte stets durch schraubig ge- stellte Tüpfel charakterisiert. In obenstehender Figur’) sind diese 1) Dieselbe stammt aus dem im Erscheinen begriffenen 2. Bande der „Rohstoffe des Pflanzenreiches“ von Wiesner und wurde von Herrn Hofrath Prof. Wiesner dem Verfasser bereitwilligst zur Verfügung gestellt. 154 Verhältnisse in einem Querschnitte durch das Blatt von S. Ceylanica dargestellt, nur konnte die Lage der mechanischen Elemente zu einander Raummangels wegen nicht markant genug zum Ausdrucke kommen. Uebrigens finden sich Bastzellvereinigungen zu geringerer als der Dreizahl auch hie und da vereinzelt im Innern des Blattquerschnittes vor. In gleicher Weise sind nun auch die einzelnen Fasern des Handelsproductes gestaltet: die einen erscheinen lediglich als Asgregate von Bastzellen ohne jedweden Gefässbündelrest in Be- gleitschaft und somit meist rundlich oder elliptisch im Querschnitte. Andere zeigen zwar ebenfalls einen regelmässigen Bau der Bast- zellceomplexe, sind jedoch nur monosymmetrisch gestaltet, indem die- selben dort, wo der eigentliche Mestomstrang ansetzt, eine Ein- buchtung erfuhren. Das Phloöm erscheint im Handelsproducte nicht mehr oder nur als geschrumpfter Rest und es entsteht auf diese Weise manchmal zwischen Bast und den noch vorhandenen Xylem- elementen eine Lücke. Wie bei den Liliaceen überhaupt, so fehlen auch hier die Kieselzellen (Stegmata) an der Berandung der Bastbündel. Die Länge der Faser schwankt nach Preyer zwischen 0°80 m und 1'40 m; die Länge der einzelnen Bastzellen variiert (nach eigenen Messungen) zwischen 2°8 und 6'2 mm. Die Breite der ganzen Faser wechselt (den obigen Auseinanderlegungen zufolge) sehr stark: von 0°07 bis 0’33 mm, der Durchmesser der einzelnen Stereomzelle von 0°018 bis 0:036 mm. Die Faser nimmt im absolut feuchten Raume bis zu 23% Wasser auf; auf 100° erhitzt, gibt dieselbe 12% Wasser ab. Die Tragfähigkeit geht bis zu 2429 kg per mm?, übertrifft somit die eines Blattes von Phormium tenax.‘) Literatur - Uebersicht’). Jänner und Februar 1901. Borbäs V. v. A Veterna-Hola növenyzete (= Die Vegetation der Veterna-Hola). (Földr. Közl. 1900. S. 257—269.) 8°. Neu beschrieben werden: Salix Vörösmartyana (= $8. nigricans X Silesiaca) ; $. subcoerulescens (S. aurita X nigricans); Brunella vulgaris var. o@yodonta; Calamintha sublanceolata ; Calamintha alpına var. pleuro- tricha und var. subacinos; Rhamnus frangula var. latissima; Hieracıum vulgatum var. BRajecense; Abies ellipsoconis. TE Bubäk F. Ueber die Puceinien vom Typus der Puccinia Anemones virginianae Sehweinitz. (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Ges. d. Wis- sensch., Prag, 1901, Nr. II. 11 S. 1 Taf.) 8°. I!) Dieselbe beträgt nach Schwendener („Das mechanische Princip im anatomischen Baue der Monocotylen“, Leipzig 1874) 20 kg per 1 mm?. 2) Die „Literatur-UÜebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 135 Neu beschrieben werden: P. De Baryana Thümen f. Pulsatillarum Bubäk, f. atragenicola Bubäk (auf Atragene alpina in Tirol) und f. concortica Bubäk, ferner P. gigantispora Bubäk n. sp. Burgerstein A. Materialien zu einer Monographie, betreffend die Erscheinungen der Transspiration der Pflanzen. III. Theil. (Ver- handl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft, Wien, LI. Bd. S. 49 ff.) 8°. Celakovsky L. J. Neue Beiträge zum Verständnis der Frucht- schuppe der Coniferen. (Jahrbücher f. wissenschaftl. Botanik. Bd. XXXV. Heft 3. S. 407—448. 2 Taf.) 8°. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Bull. de ’Herbier Boissier. Seconde Serie. No.3. 8. 245-289. Neu beschrieben werden: Ranunculus sceleratus L. var. aureus Freyn; R. Tauricus Freyn; Delphinium pallidiflorum Freyn; Hesperis n. sp.? Aethionema latifolium Freyn; Haplophyllum Wanense Freyn; Astragalus Warackensis Freyn; Hedysarum Ancyrense Freyn; H. viciaefolium Freyn; Grammosciadium longipes Freyn; Valeriana alpina Adams var. exaltata Freyn; Helichrysum callichrysum D. C. ß album Freyn; Phaeopappus sclero- blepharus Freyn; Scorzonera multiceps Freyn; Swertia Warackensis Freyn; Onosma subsericeum Freyn; Celsia brevicaulis Freyn; Serophularia micra- denia Freyn; Salvia Montbretii Benth. var. virescens Freyn; Salvia chry- sadenia Freyn; Nepeta Kronenburgt Freyn; Teuerium Eginense Freyn; T. Eginense ß.? brevidens Freyn; T. orientale L. f. subglabrum Freyn; T. orientale y. brachyodon Freyn; T. Wanense Freyn; Orchis incarnata L. var. longifolia Freyn; O. incarnata var. stenophylla Freyn; Fritillaria Wanensis Freyn; Allium cyclospathum Freyn. Fritsch K. Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). (Be- richte d. deutschen botan. Gesellsch. Bd. XVIII. S. 472—480.) 8°. Hayek A. v. Ueber einige Uentaurea-Arten. (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien, LI. Bd. S. 8—13.) 8°. Behandelt folgende Arten: ©. Tatarica L. f., ©. alba L., ©. Fischeri Willd. und ©. atrata Willd. Hockauf J. Einiges aus dem Gebiete der Lebensmitteluntersuchung. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines. LV. Jahrg. S. 115 ff.) Karasek A. Wenig bekannte Obstgewächse. (Wiener illustr. Garten- Zeitung. XXV]. Heft 2. S. 51—53.) 8°. Keissler ©. v. Das Plankton des (unteren) Lunzer Sees in Nieder- Oesterreich, nebst einigen Bemerkungen über die Uferregion dieses Sees. (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft, Wien, L. Bd. S. 541—552.) 8°. Krasan F. Weitere Beobachtungen an frei wachsenden und an ver- setzten Pflanzen. (Engler’s bot. Jahrb. XX VIII. Bd. S.546—557.) 8°. Linsbauer L. Untersuchungen über die Durchleuchtung von Laub- blättern. (Beihefte z. Bot. Centralbl. X. Bd. Heft 2. S. 55—89.) 8°. MolischH. Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen. Jena (G. Fischer). VIII und 112 S. 33 Holzschn. im Text. 8°. — — Reiseerinnerungen aus China und Japan. (Prager Tagblatt, Jahrg. 1901, Nr. 30, 31, 32, 33, 34 und 36.) Murr J. Zur Frage über den Ursprung unserer heimischen Flora. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Bd. Nr. 1 S. 4—7, Nr. 2 Ss. 17—19.) 8°. — — Zweiter Bericht über die „Griechischen Colonien“ in Valsugana. (Allgem. botan. Zeitschr. VII. Nr. 1. S. 1-3.) 8°. 136 Neu beschrieben werden: Dianthus obcordatus Reut. et Mare. f£. praecox Murr.; ferner Ranunculus sardous var. flabellifolius Murr. — Prato Grande in Pola. — — Zur Ohenopodium-Frage. II. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX BEINE SIEB IE52 Tai)ı8% Im vorliegenden Theile der Arbeit werden Formen des Chenopodium album L. X opulifolium Schrad. besprochen, und zwar: A) Ch. album X opulifolium var. obtusatum Beck. 1. Ch. Borbasii Murr. Tirol, Mühlau bei Innsbruck. 2. Ch. Zschackei Murr. Bernburg (Anhalt). — B) Ch. album X opulifolium var. typicum Beck. = Ch. Linciense Murr. Ob.-Oesterr., Hinter der Neustädter Volksschule in Linz und an der Strasse von Urfahr nach Ottensheim. — 0) Ch. album X opulifolium var. mucronulatum Beck. 1. Ch. betulifolium Murr. Ob.-Oesterr, Lustenau in Linz. 2. Ch. Preiss- manni Murr. Steiermark, Stiftingthal bei Graz. Nömec B. Die Reizleitung und die reizleitenden Strukturen bei den Pflanzen. Jena (G. Fischer). 8°. 153 S. 3 Taf. und 10 Abb. im Texte. Proti@ G. Beitrag zur Kenntnis der Flora von Bosnien und der Hercegowina. (Glasnik Zemal. Muzeja u Bosni i Hercegovini. XII. Bd. S. 437—510.) gr. 8°. Floristische Abhandlung in besnischer Sprache. Reichenbach L. et Reichenbach H. G. fil. Icones florae Ger- manicae et Helveticae simul terrorum adjacentium ergo mediae Europae. Fortgesetzt von G. Beck R. v. Mannagetta. XXII. Bd. Dee. 23. Leipzig (F. v. Zezschwitz). 4°. 8 S. 9. Taf. Schiffner V. Expositio plantarum in itinere suo Indico annis 1893/94 suscepto collecttarum speeiminibus exsiccatis distribu- tarum, adjectis desceriptionibus novarum. Series secunda Hepati- carım partem alteram continens. (Denkschriften d. mathem.-na- turwiss. Olasse d. kais. Akad. d. Wissenschaften, Wien. LXX. Bd. S. 155— 218.) 4°. Neu beschrieben werden: Syzygiella variegata var. subdentata; Plagiochila dendroides var. subtridentata; P. propinqua var. Singalan- gana; P. lawissima; P. Belangeriana var. rufescens, var. brevifola; P. gymnoclada var. longifolia, var. major; P.latiflora; P. infirma var. robusta; P. aberrans; P. Gottschei, eiusdem var. brachyphylla; P. Jackit, eiusdem var. longifolia, var. brevidentata, var. virens; P. Padangensis; P. Perade- nyensis; P. revolutifolia; P. subtruncata, eiusdem var. firmior, var. longt- folia, var. brevifolia; P. Massalongoana; P. stenophylla; P. opaca; P. Tjibodensis; P. Treubii, eiusdem var. Megamendongensis ; P. pinnatira- mosa; P. Gedeana; P. monticola; P. Beccariana; P. Sumatrana; P. Le- vieri, eiusdem var. brevidens, var. longissima; P. intercedens; P. renitens var. spectabilis, var. brevidentata, var. aberrans, var. suborbicularis; P. peculiaris; P. singularis; P. ciliata var. aberrans; P. blepharophora var. exilis, var. multicrliata; P. Stephanii; P.lobulata, eiusdem var. longidens; P. media, eiusdem var. paueiciliata; P. Goethartiana, eiusdem var. Gado- cana; P. integrilobula; Lophocolea Javanica; L. Sumatrana; L. cilio- lata var. spinulosa, var. Sumatrana; L. thermarum; L. Stephani; L. Le- vieri; L. Massalongoana, eiusdem var. pumila; L. costata var. specio- sissima; Chiloscyphus coalitus var. angustus, var. grandiretis, var. Su- matranus; Ch. porrigens; Ch. argutus var. subquadratus, var. cihkatistipus, var. excisus, var. minor, var. brevidens, var. paucidentatus; Ch. Zol- lingeri var. pluridentatus, var. fissistipulus, var. rolundifolius, var. suwb- integerrimus; Ch. integerrimus; Ch. aselliformis var. diversidens, var. multieiliatus, var. Neesii; Ch. acutangulus; Ch. bifidus; Ch. fragileilius ; Ch. Wettsteinii; Ch. decurrens var. latifolius, var. bilobus, var. speciosus; Ch. turgidus; Ch. parvulus; Ch. caesius; Ch. propaguliferus; Sacecogyna 137 rigidula var. latifolia, var. latistipula, var. irrepens, var. laevifolia; Jackiella n. gen!; J. Javanica, eiusdem var. cordifolia, var. cavifolia; J. renifolia ; J. Singapurensis. — Nachweis einiger für die böhmische Flora neuer Bryophyten nebst Bemerkungen über einzelne bereits daselbst nachgewiesene Formen. (Sitzungsberichte d. deutschen naturw.-medicin. Vereines f. Böhmen „Lotos“. 1900. Nr. 7. 35 8.) 8°. Ueberhaupt neu sind: Aplozia pumila var. riwularis; A. sphaero- carpa var. flaccida; Chiloscyphus polyanthus var. erectus; Horpanthus Flotowianus var. uliginosus; Cephalozia media var. compacta, var. laxa; C. Lammersiana var. serratiflora; Cephaloziella trivialis ; Kantia Mülleriana ; K. Trichomanis var. subimmersa; Ptilidium erliare var. mundatum; Ma- dotheca platyphylla var. subsquarosa; M. Baueri; M. Jackii; Sphagnum riparium var. Iseranum; Sph. riparium var. plumosum; Sph. papillosum var. submersum ; Barbula unguiculata var. bulbifera; Plagiothecium pseudo- silvaticum var. phyllorhizans; Pl. denticulatum var. phyllorhizans. Teyber A. Beitrag zur Flora Niederösterreichs. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft, Wien. L. Bd. S. 552—555.) 8°. Neu beschrieben werden: Verbascum pseudo-phlomoides Teyber (= phlomoides X Iychnites); Centaurea Hayekiana Teyber (= (. stenolepis A. Kern X extranea G. Beck); Arctium Vindobonense Teyber (= A. lappa L. X minus Bernh. Tocl K., Ein Beitrag zur Flora Nordungarns. (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissenschaften, Prag, 1900. 19 S.) 8°. Neu beschrieben werden: Phleum alpinum L. f. paniculis eylindricis; Gymnadenia conopsea Rich. f. serotina; Epipactis atrorubens Schult. f. latifolia; Campanula rotundifolia L. v. linearis; XKanthium strumarium L. v. Koskovcense; Chrysanthemum leucanthemum L. f. hispida; Gna- phalium silvaticum L. «) rectum (Sm.) f. montana; Senecio subalpinus Koch f. auriculata; Centaurea pseudophrygia C. A.M. f. pallida; Scabiosa cal- carea n. sp.!; Galium glabrum Rochel v. angustifolium; Gentiana azıl- larıs (Schm.) v. praeflorens; Gentiana Reussii; Verbascum Austriacum Schott f. albiflora; Veronica spicata L. v. orchidea Cr. f. glabrans; V. offi- cinalis L. f. umbrosa; Soldanella montana Willd. f. serotina; Caltha pa- lustris L. v. laeta (Schott. Ky.) f. grosse dentata; Sagina Linnaei Presl v. brachycarpa; Dianthus superbus L. f. montana; Meum mutellina L. v. alpinum; Sempervivum hirtum L. v. brachycalyx; Saxifraga aizoon Jacq. v. glabrescens. Wettstein R. v. Descendenztheoretische Untersuchungen. I. Unter- suchungen über den Saison-Dimorphismus im Pflanzenreiche. (Denkschriften d. math.-naturw. Ol. d. kaiserl. Akad. d. Wissen- schaften. Wien. Bd. LXX. S. 305—346. 6 Taf. und 8 Text- figuren.) 4°. — — Die Pflanzenwelt der Polargegenden. (Vorträge d. Vereines zur Verbreitung wissenschaftl. Kenntnisse. Wien. XL. Jahrg. Heft 2. 25 S. 4 Abb. im Texte.) kl. 8°. Wiesner J., The relation of plant physiology to the other sciences. (Ann. Rep. of the Board of Regents of the Smithsonian Inst. for 1897/98. p. 427—444.) 8°. Witasek J. Bemerkungen zur Nomenclatur der Campanula Hostii Baumg. (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft. Wien. LI. Bd. 1. Heft. S. 33—44.) 8°. 158 Allescher A. Fungi imperfecti. Rabenhorst's Kryptogamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. I. Bd. VII. Abth. 75. Liefrg. S. 1— 64. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2:40. Mit der Lieferung beginnt die Bearbeitung der Sphaeropsideen. Be- handelt werden die Gattungen Sphaeropsis, Coniothyrium, Naemosphaera, Sirothecium und Levieuzia. Arker J. Die Beeinflussung des Wachsthums der Wurzeln durch das umgebende Medium. Inaugural-Dissertation. Erlangen (A. Vollrath). 8°. 76 S. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 13. Liefrg. VI. Bd. $S. 1—8. Leipzig (W. Engelmann). 8°. Das Heft enthält den Beginn des VI. Bandes: Rosales. Platanaceae. Rosaceae. Spiraeoideae. Rosoideae. Roseae. (Bearbeitet von R. Keller.) Baum J. P. Ueber Zelltheilungen in Pilzhyphen. Inaugural-Disser- tation. Fulda. 8°. 36 S. 3 Taf. Becker W. Ajuga genevensis L. und reptans L. und ihre Hybriden. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Bd. Nr. 3. S. 33—36.) 8°. Ajuga reptans L. fl. albo. Tirol. Bruneck, in campis; leg. A. Goller. — A. Osswaldiana W. Becker (= eine Form der Hybride A. genevensis X reptans) Nied.-Oesterr. Waldschläge im Halterthale bei Hütteldorf. leg. F. Vierhapper Behrens J. Nutzpflanzen. Leipzig (G. J. Göschen). 16°. „Samm-: lung Göschen“, 123. Bd. 163 S. Bonnier G. et Leelere du Sablon. Cours de botanique. Ana- tomie; Physiologie; Ülassification; Applications agricoles, in- dustrielles, medicales; Morphologie experimentale; Geographie botanique; Paleontologie; Historique. A l’usage des Eleves des Universites, des Ecoles de Medecine et de Pharmacie, et des Eeoles d’Agrieulture. I. Tome. Fasc. I. Paris (P. Dupont). 8°. 384 8. Braungart R. Der Hopfen aller hopfenbauenden Länder der Erde als Braumaterial nach seinen geschichtlichen, botanischen, chemi- schen, brautechnischen, physiologisch-medieinisch und landwirth- schaftlich-technischen Beziehungen, wie nach seiner Conservie- rung und Packung. München und Leipzig (R. Oldenbourg). 4°. XVI und 898 S. Mk. 25. Brunotte ©. Recherches embryogeniques et anatomiques sur quelques especes des genres Impatiens (L.) et Tropaeoluw (L.). Paris et Nancy (Berger-Levrault). 8°. 178 S. 10 Taf. Cador L. Anatomische Untersuchung der Mateblätter unter Be- rücksichtigung ihres Gehaltes an Thein. Inaugural-Dissertation. Cassel (Gebr. Gotthelft). 8°. 40 S. Chalon J. Notes de Botanique experimentale. 2. Edition. Namur (A. Wesmael-Charlier). 8°. 340 S. Cohn F. (Biographie). Blätter der Erinnerung, zusammengestellt von seiner Gattin P. Cohn. Mit Beiträgen von F. Rosen. Breslau (J. U. Kern). 8°. VIII und 266 $S. Mit Tafeln. Diels L. Die Flora von Centralchina. (Engler’s Botan. Jahrb. XXIX. Bd. 2.—5. Heft. S. 169—659. 4 Taf. 5 Abb. im Text.) 8°. Dingler H. Die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane. Ein Bei- trag zur Physiologie der passiven Bewegung im Pflanzenreich. München (Th. Ackermann). gr. 8°. IX und 342 S. 3 Taf. 139 Dünnenberger E. Ueber eine neuerdings als „Jaborandi* in den Handel gekommene Alcornocorinde uud über „Alcornoco- rinden“ im Allgemeinen. Inaugural-Dissertation. Zürich (J. Boll- mann). 8°. 64 S. Engler A. Die Pflanzenformationen und die pflanzengeogra- phische Gliederung der Alpenkette. Erläutert an der es lage des neuen kgl. botanischen Gartens zu Dahlen-Steglitz bei Berlin, mit 2 Örientierungskarten. (Notizblatt d. kgl. botan. Gartens und Museums zu Berlin. 1901. App. VII. 96 8.) 8°. Fleissig P. Ueber die physiologische Bedeutung der ölartigen Einschlüsse in der Vaucheria. Inaugural-Dissertation. Basel (Fr. Reinhardt). 8°. 46 S. Fruwirth C. Die Züchtung der landwirthschaftlichen Cultur- pflanzen. Berlin (P. Parey). 8°. X und 270 S. Gamper M. Beiträge zur Kenntnis der Angosturarinden. Inaugural- Dissertation. Winterthur (Geschwister Ziegler). 8°. 74 S. 3 Tafeln. Hilbrig H. Ueber den Einfluss supramaximaler Temperatur auf das Wachsthum der Pflanzen. Inaugural-Dissertation. Freiberg (Gerlach). 8°. 18 S. Klebahn H. Beiträge zur Kenntnis der Getreideroste. II. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten. X. Bd. 2. Heft. 27 S.) 8°. Lemmermann E. Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XI. Die Gattung Dinobryon Ehrenb. (Berichte d. deutschen botan. Gesellschaft. XVII. Bd. S. 500—524. 2 Taf.) 8°. Im speciellen Theile allgemein gehaltene Verbreitungsangaben, die sich zum Theile auch auf Oesterreich beziehen. Lindau G. Hilfsbuch für das Sammeln parasitischer Pilze mit Be- rücksicehtigung der Nährpflanzen Deutschlands, Oesterreich-Ungarns, Belgiens, der Schweiz und der Niederlande nebst einem Anhang über die Thierparasiten. Berlin (Gebr. Borntraeger). kl. 8°. 90 S. Magnus P. Ueber die auf alpinen Puccinien aus der Sectio Auri- eulastrum auftretenden Uredineen. (Berichte der deutschen botan. Ges. XVIII. Bd. Heft 9. S. 451—460. 1 Taf.) 8°. Meyer A. Die Grundlagen und die Methoden für die mikro- skopische Untersuchung von Pflanzenpulvern. Eine Einführung in die wissenschaftlichen Methoden der mikroskopischen Unter- suchung von Gewürzen, pflanzlichen Arzneimitteln, Nahrungsmitteln, Futtermitteln, Papieren, Geweben u. s. w. Zum Gebrauche in den Laboratorien der Hochschulen und zum Selbstunterrichte. Jena. (G. Fischer.) 8°. 258 S. 8 Taf. und 18 Fig. im Texte. Miehe H. Ueber die Wanderungen des pflanzlichen Zellkernes. (Flora. 88. Bd. Heft I. S. 105—142. 1 Taf.) 8°. Migula W. Pflanzenbiologie. Leipzig (G. J. Göschen). 16°. „Samm- lung Göschen“, 127. Bd. 134 S. MinksA. Analysis der Flechtengattung Umbilicaria. Zugleich ein lichenologischer Beitrag zur Kenntnis der Entstehung und des Begriffes der naturwissenschaftlichen Art. (Mem. de l’Herbier Boissier. Nr. 22. 1900. 77 S., 1 Taf.) 8°. 140 Nathansohn A. Physiologische Untersuchungen über Amitotische Kerntheilung. Inaugural-Dissertation. (Jahrb. f. wissensch. Bo- tanik. XXXV. Bd. Heft 1. 32 S. 2 Taf.) 8°. OÖstenfeld C©. H. Phanerogamae and Pteridophyta of the Faeröes, with Phyto-Geographical Studies based upon them. Copenhagen (Det Nordiske Forlag). 8°. 120 S. Abb. im Text. 1 Karte. Pfeffer W. Die Anwendung des Projectionsapparates zur Demon- stration von Lebensvorgängen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik. XXXV. Bad. Heft 4. S. 711—745. Mit 7 Textfig.) 3°. Pierce N. P. Peach leaf eurl: Its nature and treatment. (U. S. Dep’t. of Agrie. Div. of Veget. Phys. and Path. Bulletin Nr. 20. 204 S. 30 Taf.) 8°. Pirotta R. und Chiovenda E. Flora Romana. Parte I. Biblio- graphia e Storia, pag. 1—144. (Annuario del R. Istituto Bot. di Roma. Anno X. Fase. 1°.) 4°. Reinecke F. und Migula W. Das Pflanzenreich. Leipzig (G. J. Göschen). 16°. „Sammlung Göschen“, 122. Bd. 140 S. Rouy G. lllustrationes plantarım Europae rariorum. Fase. XIV. Paris (E. Deyrolle). 4°. Taf. 326—350. Schulz ©. E. Monographie der Gattung Melilotus. (Engler’s Botan. Jahrb. XXIX. Bd. 5. Heft. S. 660--735. 3 Taf.) 8°. Schulz A. Ueber die Entwieklungsgeschichte der gegenwärtigen Phanerogamenflora und Pflanzendecke der skandinavischen Halb- insel und der benachbarten schwedischen und norwegischen Inseln. (Abhandl. d. naturforseh. Gesellsch. zu Halle. XXII. Bd. 372 S.) 8°. Stephani F. Species Hepaticarum. Suite. (Bull. de l’Herbier Boissier. Seconde Serie. I. Tom. No. 2. S. 140—177.) 8°. Umfasst die Gattungen Acolea Dum., Marsupella Dum. und Notos- ceyphus Mitten. Strasburger E. Versuche mit diöcischen Pflanzen in Rücksicht auf Geschlechtsvertheilung. (Biolog. Oentralblatt. XX. Bd. No. 20 bis 24. S. 657— 785. Mit Abbild. im Texte.) 8°. Thiselton-Dyer Sir W. F. Flora of Tropical Africa. Vol. V. Part. III. London (L. Reeve & Co.) 8°. Tubeuf Freih. v. Studien über die Schüttelkrankheit der Kiefer. (Arbeiten aus der biol. Abth. f. Land- u. Forstwirthschaft am kais. Gesundheitsamte Berlin. II. Bd. 1. Heft. 160 S. 7 Taf.) 4°. Vries H. de. Ueber erbungleiche Kreuzungen. (Vorläufige Mit- theilung.) (Berichte der deutschen Botan. Gesellsch. XVIII. Bd. Heft 9. 8. 435—443.) 8°. Wildeman E. de et Durand Th. Illustrations de la flore du Congo. I. Tome. Fasc. 7. (Annales du Musee du Congo. Bru- xelles). 4°. 12 Taf. u. Text. Will A. Beiträge zur Kenntnis von Kern- und Wundholz. Inau- gural-Dissertation. Bern. 8°. 92 S. 3 Taf. Winkler H. Pflanzengeographische Studien über die Formation des Buchenwaldes. Inaugural-Dissertation. 60 S. 1 Karte. 8°. a nn nn 0 Zn 141 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Flora exsiecata Austro-Hungarieca; herausgegeben vom botanischen Museum der Universität Wien. Centurien XXXIII. und XXXIV. Nr. 3201—3400. Die beiden jüngst erschienenen Centurien, deren Ausgabe von Prof. Dr. K. Fritseh besorgt wurde, enthalten folgende Arten: 3201. Vicia pieta F.et M. Ungarn, Kisüjszälläs (Degen). — 3202. Trifolium medium L. Salzburg (Eysn). — 3203. Trifolium Sarosiense Hazsl. Siebenbürgen, Rodna (Poreius). — 3204. Prunus pumila L. Siebenbürgen, Langenthal (Barth). — 3205. Prunus Marasca Host. Dalmatien, Almissa (eult.) (Pavisi&). — 3206. Geum rwale L. Ob.-Oesterr., Steyr (Zimmeter).. — 3207. Rubus in- certus Haläcsy. Ungarn, Arad (Simonkai). — 3208. R. Menyhazensis Simonk. Ungarn, Menyhäza (Simonkai). — 3209. R. villicaulis Koehl. Mähren, Frain (Oborny). — 3210. R. Radula Weihe. Un- garn, Prencow (Kmet). — 3211. R. Orlesensis Simonk. Ungarn, Aranyag (Simonkai). — 3212. Myriophyllum spicatum L. 1. Kärnten, Bleiburg (Kristof), II. Ungarn, Kalocsa (Haynald). — 3213. Geranium sanguineum L. 1. Tirol, Nago (Rigo), II. Ungarn, Güns (Waisbecker). — 3214. G. silwaticum L. Tirol, Sterzing (Huter). — 3215. @. pratense L. Nied.-Oesterr., Statzendorf (J. Kerner). — 3216. @. Pyrenaicum Burm. Nied.-Oesterr., Wien (A. Kerner). — 3217. G. columbinum L. Grenze von Tirol und Italien, Torre del Benaco (Rigo). — 3218. Mercurialis perennis Salzburg (Eysn). — 3219. M. ovata Sternb. et Hop. Nied.-Oesterr., Mödling (Heimerl.) — 3220. M. annua L. Nied.-Oesterr., Bei Mautern (J. Kerner). — 3221. Euphorbia helioscopia L. Nied.- Öesterr., Bei Mautern (J. Kerner). — 3222. Rhamnus rupestris Scop. Krain, Britof (Paulin. — 3223. Malva Alcea. L. Tirol, Riva (Porta). — 3224. Malva silvestris L. I. Salzburg, Golling (Eysn), II. Tirol, Riva (Porta). — 3225. Malva neglecta Wallr. Salzburg (Eysn). — 3226. Silene rupestris L. Tirol, Trins (F. Kerner). — 3227. Gypsophila digenea Borb. Ungarn, Räkos-Pälota (Borbas). — 3228. Tunica saxifraga L. I. Ob.-Oesterr., Steyr (Zimmeter), I. Dalmatien, Spalato (Pichler). — 3229. Dianthus collinus W. K. var. glabriusculus Kit. Galizien, Janower Wald (Woloszezak). — 3250. D. giganteiformis Borb. Ungarn, Deliblat (Wagner). — 3231. D. capitatus Balb. Galizien, Skalat (Woloszezak). — 3232. D. Bana- ticus Heuff. Ungarn, Kazan (Degen). — 3233. D. Serbicus Wettst. Grenze von Ungarn und Rumänien, Verciorova (Degen). — 3234. D. Monspessulanus L. Croatien, Berg Klek (Vukotinovic). — 3235. D. praecox Kit. I. Ungarn, Luesky (Pantoesek), II. Ungarn, Pieninen (Ullepitsch). — 3236. D. serotinus W. et K. Ungarn, Ofen (Steinitz). — 3237. D. pseudoserotinus Blocki. Galizien, Lemberg (Blocki). — 3238. D. spieulifolius Schur. Siebenbürgen, Gyertyänos (ÜUsatö). — 3239. D. integripetalus Schur. Siebenbürgen, Felsö-Porsäga (G. et Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1901. iR! 142 J. Wolff). — 3240. Cerastium Banaticum Roch. Ungarn, Kazan (Degen). — 3241. ©. Moesiacum Friv. Bosnien, Sarajevo (Fiala). —- 3242. CO. arvense Ob.-Oesterr., Steyr (Zimmeter). — 3243. Ü. suffruticosum L. Tirol, Bozen (Sauter). — 3244. ©. Carinthiacum Vest. Kärnten, Loiblthal (Jabornegg). — 3245. ©. subtriflorum Reichb. Kärnten, Ob.-Wischbach (Huter). — 3246. 0. filiforme Schleich. Tirol, Schneeberg (Huter). — 3247. ©. uniflorum Murith. Tirol, Trins (Schafferer). — 3248. C. viscosum L. Ob.-Oesterr., Aistersheim (Keck). — 3249. C. obscurum Chaub. Nied.-Oesterr., ‘Mödling (Braun). — 3250. ©. anomalum W.K. I. Ungarn, Arad, II. Ungarn, Kün-Felegyhäza (J. Wagner). — 3251. Stellaria ne- morum L. Ob.-Oesterr., Linz (Matouschek). — 3252. &. uliginosa Murr. I. Ob.-Oesterr., Aistersheim (Keck), II. Salzburg, Glaneck (Stohl). — 3253. Alsine liniflora Murr. Krain, Sava (Deschmann). — 3254. A. larieifolia L. I. Nied.-Oesterr., Gutenstein (C. Richter), II. Steiermark, Buchbergthal (Kristof). — 3255. A. setacea Thuill., I. Nied.-Oesterr., Felixdorf (Spreitzenhofer), II. Nied.-Oesterr., Wr.- Neustadt (J. Kerner). — 3256. A. recurva All. Tirol, Ahrnthal (Treffer). — 3257. A. verna Nied.-Oesterr., Wien, Türkenschanze (Beck). — 3258. A. cherlerioides Vill. Tirol, Windisch-Matrei (Ausserdorfer). — 3259. Viola biflora L. Salzburg, Untersberg (Eysn). — 3260. Helianthemum guttatum L. Istrien, Promontore (Marchesetti). — 3261. Erucastrum elongatum Ehrh. Siebenbürgen, Langenthal (Barth). — 3262. Sinapis disseeta Lag. Tirol, Mühlau (Evers). — 3263. Erysimum Witmanni Galizien, Ufer des Du- ‘najee (Ullepitsch). — 3264. E. Wahlenbergii Asch. et Engl. Buko- wina, Berg Cihon (Porcius). — 3265. Sisymbrium Sophia Nied.- Oesterr., Wien (Vierhapper). — 3266. T’hlaspi umbrosum Waisk. Ungarn, Bernstein (Waisbecker). — 3267. Alyssum petraeum Ard. Litorale, Caporetto (Marchesetti). — 3268. A. orientale Ard. Grenze von Ungarn und Rumänien, Verciorova (Degen). — 3269. A. Ardwini Fritsch. I. Mähren, Znaim (Oborny), ll. Nied.-Oesterr., Melk (Strobl), III. Siebenbürgen, Torda (Wolff). — 3270. A. Trans- silvanicum Schur. Ungarn, Rodna-Lippa (Simonkai). — 3271. A. Wierzbickii Heufl. Ungarn, Oravitza (Haläcsy). — 3272. A. deser- torum Stapf. Ungarn, Kutyavär (Staub). — 3273. A. argenteum All. Siebenbürgen, Värhegy (Simonkai). — 3274. A.. tortuosum W.K. I. Ungarn, Csepel-Insel (Degen), II. Ungarn, Kossuthfälva (Filarszky und Schilberszky). — 3275. Cardamine impatiens Nied.- Öesterr., Tullnerbach (Müllner). — 3276. C. resedifolia L. Tirol, Sterzing (Huter).,. — 3277. Cornus sanguinea L. Nied.-Oesterr., Mauer (Haläcsy). — 3278. Bupleurum sparsum Simonk. Ungarn, Szent-Endre (Degen). — 3279. B. glaucocarpum Borb. Budapest (Borbäs). — 3280. Sium latifolium L. Ungarn, Csongräd (J. Wagner). — 53281. Sison Amomum L. Ungarn, Herkulesbad (Degen). — 3282. Utricularia vulgaris L. 1. Böhmen, Gratzen (Topitz), 1. Nied.-Oesterr., Seitenstetten (Strasser), III. Ungarn, Budapest (Fi- larszky), IV. Ungarn, Tisza-Roff (Perlaky). — 3283. Utricularia 143 Bremii Heer. Ungarn, Budapest (Filarszky). — 3234. Euphrasia Liburnica Wettstein. Dalmatien, Sabioncello (Brandis). — 3285. E. Dinarica Beck. Dalmatien, Cattaro (Brandis). — 3286. Digitalis purpurea L. Böhmen, Bodenbach (Sterneck). — 3287. Linaria intermedia Schur. Siebenbürgen, Boitza (Simonkai). — 3288. L, Peloponnesiaca Boiss. et Heldr. Dalmatien, Berg Lovcen (Pichler). — 3289. Verbascum Lycehnitis L. Tirol, Sterzing (Huter). — 3290. Solanum Dulcamara L. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3291. Sco- polia Carniolica Jaeg. I. Ungarn, Ufer des Dunajec (Ullepitsch), II. Ungarn, Rodna (Simonkai). — 3292. Globularia Wiulkommii Nym. Nied.-Oesterr., Wien (Ottakring) (Braun). — 3293. Globu- laria nudicaulis L. Tirol, Pflersch (Huter). — 3294. G. cordıfolia L. Nied.-Oesterr., Mödling (Pernhoffer). — 3295. Lamium vulgare Persoon. I. Böhmen, Radotin (Wettstein), II. Ungarn, Magura (Ullepitsch). — 3296. L. luteum Huds. I. Nied.-Oesterr., Reichenau (Rechinger), II. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3297. Melıttis Me- lissophyllum L. I. Nied.-Oesterr., Mödling (Vierhapper), II. Tirol, Bozen (Maly). — 3298. Satureia Kitaibeliı Wierz. Ungarn, Kazan (Degen). — 3299. Campanula Trachelium L. I. Nied.-Oesterr., Laxenburg (Woloszezak), II. Ob.-Oesterr., Reichraming (Steininger), Ill. Tirol, Trins (A. Kerner), IV. Böhmen, Karlstein (Sterneck). — 3300. C©. rotundifolia L. I. Nied.-Oesterr., Wr.-Neustadt (J. Kerner), II. Nied.-Oesterr., Gloggnitz (C. Richter), III. Steiermark, Seckau (Pernhoffer), IV. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3301. ©. solstitialıs A. Kerner. Nied.-Oesterr., Berg Jauerling (Palla). — 3302. ©. Hostwi Baumg. Nied.-Oesterr., Gutenstein (J. Kerner). — 3303. ©. pseudo- lanceolata Pant. Ungarn, Lucsky (Pantocsek). — 3304. ©. Scheuchzeri Vill. I. Tirol, Berg Blaser (F. Kerner), II. Steiermark, Semmering (Wettstein). — 3305. C. Kerneri Witasek. Tirol, Gschnitzthal (F. Kerner). — 3306. ©. linifolia Seop. Tirol, Val Vestino (Porta). — 3307. ©. farinulenta Kerner et Wettst. Dalmatien, Biokovo (Pichler). — 3308. C. pusilla Hänke. I. Ob.-Oesterr., Reichraming (Steininger), II. Salzburg, Mönchsberg (Stohl). — 3309. ©. Portenschlagiana R. et $S. Dalmatien, Biokovo (Pichler). — 3310. ©. fenestrellata Feer. Croatien, Vellebit-Gebirge (Pichler). — 3311. Hieracium fla- gellare W. Mähren, Leipnik (Oborny). — 3312. A. flag. subspee. cernuiforme N. et P. Mähren, Leipnik (Oborny). — 3313. H. Magyaricum subspee. tephrops, Mähren, Leipnik (Oborny). — 3314. H. Mag. subspee. plicatum Tausch. Mähren, Leipnik (Oborny). — 3315. H. staticefolium Vill. I. Ungarn, Leka, II. Tirol, Sexten (Sehönach). — 3316. H. porrifolium L. Tirol, Lienz (Pichler). — 3317. H. bupleuroidess Gm. subspee. Schenkii Grsb. Salzburg, Tweng (Pernhofter).. — 3318. H. bupl. subspee. Tatrae Grsb. Ungarn, Lusky (Pantoesek). — 3319. H. bupl. subspee. erinifolium N. et P. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3320. H. glaucum All. sub- spec. Willdenowii Monn. Nied.-Oester., Baden (Diehtl). — 3321. H. glaucum subspee. Isaricum Peter. Nied.-Oesterr. Rodaun (Dichtl). — 3322. H. stupposum Rehnb. I. Dalmatien, Berg Styrobnik 11* 144 (Pichler), II. Dalmatien, Insel Lacroma (Adamovic). — 3323. A. Illyricum Fr. (Marchesetti). — 3324. H. villosum Jacg. Tirol, Berg Blaser (A. Kerner). — 3325. H. villosiceps Kärnten, Steiner- Alpe (Jabornegg). — 3326. H. glabratum subspee. trichoneurum Prantl. Salzburg, Tweng (Pernhoffer). — 3327. H. glabratum sub- spec. nudum Tirol, Blaser (A. Kerner). — 3328. H. subspeciosum subspee. Jaborneggii Pach. (Jabornegg). — 3329. H. dentatum Hop. Tirol, Hühnerspiel (Huter). — 3330. H. elongatum W. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3331. H. Kalsianum Huter. Tirol, Kalser- thal (Ausserdorfer). — 3332. H. piliferum Hop. I. Tirol, Virgen (Ausserdorfer), II. Tirol, Blaser (A. Kerner). — 3333. H. glanduli- ferum Hop. subspee. absconditum Hut. Tirol, Sexten (Huter). — 3334. H. thapsiforme Uechtr. subspec. gymnocephalum Grsb. Dal- matien, Berg Styrobnik (Pichler). — 3335. H. thapsıforme sub- spec. lanifolium N. et P. Croatien, Ostarge (Pichler). — 3336. H. incisum Hop. var. senile A. Kerner. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3337. H. amplexicaule L. — 3338. H. decipiens Tausch. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3339. H. alpinum L. Tirol, Blaser (A. Kerner). — 3340. H. alpinum var. melanocephalum Tausch. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3341. H. pumilum Hop. Tirol, Blaser (A. Kerner). — 3342. H. chlorocephalum Wimm. Böhmen, Riesengebirge (Trautmann). — 3343. H. bDohemicum Fr. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3344. H. Bocconer Grsb. Tirol, Trins (A. Kerner), — 3345. H. Schmidtu var. crinigerum Fr. Mähren. Znaim (Oborny). — 3346. H. candicans Tausch. Böhmen, Pilsen (Celakovsky). — 3347. H. graniticum Scehltz. Bip. Mähren, Znaim (Oborny). — 3348. H. gran. var. medium Uechtr. Mähren, Thajathal (Oborny). — 3349. H. gran. var. multisetum Uechtr. Mähren, Znaim (Oborny). — 3350. H. Murrianum Arv.-Touv. Tirol, Hall (Murr.). — 3351. H. Fluminense A. Kerner. Croatien, „Recinathal* (Pichler). — 3352. H. canescens Schleich. Tirol, Sexten (Ausserdorfer).. — 3353. H. canesc. var. Ganderı Hausm. I. Tirol, Windisch-Matrei (Ausserdorfer), II. Tirol,. Lienz (Pichler). — 3354. H. Austriacum WUechtr. Nied.-Oesterr., Perchtoldsdorf (Diehtl). — 3355. 4. bifidum Kit. var. maius Gel. Mähren, Znaim (Oborny). — 3356. H. fragile Jord. Mähren, Thayathal (Oborny). — 3357. H. subcaesium Fr. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3358. H. siwaticum L. Croatien, Agram (Vukotinovic). — 3359. H. sıl- vatıcum var. sagittatum Lindbg. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3360. H, silvaticum var. ciliatum Almg. Ungarn, Ofen (Steinitz). — 3361. H. serratifoium Vuk. Croatien, Agram (Vukotinovic). — 3362. H. praecurrens Vuk. Croatien, Agram (Vukotinovic). — 3363. H. pleiophyllum Schur. Ungarn, Hoverla (Vägner). — 3364. H. Trans- silvanicum Heuff. Siebenbürgen, Bistritzathal (Poreius). — 3365. H. leptocephalum Vuk. Croatien, Agram (Vukotinovic)., — 3366. H. lancıfolwium Vuk. Croatien, Agram (Vukotinovic). — 3367. H. vulgatum Fr. var. nemorosum Pers. Nied.-Oesterr., Krems (J. Kerner). — 3368. H. vulgy. var. pinnatifidum Lönnr. Nied.-Oesterr., 145 Neuwaldegg (Woloszezak). — 3369. H. vulg. var. sciaphilum Uechtr. (Wotoszezak). — 3370. H. asynygamicum A. Kerner. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3371. H. Dollineri F. Schultz. Ob.-Oesterr., Steyr (Zimmeter). — 3372. H. Sendtneri Näg. I. Tirol, Trins (A. Kerner), II. Nied.-Oesterr., Ternitz (Stapf). — 3373. H. Ausser- dorferi Hausm. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3374. H. epimedium Fr. Tirol, Ahrnthal (Ausserdorfer). — 3375. H. stygium Vechtr. I. Mähren, Gesenke (Oborny), II. Schlesien, Gesenke (Freyn). — 3376. H. Jurassicum Grsb. Tirol, Trippach (Treffer). — 3377. H. asperulum Freyn. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3378. H. Corconticum Knaf fil. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3379. H. Gothicum Fr. Tirol, Sterzing (Huter). — 3380. H. laevigatum W. Mähren, Znaim (Oborny). — 3881. H. australe Fr. Croatien, Agram (Vukotinovic). — 3382. H. picroides Vill. Tirol, Virgen (Ausser- dorfer). — 3383. H. pseudopieris Arv.-Touv. Tirol, Luttach (Treffer). — 3384. H. ochroleueum Schleich. Tirol, Virgen (Ausserdorfer). — 3385. H. riphaeum Uechtr. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3386. H. macrocephalum Huter. Tirol, Kals (Huter). — 3387. H. pre- nanthoides Vill. Böhmen, Riesengebirge (Fiek). — 3388. H. Breyni- num Beck. I. und II. Salzburg, Tweng (Heimerl und Pernhoffer). — 3389. H. orthophyllum Beck. Tirol, Kals (Huter). — 3390. H. rigidum Hartm. var. basıfolwum Lindbg. Tirol, Trins (A. Kerner). — 3391. H. barbatum Tausch. Nied.-Oesterr., Kahlenberg (Haläcsy). — 3392. H. quercetorum Vuk. Croatien, Agram (Vukotinovi6). — 3393. H. racemosum W. K. Mähren, Znaim (Oborny). — 3394. H. dumosum Jord. Tirol, Innsbruck (Sarnthein). — 3395. H. sil- vestre Tausch. Mähren, Znaim (Oborny). — 3396. H. Stiriacum A. Kerner. Mähren, Znaim (Oborny). — 3397. Lactuca Scariola L. Nied.-Oesterr., St. Veit bei Wien (Heimerl). — 3398. Prenanthes purpurea L. I. Tirol, Trins (Schafferer), II. Nied.-Oesterr., Wien (Woloszezak). — 3399. Tragopogon Tommasinit Schultz. Bip. Triest (Kammerer). Notiz. Die von P. Sintenis im vorigen Jahre unternommene Reise nach Transkaspien konnte zwar wegen nicht genügender Finanzierung nicht bis Chorassan ausgedehnt werden, hat aber, begünstigt durch das Wetter, schon um Aschabad und später im persischen Grenz- gebirge äusserst befriedigt, so dass Sintenis eine reiche Aus- beute nach Hause senden konnte. Ausserdem entschloss er sich, in Masenderan zu überwintern; auch dort ist eine überraschend reiche Ausbeute gemacht worden, und jetzt sollnun doch die Reise nach Meschhed weitergehen und erst im heurigen Herbste ab- geschlossen werden. Hiedurch kann die Bestimmuugsarbeit aber erst im nächsten Winter begonnen werden, was die Abonnenten freundlichst zur Kenntnis nehmen wollen. 146 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien beging am 30. März die Feier ihres 50Ojährigen Bestandes durch eine Festversammlung und durch ein Festmahl. Einen Bericht über diese Veranstaltung soll die nächste Nummer bringen. Anlässlich des Jubiläums gab die Gesellschaft eine Festschrift unter dem Titel „Botanik und Zoologie in Oesterreich in den Jahren 1850—1900“ heraus, in der die Entwicklung der beiden Disciplinen im angegebenen Zeitraume und die Antheilnahme der Gesellschaft an dieser Entwicklung dargelegt wird. Anlässlich des Jubiläums kam das Ansehen, dessen sich die Gesellschaft allerorts erfreut, zum beredten Ausdrucke, das sie durch gleichmässige, ruhige, aber erfolg- reichste Arbeit mit Recht erworben hat. Die 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in der Zeit vom 22.—28. September d. J. in Hamburg statt. Die Geschäftsführung haben Prof. Dr. Voller und Medieinalrath Dr. Reineke übernommen. Association Internationale de Botanistes, Aufruf an die Botaniker. Die ergebenst Unterzeichneten, überzeugt, dass eine bessere Organisation der Botaniker in den verschiedenen Ländern in mancher Hinsicht den gemeinschaftliehen Zweck: Hebung der botanischen Wissenschaft, fördern würde, haben die Ehre, Sie einzuladen, als Mit- slieddemzu gründenden Internationalen Botanischen Vereine beizutreten. Es wird am 7. August d. J. in Genf (Schweiz) im botanischen Laboratorium der Universität um 10 Uhr Morgens eine Versammlung stattfinden, während welcher verschiedene Vorschläge den Mitgliedern unterbreitet werden sollen und zu welcher Sie selbst eingeladen werden, um Ihnen wünschens- werth erscheinende Vorschläge, mündlich oder schriftlich, zu machen. Schon jetzt kann als Hauptzweck die Gründung einer guten referierenden Zeitschrift für allgemeine Botanik angegeben werden. Besagte Zeitschrift wird ganz unparteiisch über alle erwähnenswerthen Erscheinungen botanischen Inhaltes referieren. Sie soll das Wichtige hervorheben und nicht, wie es bisweilen geschieht, Unwichtigem viele Seiten einräumen, während Wichtiges in zwei, drei Zeilen absolviert oder ganz ignoriert wird. Die Referate sollen nach Wahl der Einsender in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasst sein dürfen. Alle unterliegen dem Gutachten eines vom Verein zu ernennenden und diesem verantwortlichen Redacteurs. Allgemeine Theilnahme ist zur Gründung des Vereines nothwendig, damit die jährlichen Beiträge so niedrig als möglich angesetzt werden können. Der jährliche Beitrag 147 wird höchstens 25 Mk. betragen, wofür die Zeitschrift gratis und franco zugeschickt wird. Nur einen weiteren Zweck des Vereines möchten wir noch hervorheben. Die nähere Verbindung, in die Botaniker aller Welt- theile zu einander treten werden, wird die Beschaffung von Unter- suchungs- und Demonstrationsmaterial sehr erleichtern. Anmeldungen zum Beitritte bitten wir zuschicken zu wollen an Dr. J. P. Lotsy, Wageningen, (Holland). Bornet (Paris); Borzi (Palermo); Bower (Glasgow); Celakovsky (Prag); Chodat (Genf); Fairchild (Washington); Farlow (Cambridge, Mass.); Goebel (München); Lotsy, Tjibodas (Java), z. Z. in Europa; Nawaschin (Kiew); Raciborsky (Dublany bei Lemberg); Rauwenhoff (Utrecht); Schimper (Basel); Stahl (Jena); Warming (Kopenhagen). v. Wettstein (Wien). Vorbehaltlich der Genehmigung der eonstituieren- den Versammlung in Genf wurde mit den Besitzern des „Botanischen Öentralblattes“ ein Vertragabgeschlossen, wodurch selbiges das Eigenthum des Vereines wird. Goebel. Lotsy. Stahl. Uhlworm, für die Redaction des „Bot. Centralbl.“. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. M. Reess in Erlangen ist in den Ruhestand getreten. Dr. Paul Hauptfleisch (Würzburg) wurde zum Assistenten für Botanik an der Technischen Hochschule in Stuttgart ernannt. Die k. k. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien hat anlässlich ihres Jubiläums folgende Botaniker zu Ehrenmitgliedern erwählt: P. Ascherson (Berlin); G. Bonnier (Paris); F. Delpino (Neapel); 0. Drude (Dresden); A. Engler (Berlin); S. Nawaschin (Kiew); W. Pfeffer (Leipzig); S. Schwendener (Berlin); E. Strasburger (Bonn); M. Treub (Buitenzorg); H. de Vries (Amsterdam); E. Warming (Kopenhagen). — Als Botaniker und Gründer der Gesellschaft wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt: J. Kerner (Salzburg) und A. Kornhuber (Pressburg). Inhalt der April-Nummer: Pax F., Neue Pflanzenformen aus den Kurpathen. S. 109. — Arbeiten des k. k. botanischen Institutes der Deutschen Universität zu Prag. F. Schiffner, Ein Beitrag zur Flora von Madeira, Teneriffa und Gran-Canaria. S. 113. — Dr. A. Waisbecker, Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitats. S. 125. — Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. H. Greilach, Zur Anatomie des Blattes von Sanseriera und über die Sansevierafaser. S. 132. — Literatur-Uebersicht. S. 134. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 141. — Notiz. S. 145. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 146. — Aufruf an die Botaniker. S. 146. — Personal-Nachrichten. S. 147. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monstes und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 a M. 4°--, 1893/97 & M. 10°—. . Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 148 INSERATE. SIESIEHENIENIENIENTESTESIETE IC HTE NIENIE NIC NIE NICHT yes Ein prachtvolles Herbarium mit sorgfältigst gepressten Exemplaren von Deutschland und etwas Schweiz, mit zahlreichen Doubletten; desgleichen eine grossartige Käfersammlung von Europa, mit vielen Raritäten, vorzüglichst conserviert, wegen Todesfall zu verkaufen. Aadrense in der Be dieses Blattes. HE RN: Das grosse, 221 Familien (Phanerogamen und Kryptogamen) zählende Herbarium des früheren Leiters des „Schlesischen botan. Tauschvereines* Dr. ©. Kugler wurde von Fräulein L. Welzenbach, München, Gabelsberger- strasse 49, I., erworben und wird nun preiswerth dem Verkaufe ausgesetzt. Die Filices und 7 Fasc. Musci werden auch einzeln abgegeben. Interessenten wollen sich an obige Adresse wenden. 7 klein, wie auch Ableger derselben, A cfeen werden von einem Liebhaber zu y) kaufen gesucht. Ed. Scheyrer, Beamter, Stadlau. l Verlag von @USTAV FISCHER in Jena. Soeben erschien: Studien über den Milchsaft und Schleimsaff der Pflanzen. Von Prof. Dr. Hans Molisch, Vorstand des pflanzenphysiologischen Institutes der deutschen Universität Prag. Mit 33 Holzschnitten im Text. 1901. Preis: 4 Mark. Die Reizleitung und reizleitenden Strukfuren bei den Pflanzen. Von Dr. B. Nömec, Privatdocent der Botanik an der k. k. böhmischen Universität in Prag. Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. 1901. Preis: 7 Mark. NB. Dieser Nummer ist ein Prospect der Verlagsbuchhandlung Paul Parey in Berlin SW. beigegeben. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZBLISCHAIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N- d. I Wien, Mai 1901. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten).!) Tribus: Andropogoneae. l. Ischaemum @Goebelii Hack. Perenne. Culmi ascendentes, graciles, ramosi, glaberrimi; vaginae inferiores ramorum vi a culmo solutae, summa arcta, glabrae; ligula membranacea, truncata, 1—2 mm Ig., glabra; laminae lanceo- lato -lineares, basi attenuatae, setaceo-acuminatae, planae, ad 12 cm Ig., 2—4 mm It., virides, laeves (etiam margine), pilis con- spersae v. glabrescentes, tenuinerves. Racemi in apice culmi ra- morumgue solitarii v. bini, ereeti, subgraciles, 4—5 cm Ilg., rhacheos erassiusculae articuli spicula sessili '/, breviores, acute trigoni, non nisi angulo exteriore ciliati, ciliis albis rigidiuseulis subereetis arti- eulo eire. 3-plo brevioribus, basi haud exeisi, apice ciliolati. Spiculae sessiles cum callo obtuso vix 1 mm longo pilis aequilongis stipato eire. 5 mm Ig., lineari-oblongae, asymmetricae, obtusae, pallide viri- dulae, superne violascentes: eluma I marginibus auguste implicata, flexuris infra apicem alato-marginatis unde gluma quasi truncata evadit, intus et superne 7-nervis, nervis reticulatis, laevis, in '/, inferiore versus flexuras nodulis 1—2 indistinetis notata, flexuris intus minute puberulis; II. Im aequans, ovata, acuta, mutica, dorso minute puberula; III. I®® aequans, hyalina, lineari-lanceolata, glabra, paleam aequilongam, floremque 2 v.rarius 2 fovens; gluma IV. quam II '/, brevior, ovato-oblonga, ad '/, usque bifida, lobis aeutiuseulis, glabra, aristam exserens in '/, inferiore orientem, perfectam, ad 10 mm Ig., columna eastanea glabra, quam subula laxe torta parunı breviore. Spiculae pedicellatae sessilibus parum breviores, pedicello quam articulus plus duplo v. triplo breviore ei simili fultae, ceterum sessilibus similes nisi gluma IV ex ipso apice breviter aristata. Ceylon: in humidis prope Colombo leg. Goebel. !) Die Original-Exemplare sämmtlicher hier beschriebener Arten sind in meinem Herbar vorhanden. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1901. 12 150 Die vorliegende Art habe ich nach cultivirten Exemplaren beschrieben, welche im Warmhause (Aquarium) des Münchener botanischen Gartens aus Samen, die Herr Professor Dr. Goebel aus Ceylon mitgebracht hatte, erzogen wurden. Dieselbe zeigt in ihren Blütentheilen einen auffallenden Grad von Variabilität. Die Aehrehen- trauben (Scheinähren) stehen bald einzeln an den Halmspitzen, bald zu 2; die sitzenden Aehrchen haben nicht selten 2 Zwitter- blüten (statt einer d und einer 9, wie es für die Gattung typisch ist), die 1. Hüllspelze ist bald mit je 1—2 seitlichen Knötehen ge- ziert, bald ohne solche, die gestielten Aehrchen sind bisweilen un- gegrannt und in Bezug auf das Geschlecht ihrer Blüten variabel (19, 1 2 oder 2 2 oder beide verkümmert). Ob diese starke Varia- bilität auch am Original-Standorte sich zeigt oder ob sie eine durch die Cultur unter beträchtlich verschiedenen Verhältnissen hervor- gerufene Erscheinung ist. müssen spätere Beobachtungen zeigen. Die neue Art hat keine sehr nahen Verwandten; am nächsten steht sie noch dem J. heterotrichum Hack. (in D.C. Mon. Phan. VI 220), welches aus Madagascar, den Comoren und Nicobaren bekannt ist, aber schon durch die eigenthümliche Art der Behaarung der Axen- glieder der Traube abweicht. Die äusserste Kante trägt steilere, aufrechte, gelbliche Haare, die beiden inneren hingegen sehr kurze, abstehende, weiche, weisse; auch die Callushaare sind hier röthlich- gelb; die IV. Spelze (Deckspelze der @ Blüte) ist blos kurz zwei- zähnig (bei /. Goebelii bis zur Mitte gespalten), die Granne nur undeutlich in Columna (unterer, dicht gewundener, brauner Ab- schnitt) und Subula (oberer, durch ein Knie getrennter, kaum ge- wundener Theil) gegliedert, auch sind die Aehrchen von ]. heter- otrichum bedeutend grösser, 9 mm lang. 2. Ischaemum nilagiricum Hack. Perenne? Oulmus (in specimine meo basi incompletus) geni- culato-adscendens, ut videtur, humilior, vix ultra 30 cm altus, folii- fero-ramosus, glaberrimus. Vaginae (praesertim summa) subventri- cosae, prope collum longe densiusque pilosae, margine eiliatae, nodis superioribus puberulae. Ligula brevis, truncata, ciliata. Laminae e bası subangustata lineari-lanceolatae, acuminatae, eirec. 10 em Ig., 8 mm It., utringue parce pilosae, margine + undulato laeves. Racemi 7—10 in paniculam corymbiformem densam obovatam con- gesti, circ. 4 cm IJg., erassiusculi, virides et rubro-suffusi; rhacheos fragilis articuli pediecillique spieularum primariarum spieculae medium subsuperantes, crassiuseuli, trigoni, basi haud exeisi, angulis omni- bus (exterioribus longius) eiliati, eiliis einereo-albidis, summis artieulo duplo brevioribus. Spieulae sessiles ovato-lanceolatae, cum eallo eirea 1 mm longo longiuscule barbato (barba callum duplo superante) 5—6 mm longae, hirsutae: gluma ] acute bidentata, marginibus inferne laxe, superne arete implicatis (flexuris non alatis), toto dorso pilis longiusculis einereis plus minusve hirsuta, 7-nervis, nervis pro- minulis; gl. II Ie® superans, ovata, subulato-acuminata, superne 151 carinata, carina pilosa, 5-nervis; IIL lineari-oblonga, I?” aequans, hyalina, glabra, paleam aequilongam acutam, floremque 7 fovens; IV quam II parum brevior, ad medium usque bifida, e sinu aristam emittens perfectam eirc. AO mm longam, eujus columna fusca intra glumas latens subula pallidiore triplo brevior est. Spieulae pedicellatae sessilibus simillimae, densius longiusque hirsutae, gluma I integra, acuminata, unicarinata. India orient. in montibus Nilgherries ad Canoor, 1800 m s. m. leg. Clarke 13—IIl. 1870 sub nro. 10791. : Diese Art ist in Hooker’s Flora of British India VII (1897) nicht beschrieben, auch ist Clarke’'s Nummer 10791 aus Canoor nirgends erwähnt, obwohl sonst dessen Sammlungen sehr sorgfältig benützt wurden. Sie ist von allen bekannten indischen Arten weit verschieden und gehört vielmehr in die Verwandtschaft des tropisch- amerikanischen I. latifolium Kunth, das freilich im Habitus schon durch hohen Wuchs, breite, kahle Blätter, schlanke Scheinähren mit nicht leicht zerbrechlicher Axe und spärlich gewimperten Gliedern von derselben abweicht, besonders aber durch den 2-3 mm langen linealischen, sternförmig gebärteten Callus der 1. Hülspelze, sowie durch die ungetheilte oder kurz zweizähnige 4. Spelze ver- schieden ist. Unter den indischen Arten ist nur /. petiolare Hack. wegen der zahlreich zusammengedrängten Scheinähren ähnlich, aber in den Merkmalen der Axenglieder und der Aehrehen weit ver- schieden. 3. Andropogon (Subgen. Schizachyrium) ingratus Hack. Perennis, caespitosus. Culmi erecti, subeompressi, glaberrimi, e nodis superioribus ramos floriferos solitarios v. binos culmo breviores signentes. Folia ad culmi basin aggregata, equitantia, glaucescentia fere glaberrima: vaginae compressae, carinatae; ligula brevissima, truneata; laminae e basi aequilata lineares, acutiusculae, planae v. laxe complicatae, ad 12 cmlg. 3 mm It., rigidulae, interdum prope basin eiliis sparsis longis obsitae, margine scabrae, tenuinerves. Racemorum spathae propriae angustae, obtusiusculae v..acutae, glahrae. pedunculum glabrum aequantes v. eo breviores. Racemi crassiusculi 4—5 em longi, canescenti-pilosi, artieulis crassis, ?/,spieulae aequanti- bus, angulis utrinque villis canescentibus sursum acerescentibus (summis articulum aequantibus) eiliatis dorso glabriuseulis v. superne parce pilosis, apice in appendicerm distinetum inaequaliter dentatum productis, ipsa basi pilis articulo duplo brevioribus einetis. Spieulae sessiles lineari-lanceolatae 6 mm Ig., pallide viridulae; gluma I sub- coriacea, acuta, integra, marginibus anguste implicata, fexuris scabris,. dorso plana, glabra laevis, 4-nervis; gluma II. I®® aequans, ovata, acuta, carinata, glabra; III. hyalina, ciliata, IV. °/,I° aequans, in- ferne membranacea. superne hyalina, ad medium usque bifida, arıstam e sinu emittens ad 20 mm longam perfectam, cujus columna e glumis longe exserta subula paullo brevior est. Pedicellus spieulae primariae artieulo simillimus; spieulae pedicellatae 5—6 mm Ig., 12* 152 lineari-lanceolatae, masculae, muticae, gluma I. 5—7-nervis, II. valde scabra, III. et IV. hyalinae, ciliatae. Stamina 3. Brasilia, provincia Minarum. Glaziou leg. a. 1891 sub nro. 18681. Die Schizachyrien bilden ein charakteristisches Element in der Vegetation der Campos Brasiliens; es waren bisher 9 Arten aus dieser Region bekannt; die vorliegende schliesst sich am nächsten dem A. Schottii Rupr. an, der jedoch weit zartere und mehr locker- blütige, weiss behaarte Scheinähren besitzt, dessen IV. Spelze fast bis zum Grunde gespalten und mit einer Granne versehen ist, deren Columna nicht aus den Hüllspelzen hervorragt; besonders aber weicht A. Schottii durch die sehr reducierten, nur 3 mm langen, geschlechts- losen, kurz gegrannten, gestielten Aehrchen ab. 4. Andropogon (Subgen. Heteropogon) goyazensis Hack. Perennis, caespitosus; innovationes extravaginales, florendi tempore breves, e gemmis villoso-squamatis ortae. Culmi erecti, subrobusti, 6—10 dm alti, simplices, 6—10 nodes, glabri. Folia quoad indumentum variabilia, glabra v. = hirsuta, sed squamae ad basin eulmi innovationumque semper villosae. Vaginae arctae, teretes; ligula ovata, obtusa, 3 mm Ig., glabra. Laminae e basi aequilata lineares, longe setaceo-acuminatae, planae, rigidae, erectae, livide virides, saepe purpurascentes, ad 15 cm lg, 5 mm It., margine scabrae, nervis haud prominentibus. Racemus crassiusculus, strietus, 5—6 em Ig., densissimus; rhacheos articuli inferiores glabri, super- iores ciliati, spieula eire. 5plo breviores. Spieularum paria 5—6 in- feriora homogama, d'‘, paria 5—6 superiora heterogama, quarum spieula sessilis @ linearis, cum callo 2 mm longo acuto brevibarbato 8 mm Ie., viridula: gluma I lineari-oblonga, obtusissima, margine convoluta, medio dorso suleo angusto exarata, versus apicem pilosa, tenuissime 7-nervis; II. I" aequans, oblongo-linearis, obtusa, Juxta nervum medium obtuse carinatum utrinque sulcata, margine crassius- culo implicato glabriuscula; III. quam I. subduplo brevior, ovata, hyalina, ciliata; IV. mox in aristam 6°5 em longam incrassata, cujus columna hirtula medio iterum subgeniculata vel undata subulam scabram superat. Aristae inter se non contortae. Palea brevissima ; antherae 3; 1 mm lg. Spiculae pedicellatae masculae, pedicellis circa 3 mm longis albo-eiliatis fultae, oblique ovato-lanceolatae, acutae, 10 mm Ig., subeontortae, virides et sordide violascentes: gluma I multinervis, hirsuta. Antherae 4 mm longae. Brasilia, provincia Goyaz, Glaziou nr. 22438, 22438 , 22571. Nahe verwandt mit A. leptocladus Hack. in D. C. Monogr. Phaner. VI. 589, aber während dieser eine zarte Pflanze mit starker Verzweigung des Halmes darstellt, hat A. goyazensis trotz seines viel robusteren Wuchses einen einfachen Halm; bei 4A. leptocladus ist die I. Spelze der sitzenden Aehrechen am ganzen Rücken kurz behaart, die der gestielten kahl; bei A. goyazensis sind gerade die letzteren behaart, die ersteren nur wenig gegen die Spitze zu. Auf- 153 fallend sind bei A. goyazensis die stark behaarten beschuppten Knospen am Grunde des Halmes, die ich an A. leptocladus nicht fand. Dennoch gibt es Exemplare des letzteren, die sich dem A. goyazensis nähern, z. B. Balansa 2982 aus Paraguay, das eine Mittelform darstellt. 5. Cleistachne teretifolia Hack. Culmus teres, glaberrimus. Vaginae arctae, teretes, glaberrimae. Ligula brevis, truncata, membranacea, dorso pilis longis stipata. Laminae prorsus teretes, junciformes, diametro eirc. 15 mm, plus quam 30 cm longae (apex deest), pagina superiore ad sulcum levem redacta, intus medullosae, ereetae, rigidissimae, glaucescentes, extus glaberrimae, superne ad margines sulci scabrae. Panicula ovato- oblonga, ampla, ad 25 cm Ig., ad 10 cm lata, laxiuscula, patula, rhachi laevi, ramis plerumque binis inaequalibus tenuibus glaberrimis, primario mox supra basin ramulos secundarios binos edente, quorum longiores iterum ramulosi, ad nodulos barbati, ad apiceem ramulorum tertianorum (pediallorum) spiculas paucas v. plures ferunt; pedicelli subterminales spieulas aequantes, reliqui eas superantes, omnes glabri v. infra apicem subpatelliformem parce pilosuli. Spiculae oblongae, 4:5 mm Ig., livide purpurascentes sed propter villos longos densosque canescentes: gluma I. oblonga breviter obtuseque acuminata, integra, chartacea, marginibus vix implicata, dorso calloque (eoque brevissimo obtusissimo) dense villosa, villis eire. dimidiam glumam aequantibus, sursum decrescentibus, 6-nervis; gl. II. I®® aequans, lanceolata, acutiuscula, obtuse carinata, 3-nervis, brevius villosa; III. paullo brevior, obovato-oblonga, acuminata, hyalina, subenervis, superne longiuscule eiliata, vacua; IV. III®® aequans, lineari-oblonga, hyalina, eiliata, basi trinervis, infra apicem acutiusculum aristam exserens eire. 6 mm longam scabram varie flexam et laxe tortam neque distinete geniculatam. Palea gluma subduplo brevior, oblonga, obtusa, apice ciliata. Angola: Campos de Humpata prope rivum Nene Ig. Newton (a. 1883). Die beiden bisher bekannten Arten (Ü. sorghoides Benth. und C. Stocksii Hook. f. haben flache Blätter, eine längliche, schmale, zusammengezogene Rispe, steif gewimperte Aehrchenstiele und eine vollständige, im unteren Theile gedrehte und gekniete Granne von etwa 20—24 mm Länge. Das Blatt von ©. Stocksii hat allerdings auch eine starke Mittelrippe, aber das von C.teretifolia besteht, damit verglichen, eben blos aus der Mittelrippe, an der nur sehr schwache Säume die Seitentheile der Spreite andeuten. Das ganze Innere dieses eylindrischen Blattes ist erfüllt von Wassergewebe, das ober- seits von einer zweischichtigen, kleinzelligen und diekwandigen Epidermis ohne Spaltöffnungen bedeckt ist. Die Gefässbündel liegen alle an der Peripherie und tragen nach aussen starke Scelerenehym- bündel; zwischen ihnen liegen schmale Bänder von Chlorophyll- Parenchyen. 154 Zur geographisehen Verbreitung des Melölotus polonicus (L.) Desr. Von ©. E. Schulz (Berlin). Linne beschrieb im Jahre 1753 eine neue Melilotus-Art, welche er Trifolium Melilotus polonicus nannte. Sie musste nach seiner Beschreibung durch die lanzettlichen Hülsen leicht kenntlich sein, geriet aber infolge ihrer Seltenheit allmählich in völlige Vergessenheit. Nur in den Werken von Gilibert und Besser') finden sich Spuren, die auf ein Vorkommen der fraglichen Pflanze in Polen hinweisen. Im Jahre 1867, also nach einem Zeitraume von weit über hundert Jahren nach der Aufstellung der Art, iden- tifiecierte Gruner einen Melilotus, welcher am kaspischen Meere wächst, mit Melilotus polonicus (1L.) Desr. Da er aber annahm, dass er in Polen nicht vorkommen könne und Linne diese kas- pische Art ohne Standortsangabe wohl mit einer Sendung polnischer Pflanzen erhalten habe, so machte er den Vorschlag, sie in Melklotus caspius umzutaufen. Auch ich vermochte in meiner Monographie für diesen Melilotus, der thatsächlich Linne's Trifolium Melvlotus polonicus ist, nur drei Fundorte zu constatieren, welche insgesamt dem Florengebiete des kaspischen Meeres angehören. Trotzdem konnte ich mich nicht des Gedankens erwehren, dass er zur polnischen Flora in näherer Beziehung stehe. Diese Vermutung wurde mir fast zur Gewissheit, als ich durch Herrn Dr. Woronin das Melilotus-Material des botanischen Museums der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Petersburg zur Revision bekam. In der wertvollen Sammlung fand ich elf Bogen mit Exemplaren des Melilotus polonicus (L.) Desr., zum Teil allerdings nur in Bruch- stücken oder kümmerlichen Formen, von verschiedenen neuen Standorten, die ich leider* nicht in meine Melilotus-Monographie habe aufnehmen können, da letztere bereits druckfertig war. Aus dem Material ergab sich, dass Melilotus polonicus (L.) Desr. zwar noch nicht wieder in Polen selbst, dessen Gebiet be- kanntlich zur Zeit Linne’s die Landschaften Galizien und Podolien umfasste und seinen südlichsten Punkt bei Jaorlik am Dnjestr erreichte, aufgefunden worden ist, aber sicher in der Nähe seiner Grenzen wächst. Herr Dr. Litwinow hatte die Liebenswürdigkeit, mich über einige Zettel aufzuklären, deren Aufschrift ich nicht enträtseln konnte. Mit Einschluss der drei Fundstellen des Melilotus polonicus (L.) Desr., welche ich schon in meiner Monographie erwähnt habe, sind nunmehr folgende Standorte er geworden, die ich, von Osten nach Westen geordnet, aufzähle: 1) Vgl. O.E. Schulz, Monographie der Gattung Melilotus, in Engler’s botanischen Jahrbüchern XXIX. 5. Heft, S. 704—706 (1901). A. Gebiet des kaspischen Meeres. 1. In litore astrabadensi legit Eichwald e. a. 1830. 2. Tureomania: Versus litus orientale maris caspii legit Karelin. — Auch im botanischen Garten in Petersburg 1839 aus Samen, die von dieser Oertlichkeit stammen, eultiviert. 3. In deserto caspioin montibus ArjagirlegitD.Graemiatinski. ‘— Wurde von hier durch Claus 1849 dem botanischen Museum in Petersburg mitgetheilt. 4. In deserto trans flumen Ural legit Borszezow 1857. 5. Prope Gurjew. — Ich habe nicht in Erfahrung bringen können, wer die Pflanze, die als Melilotus laxus vorliegt, hier sesammelt hat. Nach Litwinow ist sie von Steven so benannt worden. Trautvetter, welcher den Melsilotus polonicus (L.) Desr. nicht kannte, zog diesen Namen zu Melilotus wolgicus Poiret. Er ist also künftig in die Synonymie des Melilotus polonicus (L.) Desr. zu verweisen. Die Bezeichnung „Meltlotus laxus“ ist, bei- läufig bemerkt, sehr treffend, weil durch sie die charakteristische loekere und wenig (4—9-) blütige Inflorescenz unserer Art hervor- gehoben wird. 6. In litore septentrionali peninsulae Apscheron legit A.Goebel 18653—69. 7. Prope Baku legit Becker 1876. 8. In insula Swjatoi legit A. Brutschs 1864. B. Gebiet des schwarzen Meeres. 9. Prope Cherson in insulis arenosis ad ostium Tyrae (Dnjestr) legit N. Sredinski. — Von der genannten Oertlichkeit wurde ein Exemplar dem botanischen Museum in Petersburg durch Ed. Lindemann zugesandt. Da dieser Florist auf die Arbeit Gruners über Mellotus polomicus (L.) Desr. Bezug nimmt, welche im Jahre 1867 veröffentlicht worden ist, und Sredinski die Pflanze einige Jahre früher, übrigens in grosser Menge, dort gesammelt hat, so ist letzteres etwa um das Jahr 1865 geschehen. Der Standort erregt darum ein besonderes Interesse, weil er beweist, dass Melilotus polonicus (L.) Desr. auch am schwarzen Meere wächst, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, dass er auch an anderen geeigneten Localitäten im Bereiche dieses Meeres aufgefunden werde. Noch wichtiger ist er aber deshalb, weil er nahe dem ehemaligen Königreich Polen gelegen ist und die Brücke zwischen den Fundstätten am kaspischen Meere und den sagen- haften Standorten in Polen, von denen einer, Szklo, im Quellgebiet des Dnjestrs liegt, herstellt. Schliesslich sei erwähnt, dass unsere Art in der Zeit nach ihrer Aufstellung auch einige Male eultiviert worden ist, so von Pott, welcher sie im Jahre 1776 in eigener Cultur hatte. Er giebt Polen als Wohnort an. Es ist möglich, dass er die Angabe Linne nachgeschrieben hat. Jedenfalls wäre es sehr erwünscht, 156 zu erfahren, woher er die Samen bezogen hat. Leider habe ich sein Werk nicht einsehen können.') Ferner liegt ein eultiviertes Exemplar des Melilotus polonicus (L.) Desr., jedoch ohne Artbezeichnung, aus dem Herbarium des Grafen Rasumowski in Gorenki bei Moskau vor, welches 1798 bis 1823 bestand und von F. E. Fischer als Director verwaltet wurde. Die Abbreviation „G. A.“ auf dem Zettel bedeutet nach Litwinow, dass die Pflanze im „Jardin de I’ Acad&mie de Medeeine“, dem heutigen botanischen Garten der Universität Moskau, gezogen worden ist. Es ist aber anzunehmen, dass die Samen für diese Cultur nicht aus Polen, sondern vom kaspischen Meere stammen.) Es ergiebt sich mithin, dass die Angaben über die Ver- breitung des Melilotus polonieus (L.) Desr. noch recht mangelhaft sind. Vielleicht befinden sich in den Herbarien der russischen Universitätsstädte Odessa, Kijew, Charkow, Moskau u. s. w. noch Exemplare der merkwürdigen Pflanze, die wichtige Daten enthalten. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, die russischen Botaniker zu weiteren Forschungen anzuregen, das Verbreitungsgebiet des Melilotus polonicus (L.) Desr. klar zu stellen. Einige Materialien zur Moosflora des Orients. Von V. Schiffner (Prag). Spärlich fliessen die Quellen für die Kenntnis der Moosflora des Orients, und wir können heute noch behaupten, dass wenige entfernte Winkel des Erdballes existieren, die bezüglich ihrer Moos- fiora so mangelhaft bekannt sind, wie der uns so naheliegende Orient, mit dem Europa in fortwährendem Verkehr steht. Von den Länderstrichen des Orients macht davon nur das Kaukasusgebirge eine Ausnahme, welches auch bryologisch verhältnismässig sehr out durchforscht ist, nachdem zwei ausgezeichnete Bryologen dort ihr Augenmerk speeiell der Moosflora zuwandten, nämlich Dr. V. F. Brotherus (Helsingfors) und Dr. E. Levier (Florenz). Der Grund, warum über die orientalische Moosflora nur in grösseren Zeitintervallen kleine Mittheilungen in der botanischen Literatur auftauchen, mag wohl darin liegen, dass die greisgrauen Grim- miaceen und Tortula-Arten, die unscheinbaren Trichost.o- maceen- und die verstaubten iRasen der meist sterilen Hypna- ceen, welche hervorragenden Antheil nehmen an der Zusammen- 1) Johann Friedrich Pott, Index herbarii mei vivi. (Post fatum possessoris auctoritate haeredum imprimi ceuravit Dr. J. C. L, Hellwig.) Brunovici. 1805. 8°. (52 p.) 2) Von Melilotus polonicus Pallas habe ich jetzt Originalexemplare gesehen. Sie gehören teils zu Melilotus dentatus (W. K.) Pers., teils zu Melilotus officinalis (L.) Desr. 157 setzung der spärlichen Moosvegetation der wärmeren und trockenen Theile des Gebietes, einen Reisenden, der nicht speciell Bryologe ist, kaum sehr anlocken können. Es ist daher besonders anzu- erkennen, dass Hr. J. Bornmüller auf seinen orientalischen Reisen immer auch der bescheidenen Moosvegetation einige Auf- merksamkeit schenkt und stets einiges Material mitbringt, welches zwar immer nur einen kleinen, aber doch wichtigen und sehr will- kommenen Fortschritt unserer Kenntnis von der Moosflora des Orients bedeutet. Ich habe bereits früher in dieser Zeitschrift die Resultate der Untersuchung einer Collection von orientalischen Bryo- phyten mittheilen können, welche mir Hr. J. Bornmüller zur Bearbeitung übergeben hatte; dieselben stammten vorwiegend von einer persisch-türkischen Reise in den Jahren 1892, 1893.') Die Moose, deren Verzeichnis ich gegenwärtig vorlege, hat Hr. J. Born- müller fast alle auf seiner „dritten anatolischen Reise* im Jahre 1899 gesammelt, und hat derselbe überdies noch wenige bisher unbestimmt gebliebene Nummern von seinen früheren Orientreisen beigefügt. Besondere Novitäten sind von vornherein in einer solchen Colleetion nicht zu erwarten, denn obwohl unsere Kenntnis von der Moosflora des Orients bislang noch eine sehr lückenhafte ist, so wissen wir doch schon jetzt, dass sie fast vollkommen mit der des europäischen Antheiles des mediterranen Gebietes überein- stimmt. Aber dennoch ist gerade die orientalische Moosflora für uns von grösstem pflanzengeographischen Interesse wegen der Feststellung der Verbreitungsgrenzen unserer europäischen Arten, und da sie die Brücke bildet von unserer Moosflora zu der des Himalaya und Üentralasiens, welche noch Anklänge an unsere europäischen Verhältnisse aufweisen. In dem folgenden Kataloge der mir vorliegenden Pflanzen will ich nach den Standorten die Bezeichnung des betreffenden Exsiceatenwerkes und die Nummer (in Klammer) anführen, wobei „J. Bornmüller: Iter Anatolicum tertium 1899* abgekürzt wird wie folgt: It. Anat. III. Il. Hepaticae. 1. Riccia Bisehoffii Hüben. — Bithynia: in regione subalpina montis Keschisch-dagh (Olympi); in pratis alpinis, 1700 m. 22. V. 1899 (It. Anat. III. sine Nr.). 2. Scapania undulata (L.) Dum. — Bithynia: in regione sub- alpina montis Keschisch-dagh (Olympi); in pratis alpinis, 1500 bis 1600 m. 22. V. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3602). !) V. Schiffner, Musei Bornmülleriani. Ein Beitrag zur Kryptogamen- flora des Orients (Oesterr. bot. Zeitschr. 1897, Nr. 4). — Ausserdem habe ich noch einen Beitrag zur orientalischen Kryptogamenflora veröffentlicht: Ueber die von Sintenis in Türkisch-Armenien gesammelten Kryptogamen (Oesterr. bot. Zeitchr. 1896, Nr. 8). 158 Anmerkung. Diese Pflanze wurde von Hrn. Stephani als Madotheca platyphylla bezeichnet, was um so unbegreiflicher ist, als mir der einzige vorhandene Rasen zur Untersuchung vorlag, der aber keine Spur von Madotheca enthält. 3. Madotheca rivularıs N. ab E. — Phrygia: Akscheher (Wilajet Konia), in regione alpina montis Sultan-dagh; in faueibus, 1800 m. 16. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3601). Anmerkung. Ist eine etwas zarte und schlaffe Form, wie solche auch bei uns bisweilen gefunden werden. Hr. Stephani hielt diese Pflanze für M. platyphylla, zu welcher sie gewiss nicht gehört. II. Musei frondosi. 4. Fissidens taxifolius (L.) Hed. — Caucasus: in collibus prope Batum; ster. 13, III. 1889 (It. Anat. III. Nr. 3611). 5. Trichostomum Ehrenbergiv Lorentz. — Persia austro-orient., prov. Kerman, prope Kerman, ca. 2000 m; ster. 1892 (J. Born- müller: Iter Persico-tureieum 1892—1893, sine Nr.). Anmerkung. Die vorliegende Pflanze ist eine abnorm grosse Form eines augenscheinlich sehr nassen Standortes, die schlafferen Formen von Didymodon giganteus (Greheebia cataractarum) habi- tuell nieht unähnlich ist. Die Stämmcehen sind 8—10 em lang und gegen die Basis zu ganz entblättert. Der oben angeführte Standort ist der östlichste bisher bekannte; bisher war diese Pflanze nur im europäischen Mediterrangebiet und vom Sinai nachgewiesen worden. 6. Tortula inermis (Brid.) Mont. — Bithynia: ad Brussa, in rupibus vallis „Gögdere*, ca. 200 m; ce. fr. una cum Tortula mon- tana et T. murali var. rupestris. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3621, 3622 p. p., 3625 p. p.). 7. Tortula montana (N. ab E.) Lindb. — Bithynia: ad Brussa, in faucibus Gögdere, ca. 200 m; ster. cum Tortula inermi et T. murali var. rupestris. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3626, 3622 p. p., 3625 p. p. — ce. fr. 3627P). 8. Tortula muralis (L.) Hed. var. rupestris Schultz. — Bithynia : ad Brussa, in faucibus Gögdere, ca. 200 m, c, fr. cum T. inermi et T. montana. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3622, 3626®). 9. Tortella squarrosa (Brid.) Limp. — Caueasus: in collibus ad Noworossiisk cum Grimmia pulvinata, ea. 50 m. ster. 20. II. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3608 p. p.). 10. Grimmia pulvinata (L.) Sm. — Caucasus: in collibus ad Neworossiisk, ca. 50 m; ce. fr. 20. III. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3608). — Bithynia: ad Brussa, in faueibus Gögdere, ca. 200 m; e. fr. (It. Anat. III. Nr. 3631, 3634 p. p.). 11. Grimmia leucophaea Grev. — Bithynia: ad Brussa, in faucibus Gögdere, ea. 200 m; e. fr. 2. VI. 1899 (It. Anat. II. Nr. 3630). 159 12. Grimmia orbicularıs Bruch. — Bithynia: ad Brussa, in faueibus Gögdere, ca. 200 m; ce. fr. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3632, 3633). 13. Grimmia orbicularis Bruch var. Persica Schffn. in Oesterr. bot. Zeitschr. 1897, Nr. 4. — Phrygia: Sultan-dagh, in saxosis et rupestribus prope Akscheher (Wilajet Konia), 1100 m; ce. fr. jun. 18. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3638). 14. Orthotrichum anomalum Hed. — Bithynia: ad Brussa, in valle Gögdere, ca. 200 m; ce. fr. 30. V. 1899 (It. Anat. II. Nr. 3636). 15. Orthotrichum cupulatum Hoffm. — Bithynia: ad Brussa, in faueibus Gögdere, ca. 200 m; e. fr. cum Tortula montana. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3627). 16. Orthotrichum rupestre Schleich. — Bithynia: in valle Gögdere prope Brussa, ca. 200 m; ce. fr. cum Grimmia pulvinata. 30. V. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3634, 3635). 17. Bryum alpınum Huds. — Phrygia: Akscheher (Wilajet Konia); in regione alpina montis Sultan-dagh, in jugis supra Trihai, 1900 m; ster. inter Philonotidis fontanae var. 9. VII. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3617). 18. Bryum capillare L. — Bithynia: in rupestribus vallis Gögdere prope Brussa, ca. 200 m; ce. fr. partim cum Grimmia pulvinata. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3624). — Ibidem. 30. V. 1839 (kt. Anat. IIL Nr. 3637). 19. Mnium Seligert Jur. — Üaucasus: in eollibus ad Batum; ster. 13. III. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3609). 20. Philonotis calcarea (Br. eur.) Schmp. var. seriatifolia Schffn. n. var. — Rasen kräftig, nicht stark verfilzt, zerfallend. Pflanzen mit wenigen verlängerten Aesten oder ganz unverzweigt, nicht quirlästig. Spitzen etwas sichelförmig gekrümmt. Blätter einseitswendig, ausgezeichnet fünfreihig (besonders im feuchten Zustande). Sonst mit Ph. calcarea übereinstimmend und wie diese kalkbewohnend. Leider völlig steril. Möglicherweise ist diese interessante Pflanze eine eigene Art, die zu Ph. calcarea in ähnlichem Verhältnisse steht wie Ph. seriata (Mitt.) Lindb. zu Ph. fontana (L.) Brid. Phrygia: in regione subalpina montis Sultan-dagh prope Akscheher (Wilajet Konia), 1400 m; ster. cum Hypno commutato. 25. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3614). 21. Philonotis fontana (L.) Brid. — Phrygia: Akscheher (Wilajet Konia), in regione alpina montis Sultan-dagh, in jugis supra Trihai, 1900 m; ster. cum Bryo alpino. 9. VII. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3617). Anmerkung. Dies isteine höchst merkwürdige Form! Zwischen Alpenkräutern ganz niedrige Rasen bildend von fast Bryum-ähnlichem 160 Habitus. Vielleicht ist die Pflanze verkümmert, weshalb ich sie nicht mit einem besonderen Namen bezeichnen will; dass sie trotz ihres fremdartigen Aussehens zu Ph. fontana gehört, scheint mir nach den übereinstimmenden anatomischen Details nieht zweifelhaft. 22. Philonotis rigida Brid. — Caucasus: ad Batum, in colli- bus; ec. fr. ma. 35. 111. 1899 (ft. Anat. HL. Nr. 3610). 23. Fontinalis antipyretica L. — Phrygia: in regione sub- alpina montis Sultan-dagh prope Akscheher (Wilajet Konia), 1300 m; ster. 16., VI. 1899 (It. ‚Anat. III. Nr. 3613). 24. Leucodon sciuroides (L.) Schwgr. — Bithynia: ad Brussa, in faueibus vallis Gögdere, ca. 200 m; ster. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3623). 25. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüben. — Üaucasus: Noworossiisk, in ceollibus, ea. 50 m; ster. 20. III. 1899 (It. Anat. 113! Nr. 3605, 3607): 26. Anomodon viticulosus (L.) Hook. et Tayl. — Caucasus: in collibus ad Noworossiisk (ad Pontum), ca. 50 m; ster. (It. Anat. III. Nr. 3604). 27. Thuidium pseudotamariscı Limp. — Caucasus: in collibus ad Batum; ster. 13. III. 1898 (It. Anat. III. Nr. 3612). 23. Homalothecium sericeum (L.) Br. eur. — Bithynia: in regione inferiore montis Keschisch-dagh (Olympi), supra Brussa, in faueibus Gögdere, 200 m. 2. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3620, 3629). — Palaestina: ad muros Hierosolymae; ce. fr. 20. V. 1897 (Iter Syriacum 1897. Nr. 995). 29. Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. — Phrysgia: Akscheher (Wilajet Konia), in regione alpina montis Sultan-dagh, in jJugis supra Trihai, 1800—1900 m; ster. 9. VII. 1899 (It. Anat. IN. Nr. 3616). 30. Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. var. fallax (Philib.) Breidl. [= Homalothecium fallax Philib.] — Bithynia: Mudania, in rupestribus; ster. 10. V. 1899 (It. Anat. II. Nr. 3618). 31. Brachythecium rivulare Br. eur. — Bithynia: in regione inferiore montis Keschisch-dagh (Olympi) supra Brussa, ad fontem, 500 m; ster. 18. V. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3615®). — Libani in regione alpina Jugi Sanin, 1600 m; ster. forma ceuriosissima, Rhyncho- stegii rusciformis formis gracilioribus habitu haud dissimile. 22. VI. 1897 (Iter Syriacum 1897. Nr. 995®). 32. Brachythecium velutinum (L.) Br. eur. — Caucasus: ad Noworossiisk, in collibus, ca. 50 m; ster. socio Hypno cupressi- formi. 20. III. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3606 p. p.). 33. Eurhynchium cerassinervium (Tayl.) Br. eur. — Bithynia: ad Brussa in valle Gögdere, ca. 200 m; ster. 2. VI. 1899 (It. Anat. II. Nr. 3628). 161 34. Eurhynchium Swartzii (Turn.) Curn. — Üaueasus ocei- dentalis: ad Batum in collibus in consortio T’huidii pseudotamarisci, ster. 13. III. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3612®). 35. Rhynchostegium rusciforme (Neck.) Br. eur. — Bithynia: in fontanis montis Keschisch-dagh (Olympi), supra Brussa, ca. 500 m; ster. 18. V. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3615). 36. Amblystegium fallax (Brid.) Milde var. spinifolium (Schmp.) Limpr. — Bithynia: Brussa; in regione inferiore montis Olympi; 500 m; ster. in consortio Drachythecii rivularıs et Fehynchostegvi rusciformis. 18. V. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3615°). 37. Hypnum commutatam Hed. — Phrygia: Akscheher, Sultan- dagh, 1400 m; ster. parce inter Philonotis calcarea var. seriati- folia. 25. VI. 1899 (It. Anat. III. Nr. 3614°). 38. Hypnum cupressiforme (L.). —Caueasus: ad Noworossiisk, in eollibus, ca. 50 m; ster. 20. III. 1899 (It. Anat. III. 3606 et 3607 p. p.). Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Uyclostigma. Mit besonderer Berücksichtigung der Verbreitung der Arten in der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von Marie Soltokovie (Wien). (Mit 2 Tafeln [III u. IV] und 2 Karten). Durch Kusnezow') wurde in den letzten Jahren die Gattung Gentiana einer monographischen Bearbeitung unterzogen, bei der es sich naturgemäss in Anbetracht des Artenreichthums dieser Gattung zunächst um eine Klarstellung der Artengruppen und der wichtigsten Artentypen handelt. Durch Wettstein?), Jakowatz°), Ronniger‘) wurden dann einzelne Artengruppen eingehender monographisch durchgearbeitet und bezüglich der Ausgliederung von Formen, der Verbreitung derselben und ihres entwicklungs- !) Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. 1894. — Acta horti Petropol. Tom. XV. fasc. 1. et 2. (1896 —1898). 2) Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Endo- tricha Froel. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang von Dr. R. v. Wettstein. In Denkschriften der Wiener Akademie der Wissenschaften, 64. Band. 1896. — Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Eindotricha. Oest. bot. Zeitschrift. 1900. ®) Die Arten der Gattung Gentiana Section Thylacites Ren. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang von cand. phil. A. Jakowatz. Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Band 108, Abth. I. 1899. *) Vergl. C. Ronniger in Verhandlg. der zoolog.-botan. Gesellschaft, ar XLXX. S. 1, undin Dörfler J. Schedae ad herb. norm. Cent. XXXVIL. p. 217 — 263. 162 geschichtlichen Zusammenhanges soweit als möglich klargestellt. Ich versuchte es, im Anschlusse an diese Arbeiten die im Titel dieser Abhandlung genannte Gruppe in analoger Weise einer Klar- stellung zuzuführen. Es ist allgemein bekannt, dass die Arten dieser Gruppe bisher systematisch durchaus nicht klargestellt waren, ob- wohl in jüngster Zeit durch die Arbeiten G. Beck’s') und J. Kerner’s?) werthvolle Beiträge zur Kenntnis dieser Artengruppe geliefert wurden. Was den Vorgang bei meinen Untersuchungen anbelangt, so trachtete ich zunächst auf Grund eines möglichst reichen Materiales zu einer unbefangenen Unterscheidung derjenigen Typen, die füglich als Arten bezeichnet werden könnten, und ihrer Verbreitung zu gelangen. Der specielle Theil dieser Abhandlung ist der ausführ- lichen Behandlung dieser Arten gewidmet. Bei der Aneinander- reihung der Beschreibung der einzeinen Arten nahm ich auf die morphologische Aehnlichkeit der Arten untereinander und auf die sich mir unwillkürlich aufdrängenden, ihre Verwandtschaft betreffen- den Erkenntnisse Rücksicht. In einem getrennten Abschnitte trachtete ich schliesslich, die theoretischen Anschauungen, zu welchen mich die Beschäftigung mit dieser Artengruppe brachte, klarzulegen. Da mir naturgemäss das Materiale nicht aus allen in Betracht kommen- den Gebieten in gleichem Reichthume zur Verfügung stand, war ich bestrebt, die Verbreitung der Arten speciell für das Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie möglichst genau festzustellen, während ich für die anderen Florengebiete die Verbreitung nur summarisch angegeben habe. Dieser Vorgang ist sachlich auch in- sofern gerechtfertigt, als gerade die geographische Verbreitung der betreffenden Arten im Bereiche der österreichisch-ungarischen Monarchie die interessantesten Verhältnisse darbietet. Es stand mir für meine Arbeiten das Materiale aus folgenden Herbarien zur Ver- fügung: 1. Herbarium der k. k. Universität in Wien. 2. Herbarium A. Kerner in Wien. 3. Herbarium der botanischen Abtheilung des k. k. natur- historischen Hofmuseums in Wien (Leiter: Custos A. Zahl- bruckner). 4. Herbarium des botanischen Museums in Florenz. 5. Herbarium der Universität in Coimbra. 6. Herbarium Dr. E. de Haläcsy in Wien. 7. Herbarium Dr. A. v. Hayek in Wien. Für die Erlaubnis der Benützung dieser Herbarien bitte: ich hiermit die Leiter, respective Besitzer der betreffenden Sammlungen meinen Dank entgegennehmen zu wollen. !) Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina. I-III. 1886—1887. S. 130 und IX. S. 25. 1898. 2) Gentiana verna und Gentiana aestiva (Schm.) R. et Schult. Von J. Kerner. Oest. bot. Zeitschrift XLIX. Jahrg. (1899). 163 Angaben über Synouyme, Abbildungen, Exsiecaten habe ich nur dann gebracht, wenn ich selbst die betreffenden Bücherstellen nachgeschlagen, respective die betreffenden Herbarexemplare ge- sehen habe. Die vorliegende Arbeit wurde von mir unter Anleitung und theilweiser Mithilfe des Herrn Prof. R. v. Wettstein ausgeführt. welchem ich nicht nur hiefür, sondern auch für die Erlaubnis der Benützung, respective für die Vermittlung aller für die Arbeit noth- wendigen Behelfe zu Dank verpflichtet bin. I. Die wichtigeren Merkmale, welche den perennen Arten der Seetion Cyclostigma aus der Gattung Gentiana ge- meinsam sind. Die zu der hier bearbeiteten Gruppe zählenden Pflanzen sind - kleine, perennierende Kräuter, welche eine Höhe von 3 bis höchstens 15 em erreichen. Ausser den blühenden Stengeln findet man bei allen Arten der Gattung Innovationssprosse, die normaler Weise in einem folgenden Jahre zur Blüte gelangen können. Die Höhe dieser beträgt '/,—7 em. Nachdem die in Betracht gezogenen Pflanzen in Bezug aut die Ausbildung der Blätter und der Narbenlappen am meisten dif- ferieren, werden die diesbezüglichen eingehenderen Angaben in der Bestimmungstabelle und in der Beschreibung der einzelnen Arten angeführt werden. Die Blätter sind bei allen Arten stiellos. Bei Gentiana Bavarıca sind sie nach unten hin oft derart verschmälert, dass sie scheinbar sestielt sind. Der Kelch ist bei allen Arten geflügelt und fünfzähnig. Die Zähne sind unter einander gleich lang und spitz. Die Buchten der Kelehzähne sind spitzwinkelig bei einigen, abgerundet bei anderen Arten. Die Breite der Kelchflügel, sowie die Form der Kelehbuchten und die bei einzelnen Arten vorkommende Verbreiterung des Kelches und seiner Flügel um die Mitte derselben scheinen mir bei den einzelnen Arten, respective bei einzelnen Exemplaren einer Art in einem gewissen Zusammenhang mit der Form und Beschaffenheit des Blattes zu stehen. Die Entstehung der Kelchflügel dürfte nach den von mir ge- machten Wahrnehmungen nicht bei allen Arten auf dieselbe Weise vor sich gegangen sein. Ich fand bei Gentiana angulosa und den ihr nahestehenden Arten an der Unterseite der Blätter die Mittel- rippe flügelartig hervortretend. Bei Gentiana Tergestina und den ihr sehr ähnlichen unter den Formen der Gentiana verna tritt der Mittelnerv nicht in der oben bezeichneten Weise hervor; ich fand 164 aber obere Stengelblätter, deren Rand umgebogen war und am Buge wie eingezogen erschien. Ich konnte darüber hauptsächlich wegen mangelnden Materiales keine abschliessenden Untersuchungen an- stellen, erwähne aber diese Beobachtungen, weil sie vielleicht zu weiteren Untersuchungen über den Gegenstand, dort, wo sie an lebenden Pflanzen gemacht werden können, Anregung geben. Auch das Vorhandensein eines dünnen, farblosen Häutchens in den Kelch- buchten der Gentiana angulosa und Gentiana Pontica'), welches ich bei Gentiana Tergestina nicht fand, steht möglicherweise mit der Verschiedenheit der Kelehkantenbildung im Zusammenhange. Die Blumenkrone entspricht in Bezug auf ihre Form bei allen Arten dem Begriffe „stieltellerförmig“. Sie besteht aus einer den. Kelch überragenden, anscheinend gleich weiten Röhre, welche oben in eine kreisförmige fünftheilige Verbreiterung übergeht. Die fünf Zipfel.dieser sind abgerundet oder spitz, ganzrandig oder fein gesägt. Zwischen je zwei Zipfeln befinden sich zwei mehr oder weniger spitze, den fünfgrossen Blumenkronenblättern an Gestaltund Farbe gleichende Zähnchen. An deren äusseren, gegen die grossen Zipfel der Blumen- krone gewendeten Rändern beginnt eine in das Innere der Blumen- kronenröhre verlaufende, nach unten schmäler werdende, weiss ge- färbte Falte, so dass die Blumenkronenröhre eigentlich nur scheinbar gleich weit, in Folge dieser Faltung sich nach oben hin allmälig erweitert, also trichterförmig ist. Der Fruchtknoten ist etwa fünf- bis zehnmal so lang als breit und besitzt dort, wo er an den Blütenstiel ansetzt, eine bei den einzelnen Arten mehr oder weniger deutlich hervortretende ring- förmige Verbreiterung. Jedes der zwei Fruchtblätter verschmälert sich nach oben hin allmälig und bildet den 3-12 mm langen Griffel, welcher sich oben zu einer trichter- bis scheibenförmigen Narbe erweitert. Dieser Form der Narbe wegen wurden die hieher gehörigen Pflanzen zuerst von Grisebach, später von Kusnezow mit dem Namen Cyclostigma belegt. Bei allen Arten sind zwei solche Narben vorhanden, liegen aber so dicht an einander, dass sie bei flüchtiger Betrachtung für eine angesehen werden könnten. Der Rand der Narbe ist in für die einzelnen Arten charakteristischer Weise in mehr oder weniger regelmässige, mit Papillen besetzte Lappen aufgelöst. Die Filamente der fünf der Kronenröhre angewachsenen Staubgefässe entspringen beiläufig der Mitte derselben und sind bei 3—7 mm, die Antheren bei 2—5 mm lang. Die Antheren springen nach aussen auf. Die Stengel sind einblütig, die Blütenstiele grundständig. Von Gentiana angulosa, @. Tergestina und @. verna sah ich auch Exem- !) Ueber das Vorkommen einer derartigen Membran bei anderen als den hier genannten Arten der Gruppe vgl. G. Nevadensis. 165 plare, bei welchen einer Blattrosette zwei bis vier blühende Stengel entsprangen. Die Farbe der Blüten ist bei allen Arten tief blau. Bei allen Arten kommen gelegentlich Exemplare mit weissen Oorollen vor, welche zuweilen einen Stich in’s Gelbliche aufweisen.') Der Same aller Arten ist ellipsoidisch, im trockenen Zustande erscheint er, bei Vergrösserung betrachtet, netzig-grubig. Die perennen Arten der Section C’yclostigma gehören fast ausschliesslich der alpinen und subalpinen Region an, nur Gentiana verna findet sich auch in der Ebene. Nach A. Kerner,’) Knuth,’) Löw,‘) Hermann Müller’) besitzen unter den Arten der Gattung Gentiana diejenigen der Section Cyelostigma den ausgebildetsten Typus der Blumenkrone, welcher ausschliesslich der Bestäubung durch Schmetterlinge und andere langrüsselige Inseeten angepasst ist. Die Gestalt der Kronen- röhre in Verbindung mit der oben besprochenen Ausbildung der Narbe schützt die Blüten einerseits vor dem Besuche anderer In- secten als der genannten und befördert denjenigen der letzteren, indem in Folge der Verbreiterung der Narbe der Kronenschlund derart ver- schlossen wird, dass nur der dünne Rüssel der Schmetterlinge und anderer langrüsseliger Insecten eindringen kann, um den am Grunde des Fruchtknotens ausgeschiedenen Honig zu erreichen. Nach den Beobachtungen von H. Müller (Alpen) °) und Mac Leod (Pyre- näen)’) ist Macroglossa stellatarım, der Taubenschwanz, einer der fleissigsten Besucher unserer Enziane. Ich fand, dass in längere Papillen ausgehende Narbenränder bei den auf höheren Standorten und in nördlicheren Breiten vor- kommenden Arten der Section Cyelostigma eigenthümlich sind. Daraus glaube ich schliessen zu dürfen, dass diese Einrichtung dem umso sichereren Festhalten des Pollens dient, weil die Befruchtung durch Inseeten in diesen Gegenden relativ seltener und auf eine kürzere Zeitperiode beschränkt ist. Auch die Ermöglichung der Auto- gamie könnte dadurch bezweckt werden, indem durch die Wölbung der Narbenlappen nach aufwärts eine Senkung, und somit An- näherung der Papillen an die Antheren erreicht wird. !) Vgl. darüber auch die Mittheilungen Eichenfeld’s und Fritsch’s in Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVII. S. 113 u. 114. *) Schutzmittel der Blüten gegen unberufene Gäste. 1879. S. 9, 2.81, 58. — Pflanzenleben, II. Band. S. 193, 204, 214, 215, 300, 310. 3) Handb. d. Blütenbiologie. 1898/9. II. Band. 2. Theil, S. 72, 75, 79. *) Blütenbiologische Floristik. 1894. $. 23, 25, 26, 48, 62, 67, 76. °) Alpenblumen, ihre Befruchtung durch Inseeten und ihre Anpassungen an dieselben. Leipzig 1881. S. 337—342; 348—349, 6) H. Müller, 1. c. 7) Löw, 1. e. 8. 67. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1901. 13 166 II. Bestimmungstabelle. Blätter am Grunde der blühenden Sprossezu deutlichen Blatt- rosetten vereinigt, welche aus Blattpaaren von auffal- lend VERFOR PN ORT Grösse bestehen. DSL Bee ähnt. nen Blätter am Grunde der blühenden Sprosse von einander entfernt, oder, wenn sie Rosetten bilden, die Blätter derselben von nahezu and) eicher Grösse. N Narbenrand Ks oder gelappt. Rosettenblätter spitz.2) Narbenrand in kegelförnige, nicht abgestumpfte Zähne aus- gehend, welche mit vereinzelten kurzen, selten mit zahlreichen langen Papillen besetzt sind. Europäische Arten. Rosettenblätterstumpf!) Narbenrand in kegelförmige, an der Spitze abgestumpfte Zähne ausgehend, welche in ziemlich regelmässigen Abständen mit kurzen Papillen besetzt sind. Asiatische Pflanze. Blatt drei- bis viermal so |Blätter um die Mitte am lang als breit, spatel-| breitesten, spatelförmig. förmie. 5 G. verna L. G. angulosa M. B. nahe dem Grunde am lineal-lanzett- lich. @. Tergestina Beck. Blätter Blatt ein- bis zweimal so breitesten, lang als breit, eiförmig, nach oben hin verschmälert. @. Pontica Solt. ?) Wenn auch bei @. verna ausnahmsweise an der Spitze abgerundete Blätter vor- kommen, so wird doch bei Be- achtung der übrigen Angaben einfehlerhaftes Bestimmen aus- geschlossen sein. 1) Die folgenden Angaben be- ziehen sich auf die längsten Blätter der Rosetten. Eatnosenen a. nie Verhältnis zwischen der Länge u. Breite der Blätter beiläufig 4:1. Papillend. Narben- lappen lang. Verhältnis zwischen der Se und Breite der Blätter beiläufig 2:1. Zähne, resp. Lappen des Narbenrandes mit kurzen Papillen besetzt oder gar nicht papillös. KeineBlattroset- Blätter?) lineal, der blühenden Sprosse vor- |ten am Grunde der spitz, Rand derselben handen. blühenden Sprosse | trockenhäutig, papillös. vorhanden. @. pumila Jacg. Blätter nach unten hin keulenförmig verschmälert, ohne trockenhäuti- gen Rand, das oberste unmittelbar unter d. Blüte stehende Blatt am längsten. @. Bavarica L. Blätter rhombisch, kurz zugespitzt, Rand derselben papillös. G. brachyphylla Vill. Blätter lineal, ab- gerundet, Rand nicht trockenhäutig und nicht papillös. Blätter eiförmig nach Rostani Reut. unten hin verschmälert, Rand derselben gar nicht oder nur wenig papillös. @. Favrati Rittener. |Blätteroval-lan- zettlich, in eine scharfe Spitze ausgehend, mit stark papillösem, häuti- sem Rande, an den blühenden Sprossen einander dachziegel- artig deckend. — @. Terglowensis Hacq. Blättereiförmig. Rand derselben papillös. Kelch- zähne durch eine weiss- liche, querabgestutzte Membran verbunden. @. Nevadensis Solt. 3) Bei @. pumila u. @. KRostani sind die Blätter am Grunde der blühenden Sprosse nur höchst selten rosetten- artig gehäuft. | 167 III. Besprechung der einzelnen Arten, 1. @. angulosa, Marsch. a Bieb. Fl. Taurie.-Caue. I. p. 197 (1808). Der oberirdische Theil der Pflanze sammt der Blüte ist 4—10cm hoch. Bei der Fruchtreife verlängert sich der Blütenstiel bedeutend. Die blütenlosen Sprosse sind bis 3 cm hoch. Am Grunde der Stengel bilden die Blätter Rosetten. Jeder Blattrosette entspringt ein Blütenstengel, selten kommen zwei oder drei aus einer Rosette hervor. Die Blätter einer Rosette sind ver- schieden gross, die Grössenunterschiede aber nicht so bedeutend wie bei @. verna und G. Tergestina. Die Blätter sind spatelig, die längeren oft fast lineal; in beiden Fällen sind sie aber am oberen Ende abgerundet. Der Rand der Blätter ist gar nicht papillös oder gleichmässig mit kurzen flachen Papillen besetzt. Die längsten Blätter der Rosetten sind 1—3 em lang. Die Länge der Blätter beträgt im Allgemeinen das Zwei- bis höchstens Vierfache der Breite. Die stengelständigen Blätter, von welchen ein bis drei Paare vorhanden sind, sind den Rosettenblättern gleich gestaltet, aber kleiner. Auf der Unterseite sind sie längs der Mittelrippe 1—3 mm breit geflügelt. Auch an den Rosettenblättern ist die Mittelrippe ziemlich stark und tritt auf der Unterseite der Blätter auffallend erhaben hervor. Der Kelch ist manchmal zum Theil violett. Er ist 1'/,—3 cm lang. Die Flügel desselben sind in der Mitte verbreitert; an der breitesten Stelle bei 5 mm breit. Die Kelehzähne sind 7 mm bis 1 cm lang, am Rande wenig papillös. Die Buchten der Kelchzähne sind stumpf. Der Fruchtknoten ist nicht gestielt und 2'/,—3 em lang. Der Griffel ist 5—8 mm lang. Der Narbenrand geht in kegel- förmige, meist abgerundete oder abgestutzte Enden aus, welche in ziemlich regelmässigen Abständen mit kurzen Papillen besetzt sind. Wichtigste Synonyme: G. angulosa, Don, Syst. of gard. and bot. IV. P 191 (1837) pr. p. — Sehult. Syst. veg. VI. p. 159 (1820) pr. p. G. angulosa, forma typica, Beck, FI. v. Südbosn. HL 3.330 (1886— 1887). G. verna ß alata, Boissier, Fl. orient. Vol. IV. S. 73 (1879) pr. p G. verna y alata, Griseb., Gen. et spec. Gent. p. 263 (1839) pr. p @. verna «) angulosa, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV (1894) p. A pr. p. (+. verna y angulosa, Wahlenbg., Fl. carp. p. 74, Nr. 246. (1814) pr. p- Exsiccaten: Karelin et Kiriloff, Plant. exs. Nr. 324. — Kolenati, Fl. Transeaue. Nr. 2011. — Sintenis, Iter orient. 1892. Nr. 4003 pr. p. Abbildungen: Marsch. a Bieb. Cent. Taf. 47. — Vgl. Taf. III. Fig. 5; Tas. IV. Fig. 1: Geographische Verbreitung: Gebirge von Centralasien bis zum Kaukasus. 13* 168 4 Von mir untersuchte Exemplare: Caucasus (Busch, Steven, Radde, Smirnoff). — Kaepes Dagh. Prov. Karabagch (Kolenati). — Persia bor. (SZovits) Schlucht Syrlitan (lg. ?). — Songarei (Karelin et Kiriloff). — Songarei. Maralschachu (Schrenk). — Lazistan bei Djimil (Balansa)'). — Altai (Gebler, Meyer, Besser, Ledebour et Mardofkin). — Dahurien (Tur- czaninow). Tarbagatei (Schrenk). — Tarbagatei. Tschecharak Assu (Karelin et Kirilo ff). — Werschmudinsk (Turezaninow). — Mongoliabor. Kosegol (lg. ?). — Paphlagonia. Wilajet Kastam- buli. Tossia. (Sintenis). Die Benennung der Pflanze hatte zur Folge, dass dieser Name theilweise auf Gentiana verna übertragen wurde, indem die von M. B. angegebenen Standorte unberücksichtigt gelassen oder ohne- weiters jenen der @. verna heigesellt wurden. Zum ersten Male findet sich diese Vermengung bei Wahlenberg.’) Dieser stellt in seiner Fl. carp. @. angulosa als @. verna y G. angulosa unter Gentiana verna und fügt den kaukasischen Standorten M. B.’s Stand- orte aus den Karpathen hinzu. Später wurde die Breite der Kelch- flügel zumeist als Unterscheidungsmerkmal angesehen, und da dieses Merkmal nicht constant, sondern bei beiden Arten sehr variabel ist, wurde @. verna mit G. angulosa fast allgemein verwechselt. Die G. verna der Karpathen und jene von den Standorten in Böhmen, sowie die aus dem Gesenke zeigt zwar Annäherung an @. angulosa, ist aber doch nicht dieselbe Pflanze. Von @. Tergestina ist @. an- gulosa, wie aus der Beschreibung dieser Arten ersichtlich, fast leichter zu unterscheiden als von @. verna. Von G. verna unter- scheidet sich G. angulosa insbesonders durch die stumpfen, dünn- häutigen und daher an Herbarexemplaren stets runzeligen Blätter. Da ich von @. angulosa kein reichliches Materiale sah, kann ich über die Variabilität der Art nichts aussagen. 2. @. Pontica, Solt. spec. nov. Der oberirdische Theil der Pflanze sammt der Blüte wird 3—6 cm, die nicht blühenden Sprosse werden bis 2 cm hoch. Blattrosetten, deren mittlere Blätter am grössten sind, finden sich an blühenden und nicht blühenden Sprossen. Die Blütenstengel überragen die Blattrosetten an ihrem Grunde fast gar nicht oder um 1—5 cm. Die Blätter sind eiförmig, nach oben hin ver- schmälert, bis eilanzettlich, 1—2 em lang, abgerundet oder etwas zugespitzt und am Rande viel stärker papillös als die der Gentiana angulosa. Die Breite der Blätter ist beiläufig ihrer halben Länge gleich. Die stengelständigen Blätter sind eilanzettlich und kleiner als die Rosettenblätter. An allen Blättern tritt insbesondere an der Unterseite der Mittelnerv sehr stark hervor. An einigen Exemplaren fand ich die oberen Stengelblätter längs desselben auf der Unterseite 1—2 mm breit geflügelt. Der Kelch 1) Vebergangsform zu @. Pontica. ®2) Wahlenbg. Fl. carp. p. 74, Nr. 246 (1814). 169 ist oft zum Theil violett gefärbt und 2-25 cm lang. Die Breite der Kelehflügel beträgt um die Mitte derselben 2-3 mm. Die Kelch- zähne sind bei O'’5cm lang und am Rande viel stärker papillös als die der Gentiana angulosa. Die Buchten der Kelchzähne sind stumpf, zwischen den aneinander stossenden Kelchzähnen ist ein dünnes, durchsichtiges Häutchen vorhanden. Der Fruchtknoten ist nicht gestielt, bei 2:5 mm, der Griffel bei 4 mm lang. Der Narbenrand geht in kurze, breite, mehr oder weniger kegelförmige Lappen aus, welche an der Spitze noch mehr abgerundet erscheinen als die der G. angulosa und mit kürzeren Papillen besetzt sind als bei dieser. Wichtigste Synonyme: G. verna, Ledebour, Fl. Rossica III. p. 60 (1846/1851) pr. p. @. verna y) obtusifolia, Boissier, Fl. orient. Vol. IV. p. 73 (1879). G. verna 8) obtusifolia, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 329 (1894) pr. p. @G. verna @) Tehichatschevi, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 329 (1894). Hieher dürfte als Vorkommen mit gelben Blüten gehören: G. verna y) Oschtenica Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. etc. p- 327 = G. verna L. var. alata Griseb. floribus luteis, N. Alboff in Bull. de ’Herbier Boissier I. 1893, Nr. 5, p. 266. Exsiceaten: Aucher-Eloy, Herbier d’Orient Nr. 2424. — Kotschy, Plant. Pers. bor. 1843. Nr. 232. — Kotschy, Iter Cilieie., in Tauri alp. Bul- gar-Dagh. Nr. 35a. — Sintenis, Iter orient. 1890. Nr.2096. — Born- müller, Iter Pers.-Ture. 1892—1893. Nr. 1545. — dto. Iter Anatoli- cum tert. Nr. 5299 (Uebergangsform zu G. Tergestina). — Sintenis, Iter orient. 1894. Nr. 5626. — dto. Iter orient. 1892. Nr. 4003 pr. p. Abbildungen: Taf. III. Fig. 11. — Taf. IV. Fig. 2. Geographische Verbreitung: In den Gebirgen Klein- asiens bis zum Kaukasus und bis Nordpersien im Osten, bis in den Balkan (Sipka) im Westen. Von mir untersuchte Exemplare: Pontus: Ciganadagh (Sintenis). Paphlagonia: Wilajet Kastambuli (lg. ?). Tossia, Bejuk Ilkazdagh (Haussknecht). Kaukasus(Hohenacker). Tatschal prope Teheran (Kotsehy). Kurdistan: Riwandous in Mt. Helgurd (Born- müller). Armenia tureica: Szandschuk Gümüschkane (Sintenis). Elbrus (Kotschy). Taurus, Meneuschyje supra Karli Boghas (Kot- schy). Bithynia. Olymp. (Bornmüller). Sipka Balkan (Urumoff). @. Pontica wurde bisher meistens für @. verna oder @. an- gulosa gehalten. Sie unterscheidet sich von beiden recht auffallend durch die kurzen, relativ breiten und stumpfen Blätter, welche ihr manchmal eine Aehnlichkeit mit @. brachyphylia verleihen. Sie scheint östlich an das Verbreitungsgebiet der @. angulosa zu stossen, westwärts grenzt sie an jenes der G@. Tergestina, mit der sie durch Zwischenformen verbunden zu sein scheint. 170 Was die Benennung der Pflanze anbelangt, so habe ich mich aus folgenden Gründen für eine Neubenennung entschieden: Zweifel- los trifft auf die Pflanze der Name @. verna y obtusifolia Boiss. l. ec. zu. Der Name @. obtusifolia ist nicht anwendbar wegen @. obtusifolia (Schm. 1793) Willd. Letzterer Name hat schon so viel Anlass zu Verwirrung gegeben'), dass er unmöglich wieder gebraucht werden kann. @. verna @ T'schichatschevi Kusn. dürfte unsere Pflanze bezeichnen, doch lässt sich dies auf Grund der Kusnezow’schen Beschreibung nicht mit Sicherheit entscheiden. Von der Anwendung dieses Namens sah ich hauptsächlich. deshalb ab, weil Kusnezow dieselbe Pflanze, nämlich die von mir als @G. Pontica bezeichnete, theilweise unter die von ihm mit @. verna & obtusifolia benannte einbezog und somit die Beibehaltung eines dieser Namen umsomehr Unklarheit und Missverständnisse zur Folge haben würde. Mit @. verna y Oschtenica Kusn. dürfte eine gelb- blühende Form unserer Art gemeint sein, weshalb es zweckmässig sein wird, den Namen für die Bezeichnung dieser Form zu reser- vieren. 3. @. Nevadensis, Solt. sp. nov. Die Höhe der ganzen Pflanze sammt der Blüte beträgt 2’5 em bis 5 cm, die der blütenlosen Sprosse bei 1 em. Der Blütenstiel überragt die Blattrosetten gar nicht oder um O°5-—4 em. Die Blätter sind eiförmig, am Rande papillös, bis 1 cm lang und bis 0°5 cm breit. Der Kelch ist bei 1 cm lang, die Zähne desselben sind bei 4 mm lang. Dieselben sind durch ein weissliches, nach oben hin geradlinig begrenztes Häutchen verbunden, wodurch die Kelehbuchten deutlich stumpf sind. Im Verhältnis zur Kelch- röhre sind die Kelchzähne kürzer als bei G. brachyphylla und @. Favrati. Der Narbenrand endet in kegelförmige Zähne, welche oft in zwei oder drei kleinere gespalten sind. Die Zähne sind nicht papillös. Ob dieses Merkmal ein constantes ist, konnte ich wegen mangelnden Materials nicht entscheiden. Jedenfalls steht @. Nevadensis in Bezug auf die Narbenbildung der G. verna und den dieser ähnlichen Arten näher als der @. Bavarica und den Arten, welche dieser nahestehen. Wichtigste Synonyme: G.verna y alata, Willkomm et Lange, Prodrom. Flor. Hisp. I. p. 694 (1870) pr. p. G. verna, Boiss. Voyag. bot. d’Esp. p. 414 (1839) pr. p. Exsicaten: 2 Willkomm, It. I. Nr. 199 et 200. — Bourgeau, Pl. d’Esp. 1290. 1) Vgl. Wettstein, Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der 8ect. Endotricha Froel. S. 22 des Sep.-Abdr. 171 Geographische Verbreitung: Spanien, Hochgebirgs- region der Sierra Nevada, 8000—10.000‘. (lg. Willkomm, Funk, Bourgeau, Boissier). @. Nevadensis sieht habituell der G. brachyphylia und G. Favrati am ähnlichsten, durch die geringe Dimension speeiell der ersteren. Sie unterscheidet sich von den beiden durch die Blatt- form, vor Allem aber durch die deutlich stumpfe Kelchbucht. Die Kelehzähne sind deutlich dureh eine weissliche, oben quer abgestutzte Membran verbunden. Durch dieses Merkmal nähert sich die Pflanze ein wenig der @. bavarica, bei der sich dieses Merkmal auch ab und- zu beobachten lässt. In den Kelch- buchten der @. angulosa, @. Pontica, @. brachyphylla, G. Ter- glouensis, &. Rostani, G. pumila findet sich zwar auch an manchen Exemplaren eine ähnliche Membran, dieselbe ist aber von anderer Beschaffenheit und fällt der geringen Dimensionen wegen weit weniger auf als bei @. Nevadensis. Dieses Merkmal konnte daher bei den genannten Arten nicht als charakteristisches angegeben werden. Während die Kelehmembran bei den genannten Arten als kaum 1 mm breiter, mitunter nach unten hin verschmälerter Saum die Kelcehbucht umgibt und der Abrundung derselben folgt, ist die- selbe bei @. Nevadensis und @. Bavarica nieht nur breiter und länger, sondern auch besonders dadurch charakterisiert, dass es oben quer abgestutzt, also geradlinig begrenzt erscheint und ausser- dem bei @. Nevadensis die ganze Breite der Kelehbucht einnimmt. Durch die beiden letztgenannten Eigenschaften tritt die Kelch- membran bei @. Nevadensis besonders deutlich hervor und wird zu einem auffallenden und charakteristischen Merkmal dieser Pflanze. 4. @. brachyphylla, Villars, Hist. des pl. de Dauph. II. p. 528 (1807). Die Höhe der ganzen Pflanze sammt der Blüte beträgt 3—6 cm, die der blütenlosen Sprosse bei 1 cm. Der Blütenstiel überragt die aus Blättern von nahezu gleicher Grösse bestehenden Blattrosetten gar nicht oder um 0°5—5 cm. Die Blätter sind rhombisch, also in der Mitte am breitesten, nach oben und unten hin verschmälert und kurz zugespitzt. Sie werden bis 1cm lang und bis 0°5 cm breit. Der Rand derselben ist im oberen Drittel ziemlich stark papillös. Der Kelch wird 1—1'5 cm lang. Seine Zähne sind im Verhältnis zur Kelchröhre länger als die der @. Nevadensis. Sie sind 0°5 cm und darüber lang. Der Fruchtknoten ist bei 1 cm, der Griffel bei 0-5 cm lang. Der Narbenrand endet in kegelförmige, meist mit kurzen Papillen besetzte Zähne. Wichtigste Synonyme: Ericala verna Var. 6) brachyphylla, Don, Syst. of gard. and. bot. IV. p. 190 (1837) pr. p. Gentiana brachyphylla, Fritsch, Excursionsfl. f. Oest. S. 445 (1897) pr. p. — Gaudin, Fl. Helv. Il. S. 283 (1828). — Gremli, Exeursionsfl. f. d. Schweiz. 8. Aufl. S. 295 (1896) pr. p. — 172 Hausmann, FI. v. Tirol. S. 591 (1852) pr. p. — Koch, Synops. Fl. Germ. Ed. 1. p. 489 (1837) pr. p. — Maly, Enum. plant. Austr. p. 168 (1848) pr. p. — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — Pacher und Jaborn, Fl. v. Kärnten. II. S. 230 (1884). — Reichenb., Fl. Germ. et Helv. S. 6 (1854/55). — Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz. S. 399 (1900) pr. p. — Sturm, Deutschlands FI. Gentiana verna var. brachyphylla, Duftschm., Fl. v. Ob.-Oest. III. S. 54 (1883) excel. Syn. — Griseb., Gen. et spec. Gent. p. 263 (1839) pr. p. — Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 327 (1894) pr. p. — Reichenb,, Fl. germ. exe. p. 426 (1830/32) pr. p. — Reichenb,., Ie. erit. Vol. II. S. 18 (1824). — Schult, Syst. veg. VI. p. 155 (1820) pr. p. — Sauter, Fl. v. Salzbg. 2. Aufl. S. 73 (1879). Gentiana verna & obtusifolia, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 329 (1894) pr. p. Gentiana verna, Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 88 (1837) pr. p. — Faechini (Hausmann), Fl. d. Süd. S. 28 (1855). — Par- latore, Fl. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. — Schinz und Keller, Fl. der Schweiz. S. 399 (1900) pr.p. — Wahlenbg., Helv. p. 47 (1813) pr. p. Exsiceaten: Dörfler, Herb. norm. 3729. — Kerner, Fl. exs. Austr.- Hung. 2964. — Magnier, FI. sel. exs. Nr. 1496. — Reichenb,, Exs. Nr. 1017. — Schultz, Herb. norm. 3729. Abbildungen: Barr. 103. Fig. II. — Reichenb. Icon. Fl. Germ. et Helv. Vol. XVII. Taf. MXLVII. Fig. II. — Reichenb. Ie. erit. Vol. II. Taf. UXXIX. 249 als @. verna Ö) brachyphylla. — Sturm. Deutschl. Flora V. 2. — Taf. III, Fig. 2; Taf. IV, Fig. 4. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Uebersicht’). März 1901. Adamovi@ L. Zimzeleni pojas Jadranskog Primora. Biljno- geografske studije. [Der immergrüne Gürtel der adriatischen Meeresküste. Pflanzengeographische Studie] (Is Glasa Srpske Kraljewske Akademije. LXI. S. 125—183. 2 Karten.) 8°. Abhandlung in serbo-croatischer Sprache und cyrillischen Lettern. Borbäs V. von. Die Vegetation der Veterna-Hola. (Ung. geogr. Gesellschaft. 1900.) 8°. 11 S. 1 Abb. Deutsche Uebersetzung der in letzter Nummer erwähnten Abhandlung. Abgebildet ist Abies ellipsoconis Borb. n. sp.! !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 173 — Nehäny vadon termö festekfüvüng. (Különlenyomat a termes- zettudomänyi közlöny LIX-ik pötfüzeteböl. S. 22—26.) 8°. Burgerstein A. Keimen Farnsporen bei Lichtabschluss? (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Bd. 3. Heft. S. 92 u. 93.) 8°. Hecke L. Eine Baeteriosis des Kohlrabi. (Zeitschrift für das land- wirthschaftliche Versuchswesen. 1901. 8 S. 1 Taf.) 3°. Heimer! A. Ueber die Bananengewächse. (Wiener illustr. Garten- Zeitung. XXVI. Bd. 3. Heft. S. 101—110.) 8°. Linsbauer K. Zur Anatomie der Vegetationsorgane von Cassiope tetragona Don. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturwissensch. Olasse. CIX. Bd. S. 685—698. 2 Tat.) 8°. Lorenz, J. R. Ritter v. Liburnau sen. Zur Deutung der fossilen Fucoideen-Gättungen Taenidium und Gyrophyllites. (Denkschr. d. mathem.-naturw. Classe d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien. LXX. Ba. S. 523—583. 4 Taf. 21 Textfig.) 4°. Mitlacher W. Zur vergleiehenden Anatomie einiger medieinisch verwendeter Meliaceen-Rinden. (Oesterr. Jahreshefte f. Pharmacie und verwandte Wissenszweige. 1900. 1. Heft. S. 43—57.) 8°. Müller J. Ueber die Anatomie der Assimilationswurzeln von Taeniophyllum Zollingeri. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissen- schaften. Wien. Mathem.-naturw. Classe. Bd. CIX. S. 667—682 HTar,)'8°. Murr J. Schicksale einer gewesenen Species. Galeopsis Murriana Borb. et Wettst. (Allgem. botanische Zeitschr. VII. Bd. Nr. 3. Ss. 46—49.) 8°. — Zur Ohenopodium-Frage. II. Schluss. (Deutsche botan. Monats- schrift. XIX. Bd. Nr. 4. S. 49—54.) 8°. Inhaltsübersicht: II. Ch. striatum Kras. X opulifolium Schrad. 1. Ch. Tridentinum Murr. S. Martino (Trient). 2. Ch. solitarium Murr. Trient. 3. Ch. Bernburgense Murr. Bernburg. — III. Die Formenreihe des Rassen- bastardes Ch. album L. typ. X striatum (Kras.), 1. Ch. striatiforme Murr. Innsbruck, Trient, Colmar. 2. Ch. interjectum Murr. Trient, Fliess im Ober- innthale. 3. Ch. pseudo-Borbasii Murr. Marburg, Linz, Brixen, Trient, Arco, Pergine, Bozen, Innsbruck. 4. Ch. peracutum Murr. Trient. 5. Ch. opuli- forme Murr. Posthof bei Linz. — IV. Ch. opulifolium Schrad. X fieifolium Sm. und Schlussbemerkungen zu Ch. striatum (Kras.) = Ch. Dürerianum Murr. Frankfurt a. M. — In Fussnoten werden überdies neu aufgestellt: Ch. pseudo-fieifolium Murr. und Ch. Issleri Murr. Nemee B. Ueber die Wahrnehmung des Schwerkraftreizes bei den Pflanzen. (Pringsheim’s Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik. XXXVI. Bd. 1. Heft. S. 80—178. 36 Textfig.) 8°. — Ueber schuppenförmige Bildungen an den Wurzeln von Car- damine amara. (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Mathem.-naturwiss. Classe. 1901. Nr. VI. 14S. 21 Textabh.) 8°. Ott E. Untersuchungen über den Chromatophorenbau der Süss- wasser-Diatomaceen und dessen Beziehungen zur Systematik. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.- naturwiss. Classe. CIX. Bd. S. 769—801. 6 Taf.) 3°. 174 ProwazekS. Beiträge zur Protoplasmaphysiologie. (Biolog. Central- blatt. XXI. Bd. Nr. 3 u. 5. S. 87—95 und 8. 144—155.) 8°. Simmer H. Vierter Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuzeck- gruppe in Kärnten. (Allgem. botan. Zeitschr. VII. Bd. Nr. 3. Ss. 41—43.) 8°. Neu: Cosmarium orthostrichum Lund. var. Carniolica Schmidle; ©. pseudoamoenum Wille var. Carniolica Schmidle; Polyedrium Simmeri Schmidle. Vilhelm J. O ütvarne biologii raselin Jiho@eskych. (Vynato ze sborniku Cesk& spole@nosti zemevedne. 20 8.) 8°. Wettstein R. v. Handbuch der systematischen Botanik. I. Band. Wien. (F. Deuticke.) 201 S. 125 Abb. im Texte. 8°. Biechele M. Pharmakognosie in Verbindung mit specieller Botanik in tabellarischer Form. Mit Berücksichtigung des Arzneibuches für das Deutsche Reich. IV. Ausgabe. Mit einem Anhange: Arzneistoffe aus dem Thierreiche und tabellarische Uebersicht des Blütenbaues der Phanerogamen. 2. Aufl. Halle a. S. (C. A. Kaemmerer & Üo.) Gr. 8%. 184 S. Bubani P. Flora Pyrenaea per ordines naturales gradatim digesta. Opus posthumum editum eurante OÖ. Penzig. Vol. III. Mediolani (U. Hopelius). Gr. 8°. 432 S. Coincy A. de. Eeloga quinta plantarum Hispaniearum seu Icones stirpium elapsis annis per Hispanias lectarum ab auctore. Paris (Masson et Cie.) 4°. 14 Taf. u. 36 S. Text. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 5°. Lieferung 207. Musei, Einleitung (Schluss) von W. Ruhland. — Sphagnales von W. Ruhland und C. Warnstorf. — Andreaeales und Bryales (allgem. Theil und Archidiaceae, Anfang) von W. Ruhland und V. F. Brotherus. Hallier H. Das proliferierende persönliche und das sachliche, con- servative Prioritätsprineip in der systematischen Ontologie. Ein Versuch zur Lösung der Nomenklaturfrage. (Naturw. Wochenschr. XVI. Bd. Nr. 12. S. 132—135.) Hesdörffer M. Die schönsten Stauden für die Schnittblumen- und Garteneultur. 48 Blumentafeln nach der Natur aquarelliert und in Farbendruck ausgeführt von W. Müller. Lfg. 6—9. Berlin (G. Schmidt). Gr. 8°. Vollständig in 12 Lfg. zu je 80 Pfe. Jackson B. D. A Glossary of Botanic. Terms with their Deri- vation and Accent. London (Duckworth & Co.). 8°. XII. und 328 S. Kraenzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 15. Berlin (Mayer & Müller). 8°. S. 897—960. Lindberg H. Enumeratio plantarum in Fennoscandia orientali sponte et subsponte nascentium. (Antagen af Helsingfors botaniska bytesförening.) 8°. 80 8. Möller A. Phycomyceten und Ascomyceten. Untersuchungen aus Brasilien. Jena (G. Fischer). 8°. XII. und 320 S. 11 Taf. 2 Text- abbildg. 175 Murbeck Sv. Ueber das Verhalten des Pollenschlauches bei Alchi- milla arvensis (L.) Scop. und das Wesen der ÜÖhalazogamie. (Lunds Universitets Arsskrift. Bd. 36. Afd. 2. Nr. 9. 18 8. 2 Taf.) 4°. — Parthenogenetische, Embryobildung in der Gattung Alchimilla. (Lunds Universitets Arsskrift. Bd. 36. Afd.2. Nr. 7.42 S. 6 Taf.) 4°. — Ueber den Bau und die Entwicklung von Dictyosiphon foeni- culaceus (Huds.) Grev. (Videnskabsselskabets Skrifter. Mathem.- naturvid. Klasse. 1900. Nr. 7.) 4°. 28 S. 1 Taf. Neuweiler E. Beiträge zur Kenntnis schweizerischer Torfmoore. Inaugural-Dissertation. Zürich (Zürcher u. Furrer). 8°. 628. 2 Taf. Pound R. and Clements F. E. The Phytogeography of Nebraska. 1. General Survey. II. Ed. (Bot. Survey of Nebraska, U. S. A.) 8°. 442 S. 4 Karten. Rogers W. M. Handbook of British Rubi. London (Duckworth & Co.) 8. Rund. 112 8. Schumann K. Just's Botanischer Jahresbericht. XXVI. Jahrg. (1898). I. Abth. 3. Heft. Leipzig (Gebr. Borntraeger). 8°. S. 321—480. Inhalt: Pflanzenkrankheiten. Befruchtungs- und Aussäungs-Einrich- tungen. Pflanzengallen. Schädigungen der Pflanzenwelt durch Thiere. — — — XXVI. Jahrg. (1899). I. Abth. 2. Heft. S. 161—320. Inhalt: Algen. Moose. Pflanzengeographie. Sernander R. Den Skandinaviska vegetationens spridningsbiologi. [„Zur Verbreitungsbiologie der skandinavischen Pflanzenwelt.“ Mit einem deutschen Resum£.] Upsala. (Lundequistska Bokhandeln). 8°. 460 8. 32 Fig. im Texte. Siıim-Jensen J. Beiträge zur botanischen und pharmacognostischen Kenntnis von Hyoscyamus niger L. (Bibliotheca Botaniea. Heft 51.) 249081: 6: Taf. Taschenberg OÖ. und Sorauer P. Schutz der Obstbäume gegen feindliche Thiere und gegen Krankheiten. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 238 S. 185 Abb. im Texte. Urban I. Symbolae Antillanae seu fundameuta florae Indiae oceidentalis. Vol. II. Fasc. 1 u. 2. Berlin (Gebr. Borntraeger). 8°. 336 8. Inhalt der beiden vorliegenden Fascikel: I. Urban: Bibliographia Indiae occidentalis botanica. — C. B. Clarke: Cyperaceae. — I]. Urban: Mantissa ad Oyperaceas Clarkeanas. — G. Lindau: Acanthaceae. — ©. Mez: Lauraceae et Bromeliaceae novae.-— 1. Urban: Leguminosae novae vel minus cognitae. — R. Pilger: Arthrostylidium. Wolf Th. Potentillen-Studien. I. Die sächsischen Potentillen und ihre Verbreitung besonders im Elbhügellande, mit Ausblicken auf die moderne Potentillenforschung. Dresden (W. Baensch). 8°. 124 S. Abb. im Text. Wünsche OÖ. Anleitung zum Botanisieren und zur Anlegung von Pflanzensammlungen. Nach dem gleichnamigen Buche von E. Sehmidlin vollständig neu bearbeitet. Vierte Auflage. Berlin (P. Parey). Kl. 8°. 384 S. 176 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Wiener botanische Abende. Versammlung am 6. März 1901. — Vorsitzender Dr. A. Zahlbruckner. Herr Priv.-Doc. Dr. E. Tsechermak hält einen Vortrag über „Mendels Lehre von der Verschiedenwerthigkeit der Merkmale für die Vererbung.“ Die verhältnismässig wenigen im Dienste der Wissenschaft ausgeführten Bastardirungsversuche, sowie die in gärtnerischer Praxis durch künstliche Kreuzung erzielten Resultate, deren Richtig- keit sehr häufig mangels exacter Methoden und Aufschreibungen zu bezweifeln ist, haben zu der ziemlich allgemein verbreiteten An- schauung geführt, dass ein bestimmtes Gesetz in Betreff der Ver- erbung der Merkmale bei Hybriden nicht bestehe, dass vielmehr unberechenbare Unregelmässigkeit und Vielgestaltigkeit die Regel sei. Dem gegenüber hatte der verstorbene Abt Gregor Mendel in Brünn auf Grund eines sehr ausgedehnten Versuchsmateriales an Erbsen und Bohnen bereits im Jahre 1866 den Nachweis erbracht, dass gewisse elterliche Merkmale an seinen Mischlingen eine gesetzmässige Verschiedenwerthigkeit für die Vererbung besassen. Mendels Abhandlungen blieben bis vor Jahresfrist unbeachtet. Ohne Kenntnis derselben wurden von De Vries an verschiedenen Bastar- den, von Correns und dem Vortragenden gleichfalls an Erbsen- und anderen Mischlingen das gesetzinässige Verhalten gewisser elterlicher Merkmale für die Vererbung constatiert und gelegentlich der Sammlung der einschlägigen Literatur die hochwichtigen Ab- handlungen von Gr. Mendel wieder anfgefunden. Eine rege Be- theiligung an der Lösung dieser schwierigen Fragen ist seither zu bemerken, doch dürfte nach der Ansicht des Vortragenden das verhältnismässig doch noch geringe Versuchsmaterial noch keine verallgemeinernden Schlussfolgerungen, noch keine speculative Aus- werthung gestatten und deshalb eine mehr phänomenologische Dar- stellung der Resultate mehr am Platze sein. Redner erörterte die von Mendel adoptierten Begriffe eines dominierenden und eines excessiven Merkmales an einigen Bei- spielen und fasst die Resultate der Mendel’schen Versuche in die drei Sätze zusammen: 1. Gewisse elterliche Merkmale kommen nur alternierend an den Hybriden zur Ausprägung (Satz von der gesetzmässigen Maasswerthigkeit der Merkmale). 2. Die Zahlen der Träger des dominierenden und des exces- siven Merkmales liefern ein für jede Generation bestimmtes Ver- hältnis (Satz von der gesetzmässigen Mengenwerthigkeit der Merkmale). E11 3. Die Träger des excessiven Merkmales stellen durchwegs, jene des dominierenden Merkmales nur in einem bestimmten Percent- satze samenbeständige Formen dar, es tritt also eine gewisse Spaltung der Mischung ein (Satz von der gesetzmässigen Vererbungs- werthigkeit oder Spaltung der Merkmale). Es kommen demnach im Sinne Mendels beim Studium von Kreuzungsprodueten verschiedener Formen drei Punkte in Frage. In erster Linie die Maasswerthigkeit der beiden dasselbe (Gebilde betreffenden Merkmale, d.h. ob nur das eine der beiden zur Aus- prägung gelangt oder beide zugleich. Mendel hat für die von ihm studierten Merkmale ein reines Alternieren angegeben. Der Vor- tragende betont, dass eine reine Ausprägung blos des einen der dominierenden elterlichen Merkmale blos für gewisse Merkmale gelte, dass aber bei anderen gewiss eine manifeste Merkmals- mischung vorkomme und illustriert solche Fälle an Bohnenhülsen und Bohnensamen. Ein künstlich erzeugter Bastard Phaseolus vulgaris X Ph. multiflorus zeigte besonders hinsichtlich der Blüten- farbe anscheinende Merkmalsmischung. Ob sich diese Mischungen ‚nicht in späteren Generationen spalten, muss erst experimentell geprüft werden. Bezüglich des zweiten Punktes, des Problems der Mengen- werthigkeit, wurde bei Erbsen in Uebereinstimmung mit Mendels Resultaten absolute Mengenwerthigkeit in der ersten, relative Mengen- werthiekeit, ausgedrückt durch das Verhältnis 3:1, in der zweiten Mischlingsgeneration constatiert. Redner gibt die schon von Mendel angeführte theoretische Erklärung für dieses Verhalten, hält aber eine Verallgemeinerung der Verhältniszahl von 3:1 mangels ge- nügenden Versuchsmateriales noch nicht für gerechtfertigt. Die Vererbungswerthigkeit oder Spaltung der Merkmale ergibt sich aus der Zusammenfassung der Mengenwerthigkeit in einer Folge von Generationen. Der bereits an mehreren Hybriden bestätigte Mendel’sche Satz, dass einerseits ein an Hybriden einmal auf- getretenes excessives Merkmal constant bleibt, anderseits ein Theil, aber auch nur ein Theil der Träger eines dominierenden Merk- males mit diesem samenbeständig wird, ist für die praktische Züchtung durch künstliche Kreuzung von besonderer Wichtigkeit. Directe praktische Bedeutung kommt natürlich erst den Versuchen von Kreuzung zweier oder vielmerkmalig verschiedener Sorten zu. Die rationelle Neuzüchtung von Rassen mittelst künstlicher Kreuzung setzt voraus: 1. das Gegebensein fixer Rassen; 2. die Kenntnis der Werthigkeit der in Betracht kommenden Merkmale; 3. die Ab- leitung eines Planes für die Auswahl der gewünschten CGombina- tionen unter den Mischlingen. Die Mendel’schen Sätze erscheinen durch das Vorkommen von Merkmalmischung, von Mosaikbildungen (unreiner Spaltung) und durch das erhebliche Schwanken der Verhältniszahl 3:1 für die Spaltung, zum Mindesten in weniger umfangreichen Versuchs- 178 reihen, beschränkt. Es ist ferner in gewissen Fällen ein charak- teristischer Einfluss bestimmter Factoren auf die Werthigkeit der Merkmale zu erkennen. In erster Linie kommt das Geschlecht des sogenannten Ueber- trägers des betreffenden Merkmales in Betracht. In gewissen Fällen von Form- (und zum Theile Farben-) Verschiedenheit der Eltern- sorten zeigte nämlich jeder derselben relativ mehr Einfluss auf die Beschaffenheit (speciell Form) des Kreuzungsproductes wenn sie die Samenknospe, als wenn sie den Pollen lieferte. Ferner ist die Rasse, beziehungsweise Rassencombination in gewissen Fällen von Bedeutung. Redner zeigt an Beispielen, dass Merkmale, welche in der einen Combination absolute Maasswerthig- keit zeigten, sich in anderen Oombinationen von blosser Prävalenz oder Mittelstellung erwiesen, dasselbe Merkmal war sogar in der einen Combination dominent, in einer anderen excessiv. Ausnahmen bezüglich der Spaltung in den aufeinanderfolgenden Generationen nach der Mendel’schen Regel kommen vor. (Bisher besonders an Bastarden constatiert.) Den Merkmalen kommt weiters nicht durchwegs eine selbst- ständige Werthigkeit zu. Die Spaltung kann entweder nach Einzel- merkmalen oder nach ganzen Merkmalsgruppen stattfinden. Eine weitere Complication der Werthigkeitslehre ist gegeben durch die Möglichkeit einer Verstärkung elterlicher Merkmale, so- wie durch das Auftreten neuer Merkmale. Redner demonstriert solche Verstärkungen an Erbsensamen der ersten Mischlings- generation, an Hülsen von Bohnenmischlingen, sowie an Levkojen- samen. Ganz neue Merkmale, die bei den Elternformen fehlen, aber wohl im Bereiche der Spontanvariation der Elternspecies liegen oder wenigstens bei anderen Rassen derselben Species vorkommen, zeigten sich an den Samen von gewissen Bohnenmischlingen erster Generation. Es lässt also die Kreuzung unter Umständen eine bei der einen Elternform in potentia gegebene Gestaltungsweise in Erscheinung treten. Durch die angeführten Beschränkungen und Complieationen verliert nur das Mendel’sche Schema seine Allgemeingiltigkeit, nicht aber seine classische Lehre von der Verschiedenwerthigkeit der Merkmale für die Vererbung ihre grosse Bedeutung für die Theorie wie für die praktische Pflanzenzüchtung. Hierauf besprach Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein das eben erschienene Werk H. de Vries’ „Die Mutationslehre“. Er erörterte die Grundzüge der Mutationstheorie, besprach die Ver- dienste, welche sich speciell der Verfasser um den Ausbau dieser Theorie erworben hat, begründete aber eingehend, warum er die Mutationslehre als nicht ausreichend ansehen kann, um alle Er- scheinungen der Formneubildung im Pflanzenreiche zu erklären. Herr stud. phil. Genau macht sodann Mittheilung über einige noch nicht völlig abgeschlossene physiologische Beobachtungen, iS, die an der Aroidee Sauromatum guttatum Schott angestellt wurden. Die in neuerer Zeit in den Handel gebrachten Knollen dieser Pflanze treiben bekanntlich ohne Erde und ohne Befeuchtung. Auf diese Weise wurden zwei Knollen, von denen eine im Lichte, eine im Dunkeln eultiviert wurde, bis zur Entfaltung der Blüten gebracht. Von den beiden Pflanzen erreichte die im Lichte befindliche eine Höhe von 62 em, die im Dunkeln eultivierte eine solche von 68 cm. während unter normalen Verhältnissen die Höhe etwas über 1 m betragen soll. Die Transpiration ging ganz regelmässig vor sich; sie stand stets im Einklange mit der fortschreitenden Entwicklung einerseits und mit der Temperatur und dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft andererseits. Das Maximum der täglichen Gewichtsabnahme betrug im Lichte 5'353 g, im Dunkeln blos 3°76 g; allerdings war hier auch der Feuchtigkeiisgehalt der Luft ein viel höherer. Die im Ganzen abgegebene Wassermenge betrug bei der ersteren Pflanze 21'’49%, bei letzterer in derselben Zeit 11°31%. Die ganze auffallende Entwicklungsweise der Pflanze erklärt sich durch den hohen Wassergehalt (beinahe 85%), sowie durch das reichliche Auftreten von schleimführenden Parenchymzellen in der Peripherie der Knolle, welche einen ausgiebigen Transpirations- schutz bewirken. Herr J. Dörfler demonstrierte eine sorgfältigst präparierte Colleetion endemischer Pflanzenarten der Insel Kreta. Dr. K. Linsbauer. Botanische Seetion des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in 6raz. Versammlung am 20. Februar 1901. Herr Prof. F. Reinitzer referierte ausführlich unter Vor- führung von Demonstrationsmaterial über die in der „Botanischen Zeitung“ erschienene Arbeit von L. Jost: „Ueber einige Eigen- thümlichkeiten des Cambiums der Bäume. Hierauf theilte Herr K. Petrasch die Resultate seiner Beob- achtungen über die Keimung von Coelogyne cristata mit: Wie allgemein bekannt, gehören die Orchideen insgesammt oder in der Mehrzahl zu jenen interessanten Gewächsen, die in Symbiose mit Wurzelpilzen leben, also in einem Verhältnisse gegen- seitiger Abhängigkeit zu diesen stehen. Das Bestreben, dieses Ab- hängigkeitsverhältnis in Bezug auf die Keimung zu erforschen, veranlasste mich, eine grössere Artenzahl von vorläufig nur tropischen Orchideen zu befruchten und mit dem gewonnenen Samen Anbau- versuche anzustellen. Nachdem mir diese Versuche bei fast allen Objeeten miss- lungen waren, befruchtete ich im Anfange April 1899 zwei Blüten eines Exemplars von Coelogyne cristata wechselseitig. Die eine Frucht verkümmerte, die zweite war in ca. 8 Monaten zur vollen Grösse herangewachsen und reifte gegen Ende des Monates Juli 1900. 180 Die Kapsel enthielt ca. 9000—12.000 Samen, die sich unter dem Mikroskope als zu etwa 90% gut entwickelt erwiesen. Am 3. August wurden in Töpfe mit verschiedenem Erdreich je ca. 600 Samen angebaut. Ein Topf enthielt sogenannte „Heideerde* von Deutsch-Lands- berg, einer Holzmulm, einer Lycopodium-Fasererde und der vierte eine vom Plabutsch stammende, von Pilzhyphen durchwucherte, halbzersetzte Lauberde, in der sich Epipactis latıfolia befunden hatte. Am 5. August waren in letzterem Topfe ca. 350 der Samen intensiv ergrünt. Sie zeigten unter dem Mikroskope noch keine Grössenzunahme, aber zahlreiche kleine Chlorophylikörner, deren Farbstoff nur langsam von Alkohol extrahiert wurde. (Die in den übrigen drei Töpfen angebauten Samen waren unverändert geblieben und sind auch weiterhin nicht zur Keimung gelangt.) Ein Netzwerk äusserst zarter Pilzhyphen überzog die Erde und umgab die er- erünten Samen. Die Pilzhyphen zeigten jetzt und auch weiterhin keinerlei Ansatz zur Bildung von Fruchtkörpern. Nach ca. acht Tagen hatten sich die Keimlinge etwa um '/, ihrer ursprünglichen Länge verlängert, Nunmehr begann die Samenhülle zu zerreissen und bald gänzlich unkenntlich zu werden. Innerhalb dieser acht Tage war noch eine grössere Anzahl von Samen gekeimt. Innerhalb von vier Wochen, vom Tage des Anbaues gerechnet, hatten die grösseren Keimlinge an ihrer ver- längerten Axe zahlreiche haarförmige Wurzeln gebildet, zu denen Pilzhyphen hinwuchsen. Es gelang mir nicht, das Eindringen von Hyphen in die Keimpflanzen zu constatieren. Die zu diesem Zwecke mit Alkohol fixierten ca. 30 Exemplare zeigten wohl, wie die Fäden des Pilzes zur Axe und zu den Wurzeln hinliefen, der weitere Ver- lauf aber war nicht zu erkennen. Nach oben zu war die Axe stark verdickt, grün, während der bewurzelte Theil dünn, länglich und chlorophylilos war. Die am stärksten entwickelten Exemplare be- sassen bereits zwei aus einer Schichte von parenchymatischen Zellen bestehende Blätter von ungleicher Grösse. Etwa 1'/, Monate nach Beginn der Keimung starben die Mehrzahl der Keimlinge fast plötzlich ab; die Ursache dieses Ab- sterbens ist mir nicht bekannt. Ich vermuthete zuerst, vielleicht mit Unrecht, dass gewisse, zahlreich erscheinende blaugrüne Schleim- algen der Grund hierfür seien. Es blieben noch 15 Keimlinge übrig; von denen starben 14 innerhalb von zwei Wochen ab; der letzte hielt sich noch etwa einen halben Monat länger. Zur Bildung eines dritten Blattes gelangte er nicht. Im Anfange des September baute ich die übrigen Samen der- selben Pflanze an. Sie schienen bei mikroskopischer Betrachtung gegenüber den frischen Samen nicht verändert. Obwohl sie aus- schliesslich nur in von Orchideen stammendes Erdreich gesäet wurden, kamen sie doch nicht zur Keimung, was es mir wahr- scheinlich macht, dass die Keimfähigkelt dieser Samen nur von kurzer Dauer sei. | 181 Der Versuch, den ich mit Coelogyne eristata angestellt habe, ist zwar weiterhin erfolglos geblieben; immerhin erhellt daraus, was auch von mehreren Seiten bestätigt wird, dass die Keimungsbeding- nisse der Orchideen mehr minder complieierter Natur seien, und die Samen derselben zwar unter gewissen Umständen zur Keimung gebracht werden können, das weitere Wachsthum der jungen Pflanzen aber an weitere Bedingungen geknüpft ist. Im Anschlusse will ich nur noch erwähnen, dass die erwerbs- mässigen Züchter von Orchideen in Bezug auf Leichtiekeit des Keimens und der Möglichkeit des Fortkommens der Keimlinge die Erfahrung gemacht haben, dass Erdorchideen, z. B. Cypripedilum, relativ am leichtesten keimen und sich zu blühbaren Pflanzen ent- wickeln, epiphytische Orchideen aber grössere Schwierigkeiten bieten. In diesem Falle pflegen die Züchter die Samen direct auf Pflanzen derselben Art zu säen, da nur so es möglich sei, sie überhaupt zum Keimen zu bringen. Versammlung am 6. März 1901. Diese Versammlung war vorläufigen Berathungen zum Zwecke einer planmässigen floristischen und pflanzengeogra- phisechen Durchforschung des Landes Steiermark ge- widrnet. Zunächst wurde vom Obmann der Section, Prof. K. Fritsch, die Eintheilung Steiermarks in eine Anzahl floristischer Bezirke (nach dem Muster der von Dalla Torre und Sarnthein in Tirol unterschiedenen) angeregt. Zum näheren Studium dieser Frage wurde eine Commission eingesetzt, bestehend aus den Herren F. Eigel, K. Fritseh, F. Krasan und K. Prohaska. «3. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Der unterzeichnete Vorstand der Abtheilung für Botanik gibt sich die Ehre, die Herren Fachgenossen zu den Verhandlungen der Abtheilung während der 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg, die vom 22, bis 23. September 1901 stattfinden wird, ergebenst einzuladen. Da den späteren Mittheilungen über die Versammlung, die Anfangs Juni zur Versendung gelangen, bereits ein vorläufiges Programm der Verhandlungen beigefügt werden soll, so bitten wir, Vorträge und Demonstrationen — namentlich solehe, die hier grössere Vorbereitungen erfordern — wenn möglich bis zum 15. Mai bei dem mitunterzeichneten Professor Dr. E. Zacharias, Sophienterrasse 15a, anmelden zu wollen. Vorträge, die erst später, insbesondere erst kurz vor oder während der Versammlung angemeldet werden, können nur dann noch auf die Tagesordnung kommen, wenn hiefür nach Erledigung der früheren Anmeldungen Zeit bleibt; eine Gewähr hiefür kann daher nicht übernommen werden. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1901. 14 182 Die allgemeine Gruppierung der Verhandlungen soll so statt- finden, dass Zusammengehöriges thunlichst in derselben Sitzung zur Besprechung gelangt; im Uebrigen ist für die Reihenfolge der Vorträge die Zeit ihrer Anmeldung massgebend. Da auch auf der bevorstehenden Versammlung, wie seit meh- reren Jahren, wissenschaftliche Fragen von allgemeinerem Interesse soweit wie möglich in gemeinsamen Sitzungen mehrerer Abtheilungen behandelt werden sollen, so bitten wir, uns Wünsche für derartige, von unserer Abtheilung zu veranlassende gemeinsame Sitzungen übermitteln zu wollen. Die Einführenden: Die Schriftführer: Prof. Dr. E. Zacharias. Dr. Voigt. Justus Sehmidt. Dr. Klebahn. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Jahres-Katalog pro 1901 der Wiener Botanischen Tausch- anstalt. (J. Dörfler, III., Barichgasse 36, Wien.) Delecetus plantarum exsiecatarum quas anno 1901 per- mutationi offert Hortus Botanicus Universitatis Jurjevensis. (Prof. N. J. Kusnezow, Botanischer Garten, Jurjew [Dorpat].) XXI Katalog über getrocknete Pflanzen. (G. Treffer in Luttach, Post Sand, Tirol.) Soeben ist die I]. Serie (Nr. 1—50) des Exsiceatenwerkes: V.Schiffner, „Hepaticae Europaeae exsiccatae“ ausgegeben worden. Das gross angelegte, prächtig ausgestattete Exsiceatenwerk soll nicht nur ein vollkommen verlässliches Vergleichsmateriale bei Bestim- mungen und anatomischen oder entwicklungsgeschichtlichen Unter- suchungen bieten, sondern als Fundament dienen für eine zukünftige Monographie der europäischen Lebermoose. Der Herausgeber hat gleichzeitig (in Sitzungsb. des „Lotos“, 1901, Heft III) „Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des Exsiecatenwerkes: Hepaticae Europaeae exsiecatae* herausgegeben, welche jedem Satze der I. Serie in einem Separat- Abdrucke beigegeben sind und den Werth dieses Exsiccatenwerkes wesentlich erhöhen. — Mitarbeiter erhalten das Werk gratis, für Nichtmitarbeiter ist der Preis pro Serie 12 fl. = 20 Mark. Personal-Nachrichten. Dr. A. Jakowatz wurde zum Assistenten am botanischen Museum und Garten der Universität Wien bestellt. Obergärtner Lajos Walz wurde zum Garteninspector des botanischen Gartens in Klausenburg (Kolozsvär) ernannt. 183 Gestorben sind: Der als Pflanzenmaler rühmlichst bekannte Künstler Wenzel Liepolt am 4. April 1901 in Wien im 60. Lebensjahre. Hofrath L. Leiner, der Mitherausgeber des Exsiccatenwerkes „Kryptogamen Badens“, zu Constanz. Druckfehler-Berichtigungen. In Nr. 3 dieses Jahrganges dieser Zeitschrift ist zu setzen: Seite Zeile statt richtig 12 ’ R coronixfera ceoronifera 90 von oben f f 9 = Niel Niel 1 ielse 0 en elsen r ens 90 26 Rhamens Rhammus von oben 12 90 von unten Band Bind ohne Anm. 1 a Band Bind 90 der Anm. = m ne @ 91 von oben S a 9 . ” henholdsois henholds 91 a ahen 0 dsvis =. } i norifera oronifer ei von unten u f R fera In der vorigen Nummer dieser Zeitschrift wurde ein Ver- zeichnis der in der 33. und 34. Centurie der „Flora exsiccata Austro-Hungarica* ausgebenen Pflanzen veröffentlicht. Auf der letzten Seite dieses Verzeichnisses (p. 145) haben sich folgende Irrthümer eingeschlichen: 3390 ist Hieracium rigidum Hartm. var. Zatifolium Lindbg. (nicht var. basifolium Lindbg.). 3391 ist Fieraeium umbellatum L. Tirol, Trins (A. Kerner). Alle Nummern von 3391 (Hieracium barbatum Tausch) bis 3399 sind um 1 zu erhöhen, so dass Nr. 3392 (Hieracium barbatum Tausch und Nr. 3400 Tragopogon Tommasinit Schltz. ist. zur Muoosflora des Orients, S. 156. — Marie Soltokovic, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyclostigma. S. 161. — Literatur - Uebersicht. S. 172. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 176. — Botanische Sammlungen, Museen, Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 14* 184 INSERATE. Verlag von @USTAV FISCHER in Jena. | Soeben erschien: - E. Studien über | den Milchsaff und Schleimsaff der Pflanzen. Von Prof. Dr. Hans Molisch, Vorstand des pflanzenphysiologischen Institutes der deutschen Universität Prag. Mit 33 Holzschnitten im Text. 1901. Preis: 4 Mark. Die Reizleifung und reizleitfenden Sfrukfuren bei den Pflanzen. | Von Dr. B. Nemec, Privatdocent der Botanik an der k. k. böhmischen Universität in Prag. | Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. 1901. Preis: 7 Mark. Verlag von. ARTHUR FELIX .ın TEIPZRZE Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykoloeie. Heft I: Mucor Mucedo, Chaetocladium Jonesii Piptocephalis Freseniana, Zygomyceten. Mit 6 Taf. In gr. 4. 1872. brosch. Preis: 11 Mk. Heft II: Die Entwickelungsgeschichte v. Penicillium. Mit 8 Taf. In gr. 4. 1874. brosch. Preis: 15 Mk. Heft III: Basidiomyceten I. Mit 11 Taf. In gr. 4. 1877. brosch. Preis: 24 Mk. Heft IV: 1. Kulturmethoden zur Untersuchung der Pilze. 2. Bacillus sub- tilis. 3. Chaetocladium Fresenianum. 4. Pilobolus. 5. Mortierella Rostafinskii. 6. Entomophthora radicans. 7. Peziza tuberosa und Peziza Sclerotiorum. 8. Picnis scelerotivora. 9. Weitere Untersuchungen von verschiedenen Ascomyceten. 10. Bemerkungen zur vergleichenden Morphologie der Ascomyceten. 11. Zur vergleichenden Morphologie der Pilze. Mit 10 Taf. In gr. 4. 1881. brosch. Preis: 20 Mk. Heft V: Die Brandpilze I (Ustilagineen) mit besonderer Berücksichtigung der Brandkrankheiten des Getreides. 1. Die künstliche Kultur parasitischer Pilze. 2. Untersuchungen über die Brandpilze, Abhandlung I bis XXIII. 3. Der morpho- logische Werth der Hefen. Mit 13 Taf. In gr. 4. 1883. brosch. Preis: 25. Mk. Heft VI: Myxomyceten I (Schleimpilze): Polysphondylium violaceum u. Dietyostelium mucoroides. Entomophthoreen Il: Conidiobolus utriculosus und minor. Mit 5 Taf. In gr. 4. 1884. brosch. Preis: 10 Mk. Heft VII: Basidiomyceten II. Protobasidiomyceten. Die Untersuchungen sind ausgeführt im Königl. botanischen Institute in Münster i. W. mit Unter- stützung der Herren Dr. G Istvänffy u. Dr. Olav Johan-Olsen, Assistenten am botanischen Institute. Mit 11 Taf. In gr. 4. 1888. brosch. Preis: 28 Mk. Heft VIII: Basidiomyceten und die Begründung des natürlichen Systemes der Pilze. Die Untersuchungen sind ausgeführt im Kgl. botanischen Institute in Münster i. W. mit Unterstützung der Herren Dr. G. Istvänffy u. Dr. Olav Johan-Olsen, Assistenten am botanischen Institute. Mit 12 lithogr. Tafeln. In gr. 4. 1889. brosch. Preis: 38 Mk. NB. Dieser Nummer sind die Tafeln Ill und IV DE u un zn Je) [0 oKorie ou N oO SO SIR SIMI RX SODHMHOR AOSKR HMO IH In oOonom So au Neffe o) NO WU ARORO IN RRAO Ne) DAR DON DDR WW un „ Qt 0109 Oxalis lasiandra . Ozxalıs strieta | Argemone mezicana. en | calıfornica . Papaver E alpinum.. Papaver Rhoeas . Portulaca Feige oleracea ... Portulaca grandiflora Anagallis | arvensis... Veronica | Buxbaumii Datura ferox | Datura | Stramonium Nicandra physaloides 13.7. 1./8. 13./7. 1./8. 12./7. 1./8. 24.19. Osxalideen. —23./7. 34 —16./8. 88 9:8 — 8./10. e..,.410-0 —23./7. 3:7 1,4050 — 16./8. 4059... -108 — 8/10. 105 11°6 Papaveraceen. . —23./7. 3 75 . — 6./10. = bar a Av . —24./7. 80 8:6 . —23./7. 3) 8.7 . —24./7. 5-9 67 . — 8./10. 75 87 . —15./7. 50 59 . — 8./10. 6°6 1:5 Portulacaceen. — 16./8. 304 105 nat. 10-97 ES —23./7. 80 93 —15./8. 84 9:6 — 8/10. 10:3 11°5 Primulaceen. . —24./7. 96 10'4 . — 8./8. 88 9-8 Scerofulariaceen. . —14./4. 9:0 9:9 . —23./7. 1:2 82 . —16./8. Ih 85 ee El a Solanaceen. —23./7. (57) (6°2) —16./8. (5°4) (6 4) —23./7. 13”)... 10,9) — 16./8. (5°4) (6°3) —20./7. 199° 7779 — 16.) m 10sBarr b1*6 — 8, 10. mei 110) & =ı 10m WHO mo oWw ER S1O0O BAHR DIUNDITTELDI So orgloRloXe s) »NW0 H> 00 u 190 Vergleicht man die bezüglichen Blütenerscheinungen einerseits im Juli-August, andererseits im September-October, so findet man, dass sich die Tagesblüten im Sommer früher öffnen als im Herbst mit Ausnahme von Tradescantia, Alsine, Hieracium murorum und umbellatum, die Nachtblumen sich hingegen im Sommer später öffnen als im Herbst mit Ausnahme von Mirabilis. — Der Blüten- schluss erfolgt im Sommer später als im Herbst mit Ausnahme von Hibiscus Trionum, Papaver alpinum und Rhoeas und fast allen Compositen. — Demgemäss ist die Dauer der offenen Blüte, bezw. des Blütenköpfehens im Sommer länger als im Herbst (mit Aus- nahme von Tradescantia, Hibiscus, Oenothera und den meisten Compositen. — Fast dieselbe Oeffnungsdauer in verschiedener Jahres- zeit zeigten Papaver alpinum und KRhoeas, Portulaca oleracea, Alsine rostrata und Lapsana. Die Erscheinung, dass im Allgemeinen (insbesondere bei Aus- schluss der Compositen) die Tagesanthese im Sommer länger anhält als im Herbst und im Frühjahr, steht gewiss in Beziehung zur Tagesdauer. Dies zeigen auch jene Pflanzen, deren Blüten in drei verschiedenen Jahreszeiten beobachtet wurden. Ueber die Frage, ob das Licht oder die Wärme der Sonne die Causa movens sei, hat sich schon vor längerer Zeit H. Hoff- mann') dahin geäussert, dass das Licht nicht durch seine leuch- tende, sondern durch seine wärmende Kraft die Oeffnungsbewegung der Blüten veranlasst. Auch Kerner kam auf Grund einiger experimenteller Versuche mit Gentiana asclepiadea und G. rhaetica (vgl. Pflanzenleben, 2. Aufl., II. Bd., p. 197) zu dem Schluss, dass die Oeffnung durch innere Temperaturerhöhung der Blüten in Folge Umsatzes des absorbierten Lichtes in Wärme erfolgt. Dass die Blüten vieler Pflanzen ihre Oeffnungs- und Schlies- sungsbewegungen bei völligem Abschluss des Lichtes ausführen können, ist bekannt; dass jedoch die Blüten anderer Pflanzen bei der Oeffnungsbewegung des Lichtes nicht entrathen können, oder von diesem wenigstens beeinflusst werden, kann nicht geleugnet werden. So fand Kerner, dass das Aufblühen von Hemerocallis fulva und Gentiana bavarica durch Belichtung gefördert wird, und H. Hoffmann sah, dass sich die Blüten von Tolpis barbata unter dem Einflusse des blauen Lichtes früher öffneten und später schlossen als unter dem Einfluss des rothen. Allerdings entbehren Hoff- manns Versuche der Exactheit, da die verwendeten farbigen, durch Oel transparent gemachten Papiere spectroskopisch nicht geprüft wurden. Auch das Verhalten der Nachtblumen deutet auf eine Be- ziehung der Blütenöffnung zum Lichte. Ueber dieinnere Ursache der Oeffnungs- und Schliessungs- bewegung sind verschiedene Meinungen ausgesprochen worden, die ich hier nur kurz berühren will. !) Recherches sur le sommeil des plantes. Ann. sc. nat. Bot. 3. ser. XIV. 1850. p. 310. 191 Meese!) und Dutrochet”) suchten die Ursache des Oeffnens in einem gesteigerten Saftzufluss zu den Blüten. Nach Royer steht das Oeffnen mit einer Zunahme, das Schliessen mit einer Ver- minderung des Turgors im Zusammenhange. Pfeffer‘°) hat sich auf Grund durchgeführter, sehr genauer Messungen in bestimmter Weise dahin ausgesprochen, dass die Nutationsbewegungen des Perianthes von Tulipa und Urocus Wachs- thumserscheinungen sind, indem Temperatursteigerung ein beschleunigtes Wachsthum der Innenseite, Temperaturabfall aber ein beschleunigtes Wachsthum der Aussenseite hervorruft. Dabei werden aber stets die Zellen beider Seiten der Bewegungszone, jedoch in relativ verschieden ausgiebiger Weise durch die Tem- peraturschwankungen afficiert. Demgegenüber glaubt Archangeli‘) nach eigenen Beob- achtungen annehmen zu müssen, dass bei Zulipa saxatılis der Mechanismus des Oeffnens und des Schliessens durch die ungleiche Turgescenz der Zellen der beiden Laminarhälften der Perigon- blätter bedingt werde. Ich selbst bin auf Grund experimenteller Untersuchungen zu dem Resultate gekommen, dass das Oeffnen und Schliessen der Blüten bei Tulipa und Crocus auf vom Wachs- thum unabhängige Turgordifferenz, bezw. Turgorkrüm- mung zurückzuführen sei. — Auch Duchartre’) hat die Ansicht ausgesprochen, dass die Eröffnung des Perigons bei Urocus mit einer durch Transspiration bedingten Turgescenzänderung der äusseren Zellschiehten der Perigonblätter in Verbindung stehe. Dass bei verschiedenen Pflanzen das Oeffnen der Blüten nicht auf Wachsthum, sondern auf Turgoränderungen in Folge Trans- spiration beruht, hat Wiesner‘) gezeigt. Ein Wasserverlust der Blüten, der zu ihrer Apertur führt, kann entweder durch direete Wasserabgabe (Transspiration) oder durch Wasserentziehung seitens des Laubes (Rückleitung des Wassers von den Blüten zu den relativ stark transspirierenden Blättern) erfolgen. Ein Beispiel ist Anagallıs arvensis. Legt man (nach Wiesner) einen abgeschnittenen, mit Blättern und geschlossenen Blüten besetzten Spross dieser Pflanze in die Sonne, so wird das Laub welk, während gleichzeitig die Blüten sich öffnen. Damit vereinigt sich meine Beobachtung, dass Anagallisblüten im dunstgesättigten Raum sich nicht öffnen. 1) Experiences sur l’influence de la lumiere sur les plantes. Journal de physique. 1775. 2) Du reveil et du sommeil des plantes. Ann. sc. nat. Bot. 2. ser. VI, 1836. p. 177. 3) Untersuchungen über Oeffnen und Schliessen der Blüten. Physiolog. Untersuchungen. Leipzig, 1873. #4) Sulla Tulipa saxatilis. Bulletino della soc. botan. ital. Firenze, 1894. 5) Influence de la temperature sur l’&panouissement des fleurs. Bull. soc. bot. de France. 30. Bd. 6) Studien über das Welken von Blüten und Laubsprossen. Sitzb. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien, 86. Bd. 1882. 192 Auch die Erscheinung, dass sich die Köpfchen vieler Cicho- riaceen im Hochsommer bei sonnenhellem Wetter oft schon in den späteren Vormittagsstunden schliessen, dürfte auf Turgescenzände- rungen beruhen und sich in folgender Weise erklären: des Morgens steigt in Folge geförderten Saftzuflusses in die Blütenköpfehen der Turgor in der oberen (inneren) Laminarhälfte der Corollen stärker als in der unteren (äusseren); in Folge dessen erfolgt Ausbreitung des Köpfchens; dabei werden die Blätter des Hüllkelehes passiv mit ausgebreitet. Sinkt in Folge der Transspiration in der Sonne der Turgor der Corollen überhaupt, jener der Oberseite insbesondere. se beginnen die passiv gedehnten Hüllblätter sich in Folge ihrer Elastieität aufzurichten und das Köpfchen schliesst sich. Dass die Ausbreitung des Involucrums bei den Cichoriaceen passiv erfolgt, hat schon Royer beobachtet. Er sagt (l. e. p. 363): „Das Involuecrum der Cichoriaceen breitet sich zu derselben Zeit aus wie die Blüten, aber diese Bewegung ist nicht activ, sondern resultiert nur aus dem Drucke der Blüten. In der That, wenn man während des .Geöffnetseins die Ligulen bei einem Taraxacum, Hieracium, Sonchus ete. ausreisst, so gehen die Involucralblättchen bald zurück und nehmen die Stellung ein, die sie zur Schliessungs- zeit des Köpfchens hatten.“ !) Wie schon Eingangs bemerkt, fand Royer, dass das Geöffnet- sein der Blüteuköpfe vom Löwenzahn im Sommer um zwei Stunden länger dauert als im Frühjahr (April), und Oltmanns?) beobachtete, dass bei Tragopogon brevirostre durch natürliche oder künstliche Beschattung die Oefinungsdauer verlängert wird. Bezugnehmend auf Royers Angabe sagt Oltmanns: „Der Umstand, dass die Pflanzen in weniger hellen Monaten zwei Stunden länger geöffnet sind als in den hellsten, dürfte vorläufig genügen zu der Vermuthung, dass Leontodon und Tragopogon im Wesentlichen übereinstimmen. Auch von anderen Compositen dürfte das gelten, und vielleicht finden sich bei genauer Untersuchung auch Arten aus anderen Familien, die sich analog verhalten.“ Dass sich thatsächlieh nicht nur andere Compositen, sondern auch Vertreter anderer Familien so verhalten, hatte Kerner schon ca. 20 Jahre vor Oltmanns gefunden. Denn es betrug z. B. bei verschiedenen Cichoriaceen die Dauer des Geöffnetseins der Blüten in Stunden (aus Kerners Tabellen): Taraxacum offieinale . . Juli 87 Augut 96 Tragopogon floccosus. .. n 3° n 6% Hieracium aurantiacum . n 4'6 Sept.-Oet. 12-1 n Aurieula.:. sun m 48 n 14 1 - murorum. ». nn Se, n 12-4 n umbellatum. . Aug. 12°7 n 13.7 ..,) Diese Thatsache wurde später von Benecke für Taraxacum offieinale bestätigt (Ber. Deutsch. Botan. Ges. II. Bd. 1884). 2) Ueber das Oeffnen und Schliessen der Blüten. Bot. Zeitg. 53. Jahrg. 1895. 193 Cichorium Intybus . . . Aug. 91 Sept.-Oct. 11°0 Sonchus oleraceus. ... 9°8 n 6°6 Beneckes Bemerkung, dass es interessant und lohnend wäre, die von ihm bei Taraxacum gemachte Beobachtung auf eine grössere Zahl von Compositen auszudehnen, ist durch die Abhandlung von Royer, die Benecke offenbar nicht gekannt hat, zum Theil gegen- standslos geworden. Eine weitere Beobachtungsreihe Kerners bezieht sich auf die Umwandlung ephemerer Blüten in mehrtägige oder in periodische. Ich führe für jeden dieser beiden Fälle ein Bei- spiel aus Kerners hinterlassenen Aufzeichnungen an. a) Die Blüten von Hemerocallis flava sind im Sommer ephemer; sie öffnen sich Morgens und schliessen sich Abends. Bei einer erst "Ende September blühenden Pflanze dauerte die Anthese zwei Tage und bei einem Ende October blühenden Exemplar blieb die Blüte drei bis vier Tage offen, ohne sich zu schliessen. b) Die Blüten von Hibiscus Trionum sind im Sommer ephemer. Bei einem Exemplar dieser Pflanze, welches Kerner im Herbste be- obachtete, öffneten sich die Blüten am 24. September zum ersten Male, tags darauf zum zweiten Male und am 26. September zum dritten Male. Kerners Aufzeichnungen enthalten weiters Aufschreibungen über die Zeit der Apertur und Ölausur von ca. 70 Pflanzenarten verschiedener Familien, leider ohne meteorologische Angaben; dann andere Beobachtungen: dass periodisch sich öffnende Blüten nach dem ersten Aufblühen noch fortwachsen (Messungen bei Colchicum autumnale, Sternbergia lucıda, Gentiana asclepiadea), während die Perianthien ephemerer Blüten beim Oeffnen bereits ihre definitive Grösse erreicht haben; dass verschiedene Blüten (Arten von Clematis, Datura, Elaeagnus, Silene) nur zur Zeit ihres Geöffnetseins riechen; es wird die Frage aufgeworfen, wie sich die Blumen im arktischen Gebiet verhalten, wo zur Vegetationszeit die Sonne nicht unter- geht u. m. A. Aus der Masse von Öriginalnotizen, die Kerner besass, ist wohl Vieles in das „Pflanzenleben“ aufgenommen worden. Dennoch dürften die bisher ungedruckten Aufzeichnungen, die dieser glück- liche Erforscher biologischer Erscheinungen hinterlassen hat, noch manche werthvolle Blume bergen. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel. Tribus: Zoysieae. 6. Tragus paueispina Hack. Annuus. Culmi humiles (cum panicula eire. 10 em alti), ereeti v. ascendentes, glaberrimi, omnino vaginati; vaginae internodiis longiores, glaberrimae, summa elongata, dilatata, paniculae basin 194 ampleetens. Ligula e ciliis brevibus formata. Laminae lineari- lanceolatae, acuminatae, rigidulae, margine undulatae, spinuloso- eiliatae, 1—2 em Ig., 2-3 mm It., glaucescentes. Panicula linearis, aequalis, laxiuseula, eire. 4 cm Ig., 4-6 mm It., rhachi acutangula, glabra, angulis scaberula, ramulis patentibus, minute puberulis, 3—5-spieulatis, spieulis subdistantibus, summa saepius tabescente. Spieulae lineari-lanceolatae, 3’5—4 mm longae, acutae, pallide viridulae; gluma I. parvula, hyalina, bidentata; II. spiculam forma longitudineque aequans, chartaceo-subecartilaginea, costis 7 erassius- eulis sibi valde approximatis percursa, quarum 2 marginales singulae spinis 3, media spinis 2 (raro 1, rarissime nulla) obsitae, reliquae vero laeves sunt. Spinae longiuseulae (dimidia latitudine glumae longiores), basi inerassatae, rectiusculae v. leviter falcatae, sed nunquam apice hamatae, inter se satis distantes. Gluma fertilis (IIl.). ]Iem subaequans, lineari-lanceolata, acuta, membranacea, tenuiter 3-nervis, glaberrima; palea ea paullo brevior, oblonga, obtusa, ob- solete binervis. Antherae oblongae, 0'8 mm Ig. Sudan: Schweinfurth ser. Ill. nr. 175. Die neue Art ist auf den ersten Blick von allen bisher be- schriebenen durch die geringe Zahl der Dornen auf der II. Spelze verschieden. Am nächsten kommt sie jedenfalls dem 7. decipiens Boiss. Fl. Or. V. 450 (Lappago decipiens, Fig. et de Not. Agrostogr. aegypt. Fragmenta II. 389 tab. 37), Ja es ist nicht un- möglich, dass unsere Art nur eine extrem ausgebildete Form des T. decipiens darstellt. Sie hat mit ihm vor Allem gemein, dass die Dornen der II. Spelze nicht hakig sind, unterscheidet sich aber sofort dadurch, dass nur die randständigen und der Mittelnerv mit Stacheln besetzt sind, u. zw. die randständigen mit je 3, der Mittel- nerv mit 1—2, während die neben dem Mittelnerv gelegenen zwei Paare von Seitennerven ohne Stacheln sind; bei 7. decipiens sind, der Abbildung nach, alle 5 Rippen bestachelt, u. zw. die Randnerven mit 6—7, die Mittelrippe mit 5, die Seitenrippen mit 4 Dornen. Die Deck- spelze ist bei 7. decipiens stumpf, unter der Spitze beiderseits zart- häutig, fast zweiflügelig, die Vorspelze stumpf, etwas ausgerandet. Bei T. paueispina ist die Deckspelze sehr spitz, ohne seitliche Hautränder. Da die Arten, Unterarten und Varietäten der Gattung Tragus in den verschiedenen Florenwerken sehr ungleich und nieht immer kritisch behandelt sind, so erlaube ich mir, eine Charakteristik derselben in Form einer Clavis analitica beizufügen: A. Spinae in nervis glumae Il? sitae apice hamatae, in quovis nervo 8—10, fere contiguae. Antherae 0:5—0'7 mm longae | (T. racemosus sens. lat). a) Racemus basi interruptus, ramuli floriferi e spieulis 3—4 sub- distantibus sursum decrescentibus (imis 4 mm longis) summa tabescente, anguste lanceolatis plerumque sordide violascentibus eonstantes, gluma I conspicua, glumae II” margines glumam Ill“ acutiusculam non nisi ad margines tegentes T. racemosus All. sens. str. 195 b) Racemus continuus; ramuli floriferi e spieulis 2 paliide viri- dulis, stramineis v. brunnescentibus constantes, sine vwontinu- atione rhachillae ultra spieulam superiorem v. rarissinne cum setula minima; gluma I nulla v. minutissima, Il“ margines IlI:” mucronulato-acuminatam fere omnino tegentes T. racemosus subsp. biflorus. «) spieulae binae inter se aequales, lanceolatae, 3:5—4 mm longae, a '/, inferiore attenuatae T. racemosus var. biflorus. ß) spiculae binae inter se inaequales, superior brevior, inter- dum tabescens, inferior 2:5—3 mm longa, late lanceo- lata, a medio breviter acutata T. racemosus var. Berteronianus. Db. Spinae apice rectae. a) Perennis, eulmis elatis e vagina summa longe exsertis, gluma 11. 5-costata, in quavis costa spinis 8&—10; antherae 25-3 mm longae; spieulae 4 mm longae . . . T. Akoelerioides Aschers. b) Annui, eulmis humilibus plerumque ad apicem usque vaginatis ; antherae 0-8—1 mm longae. «) Gluma II. 5-costata, in quavis costa spinis 5—7 armata T. decipiens Fig. et Not. ß) Gluma II. 7-costata, costis marginalibus spinis 3, media spinis 1—2 armatis, intermediis (utrinque binis) iner- ee nn 2 omerspeng Hack, Zur Erläuterung dieser Uebersicht diene Folgendes: Welchen systematischen Werth man den drei Formen: 7. racemosus All. (sens. strieto), 7. biflorus Schult. und 7. Derteronianus Schult. beilegen will, kann wohl strittig sein, nicht aber, dass sie allzeit deutlich unterschieden werden können; ich möchte die beiden letzteren als Subspeeies zusammenfassen und der Subspecies T. race- mosus S. str. gegenüberstellen. Trotzdem ich über 100 Exemplare aus dem ganzen Verbreitungsgebiete verglichen habe, bin ich nie auf eines gestossen, das der Einreihung in eine der beiden Sub- species Schwierigkeiten bereitet hätte. Allerdings kommen bei 7". race- mosus 8. str. an sehr mageren Exemplaren auch nur 2 Aehrchen in Jeder Gruppe vor, bei genauem Zusehen findet man aber stets zwischen beiden einen Achsenfortsatz mit einem kleinen sterilen dritten Aehrchen; ja, bei einem Exemplare von Barcelona fand ich nur das unterste Aehrchen gut entwickelt; schon das zweite war meist verkümmert, aber die Achse setzte sich als langer Stiel über dasselbe hinaus fort und trug bisweilen noch ein Spelzen-Rudiment. Bei 7. Berteronianus vom Cap fand ich ein einziges Mal einen sehr kurzen Achsenfortsatz oberhalb dem oberen Aehrcehen, aber er trug kein Spelzen-Rudiment. Uebrigens müssen solche Ausnahms- fälle noch nicht als „Uebergänge“ gelten, denn gerade in den er- wähnten Fällen war die Zutheilung auf Grund der übrigen Charaktere 196 nicht zweifelhaft; 7. racemosus s. str. und T. Berteronianus sind ja jederzeit auf den ersten Blick schon habituell unterscheidbar ; weniger gilt dies von T. biflorus, der dem 7. racemosus s. str. habituell viel näher steht als der 7. Berteronianus;, hier muss oft die Zahl der Aehrehen entscheiden, die constant 2, u. zw. ganz gleich grosse, beträgt. Auch Hooker in Fl. Brit. Ind. VII. 97, der den 7. biflorus einfach als Synonym des racemosus aufführt, bemerkt dennoch ausdrücklich: „In all Indian speeimens I find the spikelets in pairs; I have not seen the fascieled spikelets deseribed in Gen. Plant.“ 7. biflorus Schult. (Lappago biflora Roxb.) ist eine indische Pflanze. 7. Derteronianus Schult. (Lappago aliena Spreng., T. alienus Schult.) kenne ich aus Amerika und Afrika, T. racemosus All. nur aus Europa, Nordafrika und dem Orient. Was nun die Arten mit geraden Stacheln betrifft, so sind die Unterschiede des T. koelerioides Aschers. (T. major Stapf., T. racemosus var. major Hack.) von Stapf in Fl. Cap. VII. 577. bereits gewürdigt worden; der 7. decipiens Fig. et Not. ist aber noch als Synonym zu race- mosus gestellt, was ich nicht für richtig halte. 7. brevicaulis Boiss. Diagn. Pl. Or. ser. 1, 13, 44, wird nach Boissiers eigenem Vor- gange (in Fl. Or. V, 450) zu T. decipiens als Synonym gestellt; ob es sich damit wirklich so verhält, muss ich aus Mangel an Original- Exemplaren unentschieden lassen. Ebenso kann ich über den Werth des T. tscheliensis Debeaux in Act. Soc. Linn. Bord. XXXII (1879) p. 71 nichts Sicheres sagen; aus der etwas unklaren Beschreibung geht nur mit Gewissheit hervor, dass er in den Formenkreis des 7. race- mosus s. lat. gehört, u. zw. am ehesten zu 7. Derteronianus; doch werden nur vier Rippen der zweiten Hüllspelze angegeben. Tribus: Paniceae. 7. Paspalum macroblepharum Hack. Perenne. ÜÖulmi caespitosi, eire. 5 dm alti, graeillimi, multi- nodes, e nodis inferioribus ramosi, ramis elongatis, erectis, teretes, glaberrimi. Vaginae teretes, arctae, internodiis breviores, superne saepe ciliatae ceterum glaberrimae; ligula brevis, rotundata, mem- branacea, pilis stipata. Laminae lanceolato-lineares, breves, (ad 25 em lg., 2:5 mm It.,) summa minuta filiformis, tenui-acuminatae, planae, patentes, praeter basin puberulam glabrae, margine scabrae. Racemus terminalis solitarius 4—5 em longus, gracilis, erectus, leviter falcatus, rhachi planiuseula spieulas latitudine aequante v. subsuperante, dorso glabra, ventre parce villosa, pedicellos binatos puberulos inaequales (longioribus spieulam duplo superantibus) edente. Spiceulae haud regulariter seriatae sed omnes in unum latus speetantes, late lanceo- latae, acutiuseulae, parvae (2 mm Ig.), pallide violascentes, longissime villosae, utrinqgue planiuseulae. Glumae steriles aequales, forma et longitudine spieulae: I. postica, hyalino—membranacea, sed margine arcte implicato valde incrassatae, ibique eiliis patentibus spieulae longitudinem superantibus rigidis dense obsita, inter quae pilus unus in medio margine situs longitudine, erassitudine et basi bulbosa 197 excellit; ceterum gluma I. dorso breviter pilosa, albida, nervo medio tenui, marginibus violascentibus nervis crassis percursa; gluma I. membranacea, subacuminata, dorso 3-nervis, marginibus haud incras- satis in parte superiore breviter molliterque ciliata; III: (florifera) steriles subaequans, oblanga, acutiuscula, chartaceo - membranacea, parum convexa, albida, laevis, apice puberula; palea ei similis. Brasilia, in provineia Rio de Janeiro leg. Arechavaleta. Diese Art steht in der Gattung ziemlich isoliert; sie gehört zur Sect. Opisthion und zeigt im Bau der Aehrchen ziemlich nahe Verwandtschaft mit P. saccharoides Kunth, besonders hinsichtlich der reichlichen und langen Behaarung der Ränder der I. Hüllspelze. (Ich bezeichne bei Paspalum als I. Hüllspelze [gluma I.] die wirklich vorhandene unterste, also jene, welche der II. bei Panicum ent- spricht; gluma III ist bei Paspalum die Deckspelze der Blüte und entspricht der gl. IV von Panicum). Im Uebrigen steht aber unsere Art dem P. saccharoides mit seiner reichen Inflorescenz aus bis zu 20 Scheinähren an der Spitze des Halmes, mit ihren einzelweise (nicht zu 2) stehenden Aehrchen etc. sehr ferne, und ist schon durch den zarten Habitus und die einzeln an den Halmspitzen stehenden, lang behaarten Scheinähren sehr leicht kenntlich. 8. Paspalum sordidum Hack. Perenne. Rhizoma crassum; innovationes extravaginales, basi squamatae et, ut culmus, incrassatae. Culmi erecti, 5—7 dm alti, subeompressi, 3-nodes, nodis barbatis, simplices. Folia modo undique hirtula, modo glabrescentia. Vaginae teretes, arctae, internodiis breviores; ligula brevis, truncata, membranacea; laminae e basi aequilata anguste lineares, acuminatae, planae, inferiores10—16 cm Ig., 2 mm It., summa abbreviata, erectae, rigidae, tenuinerves, varie pilosae v. glabrae. Racemi 2—5, inter se 1—2 cm distantes, 3— 5 cm Ig., erassiusculi, erecto-patuli, rhachi trigona, spieulis duplo angustiore, leviter undulata, angulis scaberula, ceterum glabra, pedicellos singulos, brevissimos, glabros procreante. Spieulae bi- seriales, ejusdem seriei contiguae, oblongae, 3:5-—4 mm Ig., obtu- siusculae, sordide virides, villis canescentibus tectae, antice planae, postice modice convexae. Glumae steriles aequales, spiculae forma ac magnitudine, obtusiusculae: gluma I convexa, toto dorso dense villosa, villis e tubereulis minutis ortis spieula subduplo brevioribus, 4-nervis sine nervo medio; II. plana, 3-nervis, minus dense villosa; III. steriles aequans, oblonga, obtusiuscula, flavo-viridula, minutissime striolato-punctieulata itaque scaberula. Brasilia, in prov. Goyaz leg. Glaziou (nr. 22.472, 22.477). Diese Art steht dem P. erianthum Nees sehr nahe. Letzteres unterscheidet sich durch zu zwei gestellte Aehrchen an jedem Internodium der Rhachis, ein Merkmal, das gegenüber den einzel- stehenden zur Unterscheidung der Arten bei Paspalum als sehr wichtig gilt. Allerdings kommen bei den Arten mit gepaarten Aehrchen zuweilen Exemplare vor, von denen das eine Aehrchen 198 des Paares verkümmert, jedoch nie, ohne ein Rudiment desselben zurückzulassen (so z. B. bei Paspalum erianthum, gesammelt von Glaziou unter Nr. 22.492, wo sich sowohl Aehren mit vollzähligen Aehrehen als solche mit reducierter Anzahl finden). Bei P. sordidum ist hingegen keine Spur soleher verkümmerter Aehrchen zu sehen. Trotzdem würde ich diese Verschiedenheit kaum als speeifisch gelten lassen, wenn nieht andere Merkmale nebenher gingen: die Blätter von P. sordidum sind sehr schmal, rein linealisch, die von P. erianthum lanzettlich-linealisch; die Aehrchen sind länglich, nicht länglich-oval wie bei erianthum. Die erste Hüllspelze hat keinen Mittelnerv, son- dern nur jederseits (allerdings unsymmetrisch) zwei Seitennerven, während bei erianthum ein starker Mittelnerv vorhanden ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass später Formen gefunden werden, welche den Unterschied der beiden Arten als noch geringer erscheinen lassen. 9. Paspalum Hieronymi Hack. Perenne. Rhizoma repens esse videtur. Culmi ascendentes, 4—5 dm alti, subcompressi, glaberrimi, 5—6-nodes, simplices, foliosi, apice breviter nudi. Folia glaberrima. Vaginae internodiis saepius longiores, compressae, laxiusculae; ligula brevis, rotundata, membranacea, glabra; laminae ex aequilata basi lineares, sensim valde acutatae, suberectae, planae, flaceidae, ad 10 em le., 5 mm It., folii summi valde abbreviata v. subnulla, tenuinerves. Racemi 3—5. alterni, axeos communis internodiis duplo longiores, 2—2'5 em Ig., subereeti v. superiores appressi, subgraciles, densiflori, rhachi depresso-trigona spieulis paullo angustiore glaberrima, pedicellos solitarios brevissimos glabros procreante. Spieulae biseriales, imbri- catae, late ellipticae, obtusiusculae, 2 mm Ig., pallide virides, antice planae, postice leviter convexae. Glumae steriles aequales, spieulae magnitudine ac forma, tenui-membranaceae, 3-nerves, nervis latera- libus in ipso margine sitis, glaberrimae; gluma fertilis (III) steriles aequans, ovalis, obtusa, punctis seriatis seabra, flavo-viridula. Argentinia: Tucuman, legg. Lorenz et Hieronymus; nr. 1084. Nahe verwandt mit P. dissectum L.; bei diesem ist jedoch die Rhachis breiter als die Aehrchen, bei unserer Art schmäler; die Hüllspelzen von P. dissectum haben deutlich fünf Nerven, deren seitliche einander zwar genähert, aber beide vom Rande entfernt sind; bei P. Hieronymi haben sie nur drei Nerven, deren seitliche den Rand selbst bilden. Solche Merkmale, wie die Vertheilung der Nerven, pflegen bei Paspalum sehr constant zu sein. In Bezug auf diese Nervation ist unsere Art dem P. lividum Trin. (ap. Schlecht. in Linnaea XXV]I. 383) sehr ähnlich, welches sich jedoch durch vierreihige Aehrchen (d. h. zu zwei an jedem Rhachisknoten stehend) unterscheidet. Eine verwandte Art, vielleicht nur eine Subspeeies oder Varietät von P.lividum, ist P. pleostachyum Doell in Mart. & Eiehl. Fl. Bras. II. 2, 58, welches sich hauptsächlich durch be- haarte Scheiden (am Hals der Scheide ist ein Haarring), grössere Zahl der Scheinähren .u. s. w. unterscheidet. 3 10. Paspalum reticulatum Hack. Perenne. Culmi erecti, O0'8—1 m alti, 5—6-nodes, simplices, foliati, basi subinerassati et squamis brevibus sericeis eincti, teretes, glaberrimi. Vaginae teretiusculae, internodiis plerumque longiores, glaberrimae v. inferiores pubescentes. Ligula membranacea, brevis, truncata, lateribus saepe subauriculatis. Laminae e basi subangustata lanceolato-lineares, longe acutatae, ad 20 cm Ig. et 6 mm It., planae, patulae, rigidulae, summa valde abbreviata v. subnulla, glabrae vel inferiores supra villosae, supra marginibusque scaberulae, tenui- nerves. Racemi in apice ceulmi 1—4, alterni, 4—6 em inter se distantes, 4—6 em longi, patuli, subfaleati, erassiuseuli, rhachi spieulis duplo angustiore undulata, trigona, glaberrima, pedicellos binos inae- quales scaberulos spieula 4—6-plo breviores procreante. Spieulae inor- dinate 3—4-seriales (seriebus 2 intermediis in unam subeonfluentibus), ovales, obtusissimae, 3 mm Ig., antice planae, postice valde gibbo-con- vexae, livide virides, glabrae. Glumae steriles aequales, spieulae magni- tudine ac forma, membranaceae: I. valde convexa, 5-nervis, I]. plana, 3-nervis, nervis (in utraque gluma) rugis oblique transversis undulatis eoloratis ita connexis, ut glumae superficies reticulata et areolata ap- pareat. Gluma fertilis (III.) steriles aequans, ovalis, obtusa, coriacea, valde convexa, gibba, obtuse carinata, fusea, glaberrima, nitens. Brasilia, prov. Goyaz, Glaziou nr. 22.594, 22.598; nr. 20.127 formam exhibet glumis sterilibus acutiuseulis paullo diserepantem. Nahe verwandt mit P. plicatulum Mich., einer Art, die übrigens in Bezug auf das Relief der Hüllspelzen beträchtlich variiert; bei ihrer typischen Form ist die zweite Hüllspelze in der Mitte ganz flach, gegen die Ränder etwas wulstig erhöht, und daselbst mit kurzen, vom Rande nach innen gerichteten Fältehen oder Runzeln versehen. Die gewölbte erste Hüllspelze hat keine Runzeln, ist aber fein behaart. Die Nerven springen bei beiden ziemlich stark vor; die Blätter sind lang und schmal-linealisch, der Halm hat nur drei Knoten. Bei P. reticulatum sind die Knoten, und somit auch die Blätter zahlreicher, letztere dafür kürzer, breiter; die Aehrchen sind auf der Innenseite sehr stark höckerig gewölbt und erinnern im Kleinen an den Panzer einer Miniatur-Schildkröte, indem die beiden Hüllspelzen durch quer und schief zu einander verlaufende, etwas wellige Runzeln in Felder getheilt sind. Diese Runzeln sind bräunlich, der Rest der Spelzen blassgrün. In typischen Formen sind also beide Arten sehr ausgeprägt verschieden, dennoch gibt es in Brasilien Formen von P. plicatulum Michx. (z. B. Glaziou 20.126, 20.127?), bei denen die Runzeln der zweiten Spelze vom Rande her etwas weiter gegen die Mitte reichen und auch an der ersten Spelze an- gedeutet sind, so dass dadurch ein Uebergang zu unserer Art angedeutet wird; solche Formen sind jedoch jedenfalls sehr selten und hindern nicht, P. reticulatum, dass in seiner typischen Aus- prägung sofort zu erkennen ist, vorläufig als Art zu betrachten. 200 Neue teratologische Beobachtungen an Parnassia palustris L. (Mit 5 Diagrammen.) Von Jau Vilhelm (Prag). In meiner im vorigen Jahre veröffentlichten Publication!) habe ich auf neue, interessante Abnormitäten an Blüten der Parnassia palustris L. aufmerksam gemacht und dieselben auch |. c. genauer beschrieben. Seitdem widmete ich diesen teratologischen Erschei- nungen eine grössere Aufmerksamkeit und forschte ich, wie in früheren Jahren, auf Torf- und Moorwiesen abnormalen Blüten der Parnassia nach. Ende September 1899 ist es mir gelungen, wieder auf verschiedenen Standorten abnormale Blüten der erwähnten Pflanzen aufzufinden. Zusammen beobachtete ich selbst sechs ver- schiedene Abnormitäten, und von meinem Freunde Hrn. Ph. C. Th. Noväk bekam ich auch eine interessante Form. Voraus will ich bemerken, dass ich zunächst die Ursachen, welche das Erscheinen dieser Abnormitäten bewirken, aufklären wollte. Ich bin in dieser Beziehung jedoch noch nicht zu befrie- digenden Resultaten gelangt. Es ist allgemein bekannt, dass bei Parnassia, welehe bei uns auf Wiesen zu keiner Seltenheit gehört, nur in seltenen Fällen ?) Blütenabnormitäten beobachtet werden. Ich selbst durchforschte schon viele Localitäten in ganz Böhmen, wo ich unter ungeheueren Massen von Blüten dieser Pflanze nicht die kleinste Abweichung in der Blütenformation finden konnte. Nur auf dem alten Standorte, woher ich schon früher abnormale Blüten der Parnassia beschrieben habe, auf den Torfwiesen im Thale von Neudorf bei der Stadt Weisswasser in Nordböhmen, gelang es mir, abermals drei ver- schiedene schöne Blütenabnormitäten dieser Pflanze zu finden. Ich fand dort wiederum zwei ganz gleiche abnormale Blüten. Es ist interessant, dass diese abnormalen Pflanzen sich fast auf derselben Stelle vorfanden, wie die im Jahre 1897 von mir gesam- melten, und nach der Mittheilung eines befreundeten Herrn er- schienen sie dort auch im folgenden Jahre, was ich selbst zu eon- statieren nicht in der Lage war. Ich deduciere daraus, dass eine gewisse Ursache vorhanden ist, weshalb diese Individuen sich hier nicht normal entwiekeln. Ich durchforschte die ganze Umgebung, wo sie wachsen ; aber dieselbe zeigt keine Eigenthümlichkeit, weder des Bodens, noch des Klimas oder sonst etwas, was auffällig genannt werden könnte. Vielleicht muss man die Ursache in der Erblichkeit 1!) J. Vilhelm: Teratologickä pozoroväni na toliji (Parnassia palustris L.). Rozpravy tesk& akademie. Ro@nik VIII. @. 18. Teratologische Beobachtungen an Parnassia palustris L. Von J. Vilhelm in Prag. Bulletin international de l’Academie des Sciences de Bohöme 1899. 2) Röper, Wydler, Buchenau, Drude, Bennet, Üelakovsky, Wettstein und Verfasser. 201 suchen. Es gelang mir nicht, die abnormale Pflanze weiter zu eultivieren und dieselbe in der Richtung zu beobachten, ob neue, durch vegetative Vermehrung oder geschlechtlich aus den Samen entstandene Individuen fähig sind, abnormale Blüten nach den Eltern in Folge von Heredität hervorzubringen. Es liegt sicher ein tieferer, uns bisher unbekannter Grund vor, welcher mit seinem Einfluss die Variabilität der Blütenformationen bei unserer Pflanze bedingt. Auffallend ist es, dass jedes Jahr und auf demselben Fundorte ein gewisser Grundtypus der Variabilität der Blütenformationen beob- achtet werden kann. So fand ich im Jahre 1897 lauter 2 X 5zählige und im Jahre 1899 wieder in der Mehrzahl nur sechszählige Blüten- formationen. Eine andere abnormale Blüte fand ich auf den nassen Wiesen bei der Holusov-Mühle unter der Stadt Weisswasser (siehe Diagramm Fig. 4) und in der Nähe der Stadt Jungbunzlau bei der Quelle unter der „Holovrsskä Salda“ (mit sieben Kronblättern), endlich sammelte eine abnormale vierzählige Blüte (siehe Diagramm Fig. 5) Herr Th. Novak im Sommer 1899 auf der Wiese bei Trhanov (Chodensehloss) in der Nähe der Stadt Taus am Fusse des Böhmer- waldes. Meine Funde habe ich sofort auf dem Fundorte sorgfältig beobachtet und ebenso die betreffenden Diagramme gleich gezeichnet, wobei ich die schon bei meinen früheren Funden gewonnenen Er- fahrungen bestens benützte. Exsiccate eignen sich sehr schlecht zu den Untersuchungen, weil die Blüten häufie in Folge unsorgfältigen Pressens zusammenschrumpfen oder durch den Druck der Presse in eine andere Lage gelangen. Am besten ist es, das Beobachtungs- object sofort an Ört und Stelle zu studieren. Diese Abnormitäten haben vielleicht jetzt noch keine besondere Bedeutung, können sie möglicherweise aber später, namentlich für die Systematik erlangen, bis unsere Kenntnisse der Blütenvariabilität aus vielen Funden bei Parnassia palustris grösser sein werden. In dieser Arbeit beschränke ich mich darauf, einzelne Blütenabnormitäten zu beschreiben und für die einschlägige Literatur zu notieren. In den nachstehenden Zeilen beschreibe ich folgende neuen, im Jahre 1899 gesammelten, bisher nicht beschriebenen und nicht beobachteten Abnormalblüten von Parnassia palustris. 1. Die erste abnormale Blüte (siehe Diagramm Fig. 1) hat nur zwei Blütenformationen unregelmässig gebildet, und zwar was die Zahl ihrer Glieder betrifft. Der Kreis der Kelch- und Kronenblätter ist ganz gleich sechsgliedrig. Die Glieder eines Kreises wechseln regelmässig mit den Gliedern des zweiten Kreises ab, wie bei der normalen Blüte. Die Kronenblätter, was besonders gut be- obachtet werden konnte, sind dachförmig geordnet. Die übrigen Blütenformationen waren bei dieser Blüte ebenso wie bei der normalen Blüte, d. h.: 5 Staubblätter, 5 Staminodien und 4 Fruchtblätter in diagonaler Stellung. Interessant ist das gegenseitige Verhältnis der normalen Blüten zu den abnormal entwickelten Blütentheilen. Die episepalen Staub- Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1901. 16 DD 02 blätter, welehe immer hinter den Kelchblättern und zwischen zwei Kronenblättern standen, entwickelten sich regelmässig. Nur vor dem letzten, sechsten Kelchblatte hat sich kein Staubblatt gebildet. Auf dieser Stelle, wo das sechste Staubblatt fehlt, ist eine einigermassen grössere Lücke. In dieser Lücke des inneren Kreises der nicht fertilen Staubblätter (Staminodien) befindet sich ein dem gewöhn- lichen gegenüber fast doppelt so breites Blättehen des Staminodiums. Die Stellung der Fruchtblätter kann man nur undeutlich beobachten, wozu am meisten ihre verschiedene Grösse beiträgt. Auf dem bei- folgenden Diagramme sind die Blütenformationen so gezeichnet, wie deren Verhältnis und Stellungen an dieser abnormalen Blüte ge- funden worden sind. Etwa in dem unteren Drittel des Stengels befanden sich zwei stengelumfassende, herzförmige Blätter, von deren öfterem Vorkommen ich bereits in meiner oben ceitierten Publication Erwähnung gemacht habe. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. 2. Die zweite abnormale Blüte (siehe Diagramm Fig. 2). Die zwei bis auf die letzten Theile ganz congruenten, abnormalen Blüten fand ich auf der schon oben erwähnten Wiese bei Neudorf. Die beiden Individuen wuchsen nur einige Schritte von einander entfernt. Die Gliederzahl aller Formationen war sechs, mit Ausnahme der Fruchtblätter, welche regelmässig vierzählig ausgebildet waren. Die Glieder des zunächst folgenden inneren Kreises wichen nach dem bekannten Alternierungsgesetze einander aus. So standen vor den sechs Kelehblättern sechs Staubblätter, und mit diesen alter- 205 nierten sechs Staminodien, welche sich vor den sechs Kronenblättern befanden. Die unregelmässige Stellung der vier Fruchtblätter ist am besten aus dem Diagramme zu ersehen. 3. Dritte abnormale Blüte (siehe Diagramm Fig. 3). Diese Blüte war ebenso abnormal entwickelt wie die vorige (zweite abnormale Blüte). Nur die Anzahl der Fruchtblätter war hier um eines grösser. Die 6 Kelchblätter, 6 Kronenblätter, 6 Staubblätter und 6 Staminodien wechselten — immer in einem Kreise — nach dem bekannten Gesetze ab. Die fünf Fruchtblätter waren deutlich in solcher Stellung, dass sie den Staminodien am meisten ausweichen. 4. Vierte abnormale Blüte (siehe Diagramm Fig. 4). Die ganze Blüte war sonst vollkommen regelmässig gebildet: 5 Kelch-, 5 Kronen- und 5 Staubblätter; nur 1 Staminodium und alle Frucht- blätter fehlen. Auf der Stelle, wo das Staminodium fehlt, befindet sich, dem Innern der Blüte zugewendet, ein aus dem veränderten Staminodium gebildetes, ziemlich diekes Fädchen, ohne Pollensäcke. Es handelt sich da also um einen Uebergang von einer Blüten- formation in die andere. Ein Staminodium übernimmt hier die transitive Gestalt des fertilen Staubblattes. Beispiele ähnlicher Ueber- sänge der Glieder von einer Blütenformation in die andere habe ich in meiner ersten Publication angeführt. Wettstein') hat auf schönen Tafeln derlei allmälige Uebergänge des fertilen Staubblattes in Nektarien abgebildet. Die Kronenblätter hatten eine eigentliche Gestaltung. An der Basis waren sie stark verlängert und unterein- ander berührten sie sich nirgends, geschweige denn, dass sie sich, wie es gewöhnlich zu sein pflegt, mit den Rändern gedeckt hätten. 5. Die fünfte abnormale Blüte. Dieselbe war sonst ganz normal; nur die Zahl der Kronenblätter war grösser. Diese fünf Blätter standen regelmässig, wie bei normalen Blüten in einem Kreise, von denen zwei verdoppelt waren. Alle übrigen Blüten- formationen waren normal entwickelt und zu den Kronenblättern regelmässig gestellt. 6. Die sechste abnormale Blüte (siehe Diagramm Fig. 5), welche Herr Noväk auf der Wiese bei Trhanov im südwestlichen Böhmen gesammelt hat, bekam ich im getrockneten Zustande. Diese Blüte ist nach der Zahl 2 aufgebaut. Zu den Untersuchungen der einzelnen Blütenformationen benützte ich die gewöhnliche Methode, u. zw. tauchte ich die Pflanze in kochendes Wasser. Hierauf konnte ich die verschiedenen Beziehungen der Blütenglieder leicht ermitteln. Der Keleh-, Kronen- und Staubblätter, ebenso der Staminodien waren je vier und ausserdem zwei Fruchtblätter. Die @lieder der einzelnen Kreise wichen immer den Gliedern des folgenden Kreises — nach dem schon oben erwähnten Hofmeister'schen Gesetze — aus. 1) In seiner Abhandlung: Zur Morphologie der Staminodien von Parnassıia ._- Berichte der Deutschen botanischen Gesellschaft. Berlin, 1900. . 304—309. 16* 204 Centaurea Halacsyi n. sp. Eine neue Centaurea-Art der griechischen Flora. Von J. Dörfler (Wien). Perennis; rhizomate crassiuseulo, multieipiti; caule erecto, suleato, a medio sarce ramoso, 2—D5-cephalo, foliisqgue araneoso, demum glabrato; foliis viridibus, laeviusculis, inferioribus petiolatis, lyratis, segmentis lateralibus oblongis, integris vel remote dentatis, terminali multo majore, ovato, acute dentato, foliis superioribus sursum diminutis, in petiolum attenuatis, lobato-dentatis; capitulis majuseulis, ovatis; involucri glabri phyllis adpressis, pallidis, peecti- nato-ciliatis, apice in spinam fuscam eis breviorem, erecto-patulam abeuntibus, intimis oblongo-linearibus, appendice parva inermi pecti- nata straminea terminatis; floseulis purpureis, basi aurantiacis, parum radiantibus; acheniis sericeis, pappo albido eis sublongiore superatis. Stengel 25 em hoch, untere Blätter sammt Stiel 20 cm lang, Seitenwipfel 20—25 mm lang, 6--10 mm breit, Endlappen 7 em lang, 3—4 cm breit; Köpfehen 2 cm im Durchmesser. Der ©. Gwicciardir P. minutispina Hal. (Centaurea Art. Griechenl. in Bull. herb. Bois. VI p. 642) zunächst stehend, von ihr durch die nicht rauhen, mit einem bedeutend grösseren End- lappen versehenen Blätter, längeren Dorn der Hüllschuppen und kürzeren Pappus verschieden. | Auf der Insel Amorgos der Oycladen, wo die Pflanze blühend im Monate Mai 1898 von Oh. Leonis gesammelt wurde. Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyclostigma. Mit besonderer Berücksichtigung der Verbreitung der Arten in der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von Marie Soltokovic (Wien). (Mit 2 Tafeln [III u. IV] und 2 Karten.) (Fortsetzung. !) Geographische Verbreitung: Hochgebirgspflanze der Alpen vom Östrande derselben bis in die Seealpen. Geographische Verbreitung in Oesterreich nach von mir untersuchten Exemplaren: OÖber-Oesterreich: Monsberg bei Windisch-Garsten (Ober- leitner). Steiermark: Eisenhut bei Turrach (Krenberger). Salzburg: Pinzgau (Spitzel), Graukogl bei Gastein (Pap- peritz), Gamsgrube (Hoppe), Gasteineralpen (Pröll). 1) Vol Nr. 2,8. 149. 205 Kärnten: Mallnitzer Tauern (Pacher), Möllthaler Alpen (Pacher), Astner Alpen (Pacher), Flatnitzer Alpen (Pacher). Tirol: Geisstein bei Kitzbüchel (Traunsteiner), Kitzbüchel (Traunsteiner), Wildgrube der Masteieralpe im Gschnitzthale (Scehafferer), Suldenthal (Eysn), Peitler bei Brixen (Stohl). Unter dem Namen @. brachyphylla wurden in der Regel zwei ganz verschiedene Pflanzen zusammengefasst. Es ist ein Verdienst Ritteners (Bull. Soc. Vand. sc. nat. XXII, p. 198, 55, 1887), mit voller Bestimmtheit auf deren Verschiedenheit hin- gewiesen zu haben. Von diesen beiden Pflanzen, welche beide in den Alpen vorkommen, besitzt die eine deutlich rhombisch gegen die Enden verschmälerte Rosettenblätter, die andere ab- serundete Rosettenblätter; nebensächlichere, aber immerhin auf- fallende Merkmale sind grössere Blüten, die glänzenden Blätter der letzteren. Es fragt sich nun, welcher der beiden Pflanzen der Name @. brachyphylla Vill. zukommt. Das ist nicht schwer zu ent- scheiden. Villars sagt von seiner G@. brachyphylla') ausdrücklich (l. e.) „foliis lanceolatis“. Ausserdem bezieht er sich auf eine Abbildung in Bauhin Hist. III, 527, welche deutlich die Pflanze mit rhombischen Blättern zeigt, endlich findet sich im Herbarium des Wiener Hofmuseums ein Originalexemplar Villars”?). Nach allen diesen Anhaltspunkten lässt sich mit Bestimmtheit sagen, dass eine Pflanze mit am Ende verschmälerten, rhombischen Blättern den Namen @. brachyphylla Vill. zu führen hat. Was die zweiterwähnte Pflanze anbelangt, so hat ihr Rittener l. e. den Namen @. Favrati gegeben. Synonym damit dürfte der ältere Namen @. orbicularıs Schur (1866) sein. Da ich jedoch auf Grund des mir vorliegenden Materials mich nicht definitiv von der Identität der siebenbürgischen Pflanze (G@. orbicularis) mit der alpinen überzeugen konnte, möchte ich, um einer späteren neuer- liehen Namensänderung vorzubeugen, für die alpine Pflanze den Namen @. Favrati anwenden. Was die Beziehungen der @. Favrati zur G. brachyphylla anbelangt, so habe ich nach dem mir vorliegenden Materiale den Eindruck, dass es sich nur um zwei sich auf verschiedenen Sub- straten vertretende, einander nahe stehende Arten handelt. @. Favrati scheint Kalksubstrat, @. brachyphylla Urgebirgssubstrat vorzuziehen. G. brachyphylla steht morphologisch der G.verna, G@. Favrati der @. Bavarica näher. 5. @. verna L. Spec. plant. ed. 1. p. 288 (1753). Der oberirdische Theil der Pflanze sammt der Blüte ist 3—12 cm, die blütenlosen Sprosse sind 1—5 em hoch. Die Blütenstiele über- ragen die Blattrosetten an ihrem Grunde um 1—10 em und sind 1) Villars schreibt irrthümlich @. brachiphylla. 2) Allerdings liegt dem Exemplare ein Stückchen einer @. Bavarica bei. 206 zur Zeit der Fruchtreife bedeutend verlängert. Blattrosetten sind am Grunde der blühenden Stengel stets, meist auch an den nicht blühenden vorhanden. Oft ist aber bei letzteren der Abstand zwi- schen allen Blättern, auch den unteren, ein ziemlich grosser, so dass keine Rosetten vorhanden sind. Die Blätter sind um ihre Mitte am breitesten, spatelförmig in den Grund mehr oder weniger verschmälert, abgerundet oder in eine Spitze ausgehend. Das Ver- hältnis zwischen der Länge und der Breite der Blätter ist bei allen anderen Arten der Gruppe ein ziemlich constantes, bei G. vern« jedoch ein sehr variables. Die meisten Exemplare lassen sich aber trotzdem in zwei Abtheilungen unterbringen, in welchen das Ver- hältnis zwischen Blattlänge und -Breite beiläufig 2:1 und 4:1 ist. Die Blattlänge beträgt bei Pflanzen der 1. Abtheilung, und zwar in Bezug auf die grössten Blätter der Rosetten 0:75—2'5 cm, bei der letzteren ca. 1-3 cm. Die stengelständigen Blätter sind jenen der Rosetten gleichgestaltet, aber kleiner als diese. Die Blätter an den blütenlosen Sprossen sind, wenn Rosetten vorhanden sind, jenen der blühenden Sprosse gleichgestaltet. An vielen Exemplaren erscheinen die Stengel der blütenlosen Sprosse sehr in die Länge gezogen. Die Blätter derselben sind dann öfters an der Spitze der- art abgerundet und in den Grund so sehr verschmälert, dass sie einige Aehnlichkeit mit jenen der @. Davarica besitzen. Der Kelch ist bei der oben bezeichneten 1. Abtheilung bei 1 cm, bei der 2. ca. 1’5—2cm lang; die Kelchflügel sind bei 1 mm, bezüg- lich 1—2 mm breit; die Kelehzähne 3—4mm, bezüglich 4-6mm lang. Sowohl die Blätter als auch die Kelchzähne sind bei Exem- plaren mit kurzen, breiten Blättern am Rande stärker papillös als bei jenen mit langen, schmalen Blättern. Die Buchten der Kelch- zähne sind bei ersteren abgerundet, bei letzteren spitz. Der Fruchtknoten ist 1—1'5 em, bezüglich 1'’5—2°5 em, der Griffel 5—7 mm, bezüglich 6—9 mm lang. Der Narbenrand besteht aus kegelförmigen Zähnen, welche unregelmässig gebuchtet und mit vereinzelten kurzen Papillen besetzt sind. In Folge von Verstümmlungen beim Abmähen der Wiesen kommen bei @. verna oft bedeutend kleinere Blüten im Herbste zur Entwicklung. ') Wiehtigste Synonyme: Ericala aestiva, Don, Syst. of gard. and bot. IV. p. 190 (1837) pr. p — angulosa, Don, Syst. of gard. and bot. IV. = 191 (1837) pr. p. — verna, Don, Syst. of gard. and bot. IV. p. 190 (1837) pr. p. Hippion aestivum, Sehmidt, Fl. Boem. p. 1 (1796). — vernum, Schmidt, Fl. Boöm. > 20’781907 - aestivum, Schmidt, in Roem. Arch. I. B. 8. 16 (1796). _ elongatum, Schmidt, in 'BRoem. ‘Arch. '1’B7B.19 (1796F — vernum, Schmidt, in Roem. Arch. I. B. S. 16 (1796). 1) Vergl. A. Kerner, Pflanzenleben, II. Bd. S. 510, 511. 207 Gentiana aestiva. Hausmann, Fl. von Tirol. S. 592 (1852). — Maly, Fl. v. Steierm. S. 122 (1868). — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) = p. Zur Bappl» IE. 7 p217 (1889). — Schultes, Syst. veg. VI. 156 (1820) pr. p. exel. $. — Schur, Enum. pl. Transs. p. 159 (1866). — Simonkai, Enum. Fl. Transs. S. 397 (1886). Gentiana angulosa, Fleischmann, Uebers. der Flora Krains p. 77 (1844) pr. p. — Rehb. Fl. germ. exe. p. 426 (1830— 1832) pr. p. — Ie. crit. Vol. II. S. 17. 246, 247 (1824); Ie. erit. Vol. IX. S. 9. 1116, 1117 (1831). — Rochel, Pl. Banatus $. 50 (1828). — Schultes, Syst. veg. VI. p. 159 (1820) pr. p. (entiana Bavarica, Jacq. “Obs. II. p. 19 (1768). Gentiana discolor, 'Hffeg. in Reichenb. Flor. germ. exe. p. 865 (1830/1832). ? Gentiana elongata, Haenke in Jacg. Coll. II. p. 88 (1788). Gentiana serrata, Lam. Flor. Frane. II. p. 298 (1778) pr. p Gentiana verna, Arcangeli, FI. Ital. p. 473 (1882) pr. p. — Ascherson, Fl. Brandenbg. S. 426 (1864). — Beck, FI. v. N.-Oe. S. 939 (1893). — Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 88 (1837) pr. p. — Öelakowsky, Prodrom. d. Fl. v. Böhmen. S. 292 (1867/1875). — Clusius, Rar. aligu. stirp. Pann. ete. p. 287 (1583). — Curtius, Bot. Mag. Vol. IV. S. 491 (1745). — Duftsehmid, FI. v. Oberöst. IIl. S.53 (1883). — Engl. Bot. S. 495 (1798). — Faechini (Hausmann), Fl. v. Südtirol. S. 25 (1855). — Fenzl et Graf ie Fl. Nor. p. 312 (1858). — Fiek, Fl. v. Schlesien. 300 a — Fleischmann, Uebers. d. Fl. Krains. P- #77 NR p. — Fritseh, Exeur- sionsfl. f. Vest. S. 445 (1897). — Reset De Gent. Diss. p. 66 (1796) pr. p. — Gaudin, FI. Helv. p. 281 (1828). — Gremli, Exeursionsb. f. d. Schweiz. 8. Aufl. S. 295 (1896). — « Griseb,, Gen. et spec. Gent. p. 262 (1839) pr. p. — Haläcsy und Braun. Nachtr. zur Fl. v. N.-Oe. S. 100 (1882). — Halaäesy, Fl. v. N.-Oe. S. 344 (1896). — Hausmann, FI. v. Tirol. S. 592 (1852). — Jacg. Enum. $. 41 (1762). — Koch, Synops. Fl. germ. Ed. 1. p. 459 (1837). — aetß Koch, Röhlings Deutschl. Flora. II. B. S. 342 (1826). — «, ß, y Lam. et D.C., Flor. Frane. III. p. 655 (1815). — Lam. Ene. p. 639 (1790) pr. p. — Linne, Syst. Nat. II. S. 199 (1767). — Maly, Fl. v. Steierm. $. 122 (1868). — Murman, Beitr. zur Pflanzengeogr. v. Steierm. S. 123 (1874). — Neilr., Aufzähle. der in Ung. u. Slav. beobachteten Pf. p. 157 (1866). — Nyman, Consp. p. 424 (1878/1882). p. pr. — Oborny, Fl. v. Mähren. 8. 485 (1885). — Pacher et Jaborn, Fl. v. Kärnt. II. S. 231 (1884). — Parlatore, Fl. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. — Pospichal, Fl. d. öst. Küstenl. II. S. 480 (1899). — Reichenb., Fl. Germ. et Helv. S. 6 (1854 bis 1855) exel. Syn.; Flor. exe. p. 426 (1830 - 1832) exel. forma; Ic. erit. Vol. IX. 8. 9. 1115 (1831). — Sagorski u. Schneider, Fl. d. Centralkarp. S. 397 (1891). — a—c und e Sauter, Fl. 208 v. Salzb. 2. Aufl. S. 73. (1879). — Scopoli, Fl. carn. I. p. 178 (1772). — Schinz u. Keller. Fl. d. Schweiz. S. 399 (1900). — Sehlosser et Vukotinovit, Fl. Croatica. $. 623 (1869) pr. p. — «, ß, y Schultes, Syst. veg. VI. p. 155 (1820). — Wahlenbg. Helv. p. 47 (1813) pr. p. — Wettstein, Bei- trag zur Flora Albaniens. S. 76 (1892). Gentiana verna ßB alata, Boissier, Flor. orient. IV. S. 73 (1879) T“p. ann verna « angulosa u. ß vulgarıs, Knapp, Pfl. Galiziens und der Buk. p. 188 (1872). Gentiana verna « angulosa, F. Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersb. Vol. XXIV. p. 313 (1894) pr. p. Gentiana verna « angulosa, ß vulgaris, y elongata, Neilr. Fl. v. N.-Oe. S. 477 (1859). Gentiana verna var. brachyphylla, Dietrich, Fl. des Königreichs Preussen. VIII. B. Nr. 505 (1840). Gentiana verna a. serrata u. b. elongata, Schur, Enum. plant. Transs. p. 459 (1866). Gentiana verna var. typica, Beck, Fl. v. N.-Oe. S. 939 (1895). ? — Beck, Fl. v. Südbos. IX. p. 25 (1898). Gentiana verna ß vulgaris, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 323 (1894) pr. max. p. Gentianella verna minor, Clusius, Rar. plant. hist. p. 315 (1601). Exsieceaten: Billot. Flor. Gall. et Germ. exs. Nr. 700. — Bourgeau, Fl. d. Alp. marit. 238. — Dörfler, Herb. norm. Nr. 3728. — Flora Segnaniae Exs. Nr. 98. — Kotchy, Plant. Transilv. 214. — Magnier, Flora exs. 923. — Rehman et Woloszezak, FI. polon. exs. Nr. 365. — Reliquiae Mailleanae 298. — Tausch, Plant. boh. exs. Abbildungen: Barr. 98?, 109 Fig. I, 109 Fig. II (verna?).— Bauhin, III. p. 527. 3. — Beck, Alpenbl. des Semmeringgeb. Taf. 13, Fig. 6. — Clu- sius, Rar. plant. hist. p. 315; Rar. aliyu stirp. per Pann. ete. p. 287. — Curtis, Bot. Mag. Vol. IV. Nr. 491. — Dietrich, Fl. des Königr. Preussen. VIII. B. T. 505. — Engl. Bot. Vol. VII. 493. — Gartenfl., herausg. v. Regel. 1879. Taf. 967. — Gesner. II. T. XXII. Fig. 83. — Hänke in Jacg. Collect. Vol. II. Tab. XVII. als @. elougata. — Jacg. Observ. Ill. tab. 71, als @. Bavarica. — Kerner, Pflanzen]. II. S. 193. — L’O bel 310. — Morison, Ill. Sect. 12. Tab.V. Fig. 13. — Reichenb. Icon Fl. Germ. et Helv. Vol. XVII. T. MXLVIII Fig. IV und V (?). — Reichenb. Ice. erit. Vol. II. Taf. CXXIX. 246, 247, als @. angulosa; IX. T. DECCXXVIL 116, 117; IX. T. DCCCXXVIL 1115; IX. T. DCCCRXVEI, als @. discolor.!) — Rochel, Pl. Banatus. Taf. XXII. Fig. 47 als @. angu- lusa.2) — Roemer, Fl. Europ. Bd. 6; Arch. I. Taf. IV. Fig. 8, 9 u. 11, Fig. 8 als Hippion vernum, Fig. 9, als Hippion aestivum, Fig. 11 als Hıppion sex- fidum.?) — Sturm. Flora 10, 40. — The Gardeners Chronicle 1885. II. p. 373. — The Garden. 1886. II. p. 201.— Trattinnik, Fl. des öst. Kaiserth. 1. Heft. Taf. 2. Vergl. Taf. III, Fig. 6 u. 7; Taf.-IV, Fig: 5. !) In Folge theilweiser Vergrünung der Blumenblätter so benannt. 2, Der @. Tergestina ähnlich. 3) Letztere Abb. stellt eine von Schmidt als Hippion sexfidum bezeichnete Abnormität mit sechstheiliger Blumenkrone vor. 209 Geographische Verbreitung: Verbreitet in den ganzen Aipen und deren Vorbergen, dann im Böhmerwaldgebiete, im frän- kischen Jura, in den Sudeten und Karpathen, in der Umgebung der Gebirge auch an niedere Standorte herabsteigend'); vereinzelt in den Niederungen von Norddeutschland’), in England®) und Irland *), in Nord-Albanien°’), Bulgarien. °) Geographische Verbreitungin Oesterreich-Ungarn: Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Ungarn, Siebenbürgen, Galizien (Karpathen), Schlesien, (Gesenke), Böhmen (im westlichen und südwestlichen Theile). Geographische Verbreitung der von mir unter- suchten Exemplare aus Oesterreich-Ungarn: Niederösterreich: Göstling (A. Kerner), Neuwaldegg (Reuss, Breidler, Braun, J. Kerner), Weidling (Fenzl), Halterthal (Haläcsy), Dornbach (WSetecka, Reber, Kovats, Reuss, Hayek), Rekawinkl (Schedl), Kaltenleutgeben (Kolbe, Hayek, Zahlbruckner), Heiligenkreuz (Portenschlag), Wr.- Neustadt, Grosse Kanzel(Reichhardt), Schneeberg(Zahlbruckner. Szontagh, Haläcsy, Simony, Hayek), Rax (Bubela, Son- klar), Semmering (Kronfeld, Hayek), Waidhofen a. d. Ybbs (Glatz), Mariahilferberg bei Gutenstein (Hayek), Lange Wand (Sonklar). Oberösterreich: Wels (Braunstingel), Hallstadt (Pappe- ritz), Traunfall (Keck), Aistersheim (Keck), Reichraming (Stei- ninger), Ischl (Loitlesberger). Salzburg: Salzburg (Eysn, Hinterhuber, Heldreich. Hoppe), Gaisberg (Hinterhuber), Mondsee (Hinterhuber), Untersberg (Hoppe, Reichenbach), Neumarkt (Pernhoffer), Lofer (Hayek). Steiermark: Schneealpe (Hayne, Sonklar), Schöckl (Smith, Pittoni), Thal bei Graz (A. Kerner), Hohe Veitsch (Pittoni), Peggau (Pittoni), Mariazell (Wettstein), Sekkau (Pernhoffer), Wildfeld bei Leoben (Breidler), Kletschachkogel bei Leoben (Breidler), Neudörfel bei Leoben (Breidler), im Öberboffelde bei Admont (Strobl), Sannthaleralpen (Hayek). Kärnten: Glockner (Rochel), Wurtengletscher (Gussen- bauer). Krain: Lengenfeld (Ullepitsch), Berg St. Katharina bei Laibach (Dergane), Alpe KoSuta bei Neumarktl (Janscha). !) Z. B. Bendlingen bei Regensburg (Binder), Lechfeld (Caflisch), Ingolstadt (Schonger). 2) Franz. Buchholz bei Berlin vergl. Ascherson, Flora der Prov. Brandenbg. S. 426, und Ascherson uud Graebner, Flora des nordost- deutschen Flachlandes. S. 561. 3) Durham (lg.?), Cheriton (Reichenbach). #) ]g. Ball. 5) Ljubitrn (Dörfler). 6) Trojan Balkan (Urumoff). 210 Tirol: Innsbruck (Sarnthein, A. Kerner), Mühlau bei Innsbruck (A. Kerner), Oetzthal (Rofenhöfe), Blaser bei Matrei (A. Kerner), Trins im Gsehnitzthale (A. Kerner), Natters (Ried), Falsun ober dem Brenner (A. Kerner, Huter), Meransener Alpe bei Brixen (Hofmann), Karer See (Juraschek), Ritten (Haus- mann), Bozen (Hausmann), Stilfserjoch (Baenitz), Oberfennberg bei Margreid (Morandel), Fassathal. Alpe Vael (Faechini), Fassa- thal, Marmolata (leg. ?) Grödner Joch (Juraschek), Tonale (Par- latore), Valsugana (Ambrosi), Sextenthal (Huter), Seiseralpe (Juraschek), "Tenno-See bei Riva auf Kalk (Porta), Monte Baldo (Strobl, Kellner). Schlesien: Kessel im Gesenke (Engler, Reichardt, Wimmer, Grabowsky). Böhmen: Zditz (Naumann), Zerhowitz (Tausch). Ungarn: Liptau. Tatra bei Baranec (Ullepitsch), Zips. Gniske potoki (Ullepitsch), Zips, „Fleischbank* (Heidenreich), Zips, Belaer Kalkalpen (Jabornegg), Liptau, Visoki Vreh auf Urgebirge (Ullepitsch), Drechselhäuschen (Scherfel), Kriwan (Rochel), Bernstein (Waisbecker). Siebenbürgen: RetyzätaufKalk(Osatö), Kronstadt(Schur), Krajuluj und Buesees (Kotschy), Arpas (Schur). Galizien: Tatra (Herbich). Die Vielgestaltigkeit der @. verna gab Veranlassung, dass man von dieser Art mehrfach mehrere andere abzutrennen versucht hat. Merkmale, auf Grund welcher dies geschah, glaubte man in der Beschaffenheit der Kelehflügel, der Länge des Blütenstiels und der Grösse der Blüten zu finden. Es sind dies aber durchwegs in diesem Falle gänzlich unbrauchbare Merkmale zur Unterscheidung von Arten, weil diese Merkmale, wie schon im allgemeinen Theile erwähnt wurde, nicht constant sind. Auch die Beschaffenheit des Narbenrandes wurde in Betracht gezogen, aber die diesbezüg- lichen Beobachtungen waren zu richtigen Schlüssen nicht geeignet. Schultes nennt im Roem. et Schult. (VI. B.) den Narbenrand der @. verna gekerbt (erenatum), den der @. aestiva feingesägt (ser- rulatum), welche Bezeichnungen mir gänzlich unzutreffend erscheinen. Die Unhaltbarkeit der Gentiana aestiva als Art hat J. Kerner, Oest. bot. Zeitschr., 49. Jahrg., 1899, Nr. 1, nachgewiesen. Ueber die Bezeichnung der Gentiana verna als Gentiana angulosa wurde gelegentlich der Bespreehung dieser Art das Nothwendige gesagt. 6. @. Tergestina, Beck, Flora von Südbosn. II. S. 130 (1886) pro forma @. angulosae. — Fritsch, Excursionsfl. f. Oesterr. S. 445 (1897). Der oberirdische Theil der Pflanze sammt der Blüte ist 3 bis 10 em, die nicht blühenden Sprosse sind 1—4 cm hoch. Letztere erscheinen mitunter auch, aber niemals so sehr in die Länge ge- zogen, wie dies bei derjenigen der @. verna vorkommt. 211 Am Grunde der blühenden und der blütenlosen Sprosse sind Rosetten vorhanden, deren mittlere Blätter die längsten sind. Jeder Blattrosette entspringt ein Blütenstiel, es kommt aber auch vor, dass zwei aus einer Blattrosette hervorgehen. Die Blätter sind lineal-lanzettlich, lederig; ihre Epidermis ist grosszellig und sehr schwer ablösbar. Der Rand ist fast gar nicht papillös. Die Länge der Blätter beträgt ca. 1—6cm, die Breite beiläufig '/, der Länge. Die stengelständigen Blätter sind den rosettenbildenden gleichgestaltet, nur kleiner. Die obersten zeigen, deutlicher noch als bei den anderen Arten der Gruppe, den Ueber- gang zu den Kelchblättern, indem ihr Rand in der Breite der Kelch- tlügel umgebogen erscheint. Der Kelch ist oft zum Theile violett gefärbt. Er ist 2 bis 25cm lang. Seine Flügel sind bei 4 mm breit. Die Kelchzähne sind 6—8 mm lang. Bei manchen Exemplaren sind sie am Rande papillös. Die Buchten der Kelchzähne sind spitz. Der Fruchtknoten ist nicht gestielt, sammt Griffel 2-3 cm, der Griffel 8—12 cm lang. Der Rand der Narbe besteht aus kegelförmigen Zähnen, die unregelmässig eingebuchtet und in derselben Weise mit kurzen Papillen besetzt erscheinen. Wichtigste Synonyme: Gentiana angulosa, Rehh. Fl. germ. exe. S. 426 (1830 — 1832) pr. p. — Rehb. Ie. erit. Vol. IX. 8. 9. 1118 (1831). — Schlos- ser und Vukotinovid, Fl. Croatica p. 623 (1869) pr. p. — forma chalybea, Beck, Fl. v. Südbos. IX. S. 26 (1898). I. S. 130 (1886). — forma Tergestina, Beck, Fl. v. Südbos. IX. S. 26 (1898). — P Tergestina, Marchesetti, Fl. v. Triest. S. 374 (1896— 1897). Gentiana aestiva, Koch, Synops. Fl. Germ. Ed. 1. p. 489 (1837). — Maly, Enum. plant. Austr. S. 169 (1848) pr. p. —Nyman, Consp. p. 499 (1878—1882) pr. p. — Sturm, Flora. Gentiana Tergestina, Pospichal, Fl. d. österr. Küstenl. I. B. S. 479 (1899). Gentiana verna, Arcangeli, Fl. Ital. p. 473 (1882). — Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 88 (1837) pr. p. — Boissier, FI. orient. Vol. IV. S. 73 (1879) pr. p. — Parlatore, FI. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. — Schlosser und Vukotinovic, Fl. Croatica. S. 623 (1869) pr. p. ?— — Visiani, Fl. Dalm. II. B. S. 260 (1847). ? Gentiana verna var. alata, Pan&ic, Elench. plant. vascul. p. 65 (1875). Gentiana verna « angulosa, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. (1894) p. 313, pr. p. — — Pßangulosa, Neilr. Veget. Verh. v. Kroatien. S. 115 (1868). 212 Exsiceaten: Baldaecei, Iter alb. V. Nr. 33. — Baldacei, Iter alb. 1892. Nr. 288. — Beck, Plant. Bosn. et Here. Nr. 197. — Beck, Plant. Bosn. et Here. Nr. 99 (als var. chalybea). — Bornmüller, Iter anat. III. Nr. 5299. — Callier, Plant. Here. exs. Nr. 111. — Dörfler, Herb. norm. Nr. 3727. — Friedrichsthal, Herb. mac. Nr. 262. — Reichenbach, Exs. Nr. 1556 (als aestiva). — Schultz, Herb. norm. Cent. 10. Nr. 913 (als angulosa). Abbildungen: Beck, Fl. v. Südbos. Taf. V. Fig. 1 (forma aberrans). — Rehb. Ie. crit. Vol. IX. Taf. DCECCXVL. 1118 (als @. angulosa). — Sturm, Flora 13, 54 (als @. aestiva). Vergl. Taf. III, Fig. 9; Taf. IV, Fig. 6. Geographische Verbreitung: Auf Kalkboden in einer Höhe von 300 bis ca. 2000 m, und zwar in Kärnten, Krain, Kroatien, Küstenland, Dalmatien, Bosnien, Hercegovina, Bulgarien *), Serbien '), Montenegro, Albanien?), Macedonien®), Thessalien‘), Italien), (Apennin und See-Alpen), Schweiz‘), Frankreich”) (See-Alpen), Pyrenäen’). Geographische Verbreitung in Oesterreich nach von mir untersuchten Exemplaren: Kärnten: Linkes Drauufer bei der Schwabbeger Ueberfahrt (Kristof). Krain: Idria (Partsch, Dolliner), Uratathal (Ullepitsch). „Krain* (Graf), St. Antoni bei Idria (Feriantsch, A. Kerner), Schlossberg bei Adelsberg (Strobl), Berg Nanos (A. Kerner, Stapf), Baggaberg bei Clana (A. Kerner), Hl. Kreuz bei Neu- marktl (Safer). Kroatien: Zengg (Pittoni), Monte Vratnik bei Zengg (Borbas). Küstenland: Karst bei Triest (Pichler, Steurer, Breindl], Solla), Monte Spaceato bei Triest (Tommasini, Engelhardt, Pichler, Solla,Mirich, Marchesetti), Lipizza (Bornmüller), *) Vito$ (Gheorghieff). Trojan Balkan (Urumoff). - 4) Nis (Bornmüller). 2) Znkali (Baldacei). Skutari. ®) Kaimak@alan (Dörfler). Monte Kopaonik (Friedrichsthal). *) Thessal. Olymp (Aucher). 5) Da das Vorkommen der @. Tergestina in Italien bisher unbekannt war und die Pflanze gerade dort ihr Hauptverbreitungsgebiet zu haben scheint, führe ich im Folgenden alle Standorte an, von denen ich sie sah: Ossola. Val Toggia (Rossi), Val Sassina (Balsamo), Mt. Rondinaja (Giannini, Calan- drini), Mt. Cajo (Passerini), Montevecchio b. Urbino (Gibelli), Apuanische Alpen (Targioni, Gemmi, Sommier), Mt. Falterone (Siemoni, Som- mier), Mt. Sibilla (Marzialetti, Orsini, Piceno), Umbrischer Ap. (Gennari), Mt. Sirente (Groves), Mt. Corno (Parlatore, Orsini), Mt. Majella (Pedi- cino, Orsini), Valle della Femina morta (Groves). 6%) Monte Saleve (Müller, Ricasoli), St. Bernhard (Tanfani), Frei- burg (Masson). ”) Canigou (leg.?), Gap, Hautes Alpes (Burle et Borel), Mont Cheiron (Consolat), Burgalais (Cauvet). 8) Pyrenäen (leg. ?), Seo d’Urgel (leg. ?). 213 Basovizza (Steurer), Grotana (Steurer), Vella ucka (Stapf, Rei- mann), Divacea (leg. ?), Monte Slaunik (Pichler), Mt. Maggiore (Halacsy). Dalmatien: Orien (Studnieczka). Bosnien: Hranicava planina auf Kalk (Beck), Bjelasnica (Fiala), Monte Trebevid bei Serajewo (Beck, Fiala), ohne nähere Angaben über den Standort (Sendtner, Beck). Hercegovina: Porim planina (Callier), Porim planina bei Castell Ruiste (RuzZicka), Pren) planina (Adamovic)'), Prenj planina (Beck), Jastrebica planina (Pantocsek). Gentiana Tergestina ist von G. verna einerseits, von G. an- gulosa andererseits durch die ihrer ganzen Länge nach fast gleich breiten, in eine Spitze ausgehenden Blätter unterschieden. Das Verbreitungsgebiet der Pflanze ist ein ziemlich grosses. Fast alle als Gentiana verna bezeichneten Exemplare, welche ich aus dem Apennin, den Pyrenäen und aus der südwestlichen Schweiz sah, gehören entschieden zu Gentiana Tergestina oder stehen ihr wenigstens näher als @. verna. Die Pflanzen aus dem Apennin sind zwar oft viel kleiner und relativ schmalblättriger als zum Beispiel die G@. Tergestina vom Monte Spaccato, aber doch unverkennbar die- selbe Art. Auch aus dem Balkan, den Pyrenäen und den französi- schen Alpen sah ich solche, den oben beschriebenen Pflanzen ähnliche. Bezüglich der Variation chalybeaw möchte ich bemerken, dass bei allen Arten der Gruppe Blau-, richtiger gesagt Violettfärbung des Kelches vorkommt. Von Gentiana angulosa, für die unsere Pflanze lange Zeit gehalten wurde, ist Gentiana Tergestina so gut unterschieden, dass es wohl keiner weiteren Begründung der schon mehrfach ein- geführten Bezeichnung der Pflanze als G. Tergestina kurzweg bedarf. 7. @. pumila, Jacg. Enum. stirp. Vind. p. 42 (1762). Der oberirdische Theil der Pflanze ist 4—11 em, die blüten- losen Sprosse sind bis 5 cm hoch. Die Blütenstiele überragen die unteren dichter gestellten Blätter um 1—6 em. Die Blätter der ein- zelnen Pflanzenexemplare weisen keine bedeutenden Grössen- und Formenunterschiede auf. Sie bilden selten am Grunde der blühenden, häufiger am Grunde der nicht blühenden Stengel Rosetten. Ihrer Form nach sind die Blätter lineal, manchmal in den Grund verschmälert. Sie gehen in eine scharfe Spitze aus, welche die Fortsetzung des trockenhäutigen, wenig papillösen Blattrandes bildet. Die Länge der Blätter beträgt 0-5—1'5 cm. Sie sind beiläufig viermal so lang als breit. Der Kelch ist oft theilweise violett gefärbt. Er ist bei 1 bis 1’5 cm lang. Die Kelchflügel sind bei 1 mm breit, meist noch schmäler. Die Zähne des Kelches sind spitz, 6—7 mm lang und !) Darunter Exemplare der @. verna, welche möglicherweise von anderen Standorten herrühren und irrthümlicherweise beigemengt wurden. 214 haben wie die Blätter einen trockenhäutigen, schwach papillösen Rand. Die Buchten der Kelchzähne sind spitzwinkelig. Der Fruchtknoten ist nicht gestielt und 1—1'5 cm, der Griffel 4—6 mm lang. Der Rand der Narbenlappen geht in lange, schlaucehförmige Papillen aus. Wichtigste Synonyme: Ericala pumila, Don, Syst. of gard and bot. IV. p. 189 (1837) pr. p. — Borkh. in Roem. Arch. I. 8. 27 (1796—1738). Hippion pumilum, Schmidt, in Roem. Arch. I. B. S. 10 (1796). Gentiana pumila, Beck, Fl. v. N.-Oe. S. 939 (1893). — Crugnola, La Veget. al Gran Sasso d’Ital. p. 57 (1894). — Duftschmid, Fl. v. Oberöst. III. S. 52 (1883). — Fenzl et Graf Wulfens, Fi. Nor. p. 313 (1858) pr. p. — Fleischmann, Uebers. d. Flora v. Krain, 8. 77 (1844). — Fritsch, Excursionsfl. f. Oest. S. 445 (1897). — Griseb. Gen. et Spec. Gent. S. 266 (1839) pr. p. — Haläcsy u. Braun, Nachtr. zur Fl. v. N.-Oe. S. 100 (1882). — Haläecsy, Fl. v. N.-Oe. S. 343 (1896). — Host, Flor. Austr. I. 8.331: (1827). — Jacg. Obs. If. p, 29 (1160); , Elor 2 Vol. IV. p. 1 (1776). — Koch-Röhlings Deutschl. Flora. 2. Bd. S. 343 (1826) zum kl. Th. — Koch, Synops. Flor. germ. Ed. 1. p. 490 (1837). — Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. Vol. XXIV (1894) p. 300 pr. p. — Linne, Syst. Nat. II. p. 200 (1767). — Maly, Enum. plant. Austr. p. 168 (1848); Fl. v. Steierm. S. 122 (1868). — Neilr. Fl. v. N.-Oe. 8. 477 (1859). — Nyman, Consp. p. 444 (1878—1882) pr. p. — Pacher u. Jabornegg, Fl. v. Kärnten. II. 232 (1884). — Reichenb. Fl. germ. exe. p. 425 (1830—1831); Fl. Germ. et Helv. S. 6 (1854—1855) pr. p. — Sceopoli, Fl. earn. II. p. 178 (1772). — Schultes, Syst. veg. VI. p. 154 (1820) pr. p. Gentiana verna, Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 88 (1837) pr. p. — Parlatore, Fl. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. Gentiana verna p pumila, Arcangeli, Fl. Ital. p. 473 (1882) pr. p. Exsiecaten: Dörfler, Herb. norm. Nr. 3732. — Kerner, Flora exs. Austro-Hung. Nr. 2185. — Reichenbach, Exs. Nr. 1457. — Schultz, Herb. norm. Cent. 10. Nr. 918. Abbildungen: Beck, Alpenbl. des Semmeringgeb. Taf. 13. Fig. 7. — Jacquin, Observ. II. tab. 49; Fl. austr. Vol. IV. T. 302. — Reichenb. Icon. Flor. Germ. et Helv. Vol. XVII. T. MXLVII. Fig. 3. Vergl. Taf. II, Fig. 1; Taf. IV, Fig. 7. Geographische Verbreitung: In den Alpen von Nieder- österreich, Oberösterreich, Obersteiermark, Kärnten, Krain, auf der Alpe Krn im Küstenlande, Oberitalien!) und in den Abruzzen’); stets nur in der alpinen Region. 1) Prov. Belluno: Forno di Canale (Tanfani), Alpen v. Piemont (lg. ?). 2) Monte Vettore (Orsini). 215 Geographische Verbreitung in Oesterreich-Ungarn nach von mir untersuchten Exemplaren: Niederösterreich: Schneeberg (E. Willing, Haläcsy, A. Heimerl, Hayne, Fenzl, Portenschlag, Berroyer, Bili- mek, Ruprecht, Welwitsch, K.Richter, Schiffer, J. Ker- ner, Hayek), Schneeberg auf Kalk (K. Ronniger), Raxalpe (Haläcsy, Tscherning, A. Kerner, Richter, Sonklar, Müller, Spreitzenhofer, Leresche), Raxalpe auf Kalk (Rai- mann, Fr. Simony, Tseherning), Sonnwendstein (Zahlbruck- ner, Heinr. Braun), Hochkar auf Kalk (H. W. Reichardt). Oberösterreich: Hoher Nock bei Windisch-Garsten auf Kalk (Oberleitner), Thorstein auf Kalk (D. Stur), Pyrgas auf Kalk (Brittinger). Steiermark: Hochschwab (Hölzl, Gassner), Hohe Veitsch auf Kalk (Pittoni), Kalbling bei Admont auf Kalk (Strobl, Pro- kopp). Reiting bei Leoben auf Kalk (J. Breidler). Kärnten: Villacher Alpe (Wulfen, Krenberger), Alpe Kotschna auf Kalk (Jabornegg). Alpe Kotschna (Krenberger), Rosskofel im Gailthale (Pacher, Lagger), Petzen auf Kalk (Ja- bornegg), Wischberg bei Raibl auf Kalk (Huter). Krain: Krainer Alpen (Müller), Oberkrainer Alpen (Freyer), Alpe Begunsica (Janscha), Wohein, Belopolje (Poscharsky) 1655 m, Woheiner Alpe (G. Mayr), Lipoch Spica im Triglavgebiet (Rechinger), Triglav (A. Engler). Küstenland; Monte Prestrelenik, Isonzothal, Flitsch (Ball) 1500‘, Alpe Krn auf Kalk (Breind)). G. pumila ist nach Gentiana Davarica die am besten zu unterscheidende unter den perennirenden Arten der Section Oyelo- stigma. Sie ist eine ausgesprochene Kalkpflanze und könnte viel- leicht als hochalpine Form in Beziehungen zu @. Tergestina ge- bracht werden. Wo sie mit dieser in ein und demselben Verbrei- tungsgebiete vorkommt, ist G. pumila an den höheren Standorten, G. Tergestina an den tiefer gelegenen zu finden. Uebergangsformen zwischen G. pumila und den anderen Arten konnte ich nicht beob- achten. Sie steht morphologisch den im Folgenden beschriebenen Arten zweifellos näher als den vorhergehenden. 8. @. Terglouensis Hacq. Plant. alp. Cam. p. 15 (1782). Der oberirdische Theil der Pflanze ist bei 3—6 em, die blüten- losen Stengel sind bei '/,—2cm hoch. Die Blütenstiele überragen die dachig gestellten Blätter gar nicht oder höchstens um 1 cm. Sämmtliche Blätter einer Pflanze sind gleichgestaltet von nahezu gleicher Grösse und im unteren Theile des Stengels dicht dachig gestellt. An den nicht blühenden Sprossen stehen sie so dicht bei- sammen, dass kleine Rosetten entstehen. Die Blätter sind selten über '/, em lang, und ihre Breite ist zumeist ihrer halben Länge gleich. Der Form nach sind sie oval-lanzettlich. Sie sind in eine dem Glashaar der Moose ähnliche trockenhäutige Spitze aus- 216 gezogen, welche sich durch das obere Blattdrittel als farblos er- scheinender, mit papillenartigen Fortsätzen besetzter Rand fortsetzt. Die Epidermis der Blätter, insbesondere die der Unterseite, ist sehr leicht ablösbar, die Zellen derselben sind auffallend der Höhe nach gestreckt, während sie bei allen Arten dieser Gruppe der Länge nach gestreckt erscheinen.') Der Kelch ist bei 1 cm lang. Seine etwa 3 mm langen Zähne haben, wie die Blätter. einen trocken- häutigen Rand, der bei den meisten untersuchten Exemplaren stark papillös war. Die Buchten der Kelchzähne sind etwas abgestumpft. Der Frucehtknoten ist bei 1'/,—2 em lang. Der Griffel ist bei 5—7 mm lang und viel dünner als bei den anderen Arten der Gruppe. Der Rand der Narbe ist in unregelmässige Lappen aufgelöst, welche mit kürzeren oder längeren Papillen besetzt sind. Wichtigste Synonyme; Ericala aestiva ß. Terglouensis, Don, Syst. gard. and bot. IV. p. 190 (1837), — imbricata, Don, Syst. gard and bot. IV. p. 190 (1837) pr. p. Hippion pusillum, Schmidt in Roem. Arch. I. B. S. 17 (1796). Gentiana aestiva ß, Schultes, Syst. veg. VI. p. 156 (1820). — imbricata, Fenzl et Graf Wulfen, Fl. Nor. p. 313 (1858). — Fleisehmann, Uebers. der Fl. v. Krain. 8. 77 (1844). — Fritsch, Exeursionsfl. f. Oest. S. 445 (1897). — Froelich, De Gent. Diss. p. 74 (1796) pr. p. — Griseb. Gen. et Spec. Gent. p. 266 (1839). — Hausmann, Pl v.. Tirol; 8.2533 (1852). — Host, Fl. Austr. I. S. 337 (1827). — Koch, Synops. Fl. Germ. Ed. 1, p. 489 (1837). — Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 337 (1894) pr. p. — Maly, Enum. plant. Austr. p. 168 (1848) exel. eit. „Austr.“. — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — Pacher und Jaborn.; Fl. v. Kärnt. IL: 8. 232 (1884. — (Beiecehenh EL germ. exe. p. 425 (1830/1832). — Reichenb., Fl. Germ. et Helv. S. 6 (1854/1855). — Schultes, Syst. veg. VI. p. 157 (1820) pr. p. — Sturm, Deutschlands Flora. ?— prostrata ß) subacaulis, Wahlenbg., Helv. p. 47—48 (1813). — verna y) imbricata, Arcangeli, Fl. Ital. p. 473 (1882). — — Koch-Röhling, Deutschlands Flora. 2. Bd. S. 342 (1826). — verna, Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 88 (1837) pr. p. — Parlatore, Fl. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. Exsiceaten: A. Kerner, Flora exs. Austro-Hung. Nr. 2967. — Reichen- bach, Exs. Nr. 2061. 1!) Diese Einrichtung dürfte im Verein mit dem trockenhäutigen Rande als Schutzvorrichtung für die Blütenknospen dienen, indem ein dichtes An- einanderlegen der dachig gestellten Blätter ermöglicht wird. Bei den Arten mit breiter geflügelten Kelchen wird die Function des Knospenschutzes wahrschein- lich durch die Kelchflügel besorgt. 217 Abbildungen: Barr. 101. Fig. II. — Hacquet, Plant. alp. Carn. T. 2. Fig. 3 als Gentiana Terglouensis. — BReichenb. Icon. Fl. Germ. et Helv. Vol. XVII. T. ML Fig. II — F. W. Schmidt in Roem. Arch. I. B. Tab. III. Fig. 7 als Hippion pusillum. — Sturm, Flora, 11, 41. Vergl. Taf. II, Fig. 10; Taf. IV, Fig. 8. Geographische Verbreitung: Im östlichen und südlichen Tirol, in Kärnten, Krain und Südwest-Steiermark, in den angrenzen- den Theilen von Öberitalien (Prov. Beluno); dann wieder in den italienischen Seealpen.'!) Stets in der alpinen Region. Geographische Verbreitung in Oesterreich-Ungarn nach von mir untersuchten Exemplaren: Steiermark: Rinka (E. Weis). Tirol: Pusterthal auf Kalk (Huter). Pusterthal, Dürrenstein aufKalk (Bornmüller). Pusterthal (Tsehurtschenthaler). Puster- thal bei Olang auf Kalk (Huter). Kersehbaumer Alpe (Huter, Pichler, Bischoff, Rudolphi). Lienzer Alpen (Wulfen). Platkofl der Seiseralpe auf Kalk (leg. ?). Sextenthal auf Kalk (Huter). Rienz- thal, Höllenstein (leg. ?). Peitler bei Brixen (A. Kerner). Schlern (Pacher, Roth, Maly, A. Kerner, Ball, Val de Lievre). Tierser Alpe (Giovanelli). Fassathal, Alpe Vael (Facchini). Fassa- thal, Rosengarten (Maly). Sassa di Stria bei Ampezzo von Enneberg auf Dolomit (Pacher). Castellazzo in Paneveggio (Perini). Martino di Oastrozze (Bargasgli). (Fortsetzung folgt.) Literatur - Uebersicht’). April 1901. Abel L. Winterharte Nymphaeen und Nelumbien. (Wiener illustr. Gartenzeitung. XXVI. Bd. S. 130 -134.) 8°. Bubäk F. Ueber die Pilze der Rübenknäule. Vorläufige Mittheilung. (Zeitschrift für das landwirthschaftliche Versuchswesen in Oester- ce 1301.28.) 8. — — Ueber die Regeneration der Mutterrübe. (Deutsche Land- wirthschaftliche Presse. XXIII. Jahrg. Nr. 22.) Burgerstein A. Materialien zu einer Monographie, betreffend die Erscheinungen der Transspiration der Pflanzen, III. Theil [Schluss]. (Verhandl. d. k. k. zool. botan. Gesellschaft, Wien, LI. Bd. S. 65 bis 106.) 8°. !) Ich sah folgende Exemplare aus italienischen Gebieten: Prov. Belluno: Pelmo (Tanfani), Calalzo (Parlatore), Mont Cenis (Parlatore), Monte Viso (Rostan). 2) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaetion. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1901. 1% 218 Celakovsky L. J. Karl Poläk. Nachruf. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. XVII. Ba. S. 179—183.) 8°. Czapek F. Der Kohlenhydrat-Stoffwechsel der Laubblätter im Winter. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. Bd. XIX. Ss. 120—127.) 8°. Dalla Torre C.G. de et Harms H. Genera Siphonogamarum ad Systema Englerianum conseripta. Fascieulus III. Leipzig (W. Engel- mann). 4°. S. 161-240. Ginzberger A. Arbe. (Oesterr. Touristen- Zeitung. XXI. Bd. Beim. 7.) Reiseskizze mit eingestreuten floristischen Notizen. Hanausek T. F. Lehrbuch der technischen Mikroskopie. III. Lfe. (Schluss des Werkes). S. 321—456. Stuttgart (F. Enke). 8°. Istvanffi @. de. Etudes et commentaires sur le Code de l’Eseluse, augmentes de quelques notices biographiques. (Extrait du Compte- rendu. Congres internat. de bot. a l’ Exposition Universelle de 1900. Paris. p. 499—508.) 8°. — — Sur les groupes alpins du Jardin Botanique de l’Universite Roy. Hongr. a Kolozsvar. (Extrait du Compte-rendu. Congres internat. de bot. a l’Exposition Universelle de 1900. Paris. p. 487 bis 497.) 8°. Karäsek A. Wenig bekannte Obstgewächse. II. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Bd. 8. 134-- 137.) 8°. Loitlesberger K. Verzeichnis der gelegentlich einer Reise im Jahre 1897 in den rumänischen Karpathen gesammelten Krypto- gamen. 1I. (Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums. Wien. XXV. Ba. S. 111—114.) 8°. Matouschek F. Bryologisch-floristische Mittheilungen aus Oester- reich-Ungarn, der Schweiz, Montenegro, Bosnien und der Herce- govina. II. (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellsch. Wien. LI. Bd. S. 186—198.) 8°. Neue Formen: Dieranella squarrosa f. atra Mat. Tirol: Lisens, gegen den Fernerkogel, 1900 m. steril, leg. Baer. — Orthotrichum leiocarpum f. Tirolica Mat. Tirol: „Platte* am oberen Wege von Landeck nach Fliess, 1100 m, auf Fraxinus excelsior, leg. Baer. — Webera eruda v. bicolor Mat. Rhaetia: In rupestribus prope Flims, leg. Degen. — Mnium rostratum f. minor Mat. Schweiz: Mons Muota pr. Flims, e. fr., leg. Degen. — Leucodon sciuroides f. ramosa Mat. Ungarn: In monte Üsories ad thermas Herkulis, steril, leg. Degen. Molisch H. Ueber die Panachüre des Kohls. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. Bd. XIX. 8. 32—34.) 8°. — — Ueber ein neues, einen carminrothen Farbstoff erzeugendes Chromogen bei Schenckia Blumenaviana K. Sch. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. Bd. XIX. S. 149—152.) 8°. Provazek S. Künstliche Entwicklung und Parthenogenese. (Die Natur. L. Jahrg. Nr. 15. S. 175— 176.) Reichenbach L. et Reichenbach H. G. fil. Icones florae Germanicae et Helveticae simul terrarum adjacentium ergo mediae Europae. Fortgesetzt von G. Beck R. v. Mannagetta. XXII. Bd. Dee. 24. Leipzig (F. v. Zezschwitz). 4°. 8 S. 8 Taf. 219 Rollett A. Zur Erinnerung an Franz Unger. Ansprache, gehalten bei der Franz Unger- Feier am 29. Nov. 1900. (Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins f. Steiermark. Jahrg. 1900.) 8°. 88 Sabidussi H. Beitrag zur Kenntnis der Ueber pflanzen. (Carinthia. XC. Jahrg. Nr. 4. S. 153 - 158.) — — Die Fortschritte der W asserpest in Kärnten. (Carinthia. XC. Jahrg. Nr. 5. S. 177—179.) — — Alpenleinkraut beim Staatsbahnhofe in Klagenfurt. (Carinthia. XC. Jahrg. Nr. 6. S. 224 —225.) — — Bildungsabweichung bei der Bach-Nelkenwurz, Geum rivale L. (Carinthia. XC. Jahrg. Nr. 5. S. 182—183.) Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Leber- moose mit Bezug auf die Exemplare des Exsiecatenwerkes: „Hepa- ticae Europaeae exsiccatae*“. I. Serie. (Sitzungsberichte des deutschen naturw.-medicin. Vereins für Böhmen „Lotos“. 1901. Nr. 3.) er 56:8. Vgl. die vorige Nummer dieser Zeitschrift S. 182. Neu beschrieben werden: Recciocarpus natans v. subterrestris Schffn. Prov. Brandenburg. — Marchantia polymorpha v. mamillata Hagen. Nor- wegen. — Metzgeria pubescens f. attenwata Schffn. Norwegen. — Marsupella Badensis Schffn. Baden. — Marsupella Jörgenseniti Schffn. Norwegen. Tsehermak E. Weitere Beiträge über Verschiedenwerthiekeit der Merkmale bei Kreuzung von Erbsen und Bohnen. Vorläufige Mittheilung. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellsch. Bd. XIX. 5251).8° Wettstein R. v. Der gegenwärtige Stand unserer Kenntnis. be- treffend die Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. Sammel- referat. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. XVIIL. Bd. Ss. 184—200.) 8°. Wilhelm K. Hugo Zukal. Nachruf. Mit Bild. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft. XVII. Bd. 8. 171 - LIESS: Alescher A. Fungi sitagp) aber Kryptogamen- Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. I. Bd. VII. Abth. 76. Liefrg. S. 65—128. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2-40. Enthält die Bearbeitung folgender Gattungen: Chaetomella, Cytoplea as Weinmannodora, Discomycopsis, Microdiplodia und Di- plodia. Biechele M. Repetitorium der Botanik in Verbindung mit Pharma- cognosie in tabellarischer Form. I. Allgemeine Botanik. Eichstätt (A. Stillkrauth). 10 Tabellen in Folio. Catalogue of the African Plants colleeted by Dr. Friedrich Wel- witsch in 1853/61. Vol. II. Part II. Cryptogamia. London (British Museum). 8°. S. 261—565. Gremli A. Excursionsflora für die Schweiz. Nach der analytischen Methode bearbeitet. Neunte, vermehrte und verbesserte, mit dem Bilde des Verfassers versehene Auflage. Aarau (E. Wirz). Kl. 8°. XXIV und 472 S. Preis Mk. 6. 17* 220 Griffon E. Iassimilation chlorophyllienne et la structure des plantes. [Serie Biologique Nr. 10. „Seientia“.] Paris (G. Carre et C. Naud). 8°. 106 8. Jack J. B. Flora des badischen Kreises Konstanz. Karlsruhe (J. J. Ra.28% 132 8. Kirchner O. und Boltshauser H. Atlas der Krankheiten und Beschädigungen unserer landwirthschaftlichen Gulturpflanzen. IV.Serie: Gemüsepflanzen und Küchenpflanzen. Stuttgart(E. Ulmer). 8%. 12 Taf. mit Text. Schumann K. Just’s Botanischer Jahresbericht. XXVI. Jahrg. (1898). II. Abth. 4. Heft (Schluss). Leipzig (Gebr. Borntraeger). 8°. S. 481— 714. Inhalt: Teratologie und Variationen. ‚Palaeontologie. Biographien. Register. StephaniF. Species Hepaticarum. Suite. (Bull. de !’Herbier Boissier. Seconde Serie. I. Tom. S. 477-521.) 8. Umfasst die Gattungen: Alicularia Corda, G@yrothyra Howe, Soleno- stoma Mitten und Jungermannia L. ex parte. Zürn E. S. Die deutschen Nutzpflanzen und ihre Beziehungen zu unseren Lebens-, Thätigkeits- und Erwerbsverhältnissen. I. Bd.: Botanik, Oulturgeschichte und Verwertungsweise der wichtigsten deutschen Nutzgewächse. Leipzig (H. Seemanns Nachf.). 8°. 208 8. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Gongresse etc. Verein: zum Sehutze und zur Pflege der Alpenpflanzen. Aufruf! An die Alpen knüpft sich eine grosse Reihe wichtiger, pflanzengeographischer Fragen, zu deren Beantwortung die grosse Zahl von Touristen, welche alljährlich die Alpen durchzieht, wesent- lich beitragen könnte. Es sind damit nicht jene Fragen gemeint, deren Beantwortung eine tiefere botanische Schulung oder ein- gehende und mühevolle Unternehmungen voraussetzen. Das Studium solcher wird immer eine Aufgabe der Fachbotaniker bleiben. Es sind hier vor Allem gewisse Fragen gemeint, deren Beantwortung eine grosse Anzahl von Einzelbeobachtungen in den verschiedensten Theilen der Alpen voraussetzt und die von der Mehrzahl der ge- bildeten Touristen wirksam gefördert werden können. Die geringen, mit den Beobachtungen und deren Notierung verbundenen Mühen werden wohl reichlich aufgewogen durch das Bewusstsein, an einem Unternehmen von allgemeinstem Interesse mitgewirkt zu haben. Eine derartige Frage ist die nach dem Verlaufe der Baum- grenzen und der Krummholzgrenzen in den Alpen über- haupt und in einzelnen Gebirgsstöcken. Es liegt allerdings bereits eine grosse Anzahl einschlägiger Beobachtungen vor, die aber noch nicht genügt, um allgemeine Gesetze daraus abzuleiten. 22] Das allgemeine Interesse, welches den erwähnten Fragen zu- kommt, ist dadurch begründet, dass die Möglichkeit des Baum- wuchses und der Krummholzentwicklung an eine Reihe bestimmter klimatischer Faetoren gebunden ist und dass daher nichts so sehr geeignet ist, die Vertheilung dieser Factoren festzustellen, als die Bestimmung der Baumholz- und Krummholzgrenzen. Ein möglichst genauer Ueberblick über die Vertheilung jener Factoren wird aber in land- und forstwirthschaftlicher Hinsicht, im Hinblick auf wichtige wissenschaftliche Fragen der Pflanzengeographie und Pflanzen- geschichte werthvolle Aufschlüsse geben. Einschlägige Beobachtungen sind nicht schwer auszuführen. Jedem Alpenwanderer ist die Erscheinung bekannt, dass in ge- wissen Höhen die Region hochstämmiger Bäume aufhört, dass aber . häufig zwischen diese Region und die der hochalpinen Wiesen und Matten eine Zone mit strauchförmiger Vegetation, die Krummholz- region, sich einschaltet. Es handelt sich nun darum, dieGrenzen dieser Zonen mit thunlichster Genauigkeit bezüglich ihrer Meereshöhe zu bestimmen. Der Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpen- pflanzen, welcher sich auch die Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Pflanzenwelt unserer Alpen zum Ziele gesetzt hat, wendet sich hiemit an die Freunde unserer Alpenwelt mit der Bitte, sich durch Beobachtungen an der Lösung der angedeuteten Aufgabe zu betheiligen. Der Verein hat'), um dem Einzelnen diese Betheiligung möglichst zu erleichtern, Notizblocks herstellen lassen, welche eine ausführliche Belehrung enthalten und überdies durch ihre Einrichtung es ermöglichen, die Einzelbeobachtungen in eine Form zu bringen, welche deren wissenschaftliche Verwerthung erleichtert. Interessenten, welche solche Blocks wünschen, erhalten dieselben kostenlos zugesendet. Dieselben werden nur gebeten, die Seiten dieser Notizblocks, welche Angaben über gemachte Beob- achtungen enthalten, alljährlich längstens im Monate October dem Vereine zuzusenden. Der Verein wird das einlaufende Beobachtungs- material einer einheitlichen wissenschaftlichen Bearbeitung zuführen und verpflichtet sich, die Namen der einzelnen Beobachter gelegent- lich der Veröffentlichung dieser Bearbeitung zu nennen. Mögen zahlreiche Freunde unserer gemeinsamen Sache sich an diesem Unternehmen betheiligen; mögen sie das thun in der Ueberzeugung, dass bei Uebernahme einer ganz geringen Mühe durch den Einzelnen sich bei grosser Betheiligung ein verdienst- volles und dauerndes Werk schaffen lässt! Bamberg, April 1901. Der Ausschuss des Vereines zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen. 1) Nach einem von Herrn Professor Dr. Ritter v. Wettstein verfassten Entwurf. 222 Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. A. Kneucker, Karlsruhe. — Carices exsiccatae, VI. u. IX. Lieferung, Nr. 211—270. (1901.) — Die beiden neuen Lieferungen reihen sich den früheren ebenbürtig zur Seite und ent- halten folgende Arten: Carex Mairi Goss. et Germ. v. Loscosii Lange, Ü. extensa Good. v. pumila And., v. Dalbisii Schk., v. latifolia Böck., O. Oederi Ehrh. f. elatior Anders., ©. flava f. alpina X Ocderi (Kneuck.), €. lepidocarpa X Oederi, C. lepidocarpa pseudolepidocarpa X Oederi canaliculata, CO. silvatica latifolia Kneuck., Ü. pseudocyperus, ©. vesicaria, v. alpigena, V. alpig. f. brachystachys Lindeb., Ü. rostrata, f. acroandra, f. poly- stachya, ssp. rotundata f. laeta Norm., v. altissima Anders., O. rostrata X vesicaria f. supervesicarta, f. superrostrata, ©. lae- . virostris Blytt et Fr., C. riparia, v. reticulata Torges, f. lepto- stachys Torg., f. humilis Uechtr., C. filiformis X riparia, ©. filiformis X vesicaria, ©. nutans Host, C. aristata R. Br. f£. Siegertiana Uechtr., f. Cujavica Aschers. etSprib. — Lief. IX. ©. maritima ©. F. Müll. ssp. cuspidata v. borealis Almg., v. concolor Almg., v. Kattegatensis Almg. et f. haematolepis Almg. et f. Ostrobottnica Almg., ssp. mutica v. sub- spathacca Almg. et f. strieta Dre)., ©. strieta Go0od., ©. caespi- tosa L. v. Waisbeckeri Kükenth., €. Bueküi Wimm., Ü. gra- cilis ssp. eugracilis Kükenth. et var. angustifolia, C. gracilis X strieta, ©. aquatiılis Whlbg., ©. aquatilis X salına in 2 Formen, U. vulgaris Fr., v. fuliginosa Döll, v. elatior juncella Fr., subv. angustifolia Kükenth. et f. subovalis Kneuck., (C. strieta X vulgaris et f. superstrieta Kükenth., U. aquatilis X vulgaris, ©. rigida v. inferalpina X salina, U. alpina Sw. v. holostoma Dre), ©. Buxbaumi v. alpicola Anders. — Den beiden Lieferungen sind Scheden beigegeben mit kritischen Notizen über die ver- theilten Arten und Formen. Letztere stammen aus Baden, Thüringen, Harz, Brandenburg, Friesische Inseln, Schlesien, Posen, Istrien, Ungarn, Siebenbürgen, Finnland, Kaukasus, Schweden, Norwegen, Schottland, Spanien und wurden gesammelt von Reverchon, Buchenau, L Richter, Bailey, Kneucker, Marcowiez, Notö, Zobel, Santesson, Figert, Lang, Torges, Müller, Spri- bille, Fontell, Waisbecker, Römer, Schatz, Hirte, une E: Zahn. Botanische Forschungs- und Sammelreisen. Herr Dr. F. Bubäak in Prag unternimmt Mitte Juli eine zweimonatliche mycologische Studienreise nach Montenegro. Ihm schliesst sich Herr J. Rohlena als Sammler von Phanerogamen an. 223 Personal-Nachrichten. Dr. Lujo Adamovid wurde zum Professor der Botanik und Direetor des botanischen Gartens in Belgrad ernannt. Dr. Alois Jen@iC wurde zum Assistenten am pflanzen- physiologischen Institute der k. k. Wiener Universität ernannt. Sein Nachfolger als Demonstrator wurde stud. phil. Adolf Peter. Dr. W. Benecke, Privatdocent der Botanik an der Universität Kiel, wurde a. o. Tit. Professor. Prof. Dr. H. Potonie hat sich an der Universität Berlin für Palaeobotanik habilitiert. Haaken Hasberg Gran wurde zum Docenten an Bergens Museum und zum Botaniker bei der norwegischen Fischereidirection in Bergen ernannt. Samuel M. Coulter wurde zum Instructor in Botany an der Shaw School of Botany (Washington University) in St. Louis, Mo.. U. S. Amerika, ernannt. Prof. A. S. Hiteheocek wurde zum Assistant Agrostologist im U. S. Department of Agriculture in Washington, D. C., U. S. America, ernannt. Sein Nachfolger als Professor of Botany am Kansas Agrieultural&ollege in Manhattan, Kan., wurdeH. F. Roberts. Gestorben sind: Dr. Keisuke Ito in Tokyo, am 21. Januar im 99. Lebens- jahre. Maxime Cornu, Professor der Botanik und Director des Jardin des Plantes, in Paris am 4. April. Alexander Becker in Sarepta, bekannt als Sammler von Sarepta-Pflanzen, am 16. April im 83. Lebensjahre. Dr. Ferdinand Heidenreich, prakt. Arzt in Tilsit, 83 Jahre alt, wurde in der Nacht vom 20. zum 21. April er- mordet. Inhalt der Juni-Nummer: A. Burgerstein, A. v. RKerner's Beobachtungen über die Zeit des Oeifnens und Schliessens von Blüten. S. 185. — E, Hackel, Neue Gräser. (Forts.) S. 193. — Jan Vilhelm, Neue teratologische Beobachtungen an Parnussia palustris L. S. 200. — J. Dörfler, Ceniaurea Halacsyi n. sp. S. 204. — Marie Soltokovic, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyelostigma. (Forts.) S. 204. — Literatur-Uebersicht. S. 217. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 220. — Botanische Sımmlungen, Museen, Institute ete. S. 222. — Botanische Forschungs- und Sımmelreisen. S. 222. — Personal-Nachrichten. S. 223. Redacteur: Prof. Dr. R. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1861/69, 1871/92 & M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. ü ‘ Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mi*telst Postanweisung direet bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Solın), zu pränumeriren Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. 2 Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 224 INSERATE. EUTIN TITTEN TITTEN Preisherabseizung älterer Jahreänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— n 1893-187 ( 5—„ — » 16.) 2.2. Sa herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2. —), 1860 bis 1862, 1564— 1869, 1871-—-18850 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 18%0 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I, Aeor 2. ann [TESTEITEITTETITENTETTEETEOEENOEEIOTIEEEEEEIENEREEITEITTEEETEIEEITEEETEITEOETIOEEOTEETEEIEEEETEEEE ie fe i° DREEIEETETET Ei DER BRBR ER E8 BRER Ex SR in Horidke von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., .- 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.--, in er Leinwandband Mark 9.—. peinllora Lür die istereichischn pudelen-1. Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Excursionsflora“. — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4,—. NB. Dieser Nummer liegt ein Prospect des Verlages v von Franz Deuticke (Leipzig und Wien) bei. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N 7. Wien, Juli 1901. Beiträge zur Anatomie der Achsen von Alyssum sasxcatile L. Von Ph. C. Franz Vrba. (Mit zwei Tafeln.) Alyssum saxatile L. gehört zur Gruppe der ausdauernden Örueiferen. Neben den ausdauernden, secundär verdickten und unbe- schränkt fortwachsenden Achsen kommen hier auch einjährige, blütentragende vor, die an den Seiten der ersteren in Blattwinkeln emporwachsen. Da die Crueiferen, als eine unserer natürlichsten Familien, neben den morphologischen auch einige anatomische, für sie charakteristische Merkmale (z. B. im Baue der Achsen) haben, und da Alyssum saxatile selbst während des nachträglichen Dicken- wachsthums interessante Anomalien aufweist, wird es wohl zweck- mässig sein, zu erwähnen, welche anatomischen Verhältnisse im Baue der blütentragenden Achsen bei Alyssum saxatıle vorkommen, ferner ob einjährige und ausdauernde Achsen von Alyssum saxatıle im anatomischen Zusammenhange stehen; dann in welcher Weise ausdauernde Achsen nachträglich an Dicke zunehmen oder worin jene Anomalien liegen, und endlich ob wir auch anderswo im Pflanzen- reiche ähnliche abnorme Verhältnisse während des secundären Diekenwachsthums finden. Am Querschnitte durch ein jüngeres Internodium einer ein- jährigen Achse (Fig. 1) finden wir einen vollkommen abgeschlossenen Ring (pp + sp) — nach E. Dennert „Xylemring“* oder besser Festigungsring —, welcher in seinem Verlaufe wellenförmig ist. Die Welle wird markwärts durch das Gefässbündel bedingt. Dieses wird an seinem Innenrande durch eine Gruppe von Zellen (ic) beendigt, welche kleiner und zarter als benachbartes Markparenehym (m) sind. E. Dennert nennt sie „inneres Cambium“ resp. „innerer Bast“. Inneres Cambium umhüllt weiter zur Peripherie primäre Gefässe (pt). Nach aussen folgt dem ersteren im Festigungsringe Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1901. 18 226 das radiär geordnete „secundäre Prosenchym“ (sp), in welchem seeundäre Gefässe (st) eingebettet sind. Das Abwechseln gefäss- armer und gefässreicher Fibrovasalstränge ist für die ganze Gattung Alyssum charakteristisch. (Die gefässarmen Fibrovasalstränge (Fig. 1) besitzen nur primäre Gefässe und in ihrer Nähe nur wenige oder gar keine secundären.) Die Welle wird in der Richtung der Peri- pherie durch das zwischen einzelnen Gefässbündeln liegende, lücken- los verbundene, verholzte Gewebe (pp) bedingt, welches nicht radiär geordnet ist und an einigen Stellen scheinbar ins Mark über- geht. E. Dennert nennt es „primäres Prosenchym“. Nach dem Festigungsringe folgt gegen die Peripherie Cambium (ce) und Weichbast (w), welche einen isolierten Strang bilden, so dass ihr Querschnitt linsenförmig erscheint. Diese Elemente erfüllen bogenförmige Ausschnitte im secundären Prosenchym, so dass der Umriss des Festigungsringes und Weichbastes an der Aussenseite annähernd kreisförmig ist. Dieser Kreis wird auch in der That durch tangential gestreckte, unregelmässige, dünnwandige und verholzte Zellen (aw) gebildet, welche die ältesten Elemente des Weichbastes vorstellen. Nach aussen schliesst sich diesen Zellen das Rindenparenchym (r) an, welches gegen die Epidermis immer kleinzelliger wird, und dessen zwei äusserste Schichten collenchymatisch unter einander verbunden sind. Die Epidermis hat aus zwei Gründen besondere Bedeutung: Erstens sind ihre Zellen am Innenrande ansehnlich verdickt, zweitens durch ihre Haar- bildungen. Die Trichome zeichnen sich bei den Crueiferen durch eine so enorme Verschiedenheit aus, dass Vesque (Nouvelles archives du Museum d’histoire naturelle) auf sie die Systematik der Urueiferen gründete. Seiner Angabe nach kommen bei der Gattung Alyssum bäumchen- und sternförmig verästelte Trichome vor. Die Sternhaare finden wir bei Alyssum saxatile nur an den jüngsten Internodien, besonders an den sich entwickelnden Knospen am Ende der ausdauernden Achsen, indess wir an jungen und basalen Internodien neben den verzweigten noch auffallend grosse, einfache, nicht zahlreiche Haare vorfinden. Der Vollständigkeit wegen und auch deshalb, um den Charakter der einzelnen Gewebe noch deutlicher hervortreten zu lassen, wollen wir noch hervorheben, aus welchen Gründen sich E. Dennert der Ausdrücke „primäres Prosenchym“ und „inneres Cambium“ bediente. Das Gewebe, welches als „primäres Prosenchym“ bezeichnet ist, kann man entweder als Markstrahlensklerenchym betrachten, weil es in einigen Fällen allmählich ins Mark übergeht, oder mit Rücksicht auf die Möglichkeit, dass es unabhängig vom Mark etwa aus einem cambialen Gewebe hervorgegangen ist, als Prosenchym. Im Allgemeinen lässt sich für letztere Mögliehkeit Folgendes an- ühren: 1. Die Zellen dieses Gewebes zeigen auf dem Querschnitt radiale Anordnung. 2. Sie greifen lückenlos in einander. 3. Sie sind im Längsschnitte langfaserig spindelförmig. Trotzdem sich das erste Merkmal auf das fragliche Gewebe bei allen Crueiferen durchaus nicht anwenden lässt (auch Alyssum saxatile bildet eine Ausnahme), spricht das Zutreffen der beiden anderen Punkte für seinen prosenchymatischen Charakter. Das Nicht- zutreffen des ersten Punktes in unserem und in anderen Fällen liesse sich vielleicht damit erklären, dass das Cambium anfänglich continuierlich war und dass es gewissermassen zu einem Gewebe erstarrt ist. Die Frage aber, ob jenes Gewebe aus dem Mark- parenchym durch nachträgliche Sklerose hervorgeht, oder ob es ein Cambiumproduct ist, kann man erst nach dem Zurückgehen auf die Entwicklung dieses Gewebes ganz sicher beantworten. Zu diesem Zwecke verfolgte Dennert den Bau des Bündelringes bis in die Jüngsten Internodien bei einzelnen Cruciferen (z. B. Capsella bursa pastoris, Cheiranthus Cheiri und sSinapis arvensis) und fand, dass in einem gewissen Stadium zwischen den sehr jungen, undeutlichen Gefässbündelehen ein zartes, cambiales Zwischen- gewebe liest, ungefähr in gleicher Höhe mit dem Gefässbündel- cambium, jedoch von diesem immerhin geschieden, so dass ein deutlicher Unterschied zwischen beiden vorhanden ist. In Weiter- entwicklung verholzt dieses zarte Gewebe bald und bildet jenes die Bündel verbindende, fragliche Gewebe. Es geht daraus wohl hervor, dass dieses Gewebe recht gut Prosenchym sein kann, da es seinen Ursprung nicht aus schon entwickelten Zellen nimmt; dazu kommt noch, dass auf dem Längsschnitte schon in jenen zarten Stadien die prosenchymatische Natur zu Tage tritt. Endlich sei hier bemerkt, dass auch andere Autoren, z. B. Sanio, Schwendener (Mechan. Prineip p. 151), Hartig (Bot. Zeit. 1859, p. 95) und auch de Bary (Vergl. Anat. p. 472 u. 506) jenes Gewebe als Prosenchym auffassen. Dieses Prosenchyın heisst ferner primär, weil es mit dem eigentlichen Gefässbündelcambium nicht im Zusammenhange steht. sondern aus einem selbständigen, interfascieulären Gambialgewebe entspringt, weil es also gewissermassen wie das Markstrahlen- sklerenchym eine primäre Bildung ist. Nachträglich sei hier das allmähliche Uebergehen dieses Pros- enchyms ins Mark erklärt. Dieses ist dadurch ermöglicht, dass die äussersten Markparenchymzellen ebenfalls verholzen. so dass es schwer ist, sie auf dem Querschnitte von dem Prosenchym zu scheiden. Im Allgemeinen ist jedoch die Grenze zwischen Mark und Prosenchym leicht zu bestimmen; denn wenn das Prosenchym auch markwärts zunimmt, so ist doch die Stärke der Wandver- dieckung ein meist zutreffendes Kriterium. Es bleibt noch übrig, den Ausdruck „inneres Cambium“. worunter Dennert bei allen Crueiferen in der Umgebung der pri- mären, engen Gefässe eine Gruppe zarter unverholzter Zellen versteht. zu erläutern. Wohl bleibt es in vielen Fällen dabei, dass eine kleine 18* 228 Gruppe zarter Zellen die primären Gefässe umgibt (so auch bei Alyssum saxatile) — es ist dies dann vielleicht ein in halbeambialem Zustand stehen gebliebenes Parenchym —, aber in den meisten Fällen lässt sich mit der Entwicklung des Holzes auch eine Weiterent- wicklung dieses Gewebes verfolgen. Man bemerkt dann, dass aus ihm auch verholzte Zellen hervorgehen, welche schliesslich um den primären Gefässtheil herum eine Art Strangscheide bilden. Bei den Raphaneen und Sinapis arvensis endlich ist es unzweifelhaft, dass sich an der Markgrenze der Gefässbündel ein zweites, inneres Bast- bündel bildet, denn das hier aus jenen zarten Zellen in der Um- gebung der primären Gefässe hervorgehende Gewebe zeigt durch- aus dasselbe Verhalten, wie der nach aussen vom Cambium gebildete Bast. Jene zarten Zellen gehen hier weiter nach innen in ein weichbastartiges Gewebe mit mehr oder weniger collenchymatischem Aussehen, und dieses in ein Fasergewebe über. Durchaus denselben Bau und dieselbe Entwicklung zeigt der Bast auf der Aussenseite des Bündels, und daher wird man wohl berechtigt sein, auch das innen Gebildete Bast zu nennen und weiterhin, wenn auch mit der nöthigen Reserve, der Analogie gemäss jenes zarte Gewebe in der Umgebung der primären Gefässe bei den Öruciferen für ein inneres Cambium zu erklären. Nach dem soeben Besprochenen würde eine grosse Zahl von Oruciferen zu den Pflanzen mit bicollateralen Gefäss- bündeln zu zählen sein. In der anatomischen Struetur der basalen Internodien der blütentragenden Achsen von Alyssum sawatile finden wir wichtige Ab- weichungen von den soeben erwähnten Verhältnissen. Nur Epidermis und Rindenparenchym (Fig. 2 r) verhalten sich ähnlich wie in jüngeren Internodien, dagegen schon im Marke (m) treten oft sklerenchymatisch verdickte Zellen (sk) auf. Aber am meisten weicht von diesen Verhältnissen ab: Erstens das Cambium (c), welches einen continuierlichen Ring bildet, von dem zur Peripherie wieder ein ähnlicher Ring des Weichbastes (w) hervorgeht. Zweitens der Festigungsring, welcher aus den prosenchy- matischen radiär geordneten Zellen (p) besteht. Nur geringe, interfasciculäre, an das Mark grenzende Partien dieses Ringes sind nicht radiär geordnet. Das Abwechseln der gefässarmen und sgefässreichen Fibro- vasalstränge ist ähnlich wie im vorigen Falle. Als neues Element kommt hier der Hartbast (h) vor, und zwar an der Grenze zwischen dem Weichbaste und dem Rindenparenehym in isolierten Gruppen über den gefässarmen als auch gefässreichen Fibrovasalsträngen. Im Baue der blütentragenden Achsen finden wir also zwei von jenen sieben Typen, welche von Dennert für Laubstengel der Crueiferen bestimmt worden sind. Die jüngeren Internodien sind nach dem Typus—Cochlearia im engeren Sinne gebildet. Das Cambium ist isoliert und der Faserbast fehlt. Die basalen 229 Internodien weisen den Typus—Alyssum auf. Das Cambium ist continuierlich, das secundäre Prosenchym hat einen radialen Ver- lauf und das interfaseiculäre Prosenchym wird verdrängt. Die nächste Frage wäre nun die, in welchem Verhältnisse diese zwei auf derselben Achse vorkommenden Typen unter einander stehen. Dass einer von ihnen (und zwar Typus— Alyssum in basalen Internodien) aus dem anderen (Typus—Üochlearia im eng. S.) hervor- gegangen ist, ist unmöglich, denn das Cambium im Typus—Coch- learia wird durch den Weichbast (dessen äusserste, schon genug ver- holzte Schicht sich knapp den Brücken des primären Prosenchyms an- legt) in isolierten Strängen vollkommen abgeschlossen. Damit Typus— Alyssum aus dem Typus—Cochlearia hervorgehen könnte, müsste in letzterem das Cambium zwischen dem primären Prosenchym und der ältesten Weichbastschichte, also zwischen den schon theilungs- unfähigen Dauergeweben, auftreten. Weil dieses unmöglich ist, können wir nicht über einander liegende Internodien derselben Achse als Stufen einer und derselben Entwicklung betrachten. Aehnliches Hervortreten zweier oder mehrerer Typen auf derselben Achse fand auch E. Dennert z.B. bei Raphaneen und brassica und erklärt dann die Typen als Metamorphosenstadien, d. h. er betrachtet dieselben als Glieder einer ideellen, aber keiner realen Entwicklung. Die Typen sind nach ihm dann analog den Metamorphosenstadien, z. B. des Blattes (squamae, folia, bracteae, petala, sepala, stamina und carpella). Dank den Forschungen Dennerts sind diese Verhältnisse schon gewissermassen bekannt. Aus zwei Gründen hielt ich es aber dennoch für nothwendig, sie auf Alyssum saxatile zu überprüfen, erstens, weil Dennert in seiner Arbeit Alyssum saxatile gänzlich übersieht, zweitens, weil ich im nachfolgenden Theile bei dem Besprechen der ausdauernden Achsen an den Zusammenhang der selben mit den einjährigen hinweisen will. Auf dem Querschnitte der secundär verdickten Achse finden wir ganz eigenthümliche Verhältnisse, namentlich in der gegen- seitigen Anordnung des Hartbastes und der Xylemelemente. Um das typisch entwickelte Markparenchym (m) herum (Fig. 3 u. 4) finden wir gruppenweise angeordnete Sklerenchym- zellen (:s), welche auf dem Querschnitte lückenlos verbunden und nicht radial geordnet sind. Diese Selerenchymzellen haben einen polygonalen Umriss und ihre Wände sind so stark verdickt, dass das Lumen nur als schwarzer Punkt auftritt, von dem zur Peripherie der Zelle reichliche, mit den benachbarten Zellen communicierende Canälchen auslaufen. Im Längsschnitte sind diese Zellen langgestreckt und durch senkrechte Querwände (Fig. 5), welche manchmal secundär in ein wenig schiefe (Fig. 6) übergehen können, abgeschlossen. In diesem Falle pflegt am Ende ein erweitertes Lumen zu sein, wo augenscheinlich eine grössere Menge des plasmatischen Inhaltes das Wachsthum der Zelle in ein zugespitztes Ende bedingt. Weil für die aus dem 230 Cambium hervorgegangenen Sklerenchymzellen die primäre Zuspitzung an den Enden bedingt ist, hier aber diese Erscheinung erst secun- där auftritt, müssen wir schliessen, dass die betreffenden Elemente hier nicht aus cambialem Gewebe, sondern durch Sklerose der Markzellen hervorgegangen sind, und dass dieser sclerenehymatische Ring mit dem inneren Baste, der bei den einjährigen Achsen besprochen wurde, nicht gleichbedeutend ist. Nach diesem Ringe folgt zur Peripherie das Holz, und zwar erst das primäre (ph Fig. 4), dessen Elemente auf dem Quer- schnitte nicht radial geordnet sind und einen polygonalen Umriss haben. In diesem Holze liegen primäre Schrauben- und Ringgefässe (pt Fig. 4). Dann folgt secundäres Holz (sh Fig. 4 u. 5) mit den radial geordneten, auf dem Querschnitte vier- auch mehrkantigen oder kreisförmigen Elementen. In diese Holzschichten sind die Gruppen und Streifen von treppenförmig verdiekten Tracheen und Tracheiden (Fig. 3 t, Fig. 4 st) eingebettet. Im Längsschnitte (Fig. 8) sind die Holzzellen langgestreckt, mit zugespitzten Enden zwischen einander greifend, mit unbedeutend verdiekten Wänden und mit reichlichem plasmatischen Inhalte. Als ein besonderes Element treten aber im Holze sklerenchy- matische Zellen (Fig. 5 u. 4 h) auf, welche ihrer Gestalt und Ent- wicklung nach die Hartbastzellen vorstellen. Sie bilden an den Rändern unregelmässige Gruppen, welche meistens gebogen sind und in con- centrischen Kreisen um die Mitte der Achse liegen. Die Zellen des Hartbastes sieht man auf dem Querschnitte radial geordnet, lückenlos verbunden, polygonal, kleinlumenig, mit zahlreichen anastomo- sierenden Öanälen. Im Längsschnitte haben sie (Fig 7) stark zu- gespitzte zwischen einander greifende Enden. Auf das Holz folet dann zur Peripherie eine ansehnliche Schichte des normalen Weichbastes (Fig. 3 w). An der Grenze zwischen diesem und zwischen dem Rindenparenchym (Fig. 3 r) liegt wieder ein mit den ersteren excentrischer Ring von vereinzelten Gruppen der Sklerenchymzellen (Fig. 3 as). Die Gestalt dieser Zellen ist ähnlich wie bei den Sklerenchymzellen des innersten Kreises (is), sie haben wiederum senkrechte Querwände, welche durch secundäres Wachsthum der Zellen an den Enden in zu- gespitzte Enden übergehen können. Diese Zellen, ähnlich wie die des innersten Kreises, entstanden nicht aus cambialem Gewebe, sondern durch Sklerose, und zwar hier durch die der Rindenzellen. Diese schliessen sich ihnen unmittel- bar an und gehen dann in Phellogen über, aus welchem normaler Kork (k) an der Peripherie entsteht. Abgesehen von den beiden durch Sklerose des Parenchyms entstandenen Kreisen, finden wir, dass die Hartbastzellen ausnahms- weise in der Holzmasse und nicht an der äusseren Peripherie des Weichbastes (wie normal) vorkommen. Bezüglich der Weise, auf welche sich die Phloömelemente mit den Holzelementen vermischten, wollen wir Folgendes bemerken: 231 Auf den ersten Blick könnte man vielleicht geneigt sein zu behaupten, dass es sich hier um einen abnormalen Fall des suc- cessivren Cambiums d. h. um die concentrischen cambialen Kreise mit beschränkter Wachsthumsdauer (wie z. B. bei C'henopodiaceen, Amarantaceen, Nyctaginaceen, Mesembryanthemeen und der Gattung Phytolacca) handelt. Dies könnte man um so mehr annehmen, als die Hartbastelemente so regelmässig in concentrischen Kreisen ange- ordnet sind. Ausserdem könnte man schliessen, dass vielleicht mit Rücksicht auf die jüngeren Internodien der Blütenachse die Anlage von ausdauernden Achsen bei ganz jungen Pflänzchen auch isolierte Cambiumstränge hat, und, wenn in diesem Falle ein secundärer Diekenzuwachs auf allen Stellen der Peripherie entstehen soll, weil ursprüngliches Cambium eingeschlossen ist, dass ein neuer Cambium- ring entstehen muss. Dieser kann sich dann wiederholen. Aber diese Erklärung dürfen wir nicht als eine richtige annehmen, wenn wir bedenken, dass an der Innengrenze der Hart- bastgruppen der Weichbast fehlt und hauptsächlich, dass die Tracheen und Tracheiden oft bis zu diesen Gruppen auf dem Innen- und Aussenrande reichen und durch die zwischen ihnen befindlichen Lücken von innen nach aussen durchdringen. Als eine andere Erklärung könnte man anführen, dass die stark verdickten — sagen wir nur Sklerenchymzellen — der mechanischen Stütze wegen aus sehr dünnwandigen Holzzellen durch Sklerose entstanden sind, besonders da diese letztere in den secundär verdiekten Achsen so verbreitet ist. Das kann aber nicht der Fall sein, weil wir nirgends ein Uebergangsstadium zwischen einer Sklerenchym- und einer Holz- zelle finden. Es ist klar, dass die Sklerenchymzellen schon in ihrer primitivsten Anlage als solche aus dem Cambium gleichzeitig mit den Holzzellen entstanden sind. Es bleibt also übrig anzunehmen: Dasselbe ausdauernde (nicht suecessive) Cambium scheidet nach aussen nur Weich- bast, nach innen aber neben den Holzelementen auch abnorm Hartbast ab; oder das Cambium hört an bestimmten Stellen für eine gewisse Zeit auf Holz zu bilden und erzeugt statt dessen Phloöm auf seiner Innenseite. Nachdem dieser Process eine Zeit lang vor sich gegangen ist, wird wieder, wie gewöhnlich, das Holz nach innen gebildet. Als Resultat dieser Processe finden wir dann inter- xyläre Phloöminseln. Schon de Bary führt in seiner vergleichenden Anatomie, wo er die Anomalien während des seeundären Diekenwachsthums be- handelt, für die Lianen Strychnos und Dicella ähnliche Verhält- nisse an. Bei diesen Gattungen kommen nämlich auch Phloöm- elemente (hier in der Form der Siebröhren) vor, welche sich in diesen Fällen nach innen vom Cambium bilden (Ansicht de Bary’s). Heute kennen wir eine ganze Reihe von ähnlichen Abnormi- täten, welche ihre Entdeckung und Erklärung zahlreichen Autoren. 232 wie Morot, Herail, Van Tieghem, Weiss, Kolderup- Rosenvinge, Scott, Brebner, Chodat, Roulet u. A. ver- danken, wie sie Bruno Leisering in seiner Arbeit „Ueber die Ent- wicklungsgeschichte des interxylären Leptoms bei den Dicotyledonen“ (im Botanischen Centralblatte aus dem Jahre 1899) anführt. Nach Leisering lassen sich in jenen nun zahlreichen abnormen Fällen zwei Typen aufstellen: Typus I. Hier handelt es sich um Abscheidung des Leptoms nach aussen und Ueberbrückung desselben durch einen äusseren Cambiumbogen (das suecessive Cambium), der wieder in normaler Weise funetioniert und die Leptomgruppen mit Holz bedeckt. Ver- treter dieses Typus sind z. B. in den Familien: Chenopodiaceae, Amarantaceae, Phytolaccaceae, Nyctaginaceae, Aizoaceae u. a. Typus OH. Nachträgliche Differenzierung aus nach innen abgeschiedenem Gewebe, welches zuerst den Charakter von unver- holztem Holzparenchym trägt. Diese nachträgliche Bildung kann ziemlich früh eintreten, im extremsten Falle sofort nach der Ab- scheidung; jedoch ist dieser Grenzfall sowohl im Allgemeinen als auch in den Familien, wo er vorkommt, durch Uebergangsformen mit der typischen nachträglichen Differenzierung eng verbunden und .durchaus nicht scharf von ihr zu trennen, sondern bildet eben nur den Grenzfall. Zu diesem Typus gehören: COruciferae, Cucurbi- taceae, Campanulaceae, Oenotheraceae, Lythraceae, Solanaceae (Atropa, Scopolia? Datura?) Gentianaceae, Leguminosae, Malpighi- aceae, Asclepiadaceae, Acanthaceae (Thumbergia, Barleria?). Hierher gehören auch nach Scott und Brebner die Pflanzen mit interxylärem Leptom im Hypocotyl, Vertreter der Salpiglossideae, Asclepiadaceae, Convolvulaceae und Üucurbitaceae. Wie Weiss nachwies, treten bei den Oruciferen Cochlearia Armoracia L., Brassica Napus L. var. esculenta DC., Brassica Rapa L., Raphanus sativus L. und dessen var. Radiola DC. in den Wurzeln, zum Theil auch in den Rhizomen nachträglich „tertiäre* Gefässbündel mit centralem Leptom und peripherischem Xylem auf. Es wäre überflüssig, hier das schon von B. Leisering im Central- blatte über diese Örueiferen Mitgetheilte zu wiederholen, namentlich deswegen, weil es sich bei Alyssum saxatile, wie schon aus dem bisher Gesagten klar ist, um ganz andere Verhältnisse handelt. Zum Schlusse wollen wir bei Alyssum saxatile das Vorkommen einer seltenen Ausnahme in der Zusammensetzung der Phloöm- gruppen besprechen. Diese bestehen nämlich bei Alyssum saxatile aus Bastfasern, während in der grössten Mehrzahl der Fälle die Gruppen nur aus den Siebröhren nebst den zugehörigen zartwandigen Elementen zusammengesetzt sind. In dieser Hinsicht sind nur die Thymelaeaceen und nach Holtermann auch Thiloa dem Alyssum saxatıle ähnlich. Aus dieser Abnormität in den secundär verdiekten Achsen von Alyssum saxatıle lässt sich auch auf die einjährigen Achsen dieser Pflanze und im Allgemeinen bei allen Cruciferen schliessen. Vrba F., Alyssum saxatile L. Oesterr. Botan. Zeitschr. 1901. Autor FaE VW. VE N >5g YUIOOTSDIY, N j Y) \ NN vo IE) Op% Ak ar EN fi - N nl \ RI SONS Nah IA) e SERIE IN NE [2] ! < N BI , N NEON 4 106 j Sn NO DDESLURE FUN ik, - N ZN INN \ MW \ f 9 UZNZNTT | BER) I IR IIFUIDRL NANE A ) VITALI NEIN SR ) Voy e. Ga N N RN N Ta ®) OR JE.) N (@) A NEN AT! 76 er u G) "4 9372.27 SU SEEN SERIE SORTE ans er AA LAOS IE 8: DET \ A VOCR \ [ rz . n N \ IC . Dee \ a we Az Tonätzung von J. Löwy,. Wien. el. i Er -) Ex ann va 233 Auf dem Querschnitte durch eine junge Knospe am Ende der ausdauernden Achse fand ich in gewissen Stadien ähnliche Ver- hältnisse, wie sie bei den basalen Internodien der Blütenachse vor- kommen. Der nach innen gebildete Hartbastring (also später der zweite Sklerenchymring von innen nach aussen gezählt) war hier zweifellos gleichwertig dem Dennert’schen Festigungsringe bei den einjährigen Achsen. Wenn wir nun alle erwähnten Punkte resumieren, kommen wir zu folgendem Schlusse: 1. Der von Dennert angeführte Ausdruck „Xylemring“* für das schon früher erwähnte Gewebe ist unrichtig. 2. Dieses Gewebe, welches von Dennert auch als primäres und secundäres Prosenchym und in Engler-Prantl „Pflanzen- familien“ nur als Prosenchym bezeichnet wird, ist richtiger als ein ab- norm vom Cambiumringe nach innen gebildeter Hartbast zu definieren. Erklärung der Figuren: Fig. 1. Querschnitt durch ein jüngeres Internodium einer einjährigen Achse: gefässarmer Fibrovasalstrang. 2. Querschnitt durch ein basales Internodium derselben Achse. 3. Querschnitt einer secundär verdickten Achse. 4. Partie A (Fig. 3) in bedeutender Vergrösserung. 5—8. Längsschnitte durch eine secundär verdickte Achse: Fig. 5. Inneres durch Sklerose der Markzellen entstandenes Sklerenchym. 6. Dasselbe mit secundär zugespitzten Zellen. 7. Hartbast. 8. Holzzellen. 3 3 n as = äusserer Sklerenchymring. pp = primäres Prosenchym. aw — älteste Elemente des Weich- pt = primäre Tracheen. bastes. r = Rinde. e = Cambium. sh = secundäres Holz. h == Hartbast. sk —= Sklerenchym. ie = inneres Cambium. sp = secundäres Prosenchym. is = innerer Sklerenchymring. st = secundäre Tracheen (Tracheiden). k = Kork. t = Tracheen (Tracheiden). m = Mark. w = Weichbast. p = Prosenchym. ph = primäres Holz. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). 11. Paspalum Pittieri Hack. Anuum, humile. Culmi ereeti, filiformes, compressi, glaberrimi, basi ramosi, ceirc. 2dm. alti. Foliorum vaginae laxissimae, com- pressae, patule pilosae; ligula brevis, membranacea, obtusa; laminae lineares, acuminatae, 5—8 cm lg.., 3—4 mn It., suberectae, flacei- dae, utrinque molliter pilosae. Racemi conjugati solitariive, graciles. 3—4 cm lg., eurvuli, rhachi spieulis angustiore, glabra, flexuosa. 234 Spieulae ad rhacheos nodulos binae, breviter pedicellatae, pedicello primario spieula duplo, secundario ea pluries breviore, irregulariter 3—4-seriatae obovato-orbieulares, obtusae. Glumae steriles hyalino- membranaceae, spiculae forma et magnitudine, obtusae, 3-nerves, nervis lateralibus in marginibus sitis. Gluma fertilis steriles aequans, obtusa, minutissime seriatim punetieulata inde scaberula, viridula. Costa Rica: Llanos de Tunicares (650 m). Pittier nr. 507. Am nächsten verwandt mit P. hyalinum Nees, das sich durch seine glatte Deckspelze (gl. fertilis) unterscheidet, die bei P. Pittieri deutlich körnig-rauh ist; entfernter steht P. pumilum Nees mit zweireihigen (nicht vierreihigen) Aehrchen, glatter Deckspelze etc. 12. Paspalum brachytrichum Hack. Perenne, caespitosum. Culmi ereeti, graeiles, 5—6 dm alti, 3-nodes, simplices, teretes, glaberrimi, parce foliati. Vaginae arctae, internodiis breviores, praeter imas squamiformes sericeo-pilosas gla- berrimae. Ligula brevissima, truncata, membranacea, dorso pilis longis stipata. Laminae angustissime lineares, innovationum arcte convolutae, setiformes, acutiusculae, ad 20 cm Ig., diametro 0°6 mm, extus glaberrimae, intus et margine supra basin pilis longis molli- bus conspersae, erectae, rigidulae, culmeae breviores et paullo latiores minus arcte convolutae, summa rudimentaria, glabrae v. basi parce pilosae. Racemi 2—4 alterni, 1—2 cm inter se distantes, patuli, leviter faleati, 3-45 emIg., graeiles, rhachi depresso-trigona spieulas latitudine subaequante glaberrima, spieularum pedicellis solitariis, brevissimis, parce puberulis. Spieulae biseriales, sub- imbricatae, oblongae (sed in '/, superiore latiores), obtusae, 2-5 mmleg., antice planae, postice convexae, brunneo-virides, ipsa basi pilis bre- vissimis einctae, ceterum glaberrimae. Glumae steriles spiculae forma et magnitudine, chartaceo-membranaceae, 5-nerves, nervis laterali- bus sibi approximatis. gl. II. in medio subdepressa, glaberrima; gluma fertilis steriles aequans, oblonga, obtusiuscula, laevis, nitens, flavo-viridula. Brasilia: Minas Geraes, Glaziou nr. 17906. In der Section Opisthion gibt es eine Gruppe von Arten, deren Blätter meist borstenförmig zusammengefaltet sind; es sind dies Campos-Gräser Brasiliens aus den trockensten Gebieten des Inneren. Die hieher gehörigen Arten haben meist auch schmälere Aehrehen, als sonst in der Gattung gewöhnlich. Bekannte Arten dieser Gruppe sind: P. filifolium Nees, P. Neesii Kunth., P. tropi- cum Doell, P. flaccidum Nees, P. approximatum Doell, P. rectum Nees. Dazu kommen als neue Verwandte: P. brachytrichum und P. Minarum (S. u.). Von den sechs bekannten Arten haben P. flaccıdum und P. rectum die Aehrchen zu zwei an jedem Gliede der Rhachis, also im Ganzen 4-reihig, die übrigen vier haben sie gleich den neuen Arten einzelnstehend, also 2-reihig. Bei den vier bekannten Arten sind mindestens zwei Scheinähren einander sehr genähert, und wenn eine dritte vorkommt, ist auch diese nur wenig 235 entfernt. Bei den beiden neuen Arten hingegen entspringen die zwei bis vier Scheinähren in gleichem, etwa 1—2 cm betragendem Abstande an der Rhachis. Ein besonderes Merkmal aber, das P. brachytrichum von allen anderen erwähnten Arten unterscheidet, ist der zwar sehr kurze, aber doch deutliche und constante Haar- kranz, der die Basis des Aehrehens umgibt und vom Gallus der Hüllspelzen, besonders der oberen, ausgeht. 13. Paspalum Minarum Hack. Perenne, caespitosum. Culmi erecti, graeiles, eirc. 5 dm alti, 4—5-nodes, ad apicem usque foliati, simplices, teretes, glaberrimi. Foliorum vaginae teretes, laxiusculae, internodiis longiores, glaber- rimae; ligula brevissima, membranacea, sed villis longiuseulis sti- pata: laminae e basi aequilata a vagina parum distineta anguste lineares, sensim acutatae, siccando convolutae, explicatae vix 3 mm latae, ad 15cm longae, summa valde abbreviata, erectae, rigidulae, basi supra pubescentes, ceterum glaberrimae. Racemi 2—3, eirec. 2 cm inter se distantes, graciles, ad 8 cm Ig., erecto-patuli, rhachi depresso- trigona, basi in axillis barbata ceterum glabra margine scabra, un- dulata, pedicellos solitarios brevissimos hirtulos gignente. Spiculae biseriales, ejusdem lateris subcontiguae, ovali-oblongae, obtusissimae, 2 mm longae, antice planae, postice convexae, pallide virides, glabrae : glumae steriles spiculae forma ae magnitudine, tenuiter membranaceae, 2-nerves, vel II. basi 4-nervis; gluma III steriles aequans, ovali- oblonga. obtusa, obtuse carinata, flavo-viridula, nitida, obsolete strio- lata, laeviuscula. Brasilia, in prov. Minarum leg. Glaziou (nr. 20131). Ueber die Verwandtschaft siehe oben bei Nr. 12. Die Blätter sind bei P. Minarum weniger stark zusammengerollt, daher der Habitus ein weniger charakteristischer als bei den obengenannten Arten. Die Halmknoten sind bei P. brachytrichum wie bei den meisten anderen entblösst, bei P. Minarum hingegen versteckt. Besonders charakteristisch ist für letzteres das Fehlen des Mittel- nerves in den Hüllspelzen. 14. Paspalum barbinode Hack. Perenne. Culmi ereeti, eire. 8 dm alti, simplices, teretes, 2—3- nodes, nodis longe barbatis, ceterum glaberrimi. Folia undique plus minus hirsuta: vaginae subeompressae, laxiuseulae, internodiis longiores; ligula brevissima, membranacea; laminae e basi subaequi- lata lineares, acutae, innovationum ad 30 cm Ig., culmeae inferiores 2-3 dm Ig., 6 mm It., superiores brevissimae, summa saepe aboriens, omnes erectae, rigidae, planae, nervis crassiusculis subeontiguis, medio lateralibus vix erassiore. Racemi 4—6, secus axin communem glaberrimum alterni, 2—-3cm inter se distantes, arcuato-patentes, rhachi depresso-trigona spieulis subduplo angustiore undulata, basi parce pilosa ceterum glaberrima; spieularum pedicelli ad rhacheos nodulos singuli, brevissimi, glabri. Spieulae biseriales, subimbricatae, 236 ovali-oblongae, obtusae, 3 mmlg., antice planae, postice modice con- vexae, glaberrimae, livide virides; glumae steriles aequales, spiculam magnitudine et forma aequantes, obtusissimae, tenui-membranaceae, 3-nerves, nervis margini valde approximatis, hine inde nervulo exteriore auctis; III (fertilis) ovali-oblonga, obtusa, steriles aequans, minutissime striolato-punetieulata, scaberula, flavo-viridula. Antherae 2 mm |e. Brasilia, prov. Goyaz, Glaziou nr. 25584. Das verwandte P. Neesii Kunth unterscheidet sich durch schmallineale zusammengerollte Blätter, zu zwei gestellte, einander sehr genäherte Scheinähren (selten sind drei vorhanden), deren Aehrchen locker angeordnet sind, so dass die derselben Reihe sich nicht berühren (bei barbinode decken sie sich theilweise), von länglicher, eher schmallänglicher Gestalt und spitzlich sind (bei barbinode sind sie oval-länglich, fast oval, sehr stumpf; auch sind die Aehrchen von Neesii beträchtlich grösser [5 mm]). Ihre erste Hüllspelze hat fünf starke Nerven, deren mittlere auf der Vor- derseite der Spelze deutlich hervortreten, während bei barbinode der Zwischenraum zwischen Mittelnervr und Rand nervenlos er- scheint, weil die Seitennerven den Rand selbst einnehmen. 15. Paspalum trichostomum Hack. Perenne, caespitosum, innovationibus extravaginalibus. Culmi erecti, 6—7 dm alti, teretes, glaberrimi, simplices, 3-nodes. Folia modo glabra modo subsericeo-pilosa, semper autem ad os vaginae et ad ligulam pilis longis munita. Vaginae teretes, arctae, inter- nodiis saepius longiores, ore colloque barbatae; ligula margo mem- branaceus angustissimus, dorso pilis longis stipatus; laminae e bası aequilata lineares, sensim acutatae, 20—30 cm Ig., 5-7 em It, planae v. interdum subconvolutae, summa valde abbreviata v. sub- nulla. Racemi 3—5, alterni, 1’5--2°5 cm inter se distantes, erecto- patuli, rhachi spieulis subduplo angustiore trigona glaberrima, pedi- cellos binos glaberrimos spicula 4—5-plo breviores gignente. Spiculae inordinate quadriseriales, ejusdem seriei subcontiguae, ovali-oblongae, obtusae, 3mm Ig., antice planae, postice valde convexae, livide brunneae, glaberrimae; glumae steriles aequales, ovales, obtusae, membranaceae, glaberrimae, 3--5-nerves; gluma fertilis illas aequans, elliptico-oblonga, obtusiuscula, valde convexa, subcarinata, glaberrima, nitens, flavida. Brasilia, prov. Goyaz, Glaziou 22596 (forma foliis subsericeis) et 22605 (foliis praeter os vaginae glabris). Dem P. flaccidum Nees verwandt, aber schon durch die breit linealischen, flachen Blätter mit auffallend lang behaarter Scheiden- mündung, die von langen Haaren umgebene Ligula, besonders aber durch die Gestalt der Aehrchen verschieden, die nicht wie bei flaccidum elliptisch und mit einem kurzen Spitzchen versehen sind, sondern länglich-oval, ganz stumpf, abgerundet. Bei flaccidum ist die gluma I kürzer als III, diese etwas rauh gestreift, glanzlos, bei 237 trichostomum sind gluma I und III gleichlang, letztere glatt und glänzend. Der Beschreibung nach dürfte auch P. expansum Doell unserer Art nahestehen, ist aber von ihr schon durch den Wuchs (am Boden ausgebreitete, dann aufsteigende, höchstens 45 cm hohe Halme), sowie durch die kahle Ligula, die Zweizahl der Schein- ähren, die keilig-verkehrteiförmigen Aehrchen u. s. w. verschieden. 16. Paspalum glaucescens Hack. Perenne. Oulmi erecti, graciles, ad 9 dm alti, 3—4-nodes, sim- plices, teretes, glaberrimi. Folia glabra; vaginae teretes, laxiuseulae; ligula ovata, obtusiuscula, membranacea, glabraı, 2—3 mm |e.; laminae e basi longe et valde angustata (in foliis innovationum fere pedunculiformi) lanceolato-lineares, acutae, ad 25cm Ilg., 8 mm It., rigidulae, utrinque plus minus glaucescentes, scaberulae, margine scaberrimae, nervis crassiuseulis approximatis pereusae. Racemi in apice eulmi 3, 2:5—3 cm inter se distantes, erecto-patuli, gra- eiles, ad 10 cm Ig., rhachi spiculis subaequilata acute trigona, an- gulis scabra, basi parce pilosa, pedicellos binos brevissimos scabros edente. Spiceulae inordinate triseriales (re vera 4-seriales sed serie- bus 2 intermediis plus minus confluentibus), laxe dispositae (seri- erum exteriarum spiculae inter se spatio ipsas aequante distantes), ovali-oblongae, obtusissimae, 2’5mm Ig., colore livide purpureo suffusae, glaberrimae, antice planae, postice valde convexae; glumae steriles aequales, ovales, obtusissimae, membranaceae, 5-nerves; gluma fertilis steriles aequans, ovali-oblonga, obtusa, coriacea, valde convexa, purpureo-castanea, nitida, punctis minutis seriatis scaberula. Brasilia, prov. Minas Geraes, Glaziou 20130, Aus der Verwandtschaft des P. laxum Lam. (P. corcovadense Raddi), welches sich aber schon durch viel breitere, schlaffe, zart- nervige, immer + behaarte Blätter mit sanft welligem Rande unter- scheidet, ferner sind die Aehrehen bei laxum etwas spitzlich und stehen auf Stielen von halber Länge der Aehrchen, bei glaucescens sind diese Stiele 6—8mal kürzer als die Aehrchen, und diese sehr stumpf. Auch P. coryphaeum Trin. gehört in diese Verwandtschaft, hat aber sehr zahlreiche Scheinähren am Gipfel des Halmes, flaumig behaarte Aehrchen u. s. w. 17. Paspalum Sodiroanum Hack. Perenne? Culmi decumbentes, ad nodes inferiores radicantes, demum erecti, e nodis inferioribus ramosi, compressi, glaberrimi. Folia glabra; vaginae laxae, subeompressae, internodia plerumque subaequantes; ligula brevis, membranacea, trunecata, dentieulata; laminae e basi rotundata lanceolatae v. lineari-lanceolatae, acutius- ceulae, 6—12 cm Ig., 1—1'5 cm It., planae, molles, margine scabrae, tenuinerves. Spicae in apice culmi erebrae (usque ad 46) in racemum elongatum (10—20 cm lg.) congestae, inferiores eire. 2’5 em Ig., superiores decrescentes, patulae, rhachi foliacea lineari obtusa, spi- eulas latitudine duplo superante (2 mm lata) basi pubescente, ceterum 238 dorso glaberrima, viridi-nervosa, nervo medio pubescente subflexuoso utrinque pedicellulos singulos brevissimos (pulviniformes) puberulos emittente, saepe spieula terminata. Spiculae biseriales, imbricatae, late oblongae, obtusiusculae v. acutiusculae, 2—2'5 mm Ig., antice planae, postice convexulae, pallidae v. subviolascentes, glabrae: glumae steriles aequales, ovali-oblongae, obtusiusculae, tenui-mem- branaceae, 1-nerves, II. plana; gluma fertilis steriles aequans, oblonga, obtusiuscula v. acutiuscula, laevis, flavida v. albescens. Ecuador: in tota altiplanitie (ad 2000 m. s. m.) passim leg. Sodiro. Die neue Art gehört einer sehr wohl charakterisierten Gruppe von Arten an, die sich um das lange bekannte P. racemosum Lam. (Paspalus stolonifer Bose) scharen und in Benth. et Hook. Gen. Pl. III. 1098 als Subsect. Pseudoceresia bezeichnet werden: niederliegende, breit- und weichblätterige Pflanzen mit zahlreichen, zu einer langen Traube vereinigten Aehren, breiter, blattartiger Rhachis der letzteren, an deren Unterseite die kleinen Aehrchen zweireihig fast stiellos sitzen. Hierher gehören: P. racemosum Lam., P. repens Berg., P. Sodiroanum Hack., P. pallidum H. B. K., P. candidum H. B. K., P. depauperatum Presl. Den beiden letz- teren fehlt die untere Hüllspelze. die bei allen übrigen vorhanden ist; bei P. pallidum, das auch durch weichhaarige Blätter ab- weicht, stehen die Aehrehen in jeder Reihe so weit von einander, dass die Aehrehen der einen zwischen die der anderen sich ein- schieben und so beide Reihen scheinbar zu einer verschmelzen. während bei P. Sodiroanum die Aehrcehen in jeder Reihe sich dachziegelig decken; überdies ist auch P. pallidum durch die tiefe Längsfurche gekennzeichnet, welche die zweite Hüllspelze an Stelle des Mittelnerves durchzieht. P. repens unterscheidet sieh haupt- sächlich durch die in eine feine Spitze ausgezogene Rhachis und durch die starken Randnerven deı Hüllspelzen, während ein Mittel- nerv fehlt; bei P. Sodiroanum fehlen umgekehrt die Randnerven und ist nur ein Mittelnerv vorhanden; die Rhachis- endet sehr stumpf und trägt meist ein einzelnes End-Aehrehen. P. racemosum endlich ist schon durch die eigenthümliche Querfältelung der Hüllspelzen sehr verschieden; ferner haben letztere eine aufgesetzte kurze Spitze und überragen die Deckspelze (gl. III), besitzen auch Randnerven; die Aehrchen ragen seitlich aus der Rhachis heraus, während sie bei P. Sodiroanum von ihr bedeckt bleiben; die Hüllspelzen sind hier der Deckspelze gleichlang, stumpf, glatt, ohne Randnerven. 18. Paspalum splendens Hack. Perenne, caespitosum, innovationes extravaginales ut eulmus basi squamatae. Culmi erecti, 7—9dm alti, teretes, glaberrimi, 6—7-nodes, simplices, dense foliati. Foliorum vaginae teretes, arctae, internodiis plerumque longiores, glabrae v. rarius inferiories = hirsutae; ligula brevissime membranacea, longiuscule et dense eiliata; laminae e basi aequilata lineares, sensim acutatae, culmeae. planae 239 v. leviter convolutae, ad 20cm Ilg., 53mm It.. summa abbreviata, innovationum adhue longiores, setaceo-involutae, rigidae, erectae, utringue v. in pagina superiore supra basin hirsutae, culmeae plerumqgue glabrae. Spicae binae, conjugatae, v. spica solitaria, 10—16cm longae, robustae, a culmo patulae, sibi approximatae, rectae v. subfalcatae, rhachi foliacea lineari acuta, 53mm lata (spi- eulis duplo latiore), plana v. subconvexa, dorso glaberrima, = pur- purascente, in longitudinem nervosa, herbacea, marginibus ala enervi pallida v. rufescente angusta, ventre secus neryum medium pedi- cellulos brevissimos fere pulviniformes breviter barbulatos emittente. Spieulae biseriales, ad latera rhacheos exsertae, dense imbricatae, obovato-ellipticae v. subrhombeae, brevissime acuminatae, 25 mm Ig., pallidae, antice planae, postice subconvexae, lanugine sericea longa densaque amoene splendentes; glumae steriles aequales, spiculae forma ac magnitudine, membranaceae, marginibus inerassatis den- sissime sericeo-ciliatae (ciliis gluma longioribus brevioribusve), dorso quoque (sed brevius) villosae, villis glumae I e tubereulis saepe coloratis ortis, nervo medio carentes; gluma III sterilibus paullo brevior, ovalis, obtusissima, chartacea, laevis, nitida, pallide virens, modice convexa. Brasilia, prov. Goyaz, Glaziou 22552, 53, 54. var. sphacelatum. Glumae steriles magis acuminatae, apice atroviolaceae, infra apicem punctis v. striolis atroviolaceis notatae. Rhachis subeymbiformis, intense colorata, ala rufescente. Spicae saepius solitariae, falcatae. Ibidem leg. Glaziou, nr. 22550. In der Gruppe der Paspalum-Arten mit blattartiger Rhachis und behaarten Aehrchen, welche in Benth. et Hook. Gen. Pl. III. p. 1098 die Subsection Geresia bilden, ist die vorliegende Art vielleicht die prächtigste: ihre Aehren sind die längsten und am diehtesten seidig behaart, so dass die Aehrchen fast unter den langen, seidenglänzenden Haaren verschwinden; auch ist die Rhachis nicht so breit und nicht so deutlich von den Seiten her eingebogen, dass sie die Aehrchen bedecken würde; diese ragen vielmehr zur guten Hälfte seitlich hervor, wodurch allein schon unsere Art sich von P. stellatum Fluegge und P. membranaceum Lam. habituell leicht unterscheiden lässt; in diesem Punkte nähert sie sich dem P. carınatum Fluegge, das aber schmallängliche, ganz stumpfe Aehrehen hat, deren Hüllspelzen nur in der unteren Hälfte behaart und gewimpert (höchstens noch an der Spitze ganz kurz gewimpert) sind und einen starken Mittelnery haben. während bei P. splendens diese Spelzen gerade in der oberen Hälfte besonders stark ge- wimpert und ohne Mittelnerv sind; die Deckspelze (gl. III) ist bei carınatum rauh und an der Spitze gewimpert, bei splendens kahl und glatt. Noch geringer ist die Verwandtschaft mit P. trachy- coleon Steud., P. heterotrichum Trin. und P. laneiflorum Trin., die alle der erwähnten Gruppe angehören. 240 19. Paspalum phyllorhachis Hack. Perenne? Culmi ereeti, ad 7 dm alti, robusti, teretes, glaber- rimi, parce ramosi v. rarius simplices, multinodes, fere ad apicem usque dense foliati. Foliorum vaginae teretes,. arctae, internodiis longiores, collo pubescentes, ceterum glaberrimae; ligula mem- branacea, brevis, truncata, glabra; laminae e basi rotundata lineari- lanceolatae, longissime et tenuissime acuminatae, ad 12cm Ig., 1'2 em It., rigidae, patentes, supra basin utringue pubescentes v. demum glabratae, tenuinerves. Racemi in apice culmi 6—8, alterni, internodiis 1—2 cm longis separati, ereeto-patuli, 3—4 cm Ig., in axilla barbati, rhachi herbaceo-membranacea plana, latissima (5 mm lata), lineari, undique reticulatim nervosa, glaberrima, dorso livide violaseente, ventre nervo medio prominente percursa, ex quo utrinque pedicelli bini, parum inaequales, tenues, spieula breviores oriuntur. Spieulae densissime imbricatae, 4-seriales, parvae (2 mm 1g.) elliptico- lanceolatae, antice planae, postice parum convexae, pallidae, glaber- rimae; glumae steriles aequales, ellipticae, brevissime acuminatae, membranaceae, tenuiter 3-nerves, I. paullo latior, subceonvexa, 11. plana medio subdepressa; III (fertilis) steriles aequans, late lanceo- lata, acuta, chartaceo-membranacea, parum convexa, albida, glaber- rima, nitens. | Brasilia, prov. Minas Geraes, Glaziou 20078. Diese neue Art steht ziemlich isoliert da: habituell gehört sie zu der oben erwähnten Section Ceresia, und dürfte unter den derselben angehörigen Arten mit P. trachycoleon Steud. noch am ehesten verwandt sein; aber die vollkommen kahlen Aehrchen widersprechen dem von Bentham |. c. angegebenen Subsections- charakter (spieulae longe eiliatae) und würden unsere Art in die Bentham’sche Subsection Pseudoceresia verweisen (siehe oben bei Nr. 17), von deren Arten sie aber habituell gänzlich abweicht; es wird daher wohl besser sein, sie zu Ceresia zu stellen und den Charakter dieser Subseetion entsprechend zu modificieren. Bei keiner anderen Art ist die Rhachis im Verhältnis’ zu den Aehrchen so breit; sie übertrifft sie an Breite um das Fünffache. Ein anderes Merkmal, das die neue Art von allen bekannten Üeresien unter- scheidet, bilden die breiten, fast lanzettförmigen, vom unteren Drittel an in eine feine Spitze allmählich verschmälerten Blätter. 20. Paspalum Ulei Hack. | Perenne, caespitosum. Culmi erecti, eirc. 6 dm alti, graeiles, teretes, glaberrimi, binodes, simplices, v. e nodo superiore ramum floriferum edentes, superne longiuscule nudi. Foliorum vaginae arctae., teretes, internodiis breviores, glaberrimae; ligula brevissima, minute eiliolata; laminae e basi aequilata anguste lineares, sensim acutatae, complicatae, subjunceae, 15—18cem lg. (summa 5—8 cm), statu complicato I1mm latae, intus praesertim in parte inferiore pilis longis adspersae, extus glaberrimae vel raripilae. Spicae 4—8, secus axem communem ad 5cm longum solitariae v. binae, suberectae, 241 6—8.cm longae, graciles, rhachi spieulis angustiore acute trigona angulis scabra, pedicellos solitarios brevissimos pulviniformes glabros edente. Spieulae biseriales, laxiusculae, ejusdem seriei a se distantes, lineari-oblongae, acutiusculae. livide violaceo et viridi coloratae, 2-5mm Ig., antice subeonvexae, postice planae; glumae steriles aequales, oblongo-lanceolatae, obtusiusculae, saepe minute apieulatae, nervis elevatis (in I. 5—7, in II. 3—5) pereursae, glaberrimae v. inter nervos basique parcissime pubescentes; gluma fertilis (IIT) steriles aequans, oblonga, acutiuscula, flavida, laeviuscula sed opaca, apice glabra. Brasilia, prov. S. Catharina, in declivibus montis Capivore montium Serra Geral leg. Ule nro. 1950; ibidem in campis (Ule nr. 3526). Während alle vorher beschriebenen Paspalumarten der Bentham- schen Section Eupaspalum (Benth. et Hook. Gen. Pl. III. 1097) angehören, zählt P. Ule« zu den Arten der Section Ana- strophus (l. e. p. 1098), bei denen die Vorderseite der Aehr- chen convex, die Hinterseite flach ist, weil sich bei ihnen die Deckspelze (gl. III.) von der Rhachis abwendet. Die nächstver- wandte Art ist P. barbatum Nees, das sich aber von P. Ulei durch steif behaarte Knoten, lang gebärtete Mündung der Blattscheiden, sehr zahlreiche Aehren, ganz stumpfe Hüllspelzen und die an der Spitze fein gebärtete Deckspelze von graulich-weisser Farbe unter- scheidet. Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) Seit meinem Aufenthalte in Vorau, über dessen spärliche botanische Ergebnisse ich bereits in dieser Zeitschrift berichtet habe'), hatte ich zu wiederholten Malen Gelegenheit, theils auf kürzeren Exceursionen, theils während längerer Aufenthalte in Steiermark, mich mit der Flora dieses Kronlandes eingehender zu beschäftigen. So besuchte ich im Jahre 1897 die Ennsthaler Kalkalpen, wo ich von der Kummerbrücke im Gesäuse über den „Wasserfallweg* zur Hesshütte emporstieg und von dort über den „Hund“, das Sulzkar und durch den Hartelsgraben nach Hieflau wanderte. Im Jahre 1898 bestieg ich von Aflenz durch das Trawiesthal den Hochschwab, wurde aber leider durch einen plötzlich eintretenden Schneesturm gezwungen, noch vor Erreichung des Gipfels über den Trawiessattel in die Dullwitz abzusteigen, von wo aus ich dann durch die Fölz nach Aflenz wanderte. Im August desselben Jahres bestieg ich von Hallstatt aus den Dach- stein (2996 m), von welchem Berge ich demnach nur die ober- 1) Oesterr. bot. Zeitschr. XLIX (1899), p. 102. Öesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1901. 19 242 österreichische Seite kennen lernte, ferner den Sarstein bei Aussee (1973 m), und verbrachte dann nach einem kurzen Aufenthalte in Aussee noch einige Wochen in Hochenegg nächst Oilli. Von dort aus durchstreifte ich die nähere und weitere Umgebung dieses Ortes, besuchte u. a. Neuhaus, Weitenstein und Cilli, und machte einen Ausflug in die Sannthaler Alpen, wo ich noch am 10. Sep- tember die Raducha (2065 m) bestieg. Im Jahre 1899 verbrachte ich erst einige Wochen in Gais- horn im Paltenthale, machte von dort einige Ausflüge in die Um- gebung, sowie zu den bekannten Serpentinfelsen bei Kraubath, und untersuchte insbesondere die Moore des Paltenthales, wo ich u. a. Aspidium ceristatum und Carex pulicarıs entdeckte. Am 22. und 23. Juli bestieg ich von Trieben aus den Bösenstein (2449 m), am 27. und 28. Juli durch den Hagenbachgraben und das Gotts- thal den Seckauer Zinken, wo ich aber in Folge eines eingefallenen Nebels mich verirrte und statt auf die höchste Spitze auf einen etwa 100-200 m niedrigeren, nordöstlich von ihr gelegenen Neben- gipfel gelangte. Zum Schlusse verbrachte ich wieder noch etwa zwei Wochen in Hochenegg, von wo aus ich insbesondere den wegen seiner reichen Flora bekannten Wotsch bei Pöltschach. so- wie den Hum bei Tüffer besuchte. Im Jahre 1900 verbrachte ich meinen ganzen Urlaub aber- mals in Hochenegg, wo ich mir wieder die Untersuchung der südsteierischen Flora ernstlich angelegen sein liess. Ausser zahl- reicheren kleinen Excursionen nach CGilli, Tüffer und Neuhaus be- suchte ich den Mitala-Wasserfall bei Trifail, ohne jedoch, wohl wegen der schon etwas vorgerückten Jahreszeit, das gesuchte Heliosperma glutinosum zu finden, und machte wieder eine mehr- tägige Exeursion in die Sannthaler Alpen. Am 18. und 19. Juli bestieg ich von Leutsch aus über die Kocbek- und Korosica-Hütte die Ojstrizza (2350 m), wählte dann den Abstieg über den Skarje- Sattel ins Logarthal, durchwanderte dasselbe bis zu dem in seinem Thalschlusse herabstürzenden Rinkafalle, dem Ursprung der Sann, und gelangte von dort über den Steiner-Sattel (1879 m) nach Stein in Krain. Im Nachstehenden habe ich die Resultate dieser Exeursionen zusammengestellt. Ausser meinen eigenen Aufsammlungen über- gab mir aber Herr Professor v. Wettstein eine reiche Collection von ihm und theils auch von Herrn Öbergärtner Wiemann in Steiermark gesammelter Pflanzen zur Bearbeitung, welche sehr interessante Resultate ergab, und wofür ich Herrn Professor v. Wettstein besonderen Dank schulde. Auch Herrn Paul Gottlieb v. Tannenhain verdanke ich einen kleinen aber interessanten Beitrag zur steierischen Flora. In nachstehendem Verzeichnisse habe ich, unter thunlichster Berücksichtigung der Literatur, die Pflanzen von allen jenen Stand- orten angeführt, die entweder neu sind, oder aber einer Bestätigung 243 bedurften. Nur einige wenige bereits von Murr') und mir?) publieierte Funde habe ich der Vollständigkeit halber wieder auf- geführt. Sollte aber auch ausserdem die eine oder andere Angabe nicht neu sein, möge man mir das mit Rücksicht auf die grosse Zerstreutheit der bezüglichen Publicationen verzeihen. Die von Professor v. Wettstein gemachten Funde habe ich durch ein nach dem Standorte beigefügtes (W.) bezeichnet, die Funde des Herrn Gottlieb v. Tannenhain sind durch ein bei- gefügtes (T.), meine eigenen durch ein (H.) gekennzeichnet. Es erübrigt mir noch, Herrn Professor v. Wettstein und Herrn Custos Zahlbruckner für die Freundlichkeit, mit welcher sie mir die Benützung der Bibliotheken und Sammlungen der ihnen unterstehenden Institute, sowie Herrn Öber-Aich-Inspector E. Preissmann für manche Aufklärungen auf Grund seiner reichen Erfahrung und Kenntnis der steierischen Flora meinen besten Dank auszusprechen. In nachstehender Aufzählung habe ich mich bezüglich Reihen- folge und Nomenclatur im Wesentlichen an Fritseh’s Exeursions- Flora gehalten. Für Steiermark neue Arten sind durch fetten Druck hervorgehoben. Blechnum spicant (L.) Sw. Häufig ın Wäldern zwischen Hochenegg und Kapla (H.). Scolopendrium vulgare Sm. Am Schlossberg von Cilli zahlreich in den diehten Gebüschen bei der Ruine Öbereilli (H.). Asplenium ruta muraria L. Auf den Serpentinfelsen in der Gulsen bei Kraubath (H.). Aspidium lonchitis Sw. Am Stoderzinken (T.). Aspidium lobatum (Huds.) Sm. Am Schlossberge von Cilli mit Scolopendrium vulgare Sm. Aspidium montanum (Vogl.) Aschers. Im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). Wird von Pernhoffer für die Flora von Seckau nicht aufgeführt‘). Ist auch häufig in Wäldern bei Hochenegg (H.). Aspidium cristatum (L.) Sw. Diesen Farn führt Tomaschek%) als am Schlossberge von Cilli wachsend an. Diese Angabe ging auch in Maly’s Flora von Steiermark über, wo aber nur „auf Bergen bei Cilli“ angegeben ist’). Die zweifellose Unrichtigkeit dieser Angabe hat bereits Preissmann nachgewiesen °). Wahr- scheinlich hat Tomaschek das am Cillier Schlossberge häufige Aspidium lobatum, das in seiner Aufzählung fehlt, für Aspidium cristatum gehalten. Ich fand diesen demnach für Steiermark 1) Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. 56. 2) Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIX (1899), p. 267. 3) Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVI (1896), p. 425. #4) Nachtrag zur Phanerogamen-Flora von Cilli in Verh. der zool.-bot. Ges. IX (1859), p. 41. 5) Fl. v. Steierm., p. 2. 6) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm., 1895, p. 118. 19* 244 neuen Farn im Sommer 1899 spärlich unter Erlengebüsch an ausgetrockneten Stellen des Torfmoores bei Trieben. Dieser Standort ist auch darum von besonderem Interesse, weil er die bekannten Standorte der nördlichen Alpenthäler mit denen in Südböhmen!) verbindet. Die südlichsten bisher bekannten Standorte der Pflanze in Oesterreich sind, abgesehen von dem sehr fraglichen von Fellach in Kärnten?): Ried bei Bregenz’), Schattberg bei Kitzbühel®), Mittersill?) und Zell am See®). Mit allen diesen Standorten liest der von Trieben fast in gleicher geographischer Breite, aber fast zwei Längengrade westlicher als der von Zell am See. Der nächste Standort ist dann bei Wittingau in Böhmen’), das Fehlen der Pflanze in dem dazwischen- liegenden Oberösterreich dürfte wohl durch den Mangel an ge- eigneten Standorten (Torfmoore) sich erklären lassen. Aspidium rigidum Sw. Am Hochzinödl bei Hieflau (W.), also nahe dem von Strobl®) angegebenen Standorte am Sulzkarhund. Die Pflanze dürfte wohl in den Ennsthaler Kalkalpen verbreiteter sein, ich fand sie auch auf der oberösterreichischen Seite des Dachstein. Aspidium dilatatum Milde. In den Felsen des Steinwandels ober- halb der Vorauer Schwaig am Wechsel noch bei eirca 1500 m. Cystopteris montana (Lam.) Bernh. An feuchten Felsen am oberen Ende des „Wasserfallweges“, der von der Kummerbrücke im Gesäuse zur Hesshütte führt (H.). Botrychium lunaria (L.) Sw. Auf Triften bei der Teichalpe am Lantsch (W.). Equisetum limosum L. In ungeheurer Menge am Gaishorn-See bei Trieben; unter der normalen Form auch die f. verticillatum Döll (bei unverletzter Hauptachse). Equisetum variegatum Schl. Auf Sumpfwiesen am Nordostende des Gaishorn-Sees mit E. palustre L. Lycopodium alpinum L. Borbäs’) bezweifelt merkwürdigerweise das Vorkommen dieser Pflanze am Wechsel, und meint, dass die dies- bezügliche Angabe Jägers im „Tourist“'°) auf einer Ver- wechslung mit ZL. Selago L. beruhe. Nun wurde die Pflanze aber nicht nur von Jäger, sondern auch von A. Pokorny'') am Wechsel angegeben, so dass schon auf Grund dieses Ge- währsmannes allein jeder Zweifel ausgeschlossen erscheint. Neuer- !) Luerssen, Die Farnpflanzen, p. 120. 2) Ascherson und Gräbner, Syn. d. mitteleurop. Flora, I, p. 31. ®) Luerssen 1. c., p. 120. *) Unger, Ueber d. Einfl. des Bodens auf die Vertheilung d. Gew., p. 272. 5) Sauter, Flora d. Gefässpfl. d. Herzogth. Salzburg, p. 3. 6) Ascherson und Gräbner|l. ce. 7) Luerssen I. e. 8) Flora von Admont, p. 63. °, Oesterr. bot. Zeitschr. XXXII (1882), p. 286. 10) „Der Tourist“, 1873, Nr. 4, p. 54. 11) Neilreich, Nachtrag zur Flora von Wien, p. 72. 245 dings hat auch Prof. v. Wettstein Lycopodium alpinum L. am Wechsel wieder gesammelt, es ferner auch am Speikkogel der Glein- alpe gefunden. Pinus Cembra L. Bei der Koderalm nächst Johnsbach (W.), sowie am „Wasserfallweg“, der von der Kummerbrücke im Gesäuse zur Hesshütte führt (H.), an beiden Standorten in einer Meereshöhe von nur circa 1400 m. Strobl') führt aus dem Bereich der Ennsthaler Kalkalpen keinen Standort an. Eine schöne Gruppe alter Bäume, die aber wohl gepflanzt ist, steht im Liesingthale zwischen Mautern und Kallwang am Eingang in den Hagen- bachgraben. Juniperus intermedia Schur. Im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken bei 1600 m ohne J. communis L. und J. nana W. Auch sonst scheint in Steiermark J. intermedia Schur viel häufiger zu sein als J. nana W.?) und oft ohne letztere Art aufzutreten, so dass die Annahme, die Pflanze sei ein Bastard aus J. communis L. und J. nana W., wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat?). Juniperus nana W. In vollkommen typischer Ausbildung auf dem Gipfel des Sarsteines bei Aussee in 1973 m Meereshöhe auf Kalkboden. Juniperus Sabina L. Eine kleine Gruppe verwilderter Sträucher in der Häusergruppe „Prekorje“ nächst Cilli. Der von Maly%) angeführte Standort „Heiligen Geist bei Marburg“ dürfte wohl ebenfalls auf verwilderte Exemplare zu beziehen sein, wie auch die allerdings sehr zweifelhafte Angabe desselben Autors, dass Angelis diese Art am Kalbling bei Admont gefunden habe, eine Angabe, die auch Strobl’) für sehr unglaubwürdig hält. Potamogeton natans L. Im Gaishorn-See bei Trieben in ungeheuerer Menge, so dass fast der ganze Spiegel des Sees von den Blättern dieser Pflanze und denen von Nymphaea biradiata Sommer. be- deckt ist (H.). Scheuchzeria palustris L. Am Oedensee bei Aussee (T.). Andropogon Ischaemum L. Auf versandeten Wiesen am Ufer der Sann bei Cilli (H.). Ist gewiss nicht in ganz Steiermark „sehr gemein“, wie Maly, allerdings unter Beifügung des einzigen Standortes „Schlossberg Graz“, angibt‘), sondern fehlt in sub- alpinen Gegenden wohl vollständig. So führt z. B. Strobl die Pflanze in seiner „Flora von Admont“ nicht an. ' Digitaria sanguinalis (L.) Scop. In Weingärten bei Hochenegg und en Gehört ebenfalls nicht zu den in ganz Steiermark gemeinen anzen. ı) Flora von Admont, p. 14. Fe Vgl. Preissmann in Mitth. des naturw. Ver. für Steiermark 1898, ; 3) Vgl. hierüber auch Fritsch in Verh. der zool.-bot. Ges. XLVIII (1898), p. 249. *) Flora von Steiermark, p. 56. 5) Flora von Admont, p. 13. 6) Flora von Steiermark, p. 35. 246 Digitarıa linearis (Krock.) Crep. Auch von dieser Pflanze gilt das vorhin Gesagte. Auf mit Calluna vulgaris Salisb. bewachsenen Abhängen oberhalb St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.). Oryzopsis virescens (Trin.) Beck. Wurde an dem von Preissmann!) angeführten Standort bei Tüffer von Prof. v. Wettstein bereits im Jahre 1885 gesammelt und auch von mir dortselbst im Jahre 1900 gefunden. Dass speciell Maly, der doch so oft in Tüffer weilte, die Pflanze übersehen hat, ist allerdings merkwürdig. Phleum Michelii All. Am Hum bei Tüffer (H.). Agrostis canına L. var. mutica Gaud.?) Im Torfmoor bei Trieben. Agrostis rupestris All. Auf Alpentriften des Seckauer Zinken in ca. 1800 m Meereshöhe fand ieh ein Exemplar, das an den Rispen- ästen einzelne Zähnchen zeigt. Da auch die Ahrchen der Pflanze ziemlich gross sind, war ich geneigt, sie für eine Hybride von Agrostis rupestris All. mit A. alpina Scop. zu halten. Herr Professor Hackel in St. Pölten, dem ich die Pflanze vorlegte, äusserte sich über dieselbe jedoch folgendermassen: „Ist Agrostis rupestris All. Das Vorhandensein einzelner Zähnchen an den Rispenästen lässt allerdings an einen Bastard mit A. alpına denken; die Grannen-Insertion ist aber ganz wie bei A. rupestris, die Ahrehen auch nicht grösser, als sie oft bei typischen Exem- plaren dieser vorkommen. Ob doch eine Einwirkung von Agrostis alpına stattgefunden hat, liesse sich wohl nur am Standort ent- scheiden; es kann ja doch sein, dass A. rupestris in Hinsicht auf die Rispenäste einmal variiert; dann thäte sie es aber wahr- scheinlich an vielen Exemplaren an demselben Orte. Uebrigens ist ein Bastard von Agrostris rupestris X alpına von Brügger angegeben worden, allerdings ohne Beschreibung, so dass man davon nichts zu halten braucht.“ Calamagrostis varia (Schrad.) Baumg.?) Häufig im Hartelsgraben bei Hieflau (H.); in der Schlucht bei Weitenstein (H.). Calamagrostis silvatica (L.) Roth?). Im Wald am Schlossberg von Gilli (H.). Lasiagrostis calamagrostis (L.) Lk. Mitterndorf am Grim- ming, unter der nach W.-S.-W. schauenden Kalkwand des Reut- hartlkogels mit Buphthalmum salicifolium nicht häufig (T.). Apera spica venti (L.) P. B. Auf Aeckern zwischen Trieben und Gaishorn (H.). Trisetum alpestre (Host) P. B. Im Bachgerölle im St. Igner Thal bei Aflenz (H.). Molinia altissima Schrk. An feuchten Waldstellen östlich von Neu- kirchen bei Cilli; an sumpfigen Stellen bei Hochenegg; im Graben hinter Schloss Gutenegg bei Neuhaus (H.). Melica ciliata L. Am Hum bei Tüffer (H.). Nach Maly?) „gemein an steinigen buschigen Stellen ete. bei Graz u. a. O.*. Diese 1) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark 1896, p. 178. 2) Teste Hackel! 3) Fl. v. Steiermark, p. 28. 247 „anderen Orte“ sind aber wohl gering an Zahl, ich finde in der Literatur nur noch folgende Standorte angeführt: Peggau'), St. Wolfgang, Hausambacher und Frauheim am Bachergebirge, Neuhaus?), Sann- und Savethal von Cilli bis Trifail®). Glyceria plicata Fr. Am Bachufer im Graben hinter Schloss Guten- egg bei Bad Neuhaus (H.); bei der Heilquelle am Grimming (T.). Festuca sulcata (Hack.)*). Am Gipfel das Hum bei Tüffer (H.). Festuca stenantha (Hack.)*). Auf Felsblöcken am Südabhange des Steiner-Sattels der Sannthaler Alpen bei eirca 1700 m (H.), schon in Krain. Die Pflanze dürfte wohl noch auf der steirischen Seite der Sannthaler Alpen aufgefunden werden. Festuca rupicaprina (Hack.)*). An Felsen bei der Ebersangeralpe in der Hochthorgruppe (H.). Ist die Festuca Hallerı Aut. Styr. Festuca violacea Gaud. var. Carnica Hack.*) An Felsen bei der Okresel-Hütte in den Sannthaler Alpen, 1350m (H.). Festuca fallax Thuill.*) In der typischen Form mit grünen Ahrcehen in den Wäldern des Hagenbachgraben bei Mautern (H.); die f. nigrescens Hack. mit violettgescheckten Ahrchen häufig in der Krummbholzregion der Kalkalpen, wie am Sarstein bei Aussee und auf der Raducha in den Sannthaler Alpen (H.). Festuca gigantea (L.) Vill. In Wäldern auf der Unter-Tressen bei Aussee (H.). Festuca montana M. B.’) In Wäldern am Wotsch bei Pölt- schach (H.). Die Auffindung dieser für Steiermark neuen Art liess mich Anfangs vermuthen, dass die für Steiermark angeführte F. silvatica Vill. vielleicht überhaupt nicht diese Art, sondern F. montana sei. Im Herbare des k. u. k. naturhistorischen Hof- museums befindet sich jedoch ein Originalexemplar Reichardt's von dem von ihm angeführten Standorte am Gonobitzer Berge bei Neuhaus), das zweifellos zu F. silvatica gehört. Auch aus Obersteiermark ist F. silvatica bereits von Hackel‘) nach- gewiesen, u.zw. wurde die Pflanze von Strobl im Hartelsgraben bei Hieflau und am Blahberge bei Rottenmann gesammelt. Nach Fleisehmann’) findet sich ferner F. silvatıca Vill. auch im Sann- und Save-Thale von Cilli bis Trifail. Auch am Wotsch wird aber F. silvatica sowohl von Alexander‘) als von Murr’) an- geführt; letztere Angabe dürfte aber vielleicht doch auf eine Ver- wechslung mit F. montana M. B. zurückzuführen sein, obwohl “ 1) Murmann, Beitr. z. Pflanzengeogr. d. Steierm. p. 18. 2) Reichardt in Verh. d. zool.-bot. Ges. X (1860), Abh. p. 731 u. 735. ®) Fleischmann in Verh. d. zool.-bot. Ver. III (1853), Abh. p. 288. *) Teste Hackel! 5) Verh. d. zool.-bot. Ges. X. (1860), Abh. p. 741. 6) Strobl, Fl. v. Admont, p. 61. 7) Verh. d. zool.-bot. Ver. III (1853), Abh. p. 288. 8) Nach Maly, Fl. v. Steierm., p. 23. Alexander führt in „Annals and Magazine of nat. hist.“ XVIII (1846), p. 302, F' silvatica nur für Süd-Steiermark überhaupt ohne specielle Standortsangabe an. 9) Deutsche bot. Monatsschr. XIII (1895), p. 133. 245 das Vorkommen beider Arten daselbst keineswegs ganz aus- geschlossen erscheint. Festuca arundinacea Schreb. Am Rande des Rötschitzer Mooses bei Mitterndorf (T.). Bromus ramosus Huds.') Im Wald hinter Schloss Gutenegg bei Bad Neuhaus (H.). Dürfte wohl für Steiermark noch nicht nachgewiesen sein. Lolium Italicum A. Br. Auf Wiesen bei Cilli und Hochenegg häufig und anscheinend spontan; bei Cilli auch eine f. ramosa, bei welcher an Stelle einiger Ahrchen ährchentragende Aste stehen (H.). Lolium remotum Schrk. In einem Leinfelde zwischen Trieben und Gaishorn (H.). Ohlorocyperus flavescens (L.) Rickli. An feuchten Waldrändern bei Hochenegg und zwischen Sternstein und Kirchstetten (H.). Eucyperus fuscus (L.) Rickli?). Zwischen Sternstein und Kirch- stetten mit voriger (H.). : Eriophorum Scheuchzeri Hoppe. Unter dem Gunkeneck bei Oblarn (T.). An sumpfigen Stellen in der Korosica am Fuss der Ojstrica in den Sannthaler Alpen (H.). Der Standort wird bereits von Weiss°®) (am Rande des Sees in der Korosica auf der Ojstrica) angeführt, doch existiert heute dortselbst kein See, sondern nur einige versumpfte Stellen. Nach Fritsch ‘*) fehlt Eriophorum Scheuchzeri Hoppe in Krain, doch liegt der genannte Standort hart an der Landesgrenze, so dass wohl anzunehmen ist, dass die Pflanze auch noch in Krain gefunden werden wird. Schoenoplectus mucronatus (L.) Palla. An einer versumpften Stelle unter der Villa Stallner bei Hochenegg (H.). Heleocharis Carniolica Koch. An sumpfigen Waldstellen bei Hochen- egg häufig (H.). Carex pulicaris L. Im Torfmoor bei Trieben selten. Aus Steiermark bisher nur vom Schladnitzgarten bei Leoben bekannt.) Carex paniculata L. Im Röhricht am Gaishorn - See bei Trieben und an Bachufern im St. Ilgner Thal bei Aflenz. Die Exemplare von letzterem Standort zeigen zwar deutlich längsnervige Früchte, sind aber durch die sehr rauhen, mit concaven Seitenflächen versehenen Stengel und die bis über 6 mm breiten Blätter von !) Teste Hackel! ?) Ueber die Gattungszugehörigkeit dieser und der vorigen Art vergl. Rickli in „Jahrb. für wissensch. Bot.“, XXVII (1895), p. 485 ff., und Palla in „Allg. bot. Zeitschr.“ 1900, p. 199 f. Es schien mir wohl zweifelhaft, ob es gerechtfertigt sei, Cyperaceen-Gattungen auf Grund anatomischer Merkmale allein aufzustellen und zu begrenzen, wie es Riekli innerhalb der alten Gattung Cyperus gethan hat. Da jedoch unser bester Cyperaceenkenner, Herr Dr. Palla, diese Gattungen anerkennt, stehe ich nicht an, die von Rickli vorgeschlagene Nomenclatur anzuwenden. 3) „Oesterr. bot. Zeitschr.“ IX (1859), p. 128. *, Excursionsflora f. Oesterreich, p. 79. 5) Breidler in Verh. d. zool.-bot. Ges. XIX (1869), p. 878. 249 C. paradoxa W. deutlich verschieden. Die beiden genannten Arten sind durch die von Beck') angegebenen Merkmale immer gut zu unterscheiden, allerdings darf man nicht das Hauptgewicht auf die Nervatur der Fruchtschläuche legen, wie es Murmann?) gethan hat. Carex leporina L. An feuchten Waldstellen bei Hochenegg. Ist in Steiermark viel weiter verbreitet als man nach Maly’s Angaben °) vermuthen würde. Ausser den von Maly verzeichneten Standorten finden wir über die Pflanze in der Literatur noch folgende An- gaben: Am Turracher-See*), Knittelfeld’). Oberthal bei Schlad- ming®), Seckauer Alpen‘), Rottenmanner Tauern’), Kalbling bei Admont°), Wechsel?), zwischen Werndorf und Neuschloss '), zwischen Tobelbad und Premstetten ''), Puntigamer Brücke bei Graz!?), Melling, Pettau, Gross - Sonntag'?), Bachergebirge !?), Tüffer!®). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst demnach fast ganz Steiermark. Carex remota L. Im Flitzenthal bei Gaishorn (H.); in Wäldern bei Hochenegg an feuchten Stellen (H.). Carex nigra (L.). Die von mir bei Vorau gefundenen und als Oarex caespitosa aufgeführte Pflanze!*) dürfte trotz des rasigen Wuchses zur vielgestaltigen C©. nigra (L.) (= Ü. vulgaris Fr.) gehören. Carex pilulifera L. Bei Johnsbach (W.). Carex flacca Schreb. f. microcarpa Beck. Am Weg von Aussee nach Grundelsee (H.). Ich erinnere mich übrigens, dass bereits Schreiber in einem Verzeichnis der Flora von Aussee, welches einem mir dem Titel nach nicht genau erinnerlichen Werkchen über Aussee beigefügt ist, dieser Form als „einer auffallenden Varietät mit fast schwarzen Früchten“ erwähnt. Carex pallescens L. var. alpestris Kohts. In Alpenwiesen im Gotts- thalgraben des Seckauer Zinken bei circa 1500 m (H.). Carex ornithopoda Willd. Am Abhang des Lahnsattels gegen Frein bei Mariazell (W.). Carex alba Scop. Im Mühlbachthal bei Gross-Reifling (W.);: am Abhang des Lahnsattels gegen Frein (W.); bei Mitterndorf am Grimming (T.); im Logarthale bei Sulzbach (H.). t) Flora von Niederösterreich I, p. 132. 2) Beiträge zur Pflanzen-Geographie der Steiermark, p. 33. ®) Flora von Steiermark, p. 10. *) Prohaska in Mitth. d. naturw. Ver. für Steiermark 1897, p. LXXII. 5) Prohaska ]. ce. 1898, p. 174. 6) Pernhoffer in Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVI (1896), p. 422. 7) Strobl, Flora v. Admont, p. 15. 8) Strobl]. e. °) Borbäs in Oest. bot. Zeitschrift XXXII (1882), p. 286. 10) Prohaska |, ce. 1897, p. LXXIV. 11) Paila in Mitth. des naturw. Ver. f. Steiermark 1897, p. CXII. 12) Murmann, Beiträge zur Pflanzengeographie, p. 15. 13) Fleischmann in Verh. des zool.-bot. Ver. III (1853), Abh. p. 289. 14) Oesterr. bot. Zeitschrift, XLIX (1899), p. 103. 250 Carex firma Host. Am Hochlantsch fand Prof. v. Wettstein eine auffallende Form mit langgestielten unteren weiblichen Aehrchen, eine ebensolche Form sammelte ich auf der Höhe des Steiner Sattels in den Sannthaler Alpen. Carex filiformis L. Im Torfmoor bei Trieben selten. Scheint seit Angelis dort nicht mehr gefunden worden zu sein?). Juncus filiformis L. An feuchten Stellen im Gottsthalgraben des Seekauer Zinken bei 1600 m (H.). Juncus silvaticus Reich. Auf nassen Wiesen bei Hochenegg (H.). Luzula silvatica (Huds.) Gaud. Im Hagenbachgraben bei Mautern (H.) und im Logarthale bei Sulzbach (H.). Luzula angustifolia (Wulf.) Garcke. f. fuliginosa Aschers. In Alpen- triften des Bösenstein (H.). Luzula multiflora (Hoffm.) Lej. Im Torfmoor bei Trieben sowie in Mooren am Bösenstein (H.). Luzula spicata (L.) D.C. In Alpentriften des Seckauer Zinken (H.). Allium Sibiricum W. In der Teltschen bei Mitterndorf bei 1200 m (T.). Allvum carınatum L. An Weingartenrändern, buschigen Abhängen ete. bei Hochenegg nicht selten (H.); bei Mitterndorf (T.). Lilium martagon L. Im Logarthale bei Sulzbach; bei Hochen- egg (H.). | Lilium Carniolicum Bernh. Beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach in fast 1000 m Meereshöhe (H.). Scıilla bifolia L. Am Gosnik bei Cilli (W.). Majanthemum bifolium (L.) D.C. Im Logarthale bei Sulzbach (H.). Paris quadrifolia L. Am Abhang des Lahnsattels gegen Frein bei Mariazell (W.); am Gosnik bei Cilli (W.). Narcıssus radırflorus Salisb. Am Abhang des Lahnsattels gegen Frein (W.). Ophrys myodes (L.) Im St. Ugner Thal bei Aflenz (H.); bei Weichsel- boden (H.); am Weg von Mitterndorf zur Simony -Warte (T.). Orchis ustulata K. Auf Wiesen im Murthale bei Kraubath (H.). Örchis coriophora L. Unter dem mir von Prof. v. Wettstein freundlichst überlassenen Materiale fanden sich einige Exemplare von O. coriophora L., deren Etiquette von der Hand des un- bekannten Sammlers den Vermerk trägt: „O. fragrans, Römerbad in Steiermark“. Eine genaue Untersuchung der Pflanze ergab jedoch, dass sich die Pflanze von Orchis coriophora L. aus Niederösterreich (Wiener Prater) und Ungarn (Rakös bei Buda- pest) in Nichts unterscheidet. ©. fragrans Poll. aus Triest ist hingegen von den vorerwähnten Pflanzen durch grössere Blüten, einen längeren und diekeren Sporn, und vor Allem durch die Gestalt der Lippe verschieden. Bei Orchis coriophora L. ist der Mittellappen nur wenig länger als die seitlichen und an der Spitze stumpf keilig oder abgerundet, bei O. fragrans Poll. hingegen !) Vgl. Strobl, Flora von Admont, p. 30. 251 fast doppelt so lang als die Seitenlappen und allmählich schwach zugespitzt‘!). Vermuthlich stellt O. fragrans Poll. eine südliche geographische Rasse der O. coriophora L. dar, doch stehen ein- gehende Untersuchungen hierüber leider noch aus. Orchis incarnata L. In Sumpfwiesen am Gaishorn-See und im Torf- moor bei Trieben (H.) Am Gaishorn-See sammelte Prof. v. Wett- stein ein Exemplar einer Orchis aus der Verwandtschaft der O. latifolia L., welches durch auffallend schmale, nur S mm breite Blätter der Orchis Traunsteineri Saut. sehr ähnelt. In der Gestalt der Lippe vermag ich keinen Unterschied gegenüber Ö. incarnata L. finden, und es wäre wohl nicht unmöglich, dass die Pflanze dorthin zu ziehen sei. Auf Grund eines einzigen Exemplares ist natürlich ein endgiltiges Urtheil nicht möglich. Das Vorkommen von ©. Traunsteineri Saut. am Gaishorn - See wäre freilich, da sie bei Zell am See und Kitzbühel an ganz ähn- lichen Standorten vorkommt, nicht unmöglich, und bei dem zer- streuten Vorkommen dieser Pflanze”) sehr interessant, weshalb dieselbe der Aufmerksamkeit der steirischen Botaniker em- pfohlen sei. Orchis latifolia L. Im Murthal bei St. Lorenzen und am Lahnsattel bei Frein nächst Mariazell (W.). Die auffallende f. brevifolia Rchb. f. sammelte ich im Fölzthal bei Aflenz in ca. 1000 m Meereshöhe. Anacamptis pyramidalis (L.) Rich. Am Hum bei Tüffer (H.) Herminium monorchis (L.) R. Br. Im St. Ilgner Thal bei Aflenz (H.), bei Johnsbach (W.), im Torfmoor bei Trieben (H.), im Murthale bei Kraubath (H.). Gymnadenia conopea (L.) R. Br. Beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach, eine durch die schmalen Blätter und kleinen Blüten an @. odoratissima (L.) Rich. erinnernde, aber durch die langen Sporne doch wohl als @. conopea (L.) R. Br. charakterisirte Form (H.), die var. alpicola Rcehb. bei der Fölzalpe am Hochschwab (H.). Gymnadenia intermedia Peterm. (conopea X odoratissima). Bei der Fölzalpe am Hochschwab (H.). Spiranthes spiralis (L.) C. Koch. Auf der Wiese beim Schober- bauer bei Hochenegg und auf sonnigen, mit Calluna vulgaris Salisb. bewachsenen Abhängen oberhalb St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.). Coralliorrhiza innata R. Br. In Wäldern im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). Salix rosmarinifolia L. In einer mit Exemplaren von Moosbrunn bei Wien vollkommen übereinstimmenden Form auf Sumpfwiesen zwischen Sternstein und Kirchstätten bei Gonobitz (H.). Von dieser 1) Vgl. hierüber übrigens auch Reichenbach fil. Icon. Fl. Germ. 1, p. 21, und Schulze, Die Orchidaceen Deutschlands (ohne Paginierung). 2) Vgl. hierüber Schulze, Die Orchidaeeen Deutschlands ete., und Klinge, Revision der Orchis cordigera Fr. und O. angustifolia. Rchb. 252 Pflanze ist nach Kerner') die Weide der Torfmoore der Alpen verschieden; diese, welche nach Kerner als Saliz cylindrica Fries zu bezeichnen wäre, ist durch verhältnis- mässig kürzere (2—5mal, bei S. rosmarinıfolia 3—10mal längere als breite) Blätter mit 6—8 (bei S. rosmarinifolia 8—12) Seiten- nerven ausgezeichnet. Eine solche Pflanze mit 25—30 mm langen und 3 mm breiten Blättern, bei der auch die übrigen, von A. Kerner angegebenen Merkmale (ungerollter Blattrand, kurze, zurückgebogene Blattspitze) zutreffen, sammelte ich in Blättern am Torfmoor bei Trieben. Da aber nach Kerner die beiden Formen sich mit Sicherheit nur nach den Kätzchen unterscheiden lassen ?), kann ein endgiltiges Urtheil über die Pflanze nicht gefällt werden. Salix serpyllifolia Scop. In der Hochalpenregion des Bösenstein bei ca. 2400 m an felsigen Stellen, wie schon Strobl?) bemerkt, ohne Uebergänge zu 5. retusa L. (H.). Ostrya carpinifolia Seop. Am Südabhang des Landthurmberges (Gora) bei Gonobitz (H.). Betula alba L. In Torfmooren bei Admont (W.) und Trieben (H.). Thesium alpinum L. An Felsen beim Rinkafalle im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach. Das von mir gesammelte Exemplar zeigt zwar schwach dreinervige Blätter, gehört aber doch wegen des einseitswendigen Blütenstandes, der aufrecht abstehenden Verzweigungen desselben und der vierspaltigen Perigone zu Th. alpinum L. und nicht zu Th. pratense Ehrh. Das Vorkommen von dreinervigen Blättern beobachtete schon Weiss®) an T’hesium alpinum L. auf der Raducha, und es scheint mir sehr wahr- scheinlich, dass das von Molisch’) auf der Ojstrica gesammelte Thesium pratense auch zum Th. alpinum L. mit zufällig drei- nervigen Blättern gehört. Dem Standort nach zu schliessen, dürfte die Angabe Malys‘), dass Thesium pratense Ehrh. bei Maria-Zell wachse, auch auf einer Verwechslung mit Th. alpinum L. be- ruhen, so dass für Th. pratense nur der von Reichardt’) an- geführte Standort bei Neuhaus und die von Murmann°) an- gegebenen Standorte bleiben. Thesium montanum Ehrh. An felsigen Abhängen in der Schlucht bei Weitenstein, sowie in der Schlucht hinter Schloss Gutenegg bei Bad Neuhaus, auch an der Save oberhalb der Station Trifail, also schon in Krain (H.). humex sanguwineus L. An Strassenrändern in Gaishorn (H.). Rumex obtusifolius L. An der Sann bei Cilli (H.). 1) N: Niederösterreichische Weiden, p. 146. en 347! 3) Flora von Admont, p. 46. *) Oesterr. bot. Zeitschr. IX (1859), p. 127. 5) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steirn, 1893, p. XCIV. 6) Flora von Steiermark, ) Verh. d. zool.-bot. Ges. X (1860), Abh. p. 723 8) Beiträge zur Pflanzengeographie der Steiermark, p. 85. 253 Rumex acetosella L. Bei Neuberg (W.), im Murthale zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg (W)., auf der Gleinalpe (W.). Rumex scutatus L. In den Sannthaler Alpen im Geröll am Abhang des Steinersattels gegen die Okreselhütte (H.). Polygonum mite Schrk. In den Strassen von Gonobitz (H.). Ohenopodium polyspermum L. In der nach Beck!) typischen, nichtsdestoweniger in ganz Oesterreich nicht häufigen f. cymosum Chev. bei Hochenegg (H.). Chenopodium bonus Henricus L. Bei der OkreSelhütte in den Sann- thaler Alpen, 1350 m (H.). Atriplex hortense L. Beim Bahnhof von St. Michael bei Leoben (H.). Cerastium lanatum Lam. Am Seckauer Zinken gegen das Gottsthal (H.) und auf der Hochhaide bei Rottenmann (Statzer). Alsine Gerardı Willd. Auf steinigen Triften der Hochgebirge, nicht nur in Obersteiermark, wie Maly°) angibt, sondern auch häufig in den Sannthaler Alpen, wie am Steinersattel und auf der Ojstriea unterhalb der Kocbekhütte (H.). Arenaria ciliata L. Auf felsigen Triften auf der Höhe des Steiner- Sattels in den Sannthaler Alpen (H.). Viscaria viscosa (Gilib.) Aschers. An Waldrändern östlich vom Gaishorn im Paltenthale (H.). Silene alpına (Lam.) Heg. et Heer. An Felsen am Ufer des Alt- Ausseer Sees (W.). Gewöhnlich wird zu 8. alpına, die gewiss eine ausgezeichnete Form aus der Verwandtschaft der Stlene venosa (Gilib.) Asch. darstellt, Thomas als Autor angeführt. In dessen COatalogue de pläantes de Suisse, p. 45 (1837), finden wir nun allerdings eine Silene alpina aufgestellt, doch ohne jede Diagnose, so dass der Name also ein Nomen nudum darstellt, welches nach den Regeln der Nomenclatur nicht berücksichtigt zu werden braucht. Die Pflanze wurde jedoch schon von Lamarck?) als Cucubalus alpinus beschrieben, und bereits im Jahre 1840 führen Hegetschweiler und Heer‘) die Pflanze unabhängig von Lamarck als Varietät alpina zu 8. inflata auf. Silene glareosa Jord. Pugill. plant. nov., p. 31 dürfte mit dieser Form identisch sein. Beck?) eitiert ferner zu dieser Form „Uucubalus montanus Vest in Flora 1821, p. 149“, doch scheint mir diese Identificierung nicht einwandfrei, da Vest seiner Pflanze „folia non glauca sed viridia“ zuschreibt. Sollte sich aber die Identität beider Pflanzen herausstellen, wäre der Name Silene montana als der ältere (und auch älter als S. montana S. Wats. 1875!) vorauszustellen. Stilene Gallica L. Auf Aeckern bei Hochenegg (H.). (Fortsetzung folgt.) 1!) Flora von Niederösterreich, I, p. 330. 2) Flora von Steiermark, p. 212. 3) Eneyclop. method. II, p. 210, *) Flora der Schweiz, p. 417. 5) Flora von Niederösterreich I, p. 381. 254 Ein Beitrag zur Moosflora von Montenegro. Von J, Velenovsky. Im Jahre 1898 hat mein Hörer, Herr B. Horäk, von seiner Reise in Montenegro auch eine kleine Collection von Leber- und Laubmoosen mitgebracht, welche ich erst jetzt zu bearbeiten Ge- legenheit hatte. Herr Horäk botanisierte und sammelte die Moose zum grossen Theile in der Umgebung von Rjeka, Obot und am Kom Kucki. Geologischer Substrat dieser Standorte ist fast aus- schliesslich der Kalkstein und daher auch der eigenthümliche Oha- rakter der hier vorkommenden Moosvegetation. Wenige Moosproben von Montenegro widmete mir auch H. J. Rohlena aus Prag. Die meisten Moosarten stimmen mit denjenigen überein, welche in der Publication „Plantae a J. Szyszylowicz in itinere per Gernagoram et in Albania a. 1886 lectae* (Crac. 1888) Herr Breidler veröffent- lichte. Nieht weniger interessante Angaben findet man ebenfalls in Höhnel’s Abhandlung „Beitrag zur Kenntnis der Laubmoosfi. des Küstenstriches vom Görzer Becken bis Skutari in Albanien“ (Oest. Bot. Zeitschr. 1893— 1894). Marchantia polymorpha L. Häufig in Montenegro. Blasia pusilla L. Sandige Plätze des Kom. Pellia calycina Nees. Kalksteine bei Rjeka, Obot. Metzgeria fwrcata Dum. Kom. Lejeunia calcarea Lib. Bei Rjeka, am Kom. Identisch mit jener Pflanze, welche ich auf Kalksteinen bei Prag gesammelt habe. Frullania dilatata Nees. Gemein in Montenegro. Radula complanata Dum. Am Kom. Chiloscyphus polyanthus Corda. In silvis m. Kom. Plagiochila interrupta Nees. Auf Kalksteinen bei Rjeka und am Kom. P. asplenioides Dum. Gemein in Montenegro. Scapania irrigua Nees. Am Kom. Jungermannia Flörkei Nees. Am Kom. Gymnostomum rupestre Schw. Am Kon. Hymenostomum tortile Schwgr. Bei Rjeka, Obot, fret. Gyroweisia tenwis Schrad. Auf Kalksteinen in Gesellschaft des Eurhynch. tenellum bei Rjeka, am Kom, reichlich fruchtend. In typischer Form. Molendoa Hornschuchiana Fneck. Am Kom (Kalkunterlage). Die Rippe sehr stark, nur die oberste Blattspitze gänzlich ausfüllend, der untere Scheidentheil längs scharf gezähnt. Dieranum strictum Schleich. Auf morschen Baumstümpfen am Kom, fret. D. scoparium L. Bei Njegus (Rohl.). Campylopus flexuosus L. An Sandplätzen in der alpinen Region des Koms. Fissidens decipiens Wils. Am Kom. Ceratodon purpureus L. Am Kom, bei Rjeka. Didymodon rubellus Roth. Am Kom. Ditrichum flexicaule Schw. Bei Njegus, Rjeka, Obot, am Kom. Distiehium capillaceum L. Bei Obot, Rjeka, Kom. Trichostomum crispulum Br. Bei Rjeka. Barbula unguiculata Hdw. Bei Njegus (Rohl.). Tortella tortuosa L. Kalksteine am Kom, bei Rjeka, Njegus, Obot, häufig fret. Nicht selten die Varietät fragılifolia Jur. T. fragılis Drum. Am Kom, auf Kalksteinen. T. sgarrosa De Not. Bei Rjeka. Tortula ruralıs L. Gemein in Montenegro. T. muralis L. Ebenfalls. T. subulata L. Njegus, Cetinje, Kom. Cinclidotus aquaticus Jacq. Am Kom. C. fontinaloides Hdw. Ebenda. Schistidium gracile Schl. Bei Obot. Grimmia pulvinata L. Gemein in Montenegro. Dryptodon Hartmanni Schmp. Am Kom. Orthotrichum anomalum Hdw. Bei Rjeka. O0. Shawii Wils.! An Baumrinde bei Rjeka in Gesellschaft der Frullania dilatata. Leider kann ich nicht entscheiden, welchem Baum die Rinde angehört. Die Beschreibung des 0. Shawir (vergl. Limpr. Laubm. und Schimp.. Synop. musc. eur.) passt auf unsere Pflanze vollkommen. Das innere Peristom fehlt voll- ständig. Die Zähne des äusseren Peristoms sind blass, sehr dicht papillös und hiedurch undurchscheinend. Die Spaltöffnungen be- finden sich in einer Reihe nahe der Kapselmündung (!), die an- dere Reihe etwa in der Urnenmitte. Die Kapsel ist glatt, erst nach der Entleerung an der Mündung mit acht schwachen Streifen. Die Blätter sind überall nur einschichtig. Alle diese Merkmale unterscheiden die Art von dem verwandten 0. Sturmit Hornsch. ©. Shawii war bisher nur aus Schottland und Branden- burg bekannt. Encalypta vulgaris Hdw. Am Kom. E. contorta Wulf. Bei Njegus. Webera nutans L. Am Kom. W. commutata Schimp. Am Kom. Mnium punctatum L. Am Kom. DM. undulatum L. Kom. M. hornum L. Kom. M. cuspidatum Leyss. Kom. M. rostratum Schrad. Kom. — var. integerrimum m. Caulibus ste- rilibus ad terram in saxis caleareis longissime repentibus, remote foliosis, foliis perfecte rotundatis integris, cellulis foliorum iis typi multo majoribus, marginis cellulis multo cerassioribus. In m. Kom Kucki. — Eine interessante Pflanze, welche ich bisher nirgends beobachtete und welehe auch nirgends in der Literatur erwähnt wird. Die Sporogone fehlen. Bartramia Oederi Gunn. Bei Obot, Rjeka, am Kom. 256 B. Halleriana Hdw. Am Kom, fret. Philonotis calcarea Br. eur. Am Kom, bei Rjeka. Polytrichum juniperinum Hdw.') Kom. Leptodon Smithii Dieks. Am Kom. Neckera criıspa L. Am Kom, bei Rjeka häufig. Fontinalis Duriaei Schmp. Radov&e polje. Antitrichia curtipendula L. Kom. Pseudoleskea atrovirens Dieks. Am Kom häufig. Pterigynandrum filiforme Hdw. Am Kom. Ptychcdium plicatum Schleich. Am Kom. Lescurea striata Schwägr. Am Kom häufig. Homalothecium Philippeanum Br. Schmp. Ein charakteristisches Moos der Kalkfelsen am Kom, bei Rjeka, Obot u. s. w. Zahlreiche Belege. Camptothecium lutescens Bryol. eur. Am Kom, fret. Thamnium alopecurum L. Bei Rjeka, Podujena, Kom. Eurhynchium circinnatum Brid. Bei Obot, Bar, Uleinja (Rohl.). E. strigosum Br. S. Bei Rjeka. Obot. E. rusceiforme Neck. Am Kom. E. tenellum Schmp. Bei Obot, Kom, reichlich fruchtend. Scleropodium illecebrum Vaill. Bei Rjeka. Brachythecium velutinum Bryol. eur. Kom. b. plumosum Bryol. eur. Kom. Plagiothecium pulchellum Dieks. Kom, fret. P. silesiacum Br. Sch. Kom. Hypnum protensum Brid. Kom. H. polygamum Wils. Kom. H. faleatum Brid. Kom. H. filieinum L. Rjeka. H. molluscum Hdw. var. condensatum Schmp. Eine Massenvege- tation bildend auf allen Kalksteinen in Montenegro, auch fruchtend. H. cupressiforme L. Am Kom, Rjeka. Hiylocomium splendens Hdw. Kom. H. triquetrum L. Kom. Die Elaterenträger von Calycularia. Von F. Stephani (Leipzig). In dieser Zeitschrift hat Sehiffner die Kapseln von Caly- cularia und Makinoa eingehend beschrieben und dabei die von ihm so benannten Elaterenträger erwähnt; er bemängelt darin die von mir in den „Species Hepaticarum“ gegebene Beschreibung ; die Ursache dazu liegt aber lediglich in dem Umstande, dass mein Material sie nicht mehr enthielt, da die Kapseln von Calycularia zu alt und die von Makinoa zerbrochen waren. !) In der oben eit. Arbeit von Breidler lesen wir das Polytrichum bei Mnium und Pseudoleskea bei Pogonatum, das Eurhynchium einmal bei Campto- thecium, andersmal bei Brachythecium. 257 Der Name Elaterenträger ist von Jack gewählt worden für die Kapsel von FPellia. Goebel hat eingehend geschildert, wie diese Organe das plötzliche Herausfallen der gesammten Sporen- masse verhindern und ein allmähliches Ausstreuen ermöglichen. Bei Calycularıa sind sie Jedoch so kurz, dass sie diese Function gar nieht erfüllen können. Gutes, von Levier in Florenz erhaltenes, Material zeigte ausserdem, dass die reife Kapsel schon innerhalb der geplatzten Haube in Platten zerspringt; die ganze Sporenmasse fällt daher nach dem Austritt der Kapsel sofort zu Boden und die vermeintlichen Elaterenträger können das gar nicht verhindern. Thatsächlich sind denn dieselben weiter nichts als der Rest desjenigen Gewebes, welches während der Entwicklung der Kapsel die plasmatischen Baustoffe zuführt; sie finden sich häufig, jedoch in geringerer Anzahl, bei ganz verschiedenen Lebermoosgattungen, fallen aber meist sehr bald ab und sind nur im unreifen Zustande der Kapsel gut zu beobachten. Lindberg, welcher eine Calycularia, wie von Schiffner eitiert, eingehend beschreibt, spricht denn auch nicht von Elaterenträgern, sondern nur „von Elateren, deren eine Anzahl festgewachsen sind, während die meisten abfallen“; ich habe sie keineswegs übersehen, sondern dem Passus nur keine Bedeutung beigelegt, da meine Kapseln nichts mehr enthielten und die grosse Anzahl jener mir daher verborgen blieb. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei Makinoa. Die Kapsel- klappen bleiben hier an der Spitze verbunden, wie bei den ver- wandten Gattungen; pag. 311 der „Species Hepaticarum“* sagt dar- über: „Die Kapsel (von Pallavieinius) trägt an der Spitze ein hyalines oder braunes conisches Connectiv; es sind die obersten Zellen der Klappen, die nach dem Innern der Kapsel zu durch ein inneres Gewebe verstärkt sind. Dieses Oonnectiv ist die Ursache, dass die Klappen stets an der Spitze verbunden bleiben; ihre Zahl ist selten 4; meist ist die Kapsel longitudinal zerfetzt und der Inhalt hängt in diesem Siebe, langsam mit dem Wechsel der Feuchtigkeit die Sporenmasse entlassend.“ Es liegt auf der Hand, dass hier — die Verhältnisse liegen ganz ähnlich bei Makinoa — Elaterenträger gar nicht functionieren können und gänzlich unnütz sind. Meiner Ansicht nach hat also auch Makinoa keine Elaterenträger, sondern das Gewebe (das früher schon als eine Pseudo-Columella gedeutet worden ist) und einst der jungen Kapsel die Nährstoffe zum Aufbau ihrer Organe zuführte, hängt nun als vertrockneter Rest in der Kapsel. Schiffner hat auch einzelne andere Stellen des ersten Bandes der „Species Hepaticarum“ bemängelt, wogegen ich nichts ein- wenden würde, wenn die Form, in der es geschehen, nicht eine verletzende wäre. Eine vollständige Neubearbeitung aller bekannten Lebermoose (wie die „Species Hepaticarum“ sie ist) ist eine sehr schwierige Aufgabe, weil die alten Originale oft nur als spärliches und mangel- Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1901. 20 258 haftes Material vorhanden sind, auch nicht selten mehrere Arten unter demselben Namen liegen, und die alten Beschreibungen ganz werthlos sind. Angesichts dieser schwierigen Verhältnisse (die Scehiffner auch kennt) ist es an sich unbillig, zu tadeln und diesen Tadel in gesperrtem Druck zu geben; er ist aber auch ungerecht und nicht am Platze, da Schiffner nicht weiss, ob das mir erreichbare Material das hergibt, was er zufällig besser besitzt, mir also ohne Bedenken etwas aufbürdet, was ich gar nicht zu ändern vermag. Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyclostigma. Mit besonderer Berücksichtigung der Verbreitung der Arten in der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von Marie SoltokoviC (Wien). (Mit 2 Tafeln [III u. IV] und zwei Karten). (Fortsetzung. 1) Kärnten: Obir auf Kalk (Jabornegg).) Heiligenbluter Tauern (Krenberger). Krain: Berg Rjowina bei Lengenfeld (Janscha), Hribovoi in der Nähe des Versace in den Wocheiner Alpen (Deschmann). Terglou auf Kalk (Dergane). Grintouc (Maljy). Für diese einem relativ kleinen Verbreitungsgebiete angehörige Pflanze wird vielfach Kalk als Unterlage angegeben. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie auch auf Urgebirge vorkommt, denn ich fand an Wurzeln und unteren Blättern von vielen Exem- plaren eine auffällige Menge von Glimmerschüppchen. Durch die eigenthümliche Beschaffenheit der Blätter ist die Pflanze von den anderen Arten der Gruppe gut zu unterscheiden. Schon Fritsch (Schedae ad Flor. exs. Austro-Hung. VII. p. 41 [1899]) hat nachgewiesen, dass diese unter dem Namen @. imbricata Froel. allgemein bekannte Pflanze den älteren Namen @. Terglouensis zu führen hat. 9 @. Favrati Rittener in Bull. soec. Vaud. se. nat. Vol. XXI. Ss. 198 (1887). Die ganze Pflanze sammt der Blüte wird 3—8 em, die blüten- 2) Ueber andere Standorte vgl. Pacher u. Jabornegg, Flora v. Kärnten, I. S. 233 (1881). 259 in Folge der vollständigen Abrundung am Ende fast kreisförmig.') Meistens sind sie jedoch eiförmig, nach unten hin ver- schmälert. Der Rand der Blätter ist nur wenig oder gar nicht papillös. Letzteres Merkmal findet sich in verstärktem Masse bei der vorläufig hieher gezählten G. orbiceularıs Schur aus den Transsylvanischen Alpen. Der Keleh wird 1—2 cm lang. Die Länge der Kelchzähne beträgt !/, cm und darüber. Letztere sind im Verhältnis zur Kelch- röhre meist länger als die der @. Nevadensıs. Der Fruchtknoten ist 1—1'/, cm, der Griffel bei '/, em lang. Der Narbenrand ist gelappt und meist mit längeren Papillen besetzt. Wichtigste Synonyme. Ericala verna Var. ö brachyphylla, Don, Syst. of gard and bot. 237% 1% (1837) pr. p. Gentiana Bavarica, Schur, Enum. plant. Transs. p. 458 (1866). — brachyphylla, Fritsch, Exeursionsfl. f. Vest. S. 445 (1897) pr. p. — Gremli, Exceursionsil. f, d. Schweiz, 8. Aufl. S. 295 (1896) pr. p. — Hausmann, FI. v. Tirol, S. 591 (1852) pr. p. — Koch, Synop. Fl. Germ. Ed. 1. p. 489 (1837) pr. p. — Maly, Enum. plant. Austr. p. 168 (1848) pr. p. — Maly, Fl. v. Steierm. S. 122 (1868) pr. pr, — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — Schinz und Keller, Fl. der Schweiz, S. 399 (1900) pr. p. — Schur, Enum, plant. Transs. p. 458 (1866). — orbicularis, Schur, Enum. plant. Transs. p. 458 (1866). — Simonkai, Enum. Fl. Transs. p. 397 (1886). — ovalifolia, Schur in sched. — verna & brachyphylla, Arcangeli, Fl. Ital. p. 474 (1882) salt. pr. p. — verna ß brachyphylla, Griseb., Gen. et spec. Gent. p. 263 (1839) pr. p. — verna Ö brachyphylla, Kusnezow, 'rav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 327 (1894) pr. p. — verna forma brachyphylla, Reichenb., Fl. germ. exe. p. 426 (1830/1832) pr. p. — verna Ö brachyphylla, Schult., Syst. veg. VI. p. 155 (1820) pr. p. — verna & obtusifolia, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 329 (1894) pr. p. — verna, Bertoloni, Fl. Ital. Vol. IH. p. 88 (1837) pr. p. — Gremli, Exeursionsfl. f. d. Schweiz, 8. Aufl. S. 295 (1896) pr. p. — Parlatore, Fl.Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. — Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, S. 399 (1900) pr. p. — Wahlenbg.., Helv., p. 47 (1815) pr. p. 1) Z. B. Wischberg bei Raibl (Huter), Alpe Krn (Breindl). Derartige Exemplare werden oft für @. rotundifolia Hoppe gehalten, welche jedoch nicht mit dieser Pflanze identisch, sondern die hochalpine Form der @. Bavarica ist. (Vgl. diesbezüglich @. Bavarica.) 20* 260 Exsieeaten: Huguenin, Exs. Nr. 671. — Kotschy, Plant. Transsylv. Herb. Schott Nr. 217. — Porta et Rigo, Iter ital. II. Nr. 3. R Abbildungen: Rittener in Bull. soc. Vaud. Vol. XXI. Pl. V ig. 1—3. z NVerel.Ra2211, Pig. 3; Taf; IV, Eig. 9. Geographische Verbreitung: In den Alpen?!) von Steier- mark bis nach Frankreich, in den Pyrenäen,?) Abruzzen) und in den Transsylvanischen Alpen. Geographische Verbreitung in Oesterreich-Ungarn nach von mir untersuchten Exemplaren: Steiermark: Kalbling bei Admont (Strobl). Buchstein (Strobl). Hochschwab (Hölzel). Kärnten: Astner Alpen (Pacher). Wischberg bei Raibl (Huter). Tirol: Serlesspitzte bei Innsbruck (Kerner). Kitzbüchel (Sauter). Navisthal (Kerner). Stubeithal, Hoher Burgstall (A. Kerner). Spitze des Hutzel bei Trins auf Kalk (A. Kerner). Hochwart (Gassner). Tharnthalerköpfe (A. Kerner). Tribulaun (Ebner). Suldenthal (Eysn). Falsın ober dem Brenner (Kerner). Wildseespitze im Pfitschthal (A. Kerner). Alpen bei Windisch- Matrei (Gander). Küstenland: Alpe Krn (Breind]). Siebenbürgen: Arpascher See (Schur). Buesees (Czatö6, Kotschy). Ueber die Unterschiede der @. Favrati von G. brachyphylla und über die Benennung der beiden Pflanzen vergleiche man das bei der letzteren darüber Gesagte. Die Pflanze aus den siebenbürgischen Gebirgen steht der hier beschriebenen sehr nahe, ohne aber ganz mit ihr übereinzustimmen ;*) deshalb -unterlasse ich es, den Namen der siebenbürgischen Pflanze @G. orbicularis Schur auch auf die Alpenpflanze anzuwenden. Es wäre nicht unmöglich, dass weitere Untersuchungen lebenden Mate- riales die pflanzengeographisch ganz verständliche Nothwendigkeit ergeben, die siebenbürgische Pflanze von @. Favrati abzutrennen; 1) Ueber die Verbreitung in den österreichischen Alpen vergleiche das nachfolgende Verzeichnis; über Bayern: Prantl, Exeursionsfl. f. Bayern, 2. Aufl. S. 395 (1884); über die Schweiz: Gremli, Excursionsfl., 8. Aufl. S. 295 (1896) und Rittener.a..a. OÖ 2) An höher gelegenen Standorten wird auch @. Tergestina relativ kurz- blätterig, ist aber durch die linealen spitzen Blätter von @. Favrati leicht zu unterscheiden. Auch kurzblätterige Formen der @. verna könnten möglicherweise mit @. Favrati, G. brachyphylla oder @. Nevadensis verwechselt werden. Diesbezüglich möchte ich auf die in der Bestimmungstabelle übersichtlich zu- sammengestellten unterscheidenden Merkmale aufmerksam machen. 1!) u. ®). Aus Italien sah ich Pflanzen von folgenden Standorten: Mt. Cenis (leg. ?). Mt. Amaro (Pedicino). Mt. Vettore (Örsini, Gemmi). Mt. Majella (Levier, Groves). Valle della Femina morta (Groves). #) Die Pflanze aus Siebenbürgen hat etwas längere, schmälere und gekielte Rosettenblätter. 261 dann hätte jene den Namen @G. orbicularis Schur zu erhalten. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die @. orbicularis nach Schur auf Urgebirge vorkommt, während @. Favrati eine Kalkpflanze zu sein scheint. Die Narben- und die Blattform sprechen dafür, dass G. orbieularis Schur der @. Bbavarica näher steht als der @. verna. G. Favrati wird oft mit der @G. rotundifolia Hoppe ver- wechselt, von welcher sich @. Favrati durch die Blattrosetten unterscheidet. Näheres über G. rotundifolia Hoppe wird ge- legentlich der Besprechung der @. Dbavarıca gesagt werden. Vgl. auch die Anmerkung bei der Beschreibung der G. Favrati. 10. @. Bavarica L. Spec. plant. ed 1. p. 229 (1753).}) Der oberirdische Theil der Pflanze sammt der Blüte ist circa 4—12 cm, die blütenlosen Sprosse sind '/,—2 em hoch. Der Blüten- stiel überragt die unteren dichter gestellten Blätter gar nicht oder um 1—7 em. An den blühenden Stengeln bilden die Blätter keine Rosetten; an den blütenlosen sind sie oft am Ende des Stengels so dicht beisammenstehend, und ist der Stengel zwischen den einzelnen Blatt- paaren derart verkürzt, dass Rosetten entstehen. Die Blattpaare an den blühenden, und soweit das oben Gesagte nicht zutrifft, auch an den nicht blühenden Stengeln, sind entweder wenig von einander entfernt, so dass sie einander theilweise decken, wie dies bei kleineren Exemplaren von höheren Standorten der Fall ist, oder die Blatt- paare sind so weit von einander entfernt, dass der obere Rand je eines unteren den Grund des nächst oberen Blattpaares nicht be- rührt, was bei den grösseren Exemplaren von niedrigen Standorten zumeist zutrifft. Das Blatt ist im oberen Drittel am breitesten, stets vollkommen abgerundet und nach unten hin keulen- förmig verschmälert. Alle Blätter einer Pflanze sind gleich gestaltet. An den blühenden Stengeln ist das oberste, unmittelbar unter der Blüte stehende Blatt meist das längste. Die Länge der Blätter beträgt '/,—1l em, die Breite ist etwa der halben Länge gleich. Von dem Blatte der @. Terglouensis unterscheidet sich das der @. Bavarica insbesondere durch seine vollkommene Abrundung und das Fehlen des trockenhäutigen Randes. Unter dem Mikro- skope zeigt es am Rande nur wenige flache Papillen. Der Kelch ist sehr oft theilweise violett gefärbt. Seine Länge beträgt bei 1—1'/, cm. Die Flügel des Kelches sind 1—2 mm breit. Die Kelchzähne sind 5—6 mm lang, ohne häutigen Rand, mitunter mit sehr flachen Papillen besetzt, daher etwas wellig. Die Buchten der Kelchzähne sind meistens abgerundet. Der Fruchtknoten ist deutlich gestielt, sammt Stiel 1Y/,—2 cm, der Stiel 3—5 mm lang. Unter dem Fruchtknotenstiel ist eine sehr deutlich wahrnehmbare ringförmige Verdiekung?) des Stengels vor- handen. Ein derartiger Ring findet sich zwar auch hei den anderen 1) Exel. Syn. Barr. Ice. cit. ab Hall. helv. 2) Ueber die Honigausscheidung durch dieselbe vgl. A. Kerner, Pflanzen]., I Band, 3. 171. 262 Arten der Gruppe, aber bei keiner so deutlich ausgeprägt wie bei @. Bavarica. Die beiden Griffel sind meistens schon vor Beginn der Frucht- reife sehr deutlich getrennt. Sie sind 5—7 mm lang. Der Rand der Narben ist in unregelmässige Lappen aufgelöst, welche in ziemlich lange Papillen endigen. Wichtigste Synonyme: Ericala Bavarica, Don, Syst. of gard. and bot. IV. p. 191 (1837). Ericoila Bavarica, Borkh. in Röm. Arch. I. (1796/1798) S. 27. Hippion Bavaricum, F.W. Schmidt in Roem. Arch. I. B. S. 17 (1796). — Schmidt, F1.. Boem, p. 21 1173). Gentiana Bavarica, Arcangeli, Fl. Ital. p. 474 (1882). — Beck, Fl. v. Nied.-Oest. S. 940 (1893). — Bertoloni, Fl. Ital. Vol. III. p. 91 (183%). — Crugnola, La Veget. al Gran Sasso d’Ital. p. 57 (1894). — Duftschmid, FI. v. Oberösterr. III. S. 54 (1883). — Fenzl et Graf Wulfen, Fl. Nor. p. 312 (1828). — Fritsch, Exeursionsflora f. Oest. $S. 444 (1897). — Fröhlich, De Gent. Diss. p. 71 (1796). — Gremli, Exeursionsb. f. d. Schweiz, 8. Aufl. S. 295 (1896). — Gaudin, FI. Helvetica, p. 283 (1828). — Griseb., Gen. et Spec. Gent. p. 266 (1839). Hausmann, FI. v. Tirol, S. 591 (1852). — Koch-Röhling, Deutschl. Flora, 2. Bd. S. 343 (1829). — Koch, Synop. Flor. Germ. Ed. 1. p. 489 (1837). — Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 332 (1894) pr. p. — Lam., Ene. p. 639 (1790) pr. p. — Linne, Syst. Nat. II. p. 200 (1767). — Maly, Enum. plant. Austr. S. 168 (1848), exet. Cit. „Carn.“. — Maly, Fl. v. Steiermark, S. 122 (1868) pr. p. — Neilreich, Fl. v. Nied.-Oest. S. 478 (1859). — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — Pacher et Jaborn. FI. v. Kärnten. N. S. 230 (1884). — Parlatore, Fl. Ital. Vol. VI. p. 762 (1883). — Reichenb., Fl. Germ. exe. p. 425 (1830/1832). — Reichenb,, Fl. Germ. et Helv. p. 6 (1854/1855). — Sauter, Flora v. Salz- burg. 2. Aufl. S. 73 (1879). — Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, S. 399 (1900). — Sehult., Syst. veg. VI. p. 157 (1820). — Sturm, Deutschlands Flora. — bavarica ß) Flore caulem excedente, D. C. Fl. Fr. suppl. p. 427 (1815). — imbricata, Maly, Fl. v. Steierm. S. 122 ae — prostrata, Wahlenbg., Helv. p. 47 (18135) pr. — serpyllifolia, Lam., Ene. p. 640 (1790) pr. p. — serrata, Lam., Fl. Frane. II. p. 294 (1778) pr. p. Exsiecaten: Baenitz, Herb. Europ. Nr. 368. — Billot, Flor. Gall. et Germ. Nr. 896 et 896®s. — Bourgeau, Pl. des Alpes de Savoie, sine Nr. — Dörfler, Herb. norm. Nr. 3730. — Huguenin, Exs. Nr. 189. — Kerner A., Flor. exs. Austr.-Hung. Nr. 2965 und 263 2966. — Magnier, Flor. sel. Nr. 2789. — Puel et Maille, Flores region. Nr. 138. — Reichenbach, Exs. Nr. 28. — Reli- quiae Mailleanae Nr. 1441 u. 1442. — Schultz, Herb. norm. Cent. 10. Nr. 912. — Sieb. pl. Car. Carinth Nr. 87. — Soeiete dauphinoise Nr. 339. Abbildungen: Barr. 101. Fig. I. — ?Camerarius, Hort. med. XV. I.u. II. — Fröhlich, Alpenpfl. d. Schweiz. — Gesner, II. Tab. XVII. Fig. 85. — Gesner, U. Tab. XII. Nr. 84. — Loddiges, Bot. Cab. Nr. 1256. — Reichenb., Icon. Fl. Germ. et Helv. Vol. XVII. T. MXLVIII. Fig. I — F. W. Sehmidt in Roem. Arch. I. B. Tab. V. Fig. 12, A,B und C als Hippion Bavaricum. — Sturm, Fl. 11, 41. — Villars, Hist. des pl. de Dauph. Pl. X. Vergl. Taf. III, Fig. 4; Taf. IV, Fig. 10. Die Abbildung in Öder, Fl. danica, II. Band, Taf. CCCXVII. ist nicht @. Bavarica, wie ich dies mehrfach angegeben fand. Die als @. Bavarica bezeichnete Abbildung in Fl. de serr. ist kaum der G. Bavarica, noch eher der @. brachyphylla ähnlich. Geographische Verbreitung: In den Alpen von Nieder- österreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Bayern,') der Schweiz,’) in den Alpen von Frankreich,’), in den Alpen der an Oesterreich grenzenden Theile von Öberitalien, im Apennin.*) Geographische Verbreitungin Oesterreich-Ungarn nach von mir untersuchten Exemplaren: Nieder-Oestereich: Dürnstein auf Kalk (Raimann, Beck, Erdinger). Oetscher (Portenschlag). Raxalpe (Sonklar). OÖber-Oesterreich: Hoher Saarstein (Loitlesberger). Windischgarsten auf Kalk (OÖberleitner). Dachstein (F. Simony, A. Kerner, Hayek). Warscheneck im Stoder (J. Kerner). Hoher Priel (Fenz|). Salzburg: Salzburg (Hinterhuber). Untersberg (Hoppe, Hinterhuber, Sauter). Schwalbenwand im Pinzgau (Aust). Gams- karkogel bei Gastein (G. Mayr). Rathhausberg bei Gastein (leg. ?). Salzburger Alpen (Elssmann). Gaiskarr bei Hofgastein (Breuer). Gratzenspitze bei Golling (K. Keck). Speiereck im Inngau (Heimerl). Lofer (Ried). Mallnitzer Tauern (Hayek). Steiermark: Hochschwab (Pittoni, Hayek), Kalbling (Angelis). Kalbling auf Kalk (Strobl). Eisenerz (leg. ?). Reichen- stein bei Vordernberg (J. Breidler). Wildfeld bei Leoben (J. Breidler). Kärnten: Pasterze (Hoppe). Glocknerhaus (Reber). Kleines Elend (Haläcsy). Grossglockner (Huter). Glocknerhaus (Aust). Teischnitzalpe am Grossglockner (leg. ?). Fraganter Alpen (Gussen- bauer). Katschthaler Alpen (Gussenbauer, Pacher, Jabornegg, Hoppe). Flatnitz (Pacher). Wurtengletscher (Gussenbauer). 1) Vgl. Prantl, Excursionsfl. f. Bayern, 2. Aufl. S. 395 (1884). 2) Vgl. Gremli, Fl. der Schweiz, 8. Aufl. S. 295 (1896). 3) Z. B. Guisanne (Chaboisseau), Mont Cenis (Arcangeli, Rostan), Lautaret (Lannes, Guichard). #) Z. B. Val Toggia (Rossi), Tre Signori (Ricca), Val Varia (Rossi), Monte Vettore (Parlatore), Monte Corno (Orsini). 264 Mallnitzer Tauern auf Schiefer (Pacher). Faschaun, Perschitz (Kohlmayr). Tirol: Weissenbach (Treffer). Glungezer bei Innsbruck auf Schiefer (A. Kerner). Rosskogl bei Innsbruck (A. Kerner). Sonnwendjoch bei Jenbach (A. Kerner). Tuifen im Achenthale (A. Kerner). Kitzbüchel (Sauter). Kitzbüchel am Lämmerbüchel (Graf Sarnthein). Oetzthal auf Schiefer (A. Kerner). Mitterkamp im Oetzthale auf Schiefer (A. Kerner). Pierschner Kamm im - Stubaithale (A. Kerner). Blaser bei Matrei (A. Kerner). Kisch- dachspitz im Gnitzthale auf Dolomit (A. Kerner). Muttenspitz im Gnitzthale (Schafferer). Masteier Alpe im Gschnitzthale (Sehafferer). Tribulaun auf Kalk (A. Kerner). Tarnthalerköpfe bei Navis (A. Kerner). Tuxerjoch (A. Kerner). Lappachjoch bei Luttach (Treffer). Dorferalpe am Gross-Venediger (Fenz]). Kerschbaumeralpe auf Kalk (Pichler). Kerschbaumeralpe auf Dolomit (Fenzl). Sexten (Gander). Aufstieg zum Ortler vom Suldenthal auf Schiefer (Treuinfels). Schlern (Val de Lievre, Fenz]). Stilfserjoch (Parlatore). Valsugana (Ambrosi). Fassa- thal (Ambrosi). Paneveggio (Perini). Cima d’Asta (Ball). Tonale (Parlatore). Gentiana Bavarica ist unter den perennen Arten der Section Cyelostigma diejenige, welche in Folge der Blattform und Blatt- stellung am leichtesten erkannt werden kann. Schleicher hat im Jahre 1815 in Exsiecaten (vergl. D. C. Fl. France. VI. p. 427) die niedrige, in allen Theilen kleinere hochalpine Form als Gentiana imbricata benannt. Mit Rücksicht auf die Verwendung des Namens Gentiana imbricata für eine andere Art (@. Terglouensis) hat man an Stelle des Schleicher’schen Namens zur Bezeichnung der erwähnten Standortsvarietät später den Namen Gentiana rotundi- folia Hoppe (Koch, Synop. ed. 1. p. 489. 1837) gewählt. Wenn auch nunmehr in Folge der Benennung der @. imbricata Fröl. als @. Terglouensis Haeg. der Name G. imbricata wieder frei wäre, so dürfte es sich doeh nicht empfehlen, diesen Namen an- zuwenden, da sonst Verwechslungen mit @. Zerglouensis unver- meidlich wären. Es wird sich daher empfehlen, zur Bezeichnung der hochalpinen Standortsforrm den Namen Var. rotundifolia zu gebrauchen. Ich halte diese Bezeichnung überhaupt für ganz über- flüssig, nachdem diese hochalpine Form keineswegs besonders aus- geprägt und selbstverständlich durch alle möglichen Uebergänge mit der Form tieferer Standorte verbunden ist. Nach A. Kerner!) ist Gentiana Bavarica eine der am schwersten cultivierbaren Gewächse. Sie gehört nach Kerner zu den auf schwarzem, graphitartigem Boden in Kesseln und Mulden der Hochgebirgsrücken heimischen Pflanzen, für welche die Temperatur- und die Feuchtigkeitsverhältnisse der Luft von grosser Bedeutung zu sein scheinen. 1) Pflanzenleben, I. Band. S, 105. 1890. 265 11. @. Rostani Reuter in Bull. soc. Dauph. 1877. p. 119. — sec. Index Kewensis II. p. 1015. Die Höhe des oberirdischen Theiles der Pflanze beträgt 3 bis 14 em, die der nicht blühenden Sprosse bei 3 em. Die Blätter sind am Grunde der Stengel rosettenartig gehäuft oder von einander entfernt und von nahezu gleicher Grösse. An den blühenden Stengeln sind zwei bis drei Paare stengelständige, etwas kleinere Blätter vor- handen. Die Blätter sind lineal und abgerundet, haben keinen trockenhäutigen Rand und sind meist gar nicht papillös. Durch die drei letztgenannten Merkmale ist die Pflanze am besten von der G. pumila Jaequ. zu unterscheiden. Die Länge der Blätter beträgt '/;,„—2 em, die Breite etwa ein Viertel der Länge. Der Kelch ist oft zum Theil violett gefärbt, 1'/,—2 cm lang; die Zähne sind '/,—'/,mal so lang als der ganze Kelch. Dieser ist sehr schmal, kaum 1—2 mm breit, geflügelt. Die Buchten der Kelch- zähne sind meistens sehr stark abgerundet. Der Fruchtknoten ist bei 2 cm, der Griffel bei '/, em lang. Die Ränder der Narbe be- stehen aus unregelmässigen Lappen, welche in ziemlich lange Papillen ausgehen. Wichtigste Synonyme: Gentiana elongata, Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — pumila, Griseb., Gen. et Spec. Gent. S. 266 (1839) pr. p. — Nyman, Consp. p. 499 (1878/1882) pr. p. — Rehb.. Fl. germ. exc. p. 425 (1830/1832) pr. p. — Vill., Hist. de pl. de Dauph. II. p. 527 (1807). — Kostani, Kusnezow, Trav. de Soc. des Nat. St. Petersbg. Vol. XXIV. p. 336 (1894). — verna d) Lam. et D. C. Fl. Fr. III. p. 655 (1815) pr. p. — verna, Parlatore, FI. Ital. Vol. VI. p. 764 (1883) pr. p. — verna & acutiflora, De Candolle, Fl. Fr. Suppl. p. 427 (1815). — Schult., Syst. veg. VI. p. 156 (1820). — pumila, Lapeyrouse, Hist. de pl. d. pyren. p. 135 (1813). — Willkomm. Sertum flor. Hisp. p. 105 (1852). — Willkomm et Lange, Prod. flor. Hisp. II. p. 655 (1870). Exsiccaten: Bourgeau, Pyren. Espagn. 345. — Dörfler, Herb. norm. 3731. — Magnier, FI. select. 2529. — Puel et Maille, Flores regionales Nr. 82. — Reliquiae Mailleanae, 547, 567, 567a. — Schultz, Herb. norm. 1172. — Willkomm, It. hisp. sec. 290. Abbildungen: Vgl. Taf. III. Fig. 8. — Taf. IV. Fig. 11. Geographische Verbreitung: Seealpen und Pyrenäen.') In den Seealpen, sowohl auf französischem?) als auf italienischem 1) Pena d’Oro&l (lg. ?). Pyrenäen (lg. ?). ?2) Mont Gondran (Brachet). Col d’Abries (Rostan). Col de Vars (Lannes). Col de Bayard (Valon). Gap. Hautes Alpes (Mathonnet), 266 Gebiete!), nordwärts bis in den Canton Wallis der Schweiz ?) reichend. Nach den Angaben auf den Etiketten verherrschend auf feuchten alpinen Wiesen. G. Rostani steht zweifellos der @. Bavarıica am nächsten, von der sie sich hauptsächlich durch die verlängerten, schmalen Blätter unterscheidet. Dazu tritt zumeist eine andere Tracht, indem @. Rostani verlängerte, mit mehreren Blattpaaren besetzte Blüten- stiele besitzt. @. Rostani dürfte zweifellos in genetischen Beziehungen zu @. Bavarica stehen, die vielleicht durch den anderen Standort (feuchte Wiesen) mit erklärt werden können. Durch die verhältnismässig langen und schmalen Blätter ähnelt @. Rostani morphologisch oft der @. Tergestina und (@. pumila; von beiden ist sie durch die stumpfen, geradezu abgerundeten Blätter verschieden. Was die Benennung der Pflanze anbelangt, so konnte ich die Original-Diagnose Reuter’s leider nicht vergleichen, doch zweifle ich keinen Augenblick an der Richtigkeit der Benen- nung, da ich mehrfach Reuter’sche Original-Exemplare sah. Eventuell käme auch der ältere Name @.acutiflora De Cand. (Flor. Frane. VI. p. 427 ([1815]) in Betracht; wenn ich denselben hier nicht anwende, so geschieht es, weil nach der Beschreibung De Candolle’s der Name sich ebenso gut auf @. Tergestina be- ziehen könnte. (Schluss folgt.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Der internationale botanische Congress in Wien 1905 und die Regelung der botanischen Nomenclatur. Bekanntlich hat der internationale botanische Congress in Paris im October des Jahres 1900 den Beschluss gefasst, dass fortan die internationalen botanischen Congresse periodisch alle fünf Jahre abzuhalten sind und hat zum Orte für den nächsten internationalen Congress im Jahre 1905 Wien gewählt. Die Vor- bereitungen für diesen Congress wurden vom Pariser ÜCongresse Herrn Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner und dem Gefertigten übertragen. An die Feststellung eines Programmes für den Wiener Congress, sowie an die Einsetzung eines Organisations- Ausschusses konnte bisher noch nicht geschritten werden, da vorher der Ab- schluss der Arbeiten des Pariser Organisations- Ausschusses ab- 1) Seealpen: Riofredo de Tende (Burnat). Val Giovanni de Simone (Burnat). Piemont (Rostan). Thal von Castiglione (Burnat). Gordolasca (Burnat). Col de Tenda (Bourgeau). Monte Viso (Chaboisseau, Faure). ar (Ferrari). Prali (Rostan). Val Germanasca (Rostan). Val Maestra (leg. ?). 2) Saas Macmar (Rion). 267 gewartet werden muss. Aus diesem Grunde wäre es heute verfrüht, irgendwie die Discussion über Programmpunkte des Üongresses zu eröffnen. Nur eine mit dem Congresse im Zusammenhange stehende Angelegenheit möchte der Gefertigte hier kurz berühren, da er vielfach Gelegenheit hatte zu bemerken, dass diesbezüglich irr- thümliche Anschauungen vorherrschen, da er Vorgängen der letzten Monate gegenüber das Bedürfnis fühlt, in dieser Angelegenheit persönlich Stellung zu nehmen. Mehrfache, mit der Abhaltung eines internationalen botani- schen Congresses in Wien im Zusammenhange stehende Erörte- rungen der unseligen Nomenclaturfrage haben zu der vielfach ver- breiteten, aber ganz falschen Auffassung geführt, dass der Wiener Congress von 1905 in erster Linie ein Nomenclatur-Congress sein soll. Das ist nun durchaus nicht der Fall. Der Pariser Be- schluss, auf den die Einberufung eines internationalen botanischen Congresses nach Wien zurückzuführen ist, hat dem allgemeinen Programme für diesen Congress in keiner Weise vorgegrifien; es wird ausschliesslich Sache der Organisations-Commission sein, dieses Programm festzusetzen. Eine andere Frage ist jedoch die, ob es nicht zweckmässig wäre, die Abhaltung eines internationalen botanischen Congresses im Jahre 1905 zu dem Versuche zu benützen, die Angelegenheit der botanischen Nomenclatur einer Regelung zu nähern. Der Gefertigte hat im Vorjahre bereits dargelegt (vergl. Oesterreichische botanische Zeitschrift 1900 Nr. 9), welcher Weg nach seiner Meinung einzuschlagen wäre, um im Jahre 1905 zu dem erwünschten Ziele zu gelangen. Der Pariser Congress im Jahre 1900 hat sich diesen Vorschlägen genähert, insoferne als er den Gedanken einer Rundfrage, betreffend die Opportunität der Er- örterung der Nomenclaturfrage, aufgriff und die Verhandlung der Frage gelegentlich des Wiener Congresses in Aussicht stellte. Die bezüglichen Beschlüsse des Pariser Congresses haben etwa folgenden Inhalt: Das noch weiter functionierende Bureau des Pariser Con- gresses veranstaltet eine Rundfrage an die botanischen Gesell- schaften und an die grossen botanischen Institute!), in welcher diese auigefordert werden, sich über die Nothwendigkeit der Ver- handlung der ganzen Frage und über die Einsetzung einer Com- mission von competenten Mitgliedern zu äussern. Die einlaufenden Antworten sind bis 1. Juli 1901 Herrn Dr. J. Briquet in Genf zu übergeben, dessen Aufgabe die Organisation der Commission und der Arbeiten derselben sein wird. Der Gefertigte macht kein Hehl daraus, dass ihm die Fassung dieser Beschlüsse, die sich seinen Vorschlägen allerdings nähern, keineswegs als ganz glücklich erscheint, vor Allem aus dem Grunde. 1) „Societes et grands etablissements botaniques.* 268 weil die Art der Veranstaltung der Rundfrage solchen Personen Angriffspunkte abgeben kann, denen es darum zu thun sein könnte, die Legalität der künftigen Beschlüsse zu bekämpfen. Er möchte aber hier ausdrücklich zur Vermeidung von Missverständnissen und zur Behebung schon entstandener betonen, dass ihn diese Auf- fassung nicht hindern kann, nach wie vor, auch als Mitglied der Organisations-Commission des Wiener Congresses, für den Versuch der Klärung der Nomenclaturangelegenheit einzutreten. Die Nomen- claturangelegenheit ist keine wissenschaftliche, sondern eine Sache der Vereinbarung, und wenn ein internationaler botanischer Con- eress den erwähnten „modus procedendi“ beschliesst, so ist der Gefertigte selbstverständlich bereit, seinen persönlichen Standpunkt nicht weiter zur Geltung zu bringen. Er kann dies umso leichter, als die Angelegenheit in Folge des Pariser Beschlusses nunmehr in die Hände eines unpartei- ischen und vollauf competenten Fachmannes, des Herrn Directors Dr. J. Briquet gelegt wurde, von dessen bekannter Arbeitskraft und wissenschaftlicher Bedeutung eine zweckentsprechende För- derung der so wichtigen Angelegenheit erwartet werden kann. Zu den vorstehenden Mittheilungen bestimmte den Gefertigten nicht blos der Wunsch, die der Angelegenheit ferner stehenden Fachcollegen über den momentanen Stand desselben aufzuklären, sondern auch dem vielfach vorhandenen Missverständnisse entgegen- zutreten, als wenn der Gefertigte als Mitglied der Organisations- Commission des Wiener Congresses von 1905 irgend ein Mandat zur Vorbereitung der Verhandlung der Nomenclatur- angelegenheit erhalten hätte oder anstreben würde. Letzteres liegt dem Gefertigten, der gerne zur Klärung der Angelegenheit nach Kräften beiträgt, schon aus dem Grunde ferne, weil die Be- handlung der Nomenclaturfrage in der letzten Zeit mehrfach Formen angenommen hat!), gegen die nur auf das Allerentschiedenste protestiert werden muss, die dem Einzelnen die Beschäftigung mit der Frage aber gründlichst verleiden kann. Rio de Janeiro, am 15. Mai 1901. R. v. Wettstein. Wiener botanische Abende. Versammlung am 8. Mai 1901. — Vorsitzender Prof. Dr. A. Burgerstein. Herr Dr. A. Jen&i@ bespricht auf Grund der von ihm im Wiener pflanzenphysiologischen Institute im Vorjahre ausgeführten Versuche „die Einwirkung niederer Temperaturen auf die Keimfähigkeit von Samen“. ‘) Vergl. speciell OÖ. Kuntze’s Zuschrift an den preussischen Landtag. 269 Da es sich bei den Versuchen um eine möglichst constante niedere Temperatur durch 24 Stunden hindurch handelte, wurden die Samen zuerst in eineKiste mit einer Kalkmischung (100 Th. Eis, 35 Th. C1Na), die Kiste in einen Eiskasten und dieser in einen möglichst kalten Raum gebracht. Nach 24stündiger Einwirkung wurden sie allmählich aufthauen gelassen, dann diejenigen, die nicht schon vor Einwirkung der Kälte gequollen worden waren (nassgefrorene), mit destilliertem Wasser übergossen und 24 Stunden quellen gelassen (trocken ge- frorene). Die Samen wurden dann in einen Thermostaten auf Filter- papier-Keimbetten gebracht und intermittierend erwärmt (Schwan- kung 28°—18° C.). Die nassgefrorenen Samen zeigten eine sehr starke Herab- setzung des Keimprocentes, wobei sich das Verhältnis der im Lichte zu den im Dunkeln gekeimten wie 2:1 stellte. Die lufttrocken gefrorenen Samen wiesen auch schon im Dunkeln eine Erhöhung des Keimprocentes gegenüber den normalen auf, wiederum zeigte sich im Lichte eine Erhöhung des Keim- procentes; im Allgemeinen ist bei allen trocken gefrorenen Samen eine Förderung der Keimgeschwindigkeit zu constatieren. Der Vor- tragende erörtert hierauf die Frage, welchen Einfluss der Wasser- gehalt der Samen auf das Frieren und nachherige Keimen der- selben ausübt. Er kommt zu dem Schlusse, dass sie umso weniger der schädi- genden Wirkung der Kälte unterliegen, je geringer die Menge des vor dem Frieren aufgenommenen Wassers ist. Diese Thatsache ist jedoch dahin einzuschränken, dass sich nicht alle Samen gleich verhalten, und Samen verschiedener Pflanzen bei ganz ungleichem Wassergehalt durch die Kälte Schaden erleiden. Der Vortragende gibt zu allen bisher besprochenen Fragen tabellarische, zahlenmässige Belege und versucht zum Schlusse eine Erklärung des rascheren Keimens von gefrorenen Samen zu geben. Es ist gut denkbar, dass das raschere Keimen gefroren ge- wesener Samen sowie die von Wiesner constatierte raschere Ent- faltung der Knospen von Laubbäumen nach Einwirkung von Kälte sich auf dieselbe Ursache zurückführen lassen, wie sie Müller- Thurgau für das beschleunigte Treiben der Kartoffel wahrscheinlich gemacht hat. Es ist möglich, dass in den Samen ebenso wie in den Kartoffeln eine fortwährende Umwandlung’von im Wasser un- löslichen in lösliche Kohlehydrate stattfindet; diese Umwandlung geht auch bei niederen Temperaturen vor sich. Während nun bei normaler Temperatur die umgewandelten Kohlehydrate verathmet werden, wird die Athmung bei niederer Temperatur entweder ganz sistiertt oder zum Mindesten herabgesetzt. Es werden sich auf diese Weise grössere Quantitäten von im Wasser löslichen Kohlehydraten in den Samen anhäufen und mit einem Male zum Aufbau von Zellen disponibel sein. 270 Herr Hofrath Prof. J. Wiesner hält hierauf einen Vortrag über die Gesetze der Blattstellung, vom biologischen Standpunkte aus betrachtet. Der Vortragende gibt zunächst eine Uebersicht über die derzeitigen Kenntnisse des Blattstellungs- gesetzes sowohl in Hinsicht auf das geometrische als auf das mechanische Zustandekommen der Stellungsverhältnisse. Hierauf demonstriert er an Robinia Pseudacacia, dass hier sowohl die 3—-V5 2 die der Seitensprosse (Annäherung an die Lateralstellung !/,) sich als zweekmässige Anpassungen an das stärkste Zenithlicht zu er- kennen geben. An der Linde wurde ein Gleiches demonstriert. Während aber die zweckmässige laterale !/,-Stellung bei Robinia in Eee entsteht, kommt sie bei der Linde phylogenetisch zu Stande. Herr Dr. R. Wagner sprach schliesslich über die verglei- chende Morphologie der Colletieen und verbreitete sich über einen interessanten Parallelismus zwischen der kubanischen Rubiacee Platyacantha Grisebachiana Hock. fil. und Colletia eru- ciata Gill. et Hook. Herr Prof. Burgerstein demonstriert einige Original-Zwerg- bäumchen von Lariz leptolepis aus Japan, welche durch vieljährige und sorgfältige Cultur so gezogen werden, dass sie z. B. Thier- formen (Reiher, Schildkröten) nachahmen. — Herr J. Brunnthaler legte eine Collection seltener Meeresalgen, darunter Florideen aus 80—150m Tiefe vor. — Aus dem Wiener botanischen Universitäts- garten waren mehrere interessante blühende Pflanzen, darunter einige endemische Arten, exponiert. Dr. K. Linsbauer. Stellungsverhältnisse der Hauptsprosse (*% bis ) als auch K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Versammlung am 19. April 1901. Zu Beginn der Sitzung zeigt Herr Dr. A. Ginzberger „an- drogyne* Blütenkätzchen von Salix und bespricht dieselben wie auch dieselbe Erscheinung an von ihm gefundenen Blütenkätzchen von Populus pyramidalis Roz. Hierauf macht Herr Dr. A. v. Hayek Vorschläge behufs einer Action für den Schutz der heimischen Flora. Endlich spricht Herr Dr. F. Vierhapper über Silene acaulıs L. und ihren Formenkreis unter Vorweisung zahlreicher Herbar- exemplare. Freitag, den 26. April 1901 besuchten zahlreiche Mit- glieder der zool.-bot. Gesellschaft unter Führung des Herrn Hof- ik Vogl die Gewächshäuser "des Hofgartens zu Schön- runn. 271 Versammlung am 3l. Mai 1901. Herr Dr. A. v. Hayek zeigt eine grosse Anzahl von in Steier- mark gesammelten Pflanzen vor, unter welchen einige neu für das Kronland sind. Hierauf bespricht Herr Dr. Karl Rechinger seltenere Pflanzen aus den Culturen des Wiener botanischen Universitäts- gartens und zeigt diese Pflanzen auch vor. Versammlung am 21. Juni 1901. Zu Beginn der Sitzung zeigte Herr L. Keller eine Anzahl von Herbarpflanzen aus Niederösterreich von neuen Standorten vor. Hierauf hielt Herr Dr. F. Krasser unter Vorweisung zahl- reicher Belegexemplare einen längeren Vortrag „Ueber den Poly- morphysmus der Laubblätter“. Zum Schlusse zeigte Herr Dr. K. Rechinger aus den Ge- wächshauseulturen des Wiener botanischen Gartens verschiedene eben in Blüte stehende seltenere Pflanzen vor. Das kürzlich erschienene 4. Heft des diesjährigen Bandes der Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft bringt auf S. 235—230 einen ausführlichen „Bericht über die Feier des 50jährigen Bestandes der k. k. zool.-botan. Gesellschaft am 30. März 1901. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Se. Majestät der Kaiser Franz Josef I. beehrte anlässlich Seiner Anwesenheit in Prag am 15. Juni d. J. auch das botanische und daspflanzenphysiologischeinstitutderk.k. deutschen Universität mit Seinem Besuche und drückte den beiden Vorständen Prof. Beck v. Mannagetta und Molisch, welche Ihn durch die Institutsräume geleitet hatten, Seine vollste Befriedigung über das Gesehene aus. Inhalt der Juli-Nummer: Ph. C. Franz Vrba, Beiträge zur Anatomie der Achsen von Alyssum sazatile L. S. 225. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 233. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. 8. 241.— J. Velenovsky, Ein Beitrag zur Moosflora von Muntenegro. S. 254. — F. Stephani, Die Elaterenträger von Calycularia. S. 256. — Marie Soltokovic, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyelostigma. (Forts.) S. 258. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 266. — Botanische Samm- lungen, Museen, Institute etc. S. 271. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 a M. 4°-—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. N I] W INSERATE. SENSE SESL SEES NIE SE SEN SIESESIERESIENE SIEHE Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. a —) auf a Mk 4— ” 18593 — 185% ( ” „ n 6.—) ”» ” 10.— herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1855 (a Mark 2. —), 1860 bis 1862, 1864—1869, 18571 — 1880 (A Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 18%0 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Öesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 34 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ÜCTEHTENEEEHENEEEEEEEEEHEEENEHEHEEEEEENEEEEEEEEEEEEEEEEEEEENEHEEEEEEEEEENENEEENENEENEEEEEEEEENEEENEEEENEENEEENENENEEEEEENESENEIEEETEETETERSENEEGG BRHKHRDR DR HR DRBRDRDRDR HR DRBSBRHRDR DRS RAR BR DR Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in elegantem Leinwandband Mark 9.—. yehuldora Kür die Österreichischen Sndelen- 1. Alpenlander (mit Ausschluss des Küstenlandes). —- Schulausgabe der „Excursionsflora“. — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4.—. NB. Dieser Nummer liegen Tafel V und VI (Vrba) bei. OSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSLHNIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI, Jahrgang, No 8. Wien, August 1901. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens, Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). Die reiche und interessante Phanerogamenflora Dalmatiens erhielt frühzeitig in Visianis classischer „Flora Dalmatiens“ (15842—1847) eine zusammenfassende Darstellung und wurde seither von vielen und namhaften Forschern durch neue Beiträge bereichert. Dürftig hingegen ist die Kunde, welche über die Zellkryptogamen, insbesondere über die Flechten Dalmatiens zu uns kam. Die licheno- logische Literatur weist insgesammt nur drei Arbeiten auf, welche auf die Lichenenvegetation Dalmatiens bezügliche Mittheilungen ent- halten. Die ersten Angaben finden wir bei A. Massalongo!), der, eine Reihe neuer Flechten beschreibend, die Diagnosen dreier neuer Arten publiciert, welche Prof. Micheletti in der Umgebung Ragusas entdeckte und dem hervorragenden italienischen Lichenologen über- mittelte. Die drei von Massalongo als neue angesehene Arten sind: Biatorina Michelettiana, Squamaria Biziana und Sagedia Zizyphi. Von diesen wurde die erste als identisch mit Dufours Lecidea olivacea erkannt, die Artberechtigung der beiden letzteren wurde bisher nicht angefochten. Sowohl diese neuen Species, wie auch noch einige wenige andere Lichenen, welche ebenfalls von Prof. Mieheletti in der Umgebung Ragusas aufgesammelt wurden, gelangten in dem von Anzi unter dem Titel: „Lichenes rariores Veneti* herausgegebenen Exsiccatenwerke zur Vertheilung. Zehn Jahre später bringt der um die Lichenologie hochverdiente Prof. S. W. Körber in zwei Arbeiten?) Mittheilungen über die Ver- theilung der Flechten in Dalmatien. In diesen beiden Arbeiten ver- öffentlicht Körber die Bestimmungen der vom Üorvettenarzt Dr. E. Weiss in Istrien, Dalmatien und Albanien aufgesammelten Flechten und macht uns mit einer Reihe von Standortsangaben dalmatinischer 1) Massalongo A., Miscellanea lichenologica. Verona-Milano 1856. 2) Körber S. W.: „Lichenen aus Istrien, Dalmatien und Albanien“ (Ver- handl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, p. 611—618. — Lichenes novi a Dr. Weiss lecti (l. ec. p. 704—708). Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1901. 21 274 Lichenen bekannt. In der ersten Publication, welche die Aufzählung sämmtlicher beobachteter Lichenen enthält, werden eine Gattung und 13 Arten als neu bezeichnet, die Diagnosen jedoch erst in der zweiten Arbeit gegeben. Von den Novitäten erwies sich die neue Gattung als unhaltbar und auch die dahin gehörige Art konnte mit einer bereits früher beschriebenen identifieiert werden; ferner wurden zwei in der ersten Arbeit als neu bezeichnete Arten vom Verfasser selbst wieder eingezogen. Mit Rücksicht auf die grossen Kenntnisse und die Gewissenhaftigkeit des Verfassers ist der Körber’sche Beitrag ein wichtiger Baustein für eine Flechtenflora Dalmatiens; er versagt nur in jenen Fällen, in denen es sich um durch neuere Studien in mehrere Glieder zerlegte Sammelspecies handelt. Die werthvolle Mittheilung Körbers hat leider nicht, wie es zu er- warten gewesen wäre, auf die lichenologische Erforschung Dal- matiens anregend gewirkt. Mehr denn drei Decennien fand sich Niemand, der es unternommen hätte, die begonnene Erforschung der Flechtenvegetation des Gebietes fortzusetzen. Ich begrüsste es daher mit grösster Freude, als sich Herr k. k. Finanzconeipist J. Baumgartner, dessen unermüdliche Sammelthätigkeit und dessen scharfer Blick in Niederösterreich und in den Alpenländern unserer Monarchie werthvolles Material aufbrachte, sich im Herbste des Jahres 1900 entschloss, nach Dalmatien zu reisen und daselbst Liehenen und Moose zu sammeln. Da Herrn Baumgartner zur Ausführung seines Planes nur wenig Zeit zur Verfügung stand, konnten zunächst nur einige leichter erreichbare Punkte des Ge- bietes besucht werden. Hauptsächlich waren es die niedriger liegenden Gegenden um Spalato und Ragusa, in denen gesammelt wurde; von höheren Punkten wurden dem Koziak und der Mosor-planina in der Umgebung Spalatos Aufmerksamkeit geschenkt. Trotz der Kürze der Zeit war die von Herrn J. Baumgartner aufgebrachte Flechten- collection, welche er mir nach seiner Rückkehr freundlichst zur Bearbeitung überliess, interessant und geeignet, unsere Kenntnis über die Flechten Dalmatiens zu fördern. Das gesammte, von den genannten Sammlern aufgebrachte Lichenenmaterial zusammengefasst, gestattet heute noch nicht den Versuch, die Flechtenvegetation Dalmatiens pflanzengeographisch zu gliedern und sie mit der Flechtenflora der benachbarten Gebiete vergleichend zu betrachten. Studien in letzterer Beziehung sind umsoweniger möglich, als die in Betracht zu ziehenden Länder mit Ausnahme des relativ gut durchforschten Italien!) einer gründ- lichen lichenologischen Erforschung entbehren. Da es in der letzten Zeit von Niemandem unternommepn wurde, die Ergebnisse der Studien über die Flechtenvegetation der an Dalmatien grenzenden Länder zusammenhängend zu schildern und Krempelhubers 1) Für die Flechtenflora Italiens führt A. Jatta in seinem neuesten Werke „Sylloge Lichenum Italicorum“ (1900), p. XIX—XXXI, 272 licheno- logische Beiträge an. 275 „Geschichte und Literatur der Liechenologie“* nur bis zum Jahre 1870 reicht, scheint mir diese Gelegenheit dafür nicht ungünstig zu sein, in Kürze dieses Thema zu erörtern. Für Istrien wurden bisher von F. Arnold'), J. Glowacki?) und J. Sehuler?) nur kleine, aber wegen ihrer Verlässlichkeit werthvolle Beiträge erbracht. Die Lichenenvegetation der Umgebuns Fiumes versuchten bereits vor längerer Zeit W. Noe*) und P. Matcovie°’) zu schildern, doch sind die Angaben beider Autoren wenig verlässlich und namentlich diejenigen No&s vielfach in höchstem Grade unwahrscheinlich. In den letzten Jahren befasst sich J. Schuler mit der Erforschung der Flechten Fiumes und es ist Aussicht vorhanden, von diesem gründlichen Autor in nicht zu ferner Zeit eine kritische Flechtenflora des Gebietes zu erhalten. Einige neue und seltene Flechten aus der Umgebung Polas, welche K. Stockert sammelte, wurden von mir publieiert. °) Dasjenige, was bis zum Jahre 1890 über die Lichenen Bosniens und der Hercegovina bekannt wurde, hat der Verfasser in einem Prodromus zusammengetragen’) und später durch einen weiteren Beitrag) erweitert. In Montenegro hat bisher nur J. v. Szyszylowicz einige Flechten gesammelt, die von mir bestimmt wurden und deren Auf- zählung in dem Berichte über die Reise dieses Forschers Auf- nahme fand.) Albanien, dessen interessante Phanerogamenflora in den letzten Decennien durch A. Baldacei und J. Dörfler unserer Kenntnis näher gerückt wurden, ist lichenologisch eine terra incognita, da die gelegentliche Aufsammlung einiger Flechten durch E. Weiss, die in der bereits eitierten Arbeit Körbers Aufnahme fanden, !) Arnold F. und Glowacki J.: „Flechten aus Krain und Küstenland* (Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XX, 1870, p. 431—437). 2) Glowacki J.: „Prodromus einer Flechtenflora von Görz*“ (XI. Jahres- bericht der k. k. Oberrealschule in Görz, 1871, 8%). — „Die Flechten des Tommasini’schen Herbars“, ein Beitrag zur Flechtenflora des Küstenlandes. (Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XXIV, 1874, p. 539—552). 3) Schuler J.: „Ein Beitrag zur Flechtenflora der näheren Umgebung Triests* (Oest. Bot. Zeitschr., 1893, p. 351—353). 4) Noe W.: „Flora di Fiume e del suo litorale* (Almanaco fiumano per l’anno 1858. Lich. p. 78—79). 5) Matcovie P.: „Sulla flora erittogamiea di Fiume“* (Programma dall’ r. scuola media super. di stato in Fiume public. alla fine dell anno scolast. 1879; Lich. p. 37—42). 6) Zahlbruckner A.: „Neue und seltene Flechten aus Istrien.“ (Oest. Bot. Zeitschr. 1899, p. 245— 248.) 7) Zahlbruckner A.: „Prodromus einer Flechtenflora Bosniens und der Hercegovina“. (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmus. Wien, V, 1890, p. 20—48.) 8) Zahlbruckner A.: „Materialien zu einer Flechtenflora Bosniens und der Hercegovina. (Wiss. Mitth. aus Bosn. u. d. Herceg. III, 1895, p. 596—614.) 9) Beck G. et Szyszylowiez I.: „Plantae a Dre. Ign. Szyszylowicz in itinere per Cernagoram et in Albania adjacente anno 1886 lectae. (Cracoviae, 1888, Lich. p. 6—14.) => 276 durch I. von Szyszytowiez und J. Dörfler'), dessen Funde der Verfasser dieser Zeilen der Oeffentlichkeit übergab, auch nicht an- nähernd ein Bild der Lichenvegetation Albaniens geben können. Die dürftigen Angaben, welche sich in der Literatur über die Fleehten des griechischen Festlandes vorfanden, hat J. Steiner?) zusammergetragen und mit der Aufzählung der ihm zur Bearbeitung übermittelten, in neuerer Zeit von Fr. v. Kerner, E. v. Halacsy, Oberst Hartl und ©. Nieder in Griechenland aufgebrachten Lichenen zu einem Prodromus vereinigt. Aus den Darstellungen Steiners geht hervor, dass die von ihm aufgezählten Flechten insgesammt 272 Arten hauptsächlich der Berg- und Alpenregion angehören und die Thal- und Küstenflora fast vollständig fehlt. Ueber die Flechten der Insel Corfu berichtet F. Arnold’°), indem er die Bestimmungen der von Sydow und Eggerth sen. daselbst gesammelten Lichenen aufzählt. Von diesen beiden Samm- lern wurden 126 Arten aufgebracht, vorher bereits von Prof. Unger 15 Arten ermittelt, so dass für Corfu bisher 141 Species bekannt geworden sind. Ich schreite nunmehr zur systematischen Aufzählung aller bisher für Dalmatien festgestellten Flechten. Auffallend in derselben dürfte das vollständige Fehlen der Caliciaceae und die Armuth an strauchigen und blattartigen Flechten sein, wobei allerdings zu be- merken ist, dass die höheren Gebirge, wo diese Gruppen besser vertreten sein dürften, noch unerforscht sind. Ebenso fällt es auf, dass auf den sonnedurchglühten Kalkfelsen der niedriger gelegenen Gebiete die sonst in der Mediterranregion artenreichen Pyrenopsi- daceae nur durch eine einzige Art repräsentiert sind, und dass auch Vertreter der Gattung Heppia fehlen. Von den Krustenflechten weisen die Gattungen Verrucaria und Caloplaca die meisten Arten auf. Einschliesslich der Parasiten konnte ich bisher 209 Arten fest- stellen, also weniger als Steiner für das griechische Festland aufzählt. Zur Aufzählung selbst sei bemerkt, dass ich bei den einzelnen Arten in abgekürzter Form*) diejenigen Länder, welche pflanzen- geographisch in Betracht gezogen werden können, anführe, in welchen die betreffende Flechte schon constatiert wurde. !) Zahlbruckner A.: „Lichenes albaniei a cl. J. Dörfler anno 1893 lecti.* (Hedwigia, XXXVI, 1897, p. [1]—[3].) 2) Steiner J.: „Prodromus einer Flechtenflora des griechischen Fest- landes. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-naturw. Classe, Bd. CVII, 1898, p. 103—189.) 3) Arnold F.: „Lichenologische Fragmente“. XXVIII, Corfu. (Flora, 1887, p. 145—164, Tab. III.) #) Es bedeuten: A. = Albanien. — B. = Bosnien. — C. = Corfu. — G. = Griechenland. — H. = Hercegovina. — I. = Istrien. — M. = Montenegro. 10. 11. 12. 277 Pyrenulaceae., . Microthelia Oleae Kbr. in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII (1867), p. 618 et 706. ‚Auf der Rinde von Oelbäumen bei Meljine!) nächst Castel- nuovo (Weiss). — 1. . Microthelia marmorata (Hepp) Kbhr. An Kalkfelsen bei Zlijebi rächst Castelnuovo (Weiss). . Arthopyrenia [seet. Acrocordia] conoidea (Fr.) Oliv., Flor. Lich. Orne II (1884) 263. An Kalkfelsen bei Kameno nächst Castelnuovo (Weiss) und auf der Mosor-planina bei Spalato, ec. 1000 m (Baum- gartner). — 1. . Arthopyrenia [sect. Acrocordia] gemmata (Ach.) Müll. Arg. An Eichen im Walde von Bosanka nächst Ragusa, c. 300m (Baumgartner). — I. B.H.M. . Arthopyrenia |[seet. Acrocordia] tersa (Kbr.) A. Zahlbr. An Pappeln im Omblathale (Weiss). . Arthopyrenia cineropruinosa (Schaer.) Kbr. (Syn. A. micro- scopica Kbr. in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, P.2617). An Ceratonia auf der Insel Lissa; auf Oel- und Nuss- bäumen bei Meljine nächst Castelnuovo (Weiss). — I. . Arthopyrenia Cerasi (Schad.) Mass. An Kirschbäumen auf der Insel Lissa (Weiss). — I. H. . blastodesmia nitida Mass. An der glatten Rinde von Fraxinus ornus auf dem Koziak bei Spalato, e. 600m (Baumgartner). . Porina [sect. Sagedia] affınıs (Mass.). A. Zahlbr. An Ulmen bei Meljine (Weiss). — A. Porina [sect. Sagedia] Zizyphi, A. Zahlbr. (Sagedia Zizyphi Mass., Miscell. lich. (1856), p. 6; Anzi, Lich. rar. Venet. Nr. 1371) Sporae in aseis subeylindrieis 8-nae, elongato-fusiformes, 1—5 septatae, 22-27 u longae et 3—4u latae. Hymenium I. fulveseit. Stylosporae oblongae, 1 septatae, incolores, 9—11 u longae et 3 u latae. An allen Stämmen von Zizyphus vulgaris bei Ragusa (Micheletti). Verrucariaceae. Verrucaria [seet. Amphoridium] dolomitica (Mass.) Khr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss) und auf dem Monte Marian bei Spalato, ce. 100m (Baumgartner). — 1. C. G. Verrucaria [sect. Amphoridium] baldensis Mass. An Kalkfelsen bei Gravosa und Meljine (Weiss). — Il. 1!) Ich schreibe die Namen der Ortschaften so, wie sie in der vom k. k. militär-geographischen Institute herausgegebenen Uebersichtskarte im Masstabe 1: 200.000 bezeichnet sind. 278 13. 14. 16. Verrucaria [sect. Lithoicia] cataleptoides Nyl. (Verrucaria catalepta Schaer. pr. p., Kbr. Parerg. Lich. (1865) p. 368 et Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII (1867), p. 167.) An Kalkfelsen um Gravosa und Osojnik (Weiss). Verrucaria [seet. Lithoicia] nigrescens (Pers.) Nyl. ( Verrucaria fuscoatra Kbr.in Verh.d.zool.-bot. Ges. Wien XVII, 1867, p.617.) Nach Körber an Kalkfelsen in Dalmatien an den von Weiss besuchten Punkten nicht selten. — H. B. C. 5. Verrucaria [seet. Lithoicia] fuscella (Turn.) Nyl. An Kalkfelsen bei den Krkafällen nächst Scardona (Baum- gartner). — M. Verrucaria [seet. Lithoicia] concinna (Borr.) Khr. An Kalkfelsen bei der Kirche Trojsto im Omblathale (Weiss). 17. Verrucaria [sect. Lithoicia] viridula (Schrad.) Kbr. 18. An Kalkfelsen bei Gravosa und ÖOsojnik (Weiss). — G. Verrucaria marmorea (Scop.) Arn. (Verrucaria purpurascens «) Hoffmannı Kbr.). An Kalkfelsen bei Kameno, Zlijebi und Meljine (Weiss), auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m, und bei San Giacomo und Bosanka nächst Ragusa (Baumgartner). — BiH.IM. 026. — var. rosea (Mass.) A. Zahlbr. 19. An Kalkfelsen auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa (Baum- gartner). Verrucaria polygonia Kbr., Parerg. Lich. (1865), p. 377, Jatta, Syllog. Lich. Ital. (1900), p. 506; Arn. Lich. exsice. Nr. 367! An Kalksteinen der Dorfmauern bei Bosanka nächst Ra- gusa, ec. 300m (Baumgartner). Das Lager der von Baumgartner gesammelten Stücke ist heller als dasjenige des Arnold’schen Exsiccates; es ist hell-aschgrau, mit einem Stich ins Röthliche ; sonst stimmen beide, insbesondere was die Perithecien und Sporen anbelangt, völlig überein. — G. 20. Verrucaria Dufourei DC. 21. 22. Hymenium I]. praecedente coerulescentia laevi cupreo-vino- sum; sporae 8-nae, 17—21 u longae et 8—9 u Jatae, 1. lutescentes. An Kalkfelsen im Omblathale und bei Gravosa (Baum- gartner). — 1. C. Verrucarıa decussata Gar. (V. limitata Krph., Kbr.). An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss) und auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa, ec. 50m (Baumgartner). Verrucaria myriocarpa Hepp. An Kalkfelsen auf dem Gipfel des Koziak bei Spalato, c. 700m (Baumgartner). — G. Das vorliegende Exemplar weicht durch die Farbe des Lagers einigermassen von dem Typus ab, der Thallus besitzt nämlich eine hellgrau-bläuliche Farbe. Die Variabilität der 23. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 979 V. myriocarpa ist zu gross, als dass diese Abweichung die Aufstellung einer Form bedingen könnte. Verrucaria rupestris (Schrad.) Nyl. Soll von Weiss in den besuchten Gebieten vielfach be- obachtet worden sein, ebenso die f. confluens (Mass.) Nyl. — BDsH. Au . Verrucaria calciseda DC. Nach Körber gemein an Kalkfelsen; Baumgartner sammelte ein Stück auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa. . Verrucaria elaeomelaena (Mass.) Arn. (V. hydrela Kbr.) Insel Brioni (Weiss). . Thelidium rubellum (Chaub.) Kbr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). Trypetheliaceae. Tomasellia [seet. Syngenesorus] arthonioides Mass. An Pistaciarinde bei Gravosa und Meljine (Weiss). — H. Dermatocarpaceae. Dermatocarpon lecideoides (Mass.) A. Zahlbr. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). — 1. Dermatocarpon hepaticum (Ach.), Th. Fr. Auf der Erde, Insel Lissa (Weiss). — 1. H. C. Dermatocarpon [sect. Entosthelia] miniatum (L.), Th. Fr. An Kalkfelsen bei Meljine und Oattaro (Weiss). — 1. B. G. Graphidaceae. Arthonia paradoxa Willey, Synops. Arthon. (1890), p. 3. (Coniangium paradoxum Kbr. in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, p. 616 et 705.) An Üypressenstämmen bei Cajkovidi im Omblathale und auf Oelbäumen auf der Insel Colamotta (Weiss). Arthonia foveolaris A. Zahlbr. nov. sp: Thallus isabellino- albescens vel albescens, effusus, pro maxime parte endolithi- cus, subpulverulentus, continuus, opacus, in margine haud limitatus, K —, CaCl —. Gonidia pleurococeoidea, in parte superiore thalli sita, 8—19 u in diametro, hyphae medullae torulosae, circa 2 u latae, in parte superiore medullae sat dense contextae, versus basin laxiores et in hyphas oloiferas moniliformes abeuntes, usque 2’5mm in substratum pene- trantes. Apothecia solitaria vel parum confluentia, minuta (0 15— 0°2 mm lata), rotundata, nigra, opaca, primum immersa, dein parte superiore emersa, convexula, immarginata, demum elabentia et foveolas parvas fere semiglobosas reliquentia. Hypotheeium fuseo-nigrum eirca 30 u altum. Hymenium fulvescens, 60—80 u altum, K —, I vinose rubens. Paraphyses ramosae. Epitheeium olivaceo-nigricans, erassum, NO, —. Asei ovales 50—55 u 230 33. 34. 39. 40. alti et 17—19 u lati, 8 spori. Sporae ovali-oblongae, hyalinae, uniseptatae, cellula superiore paulum majore et latiore, 10—14 u longae et 5—6 u latae. Pyenoconydia non visa. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, circa 100 m (Baumgartner). Eine ausgezeichnete Art aus der Gruppe der Arthonia lapidicola (Tayl.), welche durch ihre anfangs eingesenkten, später ausfallenden und Grübchen zurücklassenden Früchte schon äusserlich gut charakterisiert ist. Auch im inneren Fruchtbau stimmt sie mit keiner Art des genannten Formen- kreises überein. Arthonia dispersa (Schrad.) Nyl. (A. epipasata Kbr. Syst. Lich. Germ. p. 292 et Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, p. 616.) An der Rinde von Pinus halepensis auf der Insel Lissa und bei Gravosa (Weiss). Arthonia apotheciorum Almgq., Mongr. Arth. Scand. (1879), p. 58; Willey, Synops. Arthen. p. 32. Auf den Apothecien der Lecanora Agardhinoides Mass. auf dem Monte Marian bei Spalato, ce. 100m (Baum- gartner) — G. . Arthonia galactites (DC.) Duf. An Sorbus domestica auf der Insel Lissa (Weiss). . Arthonia punctiformis Ach. Nach Körber hie und da häufig. — I. . Arthonia radiata (Pers.) Th. Fr. (A. vulgaris Schaer. Kbr.). In verschiedenen Formen an den von Weiss besuchten Orten häufig. . Opegrapha grumulosa Duf. in Journ. Phys. LXXXVIIL 1818, p. 214; Nyl. in Act. Soc. Linn. Bordeaux XXI (1856) p. 398; Stzbgr., Steinbew. Opegr. (1865) p. 32, Tab. II, Fig. 3; Jatta, Sylloge Lich. Ital. (1890) p. 440. — Lecanactis grumu- losa E. Fries, Lich. Europ. Reform. (1831) p. 375. Exsice.: Anzi, Lieh. Langob. Nr. 404 et Lich. rar. Venet. Nr. 85, Zwackh, Lich. exsiece. Nr. 144. Normal vierzellig, zeigen die Sporen mitunter auch 4—5 Querscheidewände und erreichen dann eine Länge von 20 u. Dadurch kommt die Art in der Sporenform der Opegrapha Iyncea f. saxicola Nyl. (Lojka, Lich. regn. Hungar. Nr. 95!) sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von dieser sofort durch die Reaction des Lagers (K pallide flavens. CaCl erythrinosus). An Kalkfelsen im Omblathale (Baumgartner). Opegrapha saxicola Ach., Nyl. (0. gyrocarpa y. tesserata Khr.). An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). — H. Opegrapha saxatilis DO. An Kalkfelsen bei Zlijebi bei Castelnuovo (Weiss). — 1. 281 41. Opegrapha C'hevallieri Leight. (0. atra var. Ohevallieri Stzbgr., Steinbew. Opegr. p. 20, Tab. I, Fig. 5). An Kalkfelsen im Omblathale (Baumgartner). 42. Opegrapha atra Pers. Nach Körber an Baumstämmen von Weiss vielfach ge- sammelt. An Carpinus bei Labin nächst Spalato, ec. 350 m (Baumgartner). — I. B. C. 43. Opegrapha varia Pers. Häufig. — I. H. C. 44. Graphis scripta var. pulverulenta Pers. Von Weiss an vielen Orten beobachtet. — A. — var. serpentina Ach. An Carpinus bei Labin nächst Spalato, e. 350 m (Baum- gartner). Dirinaceae. 45. Dirina repanda (E. Fr.) Nyl. An Kalkmauern und auf dem Mörtel derselben bei Ragusa (Micheletti). — Anzi, Lich. Veneti Nr. 41. Diptoschistaceae. 46. Diploschistes ocellatus (Vill.) Norm. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m (Baumgartner). — B. H. M. A. G. Thallus K sanguinens, CaCl —. Flagey gibt in der Etikette zu seinen „Lichenes Algerienses* Nr. 142 K — an, doch färbt sich auch dieses Exemplar mit Kalilauge sofort. 47. Diploschistes scruposus (L.) Norm. An Kalkfelsen bei Meljine und Zlijebi (Weiss). — 1. B. G. — var. arenarius (Ach.) Auf Erde um Meljine (Weiss). Gyalectaceae. 48. Gyalecta truncigena (Ach.) Hepp. An Eichen im Walde bei Bosanka nächst Ragusa, ce. 300 m (Baumgartner). — I. 49. Petractis exanthemica (Sm.) Kbr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). — I. B. H. Lecideaceae. 50. Rhizocarpon calcareum (Weiss) Th. Fr. An Kalkfelsen auf der Mosor-planina bei Spalato, e. 1000 m (Baumgartner). — B. H. M. 51. Rhizocarpon subeoncentricum (Fr.) Khr. Bei Meljine (Weiss). 92. Rhizocarpon geographicum var. contiguum (Fr.) Kbr. An Horsteineinschlüssen der Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100m (Baumgartner). — I. B.M.A.G. 282 53. Catillaria lenticularis (Ach.) Th. Fr. Bei der Kirche Trojsto im Omblathale (Weiss); an Kalk- felsen auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m, in einer Form mit grösseren (0'4—0'6 mm breiten) Apothecien und grösseren, ar langen und 4—5u breiten) Sporen (Baum- gartner). — 1.B. C. — f. chalybeia en, An Cypressen bei Komolae im Deich (Weiss). 54. Catillaria olivacea A. Zahlbr. — Biatora olivacea E. Fr., Liehgr. Europ. Reform. (1831) p. 255. — Lecidea olivacea Sehaer., Enum. Lich. Europ. (1850) p. 105. — Lecanora oli- vacea Nyl. in Act. Soe. Linn. Bordeaux, XXI (1856) p. 331. — Ricasolia olivacea Bagl. in Comm. See. erittog. Ital. I, Nr. 3 (1862) p. 125, Tab. VII, Fig. 7; Arn in Flora (1887) p. 150. — Diphratoria olivacea Jatta, Syll. Lich. Ital. (1890) p. 264. — Biatorina Michelettiana Mass., Misc. Lich. (1856) p. 30. — Lecidea Michelettiana Nyl., Suppl. Lich. Paris (1897) p. 7, not. — Biatora Ungeri Hepp in Unger, Wiss. Ergebn. (1862) p. 102. — Exsice.: Anzi, Lich. rar. Venet. Nr. 65! Thallus utrinque ecorticatus, K —, CaCl —; hyphae me- dullae I —. Apothecia biatorina; hypothecium pallidum; hymenium I violascens, dein fulvescens; sporae in ascis angustis subuniseriatae, utrinque obtusae, 5—8 u longae et 3—4 u latae. Herr Prof. F. R. Kjellman in Upsala war so liebens- würdig, mir das Dufour’sche Original zu senden und hat mich dadurch in die Lage versetzt, die völlige Identität des- selben mit Massalongos BDiatorina Michelettiana neuerdings bestätigen zu können. An Kalkfelsen bei Ragusa (Micheletti), im Omblathale häufig, auf der Halbinsel Lapad und auf dem Monte Marian bei Spalato (Baumgartner). — I. (bei .Fiume von Prof. J. Schuler aufgefunden). — C. 55. Lecidea olivacea (Hoffm.) Arn. Nach Körber im Gebiete häufig; an Carpinus bei Labin nächst Spalato, ec. 350 m (Baumgartner). — I. H.C. 56. Lecidea Laureri Anzi, Catal. Lich. Sondr. (1860) p. 83. (Syn. bBiatora Laureri Hepp, Flecht. Europ. Nr. 4 1853). An Kirschbäumen bei Osojnik, Cypressen bei der Kirche Braici und an Maulbeerbäumen bei Gravosa (Weiss). — B. M. 57. Lecidea parasema f. tabescens (Kbr.) Arn. An Cypressen bei Brai6i (Weiss). — 1. 98. Lecidea enteroleuca (Ach.) Arn. (Syn. Lecidella goniophila Kbr.) An quarzigem Gestein bei Meljine (Weiss). — 1. B. G. — var. nanocarpa A. Zahlbr. nov. var. Thallus epilithieus, tenuis, tartareus, einerascenti-albicans vel roseo-cinerascens, scabridus, in margine linea nigra non 283 limitatus, K —, CaCl —. Apothecia minuta, O0'2—0°4 mm lata, dispersa vel conferta, rotunda vel subrotunda, nigra, opaca, sessilia, planiuscula, madefacta modice convexula et immar- ginata; hypotheeium pallidum; hymenium I. eoeruleseit, dein fulreseit; paraphyses liberae; epithecium coerulescenti- smaragdulum; sporae ovales, guttulis oleosis impletae, 10—12 u longae et 5—5°5 u latae. Pycenoconidia leviter curvulae, 13—15 u longa. Tas Charakteristische dieser Varietät bilden die kleinen Apothecien im Vereine mit dem rauhen Lager; beide Merk- male verleihen ihr einen auffälligen Habitus. Der innere Frucht- bau stimmt jedoch so sehr mit demjenigen der typischen Lecidea enteroleuca überein, dass eine specifische Abtrennung von dieser variablen Art kaum gerechtfertigt sein dürfte, um soweniger, als auch die Pycenoconidien mit dem Typus voll- kommen übereinstimmen. An Kalkfelsen im Omblathale bei Ragusa (Baumgartner). 59. Lecidea jurana Schaer., Arn. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ec. 100 m (Baumgartner). 60. Lecidea macrocarpa DC., Th. Fr. (L. platycarpa Kbr.) An Felsen bei Meljine (Weiss). — I. B. M. — var. phaea (Fw.) Arn. (Biatora phaea Kbhr.) Mit der Stammart (Weiss). 61. Lecidea monticola (Hepp) Stzbgr. | An Kalkfelsen im Omblathale, bei Osojnik und Meljine (Weiss). 62. Lecidea (seet. biatora) immersa Kbr. Nach Körber an Kalkfelsen häufig und auch von Baum- gartner an vielen Stellen, u. zw. bei der Fontana und auf dem Monte Marian bei Spalato, bei St. Giacomo, Bosanka und im Omblathale nächst Ragusa, bei den Krkafällen bei Scar- dona gesammelt. — I. B. H. C. 63. Lecidea (sect. Diatora) chondrodes (Mass.) Rich. An Kalkfelsen bei der Kirche Trojsto, bei Zlijebi und bei Gravosa (Weiss). 64. Lecidea (sect. Biatora) rivulosa Ach. f. corticola Fr. An Rothbuchen auf dem Saber bei Cattaro (Weiss). — H. 65. Lecidea (sect. Biatora) erythrophaea Flk. (Biatora hyalinella Kbr.) An Pistacia Terebinthus bei Meljine (Weiss). 66. Lecidea (sect. biatora) coarctata var. elachista (Ach.) Th. Fr. Bei Meljine (Weiss). — I. B. H. 67. Lecidea (sect. Biatora) exigua (Chaub.) Nyl. (Biatora Decan- dollei Kbhr.). An Quercus Ilex auf der Insel Lissa (Weiss). — I. 68. Lecidea (sect. Biatora) meiocarpa Nyl. (Biatora minuta) Khr. An Pappeln bei Meljine (Weiss). 284 69. Lecidea (sect. Diatora) sylvana (Kbr.) Th. Fr. An Feigenbäumen bei Meljine (Weiss). 70. Lecidea (seet. Biatora) quernea (Deks.) Ach. An Eichen bei Osojnik (Weiss). 71. Lecidea (sect. Biatora) rupestris Ach. — «) typica Th. Fr. Bei Meljine (Weiss). — 1. B. — ß) calva (Deks.) Th. Fr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss), im Omblathale (Weiss, Baumgartner). I. B.H.C. — y) incrustans (DC.) Th. Fr. An Kalkfelsen im Omblathale (Baumgartner). — G. 12. Lecidea (sect. Psora) opaca Duf. (efr. A. Zahlbr. in Annal. k. k. naturhist. Hofmuseum IX, 1894, p. 133). Medulla aurantiaca K obseure violaceus, CaCl kermesinus. An Kalkfelsen bei Gravosa, Kameno nächst Castelnuovo und bei Zlijebi (Weiss), im Omblathale (Baumgartner). — 1.3.86; 73. Lecidea (sect. Psora) lurida (Sw.) Ach. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). — 1.B.H.M. G. 74. Lecidea (sect. Psora) globifera Ach. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). 75. Biatorella (sect. Sarcogyne) regularis (Kbr.) A. Zahlbr. Bei Gravosa (Weiss). 76. Biatorellu (sect. Sarcogyne) pruwinosa (Sm.) Mudd. An Kalkfelsen auf der Insel Lissa und bei Gravosa (Weiss), an Mergelkalk bei der Fontana nächst Spalato (Baumgartner). — EB MS — f. decipiens (Mass.) Th. Fr. An Kalkfelsen auf der Insel Lissa und bei Gravosa (Weiss). 77. Bilimbia Naegelii (Hepp) Arn. (Syn. D. faginea Kbr.) An Terebinthus auf der Insel Lissa (Weiss). 78. Bilimbia milliaria var. ligniaria (Ach.) Th. Fr. An Oelbäumen auf der Insel Lissa (Weiss). 79. Bilimbia sphaeroides f. terrigena (Fw.) Anzi. Auf der Erde, Insel Lissa (Weiss). — M. 80. Bacidia atrogrisea (DC.) Arn. An Feigen- und Wallnussbäumen bei Meljine (Weiss). — 1. 81. Bacidia polychroa Th. Fr. An Eichen bei Meljine (Weiss). 82. Toninia (sect. T’halloidima) candida (Web.) Th. Fr. Bei Meljine und in der Ombla (Weiss). — B. H. 83. Toninia (sect. T’halloidima) coeruleonigricans (Lighf.) Th. Fr. Häufig bei Meljine und Zlijebi (Weiss). — B. H. 0. G. 84. Toninia (sect. T’halloidima) tabacina (Ram.) A. Zahlbr. Bei Zlijebi (Weiss). 85. Toninia (sect. T’halloidima) diffracta (Ram.) A. Zahlbr. Auf der Insel Lissa (Weiss). 285 86. Toninia aromatica Mass. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m (Baumgartner). — 1. H. ©. Cladoniaceae. 87. Cladonia sylvatica (L.) Hoffin. Auf der Insel Lissa (Weiss). 88. Cladonia furcata (Huds.) Schrad. Bei Meljine (Weiss). — I. B. Ü. G@. 89. Oladonia rangiformis «) pungens (Ach.) Wainio. Bei Meljine (Weiss); auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa (Baumgartner). — 1]. G. 90. Cladonia pyzidata (L.) Fr. Insel Lissa (Weiss). — C. — var. macrophylia Müll. Arg. in Flora (1882) p. 297; Wainio, Mongr. Cladon. Univ. II. p. 232. Halbinsel Lapad bei Ragusa, auf der Erde (Baumgartner). 91. Oladonia foliacea «) alcicornis (Lghf.) Schaer. Insel Calamotta (Weiss). — 1. — ß) convoluta (Lam.) Wainio. (Syn. C©. endiviaefolia Flk.). Bei Gravosa (Weiss); Halbinsel Lapad bei Ragusa, auf dem Martinsberg, e. 100 m, reichlich fructificierend (Baum- gartner). — I. H.M.C.G. Pyrenopsidaceae. 92. Enchylium affine Mass. An Kalkfelsen bei der Fontana nächst Spalato (Baum- gartner). (Schluss folgt.) Neue Untersuchungen über Calycularia crispula und Calycularia birmensis. Von Victor Schiffner (Prag). Im 2. Hefte dieses Jahrganges der „Oesterr. bot. Zeitschrift“ habe ich „Untersuchungen über Mörckia Flotowiana und über das Verhältnis der Gattungen Mörckia Gott. und Calycularia Mitt. zu einander“ veröffentlicht und glaube dort einwandsfrei nachgewiesen zu haben, dass die von Stephani (in Spec. Hepat. p. 355) in der Gattung Calycularia vereinigten Arten zwei verschiedenen Gat- tungen angehören, von denen die eine: Mörckia Gott. in die Gruppe der Leptotheceae gehört, die andere: Calycularia Mitt. in die Gruppe der Codonioideae!). Der Typus dieser Gattung Calyeu- 1) Bei dieser Gelegenheit möchte ich aufmerksam machen, dass auf pag. 49, Zeile 8 von oben (Sep.-Abd. pag. 9), in meiner erwähnten Schrift leider ein sinn- störender Druckfehler stehen geblieben ist, den ich zu corrigieren bitte; es soll dort heissen „Cavicularia“, und nicht Calycularia (die beiden Gattungen sind 286 laria ist die bereits von Wil. Mitten beschriebene C. crispula aus dem Himalaya, als zweite Art gehört hierher zweifellos (©. laxa Lindb. et Arn. und als dritte stellte ich (nach der Originalbeschrei- bung, da ich Exemplare damals noch nicht gesehen hatte) die ©. birmensis Steph., obwohl Stephani diese Species merkwürdiger- weise in seine Gruppe „D. Sporis papillatis“ stellt, die sonst nur noch die Mörckia-Arten enthält. Im Verlaufe dieser Untersuchungen wird sich zeigen, dass ich mit dieser Zuweisung vollkommen im Rechte war. Vorher möchte es aber nicht ohne Interesse sein, darauf hin- zuweisen, dass sich Stephani schon früher einmal mit C. crispula beschäftigt hat und damals zu ganz anderen Resultaten über die systematische Verwandtschaft dieser Pfianze gelangt ist, als neuer- dings in den „Spec. Hep.“. Er hat damals das aus steril 2 Pflanzen bestehende Original-Exemplar aus Bhotan (Herb. Griffith) unter- suchen können und berichtet darüber in der Schrift „Calycularia crispula Mitten“ in Hedwigia 1838, p.250—252. Stephani wendetsich daselbst gegen die Ansicht Mittens über die systematische Stellung dieser Pflanze, welcher die Gattung Calycularıa „zu der zweiten Subtribus Diplomitriaeae der Synopsis Hepaticarum, also in gleiche Linie mit den Gattungen Blyttia und Mörckia* stellt (l. ec. p. 250) und kommt zu dem Resultate, dass Calycularıa mit Fossombronia und Noteroclada und in gleicher Weise auch mit Dlasia verwandt sei. Es ist von Interesse. die betreffende Begründung Stephanis hier wörtlich anzuführen (Hedwigia 1888, p. 251, 252, Sep.-Abd., p. 3): „Da Mitten ein Perianth (besser Involucrum) beschreibt, so entstebt es ohne Zweifel erst nach der Befruchtung; damit tritt die Pflanze in die unmittelbare Nachbarschaft von Fossombronia und Noteroclada (Androcryphia). Wie bei unserer Pflanze haben auch diese völlig nackte dorsale Archegonienstände, die von der Seite der Sprossbasis her durch Schuppen geschützt sind, und das Involucrum tritt auch bei ihnen erst nach der Befruchtung eines Pistills in die Erscheinung; im Uebrigen deutet auch das „perian- thium ceyathiforme“ und die aufsteigende Sprossspitze auf diese Ver- wandtschaft hin. Da Dlasia in gleicher Weise die Archegonien frei auf der Rückenfläche trägt, wo sie nach der Befruchtung durch ein Involucrum überwölbt werden, so ist Calycularıa auch dieser Pflanze nahe stehend, welche bekanntlich ebenfalls ventrale Schuppen in zweizeiliger Anordnung produciert. Calycularia ist sonach eine laubige Form der Codonien (zu denen auch wohl Dlasia zu stellen ist), von denen bisher nur beblättertee Formen bekannt waren.“ verschieden, und Cavicularia steht thatsächlich der Gattung Blasia äusserst nahe). — Gleichzeitig will ich noch einen Irrthum berichtigen: Der neue Tiroler Standort von Mörckia Flotowiana (siehe die erste Seite meiner er- wähnten Schrift) wurde mir bezeichnet als „unter der Brummwand“; Herr Graf Sarnthein macht mich nun brieflich darauf aufmerksam, dass die Localität „Barbarawand“ und nicht „Brummwand“ heisst. 287 Daraus geht also hervor, dass Stephani damals die Zu- gehörigkeit der Calyeularıa cerispula zu den Codonioideen voll- ständig riehtig erkannt hat, obwohl er das Sporogon der Pflanze noch nieht gesehen hatte; und dass er sogar die erst aus der Be- schaffenheit des Sporogones klar ersichtlichen, ganz zweifellosen, sehr engen Beziehungen gerade zu den Gattungen Fossombronia und Androcryphia bereits sicher vermuthete, beweist einen ausser- ordentlich scharfen Blick, wie er sich nur bei Specialisten mit so umfassender Formenkenntnis herausbildet.!) Angesichts dessen ist es ganz unbegreiflich, wie Stephani zwölf Jahre später in „Spee. Hep.“ die ursprüngliche, richtige Ansicht mit der seinerzeit von ihm bekämpften, von Mitten vertauschen konnte, indem er in diesem Werke die Gattung Calycularia mit der völlig differenten Gattung Mörckia verquickte und diese Mischgattung dann unter die Gattungen stellte, die wir gegenwärtig in der Gruppe der Lepto- theceae vereinigen. Dieser Fall ist übrigens sehr lehrreich, da er beweist, zu welchen grossen systematischen Irrthümern eine vor- gefasste Idee über die Zusammengehörigkeit, in Wirklichkeit aber disparater Formen, selbst einen der ausgezeichnetsten Kenner einer grossen und schwierigen Pfianzengruppe verleiten kann. Als ich meine Eingangs eitierten „Untersuchungen über Mörckia Flotowiana und über das Verhältnis der Gattungen Mörckia Gott. und Calycularia Mitt. zu einander“ anstellte, habe ich selbstverständlich nicht nur den für die Entscheidung der ge- stellten Frage vor allem anderen wichtigen Sporogonbau an dem mir vorliegenden reichen und sehr vollständigen Materiale von Calycularia crispula, das ich von Herrn Dr. E. Levier in Florenz erhielt, genau studiert, sondern ich habe auch die anatomisch- histologischen Details der proömbrionalen Generation eingehend betrachtet und mit der Beschreibung der Pflanze in Stephanis Species Hepat. p. 357, verglichen. Es ergab sich dabei, dass meine an verschiedenen Materialien gemachten, unter sich völlig über- einstimmenden Untersuchungen durchaus nicht vollkommen mit der Beschreibung zusammenstimmten, die Stephani |. c. von Calycu- laria crispula gibt. Aber auch auf die Beschreibung von Calycu- laria birmensis Steph. wollten meine Befunde nicht passen. Von letzterer Species hatte ich keine Exemplare gesehen, habe aber aus der Beschreibung bereits geschlossen, dass sie der Ü. crispula ganz nahe stehen müsse. Eine Aufklärung meiner Zweifel konnte ich nur von der Prüfung von Original-Exemplaren der ©. birmensis und von Mate- rialien der C©. crispula, die von Stephani selbst gesichtet worden sind, erhoffen. Auf mein Ansuchen erhielt ich von meinem ge- 1) Dass Stephani dabei die Gruppe der Codonioideen in etwas engerem Sinne fasste, als ich dies in meiner Bearbeitung der Hepaticae in Engler- Prantels „Natürl. Pflanzenfam.“ that, ist für die in Rede stehenden Fragen belanglos. 288 schätzten Freunde Herrn Dr. E. Levier in Florenz, der nicht nur eine der prachtvollsten Sammlungen besitzt, sondern seine Schätze auch stets gern und bereitwilligst der Wissenschaft zur Verfügung stellt, die erwünschten Materialien postwendend zugesandt. Die- selben bestanden aus einem grossen Convolut von theils fruchtender C. crispula von Sikkim, Kurseong, Mahaldaram Forest, 6800‘. 13. April 1899, leg.: Decoly et Schaul; dieses selbe Material hatte Stephani seinerzeit in Händen und redigierte danach die Beschreibung der Ü. crispula in seinen Spec. Hep., und aus diesem Materiale fand er einige Pflänzchen seiner ©. birmensis heraus, die er separierte und eigenhändig signierte. Dieses Original-Material von (©. birmensis, welches mir vorliegt, stammt also nieht nur vom selben Standorte, sondern sogar aus demselben Rasen mit ©. crispula!). Ich studierte dieses Materiale auf das Sorg- fältigste und habe von der kräftigsten’) Pflanze der C. crispula, die ich in dem Materiale finden konnte (es war eine 2 Pfi.), und von einer der Stephanischen Originalpflanzen der ©. birmensis die entscheidenden anatomischen Details genau mit der Oberhäuser- schen Camera gezeichnet. Bevor ich aber meine Befunde mittheile, muss ich aus den Beschreibungen (C. cerispula und C. birmensis in Stephanis Species Hepat. (p. 357 und 359) die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden neben einander stellen, worauf dann ihre Stiehhältigkeit geprüft werden soll. OÖ. erispula: CO. birmensis: ji Ü©. crispula ist eine viel grössere Pflanze, mit mäch- tigen Amphigastrien, die man mit unbewaffnetem Auge sehen kann. 1. „Sporis echinatis“. 1. „Sporis papillatis“. 2. Frons ad 5 em longa, 1Omm 2. Frons ad 4 cm longa, 7 mm lata. lata. 3. Costa sat lata, medio ad 30 3. Costa angusta, ad 12 cellulas cellulas crassa. crassa. 4. Amphigastria magna, saepe 4. Amphigastria majuscula, hya- purpurea, e basi filiformi linatenerrima anguste ligu- lanceolata, in apice frondis lata, 2-3 cellulas lata. comata. 5. Bracteae femineae 6—8. 5. Bracteae fem. 3—4. Aus diesem Vergleiche sieht man, dass nur der Punkt 1. einen fundamentaleren Unterschied bedeuten würde, derselbe ist 1) Um eine mögliche Verwechslung mit CO. birmensis völlig aus- zuschliessen. 2) Eines von den separierten Pflänzchen der C. birmensis war durch eine fahle Farbe sofort als ein solches zu erkennen, welches schon einmal auf- geweicht (aufgekocht?) war und augenscheinlich Stephani zu seinen Original- Untersuchungen gedient hatte. 289 aber ganz aus der Luft gegriffen, da wir von ©. birmensis das Sporogon überhaupt gar nicht kennen. Alle anderen Unterschiede sind quantitative und dabei noch dazu zum Theil ziemlich geringe. Der Grössenunterschied der Frons ist so gering, dass darauf gar kein Gewicht zu legen ist. Jedermann weiss, dass bei Pellia, DBlasia etc. im selben Rasen stärkere und schwächere Pflanzen von sehr verschiedener Grösse gefunden werden. Was die Rippe (3) betrifft, so finde ich das Verhältnis zur Gesammtbreite der Frons nicht wesentlich verschieden; die Angabe „an 30 Zellen dick* bei C©. crispula muss wohl auf einem Druckfehler beruhen und soll es wohl richtig heissen „ad 20 cellulas cerassa“, denn ich habe von den allerkräftigsten Pflanzen der ©. crispula zahlreiche Querschnitte aus den verschiedensten Theilen der Frons angefertigt und den allerdieksten mit dem Prisma gezeichnet; dieser zeigt nur 19 Zellen Höhe in der Mitte. Andererseits habe ich an einer von Stephani selbst als C. birmensis bezeichneten Pflanze den Querschnitt nicht nur „ad 12 cellulas“, sondern 15 Zellen dick gefunden (diesen Schnitt habe ich ebenfalls sorgfältig gezeichnet). Während sich der Unterschied in der Dicke der Rippe bei beiden Pflanzen nach Stephanis Beschreibungen auf 18 Zellenschichten belaufen würde, beträgt er also thatsächlich deren nur vier, was zweifellos auf individuellen Eigenthümlichkeiten beruhen kann und nicht zur Speciesunter- scheidung verwendet werden darf. Um mich zu überzeugen, wie weit die individuelle Variabilität bezüglich der Dicke der Mittelrippe bei anderen verwandten Gat- tungen schwankt, suchte ich aus einem Rasen von Pellia Neesiana (Spiritusmaterial; bei Zwickau in Böhmen, VIII. 1897, von mir gesammelt) eine recht kräftige und eine sehr schwache Pflanze heraus und zeichnete die Querschnitte; der erstere hatte 20 Zellen Dicke, der letztere nur 10, und dennoch wird kein Mensch zweifeln, dass beide Pflanzen derselben Species angehören '). Die Zellen der Fronsflügel bieten nach meinen Unter- suchungen keinen Unterschied bei beiden Pflanzen?). Einen besseren Unterschied zwischen C. crispula und ©. bir- mensis scheinen die sogenannten „Amphigastrien“ zu bieten und Stephani scheint auch darauf das Hauptgewicht zu legen. Wenn man aber, wie ich dies gethan habe, diese Organe nahe vom Scheitel der beiden Pflanzen nimmt und sorgfältig zeichnet, so ist man sofort von der Güte dieses Merkmales sehr enttäuscht. Man sieht zunächst auf den ersten Blick, dass diese Organe am selben Individuum, und selbst an einer ganz beschränkten Stelle desselben !) Stephani gibt in „Spec. Hep.“, pag. 367, die Dicke der Rippe bei Pellia Neesiana als: „ad 12 cellulas crassa“ an, was nach obiger Mittheilung nur für verhältnismässig sehr schwächliche Individuen stimmen kann. ?2) Die Flügelzellen sind für C©. birmensis von Stephani mit 37 u angegeben; wie alle Mikrometerwerthe in Stephanis Spec. Hep. ist auch dieser viel zu gering angegeben, sie sind 45—48 «u im Durchmesser. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1901. 22 290 entnommen, ausserordentlich variieren. Bei kräftigen Pflanzen der ©. crispula (von Stephani als solche anerkannt) fand ich grosse, breitlanzettliche, am Rande reich drüsenfransige, die bis sieben Zellen breit waren, und daneben ganz schmale, lineal- lanzettliche von nur zwei Zellen Breite, also genau solche, wie sie für (. birmensis charakteristisch sein sollen. Nieht wenig überrascht war ich, als ich bei den Original- Exemplaren (von Stephani selbst signiert!) der ©. birmensis die Verhältnisse im Wesentlichen genau so fand. Entsprechend der sehwächeren Öonstitution dieser Pflanzen herrschten kleinere, bezw. schmälere „Amphigastrien“* vor, aber ich fand nahe dem Spross- scheitel einige, die nicht nur vier Zellen breit waren, sondern ich habe eine solche gezeichnet, die von denen der Ü. crispula gar nicht zu unterscheiden ist und sieben Zellen breit ist. Also auch in den „Amphigastrien“ liegt kein specifischer Unterschied zwischen beiden Pflanzen. Noch weniger ist dies natürlich der Fall bei der Zahl der @ Bracteen, deren grösserer oder geringerer Anzahl wohl Niemand besonderen Werth als specifischen Unterschied beimessen wird. — Hält man zu dem Gesagten noch den Umstand, dass die Original-Exemplare der ©. birmensis (allerdings nur die aus Sikkim) aus einem Rasen von fruchtender Ü. crispula herausgezupft sind, so kann man unmöglich daran zweifeln, dass C©. cerispula und C. birmensis nicht von einander specifisch verschieden sind, und dass also (\. birmensis als Species einzuziehen ist. Aber nicht einmal als Varietät von C. crispula dürfte sie sich rechtfertigen lassen, sondern sie stellt nach meiner Ueberzeugung nichts dar als schwächliche Individuen von C©. crispula, wie solche Vorkommnisse auch bei den Arten der anderen verwandten Gat- tungen längst bekannt sind. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). Panicum subgen. Digitaria. Die Arten der Untergattung Digitaria lassen sich, so weit ich sie beurtheilen kann, in drei Reihen ordnen, die zwar nicht durchaus natürliche Gruppen darstellen, aber denselben doch nahe zu kommen scheinen; keinesfalls sind sie rein künstlich, wie es auf den ersten Blick erscheinen möchte. Ich nenne sie: Solitaria, Binata, Ternata. Bei den Solitarien trägt jedes Internodium der Achse der Scheinähre (Racemus) nur ein Aehrchen, und zwar ab- wechselnd rechts und links, so dass die Aehrehen zwei Reihen bilden, wie dies auch bei vielen Paspalum-Arten vorkommt. Bei den Binaten trägt jedes Internodium zwei Aehrehen: ein länger 291 gestieltes, welches den Primärzweig der Rhachis darstellt, und ein kurz gestieltes, welches einem am Grunde des Primärzweiges ent- springenden Secundärzweige entspricht. Auch das kommt bei vielen Paspala vor, und gibt dort, wenn die Internodien der Rhachis sehr kurz sind, zu einer deutlich 4-reihigen Anordnung der Aehr- chen Anlass, die aber bei den Digitarien wegen der längeren Inter- nodien nie deutlich hervortritt. Bei den Ternaten endlich stehen die Aehrchen mindestens zu drei, indem zu den zweien der Binaten noch ein drittes kommt, das auf einem sehr kurzen Tertiärzweige sitzt, so dass es den kürzesten Stiel aufweist. Bei einigen Arten, die ich aber nicht von den Ternaten sondere, geht die Verzweigung noch weiter; es erscheint ein viertes Aehrchen, nämlich ein ober- halb der Basis am Primärzweiglein entspringendes secundäres, ınit dem basalen wechselndes; dasselbe trägt mitunter seinerseits noch ein basales tertiäres, so dass fünf Aehrchen an jedem Inter- nodium erscheinen. An den untersten Internodien geht die Ver- zweigung bisweilen um einen Grad weiter als an den übrigen, sonst aber finde ich diese Verhältnisse ziemlich constant und zur Unterscheidung brauchbar. Allerdings tritt bei den Ternaten nicht selten ein Umstand ein, welcher diese Anordnung verdunkelt: das Primärzweiglein wächst nämlich ein kürzeres oder längeres Stück an der Achse hinauf, so dass sein Aehrehen auf einem kurzen Stiele oberhalb der beiden anderen zu entspringen scheint, und es entsteht der Anschein, als ob hier gepaarte und einzeln stehende Aehrchen abwechselten; aber eine genaue Beobachtung lässt den Thatbestand immer deutlich erkennen; das angewachsene Stück des Stieles lässt sich leicht verfolgen, meist auch ablösen. Von beson- derer Wichtigkeit scheint mir auch die Färbung der Deckspelze (gluma fertilis), besonders zur Reifezeit, zu sein. Bei der grossen Mehrzahl der Binaten ist sie graugrün, bläulichgrau oder bräunlich- grau, bei den meisten Ternaten hingegen dunkel-kastanienbraun bis schwarzviolett. Zwischen diesen beiden Färbungen gibt es keine deutlichen Abstufungen; es handelt sich offenbar um wirklich ver- schiedene Farbstoffe, wenngleich der braune Farbstoff mitunter minder intensiv auftritt. Für die Speeies-Diagnose scheint mir diese Färbung von Werth zu sein. Die Reihe der Solitaria enthält nur drei mir bekannte Arten: Panicum stenotaphroides Nees (pacifische Inseln), P. Gaudichaudii Kunth. (Marianen) und P. strephioides Hack. (Strephium pulchellum Wright Pl. Cub. nr. 3448. Digıtarıa pulchella Gris.). Zur Reihe der Binaten gehört zunächst das P. san- guwinale L. mit zahlreichen Unterarten und Varietäten, an das sich dann einige nahe verwandte, aber doch schon deutlicher verschie- dene Arten, wie: P. heteranthum Nees, P. elytroblepharum Nees, P. Junghuhnianum Nees, P. horizontale Mey., P. Zugheri Nees, P. abyssinicum Hochst., P. fenestratum Hochst., P. corymbosum Roxb. ete., anschliessen, während andere Arten, wie P. Parlatoreı Steud., P. didactylon Kunth, P. debile Desf., P. stenostachyum Benth., P. connivens Trin., P. diversinerve Nees, P. tenuissimum 22* 292 Benth., P. cuyabense Trin., P. macractinium Benth., P. divari- catissinum Brown, P. pappossum Brown, P. pennatum Hochst., P. cristatum Anderss., P. multibrachiatum Hochst. (die beiden letzteren mit brauner Deckspelze), weiter entfernte Typen darstellen. Ich bin gegenwärtig noch nicht in der Lage, eine kritische Ueber- sicht aller Arten dieser Reihe zu geben, und begnüge mich damit, einige gut charakterisierte neue Arten aus derselben zu beschreiben, hingegen werde ich eine Uebersicht der Ternaten folgen lassen, deren Arten mir besonders verworren zu sein scheinen. 21. Panicum Eggersii Hack. Perenne. Culmi laxe caespitosi, basi decumbentes repentesve gracillimi, parte erecta 15—30 cm alti, compressi, glaberrimi, basi dense foliati, superne longe nudi, nodis pluribus in ipsa basi con- fertis, ibique saepius ramosi. Foliorum vaginae teretiusculae, arctae, internodia plerumque superantes, glaberrimae v. inferiores puberulae, hae post delapsam laminam persistentes; ligula brevis, truncata, denticulata, hyalina, glabra; laminae e basi aequilata sublanceolato- lineares, sensim acutatae, 1’5—3cm lg, 2—4 mm It., patentes, firmae, canescendo-virides, utrinque minutissime scaberulae v. su- periores glabrescentes, basi saepius pilis longis tubereulatis fimbriatae, margine incrassato distinete arecteque undulato scaberulae, tenui- nerves. Racemi 2—3, approximati, terminalis breviter pedunculatus, erecti, conniventes, graciles, 2—3°5 em Ig., strieti, densiflori, rhachi subflexuosa spieulis plus duplo angustiore, trigona, scaberrima. Spiculae binae, pedicellis tenuibus scaberulis v. laevibus apice sub- patellatis, altero spiculam aequante, altero ea triplo breviore fultae, lineari-lanceolatae, 3 mm Ig., viridi- et violaceo-variegatae: gluma I spicula 6-plo brevior, ovato-lanceolata, acutiuscula, chartaceo-mem- branacea, enervis, glabra; II spieula paullo brevior, lanceolata, acutiuscula, herbaceo-membranacea, elevate trinervis, inter nervos et versus margines pilis longiuseulis mollibus appressis non celavatis seriatis violascentibus obsita; III spieulam aequans, lineari-lanceo- lata, acuta, elevate 5—7-nervis, juxta nervum medium glabra ceterum eodem modo ac II pilosa; IV (fertilis) spieulam aequans, lineari- lanceolata, valde acuminata, modice convexa, punctulato-striolata, seaberula, demum livide brunescens. Antherae 1'4 mm Ie. Insula Antillarum St. Thomas ad Cowells Hill (70 m) leg. Esgers (Fl. exs. Ind. oec. ed. Toepfer nr. 295). Eine sehr ausgezeichnete Art, die höchstens mit dem brasi- lianischen P. connivens Trin. verglichen werden kann, das gleich- falls sehr genäherte, fast einander anliegende Scheinähren mit sehr schmaler Rhachis und eine zweite Hüllspelze von fast der Länge des Aehrchens besitzt. Sonst sind sie ziemlich weit verschieden: P. connivens hat kein Rhizom, sondern einen weithin kriechenden, an allen Knoten (mit Ausnahme der beiden obersten) wurzelnden Halm; der aufrechte Theil des Halmes hat nur zwei Blätter; bei P. Eggersii findet sich ein unterirdisches, allerdings auch kriechendes 293 Rhizom, aus dem sich Halme erheben, die an den Knoten nicht wurzeln und am Grunde zahlreiche, gedrängte Blätter haben; das oberste Halm-Internodium ist länger als die übrigen zusammen- genommen. Sehr auffallend ist auch die lange, zart violette Be- haarung der Spelzen von P. Eggersii, während die von connivens ganz kahl sind. Entfernt verwandt sind auch P. stenostachyum Benth. und P. debile Desf., beides einjährige Arten mit stark ab- stehenden Scheinähren, letzteres auch die durch längere zweite Hüll- spelze verschieden. 22. Panicum nigritianum Hack. Annuum. Culmi ascendentes, graciles, 6—8 dm alti, teretes, glaberrimi, plurinodes, simplices v. e nodis inferioribus ramosi. Foliorum vaginae teretes, glaberrimae, elevato-striatae ; ligula oblonga, 2—4 mm Ig., apice rotundata, integra, glabra; laminae e basi aequi- lata a vagina vix distineta anguste lineares, tenuiter acuminatae, 12—20 em lg., 2—3 mm It., glaberrimae. Racemi 6—20, secus axin communem solitarlii v. superiores oppositi, 0:6—1 em inter se distantes, erecto-patuli, subfastigiati, gracillimi, 7—14 em Ig., laxi, sublaxiflori, rhachi reetiuscula spieulis duplo angustiore, trigona, vix viridi-marginata, marginibus scaberrima. Spiculae binae, pedicellis tenuibus scaberrimis (altero spicula sesquilongiore, altero ea plus duplo breviore) fultae, pusillae (1'6—1'8 mm Ig.), late lanceolatae, antice valde convexae, pallide virides v. subrufescentes: gluma 1. nulla v. minutula, II et III spiculam aequantes, membranaceae, ovato-Janceolatae, acutiusculae (v. II. obtusiuseula), 7-nerves (raro II. 5-nervis), nervis prominentibus, inter nervos et versus margines pilis albis mollibus brevissimis (in spieulis brevipedicellatis subobso- letis) appressis seriatim obsitae (gluma III juxta nervum medium glabra); gluma IV spiculam aequans, lanceolata, apiculata, convexa, chartacea, subtilissime punctieulato-striolata, vix scaberula, demum livida. Antherae 0°8 mm Ie. Afriea centralis: in expeditione Baikieana ad fl. Niger facta leg. Barter die 18. I. 1859 (sine indie. loci et sine numero). Varietatem v. formam foliis hirtulis, nodis barbatis leg. Büttner in insulis arenosis lacus Stanley Pool (vidi in herb. berolin.). Eine sehr charakteristische Art ohne nahe Verwandte; als solches kommt höchstens P. horizontale Mey. in Betracht, dessen Scheinähren aber stark abstehend sind und eine viel breitere, breit grün gesäumte Rhachis haben; die Aehrchen sind bei nigritianum noch kleiner als bei horizontale, dafür breiter; ihre zweite Hüll- spelze ist der dritten gleichlang, während sie bei horizontale meist nur halb so lang wie diese ist. Habituell erinnert P. nigritianum durch seine kleinen Aehrchen und zarten Scheinähren an P. minutiflorum Hochst. aus der Gruppe der Ternaten, das sich aber schon durch die Verkümmerung der zweiten Hüllspelze unter- scheidet. 294 23. Panicum myriostachyum Hack. Annuum? Culmi subrobusti, praeter nodos pilosos glaberrimi, simplices. Foliorum vaginae laxiusculae, internodiis longiores, laxe pilosae; ligula brevis, rotundata, dentata; laminae e basi subangustata lanceolato-lineares, sensim acuminatae, ad 20 cm Ilg., 12 mm It., utrinque v. subtus tantum pilis appressis conspersae, margine un- dulato scaberrimae, tenuinerves. Panicula e racemis centum pluribus formata, eire. 24cm Ig., ovali-oblonga, densa, patula, rhachi com- muni ad 18cm longa, sulcata, scabra, ramis vertieillatis, vertieillis modo sibi approximatis modo distantibus multiradiatis, ramis pri- marjiis distiche ramulosis usque ad 12 racemos procreantibus. Racemi inferiores paniculae ad 7Tcm, summi vix 3cm Ilg., omnes gracillimi, laxiflori, rhachi trigona, spieulis duplo angustiore, vix viridi-marginata scabra, ad insertionem barbata. Spiculae binae, altera pedicello ipsa longiore, altera ipsa triplo breviore fulta, lanceo- latae, acutae, 2:5 mm Ig., pallide virides: gluma I spieula 5—8-plo brevior, ovato-lanceolata, acuta, enervis, glabra; II spicula '/, brevior, lanceolata, acuta, 3-nervis, pilis mollibus brevibus undique laxe vil- losa; III spieulam aequans, lanceolata, acuta, ö-nervis, eodem modo villosula; IV spiculam aequans, lanceolata, acuminata, laevis, pallide brunnescens. Antherae 0°7 mm |g. Brasilia: in campis Mayde satis prope Tuberäo, provinciae St. Catharinae, 1889 leg. Ule s. nr. 1342. Im Bau der Aehrehen ziemlich mit P. horizontale Mey. über- einstimmend (nur dass die Spelzen bei diesem die Haare in Linien gereiht, bei P. myriostachyum gleichmässig dünn vertheilt zeigen), ist die neue Art durch den Bau der Inflorescenz gänzlich verschieden. Sie besitzt eine verlängerte Rispe mit sehr zahlreichen, in vielen Quirlen stehenden Scheinähren, die an Länge im oberen Theile der Rispe stark abnehmen. Schon der unterste Scheinquirl meines Exem- plares, der allerdings aus zwei einander sehr genäherten zu bestehen scheint, enthält über 50 Seheinähren; die meisten derselben stehen nicht, wie bei P. horizontale auf der Hauptaxe, sondern auf kurzen Zweigen derselben. In der Untergattung Digitaria zeigt nur noch P. eristatum Anderss. eine ähnliche Anordnung der Scheinähren, ist aber sonst von unserer Art durch eilanzettliche Blätter mit fast herzförmiger Basis, elliptische Aehrehen u. s. w. weit verschieden. Gelegentlich der Erwähnung des P. horizontale Mey. bemerke ich, dass Doell (in Mart. et Eichl. Fl. Brasil. II. 2. 134), der es als Varietät des P. sanguwinale L. betrachtet, dazu Paspalum distans Nees Agrost. bras. 21 als Synonym zieht, was mir gänzlich ungerecht- fertigt erscheint. Dieses Paspalum distans ist zwar allerdings eine Digitaria, aber eine ganz gut charakterisierte Art, die ich (da ein Panicum distans Trin. existiert) Panicum sejunctum nenne. Sie ist von P. horizontale verschieden durch sehr lange und locker- blütige Scheinähren, deren Aehrehenpaare im unteren Theile der Rhachis 1—3 cm weit auseinanderstehen und die Basis derselben 295 ganz frei lassen; die Rhachis ist doppelt so schmal als die Aehr- chen und zeigt kaum einen grünen Randstreifen; die Stiele der Primär- Aehrchen sind mindestens zweimal, die der Secundär- Aehrehen mindestens ebenso lang als diese selbst; bei P. horizontale sind die Stiele der primären kaum so lang, die der secundären dreimal kürzer als die Aehrchen; diese stehen selbst im unteren Theile der Rhachis so dicht, dass sie sich nahezu decken. Die letztere besitzt einen deutlichen Randstreifen aus grünem Parenchym. Sehr typische Exemplare von P. sejunetum sind z. B. Burchell 4261, 4400, Glaziou 17403. Die Abbildung des P. sanguinale var. in Trin. Spee. Gram. t. 94 gehört wohl auch hieher, ist aber weniger charakteristisch. Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Fortsetzung.)!) Silene dalmatica Scheele in Flora, 1843, p. 430. Bekanntlich führt Rohrbach?) Silene fruticulosa Sieb. als auch in Steier- mark wachsend an, und beruft sich hiebei einerseits auf von Unger gesammelte Exemplare, andererseits auf eine Bemerkung von Tausch, welcher sagt?): „Silene fruticulosa Sieb. Caud. ist Varietät der $. saxifraga, denn ich habe sie aus den öster- reichischen Alpen und Apeninnen mit ebenso holzigem Strunke und spatelförmigen Blättern, die bis in das linienförmige über- gehen!“ Auf diese Angaben hat nun neuerdings Preissmann‘) aufmerksam gemacht, und auch Prof. Fritsch hat, um die Auf- merksamkeit der Botaniker auf die Pflanze zu richten, diese „Silene fruticulosa“ in seine Excursionsflora aufgenommen’). Preissmann kommt bei seinen Untersuchungen zu dem Resul- tate, dass, falls die südsteirische Pflanze mit Silene fruticulosa Sieb. wirklich identisch sei, diese von Silene saxifraga L. wohl kaum verschieden wäre. Nach Vergleiehung mit Originalexemplaren der Silene fruti- culosa Sieb. im Herbare des naturhistorischen Hofmuseums in Wien kann ich nun constatieren, dass diese von der in Südsteiermark wachsenden Pflanze weit verschieden ist, und durch einen kürzeren Kelch, dicht rasigen Wuchs, verkehrt eilanzettliche, dicht erhaben punktierte und dadurch grau erscheinende Blätter und einen ganz | anderen Habitus von ihr abweicht. Das von Rohrbach so hervor- Ver Nr 7 B 24: 2) Monographie der Gattung Silene, p. 139. 3) Flora 1850, I, p. 247. *) Mitth. d. naturw. Ver. für Steiermark 1895, p. 169 ff. 5) Excursionsflora für Oesterreich, p. 192. 296 gehobene Unterscheidungsmerkmal der stumpfen, resp. abwechselnd stumpfen und spitzen Kelchzipfel ist nicht nur undeutlich, sondern auch ganz unzuverlässig, da die Pflanzen diesbezüglich variieren, und Preissmann!) ganz recht hat, wenn er angibt, dass bei der Pflanze von Trifail der Kelch wie bei $. fruticulosa Sieb., bei den von den übrigen steirischen Standorten wie bei 9. sawifraga L. (nach den Angaben Rohrbachs) gestaltet sei, wobei ich aus- drücklich bemerken muss, dass die Pflanze vom Mitala-W asserfalle bei Trifail, die ich selbst auch dort gesammelt habe, mit den von den übrigen von Preissmaunn erwähnten steirischen Standorten sicher identisch ist. Die südsteirische Pflanze ist aber auch von der echten Selene saxifraga L. aus Südtirol, Oberitalien und der Schweiz verschieden. Dass das Merkmal der Gestalt der Kelchzähne nicht zuver- lässig sei, habe ich bereits bemerkt, im Uebrigen unterscheidet sich aber Silene saxıfraga L. aus Südtirol, Oberitalien und der Schweiz von der Pflanze aus Südsteiermark folgendermassen ?): Tiroler Pflanze. Kelch 7--10 mm lang. Nägel der Blumenkrone stets im Kelch eingeschlossen. Kapsel länger als ihr Träger, im Kelch fast eingeschlossen bleibend und bei der Reife denselben zerreissend. Pflanze 10—20 em hoch. Steirische Pflanze. Kelch 11—14 mm lang. Nägel der PBlumenkronen zu Ende der Blütezeit weit aus dem Kelche herausragend. Kapsel kürzer als ihr Träger, zur Reifezeit über den Kelch hervorgehoben. Pflanze 15—40 em hoch. Die Silene saxıfraga Südsteiermarks stimmt aber vollkommen mit jener Pflanze überein, die in der Flora exsiccata Austro-Hun- garica unter Nummer 2493 unter dem Namen Stlene clavata Hampe ausgegeben wurde, und passt vortrefflich zu der Abbildung, die Waldstein und Kitaibel?) von Stlene saxifraya geben. Was nun Silene clavata Hampe betrifft, so bezieht sich diese auf die Pflanze, welche Frivaldsky aus Rumelien als Silene saxı- fraga versendet hatte*). Diese Pflanze ist nun durch 20—25 mm lange Kelche und eine auch zur Reifezeit im Kelche eingeschlossene Kapsel von der in der Flora exsiccata Austro Hungarica aus- gegebenen Pflanze weit verschieden. Vollkommen identisch mit Silene clavata Hampe ist auch Silene Waldsteinii Griseb., welcher u. A. auch die von Friwaldsky gesammelten Exemplare eitiert?), die Identificierung derselben mit Kitaibels &. saxifraga ist 'irrthümlich. le /P.:170, 2) Vgl. auch Taf. VII, A und B. 8) Descript. et Icon. plant. rar. Hung. II, Tab. 163. *) Flora 1837, I, p. 233. 5) Spicil. Fl. Rumel. et Bithyn. I, p. 179. 294 Wirklich auf die von Waldstein und Kitaibel abgebildete Pflanze bezieht sich hingegen die von Visiani') aufgestellte Silene Kitaibelii. Ich sah ferner auch ein Öriginalexemplar Kitaibels im Herbare Kerner und kann es als zweifellos hinstellen, dass diese Pflanze mit der Silene saxifraga aus Südsteiermark identisch ist. Visiani beschreibt nun die Pflanze von Vellebith, dem clas- sischen Standort Kitaibels?) und fügt hinzu: „Stirps a 5. saxifraga (worunter er offenbar S. petraea W. K. versteht) habitu elatiore graciliore, foliis maioribus latioribusque, in sicco granulatis et sub lente diaphano punctatis, calycibus tertio longioribus lineari-clavatis, dentibus calycinis lanceolatis acutis apice herbaceis, petalorum unguibus exsertis, coronae squamulis binis dentiformibus, carpophoro longiore, capsula calycem vix superante...“. Diese Merkmale stimmen so trefflich zur südsteirischen Pflanze, dass über die Identität beider kein Zweifel sein kann. Da aber für Silene Kitaibelii Vis. bereits ein älterer Name besteht, nämlich Silene Dalmatica Scheele in Flora 1843, p. 430, welcher ebenfalls die Pflanze Dalmatiens dar- unter versteht, hat die Pflanze diesen Namen als den ältesten zu führen. Nach Exemplaren im Herbare Haläcsy ist ferner auch Silene pindicola Boiss. et Sprun. Diagn. nov. pl. or. Ser. I, Fase. VIII, p- 91, mit Silene Dalmatica Scheele, keineswegs aber, wie vielfach angenommen wird, mit Stlene fruticulosa Sieb. identisch. Neuerdings wurde StleneDalmatica Scheele mehrfach, namentlich von Beck?) als Silene petraea W. K. bezeichnet. Letztere Pflanze ist aber durch noch kleinere Blüten als Silene saxifraga L. aus- gezeichnet, und eine anscheinend auf die Karpathen Siebenbürgens und des Banats beschränkte Pflanze. Es scheint Silene saxifraga sensu latiore einen in zahlreiche geographische Racen gegliederten Formencomplex darzustellen; an Silene saxifraga L. der Alpen Frankreichs, Öberitaliens, Südtirols und der Schweiz schliesst sich ostwärts in den südöstlichsten Alpen und den Gebirgen der Balkanhalbinsel S. Dalmatica Sieb. an, östlich an diese wieder S. petraea W. K., im Süden $. fruticulosa Sieb. Sehr reichgegliedert scheint der Formenkreis in der Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel zu sein. Der Verbreitungsbezirk der Silene Dalmatica Scheele erstreckt sich über Nordgriechenland, die Türkei, Montenegro, Bosnien, Dalmatien, Istrien, Krain bis nach Südsteiermark und Kärnten. In Kärnten findet sich jedoch im westlichen Landestheile auch die echte Silene saxifraga L., deren Verbreitungsgebiet anscheinend längs des Südrandes der Alpen sich bis Görz erstreckt. 1) Flora Dalm. III, p. 167. 2) Auf das beigefügte Synonym $. Kitaibelii Vis. kann sich auch nur der Vermerk auf der Schede oberwähnter Exsiccate „locus classicus!“* beziehen, da der classische Standort der Silene clavata Hampe nicht am Vellebith, sondern in Rumelien liegt. ®) Plantae a Dr. Szyszylowiez in itin. p. Cernagor. et Alb. lect. p. 68. 298 Maly') führt für Stlene saxifraga folgende Standorte an: auf der Wildalpe, im Weichselboden, bei Maria-Zell in Obersteierm., bei Weitenstein, Trifail, Neuhaus, im Sulzbachergebirge in Untersteier- mark. Die Standorte in Untersteiermark gehören nun, wie ich mich theils durch Einsichtnahme in an den angegebenen Standorten gesammelte Exemplare, theils durch Aufsuchen der Pflanze an den Standorten selbst überzeugte, durchwegs zu 8. Dalmatica Scheele. Dass aber Silene saxifraga L. oder S. Dalmatica Scheele in Ober- steiermark bei Maria-Zell vorkommen, scheint mir höchst zweifel- haft. Die Angaben rühren von Hölzl°) her; doch ist zum Mindesten in keinem der öffentlichen Herbare Wiens ein Exemplar von dort zu finden, obwohl Exsieeaten von Hölzl sowohl im Herbare des naturhistorischen Hofmuseums als in dem der zoologisch-botanischen Gesellschaft zahlreich vorhanden sind. Auch mit Rücksicht auf ihre sonstige Verbreitung ist das Vorkommen der genannten Arten in Öbersteiermark sehr unwahrscheinlich; und ich glaube wohl nicht zu irren, wenn ich annehme, dass die ganze Angabe auf einer Ver- wechslung mit Heliosperma alpestre A. Br. beruht. Stlene rupestris L. In der Flitzen bei Gaishorn (H.), in der Walchen bei Oblarn (T.). Silene armeria L. An Mauern in Kirchstätten bei Gonobitz, aber augenscheinlich aus Gärten verwildert (H.). Lychnis coronaria L. Verwildert bei der Thomaskapelle bei Hochen- egg (H.). Melandryum rubrum (Wgl.) Geke. Im Paltenthale bei Trieben und Gaishorn vorwiegend weissblühend, daneben aber auch rosenroth und in allen Abstufungen von der rosenrothen zur weissen Blüten- farbe. Tunica saxifraga (L.) Scop. Am Hum bei Tüffer (H.), auf Fels- geröll bei der „Nadel“ nächst Sulzbach (H.). Dianthus armeria L. An Waldrändern bei Hochenegg, sowie im Sannthale zwischen Laufen und Leutsch (H.). Dianthus inodorus (L.). Die südsteirische Pflanze ist von der Pflanze der Tiroler Alpen durch den meist vielblütigen, bis 50 cm hohen Stengel verschieden. Doch finden sich solehe Exemplare auch häufig in tieferen Lagen Südtirols. Nicht selten beobachtete ich auch, dass das unterste Kelchschuppenpaar vom Kelch entfernt steht, wie es übrigens auch schon L. Keller‘) in Kärnten be- obachtet hat; doch kann deswegen von einem Uebergang in D. Tergestinus Rb. noch nicht gesprochen werden. Dianthus superbus L. Bei der Ruine Peggau (W.) dürfte neben dem von Sebersdorf nächst Fürstenfeld der einzige sichere Stand- ort dieser Pflanze in Steiermark sein‘). 1) Flora v. Steierm., p. 220. *) Vgl. Neilreich, Flora v. Niederösterreich, p. 813. >) Vgl. Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIX (1899), p. 270. *) Vergl. Preissmann in „Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steiermark 1895, p. 101. 299 Dianthus Sternbergii Hoppe. In den Sannthaler Alpen auch am Abstieg vom Skarje-Sattel zur Klemensik-Alpe (H.). Caltha laeta Sch. N. K. Am Lahnsattel oberhalb Frein (W.); im St. IIgner Thal bei Aflenz (H.). Callianthemum rutaefolium (L.) Rb. Nach Witasek!) ist nicht, wie früher angenommen wurde, das ©. coriandrifolium Rb., sondern das U. anemonoides Zahlbr., der Ranunculus rutaefolius L., welches demnach diesen Speciesnamen als den ältesten zu führen hat. Wettstein fand diese Pflanze im Mühlbachthal bei Gross- Reifling, welche demnach aus Steiermark jetzt von folgenden sechs Standorten bekannt ist: Laussathal?); Mühlbachthal bei Gross-Reifling, Rohr bei Maria-Zell®), Wildalpe bei Maria-Zell°), Salzachthal b. Maria-Zell*), Bärenschütz bei Mixnitz°). Aqutlegia nigricans Baumg. Bei der Okreselhütte in den Sannthaler Alpen, 1350m (H.). Aconitum Tauricum Wulf. Am Bösenstein auf Gneiss; am Sarstein bei Aussee sowie am „Wasserfallweg“* in der Hochthorgruppe aber auch auf Kalk. Diese Art ist von Aconitum napellus nicht nur „vornehmlich durch die kahlen Staubfäden“, wie Beck‘) angibt, sondern vornehmlich durch die kahle Traubenspindel und die kahlen Blütenstiele verschieden ”). Reichenbach’) spaltete A. Tauricum Wulf. in zwei Arten, 4A. Koelleanum Rb. und A. Taurericum Rb.; erstere Art soll sich von letzterer durch lineale, nicht blattartige Deckblätter, etwas mehr getheilte Blätter und kahle Staubfäden unterscheiden, durchwegs Unterschiede, die eine Trennung dieser an ein und dem- selben Standorte vorkommenden Formen keineswegs rechtfertigen. Anemone alpina L. Die Pflanze der niedern Tauern (Bösenstein, Seckauer Zinken) ist von der der nördl. Kalkalpen durch die feiner zertheilten Blätter und kleinere Blüten auffallend verschieden, und ich möchte fast glauben, dass Strobl’) recht hat, wenn er diese Pflanze zu Anemone alba (Rchb.) Kern. stellt. Zum Mindesten treffen die von Kerner!’) und Reichenbach'') angeführten Merkmale bei der Pflanze vollkommen zu, und ich kann auch nach Vergleich mit der Sudetenpflanze keinen Unterschied zwi- schen dieser und der A. alpina vom Bösenstein ete. finden. Anemone vernalis L. Im Herbare der zoologisch-botanischen Ge- sellschaft in Wien erliegt ein Exemplar dieser Pflanze mit fol- !) Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIX., p. 319 £. 2) Steininger in „Oest. bot. Zeitschr. XXXII (1882), p. 286. ®) Maly, Flora v. Steiermark, p. 183. *) Witasek l. c. p. 324. 5) Krasan in „Mitth. d. naturw. Ver. für Steiermark“ 1896, p. LXVI. 6) Flora v. Nieder.-Oesterr. I., p. 404. 7) Vergl. auch Fritsch, Excursionsflora, p. 217. 8) Monogr. Gen. Aconiti, p. 84 ff. °) Flora v. Admont, p. 19. 10) Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam II., p. 108. 11) Flora Germ. exc., p. 732. 300 sender Etiquette: „An buschigen steinigen Abhängen bei Neuhaus. Reichardt.“*, von Reichardts eigener Hand geschrieben. Da die Pflanze auch als Anemone vernalis bezeichnet ist, ist eine Etiquettenverwechslung ausgeschlossen. Nachdem nun Reichardt bei Bad Neuhaus nächst Cilli viel gesammelt hat, liegt nach diesem Befunde die Vermuthung nahe, dass A. vernalis L. that- sächlich bei Neuhaus vorkomme. Es ist jedoch sehr auffallend, dass Reichardt dieses Fundes in seiner Arbeit über die Flora des Bades Neuhaus!) nicht erwähnt, auch aus pflanzengeogra- phischen Rücksichten erscheint ja das Vorkommen dieser nor- dischen, auf den Urgebirgsalpen wieder auftretenden Art in diesem Gebiete als geradezu unmöglich, und es muss daher wohl an- genommen werden, dass hier ein Irrthum Reichardts vorliegt, oder aber, dass die Pflanze aus Neuhaus in Böhmen stammt, was mir aber weniger wahrscheinlich dünkt, da meines Wissens Reichardt dortselbst nie gesammelt hat. Anemone narcissiflora L. In den Sannthaler Alpen ist die niedrige einblütige f. oligantha Hut. auffallend häufig, ja geradezu vor- herrschend. Auch Weiss erwähnt übrigens bereits dieses Um- standes. Atragene alpina (L.) Mill. Bei der Okresel-Hütte in den Sann- thaler Alpen (H.). Ranunculus paucistamineus Tsch. Im Gaishorn-See bei Trieben nicht selten, aber meist mit untergetauchten, wenig entwickelten Blüten (H.). Ranunculus alpestris L. var. praealpinus Beck. Am Lantsch (W.). Ranunculus aconitifolius L. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria-Zell (W.). Ranunculus platanifolius L. Am Wechsel (W.); im Wolfsgraben bei Trieben (H.). im Hagenbachgraben bei Mautern (H.); bei der Okreselhütte in den Sannthaler Alpen (H.). Papaver Pyrenaicum W. In den Sannthaler Alpen in der Korosica am Fuss der Ojstrizza und auch im Gerölle im Logarthale, stets gelbblühend (H.); die weissblühende Form dieser Art (P. Sendt- neri Kern. Herbar) im angrenzenden ÖOber-Oesterreich auf der Erdmoräne des Karls-Eisfeldes des Dachstein, und wahrscheinlich wohl auch auf der steirischen Seite dieses Berges. Fumaria Vaillantiü Lois. In Weingärten bei Hochenegg (H.). Thlaspi Kerneri Hut. In den Sannthaler Alpen auf Geröllhalden am Abstieg vom Skarje-Sattel zur Klemensik-Alpe (H.). Cochlearia Pyrenaica D. C. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria-Zell (W.). Roripa amphibia (L.) Bess. An der Sann in Cilli (H.). Dentaria polyphylla W. K. Am Gosnik bei Cilli (W.). Draba Beckeri A. Kern. Mit Draba aizoides L. und mit der- selben durch Uebergänge verbunden am Hoch-Lantsch (W.). !) Verh. d. zool.-bot. Ges. X (1860) Abh., p. 713 ff. 301 Draba Thomasii Koch. Am Weiterkogel der Rax-Alpe von Wiemann gesammelt. Dieser sehr bemerkenswerthe Fund ist geradezu überraschend, da die Raxalpe gewiss zu den in flori- stischer Beziehung am genauesten durchforschten Localitäten gehört, und es wohl merkwürdig wäre, dass gerade diese Pflanze den Botanikern bisher entgangen sein sollte. Es erscheint daher sehr wahrscheinlich, dass Draba Thomasii doch auf der Rax- alpe ihr Dasein wohl nur einer absichtlichen') oder unabsicht- lichen Einschleppung durch Botaniker verdankt. Arabis glabra (L.) Weinm. Im Wolfisgraben bei Trieben (H.), in der Bärenschütz bei Mixnitz (W.). Arabis Jacquini Beck. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria- Zell (W.). Arabis pumila Jacq. In den Sannthaler Alpen häufig am Nord- abhange des Steiner-Sattels bei ca. 1700 m. Erysimum silvestre Cr. In der Schlucht bei Weitenstein (H.), auf den Serpentinfelsen der Gulsen bei Kraubath (H.). Alyssum Preissmannim. Perennis. Caules 20 cm alti suffrutieosi, numerosi, Jaxe ramosi, ascendentes, simplices vel ramosi. Folia rosularum sterilium obovato lanceolata, obtusa, caulina obovata lanceolata, in petiolum brevissimum sensim attenuata, obtusius- ceula, integerrima. Folia et caules pilis stellatis modice dense obsita et inde canescentia. Corollae eitrinae. Silieulae fere orbiculares, apice truncatae, pilis stellatis modice densis obsitae. Peduneuli pilis stellatis sparsim obsitae, silicula longiores. ?) Auf den Serpentinfelsen in den Gulsen bei Kraubath (H.). Diese Pflanze hat Preissmann ursprünglich für Alyssum Sty- riacum Jord. et Fourr.?) gehalten und auch unter diesem Namen verschickt. Als er aber später die echte Pflanze Jordans bei Peggau auffand, erkannte er seinen Irrthum und bezeichnete obige Pflanze als Alyssum montanum L.*) Nun ist aber das Alyssum montanum von Kraubath von der Pflanze der Kalkberge bei Wien, welche mit Exemplaren vom classischen Standorte bei Basel vollkommen identisch ist, durch zwar nur graduelle Unterschiede, aber doch deutlich verschieden und nähert sich in mancher Beziehung dem mit A. Stiriacum Jord. et Fourr. identischen A. transsilvanicum Schur. Von A. montanum L. unterscheidet sich A. Preissmanni durch den lockeren Wuchs, höhere Stengel, bedeutend hellere Blüten und vor Allem durch das Zurücktreten der Bekleidung, indem die Sternhaare bei Weitem nicht so dicht stehen wie bei A. montanum L., so dass Stengel und Blätter zwar etwas graugrün, aber keineswegs 1!) Vergl. Wettstein in Zeitschr. d. D.-Oe. Alpen-Ver. XXXI (1900), p. 10. Vgl -Taf. VIE FE. >) Brev. plant. nov. fasc. II, p. 7. #) Oest. bot. Zeitschr. XXXV (1885), p. 263, und Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark 1890, p. CXII. 302 fast weisslich erscheinen, endlich durch bedeutend spätere Blütezeit (Juni bis August). Von A. transsilvanicum Sehur. ist A. Preissmanni vor Allem durch den Mangel der einfachen Haare an Stengel und Blütenstielen verschieden. Wahrscheinlieh stellt A. Preissmanni nur die Serpentinform von A. montanum L. dar, doch ist die Pflanze besonders im lebenden Zustande durch die eitrongelben Blüten, den lockeren Wuchs und das grüne Laub so auffallend, dass ihre besondere Hervorhebung gerechtfertigt scheint. Hesperis matronalis L. An Bachufern im St. Ilgner Thale bei Aflenz (H.). Die auffallende f. nıvea Baumg. an buschigen Ab- hängen nächst dem Mitalawasserfalle bei Trifail, also schon in Krain. Die von mir gesammelten Exemplare zeigen ebenso wie die von Preissmann‘') in der Bärenschütz bei Mixnitz ge- fundenen im Gegensatz zu den Angaben Baumgartens?) kahle Schoten. Die von Fleisehmann’°) ohne weitere Beschreibung als bei Sagor wachsend angegebene Hesperis alba dürfte wohl ebenfalls diese Pflanze sein. Reseda lutea L. Am Bahndamme bei Gaishorn (H}: Sedum Boloniense Lois. Das Sedum acre von den Serpentinfelsen bei Kraubath gehört nach den Darlegungen Freyns‘) über diese Artengruppe zu S. Boloniense Lois. Sempervivum Stiriacum Wettst. Diese, das den westlicheren Alpen eigenthümliche S. montanum L. in Steiermark vertretende Form findet sich am Bösenstein nur sparsam auf den Abhängen oberhalb des grossen Bösenstein-Sees, nach Freyn’) ferner auch beim sogenannten Gefrornen See; sehr zahlreich hingegen auf den Östabhängen des Seckauer Zinken (H.). Sempervium Hillebrandtii Schott. Auf den Serpentinfelsen in der Gulsen bei Kraubath findet sich eine Form von Sempervivum hirtum L., welche durch die beiderseits kahlen, nicht drüsen- haarigen, am Rande jedoch starr gewimperten Blätter, einen niedrigeren Wuchs und armblütigen Blütenstand auffällt und wohl dem von Schott‘) als „auf Serpentinbrüchen Steiermarks“ vor- kommenden $. Hillebrandtii Schott entsprechen dürfte. Nach Freyn kann das Sempervivum von Kraubath nicht $. Hille- „brandtii Schott sein, weil es breitblättrig ist. In der Original- beschreibung Sehotts ist jedoch dieses Merkmal keineswegs hervorgehoben; er sagt nur „foliis acuminato-lanceolatis ”)“, und später: „Blätter am Stengel je höher hinauf, desto kürzer und !) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark 1895, p. 100. 2) Enum. stirp. Transs. II, p. 288. 3) Verh. d. zool.-bot. Ver. V (1855), Abh,, p. 295. *) Oesterr. bot. Zeitschr. XL, p. 380. 5) 1. 0.9, 379. 6) Oesterr. bot. Wochenbl. II (1852), p ’) Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. ri 303 breiter“, welch’ letzteres Merkmal auf die in Rede stehende Pflanze trefflich passt. Saxifraga aphylla Sternbg. Auf den Felsen der Dachsteinspitze bis fast zum Gipfel (2996 m) (H.). Saxifraga Hohenwartii Sternbg. An Felsen am Skarje-Sattel und Steiner-Sattel der Sannthaler Alpen nicht selten; die Angabe Malys'), dass sich auch S. sedoides L. in den Sannthaler Alpen finde, dürfte hingegen wohl auf einem Irrthum beruhen. Sorbus chamaemespilus (L.) Cr. In dichten Voralpenwäldern auf den Abhängen oberhalb des Thalschlusses des Logarthales bei Sulz- bach (H.). Rubus sulcatus Vest. In Wäldern oberhalb St. Martin im Rosen- thale bei Cilli gegen St. Kunigund zu (H.). Rubus bifrons Vest. Am Schlossberg von Cilli; im Graben hinter Schloss Gutenegg bei Bad Neuhaus; in der Schlucht bei Weiten- stein (H.). Scheint, wie alle Arten aus der Gruppe der Candi- cantes und Villicaules, im Paltenthale zu fehlen. Rubus discolor W. N. Bei St. Martin im Rosenthale nächst Gilli; im Graben hinter Gutenegg bei Neuhaus mit vorigem, von dem- selben durch die handförmigen Schösslingsblätter und die derben hackigen Stacheln des Blütenstandes jedoch leicht zu unterscheiden. Rubus pubescens Whe. In der Umgebung von Hochenesg beiGilli ‘beobachtete ich mehrfach eine Brombeere, die, trotz einer gewissen Aehnliehkeit mit AR. discolor W. N., doch durch die reichlich behaarten Schösslinge, nicht so dichten Filz der Blattunterseite und schwächlichere Stacheln des Blütenstandes von demselben abweicht und wohl in den Formenkreis des R. pubescens Wh. gehört. Naclı Vergleichung der Pflanze mit zahlreichen Exem- plaren des AR. pubescens Wh. aus dem Herbare Haläcsy glaube ich die Pflanze von Hochenegg ruhig mit dieser Art identificieren zu dürfen, obschon sie meist weniger dicht filzige Blätter und eine kürzere Blattspitze zeigt. Der Filz der Blattunterseite ist übrigens bei der steirischen Pflanze sehr variabel und sind am selben Stock die jüngeren Blättchen unterseits fast weiss, die älteren nur graugrün. Von Rubus villicaulis Koehl. unterscheidet sich R. pubescens vor Allem durch die hakigen Stacheln des Blütenstandes, ferner durch die wie bei R. discolor Wh. geknäuelt trugdoldigen Aeste des Blütenstandes und den dichteren Filz der Blattunterseite. Rubus tomentosus Borkh. var. hypoleucus Vest. An Weingarten- rändern bei Hochenegg (H.). Rubus agrestis W. K. (tomentosus X caesius). Bei Peggau (W.). 1) Flora v. Steiermark, p. 177. (Fortsetzung folgt.) 304 Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyelostigma. Mit besonderer Berücksichtigung der Verbreitung der Arten in der österreichisch- ungarischen Monarchie. Von Marie Soltokovic (Wien). (Mit 2 Tafeln [III u. IV] und zwei Karten.) (Schluss. 1) IV. Versuch einer Erklärung des entwicklungsgeschicht- liehen Zusammenhanges der perennen Arten der Section Cyclostigma. Die während der morphologischen Untersuchungen der oben bezeichneten Pflanzengruppe sich ohne eingehendere diesbezügliche Reflexionen ergebenden Resultate über die genetischen Beziehungen der Arten zeigen sich zum Theil schon in der Anordnung dieser. Dieselben bilden mit Rücksicht aufihre morphologischen Beziehungen zwei Untergruppen. Die erste Untergruppe umfasst: Gentiana an- qulosa, @. Pontica, G. Nevadensis, @. brachyphylla, G. verna, @. Tergestina. Die hieher gehörigen Arten besitzen deutliche, aus Blättern von verschiedener Grösse bestehende Blattrosetten und in kegelförmige Zähne ausgehende Narbenränder, welche gar nicht papillös sind oder in kurze Papillen enden. Gentiana pumila, G. Terglouensis, @. Favrati, @. Bavarıca und G. Rostani bilden die zweite Untergruppe. Blattrosetten sind hier entweder gar nicht vorhanden oder sie bestehen aus Blättern von gleicher Grösse. Die Narbenränder sind unregelmässig gelappt und mit mehr oder weniger langen Papillen besetzt. Trotz der angeführten Unterschiede sind ausser zwischen den Formen jeder Untergruppe auch zweifellos Beziehungen zwischen einzelnen Arten aus den beiden Untergruppen vorhanden. Letztere lassen sich bei einer geradlinigen Anordnung der Arten nicht zum Ausdruck bringen; daher wende ich zur graphischen Darstellung der morphologischen Beziehungen aller behandelten Arten die An- ordnung im Kreise an. In Bezug auf die grössere oder geringere Deutlichkeit der morphologischen Beziehungen wurden drei Grade unterschieden und diese durch die volle ( ), die unterbrochene (-----—-- ) und die punktierte ( ---—-- ) Linie angedeutet. Die grösseren Abstände zwischen @. angulosa und @. Bavarica, dann zwischen @. Tergestina und G. pumila wurden eingehalten, um die Scheidung in die oben schon näher charakteristischen Gruppen zu kennzeichnen. Die gleichen Abstände zwischen den anderen Arten sollen aber keineswegs bedeuten, dass die Beziehungen zwischen denselben von ıNel.Nr. 5,8. 161, Nr. 6,8. 202’und Nr, 7, 8. 288: 305 gleichem Grade sind. Die Werthigkeit').der Beziehungen zwischen den einzelnen Arten wird, wie schon gesagt, durch die Verschieden- heit der verbindenden Linien ausgedrückt. @G. angulosa G. Bavarica @G. Pontica G. Nevadensis DRS, . if, 1 ‘ PZ ’ 1 G. brachyphylla 32[.4- }-----==----------- --£:% G@. Favrati E ir a FS n } | \ 1 / v-, i , N / \ / ' : ! : / \ / f ar DR Naar i Y EU Mord, nr a avereaa a- Zr ri aee- -2-=4 @. Terglouensis Ni Ze 2 er EN 2 . a ? Y . G. Tergestina en u ee G. pumila Die Merkmale, auf welche sich die aus diesem Schema er- sichtlichen Schlüsse über die genetischen Beziehungen der betrach- teten Arten gründen, fasse ich kurz zusammen, indem ich bloss darauf hinweise, in welchen Theilen der Pflanze die betreffenden Merkmale zu finden sind. Worin sie bestehen, ist aus der Be- schreibung der einzelnen Arten zu ersehen. Durch den morphologischen Vergleich sich ergebende genetische Beziehungen: 1. Grades zwischen: @. angulosa u. G. Pontica. Bl. K. N.?) — G. angulosa u. G. verna. Bl. N. — @. brachyphylla u. @. verna. Bl.N. — @. verna u. G. Tergestina. Bl. N. — @G. Bavarica u. @. Rostani. Bl. N. — @. Bavarica u. G. Favrati. Bl. N. 2. Grades zwischen: G. angulosa u. @. Tergestina. Bl. N. — @G. Pontica u. G. verna. Bl. N. — @. Pontica u. G. Tergestina. Blattstellung, N. — @. Nevadensis u. @. Bavarica. Blattform, K. — GG. brachyphylla u. @. Favrati. Bl. — @. Tergestina u. @. pumala. Blattform, N. z. Theil. — G. pumila u. G. Rostani. BI. N. — G. pumila u. @. bavarica. N. — G. pumila u. G. Terglouensis. Blattrand, N. — @. verna u. G. Terglouensis. Blattform u. -Rand. — Gr. Terglouensis u. @. Bavarica. Blattstellung, N. — @. Pontica u. G. Nevadensis. Bl. K. N. — @. Nevadensis u. @. brachyphylla. N. (?) Bl. (9) — @. Nevadensis u. G. Favrati. Bl. !) Es bedarf wohl kaum einer Erwähnung, dass alle in diesem Theil der Arbeit zum Ausdruck gebrachten Unterscheiduugen und Schlüsse von dem unter- suchten Pflanzenmateriale, welches allerdings in Bezug auf die meisten Arten ein reichliches war, abhängig gewesen sind, und daher wahrscheinlich in mancher Beziehung noch einer Ergänzung und Berichtigung bedürfen. 2) Bl. = Blatt, K. = Kelch, N. = Narbe. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1901. 23 306 Karte 1. Verbreitungsgebiete der Gentiana verna (1), @. Tergestina (II), @. Pontica (III) und @. angulosa (IV) in Südosteuropa und in den angrenzenden Theilen von Asien. 307 ‚uodyeyso uap ur (TIJ) seswonoyb«az 9 pun (IT) Pyuund -— 1) “DD VER _ I Be © 6) ı ae f A& == ER ! Ge N le S N 25 ” DER) N IDAD Bunıyu > 19p OJOTgEFSSUnyIO.Lq.LO A z Syaey 23” 308 3. Grades zwischen: G. angulosa u. @. Bavarica. Blattf. einz. Exempl. — @G. Bavarica u. G. brachyphylla. Bl. N. (?) — @. brachyphylla u. @. Terglouensis. Blattf. u. -Rand. — @. verna u. @G. pumila. Bl. N. z. Theil. Wie aus der Aufzählung der gemeinsamen Merkmale der perennen Arten der Section CUyglostigma ersichtlich, vgl. I. Theil dieser Arbeit, ist die Uebereinstimmung zwischen sämmtlichen Arten in Bezug auf den Bau fast aller Theile eine sehr grosse. Es ist daher selbstverständlich, dass die Zahl der Merkmale, durch welche einzelne Arten einander wieder näher stehen als andere, eine sehr geringe ist, und dass diese Merkmale keine besonders auffallenden sind, weshalb sie nur bei einer genauen Untersuchung und vergleichenden Betrachtung der Arten wahrgenommen werden können. Ich möchte nur noch erwähnen, dass nicht etwa nur die Zahl der angegebenen Merkmale, sondern hauptsächlich deren Werthigkeit und relativ grössere Constanz als massgebend für den Verwandtschaftsgrad angesehen wurden. Wo sich deutliche und charakteristische Merkmale in Bezug auf den anatomischen Bau zeigten, die ich als constant erkannte, z. B. die Beschaffenheit der Öberhautzellen an der Blattunterseite von @. Terglouensis, wurden auch diese Merkmale als massgebend für die Stellung der Art inner- halb der Gruppe in Betracht gezogen. Ausser dem bereits darüber Gesagten lässt sich aus dem mor- phologischen Vergleich der Arten noch entnehmen, dass die Be- ziehungen zwischen @. verna und G. brachyphylia und diejenigen zwischen @. Bavarica und @. Rostani, sowie zwischen G@. Bava- rıca und @. Favrati derartige sind, dass sich mit Wahrschein- lichkeit annehmen lässt, @. brachyphylia habe sich von @. verna, G. Rostani von G@. Bavarica in einer der Gegenwart relativ nahe liegenden, @. Favrati von G. Bavarica in einer nicht um Vieles weiter zurück liegenden Zeit abgegliedert. Zieht man die geographische Verbreitung der einzelnen Formen in Betracht, so ergibt sich, dass die Verbreitungsgebiete folgender Arten aus der 1. Untergruppe aneinander grenzen und sich ausschliessen: @. angulosa, @. Pontica, G. Tergestina und G. verna in horizontaler, G. verna und @G. brachyphylla in verticaler Richtung; während G. Nevadensis von den anderen Arten ganz isoliert erscheint. Bezüglich der 2. Untergruppe ergibt sich ein Ausschliessen in horizontaler Richtung mit theil- weisem Uebergreifen der Verbreitungsgebiete für @. pumila und @. Terglouensis. In verticaler Richtung schliessen sich die Verbreitungsgebiete von @. Bavarica gegenüber G. pumila und @. Terglouensis aus. @. Bavarica und @. Rostani sind gleichfalls Pflanzen, deren Verbreitungsgebiete vertical über einander liegen, nz auch von @. Bavarica und G. Favrati zum Theil gelten ürfte. Zwischen @. angulosa und @. Pontica einerseits, sowie zwischen diesen beiden und @. Tergestina, ebenso zwischen @. 309 verna') und G. Tergestina sind nicht hybride Zwischenformen vor- handen. Es dürften sich diese Arten, @. Nevadensis eingeschlossen, mit Rücksicht auf ihre morphologischen Beziehungen und ihre geo- graphische Verbreitung in einer ziemlich weit zurück liegenden Zeit von einer gemeinsamen Stammform abgegliedert haben, in Folge der Anpassung an klimatische Verhältnisse und die Bodenbeschaffen- heit.?) Möglicherweise ist eine dieser Pflanzen selbst die Stamm- form der übrigen. Zweifel in Bezug auf die Abstammung dieser Arten von einer gemeinsamen könnte man am ehesten bezüglich der @. Tergestina und der @. Nevadensis hegen. Mit Bezug auf die erstere wegen der muthmasslich von den anderen ganz ver- schiedenen Kelchkantenbildung (vgl. I. Theil der Arbeit), bezüglich der G. Nevadensis wegen ihrer gänzlichen Isoliertheit und räumlich grossen Entfernung von den anderen Arten. G. pumila, G. Terglouensis und @. Bavarica dürften noch früher als die Formen der 1. Untergruppe aus einer anderen, ihnen gemeinsamen Stammform entstanden sein. Welcher von den drei genannten Arten diese am ähnlichsten gewesen sein mag, ist gegen- wärtig nicht mehr zu ermitteln, da die Differenzierung dieser drei Arten eine sehr vorgeschrittene ist. Die weitgehende Differenzierung und das theilweise Uebereinandergreifen der Verbreitungsgebiete von G. pumila und @. Terglouensis lassen schliessen, dass diese Arten verhältnismässig ältere sind. Das theilweise Uebereinander- greifen der Verbreitungsgebiete erklärt Prof. Wettstein dadurch, dass die Entstehung dieser Arten in eine Zeit zurückreicht, in welcher die klimatischen Unterschiede viel grössere waren als gegen- wärtig. Die Grenzen der früher wahrscheinlich vollständig getrennten Verbreitungsgebiete dieser beiden Arten sind gegenwärtig schon nicht mehr genau zu erkennen, indem in Folge der geänderten klimatischen Verhältnisse ein theilweises Uebertreten der einen Art in das Verbreitungsgebiet der anderen erfolgen konnte. Mit Rück- sicht auf die Beziehungen, welche @. pumila und @. Terglouensis zu den Formen der 1. Untergruppe aufweisen, ist es nicht un- möglich, dass dieselben wenigstens zum Theil von dieser abzuleiten wären.°) Ersteres erscheint mir aber wahrscheinlicher. Die An- einanderreihung der Arten erfolgte in einer Weise, welche jeder der zuletzt ausgesprochenen Ansichten zu genügen vermag. Bei der grossen Verwandtschaft zwischen der 1. und 2. Unter- gruppe ist es höchst wahrscheinlich, dass beide Gruppen schliesslich !) Die nahen Beziehungen, welche @. verna zu @. angulosa, sowohl als auch zu @. Tergestina in einzelnen ihrer Formen zeigt, wurden bereits bei der Behandlung dieser Arten besprochen. 2) Vgl. Wettstein, Grundzüge der geographisch-morphologischen Me- thode der Pflanzensystematik. ®) Die gleichartige Narbenbildung und die anderen Merkmale, welche beide Pflanzen mit den anderen der 2. Gruppe gemeinsam haben, könnten auch bei Arten, die verschiedenen Ursprunges sind, als eine Anpassungsform an ähnliche Verhältnisse entstanden sein. 310 auf eine gemeinsame Stammform zurückzuführen sind. Die vor- stehenden Ergebnisse der Untersuchungen über den entwicklungs- geschichtlichen Zusammenhang der perennen Arten der Section Cyelostigma könnten in folgendem Schema zur Anschauung ge- bracht werden. L 1773 Y | an a ; N N Er S aÖ > S S SU S I by I = ® = - S p = - >) = = Q S > Q S x Z S = an = = = = ES S = n S we} ES = = DO = — .S n=! Ss > = — Ss m S =. > . S = — =. a S = n = Z S S es (v7) S Q a I S = SS ®. = < — > =. S . = x Ss’ = Ss ES Ir Z) = ex: — =, = v2) v7} SS S. > F>] m Zum Schlusse hätte ich noch den systematischen Ausdruck der von mir in Vorstehendem dargelesten Anschauungen mitzu- theilen. Derselbe wäre folgender: Entweder man will die heute lebenden, deutlich verschiedenen Sippen als gleichwerthige, jüngste Arten auffassen, dann ergibt sich folgende Uebersicht: Gattung: Gentiana. Section: Cyelostigma. Subsection: Perennes. Arten: 1. Untergruppe: 2. Untergruppe: 1. G. angulosa. 7. @. pumila. 2. G. Pontica. 8. @. Terglouensis. 3. G. Nevadensis. 9. @. Favrati. 4. G. brachyphylla. 10. @. Bavarica. 5. @. verna. ll. @. Rostani. 6. G. Tergestina. Diese Anordnung wurde schon im Vorhergehenden begründet. 311 Oder man will dem Bedürfnisse nach Zusammenfassung der Arten Rechnung tragen und auch das muthmassliche Alter derselben berücksichtigen, so wäre die nachstehende Anordnung den Ergeb- nissen meiner Arbeit entsprechend: Arten: nee a Bam G. angulosa le Pontica 1. Unter- @. Nevadensis ER | Gesammtart: @. verna L. s.|. | @. verna Gr. A (G. Tergestina ‘ Pryela ae: Gesammtart: @. pumila @. Terglouensis e 7 2 Ba: % G. Bavarica 12 Favrati 'G. Rostani Zur Bezeichnung der Gesammtart in der ersten Untergruppe ist der Linnesche Name @. verna als der älteste unter den in Betracht kommenden im erweiterten Sinne (s. 1.) gewählt worden. Schliesslich hätte ich noch zu bemerken, dass der hier gebrauchte Begriff „Gesammtart“ nicht etwa mit dem Begriffe „Stammart“ identisch ist. Aus meinen Ausführungen über die genetischen Be- ziehungen der Arten ist zu ersehen, inwiefern diese Begriffe aus- einander zu halten sind. Volksthümliche Namen der behandelten Arten: Pritzel u. Jensen, Deutsche Volksnamen der Pflanzen. Hannover 1882. S. 160. 161. 162. 163. Tafelerklärung. Tafel III, Fig. 1. Gentiana pumila (Niederösterreich, Schneeberg). Fig. 2. Gentiana brachyphylia (Kärnten, Möllthaler Alpen). Fig. 3. Gentiana Favrati (Tirol, Alpen von Windisch-Matrei). Fig. 4. Gentiana Bavarica (Steiermark, Leobener Alpen). Fig. 5. Gentiana angulosa (Altai). Fig. 6. Gentiana verna (Niederösterreich, Dornbach). Fig. 7. Gentiana verna (Tirol, Innsbruck). Fig. 8. Gentiana Rostani (Val Germanasca). 9 . 9. Gentiana Tergestina (Hercegovina, m. Porim). Fig. 10. Gentiana Terglowensis (Tirol, Kerschbaumeralpe). Fig. 11. Gentiana Pontica (Kurdistan, mons Helgurd). Fig. 1—11. Habitusbilder nach einer Photographie in 3/, der natürlichen Grösse. Tafel IV. Blattformen, zweifach vergrössert. Fig. 1. Gentiana angulosa. Fig. 7. Gentiana pumila. Fig. 2. Gentiana Pontica. Fig. 8. Gentiana Terglouensis. Fig. 3. Gentiana Nevadensis. Fig. 9. Gentiana Farrati. Fig. 4. Gentiana brachyphylla. Fig. 10. Gentiana Bavarica. Fig. 5. Gentiana verna. Fig. 11. Gentiana Rostani. Fig. 6. Gentiana Tergestina. 312 Literatur - Uebersicht '). Mai und Juni 1901, Beck von Mannagetta G. Die Entwicklung der Pflanzengeo- graphie in Oesterreich während der Jahre 1850—1900. (Fest- schrift der k.k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. (S. 127—154.) Lex. 8°. Borbäs V. v. Ueber die Soldanella-Arten. (Beihefte zum Botan. Centralblatt. X. Bd. Heft 4/5. S. 279—283.) Brunnthaler J. Die eoloniebildenden Dinobryon-Arten. (Verhandl. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. LI. Bd. S. 293—306.) Sr 5 Abb. Neu ist: Dinobryon stipitatum Stein. var. Americanum Brunnth. Burgerstein A. Entwicklung der Anatomie und Physiologie der Pflanzen in Oesterreich von 1850 — 1900. (Festschrift der k. k. zool.- botan. Gesellschaft in Wien. S. 219—246.) Lex. 8°. — — Cydonia Sinensis. (Wiener illustr. Garten-Zeitung, XXVI. Jahrg. 6. Heft. S. 207—209.) 8°. 1 Tafel. Celakovsky L. J. Die Gliederung der Kaulome. (Botanische Zei- tung. LIX. Jahrg. Abth. I. Originalabhandlungen. Heft V/VI. Ss. 79—114. 1 Tafel.) Cieslar A. Ueber den Einfluss verschiedenartiger Entnadelung auf Grösse und Form des Zuwachses der Schwarzföhre. (Central- blatt für das gesammte Forstwesen. 1900.) Czapek F. Sur quelques substances aromatiques contenues dans les membranes cellulaires des plantes. (Actes du Congres inter- national de botanique, a l’Exposition universelle de 1900. S. 14—18.) Dalla Torre K. W. v. Die naturhistorischen Programmaufsätze der österreichischen Unterrichtsanstalten. (Festschrift der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. S. 535—600.) Lex. 8°. Dörfler I. Herbarium normale. Schedae ad centuriam XLI. Wien (Verlag von I. Dörfler). 8°. 26 S. Abdruck der Etiketten der 41. Centurie des Exsiccatenwerkes. (Siehe 8. 318 dieser Zeitschrift.) Neu ist: Taraxacum alpinum (Hoppe) Koch, var. hyoseridifolia Baer et Hellweger. Standort: Hühnerspiel (= Amthorspitze) bei Gossensass in Tirol. Festschrift, herausgegeben von der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien anlässlich der Feier ihres fünfzigjährigen Bestandes. „Botanik und Zoologie in Oesterreich in den Jahren 1850 —1900.* En (A. Hölder). Lex. 8°. X und 620 S. 38 Taf. und 9 Abb. ım Lexte. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 313 Fritsch K. Geschichte der Institute und Corporationen, welche in Oesterreich von 1850—1900 der Pflege der Botanik und Zoo- logie dienten. (Festschrift der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. S. 17—124.) Lex. 8°. Hayek A. v. Zur Nomenclatur der Oentaurea pseudophrygia U. A. Mey. (Allgem. Botan. Zeitschr. VIl. Bd. Nr. 5. S. 89—91 und Nr. 6. S. 97—99. Herget F. Ueber einige durch Cystopus candidus an Üruciferen hervorgerufene Missbildungen, welche in der Umgebung von Steyr gefunden wurden. (Programm 1900/01 der Realschule in Steyr.) 8°. 29 S. 2 Taf. KraSan F. Variete, race, modification. (Actes du Üongres international de botanique, a l’Exposition universelle de 1900. S. 366—369.) — — Mittheilungen über Öulturversuche mit Potentilla arenarıa Borkh. (Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereines für Steier- mark. Jahrg. 1900. S. 78—89.) — — I. Beitrag zur Flora von Untersteiermark. (Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrg. 1900. S. 281—29.) — — ]I. Beitrag zur Flora von Obersteiermark. (Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrg. 1900. S. 296—309.) Kronfeld M. Essbare und giftige Pilze. (Das Wissen für Alle. Jahrg. 1901. Nr. 27. S. 524—526. Nr. 28. S. 540—542.). 4°. Murr J. Ein Strauss aus dem nördlichsten Dalmatien. (Deutsche Botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 67— 72.) 8°. Neu: Ophrys Bertolonii Mor. var. Dalmatica Murr. Fundort: Zara, leg. Hellweger. — — Zur Kenntnis der Culturgehölze Tirols. II. (Deutsche Botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 85—88.) 8°. Prohaska K. Flora des unteren Gailthales (Hermagor—Arnold- stein) nebst weiteren Beiträgen zur Flora von Kärnten. (Separat- abdruck, wahrscheinlich aus „Carinthia II“, Jahrg. 1901.) 127 S. 3°. Prowazek S. Betrachtungen über die Entwicklung. (Die Natur. L. Jahrg. Nr. 21. S. 246—248.) Sabidussi H. Das Aufblühen des Schneeglöckchens zu Klagenfurt in den Jahren 1880 —1900. (Carinthia II, Jahrg. 1901. Nr. 2. Ss. 64—73.) 8°. Simmer H. Vierter Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuzeck- gruppe in Kärnten. [Schluss.] (Allgem. Botan. Zeitschrift. VIII. Bd. Nr. 5. S. 85—86.) 8°. Neu: Anabaena luteola Schmidle; Plectonema notatum Schmidle; Scytonema brumea Schmidle. Sc. figuratum Ag. forma minor Schmidle. Sterneck J. v. Einige Bemerkungen über das Project eines Trau- tenauer Bezirksherbariums. (Lehrmittelsammler. III. Jahrg. Nr. 5. Ss. 81—84.) 3°. 314 Tuzson J. A Tarnöezi kövült fa [Der fossile Baumstamm bei Tar- nöez]. Pinus Tarnöeziensis n. sp.! (Termeszetrajzi füzetek. XXIV. Bd. S. 273—316.) 8°. 3 Taf. Waisbecker A. A bärcs-fajok elteresei es vegült fajai Vasvär- megyeben [Die Variationen und Hybriden der Cirsium-Arten des Eisenburger Oomitates in Ungarn]. (Termeszetrajzi füzetek. XXIV. Bd. S. 332— 344.) Neu sind: Cirsium erisithales Scop. var. spinulosum Waisb. und C. adulterinum Waisb. (= eine Form der Hybride C. erisithales X Pan- nonicum.) Wettstein R. v. Die Entwicklung der Morphologie, Entwicklungs- geschichte und Systematik der Phanerogamen in Oesterreich von 1850—1900. (Festschrift der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. S. 195—218.) Lex. 8°. Wiesner J. Biologie der Pflanzen. Mit einem Anhang: Die histo- rische Entwicklung der Botanik. Zweite Aufl. 1. Lig. Wien (A. Hölder). 8°. 160 S$. Zahlreiche Textfig. Zahlbruckner A. Die Entwicklung der Morphologie, Entwick- lungsgeschichte und Systematik der Kryptogamen in Oesterreich von 1850—1900. (Festschrift der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. S. 155—194.) Lex. 8°. Zerfällt in folgende Abschnitte: 1. Algen, von F. Krasser; 2. Pilze, von A. Zahlbruckner; 3. Flechten, von A. Zahlbruckner; 4. Moose, von K. v. Keissler; 5. Gefässkryptogamen, von F. Krasser. Alescher A. Fungi imperfecti. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. I. Bd. VII. Abth. 77. Lfg. S.129—192. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk.2°40. Enthält die Bearbeitung folgender Gattungen: Diplodia (Schluss). Macrodiplodia. Chaetodiplodia. Diplodiella. Pellionella und Botryodiplodia. Ferner Beginn der VII. Abtheilung Phaeophragmiae Sacc. Hendersonia. Attema J. J. De zaadhuit der Angiospermae en Gymnospermae en hare ontwikkeling. Groningen (P. Noordhoff). 8°. XVI u. 2088. Dennert E. Vergleichende Pflanzenmorphologie [Weber’s illustr. Katechismen, Nr. 197.] Leipzig (J. J. Weber). Kl. 8°. 254 8. 506 Fig. im Texte. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann. 8°. Lieferung 208. Andreaeales und Bryales, Allgemeines von W. Ruh- land und V. F. Brotherus. Dicranaceae von V. F. Brotherus. — — Das Pflanzenreich. 4. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 122 S. 309 Bilder. Mk. 6. Inhalt: Monimiaceae von J. Perkins und E. Gilg. Fiseher-Benzon R. v. Die Flechten Schleswig-Holsteins. Nebst einer Abhandlung über die Naturgeschichte der einheimischen Flechten von OÖ. V. Darbishire. Kiel (Lipsius & Fischer). 8°. 104 S. 61 Fig. im Texte. 315 Hallier H. Ueber die Verwandtschaftsverhältnisse der Tubifioren und Ebenalen, den polyphyletischen Ursprung der Sympetalen und Apetalen und die Anordnung der Angiospermen überhaupt. Vorstudien zum Entwurf eines Stammbaumes der Blütenpflanzen. (Abhandl. aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. XVI. Bd.) 4°. 112 8. Hartig R. Holzuntersuchungen. Altes und Neues. Berlin (J. Sprin- ger). 3°. 100 S. 52 Textabbildungen. Jaap O. Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. (Deutsche Botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 74—76.) 8°. Köppen W. Versuch einer Classification der Klimate vorzugsweise nach ihren Beziehungen zur Pflanzenwelt. (Geogr. Zeitschrift. VI. Jahrg. Leipzig.) 8°. 45 S. 2 Karten. Kohnstamm Ph. Amylolytische, elycosidspaltende, proteolytische und Cellulose lösende Fermente in holzbewohnenden Pilzen. Inaugural-Dissertation. [Botan. Centralblatt, 1901. Beihefte, X. Bd. Heft 2.] Cassel (Gebr. Gotthelft.) 8°. 36 8. Kraetzer A. Ueber das Längenwachsthum der Blumenblätter und Früchte. Inaugural-Dissertation. Würzburg (H. Stürtz). 8°. 50 S. Bert. Limpricht K. G. Die Laubmoose. Rabenhorst’s Kryptogamen- flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. IV. Bd. III. Abth. 36. Lfg. S. 577—640. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 240. Inhalt: Schluss der Gattung Hylocomium und Nachträge. Luerssen Chr. Zur Kenntnis der Formen von Aspidium Lon- chitis Sw. (Berichte der Deutschen Botan. Gesellsch. XIX. Jahrg. 4. Heft. S. 237—247.) 8°. Für die österreichisch-ungarische Monarchie werden nachgewiesen: A. Lonchitis Sw. forma longearistata Christ. Galizien ;— forma imbricata Geisenh. Salzburg ; — forma inaristata, Galizien. Salzburg (subf. angustipinnata Lssn.). Bosnien. (Uebergangsform) ; — forma inaristata subf. gracılis Lssn. Bosnien; — forma monstr. furcata Geisenh. Tirol; — forma monstr. multifida W ollast. Tirol; — forma monstr. lacera Lssn. Tirol. Magnus W. Studien an der endotrophen .‚Mycorrhiza von Neottia Nidus avis L. Inaugural-Dissertation. [Jahrb. f. wissenschaft. Botanik. Bd. XXXV.] Leipzig (Gebr. Borntraeger). 8°. 68 S. 4 Taf. Meissner R. Anleitung zur mikroskopischen Untersuchung und Reinzüchtung der häufigsten im Most und Wein vorkommenden Pilze. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 96 S. 61 Fig. Mentz A. und Ostenfeld C. H. Billeder af Nordens Flora. I. Lig. Kopenhagen (G. E. C. Gad). 8°. 26 Tafeln in Farbendruck und 16 S. Text. Müller Karl. Vorarbeiten zu einer Monographie der Gattung Sca- pania Dum. (Bulletin de l’Herb. Boissier. Seconde serie. I. Ss. 593—614.) 8°. 316 Pavillard J. El&ments de biologie vegetale. Avec une introduetion par Ch. Flahault. Paris (Societe d’edit. scientifiques). 8°. XVI und 590 S. Zahlreiche Abb. und Tafeln. Peter A. Flora von Süd-Hannover nebst den angrenzenden Gebieten. Zwei Theile. [I. Verzeichnis der Fundstellen. II. Bestimmungs- tabellen.] Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). 8°. XVI und 324 S.; 138 S. 1 Karte des Gebietes. Pfeffer W. Pflanzenphysiologie. Ein Handbuch der Lehre vom Stoffwechsel und Kraftwechsel in der Pflanze. 2. Aufl. II. Bd. [Kraftwechsel], 1. Hälfte. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 354 S. Reinke J. Die Welt als That. Umrisse einer Weltansicht auf natur- wissenschaftlicher Grundlage. 2. Aufl. Berlin (Gebr. Paetel). 8°. 504 S. Schimper A. F.W. Repetitorium der pflanzlichen Pharmacognosie und offieinellen Botanik. 3. Aufl. Strassburg (J. H. Ed. Heitz). Kl78 .nUSus: Schniewind-Thies J. Die Reduetion der Chromosomenzahl und die ihr folgenden Kernteilungen in den Embryosackmutterzellen der Angiospermen. Jena (G. Fischer). 8°. 34 S. 5 Taf. Sehube Th. Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung der Gefäss- pflanzen in Schlesien. (Ergänzungsheft zum 78. Jahresber. der Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur. 36 S. 4 Karten.) 8°. Schumann K. Just's Botanischer Jahresbericht. XXVII. Jahrg. (1899). I. Abth. 3. Heft (Schluss). Leipzig (Gebr. Borntraeger). 8°. S. 321—546. Inhalt: Pflanzengeographie. Baeillariaceen. Flechten. Neue Arten der Siphonogamen. — — — XXVIL Jahrg. (1899). II. Abth. 1. Heft. S. 1—-160. Inhalt: Pharmakognostische Literatur. Technische und Colonial- Botanik. Physikalische Physiologie. Seckt H. Beiträge zur mechanischen Theorie der Blattstellungen bei Zellenpflanzen. Inaugural-Dissertation. Cassel (Gebr. Gotthelft). 89.2882 Far Steffens W. Beiträge zur Kenntnis proteolytischer Fermente in nn Inaugural-Dissertation. Erlangen (A. Vollrath). 48 8. | Uexküll-Gyllenband, M. v. Phylogenie der Blütenformen und der (reschlechtsvertheilung bei den Compositen. [Bibliotheca Bota- nica, Heft 52.] Stuttgart (E. Nägele). 4°. 80 S. 2 Taf. und zahl- reiche Textfig. Vries H. de. Die Mutationstheorie. Versuche und Beobachtungen über die Entstehung der Arten im Pflanzenreich. I. Bd. 2. Life. einzie (Veit & Co.). 8°. S. 193—384. Zahlreiche Abb. und af, Walck G. Ueber das specifische Gewicht des Zellsaftes und seine Bedeutung. Inaugural-Dissertation. Würzburg (H. Stürtz). 8°. 34 8. 317 Ward H.M. Grasses. A Handbook for Use in the Field and Labo- ratory. Cambridge (The University Press). Kl. 8°. 190 S. 81 Fig. Weiss J. E. Kurzgefasstes Lehrbuch der Krankheiten und Be- schädigungen unserer Oulturgewächse. Ein Leitfaden zum Unter- richte an Schulen, sowie zur Selbstbelehrung. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 179 8. 134 Abb. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Wiener botanische Abende. Versammlung am 12. Juni 1901. — Vorsitzender: Dr. Fr. Ostermeyer. Hr. Privatdocent Dr. W. Figdor hielt einen Vortrag, betitelt: „Die Torsionen der Blätter von Allium ursinum.“ (Siehe die gleiehnamige Arbeit des Vortragenden in den Berichten d. D. botan. Ges.) Hierauf führte Hr. Privatdocent Dr. Fr. Krasser die wich- tigsten phytopalaeontologischen Pflanzentypen in zumeist selbst her- gestellten instructiven Skioptikonbildern vor. Besonders wirkungs- voll waren Reproductionen einiger der bekannten Unger’schen Vegetationsbilder. Hr. Dr. A. v. Hayek besprach schliesslich „einige CGen- taurea-Formen aus der Gruppe der (C. jacea L.*. In manchen Gegenden findet man häufig unter der gewöhn- lichen ©. jacea L. dieser verwandte Formen mit gefransten Hüll- schuppen. Diese gehören zweierlei Formengruppen an: einerseits der Gruppe der Ü. nigrescens W., andererseits jenen Formen, die von den Autoren meist — allerdings mit Unrecht — als Ü. de- cipiens und Ü©. pratensis bezeichnet werden. Während das Arten- recht der ©. nigrescens und ihrer Verwandten aber allgemein an- erkannt wird, werden letztere Formen gewöhnlich nur als Varietäten betrachtet, da sie mit der typischen (©. jacea L. meist durch zahl- lose Mittelformen verbunden sind. Vortragender sucht nun nachzu- weisen, dass diese Auffassung irrthümlich und diese Mittelformen hybrider Abkunft seien, und zwar aus folgenden Gründen. Einer- seits fehlen diese Zwischenformen überall da, wo das ausgeprägte Endglied der Formenreihe mit gefransten Anhängseln fehlt und C. jacea L. allhier vorkommt, wie z. B. in Salzburg und Nord- Tirol. Andererseits zeigen diese Formen mit gefransten Anhängseln eine deutliche geographische Gliederung: in Oesterreich-Ungarn tritt in den Sudeten und Karpathen ©. oxylepis (W. Gr.), in den nordöstlichen Voralpen ©. subjacea (Beck), in den südöstlichen Vor- 318 alpen und West-Ungarn ©. macroptilon (Borb.) auf. Diese geo- graphische Gliederung beweist aber, dass diese Formen sich bereits vor längerer Zeit von ©. jacea L. abgetrennt und im Laufe der Zeit erst unter verschiedenen klimatischen Einflüssen sich selb- ständig weiter entwickelt haben. Dr. K. Linsbauer. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. J. Dörfler, Wien. Herbarium normale. Oenturia XLI. (1901). Auch die 41. CGenturie des Herbarium normale enthält, wie die früheren Lieferungen, eine Reihe interessanter und seltener Arten, vielfach vom elassischen Standorte. Speciell seien hervor- gehoben: Silene thymifolia S. 8. S. Campanula Pers. S. echinata Otth. Dianthus rupicola Biv.-Bern. D. humilis W. D. diffusus 8. S. D. vulturius Guss. Ten. D. Gasparrini Guss. D. bicolor M. B. D. einnamomeus 8. S. Velezia quadridentata S. S. Stellaria ne- morum L. ssp. glochidisperma Murb. Moehringia lateriflora (L.) Fzl. M. flaccida Schloss. Vuk. Arenaria gracilis W.K. A. Loscosii Tex. Alsine Rosani (Ten.) Guss. FAypericum nummularıum L. Trifolium Balcanicum Vel. T. praetutianum Guss. T. Perrey- mondi G. G. T. Brutium Ten. Pterocephalus Pterocephalus (L.) Dörfl. (= Pteroc. Parnassı Spreng.). Knautia orientalis L. K. De- geni Borb. K. Byzantina Fritsch. K. Illyrıca G. Beck. K. sıl- vatica (L.) Duby v. Tergestina G. Beck. Taraxacum alpinum (Hppe.) Koch v. hyoseridifolia Baer et Hellw. Campanula lingu- lata W.K. ©. trichocalycina Ten. ©. Breynina G. Beck. Gentiana media A.-T. (= @. lutea X Villarsii). Pinus Magellensis Schouw. Juniperus depressa Stev. Alısma arcuatum Mich. «. typicum und ß. angustifolium G. Beck. Potamogeton variifolius Thore. P. junei- folius A. Kern. Aponogeton distachyus L. fill. Orchis Beyrichw (Rehh.) A. Kern. (= 0. Simia X militaris). Gagea transversalis (Pall.) Stev. Ornithogalum fimbriatum W. Seilla Sibirica Andr. Chionodoxa nana (J. A. et J. H. Schult.) Boiss. Heldr. Hyacinthus Dalmaticus Bak. Agrostis filifolia Link v. Narbonensis Malinv. Trisetum ovatım (Cav.) Pers. A. Paulin, Flora exsiccata Carniolica. Herr Alphons Paulin, k. k. Gymnasialprofessor und Director des botanischeu Gartens in Laibach, beabsichtigt unter obigem Titel ein Exsiecatenwerk, umfassend Pteridophyten und Antophyten, herauzugeben. Der Preis der Centurie ist mit 40 Mark (= K 48.—) festgesetzt. Die Schedae sollen eine Reihe kritischer Bemerkungen enthalten und werden als „Beiträge zur Kenntnis der Vegetations- verhältnisse Krains“ heftweise im Buchhandel erscheinen. Heft 1 liegt bereits vor. Preis desselben 4 Mark (= K 4:80). 319 H. Simmer in Niklasdorf a. d. Mur in Steiermark, der Herausgeber der „Kryptogamen des Kreuzeckgebietes‘ (bisher 4 Centurien), beabsichtigt ein neues Exsiccatenwerk: „Kryptogamen des obersteierischen Erzgebirges“ her- auszugeben. Preis pro Oenturie KX 20.—. Personal-Nachrichten. Ernannt wurden: Dr. Ernst Gilg zum Custos am kgl. Botanischen Museum zu Berlin. | Dr. Hermann Harms zum wissenschaftlichen Beamten für Botanik an der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Dr. Bohumil Nemee zum Vorstand des neuen pflanzen- physiologischen Instituts an der k. k. böhmischen Universität in Prag. Prof. Dr. Wladimir Iwan Palladin (Warschau) zum ord. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der kais. Universität in St. Petersburg. Dr. Oskar Uhlworm (Herausgeber des „Botan. Centralblatt“) zum Bibliothekar an der kel. Bibliothek zu Berlin und zum Vorstand des Deutschen Bureaus für internationale Bibliographie. Gestorben sind: Der Sinologe Dr. Emil Bretschneider in St. Petersburg. Der Algologe Dr. Antonio Piecone, Professor am Liceo Oristo- foro Colombo in Genua am 21. Mai im 58. Lebensjahre. Druckfehler-Berichtigung. In Nr. 7 des laufenden Jahrganges dieser Zeitschrift auf S. 269, Zeile 3 von oben ist zu setzen: „Kältemischung“* statt „Kalkmischung“. Inhalt der August-Nummer: Dr. A, Zahlbruckner, Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dal- matiens. S. 273. — Victor Schiffner, Neue Untersuchungen über Calycularia crispula und Calycularia birmensis. S. 285. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 290. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Forts.) S. 295. — Marie! Soltokovic, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Cyelostigma. (Schluss.) S. 304. — Literatur-Uebersicht. S. 312. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 317. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 318. — Personal-Nach- richten. S. 319. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 & M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 320 INSERATE. BERTRIRURÜRTEURÜRTETRTRORTRIRIRRIRURTR RER Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. I —) auf a Mk. 4— n 1SBE- EN do Er 5 ee herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1855 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 18%71—1880 (a Mark 4. —) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 1870 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts "hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sieh direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. BRHRAROR RER RR IR BÜERSTERSIERSRENSREISER Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, 1, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in elegantem Leinwandband Mark 9.—. schulilora für die Österreichischen Sndeten- u, Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Excursionsflora“. — ““ Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4,—. ÖSTERREICHISCHE BUTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Geroid’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N" 9. | Wien, September 1901. Kleinere Arbeiten despflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. XXXI. Physiologisches über die Entwicklung von Sauromatum guttatum Schott. Von K. Genau, stud. phil. (Klosterbruck). Einige grosse Blumenhandlungen bringen eine Pflanze auf den Markt, welche sich aus der Knolle angeblich ohne jede Wasser- zufuhr von aussen zur Entwicklung bringen lässt; es ist Sauro- matum guttatum, eine im Himalaya vorkommende Aroidee. In den Handel kommen Knollen dieser Pflanze, die etwa Faustgrösse und darüber bis zum Doppelten dieser Grösse besitzen. Dass die aus Knollen hervorgehenden Triebe gewisser Pflanzen ohne Benetzung zu ansehnlicher Grösse gelangen können, ist lange bekannt. Weniger bekannt ist, dass etiolierte Triebe der Kartoffel- knollen ohne Wasserzufuhr sogar bis zur Anlage der Blüten ge- bracht werden können.!) Von manchen Samen gilt dasselbe. So können nach Wiesners Untersuchungen?) Samen von Viscum album sogar im Exsiecator noch zur Keimung kommen. Dass aber aus einer Knolle ohne Benetzung und ohne dass man sie in den Boden zu bringen brauchte, eine vollständige Pflanze hervorgeht, ist eine höchst auffallende Erscheinung, die von einer weitgehenden Anpassung der Pflanze an trockene Standorte Zeugnis gibt. Ueber Anregung des Herrn Hofrathes Wiesner unterzog ich mich der Aufgabe, die Entwicklung der Pflanze in physiologischer Hinsicht zu beobachten, wobei ich eonstatieren konnte, dass sich die Pflanze thatsächlich ohne Wasseraufnahme bis zur vollen Entfaltung der Blüte entwickelte. !) Belegexemplar im pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Uni- versität. 2) Wiesner, Pflanzenphysiolog. Mittheilungen aus Buitenzorg. IV. Ver- gleichende physiologische Studien über die Keimung europäischer und tropischer Arten von Viscum und Loranthus. Sitzungsber. der kais. Akademie der Wissen- schaften. Wien. Bd. 103. 1894. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1901. 24 322 A. Im Lichte beobachtete Pflanze.') .laslsal: 22), Datum| Gewicht | 22 %= 2 23 Entwicklungsstadium SE: 2 Bye Bee ine ® Gramm 2 cm % 19./1. | 329-104 ORT EST en 929° 276 1 1:°16170°6°117°59785 a 22 324-621 11:39| 0-6 | 17° | ag | ."tederhläuier 25./1. | 323864 |1-59| 0-7 | 20° | 75 | 26./1. | 322994 |.1°86|. 0-8 |19 5°) 83 27./1. | 322-392 |2°04| 0:8 116°5° 89 | Die Spatha kommt 28./1 321 °76222-:23..0.91118-62]/91 zum Vorschein. 29./1..1.320-987 2.47.12 \15-29 57 20./1. 320-183 |2°71 0-9 .19-2% 55) 31./82017319° 182.),3.012|- 1°4°)20°22774 1./2. | 318210 |3°31| 1°4 |16°4°] 83 2./2..1:317:178 |3°62 |: 1:7.|20:29.83 3./2. | 315°977 |3-99| 2-3 |20:0°| 80 | Wachsthum der Nieder- 4./2.| 314353 4°48| 3:2 |19°6°| 66 | plätter abnehmend. 3.72. 1313718347842 |03 27) 220911183 6./2. | 311°720 |5°28| 4:0 |22-5% 81 Fortschreitendes 7./2. | 310:147 5°76| 4-4 |20-7°| 73 | Wachsthum der Spatha. 82: 308.670 .16°21,773°9°1.°19° 71 9./2. | 307-443 1658| 3-3 | 17° | 80 10./2. | 306°164 16:97| 3-1 176°) 82 | Wachsthum der Spatha 11./2. | 304371 |7:51| 3°0 ,19:9°% 79 |im Abnehmen begriffen. 12./2. | 302-667 |8°03| 2-9 | 23° | 85 13./2. | 300:558 |8-66 2-9 [23-50] 80 Vertrocknen 14./2. | 298-300 |9:36| 2-5 [244° 55 | der Niederblätter. 15./2.| 296340 |9-95| — | 21° |53 | 16./2. | 293-148 11092] 2-0 | 19° | 65 17./2. | 2838°262 |12°41| 1°7 |18°6°| 88 | 198 dh seht ah aan]. Entfaltung: der Wine: 20./2. | 277102 116°10| 0-5 | 20° | 73 21./2. | 271-370 1754| — | 20° | 75 22./2.| 265°628 |119:29| — | 20° | 80 | Am 22. beginnt die 23./2. | 258370 12149) — 1|21°5° 80 | Pflanze zu welken. !) Unregelmässigkeiten und Schwankungen in den Gewichtsabnahmen er- klären sich aus der jeweiligen Temperatur und dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft. 2) Bezogen auf das Anfangsgewicht. B. Im Dunkeln 323 beobachtete Pflanze.') | | | | ro | P gl = | o® | | 28|:3| = IE] Datum Gewicht 23 = = 2 25 Entwicklungsstadium | 2 2 = & 5 | || I Sn o © | | Sera Fer | Gramm = em LO 19./1.| 291-90| 0 | 0 | ı8| 91] 20./1.\ 291:597 |0-12, 0-5 17° 90, Wachsthum der 20 1 | 291-262.\0-23| 0-4 .|..19°.| 88 |)... Niederhlätter 22./1.| 291-012 |0-32, 0-3 |20-2°| 90 | 23./1. | 290-695 |0-43| 0:2 | 18° 91| 24./1. | 290-395 |0-53| 0-8 |18-6°| 90 | 25./1. | 290:094 |0:63| 0-9 | 18° | 88 | 26./1.|| 289-755 |0-75| 0-9 |19-2° 90 | | 27./1.| 289-455 |0-85| 0:9 | 19° | 91 | Zunehmendes Wachs- a ee Ur a Ten 25 thum der Niederblätter ; 30/1. 288-850 11-23| 1.3 | 170 | ag | dieSpatha ist von den- 31./1. | 287-794 |1-42| 1-6 18-80) gg | selben noch einge- | 142, er Ze eg, KALB schlossen. 2./2. | 286-844 |1-74| 3-7 |17-2°| 90 3./2. | 286-301 \1°93| 37 117°5°) 90 | Die Spatha kommt | 4./2 2856121217 1:3°9 ‚19°5° 90 zum Vorschein; ab- | 5./2. | 284-945 |2-40| 3-6 | 20° | 88 | | | 6.12. | 284-166 |2-66| 3-8 18-3°] 90 a 1./2.| 283-296 |2-96| 4-6 119-5") go | der Niederblätter. 8./2. | 282-325 |3°29| 43 19-50 88 | 9./2. | 281-515 |3-57| 3-8 117-8°| 91 | | 10./2. | 280-767 |3-83| 2-9 115-2° 90 | Entfaltung der Blüte. 21.72. 2719-628 |4-22| 2-5 |19°5°] 90 || Vertroeknen 12./2. | 278-647 |4-55| 2-0 |20-2°] 90 & 18./2.| 277-627 |4-90| 2-2 [19-50] gg | er Niederblätter. 14./2. | 276-540 |5:27| 2-1 | 20° | 88 | 15./2. | 275-190 |5-74| — [20-5°] 90 | 16./2. | 274-069 |6-12| 2 |18-3°| 88 17./2. | 272:749 |6°57| 0-7 |119-2°) 90 | Die Pflanze ist voll- | 21./2. | 267-030 |8-58| — | 17° | 89 | 22./2.| 26495 |9-24| — | 18° | 88 | 23./2.|| 262-68 10:02) — 119-591 88 | 24./2.|| 258-92 10:97 — 18-29 89 26./2.| 255-938 |12°:34 — 21:59 88 | | 1) Siehe Noten auf der vorhergehenden Seite. 24* 324 I = ‚Datum Gewicht |28 | 33 = ‚=3 Entwieklungsstadium | Beil 235|.2 lee ae I ' Gramm % | em % | 127./2.| 25582 113:06| — |19-3° 90 1 28./2.| 251°87 1372| — | 20° | 88 1./3.| 249-94 14:37) — |19-2°| 85 | 18228. 24772 15:15) — 118-8 82 | | 38.) 245°86 15:78 — 19-69 88 | 4./3., 243°80 16:49 — 201% 90 | Am 4./3. beginnt die | 5./3. | 241°86 1715 — | — | — | Pflanze zu welken. Zur Beobachtung wurden zwei Pflanzen verwendet; eine der- selben wurde im Lichte, eine zweite im Dunkeln gezogen. Die im Lichte befindliche Pflanze stand auf einer registrierenden Wage, die den im Verlaufe der Entwicklung sich ergebenden Gewichts- verlust, der ausserdem durch Wägung genau bestimmt wurde, ver- zeichnete. Die Beobachtung wurde begonnen am 19. Jänner und fortgeführt bis zum Verwelken der Pflanzen, d. i. bis 22. Februar, resp. 4. März. Eine Uebersicht über den Verlauf der Entwicklung geben vorstehende Tabellen. Da das Anfangsgewicht der ersten Pflanze 329-104 g, das Ge- wicht zu Ende der Beobachtung 258°37 g betrug, so ergibt sich ein Gewichtsverlust von 70'734 g, d. i. in Procenten ausgedrückt 21:49%. Da nun in Folge des äusserst geringen Besitzes an Chlorophyll die Assimilation der Pflanze wohl eine sehr geringe gewesen ist, so dass die auf diesem Wege gewonnene Gewichts- menge kaum in Betracht kommen dürfte, so kann man annehmen, dass die Pflanze während des ganzen Verlaufes der Entwicklung 21'49% feuchter Substanz auf dem Wege der Transpiration ab- gegeben hat. Wie aus der Tabelle auf Seite 322 ersichtlich ist, betrug die tägliche Gewichtsabnahme lange Zeit weniger als 1g; mit dem zunehmenden Wachsthum stieg sie, bis schliesslich mit der Ent- faltung der Blüte die Transpiration eine solche Höhe (über 5 g) erreichte, dass das Wasser in ausreichender Menge nicht mehr nachgeschafft werden konnte, und die Pflanze verwelkte. Ganz anders verhielt sich die im Dunkeln befindliche Pflanze, wie die Tabelle auf Seite 323 und 324 zeigt. Die Pflanze erlitt, wie man sieht, in derselben Zeit wie die erste, blos einen Gewichtsverlust von 39°26 g, d. h. sie ver- lor etwa 10% Wasser auf dem Wege der Transpiration ; allerdings war der Feuchtigkeitsgehalt der Luft in der Dunkelkammer durch- schnittlich viel höher als im Experimentierraume. Ein weiterer Unter- 325 schied zeigte sich im Auftreten des Etiolements, welches den den Monoeotylen eigenthümlichen Verlauf zeigte, indem die Pflanze im Dunkeln höher wurde, als im Lichte. Während im Lichte die Spatha eine Höhe von 62 cm erreichte, zeigte die Spatha der im Dunkeln gezogenen Pflanze eine solche von 68 cm; dasselbe gilt von den Niederblättern; auch sie waren im Wachsthum gefördert. Es sei noch bemerkt, dass kein Chlorophyll gebildet wurde, hingegen das rothe Pigment der Blätter und der Spatha ebenso wie im Lichte zur Ausbildung kam. Zur Erklärung des Transpirationsschutzes von Sauromatum guttatum ist die Anatomie der Knolle von Wichtigkeit. Das Haut- gewebe der Knolle wird gebildet von einem Saftperiderm'), das in der Dicke von durchschnittlich 10 Zellen die ganze Knolle umgibt. An das Periderm schliesst sich eine Zone von Parenchymazellen, die reichlich schleimige Substanz mit eingebetteten Raphiden ent- halten. Der weitaus grösste Theil des Parenchyms der Knolle be- steht aber aus Zellen, die in grosser Menge die Reservesubstanz — als solche fungirt ausschliesslich Stärke — führen. Bemerkens- werth ist, dass vorwiegend hoch zusammengesetzte Stärkekörner sich zeigten. Man konnte knollige und traubenförmige Formen be- obachten, die aber sehr leicht in ihre Theilkörner, welche oft das Aussehen von Krystallen (Octaeder, Rhombendodekaeder ete.) hatten, zerfielen. Der Stengel und die fleischigen Niederblätter führen im Gegensatze zur Knolle den Schleim in Schläuchen. Von Bedeutung ist ferner der hohe Wassergehalt der Knolle. Eine an der Knolle einer noch unentwickelten Pflanze durchgeführte Wassergehaltsbestimmung ergab ein Vorhandensein von etwas über 84% Wasser. ?) Die ganze auffallende Entwicklungsweise der Pflanze erklärt sich mithin aus dem hohen Wassergehalt der Knolle einerseits, sowie aus dem reichlichen Auftreten von schleimiger Substanz andererseits, deren hohe Wasser haltende Kraft wohl hinreichend ist, die Transpiration auf ein Minimum zu reducieren. AbnormaleBlütender ForsythiaviridissimaLlindl. Von J. Velenovsky (Prag.) Wie anderwärts werden auch in den Prager Anlagen die beiden Forsythien (F. suspensa Vahl und F. viridissima Lindl.) !) Wiesner, Ueber das Saftperiderm. Diese Zeitschrift, Jahrg. 1890, Nr. 3, Seite 107 ft. 2) Bemerkenswerth ist, dass sich an dem Feuchtigkeitsgehalte der Knolle auch nach der Entwicklung der Pflanze nichts änderte; die Wassergehalts- bestimmung, durchgeführt an der Knolle der im Lichte gezogenen Pflanze, zeigte, dass der Wassergehalt wieder 84% betrug. Erklärlich ist dies, wenn man er- wägt, dass mit dem Wasser ja auch die feste Substanz verbraucht wurde, so dass an dem ursprünglichen Verhältnisse sich nichts änderte. Immerhin ist aber auffallend, dass trotz des hohen Wassergehaltes der Knolle die Pflanze doch nicht mehr im Stande war, weiter die nöthige Wassermenge aufzunehmen. 326 häufig eultiviert. In Prag findet man sie Ende März oder Anfang April gewiss in voller Blüte. Am 10. Juni beobachtete ich an einem Strauche der F. viridissima wiederum gelbe Blüten, obwohl dieser Strauch Anfang April reichliche Blüten entwickelt hatte. Die Juni-Blüten waren aber bedeutend kleiner und weniger auffallend, indem sie kleinere Corollen und sehr vergrösserte grüne Kelche trugen. An einigen Blüten waren die Kelchzipfel in vier lanzett- liche, genervte, breite, kurz gestielte Blätter umgewandelt. In diesem grössten Stadium der Verlaubung befanden sich in der Blüte zwei bis zur Basis freie (Fig. b, c). gelbe, einfache Blumen- blätter, mit welchen zwei normal entwickelte Staubgefässe alter- nierten. Der Fruchtknoten war nicht vergrünt, sondern nur der ganzen Länge nach in zwei freie Theile getrennt (also zwei einfächerige, eingriffelige Fruchtknoten). Die Ovula waren normal. Es ist wohl bekannt, dass die normale Blüte der Gattung Forsythia (wie die meisten Oleaceen) dimerisch zusammengesetzt ist. Der Keleh besteht aus zwei alternierenden zweizähligen Kreisen, die Corolle ist sympetal und in vier gleiche Zipfel tief geschnitten. Dann folgen zwei Stamina, die über den inneren Kelchquirl fallen, und mit diesem alternieren die zwei Fruchtblätter des Fruchtknotens. Vergleiche hiezu das Diagramm Fig. f. Die ganze Blüte ist demnach dimerisch gebaut, nur die Corolle ist tetramerisch, die vier Kronenzipfel bilden jedoch nur einen Kreis. Wie soll man diese Tetramerie der Corolle verstehen? Ent- 327 sprechen die vier Kronenzipfel zwei dimerischen (alternierenden) Quirlen oder sind sie ursprünglich tetramerisch oder nur durch Dedoublement vierzählig? Eichler behandelt (Blütendiagr. I. 237) eingehend diese Blütenverhältnisse und bringt als Beispiel das interessante Diagramm der Fraxinus dipetala. Diese Art hat die- selbe Blütenzusammensetzung wie die Forsytkia, nur ist die Öorolle constant zweiblätterig, so dass das Blütendiagramm der F’r. dipetala der Fig. g gleichkommt. Hier alternieren alle Kreise und alle sind zweizählig. Wenn wir die Blüte der Fr. dipetala mit jener der Forsythia vergleichen, so sehen wir bald, dass die zwei Blumenblätter der Fr. dipetala den vier Blumenblättern der Forsythia entsprechen, und dass demnach die tetramerische Corolle der Forsythra einer zwei- zähligen, aber dedoublierten Corolle entsprieht. Mit dieser Deutung steht auch im Einklange die Stellung der Antheren und des Frucht- knotens bei Forsythia. Wir kennen nun auch eine Oleacee (Tessarandra flumi- nensis), welche eine vierzählige Corolle und mit derselben alternie- renden vierzähligen Androceumkreis besitzt. Die Lage des Frucht- knotens ist aber dieselbe wie bei Forsythia (die Fruchtblätter über dem äusseren Kelchkreise). Die vier Staubgefässe der Tessarandra will Eiehler nicht durch Dedoublement erklären, sondern er sagt hur, dass die gewöhnliche Dimerie durch die 'Tetramerie ersetzt wird. Dabei bleibt aber die eonstante Lage des Fruchtknotens mehr als fraglich. Durch die zweiblätterige Corolle der Fraxinus dipetala wird ganz klar auf die dedoublierte Corolle der Forsythia hingewiesen. Und wenn nun die Oorolle der Forsythia dedoubliert ist, warum sollten die vier Stamina der Tessarandra nicht auch dedoubliert sein? Für die dedoublierte dimerische Corolle der Forsythia sprechen am deutlichsten die nur theilweise getheilten Blumenblätter unserer abnormalen F. viridissima (Fig. d, e). Es ist ganz evident, dass sich hier das einfache Blumenblatt (Fig. c) allmälig in ein zweiblätteriges Blatt (Fig. e, a) theilt. Merkwürdig ist, dass auch das Staubgefäss der Basis des getheilten Petalums seitlich angewachsen ist. Was man also theoretisch durch Vergleichung der Frazinus dipetala mit der Forsythia voraussetzen muss, das beweist unsere abnormal entwickelte Forsythia in der besten Weise. Engler und Mestischeff beobachteten an abnormalen Crueiferen ebenfalls dimere Corollen und äusserten demzufolge die Ansicht, die tetramere Corolle der Cruciferen sei ursprünglich dimer. Die vier Stamina des inneren Kreises bei den Örueiferen werden von den meisten Autoren durch Dedoublement erklärt. In der Gat- tung Tessarandra haben wir daher einen ganz ähnlichen Fall des Dedoublement wie bei den Cruciferen, nur mit dem Unterschiede, dass die Tessarandra nur einen Staminalkreis besitzt. Bei dieser Gelegenheit will ich noch auf einen anderen Um- stand aufmerksam machen. Die vergrünten Blüten der Phanero- 328 gamen werden in gewissen botanischen Kreisen für unsinnige Mon- strositäten erklärt, welche keine Bedeutung für die vergleichende Morphologie haben können. Wenn irgend ein Organ an der Pflanze morphologisch erklärt werden soll, so kann diese Erklärung nur aus der Vergleichung normaler Zustände hervorgehen. In unserem Falle können wir daher aus der Vergleichung der Oleaceen Fraxinus dipetala, Forsythia und Tessarandra das De- doublement der Corolle und der Staubgefässe annehmen. Wunder- barerweise wird diese a priori gegebene Erklärung durch unsere vergrünten Forsythia-Blüten auf die schönste Weise bestätigt. Wir finden hier nicht nur thatsächliche, in allen Kreisen dimerische Blüte, welche wir voraussetzen mussten, sondern auch allmälige Theilung der einfachen Kronenblätter. Wir können also fragen: was Unsinniges liegt in unseren monströsen Forsythia-Blüten? Ist die vergrünte Blüte unsinnig, wenn sie dasselbe sagt, was die sinnreiche Vergleichung der nor- malen Blüten behauptet? Es gibt wohl auch monströse Blüten, welche unsinnige Auswüchse und Gebilde aufweisen, man kann aber auch diese Monstrositäten verständlich erklären und in Einklang mit den legalen Verhältnissen bringen. Die Sache darf aber nicht verallgemeinert werden, da man unter den „Monstrositäten“ ganz verschiedene Kategorien der Umbildung der Pflanzenorgane versteht. Wenn man diese Kategorien nicht unterscheidet, so werden die Organographen und vergleichenden Morphologen immer streiten. Ueber die verschiedenen Kategorien der Monstrositäten habe ich in der Zeitschrift „Ziva* 1900 meine Meinung näher auseinander- gesetzt, ich beabsichtige aber dasselbe Thema an einer anderen Stelle nochmals zu besprechen. Unsere Forsythia-Blüten sind vergrünt, die Vergrünung be- trifft jedoch nur den Kelch und theilweise die Corolle. Die Ver- grünung der sympetalen Corolle macht sich immer kennbar durch die Auflösung der Corolle in so viele Blumenblätter, aus wie vielen sie zusammengewachsen ist. Auch der Blütenbecher der Gattung Rosa wird bei der Vergrünung in freie Kelchblätter, freie Blumen- blätter und oberständige Fruchtknoten aufgelöst (in Engler’s Pflanzenfamilien wird von Focke der Blütenbecher der Rosaceen für das Achsengebilde erklärt!). Erklärung der Abbildungen. Forsythia viridissima Lindl. a) Normal entwickelte Frühlingsblüte. — b) Im Juni entwickelte, abnormale Blüte, mit laubartigem Kelche und zwei Pe- talen. — c) Ein Petalum, mit Wimpern an der Basis. — d) Ein Petalum, welches am Grunde eine seitliche Anthere trägt und oben sich zu theilen be- ginnt. — e) Ein bis zur Basis getheiltes Petalum. — f) Diagramm der nor- malen Blüte. — g) Diagramm der abnormalen Blüte. 329 Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). Panicum Subg. Digitaria, series: Ternata (v. s.). Conspectus specierum: A. Gluma IV. (fertilis) post anthesin livide viridula v. pallide bruneo- viridula. P. serotinum Trin. Gluma II. dimidia spieula + brevior. vi ng iz parvulum Trin. Gluma II spieulam aequans; spiculae 1°6 —1'8 mm longae, breviter laxeque pubescentes, raro gla- briuseulae. argyrotrichum Anderss. Gluma II spieulam aequans, spi- culae 2:5—3 mm longae, dense niveo- v. subroseo-villo sae. zanthotrichum Hack. Gluma II spieula paullo ad '/, brevior, spieulae 2°5 mm longae, setis flavis v. rufidulis longe ciliatae. B. Gluma IV. demum castanea, atrofusca v. atroviolacea. a) gluma II °/, spieulae v. totam aequans. e. Spiculae pubescentes, pube interdum minuta v. in gluma II tantum manifesta. 1. Rhachis spieulas latitudine aequans v. subaequans, = plana, latiuscule viridi-marginata. . glabrum Gaud. Annuum, decumbens; racemi 2—D5, demum patentissimi, spiculae ternatae, 2—2:5 mm Ig., pedicellis glabris fultae, gluma Il pube parca, pilis apice leviter clavatis. . ternatum Hochst. Annuum, subereetum ; racemi 2—3 demum erecto-patuli; spieulae ternae, 2—2"5mm Ig., pedicellis apice setoso-ciliatis fultae; glumae II et III pube densa, pilis apice subeclavatis. . violascens Kunth. Annuum, ascendens; racemi 3—5, demum patentissimi, 1—2 infimi = distantes; spieulae ternae, 1°6 —1'8mm Ig., pedicellis glabris scabris fultae; gluma II et III pube brevi non clavata. . argyrostachyum Steud. Annuum, ascendens; racemi 5—9, patuli, spieulae quinae—senae, 1°6 mm Ig., pedicellis rigidule ciliatis fultae; glumae II et III pube densissima, pilis elavatis. . Gerdesii Hack. Annuum?, ascendens: racemi solitarii v. rarıssime bini, ereeti; spiculae quaternae—quinae, 2:5 mm lg., pedicellis hispidulis fultae, gluma II et III pube bre- vissima densa, pilis in gluma II clavatis. . T'hwaitesii Hack. Perenne, erectum; racemi 3—4, erecto- patuli; spieulae ternae (raro quaternae), 2—2°5 mm Ig., pedicellis tenuibus apice scaberulis fultae; gluma II et III pube appressa densa alba, villis non clavatis. 2. Rhachis tenui-filiformis, trigona, angustissime viridi- marginata, spieulis 2—3-plo angustior. 330 = Annua. P. filiforme L. Pedicelli primarii quam spieulae sesquilongiores suberecti; gluma III nervis 5 valde prominentibus pereursa. P. pedicellare Hack. Pedicelli primarii quam spiculae duplo, v. plus duplo longiores, patentes; glumae III nervi praeter medium haud prominuli. == Perennia. . adustum Nees. Culmus 2—3-nodus simplex, glaber; va- ginae infimae squamiformes, emortuae frustulatim dila- bentes, lanimae anguste lineares, panae v. siccando con- volutae, subtus laxe villosulae, supra puberulae, glumae II et III pilis haud clavatis pubescentes. . fibrosum Hack. Culmus binodis, simplex, glaber; vaginae infimae haud squamiformes, emortuae in fibras solutae, la- minae anguste lineares, planae v. in sicco convolutae, subtus laxe villosulae, supra puberulae, glumae II et III pilis haud clavatis pubescentes. . corynotrichum Hack. Culmus plurinodis ramosus pubescens; vaginae infimae haud squamiformes frustulatim dilabentes; laminae late lineares, undique densissime villosae, pellitae ; glumae II et III pilis elavatis pubescentes. ß. Spieulae glabrae. . parviflorum R. Br. Racemi 93—12, suberecti; gluma I con- spieua, II membranacea, spiculam subaequans, III nervis 5 usque ad apicem percurrentibus. . eurvinerve Hack. Racemi 3—4, demum patentissimi; gluma I O; II hyalina, spieula '/, brevior, III nervis 5, quorum laterales intermedii superne anastomosibus cum exterioribus conjunguntur. b) Gluma II quam spiceula duplo—6-plo brevior v. omnino obsoleta. «. Annua; racemi digitati v. corymboso-fascieulati, rhachi glabra. . atrofuscum Hack. (in Journ. Linn. Soc. XXIX. 63). Pe- dicelli spieularum glabri, scabri; spiculae 2mm Ieg., glabrae, gluma II spieula 3-plo brevior, III spieulam aequans, 7-nervis. . puberulum Kunth. Pedicelli apice setuloso-eciliati; spieulae 1’2—1'5 mm lg.; glumae dense clavellato-puberulae, II spi- cula 3-plo brevior, III spieulam aequans, 5-nervis. . minutiflorum Hochst. Pedicelli superne longe setosi; spi- culae 1’2—1'5 mm Ig., glabrae; gluma II obsoleta, v. mi- nuta, v. ad summum '/, spieulae aequans, III modo spi- cula parum brevior 1—3-nervis, modo parvula. 33l ß. Perenne; racemi paniculati, rhachi setosa. P. diagonale Nees. Racemi cerebri in paniculam axi communi racemis longiore collecti, rhachi pedicellisque longe pilosis; spieulae 2 mm Ig., glabrae; gluma III 3-nervis. Zur Synonymie und geographischen Verbreitung der soeben aufgezählten, bereits beschriebenen Arten habe ich Folgendes zu be- merken: P. serotinum Trin. ist eine bekannte nordamerikanische Art, abgebildet in Seribner, Amer. Grasses I. fig. 38. P. parvulum Trin. ist in den tropischen und subtropischen Ländern der alten Welt, besonders in Indien, weit verbreitet; in Hook. Fl. of Brit. Ind. ist es als Paspalum longiflorum Retz aufgeführt; auch als Paspalum brevifolium Fluegge wird es oft bezeichnet; eine Abbildung davon kenne ich nicht. Panicum argyrotrichum Anderss. (in Peters Reise Mossamb. Bot. 548) ist von der Ostküste des trop. Afrika bekannt; hieher z. B. Hildebr. 1083 von Sansibar. P. glabrum Gaud. (P. lı- neare Krock.) ist eine wohlbekannte europäische Art. P. ternatum Hochst. in Flora 1841 Intell. 19 aus Abyssinien und Vorder-Indien ist ihm sehr nahe verwandt. P. violascens Kunth. ist eine gut kennt- liche, aber trotzdem wenig bekannte Art, welche nicht blos im tro- pischen Südamerika, woher sie zuerst bekannt wurde, verbreitet ist, sondern auch von Indien bis Japan. Die Identität habe ich durch Vergleich mit dem Original-Exemplare Link’s im Berliner Herbar sichergestellt. (Ich besitze Exemplare aus Indien, z. B. Griffith n. 6620 .(ohne Standortsangabe), Clarke 45.313 B (aus Shillong), Anderson (von Rumno), javanische von Benecke, chinesische von Sampson bei Canton gesammelte, endlich aus Formosa (Makino) und Japan (Dickins, Faurie). Es ist mir nicht klar, unter welcher Art in Hooker’s Fl. of. Brit. India das P. violascens verstanden ist, da dieser Name daselbst nicht zu finden ist; vielleicht unter Pas- palum longiflorum Retz, denn ich besitze ein von Hooker bei Pom- rang (?) gesammeltes Exemplar, welches von Munro so bestimmt ist. In der That ist P. violascens dem P. parvulum habituell ähnlich und unterscheidet sich hauptsächlich durch die nach dem Verblühen intensiv schwarz-violett (seltener schwarz-braun) wer- dende Deckspelze (gluma fertilis).. P. argyrostachyum Steud. ist bisher blos von Java bekannt. P. filiforme L. ist in vielen Formen über Nord- und Südamerika verbreitet, das ihm verwandte P. pe- dicellare Hack. hingegen blos in Indien und China. Es ist dies das Paspalum pedicellare Trin., dessen Synonyme man in Hook. Fl. Brit. Ind. VII. 19 findet; daselbst ist Paspalum jubatum Griseb. als besondere Art neben pedicellare aufgeführt, während ich es nur für eine kräftigere Form des letzteren halte. Panicum adustum Nees ist eine wohlbekannte brasilianische Art, die auch in Uruguay vorkommt, u. zw. in einer wenig abweichenden, üppigen Form, welche Arechavaleta in Gram. Uruguay. p. 76 (1894) als Anthae- nantia Hackelii beschrieben hat. Es ist mir aus der Beschreibung 332 nicht recht klar geworden, warum Arechavaleta diese Pflanze zu Anthaenantia gestellt hat; seine Benennung der einzelnen Spelzen lässt sich schwer mit der gebräuchlichen vereinbaren, ünd man sieht daraus, wie viel zuverlässiger die von allen Theorien absehende einfache Bezeichnung derselben als gluma I], I, III, IV ist. P. fibro- sum Hack. habe ich in meinem Herbar eine von Sampson bei Canton (White Cloud Hills) und von Welford bei Hongkong ge- sammelte, als P. commutatum Nees versendete Art genannt, welche sich durch ihr ausdauerndes Rhizom, und besonders durch die in parallele Fasern aufgelösten abgestorbenen Scheiden, die den Grund des nur zweiknotigen, einfachen, oben langhin nackten Halmes umgeben, auszeichnet. Ihre Blätter sind meist borstlich zusammen- gerollt, die Scheinähren zu 2—5, aufrecht, ihre Rhachis 3—4mal schmäler als die Aehrchen, glatt und kahl, kaum grün berandet. Ich war nun sehr erstaunt, als ich dieselbe, sehr charakteristische Art aus dem Caplande (von Mac Owan in clivis pr. Grahamstown [Nr. 1300] gesammelt) erhielt. In der Flora Oapensis ed. Dyer VII. p. 376 ist nun dieselbe als Digitaria setifolia Stapf beschrieben, und ich würde sie daher hier als Panicum setifolium aufführen, wenn es nicht schon eine Nees’sche Art dieses Namens gäbe; daher muss ich auf den von mir gegebenen Namen P. fibrosum zurückkommen. Allerdings lässt sich die Cap-Pflanze als Varietät (setifolium) unterscheiden, aber nur durch die röthlich - braune Färbung der Haare, welche zwischen den Nerven und den Rändern der II. und III. Spelze sitzen, und die bei der chinesischen Pflanze weisslich sind. Ferner sind bei letzterer die Blätter weniger eng zusammengerollt, etwas breiter; im Uebrigen aber sind sie so genau identisch, dass an eine Abtrennung als Arten nicht zu denken ist, so sehr auch die weit auseinander liegenden Verbreitungsgebiete den Gedanken daran nahe legen würden. P. parviflorum R. Br. aus Australien ist eine ziemlich variable Art, die Deckspelze ist manchmal nur schwach kastanienbraun, normal aber schwarzbraun. P. atrofuscum Hack. stammt aus Mada- gascar, P. puberulum Kunth (Paspalum Royleanum Nees) ist in Indien weit verbreitet; eine Varietät denudatum Hack. ist durch den Mangel der gluma II ausgezeichnet, sonst aber nicht verschieden. Es ist die Digitaria denudata Link. (Panicum denudatum Kunth). Eine dritte Varietät nenne ich var. tricostulatum Hack. (gluma II spiculam dimidiam aequante, III glaberrima, costulis 3, intermediis sibi approximatis valde distinetis, spieularum pedicellis brevissime setuloso-ciliatis) und besitze sie von Griffinshill in Natal (Reh- mann 7306). In Stapf’s Bearbeitung der Gramineen in Flora Capensis finde ich sie nicht erwähnt. P. minutiflorum Hochst. ist eine bekannte abyssinische und central-afrikanische Art, P. diago- nale Nees findet sich typisch in Südafrika, in einer Varietät unı- glume (P. uniglume Hochst.) mit sehr verkürzter oder fast ganz unterdrückter gluma II auch in Abyssinien und Central - Afrika (Schweinf. 3973, 2243). 333 Ich lasse nun die Diagnosen der neuen Arten folgen: 24. Panicum santhotrichum Hack. Annuum. Culmi striete ereeti, graeillimi, 5—9 dm alti, teretes, estriati, glaberrimi, 3—4-nodes, simplices. Foliorum vaginae teretes, arctae, internodiis breviores, ‚pilis tuberculatis adspersae v. supe- riores glabrae, nodis glabris; ligula brevissima, truncato-rotundata. membranacea, fuscescens, ciliolata; laminae e basi aequilata vix a vagina distincta lineares, sensim a medio acutatae longe acuminatae, inferiores 4—9cm lg, 3—5mm It., erectae, firmulae, glabrae, praeter marginem incrassatum scabrum laeves, tenuinerves. Racemi bini, alter sessilis, alter breviter pedunculatus, patuli, graeiles, 8—14 cm Ig., laxi, sublaxiflori, rhachi rectiuseula, spieulis angustiore, trigonula, anguste viridi-marginata, angulis scabra, glabra. Spieulae ternae, pedicellis linearibus compressis, planis, inferne aculeolato- scabris, apice flavo-barbatis non patellatis, primario spieulam supe- rante, secundario ea paullo, tertiario (interdum aboriente) pluries breviore fultae, late lanceolatae, 2:5 mm Ig., flavescentes, raro sub- violascentes, hine gibboso-convexae: gluma I O; II. spieula paullo — '/, brevior, ea multo angustior, lineari-lanceolata, acuta, flavo-pilosa et longe eiliata, hyalino-membranacea, 3-nervis; III spiculam aequans, late lanceolata, acuta, membranacea, Ö5-nervis, setis rufidulis longe eiliata et insuper in '/, inferiore eingulo setarum longarum trans- verso ornata, quae setae in spiculis primariis verrueis penicillatim insidentes cum setis marginalibus valde patent, in secundariis vero verrucis carentes porriguntur. Pili glumae II et III saepe versus apicem fuscescunt. Gluma IV spieulam aequans, ovato-lanceolata, acuminata, parum convexa, seriatim puncticulata, scaberula, demum livide v. pallide viridula. Afriea centralis. Djur, leg. Schweinfurth, nr. 2380. Eine durch die eigenthümliche Behaarung der Aehrchen sehr auffallende Art, deren Verwandtschaft mit dem im Conspectus vorangestellten P. argyrotrichum Anderss. nur eine sehr lose ist. 25. Panicum Gerdesii Hack. Annuum? Culmi ascendentes, 5—8dm alti, graciles, plurinodes, e nodis inferioribus ramos floriferos edentes, teretes, glaberrimi. Folia undique pilosa, pilis basi plerumque tubereulatis; vaginae laxae, internodiis breviores; ligula brevis, truncata, glabra ; laminae e bası subangustata lineares, sensim acutatae, erectae, rigidae, ad 20 cm Ig., 5 mm It., scabrae, erassinerves. Racemus saepissime so- litarius, raro racemi bini subconjugati, ereeti, 10—15 em Ig., eras- siusceuli, densiflori, rhachi spieulis subangustiore latissime albo- striata, stria anguste viridi-marginata, undulata, angulis scabra, pe- dicellos 4—-5-nos valde inaequales (longiores spieulam superantes) crassiusculos hispidulos apice patellatos procreante. Spiculae late ellipticae, obtusiusculae, 2:5 mm Ig., cano-viridulae: gluma I 0; II spicula paullo brevior, ovali-elliptica, obtusiuseula, membranacea, 334 7-nervis, tota superficie pilis brevissimis apice elavatis dense pubes- cens inde canescens; III spiculam aequans, ut II, sed plana, pilis non elavatis adhuc brevioribus pubescens, IV elliptica, breviter acu- minata, valde convexa, striolata sed laevis, atrofusca. Brasilia, provineia S. Paulo, in campis prope Manoel de Bo- tocatu leg. Gerdes. Die Verwandtschaft ist aus dem Conspectus ersichtlich. Die allseitige Behaarung der Blätter, und die meist einzelnen, selten gezweiten Scheinähren lassen diese Art leicht erkennen. 26. Panicum Thwaitesii Hack. Perenne, innovationes extravaginales, basi ut culmus squa- matae. Oulmus erecetus, 4—8dm altus, graeilis, teres v. inferne com- pressus, glaberrimus, 2—3-nodis, simplex. Foliorum vaginae tere- tiusceulae, laxae, internodiis breviores, infimae pubescentes, reliquae glaberrimae, nodis glabris; ligula brevis, truncata, denticulata, mem- branacea, glabra; laminae e basi subaequilata a vagina parum di- stineta lineares, acuminatae, 4—20 em Ig., 4—5 mm It., suberectae, firmulae, praeter margines scabros glaberrimae, tenuinerves. Racemi 3—4, digitati, quorum 3 sibi verticillatim approximati, quartus, ubi adest, inferius naseitur, sessiles, erecto-patuli, graciles, 6—12 em |g.., flaceiduli, subdensiflori, rhachi recta, spieulis subaequilata, valide albo-striata, margine viridi latitudine striae eineta, margine scabra. Spiculae ternae (rarissime 4nae), propter pedicellum primarium basi adnatum specie binae et solitariae, pedicellis tenuibus apice scabe- rulis subpatellatis primario spieulam subduplo superante secundario ea paullo longiore, tertiario illa duplo breviore fultae, elliptico- lanceolatae, 2—2°5 mm Ieg., pallide virides, cano-puberulae gluma I O v. obsoleta; II et III spieulam aequans, ovato-lanceolatae, acutiu- seulae, herbaceo-membranaceae, II 5-, III 7-nervis, inter nervos pro- minentes et versus margines appresse denseque albo-villosula, villis apice non clavatis; IV spieulam aequans, elliptico-lanceolata, apicu- lata, seriatim punctieulata, scaberula, demum fusco-castanea, sube- nervis. Antherae 0°7 mm Ie. Ceylon, Thwaites nr. 857 (sub P. sanguinalı). Dem FP. violascens Kunth. zunächst verwandt, aber sofort durch die am Grunde beschuppten Innovationen als mehrjährig ge- kennzeichnet, während P. violascens einjährig ist; überdies unter- scheidet es sich durch zur Fruchtzeit aufrecht abstehende Schein- ähren und weit grössere Aehrehen. In Hooker’s Fl. of Brit. Ind. VII 16 ist Thwaites nr. 857 unter Panicum debile Desf. (Pas- palum sanguinale var. debile Hook. ]. e.) eitiert, mit dem es aber so wenig Verwandtschaft hat, dass ich fast glauben möchte, dass die mir vorliegende nr. 857 mit der von Hooker erwähnten nicht identisch ist. P. debile Desf. gehört zu den Binaten, ist einjährig, die Aehrehen schmal-lanzettlich, die II. Spelze ist länger als die II. und IV. und pfriemlich-zugespitzt, die Deckspelze (IV) zuletzt graugrün oder bleifarbig. 335 27. Panicum corynotrichum Hack. Perenne. Oulmi erecti, 6—7 dm alti, plurinodes, e nodis infe- rioribus ramosi, teretes, pubescentes. Folia undique dense molli- terque cano-villosa: vaginae laxae, internodia superantes; ligula brevis, truncata, membranacea, denticulata, glabra; laminae e basi parum angustata lineares, longe acutatae, planae, 2—3 dm Ig., ad l cm It., erectae, rigidae, erassinerves. Racemi 3—4-ni subdigitati, sed racemus imus 1—2 cm a reliquis sibi valde approximatis distans, erecto-patuli, graciles, 8—11cm Ig., subdensiflori, rhachi spieulis angustiore, trigona, angulis scabra, in axilla villosula, ceterum glabra. Spiculae ternatae, pedicellis inaequalibus (longioribus spieulam su- perantibus) trigonis, angulis superne hispido-eiliatis apice parum dilatatis fultae, ellipticae, acutiusculae v. subacuminatae, 25 mm Ig., cano-viridulae: gluma I O; II spieulam subaequans, ovali oblonga, obtusa, 3-nervis, tota superficie pilis minutis elavatis passim fusce- scentibus dense puberula, III spieulam aequans, ovalis, obtusa, 5-nervis, eodem modo ac II puberula, IV spiculam aequans, ellip- tica subacuminata, valde convexa, minutissime seriatim puneticulata, atrofusca. Brasilia, prov. Minas Geraes, Glaziou nr. 20124. Die Haare der II. und III. Spelze sind bei dieser Art sehr kurz, aber besonders deutlich keulenförmig (daher der Speciesname). Merkwürdig ist das gefleckte Aussehen der Aehrchen, das dadurch entsteht, dass grössere Gruppen von Härchen bräunlich gefärbt sind, daneben stehende grau-weisslich. Ein Hauptkennzeichen bilden auch die auffallend breiten, dicht grauwolligen Blätter, die dabei starr aufrecht stehen, ferner die sehr stumpfen, ovalen Aehren. Die nächstverwandte Art ist P. adustum Nees, durch schmale, ein- gerollte, kahle oder dünn behaarte Blätter, längliche Aehrchen, nicht keulenförmige Haare derselben etc. verschieden. P. filiforme L. weicht überdies durch einjährige Wurzel ab. 28. Panicum ceurvinerve Hack. Annuum. Culmi erecti, graciles, ad 6 dm alti, glaberrimi, 4—5-nodes, superne longiuscule denudati, inferne ramosi. Foliorum vaginae laxiusculae, internodiis breviores, teretiusculae, pilis basi tubereulatis hirtulae, nodis glabris. Ligula brevis, truncata, denti- eulata, glabra. Laminae e basi aequilata angulis rotundata lineares, acutissimae, 8-20 cm lg., 4-5 mm It., suberectae, firmulae, utrinque scaberulae, margine scabrae, basi pilis adspersae, tenui- nerves. Racemi 3—5, secus axin communem glabrum 5-10 mm a se invicem distantes, alterni, sessiles, demum valde (fere angulo recto) patentes, gracillimi, 3—9 cm Ig., sublaxiflori, rhachi subun- dulata spiculis plus duplo breviore, albida, angustissime viridi-margi- nata, glabra, scaberrima. Spiculae ternatae (rarissime binatae), pedi- cellis (altero spicula sesquilongiore, reliquis ea brevioribus) sub- flexuosis scabris apice subpatellatis fultae, ellipticae, acutae, pusillae 336 (14mm Ig.), hine valde convexae, viridulae, glabrae: gluma I 0; II ?/, spieulae aequans, hyalino-membranacea, elliptica, acutiuscula, post anthesin saepe fissa v. partim destructa, 3-nervis, glaberrima; III spieulam subaequans, ovalis, obtusa, membranacea, glaberrima, 5-nervis, nervis exterioribus infra apicem eum medio arcuatim con- junctis, intermediis in '/, superiore cum exterioribus anastomosibus connexis, omnibus prominentibus, IV spieulam aequans, elliptica, apiculata, dorso valde convexo obtuse carinata, seriatim punetulata inde scaberula, demum atrofusea. Cuba, Wright 1544 ex parte, nimirum planta ann. 1865 leeta, sub nomine Digitariae filiformis Muehl. distributa. Diese Art sieht dem P. filiforme L. allerdings ähnlich, ist aber sofort durch die sehr kleinen, ganz kahlen Aehrchen ver- schieden, deren III. Spelze durch die Anastomose der Seitennerven im oberen Viertel der Spelze ausgezeichnet ist. Bei schwacher Ver- srösserung bemerkt man nur eine Krümmung der inneren Seiten- nerven gegen die äusseren zu, bei stärkerer in durchscheinendem Lichte findet man die Verbindung. Die II. Spelze ist sehr zart- häutig, so dass sie nach der Blüte oft zu Grunde geht. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). (Schluss. ) Collemaceae. 93. Physma omphalarioides Arn. in Flora (1867) p. 119, Tab. I, Fig. 1; Jatta, Syllog. Lich. Italic. (1900) p. 12. — Collema omphalarioides Anzi in Comm. Soe. erittog. Ital. I, Nr.3 (1862), p. 131. — sStaurolemma dalmaticum Körb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, XVII (1867), p. 618 et 706. — Physma dalmaticum A. Zahlbr. in Annal. k. k. naturhist. Hofmus. V (1890), p. 47. — Exsiee: Anzi, Lich. Etrur. Nr. 46! Thallus usque 6 mm altus, ecorticatus, I intus fulveseens. Hypothecium duplex; pars superior ex hyphis tenuibus dense contextis formata, dilute flavescens, sat angusta, pars inferior crassa (70—75 u alta), pseudoparenchymatica et in marginem apotheeiorum parum adscendens, pseudocellulis globosis vel ovalibus, sat magnis, in seriebus verticalibus 7—9 sitis. Hy- menium 100—110 u altum, I pars inferior eoeruleseit, pars superior (colorata) fulveseit. Asei ovali- vel oblongo-euneati 50—55 u alti et 11—13 u lati, 8-spori. An Eichen bei Meljine nächst Castelnuovo (Weiss), und im Walde bei Bosanka nächst Ragusa, e. 300m (Baum- gartner). 1) Vgl. Nr. 8, S. 273. 94. 9. 337 Besondere Aufmerksamkeit verdienen eigenartige Gebilde, welche ich im Lager sowohl der von Baumgartner in Dal- matien gesammelten wie auch in den von Anzi vertheilten italienischen Stücken constant auffand. Diese Gebilde sehen äusserlich gewissen Cystolithen nicht unähnlich. Sie treten insbesondere in dem gonidien-armen und von Hyphen weniger durchzogenen Centraltheile des Lagers in grosser Menge auf. Am zahlreichsten fand ich sie in den Verästelungen des Lagers, in welchen sie bis knapp an die endständigen Apo- thecien heranreichen; hingegen nehmen sie an Zahl im ba- salen, unverzweigten, durch die blasse Farbe auffallenden Theile des Lagers bedeutend ab. In Grösse und Form variiren diese Inhaltskörper ausserordentlich. In ihrer einfachsten, offenbar jugendlichen Form stellen sie kugelige bis eiförmige einfache Körper dar, später wird ihre Gestalt, bei Vergrösserung des Volumens, eine mehr unregelmässige, die einzelnen Körper klüften sich oder zeigen eine fast lappenartige Ausbildung. Letztere Form scheint mitunter aus dem Zusammenfliessen mehrerer Individuen hervorgegangen zu sein. Die Inhalts- körper sind farblos, ziemlich lichtbrechend und ungeschichtet. Ihre in den Jugendstadien glatte Oberfläche zeigt später bei stärkerer Vergrösserung und namentlich bei Behandlung mit Salzsäure und Jodtinetur eine länger oder kürzer gestrichelte oder kleingrubige Oberfläche. Es liegen diese Inhaltskörper ferner zumeist frei in der Gallerte; ich konnte eine Verbindung derselben mit Hyphen in den von mir durchsuchten Schnitten mit Sicherheit nicht feststellen, obwohl es in einigen wenigen Fällen den Anschein hatte, als ob die Inhaltskörper des Lagers endständig einer Hyphe aufsitzen würden. Ihre Grösse variirt von 30—200 u im Durchmesser. Dem Drücken des Deckgläs- chens auf dem Objectsträger setzen sie einen grossen Wider- stand entgegen; es gelang mir nicht, sie zu zerquetschen oder zu zerbrechen. Ueber die chemische Natur dieser Inhalts- körper konnte ich bei dem nicht zu reichlichen Materiale keine näheren Untersuchungen vornehmen; ich konnte nur beobachten, dass sie Kalilauge nieht ändert, dass sie durch Salzsäure nicht gelöst werden und dass ihnen Jodtinetur (in der Zusammensetzung, wie sie in der Liehnologie angewendet wird) eine blassgelbliche Farbe verleiht. Diese wenigen An- gaben genügen natürlich nicht, um sich über die chemische Beschaffenheit dieser Inhaltskörper eine Vorstellung zu machen. Oollema granosum (Wulf.) Nyl. Bei Meljine nächst Castelnuovo (Weiss). — I. Collema pulposum Ach. Auf der Erde bei Gravosa und Meljine (Weiss); bei der „Fontana“ nächst Spalato (Baumgartner). — B. C. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1901. 25 338 96. rt: 98. a0: 100. 101. 102. 103. 104. Collema tenax (Sw.) Ach. An moosigem Kalkgestein, Jadro Vrelo bei Spalato (Baum- gartner); um Meljine (Weiss). Collema cristatum Hfim. Gravosa und Meljine (Weiss); an Dorfmauern bei Marko- vina hinter Spalato, e. 150m (Baumgartner). — G Collema melaenum Ach. (©. multifidum). Auf Mauern über Moosen, Halbinsel Lapad bei Ragusa, e. 50m (Baumgartner); Lissa, Meljine und Gravosa (Weiss). var. marginale Ach. Bei Gravosa (Weiss). — G. (. Collema verruculosum Hepp ex Müll. Arg., Prineip. Classifie. Lich. (1862) 86; Arn. in Flora (1867) p. 135, Tab. IV, Fig. 89—92. — Collema Hildebrandii ß) conglomeratum Hepp, Fleeht. Europ. Nr. 416 (1857). — Lethagrium conglomeratum Mass., Sched eritie. IV (1856) p. 76. Thallus Idemum erythrinosus. Hypotheeium ex hyphis dense contextis formatum, non pseudoparenchymaticum. Hymenium I eoeruleseens. Conceptacula pyenoconidiorum marginalia, im- mersa; sterigmata artieulata et ramosa, cellulis brevibus, pyenoconidia oblongo-eylindrica, medio leviter constrieta, recta, 5—5°5u longa et 1’4—1'7 u lata. Schön entwickelt auf Birnbäumen beim Dorf Blaca nächst Spalato, ce. 450 m (Baumgartner). Diese gut charakterisierte Gallertflechte scheint auf ein relativ kleines Gebiet beschränkt zu sein. Ihre nördlichsten Standorte liegen in der Schweiz, wo sie bei Chur (Hepp), Genf Müller Arg.) und in Wallis (Baglietto-CGarestia) gefunden wurde; sie reicht ferner über Bozen (Arnold), Krain (wo ich sie in schön entwickelten Exemplaren auf Eschen in Weissenfels sammelte) und Norditalien bis Dalmatien. Collema (sect. Synechoblastus) conglomeratus Hffm. An Carpinus bei Cajkoviei (Weiss). Collema (seet. Synechoblastus) rupestre (L.) Wainio (Syn. flaceidus Kbr.). An Eichen bei Meljine (Weiss). — 1. B. Collema (sect. Synechoblastus) Vespertilio (Lghtf.) Wainio, Etud. Lieh. Bresil I (1890) p. 235. An Feigenbäumen bei Meljine (Weiss); an Eichen bei Labin, Subidol und Markovina hinter Spalato, ce. 150 —350 m (Baumgartner). — 1. B.H. @. Leptogium plicatile (Ach.) Nyl. Gravosa, Meljine (Weiss). — B. Leptogium lacerum (Sw.) S. Gray. Bei Gravosa (Weiss). — 1. M. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 339 Pannariaceae. Parmeliella corallordes (Hffm.) A. Zahlbr. in Annal. naturhist. Hofmus. Wien, XIII (1899) p. 462; Wainio in Termeszett. füzet. XXII (1899) p. 308. Insel Lissa, Gravosa und im Omblathal (Weiss). — I. B. 2 6.G. Parmeliella plumbea (Lightf.) Wainio, Etud. Lich. Bresil 1 (1890) p. 206, not. An Eichen bei Obornik; an Pistacia Terebinthus bei Osojnik (Weiss); an Eichen im Walde bei Bosanka nächst Ragusa, c. 300m (Baumgartner). — I. H.M.G. Pannaria leucosticta Tuck. in Proceed. Americ. Acad. Se. and Arts IV (1860) p. 404; Nyl. in Notis. ur Sallsk. faun. et flor. fennic. Ny Serie V (1866) p. 125; Tuck., Sypops. N. Amer. Lich. I (1882) p. 120. — Parmelia leucosticta. Tuck. ap. Darlgt., Flora ÜOestrie. ed. 3° (1853) p. 441. — Pannu- laria leucosticta Stzbgr., Lich. Afrie. (1890 —1891) p. 85. — Pannaria craspedia Koerb., Par. Lich. (1865) p. 45 et in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XVII (1867) p. 613. — Pan- narıa ignobilis Anzi in Comm. Soc. Critt. Ital. I, Nr. 3 (1862) p. 138. Thallus pseudoparenchymaticus, KHO et Ca Cl —. Gonidia concatenata, ovalia vel subglobosa vel parum irregularia, 9—11 u in diam. Hypothecium ex hyphis erebre contextis formatum, non pseudoparenchymaticum. Hymenium 150 —160 u altum. I vinose fulvescens. Sporae 20—24 u longae et 8—11 u latae, utrinque apiculatae. An Eichen im Walde bei Bosanka nächst Ragusa, e. 300 m (Baumgartner). — 1. C. Peltigeraceae. Peltigera polydactyla (Neck.) Hffm. An moosigen Kalkfelsen bei Ragusa (Baumgartner). —B.l. Nephromium lusitanicum (Schaer.) Nyl. An Eichen bei Lokva nächst Spalato, ec. 300 m, bei Bosanka und im Omblathale nächst Ragusa (Baumgartner). Nephromium laevigatum (Ach.) Nyl. Nach Körber an Eichen im Omblathale, gehört jedoch vielleicht zur vorhergehenden Art. Stictaceae. Lobaria linita (Ach.) Wainio. An alten Eichen bei Kameno nächst Castelnuovo, bei Zlijebi und Meljine (Weiss). — I. H. @. Lobaria lacinvata (Huds.) Wainio in Termeszet. füzet. XXVII (1899) p. 307. (Ricasolia amplissima Lightf.) An Eichen bei Kameno, Zlijebi und Meljine (Weiss); bei Labin hinter Spalato, e. 350m (Baumgartner). —B.H.M.G. 25* 340 113. 114. 115, 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. Pertusariaceae. Pertusaria communis DC. An Pistacia Terebinthus bei Osojnik (Weiss). Pertusaria leioplaca (Ach.) Schaer. (Syn. Pertusaria alpına Hepp und Pertusaria colliculosa Kbr. fide Darbish. in Engl., Bot. Jahrb. XXII, 1897, p. 600). Insel Lissa, an Quercus Ilece und an Feigenbäumen bei Meljine (Weiss). Pertusaria Wulfenii (DC.) E. Fr. (Syn. Pertusaria ee Kbr.). An Eichen bei Osojnik (Weiss). — 1. H.M. Pertusaria globulifera (Turn.) Nyl, An Eichen bei Labin nächst c. 350m, und auf der Mosorplanina, ec. 600 m (Baumgartner). Pertusaria Weissii Körb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, XVII (1867) Abh. p. 617 et 705. An Feigenbäumen bei Meljine (Weiss). Pertusaria cyparissi Kbr. 1. s. e. p. 706. An Üypressen bei Komolae (Weiss). Die Artberechtigung der beiden letztgenannten muss auf Grundlage der ÖOriginalstücke geprüft werden. Lecanoraceae. Lecanora subfusca (L.) Ach. Nach Körber in Dalmatien häufig. — G. H. M. Lecanora chlarona (Nyl.) Crombie. An Eichen im Walde bei Bosanka nächst Ragusa, ce. 300 m (Baumgartner). — B. H. C. Lecanora coilocarpa (Ach.). Nyl. An Carpinus bei Labin nächst Spalato, c. 350 m (Baum- gartner). — H. Lecanora intumescens (Reb.) Körb. An Fagus auf dem Saber bei Oattaro (Weiss). Lecanora Agardhiana Ach. (Syn. L. Agardhianoides Mass.) An Kalkfelsen auf den Monte Marian bei Spalato, ec. 100 m (Baumgartner). — I. G. Lecanora albescens var. galactina (Ach.), Th. Fr, Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). Lecanora omblensis A. Zahlbr. n. sp. Thallus epilithieus, tenuis, effusus, continuus, laevigatus subnitidus, amylaceo-tartareus, glaucescens, madefactus viri- descens, in margine linea obscuriore einetus vel hypothallo albido, tenuiter dendritico-effigurato insidens, KHO —, CaUl — gonidia pleurococeoidea, 9—13 u in diam. Apothecia copiosa, dispersa, primum immersa, dein subsessilia, parva (0'2—0'4 mm lata), disco primum concaviusculo leviter pruinoso, demum plano, nudo vel subnudo, violaceo-nigrieante, margine tenui, acuto, subintegro, lilacino-pruinoso, persistente; hypothecium 341 pallidum, ex hyphis dense contextis formatum, zonae goni- diorum impositum; hymenium 55—60 u altum, I praecedente coerulescentia leviter vinose-fulvescens; paraphyses subindi- stineta, conglutinatae, simplices, eseptatae, apice haud capitatae, kermesino-violaceae, KHO sordidescentes; asci numerosi, ob- longo-subeuneati, 8-spori, 52—54 u longi et 10—12 u latae: sporae hyalinae, ovales, simplices, episporio tenui, parvae. 9—11 u longae et 5—5°5 u latae. Conceptacula pycenoconi- diorum in margine thalli sita, haud rara, punctiformia, nigra; sterigmata pauci-ramosa, brevia; pyenoconidia arcuata vel subareuata, 14—18 u longa et 1'5 u lata. An Kalkfelsen im Omblathale bei Ragusa (Baumgartner). Eine äusserst zierliche Flechte aus der Verwandtschaft der Lecanora Hageni und: Lecanora Agardhiana, welche durch das ergossene Lager, durch die Farbe der Fruchtscheibe, durch die Jodreaction des Hymeniums und namentlich durch die langen und verhältnismässig dieken Pyenoconidien gut charak- terisiert erscheint. 126. Lecanora dispersa (Pers.) Flk. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ec. 100 m (Baumgartner). — B. A. C.G 127. Lecanora symmictera var. saepincola (Ach.) Arn. An Öypressen bei Cajkovieci (Weiss). 128. Lecanora ochrostoma Hepp. An Cypressen bei Cajkovici (Weiss). 129. Lecanora atra (Huds.) Ach. An Oelbäumen bei Meljine (Weiss). — 1.B.M. A.C. G. 130. Lecanora (sect. Aspicilia) cinerea (L.) Sommf. An Hornsteineinschlüssen der Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato in einer Form mit ‚fast weissem Lager, welches sich mit KHO bluthroth färbt (Baumgartner). Mit dieser Form dürften jene Flechten identisch sein, welche Weiss auf Hornstein bei Meljine sammelte und welche Körber in seiner Aufzählung unter der Benennung Aspieilia calcarea f. bullata Mass. anführt. 131. Lecanora (sect. Aspieilia) gibbosa (Ach.) Nyl. Um Zlijebi bei Castelnuovo (Weiss). — 1. 132. Lecanora (seet. Aspieilia) calcarea, — var. concreta Schaer. Nach Körber in den von Weiss besuchten Theilen Dal- matiens häufig, ebenso die f. ochracea Anzi. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian und bei den Krka- fällen (Baumgartner). — I. B. H. M. A. C. — var. contorta (Flk.) Nyl. An Kalkfelsen in Dalmatien zerstreut. — I. B. M. G. 133. Lecanora (sect. Aspieilia) farinosa (Flk.) Nyl. Nach Körber häufig. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian, auf dem Gipfel des Koziak bei Spalato, e. 750m und bei 342 St. Sergio nächst Ragusa, ce. 350—400 m (Baumgartner). — B.H. 6. 134. Lecanora (sect. Aspieilia) viridescens (Mass.) Stnr. in Sitzungs- ber. kais. Akad. Wien, math.-naturw. Classe. Bd. CVII, 1898, . 140. ; An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). — B. M. G. 135. Lecanora (seet. Aspicilia) coronata (Mass.) Star. ]. s. e. p. 141. An Kalkfelsen im Omblathale (Baumgartner). — G. 136. Lecanora (sect. Aspicilia) verrucosa (Ach.) Nyl. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). — I. B. 137. Lecanora (sect. Aspicilia) Prevostii (E. Fr.) Th. Fr. An Kalkfelsen bei Zlijebi (Weiss). — H. — var. affınis (Mass.) Nyl. An Kalkfelsen im Omblathale und bei Zlijebi (Weiss). — H. @. 138. Lecanora (sect. Placodium) fulgens (Sw.) Ach. Auf kalkhältiger Erde bei Zlijebi (Weiss). — I. B. H. C. 139. Lecanora (sect. Placodium) crassa Ach. Insel Lissa (Weiss); an Kalkfelsen bei den Krkafällen nächst Scardona, ec. 50m (Baumgartner). — I. B.H. MC. G. 140. Lecanora (sect. Placodium) gypsacea (Sm.) Hepp. Auf kalkhältiger Unterlage bei Meljine (Weiss). — I. B.M. 141. Lecanora (sect. Placodium) Lamarkır (DC.) Schaer. (Syn. Psoroma Lagascae Kbhr.) Bei Meljine (Weiss). 142. Lecanora (sect. Placodium) lentigera (Web.) Ach. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ec. 100 m (Baumgartner). — H. A. C. 143. Lecanora (secet. Placodium) saxicola var. versicolor (Pers). Dh. Pr: An Kalkfelsen auf dem Monte Marian (Baumgartner). B. H. A.M. ©. — var. vulgare (Kbr.) Um Meljine und Zlijebi (Weiss). — B. M. @. C. 144. Lecanora (sect. Placodium) sulphurella (Kbr.) A. Zahlbr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). 145. Lecanora (sect. Placodium) evrcinata (Pers.) Ach. An Felsen bei Meljine und Zlijebi (Weiss); A jedoch vielleicht zur nächsten Art. — I. B.H.M. 146. Lecanora (sect. Placodium) subeircinata NL An Kalkfelsen bei den Krkafällen, e.50 m, und auf dem Gipfel des Koziak bei Spalato, ce. 750 m (Baumgartner). — B. 6. 147. Lecania subisabellina A. Zahlbr. n. sp. Thallus plagas parvas, irregulares, saepissime confluentes formans, tenuis, cretaceus, cinerascenti-isabellinus, opacus, diffraeto-areolatus, areolis parvis, subplanis vel impressulis, 343 ambitu non effiguratus, ecorticatus, madefactus odorus, KHO —., CaCl —. Gonidia pleurococeoidea in zona gonidiali et sub hy- menio copiosissima, subglobosa, magna, 14—20 u in diam. Apotheeia minuta, 0-4—0'6 mm lata, sessilia, disco sieco nigro et opaco, madefacto fuseidulo vel aeruginoso-nigricante, demum paulum convexo, margine thallino integro, tenui, thallo eon- colore persistente eineta; hypotheeium pallidum; hymenium angustum, 50—55 u altum, I praecedente coerulescentia vinose fulvescens, asci oblongo-elavati, 32—36 u longi et 9—12 u lati, 8-spori, paraphyses facile liberae, simplices, pauei-sep- tatae, circa 2 u erassae, apice globoso-clavatae (5— 55 u latae), purpureo-fusceae, KHO violascentes; sporae in ascis subbiseriatim dispositae, hyalinae, biloculares, ellipsoideae, obtusae, rectae vel levissime curvulae, 9—10 u longae et 3—4 u latae, episporio et septo tenui. Conceptacula pyenoconidiorum immersa, puncti- formia, nigro-fuscescentes; pyenoconidia filiformia, curvata, 12—17 u longa. An Kalkfelsen bei der „Fontana“ nächst Spalato (Baum- gartner). Durch die vorliegende neue Art wird die Species der im Mediterrangebiet gliederreichen Gattung Lecania neuerdings vermehrt. Die als neu erkannte Art ist durch ihre thallodi- schen Merkmale und insbesondere durch die stark an- geschwollenen, mit Hinzufügung von Kalilauge sich violett färbenden Paraphysenenden gut gekennzeichnet. Nach dem Baue der Pyenoconidien gehört Lecania subisabellina in die Gruppe der Lecania erysibe (Ach... Nach der von Jatta in seinem neuesten Werke „Sylloge Lichenum Itali- corum“ (1900) angenommenen Gattungsumgrenzung müsste die vorliegende Art bei Dyphratora Trev. sect. Lecaniella Jatta und nicht bei Zecania untergebracht werden. Ich kann mich jedoch den Anschauungen Jatta’s nicht anschliessen, denn so wie er die Gattung Lecania definiert, entspricht diese nicht der Begrenzung Massalongo’s, der sie aufgestellt, und ist auch insoferne falsch angewendet, als die meisten der von Jatta zu Lecania gezogenen Arten sicherlich Palmellaeeen- und nicht Chroolepus-Gonidien besitzen. Es scheint mir über- haupt erst des Beweises zu bedürfen, dass auch nur eine Pepe der Lecanien Jatta’s Chroolepus als Algencomponenten esitze. 148. Lecania Rabenhorstii (Hepp) Arn. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato (Baum- gartner). — G. 149. Lecania sylvestris (Kbr.) Arn. An Kalkfelsen bei Kameno nächst Castelnuovo (Weiss). 344 161. 162. 163. Parmeliaceae. . Parmelia tiliacea (Hffm.) Ach. An Oel- und Feigenbäumen bei Meljine (Weiss); an Car- pinus bei Labin hinter Spalato,c.350m(Baumgartner).—1.B.(. . Parmelia dubia (Wulf.) Schaer. (Syn. Imbricaria Borreri Kbr.) An Oypressen bei Cajkovici im Omblathale und bei Meljine (Weiss). — I. . Parmelia caperata (L.) Ach. An Feigenbäumen und Pappeln bei Meljine(W eiss).-I.B.H.C. . Parmelia conspersa (Ehrh.) Ach. Bei Meljine (Weiss); an Hornsteineinschlüssen der Kalk- felsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ec. 100m (Baum- gartner). — 1. B. G. . Parmelia acetabulum (Neck.) Dub. An Eichen bei Labin hinter Spalato, ec. 350m (Baum- gartner). — I. B. H. G. . Parmelia prolixa (Pers.) Nyl. An Hornsteineinschlüssen des Kalkgesteins auf dem Monte Marian, ec. 100 m; auf dem Lager der daselbst gesammelten Stücke reichlich Abrothallus Parmeliarum (Smrft.) (Baum- gartner). — G. . Parmelia aspidota Ach. (Syn. Imbricaria aspera Mass.). Im Omblathale (Weiss). — I. . Parmelia glabra (Schaer.) Nyl. An Eichen bei Labin hinter Spalato, e.350 m (Baumgartner). . Evernia prunastri (L.) Ach. Von Weiss an vielen Orten gesammelt. — I. B. H. G. . Ramalina farinacea (L.) Ach. An Oelbäumen bei Meljine (Weiss). — 1. B. Tnheloschistaceae. . Blastenia ochracea ((Schaer.). A. Zahlbr. An Kalkfelsen bei Gravosa, Meljine und bei der Kirche Trojsto im Omblathale (Weiss); bei den Krkafällen und auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa (Baumgartner). —I.H.M. Blastenia paragoga Kbr. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XVII, 1867, Abh. p. 615 et 704. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). Caloplaca (seet. Pyrenodesmia) chalybeia (E. Fr.) Müll. Arg., Prineip. Classifie. Lich. Gen. (1862) p. 48; Th. Fr., Liehgr. Beand: I, 1870, p. 172. An Kalkfelsen bei Gravosa, Meljine und Zlijebi (Weiss). ZH 58. D.G, Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) Agardhiana (Mass.) Flagey, Lich. Franch. Comte (1882) p. 247. — var. albopruinosa (Arn.) Stor. An Kalkfelsen bei Ragusa, im Omblathale und bei Bosanka (Baumgartner). — Il. B. ©. G. 164. 170. 345 Caloplaca paepalostoma Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900) 261. — Placodium paepalostomum Anzi in Comm. Soc. erittog. Ital. Nr. 3, 1862, p. 141; Anzi, Lich. Langob. exsice. Nr. 315! — Callopisma paepalostomum Jatta in Nuov. Giorn. Bot. Ital. XIII, 1881, p.11. — Rinodina articulata Bagl., Enum. Lieh. Ligur. (1845) p-. 32. var. pruinata A. Zahlbr. nov. var. Thallus argillaceo-albidus, tartareus, rimuloso-subareolatus, KHO —, Gall —; apothecia copiosa, conferta, primum immersa, dein sessilia, disco persistente cinereo-pruinoso (madefacto nigTo), demum modice convexo; sporae 10—12 u longae et 5°9—T u latae. An kalkhältigem Sandstein bei der „Fontana“ nächst Spa- lato, ec. 390m (Baumgartner). Von der typischen Pflanze durch das hellere Lager, zahl- reiche und gedrängte Früchte mit bereifter, dunkler Scheibe verschieden. Ich ziehe die vorliegende Pflanze nur als Varietät zu Caloplaca paepalostoma trotz des Umstandes, dass Anzi in seiner Diagnose die Sporen dieser Flechte als „gross“ be- zeichnet und als 17”—23 u lang und 11 u breit anführt. Ich fand jedoch in Nr. 315 der von Anzi herausgegebenen „Li- chenes Langobardi exsicc.“*, also an authentischen Stücken, die Sporen stets nur 10— 13 u lang und 5—6°5 u breit, also bedeutend kleiner und iu der Grösse und Form mit derjenigen meiner Varietät völlig übereinstimmend. . Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) variabilis (Pers.) Th. Fr. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss) und auf dem Gipfel des Koziak bei Spalato, ec. 750m (Baumgartner). . Caloplaca cerina (Ehrh.) Th. Fr. In der f. cyanolepra (DC.) Flag. nach Körber an den von Weiss besuchten Orten häufig. — I. M. @. . Caloplaca haematites (Chaub.) Th. Fr. An Kirschbäumen bei Osojnik, an Wallnussbäumen bei Meljine und an Cypressen bei Gravosa (Weiss). — I.B. C. . Caloplaca citrina (Hffm.) Th. Fr. Im Omblathale (Weiss). . Caloplaca steropea (Kbr.) A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmus. Wien V (1890) p. 28. An Felsen bei Veai Meljine, Zlijebi, Gravosa und in der Ombla (Weiss). — Caloplaca aurantiaca var. salicina (Schrad.) A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmus. Wien V (1890) p. 29. Nach Körber in Dalmatien häufig; an Pirus auf der Mosorplanina bei Spalato, e. 800 m (Baumgartner). — I.H. — var. flavovirescens (Wulf.) Th. Fr. An Kalkfelsen bei Gravosa und Meljine (Weiss). — 1. B. 346 — var. diffracta (Mass.) Lojka. An Kalkfelsen, St. Sergio bei Ragusa, ec. 350400 m und auf dem Gipfel des Koziak, c. 750 m (Baumgartner). — G. — var. velana (Mass.) Flag. An Kalkfelsen bei Gravosa und Meljine (Weiss). — H. G. — var. placidia (Mass.) Stnr. Bei Gravosa, an Kalkfelsen (Weiss). — G. 171. Caloplaca Schaereri (Flk.) A. Zahlbr. l. s. ce. p. 29. An Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato und St. Sergio bei Ragusa (Baumgartner). — H. 172. Caloplaca pyracea (Ach.) Th. Fr. Nach Körber häufig; in der f. SORTRUGBE (Mass.) an Cy- pressen bei Gravosa (Weiss). — A. 173. Caloplaca arenaria var. Lallavei ey, Zahlbr. in Annal. naturhist. Hofmus. Wien XII (1898) p. 90 (ubi synon.). An Kalkfelsen bei Osojnik, Gravosa, Meljine und Zlijebi (Weiss); auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa (Baum- gartner). — 1. C. G. 174. Caloplaca sarcopisoides A. Zahlbr. — Callopisma sarco- pisoides Kbr. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, XVII (1867) p. 614 et 704. — Lecanora refellens Nyl. in Flora (1877) p. 458 (sec. specim. authentica a rever. dom. A. Hue benevole missa). An Üypressen bei Komolae im Omblathale (Weiss). Neuerdings von Prof. J. Schuler in der Umgebung Fiumes aufgefunden. Thallus KHO —, CaCl —; gonidia globosa 8—10 u in diam.., sub hymenio copiosissima. Exeipulum grosse pseudoparenchy- matiecum; epitheeium dilute fuscesceens, KHO —; hymenium I intensive coeruleseit; paraphyses septatae, apice ramosae et capitatae; sporae 11—14u longae et 5—6'5 u latae. 175. Caloplaca ferruginea (Huds.) Th. Fr. An Kirsehbäumen bei Ösojnik und an Oelbäumen bei Meljine (Weiss); an Eschen bei Lokve nächst Spalato, ec. 300 m (Baumgartner). — I. H.M.C. G. — var. festiva (Ach.) Th. Fr. An Silieateinschlüssen der Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ce. 100 m (Baumgartner). 176. Caloplaca Pollinii (Mass.) Jatta. An Pistacia bei Osojnik, an Pappeln, Obstbäumen und Sorbus bei Meljine (Weiss); an Carpinus bei Labin nächst Spalato, ec. 350m (Baumgartner.) — 1. C. 177. Caloplaca spalatensis A. Zahlbr. nov. sp. Thallus tenuis, plumbeo-einereus vel ochraceo-einereus, areolato-rimulosus, areolis minutis, planiusculis, tartareus, ecor- ticatus, KHO purpurreo - violacens. Gonidia pleurococeoidea, 10 — —13 u in diam. Apotheeia in areolis solitaria vel bina, minuta (0'2—0'25 u lata), primum immersa dein sessilia, 178. 179. 180. 184. 185. 347 feruginea, rotundata vel anguloso-difformia, margine thallino cerassiuseulo integro, disco primum nitidulo subinpresso vel planiusculo, demum modice convexo et scabrido, opaco. Sporae non visae. ÜÖonceptacula pyenoconidiorum punctiformia, nigri- cantia, sterigmatibus articulatis, cellulis parum inflatis, pyeno- conidiis oblongis, 3—3°5 u longis et 1 u latis. An Hornsteineinschlüssen der Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m. Habituell von allen übrigen Arten der Gattung Caloplaca aus der Verwandtschaft der ©. ferruginea, wohin sie gehören dürfte, verschieden und auch sonst mit keiner der beschrie- benen Species dieser Gattung identifieierbar, bezeichne ich die Pflanze ad interim mit einem eigenen Namen. Völlige Klar- heit dürfte erst das Auffinden der Flechte mit entwickelten, reifen Sporen bringen. Caloplaca (Gyalolechia) subsimilis Th. Fr. An kalkhältigem Sandstein bei der „Fontana“ nächst Spalato (Baumgartner). Caloplaca (sect. Gyalolechia) lactea A. Zahlbr. (Callopisma luteoalbum var. lacteum Mass., Sched. eritie. VII, 1856, p. 133 pr. p. — Gryalolechia lactea Arn. in Flora, 1881, p. 311 et 1884, p. 257). An Mauern bei Bosanka nächst Ragusa, c. 300m (Baum- gartner). Caloplaca (sect. Gyalolechia) pruwinosa A. Zahlbr. (Gyalolechia pruinosa Kbr. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, p. 613 et 703). In den Ritzen der Kalkfelsen bei Zlijebi (Weiss). . Caloplaca (sect. Gyalolechia) aurea (Schaer.) A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmus. Wien V (1890) p. 29. An Felsen bei Zlijebi (Weiss). — B. . Caloplaca (sect. Gasparrinia) elegans (Lk.) Th. Fr. var. discreta (Schaer.). An Steinen auf der Insel Veruda (Weiss). . Caloplaca (sect. Gasparrinia) callopisma (Ach.) Th. Fr. An Kalkfelsen auf der Insel Veruda, bei Osojnik, Meljine, Kameno nächst Castelnuovo, Gravosa und im ÖOmblathale (Weiss); auf dem Monte Marian bei Spalato, e. 100 m (Baumgartner). I. B. H.M. G. Caloplaca (sect. Gasparrinia) murorum (Hffm.) Th. Fr. In der f. centroleuca (Mass.) an Kalkfelsen bei Gravosa und in der f. centrifuga (Mass.) bei Zlijebi, ebenfalls an Kalkfelsen (Weiss). — G. Caloplaca (sect. Gasparrinia) pusilla (Mass.) A. Zahlbr. in in Annal. naturh. Hofmus. Wien IV, 1889, p. 353. Halbinsel Lapad bei Ragusa an Kalkklippen gegenüber dem ee in der unbereiften Form (Baumgartner). 187. 188. . Caloplaca (sect. Gasparrinia) eirrochroa (Ach.) Th. Fr. An Kalkfelsen bei Gravosa (Weiss). — I. H. G. Buelliaceae. Buellia minutula (Hepp) Arn. An Hornsteineinschlüssen der Kalkfelsen auf dem Monte Marian bei Spalato, ec. 100m (Baumgartner). Buellia dispersa Mass., Sched. eritie. VIII, 1856, p. 50; Arn. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XXII, 1872, p. 291; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900) p. 393. Mit der vorigen (Baumgartner). . Duellia lactea (Mass.) Kbr. Häufig um Meljine (Weiss). — Il. . Buellia Iygaeodes Krb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XVII, (1867) p. 616 et 705. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). — H. . Buellia Dubyana (Hepp) Kbr. An Kalkfelsen bei Gravosa und Meljine (Weiss); auf dem Monte Marian bei Spalato und St. Sergio bei Ragusa (Baum- gartner). — 1. G. f. rufescens Kbhr. 1. s. e. p. 616. Im Omblathale (Weiss). . Buellia parasema «) disciformis (Fr.) Th. Fr. An Eichen bei Osojnik (Weiss). . Buellia myriocarpa «) punctiformis (Hffm.) Mudd. An Oel- und Nussbäumen bei Meljine (Weiss). ‚„ Buellia Schaereri De Notrs. An Öypressen bei Ciajkovidi. . Buellia (sect. Diplotomma) alboatra var. venusta (Kbr.) Th.. Fr. An Kalkfelsen bei Meljine (Weiss). — A. . Rinodina ocellata (Hffm.) Arn. An Kalkfelsen auf dem Gipfel des Koziak bei Spalato, c. 750m (Baumgartner). . Rinodina dalmatica A. Zahlbr. n. sp. Thallus effusus, pulverulento-vel furfuraceo-leprosus, hine inde rimulosus, erassiusculus, sulphureo-vel olivaceo-cineras- cens, KHO flavens, CaÜl ochraceus, madefactus laetius colo- ratus; ecorticatus; hyphae medullae non amylaceae; gonidia globosa, 3—10 u in diam. Apotheeia copiosa, parva (0°5—0'8 u lata), sessilia, fusco-nigricantia, primum plana, margine thallino subintegro, pallidiore et angusto, demum convexa, margine de- presso et disco scabriuseulo, opaco; hypothecium flavido-fus- cescens, gonidia non fovens; hymenium 140—150 u altum, I coerulescens, dein fulvescenti-nigrieans; paraphyses conglu- tinatae, eseptatae, apice elavatae et fuscescentes, KHO palli- diores; asci oblongo-ovales, 8-spori, 73—82 u longi et 24—27 u lati; sporae ovales, apieibus obtusis, medio vix constrietae, 349 primum fumosae, demum fuscae, 17—20 u longae et 9—10 u latae. Pyenoeonidia non visa. An Pinus halepensis auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa, c. 100m (Baumgartner). Die charakteristischen Merkmale liegen in dem eigenartigen Lager, dessen chemischen Reactionen und den scheinbar un- berandeten, äusserlich biatorinischen Apothecien. Unter dem Hypothecium finden sich keine Gonidien, hingegen sind die- selben zahlreich in dem niedergedrückten, an Schnitten unter dem Mikroskope scharf sich abhebenden Lagerrande. 198. Rinodina sophodes (Ach.) Th. Fr. (R.horiza var. orbicularis Mass.). An Kirschbäumen bei Osojnik und an Eichen bei Gravosa (Weiss). 199. Physcia pulverulenta (Schreb.) Nyl. — An Pyrus auf der Mosorplanina bei Spalato, ec. S00 m (Baumgartner). — 1. B.H. @. var. venusta (Ach.) Nyl. An alten Eichen bei Osojnik und Zbijebi (Weiss). — H. 200. Physcia Biziana A. Zahlbr. (Squamarıa Biziana Mass., Miseell. Lich., 1856, p. 3. — Dimelaena? Biziana Trevis. in Nuov. Giorn. Bot. Ital. 1, 1869, p. 124. — Parmelia Biziana Anzi, Lich. Venet. rar. exs. Nr. 168! An Kalkfelsen bei Ragusa (Michelleti). Thallus centro olivaceo-fuseidulus, aaa 2 albidus et dense albo-farinosus (farina subgranulosa), KHO = flavens, supra pseudoparenchymatice corticatus, infra cortice ex hyphis longi- tudinalibus connatisque formato. Conceptacula pyenoconidiorum supra nigra, marginalia, intus cavitates labyrinthicas formans; basidia artieulata et ramoso-connexa, cellulis brevibus; pyeno- conidia eylindrico-bacillaria, recta, 3’5—4u longa et O’5u lata. Die von Mieheletti nur steril gefundene Flechte gehört sicher zur Gattung Physcia, dies beweist sowohl der anato- mische Bau des Lagers, wie auch die Ausbildung der Pyeno- conidienbehälter. Massalongo hielt die Flechte verwandt mit Physcia obscura, die Kalilaugereaction indess weist auf nähere Beziehungen zur Gruppe der Physcia stellaris hin und sie nähert sich hier am meisten der Physcia dimidiata. Ich kann sie mit keiner der bekannten Physeien identifieieren und halte sie für eine gut ausgeprägte eigene Art. 201. Physcia stellarıs var. ambigua (Ehrh.). Nach Körber häufig. f. sguamulosa (Kbr.). An Cypressen bei Cajkovici (Weiss). 202. Physcia tenella (Scop.) Nyl. An den von Weiss besuchten Orten häufig. — 1. G. 203. Physcia caesia (Hffm.) Nyl. Von Weiss beobachtet, doch gibt Körber keine Stand- orte an. — I. B. @. 350 204. Xanthoria parietina f. aureola (Ach.) Th. Fr. Um Ragusa (Michelleti, = Anzi, Lich. rar. Veneti exs. Nr. 167); auf der Insel Veruda und im Omblathale (Weiss); an Eichen bei Subidol hinter Spalato, ec. 150m (Baum- gartner). — 1. C. — var. fasciata (Kbr. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XVII, 1867, p. 613 sub Physcia). Bei Gravosa (Weiss). Zu den bereits früher erwähnten Parasiten Arthonia apo- theciorum Almgu. und Abrothallus Parmeliarum (Smrft.) seien hier anhangsweise noch die übrigen in Dalmatien bisher beobachteten, auf Lichenen parasitisch lebenden Pilze angeführt. 205. Pharcidia congesta Kbr. Auf der Fruchtscheibe der Lecanora subfusca (W eiss). 206. Conida clemens (Tul.) Rehm. Auf Lecanora sulfurella (Kbr.) bei Gravosa (Weiss). 207. Leciographa Weissit Krb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XVII, 1867, p. 618 et 707. An sterilen Pertusarien auf Eichen bei Podi nächst Meljine und bei Komolac im Omblathale (Weiss). 208. Leciographa parasitica Mass. In der Ombla und bei Gravosa (Weiss). 209. Scutula episema (Nyl.) Zopf. Auf den Lagerareolen der Lecanora calcarea var. comcereta Schaer. Vom Monte Marian bei Spalato (Baumgartner). 210. Scutula socialis Krb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, XVII, 1867, p. 708 (Lecidea socialis Khr. l. e. p. 616 et 707). Auf Lecanora calcarea bei Meljine (Weiss). Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). Nach mehrjährigem Aufenthalte in Europa ist F. Karo im Jahre 1898 neuerdings nach Asien abgereist und hat im selben Jahre schon auf der Reise vom Baikal-See nach Blagowjes- tschensk, der Hauptstadt der Amurprovinz, zu sammeln begonnen, hauptsächlich aber bei letztgenannter Stadt eine umfassende Samm- lung von Gefässpflanzen zusammengebracht. Diese Pflanzen stammen sämmtlich vom linken Ufer des Amur, da das rechte dieses Flusses chinesisches Gebiet ist und wegen der Zeitverhältnisse nicht betretbar war. Blagowjestschensk liegt an der Mündung des vom Norden herkommenden Flusses Zea (auch Sea, Dsea oder Dsia geschrieben) an derselben Stelle, wo in den älteren Landkarten die Feste Sejskoji Piket verzeichnet ist. In einem halben Jahr- hundert ist aus dem unbedeutenden Fort eine volkreiche, mit allen modernen Einrichtungen versehene Stadt geworden. Die Vegetation hat hauptsächlich Sumpf- und Steppen-Charakter; neben amurischen 351 sind auch noch viele dahurische Formen vorhanden. — Im Jahre 1899 übersiedelte Karo nach Zea'), einer am Zea-Flusse nördlich von Blagowjestschensk neu entstandenen Stadt, dem Hauptorte von Goldgräbereien; dieser Ort ist auf den mir zugänglichen Landkarten überhaupt noch nicht verzeichnet. Mit Blagowjestschensk ist er durch Dampfer verbunden. Ist der Wasserstand niedrig (oder wegen der im Jahre 1900 stattgehabten chinesischen Wirren), so leidet die Regelmässigkeit des Verkehres ganz bedeutend. Die Zea läuft mit der nordsüdlichen Strecke des Amur in verhältnismässig geringem Abstande paralell, muss aber erheblich höher liegen, als der unter geographisch gleicher Breite befindliche Theil des Amur- Thales, denn die Vegetation enthält viel mehr dahurische, u. zw. ostdahurische Anklänge, als die Gegend von Blagowjestschensk und hat auch mehr Gebirgscharakter. Viele der besonders bezeichnenden Amur-Pflanzen gehen aber an der Zea flussaufwärts. So ist der Gesammtcharakter dieser Vegetation ein sehr frischer, die Typen der dürren Steppe sind bei Zea schon verschwunden. Vielleicht wird es möglich sein, am Schlusse vorliegender Arbeit über den Vegetationscharakter dieses bisher botanisch wohl noch niemals untersuchten Gebietes Ausführlicheres zu bieten ?). Die von Blagowjestschensk (1898) und Zejskaja- Pristan (1899) stammenden Pflanzen sind alle von mir bestimmt und der grösste Theil derselben von J. Dörfler vertheilt. Nur die Unicate, die aber meistens keine Nummer erhalten haben, konnten den Abnehmern nicht zukommen. Die Pflanzen tragen eine der Nummern von 1 bis 471. Höhere Nummern führen die während des Druckes hinzugekommenen Arten aus dem Jahre 1900. War die Theilung des vorliegenden Materials nöthig, so sind sämmt- liehe unter gleicher Nummer eingelangt gewesenen Pflanzenformen durch Beifügung der Buchstaben a, b, u. s. w. kenntlich gemacht, beziehentlich auseinander gehalten. Von 4 Nummern habe ich selbst das gesammte Material gesichtet, bei den übrigen hat es Dörfler sethan. Die auf der Zureise nach Blagowjestschensk zum Theil in Dahurien gesammelten wenigen Pflanzen sind nicht besonders numeriert. Unter Einem veröffentliche ich auch das Ergebnis nachträg- licher Bestimmungen von Pflanzen, die Karo im Jahre 1892 in Dahurien aufgenommen und mir seinerzeit mitgetheilt hatte. Diese Formen sind meist nicht numeriert und ihre dahurische Herkunft in der folgenden Pflanzenaufzählung ausdrücklich angegeben. Vorkommende Nummern sind jene der „Plantae Karoanae dahuricae“, beziehen sich also auf die von Karo selbst (nicht von mir) früher 1) So nennt Karo den Ort in seinen Briefen; auf den Zetteln heisst er aber consequent Zejskaja Pristan. 2) Bei Beginn der Drucklegung traf die Nachricht ein, dass Karo die im Jahre 1900 gesammelten Pflanzen nun auch abgesendet hat. Diese sollen nach Eintreffen unter Einem mitbestimmt und das Ergebnis an gehörigem Orte eingeschaltet werden. 352 besorgte Ausgabe und sind mit gleichen der diesmaligen Edition selbstverständlich nicht identisch. Verwechslungen sind aber aus- geschlossen, da auch bei den amurischen der Standort genau genug bezeichnet ist. Die Verschiedenheit und Ausdehnung der Sammelgebiete hat mich diesmal bemüssigt, die Literatur in ganz erheblich höherem Grade herbeizuziehen, als früher. Es war deshalb, zumal diese Literatur sehr zerstreut ist, leider nicht zu umgehen, viel mehr Citate zu bringen, als es für eine gewöhnliche Bestimmungsarbeit sonst angebracht ist. Immerhin ist dies der einzige Weg, eine in Betracht kommende Pflanze kürzest-möglich zu definieren und lang- athmige Auseinandersetzungen und Begründungen zu vermeiden; trotzdem ist es ohne solcher hie und da nicht abgegangen. Sehliesslich ist hervorzuheben, dass die Sammlungen Karo's auch diesmal jene Sorgfalt des Zurichtens darthun, die man an seinen Exsiecaten zu sehen sich schon gewöhnt hat. Diese Sorg- falt lässt gewöhnlich nicht einmal erkennen, unter welch’ schwierigen äusseren Umständen schon das Sammeln der Pflanzen bewirkt werden musste. Karo schreibt mir darüber: „Um 3 Uhr Morgens gehe ich bei Thau und Nebel in die Umgegend, und nur kis8 Uhr Früh kann ich sammeln; dann bin ich den ganzen Tag im Geschäft. Die Pflanzen umzulegen, das Papier zu trocknen, macht viel Arbeit und die Zeit dazu muss ich mir geradezu abstehlen. So geht es Tag für Tag den ganzen Sommer und....den 1. September, wenn hier der erste Frost eintritt, bin ich herzensfroh, dass ich mich ausruhen kann. Mücken und Moskitos bringen Einen beim Sammeln zur Verzweiflung; es ist im vollsten Sinne des Wortes eine blutige Arbeit.“ Zum Trocknen musste Karo im Jahre 1898 das zu diesem Zwecke fast ungeeignete chinesische Papier verwenden; erst 1899 hekam er das von Dörfler besorgte österreichische. Es gehört viel Eifer, ja sogar ein richtiger Opfermuth und alle Liebe zur Botanik dazu, um unter solch’ ungünstigen äusseren Umständen nicht nur brauchbare, sondern so vorzügliche Sammlungen sonst kaum erhältlicher Pflanzen zusammenzubringen, wie sie Karo neuerlich wieder beschafft hat. Die angeschlossene Pflanzenaufzählung folgt, wie fast die gesammte russische botanische Literatur, dem fest eingewurzelten Systeme von De Candolle und trägt damit dem praktischen Er- fordernisse Rechnung; es wäre dermalen sonst ein geradezu nerven- aufreibendes Beginnen, auch nur das Wichtigste in Vergleich zu ziehen. Auch so war es noch nothwendig, eigens je einen vollständigen Index zu den 20 Faseikeln von Maximowicz „Diagnoses plantarum Japoniae et Mandschuriae“ und zu desselben Verfassers 7 Heften „Diagnoses plantarum asiaticarum“ anzufertigen, da sonst auf das Nachschlagen dieser so wichtigen Arbeiten wenigstens während der Bestimmungsarbeit einfach hätte verzichtet werden müssen. Die Auffassung des Artbegriffes ist bei den russischen Botanikern hocheonservativ. Es ist nicht nur die Masse des zu bearbeitenden 353 Materiales ferner Landstriche, welche zu solcher Auffassung führt, sondern auch der Umstand, dass bezüglich des ungeheueren russischen Reiches über die geographische Verbreitung vermitteln- der Formen noch so wenig bekannt ist. In so vielen Fällen bleibt dann im Zweifel nur die Wahl des „Zusammenziehens“ der kritischen Formen, oder der Individuenbeschreibung. Wenn nun kritische Formen je nach Ansicht der Autoren bald zu dieser, bald zu jener „echten Art“ „gezogen“ werden, und wenn ausserdem solche Formen für mehr oder minder unwichtig angesehen und darnach behandelt werden, so geschieht es, dass die Grenzen selbst wohl unterscheid- barer Formenkreise verwischt und an der Hand der Literatur und ohne ausreichendes Vergleichsmaterial kaum sicher festgestellt werden können. Bezüglich der sibirischen Pflanzen wird es daher jeder Bearbeiter als Wohlthat empfinden, wenn er Werke zu Rathe ziehen kann, bei deren Abfassung in erster Linie das sibirische Pflanzenmaterial selbst zur Geltung gekommen war, ohne dass die zusammenziehende Tendenz dabei geradezu massgebend gewesen wäre. Es sind dies vor Allem die „Flora Altaieca“, dannTurezaninow’s „Flora Baicalensi-Dahurieca“ und Maximowicez' „Primitiae florae amurensis“. Die Regel’schen (von ihm selbst verfassten oder massgebend beeinflussten) Werke leiden alle unter der von vorn- weg überall fast als Selbstzweck bekundeten Neigung zum „Zu- sammenziehen“. Auch die neueren Arbeiten von Maximowicz stehen in diesem Zeichen, wobei als besonders hervorstechender Zug noch die weitere Neigung hinzukommt, ostasiatische und nord- amerikanische Formen zu identificieren. Unter diesen Verhältnissen ist es nicht selten ungemein schwer, beim Bestimmen das Richtige zu treffen, das heisst, die vorliegenden Formen so aufzufassen, dass sie sich den modernen Anschauungen einfügen lassen und dass vor Allem auch das pflanzengeographische Moment zur Geltung kommt. Eine gewisse Ungleichmässigkeit der Auffassung ist dabei unvermeidlich und muss daher bis auf Weiteres in Kauf genommen werden. Erst nach Jahren, bis die unermesslichen Gebiete Sibiriens gleichmässiger durchforscht sein werden, wird man auch für diese Gebiete mit mehr Aussicht auf Erfolg, als jetzt, zu einer vollkommen in’s Einzelne gehenden Bearbeitung der „kleinen“ Formen schreiten können. Bis dahin wird an einer richtigen Benennung des Materials in der Regel mehr gelegen sein. Ganz ferne dem staubaufwirbelnden Umsturze der gesammten Nomenclatur, wie er von gewissen Seiten seit einem Decennium versucht wird, muss daher eine solche Arbeit ebenfalls bleiben. Verf. steht diesen, unter den verschiedensten Titeln arbeitenden Bestrebungen gegenüber unverrückt auf seinem alten Standpunkte: Der Name einer Pflanze ist ein abgekürztes Citat, das ohne An- führung des Autors jedes mnemotechnischen Anhaltes entbehren und ein Nachschlagen der Quellenwerke ganz unmöglich machen würde. Die Auffassung des Namens als Citat bedingt auch, dass nur das- jenige eitiert werden kann, was und wie es seinerzeit veröffentlicht Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1901. 26 354 worden ist, und dass es daher weiter eine Priorität nur innerhalb der Gattung und Rangstufe gibt, sowie, dass nur solehen Namen ein Altersvorrang wirklich zukommen kann, die mit regelrechter Beschreibung, also so veröffentlicht worden sind, dass die in Er- örterung stehende Form durch Zurückgehen auf die Urbeschreibung wann immer wieder sichergestellt werden kann. Hieraus folgt dann, dass das Versetzen einer Form in eine andere Gattung und die Aenderung der Rangstufen nie ohne Beschreibung erfolgen darf. Der Name des betreffenden Autors muss dann dem Namen der in eine andere Gattung versetzten oder in ihrer Rangstufe eeänderten Form angehängt werden, sonst geht auch jede wissen- schaftliche Continuität verloren. Wer Lust dazu hat, kann auch noch den Namen Desjenigen zwischen Klammern mitführen, der die Pflanze zuerst beschrieben hat. Pflanzennamen, die vieldeutig sind, haben keinen Prioritätsanspruch, ebenso blosse Namens- änderungen. Beim Versetzen irgend einer Form in eine andere Gattung oder Rangstufe ist künftig das Festhalten an den ursprüng- lich ertheilten Namen wohl zu empfehlen, aber kein unbedingtes Muss. Im Gegentheil dürfen solche Namen nicht wieder zur An- wendung gelangen, wenn deshalb eine seither regelrecht beschriebene Form umbenannt werden müsste, oder wenn etwas in Ansehung der neuen Stellung, welche die in Betracht kommende Form im Systeme erhält, Unwahres oder Unangebrachtes hervorkäme, wenn Doppelnamen entstünden (wie z.B. Alecterolophus Alecterolophus), oder wenn Ungereimtheiten die Folge wären (z. B. Taraxacum taraxacoıdes) u. dgl. Verf. hat nieht die Absicht, hier zu der Nomenelaturbewegung anders als andeutungsweise Stellung zu nehmen, da aber das Thema einmal berührt ist, so soll zum Schlusse der diesbetreffenden Aus- führungen nur noch der Meinung Ausdruck gegeben werden, dass es viel wichtiger ist, als Regeln für Namensgebung zu ersinnen, festzustellen, welchen Bedingungen jede Pflanzenbeschreibung ent- sprechen muss, damit deren Autor überhaupt einen Prioritäts-An- spruch habe. Würde sich die Mehrheit der auf dem Gebiete der Pflanzenbeschreibung thätigen Botaniker hierüber, u. zw. aufeinem möglichst strengen, jede Leichtfertigkeit von Vorne- herein ausschliessenden Standpunkte einigen, so würde dem An- schwellen der Synonymik, ebenso wie zeitvergeudenden Prioritäts- Abhandlungen viel mehr vorgebeugt und wirklich wissenschaftliches Arbeiten mehr erleichtert, als durch die allerdings ebenfalls zu regelnden Namengebungs-Grundsätze. Ueber das sich zu einigen, was zu einer ordentlichen Pflanzenbeschreibung gehört, ist unschwer; dagegen wird es in absehbarer Zeit nie gelingen, auch nur 2 oder 3 der dermalen geübten verschiedenen Nomenclatur-Riehtungen unter einen Hut zu bringen; es wird schon eine That sein, wenn man jede der herrschenden Richtungen dahin bringt, sich an gewisse Grundsätze so zu halten, dass die Anhänger der anderen Richtungen in jedem Falle beurtheilen können, was jeweils gemeint ist. Die Ein- 355 heitliehkeit der Nomenclatur wird dabei keinen grösseren Schaden nehmen, als sie auch jetzt schon leidet; im Gegentheil, es würde in das bestehende Wirrsal Ordnung gebracht und nach einer (freilich nur mit Grauen auszudenkenden) Uebergangszeit auf allen Gebieten wieder ruhiges Arbeiten möglich sein. In der nun folgenden Aufzählung der von F. Karo im Amur- lande gesammelten Pflanzen kann ich nun freilich meine oben ent- wiekelten Grundsätze auch nicht eonsequent durchführen; dies soll dereinst Derjenige thun, der dazu berufen sein wird, die Vegetation jener Gebiete in ihrer Gänze zu bearbeiten. Dermalen bleibt nichts übrig, als die gemeinte Pflanze so genau als möglich zu bezeichnen, ohne sich bei Namens-Coneurrenz viel mit Prioritätsgedanken ab- zugeben. Ich sehe davon ab, die benützte zahlreiche Literatur besonders anzuführen; man wird sie an Ort und Stelle in unzwei- deutiger, allerdings möglichst gekürzter Form angeführt finden. Bezüglich der Schreibung der russischen Eigennamen folge ich jenen Grundsätzen, die ich diesbezüglich in dieser Zeitschrift XXXIX (1889) Seite 356, niedergelegt habe. Für das diesmal anzuwendende gequetschte n—nj habe ich den Buchstaben n aus dem Tschechischen herübergenommen, der vollkommen lautgerecht ist. Das spanische n würde denselben Zweck erfüllen. Das zin dem so oft vorkommen- den Worte „Zea“ ist gleichwerthig mit dem s des deutschen Wortes „Rose“ oder mit z im französischen „zero“. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Fortsetzung. !) Rubus sparseglandulosus ın. Euadenophori. Turiones arcuatı, in dumetis scandentes, angulati, non pruinosi, aculeis aequalibus e basi dilatata modice recurvis pallide fuseis armatı, caeterum setulis glandulosis sparsis obteeti et parce pilosi. Folia turionum quinato-digitata, petiolis aculeis recurvis armatis, foliolis ovatis irregulariter biserratis, terminali petiolo plusquam ter longiore in apicem elongatam attenuato, in pagina superiore fere glabra, in pagina inferiore ad nervos parce pilosa. Inflorescentia thyr- soidea, ramis multifloris, non foliosa; rami floriferi dense pubes- centes pilis glanduliferis tomento vix longioribus modiece numerosis immixtis, et aculeis subulatis tenuibus reetis sparsim obsiti. Sepala tomentosa, post anthesin reflexa, stamina numerosa stylis longiora. Diese Brombeere steht dem Rubus Silesiacus Wh. sehr nahe und unterscheidet sich von demselben nur durch etwas schmälere Blätt- ehen der Sehösslingsblätter, reichlichere Bedrüsung des Schösslings 1) Vgl. Nr. 7, S. 241, und Nr. 8, S. 295. 26* 356 und reichblütigere Aeste des Blütenstandes. Von allen anderen ver- wandten Arten ist R. sparseglandulosus weit mehr verschieden; so unterscheiden sich R. chlorothyrsus Focke und R. epipsilos Focke durch die durehblätterte Rispe, ersterer ferner durch dicht behaarte Schösslinge, letzterer durch dichter behaarte Blätter; AR. Beckiüi Hal. durch die drei- oder aber fussförmig-fünfzähligen Schösslingsblätter und die dicht behaarten Schösslinge; R. styriacus Hal. durch den schwächlichen Wuchs, die armblütige Traube und die Drüsenarmut; R. inaequalis Hal. und R. pseudomelanoxylon Hal. durch fuss- förmige Schösslingsblätter, die sonstigen verwandten Arten theils durch aufgerichtete Kelchblätter, theils durch unterseits filzige Blätter. Ich hätte gar keinen Anstand genommen, R. sparseglandu- losus m. mit Rubus Silesiacus Wh. zu vereinigen, wenn sein Vor- kommen mit dem Verbreitungsgebiet des letzteren in Einklang zu bringen wäre. Ich fand R. sparseglandulosus im Gebüsch am Ufer eines Bächleins in einer Schlucht hinter Schloss Gutenegg bei Bad Neuhaus. AR. Silesiacus Wh. hingegen ist eine Pflanze, die ihren Hauptverbreitungsbezirk im mährisch-böhmischen Berglande hat und deren südlichste Standorte in Niederösterreich (Rappolten- kirchen) und Mähren (Blansko) liegen. Das Vorkommen dieser Brombeere in Südsteiermark wäre nun an und für sich schon sehr unwahrscheinlich. Doch hat mich noch ein weiterer Umstand be- wogen, meine Pflanze von R. Silesiacus Wh. abzutrennen. Meine Exemplare sind nämlich in abgeblühtem Zustande gesammelt und zeigen nun deutlich eine verminderte Fruchtbarkeit, indem in jeder Scheinfrucht nur zwei bis drei Theilfrüchtehen zur Entwicklung kommen. Ich bin aus diesem Grunde der Ansicht, dass es sich wahr- scheinlich um eine Pflanze hybriden Ursprunges handelt, und zwar glaube ich, dass R.sparseglandulosus ein Bastard von Rubus sulcatus Vest. mit einer drüsigen Art sei. Rubus hirtus W. K. Bei Gaishorn (H.); zwischen Hochenegg und Prekorje (H.). Rubus gracilis Hol. Im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). Rubus Guentheri W. N. In der Flitzen bei Gaishorn (H.); am Wotsch bei Pöltschach (H.); an Bachrändern zwischen Turnau und dem Pogusch (L. Keller). Rubus Bellardii Wh. An Waldrändern in der Flitzen bei Gais- horn (H.); am Fahrwege von Turnau auf den Pogusch (L. Keller). Fragaria collina Ehrh. Im Logarthale bei Sulzbach (H.). Potentilla rubens (Cr.) Zimm. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria-Zell (W.); bei Palfau (W.). Die Pflanze von diesen beiden Standorten ist minder reichlich behaart wie mir vorliegende Exem- plare vom Leopoldsberge bei Wieu, stimmt hingegen mit solchen von Gutenstein in Niederösterreich vollkommen überein. Von P. opaca (P. verna aut.) ist sie durch die mindestens zum Theile 7—9zähligen Blätter und die tiefer herab oft bis zum Grunde gesägten Theilblättchen leicht zu unterscheiden. Potentilla opaca L. Am Östabhang des Lantsch (W.). 397 Es ist schwierig, für diese Pflanze einen richtigen und dabei keinen Zweifeln unterworfenen Namen zu finden. Fritsch!) hat diese Art als P. viridis (Neilr.) bezeichnet, was aber auch nicht ganz ein- wurfsfrei ist. Denn einerseits hat Zimmeter?) schon als P. viridis eine ganz andere Pflanze, nämlich die Form der P. anserina L. mit beiderseits grünen Blättern bezeichnet, andererseits aber verstand Neilreich’) unter P. verna ß. viridis vor Allem P. Vindobonensis Zimm., die in Niederösterreich, speciell in der Umgebung von Wien, weitaus häufiger ist als P. opaca L. Ich halte es daher doch für gerathener, den allerdings früher in anderem Sinne gebrauchten, seit Zimmeter und Siegfried aber doch schon allgemein ein- gebürgerten Namen P. opaca für die in Rede stehende, durch den Mangel von Büschelbaaren ausgezeichnete Form anzuwenden. Potentilla Vindobonensis Zimm. Bei Seckau (W.). , Die mir vorliegende Pflanze zeigt nur sehr spärliche Sternhaare auf der Unterseite der Blättchen, zahlreiche einfache Haare auf den Hauptnerven derselben. Die Blätter sind fünfzählig mit keiligen, an der Spitze 5zähnigen Blättchen; der obere Theil des Stengels und die Blütenstiele dicht kurzhaarig und spärlich drüsig. Ich glaube die Pflanze zu P. Vindobonensis Zimm. und nicht zu P. Gaudini Gremli stellen zu müssen, da sie mit Exemplaren aus der Umgebung von Wien und insbesondere mit denen, die Siegfried in seinen „Potentillae exsiccatae“ aus Westungarn aus- gegeben hat, recht gut übereinstimmt, während P. Gaudini Gremli durch breitere Blättchen, zahlreichere Sternhaare, die von langen, einfachen, längeren Haaren überdeckt sind. sowie drüsenlose Blüten- stiele und grössere Blüten von ihr abweicht. Ich vermuthe, dass auch die von Murr bei Marburg‘) angegebene P. Gaudini zu P. Vindobonensis Zimm. gehört. Potentilla minima Hall. f. Sehr häufig in den Sannthaler Alpen, so auf der Ojstrizza und am Steiner-Sattel (H.). Potentilla alba L. An Waldrändern zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.). Geum rwale L. Auf Sumpfwiesen bei Trieben (H.); häufig bei Aussee (H.); im Logarthale bei Sulzbach (H.). Filipendula ulmaria (L.) Maxim. Im Torfmoor bei Trieben (H.); bei Aussee (H.). Filipendula denudata Presl. Am Gaishorn-See; im Torfmoore bei Trieben mit voriger, aber ohne Uebergänge zu ihr (H.); bei Hochenegg (H.). Alchimilla arvensis (L.) Scop. Unter dem Getreide bei Hochenegg (H.). Alchimilla alpestris Schm. Am Sarstein bei Aussee (H.); im Gotts- thalgraben bei Mautern und weiter aufwärts bis in die Krumm- holzregion des Seckauer Zinken (H.); auf Wiesen bei Oeblarn (T.). 1) Exeursionsfl. f. Oesterr. p. 295. 2) Die europäischen Arten der Gattung Potentilla, p. 6. ) Fl. v. Niederösterr. p. 911. *) Deutsche bot. Monatsschr. X, (1892), p. 1832. - 398 Alchimilla pastoralis Bus. Am „Wasserfallweg“ in der Hochthor- sruppe (H.). Alchimilla flabellata Bus. Auf der Raxalpe (Wiemann). Alchimilla pubescens Lam. Bei der Fölzalpe am Hochschwab (H.); Teichalpe am Lantsch (W.). Alchimilla podophylla Tsch. Am Nordabhang des Sarstein fast bis zur Höhe der Pötschen herabsteigend (H.). Aremonia agrimonioides (L.) Neck. Am Gosnik bei Cilli (W.). Rosa arvensis Huds. f. Baldensis A. Kern. Am Wotsch bei Pölt- schach (H.); bei Hochenegg (H.). Rosa rupestris Cr. Am Gosnik bei Cilli (W.); im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). Rosa rupestris Or. f. lagenaria Vill. In der „Scharte“ am Sarstein bei Aussee (H.). Rosa rupestris Or. f. atrichophylla Borb. Am Abhang des Sulzkar gegen den Hartelsgraben bei Hieflau (H.). Rosa Norica H. Br. (R. alpina var. pubescens Koch). Auf der Gleinalpe unter dem Almhaus, Glimmerschiefer (W.)'); im Walde hinter Schloss Gutenegg bei Neuhaus (H.). Rosa intercalaris Desegl. Am PBösenstein zwischen Scheibelalm und Ingerlhube (H.). Rosa Gallica L. f. ruralis Desegl. An Weingartenrändern bei Hochen- esg (H.). Durch die blassrosenrothen Blüten sehr auffallend und durch dieses Merkmal von allen Formen der Rosa Gallica mit Ausnahme von R. cordifolia Host abweichend, von dieser aber durch die schmäleren, deutlich gestielten, an der Basis abgerundeten oder rasch zusammengezogenen, nicht aber herzförmigen Blättehen verschieden. Rosa glauca Vill. An Gebüschen beim Bauernhofe Planinschek nächst Leutsch im Sannthale (H.). Stimmt mit den in der Flora exsiccata Austro-Hungariea unter Nummer 2422 ausgegebenen Exemplaren auf das Genaueste überein. Rosa complicata Gren. Im unteren Theile des Trawiesthales am Hochschwab, unweit des Hötel Bodenbauer (H.); bei Selzthal an der Strasse nach Strechau (W.). Rosa canına L. f. oxyphylla Rip. Bei Hochenegg (H.). Rosa spuria Pug.') Zwischen Trieben und Hohentauern (W.). Rosa sphaerica Gren. Am Alt-Ausseer See (W.)'); am Eingang ins Johnsbachthal vom Gesäuse aus (W.); die f. insubrica Wierzb.') an Feldrändern im Murthale bei Frohnleiten (W.); die durch theil- weise gedoppelte Serratur ausgezeichnete f. intercedens H. Br. am Grossen Kirchberge bei Peggau (W.), sowie bei der Burg Raben- stein nächst Frohnleiten ( W.). Rosa Carioti Desegl. Im St. Igner Thale bei Aflenz (H.). Rosa dumalis Bechst. Bei Hochenegg und Prekorje nächst Cilli (H.). Rosa subglabra Borb. Häufig bei Gaishorn (H.). Rosa submitis Gren.') Am Burgberg bei Bruck a. d. Mur (W.). M 1) Determ. H. Braun. 359 Rosa silvicola Desegl. et Rip. Am Südabhang des Landthurm- berges (auch Gonobitzer Berg oder Gora) bei Gonobitz (H.). Eine Form aus der Gruppe der Rubiginosae, durch die kleinen, schmalen, unterseits behaarten Blättchen und die kleinen, länglich flaschenförmigen Scheinfrüchte sehr ausgezeichnet. Rosa resinosa Sternbg. An waldigen Abhängen bei Gaishorn, sowie im Sunk bei Trieben häufig (H.). Rosa tomentosa Sm. Im Trawiesthal des Hochschwab (H.); im Johns- bachthal (W.). Rosa subadenophylia Borb. An Waldrändern nördlich von Gais- horn (H.). Genista sagittalis L. Am Südabhang des Landthurmberges bei Gonobitz (H.); bei Hochenegg (H.) Kommt zwar nicht in ganz Steiermark vor, wie Maly') angibt, ist aber doch im Lande weit verbreitet und dürfte nur einerseits im Gebiete von Hieflau, Wildalpen und Mariazell, andererseits in den Radstätter Tauern fehlen. Genista radiata Scop. Am Gosnik hei Cilli (W.). Genista lasiocarpa Spach. Am Wotsch bei Pöltschach (H.). Laburnum Jacquinianum Wettst. Beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach (H.). Cytisus supinus L. An Waldrändern bei Hocheneeg und Wöllan (H.). Ononis hircina Jacg. Auf Grasplätzen bei Hocheneeg häufig (H.). Ononis foetens All. Auf trockenen Wiesen bei Deutsch - Feistritz mit O. spinosa L. (W.); auf den Rötschitzer Wiesen bei Mittern- dorf am Grimming (T.). Medicago varıa Mart. (M. falcata X sativa). An einer Strassen- böschung nächst der Bahnstation Frasslau-Heilenstein im Sann- thale (H.). Melvlotus alba L. Bei Hochenegg (H.). Trifolium pratense L. var. nivale Sieb. Am Sulzkarhund bei Hieflau (H.); im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken (H.). 1) Fl. v. Steiermark, p. 248. (Fortsetzung folgt.) Inhalt der September-Nummer: K. Genau, Physiologisches über die Entwicklung von Sauromatum gutiatum. S. 321. — J. Velenovsky, Abnormale Blüten der Forsythia viridissima Lindl. S. 325. — E. Hackel, Neue Gräser. $S. 329. — Dr. A. Zahlbruckner, Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. (Schluss.) S. 336. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricae et zeaönsue. S. 350. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Forts.) S. 355. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2’—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 & M. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren, Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 360 INSERATE. in: älterer Ereiann der „Oesterr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— n R 1895 —189 (, „ .:,„' ;. 1.-—)', „ . a = herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871—1880 (& Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 1870 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur So. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. CHTETEIKEREEIEENENENEEEEEEENEEEIEEHEHEEEENEENENSTENHRHEEEEHENEHENEEUEENEEHEEEEENENEHENEEZEEENEEEEELEENENEEEENEENEEENTENEEEEIENENEELEEENEENEETERENG RSDDEREDE BRIDRLRRDRARN Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, L, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in en Leinwandband Mark 9.—. peiullora für diß isterechischn gudelen-n. Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Excursionsflora“. — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4.—. OSTERBHEICHISCHE BÜTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N 10. _ Wien, October 1901. Zur systematischen Stellung des Dianthus caesius SM. Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). Dianthus caesius Smith'), die Pfingstnelke unserer Gärten, wird in den monographischen Bearbeitungen und in den Floren- werken mit D. Seguieri Chaix., deltoides L., alpınus L., inodorus L., Carthusianorum L., oder doch mit einigen von diesen Arten einer systematischen Gruppe, welche durch lockere Inflorescenzen oder einzeln stehende Blüten und durch gezähnte, gekerbte oder fast ganzrandige Petalenplatten charakterisiert ist, subsumiert. Schon Seringe vereinigt in De Candolle’s Prodromus’) D. caesius mit D. deltoides, alpinus, asper Willd., Caryophyllus L. u. s. w. unter Sect. II Caryophyllum (Flores panieulati vel solitarii) $ 1 Petalis dentatis und Reichenbach versetzt in der „Flora Germanica ex- eursoria“ °) eben diesen mit D. deltoides und Caryophyllus in die Kategorie „b. perennes ß. segregati (flores in caule ramulisve soli- tarii) 2. Caryophyllacei (petala laminis extrorsum dentatis)* macro- calyeini (calyx petalorum lamina definitelongior). Döll’s*) Sectio Phaneropteron (= Sectio Caryophyllon Döll, Rhein. Flora S. 634 [1843]), deren Arten gezähnte, gekerbte, gezähnt-gekerbte oder ganzrandige Petalenplatten und auf der Innenseite des Nagels der Blumenblätter hervortretende Längsleisten besitzen, enthält ausser D. caesius noch D. deltoides, Seguieri, Carthusianorum und Ar- meria L. In William’s Monographie’) endlich bildet die Pfingst- nelke mit D. deltoides, Seguiert, alpinus und vielen anderen Typen, deren Petalen gezähnt sind, die „Secetio Barbulatum“. Dem ent- 1) Smith, Engl. Bot. I, t. 62 (1792) und in Transact. Linn. Soc. 11. pag. 302 (1794). ?) Prodr. syst. nat. regn. veg. I, pag. 362 (1824). 3) 1. ec. pag. 810 (1830—32). 4, Flora des Grossherzogthums Baden III, S. 1244 (1862). 5) A Monograph of the genus Dianthus Linn., in Journ. Linn. Soc. (Bot. XXIX, pag. 413 (1889). Öesterr. botan, Zeitschrift. 10. Heft. 1961. 27 362 gegen habe ich schon im Jahre 1898') die Vermuthung ausge- sproehen und später?) mit Bestimmtheit behauptet, dass D. caesius trotz seiner gezähnten Blumenblätter nicht in diese den Dentati Boissier?) analoge Gruppe, sondern zu den Fimbriati°) dieses Autors, also in die Verwandtschaft des D. plumarius L., superbus L. u. Ss. w. gehört. Die Qualitäten, welche für und gegen diese Behauptung sprechen, abzuschätzen und unter gleichzeitiger Berücksichtigung der geographischen Verbreitung des D. caesius meine Ansicht über die natürliche systematische Stellung desselben darzulegen, ist der Zweck der vorliegenden Arbeit. Am Schlusse derselben habe ich auch einige Bemerkungen über die anderen Nelken des baltischen Florengebietes gemacht. Jene Pflanze, welcher D. caesius meiner Meinung nach zu- nächst steht, ist der in den östlichen Ausläufern der Alpenkette vorkommende D. plumarius L. Die Aehnlichkeit zwischen diesen beiden Typen ist eine so grosse, dass es manchmal, wenn es sich um Exemplare aus jenem Gebiete, in welchem die Areale der beiden Arten aneinanderstossen, handelt, schwierig ist zu ent- scheiden. ob man D. caesıus oder plumarius vor sich hat. Die Uebereinstimmung des D. caesius mit D. plumarius äussert sich in folgendem: Beide Arten sind mehrjährig und haben mehr minder lockerrasigen Wuchs; die Internodien der Innovationssprosse sind entweder völlig unterdrückt oder doch bedeutend kürzer als die zu- gehörigen Blätter. An der Basis der Blütensprosse findet sich bei beiden Typen eine aus mehreren gehäuften Blattpaaren gebildete Blattrosette, deren Blätter die Stengelblätter um ziemlich viel an Länge überragen. Die Blätter sind bei D. caesius und bei /). plu- marius lineal, aus dem am häutigen Rande gewimperten Basal- theil allmälig, ohne Verbreiterung im obersten Drittel, gegen die Spitze hin verschmälert, spitz und mit drei unterseits stark hervor- tretenden Nerven, von denen die seitlichen bis gegen die Blatt- spitze hin deutlich sichtbar sind. Die Flächen der Blätter, Kelch- schuppen und Kelche sind so wie die Achsen vollkommen kahl und zumeist durch einen Wachsüberzug meergrün gefärbt, die Kelchschuppen (beide Arten besitzen deren vier) dem bei D. plu- marius ca. 20—30 mm, bei D. caesius 15—25 mm langen, bei ersterem 4—5 mm weiten, bei letzterem oft relativ weiteren Kelche angedrückt und etwa dreimal kürzer als dieser, verkehrt-eiförmig, mit einer sehr kurzen aufgesetzten Spitze. Die Petalen haben am (runde bebärtete Platten und sind bei J. plumarius zumeist etwas grösser als bei D. caesius (Platte bei D. plumarius eirca 12— 16 mm lang. 9—12 mm breit, bei D. caesius circa 8—15 mm 1) Zur Systematik und geographischen Verbreitung einer alpinen Dianthus- gruppe im Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, Band CVII, Abth. I, Nov. 1898, S. 1064 (1898). 2) In Flor. exs. Aust.-Hung. Nr. 3234 (1900). 3) Flor. orient. I, pag. 480 (1867). 363 lang und etwa ebenso breit, also um Weniges breiter als bei D. plumarius; Nagel bei D. plumarius eirca 20—25 mm lang, bei D. caesius etwas kürzer). Im Vergleich zu diesen vielen übereinstimmenden Merkmalen sind die Divergenzen zwischen D. caesius und plumarius minimal und zum Theile nur in den Extremen deutlich wahrnehmbar. Der wichtigste Unterschied liegt in der Beschaffenheit des Randes der Petalenplatten. D. caesius hat gezähnt-gekerbte (die Zähne sind circa 5—1l5mal kürzer als die Breite des Mittelfeldes), D. pluma- rius zerschlitzte Petalenplatten (die Länge der Zähne beträgt etwa !/,—"/, der Breite des Mittelfeldes). Dieses ist bei D. plumarius viel kleiner als bei D. caesius. Das Merkmal ist jedoch ein gra- duelles, denn es kommt mitunter, namentlich in Mähren, wo beide Arten nahe aneinander wachsen, D. caesius mit tief gezähnten und D. plumarius mit seicht zerschlitzten Blumenblättern vor, und es sind solche Formen der beiden Arten nur schwer zu unterscheiden. D. caesius hat stets, D. plumarius nicht immer einblütige Stengel. Die Blätter des ersteren, namentlich die unteren, sind zumeist stumpflich, seltener spitz (dies ist immer bei D. plumarius der Fall) und ebenso wie die Kelche und Petalen dunkler gefärbt als bei D. plumarius, Eigenschaften, die jedoch ebenfalls graduell zu nennen sind. Die stumpflichen Blätter und die frischen Farben- töne hat D. caesius mit den alpinen Arten D. alpinus, D. glacialis Hänke und mit einigen Nelken gleicher geographischer Verbrei- tung (D. deltoides, silvaticus Hoppe) gemeinsam. In Oborny’s „Flora von Mähren“'), wo im Uebrigen ebenso wie in Duftschmidt's „Flora von Oberösterreich“ ?) die grosse Aehnlichkeit der beiden Arten behauptet wird, ist D. caesius von plumarius durch die Form der zwei Leisten an der Innenfläche der Petalennägel geschieden. Auf die Verschiedenheit dieser Flügel- leisten als gutes Merkmal zur Erkennung der Dianthus-Arten hat zuerst Döll, jedoch ohne viel Nachahmung zu finden, hingewiesen. D. caesius soll nach Oborny gleich D. deltoides ete. breit geflügelte, D. plumarius hingegen gleich D. superbus nur wenig hervortretende Flügelleisten haben. Diese Angabe Oborny’s beruht jedoch, soviel ich mich überzeugen konnte, auf einem Irrthum, denn D. pluma- rius hat, wie ich an lebendem Material sehen konnte, und wie auch Döll?) angibt, ebenso breite Flügelleisten wie D. caesius, wobei allerdings zu bemerken ist, dass der Döll’sche D. plumarius wohl grösstentheils, wenn nicht überhaupt, nicht mit dem echten D. plu- marius, sondern wieder mit D. caesius identisch ist. Döll theilt nämlich in der „Rheinischen Flora“ die Gattung Dianthus in die zwei Sectionen: I. Apteron: Blumenblätter ohne Flügelleisten (D. superbus); II. Caryophyllon: Nagel der Blumen- I) a.a. O. S. 1096 (1886). 2) a. a. O. IV, S. 68 (1885). 3) Rheinische Flora, S. 634 ff. (1843). [59] -1 * 364 blätter mit Flügelleisten. Blüten einzeln oder in lockerer rispiger Wickel. (D. plumarius, caesius, [Caryophyllus, Chinensis L.], del- toides, Seguieri, Carthusianorum, [barbatus L.] Armeria). In der „Flora des Grossherzogthums Baden“ ') entspricht der Sectio Apteron die Seetio Oryptopteron, der Sectio Caryophyllon die Sectio Phaneropteron. In dieser kommt D. plumarius überhaupt nicht mehr vor, weil nach Döll der D. plumarius der rheinischen Gegenden nichts Anderes ist als D. caesius. Dieser aber kann durch seine breiten Flügelleisten wohl von D. superbus, nicht aber von dem D. plumarius der östlichen Alpenländer auseinandergehalten werden. Dass aber auch dem D. superbus nur wegen der ab- weichenden Beschaffenbeit der Flügelleisten seiner Petalennägel keine isolierte Stellung im Systeme der Gattung Dianthus gebührt, und dass auch die Döll’sche Eintheilung wie alle auf einem ein- zigen Merkmal beruhenden unnatürlich ist, werde ich später noch ausführlicher besprechen. Aus dem soeben geschilderten morphologischen Verhalten des D. caesius erhellt also schon zur Genüge, dass derselbe zu D. plumarius, respective in dessen noch zu behandelnden Ver- wandtschaftskreis gehört. Im Folgenden erbringe ich zunächst den indirecten Nachweis für diese Zugehörigkeit durch Anführung jener gewichtigen Merkmale, durch welche sich D. deltoides, Seguteri und alle anderen deutschen Nelken, mit welchen D. caesius von den Autoren in eine systematische Kategorie vereinigt wurde, und von denen, wie ich gleich vorgreifend bemerken will, fast jede einer anderen Gruppe zugehört, von D. caesius unterscheiden. Während also dieser Dianthus, wie im Grossen und Ganzen alle Glieder der Seetio Fimbriatum, zu welcher er meiner Meinung nach gehört, durch mehrjährigen, rasigen Wuchs mit einem Wachsüberzug versehene, völlig kahle Achsen, Blätter, Keleh- schuppen und Kelche (abgesehen von den meines Wissens bei allen Nelken rauhen Rändern der Blätter und Kelchschuppen, so- wie von den am Rande flaumig gewimperten Kelehzähnen), lineale, gegen die Spitze nicht verbreiterte, dreinervige Blätter, deren unterste an jeder Achse eine basale Blattrosette bilden und die längsten sind, kurze verwachsene Theile der Blattscheiden je zweier am selben Nodium sitzender Blätter, einblütige Stengel (respective wenigblütige mit einzelstehenden Blüten), wenige (4—6) krautige, verkehrt-eiförmige, dem Kelche eng anliegende, kurz und abgesetzt bespitzte Kelchschuppen, ziemlich weite Kelche und grosse, zu allermeist tief gezähnte oder zerschlitzte und oft gebärtete Petalen- platten ausgezeichnet ist, haben D. deltordes, serpyliifolius Borbas. Grisebachii Boiss. u. s. w., die zusammen eine grosse, von mir °) Asperi genannte Gruppe bilden, asperierte Achsen, unterseits an 1) 2.2.0: 2) Zur Syst. und geographischen Verbreitung alp. Dianthus-Gruppe, a. a. O., S. 1074. 365 den Nerven rauhe Blätter und Kelehzähne, besonders enge Kelche und kleine Petalenplatten, D. Seguieri, pratensis M. B. und dessen Gruppe (Glauci') m.) keine basale Blattrosette, breite, vielnervige Blätter, mehr minder gehäufte Blüten und langbespitzte Schuppen und Braeteen — ähnlich verhält sich auch D. barbatus — D. alpinus und die Alpini?) überhaupt besonders fleischige Blätter, ohne hervortretende Nerven und langbespitzte Kelchschuppen, deren Basalttheil sich allmälig in die Spitze verschmälert, D. Carthusia- norum und seine Section (die Carthusiani Boissier’) sehr lang verwachsene Theile der Blattscheiden, kopfige Inflorescenzen und skariöse, braune, lang bespitzte Schuppen, die annuellen Armeria- Nelken Pfahlwurzeln, sehr stark asperierte Achsen, Blattflächen, Keichschuppen, Kelche und kopfige Inflorescenzen, D. inodorus, Caryophyllus und Verwandte endlich häufig skariöse, vom Kelche nicht selten durch ein Internodium entfernte, noch kürzer bis gar nicht bespitzte Kelchschuppen und stets kahle Petalenplatten. Kann man also schon nach dem morphologischen Verhalten des D. caesius die Zugehörigkeit dieser Art zu den Nelken mit zerschlitzten Blumenblättern d. i. zu den Fimbriati Boiss., respective Subgenus II Caryophyllastrum Sectio I Fimbriatum Williams‘) mit einem grossen Grade von Wahrscheinlichkeit als Thatsache annehmen, so wird dies zur Gewissheit, wenn man seine geographische Verbreitung vergleiehend mit der jener Arten, welche ihm morphologisch zunächst stehen, ins Auge fasst. D. caesius wächst auf Sand- oder Felsboden und ist durch Süd-England°), das nördliche Frankreich. Belgien, das nordwestliche, mittlere und süd- liche Deutschland, die nördliche Schweiz, Vorarlberg, Böhmen, Mähren, Schlesien und Oberösterreich verbreitet. Innerhalb dieses grossen geschlossenen Bezirkes kommen an einigen Orten von dem Grundtypus abweichende Localformen vor; so eine durch besonders dunkelpurpurn gefärbte Kelche auffallende und dadurch an den D. silvaticus jener Gegenden erinnernde Form in Böhmen. Eine andere mit fast ganzrandigen Petalenplatten, die einigermassen an die Gruppe des D.tener Balbis ete. gemahnt, in gewissen Gegenden Frankreichs. Dass aber D. caesius nach der Kelchlänge in zwei Varietäten, eine kurzkelchige und eine langkelchige, zerfällt, wie Reichenbach‘) hervorhebt, konnte ich nieht gerade beobachten. Ich fand die Variabilität in Bezug auf die Kelchlänge allerdings ziemlich bedeutend, etwa zwischen 14 und 25 mm schwankend, ohne dass mir aber zwei scharf geschiedene Typen in die Augen fielen. Immerhin will ich nicht leugnen, dass Reichenbach trotz- dem Recht haben kann, und ich wäre bejahenden Falles nicht ab- pag. 354. =) -).. a ee Ss r er {ae} (ae) 7 IS =] ® ar 4 [777 ar er & u (@) Be 7 nie {ae} en & = 366 geneigt, zu vermuthen, dass diese Divergenz die Folge von Poly- gamie ist. Im Uebrigen ist die Veränderlichkeit des D. caesius keine sonderlich grosse. (Schluss folgt.) Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). 29. Panicum Schweinfurthii Hack. Annuum. Culmi ereecti, graciles, circ. 5 dm alti, teretes, glaber- rimi, simplices, 4—5-nodes. Foliorum vaginae arctae, teretes, inter- nodiis breviores, inferiores pilis basi tubereulatis hirsutae, superiores glabrescentes; ligula brevissima, truncata, ciliolata; laminae lineares, tenui-acuminatae, ad 10 em Ig., 4 mm It., flaceidae, glabrae, margine scabrae, tenuinerves. Racemi 3— 4"! digitati, suberecti, erassiuseuli, densiflori, 15—18cem longi, rhachi acute trigona angulis scabra spieulis angustiore, pedicellis ternis — quaternis, compressis, mar- eine serrulato-scabris, infra apicem haud dilatatum eiliatis, primario spicula longiore, secundario eam subaequante, tertiarlis illa pluries brevioribus. Spieulae imbricatae v. subglomeratae, lanceolatae, turgi- dae, medio dorso subgibbae, 2’5 mm Ig., flavescentes: gluma 1 ®; II spieula '/, brevior, ea angustior, subulato-lanceolata, dense appres- seque pilosa et eiliata, 3-nervis; III spiculam aequans, lanceolata, acuta, dorso in longitudinem depressa v. subsulcata, 5-nervis, appresse pilosa et versus margines ciliata, eiliis porreetis, ultra apiceem glumae penicillatim productis, gluma plus duplo brevioribus, flavescentibus. Palea in axilla glumae III nulla.. Gluma IV spieulam subaequans, lanceolata, acuminata, membranacea v. vix chartacea, minute puncti- culato-striolata, plumbeo-viridula. Africa centralis, Djur, ad Seriba Ghattas leg. Schweinfurth, nr. 2303. Nahe verwandt mit P. Gayanum Kunth, das sich durch eylindrische, sehr dünne, aber an der Spitze schüsselförmig er- weiterte, ganz kahle und glatte Aehrchenstiele, etwas grössere, ei- lanzettliche Aehrehen unterscheidet, welche in einen dichten Pelz silberweisser Haare eingehüllt sind, die über das Aehrchen hinaus einen Pinsel von der gleichen Länge des Aehrchens bilden. Bei P. Schweinfurthii sind die Haare gelblich, kurz, der Pinsel nur /, so lang als das Aehrchen. P. Gayanum besitzt ferner stets eine deutliche erste Hüllspelze, die II. ist ebensolang als die IIL, die IV. ist bräunlich, mit einer stark pfriemlichen Stachelspitze versehen, hart pergamentartig; bei P. Schweinfurthi ist sie blass graugrünlich, kurz zugespitzt, viel zarter, höchstens dünn papier- artig.. Beiden Arten gemeinsam ist die ziemlich tiefe Depression des Rückens der III. Spelze; in dieser Längsrinne ist die Spelze kahl, im Uebrigen hingegen stark behaart. 367 30. Panicum Pittieri Hack. Annuum. Culmi ascendentes, ad 8 dm alti, 6—7-nodes, teretes, subsimplices, glaberrimi. Folia pilis basi tuberculatis plus minusve adspersa; vaginae internodia superantes, laxiuseulae; ligula brevis, rotundata, membranacea; laminae lineari-lanceolatae, acutissimae, ee. 10 cm 1g., 1 em It., flaccidulae, margine undulato scabrae, supra seaberulae. Racemi crebri in paniculam corymbiformem ca. 20 cm longam conferti, ad ejus nodos bini— quaterni v. subverticillati, verti- eillis eire. 2 em a se distantibus, eire. 10—14 em longi, graciles, sublaxiflori, flaceidi, rhachi filiformi trigona angulis scabra spieulis duplo angustiore; pedicelli bini (rarius ad basin racemi terni) scabri, alter spieulam subaequans, alter ea4plo brevior. Spieulae lineari-lanceo- latae, acutae, 4-45 mm Ig., virides et subviolascentes, villosae, villis ereetis, ultra spieulam in peniecillum productis. Gluma I ®# v. minuta; II spieula paullo — '/, brevior, subulato-lanceolata, 3-3-nervis, inter nervos villis quam gluma paullo brevioribus undique vestita ; III spieulam aequans, latiuscule lanceolata, 5—7-nervis, dorso bre- vius, margine longius villosa; gluma IV secundam aequans, lineari- lanceolata, breviter acuminata, castanea, minutissime puncticulata. Costariea: in ripa rivi Rio Tirili prope San Jose leg. Tonduz; Pittier distribuit sub nro. 6945. Verwandt mit P. leucophaeum H. B. K. Dieses ist jedoch ausdauernd, hat eine dichte Rispe von länglicher, nicht eben- sträussiger Form, seine Scheinähren sind robuster, dichtblütig, die Aehrehen dichter und länger behaart, fast in der silberweissen Wolle verborgen, die IV. Spelze endet in eine lange, pfriemliche Spitze, mit der sie die Länge der III. Spelze erreicht. Bei P. Pittieri ist Alles viel zarter, die Behaarung dünner, die IV. Spelze um ı/,—!/, kürzer als die III, nur schwach zugespitzt. Das gleichfalls verwandte P. vestitum Kunth ist schon durch sein gewaltiges Rhizom, die durch massenhafte, abgestorbene, in Fasern aufgelöste Blatt- scheiden verdiekte Stengelbasis sofort zu unterscheiden, weicht überdies durch stumpfere, kürzer behaarte Aelırchen ab. Panicum, subgen. Harpostachys (conf. Hackel in „Oest. Bot. Zeitschr.“ 1897, p. 74). 3l. Panicum campylostachyum Hack. Perenne? Culmi genieculato-aseendentes, ad 1m alti. ramosi, ramis floriferis e nodo summo saepe 3—5"is elongatis, inferne pu- beruli, nodis villosis. Vaginae internodiis breviores, laxiusculae, pilis tubereulatis pubescentes; ligula brevis, truncata; laminae e basi rotun- data sublanceolato-lineares, acutissimae, ad 15 cm Ig., 6—8 mm It., rigidulae, subtus puberulae v. glabrescentes, supra pilosae, pilis saepius basi tubereulatis. Racemi in apice eulmi ramorumque soli- tarii, lineares, graciles, 4—6 cm Ig., =# curvyati, rhachi spieulas latitudine subaequante, canaliculata, glaberrima. Spieulae uniseriales, specie omnes secus nervum medium pedicellis singulis brevissimis 368 fultae, re vera spiculae in quovis rhacheos nodiolo binae, altera subsessilis, altera (primaria) pedicello rhachi adnato v. apice tantum libero fulta, omnes in unum latus eonversae, laxe imbricatae, a rhachi patentes, pallide viridulae, late oblongae, 2'5mm Ig., glabrae: gluma I. in spieulis primariis ad marginem spectans, '/, spieulae aequans, ovata, obtusa, enervis, in secundariis ad nervum medium spectans, '/, spieulae aequans, acutiuscula; II. spieulae °/, aequans, ovalis, obtusa, obscure 3-nervis, valde convexa; Ill. spieulam aequans, ovalis, obtusa, plana, secus lineam mediam sulco latiusculo exarata, obseure 2-nervis, paleam (floremque 3?) fovens; IV. spieulam aequans, ovalis, obtusa, valde convexa, pallens, subenervis, subtiliter punctieulato-striata, inde scaberula. Costarieca; in savannis ad Oanas Gordas leg. Pittier, nr. 11012 et 11018 (1897). Diese Art ist durch die scheinbar einreihige Anordnung der Aehrehen sehr ausgezeichnet. Bei allen Arten des Subgenus Har- postachys entspringen an jedem Gliede der Rhachis zwei Aehrchen, ein länger gestieltes, das einem Primärzweiglein entspricht und ein an dessen Basis, und zwar auf der Innenseite desselben entsprin- sendes, sehr kurz gestieltes Secundär-Aehrcehen. Bei diehtem Stande der Aehrehen ergeben sich hieraus vier Reihen (zwei äussere, zwei innere), ähnlich wie bei vielen Paspalum-Arten. Stehen jedoch die Aehrchenpaare etwas weiter von einander, so verschmelzen leicht die beiden inneren Reihen in eine (so bei Panicum monostachyum und P. decumbens, wo drei mehr weniger deutliche Reihen auf- treten). Die scheinbar einreihige Anordnung bei P. campylostachyum aber kommt dadurch zu Stande, dass einerseits die Aehrehenpaare ziemlich weit auseinander rücken, andererseits in jedem Paare der Stiel des Primärährchens eine Strecke weit längs des Mittelnerves an der Rhachis anwächst, so dass nur mehr ein ganz kurzes Stück desselben (etwa von der Länge des Stieles des Seceundärährchens) frei bleibt; es wechseln also längs des Mittelnerves Secundär- und Primärährehen mit scheinbar gleicher Stiellänge ab und verschmelzen, indem sie zugleich alle sich nach der Mitte hinwenden, zu einer einzigen Reihe. Bei den bisher bekannten Arten der Untergattung Harpostachys verhält sich die I. Hüllspelze verschieden, je nach- dem sie den Primärährehen angehört oder den seeundären; bei ersteren immer sehr kurz und stumpf, bisweilen fast fehlend, ist sie bei letzteren ansehnlich, von dreieckiger Form. Bei unserer neuen Art ist diese Verschiedenheit hingegen nur gering. Panicum subgen. Brachiaria. 32. Panicum Venezuelae Hack. Perenne? Culmi ascendentes, graeiles, ramosi, fere ad pani- culam usque dense foliati. Folia molliter brevissimeque pubescentes: vaginae arctae, ad nodos barbatae; ligula subnulla, inconspieue eili- aris; laminae e basi rotundata v. subcordata lanceolato-lineares, 369 tenuiter acuminatae, ad Dem lg., 6—7 mm It., angulo fere recto patentes, molles, margine scaberulae, tenuinerves. Panicula angusta, eire. 6—8 em Ig., simplex, laxa, interrupta, flaccida, rhachi ramisque pubescentibus; rami speciformes patentissimi, breves (vix lem le.) rhacheos interstitiis breviores, sursum decrescentes, a basi spieuli- feri, spieularum paria 3—5 gignentes. Spiculae aliae subsessiles, aliae brevissime pedicellatae, imbricatae, deorsum speetantes, elliptico- oblongae, 2:5 mm longae, parum convexae, pilosae, virides: gluma I. dimidiam spieulam subaequans, obtusa, 3-nervis, hirtula; II. spieu- lam aequans, obtusiuseula. elevato-7-nervis, inferne brevius, superne longius hirtula; III. II. aequans, ovata, obtusa, 5-nervis, versus apicem acerescendo-hirsuta, paleam parvam ineludens; IV. quam II. paullo brevior, ovali-oblonga, obtusa, glaberrima nitida, pallens. Venezuela; Eggers leg. s. nr. 13471 (mihi communicavit el. Warming). Mit P. villosum Lam. ziemlich entfernt verwandt; stimmt mit ihm wohl in den Behaarungsverhältnissen überein, ist aber schon durch die schmalen, kaum lanzettlich linealen (nicht eilanzett- lichen) Blätter und die schmale, unterbrochene Rispe verschieden, deren Aeste kürzer sind, als die Zwischenräume derselben, während sie bei P. villosum dieselben um das Doppelte übertreffen. Letzteres hat spitze oder doch spitzliche Hüllspelzen und eine rauh punktirte Deckspelze (gl. IV), P. Venezuelae hingegen stumpfe Hüllspelzen und eine glatte, glänzende Deckspelze. Habituell fällt die neue Art besonders durch die fast rechtwinkelig abstehenden Blätter und Rispenäste und die kurzen Scheinähren (Rispenäste) auf. Panicum, subgen. Eupanicum. 33. Panicum virgultiorum Hack. Culmi graciles, debiles, eire. 4 dm Ig., compressi, glaberrimi, basi ramosi. Vaginae arctae, internodiis breviores, praeter collum extus pilosulum glaberrimae. Ligula brevissima, membranacea. Laminae s basi rotundata lineari-lanceolatae, longe acuminatae, patentes, 8—12 cm Ig., S—10 mm It., margine scabrae, ceterum scaberulae, tenuinerves, virides. Panicula brevis (3—5 em lg.), patula, densiflora, rhachi scabra ad nodos barbata, ramis paueis (3—4) soli- tariis spieiformibus patulis basi pubescentibus mox supra basın ramulos crebros ramo appressos 3 —4-spiculatos gignentibus, spieulis breviter pediallatis imbrieatis glomeratisve. Spiculae ovali-oblongae, obtusae, fere 2 mm Ig., glaberrimae, virides: gluma I. spieula plus duplo brevior, ovata, 3-nervis; II. et III. spieulam aequantes, ovales, obtusae, 5-nerves, III. vacua; IV. IIlan aequans, ovali-oblonga, obtusa, pallens, nitidissima, obsolete striolata. Costariea: in virgultis ad La Verbena prope Alajuelito leg. Tonduz (Pittier et Dur. Pl. costar. exs. nr. 8829) et ad rivulos prope Tres Rios (Pittier ibid. nr. 4326). 70 Gehört zu der von Benth. et Hook. Gen. III. 1102 als „Poly- stachyae“ bezeichneten Artengruppe, die dem Subgen. Brachiaria habituell durch die scheinbar ährenförmigen Rispenäste nahesteht, sich aber doch durch stärkere Verzweigung derselben unterscheidet, indem die Aehrehen nicht zu zweien, sondern zu 3—4 längs der Rispenäste stehen. Am nächsten steht die neue Art dem P. laxum Sw., das sich aber durch rein linealische Blätter unterscheidet, deren Scheidenhals aussen kahl ist, ferner durch die grössere Rispe mit an den Knoten kahler Spindel und am Grunde kahlen, stärker ver- zweigten Aesten, die meist lockere Stellung der Aehrchen, die kaum 1’2 mm lang, schmal länglich und spitzlich sind; die II. und III. Hüllspelze sind nur 3-nervig, und die III. trägt in ihrer Achsel stets eine Vorspelze (palea), oft auch eine Z Blüte; die IV. (Deck- spelze) ist bei P. laxum matt, deutlich punktirt-gestreift. 34. Panicum tricolor Hack. Perenne, humile, caespitosum. Culmi partim decumbentes, partim ascendentes v. erecti, filiformes, compressi, glaberrimi, pluri- nodes, saepe ramosi, floriferi ad 15 cm alti, ad panieculam usque foliati. Folia glaberrima: vaginae arctae, internodiis breviores, mar- ginibus prope os interdum ciliatae; ligula brevissima, truncata, denti- eulata; laminae e basi subrotundata lineares, acutae, ad 6 cm Ieg., 2 mm It., subereetae, glaucescentes, tenuinerves. Panicula oblonga, 3—4cm Ig., patula, densiuscula sed interrupta, rhachi ramisque glaberrimis, his solitariis interstitia aequantibus patentibus a bası ramulosis. ramulis brevissimis appressis 3—4-spieulatis, spieulis brevissime pedicellatis, glomerato-imbrieatis, inde rami subspiciformes v. glomeriformes, inferiores eire. 1 cm, superiores vix 0'5 em longi. Spieulae parvulae (1'’5mm lg.), ovali-oblongae, obtusae, glabrae, trieolores (i. e. glumae I—IIIl viridi et atro-violaceo-variegatae, IV et palea glumae III flavescentes); gluma I spieula 4-plo brevior, late ovata, obtusa, trinervis; I. spieula '/, — fere duplo brevior, ovalis, obtusiuseula, interdum minute apiculata, 3-nervis; III. spieula !/, brevior, oyalis, obtusa v. minute apieulata, 3-nervis, ut II. tenuiter membranacea, laevis, in axilla paleam fovens ovali-oblongam obtius- culam chartaceam flavidam ipsam glumam '/, superantem totius spieulae longitudinem effieientem bicarinatam, carinis seaberulam, lateribus versus glumam III. late implicatam, floremque g' diandrum interdum, ut videtur, aborientem. Gluma IV. quam spieula paullo brevior, elliptica, acutiuseula, flaveseens, minute puneticulato-scaberula, cum palea ei simillima florem 9 ineludens. In insulis Bahama; Fortune Island, inter fructices, Eggers nr. 3978 Eine sehr merkwürdige Art, wiederum aus der Verwandtschaft des P. laxum Sw., dem sie, abgesehen von dem viel niedrigeren Wuchs, in der Form der Rispe und der Kleinheit der Aehrchen ähnlich sieht, von dem sie aber ebenso wie von allen anderen mir 31 bekannten Panicum-Arten durch die eigenthümliche Bildung der Vorspelze (palea) der unteren, männlichen Blüte abweicht. Wenn man ein Aehrehen bei schwacher Vergrösserung von aussen be- trachtet, so glaubt man zunächst eine Isachne vor sich zu haben, denn aus der Mitte des Aehrchens ragen zwei einander anliegende, ganz ähnliche, pergamentartige, gelbliche Spelzen hervor, die mit den übrigen kürzeren und zarteren, grün und violett gescheckten auffallend contrastieren; bei genauer Analyse findet man aber, dass nur die kleinere dieser zwei Spelzen innen mit einer Palea versehen ist und mit ihr eine © Blüte einschliesst, während die grössere, welche der III. Spelze gegenübersteht, zwei scharfe, gezähnelte Kiele besitzt, zwischen denen sie auf der Innenseite vertieft ist, während sie ihre Seitenränder gegen die III. Spelze zu einwärts schlägt; zwischen ihr und der III. Spelze findet man (nicht immer) zwei Staubgefässe. Sie ist also selbst die Palea der 7 Blüte, welche in der Achsel der III. Spelze steht; während aber die Palea bei allen anderen Arten viel zarter, oft auch kürzer als die III. Spelze ist, finden wir sie hier weit derber und grösser als jene. 35. Panicum stenophyllum Hack. Perenne. Culmi ereeti 3—5 dm alti, filiformes, teretes, glaber- rimi, simplices vel interdum ramosi. Vaginae arctae, teretes, inter- nodiis breviores, glaberrimae; ligula truncata, brevissima; laminae anguste lineares, arete setaceo-involutae, acutiusculae, eirc. 12 em Ig., in statu eonvoluto 0:7—0'8 mm diametro, expansae 1°8 mm latae, ereetae, praeter pilos raros supra basin marginis ortos glaberrimae, nervis crassiusculis supra prominentibus fere contiguis perceursae, virides. Paniecula lineari-oblonga, contracta, densiuseula, 6—8 cm Ieg., ramis solitariis, strietis, subereetis, angulosis, seaberulis a basi vel mox supra basin ramulosis, ramuli breves, appressi, 4—6 spieulas imbricatas breviter pedicellatas ferentes, ita ut rami speciformes appareant. Spiculae lineari-oblongae, acutiusculae, 2:5 mm Ig., gla- berrimae, e viridulo et livide violaceo variegatae, parum convexae: gluma I. spieula plus duplo brevior, late ovata, acutiuscula, 1-nervis; II. spieula paullo brevior, III. eam aequans, utraque ovali-oblonga, acutiuscula v. obtusiuseula, 3-nervis, III paleam floremque Z triandrum fovens; IV. spieulam subaequans, ovato-lanceolata, acuta, chartacea nee indurata, albo-viridula, minute puncticulato-striata, scaberula, opaca. Brasilia, in provincia Goyaz leg. Glaziou, nr. 22534. Im Bau der Rispe und der Aehrchen gleichfalls mit P. laxum Sw. verwandt, ist diese Art von der genannten sowie den meisten anderen Panicum-Arten durch ihre Blätter verschieden; sie macht habituell etwa den Eindruck einer Poa angustifolia L. Im trockenen Zustande sind die Blätter dieht eingerollt, fadenförmig, von höch- stens O'8mm Durchmesser; nach Behandlung mit warmem Wasser lassen sie sich, aber immer nur mit Gewalt, flachlegen. Unter dem 372 Mikroskop zeigt ein Querschnitt derselben zahlreiche, nach oben stark vorspringende Rippen von trapezoidischem Umriss, die ausser den Gefässbündeln oben und unten mit Selerenchymbündeln aus- gestatiet sind. In den schmalen Furchen zwischen den Rippen liegen je 2—3 „Üellules bulliformes“. Die Mittelrippe ist von den seitlichen wenig verschieden, farbloses Parenchym (,„Wassergewebe‘“) ist nur spärlich vorhanden. 36. Panicum teretifolium Hack. Perenne, dense caespitosum, innovationibus plerisque intra- vaginalibus. Culmi striete erecti, eirc. 4 dm alti, teretes, glaberrimi, binodes, simplices. Folia in ceulmi basi aggregata, supra basin non nisi duo. Vaginae inferiores laxiusculae, superiores aretae, teretes. laxe pilosae v. glabrescentes. Ligula brevis, dense ciliaris. Laminae Juneiformes, striete erectae, inferiores culmum longitudine eireiter aequantes, ad 4 dm Ig., cylindricae, non nisi basi v. in '/, inferiore supra applanatae, diametro fere Imm, intus medullosae, extremo apice obtusiusculae, rigidae, virides, glaberrimae, inferne pilis adsper- sae, costis prominulis percursae. Panieula lineari-oblonga, contracta, densiuseula, eire. 12cm Ilg., ramis solitariis ereeto-patulis in axilla longe laxeque pilosis a basi ramulosis ramulisque (suberectis) sub- angulatis laevibus, spieulas 5—6 aequaliter dispositas subcontinguas longiuseule pedicellatas ferentibus, pedicellis apice subpatellatis, lateralibus extremis quam spieula longioribus. Spiculae ovali- oblongae, obtusae, viridulae, glaberrimae, fere 3 mm longae: gluma 1. ‘/, spieulae aequans, late lanceolata, acutiuscula, 3-nervis; II. spi- culam aequans, late lanceolata, acutiuseula, apice a latere subeom- pressa, 5-nervis, nervis extus valde prominentibus; III. I] similis, obtusiuscula, apice subcueullato-compressa, carinata, paleam floremque Ö‘ triandrum fovens; IV. Ilm subaequans, oblonga, acutiuseula, apice ineurvo, tricostulata, glaberrima, nitens, flavo-viridula. Brasilia, prov. Rio de Janeiro, Glazion nr. 16622 et 17957. Diese Art gehört in eine andere Gruppe als die vorher- gehenden, nämlich zu den „Laxwiflorae“ Benth. et Hook. Gen. II. 1103, wo die Rispenäste wegen der lockeren Stellung der Aehr- chen nicht mehr das Aussehen von Scheinähren besitzen. Wenn ich sie hier gleich nach P. stenophyllum angereiht habe, so ge- schah es, um die tiefgreifende Verschiedenheit der Blätter beider Arten bei anscheinend grosser äusserlicher Aehnlichkeit derselben zu beleuchten. Die Blätter von P. teretifolium sind nämlich „Rund- blätter* (vergl. Emma Lampa in „Oest. Botan. Zeitschr.“ 1900, Nr. 12), d. h. geschlossene Öylinder von radiärem Bau, ohne Ver- schiedenheit von Ober- und Unterseite, innen mit farblosem, paren- chymatischen Marke (Wassergewebe) erfüllt, aussen von Gefäss- bündeln, deren starke, nach aussen keilföürmig verbreiterte Seleren- chymbündel als Rippen vorspringen, umlagert. Die Blätter von P. stenophyllum hingegen sind niehts als „Flachblätter* von ge- 313 wöhnlichem bilateralem Bau (s. o.), die aber im trockenen Zustande eylindrisch eingerollt erscheinen. Uebrigens sind auch die Blätter von P. teretifolium keine reinen Rundblätter, denn die Spreite zeigt oberhalb des Grundes auf der dem Stengel zugekehrten Seite stets eine Abflachung, gebildet von kleinzelligem farblosen Parenchym ohne Gefässbündel, die am Grunde etwa '/, des Blattumfanges be- trägt, nach aufwärts zu sich aber rasch verschmälert und ungefähr im unteren Viertel der Länge gänzlich verschwindet. Diese Abflachung stellt offenbar die Oberseite des Blattes dar. der °/, Cylinder- umfang die Unterseite, welche dann vom unteren Längsviertel ange- fangen allein den ganzen Umfang des Blattes einnimmt. Solche Uebergangsformen kommen, wie Frau Lampal.c. erwähnt, auch bei Liliaceen und Juncaeen vor. Rundblätter, in den beiden letztgenannten Familien nicht selten, scheinen bei den Gräsern nur höchst selten vorzukommen; ausser bei Panicum teretifolium kenne ich sie nur von (leistachne teretifolia Hack. (vergl. pag. 153) und von Andro- pogon gracilis Spreng. (efr. Hack. Monogr. Androp. p. 390), doch mag sich hinter den „folia filiformia“ oder „juncea“ der Beschrei- bungen noch ein oder der andere Fall verbergen; das Panicum „Junceum* Nees aber hat eingerollte Flachblätter, wie so viele Steppengräser vom Typus des bekannten Esparto (Stipa tenacıssıma L.), bei denen sich die Oberseite in einer schmalen Rinne des gefalzten Blattes verbirgt. Von dem in der Gattung Panicum bis- her einzig dastehenden Bau des Blattes abgesehen, hat unsere Art die nächsten Verwandten in P. loreum Trin. und P. pungens Nees (die mir kaum specifisch von einander verschieden erscheinen), doch haben diese Arten eine viel breitere, eiförmige, lockerere Rispe und die I. Hüllspelze hat nur die halbe Länge des Aehrehens. Habituell ist auch P. Pterygodium Trin. ähnlich, hat aber ganz andere Längsverhältnisse der Spelzen. 37. Panicum Glaziovii Hack. Perenne. Culmi erecti, basi arundinacei et sublignescentes, superne mox attenuati, sed ubique robusti, solidi, simplices, ad 1m alti, diametro inferne eirc. $mm, internodiis inferioribus appresse villosis et infra nodos strato cereo albo tectis, 3—4# brevissimis cum uno evoluto alternantibus. Folia inferiora propter nodos 3—4 sibi valde approximatos faseiueulatim congesta, fascieuli singuli vero internodio 5--7 em longo sejuncti, superiora 2—3 remotiuseula; vaginae inferiores a culmo solutae, laxae, glaberrimae, prope collum ceratae, ad os barbatae; ligula brevissima, eiliaris. Laminae e basi subangustata elongato-lineares v. lanceolato-lineares, sensim sensim- que in acumen longum filiforme attenuatae, inferne planae, versus apiecem eonvolutae, erectae, rigidissimae, ad 7 dm longae, infra medium lem It., basi villoso-ciliatae, margine scabrae, supra glaucae et erassinerves. Panicula lineari-oblonga eompacta, ad 20 cm Ie., 3em lata, rhachi tereti pubescente, ramis solitariis a basi valde ramulosis, ramulisque appressis subrobustis rigidis, angulatis, villo- 374 sulis, spieulis dense imbricatis aequaliter onustis. Spiculae breviter v. brevissime pedicellatae, late ovales, obtusae, 4mm Ig., livide brunnescentes et violascentes, glaberrimae, glumis I.—III. charta- ceis: 1. dimidiam spieulam superans, lanceolata, acutiuscula, apice a latere compressa, ita ut cucullus formetur, 3-nervis; II. spieulam aequans, ovato-lanceolata, acutiuscula v. obtusa, apice a latere com- pressa, valde convexa, obscure 5-nervis; III. II simillima, paleam floremque Z' fovens; IV quam II paullo brevior, elliptico-lanceolata, acuta, apice a latere compressa, subcoriacea, laevis, nitida, pallida. Brasilia, prov. Rio de Janeiro, Glaziou 14386 et 17398. Eine jener Arten, die man auf den ersten Blick erkennt; es würde hiezu ein Stück des Halmes aus seinem unteren Viertel genügen. Hier wechseln nämlich immer ein entwickeltes (ö5—7 em langes) Internodium mit 3--4 sehr verkürzten, an denen die Blätter natürlich gebüschelt stehen, wobei sie ihre Scheiden vom Stengel fächerförmig wegspreizen. Eine ähnliche Anordnung kommt sonst bei Panicum meines Wissens nicht vor, wohl aber bei einigen Chlorideen. Dabei sind die entwickelten Internodien (von 8 mm Dieke) im unteren Theile dieht angedrückt seidig behaart, unter den Knoten aber mit einer in Stücken ablösbaren weissen Wachs- schichte bedeckt. Die Blätter sind sehr starr und vom unteren Drittel an, wo sie 1cm breit sind, ganz allmälig in eine lange Fadenspitze verschmälert und ausgezogen. Eine nahe verwandte Art vermag ich nicht anzugeben; Panicum reptans H. B. K., das noch am ehesten in Betracht kommt, ist sofort durch die dicht seidig behaarten Aehrehen verschieden; die seitliche Zusammen- drückung der Spitze der Spelzen von P. Glaziovii erinnert an P. deustum Thunb., das sonst nicht nahe verwandt zu sein scheint. Habituell auffallend ist auch die sehr compacte Rispe unserer neuen Art. Plantae Karoanae amuricae et zeaänsae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung. !) I. Ranunculaceae Juss. 113, 334. Clematis angustifolia Jacg. ß. breviloba Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV, p. 59. Blagowjestschensk?) an Wald- rändern und in Gebüschen, Juni, Juli 1898 in typischer, beim Trocknen grün bleibender Form (113)°). — Zejskaja Pristan‘), 1) Vgl. Nr. 9, $. 350. 2) Wird künftig durch Blag. abgekürzt. ®) Die zwischen Klammern geführten Nummern sind jene der vom be- treffenden Standorte stammenden Exsiccaten. *) Wird künftig in Zejsk. abgekürzt. 315 in trockenen Wiesen, auf Dämmen, Juli 18399 (334), eine beim Trocknen trotz aufgewendeter Mühe schwarz werdende Form, mit grösseren zahlreicheren Blüten, vielleicht jene, derer Maximowiez Primitiae fl. amur. p. 9 gedenkt. Die Sepalen der Nr. 334 sind im troekenen Zustande oberseits deutlich schwefelgelb. 105. ©. mandschurica Rupr., Maxim. prim. p. 10. — Blag. in Gebüschen in Menge, oft ganze Sträuche überdeckend, Juli 1898. — (. recta var. mandschurica Rupr. ap. Maxim. diagn. plant. Japon. XX, p. 588 und 594 ist dasselbe. Die normale, von Karo gesammelte Pflanze sieht ganz der ©. Vitalba L. (nicht der ©. recta L.) ähn- lich, doch sollen nach Maximowicez ]. c. Formen vorkommen, die sich von typischer €. recta kaum unterscheiden lassen. Solche habe ich nicht gesehen. 2363, 322. ©. fusca Turez. y. mandschurica Regel Tentam. fl. Ussur. p. 2-3, tab. II, Fig. 2; C. fusca Maxim. prim. fl. amur. p. 10—11. — Blag. in Gebüschen gemein, ganze Sträuche bedeckend, Juli 1898 (2362). — Zejsk. in Gebüschen sehr selten, Juli 1899 (322). N eadem var. violacea Maxim. prim. p. 11. — Blag. unter Voriger, von der sie nur durch aussen kahle, dunkelviolette Sepalen abweicht. 354. Atragene ochotensis Pall. = A. alpina L. ß. ochotensis Reg. et Til. f. caerulea Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. p. 59. — Zejsk., an Sträuchern rankend in Bergwäldern verbreitet. Mai, Juni 1899. — Es ist genau dieselbe Pflanze, die in den „Pl. Karoanae Dahuricae“ als Nr. 55a von Nertschinsk ausgegeben ist; auch im Sinne von Maximowiez Primit. fl. amur. ist diese Form für A. ochotensis zu halten — allein die Petalen aller von mir ge- sehenen Formen sind breitspatelig, stumpf und nur die inneren schmäler, bis linealspatelig. 434. A. macropetala Ledeb. flor. altaica II. 376; Maximo- wicz Diagn. pl. Japon. XX, p. 603 und 604. — Zejsk., gemein auf buschigen Bergabhängen und in Bergwiesen, Juni 1899. „Eine kletternde Pflanze mit grosser azurblauer Blüte* (Karo in sched.). Die mir vorliegenden Stücke sind theilweise mit noch ungeöffneter Blüte eingelegt und weichen auch durch dreifach dreitheilige kleinzipfelige Blätter von den voll erblühten Exemplaren ab. Letztere haben Blüten von 9—11’5 em Durchmesser. Für die Art charakteristisch sind Form und Längenverhältnisse der Petalen: an meinem Stücke sind alle lanzettlich (also weder länglich, noch lineal-länglich), zweimal so lang wie die Staubblätter und wenig länger als die halbe Länge der Sepalen. Diese Form ent- spricht wegen des letzteren Verhaltens also etwa der forma typica Maxim. diagn. XX. 604. 355. Thalictrum sparsiflorum Turez. fl. baie.-dahur. I, p. 27 bis 28. — Regel Uebers. der Arten der Gattung Thalictrum p. 3 et 25—26, tab. 1. — Zejsk. im Gebüsch an Gebirgsbächen nicht 316 gemein, Juni, Juli 1899. Die vorliegenden Exemplare entbehren zwar der Früchte, sind sonst aber sehr charakteristisch und insbesondere durch lange, fast fädliche Griffel ausgezeichnet. 185, 387. T. aquilegifolium L., von der typischen Pflanze durch nichts verschieden. Die Stipellen sind übrigens nicht sehr reich entwickelt, rundlich und häutig auch an den Blatt-Theilungen des 2. Grades. — Blag. nicht selten in Gebüschen und Waldwiesen auf feuchtem Boden. Juni 1898 (185). — Zejsk. in grosser Menge in nassen Wiesen der Bergwälder, Juni, Juli 1899 (387) — an beiden Standorten die androdyname Form mit lang gestielten, klein bleibenden Ovarien und langen Filamenten. — Hierher zähle ich jetzt auch die von mir früher irrig als 7. baicalense ausgegebene Nr. 113b der „Pl. Karoanae dahuricae“. 439b. 7. Kemense Fries. — Zejsk. auf Bergabhängen, in Ge- büschen mit der folgend angeführten Form häufig. Juli 1899. — Die von mir aus der ursprünglich ungetheilten Nummer 439 als T. Kemense ausgeschiedenen Formen sind von T. chinense vor Allem durch Fehlen der Stipellen unterschieden. Sonst sind beide kahl, hochwüchsig, kleinfrüchtig und beide haben hellere, grau- grüne Blattunterseiten. Die Blattform beider ist ungemein veränder- lich: der Blattumriss ist bald mehr rundlich-eiförmig, bald schmal- eiförmig; an manchem Individuum übergeht er vom Rundlich- eiförmigen der unteren zum Schmal-eiförmigen der oberen Blätter. Solche Stücke thun dar, dass man den Blattumriss zum Unter- scheiden der einzelnen Formen nicht brauchen kann. Es ist aber auch die Art der Blatt-Theilung je nach Länge und oft auch Anzahl der Abschnitte 1. und 2. Ordnung verschieden: bald mehr drei- theilig, bald mehr fiedertheilig — hierin ist jede Grenze verwischt. Was nun die Form der einzelnen Theilbläitehen anbelangt, so ist vollends jede genauere Beschreibung unthunlich, da sie zwischen der kreisrunden und länglich-keiligen oft am selben Individuum in der denkbar möglichsten Weise schwankt. In solchen Fällen sind die Theilblättchen der untersten Blätter die breitesten, jene der obersten Blätter die schmalsten. Die Rispe fast aller von mir für T. Kemense gehaltenen Formen ist = reichlich beblättert, arm- bis reichblütig, schmal- bis breit-eiförmig. Die Blüten scheinen aufrecht zu stehen, doch lässt sich dies an getrockneten Exem- plaren in dieser Gattung nicht verlässlich beurtheilen. Die Narbe ist breit-eiförmig, oft auch herzförmig;; sie nimmt aber beim Trocknen durch Falzung und Einschrumpfen wohl auch schmale Gestalten an. Jedenfalls gehören alle von mir für 7. Kemense Fr. gehaltenen Formen zu einer und derselben Rasse, und da die armblütigeren Exemplare solchen des 7. Kemense Fr. aus Schweden zum Ver- wechseln ähneln, so wende ich diesen Namen für alle, auch die vielblütigen und schmalblätterigen amurischen Formen an. Nach Regel Uibers. l. ec. pag. 18—21 gelangt man nach der Bestim- mungstabelle ebenfalls zu 7. Kemense, obwohl Regel unter diesem Namen eigentlich die Formen mit ausgesprochen gefiederten Blättern 37 meint. Nach Lecoyer’s Monographie du genre Thalicirum gelangt man zu dessen T. minus var. elatum. 222, 439a. T. chinense Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV, p. 105. — Blag. auf buschigen Hügeln, Juli 1898 (222). — Zejsk. mit 7. Kemense an demselben Standorte (439a). Diese in typischen Stücken durch die oft sehr reichlich, manchmal sogar noch an den Blatt-Theilungen 3. Grades entwickelten Stipellen ausgezeich- nete, von 7. Ledebourianum GC. A. Mey. nur durch ihre Kahlheit unterschiedene Form ist mit 7. Kemense durch Uebergänge ver- bunden. Die Stipellen sind nämlich öfter so spärlich vorhanden, ja buchstäblich vereinzelt. dass man sie nur bei sehr aufmerksamem Zusehen wahrnimmt. Im Uebrigen bietet 7. chinense denselben Formenkreis dar, wie 7. Kemense Fr. und T. Ledebourianum C. A. Mey. Ich bin jetzt, nachdem ich so sehr viel Material der ein- schlägigen Formen gesehen habe, überzeugt, dass diese sämmtlich nur Varietäten im Sinne Linne’s sind, dass sie sich also durch Cultur (wahrscheinlich sehr leicht) in einander überführen lassen werden. Freilich, das Experiment selbst steht noch aus. 151, 448. T. affine Led. fl. ross. I, 10-11. — Blag., in nassen Wiesen und Gebüschen gemein; Juli 1898 (151). — Zejsk. in einer nassen Wiese nur ein Exemplar, Juli 1899 (443). Zu der hier als T. affine angeführten Form gehört auch der grösste Theil der von mir in den „Plant. Karoanae Dahuriecae“ unter Nr. 238 von Nertschinsk als T. strietum ausgegebenen Exemplare, nämlich alle schmalblätterigen, deren untere Blätter an der ersten Blatt-Theilung Stipellen aufweisen. Diese Nr. 238 enthält aber auch stipellenlose Formen mit breit-verkehrteiförmigen Theilblättehen, die ich jetzt zu T. simplex L. rechne. Von der folgend angeführten ist sie hauptsächlich nur durch das Fehlen der Stipellen verschieden. 43. T. amurense Maxim. prim. fl. amur. p. 15. — Blag. in Gebüschen am Zeaflusse; Juli, Aug. 1898. Diese Pflanze ist sehr robust, dicht- und aufrecht-belaubt, reich- oder armblütig und sieht den südrussischen Exemplaren von 7. simplex meines Herbares wegen der grossen, verkehrt-eikeilförmigen Theilblättehen ganz gleich. Von diesem ist T. amurense jedoch durch die an den Blatt- Theilungen 1. Grades ziemlich häufigen Stipellen unterschieden. T. amurense Max. und 7. affine Led. sind wahrscheinlich nur breit- und schmalzipflige Formen einer und derselben Art, doch sah ich keine Uebergänge. Regel, Uebers. p. 5l und Lecoyer Monogr. p- 171 erklären indessen beide Formen für synonym. 428. Pulsatilla patens Mill. cum var. multifida Pritzel Ane- monar. revis. p. 581. — Zejsk. in lichten Bergwäldern gemein, Mai, Juni 1899. Ausgegeben sind breit- und schmalzipflige Formen; letztere sind identisch mit Nr. 24a, welche ich in den „Pl. Karo- anae Dahuricae* von Nertschinsk ausgegeben habe. 101, 102a. P. davurica Spreng., Regel plant. Radd. p. 19, Blag., auf steinigen Hügeln, in Lehmboden; Mai, Juni 1898 (101) Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1901. 28 318 und in steinigem Boden, gemischt mit P. montana ß. SIE Reg. Juni 1898 (102 a). 100. P. vulgaris Mill. ß. tenuiloba Turez. fl. baie.-dah. p. 37, bei Blag. im Jahre 1898 gefunden. Es liegen nur Blüten, keine lätter und auch kein Zettel vor. Trotz Fehlen der Blätter konnte die Bestimmung durch Vergleich mit Nr. 1 der „Pl. Karoanae dahurieae“, wie ich glaube, verlässlich vorgenommen werden. — Uebrigens ist die var. tenuelob« Turez. nur die schmalst-zipflige Form von P. vulgaris «. genwina Regel plant. Radd. p. 25 und zu dieser gehört auch Alles, was in den „Pl. Karoanae dahuricae“ unter Nr. 24b als P. albana &. sibirica ausgegeben ist. Es sind darunter Formen enthalten, welche sich der var. tenuwiloba schon bedeutend nähern. Die grossen, aufrechten, nur halb offenen, hellblauen oder hellvioletten Blüten unterscheiden alle diese Formen leicht von P. montana; die Grösse der Blüten und die kurzen Staubblätter und Blattsegmente von P. albana. 102b. P. montana Rehb. ß. sibirica Regel pl. Radd. p. 28. Blag., auf steinigen Abhängen unter P. davurica Spr. eine Form mit schwarzvioletten Blüten, welehe von den ähnlich blühenden Formen des istrischen Karstes kaum zu unterscheiden ist. Von dieser Pflanze ist aber P. Regeliana Max. enum. pl. Mongol. p. 11 bis 12, zu der P. montana v. sibirica Reg. als Synonym eitiert wird, gänzlich verschieden. 131. Anemone silwestris L. — Blag., in Laubgebüschen ge- mein. Juni 1898. 5. A. dichotoma L. — Blag., in Waldwiesen. Juni 1898. — !) Ranuneulus (Batrachium) cireinnatus Sibth. B.temuissi- maus Freyn in litt. Ein ganz zartes Batrachium von der Tracht des R. confervoides Fries mit den charakteristischen Blättern und den langen Narben des R. circinnatus. Von der typischen, so wenig veränderlichen Pflanze durch den zarten Wuchs, die feinen, etwa 1—1'5 em im Durchmesser haltenden Blätter, feine Blütenstiele und viel kleinere Blüten verschieden. Die mir vorliegenden Exemplare sind fast kahl. Dahurien in Gräben und Lachen am Nertschflusse bei Nertschinsk im Jahre 1892 leg. Karo. — Kurland im stehenden Wasser bei Kalitten, Juni 1893, leg. Kupffer. Es ist inhohem Grade merkwürdig, dass eine so charakteristi- sche Pflanze bisher nieht beschrieben und fast gleichzeitig an zwei so sehr entfernten Punkten der Welt gefunden wurde. Ich selbst habe R. circinnatus östlicher als von Mittel-Russland bisher noch nie gesehen und deshalb bezweifelt, dass diese Art den Ural überschreitet. !) Die den Pflanzennamen vorangesetzten Striche bedeuten, dass das Exsiccat ohne Nummer und nur an den Verfasser vertheilt worden ist. 379 — R. confervoides Fries., R. aquatilis y. pusillus Turez. fl. baie.-dah. I. 48. — Dahurien in Sümpfen und Teichen um Nertschinsk. Juli 1392. 140. R. sceleratus L. Sumpfige Orte bei Blag., Juli 1898. 455. R. radicans C. A. Mey. in Led. fl. alt. II. 316—318. Nur ein Exemplar an nassen Orten bei Zejsk. Juli 1899. 12. R. Oymbalaria DC. — Blag., in nassen Wiesen an Wegrändern gemein. Juni, Juli 1898. — R. Flammula L., eine steif aufrechte Form, mit kurzem, aber deutlich kriechendem Rhizom und durchaus lanzettlichen Blättern; in Sümpfen bei Blag. selten. Juli 1898. In der mir zu- gänglichen Literatur ist R. Flammula für das Amurgebiet noch nicht verzeichnet. Uebrigens bedarf die vorliegende Form auch noch gründlicher Prüfung, die ich, da keine Exemplare vertheilt werden, für gelegenere Zeit aufschiebe. 454. 461. R. borealis Trautv. pl. soong. a Schrenck. lect in Bull. Soe. Moseou 1860, p. 72, var. glabrescens m. Hochwüchsig, robust oder zart, sehr schwach- und angedrückt behaart. Die Wurzelblätter mit herznierenförmiger bis herzförmiger Bucht, tief dreitheilig mit tief zweilappigen Seiten- und dreilappigen Mittel- lappen, im Uebrigen in Grösse, weiterer Theilung und Zahnung sehr wechselnd, aber immer viel kleiner als die Stengelblätter. Letztere wie die grundständigen getheilt, aber Abschnitte und Be- zahnung spitzer, der Blattgrund seichter, manchmal fast gestutzt. Blütengrösse und Früchte, wie bei R. acris L. Zejsk., in Wiesen nicht häufig; robuste Formen; Juli 1899 (454), ebendort gemein; zarte, kleinblütige Formen vom Aussehen des gewöhnlichen, mitteleuropäischen R. acrıs (461). 78. R. japonicus Thunb. (?) var. glabrescens m. Eine der vorigen ganz ähnliche Pflanze, die jedoch durch ihre am Grunde weder herz- noch nierenförmigen, sondern quer gestutzten oder gar stumpf-keiligen Blätter sehr auffällt. Diese Blätter sind ausserdem in drei breit- oder lanzettlich-keilige, dureh weite Buchten getrennte Lappen getheilt, welch’ letztere in der vorderen Hälfte in einige tief eingeschnittene, spitze Zähne endigen. Mauchmal sind sie nur dreizähnig und sonst ganzrandig. Blüte und Früchte sind wie bei AR. acris. Der nach der Abbildung ganz ähnliche R. cunerfolius Maxim. Enum. mongol. unterscheidet sich von R. japonicus var. glabrescens dadurch, dass der Blattgrund noch spitzer keilig ist und dass die oberen Stengelblätter nicht, wie bei letzterem und R. borealis, in lange, schmal-lineale Lappen bis zum Grunde getheilt. sondern dass diese Lappen kurz lanzettlich und mehrmal breiter sind. Die Grundtheile des R. cuneifolius hat Maximowiez nicht abgebildet, sie können daher nicht verglichen werden; R. japonieus var. glabrescens hat eine dichte Faserwurzel, wie R. acrıs L., und ist am Wurzelhalse = dicht faserschopfig; seine sämmtlichen Wurzelblätter sind ungemein lang gestielt: bis 26 em Stiellänge 28* 380 bei nur 4°5 cm Blatthöhe. Jedenfalls stellen R. acris L., R. borealis Trautv. v. glabrescens m., R. japonicus v. glabrescens m. und R. cumeifolius Maxim. eine Formenreihe dar, deren Endglieder durch die beiden dazwischen angeführten Formen verbunden sind. Den Namen R. japonicus Thunb. wende ich nur mit Zweifeln an und nur in Ansehung der Ausführungen von Maximowiez in Enum. mongol. pag. 21, auf die ich verweise. Nur meint Maximowiez dortselbst unter R. Steveni und R. propinguus nicht die echten Arten dieses Namens, sondern andere. R. sSteveni Maxim. (non Andrz.) ist höchst wahrscheinlich mit dem oben be- schriebenen Zt. borealis var. glabrescens identisch, während R. ja- ponicus Max. nicht in dem beschränkten Sinne der Thunberg- schen Originalbeschreibung zu nehmen ist, die gar nicht passt, sondern in einem erheblich erweiterten Sinne, der aber nur & rauh- haarige Formen begreift. Sicher scheint mir, dass AR. borealis Trautv. und R. japonicus (Thunb.?) Maxim. in einander übergehen und dass beide dem Formenkreise des A. acris L. sens. latis. als geographisch abgegrenzte Rassen angehören. Blag., in Wiesen und an feuchten Orten häufig. Juni, Juli 1898. 8. R. repens L., fast völlig kahle Formen in nassen Wiesen bei Blag. Juli 1898. 1. R. chinensis Bunge (die echte, sehr rauhhaarige Form). Blag. an feuchten Orten, im Gebüsch, häufig. Juli 1898. 921. R. auricomus L. — Zejsk., in nassen Gebüschen häufig. Juni 1899. Ganz so, wie die zarteren Formen Mitteleuropas, nicht die var. sibirica Glehn. 112. Caltha natans Pal. — Blag., in Sümpfen gemein; Mai, Juni 1898. 406. CO. palustris L. «. typica Regel pl. Radd. pag. 53. Zejsk., in Sümpfen und Sumpfwiesen häufig. Ende Mai 1899. Von der typischen europäischen Form gewiss sehr verschieden. 93. ©. palustris L. ß. sibirica Regel 1. e. p. 535 —54; CO. mem- branacea Freyn pl. Karoanae dahuricae in „Oest. Bot. Zeitschr.“ XLV. p. 134 (non Turez.). In Sumpfwiesen bei Blag. Mai, Juni 1898. 27. Trollius Ledebourii Rehb. «) genwinus Regel in Reg. et Til. forula ajanensis p. 38, in Sumpfwiesen und Gebüschen bei Blag. ziemlich häufig. Juli 1898. 3l. Isopyrum fumarioides L., an wüsten Orten bei Blag. selten. Juli 1898. 400. Aquwilegia oxysepala Trautv. Mey. — Durch die auf- fallend spitzen, violettbraunen Sepalen, die gelben (getrocknet weissen) Petalen, deren gerade, kurze Sporne ebenfalls violettbraun sind. sehr ausgezeichnet. Die Fruchtknoten sind dicht-, die Kapseln zerstreut rauhhaarig. — Zejsk., in Gebüschen feuchter Bergthäler und in Bergwiesen sehr selten. Anfang Juli 1899. 381 Diese Pflanze ist so gut charakterisiert, dass es schwer be- greiflich ist, wie man sie zu A. vulgaris bringen kann: A. vulgaris var. oxysepala Regel fl. Ussur. p. 9. 409. A. parviflora Led. — Zejsk., in lichten Bergwäldern un- gemein verbreitet; Ende Mai, Juni 1899. Die Blätter dieser amuri- schen Form sind viel tiefer dreifach-dreitheilig, als jene der dahuri- schen und die einzelnen Theilblättchen erheblich kleiner. Uebrigens stimmen beide Formen in den kleinen, himmelblauen, ganz stumpfen Sepalen, den weissen Petalen und den kurzen, fast sackförmigen, blauen Spornen ganz überein. 422. Acomitum barbatum Patrin, Reichenb. monogr. Aconit. tab. XLV. In lichten Bergwäldern bei Zejsk. nicht gemein. Juli 1899. 266, 442 a). A. tenuifolium Turez. Fl. baic.-dah. I (1842) p. 83. — Blag. in Sumpfwiesen sehr selten; August 1898 (266). — Zejsk., in Berg- und gewöhnlichen nassen Wiesen, zwischen hohem Grase oder an Gebüschen sehr spärlich. Anfangs August 1899 (442 a). Turezaninow hatte diese sehr eharakteristische, in der Be- laubung ganz dem A. Anthora L. ähnliche Art ursprünglich, d. ı. im Catal. baik. A. macrorhynchum genannt, aber nicht beschrieben. Darauf hat Ledebour fl. ross. I (1841) p. 68 die Pflanze unter demselben Namen mit so mangelhafter Beschreibung aufgenommen, dass die Pflanze hiernach kaum erkannt werden kann, während die ein Jahr jüngere des A. tenuifolvum, von Turczaninow in der Flora baie.-dahur. gegebene, ausgezeichnet ist. Es entspricht dem- nach meinen Grundsätzen, in diesem Falle den jüngeren Namen vorzuziehen. — Regel hat inden Plantae Raddeanae A. macrorhynchum (= 4. tenuifolium) als Art gegenüber dem nahe stehenden A. Kuznetsowii festzuhalten gesucht, hauptsächlich deshalb, weil er niemals Uebergänge zwischen den in schmale Zipfeln zer- theilten Blättern des A. tenuifolium und den erheblich breiteren des A. Kuznetsowii gefunden hat. Nichtsdestoweniger scheinen solehe Uebergänge vorzukommen. So sind die Blattzipfel obiger Nr. 442 a schon breit-lineal, manche aber lanzettlich-lineal, und man könnte solche Formen also für besonders schmalzipfliges A. Kuznetsowii halten — dies um so eher, als diese Art im nörd- lichen Ostasien sehr verbreitet ist, während dies bei A. tenuifolwum in viel geringerem Grade der Fall zu sein scheint.. 442 b). A. tenuifolium Turez. ß. volubile m. Die Stengel meist dünn und von den erheblich längeren, fädlich dünnen, unteren Aesten übergipfelt und wenigstens diese windend. Der Blütenstand meist + breit rispig, reichblütiger, Blüten oft etwas kleiner. Die Samen sind so, wie sie Turezaninow für A. tenuifolium ver- langt. — Zejsk. Unter der normalen Form in Berg- und gewöhn- lichen nassen Wiesen, im hohen Grase oder an Büschen sehr spärlich. Anfang August 1899. 382 In typischen Exemplaren habituell sehr stark von Nr. 442 a abweichend. Die Mittelformen sind aber zahlreich. 4355. A. arcuatum Max. prim. fl. amur. p. 27. — Zejsk. in feuchten Gebüschen der Bergthäler von Strauch zu Strauch schlin- gend. Mitte Juli bis Mitte August 1899. — Ein prächtiges, gross- blütiges Aconitum, das ich zuerst für das von mir noch nicht ge- sehene A. Sczukini Turez. gehalten hatte. Da jedoch Regel letz- teres zu A. volubile Pall. stellt, so muss es von der vorliegenden Pflanze weit verschieden sein, obwohl es ebenfalls breitschnittige Blätter hat. Diese müssen aber bei A. Sczukini entgegen der Originalbeschreibung bis zum Grunde getheilt sein, was bei A. arcuatum nicht zutrifft. 497. Oimicifuga simplex Wormsk., Turez. Fl. baie.-dah. I. 87. Zejsk., in nassen, nicht sumpfigen Wiesen, auch in Waldwiesen und Gebüschen häufig. Ende Juli, Anfangs August 1899. — Mir liegen vorherrschend androdyname, ungemein grossblütige Zweige vor, deren Ovarien-Stiele nur so lang sind, wie die Ovarien selbst. Staubblattlänge 1 em, Blütendurchmesser 1’8—2 em. Nach Huth’s Monographie müsste man diese Pflanze wegen der Blütengrösse als ©. simplex f. mascula bestimmen; wegen der verhältnismässig kurzen Stiele der Fruchtblätter als €. foetida ß. intermedia Regel. Allein die Arbeit Huth’s ist offenbar ohne Benützung auch nur der allerwichtigsten russischen Literatur verfasst und mir daher nicht massgebend. 193. ©. dahurica Max. prim. p. 23—29 (excel. des überhaupt nicht bestehenden Synonyms Torr. Gray). Actinospora dahurica Turez. Fl. baie.-dah. 1. 85-86. — Blag., auf buschigen Hügeln sehr verbreitet. Juli 1898. 142. Paeonia albiflora Pall., in Gebüschen bei Blag. Juli 1898. 280. P. obovata Max. prim. p. 29—30. — Bei Zejsk., bisher in nur vier Exemplaren mit stets verkümmerten Blumenblättern ge- funden. II. Papaveraceae DC. — Papaver nudicaule L. y. ammophilum Turez. f. baic.- dah. I. 98. — Dahurien, Nertschinsk, in Steppenfeldern um Kir- pitschnaia, weissblühend i. J. 1892. — Gegenüber der Original- beschreibung dureh weit abstehende, nicht angedrückte Behaarung verschieden. 42. Hypecoum erectum L. — Chiazospermum erectum Bernh., Turez. 1. ec. I. p. 101. — Dahurien in Brachfeldern bei Werchne Udinsk häufig. Juni 1898. II. Fumariaceae DC. 320. Corydalis remota Fisch. &. genwina Max. prim. fl. amur. p. 37—38. — Zejsk. in einer nassen Bergwiese häufig. Mai 1899. 385 IV. Oruciferae Juss. — Nasturtium palustre DC., in nassen Wiesen bei Blag. Juni 1898. 243. Arabis pendula L., an Zäunen und wüsten Orten bei Blag. Juli, August 1898. 315. Cardamine prorepens Fisch. — Zejsk., an schattigen Orten, an den Rändern der Gebirgsbäche hin und wieder. Juni 1899. 96, 284. Dentaria tenuifolia Led. — Abbildung in Gmelin fl. sibir. III. tab. 65. Blag. in feuchten Gebüschen; Juni 1898 (96). — Zejsk. in sumpfigen Bergwiesen sehr spärlich. Mai 1899 (284). 126, 341. Draba lutea Gil. — Blag. in Feldern, auf Hügeln, an wüsten Stellen. Juni 1898 (126); Zejsk., an wüsten Stellen gemein; Mai, Juni 1899 (341). 278, 464. Tetrapoma barbareaefolia Turez. Fl. baie.-dah. 1. 147. — Zejsk., an nassen Stellen der Gebüsche, an Teichen selten — eine dicht gliederhaarige, hochwüchsige Form, mit schwach ge- theilten, an jene des Nasturtium amphibium erinnernden Blättern; Juli 1899 (278); — in nassen Gebüschen eine stark verkahlte Form mit tief und fast regelmässig fiederspaltigen, jederseits in fünf bis acht grobzähnige Lappen getheilten Blättern. Juli 1899 (464). 66a). Dontostemon oblongifolius Led. fl. ross. I. 175, auf steinigen Anhöhen bei Blag. selten, nur blühend im Juli 1898. Die Bestimmung ist, da Früchte fehlen, unsicher. Gemeint ist eine für die Gattung hochwüchsige, robuste und reichblütige Art der Section Eu-Dontostemon Turecz. fl. baiee mit vom Grunde oder der Mitte an dicht belaubtem, rispig und schirmförmig verzweigtem Stengel und verhältnismässig grossen, (getrocknet) lilafarbenen Blüten. Drüsenhaare fehlen; zwischen den kurzen Weichhaaren des Stengels befinden sich hie und da lange, abstehende Zottenhaare. Die ansehnlichen Blätter sind schmal lanzettlich, die grössten 60 x 6mm lang und breit, zerstreut-grobgezähnt. Fruchtknoten und Blütenstiele kahl. Somit scheint nur schmalblätteriger D. ob- longifolius vorzuliegen. 329. Erysimum aurantiacum Max. enum. pl. mongol. p. 65, auf trockenen, buschigen Bergabhängen bei Zejsk. spärlich. Juni, Juli 1899. 124. E. altaicum C. A. Mey. in Led. fl. alt. III. 153. — Blag., in buschigen Wiesen der Anhöhen ziemlich selten. Juli 1898. — Diese Art kommt hochwüchsig, offenbar bienn und niedrig, mit Blattrosetten und ausgesprochen perenn vor. In den „Plantae Karoanae dahuricae* hatte ich beide Formen getrennt und die biennen für E. Andrzeowskyanum Bess. gehalten. Dieses hat aber nur halb so grosse Blüten wie E. altaicum C. A. Mey und ist schon hiernach mit Sicherheit zu unterscheiden. Zwischen den biennen und perennen Formen des letzteren bestehen alle mög- liehen Uebergänge. 384 145. Capsella Bursa pastoris Mönch. Magerformen an Wegen und trockenen Orten bei Blag. Juli 1898. 3. Lepidium micranthum Led. — Blag., an wüsten Stellen gemein. Juli 1898. — Die mir vorliegenden Exemplare sind im unteren Theile fast kahl. stellenweise, besonders an den Blüten- stielen, oft nur einseitig mit dicken, gestutzten Trichomen = dicht bekleidet. Es sind apetale, aufrechte Formen mit tief gezähnten Blättern. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Fortsetzung. !) Trifolium Brittingeri Weitenw. Unter dem Getreide bei Hochenegg (H.). Eine durch den aufrechten, oberwärts armästigen Stengel sehr auffallende Form, die zu Zrifolium arvense L. an- scheinend morphologisch in einem ähnlichen Verhältnisse steht, wie z. B. Melampyrum laricetorum Kern. zu M. silwaticum L. Die Pflanze blüht auffallend früh, während ich bei Hochenegg im Jahre 1899 Trifolium arvense L. Ende August in voller Blüte sammelte, stand Trifolium Brittingere Weitenw. bereits am 30. Juni 1900 in voller Blüte; mir vorliegende Exemplare aus Natters bei Innsbruck (leg. Ried) sind sogar schon im Mai 1897 gesammelt. Es wäre nicht unmöglich, dass auch hier ein Fall von Saisondimorphismus vorliege; vor Allem wäre es naheliegend, daran zu denken, dass hier die Getreidemahd als ätiologisches Moment eine Rolle spielt; freilich müsste da zuerst der Nachweis erbracht werden. dass die unter dem Getreide wachsende Forın des 7. arvense L. wenigstens in der Mehrzahl der Fälle zu T. Brittingeri Weitenw. gehört. Trifolium incarnatum L. Unter dem Getreide bei Hochenegg (H.). Trifolium fragiferum L. Am Rand der Strasse in der Schlucht bei Weitenstein (H.); bei Hochenegg am Weg zur Thomaskapelle (H.). Trifolium spadiceum L. Die Verbreitung dieser Pflanze in Steier- mark bedarf wohl noch einer genaueren Feststellung. Sicher er- scheinen mir nur die von Murmann?) angeführten Standorte ; die von Maly°) am Reiting angegebene Pflanze gehört wohl sicher zu 7. badıum Schreb., auch die Standorte von Turrach®) gehören wahrscheinlich zu letzterer Art. 1) Vgl. Nr. 7, S. 241, Nr. 8, S. 295 und Nr. 9, S. 356. 2) Beitr. zur Pflanzengeogr. von Steierm., p. 205. 3) Fl. v. Steierm., p. 251. #) Conf. Krenberger in Oest. bot. Zeitschr. X (1860), p. 192, und Fürstenw. in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm., 1865, p. 136. 385 Trifolium patens Schreb. Gemein auf allen feuchten Wiesen bei Pöltschach, Gonobitz, Neuhaus, Hochenegg, Cilli und Tüffer (H.). Anthyllis vulgaris (Koch). An Waldrändern im Logarthale bei Sulzbach (H.). Anthyllis vulneraria L. sec. Kern. Auf Wiesen bei St. Lorenzen a. d. Mur (W.); am Wotsch bei Pöltschach (H.). Anthyllis alpestriıs Kit. In der Korosica am Fuss der Ojstrizza, 1800 m; am Gipfel des Sarsteines bei Aussee, 1970 m (H.). Lotus coriculatus L. var. alpicola Beck. Auf Alpentriften bei der Fölzalpe am Hochschwab (H.). Galega officinalis L. An Wiesengräben bei Wöllan; an einem Bache in Cilli unweit des Krankenhauses (H.). Ozxytropis Jacquini Bunge. Auf felsigen Triften auf der Höhe des Steiner Sattels in den Sannthaler Alpen (H.). Hippoerepis comosa L. Auf sandigen Wiesen am Ufer der Sann bei Cilli; auf steinigen Abhängen am Südabhang des Landthurm- berges bei Gonobitz (H.). Hedysarum obscurum L. Am Nordabhang des Steiner Sattels in den Sannthaler Alpen (H.). Vieia glabrescens (Koch). Auf Aeckern bei Hochenegg; auf Wiesen bei St. Martin im Rosenthale bei Oilli (H.). Schon Maly') führt bei Viecia villosa Roth, Koch?) und Neireich?) folgend, zwei Varietäten auf, «. genwina und ß. glabrescens, ohne jedoch für die beiden Formen specielle Standorte anzuführen. Diese beiden Formen erwähnt auch Murmann*) und führt für ß. glabrescens Koch als Standorte an: „Kranichsfeld, Pettau, Moschganzen, im unteren Pettauer Felde ziemlich häufig“. Im Jahre 18381 machte Heimerl’) auf die specifische Verschiedenheit der in Rede stehenden Pflanze von V. villosa Roth und ihre Unterschiede gegenüber V. varıa Host aufmerksam; aus Steiermark kennt er eine hieher zu stellende Pflanze nur von Gonobitz°); später fand er sie aber selbst häufig bei St. Johann am Tauern”). Hiemit glaube ich jedoch die bekannten steirischen Standorte dieser Pflanze erschöpft zu haben; weder Pernhoffer noch Strobl erwähnen derselben. Von verwandten Arten habe ich in Steier- mark nur V. cracca L. an den nachstehend angeführten Stand- orten gesammelt. 1) Fl. v. Steierm., p. 253. 2) Syn. Fl. Germ. et Helv. Ed. I., p. 194. >) Fl. v. Nieder-Oesterr., p. 960. *) Beitr. z. Pflanzengeogr. Steierm., p. 207. 5) Verh. d. zool.-bot. Ges, XXXI. Abh., p. 173. 6) Heimer! citiert „Kojnice“ nach der Etiquette des von B. Fleischer gesammelten Exemplares. Fleischer führt in seinen stets lateinisch gehaltenen Etiquetten sehr häufig dieses „Kojnice“ an, das ich in keinem geographischen Handbuch finden konnte, bis ich endlich durch Zufall entdeckte, dass das offenbar eine lateinische Uebersetzung von Gonobitz sein solle. ”) Verh. der zool.-bot. Ges., XXXIV (1884), Abh., p. 102. 386 Vieia cracca L. Bei Gaishorn im Paltenthale, ein deshalb bemer- kenswerther Standort, weil Heimer!!) im nahen St. Johann am Tauern nur V. glabrescens (Koch) fand; auf Wiesen bei Cilli; auf Aeckern bei Hochenegg (H.). Es scheinen demnach V. cracca L. und glabrescens (Koch) einander an den Standorten keineswegs auszuschliessen. Vicia oroboides Wulf. Am Gosnik bei Cilli (W.). Lathyrus silvestris L. An Weingartenrändern bei Hochenegg (H.). Lathyrus montanus Bernh. Auf Aeckern bei St. Martin im Rosen- thale nächst Cilli (H.), am Gosnik bei Cilli (H.). Geranium dissectum L. Auf Aeckern bei Hochenegg (H.). Geranium columbinum L. In einem Hohlwege oberhalb Gaishorn im Paltenthale (H.). Geranium lividum L’Her. Im Feistritzthale bei Stein, sowie am rechten Saveufer zwischen Sagor und Trifail. Beide Standorte liegen schon in Krain; aus Steiermark ist G. lividum L’Her. bisher nicht bekannt; da jedoch besonders der letztere Standort hart an der Landesgrenze liegt, scheint es wahrscheinlich, dass die Pflanze auch noch in Steiermark aufgefunden werden wird. Geranium silvaticum L. f. parviflorum Knaf. Im Trawiesthal des Hochschwab (H.). Geranium palustre L. An feuchten Waldrändern bei Kapla nächst Hochenegg; bei Gaishorn am Weg zum See (H.). Oxalis strieta L. Im Garten der Villa Stallner bei Hochenegg zahl- reich (H.). Linum flavum L. Bei Hochenegg am Weg zur Thomaskapelle (H.). Linum viscosum L. Im Sannthale zwischen Cilli und Tüffer, sowie bei Prassberg (H.). Linum laeve Scop. Während der Alpenlein der nördlichen Kalk- alpen (Raxalpe, Hochschwab, Ennsthaler Alpen) dem typischen Linum alpinum Jacq. entspricht, gehört die Pflanze der Sann- thaler Alpen zu L. laeve Scop., welches sich von jenem durch die lebhaft azurblaue Blütenfarbe, sowie dadurch unterscheidet, dass das kurze Glied des Blütenstieles unter dem Kelche nicht zwei- bis viermal, sondern nur ein- bis zweimal so lang als breit ist. Letzterer Umstand war schon Weiss?) an der Pflanze der Sannthaler Alpen aufgefallen. Dass die Blätter bei der Pflanze vom Schneeberg durchscheinend punktiert seien, wie Koch’) angibt, konnte ich nicht bemerken, kann also auch hierin keinen Unterschied des L. alpinum Jacqg. gegenüber L. Iaeve Seop., wozu doch wohl die von Koch eitierte Pflanze von der Küh- weger Alpe in Kärnten gehört, finden. Ich fand Z. laeve Scop. zahlreich auf Felsen hei der Korosica-Hütte am Fusse der Ojstrizza, sowie auf diesem Gipfel bis zu einer Höhe von ca. 2000 m. 1) Verh. der zool.-bot. Ges., XXXIV (1884), Abh., p. 102. ?) Oest. bot. Zeitschr. IX. (1859), p. 128. ®) Syn. Fl. Germ. et Helv., Ed. L, p. 128. 387 Polygala amarella Cr.‘). Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria- Zell (W.); am Steiner Sattel in den Sanntbaler Alpen (H.). Polygala Austriaca Cr.') Auf Sumpfwiesen am Gaishorn-See im Paltenthale (H.). Polygala comosa Schk. Auf Wiesen bei Hochenegg (H.). Dürfte wohl auch in Steiermark zum Mindesten auf Kalkboden weitaus häufiger sein als P. vulgarıs L. Dafür sprechen auch die An- gaben Strobl’s?) über die Verbreitung beider Formen in der Umgebung von Admont; nach Murmann’) hingegen wäre P. vulgaris L. die häufigere von beiden Arten, welche Angabe aber leicht dadurch erklärlich ist, dass Murmann vorzüglich in dem aus Urgestein bestehenden Bachergebirge gesammelt hat. Mercurialis perennis L. Beim Rinkafall im Thalschlusse des Logaär- thales bei Sulzbach (H.). Euphorbia stricta L. An der Strasse von Aussee zum Grundelsee (H.); in der Schlucht hinter Schloss Gutenegg bei Neuhaus (H.). Empetrum nigrum L. An felsigen Abhängen in der „Scharte* des Sarsteines bei Aussee (H.). Impatiens parviflora D. C. Vereinzelt im Parke der Villa Heider im Bad Neuhaus (H.). Rhamnus Carniolica Kern. Beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach in fast 1000 m Meereshöhe (H.). Althaea officinalis L. An Strassenrändern bei Hochenegg mehrfach, doch anscheinend nur verwildert (H.). Malva alcew L. In Gebüschen zwischen Gonobitz und Pöltschach (H.); zwischen Laufen und Leutsch im Sannthale (H.). Hibiscus trionum L. An Häusern bei Hochenegg einzeln (H.). Hypericum humifusum L. An Waldrändern nordöstlich von Gais- horn (H.). Hypericum montanum L. Am Hum bei Tüffer (H.); an Waldrändern bei Wöllan (H.). Myricaria Germanica (L.) Desv. Im Uferkies der Sann bei der Station Frasslau-Heilenstein (H.). Helianthemum obscurum Pers. Am Schlossberg von Cilli (H.); bei Peggau (W.). Viola rupestris Schm. f. arenaria D. 6. Am grossen Kirchberg bei Peggau (W.). Viola silvestris Lam. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Mariazell (W.); bei St. Lorenzen a. d. Mur (W.). Viola Riviniana Rb. Bei Palfau (W.). Viola canina L. f. ericetorum Rb. Zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.); am Gosnik bei Cilli (W.). Viola stagnina Kit. Bei der „Schwag im Burgstall“ am Lantsch (W.). !) Die Nomenclatur dieser beiden Formen nach Kerner, Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. II, p. 54 ff. 2) Fl. v. Admont, p. 47. >) Beitr. zur Pflanzengeogr. v. Steierm., p. 186. 388 Viola Sudetica W. Die allgemein als Viola „lutea Huds.“ bezeich- nete Pflanze vom Bösenstein ist mit der Pflanze der Sudeten und Karpathen vollkommen identisch. Dass Willdenow!) unter Viola Sudetica, obwohl er keine Verbreitungsangaben gibt, die in den Sudeten wachsende Pflanze gemeint hat, ist wohl zweifellos, und daher dieser Name für die in Rede stehende Pflanze in An- wendung zu bringen, zumal mir ihre Identität mit YV. /utea Huds. zum Mindesten nicht über allen Zweifel erhaben scheint. Hud- son?) verstand unter Viola lutea ein Veilchen, das „in montosis pascuis tum septentrionalibus tum Wallieis“ in England wächst. Nach dem spärlichen mir zugänglichen Materiale aus England glaube ich nun, dass die englische Viola lutea von der Pflanze der Sudeten durch kleinere Blüten und stärkere Bewimperung besonders der oberen Blätter abweicht, so dass die Identität Beider mir bis auf Weiteres noch nicht vollkommen sichergestellt zu sein scheint. Lythrum hyssopifolia L. Auf Kartoffeläckern zwischen Hochenegg und St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.). Epilobium alpestre Jacq. Zahlreich bei der Okreselhütte in den Sannthaler Alpen, 1350 m (H.). Astrantia Bavarica F. Schultz. An Geröllabhängen bei der Nadel nächst Sulzbach ; am Steiner Sattel in den Sannthaler Alpen (H.). Astrantia Carinthiaca Hoppe. Bei Deutsch-Feistritz (W.). Chaerophyllum Villarsii Koch. Im Gottsthalgraben bei Mautern; am Seckauer Zinken; am Bösenstein (H.). Pimpinella rubra Hoppe. Auf steinigem Almboden bei der Eber- sangeralpe unterhalb der Hesshütte in der Hochthorgruppe mit folgender (H.). Eine bis 30 cm hohe, ganz kahle Pflanze mit lebhaft purpurrothen Blüten, die gewiss von P. magna L. mit demselben Rechte zu trennen ist wie P. alpestris (Spr.) von P. saxifraga L. Pimpinella alpestris (Spr.). Bei der Ebersangeralpe in der Hoch- thorgruppe (H.). Apium graveolens L. Verwildert in den Gassen von Pöltschach (H.). Foeniculum officinale All. Wird von Maly°) als in Südsteiermark vorkommend angeführt. Die Pflanze wird nun allerdings allent- halben in Weingärten eultiviert, ist aber wohl noch nirgends in Steiermark in wildem Zustande gefunden worden. Seseli Austriacum (Beck) Wohlf. Am Hum bei Tüffer (H.); auf den Serpentinfelsen der Gulsen bei Kraubath (H.); von letzterem Standort wurde die Pflanze von Preissmann‘) unter dem viel- leicht ganz zutreffenden Namen Seseli osseum Ur. angeführt. Nachdem nämlich COrantz°) unter Selesi osseum in erster Linie ,) Enum. plant. Horti we Suppl., p. 12. 2) Fl. Anglica, Ed. ]1, u DE ') Fl. v. Steierm., p. 1 *) Oesterr. bot. ash XXXV (1885), p. 263. 5) Stirp. Austr. Fasc. ILl, p. 92. 389 die Pflanze der Kalkberge bei Wien verstanden hat, dort aber Seseli Austriacum (Beck) Wohlf., soweit genauere Untersuchungen vorliegen, weitaus häufiger zu sein scheint als $. glaueum Linng, könnte dieser Name allenfalls für erstere Pflanze Geltung behalten. Leider wurde $. Austriacum (Beck) Wohlf. von S. glaucum L. (nieht Jacquin, das mit S. osseum Or. vollkommen identisch ist), bisher nur selten unterschieden, so dass über die Verbreitung beider Formen noch gar kein Urtheil gefällt werden kann. Für Steiermark scheint mir das Vorkommen von sSeseli glaucum L. noch keineswegs gesichert; 5. Austriacum (Beck) Wohlf. wurde in diesem Lande bereits von Freyn') an mehreren Orten beobachtet. Tommasinia verticillaris (L.) Bert. Am linken Save-Ufer bei der Station Trifail (H.). Peucedanum oreoselinum (L.) Mech. Sehr häufig an Waldrändern bei Hochenegg; am Hum bei Tüffer (H.). Ist keineswegs, wie man nach Maly’s’) Angaben vermuthen könnte, in ganz Steier- mark verbreitet, sondern fehlt fast in ganz Obersteiermark, wo es bisher nur bei Seckau beobachtet wurde. °) Peucedanum Austriacum (Jacq.) Koch. Im sogenannten Teufels- graben bei Bad Neuhaus*) eine Form mit sehr schmalen Blatt- zipfeln, die sich schon dem P. Rablense Koch nähert, ohne Früchte aber auch von dem bei Neuhaus häufigen Selinum carvi- folia L. nur sehr schwer zu unterscheiden ist. Heracleum Austriacum L. Am Sarstein bei Aussee. Heracleum siifolium (Scop.) Rehb. Unter Krummhoiz auf der Höhe des Steiner-Sattels in den Sannthaler Alpen (H.). Laserpitium latifolium L. f. glabrum Cr. Im Teufelsgraben bei Bad Neuhaus’) (H.). Laserpitium Pruthenicum L. f. glabratum D. G. Häufig an Wald- rändern bei Hocheneeg und Prekorje nächst Gilli (H.). Daucus Carota L. An buschigen, felsigen Abhängen in Südsteier- mark, wie in der Schlucht bei Weitenstein und am Hum bei Tüffer findet sich eine auffallende Form mit 60 em hohem, ganz einfachem oder höchstens im oberen Theil mit einem kurzen Seitenaste versehenen Stengel. Pirola media Sw. In Wäldern am Logarthal bei Sulzbach mit P. rotundifolia L. Khododendron ferrugineum L. Anscheinend in den nordöstlichen Kalkalpen allgemein verbreitet. Im oberen Trawiesthal des Hoch- schwab (H.); am „Wasserfallweg“ im Gesäuse (H.), bei der Koderalm bei Johnsbach (W.). 1) Oesterr. bot. Zeitschr. XLVIII (1898), p. 249. 2) Fl. v. Steiermark, p. 166. 3) Pernhoffer, Verzeichnis der in der Umgebung von Seckau wachsen- den Phanerogamen und Gefässkryptogamen in Verh. der zool.-bot. Ges. XLVI (1896) p. 400. j *) So wird dort die Schlucht hinter Schloss Gutenegg genannt; verschieden ist davon der Teufelsgraben bei Cilli, eine Schlucht am Pe&ounig. 390 Rhododendron hirsutum L. Im Gebiet der Rottenmanner Tauern im Sunk bei Trieben nächst dem Magnesitbruche (H.); weiss- blühend im oberen Trawiesthal des Hochschwab (H.). Arctostaphylos uva ursi (L.) Spr. Nach Krasan!) wäre das Vor- kommen dieser Pflanze, die Maly°) in ganz Steiermark gemein nennt, für Steiermark noch nicht sichergestellt. Das ist wohl nicht ganz richtig, da bisher folgende Standorte der Pflanze be- kannt sind : Wechsel?), Raxalpe *), Hohe Veitsch ’), Stoderzinken °), Hoch-Albl bei Seckau’), in der Lamming bei Bruck°®), bei Mahrenbere‘), am Nordabhang des Bachergebirges‘), auf der Usehova in den Sannthaler Alpen.) | Primula Wulfeniana Schott. Diese zuerst von Molisch!’) für Steiermark ceonstatierte Pflanze ist im Gebiet der Sannthaler Alpen allenthalben häufig, besonders auf der Ojstrizza und herab über die Korositza bis zur Waldgrenze bei der Vodou-Alpe unter- halb der Kocbekhütte (H.). Androsace villosa L. Nach Maly'') kommt A. villosa L. nur auf den Kalkalpen Öbersteiermarks vor, während A. chamaejasme Host auf den ober- und untersteierischen Gebirgen wachsen soll. Diese Angabe dürfte wohl irrthümlich sein und auf mehrfachen Verwechslungen beruhen. Auf den Kalkalpen Obersteiermarks dürfte nur A. chamaejasme Host vorkommen; bezüglich des Lantsch wurde dies bereits von Palla'?) nachgewiesen; auch Strobl'?) führt für das Gebiet der Ennsthaler Alpen nur A. chamaejasme an. In den Sannthaler Alpen hingegen, wo Maly (auf der Raducha) nur A. chamaejasme Host anführt, kommt anscheinend ausschliesslich A. vellosa L., und zwar ziemlich häufig vor; ich sammelte sie sowohl auf der Ojstrizza als am Steiner-Sattel. Cyclamen Europaeum L. Ueber das Vorkommen dieser Pflanze bei Aussee finden sich in der Literatur zwei einander widersprechende Angaben. Nach Beeker"*) „hört die Pflanze am Weg von Ischl nach Aussee ungefähr an der Landesgrenze plötzlich auf und kommt in Steiermark bis über den Grundelsee nieht vor“; nach Frl. v. Lenzendorf'’) hingegen wäre sie „in Wäldern bei 1) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1899, p. 9. 2) Fl. v. Steierm. p. 159. 35) Neilreich, Nachtr. z. Fl. v. Wien, p. 224. 4) Hillebrandt in Verh. d. zool.-bot. Ver. III (1853), Abh. p. 82. 5) Hillebrandt l. c. p. 85. 6) Prohaska in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1898, p. 183. ?) Pernhoffer in Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVI (1896), p. 410. °) Murmann, Beitrag zur Pflanzengeogr. d. Steierm., p. 151. 9) Weiss in Oesterr. bot. Zeitschr. IX (1859), p. 125. 10) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893, p. XC. 11) Fl. v. Steierm., p. 153. 12) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1897, p. XCV. 13) Fl. v. Admont, II, p. 15. 14) Oesterr. bot. Zeitschr. XX (1870), p. 123. 15) Prohaska in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893, p. 185. BJ 1 Aussee auf steinigem Boden häufig“. Nach meinen eigenen Be- obachtungen halte ich die erstere Angabe für die richtigere. Ich habe COyclamen Europaeum L. in der näheren Umgebung von Aussee nirgends gesehen, ihr auffallendes plötzliches Auftreten fast genau an der oberösterreichischen Landesgrenze hingegen thatsächlich sowohl hinter der Ramsau bei Alt-Aussee, als an der Ischler Strasse auf der Pötschenhöhe und an der Koppenstrasse beobachtet. Armeria .elongata (Hoffm.) Koch. Das isolierte Vorkommen dieser Pflanze bei Kraubath ist sehr auffallend und ich vermuthete daher, dass die Pflanze von der der norddeutschen Tiefebene und des Marchthales verschieden sei, konnte aber trotz genauester Untersuchung nicht die geringsten Unterschiede zwischen dieser und der steirischen Pflanze finden. Gentiana pneumonanthe L. An Waldrändern bei Hochenegg (H.); auf Wiesen bei St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.). Gentiana antecedens Wettst. Am Gosnik bei Cilli (W.). Gentiana calycina (Koch). Auf Alpentriften der Grochat-Alpe auf der Raducha in den Sannthaler Alpen (H.). Gentiana solstitialis Wettst. Bei der Kummerbrücke im Gesäuse (H.). Gentiana Austriaca A. et J. Kern. Auf der hohen Veitsch (Abel). Sweertia perennis L. Ober dem Hütten-See in den Schladminger Tauern (T.). Cusceuta trifolii Bab. Bei Hochenegg (H.). Cuseuta epilinum Wh. Auf einem Leinfelde zwischen Trieben und Gaishorn im Paltenthale (H.). Polemonium coeruleum L. Bei Wildalpen (Abel). Lappula deflexa (Wbg.) Geke. Am Lantsch (W.). Symphytum offieinale L. f. angustifolium Op. Bei Mürzsteg (W.). Myosotis strigulosa Rehb. Am Gaishern-See (W.) und im Torfmoor (H.) bei Trieben. Myosotis sparsıflora Mik. An einer Gartenmauer am Eingang in die Bärenschütz bei Mixnitz (W.). Myosotis strieta Lk. Zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.). Lithospermum officinale L. An Ackerrändern bei Gaishorn (H.). Cerinthe minor L. Auf Aeckern zwischen Trieben und Gaishorn (H.). Verbena officinalis L. Bei Aussee und Hochenegg (H.). Aruga Genevensis L. Am Hum bei Tüffer (H.). Teuerium scorodonia L. Oberhalb St. Martin im Rosenthale bei Cili (H.). Galeopsis pubescens Bess. Im Gesäuse bei Hieflau (H.). Stachys alpina L. Gelbblühend in den Flitzen bei Gaishorn (H.). Nalvia pratensis L. floribus roseis. Im Sannthale zwischen Laufen Leutsch. (H.). Melissa officinalis L. An Wegrändern bei Kirchstätten nächst Gonobitz, wohl nur verwildert (H.). 392 Calamintha silwatica Bromf. Zwischen Hochenegg und Kirch- stätten (H). Thymus Trachselianus Op. Auf steinigen Triften bei der niederen Saarsteinalm bei Aussee (H.); im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken (H.); am Steiner-Sattel in den Sannthaler Alpen (H.). Thymus subeitratus Schreb. Häufig bei Hochenegg (H.); in der Schlucht bei Weitenstein (H.). Thymus chamaedrys Fr. Auf der Unter-Tressen bei Aussee (H.); bei Gaishorn im Paltenthale (H.). Mentha candicans Or. An der Strasse von Aussee nach Grundel- see; im Gesäuse nächst Hieflau; bei Wöllan an der Strasse nach Neuhaus; an Strassengräben in Gonobitz (H.). Mentha candicans Cr. f. veronicaeformis Op. Im Röhricht am Gais- horn-See (H.). Mentha Braunii Oborny. In der Schlucht bei Weitenstein (H.). Eine sehr auffallende, vielleicht hybride Zwischenform von M. silvestris L. und M. aquatica L. Mentha aquatica L. f. erenato-dentata H. Br. In der Schlucht bei Weitenstein (H.). Mentha riparia Schreb. An der Strasse von Aussee nach Grundel- see (H.). Menihe rei L. f. atrovirens Host. Bei Hochenegg (H.). Mentha verticillata L. f. viridula Host. An der Strasse von Aussee nach Grundelsee (H.). Mentha multiflora Host. Bei Hochenegg. Mentha arvensis L. f. genwina Wirtg. Bei Hochenegg häufig. Datura stramonium L. In den Gassen von Gonobitz (H.), als Un- kraut in einem Bauerngarten von Sulzbach (H.). Physalis alkekengi L. Bei Hochenegg (H.). Verbascum thapsus L. Beim Bahnhof von St. Michael nächst Leoben (H.), bei Gaishorn (H.). Verbascum floccosum W. K. An der Strasse-zwischen Cilli und Tüffer (H.). Wurde hier bereits von Maly') und sannabwärts zwischen Tüffer und Steinbrück von Fleischmann?) gesammelt, scheint aber in neuerer Zeit in Steiermark nicht mehr gefunden worden zu sein. Verbascum Juratzkae Dicht! (thapsus X Austriacum). Beim re von St. Michael nächst Leoben unter den Stammeltern (H.). Uymbalarıa muralis Baumg. Zweifellos wirklich wild im angrenzenden Er an feuchten Felsen des Mitala-Wasserfalles nächst Trifail . Kickxia elatine (L.) Dum. Auf Aeckern bei Hochenegg und bei St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.). 1) Fl. v. Steierm. p. 140. 2) Verh. d. zool.-bot. Ges. III (1853), Abh. p. 293. 393 Linaria vulgaris Mill. f. glaberrima Schur. In der Schlucht bei Weitenstein (H.). Antirrhinum orontium L. In Weingärten bei Hochenegg (H.). Scrophularia Scopolii Hoppe. Bei Hochenegg (H.). Scrophularia Neesiı Wirtg. An Strassengräben in Gonobitz (H.). Scrophularia vernalis L. Am Gosnik bei Cilli (W.). Scrophularia canina L. Die im Sann- und Savethale vorkommende Pflanze ist zweifellos die echte Scerophularia canına L. und keinesfalls nur eine herabgeschwemmte Ser. Hoppei Koch. Veronica Tournefortii Gmel. Auf Maisäckern bei Hochenegg (H.); in Weingärten bei Tüffer (H.). Veronica polita Fr. In Gärten von Hochenegg (H.). Melampyrum nemorosum L. Arm Hum bei Tüffer (H.); bei Hochen- egg, Wöllan, Cilli (H.). Die verwandten schmalblätterigen Arten (M. angustissimum Beck, M. grandiflorum Kern., M. subalpınum Jur. ete.) scheinen in Südsteiermark nicht vorzukommen. Euphrasia montana Jord. Auf nassen Wiesen bei Admont (W.). Euphrasia versicolor A. Kern. Am Bösenstein und am Seckauer Zinken (H.). Euphrasia picta Wimm. Am Sarstein bei Aussee (H.); am „Wasser- fallweg“ im Gesäuse (H.). Euphrasia strieta Host. In der Schlucht bei Weitenstein (H.); bei der Thomaskapelie nächst Hochenegg (H.). Euphrasia minima Schl. Am Seckauer Zinken (H.); bei der niederen Sarsteinalm bei Aussee (H.). Euphrasia Salisburgensis Funck. var. subalpina Beck. Bei der Grochatalpe auf der Raducha (H.). Euphrasia cuspidata Host. Auf Geröllabhängen bei der „Nadel“ nächst Sulzbach. War aus Steiermark bisher nur aus der Gegend von Johnsbach bekannt, doch war ihr Auffinden im Bereich der Sannthaler Alpen zu erwarten, da sie bereits von der kraineri- schen Seite dieses Gebirges bekannt ist.') Alectorolophus hirsutus All. Auf Aeckern bei Gaishorn (H.); auf Wiesen im Fölzthale bei Aflenz bei ca. 1000 m Meereshöhe (H.). Alectorolophus angustifolius (Gmel.) Heynh. Im sogenannten „Höller- garterl“ am Bösenstein (H.). Alectorolophus lanceolatus (Neilr.) Stern. Auf Bergwiesen im Fölz- thale bei Aflenz (H.); am Seckauer Zinken (H.). Pedicularis incarnata Jacy. Am Trawiesen-Sattel am Hochschwab (H.); am Steiner-Sattel in den Sannthaler Alpen (H.). Pedicularis rostrata L. Am Gipfel des Sarsteines bei Aussee (H.): am Steinersattel (H.). Orobanche gracilis Sm. Auf Wiesen bei Kraubath (H.); häufig bei Hochenegg (H.). Orobanche lutea Baumg. Auf Medicago-Arten bei Liboje nächst Gilli (W.). 1) Vgl. Wettstein in Oesterr. bot. Zeitschr. XLIII (1893), p. 199. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1901. 29 394 Orobanche salviae Schultz. Massenhaft auf Salvia glutinosa L. in der Flitzen bei Gaishorn (H.). Orobanche reticulata Wallr. Im Sunk bei Trieben (H.). Orobanche minor Sutt. Bei Hochenegg (H.). Globularia nudicaulis L. Unter Krummholz im Trawiesthal des Hochschwab (H.). Globularia bellidifolia Ten. Aın Hum bei Tüffer (H.); auf Felsen beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach (H.); am Steinersattel in den Sannthaler Alpen (H.). Die Pflanze vom Hum stellt eine Uebergangsform zu @l. cordıfolia L. dar. Plantago lanceolata L. f. sphaerostachya W. Gr. Am Gipfel des Hoch-Lantsch (W.). | Sherardia arvensis L. In Weingärten bei Hochenegg (H.). Asperula cynanchica L. Am Hum bei Tüffer (H.). Asperula aristata L. f. Auf Geröllabhängen bei der „Nadel“ nächst Sulzbach (H.). Schon Krasan') hat darauf hingewiesen, dass die von Maly°) für Steiermark angegebene „Asperula longiflora“ zu A. aristata L. f. gehört. Wahrscheinlich kommt A. longiflora W. K. (sowie die zunächst verwandte A. leiantha Kern.) in Südsteiermark überhaupt nicht vor, sondern beziehen sich alle diesbezüglichen Literatur-Angaben ’) auf A. aristata L. f. Galium vernum Scop. Am kleinen Kirchberg bei Peggau (W.); am Westabhang des Lantsch (W.); am Wotsch bei Pöltschach (H.); in Wäldern bei Hochenegg (H.). Diese im angrenzenden Nieder- Oesterreich nieht häufige Art scheint in Steiermark thatsächlich, wie schon Maly‘) angibt, allgemein verbreitet zu sein, nur im Gebiet der Flora von Admont weiss Strobl’) nur einen, und noch dazu sehr fraglichen, Standort anzuführen. Galium mollugo L. «. genwinum H. Br. An Weingartenrändern bei Hochenegg (H.). Galium angustifolium Leers. Auf Grasplätzen bei Gaishorn im Paltenthale (H.). Galıum elatum Thuill. Auf Wiesen bei Gilli (H.). Galium erectum Huds. Auf Sumpfwiesen am Gaishoru-See (H); beim Bahnhof von St. Michael nächst Leoben (H.). Galıum Austriacum Jacg. Auf felsigen Wiesen am Alt-Ausseer See (W.); am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria-Zell (W.). Lonicera coerulea L. Im Torfmoor bei Trieben (H.). Adoxa moschatellina L. Bei den letzten Hütten am Seckauer Zinken (W.); am Gosnik bei Cilli (W.). 1) Mitth. d. naturw. Ver. für Steierm., 1899, p. 17. 2) Fl. v. Steierm., p. 118. 3) Steinbrück, — Fleischmann in Verh. d. zool.-bot. Ver. III (1853), Abh. p. 292; am Kamnik bei Greis. — Kocbeck in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1890, p. 246. 4) Fl. v. Steierm., p. 115. 5) Fl. v. Admont, 1I. p. 23. 335 Dipsacus fullonum L. (D. silvester Mill... Am Ufer der Wogleina in Hochenegg (H.). Succisa pratensis Meh. Häufig in nassen Wiesen bei Hochenegg (H.). Knautia dipsacifolia (Host) Schultz. Bei Cilli, Hocheneeg, am Hum bei Tüffer (H.). Scabiosa agrestis W. K. Die von mir bei Hochenegg, sowie auch im benachbarten Krain an der Save bei Trifail gesammelten Exemplare zeigen keine Kelchborsten, gehören daher zu Sec. agrestis W. K. und nicht zu folgender Art. Seabiosa Gramuntia L. In der Schlucht bei Weitenstein. Hat Kelch- borsten, die den Aussenkelch um das Vierfache überragen. Scabiosa Hladnikiana Host. Zahlreich in Gebüschen am Hum bei Tüffer (H.). Campanula caespitosa Scop. An Felsen bei Sulzbach (H.). Campanula thyrsoidea L. An felsigen buschigen Abhängen in der weiteren Umgehung von Cilli überall ziemlich häufig, wie im sogenannten Teufelsgraben (der Schlucht hinter Gutenegg) bei Neuhaus; in der Schlucht bei Weitenstein; am Hum bei Tüffer ; im Logarthale bei Sulzbach (H.). Phyteuma orbiculare L. Auf subalpinen Wiesen im Höllergarterl am Bösenstein: auf felsigen Abhängen im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken (H.). Phyteuma Austriacum Beck. Am Kamm des Sarsteines bei Aussee (H.). Phyteuma pauciflorum L. Auf felsigen Triften auf der Höhe des Steiner-Sattels in den Sannthaler Alpen, 1879 m (H.). Phyteuma confusum A. Kern. Am Speikkogel der Gleinalpe (W.). Phyteuma Halleri All. In lichten Wäldern und Holzschlägen im Logarthale bei Sulzbach (H.). Weicht von Südtiroler Exemplaren durch mehr walzliche Aehren ab, ist aber von Ph. nigrum Schm. durch breit herzeiförmige, langgestielte Basalblätter, bedeutend breitere untere Stengelblätter und die tiefe Zähnung derselben weit mehr verschieden. Phyteuma nigrum Schm. dürfte wohl überhaupt aus der Flora von Steiermark zu streichen sein. Die Pflanze von Leutsch') ist wohl zweifellos mit der aus dem Logarthale identisch, die von Alexander?) gesammelte vom Eselsberge bei Schönstein dürfte wohl ebenfalls hieher gehören, während das von Dominicus°’) an mehreren Standorten bei Judenburg gesammelte Ph. nigrum, wenn auch nicht, wie der Sammler glaubt, zu Ph. Michelii All., so doch zu Ph. scorzoneri- folium Vill. oder Ph. betonicifolium Vill. gehören dürfte. Phyteuma betonieifolium Vill. An waldigen Abhängen nordöstlich von Gaishorn (H.). Die Pflanze hat tief herzförmige, aber ziem- lich kurz gestielte (Stiel kaum so lang als die Spreite) Rosetten- !) Maly in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1864, p. 141. ?) Annals and magazine of natural history, XVIII (1846), p. 98. 3) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893, p. 373. 29” 396 blätter und vorwiegend zweinarbige Griffel und ist demnach als Uebergangsform zu Ph. scorzonerifolium aufzufassen. ') Erigeron annuus Pers. An der Save bei Trifail (H.). Erigeron acer L. Bei Grundelsee (H.); in der Schlucht bei Weiten- stein (H.); im Logarthale bei Sulzbach (H.). Erigeron Dröbachiensis Müll. Am Ufer des Flitzenbaches bei Gais- horn (M. v. Statzer). Erigeron Atticus Vill. Im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken bei ca. 1600 m sammelte ich ein Exemplar einer wohl hierher zu stellenden Pflanze, die jedoch von dem im selben Thale, nur ca. 300 m tiefer entdeckten E. Khekii Murr?) erheblich abweicht. Stengel 16 cm hoch, im oberen Drittel mit einem Seitenaste, bis zur Spitze beblättert, wie die Blätter sehr spärlich mit einfachen und sehr kurzen Drüsenhaaren bedeckt. Köpfchen fast 2cm im Durchmesser, Hüllschuppen schmal, ca. 1 mm breit, sehr spärlich beflockt und am Rand sparsam kurz drüsig gewimpert. Erigeron glabratus Hoppe et Hornsch. Im Sulzkar bei Hieflau (H.); am Kamm der Raducha in den Sannthaler Alpen (H.). Antennaria Carpatica (Wbg.) Bl. et Fingerh. An felsigen Stellen des Bösenstein bei ca. 2100 m, selten (H.). Leontopodium alpinum Cass. Wurde im Bereich der Sannthaler Alpen von Weiss?) merkwürdigerweise nur auf der Uschowa gefunden; ist aber wohl im ganzen Gebirgsstock verbreitet. Auf der Ojstrizza wurde Edelweiss bereits von Molisch‘) und im letzten Sommer auch von mir gefunden; ferner sammelte ich es auf der Höhe des Steiner-Sattels und sah es schon auf Fels- blöeken nächst der Okre$elhütte; nach mündlicher Mittheilung eines Forstbeamten in Laufen findet es sich auch auf der Raducha°); nach einer Notiz im Fremdenbuch zu Leutsch scheint es sogar schon an Felsen beim Rinkafall gesammelt worden zu sein. Gnaphalium uliginosum 1. An Wiesengräben bei Hochenegg (H.). Gnaphalium silvaticum L. var. Einselianum F. Schultz. Am Speikkogel der Gleinalpe (W.). Eine nur 12cm hohe, gedrungene Hochalpenform mit kahlen, dunkelbraunen Hüllschuppen, von Gn. Norvegicum Gunn. durch die schmallanzettlichen einnervigen Blätter und den reichblätterigen Stengel verschieden. (Fortsetzung folgt.) !) Vgl. Vierhapper in Verh. d. zool.-bot. Ges. XLIX (1899), p. 466 ff. 2) Vergl. Allg. bot. Zeitschr. 1899, p. 11. 3) Oesterr. bot. Zeitschr. IX (1859), p. 125. *) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893, p. XCIV. 5) Auch in einem älteren Jahrgang des „Jahrbuch des Deutsch. u. Oesterr. Alpen-Ver,* sah ich eine diesbezügliche Notiz. 397 Zwei seltene Flechtenwerke. Bibliographische Notiz von Prof. Dr. v. Dalla Torre (Innsbruck). Anlässlich des Studiums der Synonyme und Nomenclatur einiger Flechtenarten für den im Drucke befindlichen 4. Band der „Flora von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein“ stiess ich wiederholt auf zwei Werke, welche gerade für die Flechtenflora des Alpengebietes von ganz besonderer Bedeutung sind und oft eitiert werden, aber, wie es scheint, nur von Wenigen selbst eingesehen wurden. Auch die sonst so gewissenhaft gearbeitete Bibliographie von G. A. Pritzel lässt bei denselben gänzlich im Stich, da der Autor sie nicht persönlich einsah. Das eine der beiden Werke ist das „Spieilegium* von L. E. Schaerer, das andere die Heftausgabe der Etiquetten von Ph. Hepp's „Flechten Europas“. Beide Werke verdanke ich dem freundlichen Entgegen- kommen der Firma R. Friedländer & Sohn in Berlin und ge- statte mir, über dieselben ein paar Worte zu sprechen. Bei Lieferungswerken — und als solche muss man die beiden vorliegenden betrachten — ist es ein Haupterfordernis, dass die Erscheinungszeit der einzelnen Lieferungen irgendwo ganz genau angegeben wird, und gerade dieses Postulat hat Pritzel leider sehr oft nicht erfüllt; es genügt ihm häufig, Anfangs- und Schluss- datum zu verzeichnen, was für Prioritätsfragen keineswegs aus- langend ist. Ich halte es für ein Hauptverdienst OÖ. Kuntze’s, dass er wiederholt bestrebt war, das nachzuholen, was Pritzel hierin versäumt hatte, und hätte nur den einen Wunsch, irgendwoher auch die Erscheinungsdaten der Lieferungen von Endlicher's „Genera plantarum“ (1835—1841) zu erhalten, ein Wunsch, der nur bisher noch von keiner Seite — auch nicht vom Verleger selbst — erfüllt werden konnte! Doch nun zu Schaerer! Als ich das Werk, welches ja nur in 250 Exemplaren gedruckt und daher wenig verbreitet ist, noch nicht kannte, machte ich den Versuch, die Seitenzahlen und Jahre aus der sonst so gewissenhaft gearbeiteten „Lichenologia Scandi- navica“ von Th. Fries zu ermitteln; allein alsbald zeigte sich nur zu deutlich, dass er häufig höher liegende Seitenzahlen für frühere Jahre angibt, als tieferliegende und öfters die Jahreszahl ganz weg- lässt. Da auf inductivrem Wege durch Interpolation also hier nichts zu finden war, so wandte ich mich an einen Collegen, welcher so freundlich war, mir aus seinem Exemplare die Daten auszuziehen; allein diese stimmten weder mit den obigen Angaben, noch mit den Angaben Krempelhuber's (Geschichte II, p. 576, Nr. 125), und so freute ich mich sehr, als ich durch Herrn R. Friedländer in Berlin ein vollständiges Exemplar erhielt. Indem das Werk für Prioritätsfragen bei einzelnen Arten eine gewisse Wichtigkeit hat und namentlich aber zur Erläuterung der später erschienenen Enumeratio desselben Autors sozusagen unentbehrlich ist, so lasse 398 ich hier die genauen, auf Autopsie beruhenden bibliographischen Daten folgen, mit dem Bemerken, dass sich das Citat I. und II. eben nur auf eine ganz willkürliche Unterbrechung der durch- laufend numerirten Seitenzahlen bezieht. Schaerer L. E., Lichenum helveticorum spicilegium. Bernae, typ. A. Haller, 4°. Sectio I. Lichenum exsiecatorum fasciculos IV primos illustrans 1823, . 1—52. 4, Bei V. et VI. — 1826, p. 53—100. » III. Desgl. VII. et VIII. — 1829, p. 101—156. IV. et V. Desgl. IX. — 1833, und zwar sect. IV.p. 157—206, sect. V. Supplementa ad hujus Spicilegii sectionem primam et secun- dam continuatio 1833, p. 207—261. » VI. Supplementorum ad hujus Spicilegii sectionem primam et secundam continuatio 1833, p. 263—319. » VII. Desgl. 1836, p. 321—380, incl. Auctorum ceitatorum continuatio (p. 365—368) und Partis primae spicilegii Lichenum hel- veticorum con spectus (p. 369—380). Damit schliesst Pars prima, continens sectiones I.— VII, illustrans Lichenum exsiccatorum fascieulos I.—XII. Bernae 1823— 1836. » VIII 1839, p. 381—412. » IX. 1840, p. 413—452. » XI. 1842, p. 511—551. » XII. 1842, p. 552—632, welche enthält: Addenda et Emendanda (p. 552—568), partis 2° spicilegii Lichenum helvetiorum conspectus (p. 569—574), Index I. Synonyma Patrum ad Hallerum usque (p. 575—583), Index II. Lichenes Halleri (p. 584-586), Index III. Icones Patrum ad Hallerum usque (p. 587—591), Index IV. Genera, species, varietates et syno- nyma scriptorum recentiorum (p. 592—630); auf p. 631 folgt dann noch ein Appendix und p. 632 der Schlusssatz: „Hujus libri ducenta quinquaginta exemplaria impressa sunt.“ Damit schliesst Pars secunda, eontinens sectiones VIII— XII illustrans Lichenum exsiccatorum fasciculos XIII—XVILH. Bernae 1839—1842. Das zweite Werk, die Abbildungen und Beschreibung der Sporen der Flechten ete., war mir insoferne schon bekannt; als das Museum Ferdinandeum aus dem Nachlasse des Baron Benzel-Sternau das gesammte Hepp’'sche Exsiccatenwerk besitzt, von dem ja das vor- liegende Werk nur die in Buchform erschienene Etiquettenausgabe ist. (Heute würde man es „Schedae“ nennen.) Sucht man bei Pritzel nach, so findet man als Anfangs- datum, wahrscheinlich in Folge eines Druckfehlers, 1833 anstatt 1853, und nach Sydow, „Deutscher Botaniker-Kalender für 1899“, p. 124, hat es den Anschein, als wäre die ganze Sammlung in Einem Jahre, nämlich 1853, ausgegeben worden. Thatsächlich richtig ist von Letzterem das Datum des Beginnes, von Ersterem jenes des Schlusses der Exsieeaten — und so mag es denn gerecht- fertigt erscheinen, wenn ich auch von diesem in vier Heften er- schienenen, sehr seltenen Werke die bibliographisch genauen Titel- copien wiedergebe. 399 Abbildungen und Beschreibung der Sporen zum 1., II., III. und IV. Band der Desgl. Desgl. Desgl. Flechten Europas in getrockneten, mikroskopisch untersuchten Exemplaren. Herausgegeben von Philipp Hepp, Dr. med., I. Heft, mit 26 lithographierten, colorierten Tafeln, enthaltend : Die mikroskopischen Abbildungen der Sporen der Gattungen des auf die Sporen neu gegründeten Systems, nach welchem die Flechten geordnet sind, sowie die mikroskopischen Abbildungen von tausendfach vergrösserten Sporen von 233 zum Theil ganz neuen, andern- theils von Schaerer beschriebenen, aber nicht ausgegebenen Flechten (aus 42 Gattungen des neuen Systems), nebst Angabe ihres Fundortes und der Synonymen; mit Hinweisung auf die neuesten Forschungen in diesem Gebiete von: Krempelhuber, Leighton, Nägeli, De Notaris, Massalongo, Montagne, Sperrschneider, Thuret, Trevisau, Tulasne und Anderen. Zürich 1853. 4°. Widmung (den Manen seines um die Flechtenkunde hochverdienten Freundes L. E. Schaerer), 1 Blatt alphabetisches Verzeichnis der Gattungen und Arten, welche der I. II., IIl. und IV. Band der „Flechten Europas“ enthält, 1 Seite Bemerkungen und Abkürzungen, dann Taf. I-XXVI = Nr. 1—233 oder Nr. 651—761 der Lich. Helvet. exs. Schaer. et Hepp. — — zum V., VI, VII. und VIII. Band etc. II. Heft, mit 29 litho- graphierten, colorierten Tafeln, enthaltend: Die mikroskopischen Abbil- dungen der tausendfach vergrösserten Sporen von 245 grösstentheils neuen Flechten, nebst Angabe ihres Fundortes und der Synonyme; mit Hin- weisung auf die neuesten Forschungen von: Körber, Krempelhuber, Leighton, Lindsay, Naegeli, Nylander, Massalongo, Raben- horst, Trevisau, Tulasne, Zwackh und Anderen. Bearbeitet in den Jahren 1855—1857 und ausgegeben im Monat Juli 1857. Zürich 1857. 4°. 1 Blatt Erklärung der im V., VI., VII. und VIII. Band vorkommenden Abkürzungen, von citierten Werken und Sammlungen, 1 Blatt alpha- betisches Verzeichnis der Gattungen und Arten, welche der V., VL, VII. und VIII. Band der „Flechten Europas“ enthält und Taf. XXVII—LV — Nr. 234—478 oder Nr. 762—1006 der Lich. Helvet. exs. Schaer. et Hepp. — — zum IX., X., XI. und XII. Band etc. III. Heft mit 27 litho- graphierten, colorierten Tafeln, enthaltend die mikroskopischen Abbildungen der tausendfach vergrösserten Sporen von 238 grösstentheils neuen Flechten; nebst Angabe der Fundorte und Synonymen unter Hinweisung auf die neuesten lichenologischen Forschungen. Bearbeitet in den Jahren 1858—1859 und ausgegeben im Monat August 1860. Zürich 1860. 4°. 1 Blatt Erklärung ete., 1 Blatt alphabetisches Verzeichnis etc. und Taf. L/I—-LXXXII = Nr. 479—716 oder Nr. 1007—1244 der Lich. Helvet. exs. Schaer. et Hepp. — — zum XIIL, XIV., XV. und XVI. Band etc. IV. Heft, mit 28 litho- graphierten, colorierten Tafeln, enthaltend die mikroskopischen Abbil- dungen der tausendfach vergrösserten Sporen von 246 zum Theil neuen Flechten nebst Angabe der Fundorte und Synonyme unter Hinweisung auf die neuesten lichenologischen Forschungen. Bearbeitet in den Jahren 1860—1866 und ausgegeben im Monat April 1867. Zürich 1867. 4°. 1 Blatt Berichtigungen und Nachträge zu Band I-XVI und Taf. LXXXIII bis CX = Nr. 717-961 oder Nr. 1245—1419 der Lich. Helvet. exs. Schaer et Hepp. Ueberdies erschien ausser dem Systematischen Verzeichnis der Flechten des I., 11.—XVI. Bandes noch ein Synonymen-Register zu Dr. Phil. Hepp’s „Flechten Europas“, Band I—XVI, und zu dessen Abbildungen der Flechten- Sporen, Heft I—IV. 4°. S.-A. et L. 22 p. 400 Nachträgliche Bemerkung zu dem Aufsatz: ‚Kern- theilung und Vermehrung der Polytoma‘, diese Zeitschrift, Jahrg. 1901, Nr. 2. Von Dr. S. Prowazek (Wien). In einer kürzlich erschienenen Arbeit (Etude comp. de la zoospore et du Spermatozoide, Ext. d. Botaniste 7° serie 1901) be- schäftigt sich P. A. Dangeard ungefähr mit demselben Problem, das Gegenstand einer hier früher veröftentlichten Arbeit war. Der genannte Autor bezeichnet das dort erwähnte räthsel- hafte Korngebilde als „eondyle“ und bringt es so mit einer nucleo- petalen Struetur fibrille (Rhizoplast), die von der Geisselbasis aus- geht, in Zusammenhang. Eine derartige Interpretation des Befundes schien mir schon zur Zeit der Untersuchung sehr verlockend zu sein, zumal ich mich gleichzeitig mit der Helixspermatogenese beschäftigte und hier, woraufauch Dangeard hinweist, das Centrosom peripher wandert, sich frühzeitig unabhängig vom Kern spaltet (Diplosom) und aus der zwischen den keiden Theilen entstehenden Gentral- spindel eine eylindrische Umhüllung für den Schwanzfaden her- vorgehen lässt. Der dietale Centrosomtheil büsst nach einer nochmaligen Theilung seine Funetion ein und fällt vor der Befruchtung einer Reduetion anheim, während der kernnahe Centrosomtheil das Mittelstick des Spermatozoons und folglich das Üentrosom des künftigen aus der Befruchtung hervorzugehenden Individuums liefert. Bei der Polytoma liegen die Verhältnisse etwas anders: 1. Das räthselhafte Körnchen ist meistens in dem Kern ge- legen und liegt der inneren Kernwand an, wird hierauf etwas vierkantig und unterliegt den leider bis jetzt nicht vollständig geschilderten Vorgängen. 2. Ferner befindet es sich meistens auf der Gegenseite des von der Geisselbasis kernwärts abgehenden Structurfadens (Rhizo- plast) und dürfte so mit ihm kaum in Verbindung stehen (Fig. 1: | b — Geisselbasis; r — Rhizoplast; k —- Körnchen); auf Grund dieses Befundes glaube ich das mikrosko- pische Bild anders deuten zu müssen und möchte das fragliche Gebilde in eine gleiche Linie mit 2 dem Centronucleus der Englena und ähnlichen Bildungen der Oxyrr- his, Ohlamydomonas etc. stellen. Nachträglich sei noch die Bemerkung gestattet, dass der Polytoma vermuthlich 8 Chromosomen zukommen (Fig. 2 links). „nein ernennen ANREIÄEhn . Taf.VI. Autor del. TUR I Hayek A.v.Flora v. Steiermark. Oesterr.botan Zeitschr. 1901. 401 Literatur - Uebersicht‘). Juli und August 1901. Adamovid L. Die Sibljak-Formation, ein wenig bekanntes Busch- werk der Balkanländer. (Engler’s Bot. Jahrb., XXXI. Bd., S. 1 bis 29.) 8°: Borbäs V. v. Potentilla subeinerea. (Deutsche Botan. Monats- schrift. XIX. Jahrg. S. 97—99.) Neu sind: P. arenaria var. junialis Borb. Zugliget bei Budapest; Fenyöhäza (Lubochna); Lucski. — P. Mätraensis Borb. (P. patula X rubens). In monte Säriensi Gyöngyösini (Hung. centr.). Dalla Torre K. W. und Sarnthein L. Graf v. Flora der ge- fürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürsten- thumes Liechtenstein. II. Bd. Die Algen von Tirol, Vorarlberg und. Liechtenstein. Innsbruck (Wagner’sche Universitäts-Buch- handlung. 8°. XXII und 210 S. Degen A. v. Die Flora von Herkulesbad. Eine Vegetationsskizze. Budapest (Selbstverlag). 8°. 30 8. — — und Flatt-Alföldi K. A magyar retek es legelök megja- vitäsanak kerdese ds a budapesti m. kir. äll. vetömagvizsgaälö allomäs ältal kiadott „Magyar füvek gyüjtemenye*“. (Kiserletügyi . közlemenyek. IV. Köt. 1. Füz.) 4°. 16 8. Hanausek T. F. Neue Untersuchungen über Verbreitung und Eigenschaften der Saponinsubstanzen. (Zeitschrift des allgem. österr. Apotheker-Vereines. LV. Jahrg. S.791 — 794, 810—813.) 8°. Hansgirg A. Ueber die phyllobiologischen Typen einiger Fa- gaceen, Monimiaceen, Melastomaceen, Euphorbiaceen, Piperaceen und Chloranthaceen. (Beihefte zum Botan. Centralblatt. Original- Arbeiten. X. Bd. 7. Heft. S. 458—480.) 8°. Heinricher E. Notiz über das Vorkommen eines Brandpilzes aus der Gattung Entiloma auf Tozzia alpina. (Berichte der deutsch. botanischen Gesellsch. XIX. Bd. S. 362—366. 2 Abb.). 8°. Beschrieben wird Entiloma Tozziae Heinr. n. sp. aus dem innersten Hallthal nächst Hall in Tirol. Hockauf J. Neuere Untersuchungen über den Milchsaft der Pflanzen. Referat. (Zeitschrift des Allgem. österr. Apotheker- Vereines. LV. Jahrg. S. 771—775.) 8°. Karasek A. Oxalis tuberosa Molin — Knolliger Sauerklee. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Jahrg. S. 250-— 252.) I) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 402 Keissler C. v. Zur Kenntnis des Planktons des Attersees in Oberösterreich. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft, Wien. LI. Bd. S. 392—401.) 8°. 1 Abb. Neu beschrieben wird: Chroococcus minutus Naeg. var. minimus Keissl. — — Notiz über das Plankton des Aber- oder Wolfgang-Sees in Salzburg. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft, Wien. LI. Bd. Ss. 401—404.) 8°. Krasan F. Beitrag zur Klärung einiger phytographischer Begriffe. (Engler's Botan. Jahrbücher. XXXI. Bd. Beiblatt Nr. 69. S. 3 bis 38.) 8°. Lämmermayr L. Beiträge zur Kenntnis der Heterotrophie von Holz und Rinde. (Sitzungsberichte d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. Classe. Bd. COX. Abth. I. S. 29-62. 2 Tafeln.) 8°. Lorenz v. Liburnau sen. J. R. Ergänzungen zur Bildungs- geschichte der sogenannten „Seeknödel“ (Aegagropila Sauteri Kg.) (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft. Wien. LI. Ba. S. 363—368.) 8°. Matouschek F. Beiträge zur Moosflora von Kärnten. (Carinthia II. Jahrg. 1901. Nr. 3 und 4.) 8°. 23 S. — — Bryologisch-Soristische Mittheilungen aus Böhmen. X. Be- sondersfunde aus Nordböhmen. (Mittheilungen des Vereines der Naturfreunde in Reichenberg. XXXII. Jahrg. S. 24—32.) 8°. Neu beschrieben ist: Polytrichum juniperinum f. longiseta Mat. -—— — Bryologisch-foristische Beiträge aus Mähren und Oesterr.- Schlesien. (XXXIX. Bd. der Verhandl. des naturforschenden Vereines in Brünn. S. 19—64.) 8°. Neu beschrieben werden; Plagiochila asplenoides (L.) Dum. f. laxa Mat. — Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. f. atra Mat. — — Ueber alte Herbarien, insbesondere über die ältesten in Oesterreich angelegten. (Mittheilungen des Vereines der Natur- freunde in Reichenberg. XXX. Jahrg. S. 1—23.) 8°. Mendel G. Versuche über Pflanzenhybriden. (Flora, Ergänzungs- band z. J. 1901. S. 364—403.) 8% Neuabdruck der im IV. Bd. (1865) des Naturwiss. Vereines in Brünn veröffentlichten Abhandlung. Mitlacher W. Ueber einige exotische Gramineenfrüchte, die zur menschlichen Nahrung dienen. (Zeitschrift des allgem. österr. Apotheker-Vereines, Wien. LV. Jahrg. S. 813—818, 831—836, 856—859 ff.) 8°. Murr J. Das Vordringen der Mediterranflora im tirolischen Etsch- thale. (Allgemeine botan. Zeitschrift. VII. Jahrg. S. 119—125.) 8°. — — Zur Kenntnis der Culturgehölze Tirols. II. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 102—108.) 8°. Nemec B. Ueber centrosomenähnliche Gebilde in vegetativen Zellen der Gefässpflanzen. (Berichte der deutschen botan. Gesell- schaft. XIX. Bd. S. 301—310. 1 Tafel.) 8°. 405 N&emec B. Ueber das Plagiotropwerden orthotroper Wurzeln. (Be- richte der deutschen botan. Gesellschaft. XIX. Bd. S. 310—313. 5 Abb. im Texte.) 8". Nestler A. Zur Kenntnis der hautreizenden Wirkung der Primula obeonica Hance. (Berichte der deutschen botan. Gesellsch. XIX. Bd. Ss. 327—331.) 8°. — — Der directe Nachweis des Cumarins und Theins durch Sublimation. (Berichte der deutschen botan. Gesellsch. XIX. Bd. S. 350—361. 1 Tafel.) 8°. — — Ein einfaches Verfahren des Nachweises von Thein und seine praktische Anwendung. (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel. 4. Jahrg. S. 289—295.) Palacky J. P. Studien zur Verbreitung der Moose. III. (Sitzungs- berichte d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissenschaften. Mathem.- naturwiss. Olasse. 1901.) Gr. 8°. 29 S. Paulin A. Beiträge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains. [Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam.] Heft 1. Laibach (0. Fischer). 8°. 104 S. Vergl. die Notiz auf Seite 318 des laufenden Jahrganges dieser Zeit- schrift. Podpera J. Monograficke studie o @eskych druzich rodu Bryum. (Rozpravy Cesk&e Akad. cisafe Frantiska Josefa pro vedy, slovest- Bea nmeni. X, Tr. .IL.,Clis. 2)ex..8'3 8908. 3. Hatela: Preissecker K. Physiologische Betrachtungen über die Cultur und Behandlung von Dalmatiner Tabak nach Neumer Art. (Fach- liche Mitth. der k. k. österr. Tabakregie. Wien. 1901. Heft 1. 48.) 4°. Rebel H. Zur Biologie der Blüten. (Schriften d. Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. XLI. Jahrg. Heft 3.) 8°. 25 S. Singer M. Experimente beim botanischen Unterrichte im Ober- symnasium. (III. Jahresbericht des k. k. deutschen Staats- gymnasiums in den Kgl. Weinbergen für das Schuljahr 1900/1901.) 168. Strasser P. Pilzflora des Sonntagberges (N.-Oe.). Beiträge zur Pilzfiora Niederösterreichs. IV. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesell- schaft. Wien. LI. Bd. S. 412-425.) 8°. Neu: Nectria (Dialonectria) galligena Bres. Nectria sanguinea (Sibth.) Fr. var. corallina Bres. Sphaerospora Strasseri Bres. Trullula pirina Bres. Velenovsky J. Jatrovky tesk& [Böhmische Lebermoose]. (Roz- pravy Ceske Akad. cis. Frant. .losefa pro vedy, slovestnost a ume&ni. Roe. X. Tr. II. Cis. 12.) Lex. 8°. 49 S. 4 Taf. Neue Arten und Formen: Diplophyllum albicans L. var. subacutum Vel. — Jungermannia barbata Schreb. var. subrotunda Vel. — Junger- mannia Binderi Vel. — J. Taylory Hook. var. sanguinea Vel. — Cepha- lozia subtilis Vel. 404 Wagner J. Die Gefässpflanzen des Türöezer Comitates. (Jahrbuch des ungarischen Karpathenvereines. 1901.) 8°. 60 8. Weeber @. Flora von Friedek und Umgebung. 1. Theil. (VI. Jahres- bericht des öffentlichen Communal-Öbergymnasiums in Friedek. 1901). 8°. 53 8. Allescher A. Fungi imperfeeti. Rabenhorst's Kryptogamen- flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. I. Bd. VII. Abth. 78. Lfg. S. 193— 256. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2-40. Umfasst die Gattungen: Hendersonia (Forts.), Couturea, Wojnowicid, Angiopoma, Uryptostictis, Eriosporina und Prosthemium. Ament W. Die Entwicklung der Pflanzenkenntnis beim Kinde und bei den Völkern. Mit einer Einleitung: Logik der statisti- schen Methode. (Sammlung von Abhandl. aus dem Gebiete der pädagogischen Psychologie und Physiologie. IV. Bd. 4. Heft.) Berlin (Reuther und Reichard). 8°. 60 S. Mk. 180. Binz A. Flora von Basel und Umgebung. Rheinebene, Umgebung von Mühlhausen und Altkirch, Jura, Schwarzwald und Vogesen. Zum Gebrauche in mittleren und höheren Schulen und auf Ex- eursionen. Basel (©. F. Lendorff). 8°. XXXVIH und 340 S. Bliedner A. Göthe und die Urpflanze. Frankfurt a. M. (Rütten und Loening). 8°. 76 S. 3 Taf. Doflein F. Die Protozoen als Parasiten und Krankheitserreger. Nach biologischen Gesichtspunkten dargestellt. Jena (G. Fischer). Lex.-8°. 274 S. 220 Abb. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. Lieferung 209. Selaginellaceae von G. Hieronymus. I. Theil. 4. Abth. Feltgen J. Vorstudien zu einer Pilz-Flora des Grossherzogthums Luxemburg. Systematisches Verzeichnis der bis jetzt im Gebiete gefundenen Pilzarten, mit Angabe der Synonymie, der allgemeinen Stand- und der Specialfundorte, respective der Nährböden, und mit Beschreibung abweichender, respective neuer, sowie zweifel- hafter und kritischer Formen. I. Theil. Ascomycetes. Nachträge II. Luxemburg (J. Beffort). 8°. 244 8. Fruhwirth Ch. La eulture du houblon en Autriche. (Bull. tri- mestriel des aneiens eleves de l’eEcole de la brasserie de Louvain. Jahrg. 1901. S. 174—181). Gilbert B. D. Working List of North American Pteridophytes (North of Mexico), together with Deseriptions of a Number of Varieties not herefore Published. Utiea (L. C. Childs & Son). 8°,,40. 0% Glück H. Die Stipulargebilde der Monoecotyledonen. (Verhandl. des naturhistorisch-medieinischen Vereins zu Heidelberg. N. F. VII Bd. S. 1—96. 5 Tafeln.) 8°. 405 Hue A. M. Lichenes extra-Europaei a pluribus colleetoribus ad Museum Parisiense missi. |Nouvelles Archives du Museum, Paris. ] Paris (Masson & Co.) Gr.-4°. 462 8. 18 Taf. Kraenzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 16. Berlin [Schluss des 1. Bandes]. (Mayer & Müller). 8°. Kraepelin K. Naturstudien im Hause. II. Aufl. Leipzig (B. G. Teubner). 8°. 182 8. Migula W. Kryptogamen-Flora. Moose, Algen, Flechten, Pilze. [Thome’s Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. V. Ba.], Lfg. I. Gera (F. v. Zezschwitz). 8°. 32 S. 8 Taf. — Subseriptionspreis a Lfg. 1 Mk. Rouy G. Illustrationes plantarum Europae rariorum. Fase. XV. Paris (E. Deyrolle). 4°. Taf. 351—375. Schumann K. Blühende Kakteen [Iconographia Cactearum]. I. Bd. Neudamm (J. Neumann). 4°. 12 Tafeln mit Text. Thiselton-Dyer W.T. Flora of Tropieal Afriea. Vol. VIII. Part I. London (L. Reeve & Co.) 8°. 192 8. — — Flora Capensis: Being a systematie deseription of the plants of the Cape Oolony, Caffraria, and Port Natal (and Neighbouring Territories) by various Botanists. Vol. V. Part I. London (L. Reeve & Co.). 8°. 224 S. Tollemache St. British Trees with Illustrations. London (S. Low, Marston & Co.). 8°. 98 S. Zahlr. Tafeln. Worgitzky G. Blütengeheimnisse. Eine Blütenbiologie in Einzel- bildern. Leipzig (B. G. Teubner). 8°. X und 134 S. 25 Abbild. im Texte. Zahn H. Hieracium (Fortsetzung). [Koch’s Synopsis der Deutschen und Schweizer Flora. III. Aufl. 12. Lfg. S. 1751—1910]. Leipzig (0. R. Reisland). 8. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Kneucker, A., Oyperaceae (exelus. Carices) et Juncaceae exsiccatae. Ausser den „Üarices exsiccatae*, von welchen bis jetzt 9 Lie- ferungen 4 30 Exemplare zur Ausgabe gelangten und über welche jeweils in der „Oesterr. bot. Zeitschrift“ referiert wurde, erscheint von demselben Herausgeber, Herrn A. Kneucker in Karlsruhe, Werderplatz 48, genau in derselben Anlage und Ausstattung wie dıe Clarices ein weiteres Exsiccatenwerk, die „Glumaceae exsiccatae*, welches gleichsam als eine Erweiterung der „Carices exsiccatae* angesehen weıden kann. Die „Glumaceae exsiccatae* gliedern sich in die „Cyperaceae (exel. Carices) et Juncaceae* und „Gramineae 4065 exsiccatae*. Die „Restiaceae* dürften später voraussichtlich den „Cyperaceae et Juncaceae* angegliedert werden. Im Kaufe wird jede Lieferung zu Mk. 9 berechnet. Mitarbeiter erhalten für Ein- sendung von 110 Exemplaren einer Art oder Form eine Lieferung als Aequivalent. Die Schedae sind durch Druck hergestellt. Ausser- dem wird jeder Lieferung eine Brochure beigegeben, welche ausser den Scheden noch kritische Bemerkungen etc. enthält. Der Inhalt von Lieferung I und II der Cyperaceae ist untenstehend ersichtlich. I. Lieferung 1900 (Nr. 1—30). Chlorocyperus globosus Palla (Ligurien); C. badius Palla (Ligurien); (©. rotundus Palla (Ligurien); C. glomeratus Palla (Ungarn); Galilea mucronata Parl. (Ligurien); Holoschoenus australis Fritsch (Südtirol); Schoenoplectus Tabernaemontani Palla; 8. supinus Palla; $. supinus Palla f. monostachya; Heleocharis palustris R. Br.; H. uniglumis Schult.; H. acieularis R. Br.; Rhynchospora alba Vahl (von 3 Standorten); Juncus subulatus P. Forskal (Nordafrika); J. tenuis Willd. (Sachsen); J. arcticus Willd. (Schweiz); J. effusus L. (von 2 Standorten); J. efusus L. X glancus Ehrh.; J. glaucus Fr. Ehrhart; .J. maritimus Lam. (Ostseestrand); Luzula lutea DC. (Schweiz); L. pedemontana Boiss. et Reut. (Piemont); L. nemorosa E. Meyer; Z. nemorosa E. M. var. ß. rubella Gaud.; L. nivea DC. (Schweiz); Z. confusa C. J. Lindebg. (Norwegen); L. campestris DU. var. vulgaris Gaud.; L. campestris DC. var. congesta Fr. Buchenau (Oldenburg); L. campestris DC. var. multiflora Celak. (von 2 Stand- orten); L. campestris DC. var. Sudetica Celak. (von 2 Standorten). II. Lieferung 1901 (Nr. 31—60). Chlorocyperus laevigatus Palla (Syrien); C. serotinus Palla (Li- gurien); Dichostylis Micheliana Nees (von 2 Standorten: Südruss- land und Montenegro); Fimbristylis dichotoma Vahl (Montenegro); Scirpus maritimus L.; S. maritimus L. f. compacta (Hofim.); Tricho- phorum Austriacum Palla; T. Germanicum Palla; Isolrpis sıtacea R. Br.; 7. Savii Schult. (Ligurien); Zeleocharis ovata R. Br. (Steier- mark); /7. Carniolica Koch (Steiermark); Schoenus ferrugineus L. (Niederösterreich); S. nigricans L. (von 2 Standorten); S. nigricans L. var. Ragusana Kneucker et Palla nov. var. (Dalmatien); Juncus bufonius L.; J. trifidus L. f. yarva unifl.; J. squarrosus L.; J. Bal- ticus Willd. (russ. Finnland); J. Balticus X filiformis Fr. Buchenau (russ. Finnland); J. fliformis L.; J. atratus A. Krocker (Südruss- land); J. anceps J. de Laharpe var. atricapillus Fr. Buchenau (Insel Juist); J. anceps J. de Laharpe var. atricapillus (S. Drejer) Buchenau X lampocarpus Ehrh. (Buchenau) (Insel Baltrum); Zuzula Forster? DC.; L. pilosa Willd.; L. silvatica Gaud.; L. purpurea Masson (Portugal); Z. nutans J. Duval- Jouve (Spanien); /. campestris DC. var. vulgaris Gaud. f. collina G. F. W. Meyer. 407 Botanische Forschungs- und Sammelreisen, Dem Privatdocenten Boris Fedtschenko (St. Petersburg) ist von Seiten der kais. russ. geographischen Gesellschaft die Leitung einer wissenschaftlichen Expedition nach Centralasien (Pamir und Pian-schan) anvertraut. Dessen Mutter, Frau Olga Fedtschenko, Ehrenmitglied der kais. Gesellschaft der Freunde der Naturwissen- schaften, erhielt von derselben Gesellschaft ausserdem den Auftrag, die Pamirflora zu untersuchen. P. Sintenis ist von seiner Reise mit reicher Ausbeute zu- rückgekehrt und ist mit der Sichtung derselben beschäftigt. Personal-Nachrichten. Dr. V. Sehiffner, a. o. Professor der systematischen Botanik an der Deutschen Universität in Prag, wurde zum a. o. Professor an der Wiener Universität ernannt. Prof. Dr. E. Eidam, Director der agrieultur-botanischen Ver- suchsstation zu Breslau, ist in den Ruhestand getreten. Sein Nach- folger als Direetor der Versuchsstation wurde Dr. W. Remer; Apotheker J. Schleussner wurde Assistent daselbst. Gestorben sind: Der verdiente Lichenologe Oberlandesgerichtsrath Dr. phil. Ferdinand Arnold am 8. August in München im 74. Lebensjahre. Der spanische Botaniker Prof. Dr. Miguel Colmeiro, Director des botanischen Gartens zu Madrid, am 21. Juni, 85 Jahre alt. Richtigstellung. Auf Seite 297, Z. 20 von oben soll es statt Stlene pindicola Boiss. et Sprun. richtig Silene parnassica Boiss. et Sprun. heissen. Dr. v. Hayek. Inhalt der Oetober-Nummer: Dr. Fritz Vierhapper, Zur systematischen Stellung des Dianthus eaesius Sm. S. 361. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 366. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricae et zeaönsae. (Forts.) S. 374. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Forts.) S. 384. — Dr. v. Dalla Torre, Zwei seltene Flechtenwerke. S. 397. — S. Prowazek, Nachträgliche Bemerkung zu dem Aufsatz: „Kerntheilung und Vermehrung der Polyto „a“, diese Zeitschrift, Jahrg. 1901, Nr. 2. S. 400. — Literatur-Uebersicht. S. 401. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 405. — Botanische Forschungs- und Sammelreisen. S. 407. — Personal-Nachrichten. S. 407. Redacteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 & M. 4-—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä& 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 408 INSERATE. leieteieieeieieieiiieieieieieieiiiieieieiesieie Baumschulen una Alpengarten des Rittergutes Zoeschen bei Merseburg (ca. 50 ha) versenden gratis die neuesten Massen- und Neuheitenlisten ihrer Obst- und Gehölzpflanzen, Alleebäume, Nadelhölzer ete., während ein Handbuchskatalog mit tabellarischer Beschreibung und Cultur der abgebbaren ca. 3600 Moor- und Alpenpflanzenarten, der überall wahrhaft glänzend recensiert wurde, für Mk. 1.25 franco versendet wird. PRAIRDIRDIRDE PRRRRRRDDDDDDRERERERASE Sesteniesienesieniesieiesiesiesie NONE NIE [ETERIIEIEENEEETEEEEETENTEEEETENSEEEENTENTEEEEEEEEETEEENEEEEEEETEREEEEENEEEEEEEEENEEEENEENEEEEEEEEEEEEEEEEEEENEEENEEEEENEEENTENTETENEEEEEEEEEENG Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Ossterr:! botanischen Zeitschrift, Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— 2 x 1893: — 18 11410, 4 451) 5 5 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871 —1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 18%0 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sieh direet zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ÜTTTUTITOIKUTGOTETOTTOTUT IVO TETOTGETTITEITETTTOnTTTTOETTITTOTITTOTTOTTIITETOEIOEERTETTORÜNEOETTIITEITOITTITOITETITTTTAETTITTITTOTTHTTET EEE DORIORORGRR ODER Gero Dieser Nummer ist Tafel VII (Hayek) h beigegeben. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerolä’s Sohn in Wien. “r Jahrgang, No 11. ” Wien, November 1901. An die P. T. Abonnenten und Leser der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘. Wieder nach Wien zurückgekehrt, bitte ich um Zusendung aller die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ betreffenden Zuschriften unter meiner Adresse: Wien, III/,, Rennweg 14. Prof. Dr. R. v. Wettstein. Zur systematischen Stellung des Dianthus caesius Sm. . Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Schluss. !) Von grösstem Interesse scheint mir nun die Thatsache zu sein, dass dort, wo D. caesius die Südostgrenze seiner Verbreitung erreicht, also in Oberösterreich und Mähren, die westlichsten Stand- orte des D. plumarius zu finden sind. Wir haben also hier den Fall, dass die aneinander grenzenden Verbreitungsbezirke zweier sich morphologisch zunächst stehender Arten sich in der Weise ausschliessen, dass die eine Art nicht im Areale der anderen vor- kommt und umgekehrt, und können im Sinne Wettstein’s?) D. caesius und plumarius mit Recht als „viearierende Arten“ be- zeichnen. Das Verhältnis der Verbreitung dieser beiden Typen zu der der mit ihnen nahe verwandten Arten ist nun folgendes: D. caesius ist eine Sand- und Felsenpflanze des baltischen Gebietes, D. plumarius wächst auf Kalkfelsen hauptsächlich des baltisch- pontischen Uebergangsgebietes und steigt zum Theile bis auf die _Alpen (Steiermark, Oberösterreich). An letzteren schliesst sich, 1) Vgl. Nr. 10, $. 361. 2) Vgl. Wettstein, Handbuch der syst. Bot. I., pag. 40 (1901). Vesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1901. 50 410 kaum von ihm scharf zu trennen, der auf den Kalkfelsen der Tatra wachsende D. praecox Kit. und der auf den Felsen Siebenbürgens verbreitete D. spiculifolius Schur. Mit D. plumarius und praecox zunächst verwandt sind auch D. serotinus W. K. im Sande der pannonischen, D. Borussicus Vierh., östlich vom Areale des D. caesius, theilweise dasselbe übergreifend, im Sande der nord- ostdeutschen Tiefebene, und D. arenarius L. auf der skandinavischen Halbinsel. Den D. spiculifolius Siebenbürgens vertritt auf den Felsen und im Sande des Banates der ihm sehr nahestehende D. Kitaibelii Janka, und diesen der durch starre, stechende Blätter und einen glauk gefärbten Wachsüberzug ausgezeichnete D. Nocanus Boiss. im Balkan. An D. Kitaibelii grenzt, etwa im Velebit, z. Th. durch nicht hybride Zwischenformen mit ihm verbunden und im Wuchse und Sprossbau sehr an D. Seguieri erinnernd, D. Mon- spessulanus L., dessen Areal sich vom croatischen Bergland an am Südfusse der Alpen westlich bis zu den Pyrenäen erstreckt. Eine wohl alpine Ausgliederung des letzteren ist D. Sternbergii Sieber, der gegen Westen nur bis in die Tiroler Berge reicht und in Steiermark gegen Norden wieder an das Gebiet des D. plumarius grenzt, und D. Marsicus Ten. in den Gebirgen der apenninischen Halbinsel!). Diese miteinander so nahe verwandten und in ihrer Verbreitung einander ausschliessenden, vicarierenden Typen bilden D. plumarius D. praecox D. caesius D. serotinus D. spieulifolius D. Borussicus { D. Sternbergiv i D. Monspessulanus D. arenarius D. Noeanus D. Marsicus D. Kitaibeliv 1) Ueber die Nomenclatur der hier besprochenen Arten der Sectio Fim- briatum vergleiche meine Ausführuugen in Flora exsiecata Austro-Hungarica, Nr. 3229—3239 (1900). Der Name D. plumarius L. ist ein vieldeutiger. Ich halte es aber aus Gründen, deren Auseinandersetzung für den Rahmen dieser Arbeit zu umfangreich wäre, für zweckmässig, für die Felsen-Federnelke der Voralpen Nord-Steiermarks, Ober- und Niederösterreichs und Südmährens diesen Namen zu gebrauchen. Von diesen Formen steht die bei Mödling auf Kalk- hügeln wachsende dem ungarischen D, praecox zunächst. 411 den wesentlichen Bestand der Sectio Fimbriatum Boiss. in Mittel- europa. D. caesius bildet das westliche Endglied dieses natürlichen Formenkreises. Die Innigkeit der Beziehungen zwischen den ein- zelnen Arten desselben soll vorstehende Tabelle andeuten'). Hiemit ist aber der Formenreichthum der Sectio Fimbriatum noch keineswegs erschöpft. In Spanien z. B. wächst der sicherlich hierher gehörende xerophytische D. Broteri Boiss. et Reut., in Russland vertritt D. acicularis Fisch. die Federnelken des west- liehen Europas u. s. w. Ob auch der südfranzösische D. Gallicus Pers. der Sectio Fimbriatum zuzuzählen ist, wage ich nicht zu entscheiden. Während alle diese Pflanzen auf trockenem Sand- oder Fels- boden gedeihen, und ausschliesslich als Xerophyten im Sinne Warming'’s?) bezeichnet zu werden verdienen, ist der meiner Meinung nach trotz seiner grossen Abweichungen nebst seiner alpinen Race, dem depauperierten D. speciosus Kern. (D. Wim- meri Wich. ist sehr ähnlich), ein Glied der Sectio Fimbriatum bildende D. superbus L. ein Vertreter derselben auf feuchtem Wiesenboden (seltener auf trockenen Wiesen oder in lichten Wäldern), ein Mesophyt°), und es schliesst insoferne auch sein Areal das des D. plumarius und der übrigen Felsen-, respective Sandnelken der Section aus. Die den D. superbus von den xerophilen Arten der Seetio Fimbriatum unterscheidenden Merkmale verlieren an Be- deutung, wenn man bedenkt, dass dieselben (nicht rasiger Wuchs, relativ grosses, dickliches, oft des Wachsüberzuges entbehrendes Laub *) eben seiner mesophilen Lebensweise entsprechen. Ist es auch derzeit nicht möglich, ein genaues, der Wirk- lichkeit entsprechendes Bild der phyletischen Beziehungen der einzelnen Arten der Sectio Fimbriatum zu entrollen, so kann man doch Vermuthungen über die Entstehungsweise einiger derselben mit einem grösseren oder geringeren Grade von Wahrscheinlichkeit aussprechen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass diese Arten von einer gemeinsamen Urart, die in der Tertiärzeit gelebt haben mag, sich ableiten lassen. Aus dieser Stammform haben sich dann allmälig, in directer Anpassung’) an die verschiedenartigen Vege- tationsbedingungen, die ihnen die verschiedenen besiedelten Gebiete 1) Die ausgezogenen Linien zwischen zwei Arten sollen die muthmasslich sehr nahen verwandtschaftlichen Beziehungen derselben, die unterbrochenen nur grosse morphologische Aehnlichkeit zum Ausdruck bringen. 2) Warming, Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie, deutsche Ausg. v. Knoblauch, S. 117 (1896). 3) Vgl. Warming a. a.0. 4) Das Fehlen der Flügelleisten am Nagel der Petalen des D. superbus ist ein Merkmal, das ihn von den anderen Fimbriati unterscheidet. Höchst wahrscheinlich steht dasselbe mit der Inseeten-Befruchtung im Zusammenhang. Dass ich es aber für verfehlt halte, D. superbus auf Grund desselben zu sepa- rieren, habe ich bereits hervorgehoben. 5) Vgl. Warming a. a. O0. 8. 376 ff. 30* 412 darboten oder die innerhalb eines Areals durch klimatische Ver- änderungen sich ergaben, die Eltern unserer heute lebenden Formen, also etwa eine Grundform des D. plumarius, des D. Mon- spessulanus und des D. superbus entwickelt, jedoch nicht in der Weise, dass dieselben gleichzeitig, sondern nacheinander entstanden sind, wobei entweder D. superbus, was mir wahrscheinlicher dünkt, oder D. plumarius, respective Monspessulanus den Ausgangspunkt der Weiterentwicklung bildete. Die kalte Epoche der Eiszeit ver- anlasste jedenfalls ein Zurückweichen einzelner dieser Dianth? und eine Reducierung ihres Verbreitungsgebietes. Nach der Glacialzeit erfolgte, den neu geschaffenen Verhältnissen entsprechend, eine neuerliche Besiedelung der verlassenen Bezirke und zum Theile wohl auch eine Umprägung der einzelnen Stammarten. Wir er- kennen heute in dem starken Wachsüberzug aller grünen Theile des D. plumarius, serotinus ete. ebensogut eine Anpassung an die xerophytische, wie in dem weichen, dicklichen, oft freudiggrünen Laube des D. superbus, was ich bereits erwähnte, eine solche an die mesophile Lebensweise. Innerhalb der mannigfaltig gegliederten Subsection des D. caesıus und plumarius haben sich, wie ohne Weiteres in die Augen fällt, D. caesius und Borussicus durch relativ weiches, mit oft geringem oder gar keinem Wachsüberzuge ausgestattetes Laub an das ziemlich feuchte nordatlantische und westbaltische, respective an das ostbaltische Florengebiet, D. are- narius durch besonders niedrigen Wuchs an das arktische Klima Skandinaviens, D. serotinus durch einen starken Wachsüberzug an Blättern und Stengeln an die pannonische Tiefebene, D. Nocanus durch sehr steife, stechende Blätter, die gleich den Achsen mit einer dieken Wachsschichte versehen sind, an den an Transspirations- schutz schon hohe Anforderungen stellenden nördlichen Balkan ac- commodiert. D. speciosus repräsentiert durch weniger weitschweifige blütentragende Achsen, an Anthokyan reichere Kelche und dunklere, grössere Petalen die alpine Form des D. superbus. — Von D. plu- marius und Monspessulanus einerseits und D. Sternbergiw ander- seits nimmt Krasan') an, dass sie durch Anpassung an verschiedenes Substrat entstanden sind (D. plumarius und Monspessulanus sind Pflanzen des „warmen, compacten Kalkfelsens“, D. Sternbergii des weichen, sandigen Bodens oder kalten, von Wasser durchsickerten Felsenbodens), ob mit Recht oder Unrecht, kann ich nicht ent- scheiden. Vielleicht haben bei der Differenzierung dieser Typen doch auch andere, ausserhalb des Gesteins liegende, klimatische Factoren eine Rolle gespielt, da es auffällig ist, dass D. Sternbergtv im östlichen Theile des Areales des D. Momnspessulanus in den höheren Regionen wächst, während dieser selbst in den Thälern sich findet, was den Schluss zulässt, dass diese beiden miteinander zunächst verwandten Arten vertical ausgegliederte geographische Racen sind. Von D. plumarius sind D. Sternbergii und D. Mon- 1!) In Oesterr. bot. Zeitschr. XXXIX, S. 401 (1889). 413 spessulanus horizontal geschieden, indem ersterer in den nördlichen, die beiden letzteren in den südlichen Alpen verbreitet sind. Wie schon erwähnt, haben bereits Duftschmidt') und Oborny?) die grosse Aehnlichkeit des D. caesius mit D. plu- marius erkannt, ohne jedoch die beiden Arten in eine einheitliche Gruppe zusammenzufassen. Der Grund hiefür liegt in dem Ziele der älteren Speeies-Systematik, das hauptsächlich darin bestand, die Arten einer Gattung in übersichtlicher, das leichte Bestimmen derselben ermöglichender Weise, ohne Rücksicht auf ihren natür- lichen Zusammenhang, anzuordnen. Solche übersichtliche Ein- theilungen, wie die Duftschmidt’s und Oborny’s, erheben sich in niehts über die systematischen Arbeiten der Linne&’schen Schule, deren Grundfehler die Ansicht von der Oonstanz der Arten war. ein Dogma, durch welches begreiflicherweise jeglicher Ge- danke an einen natürlichen Zusammenhang derselben von vornherein ausgeschlossen wurde. Die Lehre von der Oonstanz der Arten ist bekanntlich heute ein überwundener Standpunkt, die Descendenz- theorie an ihre Stelle getreten und die moderne Systematik unter dem Einflusse der letzteren bestrebt, die aus der gemein- samen Abstammung der Arten resultierenden natürlichen Verwandt- schaften zu erforschen. Zu einer guten Uebersicht bedurfte die ältere Richtung der systematischen Botanik vor Allem eines besonders prägnant hervor- tretenden Merkmales als Eintheilungsprineip, und ein solches bot sieh in unserem Falle in der Randbeschaffenheit der Petalen. Man trennte die Dianthus-Arten, je nachdem ihre Petalenplatten gezähnt oder zerschlitzt waren, in zwei Secetionen. Dabei hat man keinen schleehten Griff gethan, indem durch zerschlitzte Petalen eine Reihe von Arten charakterisiert wird, welche auch im Sinne der descendenztheoretisehen Forschungsrichtung eine natürliche Gruppe bilden. (D. plumarius, arenarius etc.) Die natürliche Verwandtschaft äussert sich aber nicht in der Uebereinstimmung in einem einzelnen Merkmale, sondern in der Gleichheit in vielen, ja in den meisten wesentlichen Merkmalen, und man wird immer erst, wenn man die Summe der Merkmale zweier Arten in Rücksicht ‘zieht und weiss, welche von ihnen wesentlich sind und welche unwesentlich, beurtheilen können, ob dieselben einander nahe stehen oder nicht. So versagt z. B. das Merkmal der geschlitzten Petalen, sonst bezüglich der Entscheidung der Frage, ob eine Art in die Seetio Fimbriatum gehört oder nicht, so &ut geeignet, bei D. caesius, der trotz seiner gezähnten Petalenplatten auf Grund aller anderen Charakteristika unbedingt gleichfalls hierher gehört. Es ist also eine Eintheilung im Sinne Duftschmidt’s, Oborny’s, Reichenbach’s u. s. w. ganz zutreffend zu nennen, wenn mit ihr nur eine Uebersicht über den 414 Formenkreis der Gattung Dianthus bezweckt wird, oder wenn sie für ein Bestimmungsbuch dienen soll, im Sinne der modernen descendenztheoretischen Species-Systematik ist sie aber jedenfalls zu verwerfen. Ausser der vergleichend - morphologischen Betrachtung und Abwägung aller Merkmale der verschiedenen Typen kann sich unsere heutige systematische Forschung noch einer Reihe anderer Mittel, von denen das Studium der geographischen Verbreitung derselben eines der am häufigsten anwendbaren und wichtigsten ist, bedienen, um zu mehr minder werthvollen Erkenntnissen der natürlichen verwandtschaftlichen Beziehungen und zu einem Systeme überhaupt zu gelangen. Dieses combinierte Studium, welches mich bezüglich des D. caesius zu den in dieser Arbeit geschilderten, den Ergebnissen der älteren Autoren wider- sprechenden Resultaten geführt hat, erweist sich auch auf die an- deren deutschen Nelken angewendet sehr fruchtbar, indem es er- möglicht, die natürlichen Gruppen, denen sie zugehören, genauer und richtiger zu eruieren, als dies bisher der Fall war. Die häufig zu beobachtende Erscheinung, dass die Verbreitungs- sebiete von zunächst verwandten Gliedern eines polymorphen Formenkreises aneinander grenzen und sich ausschliessen, erklärt man bekanntlich durch die Annahme, dass diese meistentheils sehr wenig divergierenden Typen Descendenten einer gemeinsamen Stammart sind, welche, über ein gewisses Areal mit gleichen Vegetationsbedingungen verbreitet, sich entweder dadurch, dass die ökologischen Factoren in einigen Theilen des Gebietes andere wurden oder dass sie sich weiter ausbreitete und Gebiete besiedelte, welche andere Existenzbedingungen zeigten, in diese Racen zer- gliedert hat, indem sie sich ein jedesmal in directer Anpassung an die geänderten Bedingungen entsprechend umformte und die ge- änderten Merkmale durch Vererbung fixierte. Je nachdem diese Gliederung älteren oder jüngeren Datums ist, werden die abge- leiteten Typen entweder scharf von einander geschieden sein oder aber in einander übergehen, wobei ihre Unterschiede an den Grenzen ihrer Areale durch Zwischenformen nicht hybriden Ursprunges ver- wischt werden.) Innerhalb eines solchen Formenkreises divergieren jene Typen am meisten, welche die am weitesten von einander getrennten Areale bewohnen und den conträrsten Bedingungen sich adaptiert haben. Die auf die eben geschilderte Weise vor sich gehende Neubildung von Formen in Anpassung an verschiedene Vegetationsbedingungen kann nun soweit gehen, dass schliesslich Typen entstehen, welche an derartig stark von einander abweichende Einflüsse sich gewöhnt haben, dass sie nebeneinander in demselben Gebiete wachsen. Diese Erscheinung erklärt sich durch die immer nur allmälig, 1) Vergleiche hierüber namentlich die pflanzengeographischen Arbeiten Kerner’s und Wettstein’s. 415 niemals sprungweise sich abspielende Ummodelung der Typen in Folge geänderter Verhältnisse. Am besten lässt sich dieselbe durch Anführung eines von Wettstein gegebenen Beispieles erläutern. Wettstein sagt!): „Nehmen wir ein Gebiet mit feuchten und trockenen Standorten an und eine Feuchtigkeit liebende Pflanzenart. Im Areale wird sie nur an den feuchten Standorten vorkommen können, da eine sprungweise Adaption an den trockenen Standort nieht möglich ist. Nun nehmen wir an, die Art verbreite sich über benachbarte Gebiete von immer grösser werdender Trockenheit; es wird eine Reihe graduell von einander abweichender, immer mehr an trockenes Klima angepasster neuer Formen entstehen, bis es schliesslich zu einem Typus kommen kann, der zufällig in das Areale der den Ausgangspunkt bildenden Art gelangt, neben ihr, in demselben Areal an den trockenen Standorten seine Existenz- bedingungen findet.“ Ein dieser allgemeinen Erläuterung trefflich entsprechender specieller Fall findet sich in der muthmasslichen Entwicklungs- geschichte des D. superbus und der ihm zunächst stehenden die- selben Gebiete, aber nicht auf feuchten Wiesen, sondern auf Sand- und Felsboden, bewohnenden Federnelken. Ganz im Sinne Wett- stein’s lässt sich hier mit einem grossen Grade von Wahrschein- liehkeit behaupten, dass von D. superbus, der in einem grossen Areale verbreitet gewesen sein mag und heute noch ist, oder von einer ihm nahestehenden Form feuchter Wiesen in benach- barten Bezirken allmälig sich Formen ausgliederten, welche an trockenere Wiesen, dann an sandige Grasplätze, später an Sand- heiden und schliesslich auch an Felsboden angepasst waren. Die letzteren mochten dann auch im Gebiete des D. superbus, in welches sie einwanderten, selbst wieder günstige Aussichten auf ein gedeihliches Fortkommen gefunden haben. Dass die Entwick- lung der Federnelken den umgekehrten Lauf genommen, so zwar. dass die Sand- und Felsenformen den Ausgangspunkt bildeten, die Racen der Wiesen aber die jüngeren sind, halte ich für viel weniger wahrscheinlich. Innerhalb der an Felsboden angepassten Typen der Fimbriati können dann immerhin auch neue Formen in An- passung an verschiedene Gesteine entstanden sein, wie Krasan dies behauptet, mit dessen Annahme die Theorie Wettstein’s keineswegs in Widerspruch steht. Letztere begreift vielmehr erstere in sich ein. Die pflanzengeographisch-morphologische Methode Wett- stein’s ergibt, wie schon erwähnt, auch auf die anderen, nicht zur Sectio Fimbriatum gehörigen mitteleuropäischen Dianthi an- gewendet, nicht zu unterschätzende Resultate bezüglich der natür- lichen Gruppierung und der Erkenntnis des phyletischen Zusammen- hanges derselben, Resultate, welehe von denen der bisherigen Be- trachtungsweise oft wesentlich verschieden sind. 1) Grundzüge d. geogr.-morph. Meth. d. Pflanzensyst., S. 33 (1898). 416 Von D. caesius, arenarius und superbus abgesehen, gehört jede Nelkenart der deutschen Flora zu einer anderen Gruppe und die ihr zunächst stehenden Typen wohnen in benachbarten, ausser- halb Deutschlands gelegenen Gebieten. Die nächsten Verwandten des im baltischen Florengebiete u. s. w. besonders auf Sandstein verbreiteten D. deltoides sind D. serpyllifolius in der montanen und Hügelregion des mediterranen Gebietes und D. myrtinervius Griseb. in der hochalpinen Zone des Balkan. Weniger nahe mit D. deltoides verwandt, aber immerhin in eine Gruppe mit ihm zu stellen sind die im Balkan verbreiteten ein- bis zweijährigen D. tenuiflorus Griseb., glutinosus Boiss. Heldr., Grisebachii (an- geblich mehrjährig) ete. Während D. deltoides eine gemäss dem kühlen Klima des baltischen Gebietes ausdauernde Pflanze mit sterilen Innovationssprossen ist, haben die nahe verwandten D. Grisebachii, glutinosus und tenuiflorus dem Klima des Balkans entsprechend ein- bis zwei- (selten mehr-) jährige Pfahlwurzeln und keine, respective sehr wenige Innovationssprosse. Diesen Arten schliesst sich noch eine ganze Reihe von im Balkan und zum Theile überhaupt im Mediterrangebiete verbreiteten Nelken an, wie D. pubescens Sibth. Sm., haematocalyx Boiss. Heldr. u. s. w., von denen einige wieder alpine Racen ausgliedern. Die Gesammtheit der Nelken aus der Verwandtschaft des D. deltoides habe ich Asperi genannt. Der in Mitteldeutschland spärliche D. selvaticus gehört mit dem D. sSegwieri der südlichen Alpen, Pyre- näen etc. dem hochalpinen D. neglectus Lois., dem pannonischen D. collinus W. K. und trifasciculatus Kit., dem mediterranen D. Liburnicus Bartl. und dessen nächstem Verwandten, dem gelb- blühenden D. Knappüi Ascherson'), der in Bosnien, Dal- matien u. s. w. zu Hause ist, sowie vielen pontischen und sibirischen Typen (D. pratensis M.B., D. repens Willd. ete.) zu einer natür- lichen Gruppe, welche ich vorläufig Pratenses genannt habe. D. barbatus der südlichen Alpen u. s. w. und D. compactus Kit. der Karpathen vertreten wohl eine separate Artengruppe, welche aber der vorgenannten sehr nahe steht. D. alpinus der nördlichen Kalkalpen bildet mit dem in den Centralalpen und Karpathen ver- breiteten D. glacialis und dem D. nitidus W. K., der in den Kalkkarpathen endemisch ist, nebst einigen anderen endemisch- alpinen Arten die Gruppe Alpini m., der baltische D. Carthusia- norum mit dem pannonischen D. PontederaeKern., dem französischen D. atrorubens All. und vielen anderen hauptsächlich pontischen Arten die grosse Abtheilung der Carthusiani; D. inodorus mit dem mediterranen D. Caryophyllus, Tergestinus Rcehb. ete. eben- falls eine separate Section. D. Armeria endlich ist mit dem 1) Systematiker der Linn&@schen Schule könnten auf Grund der That- sache, dass es neben vielen roth- oder weissblühenden auch gelbblühende Dianthi gibt, in Versuchung kommen, hienach die Gattung zu gliedern, ein Vorgehen, das ebenso verfehlt wäre, wie die Schöpfung anderer Systeme mit Zuhilfenahme eines einzigen Merkmales. 417 pontisch-mediterranen D. Armeriastrum Wolfn., der durch Ver- mittlung des D. glutinosus mit den Asperi verbunden ist, zu- nächst verwandt, und D. prolifer L. gehört mit dem italienischen D. velutinus Guss. und dem im Balkan vorkommenden D. gluma- ceus Bory et Chaubk. einer völlig isolierten Gruppe an. — Je mehr man gegen den Orient, die eigentliche Heimat der Gattung Dian- thus, vorschreitet, desto grösser wird der Formenreichthum der- selben. Die hier auftretenden Typen lassen sich zum Theil in die schon erwähnten Gruppen eintheilen oder stellen Bindeglieder zwischen zweien derselben dar, zum Theil aber bilden sie. wie D. arboreus L. oder die durch sehr lange Kelche und stark re- ducierte, dem Stengel angedrückte Blätter ausgezeichneten Oap- nelken, deren Separierung von allen anderen Gruppen eine der ersten Voraussetzungen für eine Erfolg versprechende systematische Behandlung der Gattung wäre, andere Sectionen, welche im balti- schen Gebiet durch keine Art vertreten sind. Eine ausführliche und erschöpfende Begründung der hier angedeuteten Gliederung der Gattung Dianthus behalte ich mir vor. Zum Schlusse möchte ich noch einer merkwürdigen Er- scheinung Erwähnung thun, welche zeigt, dass es auch vorkommen kann, dass sich Arten in benachbarten Gebieten gewissermassen vertreten, ohne miteinander zunächst verwandt zu sein. Ich meine das Vorkommen des D. deltoides und Carthusianorum in unseren Gegenden. Während nämlich ersterer z. B. in Niederösterreich hauptsächlich im nördlichen Theile auf Sandboden wächst, ist D. Carthusianorum im südlichen Theile dieses Kronlandes zumeist auf Kalk angewiesen.') Aehnlich steht die Sache in Oberösterreich. ?) Trotz dieses Verhaltens sind diese beiden Arten keineswegs einer und derselben Gruppe zuzuzählen, denn ihre morphologischen Differenzen sind sehr bedeutend. D. deltoides gehört mit seinen sehr kurzen, verwachsenen Theilen der Blattscheiden, lockeren Blütenständen ete. zu den Asperi, D. Carthusianorum hingegen, durch kopfige Inflorescenzen und lange verwachsene Theile der Blattscheiden charakterisiert, ist die häufigste Art der Carthusiani. Bezüglich dieser beiden einander nicht nahestehenden Arten lässt sich nieht vermuthen, dass sie in Anpassung an geänderte Vege- tationsbedingungen, Sandstein und Kalk, aus einer gemeinsamen Stammart sich entwickelt haben. Solche Annahmen kann man nur dann mit Berechtigung machen, wenn sowohl die morphologische Uebereinstimmung als auch die geographische Verbreitung der Typen für deren einheitliche Abstammung sprechen. 1) Vergl. Neilreich, Flora von Niederöst., S. 806 (1859); Beck, Flora von Niederöst., S. 373 (1890). 2) Vergl. Duftschmidt, a. a. O., S. 67, woselbst es von D. deltoides heisst, dass derselbe „in der Kalkzone von D. Carthusianorum vertreten wird“. 418 Ueber Erythrina Crista-galli L. und einige andere Arten dieser Gattung. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 3 Diagrammen.) Die in Gartenanlagen vielfach cultivierte Zrythrina Crista- galli L. gehört einer in einigen dreissig Arten über die wärmeren Theile der ganzen Erde verbreiteten, nach Bentham et Hooker fil., Genera Plantarum Vol. I, p. 532, gut umschriebenen') Gattung an und stammt aus dem südlichen Brasilien (Minas Geraes, San Paulo, Rio Grande do Sul), Montevideo und Uruguay’). Nach Curtis’s Botanical Magazine, Text zu Tafel 2161 (Vol. XLVI, London 1819), wurde sie im Jahre 1771 von Franeis Bearsley in England eingeführt. An einem bis schenkelsdieken, mehrere Meter hohen, schwach verzweigten Stamme entspringt eine Anzahl gegen anderthalb Meter langer Aeste, welche mit dreizähligen, in spiraler Stellung — an- nähernd nach °/, — angeordneten Blättern besetzt sind und in der nämlichen Vegetationsperiode, in welcher sie austreiben, in In- florescenzen übergehen. Die Anzahl der an einem der genannten Aeste zur Entwicklung gelangenden Blätter beträgt etwa 30, auch mehr. Die Internodien sind von sehr verschiedener Länge und nicht selten kommen zwei- oder dreiblätterige Scheinwirtel zu Stande °). In den Achseln einiger der obersten Laubblätter gewöhnlicher Grösse entwickeln sich Partialinfloreseenzen, ebenso aus denjenigen einiger weniger bezüglich ihrer Grösse sehr redueierter Laubblätter, worauf eine laubblattlose Rispe zur Entwicklung gelangt, deren Theilblütenstände nach oben hin verarmen. Die Partialinflorescenzen, welche aus den Achseln der obersten Laubblätter ihren Ursprung nehmen, sowie die nächstfolgenden be- stehen aus je drei Blüten, und es läge nichts näher, als nach Ana- logie mit den dreiblütigen Theilblütenständen, wie sie in anderen Familien (Labiaten, Serophulariaceen, Acanthaceen), deren Blüten zygomorph sind, vorkommen, etwa eine solche Partialinflorescenz als dreiblütiges Diehasium aufzufassen. Da indessen bei den Papiliona- ceen mit vielleicht einer einzigen Ausnahme eymöse Inflorescenzen 1) „Genus naturalissimum nequaquam, nostro sensu, in genera plura divellendum.* Letzterer Passus bezieht sich auf die Aufstellung der Gattungen Chirocalyx Meisn., Duchassaingia Walp., Hypaphorus Hassk., Macrocymbium Walp., Mieropteryx Walp., Stenotropis Hassk. und Xiphanthes Raf., die sammt und sonders nach Bentham et Hooker fil. nicht einmal als Sectionen haltbar, zum Mindesten unter sich nicht scharf abgegrenzt sind. 2, Eine von Miguel Bang in seinen „Plantae Bolivianae“ sub. n. 822 ee im Nov. 1890 bei Congo gesammelte Pflanze gehört wohl nicht ierher. 3) In ganz ähnlicher Weise, wie die Scheinwirtel in der Orchideengattung Epistephium Kth., namentlich bei Ep. lucidum Cogn. 419 nicht vorkommen, so hat die angegebene Auslegung sehr wenig Wahrscheinlichkeit für sich, und in der That erweist eine genauere Untersuchung deren völlige Unhaltbarkeit. Auffallend ist schon bei oberflächlicher Betrachtung die Auf- blühfolge. Bei Dichasien, wie überhaupt bei der grossen Mehrheit, ursprünglich sogar allen cymösen Inflorescenzen, blüht zunächst die Primanblüte auf, worauf die die zweiten Achsen abschliessenden Blüten zur Entwicklung gelangen, also beim Dichasium die beiden Seeundanblüten, und zwar entweder gleichzeitig, oder auf Grund rein physiologischer Momente, wie zufälligen besseren Zutrittes von Licht und Wärme, in rascher Folge. Wenn die eine der beiden Seeundanblüten aus ihren Vorblättern noch Achselproducte ent- wickelt, dann pflegt zunächst die andere Secundanblüte aufzublühen, worauf erst die hinsichtlich ihrer Zusammensetzung geförderte Partialinflorescenz, beziehungsweise deren Terminalblüte, welche also der einen der beiden Secundanblüten entspricht, sich öfinet. Bei Erythrina Crista-galli L. indessen sieht man zunächst die beiden, die Partialinflorescenz flankirenden Blüten, also die vermeintlichen Secundanblüten aufgehen, worauf erst die anscheinende Priman- blüte an die Reihe kommt. Eingangs wurde schon erwähnt, dass die Partialinflorescenzen nach oben hin verarmen und nur noch aus je zwei oder gar gegen die Spitze der Rispe hin aus nur je einer einzigen Blüte bestehen. Vergleicht man nun die zweiblütigen Infloreseenzen mit den drei- blütigen, so sieht man. dass die „Primanblüte* fehlt. Eine genauere Untersuchung der Partialinflorescenzen zeigt nun, dass man es hier mit Theilblütenständen zu thun hat, welche dem botrytischen Typus angehören, so dass die ganze Rispe einen Blütenstand darstellt, der im ersten und zweiten Grade botry- tisch ist. Die Internodien der Achsen erster Ordnung sind gestreckt und haben etwa die Länge der Partialinflorescenzen, welch’ letztere ihrerseits racemöse Blütenstände darstellen, deren terminaler, theore- tisch unbegrenzter Vegetationspunkt nach Ausgliederung von drei, zwei oder je nach Stellung der Partialinfloresceenz auch nur einer seitlichen Blüte aus der Achsel von Braeteen seine Thätigkeit ein- stell. Da nun die Blüten selbst lang gestielt sind, ihre Tragblätter — durchwegs kleine, unscheinbare Bracteen — aber beinahe auf der nämlichen Höhe an der Basis der Inflorescenzachsen zweiter Ordnung inseriert sind, so fallen diese drei- bis einblütigen Partial- inflorescenzen unter den Begriff der Dolde, einer Blütenstandsform, die ja von der Traube nur graduell verschieden ist und daher in den verschiedensten Familien vorkommt, in welchen sich traubige Inflorescenzen finden. Als Beispiel möchte ich die bekannte Orchideen- gattung Cirrhopetalum Lädl. erwähnen, ferner manche Arten der Gattung Pleurothallis R. Br.') 1) Pleurothallis pulvinata Cogn., bei welcher unmittelbar oberhalb eines Laubblattes eine vielblütige Dolde entspringt, wohl der terminale Blütenstand ; cfr. Abbildung von Cogniaux in der Flora brasiliensis III. 4. tab. 91, fig. III. 420 Der Bau der dreiblütigen Partialinflorescenzen ist somit fol- sender: Sie beginnen mit zwei ganz an der Basis inserierten Vor- blättern, auf welche ohne Streekung der Internodien ein drittes Blatt folgt, das stets nach vorn fällt und gewöhnlich fast genau median orientiert ist, so dass es mitten über das Tragblatt des Theilblüten- standes zu stehen kommt. In der Achsel dieser drei Bracteen be- findet sich nun je eine Blüte, und durch die Stellung des dritten Blattes der Partialinflorescenzachse median nach vorne wird eben der oben erwähnte Eindruck eines Diehasiums hervorgerufen, that- sächlich sind aber alle drei Blüten bezüglich der Verzweigungs- generation gleichwerthig. Letztere genau festzustellen, ist mir nicht möglich, da mir die Keimpflanze unbekannt ist. © Für den einfachsten und wohl auch wahrschein- iR lichsten Fall ist die Entwieklung des Eingangs ‚|/ erwähnten Stammes aus der Terminalknospe des de; L wi Keimlings anzusehen; dann würden die Achsen &D uf der Rispen Achsen zweiter, die Achsen dr Ppr- Ss — tialinflorescenzen solche dritter Ordnung sein; die einzelnen Blüten beschliessen somit mindestens die Achsen vierter Ordnung. Die Pflanze ist somit vierachsig, vorausge- setzt, dass der Stamm kein Sympodium bildet — etwa durch normale Entwicklung eines Sprosses aus den Achseln der Kotyledonen oder der folgenden Blätter, und dass er selbst nie in eine Rispe ausgeht. Letzteren Fall habe ich nicht gesehen, erstere Voraussetzung entzieht sich meiner Beurtheilung aus dem oben mitgetheilten Grunde, und Analogieschlüsse erheischen in solchen Dingen grösste Vorsicht. Eine Streckung der Achsen der Partialinflorescenzen habe ich bei Erythrina Orista-galli L. nie beobachtet, sie kommt aber, wie Eig.1. Pleurothallis ophianthaCogn., abgebildet l.c.tab. 98, fig. II,und Pl. convext- folia Barb. Rodr. abgebildet 1. c. tab. 98, fig. III, haben ebenfalls Dolden, die ihrer kurzen Stiele wegen schon beinahe als capitale bezeichnet werden können. Die grosse Mehrzahl der Species dieser artenreichen Gattung besitzt einfache Trauben, theils sehr reichblütige, theils armblütige, ja sogar einblütige. Doch kommen auch zusammengesetzte Trauben vor (so bei Pleurothallis fasciculata B. Rodr., eir. 1. ec. tab. 111. fig. III). und daher ist bei der Deutung der Dolden Vorsicht geboten. Die Wahrscheinlichkeit spricht allerdings sehr für deren Ableitung aus einfachen Trauben. Einen schönen Fall einer Traube, die schon beinahe als Dolde, sehr lang- gestielte, reichblütige Dolde bezeichnet werden könnte, bietet die 1. c. tab. 68, fig. II, abgebildete Microstylis hastilabia Rchb. fil., die einer Gattung ange- hört, in welcher sich die schönsten Uebergänge finden; so schreibt Cogniaux im Bestimmungsschlüssel der brasilianischen Arten 1. ce. p. 271 geradezu .... Flores versus apicem racemi congesti, nec umbellati .... M. War- mirgit Rehb. fil. . Flores umbellati v. subumbellati ..... M. Hieronymi Cogn., M. rupestris Poepp. et Endl., M. ventricosa Poepp. et Endl., M. Parthoni Rehb. fil., M. pubescens Ldl., M. hastilabia Rchb. fil. Andere Fälle kommen z. B. bei den Capparideen vor, so möchte ich Capparis salaciensis Bl. erwähnen, (cfr. Miquel Ill. Flor. Arch. Ind. Pl. XII) und namentlich (app. Zippeliana Migq., wo sich sowohl eine terminale Dolde findet, wie auch Partialinfloreseenzen durch Dolden abgeschlossen werden (efr. 1. ec. pl. XIV), ete. 421 weiter unten gezeigt werden wird, gelegentlich bei anderen Arten vor'); die Bezeichnung der Theilblütenstände als Dolden hat eben nieht für alle Arten unumschränkte Giltigkeit. | In denjenigen Fällen nun, wo man nur ES 6) DR zwei Blüten, bezw. nur eine einzige in jeder Infloreseenz findet, vereinfacht sich” das Dia- Ko e —) x gramm auf die in den Figuren 2 und 3 dar- rg nt gestellte Weise. ?) —_— Jede Blüte besitzt unmittelbar unter dem Fig. 2. Kelehe zwei transversale, unscheinbare Vorblätter, in deren Achseln sich niemals Blüten entwickeln. o Bentham et Hooker fil. (Genera Plantarum Vol. I, p. 534) sprechen sich über die Infloreseenzen tx N a der ganzen Gattung mit folgenden Worten aus: I) „Racemi axillares aphylli, v. terminales, secus basin foliati. Flores .... secus rhachin gemini v. fascieu- lati. Bracteae etbracteolae parvae v. 0.“ !) So bei Er. glauca W., Er. Humei E. Mey. und Er. ovalifolia Roxb. an neucaledonischen Exemplaren, wovon unten noch weiter die Rede sein wird. 2) Solche zwei- bis einblütige botrytische Blütenstände finden sich — abgesehen von vielen Leguminosen — sehr schön bei manchen Orchideen, so, um deren nur einige zu erwähnen und zunächst bei der schon oben erwähnten Gattung Pleurothallis zu bleiben, bei Pl. rostellata B. Rodr., Pl. umbrosa Cogn., Pl. sylvatica Cogn., Pl. guttulata Cogn.; zweiblütige Trauben bei Pl. lineolata Cogn., Pl. striata Cogn., Pl. serrulatipetala B. Rodr., Pl. quadri- dentata Cogn., Pl. variegata B. Rodr.; einblütige bei Pl. Felislingua B. Rodr., Pl. armeniaca Cogn., Pl. biecornuta Cogn., Pl. nemorosa B. Rodr., Pl. bieristata Cogn., Pl. longisepala B. Rodr., Pl. parvifolia Ldl., Pl. serpen- tula B. Rodr., Pl. Macuconensis B. Rodr., Pl. imbricata B. Rodr., Pl. hamosa B. Rodr., Pl. translucida B. Rodr., Pl. melachyla B. Rodr., Pl. bidentula B. Rodr., Pl. Josephensis B. Rodr., Pl. modesta Cogn., Pl. crassicaulis Cogn., die sämmtlich in der Flora brasiliensis abgebildet sind. Die meisten Arten der Gattung Spiranthes R. Br. haben Aehren; bei Sp. simplex Gris. aus Trinidad und deren var. neuroptera Cogn. aus Lagoa- Santa sind sie 1—5-blütig; bei Spör. uliginosa Barb. Rodr. 1—2-blütig; Spir. biflora Cogn. ist durch den Namen charakterisiert. Der einer kleinen brasilianischen Gattung angehörende Oryptophoranthus cryptanthus Barb. Rodr. hat im Gegensatze zu den anderen reichblütigen Arten 1—3-blütige Dolden oder Köpfchen. Ebenso ist der Blütenstand von Epistephium monanthum Poepp. et Endl. auf eine einzige Blüte reduciert, wie derjenige von Pogonia aphylla B. Rodr. und Pog. monantha B. Rodr.; auf zwei Blüten diejenigen von Pog. Paranaensis B. Rodr., Pog. revoluta B. Rodr., Pog. Rodriguesii Cogn. und anderen Arten, im Gegensatze zu denen eine Art geradezu mit dem Namen Pog. pluriflora B. Rodr. bezeichnet wurde. Habenaria flexa Rchb. f. und Hab. Allemani B. Rodr. weisen eben- falls einblütige Trauben auf, ebenso Chloraea Teixeirana Cogn. und Chl. Arecha- valetae Kräzl. Masdevallia Yauapuyensis B. Rodr. und M. curtipes B. Rodr. haben einblütige Inflorescenzen, wie noch zahlreiche andere Arten und Gattungen. Um zahlreiche Fälle bei Orchideen zu übergehen, möchte ich nur einige Bromeliaceen erwähnen, wie Dyckia biflora Mez., dann Tillandsia polytrichi- oides E. Morr., die eine „inflorescentia 2—4-flora“ hat, und namentlich Till. recur- vata L. mit einer „inflorescentia perpauei (1—3)-flora“. Wahrscheinlich gehört auch die Einzelblüte der bekannten Till. wsneoides L. hierher. Fig. 3. 422 Im Anschlusse an die Besprechung der Erythrina Orista-galli L. möchte ich noch einige Notizen über eine Anzahl anderer Arten mittheilen, Angaben, die sich zum Theil auf sehr spärliches Herbar- material stützen und deshalb vielfach fragmentarisch sind. Es handelt sich um Arten, die im botanischen Museum der k. k. Universität Wien, meistens aber um solche, die im Herbarium des k. k. natur- historischen Hofmuseums aufbewahrt werden, und es sei mir au dieser Stelle gestattet, den Leitern der genannten Sammlungen, Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein und Herrn Custos Dr. A. Zahl- bruckner, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Der leichteren Auffindbarkeit wegen sind die einzelnen Arten in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Erythrina Amasisa R. Spruce. Das Materiale ist vom Autor in den Jahren 1855 und 1856 bei Tarapoto in Ostperu gesammelt. Die kaum spannenlangen Rispen stehen fast senkrecht vom Ende von Laubzweigen ab. Der mit Partial- inflorescenzen besetzte Theil nimmt nur etwa die obere Hälfte der Infloreseenzachsen erster Ordnung ein, wo die Bracteen paarig ge- nähert stehen '). Etwa 7 Knoten sind an der Entwicklung von Partial- inflorescenzen betheiligt, indessen findet hier keine akropetale Ver- armung statt, sondern die Theilblütenstände sind in der Mitte am reichsten, wo sie bis zu sieben Blüten entwickeln, die aus einem Punkte zu entspringen scheinen, während nach oben und unten hin die Anzahl der an der Bildung der Partialinflorescenzen be- theiligten Blüten sinkt. Die untere Hälfte der Infloreseenzachsen erster Ordnung trägt in ziemlich gleichmässigen Abständen Blatt- narben. Unmittelbar unterhalb des Kelches findet sich ein Ringwulst, welcher zweifellos dem für die beiden auf gleicher Höhe inserierten Vorblätter gemeinsamen Knoten entspringt. Oberhalb dieses Ring- wulstes brechen die Blüten leicht ab. Erythrina arborescens Roxb. Materiale: Hooker fil. et Thomson, Herbarium florae Indiae orientalis. Mt. Khasia, Regio tropica 4—5000 ped. Coll. J. D. Hooker et Th. Thomson. Es liegt nur ein einziger blühender Zweig vor, der wiederum wahrscheinlich eine ursprünglich axilläre Rispe darstellt. Das oberste Viertel ist mit Partialinfloreseenzen besetzt, die unteren drei Viertel sind völlig kahl und keinerlei Blattnarben sind daran nachzuweisen. Die Anzahl der durchwegs dreiblütigen Theilblütenstände beträgt etwa 16, Tragblätter habe ich keine gesehen, wohl aber Vorblätter, die allerdings sehr klein, hart unterhalb der Kelchinsertion eingefügt sind. Unmittelbar oberhalb derselben brechen die Pedicelli in be- kannter Weise sehr leicht ab. 1) Ein Verhalten, dem wir noch öfter begegnen werden. 425 In Roxburgh, Plants of the Coast of Coromandel, Vol. III, p. 94 (London 1819) werden zwar die Bracteen als three- flowered bezeichnet, in der zugehörigen Abbildung (l. e. pl. 219) sind diese Details gänzlich vernachlässigt. Die Rispenachsen sind bis nahe an die Basis mit Narben bedeckt gezeichnet, was wohl zuverlässiger ist, als die Darstellung der Partialinfloreseenzen. Der Autor theilt über diese Art (l. e. p. 15) unter Anderem Folgendes mit: „Truck of the young trees, when first in blossom (18 months old), straight, with no more two, or three, simple, ascending branches.... Racemes from the exterior axils, solitary, perfectly straight, longer than the leaves. Bractes solitary, three flowered, ovate; within this common bracte, there is a minute proper one, at the base of each pedicel.* Also ganz das Verhalten der meisten übrigen Arten. Nach Roxburgh wurde die Art von Dr. Buchanan in Nepal entdeckt, wo sie einen kleinen, ästigen, 10—12 Fuss hohen Baum bildet. Erythrina breviflora DE. Materiale: Das Exemplar ist ex characteribus bestimmt: 0. G. Pringle, Plantae Mexicanae 1896. State of Morelos. Nr. 6512. Bar- ranca above Cuernavaca, 6500 feet. 18. IX. 1896. Von dem nach gedruckter Angabe der Scheda 10 Fuss hohen Strauch liegt ein Zweig mit axillären, 15-—20 em langen Inflorescenzen vor, deren Blüten sich eben zu öffnen beginnen. An der Basis der genannten Rispen finden sich je zwei schuppenförmige Bracteen, die Vorblätter des Zweiges; von der Mitte an treten die Partial- inflorescenzen auf, immer in der Achsel von entwickelten Trag- blättern, über denen sich die Bracteen der Theilblütenstände be- finden; letztere bestehen aus je 5—4 Blüten. Ausgesprochener als bei Er. Amasısa Spruce (efr. pag. 422) ist hier die Tendenz zu paarweiser Annäherung, die sich in der Weise äussert, dass ge- wöhnlich zwei Inflorescenzen mehr oder weniser opponiert stehen; in den oberen Theilen der Rispe zeigt sich starke Neigung zu einseitswendiger Ausbildung. In den jungen Theilen der Infloresceenz werden die Partialinflorescenzen um das Doppelte ihrer Länge von den Bracteen überragt. Die Vorblätter sind immer vorhanden und in °/, bis °®/, der Länge des pedicellus inseriert. Erythrina Corallodendron \. Materiale: Culturexemplar ex horto imp. Jelagin. in Mus. Palat. ex Ooll. Rehb. fil. Untere Partialinflorescenzen aus den Achseln von Laubblättern, welche dann, im Gegensatze z. B. zu Er. Orista-galli L., wenigstens bei dem vorliegenden Materiale, ohne Vermittlung in Wegfall kommen. Vorblätter der Theilblütenstände bezw. Tragblätter der Einzelblüten 424 habe ich keine gesehen, wohl aber besitzen letztere allerdings sehr rudimentäre, unmittelbar unterhalb des Kelches inserierte Vorblätter. Nach der Abbildung in Rumphius’ Herbarium amboinense, Vol. II, tab. LXXVI, tragen die axillären Rispen von der Mitte an Partialinflorescenzen; über den Tragblättern der Rispen sind noch mehrere der nämlichen Vegetationsperiode angehörige Laubblätter entwickelt. Erythrina coralloides Moc. et Sesse. Materiale: 0. G. Pringle, Flora of the Pacific Slope. Arizona. Base of Santa Rita Mts. June 11. 1884. Ein augenscheinlich stark verzweigter Strauch mit zerstreuten, hakig zurückgekrümmten Stacheln und halben, polsterförmig über die Rinde hervorragenden Lenticellen. Blätter sind an dem etwas dürftigen Materiale keine vorhanden, wenigstens keine ausgewach- senen. Die drei bis zu 15cm langen Rispen entspringen aus den Achseln abgefallener Laubblätter; unmittelbar über ihrer Insertion schliessen sich weissfilzige winzige Schuppenblätter zur Terminal- knospe der Abstammungsachse zusammen. Die Vorblätter der Rispe, von ähnlicher Beschaffenheit, neigen sehr zur Verkümmerung; ich kann sie nur in einem Falle nachweisen. Nach einigen gestreckten Internodien, deren Länge von Fall zu Fall wechselt, wobei indessen das unterste das längste ist, folgen mit Internodien von wenigen Millimetern bis zu 15cm Länge die Partialinflorescenzen. Die an der Rispenachse entwickelten Blätter sind, soweit sie kein Achsel- product stützen, sehr verkümmert und treten in „fertigem“ Zustand oft nur als Höcker in die Erscheinung. Wo die Tragblätter der Partialinflorescenzen überhaupt entwickelt sind, da sind es 2—3 mm lange, lineale, kurz weissfilzige, oben braungespitzte Schuppen. Die Blütenstiele erreichen kaum einen halben Centimeter; deren Trag- blätter scheinen durchwegs zu verkümmern. Die Partialinflorescenzen sind bis fünfblütig, die ersten derselben allerdings nur dreiblütig, gegen die Spitze der Rispe hin nimmt dann die Zahl der Blüten wieder ab. Die Vertheilung der Theilblütenstände von der Rispen- achse ist eine sehr unregelmässige, oft stehen sie paarweise oder zu ya nahezu auf demselben Niveau inseriert, dann wieder ver- einzelt. Die Vorblätter sind im Gegensatze zu den Tragblättern regel- mässig vorhanden, etwas über Il mm lang und unmittelbar unterhalb des Kelches inseriert. Erythrina edulis Triana. Materiale: Voyage de J. Triana. 1851— 1857. Forts temperees du Quindio, Bogotäa. 2000 m. n. 4334. N. Granada. Die fusslangen axillären Infloreseenzen waren zu zwei Drittel ihrer Länge mit wenigblütigen Partialinflorescenzen bedeckt, deren 425 Braeteen, die ja zum Theile die Vorblätter der Theilblütenstände darstellen, vorhanden sind. Die Vorblätter der Blüten sind wenige Millimeter lang und kurz unter dem Kelch inseriert. Erythrina glauca W. Materiale: Cultivierte Pflanze aus Acarouany (Guyane francaise) lee. F. Sagot 24. VIl. 1855. Eine axilläre spannenlange Inflorescenz mit sehr hinfälligen Braeteen; die Partialinflorescenzen beginnen in der Mitte der In- floreseenzachse erster Ordnung und neigen wie bei Zr. Amasısa Spruce und Er. breviflora DC. zu paarweiser Annäherung; in vor- liegendem Falle sind sechs Gruppen zu je zwei Theilblütenständen vorhanden. Bei der zweiten Gruppe hat sich eine Partialinflorescenz durch Streekung ihrer Achse zur Traube entwickelt: die aus den Partialinflorescenz-Vorblättern axillären Blüten sind ganz an der Basis des Theilblütenstandes inseriert, das dritte Blatt fällt nicht annähernd in die Mediane wie bei den dreiblütigen Inflorescenzen der Er. Urista-galli L., sondern ausgesprochen nach links vorne mit etwa 1'/,cm Abstand; von ähnlicher, wenn schon ungleicher Länge sind die nächsten Internodien. Die ‚Bracteen sind sehr hinfällig. Die breiten, rundlichen Vorblätter sind hart an der Kelchbasis inseriert. Erythrina grandifolia Spruce. Materiale: In Andibus Eeuadorensibus coll. R. Spruce 1857 — 1859 sub nr. 5970. Die Infiorescenzen sind etwa 1'/, Fuss lang, die Braeteen der meist dreiblütigen Partialinfloresceenzen immer vorhanden, unten mit breiter Basis aufsitzend, oben lang und schmal zugespitzt; gegen das Ende der Gesammtinflorescenz überragen sie die jungen Theil- blütenstände. Die Vorblätter sind sehr klein und wenig unterhalb des Kelches inseriert. Erythrina herbacea L. Materiale: Curtiss’ Second Distribution of Plants of the Southern United States nr. 4650. Dry oak lands near Jacksonville, Florida. leg. A. H. Gurtiss. Flowers 10. April 1894. In den Rispen sind die meist dreiblütigen Partialinfiorescenzen wenigstens im oberen Theile paarweise genähert; es sind drei een vorhanden, das Tragblatt der Theilblütenstände scheint zu ehlen. Die schmallanzettliehen Vorblätter befinden sich direet unter- halb der Kelchinsertion. ®esterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1901. 31 426 Erythrina Humei E. Mey. Materiale: Herbarium Austro-Africanum nr. 1216. Inter frutices eirca Collingham prope Grahamstown. Anno 1880, Sept. ca. 1800’, leg. Mae Owan. Die Partialinflorescenzen sind meist dreiblütig; gelegentlich kommt es vor, dass das zwischen dem ß-Vorblatt und der dritten an der Achse des Theilblütenstandes inserierten Braetee sich ein Internodium streckt, in ähnlicher Weise, wie das oben für die Er. glauca W. beschrieben wurde. Die Tragblätter der Partial- inflorescenzen sind sehr hinfällig, doppelt so lang als diejenigen der Einzelblüten. Die Vorblätter der letzteren sind schön ausgebildet, lanzett- lieh und unmittelbar unterhalb des Kelches inseriert. Erythrina indica Lam. Materiale: Hooker fill. et Thomson, Herbar Maisor and Oarnatic. Regio tropica. leg. Thomson; ferner ein aus Santo Domingo stammendes, wohl ceultiviertes Exemplar aus dem Herbar Portenschlag. Die schuppenförmigen Tragblätter der dreiblütigen Partial- inflorescenzen sind sehr hinfällig, die Vorblätter der Blüten un- mittelbar unter dem Kelch inseriert und fast ganz im filzigen In- dument verborgen. (Schluss folgt.) Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). 38. Panicum Schenckii Hack. Annuum. Culmi ascendentes, ad nodos inferiores radicantes, 3—4 dm alti, subrobusti, compressi, glaberrimi, 4—5-nodes, basi ramosi. Foliorum vaginae laxiusculae, internodiis breviores, subcom- pressae, glaberrimae. Ligulae brevissimae, truncatae, membranaceae, dorso pilis stipatae. Laminae e basi aequilata lineares, sensim acutatae, ad 12 cm lg., 4 mm It., praeter basin paginae superioris barbatam glaberrimae, virides, rigidulae, nervis crassiusculis. Pani- cula oblonga, ad 16 em Ig., contracta, densa, rhachi ramisque an- gulosis laevibus, his solitariis suberectis in '/,inferiore nudis, dein ramulos secundarios alternos procreantibus, quorum inferiores ra- mulos tertianos paueispieulatos mox supra basin ortos gignunt. Spieulae in ramulis subaequaliter dispositae, pedicellis brevibus (sub- terminalibus spieula duplo brevioribus) rigidulis fultae, lanceolatae, acutae, 3 mm Ig., e viridulo et violaceo variegatae, glaberrimae: gluma I. spieula 3-plo brevior, ovata, obtusiuseula, enervis; II. spi- cula '/, v. subduplo brevior, ovato-lanceolata, acutiuscula, 3-nervis; 427 III. spieulam aequans, lanceolata, acuta, 3-nervis, paleam hyalino- membranaceam floremque Z triandrum fovens; IV. spieula paullo brevior, lanceolata, acuta, parum eonvexa. subehartaceo-membranacea, (quam steriles parum firmior), albida, laevis. Brasilia, in provineia St. Catharina, in rupibus ad fluvium Itajahy prope Blumenau leg. Dr. H. Sehenek (hb. brasil. n. 579). Eine wenig charakteristische Art, im Habitus und der Form der Rispe an P. chlorotieum Nees, im Blütenbau mehr an P. laxıum Sw. erinnernd, von beiden aber durch allerlei Merkmale der Speizen verschieden: die 2. Hüllspelze, welche bei den obgenannten Arten der Deckspelze (IV.) an Länge gleiebkommt, hat bei P. Schenckri nur ?/, von der Länge des Aehrchens; alle Spelzen haben auf- fallend wenig (3) Nerven, und sind ebenso wie die Rispenäste und Aehrchenstiele ganz glatt, ein bei Panicum seltener Fall. 39. Panicum superatum Hack. Perenne. Culmi subereeti v. basi decumbentes, humiles, (sine panicula vix 10 cm alti), trinodes, e nodis inferioribus repetite ramulosi, eompressi, glaberrimi, inter folia fere omnino oceultati, et ab iis multo superati. Vaginae laxiusculae, internodiis plerumque longiores, teretiuseulae, altero margine tenuiter eiliatae, collo extus pubescentes, ceterum laeves. Ligulae brevissimae, eiliares. Laminae e basi rotundata lanceolato-lineares, acutae, planae, suberectae, ad l1lem lg, 1—1'5 em It, summa omnium longissima culmum panieulamque superans, omnes glabrae, margine scabrae, tenuinerves. Panicula lineari-oblonga, 6—8 cm Ig., contracta, densiuscula sed interrupta, rhachi ramisque angulosis minute puberulis, his sub- erectis, binis solitariisve a basi ramulosis, ramulis brevissimis ple- rumque bispieulatis, 'spieulis subimbricatis v. subglomeratis, pedi- eellis puberulis quam ipsae brevioribus fultis. Spieulae ovali-oblongae, obtusae, 2:5 mm Ig., viridulae et brunnescentes, glaberrimae: gluma I. spieulam dimidiam aequans v. subsuperans, ovata, obtusa, 3-nervis, nervis superne anastomosantibus; II. spieula paullo v. '/, brevior, ovalis, obtusiuseula, d-nervis; III. spieulam aequans, late ovata, obtusa, 7-nervis, paleam tenuem (sed nullum florem) fovens; IV. spieulam aequans, elliptiea, acutiuscula, valde convexa, flavida, glaberrima, nitens. Brasilia: Rio de Janeiro, Glaziou nr. 17904. Entfernt verwandt mit P. ramosum Linn. (P. Petiveri Trin.), das sich jedoch durch die verkehrt-eiförmigen Aehrehen mit runz- liger Deckspelze unterscheidet. Die Eigenthümlichkeit, dass die Rispe vom obersten Blatte überragt wird, theilt unsere neue Art wohl auch mit gewissen Formen des P. carthaginense Sw.; dieses aber unterscheidet sich durch längere, deutlich ährenförmige Zweige der Rispe, sowie gleichfalls dureh die runzlige Deckspelze (gl. IV.). 31* 428 40. Panicum caudiglume Hack. Annuum. Culmi geniculato-ascendentes, circ. 3—4 dm altı, subcompressi. ramosi, eirec. 4-nodes, glaberrimi. Folia (saltem in- feriora) pilis basi tubereulatis undique hirsuta: vaginae laxae, inter- nodiis breviores, summa glabrescens; ligulae brevissimae, dense eiliatae; laminae e basi subaequilata lineares, acutae, ad 14 em |g., 7 mm It., planae, patentes, rigidulae. Panicula ovali-oblonga laxissima, eire. 25 em lg., apice, ut videtur, subnutans, rhachi teretiuscula inferne laevi, ramis solitariis, patentibus, tenuiter filiformibus, scabris, mox supra basin divisis, ramulis alternis, subeapillaribus, subteretibus, scaberrimis, basi longe nudis, iterum divisis, spieulas in eorum extre- mitates congestas subimbrieatas breviter v. longiuscule pedicellatas gerentibus. Spienlae, dum clausae sunt, lanceolatae, 2:5 mm |g., mox plus minusve hiantes et apice dilatatae, brunescentes et livide violasecentes, glabrae: gluma I. ovata, in acumen v. caudiculum reliquas glumas plus minusve (in eujusvis ramuli spieula terminali tertia parte) superantem scabrum contracta, Ö-nervis, ad nervos scabra; II. quam I. plus minusve brevior, ab ea internodiolo O'5 mm longo separata, ovato-lanceolata, breviter acuminata, nervis 5 pro- minentibus laevibus percursa; III. Il" subaequans, eique simillima vacua v. paleam minutam fovens; IV. quam II '/, brevior, ovali- oblonga, obtusa, modice convexa, pallida, glaberrima, nitens. Java: Anjer Point, leg. Ridley. Ziemlich nahe verwandt mit den australischen P. trachy- rhachis Benth., mit dem es das sonst bei Panicum seltene Merk- mal theilt, dass die unterste Hüllspelze lang und in eine Spitze aus- gezogen ist; während sie aber bei P. trachyrhachis höchstens die Länge der anderen erreicht, übertrifft sie dieselben bei P. caudı- culatum besonders an den Endährehen der Rispenzweige bedeutend (um '/,) und ist geradezu schwanzförmig verschmälert. Die II. und III. Spelze haben bei P. trachyrhachis T—9 Nerven, bei caudı- culatum nur 5; die Hauptachse der Rispe ist bei ersterem sehr rauh, bei letzterem am unteren Theile glatt, die Blätter des ersteren sind kahl, die des letzteren dicht behaart. 41. Panicum costaricense Hack. Perenne. Culmi erecti, graeillimi, eire. 8—10 dm alti, teretes. subramosi, parce puberuli. Vaginae internodiis eire. duplo breviores, arctae, saepissime pubescentes, nodis glabrae. Ligulae ciliares, bre- vissimae. Laminae e basi angustata, collo barbata, lineari lanceolatae, acuminatae, patentes, utringue vel supra tantum pilis basi tubereu- latis adspersae, 5—10 cm Ie., 6—10 mm It., glauco-virides. Pani- eula ovali-oblonga, expansa, laxa, tenuis, 12—20 cm Ig., rhachi laevi, ramis alternis v. subverticillatis a basi divisis, basi barbatis, ramulisque capillaribus angulatis flexuosis, scabris, iterum divisis, spieulas remotiuseulas aequaliter dispositas, pedicellis quam ipsae 2—4-plo brevioribus fultas gerentibus. Spieulae lanceolato-oblongae, 429 acutiuseulae, 2—2°5 mm longae, glabrae, virides, parum convexae: gluma 1. spieula plus duplo brevior, ovata, acutiuseula, sub-3-nervis, glabra; II. spieulam aequans, lanceolata, acuta, elevato-3-nervis: II. ut IL, sed 5-nervis, paleata, sine flore; IV. spieula paullo brevior, lanceolata, acuta, laevissima, albens. Costariea: Inter Buenos Aires et Terraba (Pittier 3636); in silva prope Terraba (3675), in virgultis ad Rio Ceibo (4860). Mit keiner bekannten Art nahe verwandt; im Allgemeinen schliesst sie sich wohl der Gruppe des P. nitidum Lam. an, unter- scheidet sich aber von allen Arten derselben durch lang gestielte, schmale, länglich lanzettliche Aehrehen und geringere Zahl von Nerven in den Spelzen. 42. Panicum parviglume Hack. Culmi erecti, graciles, 8 dm vel plus alti, teretes, elaberrimi, simplices. Vaginae arctae, internodia superantes, margine dense eiliatae, ceterum pilis basi tuberculatis adspersae. Ligulae brevis- simae, truncatae, ciliatae. Laminae e hasi rotundata constrieta lineari- lanceolatae, acutissimae, 12—16 cm le., 2—fere 3 cm It., patentes, utrinque scaberulae, marginibus (altero undulato) scabrae, supra pilis tubereulatis adspersae. tenuinerves. Panicula ovata, patens, laxiuscula, eire. 20 cm Ig., ramis solitariis v. binis, basi barbatis subangulatis scabris ad 12 cm Ig., mox supra basin distiche ramulosis, ramulis brevibus (1’5—2 cm lg.) racemiformibus patulis, spiculas 4—7 alternas remotiusculas vel subcontiguas gerentibus, quarum subter- minales pedicellis porreetis scabris spieula paullo brevioribus fultae sunt. Spiculae ovales, obtusiusculae, 2 mm Ig., biconvexae, virides, glaberrimae; gluma I. spieula 6—8-plo brevior, rotundata; II. et III. spieulam aequantes, ovales, brevissime et obtusiuseule apieulatae, 9-nerves; IV. spieulam aequans, ovalis, obtusa, albida, nitidissima, laevis sed lineolata et supra basin impressione semilunari notata. Oostarica; in ripis fl. Rio Torres prope $. Jos& (Pittier 9080), prope 8. Francesco de Guadalupe (Tonduz, 8448). Scheint in der Section Kupanicum ziemlich isoliert zu stehen: die Rispenzweige zweiter Ordnung sind kurz und zeigen die Form regelmässiger Trauben mit abwechselnden Aehrehen; die längeren tragen deren bis zu 7, die kürzeren nur etwa 3. Sehr auffallend ist auch die Kürze der ersten Hüllspelze. 45. Pantcum cinetum Hack. Perenne, caespitosum. Culmi ereeti, eire. 2 dm alti, graciles, 2—3-nodes, simplices. Folia in basi culmi plus minusve aggregata, in ipso culmo pauca, brevia, omnia patule villosa (villis rigidulis). Ligulae ciliares. Laminae lineares, acutissimae, 6—S cm Ile., 3 mm lt., rigidulae, villis basi tubereulatis utrinque hirsutae. Panicula brevis, ovata, (eire. 6 em le.), laxiuseula, ramis solitariis tenuibus teretibus laevibus in '/,—'/, inferiore indivisis, dein ramulosis, ra- 430 ınulis subflexuosis paucispieulatis, spieulis versus extremitates sub- aggregatis, longe pedicellatis, pedicellis etiam in subterminalibus spieula subduplo longioribus, apice faseiculo pilorum spieulam invo- lueri instar eingentem eamque subaequantem munitis. Spiculae ovato-lanceolatae, 2’5mm Ig., e viridi et obseure violaceo varie- gatae, glaberrimae: gluma I spieulam dimidiam aequans v. superans, ovata, acuminata, 1-nervis; Il. et III. spieulam aequantes, ovato- lanceolatae, subacuminatae, manifeste 5-nerves, III. paleam floremque 2 fovens; IV. spieula '/, brevior, ovali-oblonga, obtusa, laevis, albida, subchartacea nec indurata; palea ei similis. Madagascar: in paludibus pr. Betsileo Hildebrandt 3997. Wieder eine jener Arten, für die sich nirgends ein enger Anschluss finden lässt und die überdies durch den auffallenden Haarkranz am Grunde jedes Aehrchens, der aber nicht von diesem, sondern vom Stiele desselben entspringt, auf den ersten Blick kenntlich ist. Im Aehrchenbau zeigt sie die meiste Analogie mit P. coloratum L., bei dem jedoch die 1. Hüllspelze nur '/, so lang ist als die 3., welche 7 Nerven besitzt; auch sind hier die Rispenäste kantig. 44. Panicum heterostachyum Hack. Annuum. Öulmi erecti, graciles, 2—3 dm alti, eire. 4-nodes, parce ramosi v. simplices, patule pubescentes, infra paniculam pilis basi tuberculatis hirsuti. Vaginae internodiis plus duplo breviores, arctae, teretes, margine ciliatae, ceterum glabriusculae; ligulae breves, membranaceae, rotundato-truneatae. Laminae e basi cor- data amplexicauli lanceolatae, acutae, 5—7 cm Ig., 1'5 em It., flaceidae, margine remote ciliatae, subtus pilis brevibus adspersae, tenuinerves, nervis passim anastomosantibus. Panicula ambitu sub- orbieularis, patentissima, lucida, rhachi angulata, setis e tuberculo valido enatis, angulo recto patentibus dense hirsuta, ramis solitariis fere angulo recto patentibus fere a basi distiche remoteque ramu- losis ramulisque teretibus remote pilosis scabris, ramulis sub- capillaribus rectiuseulis 2 — 3-spieulatis, spieulis remotiuseulis, aequaliter dispositis, longe pedicellatis, pedicellis (etiam subtermina- libus) spieulam superantibus. Spiculae ellipticae, hinc gibbae, virides, parvae, biformes: aliae 1’5 mm longae pilis brevibus adspersae v. pubescentes, aliae (praesertim in apice ramorum primariorum, rarıus Secundariorum sitae) 2 mm longae, tota superficie verrueis albis longe piliferis ita tectae, ut undique pilis eireiter 2 mm longis stellatim patentibus horreant. Spicularum pubescentium gluma I. spieulam aequans, reliquas subsuperans, lanceolata, acuta, plana, albo-hyalina, 5-nervis, puberula; II. spiculam ‘subaequans, ovata, acuta 5-nervis, valde convexa, puberula; III. Ilm aequans, ellip- tica, binervis, dorso impressa, marginibus implicatis, glabra, vacua vel paleata sed sine flore; IV. quam II. paullo brevior, ovalis, ob- tusa, fere membranacea, griseo-albida, verruculosa; palea ei similis. Spieularum terminalium gluma I. et III. pareius, II. densius longe- setosae, IV. manifestius verrucosa. 431 Abyssinia, loco non indicato leg. Steudner anno 1861; in herb. berol. prostat sub nr. 1009 et nomine P. atrosangwinei Hochst. Nahe verwandt mit dem brasilianischen P. hirtum Lam., dessen Aehrchen jedoch durchaus gleichmässig kurzhaarig sind und nicht den oben beschriebenen Dimorphismus zeigen. Die mit langen, sternförmig abstehenden Borsten besetzten Aehrchen machen den Eindruck kleiner Kletten, und da sie gerade an den Zweig- spitzen sitzen, so werden sie jedenfalls leicht abgestreift werden können; nach meiner Erfahrung heften sie sich leicht an. Die mehr im Innern der Rispe gelegenen kleineren Aehrchen ent- behren der Borsten und können beim Abfallen nur durch den Wind, dem sie viel Fläche bieten, verbreitet werden. Mit P. atro- sanguineum Hochst. ist unsere Art nicht verwandt. 45. Panicum procerrimum Hack. Culmus elatus, arundinaceus (diametro inferne eire. 0°8 cm). verisimiliter ad 2 metra altus, simplex, erectus, teres, glaberrimus, polyphyllus. Folia glabra; vaginae arctae, internodiis longiores, laeves; ligulae brevissimae, truncatae, glabrae; laminae e basi cor- data, aurieulata. amplexicauli lanceolatae, sensim acuminatae, ad 30 cm longae, 4 em latae, margine scabrae, ceterum laeves, vi- rides. Panicula maxima, 40—50 em longa, 30 cm lata, obovata, expansa, ramosissima, ramis semiverticillatis angulatis scabris valde elongatis, inferioribus subfastigiatis, a basi ramulosis, ramulis iterum divisis, omnibus inferne longe nudis. non nisi apice spieulas remotas gerentibus, quarum pedicelli valde inaequales strieti, suberecti, ın spieulis subterminalibus his ipsis breviores sunt. Spiculae obovato- globosae, leviter ad latus pedicelli dejectae, 4 mm longae, variegatae: slumae steriles livide virides et obseure violaceae, valde convexae, subrotundae, obtusae, membranaceo-chartaceae, praeter apicem peni- eillato-puberulum glaberrimae: I]. spieulam dimidiam subaequans, 7-nervis; II. et III. spieulam aequantes, 7-nerves, III. paleam floremque 7 fovens; IV. spieulam aequans, ovalis, obtusissima, valde convexa, coriacea, nitidissima, apice minute puberula. Costariea: Inter frutices ad fluvium Tiliri prope La Verbena et Alajuelita (Pittier nr. 83819). Eine ausgezeichnete Art der Series: Zasiaces Benth. et Hook. Gen. III. p. 1103, welche sich bekanntlich dadurch charakterisiert, dass nur die 1. Hüllspelze die Richtung des Aehrchenstieles fort- setzt, während die übrigen Spelzen gewissermassen zur Seite ge- drängt sind. Innerhalb dieser Reihe steht unsere Art dem P. Me- giston Schult. am nächsten, unterscheidet sich aber von ihm wie von allen anderen durch die am Grunde tief herzförmigen Blätter, deren Grund den Stengel öhrchenförmig umfasst, ferner durch die am Grunde schmal zusammengezogene, nach oben sehr verbreiterte, fast ebensträussige Rispe, deren Zweige am Grunde sehr lange nackt bleiben und erst gegen die Spitze Aehrehen tragen. 432 Gentiana Villarsii (Griseh.) und deren Kreuzungen mit Gentiana lutea L. von K. Ronniger (Wien). (Mit einer Tafel.) In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft!) habe ich nachzuweisen versucht, dass unter den von den älteren Autoren unter dem Namen „Gentiana Burseri“ be- zeichneten Pflanzen aus der Verwandtschaft der Gentiana purpurea und Gentiana punctata zwei verschiedene Typen inbegriffen sind, welche durch beständige Merkmale von einander abweichen und zwei geographisch getrennte Areale bewohnen. Es sind dies Gen- ttana Burseri Lap. sens. striet. in den Pyrenäen und Gentiana Villarsı Griseb. (pro var.) in jenem südwestlichen Traete der Alpenkette, in dessen Besitz sich Frankreich und Italien theilen. Dureh die dankenswerthen Bemühungen des Abh& Jos. Her- vier?) in St. Etienne wurde in den letzten Jahren ein sehr reich- haltiges Materiale speciell von Gentiana Villarsii und deren Kreu- zungsproducten mit Gentiana lutea in der Gegend von St. Andre d’Embrun im Durancethale aufgebracht. Die Güte Hervier’s selbst, sowie das freundschaftliche Entgegenkommen J. Dörfler’s, der das grossartige und werthvolle Materiale zur Vertheilung brachte, setzten mich in die Lage, die Gesammtheit dieser Aufsammlungen einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Die selır zahlreichen Exemplare der Gentiana Villarsii Griseb. zeigen ausnahmslos die vorzügliche Constanz der charakteristischen Unterscheidungsmerkmale, welche dieselbe von der Pyrenäenpflanze, die mir in vielen von Neyraut gesammelten Exemplaren vorliegt, trennen. Es scheint mir daher nunmehr die behauptete Verschieden- heit der beiden Typen betreffs ihrer Richtigkeit vollständig erwiesen und sind meine Ausführungen an der eitierten Stelle vollkommen bestätigt. Um das dort Gesagte jedoch anschaulicher zu gestalten, wurden auf Tafel VIII je eine aufgeschnittene Corolle?) der beiden Arten verkleinert dargestellt; ausserdem seien nachstehend die wich- tigsten unterscheidenden Merkmale der beiden Pflanzentypen ein- ander übersichtlich gegenübergestellt; Gentiana Burseri Lap. | Gentiana Villarsii Griseb. Blütenstände armblütig, bis zu Blütenstände reichblütig, bis zu 10 Blüten in einem Schein- 20 Blüten in einem Schein- quirl. | quirl. 1!) Jahrgang 1900, pag. 1. 2) Derselbe liess die Pflanzen durch Flav. Brachet in Briangon sammeln. 3) Die Staubbeutel in den beiden dargestellten Corollen waren ursprünglich verwachsen, wurden jedoch beim Oeffnen der Corolle auseinandergerissen. 433 Gentiana Villarsii Griseb. Corollen hellgelb, kleiner, ge- Gintiana Burseri Lap. Corollen dunkelgelb, gross, ge- wöhnlich ca. 4 cm lang, un- wöhnlich ca. 3 em lang, stets punktiert oder sehr fein punk- kräftig punktiert. tiert. Die Corollenzipfel bilden den Die Corollenzipfel bilden den vierten Theil der Corolle. dritten Theil der Corolle. Von den Hybriden zwischen Gentiana Villarsii und Gen- tıana lutea, die mir seinerzeit nur in einigen spärlichen Exemplaren vorlagen, sind nunmehr eine ungewöhnliche Menge von Individuen in meine Hände gelangt. Dieser Umstand ermöglicht jetzt einen viel genaueren Einblick in die Formenreihe, die aus dieser Üom- bination hervorgegangen ist, als dies vorher möglich war, und haben sich auch naturgemäss meine Anschauungen auf Grund desselben einigermassen modificiert. Wenn ich die einzelnen Formen aus ein und derselben Bastardeombination einer näheren Beschreibung und Zergliederung würdige '), so folge ich dabei dem meiner Ueberzeugung entspre- chenden Principe hervorragender Autoren °), dass auch diese durch Kreuzung zweier Arten oft in grosser Mannigfaltigkeit und Indivi- duenzahl in freier Natur auftretenden Schöpfungsproducte in ihren einzelnen Formen die Beachtung der beschreibenden Naturwissen- schaften im vollsten Masse verdienen. Allerdings scheint es bei der taxonomisechen Auffassung, beziehungsweise Bewerthung solcher Formen nicht zweckmässig, ihnen denselben Rang wie beispiels- weise einer monotypen Species oder selbst geographischen Rasse einzuräumen. Es wird vielmehr, soferne deren Bastardnatur einmal erkannt ist‘), deren enge Zusammengehörigkeit und naturgemäss untergeordnetere Rolle im Haushalte der Natur, durch das Vor- gehen jener Autoren besser gekennzeichnet werden, welche diese hybriden Bildungen nicht anders als mit der Bezeichnung „Formen“ der Signatur „species « X species b“ unterordnen, wie ich es im Nachstehenden thue. Dadurch wird auch der die Uebersichtlichkeit der Systematik schädigende Uebelstand vermieden, auf diesem Wege ein verwirrendes Chaos von neuen, ganz nach Art der Species-Be- zeichnungen gebildeten Namen zu schaffen. Gentiana lutea L. X Villarsii Griseb. ‘) Das Gemeinsame der Hybriden dieser Combination wäre un- gefähr folgendermassen zu charakterisieren: !) Siehe auch meine Ausführungen in J. Dörfler, Schedae ad Herbarium normale, Cent. XXXVIII, pag. 247—257. 2) A.v. Kerner, @. v. Beck. 3) Vergl. Wettstein, Oesterr.-botan. Zeitschr., Jahrg. 1897, pag. 383. *) Vergl. auch Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges., Jahrg. 1900, p. 5. 434 Die Blütenstände sind stets sehr reichblütig. Die Blüten unter- scheiden sich von Gentiana lutea stets entweder durch einen ge- ringeren Grad der Theilung der Corolle, oder durch die Punktie- rung und breitere Zipfel, oder theilweise Stiellosigkeit; von Gen- tiana Villarsii entweder durch die tiefere Theilung der Corolle, oder zum Theile gestielte Blüten, schmälere Zipfel oder zumindest durch die freien, nicht verwachsenen Antheren. Der Pollen ist stets zum Theile verkümmert. Die einzelnen Formen der hybriden Combination lassen sich in nachstehender Weise unterscheiden: 1. f£ Hervieri Ronniger in Verhandlungen der zool-bot. Ge- sellschaft, 1900, pag. 6 (emend.). Blätter nieht blau überlaufen. Blütenstände reichblütig. Blüten fast stets sitzend oder sehr kurz gestielt. Form der Corolle ähnlich gestaltet wie bei Gentiana Villarsii, keulenförmig mit breiten Zipfeln, meist nur bis zu einem Drittel, selten bis zur Mitte gespalten, meist blassgelb, seltener dottergelb, unpunktiert oder mit sehr feinen Punkten am Ende der Zipfel. Antheren frei. Diese Form steht entschieden der Gentiana Villarsii am nächsten. Die Diagnose musste ich gegenüber der citierten ersten Beschreibung insofern abändern, als sich auf Grund eines reicheren Materiales zeigte, dass nicht nur unpunktierte, sondern auch punktierte Blüten vorkommen, das Hauptmerkmal vielmehr in dem Bau der Corolle liegt, der der Gentiana Villarsit mehr ähnelt. Fundort: Frankreich, Departement Hautes Alpes, St. Andre d’Embrun, Val Bel (leg. Brachet). 2. f. media Arvet-Touvet, Essai sur les plantes du Dauphine, p-Dor YlarH, Blätter grün. Blütenstände reichblütig. Blüten zum Theile gestielt (besonders die unteren), zum Theile sitzend. Form der Corolle zwischen Gentiana lutes und Gentiana Villarsır die Mitte haltend. Die Theilung der Corolle reicht fast durchwegs bis zur Mitte, selten bei einzelnen Blüten tiefer. Die Blüte ist tiefgelb, stets punktiert, die Zipfel meist ziemlich breit und abgerundet. Antheren frei. Diese Form steht genau in der Mitte zwischen den beiden Stammeltern. | Fundorte: Frankreich, Col de Vars (Arvet-Touvet), St. Andre d’Embrun, Val Bel (Brachet). 3. f. composita. Blätter etwas blau überlaufen. Blütenstände besonders reich, in mindestens vier Scheinquirlen übereinander angeordnet. In einem oder zwei der untersten Paare blütentragender Blatt- achseln entspringen zunächst einzelne auf bis 3cm langen Stielen stehende Einzelblüten und innerhalb derselben, unmittelbar am 435 Schafte zwei Nebenschäfte, welche an ihrem Ende je eine reiche, dichte Vereinigung sitzender Blüten tragen. Die Gorollen sind intensiv gelb und bis ungefähr zur Mitte oder weniger tief ge- spalten, breit abgerundet, kräftig punktiert. Die Zipfel sind aussen manchmal, jedoch selten, purpur- violett überlaufen, wohl auch nur ein Ausdruck besonderer vegetativer Ueppigkeit, welche an dieser Form ausserordentlich in's Auge springt. Diese Bastard-Form ist deshalb besonders merkwürdig, weil an ihr die Merkmale der heiden Stammeltern nicht durchwegs wie bei den übrigen als eine Vermischung aus beiden auftreten, sondern vielmehr mosaikartig nebeneinander, so dass aus einer und der- selben Blattachsel neben den gestielten Blüten nach Art der Gen- tiana lutea, die aus diehtgedrängten, stiellosen Blüten bestehenden Infioresceenzen nach Art der Gentiana Villarsıi nebeneinander entspringen.') Sie schien mir deshalb interessant genug, sie auf Tafel VIII (Fig. 1) abbilden zu lassen. Fundort: Frankreich, St. Andre d’Embrun, Val Bel (leg. Brachet). Ich sah im Ganzen vier Exemplare. 4 f. Bracheti. Blätter blau überlaufen, fast wie bei @Gentiana Tlutea. Blütenstände reichblütig. Blüten meist gestielt, sehr selten zum Theile sitzend. Form der Oorolle ähnlich gestaltet wie bei Gentian« lutea, beinahe bis zum Grunde oder bis über die Mitte gespalten. Die Gipfel sind vergleichsweise schmal gegenüber den übrigen Formen, jedoch stets etwas breiter als bei Gentiana lutea und gegen das Ende meist kräftig, seltener schwach, jedoch stets reichlich punktiert. Farbe dunkelgelb. Antheren frei. Diese Form steht der Gentiana lutea am nächsten. Fundorte: Frankreich, Departement Basses Alpes, Vallon des Granges pres de Jausiers (leg. Vidal); Departement Hautes Alpes, St. Andre d’Embrun, Val Bel (leg. Flavien Brachet). Durch Vermittlung des Abbe Jos. Hervier erhielt ich auch einige Exemplare einer Form der Gentiana lutea L. mit punk- tierten Blüten. Der Sammler Flavien Brachet erklärt, dass an dem Standorte, wo er diese Pflanzen fand, die Gentiana Villarsii weit und breit fehlt, an einen Bastard hierbei also nicht zu denken sein dürfte. Thatsächlich unterscheidet sich diese Form nicht im Ge- ringsten von Gentiana lutea L., mit Ausnahme der Punktierung. Auch die mikroskopische Untersuchung des in Wasser gequellten Pollens zeigte dessen vollkommen normale, gleichmässige Be- schaffenheit. !) Der Fall ist ganz analog wie bei den Hybriden Primula (acaulis X officinalis) f£. St. Coronae et f. variiflora G. Beck, Flora von Nied.-Oesterr. pag. 914. 436 Es ist daher nach meinem Dafürhalten hierdurch als er- wiesen anzunehmen, dass von Gentiana lutea L. als grosse Selten- heit eine var. puncticulata auftritt, während bei der so nahe verwandten Gentiana symphyandra Murbeck, die gerade um- gekehrt in der Regel punktierte Blüten besitzt, anscheinend selten eine var. intacta') vorkommt. Die nachweisbaren Standorte der Gentiana lutea L. var. puncticulata sind: Frankreich, Departement Hautes Alpes: Chateauroux au Distroit, prairies alpins avec le type; Guillestre au Col des Vars, prairies vers le refuge, avec le type; Mont Morgon pres Savines, clairieres, avec le type; sämmtlich aufgefunden von Flav. Brachet. Figuren-Erklärung zu Tafel VIII: Fig. 1. Gentiana (lutea X Villarsii) f. composita, Exemplar von St. Andre d Embrun, leg. Brachet. Fig. 2. Aufgeschnittene und ausgebreitete Corolle von Gentiana Villarsiv Griseb., Basses Alpes, leg. Vidal. Fig. 2. Aufgeschnittene und ausgebreitete Corolle von Gentiana Bur- seri Lap., Pyrenäen, leg. Neyraut. Alle Figuren sind ungefähr auf die Hälfte der natürlichen Grösse ver- kleinert. Zu Fig. 2 und 3 ist zu bemerken, dass die Staubbeutel ursprünglich verwachsen waren, jedoch beim Ausbreiten der Corolle auseinander gerissen wurden. Plantae Karoanae amurlicae et Zzeaänsae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung. ?) V. Violaceae DU. 137. Viola pinnata L., Maxim. diagn. plant. nov. asiat. 1. p. 717. Blag., auf Hügeln, in Gebüschen, gemein. Juni 1898. 279. V. dactyloides R. S.. Maxim. |. e. p. 719. — Zejsk., auf Bergabhängen, bisher nur in wenigen Exemplaren. Juni 1899. — Ein nach Osten vorgeschobener Standort dieser hauptsächlich in Dahurien einheimischen Art. 33, 404. V. Gmeliniana R.S., Maxim. . c. p.720—121. «. hispida Led. fl. ross. I. 246 Blag., auf grasigen Hügeln, Juni 1898 (33). Zejsk., auf einer trockenen Anhöhe sehr selten. Juni 1899 (404). — Auch ein Veilchen westlicherer Verbreitung, das nach Karo in sched. bei Nertschinsk noch gemein, aber schon bei Bla- gowjestschensk selten ist. 109, 294. V. Patrinii DC. «. typica Maxim. 1. e. p. 721. — Blag., in Sumpfwiesen. Juli 1895 (109). — Zejsk., in nassen 1) Zum Beispiele: Monte Bandani, Velebitgebirge, leg. Th. Pichler. 2) Vgl. Nr. 9, 8. 350, und Nr. 10, 8. 374. 437 Wiesen in Menge, Juli 18939 (294). — Diese Varietät, im Sinne Maximowicz’ genommen, begreift @. iypica und ß. angustıfolia Regel pl. Radd. in Bullet. soc. Mose. 1861, 4. p. 475—476. Ob- wohl der von Maximowicz ebenfalls verwendete Varietätsname „typica“ aus dem Jahre 1876 datiert, also um 15 Jahre jünger ist, können für Regel doch keine Prioritätsrechte geltend gemacht werden. 136, 270. V. chinensis G. Don (1831) = V. prionantha Bunge (1835) nach Regel pl. Radd. |. e. p. 477 unter V. Patrini:; V. Patrinii ß. chinensis Ging., Maxim. diagn. pl. nov. asiat. 1. 722. Blag., in Laubgebüschen und Waldwiesen gemein (136) und auf grasigen Hügeln (270), beide im Juni 1898 gesammelt, gross- blütige Formen mit blauen, lang gespornten Blumen und gezähnten Kelehblättern. 134. V. variegata Fisch. «. typica Regel pl. Radd. 1. c. p. 471. Blag., in Laubgebüschen gemein. Juni 1898. -— eadem ß. chinensis Bunge, Regel l.c.p. 471. forma albi- flora m. Weissblühend, sonst nicht verschieden. Blag., in Ge- büschen sehr selten. Juni 1898. 429. V. Selkirki Goldie, Maxim. diagn. pl. nov. asiat. ]. 1730-731. — V. kamtschatica y. umbrosa Regel pl. Radd. p. 474, tab. VI. fig. 6—15 (die Abbildung ohne Varietätsbezeichnung). Zejsk., in sehr nassen Bergwiesen nicht häufig. Juni 199. 451. V. epipsila Led. fl. ross. I. 247. Zejsk., an Gebirgs- bächen, in schattigem Gebüsch selten. Juni 1899. — Die mir vor- liegenden Exemplare weichen von der Urbeschreibung durch fast völligen Mangel der Behaarung ab. Die Nebenblätter sind trüb- violett. — V. mirabilis L. ß. subglabra Led. fl. ross. I. 251. Blag., auf buschigen Hügeln. Juni 1898. 343. V. silwestris Kit. «. typica Max. diagn. asiat. I. 743. Zejsk., in Bergwäldern nicht gemein. Mai 189%. 14, 351. V. acuminata Led. fl. ross. I. 252. Blag., auf busehigen Hügeln schwächere, etwas behaarte Stücke, wie es scheint weissblühend, Juni 1898 (14); Zejsk., in nassem, dichtem Gebüsch an einer Stelle häufig. Mai 1599 (351). hier sehr grosse, robuste Exemplare, deren Blüten nach Angabe Karo’s blassblau sind, aber beim Trocknen verblassen. VI. Parnassiaceae E. Mey. 465. Parnassia palustris L. — Zejsk., in nassen Wiesen ge- mein. Juli 1899 riesige, bis halbmeterhohe, vielstengelige Exem- plare, wie sie mir bisher noch nie vorgekommen sind. VII. Polygalaceae Juss. 115. Polygala tenuifolia Willd. — Blag., auf Bergabhängen nicht häufig. Juni 1898 ganz besonders schmalblätterig und arm- blütig. 438 36, 419. P. sibirica L. ß. typica Regel pl. Radd. 1. e. p. 520 bis 521. tab. VII. fig. 23, 25, 26. Blag., in Wiesen, Gebüschen und auf Hügeln, Juli 1898 (36). — Zejsk., auf Bergabhängen nicht häufig, Juni, Juli 1899 (419). VIII. Sileneae DC. 187, 299. Dianthus versicolor Fisch., salt. Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. p. 139. Blag., in lichten Waldwiesen häufig, August 1898 (187). — Zejsk., in Wiesen in Menge, Juli 1899 (299), von beiden Standorten den dahurischen Formen ganz ähn- lieh, von Nr. 299 jedoch oft einzelne Kelehschuppen locker, mit Neigung, sich auswärts zu biegen. 230. D. asper Willd. — D. Seguierii «. floribus subfascieu- lato-aggregatis Led. fl. ross. I. 277. Blag., in trockenen Wiesen, auf buschigen Hügeln, Juli 1898. — Die gemeinte Form ist hoch- wüchsig, am Stengel und an den Blattnerven schärflich rauh, ihre Blütenstände sind gebüschelt, die Blätter verhältnismässig breit, Jineal-lanzettlich. Die 6 Kelehschuppen sind elliptisch und dann plötzlich in eine ihrem unteren Theile gleich lange Spitze aus- vezogen, welche etwa bis zur Hälfte des Kelches oder wenig dar- über hinausreicht. Diese Spitze ist gerade vorgestreckt, seltener sind einzelne etwas gekrümmt. Das oberste Blattpaar ist dem Kelch- grunde oft ganz angedrückt und auswärts gekrümmt. — Diese ha- hituell ausgezeichnete Pflauze scheint gleichwohl nur eine Standorts- form des von den Russen früher gewöhnlich als D. Seguiert:, neuerer Zeit jedoch als D. chinensis zusammengefassten Formen- kreises zu sein. 462. Stlene inflata Sm. «. lutifolia Regel pl. Radd. 1. e. p. 544 bis 546. — Zejsk., hier in nur 3 Exemplaren gefunden. Juli 1899. Gleich den dahurischen Exemplaren, wenigstens im getrockneten Zustande, ausnehmend seegrün. — 5. Jenisseia Steph. e. latifolia Turez. — Blag. auftrockenen Hügeln nur in 1 Exemplar gefunden. Juli 1898. 235, 357. 8. repens Patrin ß. latıfolia Turez. — Blag. in Wiesen selten, Juli 1898 (235). — Zejsk., in Wiesen ziemlich häufig, Juni, Juli 1899 (357). — An beiden Standorten Formen mit noch kürzeren und breiteren Blättern, als die in den Plantae Karoanae dahuricae ausgegebenen; Nr. 357 ausserdem schmal- rispig verzweigt. — 5. aprica Turez. ß. Zatifolia Freyn. Durch kürzere und breitere Blätter, deren grösste Breite in oder etwas oberhalb der Mitte liegt, von der typischen, lineal-lanzettliche Blätter besitzenden Form unterschieden. Bekleidung und Blütengrösse wie beim Typus. Blag., auf trockenen Hügeln, in Gebüschen. Juli 1898. — Die Blätter sind = 1 em breit, die untersten ohne Blattstiel 44, die mitt- leren (sitzenden) 33 mm lang. Am Typus wechselt die Griffelzahl; ieh zählte 3, 5 und selbst 6. 439 297. S. melandryiformis Maxim. prim. p. 54, 55. Zejsk., auf buschigen Bergabhängen nicht selten. Juli 1899. 276. Wahlbergella brachypetala Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV. 266. Zejsk., in Wiesen häufig. Juli 1899. Kelche und Kapseln sind kürzer als an den dahurischen Exemplaren, im gut entwickelten Fruchtzustande ellipsoidisch, anstatt länglich-ellipsoidisch — sonst finde ich keinen Unterschied. — Melandryum pratense Röhl. Dahurien, Nertschinsk: in einem Brachfelde bei Zaranicha nur 1 Exemplar i. J. 1892. Offenbar eingeschleppt, da der Standort weit östlich vom geschlossenen Ver- breitungsbezirke dieser Art liegt. 417. Lychnis sibirica L. — Zejsk., in trockenen Wiesen bisher nur an einer einzigen Stelle. Juli 1899. 234. L. fulgens Fisch. «. typica Regel pl. Radd. 1. e. p. 575. Blag., in nassen Wiesen und Gebüschen selten. IX. Alsineae DU. 376. Alsine laricina Crantz. — Zejsk., bisher nur in einer trockenen Wiese beobachtet. Juni, Juli 1899 nur in Blüten. —, 305. Moehringia lateriflora Fenzl ß. intermedia Regel pl. Radd. I. e. p. 258 bei Blag., in Gebüschen (—); Zejsk., in Gebüschen und nassen Bergwäldern in Menge, Juni 1899 (305). 273. Stellaria radians L. — Zejsk., zwischen hohem Grase nasser Bergwiesen gemein. Juni, Juli 1899. Diese Formen schwächer, schmalblättriger und weniger behaart, als die dahurischen — Unterschiede, die wahrscheinlich auf den Standort zurück- zuführen sind. 143. $. discolor 'Turez.*) fl. baie. dah. I. 230 —231. Blag., in Wiesen und Gebüschen selten. Juli 1898. 314. S$. graminea L. «. legitima a. adscendens Regel pl. Radd. l. e. p. 285. Zejsk., in grasreichen, sumpfigen Bergwiesen ziemlich häufig. Mai 1899. Eine Form mit breitlinealen, == hori- zontal abstehenden, reichlich wimperrandigen Blättern, die von ähnliehen Formen der S. glauca durch diese Behaarung und die viel kleineren Blüten sofort zu unterscheiden ist. Die Petalen sind erheblich länger als die Kelchblätter, aber ihre Abschnitte schmal- lineal, spitzlich, während $. glauca zwar auch lineale, aber vorn verbreiterte, abgerundete Petalenzipfel besitzt. 6a. eadem, b. erecta Reg. |. ce. p. 286. Blag., in feuchten Gebüschen mit S. Frieseana Ser. Juni 1898. — Steif aufrechte, ungemein schmalblättrige, fast völlix kahle Formen, deren Wim- perung sich auf nur einige kurze Rudimente am Blattgrunde und auf die kurzen Wimpern der Bracteen beschränkt. 1) Diese und die folgenden Stellaria-Arten liegen mir alle nur blühend vor; Früchte konnten also zur Bestimmung nicht benutzt werden. Da jedoch genügendes Vergleichsmaterial vorlag, so erachte ich die Bestimmungen trotzdem für verlässlich. 440 6b, 330. S. longifolia Mühlb. «. legitima Regel pl. Radd. l.e. p. 288 = 8. Frieseana Ser. — Blag., in feuchten Gebüschen unter Voriger, Juni 1898 (65). — Zejsk., in Gebüschen, an feuchten Stellen spärlich. Juni 1899 (330). 110. Cerastium vulgatum L. «. brachypetalum lus. a. glandu- losus Fenzl in Led. fl. ross. I. 408. Blag., in schattigen Gebüschen, Juli 1898. Das von Fenz| hierher gezogene Synonym ©. triviale P. glandulosum Koch möchte ich für die amurische Form ausschliessen ; ichsah aus Europa noch keine Forıin, welche sich mit der vorliegenden amurischen identificieren liesse. Den von Fenzl gewählten Namen nehme ich zwar nach dem Vorgange von Maximowiez prim. fl. amur. p. 60 an — mir scheint die Amur-Pfanze jedoch einer eigenen Rasse anzugehören. — (. arvense ß. angustifolium lus. 1. Fenzl in Led. fl. ross. I. 413. ©. ambigıum Fisch. Dahurien, Nertschinsk an Feld- rainen, in Aeckern, auf Hügeln gemein. 1891. — Eine verhältnis- mässig sehr breit- und kurzblättrige, überaus drüsig-schmierige Form, die ich eher den zwischen Ü. arvense L. und Ü. alpinum 1. stehenden Formen zuzählen möchte. 437. C. arvense L. PB. angustifolium. lus. 2. Fenzl 1. e. I. 413, doch sind die Haare des Stengelgrundes weder ausnehmend lang, noch zurückgerichtet. Jedenfalls echtes ©. arvense L. — Zejsk., auf buschigen Bergabhängen ziemlich häufig. Juni 1899. (Forts.tzung folgt.) Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Fortsetzung. !) Xanthium strumarium L. Auf wüsten Plätzen in Hochenegg (H.). Rudbeckia lacınıata L. An der Sann zwischen Gilli und Tüffer einzeln (H.). Anthemis cotula L. Auf wüsten Plätzen in Hochenegg (H.). Anthemis arvensis L. Mit voriger (H.). Achillea Clavenae L. f. capitata (Willd.). An Felsen beim Rinka- falle im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbach. Achillea Clavenae L. f. intercedens Heimerl. Am Sarstein bei Aussee (H.). Achillea atrata L. An den felsigen Nordabhängen des Steiner-Sattels in den Sannthaler-Alpen häufig (H.). Achillea Clusiana Tsch. Bei der Ebersangeralpe in der Hochthor- gruppe (H.); am Hochschwab (W.). ı) Vgl. Nr. 7, 8. 241, Nr. 8, S. 295, Nr. 9, S. 355 und Nr. 10, S. 384. 441 Achillea collina Becker. Am großen Kirehberg bei Peggau (H.). Achillea millefolium L. (sensu Heimerl'). Im Sulzkar bei Hieflau (H.). Achillea stricta Schl. An Weingärtenrändern bei Hochenegg (H.). Eine Form mit verhältnismässig schmalen Blättern (mitt- lere Stengelblätter circa 1'5 cm breit), doppelt fiederspaltigen Abschnitten erster Ordnung, schmalgeflügelter, gegen die Spitze zu deutlich gezähnter Blattspindel und weissen Strahlblüten, die mit Rücksicht auf diese Merkmale wohl hierher zu stellen ist. Matricaria chamomilla L. An Strassenrändern in Hochenegg (H..). Chrysanthemum atratum Jacq. Am Hochschwab (W.), Seckauer Zinken (H.), Sarstein bei Aussee (H.). Petasites niveus (Vill.) Baumg. Beim Rinkafall bei Sulzbach (H.). Homogyne silvestris (Scop.) Cass. Im Logarthale bei Sulzbach zahl- reich (H.). Die von Weiss?) auf der kaducha angegebene H. alpina gehört zweifellos ebenfalls hierher. Homogyne discolor (Jacq.) Cass. Am Sarstein bei Aussee (H.); am Hochlautsch (W.). Arnica montana ]. Bei Hochenegg an einem Waldrand gegen Kapla zu unter Calluna vulgarıs (H.). Doronicum Halleri Tausch. An Schneegruben bei der niederen Sarsteinalm bei Aussee (H.). Doronicum glaciale (Wulf.) Nym.°) Am Nordabhang des Steiner- Sattels in den Sannthaler Alpen. Senecio crispatus D. C. Am Lahnsattel oberhalb Frein bei Maria- Zell (H.). Senecio alpestris (Hoppe). Im St. Ilgner Thal bei Aflenz (H.). Die Form mit behaarten Früchten, also die echte Oineraria alpestrıs Hoppe‘). Im Gegensatz hierzu schreibt De Candolle’) seinem Senecio alpestris kahle Früchte zu, so dass also eigentlich nicht beide Namen auf dieselbe Pflanze bezogen werden können und die kahlfrüchtige Form, wenn man sie nicht etwa als das Senecıo legitimus (Koch pro var.) bezeichnen will‘), noch keinen giltigen Namen hat, da COineraria alpestris Hoppe vor Senecio alpestris D. C. die Priorität hat. Diese erwähnte kahlfrüchtige Form sammelte ich im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken. Senecio Ovirensis (Koch) D. ©. Auf der Krainer Seite des Steiner- Sattels; wahrscheinlich wohl auch auf der steirischen Seite der Sannthaler Alpen (H.). !) Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. III, p. 115. 2) Oesterr. bot. Zeitschr. IX (1859), p. 127. 3) Ueber diese Art und ihre Unterschiede von den zunächst verwandten D. Clusü Tsch. u. D. calcareum Vierh. vergl. Vierhapper in Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. 109 ff. *) Vgl. Flora 1823, p. 513. 5) Prodr. syst. veget. VI, p. 360. 6) Der Name könnte eigentlich mit demselben Rechte angewendet werden wie Gentiana vulgaris (Neilr.), da ja Neilreich den Namen „vulgaris“ auch nur im Sinne von „typica* oder „genuina“ angewendet hat. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1901. 32 442 Senecio subalpinus Koch. Im Sulzkar bei Hieflau (H.) im Hagen- bachgraben bei Mautern (H.). Senecio Carmiolicus Willd. var. incanescens A. Kern. Am Speik- kogel der Gleinalpe (W.). Senecio rupestris W. K. In der Flitzen bei Gaishorn ; bei Sulzbach; am Nordabhang des Steiner-Sattels (H.). Senecio Tiroliensis A. Kern. Am Nordabhang des Steiner- Sattels in den Sannthaler Alpen bei circa 1600 m. Durch die lebhaft orangegelben, dabei wenig über 10 mm langen Strahl- blüten sehr auffallend. Senecio Sarracenius L. Im Hartelsgraben bei Hieflau auf Kalk: im Hagenbachgraben bei Mautern aber auf Schiefer (H.). Typischen S. nemorensis L. erinnere ich mich nicht, in Steiermark gesehen zu haben. Saussurea pygmaea (L.) Spr. Auf der Höhe des Steiner-Sattels in den Sannthaler Alpen (H.). Carduus viridis Kern. X acanthoides L. Stengel vom unteren Theile an in zahlreiche, oft wieder verzweigte, lange, schlanke. einköpfige Aeste getheilt. Stengelblätter buchtig fiederspaltig mit dornig gezähnten Zipfeln, beiderseits grün, lang herablaufend und dadurch der Stengel breit dornig geflügelt; Blätter der Aeste lanzettlich, dornig gezähnt, die Aeste im unteren Theile dornig geflügelt, unterhalb der Köpfchen aber ein 2—6 em langes Stück nackt. Köpfchen einzeln, äußere Hüllschuppen lanzettlich, rasch in die bedeutend längeren, aus etwas breiterem Grunde schmal lanzettlichen mittleren übergehend, innerste, schmallanzettlich, weichspitz, alle übrigen in einen gelblichen, scharfen, 1-2 mm langen Dorn auslaufend.) An Strassenrändern bei Grundelsee unter den Stammeltern. Während Bastarde zwischen Carduus uacanthoides und ©. defloratus L. bereits seit Langem bekannt sind ?), war ein solcher von C. acanthoides mit O©. viridis Kern. bisher nicht mit Sicher- heit bekannt, da auch ©. laxus Beck’), wenn überhaupt, wohl nur zum Theile (die Pflanze von Gaming) dieser Combination entspricht. Ich erlaube mir für diese neue Bastardform den Namen Carduus Rechingeri vorzuschlagen. Carduus personatus Jacq. Ueppig auf den Wiesen beim Jägerhause im Hartelsgraben bei Hieflau (H.). Carduus defloratus L. Im Sulzkar bei Hieflau (H.). Auch die Pflanze von den Serpentinfelsen in der Gulsen bei Kraubath gehört wegen der langen mittleren Hüllschuppen hierher; Freyn*) gibt im Gegensatze hierzu im Wintergraben bei Kraubath O©. glaueus Baumg. an. VEN LHie. DEE 2). Neilreich, Fl. v. Niederösterr., p. 386, und Ruhm in Jahrb. d. bot. Gart. Berlin I (1881), p. 240. ®) Beck, Fl. v. Niederösterr. II, p. 1232. *#) Oesterr. bot. Zeitschr. XLVIII (1898), p. 308. 443 Cirsium eriophorum Scop. Am Sandling bei Aussee (leg. G. v. Hayek). Cirsium spinosissimum Scop. An Schneegruben bei der niederen Sarsteinalpe bei Aussee (H.). Oentaurea scabiosa L. Bei Gaishorn im Paltenthale auf Aeckern. (H.). Oentaurea Rhenana Bor. Am Hum bei Tüffer (H.). Oentaurea subjacea (Beck'). Dies ist der einzige anwendbare Name für die Pfianze, die von den österreichischen Autoren meist als ©. decipiens bezeichnet wird, da C. decipiens Thuill. eine von dieser weit verschiedene französische Art ist, und der Name ©. pectinata Neilr. (pro var. ©. jaceae) mit Rücksicht auf ©. pectinata L. nicht in Anwendung gebracht werden kann. Auf Wiesen bei Alt-Aussee (H.); bei St. Michael und Kraubath im Murthale (H.); im Gesäuse bei Hieflau (H.); auf den Bau- plätzen bei der Universität in Graz (H.). Zwischenformen von U. subjacesw und Ü. jacea L., die zweifellos hybriden Ursprunges sind, sind sehr häufig'°). C. macroptilon Borbäs. Auf den Schachtwiesen bei Deutsch- Feistritz (W.) häufig in ganz Nordost-Steiermark, ferner bei Weitenstein, Wöllan, Hochenegg, Cilli, Tüffer, am Wotsch bei Pöltschach (H.). Ist dieselbe Pflanze, die von den österreichischen Autoren und auch von mir früher?) als O©. pratensis bezeichnet wurde, doch bezieht sich ©. pratensis Thuill. auf eine westeuropäische, zwischen (. jacea L. und C©. nigra L. die Mitte haltende Pflanze. Auch Ü. macroptilon Borb. bildet sehr häufig Bastarde mit Ü. jacea L. C. rotundıifolia (Bartl.). (C. nigrescens aut. styr., non Willd.). Auf der Höhe St. Urbani bei Marburg (Murr), in der Schlucht bei Weitenstein (H.); an der Sann bei Gilli (H.); bei Römerbad (leg. ©. Neiser). Öentaurea pseudophrygia G. A. Mey. Häufig bei Gaishorn (H.). Der älteste Name für diese Pflanze ist übrigens C. elatior (Gaud.). Aposeris foetida (L.) Cass. In Wäldern bei Hochenegg häufig (H.). Leontodon Pyrenaicus Gou. Am Speilkkogel der Gleinalpe (W.). Leontodon hyoseroides Welw. Im Hartelsgraben bei Hieflau (H.), an Felsen beim Rinkafall im Logarthale bei Sulzbach (H.). Pieris crepoides Saut. Am Wotsch bei Pöltschach (H.). Ist etwas schmalblättriger als die Salzburger Pflanze, aber durch die Weich- heit und Schlaffheit aller Theile, die freudiggrünen Blätter und die spärliche Behaarung wohl charakterisiert. Tarawacum offieınale Wieg. An feuchten Stellen in der Korosica am Fusse der Ojstrizza in den Sannthaler Alpen bei ca. 1800 m 1!) Fl. v. Nieder.-Oesterr. II, p. 1263. 2) Näheres über diese und die übrigen Centaurea-Arten in einer demnächst erscheinenden grösseren Arbeit. 3) Oesterr. bot. Zeitschr. XLIX (1899), p. 105. 32” 444 Meereshöhe (H.). Die Pflanze hat zwar dunkle, aber so schmale Hüllschuppen, dass sie unmöglich zu 7. alpinum (Koch) gestellt werden kann. Lactuca perennis L. Am Hum bei Tüffer (H.). Orepis praemorsa (L.) Tsch. Am lahnsattel oberhalb Frein bei Maria-Zell (W.). Crepis alpestris (Jacq.) Tsch. Im Trawiesthal des Hochschwab (H.). Orepis blattarioides (1.) Vill. Sehr üppig am „Ennseck* in der Hochthorgruppe unweit der Hesshütte (H.). Orepis tectorum L. An sandigen Waldwegen bei Hochenegg (H.). Orepis Jacguini Tsch. f. Rhaetica Froel. In der Scharte am Sar- stein bei Aussee (H.). Hieracium pilosella L. f. trieholepium N. P. An Waldrändern im Logarthale bei Sulzbach, und zwar ß. amaurotrichum N. P. (H.). Eine durch die stark filzigen, dabei reichlich dunkelhaarigen, aber drüsenlosen Hüllschuppen sehr ausgezeichnete Form, die aber nach Nägeli und Peter') ihr Verbreitungsareale in Nord- ost-Deutschland, Mähren und Nord-Ungarn hat, so dass mir die phylogenetische Zusammengehörigkeit der südsteirischen Pflanze mit der Nägeli’s und Peter’s trotz der grossen morphologischen Uebereinstimmung sehr zweifelhaft erscheint. Hieracium pilosella L. Ssp. vulgare N. P. An Waldrändern der Unter-Tressen bei Aussee (H.); auf Wiesen zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.). Hieracium pilosella L. Ssp. subcaulescens N. P. Bei Gaishorn; am Bösenstein sowohl im sog. „Höllergarterl* bei ca. 1200 m als auch in der Krummholzregion; im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). Scheint im Gebiete der niederen Tauern der häufigste, wenn nicht einzige Repräsentant aus dem Formenkreise des H. pilosella L. zu sein; bei Seckau wurde selber von Pernhoffer?) gesammelt. Auch im Dachsteingebiete sowie am kleinen Pyrgas wurde die Pflanze beobachtet’). ITieracium auricula Lam. et D. 6. Im Sannthale zwischen Laufen und Leutsch die typische Form mit hellrandigen, spärlich be- haarten Hüllschuppen (H.). Hieracium auricula Lam. et D. C. f. melaneilema N. P. Die vor- herrschende Form der Krummholzregion. Am Bösenstein ; Seekauer Zinken; bei der Hesshütte in den Ennsthaler Alpen (H.). Hieracium auricula Lam. et D. C. f. amaureilema N. P. In der Krummholzregion des Bösensteines mit voriger Form, von der sie sich nur geringfügig durch behaarte, aber spärlicher drüsige Hüllen unterscheidet (H.). Hieracium auricula Lam. et D. C. f. tricheilema N. P. Im Logarthale bei Sulzbach (H.). !) Die Hieracien Mittel-Europas I, p. 138. ” 2) Oest. bot. Zeitschr. XLVI. (1896), p. 38; Hlieracia Seckauensia exs. r. 38. 5) Conf. Murr. in Oest. bot. Zeitschr. XLVIII (1898), p. 260. 445 Hieracium aurantiacum L. f. porphyranthes N. P. Am Seckauer Zinken (H.); im „Höllergarterl“ am Bösenstein (H.). am Wechsel (W.). Dürfte in Steiermark die weitaus häufigste Form dieser Species sein. Hieracium Sabinum Seb. et Maur. Im „Höllergarterl“ am Bösen- stein mit vorigem (H.). Hieracium florentinum All. Subsp. obscurum N.P. Im St. IIsner Thale bei Aflenz (H.). Die „Subspecies“ Nägeli’s und Peter’'s stellen Formen- kreise von sehr verschiedener Werthigkeit dar. In weitaus den meisten Fällen haben die genannten Autoren wohl Formen so tituliert, die absolut nicht dem, was man im Allgemeinen als „Unterarten“ bezeichnet, entsprechen, sondern von viel gerin- gerer Werthigkeit sind, oft überhaupt keinerlei Interesse für den Systematiker haben. Vielfach sind sogar Formen unter einer „Subspeeies“ subsummiert, die gewiss phylogenetisch in gar keinem Zusammenhange stehen. Eın solches Beispiel habe ich oben bei Hieracium pilosella f. tricholepium angeführt. Diese Auffassung der Formenkreise erklärt sich aus der Theorie Nägeli’s von der Entstehung der Arten, welche er sich vor- züglich durch Variation ohne Rücksicht auf geographische und klimatische Einflüsse erklärt'). Bei gleichzeitiger Berücksichti- gung der Ursachen dieser Variation, besonders mit Rücksicht auf Standort und geographische Verbreitung, würde sich zweifel- los eine ganz andere Gliederung der Formenkreise der Hieracien ergeben als die, zu der genannte Autoren gelangt sind. In manchen Fällen freilich haben die von Nägeli und Peter allein berücksiehtigten morphologischen Verschiedenheiten Resul- tate geliefert, die allem Anscheine nach auch mit den Verbrei- tungsverhältnissen in Einklang zu bringen sind, wenn auch hier eine Zusammenfassung der zu minutiös abgegrenzten Formen manchmal erforderlich sein dürfte. Bei Hieracıum Florentinum All. scheint mir dies z. B. der Fall zu sein. So ist H. obscurum Rb. den nördlichen Kalkalpenthälern eigenthümlich, ZH. pilosello- ides Vill. hingegen den südwestlichen Alpen; H. Gottlandicum Fr. ist der Repräsentant dieses Formenkreises in Scandinavien, H. litorale N. P. im Mediterrangebiet; FH. praealtum bewohnt Mittel-Europa. Eigenthümliche Formen sind der Flora der Fluss- kiese eigen, so H. parcifleccum N. P. den Flüssen Mittel-Europas, während an den Alpenbächen H. glareosum Koch wächst. Ge- wiss ist auch in diesem Falle die von Nägeli und Peter ge- gebene Eintheilung einer Modification bedürftig, doch stehe ich, bis weitere Untersuchungen nicht vorliegen, nicht an, solche Formenkreise, die sich auch wenigstens annähernd geographisch abgrenzen lassen, als „Subspecies“ zu bezeichnen. (Schluss folgt.) t) Conf. Nägeli und Peter, die Hieraeien Mittel-Europas I, p. 40 ff. 446 Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Ein neuer botanischer Tropengarten in Süd-Amerika. Die Regierung des brasilianischen Staates Saö Paulo plant die An- lage eines grossen botanischen Gartens bei Santos. Die Durch- führung des Projeetes hat der um die Erforschung der Flora Bra- siliens so hochverdiente Director des „Jardim botanico“ in Sao Paulo, Dr. Albert Löfgren, übernommen. Die für die Anlage erforderlichen Grundstücke sind bereits erworben; sie liegen zwischen Santos und S. Vincente, umfassen Urwaldgebiete und Meeresküste und scheinen für die Anlage ungemein geeignet zu sein. Mit dem Garten sollen Laboratorien in Verbindung stellen, welche aus- ländischen Forschern Gelegenheit zu längerem Aufenthalte und Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen bieten werden, so dass das neue Unternehmen für die Neue Welt dieselbe Be- deutung erlangen könnte, die Buitenzorg für das tropische Asien schon längst besitzt. Die Regierung des Staates Sad Paulo wird sich durch Durchführung dieses Projectes gewiss den Anspruch auf den Dank der gesamten Een Welt erwerben. Botanische Forschungs- ua Sammelreisen. Bekanntlich wurde im Frühjahre d. J. von der kaiserl. Aka- demie der Wissenschaften in Wien eine botanische Expedition nach Süd-Brasilien entsendet. Die Expedition stand unter der Leitung des Prof. Dr. R. v. Wettstein; an ihr nahmen Theil Dr. V. Schiffner, Professor an der deutschen Universität in Prag, Dr. Fr. v. Kerner, Adjunet an der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, und A. Wiemann, Öbergärtner am bota- nischen Garten der Universität Wien. Die Expedition ist Mitte October in Wien wieder eingetroifen, nachdem sie eine Reihe grösserer Reisen in Brasilien durchgeführt und ein ungemein reiches wissenschaftliches Materiale gesammelt hatte. Den Monat Mai be- nützten die Mitglieder der Expedition zu zahlreichen kleineren Ausflügen im Staate Sa6 Paulo. Im Juni wurde eine grössere Reise in den nördlichen Theil der Serra Paranapiacaba durchgeführt, welche die Reisenden bis an den Brasso grande und damit in botanisch fast unbekannte Gebiete brachte. Im Monate Juli folgte eine Reise zu den Paranapanema im westlichsten Theile des Staates Sao Paulo. Am Salto grande, einem grossartigen, von diesem mächtigen Strome gebildeten Wasserfall, schlug die Expedition ihr Zeltlager auf, um längere Zeit sich der Durchforschung dieses über- aus interessanten Gebietes zu widmen. Es folgte hierauf eine Be- reisung der Flüsse Rio branco, Rio Mambu und Rio Aguapihy, welche den ausgedehnten, im üppigsten Tropengürtel liegende Ab- fall der Serra Paranapiacaba durchfliessen. Anfangs August traten die Expeditionsmitglieder die Reise an, welche der Erfüllung ihrer Hauptaufgabe, die Erforschung der Serra Paranapiacaba selbst, galt. Die Reise führte zuerst über Itapetininga und Faxina auf das ‘Hoch- 447 land im Westen der Serra; hierauf erfolgte über Capaö bonito und Apiahy die Durchquerung der mächtigen, reichgegliederten Serra, welche die Reisenden nach Yporanga ins Ribeirathal führte. Ueber Xiririeca wurde die Stadt Ignape erreicht, und von dort längs der Meeresküste über Piruibe, Concessao und Santos die Rückreise nach Sao Paulo angetreten. Die letzte Reise galt dem Itatiaia, be- kanntlich dem höchsten Berge Brasiliens, dessen Besteigung bei herrlichstem Wetter in fünf Tagen durchgeführt wurde. Nach kurzem Aufenthalte in Rio de Janeiro wurde dann die Rückreise angetreten. Die Ergebnisse der Expedition sind überaus umfassende. Die Sammlungen, welche 75 grosse Kisten füllen, sind bereits an den Wiener botanischen Garten abgegangen; sie umfassen eine grosse Zahl lebender Pflanzen (30 Kisten), unter welchen sich zahlreiche neue oder biologisch und morphologisch bemerkenswerthe befinden, ferner eirca 10.000 Herbarexemplare, 9 Kisten Weingeist- und Formalinpräparate, an 400 photographische Vegetationsaufnahmen, zahlreiche Musealobjecte, Hölzer, Rohstoffe ete. Personal-Nachrichten. George Nieholson, Üurator der Royal Botanie Gardens in Kew, hat aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt. An seine Stelle tritt der bisherige Assistant-Ourator William Watson. Dr. St. Petkoff hat sich an der Hochschule in Sofia für Botanik habilitirt. Gestorben sind: Der Hepaticologe J. B. Jack, Mitherausgeber der „Krypto- gamen Badens“, in Konstanz am 14. August, 83 Jahre alt. Prof. Dr. A. F. W. Sehimper, Direetor des botanischen (@rartens in Basel, daselbst am 10. September, 45 Jahre alt. Dr. Max Reess, früher Professor der Botanik in Erlangen, am 14. September zu Klingenmünster (Pfalz), 56 Jahre alt. David Oarnegie, der Erforscher noch unbekannter Gegenden Nordwest-Australiens, in einem (Gefechte mit Eingeborenen am mittleren Niger am 27. November 1900, erst 30 Jahre alt. Inhalt der November-Nummer: Dr. Fritz Vierhapper, Zur systematischen Stellung des Diunthus caesius Sm. (Schluss,) S. 409. — Dr. Rudolf Wagner, Ueber Erythrina Crista galli L. und einige andere Arten dieser Gattung. S. 418. — E. Hackel, Neue Gräser. (Forts.) S. 426. — K. Ronniger, Gentiana Villarsii (Griseb.) und deren Kreuzungen mit Gentiana lutea L. S. 432. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricae et zeaönsue, (Forts.) S.436. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Forts.) $. 440. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 446. — Botanische Forschungs- und Sammelreisen. 3. 446. — Personal- Nachrichten: S. 447. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfier, Wien, III., Barichgasse 3%. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 & M. 4-—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 448 INSERATE. itteleropäikehe Flora), circa 5600 Herbari ul Exemplare) in 28 Folio-Cartons. Vor- züglich erhalten (aus dem Besitze des Fürsten Camillo Starhemberg) billig zu verkaufen. Rudolf Heger, Buchhandlung und Antiquariat, Wien, I.. Wollzeile 2. Im Verlage von "Carl Gerold’s Sohn in Wien, hie Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Dachkandieneen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in a Leinwandband Mark 9.—. Sehulflora für di österreichischen Sudeten-u. Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Excursionsflora“. — Preis brochirt Mark 3.60, in mau Leinwandband Mark HE - Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— N 1893-187 ( „16.9 „ „5. 18 erah. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2. —), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 und 18%0 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Oesterr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrath reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direct zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn Wien, L, Barbaragasse 2. Dieser Nummer liegt ein Prospect von Richard Jordan in München bei. NB. Die Tafel VIII (Ronniger) wird der December-Nummer beigegeben. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHÄIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. LI. Jahrgang, N®- 12. Wien, December 1901. Ueber Erythrina Crista-galli L. und einige andere Arten dieser Gattung. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 3 Diagrammen.) (Schluss. !) Erythrina leptocalyx Rose. Materiale: Pringle, Plantae Mexicanae. State of Mexico, Sacro Monte, Amecameca. 23. VI. 1897, nr. 6638. leg. C. G. Pringle. An der vorliegenden fusslangen Rispe sind die Partialinflores- cenzen paarweise genähert, die Paare stehen 2—3 Zoll auseinander und bestehen aus zwei dreiblütigen Gruppen, wobei, wie bei allen Arten, die dritte Blüte nach vorne fällt; bisweilen ist sie etwas höher inseriert als die Achselproducte der Partialinflorescenz-Vor- blätter. Die Vorblätter der Blüten sind 2—3 mm lang und immer nur unterhalb des Kelches inseriert. Dicht über dem Knoten be- findet sich die Abgliederungsstelle. Erythrina lithosperma Bl. Materiale: 1. Java. Communicatum ex herbario Lugduno- Batavo. — 2. Dadap beludung (Java); defoliatum in horto Coffeae leg. ZJollinger. VIII. 1856. Der untere Theil der Rispenachse erster Ordnung ist nackt, der obere mit dreiblütigen Partialinflorescenzen bedeckt. Braeteen und Vorblätter der Blüten vorhanden, mehr oder weniger im filzigen Indument verborgen. 1) Vergl. Nr. 11.8. 418. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1901. I 450 Erythrina lobulata Mig. Materiale: Culta prope Rogodiampie (Java) leg. Zollinger III. 1856. sub nr. 3775. Die axillären, kaum spannenlangen Rispen besitzen ganz an der Basis zwei schuppenförmige, breite. sehr kleine Vorblätter. auf welche aus einem auffallend langen Internodium die gewöhn- lich dreiblütigen Interflorescenzen folgen, deren sehr kleine Bracteen mehr oder weniger im Filz verborgen sind. Vorblätter der Blüten habe ich keine gesehen. Erythrina macrantha Rehb. Materiale aus Paramaribo, leg. Weigelt. Die spannenlangen axillären Inflorescenzen setzen ganz unten an der Basis mit zwei dreieckigen, 2 mm langen, schuppenförmigen Vorblättern ein. Von der Mitte der Inflorescenzachse ersten Ord- nung an finden sich Partialinflorescenzen, die meist dreizählig sind. Die schmallanzettlichen Vorblätter der Blüten ragen mit ihren kahlen Enden aus dem filzigen Indument hervor und sind hart unterhalb des Kelches inseriert. Erythrina micropteryx Poepp. Materiale: Originalexemplar mit der eigenhändig geschriebenen scheda Poeppig'’s. Arbor. 40 ped. aculeata. Flor. praecoces. Vexil- lum quam alae sexies longiores (sic). Flores aurantii Psittacorum cibus. Peruvia subandina. In sylvis Sept. 1829, leg. Poeppig nr. 1306. Die axillären, weniger als spannenlangen Rispen setzen ganz an der Basis mit zwei Bracteen — den Vorblättern — ein, in deren Achseln sich gelegentlich eine Knospe entwickelt. Von der Mitte der Inflorescenzachse erster Ordnung an beginnen die drei- zähligen Partialinflorescenzen, die gegen die Spitze der Rispe hin einander mehr oder weniger deutlich paarig gegenüberstehen. Wegen des schlechten Erhaltungszustandes der erst nach dem Verblühen eingesammelten Exemplare lässt sich nur erkennen, dass sich un- mittelbar unterhalb der Abgliederungsstelle des Blütenstieles zwei sehr kleine Vorblätter befinden. Erythrina ovalifolia Roxb. Materiale: 1. Thwaites, Ceylon Plants nr. 3499. — 2. India orientalis, Wallich nr. 5961 B. — 3. H. Zollinger, Iter javanieum seeundum. Nr. 3217. — 4. Neu- Caledonien, Thio, Serpentin-Berge, Sept. 1884, leg. A. Grunow, det. A. Zahlbruckner. An der Basis der schwach spannenlangen axillären Rispen befinden sich zwei sehr kleine, aber breite schuppenförmige Vor- blätter, in deren Achseln Knospen stehen. Von der Mitte der 451 Rispenachse an finden sich in der Achsel von Tragblättern, die als sehr hinfällige Bracteen ausgebildet sind, die zwei bis dreiblütigen Partialinflorescenzen. Dieselben sind einander paarweise genähert; so besteht z. B. die eine Rispe aus fünf, die nächst höhere aus vier Paaren. Die untersten Paare stehen etwa zollweit auseinander, gegen die Spitze der Rispe hin verringert sich der Abstand. Die Tragblätter der Rispen selbst sind sehr klein, während deren Vor- blätter zu den am schönsten entwickelten der ganzen Gattung ge- hören. Dieselben sind unmittelbar unterhalb des Kelches inseriert. dem sie auliegen, elliptisch, 3—4 mm lang und 2—3 mm breit. Das Wallich'sche Exemplar trägt aus den Achseln der obersten Blätter eines Zweiges fünf Rispen, das Zollinger'sche, wie die anderen, einige wenige. Das javanische Exemplar hat acht Paar Partialinflorescenzen. Gelegentlich kommt auch hier der schon bei Er. glauca W. erwähnte Fall vor, dass nämlich eine Partialinfiorescenz zur Traube auswächst; soweit das etwas spärliche neucaledonische Material erkennen lässt, scheint die dortige, auch in der Form der foliola etwas abweichende Pflanze zur Bildung von stärker verzweigten Rispen zu neigen. Erythrina poianthes Brot. Materiale: 1. Guatemala, leg. Friedrichsthal. — 2. Exemplar von St. Vincent. Nach R. T. Lowe in Curtis’ Botanical Magazine tab. 3234 (London 1833) ein niederer, nur 15—20 Fuss hoher Baum. Fusslange axilläre Infloreseenzen mit zwei sehr kleinen Vor- blättern, die ganz an der Basis der Rispe inseriert sind. An dem zur Verfügung stehenden Zweige aus Guatemala sind von der Mitte an Partialinfloreseenzen erhalten; die vorhandenen Narben lassen aber darauf schliessen, dass schon eine kurze Strecke oberhalb der Insertion der Rispenachse die Ausgliederung seitlicher Theilblüten- stände erfolgte. Anfangs sind die Abstände zwischen den Insertionen der Partialinfloreseenzen gleich, nach der Spitze der Rispe hin findet aber eine paarweise Annäherung statt. Die Theilblütenstände sind dreiblütig und durch Concaulescenz zwei bis drei Millimeter von ihrem Tragblatt entfernt, ein Fall, der mir sonst von keiner Art der Gattung bekannt ist, dafür aber bei anderen Leguminosen, wenn schon sehr vereinzelt, vorkommt (Amorpha elata Bouche, fruticosa L. und virgata Small.) 1) Bei Amorpha fruticosa L. findet man unterhalb der kräftigsten, zuerst zur Entwicklung gelangenden terminalen Infloresceenz noch mehrere schwächere, später aufblühende, welche in der Achsel von Laubblättern stehen, bezw. angelegt sind, aus welcher sie dann erst centimeterweit herausrücken. Ganz Analoges fand ich bei Amorpha virgata Small (Biltmore Herbarium, Nr. 14c, Stone Mountain, Georgia, Sept. 1897), bei welcher die durch Inflores- cenzen abgeschlossenen Seitenäste unter einem sehr spitzen Winkel, etwa 30° 33* 452 Die Vorblätter der Blüten sind kaum mehr zu erkennen. Die Originalabbildung der Pflanze findet sich in den Transact. Linn. Soc. XIV, tab. II; aus der sehr ausführlichen Beschreibung R. T. Lowe’s (l. ec.) mag Folgendes mitgetheilt werden: „Raceme..... solitary or two or even three springing from the summit of each branch, and at the base of the terminal, unex- panded leaf-bud, consisting of numerous, closely erowded flowers, in a dense cone of spirally arranged buds...., its main stem .... finally nearly a foot long. Flowers... . irregularly whorled. Pedicels very short each bearing a small, ovate bractea at the base, and a pair of similar ones beneath the calyx.“ Die Beschreibung der asiatischen Art ist von Lowe nach einem in Quinta da Valle auf Madeira gewachsenen Exemplar gemacht worden; nach Madeira wurde dieser schöne Baum wahrscheinlich von Portugal aus im- portiert. Bezüglich der Partialinfloresceenzen wird angegeben: „pedi- cellis saepe ternatim approximatis“, in der Abbildung sind dagegen Gruppen von bis zu sieben Blüten gezeichnet; auch scheinen die Gruppen meist paarig genähert zu sein. Ganz an der Basis sind einige Schuppenblätter zu sehen, welche wohl den Knospenschutz bewerkstelligt haben, in ganz ähnlicher Weise, wie auch die vegetative Knospe des Stammes geschützt ist. Einige wenige braune Schuppen finden sich noch bis einige Zoll über der Basis vertheilt; Laubblätter scheinen an der Inflorescenzachse gänzlich zu fehlen. Erythrina reticulata Presl. Materiale: 1. Bahia, leg. Blanchet sub nr. 3089. — 2. Rio de Janeiro leg. Riedel sub nr. 456. Ex horto Petropolitano. Determ. Taubert. Die reichlich spannenlangen seitenständigen Rispen entwickeln ihre ersten zwei- bis dreiblütigen Partialinfiorescenzen schon kurz oberhalb ihrer Insertion. Tragblätter sind vorhanden und haben die Gestalt von schmallanzettlichen, oft über einen Centimeter langen, dicht braunfilzigen Hochblättern. Erythrina rubrinervia H. B. K. Materiale: 1. Columbien: St. Miguel, Paramo Sta. Martha, leg. H. Karsten. — 2. Bolivien: Bang, Plantae Bolivianae nr. 1515, Mapiri, Juli-Aug. 1892. oder noch weniger von der Hauptachse abgehen, der sie bisweilen bis zu einem Centimeter mit „angewachsen“ sind. Bei beiden Arten, wie bei der sich gleich wie Am. fruticosa L. verhaltenden Amorpha elata Bouck® (Culturexemplar aus dem Wiener Garten im Mus. Palat. Vind.) finden sich unterhalb der ge- nannten Achselsprosse ganz regelmässig seriale Knospen, die später auswachsen. Wie hier bemerkt sein mag, habe ich bei keiner Erythrina Serialsprosse gesehen. 455 Spannenlange axilläre Rispen mit basalen, sehr kleinen Vor- blättern. Die zwei- bis dreiblütigen Partialinflorescenzen fangen erst oberhalb der Mitte der Rispenachse an. Die sehr kleinen Vorblätter sind hart unterhalb des Kelches inseriert: oberhalb derselben befindet sich eine Abgliederungsstelle. Erythrina sarmentosa R. br. Das sehr dürftige, in Abyssinien von Petit gesammelte Materiale besteht aus einer kleinen, stark wolligen Pflanze, deren Blätter bezw. Blattüberreste sehr dieht gedrängt stehen. Die axillären Inflorescenzen sind anscheinend nur etwa 2 Zoll lang. Die Partial- inflorescenzen sind durch Bracteen von ca. l1cm gestützt. Erythrina setosa Mart. et Gal. Materiale: C. G. Pringle, Plantae Mexicanae 1894. State of Oaxaca, nr. 4687. Dry banks. Sierra de San Felipe, 7500 Ai. 11. Juni 1894. Nach Angabe der Scheda verzweigt und zwei Fuss hoch. Nach dem vorliegenden Material entspringen die axillären Rispen ziemlich weit unterhalb der Stammknospe, bezw. diese entfaltet im Gegensatze zu manchen anderen Arten im nämlichen Jahre, wo die Infloreseenz aufblüht, noch eine Anzahl Laubblätter. Die Rispen sind verhältnismässig armblütig und entwickeln, soweit das aus dem spärlichen, wenn schon vorzüglich erhaltenen Materiale geschlossen werden kann, höchstens acht Partialinflores- cenzen, die meist dreiblütig sind, nach oben hin aber zwei-, bezw. einblütig werden und in Abständen von einem halben Centimeter, später weniger, einander folgen; bisweilen stehen sich auch zwei Infioresceenzen gegenüber, doch scheint eine Bildung paariger Gruppen durchaus nicht zu den Charakteren dieser Art zu zählen. Auf die Länge einer kleinen Spanne ist die Rispenachse frei von jeglichem Blattgebilde und nur in unregelmässiger Vertheilung mit kleinen, nicht viel über einen Millimeter langen Stacheln besetzt; ganz an der Basis sind Narben sichtbar, welche das Vorhandensein von Vorblättern, nämlich kleinen Braeteen, verrathen. Die Partial- inflorescenzen stehen in der Achsel- von schmallinealen Bracteen, welche drei Viertel der Länge der etwa centimeterlangen Blütenstiele erreichen. Jede Blüte steht in der Achsel einer wenige Millimeter langen zarten Bractee, welche ihre Gestalt mit der soeben beschrie- benen theilt. Ebenso geformt sind die Vorblätter, welehe hier nicht unmittelbar unterhalb des Kelches, sondern in der Mitte oder doch im Anfange des letzten Drittels des pedicellus inseriert sind. Die Ab- gliederung der abfallenden Blüten erfolgt nicht unmittelbar ober- halb der Vorblätter, sondern an der Basis des Kelches, und zwar so, dass am Ende des Blütenstieles noch eine ringförmige Ver- diekung stehen bleibt, welche eben den Uebergang des Blütenstieles in den Kelch vermittelt. 454 Erythrina strieta Roxb. Materiale: Singapore, leg. P. D. Sept. 1893, nr. 5000. An dem vorliegenden Aste stehen die sieben, etwa l5em langen Infloreseenzen in den Achseln von meist abgefallenen, dem Sprossende benachbarten Laubblättern; an der Basis einer jeden Rispe befinden sich ein paar sehr kleine Bracteen. Die Partialinflorescenzen scheinen von der Mitte der Rispenachse an zu beginnen und sind einander paarweise genähert, so dass beispielsweise sechs Gruppen zu je zwei Theilblütenständen in einer Rispe vorhanden sind, deren Abstände gegen die Spitze der Rispenachse hin abnehmen. Trag- blätter und Bracteen habe ich keine erhalten gefunden, doch sind deren Insertionen deutlich sichtbar. In zwei Drittel der Länge des pedicellus findet sich eine ringsherum laufende Articulation, welche die Vorblätter-Stellung andeutet. Erythrina umbrosa H. B. K. Materiale: Periga bei Maracaibo, leg. Dr. H. Karsten. „Bueare incolarum.“ Die spannenlangen Infloreseenzen sind axillär, die Partial- inflorescenzen beginnen erst im oberen Drittel und sind erst gegen das Ende der Rispenachse hin paarweise genähert. Erythrina velutina W. Materiale: Plantsie Cubanae Wrishtianae nr. 2347. Coll. GC. Wright 1800—64. Cfr. Grisebach, Oatal. p. 47. Die braunfilzigen, spannenlangen Rispen tragen anscheinend dreiblütige Partialinflorescenzen, welche in unregelmässigen Ab- ständen an der Rispenachse vertheilt, bisweilen jedoch paarweise genähert sind. Erythrina Vespertilio Bth. Materiale: 1. Richard Schomburgk, Ph. Dr., N. Coast (Australia). — 2. Daemel, Cape York. Die durch ihre bizarre Blattform ausgezeichnete Art besitzt spannenlange oder kaum spannenlange Rispen, welche von der Mitte oder vom letzten Drittel an mit dreiblütigen Partialinfiores- cenzen besetzt sind. Von den sehr hinfälligen Bracteen sind keine mehr erhalten. Blickt man auf die erwähnten morphologischen Einzelheiten zurück, so zeigt es sich, dass man nieht ohne Weiteres eine Art als die morphologisch vorgeschrittenere bezeichnen kann. Als ursprünglicheren Charakter wird man ohne Zweifel das Vorhandensein sämmtlicher Tragblätter und Vorblätter betrachten dürfen; nach und nach findet eine Reduction derselben statt, die 455 da an den Braeteen, dort an den Bracteolen einsetzt. Das sind schon zwei verschiedene Momente, und man wird ebensowenig be- weisen können, dass die Reduction der Bracteen das Weitergehende sei, als man zum sicheren Nachweise des Gegentheiles vorläufig fähig ist; sicher ist nur, dass die Reduction der genannten Blätter einen morphologischen Fortschritt bedeutet; quantitativ lässt sie sich wohl innerhalb der einzelnen Richtungen, die sie einschlägt — Braeteen bezw. Bracteolen — beurtheilen, aber ein «uantitativer Vergleich, der etwa darauf hinausgienge, dass eine der Vorblätter entbehrende, aber Braeteen führende Form allein daraufhin morpho- logisch als weiter fortgeschritten bezeichnet werden könne, als eine andere, bei welcher die Verhältnisse umgekehrt liegen, ist ohne Weiteres nicht zulässig. Wir haben gesehen, dass die Vorblätter der Blüten in sehr verschiedener Höhe inseriert sind, bei den meisten Arten am Grunde des Kelches, bei anderen in der Mitte des Blütenstieles; es hält schwer, bezüglich der morphologischen Werthigkeit hier ein Urtheil abzugeben. Im Allgemeinen macht man die Erfahrung, dass bei gestreckten pedicellis die Vorblätter nur dann an den Kelch „heran- rücken“, d. h. dass zwischen den genannten Theilen eine inter- ealare Streckung nicht eintritt, wenn die Vorblätter steril sind; im Uebrigen kommt das Gegentheil auch vor, und andererseits gibt es Vorblätter, welche in der Mitte und an der Basis des pedicellus inseriert sind und nie ein Achselproduct entwickeln, gerade genug. Damit ist die Frage gestreift, ob sterile Vorblätter, d. h. solche, welche kein Achselproduct entwickeln, als Criterium für einen morpho- logischen Fortschritt betrachtet werden können, eine Frage, die einer generellen Lösung nicht zugänglich ist; gewiss lässt sich in manchen Fällen mit einer an Bestimmtheit grenzenden Wahrscheinlichkeit nachweisen, dass die Vorblätter früher Träger weiterer Verzweigungen bezw. von Partialinflorescenzen waren; für die grosse Mehrzahl der Fälle fehlt aber jegliches zuverlässige Criterium. Und wäre auch diese Frage beantwortet, so stünde man vor einer neuen Schwierig- keit; die einen Inflorescenzen sind botrytisch, die anderen eymös, und nun frägt es sich, ob in der Phylogenie einer Gruppe die eine Form in die andere übergehen kann und ob wir das nachweisen können; ist diese Frage in bejahendem Sinne beantwortet, dann ist festzustellen, ob dies auch für die Leguminosen gilt, kurz, es stellt sich heraus, dass wir Fragen, wie den angezogenen, noch ziem- lieh hilflos gegenüberstehen. Bei einer Art (Er. poianthes Brot.) wurde Concaulescenz er- wähnt, ein Verhalten der Achselsprosse, das sich parallel in syste- matisch weit auseinander stehenden Familien in mehr oder minder grosser Verbreitung findet, so, um nur einige herauszugreifen, bei Pontederiaceen, Liliaceen, Polygalaceen, Solanaceen, Rubiaceen. In dieser Hinsicht trennt sich diese Art am meisten von den mir bekannten Formen; doch gilt auch hier wieder, was oben über 455 incommensurable Charaktere gesagt wurde: in dieser Hinsicht geht die Complication am weitesten. Wesentlich besser als mit der Vorblattfrage ist man mit ge- wissen Stellungsverhältnissen der Partialinflorescenzen daran. Man kann wohl mit Bestimmtheit die bei manchen Arten regelmässig auftretende paarige Anordnung der Theilblütenstände als etwas Seeundäres betrachten, als einen morphologischen Fortschritt gegenüber der Gleichheit bezw. richtiger stetigen akropetalen Ab- nahme der Internodien an der Rispenachse. Ich betone das „regel- mässig“, weil schon in der vegetativen Region — die mir übrigens nur bei zwei Arten, Er. Crista-galli L. und Er. Corallodendron L. reichlicher zur Verfügung stand — gelegentlich die Streckung von Internodien nur in sehr geringem Masse stattfindet, so dass, wie schon Eingangs erwähnt, zwei- bis dreizählige Scheinwirtel zu Stande kommen. j Ferner wird man bei der sonst regelmässigen akropetalen Verarmung der Partialinfloreseenzen diejenigen Fälle als abgeleitet bezeichnen dürfen, bei welchen sich die der Blütenzahl nach kräf- tigsten Partialinflorescenzen in der Mitte der Rispe befinden, während gegen die Basis, wie gegen die Spitze hin, eine Verarmung der- selben stattfindet. Es liegt nahe, die axillären Dolden von Trauben abzuleiten — womit dann die erwähnten, gelegentlich auftretenden traubigen Partialinflorescenzen als Rückschlagsbildungen erscheinen würden —. umsomehr, als Trauben bei den Papilionaceen in grösster Ver- breitung vorkommen. Nimmt man diese Ableitung als wahrschein- lich an, womit man kaum fehlgehen wird, so wird man die Trauben sich als im Allgemeinen reichblütiger vorstellen, und die Reduetion der Blütenzahl dürfte wohl mit der Strauchung der Internodien Hand in Hand gegangen sein. Betreffs der Blütenzahl ven Trauben lassen sich zwei Fälle unterscheiden: nämlich der Vegetationspunkt produciert unausgesetzt Neuanlagen von Blüten, was so lange fort- geht, bis heranreifende Früchte die Stoffzufuhr für,sich in Anspruch nehmen, oder er produeiert nur eine sich in engen Grenzen hal- tende Anzahl von Seitenblüten, um dann seine Thätigkeit ganz ein- zustellen. Im ersteren Falle findet man Blüten der verschiedensten Entwieklungsstadien in lückenloser Reihe, im letzteren brieht die Blütenbildung plötzlich ab. Wie überall in der organischen Natur gibt es auch hier eine gleitende Reihe von Zwischenformen, die sich so verhalten, dass nach einer mehr oder minder bestimmten Anzahl von Blüten zwar noch Anlagen weiter gebildet werden, die aber nicht mehr entwicklungsfähig sind und als Rudimente, als verkümmerte Knospen an der Spitze der Blütenstandachse stehen, scharf abgegrenzt gegen die zur Entwicklung gelangten Blüten. Man wird nun kaum fehlgehen, wenn man als die niedrigere Ent- wicklungsstufe einer botrytischen Inflorescenz, sagen wir direct einer Traube, diejenige hinstellt, bei welcher theoretisch unbegrenzt Neuanlagen am Vegetationspunkte gebildet werden; das andere 457 Extrem, der Fall, der — wenn der Ausdruck gestattet ist — phylo- genetisch die grössere Vergangenheit hinter sich hat, wäre darin zu erblicken, dass nur eine beschränkte Anzahl von Blüten zur Anlage und zur vollen Entwicklung gelangt. Um zu unseren Pflanzen zurückzukehren, so sind die zwei- und einblütigen Dolden ganz zweifellos als durch Reduction entstanden zu betrachten. Noch nicht behandelt wurde das Verhalten der unterhalb der Blütenregion an den Inflorescenzachsen entwickelten Blätter. Wir haben gesehen, dass die Rispenachsen mit zwei schuppenförmigen Niederblättern einsetzen, die in manchen Fällen zu völligem Abort neigen. Darauf folgen in den einen Fällen Laubblätter, in anderen aber wiederum Schuppen, und darin möchte ich ein biologisches Moment erblicken, dem für phylogenetische Fragen nicht allzuviel Gewicht beigelegt werden darf: es handelt sich um den Knospen- schutz, bezüglich dessen in verschiedenen Klimaten sehr verschiedene Anforderungen an die Pflanze gestellt werden. Wie aus diesen Skizzen hervorgeht, genügt schon eine flüch- tige Betrachtung der die Verzweigung betreffenden Momente, ohne irgendwelche Berücksichtigung der Blütenmorphologie, um zu er- kennen, dass man es bei dieser Gattung mit einer nichts weniger als primitiven Papilionater.form zu thun hat; dass die Gattung, obwohl sehr abgeleitet, doch schon ein ansehnliches Alter be- sitzt, dafür zeugt die grosse Verbreitung; sie ist nämlich, um mit den „Genera plantarum“ zu reden, „per regiones calidiores totius orbis* verbreitet. Aus der Art der Verbreitung, sowie aus der sehr mangelhaften Kenntnis der Floren derjenigen Länder, in denen sie vertreten ist, darf man schliessen, dass noch eine Reihe von Arten existiert, die sich bisher den Sammlern entzogen hat. Da die Kenntnis, die wir von den bis jetzt „bekannten“ Arten haben, noch in Jeder Hinsicht mangelhaft und unzulänglich ist, so muss man auf die vielfach so beliebten, weil ungemein „tief“ aussehenden Speculationen N den genetischen Zusammenhang der Arten unbedingt ver- zichten. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Pölten). 46. Panicum fluminense Hack. Perenne? Culmi erecti, ad 4 dm alti, graciles, teretes, glaber- rimi, multinodes, simplices. Foliorum vaginae teretes, internodiis breviores, altero margine ciliatae; Ligulae breves, truncatae, eili- atae; laminae e basi subcordata late lanceolatae, acuminatae, ad 9 em Ig., — 3 cm It., flaceidae, pilis tenuibus utrinque plus minusve adspersae, margine scabrae, tenuinerves, nervis anastomosibus ten- uissimis conjunctis. Panicula evata, ad 20 cm Ig., laxa, patens, rhachi scaberula, ramis solitariis ad 12 em longis a basi ramulosis, 458 ramulis brevibus erecto-patulis ad 10-spieulatis, ramisque angulatis scabris strietis, pedicellis lateralibus extremis quam spicula paullo brevioribus. Spieulae oblongae, obtusiusculae, 2°5 mm Ig., viridulae, subeonvexae; glumae I—III membranaceae, dorso glabrescentes v. minute hirsutae apice pube mollissima erispula subpenicillatae: I. dimidiam spieulam aequans, ovata, obtusiuscula, 3-nervis; IL. et Ill. spieulam aequantes, ‚ovali-oblongae, obtusiusculae, II. 3-, III. 5-nervis, paleam pusillam ineludens; IV. spieulam aequans, lan- ceolata, acutiuseula, apiculo viridi a latere compresso terminata, ceterum pallide flavida, minute punctieulata, subeoriacea. Brasilia: Rio de Janeiro, Glaziou nr. 14397. Vollständig vom Habitus eines Ichnanthus, besonders des J. candicans Doell, zeigt die vorliegende Art doch keine Andeu- tung jener seitlichen Grübchen am Grunde der Deckspelze (gl. IV), welche jene Art kennzeichnen und zu Ichnanthus stellen. Es tritt immer mehr zu Tage, dass die Abtrennung dieser Gattung von Panieum eine künstliche ist. Schon in den Abhandlungen des Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg XXXI. Bd. habe ich ein Panicum gabunense beschrieben, das ebenfalls den Habitus von Ichnanthus zeigt; es theilt auch mit der oben beschriebenen Art die Eigen- thümliehkeit, dass die I.—III. Spelze an der Spitze einen feinen, weissen, gekräuselten Flaum trägt, aber es besitzt doppelt so grosse (5 mm lange), fast lineallängliche Aehrehen auf weit kürzeren Stielen (der des obersten Seitenährchens jedes Zweiges ist 3—4mal kürzer als dasselbe); die IV. Spelze ist glatt und trägt gleichfalls einen kleinen Haarpinsel. 47. Ichnanthus sericans Hack. Perennis. Culmi erecti v. ascendentes, ad 3 dm altı, teretes, appresse pilosi, multinodes, fere omnino vaginis tecti, basi (rarius etiam superne) ramosi, ramis plerisque folia tantum gerentibus. Folia undique villis sericeis nitidis mollissimis dense obtecta: va- ginae teretes, internodia superantes; ligulae breves, ciliares; laminae e basi rotundata lineari-lanceolatae v. lanceolatae, acutissimae, ad 6cm Ig., fere 1 cm It., patentes v. reflexae, rigidae, margine seaberulae. Panicula oblonga, patula, densiflora, ad 10 em Ig., rhachi ramisque villosis, his solitariis v, saepe binis 1-3 cm longis, ra- cemos compositos formantibus. Spieulae in racemi nodis binae v. abortu solitariae, altera subsessilis, altera breviter pedicellata (pedi- cello villoso, spieula duplo breviore), elliptico-oblongae, 4 mm Ig., viri- dulae v. sordide violaceo suffusae, subhirsutae: gluma I. spieulam sub- aequans, lanceolata, acuta, 3-nervis, densiuseule hirsuta; 1I. spieulam aequans, lanceolata, acutiuscula, 5-nervis, nervis prominulis, apice bre- viter ciliata, ceterum glabra; III. ut II., sed obtusiuseula, apice puberula, paleam floremque Z fovens; IV. quam II. '/, v. '/, brevior, oblonga, obtuse acuminata, glabra, flavida, laevis sed haud nitens, basi auri- eulis lineari-lanceolatis membranaceis gluma 5-plo brevioribus munita. Brasilia, in provincia Goyaz leg. Glaziou (nr. 22495). 459 Verwandt mit J. Hoffmannseggii Doell, aber durch die wun- derschöne weiche und seidige Behaarung der Blätter (besonders der Oberseite), welche wie in einen grauen Pelz gehüllt erscheinen, auf den ersten Blick kenntlich. Ueberdies hat der Halm von J. Hoffmannseggi: nur etwa drei Knoten und Blätter, der von seri- cans 8—9, die aber in den Scheiden versteckt sind. Die Hüllspelzen von Hoffmannseggii überragen die Deckspelze um '/, ihrer Länge; die Oehrehen am Grunde der letzteren sind länger als bei J. seri- cans. Immerhin könnte sich der letztere, falls sich noch Mittel- formen finden, nur als eine stark abweichende Rasse des ersteren erweisen. 48. Isachne Beneckei Hack. Perennis. Culmi humiles, basi prostrati, interdum radicantes, dein ascendentes, parte erecta vix ultra 1 drn alta, gracillimi, parce ramosi, glaberrimi, ad paniculam usque foliati. Vaginae arctae, su- perne versus margines e tubereulis pilosae; ligulae e eiliis ad latera longioribus et rigidioribus faetae; laminae e basi subangustata lineari- lanceolatae, acutae, 2’5—3 cm Ig., ad 5 mm It., flaceidae, virides, subtus scabro-puberulae, supra glabrae, margine vix incrassato scabrae, tenuinerves. Panicula ovata, laxa, patens, ramis solitariis fere a bası ramulosis, ramulis patentissimis subcapillaribus laevibus 1—2- spieulatis quam spieula 2—4-plo longioribus. Spiculae subglobosae, parvae (1’5 mm Ig.) viridulae et sordide violaceo-variegatae; glu- mae steriles aequales, ovales, obtusae, valde convexae, herbaceae, 7- nerves, glaberrimae v. superne scabrae; glumae fertiles inter se subae- quales, steriles aequantes, suborbieulares, obtusae, utraque valde convexa, coriacea, pallida, dense strigoso-pubescens. Palea glumam aequans, late ovata, acutiuscula, marginibus laxe implicata, dorso parce strigillosa. Flores ambo hermaphroditi. Java: prope Prigen et Tosarie leg. Benecke anno 1891. Diese Art gehört zu den echten Isachnen, welche zwei ganz gleichgebildete Zwitterblüten haben. Unechte Isachnen nenne ich jene, bei denen die III. Spelze der IV. wohl ähnlich sieht, aber weniger gewölbt, weniger lederartig ist und in ihrer Achsel meist nur eine Z' Blüte trägt; solche Isachnen sind eigentlich von Pani- cum nicht streng zu unterscheiden, obwohl ihr Habitus ganz den echten Arten entspricht. Eine nahe verwandte ist die im Himalaya und in Manipur vorkommende .J. Olarkei Hook. f. (Fl. Brit. Ind. VII. 24), sie ist gleichfalls niedrig, am Grunde liegend, zart mit sehr ausgebreiteter Rispe und kleinen Aehrchen; allein ihre Blätter sind der Beschreibung nach eilanzettlich, fast häutig-dünn mit ver- diekten Rändern, der Halm unter der Rispe langhin nackt, die „Aehrehen“, also wohl auch die Hüllspelzen, rauhhaarig (hispid), nur 0°8 bis 1’2 mm lang. Auch die javanische .J. monticola Büse (Pl. Jungh. III. 379) dürfte verwandt sein; die Diagnose lässt als Verschiedenheiten erkennen: die eilanzettförmigen, gewimperten 460 Blätter, dicke, ziemlich abgeflachte Rispenäste, ovale Aehrchen, länglich-eiförmige Hüllspelzen u. s. w., wogegen J. Beneckei lineal- lanzettliche, nicht gewimperte Blätter, haardünne, rundliche Rispen- äste, kugelige (eher breitere als lange) Aehrchen mit ovalen Hüll- spelzen zeigt. 49. Setaria abyssinica Hack. Perennis. Rhizoma erassiuseulum, dense caespitosum. Oulmi erecti, ad 12 dm alti, subgraciles, teretes, glaberrimi, 3-nodes, nodis barbati, simplices. Vaginae teretes, laxiusculae, internodiis plerum- que breviores, glabrae v. superne ciliatae, laeves, imae in eulmi basi aggregatae, basi dilatata plus minusve pubescentes, culmi basin specie tumefaeientes. Ligulae brevissimae, eiliolatae; laminae e basi aequilata lineares, culmeae planae, eirc.3 dm Ig., 3mm lt., innovationum longiores, angustiores, saepe subcomplicatae, omnes setaceo-acumi- natae, subtus glaberrimae, supra pilis basi tuberculatis adspersae, margine scaberulae, suberectae, rigidae, erassinerves. Panicula spiei- formis eylindrica 10—16 cm Ig. densa, viridis v. violascens, rhachi pubescente, ramulis brevissimis 1—2-spieulatis, spieulis sessilibus involuecro 6—8-seto fultis, setis spieula 3—4-plo longioribus sub- flexuosis deorsum scabris viridibus v. nigro-violaceis; spiculae ovatae, acutiusculae v. obtusiusculae, 2:5 mm Ig., glabrae, hine valde con- vexae; gluma Ispiculam dimidiam subaequans, Jate ovata, obtusa, 5-nervis, laevis; II. ?/,—°/, spieulae aequans, ovalis, obtusiuscula 7-nervis, laevis; III. spiculam aequans, late ovata, obtusa, dorso secundum longitudinem leviter impressa, Ö-nervis, laevis, paleam floremque Z ineludens; IV. spiculam aequans, ovata, acutiuscula, superne subearinata, seriatim punctata et leviter transverse rugulosa. Abyssinia: in paludibus planitiei Hamedo altid. 1405 m; in stagnis planitiei altae Abba Gerima (2200 m) leg. Schimper anno 1862; in herb. berol. sub nr. 1034, 1038, 1039. Nahe verwandt mit 8. incrassata Hochst., die aber viel kürzere Hüllborsten hat („involucellis spieulam solitariam ineluden- tibus parum superantibus“), ferner ist die II. Spelze bei $. ın- crassata von der Länge des ganzen Aehrchens, bei unserer Art nur ?/, davon. 50. Setaria Glaziovii Hack. Perennis. Culmi ereeti, robusti, eire. 1'5 m alti, teretes, glaber- rimi, eirc. 7-nodes, simplices. Vaginae arctae, teretes, internodia (excepta duo summa) superantes, glabrae v. superne parce hirsutae. Ligulae breves, eiliares. Laminae anguste lineares, sensim acutatae, inferiores elongatae, 6—7 dm Ig., superiores sensim breviores, foliorum inferiorum junceae, supra leviter sulcatae ceterum teretes, diametro eire. 15 mm, medullosae, foliorum superiorum complicatae, costa media crassissima, medullosa, lateribus ‚angustis herbaceis, omnes extus nervis crassis subcontiguis percursae, rigidae, erectae, 461 glaberrimae. Panicula spieiformis, elongata, (ad 26 cm Ig.) anguste cylindriea (diam. inferne eire. 6 mm), sursum attenuata, densiflora, rhachi hirsuta, ramulis brevissimis 4+—6-spieulatis, spieulis singulis singula seta spieula triplo longiore subflexuosa deorsum scabra fultis, pedicellis brevissimis parce setosis apice patellatis insiden- tibus. Spieulae late lanceolatae, acutae, 2:5 mm Ieg., rufidulae v. viridulae, parum convexae: gluma I. spicula 3-plo breviore, ovata, obtusa, 3-nervis, laevis; II dimidiam spieulam aequans, latissime ovata, basi late amplectens, obtusa, 5-nervis; III. spieulam aequans, ovato-lanceolata, acuta, obscure 5-nervis, laevis, vacua; IV. spiculam aequans, ovato-lanceolata, acuta, superne carinata, inferne versus margines parce pilosa, dorso leviter granulato-scaberula, rufidula. Brasilia, in prov. Goyaz leg. Glaziou, nr. 22417. Eine sehr ausgezeichnete Art ohne nähere Verwandte, am ehesten noch mit 5. caudat« R. v. Sch. zu vergleichen. Die Blätter sind von ähnlichem Bau, wie die des S. 372 beschriebenen Pani- cum teretifolium, doch sind sie keine so typisch ausgebildeten Rundblätter, sondern zeigen stets in einer Rinne der Oberseite eine mehr weniger breite Schichte von Selerenchym statt der Epidermis; die oberen Halmblätter aber zeigen alle Uebergänge zu Flachblättern. indem hier die rundliche, markreiche, dicke Mittelrippe beiderseits von mehr oder weniger entwickelten flachen Parenchymstreifen mit Gefässbündeln begleitet ist. Man kann also auch die Rundblätter dieses Grases und wahrscheinlich aller Gräser als ursprüngliche Flachblätter deuten, die durch Schwinden der parenchymatischen Seitentheile auf die stark entwickelte Mittelrippe redueiert sind. Auch die Aehrchen der neuen Art zeigen manches Eigenthüm- liche: sie sind auffallend schmal und wenig gewölbt, und die Deck- spelze (gl. IV.) ist am Grunde gegen die Ränder zu mit ziemlich langen Haaren besetzt, was bei keiner anderen Setaria beobachtet wurde. 51. Olyra Pittieri Hack. Culmi graciles, 60 em v. plus alti, simplices, ad paniculam usque dense foliati, glaberrimi. Folia glabra, margine seabra, eeterum laeves: vaginae internodia superantes; ligulae rotundatae, eire. 5 mm Ig., chartaceae; laminae in petiolum brevissimum subtus pube- rulm contractae, e basi subinaequali angustato-rotundata lanceolatae, acuminatae, 20—26 em Ig., 6—7 cm It., subtus glaucae, subretieu- lato-venosae. Panieula corymbiformis, simplex, patens, axi communi perbrevi, ramis (racemis) 6—8, simplieibus, fastigiatis, ad 10 cm longis, rhachi racemorum depresso-trigona, angulis scabra. Spieulae Z'secus racemum binae v. ternae, brevissime pedicellatae, 2 in quovis racemi apice singulae. Spieulae 7 7 mm Ie., lineari-lanceo- latae, acutae, muticae, glabrae, glumis 3-nerviis. Spieularum @ glumae steriles e basi ovata in caudam longam seaberrimam acuminatae, sine cauda 1 cm, cum cauda 5 em longae, 7—9-nerves, glabrae; 462 gluma fertilis sterilibus dempta cauda paullo brevior (9 mm Ig.), ovato-oblonga, obtusiuseula, glaberrima, anthesi albida, serius plumbea. Costa Rica: in planitie silvatica Oardoncellol, Pittier 3639. Eine sehr charakteristische Art aus der Verwandtschaft der O. latifolia L., aber besonders durch die Form der Rispe von ihr weit verschieden: bei O. latifolia ist dieselbe eiförmig mit ver- längerter Hauptachse, längs welcher in Abständen die zahlreichen Blütentrauben entspringen; bei O. Pittierı finden wir nur 6 bis 8 Trauben, die zu einem fast doldenförmigen Evenstrauss mit sehr kurzer Hauptachse zusammengestellt sind; die Aehrchenstiele sind hier sehr kurz und dick, bei O. latifolia hingegen lang und zart, die 2 Aehrchen bei letzterer begrannt, bei ©. Pittieri wehrlos; besonders auffallend ist bei letzterer die Grösse der @ Aehrchen; sie messen sammt den schwanzförmigen Verlängerungen der Hüll- spelzen 5 em, bei O. latifolia höchstens 2 em. 52. Melinis ambigua Hack. Perennis? Culmi ascendentes, 8 dm altı, a basi ramosi, ad senicula dense sericeo-barbati, infra nodos e tubereulis hirsuti. Folia undique pilis basi tuberculatis hirsuta: vaginae aretae, inter- nodia subaequantes; ligulae ciliares, breves; laminae lineari-lanceo- latae, acuminatae, rigidulae, 10—12 cm Ig., ad 1cm It., nervis crebris sibi approximatis parum prominentibus percursae. Paniecula oblonga, densa, patula, ad 12 cm Ig., rhachi ramisque glabris, his scabris repetite ramulosis subcapillaribus pedicallos subflexuosos apice patellatos quam spicula duplo breviores v. eam aequantes signentibus. Spiculae lineari-oblongae, 25 mm Ig., albo-v. canes- centi-hirsutae, leviter violaceo-suffusae; gluma I minutissima v. omnino obsoleta, ad summum '/, mm longa, pilosa; II. spieulam aequans, late oblonga, breviter obtuseque biloba, inter lobos arıstam rectam ea breviorem exserens, tota praesertim versus margines pilis rigidulis ipsa longioribus basi grosse tubereulatis hirsuta, tenuissime 5-nervis; III. Ilm aequans, oblonga, in '/, superiore biloba, lobis obtusiuseulis v. acutiusculis, aristam inter lobos exserens rectam eire. 6 mm longam, ceterum äeque ac Il. e tuberculis hirsuta, tenuissime |5-nervis, nervis non anastomosantibus, vacua; IV. et palea sua quam spiceula '/, breviores, ovatae, obtusiusculae, mem- branaceae, glaberrimae, enerves. Abyssinia: in monte Amba Harres (2300 m) leg. Schimper ann. 1862; accepi a herb. Mus. berolin. sub nomine Panici macro- tricht Steud. et nro. 800. Diese neue Art ist deswegen wichtig, weil sie die Gattung Melinis so enge mit Tricholaena verknüpft, dass es nothwendig wird, beide zu vereinigen und den um zwölf Jahre älteren Namen Melinis für beide zu gebrauchen. Schon Stapf hat in Dyer’s Flora Capensis VII, p. 447, bei Melinis bemerkt: „very celosely allied to Tricholaena“; in dem 463 Gattungsschlüssel, S. 313, findet man als Unterschied nur: Tri- cholaena: II. und III. Spelze 5-nervig, Nerven gewöhnlich schwach, unter der reichlichen, langen, seidigen Behaarung verborgen, unter- halb der stumpfen Spitze anastomosierend; bei Melinis: II. Spelze 7-, II. 5-nervig, Nerven gerade, auffallend, unter der spitzen Spitze nieht anastomosierend. Vergleicht man die ausführlichen Gattungs- charaktere S. 441 und 447, so kommt dazu noch der Unterschied. dass bei Tricholaen« die III. Spelze in ihrer Achsel gewöhnlich eine Z‘ Blüte, seltener blos eine Vorspelze trägt, während sie bei Melinis ganz leer ist. (Stapf nennt die III. Spelze „untere Blüte“.) Dies ist auch der einzige haltbare Unterschied zwischen beiden, denn die Nervatur ist nicht bei allen Melinis-Arten so wie bei M. minutiflora, auf welche die Angaben der Fl. Capensis passen; Stapf selbst hat seither eine 2. tenuissima beschrieben, die in der III. Spelze nur 3, in der II. 5—7 sehr zarte Nerven hat. Dass man aber auf das Vorhandensein oder Fehlen einer 7 Blüte oder gar nur einer Vorspelze im Winkel der 3. Spelze bei den Paniceen keine Gattungsunterschiede gründen kann, lehrt ein Blick auf die anderen Gattungen dieser Tribus: bei Panicum, besonders in der Section Eupanicum, wechselt dieses Merkmal sozusagen von Art zu Art, und auch in den Gattungen Ichnanthus, Setaria, Pennisetum kommen sowohl ein- als zweiblütige Arten oder solche mit blosser Vorspelze statt der unteren Blüte vor, ohne dass man daran denken könnte, daraufhin natürliche Subgenera oder Sectionen zu gründen. da weder Merkmale des Habitus noch andere im Blütenbau damit parallel laufen. Die bisher bekannten Melinis-Arten weichen aller- dings habituell von den Tricholaenen durch kleinere, wenig oder nicht behaarte Aehrchen ab, aber die neue Art, M. ambigua, steht habituell den Tricholaenen näher, ja sie ist sogar mit T’richolaen«a longiseta Hochst. = Panicum macrotrichum Steud. verwechselt worden, als welche ich sie vom Berliner Museal-Herbar mitgetheilt bekam. In der That ist sie dieser recht ähnlich, unterscheidet sich aber durch kleinere (2:5 mm lange) Aehrchen, deren 1. Hüllspelze oft undeutlich, höchstens aber O’4 mm lang ist, deren 2. und 3. Spelze mit viel spärlicheren, abstehenden, aus starken Knötchen entspringenden Haaren besetzt sind; die 3. Spelze ist gänzlich leer: bei 7. longiseta trägt sie eine Z' Blüte oder eine blosse Vorspelze in der Achsel, ist so wie die 2. Spelze mit zahlreiehen seidigen, vorwärts gerichteten Haaren ohne Knötchen am Grunde beseizt: die 1. Spelze ist immer deutlich, etwa 1 mm lang, das Aehrchen grösser, 35 mm lang. Früher glaubte ich auch (vergl. Engler & Prantl, Nat. Pflanzenfam. 1I, 2, p. 33), dass der Umstand, dass die 1. Spelze von Tricholaena von der 2. durch ein kleines, aber deutliches Inter- nodium getrennt ist, als Gattungsmerkmal für letztere dienen könne, habe mich aber von seiner Variabilität überzeugt; bei 7. longiseta sitzt sie ebenso dicht unter der 2. Spelze, wie bei den echten Me- linis-Arten. Ich schlage daher vor, die letzteren nicht als eigenes 464 Subgenus, sondern nur als Seetion oder Series den bisherigen Tri- cholaenen gegenüberzustellen : Melinis Beauv. Agrost. 54 (1812) emend. Sect. Eumelinis: gluma III. vacua: M. minutiflora Beauv.: M. tenuwissima Stapf.; M. ambigua Hack. Seet. Tricholaena (Schrad. in Schult. Mant. II. p. 8 [1824] als Gattung): gluma III. fiorem Z et paleam v. hanc solam fovens. Arten: M. rosea (Tr. rosea Nees), M. setifolia (Tr. setifolia Stapf), M. scabrida (Tr. scabrida K. Schum.), M. brevipila (Tr. brevi- pila Hack.), M. capensis (Tr. capensis Nees), M. Teneriffae (Sac- charum Teneriffae Linn. f.), M. arenaria (Tr. arenarıa Nees), M. glabra (Tr. glabra Stapf, mit kahlen Aehrehen!); M. villos«a (Monachyron villosum Parl., Tricholaena Monachyrum Oliv.) bildet zusammen mit M. grandiflora (Bhynchelytrum grandiflorum Hochst.), M. microstachya (Ihynchelytrum microstachyum Balf. f.) und M. Wightii (Tr. Wightii Nees) eine Gruppe enge verwandter, zum Theil kaum trennbarer Arten; unter M. rosea verstehe ich mit Stapf eine Reihe sonst als Arten getrennter Formen, wie Tr. tonsa Nees, Tr. sphacelata Benth., Tr. ruficoma Hochst. ete. So wie die Behaarung, so wechselt auch die Begrannung in beiden Sectionen; von Melinis minutiflora ist neben der typischen, begrannten, auch eine var. mutica Hack. in Akad. Wien 89 (1884) bekannt. Durch die Zusammenziehung mit Tricholaena muss auch die Stellung von Melinis geändert werden; sie ist bei den Paniceen einzureihen, während sie bisher (nach Benth. & Hook. Gen. PI., Hackel in Engl. & Prantl, Nat. Pflanzenfam. ete.) bei den Triste- gineen untergebracht war; allerdings wird dadurch die Grenze der beiden Tribus nur noch mehr verwischt und gewinnt die Ansicht Baillon’s (Bull. mens. Soc. Linn. Paris 1893, p. 1081), dass diese Tribus aufzulassen und mit den Paniceen zu vereinigen sei, an Ge- wicht. Andererseits wäre dann aber die Abgrenzung der Paniceen noch schwieriger; es ginge der bisher doch ganz brauchbare Cha- rakter der erhärtenden Deckspelze der 2 Blüte verloren. Es em- pfiehlt sich also doch vorläufig die Beibehaltung der Tristegineen, nur muss ihr Name geändert werden, denn derselbe drückt aus, dass Zristegis Link = Melinis Beauv. der Typus der Tribus sei, während diese Gattung nun nicht mehr derselben angehört. Daher empfiehlt sich der Name Arundinelleae, den schon Stapf in Fl. Capens. VIl, 314. dafür gebraucht hat; allerdings hat er zwei Gattungen (Trichopteryx und Tristachya) in dieselbe aufgenommen, die bisher zu den Aveneen gezählt wurden. Man ersieht hieraus, wie schwankend die Begrenzung der Tribus bei den Gräsern über- haupt ist: es wird sich daran durch künftige Untersuchungen noch Manches ändern, und zu einer befriedigenden Begrenzung wird man wohl nie gelangen. Tribus: Arundinelleae. Cyphochlaena noy. gen.') Spieulae secus ramos paniculae simplieis binae, heterogamae et subheteromorphae, cujusvis paris altera subsessilis, floribus 2 mas- eulis, inferiore interdum aboriente, altera breviter pedicellata, bi- flora, flore superiore 9, inferiore 7, utraque a latere compressa, cum pedicello articulata. Glumae 4, infima a rhachi aversa, membra- nacea, spicula brevior, aristam ipsa multo longiorem (in spieula 2 eam aequantem) exserens; II. versus rhachin spectans, spiculam aequans, in spieula @ coriacea, chartacea, mutica, in @ membra- nacea, aristulata; III. spieulam aequans, in spicula @ obtuse tri- angularis, gibba, demum subcoriacea, mutica, paleam hyalinam enervem floremque Z‘ triandrum fovens, in spieula Z vix gibba, membranacea, mutica, paleam floremque Z' includens; IV. spieula paullo brevior, hyalino-membranacea, mutica, subcarinata, obsolete 3-nervis, paleam hyalinam obsolete 2-nervem floremque triandrum, in spieula subsessili mere JS‘, in altera @ includens, cujus ovarium obovatum, glabrum stylis 2 breviuseulis, stigmatibus elongatis un- dique breviter plumosis ex apice floris exsertis terminatur. Caryopsis ignota. Gramen madagascariense humile, gracile, foliis planis flac- eidis lanceolatis, spieulis in racemos alternos spicas mentientes dispositis, habitu Oplismenos referens. 93. Cyphochlaena madagascariensis noVv. spec. Perennis. Culmi basi decumbentes, radicantes, dein ascendentes, 15—20 em alti, gracillimi, subeompressi, facie interiore (folium spec- tante) pubescertes, ceterum glaberrimi, plurinodes, basi ramosi, fere ad paniculam usque foliati. Foliorum vaginae arctae, teretiusculae, internodils breviores, versus margines pilosae, ad nodos barbatulae. Ligulae breves, truncatae, basi anguste membranaceae, ceterum ei- liares. Laminae e basi subangustata lanceolatae, acutae, 4—D cm longae, 5—7 mm Jlatae, flaccidae, patulae, utrinque plus minus pilis adspersae, margine saepe undulato scabrae, tenuinerves. Panieula linearis, e racemis subeompositis (spieis spuriis) 6—9 alternis facta, o—8 em lg.; racemi patuli, sessiles, erassiusculi, subdensiflori, se- cundi, rhacheos communis complanato-compressae glabrae internodia subsuperantes, inferiores 10—12 mm longi, e paribus spieularum 10—12, summi ad 5 mm Ig., e paribus 5—6 formati, rhachi propria angusta (spieula plus duplo angustiore), depresso-trigona, setis e tubereulis enatis spiculas superantibus obsita, spieula terminata. Spieulae quadriseriales, seriebus 2 exterioribus e spieulis @ sub- distantibus factis, 2 interioribus e spieulis Z' contiguis v. subimbri- eatis formatis, pedicellis brevissimis (spieularum © 0°8 mm, 2 vix 0’4 mm longis) apice corona pilorum spieula duplo longiorum (in 1) Von »vgpos, höckerig, und yAuive, Decke, Mantel, bei den Gräsern Deckspelze. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1901. 34 466 spicula Z ad pilos 2—3 redacta) obsitis fultae. Spiculae © 15 mm lg., late irregulariterque deltoideae, sursum dilatatae. obtusae, fere aque latae ac longae, latere exteriore gibbae, a latere compressae, albidae, glabrae: gluma I. membranacea, spicula '/, brevior, ovato- oblonga, carinata, carina laevi, obtusa, ex apice leviter emarginato aristam exserens tenuem rectam 7—8 mm longam scaberrimam; II. spieulam aequans, chartacea, ambitu late ovalis, conchaeformis, carinata, obtusiuseula, 2-nervis, alba, nervo medio viridi, laevi, sub- tilissime et irregulariter rugulosa; III. spiculam aequans, obtuse tri- gsona, angulo exteriore in gibbum prosiliente, obtusa, carinata, l-nervis, primo chartacea, deinde subcoriacea, alba, nitidula, sub- tilissime rugulosa, paleam hyalinam enervem, ovalem, obtusam flo- remque Z includens, lodieulis 2 minutis euneato-oblongis, antheris 3, 0°8 mm longis. Gluma IV. spieula paullo brevior, hyalino-membra- nacea, late ovata, conchaeformis, obtusa, subcarinata. obsolete 3-nervis; palea glumam aequans, ovalis, hyalina, obtusissima, ob- solete 2-nervis. Lodieulae nullae. Antherae 3, 1 mm Ig.; ovarium obovatum, gibbum, glabrum; styli breviuseuli, stigmata elongata, undique breviter plumosa, ex apice floris inter glumas arete inelusi emergentia. Spiculae masculae ellipticae, valde compressae, fere 2 mm Ig., virides: gluma I spieula '/, brevior, lanceolata, acuta, carinata, carina aculeolata-scabra, sensim in aristam subuliformem ipsam aequantem v. paullo superantem abiens; II. spiculam aequans, ovata, arcte complicata, chartaceo-membranacea, 1-nervis, carina scabra, infra apicem subemarginatum subula quam gluma 4—6-plo breviore saepe curvula, scabra munita; III. II@e simillima, sed saepe leviter gibba, paleam byalinam ea breviorem ellipticam floremque 3-andrum interdum hebetatum fovens; IV. et ejus palea ut in spieulis 9, lodieulae et antherae ut in hujus flore 4. Madagascar: Nosibe, leg. Hildebrandt (nr. 3354). Eine ausgezeichnete neue Gattung, die im Bau der Aehrehen am nächsten mit Arthropogon, im Bau des Blütenstandes mit einigen Arundinella-Arten (z. B. A. mesophylla Nees und A. Wallichri Nees) verwandt ist, von beiden aber sehr abweicht durch den Di- morphismus der Aehrchen, der an jenen vieler Andropogoneen er- innert, nur dass bei den Andropogoneen meist (mit Ausnahme von Trachypogon) das länger gestielte Primär-Aehrchen Z, das sitzende Seeundär-Aehrchen 9 ist, bei C'yphochlaena hingegen umgekehrt; auch der Gegensatz zwischen den stark verhärtenden Hüllspelzen und der sehr zarten Deckspelze und Vorspelze der Endblüte er- innert an die Andropogoneen; doch ist bei Uyphochlaena die Ill. Spelze, welche die Deckspelze der unteren, stets J\ Blüte ist, eben- falls, und zwar am stärksten, verhärtet; ihre besonders hervor- tretende Höckerform bestimmt die gesammte Gestalt des Aehrchens, während bei den Andropogoneen sich die III. Spelze immer hinter der I. versteckt und zarthäutig bleibt. Ein auffallendes Merkmal sind auch die langen Grannen der 1. Hüllspelze der 2 Aehrchen und die langen Haare an deren Stielchen, wodurch die Scheinähren 467 jenen von Oplismenus habituell ähnlich werden, mit welcher Gattung auch die vegetativen Charaktere fast vollkommen übereinstimmen, während eine wirkliche Verwandtschaft nicht im mindesten existiert. Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Schluss. 1) Hieracium Florentinum All. Ssp. parcifloeeum N. P. Auf Geröll- halden im Logarthale bei Sulzbach (H.). Hieracium Florentinum All. Ssp. florentinum N. P. Am Südab- abhang des Gonobitzer Berges (H.). Ist unter allen Formen des H. florentinum durch die kleinsten Köpfchen ausgezeichnet. Hieracium Bauhini Schult. f. thaumasioides N. P. Am grossen Kirchberge bei Peggau (W.); in der Bärenschütz bei Mixnitz (W.); zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.). Hieracium brachiatum Bert. f. apophyadium N. P. In der Bärenschütz bei Mixnitz (W.). Wohl zweifellos ein Bastard von H. pilosella L. f. vulgare N. P. mit H. Bauhini Schult. f. thauma- sioides N. P. Hieracium porrifolium L. Im Hartelsgraben bei Hieflau (H.); am „Wasserfallweg“ in der Hochthorgruppe (H.); im Logarthale bei Sulzbach (H.). Die von Nägeli und Peter?) innerhalb des typischen H. porrifolium L. unterschiedenen Formen stellen kaum auseinander zu haltende unbedeutende Verschiedenheiten in Gestalt und Beflockung der Hülle dar, die z. B. bei Orepis grandiflora (All.) Tsch. viel deutlicher auftreten, ohne dass es bisher für nöthig befunden worden wäre, diese Forınen zu unter- scheiden und zu benennen. Hieracium porrifolium N. P. f. sparsiglandulum N. P. Im Logar- thale bei Sulzbach mit vorigem. Hieracium bupleuroides N. P. f. inulifoliwm Prantl. An Felsen in der Schlucht bei Weitenstein (H.). Weicht durch hellere, am Rande flockige Hüllschuppen ab und nähert sich der f. Schenkii Griseb. Bei H. bupleuroides Gmel. seheint übrigens eine Gliederung in geographisch getrennte Formenkreise vorhanden zu sein. Hieracıum glaucum All. f. tephrolepium N. P. An Felsen am Abhange des Cillier Schlossberges gegen die Sann, sowie im Teufelsgraben hinter Gutenegg bei Neuhaus. 1) Vgl. Nr. 7, S. 241, Nr. 8, $. 295, Nr. 9, S. 355, Nr. 10, $. 384, und Nr. 11, S. 440. 2) Die Hieraceen Mittel-Europas, II, p. 10. 34* 468 Hieracium glaucum All. f. Reichardti N. P. Diese Form kommt nach Nägeli und Peter') einerseits auf den Kalkbergen des Wiener Beckens, andererseits bei Sulzbach in Südsteiermark vor. Ich habe die Pflanze sowohl im Logarthale bei Sulzbach, als auch im angrenzenden Krain an der Save zwischen Trifail und Sagor gesammelt und glaube, dass diese Pflanze mit der nieder- österreichisehen doch nicht so ohneweiters zu identificieren ist, da sie sich durch am Rande reichflockige Hüllen und stärkere Behaarung derselben unterscheidet; nichtsdestoweniger will ich, bis genauere Untersuchungen vorliegen, von einer Neubenennung der Pflanze Umgang nehmen. Der Formenkreis des Hieracium glaucum All. dürfte in systematischer Hinsicht ziemliche Schwierigkeiten bieten; da es zweifellos ist, dass in denselben Gebieten sich oft mehrere gut unterscheidbare Formen vor- finden. Hieracium villosum L. f. calvesceens N. P. Bei der Fölzalpe am Hochschwab (H.). Hieracium villosum L. f. glaucifrons N. P. Auf Geröllhalden im Logarthale bei Sulzbach (H.). Diese Pflanze, die von Nägeli und Peter?) noch zu H. villosum gezogen wird, wird von Beck°) bereits, und zwar gewiss mit gleichem Rechte, dem Kreise der Zwischenformen zwischen diesem und H. glaucum beigeordnet. Hieracium villosiceps N. P. Am Sarstein bei Aussee sehr häufig, während ich H. villosum L. dort nicht beobachtete. Hieracium melanophaeum N. P. Bei der Fölzalpe am Hoch- schwab (H.). Hieraceum dentatum Hoppe f. pseudovillosum N. P.? Am $Sulz- karhund in den Ennsthaler Alpen (H.). Eine sehr merkwürdige Pflanze, die wohl hierher zu stellen sein dürfte. Habituell gleicht sie vollkommen dem HH. villosum L., weicht aber durch deutlich gestielte, gezähnte Grundblätter, schwärzliche, -lang zugespitzte, mässig zottige Hüllschuppen und bedeutend schwächere Be- haarung ab. Auch mit H. subspeciosum N. P. f. comolepium N. P. zeigt sie eine gewisse Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber durch breitere, reichlicher behaarte und nur sehr wenig glaucescierende Blätter. Vielleicht ist die Pflanze ein Bastard von dem am selben Standorte vorkommenden /T. incisum Hoppe mit H. villosum L. Hieracium Schmidtiw Tausch. Nach Maly‘) bei Neuhaus und Cilli. Wurde im genannten Gebiete von mir nirgends beobachtet, und halte ich das Vorkommen dieser Pflanze daselbst, sowie überhaupt in Steiermark für sehr unwahrscheinlich. 1) Die Hieraceen Mittel-Europas, II., p. 40. 2) Die Hieracien Mittel-Europas, II, p. 100. 3) Fl. v. Nieder-Öesterr., II, p. 1302. #4) Fl. v. Steierm., p. 110. 469 Hieracium incisum Hoppe. Am Sulzkarhund bei Hieflau (H.). Das Hieracium incisum Hoppe') ist bedeutend älter als Koch'’s Pflanze gleichen Namens?), weshalb es nicht gerechtfertigt ist, den Namen im Sinne des letzteren Autors zu gebrauchen, wie es Murr jetzt thut°). Hieracium Arolae Murr. Am Steiner-Sattel in den Sannthaler Alpen (H.). Stimmt mit Originalexemplaren Murr's vom Arl- berg auf das Genaueste überein. Die Pflanze gehört meiner Ansicht nach in den Formenkreis des H. incisum Hoppe und nicht zu 7. Murrianum A. T., wohin es Murr gestellt hat‘). H. Arolae ist nämlich eine Zwischenform zwischen FH. silvaticum und A. villosum, während H. Murrianum überdies noch An- klänge an H. glaucum zeigt, die bei H. incisum Hoppe, sowie bei H. Arolae Murr fehlen. Hieracium Trachselianum Christen. Am Sulzkarhund bei Hieflau (H.). Das von Freyn?’) am selben Standorte angegebene H. cae- sium Fr. dürfte wohl auch zu dieser Form gehören. Hieracium Hayekii Murr in Oest. bot. Zeitschr., L. (1900), p. 60. Ich kann nicht umhin, auf diese a. a. OÖ. schon ausführlich be- sprochene Pflanze ebenfalls zurückzukommen und vor Allem deren Beschreibung zu ergänzen. Stengel schlank, aufrecht, bis 40 em hoch, an allen (vier) mir vorliegenden Exemplaren durch Fehlschlagen einköpfig, kahl, nur unter den Köpfchen etwas flockig, Grundblätter lang gestielt, lanzettlich, entfernt ausgeschweift gezähnt, glaucescierend, ganz kahl, nur der Blattstiel mit vereinzelten Härchen besetzt. Stengelblätter zwei, das untere den Grundblättern gleichgestaltet, nur viel kürzer gestielt, das obere sehr entfernt, klein, lanzett- lich, ganzrandig. Bracteen 3—4, pfriemlich, die untersten 1—2 etwas entfernt. Köpfchen eikugelig, Hülle kaum 10 mm lang, Hüllschuppen schmal, spitz, dunkelgrün, am Rande heller, mit einzelnen schwarzen Härchen besetzt, fast flockenlos. Drüsen fehlen. Griffel dunkel. Achänen 3 mm lang, dunkelbraun. Nach Murr‘) entspricht die Pflanze der Combination vul- gatum-glaueum; nach Zahn’) wäre sie ein vulgatum X porri- folium. Ich halte die hybride Abkunft derselben nicht für zweifellos, habe auch AH. porrifolium L. am Standorte (St. Ilgner Thal bei Aflenz) nicht gesehen, obwohl das Vorkommen des- selben dort sehr wahrscheinlich ist. Meines Erachtens ist #. Hayekii mit H. canescens Schl. am nächsten verwandt, von allen I) Sturm, Deutschl. Flora, H. 39. 2) Syn. fl. Germ. et Helv. Ed. I, p. 457 (1837). 3) Conf. Dörfler, Schedae ad Herb. norm. Cent. XXXJHJ, p. 41. #) Conf. Dörfler, 1. c. p. 42, et Murr in Deutsch. bot. Monatsschr., 1898, p. 5. e, ANETTE: bot. Zeitschr. XLVIlI (1898), p. 309. NE *e. 7) in litteris 26. X. 1900. 470 mir bekannten Formen desselben aber durch die langgestielten Grundblätter und die ganz wie bei H. porrifolium L. gestalteten Hüllen verschieden. Hieracium pseudorupestre N. P. Im Logarthale bei Sulz- bach (H.). Das Hieracium subspeciosum N.P. ist eine sehr unnatürliche Sammelart, die die verschiedenartigsten Formen umfasst, welche nur immer Merkmale des 4. villosum, glaucum und silvaticum an sich erkennen lassen. Die Zwischenformen der Hieracien sind in Bezug auf ihre systematische Stellung sehr schwierig zu behandeln und gewiss von sehr verschiedenartigem systemati- schem Werthe. Sie können darstellen: a) wirkliche Bastarde, b) zu Arten gewordene Hybriden und deren Abkömmlinge, wohl der häufigste Fall, c) intermediäre Formen, die aus der Zeit, wo die Differenzierung der Arten vor sich ging, stammen und sich in dieser Zwischenstellung erhalten haben; dies ist der von Nägeli für die grösste Mehrzahl der Fälle angenommene Vor- gang, welcher aber wohl in der Natur nur selten vorkommt; d) Formen, welche sich durch selbständige Erwerbung von Merkmalen eine scheinbare Zwischenstellung erworben haben, ohne aber wenigstens mit einer der Arten, zwischen denen sie zu stehen scheinen, in irgend einem verwandtschaftlichen Ver- hältnisse zu stehen. Selbstverständlich wird es nur selten mög- lich sein, festzustellen, welcher der genannten Fälle vorliegt, ge- wiss aber ist es ungerechtfertigt, verschiedene, auf so mannig- fache Weise zu Stande gekommene Formen unter einer Species zu subsummieren. Vor Allem wäre es eine der dankbarsten Auf- gaben, speciell unter den Archhieracien die hybriden und nicht hybriden Zwischenformen zu sichten. Was das H. subspeciosum Näg. betrifit, so glaube ich mit Nägeli und Peter, dass speciell die Formen der Grex „Sub- speciosum“ gewiss nicht hybrider Herkunft sind. Anders steht es jedoch mit H. pseudorupestre N. P. Vor Allem gehört die Pflanze gewiss nicht in die Gruppe der „Villosina“, sondern ist zunächst mit den Zwischenformen der Yulgata und Glauca, speciell mit FH. canescens Schl., verwandt, weicht aber von diesen Formen durch die weisse, kurzzottige Behaarung der Hülle ab. Meiner Ansicht nach hat sich die Pflanze aus einem H. canescens oder aber einer Hybride von A. silvaticum X glaucum selbständig weiter entwickelt, wobei wegen der eigenthüm- lichen Behaarung der Hülle auch an eine Einflussnahme von H. villosum zu denken wäre. Dass die Pflanze aber mit den eigentlichen Villosina nichts zu thun hat, beweist schon der Umstand, dass Fries sie in seinem „Hieracia Europaea ex- siceata* als H. saxetanum ausgegeben hat. Hieracium subcaesium Fr. Im St. Ilgner Thale bei Aflenz (H.). Hieracium Galbanum Dahlst. Im Logarthale bei Sulzbach (H.). 471 Im Allgemeinen pflegt man alle jene Parallelformen von H. silvaticum, die drüsenlose Hüllen und mehr weniger bläulich- grüne Blätter haben, unter dem Namen ZH. subcaesium zusammen- zufassen. Dieser Vorgang ist nicht vollkommen einwandfrei. H. subcaesium Fr. ist nach Dahlstedt identisch mit H. steno- lepis Lindebg. d. litorale Dahlst. Dieses hat kleine, derbe, unterseits glauke, ziemlich lang gestielte Blätter, die in den Blattstiel rasch zusammengezogen oder an der Basis abgestutzt und nur schwach gezähnt sind. Das von Oborny bestimmte, in der Flora exsiecata Austro-Hungariea unter Nummer 3357 aus- gegebene Hieracıum subcaesium stimmt mit dieser Pflanze recht gut überein. Jene Formen hingegen mit ebenfalls drüsenlosen Hüllen, weichen, hellgrünen, höchstens unterseits etwas bläu- lichen, mehr minder grob gezähnten Grundblättern gehören zu H. Galbanum Dahlst. Hieracium silvaticum L. Von dieser höchst polymorphen, wahr- scheinlich mehrere Species umfassenden Pflanze liegen mir aus Steiermark folgende Formen vor: a) Fritschii Pernh. Im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). b) sinuosifrons Almqu. In der Sunk bei Trieben (H.). c) mundulum Dahlst. Ebenda (H.). d) glandulosissimum Dahlst. Im Hartelsgraben bei Hieflau (H.); am Wechsel (W.). e) Anisiacum m. An der Gesäusestrasse nächst Hieflau (H.), an felsigen Abhängen oberhalb der Ebersanger-Alpe in der Hochthorgruppe (H.), im Hartelsgraben bei Hieflau (H.). Eine sehr auffallende Form, die mit keiner der von Dahlstedt, Pernhoffer und Jordan auf- gestellten übereinstimmt. Rosettenblätter zahlreich, ei- förmig, an der Basis abgerundet oder schwach herz- förmig, etwas länger als ihr Stiel, die äusseren stumpf, die inneren spitzlich, schwach gezähnelt bis grob ge- zähnt, mit stumpfen Zähnen, hell bläulichgrün, am Rande und manchmal am Mittelnerv etwas wimperig, sonst kahl; Blattstiele mässig behaart. Ein kleines Stengelblatt ober der Mitte. Kopfstand reichköpfig. Hülle 12—14 mm lang. Hüllschuppen schmal, spitz, dunkel, etwas hell- randig. Drüsen der Hülle sehr reichlich, mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, an den Kopfstielen nach abwärts rasch abnehmend, aber vereinzelt bis zur Stengel- mitte reichend. Flocken an der Hülle mässig zahlreich, Köpfehenstiele dicht weissflockig. Steht dem ZH. integratum Dahlst., speciell dessen f. varitcolor am nächsten, unterscheidet sich aber durch die schmalen, reicher flockigen Hüllschuppen, dichtere Drüsenbekleidung derselben und die kahlen Blätter, und kann vor Allem darum mit demselben nicht identificiert 412 werden. weil Dahlstedt bei der Gruppierung der Formen gerade auf die Breite der Hüllschuppen grosses Gewicht lest. f) persimile Dahlst. In der Bärenschütz bei Mixnitz (W.); bei der Teichalpe am Lantsch (W.). Hieracium vulgatum Fr. Ich beobachtete folgende Formen: a) irriguum Fr. In Wäldern bei Unter-Tressen nächst Aussee. b) purpurans Bernh. Im Hagenbachgraben bei Mautern. c) cruentifolium Dahlst. et Lüb. Im Hagenbachgraben bei Mautern. Hieracium Zinkenense Pernh. In der Krummholzregion des Seckauer Zinken (H.). Stimmt genau mit Pernhoffer's Ex- sieeaten überein. Ich erwähne die Pflanze deshalb, weil Murr, der die von mir gesammelten Exemplare gesehen hat, es für identisch mit H. melanops A.T. erklärt hat!); falls diese Deutung riehtig ist, wäre somit die Identität von A. melanops A. T. und H. Zinkenense Pernh. festgestellt. Hieracium eximium Dahlst. Die Pflanze vom Wechsel stimmt mit den Exsieeaten von H. pseudexinium Dahlst. vollkommen überein. Hieracium alpinum NL. f. genwinum Wimm. Am Wechsel (H.); Seckauer Zinken (H.); am Speikkogel der Gleinalpe (W.). Hieracium alpinum L. f. melanocephalum Tsch. Am Bösenstein nächst dem Jägerhause oberhalb der Kotalpe (H.). Weicht von vorigem durch fast doppelt grössere, dicht schwarz behaarte Köpfehen, breitere Blätter und einen robusteren Bau ab. Hieracium intybaceum Wulf. Am Speikkogel der Gleinalpe (W.). Hieracium barbatum W. K. In Wäldern bei Hochenegg nicht selten (H.). Ich kann, ebenso wie Freyn°), den Ausführungen Preissmann’s°’), dass H. Stiriacum Kern. mit H. racemosum W. K. und H. tenuifolium Host identisch "seien, nur voll- inhaltlich zustimmen. Die von A. Kerner?) citierten, von Holuby in Ober-Ungarn gesammelten Exemplare lassen sich von Exemplaren des H. Stiriacum Kern. aus Graz in nichts unterscheiden. Freilich gibt es bei Graz Formen, die die von A. Kerner hervorgehobenen Merkmale, besonders die ver- längerten Aeste, zeigen, doch sind das, wie Preissmann ganz richtig erkannt hat und wie man bei Einsichtnahme einer grösseren Reihe von Individuen ganz deutlich sieht, nur Wuchs- formen ein und derselben Pflanze. Auch mit der Beschreibung und Abbildung Waldstein’s und Kitaibel’s°) stimmt die !) Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. 60. 2) Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. 435. 3) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm., 1894, p. LXXIII f. #4) In Notizen seines Herbars. Conf. Preissm. a. a. 0. 5) Deser. et Icon. plant. rarior. Hung. II, p. 211, Tab. 193. Ronniger K., Gentiana Villarsii. Taf. VIII. Oesterr. botan, Zeitschr. 1901. Lichtdruck von J. Löwy, Wien. 1 | | | | 3 | ı N RG 415 Pflanze aus der Umgebung von Graz vortrefflich überein, wobei zu bemerken ist, dass die Farbe der Achenen von Exemplaren von ein und demselben Standorte von gelbbraun bis tief roth- braun wechselte. Auch die im k. u. k. naturhistorischen Hof- museum aufbewahrten Originalexemplare des H. tenuifolium Host sind zweifellos mit der in Rede stehenden Pflanze iden- tisch. Was schliesslich das 7. barbatum Tsch. betrifft, so würde ich dasselbe nach Exemplaren vom classischen Standorte (Adams- thal bei Brünn) ') für eine geringwerthige Form von H. racemosum mit etwas stärkerer Behaarung und sehr vereinzelten Stieldrüsen an den Köpfchenstielen halten. NB. Sowohl Zahn’s Bearbeitung der Archhieracien in Wohl- fahrt’s Synopsis, als die Arbeiten KraSan’s über die Flora von Ober- und Unter-Steiermark im Jahrgang 1901 der „Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark“ erschienen erst während der Drucklegung dieses Aufsatzes. Es konnten aus diesem Grunde die genannten Arbeiten nicht mehr die ihnen ge- bührende Berücksichtigung finden. Tafelerklärung. A. Silene saxifraga L. — B. Silene Dalmatica Scheele. — C. Alyssum Preissmanni Hayek. — D. Carduus acanthoides L. — E. Carduus Rechingeri Hayek. — F. Carduus viridis Kern. Zur Pilzflora von Tirol. Von L. Grafen v. Sarnthein (Innsbruck). Um beizutragen, in die noch äusserst mangelhafte Kenntnis der Verbreitung der grösseren Pilze Nordtirols einiges Licht zu bringen, machte ich vor Kurzem, begünstigt durch eine der Eut- wieklung derselben ungemein förderliche Witterung, an mehreren Standorten dieses Gebietes grössere Aufsammlungen, deren Er- gebnisse gleich wie voriges Jahr (vergl. diese Zeitschrift, L. Je. 1900, p. 411—412) Seine Hochwürden Herr Jakob Bresadola in Trient in zuvorkommendster Weise zu bestimmen die Güte hatte, wofür demselben hiermit der wärmste Dank ausgedrückt sei. Die erwähnten Localitäten sind, nach der Zeit ihres Besuches gereiht, folgende: 10. September 1901. Gschnitzthal: Lärchenwiesen der Moräne beim Ansitze Schneeberg bei Trins. Glimmerschiefer, 1200 m. 13. September. Innsbruck: Mühlau, lichter Föhrenwald ober dem Badhause gegen die Hungerburg. Diluvium, 650—750 m. 1) Conf. Tausch in Flora 1823. Erg. Bl. I, p. 72. 474 14. September. Innsbruek: Paschberg, schattiger Fichten- und Föhrenwald am Wege zum Tummelplatz. Thonglimmerschiefer, 600— 700 m. 15. September. Rattenberg im ÜUnterinnthale, lichter Fiehten- und Föhrenwald auf der Anhöhe zwischen Brixlegg und der Schlossruine. Kalk, 600—700 m. 17. September. Innsbruck: Wiltenerberg, schattiger Fiehten- und Föhrenwald zwischen dem Bergisel-Plateau und dem Berreiter- hofe. Thonglimmerschiefer, 700—800 m. 19. September. Station Oetzthal der Arlbergbahn am Ein- gange dieses Thales, lichter Föhrenwald mit Heideboden. Vor- wiegend Kalk, mit Glimmerschiefer, 700—800 m. Indem ich nachstehend die so gewonnene Liste in systema- tischer Anordnung (nach Winter ete., die Pilze Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, Leipzig, 1884—1896, und mit den Nummern dieses Werkes versehen) zusammenstelle, glaube ich auch einige Angaben über Arten der hier vertretenen Gruppen ein- schalten zu sollen, welche bei anderen Gelegenheiten mitgenommen und gütigst von Herrn Universitätsprofessor Dr. Paul Magnus in Berlin, sowie zum Theil ebenfalls von Herrn Bresadola bestimmt worden sind. Einzelnes wurde von Herrn stud. phil. Carl Wolf in Innsbruck mitgetheilt. (* bedeutet: neu für Nordtirol, #*: neu für Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein, nach - der Literatur und den zur Verfügung ge- standenen unpublicierten Quellen.) Tremellineae. 453 Ditiola radicata (Alb. & Schw.) Fr. — Zillerthal: zwischen Zell und Mayrhofen (det. Magnus). = 461 Dacryomyces chrysocomus (Bull.) Tul. — Pertisau im Achen- thale (leg. Wolf, det. Magnus). 475 Guepinia heloelloides (DC.) Fr. — Häufig: Station Oetz- thal; Bannwald bei Trins; Rattenberg; Zillerthal; zwischen Zell und Mayrhofen. 483 Auricularia Auricula Judae (L.). — An alten Hollunder- stämmen: Pfons bei Matrei, Ruine Rattenberg, Schloss Reineck im Sarnthale. 506 Tremellodon gelatinosum (Seop.) Fr. — An einem Baum- stamme bei der Pertisau im Achenthale (leg. Wolf). Hymenomycetes. *= 571 Clavaria pallida Schaeff. — Station Oetzthal. ** 573 — palmata Pers. — Station Oetzthal. 580 — abietina Pers. — Wiltenerberg. ** 592 — grossa Pers. — Paschberg. 602 — flava Schaeff. — Station Oetzthal. 2: — — Strasserit Bres. — Station Oetzthal. 415 653 Corticium incarnatum (Pers.) Fr. — Zillerthal: äussere Stillupp 1100 m auf einem liegenden Erlenzweige (det. Magnus). * 656 — quercinum (Pers.) Fr. — Innsbruck: Arzleralpe gegen den Mühlauer Graben (det. Magnus). * 692 Stereum rugosum Pers. — Innsbruck: auf dem Hirnsehnitte eines Fichtenstammes bei Patsch ; Zillerthal: Eingaug der Stillupp an einem alten Erlenstamme (det. Magnus). * 731 Craterellus pistillarıs Fr. — Station Oetzthal. 732 — clavatus (Pers.) Fr. — Innsbruck: Paschberg unter der Station Tantegert (det. Magnus); Achenthal: bei der Pertisau; Zillerthal: im Walde vor der Stillupp-Klamm. * 738 — lutescens (Pers.) Fr. — Station Oetzthal; Telfs: ober- halb Moritzen; Paschberge. =# 782 Sistotrema confluens Pers. — Station Oetzthal. * 834 Hydnum ferrugineum Fr. — Station Oetzthal. 837 — suaveolens Scop. — Station Oetzthal. 838 — violascens Alb. & Schw. forma ........ — Station Oetzthal. 842 — repandum L. -— Wiltenerberg. 854 — imbricatum L. — DButzenwald bei St. Jakob am Arl- berg 1600—1700 m; Station Oetzthal; Telfs. * 889 Daedalea wmicolor (Bull.) Fr. — Lechthal: an einem morschen Baumstrunke hinter Stanzach (det. Magnus). *= 909 Polyporus odoratus (Wulf.) Fr. (Trametes odorata Fr.) — Innsbruck: auf dem Hirnschnitte eines Fichtenstrunkes beim Garzanhofe oberhalb Rum, an einem Fichtenstrunke beim Thaurer Schloss; Zillerthal: äussere Stillupp 1000 m (det. Magnus). 954 — versicolor (L.) Fr. — Innsbruck: auf Buchenstrünken am Stangensteig, bei Thaur (det. Magnus); Zillerthal: äussere Stillupp 1100 m an morschen Fichtenstangen; Kaiserthal bei Kufstein (det. Magnus). 957 — hirsutus (Schrad.) Fr. — Innsbruck: auf Buchenstrünken am Stangensteig (det. Magnus). 992 — officinalis (Vill.) Fr. — Brenner an Lärchenstämmen (Dr. F. Sauter). 1007 — amorphus Fr. — Zillerthal: an einem morschen Fichten- strunke am Eingange in die Stillupp (det. Magnus). 1042 — confluens (Alb. & Schw.) Fr. — Station Oetzthal. ##1043 — cristatus (Pers.) Fr. — Paschberg (det. P. Hennings). *1047 — lucidus (Leyser) Fr. — Gschnitzthal: an einem Baum- strunke der rechten Thalseite gegenüber Rafeis (det. Magnus). 1083 — ovinus (Schaefl.) Fr. — Station Oetzthal. *1117 Boletus viscidus L. — Station Oetzthal; Schneeberg; Ratten- berg. 1124 — luridus Schaefl. — Hinterberg bei Telfs; Ruetzbach- schlucht im untersten Stubai; Pertisau im Achenthale; Eingang der Stillupp im Zillerthale. 476 1133 Boletus edulis Bull. — Butzenwald bei St. Jakob am Arlberg; Station Oetzthal; Gschnitzthal an vielen Stellen; Brenner; Pertisau; Rattenberg. 1151 — variegatus Swartz. — Station Oetzthal. #=#1157 — mitis Krombh. — Station Oetzthal; Paschberg; Ratten- berg. „09 — granulatus L. — Station Oetzthal; Wiltenerberg. — — m. clavariaeformis (hervorgerufen durch Mono- sporium agaricinum Bon.), — Mühlau. *1163 — elegans Schum. — Schneeberg; Rattenberg. #1164 — luteus L. — Station Oetzthal; Mühlau, Wiltenerberg. *1186 — tridentinus Bres. — Station Oetzthal; Rattenberg. 1166 Boletinus cavipes (Opatowski) Kalehbr. — Schneeberg. — — var. aureus Roth. — Station Oetzthal; Rattenberg. 1190 Lenzites sepiaria (Wulf) Fr. — Innsbruck: ober der Hungerburg und auf Baumstrünken bei Thaur; Zillerthal: am Eingange der Stillupp (det. Magnus). 1195 — betulina (L.) Fr. — Innsbruck: auf Buchenstrünken am Stangensteig (det. Magnus). 1197 Schizophyllum alneum (L.) Schroet. — Innsbruck: auf Buchenstrünken am Stangensteig, bei Thaur (det. Magnus). 1230 Marasmus perforans (Hoffm.) Fr. — Wiltenerberg. 1232 — androsaceus (L.) Fr. — Pertisau im Achenthale (leg. Wolf, det. Magnus); Rattenberg. 1243 — fetidus (Sow.) Fr. — Zillerthal: Erlenau zwischen Zell und Mayrhofen (det. Magnus). *1262 — globularis Fr. — Mühlau. 1263 — oreades (Bolt.) Fr. — Zillerthal: Erlenau zwischen Zell und Mayrhofen (det. Magnus). 1298 Cantharellus cibarius Fr. — Lechthal: Almejurthal; Butzen- wald bei St. Jakob am Arlberg, 1750 m; Station Oetzthal; Wiltener- und Paschberg bei Innsbruck ; Gschnitzthal; Pertisau ; Mayrhofen. *1305 Russula alutacea (Pers.) Fr. forma ...... — Paschberg. # — — roseipes (Seer.) Bres. — Station Oetzthal; Mühlau, Wiltenerberg. *1309 — grisea (Pers.) Fr. — Schneeberg. *#]3]4 — aeruginea Fr. — Schneeberg. *=1320 — fetens Pers. — Wiltenerberg. *1324 — vesca Fr. — Schneeberg. =#1330 — lepida Fr. — Wiltenerberg. *1331 — virescens (Schaeff.) Fr. — Wiltenerberg. *1335 — sardonia Fr. — Station Oetzthal. *1336 — rosacea (Pers.) Fr. — Paschberg. 7 — — var. exalbicans Pers. — Wiltenerberg. *1337 — sanguinea (Bull.) — Wiltenerberg. *1342 — delica (Vaill.) Fr. — Station Oetzthal; Mühlau. — — var. chloroides Krombh. — Wiltenerberg, Paschberg. 477 ##1344 Russula adusta (Pers.) Fr. — Mühlau. *#1345 — nigricans (Bull.) Fr. — Rattenberg. *1346 — azurea Bres. — Paschberg. Er — — graveolens Romell. — Mühlau, Wiltenerberg ; Ratten- berg. +7 — — violacea Quel. — Rattenberg. =#1357 Lactarius serifluus (DC.) Fr. — Rattenberg. 1360 — volemus Fr. — Wiltenerberg. 1375 — aurantiacus (Fl. Dan.) Fr. — Station Oetzthal. 1378 — deliciosus (L.) Fr. In Tirol: „Röthling“, ital. „Pinaroi“. — Häufig: Station Oetzthal; Telfs; Innsbruck: Stangensteig, Mühlau, Rechenhof, Wiltenerberg; Rattenberg. * — — sanguiflwus Paul. — Station Oetzthal. 13579 — vellereus Fr. — Paschberg. =1393 — wuvidus Fr. — Wiltenerberg. ##1396 — trivialis Fr. — Wiltener- und Paschberg. 1410 — scrobiculatus (Scop.) Fr. — Paschberg; Rattenberg. ##=1417 Hygrophorus chlorophanus Fr. — Rattenberg. #1419 — conicus (Scop.) Fr. — Station Oetzthal; Rattenberg. 1425 —- coccineus (Schaeff.) Fr. — Gschnitzthal: Auf einer Berg- wiese nächst Rafeis 1220 m. ##1435 — nweus (Scop.) Fr. f. fuscescens Bres. — Rattenberg. 1457 — pratensis (Pers.) Fr. — Wiltenerberg. ad 1440 — calophylius K. — Station Oetzthal. ##1444 — agathosmus Fr. — Station Oetzthal; Rattenberg. 1456 — erubescens Fr. — Station Oetzthal. we — gliocyclus Fr. — Wiltenerberg. *1468 Paxillus leptopus Fr. (P. involutus var. leptopus Bres.) — Wiltener- und Paschberg. "#1475 Gomphidius maculatus (Scop.) Fr. — Wiltenerberg. *1476 — viscidus (L.) Fr. — Station Oetzthal; Wiltenerberg; Rattenberg. 1477 — glutinosus (Schaeff.) Fr. — Wiltenerberg. #1477 ß — roseus (Fr.) — Station Oetzthal; Rattenberg. #1489 Cortinarius fulvescens Fr. — Station Oetzthal. #1494 — uraceus Fr. — Station Oetzthal. #1509 — firmus Fr. — Rattenberg. #1525 — hinnuleus (Sow.) Fr. — Station Oetzthal. #=#1533 — torvus Fr. — Wiltenerberg. 1547 — cinnamomeus (L.) Fr. — Station Oetzthal; Wiltenerberg. aaa — — var. croceus (Schaeff.) Fr. — Station Oetzthal. 1578 — violaceus (L.) Fr. — Rattenberg. ##1582 — vibratilis Fr. — Station Oetzthal. ##1583 — delibutus F. — Rattenberg. #603 — cristallinus Fr. — Station Oetzthal; Wiltenerberg. #162] — glaucopus (Schaeff.) Fr. — Station Oetzthal. sie — — candelaris Fr. — Wiltenerberg. sie — — laniger Fr. — Wiltenerberg. 478 1676 Ooprinus niveus (Pers.) Fr. — Lechthal: Almejurwald 1700 m; Telfs, überall auf Kuhmist (det. Magnus). *1751 Hypholoma fasciculare (Huds.) — Paschbereg. #1754 — capnoides (Fr.) — Station Oetzthal; Allerheiligen bei Innsbruck. #1777 Psalliota silvatica (Schaeff.) — Wiltenerberg. 1778 — campestris (L.) forma hortensis. — Im Garten des Herrn Eckart v. Schumacher 900 m. 1806 Galera hypnorum (Schrank). — Station Oetzthal. ##1874 Flammula spumosa (Fr.) — Station Oetzthal. *1882 Hebeloma spoliatum (Fr.) — Station Oetzthal. #1888 — crustuliniformis (Bull.) — Station Oetzthal. *#1893 — claviceps (Fr.) — Mühlau; Gsehnitzthal: zwischen Trins und Gschnitz Hexenringe bildend;; Rattenberg. FE — — birrum (Fr.) — Station Oetzthal; Allerheiligen bei Innsbruck: forma minor. *#1880 Inocybe petiginosa (Fr.) Bres. (Agaricus [Hebeloma] peti- ginosus Winter). — Mühlau: Schneeberg. *1910 — — rimosa (Bull.) — Mühlau. #==2d 1910 — geophila (Bull.) — Paschberg; Rattenberg. *#1912 — fastigiata (Schaefl.) — Rattenberg. = — — var. albida Bres. Mühlau. =#1994 — dulcamara (Alb. & Schw.) — Station Oetzthal. =#1953 Pholiota marginata (Batsch). — Allerheiligen bei Inns- bruck. ##1961 — terrigena (Fr.) — Station Oetzthal. *1998 Leptonia euchlora (Lasch). — Rattenberg. =#2006 — solstitialis (Fr.) — Rattenberg. =#2010 — anatına (Lasch). forma ..... — Station Oetzthal. *2025 Clitopilus prunulus (Scop.) — Station Oetzthal; Wiltener- und Paschberg. =2035 Entoloma sericellum (Fr.) — Wiltenerberg. =2063 Pluteus cervinus (Schaeft.) — Paschberg. ##2125 Omphalia campanella (Batsch). — Innsbruck: an einem faulenden Baumstrunke im Walde oberhalb Sistrans gegen Heiligwasser 1100 m. 9. Juni 1901. ##2183 Mwycena stannea (Fr.) — Mühlau. *#2196 — parabolica (Fr.) — Paschberg. *2199 — galericulata (Scop.) — Gschnitzthal; zwischen üppigem Grase an einem faulenden Baumstrunke auf der Hügelkette hinter Trins gegen Finetz. ##2200 — rugosa (Fr.) — Rattenberg. *#2206 — flavoalba (Fr.) — Wiltenerberg; Rattenberg. *#2213 — Zephirus (Fr.) — Rattenberg. *22]4 — pura (Pers.) — Wiltener- und Paschberg; Schneeberg; Rattenberg. — — var. roseola Bres. — Mühlau. I — — sudora (Fr.) — Rattenberg. +* 479 *=2245 Collybia dryophila (Bull.) — Landeck: am buschigen Ab- hange oberhalb des Bahnhofes (det. Magnus). ##2256 — cirrhata (Schum.) Quel. var. alumna. — Gschnitzthal: im Bannwalde bei Trins. 2261 — confluens (Pers.) — Mayrhofen im Zillerthale. =2274 — butyracea (Bull.) — Station Oetzthal; Wiltener- und Paschberg; Schneeberg. 2287 Clitocybe laccata (Scop.) — Station Oetzthal. ##2311 — tuba (Fr.) — Wiltenerberg. *2318 — inversa (Scop.) — Paschberg. =#2327 — infundibuliformis (Schaeff.) — Butzenwald bei St. Jakob am Arlberg 1600--1700 m (det. Magnus); Station Oetzthal: Wiltener und Paschberg; Schneeberg. ##2339 — ampla (Pers.) — Wiltenerberg. #2d 2339 — cinerascens (Bull.) — Station Oetzthal. 2341 — dealbata (Sow.) — Rattenberg. ##2342 — candicans (Pers.) — Station Oetzthal. *2346 — phyllophila (Fr.) — Paschberg. 2347 — cerussata (Fr.) — Mühlau. *#2355 — rivulosa (Pers.) — Mühlau. #2d 2384 — ectypa (Fr.) var. infumata Bres. — Station Oetzthal. ##2382 Tricholoma melaleucum (Pers.) — Station Oetzthal; Mühlau. ##2425 — saponaceum (Fr.) — Wiltener- und Paschberg. *2428 — terreum (Schaeff.) — Station Oetzthal; Mühlau. ##ad 2428 — argyraceum (Bull.) — Station Oetzthal. 2432 — vaccinum (Pers.) — Innsbruck: Allerheiligen, Wiltener- berg. 2433 — imbricatum (Fr.) — Paschberg; Schneeberg. *=2435 — columbetta (Fr.) — Paschberg. #2445 — pessundatum (Fr.) — Station Oetzthal; Wiltenerberg. =2580 — glaucocanum Bres. — Wiltenerberg. ug — — stans (Fr.) — Station Oetzthal (von Bresadola im italienischen Tirol bisher nieht mit Sicherheit gesammelt). 2465 Armillaria mellea (Fl. Dan.) — Station Oetzthal; Wiltener- und Paschberg; Rattenberg. 2474 — robusta (Alb. et Schw.) — Station Oetzthal. ag — — var. Goliath Bres. — Station Oetzthal. ##2477 — bulbigera (Alb. et Schw.) — Wiltenerberg. 2489 Lepiota amianthina (Sceop.) — Station Oetzthal; Paschberg; Schneeberg. 2490 — granulosa (Batsch). — Station Oetzthal. *2491] — cinnabarina (Alb. et Schw.) — Station Oetzthal; Mühlau. ##2492 — carcharios (Pers.) — Wiltener- und Paschberg. =2498 — cristata (Bolt.) Que. — Station Oetzthal; Mühlau; Rattenberg. 2499 — clypeolaria (Bull.) — Wiltenerberg. 2509 — procera (Scop.) — Mühlau, Wiltenerberg, Igls. 480 *2511 Amanita vaginata (Bull.) var. plumbea (Schaeff.) — Pasch- berg. 2529 — muscaria (L.) — Gemein: Almejurwald im Lechthale 1800 m; Butzenwald bei St. Jakob am Arlberg 1800 m; Station Oetzthal; Stubai; Gschnitzthal. *2553 — mappa (Batsch). — Wiltenerberg. Gasteromycetes. 2588 Clathrus cancellatus L. — Am Aufstiege zum Schlern von Völs aus (Wolf). 2612 Rhizopogon rubescens Tul. — Igls: im Garten des Herrn Eckart v. Schumacher. 2652 Lycoperdon gemmatum Batsch. — Paschberg. — — excipuliformis Scop. jun. — Rattenberg. 2655 — piriforme Schaeff. — Station Oetzthal; Paschbere. *2666 Geaster marginatus Vittad. — Mühlau. 2671 — fimbriatus Fr. — Station Oetzthal auf einer Waldblösse (det. Bres.); Telfs: im Föhrenwalde bei Moritzen, 700 m (det. Magnus). — — vulgatus Vittad.? (an @. tunicatus Vittad.?) — Wil- tenerberg auf kahlem Erdboden im dichten Waldschatten. Ascomycetes. *=2947 Cordyceps militarıs (L.) Link. — Rattenberg. *3d 5709 Otidea abietina Pers. — Wiltenerberg. 5877 Spathularia flavida Pers. — Station Oetzthal. Helvellaceae. *5900 Helvella sulcata Hafz. var. cinerea Bres. — Mühlau. 5926 Morchella esculenta (L.) Pers. — Auf Sandboden der Inn- thalebene bei der Station Terfens (det. Magnus). Literatur - Uebersicht‘). September und October 1901. Beck von Mannagetta G. Die Vegetationsverhältnisse der illy- rischen Länder begreifend Südkroatien, die Quarnero-Inseln, Dalmatien, Bosnien und die Hercegovina, Montenegro, Nord- albanien, den Sandzak Novipazar und Serbien. [A. Engler und 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 481 O0. Drude, Die Vegetation der Erde. IV. Bd.] Leipzig (W. Engel- mann). Lex.-8°. XXV und 536 S. 6 Vollbilder. 18 Textfig. und 2 Karten. Das vorliegende Buch kann geradezu als Muster einer pflanzengeo- graphischen Monographie bezeichnet werden, es bildet eine überaus werth- volle Bereicherung unserer pflanzengeographischen Literatur und ist umso wichtiger, als es eines der interessantesten Gebiete Europas behandelt. Auf den Inhalt kann hier im Einzelnen nicht eingegangen werden, es mag nur hervorgehoben werden, dass in den Hauptabschnitten die Geschichte der botanischen Erforschung, die physische Geographie, die Vegetation, die Glie- derung der Gesammtflora und endlich deren Beziehungen zu den Nachbar- floren und Entwicklung seit der Tertiärzeit behandelt werden. Die Bearbei- tung aller Capitel ist eine überaus eingehende und zeigt überall die eigenen langjährigen Beobachtungen des Verfassers. Eine besondere Zierde und werth- volle Beigabe bilden die zahlreichen schönen Abbildungen, die theils nach Zeiehnungen, theils nach Photographien des Verfassers angefertigt wurden. Burgerstein A. Theoretisches und Praktisches über das Stärke- mehl. Nach einem Vortrage, gehalten in der k. k. Gartenbau- Gesellschaft. (Wiener Illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Jahre. S. 293—302.) 8°. Dalla Torre K. W. und Sarnthein L. Graf v. I. Berieht über die Flora von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein, betreffend die floristische Literatur dieses Gebietes. (Berichte des naturwiss.- mediein. Vereines in Innsbruck. XXVI. Jahrg.) 8°. 28 S. — — Dr. Ferdinand Arnold [Biographie]. (Tiroler Bote. Jahrg. 1301. Nr. 210.) Droba St. Die Stellung des Tuberculoseerregers im System der Pilze. (Bull. de l’Academie des sci. de Öracovie. Olasse des sei. mathem. et nat. Juillet 1901). p. 309—310). 8°. Verfasser glaubt nachweisen zu können, dass der bekannte Tubereulose- erreger ein Tygomycet ist, der Zygosporen und Stylosporen erzeugt. Der Referent glaubt, dass hier wieder einmal einer jener Irrthümer vorliegt, den die Geschichte der Bacteriologie schon mehrfach aufzuweisen hat (vgl. Hallier, Müller u. a.). Haberlandt G. Sinnesorgane im Pflanzenreich zur Perception mechanischer Reize. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 164 S. 6 Dop- peltafeln u. 1 Fig. im Text. Das vorliegende Buch kann wohl als bahnbrechend für eine neue Richtung der Pflanzenphysiologie angesehen werden. Wenn auch bisher schon immer mehr die Erkenntnis sich Bahn brach, dass die Pflanze nicht blos auf verschiedenartige äussere Reize reagiert, sondern auch mit specifisch ver- schiedenen Reizbarkeiten ausgestattet, so liegen doch nur vereinzelte Ver- suche vor, anatomische Einrichtungen zur Reizperception nachzuweisen. Die Existenz soleher in weitestem Ausmasse zu erweisen, ihre Beschaffenheit festzustellen, ist die Aufgabe des vorliegenden Buches. Es behandelt die Ein- richtungen höherer Pflanzen zur Perception mechanischer Reize und bringt im Einzelnen eine Fülle überaus bemerkenswerther Details, auf die natürlich im Rahmen dieses kurzen Referates nicht eingegangen werden kann. Das Buch wird gewiss in hohem Masse anregend wirken. Dass in einzelnen Fällen die vorliegenden Fragen wohl durch des Verfassers Beobachtungen noch nicht definitiv beantwortet sein werden, liegt in der Natur eines noch so wenig betretenen Arbeitsgebietes. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1901. 35 482 Haläcsy E. de. Conspectus florae Graecae. Vol. I. Fase. II. p. 577— 826. Leipzig (W. Engelmann). 8°. Mit dem vorliegenden Hefte schliesst der erste Band dieses Buches ab. Dasselbe behandelt in De Candolle’scher Anordnung die gesammten Chori- petalen, von den Sympetalen den ersten Theil (Oaprifoliaceae — Dipsaceae). Die Einrichtung des Buches wurde schon gelegentlich des Erscheinens der ersten Lieferung besprochen, heute erübrigt es nur zu betonen, dass das Buch zweifellos eine der werthvollsten Bearbeitungen einer europäischen Flora enthält. Es gewinnt diese Bedeutung nicht nur, weil es ein Gebiet betrifft, das pflanzengeographisch geradezu vielfach die Schlüssel zur Lösung der Räthsel enthält, die die Flora des Orients noch birgt, sondern insbeson- dere auch dadurch, weil es überall gründliche, auf Untersuchung und Autopsie beruhende Durcharbeitung des grossen Materiales zeigt. Das Buch wird zweifellos — analog wie seinerzeit Boissier’s berühmte Flora Orientalis — zur Beschäftigung mit der so wichtigen Flora des Örientes neuerdings mächtig anregen. Heimerl A. Dr. M. v. Wretsehko’s Vorschule der Botanik für den Gebrauch an höheren Classen der Mittelschulen und ver- wandter Lehranstalten. VII. Aufi. Wien (C. Gerold’s Sohn). 8°. 224 S. 323 Fig. und 1 Titelbild. Preis geb. X 3°—. Heinricher E. Die grünen Halbschmarotzer. III. Bartschia und Tozzia, nebst Bemerkungen zur Frage nach der assimilatorischen Leistungsfähigkeit der grünen Halbschmarotzer. (Pringsheim’s Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik XXXVI. Bd. S. 665—752. 7 Textfig. und 2 Taf.) 8°. Jen@id A. Verbreitungsmittel der Früchte und Samen. Vortrag, gehalten in der k. k. Gartenbau-Gesellschaft. (Wiener Illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Jahrg. S. 271—281.) 8°. Lampa E. Ueber die Entwicklung einiger Farnprothallien. (Sitzungs- bericht d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Classe. CX. Bd. S. 95—111. 6 Taf. u. 1 Textfig.) 8°. Verfasser gelangt auf Grund der Untersuchung der Prothallium- entwicklung mehrerer Farne zu der Anschauung, dass die Flächen- bildung bei den meisten derselben eine gemeinsame Gesetzmässigkeit er- kennen lässt, die eine Homologisierung des Aufbaues des Farnprothalliums mit dem Aufbaue des Muscineenstämmchens mit Bestimmtheit zulässt. Die phylogenetische Bedeutung dieses Ergebnisses liegt auf der Hand. Maiwald V. Die opizische Periode in der floristischen Erforschung Böhmens. (Jahresbericht des öffentl. Stifts-Obergymnasiums der Benedictiner zu Braunau in Böhmen. 1901.) 8°. 102 S. 1 Bild Opiz’s. Mitlacher W. Ueber einige exotische Gramineenfrüchte, die zur menschlichen Nahrung dienen. Fortsetzung. (Zeitschrift des all- gemein. österr. Apotheker-Vereines. Wien. LV. Jahrg. S. 875 bis 878; S. 899—902.) 8°. Molisch H. und Goldscehmiedt G. Ueber das Seutellarin, einen neuen Körper bei Scutellaria und anderen Labiaten. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Olasse. OX. Bd. S. 185—205.) 8°. 485 Murr J. Weiteres über Orchideen Südtirols. (Deutsche botanische Menatsschrift. XIX. Jahrg. S. 113—118.) 1. Taf. 8°. Neu beschrieben werden: Orchis disiecta Murr. (Eine Form der Hybride O. Bertoloni X aranifera); O. Beyrichii A. Kern. f. monstr. atava; Serapias Garbariorum Murr (= S$. hirsuta X Orchis picta); Serapias hirsuta Lap. v. refracta Murr. Portheim L. Ritter von. Ueber die Nothwendigkeit des Kalkes für Keimlinge, insbesondere bei höherer Temperatur. (Sitzungs- bericht d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Classe. COX. Bd. S. 113-157.) 8°. Rompel J. Ueber Moose aus der Culturschicht von Schussenried. (Natur und Offenbarung. 47. Bd. S. 557—569.) 8°. Verfasser weist nach, dass die Moose, die seinerzeit in der bekannten Schussenrieder Culturschicht gefunden und von Schimper bestimmt wurden und welche immer als Beweise für das glaciale Alter dieser Ablagerung an- geführt werden, ein solches keineswegs beweisen. Seherffel A. Kleiner Beitrag zur Phylogenie einiger Gruppen niederer Organismen, im Anschlusse an meine Arbeit über Phaeo- cystis globosa; zugleich Bemerkungen zum Referate Senn’s über diese Arbeit. (Botanische Zeitung. 1901. S. 143—158. 1 Taf.) 8°. Tschermak E. Versuche über Pflanzenhybriden. Zwei Abhand- lungen (1865 und 1869) von Gregor Mendel. [Ostwald’s Ulas- siker der exacten Wissenschaften Nr. 121]. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. 62 8. Vierhapper F. Dritter Beitrag zur Flora der Gefässpflanzen des Lungau. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. LI. Bd. Ss. 547—593.) 8°. Neu beschrieben sind: Silene Norica Vierh., S. longiscapa Kern. herb., S. Pannonica Vierh. und S. Cenisia Vierh. (sämmtlich geographische Rassen der S. acaulis L.) sowie Arabis Jacquini X pumila = A. Rhaetica Brügg. Vilhelm J. Bryologisch-floristische Beiträge aus dem Riesengebirge. (Allgem. botan. Zeitschrift. VII. Jahrg. S. 147—149.) 8°. Neu ist: Amblystegium radicale P. B. v. Sudeticum Velenovsky. Wiesner J. Biologie der Pflanzen. 2. Aufl. 1. Lief. Wien. (A. Hölder). 8°. 160 S. ill. Eine lehrbuchmässige Behandlung der Biologie, resp. der Oekologie der Pflanzen ist bekanntlich eine schwere Aufgabe. Die Fülle des vorliegenden Materiales, die ausserordentliche Ungleichwerthigkeit desselben macht die Auswahl des für ein Lehrbuch Geeigneten nicht leicht. Man wird zugeben müssen, dass Verfasser in dieser Hinsicht seine Aufgabe in sehr glücklicher Weise gelöst hat. Das Buch bringt einerseits eine Uebersicht der wichtigsten oekologischen Kenntnisse, regt andererseits durch kritische Bemerkungen und Literaturnachweise zu neuen Untersuchungen und Ueberprüfungen herr- schender Ansichten an. Wiesner J. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Zweite gänzlich umgearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Liefg. Leipzig. (W. Engelmann). 8°. 160 S. 35* 484 — — (Carl Freih. v. Hügel. Hortologe, Geograph u. Staatsmann. Gedenkrede, gehalten anlässlich der Enthüllung des Hügeldenk- males am 3. October 1901. Wien. (A. Hölder). 8°. 42 8. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 3°. Lieferung 210. Selaginellaceae von G. Hieronymus; Fossile Zyco- podiaceae und Selaginellaceae, Lepidodendraceae von H. Potonie. Lieferung 211. Lepidodendraceae, Bothrodendraceae, Sigilariaceae und Pleuromoiaceae von H.Potonie; Isoetaceae (der Jetztwelt) von R. Sadebeck. Engler A. und Diels L. Anonaceae. [A. Engler, Monographien afrikanischer Pflanzenfamilien und -Gattungen, VI. Bd.] Leipzig (W. Engelmann). Gr. 4°. 96 8. 30 Taf. Geiger E. Das Bergell. Forstbotanische Monographie. Inaugural- Dissertation. (Jahresbericht der Naturforsch. Gesellsch. Grau- bündens. 45. Bd.) 8°. 120 S. 1 Karte, 5 Taf. u. 1 Panorama. Gerassimow J. J. Ueber den Einfluss des Kerns auf das Wachs- thum der Zelle. Moskau. 8°. 36 S. 34 Tabellen u. 2 Taf. Glück H. Die Stipulargebilde der Monokotyledonen. (Verhandl. des Naturhistorisch-medieinischen Vereins zu Heidelberg. VII. Bd. S. 1-96. 5 Doppeltaf. 1 Textfig.) 8°. Goldschmidt M. Tabellen zur Bestimmung der Pteridophyten- arten, Bastarde und Formen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz nach äusseren Merkmalen. Oassel (Gebr. Gotthelft). 8°. 60 8. Goppelsroeder F. Capillaranalyse, beruhend auf Oapillaritäts- und Adsorptionserscheinungen, mit dem Schlusscapitel: Das Empor- steigen der Farbstoffe in den Pflanzen. (Verhandl. d. Natur- forschenden Gesellschaft in Basel. XIV. Bd.) 8°. 546 8. 59 Taf. Hansen A. Die Vegetation der ostfriesischen Inseln. Ein Beitrag zur Pflanzengeographie, besonders zur Kenntnis der Wirkung des Windes auf die Pflanzenwelt. Darmstadt. (A. Bergsträsser). Gr. 8°. 86 S. 4 photogr. Bilder u. 1 Karte. Hedlund T. Monographie der Gattung Sorbus. (Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar. Bd. 35. Nr. 1.) 4°. 1478. Jaap O. Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. II. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 136— 140). 8°. Koehne E. Pflanzenkunde für den Unterricht an höheren Lehr- anstalten. Leipzig. (Velhagen u. Klasing). 5°. 288 S. 178 Abb. und 1 pflanzengeogr. Karte. Kummer P. Der Führer in die Lebermoose und die Gefässkrypto- gamen (Schachtelhalme, Bärlappe, Farne, Wurzelfrüchtler). 2. Aufl. Berlin. (J. Springer). 8°. 148 S. 83 Fig. und 7 Taf. Ladurner A. Zur Flora von Meran in Südtirol. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 140—142.) 8°. 485 Möbius M. Marcellus Malpighi. Die Anatomie der Pflanzen. I. u. II. Theil. London 1675 und 1679. [Ostwald’s Classiker der exakten Wissenschaften Nr. 120]. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 1648. 50 Abb. MollJ. W. Die Mutationstheorie. (Biol. Uentralblatt. XXI. Bd. Nr. 9. S. 257-269; Nr. 10, S. 289-305.) 8°. Es ist eine alte Erfahrung, dass Schüler und Anhänger immer in der Vertretung der Ansichten ihrer Lehrer extremer als diese selbst sind. Die Darwin’schen Lehren wären niemals so viel bekämpft worden, wenn Darwin’s Anhänger nicht dessen Lehren extrem ausgebildet hätten. So geht es nun auch mit den momentan viel besprochenen Anschauungen H. de Vries’ über die Entstehung neuer Arten. Vries geht in der Anerkennung der Be- deutung der Mutation sehr weit, keineswegs aber so weit, wie der Verfasser der vorliegenden Abhandlung, welcher für H. deVries eintritt und für den alle unsere Erfahrungen über den Einfluss äusserer Factoren auf die Bildung neuer Formen gar nicht zu existieren scheinen. Auch sollten bei Behandlung der Mutationslehre die Verdienste Korshinsky’s und Kölliker’s nicht fort- während ganz vernachlässigt werden. Reinke J. Einleitung in die theoretische Biologie. Berlin (Gebr. Paetel). 8°. XVI und 638 S. 83 Abb. im Text. Schulz A. Die Verbreitung der halophilen Phanerogamen in Mittel- europa nördlich der Alpen. (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde. XIII. Bd. 4. Heft. Stuttgart, J. Engelhorn). 8°. 92 8. Solms-Laubach H. Graf. Crueiferenstudien. II. Ueber die Arten des Genus Aethionema, die Schliessfrüchte hervorbringen. (Bot. Zeitg. 1901. Heft IV.) S. 61—78. 1 Taf. Abermals eine sehr interessante und werthvolle phylogenetische Studie, die den Verfasser zu der Ansicht bringt, dass die Artbildung in der er- wähnten Artengruppe aus inhaerenten Ursachen erfolgt, während die äusseren Factoren nur die Weiterbildung der entstandenen Arten beeinflussen. Nicht ganz gerecht beurtheilt der Verfasser einige Arbeiten des Re- ferenten, die ihn allerdings zu anderen Ansichten über die Artbildung bei anderen Gattungen brachten. Wenn Verfasser bezüglich der vom Referenten für Euphrasia gebrachten Materiales sagt, dass es bezüglich der Modalität der Formneubildung nicht eindeutig sei, so muss dies Letzterer dahingestellt sein lassen, er muss es als eindeutig in seinem Sinne betrachten. Dagegen ist es ungerecht, zu sagen, dass Gentiana Sect. Budotricha werde neu untersucht werden müssen (S. 75), um im Hinblick auf die Artbildungsfrage verwendbar zu sein. Referent weiss, dass vielleicht keine Artengruppe der europäischen Flora heute so aufgeklärt ist, wie diese, und wenn er auf ge- wisse abweichende Ansichten Naegeli’s nicht kritisch einging, so geschah es, nn n sich ihm um Schaffung eines sicheren Thatsachenmateriales andelte. Stephani F. Species Hepaticarum. Suite. (Bull. de l’Herbier Boissier. Seconde Serie. I. Tom. S. 1022—1040). 8°. Umfasst die Gattungen: Stephaniella Jack, Jane oaheTn Spruce und Symphyomitra Spruce. Thyselton-Dyer W.T. Flora of Tropieal Africa. Vol. VIII. Part IT. London (L. Reeve & Co.) 8°. S. 193—384. 486 Vries H. de. Die Mutationstheorie. Versuche und Beobachtungen über die Entstehung der Arten im Pflanzenreich. I. Bd. 3. Lifg. Leipzig (Veit & Co.). 8°. S. 384—648. Zahlreiche Abbildungen und 2 Tafeln. Wehmer (C. Die Pilzgattung Aspergillus in morphologischer, physiologischer und systematischer Beziehung unter besonderer Berücksiehtigung der mitteleuropäischen Species. (Memoires de la soe. de phys. et d’hist. nat. de Geneve. Tom. XXXIII. [2”® partie.] No. 4.). 4°. 160 $S. 5 Taf. Winkler H. Ueber Merogonie und Befruchtung. (Jahrb. f£. wissensch. Bot. XXXVI. Heft 4.) 8°. S. 753—775. Die Abhandlung zerfällt in drei Theile. Der erste berichtet über Mero- gonie von Cystosira. Dem Verfasser ist es gelungen, Eizellen von Cystosira zu theilen und jeden Theil zur Fortentwicklung zu bringen. Der zweite Theil handelt über die Einwirkung der chemischen Bestandtheile des Spermas auf unbefruchtete Eier und berichtet über diesbezügliche Versuche mit thierischen Objecten. Der dritte Theil behandelt die Theorie der Befruchtung. Verfasser erblickt mit vollem Rechte, analog wieSolms-Laubach, in der Befruchtung ein completes Phänomen, bestehend einerseits in dem die Weiterentwicklung auslösenden Reiz und anderseits in der Vereinigung verschiedener Plasmen. Referent hält es für ausserordentlich wichtig, diese beiden Seiten des Be- fruchtungsvorganges auseinanderzuhalten; nur wenn dies erfolgt, lassen sich gewisse Vorgänge, die äusserlich (durch Plasmaverschmelzungen) den Be- fruchtungsvorgängen gleichen, aber von diesen wesentlich verschieden sind („Befruchtungsvorgänge* bei manchen Pilzen, Vorgänge in Embryosäcken ete.), befriedigend erklären. Zirngiebl H. Die Feinde des Hopfens aus dem Thier- und Pflanzenreich und ihre Bekämpfung. Berlin (P. Parey). 8°. 64 8. Zürn E. S. Die deutschen Nutzpflanzen und ihre Beziehungen zu unseren Lebensthätigkeits- und Erwerbsverhältnissen. I. Bo- tanik, Culturgeschiehte und Verwerthungsweise der wichtigsten deutschen Nutzgewächse. Leipzig (H. Seemann Nachf.). 8°. 208 S. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Prof. M. Gandoger in Arnas (Rhöne), Frankreich, wünseht im Tausche Pflanzen von Australien, Portugal, Spanien, Florida, Tehuantepee und von den Rocky Mountains (Nord- Amerika) gegen exotische Pflanzen abzugeben. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. In der Zeit vom 2.—12. Januar 1902 (20.—30. December 1901 a. St.) findet in St. Petersburg die XI. Versammlung russischer Naturforscher und Aerzte statt. Das leitende 487 Comite besteht aus dem Präsidenten Prof. N. A. Menschutkiu, Viee-Präsidenten Prof. A. A. Inostranzeff und den Schriftführern Prof. I. I. Borgman und Prof. W. T. Schewiakoff. Die Ver- sammlung umfasst folgende Sectionen: Mathematik und Mechanik, Astronomie und Geodäsie, Physik, physikalische Geographie, Chemie, Geologie und Mineralogie, Botanik, Zoologie, Anatomie und Physio- logie, Geographie mit der Subsection Statistik, Agronomie, wissen- schaftliche Mediein und Hygiene. Die allgemeinen Sitzungen der Versammlung werden am 2., 8. und 12. Jänner, die Sectionssitzungen am 3., 4, 5, 6., 9., 10. und 11. Jänner stattfinden. Theilnehmer an der Versammlung werden ersucht, womöglich vor dem 15. December 1901 dem Comite der Versammlung russi- scher Naturforscher und Aerzte (St. Petersburg, Universität) ihre genauen Adressen und den Mitgliedsbeitrag (3 Rubel) einzusenden und anzugeben, welcher Section sie beizutreten wünschen. Die Soeiete Nationale des Sciences naturelles et mathe- matiques de Cherbourg begeht am 30. December |. J. die Feier ihres 50jährigen Bestandes. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Richard R. v. Wettstein wurde von der Sencken- bergischen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M., sowie von der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg zum Ehren- mitgliede ernannt. Prof. Dr. R. Hartig, Direetor des Botanischen Institutes der königl. bayer. forstlichen Versuchsanstalt in München, ist am 9. October gestorben. Inhalt der December-Nummer: Dr. Rudolf Wagner, Ueber Erythrina Crista-galli L. und einige andere Arten dieser Gattung. S. 449. (Schluss.) — E. Hackel, Neue Gräser. S. 457. — Dr. August v. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Schluss.) S. 467. — L. Graf v. Sarnthein, Zur! Pilzlora von Tirol. S. 473. — Literatur-Uebersicht. S. 480. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 486. — Akademien, Botanische Gesell- schaften, Vereine, Congresse etc. S. 486. — Personal-Nachrichten. S. 487. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 5/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 & M. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 488 INSERATE. bestehend aus grösstentheils Jterbariuı Kärntner Rosen nebst vielen Doppelarten von Zosa, FRubus, Thymus, Mentha, Viola, Po- Een ———nn m fcondilla, ist wegen Alter und sehr BE Sehkr aft des Besitzers zu verkaufen. Auskunft an ertheilt die Redaetion der eo bot. Zeitschrift“. siestestestesiesint tete sei sis sie ie ie Se N N Im Belbkfverliee des Dr. C. Baenitz in Breslau, IX., Marien- strasse IF, ist soeben erschienen: Herbarıum Dendrologicum. Lieferung VI, 47 Nrn. 7 Mk. | Lieferung VIII, 57 Nrn. 8 Mk. n va 'n, 811 n XN,3 nn DB n Lieferung IX. enthält Beiträge aus Kaukasien, Dalmatien, Griechen- land, Hercegovina, Italien, Persien, Russland, Schweiz, Spanien und Teneriffa. Inhalts-Verzeichnisse des Herbarium Dendrologieum, Americanum und Europaeum versendet stets umgehend Dr. C. Baenitz in Breslau. BSH HRBR DIR HK HR HR AI HR HIR DRK AIR HR DIK PR RR PR RAR Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in elegantem Leinwandband Mark 9.—. Sehulflora für die österreichischen Sudelen- u. Alenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Excursionsflora“. — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4.—. NB. Dieser Nummer ist Tafel VIll (Ronniger) beigegeben. Inhalt des LI. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Brunnthaler J., Prowazek S. und Wettstein R. v. Vorläufige Mittheilung über das Plankton des Attersees in Oberösterreich.......2.-z-....... Burgerstein A. A. v. Kerner’s Beobachtungen über die Zeit des Oeffnens und U ELLLTTETL N 0 re A A EEE Dalla Torre v. Zwei seltene Flechtenwerke.........o2..cssesonoenonenn Dörfler I. Centaurea Halaesyi n. SP... .---er-erneeneneenenenenrnnnnne Freyn J. Plantae Karoanae amuricae et zeaönsae...ueruereen. 350, 374, Frieb R. Der Pappus als Verbreitungsmittel der Compositenfrüchte....... Genau K. Physiologisches über die Entwicklung von Stauromatum gut- ee A A Eee ke Greilach H. Zur Anatomie des Blattes von Sanseviera und über die San- EEE a Ente Hackel E. Neue Gräser............. 149, 193, 233, 290, 329, 366, 426, Hansgirg A. Ein Nachtrag zu meinem Prodromus der Algenflora von Böhmen Hayek A. v. Beiträge zur Flora von Steiermark ..241, 295, 355, 384, 440, runs hiezu urn... en anne sum nenn nee en Kindermann V. Ueber das sogenannte Bluten der Fruchtkörper von Stereum a EEE EEE Linsbauer L. Einige Bemerkungen über Anthokyanbildung........-..... Magnus P. Ein Beitrag zur Geschichte der Unterscheidung des Kronen- Eee dBE Graser in mehrere ‚Arten ....-..-.-.---uonsuonueren .unenen Pax F. Neue Pflanzenformen aus den Karpathen. III..........z22r2r0... Prowazek S. Kerntheilung und Vermehrung der Polytoma 2........0.... — — Nachträgliche Bemerkung zu dem Aufsatz: „Kerntheilung und Ver- Pas der. Folio. =: nen jenen wien nen nern re ee en Ronniger K. Gentiana Villarsii Greeb.) und deren Kreuzungen mit Gen- RE 12... 32 Sekret äh 6 he ee ee 2 Sinpe meisten Fa 1, Grf. v. Zur Pıilzflora von Taral. ...0:- cu. nn ee Schiffner V. Untersuchungen über Mörckia Flotowiana und über das Ver- hältnis der Gattungen Mörckia Gott. und Calycularia Mitt. zu einander — — Einige Untersuchungen über die Gattung Makinoa......e.2r:.... — — Ein Beitrag zur Flora von Madeira, Teneriffa und Gran-Canaria... — — Einige Materialien zur Moosflora des Orients. .........zerer00. 1. — — Neue Untersuchungen über Calycularia erispula und Calycularıa a N er Sabak OÖ. E. Zur geographischen Verbreitung des Melilotus polonicus ie a A ne A de anna ne Eee Soltokovic M. Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Section BEOHTRAERG.; » 23 Aa Ka a ee dar ee 161, 204, 258, 36 73 185 397 204 436 92 321 154 304 490 Stephani F. Die Elaterenträger von Calycularia..eeerneeneenennennenne 256 Sydow H. und P..Zur Pilzflora'Pirols...: .., 000000 nee 11 Vena J. Achter Nachtrag zur Flora von Bulgarien ............... 29 — — Ein Beitrag zur Moosflora von Montenegro .......-zereoneeoenncce 254 — — Abnormale Blüten der Forsythia viridissima Lindl............... 325 Vierhapper F. Zur systematischen Stellung des Dianthus caesius Sm. 361, 409 Vilhelm J. Neue teratologische Beobachtungen an Parnassia palustris L.. 200 Vrba F. Beiträge zur Anatomie der Achsen von Alyssum saxatıe L..... 225 Wagner R. Ueber Erythrina Crista-galli L. und einige andere Arten dieser Gabtuner 2 be 3 ee 4a Er a 418, 449 Waisbecker A. Beiträge zur Flora des Eisenburger Oomitets hd. ne 125 Zahlbruckner A. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens...... 273, 336 lI. Stehende Rubriken: 1. Kireratur-Vebersicht 3% 42. siss-Rak ri 61, 134, 172, 217, 312, 401, 480 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc....35, 69, 97, 146, 176, 220, 266, 317, 486 Kais. ‘Akademie der Wissenschaften in "Wien... . -.1..... »oum. ar ander 9% Association internationale des Botanistes........--.-oorcrenonnnorunnn 146 Königl. botanische Gesellschaft in Regensburg .............crr0r0r0 101 Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark TR ee Eee NE 35,.99,. 129 Internationaler botanischer Congress in Wien 1905 .....ccoccceeccene 266 Societ@ Nationale des Sciences naturelles et math@matiques de Cherbourg 487 Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen............... 220 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg 146, 181 XI. Versammlung russischer Naturforscher und Aerzte in St. Petersburg 486 Wizyer Botanische ADende” 2. 2.2. ne end eng 36, 101,.176, 268, 317 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien......... 69, 104, 146, 270 — Feier ‘des 50jahrigen Bostandas; 2...) HH sensa naar ae 146, 271 —— IBBENON UT. BOLAMIR or. 2 ae ne en nen ein are te aa 69, 104, 270, 271 — „Section für Kryptogamenkunde: =... 22... 2.0... „un „0 see Se ee 104 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. ... 37, 70, 105, 141, 182, 222, 271, 318, 405, 446, 486 4. Botanische Forschungs- und Sammelreisen ........ 71, 145, 222, 407, 446 BAER ANDI ME BED MSSCHLIIDIET "W421. 0 Ser 71, 446 Pöütschenko Boris: :::::.: ..: 407 | Bintenis Pr 2a Oz 145, 407 Ban. III ED, 407 | Wettstein’ BR. wein ee 71, 446 Merner Pi. w.i..t..:222044% 71, 446 | WiemannyArtt m ONE 71, 446 WOHApmwAhri:12422.:: 2.200082; 222 | 5. Personalnachrichten ....... 38, 71, 107, 147, 182, 223, 319, 407, 447, 487 Adamovic L. 223. Carnegie D. 447. Gilg E. 319. Agardh J. 6. 71. IColmeiro M. 407. Gran HaakenHasberg Arnold F. 407. Cornu M. 223. 223. Ascherson P. 147. ICoulter $. M. 223. Harms H. 319. Becker Alex. 223. ıDelpino F. 147. Hartig R. 487. Benecke W. 223. 'Drude ©. 147. Hauptfleisch P. 147. Bonnier G. 147. ıEidam E. 407. Heidenreich Ferd. 223. Bretschneider E. 319. | Engler A. 147. Hitchcock A. S. 223. Bruchmann 71. Borster:D.71 Jack J. B. 447. Jakowatz A. 182. Jendic Al. 223. Keisuke Ito 223. Berner ... 147. Kornhuber A. 147. Korschinski J. 71. Korschinsky 8. 71. Lämmermayr L. 38. Leiner L. 183. Liepolt W. 183. Nawaschin S. 147. Nemee B. 319, Nicholson G. 447. Palla E. 107. 6. Notizen „.— nr nee 491 BalladinıW. J::319, Peter A,,223. |Petkoff St. 447. Pfeffer W. 147. Piecone A. 319. Porsch ©. 38. ıPotonie H. 38, 223. Rees M. 147, 447. 'Reinitzer F. 107. ıRemer W. 407. Schwendener S. 71, 147. ıStrasburger E. 147. Treub M. 147. Uhlworm 0. 319. Vries H. de 147. Walz Lajos 182, Warming E. 147. Watson W. 447. Weinzierl Th. v. 38. Wettstein R.v. 71, 487, Roberts H. F. 223. Woynar J. 38, 39. Schiffner V. 407. Zahlbruckner A. 38. Schimper A. F. W. 447.|Zederbauer E. 38. Schleussner J. 407. 145 see nFeln) 2, alaratse Brozuln, m m m dLm/ sun o ee a a le a. ee een. sin. ee III. Verzeichnis der in der Literatur-Uebersicht angeführten Autorennamen. Abel L. 217. Adamovid L. 172, 401. Allescher A. 64, 138, 219, | 314, 404. Ament W. 404. Arker J. 138. Ascherson P. 64, 138. Attema J. J. 314. Bauer E. 61. Baum J. P. 138. Beauverd G. 64. | Beck G. v. 61, 136, 218, 312, 480, 481. Becker W. 138. Behrens J. 138. Benecke W. 64. Biechele M. 174, 219. Binz A. 404. Bliedner A. 404. Boerlage J. G. 64. Boltshauser H. 220. Bonnier G. 138. Borbas V., v! 61, 134, 172, 173, 312, 401. Braungart R. 138. Bresadola J. 61 Brotherus V. F. 174, 314. Brunnthaler J. 312. Brunotte ©. 138. Bubäk F. 134, 217. Bubani P. 174. Burck W. 65. 'Cador L. 138. ı Celakovsky L. J. 61, ı Chalon J. 138. 'Chiovenda E. 67, 140. Degen A. v. 401. ı Diels L. 68, 138, 434. ı Dingler H. 138. Freyn J. 135. Fritsch K. 135, 313. Fruwirth ©. 139. Fruhwirth Ch. 404. 135, 218, 312. Christ H. 65, 68. Cieslar A. 312. Clarke C. B. 175. Clements F. E. 175. Gamper M. 139. Geiger E. 484. Gerassimow J. J. 484. Gilbert B. D. 404. ı Cohn F. 138. Gilg E. 314. Coincy A. de 174. ı Giltay E. 65. ı Correns C. 65. Ginzberger A. 62, 218. Czapek F. 218, 312. Girard H. 66. Glück H. 404, 484. 61, | Goldschmidt M. 484. 481. | Goldschmiedt G. 482. Goppelsroeder F. 484. Graebner P. 138. IGran H. 66. Gremli A. 219. Griffon E. 220. Gross L. 66. Gürke M. 67. Dalla Torre K. W. v. 63, 218, 312, 401, Darbishire O. V. 314. Dennert E. 314. Dörfler J. 62, 312. Doflein F. 404. Droba St. 481. Drude ©. 481. Dünnenberger E. 139. Durand Th. 69, 140. Haberlandt G. 481. Hackel E. 62. Haläcsy E. de 482. Hallier H. 66, 174, 315. Hanausek T. F. 218, 401. Hansen A. 484. Hansgirg A. 62, 401. Harms H. 68, 218. 314. Hartig R. 315. Hayek A. v. 135, 313. Engler A. 65, 139, 314, 404, 480, 484. 174, Feltgen J. 404. Fischer-Benzon R. v. Flahault Ch. 316. Burgerstein A. 217, 312, 481. 135, 173, Flatt-Alföldi K. 401. Fleissig P. 139. Hecke L. 173. Hedlund T. 484. 36* 492 Heimerl A. 173, 482. Heinricher E. 401, 482. Hennings 68. Herget F. 313. Hesdörffer M. 174. Heydrich 68. Hieronymus G. 65, 484. Hilbrig H. 139. Hildebrand Fr. 66. Hjort J. 66. Hochreutiner B. P. G. 66. Hockauf J. 135, 401. Hruschka J. 62. Hue A. M. 405. Istvänffi Gy. de 62, 218. Jaap 0. 315, 484. Jack J. B. 220. Jackson B. D. 174. Jahn E. 67. Jenäic A. 482. Karäsek A. 62, 135, 218, 401. Keissler C. v. 135, 402. Kirchner O. 220. Klebahn H. 139. Kneucker A. 66. Koehne E. 484. Köppen W. 315. Kohnstamm Ph. 315. Kraenzlin F. 68, 174, 405. Kraepelin K. 66, 405. Kraetzer A. 315. Krasan F. 135, 313, 402. Krause E. H. L. 67. Kronfeld M. 313. Kummer P. 484 Kuntze ©. 67. Ladurner A. 484. Lämmermayr L. 402. Lampa E. 482. Lauterbach K. 68. Leclere du Sablon 138. Lemmermann E. 139. Limpricht K. G. 315. Lindau G. 68, 139, 175. Lindberg H. 174. Linsbauer K. 173. Linsbauer L. 135. Loitlesberger K. 218. Longo B. 67. Lorenz v. Liburnau J. R. 173, 402. Luerssen Chr. 315. Lütkemüller J. 62. Magnus P. 67, 139. Magnus W. 315. Maiwald V. 482. Matouschek F. 218, 402. Meissner R. 315. Mendel G. 402. Mentz A. 315. Meyer A. 139. Mez C. 175. Miehe H. 139. Migula W. 139, 140, 405. Minks A. 139. Mitlacher W. 173, 402, 482. Möbius M. 68, 485. Möller A. 174. Molisch H. 63, 135, 218, 482. Moll J. W. 485. Müller C. 67. Müller J. 173. Müller Karl 315. Murbeck Sv. 175. Murr J. 62, 135, 136, 173, 313, 402, 483. Nathanson A. 140. Nömee 63,136, 173,402, 403. Nestler A. 403. Neuweiler E. 175. Oesterle O. 68. Ostenfeld C. H. 140, 315. 1: %:.173. Otto R. 67. Palacky J. P. 403. Palla E. 63. Paulin A. 403. Pavillard J. 316. Penzig O. 174. Perkins J. 314. Peter A. 316. Pfeffer W. 140, 316. Pfitzer 67. Pierce N. P. 140. Pilger R. 175. | Pirotta R. 67, 140. Podp£ra J. 403. Portheim L. v. 483. Potonie H. 65, 484. Pound R. 175. Preissecker K. 403. Pritzel E. 65. Prohaska K. 313. Proti& G. 63, 136. |Prowazek S. 174, 218, 313. 'Rabenhorst 138, 219, 314, | 315, 404. Rebel H. 403. | Reichenbach 1:’e6. HG. "GL 136,218, Reinecke F. 140. Reinke J. 316, 485. Rogers W. M. 175. Rollett A. 219. Rompel J. 483. Rouy @. 140, 405. Ruhland W. 174, 314. Sabidussi H. 63, 219, 313. Sadebeck R. 65, 484. Sarnthein L. Grf. v. 61, 401, 481. Scherffel A. 483. Schiffner V. 136, 137, 219. Schimper A. F. W. 316. Schmidlin E. 175. Schmiedle 68. Schniewind-Thies J. 316. Schube Th. 63, 316. Schulz A. 140, 485. Schulz OÖ. E. 140. Schumann K. 67, 68, 175, 220, 316, 405. Schwendener S. 67. Seckt H. 316. Sernander R. 175. Siim-Jensen J. 175. Simmer H. 174, 313. Singer M. 403. Solms-Laubach H. Grf. 485. Sorauer P. 67, 175. Stapf 0. 63. Steffens W. 316. Stephani F. 140, 220, 485. Sterneck I. v. 313. Strasburger E. 68, 140. Strasser P. 403. Sydow P. 68. Taschenberg ©. 175. Teyber A. 137. Thiselton-Dyer W. T. 140, 405, 485. | Tocl K. 137. ' Tollemache St. 405. Tschermak E. 219, 483. Tschirch A. 68. Tubeuf Frh. v. 68, 140. Tuzson J. 314. Uexküll-Gyllenband M. v. 316. Urban J. 175. Velenovsky J. 403. Vierhapper F. 483. Vilhelm J. 174, 483. Vries H. de 69, 140, 316, 486. Wagner J. 404. Waisbecker A. 314. Walch G. 316. Warburg O. 65, 68. Ward H. M. 317. Warnstorf ©. 174. Weeber G. 404. Wehmer Ü. 486. Weiss J. E. 317. Welwitsch F. 219. 484. Will A. 140. Winkler H. 140, 486. | Witasek J. 137. 493 Wettstein R. v. 63, 64, 137,| Wolf Th. 175. 174, 219, 314. Wiesner J. 137, 314, 483, | Woronin E. 69. Worgitzky G. 405. Wünsche O. 175. Wildemann E. 140. Wildeman F. de 69. Wilhelm K. 219. ı Zahlbruckner A. 64, 314. Zahn H. 405. Zirngiebl H. 486. |Zürn E. S. 220, 486. IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.”) A. Abies Carpatica Loud. 61. — ellipso- conis Borb. 134, 172. — sp. 128. Abrothallus sp. div. 344, 350. Acamnthaceae 232. Acer campestre L. 105. | Agrostis rupestris All. 246. — — X | Achillea sp. div. 440, 441. — stricta | Schl. 441. Acolea Dum. 140. Aconitum 30. — Anthora L. 381. — arcuatum Mx. 382. — Koelleanum alpina 246. — sp. div. 90, 246, 318. Aira capillaris Host. v. ambigua D.N. 127. Aizoaceae 232. Ajuga genevensis L. 138. — — X rep- tans 138. — Osswaldiana W. Beck. 138. — reptans L. 138. — — fl. albo 138. — sp. 391. Alchimilla 175. — arvensis (L.) 175. — Rb. 299. — Kuznetsowi Reg. 3831. — macrorhynchum Trez. 381. napellus 299. — Sczukini Trez. 382. — sp. div. 19, 3831. — Taurericum Rb. 299. — Tauricum Wulf. 299. — tenuifolum Trez. 381. — — P) volu- bile Frn. 3831. Actinospora sp. 332. Adenostyles sp. div. 12, 19. Adoxa sp. 394. Aecidium Adenostylis Syd. n. sp. 19, 20. — Astragali-alpini Eriks. 13. — Cardui Syd. n. sp. 19. — Composi- tarum Mart. 20. — crepidicolum Ell. et Gall. 22, 23, 28. — Orepidis-in- carnatae Syd. 23, 28. — Ürepidis- montanae Syd. 23, 29. — frangulae Schum. 90. — Lactucae Opiz. 17. — — Periclymeni Schum. 92. — Peta- sitidis Syd.n. sp. 20. — Phyteumatis Ung. 20. — praecox. Bub. 25. — Rhamni Gmel. 90, 91. — Rostrupii Thuem. 29. — sp. div. 19, 20, 29. Aegagrophila Sauteri Kg. 402. Aegopodium sp. 14. Aethionema 485. — latifolium Frn. 135. Agave 113. — americana 133. *) Zur Erzielung thunlichster Kürze geführt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloss der — volubile Pall. 382. | sp. div. 12, 357, 358. Alectoria sp. div. 37. Alectorolophus sp. div. 393. Alicularia Cda. 220. Alisma sp. div. 318. Allium cyclospathum Frn. 135. — SP. div. 102, 103, 250. — ursinum L. 317. Alnus sp. 128. Alsine rostrata 187. — sp. div. 142, 253, 318, 439. Althaea sp. 337. Althenia sp. 62. Allyssum montanum L. 301. — Preiss- manni Hayek 301, 302. — sazxatile L. 225. — sp. div. 62, 142. — Styri- acum Jord. Fourr. 301. trans- sylvanicum Schur. 301, 302. Amanita sp. div. 480. Amarantaceae 231, 232. Amblystegium radicale P. B. v. Sude- ticum Vel. 483. — sp. 161. Amelanchier sp. 102. Amoeba cerystalligera 60. Amorpha elata Bouch® 451, 452. — fruticosa L. 451, 452. — virgata Smill. 451. Anabaena luteola Schdle. 313. Anacamptis sp. 251. Anacolia sp. 122. — des Index wurden nur jene Arten namentlich auf- Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ oder „sp. div.* hingewiesen. 494 Anagallis arvensis 189. Anaptychia sp. div. 118, 123. Androcryphia 49, 88, 2836, 287. Andropogon 466. — goyazensis Hack. 152. — gracilis Sprg. 373. — ingratus Hack. 151. — leptocladus Hack. 152. Schottii Rupr. 152. — sp. div. 12, 66, 246. Androsace chamaejasme Host. 390. — villosa L. 390. Anemone alba (Rb.) 299. — alpina L. 299. — appenina L. 30. — blanda Sch. K. 30. — sp. div. 300, 378. — vernalis L. 299, 300. Angelica sp. 15. Anomodon sp. div. 160. Anonaceae 66, 484. Antennaria sp. 396. Anthaenantia Hackelit Arech. 331. Anthemis sp. div. 440. Anthoceros fusiformis Aust. 119. Husnoti Steph. 119. -—- sp. div. 119. Anthyllis sp. div. 385. Antirrhinum sp. 393. Antitrichia sp. div. 122, 256. Apera sp. 246. Apium sp. 388. Aplozia pumila v. rivularis Schffn. 137. — sphaerocarpa v. flaccıda Schffn. 137. Aponogeton sp. 318. Aposeris sp. 102, 443. Aquilegia oxysepala Tr. Mey. 380. — parviflora Led. 381. — sp. div. 14, 299. — vulgaris v. oxysepala Reg. 381. Arabis Jacquwini X pumila 483. — Rhaetica Brügg. 483. — sp. div. 301, 383. Archangelica sp. 20. Arctium lappa X minus 137. — Vindo- bonense 137. Arctostaphylos sp. 11. — uva ursi (L.) 390. Aremonia sp. 358. Arenaria sp. div. 253, 318. Argemone mexicana 189. Armeria elongata (Hffm.) 391. Armillaria sp. div. 479. Arnica sp. 441. Arrhenatherum sp. div. 11, 90. Arthonia foveolaris Zhlbr. n. sp. 279. — lapidicola (Tayl.) 280. — sp. div. 279, 280, 350. Arthopyrenia sp. div. 37, 38, 277. Arthrodermus leptodermus Lütk. 62. Arundinella mesophylla Nees 466. — Wallichii Nees. 466. Asclepiadaceae 232. Ascomycetae 174. Asparagus sp. 103. Aspergillus 486. Asperula aristata L. f. 394. — leiantha Kern. 394. — longiflora W. K. 394. — sp. div. 62, 129, 394. Asphodelus sp. 102. Aspieilia sp. div. 341, 342. Aspidium Braunii Spenn. f. erosum Waisb. 126. — — f. macrolobum Waisb. 126. — — f. microlobum Waisb. 126. — — f. pseudolobatum Waisb. 126. — cristatum (L.) 243. — dilatatum Sw. f. angustisectum Waisb. 127. — — f. latisectum Waisb. 127. — filix mas Sw. v. paleaceum Moore 126. — — v. undulatum Waisb. 126. — lobatiforme Waisb. 126. — lobatum X Braunii 126. — Lonchitis Sw. formae div. 315. — rigidum Sw. 244. — sp. div. 38, 127, 243, 244. Asplenium sp. div. 38, 243. Aster 92, 93. — sp. div. 9. Asterionella gracillima (Htzsch.) 76, 79, 81. Astragalus sp. Frn. 135. Astrantia sp. div. 388. Astrodontium sp. 122. Athyrium filix femina Rth. f. acumi- natum Wsb. 125. Atragene macropetala Led. 375. ochotensis Pall. 375. — sp. div. 14, 300. Atriplex sp. div. 128, 253. Atropa 232. Auricularia sp. 474. Avena sativa 104. 13. Warackensis Bacidia sp. div. 284. Barbula sp. div. 120, 121, 122, 255. — unguiculata v. bulbifera Schffn. 137. Barleria 232. Bartramia sp. div. 122, 255, 256. Bartschia 482. Bellidiastrum sp. div. 12, 16. Bellis perennis 187. — sp. 128. Berberis sp. 16. Betula sp. 252. Biatora olivacea Fr. 282. — sp. div. 283, 284. — Ungeri Hepp. 282. Biatorella sp. div. 284. Biatorina Michelettiana Mass. 273, 282. Bidens 93. Bilimbia sp. div. 284. Biotia 93. — sp. 95. Biscutella sp. 20. Blasia 49, 286, 289. — sp. 254. Blastenia sp. div. 344. Blastodesmia sp. 277. Blechnum sp. 243. Blysmus Panz. 63. — sp. div. 63. Blyttia 286. — Lyellü £) Flotowiana 43. — Mörkü 44. — radiculosa 8. L. 49. Boletinus sp. div. 476. Boletus sp. div. 475, 476. Botrychium sp. 244. Botryococcus sp. 78, 31. Brachiaria 363, 370. Brachythecium rivulare Br. eur. 160. — sp. div. 160, 256. Brassica 229. — Napus L. v. escu- lenta D. C. 232. — nigra 188. — oleracea 64. — Rapa L. 232. — sp. div. 62. Bromus sp. 248. — sterilis L. f. hir- sutior Waisb. 127. Brunella vulgaris v. oxydonta Borb. 134. Bruniaceae 69. Bryum 403. — sp. div. 121, 122, 159. Buellia sp. div. 37, 348. Buphthalmum sp. 246. Bupleurum sp. div. 142. Buxus sempervirens L. 105. c. Cacteae 405. Caeoma sp. 19. Calamagrostis 90. — sp. div. 246. Calamintha alpina v. pleurotricha Brb. 134. — — v. subacınos Borb. 134. — sp. 392. — sublanceolata Borb. 134. Calendula arvensis 187. Caliciaceae 276. Callianthemum rutaefolvum (L.) 299. Callopisma sarcopisoides Kbr. 346. — sp. div. 37, 345. Calluna sp. 246, 251, 441. Caloplaca ferruginea 347. — paepalo- stoma Jatta v. pruinata Zhlbr. 345. — sarcopisoides Zhlbr. 346. — spala- tensis Zhlbr. 346. — sp. div. 344, 345, 346, 347, 348. Caltha laeta S.K.f. grosse-dentata Tel. 137. — palustris L. a) typica Reg. 380. — sp. div. 299, 380, Calycularia Mitt. 41, 49, 51, 83, 256, 285. — birmensis St: 45, 48, 285, 288. — Bilyttii (Mörch.) 45. — crispula Mitt. 45, 46, 48, 285, 288. — hibernica (Hock) 45. — laxa Ldbg. 45, 46, 48, 286. — radiculosa St. 45, 47, 48, 49. Calypogeia sp. div. 116, 117. Calyptospora sp. 18. Campanula Hostii Bmg 137. — pseudo- lanceolata 61. — rotundifolia L. v. 495 | linearis Tel. 137. — sp. div. 19, 102, 143, 318, 395. Campanulaceae 232. Camptothecium lutescens (Hds.) f. atra Mat. 402. — sp. div. 160, 256. Campylopus sp. 254. Cannabinaceae 67. Cantharellus sp. 476. Capparis salaciensis Bl. 420. — Zip- peliana Mig. 420. Capsella bursa pastoris 227. — sp. 384. Cardamine amara 173. — sp. div. 62, 130, 142, 383. Carduus laxus Beck 442. — Rechingeri Hay. 442. — sp. div. 15, 20, 442. — viridis X acanthoides 442. Carex L. 63. — firma Host. forma 250. — nigra (L.) 249. — paniculata L. 248. — polyrrhiza Wallr. f. basigyna, f. brevifolia, f. diandrostachya, f. refracta Waisb. 123. — sp. dw. 12, 15, 18, 25, 128, 222, 218, 249, 250. Carissa 66. Carlina sp. 15. Carpodinus 66. Carum sp. 21. Cassiope tetragona Don. 173. Catillaria lenticularıs (Ach.) 282. — olivacea Zhlbr. 282. Cavieularia 49, 285, 2836. Celsia brevicaulis Frn. 135. Centaurea 95. — alba L. 135. — atrata Willd. 135. — decipiens Thuill. 443. — elatior Gaud. 443. — Fischeri Willd. 135. — Guicciardi: P) minuti- spina Hal. 204. — Halaäcsyi Dörfl. 204. — Hayekiana Teyb. 137. — jacea L. 317. — macroptilon (Borb.) 318, 443. — nigrescens aut. styr. 443. — — W. 317. — ozylepsis (W. Gr.) 317. — pectinata L. 443. — — (Neilr.) 443. — pratensis Thuill. 443. — pseudophrygia ©. A. M. 313, 443. — — f. pallida Tel. 137. — rotundi- folia (Brtl.) 443. — Scabiosa 3. — sp. div. 15, 94, 102, 443. — steno- lepis X extranea 137. — subjacea (Beck) 317, 443. — Tatarica L. f. 135. Cephalozia Lammersiana v. serratti- flora Schffn. 137. — media v. com- pacta, v. laca Schfin. 137. — sub- tilis Vel. 403. Cephaloziella trivialis Schffn. 137. Cerastium ambiguum Fisch. 440. — arvense 8) augustifolium lus 1. Fal. 440. lus. 2. Fzl. 440. brachypetalum «) glandulosus Fal. 440. — sp. div. 21, 142, 253, 440. — triviale ß) glandulosum Keh. 440. Ceratium hirundinella OÖ. F. M. 80, 81. 496 Ceratodon sp. 254. Cerinthe sp. 391. Ceterach sp. 102. Chaerophyllum sp. 388. Chamaemelum sp. 128. Chamaepeuce sp. 95. Cheiranthus Cheiri 227. Ohenopodiaceae 231, 232. Chenopodium album X opulifolium 136. — — X opulifolium v. mucronu- latum Beck, v. obtusatum Beck, v. typicum Beck 136. — — X striatum 173. — Bernburgense Murr. 173. — betulifolium Murr. 136. — Borbasti Murr. 136. — Dürerianum Murr. 173. — interjectum Murr. 173. — Isslert Murr. 173. — Linciense Murr. 136. — opulifolium X fieifolvum 173. — opuliforme Murr. 173. — peracutum Murr. 173. — Preissmanni Murr. 136. — pseudo-Borbasii Murr. 173. — pseudo-fieifolium Murr. 173. — soli- tarium Murr. 173. — sp. div. 253. striatiforme Murr. 173. — striatum (Kras.) 173. — — X opulifolium 173. — Tridentinum Mur. 173. — Zschakei Murr. 136. Chiazospermum sp. 382. Chilocarpus 66. Chilomonas 53. Chiloscyphus acutangulus Schffn. 136. — argutus 113. — — v. brevidens, v. ciliatistipus, v. excisus, v. minor, v. paucidentatus, v. subquadratus Schffn. 136. — aselliformis, v. diver- sidens, v. multiciliatus, v. Neesii Schffn. 136. — bifidus Schfin. 136. — caesius Schffn. 136. — coalitus v. angustus, v. grandiretis, v. Suma- tranus Schffn. 136. decurrens V. bilobus, v. latifolius, v. speciosus Schffn. 136. denticulatus Mitt. 113. — fragilieilius Schfin. 136. — integerrimus Schffn. 136. — parvulus Schfin. 136. — polyanthus v. erec- tus Schfin. 137. — porrigens Schfin. 136. — propaguliferus Schffn. 136. — sp. div. 116, 117, 254. — tur- gidus Schfin. 136. Wettsteimii Schffn. 136. — Zollingerü v. fissi- stipulus, v. pluridentatus, v. ro- tundifolius, v. subintegerrimus Schffn. 136. Chnodoxa sp. 318. Chirocaly& Msn. 418. Chlamydomonas 400. Chloraea Arechavaletae Krzl. Teixeirana Cgn. 421. Chlorocyperus sp. div. 248, 406. Chondrilla sp. 16, 17. 421. | | | Chroococcus minutus Naeg. v. minimus Keissl. 402. Chrysanthemum 3. — leucanthemum L. f. hispida Tel. 137. — — v. macro- phyllum Waisb. 129. — sp. div. 128, 441. — tenuifolium Kit. 128. — — f. chloranthum Waisb., f. discoideum Waisb. 129. Chrysocoma 93, 94. Chrysomyza sp. 18. Cichorium Intybus 187, 193. Cimicifuga simplex. Wrmsk. 382. — sp. 3832. Cinclidotus sp. div. 255. Cineraria alpestris Hppe. 441. Cintractia Ischaemi (Fekl.) 12. — sp. 12. Cirrhopetalum Ldl. 419. Cirsium adulterinum Waisb. 314. — erisithales X oleraceum 129. — — X Pannonicum 314. — — v. spinu- losum Waisb. 314. — — v. subdecur- rens Waisb. 129. — palustre Scp. v. angustisectum Waisb. 129. — sp. div. 15, 20, 95, 129, 443. — suberisithales Beck 129. Cladium Schrad. 63. Cladonia sp. div. 285. Clathrus sp. 480. Clavaria sp. div. 474. Cleistachne sorghoides Bth. 153. — Stocksii Hook. f. 153. — teretifolia Hack. 153, 373. Clematis 193. — angustifolia Jeq. ß) breviloba Frn. 374. — fusca Trez. v. violacea Max. 375. — mandschurica Rpr. 375. — recta L. 375. — sp. 375. — Vitalba L. 375. Clitocybe sp. div. 479. Clitopilus sp. 478. Closterium sinense Lütk. 62. Onicus 9. Cobaea scandens 2. Cocconeis 60. Cochlearia 228, 229. — Armoracia L. 232. — sp. 300. Coelogyne ceristata 179. Colchicum autumnale L. 32, 193. — Bornmülleri Freyn. 32. — bulgaricum Vel. 32. — latifolium 8. S. 32. — speciosum Stev. 32. Coleosporium sp. div. 19. Collema Hildebrandii ß) conglomeratum Hpp. 338. — omphalarioides Anz. 336. — sp. div. 337, 338. — verru- culosum Hpp. 338. Colletia cruciata Gill. et Hook. 270. Collybia sp. div. 479. Coniangium sp. 279. Conida sp. 350. Conocephalus sp. 115. Conopodium sp. 15. Convolvulaceae 232. Convolvulus arvensis 188. — sepium 188. — siculus 188. — tricolor 188. Coprinus sp. 478. Coralliorrhiza sp. 251. Cornaea Flotowiana Nees 43, 44. Cordyceps sp. 480. Cornus sanguinea 2. — sp. div. 102, 142. Coronilla Emerus L. 105. Corticium sp. div. 475. Cortinarius sp. div. 477. Corydalis sp. 382. Cosmarium Faberi Lütk. 62. — ortho- strichum Ld. v. Carniolica Schdle. 174. — Phaseolus Breb. 78. — pseudo- amoenum Wlle. v. Carniolica Schale. 174. Cotinus sp. 102. Cotoneaster sp. 19. Oraspidospermum 66. Crataegus oxyacantha 2. Craterellus sp. div. 475. Crepis 11, 92, 93. — sp. div. 14, 15, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28,29, 444. Crocus 191. — sp. div. 62. Cruciferae 232. Cryptophoranthus eryptanthus B. Rdr. 421. Cucubalus montanus Vest. 253. Cucurbitaceae 232. Cusceuta sp. div. 391. Cycas revoluta 103. Cyclamen Europaeum L. 390, 391. Cyclotella comta v. radiosa Krchn. 79. — planctonica Brunnth. n. sp. 79. — quadrijuncta Schrt. 79. — socialis Schütt. 79. — sp. div. 79, 81. Oydonia Chinensis 312. Cylindropsis 66. Oymbalaria sp. 392. Cynomoriaceae 67. Öyperaceae 405. Cyperus Papyrus 133. Cyphochlaena Hack. gen. nov. 465. — madagascariensis Hack. 465. Cypripedilum 181. Cystopteris sp. div. 18, 244. Cystopus candidus 313. — sp. div. 20. COystosira 486. Oytisus sp. div. 13, 102, 359. D. Daeryomyces sp. 474. Dactylis hispanica Rth. 32. Daedalea sp. 475. Darluca sp. 12. a —— m 497 Datura 193, 232. — ferox 189. — sp. 392. — Stramonium 189. Daucus Carota L.3. — — forma 389. Delphinium dinaricum B. Sz. 30. — fıssum W. K. 30. — pallidiflorum Frn. 135. Dentaria bulbifera L. f. pilosa Waisb. 130. — sp. div. 130, 300, 383. Dermatina ruanidea (Nyl.) Zhlbr. 64. Dermatocarpon sp. div. 279. Dianthus acieularis Fisch. 411. alpinus L. 361, 363, 365, 416. — arboreus L. 417. arenarius L. 410, 412, 413. — Armeria L. 361, 364, 365, 416. — Armeriastrum WIfn. 417. — asper Wlld. 361, 438. — atrorubens All. 416. — barbatus L. 364, 365, 416. — Borussicus Vierh. 410, 412. — Broteri B. R. 411. — caesius Sm. 361, 409. — Carthusia- norum L. 361, 364, 365, 416, 417. — Caryophyllus L. 361, 364, 365, 416. — ÜUhinensis L. 364. — collinus W. K. 416. — compactus Kit. 416. — deltoides L. 361, 363, 364, 416, 417. — Gallicus Pers. 411. — glacialis Hke. 363, 416. — glumaceus B. Ch. 417. — glutinosus B. H. 416, 417. — Grisebachii Boiss. 364, 416. — hae- matocalyc B. H. 416. — inodorus (L.) 298, 361, 365, 416. — Kitaibelü Ika 410. — Knappii Aschers. 416. — Liburnicus Brtl. 416. — Marsicus Ten. 410. — Monspessulanus L. 410, 412. — myrtinervius Gris. 416. — neglectus Lois. 416. — nitidus W.K. 416. — Noeanus Boiss. 410, 412. — obcordatus Rt. Mg. f. praecox Murr. 136. — plumarius L. 362, 363, 364, 409, 410, 411, 412, 413. — Ponte- derae Kern. 416. — praecox Kit. 410. — pratensis M. B. 365, 416. — pro- lifer L. 417. — pubescens 8. S. 416. — repens Wlld. 416. — Seguwieri Chaix 361, 364, 365, 410, 416. — — «) Led. 438. — serotinus W.K. 410, 412. — serpyllifolius Borb. 364, 416. — silvaticus Hppe. 363, 365, 416. — sp. div. 102, 141, 298, 299, 318. — speciosus Kern. 411, 412. — spieuli- folius Schurr. 410. — Sternbergii Sieb. 410, 412. — superbus L. 362, 363, 411, 412, 415. — — f. montana Tel. 137. — tener Balb. 365. — tenui- florus Gris. 416. Tergestinus Rehb. 416. — trifasciculatus Kit. 416. — velutinus Guss. 417. — versicolor Fisch. 438. — Wimmeri Wich. 411. Diatomaceae 66. Dicella 231. 498 Dicellandra Hook f. 63. Dichostylis sp. 406. Dicranella squarrosa f. atra Mat. 218. Dieranolejeunea 118. Dicranum Seottianum Turn. 119. — sp. div. 119, 254. Dietyosyphon foeniculaceus (Hds.) 175. Didymodon giganteus 158. — sp. 255. Digitalis sp. 143. Digitaria 290, 329. — denudata Lk. 332. — filiformis Muehl. 336. — pul- chella Gris. 291. — setifolia Stpf. 332. — sp. div. 245, 246. Dilaena Lyellii 44. Dimelaena Biziana Trev. 349. Dinobryon 139. — divergens Imh. 80. — Schauinslandi Lemm. 80. — sp. div. 80, 81. — stipitatum Stn. v. Americanum Brnnth. 312. Diphratoria olivacea Itta. 232. Diplolaena Blyttü 44. — Lyellü P) Flotowiana 43. Diplophyllum albicans L. v. subacutum Vel. 403. Diploschistes ocellatus (Vill.) 281. — sp. 281. Diplotaxis apula 188. Dipsacus sp. 395. Dirina sp. 281. Distichvum sp. 255. Ditiola sp. 474. Ditrichum sp. 255. Dontostemon oblongifolius Led. 383. Doronicum sp. div. 441. Draba sp. div. 300, 301, 383. — Tho- masit Koch 301. Dracocephalum sp. 31. Dryptodon sp. 255. Duchassaingia Wlp. 418. Dyckia biflora Mez. 421. Dyphratora Trev. 343. E. Echinodium sp. 123. Elaeagnus 193. Elyna Schrad. 63. Empetrum sp. 387. Encalypta sp. div. 255. Enchylium sp. 2835. Englena 400. Entiloma Tozziae Heinr. 401. Entoloma sp. 478. Entyloma sp. 12. Epilobium sp. div. 15, 18, 388. Epipactis atrorubens f. latifolia Tel. 137. — latifolia 180. Epistephium Kth. 418. — lucidum Cgn. 418. — monanthum Poepp. Edl. 421. Equisetum sp. div. 244, Erianthus sp. 66. Erica arborea L. 106. Ericala aestiva Don. 206. — — £. Ter- glouensis Don. 216. — angulosa Don. 206. — Bavarica Don. 262. — imbri- cata Don. 216. — pumila Don., Borkh. 214. — verna Don. 206. — — v. brachyphylla Don. 171, 259. Ericorila Bavarica Borkh. 262. Erigeron 93. — Attieus Vill. 396. — canadensis L. v. divaricatus Waisb. 128. — Khekü Murr. 396. — sp. div. 396. Eriophorum L. 63. — sp. div. 63, 248, Erucastrum sp. 142. Erysimum Andrzeowskianum Bss. 383. — altaicum C.A.M. 383. — sp. div. 142, 301, 383. Erythrina Amasisa R. Spr. 422. — arborescens Rxb. 422. D.C. 423. — Corallodendron L. 423, 456. — coralloides Mc. Sesse 424. — Crista-galli L. 418, 449, 456. — edulis Triana 424. — glauca W. 421, 425, 451. — grandiflora Spr. 425. — herbacea L. 425. — Humei E. Mey. 421, 426. — indica Lam. 426. — leptocalyx Rose 449. — lithosperma Bl. 449. — lobulata Miqg. 450. — macrantha Rb. 450. — miceropteryx Poepp. 450. — ovalifolia Roxb. 421, 450. — poianthes Brot. 451, 455. — reticulata Prsl. 452. — rubrinervia H. B. K. 452. — sarmentosa R. Br. 453. — setosa Mart. Gal. 453. — strieta Roxb. 454. — umbrosa H. B. K. 454. — velutina W. 454. — Vesper- tilio Bth. 454. Eschscholtzia californica 189. Eucyperus Rickli 63. — fuscus (L.) 63. — sp. 248. Euglena 53, 55. — viridis 60. Eupatorium 93. Euphorbia sp. div. 141, 387. Euphorbiaceae 66. Euphrasia 485. — sp. div. 143, 393. Eurhynchium Bornmülleri Schffn. 124. — sp. div. 124, 160, 161, 256. Euryachora sp. 21. Evernia sp. 344. Evonymus verrucosus Scp. 2, 106. Exobasidium Vaccinit Wor. 11. T- Fagaceae 67. Fagus 104. Festuca elatior L. f. colorata Waisb. 127. — montana M. B. 247. — sil- — breviflora . vatica Vill. 247. — sp. dw. 15, 90, | 92, 127, 247, 248. Filices 65. Filipendula sp. div. 357. Fimbriaria sp. 115. Fimbristylis sp. 406. Fissidens asplenioides (Sw.) 120. — flabellatus Hrsch. 120. — pallidicaulis Mitt. 120. — sp. div. 119, 120, 121, 122, 158, 254. — taxifolius 120. — Flammula sp. 478. Foeniculum sp. 388. Fontinalis sp. div. 160, 256. Forsythia suspensa Vhl. 325. — vir:- dissima Ldl. 325. Fossombronia 49, 50, 236, 287. — eri- stata 48. — sp. div. 116, 117, 119. Fragaria sp. 356. Fragilaria 76. — crotonensis Kitt. 79, BENE 49.79; Frangula sp. 90. Frazinus dipetala 327, 328. — sp. div. 102, 218. Fritillaria Wanensis Frn. 135. Frullania 50. — sp. div. 116, 118, 119, 122, 254, 255. Fuchsia 7. Fumaria sp. 300. Funaria sp. 121. G. Gagea sp. 318. Galega sp. 385. Galeopsis Murriana 173. — sp. 391. Galera sp. 478. Galilea sp. 406. Galium glabrum Roch. v. angustifolium Tel. 137. — sp. div. 18, 62, 394. — vernum Scp. 394. Geaster sp. div. 480. Geheebia cataractarum 158. Genista sp. div. 13, 102, 359. Gentiana 161, 204, 258,304, 485. — acuti- flora D. C. 266. — aestiva auct. 207. — — Koch, Maly, Nym., Sturm 211. — — ß) Schult. 216. — angulosa auct. 207, 211. — — M. B. 166, 167, 305, 310. — — Rehb. 208. — — f. chalybea Beck. 211, 213. — — f. Tergestina Beck. 211. — — £) — March. 211. — — f. typica Beck. 167. — ascle- piadea 190, 193. — axillaris (Schm.) v. praeflorens Tel. 137. — Bavarica | auct. div. 262. — — Jacq. 207, 208. — — L. 166, 190, 261, 305, 310. — — Schur. 259. — — Pf) Flore caulem excedente D. C. 262. Bracheti Ronn. 435. — brachyphylla auct. 171, 259. — — Vill. 166, 171, 205, 305, 499 310. — Burseri Lap. 432. — compo- sita Ronn. 434. — discolor Hffgg. 207. — — Rchb. 208. — elongata Hke. 207, 208. — — Nym. 265. — Favrati Ritt. 166, 205, 258, 305, 310. — Her- vieri Ronn. 434. — imbricata auct. 216. — — Froel. 258. — — Maly 262. — — Schleich. 264. — lutea L. 435. — — v. puncticulata Ronn. 436. — — X NVıllarsii 433. — media A. T. 434. — Nevadensis Solt. 166, 170, 305, 310. — orbicularis Schur. 205, 259, 260. — ovalifolia Schur. 259. — Pontica Solt. 166, 168, 305, 310. — prostrata Whlbg. 262. — — f) sub- acaulis Whlbg. 216. — pumila auect 214. — — Jcq. 166, 213, 305, 310 — — Lap. 265. — — Willk., Wıllk. et Lange 265. — Reussii Tocl. 137. — rhaetica 190. — Rostani Kusn. 166. — — Reut. 166, 265, 305, 310. — rotundifolia Hoppe 261, 264. — serpyllifolia Lam. 262. — serrata Lam. 207, 262. sp. div. 16, 102, 318, 391, 432. symphy- andra Murb. v. intacta Ronn. 436. — Tergestina (Beck) 166, 210, 305, 310. Posp. 211. Terglou- ensis Hacq. 166, 215, 217, 305, 310. — verna auct. 172, 207, 208, 211, 214, 216, 259. — — Boiss. 170. — — Led. 169. — — L. 166, 205, 305, 310. — — Parl. 265. — — Vis. 211. — — 6) Lam. 265. — — e) acuti- flora D. C. 265. — — — Schult. 265. — — Pf) alata Boiss., Griseb. 167, 208. — — — flor. lut. 169. — — — Panc. 211. — — y) — Willk. Lege. 170. — — «) angulosa Knapp 208. — — — Kusn., Whlbg. 167, 208, 211. — — e) Neilr. 208, 211. — — e) brachyphylla Arcang. 259. — — v. — auct. 172. — — v. — Dietr. 208. — — f) — Griseb. 259. — — 6) — Kusn. 259. — — f. — Rchb. 259. — — 6) — Schult. 259. — — y) elon- gata Neilr. 208. — — 5b) — Schur 208. — — y) imbricata Arcang., Koch- Röhl. 216. — — y) obtusifolia Boiss., Kusn. 169. — — e) — Kusn. 172, 259. — — y) Oschtenica Kusn. 169. — — p) pumila Arcang. 214. — — &) serrata Schur 208. — — p) Tscht- chatschevi Kusn. 169. — — v. typica Beck 208. — — Pf) vulgaris Knapı 208. — — P) — Kusn. 208. — — Pf} — Neilr. 208. — Villarsii (Gris.) 432- — vulgaris (Neilr.) 441. Gentianaceae 232. Gentianella verna minor Clus. 208. 500 Geranium sanguwineum 3. — Sp. div. 17, 141, 386. Geum rivale L. 63, 219. — sp. div. 141, 357. Glechoma sp. 129. Globularia bellidifolia Ten. 394. — sp. div. 143, 394. Glyceria sp. 247. — spectabilis M. K. f. densiflora Waisb., f. laxiflora Waisb. 127. Glyphomitrium sp. 121. Gnaphalium Einseleanum Schltz. 396. — Norvegicum Gunn. 396. — silva- ticum L. «) rectum Sm. f. montana Tel. 137. — sp. 396. Gomphidius sp. div. 477. Grammosciadium longipes Frn. 135. Graphis sp. 231. Grimmia sp. div. 158, 159, 255. Guepinia sp. 474. Gyalecta sp. 281. Gyalolechia sp. div. 347. Gymnadenia conopea Rch, f. serotina Tel. 137. — — forma 251. — sp. div. 251. Gymmosporangium sp. div. 18, 19. Gymnostomum sp. 254. Gypsophila sp. 141. Gyrocephalus sp. 11. Gyrophillites 173. Gyrothyra Hwe. 220. Gyroweisia sp. 254. Habenaria Allemani B. Rdr. 421. — flexa Rb. f. 421. Hacquetia sp. 102. Haemanthus tigrinus 66. Haplophyllum Wanense Frn. 135. Harpostachys Hck. 367. Hebeloma sp. div. 418. Hedwigia sp. 121. Hedysarum Ancyrense Frn. 135. — sp. div. 13, 385. — viciaefolium Frn. 135. Heleocharis R. Br. 63. — sp. div. 63, 248, 406. Helianthemum sp. div. 142, 387. — vulgare 187, Helichrysum callichrysum DC. £) album Frn. 135. — italicum Guss. 106. Heliosperma sp. 298. Helvella sp. 480. Hemerocallis flava 193. — fulva 190. Hepatica sp. 130. Heracleum sp. div. 389. Herminium sp. 128, 251. Hesperis alba Flschm. 302. — nivea Bmmg. 302. — n. sp. 135. — sp. div. 150, 302. Heterospermum 93. Hevea 66. Hibiscus 66. — sp. 387. — Trionum 188, 193. Hieracium 69, 93, 95, 405. — alpinum L. f. melanocephalum Tsch. 472. — — X transsylvanıcum 112. — amau- reilema N.P. 444. — amaurotrichum N.P. 444. — Anisiacum Hayek 471. — apophyadıum N.P. 467. — Arolae Murr. 469. — aurantiacum 187, 192. — Auricula Lam. 187, 192, 444. — barbatum W.K. 472, 473. — caesium X transsylvanicum 112. — canescens Schl. 469, 470. — comolepium N. P. 468. — Fatrae Pax 110, 111. — Florentinum All. 445. — — N. P. 467. — Galbanum Dahlst. 470, 471. — glandulosodentatum Uechtr. 111. — glareosum Kceh. 445. — glauci- frons N. P. 468. — glaucum All. 468. Gottlandicum Fr. 445. — Hayekiü Murr 469. — Hazslinszkyi Pax. 110. — incisum Hoppe 469. — — Koch 469. — — X villosum 468. — inte- gratum Dhlst. 471. — inulifolium Prtl. 467. — litorale N. P. 445. — melanops A. T. 472. — murorum L. 112, 187, 192. — — X transsylvani- cum 112. — Murrianum A. T. 469. — nigrescens X leptocephalum 112. — parcifloccum N. P. 445. — »pilo- selloides Vill. 445. — porrifolium L. 467. — praealtum 445. — pseudo- rupestre N. P. 470. — pseudovillosum N. P. 468. — racemosum W.K. 472. — Rajecense Borb. 134. — Reichardti N. P. 468. — saxetanum Fr. 470. — Schenkii Griseb. 467. — Schmidtii Tsch. 468. — silvaticum X glaucum 470. — sp. div.-16, 62, 143, 144, 145, 183, 444, 445, 467, 468, 469, 470, 471, 472. — stenolepis Ldbg. 6) litorale Dhlst. 471. — Stiriacum Kern 472. — subcaesvum Fr. 471. — subcau- lescens N. P. 444. — subspeciosum N. P. 470. — tenuifolium Host. 472, 473. — tömösense Simk. 112. — trans- syWwanicum Heuff. 112. — Trilacense Murr. 62. — umbellatum 187, 192. — — x transsylwanicum 112. — Vag- neri Pax. 111. — variicolor Dhlst. 471. — vulgatum-glaucum 469. — — x porrifolium 469. — Wimmeri Uechtr. 110. — Zinkenense Prnh. 472. Hierochloa sp. 66. Hinzxteria 66. Hippion aestivum Schm. 206, 208. — Bavaricum Schm. 262, 263. — elon- u gatum Schm. 206. — pumilum Schm. 214. — pusillum Schm. 216, 217. — secfidum 208. — vernum Schm. 206, 208. Hippocrepis sp. 385. Holcus sp. div. 90. Holoschoenus Lk. 63. — sp. div. 63, 406. Homalolejeunea 118. Homalothecium Mandoni Mitt. 124. — sericeum (L.) 124. — sp. div. 160. 256. Homogyne sp. div. 15, 441. Hordeum vulgare 104. Horpanthus Flotowianus v. uliginosus Schffn. 137. Hutchinsia sp. 20. Hyacinthus sp. 318. Hwyalotheca dissiliens 80. Hydnoraceae 66. Hydnum sp. div. 475. Hydrangea hortensis 3. Hydrocharis 7. Hygrophorus sp. div. 477. Hylocomium sp. div. 125, 256. Hymenophyllum sp. div. 120. Hymenophyton 50, 83. — flabellatum 88 Hymenostomum sp. 254. Hyoscyamus niger L. 175. — sp. 129. Hypaphorus Hssk. 418. Hypecoum sp. 382. Hypericum sp. div. 318, 387. Hypholoma sp. div. 478. Hypnum sp. div. 123, 125, 161, 256. Hypochaeris maculata 187. I, Ichnanthus 463. — candicans Doell. 458. — — Hoffmannseggii Doell. 459. — sericans Hack. 458. Tlez aquifolium 7. Imbricaria sp. div. 37, 344. Impatiens (L.) 138. — sp. 387. Inocybe sp. div. 478. Inula 93. Iresine Lindeni 8. Isachne 371. — Beneckei Hack. 459. — Clarkei Hook. 459. — monticola Büs. 459. Ischaemum Göbelii Hack. 149. — hetero- trichum Hack. 150. latifolium Kunth. 151. — nilagiricum Hack. 150. petiolare Hack. 151. Isolepis R. Br. 63. — sp. div. 63, 406. Isopyrum sp. 380. Isothecium Bornmülleri Schffn. n. sp. 124. — myosuroides 124. | 501 J. Jackiella Schffn. 137. — Javanica Schffn., v. cavifolia, v. cordifolia Schffn. 137. — renifolia Schffa. 137. — Singapurensis Schffn. 137. Jamesoniella Spree. 485. Juncaceae 405. Juncus sp. div. 250, 406. Jungermannia L. 220. — barbata Schrb. v. subrotunda Vel. 403. — Binderi Vel. 403. — hibernica Hook. 42, 44. — sp. 254. — Taylori Hk. v. sangui nea Vel. 403. Juniperus intermedia Schur. 245. — sp. div. 245, 318. Kantia Calypogea (Raddi) 117. Mülleriana Schffn. 137. — sp. div. 116, 117. — Trichomanis 117. — — v. subimmersa Schffn. 137. Kellermania 64. Kickxia sp. 392. Knautia sp. div. 12, 318, 395. Kobresia W. 63. Koelreuteria pantculata 2. L. Laburnum sp. 359. Lactarius sp. div. 477. Lactuca perennis 187. — sativa 187. — sp. div. 16, 17, 129, 145, 444, — virosa 94. Lamium sp. div. 143. Landolphia 66. Lappago aliena Sprg. 196. — biflora Roxb. 196. — decipiens Fig. Not. 194. Lappula sp. 391. Lapsana communis 187. Lariz decidua Mill. 106. — leptolepis 270. — sp. 19. Laserpitium hispidum M. B. 30. — sp. div. 389. — Stambulievi Vel. 29. Lasiagrostis sp. 246. Lathyrus sp. div. 386. Laurus nobilis L. 106. Lecanactis grumulosa Fr. 280. Lecania erysibe (Ach.) 343. — sp. div. 3413. — subisabellina Zhlbr. 342. Lecanora Aghardiana 341. — cinerea (L.) 341. — Hageni 341. — olivacea Nyl. 282. — omblensis Zhlbr. 340. — refellens Nyl. 346. — sp. div. 37, 280, 340, 341, 342, 350. Lecidea enteroleuca (Ach.) v. nano- carpa Zhlbr. 282. — Michelettiana 502 Nyl. 282. — olivacea Duf. 273. — — Schaer. 282. — opaca Duf. 284. — sp. div. 37, 282, 283, 284, 350. Leciographa sp. div. 350. Leguminosae 232. Lejeunea sp. div. 118, 254. Lenzites sp. div. 476. Leontodon 92, 93, 192. — incanus 94, 95. — sp. div. 17, 443. Leontopodium sp. 396. Lepidium micranthum Led. 384. Lepidolaena 50. Lepiota sp. div. 479. Leptodon sp. div. 118, 119, 122, 256. Leptogium sp. div. 338. Leptonia sp. div. 478. Lescurea sp. 256. Lethagrium conglomeratum Mass. 338. Leucanthemum sp. 14. Leucobryum glaucum 119, 120. — juni- peroideum (Brid.) 120. — Madeirense Schffn. n. sp. 119. -— sp. 117. Leucodon sciuroides f. ramosa Mat. 218. — sp. 160. Leuconotis 66. Lichenes 405. Lilium MartagonT,9.— sp. div. 103, 250. Linaria repens X Linaria Aschs. 64. — sp. div. 143, 393. Linum alpinum Jeq. 386. — austria- cum 188. — grandıflorum 188. — laeve Scp. 386. — sp. div. 386. Lithospermum sp. 391. Lobaria sp. div. 339. Lolium Italicum A. Br. f. ramosa Hay. 248. — sp. div. 90, 91, 248. Lonicera sp. div. 15, 394. Lophocolea ciliolata v. spinulosa, V. Sumatrana Schfin. 136. — costata v. speciosissima Schffn. 136. — Ja- vanica Schffn. 136. — Leviers Schffn. 136. — Massalongoana Schffn., v. pumila Schffn. 136. — sp. div. 116, 117. — Stephanii Schffn. 136. — Sumatrana Schfin. 136. — thermarum Schffn. 136. Lophodermium Pinastri 68. Lopholejeunea Johnsoniana (Mitt.) 118. — 89..122. Loranthus 321. Lotus sp. 385. Lunularia sp. 116. Luzula sp. div. 17, 250, 406. Lychnis sp. div. 298, 439. Lycoperdon sp. div. 480. Lyecopodium alpinum L. 244. Lyecopsis arvensis L. v. macrocalyx Waisb. 129. Lythraceae 232. Lythrum sp. 388. Macrocymbium W]lp. 418. Madotheca Baueri Schffin. 137. — Ca- nariensis N. ab E. 118. — Jackii Schffn. 137. — laevigata 118. — platy- phylla Stph. 158. — — v. subsquar- rosa Schffn. 137. — rivularis N. ab E. 155. — sp. div. 117, 118, 119, 120,122. — Thuya (N. ab E.) 118. Majanthemum sp. 250. Makinoa 48, 50, 82, 256. — crispata 89. Malpighiaceae 232. Malva sp. div. 141, 387. Marasmus sp. div. 476. Marchantia nitida L. 116. — pale- acea Bert. 116. — polymorpha 114. — — v. mamillata Hag. 219. — sp. div. 116, 254. Marchesinia 118. Marsupella Dum. 45, 140. — Badensis Schffn. 219. — Jörgensenii Schffn. 219. — sp. div. 116. Masdevallia curpites B. Rdr. 421. — Yauapuyensis B. Rdr. 421. Mastomyces 64. Matricaria sp. div. 128, 441. Matthiola glabra 65. — incana 65. Medicago sativa 3. — sp. 359. Melampsora sp. div. 18. Melampyrum heracleoticum B. O0. 31. — nemorosum L. forma 31. — sp. div. 384, 393. Melandryum pratense Rhl. 439. — sp. 298. Melica altissima L. 127. — sp. 246. Melilotus 140. — laxus 155. — polo- nicus (L.) Dsr. 154. — sp. 359. — wolgicus Poir. 155. Melinis Beauv. 462, 463, 464. — am- bigua Hack. 462, 464. — arenaria Hack. 464. — brevipila Hack. 464. — capensis Hack. 464. — glabra Hack. 464. — grandiflora Hack. 464. — microstachya Hack. 464. — minuti- flora Bv. 463, 464. — mutica Hack. 464. — rosea Hack. 464. — scabrida Hack. 464. — setifolia Hack. 464. — Teneriffae Hack. 464. — tenuissima Stpf. 463, 464. — villosa Hack. 464. — Wightii Hack. 464. Melissa sp. 391. Melıittis sp. 143. Melodinus 66. Mentha Brauni Ob. 392. — sp. dir. 17, 392. Mercurialis sp. div. 141, 387. Mesembryanthemeae 231. Metzgeria pubescens f. attenuata Schffn. 219. — sp. 254. Meum mutellina L. v. alpinum Tel. 137. — sp. div. 15, 19. Miceroptery& W]lp. 418. Microstylis hastilabia Rb. f. 420. — Hieronymi Cgn. 420. — Parthoni Rb. f. 420. — pubescens Ldl. 420. — ru- pestris Poepp., Endl. 420. — ventri- cosa Poepp., Endl. 420. — Warmingii Rb. f. 420. Microthelia sp. div. 277. Mimosa pudica 113. Mirabilis Jalapa 186, 188. Mnium rostratum Schrd. v. integerri- mum Vel. 255. — — f. minor Mat. 218. — sp. div. 122, 159, 255. Moehringia sp. div. 14, 318. — sp. 439. Moenchia sp. 30. Mörckia Gott. 41,50, 83, 285. — Blyttüi (Mörck) 47, 48. — Flotowiana (N. ab E.) 41, 48, 50, 286. — Hookeri- | ana (Gottsche) 42, 44. — hibernica (Hook.) 41, 44, 48. — norvegica Gott. — radiculosa (Steph.) 483. — Wiül- soniana (Gottsche) 42, 44. Molendoa sp. 254. Molinia sp. 246. Mollia diffusa Wild. 98. Monachyron villosum Parl. 464. Monas 55. Monoclea 83. Monosporium sp. 476. Morchella sp. 480 Mycena sp. div. 478. Mycorrhiza 315. Myosotis palustris (L.) 99, 135. — — v. parviflora 99. — sp. div. 391. Myricaria sp. 387. Myriophyllum sp. 141. Myrtus Italica 7. N. Narcissus sp. 250. Nardia fossombronioides (Aust.) 50. — sp. div. 116. Nasturtium sp. div. 383. Neckera crispa 123. — elegans Jur. var. laevifolia Schfin. 123. — intermedia Brid. 123. — — v. laevigata Schp. 123. — sp. div. 122, 124, 256. Neetria galligena Bres. 403. — san- guinea (Sbth.) v. corallina Bres. 403. Nelumbiae 217. Neottia Nidus avis L. 315. Nepeta Kronenburgi Frn. 135. Nephromium sp. div. 37, 339. Nicandra physaloides 189. Nitzschia leucosigma 64. — putrida 64. Nostoc rivulare Filarszky 64. Noteroclada 49, 83, 88, 286. Notoscyphus Mitt. 140. Nyectaginaceae 231, 232. Nymphaea sp. 245. Nymphaeceae 66. Nymphaeae 217. ©. Ochrolechia sp. 37. Odontites verna Bell. v. Waisb. 130. Oedogonium bohemicum Hirn 96. — Lundellii Hirn 96. — rufescens Wittr. 96. — rupestre Hirn 96. — saxatile Hansg. n. sp. 96. — sp. 96. — virce- burgense Hirn 96. Oenothera 188. Oenotheraceae 232. Olyra latifolia L. 462. — Pittieri Hack. 461. Omphalia sp. 478. intercedens ' Ononis sp. div. 359. ' Onosma subsericeum Frn. 135. Opegrapha grumulosa Duf. 230. — Iyncea f. saxicola Nyl. 280. — sp. div. 280, 281. Ophrys Bertoloni X aranifera 483. — — v. Dalmatica Murr 313. — disi- ecta Murr. 483. — sp. 250. ı Oplismenus 467. Opuntia 113. Orchidaceae 174, 405. Orchis Beyrichii Kern. f. atava Murr. 483. — coriophora L. 250. — fra- grans Poll. 250, 251. — incarnata L. 251. — — v. longifolia Frn. 135. — — v. stenophylla Frn. 135. — sp. div. 128, 250, 251, 318. — Traunsteineri Saut. 251. Ornithogalum sp. 318. Orobanche sp. div. 393, 394. Orobus sp. div. 13. Orthotrichum leiocarpum f. Tirolica Mat. 218. Shawii Wils. 255. — sp. div. 159, 255. — Sturmii Hornsch. 255. Oryzopsis sp. div. 66, 246. Ostrya sp. 102, 252. Othonna crassifolia 69. Otidea sp. 480. Otopetalum 66. Ovularia sp. 21. Oxalis lasiandra 189. — sp. 386. — strieta 189. — tuberosa Mol. 401. Oxyrrhis 55, 409. — marina 56. Oxytropis sp. 385. 37 504 P. Paeonia sp. div. 382. Pallavicinia 50, 83. — Blytti 44. — Flotowii (Nees) 42, 44. — Hybernica (Hook.) 42. — Lyellii (Hook.) 43. Pandorina sp. 73. Panicum 463. — abyssinicum Hoehst. 291. — adustum Nees. 330, 331, 335. — argyrostachyum Std. 329, 331. — argyrotrichum Anderss. 329, 331, 333. — atrofuscum Hack. 330, 332. — atro- sangwineum Hcehst. 431. — campylo- stachyum Hack. 367. — carthaginense Sw. 427. — caudiglume Hack. 428. — chloroticum Nees 427. — cinctum Hack. 429. — coloratum L. 430. — commutatum Nees 332. — connivens Trin. 291, 292. — corymbosum Rxb. 291. — corynotrichum Hack. 330, 335. — costaricense Hack. 428. — cristatum And. 292, 294. — curvi- nerve Hack. 330, 335. — cuyabense Trin. 292. — debile Dsf. 291, 293, 334. — decumbens 368. — denudatum Hack. Kth. 332. — diagonale Nees 331, 332. — didactylon Kth. 291. — divaricatissimum Br. 292. — diversi- nerve Nees 291. — Eggers Hack. 292. — elytroblepharum Nees 291. — fenestratum Hcehst. 291. — fibro- sum Hoek. 330, 332. — filiforme L. 330, 331, 335, 336. — fluminense Hack. 457. — gabunense Hack. 458. — Gawudichaudii Kth. 291. — Gay- anum Kth. 366. — d(erdesü Hck. 329, 333. — glabrum Gaud. 329, 331. — dGlaziovii Hack. 373. — heter- anthum Nees 291. — heterostachyum Hack. 430. — hirtum Lam. 431. — horizontale Mey. 291, 293, 294. — Junceum Nees 373. — Junghunianum Nees 291. — laxum Sw. 370, 427. — leucophaeum H.B.K. 367. — lineare Krek. 331. — loreum Trin. 373. — macractinium Bth. 292. — macro- trichum Std. 463. — Megiston Schult. 451. — minutiflorum Hehst. 293, 330, 332. — monostachyum 368. — multi- brachvatum Hchst. 292. — myrio- stachyum Hack. 294. — nigritianum Hack. 293. — nitidum Lam. 429. — Parlatorei Std. 291. — papposum Br. 292. — parviflorum R. Br. 330, 332. — parviglume Hack. 429. — parvulum Trin. 329, 331. — pedi- cellare Hck. 330, 331. — pennatum Hehst. 292. — Petiveri Trin. 427. — Pittieri Hack. 367. — procerrimum Hack. 431. — Pterygodium Trin. 373. — puberulum Kth. 330, 332. — pungens Nees 373. — ramosum L. 427. — reptans H. B. K. 374. — sangwinale L. 291, 294. — Schenkii Hack. 426. — Schweinfurthii Hack. 366. — sejunctum Hack. 294, 295. — serotinum Trin. 329, 331. — sp. 66. — stenophyllum Hack. 371. — steno- stachyum Bth. 291, 293. — steno- taphroides Nees 291. — strephioides Hack. 291. — superatum Hack. 427. — tenuissimum Bth. 291. — tereti- folium Habh. 372, 461. — ternatum Hchst. 329, 331. — Thwaitesü Heck. 329, 334. — trachyrhachis Bth. 428. — tricolor Hack. 370. — tricostu- latum Hack. 332. — uniglume Hoebhst. 332. — variegatum 3. — Venezuelae Hack. 368. — vestitum Kth. 367. — villosum Lam. 369. — violascens Kth. 329, 331, 334. — virgultorum Hack. 369. — xanthotrichum Hek. 329, 333. — Zugheri Nees 291. Pannaria craspedia Krb. 339. — igno- bilis Anz. 339. — leucostieta Tuck. 339. Pannularia leucosticta Stzbgr. 339. Papaver alpinum 189. — nudicaule y) ammophilum Trez. 382. — Pyrenai- cum W. 300. — RBRhoeas 189. — Sendtneri Kern. 300. Paramoeba Eilhardı 56, 60. Paris sp. 250. Parmelia Biziana Anz. 349. — leuco- stica Tuck. 339. — sp. div. 344, Parmeliella sp. div. 339. Parnassia palustris L. formae 200, 437. Paronychia Smithii Ch. Lk. 98. Paspalum approximatum Doell. 234. — barbatum Nees 241. — barbinode Hack. 235. — brachytrichum Hack. 234. — brevifolium Flgge. 331. — candidum H.B. K. 238. — carinatum Flgg. 239. — corcovadense Raddi 237. — coryphaeum Trin. 237. — depauperatum Prsl. 238. — dissec- tum L. 198. — distans Nees 294. — erianthum Nees 197. — expan- sum Doell. 237. — filifolıum Nees 234. — flaccidum Nees. 234, 236. — glaucescens Hack. 237. — hetero- trichum Trin. 239. — Hieronymi Hack. 198. — hyalinum Nees 234. — jubatum Grsb. 331. — lanciflorum Trin. 239. — laxum Lam. 237. — lividum Trin. 198. — longiflorum Rtz. 331. — macroblepharum Hek. 196. — membranaceum Lam. 239. — Minarum Hack. 234, 235. — Neesti Kth. 234, 236. — pallidum H.B.K. 238. — pedicellare Trin. 331. phyllorhachis Hack. 240. — Pittieri Hack. 233. — pleostachyum Doell. 198, — plicatulum Mich. 199. — pumilum Nees 234. — racemosum Lam. 238. — rectum Nees 234. — repens Berg. 238. reticulatum Hack. 199. Royle- anum Nees 332. — saccharoides Kth. 197. — Sodiroanum Hack. 237, 238. — sordidum Hack. 197. — splendens Hack. 238. — — v. sphacelatum Hack. 239. — stellatum Flgg. 239. — trachyy- coleon Std. 239. trichostomum Hack. 236. — tropicum Doell. 234. — Ulei Hack. 240. Paspalus stolonifer Besc. 238. Pastinaca sp. 20. Paxilus sp. +17. Pedicularis sp. div. 31, 393. Peireskia aculeata 3. Pellia 45, 48, 49, 50, 88, 257, 289. — erispata Steph. 32. — sp. div. 43, 254. Peltigera sp. 339. Pennisetum 463. Peridinium sp. 80. Perilla nankınensis 8. Periplaneta orientalis 52. Pertusaria sp. div. 340. Petalophyllum 49. Petasites sp. dw. 20, 441. Petractis sp. 231. Peucedanum Austriacum (Jacq.) 389. — Rablense Kch. 389. — sp. div. 15, 17, 389. Phaeocystis globosa 483. Phaeoneuron Gilg 63. Phaeopappus scleroblepharus Frn. 135. Pharcidia sp. 350. Phaseolus vulgaris X. multiflorus 177. Philadelphus sanguinolentus 2. Philonotis calcarea Schp. 159. — — v. seriatifolia Schfin. 159. — fontana (L.) 159. — seriata (Mitt.) 159. — sp. div. 120, 121, 122, 159, 160, 256. Phleum alpinum L. f. paniculis cylind- rieis Tel. 137. — sp. 246. Pholiota sp. div. 4718, Phormium tenax 134. Phragmidium sp. div. 19. Phycomycetae 174. Phylomitus 57. Physalis sp. 392. Physcia Biziana Zhlbr. 349. — dimi- diata 349. — obscura 349. — sp. div. 349. — stellaris 349. Physma dalmaticum Zhlbr. omphalarioides Arn. 336. Phyteuma betonicifolium Vill. 395. — Halleri All. 395. Michelii Al. 395. — nigrum Schm. 395. — scor- 336. 505 zonerifolium Vill. 395. — sp. dw. 19, 20, 21, 395. Phytolacca 231. Phytolaccaceae 232. Picea 104. Picris crepoides Saut. 443. Pimpinella alpestris (Spr.) 388. magna L. 388. — rubra Hppe. 388. — sarifraga L. 388. — sp. 21. Pinus 80. — sp. 245, 318. — Tarnö- cziensis Tuzs. 314. Pirola sp. div. 18, 389. Pirus communis 2. Pistacia Terebinthus L. 105. Placodium sp. div. 342, 345. Plagiochasma sp. 115. Plagiochila aberrans Schffn. 136. — asplenoides (L.) f. laxa Mat. 402. — Beccariana Schffn. 136. — Belange- riana v. brevifolia Schffn., v. rufes- cens Schffn. 136. — blepharophora v. exilis,v.multiciliata Schffn. 136. — culr- ata, v. aberrans Schffn. 136. — dendro- ides v. subtridentata Schffn. 136. — Gedeana Schffn. 136. — Goetharti- ana Schffn., v. Gadocana 136. — Gottschei Schfin.,, v. brachyphylia Schffn. 136. — gymnoclada v. longi- folia, v. major Schffn. 136. — infirma v. robusta Schffn. 136. — integri- lobula Schfin. 136. intercedens Schffn. 136. — Jackii Schffn., v. brevi- dentata, v. longifolia, v. virens Schffn. 136. — latiflora Schffn. 136. — laxis- sima Schffn. 136. — Levieri Schfin., v. brevidens, v. longissima Schffn. 136. — lobulata Schffn., v. longidens Schffn. 136. — Massalongoana Schffn, 136. — media Schffn . v. pauciertata Schffn. 136. — monticola Schffn. 136. — opaca Schffn. 136. — Padangensis Schffn. 136. — peculiaris Schffn. 136. — Peradenyensis Schffn. 136. pinnatiramosa Schfin. 136. — pro- pinqua v. Singalangana Schffn. 136. — renitens v. aberrans, v. brevi- dentata, v. spectabilis, v. suborbi- cularis Schffn. 136. — revolutifolia Schffn., v. brevifolia, v. firmior, V. longifolia Schffn. 136. — singularis Schffn. 136. — sp. div. 116, 254. — stenophylla Schfin. 136. — Stephanii Schffn. 136. Sumatrana Schfn. 136. — Tjibodensis Schffn. 136. — Treubii Schffn., v. Megamendongensis Schffn. 136. Plagiothecium denticulatum v. phyllor- hizans Schffn. 137. — pseudosilvati- cum v. phyllorhizans Schffn. 137. — sp. div. 256. 37* 506 Plantago sp. 394. Plasmodium Malariae 104. Plasmopara sp. div. 20. Platyacantha Grisebachiana Hk. f. 270. Plectonema notatum Schdle. 313. Pleurothallis R. Br. 419. — armeniaca Cgn. 421. — bicornuta Cgn. 421. — bieristata Cgn. 421. bidentula B. Rdr. 421. — convexifolia Barb. Rdr. 420. — crassicaulis Cgn. 421. — fasciculata B.Rdr. 420. — Felis- lingua B. Rdr. 421. — guttulata Cgn. 421. — hamosa B. Rdr. 421. — imbri- cata B. Rdr. 421. — Josephensis B. Rdr. 421. — lineolata Cgn. 421. — longisepala B. Rdr. 421. — Moaeu- conensis B. Rdr. 421. — melachyla B. Rdr. 421. — modesta Cgn. 421. — nemorosa B. Rdr. 421. — ophiantha Cgn. 420. — parvifolia Ldl. 421. — pulvinata Cgn. 419. — quadridentata Cgn. 421. — rostellata B. Rdr. 421. — serpentula B.Rdr. 421. — serru- latipetala B. Rdr. 421. — striata Cgn. 421. — sylvatica Cgn. 421. — translucida B. Rdr. 421. — umbrosa Cgn. 421. — variegata B. Rdr. 421. Pluteus sp. 478. Poa angustifolia L. 371. — sp. 17. Podospermum canum 94, 95. Pogonatum sp. dw. 116, 122. Pogonia aphylla B. Rdr. 421. — mon- amtha B. Rar. 421. — Paranaönsis B. Rdr. 421. — pluriflora B. Rdr. 421. — revoluta B. Rdr. 421. — Rodri- quesiüi Cgn. 421. Polemonim sp. 391. Polycarpaea carnosa Sm. 98. — kuri- ensis R. Wag. 97. — latifoka Poir. 97. — Paulayana R. Wag. 98. — Smithii Lk. 98. — Teneriffae Lam. 97, 98. Polyedrium Simmeri Schdle. 174. Polygala sp. div. 30, 131, 387, 438. — tenurfolia Wlld. 437. Polygonum mite Schrk. 253. — sp. div. 14, 18, Polyporus sp. div. 475. Polystigma sp. 21. Polytoma 51, 400. — uvella Ehrbg. 51, 60. Polytrichum jumiperinum f. longiseta Mat. 402. — sp. div. 122, 256. FPopulus pyramidalis Roz. 270. — sp. | 18 Porina sp. 277. — Zizyphi Zahlbr. 277. Portulaca grandiflora 189. — oleracea 189 Potamogeton sp. div. 245, 318. Potentilla 175. — arenaria 313. — Gaudini Grmli. 357. — junialis Borb. 401. — Maätraensis Borb. 401. opaca L. 356, 357. — patula X rubens 401. — permixta Waisb. 131. — rubens (Cr.) 356. — — X glandulifera 131. — sp. div. 19, 62, 132, 357. — sub- cinerea Borb. 401. — verna aut. 356. — Vindobonensis Zimm. 357. — vi- ridis (Neilr.) 357. — — Zimm. 357. Prenanthes sp. 145. Primula obconica Hance 403. — St. Coronae Beck 435. sp. 390. — variiflora Beck. 435. Prunus avium L. 105. — Cerasus 2. — Mahaleb L. 105. — sp. div. 21, 141. — spinosa 2. Psalliota sp. div. 478. Pseudoleskea sp. 256. Pseudopeziza sp. div. 21. Psora sp: div. 284. Psoroma sp. 37. Pierigynandrum sp. 256. Pterocephalus sp. 318. Pterogonium sp. 123. Pterygophyllum sp. 116. Ptilidium eiliare v. inundatum Schffn. 137. Ptychodium sp. 256. Ptychomitrium sp. div. 121. Puccinia 139. — alpestris Syd. 22, 23. — alpina Fuck. 14. — Anemones vir- ginianae Schw. 154. — anomala Rstr. 90. — Aschersoniana Henn. 21, 22, 27. — Bistortae (Str.) 14, 15, — Chondrillae Cda. 16, 17. — Chon- drillina Bub. et Syd. 17. — coronata Cda. 90. — coronifera Kleb. 90, 91. — crepidicola Syd. 22, 27. — Üre- pidis Schrt. 21, 22, 23. — Orepidis aureae Syd. 22, 26. — Crepidis-pyg- maeae “aill. 21, 22, 26. — Crepidis- tectorum Wt. 21. — Ürepis-acumi- natae Syd. 22, 27. — De Baryana Thüm. f. atragenicola, f. concortica, f. Pulsatillarum Bub. 135. — diotcae Magn. 15. — Epilobüi-tetragoni (D. C.) 15. — flosculosorum (Abb. et Schw.) 21. — Gentianae (Str.) 16. — giganti- spora Bub. 135. — Hieracii Mart. 21. — Huteri Syd. n. sp. 16. — In- tybi (Juel) 22, 25. — Jueliana Diet. 11, 16. — Lactucarum Syd. 16, 17. — Lampsanae (Schltz.} 24 — Loli Niels 91. — major Diet. 21, 22, 24. Passerinii Schroet. 17. Pazschkei Diet. 16. — praecox Bub. 22, 25. — Prenanthis 16, 17. — Scaliana Syd. 22. 28. — septentrio- nalis Juel. 11, 18. — silvatica Schrt. 22, 25, 29. — sp. div. 12, 14, 15,16, 17, 18, 20. — straminis 90. — Thesii 17. — variabilis (Grev.) 22, 25. Puceiniastrum sp. div. 18. Pulmonaria sp. div. 62. Pulsatilla albana £) sibirica 378. — montana Rehb. 6) sibirica Reg. 378. — patens Mill. v. multifida Prtz. 377. — Regeliana Mx. 378. — sp. div. 14, 18, 20, 377. — vulgaris Mll. &) genwina Reg., 6) tenuiloba Trez. 378. R. Racomitrium sp. div. 120, 121, 122. Radula sp. div. 116, 117, 254. Rafflesiaceae 66. Ramalina sp. 344. Ranunculus acris L. 379. — borealis Trtv. v. glabrescens Frn. 379. — eir- einnatus Sibth. 8) tenwissimus Frn. 378. — cuneifolius Mx. 379. — Flam- mula L. 379. — japonicus Max. 380. — — Thnbg. v. glabrescens Frn. 379. — sardous v. flabillifolius Murr 136. — sceleratus L. v. aureus Frn. 135. — sp. div. 20, 102, 130, 300, 379, 380. — Steveni Max. 380. — Tauricus Frn. 135. Raphanus sativus L. 232. — — v. Ra- diola D. C. 232. Reseda sp. 302. Rhacotheca sp. 115. Rhamnus frangula v. latissima Borb. 134. — sp. div. 18, 90, 91, 102, 103, 141, 387. Rhizocarpon sp. div. 281. Rhizophidum sp. 80. Rhizopogon sp. 480. Rhododendron sp. div. 18,102, 389, 390. Rhodothamnus Chamaecistus 62. Fhynchelytrum grandiflorum Hchst. 464. — microstachyum BIf. f. 464. Rhynchospora Vahl. 63. — sp. 406. Rhynchostegium sp. 161. Ribes sp. 91. Ricasolia olivacea Bgl. 282. — sp. 339. Riecardia 88, 89. Riecia sp. 157. Riceiocarpus natans v. subterrestris Schffn. 219. Rinodina dalmatica Zhlbr. 348. — sp. 345. — sp. div. 348, 349. Robinia Pseudacacia 270. Roripa sp. 300. Rosa cordifolia Host. 358. — inter- cedens H. Br. 358. — pimpinellifolia 2, — ruralis Dsgl. 358. — silvicola Desgl. 359. — sp. div. 19, 358, 359. 507 Rubus 175. — chlorothyrsus Feke. 356. — discolor W. N. 303. — epipsilos Feke. 356. — inaequalis Hal. 356. — pseudomelanoxylon Hal. 356. — pu- bescens Whe. 303. — Silesiacus Whe. 355. — sparseglandulosus Hay. 356. — sp. div. 19, 141, 303, 356. — styriacus Hal. 356. — villicaulis Koehl. 303. Rudbeckia sp. 440. Rumex sp. div. 252, 253. Ruscus sp. 102. Russula sp. div. 476, 477. Saccharum Teneriffae L. 464. Saccogyna rigidula v.irrepens, v. laevi- folia, v.latıifolia, v.latistipula Schffn. 137. — sp. div. 116, 117, 118, 120. Sagedia Zizyphi Mass. 273, 277. Sagina Linnaei Prsl. v. brachycarpa Tel. 438; Salicineae 66. Salix 270. — aurita X nigricans 134. — Caprea L. 105. — cylindrica Fries. 252. — daphnoides Vill. v. Po- meramnica 62. — nigricans X Silesiaca 134, pirolifolia 62. — rosmarinifolia L. 251, 252. — sp. div. 18, 62, 252. subcoerulescens Borb. 134. — Vörös- martyana Borb. 134. Salpiglossideae 232. Salvia chrysadenia Frn. 135. — Mont- bretii Bth. v. virescens Frn. 135. — silvestris L. 105. — sp. div. 21, 391. Sanseviera 132. — Ceylanica 134. — sp. div. 132. Sarcogyne sp. div. 284. Satureia sp. 143. Sauromatum guttatum Schtt. 321. Saussurea sp. 442. Sazıfraga Aizoon Jeq. 109, 110. — — v. glabrescens Tel. 137. — — X. lutev- viridis 109. — luteoviridis 109, 110. — orbelica Vel. 30. — sp. div. 16, 17, 102, 303. Scabiosa agrestis W. K. 395. — cal- carea Tocl. 137. — Gramuntia L. 395. — sp. div. 102, 395. Scapania 315. — sp. div. 116, 117,120, 157, 254. Schenkia Blumenaviana K. Sch. 218. Scheuchzeria sp. 245. Schistidium sp. 255. Schizophyllum sp. 476. Schoenoplectus Palla 65. — sp. div. 63, 248, 406. Schoenus L. 63. — sp. div. 406. 508 Sciaromium hispidum 113. — sp. 123. — spinosum (Mitt.) 113. Scilla sp. div. 128, 250, 318. Scirpus L. 63. — sp. div. 63, 406. Scleropodium sp. div. 125, 256. Selerotinia cinerea 69. — fructigena 69. — sp. 21. Scolopendrium sp. 243. Scopolia 232. — sp. 143. Scorzonera cristata 94, 95. — multi- ceps Frn. 135. Scrophularia canina L. 393. — Hoppei Kceh. 393. — micradenia Frn. 135. — sp. div. 393. Scutellaria 4832. Scutula sp. div. 350. Scytonema brunea Schdle. 313. — figu- ratum Ag. f. minor Schdle. 313. — Steindachneri Krass. 64. Sedum sp. 302. Selaginella 122. Selinum Carvifolia L. 389. Sempervivum Hilebrandii Schtt. 302. — hirtum L. 302. — — v. brachycalyx Tel. 137. — Stiriacum Wettst. 302. Senecio 92, 93. — alpestris D. C. 441. Hppe. 441. — aquaticus 94. — erraticus 94. — legitimus (Kch.) 441. — sp. dw. 441, 442. — subalpinus Kch. f. auriculata Tel. 137. — Tiroli- ensis Kern. 442. Serapias Garbariorum Murr 483. — hirsuta X Orchis pieta 483. — — Lap. v. refracta Murr 483, Serratula 95. — tinctoria 3. Seseli Austriacum (Beck) 388, 389. — glaucum L. 389. — osseum Cr. 388, 389. Setaria 463. — abyssinica Hack. 460. — caudata R. S. 461. — Glaziovii Hack. 460. — incrassata Hehst. 460. — Bi 32, Sherardia sp. 394. Stlaus sp. 130. Silene 193. — acaulis L. 270, 483. — alpina (Lam.) 253. — aprica Trez. P) latifolia Frn. 438 — Cenisia Vierh. 483. — clavata Hampe 296. — dal- matica Scheele 295. — fruticulosa Sieb. 295, 296, 297. — glareosa Jord. 253. — inflata Sm. «) latifolia Reg. 438. — Kitaibelii Vis. 297. — longi- scapa Kern. 483. — montana S. Wats 253. — Norica Vierh. 483. — Pan- nonica Vierh. 483. — parnassica Boiss. Spr. 297. — petraea W.K. 297. — repens Patr.) latifolia Trez.438.— saxifraga L. 295, 296, 297. — sp. div. 12, 14, 141, 253, 298, 318, 438, 439. — Waldsteinii Gris. 296. Silybum 93. Sinapis arvensis 227, 228. — sp. 142. Sison sp. 142. Sistotrema sp. 475. Sisymbrium sp. 142. Sum sp. 142. Smiax L. 101. — Helferi D. €. 101. — prolifera Roxb. 101.— Roxburghi- ana Wall. 101. — Zeylanica L. 101. Solanaceae 232. Solanum Dulcamara L. 105. — sp. 143. Soldanella 312. — Ganderi Hut. 103. — minima 103. — — X. alpina 103. — montana Wlld. f. serotina Tel. 137. — pusilla 103. — sp. div. 18, 103. Solenostoma Mtt. 220. Solidago 93, 95. — canadensis 94. — latifolia 94. — sp. div. 14, 18. Sonchus arvensis 187. — oleraceus 3, 187, 193. Sorbus 484. — sp. div. 18, 19, 303. Sparganium sp. 128. Spathularia sp. 480. Specularia Speculum 186. Sphaerospora Strasseri Bres. 403. Sphagnum papillosum v. submersum Schfin. 137. — riparium v. Iseranum Schffn. 137. — — v. plumosum Schffn. 137. Spiranthes biflora Cgn. 421. — neuro- ptera Cgn. 421. — simplex Gris. 421. — sp. 251. — uliginosa B. Rdr. 421, Squamaria Biziana Mass. 273, 349. Stachys sp. 391. Stagonospora 64. Staurastrum sinense Lütk. 62. — Zahl- bruckneri Lütk. 62. Staurolemma dalmaticum Krb. 336. Staurothele sp. 37. Stellaria graminea L. a) adscendens Reg., b) erecta Reg. 439. — media 187. — nemorum L. v. saxicola Beauv. 64. — radians L. 439. — sp. div, 142, 318, 439, 440. Stenactis sp. 128. Stenotropis Hssk. 418. Stephaniella Jack 485. Stephanodiscus sp. 80. Sterculiaceae 66. Stereodon sp. 125. Stereum sangwinolentum Fries 32. — spadiceum Fr. 32. — sp. 475. Sternbergia lucida 193. Stieropera 64. Sticta sp. div. 118. Stipa tenacissima L. 373, Stratiotes sp. 128. Strychnos 231. Stupa sp. div. 66. Suceisa sp. 395. Surirella 60. — sazonica 56. Sweertia sp. 391. — Warackensis Frn. 135. Symphogyna 50, 83, 89. Symphyomitra Sprce. 485. Symphytum sp. div. 129, 391. Synehytrium alpinwum 14. — sp. div. 20, 21. Synedra delicatissima W. Sm. 79. Syringa vulgaris 2. Syzygiella variegata W. Schffn. 136. subdentata %; Tabellaria sp. div. 79. Taenidium 173. Taeniophyllum Zollingeri 173. Taraxacum alpinum (Koch) 444. — — (Hppe.) v. hyposeridifolia B. Hellw. 312. — officinale Wigg. 186, 188, 192, 443. — Pacheri Schltz. 62. — sp. div. 62, 318. Targionia sp. 115. Tessarandra fluminensis 327. Tetrapoma barbareaefolia Trez. 383. Teucrium brevidens Frn. 135. — Egi- nense Frn. 135. — montanum L. formae 100. — orientale L. 8) brachy- odon Frn., P) subglabrum Frn. 135. — sp. div. 14, 391. — Wanense Frn. 135. Thalietrum affine Led. 377. — amur- ense Mx. 377. — aquilegifolium L. 376. — baicalense Frn. 376. — bul- garicum Vel. 30. — chinense Frn. 377. — Kemense Fr. 376, 377. — Ledebourianum C. A. M. 377. lucidum 30. — sparsiflorum Trez. 375. — sp. div. 17,18, 130. — strictum 377. Thamnium sp. div. 118, 256, 123, 125. Thelidium sp. 279. Thelochroa sp. 38. Thesium alpinum L. forma 252. — pratense Ehrh. 252. — sp. div. 17, 252. Thiloa 232. Thlaspi alpestre L. 130. — sp. div. 12, 142, 300, Thuidium sp. 160. Thumbergia 232. Thymelaeaceae 232. Thymus sp. div. 392. Tillandsia polytrichioides E. Morr. 421. — recurvata L. 421. — usneoides L. 421. Tolpis barbata 190. Tomasellia sp. 279. Tommasinia sp. 389. 509 Toninia sp. div. Tornabenia 123. Tortella sp. div. 121, 158, 255. Tortula sp. div. 121, 158, 159, 255. Tozzia 482. — alpina 401. Trachypogon 466. Tradescantia virginica 187. — zeb- rına 7. Tragopogon brevirostre 192. — floccosus 188, 192. — sp. div. 12, 18, 129, 145, 183. Tragus alienus Schult. 196. — Berte- ronianus Schult. 195. biflorus Hack. sens. lat. et sens. str. 195. — brevicaulis Boiss. 196. — decipiens (Fig. et Not.) 195. — koelerioides Aschers. 195. — major Stpf. — pauei- spina Hack. 193, 195. — racemosus sens. I. 194. — — sens. str. 194. — — v. major Hack. 196. — tscheliensis Deb. 196. Trametes sp. 475. Tremellodon sp. 474. Treubia 49, 83. Tricholaena 462, 463, 464. — arenaria Nees 464. — brevipila Hack. 464. — 284, 285. capensis Nees 464. — glabra Stpf. 464. — longiseta Hehst. 463. — Mon- achyrum Oliv. 464. — rosea Nees 464. — ruficoma Hchst. 464. — sca- brida Sch. 464. — setifolia Stpf. 464. — sphacelata Bth. 464. — tonsa Nees 464. — Wightii Nees 464. Tricholoma sp. div. 479. Triehophorum Pers. 63. — sp. div. 63, 406. Trichopteryx 464. Trichostomum Ehrenbergii Lor. 158. — sp. div. 120, 121, 122, 255. Trifolium arvense L. 384. — Brittin- geri Wtw. 384. — Melilotus polo- nicus L. 154. — sp. div. 13, 14, 21, 141, 318, 359, 384, 385. Triphragmium sp. 19. Trisetum sp. div. 246, 318. Tristachya 464. Tristegis Lk. 464. Trollius sp. div. 12, 380. Tropaeolum (L.) 138. Trullula pirina Bres. 403. Tuberculina sp. 16. Tulipa 191. — sazxatilis 191. Tunica sp. div. 141, 298. U. Ulmus suberosa 3. Ulota sp. 121. Umbilicaria 139. Uncinia Pers. 63. 510 Uredineae 139. Urocystis sp. 12. Uromyces Alchemillae (Pers.) 12. — Cacaliae (D. C.) 12, 19. — caryo- phillinus (Schrk.) 12.— Fabae (Pers.) 13. — Hedysarı obscuri D. C. 13.— lapponicus Lagh. 13. — sp. div. 13, 14 Urophlyctis sp. 21. Urospermum 95. Ustilago sp. div. 11, 12. Utricularia flexuosa 62. — sp. dıv. 142. V. Vaccinum Myrtillus 2. — sp. div. 11, 18, 21, 121. Valeriana alpina Ad. v. exaltata Frn. 135. — sp. 14. Valerianella dentata Pall. 105. Vaucheria 139. Velezia sp. 318. Veratrum sp. 128. Verbascum Austriacum Schtt. f. albi- flora Tel. 137. — phlomoides X lych- nites 137. — pseudo-phlomoides Tey- ber 137. — sp. div. 129, 143, 392. Verbena sp. 391. Verbesina 93. Veronica Bachofenii Heuff. 31. — Bur- baumit 186, 189. — crassifolia Wzb. 31. — foliosa W. K. 31. — incana L. 31. — longifolia L. 31. — offici- nalis L. f. umbrosa Tel. 137. orchidea Cr. 31. — — f. glabrans Tel. 137. — sp. div. 393. — spicata L. 31. — spuria L. 31. — Urumovi Vel. 31. Verrucaria DufoureiD.C. 278. — myrio- carpa Hepp. 278. — polygonia Kbr. 278. — sp. div. 37, 277, 278, 279. Viburnum Lantana 3. — Opulus 3. Vieia eracca L. 385, 386. — glabres- cens Kch. 385, 386. — sp. div. 13, 30, 102, 141, 386. — varia Host. 385. — villosa Rth. 385. Viola acuminata Led. 437. — Bogen- hardiana Gremli 131. — chinensis Don. 437. — dactyloides R. S. 436. — epipsila Led. 437. — Gmeliniana R. S. 436. — lutea Hds. 338. — mira- bilis L. f. acaulis D. C. 130. — — X. Riviniana 131. — — X silvestris 130, 131. — Patrini D.C. «) typica Mx. 436. — prionantha Bge. 437. — sp. div. 14, 20, 70, 142,387, 436, 437. — Sudetica W. 383. — tristicha Waisb. 136, 131. — Uechtritziana Borb. 131. — variegata Fisch. f. albiflora Frn. 437. Viscaria sp. 253. Viscum album 321. Visnea sp. div. 119, 122. Vitis silvestris 3. — vinifera 3, 10. W. Wahlbergella brachypetala Frn. 439. Wahlenbergia intermedia Zahlbr. 64. — Schwackeana Zahlbr. 64. Webera cruda v. bicolor Mat. 218. — proligerä (Ldb.) v. tenella Schffn. 121. — sp. div. 255. Weisia sp. div. 116, 119, 120. Willughbeia 66. Winchia 66. Z. Xanthium sp. 440. — strumarium L. v. Koskovcense Tel. 137. Xanthoria sp. div. 350. Xitphantes Rf. 418. A Zschokkea 66. ——_—=ıN 3 BE — pe — =: eo ee rs) I—o Fl =—nm : TLCCEELEITI I > TEL ad—K a“. 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