ah I FRENaS e, Ar Er re et PS ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D" RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. LVII. JAHRGANG. MIT 233 TEXTILLUSTRATIONEN (383 EINZELFIGUREN), 2 KARTENSKIZZEN IM TEXT UND 11 TAFELN. IR WIEN 1908. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN L, BARBARAGASSE 2. REN 1ER RENT ae. ZU in RA Du Ber TPN & Pa N h ÖSTERRI.ICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVIH. Jahrgang, Ne 1. Wien, Januar 1908. ° Bemerkungen über Cerastium subtrifloerum Reich. und ©. sonticum n.sp. aus dem Isonzotale. Von Dr. 6. Ritter Beck v. Mannagetta u. Lerchenau (Prag). Da die Aufklärung des Cerastium subtriflorum Reich. auf Grund der Nachforschungen über nachbenannte neue Cerastium-Art er- folgte, sei zuerst die Beschreibung des letzteren vorangestellt. Cerastium sonticum n. Sp. Bienne. Radix fusiformis, pluriceps. Caules numerosi, in parte hypogaea filiformes, ramosi, stoloniformes, radicantes, in parte epigaea flexuosi, e basi aseendente ereeti, summum 40cm alti, infra eum foliis eireumeirca hirsuti, supra sicut axes inflorescentiae calycesque dense patentim glanduloso-pilosi. Folia luteo-viridia; infima parvula, oblonga, basin versus attenuata; inferiora rotunda vel late elliptica, in apice rotundata, superiora elliptica, plurimum utrinque acuta rarius acu- minata, subhorizontaliter patentia, hirsuta inmixtis pilis glanduliferis, 8—20 mm longa, 5—9 mm lata, summum 30 mm longa et 13 mm lata. Cyma pluries erecto-patule-ramosa, multiflora. Braeteae duae infimae folia aequantes sed minores, herbaceae, superiores squamae- formes, minimae, membranaceo-marginatae. Flores longissime graeiliter pedicellati; pedicelli semper erecti vel erecto-patentes, .demum summum 45mm longi. Sepala lata oblonga, in apice scarioso ec, obtusa, in dorso excepta parte superiore plus minus patentim glan- =2duloso-pilosa, pilis simplieibus in basi saepe inmixtis. Petala alba, ‚ usque ad tertiam biloba, in floribus normalibus 8—12 mm longa, v—sepala 1'5plo superantia. Capsula erecta vel paulo nutans, ea- crlyceem in maturitate normaliter duplo superans, 7—8 mm longa, —>eum dentibus propter marginem revolutum tenuiter acuminatis. Semina —Imatura verrueis oblongis eoncentrice seriatim teeta, fusea, 0°75— l mm longa. Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1908. 1 Creseit in saxosis et glareosis ealcareis, inter virgulta, imprimis in loeis humidis frigidisque. Littorale austriacum. Üopiose in valle fluminis Sontii (Isonzo) ab angustiis Flitscher Klause usque ad St. Lueiam et Selo (Beck), plurimum cum consoeiis Saxıfraga petraea L. et Geranio macrorrhigo L. in alt. 130—800 m s.m.; in valle fluminis Ba&a a Bata pri Modreji usque ad Grahovo (Beck); in valle fi. Idria prope St. Luciam, Tribusa (Beck) et in Carniolia prope Idriam? (leg. Dolliner! s. n. ©. silvatzcı). Floret mens. Majo-Junio. Cerastium sonticum, welches im Isonzotale ungemein häufig ist, wurde sicherlich von zahlreichen Botanikern beobachtet und aufgesammelt, aber wahrscheinlich für das illyrische CO. silvaticum W.K. gehalten, welche Art jedoch nur bei Solkan nächst Görz von mir beobachtet wurde. Es scheinen sich daher die Areale beider Arten auszuschließen, denn das südalpine ©. sonticum zeigt seine ersten Standorte, soweit meine Aufzeichnungen entnehmen lassen, erst unter Selo gegen Doblar im Isonzotal, wo es mit Sawi- fraga petraea L. und Geranium macrorrhizum L. gleich in Menge erscheint. Cerastium sonticum läßt sich jedoch von ©. silvaticum W aldst. Kit., Icon. et deser. plant rar. Hung., I., 100, t. 97 (1802); Reichenb., Ie. fl. Germ., V., t. 230, Fig. 4973, durch niedrigeren Wuchs, durch den Mangel der beblätterten Ausläufer, durch die nicht einseitige Behaarung der unteren Stengelglieder, durch gelblich grüne, kleinere, höchstens 30 mm lange, meist abstehende, am Grunde nicht stiel- förmig zusammengezogene Blätter, durch die auch zur Fruchtzeit aufrechten oder aufrecht abstehenden Blütenstiele, größere, die Kelche anderthalbmal überragende Blumenblätter, aufrechte oder nur etwas niekende Kapseln immer gut unterscheiden. Auch Cerastium apwanum Parlat. in Nuov. giorn. bot., VII (1875), 69, scheint nach den Kulturexemplaren, welche Ozanon in Saint Emiland (Saöne et Loire) erzog und in Magniers Flora seleeta Suppl. (1887) ausgab, dem C. sonticum ähnlich, hat jedoch alle Deckblättchen der Trugdolde häutig berandet und an der Spitze schopfig behaart, während das am Grunde der Trugdolde stehende Brakteenpaar bei Ü. sonticum krautig ist und alle anderen Brakteen an der Spitze kahl sind. Auch besitzt ©. apuanum längere, 6 bis 6°5 mm lange Kelchblätter und dürfte wohl in den Formenkreis des C©. alpinum L. gehören. Bei der Vergleichung anderer Cerastium-Arten aus der Ver- wandtschaft des CO. alpinum L. und (©. latifolium L. fällt unsere Aufmerksamkeit auf ein Cerastium, das vom Mangart und vom Storzi& in den Karawanken zuerst erwähnt wird, nämlich auf das sehr ungenügend bekannte und von vielen Floristen vernachlässigte ©. subtriflorum (Beich.). Wir finden es zuerst als ©. lanuginosum Willd. ß. subtriflorum Rehb., Ic. flor. Germ., V. (1841), p. 38, erwähnt, und zwar in fol- sender Weise: 3 \ „B. subtriflorum, ©. latifol. subtriflorum Rehb., Fl. Germ. exsicc., n. 1493, foliis ovalibus. Hoc in Carniolia: auf dem Mangartberg: Freyer, in Oberkrain b. d. Alpe Storshez: Fleischmann.“ DaReichenbach p. damit nur eine ganz ungenügende Diagnose und keine Abbildung dieser Pflanze gibt"), können wir nur an der Hand der Freyerschen Exsikkaten, welche von Reichenbach p. unter nr. 1493 seiner Exsikkaten vom Mangart ausgegeben wurden, eruieren, welche Pflanze er damit meint. Leider sind auch diese Exempläre sowohl nach ihrer Entwicklung als auch nach ihrer Prä- paration recht unzureichend. Aus den Freyerschen Exsikkaten ließ sich aber feststellen, daß ©. subtriflorum Reich. pro var. eine Alpenflanze darstelle, die niederliegende Stengel, sehr kurze, kaum 1 cm lange Internodien an den blühenden Stengeln, reichliche oberirdische, beblätterte Innovationstriebe und wenig ausgeprägte Infloreszenzen, die zur Dreiblütigkeit neigen, aufweist. Würden an derselben nicht die kleineren Blüten vorhanden sein, so würde wohl niemand Anstand nehmen, die Pflanze für ein stärker behaartes ©. latıfoium L. zu halten. Sendtner war meines Wissens der erste, welcher diese Pflanze wieder auf dem Mangart am 17. Juli 1842 sammelte und v. Tommasini gab sie in seinen Exsikkaten, welche wie die nach- folgend erwähnten Herbarexemplare im kaiserlichen Herbare des k.k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien erliegen, unter nr. 3le als ©. alpinum aus. An diesen Pflanzen sind unregelmäßig ver- ästelte Trugdolden mit bis 7, ausnahmsweise auch 11 Blüten, ein- wurzelnde Stengel und zahlreiche, beblätterte Innovationstriebe zu beobachten. Aber auch v. Tommasini sammelte diese Pflanze wiederholt in den Quellbergen des Isonzo, denn er verteilte sie als C.alpinum unter nr.31a von der Alpe Goritschiza bei Flitsch, ges. am 16. August 1838; unter nr. 31c von der Alpe Bauschza?) bei Flitsch. ges. am 1. August 1841; ferner in seiner „Flora illirico-littoralis“ unter nr.31b vom Matajur, ges. im August 1840 (letztere Exsikkaten enthalten viele Exemplare mit wenigblütigen Infloreszenzen, aber auch Pflanzen, die bis zu 13 Blüten aufweisen); ferner unter nr. 32b von der Alpe Kau?) ober Tolmein als Ü. ovatum, ges. am 14. August 1838. 1) Wenn Prof. Fritsch in den Scheden zu Kerners Flora exs. austro- hung., nr. 3245, angibt, Reichenbach p. habe die Pflanze in diesem Werke auf Taf. 230 unter Fig. 4975b abgebildet, so kann ich dem nicht unbedingt beipflichten. Reichenbach p. bildete in dieser Figur zwei sich zum Teil deekende Pflanzen ab; die größere reichblütige ist schon wegen der Blattgestalt und nach S. 38 sicher C. lanuginosum Willd. und hat mit unserer Pflanze nichts zu tun, während die kleinere wohl zu ©. subtriflorum gezogen werden kann, was aber von Reichenbach p. nirgends erwähnt wird. Wohl aber ist im Texte der Abbildung C. latifolium subtriflorum Reichb., Fl. germ. exs., nr. 1493, als Synonym zu Ü. lanuginosum W. angeführt. 2) Auf der Spezialkarte »Bansica*. 3) Unleserlich, soll wohl „Kern“ heißen. 1* Weiteren Kreisen wurde diese Pflanze erst bekannt, als sie Huter in Kärnten auf der Südseite des Wischberges nahe an der italienischen Grenze auffand und in seinen Exsikkaten mit folgender Etikette ausgab: Ex flora illyriea. Cerastium subtriflorum Reichb. var. Carinthia austr. orient. Raibl „Bärenlahner“, loe. frigidis umbros. muscosis sol. eale. 6000‘, 15. Juli 1875. . Huter. Die Exsikkaten Huters stimmen mit den Reichenbach- schen wenig überein, wohl deswegen, weil sie an schattigen, moosigen, kalten Stellen gesammelt wurden. Die Pflanzen Huters sind viel höher, bis 20 cm lang und erreichen an den blühenden Stengeln bis 6 cm lange Internodien. Die Infloreszenz besteht aus einer deutlich dreiblütigen Trugdolde oder letziere verdoppelt sich, so daß sich 6—7 Blüten vorfinden. Weiters zeigen diese Pflanzen loekere, am niederliegenden Grunde einwurzelnde, nicht sehr zahl- reiche Stengel ; zahlreiche beblätterte, oberirdische Innovationssprosse, welche reichlich mit zottigen, elliptischen, in den Blattstiel fast spatelföürmig zusammengezogenen Blättern besetzt sind; dunkelgrüne. elliptische, zugerundet spitze Stengelblätter, welche mehr oder minder borstenförmig behaart sind und bis 14 mm Länge erreichen; große, etwa 10 mm lange Blumenblätter und, wie es scheint, sich herab- schlagende Fruchtstiele. Die Pflanze gehört wegen des Blüten- standes und wegen der kleinen Blüten sicher nicht zu CO. lati- folium L. Huter verkannte aber später die vorher richtig benannte Pflanze, indem er aus Venetien (Valemon in parte merid. vallis Forno d’ Udine, solo cale. 5000-6000‘, 24. August 1874) und aus der Lombardei (Mt. Miser in valle di Bagolina, 13. August 1873) un- zweifelhafte Formen des C©. carinthiacum Vest als ©. subtriflorum ausgab. Am 4. August 1886 sammelte jedoch Huter das echte O. subtriflorum auf der Cregnedul-Scharte!) am Wischberge „ad rupestria muscosa, umbrosa; 2100—2200 m, womit wohl derselbe Standort wie für die im Jahre 1875 gesammelten Pflanzen gemeint ist. Die auf der Cregnedul-Scharte gesammelten Pflanzen wurden auch in Kerners Flora exs. austro-hung., nr. 3245, als Cerastium subtriflorum Reich. ausgegeben und Prof. K. Fritsch schrieb hiezu: „Die vorliegende Pflanze wurde von Reichenbach in dessen Flora germanica exsiccata als Nr. 1493 unter den Namen „Cerastium latifolium ß. subtriflorum“ zu Cerastium lanuginosum Willd. gezogen. Reichenbach kannte die Pflanze vom Mangart und von der Alpe Storshez in Oberkrain. Huter sammelte im Jahre 1871 ein Cerastium auf Gerölle des Vischleintales bei Sexten in Tirol, in welchem A. KernerdasReichenbachsche (. subtriflorum erkannte. A.Kerner teilte Huter diese Bestimmung mit und Huter gab fortan die !) In den Exsikkaten steht „Canedul“. 5 Pflanze in seinen Exsikkaten als Cerastium subtriflorum Reich. var. aus, unter welchem Namen sie dann auch in Pachers „Flora von Kärnten“ übergegangen ist. Die Beziehungen des Cerastium sub- triflorum Reich. zu ©. alpıinum L., C. latifolium L. und C. carın- thiacum Vest, sowie die Verbreitung desselben sind noch genauer festzustellen.“ Bevor ich auf die Bemerkungen von Fritsch zurückkomme, sei noch untersucht, was die Floristik über das Ü©. subtriflorum berichtet. Was wir da finden, ist herzlich wenig. Koch in seiner „Synopsis florae germanieae“, auch J. C. Maly in der „Enumeratio plant. Austriae“ vernachlässigen (©. subtriflorum gänzlich. Hingegen schreibt der gewissenhafte Neilreich in den Nachträgen zu Malys Enumeratio, S. 261: „Cerastium subtriflorum scheint eine Form von ©. alpinum oder ovatum zu sein. in Hausm., „Flora von Tirol“. kommt sie nicht vor.“ In Nymans Sylloge fl. europ. (1854—1855) fehlt sie und in seinem Conspectus fl. europ. (1878) wird O©. lanu- ginosum (W.) Reich. zu C. alpinum gezogen. Gürke, Pl. eur. II, 227 (1899), kennt sie als Varietät des O. latifolium. Pacher führt in seiner „Flora von Kärnten“, .nr. 1754, in ‚Jahrb. nat.-hist. Mus., XVII. (1886), S. 104 u. 105, ©. subtriflorum an dem von Huter bekannt gegebenen Standorte an und fügt eine ganz unzureichende Diagnose bei, die lautet: „Blätter breit oval; Blütenstand schon vor der Blüte ganz auseinander tretend, meist dreiblütie; das Grün der Pflanze dunkel, Behaarung schwach ; Kronblättehen doppelt so lang als der Kelch, weiß. Auf Alpen. 4. Juli.“ Hingegen wird die Pflanze von Dalla Torre in seiner „Alpen- flora“* (1899), S. 90, ziemlich zutreffend charakterisiert, wenn der- selbe schreibt: „Stengel blühende, Stengel und unfruchtbare Schöß- linge treibend, zuletzt am Grunde wurzelnd oder wagrecht kriechend oder in den untersten Blattwinkeln der verblühten Pflanzen Knospen tragend ; Blätter breit oval. Blütenstand meist dreiblütig, Pflanze dunkelgrün, schwach behaart. Tirol: Dolomiten. Kärnten: Raibl. Triften der Voralpen, auf Kalk. Mai, Juni.“ Daß diese Beschreibung nicht auf das vorher beschriebene C. sonticum anzuwenden ist, wird ohneweiters einleuchtend sein, trotzdem ist O©. sonticum dem (. subtriflorum nahe verwandt. Daß aber Ü. subtriflorum nicht in Tirol vorkommt, wird noch bewiesen werden. Zuletzt erscheint Ü. subtriflorum noch in Wohlfahrts „Synopsis der deutschen und der Schweizer Flora“, I., S. 314, und zwar als ©. latifolium f. C. subtriflorum Reich., und wird auf der Canedulscharte der Wischbergalpe in Moospolstern angegeben. Mit C. latifolium L. hat jedoch die Pflanze nichts zu tun. - Wenn man (. sonticum mit C. subtriflorum vergleicht, sieht man eine nieht abzuleugnende Verwandtschaft, denn in den Blüten, in der Blattgestalt und auch in der Behaarung findet man eine große Übereinstimmung. Man erkennt aber auch wesentliche 6 Unterschiede. CO. sonticum ist sicher zweijährig. Oberirdische, be- blätterte Innovationssprosse, welche bei dem ausdauernden (©. subtri- florum in großer Menge vorhanden sind, fehlen vollkommen; hin- gegen besitzt ©. sonticum zahlreiche, nur am Grunde liegende, nicht einwurzelnde, sodann aber aufgerichtete, bis 40 cm hohe, oft kräf- tige Stengel, welche sich immer in eine sehr reichblütige, wieder- holt drei- bis fünfmal ästige Trugdolde auflösen, während sie bei C. subtriflorum oft nur eine wenigblütige, manchmal oft nur drei Blüten zählende Infloreszenz tragen. Das unterste Paar der Deck- schuppen der Infloreszenz ist bei beiden Arten krautig, alle anderen Deckschuppen sind aber häutig berandet. Die Fruchtstiele sind bei Ü. sonticum aufrecht abstehend. Die Blätter besitzen bei C. sonticum eine auffallend gelblich- grüne Färbung, während sie bei C. subtriflorum dunkelgrün sein sollen. Auch erreichen sie bei (©. sonticum viel ansehnlichere Dimensionen. Es läßt sieh somit die Diagnostik der beiden Arten in fol- sender Weise zusammenstellen: C. sonticum n.sp. Bienne, multicaule. Innovationes epigaeae foliatae desunt. Caules e basi ramosa ereecti firmiores, usque 40 em alti. Cyma 3—5ies ramosa, multiflora. Pedicelli fructiferi ereeti vel ereeto- patentes, 20—45 mm longi. Petala 8-12 mm longa. Capsula 7—8 mm longa. Folia luteo-viridia, 8$—20 (summum 30) mm longa, 5—9 (summum 13) mm lata, plus minus copiose hirsuta. Creseit in locis saxosis et glareosis calcareis saepe in loeis humidis frigidisque regionis montanae et subalpinae, 130—800 m, in locis post diagnosin supra notatis. Floret mens. Majo-Junio. C.subtriflorum Reich. apud Pacher l.c. Perenne, paucicaule. Innovationes epigaeae numerosae, foliatae, radicantes, foliis elliptieo- spathulatis praeditae. Caules tenues, prostrati vel ascendentes, in basi radicantes, summum 20 em longi; eyma irregularis pauciflora, saepe triflora rarius semel ramosa, summum 13-flora. Petala 10 usque 12 mm longa. Pedicelli post anthesin patentes v. deflexi'), usque 20 mm longi. Capsula 9 mm longa, calyce duplo longior. Folia obscure viridia, elliptica, plus minus hirsuta, summum 14 mm longa, 6 mm lata. Creseit in saxosis caleareis museosis frigidis regionis alpinae, e. 2100—2200 m. Carinthia: In monte Wischberg prope Raibl in loeis Bährenlahner, Oberwischbach, Cregnedul-Scharte (Huter!; Kerner, Fl. exs. austro-hung., nr. 3245!). Carniolia: In monte Mangart (Freyer in Reich., Fl. Germ. exsice., nr.1493!, Sendtner!); in monte Storzic (l. Fleischmann, fide Reichenbach p. non vidi). Littorale austriacum: In alpe Goriöica montis Rombon, in valle Bansiea, in monte Matajur, in alpe Kern (Tommasini!). Nach den vorhergehenden Erläuterungen zeigen weder Ü. son- ticum noch ©. subtriflorum mit dem C. latifolium L., das ja durch 1) Capsulas maturas ferentes bene evolutos non vidi. 7 seine Infloreszenz, durch die durchwegs krautigen Brakteen und durch seine großen Blüten sehr gut gekennzeichnet ist, nähere Verwandtschaft; wohl aber muß eine solche zu ©. silvaticum W.K. angenommen werden, und es ist sehr wahrscheinlich, daß beide phylogenetisch mit letzterer Art in Beziehung zu bringen sind. Um €. sonticum mit ©. subtriflorum zu vereinen und dasselbe als ©. subtriflorum subspee. sonticum aufzufassen, waren mir nieht nur die angeführten Unterscheidungsmerkmale zu bedeutend, sondern auch die Tatsache maßgebend, daß ich auf den von mir besuchten Hochgebirgen in den Julischen Alpen nirgends eine Übergangsform bemerken konnte und auch die Schattenformen des ©. sonticum, mit Ausnahme einer etwas schwächeren Behaarung, keine Annäherung an Ü. subtriflorum darboten. Daß jedoch die genannten Cerastium-Arten genetisch zusammen gehören, ist klar und es könnte vielleicht das seltene ©. subtriflorum als die seltene alpine Varietät (v. Zypicum) und das CO. sonticum als die häufige, im Tale und in der Bergregion verbreitete Abart (v. sonticum) der gemeinsamen Stammart, ©. subtriflorum Reich., angesehen werden, welche demnach eine in den Raibler Alpen und in den Gebirgen des Isonzotales verbreitete, endemische südalpine Art darstellt, und die Pacher (a. a. OÖ.) zuerst als eigene Spezies mit dem Namen (0. subtriflorum Reich. bezeichnete. Es erübrigt aber noch die Frage zu beantworten, ob (. sub- triflorum auch in Tirol vorkomme, wie man nach den Bemerkungen von Fritsch in den Schedulis zu Kerners Flora exsiccata austro- hung.. nr. 3245, annehmen könnte. In A. v. Kerners Herbarium, in das ich dank der Liebens- würdigkeit Prof. R. v. Wettsteins Einsicht nehmen konnte, erliegen unter dem gemeinsamen Herbarbogen C©. subtriflorum mehrere Bogen von Cerastium-Arten, die A. v. Kerner sicherlich nicht in demselben vereint haben dürfte. So liegen in demselben: eine schmalblättrige Form des (©. carinthiacum Vest von Admont (leg. Strobl), weiters andere Formen derselben Art von mehreren Stand- orten: Mt. Miser in valle di Bagolina, Cimolais in valle Canale, eirca Premagiore (leg. Huter et Porta); Triglav (leg. Stur); Landro (leg. Meyerding); dann (©. latifolium L. vom Jalouz in der Trenta; eine dichtbehaarte Form derselben Art vom Valle di Cattara in der Lombardei (leg. Huter). Auch die darin erliegende Pflanze, welche Huter im August 1871 bei Sexten im Gerölle des Fischeleintales (auf der Etikette steht Vischleintal) sammelte, ist von A. v. Kerner auf der Etikette nicht als Ü. subtriflorum bezeichnet. Diese letztere Pflanze, von der Prof. Fritsch an angegebenem Orte spricht, gehört ohne Zweifel zu Ü©. carinthiacum Vest, denn sie zeigt die zwei untersten, die Trugdolde stützenden Brakteen häutig be- randet, nicht krautig wie bei Ü. subtriflorum und Ü. sonticum. Sie hat ferner einen verkahlenden Stengel, spärlich, aber kräftig be- wimperte Blätter und 5—7 mm lange Kelche mit fast spitzen, nicht reichlich drüsenhaarigen Sepalen. Nur eine Pflanze dieses Herbarbogens hat A. v. Kerner als „O. subtriflorum Reich.?“ eigenhändig bezeichnet, welche Obrist in Judikarien gesammelt hat. Sie hat aber ebenfalls nichts mit C. subtriflorum zu tun, sondern ist in den Formenkreis des O. lati- folium zu ziehen, da z. B. alle Brakteen krautig, die Infloreszenz wenigblütig und die Kelche haarig, nicht drüsenhaarig sind. A. v. Kerner hat somit weder das echte O©. subtriflorum noch das C. sonticum in seinem Herbar erliegen und dürfte sich über diese Art jedenfalls kein abschließendes Urteil gebildet haben, wohl aber Huters Exsikkaten vom Wischberg eingesehen und diese als ©. subtriflorum erkannt haben. Da die von Huter und Porta in Venetien und in der Lom- bardei gesammelten und als ©. subtriflorum ausgegebenen Pflanzen, wie oben erwähnt, nur in den Formenkreis des (©. carınthiacum fallen, ergibt sich, daß C. subtriflorum wederin Tirol noch im angrenzenden italienischen Gebiete bisher aufgefunden worden ist. Außerdem wird ©. subtriflorum auch noch von Reichen- bach dem Vater, am StorZece in den Karawanken (leg. Fleisch- mann) angegeben. Da letztere Pflanze auch im kaiserlichen Her- bare zu Wien, das Reichenbachs Sammlungen enthält, nicht vor- handen ist, kann über diese Pflanze kein Urteil abgegeben werden. Wohl scheint mir aber auch hier eine Verwechslung vorzuliegen, da dieser Standort gänzlich abseits von dem Vorkommen des CO. sonticum und des C. subtriflorum liegt und niemand mehr C. subtriflorum an dieser Stelle aufgefunden haben dürfte. Ich vermute darin eine Form des in den Karawanken und in den Julischen Alpen gleich häufigen ©. latifolium. Bryologische Fragmente. Von V. Schiffner (Wien). XLII. Riccardia sinuata (Dicks.) Trev. — Var. nov. stenoclada Schffn. Habitus et ramificatio ut in R. multifida dense et regulariter tri—quadripinnata, sed est multo major, frons ad 5cm longa, pri- maria ad lmm lata, rami vix O'5 mm lati. Rami apice vix vel minime dilatati. Frondis sectio transversa ut in typo, primaria medio 7—9 cell. erassa, ramis multo tenuioribus. Margo unistratosus latior et magis conspicuus, quam in typo. Color intense viridis. Inflor. ignota. Habitatio aquatica in rivulis. Ich kenne die Pflanze bisher nur von zwei Standorten. Baden: Im Urbachtale, einem Seitentale des Geroldsauer Tales bei Baden- I Baden, in einem Waldbächlein; ec. 500 m, November 1907, Ist. G. Müller, Frib. — Sachsen: Oybiner Tal bei Zittau in klaren Bächen, in einem Seitenbächlein bei der Zumpemühle mit Pierygo- phyllum lucens. Sub nom. „An. multifida“. April 1842, Ist. M. Willkomm. Diese sehr kritische Form erinnert sehr an R. multifida var. major Nees. Sie ist aber bedeutend größer, dichter und drei- bis vierfach verzweigt, der Saum der Aste ist schmäler, die Farbe ist ein sattes Dunkelgrün, die Lebensweise aquatisch in klaren Bächen. Von den typischen Formen der R. sinuata (var. contexta Nees), denen sie in der diehten Verzweigung nahe kommt, ist sie sofort zu unterscheiden durch den viel schmäleren Hauptstamm und viel sehmälere, gegen die Spitzen nicht oder kaum verbreiterte Aste. Vielleicht könnte man in ihr ein Bindeglied zwischen R. sinuata und R. multifida var. major Nees vermuten; jedenfalls läßt sie sich aber ohne Zwang mit ersterer vereinigen. XLIV. Über das Vorkommen von Riccardia incurvata 8.0. Lindb. in Böhmen. Ich habe diese Spezies zuerst für das Gebiet der deutschen Flora nachgewiesen in meiner Schrift: Kritische Studien über Jung. sinuata Dieks. und Aneura pinnatifida N. ab E., sowie über Riccardia major S. O. Lindb. und Riccardia incurvata (S. A. aus Sitzb. des „Lotos“ 1900. Nr. 8, p. 19) und dort (l.ce. p. 20) bereits auch einen Standort in Böhmen mitgeteilt. Ich kann hier noch einen zweiten aus demselben Gebiete ergänzend anführen: Böhmen; auf feuchtem Boden und zwischen anderen Moosen in den Ausstichen hinter dem Bahnhofe von B.-Leipa, August 1884, von mir ge- sammelt und damals als Aneura multifida bestimmt und in Schiffner und A. Schmidt, Moosfl. d. nördl. Böhmen (Lotos 1886), unter diesem Namen mitgeteilt. Anläßlich der Revision des ge- samten Materiales von R. multifida meines Herbars (Dezember 1907), konnte ich diesen zweiten Standort der R. incurvata für Böhmen feststellen. Es sind sehr reichlich 3 Pflanzen, spärlicher @ vor- handen, die Sporogone und Oalyptren sind noch nirgends entwickelt. Keimkörner findet man hie und da reichlich an den Astspitzen. Gleichzeitig habe ich auch konstatieren können, daß die |. c. unter Aneura multifida genannte Pflanze vom Eingange in den Höllengrund bei B.-Leipa, 1884, Igt. A. Schmidt, zu Riccardia latifrons Lindb. gehört; das Substrat ist fanles Holz. XLV. Peltolepis grandis auf der Balkanhalbinsel. Auf der Reise des naturwissenschaftlichen Vereines an der Universität Wien nach West-Bosnien 1904 sammelte im Walde 10 am Ostfuße des Gnjat, auf Felsblöcken, Kalk, ca. 1400 m, J. Stadlmann eine kritische, nicht fruchtende Marechantiacee, deren Untersuchung ich übernahm. Leider gelang es mir damals nicht, das Material vollständig aufzuweichen, so daß ich keinen vollkommenen Einblick in den Bau der Frons gewinnen konnte. ich konnte jedoch sicher feststellen, daß die Pflanze parözisch sei und verglich sie daher mit den Pflanzen, die mir hier in Betracht zu kommen schienen: mit Neesiella rupestris, Clevea Rousselian« und Fimbriaria (Hypenantron) pilosa; da sie mit ersteren absolut nieht übereinstimmte, hielt ich sie (allerdings nicht ohne einiges Bedenken) für F. pilosa, zumal da sich die Ventralschuppen recht ähnlich waren. Unter diesem Namen wurde auch die Pflanze mit Vorbehalt publiziert in: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West- Bosnien von H. Freih. v. Handel-Mazzetti, J. Stadlmann, Erwin Janchen und Fr. Faltis (Österr. bot. Zeitschrift 1905, Ar. 90. 18: A. p: 7): Die Untersuchung einer persischen Fimbriaria veranlaßte mich, auch die kritische bosnische Pflanze nochmals zu untersuchen, und ich war diemal so glücklich, ein Stück aus dem Materiale herauszugreifen, das sich tadellos aufkochen ließ und einen voll- kommenen Einblick in den anatomischen Bau der Frons gewährte. Es zeigte sich sofort, daß die Pflanze ganz sicher identisch ist mit Peltolepis grandis Lindb., was durch einen Vergleich in allen anatomischen Details mit Pflanzen aus den Alpen und Skan- dinavien erhärtet wurde. Das Vorkommen dieser vorwiegend boreal- alpinen Pflanze auf der Balkanhalbinsel ist von größtem pflanzen- geographischen Interesse; es ist der oben angegebene nicht nur der südlichste bekannte Standort, sondern (soweit ich das übersehe) auch merkwürdigerweise gleichzeitig der niedrigste, da die Pflanze dort bei nur 1400 m wächst, also tief in der Waldregion, die dort erst bei ca. 1600m ihre obere Grenze findet. Abgesehen ist dabei von den borealen Standorten, die naturgemäß viel niedriger liegen als die alpinen. XLVI. Chomiocarpon quadratus neu für China. Ich fand ein unbestimmtes Exemplar dieser Spezies im Herbar des k. k. Hofmuseums in Wien; dasselbe besitzt wohl entwickelte Fruchtköpfe, die Sporogone sind aber noch nicht ganz reif. Der Standort ist: China borealis; Prov. Kansu orient. In monasterio Dehoni, 6. Juni 1885, Igt. G. N. Potanin. — Dieser Nachweis ist darum interessant, weil er die Lücke in der geographischen Verbreitung zwischen Sibirien, Alaska, Japan einerseits und dem Himalaya andererseits einigermaßen überbrückt. 11 XLVII. Einige für die Flora Frankreichs neue Lebermoose. Unter einer mir von meinem sehr werten Freunde Prof. Dr. Isidore Douin (Chartres) zur Bestimmung, resp. Revision zu- gesandten Kollektion kritischer Lebermoosformen fand ich eine An- zahl sehr interessanter Pflanzen; ich will hier nur einige wenige mitteilen, die mir unbestimmt zukamen, für die ich also den Nach- weis als neue Bürger Frankreichs in Anspruch nehmen kann. 1. Marsupella badensis Schffn. — Rochers sur les pentes du Sancy (Puy-de-Döme), 1800 m. 17 Juillet 1907, Igt. J. Douin. — Chemin du Sancy, rochers (Puy-de-Döme) vers 1650 m. 8 Aoüt 1907, Igt. J. Douin. — Rochers basaltiques humides d’un ravin & l’extrömite sud du Bois du Capueins au Mt. Dore, 1300 m. 7 Aoüt 1907, Igt. J. Douin. Die Pflanzen von dem ersten und dritten Standorte stimmen in Größe, Tracht und Zellnetz so vollkommen mit den Orig.-Ex. überein, daß ich an der Identität nicht zweifeln kann. Die beiden Pflanzen sind auch sieher diözisch; Z Pflanzen sind zahreich vor- handen, @ sehr spärlich. Auffallend ist an diesen Pflanzen, daß die Blattlappen sehr stumpf, ja bisweilen abgerundet sind, was bei der Pflanze aus Baden weniger auffällt. Die Pflanze vom zweiten Standorte ist etwas kleiner und ganz steril, kann aber doch wohl nur zu M. badensis gehören. 2. Nardia subelliptica Lindb. — Basalte d’un ruisseau du Bois de la Biche pres Vassiviere (Puy-de-Döme), 1300 m. 16 Septembre 1907, Igt. J. Douin. — Sur la terre dans un ravin pres Vassi- viere, 1250 m. Septembre 1907, Ist. J. Douin. Die erste Pflanze war bezeichnet als Marsupella Sprucei, die sich allerdings in der Kollektion von Douin vom selben Standorte wiederfindet, in diesem mir vorliegenden Exemplare sehe ich aber nur N. subelliptica e. per. — Die Pflanze vom zweiten Standorte ist ebenfalls fruchtend und erhielt ich sie als „Nardia obovata“ , was wohl darauf zurückzuführen ist, daß französische und andere Bryologen das Artrecht von N. subelliptica nicht anerkennen. So sagt z. B. Boulay, Muse. de la France, II, p. 136, bei Mesophylia obovata: „Quand la plante se reduit a des proportions notablement plus petites et que les feuilles affeetent une forme ovale plus deeidee et du reste s’&talent davantage, on a le Nardia obovata v. minor Carringt. Brit. Hep., p. 33 (1875); N. subelliptica Lindb. (1883).“ Ich habe beide Pflanzen an zahlreichen Standorten in der Natur beobachten können und bin überzeugt, daß N. subelliptica nicht eine bloße Form von N. obovata sein kann, sondern eine ausgezeichnet gute und distinkte Art darstellt. Beide Pflanzen sind nicht nur durch Größe, Tracht, Färbung und morphologische Merk- male verschieden, sondern sie haben auch ein ganz anderes Vor- kommen und scheinen sich in ihrer Verbreitung gegenseitig aus- 12 zuschließen. In den Sudeten ist z. B. N. obovata sehr verbreitet, während N. subelliptica dort noch nirgends nachgewiesen ist; im Oberinntale, Voldertale, Wattentale usw. in Tirol ist wieder N. subel- liptica sehr verbreitet und stellenweise massenhaft, während ich dort N. obovata noch nicht nachweisen konnte, und doch wären in beiden Arealen die Verhältnisse auch für die andere Form sehr ünstig. : Ob N. obovata v. minor Carr. tatsächlich identisch ist mit N. subelliptica, muß das Studium eines ÖOrig.-Ex. der ersteren er- weisen; mir liegt ein solches leider nieht vor. Jedoch kenne ich kleine Formen von N. obovata, welche von einem minder geübten Beobachter mit N. subelliptica verwechselt werden könnten. Ich fand solche 1907 z.B. bei St. Anton am Arlberge in Tirol, in einem Gebiete, wo typische N. obovata vorkommt. 3. Plagiochila asplenoides (L.) Dum. — Var. porelloides (Torrey). — Au bas du Palloret (Puy-de-Döme), eum Lophozia quinque- dentata, 1500 m. 8 Aoüt 1907, Igt. J. Douin. Mir ist bisher keine Angabe über diese interessante Form aus Frankreich bekannt geworden. 4. Scapania paludosa C. Müll., Frib. — Var. vogesiaca C. Müll., Frib. — Talus d’un ruisseau a Vassiviere (Puy-de-Döme), 1250 m. 16 Septembre 1907, Igt. J. Douin. Diese Varietät war bisher nur aus dem Elsaß (Vogesen) von wenigen Stellen bekannt (vgl. ©. Müller, Frib., Monogr. Seapan., p. 96), sie liegt mir hier in schönen Exemplaren mit Perianthien vor. — Die typische Sc. paludosa liegt mir auch vor: Pres le sommet du Sancy au Mt. Dore, 1800 m. 17 Septembre 1907, Igt. J. Douin. — Auch von dieser Form führt C. Müller l.c. nur zwei Stand- orte aus Frankreich an; der eine bezieht sich auf Husnot, Hep. Galliae exs. Nr. 102. Es müssen unter dieser Nummer verschiedene Pflanzen ausgegeben sein, denn in meinem Exemplar enthält die Nummer 102 tatsächlich eine etwas größere Form von Se. uliginosa und nicht Sc. paludosa. XLVM. Vorläufige Notiz. Im Mai 1903, kurz nach der Entdeckung der neuen Marchan- tiacee Bucegia romanica in Rumänien durch Prof. Simon Radian, fand ich diese interessante Pflanze im Herbar des k. k. Hofmuseums in Wien von zwei Standorten aus der Hohen Tatra am polnischen Abhange. Neuerdings konnte ich sie auch von zwei Standorten aus Ungarn, ebenfalls in der Tatra, nachweisen. Ich wollte hier auf diese pflanzengeographisch interessante Entdeckung nur kurz aufmerksam machen und werde nähere Details in einer im Druck befindlichen Schrift über Bucegia romanica beibringen. 13 Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pinguicula. Von Johann Schindler (Wien). (Mit 4 Tafeln.) (Fortsetzung. !) 5. Pinguwicula RBeichenbachiana n. Sp. Synon.: P. grandiflora: Tenore, Flora Napolitana, III., p. 17 (1811—1836), pr. p.! P.longifolia: Gaudin, Flora Helvetica, vol. I, pag. 45 (1828). — Reichenbach, Flora Germanica exeursoria, p. 387 (1830— 1832). — Moritzi, Die Pflanzen der Schweiz, p. 19 (1832). — Gaudin, Synopsis florae Helveticae, p. 10 (1836). — Blanchet, Catalogue des Plantes vasculaires, qui croissent naturellement dans le Canton de Vaud, p. 66 (1836). — Koch, Synopsis florae Germanicae et Helveticae, ed. I, p. 579 (1837). — Hegetschweiler, Flora der Schweiz, p. 17 (1840). — Rouy, Illustrationes plantarum Europae rariorum, fasc. IV, p. 29 (1895), pr. p.! P. vulgaris y. longifolia: Arcangeli, Compendio della Flora Italiana, p. 565 (1882). P. vulgaris y. grandiflora: Fiori e Paoletti, Flora analitica d’ Italia, vol. III, pars. I, p. 88 (1903), pr. p.! P. leptoceras ß. longifolia: Reichenbach, lIcones florae Germanicae et Helveticae, vol. XX, p. 111 (1862), pr. p.! P. grandiflora subsp. longifolia: Nyman, Üonspectus florae Europaeae, Suppl. II, p. 259 (1889—1890). Icon: P. grandiflora.. Tenore, Flora Napolitana, vol. V, tab. 201, fg. 2 (1811—1815), col. aqu. Vgl. Taf. I, Fig. IV; Taf. II, Fig. II und Taf. IV, Fig. 3 und 4. Gesehenes Herbarmaterial: Fontan, April 1876, Ie. Vetter; April 1876, lg. Burnat; April 1876, Ig. Micheli [H. Un. Zürich]; Mai 1886, lg. Reverehon [H. Keck, H. Un. Prag]. — S. Dalmazzo di Tenda, Mai 1879, lg. Engler [H. Un. Wien]. — Rojatal, zwischen Fontan und S. Dalmazzo di Tenda, Mai 1907, lg. Brunnthaler et Porsch [H. Un. Wien]. Diagnosis: Radix fibrosa, folia rosulata, lanceolata, obtusa, in petiolum attenuata, ca. 1Omm lata, 40-60 mm longa; seapi glandulosi, erecti, folia tertia parte superantes, 60—80 mm longi, !) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 12, S. 458. 14 uniflori, flores maximi, ca. 30 mm longi, nutantes; calyx bilabiatus. glabriusculus; laeiniae labii superioris trilobi lineares, duplo vel triplo longiores quam latiores, obtusae; laciniae labii inferioris usque ad basin fere divisae, multum divergentes. Corolla lilacina, macula albida signata. Corollae labia valde inaequalia, lobi labii superioris ovato-obtusi, inferioris longiores quam latiores, inter se tegentes, apice rotundati. Corollae tubus brevissimus, faux pilis albida; calcar subulatum,, reetum, corollae religuae cum labio inferiore dimidium aequans vel superans, id est multo longius quam in P. leptocerate. Capsula ovoidea. Habitat in rupibus madidis Alpium maritimarum in valle Roja ad Fontan. Floret: Mai bis August. Differt a P. longifolia Ram. foliis multo minoribus et angu- stioribus, floribus minoribus, calyeis laciniis superioribus linearibus, basin versus non angustatis, multo minoribus; laciniis inferioribus usque ad basin fere divisis, multum divergentibus, petalis rotundatis, non plane retusis. Differt a P. leptocerate foliis elongatis, in petiolum attenuatis, calyeis laeiniis superioribus multo longioribus, corolla multo majore, petalis longioribus, calcare multo longiore, corollae labiis valde in- aequalibus. Differt a P. grandiflora foliis elongatis, angustatis, calyeis laeiniis inferioribus usque ad basin divisis, multum divergentibus, corollae labiis valde inaequalibus, petalis elongatis. Durch die Form und Größe der Blätter und Blüte, sowie auch durch die Länge des Spornes nähert sich diese Pflanze der P. longi- folia. In der Teilung der Kelchunterlippe, sowie auch etwas in der Form der Kelchoberlippe zeigen sich Beziehungen zu P. lep- toceras. Kräftige Exemplare erinnern sehr an P.longifolia, wenig gut entwickelte aber sehen der P. leptoceras sehr ähnlich. Die ganze Pflanze ist dann von niederem Wuchs, die Blüten sind be- deutend kleiner, die Zipfel der Kelchoberlippe sind kurz zungen- förmig, die Laubblätter sind fast sitzend und kurz. In solchen Fällen wäre man geneigt, die Pflanze als eine großblütige Varietät mit langem Sporn zu P. leptoceras zu stellen. In der südlichen Schweiz (im Saastal, im Avers- und Beverstal und selbst noch im obersten Engadintal) kommt eine Form vor, welche sich von P. Reichenbachiana in der Spornlänge nicht viel unterscheidet. Doch sind die anderen Merkmale schon stark verschieden: die Zipfel der Kelchoberlippe sind durchwegs kurz dreieckig, die beiden Kronenlippen sind wie bei typischer P. leptoceras sehr wenig ungleich lang, die Petalen sind kurz und breit, die Laub- blätter sitzend und nicht verlängert, also gleich denen der P. lep- toceras. Offenbar ist es eine Übergangsform zwischen P. Reichen- bachiana und P. leptoceras. Da sie morphologisch nur noch durch 15 die Länge des Spornes an P. Reichenbachiana erinnert, so ist sie am besten zu P. leptoceras zu ziehen. Wir sehen also, daß die verwandtschaftlichen Beziehungen der vorliegenden Art zu P. lep- toceras sehr deutlich ausgeprägt sind. Es erscheint daher berechtigt, wenn sie Reichenbach in den lcones florae Germanicae et Hel- veticae in die Nähe seiner P, leptoceras stellt. Reichenbach hat ganz richtig erkannt, daß die Verwandtschaft zwischen beiden Arten sehr groß ist; er hat daher die vorliegende Art nur als Varietät gelten lassen und P. leptoceras ß. longifolia genannt. Es fragt sich nun, ob es gerechtigtfertigt ist, die in Rede stehende Pflanze als Art abzutrennen und ihr einen eigenen Namen zu geben. Vergleichen wir sie mit P. leptoceras vom St. Gotthard oder vom Camoghe-Paß, so sind die Unterschiede so bedeutend, daß man sich nicht entschließen wird, sie P. leptoceras zu nennen. Es fragt sich nun, ob wir sie mit P. longifolia der Pyrenäen vereinigen können. Auch das geht nicht. Ganz abgesehen davon, daß P. longifolia immer viel größer ist als P. Reichenbachiana, ist die Kelehoberlippe so verschieden von derjenigen der P. Reichen- bachiana, daß man sie sogleich unterscheiden kann. P. Reichen- bachiana nimmt — wie schon erwähnt — eine Mittelstellung zwischen P. longifolia und P.leptoceras ein, indem sie zwei Merk- male des Kelches, von denen das eine für P. longifolia, das andere für P. leptoceras charakteristisch ist, kombiniert. Bei P. longifolia haben wir bis zum Grunde getrennte Zipfel der Kelchoberlippe, welche lanzettlich, an der Basis verschmälert, an der Spitze ab- gerundet sind. Bei P. leptoceras haben wir kurze dreieckige Zipfel der Kelehoberlippe und lanzettliche, bis zum Grunde getrennte Zipfel der Kelehunterlippe. Bei P. Reichenbachiana sind die Zipfel der Kelchoberlippe lineal, an der Basis nicht verschmälert, die Zipfel der Kelehunterlippe bis nahezu an den Grund getrennt und divergierend. Der Sporn ist bei P. longifolia und P. Reichen- bachiana lang, bei P. leptoceras kurz; die ganze Blüte bei P. longt- folia und P. Reichenbachiana viel größer als bei P. leptoceras. Auch zwischen P. longifolia und P. corsica nimmt P. Reichen- bachiana eine Zwischenstellung ein. Bei P. corsica sind die Zipfel der Kelchoberlippe sehr schmal lanzettlich, an der Basis verschmälert, an der Spitze abgerundet. Wir brauchen uns nur die Kelchober- lippe der P. Reichenbachiana stark verschmälert denken, so er- halten wir die Kelchoberlippe der P. corsica. Denken wir uns dann noch die Zipfel der Kelchunterlippe der P. Reichenbachiana bis ’/, der Länge wieder vereinigt, wodurch natürlich auch die divergente Stellung derselben verschwindet, so erhalten wir die Kelchunterlippe der P. corsica. Die Blüte ist gerade so wie bei P.leptoceras im Gegensatz zu P.longifolia und P. Reichenbachiana klein, der Sporn kurz. Wäre P. Reichenbachiana nicht bekannt, so wäre es nicht so leicht, die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen P. longifolia, P.leptoceras und P. corsica aufzudecken. P. Reichenbachiana zeigt deutlich, daß diese drei letztgenannten 16 Arten, die sich morphologisch sehr bedeutend voneinander unter- scheiden, verwandtschaftlich zusammengehören. P. leptoceras ist aber mit P. vulgaris durch Übergänge verbunden und beiden steht P. grandiflora nahe. Wir gelangen so zu einer Reihe von ver- wandten Formen, deren Extreme sehr verschieden voneinander sind. Wollte man sie alle zusammen mit einem gemeinsamen Namen, etwa „P. vulgarıs* benennen, so würde man zu einem Formenkreise von solcher Weite kommen, daß es äußerst an- fechtbar wäre, denselben als eine einzige Art zu betrachten; es ist zweifellos richtiger, die hier unterschiedenen Arten — unter Fest- haltung der nahen Verwandtschaft — zutrennen. Ich schlage vor, die hier besprochene Art nach Reichenbach zu benennen, da dieser Forscher sehr richtig ihre verwandtschaftliche Stellung erkannt hat. Von seiner Abbildung in Ie. fl. G. et H. muis man dabei absehen, denn diese ist nach Pflanzen von Bourgeau aus der Sierra de Segura an- gefertigt und stellt höchstwahrscheinlich P. vallisneriaefolia vor. P. Reichenbachiana ist eine seltene Pflanze. An Herbarmaterial ist mir nur solches aus dem Rojatal bekannt geworden. Im.Mai dieses Jahres wurde diese schöne Pflanze von den Herren J. Brunn- taler und Dr. O. Porsch daselbst beobachtet, in hinreichender Menge gesammelt und mir auch frisch zur Verfügung gestellt. Es wurden mit Absicht Pflanzen von möglichst verschiedenem Aussehen ge- sammelt, um die Variationsweite feststellen zu können, so daß ich mich von der Richtigkeit meiner Ansicht über diese Pflanze über- zeugen konnte. 6. Pinguicula corsica Bern. et Gren. P. corsica: Bernard et Grenier in Grenier et Godron, Flore de France, vol. II, p. 443 (1850). — Nyman, Sylloge florae Europaeae, p. 135 (1854— 1855). — Burnouf, „Sur l’herborisation faite au Monte Rotondo le 7 Juin 1877“ in Bulletin de la Soeiete botanique de France, XXIV., 1877, p. LXXXVO. — Chabert, „Observations sur la Flore montagneuse du Cap Corse“ in Bulletin de la Societe botanique de France, XXIX., 1882, enum.!, p. LV (sess. extraord.). P. leptoceras subsp. corsica: Nyman, Conspectus florae Europaeae, p. 598 (1878—1882). P. vulgaris n. corsica: Arcangeli, Compendio della Flora Italiana, p. 565 (1882). — Fiori e Paoletti, Flora analitica d’ Italia, vol. III, pars. I, p. 87 (1903). P. grandiflora: Bertoloni, Flora Italica, vol. I, p. 117 (1833), pr. p.! P. leptoceras: Lange et Willkomm, Prodromus florae Hispanicae, vol. II, p. 634 (1870), pro p.! .. 17 P. vulgaris: Parlatore, Flora Italiana, vol. VI, p. 397 (1883), pr. p.! P. lusitanica: Reichenbach, Plantae eriticae, vol. I, p. 70 (1823), no. 176, 177. Ieon: P. lusitanica. Reichenbach: Plantae criticae, vol. I, fig. 176, 177, col. (1823). Vgl. Taf. I, Fig. V und Taf. IV, Fig. 5 und 6. Gesehenes Herbarmaterial: Bastelica, Juni 1878, le. Reverchon [H. Keck, H. Un. Prag, H. Un. Zürich. — Monte Nino, Juni 1885, lg. Hervier [H. Pol. Zürich] und Juni 1885, Ig. ‚Reverchon [H. Ostermeyer, H. Un. Wien, H. Un. Prag, H. Un. ‘ Zürich]. — Nicolo, Juni 1885, lg. Reverehon [H. Un. Wien, H. Un. Prag]. — Monte Rotondo, Juni 1829, lg. Salis [H. Pol. Zürich] und Juli 1880, Ig. Levier [H.Pol. Zürich, H. Un. Wien, H. Un. Prag]. Diagnosis: Radix fibrosa, folia rosulata, sessilia obovato-ro- tundata, apice rotundata, 15 mm lata, 20mm longa, vel rare elliptico- oblonga, apice obtusa, in petiolum attenuata, 20 mm lata, 50 mm longa; scapi glandulosi, erassiuseuli, 30—120 mm longi, uniflori; ealyx glandulosus bilabiatus, labium superius trilobum, inferius bilobum ; laeiniae labii superioris lanceolatae, angustissimae, basin versus paulisper angustatae, apice obtusae; labium inferius bilobum, lobi usque ad !/, longitudinis divisi, non divergentes. Corolla aut lilaeina, aut flavescens, aut albida; corollae labium superius bilobum, lobi obovati; labium inferius trilobum, lobi obovati, obtusi, contigui vel quidquam inter se tegentes. Faux pilosa. Calcar subulatum, acutum, reetum, tertiam partem reliquae corollae cum labio inferiore porrecto vix superans. Capsula globosa. P. corsica steht verwandtschaftlich der P. longifolia und der P. Reichenbachiana sehr nahe. Dafür sprieht die Kelchform. Die- selbe ist für die Pflanze so charakteristisch, daß man sie sofort erkennen wird, wenn auch der Erhaltungszustand des Herbar- materiales ein sehr schlechter sein sollte. Trockene Pflanzen wird man in den allermeisten Fällen einzig und allein nur an der Kelch- form sicher von P. leptoceras unterscheiden können. Für die frische Pflanze mag noch die Blütenfarbe charakteristisch sein. Grenier gibt in Fl. de Fr., II., 443, an: „Fleurs blanchätres, jaunes ou roses, plus rarement violettes.“ Grenier dürfte den Unterschied zwisehen der Kelchform dieser Pflanze und der ihr bei flüchtiger Betraehtung äußerst ähnlich scheinenden P. leptoceras nicht be- merkt haben; sonst würde er sicher seine Art als eine von den bereits bekannten Arten verschiedene Art mit größerem Nachdruck hingestellt haben. In der Originaldiagnose stellt er es nur als be- denklich hin, P. vulgaris, P.leptoceras, P. grandiflora und schließ- Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1908. D) 18 lieh P. corsica zu einer Art zusammenzufassen: „Si, comme le veulent Koch, MM. Lecog et Lamotte et d’autres botanistes, les trois premieres especes ne constituent que trois formes d’une seule esp£ece, la plante iei deerite pourrait encore rentrer dans l’espece commune. Mais nous eroyons que la diffieult& de distinguer ces especes tient surtout & ce que leur mauvaise preparation ne permet plus de les etudier eompletement en herbier.* Nach dieser Bemerkung ist Grenier der Anschauung, daß die in Rede stehenden Pinguicula- arten durch Merkmale sieh unterscheiden, die beim Trocknen der Pflanzen verloren gehen oder doch sehr schwer wieder zu erkennen sind. Dem ist aber durchaus nicht so, am wenigsten gilt es für seine eigene Art, die P. corsica. P. corsica ist von allen anderen Arten so verschieden, daß sie Reichenbach sogar für die P. lusi- tanica L. hielt und als solche in den Plantae criticae beschrieb und abbildete. In der Literatur finden wir über P. corsica sehr wenig Angaben. Nyman hat sie zwar in der Sylloge als Art angeführt, sie aber später im Oonspectus nur als Subspezies gelten lassen und in die Nähe der P. leptoceras gestellt. Willkomm identifiziert die Art mit P. leptoceras, Parlatore mit P. vulgaris. Arcangeli beschreibt sie als P. vulgaris n. corsica. Sogar in neuester Zeit ist das Artrecht der vorliegenden Pflanze ange- zweifelt worden. So beschreibt sie Fiori ebenfalls nur als Varietät der P. vulgaris. Er nennt sie P. vulgaris d. corsica. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß wir es hier mit einer gut aus- geprägten Art zu tun haben, einer Art, die ebenbürtig neben den Linne&sehen Arten: P. vulgaris, P. alpina, P. villosa, P. lusi- tanica steht und die man unbedingt nicht mit P. leptoceras oder gar P. vulgaris vereinigen darf. Habituell ist sie der P. leptoceras sehr ähnlich. In der Kelchform zeigen sich aber große Unter- schiede. Es ist nicht schwer, von P.leptoceras die P. Reichen- bachiana abzuleiten. Von dieser aber können wir nach zwei ver- schiedenen Entwicklungsrichtungen hin sowohl P. longifolia als auch P. corsica ableiten. Wir können nämlich beobachten, daß sich der Keleh von P. Reichenbachiana nach zwei Richtungen hin morphologisch verändert. Das eine Mal bleiben die Zipfel der Keleh- oberlippe lang, nehmen lanzettliche Gestalt an, die Zipfel der Kelch- unterlippe vereinigen sich bis zur Mitte und sind nicht gespreizt; diesen Fall finden wir bei P. corsica realisiert. Das andere Mal werden die Zipfel der Kelehoberlippe noch länger, schmal elliptisch, die Zipfel der Kelchunterlippe vereinigen sich bis zur Mitte und behalten die gespreizte Stellung; dieses ist die Kelchform der P.longifolia. Bei der ersteren Art ist der Sporn kurz und die Blumenkrone kleiner geworden. (Fortsetzung folgt.) 19 Ausnützung dütenförmig gedrehter junger Blätter von Canna, Musa und Aspidistra durch kleinere Tiere. Von Dr. Paul Kammerer. (Aus der Biologischen Versuchsanstalt in Wien.) Es ist eine bekannte Tatsache!), daß Wasseransamm- lungen auf Pflanzen oft von einer ziemlich reichhaitigen Fauna ausgenützt werden. Besonders ist dies der Fall, wo eine oder meh- rere von den folgenden, der Tierkesiedelung günstigen Bedingungen zutreffen: 1. Beschränkung des Wasserreservoirs auf bestimmte Teile der Pflanze (Blattwinkel, rinnen- oder dütenförmige Blätter, hohle Stämme), wo die Reservoirs dann auch mit großer Regelmäßigkeit zu finden sind. 2. Dauerhaftigkeit der Reservoirs, bezw. Widerstands- fähigkeit der sie bildenden Gewebeteile der Pflanze gegen die starke Nässe. 3. Bestehenbleiben eines Feuchtigkeitsvorrates im Gegensatze zu Wassermangel auf dem Erdboden, infolge schwacher Ver- dunstung in den Reservoirs. 4. Negative Geotaxis der in Betracht kommenden Tier- formen, welche Bewegungstendenz sie ungerne im Sinne der Schwerkraft nach abwärts steigen läßt, sondern immer wieder dem Sproßpol der Gewächse zutreibt, weshalb sie ihr ganzes Leben fast ausschließlich auf diesen zubringen. Nicht etwa nur niedere Tiere sind es, welche in Wasser- becken auf den Pflanzen vorkommen, sondern auch unter den Wirbeltieren gibt es solehe: namentlich machen baum- bewohnende Frösche der Tropen gerne von ihnen Gebrauch, um ihre Eier darin abzulegen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven absolvieren dort ihre postembryonale Entwicklung bis zur Metamorphose in den fertigen Frosch, u. zw. unter gewissen morphologischen und physiologischen Begleiterscheinungen, welche jene Entwicklung abweichend gestalten von derjenigen anderer Froschlurche, die, wie es in dieser Amphibienordnung Regel ist, größere stehende Gewässer zum Ablaichen benützen. Hyla venulosa Laur. lebt und laicht beispielsweise im hohlen, wasserführenden Stamm von Dodelschwingia?), Hyla luteola Wied 1) Vergl. nur beispielsweise A. Lutz, Waldmosquitos und Waldmalaria, Zentralbl. f. Bakteriol. ete., XXXIII. Bd., 1. Abt., 1903. in 2) Nach Schomburgks in Brehms Tierleben, VII. Bd., 3. Aufl., S. 653 zitierten Reiseberichten aus Brasilien eine Tiliacee. In der botanischen Literatur ist der Name nicht auffindbar. 9%* 20 in den Fugen des Blätterschopfes von Bromelia, Hyla Goeldii Boul. in Billbergia, Hyla venulosa Spix in den Scheiden alter, vergilbter Blätter von Musa, Hylodes martinicensis Tsch. auf einer Amaryllidee. Oft genügt hier ein minimaler Feuchtigkeitsvorrat — es braucht nicht eine wirkliche Ansammlung von Wasser zu sein —, um den Froschlarven die Möglichkeit der Existenz zu bieten. Um nun sowohl in ökologischer als auch in morphologisch- physiologischer Beziehung die abweichenden Entwicklungsverhält- nisse jener tropischen Baumfrösche auch unserer europäischen, normalerweise in Teiche und Tümpel laichenden Ayla arborea L. (dem gemeinen Laubfrosch) aufzuzwingen, machte ich von einer hiefür günstigen Eigenschaft der Oanna-, Musa- und Aspi- distra-Arten Gebrauch, deren jugendliche Blätter bekanntlich in Form enge zusammengerollter Düten emportreiben. „Gerät Wasser hinein,“ schrieb ich an anderem Orte!), „sei es durch Vermittlung des Regens, sei es der Blumenbrause, so fließt es zwar zunächst sofort wieder ab; wenn aber Regen oder Gießkanne ihre Tätigkeit fleißig wiederholen, so kommt es endlich dahin, daß die Düten das Wasser in sich halten und so ein kleines Reservoir darstellen: die ineinander gewickelte innere und äußere Blattfläche haben sich nämlich inzwischen fest an- einander gelegt. Dies geschah erstens durch die Adhäsion der zwischen sie eindringenden Feuchtigkeit mit dem Blatt, zweitens durch den nach außen gerichteten Druck der in der Düte be- findlichen, von Zeit zu Zeit ergänzten Wassermenge.“ Drittens, so füge ich heute hinzu, kann auch der Turgor des Blattgewebes, welches sich mit Wasser vollgesogen hat, selbst dazu beitragen, den schon vom Außenwasser geübten Druck noch von innen her zu erhöhen. „Völlig wasserdicht“, berichtete ich dann weiter, „werden die Blattdüten zwar niemals, aber immerhin kann erreicht werden, daß sie das Wasser von einem Tage zum andern noch nieht bis auf den letzten Rest zur Erde träufeln lassen, so daß sie bei langwierigem Landregen oder im Hause als Folge eines zu be- stimmten Zweeken unternommenen Versuches und deshalb regel- mäßig besorgten Nachfüllens ständig etwas Wasser führen.“ Ein junges, dütenförmiges Blatt, dessen untere eingerollte Partie von einem flüssigen Inhalt unausgesetzt stark angepreßt wird, braucht viel mehr Zeit zu seiner Entrollung als ein anderes Blatt, welches einen derartigen Druck nicht zu erduden hat. Ich habe betreffs dieses Verhältnisses ein Versuchsprotokoll geführt, welches ich im folgenden auszugsweise wiedergebe: 1) „Experimentelle Fortpflanzungsveränderung bei Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) und Laubfrosch (Hyla arborea).“ — Rouxs Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen, XXIl. Bd., Heft 1/2, 8. 103. 1. Aspidistra [Plectogyne] variegata Link. 21 = ni Datum des a: er | Differenz in Kneletwur az |& Moon a = Hervor- Aufrollens & es) a | sprossens Blattdüten ohne I 1 10V. 15..Ve 5 Wasser (Normal- 2 14. 3V, 13V. 4 kultur), 1904 3 IDAV, 18. V, 3 II 1 12, °V: 16. V. 4 2 18. V; SV: 3 3 20-1V: 23V, 3 Blattdüten im III 4 DIV AV 10 Inneren gleich nach 5 23.1V, 4. VI. 12 Erscheinen feucht 6 23. V. 3. v1 11 gehalten, 1904 iv ale a7,WV. 235. V 8 5 18.3 V: 20V. 8 6 20.:V. 29, V 9 Blattdüten vom Er- 1 4 TV 16. VI. 30 scheinen ab alle 24 5 19.2V3 41. 23 Stunden mit Wasser 6 20. V. 11. VI. 22 gefüllt, 1904 yır ‚Hl Aw. 7. VL. 24 2 15. V. 3iy V. 16 3 167 V: 4. VI. 19 Blattdüten erst zwei II 4 20. V. 6. VI. 17 TagenachErscheinen 5 22.17, 9, VE 18 alle 24 Stunden nach- 6 23. V. AV: 12 gefüllt, 1904 x 1 10. V. 24,V 14 2 13. 9% 28.V 15 3 16. V. 29. V 13 Während eines Land- II 7 SV TLE 17. VII. 15 regens und unmittel- 8 Ss VIE 14. #VTIT. 8 er imigeien 9 4. VIII. JAasV IT 10 (Düten mit etwas | y | 4| 3. vım. | 20. vu 17 Wasser), 1906 s5| 3. vi. | ıs. vu | 10 6 5. VIII. 15. VIL. | 10 Während dieses III 7 s-VvarlE 6. VIII 3 Regens an geschützt. B/| „A MEERE 9. VIII 5 Stelle im Freien ) 5. VII 10. VIL. 5 (Dütenohne Wasser), | vr | 4| a.vım | eo vım. | 5 1208 s5| 4. VII. | ıo. vu 6 6 5. VIII. 9. VIII | 4 22 Datum des | u = Bes | Fe 2 Differenz in & agen S = Hervor- Aukrell | [<5 9 | sprossens un Blattdüten ohne III 1 12V. 1, NR 5 Wasser (Normal- 2 16. V. DOISVE 6 kultur), 1904 3 22. V. 25. V. 3 IV, nt Er 20. V. 7 2- 13:RV: 19V? 6 sd. 16 W NE 6 Blattdüten im V 1. 13.%WV. Si: 18 Inneren gleich nach 2 2. U 30. V. 13 Erscheinen feucht 3 21. V. 1.VE 11 geBalEu. 202 ya ahAı AS ar ty. 29. V. 15 2 16. V. 31.39 15 3 23 4V. 6.. VE 14 Blattdüten vom Er- | VIII | 1 15.8: 2y VI. 18 scheinen ab alle 24 2 4a: V: NV 25 Stunden mit Wasser 3 EN 10. VI. 24 Bptulli, nun IX Was EN 12. VI. 26 2 ZOS@VE 13. VI. 24 3 21. IV: 15. VI. 25 Blattdüten erst zwei | 14. V. 30. V. 16 Tage nachErscheinen 2 18. V. 31. We 13 alle 24 Stundennach- 3 19:4V- 4. VI. 16 Eu KIT EIN AH ABA. 1. VL. 17 2 AT AV: 4. IV: 18 3.10...20. ;V. 6. VI. 17 Während einesLand- | VIII | 4 7. VAL 20. VII. 13 regens und unmittel- 5 7. VI. 22. VII. 15 barnachherimFreien 67 8 VE 22. VII. 14 (Düten mit etwas x 41 be van 17. vII 9 Wasser), 1906 6| 9. vIlL. | 25. vIm. 16 6,| 9. VIII 20. VII. 11 Während dieses vII| 4 9. VE. 14. VE8 5 Regens an geschützt. 5 9:7VIT. 14. VIII 5 Stelle im Freien 64], 10SVEIT. 14. VII. 4 (Düten ohne Wasser), ıx !4 9. VII. 12. VII 3 1202 5| -ı0. vIIL. | 16. vol. 5 6| 11. VIII 16. VIII 5 23 2. Canna indica L. (Versuchsaufstellung 1905.) I - = Datum des ltr Be | Differenz in | ga S Hervor- | Tagen | A | &| sprossens Aufrollens Blattdüten ohne I 1 35V; 10. V 2 Wasser (Normal- 2 10. V. 13: "V: 3 kultur) II 1 DR Va 12. V 3 2 10. V. 14. V 4 Blattdüten im I 3 10. V 20. V. 10 Inneren gleich nach 4 HEY 2 V. 9 Erscheinen feucht III 1 10. V IV. +1 gehalten 2 12.'V. 23. V. 11 Blattdüten vom Er- 181 3 IR.SV. 30. V. 19 | scheinen ab alle 24 4 13. V Sst.eV: 18 Stunden mit Wasser IV 1 12». N: 31AV, 19 | gefüllt 2 15. V ZEVT 18 Blattdüten erst zwei W 1 14. V. 30. V 16 Tage nachErscheinen 2 16, V. 31. V 15 alle 24 Stunden Aal 3-15: Va 29 Vin: 14 nachgefüllt 2:48. V.4.psaR2| 12/WI. pn 17 WährendeinesLand- | VII | ı 23. -VIL. 30. VII 7 regens und unmittel- 2 24. VII VIEH 8 barnachherimFreien | VIIL | ı 25. VII 3. VL 9 (Düten mit etwas | 2 26. ‚VII. Zugrundegeg. = Wasser) Während dieses IX 1 24. VII. 2T.sVLL, 3 Regens an geschützt. 2 26. VII. 28. VII. 2 Stelle im Freien x 1 |25. VII. a.m. | 28. VII. a.m. 3 (Düten ohne Wasser) 2 |25. VII. p.m. | 27. VII.p.m. 2 Blattdüten ohne XI 1 71.0 10. V. 3 Wasser (Normal- 2 10. V. 15. V. 5 | kultur) XII url 9. % 33. VW. 4 | 2 1053V2 13. V. 3 Blattdüten im IN DGU ES] FE 8 V. 20. V. 12 Inneren gleich .nach 4 12. V. 23.0% 11 Erscheinen feucht | XIII | 1 11.8. 22, V. 11 gehalten 2 12.2V: =... VW. 9 Blattdüten vom Er- XI |. 3 |11. V. a. m. | 28. V. a.m. 17 | scheinen ab alle 24 4. | 11. Wopem. | 28.,V. „a. ;m. 161, | Stunden mit Wasser | XIII | 3 10. 4. 2a7..V, 17 | gefüllt | 4 11V. 9..VL 29 24 | E > | Datum des | Konletuer Ep e Differenz in S ‚2 | Hervor- Aufroll Tagen | r ra sprossens Sr ug | Blattdüten erst zwei IV 3 197: Verfault — TagenachErscheinen 4 avi DORVE 15 | alle 24 Stunden DER al 18V 29. V. 16 | nachgefüllt 2 14. V, 31. V. 17 | Während einesLand- | XV 1.42.25. Dyal: 31. VII. 6 regens und unmittel- | 2| 26. VII. Verfault _ barnachherimFreien || XVI | 1 | 25. VII. 4. VIII. 1 (Düten mit etwas 2°), 27.4 VI, 8. VIII. 12 Wasser) Während dieses XVII | WIE 26: ZVvaT 28. VII. 2 Regens an geschützt. 2.1 727. OVE! 50. VE: 3 Stelle im Freien IXSVIDITE ED 32V Verdorrt —_ (Düten ohne Wasser) 271. 26. VI: 28. VIII 3 3. Musa Ensete Gm. (Versuchsaufstellung 1907.) = | = Datum des Kultur Aus HE DR E Er Differenz in 4 |%| p Tagen 2 fee | Aufrollens [5 sprossens | Blattdüten ohne I 1 14. VII. 18. VIII. 4 = (man (Normal- 2 17. VIII. 23... NIT 6 3 kultur) 3 17. VII. 22." VII. 5 = Blattdüten vom | ı I|&| ıs. vom | a1. vn. 18 8 | Erscheinenaballe 5 15. VIII. 1138 17 E Stunden mit | 6 16. VIII. |j1. IX. noch zu- —_ Wasser gefüllt sammengerollt Während eines | II 1 16." VIII. 26. VIII. 10 | Landregens und | 2 16V 729, VI. 13 | unmittelbarnach- | 3 18. VIII. 1X. 14 | ag [her (Düten mit | 4 I SWEET. 1.18; 13 I etwas Wasser) 5 19. VIL. 31. IX. 12 | E 6 | 20. VIII. |ı. ıX. faulend _ ' 8 I Während dieses | III 1 15. VIII. 20. VIII. 5 | ” [| Regens an ge- 2 RTL. 1723, VEIT 6 | schützter Stelle | 3 | ı7. vol. | 2«. vi. 7 (Düten ohne 4 18.; VIII. |..25. VII, m U. Wasser) 5 | ı9. vom | 26. va. m | | 6 . VIO. 27. VD. 6 | 25 Die in vorstehenden Tabellen angegebenen Zeitintervalle zwischen Erscheinen und Entrollen der Blattdüten verstehen sich unter gleichen Kulturfaktoren, ausgenommen selbstredend den einen, zu variierenden Faktor, die Feuchtiekeit. Bei den im Garten geführten Versuchen, wo die eine Partie an regen- geschützter Stelle unterzubringen war, dürften außerdem die Licht- verhältnisse keine streng gleichmäßigen gewesen sein. Die Temperatur der Zimmerkulturen betrug 17—21° C., die der Gartenversuche unterlag naturgemäß größeren Schwankungen, welche aber von Versuchs- wie Kontrollexemplaren in gleicher Weise mitgemacht wurden. Ü Es ist zu betonen, daß die Hinaussehiebung des Überganges aus dem zusammengerollten in den ausgebreiteten Zustand nicht etwa einer Wachstumsverzögerung gleichzusetzen ist. Im Gegenteil tritt anfangs sogar Beschleunigung ein, die sich in ansehnlicher Vergrößerung der Düten kundgibt. Diese er- reichen mit 85 mm Durchmesser bei Aspidistra, 70 mm bei Vanna, 100 mm bei Musa Dimensionen, welche sonst dem Dütenstadium des Blattes kaum zukommen. Als Maße des noch zusammengerollten, behufs Messung längs des Hauptnervs vom Grund zur Spitze ent- rollten Blattes mit Wasserinhalt fand ich sieben Tage nach Er- scheinen bei Aspidistra 30—38 mm, bei Canna 28—36 mm, bei Musa 32—41 mm, während gleichzeitig hervorgesproßte und nach sieben Tagen (auch in derselben Jahreszeit) gemessene, bereits zu einer ebenen Fläche ausgebreitete Blätter von Aspidistra nur 25 bis 27 mm, von (anna nur 23—24 mm, von Musa 26—29 mm Länge aufwiesen. Die Wachstumsbeschleunigung erklärt sich wohl aus der Wasseraufnahme ins Gewebe, insofern als sie die Zellenvermehrung begünstigt, ferner aus dem Liehtmangel, der im Innenraum der Düte, ganz besonders aber zwischen den an- einander liegenden Strecken der Blattober- und -Unterseite herrscht. Erst wenn das fortwährende Benetzen der Blätter Schädi- gungen des Gewebes hervorgebracht hat, hört das Wachstum ziemlich rapid auf, und diesfalls bleibt die Dütenform bis zu weit- gehender Mazeration des Blattes erhalten. Das Nichtstehenbleiben des Wachstums unter Bewahrung des jugendlichen (gleichviel ob Form- oder Funktionszustandes) wird im Tierreich „Neotenie“ (Kollmann!) oder „Epistase* (Jaekel?’) genannt. Partielle Neotenie, wenn schließlich doch noch die Umwandlung in den vollkommenen Zustand stattfindet, totale Neotenie, wenn der Jugendzustand lebenslänglich beibehalten wird und als solcher die Geschlechtsreife erlangt. Unter den Pflanzen kommt sowohl totale als auch partielle Neotenie vor. Bei- !) Kollmann J., „Das Uberwintern von europäischen Frosch- und Tritonlarven und die Umwandlung des mexikanischen Axolotl“. — Verhandl. d. Naturf.-Gesellschaft in Basel. VII. Bd., 2. Heft, S. 387—398, 1884. 2) Jaekel O., Uber verschiedene Wege phylogenetischer Entwicklung“. — Jena 1902, S. 23. 26 spiele hiefür finden sich in dem schönen Buche von L. Diels, „Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich“ (Berlin 1906), das auf die Übereinstimmung mit der gleichartigen Erscheinung des Tierreiches ausdrücklich hinweist (S. 114). Ebenso habe ich, ungefähr gleichzeitig mit Diels und unabhängig von ihm, auf die Ähnlichkeit des Persistierens der Jugendformen von Pflanzen und der Larvenstadien von Tieren aufmerksam gemacht und den ein- heitliehen Gebrauch des Terminus „Neotenie* („totale“ und „par- tielle“) für Zoologie und Botanik vorgeschlagen '). Von totaler Neotenie müßte man z.B. bei blühenden Akazien sprechen, welche statt der Phyllokladien durchwegs nur Fieder- blättehen aufweisen, von partieller Neotenie bei schleifenförmigen Unterwasserblättern der Alismataceen, wofern, wie überhaupt bei den Submersformen amphibischer Pflanzen, nur vegetative, nicht sexuelle Vermehrung statthat. Auch die über den normalen Termin des Entrollens hinaus beibehaltene Dütenform des Aspidistra-, Musa- und Canna-Blattes kann wohl als partielle Neotenie aufgefaßt werden, welche indessen hier auf den in der zusammengewickelten Stellung des Blattes sich aussprechenden physiologischen Jugendzustand beschränkt bleibt; morphologisch ist ja das Blatt trotzdem schon fertig ent- wickelt; rollt man es auf, so unterscheidet es sich außer in der Größe nicht mehr von den älteren Blättern. Würde es einmal ge- lingen, Exemplare mit permanent gerollten Blättern zur Blüte zu bringen, so wäre totale Neotenie erreicht. Liehtmangel und Wasserüberfluß sind dabei ganz analog wie in den allermeisten Fällen tierischer Neotenie zwei der wirk- samsten von den treibenden Faktoren. Die angegebenen Beobachtungen genügen wohl, um zu zeigen, daß ein derartiges Reservoir in dütenförmigen Blättern tatsächlich dauerhaft genug ist, um kleinen, bloß während einer rasch vorübergehenden Epoche ihres Daseins an Wasser gebundenen Tieren die Besiedelung zu gestatten. Obwohl die Blätter — be- sonders von Canna — zum Überfluß noch in hohem Grade om- brophil sind, also trotz fortwährender starker Benetzung nicht so bald zugrunde gehen, sondern lange frisch bleiben und nur ihre eigentümliche, zusammengewickelte Jugendstellung wochenlang bei- behalten, kommt es natürlich doch bisweilen vor, daß ein Blatt bei längerer Inanspruchnahme durch das Wasser, teilweise gewiß auch wegen der zu geringen belichteten und daher assimilationsfähigen Oberfläche, abstirbt. Der Dauerhaftigkeit des Reservoirs tut dies aber — wenigstens soweit der Vorteil der in ihm lebenden Fauna in die Wagschale fällt — kaum Eintrag: das Blattgewebe — be- sonders von Aspidistra — ist hinlänglich derb, um völliger Zer- !) Kammerer Paul, „Über amphibische Pflanzen“. — Biologische Rund- schau, VI und VIII, in Blätter f. Aqu.- und Terrarienkunde, XVII. Bd., Nr. 32 und 45, 1906. 27 setzung auch dann noch zu widerstehen; und etwaige Fäulnis- produkte an der Düteninnenseite scheinen der Ansiedelung von Tieren eher förderlich als schädlich zu sein, indem ihnen die ver- wesenden Pflanzenteile als Nahrung dienen. Die Kaulquappen z. B. hängen sich mit ihren Hornkiefern an die faulig gewordenen Blatt- wände und nagen eifrig ab, was sich loslösen läßt. Außer ihnen, die aus Eiern stammten, welche unter dem Zwange experimen- teller Faktoren in die Düte abgelegt worden waren, fand ich als freiwillige Zuwanderer in derartigen Düten noch eine namhafte Anzahl von Amoeben, Infusorien (namentlich Glockentierchen, Vorticella), Botatorien (namentlich Philodina roseola) und ver- schiedenen Mückenlarven vor. Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Schluß. !) 239. Zu Phleum collinum C. Koch —= Ph. Boehmeri v. ciliatum Grsb. = Ph. serrulatum Boiss. et Heldr. (cefr. Haläcsy, Consp. fl. graec., III., p. 345) gehören auch Exemplare, welche von G. Strobl 1874 am Atna und von Huter, Porta und Rigo (it. ital. 1877, nr. 290) in Kalabrien: Aspremonte und bei Stilo gesammelt und unter dem Namen Ph. ambiguum Ten. ausgegeben wurden. — Ob Ph. ambiguum Ten. als Subspezies zu Ph. Mi- chelii All. gerechnet werden kann (efr. Nyman, Consp., p. 792), ist sehr fraglich, und es müßte dies erst der Vergleich der Ori- ginale entscheiden; viel eher dürfte der Name Phleum ambiguum Ten. die Priorität vor obigen Synonymen besitzen. 240. Agrostis elegans Thore —= A. tenerrima Trin. = Trichodium elegans R. S. wurde von Porta und Rigo 1895 in Prov. Gadi- tana, in herbidis collis Almoraima prope S. Roque solo schistaceo, 100—150 m s. m., am 24. IV. gesammelt, aber unter Nr. 476 fälschlich als „Molineria minuta“ ausgegeben. — Willkomm, Prodrom. fl. hisp. I, p. 55, sagt „in Hispania meridionali eres- cere dieitur (n. v.)“ (= non vidi); Nyman zitiert Knuth für die Angabe der Pflanze in Spanien. 241. In Willkomm, Suppl. Prodrom. fl. hisp., wurde p. 19, nr. 316 bis, Trisetum parviflorum P., u. zw. „in forma spieulis 4—6- floris (!!) seta brevi (!)“ aufgenommen, fußend auf Exemplaren, welche von Porta und Rigo 1891 in Regno Mureico, Sierra de Carrascay, in glareosis, gesammelt und unter diesem Namen aus- gegeben worden waren. Nun aber erweist sich diese damalige Bestimmung als irrig; denn die Exemplaren stellen Koeleria phleoides P. dar. 1) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 12, S. 469. 28 1895 brachten Porta und Riga (it. IV. hisp., nr. 479) aus Prov. Gaditana, in pascuis subhumidis collis Almoraima pr. S. Roque, sol. schist., 100—200 m s. m., 24. IV., Trisetum myri- anthum (Bert. sub Avena), fälschlich ausgegeben als „Aira Cu- paniana“. Von Trisetum myrianthum liegt mir ferner vor: 1 Stück, welches mit Antinoria insularis zusammenklebte, aus Sizilien, leg. Todaro, dann ein mit Aira aggreta Timb. = Avena multiculmis var. (Demtr. sub Ara) Nym. verklebtes, von Vervier, Cant. Genf (Schweiz) leg. Dr. Lagger. (Die Pflanze wäre, falls nicht eine Standortsverwechslung vorliegt, neu für die Flora der Schweiz.) Von dem ähnlichen Trisetum parviflorum (Desf.) Pers. läßt sich 7. myrianthum außer den charakteristischen Merk- malen: glumis subaequalibus, palea inferiore ad medium dorsi aristata (bei 7. parviflorum: gluma superior quasi duplo infe- riore longior, arista prope apicem paleae inserta), besonders durch die Kahlheit der Pflanze unterscheiden; bei 7. parviflorum sind Blätter und Stengel weit hinauf mit gerade abstehenden Haaren besetzt. Koeleria phleoides Pers. ändert ungemein ab: spieulis 2—5 mm longis; thyrso brevi — longo, eylindriaco — conice lobato longo; glumis paleisque fere glabris — pubescentibus — scabris; arista brevissima — paleae inferiori aequilonga; foliis pubescen- tibus — patule hirsutis; caulibus simplieibus ereetis — adscen- dentibus ramosis. Es ist daher begreiflich, daß unliebsame Ver- wechslungen vorkommen. So wurde z. B. Koeleria phleoides v. valdehirsuta Beverch. als Trisetum lasianthum P. R., it. IV. hisp., 1895, nr. 475, ausgegeben und 1891, nr. 689, als Trisetum parviflorum. Vergl. oben. 242, Die Formen der Gattung Aira (L.) auet. recent. (= Ara sect. Avenaira Rehb.) sind zahlreich und nicht so leicht aus- einander zu halten. Zur leichteren Bestimmung wird Rücksicht genommen auf die Länge der Ahrchenstiele. a) „Pedicelli elongati, spieula 4—8-plo (nonnuli tantum duplo!) longiores“ Haläesy, — „spiculae remotae, ideogue panieula laxa effusa“ Willkomm, — „spiculae parte maiore di- stantes* Nyman. b) „Pedicelli spieula subbreviores, vel 1—2-plo longiores“ Haläesy. — „spieulae approximatae, ideoque panicula faseieu- lata vel thyrsoidea“ Willkomm, — „spiculae parte maiore ap- proximatae* Nyman. Nach diesem Schema dürften die mir vorliegenden Formen so anzuordnen sein: ad a) spiculae parte maiore distantes: 1. Aira capillaris Host = A. elegans Gaud.: spieulis mi- noribus, solitariis, longe pedicellatis, palea floris superioris bifida, glumae fere aequilonga. 29 Meistens nur die obere Blüte begrannt; wenn beide be- grannt sind, liegt die Form ß. biaristata Gren. et Godr. vor. An Exemplaren von Sigmundskron bei Bozen finden sich beide Formen an derselben (!) Pflanze. — Avra scoparia Adamovi6 ist A. capillarıs ß. biaristata. — Als Aira Tenorei bezeichnet liegen Exemplare vor aus der Umgebung von Neapel: Monte Nuovo pr. Puzuoli, leg. Guadagno, an welchen die Stiele der Ährchen nur denselben gleichlang oder einmal länger, einzelne sogar kürzer sind; aber im Bau der Ährehen und Blüten ist kein Unterschied gegen A. capillarıs vorhanden. Es ist dies also eine Ausnahme von obiger Regel, vielleicht herbeigeführt durch Hinderung normaler Entwicklung an zu trockenem Standorte. Ich lege diese Pflanze als Aöra capillaris Host forma Dbrevi- pedicellata Huter ins Herbar. Aira Tenorei Guss. wird charakterisiert: vaginis praelongis suleatis scaberrimis, ramulis capillaribus strietis praelongis, glumis rotundato-ovatis, obtusissimis, floribus mutieis. Liegt mir nieht vor. 2. Aira intermedia Guss. —= Avena corymbosa Nym. ist von voriger leicht zu unterscheiden: glumis integris obtusis et arista brevi. 3. Aira caryophyllea L. unterscheidet sieh von allen durch die größten Ährchen, paleis !/,—”/, brevioribus, glumis ad 3 mm longis. Die Anordnung ist aber bei den Autoren verschieden: Willkomm hat sie bei den „distantes*, Haläesy und Nyman bei den „approximatae“. — Der Typus der Spezies gehört zu den approximatae, aber die beiden hübschen Varietäten oder Subspezies A. divaricata Loisl. und 4A. provincialis Jord. ge- hören zu den distantes. Bei A. caryophyllea sind die Stielehen entweder kürzer oder einzelne bis zweimal länger als die Ahrchen, die Rispe ist mehr aufrecht und zusammengezogen. Bei A. divaricata Loisl. verlängern sich die meisten Stielehen, sind sparrig, und die Ahrchen sind zweigrannig. — Bei A. provincialis Jord. sind die Rispenäste sehr zart, verlängert, wenigblütig, die Blüten meist grannenlos, wenn Granne vorhanden, dieselbe abstehend. b) spieulae approximatae: 4. Aira multiculmis Dum. spieulis 2—2'/, mm longis, pallidis, approximatis, paniculam lobatam subereetam formantes, solummodo palea superiore infra medium dorsi aristata. — Exsice. Porta et Rigo, it. IV. hisp., nr. 477: Prov. Gaditana in cacu- minibus septentrioni objeetis Sierra de Palma, 300—400 m s. m., sol. schist. — Leider haben die Sammler diese unter dem ganz falschen Namen „Periballia hispanica“ ausgegeben, irregeführt dureh die obersten aufgeblasenen Deckscheiden bei noch zu junger Entwicklung. Ein Exemplar aus den Euganeen bei Padua 30 (leg. v. Grabmayr sub nomine A. cariophyllea) muß ich hieher ziehen. Ändert ab: ß. A. aggregata Timb., flosculis ambis aristatis. Diese Form liegt mir vor von: Vernier, Cant. Genf; Hispania, Cerro de Cristobal (Porta et Rigo); ferner aus Holland, Frankreich: S. Maire prope Parisiis. y. A. baetica Porta et Rigo it. IV. hisp., 1895, nr. 511: panicula laxa, spiculis sub anthesi late expansis, antheris maximis, paleae superiori subaequilongis, palea floseuli supe- rioris aristata, rarissime ambobus aristatis. 10—40 em hoch, Rispe ausgebreitet, Ahrchen länger gestielt, einzeln, nicht ge- drängt, Antheren groß und dadurch der Pflanze ein eigenartiges Aussehen verleihend. Doch glaube ich, daß keine konstanten Merkmale sie von A. multiculmis spezifisch trennen. Porta und Rigo brachten diese von colle Almoraima bei S. Roque. 5. A. Cupaniana Guss. und 6. A. praecox L. bedürfen keiner weiteren Besprechung, weil es leicht kenntliche Arten sind. 241. Die Diagnosen zu Vulpia (Loretia Duv.-Juv.) gypsacea (Willk. pro var. ß.) Hackel pro spec. im Prodrom. fl. hisp. I, pag. 90 und in Willkomms Suppl., pag. 24, widersprechen einander und beweisen eher, daß spezifische Unterschiede zwi- schen Vulpia delicatula Lk. und V. gypsacea Hackel kaum vor- handen sein dürften. Vulpia delicatula Lk. „...culmis graeilibus; spieulis 5—7- floris, palea inferiore glabra, in aristam ea (satis?) longiorem producta*. — Vulpia del. ß. gypsacea Willk., „humilior, foliis rigidioribus, spieulis plerumque 10—12-floris, arista palea in- feriore subdimidio breviore“. Willkomm, |. e. Loretia (Vulpia) gypsophila Hack. (= V. delicat. B. Willk.) „spieulis (constanter ??) 5-floris, palea inferiore in aristam ea longiorem producta“. Suppl., 1. e. Als V. delicatula bezeichnete Exemplare, welche der Dia- gnose im Prodromus entsprechen, liegen mir vor von Escorial (leg. Winkler); Yulpia gypsacea Willk. dagegen von fol- genden Standorten: Cienpozulas, lee. Pau; Albacete: inter Balozote et Venta Jardin, leg. Porta et Rigo, 1891, ferner aus dem Herbar Buchinger: Gallia, Marseille, Juni 1859 (näherer Standort und Sammler sehr unleserlich), bezeichnet als „Festuca delicatula“. (Weder Nyman, noch Willkomm erwähnt ein Vorkommen in Frankreich!). — Die paleae inferiores sind nicht immer glabrae, sondern mitunter hirtellae; bei Exemplaren von Albacete und Marseile sind eulmi graciles vel humiliores rigidi, spieulae 5- usque 12-florae! Es scheinen daher Vulpia delicatula und Y. gypsacea nur Standortsformen zu sein. 3l Vulpia bromoides (L.) = V. uniglumis (Sol.) Dum. liegt, als V. sciuroides Gmel. bezeichnet, im Herbar Buchinger vor: von Mühlhausen im Elsaß, leg. Mühlenbeck. 242. 1. Festuca Rigoi Huter —= F. elatior X Lolium multi- florum Lam. (italicum A. Br.): panicula densissima, cristata, ramulis saepissime 2—3-spieulatis. Venetia, in herbidis eollium supra Torri del Benaco rarissima, leg. Rigo. 2. Festuca calabrica H. P. R., it. ital. nr. 461, und deren Form ß. Huteri Rigo 1898 (ed. Dörfler, nr. 410) lassen sich von Festuca spectabilis Jan spezifisch nicht trennen, sondern bloß als Varietäten aufführen. Das in scheda (H. P. R. 1877, nr. 461) angegebene Merk- mal: „eulmo cum vaginis scabro“, bezieht sich bei F'. calabrica nur auf den obersten Teil; bei F. spectabilis tritt die Rauheit erstanden Rispenästen auf; „ramis paniculae suberectae crassius- eulis“ ist bei beiden gleich, ebenso die Form der Spelzen. Es bleibt nur noch übrig: „ligulis elongatis, fimbriate capilli- forme laceratis“ (bei F. spectabilis bedeutend kürzer, ab- gestutzt, ausgezähnelt), dann palea inferiore quam superior longiore (bei F. spectabilis fast gleich lang), et breviter aristata (bei F. spectabilis zugespitzt, fast ohne Spur einer Granne) und dann noch etwa die bleiche Farbe der Ahrchen (bei F. spectabilis grünlichgelb). Var. Huteri Rigo: foliis convolutis (non planiuseulis ut in F. calabrica). Die ganz gleiche Form, F. spectabilis var. Huteri (Rigo), sammelten wir 1879: Sierra Prieta (Hispan., prov. Malaeitana) loeis rupestribus (nr. 500). Die Spezies wird im Prodrom. fl. hisp. nicht erwähnt. — Übrigens möge aufmerksam gemacht werden auf Schedae ad flor. exse. A. H., 1881, nr. 284, wo nicht un- deutlich darauf hingewiesen wird, daß F. spectabilis Jan — F. nemorosa (Poll.) (in Fritsch Exkurs. Flor. v. Österr.), F. carniolica (Hackel), F. affınis B. et H., F. croatica Kern. und F. calabrica H. P. R. Formen derselben Art sind. 3. Festuca laxa Host sammelte ich am 21. Juli 1875 in Krain auf dem Rücken des Monte Krn; dieselbe wurde mir damals von einem andern als F. varıa — vera! bestimmt. Erst bei der Einreihung ins Herbar kam ich darauf, daß diese Festuca mit F. varia Hke. nichts zu tun hat. Festuca varia Hke. vera, unter welcher von früheren Autoren Verschiedenartiges verstanden wurde, bildet dichte Rasen mit starren, stechenden Blättern und lebhaft gefärbten Ahren, wie diese auf den Tonschieferalpen des östlichen Pustertales zwischen dem Drau- und Deffereggentale häufig vorkommt; sie wurde von uns vielfach als F. varıa y. crassifolia Koch, auch als F. eskia versendet. Festuca eskia Ramond! ist aber spezifisch verschieden. In den niederösterreichischen Kalk- alpen kommt die Parallelform, F. brachystachys (Hackel), vor. 32 In den Kalkalpen von Südtirol bis Krain tritt dann Festuca alpestris R. et Sch. = F. flavescens Koch, Hsm. ziemlich ver- breitet auf. An dem Bärnlahner bei Raibl sammelte ich eine Parallelform: F. calva (Hackel). — Die Standorte in Hausmann, Flora von Tirol, sind daher alle zu sichten. Auf Urgebirgen wächst F. varia; in Kalkalpen meist F. alpestris. Festuca laxa Host gehört nicht in den Kreis der F. varia, bei welcher „sureuli foliosi e gemmis apogeotropicis nas- centes“ sind, sondern bei ihr sind sie „e gemmis diageotro- pieis nascentes“, daher der Wurzelstock ausläufertreibend. Als ein weiteres Merkmal für F. laxa wird angegeben: Blätter oberseits samtartig; dieses ist bei Jüngeren Blättern besonders an den oberen Stengelblättern deutlich zu sehen, aber bei den älteren reiferen, besonders den unteren, sehr schwach bis un- merkbar wahrzunehmen. 4. Festuca rigidior (Mut.), eine ähnliche Parallelform zu F. pumila Vill. wie F. ovina L. und F. sulcata (Hackel) liegt mir vor von der Saiseralpe (Tirol), leg. Sieber, und von Vigo di Fassa, leg. Facchini (sub nomine F. varia). 5. Festuca scoparia Kern., Hackel wurde von Porta und Rigo 1891 in der Sierra de Maria, in rupibus ealear., 1400 bis 1600 m s. m., und von Reverehon in Regn. Valentino, Sierra de Sacala, gesammelt. Wird in Prodrom. fl. hisp. noch nicht erwähnt. 6. Festuca Henriquesii Hackel sammelten Porta und Rigo am 23. Juli 1895 in der Sierra de Baza, Regn. Granatense, sol. ealcar, 600—700 m s. m. Der zweite bekannte Standort und neu für Spanien. 7. Festuca Reverchonii Hackel wurde von Porta und Rigo in regno Mureico, in pascuis Sierra Fuensanta, sol. calcar., 300—400 m s.m., schon am 20. Mai 1891 gesammelt. 8. Festuca granatensis Boiss. wurde 1890 von Porta und Rigo, it. II. hisp., nr. 76, Almeria, in glareosis humidis prope pagum Arioja, 100—200 m s. m., gesammelt, aber unter dem ganz unriechtigen Namen „F. interrupta Desf.“ ausgegeben. In der Höhenlage von 100 bis 2300 m scheint sie nicht wählerisch zu sein. Festuca breunia Faechini ist nicht einmal eine Varietät, da die Ährchen am nämlichen Halme 4—-8blütig vorkommen, gewöhnlich von 2—7(—S)blütig schwanken. 243. Die Angabe in Willkomm, Suppl. fl. hisp., p. 23, daß Scleropoa (Sclerochloa) hemipoa (Guss.) Parl. bei Almeria 1890 von Porta uud Rigo gesammelt wurde, beruht auf Verwechs- lung mit Sel. rigida (L.) Griseb. 244. Poa caesia der meisten Autoren ist wohl nur eine hübsche Form der P. nemoralis L. infolge der hohen kalten Standorte. Von Nyman und Haläcsy, Consp. fl. graee., wird P. caesia Sm. in die Nähe der P. cenisia All. gestellt und es wird be- 33 sonders hervorgehoben „stolonis ad 10cm longis“. In unseren Alpen, z. B. Riedberg bei Sterzing, sind sehr selten Ausläufer zu sehen und erscheinen nur, wenn die Sprossen, bei der Ent- wieklung durch Sand oder Steine niedergedrückt, Wurzel fassen. Poa balearica Porta et Rigo 1885 ex Balearium insula Majori, Coma den Arbona montium ad Soller, sol. calcar.. 1000 m s. m., ist nur eine hübsche Form von P. annua: biennis, foliis angustissimis, vix 1 mm latis, ramis scabriusculis, floribus in spieula remotis, wahrscheinlich identisch mit Poa annua ß. remoti- flora Hackel. 245. Aegilops triticoides Requien (Triticum vulgare X Aegilops triaristata) wurde 1879, H.P. R., it. hisp., in der Sierra Nevada bei S. Geronimo an Rändern der Acker gefunden; sie ist im Prodrom. fl. hisp. nicht erwähnt. 246. Nardurus montanus Boiss. et Reut. finde ich im Prodrom. fl. hisp. nur von zwei Standorten: Cerro de $. Cristobal und Fuendelapena angegeben. Dieses seltene Gras kam uns auch unter, und zwar: 1879, Prov. Malacitana, loc. lapidosis umbrosis parte septentrion. Sierra Prieta, 1200—1400 m s. m. (wurde unter Nr. 505 fälschlich als „Vulpia delicatala* ausgegeben); dann 1895, Porta et Rigo, Prov. Gaditana, Serrania di Ronda. in pascuis montium supra Ronda, 600—800 m (aber unter Nr. 494 fälschlieh als Nardurus tenellus ß. arıstatus versendet). Mit Nardurus Lachenalii ß. aristatus Boiss. hat N. montanus große Ähnlichkeit, ist aber durch die nachstehenden Merkmale hinlänglich verschieden : pube densa patulaque (non glaber); glumis inaequalibus, attenuato-mueronatis (non subaequilongis, superiore obtusa); arista paleae inferioris ea longiore (non breviter aristata). 247. Lolium sufultum Sieber (?). Ex affinitate Lolii subulatı Vis. Annuum. plurieulme, eulmis erectis, ad 60 cm longis. Spica cylindriaca, elongata, 15—25 em longa. Spieulae remotae, alternae, 3—Öflorae, axi arcte ad- pressae. Gluma lanceolata, acutissima, ad 25 mm longa, Tnervia, spieula longior. Paleae acutae, floscolorum inferior mutica, superiores breviter aristatae, aristis tenuissimis.. Vom nahe- stehenden L. subulatum durch langzugespitzte Deckspelzen und verlängerte Ähre deutlich unterschieden. Wenn der Name „suf- fultum“ von Sieber mit Andeutung auf die Form gegeben wurde, paßt er auf die vorliegende Pflanze ausgezeichnet. Leider finde ich keine Diagnose vor. Haläcsy bemerkt in Consp. flor. graec., p. 446: „solum nomen, mihi ignotum“. Gesammelt auf Cypern, prope Larnaka, 4. III. 1880. Sin- tenis et Rigo. Lolium subulatum Vis. wurde von uns gemengt mit Lepturus cylindriacus Trin. 1879 bei Almeria “ (Spanien) ge- sammelt, und ich fand für die Flora Spaniens bisher keine dies- bezügliche Angabe. Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1908. 3 34 Auch Exemplare von Pichler, bei Spalato und Cattaro gesammelt, wurden fälschlieh als Lepturus ceylindriacus aus- gegeben. 248. Asplenium Petrarchae DC. wurde 1879 (H.P.R., nr. 313) in prov. Malaeitana, in cavis rupium perpendicularum ad Chorro, gesammelt, aber fälschlich als A. obovatum ausgegeben. 249. Equisetum scirpotrdes Michx. wurde von Außerdorfer 1867 in Tirol: an Bächen in Mühlwald, Ahrntal und Pustertal, ge- sammelt und von ihm als E. variegatum var. caespitosum Döll. bezeichnet. Exemplare von „Lapponia orient.“, leg. Just. Mon- tell in Norwegen, Dovre Fjield (als forma decumbens), leg. Baenitz, stimmen gut mit unserer Pflanze. Als Unterscheidungsmerkmale werden angegeben: E. varie- gatum Schleich: Stengel mit 6—S Rippen (man findet aber bei echtem E. variegatum Stengel mit 10 Rippen an Standorten, wo die Pflanze reichlicheren Nahrungsboden hat); Stengel starr aufstrebend-aufrecht. Bei E. seirpoides Mehx.: Stengel 3—4rippig, zart, '/, bis /, mm im Durchmesser, mehr niederliegend, am Boden anliegend. Es gibt aber Zwischenformen mit 4—6 Rippen an derselben Pflanze, wie z. B. die Exemplare, welche Außerdorfer bei Windisch-Matrei gesammelt hat und die ich als Equisetum variegatum Schl. forma tenera Huter ins Herbar lege. Mir scheinen die Unterschiede etwas ungewichtig, so daß Garcke in seiner Flora von Deutschland, p. 717, über E. varıegatum mit Recht sagen kann: „Stengel 4—-Srippie.* E. scirpiordes scheint mir eher eine durch magern, sandigen Boden bedingte Standsortsform zu sein. 250. Equisetum hybridum Huter nov. hybr. = E. arvense x variegatum. Differt ab E. avense L.: Caulibus omnibus conformibus, simplieibus vel parce verticillatiim ramosis, pallide viridibus, 4—5-costatis, eostis angustis, suleis profundis costis latioribus; vaginis brevibus, dentibus 1 mm longis, albo-marginatis. Ab E. variegato Schl.: spieca obtusa, costis angustis acu- tangulis, dentibus vaginarum non sulcate exaratis. Beim ersten Ansehen dem E. variegatum ähnlich, aber durch stumpfe Ahre und nicht gefurchte Scheidenzähne ver- schieden. Ich fand diese Form zweimal: 1869 in Antholz (Puster- tal), auf den Obertaler Bergwiesen vor dem See; dann im August 1888 auf dem Bahndamme südlich der Station Brenner, beiläufig gegenüber vom „Wolfen“. Ob aber dieser Standort nicht durch die spätere Lesung des zweiten Geleises zerstört wurde? Ried bei Sterzing, Tirol, im Jänner 1907. u nn Coptis trifolia Salisb. in Norwegen? Von Jens Holmboe (Bergen). In seiner „Revision der kleineren Ranuneulaceen-Gattungen D/yosurus usw.“ (Englers botanische Jahrbücher, XVI, p. 302) gibt E. Huth, der bekannte Monograph der Ranunculaceen, Coptis trifolia (L.) Salisb. als in Norwegen vorkommend an. Als Beleg für diese Angabezitierter das Herbarium desk.k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Da die genannte Pflanze niemals von nordischen Botanikern auf der skandinavischen Halbinsel beobachtet worden ist (dagegen wurde sie von Linn& für Island angegeben), habe ich schon lange gegen diese Angabe Mißtrauen gehegt. Während eines Aufenthaltes in Wien benutzte ich deshalb kürzlich die Ge- legenheit, mit der freundlichen Erlaubnis des Herrn Kustos Dr. A. Zahlbruekner, dasvon Huth zitierte Exemplar aufzusuchen. Es zeigte sich, daß das Exemplar aus dem Herbare des jüngeren Reichenbach stammt, und daß die Etikette nur folgenden Wort- laut hat: Helleborus trifoliatus e Norwegen“; es fehlt ihr jede An- gabe von Lokalität, Jahr und Sammler. Die Etikette ist offenbar alt, die Handschrift war aber sowohl Herrn Dr. A. Zahlbruckner als seinem Assistenten Herrn Dr. K. Reehinger unbekannt. Jeden- falls stammt sie nieht von H. G. Reichenbach (fil.) selbst; da- gegen ist meines Erachtens die Mögliehkeit nicht ausgeschlossen, daß H.G.L. Reichenbach (pater) die Etikette geschrieben hat. Zwar weicht die Handschrift von seiner gewöhnlichen bedeutend ab, aber in der Handschriftensammlung des Hofmuseums habe ich ein Paar von ihm herrührende Schriftproben gesehen, die mit der Schrift auf der Etikette eine ziemlich große “Ähnlichkeit besitzen. Gewiß ist es nicht die Handschrift eines der bekannteren nordischen Sammler. Alles deutet darauf hin, daß die Etikette nieht vom Sammler selbst, sondern von fremder Hand geschrieben ist. Unter solchen Umständen darf man wohl die Angabe Huths als sehr zweifelhaft ansehen. Wahrscheinlicherweise stammt das Exemplar von einer anderen Gegend (Arkt. Asien oder Amerika), und das Wort Norwegen ist später durch Versehen bei einer Um- ettikettierung auf die Etikette geschrieben worden. Wenn ich es für notwendig gehalten habe, obige Bemerkungen zu publizieren, ist es deshalb, weil ich gern verhindern möchte, daß die Angabe Huths, auf seine Autorität gestützt, in die pflanzen- geographische Literatur Eingang findet. Wien, November 1907. 3* 36 Ein neuer Dentaria-Bastard. Von E. Janchen und B. Watzl (Wien). Auf der vom Naturwissenschaftlichen Verein an der Uni- versität Wien veranstalteten und vom hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht subventionierten Reise in den südöstlichen, hohen Teil des Velebit fanden die Verfasser am 22. Juli 1907 in der waldreichen Schlucht Sijaset südwestlich von Radu& und nörd- lich des wegen seines Pflanzenreichtums bekannten Berges Malovan bei einer Meereshöhe von ca. 1100 m zwischen zahllosen Exem- plaren reichlich fruchtender Cardamine (Dentaria) enneaphylla und polyphylla mehrere Individuen einer Pflanze, welche durch ihre zwischen den genannten Arten intermediäre Blattgestalt, sowie durch das konstante Fehlen ausgebildeter Früchte sofort auffiel und an deren Bastardnatur nicht zu zweifeln war. Da weder in O.E. Schulz’ Monographie der Gattung Cardamine (Englers botan. Jahrb., XXXII. Bq., 1903, S. 280—623), noch auch in der späteren Literatur ein Bastard der angedeuteten Provenienz aufzufinden war, so lassen wir nachstehend die Diagnose folgen. Cardamine Degeniana Janchen et Watzl, nova hybrida = C. enneaphylla (L.) Crantz X polyphylia (W. K.) 0. E. Schulz. Caulis 40—45 cm altus, glaber. Folia caulina quattuor vel solum tria, alterna velsuperiora approximata, congeste pinnata sicut in Cardamine digenea, Cardamine Killiasii et Dentaria inter- media, rarıus (in uno specimine) exacte digitata, foliolis plerumque quinque, raro quattuor vel tribus. Foliola late lanceolata, terminale 12—20 em longum, breviter vel vix pedunculatum, lateriala paulo minora, brevissime pedunculata vel sessilia, vix decurrentia, omnia irregulariter grosse serrata dentibus plerumque obtusiuseulis mucronatis, margine ciliata, pagina superiore pilis rarissimis adspersa, subtus pallide glauca. Racemus 7- usque 13-florus. Florendi tem- pore plantam non vidimus. Fructus semper abortivi. Differt a parentibus foliorum eompositione numerogue folio- lorum et sterilitate, a Cardamine digenea, Cardamine Killiasii et Dentaria intermedia praeter florum colorem foliis majoribus et foliolorum dentibus latioribus et obtusioribus. Wir benennen die Pflanze nach Herrn Dr. Arpad von Degen, Direktor der kel. ungarischen Samenkontrollstation in Budapest, dem besten Kenner der Flora des Velebit, welcher uns bei Durch- führung der Reise mit zahlreichen wertvollen Ratschlägen unter- stützt hat, und auf dessen Veranlassung hin wir auch die Schlucht Sijaset besucht haben. Wien, botanisches Institut der Universität, im Dezember 1907. 37 Literatur - Übersicht‘). November 1907.?) Adamovi6@ L. Die pflanzengeographische Stellung und Gliederung der Balkanhalbinsel. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. math.-naturw. Klasse, Bd. LXXX, 1907, S. 405—495.) 4°. 3Karten. Domin K. Zwei neue Azorella-Arten aus Südamerika. (Fedde, Repertorium, Bd. IV, 1907, Nr. 19/20, S. 296— 298.) 8°. 1. Azorella ecuadorensis Domin, 2. Azorella prismatoclada Domin. — — Umbelliferae novae extraeuropaeae. I. (Fedde, Reper- torium, Bd. IV, 1907, Nr. 19/20, 8. 298—300.) 8°. 1. Xanthosia tasmanica Domin, 2. Xanthosia pilosa Rudge var. longipes Domin, 3. Bowlesia tropaeolifolia Gill. var. Gayana Domin, 4. Bow- lesia oppositifolia Buch. var. maroccana Domin, 5. Centella virgata L. var. gracilescens Domin. HackelE. Gramineae novae Argentinae. (Ex Th. Stuckert, Con- tribuciön al conocimiento de las Graminäceas Argentinas, An. Mus. Nac. Buenos Aires, XI [1904], pag. 43—161, et XIII [1906], pag. 409—555; Fedde, Repertorium, Bd. IV [1907], Nr. 17/18, S. 271—280, Nr. 19/20, S. 305—310, Nr. 21/22, S. 340—348.) Enthält die Diagnosen von 82 neuen Arten und Varietäten. — — etBriquet J. Revision des Graminees de l’Herbier d’Albr. de Haller fil. (Annuaire du conservatoir et du jardin bota- niques de Geneve, X., 1906—1907.) 8°. 98 pag. Hanausek T.F. The Mieroscopy of technical products trans- lated by A. L. Winton with the collaboration of K. @. Barber. New York (J. Wiley and sons), London (Chapman and Hall), 1907. 8°. 471 pag., 276 illustr. Hegi G. und Dunzinger G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 9. Lieferung (S. 273—308, Fig. 112—127, Taf. 33—36). Wien (Pichlers Witwe & Sohn), 1907. gr. 8°. — K1'20. Iltis H. Johann Gregor Mendel als Forscher und Mensch. Brünn (Verlag des Mendeldenkmal-Komitees), 1908. 16°. 20 S., 1 Porträt. Janczewski Ed. de. Monographie des Groseilliers. (Mem. de la Soc. de phys. et d’histoire natur. de Genöve, vol. XXXV, pag. 199—517.) 4°. 202 fig. Der allgemeine Teil der Monographie enthält eine relativ kurze Dar- stellung der Morphologie, der Biologie usw., dann eine Besprechung der Ein- teilung der Familie und Charakteristik der Untergruppen. Den größten Umfang besitzt naturgemäß der spezielle Teil, der zahlreiche neue Tatsachen enthält und besonders dadurch an Wert gewinnt, daß Verfasser sich nicht auf das Studium der Herbarmaterialien beschränkte, sondern die meisten Arten lebend untersuchte. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Redaktion behält sich vor, auf einige der hier angezeigten Arbeiten in der nächsten Nummer ausführlicher zurückzukommen. 38 Gesamteinteilung der Gattung: Subgen. 1. Ribesia Berl. 2. Coreosma Spach. Sektionen: Microsperma, Fargesia, Heritiera, Calobotrya, Symphocalyx, Cerophyllum, Eu- coreosma. . Grossularioides Jancz. . Grossularia Rich. Sektionen: Robsonia, Eugrossularia. . Parilla Janez. Sektionen: Hemibotrya, Andina, Euparilla. . Berisia Spach. Sektionen: Diacantha, Euberisia, Davidia. Die Gesamtzahl der Arten beträgt 133. In Osterreich-Ungarn finden sich davon: Subgen. I.: 1. R. multiflorum Kit. (Dalmatien, Kroatien), 2. R. petraeum Wulf. mit den Formen «. bullatum O. et D. (Alpen) und Pf. carpathicum Kit. (Tatra, Karpathen). — Subgen. II.: 3. R. nigrum L. Verbr. — Subgen. IV: 4. R. Grossularia L. mit den Var. a. vulgare, ß. wva crispa (Tirol, Niederösterreich, Ungarn). — Subgen. VI: 5. R. alpinum L. Neömece B. Die heliotropische Orientation des Thallus von Pelti- gera aphthosa (L.) Hoffm. (Bull. intern. de ’Acad&mie des Sciences de Bohöme, 1906.) 8°. 5 8. Paulin A. Übersicht der in Krain bisher nachgewiesenen Formen aus der Gattung Alchemilla L. (Jahresbericht des k. k. Staats- gymnasiums in Laibach, 1907.) 8°. 198. Behandelt nachstehende Arten und Formen: 1. A. arvensis (L.) Scop.; 2. A. alpigena Buser; 3. A. glaberrima Schmidt: a) genuina Briq., b) incisa Briq., c) fallax (Buser) Schinz et Keller; 4. A. hybrida Mill.: a) glaucescens (Wallr.) Paulin, 5) colorata (Buser) Paulin; 5. A. flabellata Buser: a) genuwina Paulin, b) carniolica Paulin (forma nova); 6. A. exigua Buser (= A. pusilla Buser non Pomel); 7. A. strigulosa Buser; 8. A. vulgaris L.: «. pastoralis (Buser) Paulin, ß. erinita (Buser) Paulin, y. suberenata (Buser) Briq., d. micans (Buser) Paulin, e. acutangula (Buser) Paulin; 9. A. pratensis Schmidt; 10. A. heteropoda Buser: «. typica Paulin, ß. glabricaulis Paulin (formae novae); 11. A.alpestris Schmidt: «. acutidens (Buser) Paulin, $. montana (Schmidt) Paulin, y.typica A. et G.; 12. A. obtusa Buser; 13. A. coriacea Buser. Der Arbeit ist eine Bestimmungstabelle beigegeben. Porsch O. Über einige neuere phylogenetisch bemerkenswerte Ergebnisse der Gametophytenerforschung der Gymnospermen. Kri- tisches Sammelreferat. (Festschrift d. Naturwissenschaftl. Ver- eines a. d. Univ. Wien, Nov. 1907, S. 67—105.) 8°. 16 Textfig. Portheim L. v. Über Formveränderungen durch Ernährungs- störungen bei Keimlingen mit Bezug auf das Etiolement (I. Mit- teilung). (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissenschaften Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Juli 1907, S. 1359 bis 1436.) 8°. Proti@ @. Dritter Beitrag zur Kenntnis der Algenflora Bosniens und der Hercegovina. (Glasnik zem. muz. u Bosn. i Here., XIX, 1907, 2, pag. 191—202.) gr. 8°. In eyrillischer Schrift. Prowazek S. Zur Regeneration der Algen. (Biolog. Zentralblatt, XXVM. Bd., 1907, Nr. 23, 8. 737-1747.) 8°. Raeiborski M. Über Schrittwachstum der Zelle. (Bull. del’Acad. des Seiences de Cracovie, classe des sc. mathem. et natur., oct. 1907, pag. 898—936.) 8°. 15 Fig. Richter O0. Über Fernwirkungen von Pflanzen (Vortrag). (Lotos, N. P., Bd. 1,2907. Nr. 10, 8.173.0. 173). 28% [ori > BI, SC) 39 Sabidussi H. Briefe von Botanikern. (Carinthia, II., Mitt. d. naturhist. Landesmuseums für Kärnten, 97. Jahrg., 1907, Nr. 4, Ss. 120—135). 8°. — — Die Zirbelkiefer auf der Petzen. (Carinthia. II., Mitt. des naturh. Landesmus. f. Kärnten, 97. Jahrg., 1907, Nr. 4, S. 136 bis 138). 8°. Schiffner V. Mitteilungen über die Verbreitung der Bryophyten im Isergebirge. (Lotos, N. F., Bd. I, 1907, Nr. 9, S. 145—1532, Nr. 10, S. 168—172.) 4°. Seefried F. Über die Lichtsinnesorgane der Laubblätter ein- heimischer Schattenpflanzen. (Sitzungsberichte der kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. XVI, Abt. I, Juli 1907, S. 1311— 1357.) 8°. 4 Tafeln. Strakosch S. Ein Beitrag zur Kenntnis des Kohlenhydratstoff- wechsels von Beta vulgaris (Zuckerrübe). (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Juni 1907.) 8%. 15 8. Wettstein R. v. Über das Vorkommen zweigeschlechtiger In- floreszenzen bei Ephedra. (Festschrift d. Naturwissenschaftlichen Vereines a. d. Univ. Wien, Nov. 1907, S. 21-28.) 8°. 2 Textfig., 1 Tafel. — — Die Entwicklung der Blüte der angiospermen Pflanzen aus derjenigen der Gymnospermen. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1907, Nr. 45, S. 705—708.) 4°. 2 Textabb. Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“ editae a Museo Palatino Vindobonensi, cent. XIV. (Annalen d. k. k. Naturhist. Hofmuseums, Bd. XXI, 1906, S. 204—227.) gr. 8". Neue Namenskombinationen: Arthopi yrenia platypyrenia (Nyl. sub Verrucaria) A. Zahlbr., Ramalina lanceolata Nyl. var. prolifera (Tayl. Hook. pro specie) A. Zahlbr. Zederbauer E. Die systematische Stellung von Pinus halepensis Mill. (Naturwissenschaftl. Zeitschrift für Land- und Forstwirt- schaft, 5. Jahrg., 1907, Nr. 12, S. 613-—615.) 8°. Verfasser weist nach, dab Pinus halepensis zur Sektion Murraya und nicht zur Sektion Pinaster gehört. Zellner J. Chemie der höheren Pilze. Eine Monographie. Leip- zig (W. Engelmann), 1907. 8°. 257 S AschersonP. und Graebner P. Potamogetonaceae. (A. Engler, Das Pflanzenreich, 31. Heft, IV. 11.) Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8°. 184 S., 36 Fig. — Mk. 9:20. Aßmuth H. Baumwollenkultur in Deutsch-Ostafrika. Arnsberg (J. Stahl), 1907. 8°. 32 S., 13 Abb. Baur E. Untersuchungen über die Erblichkeitsverhältnisse einer nur in Bastardform lebensfähigen Sippe von Antirrhinum majus. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 442 bis 454.) 8°. BruschiD. Ricerche fisiologiche sulla germinazione dei semi di Ri- ceino. (Annali di Botanica, vol. VI, fasc. 2, 1907, pag. 199— 226.) 8° 40 Buscalioni L. La neocarpia studiata nei suoi rapporti coi feno- meni geologicei e coll’ evoluzione. (Atti dell’ Accademia Givenia di szienze naturali in Catania, ser. 4a, vol. XX). gr.8°. 31 pag., 1tab. Carano E. Osservazioni sulla membrana cellulare nelle piante superiori. (Annali di Botanca, vol. VI, fasc. 2, 1907, pag. 161 bis 183, tab. I). 8°. Chodat R. Nouvelles recherches sur les ferments oxydants. (Archiv des Sciences physiques et naturelles, 4. per., t. XXIII [mars, avril 1907] et XX1V [aoüt 1907]). 8°. — — et Hassler E. Plantae Hasslerianae soit Enumeration des plantes recoltees au Paraguay par le Dr Emile Hassler. Deuxieme partie. (Bull. herb. Boissier, 1905—1907.) !8°. 713 pag. ChristH. La Flore de la Suisse et ses origines. Nouvelle edition aug- mentee d’un apergu desrecentstravauxge£obotaniques. Bäle-Geneve- Lyon (Georg et Cie.), 1907. 8°. 119 pag., 4tab., Scart. — Mk. 1280. Crocker W. Germination of Seeds of Water Plants. (The Bo- tanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 5, pag. 375—380). 8°. Dalla Torre C. G. de et Harms H. Genera Siphonogamarum ad systema Englerianum conscripta. Fasc. XI (pag. 801—922). Lipsiae (G. Engelmann), 1907. — Mk. 6:50 [9:50]. Enthält den Schluß des Registers. Deleano N. T. Etude sur le role et la fonetion des sels mine- raux dans la vie de la plante. (Universit€e de Geneve, institut de botanique, 7. serie, 9. fase., 1907.) 8°. 48 pag., 2 tab. Ernst A. Die neue Flora der Vulkaninsel Krakatau. Zürich (Fäsi und Beer), 1907. 8°. 77 S., 2 Kartenskizzen, 9 Landschafts- und Vegetationsbilder. — Mk. 2:60. — — Über androgyne Infloreszenzen bei Dumortiera. (Bericht d. deutsch. botan. Ges., 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 455—463, Tat. XIII) »82, Errera_L. Cours de physiologie moleeulaire. (Recueil de l’Institut botanique de Bruxelles, tome VII, 1907.) 8°. XII et 153 pag. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht: XXXIII. Jahrg. (1905), 2. Abt., 4. Heft (Schluß, S. I—V und 481—598) und 3. Abt.. 3. Heft (S. 321—480); XXXIV. Jahrg. (1906), 1. Abt., 2. und 3. Heft (S. 161—480). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1907. 8°. Inhalt: XXXIIL, 2, 4: F. Fedde, Allgemeine und spezielle Morpho- logie und Systematik der Siphonogamen (Schluß) — XXIIL, 3, 3: K. W. v. Dalla Torre, Befruchtungs- und Aussäungseinrichtungen (Schluß); K. W. v. Dalla Torre, Pflanzengallen und deren tierische Erzeuger; F. Fedde, Geschichte der Botanik einschließlich der Biographien und Nekrologe; F. Tessendorf, Pflanzengeographie von Europa. — XXXIV.,1,2: P.Sydow, Pilze (ohne Schizomyceten und Flechten); E. Küster, Morphologie der Zelle. — XXXIV., 1, 3: E. Küster, Morphologie der Zelle (Schluß); M. Möbius, Algen (exklusive Bacillariaceen); A. Einecke, Zusammenstellung der wich- tigsten Arbeiten auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Pflanzenbaus aus den Jahren 1905 und 1906; F. Höck, Allgemeine Pflanzengeographie und Pflanzengeographie außereuropäischer Länder. Fitting H. Lichtperzeption und phototropische Empfindlichkeit, zugleich ein Beitrag zur Lehre vom Etiolement. (Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik, 45. Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 83—136.) 8°. 41 Fitting H. Sporen im Buntsandstein — die Makrosporen von Pleuro- meia? (Ber. d. deutsch. botan. Ges., 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 434—442.) 8°. Fleroff A. Flora Okensis, t. I und II (pag. 1—286) cum tab. 1 bis 20. (Acta Horti Petropolitani, tom. XXVII, fase. I). St.- Petersburg, 1907. 8°. Fraser H.C.I. andChambersH.S. The morphology of Asper- gillus herbariorum. (Annales mycologiei, vol. V, 1907, nr. 5, pag. 419—429, tab. XI, XII.) 8°. Gärtner H. Vergleichende Blattanatomie zur Systematik der Gattung Salıx. Inauguraldissertation. Göttingen (Dietrichsche Univ.-Buchdruckerei), 1907. 8°. 61 S., 1 Doppeltafel. Hollstein O. Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Stengel und Rhizome von dikotylen Alpenpflanzen. Göttingen (C. Hin- storffs Buchdr., Rostock), 1907. 8°. 198 S., 1 Taf. Ihering H. v. Archhelenis und Archinotis. Gesammelte Beiträge zur Geschichte der neotropischen Region. Leipzig (W. Eingel- mann), 1907. 8°. 350 S., 1 Textfig., 1 Karte. — Mk. 6. Issatschenko B. Sur les conditions de la formation de la chloro- phylle. (Bull. du jardin imp. bot. de St.-Petersbourg, tom. VII, livr. 2, pag. 59—64). 8°. Russisch mit französischem Resume. Iwanowski D. Uber die Ursachen der Verschiebung der Ab- sorptionsbänder im Blatt. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellschaft, 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 416—424, Taf. XII.) 8°. Karsten G. Das indische Phytoplankton. (Wissenschaftliche Er- gebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia“ 1898—1899, 2. Bd., 2. Teil, S. 423—548, Taf. XXXIX bis LIV.) Jena (G. Fischer), 1907. 4°. King G. and Gamble J. S. Materials of a Flora of the Malayan Peninsula, Nr. 19. (Journal of the Asiatic society of Bengal. vol. LXXIV, part. II, Extra Number, 1907, p. 387—625.) 8°. Enthält die Apocynaceae, Asclepiadaceae und Loganiaceae. Komarov V. Flora Manshuriae, vol. III, pars 2 (pag. 335—853), cum tab. IV—XVI. (Acta Horti Petropolitani, tom. XXV, fasc. II.) St. Petersburg. 1907. 8°. Kovchoff J. Enzymatische Eiweißzersetzung in erfrorenen Pflan- zen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 473—479.) 8°. Kruyif E. de. Les Bacteries hydrolysant et oxydant les graisses. (Bulletin du departement de l’agrieulture aux Indes Neerlan- daises, Nr. IX, 1907.) 8°. 13 pag. Kusrezow N., Busch N.. Fomin A. Flora eaucasiea critiea (Trudy Tiflisskago botanitscheskago sada, 1907). Papaveraceae, Orutiferae von N. Busch, 8. 65—144; Gwuttiferae, Elatinaceae von J. Woronow, S. 1—64. Lakowitz C. Die Algenflora der Danziger Bucht. Ein Beitrag zur Kenntnis der Ostseeflora. Danzig (W. Engelmann, Leipzig). 1907. gr. 8°. 141 S., 70 Textfig., 5Doppeltafeln, 1 Vegetationskarte. 42 Leceomte M.H. Flore generale de l’Indo-Chine, tome I, fasc. I: Renonculacees, Dilleniacees, Magnoliacdes, Anonacees par Finet et Gagnepain. Paris (Masson et Cie), 1907. 8°. 96 pag., 11 fig., 1 tab. — Fr. 10. h Leeuwen-Reijnvaan W. und J. van. Uber das Färben der jüngsten Zellwände in Vegetationspunkten. (Bericht d. deutschen botanischen Gesellschaft, 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S.470—473. 8". Lehmann A. Unsere Gartenzierpflanzen. Eine Anleitung zur Bestimmung, Kultur und Verwendung der Holzgewächse, Stauden und einjährigen Pflanzen unserer Gärten. Zwickau (Förster und Borries), 1907. 8°. 719 S., 17 Taf. Lehmann E. Vorläufige Mitteilung über Aussaatversuche mit Veronicis der Gruppe agrestis. iBer. d. deutsch. botan. Ges., 25. Jahrg., 1907, 8. Heft, S. 464—470). 8°. Löveill& H. Monographie synthetique et iconographique du genre Epilobium. Iconographie. (Bull. de l’acad. internat. de Geo- graphie botanique, XVI, 1907, nr. 217, pag. 241—305.) 8°. 32 fig. — — Un nouvel hybride de Juncus. (Bull. soc. bot. France, tom. LIV, 1907, nr. 7, pag. 517—518.) 8°. Juncus Valbrayi Lev., nov. hybr. (= J. anceps X acutiflorus), nebst einer Bemerkung über die Identität von J. Murbeckii Sagorski (1902) mit J. Livetianus Lev. (1906) (= J. anceps X lampocarpus). Lidforss B. Die wintergrüne Flora. Eine biologische Unter- suchung. Lund (H. Ohlsson), 1907. 4°. 76 S. 4 Taf. — — Über das Studium polymorpher Gattungen. (Botaniska Notiser, 1907, Hft. 6, S. 241— 261). 8°. Lindman C.A.M. Amphichromie bei Calluna vulgaris. (Botaniska Notiser, 1907, Hft. 5, S. 201—207.) 8°. 1 Textfg. Lubimenko W. et Maige A. Recherches cytologiques sur le developpement des cellules-meres du pollen chez les Nympheaedes (suite et fin). (Revue generale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 226, pag. 433—458, tab. 2—4, und nr. 227, pag. 474—505, tab. 5.) 8°. Mattirolo O0. La Flora Segusina dopo gli studii di G. F. Re. Memorie della R. Accademia reale delle seienze di Torino, ser. II, tom. LVIII, 1907, pag. 217—300.) 4°. Medwedew J. Bäume und Sträucher des Kaukasus. Zweite Auflage. 1. Liefg. Gymnospermae. Aus dem Russischen übersetzt von N. v. Seidlitz. (Trudy Tiflisskago botanitscheskago sada.) Tiflis (Koslowski), 1907. 8°. 87 S. Monteverde N. A. Über das Absorptionsspektrum des Proto- ehlorophyls. (Bull. du jardin imp. bot. de St.-Petersbourg, tom. VII, livr. 2, pag. 47—58.) 8°. Russisch mit deutschem Resume. Münch E. Die Blaufäule des Nadelholzes. (Naturwissenschaftl. Zeitschrift für Land- und Forstwirtschaft, 5. Jahrg., 1907, Nr. 11, S. 531—578.) 8°. 28 Textfig. R Nathanson A. und Pringsheim E. Über die Summation inter- mittierender Lichtreize, (Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik, XLV. Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 137—191.) 8°. 43 Nathorst A. G. Über Trias- und Jurapflanzen von der Insel Kotelny. (M&moires de l’acad&mie imperiale des sciences de St.-P&tersbourg, VIII. ser., vol. XXI, 1907, nr. 2.) 4°. 13 S., 2 Taf. — — Über die Anwendung von Kollodiumabdrücken bei der Unter- suchung fossiler Pflanzen. (Arkiv för Botanik, Bd. 7, Nr. 4.) 8°. 8 S., 1 Doppeltafel. — — Paläobotanische Mitteilungen 1 und 2. (Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar. Bd. 42, 1907, Nr. 5.) 4°. 16 S., 3 Tafeln. Behandelt: 1. Pseudocycas, eine neue Cycadophytengattung aus den cenomanen Kreideablagerungen Grönlands [Pseudocycas insignis Nath., Pseudocycas pumilio Nath., Pseudocycas Dicksoni (Heer) Nath., Pseudo- cycas Steenstrupi (Heer) Nath.]; 2. Die Kutikula der Blätter von Diety- ozamites Johnstrupi Nath. —- — Über abweichend gebildete Blätter der Rotbuche (Fayus silvatica L.). (Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Hanglingar. Bd. 42, 1907, Nr. 7.) 4°. 10 S., 3 Tafeln. Olive E. W. Cell and nuclear division in Basidiobolus. (Annales myeologiei, vol. V, 1907, nr. 5, pag. 404—418, tab. X.) 8°. Pace L. Fertilization in Cypripedium. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr.5, pag. 3535—374, tab. XXIV—XXVII.) 8°. Pergola D. di. Sull’ accerescimento in spessore delle foglie persistenti. I. Accrescimento delle foglie di aleune conifere. (Annali di Botanica, vol. VI, fase. 2, 1907, pag. 227—236, tab. III, IV.) 8°. Pfeffer W. Untersuchungen über die Entstehung der Schlaf- bewegungen der Blattorgane. (Abhandl. d. mathem.-physik. Klasse d. kgl. sächs. Ges. d. Wissenschaften, XXX. Bd., 1907, Nr. III, Ss. 257—472.) gr. 8°. 36 Textfig. Pfitzer E. und Kränzlin Fr. Orchidaceae- Monandrae-Coelogy- ninae. (A. Engler, Das Pflanzenreich, 32. Heft, IV.50.II. B. 7.) Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8°. 169 S., 54 Fig. Poeverlein H. Beiträge zur Kenntnis der deutschen Melampyrum- Arten. (Allg. botan. Zeitschr., Jahrg. 1907, Nr. 11.) 8°. 3 S. Enthält: II. Melampyrum Ronnigeri Poeverlein n. sp. III. Melam- pyrum Semleri Ronniger et Poeverlein n. sp. Purpus C. A. Mexikanische Hochgipfel. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, Fünfte Reihe, Heft 8, Tafel 46—51.) Jena (G. Fischer), 1907. 4°. — Mk. 2:50 [Mk. 4.] Bilder aus der alpinen und subalpinen Region des Ixtaceihuatl und Popocatepet!. Rapaics R. A sisakvirägnemzetseg rendszere. Systema Acomniti generis. (Növenytani Közlem£nyek, VI, 1907,5,pag. 137—176.) 8°. Rendle A. B. and Britten J. Notes on the „List of british seed-plants“. II. (Journal of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 540, pag. 433 —445.) 8°. Die Verfasser bringen in dieser Arbeit eine Reihe von Berichtigungen und ergänzenden Bemerkungen zu ihrer vor etwa Jahresfrist erschienen Liste der giltigen Namen der englischen Gefäßpflanzen. Die wichtigste Neuerung gegenüber dem früheren Standpunkt der Verfasser besteht darin, daß sie 4 das von Schinz und Thellung verteidigte Prinzip der „totgeborenen Namen“ akzeptieren, d. h. Speziesnamen, welche auf einer willkürlichen Um- nennungberuhen, wie solche besonders bei Lamarck und Gilibert wieder- holt vorkommen, als ungültig und daher bei Übertragung in eine andere Gattung, in welcher der ursprüngliche Speziesname nicht beibehalten werden kann, nicht berücksichtigenswert betrachten. Rouge E. Le Lactarius sangurfluus Fr. et la lipase. (Central- blatt f. Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. II. Abt. XVII. Bd., 1907, Nr. 13/15, S. 4093— 417, 587—607.) 8°. Sapehin A. A. Uber das Leuchten der Prothallien von Pteris serrulataL. (Bull. du jardin imp. bot. de St.-Petersbourg, tom. VII, livr. 2, pag. 85—88.) 8°. Russisch mit deutschem Resume. Schellenberg H. C. Die Vertreter der Gattung Sphacelotheca de By. auf den Polygonum-Arten. (Annales myeologiei, vol. V, 1907, nr. 5, pag. 385—395, tab. IX.) 8°. Eingehende Besprechung von Sphacelotheca borealis (Clinton) Schellen- berg, Sph. Polygoni vivipari Schellenberg und Sph. alpina Schellenberg. Scehroeter ©. Das Pfianzenleben der Alpen. Eine Schilderung der Hochgebirgsflora. Zürich (A. Raustein), 1908. 8°. XVI und 807 S., 274 Textabb., 5 Taf., 4 Tabellen. — Mk. 16°80. Schuster J. Zur Systematik von Castalia und Nymphaea. (Bull. herb. Boissier, 2. ser.. tom. VII, 1907, nr. 12, pag. 981—996.) 8°. Sergudeff M. Contribution & la morphologie et la biologie des Aponoge6tonac6es. (Universit@ de Geneve, institut de botanique, 7. ser, 8. fasc.) 8°. 132 pag., 78 fig. Shull G. H. Elementary species and hybrids of Dursa. (Science, N. S.. vol. XXV, 1907, nr. 641, pag. 590—591.) 8°. — — Te significance of latent charakters some latent charakters of a white bean. (Science, N. S., vol. XXV, 1907, nr. 646, pag. 792—794, nr. 647, pag. 828—832.) 8°. SimrothH. Die Pendulationstheorie. Leipzig (K. Grethlein), 190%. 8°. 564 S., 27 Karten. StoecklinE. de.Contribution ä l’Etude de la peroxydase. (Universite de Genöve, institut de botanique, 7. ser., 7. fasc.) 8°. 39 pag. Tranzschel W. Beiträge zur Biologie der Uredineen. Il. (Travaux du Musde Botanique de l’ Acad&mie Imperiale des Sciences de St. Petersbourg, 1907, S. 37—55.) 8°. Tröndle A. Uber die Kopulation und Keimung von Spirogyra. (Botan. Zeitung, 65. Jahrg., 1907, I. Abt, Heft XI u. XII, S. 187 BIERSIT. Pat, 92) A! Voss W. Über Merkmale normaler Organe in monströsen Blüten. (Ber. d. deutsch. 'botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 8, S. 425 bis 433.) 8°. Vuillemin P. Les bases actuelles de la systematique en mycologie (Progressus rei botanicae, II. Bd., 1. Heft, S. 1—170.) Jena (G. Fischer), 1907. 8°, — — L’ anisologie des petales et la frequence du type ternaire dans les eorolles du Papaver bracteatum. (Bull. soc. bot. France, tom. LIV, 1907, nr. 7, pag. 511-517.) 8°. 45 Warming E. Dansk Plantevaekst. 2. Klitterne. Kobenhavn og Kristiania (Gyldendalske Boghandel Nordisk Forlag), 1907. 8°. 224 S., 135 Abb. } Wildeman E. de. Enumeration des plantes r6colt6es par Emile Laurent. Fasc. V (pages I—-VIII, OXXI—CCXXV et 451—617.) Bruxelles (F. Vanbuggenhoudt), 1907. gr. 8°. Wimmer J. Deutsches Pflanzenleben nach Albertus Magnus (1193—1280). Ein Nachtrag zur „Geschichte des deutschen Bodens“. Halle a. S. (Buchhandl. d. Waisenhauses), 1908. 8°. 77 S. Winkler H. Über die Umwandlung des Blattstieles zum Stengel. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 1—82.) 8°. 14 Textfig. Zeiller R. Les Progres de la Pal&eobotanique de l’ere des Gymnospermes. (Progressus rei botaniecae, Il. Bd., 1. Heft, S. 171—226.) Jena (G. Fischer), 1907. 8°. 18 Textfig. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 10. Oktober 1907. Das k. M. G. Beck v. Mannagetta in Prag übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Vegetationsstudien in den Öst- alpen. I. Die Verbreitung der mediterranen, illyrischen und mitteleuropäisch-alpinen Flora im Isonzotale“. Wichtigste pflanzengeographische Ergebnisse: l. Die mediterrane Flora besitzt im Talbecken von Görz noch zahlreiche Vertreter, welche sich stellenweise an warmen Kalkgehängen derartig zusammenschließen, daß die nördliche Grenze dieser Flora längs den südlichen Abfällen des Trnovaner Waldes von der Liahquelle bis Solkan und von da auf den Monte Sabotino abgesteckt werden kann. 2. Am Monte Sabotino ist keine auffällige Vermengung der mediterranen Gewächse mit mitteleuropäisceh-alpinen zu beobachten, sondern die mediterranen Pflanzen besiedeln die warmen und trockenen südwestlichen Gehänge dieses Berges bis zum Kamme, während die alpinen Gewächse die kühleren und feuchteren nord- östliehen Seiten und die Steilufer des Isonzo besetzt halten. 3. Nur sehr wenige, besonders anpassungsfähige mediterrane Pflanzen sind im Isonzotale bis zur Flitscher Klause, im Ba£atale bis gegen Grahovo und im Idriatale bis zum Strug zu verfolgen und teilen mit illyrischen und alpinen Arten innerhalb der mittel- europäischen Flora den Standort. Ihre geringe Menge läßt sie als Relikte erkennen. 4. Der Weinbau hat schon in Ronzina keine Bedeutung. Weinreben werden aber auch in Lauben noch in Karfreit und in Grahovo gezogen. Getreidebau findet sich um Flitsch und im Bata- tale nur unter 900 m Seehöhe. 46 5. Die geschlossenen Formationen der illyrischen Flora kommen nur bis zur Linie Selo—St. Luzia—Podmelez zur Ent- wicklung und räumen schon in einer Seehöhe von 630 bis 650 m dem voralpinen Rotbuchenwalde den Platz ein. 6. Im oberen Isonzotale finden sich illyrische Gewächse nur an warmen, steinigen Stellen inmitten der mitteleuropäischen Vege- tation eingestreut vor und auf Kalkfelsen sehr oft in Gesellschaft zahlreicher alpiner Gewächse. Sie verschwinden an solehen Stellen meist bei 900—950 m Seehöhe gänzlich. 7. Am Predil erreicht die Hopfenbuche 900, die Mannaesche 1000 m Seehöhe und beide überschreiten bier die untere Höhen- grenze der Legföhre. 8. Auf der Höhe des Predil sind die illyrischen Gewächse verschwunden und erst wieder im Tale von Raibl anzutreffen. 9. Die illyrischen Gewächse zeigen auf den warmen Hügeln bei Karfreit vor dem Isonzodefil& eine auffällige Verdichtung. 10. Die Formationen der mitteleuropäischen Voralpenflora halten das Isonzodefile zwischen Karfreit und Serpenica besetzt und umschließen das Flitscher Talbecken bis Sota völlig. 11. Diese Formationen reichen an der Nordseite des Laztek- gebirges und des Kuk bis in die Talsohle des Isonzo herab und bilden im oberen Isonzotale den Hauptbestandteil der Vegetation an den Talabhängen. 12. Die Verbreitung und das Vorkommen der illyrischen Ge- wächse liefert den Beweis, daß deren Stationen im oberen Isonzo- tale als Relikte einer während der letzten Interglazialzeit ein- gedrungenen, aber durch die letzte Eiszeit dezimierten Flora anzusehen sind. 13. Dieser illyrischen Flora stand während der letzten Inter- glazialzeit eine Wanderstraße über den Predil nach Kärnten offen. 14. Viele illyrische Gewächse finden sich derzeit in Gesell- schaft mitteleuropäisch-alpiner Arten und haben wahrscheinlich mit diesen die letzte Eiszeit an günstigen Stellen überdauert. Ihnen kommt aber in der Gegenwart, da sich die klimatischen Verhält- nisse für ihr Gedeihen innerhalb der Alpen noch nieht günstig ge- staltet haben, keine Wanderfähigkeit zu. 15. Die Formationen der illyrischen Flora endigen gegen- wärtig an den Endmoränen der eiszeitlichen Gletscher. 16. Die zahlreichen Arten der mitteleuropäisch-alpinen Flora, welche sich im Isonzotale von der Flitscher Klause bis Görz an Felsen und in kühlen Lagen vorfinden, zeigen in ihrer Vereinigung große Gleiehförmigkeit und sind Residua der in der letzten Eiszeit von den Höhen herabgedrängten jetzigen Alpenflora, während die Stand- orte derselben auf den Schotterbänken des Isonzo südlich von Görz einer rezenten und sich gegenwärtig jährlich wiederholenden An- siedlung herabgesehwemmter Kreide ihre Entstehung verdanken. 17. Die mitteleuropäisch-alpinen Arten im Coglio und im eozänen Hügellande östlich von Görz verdanken ihre Erhaltung dem 47 kühlen, wasserreichen Substrate und der Nähe der Voralpenregion im Trnovaner Walde. 18. Die mitteleuropäische Flora ist an der Zusammen- setzung der Vegetation im Isonzotale überall wesentlich beteiligt. Der Prozentsatz ihrer Arten im Vergleiche zur Gesamtheit der vorkommenden Arten steigert sich in jenen Formationen, in wel- chen illyrische Gewächse vorkommen, von 62 (am Monte Santo) bis 87:5 (im Flitscher Talbecken), während sich die ilyrischen Gewächse in ihrem Anteile an den gleichen Orten von 26°5 auf 12:5 % verringern. Personal-Nachrichten. Ernannt: Prof. Dr. L. Jost als Nachfolger von Prof. H. Graf zu Solms- Laubach zum Ordinarius und Direktor des bot. Gartens in Straß- burg. — Dozent V. H. Blackman in Birkbeck zum Professor an der Universität Leeds. — Dozent D. T. Gwyne-Vaughan zum Nachfolger Blackmans am Birkbeck-College. — Dr. R. Pilger, Assistent am botanischen Garten in Berlin, zum Dozenten an der technischen Hochschule. — Dr. Höstermann, bisher Assistent a. d. landwirtschaftl. Akademie in Poppelsdorf, zum Vorstand d. pflanzenphysiolog. Abteilung d. Gärntnerlehranstalt in Dahlem bei Berlin. — Professor Dr. L. Klein '(Karlsrube) zum Geheimen Hofrat. — Dr. A. W. Hill zum Assistant-Direktor des kgl. botani- schen Gartens Kew. — Dr. C. F. Baker zum Kurator des Herbariums und botanischen Gartens des Goeldi-Museums in Parä (Brasilien). Dem Vorstand der botanischen Abteilung des k. k. naturhist. Hofmuseums in Wien, Dr. A. Zahlbruekner, wurde der Franz- Josephs-Orden verliehen. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien hat in ihrer Generalversammlung am 4. Dezember die Herren Albert Grunow und ‚Johann Breidler zu Ehrenmitgliedern erwählt. Inhalt der Januar-Nummer: Dr. G. Ritter Beck v. Mannagettau. Lerchenau: Bemerkungen über Cerastium subtriflorum Reich. und (, sonticum n. sp. aus dem Isonzotale. 5.1. — Viktor Schiffner: Bryologische Fragmente. S. 8. — Johann Schindler: Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pinguicula. (Fortsetzung.) S. 13. — Dr. Paul Kammerer: Ausnützung dütenförmig gedrehter junger Blätter von Canna, Musa und Aspidistra durch kleinere Tiere. S. 18. — Rupert Huter: Herbar-Studien. (Schluß.) S. 27. — Jens Holmboe: Coptis trifolia Salisb. in Norwegen? 8.35. — E. Janchen und B. Watzl: Ein neuer Dentaria-Bastard. S. 56. — Literatur-Übersicht. S. 37. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 45 — Personal-Nachrichten. S. 47. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint aın Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/58 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Geroläs Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 48 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— e E 1895-1897 ( „ » „» 1.) „ , herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 18%3— 1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. FRTTERTTPPRTTTTTATPETTTT NB. Dieser Nummer ist beigegeben Inhaltsverzeichnis und Titelblatt zu Jahrgang i907 der Österreichischen botanischen Zeitschrift, ferner ein Prospekt der Firma Gebrüder Borntraeger in Berlin. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N“ 2, Wien. Februar 1908. Zur Morphologie und Biologie von Ceramium radiculosum Grun. (Mit einer Tafel und 3 Textabbildungen.) Ergebnisse der vom „Verein zur Förderung der naturwissenschaftlichen Er- forschung der Adria in Wien“ unternommenen biologischen und ozeanographi- schen Untersuchungen. III. Von Dr. Josef Schiller (Triest). Das Küstengebiet des Golfes von Triest ist durch einige be- deutende Süßwasserläufe ausgezeichnet, unter denen ich nur den Isonzo und den in vieler Beziehung interessanten Timavo er- wähne, der nach langem unterirdischen Laufe, 2 km von der Ausbruchstelle aus dem Gebirge entfernt, sich bei Duino ins Meer ergießt. In diesem Flusse sammelte in den siebziger Jahren Grunow ein Ceramium, das er als Ceramium radieulosum n. sp. bezeichnete und dessen Diagnose er Hauck für dessen Werk: „Die Meeresalgen Deutschlands und Österreichs“ zur Verfügung stellte. Hauck sammelte die Alge selbst an brackischen ÖOrtlichkeiten des genannten Flusses. Da dies die einzige von Hauck für einen Südwasserlauf der adriatischen Küste angegebene Rotalge ist, suchte ich nach an- deren und beobachtete gleichzeitig die physikalischen Verhältnisse der Standorte von C. radiculosum. Über diese Untersuchungs- ergebnisse soll im Nachfolgenden berichtet werden. Da außer der Grunow’schen Diagnose, die von den folgenden Autoren!) über- 1) Hauck F., Verzeichnis der im Golfe von Triest gesammelten Meeres- algen, Österr. bot. Zeitschr., 1875, p. 248, Ardissone Fr., Phycologia Mediterranea, parte prima: Floridee, Varese, 1883, p. 109—110. De Toni G. B. e Levi, Flora algologica della Venezia, parte prima: Le floridee, Venezia, 1885, p. 32. De Toni G. B.,, Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum, vol. IV.: Floridee, sectio III, Patavii, 1903, p. 1461. Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1908, 4 50 nommen wurde, über die Morphologie weiter nichts bekannt ge- worden ist und von der in Vergessenheit geratenen Pflanze auch keine Abbildung vorhanden ist, will ich zunächst über die morpho- logischen Befunde berichten. Unsere Pflanze ist, wie ich gleich im vorhinein bemerken will, auf den Timavo nicht beschränkt, denn ich fand sie in Bächen in der Umgebung von Monfalcone und in den anderen Südwasserzuflüssen bis zum Tagliamento und an der istrianischen Küste bei Capodistria. Ich zweifle nicht, daß sie auch in den anderen Flüssen der italienischen Lagunenküste vorkommt, wohin mir vorzudringen versagt blieb. Die Alge bildet auf Zostera, an den Wurzeln und Stengeln von Sceirpus maritimus, an verschiedenen Gramineen, an Potamo- geton marinus, Enteromorpha Linza und auf Steinen 1—7 em hohe kugelige Büschel oder je nach dem Substrate dichte robuste oder zarte Rasen und Räschen, deren Farbe zwischen braunrot und kräftigem karminrot wechselt. Die Dicke der Hauptachsen beträgt unten bis zu 600 u, in der Mitte ca. 200—300 u, die der oberen Astchen gegen 40 u. Die Verzweigung ist bei Pflanzen in lockeren Rasen regelmäßig dichotom (Taf. V, Fig. 12), wird dagegen in dichten Beständen mehr oder weniger unregelmäßig, dadurch hervorgerufen, daß einer der Gabeläste in seinem Wachstum ge- hemmt ist. Erst die mehr gegen die Peripherie gelegenen Astchen zeigen wiederum regelmäßige Dichotomie. Die Bildung von Ad- ventivästchen ist fast zu jeder Jahreszeit eine reichliche. Besonders reichlich aber tritt sie wiederum bei Pflanzen in dichten Beständen auf. Aus einem einzigen Rindengürtel gehen manchmal bis zu vier hervor. Die Länge der Adventivästchen ist sehr verschieden; die längeren verzweigen sich nicht selten. Die Endästehen sind gabelig und vielfach zangenförmig. Die Zentralachse ist immer schön rot gefärbt. Die Rindengürtel sind meist schmäler als der Durchmesser, die unteren häufig kugelig, die oberen im optischen Querschnitt rechteckig oder quadratisch. Die Tetrasporangien (Taf. V, Fig. 4, 5) sind in den oberen Ästen (auch an den Adventivästen) in doppelter oder einfacher Reihe vorhanden, eingesenkt oder oberflächlich und diesfalls die Rindengürtel stark knotig auftreibend. Die Tetra- sporangien tragenden Pflanzen sind robust, die Geschlechtspflanzen dagegen zart und klein. Die Cystocarpien (Taf. V, Fig. 6) manchmal zu mehreren beisammen sitzend, von 2 bis 4 das Cystocarp weit überragenden Hüllästehen umgeben. Antheridien an den oberen Asten sehr kleiner Exemplare entwickelt, Krusten bildend, welche in großer Zahl die Rindengürtel überziehen (Taf. V, Fig. 7). Ich konnte somit die Grunow’sche Diagnose im wesentlichen nur bestätigen, wiewohl mir Pflanzen von den verschiedensten Standorten vorlagen. Erwähnen möchte ich nur‘ noch kurz, daß sich an den oberen Ästen (Taf. V, Fig. 2, 3) bisweilen zarte faden- föürmige Rhizoiden entwickeln, die wenig plasmatischen Inhalt 51 führen. mit benachbarten Ästen des eigenen Thallus oder eines benachbarten oder mit einem fremden Gegenstande in Berührung treten, wodurch eine gegenseitige Verbindung und Verfestigung bewirkt wird, was biologisch bei Pflanzen in rasch fließenden Ge- wässern nicht uninteressant erscheint. Besonders hervorheben aber muß ich den Vorgang der Be- festigung auf dem Substrate. Die den Wurzelpol bei der Keimung der Spore bildende Zelle streckt sich in die Länge, während sich gleichzeitig die mit dem Substrate in Berührung gekommene untere Hälfte auf demselben ausbreitet. In ihr sammelt sich auf Kosten der oberen Hälfte reichlich winzige Chromatophoren führendes Protoplasma an und sie teilt sich je nach ihrer Größe in eine variable Anzahl von Zellen (Rhizoidzellen, rk2) (Abb. 1, Fig. 1—3), die allmählich alle oder bis auf wenige zu Rhizoiden auswachsen können (Abb. 1, Fig. 2, 3). Schon auf sehr jungen Stadien (Abb. 1, Fig. 1), bei denen der Sproß nur aus 4 bis 7 Zellen besteht, ist die Haft- scheibe des jungen Pflänzchens unverhältnismäßig stark entwickelt. Es wird nämlich Schleim in Schichten abgesondert, der wie von feinen Dermoiden durchsetzt erscheint, die von der Wand der Wurzel- polzelle auszugehen scheinen. Die Gallertschichten erhärten zu einer zähen Gallerte, die stark lichtbrechend zu sein scheint, was in- dessen nicht der Fall ist, da die Reflexe von den übereinander gelagerten Schichtflächen durch reflektiertes Lieht entstehen. Die mit dem Substrate in Berührung getretenen Rhizoidzellen ent- senden nach allen Richtungen strahlenförmig Ausläufer und Fort- sätze (Abb. 1, Fig. 1—3), in denen sich immer ein zentraler, schwach rot gefärbter Plasınastrang nachweisen läßt. Sobald aber die Rhi- zoidzellen auszusprossen beginnen, fangen auch die Rindenzellen des ersten Rindengürtels an, kräftige Rhizoiden zu treiben (Abb. 1, Fig. 2, rh), die aus einem zentralen, blaß rötlichgefärbten Plasma- strange bestehen, welcher von der aus dicken konzentrischen Schichten gebildeten Membran umgeben wird. Sobald sie die Gallertscheibe oder das Substrat erreichen (Abb. 1, Fig. 4), verbreitern und zer- fransen sie sich in der abgebildeten Weise. Beginnt die Umwand- lung der Rindenzellen zu Rhizoiden sogleich nach ihrer Ent- stehung, so bleibt der unter ihnen gelegene Achsenteil im Dicken- wachstum zurück, streckt sich aber in die Länge, so daß er den Charakter eines Rhizoids erhält, wie dies Abb. 1, Fig. 3 zeigt, in welcher man den ursprünglichen Achsenteil von den Rhizoiden nicht mehr unterscheiden kann. Die Rhizoidbildung bei ©. radiceulosum ist so groß, daß nicht bloß die Zellen des ersten, sondern auch noch die des zweiten, dritten und vierten, event. auch noch einiger folgender Rindengürtel zu Rhizoiden umgebildet werden, die verzweigte Zell- fäden darstellen, in denen die einzelnen Zellen noch gut charakte- risiert bleiben (Abb. 1, Fig. 4 und 5). Das Plasma ist stets sehr feinkörnig und blaß rötlich gefärbt. Beim weiteren Ausbau der Be- festigungsanlage ziehen die Rhizoiden die Pflanze gegen das Substrat herab, da jene ihr Längenwachstum einstellen, sobald sie das Sub- 4* 52 strat erreicht haben; alsdann aber kriechen sie auf demselben da- hin. Es zeigt dies die Abb. 1, Fig. 5, in welcher der unterste der drei gezeichneten Rindengürtel auf Grund der beobachteten Zwischen- stadien gewiß dem vierten der von Anfang an gebildeten Gürtel ent- spricht. Aus derselben Figur 5 dürfte auch hervorgehen, daß die miteinander in Berührung gekommenen Rhizoiden verwachsen, so daß schließlich jede Pflanze auf einer festen Gallertscheibe aufsitzt, die den Anschein erweckt, als wäre sie ursprünglich völlig homogen gewesen und erst später von rötlichen Plasmasträngen durchwachsen worden. Da letztere auch bei den ältesten Pflanzen noch vorhanden sind, dürfte ihnen neben der mechanischen Funk- tion auch noch eine physiologische: Zuleitung von Nährstoffen und Reservestoffen in das Befestigungssystem zugesprochen werden können. Die in Abb. 1, Fig. 4 zur Darstellung gebrachte rhizoid- bildende Partie scheint mir durch ihre Fähiekeit, normal gebaute Aste (Adventiväste) erzeugen zu können, bemerkenswert zu sein. Sie zeigt, was ich bei anderen Ceramium-Arten nicht sah, daß auch aus den in vollster Rhizoidbildung begriffenen untersten Rindengürteln noch assimilierende Aste gebildet werden können. Die Homologie der Rhizoiden und der Adventiväste gelangt unmittelbar zur An- schauung. Ich sandte schon die Bemerkung voraus, daß Ü©. radieulosum anläßlich der Forschungsfahrten. die auf der Barkasse „Argo“ der k. k. zoologischen Station in Triest seit mehreren Jahren unternommen werden, von mir in allen untersuchten ins öster- reichische Lagunengebiet mündenden Gewässern gefunden wurde. Auch für den schon auf italienischem Gebiete liegenden Taglia- mento kann ich die Alge anführen. Ich sah sie zwar im Flusse selbst nicht, da wir von den Italienern am Befahren des Flusses behindert wurden, allein die Pflanze trieb in Menge den Fluß herab; sie wird gewiß auch im Lagunengebiet Italiens ver- breitet sein. Indessen tritt die Frage nach der weiteren Verbreitung in den Hintergrund gegenüber der, wie weit Ü. radiceulosum fluß- abwärts gegen das Meer und flußaufwärts ins Süßwasser vor- dringe. Denn das Problem der Auswanderung von Meerespflanzen ins Süßwasser steht im Vordergrunde des Interesses der Hydro- biologen, das durch die letzten diesbezüglichen Arbeiten Karstens!) und Goebels?) über Süßwasserflorideen noch wesentlich gesteigert wurde. 1) Karsten G., Delesseria amboinensis (Caloglossa Harvy.), eine neue Süß- wasserfloridee, Bot. Zeitg., 1891, pag. 265. £ 2) &@oebel K., Morphologische und biologische Bemerkungen : 6. Über einige Süßwasserfloriden aus Britisch-Guyana, Flora, Bd. 83, 1897, pag. 436; 8. Eine Süßwasserfloridee aus Ostafrika, Flora, Bd. 85, Jahrg. 1898, p. 65. Abbildung 1. Fig. 1. Keimling. Vergr. 250. Die Wurzelpolzelle hat unten bereits die Rhizoidzellen (rhz) gebildet. Haftscheibe schon entwickelt und mit Dermoiden durchsetzt. Fig. 2. 4 mm hohes Pflänzchen, unterer Teil derselben. Vergr. 250. rh = Rhizoiden, rhz = Rhizoidzellen, von denen viele bereits ausgesproßt sind (bei a) Fig. 3. Unterste Partie eines $mm hohen Pflänzchens, das auf drei Rhi- zoiden ruht, von denen eines dem Stämmchen entspricht. Vergr. 60. Fig. 4. Unterste Partie einer 11 mm hohen Pflanze. Vergr. 60. In vollster Rhizoidbildung begriffen. Die Rindenzellen produzieren Rhizoiden und auch 2 Adventiväste (ad). Fig. 5. Haftapparat einer ausgewachsenen Pflanze. Die Rhizoiden sind fast alle miteinander verkittet. Vergr. 12. 54 In allen Fällen ließ sich feststellen, daß die Alge niemals außerhalb des Mündungsgebietes in der See vorkommt. In diesem selbst findet man sie zunächst nur spärlich, aber flußaufwärts tritt sie dann rasch reichlich auf, errreicht ein Maximum, nach welchem sie wieder langsam abnimmt, um dann noch weiter oben im Flusse ganz zu verschwinden. Daß die physikalischen Verhältnisse diese Verbreitung bestimmen, war anzunehmen; ihnen wandte ich meine Aufmerksamkeit zu. Wie überall in Astuarien führen auch hier die oberfläch- lichen Wasserschichten stark ausgesüßtes Wasser mit ea. 1—2% Salzgehalt, tiefere Wasserschichten werden natürlich immer schwereres salzhaltiges Wasser führen, bis am Grunde fast die Salinität der offenen See erreicht wird. Je weiter flußaufwärts man in den Flüssen geht, desto süßer wird das Wasser, zunächst aller- dings.nur in den oberflächlichen Schichten, bis es schließlich auch am Grunde süß geworden ist. Die Untersuchungen ergaben, daß in den untersuchten Flüssen stets eine Sprungschicht vorliegt (siehe die nachfolgende Tabelle 1). Es folgen auf oberflächliche Süßwasserschichten (oder stark ausgesüßte Schichten) solche mit großer Salinität, über die die leichten ausgesüßten Wasserschichten einfach hinweggleiten. Von diesen tiefen salzigen Wasserschichten, die durch den Druck der Wassermassen der offenen See in das Flußbett hineingepreßt und durch das über sie hinwegströmende leichte Wasser wohl auch noch emporgesaugt werden, werden beständig kleinere oder größere Partien mit hinabgerissen und vermischt. Die Folge ist, daß auch unabhängig vom steigenden Meeresspiegel bei Flut und Ebbe ein beständiges Einströmen von Seewasser in das Flußbett erfolgen muß. Wie weit Seewasser flußaufwärts vordringen kann, wird von verschiedenen Umständen (Höhe des Meeresniveaus, Neigungswinkel des Flußbettes, Strömungsgeschwindigkeit ete.) abhängen. Unter Berücksichtigung dieser physikalischen Faktoren gelang der Nachweis, daß Ceramium radiculosum soweit flußaufwärts steigt, als bei Flut Brakwasser reicht und soweit fluß- abwärts, resp. in das Mündungsgebiet geht, als wenigstens zur Ebbe Süß- oder stark ausgesüßtes Wasser vordringt. Es wird somit die Pflanze inner- halb 24 Stunden zweimal von Süßwasser (oder stark ausgesüßtem Wasser) und ebenso oft von =# salz- haltigem Wasser umspült werden. (Schluß folgt.) 55 Gegen den Artikel 36 der internationalen Regeln der botanischen Nomenklatur. Von Prof. Dr. Ed. Palla (Graz). Der Artikel 36 der internationalen Regeln der botanischen Nomenklatur, die von dem internationalen botanischen Kongresse im Jahre 1905 in Wien beschlossen worden sind, hat folgenden Wortlaut: „Vom 1. Jänner 1908 an wird ein Name für eine neu aufgestellte Gruppe nur dann als gültig veröffentlicht angesehen, wenn ihm eine Diagnose in lateinischer Sprache beigegeben ist.“ Da ich Diagnosen neuer Pflanzengruppen bisher stets — aus guten Gründen — in deutscher Sprache veröffentlicht habe und es auch in Zukunft so halten werde, halte ich es für meine Pflicht, gegen diese neu aufgestellte Regel Stellung zu nehmen. Der Artikel 36 steht in vollem Widerspruche zu dem Artikel 3, welcher besagt: „Die Regeln der Nomenklatur dürfen weder willkürlich noch aufgedrungen sein. Sie sollen einfach sein und müssen auf so klaren und triftigen Gründen beruhen, daß ein jeder sie begreift und geneigt ist, sie anzunehmen.“ Dem Artikel 3 können aber die Regeln der Nomenklatur nur dann entsprechen, wenn sie sich auf wissenschaftlicher, nicht auf juristischer Grund- lage aufbauen. Um Pflanzensystematik betreiben zu können, muß man in erster Linie die botanische Morphologie, Anatomie und Physiologie beherrschen. Dies sind die Grundlagen einer modernen Pflanzensystematik, nicht aber die Kenntnis einer toten Sprache. Niemals kann aus wissenschaftlichen Gründen einem Pflanzen- systematiker zugemutet werden, daß er für seine Wissenschaft sich die Kenntnis der lateinischen Sprache aneigne, und noch weniger, daß er seine Arbeiten in dieser Sprache veröffentliche. Wenn da- her eine Vereinigung von Pflanzensystematikern, und sei ihre Zahl auch noch so groß, den Beschluß faßt, von dem und dem Datum an müsse jede Diagnose einer neuen Pflanzengruppe in lateinischer Sprache abgefaßt sein, sonst sei der Name als nicht giltig ver- öffentliceht zu betrachten, so hat sie einen argen Mißgriff getan; sie ist in diesem Augenblicke aus einer wissenschaftlichen Ver- sammlung ein Verein in juristischer Bedeutung des Wortes ge- worden und hat statt einer wissenschaftlich begründeten Nomen- klaturregel ein Zwangsgesetz erlassen, das in eklatanter Weise die Freizügigkeit der botanischen Systematik als wissenschaftlicher Disziplin antastet. Vor dem Forum der Wissenschaft aber kann ein soleher Beschluß nie bestehen. ') Veranlaßt wurde der Artikel 36 durch den Artikel F77, den die internationale Kommission für botanische Nomenklatur dem 1) Die wissenschaftlich begründeten Fälle, in denen einem neu geschaffenen Namen keine Giltigkeit zukommen kann, sind zu hinreichend bekannt, als daß ich sie hier besonders erläutern sollte. 56 internationalen botanischen Kongresse in Wien zur Annahme vor- schlug.') Dieser Artikel F77 hatte folgenden Wortlaut: „Les noms nouveaux ne sont pris en consideration au point de vue de la nomenclature seientifigue que lorsqu’ils accompagnent des des- eriptions faites en caracteres romains dans une des 5 langues inter- nationales suivantes: l’allemand, l’anglais, le francais, litalien et le latin. — La prohibition des autres langues et des caraeteres gothigques commence avee l’annee 1906. — Regle.“ Dieser äußerst praktische Vorschlag der Kommission hatte nur den einen großen Fehler, daß er als „Regel“ vorgeschlagen war. Die Zoologen haben in ihre Nomenklaturgesetze eine ganz ähnliche Bestimmung auf- senommen; aber diese Bestimmung steht nicht unter den „Regeln“, sondern unter den „Ratschlägen“ (den „Empfehlungen“ der botani- schen Nomenklatur). Hätte die Kommission ihren Artikel F77 als „Empfehlung“, wohin allein er gehört, vorgelegt, so wäre er sicher einstimmig angenommen worden, und wir hätten jetzt nicht in den botanischen Nomenklaturregeln einen Artikel, dem vom wissen- schaftlichen Standpunkte aus keine Giltigkeit zukommt. So aber mußte der Artikel, als „Regel“ vorgeschlagen, den Widerstand einer großen Gruppe jener Botaniker erregen, die eine andere moderne Sprache als eine der im Artikel F77 genannten vier be- herrschen und in ihr auch für gewöhnlich ihre Arbeiten ver- öffentlichen. Die Folge dieses Widerstandes war die Formulierung einer anderen „Regel“, eben des Artikels 36, und die überstürzte Annahme dieses Artikels. Die Annahme des Artikels 36 erfolgte mit 105 gegen 88 Stimmen. Diese große Anzahl von Gegenstimmen ist ein Beweis, daß ein großer Teil der damals versammelten Botaniker es empfand, daß der Artikel 36 vom wissenschaftlichen Standpunkte aus durchaus unzulässig ist. Der Versuch einer Anzahl von Kongreßmitgliedern, bei der nächsten Sitzung den Artikel 36 (nebst 2 anderen) einer nochmaligen Diskussion zu unterziehen, wurde mit 125 gegen 56 Stimmen abgelehnt. Gewiß bringt die Tatsache, daß heutzutage in so vielen Sprachen wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht werden, die Un- annehmlichkeit mit sich, daß so manche Originalarbeit im Urtext nicht nachgelesen werden kann. Aber deshalb ist es doch weder den Zoologen noch den Mineralogen, Chemikern, Physikern usw. je eingefallen, einen Kongreß einzuberufen und zu dekretieren, Arbeiten der betreffenden Disziplinen wären nur dann als vor- handen anzusehen, wenn sie in lateinischer Sprache abgefaßt sind! Die moderne Wissenschaft kann eben ihrem ganzen inneren Wesen nach ihre Resultate nur in modernen Sprachen zu vollem Aus- drucke bringen. Der etwas mißliche Umstand, daß dieser modernen !) Da ich bei dem botanischen Kongresse in Wien nicht zugegen war, bin ich bei den folgenden Ausführungen auf Briquet’s „Texte synoptique....* (1905) und auf Wettstein’s, Wiesner’s und Zahlbruckner’s „Verhand- lungen des internationalen botanischen Kongresses in Wien 1905* (1906) angewiesen gewesen. 57 Sprachen so viele sind, wird hinreichend dadurch paralysiert, daß für die einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen Referaten-Zeit- schriften bestehen, in denen in der einen oder der anderen der Weltsprachen über die jährlich erscheinende Fachliteratur berichtet wird. Je vollständiger in einer referierenden Zeitschrift die Literatur gesammelt und je eingehender über jede einzelne Arbeit berichtet wird, desto weniger unangenehm empfindet man die Tatsache, daß wissenschaftliche Arbeiten in vielen Sprachen erscheinen. An diesem Punkte sollten die Pflanzen-Systematiker einsetzen und bei dem nächsten internationalen botanischen Kongresse die Gründung einer internationalen Zeitschrift ins Auge fassen, die ausschließlich den Zweck hätte, die jährlich erscheinenden Diagnosen neuer Pflanzengruppen vollständig zu sammeln und unverkürzt zu bringen und, falls sie nicht schon in einer der internationalen lebenden Sprachen abgefaßt sind, sie in eine dieser zu übersetzen.!) Das wäre der rationellste Weg, die Mißstände zu beheben, welche sich aus der Vielsprachigkeit der Diagnosen ergeben. Sind übrigens diese Mißstände wirklich schon so arg ge- wesen, daß man zu einem ganz unzulässigen Zwangsmittel seine Zuflucht nehmen zu müssen vermeinte? Ich behaupte nein. Das allergrößte Kontingent neuer Diagnosen wird von solchen Syste- matikern beigesteilt, die ihre Arbeiten in deutscher, englischer und französischer Sprache veröffentlichen. Dies wird aus leicht begreif- lichen Gründen auch in absehbarer Zukunft nieht anders werden. In Arbeiten, welche in einer anderen als den genannten drei Sprachen abgefaßt waren, wurden von ihren Verfassern die Diagnosen neuer Pflanzengruppen in der überwiegenden Anzahl der Fälle entweder überhaupt nur lateinisch veröffentlicht oder es wurde ihnen wenigstens eine kürzere lateinische Uebersetzung bei- zefügt; bekannt ist ja auch der häufig geübte Usus, wissenschaft- liche Werke, die nicht in einer der internationalen Sprachen ge- schrieben sind, mit einem in einer der Weltsprachen abgefaßten Resume über den Gang und die Schlußfolgerungen der Arbeit zu beschließen. Der Fall also, daß man bei systematischen Unter- suchungen einer in einer unverständlichen Sprache abgefaßten Öriginaldiagnose gegenübersteht, kann kein allzu häufiger sein; ich kann zum Beispiel aus eigener Erfahrung mitteilen, daß ich es bei meinen bisherigen Cyperaceenarbeiten und bei meinen Unter- suchungen über die Gattung Pilobolus stets nur mit deutschen, englischen, französischen, italienischen und lateinischen Diagnosen zu tun gehabt habe. Tritt aber ein solcher Fall einmal wirklich ein, so bleibt einem eben nichts anderes übrig, als sich die Diagnose übersetzen zu lassen; dies bietet heutzutage bei dem !) Eine Diagnosen-Zeitschrift oder ein Diagnosen-Jahrbuch dieser Art könnte die Diagnosen abwechselnd in deutscher, englischer und französischer Sprache bringen, wie dies der Fall mit den Referaten des „Botanischen Zentral- blattes“ ist, oder die Zeitschrift könnte in drei Ausgaben der genannten drei Sprachen erscheinen. 58 Umstande, daß in den Hauptstädten gute Uebersetzungsbureaux existieren, wohl keine Schwierigkeiten. Haben wir aber einmal eine Zeitschrift, die Jahr für Jahr die neu erscheinenden Diagnosen vollständig und unverkürzt sammelt und sie in einer der inter- nationalen Sprachen bringt, so sind wir mit einem Schlage auch der Übersetzungssorge ledig. Im übrigen muß ich es schon mit Rücksicht auf die Gegen- wart, namentlich aber mit Rücksicht auf die Zukunft für höchst inopportun erklären, daß heutzutage noch wissenschaftliche Arbeiten, und sei es selbst auch nur bezüglich der Diagnosen in lateinischer Sprache abgefaßt werden. Man vergesse doch nicht, daß beispiels- weise die derzeitige Realschule mit ihrem Bildungsgang ihre Ab- solventen vollständig in den Stand setzt, später wissenschaftliche Botanik betreiben zu können; ein Systematiker, der Realschüler gewesen ist und sich nicht etwa nachträglich noch Latein an- geeignet hat, muß es als sehr störend und unnütz empfinden, daß er bei seinen Forschungen noch immer auf Arbeiten der neuesten Literatur stößt, die in einer von niemandem gesprochenen und ihm selbst unverständlichen Sprache geschrieben sind. Aber zugegeben, daß derzeit wohl noch die meisten Systematiker eine im barbari- schen Latein abgefaßte Pflanzendiagnose mehr oder weniger gut verstehen dürften; wird dies auch in der Zukunft so sein? Noch wird am Gymnasium Latein als wichtiger Unterrichtsgegenstand betrachtet. Aber man gebe sich doch keinen Illusionen hin. Die Zeitströmung verlangt immer gebieterischer, daß an allen Mittel- schulen statt der toten die modernen Sprachen als Unterrichts- gegenstand aufgenommen werden; über kurz oder lang kann der eine oder der andere Staat mit den Mittelschulreformen in diesem Sinne beginnen. Es ist demnach gar nicht ausgeschlossen, daß vielleicht schon zu Ende dieses Jahrhunderts ein großer Teil der Systematiker Latein nicht mehr verstehen wird. Die jetzigen Botaniker sollten also endlich einmal aufhören, der Nachwelt lateinische Arbeiten zu überliefern, und lieber jetzt schon den Ruf erheben: keine lateinischen Diagnosen mehr und fort auch mit dem Latein aus Monographien!') Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß der nächste inter- nationale botanische Kongreß den Artikel 36 unterdrücken wird. 1) Deshalb, weil die botanische Nomenklatur sich zufälligerweise lateini- scher oder latinisierter Namen bedient, für den Systematiker einen Zwang zur Erlernung der lateinischen Sprache ableiten zu dürfen, wäre vom wissenschaft- lichen Standpunkte aus vollständig verkehrt. Einer neuen Pflanze einen wissen- schaftlichen Namen zu geben, das trifft bei der Einfachheit des Vorganges, den man hiebei zu beobachten hat, mit Hilfe eines deutsch-lateinischen Wörter- buches ohne weiteres auch derjenige, der nicht lateinisch versteht. Wenn er hiebei irgend einen Fehler macht, so ist das wohl kein Unglück; denn für die biologischen Wissenschaften handelt es sich doch nur darum, daß ein bestimmtes Objekt einen bestimmten Namen erhält, und nicht darum, ob dieser Name nach allen Regeln eines klassischen Lateins gebildet wird. Deshalb halte ich es auch für höchst überflüssig, daß fort und fort selbst an den ältesten, von Linn€ gebildeten Namen herumkorrigiert wird. 59 Es würde also genügen, daß jene Systematiker, welche aus ähn- lichen Erwägungen, wie ich sie hier niedergelegt habe, auch von diesem Jahre an Diagnosen neuer Pflanzengruppen in einer moder- nen Sprache veröffentlichen, ihrer ersten diesbezüglichen Arbeit eine kurze Motivierung beigeben, warum sie die Diagnosen nicht lateinisch bringen; dieser Vorgang erscheint mir deshalb wünschens- wert, weil man dadurch bezeugen würde, daß man trotz der Gegnerschaft gegen den Artikel 36 auf dem Standpunkte der Not- wendigkeit der internationalen Regelung der botanischen Nomen- klatur steht. Noch zweckmäßiger wäre es aber vielleicht doch, wenn die Systematiker, die meinen Standpunkt teilen, sich noch in diesem Jahre zu einer gemeinsamen Erklärung gegen den Artikel 36 entschließen. Durch die gemeinsame Kundgebung eines größeren Systematikerkreises könnte von vorneherein ein Riegel vorge- schoben werden gegen gewisse Erscheinungen, die sich als natür- liche Folge des juristischen Charakters des Artikels 36 einstellen können und an die merkwürdigerweise die Majorität, die seiner- zeit diesen Artikel durchgesetzt hat, nicht gedacht zu haben scheint. Der Artikel 36 stellt nämlich einen Freibrief für das Plagiatentum dar. Es sei dies durch ein Beispiel veranschaulicht. Ein Systematiker untersucht irgend eine Dikotylen-Familie und kommt bei seinen Studien zu wiehtigen neuen Anschauungen, die ihn dazu zwingen, neue Unterfamilien und neue Gattungen zu schaffen, Arten verschiedener Gattungen in andere schon bekannte Gattungen zu versetzen und neue Gruppierungen der Arten inner- halb der Gattungen vorzunehmen. Er veröffentlicht seine Arbeit; aber die für die Systematik äußerst wertvolle Arbeit hat für 105 Systematiker keinen Wert, weil die Diagnosen nicht in lateinischer Sprache geschrieben sind, sie soll wenigstens nicht für diese Systematiker existieren, denn der Artikel 36 verbietet es. Was aber der Artikel 36 nicht verbietet, ist die Unverfrorenbeit. mit der irgend ein beliebiger Mensch, der lateinisch übersetzen kann, nun die Diagnosen des unvorsichtigen Systematikers ins Lateinische überträgt und publiziert; dieser Plagiator muß alsdann für die Systematiker, die sich etwa durch den Artikel 36 gebun- den fühlen sollten, als Autor eines fremden geistigen Eigentums gelten. Man wende mir nicht ein, daß dies eine Uebertreibung sei; die hier dargestellte Perspektive ist nun einmal die logische Konsequenz des juristischen Charakters des Artikels 36 und der Art und Weise seiner Fassung. Es ist allerdings nicht anzunehmen, daß ein wirklicher Systematiker einem solchen Plagiatentum Vor- schub leistet, und noch weniger, daß er selbst zu einem solchen Plagiator wird. Aber das Wesen der Systematik bringt es mit sich, daß auf gewissen ihren Teilgebieten eine große Anzahl botanischer Dilettanten mitarbeiten können. Es fällt mir gewiß nicht ein, deren Tätigkeit zu unterschätzen; haben sie doch viele wichtige Bausteine für das systematische Grundgebäude zusammen- getragen. Doch dem Dilettantismus ist es eigen, daß er die Prin- 60 zipien des wissenschaftliehen Schaffens nur oberflächlich oder gar nieht erfaßt; und hierin liegt die Gefahr, die der Artikel 36 bis zu seiner Abschaffung durch den nächsten internationalen botani- sehen Kongreß der Systematik als wissenschaftlicher Dis- ziplin bringt. Gerade die botanischen Dilettanten werden vielfach den Artikel 36 für wissenschaftlich berechtigt halten und können dann schon bona fide große Zerfahrenheit in der Nomenklaturfrage anrichten; kommt aber auch noch bei einzelnen Skrupellosigkeit hinzu, so werden auch die Fälle des Diebstahles geistigen Eigentums nicht ausbleiben. Neue Cyperaceen. Von Ed. Palla (Graz). Ill Heleocharis Usterii. Rhizombildend. Halme zahlreich, stielrund, 5—8 em hoch, !/,—!/, mm dick. Oberste Halmscheide das unterste Fünftel oder Viertel des Halmes bedeckend, bleich oder purpurn gefärbt, an der Mündung schief abgestutzt, ohne Spreitenrudiment. Köpfchen spindelr förmig, sehr spitz, 6—10 mm lang, 1—1'/, mm dick. Deckblätter 21/,—3 mm lang, 1—1'/, mm breit, länglich-elliptisch, stumpf oder stumpflich, licht- bis dunkel-rotbraun mit grünem, einnervigem Mittel- streifen und weißlich-hyalinem Rand, das unterste den Halm ganz umfassend, wie das nächstobere mit sehr breitem, grünem, mehr- nervigem Mittelstreifen. Staubgefäße 3; Antheren °/, mm lang. Griffel 3. Frucht (ohne das Griffelkrönehen) 1—1'/, mm lang, !/—?/, mm breit, verkehrteiförmig, plankonvex, grünlichgelb, schwach glänzend; Epidermiszellen der Fruchtschale in der Ober- flächenansicht größtenteils isodiametrisch. Griffelkrönchen pfriemen- förmig-lanzettlich, spitz, schwärzlich, '/,—?/, mm hoch, an dem weißlichen Grunde '/,—'/, mm breit. Perigonborsten 6, weiß bis bräunlich, so lang oder wenig kürzer als die Frucht samt dem Griffelkrönchen. Standort: Avenida Paulista, S. Paulo in Brasilien. Gesammelt von A. Usteri, 18. XI. 1906. Diese Art schließt sich an die mir bisher nur der Be- schreibung nach bekannte H. subarticulata (Nees) Böckeler an, von der sie, soweit sich dies aus den von Nees (Fl. Brasil., II, 1, S. 99) und Böckeler (in Linnaea, XXXVI, S. 455) gegebenen Dia- enosen erschließen läßt, hauptsächlich durch die schief abgestutzte Halmscheide und die plankonvexe, nicht dreikantige Frucht abweicht. 61 Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pinguicula. Von Johann Schindler (Wien). (Mit 4 Tafeln.) (Schluß, 1) 71. Pinguicula hirtiflora Ten. Synon.: P.hirtiflora: Tenore, Flora Napolitana, vol. III, p. 18 (1811—1836); vol. IV (Florae Napolitanae Sylloge), p. 7 und vol. IV (Appendix tertia), p. I. — Sprengel, Systema vege- tabilium, ed. XVI, vol.I, p. 48 (1825). — Curtis’ Botanical Maga- zine, vol. XI (ed. IV), ad tab. 6785 (1884). — Boissier, Flora Orientalis, vol. IV, p. 2 (1879), et Suppl., p. 339 (1888). — Held- reich in Österreichische botanische Zeitschrift, Bd. XXIX, p. 291 (1879). — Nyman, Üonspectus florae Europaeae, p. 598 (1878 bis 1882) et Suppl. II, p. 259 (1889—1890). — Haussknecht in Mitteilungen des botanischen Vereines für Gesamtthüringen, 1886, p. 61. — Velenovsky, Flora Bulgariea, p. 474 (1891). — Haläcsy, Beitrag zur Flora von Thessalien, p. 17 [481] (1894), in Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch., math.-naturw. Klasse, Bd. LXI. — Haläcsy, Beitrag zur Flora von Achaia und Arkadien, p. 30 [514] (1894), in Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch., math.-naturw. Klasse, Bd. LXI. — Haläcsy, Conspectus florae Graecae, vol. III, p. 1 (1904). P, vulgaris 6. hirtiflora: Arcangeli, Compendio della Flora Italiana, p. 565 (1882). — Fiori e Paoletti, Flora analitica d’ Italia, vol. III, pars. I, p. 87 (1903). P. vulgaris: Petagna, Institutiones botanicae, II, p. 38 (1787). — Nyman, Sylloge florae Europaeae, p. 134 (1854—1855), pro p.! — Parlatore, Flora Italiana, vol. VI, p. 397 (1883), pr. p- — Stapf, Beiträge zur Flora von Lyeien, Carien und Mesopotamien, I. Th., p. 20 (1885). P. albanica Grsb.: Grisebach, Spieilegium florae Rume- licae et Bithynicae, vol. II, p. 9 (1844). — Nyman, Sylloge florae Europaeae, p. 135 (1854—1855). . P. laeta Pant.: Pantocsek in Österreichische botanische Zeitschrift, Bd. XXIIL, p. 80 (1873). — Pantocsek, Adnotationes ad floram et faunam Hercegovinae, CUrnagorae et Dalmatiae, p. 74 (1874). Ieones: P.hirtiflora: Tenore, Flora Napolitana, tab. 201. fg. 1 (1811— 1836), ecol. aqu. — Ourtis’ Botanical Magazine, vol. XI (ed. thierd), tab. 6785 (1884), lith. col. 1) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 1, S. 13. 62 Vergl. Taf. III, Fig. III und Taf. IV, Fig. 16 und 17. Gesehenes Herbarmaterial: Italien: Neapel, Juni 1874, lg. Strobl [H. Un. Prag] und August 1855, lg. Huet du Pavillon [H. Pol. Zürich]. Hercegovina: Suchi most, Juli 1891, lg. Vandas [H. Beck, H. Un. Wien]. Epirus: Tsumerka, Juli 1895, lg. Baldacei [H. Un. Wien]. Thessalien: Olymp, prope Hagios Dionysios, September 1889, lg. Sintenis [H. Keck, H. Un. Prag, H. Un. Wien, H. Un. Zürich]. — Olymp, prope Megarema, August 1891, Ig. Sintenis et Born- müller [H. Un. Prag, H. Un. Wien, H. Un. Zürich]; Juli 1851, 1g. Heldreich [H. zool.-bot. Ges. Wien]; Juli (?). lg. Orphanides [H. Un. Wien]; Juli 1905, \g. Adamovid [H. Un. Wien]. — Oxya, Juli 1893 [H. Un. Wien]. Achaia: Zachuli, prope Dervenion, Juni 1893, Ig. Haläcsy [H. Un. Wien]. Böotien: Parnass, August 1855, lg. Guieeiardi [H. Un. Prag, H. zool.-bot. Ges. Wien]. Kleinasien: Gisildere (Dalaman Tscha)). Diagnosis: Radix fibrosa, folia laete viridia, elliptico-oblonga, apice rotundata, emarginata, glabra, superne glandulosa, glandulis hyalinis obsita, 15—25 mm lata, 30—60 mm longa, rosulata. Scapi tenuissimi, filiformes, 60—100 mm longi, erecti, glandulosi, uniflori. Flores erecti vel nutantes; calyx bilabiatus, glandulosus. Laeiniae labii superioris spathulatae, apice rotundatae, basin versus angustiores;; labium inferius truneatum, integrum, emarginatum. Corollae roseae, extus parce glandulosae labium superius bilobum, lobi integri obo- vato-obtusi, labium inferius trilobum, duplo longius; lobi euneati, duplo vel triplo longiores quam latiores, emarginati vel subbilobi. Corollae tubus angustus, duplo longior quam latior. Faux pilis glandulosis flavis villosa. Calcar subulatum, subineurvum, inelinatum, religquam corollam cum labio inferiore subaequans, acutum, basi quidguam contractum. Capsula subglobosa, calycem non superans. Floret: Juni bis September. . Area geogr.: Mittelitalien, Hercegovina, Montenegro (?), Griechenland, Türkei, Südwestküste von Kleinasien. Var. megaspilaea Boiss. et Heldr. . 8yn.: P. hirtiflora var. ß. megaspilaea Boissier et Held- reich, Mss. (Herbarium normale nr. 370, als Art). P. hirtiflora subspecies megaspilaea Nyman, Üonspeetus florae Europaeae, p. 599 (1878—1882). P. hırtiflora: Boissier, Diagnoses plantarum orientalium novarum, vol. III, nr. 4, p. 60 (1859). Gesehenes Herbarmaterial: Megaspilaeon, Juli, August 1848, lg. Boissier et Heldreich [H. Pol. Zürich]. — Chelmos, Juli 1851, lg. Orphanides [H. Un. Zürich, H. Un. Wien, H. Un. Prag]. 63 Vgl. Taf. III, Fig. II. Diagnosis: Differt a specie foliis angustissimis taeniae- formibus, obtusis, 8—9 mm latis, 40—120 mm longis. Creseit in rupibus madidis prope vicum Megaspilaeon ad Stygem. P.hirtiflora ist auf das schärfste von allen bisher besprochenen Arten durch die Form der oberen Kelchblätter unterschieden. Ge- ringer sind die Unterschiede, welche diese Art von ihrer nächsten Verwandten, der P. erystallina trennen. P. erystallina unter- scheidet sich von ihr durch nieht ausgerandete Laubblätter, durch abgerundete, nicht ausgerandete Petalen, durch einen kurzen Sporn, breite Kronenröhre und niederen Wuchs, ferner noch durch die dunkelbraunrote Nervatur auf der Rückseite der Kronenröhre und stärkere drüsige Behaarung an der Außenseite derselben. Die Form P. hirtiflora ß. megaspilaea Boiss. et Heldr. unterscheidet sich vom Typus durch die sehr schmalen bandförmigen, vielmals längeren als breiten Blätter. Alle diese hier genannten Formen sind durch dieselbe Form des Kelches zusammengehalten. P. hirtiflora ist eine so gut unterschiedene Art, daß man sich wundern muß, wie die italienischen Autoren dazu kommen, sie mit P. leptoceras oder P. vulgaris zusammenzuziehen. Erst in neuerer Zeit wurde ihr von italienischen Autoren wenigstens der Rang einer Varietät ein- geräumt, so von Arcangeli, Fiori und Paoletti. Allerdings hat Tenore in der Originaldiagnose keine charakteristischen Merk- male hervorgehoben; nur vom Sporn sagt er: „il nettario & lungo eirca 3 linee acuto, incurvo mentre il resto della corolla & lungo piü del doppio.“ Doch gibt er an anderen Stellen in Anmerkungen Charaktere an, welche keinen Zweifel über die Art aufkommen lassen. So in Fl. Nap., vol. IV (Sylloge), p. 7; Fl. Nap., vol. IV (Appendix tertia), p. I; Fl. Nap., vol. V (Appendix quarta), p. 1. Am Schlusse dieser letzten Anmerkung heißt es: „In P. grandi- flora calyx est profunde 5 partitus.* Dieser Satz bezieht sich auf P. Reichenbachiana, die in Fl. Nap., tab. 201, fg. 2, ziemlich gut abgebildet ist, soweit es sich nur um die unterscheidenden Merk- male der Blüte handelt. Auffällig ist, daß weder Tenore selbst. noch einer der späteren Autoren die Form der Kelchoberlippe be- merkte. Und gleichwohl gehört dieses Merkmal zu den untrüg- lichsten Merkmalen der P. hirtiflora. Was die P. hirtiflora ß. megaspilaea anbelangt, so ist hervorzuheben, daß sie wohl durch die Form ihrer Blätter vom Typus abweicht und daher als Varietät zu unterscheiden ist, daß sich aber keine konstanten morphologischen Unterschiede im Blütenbau nachweisen lassen. Boissier hat diese Form, in der Meinung, daß sie eine Art sei, im Herbarium nor- male als P. megaspilaea herausgegeben, sie aber bald darauf wider- rufen und als P. hirtiflora beschrieben. 8. P. erystallina Sibth. Syn.: P. erystallina: Sibthorp in Sibthorp et Smith, Flora Graeca, vol. I, p. 8 (1806). — Sibthorp et Smith, Florae 64 Graecae prodromus, vol. I, p. 11 (1806). — Sprengel, Systema vegetabilium, ed. XVI, vol. I, p. 48 (1825). — Decandolle, Prodromus systematis naturalis, vol. VIII, p. 30 (1844). — Unger et Kotschy, Die Insel Oypern, p. 294 (1865). Ieon: Sibthorp et Smith, Flora Graeca, vol. I, tab. 11 (1806). Wels TafıTll, Fig. IV,"undıTak/IV, Big: GesehenesHerbarmaterial: Panaia tu Troodos, Juni 1880, le. Sintenis et Rigo [H. Keck, H. Un. Prag]. — Prodromo prope Franeorum, Mai 1862, lg. Kotschy [H. Pol. Zürich]. Diagnosis: Radix fibrosa, folia obovato-oblonga, obtusa, mar- sine involuta, glandulosa, viscosa, 15—25 mm longa, ca. 10 mm lata, sessilia, rosulata. Scapi filiformes, 30—60 mm longi, uniflori. Flores erecti vel nutantes; calyx bilabiatus, glandulosissimus; labium superius trilobum, inferius bilobum, laeiniae labii superioris aeque longae ac latae, spathulatae, apice rotundatae, basi angustatae, labium inferius integrum, emarginatum. Corollae lilacinae extus glandu- losae labium superius bilobum, lobi integri obovati, labium inferius trilobum, lobi rotundato-obtusi vel retusi, non emarginati. Corollae tubus dilatatus, postiee nervis atropurpureis notatus. Faux pilis villosa; calcar subulatum, acutum, corollä reliquä triplo brevius. P. erystallina est species peculiaris insulae Cypri. P. erystallina ist eine der P. hirtiflora sehr nahe verwandte Art. Sie ist aber doch wohl unterschieden, auch ist sie schon lange bekannt und wurde immer als Art geführt. Sie unterscheidet sich von P. hirtiflora vor allem durch den niedrigen Wuchs, durch die breiteren, stark drüsigen Sepalen, durch die kleinere Blumen- krone mit breiterer Krunenröhre, welche stärker drüsig und rück- wärts braun nerviert ist, durch den kurzen Sporn und durch die abgerundeten, nicht ausgerandeten Petalen. Boissier hat zuerst auf die nahe Verwandtschaft zwischen P. hirtiflora und P. erystallina hingewiesen, gleichwohl aber die P. erystallina als Art gelten lassen, von der er behauptet, daß sie allein, im Gegensatz zu P. hirti- flora, spatelförmige obere Petalen besitze. 9. P. vallisneriaefolia Webb. Syn.: Pinguwicula vallisneriaefolia: Webb, Otia Hispanica, p. 48 (1853). — Willkomm et Lange, Prodromus florae His- panicae, vol. II, p. 635 (1870). — Nyman, Üonspectus florae Europaeae, p. 598 (1878—1882). Ieon: Webb, Otia Hispaniea, tab. 44 (1853). Vgl. Taf. III, Fig. I, und Taf. IV, Fig. 9—11. Diagnosis: Radix fibrosa, folia rosulata, inferiora sessilia, elliptieo-oblonga, obtusa, 15 mm lata, 40—60 mm longa, superiora taeniaeformia, longissima, 150—250 mm longa, 10—20 mm lata, vel omnia sessilia, ovata, obtusa, ea. 15 mm lata, ca. 60 mm longa; scapi erecti, uniflori, filiformes, folia elongata vix superantes; flores maximi, 30—35 mm longi, violacei cum macula albida; calyx bila- 65 biatus, labium superius trilobum, lobi ovati, basin versus angustati, apice obtusi, labium inferius usque ad '/, longitudinis emarginatum. Corolla bilabiata, labium superius bilobum, lobi ovato-obtusi; labium inferius trilobum, lobi longiores quam latiores, apiee retusi, inter se tegentes. Calear reliquam corollam subaequans. Capsula ovoidea, calyceem non superans. P. vallisneriaefolia est species peculiaris Hispaniae meridionali-orientalis. Diese Pflanze gehört in den Verwandtschaftskreis der P. longi- folia und wäre im Anschluß an diese zu besprechen gewesen. Da mir aber diese seltene Pflanze erst in letzter Zeit dureh reichliches Material von Herrn I. Dörfler bekannt wurde, so bespreche ich sie hier im Nachtrage. Wollte man die Pflanze nach der Original- diagnose allein beurteilen, so käme man zu einer ganz falschen Ansicht. Nach der Abbildung Webbs müßte diese Pflanze in die Nähe der P. hirtiflora gehören. Webb zeichnet sie mit deutlich zweiteiligen unteren Petalen, mit einer langen schmalen Kronen- röhre, mit sehr langem Sporn, der noch länger ist als die übrige Blumenkrone, und außerdem sind noch die oberen Petalen zwei- teilig. Auch gibt er in der Diagnose an, daß sich die Blumen- krone während der Blütezeit umkehre. In Wirklichkeit sieht die Blüte ganz anders aus. Was die Teilung der Petalen anbelangt, so ist sie eine abnorme Erscheinung und tritt nur bei einzelnen Blüten auf, fehlt aber meistens. Im Gegenteil sind die Petalen meist flach abgerundet, ungefähr wie bei P. longifolia, aber viel schmäler. Die Kronenröhre ist kurz und breit, der Sporn fast so- lang als die übrige Blumenkrone, aber nicht eleichlane oder gar länger. Die Laubblätter sind nicht durchwegs bandförmig, sondern man kann beobachten, daß die tiefst stehenden Blätter sitzend, elliptisch, während die oberen sehr lang, bandförmig ausgezogen sind. Es kommen sogar sehr viele Pflanzen vor, welehe überhaupt nur sitzende kurze Blätter haben. Die Blüte ist sehr groß und gleicht ungefähr der Blüte der P. longifolia, ist aber viel schmäler. Der Sporn ist etwas länger. Wichtig ist die Form der oberen Kelch- blätter. Diese sind eiförmig, stumpf, bis zum Grunde getrennt, nahe der Basis am breitesten, an der Basis selbst stark zusammen- gezogen; die Zipfel der Kelehunterlippe sind bis zur Hälfte ge- trennt. Bei jenen Pflanzen, welche nur sitzende Laubblätter haben, kann man bisweilen unregelmäßige Ausbildung des Kelches be- obachten. Die Zipfel der Oberlippe sind nicht bis zur Basis getrennt und daher auch nicht an der Basis verschmälert. Es kommt da- durch eine Form zustande, die mehr an P. leptoceras oder gar P. vulgaris erinnert. Am nächsten verwandt ist diese Pflanze wohl mit P. longifolia. Ich möchte sie aber doch nicht mit ihr ver- einigen, denn ihre Blüte sieht ziemlich verschieden aus von jener der P. longifolia, die verlängerten Blätter sehen bei ganz gleicher Entwicklung gar nicht ähnlich, und die Form der Kelchzipfel ist auch eine ganz andere. Zu P. 'vallisneriaefolia gehört auch wahr- scheinlich die Pflanze der Sierra de Segura, die Reichenbach Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1908. 5 66 in den lIcones florae Germanieae et Helveticae als P. leptoceras ß. longifolia abbildet. Die Sierra de Segura ist nur 7 geographische Meilen von Velez el Rubio, dem klassischen Standorte der P. vallıs- neriaefolia, entfernt, so daß es wahrscheinlich ist, daß beide Pflanzen identisch sind. Zum Sehlusse dieser Arbeit bleibt noch zu erörtern übrig, wie man sich ungefähr die Verwandtschaft und Entstehung der hier behandelten Arten vorzustellen habe. Vor allem ist festzuhalten, daß wir es mit zwei getrennten Formenkreisen zu tun haben. Dem einen gehören P.longifolia, P.vallisneriaefolia, P. Reichenbachiana, P. corsica, P.leptoceras, P. grandiflora, P. Reuter und P. vulgaris an, dem anderen sind P. hirtiflora und P. erystallina zuzuzählen. Welches die Ausgangsform für den ersten Formenkreis gewesen sein mag, läßt sich schwer sagen. Es dürfte am richtigsten sein, anzunehmen, daß sich von der Stammform der weitverbreiteten P. vulgaris im Süden die P. leptoceras, von dieser gegen Westen hin P. Reichenbachiana, von dieser nach Süden P. corsica, nach Westen aber P. longifolia und von dieser im Süden Spaniens end- lich P. vallisneriaefolia abgegliedert habe. Morphologisch läßt sich diese Annahme wenigstens stützen. Wir sehen, wie P. lep- toceras, mit P. vulgaris durch Zwischenformen verbunden, eine neue Kelchform ausbildet, die dann bei den anderen Arten zu wieder anderen Formen führt. Von P. vulgaris leitet sich wohl direkt, ohne Vermittlung der P. leptoceras die P. grandiflora ab und von dieser hat sich wohl in jüngster Zeit P. Reuteri abge- gliedert. Bei P. leptoceras und P. grandiflora können wir wahr- nehmen, daß sich die Kronenunterlippe auffallend verkürzt. Höchst interessant ist der zweite Formenkreis. Wenn wir P. hirtiflora mit der atlantischen P. lusitanica vergleichen, so finden wir auffällige Ahnlichkeiten im Blütenbau. Bei P. lusitanica haben wir eine zylindrische Kronenröhre, bei P. hirtiflora eine sehr schmale Kronenröhre, welche im Gegensatz zu allen anderen europäischen Arten noch eine starke Annäherung an die zylindrische Kronen- röhre der P. lusitanica zeigt. Auch die unteren Kronenzipfel sind bei P. hirtiflora sowie bei P. lusitanica zweiteilig.. Die oberen Kelehzipfel sind bei beiden Arten spatelförmig, stumpf, die Blüten blaß rötlieh. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Blütenform der P. lusitanica mit den klimatischen Verhältnissen der atlantischen Küste irgendwie in Beziehung steht, denn alle Pinguieula-Arten aus Mexiko und Florida haben ganz genau dieselbe Kronenform wie P.lusitanica, auch dieselbe Teilung der Kronenzipfel und überhaupt dasselbe Aussehen. P. hirtiflora erinnert in der Form der Kronen- röhre noch etwas an P. lusitanica, nähert sich aber schon mehr P. vulgaris mit kegelförmiger Kronenröhre. Von P. hirtiflora läßt sich ganz leicht P. erystallina ableiten. 67 Bestimmungsschlüssel, A. Obere Kelchblätter spatelförmig. a) Zipfel der Kronenunterlippe ziemlich tief ausgerandet; Sporn länger als die Hälfte der übrigen Blumenkrone. Blätter elliptisch, an der Spitze mit scharfem Einschnitt. P. hirtiflora Ten. b) Blüte wie oben, aber Blätter schmal, bandförmig, viel- mals länger als breit. P. hirtiflora var. megaspilaea Boiss. et Heldr. c) Zipfel der Kronenunterlippe nicht ausgerandet, Sporn !/, der übrigen Blumenkrone ausmachend. Blätter ellip- tisch, sitzend. P. cerystallina Sibth. B. Obere Kelehblätter 2—3mal länger als breit, anders geformt. a) Sporn länger als die Hälfte der übrigen Blumenkrone. I. Kronenunterlippe doppelt so lang als die Kronen- oberlippe, daher stark vorragend. Kronenzipfel viel länger als breit; Felspflanzen mit verlängerten, schmalen Blättern. «&) Obere Kelchblätter schmal elliptisch, abgerundet, an der Basis verschmälert, Blumenkrone lila. P. longifolia Ram. ß) Obere Kelehblätter eiförmig, stumpf, nahe der Basis am breitesten, an der Basis selbst stark zusammengezogen. Untere Laubblätter sitzend, obere sehr lang, bandförmig. P. vallisneriaefolia Webb. y) Obere Kelchblätter lineal, stumpf, an der Basis nicht verschmälert. Untere Kelchblätter fast bis zum Grunde getrennt, spreizend. Blüte lila mit weißem Schlundfleck. P. Reichenbachiana mh. II. Kronenunterlippe wenig länger als die Oberlippe, Zipfel der Kronenunterlippe ebenso breit als lang, vorn flach abgestutzt. Blüte blau mit weißem Schlundfleck. P. grandiflora Lam. » Sporn sehr spitz. Zipfel der Kronenunterlippe am Rande gewellt, Blüte rosa. P. Reuter Genty. b) Sporn ein Drittel der übrigen Blumenkrone ausmachend, obere Kelchblätter sehr schmal lanzettlich, an der Basis verschmälert. P. corsica Bern. et Gren. C. Obere Kelchblätter dreieckig, nicht länger als breit. Sporn ein Drittel der übrigen Blumenkrone ausmachend. a) Untere Kelehzipfel vollkommen getrennt, lanzettlich, spitz, weit voneinander spreizend; untere Kronenzipfel kreisförmig abgerundet, breit, sich seitlich deckend. Blüte blau mit weißem Sehlundfleck. P. leptoceras Rchb. 5* 68 b) Untere Kelehblätter bis zwei Drittel der Länge ver- wachsen, Kronenzipfel eiförmig, einander nicht be- rührend. P. vulgaris L. Wichtigste Resultate. 1. Pinguicula grandiflora ist nieht eine Varietät der P. vul- garıs, sondern eine Art, welche von P. vulgaris und P. leptoceras durch Kelehform, Spornlänge und Petalenform deutlich unterschieden ist. Sie reicht östlich nur bis zum Genfersee; alle Angaben über P. grandiflora aus östlicheren Gebieten sind irrig und beziehen sich meist auf P. leptoceras. 2. P. Reuteri ist keine der P. grandiflora gleichwertige Art, sondern nur eine Rasse derselben. Morphologisch ist sie nur gra- duell von P. grandiflora verschieden. 3. P. leptoceras ist eine namentlich durch die Kelehform sehr gut charakterisierte Art; sie ist von P. grandiflora und P. vulgaris deutlich verschieden, und der Name P. leptoceras daher nieht Syno- nym zu P. grandiflora oder Varietätname zu P. vulgaris, sondern Artname. 4. P. Hellwegeri Murr ist vollkommen gleichbedeutend mit P.leptoceras, der Name somit Synonym zu der Reichenbach- schen Art. 5. P. longifolia ist eine endemische Art der Zentralpyrenäen. Sie ist namentlich durch die Kelchform von den nächst verwandten Arten unterschieden. 6. Die Pinguicula der Seealpen (Rojatal) wird als neue Art, als P. Reichenbachiana beschrieben. Sie ist weder mit P. longti- folia noch mit P. leptoceras identisch, sondern nimmt eine Mittel- stellung zwischen beiden unter Ausbildung eigener morphologischer Blütenverhältnisse ein. 7. P. vallisneriaefolia gehört nicht, wie man erwarten sollte in den Verwandtschaftskreis der P. hirtiflora, sondern in den der P. longifolia. Auch hier hat die Form der Kelchblätter als wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu gelten. 8. Die große Bedeutung der Kelehform für die Unterscheidung der europäischen Pinguicula-Arten wird namentlich an dem Kelche der P. corsica nachgewiesen. Durch die Kelchform ist diese der P. leptoceras äußerlich sehr ähnlich sehende Art von allen anderen Arten auf das schärfste geschieden. 9. Auch bei P. hirtiflora ist die Kelchform ein einfaches und unbedingt sicheres Unterscheidungsmerkmal. P. laeta und P. albanica sind Synonyme zu P. hirtiflora, dagegen ist P. me- gaspilaea Boiss. et Heldr. als Varietät von P. hirtiflora zu unter- scheiden. 10. P. erystallina und P. hirtiflora stehen einander sehr nahe und auch die Kelehblätter beider Arten sehen, entgegen Boissiers Behauptung, einander gleich. ei Schindler Joh., Pinguicula. Taf. Oesterr. botan. Zeitschr. 1908. J. Brunnthaler phot Lichtdruck v. Max Jaffe, Wieı Schindler Joh., Pinguicula, TaE-l. «X “ Schindler Joh.. Pinguicula. Taf. IE Brunnthaler phot Oesterr. botan. Zeitschr. 1908. % Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien ei ke s r b i 5 Yan 09 Fa a 6 Bi. x | DE es 97 irn -Joh.Pinauicdla. 3 N - z nr “ Autor del. 69 11. Der Name P. variegata Arv.-Touv. hat zu fallen, da eine sibirische Art früher unter diesem Namen beschrieben wurde. Was unter P. variegata Arv.-Touv. zu verstehen sei, ob es P. leptoceras oder eine Übergangsform von P. Reichenbachiana zu P. corsica sei, läßt sich nieht entscheiden, da es an Belegen fehlt und die Beschreibung zu ungenau ist. Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Habitusbilder in zirka 1/, der natürlichen Größe. Fig. I. Pinguwiceula grandiflora (Canigou, Pyrenäen). Fig. UI. P. Reuieri (Mt. Brezon ad Brizon, Haute-Savoie). Fig. Ill. P. leptoceras (St. Gotthard [2 Exemplare in der ersten Reihe oben]; Bernina [3 Exemplare in der zweiten Reihe)). Fig. IV. P. Reichenbachiana (Fontan, Seealpen). Fig. V. P. corsica (Mt. Nino, Corsica). Tafel II. Habitusbilder in zirka !/, der natürlichen Größe. Fig. I. Pinguicula longifolia (St. Bertrand [1. Exemplar]; Gedre, Zentral- pyrenäen [2. und 3. Exemplar]). Fig. II. P. Reichenbachiana (Roja-Tal, Seealpen). Tafel III. Habitusbilder in zirka !/, der natürlichen Größe. Fig. I. Pinguicula vallisneriaefolia (Sources du Guadalquivir, au Bar- rancon de Valentina, Spanien). Fig. 11. P. hirtiflora var. ß. megaspilaea. (Megaspilaeon, Achaia). Fig. III, P. hirtiflora (thessal. Olymp). Fig. IV. P. erystallina (Panaia tu Troodos, Cypern). Tafel IV. Blüten- und Kelchformen, erstere etwas, letztere stärker vergrößert. Fig. 1. Pinguicula leptoceras (St. Gotthard). Fig. 2. P. leptoceras (Doricia-Alpe im Fassa-Tal, Tirol). Fig. 3 und Fig. 4. P, Reichenbachiana (Roja-Tal). Fig. 5 und Fig. 6. P. corsica (Mt. Nino). Fig. 7. P. longifolia (Torla, Pyrenäen). Fig. 8. P. longifolia (Gavarnie, Pyrenäen). Fig. 9, Fig. 10, Fig. 11. P. vallisneriaefolia (Barrancon de Valentina). Fig. 12. P. grandıflora (Seyssins ad Grenoble). Fig. 13. P. grandiflora (Fontanilles a Marsa). Fig. 14 und Fig. 15, P. Reuteri (Brezon). Fig. 16. P. hirtiflora (thessal. Olymp). Fig. 17. P. hirtiflora (Zachuli, Achaia). Fig. 18. P. erystallina (Panaia tu Troodos). Literatur - Übersicht"). Dezember 1907 und Jänner 1908. Beck Ritter v. Mannagetta und Lerchenau G. Vegetations- studien in den Ostalpen. I. Die Verbreitung der mediterranen, ‚)) Die „Literatur- Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner 70 illyrischen und mitteleuropäisch-alpinen Flora im Isonzotale. (Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Oktober 1907, S. 1439— 1534.) 8°. 1 Karte, Vgl. diese Zeitschrift, Jahrg. 1908, Nr. 1, S. 45—47. Domin K. Studien zur Entstehung der Arten durch Mutation. I. (Beihefte zum Botanischen Zentralblatt, Bd. XXIII, 1907, Abt. II, Selm 25 af. IIT und IV.)u8% Neu beschriebene Mutationen: 1. Potentilla verna L. mut. monophylla Domin, 2. Primula offieinalis (L.) Hill. mut. Pr. horticola Domin, 3. Picea ‚Omorika (Pan&.) Willk. mut. F’assei Midloch (pro var.). Die beschriebenen Mutationen wurden vom Verfasser als solche mit Rücksicht auf ihr anscheinend spontanes Auftreten zwischen Pflanzen der typischen Form bezeichnet. Kulturversuche über Vererbbarkeit wurden nicht gemacht. Bemerkenswert ist, daß bei den zwei letzterwähnten Formen die Mutation nach Verpflanzung unter neue Vegetationsbedingungen auftrat. Engensteiner S. Ein Beitrag zur Orchidaceenflora Nordtirols. (Allgemeine botanische Zeitschrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 1, SOSE Figdor W. Uber den Einfluß des Lichtes auf die Keimung der Samen einiger Gesneriaceen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 10, S. 529—535.) 8°. Glaab L. Ein Beitrag zur Flora der Kohlenmeiler. (Allgemeine botanische Zeitschrift, XIII. Jahrg., 1907, Nr. 12, S. 199— 200.) 8°. Guttenberg H.R. v. Über das Zusammenwirken von Geotropismus und Heliotropismus in parallelotropen Pflanzenteilen. (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, XLV. Bd., 1907, 2. Heft, S. 193 bis 231.) 8°. 2 Textfig. Hackel E. Gramineae. (H. Schinz, Beiträge zur Kenntnis der afrikanischen Flora, XX, N. F.) (Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellsch. Zürich, 52. Jahrg., 1907, Heft 3 und 4, S. 419 und 420.) 8°. Neu beschrieben: Ischaemum Junodit Hack. Hanausek T.F. The Mieroscopy of technical products translated by A.L. Winton with the collaboration of K. @. Barber. New York (J. Wiley and sons), London (Chapman and Hall), 1907. 8°. 471 pag., 276 illustr. Englische Ausgabe des bekannten vorzüglichen „Lehrbuches der tech- nischen Mikroskopie“. 4 — — Über den Strauffarn. (Österr. Garten-Zeitung, III. Jahrg., 1908, 1. Heft, S. 7—10.) 8°. 3 Textfig. Heimerl A. III. Beitrag zur Flora des Eisacktales. (Verhandl. der zoolog.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 8. und 9. Heft, S. 415—432; 10. Heft, S. 433—457.) 8°. Jendidc A. Mikroskopische Untersuchung altägyptischer Inschriften- hölzer. (Wiesner-Festschrift, Wien, 1908.) 8°. auf selbständige Werke des Auslande.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 71 Verfasser hat das Holz, das zur Anfertigung der Täfelchen diente, welche ägyptischen Mumien beigegeben wurden, untersucht und mehrere der- selben botanisch bestimmt. Es stellte sich in vier Fällen Tannenholz, in zwei Fällen Fichtenholz und in vier Fällen Föhrenholz heraus. Die Schlub- folgerungen, die der Verfasser daraus auf die Handelsbeziehungen der alten Agypter zieht, sind irrtümlich, sie brauchten Tannenholz nicht aus Sizilien, Fichtenholz nicht aus Serbien und Montenegro, Föhrenholz nicht (neben Klein- asien) aus Korsika zu beziehen, da alle diese Holzarten ihnen in dem ihnen viel näher liegenden Kleinasien zur Verfügung standen. Keller L. Neue Form von Gymnadenia conopea (L.) R. Br. (Ver- handl. der zoolog.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 10. Heft, S. 457 und 458.) 8°. G. conopea f. viridiflora L. Keller und H. Fleischmann, im unteren Krummbachgraben des Schneeberges von K. Müllner aufgefunden. Kraus R. Toxine des Choleravibrio und anderer Vibrionen. (Hand- buch der Technik und Methodik der Immunitätsforschung, 1. Bd., 1. Liefg., S. 176—192.) Jena (G. Fischer), 1907. 8°. — — und Ruß V.K. Uber Toxine und Antitoxine des Cholera- vibrio.. Experimentelle Grundlage einer antitoxischen Cholera- therapie. (Zentralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkunde u, Infektions- krankheiten. I. Abt., XLV. Bd., 1907.) 8°. 46 S., 2 Kurven. Mitlacher W. Uber einige anatomische Verhältnisse der Labiaten (Vortrag). (Zeitschr. des allgem. Österr. Apotheker-Vereines, 46. Jahrg., 1908, Nr. 1, S. 1—4, Nr. 2, S. 17—19, Nr. 3, S. 33 und 34, Nr. 4, S. 45—47.) 4°. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein. XXI. (Allgem. botan. Zeitschrift, XIV. Jahre., 1908, Nr. 1, 8. 7—10.) 8°. Neu beschrieben werden: Hypericum hirsutum L. var. pseudomontanum Murr, Galium verum L. var. impressum Murr, Senecio jacobaeiformis Murr = 8. Eversii Huter (super-cordatus X Jacobaea) X Jacobaea, Prenanthes purpurea L. var, querciformis Murr, Orepis pseudalpestris Murr = Ü.alpestris X (alpestris X blattarioides), Myosotis alpestris Schmidt var. pseudo- suaveolens Murr. Nestler A. Das Sekret der Drüsenhaare der Gattung Uypripedium mit besonderer Berücksichtigung seiner hautreizenden Wirkung. (Berichte der deutschen botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 10, S. 554-567, Taf. XIV.) 8. Podp£&ra J. Vysledky bryologickeho vyzkumu Moravy za rok 1906— 1907. [Ergebnisse der bryologischen Durchforschung Mährens in den Jahren 1906—1907.] Berichte der Kommission für die naturwissenschaftliche Durchforschung Mährens. Botanische Abteilung, Nr. 4. Brünn (A. Odehnal), 1907. (1—82.) 8°. Inhalt: I. Moose der Westbeskiden. (Eine bryogeographische Schilde- rung.) 1. Allgemeiner Abrißb. 2. Schilderung der wichtigeren Standorte: 1. Babia G6ra, 2. Teschener Beskiden, 3. Vom Ondrejnik bis in die Rückwärtigen Berge (Zadni hory), 4. Radhostgruppe, 5. Vom Juhynö- tale bis Hostein. 3. Beziehungen der geologischen Unterlage zu den Moosen in den Beskiden. [Interessant wegen der Nuancen, welche hier in der Zusammensetzung der Moosvegation durch die verschiedenen Stufen des Kalk- eventuell Kieselgehaltes der verschiedenen Sandsteine hervor- gerufen werden.] 4. Gebirgsarten. [Eine unverhältnismäßig geringe An- zahl von echten Hochgebirgsarten.] 12 II. Übersicht der neuen Funde. Hepaticae. Neu für das Gebiet: Aneura pinnatifida Nees (Lomnatal bei Jablunkau), Cephalozia curvifolia Dicks: (Cerüava bei Holleschau). Musci fr. Neu für das Gebiet: Sphagnum affıne Ren. et Card. (Friedland), 8. rubellum Wils. (Gesenke), S. tenellum Schimp. (Gesenke), S. rufescens Br. germ. (Gesenke, Beskiden), Andreaea sparsıfolia Zett. (Brünnelhaide im Gesenke), A. alpestris Thed. (Gesenke: Köpernick), Hymenostomum squarrosum N.et H. (Olmütz, Kremsier), Sporledera palustris Hpe. (Saar), Oynodontium fallax Limpr. (Gesenke, Saar), Oreoweisia Brun- toni (Smith) (Beskiden: Althammer), Trematodon ambiguus Hedw. (Teltsch), Lemobryum albidum Brid. [Kammheiden der Radhostgruppe], Fissidens minutulus Sull. (Beskiden, vertritt hier den F'. pusilus), Ditrichum zonatum Brid. (Babia Göra), Didymodon validus Limpr. (Tischnowitz, Blansko), Trichostomum pallidisetum H.M. (Kvötnice bei Tischnowitz), Orossi- dium squamigerum- Viv. (Kvötnice bei Tischnowitz), Barbula revoluta Schr. (Heiliger Berg bei Nikolsburg), Zygodon viridissimus Dicks. (Eichhorn bei Brünn), Anomodon rostratus (Hedw.) (Blansko, Eichhorn), Isothecium tenwinerve Kindb. (Beskiden bei Althammer), Brachythecium salicinum Br. eur. (Frankstadt), B. campestre (Bruch) (Olmütz), B. curtum (Lindb.) (Bes- kiden: Celadnatal, Trebitsch), Rhynchostegium hereynicum (Hpe.) var. Goge- lanum Podp. (Beskiden: Rajnochowitz), Amblystegium trichopodium (Schultz) (Olmütz), Isopterygium densifolium Lindb. var. carpathieum Podp. (Bes- kiden: Schornstein). J. Podpera. PodperaJ. Fioristick& poznämky. II. [Floristische Bemerkungen. II. ] (Sep.-Abdr. aus dem Anzeiger des „Piirodovedeckyklub v Proste- jove“, Jahrg. X, Proßnitz, 1907.) 8°. 178., 1 Tafel. Neu für Mähren: Alopecurus pratensis X geniculatus (Olmütz), Carex paradoxa X diandra (Olmütz), CO. paradoxa X canescens (Olmütz), C. strieta X caespitosa (Olmütz), ©. gracilis X strieta (Olmütz),' C. strieta X_Goode- noughii (Olmütz), C. glauca X riparia hybr. nov. (©. Lausii Podp., Olmütz), C. fulva Good. (Olmütz), Juncus lamprocarpus X alpinus (Olmütz), Luzula flavescens Gaud. (Beskiden: Martinäk), Dianthus Carthusianorum L. var. hannensis Podp. v. n. (Olmütz, mit lateinischer Diagnose und Abbildung), Thalietrum majus Jacg. (Olmütz), Potentilla silesiaca Uechtr. (Bisenz det. Oborny). J. Podpera. — — Kritick& poznämky. [Kritische Bemerkungen zu der Arbeit des Herrn Professors L. Frank in Olmütz „Beitrag zur Flora der Umgebung von Olmütz“, Sonderabdr. aus dem XLV. Bande der Verh. des naturforschenden Vereines in Brünn, 1907.) (Sep.- Abdr. aus dem Anzeiger des „Prirodovödeckyklub v Prostejov&“, Jahrg. X, Proßnitz, 1907.) 8°. 68. In seiner Publikation hat Herr Professor Frank in Olmütz eine Reihe von unrichtigen Angaben publiziert, die richtigen Finder nicht angegeben, eventuell verschwiegen. Autor korrigiert diese Angaben. J. Podp£ra. Porsch 0. Über einige neuere phylogenetisch bemerkenswerte Ergebnisse der Gametophytenerforschung der Gymnospermen. Kritisches Sammelreferat. (Festschrift des Naturwissenschaftl. Vereines an der Universität Wien, November 1907, 8. 65— 105.) 8°. 16 Textfig. Der Verfasser gibt an der Hand von 16 ausgewählten Kopien in syste- matischer Reihenfolge eine kritische Besprechung der Ergebnisse der Game- tophytenerforschung der Gymnospermen von 1905 bis 1907, und zwar nur insoweit, als dieselben von phylogenetischem Interesse sind. Der Umfang der besprochenen Arbeiten ergibt sich aus dem am Schlusse beigefügten, syste- matisch geordneten Literaturverzeichnis. Aus dem Inhalt der Abhandlung seien hier in Kürze bloß diejenigen Details erwähnt, in denen der Verfasser den Autoren gegenüber einen anderen Standpunkt einnimmt. Die innerhalb 13 der Gymnospermen ganz einzig dastehende normale Dreizahl der Kerne im Archegon, welche Caldwell für Mierocycas calocoma nachwies, deutet die Verfasserin als auf Verwachsung zweier Archegonien beruhend, obwohl, wie sie selbst zugibt, eine direkte seitliche Verwachsung niemals zu beobachten war, da die trennende Membran stets vorhanden ist. Im Gegensatz hiezu hält Verf. den dritten Kern für ein Homologon einer der Halskanalkerne des Farnarchegons, also phylogenetisch für einen sexuell degenerierten Eikern wie den Bauchkanalkern, und erblickt in der von Caldwell nachgewiesenen homologen großen Spermatozoidenzahl (16—20) eine Stütze seiner Auffassung (p. 73). In demselben Sinne deutet er den neuerdings von Coker für das Archegon von Oephalotaxus Fortunei als Ausnahmsfall beobachteten dritten Archegonkern (p. 79). Die außer den beiden vermutlichen generativen Kernen entwickelten überschüssigen kleineren Kerne, welche von Lopriore für den Pollenschlauch von Araucaria Bidwilli, von Thompson für Agathis und Araucaria, von Nicolosi-Roncati für Dammara nachgewiesen wurden, deutet Verf. für sexuell degenerierte Spermakerne. Dasselbe gilt für die von Young, Jeffrey und Chrysler untersuchten Podocarpeen (p. 81—85). Die Untersuchungen Sandays und Berridges haben für Ephedra distachya nicht nur weitgehende cytologische Homologien zwischen den die Archegonien unmittelbar umgebenden „Deckschichtzellen* ergeben, sondern gezeigt, dab die letzteren sogar Proembryonen entwickeln können. Verfasser erblickt darin eine Bestätigung der von ihm für E. campylopoda nach- gewiesenen Homologie dieser sexuell degenerierten „Deckschichtzellen“ mit den normal fertilen Schwesterarchegonien (p. 90 und 91). Die nach des Ver- fassers Archegontheorie') theoretisch postulierte Befruchtungsmöglichkeit des Bauchkanalkernes findet er in den Untersuchungen Lands über Thuja oecidentalis insofern bestätigt, als Land ausnahmsweise einen nach auf- wärts wachsenden, aus dem Bauchkanalkern hervorgegangenen zweiten Embryo beobachtete. Die von Land an der Spitze des Archegons von Ephedra trifurca nachgewiesene Zellgruppe betrachtet Verfasser als durch Befruchtung des Bauchkanalkernes seitens des zweiten Spermakernes entstandenes sekun- däres Endosperm. In der Tat hat Land den zweiten Spermakern in unmittel- barer Anlehnung an den Bauchkanalkern gesehen und dieses Stadium abgebildet. Ist diese Auffassung richtig, so wäre nach Verfasser durch Land zum erstenmal eine doppelte Befruchtung für Gymno- spermen nachgewiesen und Ephedra wenigstens nach dieser Richtung ein Verbindungsglied zwischen den Gymnospermen und Angiospermen (p. 101 bis 103). Die von Pearson für Welwitschia nachgewiesenen schlauch- förmigen 2—5kernigen Zellen des weiblichen Gametophyten hält Verfasser im Einklange mit anderen Autoren und im Gegensatze zu Pearson für stark reduzierte Archegonien und erblickt im männlichen Gametophyten von Wel- witschia eine ebenso erwünschte Brücke von Ephedra und Gnetum zu den Angiospermen wie im weiblichen von Ephedra zu Gnetum (p. 99—101). OÖ. Porsch. Rechinger K. Samoa. (Karsten und Schenck, Vegetations- bilder, 6. Reihe, Heft 1, Tafel 1—6.) Jena (G. Fischer), 1908. 4°. 6 Tafeln mit Text. — — Vegetationsbilder aus dem Neu-Guinea-Archipel. (Karsten und Schenck, Vegetationsbilder, 6. Reihe, Heft 2, Tafel 7—12.) Jena (G. Fischer), 1908. 4°. 6 Tafeln mit Text. Rick J. Contributio ad monographiam Agaricacearum et Poly- poracearum Brasiliensium. (Broteria, vol. VI, Ser. Bot., 1907, S. 65—92.) 8°. 6 tab. Sehiffner V. Mitteilungen über die Verbreitung der Bryophyten im Isergebirge (Fortsetzung). (Lotos, N. F., 1. Bd., 1907, Nr. 11, S. 186—190.) 4. 1) Vgl. diese Zeitschrift, Jahrg. 1907, S. 362. 74 Steiner J. Über Buellia saxorum und verwandte Flechtenarten. (Verhandl. der zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVII. Bd., 1907, 8. und 9. Heft, S. 340—371.) 8°. Monographische Behandlung der im Titel genannten Artengruppe. Ausführlich besprochen werden: 5. saworum Mass., B. Lusitanica Stnr., B. Sardiniensis Stnr., B.leptocline Stnr., B. hypopodioides Star., B. lep- toclinoides Stnr., B. sejuncta Star., B. subsgquamosa Stnar., B. subdisciformis Stnr., B. vilis Th. Fr., B. enteroleweordes Stnr., B. Vulcani Krplh. Straßer P. Vierter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-0.), 1904 (Schluß). (Verhandl. der zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVII. Bd., 1907, 8. und 9. Heft, S. 321—340.) 8°. Neubeschrieben werden: Calosphaeria benedicta Rehm, Robergia unica Desm. var. divergens Rehm, Pezizella fuscescens Rehm, Belonium sperma- toideum Straß., Helotium Rehmii Straß., Helotiella nerviseda BRehm., Lachnella Bresadolae Straß. Tscehermak E. v. Die Kreuzungszüchtung des Getreides und die Frage nach den Ursachen der Mutation (Monatshefte für Landwirtschaft, 1908, Heft 1). 8°. 98. Nach Erörterung der praktischen Bedeutung der Züchtung von Kreuzungen bei Getreidearten berührt Verfasser die Frage nach den Ursachen der Mutation und gelangt zur folgenden These: „Alle die einzelnen bisher bekannten Faktoren, welche die plötzliche Manifestation neuer fertiger Merk- male veranlassen können, lassen sich unter dem gemeinsamen Gesichtspunkte zusammenfassen, daß dabei die Wachstumsbedingungen in irgend einer Weise alteriert werden. Wachstumsstörungen oder, noch allgemeiner gesprochen, positive oder negative Anomalien des Wachstums werden demnach die ge- meinsame Ursache für die Manifestation latenter Eigenschaften, für die sprungweise Veränderung der äußeren Form, für die sogenannte Mutation, abgeben“. Im folgenden werden dann einige für diese Auffassung sprechende Tatsachen angeführt. Vetter S. Zwei neue Carex-Bastarde aus Tirol und neue Stand- orte. (Verhandl. der zoolog.-bot. Ges., LVII. Bd., 8./9. Heft, S. [234].) 8°. Carex alpina X atrata (C. Sarntheinit Vett.), Rofenertal im Ötztal, Ü. dioica X echinata var. grypos Schk., Seiseralpe bei Bozen. — Anschließend an die Besprechung dieser beiden neuen Formen werden für die Flora von Tirol und von Niederösterreich neue Standorte mitgeteilt. Wagner A. Über die Anpassungsfähigkeit von Myriophyllum vertieillatum. (Zeitschr. für den Ausbau der Entwicklungslehre, Bd. 1, 1907, Heft 12.) 8°, 1 Textfig., 3 Tafeln. Experimentelle Untersuchungen über die Einwirkung geänderter Lebens- bedingungen, insbesondere der Kultur außerhalb des Wassers auf Myriophyllum. Verfasser konstatierte eine große Anzahl morphologischer und histologischer Veränderungen, welche durchwegs den Eindruck direkter bedürfnismäßiger Anpassungen machten und nicht bloß im Sinne einer „direkten Bewirkung*, sondern vor allem in dem einer autoregulativen Tätigkeit im Organismus gedeutet werden konnten. Wagner R. Beiträge zur Kenntnis einiger Amorpha- Arten. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Okt. 1907, S. 1541—1553.) 8°. Wettstein R. v. Anton v. Kerner. Festrede anläßlich der Ent- hüllung des Denkmales in der Universität. (Neue Freie Presse vom 23. Jänner 1908.) 75 Wibiral E. Moderne Bestrebungen auf dem Gebiete der Land- schaftsgärtnerei. (Österr. Garten-Zeitung, III. Jahrg., 1908, 1. Heft, S.1—5.) 8°. Wiesner-Festschrift. Im Auftrage des Festkomitees heraus- gegeben von K. Linsbauer. Wien (Konegen). 8°. Mit 56 Text- figuren und 23 Tafeln. — K 24. Inhaltsverzeichnis: Ambronn H., Über die Veränderungen des chemischen und physikalischen Verhaltens der Zellulose durch Einlagerung von Schwefelzink. — Burgerstein A., Vergleichende Anatomie des Holzes der Koniferen. — Chamberlain H. St, Goethe, Linn und die exakte Wissenschaft der Natur. — Czapek Fr., Geotropismus und Pflanzenform. — Darwin Fr., On the Loealisation of Geoperception in the Cotyledon of Sorghum. — Figdor W., Experimentelle Studien über die heliotropische Empfindlichkeit der Pflanzen. — Fritsch K., Uber das Vorkommen von Cystolithen bei Klugia zeylanica. — Goebel K., Uber Symmetrieverhältnisse in Blüten. — Grafe V., Studien über das Gummiferment. — Haberlandt @., Zwei Briefe Hugo v. Mohls an Franz Unger. — Hanausek T. F., Neue Mitteilungen über die sogenannte Kohleschicht der Kompositen. — Hein- rieher E., Beeinflussung der, Samenkeimung durch das Licht. — Höhnel Fr. v. und Litschauer V., Österreichische Corticeen. — Jen&@id A., Mikro- skopische Untersuchung altägyptischer Inschriftenhölzer. — KammererP., Symbiose zwischen Oedogonum undulatum mit Wasserjungferlarven. — Karzel R., Die Verholzung der Spaltöffnungen bei Cycadeen. — Koorders S. H., Über Wiesneriomyces, eine im Jahre 1906 in Java entdeckte Gattung der Tuberculariaceae-Mucedinae-Phragmosporeae. — Krasser F., Kritische Bemerkungen und Übersicht über die bisher zutage geförderte fossile Flora des unteren Lias der österreichischen Voralpen. — Linsbauer K., Über Reizleitungsgeschwindigkeit und Latenzzeit bei Mimosa pudica. — Lins- bauer L., Uber photochemische Induktion bei der Anthokyanbildung. — Lopriore G., Zwillingswurzeln. — Mikosch C., Uber den Einfluß des Reises auf die Unterlage. — Möbius M., Uber ein eigentümliches Vor- kommen von Kieselkörpern in der, Epidermis und den Bau des Blattes von Callisia repens. — Molisch H., Über einige angeblich leuchtende Pilze. — Nömeec B., Einige Regenerationsversuche an Taraxacum-Wurzeln. — Nest- ler A., Das Hautgift der Cypripedien. — PortheimL.v. und SamecM., Orientierende Untersuchungen über die Atmung gesunder und infolge von Kalkmangel erkrankter Keimlinge von Phaseolus vulgaris. — Przibram H., Wiederaufnahme des Wachstums von Strünken der Sequora sempervirens Endl,. — Raciborski M., Coreopsis tinctoria var. prolifica: eine unzweck- mäßige Mutation. — Reinke J., Kritische Abstammungslehre. — Richter O., Über die Notwendigkeit des Natriums für eine farblose Meeresdiatomee. — Schiffner V., Ökologische Studie über die sogenannten „Knieholzwiesen* des Isergebirges. — Senft E., Uber das Vorkommen von „Physeion“ (Hesse) — „Parietin“ (Thomson, Zopf) in den Flechten und den mikrochemischen Nachweis desselben. — Skraup Zd. H., Uber das Leucin aus Proteinen. — Solla R., Die Fortschritte der Phythopathologie in den letzten Jahrzehnten und deren Beziehung zu den anderen Wissenschaften. — Stoklasa J., Die Atmungsenzyme in den Pflanzenorganen. — Strakosch S., Die Ernährungs- physiologie der Pflanzen in ihren Beziehungen zur Volkswirtschaft. — Stras- burger E., Einiges über Characeen und Amitose. — Strohmer F., Uber Aufspeicherung und Wanderung des Rohrzuckers (Saccharose) in der Zucker- rübe (Beta vulgaris). — Trelease W., Variegation in the Agaveae. — Tschirch A., Grundlinien einer physiologischen Chemie der pflanzlichen Sekrete. — Wegscheider R., Über die Verseifung der Fette. — Wein- zierl Th. v., Zur Mechanik der Embryoentfaltung bei den Gramineen. — Wettstein R. v., Über sprungweise Zunahme der Fertilität bei Bastarden. Wilhelm K., Über einen merkwürdigen Fichtengipfel. — Zickes H., Über das Bacterium polychromicum und seine Farbstoffproduktion. 76 Zahlbruckner A. Lichenes (Engler, Die natürlichen Pflanzen- familien, 1. Teil, Abt. 1*%, Bogen 13—16, S. 193—249, Fig. 102 bis: 1235.) 8% Diese letzte Lieferung des Flechtenbandes enthält den Schluß der Ascolichenes und die Hymenolichenes. Apelt A. Neue Untersuchungen über den Kältetod der Kartoffel. (Beitr. zur Biologie der Pflanzen, IX. Bd., 1907, 2. Heft, S. 215 bis 262). 8%. Arldt Th. Die Entwicklung der Kontinente und ihrer Lebewelt, Ein Beitrag zur vergleichenden Erdgeschichte. Leipzig (W. Engel- mann), 1907. gr. 8°. 7308., 17 Fig., 23 Karten. — M. 20. Ein Buch, das ein enormes geologisches und biologisches Material verarbeitet. Für den Biologen, der bei deszendenztheoretischen und pflanzen- geographischen Fragen fortwährend auf die Berücksichtigung des geologischen, bzw. paläontologischen Tatsachenmateriales angewiesen ist, ist das Buch ge- wiß sehr wertvoll, da es einen Überblick über den Stand unserer Kennt- nisse von den allmählichen klimatologischen und geologischen Veränderungen auf der Erde gibt. Daß in biologischer, speziell botanischer Hinsicht, das Buch mehr referierend als originell ist, ist selbstverständlich. Arvet-Touvet C. De quibusdam Hieraciis seu novis, seu male eognitis et confusis Italiae vieinarumque regionum. (Annuaire du Conservatoire et du Jardin Botaniques de Geneve, 10° annee, 1906—1907, pag. 108—117.) 8°. AschersonP. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora, III. Bd., S. 801—934, und IV. Bd., S. 4381—496. Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8°. Inhalt: Ochidaceae (Chamaeorchis — Schluß), Leguminosae (Trifolium). Bally W. Der obere Zürichsee. Beiträge zu einer Monographie. (Archiv für Hydrobiologie, Bd. III, 1907, 8. 113—178, Taf. I). 8°. Baumert K. Experimentelle Untersuchungen über Lichtschutz- einrichtungen an grünen Blättern. (Beitr. z. Biologie d. Pflanzen, IX. Bd., 1907, 2. Heft, S. 83—162.) 8°. 6 Textfig. Baur E. Untersuchungen über die Erblichkeitsverhältnisse einer nur in Bastardform lebensfähigen Sippe von Antirrhinum majus (Ber. der deutsch. botan. Ges., Jahrg. 1907, Bd. XXV, Heft 8, S. 442—454.) 8°. Bower F. O. The Origin of a Land Flora. A. Teory based upon the faets of alternation. London (Macmillan and Co.), 1908. 8°. 361 Fig. Braun OÖ. Der physiologische Wert der Plasmodesmen im pflanz- lichen Organismus. (Naturwissenschaftl. Wochenschrift, N. F., VII. Bd., 1908, Nr. 2, S. 17—23.) gr. 8°. Chodat R. et Haßler E. Plantae Hasslerianae. II. (Bull. herb. Boissier, 1903 —1907.) 8°. 730 pag. Christ H. La Flore de la Suisse et ses origines. Nouvelle edition augmentede d’un apergu des recents travaux g&obotaniques. Bäle- Geneve-Lyon (Georg et Cie), 1907. 8°. 119 pag., 4 tab., 5 cart. — M. 12:80. 77 Keine neue Auflage in des Wortes strengerer Bedeutung, sondern das alte Buch mit einem Supplementum: „Apergu des recents travaux g&obotaniques concernant la Suisse* (119 S.), in welchem die wichtigsten, die Pflanzen- geographie der Schweiz betreffenden Ergebnisse der letzten Jahrzehnte dar- gestellt werden. Das alte Buch ist in seinem bleibenden Werte genügend gekannt, als daß eine weitere Besprechung nötig wäre. Christ H., Einige Bemerkungen zu dem Index filieum von ©. Chri- stensen. (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1908, S. 145— 155.) 8°. Neben zahlreichen systematisch-wichtigen Bemerkungen ist in nomen- klatorischer Hinsicht zu erwähnen, daß für Danaea Smith (1793) wegen der älteren Umbelliferengattung Danaa Allioni (1785 = Physopermum Cusson, 1787) der neue Gattungsname Misonymus in Vorschlag gebracht wird. Correns C. Die Bestimmung und Vererbung des Geschlechtes nach neuen Versuchen mit höheren Pflanzen. Berlin (Gebrüder Borntraeger), 1907. 8°. 81 S., 9 Textabb. Der Verfasser hat versucht, für die getrenntgeschlechtigen Organismen die Geschlechtstendenz der Keimzellen vor ihrer Vereinigung und ihre gegen- seitige Beeinflussung bei ihrer Vereinigung, also bei der Befruchtung, auf experimentellem Wege zu ermitteln. Er machte es für Bryonia dioica wahr- scheinlich: 1. daß die Keimzellen schon progam eine bestimmte Geschlechts- tendenz haben, alle weiblichen die, wieder weibliche Nachkommen zu geben, die männlichen dagegen nur zur Hälfte die, zu Männchen zu werden, zur Hälfte die, Weibchen zu geben; 2. daß die endgültige Entscheidung über das Geschlecht jedes Nachkommen erst bei dem Zusammentritt der Keimzellen, bei der Befruchtung fällt, und 3. daß beim Zusammenkommen von Keim- zellen mit ungleicher Tendenz die männliche die Oberhand erhält, so daß dann der Nachkomme stets ein Männchen wird. Druce @. C. List of British plants containing the Spermophpytes, Pteridophytes and Charads. Oxford (Clarendon Press), 1908. kl. 8°. XVI u. 104 pag. Nomenklatorisch beachtenswerte Arbeit. Leider steht der Verfasser nicht vollkommen auf dem Boden der internationalen Regeln von 1905, indem er z. B. den Ausnahmsindex ignoriert. France R. H. Das Leben der Pflanze. 5. Halbband. Das Pflanzen- leben Deutschlands und der Nachbarländer. Stuttgart (Francksche Verlagsbuchhandlung). gr. 8°, 240 S., zahlreiche Tafeln und Textabbildungen. Froehlich H. Stickstoffbindung durch einige auf abgestorbenen Pflanzen häufige Hyphomyceten. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Bd., 1907, 2. Heft, S. 256—302.) 8°. 3 Textfig. Georgevitch P. Zur Nukleolusfrage. Ein Beitrag zur Kenntnis der Bildung von Nukleolen in vegetativen Zellen von Lupinus angustifolius und Allium Cepa. (Beih. zum Botan. Zentralblatt, Bd. XXIII, 1907, Abt. I, S. 45—53, Taf. V.) 8°. Goebel K. Einleitung in die experimentelle Morphologie der Pflanzen. (F. Doflein und K. Th. Fischer, Naturwissenschaft und Technik in Lehre und Forschung.) Leipzig und Berlin (B. G. Teubner), 1908. 8°. 260 S., 1355 Textfig. — Mk. 8. Gow J. E. Embryogeny of Arisaema triphyllum. (The Botanical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 1, pag. 383—44.) 8°. 24 Fig. Guerin P. Contribution ä l’ötude anatomique de latige et de la feuille des Dipterocarpees. — Son application ä la systematique. 78 (Societe botanique de France, tome LIV, 1907, mem. 11.) 8°. 93 pag. Hamet R. Monographie du genre Kalanchoe (Suite et fin). (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tome VIII, 1908, nr. 1, pag. 17—48.) 8°. Hoffmann K. O0. Einiges über die deutschen Arten der Gattung Epipaectis Crantz. (Allgem. bot. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 12, S. 197—199.) 8°. Ausführliche Besprechung von Epipactis sessilifolia Petermann, für deren Artrecht der Verfasser eintritt. Jeffrey E.C. Araucariopitys, a new Genus of Araucarians. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 6, pag. 435 bis 444, tab. XXVIII—XXX.) gr. 8°. Araucariopitys americana Jeffrey, Fossil der Kreideformation. Jost L. Vorlesungen über Pflanzenphysiologie. Zweite Auflage. Jena (G. Fischer), 1908. 693 S., 183 Textabb. Karsten G. Das indische Phytoplankton. (Wissenschaftliche Er- gebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia® 1898—1899, 2. Bd., 2. Teil, S. 423—548, Taf. XXXIX bis LIV.) Jena (G. Fischer), 1907. 4°. Die Abhandlung enthält nicht eine systematische Behandlung der auf- gesammelten Spezies, sondern pflanzengeographische, entwicklungsgeschicht- liche und physiologische Fragen von allgemeinem Interesse. Die ersten Kapitel sind insbesondere pflanzengeographischen Fragen gewidmet, sie be- handeln die horizontale und vertikale Verbreitung des Phytoplankton im indischen und atlantischen Ozean, den Einfluß der Meeresströmungen, die Abhängigkeit der quantativen Verteilung des Plankton von äußeren Faktoren, die Verschiedenheiten, welche Vertreter desselben Typus im indischen und atlantischen Ozean aufweisen u. dgl. Es folgen dann sehr bemerkenswerte Kapitel über folgende botanische Fragen: Mikrosporen bei Diatomaceen, Ver- gleich der zentrischen und pennaten Diatomeen zur Klarstellung ihrer Be- ziehungen zueinander. Die Phylogenie der Gattung Rhizosolenia. Gibt es Diatomeenzellen, die andauerndes Schalenwachstum besitzen? Der Längen- zuwachs der Solenoideenzellen. Extramembranöses Plasma. Entwicklung der Schwebeflügel von, Planktoniella. Valdiviella formosa Schimp. Gossleriella tropica Schütt. Über Wachstumsvorgang der Peridineenzelle.. Pyrocystis. Zur Speziesfrage bei den Peridineen. Der Arbeit sind 16 sehr schöne Tafeln beigegeben. Kerstan K. Über den Einfluß des geotropischen und heliotropischen Reizes auf den Turgordruck in den Geweben. (Beitr. z. Biologie d. Pflanzen, IX. Bd., 1907, 2. Heft, S. 163— 213.) 8°. Koehne E. ZLythraceae. Nachträge zur Bearbeitung in Englers Pflanzenreich. (Englers botan. Jahrb., 41. Bd., 2. Heft, 1907, S. 75—110.) 8°. Kohnstamm 0. Warum werden Verstümmelungen nicht vererbt? (Zeitschrift für den Ausbau der Entwicklungslehre, Bd. I, 1907, Heft 9, S. 241—244.) gr. 8°. Le Renard A. Essai sur la valeur antitoxique de l’aliment com- plet et incomplet. (Journal de Botanique, 20. annee, 1906, nr. 7 bis 12, pag. 112—196.) 8°. Lindau @. Pilze. (Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz, IX. Abteilung, 106. Lieferung, S. 49—112.) Leipzig (E. Kummer), 1907. 8°. 19 Lindman C. A. M. Lycopodium complanatum L. # moniliforme n. subsp. (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1908, S. 131 u. 132.) 8°. Aus der Provinz Södermanland in Schweden. Loeske L. Die Moose des Arlberggebietes. (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1903, S. 156—176.) 8°. Magnus P. Die richtige wissenschaftliche Bezeichnung der beiden auf der Gerste auftretenden Ustilago- Arten. (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1908, S. 125—127.) 8°. Miehe H. Thermoidium sulfureum n. g. n. sp., ein neuer Wärme- pilz. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 9, S. 510-515.) 8°. 6 Textfig. Molz E. Untersuchungen über die Chlorose der Reben. (Zentral- blatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten, II. Abt., Bd. XIX.) Jena (G. Fischer), 1907. 8°. 101 S., 4 Taf. Mücke M. Über den Bau und die Entwicklung der Früchte und über die Herkunft von Acorus Calamus L. (Botanische Zeitung, 66. Jahrg., 1908, I. Abt., Heft I, S. 1—23, Taf. I.) 4°. Verfasser weist nach, daß im Ovulum von Acorus Calamus in Europa kein normaler Eiapparat zur Entwicklung kommt und daß die Pollenkörner meist verkümmern. Damit ist die bekannte Sterilität der Pflanze verständlich gemacht. Den Grund für diese Entwicklungshemmung sieht der Verfasser in den ungünstigen klimatischen Verhältnissen, welche die aus Ostasien stammende Pflanze in Europa fand. Muschler R. Die Gattung Coronopus (L.) Gaertn. (Englers Botanische Jahrbücher, XLI. Bd., 1907, II. Heft, S. 111—118.) 8°. 2 Textfig. Note A. Norges arktiske planters historie. (Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Bd. 45, Heft 2—4, S. 155—329.) 8°. Östenfeld C.H. The Landvegetation of the Faerdes with special reference to the higher plants. (Botany of the Faerdes, part III.) Copenhagen (H.H. Thiele), 1908. 8°. 31 illustr. Parish S.B. A Contribution toward a Knowledge of the Genus Washingtonia. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 6, pag. 408—434.) 8°. 12 Fig. Petri L. Studi sul marciume delle radiei nelle viti fillosserate. Roma (G. Bertero e C.), 1907, 4°. 148 S., 25 Textfig., 9 Tafeln. Pfeffer W. Untersuchungen über die Entstehung der Schlaf- bewegungen der Blattorgane. (Abh. d. mathem.-phys. Kl. d. kgl. sächs. Ges. d. Wissensch., XXX. Bd., Nr. III, S. 258—472.) gr. 8°. 36 Textfig. Pfeiffer W. M. Differentiation of Sporocarps in Azolla. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 6, pag. 445-454, tab. XXXI, XXXII.) gr. 8°, Pilger R. Ergänzungsheft II zu Engler, Die natürlichen Pflanzen- familien, enthaltend die Nachträge zu den Teilen II—IV für die Jahre 1899 bis 1904. 4. Lieferung (Bogen 19—24, S. 289—379, Fig. 46—50). Leipzig (W. Engelmann), 1908. — M.3 [M. 6). 80 Pringsheim E. Einfluß der Beleuchtung auf die heliotropische Stimmung. (Beitrag zur Biologie der Pflanzen, IX. Bd., 1907, 2. Heft, S. 263306.) 8°. 5 Textfie. Reiche K. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Chile. (Engler und Drude, Die Vegetation der Erde, VIII). Leipzig (W. Engel- mann), 1907. gr. 8°. 374 S., 55 Fig., 2 Karten. Reynvaan J. und Docters van Leeuwen W. Die Galle von Eriophyes psilaspis auf Taxus baccata und der normale Vege- tationspunkt dieser Pflanze. (Beiheite zum Botan. Zentralblatt, Bd. XXIII, 1908, Abt. II, Heft 1, S. 1—14, Taf. 1, 2.) 8°. Sapehin A. A. Die Ursachen der Wasserfüllung der Säcke von Lebermoosen. (Bull. du Jardin imp. bot., tom. VII, 1907, livr. 3, pag. 113—116.) 8°. Russisch mit deutschem Resume. _ Schenek H. Beiträge zur Kenntnis der Vegetation der Kana- rischen Inseln. (Chun, Wissenschaftliche Ergebnisse der deut- schen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia“, 1898 bis 1899, II. Bd., I. Teil, 2. Lieferung, III, S. 225—406, Taf. XVI bis XXVIl.) Jena (G. Fischer), 1907. 4°. Die Mitglieder der deutschen Tiefsee-Expedition statteten den Kana- rischen Inseln im Jahre 1898 einen dreitägigen Besuch ab, bei welchem der Botaniker der Expedition botanische Notizen und der Photograph F. Winter photographische Aufnahmen machte. Dieses Material verwendet der Verfasser mit in der vorliegenden Arbeit, welche einen in jeder Hinsicht sehr wert- vollen und erschöpfenden Überblick über die Vegetationsverhältnisse der Inseln liefert. Einige der prächtigen Vegetationsbilder haben Professor 0. ‚Simony in Wien und Dr. E. Baur in Berlin geliefert. BR. Schinz H. Trapa natans L. in der Schweiz und in Oberitalien. (Beiträge zur Kenntnis der Schweizerflora, VIII, 2.) (Viertel- jahrsschr. d. Naturf. Gesellsch. Zürich, 52. Jahrg., 1907, Heft 3 und 4, S. 474—483, Taf. XX.) 8°. Schnetz J. Mehrere neue Varietäten des Genus Rosa. (Mitteil. d. Bayer. bot. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1908, Nr. 6, 8:93:95) ıgri8". Neu beschrieben werden: R. canina Formenkreis transitoria nov. var. Vollmanniana Schnetz, R. subcanina sens. ampl. nov. var. Schwertschlageri Schnetz, R. subcollina sens. ampl. nov. var. grandibracteata Schnetz, — nov. var. anceps Schwertschlager, — nov. var.grabfeldensis Schnetz, R. gallica X camina R. Keller nov. var. Schulzeana Schnetz. 4 Schroeter C. Das Pflanzenleben der Alpen. Eine Schilderung der Hochgebirgsflora. Zürich (A. Raustein), 1908. 8°. XVI und 807 S., 274 Textabb., 5 Taf., 4 Tabellen. — M. 16:80. Das wiederholt kurz angezeigte Buch liegt hiemit vollendet vor. Es ist nach der Ansicht des Referenten die beste und vollständigste pflanzen- geographische Monographie eines großen Gebietes, die bisher erschien. Das Buch faßt nicht nur all das bisher über das Pflanzenleben der Alpen Be- kannte zusammen, sondern enthält auch eine große Zahl neuer Beobachtungen und Gesichtspunkte. Es enthält in pflanzengeographischer, ökologischer und morphologischer Hinsicht ein außerordentlich reiches Material und eine große Zahl vorzüglicher Abbildungen. Den Inhalt des Werkes mag die nach- stehende Inhaltsübersicht skizzieren: I. Die Stellung der alpinen Flora in der Gesamtvegetation der Alpen. II. Die natürlichen Bedingungen der alpinen Region. III. Die Hauptrepräsentanten der Hochgebirgsflora der 81 Alpenkette. IV. Bau und Leben der Alpenpflanzen in ihren Beziehungen zu Klima und Standort. A. Okologie der Vegetationsorgane. B. Die Blüten- biologie (bearbeitet von Dr. Günthart). V. Die Verbreitungsmittel der Alpenflora (bearbeitet von Dr. Vogler). VI. Die Geschichte der schweize- rischen Alpenflora (bearbeitet von M. Brockmann-Jerosch). Schulz A. Uber die Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phanerogamen Flora und Pflanzendecke des norddeutschen Tief- landes. I und II. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 9, S. 515—526, und Heft 10, S. 536—553.) 8". Schuster J. Zur Systematik von Castalia und Nymphaea. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tome VIII, 1908, nr. 1, pag. 65—74.) 8°. Semler C. Alectorolophus-Studien (Fortsetzung). (Allg. botan. Zeitschrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 1, S. 2—4.) 8°. Smith J. J. Die Orchideen von Java. Erster Nachtrag. (Bull. du depart. de l’agrieult. aux Indes Neerlandaises, Nr. XIII.) Buitenzorg, 1907. 8°. 2 Tafeln. Stoecklin E. de. Contribution ä l’&tude de la peroxydase. Geneve (Impr. Romet), 1907. 8°. 39 pag. Strasburger E., NollF., SchenckH., Karsten @. Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Neunte, umgearbeitete Auflage. Jena (G. Fischer), 1908. gr. 8°. 628 S., 782 Abb. — M.7:50. Tammes T. Der Flachsstengel. Eine statistisch-anatomische Mono- graphie. (Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen. Derde Vezameling, Deel VI, Vierde Stuk.) Haarlem (E. Loosjes), 1907. 4°. 285 S., 6 Tafeln. Eingehende monographische Bearbeitung des Stengels von Linum usitatissimwm, welche nicht nur aus praktischen Gründen von Wert ist, sondern auch wertvolles wissenschaftliches Material liefert, wie nachstehende Inhaltsübersicht sehon andeutet. I. Die Abstammung des kultivierten Leins und die Geschichte seiner Kultur. II. Die systematischen Merkmale von Linum usitatissimum und die, welche denselben als Kulturpflanze kenn- zeichnen. III. Die Variation einiger makroskopischer Merkmale und der Einfluß des Bodens und des Standraumes auf dieselben. IV. Die Korrelation einiger makroskopischer Merkmale. V. Die Entwicklungsgeschichte und der Bau des Stengels. VI. Die quantitativen Gewebeverhältnisse an verschiedenen Stellen des Stengels und das periodische Verhalten des Vegetationskegels. VII. Die Faser. Thellung A. Beiträge zur Adventivflora der Schweiz. (Beiträge zur Kenntnis der Schweizerflora, VIII, 1.) (Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellsch. Zürich, 52. Jahrg., 1907, Heft 3 und 4, S. 434 bis 473.) 8°. Thiem F. M. Biogeographische Betrachtung des Rachel zum Zwecke der Darlegung, wie das Leben diesen Raum in vertikaler Richtung besetzt hat (Lebenszonen, Lebensgrenzen). (Abh. der Naturhist. Ges. Nürnberg, XVI. Bd., 1906, S. 1—137.) kl. 8°. 23 Tafeln. Thiselton-Dyer W. T. Flora Capensis. Vol. IV, Sect. 1, Part IV, pag. 481—672. London (L. Reeve and Co.), 1907. 8°. Inhalt: Oleaceae (Harvey), Salvadoraceae (Wright), Apoeynaceae (Stapf), Asclepiadeae (Brown). Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1908. 6 82 Thompson H. A. Note sur le Juncus bicephalus Viviani et J. bufonius v. fasciculatus Koch. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tome V.IIL,. 1908, nr, 1, pag. 75,.et,/76.) 8. Tieghem Ph. van. Sur les verticilles foliaires heterogenes. (Journ. de Botanique, 20. annee, 1906, nr. 7—12, pag. 103—109.) 8°. Tobler F. Kritische Bemerkungen über Zrhaphidiospora, Arthro- rhaphis, Mycobacidia. (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1908, S. 140— 144.) 8°. Tropea C. La variazione della Dellis perennis L. in rapporto alle sue condizioni d’esistenza. (Malpighia, ann. XXI, 1907, fasec. IV— VI, pag. 276—283.) 8°. Tubeuf C. v. Über die Beziehungen zwischen unseren Misteln und der Tierwelt. (Naturw. Zeitschr. f. Land- und Forstwirt- schaft, 6. Jahrg., 1908, Heft 1, S. 47—68.) 8°. 1 Abb. — — Erkrankung der Laubsprosse von Almusincana durch Taphrina Alni incanae. (Naturw. Zeitschr. für Land- und Forstwirtschaft, 6. Jahrg., 1908, Heft 1, S. 68—73.) 8°. 1 Abb. Ule E. Kautschukgewinnung und Kautschukhandel in Bahia. (Notiz- blatt d. kgl. botan. Gartens und Museums zu Berlin-Dahlem, Nr. 41a, Jän. 1908.) 8°. Neu beschrieben werden folgende Manihot-Arten: M. dichotoma Ule mit var. parvifolia Ule, M. heptaphylla Ule, M. pianhyensis Ule. Usteri A. Studien über Carica Papaya L. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 9, S. 485—495.) 8°. 1 Textabb. Valeton Th. Piantae papuanae. (Bull. du depart. de l’agrieulture aux Indes Neerlandaises, Nr. X, 1907, pag. 1—12.) gr. 8°. Verguin L. Orchidees nouvelles de la Provence. (Bull. soe. bot. France, tome 54, 1907, pag. 597—604). 8°. Serapias olbia Verguin, Orchis Yvesii Verguin (= 0. papilionacea x. picta), Orchis heraclea Verguin (= O.laxiflora X picta), O. caccabarıa (= 0. laxiflora X papilionacea). VriesH. de. On twin Hybrids. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 6, pag. 401—407.) 8°. Wächter W. Uber das Verhältnis der in den Zwiebeln von Allıum Cepa vorkommenden Zuckerarten. (Jahrb. f. wissenschaftliche Botanik, XLV. Bd., 1907, 2. Heft, S. 232—255.) 8°. Warnstorf ©. Neue europäische und außereuropäische Torimoose (Schluß). (Hedwigia, Bd. XLVII, Heft 3, 1908, S. 113—124.) 8°. Westerlund C. G. Studier öfver de Svenska formerna af Al- chemilla vulgaris L. (Redogdrelse för allm. läroverken in Norr- köping och Söderköping under läsäret, 1906 bis 1907.) kl. 4°. 318. Neu beschrieben: A. alpestris Schmidt var. subreniformis, A. glomeru- lans Buser f. glabrior, f. dasycalyz, A. subglobosa, A. pastoralis Buser f. praticola. Wille N. Über sogenannte Krüppelzapfen bei Picea excelsa (L.) Link. (Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Bd. 45, 1907, Heft 4, S. 373—388, Taf. III.) 8°. Williams F.N. Oritical Study of Ranuneulus aquatilis L. var. y. (Journ. of Botany, vol. XLV], nr. 541, Jan. 1908, pag. 11—22.) 8°. 83 Winkler H. Über Pfropfbastarde und pflanzliche Chimären. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 10, S. 568—576.) 8°. 3 Textfig. Yamanouchi S. Sporogenesis in Nephrodium. (The Botanical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 1, pag. 1—30, tab. I--IV.) 8°. Yendo K. The Ficaceae of Japan. (Journ. of the coll. of science, imp. university Tokyö, vol. XXI, Art. 12.) gr. 8°, 174 pag., 1Stab. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 10. Oktober 1907. Das w. M. Hofrat J. Wiesner überreicht eine im pflanzen- physiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Luigi Gius ausgeführte Untersuchung, welche den Titel führt: „Uber den Einfluß submerser Kultur auf Heliotropismus und fixe Liehtlage*. Die Hauptergebnisse sind folgende: 1. Die Submersion übt bei etiolierten Keimlingen von Vici« sativa, Phalaris canariensis und Panicum miliaceum keinen Ein- fluß auf die Zeit des Eintrittes der heliotropischen Reaktion aus, woraus gefolgert werden kann, daß die Sensibiliät der Keim- linge nicht beeinträchtigt wird. 2. Die Submersion verursacht hingegen eine Verlangsamung der heliotropischen Reaktion der Keimlinge von Vicia sativa, indem sie das Zustandekommen von Turgordifferenzen auf den antagonistischen Seiten der Gewebe erschwert. 3. Submerse Blattspreiten von Ludwigia Mullertii, Lysimachia nummularia, Ficus barbata, Ficus stipulata und G@lechoma hederacea perzipieren unter Wasser die Lichteinriehtung, obwohl die Sub- mersion die Linsenfunktion der oberseitigen Epidermiszellen gänzlich ausschaltet. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 31. Oktober 1907. Herr Ernst Elsler, Demonstrator am botanischen Institute der Universität in Innsbruck, übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Das extraflorale Nektarium und die Papillen der Blattunterseite bei Diospyros discolor W illd.“ (Untersuchungen, ausgeführt unter Benützung der von Prof. Heinricher von seiner Studienreise nach Java mitgebrachten Materialien.) Sitzung der math.-naturw. Klasse v. 14. November 1907. Das w. M. Prof. G. Goldsehmiedt übersendet eine im chemischen Laboratorium der k. k. Staatsgewerbeschule in Bielitz ausgeführte Arbeit von Dr. Julius Zellner: „Zur Chemie der höheren Pilze. I. Mitteilung: Trametes suaveolens Fr.“. 6* 84 Der Verfasser beabsichtigt, eine Reihe parasitisch lebender Pilze chemisch zu untersuchen und legt die Resultate, welche das chemische Studium bei Trametes suaveolens lieferte, vor. Die Ana- Iyse der Mineralbestandteile ergab einen auffallend hohen Gehalt an Caleiumsulfat und abnorm kleine Mengen von Phosphorsäure. Ferner wurden gefunden: Fett, ein fettspaltendes Ferment, zwei Körper der Ergosteringruppe, Mykose, Glukose, Harz, amorphe Kohlehydrate, ein Pentosan, glykosidspaltende, diastatische und in- vertierende Fermente, Eiweißkörper in geringer Menge, ein anis- artig riechender, flüchtiger Stoff sowie ein Körper, der wahrschein- lich mit Amanitol identisch ist, kleine Mengen flüchtiger Basen und ein grauer Farbstoff. Mannit und Trahalose sind nicht vor- handen. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 5. Dezember 1907. Das w. M. Prof. Dr. G. Haberlandt in Graz übersendet eine Mitteilung: „Uber die geotropische Sensibilität der Wurzeln.“ „Seit den bekannten Versuchen und Auseinandersetzungen von Ch. Darwin wird gegenwärtig zumeist angenommen, daß nur die Wurzelspitze den Schwerkraftreiz perzipiert, so daß die geotropische Krümmung in der direkt nicht reizbaren Wachstumszone erst nach erfolgter Reizzuleitung erfolgt. Die Dekapitationsversuche Darwins und anderer Forscher sowie die interessanten „Käppchenversuche“ Czapeks sind aber nicht einwandfrei, so daß die obige Annahme von manchen Forschern auch heute noch angezweifelt wird. Vor einigen Jahren sind nun von A. Piecard') die Ergeb- nisse von Versuchen mitgeteilt worden, die auf einer ganz neuen Methode beruhen. Dieselbe besteht darin, daß man die Zentrifugal- kraft auf Spitze und Wachstumszone der um eine horizontale Achse rotierenden Wurzel in entgegengesetzter Richtung einwirken läßt. Pieeard hat dies in sinnreicher Weise dadurch erreicht, daß die Wurzel sehräg zur rotierenden Achse angebracht wurde und ein zwischen der zirka 1’5 mm langen Spitze und der bedeutend längeren Wachstumszone gelegener Punkt zentriert war. Nach un- gefähr einstündiger Rotierung kamen die Keimlinge auf den Klino- staten, worauf nach zwei bis zehn Stunden die Krümmung der Wurzeln im Sinne der Empfindlichkeit der Wachstums- zone erfolgte. Piecard schließt daraus, daß die Perzeption des Schwerkraftreizes zunächst und hauptsächlich in der Wachstums- zone vor sich geht; eine Reizfortpflanzung von der Spitze aus findet nicht statt. Piecard hat nur mit den Keimwurzeln von Vicia faba ex- perimentiert. Von 24 Wurzeln reagierten 14 im obigen Sinne. Der Piecardsche Rotationsversuch hat bisher keine Wieder- holung erfahren, die im Hinbliek auf die Bedeutung der neuen !) Neue Versuche über die geotropische Sensibilität der Wurzelspitze, Jahrbücher f. wiss. Botanik, 40. Bd. (1904), p. 94 ff. 85 Versuchsmethode um so erwünschter gewesen wäre, als der Piecard- sche Rotationsapparat sehr unvollkommen gebaut war und auch die sonstige Durchführung der Versuche manches zu wünschen übrig ließ. Verschiedene Fehlerquellen sind nicht hinreichend berück- siehtigt worden. Ich habe daher mit den Keimwurzeln von Vicia faba, Lupinus albus und Phaseolus multiflorus neue Versuche angestellt und dabei einen weit vollkommener und solider konstruierten Rotations- apparat benutzt, dessen eingehende Beschreibung später an anderer Stelle erfolgen soll. Ebenso werde ich alle Details der Versuchs- anstellung erst später mitteilen. Hier genügt die Angabe, daß die Zahl der Umdrehungen 5—20 pro Sekunde betrug und daß die Keimpflanzen nach halb- bis einstündiger Rotierung auf den Klino- staten kamen, wo dann nach zwei bis fünf Stunden die in der Wachstumszone eingetretene Reizkrümmung zu beobachten war. Die Temperatur betrug 18—21° C. Das Ergebnis der Versuche war folgendes: 1. Beträgt die Länge der über die Rotationsachse vorragenden Wurzelspitze nur l mm, so erfolgt die Krümmung im Sinne der Empfindlichkeit des Wurzelkörpers. Unter 17 Keimwurzeln von Vicia faba reagierten 14 in dieser Weise. 2. Beträgt dagegen die Länge der Wurzelspitze 1':5—2 mm, so erfolgt die Krümmung im Sinne der Empfindlich- keit der Wurzelspitze. Unter 14 Keimwurzeln zeigten alle mit einer einzigen Ausnahme dieses Verhalten. Die Versuche mit den Keimwurzeln von Lupinus und Phaseolus ergaben dasselbe Resultat. Bei der Interpretation dieser Versuchsergebnisse ist ein wich- tiger Punkt zu beobachten, den Pieeard vollständig übersehen hat: die Fliehkräfte, welche beim Rotationsversuch auf die Wachstums- zone und auf die Wurzelspitze einwirken, sind von sehr ungleicher Größe. Ist die vorragende Spitze nur 1 mm lang, so ist die Flieh- kraft, welehe auf die Zone schnellsten Wachstums einwirkt!), zirka fünfmal so groß, als die, welche das Statolithenorgan der Haube reizt, und zirka neunmal so groß als die, welcher das Transversal- meristem des Scheitels unterworfen ist. Ist die Wurzelspitze 1’5 mm lang, so verringern sich diese Verhältniszahlen auf 2°5, respektive 33. Berücksichtigt man diese Unterschiede, so geht zunächst aus der oben sub 2 angeführten Beobachtungstatsache im Gegensatz zu Pieeards Folgerungen bestimmt hervor, daß die 1’5—2 mm lange Wurzelspitze für den Fliehkraft-, respektive Schwerkraftreiz hoehgradig empfindlich und imstande ist, die entsprechende Reizkrümmung in der Wachs- tumszone auch dann einzuleiten, wenn auf letztere eine größere Fliehkraft im entgegengesetzten Sinne ein- wirkt. Damit ist auch die Reizleitung aus der Wurzel- spitze in die Wachstumszone definitiv erwiesen. 1) Der Zone schnellsten Wachstums entspricht bei der Keimwurzel von Vieia faba die fünfte Millimeterzone hinter der Spitze. Die Länge der Wurzel- haube beträgt zirka 0'6 mm. 86 Die oben sub 1 angeführte Beobachtungstatsache lehrt aber ferner, daß die Wurzelspitze nicht allein empfindlich ist. Zu- nächst könnte man allerdings annehmen, daß die geotropische Empfindlichkeit strenge auf eine ungefähr 0:5 mm lange Zone be- schränkt sei, die 1 mm hinter der Spitze der Wurzelhaube beginnt, und daß die Lage dieser Zone auf der einen oder anderen Seite der Rotationsachse darüber entscheidet, in welcher Richtung sieh die Wurzel zu krümmen hat. Diese Annahme ist aber aus ver- schiedenen Gründen höchst unwahrseheinlieh. Weit näher liegt es anzunehmen, daß neben der hochgradig empfindlichen Wurzelspitze auch die Wachstumszone, wenn auch in geringerem Maße geotropisch empfindlich ist. Wenn so- nach beim Rotationsversuch die vorragende Wurzelspitze nur 1 mm lang ist, so befindet sie sich in bezug auf die Fliehkraftgröße gegen- über der Wachstumszone so sehr im Nachteil, daß jetzt die Krümmung im Sinne der letzteren erfolgt; erst wenn die Länge der vorragenden Spitze 1’5—2 mm beträgt, wird das Verhältnis der antagonistisch wirkenden Fliehkraftgrößen ein solches, daß die Empfindlichkeit der Wurzelspitze den Ausschlag gibt. Die Keimwurzeln der untersuchten Pflanzen verhalten sich also nach dieser Auffassung, die auch durch andere experimentelle Tat- sachen gestützt wird, dem Schwerkraftreiz gegenüber analog, wie die Keimblattscheide von Avena sativa, das Hypokotyl von Drassica Napus, Agrostemma Githago, Vicia sativa ete. gegenüber dem Licht- reiz. Nach den bekannten Untersuchungen von Rothert ist hier nicht nur die Spitze, sondern auch die untere Partie des Organes helio- tropisch empfindlich, die Spitze jedoch in bedeutend erhöhtem Maße. Auf die Möglichkeit eines solchen analogen Verhaltens hat übrigens schon Rothert hingewiesen. Die Statolithentheorie stimmt mit den Ergebnissen des Piecardschen Rotationsversuches befriedigend überein. Der größeren geotropischen Empfindlichkeit der Wurzelspitze entspricht der vollkommenere Statolithenapparat der Haube. Die geringere Empfindlichkeit der Wachstumszone hat ihren Sitz in dem an Stärke- körnern reichen Periblem des Wurzelkörpers; bei Vieia faba sind die Stärkekörner in der Zone schnelisten Wachstums häufig auch um- lagerungsfähig, verhalten sich also wie echte Statolithenstärke. Bei Lupinus und Phaseolus sind zwar die Stärkekörner im Periblem der Wachstumszone nieht oder nur sehr wenig beweglich, doch ist schon oft betont worden, daß die Umlagerungsfähigkeit der Stärke- körner kein absolut notwendiges Erfordernis für ihre Statolithen- funktion ist.“ Sitzung der math.-naturw. Klasse v. 12. Dezember 1907. Das w. M. Prof. R. v. Wettstein überreicht eine Abhand- lung von Dr. Josef Schiller in Triest mit dem Titel: „Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung der Gattung Ulva*. 87 Personal-Nachrichten. Hofrat Dr. J. Wiesner feierte am 20. Jänner seinen 70. Ge- burtstag. Der Tag wurde von seinen Schülern und Freunden zur Veranstaltung einer akademischen Feier benützt, welche im großen botanischen Auditorium der Universität unter Teilnahme zahlreicher Botaniker, von Kollegen, Freunden und Schülern des Jubilars, von Vertretern von Behörden und Korporationen begangen wurde. Die Festrede hielt Prof. Dr. H. Molisch (dieselbe kommt in der nächsten Nummer dieser Zeitschr. zum Abdrucke); sie schloß mit der Uberreichung einer Festschrift (vgl. Literatur- Übersicht S. 75). Es sprachen ferner der Rektor der Wiener Universität im Namen derselben, der Dekan der philosophischen Fakultät, Hofrat Prof. Toula namens der Technik, Hofrat Th. R. v. Weinzier!l namens der Vertreter der angewandten Botanik, Dr. Ostermeyer für die k. k. zool.-bot. Gesellschaft, Prof. K. Fritsch für den naturwissensch. Verein für Steiermark in Graz, Vertreter der Apotheker-Korporationen, der Studentenschaft ete. Am 14. Jänner wurde in den Arkaden der Wiener Universität das Denkmal A. v. Kerners enthüllt. Die Festrede hielt Prof. Dr. R. v, Wettstein (vgl. Literatur-Übersicht $. 74). Prof. Dr. E. v. Janczewski (Krakau) erhielt den Titel und Charakter eines Hofrates. Dr. Hermann R. v. Guttenberg hat sich an der Hochschule für Bodenkultur in Wien für Anatomie und Physiologie der Pflanzen habilitiert. Privat-Doz. Dr. M. Nordhausen (Kiel) wurde zum Pro- fessor ernannt. Dr. W. F. Bruck hat sich an der Universität Gießen für Botanik, Dr. E. Bernätzky an der Universität Budapest für Systematik der Monokotylen habilitiert. Gestorben sind: Geheimrat Prof. Dr. F. Körnicke (Bonn- Poppelsdorf) im 80. Lebensjahre, Dr. Ludwig Heinzel (Wien), Prof. Dr. F. Tripet (Neuchätel), Prof. Dr. P. Lachmann (Grenoble). Druckfehler-Berichtigun g. In Nr. 1 soll es auf S. 46, 3. Zeile von unten, statt „Kreide“ heißen: „Keime“. Inhalt der Februar-Nummer: Dr. Josef Schiller: Zur Morphologie und Biologie von Ceramium radiculosum Grun. S. 49. — Ed. Palla: Gegen den Artikel 36 der internationalen Regeln der botanischen Nomenklatur. S. 54. — Ed. Palla: Neue Cyperaceen. S. 60. — Johann Schindler: Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pinguicula. (Fortsetzung.) S. 61. — Literatur-Übersicht. S. 69. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kon- gresse etc. S. 83. — Personal-Nachrichten. S. 87. — Druckfehler-Berichtigung. S. 87. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/58 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4-—, 1898/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 88 INSERATE. Jahrgänge I—50 der „Österr. botan. Zeitschrift“ eventuell auch größere Serien anderer botanischer Zeit- schriften und alte botanische Literatur bis 1800 kauft stets Dr. H. Lüneburgs Sortiment und Antiquariat (Franz hais) München, Karlstraße 4. Listen über verkäufliche Herbarfarne aus den Tropen versendet Thienemanns Hofbuchhandlung (V. Schröder), Gotha. Aus der Hinterlassenschaft Dr. Otto Kuntzes abzugeben: Großer Pflanzenatlas (Thesaurus, Iconum Botanicarum). Einzigartiges Prachtwerk, Chef d’euvre auf dem Gebiete botanischer Pflanzenillustration, 141 Bände (Imperial Groß-Folio), mehr als 34.000 Ab- bildungen aus Werken, die zum Teil vergriffen sind, gegen 5000 Hand- zeichnungen und Aquarelle; in den Jahren 1884—1895 ausgeliehen an das kgl. botan. Museum in Berlin und in ständiger Benützung daselbst, preis- wert zu verkaufen. Frau verw. Dr. Otto Kuntze Villa Girola, San Remo, Riviera-Italien. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, L, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. NB. Dieser Nummer sind beigegeben Tafel I—IV (Schindler), ferner ein Prospekt der Firma Wilhelm Engelmann in Leipzig. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ABLTSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, No 3, Wien, März 1908. Der Ursprung der Angiospermen. Von E. A. N. Arber und J. Parkin (Trinity College, Cambridge). B (Mit 4 Textfiguren). Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen!) von Dr, Otto Porsch (Wien) ?). Einleitung. Der jüngste Aufschwung in unseren Anschauungen über die Phylogenie der Gymnospermen und besonders jene der rezenten 1) Vgl. Journ. of the Linnean Society. Botany XXXVIIL, 1907. 2) Die vorliegende Übersetzung findet ihre Rechtfertigung in der all- gemeinen Bedeutung des darin angeschnittenen Problemes. In Anlehnung an Hallier und gestützt auf die neuesten ausgezeichneten phytopaläontologischen Untersuchungen Wielands haben die beiden Autoren den Versuch gemacht, die Wurzeln des Angiospermenstammes in benettitenähnlichen Vorfahren nach- zuweisen. Der Hauptwert ihrer Theorie liegt demgemäß in dem konsequenten Aufbau derselben auf streng phytopaläontologischer Grundlage. Dieser stark betonte, einseitige Standpunkt bildet die Stärke — aber auch die Schwäche der Theorie. Denn Grundbedingung für jede phylogenetische Theorie, welche den Anspruch erhebt, methodisch einwandfrei zu sein, ist und bleibt die gleich- mäßige Berücksichtigung der Gesamtorganisation, wie sie sich aus den Unter- suchungen der verschiedensten, auf die Frage bezüglichen Spezialdisziplinen ergibt. Diesbezüglich kann den Autoren der Vorwurf nicht erspart bleiben, nach dieser Richtung zu wenig getan zu haben. Die Arber-Parkinsche Theorie läßt die Entstehung des angiospermen Fruchtknotens, Staubblattes und Laubblattypus unaufgeklärt; sie muß zu der vollkommen unnatürlichen An- nahme greifen, daß das Gros der Monochlamydeen abgeleitet sei, und kommt dadurch in Widerspruch mit den wichtigeren Ergebnissen der neueren Gameto- phytenerforschung der Gymnospermen und Angiospermen. (Vgl. meine Fuß- note 1, pag. 93.) Weiters verzichtet sie dadurch notgedrungen von selbst auf den blütenmorphologischen Anschluß der Casuarinaceen an jüngere Gymno- spermentypen. (Vgl. meine weiter unten bei der Besprechung von Casuarina bei- gefügte Fußnote.) Obgleich ich dem Gesagten zufolge die Theorie der beiden Autoren im Grunde als verfehlt betrachte, muß ich andererseits der phyto- paläontologischen Durchführung derselben volle Anerkennung zollen, wenn- gleich das fossile Beweismaterial meiner Ansicht nach auch in anderem Sinne verwertbar ist. Ich hoffe übrigens in nächster Zeit an anderer Stelle auf die ganze Frage ausführlicher zurückzukommen. Den Autoren und der Linnean So- ciety in London, welche mir in liebenswürdiger Weise die Übersetzung gestatteten und die Klischees zur Verfügung stellten, sei hiemit verbindlichst gedankt. Die von den Autoren brieflich für die Übersetzung gewünschten Textänderungen und Einfügungen wurden mit „Arber und Parkin 1908“ bezeichnet. OÖ. Porsch. Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1908. 7 90 Cycadeen gaben uns im Jahre 1903 Veranlassung zu einer Unter- suehung über den Ursprung der Angiospermen. Während der letzten drei Jahre lenkten wir unser Hauptaugenmerk auf die noch lebenden Vertreter dieser Gruppe, denn es war anzunehmen, daß der Frage am besten durch Gewinnung eines möglichst umfassen- den Überblieks über die verschiedenen Fruktifikationsformen der- selben beizukommen sei mit der Aussicht, diejenigen unter ihnen zu bestimmen, welche mehr oder weniger ursprünglich erscheinende Charaktere aufweisen. Nach Abschluß dieses Studiums bemühten wir uns, die Richtigkeit unserer Schlußfolgerungen durch Berufung auf die von der Phytopaläontologie gebotenen Beweise zu prüfen. Das Ergebnis war, daß unsere vorher gewonnenen Anschauungen, soweit sie sich auf den Blütenbau, ursprünglicher Vertreter der Gruppe bezogen, eine weitgehende Übereinstimmung mit den Tat- sachen ergaben, welche die Fruktifikationen einiger gegenwärtig gut bekannter mesozoischer Pflanzenreste liefern. Diese Überein- stimmung geht so weit, daß uns die Phylogenie der Angiospermen in ihren Hauptlinien hinreichend deutlich zu sein scheint, um die Aufstellung einer brauchbaren Hypothese zur Klärung derselben zu gestatten. Obwohl die direkten Vorfahren der Angiospermen gegen- wärtig in fossilem Zustande unbekannt sind, läßt sich, wie uns scheint, diese Abstammungslinie jetzt bis zum großen Formenkreis der mesozoischen Oycadophyten und zu einer mit den Bennettiten nahe verwandten hypothetischen Pflanzengruppe zurückverfolgen. Es seheinen gute Gründe vorhanden, die Cycadophyten selbst mit den farnähnlichen Spermophyten oder Pteridospermen der paläozoischen Periode in Verbindung zu bringen, und so können die Angio- spermen nach unserer Hypothese schließlich von einem vorläufig noch unbekannten farnähnlichen Vorfahren abgeleitet werden, der in einer sehr frühen geologischen Periode lebte. In dieser Beziehung hat uns das Erscheinen von Wielands ausführlicher Darstellung der „American Fossil Oyeads“ mit Daten über die mesozoischen Cyeadophyten bekannt gemacht, wie wir sie bis heute noch nicht besaßen, und wir sind dem Autor dieses prächtigen Werkes für das uns zur Verfügung gestellte Material zu großem Dank verpflichtet. Wir waren uns von allem Anfang an darüber klar, daß das, was wir das Problem der Abstammung der Angiospermen nennen, eigentlich eine Summe von Problemen ist. Außer der Entwicklung der Blüte sind der schwierige Belaubungstypus der Angiospermen und noch viele andere auf diese Gruppe bezügliche Fragen klarzu- stellen. Zur Zeit, als wir mit dem Studium dieses Gegenstandes begannen, konnte man kaum sagen, daß ein Schlüssel zur Lösung der Rätsel dieser geheimnisvollen Frage vorhanden war. Indem wir diesen, nämlich die erste ausgearbeitete Hypothese über die Phylogenie des Angiospermenstammes, vorlegen, sind wir uns dessen wohl bewußt, daß viele der Hauptpunkte unserer Beweis- 9 führung nicht neu sind. Andere Autoren, in erster Linie Hallier, haben schon auf Argumente und Tatsachen hingewiesen, von denen wir bei diesem Versuch einer Ausgestaltung unserer Theorie freien Gebrauch gemacht haben. Bei dem großen Umfang dieser Frage ist die vorläufige Mit- teilung als ein kurzes Resume einer Erörterung zu betrachten, die wir an anderer Stelle vollständiger auszuführen hoffen. Gegenwärtig haben wir uns nur mit der Feststellung der Hauptpunkte, sowohl des Problems als seiner Lösung unter kurzer Beweisführung zu- gunsten unserer Auffassung begnügt. Wir benützen diese Gelegenheit, um Herrn Dr. D.H. Seott für vielfache Anregung während der letzten drei Jahre und für das Interesse, das er dem Gedeihen unserer Arbeit entgegenbrachte, unserer aufrichtigsten Dankbarkeit zu versichern. Historisches. Die große Pflanzengruppe, welche man allgemein als „Blütenpflanzen* bezeichnet, unterscheidet sich so augenfällig von den übrigen Vertretern des Pflanzenreiches, daß man dieselbe ver- hältnismäßig früh in der Geschichte der Botanik als eigene Gruppe erkannte und lange Zeit die Aufmerksamkeit ausschließlich auf sie konzentrierte. Die Staubblätter und Fruchtblätter wurden bald mit den männ- lichen, beziehungsweise weiblichen Organen identifiziert und gegen Ende des 17. Jahrhunderts hatte Camerarius gezeigt, daß die Vermehrung durch Samen von dem männlichen Element, dem Pollen, abhängt, welcher den empfängnisfähigen Teil des weib- lichen Organs, die Narbe, erreicht; allerdings blieb noch viele Jahre später das, was sich bei dem Befruchtungsvorgang abspielt, bloße Mutmaßung. Diese Begründung der Sexualtheorie der Ver- mehrung der Blütenpflanzen führte zu der von Brogniart im Jahre 1843 vorgenommenen Einteilung des Pflanzenreiches in zwei große Gruppen, die Phanerogamen und Kryptogamen, wobei die letzteren noch irrtümlicherweise als geschlechtslos und mit einer verborgenen Art der Vermehrung ausgestattet betrachtet wurden. Die Untersuehungen Robert Browns führten zur Unter- scheidung der Gymnospermen im Gegensatz zu den Angiospermen, wenn auch lange Zeit hindurch die ersteren als eine Spezialgruppe oder ein Anhang der Dikotyledonen betrachtet wurden, was zur Folge hatte, daß die Terminologie der „Blüte“ auf ihre verschiedenen Fruktifikationsarten in Anwendung kam. Mit Hofmeisters klassischen Untersuchungen aus den Jahren 1849 und 1851 fiel endgiltig die trennende Schranke zwischen den Phanerogamen und Kryptogamen; in der Tat waren diese Ausdrücke in ihrem ur- sprünglichen Sinne nicht mehr anwendbar, denn ihre Bedeutung war umgestoßen, seitdem man gefunden hatte, daß die Blüten- pflanze rücksichtlich der Art ihrer sexuellen Vermehrung mehr Tr 92 „kryptogam“ ist als das Farnkraut. Der Generationswechsel, so klar bei den Pteridophyten, wurde auch bei den Gymnospermen und Angiospermen als vorhanden nachgewiesen. Die männlichen und weiblichen Prothallien der heterosporen Gefäßkryptogamen erhielten ihre stark reduzierten Homologa im Pollenkorn, respektive dem Embryosack der Phanerogamen. Die unmittelbar auf das Erscheinen von Darwins „Ent- stehung der Arten“ folgenden Entdeckungen gaben einen mäch- tigen Anstoß zur Anwendung der Entwicklungshypothese auf das Pflanzenreich und bedeutende Anregung für phylogenetische Speku- lationen. Obgleich für die Deutung der einzelnen Teile des Embryo- sackes der Koniferen die Terminologie des weiblichen Prothalliums der heterosporen Pteridophyten anwendbar war, ließen die Unter- suchungen des entsprechenden Organs der eigentlichen Blüten- pflanzen (Monokotylen und Dikotylen) keine solchen klaren Homo- logien erkennen. Mit anderen Worten, die ursprünglich zwischen Phanerogamen und Gefäßkryptogamen bestehende Kluft war nun überbrückt und an ihrer Stelle tat sich ein tiefer Abgrund zwischen den Koniferen und den echten Blütenpflanzen auf oder, genauer gesagt, zwischen den Gymnospermen als Ganzes und den Angio- spermen. Die spätere Tendenz verschiedener Forschungsrichtungen be- stand bis in die neueste Zeit einerseits darin, die zwischen Gymno- spermen und Pteridophyten bestehenden Verwandtschaftsbande enger zu ziehen, anderseits die Isolierung der Angiospermen zu vergrößern. So ist z. B. eine der wichtigsten embryologischen Ent- deekungen jüngsten Datums, welche die Gymnospermen und Pterido- phyten verbindet, die Bildung von Spermatozoiden im Pollenschlauch von Cycas und Ginkgo. Über den Embryosack der Angiospermen ist viel gearbeitet worden, ursprünglich in der Hoffnung, auf die Frage seiner Homo- logie und die Abstammungslinie dieser Gruppe Licht zu werfen. Tatsächlieh ist jede Angiospermenfamilie, welche von phyloge- netischem Interesse ist, gegenwärtig untersucht, einschließlich der Maenoliaceen!). Das Hauptergebnis dieser Untersuchungen hat bloß den großen Unterschied festgestellt. welcher zwischen den Embryosäcken der Angiospermen und Gymnospermen besteht und außerdem die große Ähnlichkeit zwischen jenem der Dikotylen und Monokotylen in den Vordergrund gerückt. — Abweichungen kommen allerdings vor, doch scheinen sie uns mehr von speziellem Interesse als von fundamentaler Bedeutung zu sein. Tatsächlich sind dieselben derart, daß es ungewiß ist, ob man sie besser als ursprünglich oder als in jüngster Zeit erworben betrachten soll. Dies gilt besonders von den Antipoden, einer vielleicht in höherem Grade variablen Zelleruppe des Embryosackes als irgend einer der 1, Strasburger (1905). 93 übrigen Bestandteile desselben. Wenn auch das fertige Ergebnis dieser Studien uns noch nicht instand gesetzt hat, die Kluft zwischen den Angiospermen und Gymnospermen zu überbrücken so wurden doch nebenbei interessante Entdeckungen gemacht, wie z. B. die doppelte Befruchtung und die Chalazogamie. Die erstere scheint die Schwierigkeit einer Zurückführung des Angiospermen- embryosackes und speziell von dessen Endosperm auf das Farn- prothalllum oder auf den weiblichen Gametophyten der Gymno- spermen eher zu vergrößern als zu verringern '). Auch auf dem Gebiete der Phytopaläontologie war das Haupt- ergebnis dasselbe. Es wurden bemerkenswerte Fossilien gefunden, welche die Gymnospermen den Farnen näher brachten, doch in bezug auf die Angiospermen fehlen ähnliche Funde bis jetzt noch. Das Gestein verharrt in sonderbarem Schweigen über den Ur- sprung der letzteren Gruppe, die in der Vegetation der Jetztzeit eine so hervorragende Rolle spielt. Die rezenten Oycadeen und weniger deutlich auch die Koni- feren wurden mit den Farnen verbunden, und zwar auf Grund anatomischer Untersuchungen gewisser paläozoischer versteinerter Stämme mit farnähnlichen Charakteren, die als Cyeadofilices be- kannt sind, und durch die Entdeckung der Samen und der männ- lichen Wedel dieser Pflanzen. Der alte Gedanke, die Gymno- spermen mit den Lycopodien in.Beziehung zu bringen, ist nicht mehr haltbar, wenigstens so weit nicht, als Oycadeen einbezogen werden. Anderseits wurden die Angiospermen als von den Farnen abstammend betrachtet; aber keine Untersuchung über die rezenten Filices hat irgendwelche Beziehung zwischen den beiden Gruppen ergeben. Es ist richtig, daß Isoetes”) nach vorliegenden Angaben in der Entstehung von Stamm, Wurzel und erstem Blatt ebensowohl wie in den vegetativen Merkmalen der erwachsenen Pflanze weit- gehende Anklänge an gewisse Monokotylen zeigt; jedoch auf so schwache Beweise eine Verwandtschaft aufzubauen, scheint uns kaum einer ernsten Erwägung wert. In der Tat sagt Campbell selbst®): „Es besteht immerhin ein ungeheurer Abstand zwischen der Blüte der einfachsten Angiosperme und den Sporophylien von Isoetes und es wäre voreilig, eine Verwandtschaft anzunehmen, wenn nicht mehr Beweise auf Seite der Angiospermen zugunsten derselben angeführt werden können.“ Nach der allgemeinen Annahme stehen die ersten fossilen Angiospermen, die in den mesozoischen Schichten auftreten, in 1) Zur Beurteilung der Frage, inwieweit diese Auffassung noch gegen- wärtig zwingend ist, vgl. Porsch, Versuch einer phylogenetischen Erklärung des Embryosackes und der doppelten Befruchtung der Angiospermen, Jena 1907, und Über einige neuere phylogenetisch bemerkenswerte Ergebnisse der Gameto- phytenerforschung der Gymnospermen, Festschr. d. naturw. Ver. a. d. Universität Wien, 1907. (Anm. d. Übers.) . 2), Campbell (1891), pp. 253—254. 5) (1891), p. 254. 94 ihren Blattabdrücken den rezenten Gattungen sehr nahe. Woher sie abstammen, blieb bis jetzt vollständiges Geheimnis. Saporta und Marion!) führten vor ungefähr zwanzig Jahren in ihrem Werke „L’Evolution du Regne vegetal“ den Aus- druck „Proangiospermen“ für eine hypothetische Gruppe aus- gestorbener Pflanzen ein, welche den Ausgangspunkt für die rezenten Monokotylen und Dikotylen bildeten. Ja sie gingen sogar noch weiter und bezogen auch solehe Fossilien wie Weilliamsonia in diese Gruppe ein. Wir halten diese Anregung für sehr glück- lich, besonders, wenn man das Material berücksichtigt. welches ihnen damals zur Verfügung stand. Im wesentlichen findet die- selbe auch heute noch in der Phytopaläontologie ihre Stütze. In Kürze wäre noch auf die vermuteten Verwandtschafts- beziehungen zwischen den Angiospermen und Gnetaceen einzu- gehen. Unter allen rezenten Gymnospermen wurden diese als eine spezielle Gruppe betrachtet, welche die größte Zahl gemeinsamer Öharaktere mit den eigentlichen Blütenpflanzen aufweist. Jedoch die Versuche, eine klare Verwandtschaft zu begründen, waren von keinem besonderen Erfolg begleitet. Lotsy?) kam auf Grund embryologischer Untersuchungen über Gnetum zu folgenden Schlüssen: Die Gruppe scheint sehr alten Ursprungs zu sein; sie zweigte wahrscheinlich unabhängig von den übrigen Gymnospermen direkt von den heterosporen Pteridophyten ab und bildete sonst kaum einen Ausgangspunkt für irgend eine Angiosperme. Auch Lignier°) entschied sieh später auf Grund einer all- gemeinen Untersuchung der Fruchtstände der Gnetaceen gegen irgend eine direkte Verwandtschaft. Er sagt, daß eine so kompli- zierte Infloreszenz wie jene der Gnetaceen keine Beziehung zwischen dieser Gruppe und der einfachsten Angiospermenblüte aufweisen könne. Daraus schließt er, daß die Gnetaceen keine Mittelformen zwischen den Gymnospermen und Angiospermen sind. Auf der anderen Seite war Benson seit der Veröffentlichung dieser beiden Arbeiten bestrebt. die Blütenmorphologie dieser Gruppe in eine Linie mit jener der Angiospermen zu bringen *). Sie nimmt an, daß die Reduktion der Internodien in der Inflores- zenz von Gnetum noch weiter geführt werden kann, so daß das Ganze auf einen konischen Torus reduziert wird, also eine Bildung, ähnlich dem Rezeptaeulum einer Liriodendron-Blüte. Dies scheint eine komplizierte und schwer zu bestätigende Hypothese zu sein, denn es fehlt jeder Beweis dafür, daß solehe einfache Blüten, wie die der Magnoliaceen in Wirklichkeit zusammengesetzte Bildungen 1) Saporta und Marion (1885). 2) Lotsy (1899). 3) Lignier (1903). *) Benson (1904). Wir sind inzwischen zur Einsicht gekommen, daß wir hier Bensons Ansichten zum Teil mißverstanden. (Arber und Parkin 1908.) 5 sind, d. h. sehr gestauchte Infloreszenzen. Vielmehr spricht alles für das Gegenteil, nämlich daß die Sporophylle (Staub- und Frucht- blätter) direkt auf der Hauptachse des Blütentriebes sitzen. Hallier') hat jüngst die Möglichkeit einer Beziehung zwischen den Gnetaceen und den Loranthaceen vermutet. Wenn wir auch der Hauptsache nach mit seinen phylogenetischen Ansichten über die Blütenpflanzen als Ganzes übereinstimmen, möchten wir den- noch diese Vermutung als eine etwas voreilige, wenn auch geist- volle Spekulation betrachten, besonders deshalb, weil sie, wie er selbst zugibt, dahinführt, den Nucellus von Gnetum nicht als ein einziges Ovulum zu betrachten, sondern als eine Placenta, welche mehrere Samenanlagen trägt. Unser Urteil ginge endgiltig dahin, daß das Studium der Gnetaceen uns aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Verständnis der Phylogenie der rezenten Angiospermen verhilft”). Wahrschein- lieher erschiene es, daß die Kenntnis der letzteren, aus anderen Quellen geschöpft, auf die Verwandtschaftsbeziehungen der er- steren Licht werfen wird. Nach einer Diskussion über den Gefäßbündelbau der Keim- pflanzen, welche auf der letzten Versammlung der British Asso- eiation zu York?) stattfand, kann der Schluß gezogen werden, daß von dieser Arbeitsriehtung Förderung der Lösung des Pro- blems der Abstammung der Angiospermen zu erwarten ist. Ja die Untersuchung der Übergangserscheinungen bei Keimpflanzen führten Tansley und Thomas dahin, den einfachen Typus, wie wir ihn bei den Dikotylen und den meisten Koniferen finden, durch Reduktion von dem komplizierten der Öycadeen und Araucarien abzuleiten. So kann zusammenfassend gesagt werden, daß über den Ur- sprung der Angiospermen bis heute keine endgültige Theorie aus- gearbeitet wurde. Die von Zeit zu Zeit geäußerten Ansichten hatten mehr den Charakter gelegentlicher Annahmen. Das Problem wurde noch nicht in seinem ganzen Umfang getrennt behandelt. Der Morpholog war vielleicht bisher bloß einem Vergleich zwischen den lebenden Vertretern geneigt unter Vernachlässigung der Be- weise der Phytopaläontologie.e Der Phytopaläontolog scheint bei Behandlung des Themas zu keiner klaren Auffassung darüber ge- langt zu sein, was man als ursprüngliche Charaktere der rezenten Angiospermen betrachten müsse. Indem wir diesen Abschnitt der Untersuchung beschließen, ist es von Interesse zu erwähnen, daß dieses ungelöste Problem 1) Hallier (1905). 2) Zum Beweis dessen, daß dies bereits gegenwärtig möglich ist, sei hier aut die geistvolle, jüngst von v. Wettstein versuchte Phylogenie der Angio- ne verwiesen. (Vgl. v. Wettstein, Handbuch, II, 2, p. 201 ff. Anm. . Übers. 3) Anonymus (1906), p. 182. 96 seine Parallele im Tierreich hat. Die Abstammung der höchsten Gruppe, der Säugetiere, bleibt noch sehr problematisch. Entwicklungsprinzipien. Vor der Diskussion dessen, was wir als die ursprünglichen Formen der verschiedenen Organe der Angiospermen betrachten, möchten wir kurz gewisse, mit der Entwicklung zusammenhängende Prinzipien hervorheben, denen wir besondere Bedeutung für den Versuch beimessen, die Phylogenie lebender oder ausgestorbener Formenkreise zu verfolgen. Das Gesetz korrespondierender Entwicklungsstadien. Wenn wir die Entwicklungsstadien studieren, die von den verschiedenen Organen einer Samenpflanze zu irgend einer Zeit- epoche erreicht werden. so werden wir finden, daß dieselben ver- schiedenwertig sind. Einige sind unverkennbar weiter vorgeschritten als die anderen. Korrespondierende Entwicklungsstadien der ver- schiedenen Organe einer Samenpflanze fallen keineswegs auch in der Zeit zusammen. Umgekehrt werden wir finden, daß in jeder beliebigen geologischen Epoche ein Organ oder eine Organgruppe eine viel höhere Entwieklungsstufe erreicht hat als andere. Das Studium der Phytopaläontologie hat zahlreiehe Beispiele für die Wahrheit dieses Grundsatzes geliefert. Die Belaubung der Pteridospermen ist ebenso wie der Habitus ihres Stammes im sroßen und ganzen farnähnlich, obwohl das weibliche Organ schon ein Same ist. Die männlichen Organe von Zyginodendron (Ürosso- theca) sind unzweideutig viel weniger hoch entwickelt als die weib- lichen (Lagenostoma). Erstere sind im wesentlichen eine einfache farnähnliche Fruktifikation, letztere ein hochentwickelter Same. Auch bei den Bennettiten, den mesozoischen Abkömmlingen der Pteridospermen, sind die Mikrosporophylle der Hauptsache nach noch farnwedelähnliche Blätter, während die Megasporophylle einen extrem vorgeschrittenen Typus aufweisen. Auch der Stammhabitus dieser Pflanzen unterscheidet sich kaum von dem eines paläozoischen Baumfarns. Ein weiteres Beispiel liefern uns die rezenten Pflanzen. Die farnwedelähnliche Belaubung der Cycadee Stungeria ist vereint mit hochentwickelten Zapfen. Dagegen ist das weibliche Sporophyll von Öycas ursprünglicher als das männliche und seine Abstammung von farnähnlichen Vorfahren noch leicht zu verfolgen. Es gäbe noch genug andere Beispiele'); wir wollen es bei den obigen bewenden lassen. Aus dem oben angeführten Gesetz folet, daß niemals eine tatsächlich ursprüngliche Angiosperme existiert hat, in dem Sinne, daß alle ihre Organe in gleichem Maße ursprünglich. waren. Im Gegenteil,. die ältesten Angiospermen ı) vgl. Wieland (1906), p. 244, welcher auch auf eine nähere Diskussion dieses Gesetzes einging. 9 waren ohne Zweifel dadurch charakterisiert, daß einige ihrer Or- gane viel höher entwickelt waren als die übrigen. Es besteht aller Grund zu der Annahme, daß die Angiospermen von andern Samen- pflanzen abstammen, aber daß der Same, an und für sich eine hoch entwickelte Bildung, aus einer viel früheren Periode datiert. Wir glauben, daß die Anwendung dieses Prinzips bei solchen Betrachtungen wie der vorliegenden gute Dienste leisten wird. Weiter unten wollen wir mit dessen Hilfe zeigen, daß die älteren Angiospermen wahrscheinlich die großblättrige .Belaubung ihrer Vorfahren noch beibehielten, eine Annahme, welche verschiedene schwierig zu erklärende Tatsachen aufhellen wird. Homoplasie. Bei dem Versuch, die Phylogenie lebender Gruppen zu ver- folgen, liegt anerkanntermaßen eine der Hauptschwierigkeiten darin, daß man leicht geneigt ist, irrtümlicherweise auf Merkmale als Kriterien enger Verwandtschaft großes Gewicht zu legen. welche viel wahrscheinlicher nichts anderes als der bloße Ausdruck paralleler Entwicklung sind. Das Ergebnis wird durch zahlreiche Fälle von Homoplasie verdunkelt, so daß es schwer ist, zu einem sichern Schluß zu kommen. Die umfassende Frage der Phylogenie der Angiospermen scheint uns jedoch durch diese Frage nicht berührt. Mutation. Während wir den Gang der Entwicklung in der Regel als einen langsamen und schrittweisen Variationsprozeß betrachten. ist uns gegenwärtig die Annahme geläufig geworden, daß hin und wieder auch Perioden sprunghafter Entwicklung auftreten'). Zu demselben Schlusse gelangen auch Theorien, welche die Entwick- lung der anorganischen Natur zum Gegenstande haben. Die Kata- strophenlehre wurde ersetzt durch die Lehre gleichmäßig stetiger Fortentwicklung, auf die wieder eine Theorie folgte. welche an- nimmt, daß die Naturkräfte zu gewissen Perioden mit größerer Intensität gearbeitet haben als heutzutage. Daß Mutation bei der Entwicklung der Angiospermen im Spiele war, ist iminerhin möglich; denn die Plötzlichkeit, mit der diese Gruppe sich in der Kreide- und Tertiärflora zur Stellung eines dominierenden Typus erhebt, ist vielleicht durch eine andere Annahme schwer zu erklären, außer durch die Unvollkommenheit der geologischen Ueberlieferung in dieser Beziehung. Eine der Hauptschwierigkeiten, die sich aus unserer noch so unvollkommenen Kenntnis der mesozoischen Floren ergibt, liegt darin, daß wir gegenwärtig in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle bloß mit der Belaubung dieser Pflanzen vertraut sind. Unter den hiehergehörigen Blattabdrücken ist das Fehlen irgendwelcher 1) De Vries (1901, 1905). 98 unverkennbarer Zwischenformen zwischen den Angiospermen und einer anderen Gruppe auffallend und diese Beweistatsache läßt — obgleich vielleicht nicht von großer Bedeutung — wohl eher die Möglichkeit der Mutation zu als jene schrittweiser Variation. Andererseits ist ein zu freier Gebrauch dieses Prinzips zu ver- werfen, da sonst Gefahr besteht, daß die Mutation zum letzten Auskunftsmittel des hilflosen Phylogenetikers herabsinkt. Ursprüngliche Charaktere bei rezenten Angiospermen. Die Strobilus-Theorie der Angiospermen-Fruktifikation. Die Grundlage unserer Theorie über die Natur der typischen Angiospermenblüte bildet die Annahme, daß dieselbe im wesent- lichen aus einem Zapfen oder Konus besteht '). Wir betrachten die einfacheren eingeschlechtigen Blüten in- klusive der apetalen Formen als von amphisporangiaten?) Zapfen durch Reduktion abgeleitet. Der Ausdruck „Blüte“ wurde in sehr verschiedenem Sinne gebraucht °). Wir möchten jedoch seine An- wendung auf die Angiospermen allein beschränken, da die durch das Wort ausgedrückte Vorstellung ursprünglich von diesen Pflanzen genommen wurde. Unserer Meinung nach ist Bestäubung außer- halb der Samenanlage, wobei das Fruchtblatt oder die Frucht- blätter die Hauptrolle beim Pollensammeln spielen, das wesentliche Merkmal einer Zwitter- oder weiblichen Blüte. Wir betrachten eine Blüte als typisch, wenn sie Mikro- und Makrosporangien und ein Perianth besitzt, welches in vielen Fällen als Schauapparat fungiert. Eine Blüte ist nach unserer Ansicht eine spezielle Form eines Zapfentypus. welcher sowohl den Angiospermen als gewissen meso- zoischen Pflanzen gemeinsam ist und als Antho-Strobilus bezeichnet sein mag. Der Anthostrobilus der hypothetischen mesozoischen Vorfahren der Angiospermen und ihrer vermutlich nahen Ver- wandten — der Bennettiten — unterschied sich von der Blüte der Angiospermen in gewissen unwesentlichen Details, speziell in der direkten Bestäubung, wobei das Megasporophyll keine Rolle spielte. Es dürfte vielleicht zweckmäßig sein, diesen als Pro-Anthostrobilus zu unterscheiden und die eigentliche Blüte im engeren Sinne, als Eu-Anthostrobilus, wie aus der folgenden Gegenüberstellung er- ‚sichtlich. Pro-Anthostrobilus der mesozoischen Vorfahren Anthostrobilus der Angiospermen und der Bennettiten. Eu-Anthostrobilus (Blüte der Angiospermen). !) Coulter und Chamberlain (1904), p. 9. 2) Wieland und andere Autoren gebrauchen die Ausdrücke „hisporan- giat“ und „ambisporangiat“. Wir betrachten diese Ausdrücke als nicht einwand- frei und schlagen an ihrer Stelle „amphisporangiat* vor als Gegensatz zu „monosporangiat“. 3) Coulter und Chamberlain (1904), p. 9. 99 Die Notwendigkeit dieser neuen Termini ergibt sich aus der Tatsache, daß das Wort „Blüte“ in sehr verschiedenem Sinn an- gewendet wurde, beispielsweise sogar für die Zapfen der Coni- ferales; weiters daraus, daß, wie wir hier zu zeigen hoffen, die Angiospermen von mesozoischen Vorfahren abstammen, welche nahe Beziehungen zu einer Gruppe fossiler Pflanzen aufweisen, deren gegenwärtig wohlbekannte Fruktifikation tatsächlich, wenn auch unserer Meinung nach mit Unrecht, als Blüte bezeichnet wurde. Wir werden später ausführlicher die Beweise für die Ab- leitung des Eu-Authostrobilus vom Pro-Anthostrobilus erörtern — von Zapfentypen, welche, wie wir glauben, verschiedene Entwick- lungsstadien der Fruktifikation ein und derselben Entwicklungslinie darstellen. Der Zapfen oder Konus ist natürlich ein sehr alter Frukti- fikationstypus, vielen getrennten und bloß sehr entfernt verwandten Entwieklungslinien gemeinsam. Andere Zapfenformen fanden sich bei Pflanzen, welche in einer viel früheren geologischen Periode auf ihrem Höhepunkt standen als die hier besprochenen antho- strobilaten Formen. Der Anthostrobilus ist von allen diesen ge- schieden und aller Wahrscheinlichkeit nach in geologischer Be- ziehung die neueste Modifikation oder Neu-Schöpfung der strobi- laten Fruktifikationsform. Er unterscheidet sich von allen übrigen Zapfen darin, daß er typisch amphisporangiat ist, daß die Mega- sporophylle stets auf der Achse des Zapfens oberhalb der Mikro- sporophylle (also näher der Spitze des Zapfens) zusammengedrängt sind, und durch die Ausbildung eines getrennten Perianths unter- halb der fertilen Sporophylle, dessen Funktion allem Anschein nach gänzlich oder teilweise die des Schutzes ist. Mit anderen Worten, die Schutzfunktion, welche in den Sporophyliständen vieler Pterido- phyten durch die Aneinanderreihung der fertilen Sporophylle selbst verrichtet wird, erscheint bei dem Anthostrobilus gegen die Basis des Zapfens zu lokalisiert und wird hier von sterilen Blättern ge- leistet. Um die wesentlichen Charaktermerkmale des Anthostrobilus klarer hervorzuheben, wollen wir ihn kurz mit einem heterosporen Zapfen vom alten Typus, wie z. B. jenem von Lepidodendron Hibber- tianus Binney aus dem untern kKarbon Sehottlands vergleichen '). L. Hibbertianus Binn. Anthostrobilus. Verlängerte Achse zylindrisch mehr oder weniger konisch. Lage der Mega- basal im Verhältnis zu apikal im Verhältnis zu sporophylle den Mikrosporo- den Mikrosporo- phyllen. phyllen. Schutzorgan die distalen Enden sterile, basale, blattähn- beider Typen der liche Organe. fertilen Sporophylle. (Fortsetzung folgt.) 1) Scott (1900), p. 162, Fig. 65. 100 Hin Beitrag zur Kenntnis der Flora. derDinarischen Alpen, Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) Die nachstehende Arbeit ist das Resultat eines achttägigen Aufenthaltes der Verfasser im mittleren und nordwestlichen Teil der Dinarischen Alpen zu Anfang Juli 1907, vereinigt mit den uns liebenswürdigst zur Verfügung gestellten floristischen Ergebnissen einer anderthalbtägigen Exkursion des Herrn Dr. A. v. Degen auf die Dinara zu Anfang August 1905. Das Nähere über den Ver- lauf der vom Naturwissenschaftlichen Verein an der Universität Wien veranstalteten und vom hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht subventionierten Reise der Verfasser in die Dinarischen Alpen wird demnächst in den Mitteilungen dieses Vereines!) ver- öffentlicht werden. Es soll daher hier nur kurz die gemachte Route mitgeteilt werden. Von Vrlika (441 m) im Tale der ÜCetina aus- gehend, begannen wir am 3. Juli über Jezevic den Aufstieg in den mittleren Teil der Dinarischen Alpen, d. h. in jenen Gebirgszug, der im Nordwesten mit dem Gnjat (1806 m) und Bat (1851 m) einsetzt, im Troglav (1913 m) seine höchste Höhe erreicht und von hier gegen den Prolog-Sattel erst rasch, dann allmählich niedriger wird. Aus der Schlucht Sutina nordöstlich von JeZevi6 stiegen wir neben der weithin sichtbaren Felsdoline Kozja jama auf ziemlich gutem Saumwege empor und erreichten westlich des Sandi brdo bei etwa 1500 m Meereshöhe den Rand der hügelreichen und von zahllosen Dolinen durchsetzten Hochfläche. die von einer arten- reichen alpinen Mattenflora bedeckt ist. Südlich des Jankovo brdo überschritten wir hierauf die dalmatinisch-bosnische Grenze und schlugen am Osthang des genannten Berges, am Rand des Buchen- waldes das Nachtlager auf. Am 4. Juli besuehten wir den Trog- lav, den wir auf dem Weg über die Muldenlandschaft Male poljanice und die sich südöstlieh daranschließende Tiefenlinie erreichten, suchten zunächst die Schutthalden und Felsen an der Nordseite ab, um dann, äbnlich wie Beck?), von Osten aus den Gipfel zu er- steigen; den Abstieg bewerkstelligten wir in westlicher, später nordwestlicher Richtung und kamen abends zu unserem Ausgangs- punkte zurück. Am 5. Juli überstiegen wir den Jankovo brdo (1779 m) in südost-nordwestlicher Richtung und machten hierauf eine bequeme Kammwanderung längs der Landesgrenze über den langgezogenen Rücken der Vrsina bis an den Südwestfuß des Klacari vrh (1850 m), dem noch abends ein flüchtiger Besuch ab- gestattet wurde. Am 6. Juli erreichten wir nach weiterer Kamm- wanderung in nordwestlicher Richtung über die Gipfel Lisan (1793 m) 1) Jahrgang 1908, Nr.6. - 2) G. Ritter Beck v. Mannagetta, Ein botanischer Ausflug auf den Troglav (1913 m) bei Livno (Wissenschaftl. Mitt. aus Bosnien und der Herzego- wina, V [1897], S. 480—490). 101 und Janski vrh (1790 m) den Veliki Bat (1851 m), von dort nach UÜberquerung der hier eintönigen und pflanzenarmen Hochfläche die nordöstlich gelegene flache Kuppe des Gnjat (1806 m), an deren Nordost- und Nordseite oberhalb der Waldgrenze sich eine üppigere Vegetation zeigte. Abends stiegen wir vom Strmac-Sattel zur Gendarmeriekaserne Grkovei (783 m) ab. An dem darauffolgenden Rasttag wurde nur ein kurzer Spaziergang nach dem nahegelegenen Dorf Crnilug (720 m) unternommen. Der 8. und 9. Juli diente der Besteigung der Dinara. Uber den Strmac- und den Privia-Sattel gelangten wir an den Osthang und später an den Südosthang des genannten Berges, geren dessen Gipfel wir nun allmählich an- stiegen. Nahe dem Nordende jenes pflanzenreichen Felsenzuges, welcher auf der Spezialkarte östlich der Cote 1706 ohne besondere Lokalitätsbezeichnung eingetragen ist, wurde Nachtlager gehalten. Am nächsten Morgen wurde auf getrennten Wegen der Gipfel er- reicht. Der Abstieg erfolgte nach Norden gegen die Doline Duler. Von hier nahmen wir den Weg über die Quelle Tocak nach Marica koSare und von dort zur Gendarmeriekaserne Grahovo (AreZinbrijeg). Am 10. Juli erreichten wir über Knezevic und den Gozd vrh das Südostende der Iliea planina, deren Kamm wir bis zu dem von Resanovei nach Tiskovae führenden Sattel verfolgten. Mit dem Abstieg von hier zur Eisenbahnstation Tiskovac war unsere Tour durch die Dinarischen Alpen beendet. Herr Dr. Arpäd v. Degen, Direktor der kel. ungarischen Samenkontrollstation in Budapest, welcher die große Liebenswürdig- keit hatte, uns das Verzeichnis der bei seiner zwei Jahre früher unternommenen Dinarabesteigung gemachten Pfianzenfunde zur Ver- öffentlichung zu überlassen, und dem wir hiefür zu wärmstem Danke verpflichtet sind, teilt uns über den Verlauf seiner Exkursion fol- gendes mit: „Am2. August 1905brach ich von Kninauf, um die Dinara, diesen imposanten Berg, dessen kahler Westabsturz zu den großartigsten Gebirgserscheinungen nicht nur in Dalmatien, sondern im ganzen Gebiet der südlichen Kalkalpen und ihrer Fortsetzungen gehört!), zu besteigen. Um der tagsüber herrschenden, fast unerträglichen Hitze zu entgehen, wurde der Aufstieg — wenigstens der größere Teil — in der Nacht vom 2. zum 3. August unternommen. Ich fuhr nachmittags von Knin nach Vrpolje und stieg von dort auf einem breiten, steinigen Karrenweg bis zu dem Hegerhaus Brizova@, weiches etwa 1300 m hoch liegt, und wo ich um 1 Uhr nach Mitternacht ankam. Der Weg führte vorerst über welliges, hügeliges Terrain, dann an Karstlehnen entlang, später durch eine hübsche Felsenschlucht, wo in Felsspalten das seltene Seselz tomen- tosum Vis. nebst Pyrethrum ceinerariaefolium, Inula candida, Cam- panula divergens ete. stand. Der Weg führte sodann in Windungen über eine ziemlich steile Lehne auf ein Karstplateau, welches in 1) Illustrierter Führer durch Dalmatien, 1899, S. 233. 102 ca. ®/, Stunden — leider schon im Finstern — durehquert wurde; dann wurde der Vorberg Tominovic vrh (1109 m) umgangen und an seinem nordöstlichen Abhang aufgestiegen. Der Weg schlängelt sich hier über einige tief eingeschnittene Schluchten zu einer schönen, ziemlich ebenen, von einem Felsenzirkus umgebenen Weide empor, auf weleher die Hirten zwei große gemauerte Wasser- zisternen angelegt haben; diese dürften wohl auch nur mit dem im Frühjahre gesammelten Schnee gespeist werden. Es lagen auf ihr einige Stinen (Sennhütten) zerstreut. Nach Durchgnerung dieser Weide erreichte ich nach ca. '/,stündigem Marsche die Hegerhütte Brizova@, welche im südöstlichen Winkel dieses Hochtales in der Nähe eines kleinen Buchenwaldes unter dem nördlichen Absturz des Hauptkammes der Dinara liegt. Ihre Umgebung ist höchst malerisch. Den Hintergrund bilden phantastisch geformte, hohe, kahle Felsriffe; der Hauptgipfel der Dinara ist aber von hier nicht sichtbar, da er durch Vorberge verdeckt ist. Das Nachtlager auf Maisstroh war ziemlich primitiv, zum Glück dauerte es nicht lange. Mit Tagesanbruch stieg ich durch den ungemein trockenen Buchenwald hinan, der keine Farne, merkwürdigerweise aber Zp:- pogon aphyllus (für Dalmatien neu, kommt aber noch südlicher vor) beherbergte. Mein Weg führte weiterhin über drei über- einanderliegende Terrassen, welehe beweidet werden; auf jeder finden sieh Stinen und Karstlöcher, welche die Hirten im Frühjahre mit Schnee vollstampfen und obenauf mit Stroh bedecken, um sich und dem ihrer Obhut anvertrauten Vieh auf diese Weise das nötige Trinkwasser für den Sommer zu sichern; Quellen gibt es hier keine, wohl aber einige Karstlöcher, in welchen der Schnee perenniert; diese scheinen auch die Hirten auf den Gedanken dieser Art der Wasserversorgung gebracht zu haben. Sonderbar ist es immerhin, bei der dort herrschenden sengenden Hitze die schon von weitem glitzernden Schneeklumpen in den Wassertrögen zu sehen, welche dort an der Sonne geschmolzen werden. Die Dinara gibt, wie die meisten Karstgebirge, alle ihre Wässer in Form einer mächtigen, am Fuße des Berges entspringenden Quelle ab; diese Quelle, einige Kilometer östlieh von Knin, ist der Ursprung der Krka. Weiter aufsteigend traf ich auf einer Terrasse ein Sandfeld reichlich mit Stipa pulcherrima bewachsen, welche sich hier in einer merkwürdigen Konsoziation mit Sesleria tenurfolia befand. Von der dritten Terrasse stieg ich rechts (westlich) über eine Lehne zu einem kleinen Sattel empor, von dessen Schneide ich mich dann links zur Westflanke des letzten Vorberges wandte, auf welchem noch vereinzelte Wetterbuchen und hie und da zerstreute Gruppen von arg zerzausten, ruppig aussehenden Pinus nigra-Bäumen standen. An dieser Flanke stieg ich zuerst über gröberes, dann über kleineres Gerölle (mit Euphorbia capitulata, Edrajanthus-Arten, Cerastium dinaricum var., Campanula pusilla forma, .Dromus reptans, Oentaurea Haynaldii, Asperula longiflora, Ürepis alpestris var. Visianiana usw.) empor; stellenweise ragen Felsenriffe aus diesem 103 Gerölle, in deren Spalten sich eine Anzahl schöner und interessanter Pflanzen (Leontopodium alpinum, Arenaria gracilis, Heliosperma pusillum var., Hieracium humile var., H. villosiceps, H. bifidum, H. ineisum, Viola biflora, Valeriana montana, Potentilla Clusiana, Solidago alpestris, Dryopteris rigida, Asplenium fissum und Tricho- manes, Arabis Scopoliana, Carez laevis, Phyteuma orbiculare usw.) vor dem Abgeweidetwerden gerettet haben. Nach mühevollem Steigen war endlich auch der Grat dieses Vorberges erklommen : dieser ist jedoch vom Hauptgrat der Dinara noch durch eine tiefe und mehrere seichtere Dolinen (mit Pinus Mughus) getrennt, welche südlich umgangen wurden. Endlich war auch diese erstiegen, und zwar direkt der zweithöchste Gipfel (Cote 1706); unterwegs wurde ein merkwürdiges kleines Thlaspi mit Ausläufern aus dem Gerölle gezogen. Von hier ging es dann dem Hauptgrate entlang über eine mittlere Spitze zum höchsten Gipfel (1831 m). Nach kurzer Rast wurde der Rückweg angetreten. Der Ab- stieg erfolgte auf demselben Weg über die Alpe Brizova@ nach Knin. Trotz vorgeschrittener Jahreszeit und Beweidung des größten Teiles der begangenen Strecke, boten besonders die höher gelegenen Schutthalden, Karsttrichter, Klippen und Mulden noch manches Interessante, weniger die Weiden und fast gar nichts die tiefer gelegenen Flanken dieses Berges, auf welchen um diese Zeit (es war ein abnorm heißer und trockener Sommer) fast alle zarteren Pflanzen bereits verdorrt waren. Hier mußte ich mich eigentlich nur auf das Notieren der noch erkennbaren Pflanzenreste be- sehränken.“ Im nachfolgenden veröffentlichen wir die Liste der von uns und von Dr. A. v. Degen gemachten Pflanzenfunde in der durch das Englersche System bedingten Reihenfolge. Die von Degen herrührenden Angaben sind durch ein in Klammer beigefügtes D. gekennzeichnet. Von den auf dem Troglav gemachten Funden nehmen wir der Vollständigkeit halber auch solche mit auf, welche bereits G. v. Beck in seiner oben zitierten Troglavarbeit angeführt hat, machen dieselben aber durch ein beigesetztes (B.) ersichtlich. Andere in der Literatur vorfindliche Standortsangaben'!) zitieren wir nicht, da dieselben zumeist sehr weit gehalten sind, und es sich uns gerade um die genauere Verbreitung der Pflanzen inner- halb des bereisten Gebietes handelt, zu deren Kenntnis wir mit unserer Aufzählung wenigstens ein kleines Scherflein beizutragen glauben. Für die Bestimmung der Pflanzen aus einigen kritischen Gruppen sind wir den betrefienden Herren Spezialisten zu bestem Danke verpflichtet. Im übrigen wurde die Arbeitsteilung in der Weise durchgeführt, daß einer von uns (Watzl) alle gesammelten 1) Vgl. vor allen R. de Visiani, Flora Dalmatica (1842—1852) und G. Ritter Beck v. Mannagetta, Flora von Bosnien, der Herzegowina und der SandZaks Novipazar (Wissenschaftliche Mitteilungen aus Bosnien und der Herzegowina; beginnt IX [1904], S. 407, wird fortgesetzt). 104 Pflanzen mit Ausnahme jener, bei denen ausdrücklich jemand anderer als Determinator namhaft gemacht ist, bestimmt, der andere (Janehen) neben der Bearbeitung einiger kritischer Gruppen die Siehtung der zahlreichen von ihm an Ort und Stelle gemachten Notizen, sowie den redaktionellen Teil der Arbeit besorgt hat. Eine Unterscheidung der auf gesammeltes Pflanzenmaterial und der auf Notizen gegründeten Angaben im Druck wurde als überflüssig und störend weggelassen. Belegstücke aller gesammelten Pflanzen be- finden sich im Herbar des botanischen Institutes der Universität Wien. Auf eine allgemeine pflanzengeographische Betrachtung des bereisten Gebirges glauben wir verzichten zu sollen, da wir auf Grund unserer lückenhaften Beobachtungen und Erfahrungen gegen- über den grundlegenden Arbeiten Becks!) nichts Neues zu bieten vermöchten. Musei?). Dieramım scoparium (L.) Hedw. In einem Buchenwald unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1500 m. Tortella tortuosa (L.) Limpr. e. fr. Auf der Dinara. Orthotrichum cupulatum Hoffm. var. octostriatum Limpr. ce. fr. An felsigen Stellen unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1500 m. Encalypta contorta (Wulf.) Lindb. e. fr. In einem Buchenwald unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1500 m. Bryum capillare L. ec. fr. Auf der Dinara. Isothecium myurum (Poll.) Brid. e. fr. In einem Buchenwald unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1500 m. — — var. scabridum Limpr. Ebenda. Filicales. Cystopteris fragilis (L.) Bernh. Westlicher Rand des Troglav- kessels; Wald am Abhang vom Strmae-Sattel gegen Grkovei; Kamm der Tliea. — regia (L.) Desv. Gipfel des Troglav, sowie Felsen und Schutt- halden des Kessels; Felsen des Jankovo brdo gegen die Aldu- kovacka lokva; hügelige Hochfläche südwestlich dieses Berges; Janski vrh; Felsen an der Süd- und Südostseite der Dinara. Dryopteris Filix mas (L.) Schott. Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Wald am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei. — rigida (Hoffm.) Underwood. Gipfel des Troglav, sowie Felsen und Sehutthalden des Kessels (B.); Jankovo brdo; hügelige Hoch- ') G. Ritter Beck v. Mannagetta, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder. (A. Engler und O. Drude, Die Vegetation der Erde, IV. Bd., 1901). 2) Sämtlich gesammelt von Dr. A. v. Degen, bestimmt von Prof. Dr. V. Schiffner (Wien). 105 fläche südwestlich desselben; Klatari vrh; Nordosthänge des Gnjat; Felsspalten der obersten Region der Dinara (D.). Dryopteris Kobertiana (Hoffm.) Christensen. Doline unter den Nord- wänden der Dinara; Kamm der lliea. Polystichum Lonchitis (L.) Roth. Kessel des Troglav (B.); Um- gebung der Male poljanice; Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Felsen am Südhang der Dinara. — lobatum (Huds.) Presl. Nordosthänge des Gnjat bis gegen Grkovei herab; Wald auf dem Kamme der-TIliea. Asplenium Trichomanes L. Felsen in der Schlucht Sutina nord- östlich von Jezevic; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Felsspalten der unteren Region der Dinara (D.); auch in der oberen Region dieses Berges bei ca. 1700m (D.). — viride Huds. Umgebung der Male poljanice; Felsen am Süd- hang der Dinara; Kamm der Ilica. — Ruta muraria L. Schlucht Sutina nordöstlich von Jezevic6; Kessel des Troglav; Felsspalten der unteren Region der Dinara (D.). — fissum Kit. Felsen des Troglavkessels (B.); Felsspalten der obersten Region der Dinara (D.). Ceterach officinarum Lam. et DC. Felsen in der Schlucht Sutina nordöstlich von Jezevi6; Janski vrh; Felsen der unteren Region der Dinara (D.). Pteridium aquilinum (L.) Kuhn. Buschige, steinige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Polypodium vulgare L.. Im Wald am Abhang vom Strmaec-Sattel gegen Grkovci. Botrychium Lunaria (L.) Sw. Umgebung der Male poljanice; Nordosthänge des Gnjat. Coniferae. Pinus nigra Arn. Kleinere zerstreute Baumgruppen an der West- flanke der Dinara, ca. 1500—1600 m (D.). — Mughus Seop. Abhänge des Troglav, besonders an der West- und Nordseite (B.); Jankovo brdo; West- und Südwesthänge des Klacari vrh gegen die Vrsina; von hier bis zur Dinara auf den Gipfeln LiSan, Janski vrh und Bat vollständig fehlend; Dolinen und Abhänge unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1700—1800 (D.) Juniperus nana Willd. Kessel des Troglav (B.); Abhänge des Jankovo brdo, im Osten bis ca. 1500 m herab; Vrsina; Klacari vrh; Veliki Bat; Nordosthänge des Gnjat; Südende des Kammes der Tlica. Gramineae. Setaria viridis (L.) Palisot. An Wegen, steinigen Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Stipa pulcherrima C. Koch. Steinige Karsthalden der mittleren Region der Dinara und auf dem Sandfelde der oberen Terrasse, Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1908, 8 106 ca. 1600 m (D.); auch auf bosnischem Boden, an den Karst- hängen nördlich und westlich von Unista (nach einer Notiz, ge- hört vielleicht ebenfalls zur folgenden Varietät). Stipa pulcherrima C. Koch var. gallica (Steven) Watzl = Stipa mediterranea (Trin. et Rupr.) Aschers. et Graebn. B. gallica Aschers. et Graebn. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama südwestlich des Troglav. Phleum pratense L. var. nodosum (L.) Schreb. Steinige Karst- halden der Dinara (D.). Agrostis tenuis Sibth. —= Agrostis vulgaris With. Hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo, ca. 1500—1600 m; Haupt- bestandteil der besseren Weiden in den Karstmulden und auf den Karstterrassen der Dinara, 1200—1400 m (D.). Calamagrostis Epigeios (L.) Roth. Steinige und sandige Orte der Karstterrassen der Dinara, 1400—1600 m (D.). Sesleria auctumnalis (Scop.) F. Schultz. Buschige, steinige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.); lichtere, steinige Stellen des kleinen Buchenwaldes ober Brizova& (D.). — argentea Savi. Südwesthang des Gebirges oberhalb der Doline Kozja jama; Gipfel des Troglav (B.); Umgebung der Male pol- janice; oberste Region der Dinara. — tenuifolia Schrad. Umgebung der Male poljanice; Felsspalten und Gerölle der obersten Region der Dinara bis herab zu dem kleinen Sandfeld einer der oberen Karstterrassen (D.). Koeleria splendens Presl. var. subcaudata Aschers. et Graebn.') Ein Hauptbestandteil der Karstweiden der Dinara bis ca. 1500 m (D.); südlicher Teil des Kammes der Ilica. Meiica ceiliata L. Zerstreut auf steinigen Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara, namentlich an buschigen Stellen (D.). — nutans L. Südostfuß des Jankovo brdo, ca. 1500—1600 m. Dactylis glomerata L. Senkung zwischen Male poljanice und Troglavkessel; Waldrand auf dem Kamme der Ilica. Poa annua L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo, nächst einer Hirtenhütte; Westseite der Dinara, auf Lägern um die Sennhütten, verschleppt auch an Wegen (D.). — alpina L. Felsen der oberen Region der Dinara, ca. 1700 m (D.). — — var. glaucescens Beck?). Südliche Abhänge des Veliki Bat, ca. 1800 m. — pumila Host’). Felsen des Gipfels der Dinara, ca. 1300 m (D.). — nemoraliss L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo, ca. 1500 m; Buchenwald ober Brizovac, ca. 1300 m (D.). — — var. glauca Gaud. Südhang der Dinara in der obersten Region, ca. 1700—1800 m. !) Die Exemplare Degens von K. Domin bestimmt. 2) Von E. Hackel revidiert mit der Bemerkung: „Schwach ausgeprägt, Blätter nur im unteren Teile etwas graugrün“. °) Von E. Hackel bestimmt. 107 Poa pratensis L. Auf Lägern am Westhang der Dinara, 1300 bis 1500 m (D.). — — var. angustifolia (L.) Sm. Buchenwald ober Brizovat, ca. 1300 m (D.). — hybrida Gaud. Kamm der lIlica. Festuca valesiaca Schleich. Felsige Stellen der unteren Region der Dinara (D.). — dalmatica (Hackel) Richter!). Steinige Weiden der oberen Terrassen der Dinara, 1400—1600 m (D.). — »pseudovina Hackel. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — sulcata (Hackel) Nyman°). Waldrand ostnordöstlich des Jan- kovo brdo, ea. 1500 m. — Paneiciana (Hackel) Nyman'). Felsen des Gipfels der Dinara, ca. 1800 m (D.) — neu für Dalmatien! — — f. dinarica Degen, nova forma (vidit Hackel!). A typo differt foliis, eulmo et floseulis caesiis. Felsen des Gipfels der Dinara mit dem Typus, ca. 1800 m (D.). — Hieher gehören nach der Diagnose auch die von uns gesammelten Exemplare von den Bergen Vrsina, Lisan und Veliki Bat, ca. 1700—1800 m (Dalmatien und Bosnien!). — alpina Suter!). Sehr selten in Felsspalten unter dem Gipfel der Dinara, ca. 1800 m (D.) — neu für Dalmatien! — rubra L. An Lägerstellen am Westhang der Dinara, 1300 bis 1500 m (D.). — spadicea L. Umgebung der Male poljanice, ca. 1500—1550 m. — pungens Kit.?) Umgebung der Male poljanice, ca. 1500—1550 m; steinige Abhänge der oberen Region der Dinara, 1400—1700 m, stellenweise dominierend (D.). — affınis Boiss. et Heldr. var. coarctata Hackel'). Einzeln auf Schutthalden unter dem Gipfel, 1700—1800 m (D.). Bromus erectus Huds. typicus!). Steinige Karsthalden, Karst- mulden, Weiden am Westhang der Dinara bis ca. 1600m (D.). — — var. transsilvanicus (Steudel) Beck*). Hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo; Umgebung der Male pol- janice; ca. 1500—1600 m. — — — f. reptans (Borbas) Degen. Gerölle der obersten Region der Dinara, unter Pinus Mughus, 1700—1800 m (D.). 1) Von E. Hackel bestimmt. 2) Von E. Hackel bestimmt. Zu einem Exemplar bemerkt Hackel: „Dieses Exemplar stellt einen Übergang zur subvar. saxatilis Hackel dar, da die unteren Blätter glatt sind; die oberen aber sind rauh wie bei typica; bei saxatilis sind alle glatt.“ 3) Die Exemplare Degens von E. Hackel bestimmt. #) Von E. Hackel revidiert. Dieser bemerkt zum Exemplar des ersten Standortes: „Eine schmalblättrige Form dieser Varietät, zu var. australis Griseb. apud Pantocsek hinneigend“, zu den Exemplaren des zweiten Standortes: „Mittelform zwischen erectus genuinus und var. transsilvanicus, der letzteren wohl näher (Rispenform), aber Hüllspelzen fast gleichlang“. 8* 108 Bromus hordeaceus L. Um die Sennhütten, an Lägerstellen am Westhang der Dinara (D.). — japonicus Thunb. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Brachypodium rupestre (Host) Roem. et Schult. Buschige Stellen der Karsthalden in der unteren Region der Dinara (D.). Lolium perenne L. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). Agropyrum intermedium (Host) Palisot. Buschige Stellen der steinigen Karsthalden in der unteren Region der Dinara (D.). Aegilops ovata L. Karstterrain oberhalb Jezevic. Cyperaceae. Carex caryophyllea La Tourette. Steinige Karsthalden der Dinara bis ca. 1500 m (D.). — humilis Leyss. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — ornithopoda Willd. f. elongata (Leyb.) Aschers. et Graebn. Gipfelregion des Troglav, ca. 1900 m. — laevis Kit. Gipfelregion des Troglav (B.); Südostfuß des Jan- kovo brdo und hügelige Hochfläche südwestlich desselben; Fels- spalten und steinige Triften der obersten Region der Dinara (D). — brevicollis DC.*). Gipfelregion des Troglav und Umgebung der Male poljanice, ca. 1500—1900 m — neu für Bosnien! Juncaceae. Luzula nemorosa (Poll.) E. Mey. Im kleinen Buchenwald ober Brizovat (D.). — campestris (L.) Lam. et DC. Senkung zwischen Male poljanice und Troglavkessel; Janski vrh. Liliaceae. Veratrum album L. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Kamm der Tlica. — — var. Lobelianum (Bernh.) Mert. et Koch. Kamm der llica, mit dem Typus. Colchicum sp. (wahrscheinlich ©. Kochii Parl.). Steinige Karst- halden und Weiden am Westhang der Dinara (D.); auf den Karstterrassen ebenda bei ca. 1300—1400 m (D.). Asphodelus albus Mill. Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista; bei Marica koSare (auch mit verzweigter Infloreszenz). Anthericum ramosum L. Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista; bei Mari@a kosare; Kamm der Ilica. Allium sphaerocephalum L. Bei Marita kosare. — carinatum L. var. asperum (Don) Regel. Bei Marita kosare. 1) Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti bestimmt. 109 Allium ursinum L. Buchenwälder auf dem Kamm der Ilica, stellen- weise in großen Mengen. Lilium carniolicum Bernh. in den Rassen fypicum Beck und Jankae (Kerner) Beck'). Im ganzen Zuge der Dinarischen Alpen häufig. Die Pflanze dieses Gebietes ist immer auf den (5—9) stärkeren Nerven der Blattunterseite dicht papillös gewimpert und unterscheidet sich dadurch von Lilium bosniacum Beck, welches anscheinend hier fehlt. Dagegen wachsen Exemplare mit rot- und mit gelbgefärbten Blüten an den meisten Stand- orten zahlreich untereinander, ohne daß sich in den vegetativen Merkmalen irgend ein Unterschied auffinden ließe. Wir glauben es daher bloß mit Farbenmutationen einer und derselben Art zu tun zu haben. Auch im eigentlichen Verbreitungsgebiete des L. carniolicum kommen nach Kerner?) und Pampanini?) ver- einzelt gelbblühende Exemplare vor. Die von Kerner‘) für Lilium Jankae und carniolicum angegebenen Unterschiede in der Gestalt und Spitze der Blätter lassen sich, wie schon Ascherson und Graebner°) hervorheben, bei Durchsicht eines reicheren Materiales nicht aufrecht halten. Immerhin ist es nach Beck‘) möglich, daß das echte Lilium Jankae Kerner mit der unter diesem Namen gangbaren kroatisch-bosnischen Pflanze nieht vollkommen identisch.-ist, sondern sich von ihr etwa durch gelbliche Zwiebelschuppen und vorherrschend mehrblütigen Stengel unterscheidet. Bei den nachstehend aufgezählten Fundorten geben wir für jeden einzelnen die beobachtete Blütenfarbe an, insoweit die- selbe festgestellt werden konnte und notiert wurde: Auf dem Gipfel und im Kessel des Troglav (gelb); in der südlichen und östlichen Umgebung des Jankovo brdo in großen Mengen (rot und gelb); auf der Vrsina (rot und gelb); an den Nordosthängen des Gnjat; an den südlichen Abhängen der Dinara (rot und gelb); auf dem Kamme der llica?). Fritillaria gracilis (Ebel) Aschers. et Graebn. amplif. H. Lind- berg°). Felsen und Schutthalden des Troglavkessels; Umgebung 1) Von E. Janchen bestimmt. 2) Österr. bot. Zeitschr., XXVII (1877), S. 403. 3) ge exsiccata, scheda nr. 17, als forma sulphureum. SV)Ara 0. 5) Synopsis der mitteleuropäischen Flora, III, S. 182 (1905). 6) Flora von Bosnien, der Herzegowina und des SandzZaks Novipazar, I (1904), S.-A. S. 82. ”) Wahrscheinlich gehört hieher auch die von Handel-Mazzetti und mir (Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien, Österr. bot. Zeitschr. 1905/06) unter Lilium bosniacum von der Gipfelregion der Ilica erwähnte Pflanze. J. 8) Den Ausführungen H. Lindbergs (Iter Austro-Hungaricum, Finska Vetenskaps-Societetens Förhandlingar, XVLIII, Nr. 13, 1906, S.-A. S. 15 und 16) über die Notwendigkeit, Fritillaria negleeta Parl. und Fr. gracilis (Ebel) Aschers. et Graebn. zu einer einzigen Art zu vereinigen, müssen wir vollinhalt- lich beipflichten. W. 110 der Male poljanice; Vrsina; Felsen am Südhang der Dinara in der oberen Region; Felsen des Kammes der Ilica'). Ornithogalum Kochii Parl. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; südlicher Teil des Kammes der Iliea. Muscari botryoides (L.) Lam. et DC. Gipfel und Kessel des Trog- lav (B.); Südostfuß des Jankovo brdo; Klacari vrh; Süd- und Südosthänge der Dinara in der oberen Region. Majanthemum bifolium (L.) Schmidt. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchenwald ober Brizovad (D.); Wald auf dem Kamme der Ilica. Polygonatum officinale All. Umgebung der Male poljanice; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Kamm der Ilica. — multiflorum (L.) Al. Kamm der Ilica. — verticillatum (L.) All. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Buchenwald auf dem Kamme der Jlica. Paris quadrifolia L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Amaryllidaceae. Narcissus angustifolius Curt. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Südosthang des Jankovo brdo; Klatari vrh; Südosthänge der Dinara. JIridaceae. Crocus neapolitanus (Ker-Gawler) Aschers. = Orocus vernus Wulf. (1778), non Mill. (1768). In feuchten Dolinen, an Schneeflecken am Südfuß des Jankovo brdo; an gleichen Orten am Südosthang der Dinara in der oberen Region. Iris graminea L. var. latifolia Spach. Kamm der llica. Orchidaceae. Orchis globosa L. Westlicher Rand des Troglavkessels. — sambucina L. Umgebung der Male poljanice; grasreiche Mulden am Südosthang der Dinara in der oberen Region (hier auch die f. purpurea Koch). Coeloglossum viride (L.) Hartm. Hügelige Hochfläche südwestlich und südlich des Jankovo brdo; Klatari vrh; Veliki Bat; Nord- osthänge des Gnjat. Gymnadenia nigra (L.) Wettst. Gipfelregion des Troglav (B.); Umgebung der Male poljanice; Jankovo brdo; Janski vrh; Nord- osthänge des Gnjat. 1) Hieher gehört auch, wie die Nachprüfung des Belegexemplares ergab, die von Handel-Mazzetti und Janchen (a.a. Ö.) irrtümlicherweise als Fri- tillaria tenella MB. vom Westhang der Ilica angegebene Pflanze. W. 111 Gymnadenia conopea (L.) R. Br. Südosthänge des Jankovo brdo; Nordosthänge des Gnjat; Südhänge der Dinara in der oberen Region; Kamm der llica. Cephalanthera rubra (L.) Rich. Wald am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchenwald ober Brizova& (D.). Epipactis microphylla (Ehrh.) Sw. Im kleinen Buchenwald ober Brizovaö (D.). Epipogon aphyllus (Schm.) Sw. Im kleinen Buchenwald ober Brizovac, selten, nur 3 Exemplare gefunden (D.) — neu für Dalmatien?)! Neottia Nidus avis (L.) Rich. Wald am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchenwald ober Brizova& (D.). Betulaceae. Carpinus orientalis Mill. Karstterrain oberhalb Jezevi@6; Abhänge der Schlucht Sutina. Ostrya carpinifolia Scop. Abhänge der Schlucht Sutina. Corylus Avellana L. Buschige Abhänge der mittleren Region der Dinara (D.). (Fortsetzung folgt.) Zur Morphologie und Biologie von Ceramium radiculosum Grun. (Mit einer Tafel und 3 Textabbildungen.) Ergebnisse der vom „Verein zur Förderung der naturwissenschaftlichen Er- forschung der Adria in Wien“ unternommenen biologischen und ozeanographi- schen Untersuchungen. III Von Dr. Josef Schiller (Triest). (Schluß. 2) Die beiden Tabellen werden das im vorausgehenden Gesagte anschaulich machen. Die Daten für die erste stellte mir in liebens- würdigster Weise der Ozeanograph unserer Forschungsfahrten, Herr Dr. G. Götzinger (Wien), zur Verfügung, wofür ihm bestens gedankt sei. Die zweite enthält eigene Beobachtungen aus einem Bache bei Monfalcone. Die spezifischen Gewichte wurden mit Hilfe der Aräometer von Steger in Kiel ermittelt, die drei Dezimalen abzulesen und die vierte zu schätzen gestatten. Die Umreehnung auf Normal- temperatur und Salzgehalt in Prozent nahm ich mit Hilfe der hydrographischen Tabellen von M. Knudsen und G. Karsten (Handbuch der nautischen Instrumente, Berlin 1890, pag. 192 und 195) vor. Die letzteren sind auch für ausgesüßtes Wasser zu verwenden. ; 1) Vgl. Ascherson und Graebner, Synopsis der mitteleuropäischen Flora, III, S. 882 (1907). 2) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 2, S. 49. 112 Tabelle 1. Beobachtungen im Aussa-Fluß während der Sommer 1906 und 1907 auf der Barkasse „Argo“ der k. k. zoologischen Station in Triest. Datum| Zeit hi Salzgehalt| Tiefe Strömung Ort | Stat. | emperatur = 4. VII. 06] 3 p. m. | 19 °C.| 0:452% |Oberfl. Strömung | Aussa-Mündung, = ua | E „ 19-4 „| 0:664% | im flußabwärts | unterhalb des = E = österr. Finanz- W ” n 21 2) 1 396% 2 n Strömung hauses 2 1. ” ” PrAZ 5 3:089% 4» flußaufwärts | = n Aussa, kleines ] . | +90 . o ’ 4. VII. 06,3°45p.m. 18:2 00.| 0:17 x | 1m Stromun Een n » 18:6 » | 0:281% | 3» SE oberhalb der | 29 a ! Urn Strömung ! vorigen Beobach- | | 4 ” zen 2.8657. (Grund) Außaufwärts tungsstelle | | | 3 N. VII. 07\4°47p.m.| 195 0C.| 0:50857 |Oberfl.| Se = 20-1 0:721% im Außabwärts Aussa-Mündung, 2 E B) 20° ” ‚121% 2 = R bei den 39 = 2 ” n 22°8 » 2:896% 3n Strömune Strohhütten 7 = © 3 » 123°1 »| 3:380% |55» |) Außaufwärts = Nachdem bereits im vorauszehenden die horinzotale Ver- breitung von (©. radiculosum besprochen worden ist, erübrigt es noch, die vertikale zu verfolgen. Auch diese ist von der Salinität ab- hängig. Doch muß ich hier die Bäche und die Flüsse getrennt besprechen. In den ersteren, deren maximale Tiefe zur Ebbezeit 1’5 m nieht überschreitet, ist die Pflanze überall im Bette des Baches gleichmäßig verteilt. Natürlich nimmt auch hier die Häufig- keit bachauf- und bachabwärts angsaml ab. Anders dagegen in den mächtigen wasserreichen Flüssen, im Ti- mavo, Isonzo. in der Aussa ete. In diesen dringt zufolge ihrer bedeuten- den, bis 7 m betragenden Tiefe des Flußbettes auch bei Niedrigwasser Seewasser weiter fußaufwärts, zumal auch das Gefälle sehr gering ist. Die physikalischen Verhältnisse (Sprungschichten, Strömungs- richtung in den einzelnen Tiefen ete.) veranschaulicht Tab. 1 und die Abbildungen 2 und 3. Ich fand die Alge in diesen Flüssen niemals tiefer als 2 m (auf Mittelwasser bezogen), d. h. ihre vertikale Verbreitung nach unten findet dortihre Grenze, wo stark salzige Wasserschichten vorherrschen. Denn in Tabelle 2. Eigene Messungen in einem Bach bei Monfaleone, der beim Finanz- wachhause in Porto Rosega in den vom Meere nach Monfalcone führenden Schiffahrtskanal mündet. 113 . Wasser-- |Salzgehalt| n: e Datum Zeit ak in Tiefe | Strömung | n | 6. VI. 0619-30h a. n.' 19 00.11'394 im aufwärts n 16°9 » ‚1'312 19 ” h | schwach » 16 » 0°205 Oberfl. alwärts n bis |163 „0.681 im | aufwärts » 16 »|0:126 Oberfl.| abwärts schwache | Ya A Sr BEE BE En | | 6. VI. 06| 2:40 p. m. | 18-200. 0277 1 m | abwärts | y starke Strö- > en | nn mungabwärts n 16 ” 0:08 | =. Oberfil ” i 2 „bis 46 „lo-09 | ım R ” 16 » 0:08 | = Oberfl ” ” | 320 |16 En ) im „ | | | | 9.VI1,07| 10558.m. | 20-50C.0 288 | 1m | abwärts | ” | 20 ” I0-207 1n ” | n Bis 118,8 » 0,12 | 5 |08> n | ın ” 16'838 »|0 9 N E 1n ” == » .| 11:20 |16:8 „0 9 pre h Ort | Gezeiten 1. Im Schiffahrtskanal vis- Eh ot a Nr um 2. 2!/,m ob. d. Brücke im u Bache beim Finanzhause 3. SO m ob. der Brücke im Bache 4. dto. | 5. 250 m ob. d. Brücke | im Bache | 6. dto. 2 Ebbe um | 2:50p.m 2; BT Lokalitäten 4 ( wie vorher 5. 6. | Gleich 1 Um5-41 früh, Mündung d. Baches u in den Kanal a 12:35 p.m Gleich 2 sollte Flut sein. Sie war Gleich 4 aber kaum zu kon- Gleich 6 statieren Wasser mit einem durchschnittlichen Salzgehalte von 17% vermag die Pflanze nicht zu leben, was sowohl aus vergleichenden Messungen an den Standörten als auch aus meinen Kulturversuchen hervorgeht. Von den letzteren will ich nur kurz erwähnen, daß die Alge in Seewasser mit 35°/,, Salzgehalt regelmäßig innerhalb 4 Tagen abstarb. In Triester Leitungswasser, dessen spezifisches Gewicht bei 1°75° C. 1:0004 1) Das Wasser schmeckt kaum salzige und wird während der Ebbe von den Dampfern und einigen in der Nähe befindlichen Fabriken als Kesselwasser verwendet. 114 Es führt Süßwasser während der Ebbe, Brackwasser während der Flut. Siehe Tab. 2. Verbreitungsgebiet des Ceramium radiculosum. mg . ‚ , 2 ‚ K , , Mündung Rihnelinies te ag ar Abbildung 2. Längs- profil durch den unter dem Einflusse der Ge- zeiten liegenden Teil eines Baches bei Mon- falcone. beträgt, daher einen Salzgehalt von 005% besitzt (vergl. hiemit Tabelle 2), erhielt sie sich bis zu 9 Tagen und in Brackwasser von 0°9% zwar etwas länger, ohne jedoch ein besonders frisches Aussehen zu zeigen. Ich will jedoch bemerken, daß ich diesen Kulturversuchen eine besondere Sorgfalt nicht angedeihen ließ, da ich das Hauptgewicht auf Messungen und Beobachtung der physi- kalischen Bedingungen an den natürlichen Standorten legte. Innerhalb einer Tiefe von 0°6m bis 1'’2 m erreicht die Alge ihre mäch- tigste Entwicklung und nimmt gegen die 2 m-Tiefenlinie nach abwärts und gegen die Oberfläche langsam ab. Sie bildet beispiels- weise in der Aussa vom österreichischen Finanzhause an bis über 1 km aufwärts innerhalb einer Tiefe von 0'4—0'9m 2m vom Ufer entfernt und mit diesem parallel zu beiden Seiten einen breiten in dem klaren Wasser weithin sichtbaren schönroten Streifen, ein Anblick, den die marine Vegetation nicht zu überbieten vermag. Unsere Alge wächst hier auf Zostera marina, die bis 4m, also ins Salzwasser hinabgeht, und gerade diesen Umstand möchte ich hervorheben gegenüber dem Bedenken, es könnte dem Üeramium in größeren Tiefen geeignetes Substrat nicht zur Verfügung stehen. Es scheint mir dieser Umstand klar zu zeigen, daß die Pflanze eben vollständig die Fähigkeit verloren hat, in dauernd salzigem Wasser zu leben, auch wenn die bevorzugteste Unterlage, Zostera, ihr zur Verfügung steht. Da nach Obigem die Lebensbedingungen für die Pflanze an den einzelnen Standorten in ein- und demselben Flußlaufe verschieden sind, schaute ich nach, ob und inwiefern die Alge abändert. Alle meine daraufhin unter- nommenen Beobachtungen waren ergebnislos, da ich weder anatomische noch morpho- logische Abweichungen, noch Unterschiede in bezug auf Zeit und Menge des Auf- tretens der Fortpflanzungsorgane nachweisen konnte. Dagegen macht sich ein Zusammenhang zwischen der Durch- siehtigkeit des Wassers und der Färbung der Alge bemerkbar. In den Bächen mit kristallklarem Wasser bei Monfaleone fand 115 ich die Farbe der Alge während des ganzen Jahres braunrot, im Sommer nur wenig lichter werdend. Diesen Farbenton zeigen in den Flüssen höchstens jene Exemplare, welche nahe der Ober- fläche wachsen, alle anderen dagegen sind prächtig karminrot. Während ferner bei den Pflanzen aus den Bächen die axile Zelle nur hellrosa gefärbt ist, weist sie bei den anderen stets einen intensiv rosafarbigen oder roten Ton auf, und so entsteht im Verein mit den dunkelroten Rindenzellen jener schön karminrote Farben- ton, den ich bei Ceramien der Adria niemals bemerkte. Darin darf man wohl eine Anpassung an die geringere und schwan- kende Durchsichtigkeit des Flußwassers gegenüber dem Seewasser erblieken. Während wir die weiße Scheibe im Meere an den gleichen Beobachtungstagen bis zu 20 m sahen, ist dies in den Flüssen in der Regel nur bis zu 3m möglich gewesen. Die Intensität der Strömung wirkt auf das Wachstum der Pflanze sowie auf den Habitus der Kolonien ein. An Stellen mit Salzgehalt: 0.09% —150% Salzgehalt: über 15%. Abbildung 3. Querprofil durch den Aussa-Fluß oberhalb Pfahl 1 bei den Fischerhütten. Tiefe 4—6 m. Der dunkle Streifen bei a gibt die vertikale Ver- breitung des Ceramium radiculosum an. starker Strömung bildet ©. radiculosum auf den oben genannten Pflanzen nur lichte zarte Räschen, in denen die einzelne Pflanze kaum länger als 2cm wird. Wird die Strömung geringer, so werden die Exemplare höher und die Rasen diehter und größer. Dabei zeigt das Substrat selbst wieder einen Einfluß, da an Zostera und zarten Gramineenstengeln, die unter dem Einflusse des Wassers beständige Bewegungen ausführen, auch an ruhigeren Lokalitäten pur zarte und schüttere Rasen sich bilden, wohingegen an vom Wasser nicht bewegten Gegenständen (Wurzeln, Phray- mites-Stengel) die dichtesten Rasen und Büschel gebildet werden, bis zu 12 cm im Durchmesser, die die Gegenstände wie mit einer dichten roten Wolke überziehen. Das im Lagunengebiete so verbreitete (eramium ist auf der gegenüberliegenden istrianischen Küste sehr selten, wiewohl ich in den letzten zwei Jahren zu allen Jahreszeiten danach suchte. Ich fand eine einzige Stelle bei Capodistria. Die Straße führt von Capodi- stria gegen Isola über einen langen Steindamm, welcher das Salinen- gebiet vom offenen Meere trennt. Ungefähr in der Mitte dieses Dammes ist eine Brücke, unter welcher bei eintretender Ebbe das 116 Wasser von den gerade hier nicht mehr im Betriebe befindlichen Salinengebiete abfließt; umgekehrt dringt bei Flut Seewasser ein, so daß beständig eine starke Strömung herrscht. In das Salinen- gebiet münden einige kleine Wasserläufe, die nur während der Niederschlagsperioden, d. i. vom Oktober bis Ende April, Wasser führen, durch die die Salinengräben ausgesüßt werden. Einige Meter im Umkreise der Brücke auf der Seite der Salinen wächst C. radieulosum, das ich auf der Seeseite noch nie sah. Dies ist die einzige Stelle. an der die Pflanze nur während der oben an- gegebenen Niederschlagszeit vorkommt und nicht ausdauernd ist. Es dürfte dies auf die hohe Temperatur des Salinenwassers, sowie auf geringe Aussüßung im Sommer zurückzuführen sein. Da ich ©. radiculosum auch in dem bedeutendsten Flusse der istrianischen Westküste, dem Quieto'), nicht fand, schien es mir !biologisch wichtig zu sein, den Ursachen nachzugehen. Zu diesem Zwecke suchte ich die Wasserläufe genannter Küste in den letzten zwei Jahren, so oft ich nur irgendwie konnte, auf. Es stellte sich dabei heraus, daß sie als echte Karstflüsse auf Nieder- schläge stark reagieren, plötzlich anschwellen und ebenso plötzlich fallen, im Sommer sehr wasserarm sind. In dieser Jahreszeit steigt die Temperatur sehr hoch (27° C.) und fällt ebenso tief im Winter. Während und nach Regen ist das Wasser schlammig, die Durch- siehtiekeit kann bis auf 25 em fallen und die Geschwindigkeit des Wassers ist in dem unter dem Einflusse der Gezeiten liegenden Teile eine geringe. Alle diese angeführten Eigenschaften des Wassers finden sich in den Flüssen der gegenüberliegenden Küste nieht. Wohl ist auch der Timavo ein echter Karstfluß, allein in einem so mächtigen Flusse machen sich die Wasserschwankungen naturgemäß weniger bemerkbar, und durch dessen langen unter- irdischen Lauf werden die Temperaturunterschiede ausgeglichen und das Wasser gereinigt, so daß es während des ganzen Jahres von der Bevölkerung an den Quellen getrunken werden kann. Ceramium radiculosum möchte ich trotz des Verschwindens im Sommer bei Capodistria als eine ausdauernde Pflanze be- zeichnen und darauf hinweisen, wie sehr das Perennieren von äußeren Bedingungen auch bei den Meeresalgen abhängig ist. Vom Oktober bis Dezember ist sie am spärlichsten vorhanden; aber sehon Mitte Jänner fand ich sie in den letzten Jahren überall häufig. In den Monaten April bis September erreicht sie den Höhe- punkt ihrer Entwicklung, besiedelt alle ihr zur Verfügung stehenden Gegenstände, so daß der Grund der Bäche wie mit einem roten Pelze bedeckt ist. (Bei Capodistria allein fand ich im Sommer normal ausgebildete Pflanzen nicht.) Tetrasporangien sind während des ganzen Jahres vorhanden, besonders zahlreich gegen Ende des Frühjahres und im Sommer. 1) Baron Lichtenstern gibt zwar die Alge auch für einen dalmati- nischen Fluß, den Trau, an; doch vermutet de Toni, daß das Wort ver- stümmelt ist und Timavo bedeutet. 117 Cystocarpien, desgleichen Antheridien, sah ich nur in den Monaten April bis September. Während die Oystocarpien kaum zahlreicher als bei marinen Ceramien auftreten, werden die Antheridien — gewöhnlich auf anderen Pflanzen — geradezu massenhaft hervor- gebracht.!) Das scheint mir biologisch wichtig zu sein mit Rück- sieht auf das Vorkommen an Orten mit bedeutender Wasser- strömung. Damit scheint mir ferner im Zusammenhange zu stehen, daß die männlichen Organe fast nur an den kleinsten, O°8 bis höch- stens 2 em hohen Exemplaren, die unter den Oystocarpien tragenden, oder mit diesen vermischt wachsen, gefunden werden. Dadurch werden die austretenden Spermatien an den Zweigen der weiblichen Pflanze durch die Strömung vorbei geführt, so daß die Wahr- scheinlichkeit einer Berührung mit der Triehogyne größer wird. Die Zostera-Blätter habe ich wiederholt auf ihren Reichtum an Keimlingen untersucht und dabei gesehen, daß die mit einer zarten Schlammkruste bedeckten dieselben sehr reichlich trugen, während die unbesechmutzten nur wenige oder gar keine besaßen. Daraus schließe ich, daß die Sporen nieht durch klebrig-schleimige Aus- scheidungen auf dem Substrate sich festsetzen, sondern daß sie sich in Vertiefungen der Schlammkruste oder an vorragenden Teilchen derselben verfangen und, so festgehalten, rasch keimen, worauf dann durch den vom Rhizoid ausgeschiedenen Schleim die weitere Verfestigung am Substrate des Keimpflänzchens erfolgt. Das Weitere dieses Vorganges wurde oben geschildert. Zum Schlusse möchte ich die Ergebnisse des biologischen Teiles meiner Arbeit kurz zusammenfassen und interpretieren. Betreffs der Morphologie soll hiermit nur auf den Vorgang der Entstehung des Haftapparates hingewiesen werden. Ceramium radiculosum lebt in jener Strecke von Süßwasser- läufen, die unter dem Einflusse der Gezeiten liegen. In diesen Streeken ist sowohl ihre horizontale als auch vertikale Verbreitung an Örtlichkeiten mit folgenden physikalischen Eigenschaften des Wassers gebunden: 1. Die Salinität muß während der Ebbe dem Werte 0°05% (=Süßwasser)#sichnähern, währendderFluthin- gegen bedeutend ansteigen. Die entsprechenden Werte der Salinität liegen zwischen 0'05 und 285%. 2. Das Wasser muß jederzeit: a) eine beträchtliche Strömungsgeschwindigkeit, b) Reinheit, ec) niedrige, nicht über 20°C. hinausgehende Tempe- ratur aufweisen. Berücksiehtigt man, daß fast alle Süßwasser-Florideen in sehnellfließenden kalten Gebirgsbächen leben, so darf man wohl von der Alge behaupten, daß sie ähnliche !) Ich weise auf die bezüglichen Analogien bei Tieren in rasch fließen- den Gewässern hin. 118 Lebensbedingungen teils erworben hat, teils ihnen zusteuert.!) Ich betrachte Ceramium radieulosum als eine Alge, die den zweiten Schritt auf ihrem Wege zur Süß- wasserform eben erreicht hat, indem ich als ersten mit Göbel den Eintritt einer Meerespflanze in dauernd brackisches Wasser ansehe. Karsten?) vermutet, daß seine Delesseria amboinensis durch langsame Hebung der Insel Amboina und allmähliche Aussüßung der Standorte zur Süßwasseralge wurde. Für das Verbreitungs- gebiet von ©. radiculosum brauche ich indessen nur an die be- kannte Tatsache zu erinnern, daß die Flüsse durch das von ihnen reichlich mitgeführte Scehottermaterial (Alpenflüsse!) beständig dem Meere Terrain abge- winnen, so daß zunächst ein = stark brackisches Gebiet ent- steht, das Lagunengebiet, welches allmählich in ausgesüßtes Land übergeht. Daß unser Ceramium unter dem Einflusse der geo- logisch-physikalischen Veränderungen des besprochenen Küsten- gebietes nicht die einzige Alge ist, die den Weg ins Süß- wasser antreten konnte, diesbezüglich hoffe ich bald berichten zu können. Triest, k. k. zoologische Station, im Dezember 1907. Tafelerklärung. Tafel V. Fig. 1. Ceramium radiculosum Grun. Habitusbild. Vergr. 18. Fig. 2. Oberste Zweige mit Rhizoiden, von denen nur der unterste Teil zur Darstellung gebracht werden konnte. Fig. 50. Fig. 3. Teil eines mittleren Zweiges mit einem Gabeladventivästchen Vergr. 60. Fig. 4 und 5. Rindengürtel mit Tetrasporangien. Vergr. 80. Fig. 6. Cystocarp. Vergr. 50. Fig. 7. Antheridien. Vergr. 300. Festrede, gehalten anläßlich der Wiesner-Feier am 20. Jänner 1908. Von Prof. Dr. Hans Molisch (Prag). Hochgeehrter Herr Hofrat! Dieser Hörsaal, in dem Sie so oft, selbst begeistertund begeisternd, zu Ihren Hörern über den feineren Bau und das Leben der Pflanze ge- 1) Goebel, Flora 1897, p. 443, Bd. 83, weist hin, daß wir auch bei Bo- strichia Moritziana den Vorgang der Einwanderung noch heute ver- folgen können. 2) Karsten, ].c., p. 270. Schiller J.. Ceramium radiculosum. Y W er Wo AB DELEr FYl «EL Autor del A L Lith.Kunstenstalt friedr. Sperl, Wien Ill 1074 Oesterr botan.Zeitschr. 1908 119 sprochen haben, bietet heute nieht sein gewöhnliches Bild. Ich sehe nicht bloß die jungen akademischen Bürger, die noch in der goldenen Zeit ihres Quadrienniums schwelgen, ich sehe neben den jungen Schülern auch die älteren und reiferen, ich sehe Ihre Kollegen, Freunde und Verehrer, ich sehe auch das schöne Geschlecht — wir alle sind heute gekommen, um Sie anläßlich der Vollendung Ihres 70. Lebensjahres auf das herzlichste zu beglückwünschen, unseren Gefühlen der Anhänglichkeit und Verehrung Ausdruck zu geben und Ihnen gleichzeitig Dank zu sagen für all das, was Sie der Lehre und Forschung durch etwa ein halbes Jahrhundert waren. Was Sie als Lehrer und Forscher in dieser Zeit geleistet haben, das im Rahmen einer kurzen festlichen Ansprache auszu- führen, erscheint ungemein schwierig, denn es wäre ein Leichtes, über Wiesners Werke ein ganzes Semester zu lesen und zu disputieren. Aber vielleicht wird es mir gelingen, auf Grund Ihrer Werke die Grundzüge Ihrer Gelehrtennatur zu skizzieren und die wichtig- sten Eigenschaften Ihrer wissenschaftlichen Persönlichkeit anzu- deuten. Ich hege dabei nicht die Absicht, Sie einem be- stimmten Gelehrtentypus unterzuordnen, etwa — um mit Ostwald zu sprechen — dem der Klassiker oder Romantiker, da es meiner Meinung nach in Anbetracht der überaus großen Variabilität der Gelehrtenspezies kaum möglich ist, einen bestimmten Forscher einem scharf begrenzten Typus zuzuweisen, ebenso wie es oft un- möglich ist, einen bestimmten Menschen einem der Temperamente einzufügen. Was uns an Ihren Werken ganz besonders in die Augen fällt, ist die außerordentliche Vielseitigkeit. Sie ähneln darin den älteren Naturforschern überhaupt und erinnern, um von uns Näher- stehenden zu sprechen, an Ihren großen Lehrer Ernst Brücke und an einen Ihrer Vorgänger im Amte, an Franz Unger. Brücke war nicht nur eine Leuchte der Wissenschaft auf dem Gebiete der Tierphysiologie, er hat sich auch als Physiker und Chemiker be- währt, ja er hat sogar auf unserem Gebiete, auf dem der Pflanzen- physiologie, Hervorragendes geleistet. Und Franz Unger, einer der geistvollsten österreichischen Botaniker, zu dem wir heute noch bewundernd aufblicken, hat sich nicht nur als Pflanzenphysiologe, sondern auch als Entwicklungsgeschichtler, Phytopathologe und ganz besonders als Phytopaläontologe dauernden Ruhm erworben. In dieser glänzenden Eigenschaft der Vielseitigkeit sehen wir Sie mit den beiden genannten Forschern wetteifern. Denn Ihre Ar- beiten bewegen sich auf einem weiten Gebiete, auf dem der Ana- tomie und Physiologie der Pflanze im weitesten Umfange, auf dem der Morphologie, der angewandten Anatomie, der technischen Roh- stofflehre, der Geschichte der Botanik, ja Sie haben auch das reiz- volle Grenzgebiet unserer Wissenschaft oft mit Erfolg betreten und manche Frage der Meteorologie, der Klimatologie und Paläographie 120 in wichtigen Punkten aufgehellt. Die moderne Forschung steht allerdings mehr im Zeichen der Spezialisierung. Heute zieht man es vor, auf kleinen Gebieten zu arbeiten. Gibt es doch viele Physiker, die nur die Lehre der Elektrizität, viele Chemiker, die nur eine bestimmte Stoffgruppe zu fördern suchen, es gibt Biologen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, bloß die Natur des Zellkerns zu ergründen, ja wir kennen Botaniker, die sich nur mit einigen wenigen Pflanzen oder gar mit einer einzigen beschäftigen, z. B. mit der Hefe. Das erscheint, vorausgesetzt, daß man hiebei wiehtige Gesichtspunkte verfolgt, mit Rücksicht auf das geradezu rapide Anwachsen der Naturwissenschaften sehr praktisch und in gewissem Sinne sehr dankbar, weil man auf so kleinem Gebiete Literatur und Methodik leicht beherrschen lernt und immer auf seinen eigenen Erfahrungen weiter bauen kann. Um so mehr müssen wir es aber dankbar anerkennen, wenn auch heute noch ein mehr universeller Geist wie Sie in den verschiedensten Kapiteln seiner Wissenschaft anregend wirkt, vielfach bahnbrechend auftritt und Fundamente für die Wissenschaft liefert. Das Wissen und Können eines solehen Mannes muß von ganz anderer Art sein als das eines Spezialisten, der nur ein kleines Areal seines Faches übersehaut und alles andere ohne eigene Erfahrungen, wenn auch skeptisch, übernimmt. Als Anatom haben Sie uns eine Reihe wichtiger Detailunter- suehungen beschert, die Sie namentlich in einem Ihrer bedeutend- sten Werke „Die Rohstoffe des Pflanzenreichs“ niedergelegt und verwertet haben und das einen gewaltigen Baustein für das Ge- bäude der Pflanzenanatomie abgibt. Bei diesen Einzeluntersuchungen haben Sie es aber nicht ver- säumt, auch großen Fragen von allgemeiner Bedeutung nachzu- gehen, ein Streben, das besonders in Ihrem Werke „Die Elementar- struktur und das Wachstum der lebenden Substanz“ zutage tritt. Ernst Brücke hat für die Zellen das Wort „Elementarorganismen“ seprägt. Die Zelle ist die letzte bestandfähige physiologische Einheit des Lebens. Ihr kommt nach Brücke eine dem Leben an- gepaßte Organisation zu. Ja er gibt auch schon der Vermutung Raum, daß sich das Plasma aus letzten Elementargebilden zu- sammensetzen könnte, die sich zu den Zellen verhalten, wie diese zu dem Gesamtorganismus. Hier setzen nun Ihre Forschungen ein. Sie haben mit weitem Blicke erkannt, daß die Fortschritte der modernen Zellforschung zugunsten einer solehen Anschauung Ver- wertung finden können, und haben, gestützt auf die vorhandenen und auf eigene Beobachtungen, namentlich über den Aufbau der Zell- haut, den Gedanken zu begründen versucht, daß tatsächlich das Plasma kleinere Lebenseinheiten — von Ihnen Plasomen genannt — enthält, die zu wachsen, zu assimilieren und sich zu teilen ver- mögen und sieh zur Zelle verhalten wie diese zu einem Gewebe. Obwohl Ihr Werk in manchen Punkten nicht ohne Widerspruch 121 geblieben ist, werden Sie wahrscheinlich in der Hauptsache Recht behalten, denn ganz unerwartet kommt Ihnen das Ultramikroskop zu Hilfe. Dem gewöhnlichen Mikroskop sind nach Abbe und Helm- holtz Grenzen in der Leistungsfähigkeit gezogen, allein nun wurde uns vor kurzem das Ultramikroskop beschert, das uns in der mikroskopischen Auflösung der Materie einen Riesenschritt vor- wärts gebracht hat und uns Größenteilchen verrät, die 100mal kleiner sind als die bisher gesehenen. Bei ultramikroskopischer Beobachtung der Zelle sieht man im Plasma tatsächlich nicht eine homogene Substanz, sondern, abgesehen von den Mikrosomen, eine große Zahl sehr kleiner Teilchen, die vielleicht wenigstens teil- weise mit Ihren theoretisch erschlossenen Plasomen identisch sein könnten. Ungemein bezeiehnend für Ihre wissenschaftliche Persönlich - keit ist das Bestreben, die reine Wissenschaft auch anzuwenden. An der Spitze Ihrer „Rohstoffe des Pflanzenreiches“ stehen die Worte von Helmholtz: „Wissen allein ist nicht der Zweck des Menschen auf der Erde...... Das Wissen muß sich im Leben auch betätigen“. Diesem Leitstern Ihres Lebens folgend, haben Sie bereits am Beginne Ihrer Laufbahn die „Einleitung in die tech- nische Mikroskopie“ (1867), die „Monographie der Gummiarten, Harze und Balsame“ (1869) und die „Mikroskopischen Unter- suchungen“ (1872) veröffentlicht. Indem Sie dann, anknüpfend an die Bemühungen Beckmanns und Böhmers, die naturhistorischen Untersuchungsmethoden und die exakte naturwissenschaftliche Be- trachtungsweise auf das gesamte Reich der technisch verwerteten vegetabilischen Rohstoffe anwendeten und in konsequenter Weise durchführten, erstand im Jahre 1873 Ihr großes Werk „Die Roh- stoffe des Pflanzenreiches“, das Sie, unterstützt von Ihren Sehülern und Freunden, 1900 in zweiter Auflage erscheinen ließen. Damit wurden Sie der Begründer der technischen Rohstofflehre und schufen ein Buch, das ein Markstein und eine Zierde bleiben wird im Bereiche der Literatur angewandter Naturwissenschaften und das Ihren Namen in der alten und neuen Welt bekannt gemacht hat. Die mikroskopische Methode steht in diesem Werke im Vordergrunde und ihr verdanken wir es, daß wir oft aus einem kleinen Blattfragment, aus einem Stärkekorn, aus einem mikro- skopisch kleinen Splitter Holzes oder einer Faser die Stammpflanze zu erkennen vermögen. Besondere Förderung ließen Sie hier auch der Mikrochemie und ihrer Anwendung angedeihen, ja zwei der besten Reaktionen, die die heutige botanische Mikrochemie besitzt, die Wiesnerschen Holzstoffreaktionen, sind dauernd mit Ihrem Namen verknüpft. Auf keines Pflanzenanatomen Mikroskopiertisch fehlt heute ein Fläschehen mit Phlorogluzin und Anilinsulfat. Mit deren Hilfe lassen sieh die kleinsten Spuren von Lignin nachweisen. Ihre Holzstoffreaktionen haben im Gegensatz zu vielen anderen mikrochemischen Proben geradezu ideale Eigenschaften : sie bekunden eine so außerordentliche Tinktionskraft, daß sie noch Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1908. 9 122 bei 1000maliger Vergrößerung bequem erkannt werden können, sie besitzen eine erstaunliche Empfindlichkeit und wirken — ein nicht zu untersehätzender Vorteil — ganz lokal, so daß wir die Wiesner- schen Reaktionen auch als morphologische Reagentien auf ganze Gewebekomplexe mit Vorteil verwenden können. Nur ein soleher, mit theoretischen und technisch praktischen Erfahrungen ausgerüsteter Botaniker, konnte es auch fertig bringen, die materielle Zusammensetzung, Leimung und Herstellung alter arabischer und asiatischer Papiere, wie sie uns in den großartigen Dokumentenschätzen von El Fajüm und Ostturkestan vorliegen, aufzuhellen. Die Geschichte der Papierfabrikation und die Mikro- skopie des Papieres liegt nun klar zutage, verschiedene Irrtümer wurden ausgemerzt, die Fabel von dem reinen Baumwollpapier, der „eharta bombyeina“ der Paläographen, wurde beseitigt, die Chinesen als Erfinder des gefilzten und Hadernpapieres erkannt und die Art der Verfertigung des Papieres vom IV. Jahrhundert unserer Zeitrechnung bis auf den heutigen Tag in den wichtigsten Details klargelegt. Freilich, solche Ergebnisse lassen sich nicht im Handum- drehen auf Grund flüchtiger Beobachtungen, sondern nur durch jahrelange Studien gewinnen. Das ist aber ein Grundzug Ihrer Natur, daß Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Gegen- stand lange Zeit konzentrieren und uns dann von Zeit zu Zeit eine ausgereifte Frucht Ihres Denkens und Forschens bescheren. Ich erinnere nur an Ihre inhaltsreiche Monographie des Heliotropis- mus, an Ihre Studien über die Entstehung und Schutzeinriehtungen des Chlorophylis und Ihr erst jüngst erschienenes Werk über den Liehtgenuß der Pflanzen. Bezeichnend für Ihre Arbeitsweise finde ich es auch, daß Sie bestrebt waren, die Erscheinungen des Pflanzenlebens, wenn möglich messend oder wägend, zu verfolgen. Trat dies schon in Ihren ausgedehnten Untersuchungen über Heliotropismus und Transpiration hervor, so springt diese Art des Forschens in der Sehrift über den Liehtgenuß der Pflanzen ganz besonders in die Augen. Wärme, Feuchtigkeit und Licht spielen eine große Rolle im Leben der Pflanze. Während wir für die Messung der Wärme außerordentlich feine Instrumente besitzen — haben wir doch im Langleys Bolometer einen Apparat, mit dem wir noch fast den Y/,oooo0 Teil eines Temperaturgrades und die Wärme einer Kerzenflamme noch auf 2 km zu erkennen vermögen — ließen die Lichtmessungsmethoden viel zu wünschen ührig. Erst den Bemühungen von Bunsen und Roscoe verdanken wir es, daß auch hier Wandel geschaffen und eine genauere Methodik der Liehtmessung bekannt wurde. Sie besteht im wesent- lichen darin, daß ein bestiramt zubereitetes photographisches Papier, das sogenannte Normalpapier, dem Lichte ausgesetzt und unter Berücksichtigung der erforderlichen Zeit die entstehende Schwärzung 123 mit einem konstanten Farbenton, der Normalschwärze, verglichen wird. Der Grad der Schwärzung ist proportional der Lichtintensität und der Belichtungsdauer. Die Methode von Bunsen und Roscoe, welche die chemische Intensität des Lichtes zu messen gestattet, hat Wiesner verändert, vereinfacht, seinen pflanzenphysiologischen Untersuchungen angepaßt und in dieser modifizierten Form in die Pflanzenphysiologie zum ersten Male eingeführt. Ausgerüstet mit dieser Methode macht sich Wiesner zunächst daran, in Wien Lichtmessungen in ausgedehntem Umfange durch- zuführen, reist, obwohl bereits in vorgerücktem Alter, nach den Tropen, um namentlich in Buitenzorg auf Java, dann auf der Rück- kehr in Aegypten neue Erfahrungen zu sammeln, vervollständigt im arktischen Gebiete, in der Adventbai, in Hammerfest und Tromsö seine Studien und fügt dann im Yellowstone-Gebiete und einigen anderen Orten Nordamerikas den Schlußstein zu seinen Beobach- tungen über das photochemische Klima und den Lichtgenuß der Pflanzen. Während wir früher in der Pflanzenphysiologie zumeist nur von Hell und Dunkel, von direktem und diffusem Lichte sprachen, wird jetzt nach Wiesner das Licht genau gemessen: der tägliche und jährliche Gang der chemischen Lichtintensität, die Zeit des täglichen Maximums, das Verhältnis der Stärke des direkten Sonnenlichtes zum diffusen Lieht genau bestimmt, es wird — und darin liegt das Hauptverdienst des Wiesnerschen Buches — die Pflanze als Ganzes in ihren Beziehungen zum Lichte studiert und zu diesem Zwecke die auf die Pflanze an ihrem Standorte ein- wirkende Liehtmenge und ihr Lichtgenuß sowie der architektonische Einfluß des Lichtes auf die Pflanze festgestellt. Diese Untersuchungen haben auf pflanzenphysiologischem Gebiete bahnbrechend gewirkt, aber auch das Interesse der Klimatologen und Pflanzengeographen hervorgerufen. Ich komme nun zu dem Kritiker Wiesner. Für die Beur- teilung einer wissenschaftlichen Persönlichkeit empfiehlt es sich, nachzusehen, wie sie sich in der Rolle des Kritikers gibt. Denn darin spiegelt sich oft ihr ganzes Wesen. Bei einem Forscher, der die erscheinende Literatur mit kritischem Blicke prüft und das Für und Wider einer Theorie oder Hypothese abzuwägen versteht, erscheint es begreiflich, daß er mit seinen Fachgenossen nicht immer übereinstimmt und hie und da an einer fremden Leistung Kritik übt. Das haben auch Sie nicht selten getan; wie Sie es tun, läßt sich am besten in Ihrem Buche „Das Bewegungsver- mögen der Pflanze“ (1881) beurteilen. Noch ist in der Erinnerung der älteren Naturforscher der große Eindruck, den das Erscheinen des gleichnamigen Werkes von Ch. Darwin auf die Biologen ge- macht hat. Es enthielt eine Fülle höchst interessanter Tatsachen und die auf den ersten Bliek bestrickende Idee, daß allen Pflanzen eine Urbewegung, die Zirkumnutation, eigentümlich sei, die den wachsenden Pflanzenteil befähigt, fortwährend kreisende Bewegungen 9% 124 mit seiner Spitze auszuführen. Aus dieser Bewegung sollten sich alle anderen entwickelt haben. Dagegen haben Sie auf Grund sorg- fältiger Nachprüfung Stellung genommen. Sie konnten zeigen, daß der Zirkumnutation keine allgemeine Verbreitung zukommt und daß sie auf Wachstumsstörungen, kombinierte Bewegungen oder auf revolutive Nutation zurückzuführen ist. Tatsächlich sprieht man heute von der Zirkumnutation nicht im Sinne einer Urbewegung und damit haben sich die Physiologen auf Ihre Seite gestellt. Ihre Schrift gibt ein lehrreiches Beispiel dafür ab, wie man in der Sache auf ganz entgegengesetztem Standpunkte stehen kann und doch den Gegner nicht im mindesten zu verletzen braucht. Die vor- nehme Art, wie Sie Ihren großen Gegner behandeln, könnte vielen Naturforschern als Vorbild dienen, insbesondere jenen Pygmäen in der Wissenschaft, die die nötige Sachlichkeit und Objektivität durch Keulenschläge, rücksichtsloses Dreinfahren und durch hoch- fahrenden oder hämischen Ton zu ersetzen suchen. Ich kann den Kritiker Wiesner nicht besser kennzeichnen als mit den Worten Darwins selbst, der Ihnen, nachdem er Ihre Kritik erhalten und studiert hatte, folgende Worte schrieb: „Vor Allem lassen Sie mich Ihnen herzlich danken für die Art und Weise, mit der Sie mich durchweg behandelt haben. Sie haben gezeigt, wie ein Mann in der entschiedensten Weise von der Meinung eines anderen ab- weichen und doch seinen Meinungsunterschied mit der vollkommen- sten Höflichkeit ausdrücken kann. Nicht wenige englische und deutsche Naturforscher könnten eine nützliche Lehre aus Ihrem Beispiele ziehen, denn die rohe Sprache, die oft Männer der Wissenschaft gegenseitig führen, tut nicht gut und degradiert nur die Wissenschaft. Ihr Buch hat mir das höchste Interesse gewährt und einige Ihrer Versuche sind so schön, daß ich wirkliche Freude empfand, während ich bei lebendigem Leibe geschnitten wurde.“ Und nun ein Wort über den Schriftsteller Wiesner. Mag er als wissenschaftlicher oder popularisierender Autor auftreten oder als Essayist in einer Revue, immer erfreuen wir uns an der klaren schönen Sprache und dem perspektivischen Aufbau der auf- einanderfolgenden Gedanken. Das hat mit dazu beigetragen, daß Wiesners ausgezeichnetes Lehrbuch sich seit langem einer so großen Verbreitung erfreut, teilweise in mehrfacher Auflage er- schienen ist und in mehrere lebende Sprachen übersetzt wurde. Die Gabe, dem Gedanken auch einen klaren und ästhetischen Ausdruck zu verleihen, zeigt sich auch in Ihrem glänzenden Vor- trag. Tausende Schüler, Mediziner, Lehramtskandidaten und Phar- mazeuten saßen im Laufe der Jahre zu Ihren Füßen, gefesselt von dem leicht dahinfließenden Strome der freien Rede, die, nie beengt durch ein Manuskript und stets auf akademischer Höhe, selbst sprödestem Stoffe interessante Seiten abzugewinnen wußte und von sinnreichen, oft selbst erdachten Experimenten belebt war. Die Fähigkeiten, zu forschen und gleichzeitig wirksam zu lehren und zu schreiben, finden sieh nicht allzuhäufig im aka- 125 demischen Lehrer vereinigt. Es gibt Forscher, die Interessantes und Wertvolles finden, die aber außerstande sind, das Gefundene auch klar und anschaulich auseinanderzusetzen; sie gleichen einem Koche, der vortrefflich Speisen bereiten, aber nicht entsprechend servieren kann. Sie werden mich nun verstehen, wenn ich, im Bilde verweilend, sage: Wiesner versteht sich aber nicht bloß vortrefflich aufs Kochen, er versteht auch, den Tisch schön und reizend zu decken. Als vor etwa 25 Jahren dieser herrliche Palast der Wiener Universität errichtet wurde, versäumten Sie es nicht, dafür zu sorgen, daß auch Ihrer Lehrkanzel hier eine würdige und den Anforderungen der Zeit entsprechende Stätte geschaffen wurde. Noch weiß ich mich der Zeit zu erinnern, da das pflanzen- physiologische Institut ın einem Privathause, Türkenstraße Nr. 3, untergebracht war. Ein paar kleine Zimmer mit wenig Luft und Licht, mit feuchten, dumpfen Mauern und einem spärlichen wissenschaftlichen Apparat — das war alles. Dank Ihrer Initiative und Ihren unausgesetzten Bemühungen hat sich die Situation ge- ändert, ein neues Institut erstand damals in diesem Hause, räum- lich zweckmäßig und schön, innerlich mit modernem Apparat aus- gestaltet und Arbeiten nach den verschiedensten Richtungen er- möglichend. Indes, das Ansehen eines wissenschaftlichen Institutes hängt nicht bloß von der Zweckmäßiekeit und Zahl der Räume und der inneren Einrichtung ab, es muß auch vom richtigen Geiste erfüllt werden. Es muß darin nicht nur gelernt, gelehrt, es muß darin auch geforscht werden. Von diesem Geiste beseelt, wurden Sie nicht bloß der Schöpfer dieses Institutes, sondern auch der Be- gründer einer großen Botaniker-Schule. Die bezaubernde Liebens- würdigkeit Ihrer Persönlichkeit, Ihre Art, die Studenten in die Elemente der Wissenschaft einzuführen, den schon Forschenden richtig zu leiten und ihm, wenn es nötig war, zu helfen, hat Ihnen eine überaus große Zahl von Schülern zugeführt. Ihre Saat ist auf- gegangen. Man spricht von Wiesners Schule. Mehr als 170 Schüler- arbeiten, die in der Literatur zum großen Teil fest verankert er- scheinen und nicht selten den Anstoß zu neuen Abhandlungen gegeben haben, gingen aus Ihrem Laboratorium hervor. Fast alle botanischen Lehrkanzeln in Österreich sind von Ihren ehemaligen Schülern eingenommen. Das muß Sie mit Freude und Stolz erfüllen. Bei dieser Sachlage werden Sie es begreiflich finden, daß Ihre Schüler den heutigen Tag nieht vorübergehen lassen wollten, ohne Ihnen ein sichtbares Zeichen ihrer Verehrung und Dankbar- keit darzubieten. Da Sie selbst Ihr ganzes Leben hindurch in wissen- schaftlicher Arbeit aufgegangen sind, so waren wir von vorneherein überzeugt, daß wir Ihnen mit einem Geschenke, das von der Ar- beit Ihrer Schüler Zeugnis gibt, mit einer Festschrift, am meisten Freude bereiten werden. Unserem Bestreben haben sich, wie nicht 126 anders zu erwarten war, zahlreiche Fachgenossen des In- und Auslandes bereitwilligst angeschlossen und so habe ich denn heute die Ehre, Ihnen die von Herrn Privatdozenten Dr. K. Linsbauer redigierte, aus 48 Beiträgen bestehende Festschrift zu überreichen. Vielfach ausgezeichnet vom Staate, geehrt von den bedeutend- sten Akademien und gelehrten Körperschaften der Welt, hoch- geschätzt von Ihren zahlreichen Schülern und geliebt von Ihrer Familie, blicken Sie auf reiche Erfolge eines gelungenen Lebens, nicht müde und überarbeitet, sondern in guter Gesundheit und geradezu wunderbarer geistiger Frische, die noch weitere schöne Erfolge verspricht. Damit sind aber die Grundlagen für ein glück- liches, sonniges Alter gegeben, und das ist es, was wir Ihnen zu Ihrem heutigen Geburtstage vom ganzen Herzen wünschen. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissensehaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 9. Jänner 1908. Dr. Rudolf Wagner legt eine Abhandlung vor mit dem Titel: „Untersuchungen über den Bau der ‚Dolden‘ von Stephanotis floribunda Brongn.“. | In der artenreichen Familie der Asclepiadaceen treten sehr häufig, geradezu vorwiegend, Blütenstände von Doldenform auf, die sich aber bisher der Analyse entzogen haben. Wegen der Beur- teilung anderer Familien erschien es daher desto wünschenswerter, über den Aufbau dieser Gebilde näheres zu erfahren. Verfasser hat 50 Blütenstände der auf Madagaskar heimischen Stephanotis floribunda Brogn. analysiert und eine ganze Reihe anscheinend recht verschiedener Bildungen gefunden, die sich indessen auf einen Typus, nämlich den des Pleiochasiums, zurückführen lassen. Aus zwei, selten drei der Terminalblüte vorangehenden Brakteen entwickeln sich Partialinfloreszenzen erster Ordnung, deren unterste stets die komplizierteste ist und ein Schraubelsympodium darstellt, das im besten Falle bis zur Quartanblüte vorrückt und sieh dureh fast konstante Entwiekelung einfacher ß- Achselprodukte auszeichnet; selten wird die oberste Braktee steril, so daß ein unterbrochenes Monochasium zustande kommt. In einigen Fällen konnte auf Atavismen hingewiesen werden; häufig ist die Reduktion von Brakteen, die höheren Sproßgenerationen angehören, doch ließ sich keine bestimmte Regel festlegen. Die zum Teil ziemlich ver- wickelten Verhältnisse werden durch eine größere Anzahl Dia- gramme erläutert. 127 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Rick, Fungi austro-americani exsiccati. Von diesem Exsikkatenwerke kamen im Jänner 1908 die Faszikel IX und X durch Gymnasialprof. Jos. Rompel (Feldkirch, Vorarlberg) zur Versendung. Die beiden Faszikel enthalten die Nr. 161—200; außerdem sind 5 Arten gratis beigegeben sowie zu etwa 25 bereits früher ausgegebenen Arten Ergänzungen hinzugefügt worden. Sämtliche Pilze wurden von Joh. Riek in Rio Grande do Sul (Brasilien), meist in der nächsten Umgebung von Säo Leopoldo gesammelt. Die Nr. 161—200 enthalten folgende Arten: HAypozxylon colliculosum (Schw.) Nke. — Glonium lineare (Fr.) De Not. — Nummularia guaranitica Speg. — Daedalea unicolor (Bull.) Fr. — Uredo bonariensis Speg. — Uromyces? Euphorbiae Cke. et Peek. — Poria? Placenta Fr. — Othia gemmicola Rick, n. spec. — Dothidella Berkeleyana (Cooke). Berl. et Vogl. — Fusicoccum Kesslerianum Rick, n. spee. — Fomes hornodermus Mont. — Kreizschmaria lichenoides Riek. — Lachnocladium? tubulosum (Fr.) Lev. — Stereum candidum Schw. — Odontia flovo-argillacea Bres. — Polystietus occidentalis Kl. — Lembosia Melastomatum Mont. var. asterinoides Rehm. — Lepiota sordescens Berk. — Psilocybe tortipes Speg. — FPterula pusilla Bres. — Merulius subambiguus Henn. — Lepiota celypeolaria Fr. — Stereum bicolor Fr. — Calvatia rubro-flava Cragin. — Xylaria heloidea Penz. et Sace. — CUyathus striatus (Huds.) Hoff. — Lepiota cepaestipes Sow. — Sorokina Uleana Rehm. -- Lepiota bonariensis Speg. — Puceinia heterospora B. et Curt. — Fomes amboinensis Fr. — Boletus brasiliensis Rick. — Chaetomium chartarum Ehrb. — Xylaria tuberoides Rehm. — Poria vitrea Fr. — Camarops hypo- xyloides Karst. — KEutypa linearis Rehm. — Polystictus luteo- nitidus Berk. — Trametes Daedalea Speg. — Poronia Oedipus Mont. Inhalt der März-Nummer: O0, Porsch: N. A. E, Arber undf#J. Parkin, Der Ursprung der Angiospermen. S.89. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. S. 100. — Dr. Josef Schiller: Zur Morphologie und Biologie von Ceramium radieulosum Grun, (Schluß.) S. 111. — Prof. Dr. Hans Molisch: Festrede, ge- halten anläßlich der Wiesner-Feier am 20. Jänner 1908, S. 118. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 126. — Botanische Sammlungen, Museen, Insti- tute etc. S. 127. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/8, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. \ Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4-—, 1899/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. 128 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. EEE TE Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Osterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— S e 183—18%7 ( „ » » 16.) „an » 19 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 18%2 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ET TTITTEEETEITTTTTFES NB. Dieser Nummer ist Tafel V (Schiller) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N- 4. Wien, April 1908. Über die Sproßfolge bei einigen Calceolaria-Arten. Von J. Witasek (Wien). (Mit vier Textfiguren.) Das Vorkommen von basaien Blattrosetten ist in der Gattung Calceolaria eine häufige Erscheinung und ist für manche Ver- wandtschaftskreise charakteristisch. Kränzlin hat in seiner Mono- graphie der Calceolarieae') darauf hingewiesen, daß diese Rosetten nicht alle gleichwertig sind und daß die daraus sich erhebende blütentragende Achse in verschiedenem Verhältnis zu der Blatt- rosette stehen kann. Er unterscheidet Rosetten mit indeterminierter Achse und axillären Infloreszenzen und Rosetten, deren Achse durch einen Blütenstand abgeschlossen wird. Es will mir nicht überflüssig erscheinen, den Aufbau solcher Rosetten detailliert darzulegen, da sich bei einigen nicht uninter- essante morphologische Verhältnisse ergeben. Ich fand bei der Untersuchung verschiedener Arten folgende Fälle vor: 1. Calceolaria mimuloides (los. Eine niedrige Pflanze mit sehr lockerer Rosette. Sie bestand bei dem untersuchten Individuum nur aus drei Paaren intakter Blätter. Jede Blattachsel ist mit einer verhältnismäßig schon sehr großen Knospe begabt; eine des mittleren Blattpaares übertrifft die übrigen an Länge jedoch fast um das Doppelte; sie bestand bereits aus drei Paaren von Blättern. (Fig. 1.) Der Fall ist ohne Schwierigkeit zu deuten. Der Blütenstand steht terminal; jedes Blatt der Rosette entwickelt die Anlage zu einem Achselsproß, von denen vorläufig einer zur Entwiekiung vor- bereitet ist; er wird den Erneuerungssproß bilden, der unten eine 1) Engler, „Das Pflanzenreich“, IV, 257 C. (1907a). Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1908. 10 130 Rosette entwickelt und dann mit einem Blütenstand abschließt. Das Rhizom, welches aus den Basalteilen der Rosetten entsteht, ist sym- podial gebaut. I. Calceolaria pratensis Phil. Hohe mehrblütige Pflanze mit gedrängter Rosette. Stengel mit 1—3 Paaren kleiner Blätter besetzt. Die Rosette zeigt 4—5 Paare von Blättern, die an Größe nicht sehr voneinander verschieden sind. Durch ein deutliches — übrigens bei verschiedenen Indi- viduen recht verschieden langes — Internodium davon getrennt, das erste „stengelständige“ Blattpaar, welches viel kleiner ist als die Rosettenblätter. Diese höher gestellten Blätter sowohl als auch nach abwärts die nächstfolgenden zwei Paare der Rosette tragen sämt- Fig. 1. C. mimuloides Clos.; ca. !/, der natürl. Größe, jedoch, wie bei allen folgenden Figuren, die Blätter der Rosette verhältnismäßig etwas zu weit von- einander entfernt. lieh Achselknospen. Dieselben sind allerdings sehr klein und ent- gehen der flüchtigen Beobachtung; nur eine aus dem obersten Blattpaar der Rosette ist ansehnlich, auffallend und erweist sich schon deutlich aus vier Blättern zusammengesetzt. Auch hier ver- halten sich demnach die beiden zu einem Paare gehörigen Blätter insoferne gleich, als sie entweder beide eine Achselknospe haben oder keines. (Fig. 2.) Es erscheint also auch hier [der Blütenstand terminal, wie bei C. mimuloides, das Rhizom ist sympodial zusammengesetzt. Der Unterschied besteht nur darin, daß die Reserveknospen alle sehr klein sind. Im wesentlichen denselben Befund ergab die Untersuchung eines Exemplares der C©. valdiviana Phil. Das erste „stengelständige“ Blattpaar, welches bei ©. pratensis höher hinaufgerückt war, schien hier der Rosette anzugehören. Die vergrößerte Knospe trat daher 131 nicht bei dem obersten Blattpaar der Rosette, sondern bei dem nächstfolgenden darunter auf. Die tiefer stehenden Blätter waren leer. Ganz ähnlich ist endlich auch die Rosette von ©. spathulata m. gebaut. III. ©. pusilla m. Die Rosette besteht aus 3—4 Paaren von nahezu gleichgroßen lanzettlichen Blättern mit sehr kurzen Internodien. Aus dem obersten Blattpaar derselben erhebt sich ein nackter, völlig blattloser Blüten- stiel mit einer einzigen Blüte. Neben demselben findet sich am Grunde sehr klein, jedoch schon deutlich erkennbar, ein zweiter Blütenstiel mit einer winzigen Blütenknospe. Auf der anderen Seite, Fig. 2. C. pratensis Phil.; etwas verkleinert. gegen das zweite Blatt des obersten Paares hin, ist nicht die ge- ringste Spur einer Achselknospe zu sehen. Es wurden mehrere Individuen verschiedener Standorte daraufhin untersucht. Dagegen tragen beide Blätter des darunter befindlichen Paares je eine ge- stielte Blütenknospe. Die nach abwärts nun folgenden zwei Blatt- paare stützen sehr junge Achselprodukte, welche Laubknospen zu sein scheinen. (Fig. 3. Der Fall ist nicht so klar wie die vorigen. Sicher ist, daß bei dem zweiten Blattpaar axilläre Blütenanlagen vorhanden sind. Es liegt nahe, auch die obersten Blüten als Achselprodukte der obersten Blätter aufzufassen; aber es fehlt dann jede Spur einer Terminal- knospe. Ich konnte zwischen den beiden Blüten keine Andeutung einer solchen finden. Doch erscheint mir die Annahme, daß die bereits entwickelte Blüte terminal stehe und von den beiden ober- sten Blättern nur eines ein Achselprodukt entwickle, gezwungen 10* 132 und ohne entwicklungsgeschichtlichen Nachweis unannehmbar. Ich bin der Ansicht, daß die Terminalknospe verkümmert ist und die Regeneration der Pflanze aus einem tiefer stehenden Blatte der Rosette erfolgt. Den gleichen Aufbau hat auch CO. lanceolata Cav., die jedoch keine Rosette, sondern eine entwickelte, oft recht ver- längerte Achse bildet. Entgegen meiner früheren Auffassung sehe ich auf Grund dieser Untersuchungen diese beiden Arten, Ü. lan- ceolata und pusilla als nahe verwandt an, könnte jedoch einer Zu- sammenziehung derselben in eine Spezies bei der bedeutenden habituellen Verschiedenheit und gleichzeitigen geographischen Son- derung nicht beipflichten. Es kommt in der Gattung Calceolaria außerordentlich häufig vor, daß der Blütenstand gegabelt erscheint, z. B. gleich bei C. Fig. 3. CO. pusilla Witasek; natürl. Größe. Fig. 4. (. filicaulis Clos.; etwas verkleinert. valdiviana, pratensis und vielen anderen. An der Spitze einer ver- längerten Achse stehen zwei Tragblätter und zwei Seitenzweige, die sich zu mehr oder weniger komplizierten Wickeln ausbilden. Dies ist eine falsche Diehotomie, bei welcher die Hauptachse unter- drückt ist und die beiden Seitenzweige allein sich entwickelt haben. Wir hätten demnach bei C. pusilla ein Analogon jener in der Gattung Calceolaria so häufigen falschen Diehotomien, jedoch mit dem Unterschied, daß von den beiden Asten der eine gefördert ist. IV. ©. filicaulis Clos. Bei dieser Pflanze liegt ein ähnlicher Fall vor. Die Pflanze ist viel höher, ihre Rosette besteht aus breiten Blättern; aus dieser erhebt sich ein blattloser Schaft, welcher oben eine sehr armblütige zymöse Infloreszenz trägt. Die Rosette besteht aus vier Paaren sehr 133 ungleich großer Blätter, von denen das zweite am größten, das vierte und oberste auffallend klein ist. Von diesem obersten Blatt- paar stützt das eine Blatt eine sehr junge Infloreszenz, die unter dem Mikroskop schon deutlich vier Blüten erkennen läßt, das andere, größere von beiden ist leer. Ich fasse also den bereits entwickelten Blütenstand als Achselprodukt desselben auf. Von den tiefer stehen- den Blättern trägt jedes eine sehr kleine Knospe. Eine Terminal- knospe konnte ich auch hier nicht finden. (Fig. 4.) Der Unterschied im morphologischen Aufbau zwischen €. pusilla und ©. filicaulis liegt also hauptsächlich darin, daß bei letzterer an Stelle der Einzelblüten ganze Infloreszenzen treten. Auch hier stehen diese Infloreszenzen axillär. Wenn ich die Ergebnisse dieser Untersuchungen nun auf die Systematik anwende, so komme ich zu dem Schlusse, daß die beiden Fälle I und II als eine Gruppe in einen Gegensatz zu stellen sind zu den beiden Fällen III und IV als der anderen Gruppe. Auch ohne die genaue Untersuchung der Rosetten — was bei Herbar- material nicht immer angeht — lassen sich die beiden Gruppen leicht voneinander unterscheiden, da die zur Gruppe III und IV gehörigen Pflanzen echte blattlose Schäfte haben, indes die zur Gruppe I und II gehörigen an dem Stengel stets Blätter in — selbst innerhalb ein und derselben Art — wechselnder Zahl und Größe tragen. — Ich habe diese Gruppierung schon bei meiner Bear- beitung der chilenischen Caleeolarien für die natürlichste gehalten und finde dieselbe nun durch die Untersuchung der Rosetten be- stätigt. Der Ursprung der Angiospermen. Von E. A. N. Arber und J. Parkin (Trinity College, Cambridge). (Mit 4 Textfiguren.) Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Otto Porsch (Wien). (Fortsetzung. !) Die Theorie Englers. Die Auffassung der typischen Angiospermenblüte als Strobilus ist keineswegs neu’), obwohl sie sich von der gegenwärtig von den Systematikern allgemein angenommenen gänzlich unterscheidet. Nach der zwar weit verbreiteten, aber nieht ausnahmslos herr- schenden Meinung ist der ursprüngliche Typus der Angiospermen- fruktifikation unter den eingeschlechtigen Apetalen zu suchen, welche nach unserer Meinung Formen sind, die durch Reduktion aus amphi- sporangiaten, jedenfalls mit Perianth versehenen Zapfen entstan- den sind. Ri. 1) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 3, 8. 89. ?) Coulter und Chamberlain (1904), pp. 9 und 10. 134 Diese vorherrschende Meinung, welche in erster Linie auf Engler!) zurückgeht, wurde zu rasch als ein selbstverständliches Axiom angenommen ’?), bevor sie auf ihre Richtigkeit hin ausführlich untersucht wurde. In einer neueren maßgebenden Diskussion dieser Frage be- haupten Coulter und Chamberlain?°), daß eine Folge der gegen- wärtig „aufgegebenen Metamorphosenlehre...die sehr vorherrschende Auffassung war, daß Blüten von einfacherem Bau als der postu- lierte Typus reduzierte Formen seien. Es gibt gewisse Fälle, in denen dies richtig zu sein scheint...aber die überwiegende Mehr- zahl einfacherer Blüten sind besser ursprüngliche als reduzierte Formen zu nennen“. Andererseits hat es nicht an Autoren gefehlt*), wie vor allem Hallier, welche bereits die hier behauptete Meinung vertraten?). So. betrachtet namentlich auch Goebel den amphisporangiaten Zustand als ursprünglich, den monosporangiaten als von diesem abgeleitet®). Es wird hier notwendig sein, ausführlicher die Beweise für die Annahme zu untersuchen, daß gewisse nackte Blüten als ur- sprünglich betrachtet werden können, und den daraus sich ergebenden Folgesatz, daß ihre nahen Verwandten mit unscheinbarem Perianth sich von ihnen ableiten. Der Hauptunterschied zwischen dem Engler-Eichlerschen System und dem Bentham-Hookerschen besteht in der Auf- lassung der großen Gruppe der Monochlamydeen oder Inkompleten und der Verteilung ihrer Familien unter die Polypetalen, welche die einheitliche große Reihe der Archichlamydeen oder Choripetalen bilden; ohne Zweifel ein Schritt auf dem rechten Wege. Gleich- zeitig brechen Engler und Eichler mit der Auffassung der Ranales (Polycarpicae) als Ausgangspunkt der rezenten Dikotylen. Sie beginnen ihr System mit Pflanzen, deren Blüten einfach ge- baut sind, speziell den Piperaceen und ihren nahen Verwandten und auch mit den Familien der Amentiferen. Ihr System schreitet demgemäß allmählich von Pflanzen mit nackten Blüten zu solchen mit unscheinbarem, kelchartigem Perianth vor und gelangt schließ- lich zu Familien, wie die Caryophyllaceen mit wohl ausgeprägtem Kelch und deutlicher Krone. Von diesem Standpunkte aus läßt sich die schrittweise Entwicklung und Differenzierung eines Perianths im allgemeinen verfolgen. Gegen diese Theorie lassen sich drei schwerwiegende Ein- wände erheben. Erstens müßten wir annehmen, daß das Perianth de novo entwickelt wurde, also ein Organ sui generis ist. Zweitens 1) Engler (1897), p. 358. 2) Chamberlain (1897). 3) Coulter und Chamberlain (1904), p. 10. #4) Henslow (18931), p. 485; Celakovsky (1897). 5) Hallier (19011, 19012, 1903, 1905). 6) Goebel (1905), p. 528. 135 ist bei vielen der als ursprünglich betrachteten Gruppen, so z. B. den Piperales, Amentiferae und Pandanales, die Infloreszenz eine scharf abgegrenzte und oft hochgradig komplizierte Bildung. Schließ- lich erwies sich bisher diese Theorie als vom phylogenetischen Stand- punkte unhaltbar bei dem Versuche, sie mit den Ergebnissen des Studiums fossiler Pflanzen in Einklang zu bringen. Wir wollen nun in Kürze diejenigen Reihen untersuchen, welehen Engler ursprüngliche Charaktere zuspricht. Piperales. Diese Reihe wurde zuerst in Engler-Prantls System auf- gestellt und umfaßt vier Familien, von denen bloß die Piperaceen durch die Arten der beiden Gattungen Piper und Peperomra reich- lich vertreten werden. Ein Überblick über ihre Vertreter spricht dafür, daß ihre Blüten größtenteils trimer gebaut sind mit zwei Quirlen von Staubblättern und drei Fruchtblättern. Niemand würde folgern, daß eine Spezies von Piper mit zwei Staubblättern einer mit sechs vorausging, oder daß eine mit drei Fruchtblättern von einer mit bloß einem einzigen abstammte. Ebensowenig ist an- zunehmen, daß eine Gattung wie Chloranthus mit einem einzigen Tepalum den Ausgangspunkt gebildet hat für eine Gattung, wie Lacistema mit einem vollständigen Perianthquirl. Es ist viel natür- licher anzunehmen, daß die übrigen Glieder des Quirls abortierten, und solche Gattungen wie Piper und Peperomia durch weitere Rückbildung entstanden, während welcher das Perianth vollständig verschwand. In der monotypen Gattung Lactoris, von Engler zu den Ranales, von Bentham und Hooker u. a. zu den Pipe- raceen gestellt, kann ein Zwischentypus erblickt werden, welcher diese beiden Familien miteinander verbindet). So ist nach unserer Meinung die einleuchtendere und plau- siblere Ansicht die, daß die Piperales wahrscheinlich schon früh- zeitig von den Ranales abzweigten und wie bei vielen anderen Angiospermen eine beträchtliche Reduktion in der Einzelblüte — in vielen Fällen bis zum vollständigen Verlust ihres Perianths — erfuhren. Diese Entwieklungsrichtung ging allem Anscheine nach Hand in Hand mit der Tendenz, die Blüten in diehte Ahren zu vereinen, wobei die Brakteen immer mehr die ursprünglich vom Perianth geleistete Funktion übernahmen. Bei einigen wenigen Piperales ist die Vereinigung der Blüten noch einen Schritt weiter gediehen. So sind bei den Piper-Arten der Sektion Pothomorphe die Ahren in Dolden angeordnet. Solche zusammengesetzte Inflores- zenzen sind wohl schwerlich ein Charakteristikum für „Pflanzen niederer Organisation“ ?). !) Hallier (19012). 2) Willis (1904), p. 515. 136 Sowohl die neueren Studien Johnsons über die Samen- entwicklung der Piperales'), als jene T. G. Hills über den Bau der Keimlinge?) haben beide Autoren zu dem Schlusse geführt, daß diese Reihe keineswegs als ursprünglich betrachtet werden kann. Amentiferae. Die Bezeichnung Amentiferae wird hier bequemlichkeitshalber gebraucht zur Bezeichnung jener Familien von Holzpflanzen, deren eingeschlechtige Blüten — oder wenigstens die männlichen — in die als Kätzchen bekannten sehr dichten, begrenzten Blütenstände zusammengedrängt sind; ein Infloreszenztypus, welcher als Ganzes abgeworfen wird und so im großen und ganzen als Einzelblüte fungiert. In einzelnen Familien, z. B. jenen, welehe Englers Reihe der Fagales umfaßt, ist das Kätzchen hochgradig kompliziert und gestaucht — ein Merkmal, welches schwerlich für Ursprüng- lichkeit, viel eher dagegen für Reduktion in den Blütenteilen sprieht. In solchen Fällen ist natürlicherweise eine Unterdrückung des Perianths zu erwarten. Salicaceae. Diese Familie besteht bloß aus zwei Gattungen, Salix und Populus, die eine entomophil, die andere anemophil. Es besteht Meinungsverschiedenheit darüber, ob die Entomophilie von Saliz — ein beinahe einzig dastehendes Vorkommen bei Amentiferen — als ein ursprüngliches Merkmal zu betrachten ist oder als durch Anderung der Bestäubungsart von einem pappelähnlichen Vorfahren abgeleitet. Chamberlain schloß auf Grund embryologischer Studien, daß Eingeschlechtigkeit, Diözie und Nacktblütigkeit bei der Gattung Salix ursprünglich sind®). Auch Robertson betrachtet aus all- gemeinen Gründen Populus als die jüngere Gattung‘). Andererseits wurde die entgegengesetzte Meinung geäußert und erhielt neuerdings eine starke Stütze durch Haines’ Beschreibung zweier neuer Arten indischer Pappeln’). Eine von diesen, Populus glauca Haines, besitzt häufig Zwitterblüten mit unzweideutigem Perianth. Uns scheint es berechtigter, Populus als die ältere Gattung und Salix als einen von einem pappelähnlichen Vorfahren in späterer Zeit abgeleiteten Typus zu betrachten. Nach dieser Auf- fassung hat Populus glauca ursprünglichere Charaktere beibehalten als die übrigen Arten und weicht so weniger von dem Typus der Vorfahren ab, während die Entomophilie von Salix ein spät er- 1) Johnson (1905). 2) T. @. Hill (1906). ®) Chamberlain (1897). *) Robertson (1904). 5, Haines (1906). 137 worbener Charakter ist. Diese Auffassung schließt auch die Ab- leitung einer Blüte wie jene von Saliz mit bloß zwei Staubblättern und nie mehr als zwei Fruchtblättern durch Reduktion von einer Pflanze wie Populus in sich, welehe zahlreiche Staubgefäße und bisweilen mehr als zwei Fruchtblätter besitzt. Gleichzeitig betrachten wir Populus selbst als keineswegs primär anemophil, sondern gleich den übrigen Familien der Amentiferen als ursprünglich von ento- mophilen Vorfahren abgeleitet. In diesem Zusammenhang ist weiters die Tatsache in Erwägung zu ziehen, daß gegenwärtig die Gattung Salix durch zahlreiche Arten repräsentiert wird, während Populus verhältnismäßig wenige umfaßt. Die erstere Gattung scheint also ein plastischer, in auf- steigender Entwicklung begriffener Typus zu sein, was weiter durch die Schwierigkeit der Begrenzung einiger ihrer Arten erhärtet wird. Der Wiederaufnahme der Entomophilie verdanken die Weiden mög- licherweise ihre Erhaltung. Casuarina. Für diejenigen, welehe der Ansicht zuneigen, daß einige der rezenten Angiospermen primär nacktblütig sind, versprach diese Gattung vielleicht das meiste. Viele ihrer Merkmale sprechen stark für die Annahme, daß sie archäische Charaktere beibehalten hat. Es wurden Versuche gemacht, sie gänzlich von den übrigen Diko- tylen abzutrennen. Treubs Auffassung), welche sich auf die erste Entdeckung der Chalazogamie stützte, fiel, als die Tatsache sicher- gestellt war, daß viele Amentiferen, ja auch andere Gruppen diese Art der Befruchtung?) zeigen. Andererseits betrachtet Engler Casuwarina, welche er in die neue Reihe der Verticillatae stellt, als den ursprünglichsten Typus der Dikotylen auf Grund der Tat- sache, daß innerhalb des Nucellus zahlreiche Megasporen gefunden wurden °). Im Liehte neuerer Untersuchungen erscheint jedoch diese Folgerung keineswegs gerechtfertigt, denn Chamberlain findet, daß gelegentlich auch bei Salix mehr als eine Megaspore auftritt *). In jüngster Zeit hat Shoemaker gezeigt, daß bei Hamamelis mehrere Megasporen zu finden sind°). Fryes°®) Untersuchung des Embryosacks dieser Gattung (Casuarina nämlich)”) hat gezeigt, daß derselbe von ganz typischem Bau ist und sich im Gegensatze zu Treubs Vermutung in der Ausbildung der Antipoden und der Zeit der Endospermbildung nicht im mindesten von jenem der t) Treub (1891). f% 2) Richtiger: „diese Art des Pollenschlauchverlaufes“ (Anm. d. ers.). 3) Engler (1897), p. 362. *) Chamberlain (1897). 5) Shoemaker (1905), s. auch Coulter und Chamberlain (1904), p- 242. 6) Frye (1903). ”) Anm. d. Übers. 138 übrigen Dikotylen unterscheidet. Ferner wurde im Laufe des letzten Jahres auf Grund embryologischer Untersuchungen behauptet, daß Casuarina mit Carpinus nahe verwandt sei und als eine Gruppe von gleichem Range mit den Coryleen zu den Betulaceen gestellt werden könne'). In den vorgebrachten Argumenten können wir also keinen zwingenden Beweis für die Annahme erblicken, daß die Blüte von Casuarina im wesentlichen ursprünglicher Natur ist. Ebensowenig scheint die Stellung der Familie isoliert zu sein °). Fagales. Das Perianth der weiblichen Blüte ist, wenn überhaupt vor- handen, oberständig und schwach verwachsenblättrig. Beide Charak- tere sind höchst unwahrscheinlich Merkmale eines ursprünglichen Perianths. Überdies steht der synkarpe unterständige Fruchtknoten im Widerspruch mit der Vorstellung der Ursprünglichkeit der ganzen Blüte. Auch die Infloreszenz ist besonders kompliziert. Ahnliche Erwägungen gelten in gleicher Weise für die Juglandales. Wir sind geneigt, uns der Ansicht Halliers anzuschließen °), daß diese Gruppe (Fagales)*) zu den Hamamelidaceen und auf diese Weise zu Vorfahren in Beziehung gebracht werden kann, die Zwitterblüten und ein zweireihiges Perianth besaßen. Bei dieser Annahme ist das Perianth der Fagales wahrscheinlich als ein Rest des Kelches zu betrachten, wobei die Korolle vollständig ver- schwunden ist. Monocotyledoneae. Unter den Monokotyledonen finden wir einzelne Gattungen, welche höchst wahrscheinlich alte Typen sein dürften, ohne oder mit einem bloß sehr unscheinbaren Perianth. Hieraus ergibt sich die Frage, ob diese Pflanzen ursprünglich einer solchen Blütenhülle entbehrten. Pandanales. Auf diese Gruppe, welche von Engler’) ebenso wie von Coulter und Chamberlain®) als eine der ursprüngliehsten be- !) Benson, Sanday und Berridge (1906), p. 43. 2) Dieser über die systematische Stellung von Casuarina hier geltend gemachte, Standpunkt dürfte wohl nur von wenigen Systematikern geteilt werden. Über die gegenteilige Auffassung vgl. bezüglich des Gametophyten und der Chalazogamie meine p. 93 (Fußnote) zitierten Schriften, bezüglich der Ana- tomie und systematischen Stellung im allgemeinen: Porsch, Der Spaltöffnungs- apparat von Casuarina und seine phyletische Bedeutung. Österr. bot. Zeitschr., 1904. — Der Spaltöffnungsapparat im Lichte der Phylogenie. Jena, 1905, pag. 16—21. — Vorläufig bleibt wohl die Englersche Auffassung noch nach wie vor zu Rechte bestehen. (Anm. d. Übers.) °®) Hallier (1903). *) Anm. d. Übers. 5) Engler (1897), p. 360. 6) Coulter und Chamberlain (1904), p. 228. 139 trachtet wird, lassen sich, wie wir glauben, dieselben Argumente wie für die Piperaceen und die Familien der Amentiferen anwenden. Die Infloreszenz ist sehr dieht und scharf begrenzt. Bei den Pan- danaceen sind die einzelnen Blüten schwer ausfindig zu machen, da Brakteen und Brakteolen fehlen. Es scheint plausibler, daß in diesen Fällen das Perianth der Einzelblüten ebenso wie die Brak- teen und Brakteolen der Infloreszenz vollständig verschwanden und die Internodien der Blütenachse stark reduziert wurden mit dem Ergebnisse, daß die Einzelblüten, speziell die männlichen, so dicht aneinander gedrängt wurden, daß sie schwer voneinander zu unter- scheiden sind. Wir möchten daher glauben, daß die Pandanaceen schon sehr frühzeitig von der Hauptlinie der Abstammungsreihe der Monokotylen abzweigten und so von einem Vorfahren mit Zwitterblüten und wohl entwickeltem Perianth leicht ableitbar sind. Araceae. In der Deutung der Araceenblüte stimmen wir im allgemeinen mit Engler überein. Er betrachtet die Vertreter der Familie mit wenig Blütenteilen als reduziert. Hier bietet die Abstufung von Zwitterblüten mit vollständigem Perianth zu eingeschlechtigen nackten Blütentypen alle Stadien der Rückbildung. Gleichzeitig können wir die Entwicklung einer komplizierten Infloreszenz verfolgen. Die Anlockungsfunktion des Perianths einer wenig hoch entwickelten Gattung, wie z. B. Acorus, wird bei vielen der höheren Vertreter der Familie auf die Spatha übertragen, welche petaloid werden und die ganze Infloreszenz einhüllen kann. Tatsächlich übernimmt die Infloreszenz praktisch die Funktion einer Einzelblume. In diesem Falle stehen auch unsere Gegner auf demselben Standpunkte, den wir in Übereinstimmung mit Hallier u. a. ein- nehmen, indem wir nachdrücklich betonen, daß sich wohl alle jene Fälle, wo nackte Blüten in diehten Infloreszenzen aneinander gedrängt sind, durch Reduktion erklären lassen. Wenn Acorus und seine nahen Verwandten nicht existierten, würde diese Auffassung der Familie einer ebenso bereitwilligen Aufnahme begegnen ? Weil diese Stadien in anderen Gruppen, wie bei den Piperaceen und Amenti- feren, nicht so leicht verfolgt werden können, wurde die Abwesen- heit eines Perianths in diesen Blüten vorschnell als ein ursprüng- liches Merkmal hingenommen. Obwohl Engler die Zwitterblüten einer Gattung wie Acorus als die ursprünglichsten Typen in der Familie betrachtet, hat sich andererseits Campbell') dahin entschieden, daß die eingeschlechtige Blüte mit einem einzigen Fruchtblatt und einer einzigen Samen- anlage, wie z. B. bei Spathicarpa, Aglaonema und Nephthytis, tatsächlich die am wenigsten hoch entwickelte ist. Dieser auf em- bryologischer Basis aufgebaute Schluß scheint uns sehr schwach 1) Campbell (1905). 140 begründet zu sein, besonders angesichts der Tatsache, daß keine allgemeine Übereinstimmung darüber besteht, welehe Merkmale des Embryosackes als ursprüngliche zu betrachten sind. Die Urform der Organe des Eu-Anthostrobilus (Blüte). Wir haben gesehen, daß Engler und andere Autoren gewisse Familien, deren Blüten perianthlos und oft eingeschlechtig sind, als die primitiveren Vertreter der rezenten Dikotylen und Monokotylen betrachten. Doch es darf nicht übersehen werden, daß die Theorie Bag. 1. Mutmaßliche Urform des Angiospermenstrobilus (Blüte) mit Perianth, Mikro- sporophyllen und Megasporophyllen (zwei der letzteren im Längsschnitt). Dieser Strobilus ist eine durchaus theoretische Konstruktion und hat wahrscheinlich nie existiert. Englers ebenso wie die hier besprochene Strobilustheorie bloß eine Arbeitshypothese ist, deren Richtigkeit sich erst aus ihrer Anwendbarkeit ergeben muß. Die gegenwärtig herrschende An- sicht hat allerdings den Vorzug der Einfachheit. Wir gehen von Einfachem aus und leiten von ihm die komplizierteren Blütentypen mit doppeltem Perianth und gleichzeitig zwittrigem oder amphi- sporangiatem Bau ab. Doch ihre Anwendung als Arbeitshypothese 141 hilft uns nicht auf unserer Suche nach einem Schlüssel zur Phylo- genie der Angiospermen als Ganzes. Ebensowenig hilft sie uns, diese Gruppe in eine Linie mit irgendwelchen fossilen Pflanzen- resten zu bringen. Andererseits führt uns die Strobilustheorie, welche behauptet, daß die monosporangiaten Apetalen durch Reduktion aus einem amphisporangiaten Strobilus mit deutlichem Perianth hervor- gegangen sind, ungezwungen zurück zu einer großen Gruppe meso- zoischer Pflanzen, den Bennettiten, welche uns den Schlüssel zur Vorfahrenreihe des in Frage stehenden Formenkreises liefert. Auf der Suche nach der Urform der verschiedenen Teile des Angiospermenstrobilus hat es sich uns als sehr fördernd erwiesen, uns ein geistiges Bild einer Blüte zu entwerfen, in der alle Organe in gleiehem Maße ursprünglich waren. Wir wollen jedoch keines- wegs daraus folgern, daß eine derartige Blüte jemals existierte; denn wie wir oben (pag. 96) angedeutet haben, stünde dies im Widerspruch mit dem allgemeinen Entwicklungsgesetz, daß korre- spondierende Stadien in der Differenzierung der verschiedenen Organe einer Samenpflanzein einem beliebigen Zeitpunktungleich sind. Ein der- artiger Strobilus (vgl. Fig. 1) würde aus einer großen verlängerten, konischen Achse bestehen, welche oben Megasporophylle und unten’ Mikrosporophylle trägt. An der Basis der kegelförmigen Achse wäre ein deutlich ausgeprägtes Perianth zu finden, bestehend aus sterilen, blattähnlichen Teilen, welche der Achse als Ganzes Schutz gewähren und auch bei dem Mechanismus zur Sicherung der Fremdbestäubung eine Rolle spielen, indem sie zu dessen Augenfälligkeit beitragen. Alle Organe des Konus wären von beträchtlicher Größe, von be- deutender oder unbegrenzter Zahl und spiralig angeordnet. Der Konus stünde einzeln, entweder terminal oder axillär. Das Gynoeceum bestünde aus einer unbestimmten Zahl von Fruchtblätiern, welche apokarpe, einblättrige Fruchtknoten bilden, jeder mit mehrereii Samenanlagen und marginaler Placentation. Ein Griffel fehlte. Die Narbenfläche wäre mehr oder weniger auf die Spitze des Fruchtblattes beschränkt, und wahrscheinlich klebrig. oder die Spitze des Fruchtblattes könnte schwach offen geblieben sein wie bei der rezenten Gattung Reseda. Die Samenanlage wäre orthotrop mit zwei Integumenten. Das Fruchtblatt würde sich an der Bauchnaht öffnen und die Samen würden bloß dadurch ver- breitet, daß sie von dem Fruchtblatt abfallen oder durch den Wind ausgestreut werden. Der Embryo würde kurze Zeit nach der Be- fruchtung auskeimen und besäße zwei epigäische Keimblätter. Das Androeceum bestünde aus einer unbestimmten Zahl Stamina mit langen Antheren. Die Filamente wären kurz und das Konnektiv über die Anthere hinaus als schwache Verbreiterung ausgezogen. Das Perianth bestünde aus zahleichen spiralig angeordneten Teilen, entweder alle in Form, Farbe usw. einander ähnlich oder etwas differenziert mit einer inneren petaloiden Reihe, welche als Schauapparat und Schutzorgan fungiert. 142 Die Bestäubung wäre entomophil, da der Mechanismus des Pollensammelns durch die Fruchtblätter geliefert wird. Hieraus ist also zu ersehen, daß wir Polypetalie, Hypogynie und Apokarpie als ursprüngliche Zustände betrachten), zeitlich vorangehend den höher entwickelten Stadien, bei denen Kohäsion oder Adhäsion ähnlicher oder unähnlicher Organe auftreten. Wie wir angedeutet haben, besteht kein Grund zur Annahme, daß irgend eine Angiosperme mit vollständiger Vereinigung dieser primitiven Blütencharaktere gegenwärtig zu finden ist, ebenso wenig, daß eine derartige Blüte je existierte. Andererseits gibt es viele Angiospermenblüten, welche einen oder mehrere dieser ursprüng- lichen Charaktere beibehalten haben. Nach unserer Ansicht weisen die größte Zahl derselben die Familien der Magnoliaceen, Ranuneu- laceen, Nymphaeaceen und Oalycanthaceen unter den Dikotylen, der Alismataceen, Butomaceen und Palmaceen unter den Monokotylen auf. Magnoliaceae. In dieser Familie finden wir eine verlängerte Blütenachse mit einer unbestimmten Anzahl von spiralig angeordneten Staub- und Fruchtblättern. Die Form des Staubblattes mit seinem langen und breiten Konnektiv, nach unten als ein sehr kurzes Filament fort- gesetzt, und nach oben als eine sterile Spitze, ist ein ursprünglicher Charakter. Das Perianth der Vertreter der beiden Triben der Schizandreae und Illicieae besteht aus vielen spiralig angeordneten Tepalen. In dem Tribus der Magnolieae dagegen ist es zyklisch und bisweilen in drei deutlichen Quirlen angeordnet, ein unzwei- deutig von dem vorhergenannten abgeleitetes Stadium. Für die verwandten Anonaceen ist dieselbe Anordnung allgemein charak- teristisch. Bestimmte Glieder dieses Verwandtschaftskreises behalten auch einen ursprünglichen Zustand in dem einförmigen Charakter des Holzbaues bei, z. B. Drimys, Tetracentron und Trochodendron ?). Diese Familien wurden bereits von Hallier u. a. als Beispiele der Vereinigung einer großen Zahl primitiver Charaktere angeführt ’°). Die jüngst erschienene Untersuchung Strasburgers‘) über den Embryosack von Drimys hat jedoch gezeigt, daß dieser von der fast allen Angiospermen gemeinsamen Normalform tatsächlich nicht abweicht. Ranunculaceae. Einige Glieder dieser Familie weisen in der Form des Recep- taculums und des Perianths, sowie darin, daß die zahlreichen Staub- und Fruchtblätter spiralig angeordnet sind, ursprüngliche ) Vgl. auch Bessey (1397). ) Harms (1897). ) Hallier (1903). 4) Strasburger (1905). 1 2 3 143 Charaktere auf. Auch das Perianth dieser Gruppe ist in vielen Fällen ursprünglich, wenn auch oft petaloid und bisweilen deutlich differenziert in Keleh und Krone. Außerdem können Honigblätter — die Homologa fertiler Mikrosporophylle — vorhanden sein. Nymphaeaceae. Bei den Vertretern dieser Familie, speziell bei der Gattung Nelumbo, finden wir zahlreiche Staubblätter von ähnlicher Form wie jene der Magnoliaceen, ebenso wie gewisse auf das Perianth bezügliche Merkmale, die wir als relativ ursprünglich betrachten. Calycanthaceae. Die zahlreichen spiralig angeordneten Staub- und Fruchtblätter und die große Zahl der Perianthglieder können als primitiv an- gesehen werden. Monokotyledonen. Alismataceae und Butomaceae. Bei einigen Vertretern dieser nahe verwandten Familien sind die Staubblätter unbegrenzt an Zahl und die Fruchtblätter zahlreich und apokarp, Merkmale, welche von unserem Standpunkte aus als ursprünglich betrachtet werden können. Palmaceae. In dieser großen Familie sind der unverzweigte Habitus') und die freien Fruchtblätter vielfach ursprüngliche Merkmale. Die Megasporophylle und Megasporangien. Goethes Wahrspruch, daß das Fruchtblatt ein mehr oder weniger modifiziertes fertiles Blatt darstellt, steht bis heute un- erschüttert da, und es scheinen auch so umfassende Beweise für dessen Richtigkeit vorzuliegen, daß jede weitere Diskussion über- flüssig ist. Bei den Angiospermen scheint uns die Apokarpie das ursprüngliche Verhalten zu sein. Die spiralige Anordnung der aus einem Fruchtblatt bestehenden Ovarien an einem verlängerten Receptaculum, ein bis heute bei den Magnoliaceen und gewissen Ranales erhaltener Zustand, kann ebenfalls als ein ursprünglicher Charakter der Blüte betrachtet werden. Von diesem Stadium leiten wir durch Stauchung der Internodien die quirlige Stellung ab, die für die große Mehrzahl der Angiospermen charakteristisch und oft allen Teilen des Strobilus gemeinsam ist. Wir halten die quirlige Stellung für eine Folge teils der Tendenz der Kohäsion und Adhäsion, die stets bei den Angiospermen ausgeprägt war, teils der Neigung zur Differenzierung in der Größe und Form der einzelnen Bestandteile des Zapfens. Die Tatsache, daß die Funk- 1) Vgl. Morris (1893). (Arber und Parkin, 1908.) 144 tion des Schutzes bei diesem Zapfentypus auf die sterilen Glieder an der Basis beschränkt ist, dürfte auch nicht ohne Bedeutung für unsere Frage gewesen sein, da ein ausgiebigerer Schutz viel- leicht dort geliefert wird, wo die Achse in ihrer Länge reduziert ist und die verschiedenen Teile quirlig angeordnet sind. Die Folge davon war daher die stärkere Neigung zu einer horizontalen Aus- breitung der Teile als zu einer vertikalen Verteilung derselben. Verschiedene Familien, z. B. die Ranunculaceen, Crassulaceen und Rosaceen, liefern uns zahlreiche Beispiele dafür, wie Synkarpie aus Apokarpie entstand. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Angiospermen war nach dieser Richtung eine deutliche Neigung vorhanden mit verschiedenen Modifikationen, nach deren Bedeutung in den Früchten zu suchen ist. Das Ergebnis derselben waren Ovarien mit zwei bis vielen Fruchtblättern. Wir betrachten das Fruchtblatt als ein Megasporophyll, das schon bei den Vorfahren der Angiospermen als ein offenes Blatt vorhanden war, welches an seinen Rändern Samenanlagen von wechselnder Zahl trug und dem Megasporophyll von Cycas nicht unähnlich war. Mit der Übertragung der Aufgabe des Pollen- sammelns von der Samenanlage selbst auf das Fruchtblatt wurde es diesem letzteren möglich, sowohl den in Entwieklung be- griffenen Samenanlagen besseren Schutz zu gewähren, indem es sich vollständig um dieselben schloß, als auch die neue Auf- gabe des Pollenauffangens zu erfüllen, indem es sich an der Spitze für diesen Zweck differenzierte. Die Notwendigkeit eines Schutzes für das Ovulum ist sehr schön bei den Bennettiten zu sehen, wo derselbe aber auf ganz anderem Wege erreicht wird. Der Griffel, der zuerst wahrscheinlich nicht existiert hat, kann als eine spätere Anpassung betrachtet werden, im Zusammenhang mit der Vervollkommnung in der Sicherstellung der Fremdbestäubung entstanden. Die Narbenfläche war in den ersten Stadien einfach ein begrenzter Teil des Fruchtblattes, der möglicherweise für das Sammeln des Pollens durch Ausscheidung eines klebrigen Sekretes besonders geeignet war. Fr Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß wir in Über- einstimmung mit Bessey u. a. neueren Autoren!) alle synkarpen Fruchtknoten von apokarpen Vorfahren ableiten und alle Pflanzen mit unterständigem Fruchtknoten von Vorfahren mit oberständigem. Bei den ursprünglichen Angiospermen war die Samenanlage orthotrop. Diese Ansicht ist auch gegenwärtig herrschend?). Von diesem ursprünglichen Typus leitet sich der Typus der kampylo- tropen und anatropen Samenanlage ab. Wir neigen zu der Ansicht, daß das primitive Fruchtblatt zahlreiche Samenanlagen besaß °). Allerdings besteht bei den Frucht- 1) Bessey (1897). 2) Coulter und Chamberlain (1904), p. 57. 3) Prantl (1888). 145 knoten aus einem Fruchtblatt die unverkennbare Tendenz zur Reduktion in der Anzahl der Ovula. Dies ist beispielsweise be- sonders schön zu sehen bei einer Familie wie den Ranuneulaceen. Die Bedeutung ist in den Früchten zu finden, die gewöhnlich ein- samige Schließfrüchte. also Achenen sind. Die Mikrosporophylle und Mikrosporangien. Der Typus des Mikrosporophylis und Mikrosporangiums, wie er sich fast durchwegs bei den rezenten Angiospermen findet, ist im großen und ganzen sehr konstant, und dies deutet darauf hin, daß wir es in ihnen mit bereits fixierten Organen zu tun haben, wenn auch hier in vielen Fällen eine starke Neigung zu Abort, Reduktion oder Umprägung besteht. Wir betrachten das Staubblatt als ein Sporophyll, gleichwertig einem modifizierten Blattorgan, welches — wie sich zeigen läßt — bei den Pteridospermen, den paläozoischen Vorfahren, tatsächlich vorhanden war. Dieses Sporo- phyll trägt zwei Synangien, jedes in gewisser Hinsicht vergleichbar dem männlichen Organ einer Pteridosperime, z. B. Orossotheca. Die Auffassung des Staubblattes als Synangium ist keineswegs neu, doch wurde bis jetzt noch kein Versuch gemacht, sie mit einem Vor- fahren in Verbindung zu bringen, der ebenfalls denselben Mikro- sporangientypus besitzt. Wir werden weiter unten zu zeigen ver- suchen, daß eine derartige Auffassung annehmbar ist. Bei den rezenten Angiospermen betrachten wir das Androeceum in der Familie der Magnoliaceen als ursprünglich, namentlich wegen der spiraligen Anordnung, unbestimmten Zahl und der Form der Mikrosporophylle und Mikrosporangien. Die Kürze des Filaments, die Länge des Konnektivs und die Verlängerung desselben über die Anthere hinaus als ein steriler Anhang sind in dieser Beziehung wiehtige Charaktermerkmale. In bezug auf die Mikrosporophylle der Angiospermen stimmen wir vollkommen mit Hallier überein '). Von einem derartigen Staubblattypus ausgehend, schließen spätere Entwicklungsstadien Modifikationen des Konnektivs und Filaments in sich, wie sie in dem basifixen und versatilen Antherentypus fertig vorliegen. Das Perianth. Es wurde bereits gezeigt, daß Angiospermenblüten ohne Perianth, oder solche, in denen dieses Organ unscheinbar ist, sich bei Pflanzen mit diehten Infloreszenzen finden. Einzelstehende nackte Blüten mit vielen Staub- und Fruehtblättern sind uns beinahe unbekannt. In Anerkennung dieser beiden Tatsachen glauben wir, daß alle rezenten Angiospermen von Formen mit einem augenfälligen Perianth abstammen, und daß bei jenen Pflanzen, wo dieses fehlt, dessen Abwesenheit auf Abort zurückzuführen ist. Wir sind also geneigt, ı) Hallier (1903). Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1908. 11 146 für diesen Formenkreis ein ursprüngliches Perianth anzunehmen, welches einerseits den Sporophyllen und andererseits den Laubblättern gegenüber schon vollständig differenziert war, bevor die rezenten Angiospermen in Erscheinung traten. Daher können wir auch nach dessen Ursprung schwerlich unter den rezenten Vertretern suchen. Gleichzeitig räumen wir ein, daß das heutige Perianth in gewissen Fällen durch Hinzufügung neuer Glieder bereichert worden ist, u. zw. entweder von oben durch Sterilisation von Mikrosporo- pbyllen oder von unten durch Umbildung von Blattorganen. Trachten wir nun auf Grund des Studiums rezenter Formen mit dieser Annahme zu einer Vorstellung zu gelangen, worin wohl die Charaktere dieses primitiven Perianths bestanden haben mögen, welches den unmittelbaren Vorfahren der rezenten Angiospermen zukam. Begreiflicherweise wenden wir uns zunächst zu den Ranales, denn diese Familiengruppe scheint, wie wir bereits gesehen haben, eine Reihe von ursprünglichen Charakteren im Androeceum und Gynoeceum beibehalten zu haben. Die vom Perianth der Ranales dargebotenen speziellen Merkmale, die den Eindruck von ursprüng- lichen machen, sind die unbeständige Zahl und spiralige Anordnung seiner Einzelbestandteile ebenso wie der Mangel einer deutlichen Differenzierung in Kelch und Krone. Das Perianth der Magnoliaceen ist von diesem Standpunkte aus von besonderem Interesse, da es Übergänge zu einer bestimmten Zahl von quirlig angeordneten Tepalen und zur Differenzierung in Kelch und Krone zeigt. Bei Illcium findet sich ein allmählicher Ubergang von sepaloiden zu petaloiden Tepalen. Bei Drimys ist der Unterschied zwischen den schützenden und anlockenden Teilen des Perianths deutlicher aus- gesprochen, obwohl diese noch spiralig angeordnet sind. Bei Mag- nolia und deren engeren Verwandten zeigt das Perianth die Neigung zu einer zyklischen Anordnung und die Tepalen werden auf eine bestimmte Zahl reduziert. Magnolia grandıflora L. und M. stellata Maxim. z.B. haben dreizehn Perianthglieder, alle ziem- lich gleich. Bei M. Yulan Desf. sind sie auf neun reduziert, in drei sehr ähnlichen Quirlen angeordnet. M. obovata Thunb. und M. glauca L. haben dieselbe Zahl, aber die drei äußeren sind sehr klein. Man kann also sagen, daß in dieser Familie die Neigung nach einem bestimmt ausgeprägten, drei Quirle umfassenden Perianth besteht. Eine solche Blütenhülle, wobei als Regel der äußere Quirl sepaloid, die beiden inneren petaloid sind, ist ein konstanter Zug der nahe verwandten, aber höher entwickelten Familie der Anonaceen. Die Ranunculaceen sind vielleicht von diesem Standpunkt aus die nächst interessanteste Familie unter den Ranales, aber das Perianth scheint im ganzen hier kaum so ursprünglich zu sein und ist durch das Auftreten der sogenannten „Honigblätter* kom- pliziert, welche wir in Übereinstimmung mit Prantl als jüngere Modifikation einer Anzahl äußerer Stamina betrachten'). Wir sind 1) Prantl (1888). 147 geneigt, die vielblättrige Blütenhülle von Zrollius mit ihren spiraligen und sehr blumenblattähnlichen Gliedern als ein primitives Perianth zu betrachten. Ohne rücksichtlich der Ranales in weitere Details einzugehen, glauben wir, daß sich ihr Perianth am besten durch die Annahme erklären läßt, daß ihre Vorfahren ein Perianth aus einer un- bestimmten Zahl spiralig angeordneter Teile besaßen, von wel- chen die äußeren sepaloid, die inneren petaloid waren, doch ohne ausgesprochene Trennung zwischen den beiden. Da wir die Ranales als die ursprünglichste Gruppe betrachten, müssen wir annehmen, daß auch die unmittelbaren Vorfahren der Angiospermen als Ganzes diesen Perianthtypus besessen haben. Ohne zu versuchen, die Entwicklung des Perianths in den höheren Formenreihen der Dikotylen eingehender zu verfolgen, dürften hier einige Vorbemerkungen am Platze sein. Aus der obigen Annahme eines teils sepaloiden, teils petaloiden Perianths könnte man folgern, daß wir daher die Blütenhüllen der höheren Polypetalen und Gamopetalen auf eine scharf ausgesprochene Trennung der sepaloiden und petaloiden Glieder in zwei verschiedene, gewöhnlich pentamere Quirle zurückführen, dem Kelch, resp. der Korolle dieser Subklassen entsprechend. Dies ist allerdings eine mögliche und zudem einfache Auffassung; doch gibt es auch andere in gleichem Maße plausible Erklärungen. So nahm vor vielen Jahren A. P. de Candolle an, daß alle Blütenblätter durch Sterilisation von Sporo- phyllen abzuleiten seien. Celakovsky kam auf Grund eines er- schöpfenden Studiums des Perianths schließlich zu derselben Fol- gerung'). Für die Petalen wenigstens wird diese Ansicht durch die Ranuneulaceen gestützt, wo die Entwicklung einer „Krone“ von Honig- blättern durch Modifikation von Staubblättern verfolgt werden kann. Noch eine dritte Ableitung des zweiteiligen Perianths tritt uns bei der Vorstellung einer primitiven Blütenhülle entgegen. Letz- tere kann nämlich gänzlich petaloid geworden sein und als Krone persistiert haben, während der Kelch als eine von Laubblättern herstammende Neubildung hinzutrat. Wir halten es für möglich, innerhalb der Ranales die Ent- stehung eines doppelten Perianths in Übereinstimmung mit jeder dieser drei Theorien zu verfolgen. Für die erste Auffassung, nämlich Differenzierung des ursprünglich einfachen Perianths in deutlichen Kelch und Krone, können die Blüten von Drimys und Vertreter der Anonaceen als Beispiele dienen. Die zweite, direkte Ableitung der Krone von Staubblättern, kann bei Ranun- culus verfolgt werden. Bezüglich der dritten, nämlich Ableitung des Kelchs von unten durch Modifikation von Laubblättern oder deren direkten Homologen, der Brakteen, sei auf Anemone Hepatica Linn., Paeonia und Gattungen der Dilleniaceen verwiesen ?). A) Celakovsky (1897), II. Teil, p. 46. 2) Von Bentham und Hooker zu den Ranales gestellt. 3a En 148 In der Tat können die Ranales als eine lehrreiche Gruppe betrachtet werden, in welcher der Versuch einer deutlichen Tren- nung in Kelch und Krone auftaucht, wobei gewisse Glieder in der einen, andere in anderer Richtung fortschreiten. Phytopaläontologische Beweise. Im vorhergehenden wurden gewisse von rezenten Angio- spermen dargebotene Charaktere betont, welche uns mehr oder weniger ursprünglich zu sein scheinen. Wir wenden uns nun der Phytopaläontologie zu, um zu untersuchen, ob wir hier zur Be- kräftigung dessen eine Gruppe von Pflanzen finden, welche einige dieser Eigentümlichkeiten vereinigt. Im Mesozoikum begegnen wir einer großen Menge fossiler Pflanzenreste, welche viele gemeinsame Züge mit den rezenten Cyeadeen aufweisen. Von diesen Resten wurde oft als von den mesozoischen Cycadeen gesprochen, und die Vorstellung, daß sie, was sie auch immer gewesen sein mögen, im wesentlichen doch Cyeadeen waren, blieb bis zu einem gewissen Grade herrschend. Dieser Schluß ist jedoch nach unserer Ansicht unrichtig. Er ent- springt zum Teil aus der Tatsache, daß diese Fossilien seit vielen Jahren und vielleicht auch noch gegenwärtig uns am besten bloß aus isolierten Blattabdrücken bekannt sind, welche zugestandener- maßen denselben Typus wie jene der rezenten Oycadeen aufweisen. Selbst Wieland hat sein jüngst erschienenes Werk, in vieler Hinsieht das bedeutsamste, was in dieser Richtung geleistet wurde, „American Fossil Cyeads“ betitelt, und spricht von den außer- ordentlich interessanten Vertretern der Gattung CÖycadeoidea als Cyeadeen'). Diese Schlußfoleerung halten wir für inkorrekt und geeignet, eine falsche Vorstellung von der Natur dieser Fossilien zu erwecken, von denen viele nach unserer Ansicht den Angio- spermen näher stehen als irgend einer anderen Gruppe. Im Laufe der vergangenen Jahre hat es sich vielfach immer mehr herausgestellt, daß unter dem großen Komplex mesozoischer Fossilien viele waren, welche nicht als Cycadeen in dem Sinne be- zeichnet werden können, in dem dieser Name gegenwärtig auf rezente Pflanzen angewendet wird. Aus diesem Grunde hat Nathorst im Jahre 1902 den Namen Oycadophyta als allgemeine und nach keiner Richtung hin verbindliche Bezeichnung für diesen umfangreichen mesozoischen Formenkreis vorgeschlagen ?). Es wurde auch klar, daß diese Gruppe sehr heterogen ist. Sie umfaßt einige Pflanzen, welehe echte Gymnospermen und den rezenten Cycadeen so nahe verwandt waren, daß sie aller Wahr- scheinlichkeit nach als die Vorfahren dieser Reihe betrachtet werden können. Diese echten Gymnospermen fallen natürlich in den Be- 1) Wieland (1906), Cap. IX. 2) Nathorst (1902), p. 3. 149 reich der Gruppe der Cycadales. Als Illustration dessen wollen wir die Tatsache erwähnen, daß der Typus der weiblichen Fruk- tifikation, wie ihn die rezente Gattung Cycas darbietet, allem An- scheine nach ein alter ist. So kennen wir einige Exemplare’) von Fruchtbhlättern, ähnlich jenen von Cycas, in einigen Fällen sogar noch mit den anhängenden Samen, aus verschiedenen alten Schichten ?). Auch zapfenähnliche Fruktifikationen, ähnlich jenen anderer Gat- tungen rezenter Oycadeen, wurden beschrieben °). Die Bennettiten. Abgesehen von solchen Fossilien, welche leicht in den Begriff der Oycadales einbezogen werden können, gibt es andere, die sich im Fruktifikationstypus von diesen gänzlich unterscheiden. Wäh- rend der letzten sechsunddreißig Jahre haben wir nach und nach immer mehr derartige mesozoische Pflanzen kennen gelernt. Der älteste Bericht über ihren Bau bezieht sich auf Williamsonia gigas, beschrieben von Williamson im Jahre 1871*). Auf diesen folgte unmittelbar das bedeutende Werk von Carruthers über Dennettites und andere Gattungen, ebenfalls auf britisches Material gegründet °). Einige Jahre später lieferte Soelms-Laubach wertvolle Beiträge zu unserer Kenntnis dieser Gruppe auf Grund britischen und italienischen Materials der letzteren Gattung®).. Auch Lignier hat weitere auf Williamsonia und Bennettites bezügliche Auf- klärungen nach französischem Material geliefert”). Aus diesen Untersuchungen ging klar hervor, daß keine jener Gattungen als Vertreter der Cycadales betrachtet werden darf, sondern in die neue Familie der Bennettiten®) zu stellen ist. Jedoch das bei weitem vollständigste und von unserem Stand- punkt aus wichtigste Werk, welches über diese Fossilien jemals erschien, ist jenes Wielands°) über das herrliche Material von Bennettites (Cycadeoidea)'!°) aus dem Jura und der Kreide der Vereinigten Staaten. Die früheren vorläufigen Mitteilungen dieses Autors'') sind nun, durch einen umfassenden Bericht ergänzt, im Laufe des vergangenen Herbstes in dem glänzend illustrierten Werke „American Fossil Cycads“ erschienen. Diesem Werke sind 1) Nathorst (l. c.), p. 6, Taf. 1, Fig. 11. 2) Solms-Laubach (1891), p. 86. 3) Seward (1895), pag. 109, Taf. 9, Fig. 1-4; Nathorst (1902), p. 5, Taf. 1, Fig. 1—4. #) Williamson (1870). 5) Carruthers (1870). 6) Solms-Laubach (1890); Capellini und Solms-Laubach (1891). ?7) Lignier (1894, 1901, 1903’, 1904). 8) Dieser Ausdruck wird gegenwärtig in einem viel weiteren Sinne an- gewendet, als ursprünglich von Carruthers beabsichtigt war. Engler (1897), p. 5, 341, gebraucht die abgeleitete Bezeichnung Bennettitales. °») Wieland (1906). 10) Wir betrachten diese Gattungsnamen als Synonyme, ohne uns näher über die Priorität auszusprechen. ı1) Wieland (1899, 1901). 150 wir speziellen Dank schuldig sowohl für die erste eingehende Unter- suchung des amphisporangiaten Strobilus der Gattung als für weitere Aufklärungen über den Habitus und den Bau dieser Fossilien. Wielands Werk hat auch viele Punkte aufgehellt, welche nach dem früher untersuchten englischen, französischen und italienischen Material dunkel geblieben waren. Fig. 2. Schematische Skizze eines Längsschnittes durch einen amphisporangiaten Zapfen von Bennettites (Oycadeoidea) dacotensis Ward. Ungefähr natürliche Größe. (Nach Wieland.) Diese Untersuchung der amerikanischen Bennettiten hat ferner die Tatsache hervorgehoben, daß nicht nur in Wirklichkeit eine große Menge und Mannigfaltigkeit eycadeenähnlicher mesozoischer Pflanzen existierte, welche keineswegs in die Uycadales einbezogen werden dürfen, sondern daß einige von ihnen die Auffassung recht- fertigen, sie näher den Angiospermen als den Gymnospermen zu stellen. In der Tat scheinen die mesozoischen Bennettiten, soweit wir sie gegenwärtig kennen, den langgesuchten Schlüssel für die Phylogenie der Angiospermen zu liefern, namentlich bei unserer bereits besprochenen Auffassung der ursprünglichen Charaktere der Blüte. 151 Wir beabsichtigen, hier bloß die Hauptpunkte über die Morpho- logie der Fruktifikation von Bennettites kurz zu rekapitulieren. Bezüglich der ausführlichen Darstellung verweisen wir den Leser auf Wielands ausgezeichnet illustrierte Monographie. Fig. 3. Restauration eines Längsschnittes durch den amphisporangiaten Strobilus von Bennettites (Cycadeoidea). Ungefähr natürliche Größe. (Nach Wieland.) Der Bau des Strobilus ist in Fig. 2 und 3 abgebildet, die Wielands Buch entnommen sind!). Wie Seott ausgeführt hat ?), ist es klar, daß, „wenn wir uns diesem Gegenstande nähern, wir uns geistig von allen vorgefaßten Meinungen vollständig befreien müssen, die sich uns auf Grund unserer Kenntnisse der rezenten Cycadeenzapfen aufdrängen.“ 1) Wieland (1906), Textfig. 837 und 88, pp. 164 und 165. 2) Scott (1900), p. 454. 152 Die Art, welche von unserem Standpunkt aus als typisch be- trachtet werden kann, ist Dennettites (Oycadeoidea) dacotensis Ward von den Black Hills in Süd-Dacota. Wie in dieser Gattung gewöhnlich, werden die Fruchtstände seitlich getragen, zwischen die persistierenden Blattbasen des Stammes eingekeilt. An allen Exemplaren, soweit sie überhaupt erhalten sind, ist der Zapfen ganz reif und hat das Fruchtstadium erreicht. Der Strobilus, welcher ungefähr eine Länge von 12cm be- sitzt, besteht aus einer verlängerten konischen Achse, welche in ihrer unteren Region eine Reihe brakteenähnlicher Bildungen trägt, deren Zwischenräume reichlich mit Spreuschuppen ausgefüllt sind. Oberhalb dieser an der Achse hypogyn befestigten brakteenähnlichen Organe, in Fig. 2 und 3 leicht zu kennen an ihrer haarigen Ober- fläche, ist eine als Diskus bekannte Bildung erkennbar, entstanden durch die basale Verwachsung von 18—20 doppelt gefiederten Wedeln, den männlichen Sporophyllen. In Fig. 2 ist einer dieser letzteren eingekrümmt zu sehen, der andere in voller Reife aus- gebreitet. Fig. 3 zeigt mehrere Mikrosporophylle vor der Ent- faltung. Das doppelt gefiederte Laub besitzt viele sehr reduzierte Fiederchen, von denen jedes zwei sitzende Synangien trägt. Das Mikrosporophyll ist in der Jugend ungefähr ein Drittel seiner Länge nach innen geschlagen und die Spindeln zweiter Ordnung sind paarweise eingekrümmt, in der Ebene der. Primärspindeln liegend. Am obern Ende des Strobilus ist in einem späteren Stadium zur Zeit, wo die Mikrosporophylle bereits abgeworfen sind, eine große Zahl orthotroper Samen zu sehen, an langen direkt der Achse entspringenden Stielen. Die Samen enthalten dikotyle Em- bryonen. Zwischen den Samen steht eine noch größere Zahl keulen- förmiger Organe, bekannt als Interseminalschuppen, ebenfalls direkt dem Rezeptakulum aufsitzend. Distalwärts hängen diese Schuppen alle mit ihren apikalen Rändern zusammen, wobei sie die Samen vollständig einschließen, jedoch direkt oberhalb jedes Samens eine zarte Öffnung freilassen, durch die der Mikropylartubus hervorragt. So bilden im Fruchtstadium die Interseminalschuppen eine voll- ständige Hülle oder ein Perikarp und der gesamte, die Makro- sporangien tragende Teil des Konus erscheint wie eine Einzel- frucht. In Fig. 2 und 3 ist die Vergrößerung zu gering, um die jungen Samen und die Interseminalschuppen deutlich zu sehen. Jedoch ihre Anordnung in der Weise, daß sie den apikalen Teil der Achse gleichmäßig bekleiden, ist angedeutet. Weitere auf den Bau der Fruktifikation von Bennettites be- zügliche Punkte werden später erörtert werden. Wir wollen hier nur noch hinzufügen, daß Wielands Erläuterung des amphi- sporangiaten Konus von Dennettites nebenbei auch unsere Kenntnis der früher beschriebenen Gattung Williamsomia erweiterte, bei der die Fruktifikationen auf langen Stielen getragen werden und so mit den Blättern am Gipfel des Stammes eine Krone bilden. Es ist 153 möglich, daß Williamsonia in diesem Merkmal noch ursprüng- licher ist als Bennettites. Bisherige Deutungen des Bennettiten-Strobilus. Bevor wir in die Diskussion der Frage nach der Abstammung der Angiospermen von Vorfahren, die mit den Bennettiten nahe verwandt waren, eingehen, möchten wir noch betonen, daß wir keinen der bisher bekannten Vertreter der letzteren Gruppe als direkten Vorläufer der Entwicklungsreihe der Angiospermen be- trachten. Sie divergieren jedoch so unbedeutend, daß es unserer Meinung nach gegenwärtig wenig Schwierigkeiten bietet, zu be- greifen, wie die Angiospermen entstanden. Wir wollen mit einer Betrachtung der Deutungen beginnen, zu denen man bezüglich der Strobili der bisher bekannten Ver- treter der Gruppe gelangt ist. Indem wir so die Arbeit einer früheren Zeit überblieken, müssen wir daran erinnern, daß unsere Erkenntnis bis in die jüngste Zeit ziemlich unvollständig ge- blieben ist. Merkwürdig ist in dieser Beziehung, daß in einer der ältesten Beschreibungen des Zapfens von Wılliamsonia, welche Yates') im Jahre 1847 der philosophischen Gesellschaft von Yorkshire vor- legte, diese Fruktifikation als „aus einer Zahl von Schuppen“ be- stehend gedeutet wurde, „welche Sepalen, Petalen und vielleicht verbreiterten Staubblättern ähnlich sind, alle von der Spitze des Fruchtstieles ausgehen und einander gegenseitig überdecken*“. Yates führt auch aus, wie stark dieser Konus von den Blüten der Oycadeen sowohl äußerlich als innerlich abweicht. Williamson?), weleher mit sehr unvollständigem Material der Gattung Williamsonia arbeitete, unterschied zwei Frukti- fikationstypen als männlich und weiblich, die er mit den Zapfen rezenter Oycadeen verglich. Obwohl wir gegenwärtig wissen, daß diese Deutung unrichtig ist, so war doch damals eine engere An- näherung an die Wahrscheinlichkeit kaum zu erwarten. Bei der Besprechung des Konus von Bennettites in Beziehung zu jenen der Cycadeen sagt Carruthers, „daß die Unterschiede mehr in die Augen springen, als die gemeinsamen Berührungs- punkte... Das Fossil ist echt gymnosperm, da der Pollen durch die röhrenförmigen Öffnungen in der Samenhülle zum Embryosack Zutritt hat und nicht durch einen Griffel, welcher von einem fruchtblattähnlichen Hüllorgan gebildet wird. Der bemerkenswerteste Unterschied ist in der zusammengesetzten Frucht des Fossils zu finden ... Sie ist zu den übrigen ÖOycadeen in dieselbe Beziehung zu setzen wie Taxus mit seinem fleischigen, becherförmigen Peri- karp zu den zapfentragenden Koniferen ?)*. 1) Yates (1855), p. 40. 2) Williamson (1870), p. 672. 3) Carruthers (1870), p. 698. 154 Saporta!) betrachtet die Fruktifikation von Williamsonia als die Frucht einer ursprünglichen Monokotylen, speziell eines Vertreters der Pandanaceen. Derselbe Autor erkannte im Verein mit Marion?) in den interseminalen Schuppen die Homologa von Fruchtblättern und schloß, daß die Infloreszenz einem Spadix mit eingeschlechtigen Blüten ähnlich ist, wie er sich bei gewissen Monokotylen findet. In seiner Diskussion der Fruktifikation von Bennettites Gib- sonianus Üarruth. sagt Solms - Laubach’), daß dieser unter den rezenten Pflanzen die nächsten Verwandtschaftsbeziehungen mit den Cyeadeen besitzt, gleichwohl sei er andererseits nieht ab- geneigt, Saportas Beweisführung anzuerkennen, daß die Gattung Analogien in der Richtung der Angiospermen aufweise. Derselbe Autor skizziert auch drei Hypothesen über die Homologien des weiblichen Teiles des Strobilus. Entweder sind die Samenstiele und Interseminalschuppen sämtlich Karpelle, die einen fertil, die anderen steril, oder die Schuppen sind Triebe ohne Blätter und die Frucht- stiele Triebe, welche in eine auf ein einziges Ovulum reduzierte Blüte endigen; oder aber die Schuppen sind Blätter, welche Triebe mit einem einzigen Ovulum stützen. Im großen und ganzen neist er der letzten Deutung zu. Ahnlich schloß Lignier*) bei der Beschreibung des Baues von Bennettites Morierei Sap. et Mar., daß, soweit es sich um den weiblichen Zapfen handelt, derselbe eine Infloreszenz ist, wobei die Brakteen und die Interseminalschuppen die Blätter der Hauptachse sind, die Samenstiele jedoch fertile Blätter, welche zu einblättrigen Knospen höherer Ordnung gehören. Er betrachtet die Gruppe als Abkömmlinge den Cycadeen gemeinsamer Vorfahren, doch nicht der Cyeadeen selbst und vermutet ferner, daß die Bennettiten und Cordaiten möglicherweise größere Verwandtschaft besitzen als gegenwärtig angenommen wird. Im März 1899 beschrieb Wieland’) zum erstenmal die männliche Blüte von Dennettites (Cycadeoidea) ingens Ward und zeigte, daß sie sich von den männlichen Zapfen der rezenten Cycadeen gänzlich unterscheidet. Wie der Autor°) jedoch später ausführt, ist dieser Strobilus in Wirklichkeit amphisporangiat, was damals nicht erkannt war. In dieser späteren Mitteilung lenkt Wieland die Aufmerksamkeit auf die Ahnlichkeit dieser Frukti- fikation mit jener der Angiospermen einerseits und der Öycadeen andererseits. 1) Saporta (1875), p. 56. 2) Saporta und Marion (1881), p. 1187; Saporta (1891), p. 88. 3) Solms-Laubach (1890), pp. 830, 832, 843. #) Lignier (1894), pp. 69 und 73. 5) Wieland (1899), p. 224. 6) Wieland (1901 und 1906). 155 Dr. Seott!) resümiert in seinen „Studies in Fossil Botany“ die Ansichten über die Homologien des Bennettitenzapfens. Er sagt: „Daß die Achse einen modifizierten Zweig des Stammes dar- stellt, ist klar. Die Hüllblätter sind unzweifelhaft modifizierte Blätter oder Blattbasen und bieten ebenfalls keine Schwierigkeit. Wir könnten sie den Schuppenblättern vergleichen, in welche ein junger Zapfen einer gewöhnlichen Öycadee eingehüllt ist.“ Bezüglich der Samenstiele und Interseminalsebuppen „ginge die einfachste Auf- fassung dahin, sie als modifizierte Blätter zu betrachten, wobei die fertilen Stiele die Sporophylle wären und die Interseminalsehuppen entweder abortive Sporophylle oder eine Art Brakteen darstellen würden. Doch wir könnten ebenso beide Organe als reduzierte Triebe deuten oder diese Auffassung bloß auf die Samenstiele be- schränken und die Interseminalschuppen weiter als Brakteen be- trachten, vergleichbar den Paleae zwischen den Einzelblüten auf dem Rezeptakulum verschiedener Kompositen.“ Wir müssen jedoch daran erinnern, daß, als diese Ansicht geäußert wurde, unsere Kenntnis der Bennettiten viel weniger vor- geschritten war als gegenwärtig dank den Untersuchungen Wielands. In einer späteren Arbeit beharrt Lignier?) bei seiner eben- erwähnten Deutung des weiblichen Strobilus der Bennettiten und diskutiert den morphologischen Wert des Konus von Bennettites (Oycadeoidea) ingens. Er meint, daß der männliche Teil eine Blüte sein könne, nämlich zusammengesetzt aus Staubhlätter tragenden Wedeln an der Hauptachse, während der weibliche eine Inflores- zenz ist. Er kritisiert auch Wielands Vergleich dieses Strobilus mit jenem der Üycadeen und Angiospermen und scheint die letzteren von den Cordaiten ®) abzuleiten. In einer späteren Mit- teilung diskutiert derselbe Autor die Morphologie der Interseminal- schuppen °). Wir gehen nun zu der Deutung von Wieland über, der bei weitem das umfassendste Beweismaterial an Zapfen amerikanischer Bennettiten zur Verfügung hatte. Dieser Autor °) beschreibt die amphisporangiate Achse als eine Blüte, homolog jener einer Angio- spermen. Er sagt von ihr folgendes: „Die von einem kurzen und kräftigen Stiel getragene Blüte oder der Strobilus besteht aus einem terminalen, Samenanlagen tragenden Konus, umgeben von einem hypogynen Staminaldiskus und einer äußeren Reihe von Hüll- blättern, auf welche die alten Blattbasen der Umhüllung folgen °).“ Beim Vergleich dieses Konus mit der Blüte der Angiospermen ge- 1) Seott (1900), pp. 475—476. 2) Lignier (19031), p. 44. ®) Lignier (1903!), Schema auf S. 49. #) Lignier (1904). 5) Wieland (1906), Kap. VII und p. 143. 6) Wieland (1906), pp. 165 und 235. 156 langt der Autor zu folgendem Schlusse'): „Es scheint, daß Diffe- renzierung in einen Diskus, dem spiralig angeordnete Brakteen vorausgehen mit darauffolgender Verlängerung der Hauptblüten- achse, ebenso wie die Ausbildung eines einfachen terminalen Konus (oder einer Infloreszenz) in späterer geologischer Zeit hauptsäch- lich eine von den Angiospermen erworbene Kombination ist, wenn auch andererseits dessen scheinbar isoliertes Vorkommen bei den Gymnospermen auf Mängel in der Kenntnis und dem Verständnis der fossilen Überlieferung zurückzuführen sein könnte.“ In seiner Diskussion der Entwicklung der Bennettiten im Gegensatz zu jener der Cycadeen sagt er?): „In dem einen Falle ging die größere Veränderung in den Megasporophyllen vor sich, und es kam zur Entwicklung einer echten Blüte, welche Typen der Veränderung in den reproduktiven Organen täuschend wieder- gibt, wie sie bei den Angiospermen Endergebnis waren. In dem andern Falle* (den Cyeadeen) „wurden beide Typen von Sporo- phyllen aufgegriffen und durch dieselben Stadien der Reduktion weitergeführt mit Ausschluß des einzig dastehenden wunderbaren Restes aus dem Paläozoicum. des Fruchtblattes von Cycas, des Analogons zum Staubblattwedel.“ Gegenwärtige Deutung der Fruktifikation der Bennettiten. Nachdem wir in Kürze die bisherigen Meinungen über die Homologien des Bennettitenzapfens überblickt haben, gehen wir zu unserer eigenen Deutung über, welche von fast allen bisher er- wähnten bedeutend abweicht. Nach unserer Ansicht ist dieser Konus ein einfacher Strobilus und keine Infloreszenz. Seine Teile sind den Fruchtblättern, Staubblättern und dem Perianth einer typischen amphisporangiaten Angiospermenblüte homolog. Mit anderen Worten, der einfache Konus der Bennettiten ist ein Antho- strobilus (p. 98), welcher sich von dem Anthostrobilus der Angio- spermen in einigen wichtigen Merkmalen unterscheidet, vor allem anderen durch den Besitz einer von der Samenlage selbst ge- bildeten Vorriehtung zum Pollensammeln und durch die Form der Mikrosporophylle. Eine derartige Fruktifikation kann als Proantho- strobilus unterschieden werden (p. 98). Wir werden gleich sehen, daß diese Deutungalle Vorzüge der Ein- fachheit besitzt. Doch schließt sie, wie die meisten Theorien, spe- zifische Schwierigkeiten in sich, welehe hier erörtert werden sollen. Wir wollen zeigen, daß es möglich ist, einen sehr weitgehenden Vergleich zwischen dem Euanthostrobilus der Angiospermen und dem Proanthostrobilus der Bennettiten zu ziehen. Ferner ist die Übereinstimmung zwischen diesen beiden Anthostrobilustypen so weitgehend, daß der Schluß sehr naheliegt, die Angiospermen von 1) Wieland (1906), pp. 230 und 79. 2) Wieland (1906), p. 66. 157 mesozoischen, den Bennettiten nahe verwandten Vorfahren abzu- leiten. Bei der Auffassung, daß der Proanthostrobilus ein einfacher Konus ist, kann der Ausdruck „Braktee* nicht länger für die äußeren Hüllblätter angewendet werden. Nach unserer Deutung bilden diese ein ursprüngliches Perianth und sind sterile Blatt- organe. Die männlichen Organe, die zehn bis zwanzig doppelt- gefiederten Blätter vom Typus der Marattiaceenwedel, sind in ihrer Gesamtheit dem Androeceum der Angiospermen homolog, wobei die Staubblätter der letzteren von ersteren durch Reduktion ab- geleitet sind. Die Stellung der Mikrosporophylle an der Achse in bezug auf die übrigen Organe des Strobilus ist ähnlich jener des Androeceums einer typischen Angiospermenblüte und mit Ausnahme von Welwitschia dieser Abstammungslinie eigentümlich. Die weib- liehen Organe bestehen aus langgestielten Samenanlagen und inter- seminalen Schuppen. Wir betrachten die letzteren als Homologa der Fruchtblätter der Angiospermen ungeachtet der Tatsache, daß sie die Samenstiele stützen und nicht tragen. Die aus dieser Tat- sache resultierende unverkennbare Schwierigkeit wird später er- örtert werden. Dieses Merkmal war es, welches nach den Axiomen der starren formellen Morphologie bisher dazu verleitet hat, jenen Teil des Proanthostrobilus, der die Samenanlagen trägt, als In- floreszenz zu deuten. Nach unserer Ansicht sind die Fruchtblätter der Bennettiten bis zu einem gewissen Grade synkarp, und dies stellt ein Stadium dar, welches in diesem Falle dem Vorgang des Einschließens der Samenanlage durch Einfaltung der Fruchtblätter vorausgeht. Wir betrachten dieses Merkmal speziell als eines, in welchem die bekannten Bennettiten von der direkten Abstammungs- linie der Angiospermen abweichen. In ihrer basalen Vereinigung und der zyklischen Anordnung zeigen die männlichen Organe eine gleich frühe Abweichung. Wir betrachten die Fruktifikation der Bennettiten als im wesentlichen amphisporangiat, doch geben wir die Möglichkeit zu, daß in dieser Gruppe wie in ihren Deszendenten, den Angio- spermen, eine deutlich und konstant ausgesprochene Neigung nach Reduktion zu dem monosporangiaten Zustand vorhanden war mit Monöcie und Diöcie als Endergebnis. Diese Ansicht wurde von Wieland!) so bewundernswert und ausführlich erläutert, daß es genügt, bloß folgende Stelle zu zitieren: „Der Zustand der über- wiegenden Majorität der untersuchten Zapfen drängt zu dem Schlusse, daß alle bekannten Oyeadeen von bisporangiaten Formen abstammen, und daß unter der großen Zahl der Früchte von Oycadeoidea und Bennettites Gibsonianus oder verwandter Arten bei weitem der größere Teil bisporangiat und diskophor war“. Bei Erörterung dieses Punktes möchten wir daran erinnern, daß in der Mehrzahl der bekannten Bennettitenzapfen die Früchte mehr 1) Wieland (1906), p. 114 und pp. 130, 137, 169, 174, 184. 158 oder minder reif sind und oft einen wohl entwickelten Embryo besitzen. In einem solchen Stadium werden die Mikrosporophylle höchst wahrscheinlich abgestorben oder, wie sich Wieland aus- drückt, „verdorrt“* oder abgefallen sein, wie dieser Autor ausführ- lich erörtert hat. Reste des „hypogynen Diskus“, der durch basale Verwachsung der zehn bis zwanzig Mikrosporophylle zustande kommt. bleiben gewöhnlich als einziger Beweis der amphisporan- giaten Natur des Zapfens übrig, mit Ausschluß etlicher fünfund- zwanzig bekannter Fälle, inbegriffen Bennettites (Oycadeoidea) Jenneyana Ward, b. (C.) ingens Ward, B. (C.) dacotensis Ward, wo diese Organe noch erhalten sind. Selbst bei Williamsonia waren solche Diskusbildungen lange bekannt, obwohl ihre eigent- liehe Natur erst kürzlich durch Wielands Untersuchung auf- geklärt wurde. Daß die Fruktifikation der Bennettiten Charaktere darbietet, welche an jene der Angiospermen erinnern, wurde bereits von früheren Autoren ausgeführt. Saporta brachte im Jahre 1875 Williamsonia in Beziehung zu den Monokotylen auf Grund der vermuteten Ahnlichkeit des weiblichen Teiles des Strobilus mit der Frucht gewisser Pandana- ceen'). In späteren Arbeiten reihte er im Verein mit Marion?) die Gattung in die neue Klasse der Pro-Angiospermen oder Ur- Angiospermen ein. Obwohl der Beweis für diese Einordnung sehr unvollständig und die Schlußfolgerung keineswegs gerechtfertigt und zwingend war, befand sich Saporta doch unserer Meinung nach mit seiner glücklichen Vermutung der nahen Verwandtschafts- beziehungen dieses mesozoischen Fossils vollständig im Rechte. Im Jahre 1880 kam Nathorst’°) zu dem Schlusse, daß die vermeintlichen Früchte der Bennettiten in Wirklichkeit nichts anderes als parasitische Pflanzen ähnlich den Balanophoraceen dar- stellen °). Solms-Laubachs Schlußfolgerungen wurden bereits er- wähnt°). In der englischen Übersetzung seiner „Palaeophytologie* findet sich folgender Passus: „Es ist möglich, daß sieh die Samen- stiele als Karpophylle besonderer Art erweisen können; in diesem Falle wären wir genötigt, die Bennettiten insgesamt von den Cyca- deen abzutrennen und als eine intermediäre Gruppe zwischen Gymnospermen und Angiospermen zu betrachten.“ Dr. Seott®) bemerkte in seinen „Phytopaläontologischen Studien“ vom Jahre 1900, daß die Frucht von Bennettites „der 1) Saporta (1875), p. 56. ?2) Saporta und Marion (1885), Vol. J, p. 246, und Saporta (1891), p- 87. 3) Nathorst (1880). *) Eine Ansicht, die der Autor selbst einige Jahre später wieder aufgab, (Arber und Parkin, 1908). 5) Solms-Laubach (1891), p. 97. 6) Scott (1900), pp. 462, 477 und 478, auch p. 523. 159 Angiospermie schon sehr nahe kommt“, doch „bloß in dem Sinne, daß die Samen in einem zusammenhängenden Pericarp ein- geschlossen waren“. Derselbe Autor schloß, daß „die Bennettiten mit Recht Pro-Angiospermen genannt werden können, um Saportas Ausdruck zu gebrauchen, wofern wir damit einfach Pflanzen mit starker Annäherung an den Bau der Angiospermen bezeichnen wollen, ohne jedoch damit irgend eine Verwandtschaft zur Klasse der jetzt lebenden Angiospermen ausdrücken zu wollen. Nach der gegenwärtigen Einsicht ist eine derartige Verwandtschaft sehr un- wahrscheinlich“. Demgegenüber ist jedoch zu betonen, daß wir erst im Jahre 1901 oder, genauer gesagt, im Laufe des vergangenen Jahres volle Einsicht in die Fruktifikation bekommen haben, weshalb diese auf unvollständiges Material sich stützenden Schlüsse bloß provisorisch sein konnten. Als Wieland im Jahre 1901 in einer vorläufigen Mitteilung den amphisporangiaten Strobilus von Dennettites beschrieb'), be- tonte er die in einer früheren Mitteilung ausgesprochene Ver- mutung: „Während der den weiblichen Teil der Achse von Cyca- deoidea umgebende Staminaldiskus ursprünglich eine Entwicklung andeutet, welche, soweit es sich gegenwärtig verfolgen läßt, bei den Gymnospermen abschließt, spricht die Kombination der Organe, wenn nicht ebensosehr ihre Beschaffenheit, in hohem Maße für die Möglichkeit einer direkten Entwicklung der Angiospermen aus farn- ähnlichen Formen. Denn in diesen Zapfen sind die Sporophylle zu einer Blüte vereinigt... . deutlich die charakteristische Angio- spermenanordnung der Staubblätter ahnen lassend, die am Ende einer verkürzten Achse um ein Samenanlagen tragendes Zentrum und bisweilen zapfenähnlich wie bei Ziriodendron inseriert sind. Im Jahre 1903 unterzog Lignier die Ansicht Wielands über die mögliche Verwandtschaft des amphisporangiaten Strobilus von Bennettites mit den Angiospermen einer Kritik und verwarf diese Theorie mit der Begründung, daß die Fruktifikation korrekter- weise nicht als einfacher Konus gedeutet werden könne?). Wichtiger sind die kürzlich von Wieland’) geäußerten Meinungen darin, daß sie rücksichtlich der Fruktifikation von bennettites die volle Beweisführung erbringen. Er kommt zu folgendem Sehlusse: „Es wäre sehr auffallend, wenn die Abstammungslinie der Angiospermen gegenwärtig anders als bloß in ihren breitesten Grundzügen festzulegen wäre. Es wäre sehr auffallend, sagen wir, wenn nicht mehr als ein halbes Dutzend gut erkannter großer Pflanzentypen, welche über lange Zeitperioden zerstreut sind und nur einen geringen Bruchteil der endlosen Reihe unbekannter Entwicklungsetappen darstellen, wirklich die einzigen !) Wieland (1901), p. 426. 2) Lignier (1903}), p. 45. . ®) Wieland (1906), pp. 243 und 244. 160 sein sollen, die uns zur Behauptung berechtigen, daß z. B. gewisse Reihen (Oycadofilices) zu den Üycadales und Ginkgoales führten und einen Seitenzweig entsendeten, der zuerst die Gesamtheit von Oycadeoidea und dann die Cordaitales lieferte oder umgekehrt, und daß erst von diesen letzteren die Angiospermen entsprangen.“ Derselbe Autor gibt auch seiner Überzeugung dahin Ausdruck, daß ursprüngliche samentragende Farne „solchen Typen wie den mesozoischen Oycadeoideen ihren Ursprung gaben und, wie ich glaube, gleichzeitig oder nur wenig später als diesen den älteren Angiospermen').“ Er verteidigt die von ihm schon früher nahegelegte Analogie zwischen der Blüte von Üycadeoidea und jener von Liriodendron in folgenden Worten ?): „Auch im Falle des alleinstehenden, iso- lierten Typus, dessen Kenntnis wir einem glücklichen Zufall ver- danken, drängen sich schlagende Analogien zu rezenten Angio- spermen auf, wobei es gleichgiltig ist, ob wir, den histologischen Bau beiseite lassend, unsere Aufmerksamkeit bloß der einen Reihe von Merkmalen zuwenden und uns an Liriodendron erinnern oder einer anderen, wobei sich als Ergebnis die männlichen und weib- lichen Kätzchen der Amentaceen aufdrängen, oder schließlich einer dritten Reihe, welche uns wieder andere Charaktere nahelegt, welche bei den zahllosen Vertretern eines großen Proangiospermen- komplexes vorhanden sein mußten, wie sich die Monokotylen- gattung Pandanus Saporta von selbst aufdrängte. Wir sollten nicht so sehr nach isolierter Erkenntnis fragen, uns aber auch nicht mit einer spärlichen Auslegung hochbedeutsamer Tatsachen be- gnügen.* Er fügt ferner hinzu®): „Für die Zwecke einer großzügigeren Generalisation gehören die farnwedelähnlichen Blätter, welche un- zweideutig den Pollen von Lyginodendron trugen, die nach dem reinen Marattiaceentypus gebauten Staubblattwedel von Cycadeoidea, die Makro- und Mikrosporophylle von Cycas, die Staubblätter von Oordaites und Ginkgo und schließlich jene von Ricinus und Lirio- dendron, alle insgesamt einer Reihe an.“ Derselbe Autor weist auch auf andere Analogien zwischen den Bennettiten (Oycadeoidea) und den Angiospermen hin. Aus diesem kurzen Resume früherer Auffassungen dürfte hervorgehen, daß, soweit der volle Bau des Bennettitenzapfens auf- geschlossen wurde, von verschiedenen Seiten Anzeichen von Angio- spermenverwandtschaft zugegeben wurden und damit der hier vor- getragenen Theorie eine Stütze geboten wird. Seit Wielands Entdecknngen erschien unseres Wissens im Laufe des vergangenen Herbstes bloß eine einzige Diskussion über die Verwandtsbeziehungen des Benettitenzapfens. Professor Oliver hat in einer kurzen darauf bezüglichen Abhandlung einige Haupt- 1) Luc P243. 2),1..6.) P.)245, 3) 1-€., p. 24B, 161 punkte der Beweisführung dargetan, zu denen wir unabhängig von ihm gelangt sind‘). Er sagt: „Wir kommen nun zur Frage nach der morphologischen Deutung dieser Fruktifikation, ob sie als eine mit Sporophylien besetzte Achse, also als Blüte zu betrachten ist oder andererseits in Wirklichkeit eine kompliziertere Bildung, näm- lieh eine Infloreszenz oder ein Zweigsystem mit weitgehender Re- duktion darstellt .. . Der von Dr. Wieland eingenommene Standpunkt, demzufolge wir hier eine Zwitterblüte vor uns haben, wird wohl allgemeiner Zustimmung begegnen. Bei weiterer Um- schau und bei Berücksichtigung der Pteridospermenverwandtschaft der Bennettiten drängt sich diese Deutung unwiderstehlich auf. Aus dieser Bildung ein „eyathium“ herauslesen wollen, heißt wohl sich ins Grundlose versteigen.“ Derselbe Autor sagt weiter: „Wie man auch immer über diese Blüte denken mag, sie darf keineswegs als jene einer typischen Angiosperme betrachtet werden . . . Ihr Hauptinteresse und Wert scheint mir darin zu liegen, daß sie, obwohl sie gerade den Angiospermencharakter vermissen läßt, zeigt, wie nahe die Cyea- deenreihe an die Verwirklichung desselben herankommen konnte. Sie ist in der Tat der Schlüssel zu den Angiospermen ; wenn dies erkannt ist, dann ist alles übrige leicht... . Wenn es auch fast unglaublich scheint, ist an der Möglichkeit nicht zu zweifeln, daß eine Blüte mit Perianth, Staubblättern und Gynoeceum in genau derselben gegenseitigen Stellung wie bei Cycadeoidew auch außer- halb der Entwicklungsreihe hervorgebracht wurde, welche jener zunächst stand, die zu den Angiospermen führte“. schins folgt.) Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) (Fortsetzung. !) Fagaceae. Fagus silvatica L. Hauptbestandteil aller Wälder am Nordost- abhang des Gebirges; ein kleiner Wald unter dem Nordabhange des Hauptgrates der Dinara, ca. 1300—1400 m (D.); einzelne Wetterbuchen noch höher, bis ca. 1600m (D.). Quercus lanuginosa (Lam.) Thuill. Karstterrain oberhalb Jezevi6; Abhänge der Schlucht Sutina; buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). 1) Oliver (1906), p. 239—240. 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 3, S, 100. Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1908. 12 162 Urticaceae. Urtica dioica L. Am Saumweg oberhalb der Doline Kozja jama; Kessel des Troglav (B.); an Lägerstellen der mittleren und oberen Region der Dinara (D.). Santalaceae. Thesium bavarım Schrk. = Thesium montanum Ehrh. An den Abhängen südlich oberhalb Marica koSare, ca. 900 m. — linifolium Schrk. — Thesium intermedium Ehrh. Südostabhänge des Jankovo brdo; Südwestabhänge des Klatari vrh. — divaricatum Jan. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). — alpinum L. Abhang des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Südosthang der Dinara in der oberen Region; Kamm der Ilica. — Parnassi DC. Östlicher Rand des Troglavkessels; Umgebung der Male poljanice; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Vrsina; Klatari vrh; LiSan; Janski vrh; Nordostabhänge des Gnjat; Südosthang der Dinara in der oberen Region; Kamm der Tlica; ca. 1500—1800 m. Aristolochiaceae. Asarum europaeum L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. Polygonaceae. Rumex scutatus L. Kessel des Troglav (B.); steinige Karsthalden und Gerölle der Dinara bis in die obere Region (D.). Polygonum aviculare L. An Wegen, besonders an Lägerstellen am Westhang der Dinara bis ca. 1500m (D.). — viviparum L. Rasige Felsabhänge unter dem Gipfel der Dinara, besonders unter Pinus Mughus (D.). Caryophyllaceae. Stellaria media (L.) Vill. An Lägerstellen um die Sennhütten und im kleinen Buchenwald ober Brizova& am Westhang der Dinara (D.). — Holostea L. Im Buchenwald ostnordöstlich des Jankovo brdo, ca. 1500 m. Cerastium grandiflorum W.K. Felsen südlich des Gipfels der Dinara; Kamm der Tlica. — lanigerum Clem. LiSan; Janski vrh; VelikiBat; ca. 1750—1850 m. — — f. semiglabrum Beck. Auf dem Lisan, mit dem Typus. — rigidum (Scop.) Vitm. — Cerastium eiliatum W. K.'). Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Klatari vrh; Veliki Bat; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara, gern in Festuca pungens-Beständen (D.); ca. 1500—1800 m. 1) Dieses und das folgende Cerastium von E. Janchen bestimmt. 163 Cerastium rigidum (Scop.) Vitm. f. Beckianum (Handel-Mazzetti et Stadlmann) = (erastium Lerchenfeldianum Sehur sensu Simon- kai'). Gipfelregion des Troglav (B., als C. strictum) ; hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; LiSan; Veliki Bat; Südhänge der Dinara in der obersten Region; ca. 1500—1800 m. Der Formenkreis des Cerastium arvense im weiteren Sinne, welchem auch Cerastium rigidum (Scop.) Vitm. und Cerastium Beckianum Handel-Mazzetti et Stadlmann?) angehören, bedarf noch einer eingehenden kritischen Untersuchung. Da es nicht meine Absicht ist, eine monographische Studie dieses Formen- kreises zu liefern, sondern ich mich nur verständlich machen will, welche Formen von uns in den Dinarischen Alpen beobachtet worden sind, so habe ich vorstehend jene Ausdrucksweise ge- wählt, welche mir bei dem gegenwärtigen Stand unserer Kennt- nisse die zweckmäßigste zu sein scheint. Daß es weder zwischen Cerastium rigidum und Cerastium strictum, noch auch zwischen diesem und Cerastium arvense scharfe Grenzen gibt, ist mir wohl bekannt; dennoch halte ich es für günstiger, diese Pflanzen wenigstens vorläufig spezifisch zu trennen. da sie bei typischer Ausbildung beträcht- liche morphologische Unterschiede aufweisen und in verschiedenen Gebieten, bzw. Höhenlagen, wenngleich nicht ausschließlich vor- kommen, so doch unbestreitbar dominieren. Die in den west- bosnischen und südkroatischen Gebirgen meines Wissens allein vorkommende Pflanze dieser Gruppe ist, ganz abgesehen von der drüsigen oder nichtdrüsigen Behaarung der Stengel und Blütenstiele, durch gewisse Merkmale im Habitus und in den Blättern von der in den meisten Österreichischen Alpenländern verbreiteten Form, die ich für Cerastium strietum L. halte, auf- fallend verschieden. Man vergleiche diesbezüglich Waldstein- und Kitaibel’) und vor allen Handel-Mazzetti*). Die Blätter unterscheiden sich hauptsächlich durch den unterseits kräftig vorspringenden Mittelnerv und den stark kallösen, mit zahlreichen langen und steifen Wimpern versehenen Rand. Diese Merkmale mögen ursprünglich auf Bewirkung durch trockene, sonnige Standorte zurückzuführen sein, haben aber offenbar schon eine gewisse Konstanz erlangt. Unter dem gesamten im bota- 1) Bei Schur ist von einer drüsigen Behaarung des Stengels, welche das Charakterikum dieser Form bildet, keine Rede. R ?) Beitrag zur Kenntmis der Flora von West-Bosnien, Österr. botan. Zeitschr., 1905/06. 3) Icones et deser. plant. rar. Hung., III (1812), pag. 250, tab. 225. Die Tafel zeigt ein vielleicht etwas schattig gewachsenes Individuum aus tieferer Lage, bei welchem der sonst charakteristische Habitus nicht sehr gut zum Aus- drucke kommt, doch steht die Identität der hier als Cerastium eiliatum W.K. beschriebenen und abgebildeten Art mit Centuneulus rigidus Scop. und unserer westbosnischen Pflanze ganz außer Zweifel. *) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 12* 164 nischen Institut erliegenden Material aus den Alpen habe ich übereinstimmende Exemplare nur von einem einzigen Standort (Krebenze bei St. Lambrecht, Steiermark) gesehen. Cerastium Beckianum, welches einzig und allein durch nicht zottige, sondern drüsige Behaarung des oberen Stengelteiles und der Blütenstiele von dem echten drüsenlosen Cerastium rigidum verschieden ist, unterscheidet sich demgemäß genau so wie dieses von dem alpinen Cerastium striectum. Dagegen dürfte dem Merkmal der Drüsigkeit kein hoher systematischer Wert zukommen, da ich sehr oft drüsige und nicht drüsige, im übrigen aber vollständig übereinstimmende Pflanzen, allerdings ohne nachweisbare Übergänge, an denselben Standorten untereinander gefunden habe’), und da ferner drüsige und nicht drüsige Parallel- formen bei vielen Pflanzen vorkommen, z. B. auch bei dem weiter unten aufgeführten Cerastium dinaricum Beck et Szyszylowiez. Aus diesen Gründen ziehe ich Cerastium Beckianum einstweilen als Form zu Cerastium rigidum, die endgültige Entscheidung über den systematischen Wert und die Nomenklatur dieser Pflanze einem künftigen Monographen überlassend. Oerastium dinaricum Beck et Szyszyl. f. velebiticum Degen’). Im Gerölle der oberen Region der Dinara, 1600—1700 m (D.); Gipfel- region der Dinara, 1800—1831 m. Zum Vergleich mit dem früher über Cerastium rigidum f. Beckianum Gesagten sei erwähnt, daß die Form velebiticum Degen, welche sich nur durch die drüsige Behaarung vom typischen Cerastium dinaricum unterscheidet, von diesem keines- wegs geographisch geschieden ist, da wir am Originalstandort der Form velebiticum, dem einzigen bisher bekannten Standort der Art im Velebit, typisches drüsenloses Cerastium dinaricum gefunden haben. — vulgatum L. Westhang der Dinara, an Lägerstellen um die Sennhütten und im kleinen Buchenwald ober Brizova@, weiters auch auf steinigen Weiden bis zu den Felsen (D.). Moenchia mantica (L.) Bartl. Bei Crnilug. Minuartia fasciculata (L.) Hiern = Alsine fasciculata (L.) Wahlenbg. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara bis in die oberen Karstmulden, jedoch stets einzeln (D.). — verna (L.) Hiern — Alsine verna (L.) Bartling. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Li$an; Janski vrh; Veliki Bat; steinige Karsthalden am West- hang der Dinara bis in die oberen Karstmulden (D.). 1) Die drüsige Form scheint im allgemeinen häufiger zu sein, wie schon aus den oben angeführten Fundstellen hervorgeht. Auch im Velebit sammelte B. Watzl auf dem Poditeljski vrh beide Formen untereinander, auf der Visodica dagegen nur f. Beckianum allein. 2) Magy. Bot. Lap., 1907, pag. 126. 165 Arenaria gracilis W.K. In Felsspalten und an Felsabhängen der obersten Region der Dinara (D.). — serpyllifolia L. Wege, steinige Karsthalden am Westhang der Dinara bis in die mittlere Region (D.). Moehringia trinervia (L.) Clairv. Wald am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchenwald ober Brizova& (D.). — muscosa L. Wald ostnordöstlich des Jankovo brdo; Felsen bei Brizova@ und Felsblöcke im kleinen Buchenwald (D.). Paronychia Kapela (Hacgq.) Kerner. Karstterrain oberhalb Jeze- vi6; Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Janski vrh; Veliki Bat; steinige Karsthalden der Dinara bis zu den oberen Terrassen (D.); bei Marica kosare; Kamm der Iliea. Herniaria incana Lam. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. — glabra L. Karstterrain oberhalb Jezevic; Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Lägerstellen, Wege am Westhang der Dinara (D.). Scleranthus uncinatus Schur. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo, ca. 1500—1600 m; Südostabhänge der Dinara bei ca. 1400 m. Silene vulgaris (Mönch) Garcke — Silene latifolia (Miller) Rendle et Britten, List of British Seed plants and Ferns (1907), pag. 5, non Poir et, Voyage en Barberie, II (1789), pag. 165, nec Hayek in Österr. botan. Zeitschr., Lı (1902), pag. 430 = 8. venosa (Gilib.) Aschers. Steinige Karsthalden und Karstmulden am Westhang der Dinara (D.); bei Marica kosare auf der Talsoble. — bosniaca Beck. Kessel des Troglav (B.); Umgebung der Male poljanice; Südostabhänge des Veliki Bat; Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; Südostabhänge der Dinara in der oberen Region; Kamm der Ilica. — Saxifraga L. Kamm der llica. — multicaulis Guss. —= Stlene Saxifraga W.K. von L. Rasige Felsabhänge der oberen Region der Dinara, oft mit Festuca pungens vergesellschaftet (D.). — sSendtneri Boiss. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Südostabhänge des Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat. Heliosperma pusillum (W.K.) Vis. typicum (calyee et peduneulis glabris). Sehr selten in Felsspalten und etwas beschattetem Gerölle der obersten Region der Dinara (D.). — — var. piloso-viscidum (Vis.) Neilr. Auf der Dinara ziemlich häufig an ähnlichen Stellen (D.). Auf dem Sattel zwischen der obersten nördlichen Terrasse und dem letzten Vorberg fand Degen, wie er uns freundlichst mitteilt, spannenhohe, reichlich verästelte, hoch hinauf beblätterte Exemplare (der Typus hat gewöhnlich einmal gabelig geteilte Stengel mit 3—4 Blattpaaren), welche habituell an Heliosperma 166 Tommasinii (Vis.) Rehb. erinnern, doch wegen des kurzen Karpo- phors zu Hel. pusillum var. gehören. Von uns wurde die Varietät piloso-viscidum auf der Vrsina und dem Lisan gesammelt. Ohne Rücksicht auf das Fehlen oder Vorhandensein von Drüsenhaaren an Kelchen und Blütenstielen wurde Heliosperma pusillum von uns an folgenden Lokalitäten notiert: Kessel des Troglav (B.); Jankovo brdo; Janski vrh; Nordostabhänge des Gnjat; Kamm der Ilica. Drypis spinosa L. Kessel des Troglav (B.). Tunica saxifraga (L.) Scop. Karstterrain oberhalb Jezevic; Süd- westhang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara bis ca. 1400m (D.). — rigida (L.) Boiss. = Tunica saxifraga (L.) Scop. ß. aggregata Vis. Felsenspalten der unteren Region der Dinara (D.); in der Felsenschlucht ober Vrpolje (D.). Dianthus sanguineus Vis. Abhänge südlieh oberhalb Marita koSare, ca. 800— 900 m. — bebius Vis. = Dianthus condensatus Kit.'). Hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Lisan; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Kamm der Tlica. Auch die von Handel-Mazzetti und Mitarbeitern °) für Dianthus Kitaibelii“ aus Westbosnien angegebenen Standorte sind hieher zu stellen. Die Platte der Petalen ist in der Ausbildung ihres Randes sehr veränderlich und wechselt oft an ein und demselben Stand- ort von tief eingeschnitten-gezähnt bis vollkommen ganzrandig. Trotzdem glaube ich, daß diese Art von den ihr nächst ver- wandten spezifisch zu trennen ist, da sie sich nicht nur morpho- logisch in den meisten Fällen gut unterscheiden läßt, sondern auch ein eigenes Verbreitungsgebiet bewohnt. Sie scheint auf den Velebit, die Dinarischen Alpen und die westbosnischen Ge- birge beschränkt zu sein. Dianthus integer Vis., welcher mir in mehreren Exemplaren aus der Herzegowina, aus Albanien und Griechenland vorliegt, ist weniger durch die ganzrandigen Petalen, als vielmehr durch den auffallend kurzen Kelch charakterisiert. Dianthus Kitaibelii Janka (D. petraeus W. K.), den ich außer aus dem Banat noch aus Mittelbosnien und Ostkroatien gesehen habe und welcher tiefere Lagen zu bevorzugen scheint, besitzt tiefer und schmäler zerschlitzte Petalen. Der siebenbürgische Dianthus integripetalus Schur, der manchen Exemplaren von D. bebius täuschend ähnlich sieht, ist wohl nur durch die kurzen, weniger zugespitzten Hüllschuppen zu unterscheiden. 1) Von E. Janchen bestimmt. 2) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 167 Von den anderen, hieher gehörigen Arten habe ich zu wenig Material gesehen. Daß alle diese Arten einander außer- ordentlich nahe stehen und durch Mittelformen verbunden sind, braucht wohl nicht näher ausgeführt zu werden. Dianthus deltoides L. Waldränder auf dem Strmac-Sattel bei Grkovei, ca. 1400— 1420 m. — nodosus Tausch. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama. — — var. brevicalyz (Beck) Adamovi6 —= Dianthus silwester Wulf. var. brevicalyx (Beck) Williams. Lisan; Janski vrh; Veliki Bat. Saponaria bellidifolia Sm. Südlicher Teil des Kammes der Tlica, ca. 1400—1500 m. BRanunculaceae. Helleborus istriacus (Schifiner) Degen — Helleborus odorus W.K. var. istriacus Schiffner. Westhang der Dinara, an Lägerstellen um die Sennhütten in schönen Gruppen (D.). Actaea spicata Mill. Kessel des Troglav; Buchenwald auf dem Kamm der Ilica. Aqwilegia nigricans Baumg. Kessel des Troglav; Umgebung der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat; Schutthalden unter den Nordabstürzen der Dinara; Kamm der Iliea. — Kitaibelii Schott. An jenem Felsenzug an der Südostseite der Dinara, welcher östlich der Cote 1706 parallel mit dem Haupt- kamm verläuft, ea. 1600 m. Delphinium Consolida L. Abhänge der Schlucht Sutina, in den untersten Lagen. Aconitum Anthora L. Kamm der Tlica. Anemone baldensis L. Felsen der Nordabstürze des Troglav (B.). — nemorosa L. Wald an der Ostnordostseite des Jankovo brdo; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Wald auf dem Kamme der Ilica. Clematis integrifolia L. Im mittleren Teile des Kammes der Ilica, nur an einer einzigen Stelle gefunden. — recta L. Abhänge südlich oberhalb Marida koSare. — Vitalba L. Unteres Ende der Schlucht Sutina; steinige, buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Ranunculus platanifolius L. Kessel des Troglav; Waldrand ost- nordöstlich des Jankovo brdo; Rand des Buchenwaldes auf dem Kamme der llica. — Thora L. —= Ranunculus scutatus W. K.'). Im Kessel des Troglav und am westlichen Rande desselben (B.); Schutthalden unter den Nordabstürzen der Dinara; Kamm der Iliea. Gegenüber der von Handel-Mazzetti und Mitarbeitern ?) aufgestellten Behauptung, daß sich R. scutatus von R. Thora !) Von E. Janchen bestimmt. 2) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 168 wegen der Inkonstanz der Stengelbehaarung, des nach Beck!) einzigen Unterscheidungsmerkmales, nicht trennen läßt, hat Hayek?) versucht, die beiden „Arten“ auf Grund von Wuchs, Blütenzahl und Blattgestalt neuerdings zu sondern. „Während nämlich‘, sagt er wörtlich, „das untere Stengelblatt, sowie die Blätter der sterilen Blattsprosse bei R. Thora breiter als lang und an der Basis gestutzt oder schwach ausgebuchtet sind, sind diese bei AR. scutatus fast kreisrund und an der Basis tief herzförmig ausgeschnitten, das untere Stengelblatt daher mehr oder minder tief stengelumfassend.... Sowohl die südsteierische, als die bosnische Pflanze gehören durchwegs zu R. scutatus W.K.“ Schon die Durchsicht des im botanischen Institute der Universität Wien und des in der botanischen Abteilung des naturhistorischen Hofmuseums erliegenden Materiales ergab die völlige Inkonstanz der von Hayek angegebenen Unterscheidungs- merkmale und die Unhaltbarkeit der von ihm vermuteten geographischen Gliederung. Viel eher machten die dem R. scutatus entsprechenden Exemplare den Eindruck einer Schattenform sub- alpiner Wälder, während sich der echte R. T’hora teils aus Sonnenindividuen, teils aus kleinen hochalpinen Formen zu rekru- tieren schien, wie solche auch auf den höheren Gebirgen der Balkanhalbinsel keineswegs fehlen. Unsere Beobachtungen in den Dinarischen Alpen haben diese Auffassung bestätigt, und sogar gezeigt, daß nicht einmal ein Unterschied in der Höhen- lage nötig ist, sondern daß Feuchtigkeits- und Belichtungs- unterschiede genügen, um extrem verschiedene Wuchs- und Blattformen zu bewirken. Wir sammelten ein reiches Material (50 Individuen) am westlichen Rande des Troglavkessels, bei einer Höhe, die nach der Spezialkarte zwischen 1600 und 1700 m liegt, und zwar in einem Umkreise von kaum 100 Schritt, aber zum Teil im Wald und an feuchten Felsen, zum Teil auf etwas trockenen Grashalden. Die Basis des Stengels ist bei unseren Exemplaren bald kahl, bald behaart; die Höhe des Stengels schwankt zwischen 10 und 28 em: derselbe ist bald unverzweigt und einblütig, bald ästig, zwei- bis dreiblütig. Die Blätter sind in ihrer Gestalt äußerst veränderlich. Um einen einwandfreien Vergleich zu erzielen, sollen sich die nachstehenden Maße sämt- lich auf das unterste, größte Stengelblatt beziehen. Bei 50 Blät- tern wurde die Breite und Länge, letztere von der Tangente an die beiden unteren Blattlappen zur Blattspitze oder, wo diese eingesenkt war, zur oberen Tangente der beiden Blatthälften, gemessen, und das Verhältnis der Breite zur Länge festgestellt. (Fortsetzung folgt.) ı) Flora von Südbosnien und der angrenzenden Herzegowina, II. Band, VI. Teil, S. 338 [96]. 2) A.v. Hayek, Schedae ad floram stiriacam exsiecatam, 9. und 10, Liefe- rung (Dezember 1906), S. 11 und 12. 169 Literatur - Übersicht‘). Februar 19082). Cobelli R. Il Ficus carica L. nel Trentino. (Verhandl. d. zoolog.- botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Heit 1, S. 20—29.) 8°. Elsler E. Das extraflorale Nektarium und die Papillen der Blatt- unterseite bei Diospyros discolor Willd. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Okt. 1907, S. 1563— 1590.) 8°. 1 Taf. Gius L. Uber den Einfluß submerser Kultur auf Heliotropismus und fixe Lichtlage. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Nov. 1907, Ss. 1593—1651.) 8°. Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 2, S. 83. Haring J. Floristische Funde aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. III. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Heft 1, S. 1—19.) 8°. Neu beschrieben werden mehrere Varietäten von Galanthus nivalis L., nämlich virens Haring, pictus Haring, unifolius Haring, quadrifolius Haring, platyphyllus Haring und stenophylius Haring; ferner Rosa pimpinellifolia L. var. oenocarpa (Gdg.) H. Braun et Haring. R Hayek A. v. Die pflanzengeographische Gliederung Österreich- Ungarns (Vortrag). [Verhandl. d. zoolog.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, Heft 8/9, S. 223—233.] 8°. Krasser F. Franz Krasan. (Mitt. d. Naturw. Ver. f. Steiermark, Jahrg. 1907, S. 156—166.) 8°. Mit Porträt. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein. XXI (Schluß). (Allg. botan. Zeit- schrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 2, S. 19—21.) 8°. Neu beschrieben werden: Verbena officinalis L. var. anarrhinoides Murr und Phleum pratense L. var. gracillimum Murr. — — Zu Prof. Dr. G. v. Becks Bearbeitung des Genus Oheno- podium in Reichenbachs Icones florae Germaniae (vol. XXIV, p. 98 sqq.) (Ungar. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 11/12, pag. 303—307.) 8°. — — Neuere Forschungen über das Vordringen mediterraner und submediterraner Formen in Italienisch-Tirol(1897— 1907). (Ungar. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 1/3, S. 74—78.) 8°. Petrak Fr. Die alpine Flora der mährisch-schlesischen Sudeten. (Allg. botan. Zeitschrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 2, S. 21—23.) 8°. — — Rubus Wettsteinii m. Ein neuer Brombeerbastard. (Ungar. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 11/12, S. 308—310.) 8°. 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Redaktion behält sich ver, auf einige der hier angezeigten Ar- beiten in der nächsten Nummer ausführlicher zurückzukommen. 170 Rubus caesius X. plicatus, bei Mährisch-Weißkirchen. Rechinger K. Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neuguinea-Archipel und den Salomons-Inseln von März bis Dezember 1905. I. Teil. Bearbeitung eines Teiles der botanischen Ausbeute von den Samoa-Inseln und der Hymenopteren und Formiciden sämtlicher bereister Inseln. (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., LXXXI. Bd., 1907, S. 197—317, 3 Taf.) 4°, Inhalt: 1. Algae marinae exklusive der Lithophyllen und Lithothamnien von T. Reinbold (Itzehoe). — 2. Lithophyllum und Lithothamnion von M. Foslie (Trondhjem). — 3. Fungi von F. v. Höhnel (Wien). — 4. Lichenes von A. Zahlbruckner (Wien). — 5. Hepaticae von F. Stephani (Leipzig). — 6. Gramineae von E. Hackel (Unterach,. — 7. Hymenopteren von F. Kohl (Wien) [Formicidae von G. Mayr (Wien)]. Schiffner V. Mitteilungen über die Verbreitung der Bryophyten im Isergebirge (Schluß). (Lotos, N. F., 1. Bd., 1907, Nr. 12, S. 201—211.) 4°. — — Über das Vorkommen von Bucegia romanica in Ungarn. (Ungar. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 1/3, S. 36, 37.) 8°. Schneider C. K. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Gattung Berberis (Euberberis). (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 3, pag. 192—204.) 8°. Neu aufgestellt werden: B. brevipes (Franch. pro var. B. angulosae) C. K. Schn., B. Gagnepaini C. K. Schn., 3. Hookeri Lem. var. viridis C. K. Schn., B. arguta (Franch. pro var. B. Wallichianae) C. K. Schn., B. Duthieana C.K. Schn. (= B. umbellata C. K. Schn., non Wall.), B. Tisch- leri C. K. Schn., B. nummularia Bge. var. sinica C. K. Schn., B. aggre- gata Ü. K. Schn., B. Fineti C. K. Schn. t Seefried F. Über das Seseli glaucum der österreichischen Bota- niker (Mitt. d. Naturw. Ver. f, Steiermark, Jahrg. 1907, S. 198 bis 212.) 8°. Eingehende Besprechung der Unterscheidungsmerkmale, geographischen Verbreitung und Nomenklatur von Seseli austriacum (Beck sub Seselinia) Wohlf. und sSeseli Beckii Seefried n. sp. (= $. glaucum Jacq. p.p., Beck, non Linne = 5. osseum Crantz p. p., Drude). Seseli austrıacum kennt Verfasser aus (Böhmen?), Mähren, Niederösterreich, Oberösterreich, Steier- mark, Kärnten, Krain, Küstenland, Südtirol; Seselö Beckii aus Böhmen, Mähren, Niederösterreich, Ungarn und Slavonien. Die Einstriemigkeit, bzw. Mehrstriemigkeit der Tälchen der Teilfrüchte, auf welche die Unterscheidung der Gattung Seselinia von Seseli gegründet ist, hat Verfasser nicht voll- kommen konstant gefunden. I ß Senft E. Kin neues Verfahren zum mikrochemischen Nachweis der Fiechtensäuren. (Pharmazeutische Praxis, VI. Jahrg., 1907, Heft 12, S. 457—465.) 8°. j Strigl M. Der anatomische Bau der Knollenrinde von Balano- phora undseine mutmaßliche funktionelle Bedeutung. (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Juni 1907, S. 1041—1060.) 8°. Teyber A. Neue Phanerogamen der Flora Niederösterreichs. [Ver- handl. d. zoolog.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Heft 1, 8. (8)—(14).] 8%. 171 Neu für die Flora Niederösterreichs sind: 1. Carduus peisonis Teyber nov. hybr. (= (. nutans L. X hamulosus Ehrh.),*2. Agrimonia Wirtgeni Aschers et Graebn. (= A. odorata Ait. X EupatoriaL.), 3. Rumex austriacus Teyber nov. hybr. (= R. alpinus L. X silvester Wallr.), 4. Rumex Wirt- geni G. Beck (= R. conglomeratus X limosus), 5. Rumex intercedens Rechinger (= R. crispus X odontocarpus), 6. Rumex Niesslii Wildt (= R. conglomeratus X odontocarpus), 7. Rumex Areschougiü G. Beck (= R. cris- pus X limosus), 8. Polygonum Wiülmsü G. Beck (= P. minus X mite). Weinzierl Th. v. Die Förderung des künstlichen Futterbaues in Österreich. Wien (W. Frick), 1908. 8°. 24 S., 4 Textabb., 5 Tat. Wettstein R. v. Bericht über den Alpengarten auf der Raxalpe. (7. Jahresbericht des Vereines zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, Bamberg, 1907, S. 35—37.) 8°. Appel. Beispiele zur mikroskopischen Untersuchung von Pflanzen- krankheiten. Zweite verm. u. verb. Auflage. Berlin (J. Springer), 1908. 8°. 54 S., 63 Textfig. — M. 1:60. Archiv für Zellforschung, herausgegeben von Dr. Richard Goldschmidt, Privatdozent an der Universität München. Leip- zig, Verlag von Wilhelm Engelmann. 8°. ArnellH.W.und Jensen C. Über einige seltene skandinavische Cephalozia-Arten. (Botaniska Notiser, 1908, Hft. 1, S. 1—16.) 8°. 8 Fig. Bonnier G. Sur la comparaison des Muscinees et des erypto- games vasculaires. (Revue generale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 228, pag. 513—521.) 8°. 19 fig. Celi G. Ricerche sulla biologia e filogenesi del fico ed inquadra- mento delle relative razze italiane meridionali (Ficus carica L.). (Atti del R. Istituto d’Incoraggiamento di Napoli, ser. VI, vol. IV). gr. 8°. 114 pag., 10 fig. Drummond J. R. The literature of Furcraea with a synopsis of the known species. (Eighteenth annual report of Missouri Botanical Garden, 1907, pag. 25—75, tab. I-IV.) 8°. France R.H. Experimentelle Untersuchungen über Reizbewegungen und Lichtsinnesorgane der Algen. (Zeitschr. f. d. Ausbau der Entwicklungslehre, II. Jahrg., 1908, Heft 1/2.) 8°. 158., 1 Taf. Gautier L. Sur le parasitisme du Melampyrum pratense. (Revue generale de Botanique, tom. XX, 1908, nr. 230, pag. 67—84.) 8°. 21 fig. Gäyer @. Aconita Lycoctonoidea Regni Hungariae additis Lyeoc- tonoideis Austriae inferioris. (Ungar. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 11/12, pag. 236—303.) 8°. Neue Arten: A. adenocarpum Gäyer, A. puberulum (Ser.) Gäyer, 4A. Beckianum Gäyer, A. Simonkaianum Gäyer, A. Granuae Gäyer. Goebel K. Archegoniatenstudien. XII. Uber die Brutknospen- bildung und über die systematische Stellung von Riella. (Flora, Bd. 98, 1908, Heft 3, S. 308—323.) 8°. 11 Textabb. — — Morphologische und biologische Bemerkungen. (Flora, Bd. 98, 1908, Heft 3, S. 324—335.) 8°. 10 Textabb. 172 Gorter K. Beiträge zur Kenntnis des Kaffees. (Bulletin du departement de l’agrieulture aux Indes Neerlandaises, Nr. XIV). Buitenzorg, 1907, 62 pag. Györffy J. Dicranum Sendtneri Limpr. a magyar flöräban. (Növenytani Közlemenyek, VII. 1908, 1, pag.5—12.) 8°. 2 Textfig. Vom Verfasser im Erdelyer Erzgebirge gesammelt; neu für Ungarn. — Deutscher Auszug im Beiblatt, S. (6), (7). — — Bryologische Beiträge zur Flora der Hohen Tätra. VI. Mit- teilung. (Ungar. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 1/3, S. 67 has 74.1.Taf. 1.)...8% Hulth J. M. Bibliographia Linnaeana. Materiaux pour servir ä une bibliographie Linneenne. Partie I, livr. I. (Kungl. Vetens- kaps societeten i Upsala.) Upsala (C. J. Lundström), Berlin (R. Friedländer und Sohn), 1907. 8°. 170 S., 11 Titelblätter und Faksimile aus Linneschen Werken. Kupffer K. R. Vorläufige Mitteilung über die ostbaltischen Taraxaca. (Korrespondenzblatt des Naturforscher-Vereines zu Riga, Bd. L, 1907, S. 119— 150.) 8°. Lachmann P. Origine et developpement des racines et des radi- celles du Oeratopteris thalictroides. (Revue generale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 228, pag. 523—556.) 8°. Lindau @. et Sydow P. Thesaurus litteraturae mycologieae et lichenologicae, vol. I, pars 1. Lipsiis (Fr. Borntraeger), 1907. 8°. 400 pag. — M. 3125. Lindemuth H. Studien über die sogenannte Panaschüre und über einige begleitende Erscheinungen. (Landwirtschaftliche Jahrbücher, 1907.) 8°. 60 S., 2 Taf. Loew E. Die Lebensverhältnisse von Crocus albiflorus Kit. (Ver- handl. d. botan. Vereins d. Provinz Brandenburg, XLIX. Jahrg., 1907, S. 200—211.) 8°. 6 Textfig. Lotsy J.P. Vorlesungen über Deszendenztheorien mit besonderer Berücksichtigung der botanischen Seite der Frage. II. Teil. Jena (G. Fischer), 1908. 799 S., 101 Textfig., 13 Taf. Matthiesen Fr. Beiträge zur Kenntnis der Podostemaceen. (Bibliotheca Botanica, Heft 68.) Stuttgart (E. Nägele), 1908. 4°. H9h8. 9 Dar, Moesz G. Die Elatinen Ungarns. (Ungar. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 1/3, S. 2—35, Taf. I.) 8°. Neue Arten: Elatine Oederi Moesz (= E. Hydropiper Oeder et auct. plur.) und E. hungarica Moesz (= E. campylosperma Borbäs non Seubert). Es sindin Ungarn mit Sicherheit nachgewiesen: Z. AlsinastrumL., E.hexandra DC., E. hungarica Moesz, E. ambigua Wight; zweifelhaft: EZ. Oederi Moesz, E. triandra Schkuhr; sicher fehlend: E. campylosperma Seubert. Moll J. W. Die Fortschritte der mikroskopischen Technik seit 1870. (Progressus rei Botanicae, II. Bd., 2. Heft, S. 228—290.) Jena (G. Fischer), 1908. 8°, Neue Weltanschauung. Monätsschrift für Kulturfortschritt auf naturwissenschaftlicher Grundlage. Red. W. Breitenbach. Verlag der Gesellschaft „Neue Weltanschauung‘, Stuttgart. 173 Neumann L. M. Nägra ord med anledning af H. G. Simmons senaste uppsatser. (Botaniska Notiser, 1908, Hft. 1, S. 17—36.) 8°. Ausführliche Besprechung finden unter anderem Alopecurus fulvus Sm., Melandryum rubrum, Aconitum Lycoctonum L., Campanula rotundi- folia L., Erigeron acer L. Rehm H. Ascomycetes novi. (Annales myeologiei, vol. V, 1907, nr. 6, pag. 516-546.) 8°. ; Der dritte Abschnitt „Ascomyceten aus Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz“ behandelt folgende neue Pilze: 1. Oudoniella coniocyboides Rehm, 2. Dasyseypha subbadiella Rehm, 3. Phialea stamnarioides Rehm, 4. Belonium coroniforme Rehm, 5. Patinella tryblidioides Rehm, 6. Patellari« submacrospora Rehm, 7. Abrothallus Parmeliarum (Sommf:) Nyl. var. dothi- deaeformis (Fekl.) Rehm, 8. Agyrium Rhizomatum (Nitschke) Rehm, 9. Tog- ninia Rhododendri Rehm, 10. Physalospora Rhododendri (De Not.) Rehm [>= Laestadia Rhododendri (De Not.) Sace. = Physalospora alpina Speg.], 11. Rosellinia (Amphisphaerella) callimorphoides Rehm, 12. Rosellinia (Amphispaerella) catacrypta Rehm, 13. Anthostomella megaclypeata Rehm, 14. Anthostomella subeonica Rehm, 15. Didymella ericina (Tubeuf) Rehm, 16. Didymella sambucina Rehm, 17. Gnomonia dilacerans Rehm, 18. Ven- turia austro-germanica Rehm, 19. Sphaerulina Anemones Rehm, 20. Acan- thostigma subnivale Rehm, 21. Melanomma Suldensis Rehm, 22. Gibberidea alnicola Rehm, 23. Trematosphaeria hypoxyloides Rehm, 24. Tremato- sphaeria Virginis Rehm, 25. Metasphaeria ericina Tubeuf, 26. Metasphaeria Scirpi Berl. forma Phragmitis Rehm, 27. Metasphaeria Staritzii Rehm, 28. Pleosphaerulina Phragmitis Rehm, 29. Pleospora oblongispora Rehm, 30. Ophiognomonia helvetica Rehm, 31. Nectria obscura Rehm, 32. Gib- berella rhododendricola Rehm, 33. Hyponectria Volkartiana Rehm, 34. Hypo- nectria Rhododendri Rehm, 35. Lophiosphaera (Lambottiella) mendax Rehm. Rumbold C. Beiträge zur Kenntnis der Biologie holzzerstörender Pilze. (Naturwissenschaftliche Zeitschrift für Forst- und Land- wirtschaft, VI. Jahrg., 1908, 2. Heft, S. 831—140.) 8°. 26 Text- figuren, 1 Taf. Schneidewind W. Die Stickstoffquellen und die Stickstoffdüngung. Berlin (P. Parey), 1908. 8°. 139 S. — M.3. Semler ÜC. Alectorolophus-Studien (Fortsetzung). (Allg. botan. Zeitschrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 2, S. 18, 19.) 8°. Neu beschrieben wird Alectorolophus contrinensis Semler, eine monti- cole Sippe aus der Gesamtart des Al. Freyni s.lat., vom Verfasser im Contrin (Südtirol) aufgefunden. Shull G.H. Some new cases of Mendelian inheritance. (Botanical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 2, pag. 103—116.) 8°. Tischler G. Zellstudien an sterilen Bastardpflanzen. (Archiv für Zellforschung, I. Bd., 1908, 1. Heft, S. 33—151.) 8°. 120 Textfig. Tscehulok S. Zur Methodologie und Geschichte der Deszendenz- theorie. (Biolog. Zentralbl., Bd. XXVIIL, 1908, Nr. 1.) 8°. 79 S. Tubeuf C. v. Über die Bedeutung von Beerenfarbe und Beeren- schleim bei der Mistel, Viscum album. (Naturwissenschaftliche Zeitschrift für Forst- und Landwirtschaft, VI. Jahrg., 1908, 2. Heft, S. 141—151.) 8°. 1 Textabb. Tuzson J. Adatok Magyarorszag fosszilis flörajähoz. II. (Addita- menta ad floram fossilem Hungariae.) (Növenytani Közlemenyek, VII, 1908, 1, pag. 1—4, tab. I, II.) 8°. 174 Neu beschrieben: Juränyia hemiflabellata, nov. gen., nov. typus, und Cryptomerites hungaricus, nov. typus. — Deutsche Übersetzung im Beiblatt, Ss. (1)—5). j Waisbecker A. Neue Beiträge zur Flora des Komitats Vas in Westungarn. (Ungar. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 1/3. S. 51—60.) 8°. Neu beschrieben werden: Oryza clandestina A. Br. (Leersia oryzoides Sw.) f. pieta Waisb. und f. maculosa Waisb., Triticum cereale Salisb. (Secale cereale L.) var. triflorum Döll f. brevispicatum Waisb. und var. mon- taniforme Waisb., Juncus bufonius L. var. gracilis Waisb., Himantoglossum hircinum var. comosum Waisb. und var. latisectum Waisb., Epipactis rubi- ginosa Crantz f. stenopetala Waisb., Polygonum aviculare L. var. glome- ratum Waisb., Fagopyrum tataricum Gärtn. var. edentulum Waisb., Matri- caria Chamomilla L. f. major Waisb., Senecio vulgaris L. f. grossedentatus Waisb., Nepeta pannonica Jacq. var. compacta Waisb., Carum Petroselinum Benth. f. monstrosa apetala Waisb,, Bursa pastoris Web. f. monstrosa pseudomacrocarpa Waisb., Euphorbia helioscopia L. var. perramosa Waisb., Erodium eicutarium (L.) L’Her. var. odoratum Waisb., Ononis repens L. var. praestabilis Waisb., Oytisus nigricans L. var. angustifolius Waisb., var. macrophyllus Waisb. und lusus bifurcatus Waisb., Coronilla varia L. var. monticola Waisb. 2 Willstätter R. und Hocheder F. Über die Einwirkung von Säuren und Alkalien auf Chlorophyll. (Justus Liebigs Annalen der Chemie, 354. Bd., 1907, S. 205—258.) 8°. — — und Mieg W. Über die gelben Begleiter des Chlorophylis. (Ebenda, 355. Bd., 1907, $. 1—28.) 8°. — — und PfannenstielA. Über Rhodophyllin. (Ebenda, 358.Bd., 1907, 8. 205— 265.) 8°. — — und Benz M. Über kristallisiertes Chlorophyll. (Ebenda, 358. Bd., 1907, S. 267— 287.) 8°. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Dritter internationaler botanischer Kongreß in Brüssel, 1910. Das Organisationskomitee für den dritten internationalen bo- tanischen Kongreß versendet sein erstes Zirkular, dem das Fol- gende entnommen ist. Der Kongreß wird in Brüssel vom 14. bis zum 22. Mai 1910 abgehalten werden. Er steht unter dem Patro- nate eines Ehrenkomitees, dessen Präsidenten die Minister Baron Descamps und Helleputte sind. An der Spitze des aus 51 Mit- gliedern bestehenden Organisationskomitees stehen die Präsidenten Baron de Moreau und Th. Durand, die Vizepräsidenten Ch. Bommer, Aug. Gravis, Chanoine Gr&ögoire, L. Mac L£od, J. Massart, A. Proost. Der Kongreß umfaßt fünf Sektionen mit folgenden Aufgaben: Section I Nomenclature des eryptogames cel- lulaires, Section II Nomenclature pal&obotanique, Section III Nomen- clature phytog6ographique, Seetion IV Bibliographie et documen- tation botaniques, Section V Erseignement de la botanique; außer- 175 dem wird eine Sektion für angewandte oder wirtschaftliche Botanik gebildet werden. Als Hilfskomitees fungieren ein Empfangskomitee, ein Festkomitee, ein Exkursionskomitee; später wird auch ein Damenkomitee gebildet werden. Diejenigen Personen. welche Be- merkungen über auf dem Kongreß zu diskutierende Fragen all- gemeiner Art zu machen haben, werden gebeten, dieselben dem Generalsekretariate unverzüglich mitzuteilen. Referate über Fragen, die nicht zum Programm der Spezialsektionen gehören, müssen, um berücksichtigt zu werden, vor dem 1. Jänner 1910 an das Generalsekretariat gelangen. Die gesamte, auf den Kongreß be- zügliche Korrespondenz ist an Herrn Generalsekretär Dr. E. de Wildeman, Jardin Botanique de l’Etat, Bruxelles, zu richten. Personal-Nachrichten. Dr. Zoltän v. Szab6 hat sich an der Budapester Veterinär- hochschule als Privatdozent für Pflanzensystematik habilitiert. Ernannt: Privatdozent Dr. Max Körnicke zum Professor der Botanik an der landwirtschaftlichen Akademie in Bonn-Poppelsdorf als Nachfolger von Prof. Dr. L. Jost. — Privatdozent Dr. @. Hessenberg zum Professor an der landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf. — Dr. E. Hannig, Privatdozent an der Uni- versität Straßburg, zum Professor. — F. K. Ravn zum Professor der Pflanzenpathologie an der landwirtschaftlichen Hochschule in Kopenhagen. — Dr. M. Mirande zum Professor der Botanik an der Universität Grenoble. — Prof. C. E. Porter zum Professor der Botanik an der katholischen Universität Santiago de Chile. — Dr. R.H. Lock in Cambrigde zum Direktor des kgl. botanischen Gartens in Peradeniya auf Ceylon. Charl. Abb. Davis, Kurator des Roger Williams Park Museum in Providence (U. S. A.), ist am 28. Jänner d. J. im 40. Lebensjahre gestorben. Inhalt der April-Nummer: J. Witasek: Über die Sproßfolge bei einigen Calceolaria-Arten. S. 129. — 0. Porsch: N. A. E. Arber und J. Parkin, Der Ursprung der Angiospermen. (Fortsetzung.) S. 133. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Fortsetzung.) S. 161. — Literatur-Übersicht. S. 169. — Akademieen. Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 174. — Personalnachrichten. 8. 175. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4-—, 1898/97 3 M. 10°—. ß Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 176 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Sehneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahreänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— a & 1893-1897 ( „ „ » 1%) „„» „ 19 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (& Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 180, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. DI III zn Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABLTSCHNIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. J ahrgang, No 5, "Wien, Mai 1908. Die unterbrochenen Trauben einiger Malcolmien. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit einer Textabbildung.) In einer unlängst erschienenen Abhandlung „Beiträge zur Morphologie einiger Amorpha-Arten“, in der sehr merkwürdige Metatopien von Blüten im unteren Teile der Infioreszenz einiger Amorphen abgebildet und besprochen werden, kommt auch die Gattung Malcolmia R. Br. zur Erwähnung '), in welcher eine eigen- tümliche, bei Amorpha fruticosa L. ausnahmsweise beobachtete Komplikation mit großer Häufigkeit auftreten soll. Es handelt sich bei dem genannten Strauch um ein Vorkommnis, wo nieht nur wie gewöhnlich das Achselprodukt eines Blattes bis über dasjenige des nächst höher inserierten mit der Abstammungsachse verwächst, sondern wo sich die in Frage kommende interkalare Zone so auf die Basis des Tragblattes selbst erstreckt, daß dieses mit ver- schoben erscheint, so daß die Blattstellung von der normalen Spirale völlig abzuweichen scheint und eine bestimmte Anordnung der Blätter auf den ersten Blick nieht mehr in die Augen springt. An Kulturexemplaren der Malcolmia africana (L.) R. Br., einer Pflanze die hier in Wien seit mehreren Dezennien als Unkraut zeit- weise beobachtet wird, um dann wieder zu verschwinden ?), beob- 1) Sitzungsber. d. kaisl. Akad. d. Wiss. in Wien, Bd. CXVI, Abt. I, p. 1544 (1907). 2) Zuerst wird die Art 1854 von Hundsheim bei Hainburg, also nahe der ungarischen Grenze erwähnt, wo sie Prof. Bilimek gesammelt hat, wie er in dieser damals unter dem Titel „Oesterreichisches botanisches Wochenblatt“ er- schienenen Zeitschrift, IV, p. 152, mitteilt. Seitdem soll die Pflanze dort immer wieder gefunden worden sein, so daß man den Eindruck gewinnt, daß es sich um einen alten Standort handelt. Auch August Neilreich erwähnt sie, wie die späteren Autoren in seiner „Flora von Nieder-Oesterreich“ (1859) „aus der Gegend von Hainburg“; in den letzten Jahren hat sie nach seiner freundlichen Mitteilung Herr Alois Teyber dort gesammelt. Sehr unbeständig ist ihr Auf- treten in Wien, wo sie durch gelegentliches Vorkommen an Eisenbahndämmen Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1908. 13 178 achtete ich ein eigenartiges Verhalten der Trauben. Es mag vor- ausgeschickt sein, daß die genannte Art, ein einjähriges Kraut, zweiachsig ist, also mit einer terminalen Traube abschließt. Die Tragblätter der einzelnen Blüten sind wie bei so vielen anderen Vertretern der Familie unterdrückt. Aus den Achseln der an der Hauptachse inserierten Laubblätter entwickeln sich die vegetativen Seitenachsen erster Ordnung, die mit einer wechselnden, im großen und ganzen akropetal abnehmenden Zahl von Laubblättern besetzt sind und dann auch ihrerseits mit Blütenständen abschließen. Ver- folgt man nun die Hauptachse, oder auch eine der Nebenachsen, so findet man in zahlreichen Fällen, daß fast unmittelbar über dem Knoten des obersten Laubblattes, aus dessen Achsel eine Inno- vation sieh entwickelt, die erste Blüte inseriert ist. Dieses Inter- nodium ist von wechselnder Länge, und bisweilen wird es gleich Null, d. h. die erste Blüte ist bei der großen, annähernd zwei Fünftel entsprechenden Divergenz, dem 'Tragblatt der genannten Innovation nahezu opponiert, so daß es beim Fehlen eines Trag- blattes der Blüte den Anschein erweckt, als läge eine Terminal- blüte vor, die durch den aus der obersten Blattachsel sich ent- wickelnden Sproßkomplex zur Seite geworfen wird, wie das bei der Sympodienbildung so häufig geschieht‘). Der aus der Achsel und anderen Orten mit starkem Verkehr sich als Fremdling legitimiert; so gaben sie Haläcsy und Braun in ihren Nachträgen zur Flora von Nieder- österreich (1882), pag. 156, aus dem Prater an. In Ungarn erwähnen sie zuerst Graf Waldstein und Kitaibel in ihren „Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae“, vol. III, p. 307 (Wien, 1812): „Habitat in siceis substerilibus Budae, ad Tötlay et ad Bia, nec alibi hactenus a nobis visa“, und zwar unter dem Namen Hesperis africana L. Nach Car. Frid. Nyman, Consp. flor. Eur. (1878), findet sie sich aut europäischem Boden noch in Spanien, Südfankreich, Attika, Thracien und Südrußland. In Nordafrika ist sie verbreitet. Cosson er- wähnt sie in seinem Comp. Att., vol. II, p. 130 (1883-7), für Marokko, Battan- dier und Trabut geben in ihrer „Flore de l’Algerie, p. 70 (1888), an, daß sie in der Sahara, bei Biskra und Brezina vorkommt, sowie in Tunis; für letzteres Land geben Ed. Bonnet und G. Barratte in ihrem „Catalogue raisonne des plantes vasculaires de la Tunisie* (Paris 1896), pag. 16, als Standorte an: „Cultures, sables, d&combres et lieux incultes dans le sud: Kriz, Nefta, Kebitti, El Golea. Algerie, Maroc, partie septentrionale et orientale du bassin mediter- raneen, l’Italie exceptee*, eine Angabe, die dann p. 505 richtig gestellt wird: „se retrouve en Sicile“, wodurch auch Nymans oben zitierte Angabe eine Korrektur erfährt. Es handelt sich vielleicht um eine jener ziemlich zahlreichen Pflanzen Siziliens, die auf dem italienischen Festland fehlen, aber in Nordafrika und Spanien vorkommen (efr. Engler, Vers. Entwicklungsgesch. Pflanzenwelt, Bd. I, p. 69, 1879). In Aegypten ist sie verbreitet, auch in Palästina und Syrien, im Antilibanon (H. E. Post, Flora of Syria, Palestina and Sinai, p. 69), Boissier erwähnt sie 1867 aus Kleinasien, Armenien, Syrien, Arabia petraea, Mesopotamien, Kaukasien, Persien, Afghanistan und Belutschistan (Flora orien- talis, vol. I, p. 223, 1867). Bereits 1855 erwähnen sie J. D. Hooker und Th. Thomson in ihrem „Introductory essay to the Flora indica“ nach Englers Citat, 1. e., Bd. II (1882), p. 307, als eine der in Aegypten gemeinen Pflanzen, die nur im nördlichen Indien anzutreffen sind. Nach J. D. Hooker und T. Anderson erstrekt sie sich vom Penschab durch Kaschmir bis ins westliche Tibet, wo sie noch in 13000 Fuß Meereshöhe gefunden wurde. 1) Dieser Fall findet sich schon 1812 in den Ic. pl. rar. Hung. registriert: „Racemus florum caulem terminans ramo supremo altius exerescente huic oppo- 179 des obersten Laubblattes entwickelte Laubsproß wäre dann ein Beisproß, ein Vorkommnis, das in dieser Familie zu den Selten- heiten gehört, immerhin aber bei einer Anzahl Arten aus ganz verschiedenen Gattungen und Tribus beobachtet werden konnte‘); der übrige Teil der Traube wäre dann wahrscheinlich ein sympo- diales Gebilde, eben als Partialinfloreszenz erster Ordnung aufzu- fassen. Nun kann aber das Stellungsverhältnis zwischen dem ober- sten Laubblatt und der ersten Blüte sich noch weiter ändern, und zwar in der angegebenen Richtung, so daß das Internodium, wenn der Ausdruck zulässig ist, geradezu negativ wird: es handelt sich eben in allen diesen Fällen tatsächlich um eine Verschiebung des obersten Laubblattachselproduktes im Sinne der Konkauleszenz, und zugleich um eine Verwachsung des Achselproduktes mit seinem Tragblatt, ein Verhalten, „das man, wenn man will, als eine Kombination von Kon- und Rekauleszenz auffassen kann“?). Eine Abbildung möge diese Ver- hältnisse illustrieren °). ; In Fig. 1 ist eine Seitenachse erster Ordnung abgebildet *), die, wie in allen Fällen mit langem Hypopodium beginnend, ein nach rechts fallendes laubiges «-Vorblatt hat und nach Produktion von drei Laubblättern mit einer Infloreszenz abschließt. Das dritte Laubblatt y.aı steht bereits der mit 4,s bezeichneten Blüte, bezw. Sehote gegenüber, die weiß gehalten ist, da in der ganzen Figur die konsekutiven Sproßgenerationen abwechselnd dunkel und hell gezeichnet sind. Die Blüte E, hat keine Frucht angesetzt, und ist als kleine weiße Spitze zwischen 4,s und dem Achselprodukte von Yaaı Zu erkennen. Ebenso ist Z, verkümmert. situs esse adparet“. Ob diese für ihre Zeit recht bemerkenswerte Beobachtung — bis heute die einzige, einschlägige Literaturangabe — vom Oberstleutnant Franz Grafen Waldstein oder vom Ärzte Kitaibel herrührt, ist nicht mehr recht zu entscheiden. Eine gute Abbildung findet sich übrigens auf Tab. 277. Bereits 1788 war die Art, ebenfalls als Hesperis africana L., von J. J. Winterl in dem heute seltenen „Index horti botaniei universitatis Hungaricae, quae Pestini est* auf Tafel I etwas roh abgebildet worden, wo indessen gerade der charak- teristische Teil der Hauptachse durch ein Vorblatt einer Seitenachse erster Ord- nung verdeckt ist. Die Abbildung in Reichenbach, Ie. flor. Germ. II, fig. 4371, zeigt lockere Trauben ohne die charakteristischen Verschiebungen. 1) Beisprosse sind mir bisher aus Autopsie bekannt geworden aus den Gattungen Christolea Camb,, Cremolobus DC., Guiraoa Coss., Octoceras Bge., Physorrhynchus Hook., Pugionium Gärtn., Ricotia L., Schimpera Hochst. et Steud, Schouwia DC., Coronopus Gärtn., Sobolewskia MB. und Spirorhynchus Kar. et Kir. Mit Ausnahme des Falles von Cremolobus perwvianus DC., bei welchem die im allgemeinen weit selteneren akropetalen Beisprosse auftreten, handelt es sich überall um basipetale Serialsprosse. 2) ]. ec, p. 1544. ) Es ist mir eine angenehme Pflicht, den Leitern der beiden Institute, die durch ihr Entgegenkommen diese Untersuchungen ermöglichten, den Herren Prof. Dr. R. v. Wettstein und Kustos Dr. A. Zahlbruckner, auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. r *) In der halbschematischen Abbildung ist das Indument nicht berück- sichtigt, 13* 180 Malcolmia africana (L.) R. Br. Seitenachse erster Ordnung. (Näheres im Text.) 181 Das Achselprodukt von yaaı trägt vier Laubblätter, um dann mit Infloreszenz abzuschließen. Während aber das Blatt y,ı; nahezu in gleicher Höhe inseriert ist wie 4Ays, so finden wir Tas d,!) mehrere Millimeter oberhalb der ersten Blüte inseriert, fast un- mittelbar unter der zweiten, wie das aus den Schraffen deutlich hervorgeht. Das Achselprodukt aus dem vierten Laubblatte T}as Ö, produziert ebenfalls vier Laubblätter, um dann mit Infloreszenz ab- zuschließen ; doch sind hier die Streekungen der Internodien noch nicht genügend weit vorgeschritten, um einen Einblick in das Maß der zustande kommenden Verwachsungen zu gewähren. Das Achselprodukt aus ß,ı trägt fünf Laubblätter; in ge- wohnter Weise erscheint das fünfte mit seinem Achselprodukt über die unterste Blüte D., Z, verschoben. Das Achselprodukt aus «.ı ist noch nicht bis zur Infloreszenz- bildung gediehen. Diese Verwachsungen finden sich auch bei einigen anderen Arten der Gattung?). Male. aegyptiaca Spreng. liegt mir in Exemplaren vor, die Sieber bei den Pyramiden gesammelt hat; ausgegeben wurden sie unter dem Namen Cheiranthus lividus Forsk. Bei diesen Pflanzen zeigt sich die Unterbrechung in sehr ausgesprochener Weise). Ebenso bei Male. assyriaca Hausskn. et Bornm., von der mir Original- exemplare vorliegen, die J. Bornmüller auf seiner persisch- türkischen Reise bei Dschebel Stamsin gesammelt und sub nr. 879 ausgegeben hat?). Nur in geringem Maße, aber immerhin deutlich erkennbar vollzieht sich die Verwachsung bei Male. chia (Lem.) DC., wie Exemplare zeigen, die Theodor Kotschy in Syrien gesammelt hat’). Male. scorpioides Boiss., ein reichlich spannenhohes, von der Basis an verästeltes einjähriges Kraut, zeigt an transkaspischen Exemplaren *) das Verhalten der Malc. africana R. Br. !) Die Formeln sind in der Abbildung teilweise gekürzt. 2) Bis 1905 zählt der Kew-Index und seine Supplemente 43 Arten auf. 3) Bei dieser zu Boissiers Sektion Eremobium gehörenden Art wurden die Verwachsungen bei Cosson, Ill. Flor. Atlant., tab. 15, fig. 16 (1882), an der relativen Hauptachse sehr schön abgebildet; dagegen ‚möchte ich die Genauig- keit der relativen Seitenachse zweiter Ordnung rechts in der Abbildung (var. ß. aegyptiaca), wo erst nach drei Schoten ein Laubsproß folgt, doch sehr in Zweifel ziehen. Dagegen ist den Tatsachen bei seiner var. longisıliqua, einer in Marokko, Tunis und in der Sahara „in aggeribus arenae mobilis, in alluviis et alveis arenosis* verbreiteten Form, gewiß sehr schön Rechnung getragen. *#) J. Bornmüller, Iter Persico-tureieum 1892 —3. 5) Iter syriacum 1855, sine numero: „Rara in rupestribus prope Hebron, alt. 2600°“. Diese von Lamarck als Hesperis beschriebene, in Boissiers Sek- tion Eumalcolmia gehörende Art kommt nach Post (l. e., p. 69) in Palästina und Syrien in weiter Verbreitung vor; als eine Pflanze felsiger Orte findet sie sich auch auf Cypern und Kreta, wo sie in den splakiotischen Bergen sich noch bei nahezu 1000 m Meereshöhe findet. Auch in Böotien wurde sie gefunden. 6) P.Sintenis, Iter transcaspico-persicum 1900—1901: Regio transcaspica, Aschabad, ad Gjanss. In der Bezeichnung ist ein Fehler unterlaufen; die zu 182 Male. torulosa (Desf.) Boiss. schließt sich in nordpersischen Exemplaren!) ganz an Malc. africana an, ebenso Malc. trichocarpa Boiss. et Buhse, von der mir Material aus Transkaspien zur Verfügung stand?). Eine sonst in weiter Verbreitung sich findende Verwachsungs- art, die progressive Rekauleszenz, die in unserer Familie sehr selten beobachtet wird, findet sich bei Male. serbica Panlie. So zeigen Exemplare, die Beck und Fiala bei Sarajevo gesammelt hat), dieses Verhalten in geradezu typischer Weise. Die untersten Blüten der lockeren Traube stehen in den Achseln von Laubblättern, dann folgen rasch sehr kleine, mit freiem Auge leicht zu über- sehende Hochblätter, die in akropetaler Richtung mehr und mehr mit ihrem Achselprodukt verwachsen. Fälle von Rekauleszenz scheinen in der Familie ziemlich selten zu sein, und sind mir bisher nur aus sechs Gattungen bekannt geworden. Die fußlangen, lockeren Trauben des Anchonium Billardieri DC.*) stehen ent- weder terminal oder entwickeln sich an der Spitze von Sprossen, die aus der basalen Blattrosette entspringen. Die untersten Blüten verwachsen öfters auf etwa 2 mm mit ihrem Tragblatt. Boissiers Sektion Rigidae gehörige Pflanze wurde als M. scorpiuroides aus- gegeben. Sie ist aus den Wüsten von ÖOstpersien bekannt, und wurde auch bei Buchara gesammelt. Beschrieben wurde sie zuerst als Dontostemon scorpi- oides Bge. 1) J. Bornmüller, Iter Persicum alterum 1902, nr. 6139: Persia borealis, inter Rescht et Karwin, prope Patschinar, 5—600 m. s. m.; ebenso Born- müller, Iter Syriarum, nr. 64: Palaestina australis, Jericho in desertis. Die Ab- bildung in Desf., Atl., II, tab. 159, wo die Pflanze als Sisymbrium torulosum Desf. abgebildet ist, zeigt die hier in Betracht kommenden Verhältnisse nicht. Die Art ist von Nordafrika über Palästina, Syrien und Mesopotamien bis Taurien, in dem Kaukasus, ferner bis Südpersien, Afghanistan und Belutschistan verbreitet. Sie gehört wie die nahestehende M.africana (L.) R. Br. zu Boissiers Sektion Rigidae. 2) P. Sintenis, Iter transcaspico-persicum 1900—1901. Regio transcaspica, Aschabad, frequens. Das spannenhohe, einjährige Kraut wird in Boissier, Flor. Or. I (1867), p. 223, als M. africana R. Br. var. Ö. trichocarpa bezeichnet. Sein Vorkommen ist auf die nordostpersiche Wüste beschränkt. 3) Dr. G. de Beck, Plantae Bosniae et Hercegovinae, series II, nr. 169. Bosnia: in saxosis cale. montis Trebevid pr. Sarajevo, ca. 1000 m, VI. 1888; aus- gegeben als M. maritima (L.) R. Br. Die Art wurde von Pan£ic 1874 in seiner Flora principatus Serbiae in serbischer Sprache beschrieben und ist nach E. v. Haläcsy in Österr. botan. Zeitschr., Bd. XLV (1895), p. 175, über Bul- garien, das Banat, Serbien, Bosnien, Herzegowina, Dalmatien, Montenegro, Al- banien und Epirus verbreitet, auch in Aetolien gefunden, cfr. Consp. fl. Graec., vol. I (1901), p. 75, woselbst Näheres über Literatur und Synonymie. *) Th. Kotschy, Iter syriacum 1855, nr. 45: „Frequens ad nives Antili- bani; fructus in cedreto Libani, alt. 6000“ Das perennierende, mit Stern- haaren bedeckte Kraut ist nach Post (l. ce., p. 106) auf die alpine Region des Libanon und Antilibanon beschränkt. Die Gattung Anchonium DC. besteht nur (aus drei, in Syrien, Kleinasien und Persien vorkommenden Arten; nach Prantl Nat. Pflanzenfam., III, 2, p. 203) gehört sie zu dem Hesperideae- Hesperidinae, nach Bentham und Hooker fil. (Gen. plant., I, p. 101 [VII. 1872]) ist es ein genus dubiae affinitatis, des bei den Raphaneae untergebracht wird, worin auch Baillon (Hist. plant., III, p. 251 [1872]) folgt. 183 Die untersten Blüten der Trauben von Braya purpurascens R. Br.') haben gewöhnlich noch ein Tragblatt, das auf einige wenige Millimeter mit seinem Achselprodukte verwächst; ähnlich verhält sich Draya supina Koch, wo die untersten Blüten der loekeren Traube auf mehrere Millimeter mit ihren laubigen Trag- blättern verwachsen. Eine unter dem Namen Platypetalum dubium R. Br. ausgegebene Braya rosea Bge. aus Nowaja Semlja?) schließt sich an Braya purpurascens an. Die untersten Blüten der dichten terminalen Trauben der Pringlea antiscorbutica Hook. fil., einer auf den Kerguelen ende- mischen Thelypodiee®), stehen in gewöhnlicher Weise in den Achseln von Laubblättern, die mittleren und oberen Blüten haben keine Tragblätter; dazwischen befindet sich eine Zone mit schwach entwickelter, aber immerhin deutlicher Rekauleszenz. Schizopetalum Walkeri Sims, ein einjähriges, spannenhohes Kraut aus Chile*) hat im unteren Teile der ziemlich lockeren Traube ziemlich langgestielte Blüten; die progressive Rekauleszenz ist hier deutlich ausgeprägt, schließlich erreicht das Tragblatt die Mitte des Blütenstieles. Im oberen Teile der Infloreszenz sind die Tragblätter unterdrückt. Tehihatchewia isatıdea Boiss., gewiß die schönste Crucifere Armeniens°), hat eine basale Blattrosette, aus der sich ein mehr als spannenhoher Stamm erhebt, der in eine zusammengesetzte Traube endigt; die untersten Partialinfloreszenzen stehen in gewöhn- licher Weise in den Achseln kleiner Blätter, dann macht sich pro- gressive Rekauleszenz deutlich bemerkbar, die Verwachsungen er- strecken sich auf zwei Zentimeter und mehr. Ein weiteres Ver- folgen dieser Verhältnisse verbietet die gebotene Schonung des 1) Ausgegeben in Wulff, Flora Spitzbergensis. 2) Diese Art besitzt eine weite Verbreitung; nach Hooker fil. und Andersson in Fl. Brit. Ind., vol. I, p. 155, ist sie von den arktischen Ge- bieten über den Altai bis in den Himalaya verbreitet; nach dem erst dieser Tage verstorbenen Sir Richard Strachey, Catalogue of the plants of Kumaon and of the adjacent portions of Garhwal and Tibet (London 1906), kommt sie in Tibet in Höhen von 10—16.500 Fuß vor; nach Regels Publikation über die Flora Turkestans ist sie dort ein hochalpines Element (nach Engler, 1. c., vol. I, p. 121). 3) Die Originalabbildung findet sich bei J. D. Hooker, Flora Antartica, vol. II (1847), t. 90, 91. Bentha'm und Hooker fil. stellen die Gattung zu den Alyssineae, Baillon als fraglich zu den Lunarieae- Alyssineae. Sehr schöne Habitusbilder wurden von H. Schenck 1905 in den Ergebnissen der deutschen Tiefseeexpedition (tab. 7—9) publiziert. #) Coquimbo,bzw.Cuming,nr. 1282; sehr schöne ExemplarebeiPoeppig, Coll. pl. Chil., I, nr. 168: „Copiose in montibus maritimis“. Die 1823 veröffent- lichte Originalabbildung in Curtis’ Botanical Magazine, tab. 2379, zeigt diese Verhältnisse nicht. 5) Die Art wurde vom Grafen Tehihatchew 1858 in etwa 2000 Fuß Höhe entdeckt und ivon Boissier in Tehihatchews „Asie mineure, Bot., I, p. 292 (1860) beschrieben. Eine Abbildung findet sich in Curtis’ Bot. Reg., tab. 7608 (Aug. 1898), die nach einem Exemplare in Kew gezeichnet ist. 184 Herbarmateriales, und aus den Gärten scheint die Pflanze ihrer schwierigen Kultur wegen wieder verschwunden zu sein). Die andere Art der Verwachsung, die Konkauleszenz, ist in der Familie noch seltener, und ist mir zur Zeit mit Sicherheit nur von drei Arten aus verschiedenen Gattungen und Gruppen bekannt. Eine zu den T’helypodieae-Öremolobinae gehörige Pflanze, Menonvillea linearis DC., ein steif aufrechtes, etwa anderthalb Fuß hohes Kraut aus Chile?), zeigt in der terminalen, vielblütigen lockeren Traube regressive Konkauleszens; die untersten Blüten verwachsen auf mehrere Millimeter mit der Abstammungsachse. Eunonia cordata DO., zu den Sinapeae-Cochleariinae gehörig?), hat ebenfalls extraaxilläre Blüten, deren Stellung in diesem Sinne zu deuten ist. In der vegetativen Region ist Konkauleszenz öfters bei der früher häufig in botanischen Gärten kultivierten Succowia balearica DC. zu beobachten. Die in der Gattung Malcolmia beobachteten Verwachsungen sind keineswegs auf diese beschränkt, sondern, wie schon hier mit- geteilt sein mag, bei einer Reihe anderer Genera, wie Carrichtera Ad., Goldbachia DC., Guiraoa Coss., Morettia DC., Orychophrag- mus Bge., Physorrhynchus Hook., Tetracme Bge. u. a., besonders schön aber in der Gattung Schimpera Hochst. et Steud. zu kon- statieren, worüber an anderer Stelle näheres mitgeteilt werden wird. Der Ursprung der Angiospermen. Von E. A. N. Arber und J. Parkin (Trinity College, Cambridge). (Mit 4 Textfiguren.) Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Otto Porsch (Wien). (Schluß. *) Die Hemiangiospermen. Nach unserer Ansicht stammen die tertiären und rezenten Angiospermen direkt von einer Gruppe mesozoischer Pflanzen ab, auf die wir den neuen Namen Hemiangiospermen anwenden. Diese Gruppe ist gegenwärtig vollständig hypothetisch. Wir wissen nichts über die Fruktifiktion irgend einesV ertreters derselben, aber wir glauben, !) Außer durch den Petersburger Garten kam die Pflanze durch den Hortus Aurelianus (Max Leichtlin) in Baden-Baden in Verkehr, von dem sie 1897 München erhielt; doch konnte sie dem dortigen Klima nicht standhalten und ging ein ohne geblüht zu haben. 2) Chile borealis; in montibus graminosis „Los Chorillos“ versus Concon, Sept. 1827, leg. Poeppig, nr. 224. Die Gattung gehört nach Prantl zu den Thelypodieae-Cremolobinae, nach Baillon zu den Thlaspideae-Lepidineae. 3) Th. Kotschy, Iter syriacum, nr. 292: In Antilibano... ad cedretum in margine fructibusegetum (sic!) frequens, alt. 5800. Das der Gattung Aethionema sehr nahestehende Genus gehört nach Bentham und Hookeriüil. zu den Lepidineae, ebenso nach Baillon zu den Thlaspideae-Lepidineae. #) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 4, S. 133. 185 daß ihr Zapfen dem Proanthostrobilus der Bennettiten so nahe stand, daß der letztere, wenn auch von der direkten Abstammungslinie etwas entfernt, deutlich den Strobilustypus darstellt, welcher zum Euanthostrobilus oder der Blüte der Angiospermen führte. Dieser Konus (Fig. 4), ähnlich dem der nahe verwandten Bennettiten '), war ein Anthostrobilus von proanthostrobilatem Typus. Er war auch im wesentlichen eine Gymnospermenfruktifikation, wobei das Sammeln des Pollens von der Samenanlage selbst besorgt wurde. Sowohl in der Kombination der Mega- und Mikrosporophylle, einem den Zapfen dieser Abstammungslinie eigenen Merkmale, als in dem Besitze eines primitiven Perianths stimmte derselbe jedoch einerseits mit der typischen Blüte der Angiospermen, andererseits mit dem Zapfen der Bennettiten überein. Er unterschied sich von dem Strobilus der Bennettiten dadurch, daß die Megasporangien an den Rändern der Fruchtblätter, der Homologa der Interseminal- schuppen saßen, welche voneinander getrennt und nicht an der Spitze vereinigt waren. Auch die Mikrosporophylle waren spiralig angeordnet und vielleicht mehr reduziert als jene der andern Gruppe. Ein derartiger Zapfen wäre vollständig angiosperm, würde nicht die Aufgabe des Pollensammelns noch von der Samenanlage geleistet nnd fehlte nicht die präzise Form des Mikrosporophylis, welche wir als Stamen bezeichnen. Die allgemeine Gestalt der Megasporophylle stünde jener der rezenten Gattung Üycas viel näher als den entsprechenden Bildungen, welche die bekannten Bennettiten darbieten. Daß diese Annahme natürlich ist, kann aus der bekannten Altertümlichkeit und dem häufigen Vorkommen eines derartigen Megasporophylitypuss in alten Schichten gefolgert werden’). Die Tatsache, daß ein derartiger Konus gegenwärtig voll- ständig unbekannt zu sein scheint, braucht der Theorie nicht zu widersprechen, wenn wir uns vor Augen halten, daß die bis jetzt entdeckte Gesamtzahl mesozoischer Fruktifikationen aus der Ver- wandtschaft der Gymnospermen äußerst gering ist, wie Wieland an den oben zitierten Stellen ausdrücklich betont hat. Man könnte fragen, warum wir nicht Saportas?) Ausdruck Proangiospermen angenommen haben, wenn überhaupt ein Be- dürfnis nach einer derartigen Benennung besteht. Wir möchten jedoch daran erinnern, daß man diese Bezeichnung Fossilien gab, welche als ursprüngliche Angiospermen betrachtet wurden mit einer Kombination von Charakteren, die sowohl Dikotylen als Mono- kotylen gemeinsam sind, während die in Rede stehenden hypo- thetischen Formen die Vorfahren dieser ursprünglichen Angio- spermen und selbst Gymnospermen waren. Ferner können wir nach den neuen Untersuchungen Wielands nicht zugeben, daß die Bennettiten zu den Proangiospermen Saportas in Beziehung ge- !) Hallier (1901!), p. 105, (1905), p. 154. 2) Solms-Laubach (1891), p. 86. °) Saporta und Marion (1885), vol. I, p. 220 und 222. 186 bracht werden können !), da der letztere Autor aus demselben Grund schloß, daß ihre Bestäubungsart im wesentlichen gymnosperm war A). Der Ursprung der Angiospermen. . Wir wollen nun fortfahren, die schrittweise Entwicklung des typischen Strobilus der Angiospermen aus jenem der hypothetischen Hemiangiospermen kurz zu skizzieren. Wir haben bereits (p. 141, 142) "Fig. 4. Proanthostrobilus der hypothetischen "Hemiangiospermen. Schematische Dar- stellung eines Längsschnittes durch den Konus, das Perianth, die Mikro- und Megasporophylle zeigend. angegeben, was wir als die Urform der verschiedenen die Blüte zusammensetzenden Organe betrachten. 1) Gegen diesen Ausdruck läßt sich weiters noch einwenden, daß er viele Fossilien inbegriff, deren Wesen und Verwandtschaftsbeziehungen gänzlich zweifelhaft sind. ?)Der vonOliver(1906, p.240) provisorisch vorgeschlageneAusdruck „Angio- cycadee“ scheint uns keineswegs einwandfrei zu sein, da wir erstens die Frukti- fikation dieses Vorfahrs als gymnosperm und zweitens als von jener der rezenten Cycadeen sehr entfernt betrachten. 187 Soweit es sich um die Kombination der Mega- und Mikro- sporophylle handelt, stimmte der amphisporangiate Zapfen der Bennettiten nicht bloß mit jenem der Hemiangiospermen, sondern auch mit jenem der Angiospermen überein. Die hypogyne Anordnung der Organe, wie sie sich bei den Bennettiten findet, war auch ein ursprünglicher Charakterzug der Angiospermen, aus dem sieh in jüngerer Zeit Perigynie und Epigynie entwickelten, wie bereits von verschiedenen Autoren ausgeführt worden ist!). Im Zapfen der Bennettiten sind alle Organe mit Ausnahme der Mikrosporophylle spiralig angeordnet. Wegen der zyklischen Gruppierung der letzteren sind diese Pflanzen als frühzeitig von der Hauptabstammungslinie der Angiospermen abgezweigt aufzufassen. Im Strobilus der hypothetischen Hemiangiospermen waren sämtliche Organe spiralig inseriert (vgl. Fig. 4), und dieses ursprüngliche Merkmal findet sich noch bis zu einem gewissen Grade bei Angio- spermen erhalten, wie z. B. bei verschiedenen Magnoliaceen. Bei den Angiospermen war wie bei den Bennettiten allgemein die Neigung herrschend, durch Stauchung der Internodien von der ursprünglich spiraligen Anordnung der Zapfenteile zur zyklischen zu gelangen. ‚Der Hauptschritt in der Entwicklung der Angiospermen war die Übertragung der Vorriehtung für das Pollensammeln von der Samenanlage auf das Fruchtblatt oder die Fruchtblätter und im Zusammenhang damit die Lokalisierung der Narbenfläche. Diesem Vorgange verdanken, wie wir später ausführlicher hervorheben werden, die Angiospermen ihre Entstehung. Wir wollen daher zunächst das Gynoeceum betrachten. Das @ynoeceum. Rücksichlich der Megasporophylle des Zapfens betrachten wir die Bennettiten als von der Hauptabstammungslinie der Angio- spermen beträchtlich abweichend. Die wahrscheinlich von einem einzigen Integument?) eingehüllte orthotrope Samenanlage oder der Same kann als eine vollständig ursprüngliche Bildung betrachtet werden. Im Anthostrobilus der Angiospermen war die Samen- anlage ursprünglich zweifellos orthotrop, und es war auch wahr- scheinlich ein deutlicher Funiculus vorhanden, ein Merkmal, wel- ches dem Samenstiel der Bennettiten homolog sein kann oder nicht. Die Entstehung des zweiten Integumentes scheint uns keine große Schwierigkeit zu bieten. Es fehlt bei vielen rezenten Angiospermen, besonders unter den Gamopetalen und einigen Vertretern der Ranunculaceen, einer Familie, welche nach unserer Ansicht eine verhältnismäßig große Zahl ursprünglicher Charaktere im Strobilus beibehalten hat?). Weiters betrachten wir ein Integument als eine !) Coulter und Chamberlain (1904), p. 13. 2) Wieland (1906), p. 234. s) Prantl (1888). 188 Bildung, welche von neuem entstehen kann und keine engen Homo- logien unter jenen Pflanzen besitzt, welche keine Samen tragen. Daß dies der Fall ist, geht deutlich aus einem solehen Samen wie jenem der paläozoischen Lycopodiacee Lepidocarpon hervor!) und zeigt sich auch in gewissen Arillusbildungen unter den rezenten Angiospermen. Die Samen der Bennettiten zeigen eine weitgehende An- näherung an jene der Angiospermen darin, daß der Embryo von Bennettites und vermutlich auch jener der Hemiangiospermen zwei Öotyledonen besitzt, und daß im Gegensatze zu den Cyeadeen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu den Pteridospermen diese Samen schon nach einer verhältnismäßig kurzen Ruheperiode keim- ten; beides betrachten wir unter den Angiospermen als ursprüng- liche Charaktere. Der Bau der unbefruchteten Samenanlage der Bennettiten ist noch vollständig unbekannt, denn in allen näher untersuchten Exemplaren hatte man es augenscheinlich bereits mit einem reifen Samen zu tun. Wir wissen also nichts über die feinere Anatomie des Mikropylarendes der Samenanlage. Besaß sie eine Pollen- kammer, vergleichbar jener von Lagenostoma, oder war die Ein- richtung zum Pollensammeln auf die Mikropylarregion der Integu- mente beschränkt? Darüber gibt Wieland keine nähere Aufklärung’). Aber die Tatsache, daß das die Mykropyle einschließende Integu- ment über die vereinigten Außenflächen der Interseminalschuppen ungefähr zwei Millimeter hinausreicht°) oder, wie Wieland sagt, „narbenähnlich über das Pericarp etwas hervorragt“, scheint zu zeigen, daß das letztere, wie es auch immer zu homologisieren sein mag, beim Pollensammeln keine Rolle spielte, eine Funktion, die zweifellos von der Samenanlage selbst übernommen wurde. Dies macht also die Ansicht wahrscheinlich, daß die Bestäubung durch den Wind besorgt wurde. Diese Punkte scheinen uns von großer Wichtigkeit zu sein, da wir es für wahrscheinlich halten, daß bei den Bennettiten und Hemiangiospermen die Funktion des Pollen- sammelns von der Samenanlage selbst geleistet wurde (wie bei den Coniferales und den Pteridospermen), und daß weiters die Mikro- sporen durch den Wind an Ort und Stelle gebracht wurden, zwei im Gegensatz zu den Angiospermen für diese Gruppen besonders charakteristische Merkmale. Bezüglich der speziellen Homologien der Samenstiele und Interseminalschuppen der Bennettitenfruktifikation liegen bereits verschiedene Theorien vor. Ligniers Auffassung wurde bereits erwähnt (p. 154) und Wielands*) Ansicht ist im neunten Kapitel seines Buches ausführlich diskutiert. Wir beabsichtigen nicht, auf diesen Gegenstand hier näher einzugehen. Nach unserer An- ) Scott (1901), p. 317. ) Wieland (1906), p. 122, fig. 63. ) Wieland, l.c., p. 121, 234. *) Wieland (1906), p. 230ff. 1 2 3 189 schauung waren die Homologa der Interseminalschuppen der Ben- nettiten im Zapfen der Hemiangiospermen einfache Fruchtblätter mit mehreren Samenanlagen an ihren Rändern, sehr ähnlich den Megasporophylien der rezenten Gattung Oycas. Wir begreifen, daß die Vorfahren der Bennettiten selbst auch diesen Sporophylitypus besaßen, wenn auch diese Bildung bei Bennettites höher modifiziert, ja vielleicht sogar zerteilt wurde; denn es ist wahrscheinlich, daß die Samenstiele zum Teil einen Lappen des Fruchtblattes darstellen. Auch die Megasporophylle oder Teile derselben wurden vereinigt, um das Periearp der Frucht zu bilden. In diesen Merkmalen weicht nach unserer Ansicht der Strobilus der Bennettiten be- trächtlich von den Entwicklungsrichtungen ab, von denen die Angio- spermen abstammen. Die Entwicklung des Pericarps der Bennettiten stellt einen Vorwärtsschritt dar, und zwar einen Vorwärtsschritt ganz im Sinne der Gymnospermen, andererseits bilden die Angio- spermen mit ihren geschlossenen Fruchtblättern eine zweite Ab- stammungslinie, welche ihre Entstehung der Annahme der Ento- mophilie verdankt im Verein mit der Übertragung des Pollen- sammelapparates von der Megaspore selbst auf die geschlossenen Megasporophylle. Nach der Annahme der Entomophilie als Bestäubungsart auf Grund geschlossener Fruchtblätter brach sich die Entwicklung nach verschiedenen Richtungen hin Bahn, und so entstanden die großen Gruppen, Reihen und Familien der Angiospermen. Zu den wich- tigeren Veränderungen gehören : Reduktion und Unterdrückung in der Zahl der Blütenorgane, in extremen Fällen zur Monöcie und Diöeie führend und oft, wie bereits angedeutet, in Verbindung mit zu- nehmender Komplikation des Blütenstandes; der allgemeine Ersatz der spiraligen Anordnung der Blütenstiele durch die zyklische ; Köhäsion und Adhäsion, speziell die Entwicklung der Perigynie und Epigynie aus der ursprüngliehen Hypogynie!); Störungen in der Symmetrie?), namentlich die Entwicklung zygomorpher Bil- dungen. Ferner fand in vielen Fällen eine Rückkehr zur ursprüng- lichen Anemopbhilie statt, oft begleitet von Diklinie und komplizierten Blütenständen. Das Andröceum. Zwischen dem Pro-Anthostrobilus und dem Eu-Anthostrobilus oder der Blüte liegt wohl der am meisten in die Augen springende Gegensatz in der Beschaffenheit der Mikrosporophylle. Bei den Bennettiten sind dies doppelt gefiederte?) Blätter vom Typus der Farnwedel, an der Basis zusammenhängend, mit stark reduzierten Fiederchen, welche ihrerseits Synangien tragen. Die Beziehung zwischen derartigen Organen und dem Andröceum der Angiospermen 1) Coulter und Chamberlain (1904), p. 13. 2), Coulter und Chamberlain (1904), p. 15. 3) Wieland (1906), p. 165ff., beschreibt die Mikrosporophylle als „ein- fach gefiedert“. Sie sind jedoch unzweideutig bipinnat. 190 sind auf den ersten Blick keineswegs einleuchtend. Wenn wir jedoch parallele Entwieklungsstadien des Andröceums und Gynöceums vergleichen, können wir vielleicht zu einer klareren Einsicht in dieser Frage gelangen. Der Same ist für sich schon ein sehr altes Organ, das weit zurück über die Periode hinaus datiert, aus der wir zum erstenmal fossile Pflanzen kennen lernten, mit anderen Worten, er war bereits in sehr früher geologischer Zeit eine hoch entwickelte Bildung. Der Same der Pteridospermen, des ältesten Stadiums der zu be- sprechenden Abstammungslinie, die wir gegenwärtig gut kennen, sing der Entwicklung des Staubblattes lange voraus. Die männ- lichen Organe der Pteridospermen waren, soweit wir sie beurteilen können, einfache synangienähnliche Bildungen, in gewissen Einzel- heiten nicht unähnlich jenen der eusporangiaten Farne, getragen von farnwedelähnlichen Blättern. In einer anderen paläozoischen Gruppe, den Üordaiter, existierte gleichzeitig mit dem farnblatt- ähnlichen, männlichen Organ der Pteridospermen eine Bildung, ihrem Bau nach in mancher Hinsicht ähnlich einem Staubblatt; jedoch diese Abstammungslinie hat nach unserer Meinung höchstens bloß eine sehr entfernte Beziehung mit der hier besprochenen. So finden wir also, daß ein in mancher Hinsicht staubblattähnliches Organ bereits im Paläozoicum vorhanden war, obwohl es in der Abstammungslinie der Angiospermen erst in später geologischer Zeit zur Entwicklung kam. Die männlichen und weiblichen Fruktifikationen der Pterido- spermen wurden locker, auf Wedeln getragen, welche im Bau den sterilen Blättern ähnlich waren, oder auf Blattbildungen mit mehr oder weniger stark reduzierter Lamina. Bei keinem bekannten Vertreter der Gruppe ist eine Andeutung nachweisbar, daß jemals ein Versuch bestand, die männlichen oder weiblichen Fruktifikationen in Form eines Zapfens zu vereinigen. Bei den Bennettiten, den mesozoischen Abkömmlingen dieser Gruppe, finden wir jedoch die männlichen und weibliehen Organe in einem amphisporangiaten Strobilus vereinigt, ferner die Mega- sporophylle hoch organisiert und stark reduziert, möglicherweise noch in anderer Richtung extrem modifiziert. Das in der Ent- wicklung der Mikrosporophylle erreichte Stadium steht augen- scheinlich weit hinter dem der Megasporophylle zurück. Erstere haben sich über die von den Pteridospermen erreichte Stufe kaum merklich erhoben. Die Mikrosporophylle sind im wesentlichen noch zusammengesetzte, fertile Wedel. Ein Entwicklungsfortschritt be- schränkt sich bloß auf das Synangium, welches noch den herr- schenden Typus der Fruktifikation darstellt, und zwar bei den Bennettiten vielleicht höher entwickelt als bei irgend einem der bekannten Pteridospermen. Das Staubblatt ist für sich eine Neu- bildung jüngeren Datums, soweit es sich um diese Abstammungs- linie handelt. Aber die Annahme der Entomophilie durch Ver- schluß der Fruchtblätter, dem die Angiospermen, streng genommen, 191 wohl als Hauptfaktor ihre Entstehung verdanken, hatte zweifelsohne eine beträchtliche Veränderung anderer Blütenteile, unter diesen besonders der männlichen Organe, zur Folge. Das Aufkommen dieses Bestäubungstypus, welcher eine ganz bedeutende Ersparung in der zur Sicherung der Fremdbestäubung notwendigen Pollen- menge ergab, scheint das Signal für eine beträchtliche Reduktion in den männlichen Wedeln des Proanthostrobilus gewesen zu sein. Möglicherweise kam eine noch einfachere Bildung zur Entwicklung, bestehend aus einem Sporangienträger mit zwei Synangien. Obwohl sich das Mikrosporophyll der Angiospermen nach unserer Auffassung ursprünglich von einem hochgradig verzweigten Organ durch Reduktion ableitet, so läßt sich unter den rezenten Vertretern dieser Formenreihe nur in sehr wenigen Fällen ein Rest dieses alten Merkmales verfolgen. Es ist möglich, daß wir einem derartigen Verhalten unter den Myrtaceen, zum Beispiel bei Calo- thamnus und vielleicht auch bei Kicinus, begesnen, wo die Staub- blätter fiederig verzweigt sind, aber in den Familien der Polypetalen, wie z. B. bei den Capparidaceen, Dilleniaceen, Resedaceen, Hype- ricaceen, Cistaceen, Malvaceen usw., wo sogenannte verzweigte oder geteilte Staubblätter vorkommen, handelt es sich um ein ganz anderes Phänomen!) ohne direkte Beziehung zu dem besprochenen. Anderseits müssen wir zugeben, daß der Abstand zwischen den männlichen Organen der Bennettiten und der Angiospermen sehr groß ist, und daß wir gegenwärtig keineswegs im stande sind, die verschiedenen Reduktionsstadien des Mikrosporophylis zu verfolgen. Das Perianth. Der Zapfen der Benneititen besitzt eine basale, spiralig ver- laufende Reihe steriler, blattähnlicher Organe, welche einen inte- grierenden Bestandteil des Strobilus bilden. Nach unserer Vor- stellung besaß auch der Proanthostrobilus der Hemiangiospermen dieses Charaktermerkmal, welches wir als ein noch nicht diffe- renziertes ursprüngliches Perianth deuten. Mit der Annahme der Entomophilie und der Weiterentwicklung der eigentlichen Angio- spermen dürften wohl als Begleitumstände auch Veränderungen in der Form und Funktion des ursprünglichen Perianths Platz gegriffen haben. Zu der ursprünglichen Schutzfunktion dieses Organs dürfte sich im Zusammenhange mit der Entomophilie jene eines Schau- apparates hinzugesellt haben. Die damit verbundenen Veränderungen können das Perianth als Ganzes oder bloß die oberen Reihen seiner Glieder betroffen haben. Während wir annehmen können, daß auf diese Weise das ursprüngliche Perianth in einigen Fällen in eine äußere Reihe, den Kelch, und eine innere Reihe, die Krone, diffe- renziert wurde, ist es andererseits unwahrscheinlich, daß alle Korollen oder aus demselben Grunde alle Kelehbildungen auf diesem Wege 1) Goebel (1905), p. 535. 192 entstanden. Das Studium der Homologien unter den Gliedern der Blütenhülle ist, wie bereits oben (p. 147) angedeutet, sehr schwer. In einigen Fällen, wie z. B. bei Nymphaea, können die Petalen modifizierte Staubblätter, also sozusagen degradierte fertile Sporo- phylle sein, wie Grant Allen!) schon vor Jahren vermutete. in anderen Fällen können Blattbildungen, welche keineswegs ur- sprünglich einen wesentlichen Bestandteil des Zapfens bilden, die Funktion eines Kelehes angenommen haben. Ein wohlbekanntes Beispiel dieser Art liegt in dem Involucrum von Anemone Hepa- tica L. vor?). Indem wir uns also eine ausführlichere Diskussion der Homo- logien in den verschiedenen Typen der Blütenhüllen rezenter Angio- spermen vorbehalten, wollen wir damit schließen, daß sich min- destens ein Teil des rezenten Periauths ursprünglich von dem alten, primitiven Perianth der Hemiangiospermen ableitete. Der Typus der Angiospermenbelaubung. Ist unsere Ansicht richtig, daß der Eu-Anthostrobilus oder die Blüte der Angiospermen sich aus dem Pro-Anthostrobilus eines unbekannten, mit den Bennettiten verwandten Vorfahren entwickelte, dann können wir uns vorstellen, daß diese Entwicklung wohl mit einer deutlichen Veränderung im Habitus der ganzen Pflanze, namentlich der Verzweigung und Blattform einherging. Wir glauben jedoch, daß diese letztere Modifikation erst in einer beträchtlich späteren geologischen Zeitepoche als die Entwicklung der Blüte Platz griff. Mit anderen Worten, wir stellen uns vor, daß die älteren Angiospermen den unverzweigten Habitus und den Typus der Cycadeenbelaubung ihrer Vorfahren größtenteils noch lange Zeit beibehielten, nachdem die Fruktifikation bereits ein typischer Eu-Anthostrobilus oder eine Blüte geworden war. In der Summe von Problemen, welche wir den Ursprung der Angiospermen nennen, bezieht sich eines der schwierigsten kleineren Probleme auf die Entwicklung der typischen Belaubungsform der Angiospermen. Die Blätter dieser Gruppe variieren stark in Form und Größe, aber die Mehrzahl derselben bietet gewisse Einzelheiten in Gestalt und Nervatur dar, welche, wenn auch schwer zu definieren, uns den- noch gestatten, die Verwandtschaftsbeziehungen solcher Pflanzen auf den ersten Blick leicht zu erkennen, selbst wenn uns bloß ihre isolierten Blätter als Führer zur Verfügung stehen. Was ist also der Ursprung dieses Belaubungstypus? Wir glauben, daß die Lösung dieser Frage in einem Studium des Ver- zweigungstypus zu suchen ist. Wieland hat klar gezeigt’), daß die Bennettiten Stämme mit beschränktem Längenwachstum besaßen, und zwar entweder unverzweigt oder bloß bis zu einem beschränkten !) @. Allen (1882), p. 11. 2) Goebel (1905), p. 550. 3) Wieland (1906), II. Kap. 193 Grade verzweigt. Dasselbe scheint auch für ihre Vorfahren, die Pteridospermen, zu gelten. Andererseits ist einer der Hauptcharakter- züge der Angiospermen als Ganzes ihre freie Verzweigung, ent- weder monopodial oder sympodial. Wahrscheinlich war mit dieser Veränderung im Habitus ein allgemeiner Wechsel im Charakter der Blattorgane verbunden. Die Pteridospermen mit ihrem un- verzweigten oder baumfarnähnlichen Habitus erhielten durch ihre sehr großen Blätter eine bedeutende Assimilationsfläche. Wahr- scheinlich war aus mechanischen Gründen die Zunahme der ge- samten Blattgröße wohl von einer vielfachen Zerteilung der Lamina begleitet. Daher stammen die hoch zusammengesetzten Wedel des Paläozoikums. Die mächtige, aber einfachere Belaubung der Ben- nettiten und Cycadophyten im allgemeinen ist leicht von diesem Blattypus abzuleiten und gleicherweise von einem unverzweigten oder nur schwach verzweigten Habitus. Die Vereinigung von Groß- blättrigkeit und einfachem Stammbau findet sich auch bei gewissen rezenten Angiospermen, so z. B. bei den Palmen, wo sie vielleicht als ein alter Charakter betrachtet werden darf. So traten bei der Gruppe der Angiospermen freie Verzweigung und kleine Blätter an Stelle eines einfachen, unverzweigten Habitus mit großen Blättern. Es ist leicht einzusehen, wie mit zunehmender Neigung zur Verzweigung die Veranlassung zur Kleinblättrigkeit gegeben war und sich eine kleinblättrigere Belaubung entwickeln mußte. In einem Fall erstreckte sich die Verzweigung auf das Blatt, im anderen auf den Stamm. Vom physiologischen Stand- punkt aus bedeuten beide ein auf verschiedenem Wege entstandenes, wirksames Endstadium. Die Theorie, daß die Entstehung des Verzweigungstypus und im Gefolge damit die der vorherrschenden Blattform der Angio- spermen erst spät nach der Entwicklung der ursprünglichen Blüte vor sich ging, steht in vollem Einklange mit dem Grundsatze, daß die entsprechenden Entwicklungsstadien der verschiedenen Organe einer Samenpflanze keineswegs zu gleicher Zeit erreicht werden (p- 96). Sie erklärt auch gewisse Tatsachen, welche bisher als sehr geheimnisvoll betrachtet wurden. Wenn wir die derzeit vor- liegenden Taten überblicken, welche sich auf das erste Erscheinen der Angiospermen in den neokomischen Schichten beziehen, so gelangen wir zu drei bemerkenswerten Schlußfolgerungen. Erstens scheinen die Angiosprmeen sehr unvermittelt oder plötzlich auf- zutreten. Nach ihren isolierten Blattabdrücken, gegenwärtig unserer ausschließlichen Beweisquelle zu urteilen, gehören sie zweitens hochentwickelten und gegenwärtig noch existierenden Familien an. Niehts scheint an diesen frühzeitig auftretenden Formen ursprüng- lieh. Drittens sind sie von ihrem erstem Auftreten an die herr- schenden Typen in der Vegetation der Kreide und der Tertiärs. Diese Ergebnisse sind leicht erklärlich mit der Annahme, daß die älteren Angiospermen den Typus der Oycadeenbelaubung ihrer Vorfahren noch beibehielten; und da sich unsere Kenntnis Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1908. 14 194 der mesozoischen Floren zum großen Teil, wenn nicht fast gänz- lieh auf isolierte Blattabdrücke und nicht auf Fruchtstände stützt, so ist es keineswegs zu überraschen, daß wir durch die, von der geologischen Überlieferung uns dargebotenen Tatsachen in Verlegen- heit versetzt wurden. Das sogenannte „plötzliche Auftreten“ der Angiospermen in neokomischer Zeit mag für die Phylogenie der Gruppe vollständig belanglos, wohl aber der Ausdruck für die Tatsache sein, daß diese Gruppe, bereits hochgradig entwickelt und differenziert, erst damals den frei verzweigten Habitus und im Ge- folge damit die Kleinblättrigkeit annahm. Diese Hypothese erklärt auch, warum dieser Formenkreis selbst in neokomischer Zeit über andere Gruppen zu dominieren scheint, denn das neu auftretende Stadium der Entwicklungslinie mußte durch Beibehalten der Oyca- deenbelaubung verdeckt bleiben. Jedoch trotz dieser Erwägungen bleibt immer noch das große Problem übrig, wie die kleinblättrige Belaubung der Angiospermen von jener der Cycadeen abzuleiten ist. Darüber sind wir gegen- wärtig außer stande, eine befriedigende Erklärung zu bieten, außer wir nehmen zur Mutation unsere Zuflucht. Vorläufig hat jedoch unseres Wissens die Phytopaläontologie noch keine beweisenden Übergangsglieder vom Typus der Belaubung irgend einer meso- zoischen Pflanzengruppe zu jener der Angiospermen geliefert. Der Ursprung der Monokotylen. Es ist noch Gegenstand heftiger Kontroversen, ob die Diko- tylen oder Monokotylen geologisch älter sind. Die Beweise hiefür gründen sich teils auf unsere Kenntnis der rezenten Vertreter, teils auf das Studium fossiler Blattabdrücke. Trotzdem ist es zweifel- haft, ob einer dieser beiden Wege, das Problem in Angriff zu nehmen, gegenwärtig hinreichende Daten liefert, die Frage zu ent- scheiden. Nach der Ansicht einiger Autoren!) leiten sich die Diko- tylen von den Monokotylen ab, während andere”), unter ihnen Hallier°), die gegenteilige Auffassung vertreten, und zwar zum Teil mit dem Vorbehalt, daß die Monokotylen in einer sehr frühen geologischen Periode von der Hauptlinie der Angiospermen, den Dikotylen, abzweigten. Dieser letzteren Ansicht stimmen wir voll- kommen bei. Bei Berücksichtigung des fossilen Beweismateriales zweifeln wir an der Möglichkeit, zu zeigen, daß die eine Gruppe älter als die andere ist. Wir schließen uns der gegenwärtig allgemein ver- breiteten Ansicht an, derzufolge die ältesten fossilen Reste, welche wir nach dem derzeitigen Stand unserer Kenntnisse als un- zweideutige Angiospermen betrachten können, jene des Neokoms 1) Lyon (1901, 1905). 2) Sargant (1903), Mottier (1905), Chrysler (1906), Plowman (1906). 3) Hallier (1905). 195 (untere Kreide) von Portugal und der Vereinigten Staaten sind. In diesen Schichten treten nebeneinander Blattabdrücke auf, die so- wohl den Dikotylen als den Monokotylen anzugehören scheinen. Es hat begreiflicherweise nicht an Versuchen gefehlt, zu zeigen, daß in den präkretazischen mesozoischen Ablagerungen oder selbst im Paläozoicum Monokotyleublätter zu. finden sind. Keine von diesen scheinen uns jedoch ein verläßliches Beweismaterial zu liefern und in vielen Fällen wurden derartige Fossilien bereits als Ver- treter anderer Verwandtschaftskreise, wie der Cycadophyten und Oordaiten angesprochen. Allem Anscheine nach liefern die älteren Angiospermen keine Stütze für den Versuch, die Vorfahren dieses Formenkreises zu verfolgen. Diese Pflanzenreste bestehen fast ausschließlich aus isolierten Blattabdrücken, denen nur eine geringe oder gar keine verläßliche Beweiskraft zukommt, abgesehen von der Tatsache, daß sie unzweideutig von Angiospermen herstammen. Im Tertiär treten in bestimmten Horizonten Früchte und Samen auch im isolierten Zustande auf, aber Blütenabdrücke sind fast unbekannt oder wenig- stens äußerst selten. Anderseits finden sich in der oberen Kreide und im Tertiär versteinerte Hölzer von dem typischen Bau der Dikotylen und Monokotylen, speziell der Palmen. Diese Fossilien sind gewöhnlich von beträchtlicher Größe, doch bedeuten sie im großen und ganzen kaum eine Förderung unserer Vorstellungen über die Phylogenie der Gruppe. Dagegen liefern die Bennettiten, die nahen Verwandten der Hemiangiospermen, nach dieser Richtung einiges Beweismaterial. Wie vor einigen Jahren zuerst Solms-Laubach zeigte, besitzt der Embryo von Dennettites zwei Kotyledonen. Wir stellen uns vor, daß auch die Hemiangiospermen zwei Keimblätter besaßen und demgemäß der Typus der Dikotylen ursprünglicher als jener der Monokotylen ist. Die rezenten Monokotylen betrachten wir als einen Formen- kreis, der sich teils in der Richtung geophiler, teils hydrophiler !) Ausbildung weitgehend spezialisiert hat. Nach unserer Meinung hat Sargant die beste Erklärung des Embryos der Monokotylen geliefert”). Wir halten es für mehr als wahrscheinlich, daß das einzige Keimblatt der Monokotylen und auch jenes einiger Diko- tylen auf Verschmelzung der beiden ursprünglich vorhandenen Kotyledonen zurückzuführen ist, und zwar im Einklang mit geophiler Lebensweise. Im Laufe der Entwicklung dürfte wohl in jeder Organeinheit der Blüte eine beträchtliche Veränderung platzgegriffen haben, und dies scheint auch vom Embryo zu gelten. Wie bei den Blüten sind auch bei den Embryonen späte, von ursprünglichen weit entfernte Anpassungen zu finden. Die Kotyledonartuben einiger !) Gardner (1883); Henslow (1893), p. 527. 2) Sargant (1903, 1904, 1905). 14* 196 Ranunculaceen und anderer Familien, und die Arbeitsteilung, wie sie die Keimblätter gewisser jüngst von Hill beschriebener Pepe- romia-Arten bieten, scheinen uns derartige Fälle zu sein'). Indem wir die Angiospermen im ganzen als monophyletisch betrachten, stimmen wir mit Hallier?), Bessey°) und anderen Autoren überein im Gegensatz zu der kürzlich von Coulter und Chamberlain vertretenen Ansicht‘). Nach unserer Überzeugung sind die Ahnlichkeit im Bau der amphisporangiaten Zapfen der Monokotylen und Dikotylen, namentlich in jenen Fällen, welche wir als Erhaltung ursprünglicher Charaktere betrachten, sowie die allgemeine Übereinstimmung der Gametophyten in dieser Beziehung beinahe endgültig überzeugend. Die Vermutung, daß derartige Ähnlichkeiten auf Homoplasie beruhen, wie Coulter und Cham- berlain behaupten, befriedigt uns wenig, denn die Wahrscheinlich- keit eines solchen vollständigen Parallelismus von so langer Dauer ist unendlich gering. Daß der pulykotyle Embryo aus einem dikotylen Vorfahren durch Spaltung der beiden Keimblätter hervorging, wurde vor kurzem wahrscheinlich gemacht’). Dies im Verein mit der Tat- sache, daß Bennettites, Ginkgo und die rezenten Oycadeen zwei Kotyledonen besitzen, führt uns zu der Ansicht, daß der Besitz zweier Keimblätter ein ursprünglicher Charakter der großen Mehr- zahl, wenn nicht aller Spermatophyten war. Entomophilie. Wir haben bereits angedeutet, daß nach unserer Ansicht die Angiospermen einer radikalen Anderung in der Art der Fremd- bestäubung ihr Dasein verdanken. Wir müssen keineswegs un- bedingt annehmen, daß die Bennettiten oder mehr noch die Hemiangiospermen ausschließlich anemophil waren. wenn wir auch meinen, daß die Anemophilie aller Wahrscheinlichkeit nach die allgemein verbreitete Bestäubungsart war. Wir können uns vor- stellen, daß die Insekten, welehe die mesozoischen Vorfahren be- suchten, zu den männlichen Sporophyllen zunächst bloß des Pollens wegen gelockt wurden. In solehen amphisporangiaten Zapfen wie jenen der Hemiangiospermen war wegen des engen Anschlusses der männlichen und weiblichen Sporophylle gelegentliche Fremd- bestäubung durch besuehende Insekten wahrscheinlich. Bei mono- sporangiaten Pflanzen jedoch wurden wohl nur die männlichen Zapfen allein besucht; es war also keine Gelegenheit zur Fremd- bestäubung gegeben. Demgemäß können wir erwarten, daß die Entwicklung der Entomophilie bei anthostrobiloiden Pflanzen ein- 1) A. W. Hill (1906). 2, Hallier (1901?, 1905). 3) Bessey (1897). #) Coulter und Chamberlain (1904), p. 283. 5 ) Hill und de Fraine (1906). 197 setzte. Bei den Angiospermen blieb eine derartige ursprüngliche Entomophilie erhalten und wurde durch Übertragung des Pollen- sammelns von der Samenanlage auf das Fruchtblatt oder Mega- sporophyll und durch Verschluß dieses Organs fixiert. Diese Ansicht steht im Einklang mit der Auffassung Robert- sons!). Es bleibt jedoch immerhin fraglich, wie dieser Wechsel in der Art der Bestäubung die Einhaltung und Vereinigung der Fruchtblätter notwendig bedingt haben sollte. Robertson hat kürzlich diese Frage aufgeworfen, indem er gleichzeitig näher dar- legte, daß Windbestäubung sowohl für eine einzige, als auch für mehrere Samenanlagen die beste Bestäubungsart sei. Es ließe sich jedoch auch beweisen, daß der Verschluß des Fruchtblaties für Windbestäubung ebenso günstig sein konnte wie das offene Frucht- blatt. Eine bestimmte empfängnisfähige Partie des geschlossenen Sporophylis konnte den vom Wind herbeigetriebenen Pollen ebenso leicht auffangen als die Samenanlage eines offenen. Gut, aber bei einem Karpell mit zahlreichen Samenanlagen wäre der Verschluß für Windbestäubung nicht so &ünstig, da aller Wahrscheinlichkeit nach nicht genug Pollen die Narbenfläche erreichen würde, um alle Samenanlagen zu befruchten. Andererseits würden bei Ento- mophilie als Ergebnis eines einzigen Insektenbesuches auf dem Fruchtblatte große Mengen von Blütenstaub deponiert, hinreichend für die Befruchtung sämtlicher Samenanlagen. Diese Ansicht wird durch die Tatsache bestätigt, daß die meisten anemophilen Angio- spermen Fruchtblätter mit einer einzigen Samenanlage besitzen. Weiter ist zu erwägen, daß der Verschluß des Fruchtblattes einen wirksamen Schutz für die in Entwicklung begriffenen Samen- anlagen und Samen bedingt, und daß gleichzeitig die Wahrschein- liehkeit ihrer Bestäubung durch Lokalisierung der Pollensammel- vorrichtung zunimmt. Das Insekt hat bloß an einer Stelle des Frucht- blattes den Pollen abzuladen. Soll dagegen jedes Ovulum eines offenen Fruchtblattes mit zahlreichen Samenanlagen befruchtet werden, so muß derselbe an oder nahe einem jedem Ovulum de- poniert werden. Während wir soweit mit Robertson übereinstimmen, können wir Jedoch seinen Standpunkt nicht teilen, wenn er annimmt, daß ursprünglich der Honig und nicht der Pollen die Insekten zu den Blüten lockte. Das Gegenteil scheint uns wahrscheinlicher und bietet überdies eine bessere Erklärung dafür, wie Entomophilie entstand. Wie sollen wir uns sonst die Entwieklung der floralen Nektarien erklären? Daß die Honigabscheidung dem Insekten- besuch voranging, scheint nicht wahrscheinlich. Später dürfte die Pflanze natürlich daraus Vorteil gezogen haben, daß sie den Pollen dureh dieses billigere Nährmaterial ersetzte. Sie konnte also in der Pollenproduktion viel sparsamer vorgehen, abgesehen davon, daß die Entomophilie schon an und für sich nach dieser Richtung 1) Robertson (1904). 198 hin viel weniger Verschwendung bedingt als Anemophilie. Es ist überflüssig, die Entwicklung der Angiospermenblüte unter dem Einfluß der Insekten hier näher zu verfolgen. Dieses Studium gehört einem Spezialzweig der Botanik an, dessen Hauptergebnisse allgemein bekannt sind. Während wir die Entomophilie bei Angiospermen als einen ur- sprünglichen Zustand betrachten‘), gibt es zahlreiche Fälle, in denen später eine Rückkehr zur älteren Anemophilie eintrat. Diese sind häufig mit extremer Reduktion von dem amphisporangiaten Zustand zu dem monosporangiaten verbunden und oft von voll- ständiger Unterdrückung des Perianths begleitet. Gegen die An- sicht, daß solche anemophile Pflanzen ursprünglich sind, kann die Tatsache geltend gemacht werden, daß die Infloreszenz fast aus- nahmslos dieht und kompliziert ist, und ihre Griffel und besonders die Narbe unzweideutig hochorganisierte Bildungen sind, ausgestaltet nach dem Bauplan der entomophilen Blüten. Allgemeine Schlußfolgerungen und Zusammenfassung. Ein allgemeiner Überblick über die rezenten Angiospermen hat uns zu dem Schlusse geführt, daß die apetalen Familien ohne Perianth wie die Piperales, Amentiferen und Pandanales keines- wegs als urspüngliche Angiospermen betrachtet werden können. Wir weichen hierin von der herrschenden, namentlich durch Engler vertretenen Ansicht vollständig ab. Englers Theorie wird aus drei Gründen beanständet. Erstens setzt sie voraus, daß das Perianth de novo entstehen und ein Organ sui generis sein muß. Im Gegen- satz hiezu vermuten wir, daß das Perianth eine alte Bildung ist, welche bereits die Fruktifikation der unmittelbaren Vorfahren der Angiospermen besaß. Zweitens stehen die sogenannten ursprüng- lichen Blüten der obenerwähnten Familien ausnahmlosin komplizierten und hochentwickelten Infloreszenzen, die wir nicht als ursprünglich betrachten können. Drittens ist diese Theorie phylogenetisch un- fruchtbar, denn sie liefert keinen Schlüssel zu den Vorfahren der Gruppe, wenn ihr auch das Verdienst der Einfachheit nicht ab- zusprechen ist; ebensowenig bestrebt sie sich, die rezenten Angio- spermen in eine Entwieklungslinie mit den fossilen Pflanzen früherer Perioden zu bringen. Nach unserer Ansicht ist die ursprüngliche und typische Angiospermenfruktifikation eine spezielle Form des amphisporangiaten Zapfens, ausgezeichnet durch die besondere An- einanderreihung der Mega- und Mikrosporophylle und den Besitz eines deutlich ausgesprochenen Perianths. Einen Strobilus mit diesen Merkmalen bezeichnen wir als Anthostrobilus. Das Wort „Blüte“, welehes nach unserer Meinung auf die Angiospermen be- schränkt werden sollte, wird in sehr verschiedenem Sinne gebraucht. Die Blüte der Vertreter dieser Gruppe ist als eine spezielle Form 1) Henslow (18932), p. 266; Wallace (1889), p. 323 und 324. 199 des Anthostrobilus zu betrachten und kann als Eu-Anthostrobilus unterschieden werden, dessen ausschlaggebende Charaktere der Besitz desjenigen Spezialtypus eines Mikrosporophylis, den wir als Staubblatt bezeichnen, und geschlossene Fruchtblätter sind. Nach unserer Ansicht ist unter den Gymnospermen eine ursprünglichere Form des Anthostrobilus zu finden, bei dem aber die Megasporo- phylle nicht geschlossen sind und die Mikrosporophylle noch nicht die als Staubblätter zu bezeichnende Form besitzen. Wir bezeichnen diesen letzteren Typus als Pro-Anthrostrobilus. Dies ist die Zapfen- form, wie sie die mesozoischen Bennettiten besaßen und unserer Meinung nach auch die hypothetischen direkten Vorfahren der Angiospermen oder, wie wir sie hier nennen, die Hemiangiospermen. Auf dem Boden der Strobilustheorie der ursprünglichen Angio- spermenfruktifikation ist es unter Berücksichtigung der Beweise der Phytopaläontologie möglich, die Abstammung der rezenten Angiospermen in den Hauptumrissen zu verfolgen. Die direkten Vorfahren dieser Gruppe, die Hemiangiospermen, sind uns im fos- silen Zustande derzeit noch unbekannt. Doch vom Standpunkte dieser Theorie aus erkennen wir im Pro-Anthostrobilus der meso- zoischen Bennettiten, der nach unserer Ansicht nahen Verwandten der Hemiangiospermen, Charaktere, die uns instand setzen, bis zu einem gewissen Grad die fehlende Fruktifikation der Vorfahren zu ergänzen. Bei dieser Aufgabe werden wir von dem Gesetz der korrespondierenden Entwicklungsstadien unterstützt, welches besagt, daß gleichwertige Entwicklungsstadien der verschiedenen Organe einer und derselben Samenpflanze nicht zeitlich zusammenfallen. Dieses Gesetz hat sich namentlich bei der Betrachtung der Ent- stehung des angiospermen Belaubungstypus bewährt, welcher nach unserer Meinung durch einen Wechsel im Verzweigungstypus ein- geleitet wurde. Wir betrachten die Angiospermen als eine im wesentlichen monophyletische Gruppe, wobei die Monokotylen in einer sehr frühen geologischen Periode von dem Dikotylenstamm, u. zw. wahr- scheinlieh von der Formenreihe der Ranales abzweigten. In diesen beiden Gruppen war Entomophilie ein ursprüngliches Merkmal. Wir glauben, daß der Wechsel von der allgemein angenommenen Anemophilie der mesozoischen Hemiangiospermen und der Ben- nettiten zur Entomophilie durch Übertragung der Vorrichtung des Pollensammelns vom Megasporangium auf das Megasporophyll und damit zusammenhängend die Bildung eines Ovariums die „treibende Kraft“ bildete, welehe nicht nur die Angiospermen ins Leben rief, sondern auch den Grundstein zu ihrer gedeihlichen Weiterentwick- lung legten. Falls sich diese Schlußfolgerungen bewähren, dann ist es schon jetzt möglich, die Abstammungslinie der Angiospermen in eine weit zurückliegende geologische Epoche zu verfolgen. Dies mag aus folgender Tabelle ersichtlich sein: 200 zent). — Eu-Anthostrobi- laten. mesozoisch. — Pro-Antho- strobilaten. 5. Angiospermen 4. Hemiangiospermen . (fossil unbekannt) 3. Pteridospermen . 2. Heterosporer farnähnlicher Vorfahr 1. Homosporer farnähnlicher Vorfahr = mesozoisch und tertiär (re- ) paläozoisch. — Nicht strobi- | late Vorfahren. Nummer 1, 2 und 4 sind fossil unbekannt, doch wird zu Nummer 1 und 2 der Schlüssel von den Pteridospermen (Nummer 3) und zu Nummer 4 von den Bennettiten geliefert. Nummer 3—5 waren Spermophyten. Diese Abstammungstheorie gestattet uns, noch weiter zu gehen. Es ist aller Grund zu der Annahme vorhanden, daß bei den homo- und heterosporen ursprünglichen farnähnlichen Vorfahren die Sporophylle locker verteilt und nicht in begrenzten Zapfen aneinandergereiht waren. Dieser Zustand blieb noch ein Charakter- merkmal der farnähnlichen Samenpflanzen oder Pteridospermen. Von diesem paläozoischen Formenkomplex entwickelten sich jedoch wahrscheinlich auf zweifachem Wege im Mesozoicum strobilate Abstammungslinien. Bei der einen waren die gleichen Sporophylle in monosporangiaten Zapfen aneinandergehäuft. Bei den anderen wurden die männlichen und weiblichen Sporophylle in einem amphi- sporangiaten Zapfen vereinigt, wobei die Sporophylle wenigstens eine Zeitlang ihre ursprüngliche farnwedelähnliche Form beibehielten, wie an den männlichen Organen der Bennettiten deutlich zu sehen ist. Die monosporangiaten Strobilaten führten zu den modernen Cyeadeen. Diese Folgerung wird durch die Tatsache bekräftigt, daß in der Gattung Cycas selbst bloß die männlichen Sporophylle in Zapfen vereinigt sind. Die weiblichen können als mehr oder weniger in ihrem ursprünglichen Zustand verblieben betrachtet werden, namentlich rücksichtlich ihrer Verteilung am Stamme. Dieser Fall wäre schwer mit der Annahme vereinbar, daß der monosporangiate Zustand sich bei den rezenten Cycadeen von einem ursprünglich amphisporangiaten Strobilus ableitet. Andererseits führten die amphisporangiaten Strobilaten zur Entstehung anderer Formen- reihen wie der Bennettiten und Angiospermen im Sinne der fol- senden Tabelle. 201 Tabelle der Verwandtschaftsbeziehungen der Angiospermen. —Gegenwart ET vera 7 TE ee g S S RS Tertiär KS » > S S > .S S | S S Formenkreis der Ranales | Eu-anthostrobilateae Meso- zoikum Bennettiteae Hemiangiospermeue Ogcadales Pro-anthostrobilateae [| Honosporangiateae S Diplosporangiateae | S Bar} S Paläo- = zoikum = I > | S Ss | S Literatur. Allen G. The Colours of Flowers. Nature, London 1882. Anonymous. Discussion on the Vascular Structure of Seedlings. New Phyto- logist, Vol. V, 1906, p. 182. Benson M. The Origin of Flowering Plants. New Phytologist, Vol. III, 1904, p. 49. —_ —, day E. and Berridge E. 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Das kleinste Blatt war 21mm lang und 23mm breit, das größte 97 mm lang und 125 mm breit, maß also mehr als das Vier- fache in beiden Richtungen. Sämtliche Blätter, auch solche, die den Eindruck eines vollkommen kreisförmigen Umrisses machten, waren breiter als lang. Das Verhältnis der Breite zur Länge schwankte zwischen 1'12 (bei einem Blatt von 83 mm Länge und 93 mm Breite) und 1°62 (bei einem Blatt von 32mm Länge und 52mm Breite; höhere Verhältnisse, 1°75 und 188, habe ich nur zweimal an zweituntersten Stengelblättern beobachtet). Das mittlere Verhältnis betrug 1°32. Verhältnisse von 1°5 und darüber wurden nur achtmal beobachtet (1°50, 1:50, 1°51, 1°53, 1:54, 1°55, 1°56, 162). Der Blattgrund ist bei unseren Exem- plaren manchmal quer abgeschnitten oder es ist nur eine seichte Bucht mit weit auseinander gehenden Rändern vorhanden, manch- mal dagegen ist die Bucht über 1 em tief und die beiderseitigen Lappen des Blattgrundes greifen dann gewöhnlich mehr oder weniger weit übereinander, so daß das Blatt wie vom Stengel durchwachsen aussieht. Die vier tiefsten beobachteten Buchten maßen 20, 23, 25, 2>mm. Die Individuen mit hehem, mehr- blütigem Stengel und tief stengelumfassenden, fast schildförmigen Blättern waren an feuchten Stellen im Wald gesammelt, die niedrigen, meist einblütigen Exemplare mit kurzen, breiten Stengelblättern und weit offener oder fast fehlender Bucht gleich daneben an freien trockeneren Stellen. Daß sich zwischen den 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 4, S. 161. 205 Extremen in unserem Material alle Übergänge vorfinden, brauche ich wohl kaum ausdrücklich zu erwähnen. Angesichts dieser Variationsweite an einem und demselben Standort dürfte ein Versuch, den Ranunculus Thora L. in geographische Rassen zu gliedern, wenig Erfolg versprechen. Ranunculus illyrieus L. Südosthänge der Dinara bei ca. 1300 m. — carinthiacus Hoppe. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Kladari vrb; Janski vrh; im Gerölle und an kurzrasigen Felsen- abstürzen in derobersten Region der Dinara (D.); ca. 1500— 1800 m. — Hornschuchii Hoppe. Auf dem Gnjat, nahe dem Gipfel, ca. .1800 m. — lanuginosus L. Im Wald östlich unterhalb des Strmac-Sattels bei Grkovei; im Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Thalietrum aquilegifolium L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Buchenwald auf dem Kamme der Tliea. — minus L. Nordostabhänge des Gnjat oberhalb der Waldgrenze im südlichen Teile des Kammes der Ilica. Die Exemplare vom Gnjat sind hochwüchsig und stark drüsig, dasjenige von der IJlica klein und fast kahl. W. Berberidaceae. Berberis vulgaris L. Felsen des Troglavkessels; Felsen an der Südseite der Dinara in der obersten Region; Kamm der llica; ca. 1500-1800 m. Papaveraceae. Corydalis cava (L.) Schw. et K. Östlicher Rand des Troglavkessels. — ochroleuca Koch. Kessel des Troglav und westlicher Rand desselben (B.). Cruciferae. Biscutella laevigata L. Felsen und Gerölle des Troglavkessels (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Vrsina; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Kamm der llica. Iberis garrexiana All. — Iberis serrulata Vis. Gipfelregion des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Klalari vrh. Aethionema saxatile (L.) R. Br. Felsen in der Schlucht Sutina; Felsen am Südostabhang der Dinara bei ca. 1600 m; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.); bei Marica kosare. Thlaspi praecox Wulf. LiSan; Janski vrh; Südostabhänge der Dinara; Felsen ober Brizova6 (D.). Thlaspi dinaricum Degen et Janchen, nova species. Rhizoma multiceps. Caudiculi hornotini numerosi, elongati, procumbentes, remote foliati, in apice laxe rosulati. Folia rosu- larum subearnosa, glaucescentia, orbieularia vel obovata, 4—6 mm 206 lata, in petiolum longum attenuata, integra vel obsolete dentata, obtusa. Caules floriferi e foliorum rosulis anni praeteriti egressi arcuato-ascendentes, 6—12 cm alti, simplices. Folia caulina 6—8, glauca, inferioria obovata, basi attenuata sessilia, media Habitusbild von T’hlaspi dinaricum, natürl. Größe. et superiora ovata, usque 10—12 mm longa, basi sagittato-auri- culata caulem amplectentes. Racemi valde abbreviati nee fructi- fieationis tempore elongati, 8—18-flori. Flores ignoti, petala probabiliter alba. Siliculae obecordatae, ca. 6—7 mm longae, 5—6 mm latae, ala conspieua in parte anteriore 1—1'/, mm 207 lata, basin versus sensim attenuata eineti; emarginatura ca. 2 mm lata, '/,—°/, mm profunda; stylus 2—3 mm longus. Semina in utroque loculo (? duo vel) tria, atro-brunnea, laevia, ca. 1°/, mm longa, 1'/, mm lata. Differtt a Thlaspide Kerneri Huter, cui proximum esse videtur, praesertim forma silieularum, deinde racemis fructiferis densissimis (et loculis trispermis?). In lapidosis ad cacumen montis Dinara Dalmatiae, solo calcareo, in altitudine ca. 1800 m supra mare, ineunte Augusto anni 1905 ab A. de Degen cum fructibus maturis inventum. Die beschriebene neue Art nimmt ebenso wie T’hlaspi Kerneri eine bemerkenswerte Mittelstellung zwischen den Sek- tionen Pterotropis DC. (Euthlaspi Prantl) und Iberidella DC. (Apterygium Ledeb.) ein. Beide Arten sind in ihren vegetativen Teilen von dem zur Sektion Iberidella gehörigen T’hlapsi rotundi- folium (L.) Gaud. kaum zu unterscheiden, werden aber durch ihre geflügelten Schötchen der Sektion Pterotropis zugewiesen. Bei Thlaspi Kerneri ist der Fruchtstand bald ziemlich dicht, bald etwas locker verlängert, ähnlich wie bei dem der Sektion Ein wohlausgebildetes und ein etwas verkümmertes Schötchen von Thlaspi dinaricum, 2!/,fach vergr. Pterotropis angehörenden Thlaspi alpinum Crantz, und auch die Schötchen halten in ihrer Form ungefähr die Mitte zwischen dieser Art und dem früher genannten Thlaspi rotundifolium, bei welchem dieselben ziemlich schmal, vorn abgerundet oder abgestutzt, nur selten ganz leicht ausgerandet und in diesem Falle auch im vorderen Teile mit einem ganz schmalen Flügel- saum versehen sind. Thlaspi dinarieum hingegen stimmt in dem äußerst kurzen Fruchtstand vollständig mit T’'hlaspi rotundi- folium, unterscheidet sich aber von diesem und allen anderen Vertretern der Sektion Iberidella in auffälligster Weise durch die breiten und verhältnismäßig breit geflügelten Schötchen. Die Beschreibung der neu aufgestellten Art wurde auf Grund eines ziemlich dürftigen Materiales angefertigt. Es ist daher nicht vollkommen ausgeschlossen, wenngleich recht unwahr- scheinlich, daß bei späterer genauerer Kenntnis der Art sich doch die Notwendigkeit ihrer Vereinigung mit T’hlaspi Kerneri herausstellen wird. Auf die von Degen (brieflich) unter anderem 208 bervorgehobene Dreisamigkeit der Fruchtfächer und Ganzrandig- keit der Blätter möchte ich zur Unterscheidung kein Gewicht legen, da beide Merkmale auch bei T’hlaspi Kerneri vorkommen. Dagegen scheint die charakteristische Schötchenform nach dem mir vorliegenden ziemlich reichen Material von Z’hlaspsi Kerneri ganz außerhalb der Variationsweite dieser Art zu liegen. J. Kernera sazxatilis (L.) Rehb. Westlicher Rand des Troglav- kessels (B.); Umgebung der Male poljanice; Felsspalten und Gerölle der oberen Region der Dinara (D.); Kamm der Ilica. Peltaria alliacew Jacq. Kessel des Troglav (B.); felsige Südost- hänge der Dinara in der oberen Region; Kamm der llica. Sisymbrium officinale (L.) Scop. An Wegen, steinigen Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Cardamine impatiens L.. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Kamm der Ilica. — maritima Portenschl. var. pilosa O. E. Schulz. Im Gerölle der oberen Region der Dinara (D.). — glauca Spreng. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels. — enneaphylla (L.) Crantz —= Dentaria enneaphylla L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchen- wald ober Brizova@ (D.); Wälder unter den Nordabstürzen der Dinara; Buchenwald auf dem Kamme der lIlica. — bulbifera (L.) Crantz — Dentaria bulbifera L. Wald ost- nordöstlich des Jankovo brdo; Wald am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; im kleinen Buchenwald ober Brizovat (D.); Wälder unter den Nordabstürzen der Dinara; Buchenwald auf dem Kamme der llica. Lunaria rediviva L. Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Hutchinsia petraea (L.) R. Br. Felsen ober dem Hegerhause Brizova& (D.). Capsella Bursa-pastoris (L.) Mönch. An Wegen und Lägerstellen am Westhang der Dinara (D.). Draba Aizoon Wahlenbg.'). Vrsina; LiSan; Janski vrh; Veliki Bat; Südosthänge der Dinara; südlicher Teil des Kammes der Ilica. (Nur an den ersten beiden Standorten gesammelt, an den übrigen bloß notiert.) — elongata Host. Felsen ober dem Hegerhaus Brizova6 (D.). Aubrietia croatica Sch. N. K. Felsen und Schutthalden der Nord- abstürze des Troglav, sowohl in der Gipfelregion als auch im Kessel, ca. 1600 —1900 m. Arabis Turrita L. Buchenwald auf dem Kamme der llica. — hirsuta (L.) Scop. Am Saumweg an der Südostseite des Jan- kovo brdo; Nordostabhänge des Gnjat; Buchenwald ober Brizo- va& (D.); im Gerölle und auf Karsthalden bis zu den oberen Terrassen der Dinara (D.); Kamm der Ilica. 1) Von A. v. Degen revidiert. In Bezug auf Fruchtform und Blattbreite kann man an Exemplaren eines und desselben Standortes eine ziemlich weit- gehende Variabilität beobachten. 209 Arabis alpina L. subsp. crispata Willd. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels; Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldu- kovacka lokva. — Scopoliana Boiss. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Klaöari vrh; Lisan; Janski vrh; Felsritzen der obersten Region der Dinara (D.). (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). März 19082), Adamovi@ L. Die Bedeutung des Vorkommens der Salbei in Serbien. (Englers botan. Jabrb., XLI. Jahrg., 1908, III. Heft, S. 175—179.) Sb: Bauer E. Museci europaei exsiccati. Schedae und Bemerkungen zur sechsten Serie. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 3, S. 87—99.) 8°. Beck G@. v. Die Vegetation der letzten Interglazialperiode in den österreichischen Alpen. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 3, 8. 67—77.) 8%. Zwei Kartentafeln. Klare und übersichtliche Zusammenfassung aller. auf die Flora der interglazialen Perioden der Alpen Bezug habenden Tatsachen mit dem Haupt- ergebnisse, daß die Flora der Alpen der Risswürminterglazialzeit mit der heutigen illyrischen Flora übereinstimmt. Die Arbeit ist durch, zwei Karten illustriert, von denen die eine die Verbreitung der Vegetation Österreichs in der gen die zweite deren Verbreitung in der Risswürminterglazialzeit angibt. — — leones florae Germanicae et Helveticae simul terrarum ad- jacentium ergo Mediae Europae. Tom. 24, dec. 14, tab. 243 usque 250, pag. 105—111.) Lipsiae etGerae (Fr. deZezschwitz.) 4°. Fortsetzung der Bearbeitung von Chenopodium. Abgebildet werden: _ Ch. hybridum f. cymigerum, Ch. h. f. spicatum, Ch. album X. opulifolium, Ch. murale, Ch. fieifolium X opulifolium, Ch. urbieum, Ch. u. v. inter- medium, Ch. glaucum, Ch. Wolffii, Ch. Botrys. Domin K. Monographische Übersicht der Gattung Centella. (Eng- lers botan. Jahrb.. XVI. Jahrg., 1908, III. Heft, S. 148—169.) 8°. Neu in diese Gattung versetzt erscheinen folgende Arten: (©. filicaulis (Baker) Domin, ©. tussilaginifolia (Baker) Domin, ©. ulugurensis (Engler) Domin, ©. rubescens (Franchet) Domin, (©. capensis (L.) Domin, O©. hermannii- folia (Eckl. et Zeyh.) Domin, C. Dregeana (Sonder) Domin, C. montana (Cham. et Schlecht.) Domin, ©. arbuscula (Schlechter) Domin. Außerdem werden mehrere neue Varietäten und Formen aufgestellt. Doubek M. Uber die Ranken und die Zusammensetzung der Achsen bei den Cucurbitaceen. (Bull. intern. de l’Acad. des Sciences de Boh&me, 1907.) 8°. 23 S., 1 Taf. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit Nachträgen von früheren Monaten. Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1908. 15 210 Verfasserin tritt dafür ein, daß die Ranken der Cucurbitaceen Sproß- natur besitzen, wobei häufig die Rankenäste Blättern entsprechen. Die be- kannte eigentümliche Stellung der Ranken erklärt sie aus dem sympodialen Aufbau der Sprosse; jeder die Gesamtachse fortsetzende Sproß geht in eine Ranke aus. Die Arbeit, von der dem Ref. nur das deutsche Resume zu- gänglich ist, stützt sich auf ein reiches Beobachtungsmaterial und beweist gute morphologische Schulung. Ref. vermißt die Rücksichtnahme auf die in neuerer Zeit von Engler (Bot. Jahrb., 34, S. 360) vertretene Auffassung der Ranken. F ß Gaulhofer K. Über den Geotropismus der Aroideen-Luftwurzeln. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Nov. 1907, S. 1669— 1689.) 8°. 1 Taf. Grafe V. Über die Dunkelfärbung von Rübensäften. (Österr.-ung. Zeitschr. f. Zuckerindustrie u. Landwirtschaft, 1908, Heft 1.) 8°. 208. Haberlandt G. Über den Einfluß des Schüttelns auf die Per- zeption des geotropischen Reizes. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 1, S. 22—28.) 8°. Verf. hat in einer früheren Arbeit gezeigt, daß durch leichtes Schüt- teln, resp. Stoßen eines in der geotropischen Reizlage befindlichen Organs die Reaktionszeit bedeutend verkürzt wird. In der vorliegenden Arbeit wendet er sich gegen Bach, der bei analogen Versuchen zu negativen Ergebnissen kam. Er führt den negativen Ausfall der Bachschen Versuche auf zu große Stoßhöhen, auf zu lange Dauer des Schüttelns, und endlich auf nicht richtige Interpretation der Versuchsergebnisse zurück. Im Anschlusse wird über Ver- suche mit Keimwurzeln von Vieia Faba und Avena-Keimblattscheiden be- richtet, welche die,früheren Angaben des Verf. bestätigen. Hackel E. Gramineae novae. Ill. (Fedde, Repertorium, V. Bd., 1908, Nr. 79/80, S. 1.) 8°. Originaldiagnose von Paspalum Usterii Hackel. u Hayek A. v. Die pflanzengeographische Gliederung Osterreich- Ungarns (Vortrag). (Verhandl. der zoolog.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, Heft 8/9, S. 223—233.) 8°. Verf. gibt folgende pflanzengeographische Einleitung von Österreich- Ungarn. Die wesentlichste Anderung betrifft die Zuzählung des panno- nischen Waldgebietes zum europäischen Waldgebiete: I. Europäisch-sibirisches Waldgebiet. Bezirke: 1. Südbaltischer, 2. Süddeutscher (mit 4 Gauen), 3. Südrussischer Eichen-, 4. Pannonischer Eichen- (mit 4 Gauen), 5. Transalpiner Eichen- (mit 3 Gauen), 6. Hochgebirgswald- (mit 12 Gauen). II. Alpines Gebiet. Bezirke: 1. Sudetischer, 2. Westkarpathischer (mit 2 Gauen), . Ostkarpathischer (mit 5 Gauen), . Nordalpiner (mit 4 Gauen), . Zentralalpiner (mit 4 Gauen), . Südalpiner (mit 6 Gauen), . Herzegowinischer (mit 2 Gauen), . Bosnischer. 1II. Pontisches Steppengebiet. Bezirke: 1. Podolischer, 2. Ungarischer (mit 2 Gauen). IV. Mediterrangebiet. Adriatischer Bezirk (mit 2 Gauen). [o ai. ers Er Su 211 Heinricher E. Über Androdiöeie und Andromondeie bei Lilium croceum Chaix und die systematischen Merkmale dieser Art. (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heft, S. 363—378.) 8°. 3 Textabb. Nachweis, daß bei L. croceum rein männliche Pflanzen (mit ver- kümmertem Gynöceum) und daneben andromonöcische vorkommen und daß darin ein Unterschied gegenüber ZL. bulbiferum liegt. In der Bulbillenbildung liegt kein sicherer Unterschied, da solche auch bei L. croceum vorkommt. Weitere Unterschiede liegen in der Blütenfarbe und in der Zeichnung der Perianthblätter, sowie in dem matten Glanze der L. croceum-Blätter, der auf einen bestimmten anatomischen Bau zurückgeführt wird. — Verf. macht nebenbei auf den Adventivwurzelkranz am Grunde blühender Lilium-Sprosse aufmerksam. — — Eine erbliche Farbenvarietät des Zigustrum vulgare L. (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heft, S. 379.) 8°. Bericht über Auffindung eines Ligustrum vulgare mit eremefarbigen Blüten und über die Konstanz dieses Merkmales bei den Abkömmlingen der Pflanze. Keller L. Fünfter Beitrag zur Flora von Kärnten. (Carinthia II, 1907, Nr. 5/6. S. 174—186.) ad Neu für Kärnten: Stlene longiscapa Kerner, Cerinthe alpina Kit., Kickxia spuria (L.) Dum., Huphrasia calvescens Beck (= picta X Rost- koviana), Valerianella dentata (L.) Poll. Khek E. Seltene Cirsienbastarde aus Steiermark. (Allg. botan. Zeitschr., 1908, Nr. 3, S. 33—36.) 8°. Neu beschrieben werden: C. Scopolii Khek = (. Erisithales Scop. x. paueiflorum Spr. und CO. paueiflorum Spr. P. ramosum Khek. Linsbauer K. Der Lichtgenuß der Pflanzen. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1908, Nr. 11, S. 165—167.). 8°. Murr J., Zahn H., Pöll J. Hieracium, Il. (@. de Beck, Icones florae Germanicae et Helveticae ete., tom. XIX 2, dec. 16—18, tab. 121—140, pag. 137—160.) Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezsch- witz). 4°. Pascher A. Studien über die Schwärmer einiger Süßwasseralgen. (Bibliotheca botanica, Heft 67.) Stuttgart (E. Nägele), 1907. ae Bıın.N. 8 Lär Eine auf jahrelangen Studien beruhende Darstellung des Baues der Zoosporen der Chlorophyceen. Verfasser hat insbesondere die in syste- matischer Hinsicht so wichtigen Variationen im Baue der Zoosporen und deren Entwicklungsgeschichte studiert. Die Arbeit ist als ein wichtiger Bei- trag zur Morphologie, Physiologie und phylogenetischen Systematik der Chloro- phyceen zu betrachten. Pöch R. Beobachtungen an Welwitschia mirabilis Hook. in der Namib in der Zeit vom 13. bis 18. Dezember 1907. (Anzeiger d, kais. Akad. d. Wissensch. Wien, 1808, Nr. VI, S. 69—75.) 8°. Richen G. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. Viertes Stück. (Festschrift zum 50jährigen Bestande des Landesmuseumsvereins für Vorarlberg, Bregenz, 1907, S. 49 bis 60.) 8°. Sabidussi H. Briefe von Botanikern, Nr. VIII—XII (Carinthia II, 1907, Nr. 5/6, S. 186—196) und Nr. XIII, XIV (Carinthia II, 1908, Nr. 1, 8. 21—30). 8°. 15* 212 Sehneider C. K. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Gattung “Berberis (Euberberis) (Schluß). Bull. herb. Boissier, 2. ser., “tom. VIII, 1908, nr. 4, pag. 258—266.) 8°. Neu aufgestellt bzw. benannt: Berberis sinensis var. paphlagonic« (C. K. Schn.) C. K, Schn., B. brychypoda Maxim. var. salicaria (Fedde) C.K. Schn., B. Edgeworthiana C.K.Schn., B. brevipaniculata C.K. Schn., B. laurina Billbg. var. Sellowiana (C. K. Schn.) C. K. Schn., B, laurin« Billbg. var. tetanobotrys (C. K. Schn.) C. K. Schn. Sperlich A. Zur Entwicklungsgeschichte der Stolonen von Nephro- lepis (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heft, S. 341—362, Taf. VIII.) 8°.. 6 Textabb. Eingehende Untersuchungen über die Entstehung der Stolonen an jungen, aus Prothallien hervorgegangenen Pflanzen, über deren Funktion, über Verzweigungen des Rhizoms und über Beziehungen des physiologischen Verhaltens der Stolonen zum Epiphytismus. Der erste Stolo der Keimpflanze ist das dritte oder vierte Seitenprodukt der Stammscheitelzelle. Die ersten Seitenachsen der jungen Pflanzen sind funktionell Wurzelträger. Jedes Seg- ment des Rhizomscheitels wird zu einem Organe, sei es Blatt oder Achse. Bei epiphytischer Lebensweise fungieren die ersten Stolonen als Befestigungs- organe; sie sind in hohem Maße positiv hydrotropisch. Stoklasa J., Bralik V., Just J. Ist der Phosphor an dem Aufbau des Chlorophylis beteiligt? (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 1, S. 69—78.) 8°. Tschermak E. Über die Ergebnisse der modernen Kreuzungs- züchtung bei Getreide und ihre Zukunft. (Monatshefte für Land- wirtschaft, 1908.) 8°. 12 8. Weinzierl Th. v. Zur Mechanik der Embryoentfaltung bei den Gramineen. („Wiesner-Festschrift*, Wien [Konegen], 1908.) 19°8,, 5 Taf, 2 Textfig. Die Arbeit bringt den Nachweis, daß es sich beim Hervortreten der Gramineenkeimlinge aus dem Erdboden um einen rein mechanischen Prozeß handelt und daß als Perforationsorgan ausschließlich die Koleoptile dient. Zur Untersuchung wurden Keimpflanzen von Weizen, Roggen, Gerste und Hafer verwendet. Dieselben wurden in becherförmigen Glasgefäßen gezogen, welche oben mit Stanniol verschlossen waren. Durch das Stanniolpapier war für die frei wachsenden Keimlinge ein nur auf mechanischem Wege zu über- windender Widerstand geschaffen, der dadurch variiert werden konnte, daß das Stanniol in zweierlei Stärke und in je 1-3 Lagen zur Verwendung kam. Es stellte sich heraus, daß die größte Durchwachsungsenergie der Weizen besitzt, d.h. daß hier das mittlere Zählprozent der durchgewachsenen Keim- linge am größten ist. Es folgen in absteigender Linie Roggen, Gerste und Hafer. Um einen ziffernmäßigen Ausdruck der Perforationsstärke zu ge- winnen, benutzte der Verfasser eine eigens konstruierte Wage, deren einer Arm die Wagschale trug, während am anderen Ende Stifte von Koleoptilen- form befestigt wurden. Es zeigte sich, daß die maximale Leistung des Weizens bei 1 cm Abstand vom Stanniol 19°5 g entspricht, während die entsprechenden Zahlen für Roggen 38 g, Gerste 42°5 g und Hafer 511 g betragen; es verhält sich also die Mehrheitsleistung umgekehrt wie die Per- forationsenergie. Zur Perforation sind ausschließlich Pflanzen befähigt, bei welchen die Koleoptile noch nicht durchwachsen wurde. Letztere dient also als Durchbohrungsorgan, wozu sie, außer der schon von Haberlandtin diesem Sinne gedeuteten keilförmigen Gestalt und hohen Turgeszenz, das Auftreten würfelförmiger Epidezmiszellen mit erheblich verdickter Cutieula an ihrer Spitze besonders befähigt. ‚H. v. Guttenberg. 215 Zahlbruckner A. Die Flechten der Samoa-Inseln. (Denkschr. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, LXXXI. Bd., 1907.) 4%. 66 S., 1 Taf. Bearbeitung der von C. Re chinger auf Samoa Geiihikreiten Flechten mit Verwertung aller sonstigen, die Flechtenflora der Insel betreffenden Daten. Neu beschrieben werden: Verrucaria samoensis Zahlbr., Polyblastiopsis alboatra Zahlbr., Arthothelium samoanum Zahlbr., Graphina samoana Zahlbr., Helminthocarpon samoense Zahlbr., Chiodecton microdiscum Zahlbr., Pseudolecanactis filieicola, nov. gen. et sp., Zahlbr., Pilocarpon lecanorinum Zahlbr., Thelotrema porphyrodiscum Zahlbr., Tapellaria samoana Zahlbr., Leeidea Rechingeri Zahlbr., Lecidea samoensis Zahlbr., Bacidia Rechingeri Zahlbr., B. heterospora Zahlbr., B. trichosporella Zahlbr., Collema BRechingeri Zahlbr., Leptogium subheteromericum Zahlbr., Stieta perexigua Zahlbr., Parmelia samoensis Zahlbr., Buellia Rechingeri Zahlbr. Außerdem werden mehrere neue Varietäten beschrieben und ausführliche Diagnosen nicht hin- länglich bekannter Arten gegeben. Der Abhandlung ist eine sehr schöne Tafel beigegeben, welche zeigt, wie vorzüglich sich Dreifarbendruck für die Wiedergabe von Flechtenhabitusbildern eignet. Zapalowicz H. Revue critique de la Flore de la Galieie, IX. (Bull. intern. de l’acad. des sciences, 1907, Nr. 4, p. 253 — 254.) 8°. Neu beschrieben werden: Rumex carpaticus Zap. und R. a Ara Zap. (Acetosa X alpinus). — — Revue critique de la Flore de la Galicie. X. (L. c., Nr. 6, p. 631—632.) 8°. Neu beschrieben werden: Polygonum janoviense Zap. (Hydropiper X minus) und P. asperulum Zap. (dumetorum X Convolvulus). Bäsecke P. Beitrag zur Kenntnis der physiologischen Scheiden der Achsen und Wedel der Filieinen, sowie über den Ersatz des Korkes bei dieser Pflanzengruppe. (Botan. Zeitung, 66. Jahrg., 1908, I. Abt., Heft 1I—IV, S. 25—87, Taf. II—-IV.) 4°. Beguinot A. Revisione monografica del genere Romulea Maratti (Contin.). (Malpighia, ann. XXI, 1907, fasc. VII-—-VIII, pag. 364 bis 384.) 8°. Beijerinek M. W. Beobachtungen über die Entstehung von Oytisus purpureus aus Öytisus Adami. (Ber. d. deutsch. "botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 2, S. 137—147.) 8°. 2 Textabb. Brenner M. Taraxaca nova vel distinetius definita. (Fedde, Repertorium, Bd. IV, 1907, Nr. 75/78, S. 354—357.) 8°. Originaldiagnosen von T. falcatum, T. apicatum, T. gibbiferum, T. medians, T. stenoglossum, T. uncinatum. Brown St. and Schäffer Ch. Alpine Flora of the Canadian Rocky Mountains. New York and London (G.P. Putnam’s Sons), 1907. kl. 8%. 353 pag. — M. 15. Celi G. Ricerche sulla biologia e filogenesi del fico ed inquadra- mento delle relative razze italiane meridionali (Zicus carica L.). (Atti del R. Istituto d’Incoraggiamento di Napoli, ser, VI, vol.IV.) gr. 8°. 114 pag., 10 fig. Wertvolle Untersuchungen über die Rassen von Ficus carica, über ihr verschiedenes morphologisches und biologisches Verhalten und über die mut- maßlichen genetischen Beziehungen derselben zu einander. In bezug auf den Befruchtungsvorgang konnte Verfasser auf Grund eines reichen Materiales 214 konstatieren, daß es Rassen gibt, bei denen die Caprification nötig ist, anderer- seits solche, bei denen dieselbe entfallen kann. Cruchet P. Note sur deux nouveaux parasites du Polygonum alpinum L. (Bull. herb. Bossier, 2° ser., tom. VIII, 1908, nr. 4, pag. 245—247.) 8°. I. Puceinia Polygoni alpini Cruchet et Mayor; II. Sphacelothec« Polygoni alpini Cruchet. Dalla Torre K. W. v. und Harms H. Register zu De Dalla Torre et Harms Genera Siphonogamarum ad systema Englerianum conseripta. Leipzig (W. Engelmann), 1908. Halbquart. 568 S. Diels L. Die Orchideen. („Die Natur“, eine Sammlung natur- wissenschaftlicher Monographien, herausgegeben von Dr. W. Schönichen, vierter Band.) Osterwieck-Harz (A. W, Zick- feldt), 1908. kl. 4. 107 8., 28 Textabb., 8 Taf. — M. 175. Hübsch ausgestattetes und anregend geschriebenes kleines Buch über die Orchideen, das zur allgemeinen Belehrung über die interessante Pflanzen- gruppe sich sehr eignet. Daß dasselbe der unendlichen Mannigfaltigkeit dieser in biologischer Hinsicht vielleicht extremst gegliederten Familie nicht ganz gerecht werden kann, liegt auf der Hand; es ist nicht für Fachmänner, sondern für weitere Kreise geschrieben. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXIII. Jahrg. (1905), III. Abt., 4. Heft (S. 481—640); XXXIV. Jahrg. (1906), I. Abt., 4. Heft (Schluß, S. 481-630 und I—VI) und II. Abt., 1. Heit (S. 1—160). Leipzig (Gebr. Bortraeger), 1908 bzw. 1907. 8°. Inhalt von XXXII. III. 4: F. Tessendorf, Pflanzengeographie von Europa (Schluß); C. Brick, Pteridophyten 1905; H. Seckt, Schizomyceten 1905 mit Nachträgen von 1904. — Inhalt von XXXIV. I. 4: F. Höck, Allgemeine Pflanzengeographie und Pflanzengeographie aubereuropäischer Länder (Schluß); C. K. Schneider, Geschichte der Botanik einschließlich der Biographien und Nekrologe. — Inhalt von XXXIV.1Il.1:C.K. Schneider, Morphologie der Gewebe (Anatomie); C. K. Schneider, Allgemeine und ‚spezielle Morphologie und Systematik der Siphonogamen, f Fischer H. Belichtung und Blütenfarbe. (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heft, S. 380—385.) 8". — — Die Pelorien von Linaria vulgaris. (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heit, 8. 336—388.) 8°. Gabriele S. Il Mandorlo amaro considerato sotto 1’ aspetto filo- genetico, eulturale e chimico. (Atti del R. Istituto d’Incoraggia- mento di Napoli, ser. VI, vol. IV.) gr. 8°. 17 pag. Interessante Untersuchung über die Entstehung der beiden bekannten Mandelsorten (duleis und amara). Verfasser kommt auf Grund der Prüfung der morphologischen und physiologischen Charaktere zu der sehr plausibel er- scheinenden Annahme, dab die Stammart der Mandel bittere Samen besaß, und daß die süße Mandel in der Kultur entstand. Bei der Frage, wie die süße Mandel entstand, ist zu beachten, daß heute auch die bittere Mandel unter analogen Bedingungen kultiviert wird; es kann also die Entstehung der süßen Mandel (Abnahme des Amygdalin, Zunahme des Öles) nicht auf den direkten Einfluß der Kultur zurückzuführen sein, wahrscheinlich handelt es sich um Zusammenwirken von Mutation und Selektion. Goebel K. Morphologische und biologische Bemerkungen. (Flora, Bd. 98, 1908, Heft 3, S. 324—335.) 8°. 10 Textabb. Mitteilungen über sehr interessante Brutknospen bei Drosera pygmaea, die als linsenförmige Körper erscheinen und aus Blattanlagen hervorgehen. Im Anschlusse daran werden einige Fälle von blattbürtigen Brutknospen bei 215 Monoeotyledonen kurz besprochen (Allium magicum, A. nigrum, Ornitho- galum caudatum). Goldschmidt M. Gentiana-Arten aus der Sektion Eindotricha im Rhöngebirge. (Mitteil. a scan bot. Ges. zur Erf. d. heim. Flora. II. Bd., 1908, Nr. 101—103.) 8°. Neu beschrieben wird A Denneri Goldschm. = @. eampestris L. subsp. swecica Froel. X @. solstitialis Wettst. Gowans. Wild flowers at home. (Gowans’s Nature Books, No. 2, 3, 9, 16, 20.) London and Glasgow (Gowans and Gray), 1907, 1908. 16°. Es handelt sich bei den vorliegenden Büchern nicht um ein wissen- schaftliche, aber um ein sehr hübsches populär-naturhistorisches Unter- nehmen. Die Bücher enthalten photographische Aufnahmen heimischer Pflanzen (Nr. 20 Alpenpflanzen) mit kurzem erläuternden Texte. Die Bilder sind gut aufgenommen und vorzüglich reproduziert; der Preis ist ein so niedriger (80 Pf. pro Bändchen), daß die Anschaffung weiteren Kreisen er- leichtert ist. Gravis A. et Constantinesco. Contribution & l’anatomie des Amarantacdes. (Archives de Institut botanique de l’Universite de Liege, vol. IV, Bruxelles, 1907.) 8°. 67 pag., 14 tab. Hammerschmid A. Zweiter Beitrag zur Moosflora von Ober- bayern. (Mitteil. d. Bayer. botan. Ges. zur Erf, d. heim. Flora, II. Bd., 1908, Nr. 7, S. 103—109.) 8°. Neu beschrieben werden: Schistidium gracile Schleich. var. irroratum Hamm., Pohlia bavarica Warnst., Bryum cuspidatum Schimp. var. palu- dosum Hamm., Bryum tölzense Hamm., Bryum exeurrens Lindb. var. plana- tum Hamm., Brı yum argenteum L. var. mucronatum Hamm., Philonotis caespitosa Schimp. var. Loeskeana Hamm., Polytrichum graeile Dicks. var. immergens Loeske, Rhynchostegium ruscıforme Br. eur. var. longifolium Hamm. Hasselbring H. The Carbon Assimilation of Penicillium. (Bota- nical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 3, pag. 176—193.) 8°. Hegi G. und Dunzinger @. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 10. Liefg. ($. 313—360. Textfig. 128—156, Taf. 37—40). Wien (Pichlers Witwe und Sohn), 1908. 4°. — — und — — Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 12. Liefg. (Bd. II, Monocotyledones, 2. Teil, S. 1—32, Fig. 173—191, Taf. 42—45). Wien (Pichlers Witwe und Sohn), 1908. 4°. Husnot T. Notes sur quelques Joneees. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 1, pag. 48--55, tab. II.) 8°. Besonders ausführlich wird der Formenkreis des Juncus bufonius L. behandelt. Janse J. M. Der aufsteigende Strom in der Pflanze. I. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Bd., 1908, 3. Heft, S. 305—350.) 8°. 13 Textfig. Kny L. Botanische Wandtafeln mit erläuterndem Text. XI. Ab- teilung. Text zu Tafel CVI--CX (8. 471—493). Berlin (P. Parey), 7308.78"; Koorders S. H. Botanische Untersuchungen über einige in Java vorkommende Pilze, besonders über Blätter bewohnende, para- 216 sitisch auftretende Arten. Amsterdam (J. Müller), 1907. 8°. 264 S., 61 Textfig., 12 Taf. — M. 10. KosSanin N. Dai@sko jezero. Hydro-bioloSka studija. (Daici-See. Eine hydrobiologische Studie.) Belgrad (kgl. serb. Akademie), 1908. 8% 50 S., 11°’Abb. In eyrillischen Lettern gedruckt. Krieger W. Die europäischen Catharinea-Formen. (Hedwigia, Bd. XLVII, 1908, Heft 4, S. 200—203.) 8°. Neu beschriebene Varietäten: Catharinea undulata W. et M. var. brevioperculata Krieg., var. globicarpa Krieg., var. turbinata Krieg., var. immersa Krieg., var. mirabilis Krieg., Catharinea tenella Röhl var. poly- seta Krieg. j Kusnezow N., Buseh N., Fomin A. Flora caucasica eritica. 17. Liefg. Jurjew (K. Mattisen), 1908. 8°. Lauterbach C. Beiträge zur Flora der Samoa-Inseln. (Englers botan. Jahrb., XLI. Jahrg., 1908, III. Heft, S. 215—230.) 8°. Lehmann E. Geschichte und Geographie der Veronica-Gruppe agrestis. (Bull. herb. Boissier, 2° ser., tom. VIII, 1908, nr. 4, pag. 229— 244.) 8°. Beginn einer monographischen Bearbeitung dieser schon viel behandelten Artengruppe. Der vorliegende erste Teil enthält nur einen Teil der histo- rischen Einleitung. Lindau G. Pilze. (Rabenhorsts Kryptogamenflora, IX. Abteilung.) 107. Liefg.: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 113—176). Leipzig (E. Kummer), 1908. 8°. Loeske L. Die Moose des Arlberggebietes (Schluß). (Hedwigia, Bd. XLVII, 1908, Heft 4, S. 177—199.) 8°. Lonay H. Analyse coordonnee des travaux relatifs ä& l’anatomie des teguments sdminaux. (Archives de l’Institut botanique de l’Universitö de Liege, vol. IV, Bruxelles, 1907.) 8°. 146 pag. Lotsy J. P. Vorlesungen über Deszendenztheorien mit besonderer Berücksichtigung der botanischen Seite der Frage. II. Teil. Jena (G. Fischer), 1908. 799 S., 101 Textfig., 13 Taf. Schon gelegentlich des Erscheinens des I. Bandes wurde auf den Wert dieses Werkes hingewiesen. In demselben liegt nun ein die botanische Seite stark berücksichtigendes, kritisch gearbeitetes und dabei leicht verständliches Gesamtwerk über die Abstammungslehre vor, das allen, welche sich über den derzeitigen Stand derselben orientieren wollen, nur wärmstens empfohlen werden kann. Dabei handelt es sich nicht um eine bloße Kompilation, son- dern um das Werk eines Verfassers, der einen ausgereiften, durchaus selb- ständigen Standpunkt in allen einschlägigen Fragen einnimmt. Im Gegen- satze zu anderen ähnlichen Werken zeichnet sich das Buch auch dadurch aus, daß der Verf. keinen einseitigen Standpunkt einnimmt, sondern den verschiedenen Anschauungen innewohnenden Wert anerkennt. Der Inhalt des vorliegenden Bandes möge durch die Angabe der Kapitelüberschriften an- gedeutet werden. 1. Illustration der Wirkung der Zuchtwahl. 2. Die erste Vorbedingung der Darwinschen Theorie: die Variabilität. 3. Über die Grenze zwischen kontinuierlicher und diskontinuierlicher Variabilität. 4. Über Ortho- genese. 5. Die zweite Vorbedingung zu Darwins Theorie: der Selektionswert. 6. Die dritte Vorbedingung zu Darwins Theorie: der Kampf ums Dasein. 7. Das Vererbungsvermögen der Abweichungen. 8. Begründung der Aussage, daß Darwin gemeint hat, die Selektion arbeitet mit Mutanten, Varianten und Biaiomorphosen. 9. Was erklärt Darwins Theorie? 10. Die Pflanzen- und 217 Thiergeographie und die physischen Faktoren in früheren Erdperioden. 11. Die biologischen Faktoren in früheren Erdperioden. 12. Die Verbreitungs- mittel der Pflanzen und Tiere. 13. Die monotope und polytope Entstehung von Arten. 14. Die jetzige Pflanzen- und Tierverbreitung, illustriert an der Hand der Verbreitung der Säugetiere. 15. Ein Beispiel einer Spezialunter- suchung auf dem Gebiete der Pflanzen- und Tiergeographie. 16. Ein Beispiel der Neubesiedlung eines entvölkerten Gebietes. 17. Ein von Darwin wenig beachteter Punkt: die Bastardierungslehre. 18. Die Einwendungen gegen Darwins Theorie. 19. Eine wichtige Einwendung: die Frage der Isolierung der abweichenden Individuen. 20. Die post-Darwinschen Theorien. 21. Kurze Charakterisierung der wichtigsten Evolutionstheorien und Bemerkungen über ihre Schwächen. 22. Die Lamarckistischen Theorien. Massalongo 0. Le speeie italiane del genere Oephalozia Dirt. emend. Monographia. (Malpighia, ann. XXI, 1907, fasc. VII— — VIII, pag. 289—339.) 8°. Matthiesen Fr. Beiträge zur Kenntnis der Podostemaceen. (Bi- bliotheca Botanica, Heft 68.) Stuttgart (E. Nägele), 1908. 4°. 59 0 9,-Taf. Bearbeitung von Podostemonaceen, die Othmer im Caroni, einem Nebenfluß des Orinoco, sammelte mit Hinzufügung einiger von Goebel ge- sammelter. Zunächst werden folgende Arten genau beschrieben: Oenone multibranchiata n. sp., Oenone latifolia Goebel, Oenone Imthurni Goeb., O. Othmeri n. sp., Apinagia pusilla Tul., Rhyncholaris penicillata n. sp., Eh. divaricata n. sp., Rh. macrocarpa Tul., Mourera fluviatilis Aubl. Es folgt eine Zusammenfassung der morphologisehen und anatomischen Eigen- tümlichkeiten der P. mit besonderer Berücksichtigung der neubeschriebenen Arten. Die Abhandlung enthält eine große Anzahl interessanter Details und a a erüe wertvolle Bereicherung der die Familie betreffenden Literatur zu etrachten. Medwedew J. S. Uber die pflanzengeographischen Gebiete des Kaukasus. (Moniteur du Jardin botanique de Tiflis, livr. 8, 1907.) 8°. 70 S., 1 Karte. Meyer Arthur, Der Zellkern der Bakterien. (Flora, 98. Bd., 1908, 3. Heft, S. 335—340.) 8°. 3 Textabb. Übersicht über die bisherigen Anschauungen über die Frage der Kerne bei Spaltpilzen und Darstellung der Gründe, welche dafür sprechen, daß die vom Verf. für Zellkerne erklärten Gebilde tatsächlich solche sind. An- schließend werden einige neuere Methoden mitgeteilt, die sich zur Sichtbar- machung der Kerne eignen. Mez ©. Das Mikroskop und seine Anwendung von H. Hager, um- gearbeitet und neu herausgegeben in Gemeinschaft mit OÖ. Appel, G. Brandes und Th. Lochte. Zehnte Auflage. Berlin (J. Springer), 1908. 8°. 444 S., 463 Textfig. — Mk. 10. — — Der Hausschwamm und die übrigen holzzerstörenden Piize der menschlichen Wohnungen. Ihre Erkennung, Bedeutung und Bekämpfung. Dresden (R. Lincke), 1908. 8° 260 S., 90 Textabb., 1 Taf. — Mk. 4. Müller K. (Freiburg). Rabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz, VI. Bd.: Die Lebermoose, 6. Liefg., 8. 321—384. Leipzig (E. Kummer), 1908. 8°. — Mk. 2°40. Muschler R. Die Gattung Coronopus (L.) Gärtn. (Schluß). (Englers botan. Jahrb., XLI. Bd., 1908, III. Heft, S. 119— 147.) 8°. 2 Textfig. 218 Niemann G. Etymologische Erläuterung der wichtigsten botani- schen Namen und Fachausdrücke. Osterwieck-Harz (A. W. Zick- feldt), 1908. gr. 8°. 60 S. — Mk. 240. Okamura K. Icones of Japanese Algae. Vol. I, Nr. I—V. Tokyo, 1907 (Kommission: ©. Weigel, Leipzig). gr. 8°. 25 Taf., 119 S. Text. — Mk. 15. Pfeiffer W. M. Differentiation of sporocarps in Azolla. (Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, p. 445—454.) 8°. 2 Taf. Die Anlagen der Makro- und Mikrosporokarpe sind ganz gleich. In den Makrosporokarpien entwickelt sich nur eine Makrospore, die Anlagen der übrigen, sowie die der Mikrosporangien verkümmern; in den Mikrosporo- karpien verkümmern die Makrosporangien. Poeverlein H. Die Rhinantheen Niederbayerns. (Achtzehnter Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereines Landshut.) PT SE Pritzel E. Vegetationsbilder aus dem mittleren und südlichen Griechenland. (Englers botan. Jahrb., XLI. Jahrb., 1908, III. Heft, S. 180— 214. Taf. IV—XIL) 8°. Pugsley H. W. The Forms of Salvia Verbenaca L. (Journal of Botany, vol. XLVI, 1908, nr. 544, pag. 97—106, tab. 489 B.) 8°. Rouy G. Flore de France, tome X. Paris (Deyrolle), 1908. 8°. 404 pag. — Mk. 8. Inhalt: Composees (fin), Cucurbitacees, Campanulacees, Lobeliacees, Vacciniacees, Erieacees, Plantagindes, Plombaginedes, Primulacees, Oleacees, Apoeynacees, Asclepiadacees, Gentianacees, Polemoniacees, Borraginees, Con- volvulacees, Cuscutacees, Solanacees; Additions et observations. Rubner K. Über anormale Sproßbildung und Vermehrung der Epilobien. (Mitteil. d. Bayer. botan. Ges. zur Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1908. Nr. 7, S. 109—112.) 8°. 1 Textabb. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Alle. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 3, S. 40—43.) 8 Scehellenberg H. C. Untersuchungen über das Verhalten einiger Pilze gegen Hemizellulosen. (Flora, Bd. 98, 1908, Heft 3, S. 257-308.) 8°. Scehnetz J. Die Rosenflora von Münnerstadt (Forts.). (Mitteil. d. Bayer. botan. Ges. zur Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1908, Nr. 7, S. 112-122.) 8°. Neue Varietäten und Formen: Rosa glauca Vill. var. ‚aleimonensis Schwertschlager, R. glauca Vill. var. complicata Grenier f. rubicata Schnetz und f. macrocolus Schnetz, R. glauca Vill. var. armifera Schnetz, R. glauc« Vill. var. myriodonta Christ f. heliophila Schwertschlager, R. glauca Vill var. Delasoii Lagger et Puget f. echinata Schnetz, R. glauca Vill. var. oenensis R. Keller f. pauperata Schnetz, R. corifolia Fries var. glabrescens R. Keller f. glaueiformis Schnetz und f. Schnetzie Schwertschlager, R. corü- folia Fries var. Friesii Lagger et Puget f. St. Michaelis Schnetz, R. corü- folia Fries var. tristis R. Keller f. franconica Schwertschlager, R. corü- fola Fries var. hirtifolia H. Braun f. nudifrons Schnetz, R. coritfolia Fries var. Hausmanni Braun f. castrensis Schwertschlager, R. corifolia Fries var. Erlbergensis Braun f. celsistyla Schnetz, BR. Jundzilii Besser var. typica R. Keller f. maletecta Schnetz. 219 Sehulz @. E. F. Natur-Urkunden. Heft 2—4. Berlin (P. Parey), 1908. kl. 4°. Jedes Heft 20 Tafeln und 16 Seiten Text. — Per Heft Mk. 1. Heft 2: Pflanzen, 1. Reihe. — Heft 3: Pflanzen, 2. Reihe, — Heft 4: Pilze, 1. Reihe. Ein ähnliches Unternehmen, wie das oben besprochene von Gowan, aber in viel größerem Formate. Die Aufnahmen sind vorzüglich, die Repro- duktion tädellos. Wenn der Ref. einen Wunsch aussprechen sollte, so ginge derselbe dahin, daß die Auswahl der Bilder nach gewissen Gesichtspunkten erfolgen sollte (wie dies bei Heft 4 der Fall ist). Schuster J. Über ein fossiles Holz aus dem Flysch des Tegern- seer Gebietes. (Geognostische Jahreshefte, XIX. Jahrg., 1906, S. 139—152, Taf. IL.) gr. 8°. Ocoteowylon tigurinum Schuster, nov. gen, nov. spec., ein Laura- ceenholz, Semler ©. Alectorolophus-Studien (Forts.). (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 3, 8. 36, 37.) 8°. Semon R. Die Mneme als erhaltendes Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens. Zweite, verbesserte Auflage. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 391 S. — Mk. 9. Der in der ersten Auflage des vorliegenden Buches vertretene Ge- danke des Verf., dab alle biologischen Erscheinungen, bei denen es sich um Reproduktionen handelt, unter einen einheitlichen Gesichtspunkt zu bringen sein müssen, hat sich als ein sehr glücklicher und dankbarer erwiesen, so daß das Erscheinen dieser zweiten Auflage, in der die Ausführungen der ersten erweitert und mit neuen Belegen verstärkt sich finden, freudigst be- grüßt werden muß. Es ist hier nicht möglich, den Inhalt des Buches wieder- zugeben, es sei nur zur Orientierung desjenigen, der die erste Auflage nicht kennt, kurz die Definition wiedergegeben, welche der Verf. für seine Mneme gibt: „In sehr vielen Fällen läßt sich nachweisen, daß die reizbare Substanz des Organismus nach Einwirkung und Wiederaufhören eines Reizes und nach Wiedereintritt in den sekundären Indifferenzzustand dauernd verändert ist. Ich bezeichne diese Wirkung der Reize als ihre engraphische Wirkung, weil sie sich in die organische Substanz sozusagen eingräbt oder einschreibt. Die so bewirkte Veränderung der organischen Substanz bezeichne ich als das Engramm des betreffenden Reizes und die Summe der Engramme, die ein Organismus besitzt, als seinen Engrammschatz, wobei ein ererbter von einem individuell erworbenen Engrammschatz zu unterscheiden ist. Die Erscheinungen, die am Organismus aus dem Vorhandensein eines bestimmten Engrammes oder einer Summe von solchen resultieren, bezeichne ich als mnemische Er- scheinungen. Den Inbegriff der mnemischen Fähigkeiten eines Organismus bezeichne ich als seine Mneme.“ Es ergibt sich daraus, daß die Erschei- nungen der Vererbung unter diese mnemischen Erscheinungen subsumiert werden können, und in der entsprechenden Behandlung der Vererbungs- erscheinungen liegt die allgemein-biologische Bedeutung dieses Buches. Klarer, logischer Aufbau zeichnet dasselbe sehr aus. — — Hat der Rythmus der Tageszeiten bei Pflanzen erbliche Ein- drücke hinterlassen? (Biolog. Zentralblatt, Bd. XXVIII, 1908, Nr. 7, 8. 225—243.) 8°. Simon S. Experimentelle Untersuchungen über die Differenzierungs- vorgänge im Callusgewebe von Holzgewächsen. (Jahrb. f. wissenschaftl, Botanik, XLV. Bd., 1908, 3. Heft, S. 351—478.) 8°. 34 Textfig. Sorauer P. Handbuch der Pflanzenkrankheiten, 3. Aufl., Liefg. 15 (S. 609—688). Berlin (P. Parey), 1908. 8°. 220 Strasburger E. Chromosomenzahl, Plasmastrukturen, Vererbungs- träger und Reduktionsteilung. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Bd., 1908, 3. Heft, S. 479—570, Taf. I—-IIL) 8°. Tischler G. Zellstudien an sterilen Bastardpflanzen. (Archiv für Zellforschung, I. Bd., 1908, 1. Heft, S. 33—151.) 8°. 120 Text- figuren. Verf. hat die Frage nach den Gründen der Sterilität bei Bastarden auf Grund eytologischer Untersuchungen geprüft, und zwar speziell die Ent- stehung der Pollenkörner hybrider und stark steriler Mirabilis-, Potentilla- und Syringa-Formen studiert. Aus den allgemeinen Ergebnissen seiner Unter- suchungen seien folgende hervorgehoben: Die Sterilität bei Hybriden hängt nicht von irgendwelcher Chromatinrepulsion ab. Unregelmäßigkeiten bei der Tetradenteilung dürfen nicht als Charakteristikum der Bastardnatur betrachtet werden. Die Sterilität ist dadurch bedingt, dab zwei Sexualzellen zusammengetreten sind, die eine nicht identische Entwicklungsrichtung oder -tendenz besitzen. Die Hauptsache wird aber nicht in der rein quantitativen, sondern in der qualitativen Verschiedenheit der kopulierenden Zellinhalte liegen. — Auch auf die ungünstige Beeinflussung der Geschlechtsorgane durch die starke Uppigkeit der vegetativen Teile (die ja gerade bei Hybriden häufig vorkommt) wird hingewiesen, ferner auf die Möglichkeit, die Sexualzellen durch Modifikationen der äußeren Lebensbedingungen zu beeinflussen, auf die Abnahme der Fertilität bei Mutanten, bei nicht nichthybriden Kultur- pflanzen ete. — Eine Frage bleibt aber auch nach den außerordentlich gründlichen und wertvollen Untersuchungen des Verf. offen: Warum äußert sich die hinderliche ungleiche Entwicklungstendenz der Komponenten gerade De der Entstehung der Geschlechtszellen und nicht bei jener vegetativer ellen ? Tscehulok S. Zur Methodologie und Geschichte der Deszendenz- theorie. (Biolog. Zentralblatt, Bd. XXVIIL, 1908, Nr. 1.) 8". Zar». Eine methodologische Auseinandersetzung über die Geschichte der Deszendenzlehre, welche insbesondere die Frage erörtert, ob Darwin der Be- gründer der Entwicklungslehre ist oder nicht. Der Verf. kommt zu dem Schlusse: „Darwin ist und bleibt der einzige wahre Begründer der gesamten biologischen Entwicklungslehre.*“ Die Abhandlung ist mit viel geistiger Schärfe und Logik geschrieben und wirkt anregend; sachlich bringt sie nichts Neues, und was das Endergebnis anbelangt, so dürfte auch damit die auf- geworfene Frage noch keineswegs definitiv beantwortet sein. Es kommt dabei stark auf die Interpretation des Wortes „Begründer“ an. Hiezu sei dem Ref. eine persönliche Bemerkung gestattet. Der Verf. bemängelt einen Satz in dem Handbuche des Ref., der lautet: „Einerseits die Konsequenz, anderseits die Voraussetzung deszendenztheoretischer An- schauungen war die Möglichkeit, die Neubildung von Formen, speziell die Neubildung von Arten zu erklären . . .“, und setzt hinzu: „Kann denn ein und dasselbe Ding zugleich Konsequenz und Voraussetzung sein? Ich gebe zu, daß der obige Satz stilistisch nicht allzu glücklich gebaut ist, in- haltlich wird er wohl aber für jeden verständlich sein, der ihn verstehen will. Für den induktiv Vorgehenden ist die Möglichkeit, die Neubildung der Arten zu erklären, eine Voraussetzung für die Annahme der Deszendenz- lehre, für den, der aus der Annahme derselben die Folgen ziehen will, die notwendige Konsequenz. . Tubeuf C. v. Pfianzenpathologische Wandtafeln, mit Textheften. Stuttgart (E. Ulmer). Von diesem neuen Unternehmen sind bisher folgende Wandtafeln er- schienen: I. Tubeuf C. Die Mistel; II. Aderhold R. Die Fusicladien unserer Obstbäume; III. Heinricher E. Die Schuppenwurz; IV. Neger F. W. Mehltaupilze; V. und VI. Eriksohn J. Die Kostarten des Getreides. 221 Schon die Namen der Autoren der einzelnen Tafeln bürgen für ein gediegenes Unternehmen. Die Tafeln sind farbig, in der Größe 80 : 100 cm. Die Texte sind ausführlich und bringen nicht bloß botanische Erklärungen der Tafeln, sondern auch praktische Winke. Von den Tafeln sind Taf. I und II kräftig in der Darstellung und von entsprechender Größe der Figuren. Die Figuren der anderen Tafeln sind entschieden zu klein und von zu ge- ringer Fernwirkung. Bei Taf. V und VI fällt die zu stark schematische Dar- stellung der Details unangenehm auf, Worsdell W. C. The Affinities of Paeonia. (Journal of Botany, vol. XLVI, 1908, nr. 544, pag. 114—116.) 8°. Auf Grund eingehender anatomischer Untersuchungen, deren ausführ- liche Publikation der Autor in Aussicht stellt, gelangt er bezüglich der Ver- wandtschaftsverhältnisse der Gattung zu folgenden Ergebnissen: Bei gleichmäßiger Berücksichtigung sämtlicher Merkmale inklusive der Gefäßbündelanatomie zeigt Paeonia die nächste Verwandtschaft zu den Ma- gnoliaceen. Sieht man von der Gefäßbündelanatomie ab, so ergibt sich bei Berücksichtigung der übrigen Charaktere für dieselbe eine Zwischenstellung zwischen den Ranunculaceen einerseits und Magnoliaceen und Calycanthaceen andererseits. Verfasser schlägt demgemäß vor, die Gattung Paeonia als Ver- treter der selbständigen Familie der Paeoniaceae den Ranunculaceen gegen- überzustellen. 0. Porsch. Yamanouchi S, Spermatogenesis, Oogenesis und Fertilization in Nephrodium. (Botanical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 3, pag. 145—175, tab. VI—-VII.) 8°. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch -naturwissenschaftl, Klasse vom 23. Jänner 1908. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein legte eine im botani- schen Institute der Wiener Universität ausgeführte Arbeit vor von Herrn Wolfgang Himmelbaur, betitelt: „Die Mikropylen- verschlüsse der Gymnospermen mit besonderer Be- rücksiehtigung derjenigen von Larix decidua*. Das Hauptergebnis der Arbeit ist folgendes: Auch Lariz weist Mikropylenverschluß auf. Die Epidermis- zellen des Integumentrandes und die darunter liegenden Zellen an dem ins Freie führenden Ende des Mikropylenkanales werden fort- sehreitend desorganisiert, u. zw. kutinisiert. Die Außenwand des Integumentes (Hypoderma und Epidermis) verlängert sich dabei durch schlauchartiges Wachstum ihrer Zellen und biegt sich zuletzt deutlich um — in die Mikropyle hinein. Dadurch werden die Cutin- masse und die etwa an ihr haftenden Pollenkörner in das Innere der Samenanlage hineintransportiert. Die biologische Bedeutung dieses Vorganges ist klar: Durch das Auftreten von Cutin an der empfangenden Integumentspitze wird eine klebrige Substanz geschaffen, die die Pollenkörner fest- hält. Das Umbiegen der Integumentspitze in den Mikropylenkana} 222 bewirkt zweierlei. Erstens werden die Pollenkörner, die meist regellos, oft ganz unnütz auf der ziemlich breiten „Narbe“ kleben, dem Nu- cellus genähert und können so auf ökonomische Weise Pollen- schläuche treiben, zweitens wird die Mikropyle verschlossen, wobei auch das wasserundurchlässige Cutin mithilft. Die Einriehtung des Verschlusses aber gewährt den Pollenkörnern Schutz während der langen Zeit zwischen Bestäubung und Befruchtung — eines Restes der Selbständigkeit der sexuellen Generation. Alle diese drei Vorgänge, Outinbildung, Umbiegen, Verschließen, erhöhen die Befruchtungsmöglichkeit. Derselbe überreichte ferner eine Arbeit aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität Graz (Vorstand Prof. Dr. K. Fritsch) von Karl Fritz Schwaighofer: „Ist Zahlbrucknera als eigene Gattung beizubehalten oder wieder mit Sawi- fraga zu vereinigen?“ Im Jahre 1810 wurde von Sternberg in dessen „Revisio Saxifragarum“ eine neue Art dieser Gattung als Sawifraga para- doxa beschrieben. Reichenbach trennte dieselbe in der „Flora germanica“ vom Jahre 1832 als Zahlbrucknera paradoxa ab, in- dem er als Unterscheidungsmerkmal anführt, daß diese Spezies 10 Kelch-, aber keine Kronblätter hat, während die Gattung Saxi- fraga 5 Kelch- und ebensoviele Blumenkronblätter besitzt. Das Merkmal erwies sich jedoch als unrichtig, es sind auch hier 5 Keleh- und 5 Kronblätter vorhanden, die, wie sich bei diesen Untersuchungen herausstellte, auch durch ein anatomisches Merk- mal scharf geschieden sind. Erstere besitzen nämlich an der Spitze je eine Epithem-Hydathode, während letztere dieselbe vermissen lassen. Das oben erwähnte Unterscheidungsmerkmal wurde übrigens auch bald fallen gelassen und es wurden andere Merkmale gesucht: die Kapsel springe bei Zahlbrucknera mit einem Loch auf, bei Saxifraga mit einem Spalt (in Englers Monographie der Gattung Sazıfraga), sowie: die Blumenblätter sitzen bei Zahlbrucknera mit breiter Basis auf, während sie bei Saxifraga meist in einen Nagel verschmälert sind (in Engler-Prantl, Die natürlichen Pflanzen- familien). Das erste Merkmal ist unrichtig, da auch bei Zahlbruck- nera, wie der Verfasser selbst an dem natürlichen Standort der Pflanze beobachten konnte, die Frucht geradeso wie bei Sazifraga mittels eines Spaltes aufspringt. Der zweite Grund ist als Gattungs- unterschied ebenfalls nicht verwertbar, da innerhalb der anerkannten Formen der Gattung Sazifraga alle Übergänge vorkommen, {so- wohl Blumenblätter, die mit ganz schmaler Basis sitzen, als auch solche mit ganz breiter (S. aphylla), mit allen Zwischenstufen. Auch im anatomischen Bau sind zwischen den beiden Gattungen keine Unterschiede vorhanden, die sich als Gattungsunterschiede irgendwie verwerten ließen. Zahlbrucknera muß daher wieder in die Gattung Sazifraga einbezogen werden; sie schließt sich am nächsten an die Vertreter 223 der Sektion Cymbalaria an, u. zw. besonders an S. hederacea und S. Huetiana, mit denen sie das Vorkommen eines Sklerenchym- ringes innerhalb der Endodermis im Blütenstiel gemein hat, der den übrigen Arten dieser Gruppe fehlt; von sämtlichen Formen der Sektion Cymbalaria ist sie durch das Vorhandensein eines solehen Ringes im Laubstengel (wie ihn fast alle anderen Saxi- fraga-Arten aufweisen) geschieden. Auch das Vorkommen von Gerbstoffschläuchen hat sie mit der Cymbalaria-Gruppe gemeinsam, desgleichen sind im Blütenstand keine Unterschiede vorhanden. Personal-Nachrichten. Ernannt: Dr. P. Claussen zum Privatdozenten der Botanik an der Universität Berlin. — Außerord. Prof. Dr. L. Koch (Heidel- berg) zum ordentlichen Professor. — Privatdozent Dr. Spinner (Neuchätel) zum außerordentlichen Professor. — Dr. C. E. Moss (Manchester) zum Kurator des Öambrigde University Herbarium. — Außerord. Prof. Dr. H. 0. Juel (Upsala) zum ordentlichen Professor. — Privatdozent Dr. C. ©. Curtis (Columbia) zum außerordentlichen Professor. — Dr. K. Preissecker (Wien) zum Finanzrat, Am 3. März feierte Prof. Dr. 8. Nawaschin seine 25jäh- rige Lehrtätigkeit, am 7. März Geheimrat Prof. Dr. K. Goebel seine 2djährige Tätigkeit als Professor. Prof. Dr. J. Palacky (Prag) ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Berichtigungen zu dem Artikel „Der Ursprung der Angio- spermen“. Seite 152, Zeile 10 von unten lies „zeigen“ anstatt „sehen“. Seite 154, Zeile 2 von unten lies „Uycadofilices“ anstatt „Cycadeen“. Seite 155, Zeile 5 von oben nach „Blattbasen* schalte ein „(B. Moriereij*. Seite 160, Zeile 12 von unten setze zu „Autor“ die Fußnote „*) 1. c., pp. 66, 79, 123, 143“. Inhaltder Mai-Nummer: Dr. Rudolf Wagner: Die unterbrochenen Trauben einiger Malcolmien, 8. 177. — 0. Porsch: N. A. E. Arber und J. Parkin, Der Ursprung der Angiospermen. (Schluß.) S. 184, — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Fortsetzung.) S. 204. — Literatur-Übersicht. S. 209. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 221. — Personalnachrichten. S. 223. kedakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. | Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä& M. 4-—, 1898/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei äurch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barburagasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 224 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen ' werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schneg- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage, — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. ISLSILITIASILCAIIIT II TITSSILNSSLITITCAILII TS Preisherabsetzung älterer Jahreänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift‘ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— f 1833 —18%7 Casurrarss: 1.) 30: Du herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark %.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—18% 4, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2, TI zz Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BÜTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVIH. Jahrgang, N 6 Wien, Juni 1908. Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. Von Viktor Schiffner (Wien). Mit 3 Tafeln (VII—IX). Die Moosflora Vorderasiens ist für uns von Wichtigkeit, weil ihre genauere Kenntnis zur Beantwortung von zwei allgemein inter- essanten pflanzengeographischen Fragen nötigist, nämlich: 1. Wie weit verbreitet sich die mediterrane Flora in das Innere von Asien und 2.in welchen Beziehungen stehen die europäischen Hochgebirg- floren zu denen der Hochgebirge Vorder- und Mittelasiens, be- sonders des Himalaya, aus dem eine große Anzahl von europäischen Formen angegeben wird'). Einige der letzteren sind noch weiter nach Ostasien und selbst auf die Sundainseln verbreitet. Solauge nicht Standorte in den Gebieten zwischen zwei so weit voneinander entfernten Verbreitungsarealen nachgewiesen sind, kann die Ansicht nicht von der Hand gewiesen werden, daß es sich in solchen Fällen um vikariierende Formen handeln kann, die sich konvergent aus verschiedenem Ursprunge zu morphologisch sehr ähnlichen Formen entwickelt haben. Für einige derselben (z. B. Mastigophora Wodsit) dürfte diese Annahme wirklich zutreffen. Für eine große Anzahl sind aber schon vorderasiatische Standorte nachgewiesen, und sind uns damit die Wege angedeutet, welche die Verbreitung dieser Typen genommen haben mag und können wir in diesen Fällen mit Gewißheit annehmen, daß die europäischen Typen und die damit mehr weniger übereinstimmenden des Himalaya gleichen Ur- sprunges sind. Zur befriedigenden Beantwortung der früher aufgeworfenen Fragen reicht aber die gegenwärtige Kenntnis der vorderasiatischen Moosfloren keineswegs hin. Mit Ausnahme des Kaukasus?) sind 1) Vgl. z. B. Mitten, Hepat. Indiae orient. und Levier. 2) Daselbst haben ausgezeichnete Bryologen wie V. F. Brotherus und E. Levier gesammelt. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1908. 16 226 alle in Frage stehenden Gebiete von ungeheurer Ausdehnung noch in bryologischer Beziehung noch ungemein dürftig oder gar nicht bekannt. Der Grund dafür liegt darin, daß uns die Quellen für das Materiale sehr spärlich fließen und die Bearbeitung dieser Materialien sehr schwierig und mühsam ist. Die Bryophyten sind in fast allen Teilen dieser Gebiete sehr dürftig, fast immer steril und die Arten treten oft in sehr merkwürdigen zum Teil kümmer- lichen Formen auf, zu deren richtiger Deutung eine reiche bryo- logische Erfahrung und ein sorgfältiges und mühsames Ver- gleichen mit einem sehr reichen Herbarmateriale nötig ist. Zudem sind alle Materialien, die uns bisher vorliegen, von Reisenden oder Botanikern, die nicht speziell Bryologen waren, so nebenbei ge- sammelt. Eine jede, wenn auch noch so kleine Kollektion, fördert aber unsere Kenntnis in sehr willkommener Weise und hatte ich selbst schon mehrfach Gelegenheit gehabt, kleinere Beiträge zur Moosflora des Orientes mitteilen zu können '). Der vorliegende Beitrag verdankt seine Entstehung haupt- sächlich den Bemühungen meines geschätzten Freundes J. Born- müller, welcher gemeinsam mit seinem Bruder auf der 1902 unter- nommenen zweiten persischen Reise auf meine Anregung hin noch intensiver als auf den früheren Reisen das Augenmerk auch den Bryophyten zuwandte. Die meisten Moose sammelten die Brüder Bornmüller auf dieser Reise an folgenden Punkten: Bei Enseli, einem Orte auf einer Landzunge am südwestlichen Ufer des Kaspisees (Sanddünen und begraste Hügel) und auf der in der Nähe gelegenen bewaldeten Insel Mianposchte, dann bei dem südöstlich davon in der Waldregion gelegenen Orte Rescht. „Ober- halb der Waldregion“, schreibt mir Bornmüller, „wurden die Moose rarer und die Sonnenwirkung intensiver und in den heißen Gebirgstälern des Elburs gab es nur noch einige staubige Grimmien. Entsetzlich steril war aber auch der Demawendgipfel, den wir bis zur Spitze (5900 m) bestiegen. Bei 4500 m, d. h. ca. 500 m unter der Spitze, waren aber auch die letzten meist tief im Lavageklüft ver- steckten, äußerst vereinzelt auftretenden Moose, bezw. Moosspuren geschwunden. Die Proben von dort sind äußerst kärglich, habe aber kaum ein Individuum stehen gelassen.“ Die Moose aus diesen Höhen sind besonders wertvoll und sind wir den Brüdern Bornmüller zu großem Danke verpflichtet, daß sie sich bei den riesigen Strapazen dieser gewaltigen Hoch- tour noch so intensiv der Aufsammlung von Moosen widmeten. Die Pflanzen von dieser zweiten persischen Reise sind mit den Scheden des Exsikkatenwerkes: „J. Bornmüller: Iter Persicum !) Über die von Sintenis in Türkisch-Armenien gesammelten Krypto- gamen (Ost. botan. Zeit. 1896, Nr. 8). — Musci Bornmülleriani. Ein Beitrag zur Kryptogamenflora. des Orients (Ost. botan. Zeit. 1897, Nr. 4). — Einige Materialien zur Moosflora des Orients (Ost. botan. Zeit. 1901, Nr. 6) 227 alterum 1902 versehen (im folgenden Texte abgekürzt: Bornm.: Iter Pers... alt..1902, Nr...). Ein weiterer Bestandteil des dem gegenwärtigen Beitrage zugrunde liegenden Materiales stammt aus Lydien, besonders aus dem Golfe von Smyrna: J. Bornmüller, Lydiae et Cariae pl. ex- siecatae 1906 '). _ Weiters eine kleine Kollektion von Moosen, die Herr Konsul Th. Strauß in Westpersien gesammelt hat und die mir von Herrn J. Bornmüller zur Bearbeitung übergeben wurde. Endlich zehn Konvolute mit Moosen, welche J. A. Knapp im Jahre 1884 in Nordwestpersien im Gebiete des Urumiasees ge- sammelt hat (Eigentum des botanischen Institutes der Universität Wien; Belege davon befinden sich in meinem Herbar). Der vorliegende kleine Beitrag bedeutet immerhin eine will- kommene Erweiterung unserer Kenntnis der Moosflora des Orients. Ich kann hier über 104 Arten und Varietäten berichten, von denen 66 für die betreffenden Länder neu sind’), davon sind hier als überhaupt neu beschrieben 7 Species und 4 Varietäten, nämlich: Reboulia hemisphaerica var. nov. microspora, Fimbriaria Silacho- rensis, Tortula Demawendica, Tortula astoma, Timmiella grosse- serrata, Grimmia caespiticia var. nov. Bornmüllerorum, Webera pentasticha, Philonotis seriata var. nov. persica, Antitrichia Breid- leriana, Leskea laxiramea, Hypnum descipiens var. nov. napaei- forme. A. Hepaticae. 1. Riccia macrocarpa Levier. — Lydia: Sinus Smyr- naeus, ad rupes supra Thomaso; ce. fr. — 1. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exe. Nr. 9975). Anm.: Die Auffindung dieser bisher nur von wenigen Punkten Italiens und Südfrankreichs bekannten Pflanze in Vorderasien ist von großem Interesse. 2. Tessellina pyramidata (Radd.) Dum. — Lydia: 0 Thomaso. 1. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 74). 3. Targionia hypophylla L. — Lydia: Smyrna, ad vias hortorum prope Kakarialu: e. fr. 7. V. 1906. (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 9977.) — Lydia: Inter „Menemen“ et „Ma- gnesia“ prope Emir Alem 200 m. s. m.; e. fr. 8. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 9972). Anm.: Aus Persien ist diese Spezies bereits nachgewiesen Bel shifiner. Musci Bornmülleriani in Öst. botan. Zeit. 1897, r. 4). !) Von dieser und der’ zuvor genannten Kollektion werden solche Arten, die in reichlichem Maße vorhanden sind, in den beiden genannten Exsikkaten- werken ausgegeben. 2) Die Namen derselben sind im Texte durch fetten Druck hervor- gehoben. 167 228 4. Plagiochasma rupestre (Forster) St. — Caria: In declivitatibus meridionalibus montis Samsun-dagh (Mykale), supra „Priene* 1—200 m s. m. 2—3. VI. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 9972). 5. Grimaldia dichotoma Raddi. — Lydia: Sinus Smyr- naeus supra Thomaso; g' 1. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 9973). 6. Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. — Persia bor.: In silvis apud Rescht. 29. IV. 1902. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5862.) — Persia oceid.: Kermauschab, ad Bisitun. 24. V. 5. V. 1903; legit Th. Strauss; Nr. 10 et 14. — Kermauschah, ad Kinischt, e. fr. jun., 27. IV. 1904; legit Th. Strauss; Nr; Ai, 7. — var. macrocephala Mass. — Lydia: Sinus Smyrnaeus, in valle Soghan-dere prope llidja; e. fr. cum Lunularia cerueiata 200—300 m s. m. 5. V. 1906. (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 10.081). 8. — var nov. mierospora Schffn. — Lydia: Magnesia, in reg. inferiore montis Sipylos, 200—300 m s. m. 19. V, 1906 (Bornm., Lyd. et Oariae pl. exs. Nr. 10.074). Sporis eonspicue minoribus ('/,—!/, in diam.), pallidioribus, luteolis, minus late alatis, foveolis magis regularibus, hexagonis. Wenn man die Sporen unserer Pflanze gleichzeitig mit denen zum Beispiel der Nr. 10.081 derselben Sammlung unter dem Mikroskope sieht, so würde man sie für eine total verschiedene Spezies halten; die Größenunterschiede sind sofort in die Augen fallend, auch sind die Sporen heller, gelblich (ebenso die Elateren), die Feldehen sind regelmäßig und von dünnen, etwas niedrigeren Wänden umgeben, so daß die Spore auch schmäler gesäumt er- scheint. Die Tetraöderkanten der Innenseite sind sehr auffallend ausgeprägt. Ich kann mich dennoch nicht entschließen, hier eine eigene Art zu erblicken, denn die ganz genaue vergleichende Untersuchung der sonstigen Merkmale hat gar keinen irgendwie nennenswerten Unterschied ergeben. Zudem weiß ich nicht, wie viel von den Unterschieden in den Sporen auf das Alter derselben zu setzen ist, obwohl die Kapseln schon geöffnet waren, können sie doch vielleicht nicht vollkommen ausgereift sein. Bekannt ist, daß auch andere Marchantiaceen (Targionia, Grimaldia, Neesiella) bald goldgelbe, bald bräunliche Sporen und Elateren aufweisen. Auch besitze ich Ex. von Reboulia aus Niederösterreich, bei Rothenhof gesammelt mit eben erst gereiften (ob völlig?) Sporo- gonen, in denen die Sporen etwas kleiner und heller sind, als bei anderen untersuchten Pflanzen aus Europa, Java und Sumatra, aller- dings in geringem Grade, als bei unserer Pflanze. Ich habe geglaubt, hier von diesen Vorkommnissen sprechen zu müssen, um zu ver- hindern, daß uns flüchtige Beobachter mit neuen Arten beschenken, die auf sehr schwachen Füßen stehen. 229 9. Fimbriaria Silachorensis Schfin. n. sp. (Tab. VII, Fig. 1—5). — Paroica. E minoribus, frons 6—10 mm longa (interdum longior?), lobis 2:5—3 mm latis, subplana supra laete viridis, marginibus rubella, medio #0°7 mm cerassa, alis latis tenu- issimis. Stratum aeriferum in media fronde duplo erassius, quam stratum basale, cameris aöriferis laxis, irregularibus, parietibus secundariis parum divisis. Stratum basale in media fronde 10 cellulas erassum. Epidermis e cellulis magnis (maximis ea. 0°055xX 0'025 mm), teneribus, angulis minime trigone-incressatis. Stomata magna hexagona (lumine 004mm diam. vel imo majore), cellularum minorum simplieci serie eincta. Squamae ventrales rubrae, oblique triangulares appendice late-lanceolato, saepe haud bene disereto, obtusiuseulo, integerrimo. Carpocephala (juniora tantum visa!) alte hemisphaerica, supra verrucosa, sed verrucis humil- limis, subplanis, subtus haud barbata; pseudoperianthia con- oidea alte dependentia, (juniora) non fissa, pallida. Peduneulus basi squamis haud einetus, laevis, profunde unicarinatus. Infl. post basin pedunculi @ posita, haud bene definita. Hab. Persia oceid. In alpibus distrietus Silachor ad terram inter Bryum pallens Sw. VI. 1902 legit Th. Strauss. Die Pflanze mußte ich hier nach sehr spärlichem und leider jugendlichem Materiale beschreiben. Sie steht sicher der F\. prlosa (Wahlenb.) Tayl. sehr nahe und ich vermute. daß das Studium vollständigeren Materiales ihre Identität mit F. pilosa erweisen wird. Nach dem untersuchten Materiale scheint F. Silachorensis von F. pilosa in folgenden Punkten abzuweichen: sie ist etwas kleiner, die Fronsflügel sind verhältnismäßig sehr breit und sehr dünn, die Epidermiszellen sind größer, die Warzen des Oarpoce- phalums sind sehr niedrig, kaum hervorragend, die Pseudo- perianthien sind (obwohl sehon weit herabhängend) in dem unter- suchten Stadium nieht zerschlitzt. In der Dieke und im Bau der Luftkammerschichte und Basalschichte und in den Ventralschuppen stimmen beide Pflanzen überein. Das Vorkommen der nordisch- alpinen F. pilosa in dem Gebirge Persiens wäre allerdings höchst auffallend. Jedoch vermute ich, daß ein Zwischenglied in der Ver- breitung da ist, indem wohl ziemlich sicher F. pelosa in den Ge- birgen der Balkanhalbinsel aufzufinden sein wird. F. caucasica Steph. und F. persica Steph., die wegen der Verbreitung zum Vergleich in Betracht kämen, sind von unserer Pflanze weit verschieden. | 10. Lunularia cruciata (L.) Dum. — Persia bor.: Apud Rescht; 3. 29. IV. 1902 (Bornm., Iter. Pers. alt. 1902 Nr. 5872); Enseli, in insula Mianposchte; 9. 28. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5884); ibidem, 9, eum Eurhynchio Swartzit. 20. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902. Nr. 5859). 11. Marchantia polymorpha L. var. alpestris Nees (= M. Kablikiana Corda). — Persia oceid.: In alpibus distrietus Silachor. VI. 1902. Legit Th. Strauss; Nr. 8 et 9. 230 12. Pellia endiviaefolia (Dicks.) Dum. forma transitoria (Schiffner, Hep. eur. exs. Nr 23). — Lydia: Smyrna, in monte Dyo-Adelphia (= Corax). 15. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exe. Nr. 10.088). 13. Lophozia badensis (Gott.) Schffn. var. obtusiloba (Bern.) Schfin. — Pers. bor.: Mons Elburs oce., supra vieum Norionim Distriet. Talagon (= Talkan), in pratis udis, 2600 m s. m. 30. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5911). Anm.: Dieser Standort ist sehr merkwürdig. Es ist ganz sicher, daß diese Pflanze nicht etwa zu L. turbinata gehört, von der sie leicht durch die Blattform und die kleineren Blattzellen zu unter- scheiden ist. 14. Radula complanata (L.) Dum. — Persia bor.: Enseli, in insula Mianposchte; ce. fr. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5854). 15. Radula Lindbergiana Gott. — Persia bor.:.In arboribus in silvis apud Rescht; 2 28. IV. 1902 et Z| cum Leu- condonte immerso Lindb. 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5865). Anm.: Diese Art ist aus dem westlichen und mittleren Kau- kasus bekannt. Ich sah nur 9 Pflanzen mit zahlreichen Keim- körnern (f. propagulifera Lindb. in Broth. Enum. Muse. Caueasi p. 146). 16. Frullania dilatata (L.) Dum. — Pers. bor.: Enseli, in insula Mianposchte in arboribus; ce. per. 23. IV. 1902 et in silvis apud Rescht; e. per. 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5855, 5861). 17. Anthoceros dichotomus Raddi. — Lydia: In monte „Mesogis“ supra oppidum „Tire“* ad rivulum reg. silvatiei, 900 m s. m. 14. VI. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. Nr. 9970). Anm.: Die „Wurzelknöllehen“ sind hier oft noch der Unter- seite des Thallus aufsitzeud (nicht gestielt), bisweilen aber schon vollständig ausgebildet (lang gestielt). Sporogone sind reichlich vor- handen und meistens schon gut ausgereift. B. Musci. Weisiaceae. 18. Gymnostomum calcareum Br. germ. — Persia bor.: Enseli, in muris; ce. fr. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5883). Anm.: Die Auffindung dieser Art in Persien ist von Inter- esse, da dadurch die Standorte, Kleinasien, Kaukasus und West- tibet, in nähere Beziehung gebracht werden. 19. Hymenostylium curvirostre (Ehr.) Mitt. — Persia bor.: Mons Elburs in valle Lur, ad pagum Getschesär, in rupibus 231 humidis, 2200 m s. m. — 22. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5915). Anm.: Der Standort am Elburs überbrückt einigermaßen die Lücke zwischen Kaukasus und Himalaya. 20. Weisia viridula (L.) Brid. — Persia bor.: Apud Rescht, e. fr., cum Fiunaria hygrometrica. 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 sine Nr.). Anm.: Ist in Vorderasien weit verbreitet, eine Angabe aus Persien ist mir aber nieht bekannt geworden.) Ditrichaceae. 21. Ditrichum glaucescens (Hedw.) Hampe. — Caucasia: In rupestribus inter Mleti et Gudaur (Grusinische Straße), 2000 m s. m. — 10. VII. 1902 (Bornm. Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5925). 22. Distichium capillaceum (L.) Br. eur. — Persia bor.: Elburs oceid. in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Piastschal, 3600—3700 m s. m. — 29. Vl. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt 1902 (Nr. 5916). — Persia bor.: Mons Elburs in valle Lur, ad pagum Meidanek in declivibus rupestribus umbrosis, 2200 m s. m.; e. fr. — 21. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902. Nr. 5895). Pottiaceae. 23. Pottia latifolia (Schwgr.) C. Müller. — Persia bor.: Mons Elburs, Demawend, in graminosis ad confines supremas ve- getationis phanerogamarum, 3900—4100 m s. m.; ce. fr. — VII. 1902. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5903). 24. Didymodon rubellus (Hoffm.) Br. eur. — Persia bor.: Mons Elburs, in faueibus prope Junesar ditionis Demawendi supra Bestanek vallis Lur, 2800—2700 m; ce. fr. — 13. VI. 1902. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902 Nr. 5891). — Persia bor. oceid.: Alibulach, in silvis umbrosis; ce. fr. — 19. IX. 1884 legit I. A. Kna pP- (Fortsetzung folgt.) Versuche über Vererbung erworbener Eigenschaften bei Capsella bursa pastoris. Von Dr. E. Zederbauer (Mariabrunn bei Wien). (Mit Tafel VI.) Das Hirtentäschel (Capsella bursa pastoris [L.] Mönch.), eines der verbreitetsten Unkräuter, wächst mit Vorliebe in der Nähe der menschliehen Wohnungen. Ein häufiger Begleiter der Menschen, !) Hier will ich nebenbei eine interessante Pflanze aus Vorderasien an- führen, welche ich unter unbestimmten Materialien des k. k. botan. Institutes in Wien vorfand: Dieranoweisia eirrhata (L.) Lindb. Pamphylien: Bei Ter- messus, c. fr. 1885, lgt. A. Heider. 232 folgt es ihm in einem großen Teile der Erde auf allen Kulturanlagen, und vermag sich den verschiedensten Lebensbedingungen anzu- passen. Zwischen Getreide sproßt es in die Höhe, und nur einen Stengel entwieckelnd, trägt es Blüten und Früchte. In den mittel- europäischen Weinbergen sieht es zu verschiedenen Zeiten, je nach der Entwicklung der Kulturpflanze, verschieden aus; im Frühjahre und Herbst zeigt es große Rosetten und kurze Stengel, im Sommer hingegen keine Rosetten und lange, beblätterte, verzweigte Stengel. Es gibt kaum Schuttplätze, wo es nicht anzutreffen wäre, und selbst auf den sterilsten Boden kann es, wenn auch kümmerlich, gedeihen. Die Botaniker haben zahlreiche Formen des Hirtentäschels unterschieden '). Ihre Samenbeständigkeit ist in den wenigsten Fällen geprüft oder erwiesen worden. Lotsy”) unterscheidet auf Grund von Kulturversuchen zwei samenfeste Formen: Capsella bursa pastoris tarazacıfolia, welche zweijährig ist, und Capsella bursa pastoris integrifolia, welche einjährig ist, Formen, welche De Candolle?) bereits anfangs des neunzehnten Jahrhunderts beschrieben hatte. Diese beide Formen sind auch fast auf allen Standorten durcheinander wachsend und Übergänge bildend anzutreffen. Lotsy nimmt an, daß CO. bursa pastoris eine Sammlung mehrerer konstanter Formen ist, welche durch Kreuzung vielleicht eine Anzahl inkonstanter Zwisehenformen liefern würden. Außer den erwähnten Formen gibt es zweifellos Formen, die ihre Entstehung dem Einflusse des Klimas zu ver- danken haben, so die von Holmboe (1899) *) im nördlichen Skan- dinavien gefundenen zwerghaften Formen, die er als v. pymaea beschrieben hat. Als weiteres Beispiel möchte ich erwähnen die stark behaarten Formen, die im Steppengebiet Kleinasiens vor- kommen, dann die zwergigen Formen, welche manchmal in der Nähe der Almhütten der Alpen wachsen. Während einer Reise nach Kleinasien in das Gebiet des Erd- schias-dagh’ (Argaeus) hatte ich zum Teil meine Aufmerksamkeit auf die auf Forschungsreisen häufig vernachlässigten und mit Un- recht gering geschätzten Unkräuter gelenkt, da ich mich seit einiger Zeit mit ihnen beschäftigte. In den Steppen Kleinasiens wächst Capsella bursa pastoris längs der Bahnstrecke, in der Nähe mensch- lieher Wohnungen und auf Wegen. Die Individuen sind 30—40 em hoch und infolge der starken, diehten Behaarung von graugrüner Farbe. Die Blätter sind klein, meist eingeschnitten (taraxacifolia) und durch starke Ausbildung des Palisadengewebes etwas dicker als die der mitteleuropäischen Individuen; Eigenschaften, deren Ursachen wohl im Steppenklima zu suchen sind. Auf den steinigen !) Vgl. z. B. G. v. Beck, Flora von Niederösterreich, II, S. 492. 2) Vorlesungen über Deszendenzth., I., S. 180, 1906. .) Regn. veget. syst. II, p. 384. *) Bot. Notiser, 1899, 'S. 261. Die vorliegende Abhandlung war schon vor Erscheinen der neueren Arbeit von E. Alm quist, Studien über die Capsella bursa pastoris (Acta horti Bergiani, Bd. 4, Nr, 6, 1907). 233 oder sandigen Abhängen des Erdschias-dagh’ steigt das Hirten- täschel bis zu 2400 m hinauf, wo die höchstgelegenen Lagerplätze (Jailen) der Hirten liegen. Das Aussehen des Hirtentäschels ist hier ein ganz anderes, als in der Ebene. Kleine zwerghafte Individuen, 1—4 em hoch, mit kleinen dieken Blättern und nur wenigen Blüten. Sie erinnern etwas an die ©. b. p. v. pymaea Holmboes oder Zwerg- und Kümmerformen, wie sie auf sehr mageren, trockenen Böden oder im Spätherbste an sonnigen Orten in unseren Gegenden wachsen. Außer der geringen Größe der Capsella vom Erdschias-dagh’ ist auch das Vorkommen bemerkenswert und für die nachfolgenden Untersuchungen von großer Wichtigkeit. Trotz eifriger Nach- forschungen während dreier Monate konnte ich Capsella nur in der Nähe der Lagerplätze der Hirten oder auf den Wegen zu denselben finden. Diese Tatsache weist darauf hin, daß es durch Menschen und Tiere aus der Ebene hieher verschleppt wurde, was durch einen Zeitraum von 2000 Jahren erfolgt sein kann, wenn die Auf- zeichnungen Strabos, der von der letzten vulkanischen Tätigkeit des Erdschias-dagh’ zu Beginn der christlichen Zeitrechnung be- richtet. richtig sind. Es ist wohl sicher, daß Samen von Individuen der Ebene in die Berg- und Hochgebirgsregion des Vulkans verschleppt wurden, und die ungezwungenste Annahme, daß die Pflanzen auf den neuen Besiedelungsplätzen, deren Klima von dem der Ebene verschieden ist, verändert wurden, resp. sich angepaßt haben. Die Individuen der Ebene (ca. 1000 m) um den Gebirgsstock herum haben eine Höhe von 30—40 em, während die in der Hochgebirgsregion nur 2—6 em hoch werden. Sucht man die Ursache der Abänderung, so drängt sich ungezwungen der Gedanke auf, daß das Höhenklima mit der kurzen Vegetationszeit, der geringen Lufttemperatur, der starken Bestrahlung, der starken Verdunstung, den starken Nieder- schlägen, den starken Winden und anderen Faktoren mehr den An- stoß zur Abänderung gegeben haben können, worauf auch die morphologischen Merkmale hinweisen. Die niedrige Temperatur, namentlich in der Nacht, wirkt hemmend auf das Längenwachstum, ebenso die intensiven Sonnenstrahlen und die trockene Luft des Höhenklimas, die auch eine xerophile Struktur der Blätter zur Folge haben. Die Individuen der Capsella auf dem Erdehias-dagh’ haben im Gegensatz zu denen der Ebene morphologische Merkmale, die den Hochgebirgspflanzen eigen sind. Tiefgehende Wurzeln, kleine xerophil gebaute Blätter und niedrige Stengel. Die Blüten sind meist weiß, bei den in der Höhe von 2400 m gesammelten Indi- viduen rot gefärbt, eine Erscheinung, die von A. v. Kerner und G. Bonnier für Pflanzen nachgewiesen wurde, die aus der Ebene ins Hochgebirge versetzt wurden. In der Überzeugung, daß die Capsella des Erdschias-dagh' eine an das Höhenklima angepaßte Form ist und als Biaiometa- 234 morphos im Sinne Lotsys anzusprechen ist, wurde ich noch durch weitere Tatsachen bestärkt. In einer Höhe von 1500 und 1700 m wachsen Individuen, die zwischen denen der Ebene und des Hoch- gebirges in allen Dingen die Mitte einhalten. Es ist also eine all- mähliche Umprägung. “der Pflanzen mit zunehmender Nähe zu kon- statieren. Ähnliche Übergänge der Tal- in die Hochgebirgsformen sind bei vielen anderen Pflanzen bekannt, so z. B. Juniperus com- munmis. Im Jahre 1901 hatte ich im Auftrage R. v. Wettsteins den alpinen Versuchsgarten bei der Bremerhütte (ca. 2400 m) im Gschnitztal (Tirol) zu betreuen. Unter anderem gelangte Ende Juni Samen von Capsella, die von 30—40 em hohen Individuen der Ebene stammten, zur Aussaat. Es keimten nur wenige Samen. Die Pflanzen wurden 2—3 cm hoch, hatten nur zweibis vier Blätterund Mitte September ein oder zwei Blüten. Dieser Versuch zeigt, daß Capsella, aus der Ebene in die Höhenlagen versetzt, ähnliche For- men anzunehmen vermag, wie sie meine Erdschias-dagh’-Pflanzen aufwiesen. Ahnliche Versuche die von mir auf dem Ötscher in Niederösterreich in einer Höhe von 1400 m ausgeführt wurden, zeigten dasselbe Verhalten des Hirtentäschels. Versuche in einem kleinen Versuchsgarten auf dem Erdschias-dagh’ im Jahre 1902 in einer Höhe von 2250 m schlugen fehl, da die Samen, welche bei Konia (1000 m) im selben Jahre gesammelt wurden, nicht keimten. Alle diese Erwägungen und Tatsachen überblickend, erscheint bei der Beurteilung des Entstehens der kleinen Capsella vom Erd- schias-dagh’ nur die einzige Annahme ungezwungen, daß die Pflanze aus der Ebene in das Gebirge verschleppt und sich an das Höhen- klima in der angegebenen Weise „direete“ angepaßt hat. Es er- scheint zum mindesten höchst unwahrscheinlich, daß es sich hiebei um eine Mutation handelte. Dieser Umstand bestimmte mich zur Durchführung der Versuche, welche ieh nach meiner Rückkehr anstellte, und die ich im folgenden darstellen will. Die Versuche hatten die Aufgabe, zu prüfen, ob Capsella die die im Höhenklima des Erdschias-dagh’ erworbenen Eigenschaften behält, wenn sie in der Ebene gezogen wird, oder ob sie wieder in die ursprüngliche Form zurückkehrt. Zu diesem Zwecke wurden die im Juni 1902 auf dem Erdschias-dagh’ in einer Höhe von 2000 m gesammelten Samen von Ü. bursa pastoris im botanischen Garten in Wien im Frühjahre 1903 ausgesät. Der Übersichtlichkeit halber habe ich die Versuche in den einzelnen folgenden Jahren in einer Tabelle zusammengestellt, wodurch im Texte manches übergangen werden kann. 1903 waren im Aussehen und der Länge der Wurzeln und Stengel keine Veränderungen zu bemerken. Hingegen hatten die Blätter an Zahl, Länge und Breite zugenommen, die Behaarung war schwächer, die Epidermiszellen wurden größer, das Palisaden- gewebe hingegen wurde schmäler. Die Dicke des Blattes nahm 235 bedeutend ab. Die Eisodialöffnungen der Spaltöffnung erweiterten sich ein wenig. Die Assimilationsorgane zeigten also sofort den Einfluß des veränderten Klimas, während die Reproduktionsorgane, die Blüten, sowie die diese tragenden Stengel, noch keine Anderung aufwiesen. 1904 wurden die im Jahre 1903 gewonnenen Samen wieder in einen Blumentopf ausgesät. Es zeigten sich keine wesentlichen Veränderungen. 1905 wurden die im Jahre 1904 gewonnenen Samen auf ein Beet mit frisch aufgeführter Gartenerde gesät. Es zeigte sich in der stark gelockerten Erde eine auffallende Zunahme der Wurzellänge. 1906. Auf demselben Platze, wo 1905 die dritte Generation stand, gingen im Spätherbst einige Pflanzen auf, die überwinterten und 1906 (Mitte Mai) bereits reife Samen hatten. Unterschiede waren nicht zu bemerken. Im selben Jahre wurden die im Jahre 1905 gewonnenen Samen in Mariabrunn bei Wien auf einem Gartenbeete ausgesät. Einige Individuen hatten etwas höhere Stengel (ein Individuum 10 em, die meisten 3—6 cm), was ich der großen Feuchtigkeit des Standortes und den häufigen Regengüssen während der Vegetations- zeit zuschreiben möchte. Im Jahre 1904 wurde ein Teil der im Vorjahre gewonnenen (I. Generation) Samen auf ein Gartenbeet ausgesät und die jungen Pflanzen sehr oft begossen. Die große Wasserzufuhr hatte eine Vergrößerung der Blattflächen und auch eine Verlängerung der Stengel bis 10 cm zur Folge. Die meisten Individuen waren von Oystopus candidus befallen, welcher auch in Kulturen in Maria- brunn im Jahre 1906 auftrat. Im nächsten Jahre 1905 wurden die Nachkommen wieder unter normalen Verhältnissen gezogen. Die Stengel wurden etwas kürzer. 1903 1904 sehr 1905 unter forciert gezogen wieder normalen Verhältnissen Höhe des Stengels.... 3-4 cm 3—10 cm 5—8 em Blanca... „0... 2A, 2—7 „ 2—4 „ Blatibreite ..... . AL EIER 0:3—1 Durch Feuchtigkeit gelang es also, den Stengel, der sonst niedrig bleibt, etwas in die Höhe zu treiben. Allerdings nahm er im nächsten Jahre an Höhe wieder ab. Im folgenden stelle ich die Veränderungen, welche im Laufe der Kulturen auftraten, nach den Organen zusammen. Wurzel. Die unterirdischen Organe behielten im allgemeinen die ursprüngliche Beschaffenheit bei. Die im Höhenklima er- wachsenen Individuen zeigen verhältnismäßig (5—10 em) lange 236 Pfahlwurzeln, wie sie bei anderen alpinen Gewächsen zu beobachten ist. Nur im Jahre 1905, wo die Samen auf ein frisch aufgeführtes Beet mit durchgearbeiteter, lockerer und für Wurzeln um so leichter durchdringbarer, allerdings auch für Wasser durchlässiger Erde aus- gesät wurde. erreichten die Wurzeln eine Länge von 13—16 cm, um im nächsten Jahre auf demselben Platze auf ca. 8—12 em zurückzugehen, da die Erde nicht umgeworfen wurde, sondern un- berührt blieb. Dieses Länger- und Kürzerwerden der Wurzel auf demselben Orte ist lediglich auf die Verschiedenheit der physi- kalischen Bodenbeschaffenheit. zurückzuführen (vgl. E. Ramann, Bodenkunde, 1905; A. Mittscherlich, Bodenkunde, 1906). Blätter. Die größte Veränderung in der Kultur in der Ebene erleiden die Assimilationsorgane, wo der direkte Einfluß der Um- gebung zu beobachten ist. (Man vergleiche die bekannten Versuche G. Bonniers über den Einfluß des Höhenklimas auf die Blatt- struktur.) Die Blätter der Individuen des alpinen Standortes zeigen xerophilen Bau, der in der Kultur in der Ebene verloren geht. Die Kutikula der Epidermiszellen, die 4—5 u dick ist, sinkt auf 3°2 u herab und hat im Jahre 1906 in der vierten Generation nur mehr eine durchschnittliche Stärke von 2°5 u. Die Epidermiszellen vergrößern sich im Klima der Ebene. Das Palisadengewebe, das eine Mächtigkeit von 100 bis 120 u hat, hat in der ersten Generatien nur mehr eine solche von 80 u. Die Dicke des Blattes wird dadurch "von 200—240 u auf 100—120 u herabgedrückt. Die Palisadenzellen sind 60—70 u lang und 10—15 u breit und fest aneinander gefügt. In der Ebene verändern sie sich sofort, indem sie nur mehr eine Länge von 40—50 u, hingegen eine Breite von 30—40 u erreichen. (Schluß folgt.) Einige Versuche über den Einfluß von Aluminium- salzen auf die Blütenfärbung. Von Valentin Vouk. (Aus der Biologischen Versuchsanstalt in Wien.) Die Tatsache, daß sich die rotgefärbten Blüten der Hortensie (Hydrangea hortensis Sm.) bei gewisser Kultur blau färben, ist aus der gärtnerischen Praxis seit langer Zeit bekannt. Moliseh!) hat jedoch erst den Nachweis erbracht, durch welche Stoffe diese 1) Molisch, Der Einfluß des Bodens auf die Blütenfarbe der Hortensien. Bot. Zeitg., 1897, 55. Jahrg., p. 49. 237 Blaufärbung bedingt wird. Mittelst zahlreicher Versuche, bei welchen die Erde mit verschiedenen Zusätzen (Eisenvitriol, Eisenehlorid, Eisenfeilspäne, Drahtnägel, Alaun, Tonerde, Schmirgelpulver, sch wefel- saure Tonerde, Niekelsulfat, Kobaltsulfat, Holzkohle usw.) versehen wurde, kam Molisch zu dem Resultate, daß Alaun, schwefel- saure Tonerde und Eisenvitriol die rote Farbe der corol- linischen Kelcehblätter der Hortensien in die blaue umzuwandeln vermögen. Derselbe hat seine Experimente in der Weise durch- geführt, daß er die genannten Salze und nach bestimmter Richtung hin ausgewählte Substanzen in approximativ angegebenen Mengen der Versuchserde beigemengt und in diesen Mischungen die Pflanzen kultiviert hat. Zur Illustration des eben angeführten erwähne ich, daß Molisch z. B. pro Topf 100 cm? schwefelsaure Tonerde, 200 em? reine amorphe Tonerde, zwei walnußgroße Stücke Eisen- ehlorid usw. der Versuchserde beigemischt hat. Die Resultate soleher grundlegender Versuche geben uns naturgemäß nur eine Antwort auf die Frage bezüglich des Einflusses der verschiedenen Substanzen auf die Blütenfärbung nach qualitativer Riehtung hin. Molisceh machte auch darauf aufmerksam, daß diese Um- wandlung der Blütenfärbung auf der verschiedenen Reaktionsfähig- keit des Anthokyans '), des Farbstoffes der Hortensienblüte, beruhe. Er erwähnt, daß es bisher nicht gelungen ist, in derselben Weise wie bei der Hortensie die Blütenfarbe anderer Pflanzen zu beeinflussen. Miyoshi?) hat später dasselbe zu erzielen versucht und nach zahl- reichen Experimenten mit verschiedenen Pflanzen (etwa 73) ist ihm dies auch gelungen, jedoch nur bei Callistephus chinensis Nees, Campanula alliariaefolia Willd. und Lycoris radiata Herb. Bei den beiden ersteren Pflanzen wurde die lila Farbe in eine blaue, bei dem zuletzt erwähnten Gewächs die rote in eine lila Farbe umgewandelt. Die Versuche Molischs zeigen uns weiters, daß bei jeder Pflanze, bei welcher die Blaufärbung eintritt, zugleich ein beträcht- licher schädlicher Einfluß auf die Pflanze (Braunfleckigwerden und 1) Nieht unerwähnt soll bleiben, daß nach Wiesner (Untersuch. über d. Farbstoffe einiger für chlorophylifrei gehaltenen Pflanzen, Prings. Jahrbücher, Bd. VIII, p. 589) die Verbindungen des Anthokyans im allgemeinen mit Metall- oxyden meist lebhaft gefärbt sind. So fand derselbe Forscher, daß die Kupfer- verbindung blau ist, und daß die Verbindungen mit Silber, Zink und Mangan zwischen rot und blau, liegen. R 2) Miyoshi, Über die künstliche Anderung der Blütenfarben. Bot. Zentralblatt, Bd. 83 (1900), p. 345—346. In dieser Mitteilung ist über die Versuchsanstellung leider nichts erwähnt. Ob die ausführliche Arbeit, welche Miyoshi ankündigt, erschienen, ist mir unbekannt geblieben. Im Justschen Jahresberichte und im Bot. Zentralblatte konnte ich sie nicht auffinden. Ein anderer Japaner, namens Ichimura, hat nur die Bildung des Anthokyans bei der roten japanischen Hortensie mikroskopisch untersucht. Vgl. Ichimura, On the Formation of Anthokyan in the Petaloid Calix of the Red Japanese Hor- tense (Journal of the College of Sc. Imp. Univ. Tokyo [Japan], Vol. 18, Art. 3, 1903). 238 Absterben der Blätter) sichtbar wird. Es erschien mir infolge der früher angeführten Tatsachen nicht uninteressant, bei der Hortensie zu untersuchen, 1. ob verschiedene Quantitäten von Aluminium- salzen (Kaliumalaun und Aluminiumsulfalt) von Bedeutung für die Blaufärbung sind, und 2. welche Salzmengen genügen, um eine Blaufärbung hervorzurufen, ohne daß die Pflanze geschädigt wird. Dieselben Fragen stellte ich mir auch für Phlox decussata Lyon, bei welcher Pflanze ich oft einen Umschlag der roten Farbe in lila bemerkt hatte. Ich versuchte diesen Farbenwechsel auch hier durch den Einfluß von Aluminiumsalzen (Kaliumalaun und Aluminiumchlorid) hervorzurufen, was aber nicht gelungen ist. Trotz- dem möchte ich nach Besprechung der Versuche mit Aydrangea hortensis Sm. auch die Versuchsanstellung, welche bei Phlox decussata Lyon in Anwendung kam, kurz anführen '). I. Versuche mit Hydrangea hortensis Sm. Kräftige Pflanzen wurden im Glashause in mit Moorerde be- schickten Töpfen kultiviert. Unter diesen Verhältnissen färben sich die eorollinischen Kelchblätter rot. Das Versuchsverfahren wurde gegenüber dem von Molisch?) angewendeten in der Weise ab- geändert, daß die Nährböden mit verschieden prozentigen wässerigen Lösungen (05%, 1% und 3%) von Aluminiumsulfat, resp. Kaliumalaun je nach Bedarf begossen wurden. Die Versuche be- gannen zu der Zeit, zu welcher die Knospen austrieben, und er- streckten sich über zwei Vegetationsperioden. Nach dem Abblühen der Pflanzen bis zu der in den Tabellen angegebenen Zeit des zweiten Versuchsjahres, d. h. wieder bis zum Austreiben, wurden die Stöcke wie gewöhnlich mit Hochquellenwasser behandelt. Eisenverbindungen kamen nicht zur Verwendung wegen des allzu stark schädlichen Einflusses; in kleiner Menge der Pflanze dargeboten, rufen sie keine Blaufärbung hervor, was schon Molisch?°) bemerkte. Den Verlauf und die Resultate der durchgeführten Versuche zeigen uns die beiden folgenden Tabellen. 1) Die in dieser Mitteilung angeführten Versuche kamen über Anregung des Herrn Privatdozenten Dr. W. Figdor zur Ausführung. 2) Vgl. Molisch, 1. e. S. 52. ®) Molisch, 1. c., p. 56. Tabelle I (1906). 239 = E SZ 0 B =) S „Bluel 3 B B ==S| Anmerkun = EB = + E m | gu ie Ss 3 über nales „o|.= = 2 158 x = &| Verhalten der zalaz Se ir a Blüten CH Pflanze | 2] = | E Be © | ö { 1 rötlich 1 h Die Pflanzen Fa 20. rötlich, am Rande zeigten während I e ra _ | Jän- mn bläulich P des Versuches ner im allgemei alaun | 1906 | 1906 | rötlich, mit etwas Ei Tonnen 3 intensiverem Über- | 4 Charakter. gang in blau 4 bläulich, sehr 3 schwach rötlich 1% blau, in der Mitte - - II | 5 | Kalium- 4 derBlütenschwach | 3 EG } er A m alaun rötlich In i 6 blau, sehr schwach 4 rötlich fF# Einzelne Blätter 7 3% vollständig blau 3 | bekamen braune Im Kalium-| „ | » | blau, in der Mitte | „ | 4ecken, beson- alaun derBlütenschwach Each Korn rötlich zeitig ab 9 rötlich, sehr = Ende schwach blau = .no 9 n In ie schwach blau, in IV | 10 ne Tier Mitte der nn ae: Blü- | 4 Normal sulfat 1906 | Juli 1 1906 | rötlich mit einem 6 Übergang in blau bläulich, in der 12 4 Mitte der Blüten | 1 Fe schwach rot U- V 13 | minium- n u bläulich, gegen den | „ Normal sulfat Rand mehr blau 14 bläulich 6 : bläulich, doch etwas Die Blätter wur- | 15 | 'r3 a Tstlich 5 | den am Rande !'Alu- gelb, zeigten VI minium- » blau, in der Mitte braungelbe 16 | sulfat der Blütenschwach | 4 | Flecken und fie- | rötlich len vorzeitig ab. 240 Tabelle IT (1907). al A: | 3 2 S a S {>} „ NS a5s@| 35 |: 2: Farbe 1S5| über sonstiges „Sl:s| 8% 22 | Blüte r = Ö| Verhalten der Araz| = m 2 NS Pflanze EI 5) =” | &| 3 E > Ende | Die Infloreszenzen 3 96 Juni | zeigten bei jedem 05% Fa bis | Exemplar die blaue I 2 | Kalium- har An- | Farbe in verschie- | 3 Normal alaun 1907 | fang denen starken Gra- 3 Juli den; allgemein 5 1907 bläulich. Ir | | = Die Pflanzen waren kräftig vollständig blau bung. 4 1% mit einem feinen m I! 5 | Kalium- - R rötlichen Streifen | 5 Ko Maul 7 alaun an jedem Blumen- eine Spur vom blatte schädlichen 6 5 | Einflusse der Aluminiumsalze I = | Die Pflanzen ° | Hoch- Keine Blüten zur ge 9 Du OR 1 a ; wickelten sie sich etwas besser 3 4 ee % | überwiegend blau, Iv|ıo i SER u “ > in der Mitte der | 3 Normal ER Blüten rötlich 11 | i | Alu- bläulich, mehr v1 minium-| » » | oder weniger blau | ® Normal 14 sulfat 4 | 16 Die zwei spärlich Rn ee Wie die vI quellen- „ n ton, Biaten En Versuchsreihe 16 ag bläulicher Fär- 2 Nr. II 241 Aus der Tabelle I sehen wir ganz deutlich, daß die Kulturen, mit der 3%igen Kaliumalaunlösung begossen, die schönste Blau- färbung') zeigten, jedoch machte sich ein stark schädlieher Einfluß, der sieh in Braunfleckigwerden und frühzeitigem Absterben der Blätter offenbarte, bemerkbar. Die Kulturen, welche mit der 1%igen Kaliumalaunlösung behandelt wurden, kann ich als diebestgelungenen betrachten; die Pflanzen sahen normal, gesund aus und zeigten eine beinahe vollständige Blaufärbung der Blüten. Das gleiche war auch bei den Aluminiumsulfatkulturen zu beobachten, nur trat im allgemeinen eine etwas schwächere Blau- färbung auf. Zu bemerken ist noch, daß sich die Filamente aller Versuchspflanzen außerordentlich deutlich, stark blau tingierten. Tabelle II zeigt uns die Kulturen des nächsten Jahres. Die Pflanzen wurden, wie schon oben erwähnt, ebenso behandelt wie im Vorjahre; nur die der Versuchsreihen Nr. III und Nr. VI, welche nach dem Abblühen beinahe zugrunde gegangen waren, wurden einfach mit Hochquellenwasser behandelt. Im allgemeinen ist die Blaufärbung diesmal stärker zum Vorschein gekommen. Man könnte vielleicht eine Erklärung hiefür darin finden, daß ein Teil der seitens der Pflanze nicht aufgenommenen Salzlösung in der Erde suspendiert blieb °) und nun eine größere Menge der Aluminiumsalze zur Geltung kam. Diese Annahme findet eine Stütze darin, daß die zwei spärlich entwickelten und doch zum Blühen gekommenen Infloreszenzen der Versuchsreihe Nr. VI (mit Wasser behandelt) eine wenn auch geringe Blaufärbung zeigten. Diese Blaufärbung könnte ja nur auf Grund der in der Erde vorhandenen oder höchstens auch von der Pflanze selbst im Vorjahre aufgenommenen Aluminiumsalze hervortreten. Die Alu- miniumsulfatkulturen waren auch diesmal etwas schwächer blau gefärbt als die Kaliumalaunkulturen. Es zeigte sich demnach, daß nicht, wie Molisch?) beobachtet hat, schwefelsaures Aluminium denselben Effekt bezüglich der Blaufärbung hervorruft wie Kalium- alaun, sondern daß das zuletzt genannte Salz intensiver wirkt. Die Blüten der bestgelungenen 1% igen Kaliumalaunkulturen waren voll- ständig blau und nur durch einen feinen roten Streifen am Grunde eines jeden corollinischen Kelchblattes gekennzeichnet. Die Um- wandlung der Blütenfärbung steht demnach nieht nur mit der Qualität, sondern auch mit der Quantität der wirkenden Salze in Abhängigkeit. Die Quantität der Salze wird aber durch die Aufnahmefähigkeit der Pflanze bestimmt‘). 1) Die Färbung der Blüten wurde stets nach dem Gesamteindrucke, wel- chen die ganze Infloreszenz hinterließ, beurteilt. 2) Die Pflanzen wurden zwar vor Beginn des zweiten Versuchsjahres um- getopft, jedoch blieb der Wurzelballen unberührt und kam nur ein wenig frische Moorerde um denselben herum. 3) Molisch, 1! c., p..53: 4) Rothert hat darauf aufmerksam gemacht, daß verschiedene Pflanzen die Aluminiumsalze in verschiedener Menge aufnehmen. Vgl. Rothert, „Das Verhalten der Pflanzen gegenüber dem Aluminium“. Bot. Zeitg., 64. Jahrg. 1906, p. 52. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1908. 17 242 II. Versuche mit Phlox decussata Lyon. Um genaue Resultate zu erzielen, wurden die Versuche mit Phlox decussata mit Hilfe von Sandkulturen durchgeführt. Die nach allen Vorsichtsmaßregeln angesetzten Kulturen wurden mit Nähr- stofflösungen, welchen bestimmte Mengen von Aluminiumsalzen [AlCl, und AIK(SO,),] zugesetzt‘) wurden, begossen. Die Aluminiumehloridkulturen sind schon vor dem Blühen zu- grunde gegangen, was wohl auf die giftige Wirkung des Ohlors zurückzuführen ist. Die Kaliumalaunkulturen hingegen verhielten sich wie die in der Erde normal kultivierten Kontrollpflanzen; eine schädliche Wirkung des Kaliumalauns war nicht im geringsten sichtbar. Die Pflanzen kamen normal zum Blühen, doch wurde eine Blaufärbung oder irgend eine Abänderung der Blütenfarbe, wie schon erwähnt, nicht hervorgerufen. Ob die Aluminiumsalze gar nieht oder in so kleiner Menge seitens der Pflanzen aufgenommen worden sind, daß eine bläuende Wirkung nicht zur Geltung kam, habe ich nicht geprüft. Zusammenfassung. 1. Die Kulturen mit Hydrangea hortensis Sm., welche in Moorerde gezogen und mit verschiedenen Aluminiumsalzlösungen (Kaliumalaun und Aluminiumsulfat) begossen wurden, zeigten be- züglich der Blaufärbung folgendes: a) Kaliumalaun bewirkt eine intensivere Umänderung der roten Farbe der corollinischen Kelehblätter in die blaue als schwefel- saures Aluminium. b) Jene Pflanzen, welche mit einer 1%igen Kaliumalaunlösung begossen wurden, zeigten die intensivste Blaufärbung der corollinischen Kelchblätter, und zwar besonders erst im zweiten Versuchsjahre; die Pflanzen selbst wurden nicht im geringsten durch das Salz schädlich beeinflußt. c) Die Umwandlung der roten Blütenfarbe der corollinischen Kelchblätter in die blaue steht nicht nur mit der Qualität, sondern auch mit der Quantität der wirkenden Aluminiumsalze in Ab- hängigkeit. 1) Es wurden zwei Arten von Nährstofflösungen verwendet, und zwar eine schwächere und eine stärkere Lösung von folgender Zusammensetzung: I. Schwächere Lösung II. Stärkere Lösung 100 : g H,0 1000 g H,0 0:75 n Ca(NO,;); 1 n Ca(NO,), | 0-25 „ KCl 02 n Mg SO, 0:25 n Mg SO, 0:2 n KH, PO, 0:25 ” KH,PO, 0:02 „ Fell, 0:02 „ Fall; Einerseits wurde Kaliumalaun den Nährstofflösungen zugesetzt, und zwar 005% der schwächeren und 0'1% der stärkeren Lösung, andererseits an Stelle des a Aluminiumchlorid in einer dem Kaliumalaun äquivalenten Menge verwendet. 243 2. Mit Phlox decussata Lyon mittelst der Sandkulturmethode angestellte Versuche zeigten, daß dureh die Behandlung der Pflanzen mit gewissen Aluminiumsalzen (Kaliumalaun und Aluminiumchlorid) eine Abänderungder Blütenfärbung in keiner Weise hervorgerufen wird. Wien, Dezember 1907. Corydalis Hausmanni, ein neuer Corydalis- Bastard. Von R. v. Klebelsberg (Brixen). Es ist das Verdienst von R. v. Uechtritz'), gezeigt zu haben, daß die durch Hausmann in seiner Flora von Tirol?) aus der Gegend von Bozen und Brixen beschriebene Corydalis solida (L.) Sm. var. australis identisch mit der in Süditalien, den Balkan- ländern, Kleinasien usw. verbreiteten, schon 1822 von den Ge- brüdern Presl°) beschriebenen (\. densiflora (= Ü. Halleri Ten.) ist. Die Frage, ob die Südtiroler Pflanze als selbständige Art auf- zufassen sei, ist verschieden beantwortet worden. Was sie im wesentlichen von der gewöhnlichen, nördlich der Alpen bekannten C. solida unterscheidet, sind die verflachten Ränder des oberen Kronblattes, „der verhältnismäßig längere und zugleich schlankere Sporn, der vor dem Aufblühen meist nach aufwärts gerichtet ist, so daß die Blütentraube von den in die Höhe gezogenen Spornen der obersten Blüten kegelförmig überragt wird“ (v. Uechtritz, l. e.), und die weiße bis ins helle Lila ziehende oder lichtrötliehe Blütenfarbe. Diese auffallenden Unterschiede finden sich an den zahlreichen von mir im Leben verglichenen Stücken durchgreifend vor und berechtigen wohl zur Artabtrennung. Hingegen sagt Kerner‘), der die beiden Formen in Kultur beobachtete, daß „mit Ausnahme des längeren und schlankeren Sporns der südlichen Form eine konstante Differenz nicht vorgefunden wird“. Diese an sich so interessante, reizende Pflanze fand ich nun im Frühjahre 1907 an einigen Stellen nächst Schloß Anger bei Klausen in engster Nachbarschaft mit der in Südtirol viel selteneren O. intermedia (L.) P. M. E. (= 0. fabacea Pers.) Letztere mit ihren armblütigen Trauben, den kurzgestielten, trübpurpurnen Blüten, den ganzrandigen ovalen Deckblättern und dem charakteristischen niederen Wuchs ist außer (©. densiflora die einzige im Eisacktal verbreitete Corydalis-Art. Vornehmlich wegen der durchgreifenden Unterschiede der beiden Arten in Blütenfarbe und Blütenzahl fiel gleich eine Reihe von Exemplaren auf, die diese Charaktere beider .) N botan. Zeitschrift. XXIV (1874), S. 238 ff. 5 Deliciae Pragenses (1822), S. 10. 4) Nach Uechtritz, a. a. O., S. 239. 17* 244 Arten vermengten: Trauben reichblütig und Blüten purpurn. Die nähere Untersuchung ergab bald folgende zweifellos für eine Bastard- bildung sprechende Diagnose: Corydalis racemo terminali eonferto multifloro; pedicellis siligua brevioribus vel eam aequantibus; bracteis ovatis, partim integris, partim subdentatis, inferioribus saepe euneatis dentato-ineisis; floribus purpureis, germine in styli basi medioeriter arcuato. Die Verschiedenheiten der Deckblätter treten an einem und demselben Exemplare auf, in seltenen Fällen sind sie auch un- symmetrisch eingeschnitten. Als weitere Eigentümlichkeit ist ab und zu zu beobachten, daß auch bei aufgeblühtem Zustand die Unter- lippe der Blumenkrone wie bei ©. intermedia aufwärts gebogen ist. Im äußeren Wuchs steht die Pflanze der ©. densiflora näher. Sie blüht ungefähr gleichzeitig mit den Stammarten. Auch 1908 fand sie sich wieder an den genannten Stellen und neuerdings traf sie Professor Heimerl, aber nur in einem Stücke, bei Vahrn nächst Brixen ebenfalls in der Vergesellschaftung von Ü. densiflora und inter- media an. Eine vorzügliche Bestätigung findet die Annahme, daß es sich hier um einen Bastard handle, in der Untersuchung des Pollens; derselbe ist zu den gleich hohen Prozentsätzen (bis 99 Prozent) steril, wie sie A. Bethke') für einzelne Viola-Bastarde angab. In Anbetracht der eingangs erwähnten Beziehungen möchte ich die Hybride dem verdienten Verfasser der Flora von Tirol zu Ehren als Corydalis Hausmanni bezeichnen. Corydalis-Bastarde gehören zu den Seltenheiten. Juratzka?) erwähnt Mittelformen zwischen ©. pumila und ©. solida; ferner wurde ein Bastard 0. cava X solida neuerdings um Bamberg) von Harz gesammelt, schon früher aber für Schlesien *) angegeben. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) (Fortsetzung. >) Erysimum °) erysimoides (L.) Fritsch, Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, V. Jahrg. (1907), S. 92 = Cheiranthus erysi- 1!) Über die Bastarde der Veilchenarten (Inauguraldissertation). 2) Sitzb. d. zool.-bot. Ges. Wien, VIII (1858), S. 81. 3) Mittlg. d. bayr. bot. Ges., 1905, S. 449. 4) Focke, Pflanzenmischlinge (1881), 8. 32; auch erwähnt bei Wohl- farth, Die Pflanzen des Deutschen Reiches usw., 2. Ausg. (1890), S. 474. 5) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 5, S. 204. 6) Gattung Erysimum von E. Janchen bestimmt. 245 moides Linne, Spec. plant., ed. I, tom. II (1753), pag. 661 — Erysimum pannonicum Crantz, Stirp. Austr. fasc. I (1762), pag. 30 —= E. silvestre Seopoli, Flora Carn., II (1772), pag. 28 (ex indie. loeci, sec. el. Paulin in litt.) [non (Crantz) Kerner, Schedae ad Flor. exsice. Austro-Hung., nr. 583 (1882)] = E. odoratum Ehrhart, Beitr., VII (1792), pag. 157. Waldblößen nordöstlich unterhalb des Strmac-Sattels bei Grkovei; Kamm der Ilica. Erysimum erysimoides var. sinuatum (Neilreich) = Erysimum carniolicum Dolliner in Flora, X. Jahrg. (1327), I, pag. 254 = E. odoratum Ehrh. var. sinuatum Neilreich, Flora v. Niederöster- reich (1859), S. 723 = E. pannonicum Cr. var. carmiolicum Beck, Flora v. Südbosn. u. d. angr. Herzeg., I. Bd. (II. Teil), Sr 15 195]. x Kamm der Iliea, mit Übergängen zum Typus. — helveticum DC., Flore Frane., IV (1805), pag. 658 (pro parte?, excel. syn. Jacgq.), melius deseripsit Gaudin, Flora Helv., IV (1829), pag. 363. Felsspalten und Schutthalden der obersten Region der Dinara, ca. 1700—1800 m (D.). Stellt eine durch niederen Stengel und sehr große Blüten ausgezeichnete Hochgebirgsform dar und stimmt mit Exemplaren von hochgelegenen Standorten in der Schweiz gut überein. Die Schoten sind 40—70 mm, die Griffel 2—3 mm lang. Degen hat die gleiche Pflanze auch auf dem Biokovo bei Makarska gesammelt. Alyssum murale W.K. = Alyssum argenteum Visiani et auct. mult., non Allioni, Auctuarium ad Synops. meth. stirp. hort. reg. Taurin. (1774), pag. 73, quae planta Italiae siliculis ova- libus nec orbiculatis discrepat'!). Am unteren Ende der Schlucht Sutina. — alyssoides L., Systema naturae, ed. X, tom. II (1759), pag. 1130 — Ülypeola alyssoides L., Spec. plant., ed. I, tom. II (1753), pag. 652 — Alyssum calycınum L., Spec. plant., ed. II, tom. II (1763), pag. 908. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). Vesicaria graeca Reut. Felsen des Kammes der Jlica. Maleolmia serbica Pand. Felsschutt am Südostabhang der Dinara bei ca. 1600 m (vereinzelt); felsiger Wald bei der Doline Duler nordöstlich der Dinara bei ca. 1300 m. Die Blüten sind an unseren Exemplaren etwas kleiner, als es für M. serbica gewöhnlich angegeben wird, doch hängt dies zweifellos mit dem vorgeschrittenen Entwicklungsstadium zu- sammen. 1) Vgl. Boissier, Flora orientalis, suppl. (1888), pag. 50. 246 Crassuüulaceae. Sedum glaucum W.K. Abhänge der Schlucht Sutina; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Kamm der Ilica. — atratum L. Ostlicher Rand des Troglavkessels (B.); Klacari vrh; Lisan; Janski vrh. — acre L. Karstterrain oberhalb Jezevic; Südwesthang des Ge- birges in der Gegend der Doline Kozja jama; Karsthänge west- lich von Unista; Südende der Ilica planina. — boloniense Lois. Steinige Karsthalden und Felsen am Westhang der Dinara (D.). — ochroleucum Chaix. Südwesthang des Gebirges von der Um- gebung der Doline Kozja jama bis hinab in die Schlucht Sutina; Karsthänge westlich von Unista; bei Marica kosare; Kamm der Ilica. Sempervivum Schlehani Schott‘). Zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Kamm der Ilica. Saxifragaceae. Saxifraga Malyi Sch. N. K. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Klacari vrh; Janski vrh; Veliki Bat; Nordosthänge des Gnjat; Felsritzen und Felshänge der obersten Region der Dinara (D.); Felsen des Kammes der Tlica. — Rocheliana Sternbg. subsp. coriophylla (Griseb.) Murbeck. Kamm des Veliki Bat, ca. 1840 m. — lasiophylla Sch. N. K. Gipfelregion des Troglav (B.); Saumweg an der Südostseite des Jankovo brdo; Wald nordnordöstlich des Jankovo brdo; Wald nordöstlich unterhalb des Strmae-Sattels bei Grkovei; lichtere, steinige Stellen des kleinen Buchenwaldes ober Brizova@ (D.); Kamm der Ilica. Die Art unterscheidet sich nach Degen von Sazifraga rotundifolia L. hauptsächlich durch stumpfe, nicht mit einem aufgesetzten Spitzchen versehene Kerbzähne der unteren Blätter und durch stärkere Behaarung. Sie vertritt die Sazifraga rotundi- folia in den Balkanländern; doch findet man auch in den Alpen, allerdings sehr selten, Exemplare, die man von S. lasiophyli«a wohl durch nichts mehr unterscheiden kann. — Blavii (Engler) Beck. Klacari vrh; Lisan; Janski vrh; Nord- ostabhänge des Gnjat; Südhänge der Dinara in der obersten Region. — tridactylites L. Felsspalten der unteren Region der Dinara (D.). Rosaceae. Spiraea media Schmidt. Nordöstlich der Male poljanice, ca. 1500 bis 1550 m. Aruncus silvester Koste. Wald auf dem Kamme der lIlica. #) Von R. v. Wettstein bestimmt. 247 Ootoneaster tomentosa (Ait.) Lindl. Südwestabhang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; hügelige Hochfläche süd- westlich des Jankovo brdo; Nordostabhänge des Gnjat; Südost- abhänge der Dinara; südlicher Teil des Kammes der Tlica; ca. 1000—1800 m. Sorbus Aria (L.) Cr. Abhänge der Schlucht Sutina; Kessel des Troglav (B.); Kamm der llica. Amelanchier ovalis Medic. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Kessel des Troglav; Kamm der llica. Orataegus Insegnae (Tineo) Bertol. Karstterrain oberhalb Jezevic und Abhänge der Schlucht Sutina'); steinige Karsthalden und Buschwerk der mittleren Region der Dinara (D.). Diese Pflanze ist nach Degens freundlicher Mitteilung die kahlzweigige, behaartkelchige Form von Crataegus transalpina Kerner, welche von ©. monogyna hauptsächlich durch doppelt kleinere Blüten und Früchte verschieden ist. Sie vertritt ©. mono- gyna im „Mediterrangebiete“ der kroatischen und dalmatinischen Flora °). Rubus saxatilis L. Kessel des Troglav (B.). Fragaria silvestris (L.) Duchesne — Fragaria vesca Koch et auct., L. pr. p.°). Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; lichtere Stellen des Buchenwaldes oberhalb Brizova@ (D.). Potentilla Clusiana Jacq. Felsspalten der obersten Region der Dinara (D.), sowohl Süd- als auch Nordseite; Felsen des Kammes der Ilica häufig. — argentea L.*). Waldblößen nordöstlich unterhalb des Strmac- Sattels bei Grkovei. — pedata Willd. Steinige, buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — adriatica Murbeck’). Karstterrain oberhalb Jezevic, ca. 400 bis 500 m. Diese charakteristische Art wurde von uns auch am Süd- fuß des Velebit, an der Straße von Obrovazzo gegen Podprag, ferner von mir im Mai 1906 oberhalb Sebenico, an der Straße gegen Scardona gefunden. Es scheinen dies die nördlichsten sichergestellten Standorte zu sein. — australis KraSan ®). Südostfuß des Jankovo brdo und hügelige Hochfläche südwestlich desselben; steinige Karsthalden am West- hang der Dinara (D.). 1) Wurde von uns als Orataegus monogyna notiert. 2) Vgl. Borbäs in „Erdeszeti Lapok“, 1882, pag. 1096 — 1097. ®) Fragaria vesca ist bei Linn€ eine Art mit durchwegs benannten Varietäten, bei deren Erhebung zu Arten nach Schinz und Thellung auf Grund von Art. 51, Punkt 4 der Linnesche Artname zu fallen hat, wie dies z. B. bei Ophrys insectifera L., Medicago polymorpha L. u. a. auch allgemein durchgeführt ist. J. *) Von Th. Wolf bestimmt. 5) Von E. Janchen bestimmt. 6) Von Th. Wolf bestimmt. 248 Potentilla Tommasiniana F. Sehultz. Bei Marit@a kosare. Geum urbanum L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; steinige, buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.); Wald auf dem Kamme der Tlieca. Dryas octopetala L. Gipfelregion des Troglav (B.). Alchemilla!) Hoppeana (Rehb.) Dalla Torre f. velebitica Borb. ined. ?). Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Ab- hänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Janski vrh; Nordosthänge des Gnjat; Felsen an der Südostseite der Dinara in der oberen Region. — suberenata Buser — A. vulgaris L. A. suberenata Brig. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo, ca. 1500—1600 m; Weiden in den oberen Karstmulden am Westhang der Dinara (D.). — — f. umbrosa Buser in litt. Waldränder auf dem Strmae-Sattel bei Grkovei, ca. 1400 m. Agrimonia Eupatoria L. Abhänge der Schlucht Sutina; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; steinige, buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.); bei Marica kosare; um Pecenei bei Grahovo. Rosa pendulina L. Kessel des Troglav; Umgebung der Male pol- janice; Janski vrh; Südosthänge des Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat. Prunus spinosa L. Unteres Ende der Schlucht Sutina. — Mahaleb L. Unteres Ende der Schlucht Sutina. Leguminosae. Genista radiata (L.) Scop. Umgebung der Male poljanice; Vrsina: Veliki Bat. Genista dalmatica Bartl. var. dinarica Janchen, nova var. Caulibus foliisque patenter vel erecto-parenter pilosis; acu- leis ereetiusculis vel ereeto-patentibus, mollioribus quam in typo. Am Saumweg an der Südabdachung des Sandi brdo; hüge- lige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Abhänge des Jankovo brdo; Vrsina; Südostabhänge des Veliki Bat; Südost- abhänge der Dinara; Südende der Ilica planina; ea. 1300—1650 m. Diese auf trockenen Grashalden der Dinarischen Alpen, wie es scheint, häufige Pflanze unterscheidet sich von der in den wärmeren Teilen Dalmatiens verbreiteten typischen Genista dal- matica durch niedrigeren Wuchs, durchschnittlich etwas breitere (1—2 mm breite) Blätter und schief aufrechte oder aufwärts angedrückte (nicht wagrecht abstehende), etwas weichere, wenig 1) Gattung Alchemilla von A. v. Degen bestimmt. 2) Die Diagnose wird in der demnächst in den Ungar. botan. Blättern erscheinenden „Florula velebitica* von A. v. Degen veröffentlicht werden. 249 oder kaum stechende Dornen. Sie stellt zweifellos eine An- passungsform der @. dalmatica an die klimatischen Verhältnisse der Gebirgslagen dar. Durch die weichen Dornen erinnert sie an G. silvestris Scop., die wohl ursprünglich ebenfalls aus @. dalmatica, und zwar als Produkt kühlerer, schattiger und etwas feuchterer Standortseinflüsse entstanden sein dürfte, jetzt aber schon eine gewisse Konstanz erlangt zu haben scheint und sich von unserer Varietät durch eng anliegende Behaarung und meist viel höheren Wuchs unterscheidet. Die meiste Ähnlichkeit in Bedornung und Behaarung besitzt die oben beschriebene Varietät mit der sizilianischen @. aristata Presl, welche aber durch auffallend größere, 9—12 mm (nicht 7—9 mm) lange Blüten, durchschnittlich breitere (1'/,—4 mm breite) Blätter und häufig kürzere Dornen verschieden ist. Außer den oben angegebenen Standorten in den Dinärischen Alpen sind auch die von Handel-Mazzetti und mir!) publi- zierten Standorte der Genista dalmatica im Zuge des Vienac und Jedovnik zur Varietät dinarica zu ziehen. Ferner möchte ich noch jene Exemplare hieher rechnen, welche von J. Stadl- mann, F. Faltis und E. Wibiral im Juli 1907 an den Süd- hängen des Cin@er bei Livno in Höhen von 1200-2000 m ge- sammelt worden sind, obwohl bei diesen die Dornen etwas kräftiger und die Haare des Stengels weniger abstehend sind. Vielleicht gehören hieher auch die Angaben aus den herzegowi- nischen Gebirgen. Da es sich bei der hier behandelten Varietät unleugbar um Anklänge der Genista dalmatica an @. silvestris handelt, so darf auch @. arcuata Koch?) nicht unerwähnt bleiben, welche ziemlich allgemein als ein Bindeglied zwischen den beiden ge- nannten Arten angesehen wird. Daß G. areuata mit @. dal- matica var. dinarica nicht zusammenfällt, erhellt schon daraus, daß erstere eng anliegende, letztere mehr minder abstehende Behaarung besitzt, daß ferner erstere eine Form tiefer Lagen, letztere eine Gebirgspflanze ist. @G. arcuata wird von den Autoren bald als Varietät von @. silvestris?), bald als solche von G. dalmatica*) betrachtet, bald neben beiden als eigene Art hingestellt°), bald mit diesen zu einer einzigen Sammelart vereinigt‘). Wenngleich sicherlich innerhalb des behandelten Formenkreises keine absolut scharfen Grenzen aufzufinden sind. so halte ich es doch für vollkommen gerechtfertigt, die beiden 1) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 2) @. D. J. Koch, Synopsis florae Germanicae et Helveticae, ed. I (1837), p. 154. ö 3) E. Pospichal, Flora d. österr. Küstenlandes. *) H. Lindberg, Iter Austro-Hungarieum (Helsingfors, 1906). 5) So Koch, Synopsis, und Fritsch, Exkursionsflora. 6) Neuestens Ascherson und Graebner, Synopsis der mitteleuropäischen Flora, VI. Bd., 2. Abt., S. 242—244 (1907). 250 extremen und in typischer Ausbildung weit verbreiteten Formen, G. silvestris mit anliegender Behaarung und weichen, meist an- liegenden Dornen, und @. dalmatica mit mehr minder starren, stechenden Dornen und meist abstehender Behaarung als eigene Arten zu betrachten. Daß sich unsere Varietät dinarica näher der letzteren anschließt, wurde oben dargelegt. Bezüglich @. arcuata scheint aber aus der Diagnose und Standortsangabe unzweideutig hervorzugehen, daß es sich um eine ziemlich schwache Varietät von G. silvestris handelt. Wenn man von dem für die Beurteilung ziemlich gleichgültigen und vielleicht überhaupt unwesentlichen Merkmal der kleineren und dunkleren Blüten absieht!), so unterscheidet sich @. arcuata von @. sil- vestris eigentlich nur durch die mehr abstehenden und dabei meist bogig gekrümmten Dornen. Diese sollen dabei nicht etwa wie bei @. dalmatica starr und stechend sein, sondern die Originaldiagnose bezeichnet sie ausdrücklich als subflexil, als ziemlich weich und biegsam. Exemplare, welche dieser Be- schreibung entsprechen, scheinen, wie der Herbarbefund gezeigt hat, in der Umgebung von Triest mit typischer Genista silvestris nicht selten zu sein?), während sowohl hier als auch bei Fiume echte G@. dalmatica vollständig fehlen dürfte. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht’). April 1908. Adamovi@ L. Bericht über die in die Balkanhalbinsel unter- nommene botanische Forschungsreise.. (XIII. Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Orientvereines für das Jahr 1907, Wien. 1908, S. 47—50.) 8°. Bresadola J. Fungi aliquot gallici novi vel minus eogniti. (Annales Mycologiei, vol. VI, 1908, nr. 1, pag. 37—47.) 8°. Neu beschrieben werden: Poria Frisiana Brök., Irpex Galzinüi Bres., Cortieium expallens Bres., Corticium filium Bres., Cortieium praetermissum Karst. var. Bourdotivi Bres., Coniophora Bourdotü Bres., Clavaria Bourdotüi Bres., Sebacina (Bourdotia) Galcinii Bres., Trremella encephala (Willd.) Bref. var. Steidlerii Bres., Lycoperdon Bubakii Bres., Leotia Batailleana Bres., Hypomyces Trichoderma (Hoffm.) Sace. var. Schorsteinii Bres., Naemospora Castaneae Bres., Trichosporium Staritzii Bres. Bubäk Fr. Neue oder kritische Pilze. (Annales a vol. VI, 1908, nr. 1, pag. 22—29.) 8°. 1) Die mehrfach herangezogene Länge der Kelchzähne schwankt bei allen Formen so stark, daß sie diagnostisch unverwertbar ist. 2) Vgl. auch Pospichal, Flora d. österr. Küstenlandes. 3) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 251 Neu beschrieben werden: Puccinia Bäumleriana Bubäk, Phyllostieta Malkoffii Bubäk, Ascochyta Ferdinandi Bubäk et Malkoff, Septoria bul- garica Bubäk et Malkoff. Derganc L. Zweiter Nachtrag zu meinem Aufsatze über die geo- graphische Verbreitung der Daphne Blagayana Freyer. (Allg. botan. Zeitschr., Jahrg. 1908, Nr. 2, S. 23—24.) 8°. Domin K. Moehringia muscosa, eine in Böhmen neu aufgefundene Phanerogame. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 4, Ss. 535—55.) 8°. Fruhwirth C. Der Ackerfuchsschwanz (Alopecurus agrestis L.). (Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Heft 156.) 1908. 8°. 20'8., 6 Taf. Hanausek T. F. Eine neue Methode zur Unterscheidung der Flachs- und Hanfiaser. (Zeitschrift für Farben-Industrie, Heft 7, Jahrg. 1908.) 8°. 4 Textfig. Handel-Mazzetti H. Frh. v. Bericht über die im Sommer 1907 durchgeführte botanische Reise in das pontische Randgebirge im Sandschak Trapezunt. (XIII. Jahresbericht des Naturwissen- schaftlichen Orientvereines für das Jahr 1907, Wien, 1908, S. 15—46.) 8°. 8 Textabb. Touristische und vegetationsphysiognomische Schilderung des bereisten (Gebietes mit vorläufiger Mitteilung über die rein mediterranen Vegetations- formationen im Kalanema Dere, westlich von Trapezunt (mit ausgedehnten Wäldern von Pinus Pinea und Arbutus Andrachne) und über das Vor- kommen u. a. von Rhododendron caucasicum, Acer Trantvetteri weit westlich von ihrem bisher bekannten Verbreitungsgebiete. Hayek A. v. Zur Frage der „totgeborenen Namen“ (noms mort nes) in der botanischen Nomenklatur. (Mitteil. des Naturw. Vereines a. d. Universität Wien, VI. Jahrg., 1908, Nr. 4—5, S. 5765.) 8°, Verfasser bekämpft das in neuerer Zeit hauptsächlich von Schinz und Thellung vertretene Prinzip, daß ein Speziesname, welcher in einer Gattung ungültig war, auch nicht bei Übertragung der Art in eine andere Gattung zur Bildung einer neuen Namenskombination verwendet werden dürfe. Er bringt zur Stütze seiner Ansicht sehr beachtenswerte sachliche und formale Gründe vor. Janchen E. Nomenclator Kernerianus. Verzeichnis der rechts- giltig publizierten Kernerischen Pflanzennamen. (XV. Kapitel aus E. M. Kronfeld, Anton Kerner von Marilaun, Leben und Arbeit eines deutschen Naturforschers.) 8°. 16 S. Verzeichnis der von Kerner und der nach Kerner benannten Pflanzen, einschließlich der von Kerner aufgestellten neuen Namens- kombinationen, mit Angabe des Publikationsortes. Infolge eines unliebsamen Versehens figuriert auch G@rimmia Limprichtii Kern. unter den Kernerschen Namen, was hiemit berichtigt sei. Aus dem Verzeichnis mit Absicht weg- gelassen wurden solche Namen und Namenskombinationen, die in der Literatur irrtümlicherweise Kerner zugeschrieben werden, wie Moehringia bavarica (L.) Dalla Torre, Anthriscus Scandix (Scop.) Ascherson, Hieracium Neil- reichii Beck. E. Janchen. Kronfeld E. M. Anton Kerner von Marilaun, Leben und Arbeit eines deutschen Naturforschers. Leipzig (Chr. Herm. 252 Tauchnitz), 1908. gr. 8°. 392 S., 25 Abbildungen im Text und auf Tafeln, 3 Faksimile-Beilagen. Kupesok S. Beiträge zur Kenntnis der Rubus-Flora von Baka- bänya. (Ungar. botan. Blätter, VI. Jahrg, Nr. 8/10, S. 239267.) 8°. Neu beschrieben werden: R. sparsipilus Borbas, R. microstemon Haläcsy, R. congestus Kupk., R. carpaticus Sabr. v. erythrandrus Haläcsy, R. thelybatos Focke v. ciliatus Kupk., R. erythrogynus Haläcsy, R. Slavikiv Kupk., R. scaber W. N. v. brachyadenius Kupk., R. scaber W. N. v. hontensis Kupk. et Sabr., R. scaber W. N. v. hontensis Kupk. et Sabr. f. ellipticus Kupk., R. hirtus W. K. v. macrosetus Kupk., R. hirtus W.K. var. sepisicola Kupk., R. Güntheri W. N.äv. coriaceus Kupk., R. Kmetiüi Kupk., R. pulchrifrons Kupk., R. scandens Kupk., R. reversus Kupk. —= R. riwularis X tomentosus, R. pullus Kupk. = R. Bayeri X plusia- canthus, R. Kupcokianus Borbas, R. nemorivagus Kupk., R. lobatus Kupk., R. ovalifrons Kupk., R. microsepalus Kupk., R. mucidus Kupk., R. crassi- formis Kupk., R. curvacanthus Kupk., R. gruntensis = R. bifrons X hirtus, R. infecundus Kupk. = R.hirtus X tomentosus v. Lloydianus, R. pseudorivularis Kupk., R. rivularis P. J. M. et Wirtg. v. elegans Kupk., R. sanguineus Kupk., R. serpens Whe. v. acanthophyllus Kupk., R. vyso- kensis Kupk. = R. serpens X tomentosus, R. ripensis Kupk., R. submitis Kupk., R. longisepalus Kupk., R. Güntheri W. N. f. venulosus Sabransky, R. subeollinus Kupk., R, sericofrons Kupk. = R. althaeifolius X tomen- tosus, R. lajtnensis Kupk. = R. nemorosus X tomentosus, R. rudnensis Kupk. = R. caesius X carpaticus. Makowsky A. Die Brionischen Inseln. Eine naturhistorische Skizze mit einer Karte. (Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brünn, XLVI. Bd.) 8°. Nevinny J. Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum L.), ihre Verwechslung mit der Heidelbeere (Vaccinium Mwyrtillus L.) und ihr Nachweis in den Fäces. (Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten, LIX. Bd., 1908, S. 95—122.) 8°. Petrak Fr. Die alpine Flora der mährisch-schlesischen Sudeten. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 4, S. 59—61.) 8°. Pill K. Das Leithagebirge und seine Flora. Ein Handbuch für Natur- und Pflanzenfreunde. Im Selbstverlage des Verfassers. KITSUT BON. Raciborski M. O wzröscie Krokowym Komörki. Über Sehritt- wachstum der Zelle. (Anzeiger der Akad. d. Wissensch. Krakau. Math.-naturw. Kl. 1907. Nr. 8. S. 898 fl.) 8°. Rechinger K. Zier- und Schmuckpflanzen auf den Salomons- inseln. (Wiener Zeitung, 7. Mai 1908, S. 8—9.) Sabransky H. Beiträge zur Flora der Oststeiermark, II. (Ver- handl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVIII. Bd., 1908, 2. u. 3. Heft, S. 69—89.) 8°. Neu beschrieben werden: Orchis Morio L. var. subpietus und var. carneus, Rubus macrocardiacus, Rubus scaturiginum = R. Gremlü X mucronatus, Rubus F'ritschii Sabr. var. mucronatoides, Rubus haemato- chrous — R. styriacus X supinus, Rubus foliosus W. N. subsp. cetenodon, Rubus rivularioides = R. Antoni X hirtus, Rubus carbonarius = R. Antoni X epipsilos, Rubus hirtus W. K. var. corüfrons, Bubus pachychlamydeus Sabr. var. persericans. 253 Schneider K. C. Versuch einer Begründung der Deszendenz- theorie. Jena (G. Fischer), 1908. 8°. 132 S. Mk. 3. Schwaighofer K. F. Ist Zahlbrucknera als eigene Gattung bei- zubehalten oder wieder mit Saxifraga zu vereinigen? (Sitzungs- bericht d. kaiserl. Akademie d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl, Bd. CXVIH, Abt. I, Jänner 1908, 8. 25—52, Taf. I—IV. 8°. Vgl_Nr. 5, 8. 222. Senft E. Über die Myelinformen bildende Substanz in Ginkgo- Samen, sowie über die sogenannten Myelinformen überhaupt. (Pharmazeutische Post, 1907.) 8°. 31 S., 1 Tafel. Senft E. Uber eigentümliche Gebilde in dem Thallus der Flechte Physma dalmaticum A. Zahlbr. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXVI, Abt. I, März 1907, S. 429-438). 8°. 1 Tafel. Stein C. Über die Zunahme des Chlorophylipigmentes bei Koni- feren (Vortrag). [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien. LVIII. Bd., 1908, 2. u. 3. Heft, S. (88)—(89).] 8° Wagner A. Zur Reformbewegung im naturwissenschaftlichen Unterrichte. (Archiv für Hydrobiologie und Planktonkunde, Bd. III, 1908, S. 317—338.) 8°. Wagner R. Morphologische Mitteilungen [Vortrag). (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVIII. Bd., 1908, 2. u. 3. Heft, S. (91)—(96).] 8°. Zapalowicz H. Krytyezny przeglad roSlinnosci Galieyi, czese. X. Revue critique de la flore de la Galicie. X. partie. (Anzeiger der Akad. d. Wissensch. Krakau. Math.-naturw. Kl. 1907, Nr. 6. S. 631—632) 8°. Diagnose von Polygonum janoviense Zal (P. hydropiper X minus) und von P. asperulum (P. dumetorum X Comvolvulus). Acqua C. Sull’ azione dei sali radioattivi di uranio e di torio nella vegetatione.e (Annali di Botanica, vol. VI, 1908, pag. 387—401.) 8°. 5 Textfig. Ascherson P. und G@raebner P., Synopsis der mittel- europäischen Flora, 56. u. 57. Liefg. (VI. Bd., 2. Abt.. Bog. 32—41, S. 497—656). Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. Inhalt: Trifolium (Schluß), Anthyllis, Hymenocarpus, Securigera, Doryenium. Bernätsky J. Über die Convallarieen und Ophiopogonoideen. (Növenytani Közlemenyek, Bd. VII, 1908, Heft 2, S. 41—54.) 8°. Ungarisch; deutsches Resume irn Beiblatt, S. (9) bis (13). Berridge E. M. The Origin of triple fusion. (New Phytologist. vol. VI, 1907, nr. 10, pag. 279—285.) 8°. Berridge E. M. and Sanday E. Oogenesis and embryogeny in Ephedra distachya. (New Phytologist, vol. VI, 1907, nr. 5, 6, 7, pag. 127—134, 167— 174, tab. 2, 3.) 8°. Bower F. O. The Origin of a Land Flora. London (Macmillan and Co.), 1908. 727 S., zahlr. Illustr. 254 Brenner W. Beobachtungen an Sazxifraga granulata. (Flora, 98. Bd., 2. Heft, S. 250—256.) 8°. 4 Textabb. Budinszky K. Ubersichtliche Zusammenfassung des gegen- wärtigen Standes unserer Kenntnisse über die Plasmabewegung. (Növenytani Közlem£nyek, Bd. VII, 1908, Heft 2, S. 67—71.) 8°. Ungarisch‘; deutsches Resume im Beiblatt, S. (14). Campbell D. H. Some Javanese Anthocerotaceae, I and II. Annals of Botany, vol. XXI, 1907, nr. 84, pag. 467—486, tab. XLIV—XLVI; vol. XXII, 1908, nr. 85, pag. 91—102, tab. IX, Re)jr80, Camus A. et E. Classification? des Saules d’Europe et Mono- graphie des Saules de France (suite). (Journ. de Botanique, 20° annee, 1906, pag. 73—116.) 8°. Dingler H. Neuere Beobachtungen in der Gattung Rosa. (Be- richt über die fünfte Zusammenkunft der freien Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen zu Dresden am 9. bis 15. September 1907. Leipzig [W. Engelmann], 1908, S. 100—108.) 8°. Drude O0. Die kartographische Darstellung mitteldeutscher Vege- tationsformationen. (Bericht über die fünfte Zusammenkunft der freien Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzen- geographen zu Dresden am 9. bis 15. September 1907. Leipzig [W. Engelmann], 1908, S. 10—38, Taf. I—IV.) 8°. Eaton A. A. Nomenclatorial studies in tree Orchid genera. (Procee- dings of the Biological society of Washington, vol. XXI, 1908, pag. 65—68.) 8°. Verfasser sucht nachzuweisen, daß die Gattung Goodyera den Namen Epipactis, die Gattung Epipactis (mit Cephalanthera) den Namen Serapias und die Gattung Serapias den Namen Serapiastrum zu führen habe, Eriksson J. Der heutige Stand der Mycoplasma-Frage. (Zeit- schrift für den Ausbau der Entwicklungslehre, Bd. I, 1907, Heft 3.) er..3. AU 8, .2.Tar, Goebel K. Einleitung in die experimentelle Morphologie der Pflanzen. (F. Doflein und K. T. Fischer, Naturwissenschaft und Technik in Lehre und Forschung, eine Sammlung von Lehr- und Handbüchern.) Leipzig und Berlin (B. G. Teubner), 1908. 8. 260 8.,. 135 Abb. Internationaler phytopathologischer Dienst. Zeitschrift zur Pflege der internationalen Entwicklung des Pflanzenschutzes. Heraus- gegeben von Prof. Dr. Paul Sorauer. Jahrgang I. Stück 1. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. Kümmerle J. B., Nyärädy E. Gy. Additamenta ad Floram Littoralis Hungarico-Oroatiei, Dalmatiei et Istriei. (Növenytani Közlemenyek, Bd. VII, 1908, Heft 2, S. 54—66.) 8°. Ungarischer Text mit lateinischer Enumeration. Neu für das unga- rische Litorale ist Oytisus spinescens Sieb. Lehmann A. Unsere Gartenzierpflanzen. Eine Anleitung zur Be- stimmung, Kultur und Verwendung der Holzgewächse, Stauden und einjährigen Pflanzen unserer Gärten. Für Botaniker, Gärtner 255 und Gartenfreunde, sowie zum Gebrauch an gärtnerischen Lehr- anstalten. Zwickau (Sa.), Förster und Borries, ohne Jahreszahl. AXXI + 719 8, 17 Taf, Das vorliegende Buch, dessen Tendenz der Titel zum Ausdruck bringt, entspricht ohne Zweifel einem Bedürfnisse. Von A. Karschs bekanntem „Vademecum botanicum“ unterscheidet es sich vor allem dadurch, dab es keine Gewächshauspflanzen, sondern nur die in Deutschland winterharten oder unter Decke im Freien aushaltenden Gartenzierpflanzen berücksichtigt; ferner bringt es von den im genannten Gebiete heimischen Pflanzen nur diejenigen, die sich als Gartenzierpflanzen eignen; in diesem Punkte scheirt dem Referenten der Autor manchmal in der Aufnahme zu weit gegangen zu sein. Die Bestimmungstabellen scheinen recht zweckmäßig angelegt zu sein; im übrigen kann über die Brauchbarkeit des Buches erst nach längerer Verwendung ein Urteil abgegeben werden. (Der Autor erwähnt übrigens im Vorwort, daß er für Ratschläge stets dankbar ist.) Illustrativ steht das Buch leider weit unter dem „Vademecum“, dessen einfache, aber ungemein charakteristische Textabbildungen vermißt werden ; die angehängten 17 Tafeln in Schwarzdruck, die einige Detail- und eine Anzahl Habitusbilder enthalten, werden nach der Meinung des Referenten kaum viel Nutzen bringen. Ginzberger. Lignier OÖ. Le fruit des Bennettitees et l’ascendance des Angio- spermes. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, mem. 13.) 8°. 17 pag. MiyakeK. The Development of the Gametophytes and Embryogeny of Cunninghamia. (Botanical Magazine, vol. XXII, 1908, nr. 254, pag. 45—50.) 8°. Niedenzu Fr. August Garckes illustrierte Flora von Deutsch- land. Zwanzigste, umgearbeitete Auflage. Berlin (P. Parey), 1908. 16°. 837 S., 764 Textabb. — M. 5°40. Leider sind die neueren Monographien, auch solche, die in Englers Pflanzenreich erschienen sind, vielfach nicht oder nur mangelhaft berück- sichtigt. Auch die Nomenklatur ist zum Teil veraltet. E. Janchen. Niemann G. Etymologische Erläuterung der wichtigsten bota- nischen Namen und Fachausdrücke. Osterwieck-Harz (A. W.Zick- feldt), 1908. gr. 8°. 60 S. — M. 2°40. Der Zweck dieser Publikation ist nicht ersichtlich, da eine nur kleine Anzahl von Ausdrücken, deren Auswahl keinen bestimmten Gesichtspunkt verrät, erklärt wird, u. zw. vielfach in recht unvollkommener Art. Nordstedt C. F. OÖ. Index Desmidiacearum. Supplementum. Berolini (Fratres Borntraeger). 4°. 149 pag. Pax F. Die Tertiärflora des Zsiltales, unter Mitwirkung von Dr. A. Lingelsheim. (Bericht über die fünfte Zusammenkunft der freien Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzen- geographen zu Dresden vom 9.—15. September 1907. (Leipzig [W. Engelmann], 1908, S. 49—75.) 8°. Pfitzer E. und Kränzlin Fr. Orchidae- Monandrae-Coelogyninae. (Engler, Das Pflanzenreich, 32. Heft [IV. 50. II. B. 7.].) Leip- zig (W. Engelmann), 1907. 8°. 169 S., Fig. 54. — M. 8:40. Plate L. Selektionsprinzip und Probleme der Artbildung. Ein Handbuch des Darwinismus. Dritte, sehr vermehrte Auflage. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 493 S., 60 Textfig. — M. 12. 256 Sablon L. du. Observations sur les diverses formes du Figuier. (Revue generale de Botanique, tom. XX, 1908, nr. 232, pag. 129 b13,150.)) 8%. 13 Big. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Forts.). (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 4, S. 55 bis 58.) 8°. Sargant E. The Reconstruction of a Race of Primitive Angio- sperms. (Annals of Botany, vol. XXII, 1908, nr. 86, pag. 121 bis 186.) 8°. Schube Th. Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Gefäßpflanzenwelt im Jahre 1907. (Jahresber. d. Schles. Gesellsch. f. vaterländ. Kultur, 1907, S. 46—62.) 8°. Schuster J. Zur Systematik von Oastalia und Nymphaea. (Bull. herh.. Boiss., tom, ,VHM, nr..10, 11, 125 ,tom. VIII, nern hal: Simonkai L. Einige Bemerkungen zur Flora der Umgebung von Vinna und Homonna. (Ungar. bot. Blätter, VI. Jahrg., Nr. 8/10, Ss. 229—239.) 8°. Neu beschrieben wird Plantago argyrostachys Simk. — lanceolata L. x media L. SnellK. Untersuchungen über die Nahrungsaufnahme der Wasser- pflanzen. (Flora, 98. Bd., 2. Heft, S. 213—249.) 8°. 2 Textabb. Solereder H. Systematische Anatomie der Dieotyledonen. Er- gänzungsband. Stuttgart (F. Enke), 1908. gr. 8°. 422 S. — M. 16. Sorauer P. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Dritte, voll- ständig neubearbeitete Auflage, herausgegeben in Gemeinschaft mit G. Lindau und L. Reh. Berlin (P. Parey). 8°. Zahlreiche Textabb. Liefg. 14 (III. Bd., Bog. 6-10, S. 81—160) und Liefg. 16 (II. Bd., Bog. 29-—-35, S. 449—550, und Titelbogen, Ss. I-VIM). Steinmann G. Die geologischen Grundlagen der Abstammungs- lehre. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 284 S., 172 Textfig. Taub $S. Ein Beitrag zu den Theorien einer Vererbungssubstanz. (Archiv für Anatomie und Physiologie, Physiologische Abteilung, 1908, S. 43—40.) 8°. Varges J. Nahrungsmittelchemie, ein illustriertes Lexikon der Nahrungs- und Genußmittel, sowie Gebrauchsgegenstände. Leip- zig (J. J. Weber), 1907. 8°. 298 S., 178 Textabb., 2 Farben- tafeln. — M. 10. Wagner P. Die Ernährung gärtnerischer Kulturpflanzen. Berlin (P, ‚Barey), 1908. 8°. - 97) S., 15 Taf —- M. 3. Williams F. N. Critical Study of Ranunculus aquatılıs L. var. y. (Coneluded). (Journal of Botany, vol. XLVI, 1908, nr. 542, pag. 44—52.) 8°. 257 Wislicenus H. Über die Grundlagen technischer und gesetz- licher a. gegen Rauchschäden. Berlin (P. Parey), 1908. 89.808: Wisselingh C. v. Über den Ring und die Zellwand bei Oedo- gonium. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXIII, 1908, Abt. I, S. 157—190, Taf. XIIT—XVI.) 8°. Woronin H. Apogamie und Aposporie bei einigen Farnen. (Flora, 98. Bd., 2. Heft, S. 101—162.) 8°. 72 Textabb. Zahn K. H. Beiträge zur Kenntnis der Hieraeien Ungarns und der Balkanländer, II. (Ungar. botan. Blätter, VI. Jahrg., Nr. 8/10, S. 212—229.) 8°. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 6. Februar 1908. Das k. M. Prof. H. Molisch übersendet eine Arbeit unter dem Titel: „Uber ein einfaches Verfahren, Pflanzen zu treiben (Warmbadmethode).“ 1. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem Verfahren der Pflanzentreiberei, zu dem die Praxis die Anregung gegeben hat, das sowohl wissenschaftliches als auch praktisches Interesse beansprucht und das im wesentlichen darauf beruht, daß man die in der Ruheperiode befindliehen Holzgewächse einige Zeit einem Warmwasserbad aussetzt und hiedurch zum raschen Austreiben veranlaßt. Werden Zweige oder bewurzelte Stöcke verschiedener Holz- gewächse zur Zeit ihrer Ruheperiode in Wasser von etwa 30 bis 40° C. untergetaucht, dann mehrere Stunden (9—12) darin be- lassen und hierauf bei mäßiger Temperatur weiter kultiviert, so wird hiedurch in vielen Fällen die Ruheperiode abgekürzt und das Austreiben der Knospen in hohem Grade beschleunigt. Diese Me- thode sei kurz als „Warmwassermethode“ bezeichnet. Zur richtigen Zeit angewendet, gibt dieses Verfahren bei Corylus Avellana, Syringa vulgaris, Forsythia suspensa, Cornus alba, Ribes Grossularia, Larix decidua, Rhamnus Frangula, Aesculus Hippocastanum, Salix-Arten, Fraxinus excelsior und anderen Pflanzen ausgezeichnete Resultate. Das Gelingen solcher Versuche hängt, abgesehen von der Natur der Pflanze und der Jahreszeit, unter anderem von folgenden Umständen ab: a) Von der Dauer des Bades. Im allgemeinen genügt eine 6—12stündige Dauer. Uber 12 Stunden hinauszugehen, em- Österr. botan, Zeitschrift. 6. Heft. 1908. 18 258 pfiehlt sich gewöhnlich nicht, da die untergetauchten Zweige bei der hohen Temperatur ein großes Sauerstofibedürfnis haben, der Sauerstoffzufluß aber im Wasser sehr gehemmt ist. Unter diesen Verhältnissen erscheint die normale Atmung behindert, ja, es kann sogar intramolekulare Atmung und, wenn diese zu lange dauert, eine Schädigung oder ein Absterben der Knospen eintreten. Ein in mehrstündigen Intervallen durchgeführtes zwei- oder gar dreimaliges Bad bietet gegenüber einem einmaligen Bad ent- weder keine Vorteile oder eine Schädigung oder eine so geringe Förderung, daß daraus für die Praxis keine ökonomischen Vorteile erwachsen. b) Von der Temperatur des Warmbades. Es eignet sich nicht für alle untersuchten Gewächse dieselbe Temperatur des Warmbades. Während z. B. bei Corylus Avellana, Forsythia suspensa, BRibes Grossularia und Syringa vulgarıs ein Bad von 30° C. sehr stark stimulierend auf das Austreiben wirkt, ist für Cornus alba, Rhamus Frangula, Betula alba, Aesculus Hippo- castanum und gewisse Salix-Arten ein Bad von 35 bis 40° C. not- wendig oder besser. Es existiert für die zu treibenden Gewächse eine optimale Temperatur des Bades, die von Fall zu Fall aus- probiert werden muß. c) Von der Tiefe der Ruheperiode. Das Warmbad be- einflußt die Ruheperiode gewisser Gewächse schon unmittelbar nach dem herbstlichen Laubfall, bei anderen erst später. So treiben ge- badete Aesculus- und Fraxinus-Zweige im Vorherbst nieht, im Dezember und Jänner aber sehr willig. Je mehr die Ruheperiode ausklingt, desto geringer sind dann die Unterschiede im Treiben der gebadeten und ungebadeten Pflanzen. 2. Das Bad wirkt ganz lokal, d. h. nur die untergetauchten Knospen treiben früher. Man kann sich davon leicht überzeugen, wenn man bei einem Zweigsystem nur die rechte oder die linke Hälfte badet. Es zeigen sich dann nur die gebadeten Zweige im Treiben gefördert. Fliederstöcke, bei denen im November nur die Hälfte der Krone dem Warmbad ausgesetzt wurde, und die dann bei mäßiger Wärme im Lichte getrieben wurden, bieten einen eigenartigen Anblick: die gebadete Hälfte erscheint nach einiger Zeit in voller Blüte und bietet ein Bild des Frühlings, die nicht gebadete Hälfte desselben Individuums verharrt zur selben Zeit noch häufig in Ruhe und bietet das Bild des Winters. Der Ein- fluß des Bades wird also nicht auf benachbarte ungebadete Teile übertragen. 3. Die Einwirkung des Bades bleibt, wenn die gebadeten Zweige oder Pflanzen nicht gleich angetrieben, sondern wieder an ihren natürlichen Standort ins Freie gestellt werden, wo sie der Temperatur des Herbstes oder Winters ausgesetzt bleiben. latent. Gebadete Zweige von Corylus und Forsythia, die drei bis fünf Wochen im Freien standen, verhalten sich dann im Warmhaus 259 genau so wie Zweige, die unmittelbar nach dem Bade warm ge- stellt werden. 4. Das Warmwasserverfahren bewährte sich auch beim Treiben von Convallaria. „Keime“ dieser Pflanze, die durch 16'/, Stunden einem Warmbad von 31° C. unterworfen wurden, brachten ihre Blätter und Blütentrauben rascher und gleichmäßiger hervor. 5. Ein feuchtes mehrstündiges (9—24 Stunden) Luftbad von höherer Temperatur übt bei vielen Pflanzen auf das Treiben einen ähnlichen Einfluß wie ein ebenso temperiertes Wasserbad. Ja, in manchen Fällen war das feuchte Luftbad noch vorteilhafter. Es ist daher wohl in erster Linie die höhere Temperatur, die in den Knospen jene Veränderung hervorruft, die zum früheren Austreiben führt. Doch ist dieser Satz vorläufig noch mit einem gewissen Vor- behalt hinzustellen, da die Experimente über die Ersetzbarkeit des Wasserbades durch das Luftbad erst im Spätherbste durchgeführt wurden, wo die Knospenruhe nicht mehr so fest wie im Vorherbst war. Es bleibt daher noch zu untersuchen, ob auch die noch sehr fest ruhenden Knospen sich einem warmen Luftbade gegenüber ebenso verhalten wie gegenüber einem warmen Wasserbade. Nach dem Gesagten darf man wohl schon jetzt annehmen, daß in erster Linie die höhere Temperatur stimulierend wirkt. Ob hiebei die durch die höhere Temperatur gesteigerte Atmung oder andere Um- stände jene Revolution bedingen, die die Ruheperiode abkürzt oder anfhebt, wäre möglich, bleibt aber zunächst noch unentschieden. 6. Das Warmbadverfahren leistet in vielen Fällen für die Treiberei dasselbe oder noch Besseres wie das Atherverfahren und dürfte in der Zukunft wegen seiner Einfachheit, Billigkeit und Gefahrlosigkeit das Atherverfahren in der Praxis bald verdrängen. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 2. April 1908. Das w. M. Prof. G. Haberlandt übersendet eine im botani- schen Institute der Universität in Graz ausgeführte Arbeit von Karl Gaulhofer, Assistenten am genannten Institut, über „Die Perzeption der Lichtrichtung im Laubblatte mit Hilfe der Rand- tüpfel, Randspalten und der windschiefen Radialwände“. Es wird gezeigt, daß außer den schon von Haberlandt beschriebenen Einrichtungen zur Perzeption der Lichtriehtung seitens des transversal-heliotropischen Laubblattes bei verschiedenen Pflanzen auch die sogenannten Randtüpfel, ferner Randspalten und windschiefe Radialwände der oberseitigen Blattepidermis den gleichen Dienst leisten können. Infolge totaler Reflexion des Lichtes kommt es hier im wesentlichen zu denselben Beleuchtungs- differenzen auf den Innenwänden der Epidermiszellen wie bei Vor- wölbung der Außen- oder Innenwände. So können auch Epidermen, deren Außen- und Innenwände vollkommen eben sind, die Licht- richtung perzipieren. 18* 260 Das w. M. Hofrat J. Wiesner übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Paul Fröschel durchgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über die heliotropische Präsentationszeit. I. Mitteilung.“ Die Hauptergebnisse der Arbeit lauten: Die Präsentationszeit fällt mit steigender Intensität angenähert nach einer gleiehseitigen Hyperbel ab, welche die Ordinatenachsen zu Asymptoten hat und deren Gleichung lautet &y = const. Mit anderen Worten: Um bei verschiedenen Intensitäten noch eben merkliche Reaktion zu erzielen, muß, analog dem Bunsen- Roseoeschen photochemischen Grundgesetze (Jt = J't'), das Produkt aus Lichtintensität und Reizdauer stets den gleichen Wert haben. Die kleinste Präsentationszeit, für welche die Gültigkeit dieses Gesetzes noch erprobt wurde, beträgt zwei Sekunden, ein tief unter den bisher beobachteten Schwellen gelegener Wert. Die bis jetzt gewonnenen Resultate beziehen sich auf mit Lepidium salivum (Keimlinge) ausgeführte Untersuchungen. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanische Abende an der Universität. Versammlung am 17. Jänner 1908. Herr Dr. F. Vierhapper hielt einen Vortrag: „Revision des Systemes der Gattung Avena‘. Fräulein C. Stein sprach „Uber die Zunahme des Chloro- phylipigmentes bei Koniferen“. Herr Dr. K. Linsbauer demonstrierte verschiedene Atem- wurzeln. Versammlung am 21. Februar 1908. Herr Prof. Dr. V. Sehiffner hielt einen Vortrag: „Über eine neue moosbewohnende Chytridiacee“. Die diesbezügliche Arbeit wird in den „Verhandlungen“ später erscheinen. Herr R. Karzel sprach: „Uber Verholzung der Spaltöffnungen bei Cycadeen‘‘. (Vgl. die in der Wiesner-Festschrift erschienene Arbeit.) Im Anschlusse an den vorhergehenden Vortrag entwickelte Herr Dr. K. Linsbauer seine Vorstellung über die biologische Bedeutung der Verholzung. Zum Schlusse demonstrierte Herr Dr. A. Jen&id Mikro- photographien und Fräulein M. Neuberger Pflanzenabbildungen aus der Flora von Niederösterreich, gemalt von F. Schauta. 261 Versammlung am 20. März 1908. Herr Dr. B. Kubart hielt einen Vortrag: „Die Korbonfarne im Lichte der letztjährigen Untersuchungen“ (mit Skioptikon- demonstrationen). Herr Prof. Dr. L. Linsbauer demonstrierte Diapositive botanischer Objekte, in natürlichen Farben nach dem Lumiere- Verfahren hergestellt. Sprechabende. Versammlung am 24. Jänner 1908. Herr stud. phil. P. Fröschel hielt ein Referat über das Buch von Pfeffer: „Schlafbewegung der Blattorgane“. Sodann hielt Herr Dr. R. Wagner einen Vortrag: Morpho- logische Mitteilungen. Derselbe besprach insbesondere das Vor- kommen von Kotyledonar-Achselsprossen bei einigen Proteaceen. Sehließlich demonstrierte Herr Dr. F. Vierhapper Proben aus den Vegetationsformationen des Lungau. Versammlung am 28. Februar 1908. Herr Dr. A. Ginzberger legte die neuere Literatur vor. Herr stud. phil. W. Himmelbaur referierte über die Arbeit von Ihering: „Die Cecropien und ihre Schutzameisen‘‘. Herr Supplent J. Nevole sprach: „Uber einige interessante Pflanzen aus Steiermark und ein Herbar aus dem 17. Jahrhundert“. Zum Schlusse legte Herr Dr. H. Frh. v. Handel-Mazzetti bemerkenswerte Phanerogamen aus Tirol vor. Versammlung am 27. März 1908. Nach der Wiederwahl der bisherigen Funktionäre der Sektion und nachdem die Zusammenstellung des Programmes für die botanischen Abende dem Obmannstellvertreter übertragen wurde, referierte Fräulein J. Witasek über die Arbeiten von S. Birger: „Endozoische Samenverbreitung durch Vögel“ und ‚Einfluß des Meerwassers auf die Keimfähigkeit der Samen“. Herr J. Vetter demonstrierte und besprach interessante Funde aus der Flora von Niederösterreich, Tirol und Kärnten. Sodann hielt Herr Dr. R. Wagner einen Vortrag: ‚„Morpho- logische Mitteilungen‘. Schließlich legte Herr Dr. A. Ginzberger die neuere Literatur vor. Ferienkurse in Jena vom 5. bis 18. August 1908 für Damen und Herren. Es werden im ganzen mehr als 50 verschiedene Kurse gehalten, meist 12stündige. Naturwissenschaftliche Abteilung: Naturphilosophie; naturwissenschaftliche Weltbildung:; 262 Botanik; botanisch-mikroskopisches Praktikum; zoologisches Prak- tikum; Geologie; Chemie; optische Instrumente; Astronomie; Physiologie; physiologische Psyehologie. Ausführliche Programme sind kostenfrei durch das Sekretariat der Ferienkurse (Jena, Gartenstraße 4) zu haben. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Kneucker, A. Gramineae exsiccatae. Von dem Exsiecatenwerke ‚„Glumaceae exsiceatae“ sind bis jetzt erschienen: 22 Lieferungen ‚„Gramineae exsiccatae‘“, sechs Lieferungen „Cyperaceae (excel. Carices)et Juncaceae exsiceatae‘‘ und 13 Lieferungen „Garices exsiccatae“. Die Lieferungen 19—22 der Gramineae gelangten in den Jahren 1906 und 1907 zur Ausgabe. Auch bei diesen Lieferungen wurde das aus vier Erdteilen stammende Material von Herrn Professor Ed. Hackel in Attersee revidiert. Von den ausgegebenen Pflanzen stammen u. a. 26 aus Nordamerika, 15 aus Portugal und Spanien, 13 von den Philippinen, 10 aus Argentinien und 2 aus Australien. Den einzelnen Arten sind gedruckte Etiquetten beigefügt, die außer den Literaturdaten, kritischen Bemerkungen noch Angaben über Begleitpflanzen, geologische Beschaffenheit der Fundorte etc. ent- halten. Die Schedae werden außerdem noch in Broschürenform den einzelnen Lieferungen beigegeben. Mitarbeiter erhalten die Lieferungen als Aquivalent für das eingesandte Material, und zwar für je 110 Exemplare einer Art oder Form eine Lieferung. Im Kaufe kostet die Lieferung 9 Mark. Weitere Mitarbeiter werden gesucht. Interessenten wollen sich wenden an den Herausgeber A. Kneucker in Karlsruhe in Baden, Werderplatz 48. Kneucker A., Cyperaceae (exelus. Carices) et Iuncaceae exsiceatae. Über Preis, Umfang, Ausstattung, Bezugsbedingungen etc. gilt von diesem Teil der „Glumaceae exsiccatae‘ dasselbe, was von den „Gramineae exsiccatae“ gesagt ist. In Liefe- rung 6 der Cyperaceae et Juncaceae exsiceatae wurden 10 schon in früheren Lieferungen enthaltene Arten nochmals, also gratis aus- gegeben, so daß diese Lieferung 40 statt 30 Nummern zum Preise von 9 Mark enthält. Die Adresse des Herausgebers ist: A. Kneucker in Karlsruhe, Baden, Werderplatz 48. Otto Jaap, Myxomycetes exsiccati, Ser. I, Nummern 1--20, sind erschienen. Inhalt: 1. Ceratiomyza mucida (Pers.) Schroeter. 2. Badhamia rubiginosa (Chev.) Rost. 3. Physarım nutans Pers. 263 4. Physarum sinuosum (Bull.) Fr. 5. Physarum contextum Pers. 6. Physarum virescens Ditm. 7. Fuligo muscorum Alb. et Schwein. 8. Leocarpus fragilis (Dieks.) Rost. 9. Chondrioderma niveum Rost. var. deplanatum Lister. 10. Diachea leucopoda, (Bull.) Rost. 11. Didymium difforme (Pers.) Duby. 12. Didymium farinaceum Sehrad. 13. Comatricha typhina (Wiggers) Rost. 14. Lamproderma columbinum (Pers.) Rost. 15. Cribraria rufa (Roth) Rost. 16. Enteridium olivaceum Ehrenb. var. liceoides Lister. 17. Lycogala epidendrum Buxb. 18. Trichia scabra Rost. 19. Trichia varia Pers. 20. Arcyrıa pomiformis Rost. Der Preis der Serie beträgt mit Versendungskosten 6 Mk. Otto Jaap, Hamburg 25, Burg- garten 1a. Personal-Nachrichten. Der Professor der Botanik an der Ohio State University W. A. Kellerman ist auf einer Studienreise in Guatemala im Alter von 37 Jahren gestorben. Dr. W. F. Bruck hat sich an der Universität Gießen für Botanik habilitiert. Privatdozent Dr. G. Hegi (München) hat seine Stelle als Kustos am botanischen Garten niedergelegt. Privatdozent Dr. M. Nordhausen (Kiel) wurde zum Professor ernannt. Dr. N. Ko$anin wurde zum ständigen Dozenten für Botanik an der Universität Belgrad und zum Leiter des botanischen Gartens und Institutes daselbst ernannt. Dr. Marcel Mirande wurde zum Professor der Botanik an der Universität in Grenoble ernannt. Dr. Bela Päter, Professor an der landwirtschaftlichen Akademie in Kolozsvär, hat sich an der Universität daselbst für Morphologie und Oekologie der Pflanzen habilitiert. Inhalt der Juni-Nummer: Viktor Schiffner: Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. S. 225. — Dr. E. Zederbauer: Versuche über Vererbung erworbener Eigen- schaften bei Capsella bursa pastoris. S. 211. — Valentin Vouk: Einige Versuche über den Einfluß von Aluminiumsalzen auf die Blütenfärbung. S. 236. — R. v Klebelsberg: Cory- dalis Hausmanni ein neuer Corydalis-Bastard. S. 243. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Fortsetzung.) S, 244. — Literatur- Übersicht. S. 250. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 257. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 8. 262. — Personalnachrichten. S. 263. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. ö Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/58 a M. 2’—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 264 RETTEN ZISENTEISPERTETUR INA GERIR III LAT SYELIKAN n FERDINAND ENKE in STUTTGART. Soeben erschien: DIPRIEST TS er re Ergänzungsband Systematisehe Anatomie der Dieotyledonen. Ein Handbuch für Laboratorien der wissenschaftlichen und angewandten Botanik. Bearbeitet von Prof. Dr. H. Solereder. gr. 8°. 1908. geh. Mk. 16. P ODE ANSTATT ZI ZEN SZ peisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— raum 1898-1897. zn : 16.) SE erab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—18%4, 1876—1880 (ü Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 33.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Yerjagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. EIER EEE ED EEE ENTE Ehe... -- NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel VI (Zederbauer), ferner ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung Chr. Herm. Tauchnitz in Leipzig. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N°- 7/8. Wien, Juli/August 1908. Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten. Von Dr. Rudolf Scharfetter (Villach). (Mit 2 Kartenskizzen.) In diesem Aufsatze möchte ich jene Pflanzengruppen näher behandeln, die Gradmann in seinem Pflanzenleben der schwäbi- schen Alb als „südeuropäische“ und als „pontische* Gruppe bezeichnet hat. Die südeuropäische Pflanzengruppe meidet den Norden Europas, die pontische Gruppe überdies noch die atlantische Küste. Die Pflanzen. welche zu diesen Gruppen gehören, wurden in letzter Zeit im Hinblick auf die Besiedlungsgeschichte der einzelnen Länder eifrig studiert und mit den verschiedensten Namen belegt. Es handelt sich um alle jene Arten, die man als mediterrane, illyrische, pannonische, aquilonare, xerotherme und thermophile Florenele- mente bezeichnet hat — Ausdrücke, die ich vermeiden möchte, weil einerseits mit den bestimmten Benennungen auch schon ganz bestimmte Aussagen verknüpft sind, anderseits weil ein und die- selbe Art von den verschiedenen Autoren zu dieser oder jener Gruppe gezählt wird. Als meine Hauptaufgabe betrachte ich es, eine Topographie dieser Florenelemente in Kärnten zu geben und eine Anzahl von Vegetationslinien festzustellen. Die Arbeit stützt sich auf die von mir schon in anderen Auf- sätzen angegebene floristische Literatur Kärntens und auf die ein- schlägigen Arbeiten von v. Beck, Briquet, Domin, Drude, Gradmann, v. Hayek, Hegi, Murr, August Schulz u. a. G. v. Beck, „Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder“ bildete die unentbehrliche Grundlage für alle Vergleiche. ‘ Anordnung. 1. Topographie der südlichen und südöstlichen Pflanzen in Kärnten. 2. Vegetationslinien. Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1908. 19 266 3. Lückenhafte Verbreitung. 4. Kulturbegleiter. 5. Formationszugehörigkeit der einzelnen Arten und pflanzen- geographische Gliederung. 6. Pinus nigra. 7. Wulfenia carinthiaca. 8. Ursachen dieser Verbreitung. a) Klima. b) Bodenbeschaffenheit. c) Geschichte. 1. Topographie. Podpera') grenzt für Böhmen das Gebiet thermophiler Pflanzen mit Hilfe von Andropogon Ischaemum als „Leitpflanze* ab. Diese Pflanze zeigt zunächst Unterkärnten (das Becken von Klagenfurt mit Villach-Föderaun) und das Kanaltal als thermophiles Gebiet an. In der Tat finden sich in diesen Landesteilen die aller- meisten Vertreter unserer wärmeliebenden Pflanzengruppe. Aber andererseits lehrt gerade das Vorkommen von Andropogon Ischae- mum im Öberdrautale (Irschen, Oberdrauburg), im Mölltale (Obervellach, Flattach) und im Gailtale (Gailitz, Preßeggen, Her- magor, Kirchbach), daß die thermophilen Pflanzen auch in die anderen Täler vorgedrungen sind. Ja. wir müssen sagen, daß kein Tal zu entlegen, kein Berg zu hoch ist, als daß sich nicht ein oder der andere Vertreter unserer Gruppe finden würde. Manche Arten sind so häufig, daß sie in einigen Formationen tonangebend sind, z. B.: Salvia pratensis, Euphorbia Cyparissias, Discutella laevigata, Chamaebuzus alpestris, Genista sagittalis, Cirsium ole- raceum, Centaurea Jacea, Salvia glutinosa, Erica carnea u. a. Andere Arten sind zwar nicht so häufig, aber ebenfalls in allen Tälern zu finden: Zilium Martagon, Oynanchum Vincetoxicum, Campanula thyrsoidea, Carlina acaulis, Linum catharticum, Coto- neaster integerrima uU. a. Ebenso wie dem horizontalen Vordringen keine Schranken ge- setzt zu sein scheinen, so finden wir Arten unserer südeuropäisch- pontischen Gruppe, auch in Höhen. in welchen niemand diese Pflanzen vermuten würde. Ohne vollständig sein zu wollen, führeichan: Lactuca perennis, 1000 m, Obervellach. Aster Amellus, 1200 „ Feistritz bei Berg. Cirsium acaule, 1260 „ Lesachtal. Centaurea Jacea, 1400 „ Uggowitzer Almwiesen. Galium aristatum, 1600 „ Plöckenstraße. Leontodon incanus, 1770 „ Zielerkofel. Carlina acanulis, 1900 „ Osternig. Libanotis montana, 2000 „ Malnitz. !) Dr. J. Podpera, Studien über die thermophile Vegetation Böhmens, Beiblatt 76 zu Englers bot. Jahrb., Bd. 34, 1905. 267 Erica carnea, 2000 m Feistritz bei Berg. Carex Davalliana, 2000 „ Tresdorfer Alm. Biscutella laevigata, 2150 „ Pasterze. Dianthus barbatus, 2150 „ 5 Dianthus Carthusianorum, 2150 „ = Ozxytropis pilosa, 2150 „ # Carex nitida, 21505 si Um eingehender die Verteilung des südeuropäisch-pontischen Florenelementes über Kärnten zu zeigen, wollen wir nun, ohne irgend- wie erschöpfend zu sein, für die einzelnen Täler und Standorte solehe Arten anführen und zugleich beachten, daß an besonderen Stellen starke Anhäufungen unseres Elementes sich finden. Mit Ausnahme des oberen Lavanttales, Gurktales, Weißbriach und Kanning kenne ich die Standorte aus eigener Anschauung; die auf- gezählten Arten habe ich selbst teils beobachtet, teils gesammelt (in der Aufzählung mit Rufzeichen! versehen), im übrigen wurden die Angaben in der Literatur verwertet. Letzteres gilt in erster Linie für die oben genannten Standorte. Lavanttal. Literatur: Prof. R. Graf: Beiträge zur Flora des Lavanttales. Jahrbuch des Landesmuseums für Kärnten. Bd. I. 1852. Wolfsberg. Anthericum Liliago, Iris graminea, Helleborus viridis, Tunica saxifraga, Thalictrum angustifolium, Corydalis cava, Arabis arenosa, Alyssum montanum, Genista germanica, Trifolium rubens, Polygala comosa, Malva Alcea, Peucedanum Oreoselinum, Cyclamen europaeum, Gentiana eruciata, G. ciliata, Symphytum tuberosum, Cerinthe minor, Nepeta Cataria, Brunella grandiflora, Stachys recta, Salvia verticillata, Physalis Alkekengı, Orobanche Teucrii, Verbascum phlomoides, Asperula arvensis, Galium silvaticum, Valerianella rimosa, Buphthalmum salieifolium, Carlina acaulis, Scabiosa ochroleuca. St. Paul. Cephalanthera rubra, T’hesium intermedium!, Helle- borus viridis, Anemone trifolia!, Ranunculus lanuginosus!, Cory- dalis cava, C©. solida, Medicago carstiensis!, Coronilla varia, Eu- phorbia amygdaloides!, Gentiana ciliata, Symphytum tuberosum!, Cerinthe minor!, Stachys recta, Salvia verticillata, Asperula ar- vensis, Galium vernum, Artemisia Absinthium, Orepis incarnata. Südseite des Kasbauersteines und Langenberges. Orchis militaris, Anacamptis pyramidalis, Biscutella laevigata, Thlaspi montanum, Linum tenwifolium, Brunella grandiflora, Teu- crium Botrys, T. Chamaedrys, Daphne Cneorum, Inula hirta, Leontodon incanus, Artemisia campestris. Unteres Lavanttal. Ophrys muscifera, Cephalanthera rubra, Erythronium Dens canis, Seilla bifolia, Carex brizoides, ©. praecox, O. alba!, ©. pilosa, Rumex scutatus, Thhesium inter- medium, Clematis recta, Anemone trifolia!, Corydalis. cava, C. solida, Dentaria enneaphyllos!, D. digitata, Dianthus Carthusi- 19* 268 anorum!, Linum flavum, Genista pilosa!, G@. germanica!, Cytisus nigricans, O. supinus, Medicago carstiensis, Trifolium alpestre!, T. montanum!, Vieia dumetorum, Erica carnea!, Gentiana ciliata, Symphytum tuberosum!, Globularia Willkommit!, Euphorbia duleis!, E. amygdaloides!. Unterhausschlucht und Rabensteinerberg. Hiero- chloa hirta, Sesleria varia!, Festuca valesiaca!, Carex humilis, C. pilosa, €. Michelii, C. brizoides, Anthericum ramosum, Seilla bifolia, Allium montanum, A. carinatum, A. paniculatum, Ophrys muscifera, Quercus lanuginosa!, Thesium bavarım!, Anemone Pul- satilla!, A. nigricans, Isopyrum thalictroides, Arabis arenosa!, Alyssum montanum |, A. calycinum!, Dentaria digitata, Dianthus plumarius!, D. barbatus, Genista pilosa!, Cytisus hirsutus!, C. ni- gricans, Ü. supinus, Trifolium alpestre!, Vicia dumetorum, V. oroboides!, Astragalus Cicer, Seseli austriacum!, Peucedanum Cer- varia, P. Oreoselinum!, Laserpitium latifolium!, Fraxinus Ornus!, Gentiana cruciata, Teuerium Botrys, T. Ohamaedrys, Physalis Alkekengi, Galium silvaticum!, Phyteuma Halleri!, Veronica austriaca!, Linum flavum, Cotoneaster integerrima, Aster Amellus, Inula salicina, I. Conyza, ÜOentaures Triumfetti!, Lactuca per- enmis!. Görtsehitztal (Eberstein). Alyssum montanum, (Genista pilosa, Cytisus supinus, Cyclamen europaeum, Fraxinus Ornus, Gentiana cruciata, Symphytum tuberosum, Cerinthe minor, Ne- reta Cataria, Satureja Nepeta, Teuerium Chamaedrys, Euphorbia amygdaloides, Oynanchum Vincetoxicum, Asperula arvensis, Sca- biosa ochroleuca. Friesach. Allium montanum, Iris germanica, Tunica saxi- fraga, Anemone nigricans, Thalictrum galioides, Biscutella laevi- gata, Libanotis montana, Symphytum tuberosum, Lathyrus tube- rosus, Trifolium hybridum, Marrubium vulgare, Galium silvaticum, Artemisia pontica, A. campestris, Scabiosa ochroleuca. Gurktal. Dieses Tal ist entweder auffallend arm an thermo- philen Typen oder floristisch noch ungenügend erforscht. Ich fand an Angaben: Allium montanum, Seseli annuum, Chamaebuxus al- pestris, Oytisus nigricans, Carex Davalliana, Anthemis tinctoria. Glantal. Andropogon Ischaemum!, Potentilla recta!, Coronilla varia!, Libanotis montana, Teucrium Chamaedrys, Satureja Cala- mintha, Salvia glutinosa!, Stachys recta!, Aster Amellus!, Bu- phthalmum salieifolium!, Artemisia campestris. Tiffen. Carex brizoides, ©. Davalliana, Anthericum ramosum, Allium montanum, Cephalanthera rubra, Cerastium brachypetalum, Thalictrum angustifolium, Ranunculus lanuginosus, Arabis are- nosa!, Corydalis cava, CO. solida, Potentilla canescens, P. rupestris!, P. recta, Genista germanica, Medicago carstiensis, Trifolium alpestre, T. rubens, Lathyrus vernus, Polygala comosa, Malva Alcea, Geranium palustre, Seseli annuum, Laserpitium latifolium, Satureja Calamintha, Nepeta Cataria, Teucrium Chamaedrys, 269 Stachys recta, Brunella grandiflora, Symphytum tuberosum, Cerinthe minor, Verbascum thapsiforme, V. austriacum, V. phlomoides, Galium silvaticum, Carlina acaulis, Artemisia Absinthium, A. campestris. Ebene von Klagenfurt siehe später. Literatur: Friedrieh Kokail, Aufzählung der in der Um- sebung von Klagenfurt vorkommenden phanerogamischen Gewächse und Farnkräuter. Jahrbuch, Landesmuseum von Kärnten, I. Bd. Satnitz (Gurnitz, Maria Rain, Hollenburg), Gurnitzer Wasser- fall: Rhododendron hirsutum!, Tofieldia calyculata!, Potentillu cau- lescens!, Saxifraga mutata! Salix glabra!, Pinguicula alpina (im Fruchtzustande). Außerdem finden sich auf der Satnitz noch fol- sende Alpenpflanzen: Primula Auricula (nördliche Wände, etwa dem Bahnhof gegenüber nach mündlicher Mitteilung des Herrn Sabidussi) und Arnica montana! häufig. Öberholz und Unterholz: Pinus silvestris, Picea excelsa, Car- pinus Betulus, Ostrya carpinifolia, Corylus Avellana, Fagus silvatica, Castanea sativa (Literatur), Quercus Robur, Berberis vulgaris, Cotoneaster tomentosa!, Sorbus Aria!, Laburnum vulgare (Lit.), Z. alpinum!, Evonomymus verrucosa, Acer Pseudoplatanus, A. campestre, Fraxinus excelsior!, Fraxinus Ornus. Niederwuchs: Pteridium aquilinum, Melica nutans, Carex alba, O. distans, Anthericum ramosum (Lit.), Lilium Martagon!, Majanthemum bifolium, Orchis maculata!, O.militaris (Lit.), Ophrys museifera (Lit.), Anacamptıs pyramidalis (Lit.), Platanthera bi- folia!, Thesium intermedium!, Th. pratense!, Dianthus barbatus (Lit.), D. Carthusianorum!, Moehringia muscosa!, Actaea spicata!, Anemone trifolia, Ranunculus lanuginosus!, Dentaria enneaphylla!, Aruncus silvester, Aremonia agrimonioides (Lit.), Uytisus hirsutus!, Ö. nigricans, Medicago carstiensis (Lit.), Trifolium pratense, T. alpestre!, T. montanum, T. campestre!, Coronilla coronata (Lit.), C. varia (Lit.), Vieia silwatica!, Lathyrus montanus, Geranium phaeum, G. sanguwineum!, Linum flavum (Lit.), L. viscosum, Mer- curialis perennis!, M. ovata (Lit.), Euphorbia duleis!, E. amyg- daloides!, Seseli austriacum!, Tommasinia verticillaris !, Peucedanum Oreoselinum!, P. Cervaria (Lit.), P. alsaticum (Lit.), P. austriacum (Lit.), Laserpitium latifolium!, L. Siler (Lit.), L. pruthenicum (Lit.), L. peucedanoides (Lit.), Erica carnea, Cyclamen europaeum, Cynanchum Vincetoxicum, Gentiana eiliata (Lit.), G. erueiata (Lit.), Cerinthe minor!, Melittis Melissophyllum!, Teuerium Chamaedrys (Lit.), Stachys recta (Lit.), St. offieinalis (Lit.), Salvia pratensis, Veronica latifolia!, Globularia Weillkommii (Lit.), Galium silvati- cum!, Phyteuma orbiculare!, Ph. Zahlbruckneri!, Aster Amellus (Lit.), BDuphthalmum ‚salieifolium, Artemisia campestris (Lit.), A. Absinthium (Lit.), Cirsium pannonicum (Lit.), Leontodon in- canus (Lit.). Siebenhügel. Thalictrum galioides, Genista germanica, Peucedanum Oreoselinum, Salvia vertieillata. 270 Kreuzbergl. Cerastium brachypetalum, Potentilla rupestris, Genista germanica, Vieia villosa, Peucedanum Oreoselinum, Viol« sepincola, Carlina acaulis. Hochosterwitz. Cerastium brachypetalum, Parietaria offi- einalis, Anemone nigricans!, Ranunculus lanuginosus!, Potentilla arenaria, Alyssum montanum!, Genista pilosa, Polygala comosa!, Seseli austriacum!, Fraxinus Ornus, Symphytum tuberosum, Cy- nanchum Vincetoxicum, Stachys recta, Galium silvaticum. St. Georgen am Längssee. Adonis flammea, Fhamnus sawatilis, Geranium palustre, Linum tenuifolium, L. viscosum, Aster Amellus. St. Johann am Brückl. Ostrya carpinifolia. Kanning. Literatur: Kohlmayr Paul, Spezialllora von Kanning und Umgebung. Jahrbuch des nat. Landesmuseums von Kärnten, 3. Jahrgang, 1854. Orchis pallens, Lilium bulbiferum, L. Martagon, Ostrya carpinifolia, Cerastium brachypetalum, BRanunculus lanuginosus, Genista germanica, Trifolium alpestre, T. hybridum, Vicia dume- torum, Laserpitium latifolium, Erica carnea, Gentiana ciliata, Nepeta Cataria, Brunella laciniata, Verbascum thapsiforme, Scabiosa ochroleuca, Carlina acaulis, Cirsium pannonicum, Leon- todon incanus. Oberdrautal (von Greifenburg an, Berg, Öberdrauburg). Lasiagrostis Calamagrostis, Carex humilis, ©. nitida, Anthericum ramosum, Orchis militaris, Cephalanthera rubra, Anacamptis py- ramidalis, Ostrya carpinifolia, T'hesium pratense, Olematis Flam- mula (ausgestorben), Tunica saxifraga, Potentilla canescens, Üo- rydalis cava, CO. solida, Coronilla vaginalis, ©. varıa, Lotus sili- quosus, Trifolium alpestre, Vieia incana, Lathyrus vernus, Poly- gala comosa, Malva Alcea, Seseli annuum, 5. austriacum, Peuce- danum Oreoselinum, Tommasinia verticillaris, Laserpitium Siler, L. pruthenicum, Oyclamen europaeum, Fraxinus Ornus, Gentiana cruciata, @. eiliata, Teucrium Chamaedrys, T. montanum, Salvia verticillata, Stachys germanica, St. recta, Symphytum tuberosum, Cerinthe minor, Globularia Willkommit, Verbascum thapsiforme, Galium aristatum, Veronica spicata, Scabiosa gramuntia, Phy- teuma Halleri, Aster Amellus, Artemisia Absinthium, A. cam- pestris, Buphthalmum salicifolium, Carlina acaulis, Cirsium acaule, C. rivulare, Orepis incarnata. Maltatal. Literatur: Das Maltatal von Paul Kohlmayr. Jahrbuch des Landesmuseums, VI, 1863. Carex brizoides, ©. Daval- liana, Allium montanum, Corydalis cava, Arabis Turrita, Genista germanica, Malva Alcea. Peucedanum Oreoselinum, Laserpitium latifolium, Gentiana ciliata, Cerinthe minor, Nepeta Cataria, Brunella grandiflora, Verbascum phlomoides, V. austriacum, Cy- nanchum Vincetoxicum, Scabiosa ochroleuca. Mölltal. Obervellach. Andropogon Ischaemum, Carex hu- milis, C. nitida, ©. Davalliana, Cephalanthera rubra, Ostrya carpini- 271 folia, Anemone trifolia, Potentilla rupestris, P. recta, P. arenaria, Corydalis cava, C. solida, Trifolium rubens, Polygala comosa, Seseli annuum, Libanotis montana, Peucedanum Oreoselinum, Laser- pitium latifolium, Erica carnea, Gentiana cıliata, G. eruciata, Symphytum tuberosum, Teucrium Chamaedrys, Stachys annua, Orobanche Teucri, Verbascum thapsiforme, Valerianella rimosa, Veronica spicata, Artemisias campestris, Lactuca perennis, Carlina acaulıs. Sagritz und Heiligenblut. Carex humilis, Ophrys musci- fera, Thesium pratense, Biscutella laevigata, Sanguisorba muricata, Cotoneaster tomentosa, Coronilla vaginalis, O. varia, Laserpitium latifolium, Seseli annuum, Gentiana ciliata, Erica carnea, Salvia verticillata, Nepeta Cataria, Teuerium montanum, Orobanche Teuerit, Brunella grandiflora, Stachys recta, CUynanchum Vince- toxicum, Artemisia campestris. Pasterze. Carex Davalliana, (O. nitida), Dianthus barbatus, D. Carthusianorum, Cotoneaster tomentosa, Ü. integerrima, Oxy- tropis pilosa, Biscutella laevigata, Carlina acanlis. Weißbriach. Carex Davalliana, Gladiolus communis, Orchis militaris, O. pallens, Ophrys muscifera, OÖ. apifera, Anacamptis pyramidalis, Cephalanthera rubra, Ostrya carpinifolia, T’hesium intermedium, Th. pratense, Thalietrum angustifolium, Corydalis cava, ©. solida, Anemone trifolia, Dentaria digitata, Cotoneaster tomentosa, Coronilla Emerus, C. vaginalis, Lathyrus vernus, Poly- gala comosa, Libanotis montana, Peucedanum Oreoselinum, Laser- pitium latifolium, L. peucedanoides, L. pruthenicum, Erica carnea, Gentiana ciliata, G. cruciata, Fraxinus Ornus, Symphytum tube- rosum, Oerinthe minor, Brunella laciniata, Nepeta Cataria, Stachys annua, St. recta, Teuerium Chamaedrys, Globularia Willkommii, Galium aristatum, @G. silvaticum, Phyteuma Halleri, Scabiosa ochroleuca, Aster Amellus, Buphthalmum salieifolium, Carlina acaulıs, Cirsium pannonicum. Gailtal. Lit.: Prohaska Karl, Flora des unteren Gailtales. Jahrb. Landes-Mus., 1905. Andropogon Ischaemum, Hierochloa hirta, Lasiagrostis Calamagrostis, Cynosurus eristatus, Antheri- cum ramosum, Allium carinatum, Lilium bulbiferum, L. Martagon, Iris graminea, Ophrys museifera, Cephalanthera rubra, Quercus sesstliflora, Ostrya carpinifolia, Tunica saxifraga, Dianthus sil- vester, Anemone trifolia, Genista tinctoria, Cytisus purpureus, Medicago carstiensis, Trifolium hybridum, Coronilla vaginalis, Lathyrus vernus, Linum viscosum, Rhamnus saxatilis, Laserpitium latifolium, L. prutenicum, Erica carnea, Üyclamen europaeum, Gentiana ciliata, G. cruciata, Cynanchum Vincetoxicum, Sym- phytum tuberosum, Teucrium COhamaedrys, T. montanum, T. Scor- dium, Nepeta Cataria, Brunella laciniata, B. grandiflora, Ga- leopsis pubescens, Lamium Orvala, Stachys annua, St. recta, Salvia verticillata, Verbascum thapsiforme, Galium aristatum, Va- lerianella rimosa, Aster Amellus, Inula salicina, I. hirta, Bu- 272 phthalmum salicrfolium, Artemisia Absinthium, Carlina acanlis, Leontodon incanus, ÜUrepis incarnata. Schütt, Föderaun, Napoleonswiese. (Rotky, Unter- kräuter, in Nachträgen zur Flora Kärntens. Prohaska.) Von mir durch drei Jahre sehr häufig, zu den verschiedensten Jahreszeiten besucht. Eigene Aufnahme. Oberholz: Pinus silvestris, P. nigra (Literatur), Picea excelsa, Carpinus BDetulus, Ostrya carpinifolia!, Corylus Avellana, Fagus silvatica, Quercus Robur, Derberis vulgaris, Cotoneaster integer- rima!, C. tomentosa (Literatur), Sorbus Aria!, Amelanchier ovalis!, Crataegus monogyna!, Prunus spinosa!, Evonymus verrucosa!, Acer platanoides!, Rhamnus saxatilis!, Fraxinus excelsior, F. Ornus!, Ligustrum vulgare, Sambucus racemosa!, Viburnum Lantana!, Lonicera Xylosteum!. Niederwuchs: Pteridium aquwilinum, Triglochin palustre!, Lasiagrostis Calamagrostis (Lit.). Stipa pennata, Avena fatua!, Sesleria sphaerocephala!, 8. varia!, Koeleria ciliata!, Melica ciliata!, M. nutans!, Briza media, Cynosurus cristatus!, Nardus strieta!, Dlysmus compressus!, Heleocharis palustris!, H. uniglumis!, Carex Davalliana!, O. paniculata!, CO. echinata, C. strieta!, C. alba!, ©. digitata, O. humilis!, O. brizoides!, Luzula campestris, Tofieldia calyculata !, Anthericum ramosum!|, Allium montanum (Lit.), Lilium bulbiferum!, Asparagus tenuifolius!, Majanthemum bifolium, Poly- gonatum offieinale!, P. multiflorum, Convallaria majalis, Iris Pseudacorus!, I. graminea!, Gladiolus communis (Lit.), Ophrys apifera (Lät.), Orchis maculata, O. Morio!, O.latifolia!, Anacamptis pyramidalis (Lit.), Gymnadenia conopea!, Platanthera bifolia!, Cephalanthera rubra!, Listera ovata!, T’hesium rostratum!, Silene Saxifraga!, Dianthus Carthusianorum, D. silvester!, Saponaria ocymoides!, Moehringia muscosa!, Anemone trifolia!, A. Hepatica, A. nemorosa, Olematis recta!, ©. Vitalba, C. alpina!, Ranunculus lınuginosus!, Epimedium alpinum!, Biscutella laevigata, Sisym- brium Sophia!, Isatis tinctoria!, Arabis hirsuta!, Potentilla recta, Dryas octopetala!, Filipendula Ulmaria, F. hexapetala!, San- guisorba minor, Genista sagittalis!, G. germanica, Laburnum vul- gare subsp. Jacquinianum, Oytisus purpureus!, C. hirsutus!, CO. ni- gricans!, Trifolium pratense, T. alpestre, T. montanum!, Anthyllis Vulneraria (s. 1.), Lotus siliquosus!, L. corniculatus!, Coronalla Emerus!, C.vaginalis!, Hippocrepis comosa!, Chamaebuxus alpestris!, Polyyala vulgaris!, P. comosa!, P. amarella!, Euphorbia dulcis!, E. verrucosa!, E. amygdaloides!, E. Oyparissias, Viola pinnata!, V. collina!, V. elatior (Lit.), V. rupestris!, Y. Riiniana!, Daphne Oneorum!, D. alpina!, Astrantia major!, Libanotis montana, Seseli austriacum, 8. annuum, Peucedanum Oreoselinum, P. Cervaria, Tommasinia verticillaris, Orlaya grandiflora!, Pirola unflora!, Arctostaphylos Uvaursi!, Erica carnea!, Primula farinosa!, P.veris!, Iysimachia vulgaris!, Oyclamen europaeum!, Gentiana verna!, @. Pneumonanthe!, Vinca minor, Oynanchum Vincetoxicum, Sym- 273 phytum tuberosum!, Cerinthe minor, Teuerium montanum!, Melittis Melissophyllum!, Brunella laciniata!, Lamium Orvala!, L. luteum!, Stachys recta!, Salvia verticillata, Satureja alpina!, Physalis Alke- kengi (Lit.), Serophularia canina!, Gratiola officinalis!, Veronica latifolia!, V. Teucrium!, V. spicata!, Pedieularis palustris!, Pin- guicula vulgaris!, Globularia Willkommiü!, G. cordifolia!. Plan- tago altissima (Lit.), Galium Orueiata!, @. purpureum (Lit.), Cam- panula persieifolia!, C.spicata!, Aster Amellus (Lit.), Antennaria dioica!, Buphthalmum salieifolium!, Artemisia Absinthium, A. cam- pestris, Aposeris foetida!, Orepis incarnata!, Leontodon incanus!. Bleiberg-Kreuth. Thalictrum galioides, Corydalis cava, ©. so- lida, Aremonia agrimonioides, Genista germanica, COytisus hirsutus, Trifolium ochroleucum, T. rubens, Coronilla vaginalis, Peucedanum Oreoselinum, Tommasinia verticillaris, Rhamnus saxatilis, Oyclamen europaeum, Gentiana ciliata, Brunella grandiflora, Teuerium Chamaedrys, T. montanum, Cynanchum Vincetoxicum, Phyteuma Halleri, Buphthalmum salicifolium, Inula salicina, Artemisia Absinthium, Carlina acaulis, Cirsium pannonicum, Leontodon in- canus, Orepis incarnata. Kanaltal. Andropogon Ischaemum, Carex humilis, Allium ochroleucum!, Orchis militaris, Thesium bavarım!, Th. pratense!, Pinus nigra!, Ostrya carpinifolia!, Aquilegia Einseleana!, Spiraea decumbens, Dianthus barbatus, Saponaria ocymoides!, Cytisus al- pinus, ÜO. nigricans!, O. purpureus!, Doryenium germanicum, Lotus siliquosus, Coronilla Emerus, Polygala forgjulensis, P. co- mosa!, Eryngium amethystinum, Seseli austriacum, Peucedanum Oreoselinum, P. rablense!, Tommasinia verticillarıs, Laserpitium latifolium, L. Siler, Fraxinus Ornus, Gentiana ciliata, Symphytum tuberosum!, Cerinthe minor!, Daphne Cneorum!, D. alpina, Salvia vertieillata!, Satureja Nepeta, Nepeta pannonica, Teuerium Chamaedrys, T.montanum !, Linum austriacum, L. viscosum, L.tenui- folium, Plantago carinata, Asperula longiflora!, Galium purpureum, Phyteuma comosum, Veronica spicata, Knautia integrifolia, K. Fleischmanni, Scabiosa graminifolia!, Aster Amellus, Inula hirta, Centaurea bracteata, O. rupestris, ©. dichroantha!. Karawanken und Karnische Alpen. Lasiagrostis Cala- magrostis, Danthonia provincialis, Carex humitlis, Luzula nivea!, Lilium carniolicum!, Antherieum ramosum!, Paradisia Liliastrum!, Ornithogalum pyrenaicum!, Allium ochroleucum, A. carinatum, Mus- carı botryoides!, Orchis militaris, Ophrys muscifera, Cephalanthera rubra, Pinus nigra, Thesium intermedium!, Cytisus purpureus!, Trifolium alpestre, Seseli austriacum, Peucedanum Oreoselinum, P. austriacum, Tommasinia verticillaris, Laserpitium latifolium, L. Siler, L. peucedanoides, Rhamnus sazatilis, Cotoneaster tomen- tosa, Gentiana ceruciata, G. ciliata, Salvia glutinosa!, S. verticillata, Satureja grandiflora, Teuerium Chamaedrys, Scrophularia Scopolii, S. canina!, S. Hoppei, Euphrasia cuspidata, Asperula longiflora, 274 Galium aristatum, G. silvaticum, Buphthalmum salieifolium, Car- lina acaulis, Aster Amellus. Wir sind mit unserem Rundgange durch Kärnten zu Ende. Absicht und Zweck dieser Ausführung war, zu zeigen, daß süd- liehe und südöstliche Florenelemente sich in allen Tälern Kärn- tens finden. Diese Zusammenstellung ist für die einzelnen Täler weder vollständig, noch enthält sie die gerade charakteristischen Arten, noch gibt sie ein Bild von der Häufigkeit unserer Elemente in dem betreffenden Tale. Das alles sind Aufgaben, die der For- schung der Zukunft überlassen werden müssen. Nur das Eine wollen wir heute schon hervorheben, daß sich an einzelnen Stellen eine stärkere Anhäufung unserer Elemente zeigt: Rabensteinerberg und Unterhausschlueht im Lavanttale, Satnitz (Gurnitz, Hollenburg), Oberdrauburg, Schütt am Dobratsch und Kanaltal. Es ist fest- zustellen, daß in allen diesen Fällen Kalkgebirge oder Kalkgerölle die Unterlage bildet, eine Erscheinung, die auch anderwärts die Regel ist. 2. Vegetationslinien. Bei näherer Untersuchung unserer Pflanzengruppe erkennen wir unschwer, daß ein Teil derselben mehr oder weniger geschlossen bis zu einer bestimmten Grenze vorrückt, während ein anderer nur an vereinzelten, oft voneinander getrennten Orten sich findet. Suchen wir zunächst für die erstere Gruppe solche Grenzen, Vegetationslinien zu finden. Hier muß noch einmal erwähnt werden, daß einige Arten über das ganze Gebiet verbreitet sind, und manchmal auch in die subalpine und alpine Region eintreten. Leitpflanze: Biscutella laevi- gata. Vgl. S. 266, 267. Linieil. Wolfsberg— Kanning—Öbervellach—Malta- tal—Heiligenblut. Leitpfilanze: Teuerium montanum. Die Pflanzen suchen die im Urgebirge verstreuten Kalk - einlagerungen auf. Charakteristisch ist die Hebung der Linie gegen Westen. In klimatischer Hinsicht (Wärmemittel, Regenmenge) scheint eine Linie ähnlich zu verlaufen. Lilium Martagon, Lilium bulbiferum, Tunica saxifraga, Ra- nunculus lanuginosus, Corydalis cava, Fragaria moschata, Poten- tılla rupestris, Genista sagittalis, Genista germanica, Trifolium montanum, Trifolium hybridum, Astragalus Cicer, Libanotis mon- tana, Peucedanum Oreoselinum, Laserpitium latifolium, Erica carnea, Gentiana ciliata, Oynanchum Vincetoxicum, Symphytum tuberosum, Ajuga genevensis, Brunella grandiflora, Stachys recta, Salvia verticillata, Veronica spicata, Artemisia campestris, Cvr- sium oleraceum, Leontodon incanus. Linie2. Wolfsberg—Glantal—Bleiberg— Oberdrau- tal (von Greifenburg an). 275 Leitpflanzen: Lamium Orvala (meidet den zwischen Ossiachersee und Wörthersee gelegenen Gebirgszug), Aster Amellus. Hauptvegetationslinie südlicher Pflanzen, begründet in der Bodenunterlage. Hier verläuft die Grenze zwischen den südlichen Kalkalpen und den aus Urgestein bestehenden Zentralalpen. Das Dreieck Paternion—Sachsenburg—Greifenburg gehört geognostisch zu den Zentralalpen. Anthericum ramosum Pont.HeideGradmann Orchis coriophora Südeurop. unbest. For- mationsanschluß Orchis militaris Pont. unbest. Form.Gr. Anacamptis pyramidalis Heidewald wie Lamium Or- vala Cephalanthera rubra Pontische Heide Obervellach Anemone trifolia Südalp. Voralpenw. Öbervellach (1400 m), Frie- sach Thalictrum lucidum Pont. Heide Gr. ‚Dentaria digitata Voralpenwald wie Lamium Or- vala 276 Cytisus nigricans Medicago carstiensis Trifolium rubens — alpestre Coronilla vaginalis Lathyrus vernus Euphorbia amygdaloides Seseli austriacum Laserpitium prulenicum — Sıler Pont. Heide Gr. Karstwald Beck Südeurop. Heide Gr. Pont. Heide Gr. Pont. Heide Gr. Pont. Heidewald Gr. Südeur. Heidewald Gr. Pont. Heide Gr. Pont. Heide Gr. Gurktal b. Stein- brücken,b.Spit- tel. Treffnertal Treffnertal Kanning, Red- sehitzen wie Lamium Or- vala Ruine Oberfal- kenstein i.Möll- tal, Friesach wie Lamium Or- vala Pont. Heidewald Gr. Pont. Karstwald Beck wie Lamium Or- vala Südeur. Heidewald Gr. Putschal gegen die Judenpalfe im Mölltal Südeurop. Heide Gr. Obervellach Unbestimmt. Anschluß Kanning Melittis Melissophyllum Südeur. Heidewald Gr. Obervellach Galeopsis pubescens Pont. Kulturbegleit. Gr. Malnitz Buphthalmum salicifolium Pont. Heide Gr. Aposeris foetida Pont. Karstwald B. Uyclamen europaeum Fraxinus Ornus Gentiana eruciata Teucerium Ohamaedrys Drunella lacıniata wie Lamium Or- vala Crepis incarnata Südalp. Voralpenwald Da es in der Natur keine scharfen Grenzen gibt, so geht diese Linie unmerklich in die Linie 3 über. Linie 3. Karawanken und Karnische Alpen (Rosen- tal und Gailtal.) Vorstöße nach Norden. Lasiagrostis Calamagrostis. Schütt, Bleiberg, Berg im Ober- drautal. Paradisia Liliastrum. Mussen. Silene Saxifraga. Schütt, Kopflachgraben, Oberdrauburg. Aremonia agrimonioides. Satnitz, Ursulaberg, Bleiberg, Eisen- tratten. Euphorbia duleis. Satnitz, Rabenstein, Dobratschgebiet. Laserpitium peucedanoides. Gurnitz, Mussen, Weißbriach, Dobratsch. Gentiana pilosa. Galium aristatum. Weißbriach, Oberdrauburg. Scorzonera rosea. 277 Die Linien 2 und 3 sind aber nicht nur für Voralpenpflanzen und Pflanzen der Hügelregion und der Ebene maßgebend, sondern sie spielen auch in der Verteilung der Alpenpflanzen') eine wich- tige Rolle. So sind z. B. auf die Karawanken, Raibler Alpen und Karnischen Alpen beschränkt: Dianthus Sternbergüi, JPotentilla Olusiana, Linum julicum, Heracleum montanum, H. austriacum (Lavanttaler Alpen) und Gentiana symphyandra. Alpenpflanzen, welche der Linie 2 entsprechen, indem sie auch auf die Gailtaler Alpen übergreifen, sind: Trisetum alpestre, Tr. ar- genteum, Koeleria eriostachya, Juncus monanthus, Nigritella rubra, Ranuneculus carinthiacus, T’hlaspi rotundifolium, T’hl. cepeaefolium, Petrocallis pyrenaica, Trifolium noricum, Oxytropis montana, Linum julicum, khamnus pumila, Bupleurum petraeum, Gentiana pumila, G. imbricata, Stachys Jacquini, Scrophularia Hoppei, Ve- ronica lutea, Campanula linifolia, Achilles Clusiana, Saussurea pygmaea. Die drei soeben beschriebenen Linien laufen von Osten nach Westen parallel den Haupttälern der Drau und Gail. Abweichend davon ziehen die folgenden Linien von Nordost nach Südwest. Linie4. Karawanken bis PredilundKanaltal. (Nicht auf die karnische Hauptkette übergehend.) „Es besteht eine wichtige Grenzlinie ungefähr an der Stelle des Isonzotales und seiner nördlichen Fortsetzung. Ganz abgesehen davon, daß westlich und östlich dieser Linie einzelne vikariierende Artenpaare (Silene Saxifraga und Hayekiana, Centaurea dubia und carniolica) auftreten, bildet diese Linie die Hauptgrenze der illyrischen Florenelemente.* Hayek, Sanntaleralpen, p. 150. Wir legen hier nur Wert darauf, daß diese Arten der karnischen Hauptkette fehlen. Leitpflanze: Lilium carniolicum. Allium ochroleucum, Narcissus angustifolius, Omphalodesverna, Pinus nigra, Dianthus Sternbergü, Bhamnus fallax, Hacquetia Epipactis, Astrantia carniolica, A. bavarica, A. carinthiaca, Hera- cleum siifolium, Siler trilobum, Peucedanum austriacum, Euphorbia verrucosa (Schütt, Bleiberg), Laburnum vulgare subsp. Jacquinianum, Cytisus purpureus, Daphne alpina, Gentiana Fröhlichii (alpin) G@. pannonica (alpin), Scerophularia Scopoliü, Euphrasia cuspidata, Asperula longiflora (Ulrichsberg), Cirsium carniolicum (Dobratsch, Kanning). Linie 5. Karnische Hauptkette (nicht auf die Kara- wanken übergehend). Leitpflanze: Luzula nivea (auch Dobratsch). Peucedanum rablense, Geranium macrorrhizum, Horminum Pyrenaicum (Gailtaler Alpen), Paradisia Liliastrum (Mussen), Plan- tago montana, Saponarıa ocymoides, Aquilegia Einseleana (Kreuz- kofelgruppe, Schoberkopf), Oxytropis carinthiaca (Gailtaler Alpen), Y t) Rudolf Scharfetter, Die Verbreitung der Alpenpflanzen Kärntens. Öst. bot, Zeitschr., 1907, Nr. 7, 8, 9. 278 Achillea oxyloba (Gailtaler Alpen), Leontodon hyoseroides (Gailtaler Alpen). 5 Linie 6. Lavanttal—Loibl. Schon Jabornegg hat darauf hingewiesen, daß dem Loibl- paß eine pflanzengeographische Bedeutung zukommt (Jabornegg, Die Alpenwirtschaft in Kärnten). Leitpflanze: Erythronium Dens canıs. Seilla bifolia, Veronica austriaca, Seseli montanum. Linie 7. Das Becken von Klagenfurt (einschließlich des unteren Lavanttales). Dem Laufe der Drau folgend sind aufwärts bis in-die Ebene von Klagenfurt vorgedrungen: Hierochloa hirta, Carex pilosa, Allium angulosum, Hemero- callis flava, Iris sibirica, Platanthera chlorantha, Aristolochia Ole- matitis, Silene linicola, Anemone Pulsatilla, Alyssum montanum, Genista pilosa, Teuerium Scordium, Physalis Alkekengi, Scerophu- laria vernalis, Gratiola officinalis, Orthantha lutea, Melampyrum nemorosum, Inula britannica, Anthemis tinctoria, Senecio Doria, S. paludosus. Von ganz besonderer Bedeutung ist die Verbreitung von Alyssum montanum: Ob Lavamünd, Südseite der Rabensteiner Felsen bei St. Paul!, am Weinberg bei Wolfsberg, am Griffner Schloßberg, Trixen, Eberstein, Hochosterwitz!, Berge ober Launsdorf, Ulrichs- berg, Globasnitz, Südseite des Magdalensberges. Es fällt uns auf, daß wir mit diesen Standorten die Grenzlinien der Drauendmoränen beschrieben haben. Innerhalb des Moränengürtels im übrigen Becken von Klagenfurt kein Fundort dieser Pflanze! (Fortsetzung folgt.) Zur Kenntnis hyperhydrischer Gewebe. Von Fr. Zach (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) Mit dem Studium hyperhydrischer Gewebe beschäftigt, machte ich einige Befunde, die im folgenden dargestellt werden sollen. Sie beziehen sich auf Lentizellenwucherung bei Ginkgo biloba und auf eine Hypertrophie der Wurzelhaube an den „Wurzelknöllchen* von Elaeagnus angustifolra. Lentizellenwucherung bei Ginkgo biüloba. (Vgl. Fig. 1.) Neben einer beträchtlichen Anzahl von Pflanzen, bei denen sie Lentizellenwucherungen hervorrufen konnten, führen Devaux') !) H. Devaux, „Recherches sur les lenticelles“. Ann. Se. Nat. Bot. me ser., T. XII, 1900,9.436,'437. 279 und v. Tubeuf!) auch eine Reihe von Pflanzen an, bei denen es ihnen nicht gelungen ist. Hieher gehören unter andern auch die Koniferen und Ginkgo bıloba. Die Lentizellen von Ginkgo biloba hat neben Tubeuf auch Küster?) untersucht, ohne daß es aber auch ihm gelang, hier Hypertrophien beobachten zu können, wiewohl es ihm auffiel, daß die Rinde leicht zur Wucherung angeregt werden konnte. Machte schon dieser Umstand die Möglichkeit von Lentizellen- wucherungen an Ginkgo biloba wahrscheinlich, so ergaben auch diesbezügliche Untersuchungen, im Frühjahre 1907 ausgeführt, ein positives Resultat. Das Material wurde einige Zeit vor dem Ausschlagen der Blätter vom Baume genommen. Ich bemerke auch hier schon, daß es später nach Belaubung des Baumes in keinem Falle mehr gelungen ist, von ihm entnommene Astteile zur Lentizellenwucherung zu bringen. Da die erhaltenen Hypertrophien von dem bekannten Typus (z. B. bei kibes) einigermaßen abweichen, mögen sie ausführlicher besprochen werden. Stecklinge von etwa 20 cm Länge wurden in ein Standglas gebracht, das mit einem schlecht passenden Korke verschlossen yC. v. Tubeuf, „Über Lentizellenwucherungen (Aörenchym) an Holz- gewächsen“. Forstl.-Naturw. Zeitschr., VII. Jahrg., 1898, p. 408. 2) E. Küster, Pathol. Pflanzenanatomie, 1903, p. 77, 78. 280 wurde, um den Austausch der Luft nicht zu behindern. An- gefeuchtetes Filtrierpapier sorgte für die nötige Luftfeuchtigkeit. Um den Feuchtigkeitsgrad und die Temperatur zu erhöhen, wurde das Glas dem direkten Sonnenlichte ausgesetzt. Schon nach zwei Tagen schwollen die hier bekanntlich quer- gestellten Lentizellen an und wölbten sich empor. Später trat dann, die Lentizelle von oben nach unten halbierend, ein Längsriß auf, womit die außen wahrnehmbaren Veränderungen ihren Abschluß fanden. Weißglänzende. lockere Gewebehäufchen, wie man sie sonst bei Lentizellenwucherungen zu finden gewohnt ist, und wie sie v. Tubeuf auf Seite 412 und 413 seiner Arbeit abbildet, kamen hier nieht zum Vorscheine. Vor Beginn des Versuches wurden zur Kontrolle die normalen Lentizellen untersucht. Die Verjüngungsschichte hatte nach außen schon einige wenige Lagen von Füllzellen gebildet, die sämt- lich noch ein recht jugendliches Aussehen hatten, und nach innen ein bis zwei Schichten jugendlicher Phellodermzellen entwickelt, an die sich in radialen Reihen die diekwandigen älteren Phelloderm- zellen anschlossen. Außen fanden sich die tangential gestreckten, verkorkten Zellen der Verschlußschichte (V.) und darüber gelagert die eng aneinanderschließenden Füllzellen (F.) aus dem Vorjahre. Die einzelnen Stadien der Hypertrophie wurden auf Quer- sehnitten untersucht, und zwar: Am zweiten Tage. Der ganze jugendliche Gewebekomplex, von den Füllzellen bis hinab zu den jugendlichen Phellodermzellen, hat hypertrophiert. Die Zellen haben sich radial etwas gestreckt. Am fünften Tage. Am Rande der Lentizelle haben sich die hypertrophierenden Elemente wenig weiter gebildet. Dagegen haben sie sich in der Mitte derselben schon stark radial gestreckt und bilden in den 1—3 äußersten Lagen bereits lange, radial angeordnete Schläuche. Nach zwei Wochen. Diese Zellschläuche haben sich noch weiter verlängert und in der Mitte, wo sie bis 288 u lang werden, die Verschlußschiehten gesprengt. Meist krümmen sie sich von der Mitte gegen den Rand der Lentizelle hin ein und geben stellenweise ihren radialen oder auch tangentialen Zusammenhang auf. Sie sind aber sehr ver- gänglicher Natur. Diejenigen von ihnen, welche an den die Lenti- zelle halbierenden Riß angrenzten, waren in allen Fällen abgestorben, ihre Membranen waren kollabiert und gebräunt, während doch sonst die mit der Außenluft in Berührung kommenden hypertrophierten 281 Zellen längere Zeit am Leben bleiben, wenn man nur für die nötige Luftfeuchtigkeit sorgt. Auch die Zellen am Rande haben sich weitergebildet und eine blasige oder kurzschlauchförmige Gestalt angenommen. Ebenso haben auch die alten Phellodermzellen hypertrophiert, indem sie, wie Messungen ergaben, unter Beibehaltung ihrer Ge- stalt bloß ihr Volumen vergrößerten. Tangentiale Scheidewände traten nur hie und da in ihnen auf. Eine lebhaftere Zellteilung dagegen fand sich in den zu kurzen Sehläuchen herangewachsenen jugendlichen Phellodermzellen, wo- durch es durch Auftreten neuer tangentialer Zellwände zur Bildung einer neuen, sekundären Verjüngungsschichte (Vj.) kam. Doch konnte an dieser im Gegensatze z. B. zu Ribes usw. keine Neu- bildung weiterhypertrophierender Zellen mehr beobachtet werden. Da vermutungsweise der Druck der Verschlußschichte die Hypertrophie behindern konnte, so wurde versucht, denselben durch Anbringen seichter Längschnitte herabzumindern. Das Resultat konnte nicht geprüft werden, da die Lentizellen überhaupt nicht zur Hypertrophie gelangten. In derselben Weise wie bei Ginkgo biloba hypertrophieren die Lentizellen auch bei Laurocerasus. Hypertrophie der Wurzelhaube an den Wurzelknöllchen von Elaeagnus angustifolia. (Vgl. Fig. 2.) Während der Untersuchung der Lentizellenwucherungen bei Elaeagnus angustifolia kamen auch lockere, hellglänzende Gewebe- häufehen an den Astspitzen der Wurzelknöllchen zur Beobachtung, die auf den ersten Blick den Lentizellenhypertrophien ganz ähnlich sahen. Die Anatomie der Wurzelknöllchen hat bereits J. Brunchorst!) gegeben. Wir finden an ihnen vor allem keine Wurzelhaare; ihre ganze Oberfläche ist vielmehr gleichmäßig von Kork überzogen. Nach Angabe der bekannten Lehrbücher sollen sie auch keine Wurzelhaube besitzen. Brunehorst erwähnt merkwürdigerweise bei den Alnus-Knöllchen eine kleine, runde Zellschichte, welche die Spitze bedeckt und der eigentlichen Korkschiehte noch aufsitzt und welche er als eine reduzierte Wurzelhaube deutet, während er von Elaeagnus nichts berichtet. Und doch verhält es sich gerade um- gekehrt. Bei Elaeagnus lagert noch über der Vegetationsspitze ein ansehnlicher parenchymatischer Gewebekomplex, der sich bei Alnus nicht findet. Rückwärts geht derselbe in das Dermatogen der 1) J. Brunchorst, „Über einige Wurzelanschwellungen, besonders die- jenigen von Alnus und der Elaeagnaceen“. Untersuchungen aus dem botanischen Institut zu Tübingen, Bd. II, H. II, 1886. Österr. botan. Zeitschrirı. 7/8. Heft. 1908. 20 282 Wurzelspitze, seitwärts in das Korkmeristem über. Er ist als Wurzelhaube aufzufassen, wie sie sich bei vielen Dikotylen findet, die aber hier infolge der eigenartigen Wachstumsverhältnisse des Wurzelastes ein verändertes Verhalten zeigt. Da die Wurzelspitze kurze Zeit schon nach eingetretener Gabelung ihr Wachstum ein- stellt und die ganze Vegetationsperiode hindurch untätig bleibt, hat auch die Wurzelhaube ihre Tätigkeit eingestellt und ist in ihren äußersten Schichten verkorkt. So kann sie leicht übersehen werden. Ihren selbständigen Charakter gibt sie aber sofort zu erkennen, wenn sie in feuchte Luft gebracht wird, indem da ihre Zellen allein zu hypertrophieren beginnen. Ursprünglich lückenlos aneinanderschließend und polyedrisch abgeplattet, zeigen die Zellen bei beginnender Wucherung zunächst eine kleine Volumszunahme Sie runden sich ab, lassen Inter- Fig. 2. cellularen auftreten und ordnen sich auch nach Art von Stern- parenehymzellen an. Zellteilungen in tangentialer Richtung treten hiebei an den inneren Lagen der Wurzelhaube sehr häufig auf. Die äußersten, unter dem Kork gelegenen Zellen strecken sich hierauf in radialer Richtung, am stärksten an der Spitze der Wurzelhaube. Der Kork wird dadureh gesprengt und abgehoben. Von dem Drucke desselben befreit, wachsen nun die Zellen zu deutlichen kurzen Sehläuchen heran, die, im allgemeinen radial angeordnet, ein lok- keres, hellelänzendes Gewebe bilden. Die seitlich gelegenen Zellen biegen sich meist nach außen um. Teilungswände wurden aber in diesen Schläuchen nicht beobachtet. Die Streckung der Zellen greift dann von außen auch auf die inneren Zellschiehten der Wurzelhaube über. In ihrer Beschaffenheit stimmen die hypertrophierten Zellen mit dem gewöhnlichen Typus hyperhydrischer Elemente überein. 283 Sie sind äußerst dünnwandig, haben einen hellen Plasmabelag mit deutlichem Kern und einen großen Flüssigkeitsraum. In den meisten Fällen gaben dann die knapp über dem Vege- tationspunkt gelegenen innersten Zellen der Wurzelhaube in einer oder in wenigen Lagen Reaktion auf Sudan III. und auf Phloro- gluzin und Salzsäure, also die Reaktion auf Wundgummi, wie ich sie an anderem Orte ausgeführt habe. Gelegentlich konnte ich’ die gleiche Reaktion auch an den Zellen eines sekundären Phellegens beobachten, das sich bei lang andauernder Rindenwucherung an Ribes in beträchtlicher Entfernung von der gesprengten Oberfiäche und parallel zu dieser mitten im hypertrophierten Rindenparenehym ausgebildet hatte. Ähnliches bespricht auch Küster, p. 165, 166. Indem diese Schichten seitwärts in das Korkmeristem über- gingen, schlossen sie das intakte Gewebe von der äußeren atmo- sphärischen Luft ab. Sie verhielten sich auch insofern als Ver- narbungsgewebe, als unter ihnen sich ein Korkmeristem ausbildete. Die Wurzelhaube wird dadurch abgeschnitten und geht zugrunde. Regelmäßig wurde dieses Abwerfen der Wurzelhaube nach vorangegangener Hypertrophie an Knöllchen beobachtet, welche auf ihrem natürlichen Standorte in feuchter Erde geblieben waren. Oit waren auf diese Weise beinahe sämtliche Aste eines Knöllchens an ihrer Spitze geöffnet und ließen die Gewebe hell entgegen- schimmern. Hiebei erfuhren die Zellen in den innersten Schichten meist eine Streekung in tangentialer Richtung, so daß sie sich in en Weise abschürften wie die Zellen einer normalen Wurzel- aube. Ob die hypertrophierte Wurzelhaube wieder regeneriert wird und ein Abstoßen derselben etwa periodisch erfolgen kann, vermag ich nicht mit Sicherheit anzugeben. Es erscheint aber eine Re- generation derselben wenig wahrscheinlich. Es dürften sich viel- mehr erst die durch Gabelung der Wurzelspitze entstandenen neuen Wurzelenden allein wieder mit Wurzelhauben umgeben. Zum Vergleiche wurden auch die Knöllchen von Alnus gluti- nosa diesbezüglich untersucht. In ihrem Baue weichen sie von den bei Elaeagnus vorkommenden durch das Fehlen einer Wurzel- haube und durch den Besitz von oft schon makroskopisch wahr- nehmbaren Lentizellen ab, welche im Kreise um die Wurzelspitze herumsitzen. Es konnten bis fünf dieser pustelförmigen Erhaben- heiten gezählt werden. Die Füllzellen schließen eng aneinander und unterscheiden sich morphologisch fast gar nicht von den Kork- resp. Phellogenzellen. Am Schnitte fallen sie nur dadurch auf, daß sie eine etwa doppelt so dicke Schiehte bilden als das an- grenzende Phellogen. In feuehte Luft gebracht, bleibt also die Wurzelspitze selbst unverändert; dagegen hypertrophieren die Lentizellen in der sehon bekannten Art und Weise. In feuchter Erde und im Wasser, letz- teres ist auch bei Elaeagnus der Fall, bleibt aber die Hyper- trophie aus. 20* 284 Figuren-Erklärung. Fig. 1. Halber Querschnitt durch die hypertrophierte Lentizelle von Ginkgo biloba. F. Füllzellen, V. Verschlußschichte, Vj. Verjüngungsschichte. Reichert: Obj. 5, Ok. 2, Vergr. ca. 275. Fig. 2. Längsschnitt durch die hypertrophierte Wurzelhaube eines Elaeagnus-Knöllchens. Zeiß: Obj. C, Ok. 4. Erythronium Dens canis L. und Primula vulgaris Huds. in Obersteiermark. Von Dr. Ludwig Lämmermayr (Leoben). Seit mehreren Jahren wird regelmäßig von Schülern, welche das hiesige Staatsgymnasium besuchen und in Bruck a. M. wohnen, der Hundszahn (Schoßwurz) mitgebracht mit der Angabe, daß die Pflanze in der Umgebung von Bruck wachse. Da nun Fritsch als nördlichsten Standort dieser Pflanze in Steiermark Stübing angibt (Floristische Studien, II. Erythronium Dens canis L. in Niederösterreich; Österr. bot. Zeitschr., L1V. Jahrg., 1904, pag. 240), war es von Interesse, eventuell weiter vorgeschobene Posten sicher- zustellen, zu welchem Zwecke sich Verfasser am 2. d. M. (Mai 1908) nach Bruck a. M. begab. Der Standort befindet sich am linken Murufer, im Kaltbachgraben, kaum zehn Minuten von der Eisen- bahnstation Bruck entfernt. Dort findet sich die Pflanze am linken Bachufer (Seehöhe ca. 500 m) auf Wiesen in Hunderten von Exem- plaren in Gesellschaft von Primula elatior und P. veris, Corydalis cava, Gagea lutea, Anemone nemorosa, Viola canina, vorwiegend in ganz freier Exposition, aber auch unter Gebüsch (Corylus Avellana), an letzteren Stellen mit Oxalis Acetosella, Asarum europaeum, Ohrysoplenium alternifolium, Adoxa Moschatellina u. a. Sie stand zur Zeit meines Besuches noch in vollster Blüte. Nach Angabe des Herrn Spary, Kapellmeister in Bruck, war sie vor zirka zehn Jahren erst viel weiter oben im Graben (reichlich '/, Stunde vom Bahnhof entfernt) anzutreffen, kommt dagegen bei Pernegg reich- lich vor. Am rechten Bachufer fand ich sie nirgends; ebensowenig 2. B. am Brucker Schloßberge. Was Primula vulgaris betrifft, welche gleichfalls nach Fritsch ihre Nordgrenze in der Nähe vor Stübing erreicht, so bemerke ich, daß ieh diese Pflanze gelegentlich einer mit Schülern unter- nommenen Exkursion am 20. April 1907 an den nördlichen Ab- hängen des Galgenberges und im Tal bei Donawitz in ca. 560 m Seehöhe zwischen Primula elatior und P. veris, Anemone nemo- rosa und A. ranunculoides, Crocus albiflorus, Isopyrum thalictroides, tanunculus Ficaria u. a. in spärlicher Anzahl gesammelt habe. 285 Versuche über Vererbung erworbener Eigenschaften bei Capsella bursa pastoris. Von Dr. E. Zederbauer (Mariabrunn bei Wien). (Mit Tafe]) VI.) (Schluß. !) Das Schwammparenchym wird in der Ebene lockerer. Die Spaltöffnungen haben einen Vorhof mit sehr enger Eis- odialöffnung. Während der Kultur in der Ebene wurde die Eis- odialöffnung infolge des Zurückgehens der Vorhofleisten allmählich größer. Dieser Vorgang geschieht nicht plötzlich, indem in der I. Generation die Vorhofleisten noch ziemlich stark entwickelt waren. In der IV. Generation ist der Vorhof bereits ganz verschwunden, resp. sehr weit offen, aber Vorhofleisten sind noch angedeutet. Der Hauptstengel nimmt in der Kultur in der Ebene in den ersten zwei Generationen an Höhe gar nicht zu. Erst in der III. und IV. Generation ist eine geringe Höhenzunahme von 1-2 cm zu beobachten. Durch große Feuchtigkeit konnte eine Höhe von 9 em erreicht werden, die aber im nächsten Jahre bei normaler Kultur zurückgeht. Der Stengel ist in den vier Generationen fast unverändert geblieben, während die Blätter sofort in der I. Generation auf die neuen Lebensbedingungen reagierten und durchgreifende Veränderungen erlitten. Blüten und Früchte zeigten keine Veränderungen. Eine Übersicht über die in den Jahren 1902 bis 1906 durch- geführten Versuche und die dabei beobachteten Veränderungen gibt die Tabelle auf der nächsten Seite. Im Anschlusse möchte ich nur eine Variation erwähnen, nämlich das Vorkommen eines dreifächerigen Schötehens. Aufdem Standorte, wo ich am Erdschias-dagh’ Samen für Kulturzwecke sammelte, fand ich ein Individuum, welches vorwiegend dreifächerige Schötehen hatte. Die Samen wurden im nächsten Jahre ausgesät, doch zeigte sich kein einziges dreifächeriges Schötchen. Im Jahre 1905 trat plötzlich bei Individuen der anderen Versuchsreihe wieder die Variation auf, im nächsten Jahre aber konnte ich sie wieder nicht beobachten. Ich erwähne die Erscheinung, ohne vorläufig darüber etwas Näheres sagen zu können. Die Hauptergebnisse der im vorstehenden geschilderten Unter- suchungen sind in Kürze folgende: Capsella bursa pastoris ist von Hirten auf den Erdschias- dagh’ in Kleinasien aus der Ebene verschleppt worden und hat sich dort (in einer Höhe von 2000—2400 m) dem Höhenklima an- gepaßt, worauf der niedrige Stengel und der xerophile Bau der Blätter hinweist. Die Anpassung ist vermutlich auf direkte Be- wirkung zurückzuführen. 1) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 6, S. 231. Jahr 1902 | 1903 | Ort der Mutter-|| Erdschias-dagh’, Klein- - ® pflanze u. Versuche BE Botanischer Garten Wien Meereshöhe....... ca. 2000 m 200 m | geogra- | Länge...| 35-36° ö. L. v. Gr. 16-1706. DL vSGr | phische Breite... 38—39° n. Br. 48—49° n. Br. Bodens a cars: vulkanisch, grauer Sand | Gartenerde | Höhenklima mit geringer Luftfeuchtigkeit, intensiv | Klima zum Teil pannonisch, | an Sonnenstrahlen, starker Jahresisotherme 10°, Luft- Klima... 2.2 ner Luftbewegung, jährliche | feuchtigkeit 75, Vegetations- Regenmenge ca. 50 bis 60 cm. Vegetationszeit Mai bis September zeit März bis Öktober, jähr- liche Regenmenge 60 —70 cm | Art des Vorkoni- In der Nähe eines Hirten- Blumentopf, in die Erde ver- me oder der Kul- lagerplatzes Kork Zeit der Aussaat .. Fr 30. IV. a Beginn d. Keimung = 28. IV. Beginn der Blüte.. — | — Reife der Samen .. = 20. WE Anzahl der Pflanzen | _ 7 tiefgehende Pfahlwurzel Wurzel. 0.4.0.6 ..| mit zarten Seitenwurzeln, 4—10 cm lang | 5-9 em lang he | | Lahleevasfete | 4—15 4—20 | Länge LAN. | 0:5—3 cm 2—4 cm Breite. 2.2. | 0:2—0 8 cm 0-2—1 cm | ganzrandig oder fieder- ganzrandig oder fiederteilig Aussehen...) teilig mit gezähnten Zip- | mit gezähnten Zipfeln, | feln, sehr stark behaart schwach behaart | Bine) Dickes x... 200—240 u 160—200 u Kutikula .. 4—5 w dick 2 w dick | Epidermis- | 15—20 u breit, 10—40u | 9- : 2 | eh lang 25—40 u breit, 25—60 u lang | Palisaden- | 700-120 w breit 80 u breit | N gewebe...., Tu u Palisaden- | 60-70 u lang, 10—15 u N ' zelle. .i..:. | breit rue Brit | Höhe .....| 1—4 cm 3—4 cm ı Stengel vorm TrRE RESET Dass =——— Zahl. Joa | 1—5 1—6 tl | Zahl der Blüten und | ae | Früchte. | 2 De 287 1904 | ___ 1905 1906 | 1906 Botanischer Garten Wien desgl. desgl. Mariabrunn 200 m m desgl. desgl. 230 m jo | ee desgl desgl. 2 48—49° n. Br. Bi | = desgl Gartenerde desgl. desgl. desgl. Klima zum Teil pannonisch, Jahresisotherme 10°, Luft- feuchtigkeit 75, Vegetations- desgl desgl. desgl. zeit März bis Oktober, jähr- liche Regenmenge 60—70 m SE Beetm.frisch ’ : Blumentopf, in die Erde ver- | ufeefüi ' Beet, Erde nicht! Beet mit = aufgeführter 5 senkt f bearbeitet Gartenerde Erde 26. III 1S1y. == 235 IV: ‘FE 15. IV. 27. IV. = = _ 15,0% 1. 25. Ve. 25. V. IBAN Kor NV: 6. VI. 29 2 8 112 oo. _ Ber u bb 9, | | 2—12 cm lang 13—16 cm 8—12 cm 7—12 cm | 4—20 15-25 5—25 5—25 0:5—2 cm 2—4 cm 2—4 cm 2—6 cm 0:2—0°5 cm 0:5—0'8cm 0'5-1 cm 05—15 cm ganzrandig oder fiederteilig mit gezähnten Zipfeln, desgl. desgl. desgl schwach behaart 160— 200 u desgl. desgl. desgl | —_ _ 2:5 u dick desgl | Fr 25—40 u breit, | Hu. | Ex 25—60 w lang desgl _ u 80—90 u breit desgl NM an, | 40—50 u lang, I 30—40 u breit dere]. 1—3 cm 3—6 cm 1—5 cm 1-10, meist 3-6 Br; 1—6 10—14 1—10 1-8 x 5—15 5-15 5—14 5—15 288 In der Kultur im Wiener Botanischen Garten verlieren die Blätter in den nächsten Generationen den xerophilen Bau und passen sich den neuen Lebensbedingungen an. Vergrößerung der Blatt- fläche, geringere Behaarung, Abnahme der Gesamtdicke des Blattes, speziell der Kutikula, und des Palisadengewebes deuten dies an. Der Stengel jedoch bleibt in den vier der Übertragung fol- genden Generationen konstant niedrig oder wird um ein Geringes (i—2 em) höher. Durch Feuchtigkeit etwas in die Länge ge- trieben, wird er unter normalen Verhältnissen wieder niedriger. Die in der Höhenlage erworbenen Eigenschaften werden von den verschiedenen Organen verschieden festgehalten. Die Assimilationsorgane änderten sich sofort bei Anderung der Lebensbedingungen. Die Fortpflanzungsorgane, bzw. die mit ihnen im nahen Zusammenhange stehenden (Infloreszenz tragende Stengel) zeigten hingegen ein größeres Beharrungsvermögen und änderten sich wenig oder gar nicht. Mariabrunn, im Jänner 1907. Tafel-Erklärung. Tafel V} Capsella bursa pastoris. Fig. 1, 2, 3. Individuen vom Erdschias-dagh’, in einer Höhe von ca. 2000 m gesammelt, 1902. Fig. 4, 5. I. Generation, kultiviert aus Samen von Fig. 1, 2, 3 im bota- nischen Garten Wien, 1903. Fig. 6, 7. IV. Generation, kultiviert in Mariabrunn, 1906. Fig. 8. Aus Samen der I. Generation, kultiviert im botanischen Garten Wien, 1904, sehr feucht gehalten. Fig. 9, 10. Nachkommen aus Samen von Fig. 8, kultiviert im botanischen Garten Wien, 1905, unter normalen Verhältnissen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) (Fortsetzung. !) Lindberg?) hält, allerdings mit etwas Reserve, eine an- liegend behaarte, aber stark stechende und auch sonst von @. dalmatica nicht zu unterscheidende Pflanze für G. arcuata Koch, womit ich nach dem oben Gesagten nicht übereinstimmen kann. Vielmehr scheint eben für G. dalmatica die abstehende 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 6, S. 244. 2) Iter Austro-Hungaricum, p. 49. Zederbauer E. Vererb. erworb. Eigensch. -— [*®) nn . 4 — Öesterr. botan. Zeitschr. 1908 Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien F Zederbauer phot 289 Behaarung nicht so charakteristisch zu sein, wie meistens au- genommen worden ist. Tatsächlich kommen in Dalmatien von der starrdornigen @. dalmatica an einem und demselben Stand- orte Exemplare mit reichlicher abstehender Behaarung, solche mit mehr minder reichlicher anliegender Behaarung und solche mit sehr spärlicher anliegender Behaarung vor. Für letztere hat Lindberg den Namen var. parcepilosa eingeführt, welchen ich in etwas erweitertem Sinne für alle angedrückt behaarten Exem- plare der @. dalmatica beibehalten möchte. Demnach ergibt sich folgende Übersicht der hier behandelten Formen: 1. Genista dalmatica Bartl. (Oytisus silvestris B. pungens Vis.). Behaarung abstehend oder anliegend. Dornen starr und abstehend, seltener etwas weich und anliegend, in diesem Falle aber die Behaarung abstehend. @. typica m. Dornen starr und abstehend. Behaarung abstehend oder aufrecht abstehend. ß. parcepilosa Lindberg. Dornen starr und abstehend. Be- haarung anliegend, mitunter sehr spärlich. y. dinarıca m. Dornen weicher, aufrecht abstehend oder fast anliegend. Behaarung abstehend oder aufrecht abstehend, selten fast anliegend. 2. Genista silvestris Scop. (Uytisus silvestris «. innocua Vis.). Behaarung anliegend. Dornen weich und biegsam, an- liegend oder aufrecht abstehend, seltener wagrecht abstehend. @. genuina Rehb. Dornen aufrecht abstehend oder anliegend. ß. arcuata (Koch) Tommasini (Genista arcuta Koch). Dornen wagrecht abstehend, meist gebogen, mitunter etwas derber und kräftiger. Genista januensis Viviani, Elench. plant. hort. botan. Di-Negro (1802), pag. 10!) = @. triangularis Willdenow, Spec. plant., tom. III, pars II (1805). pag. 939 = @. triquetra Waldstein et Kitaibel, Icon. et deser. plant. rar. Hung., II (1805), pag. 167, tab. 153. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Klatari vrh; Janski vrh; Südostabhänge des Veliki Bat. — sagittalis L. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Südostabhänge des Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Südostabhänge der Dinara; südlich oberhalb Marica kosare; südliches Ende der Ilica planina. Cytisus nigricans L. Buschige Abhänge südlich oberhalb Marita kosare. — ciliatus Wahlenbg. Am Saumweg an der Südostseite des Jan- kovo brdo, ca. 1500—1600 m s. m. Ononis antiquorum L. Steinige Karsthalden bei Vrpolje (D.). !) Zitiert nach Viviani, Florae Italicae fragmenta, fasc. I (1808), pag. 5; vgl. auch A. Fiori, Schedae ad Flor. Ital. exsiee., nr. 580 (1907). 290 Ononis spinosa L. An Wegen am Westhang der Dinara (D.). Medicago falcata L. Steinige Stellen der unteren Region der Dinara (D.). — prostrata Jacgq. SteinigeKarsthalden am Westhang der Dinara (D.). — minima (L.) Desr. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). Trifolium campestre Schreb. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). — repens L. Östlicher Rand des Troglavkessels; hügelige Hoch- fläche südwestlich und südlich des Jankovo brdo; Lägerstellen am Westhang der Dinara (D.). — montanum L. Südostabhänge des Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Südende der Ilica planina. — dalmaticum Vis. Steinige Karstmulden am Westhang der Dinara (D.). — arvense L. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). " — noricum Wulf. Östlicher Teil des Troglavkessels; Nordwest- hänge des Janski vrh und Südosthänge des Veliki Bat. — pratense L. Nordostabhänge des Gnjat, ca. 1600 m; Weiden und steinige Karstmulden der Dinara bis ca. 1400 m (D.). Auf dem Gnjat auch weißblütige Exemplare, die sich aber vom Trifolium nivale Sieb. aus den Alpen durch bedeutend kleinere Köpfchen unterscheiden. — alpestre L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Nord- ostabhänge des Gnjat. Anthyllis Jacquini Kerner. Jankovo brdo; Vrsina; Klatari vrh; LiSan; Janski vrh; Veliki Bat; Ostabhänge der Divara; Kamm der lliea. — alpestris Rehb. Im Gegensatze zu dem herrschenden Gebrauche dürfte es geboten sein, als Autor zu Anthyllis alpestris nicht Kitaibel, sondern Reichenbach zu setzen. Wie schon aus Kerners') Zitaten zu entnehmen ist, findet sich an der vom Index Kewensis angegebenen Stelle bei Schultes?) die „A. alpestris Kit.* nicht als Art, sondern als Varietät ß der A. Vulneraria aul- geführt, noch dazu ohne jedwede zureichende Beschreibung ’). Die ausführliche Originaldiagnose Kitaibels wurde erst im Jahre 1863 von A. Kanitz veröffentlicht‘). Unabhängig von Kitaibel wurde eine Anthyllis alpestris, die unbestrittenerweise dasselbe ist, im Jahre 1840 von Hegetschweiler?) aufgestellt. !) Schedae ad Flor. exsiec. Austro-Hung., nr. 435 (1882). 2) Österreichs Flora, 2. Aufl., II (1814), 8. 317. 3) Man erfährt hier nur: „ß ist um vieles größer“. — Daraus könnte man eher schließen, daß Schultes die Anthyllis affinıs Britt. meinte. “) „Pauli Kitaibelii Additamenta ad Floram Hungaricam“, Linnaea, XXXII (1863), pag. 305—642; Anthyllis, pag. 612. 5) Hegetschweiler und Heer, Flora der Schweiz (1840), 8. 693, als „A. alpestris nob.“. 291 Dagegen wird die noch ältere Anthyllis alpestris Reichen- bach!) von Kerner?), Sagorski®) und Ascherson‘) als Synonym zu A. affınis Britt. gezogen. Aus Reichenbachs Originalpublikation °) läßt sich nun aber entweder schließen, daß er eine von typischer A. alpestris spezifisch nieht zu trennende ‘) blaßblütige Form derselben, A. pallidiflora Jord. oder A. bal- densis Kerner im Auge hatte, oder, daß ihm A. alpestris und A. affinis vorlagen und er die Merkmale der beiden Arten konfundierte. Nach Sagorski’) ist nun das letztere der Fall. Da jedoch niemand verwirrenderweise A. alpestris Rehb. für A. affinis Britt. einsetzen wird, so steht wohl nichts im Wege, den Reichenbachschen Namen im Sinne von A. alpestris Kit. zu präzisieren. Sollte dieser Vorgang irgendwelche Bedenken er- regen, so wäre Anthyllis alpestris Hegetschw. zu schreiben. J. Nordostabhänge des Gnjat (nach einer Notiz, die sich wahr- scheinlich auf f. dinarica Beck bezieht). Anthyllis alpestris f. pieta Beck. Kessel des Troglav (B.); Nord- ostabhänge des Gnjat (nach einer Notiz); rasige Felsabhänge unter dem Gipfel der Dinara (D.). — — f. dinarica Beck°). Umgebung der Male poljanice; am Saumweg an der Südostseite des Jankovo brdo. An den Exemplaren des zweitgenannten Standortes sind die Kelche im vorderen Teile dunkel purpurn überlauifen, wes- halb wir die Pflanze für f. picta Beck hielten. Die Angabe der letztgenannten Form ist daher mit Vorsicht auizunehmen. J. — intercedens Beck°). Felsen und Schutthalden südlich des Dinara- gipfels, ca. 1700—1800 m. Unsere Exemplare stimmen mit der Originalbeschreibung Becks, von den nachstehenden geringfügigen Abweichungen abgesehen, gut überein. Die Blüten sind 15—16 mm lang, die Kelche aufrecht abstehend behaart, nur etwa 11 mm lang. In allen diesen Merkmalen zeigt sich eine Annäherung an Anthyllis scardica Wettstein, von der sich unsere Pflanze, abgesehen von I) Flora Germanica excursoria, pag. 515 (1832). 2) Schedae ad Flor, exsiec. Austro-Hung, nr. 436 (1882). 3) „Uber den Formenkreis der Anthyllis Vulmeraria L. nebst einigen Betrachtungen über polymorphe Arten“, Deutsche botanische Monatsschrift, VIII (1890), S. 129—140; A. Vulneraria var. affinis, 8. 136. — Eine kritische Neubearbeitung der Gruppe von demselben Autor ist in der Allgemeinen bota- nischen Zeitschrift im Erscheinen begriffen; vgl. daselbst Jahrg. 1908, Nr. 3, S. 40—43, Nr. 4, S. 55—58 usw. 4) Synopsis, VI. 2, pag. 625 (1908). 5) „.... foliis radiealibus ovali-oblongis longe-petiolatis simplieibus.... u ochroleueis... Auf hohen Alpentriften ... (huc A. vuln. Sturm 49. a N 6) Vgl. außer Kerner und Sagorski noch Beck, Flora von Nieder- österreich, II 1 (1892), S. 853. ?) Allg. botan. Zeitschr., XIV (1908), S. 55. 8) Von E. Sagorski bestimmt. 9, Von E. Sagorski revidiert. 292 etwas größeren Blüten, wesentlich nur noch durch das an der Spitze rot gefärbte Schiffichen unterscheidet. Falls sich dieses Merkmal bei A. scardica als nicht konstant erweisen sollte, dürfte sich vielleicht die Vereinigung beider Arten als notwendig ergeben. J. Doryenium germanicum (Gremli) Rouy. Lichter Buschwald an den Abhängen der Schlucht Sutina; Karstheide in der Umgebung der Doline Kozja jama; Waldlichtung unterhalb des Strmae- Sattels westlich von Grkovei; Ostabhänge der Dinara; Umgebung von Maria kosare; Kamm der Ilica (nach Notizen, gehört viel- leicht teilweise zur folgenden Varietät). — — var. glabrum Aschers. Steinige, buschige Abhänge der mittleren Region der Dinara (D.). Lotus corniculatus L. f. ciliatus Koch. Kessel des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). — — var. hirsutus Koch. Karstterrain oberhalb Jezevic. Astragalus vesicarius L. Lisan; Janski vrh; südöstliche Abhänge des Veliki Bat; ca. 1600—1800 m. Oxytropis dinarıca Murb. —= Astragalus campestris W.K., Icon., non Linne. Auf dem höchsten Grate der Dinara, ca. 1700 bis 1800 m (D.). Coronilla vaginalis Lam. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). Hippocrepis comosa L. Südwesthang des Gebirges oberhalb der Doline Kozja jama; Kessel des Troglav; Jankovo brdo; Vrsina; Janski vrh; südlicher Teil des Kammes der Ilica. Onobrychis Tommasiniv Jord. Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama, ca. 1100 m. Die Bestimmung ist etwas unsicher, da, ebenso wie bei der folgenden Art, Früchte fehlen. — Visianii Borb. Vrsina; Janski vrh; südöstliche Abbänge des Veliki Bat; ea. 1600—1750 m. f Hieher gehört auch, wie die Nachprüfung des Belegexem- plares ergab, die von Stadlmann und Faltis!) für die Gipfel- region der Golja als Onobrychis montana DC. angegebene Pflanze. Vieia Cracca L. Am Saumweg an der Südostseite des Jankovo brdo; Kamm der Ilica; ea. 1500—1600 m. Weicht von der typischen Pflanze durch den aufrechten Wuchs ab, unterscheidet sich aber von Vicia incana Vill., wie sie mir von anderen bosnischen Gebirgen vorliegt, sehr auffallend durch die bedeutend schwächere Behaarung. — villosa Roth. Bei Mari@a kosare, ca. 800 m. Lathyrus pratensis L. Vrsina; Nordostabhänge des Gnjat, zirka 1500—1700 m. 1) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 293 Geraniaceae. Geranium silvaticum L. Nordostabhänge des Gnjat. — sanguineum L. Südende der Ilica. — pusillum L. An Lägerstellen um die Sennhütten am Westhang der Dinara (D.). — KRobertianum L. Kessel des Troglav; Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; steinige Stellen des Buchenwaldes ober Brizova‘ (D.); Kamm der lIlica. Erodium eieutarium (L.) L’Her. Karstterrain oberhalb Jezevic; an Lägerstellen am Westhang der Dinara (D.). Oxalidaceae. Ozxalis Acetosella L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald ober Brizova6 (D.). Linaceae. Linum catharticum L. Nordostabhänge des Gnjat. — tenuifolium L. Karstterrain oberhalb Jezevic; Abhänge der Schlucht Sutina bis über die Waldgrenze; steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — capitatum Kit. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Klacari vrh; Janski vrh; Nordostabhänge des Gnjat; Kamm der TIlica. Rutaceae. Ruta divaricata Ten. Steinige Karsthalden der unteren und mitt- leren Region der Dinara (D.). Haplophyllum patavinum (L.) Juss. Ebendaan buschigen Stellen (D.). Polygalaceae. Polygala major Jacg. Am Saumweg an der Südostseite des Jan- kovo brdo; Südende der lIlica. — croatica Chodat. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo (in der var. croatıcu Beck und var. multiceps Borb.); Janski vrh (in der var. dinarica Borb.). Euphorbiaceae. Mercurialis perennis L. Kessel des Troglav (B.); Wald am Ab- hang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Euphorbia epithymoides L. An Felsen in der Schlucht Sutina, ca. 600 m s. m. — verrucosa Jacq. Abhänge südlich oberhalb Marita koSare. 294 Euphorbia capitulata Rehb. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); Jankovo brdo; Vrsina; Klatari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; im Felsschutt der oberen Region der Dinara (D.); ca. 1500 3 b18.21900;m. — amygdaloides L. Wald ostnordöstlich des Jankovo brdo; Buchen- wald auf dem Kamme der llica. Anacardiaceae. Cotinus Coggygria Scop. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina. Aceraceae. Acer platanoides L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei, in den tieferen Lagen. — Pseudoplatanus L.'). Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei, in den höheren Lagen. — obtusatum Kit. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina; Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. — monspessulanum L. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina. Rhamnaceae. Paliurus australis Gärtn. Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). Rhamnus intermedia Steud. et Hochst. Abhänge der Schlucht Sutina. — fallax Bois. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Wald auf dem Kamme der Ilica. — rupestris Scop. Felsige Stellen der unteren Region der Dinara (D.). Malvaceae. Malva moschata L. Crnilug; lichte Stellen des Waldes am Ab- hang vom Strmac-Sattel gegen Grkovci. Guttiferae. Hypericum hirsutum L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmae-Satte]l gegen Grkovei; Kamm der Ilica. Cistaceae. Helianthemum?) hirsutum (Thuill.) Kerner. Kamm der Ilica, zirka 1400—1500 m. — — f. litorale (Willk.). Differt atypo ealyeibus intra nervos glabris vel subglahris, nitidis. 1) Nach Degens Ansicht wohl die var. subobtusum DC., welche z. B. im Velebit allein vorkommt. Wir haben keinen Beleg gesammelt. 2) Gattung Heiianthemum von E. Janchen bestimmt. 295 Karstterrain oberhalb Jezevi@; Schlucht Sutina und deren Abhänge, an der Südseite des Sandi brdo bis ca. 1400 m an- steigend; Grkovei; steinige Waldblöße unterhalb des Strmac- Sattels; Karsthänge westlich von UniSta; Umgebung von Marica kosare. Helianthemum glabrum (Koch) Kerner f. glaucescens Murbeck. Jankovo brdo und hügelige Hochfläche südwestlich desselben ; Vrsina ; Klatari vrh; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Schutt- halden südlich des Dinaragipfels; ca. 1450—1850 m. — canum (L.) Baumg. f. balcanicum Janchen. Janski vrhb; Veliki Bat; ca. 1750—1850 m. Vorherrschend ist die subf. scardicum (Griseb.) Grosser, seltener sind Anklänge an die subf. olympicum Janchen. — rupifragum Kerner f. orientale (Grosser) Janchen. Südlicher Teil des Kammes der Ilica; ca. 1400—1500 m. Manche Exemplare stark gegen Helianthemum alpestre (Jacq.) DC. f. hirtum (Koch) Pacher hinneigend. — — f. hercegovinicum (Grosser) Janchen. Abhänge der Schlucht Sutina bis hinauf in die Gegend der Doline Kozja jama; Karst- hänge nördlich und westlich von Unista; Karstheide bei Marica koSare; ca. 600—1100 m. — alpestre (Jacq.) DC. f. hirtum (Koch) Pacher. Gipfelregion des Troglav (B.), ca. 1900 m, vereinzelt unter der folgenden Form. — — f. melanothrix Beck. Gipfelregion des Troglav; Umgebung der Male poljanice; hügelige Hochfläche südwestlich des Jan- kovo brdo; Jankovo brdo; Klacari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Felsen und Schutthalden in der oberen Region der Dinara (D.); ea. 1500—1900 m. In Lagen unterhalb etwa 1700—1750 m Meereshöhe meist nicht typisch, sondern in Übergangsformen zu Helianthemum rupifragum Kerner f. hercegovinicum (Grosser) Janchen. — salicifolium (L.) Mill. Karstterrain oberhalb Jezevic. Fumana procumbens (Dun.) Gren. et Godr. Karstterrain ober- halb Jezevi@c; Abhänge der Schlucht Sutina. Violaceae. Viola tricolor L. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.); Kamm der lIliea. W. Becker erklärt auch die von Handel-Mazzetti und Janchen!) aus Westbosnien angegebene „Viola prolixa Panli@“ sämtlich für Viola tricolor L. — elegantula Schott. In der Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; am Südostfuß und auf der hügeligen Hochfläche an der Südwestseite des Jankovo brdo; ca. 1500 bis 1600 m. Blüten dunkelviolett. 1) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 296 Viola biflora L. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); Jankovo brdo; Janski vrh; Felsspalten unter dem Gipfel der Dinara (D.). Thymelaeaceae. Daphne alpina L. Umgebung der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat. Oenotheraceae. Epilobium montanum L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Araliaceae. Hedera Helix L. Wald am Abhang vom Strmae-Sattel gegen Grkovei. Umbelliferae. Sanicula europaea L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkoveci. Astrantia elatior Friv. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo. Eryngium amethystinum L. Karstterrain oberhalb JeZevic; am Westhang des Gebirges etwas unterhalb der Doline Kozja jama. Chaerophyllum coloratum L. Steinige, buschige Stellen der mitt- leren Region der Dinara (D.). — aureum L. Kamm der llica. Anthriscus fumarioides (W. K.) Spreng. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. Torilis Anthriscus (L.) Gmel. Steinige huschige Stellen der mitt- leren Region der Dinara (D.). Caucalis daucoides L. Acker bei Crnilug. Orlaya grandiflora (L.) Hoffm. Am unteren Ende der Schlucht Sutina; Ackerränder bei Grkovei. Bifora radians MB. AÄcker bei Crnilug. Danaa vertieillata (W.K.) Janchen — Physospermum verticillatum (W. K.) Vis. Abhänge südlich oberhalb Marica koSare. Pleurospermum austriacum (L.) Hoffm. Schattige felsige Stellen auf dem Kamme der Jlica. Bupleurum*) Sibthorpianum Smith, Florae Graecae prodromus, I (1806), pag. 179, Flora Graeca, III (1819), pag. 58, tab. 264 (optime) —= Bupleurum baldense Host, Synopsis plant. Austr. (1797), pag. 141, Waldstein et Kitaibel, Deser. et ie. plant. rar. Hung., III (1812), pag. 285, tab. 257, non Turra in Giorn. Ital., I (1765), pag. 47 — Bupleurum exaltatum Koch, Synopsis florae Germanicae et Helveticae, ed. 2 (1843), pag. 319, non Marschall a Bieberstein, Beschreibung d. Länder zw. d Flüssen Terek u. Kur am Kaspischen Meere (1800), S. 156 — Bupleurum gramineum Fritsch, Exkursionsflora f. Öster- !) Von E. Janchen bestimmt. 297 reich (1897), S. 413, non Villars, Prospectus de l’hist. plant. Dauph. (1779), pag. 23 = Bupleurum falcatum subsp. neglectum var. Sibthorpianum H. Wolff in sched. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Nord- ostabhänge des Gnjat; Abhänge südlich oberhalb Marita koSare; Kamm der llica. Bupleurum aristatum Bartl.'). Karstterrain oberhalb Jezevic; steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.); bei Marida kosare, Trinia?’) carniolica Kerner, manuser. — Trinia pumila Kerner, Schedae ad Flor. exsiec. Austro-Hung., nr. 1350 (1886), quoad plantam, exelusis synonymis, sine descriptione; non Trinia pumila Reichenbach, Flora Germ. exeurs., pag. 473 (1832) Iquae est Tr. glauca (L.) Dum.], nee Trinia pumila Kerner, Österr. botan. Zeitschr., XX (1870), pag. 105 [quae est Tr. Kitaibelii MB.]; vix Seseli pumilum Linne, Systema veget., ed. X (1759), pag. 962. Differt a Trinia glauca (L.) Dum. radice eylindracea elon- gata, caule a basi divaricate ramosissimo, foliorum laeiniis brevio- ribus nervo conspicuo perductis, fruetuum pedicellis brevioribus (sed quam fructus semper longioribus). Die vorstehend beschriebene Pflanze ist eine Gebirgspflanze, deren Verbreitung, soweit ich dieselbe feststellen konnte, von Krain (Originalstandort Kerners: Krainer Schneeberg) über den Velebit, die Dinarischen Alpen und mehrere andere bosnisch- herzegowinische Gebirge bis Montenegro reicht. Ich verhehle mir keineswegs, daß die angegebenen Unterscheidungsmerkmale nicht vollkommen konstant sind und daß eine eingehende Nachprüfung des Verhältnisses dieser Pflanze zu Trinia glauca einerseits und zu Trinia Dalechampii andererseits mit Benutzung eines reicheren Materiales, alses mir zu Gebote steht, wünschenswertund notwendig ist, wobei auch zur Frage nach der Berechtigung der generischen Trennung von Trinia und Triniella Stellung zu nehmen sein wird. Hier war es mir hauptsächlich darum zu tun, einerseits gegenüber der Behauptung Becks), daß Trinia pumila Kerner, Flor. exsice. Austro-Hung., nr. 1350 von T’rinia dioica Kerner, Flora exsiec. Austr.-Hung., nr. 1349 (= Tr. glauca) nicht zu unter- scheiden gei, die von Kerner selbst handschriftlich angegebenen Unterschiede (etwas modifiziert) hervorzuheben, andererseits darauf hinzuweisen, daß die echte und ursprüngliche Trinia carniolica Kerners nicht identisch ist mit der später dafür gehaltenen, durch äußerst kurze Fruchtstiele ausgezeichneten Pflanze der italienischen und mehrerer balkanischer Gebirge. Die letzt- 1) Über die Nomenklatur und Umgrenzung dieser und der nächstver- verwandten Arten vgl. Wettstein, Beitrag zur Flora Albaniens (Bibliotheca botaniea, Heft 26, 1892), S. 51 und 54—58. 2) Von E. Janchen bestimmt. 3) Flora von Südbosnien und der angrenzenden Herzegowina, VII. Teil (Annalen d. naturhist. Hofmuseums Wien, 1895), pag. 201 [138]. Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1908. 21 298 erwähnte wird als Trinia Dalechampiüi (Tenore, Flor. Napol. prodrom. [1811], pag. XIX sub Meo) zu bezeichnen sein, und es sind zu ihr folgende Synonyme zu ziehen: Trinia vulgaris y. Dalechampii De Candolle, Prodr., IV (1830), pag. 104; Trinia vulgaris ß. carniolica Arcangeli, Compend. flor. Ital. (1882), pag. 271; Trinia glaberrima var. T. bosniaca Beck, Flora v. Südbosn. u. d. angr. Herzeg., VII. Teil (Ann. natur- hist. Hofmus. Wien, 1895), pag. 200 [137]; Zrinia carniolica „Kerner“ Rigo, Iter Italicum quartum anni 1898, nr. 370, Huter, Österr. botan. Zeitschr. LV (1905), pag. 360; Triniella carniolica Calestani in Martelli, Webbia (1905), pag. 147. Die unliebsame Vermengung der Abruzzenpflanze mit der krainisch-kroatischen geht auf Kerner selbst zurück. Herr Pfarrer Rupert Huter hatte die große Liebenswürdigkeit, mir das Original eines Briefes vom 31. Jänner 1876 zur Verfügung zu stellen, in welchem ihm Kerner die Bestimmungen der von Porta und Rigo im Jahre 1875 in Italien gesammelten Pflanzen mitteilt. In demselben heißt es bezüglich der auf dem Monte Morrone (Majella) gesammelten Trinia: „Ist genau dieselbe Trinia, welche ich auf der Kuppe des Krainer Schneeberges massenhaft antraf und im Herbar [als] Trinia carniolica be- zeichnete. Sie findet sich auch auf der Alpe Plisevitza in Kroatien ...... “. Zu dieser Zeit bezeichnete Kerner noch (wie 1870) die Trinia Kitaibeli als Tr. pumila (L.), welchen Namen er später (1386) auf seine Tr. carniolica übertrug, ohne diesen Manuskriptnamen zu nennen. Ich habe gemeinsam mit Dr. A. Ginzberger Trinia carniolica Kerner an ihrem ÖOri- ginalstandort auf dem Krainer Schneeberg leider nur in blü- henden männlichen Individuen gesammelt. Dieselben sind aller- dings schwer von Tr. Dalechampii, dagegen leicht durch die Gestalt der Wurzel von Tr. glauca zu unterscheiden. Gipfelregion des Troglav; Jankovo brdo; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; ca. 1500—1900 m. Carum Carvi L. Weiden der oberen Terrassen am Westhang der Dinara (D.). e Dunium divaricatum Bert. Acker bei Crnilug. Pimpinella saxifraga L. Steinige buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — alpina Host. Steinige grasige Abhänge an der Westseite der Dinara, gern in Festuca-pungens-Beständen (D.). Seseli tomentosum Vis. Felsspalten der Schlucht ober Vrpolje (D.). Auch an Felsen an der Kerka unterhalb Knin (D.). Athamanta Haynaldi Borb. et Uechtr. Umgebung der Male pol- janice; Nordostabhänge des Gnjat; Felsen an der Südseite der Dinara in der obersten Region; Kamm der llica (sämtlich nach Notizen, die sich vielleicht auch auf die folgende Varietät be- ziehen). — — var. pilosa Wettst. Jankovo brdo; Janski vrh. 299 Onidium silaifolıum (Jaeg.) Simk. Abhänge der Schlucht Sutina; steinige buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Ligusticum Seguwieri (L. f.) Koch. Kessel des Troglav (B.); Kamm der Ilica (nach Notizen, die sich vielleicht in beiden Fällen auf die var. dinaricum Beck beziehen). } Ferulago silvatica (Bess.) Rehb. Abhänge südlich oberhalb Marica koSare. Heracleum Sphondylium L. Obere Terrasse am Westhang der Dinara (D.). — sibiricum L. Wiese nächst dem Privia-Sattel nördlich von Unista; Wiese bei Mari@a koSare. — Orsinii Guss. Schutthalden des Troglavkessels (wohl mit dem von Beck dorther angegebenen Heracleum pyrenaicum identisch); Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Schutt- halden unter den Nordabstürzen der Dinara. Tordylium maximum L. Bei Crnilug. Laserpitium Siler L. Auf dem ganzen Kamme der Tlica häufig. — latifolium L. Auf dem Kamme der Ilica stellenweise. — marginatum W. K. Kessel des Troglav (B.); am steinigen Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo. Daucus Carota L. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). Cornaceae. Cornus sanguinea L. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina. Pirolaceae. Pirola uniflora L. Unter den Nordabstürzen der Dinara. — minor L. Wald östlich des Suhi vrh nordwärts der Dinara. Monotropa Hwypopitys L. var. hirsuta Roth. Buchenwald oberhalb Brizova& (D.). Ericaceae. Arctostaphylos Uva ursi (L.) Spreng. Nordostabhänge des Gnjat; an der Südseite der Dinara in der obersten Region; auf dem Kamme der Ilica mehrfach. Vaccinium Vitis idaea L. Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovalka lokva. — Myrtillus L. Nordöstlich der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat. Primulaceae. Primula Columnae Ten. Kessel des Troglav; Waldwiesen au dem Strmac-Sattel westlich von Grkovei; Buchenwald ober Brizo- va6 (D.); an rasigen Felsabhängen unter dem Gipfel der Dinara (D.); Kamm der Tlica. Androsace villosa L. Kessel des Troglav; hügelige Höchfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Klacari 2 300 vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; felsige Stellen des Kammes der Jlica. Androsace lactea L. Ostrand des Troglavkessels (B.). Anagallis femina Mill. = Anagallis coerules Schreb. Lichte Stellen des Karstwaldes an den Abhängen der Schlucht Sutina; Karstheide am Südwesthang des Gebirges unterhalb der Doline Kozja jama. Plumbaginaceae. Armeria canescens Host. Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Südost- hang der Dinara; obere Terrassen am Westhang der Dinara (D.). Oleaceae. Fraxinus Ornus L. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina; steinige felsige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Gentianaceae. Gentiana symphyandra Murbeck. Kessel des Troglav (B.); Wald- rand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Nordostabhänge des Gnjat; Kamm der TIlica. — asclepiadea L. Umgebung der Male poljanice. — tergestina Beck. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Vrsina; Lisan; Nordostabhänge des Gnjat; steinige Karst- halden in der oberen Region der Dinara (D.); Südende des Kammes der Ilica. — utrieulosa L. Nordostabhänge des Gnjat; Abhänge südlich oberhalb Marica kosare. Asclepiadaceae. Cynanchum Vincetoxicum (L.) R. Br. Kessel des Troglav; Kamm der Ilica. Boraginaceae. Heliotropium europaeum L. An Wegen in der unteren Region der Dinara (D.). COynoglossum officinale L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei (Bestimmung nicht vollkommen sicher, da Früchte fehlen). Lappula echinata Gilib. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. Symphytum tuberosum L. Kessel des Troglav; in der östlichen Umgebung des Jankovo brdo mehrfach; zwischen Krummholz in der obersten Region der Dinara; Buchenwald auf dem Kamme der Nliea. Anchusa offiecinalis L. Ackerränder bei Crnilug. — barrelieri Vitm. Ackerränder bei Crnilug. Pulmonaria angustifolia L. Kessel des Troglav (B.); Umgebung der Male poljanice. 301 Pulmonaria offieinalis L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo. Myosotis suaveolens W. K. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Klacari vrh; Lisan; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Felsen und Schutthalden der oberen Region der Dinara; Kamm der lliea. Moltkea petraea (Portschlg.) Rehb. An den Felsen der Doline Kozja jama in großer Menge. Lithospermum offieinale L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmae-Sattel gegen Grkovci. Onosma stellulatum W. K. Felsige Westabstürze des Kammes der TIlica. Cerinthe glabra Mill. = Cerinthe alpina Kit. Schutthalden unter den Nordabstürzen der Dinara. Echium vulgare L. Abhänge der Schlucht Sutina. Labiatae,. Ajuga reptans L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. — genevensis L. Unteres Ende der Schlucht Sutina; Kessel des Troglav (B.); Waldrand ostnordöstlich desJankovobrdo; Veliki Bat. — (Chamaepitys (L.) Schreb. Unteres Ende der Schlucht Sutina. Teuerium montanum L. Abhänge der Schlucht Sutina bis hinauf in die Gegend der Doline Kozja jama; Nordostabhänge des Gnjat; Karsthänge westlich von Unista; steinige Karsthalden am West- hang der Dinara bis in die obere Region (D.); Karstheiden bei Marita kosare; Südende des Kammes der Ilica. — Polium L. Karstterrain oberhalb Jezevi6; steinige Karsthalden in der unteren Region der Dinara (D.). — Chamaedrys L. Karstterrain oberhalb Jezevic; steinige Karst- halden am Westhang der Dinara (D.). — Botrys L. An Wegen in der unteren Region der Dinara (D.). — Arduini L. Im untersten Teile der Schlucht Sutina. Scutellaria alpına L. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels ') ; Umgebung der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat; Fels- gerölle der obersten Region der Dinara (D.). Marrubium vulgare L. Karstterrain oberhalb Jezevi6; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — candidissimum L. Karstterrain oberhalb Jezevic; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Sideritis montana L. Karstterrain oberhalb Jezevi6; Abhänge der Schlucht Sutina in den untersten Lagen. Nepeta Cataria L. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. — pannonica L. Karstheiden bei Marica koSare und bei Grahovo. !) Unsere Exemplare entsprechen nicht der von Beck dortselbst ge- gesammelten f. bicolor Beck. 302 Brunella grandiflora (L.) Jacg. Abhänge der Schlucht Sutina; Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista; Karstheiden in der Umgebung von Marita kosare. — vulgaris L. Unteres Ende der Schlucht Sutina; Wald am Ab- hang vom Strmac-Sattel gegen Grkovci. — laciniata L. Karstterrain oberhalb Jezevic; in den oberen Karstmulden am Westhang der Dinara (D.). Melittis Melissophyllum L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Galeopsis Ladanum L. Abhänge der Schlucht Sutina. Lamium luteum (Huds.) Krock. Kessel des Troglav (B.); Wald- rand ostnordöstlich des Jankovo brdo; hügelige Hochfläche süd- westlich des Jankovo brdo; Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region; Wald auf dem Kamme der Ilica. Leonurus Cardiaca L. Ruderalplätze bei Crnilug. Stachys italica Mill. Karstterrain oberhalb Jezevic. — germanica L. Brachäcker bei Grkovei; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — alpina L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkorvci. — silvatica L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. — annua L. Neben einem Acker am unteren Ende der Schlucht Sutina; Acker bei Crnilug. — karstiana‘) (Borb.) Handel-Mazzetti?). Ackerränder bei Crni- lug; Umgebung von Marica kosare; ca. 750—950 m. — suberenata Vis. Karstheiden am Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Umgebung der Male poljanice; steinige Karsthalden der unteren und der mittleren Region der Dinara (D.); felsige Stellen des Kammes der Ilica; scheint im Maximum bis etwa 1550 m anzusteigen. — »peirogena Handel-Mazzetti et Janchen°?). Felsen und Schutt- halden des Troglavkessels (wohl mit der von Beck dorther an- gegebenen Stachys suberenata identisch); Janski vrh; Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region; ca. 1600—1800 m — neu für Dalmatien. Es ist schon seinerzeit darauf hingewiesen worden, daß sich diese Art von der vorhergenannten regional abgliedert, daß daher wechselseitige Annäherungsformen nicht wundernehmen 1) Diese und die folgenden Stachys-Arten von E. Janchen bestimmt. 2) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. — Daß der Ver- fasser der kritischen Besprechung der Formen aus der Stachys-recta-Gruppe, wie überhaupt fast aller in der genannten Arbeıt enthaltenen kritischen Er- örterungen, einzig und allein Handel-Mazzetti ist, wiewohl er in übergroßer Bescheidenheit seine Person nirgends hervortreten läßt, kann Eingeweihten nicht entgangen sein. Der Fernestehende mag dies daraus entnehmen, daß es daselbst in einer Fußnote zu Stachys labiosa Bert. heißt: „Dazu gehört auch die von mir in Öst. bot. Zeitschrift, LIV (1904), p. 238, aus Tirol ange- gebene St. hirta (Ten.)...“, und man an der zitierten "Stelle eine Arbeit Handel-Mazzettis findet. J. 3) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 303 dürfen. Es ist aber wohl kein reiner Zufall, daß die einzigen bisher bekannt gewordenen Standorte der Stachys petrogena, Sator, Troglav, Janski vrh und Dinara, zugleich die einzigen in diesem Gebiete sind, an welchen Leontopodium alpinum vorkommt. Stachys officinalis (L.) Trevisan. Auf einer Wiese bei Crnilug. — velebitica Kerner. Abhänge der Schlucht Sutina; Abhänge südlich oberhalb Marita koSare. Unsere Exemplare weichen von den Kernerschen Origi- nalen durch etwas schwächere Behaarung ab. — Alopecurus (L.) Benth. Schutthalden des Troglavkessels (wohl mit der von Beek dorther angegebenen Betonica Jacquini identisch); südliche Abhänge des Veliki Bat. Salvia glutinosa L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. — verticillata L. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. Satureia montana L. Am unteren Ende der Schlucht Sutina; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.)'). — cuneifolia Ten. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — croatica (Pers.) Brig. Felsen des Troglavkessels (B.); Fels- spalten der oberen Region der Dinara (D.); Kamm der TIlica. — Nepeta (L.) Scheele. Buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — vulgaris (L.) Fritsch. Abhänge der Schlucht Sutina; lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. — Acinos (L.) Scheele. Karstterrain oberhalb Jezevic; Karstheide am Südwesthang des Gebirges unterhalb der Doline Kozja jama; steinige Karsthalden, Wege am Westhang der Dinara (D.). — patavina (Jacq.) Degen — Calamintha patavina (Jacg.) Host. Steinige buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — alpina (L.) Scheele. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Vrsina; LiSan; Nordostabhänge des Gnjat. Origanum vulgare L. Schlucht Sutina; lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; steinige Karst- halden am Westhang der Dinara (D.); im Buchenwald ober Brizova6 (D.)?). Thymus striatus Vahl. Ostrand des Troglavkessels (B.); Umgebung der Male poljanice; Jankovo brdo; Vrsina; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Südosthänge der Dinara bei 1) Wurde uns von Degen als Satureia variegata Host mitgeteilt; wir halten jedoch diese von $. montana nicht für spezifisch verschieden. 2) Nach freundlicher Mitteilung Degens gehört die Pflanze aus den Dinarischen Alpen zu f. latebracteatum Beck. 304 ca. 1400 m; Felsen der oberen Region der Dinara (D.)!); Kamm der Ilica. Thymus subeitratus Schreb. Buschige steinige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — balcanus Borb.?).. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Vrsina; Klacari vrh; Gerölle unter dem Gipfel der Dinara (D.). 4 Auch der von Handel-Mazzetti und Janchen?’) vom Sator und von der Plazenica angegebene T'hymus Kerneri ge- hört hieher. Letztgenannte Art scheint sich weniger durch die Nervatur als durch Wuchs und Blattform zu unterscheiden. Übrigens hat Beck *) vom Troglav einen T’hymus Kerneri Borb. f. oblongifolius beschrieben. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. Von Viktor Schiffner (Wien). Mit 3 Tafeln (VII—-IX) und 1 Textabbildung. (Fortsetzung. ) 25. Didymodon rigidulus Hed. var. propaguliferus Schffn. — ÖOaucasia: Grusinische Heerstraße, zwischen den Stationen Mleti und Hasbek; ce. fr. — 10. VIII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5924). 26. Barbula convoluta Hedw. — Oaucasia: Grusinische Heerstraße, an Mauern bei Mleti (zwischen Tiflis und Wladikaukas); e. fr. — 10. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt., Nr. 5922). — Persia bor.: Enseli, prope Rasian, cum Funaria hygrometrica. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 58805). Anm. Ist neu für Persien; aus dem Kaukasus ist sie bereits nachgewiesen. 27. Barbula commnautata Jur. — Lydia: In regione pine- torum montis „Takhtali-dagh’* ditionis urbis Smyrna, cum Pterogonio gracılı, T0O—800 m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. &x8,,.Nr.*10.079 2). 28. Barbula fallax Hedw. var. erispula Warnst. — Lydia: In monte „Takhtali-dagh’“, 700—800 m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. 1906, Nr. 10.079 e). x !) Wurde uns von Degen als Thymus acicularis W. K. mitgeteilt. Über die Gliederung von Thymus striatus Vahl vgl. auch Huter, „Herbar- studien* in Österr. botan. Zeitschr., 1907. 2) Unsere Exemplare von J. Velenovsky revidiert. ®) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. *) Ein botanischer Ausflug auf den Troglav bei Livno. 5) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 6, S. 225. 305 Anm. Von B. cylindrica, der diese Form habituell ganz äbnlich ist, unterscheidet sie sich sofort durch die stark verdickten, viel kleineren Blattzellen. 29. Barbula unguiculata (Huds.) Hedw. — Persia bor.: Enseli, auf der Waldinsel Mianposchte; e. fr. sparsis. — 20. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5857). Anm. Diese persische Pflanze ist eine eigentümliche, weiche Schattenform, die in den Kreis der Var. fastigiata (Schultz) Br. eur. gehört. 30. Tortella squarrosa (Brid.) Limpr. — Lydia: In monte Dyo-Adelphia (Sinus Smyrnaeus), 700—800 m. — 15. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. 1906, Nr. 10.0715). — Persia bor.: Auf Sandhügeln am Strand (Kaspisee) bei Enseli. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5839). — Persia bor.: Enseli, Strandplätze bei Kasian. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5835). Anm. Neu für Lydien; aus Persien ist sie schon mehrfach nachgewiesen. 31. Tortella inclinata (Hedw. fil.) Limp. — Persia bgr.: Enseli, in arenosis ad mare in juncetis; ce. fr. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, 'Nr. 5876, 5881). — Persia bor.: Enseli, prope Kasian in arenosis ad mare; ce. fr. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5879). — Persia bor.: Enseli, in collibus ad Kasian; ce. fr. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5878). 32. Desmatodonlatifolius (Hedw.)Br.eur.— Persia bor.: Mons Elburs, Demawendgipfel, an kleinen Rasenplätzen an der Vege- tationsgrenze der Phanerogamen, 3900—4100 m s. m.; e. fr. — VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 59035). Anm. Eine Form mit sehr langer Granne der Blätter. 33. Tortula demawendica Schfin.n.sp. — (Tab.VIII, Fig. 23 bis 31.) — Autoica (?). Mollis, viridis. Folia densa oblongo-lingu- lata, apice rotundata (rarissime inconspicue apieulata) margine a basi ad apicem, latissime et subspiraliter revoluto, costa crassa sub apice evanida. Capsula eylindrica laevis; annulus latus fragmentarie secedens. Opereulum parvum conicum, cellularum serie- bus parum tortis. Peristomii tubus basilaris capsulae ostium supe- rans, dentibus perparvis, rudimentariis et valdeirregularibus. Sporae minimae. Habit. — Persia bor.: Mons Elburs, ditionis Demawendi in valle Lar, in faueibus ad Junesar, 2800—2700 m s. m.; e. fr. — 13. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5890). — Persia bor. oceid.: Tschahrik inter Dilman et Urumia ad ocei- dentem lacus Urumia in saxorum seaturiginosis; e. fr. — 16. VI. 1884, legit J. A. Knapp?). !) Die Pflanzen von beiden Standorten stimmen überein. Auffallend ist, daß der Standort vom Urumia- See gewiß nicht hoch gelegen ist (genaue Höhe ist leider nicht zu eruieren), während der andere vom Elburs alpin ist. 306 Ich zweifle nicht, daß die Pflanze autöcisch ist, ich sah eine Z Infloreszenz am Gipfel eines Sprosses dieht neben einer 9, ohne aber den Zusammenhang beider sicher zu sehen. Tortula demawendica ist mit T. atrovirens und T. obtusifolia nächst ver- wandt, jedoch letzterer näherstehend. Sie ist größer, weicher und lebhaft grün gefärbt. Stengel mit großem, schwach begrenztem Zentralstrange dünnwandiger Zellen (Querschnitt ähnlich wie bei T. obtusifolia). Die Blätter sind 1’6—2 mm lang, an der Spitze breit abgerundet (nur sehr selten ein oder das andere der unteren mit undeutlichem Spitzchen). Der Rand ist von der Basis bis zur Spitze breit und fast spiralig zurückgerollt. Blatt- zellen im oberen Teile klein (10—12 u), chlorophylireich, beider- seits mit hufeisenförmigen Papillen. Zellen der Blattbasis hyalin, glatt und dünnwandig, rectangulär, 12—15 u breit und 4—5mal so lang. Rippe dick, nieht austretend. Im Querschnitt 2 (—4) mediane Deuter, darüber noch 1—4 ganz ähnliche weitlichtige Zellen (innere Bauchzellen), äußere Bauchzellen chlorophyllreich, aber etwas nied- riger als bei 7. atrovirens. Nach der Auffassung von Limpricht sind also hier doppelsehiehtige Bauchzellen vorhanden. Unterhalb der Deuter eine meist ganz undeutliche Begleitergruppe und gegen die Ränder einige kleinere, aber immer noch ziemlich weit- lumige Zellen und darauf ein rückenständiges Band substereider Zellen; Außenzellen wenig verschieden. Dieser Bau der Rippe eni- spricht ziemlich dem von 7‘. obtusifolia (Tab. VIII, Fig. 33), bei wel- cher aber die Begleitergruppe stets deutlich ausgepräst ist, und die Zellen des Stereidenbandes sind sehr englumig, während sie bei unserer Pflanze kaum als stereid bezeichnet werden können. Seta gelbbraun, 5—7 mm lang. Kapsel zylindrisch, ohne Deckel 1:5 mm lang, 0'6 mm breit, rotbraun, glatt, etwas glän- zend; Hals kurz mit zweireihigen Spaltöffnungen (bei 7. atro- virens einreihig, sonst in Größe und Form gleich, phaneropor). Ring breit (meistens zwei Zellen), stückweise abrollend. Deckel kurz, schief kegelförmig; nur 0°7 mm lang; Zellreihen fast ge- rade aufsteigend (bei 7. obtusifolia bedeutend länger und die Zell- reihen deutlich schräg gerichtet). Peristom sehr rudimentär und klein; Grundhaut etwas hervorragend, etwa 60 u hoch, Zähne ganz unregelmäßig und rudimentär, 50—100 u hoch, papillös (bei 7. obtusifolia wohl ausgebildet undregelmäßig). Sporen sehr klein, 7'/, u, glatt (bei T. atrovirens fast dreimal so groß [Tab. VIII, Fig. 52], ca. 20 u, bei 7. obtusifolia 8—10 u). 34. Tortula muralis (L.) Hed. — Persia bor.: Enseli, ad muros; ce. fr. — 23. IV. 1902 (Bornm,, Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5882). — Pontus: Trapezuntum, in collium humidis; e. fr. — 8. IV. 1884, legit J. A. Knapp. 35. Tortula montana (Nees) Lindb. — Lydia: In monte Takhtali-dagh’, 700—800 m s. m.; e. fr. — 26. V. 1906 (Bornm., 307 Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.0795). — In Gesellschaft von Zor- tula Bornmülleri Schffin. 36. Tortula Bornmuelleri Schffn., Musei Bornmülleriani, p. 4, Nr. 19. (S. A. aus Österr. bot. Zeitschr. 1897, Nr. 4.) — Lydia: in monte Takhtali-dagh’, 700—800 m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs. 1906, Nr. 10.079). Die bisher nur aus Persien bekannte ausgezeichnete Art liegt nun hier auch aus Lydien vor. Sie wuchs steril gemeinsam mit T. montana und Barbula fallax und ist von den Originalexemplaren von Teheran (Borum., Iter Persieo-tureiecum 1892—1893, Nr. 4456) habituell etwas verschieden, indem bei der Pflanze von Lydien die “ Blattränder nicht bis zur Spitze umgerollt sind und daher die Blatt- spitze nieht kahnförmig hohl erscheint, und dadurch, daß sich die Blattspitzen, angefeuchtet, bogig zurückkrümmen, genau so wie bei T. ruralis, der unsere Pflanze habituell zum Verwechseln ähnlich ist. Die Details im Bau der Rippe, die zweischichtige Lamina usw. sind wie bei dem Originalexemplare (Tab. VIII, Fig. 18—22). 37. Tortula ruraliformis (Besch.) Dix. (= Tortula ruralis (L.) Ehr. var. arenicola Braithw.). — Lydia: In monte Dyo-Adelphia (Sinus Smyrnaeus), 700—800 m. — 15. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Oariae pl. exs., Nr. 10.071). — Persia bor.: Am Strande bei Enseli auf Dünen. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5831). 38. Tortula subulata (L.) Hed.— Persia bor. oceid.: Distr. Karadagh, Alibulach in saxosorum umbrosis; e. fr. — 19. IX. 1884, legit J. A. Knapp. Anm, Diese Art ist aus dem Himalaya nachgewiesen; der persische Standort ist als Zwischenglied von Interesse. 39. Tortula astoma Schfin. n. sp. — (Tab. VII. Fig. 6—17.) — Synoica, humilis laxe eaespitosa, luteo-viridis. Folia late lan- ceolata acutissima margine plano cellulis quadriseriatis luteis in- erassatis Jlimbata, apicem versus dense acuteque denticulata; costa cerassa sub ipso apice evanida. Cellulae (exceptis marginalibus) utrinque dense papillosae, parvae, basales rectangulares hyalinae, tenues. Folia perichaetialia eaulinis simillima, 2—3 intima caeteris multo minora. Capsula ovato-eylindrica, erecta. Annulus nullus. Peristomium nullum. Öpereulum breviter oblique rostratum, cellulis parum oblique (non spiratiter) seriatis confeetum, eolumella paullum elongata longe adhaerens. Sporae magnae, minute papillosae. Habit. — Persia bor. oecid.: Tebris; Zendjanab, in deeli- vitatum humidis. — 1. VIII. 1884, leeit J. A. Knapp. Die Pflanze bildet auf feuchter Erde niedrige, ziemlich laxe gelbgrüne Rasen. Die sehr niedrigen Stengel tragen einen dichten kleinen Blätterschopf, und oft entspringen aus dem unteren Teile 1—2 schwächere Sprossen (Fig. 6), die wieder mit einer Inflores- 308 zenz enden). Die Blätter (Fig. 7) erreichen bis 1’5 mm Länge und etwa 0°5 mm Breite, sind breitlanzettlich und scharf zu- gespitzt; ihr Rand ist flach (im trockenen Zustand oben breit ein- gebogen), gegen die Spitze scharfund dicht gezähnelt (Fig. 8). Ein etwa vier Zellen breiter Saum besteht aus diekwandigen, gel- ben, kaum papillösen oder (Fig. 9) ganz glatten Zellen, die bald rundlich, bald erheblich langgestreckt, 7—10 u breit und 1—3mal so lang sind (gegen die Blattbasis noch viel länger). Die übrigen Zellen der oberen Blatthälfte sind größer (bis 13 u), rundlich-quadra- tisch, ziemlich dünnwandig und beiderseits dicht mit hufeisenförmigen Papillen besetzt (Fig. 8 und 9). Im unteren Blatteile gehen sie (etwa schon unter der Blattmitte) rasch in lang-reetanguläre, dünn- wandige hyaline oder gelbliche, glatte Zellen über (Fig. 10). Die kräftige Rippe erreicht die scharfe Blattspitze, ohne als Stachel auszutreten; sie ist unterseits stark konvex vorgewölbt und daselbst glatt, oberseits schwach konvex und papillös. Der Querschnitt in der Blattmitte (Fig. 11) zeigt zwei mediane Deuter, eine Gruppe weitliehtiger 1—2schichtiger Bauchzellen, eine kleine Begleitergruppe und ein dickes Stereidenband (zirka 4schichtig), ohne deutlich differenzierte Außenzellen. Der Bau der Rippe ist also auffallend übereinstimmend mit dem von Tortula montana. Die Infloreszenz ist am Hauptstamme und an den Seiten- sprossen terminal und normal synöcisch, nur selten enthalten die Infloreszenzen an sehr schwachen Seitensprossen bloß Antheridien; rein @ Infloreszenzen habe ich nie gesehen. Die Geschlechtsgruppe (Fig. 13) besteht aus zahlreichen bis zehn Antheridien, einer ge- ringeren Zahl von Archegonien und gelben Paraphysen (Fig. 14), die nach oben schwach keulig verdickt sind, die Endzelle ist spitz. Die äußeren Perichaetialblätter sind den Stengelblättern gleich, die 2—3 innersten sind erheblich kleiner, sonst auch ähnlich (Fig. 13). Die rotbraune Seta ist etwa 10 mm lang, unten im Sinne des Uhrzeigers, oben gegenläufig gedreht. Die Kapsel ist eylindrisch eiföürmig, 2:5 mm lang, 0°'S mm breit, rotbraun, glatt, aufrecht und gerade. Die Zellen des Exotheeiums sind ziemlich dünnwandig, etwa 20 u breit und 2—4mal so lang; gegen den Urnenrand finden sich etwa vier Reihen viel kleinerer Zellen (Fig. 16), die eben- falls ziemlich dünnwandig sind. Ring und Peristom fehlen vollständig! Der kleine Deckel erreicht nur ein Drittel der Urnenlänge (ca. O'8 mm) und sitzt lange der etwas verlängerten Colu- 1) Die Pflanze ähnelt einer stark verkleinerten Tortula subulata oder T. mueronifolia. 309 mella auf‘). Er ist schief und dick geschnäbelt, am Rande treten einige Zellen zackig hervor. Die Zellreihen des Deckels sind nicht spiralig gewunden, sondern fast gerade, nur ganz schwach nach rechts aufsteigend. Die Sporen sind auffallend groß, 25—30 u?), blaßbraun und fein warzig-papillös (Fig. 17). Diese ausgezeichnete neue Art ist, abgesehen von den anderen hervorgehobenen Merkmalen, schon allein durch die zwitterige In- fioreszenz, das Fehlen des Ringes und des Peristoms und den der Columella aufsitzen bleibenden Deckel von allen anderen Tortula- Arten leicht zu unterscheiden. Es sind bisher nur 3 (oder 4) Arten von Tortula bekannt gewesen, denen das Peristom mangelt. Davon kommt die autöcische 7. Buyssoni (Phil.) Limp. mit haarspitzigen Blättern nicht in Vergleich. T. percarnosa (C. Müll.) Broth. aus Argentinien hat ungesäumte Blätter, T. limbata Mitt. aus Ecuador, Gipfel der Pichincha, ist im Blattbau unserer Pflanze ähnlich, unter- scheidet sich aber u. a. schon durch die viel bedeutendere Größe. T. astoma gehört sicher in die Gattung Tortula und nicht zu Desmatodon, Didymodon oder Hyophila, die hier in Betracht kämen, wie der Bau der Blattrippe zeigt. Innerhalb der Gattung Tortula gehört sie in die Sektion Zygotrichia und dürfte sich am besten der 7. limbata Mitt. anreihen lassen, obwohl die nahe tatsächliche Ver- wandtschaft beider Pflanzen nicht sicher ist. 40. TimmiellagrosseserrataSchffn.n.sp.(Tab.VIII,Fig. 34 bis 39.) Dioica (?, 2 tantum visa), laxe caespitosa laete viridis, ad 2 cm alta, subsimplex, basi radicellosa. Folia sieea minus tor- tilia, humida erecto-patentia, lanceolata, sensim acuminata, mar- ginibus supra paulo inflexis et grosse acuteque serratis (fere ut in Leptodontiis), dentibus basin versus sensim minoribus, costa pro genere angusta (in medio folio fere 0'15 mm lata), bene definita, basin versus latiore sed tenuiore, subtus (prae- eipue apicem folii versus) mamilloso-sceabra, sub apice evanida, struetura anatomica similis fere illi 7. anomalae. Lamina totius folii unistratosa, cellulis partis superioris dorso conice-mamillosis, ut in congeneribus, sed mamillis apice obtusatis, cellulae baseos vaginantis hyalinae, elongatae leptodermicae. Caetera ignota. Etiam in statu sterili a congeneribus statim distinguenda, foliis apicem versus grosse acuteque serratis, costa subtus scabra necnon lamina ubique unistratosa. 1) Biologisch vertritt hier der nicht abfallende Deckel vollkommen das Peristom, indem wie dieses er das Ausfallen der Sporen bei feuchtem Wetter verhindert. Die in der Trockenheit etwas gestreckte Columella hebt den Deckel etwas empor, wodurch die Kapsel geöffnet wird; bei Feuchtigkeit zieht sich die Columella zusammen und preßt den Rand des Deckels an den Urnenrand an, wie bei der jungen, noch nicht geöffneten Kapsel, so daß das Ausfallen der Sporen unmöglich ist. 2) Bei allen europäischen Tortula-Arten sind die Sporen um 1/, bis 1/o im Durchmesser kleiner. 310 Persia bor.: in monte Elburs. Gipfelregion des Demavend- kegels; sehr vereinzelt zwischen Lavablöcken, 3700—4200 m. — 17. VII. 1902, leg. J. et A. Bornmüller (Iter Pers. alt., Nr. 5902). Diese schon wegen des hochalpinen Standortes höchst merkwürdige Pfanze ist von den anderen Arten auch in ganz sterilem Zustande so leicht zu unterscheiden, daß ich nicht zögere, sie als neue Art zu beschreiben. Schon die auch im grünen Blatt- teile einzellsehichtige Lamina ist ein Merk- mal, das sie von allen Arten der Gattung so- IN fort unterscheidet. [Vgl. den Querschnitt der { Lamina von T. Barbula (Tab. VII, Fie. 39).] \ Limprieht (in Rabenh. Fl. 4, 1. p. 591 und || % p. 519) und Brotherus in Engl. Prantl, | 1 Nat. Pfiff. I, 3. p. 395 und p. 382) heben die | Zweischichtigkeit der Blattlamina als besonders | L wiehtiges Gattungsmerkmal hervor, und beide N i ‘ Autoren verwenden es als Hauptunter- 1) seheidungsmerkmal in den Schlüsseln zur Be- stimmung der Gattungen. Man könnte daher | annehmen, daß unsere Pflanze einer anderen | (neuen) Gattung angehöre; dieser Ansicht bin | ich nicht (wenigstens gegenwärtig, auf Grund des mir vorliegenden Materiales) wegen der sonstigen großen Ahnlichkeit mit den übrigen Timmiellen, jedoch ist es möglich, daß die Entdeckung des Sporogons seinerzeit Über- raschungen bringt. Jedenfalls kann man ı schon jetzt die Pflanze als Vertreter einer I eigenen Sektion hinstellen, auf Grund haupt- \ ; / sächlich der Einschichtigkeit der Lamina: Z | | I / Timmiopsis Schffn. sectio generis Timiellae I | Y\ (an gen. nor.?). fe Beschreibung: Timmiella grosseserrata A Blatt von Timmiella dürfte wohl sicher diöciseh sein; ich sah Hanna (Vergröß. nur jüngere © Infloreszenzen in der noch wenig 5:1). — B Blatt von IS i = = T. Barbula von Capri, entwickelten Gipfelknospe der Pflänzchen. Die Punta Tragara (Vergr. Archegonien waren z. T. noch nicht völlig ent- 15:1). wickelt, der Hals ist sehr lang und seilförmig gedreht; fädige Paraphysen sind vorhanden. Die Pflänzchen von 1—2 cm Höhe sind meist unverzweigt und wachsen in lockeren Rasen. Die Blätter nehmen vorm Schopf an nach ab- wärts rasch an Größe ab, die Schopfblätter sind lebhaft grün, trocken verbogen (doch weniger als bei den meisten anderen Arten), feucht aufrecht abstehend, lineal lanzettlich, allmählich zugespitzt, ca. 5’5 mm lang und kaum 1 mm breit, an der bleichen Basis stengelumfassend wenig erweitert. Der Rand ist gegen die Spitze ein wenig eingebogen und von der Spitze an bis gegen die Mitte grob und spitz sägezähnig. Die Zähne sind über 0:025 mm ee 8 ehe “ft — a me Lim all lang, nach vorn gerichtet und ihre sehr spitze Endzelle ist viel größer als die übrigen Laminarzellen. Die Blattspitze ist stumpf- lich, aber durch einige ebensolche große Sägezähne gekrönt, von denen der endständige oft größer ist, wodurch die Spitze scharf er- scheint. Die Rippe schwindet knapp vor der Spitze und ist von unten nach oben allmählich schmäler werdend: sie ist verhältnis- mäßig schmal (viel schmäler z. B. als bei T. Darbula), in der Blattmitte etwa 0°15 mm breit‘), im grünen Blatteile aber überall sehr scharf gegen die Lamina abgegrenzt, sie ist oben fast flach, unten konvex und am Rücken durch zahlreiche Mamillen sehr rauh (besonders gegen die Spitze), wodurch sie sich von T. anomala, T. Barbula u. a. unterscheidet. Der anatomische Bau der Rippe ist ähnlich der von T. ano- mala (vgl. Limpricht |. e., p. 593, Fig. 173). Es sind 8—10 mediane Deuter vorhanden, undeutliche Begleitergruppen, ein unteres und ein oberes Stereidenband, die zwischen dem oberen Stereiden- bande und den mamillosen Bauchzellen gelegenen weitlumigen Zellen sind hier sehr zahlreich und bilden ein fast vollständiges zweites Deuterband, welches sogar stellenweise doppelschichtig ist (man vgl. unsere Fig. 36). Die Rückenzellen sind diekwandig und ein- zelne sind stark mamillös vortretend, wodurch die Rauheit der Rippe bedingt ist. Nach abwärts ist die Rippe viel breiter, aber mehr verflacht und im Scheidenteile weniger deutlich begrenzt. Die Blattlamina des grünen Blatteiles ist überall einschiechtig und von der Rippe durch eine nicht mamillös vortretende (zu den Deutern gehörige?) subeostale Zellreihe (vgl. Fig. 36) scharf ab- gegrenzt; es fehlt die für die übrigen Arten der Gattung charak- teristische zweite basale Zellschichte und besteht die Lamina nur aus den Mamillenzellen, die aber nicht spitz sind (wie bei T. anomala, T. barbula usw.), sondern oben abgestumpft, sie sind sehr chlorophyllreich; die Zellen gegen den Blattrand sind weniger hervorragend bis endlich ganz flach. Von der Fläche gesehen, sind die Zellen rundlich-quadratisch (0°007—0°009 mm), ziemlich dick- wandig. Die Zellen der scheidigen Blattbasis sind lang-reetangulär, hyalin, dünnwandig. Sporogon und Z Infloreszenz unbekannt. Anm.: Da ich schon früher Timmiella Barbula (Schwgr.) Limpr. auf Grund von sterilem und spärlichem Material aus Persien (Prov. Faristan, ad Kumaredsch, legit J. Bornmüller) bekannt gemacht habe?), so erschien es mir notwendig, diese Pflanze nochmals zu untersuchen. Meine ursprüngliche Bestimmung hat sich aber als sicher richtig erwiesen. (Grimmiaceae. 41. Grimmia anodon Br. eur. — Persia bor.: Mons Elburs, im Lartale bei Karawanserei Bastek, westlich vom Dema- 1) Bei T. Barbula 0-24 mm. y 2) V. Schiffner, Musci Bornmülleriani in Österr. bot. Zeitschr. 1897. Br 8, A; p.:8;. Nr) 12: 312 wend,. an Felsen, 2600—2700 m s. m.; e. fr. — 13. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5913). — Persia bor.: Mons Elburs, im Lartale an Felsen bei der Karawanserei Bastek, 2500 bis 2600 m s. m.; e. fr. — 13. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5914). 42. Grimmia pulvinata (L.) Sm. — Lydia: In pinetis montis Takhtali-dagh’, 700—800 m s. m.; e. fr. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.078). 43. Grimmia orbicularıs Bruch. — Persia bor.: Elburs, in den höchsten Regionen der Totschalalpen, 3000—3500 m s. m.; e. fr. — 4. VI. 1902 (Bornm,, Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5897). Anm. Der Blattrand ist überall einschiehtig, das Blatthaar ist sehr lang, an den Perichaetialblättern oft mehr als doppelt so lang als die Lamina, auch die Blattspitze ist hyalin. 44. Grimmia Lisae De Not. — Lydia: In monte Iki- kardasch (= Dyo-Adelphia, — Corax olim) ad oceasum Smyrnae, 700—800 m s. m.; Jet 9 valde juvenil. — 15. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.085). Anm. Ich zweifle nicht an der Richtigkeit der Bestimmung. Die Pflanze ist diöeisch. Rippe mit 4 (nach oben 3 oder 2) basalen Deutern, unten am breitesten. Rand in 2—6 Zellen Breite zwei- schichtig. Die Pfeiler auf dem Querschnitte etwas papillös hervor- ragend. 45. Grimmia caespiticia (Brid.) Jur. var. Born- muellerorum Schffn. nov. var. — Persia bor.: Demawend, in Lavageröll unterhalb des Gipfels sehr vereinzelt als letzte pflanz- liche Spuren, 4000—5400 m s.m.; 9. — 17. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5898). Anm. Die Varietät Bornmuellerorum unterscheidet sich von unseren alpinen Formen durch die grauen Rasen, welche denen von @. leucophaea nicht unähnlich sind. Das Blatthaar ist sehr lang und diek (so lang oder selbst etwas länger als die Spreite), unten rinnig und es ist auch noch ein Teil der Blattspitze hyalin. Das Haar ist sehr dicht gezähnt und sehr rauh, einzelne Zähne ragen eilienartig hervor, sind aber aufrecht, dem Haare fast an- liegend. Die Pflanze ist diöeisch (ich habe nur @ gesehen). Nach den sonstigen Merkmalen kann diese Form nur zu Gr. caespitica gestellt werden, welche aus Asien übrigens schon bekannt ist (Taimyr und Kaukasus). Orthotrichaceae. 46. Orthotrichum cupulatum Hofim. — Lydia: In monte Takhtali-dagh’, 700—800 m s. m.; e. fr. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.080). Anm. Diese Art ist auch aus Bithynien und aus dem Hima- laya bekannt. 313 Funariaceae. 47. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. — Persia bor.: Enseli, in arenosis collinis ad mare. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5877). — Persia bor.: Enseli, prope Kasian. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5880). — Persia bor. oceid.: Kudschuck, ad fontes; ce. fr. — 14. VII. 1884, legit J. A. Knapp. — Caucasus: Grusinische Heerstraße, oberhalb Mleti; ce. fr. — 10. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5923). Dryaccae. 48. Leptobryum pyriforme (L.) Schmp. — Persia bor. oceid.: Ispereehan, ad montis Sahend rivulos; e. fr. una eum Didymodonte rubello et Webera cruda. — 5. VIII. 1884, legit J.A. Knapp. Anm.: Der Nachweis dieser Pflanze in Persien ist interessant, da bisher zwischen den Standorten im Kaukasus und in Westtibet ein Zwischenglied fehlte. 49. Webera eruda (L.) Bruch. — Persia bor.: Mons Elburs, Gipfelregion des Demawendkegels im Lavageröll, = 4000 m. — 17. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5901). — Persia bor.-oceid.: Isperechan ad rivulos montis Sahend; ce. fr. — 5. VII. 1884, legit J. A. Knapp. 50. Webera pentasticha Schffn. n. sp. (Pohlia penta- sticha.) (Tab. IX, Fig. 40—45.) Sterilis. Caespites densi, inferne parum contexti, humo saepe repliti, superne albido-virides (an expallidi ?), in sieco vix nitentes. Caulis inferne ruber, laxe radi- eulosus, in sectione transversa pentagonus, fibra centrali magna, !/, eaulis diametri metiente. Folia inferne minora minus densa, superne densa, eximie pentasticha laxe incumbentia, valde eava, carinata, ovato-lanceolata, sensim breviter acu- minata vel submutica, basi angustissime et vix conspieue decur- rentia, marginibus planis integerrimis. Costa valida, longe sub apice evanida. Cellulae membranis tenuibus, chlorophyllo impletis, mar- ginalibus haud mutatis, basalibus paulo latioribus, e caeteris haud conspieue diversis. Habit. Persia oceidentalis; in alpibus distrietus Silachor. Junio 1902, legit Th. Strauß. Es liegen zwei Herbarexemplare (von zwei verschiedenen Stand- orten?) vor; das eine zeigt höhere Rasen bis 2°5 em, die unter- wärts wenig mit Erde durchsetzt sind, das andere enthält niedrigere, unten stark mit Erde durchsetzte Rasen. Die Rasen sind oben eigentümlich weißlich grün und ähneln im trockenen Zustande denen von kleinen, dichtblätterigen Formen von Mniobryum albi- cans ; vielleicht ist diese merkwürdige Farbe auf Ausbleichen zurück- zuführen. Der Stengel ist unten rot und schütter wurzelfilzig, ober- wärts grünlich. Der Querschnitt, etwa 0'2 mm im Durchmesser, Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1908. 22 314 ist fünfecekig. Der Zentralstrang ist groß, etwas über ein Fünftel des Durchmessers, aus dünnwandigen Zellen bestehend. Die Zellen des Stengels sind groß, ziemlich dünnwandig, und die Außenzellen kleiner und nur schwach verdickt. Die Blätter liegen locker an und sind ausgezeichnet fünf- reihig angeordnet, da sie sehr hohl und durch die am Rücken vorspringende Rippe gekielt sind, verleihen sie dem Stengel ein ausgezeichnet fünfkantiges Aussehen. Die unteren Blätter sind bleich und kleiner, die oberen dieht und hellerün. Sie sind eilanzettlich und allmählich breit und kurz zugespitzt, seltener stumpflich, 1’25 mm lang, 0°'6 mm breit, an der kaum gefärbten Basis laufen sie sehr schmal und kaum wahr- nehmbar herab (das ist nur bei Betrachtung des ganzen Stengels zu sehen, nicht aber an abgetrennten Blättern). Die Ränder sind flach, nieht gezähnt und ungesäumt. Die Zellen sind ziemlich dünnwandig, nur bei starker Ver- größerung doppelt eontouriert erscheinend, die der Blattspitze zirka 0°0Ol mm breit und 3—4mal so lang, die der Mitte ca. 0:01 mm breit und 5—6mal so lang, die basalen Zellen sind etwas breiter, mehr rechteckig und nicht besonders auffallend, die Randzellen sind von den übrigen kaum verschieden. Die Rippe ist kräftig und erlischt weit vor der Spitze. Auf dem Querschnitte ist sie oberwärts wenig, unterseits stark konvex, normal sind vorhanden: zwei große mediane Deuter, 3—4 engere Bauchzellen, eine kleine Begleitergruppe, ein unteres 2—3schichtiges Stereidenband und ca. 8 deutlich differenzierte, etwas verdickte Außenzellen, die in der Größe den Bauchzellen fast gleichen. Ein oberes Stereidenband fehlt. Bisweilen ist die Zahl der Deuter auf 3—4 und dann auch die der Bauchzellen ent- sprechend vermehrt. Kritische Bemerkung. Wenn ich die persische Pflanze hier als neue Art beschreibe, so ist das, ausdrücklich bemerkt, nur ein Notbehelf, da ich sie nieht wage, mit Webera carinata (Boul.) Limpr. zu identifizieren, und zwar aus folgenden Gründen: Das Verbreitungsgebiet der Webera carinata liegt sehr entfernt von den Hochgebirgen Persiens. Allerdings wäre es nach Analogie anderer Vorkommnisse nicht unmöglich, daß diese alpine Art bis Persien verbreitet wäre. Herr Loeske in Berlin, der sieh seit Jahren mit der schwie- rigen Gattung Webera beschäftigt, hatte die Freundlichkeit, meine Webera pentasticha zu untersuchen und ist überzeugt, daß sie eine gute Art darstellt. Er hatte auch die Güte, mir eine Probe des Limprichtschen Originalexemplares von Webera carinata (Boul.) Limpr. zu senden. Die Beschreibung von W.carinata bei Limpricht, Laubm. Deutschl. II., p. 261, stimmt in manchen Punkten nicht auf unsere Pflanze; besonders wird dortaufdieengeVerwandtschaft mit W. commu- tata hingewiesen: „den kleinsten Formen der W. commutata ganz 315 ähnlich und wahrscheinlich nur deren Varietät“. Das ist nun nach dem Originalexemplare nicht der Fall, sondern ich stimme mit Loeske darin überein, daß dieselbe eine carinate Form der Webera gacilis ist. Ich muß dazu erwähnen, daß Herr Loeske und ich gleich- zeitig und unabhängig voneinander zu der Überzeugung gelangten, daß verschiedene Webera-Arten Carinata-Formen unter ge- wissen Umständen bilden'). Webera carıinata ist daher nach unserer Überzeugung ein Sammelbegriff ohne bestimmten Inhalt. Herr Loeske schrieb mir am 28. November 1907, daß er selbst im Allgäu und in der Ferwall-Gruppe nur cucullata-carinata ge- sammelt habe, während kleine Proben der W. carinata von Ruthe, Breidler, Janzen usw. gracilis-carinata waren (man vgl. auch die in der Fußnote zitierte Schrift). Ich selbst fand im Dezember 1907 an mehreren Stellen der Ferwall-Gruppe in Tirol eine sterile Webera mit ausgezeichnet fünfzeiligen, gekielten Blättern, gemeinsam mit W. commutata und W. proligera wachsend. Diese ist aber von unserer W. penta- sticha sehr verschieden dadurch, daß sie nicht dichte Rasen bildet, auch ist sie viel kleiner, steif, hat viel schmälere, lanzettliche, scharf gespitzte Blätter mit sehr deutlichen Zähnen und engere Zellen. Diese Pflanze ist von der Limprichtschen W. cari- nata (= gracilis-carinata) verschieden und dürfte die carinate Form von W. Rothii oder W. commutata sein, was vielleicht er- neute Untersuchungen sicher nachweisen werden. J. Hagen hat sich auch mit der Aufklärung von W. carinata (und W. Payoti Limpr.) befaßt in Musei Norvegiae borealis in Tromsö Mus. Aarsh. 21 et 22, 1899, p. 111, 112, wo man das Nähere nachlesen möge; zu einem sicheren Resultate haben seine Unter- suchungen nicht geführt. Von J. Hagen besitze ich als Webera carinata (Boul.) eine Pflanze aus Norwegen: Söndre Trondhjems amt, Opdal, in rivulo Sprenbaekken, alt. 1550 m, 1. IX. 1904, welche in den wesent- liehen Punkten (Blattform, ungezähnter Rand, Bau der Rippe und des Stämmchens) sehr gut mit unserer W. pentasticha überein- stimmt. Die Rasen sind aber diehter, dunkel und gezont, bis 4 cm hoch, die Pflanzen schmächtiger, die Blätter nicht so aus- gezeichnet fünfreihig und etwas deutlicher herablaufend; die Zellen sind etwas weiter. Ich kann diese Pflanze von Webera cucullata nicht sicher unterscheiden. Herr Loeske hat auch diese Pflanze untersucht und schreibt mir darüber: „Gehört in der Tatzu W. cueul- lata. Ganz ebenso von mir vom Arlberggebiet (Tirol) mitgebracht und in meiner Schrift: Die Moose des Arlberggebietes, als cueullata var. elata bezeichnet“. !) Man vgl. auch die interessanten Bemerkungen bei Pohlia cucullata in Loeske, Die Moose des Arlberggebietes (Hedw. XLVII, 1908, Heft 4). 32% 316 Man sieht also daraus, daß Hagen eine ganz andere Pflanze für Webera carinata (Boul.) hält, als die von Limpricht nach den Originalexemplaren des Dryum carinatum Boulay beschriebene. Was nun die Beziehungen dieser letzteren zu unserer W. penta- sticha betrifft, so können beide Pflanzen, abgesehen vom ganz ver- schiedenen Habitus und von anderen Merkmalen, schon darum nicht konfundiert werden, weil der Bau der Blattrippe ein ganz verschiedener ist. W. pentasticha hat kein oberes Stereiden- band, während ein solches bei W. carinata deutlich vorhanden ist (vgl. Tab. IX, Fig. 46). Nach dem Baue der Blattrippe steht W. pentasticha der W. cucullata näher, deren Carinata-Formen aber schon habituell ganz unähnlich sind. 5l. Mniobryum albicans (Wahlb.) Limpr. — Persia oceid.: In alpinis distrietus Silachor. VI. 1902, legit Th. Strauß, Nr. 17.— Persia bor. oceid.: In montis Sahend seaturiginosis ; sterilis, forma perparva. 6. VIII. 1884, legit J. A. Knapp. Anm.: War aus Asien bisher aus dem Kaukasus, Himalaya und Tibet bekannt. 52. bryum argenteum L. — Persia bor.: Mons Elburs, in den höchsten Regionen des Demawendgipfels, 3900—5400 m s. m. — 17. VII. 1902 (Bornm,, Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5899). 53. Bryum Funckii Schwgr. — Forma. — Persia bor.: Elburs oceid. in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Häsartschal, 4000—4100 m. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5896 b). — Persia bor.: Mons Elburs oce., in pratis alpinis supra Norion in Distrietu Talagon (= Talkan), 2600 m. — 30. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5917, 5918). I ehe Würde mir noch am besten mit B. Funckii stimmen, die Blätter sind aber weniger hohl und länger zugespitzt. Bei solehen ganz sterilen Pflanzen, wie diese, ist aber ein Irrtum möglich. 54. Bryum capillare L. — Persia bor.: Elburs, Laredschan, ditio fluvii Lar, in faueibus Junesar, 2600—2750 m s. m. — 13. VII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5890 b). — Persia bor.: Mons Elburs, in der Junesarklamm beim Lartal westlich vom Dema- wend, 2700 m s. m.; e. fr. — 13. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5892). — Persia oceid.: Nehawend, in monte Kuh Gerru. VII. 1903, Legit Th. Strauß, Nr. 13. Anm.: Die Nr. 58905 und 5892 sind eine eigentümliche Form mit lang zugespitzten Blättern, die Rippe nicht in die Haarspitze eintretend. Die Pflanze von Nehawend ist eine sonst ganz mit Var. flaccidum Br. eur. übereinstimmende Form, die sich davon aber durch das Fehlen der Brutkörper (Gliederfüäden) unter- scheidet. 55. Dryum capillare L. var. meridionale Schimp. — Persia bor.: Enseli, auf Dächern; e. fr. — 25. IV. 1902 317 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5845). — Persia oceid.: Kermanschah, ad Kiniseht. 28. IV. 1903, Legit Th. Strauß, Nr. 15. Anm.: Die Exemplare vom letzterwähnten Orte sind wegen der als lange Granne auslaufenden Blattrippe zur var. meridionale Schimp. zu stellen, sind aber eine forma viridis, magis flaceida. 56. Bryum caespitieium L. (?). — Persia bor.: El- burs oceid. in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Häsartschal, 4000—4100 m s. m.; c. fr. jun. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5896). j Anm.: Ist diöeisch, Zellnetz und Blattform stimmt ebenfalls gut überein; die Sporogone sind aber noch zu jung und daher die Bestimmung nicht ganz sicher. 57. Bryum Elwendicum Fehlner. — Persia bor.: Elburs oceid., in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Piastschal, 3600—3700 m; e. fr. jun. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5919). — Persia bor.: Mons Elburs, oberhalb Norion im Distrikt Talagon (= Talkan), an quelligen al- pinen Plätzen, 2600 m; ce. fr. jun. — 30. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5920). Anm.: Ist synöcisch und stimmt in den vegetativen Merk- malen ausgezeichnet mit der ÖOriginalbeschreibung überein. (Verh. der zool. bot. Ges. in Wien 1883, pag. 435, 436.) Die Sporogone sind noch jung. 58. Bryum pallens Sw. — Persia oceid.: In u distrietus Silachor. VI. 1902, Legit Th. Strauß, r. 4. 59. Bryum Schleicheri Schwgr. — Persia bor.: Paß- höhe zwischen Getschesär und Asadbar im Quellgebiete des Keredsch, „Lurtal“, an einer Quelle, westlich von Elburs, 2600 m; e. fr. — 19. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5888). Anm.: Dies ist eine sehr weiche Form, die vermutlich im Wasser wuchs. In den Rasen sind reichlich aquatische Diatomeen zu finden. Die Sporogone sind schon gut entwickelt, aber noch nicht vollständig reif. B. Schleicheri ist angegeben aus dem Kaukasus, aus Westtibet und ich besitze es mehrfach aus Ostindien. 60. Bryum Schleicher: var. latifolium Schmp. — Persia oceid.: In alpinis distrietus Silachor sterile. — VI. 1902, Legit Th. Strauß, Nr, 16. 61. Bryum pseudotriquetrum (Hedw. p. p.) Schwgr. — Persia bor.: Elburs oceid., in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Piastschal, 3600—3700 m. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5907, 5908). Anm.: Diese sterilen Pflanzen gehören der gewöhnlichen Form an und entsprechen nicht der von mir aus Persien be- schriebenen Var. Bornmuelleri (Musei Bornmülleriani in „Ost. bot. Zeit.“ 1897, Nr. 4.) 318 Mniaceae. 62. Mnium cuspidatum Hedw. — Persia bor.: Wälder bei Rescht zwischen MHnium undulatum und Mn. affıne in Ge- sellschaft mit Brachythecrum salebrosum. 27. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5874). 63. Mnium affine Bland. — Persia bor.: Wälder bei Rescht, ster. — 27. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5872). 64. Unium undulatum (L.) Weis. — Persia bor.: Wälder bei Rescht, ster. — 27. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5873). — Persia bor.: Enseli, Strandwiesen bei Kasian, ster, — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 3940). » Meeseaceae. 65. Amblyodon dealbatus (Dicks.) P. Beauv. — Persia bor.: Elburs oceid., in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives inter Häsartschal et Piastschal, 3300—3900 m; e. fr. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5905). Anm.: Ein interessanter Fund. Östlichster Standort. War aus dem Kaukasus bekannt. (Schluß folgt.) Literatur - Übersicht‘). Mai und Juni 1908. Adamovid L. Die Roßkastanie im Balkan. (Beibl. zu d. Botan. Jahrb. Nr. 94, Bd. XLI, Heft 3.) 8°. 9 S., 2 Taf. — — Neue Glieder der serbischen Flora. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 6, S. 85—87.) 8°. Derganc L. Kommt die echte Ramondia serbica Pandi& in Bul- garien vor? (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 5, Ss. 75—76.) 8°. Domin K. Über eine neue austral - antarktische Umbelliferen- Gattung. (Botan. Jahrb., XL. Bd., 1908, V. Heft, S. 573 bis 585.) 8°. enge (Hook. pro subg. Pozoae) Domin mit den Sektionen Choricarpon Dom. (Sch. Ranunculus, trilobatum) und Syncarpon Domin (Sch. trifoliolatum, nitens, pallidum, Colensoi, hydrocotyloides, Roughii, reniforme, Haastii mit 2 Subsp., Fragoseum, exiguum). Die Arten standen vordem zumeist bei Pozoa, einige bei Azorella. Fritsch K. Besprechung von A. v. Hayek, Flora stiriaca exsic- cata, Liefg. 7—10. (Mitteil. des Naturw. Ver. f. Steiermark, Bd. 44, 1907, Heft 2, S. 290—293.) 8°. 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höfliehst ersucht. Die Redaktion. 319 Enthält neben einigen kritischen Bemerkungen die Neubeschreibungen von Cochlearia excelsa Zahlbr. (steier. Zentralalpen) und Polygala subamara Fritsch (Berge Obersteiermarks). Fuhrmann F. Biologie der Knöllchenbakterien der Leguminosen im Lichte neuerer Forschung. (Mitteil. d. Naturw. Ver. f. Steier- mark, Bd. 44, 1907, Heft 1, S. 34—56.) 8°. FurlaniJ. Lebenswerdung und Lebenserhaltung. (XXXV. Jahres- bericht des k. k. Staats- Gymnasiums in Nikolsburg für das Schuljahr 1907”—1908.) 8°. 16 S., 2 Taf. Haberlandt G. Uber die Verteilung der geotropischen Sensi- bilität in der Wurzel. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Bd., 1908, 4. Heft, S. 575—600.) 8°. 2 Textfig. — — Über Bewegung und Empfindung im Pflanzenreich. (Revista di scienza, vol. III, ann. II, 1908, nr. VI, 2, pag. 292 usque 300.) 8°. Haläcsy E. de. Supplementum conspectus florae Graecae. Lipsiae (G. Engelmann), 1908. 132 pag. Hanausek T. F. Uber das Perikarp von Humea elegans Sm. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 4, S. 292 bis 298, Taf. IV.) 8°. Hauser Fr. Bar. u. Oehninger C. J. Die Alpenflora. 130 Abbild. in Farbenkunstdruck auf 24 Tafeln. Graz, 1908. 8%. 79. Text. Hayek A. v. Flora von Steiermark, I. Bd., Heft 1 (S. 1-80, Abb. 1—22). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1908. 8°. Behandelt die Pteridophyten und den Anfang der Gymnospermen. Heinricher E. Die Samenkeimung und das Licht. (Ber. d. deutsch. botan. Ges, Bd. XXVIa, 1908, Heft 4, S. 298 bis 301.) 8°. Y Hildt L., MarchlewskiL. und RobelJ. Über die Umwandlung des Chlorophylis unter dem Einfluß von Säuren. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, el. math. nat., 1908, nr. 4, pag. 261—296, tab. X— XII.) 8°. Himmelbaur W. Die Mikropylenverschlüsse der Gymnospermen mit besonderer Berücksichtigung desjenigen von Larix decidua Mill. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Klasse, Bd. CXVII, Abt. I, Jänner 1908, S. 3—24, Taf. Li) 8°. Dt Nr. 5, S. 221. Janchen E. Eine botanische Reise in die Dinarischen Alpen und den Velebit.e. (Mitteil. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, VI. Jahrg., 1908, Nr. 6—7, S. 69—97.) 8°. Behandelt den Verlauf jener Reise, von deren Ergebnissen ein Teil in dieser Zeitschrift als „Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen“ erscheint. In die Reiseschilderung sind mehrfach pflanzengeographische Details eingestreut. — — Kleiner Beitrag zu einer Flora von Istrien. (Ebenda, S. 97 bis 100.) 8%. _ Neu für Österreich-Ungarn: Cistus florentinus Lam. (Pola), Carlina macrocephala Moris. (Insel Cherso, seither auch bei Skitaca auf dem istria- 320 nischen Festland aufgefunden); neu für Istrien: Fumana ericoides (Cavan.) Pau (Süd-Istrien), Satureja graeca L. (Insel Cherso); neu beschrieben: Hieracium Pilosella L. subsp. minutissimum Zahn (Insel Cherso). Kindermann V. Zwillingsfrüchte. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 5, S. 162—168.) 8°. 5 Textfig. Kovär F. J. Druhy prispevek ku kveten& lisejnikü moravskych. (Vestnik Klubu Prirodovedeckeho v Prostejove za rok 1907.) 8°. 26 pag. KozniewskiT. et MarcehlewskiL. On the conversion of phyllos taonine into phytorhodines. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. math. nat., 1908, nr. 4, pag. 247—261, tab. VII—IX.) 8°. Krasan Fr. Die Hauptresultate meiner 20jährigen Kulturversuche. (Flora, 98. Bd., 1908, 4. Heft, S. 339—406.) 8°. Krzemieniewska H. Zur Ernährung des Azotobakters. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. math. nat., 1908, nr. 5, pag. 445—448.) 8°. Linsbauer K. Über einen Fall von vorzeitigem Blühen bei Zamia integrifolia. (Österr. Gartenzeitung, Ill. Jahrg., 1908, 6. Heft, S. 178—182, Fig. 18.) 8°. Müller R. Über das Acocanthera-Holz und das Herzgift Ouabin. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines, 46. Jahrg., 1908, Nr. 24, S. 319—321, Nr. 25, S. 331—333, Nr. 26, S. 343 bis 345.) 4°. Netolitzky Fr. Bestimmungsschlüssel und Anatomie der ein- heimischen Dikotyledonenblätter. Kennzeichen der Gruppe II: Drusenkristalle. Wien (M. Perles), 1908. 8°. 263 S., mehr. Textabb. Petschenko B. Sur la structure et le cycle Evolutif de Bacil- lopsis stylopygae, nov. gen. et nov. spec. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. math. nat., 1908, nr. 4, pag. 359—371, tab. XVII.) 8°. 5 Fig. Rechinger K. Plantae novae pacificae. II. (Fedde, Repertorium, V, 1908, S. 130—133.) 8°. Originaldiagnosen von: Paratrophis viridissima Rech., Paratrophis Östermeyeri Rech., Paratrophis Zahlbruckneri Rech., Pteris (Litobrochia) litoralis Rech., Oyrtandra longepedunculata Rech., Hoya chlorantha Rech., Hoya filiformis Rech., Hoya pyenophylla Rech. Rothe K. C. Der moderne Naturgeschichtsunterricht. Beiträge zur Kritik und Ausgestaltung. Von A. Ginzberger, P. Kam- merer, F. Kossmat, W. A. Lay, L. v. Portheim, K. CE Rothe, A. Umlauft, E. Walther, F. Werner. Wien (F. Tempsky) und Leipzig (G. Freytag), 1908. 8°. 235 S., 12 Abb. Schiller J. Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung der Gattung Ulva. (Sitzungsber. d. kaisl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Nov. 1907, S. 1691—1716.) 8%. 2 Taf., 1 Textüig. Strakosch S. Bodenökonomie und Wirtschaftspolitik. Mit einem Anhange: Der assimilatorische Effekt verschiedener Kultur- 321 gewächse in seiner Bedeutung für Land- und Volkswirtschaft. Wien und Leipzig (W. Braumüller), 1908. 8°. 31 8. Tschermak E. v. Der moderne Stand des Vererbungsproblems. (Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie, 5. Jahrg., 1908. 3. Heft, S. 307—326.) 8°. Wagner R. Morphologische Mitteilungen. [Verhandl. d. zool.- botan. Ges. Wien, LVIII. Jahrg., 1908, S. (91)—(96).] 3°. 2 Textfig. Wettstein R. v. Der naturwissenschaftliche Unterricht an den österreichischen Mittelschulen. Bericht über die von der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien veranstalteten Dis- kussionsabende und über die hiebei beschlossenen Reform- vorschläge. Herausgegeben unter Mitwirkung von J. Brunn- Ehaler., Profi. ‚Dr..,K. Fritsch, Prof. H. Länner, Proti. Dr. P. Pfurtscheller und Prof. Dr. E. Witlaczil. Wien (F. Tempsky), 1908. 8°. — — Ergebnisse der botanischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften nach Südbrasilien 1901. I. Band: Pteridophyta und Anthophyta. I. Halbband. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, LXXIX. Bd., 1908.) 4°. Inhalt: Einleitung; Reisebericht; Bearbeitung der gesammelten Pflanzen: H. Christ, Filicinae, Equwisetinae, Lycopodimnae (exkl. Sela- ginella); G. Hieronymus, Selaginella; R.v. Wettstein, G@ymnospermae; E. Hackel, Gramineae; A. Heimerl, Xyridaceae;, W. Ruhland, Erio- caulaceae; C. Mez, Bromeliaceae; A. v. Hayek, Juncaceae; OÖ. Porsch, Orchidaceae; E. Palla, Cyperaceae; H. Freih. v. Handel-Mazzetti, Juncaginaceae, Pandanaceae, Alismataceae, OCommelinaceae, Oyclanthaceae, Butomaceae, Hydrocharitaceae, Lemnaceae, Mayacaceae, Potamogetonaceae, Pontederiaceae, Musaceae, Marantaceae, Liliaceae, Cannaceae, Typhaceae, Amaryllidaceae, Iridaceae, Zingiberaceae, Burmanniaceae, Dioscoreaceae, Smilaceae; A. Heimerl, Chenopodiaceae, Amarantaceae, Phytolaccaceae, Basellaceae, Portulacaceae, Nycetaginaceae, Caryophyllaceae, Polygonaceae; C. Rechinger, Melastomataceae; K.v. Keissler, Lythraceae, Oenothera- ceae, Thymelaeaceae, Oxalidaceae, Geraniaceae, Rhamnaceae; 0. E. Schulz, Erythroxylaceae; C. Kralik, Malpighiaceae; K. Fritsch, @es- neriaceae, Caprifoliaceae; A. v. Hayek, Verbenuceae, Saxifragaceae; Fr. Ostermeyer, Polygalaceae; L.Radlkofer, Sapindaceae; C.Mez, Laura- ceae, Myrsinaceae. Wiechowski W. Pharmakognosie des Laubblattes von Mangifera indica L. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 5, S. 141—150.) 38°. . 5 Textfig. Zahlbruckner A. Neue Flechten. (Annales Mycologiei, VI. Jahrg.. 1908, Nr. 2, S. 129—134.) 8°. Phaeographis (sect. Platygramma) patagonica Zahlbr., Lecidea (seet. Biatora) subalpina Zahlbr. (Steiermark), Bacidia (sect. Eubacidia) Herrei Zahlbr., Toninia (sect. Thalloidima) hercegovinica Zahlbr. (Hercego- vina), Physma tricolor Zahlbr., Lecanora (sect. Aspieilia) Stockerti Zahlbr., Parmelia (sect. Omphalodium) Duseni Zahlbr. Zapalowicz H. Revue critique de la Flore de la Galicie. XII. Partie. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. math. nat., 1908, nr. 5, p. 448—450.) 8°, 322 Neu beschrieben: Pulsatilla nigricans X patens = P. Janczewski, P. super-nigricans X patens = P. tarnoviensis, Ranunculus aconiti- folius x acer = R. Klukü, R. acer X montanus = R. Gilibertiü, Tha- lietrum simplexz x_flavum = T. Andrzejowskü. Zederbauer E. Variationsrichtungen der Nadelhölzer. (Sitzungs- ber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Dez. 1907, S. 1927—1963.) 8°, — — Die Keimlinge von Pseudotsuga macrocarpa Mayr. (Zentral- blatt f. d. gesamte Forstwesen, 1908, Heft 5.) 8°. 2 S., 1 Abb. Arber E. A. N. On a new Pteridosperm possessing the Spheno- pteris type of Foliage. (Annals of Botany, vol. XXII, 1908, nr. 85, pag. 57—62, tab. VI.) 8°. Carpolithus Nathorsti, n. sp. Ascherson P. Die Auffindung einer zu Populus euphratica ge- hörigen Elementarart in Europa. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 5, S. 353—360.) 8°. Populus Illieitana Dode (südöstl. Spanien). Beguinot A. Revisione monografica del genere Romulea Maratti (contin. e fine). (Malpighia, ann. XXI, 1907, fasc. IX—XII, pag. 385—478.) 8°. — — Gypsophila Visianii Beg., n. sp., ex Dalmatia. (Fedde, Repertorium, V, 1908, pag. 96.) 8°. Beijerinck M. W. Beobachtungen über die Entstehung von Oytisus purpureus aus ÜOytisus Adami. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 2, S. 137—147.) 8°. 2 Textabb. Berger A. Liliaceae)- Asphodeloideae- Aloineae. (Engler, Das Pflanzenreich, 33. Heft [IV. 38. III. 11.].) Leipzig (W. Engel- mann), 1908. 8°. 347 S., 141 Fig. — Mk. 17:60. Boodle L. A. On the Production of Dwarf Male Prothalli in Sporangia of Todea. (Annals of Botany, vol. XXII, 1908, nr. 86, pag. 231—243. tab. XVI.) 8°. Brotherus V. FE. Engler, Die natürlichen Pfianzenfamilien, 231. Liefg. (I. Teil, 3. Abt., Bog. 64—66, S. 1009—1056, Fig. 733— 757.) Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. — Mk. 1:50. Inhalt: Thuidieae (Schluß), Hypnaceae, Amblystegieae, Hylocomieae. Bruchmann H. Vom Prothallium der großen Spore und der Keimesentwicklung einiger Selaginella-Arten. (Flora, Bd. 99, 1908, Heft 1, S. 12—51.) 8°. Buchet S. et Gatin C. L. Un cas de polyembryonie chez le Triglochin palustre L. et une germination anormale de |’Ari- sarum vulgare Targ.-Tozz. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 3, pag. 164—169.) 8°. 6 Fig. Buder J. Untersuchungen zur Statolithenhypothese. (Ber. der deutsch. botan. Ges., Festschrift, Jahrg. 1907, Bd. XXVI, S. 162—193.)_ 8°. 7 Textfig. Chitrowo W. Über Flugkoeffizienten einiger Fortpflanzungsorgane. (S. A. k. Wlad.-Univ. Kiew, 1908.) 8°. 24 S. Russisch mit deutschem Resümee. 323 Correns ©. Weitere Untersuchungen über die Geschlechtsformen polygamer Blütenpflanzen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLV. Bd.. 1908, 4. Heft, S. 661—700.) 8°. 11 Textfig. ErdnerE. Ein neuer Veilchen-Tripelbastard. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 5, S. 72—73.) 8°. Viola neoburgensis Erdner — V. permiszta, Jord. (hirta L. X odo- rata L.) X V. saepincola Jord. Rasse cyanea (Cel.), vom Verfasser bei Neuburg a. D. (Bayern) aufgefunden. Fleischer M. Grundlagen zu einer Monographie der Gattung Stereohypnum (Hpe.) (Microthamnium Mitt. olim). (Hedwigia, Bd. XLVII, 1908, Heft 5, S. 271—288.) 8°. Fliche M. P. Note sur les Phillyrea. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 4, pag. 255—261.) 8°. Gard M. Sur la graine des Cistus. (Journal de Botanique, 21. ann., 1908, nr. 2, p. 34—39.) 8°. Gerstlbauer L. Viola polychroma Kerner und ihre kleinblütige Form. (Mitteil. d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1908, Nr. 8, S. 134 —136.) 4°. Gugler W. Der Formenkreis des Carduus defloratus L. (Mitteil. d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1908, Nr. 8, S. 136—140.) 4°. Guinier P. et Maire R. Remarques sur quelques Abies medi- terraneens. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 5, pag. 183—193.) 8°. 3 Fig. Hagström 0. New Potamogetons. (Botaniska Notiser, 1908. Heft 3. S. 97—108.) 8°. Potamogeton prussicus Hagstr. = Pr. alpinus Balb. X perfoliatus L. (Preußen), P. argutulus Hagstr. = P. gramineus L. X nodosus Poir. (Frankreich) und einige außereuropäische neue Arten. Hallier H. Über Juliania, eine Terebinthaceen-Gattung mit Cupula, und die wahren Stammeltern der Kätzchenblütler. Dresden (C. Heinrich), 1908. 8°. 210 S. — Mk. 6. Hannig E. Die Bindung freien atmosphärischen Stickstoffs durch pilzhaltiges Lolium temulentum. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 3, S. 238—246.) 8°. Index Kewensis plantarum phanerogamarum. Supplentum III, no- mina et synonyma omnium generum et specierum ab initio anni MDCCCC] usque ad finem anni MDCCCCV compleetens. Ductu et consilio D. Prain confecerunt horti regii botanici Kewensis euratores. Oxonii (e prelo Clarendoniano), 1908. 4°. 1938. — Mk. 30. Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydro- graphie. Herausgegeben von B. Helland-Hansen (Bergen), G. Karsten (Bonn), A. Penck (Berlin), C. Wesenberg- Lund (Hilleröd), R. Woltereck (Leipzig und Lunz) und F. Zschokke (Basel); redigiert von R. Woltereck. Leipzig (W. Klinkhardt), 8°. Bd. I, Heft 1—2. Jäggli M. Monografia floristica del Monte Camogh& (presso Bellinzona). (Bollettino della Societä Tieinese di Scienze Natu- rali, ann. IV, 1908.) 8°. 247 S., 5 Tafeln, 1 Profil, 1 Karte. 324 Junk W. Indices nominum trivialium ad Linnaei Species plan- tarum, ed. I. Berlin (W. Junk), 1907. 8°. 92 S. — Mk. 5. — — Linnes Species plantarum, editio princeps, und ihre Va- rianten mit Beschreibung einer neuen. Ein Jubiläums-Epilog. Berlin (W. Junk), 1907. 8°. 12 S., 12 Faksimile-Tafeln. Karsten G. Die Entwicklung der Zygoten von Spirogyra jugalis Kızg. (Flora, Bd. 99, 1908, Heft 1.8. ILS, UTaf Kirchner ©. v., Loew E., Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blüten- pflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Liefg. 8. Bd. 1, 2. Abt. (Bog. 1—6, S. 1—96, Fig. 1—46). Gramineae. Bearb. v. A. Volkart u. O. Kirchner, mit Beitr. v. H. C. Schellenberg (Getreidearten) u. C. Schröter (Nardus, Sesleria, Phragmites, Poa alpina). Kohl F. G. Die Hefepilze, ihre Organisation, Physiologie, Bio- logie und Systematik, sowie ihre Bedeutung als Gährungs- organismen. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1908. 8°. 343 S., 8 Taf. Krüger W. Uber ungeschlechtliche Fortpflanzung und das Ent- stehen weiblicher Individuen durch Samen ohne Befruchtung bei Mercurialis annua und anderen dideischen Pflanzen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 5, S. 333—342.) 8°. 3 Textabb. Kükenthal G. Luzula lutea X spadiceea —= Luzula Born- mülleriana Kükenthal, hybr. nov. (Mitteil. d. Thüring. botan. Ver., N. F., XXIII. Heft, 1908, S. 90—92.) 8°. Vom Verfasser am Taschachbache im hinteren Pitztale (Tirol) bei etwa 2000 m Meereshöhe aufgefunden. Leeuwen-Reijnvaan W. und J. v. Über die Spermatogenese der Moose, speziell mit Berücksichtigung der Zentrosomen- und Reduktionsteilungsfragen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVla, 1908, Heft 4, S. 301—309, Taf. V.) 8°. Le Gendre M. Ch. Au sujet de l’appetence chimique de l’Heli- anthemum vulgare Gaertn. (Bull. soe. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 4, pag. 248—252.) 8°. 1 Fig. Lehmann E. Geschichte und Geographie der Veronica-Gruppe agrestis (Forts.). (Bull. herb. Boiss., 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 5, pag. 337—352.) 8°. Lemmermann E. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. III. Bd. Algen. 3. Heft (Bog. 20—31, S. 305—496). Leipzig (G. Borntraeger), 1908. 8°. Zahlr. Abb. — Mk. 6. Leveill& H. et Guffroy Ch. Monographie du genre Onothera. III. (Bull. de l’acad. intern. de geogr. Botanique, 17. ann., 1908, nr. 222—224, pag. 257—332.) 8°. Zahlr. Abb. Lidforss B. Über kinoplasmatische Verbindungsfäden zwischen Zellkern und Chromatophoren. (Lunds Universitets Ärsskrift, N. F., Afd. 2, Bd. 4, Nr. 1.) 4°. 40 S., 4 Taf. 325 Lignier OÖ. Sur T'origine des Sphenophyllees. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 4, pag. 278—288.) 8°. 1 Fig. Lindau G. Index nominum omnium receptorum atque synony- morum nec non iconum, quae Nylanderi Synopsis lichenum complectitur. Berlin (W. Junk), 1907, 8°. 37 S. — Mk. 3. — — Pilze. (Rabenhorsts Kryptogamenflora, IX. Abteilung.) 108. Liefg.: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 177—240). Leipzig (E. Kummer). 1908. 8°. h Loew E. Der Sproßaufbau und die damit zusammenhängenden Lebenseinrichtungen der mitteleuropäischen Allium-Arten. I und II. (Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. Bd. L, 1908, Heft 1, S. 1—16 und 52—68.) 8°. 24 + 29 Fig. Macfarlane J. M. Sarraceniaceae. (Engler, Das Pflanzenreich. 34. Heft [IV. 110.].) Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 39 S., 10 Fig., 1 Doppeltafel. — Mk. 2:40. Martelli V. Note botanometriche. (Annali di Botanica, vol. VI, 1908, fase. 4, pag. 469—522.) 8°. 10 Fig. Ausführliche mathematische Behandlung der Blattstellungsgesetze. Meyer H. Der gegenwärtige Stand der Entwicklungslehre. Bonn (P. Hanstein), 1908. 8°. 112 S. — Mk. 1:60. Mildbraed J. Stylidiaceae. (Engler, Das Pflanzenreich, 35. Heft HIV. ar Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 98 S., 26 Fig. — Mk. 5. Migula W. Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Öster- reich u. d. Schweiz. Bd. II. Algen. 1. Teil. Oyanophyceae, Dia- tomaceae, Chlorophyceae. Gera (Fr. v. Zezsehwitz), 1907. 8°, 915 S., zahlr. Tafeln. — Mk. 31°50. Möbius M. Die Perianthblätter von Cocos nucifera. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. Bd. XXVIa, 1908, Heft 2, S. 115—124, B3:.1.) 8° Modilewsky J. Zur Samenentwicklung einiger Urtieifloren. (Flora, 98. Bd., 1908, 4. Heft, S. 423—470.) 8°. 71 Textabb. Ortlepp K. Der Einfluß des Bodens auf die Blütenfüllung der Tulpen. (Flora, 98. Bd., 1908, 4. Heft, S. 406—422.) 8°. Prochnow O0. Reaktionen auf Temperaturreize. [Biophysikalisch- deszendenztheoretische Studien. Teil I.] Berlin (W. Junk). 1908. 8°. 65 S. — Mk..2°50. Rehm H. Ascomycetes exs. Fasc. 41. (Annales Mycologiei, VI. Jahrg., 1908, Nr. 2, S. 116—124.) 8°. Neue Arten mit Beschreibung: Hyalinia nostra Rehm, Eutypa bac- teriospora Rehm, Peroneutypella corynostomoides Rehm, Mycosphäerella Columbi Rehm, Microthyrium applanatum Rehm, Mierothyrium disjunctum Rehm. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Forts... (Allg. botan. Zeitschr, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 6, Ss. 89—93.) 8°. Enthält eine Kritik der Bearbeitung der Gruppe in Ascherson und Graebner, Synopsis. . 326 Sagorski E. Die Formen der Artemisia salina W. am Soolgraben bei Artern nebst einigen ungarischen Formen. (Mitteil. d. Thüring. botan. Ver., N. F., XXIII. Heft, 1908, S. 61—90.) 8°. Schenck H. Über die Phylogenie der Archegoniaten und der Characeen. (Botan. Jahrb., XLII. Bd., 1908, 1. Heft.) 8°. 37 S., 25 Fig. a enturth G. Über die von A. Aaronsohn ausgeführten Nachforschungen nach dem wilden Emmer (Triticum dicoccoides Keke.). (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 4, 8. 309—324.) 8°. Simmons H. G. Nägra ord med anledning af L. M. Neumans angrepp. (Botaniska Notiser, 1908, Heft 3. S. 113—138.) 8°. Behandelt unter anderen: Campanula Giseckiana Witasek, Aconitum septentrionale Koelle, Alopecurus geniculatus L., Erigeron droebachiensis O. F. Müller, Melandryum dioicum (L.) Schinz et Thellung. Steinbrinck C. und Schinz H. Über die anatomische Ursache der hygrochastischen Bewegungen der sog. Jerichorosen und einiger anderer Wüstenpflanzen [Anastatica, Odontospermum, Geigeria, Fagonia, Zygophyllum]. (Flora, Bd. 98, 1908, Heft 4, S. 471—500.) 8°. Suringar J. V. Linnaeus. S Gravenhage (M. Nijhoff), 1908. 8°. 106 S. — Mk. 2:50. Törnblom G. Iakttagelser öfver Helianthemum canum (L.) Baumg. och Helianthemum oelandicum (L.) Willd. pa Olands alfvar. (Sv. Bot. Tidskr., 2, 1908, 8. 32—37.) Tscehirch A. Chemie und Biologie der pflanzlichen Sekrete. Leipzig (Akadem. Verlagsgesellsch.), 1908. 95 S. — Mk. 2:80. Ule E. Das Innere von Nordost-Brasilien. (@. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VI. Reihe, Heft 3, Taf. 13 bis 18.) Jena (G. Fischer), 1908. 4°. Urban J. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiae oceidentalis. Vol. V, fase. III (pag. 353—555). Lipsiae (Fratres Borntraeger), 1908. Wagner M. Biologie unserer einheimischen Phanerogamen. Ein systematischer Überblick und eine übersichtliche Zusammen- stellung der für den Schulunterricht in Betracht kommenden pflanzenphysiologischen Stoffe. Leipzig und Berlin (B. G. Teubner), 1908. 8°. 190 S. — Mk. 6. Warming E. The Structure and Biology of Arctic Flowering Plants. I. Erieineae (Ericaceae, Pirolaceae). 1. Morphology and Biology. Meddelelser om Grönland, vol. XXXVIl.) 8°. 71 pag. Wein K. Rumex erispus X obtusifolius X sanguineus = R. wip- praensis m. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 5, Ss. 73—74.) 8°. Wesenberg-Lund C. Plankton Investigations of the Danish Lakes. General part. The Baltic freshwater plankton, its origin and variation. I. Text (389 pag.), II. Appendix (46 tab.). Copen- hagen (Gyldendalske boghandel, nordisk forlag), 1908. 4°. 327 Winkler H. Parthenogenesis und Aposporie im Pflanzenreiche. (Progressus rei botanicae, II. Bd., 3. Heft.) Jena (@. Fischer), 1908. 8°. 166 S., 14 Textabb. Yamanouchi S. Apogamy in Nephrodium. (Botanical Gazette, vol. XLV, 1908, nr. 5, pag. 289—318, tab. IX, X.) 8°. Zeitschrift für biologische Technik und Methodik, herausgegeben von Dr. M. Gildemeister. Straßburg (K. J. Trübner), 1908. 8°. Erschienen Bd. 1, Heft 1 im Umfang von 6 Druckbogen. Personal-Nachrichten. Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner wurde von der deutschen technischen Hochschule in Brünn zum Ehrendoktor ernannt. Geheimrat Prof. Dr. K. Goebel (München) wurde von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien zum auswärtigen korrespondierenden Mitgliede erwählt. Privatdozent Dr. H. Fitting (Tübingen) wurde zum außerord. Professor an der Universität Straßburg ernannt. Privatdozent Dr. G. Tischler (Heidelberg) wurde zum außerord. Professor ernannt. Privatdozent Dr. R. Pilger hat sich an der Universität Berlin für Botanik habilitiert. Dr. F. Cortesi hat sich an der Universität Bonn für Botanik habilitiert. Dr. V. Vouk wurde zum Demonstrator am pflanzenphysio- logischen Institut der Universität Wien bestellt. Dr. A. Dodel, emer. ord. Prof. a. d. Univ. Zürich, ist am 11. April im 66. Lebensjahre gestorben. Professor Dr. F. Noll (Halle) ist am 22. Juni d. J. im Alter von 49 Jahren gestorben. Inhalt der Juli/August-Nummer: Dr. Rudolf Scharfetter: Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten. S. 265. — Fr. Zach: Zur Kenntnis hyperhydrischer Gewebe. S. 278, — Dr. Ludwig Lämmermayr: Erythronium Dens canıs L. und Primula vulgarıs Huds. in Obersteiermark. S. 234. — Dr. E. Zederbauer: Versuche über Vererbung erworbener Eigen- schaften bei Capsella bursa pastoris. (Schluß.) S. 285. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Fortsetzung.) S. 288. — Viktor Schiffner: Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. (Fortsetzung.) S. 304. — Literatur-Übersicht. S. 318. — Personal-Nachrichten. $. 327. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für dıe äurchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— u 1893-1897 ( „ » » 1%) „»„» „ 19 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1855 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I, Barbaragasse 2, NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der Verlagsbuchhand- lung Gebrüder Borntraeger in Berlin. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BÜTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, No 9. Wien, September 1908. Westfälische Corticieen. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel(Wien)und Prof.Viktor Litschauer (Innsbruck). Die im folgenden aufgezählten Corticieen wurden von W. Brinkmann in Westfalen bei Lengerich gesammelt. Die Unter- suchung der Aufsammlung ergab 41 verschiedene Arten. Die Mehrzahl derselben sind naturgemäß allgemeiner verbreitete Formen, doch konnten auch einige interessantere festgestellt werden. Eine Art ist als neu für Europa besonders hervorzuheben. Es ist das die Peniophora radicata (P. Henn.) v. H. et L.; als neu für Deutschland sind anzuführen: Gloeocystidium oleosum v. H. et L., Tomentella microspora (Karst.) v. H. et L., Tomen- tella subfusca (Karst.) v. H. et L. und Tomentellina ferruginosa v. H. et L. Drei Formen erwiesen sich als neue Arten. Es sind dies: Corticium caesio-cinereum, Corticium tulasnelloideum und Tomentella papillata. Die genaueren Diagnosen dieser wurden in die vorliegende Mitteilung nicht aufgenommen, sie werden in der III. Mitteilung der „Beiträge zur Kenntnis der Corticeen“ in den Sitzungsberichten der Wiener kais. Akademie der Wissen- schaften publiziert werden. Die Anordnung der Formen wurde nach Fr. v. Höhnel und V. Litsehauer, Österreichische Corticieen (Wiesner- Festschrift, p. 56) vorgenommen. 1. Cortieium centrifugum (Lev.) Bres., Fung. poloniei, p. 96. (C. arachnoideum Berk., Tomentella fugax Karst., Fusisporium Kühnii Fekl., Sclerotium lichenicolum Soends3.) Auf morscher Laub- und Nadelholzrinde. 2. Cortieium bombycinum (Sommerf.) Bres., Hym. Kmet., p. 47. (©. granulatum Bon. sensu Karst., (©. oosporum Karst., ©. serum Fries non Pers.) Auf Eichenrinde. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1908. 23 330 3. Corticium byssinum (Karst.) Massee var. microspora Bres., Fung. poloniei, p. 96. Auf morschem Buchenholz. 4. Corticium caesio-cinereum v. Höhnel et Litsch., nov. Sp. Auf morschem Laubholz (Buche?). Ein mehliger bis dünnhäutiger Pilz, der durch seine blau- bis gelbgraue Farbe und kugeligen Sporen (6—8 u im Durch- messer) scharf gekennzeichnet ist. 5. Corticium flavescens Bonord. sensu Fekl., Symb. Mye., App. I, p. 291. (Fr. v. Höhnel et Litsch., Beitr. z. Kenntnis der Corti- cieen, 1I., p. 97.) Auf morschen Eichen- und Buchenstrünken. Mit dieser Art zweifelsohne identisch ist Corticium frustu- losum Bres., Fung. polonici, p. 98. Es geht dies schon aus dem Vergleich der Diagnosen beider Pilze hervor. 6. Cortieium flavescens Bres. nec Bonord., Annal. Myc., 1905, p. 150. Auf Föhrenrinde. Diese Art muß umbenannt werden, da der Bonorden- sche Pilz älter ist. 7. Cortieium ochraceum Fries, Hym. Europ., p. 692. Auf einem alten Brett aus Laubholz (Salix?). Sehr schöne, gut entwickelte Exemplare. Stimmen aus- gezeichnet auf die Friessche Diagnose des Pilzes. Diese Art wurde bisher nur auf Nadelholz gefunden. 8. Corticium ochroleucum Bres., Fung. Trid., II., p. 58. Auf morschem Weidenholz. Mit dem Originalexemplar verglichen. 9. Corticium serum Pers., Syn., p. 580. (C. Sambuei Fries, C. sphaerincolum Karst., ©. niveum Bres.) Auf morschem Eichenholz. Die Identität von C. niveum Bres. mit vorstehender Art wurde auf Grund der Untersuchung eines Originalexemplars er- mittelt. 10. Corticium subcoronatum v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Corticieen, p. 84. (©. Greschikii Sydow, M. march. 4105.) Auf morschem Laub- und Nadelholz. 11. Corticium tulasnelloideum v. H. et L., nov. sp. Auf Erlen- und Buchenrinde. Eine sehr schöne neue Art, welche im Aussehen den Tulasnella-Arten, insbesondere der T. Eichleriana Bres., sehr ähnlich ist. Pilz sehr zart, von maus- bis bleigrauer Farbe; Sporen 3-56 < 3—4°5; Sterigmen dünn, pfriemenförmig. 12. Gloeocystidium argillaceum (Bres.) v. H. et L., Wiesner- Festschrift, p. 67. 331 (Kuciffia carneola Bres., Peniophora carneola [Bres.] v.H. et L. Auf morschem Laub- und Nadelholz. Die Identität von Peniophora carneola (Bres.) v. H. et L. und @Gloeocystidium argillaceum (Bres.) v. H. etL. wurde durch genaueres Studium und sorgfältigen Vergleich von Original- exemplaren beider Arten festgestellt. . 13. Gloeocystidium Eichleri (Bres.) v. H. et L. sub Kneiffia in Bres., Fung. poloniei, p. 100. Auf morscher Rinde. 14. Gloeocystidium inaequale v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, II., p. 88. An einem morschen Föhrenbrett, alter Laubholzrinde. 15. Gloeocystidium oleosum v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, II., p. 89. Auf Birkenrinde. Die Exemplare stimmen vollkommen überein mit den Ori- ginalexemplaren aus dem Wienerwald. 16. Gloeocystidium praetermissum (Karst.) v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis der Cortieieen, II., p. 17. (©. pertenue Karst., (rloeoeystidium guttuliferum Karst., C. myxosporum Bres. non Karst.) An morschem Buchen- und Föhrenholz. 17. Peniophora glebulosa (Fries) Sacc. et Syd., Saccardo, Spyll., EV l:..p. 1195. (Peniophora gracillima E. et Ev.) Auf Föhrenrinde. 18. Peniophora longispora (Pat.) v. H., Annales Mye., III., 1905, p. 325. An Eichenrinde. 19. Peniophora nuda (Fries) Bres., Hym. Kmet., p. 50. (P. Syringae Karst., P. violaceo-lwida Massee, Ü. muta- bile Karst. in sched.) Auf Zweigen von Schwarzdorn. 20. Peniophora pubera (Fries) Saccardo, Syll., VI., p. 646. (P. puberula [Karst.] Sacc., P. flavido-alba Cke.) Auf Birkenholz. 21. Peniophora radicata (P. Henn.) v. H. et L., Beiträge zur Kenntnis d. Corticieen, II., p. 8. (Corticium radicatum P. Henn. apud Engler, Pflanzenwelt Ostafrikas, 1895, Th. C., p. 54.) An alten Laub- und Nadelholzstrünken, auch Moos u. dgl. überziehend, Höhlungen in der Erde auskleidend. Die vor- liegenden Exemplare sind sehr schön, stimmen vollkommen mit den afrikanischen Originalexemplaren überein. Der Pilz ist neu für Europa! 22. Peniophora setigera (Fries) v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, I., p. 7. 23* 392 (©. myxosporum Karst. non Bres., C. COhusqueae Pat., P. trachytricha Ell. et Ev.) An Pappelrinde. 23. Peniophora sordida (Schroet.) v. H. et L., Annales Mye., IV, 3, p- 290 (1906). (Peniophora sordidella v. H. et L.) Auf Eichenrinde. Der Schrötersche Name mußte wieder hergestellt werden, da das Karstensche (©. sordidum (siehe Karst., Sym. Myc. Fenn., X., p. 68) identisch ist mit Peniophora serialis (Fries) v. H. et L. (teste Bresadola in litt.) 24. Ooniophora arida Fries, Hym. Eur., p. 699. (Tomentella brunnea Schroet., Contophora lurida Karst., Coniophora subeinnamomea Karst.) Auf morschem Föhrenholz. 25. Coniophora Betulae (Schum.) Karst., Symb. Myec. Fenn., VII., p. 12. (©. suffocata Peck.) An Nadelholzrinde. 26. Coniophora cerebella (Pers.) Schroet., Pilze Schlesiens, p. 430. (©. puteana Fries.) An Eichenrinde. 27. Coniophorella olivacea (Fries) Karst., Finl. Basidsv., p. 438. (Coniophora atrocinerea Karst., Coniophora fumosa Karst.) An morschem Nadelholz. Wie die Untersuchung des Originalexemplares lehrte, ist auch Coniophora fumosa Karst., Symb. Mye. Fenn., VIII., p.13, nichts anderes als CO. olivacea (Fries) Karst.; Coniophora leuco- thrix Berk. d. Curt. typica scheint nach Bresadola in litt. u. A. P. Morgan in Journ. of Mycology (IX, 1903, p. 162) doch eine gute Art zu sein, die von Ü. olivacea verschieden ist. 28. Tomentella cinerascens (Karst.) v. H. et L., Beiträge zur Kenntnis d. Corticieen, I., p. 22. (Hypochnus capnoides Bres., Tomentella asterigma R. Maire.) Auf Eichenholz. 29. Tomentella Bresadolae (Brinkmann) v. H. et L., Wiesner- Festschrift, p. 77. An morschem Laubholz (?). Stimmt sehr gut mit dem Öriginalexemplar überein, nur die Sporen sind etwas kleiner. 30. Tomentella caesia Persoon sensu Bresadolae. (Hypochnus caesius [Pers.) Bres. Fung. poloniei, p. 107.) Auf nackter Erde. Der Pilz stimmt mit Bresadolaschen Exemplaren überein. Der Persoonsche Pilz dürfte nach Beschreibung und Abbildung zu schließen (s. Persoon, Obs. I., p. 15, tab. 3, f. 6) aber kaum die vorstehende Tomentella-Spezies sein. Diese hat braune 333 Sporen, der Persoonsche Pilz scheint jedoch große, weiße Sporen zu besitzen. 31. Tomentella chalybaea (Pers.?) v. H. et L. sensu Bresadolae, Wiesner-Festschrift, p. 77. Auf nackter Erde. Der echte Persoonsche Pilz muß der Beschreibung nach ein anderer Pilz sein. 32. Tomentella elaeodes (Bres.) v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, II., p. 101. (Hypochnus fulvo-cinetus Bres.) Alte, schlechte Exemplare auf ganz morschem Laubholz. 33. Tomentella ferruginea (Pers.) Schroet., Pilze Schlesiens, . 419. D (Hypochnus obscuratus Karst., pr. p.) Auf morscher Rinde. 34. Tomentella fusca (Pers.) Schroet., Pilze Schlesiens, p. 419. (Telephora vinosa Pers., Hypochnus umbrinus Quelet, Hy- pochnus obscuratus Karst., pr. p.) Auf morscher Rinde, morschem Holz von Laub- und Nadel- bäumen, einem alten Polyporus ete. 35. Tomentella isabellina (Fries) v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, II., p. 22. (Hypochnus argillaceus Karst., Zygodesmus pannosus B. et Br., Odontia tenerrima Wettst.) An Eichen- und Föhrenrinde. 36. Tomentella microspora (Karst.) v. H. et L., Beiträge zur Kenntnis d. Corticieen, I., p. 23. Auf morscher Laubholzrinde. Stimmt sehr gut mit dem Öriginalexemplar überein. 37. Tomentella spongiosa {Schw.) v. H. et L. (Hypochnus spongiosus [Schw.] Burt. —= Hypochnus arach- noideus B. et Br. (nach Bresadola in litt.) = Thelephora flori- dana E. et Ev. (F. Bresadola, Fung. poloniei, p. 108.) Auf morscher Lärchenrinde. 38. Tomentella papillata v. H. et L., nov. sp. Auf morschem Laubholz. Eine sehr schöne und leicht zu erkennende Art, vor allem an der rostbraunen Farbe (Nr. 108 des Code des Couleurs) und dem immer dicht papillös-warzigen Hymenium. Sporen eckig kugelig oder ellipsoidisch oder unregelmäßig eckig, lang hyalin stachelig, 8-11 Z 7—10 u groß, Hyphen 3—6 u dick, fast farb- los bis schwach bräunlich, mit spärlichen Schnallen. 39. Tomentella subfusca (Karst.) v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, I., p. 24. An morschen Laub- und Nadelholzstrünken, auch auf Moos, Erde ete. überziehend. Da das Öriginalexemplar dieser Art im Karstenschen Herbar nicht mehr aufzufinden ist, konnten unsere Exemplare 334 leider nieht mit demselben verglichen werden; sie stimmen aber so gut zur Diagnose Karstens von Hypochnus subfuscus (Hattsv. II., p. 163), daß man wohl annehmen kann, daß in ihnen wieder dieser Pilz vorliegt. Wenn schlechte Exemplare vorliegen, kann der Pilz eventuell mit Zomentella fusca (Pers.) Schroet. verwechselt werden. (Er liegt auch so bestimmt in den verschiedenen Herbarien.) Doch sind beide gut voneinander zu unterscheiden, wenn man sie nur genauer vergleicht. Die Tomentella fusca ist ein mehr häutiger, selten schwach filziger, am Rande immer ausgesprochen hellerer radialfaseriger Pilz von mehr schokoladebrauner Farbe und fast geschlossenem Hymenium. Sporen eckig-rundlich, selten eckig-kugelig, meist eckig-oval oder ellipsoidisch, oft ganz unregelmäßig eckig, warzig bis kurzstachelig, 6—11 = 5—8 u groß, von brauner Farbe. Hyphen unregelmäßig verzweigt, 4—6 (bis 10) « dick, nur selten mit Schnallen an den Septen. Die Tomentella subfusca ist dagegen ein ausgesprochen flockig - filziger, nur selten etwas häutiger, am Rande gleich- artiger Pilz von umbrabrauner Farbe und offenem Hymenium. Sporen kugelig, auf einer Seite oft etwas abgeflacht, lang hyalin- stachelig, 8—9 u, mit den Stacheln 10—12 u im Durchmesser betragend, von umbrabrauner Farbe. Hyphen kurzgliedrig (regel- mäßig verzweigt, 6—8 u dick), fast ausnahmslos an jeder Septe mit Schnalle. 40. Tomentella trigonosperma (Bres.) v. H. et L. (Corticium trigonospermum Bres., Annales Myc., III., 1905, p- 163. Auf Eichenrinde. Das Originalexemplar von (Ü. trigonospermum Bres., in der Nr. 101 von W. Brinkmanns Westfälische Pilze ausgegeben, repräsentiert nur eine Jugendform einer eigenen Tomentella Sp., die wie vorstehend benannt werden muß. Es gelang dies an den zur Bestimmung vorliegenden, gut entwickelten Exemplaren dieser Art festzustellen. Diese stimmen nämlich nicht nur im Aussehen, sondern anch in der Struktur und in der Beschaffenheit und den Größen- verhältnissen der Hyphen und Basidien vollkommen mit dem Pilz des angeführten Exsikkates, also dem Originalexemplar von ©. trigonospermum Bres. überein. Sie zeigen aber neben reifen, vollständig entwickelten, typischen (fast kugeligen, stacheligen gelben, 4—7 u großen) TZomentella-Sporen auch eine größere Menge rundlich eckiger unreifer Sporen und darunter vor allem auch solche, welche in Form und Größe genau mit den Sporen übereinstimmen, welche Bresadola von Ü. trigonospermum be- schreibt und wie sie der Pilz des Exsikkates dieser Art zeigt. Für die Annahme, daß die Exemplare dieses Exsikkates einen noch nicht ausgereiften Pilz enthalten, spricht wohl auch die Tat- sache, daß die Sporen an denselben nur spärlich vorhanden sind, 335 während die uns vorliegenden Stücke sehr reichlich Sporen zeigen. Die Beobachtung, daß junge, später ganz kugelig werdende Tomentella-Sporen anfangs von mehr oder weniger rundlich- eckiger, oft fast unregelmäßig tetraödischer Form sind, wurde übrigens von uns schon früher mehrere Male gelegentlich der Bestimmung einiger anderer Tomentellen gemacht. 41. Tomentellina ferruginosa v. H. et L., Beiträge z. Kenntnis d. Cortieieen, I., p. 56. Auf morscher Laubholzrinde. Bisher nur aus dem Wienerwald bekannt gewesen. Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten. Von Dr. Rudolf Scharfetter (Villach). (Mit 2 Kartenskizzen.) (Fortsetzung. !) 3. Lückenhafte Verbreitung südlicher Florenelemente. Im Hinblieke auf die Einwanderungsgeschichte sind jene Pflanzen von besonderer Wichtigkeit, die sich nur vereinzelt, in großer Entfernung vom nächsten Standorte, ja manchmal überhaupt nur an einer einzigen Stelle des Gebietes finden. So kommt z. B. Ostrya carpinifolia in Kärnten nicht gerade selten, aber immer nur in wenigen, meist kümmerlichen Exemplaren an voneinander weit entfernten Standorten vor. Ich kann hier nur eine Zusammen- stellung solcher Fälle aus der Literatur bieten, von denen jeder einzelne der Nachprüfung und des Vergleiches mit der Flora der Nachbarländer bedarf. Rein zufälliges Auftreten und falsche Be- stimmungen spielen gerade hier eine große Rolle. Die Pflanzen aus dem Kanaltale seien vorangestellt, weil deren Vorkommen mit der pflanzengeographischen Sonderstellung dieses Tales überhaupt in Verbindung gebracht werden kann und muß. Centaurea bracteata!. Pontafel. Centaurea dichroantha'!. Pontafel. Plantago carinata. Kanaltal. Knautia integrifolia. Zwischen Malborghet und Pontafel. Knautia Fleischmanni. Zwischen Malborshet und Pontafel. Scabiosa graminifolia!. Kanaltal. Gentiana pilosa. Von Raibl auf den Predil, Kanaltal. Eryngium amethystinum. Kanaltal. Matthiola varia. Pontafel. Nepeta pannonica. Pontafel, Confingraben. 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr, 7/8, S. 265. 336 Roripa lippicensis. Malborghet, Eisenbahndamm. Polygala forojulensis. Von Pontafel bis Malborghet, Predil- wiesen, Raibl. Schon diese kurze Liste zeigt, daß wir es mit sehr ver- schiedenen pflanzengeographischen Elementen zu tun haben, deren beschränktes Vorkommen auf die verschiedenste Art erklärt werden muß. Ein eingehendes Studium dieser und der folgenden Arten habe ich bereits in Angriff genommen. Andere Beispiele von Arten, die vom Hauptverbreitungsgebiet weit abgelegen vor- kommen, sind: Stipa pennata!. Föderaun, Warmbad. Danthonia calycina. Raiblertal und Mangert, Kotsehna. Carex nitida. Mölltal, Pasterze, Oberdrauburg, Föderaun, Judendorf bei Villach. Carex Michelii. Sehr selten am Rabensteinerberg und in der Unterhausschlucht. Veratrum nigrum. DBließ im Oberdrautal bei 1600 m auf Kalk. Anthericum Liliago. Bei Wolfsberg im Lavanttal. Muscari comosum. Lendkanal, Lavanttal, Bleiburg, Lavamünd. DIuscarı botryoides. Becken von Klagenfurt!, Kanaltal sehr vereinzelt. Asparagus tenwifolius. Schütt!, Ossiachersee. Orchis pallens. Millstätteralm gegen Kanning, Weißensee, Weißbriach. Limodorum abortivum. Oberdrauburg. Castanea sativa. Lavanttal, Judendorf! (gepflanzt?), Wollanig (gepflanzt?), Berg, Redlach. Quercus lanuginosa. Rabensteiner Felsen bei St. Paul!. Alsine setacea. Eberndorf. Clematis Flammula. Kalkwände bei Dellach im Oberdrautal. Durch Eröffnung von Steinbrüchen für den Eisenbahnbau auf diesem Standort verdrängt. Khlmr. Im Herbar des Landesmuseums befindet sich kein Belegexemplar. Epimedium alpinum. Arnoldstein!. Fragaria viridis. Satnitz, Irschen. Potentilla canescens. Tiffen, Berg, Föderaun. Potentilla arenaria. Lavamünd, Osterwitz, Rabensteinerfels, Öbervellach. Potentilla pedata. Schwarzenbach. Oytisus supinus. Rattendorfer Gries, Thörl, Arnoldstein, Seisera, Prävali. Lotus siliquosus. Kanaltal, Schütt!, Faakersee, Oberdrauburg Ozxytropis pilosa. Obervellach, Heiligenblut, Pasterze. Coronilla Emerus. Kanaltal, Schütt!, Weißbriach. Coronilla coronata. Satnitz. Coronilla varıa. Becken von Klagenfurt!, Heiligenblut. Vieia tenuifolia. St. Andrä im Lavanttal. 337 Fumana procumbens. Otwinskogel, Obere Vellach, Pontafel. Peucedanum alsaticum. Satnitz. Orlaya grandiflora. Föderaun!. Teucrium Botrys. Kasbauerstein, Neuhaus. Marrubium vulgare. Unterlavanttal, Maria Waitschach, Friesach. Verbascum phoeniceum. Unteres Lavanttal. Scabiosa Gramuntia. Oberdrauburg häufig, Tröpolach sehr selten. Inula hirta. Kasbauerstein im Lavanttal, zwischen Pontafel und Villach. Inula salicina. BRabensteinerberg, Kadutschen vor Bleiberg. Inula ensifolia. Kotlaschlucht bei Unterloibl. Achillea nobilis. Klagenfurt. Echinops sphaerocephalus. Finkenstein. Cirsium canum. Bärentaler Wiesen beim Bauer Bahauz. Leontodon Beriniti. Gerölle hiuterm Raibler See, Mangert. Lactuca perennis. Lavanttal!, Obervellach. Hieracium eymosum, Zwanzgerberg. 4. Kulturbegleiter. Infolge der Bearbeitung des Bodens durch den Menschen wurden zahlreiche neue Verbreitungsmöglichkeiten eröffnet. Das Gleichgewicht der natürlichen Pflanzenformationen wird durch diese Eingriffe alljährlich aufs neue gestört, und die Acker und Weg- raine sind der Schauplatz eines erbitterten Kampfes zwischen den vom Menschen gezogenen Pflanzenarten, den ehemaligen Besitzern des Bodens und den neuen Eindringlingen. Unter diesen letzteren, wir wollen sie mit Gradmann Kulturbegleiter nennen, befinden sich nun auffallend viele Arten südlicher und südöstlicher Herkunft. Daß das Becken von Klagenfurt von diesen Arten ganz besonders bevorzugt ist, nimmt nicht wunder. Wichtiger ist die Tatsache, daß diese Kulturbegleiter fast ausnahmslos einjährige Pflanzen sind. Da alljährlich der Ackerboden gestürzt wird, ist es eben nur ein- jährigen Pflanzen möglich, ihren Lebenszyklus zu vollenden. Wenn aber ein Grundstück nicht weiter bearbeitet wird, so folgen den einjährigen, südlichen Arten nicht etwa ausdauernde Arten der- selben Herkunft, sondern es kehrt die ehemalige Pflanzengenossen- schaft, Wiese oder Wald, zurück und die einjährigen Arten ver- schwinden. Es bandelt sich also nicht um ein Vordringen südlicher Pflanzengenossenschaften, deren Vorposten die einjährigen Arten wären, sondern diese „Unkräuter“ verdanken ihr Vorhandensein in unserer Flora nur der schützenden Hand der Menschen. Dies kann auch daraus erkannt werden, daß es diesen Kulturbegleitern nicht gelingt, in die einheimischen Formationen einzudringen und festen Fuß zu fassen. 338 Wir führen nach Gradmann Beispiele solcher Arten an, wobei die erste Gruppe mitteleuropäische Verbreitung zeigt. Reine Kulturbegleiter: Avena fatua, Apera Spica venti, Bromus secalinus, Hordeum murinum, Lolium temulentum, Adonis aestivalis, Ramunculus arvensis, Delphinium Consolida, Papaver Rhoeas, Chelidonium majus, Fumaria spec., Conringia orientalis, Thlaspi perfoliatum, Melandryum album, Agrostemma Githago, Malva silvestris, Geranium pusillum, Erodium cicutarium, Vicia tetrasperma, Bupleurum rotundifolium, Caucalis daucoides, Conium maculatum, Sherardia arvensis, Galium tricorne, Valeria- nella spece., Matricaria Chamomilla, Centaurea Oyanus, Picris hieracioides, Sonchus asper, Convolvulus arvensis, Lithospermum arvense, Solanum migrum, Veronica triphyllo, V. polita, V. hederifolia, Melampyrum arvense, Lamium amplexicaule, L. purpureum, L. album, Verbena officinalis, Anagallis arvensis, A. femina, Ohenopodium spec., Euphorbia helioscopia, E. platy- phylla, E. exigua. Kulturbegleiter südeuropäischer Herkunft: Adonis flammea, Nigella arvensis, Iberis amara, Lepidium Draba, Myagrum per- foliatum, Orlaya grandiflora, Asperula arvensis, Veronica praecox, Legousia Speculum- Veneris, Amarantus retroflexus, Ornithogalum nutans, Muscarı comosum, Panicum sanguinale, Setaria verti- cillata. Pontische Kulturbegleiter: Neslea paniculata, Gypsophila muralis, Vicia villosa, Lathyrus tuberosus, Veronica verna, Gale- opsis pubescens, Parietaria officinalis, Gagea arvensis. 5. Formationszugehörigkeit der einzelnen Arten und pflanzen- seographische Gliederung. Wenn wir unsere südlichen und südöstlichen Florenelemente im Hinblicke auf ihre Formationszugehörigkeit und geographische Verbreitung etwas eingehender prüfen, so zerfallen dieselben in eine Anzahl von Gruppen. 1. Zunächst sondern wir eine Reihe von Formen ab, welche nicht nur in Kärnten, sondern in den ganzen Alpenländern und noch weit hinein nach Mitteleuropa zu den verbreiteten und häufigen Pflanzen gehören. Dianthus Carthusianorum, Coronilla varia, Stachys recta, St. annua, St. germanica, Veronica Teuerium, Teuerium Chamaedrys, T. montanum, Euphorbia Cyparissias, E. duleis, E. amygdalordes, Gentiana ciliata, G. cruciata, Globularia Willkommüt, Daphne Cneorum, Salvıa pratensis, Genista sagıttalıs, Ranunculus lanuginosus, Galium silvaticum, Lilium Martagon, Corydalıs cava, Lathyrus vernus, Anemone Hepatıca, Bbuphthal- mum salicifolium, Salvia glutinosa, Cirsium oleraceum, Erica carnea, Genista tinetoria, Biscutella laevigata, Dianthus deltoides, Trifolium rubens, Potentilla rupestris, Seseli annuum, Peucedanum Cervaria, P. Oreoselinum, Brunella laciniata, Melica ciliata u. a. 339 Es ist dies jene Gruppe, welche Hegi') als indifferente, eigent- lieh xerotherme Arten bezeichnet, welche zum Teil flügelartig die zentrale Alpenkette umliefen, zum Teil wohl auch die Alpen- pässe passierten. Für diese Spezies, deren Verbreitungsgebiet nörd- lich der Alp-nkette einen mehr oder weniger geschlossenen Ring bildet, ist es nicht immer ohne weiters möglich, festzustellen, ob sie einen östlichen oder einen westlichen Einwanderer darstellen. Hegi). 2. Eine zweite Gruppe bezeichnet Hayek?) als die Vor- alpengewächse der Südalpen und der südosteuropäi- schen Gebirge. Hieher gehören z. B. Dianthus silvester, Ane- mone trifolia, Sedum glaucum, Sawifraga cuneifolia, S. inerustata, Laburnum alpınum, Daphne alpina, Laserpitium peucedanoides, Veronica lutea, Rhodothamnus Chamaecistus, Scorzonera rosea, Chondrilla chondrilloides, Alyssum petraeum, A. Wulfenianum, Saxifraga Hostii, $. Burseriana, Rhamnus fallax, Geranium macrorrhizum, Crepis incarnata, Wulfenia carinthiaca, Aqwilegia Einseleana, Euphrasia cuspidata, Galium aristatum, Homogyne silvestris, Allium ochroleucum, Lilium carniolicum, Genista radiata u. a. In Kärnten ist deren Vorkommen im großen und ganzen auf die Karawanken, Raibler Alpen und Karnische Hauptkette beschränkt. 3. Viel seltener sind in Kärnten typische Bewohner der illyrischen Karstheide (Beck). Wir nennen: Thlaspi praecox, Helleborus odorus, Oytisus purpureus, Roripa lippicensis, Polygala forojulensis, Plantago argentea, Knautia Fleischmanni, Asperula longiflora, Centaurea dichroantha. Die Mehrzahl findet sich nur im Kanaltal und in den Tälern der Raibler Alpen. 4. Ein größeres Kontingent stellt die südpontische Wald- flora, besonders der Karstwald (Beck). Erythronium Dens canis, Asparagus tenuifolius, Ostrya carpinifolia, Castanea sativa, Quer- cus lanuginosa, Stellaria bulbosa, Epimedium alpinum, Medicago carstiensis, Fraxinus Ornus, Hacquetia Epipactis, Oytisus supinus. Lamium Orvala. Für die Gewächse des Karstwaldes kann ange- geben werden, daß sie ein sehr lückenhaftes Areal aufweisen, ja einige wie Stellaria bulbosa und Epimedium alpinum in unserem Gebiete nur an einer Stelle gefunden wurden. 5. Einige unserer thermophilen Pflanzen müssen ferner der pannonischen Flora zugerechnet werden, wie Stipa pennata, Linum tenuifolium, Iris graminea. Bei der innigen Verwandtschaft zwischen der pannonischen und illyrischen Flora ist es schwer, besondere Arten auszuscheiden. 1) Hegi Gustav, Mediterrane Einstrahlungen in Bayern. Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, 46. Jahrg., 1904. Hegi Gustav, Beiträge zur Pflanzengeographie der bayerischen Alpen- flora. Berichte d. Bayer. Bot. Gesellsch., Band X. München, 1905. ®2) HayekA.v. Die Verbreitungsgrenze südlicher Florenelemente in Steier- mark. Englers Bot. Jahrbücher, 37. Bd., 3. Heft, 1906. 340 6. Dem mediterranen Florenelemente würden nach Beck, Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder angehören: Clematis Flammula (bei Oberdrauburg, anläßlich des Bahnbaues ausgestorben ; im Herbar des Landesmuseums befindet sich kein Belegexemplar), Scrophularia canina, Eryngium amethystinum, Galium purpureum, Scabiosa graminifolia, Euphorbia epithymoides, Knautia integri- folia, Brachypodium ramosum, Nepeta Cataria, Achillea nobilis, Gladiolus illyrıcus, Gladiolus communis, Plantago carinata, Oentaurea bracteata, Limodorum abortivum. Auch dieses Floren- element hat hauptsächlich vom Kanaltal Besitz ergriffen. 7. Zu einer vollständigen Charakterisierung der südlichen Pflanzen ist es auch noch notwendig, die Alpenflora kurz zu streifen. Auch hier Arten, die auf eine selbständige Entwicklung, und solche, die auf die illyrischen Hochgebirge hinweisen. Ranun- culus Traunfellneri, Arabis ovirensis, Alyssum ovirense, Sazxifraga tenella, Viola Zoysü, Gentiana Froehlichüi, Campanula Zoysü, Trifolium noricum, Androsace villosa u. a. Vgl. meinen Aufsatz: Die Verteilung der Alpenpflanzen Kärntens, Oster., Bot. Zeit. 1907. 8. Endlich besitzt Kärnten noch einige endemische Formen unter den südlichen Arten: Dupleurum canalense, Euphorbia Kerneri, Spiraea decumbens. 9. Die Gruppe der Kulturbegleiter wurde schon oben erörtert. Schon diese kurze und vielleicht auch nicht ganz einwand- freie Gliederung der südeuropäischen und pontischen Florelemente Kärntens läßt erkennen, daß diese Elemente durchaus nicht gleich- wertig sind, weder ihrer geographischen Verbreitung, ihrer For- mationszugehörigkeit, noch ihrer geschichtlichen Stellung nach. Hier ist aber der Angelpunkt für das Verständnis der ganzen Gruppe, denn von der Zuteilung der einzelnen Art ist unsere Auf- fassung ihrer Stellung und Bedeutung in der Besiedlungsgeschichte abhängig. Von solehen Betrachtungen aus kommen wir vor allem zur Angliederung unseres Gebietes zu einem bestimmten pflanzengeo- graphischen Bezirk. Krasan') hat den südlichen Teil Kärntens seiner banato-insubrischen Zone, welche sich als Übergangsglied zwischen die alpine und die mediterrane Pflanzenwelt einschiekt, zugewiesen. Diese Zone beginnt im südlichen Siebenbürgen, er- streckt sich über das Banat, Slavonien, Kroatien, Untersteiermark, Krain, das görzische und istrische Litorale, den südlichen Teil Kärntens, das venetianische Bergland, Südtirol und das Tessin; außerdem umfaßt sie die Tallandschaften und Vorberge der Lombardei bis zur alpinen Region, sie greift nach Süden teils in die Balkan- halbinsel, teils in die Apenninen ein. 1) KraSan Fr., Beitrag zur Charakteristik der Flora von Untersteier- mark. Mitteilungen des nat. Vereines für Steiermark. Jahrg. 1902, p. 301. 341 Hayek!) kommt in seiner Abhandlung über die Sanntaler- alpen, p. 151, zu dem Schluß, daß die Voralpenflora der südöst- lichsten Kalkalpen mit der Kroatiens und Bosniens eine so hoch- gradige Übereinstimmung zeigt, daß sie von derselben als eigener Bezirk nicht abgetrennt werden kann. Er bezeichnet diesen Bezirk als den „illyrisch-subalpinen“ Bezirk, welcher im Gegensätze zu KraSan westlich nur bis zur Isonzolinie reieht, und Bosnien, Kroatien und Krain (soweit sie nicht dem reinen Karstgebiete an- gehören), die Voralpenregion der julischen Alpen, Karawanken und Sanntaler Alpen, sowie das südsteirische Bergland nordwärts bis zum Südrand des Bachergebirges und bis zur Drann umfaßt?). Die Entscheidung der pflanzengeographischen Stellung der südalpinen Voralpenflora wird erst dann fallen, wenn die Stellung der Karstflora entschieden ist. Es kann wohl nicht meine Aufgabe sein, bei den verschiedenen Ansichten, die Beck, Ginzberger?), Hayek‘), KraSan?’) u. Vierhapper‘) geäußert haben, diese Frage zu lösen. Die Kärntner Lokalforschung kann nur insoweit dazu beitragen, als sie der Untersuchung der Voralpenflora der Karawanken und der karnischen Hauptkette ihre Aufmerksamkeit wird zuwenden müssen. (Schluß folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. Von Viktor Schiffner (Wien). Mit 3 Tafeln (VII-IX) und 1 Textabbildung. (Schluß. ?) Bartramiaceae. 66. Philonotis calcarea (Br. eur.) Schmp.°) — Persia bor.: Mons Elburs, im Lartal westlich vom Demawend, 2600 m. — Y 1) Hayek A. v., Über die pontisch-subalpine Mischflora in Südsteiermark. Öst. Bot. Zeitschr., 1901, p. 102— 301. Hayek v., Die Sanntaler Alpen. Vorarbeiten z. einer pflanzengeogr. Karte Österreichs IV. Abhandlungen der k. k. zool. bot.-Ges. Wien, Bd. IV, Heft 2, 1907, p. 151. L 2) Vgl. v. Hayek, Die Pflanzengeographische Gliederung Österreich- Ungarns. Vortrag. Zool.-bot. Ges., LVII. Bd., 1907, Heft 8 u. 9. 3) Ginzberger A. u. Maly K., Exkursion in die illyrischen Länder. Führer zu den wiss, Exkursionen des II. inter. bot. Kongresses. % #) Hayek A. v., Über die pontisch-subalpine Mischflora in Südsteiermark. Öst. Bot. Zeitschr. 1901, p. 102—103. 5) KraSan Fr., Beitrag zur Charakteristik der Flora von Untersteier- mark. Mitteilungen des nat. Vereines für Steiermark, Jahrg. 1902, p. 301. 6) Vierhapper F. u. Handel-Mazzetti H. v., Exkursion in die Ost- alpen. Führer zu den wissensch. Exkursionen des II. inter. bot. Kongresses. 7) Vergl. Jahrg. 1908, Nr. 7/8, S. 304 8) Herr L. Loeske, der sich um die Aufklärung der bisher recht kon- fusen Gattung Philonotis sehr große Verdienste erworben hat (vgl. seine beiden treffliichen Abhandlungen über diesen Gegenstand in Hedw. XLV), hatte die Freundlichkeit, die hier angeführten Philonoten zu bestimmen, resp. zu revidieren. 342 17. VIII. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5893). — Persia bor.: Elburs oceid., in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Piastschal, 3500—3600m s. m. — 29. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5906). 67. Philonotis seriata Mitt. var. nov. persica Schfin. — Persia oceid.: In alpibus distrietus Silachor; partim e. fr. et gd. — VI. 1902, Legit Th. Strauß, Nr. 1, 3, 18. Größe und Habitus von Ph. tomentella Mol., Blattform und sonstige Beschaffenheit des Blattes aber von Ph.seriata, von deren typischen Formen diese Form aber außerdem durch die undeut- liche Reihenanordnung der Blätter unterschieden ist. Die Perigonialblätter sind häufig spitz. Das Peristom stimmt gut mit Ph. seriata überein. Herr Loeske teilt mir über die drei erwähnten Exemplare folgende Beobachtungen mit (Brief vom 21. XI. 1907): „Erst glaubte ich verschiedene Arten vor mir zu sehen, fand aber schließ- lich alle möglichen Übergänge in den Blättern und bin überzeugt, daß alles ein und dieselbe Pflanze ist, eine Pflanze, die ich aus Europa als Phil. seriata in der tomentella-Tracht angesprochen hätte. Aber die zur Unkenntlichkeit verwischte Seriatur, die nur schwache Reihenständigkeit an jungen Trieben mehr ahnen, als erkennen läßt, und die Blattform, sowie die oft spitzen 2 Hüll- blätter im Verein mit dem Umstande, daß die Pflanze aus Persien stammt und ich derartige Formen aus Europa nicht sah, zwingen mich zu der Annahme, daß eine besondere Art vorliegt“. Einige Tage später erhielt ich dazu folgende Ergänzung: „Bezüglich der pers. Philonotis würde ich Ihnen noch empfehlen, was ich leider irrtümlicherweise noch unterließ, das Peristom mit dem von Ph. seriata zu vergleichen. Sind keine wesentlichen Unterschiede zu sehen, so wäre Ihr Vorschlag: Var. persica wohl zu recht- fertigen“. 68. Philonotis tomentella Mol. (= Ph. alpicola Jur.). — Persia bor. oceid.: Isperachan, ad montis Sahend rivulos; ec. fr. et Z. — 4. VIII. 1884, Legit J. A. Knapp. Anm.: Ich möchte hier die interessanten Beobachtungen meines geschätzten Freundes L. Loeske über diese Pflanze mit- teilen (Brief vom 7. II. 1908): „Ich hielt Ihr Moos schon mit bloßem Auge für Ph. tomontella Mol. (die bei mir alpicola Jur. ein- schließt) und das Mikroskop bestätigt die Deutung. An den grünen Trieben gaben die Blätter oft keinen sicheren An- halt. Untersucht man aber die Blätter gesehwärzter, älterer Stämmchen, so zeigen sie die schmal lanzettlichen, dünnrippigen, lang- grannigen Blätter mit den vielfach umgerollten Rändern der tomen- tella. Bei See im Paznauntal habe ich sie im letzten Sommer mit OÖsterwald bei 1000 m in Übergängen zu fontana gesehen und mich davon an Ort und Stelle überzeugt, daß die inneren Perigonial- blätter sogar im selben Rasen stumpf, stumpflich und spitz vor- kommen können. In höheren oder alpiner ausgebildeten Standorten 34 scheinen Übergänge selten zuwerden. Auch die kurzen Seten Ihrer Pflanze sprechen für tomentella, desgleichen die langgrannigen obersten Blätter, die scharf hervortreten, wenn der Rasen gegen das Licht gehalten wird. Durchgreifende Unterschiede im Peri- stom kenne ich nicht“. Zu dem letzten Punkte möchte ich gleich bemerken, daß unsere persische Pflanze tatsächlich sehr deutlich die fenster- förmigen Durchbreehungen der Fortsätze des inneren Peristoms aufweist, die von Limprieht (Laubm. Deut. Il., p. 574) als für Ph. alpicola charakteristisch angegeben werden. Uber den Wert dieses auffallenden Merkmales äußert sich Loeske sehr skeptisch (Hedw., XLV., p. 108). Oryphaeceae. 69. Leucodon sciuroides (L.) Schwgr. var. morensis (Schwgr.) De Not. — Lydia: In regione media montis Takhtali- dagh, 700—800 m s. m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.076). 70. Leucodon immersus Lindb. — Persia bor.: Enseli, Strandplätze bei Kasian. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5839). — Persia bor.: Enseli, am Strand am Gestrüpp. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5830 und 5830). Neckeraceae. 71. Neckera complanata (L.) Hüben. — Persia bor.: En- seli, auf der Insel Mianposchte. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5853). — Persia bor.: In Wäldern bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm.: Iter. Pers. alt. 1902, Nr. 5867). — Forma. — Persia bor.: In den Wäldern bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5866). Anm.: Die zuletzt genannte Pflanze ist eine Form mit vorne breiten und sehr kurz gespitzten Blättern, die aber gewiß nicht zu N. Besseri gehört. Solche Formen kenne ich auch aus Süd- europa. 12. Neckera Besseri (Lob.) Jur. — Persia bor.: Enseli, auf der Insel Mianposchte. 20. IV. 1902. Hier auch die vorher- gehende Art. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5847). — Per- sia bor.: Enseli, insula Mianposchte, eum Leucodonte immerso. 23. IV. 1902 (Bornm,, Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5850). — Per- sia bor.: In valle fiuvii Sefidrud in declivitatibus montium prope Rudbar, 500—400 m; ce. fr. — 7. V. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5888). Anm.: Auf Blättern, bes. Perichätialblättern der zuletzt ge- nannten Pflanze fand ich reichlich die interessante Chytridiacee: Synchytriopsis muscicola (Reinsch) Schffn. Diese Pflanze trägt auch ziemlich reichlich z. T. schön reife Sporogone, welche bei N. Besseri äußerst selten sind. 344 73. Antitrichia Breidleriana n. sp. (Tab. IX, Fig. 47 bis Fig. 50). Species distinetissima! Habitus in statu sicco et humeectato omnino Leucodontis sciuroidis. Quam Ant. curtipendula et A. californica minor et humectata ab ambabus primo visu di- stineta ramis haud attenuatis, foliatione eximie julacea, foliis nempe basi fere horizontaliter patulis, nunguam homomallis. Folia eaviuseula, vix plicata, latissime ovata ad fere orbieularia, fere subito breviter acuminata, acumine vix quintam partem folii metiente (in A. curtipendula oblongo-ovata, vel lanceolato-ovata, duplo fere longius acuminata [Fig. 51—52], in A. californica etiam angustiora). Margo usque ad apicem multo angustius, quam in speeie- bus affinibus sed spiraliter rovolutus, apex planus parviden- tatus, dentibus haud uneinato-refiexis (conf. Fig. 49 et 53). Costa valida, lata, plana, versus basin 4-stratosa, homogenea, usque in apicem produeta (longius quam in A. curtip.). Costae secundariae minus conspieuae. Areolatio omnino leucodontoidea, amoena, cellulae totius fere folii ovales, vixduploadtriplolongiores quam latiores, parietibus bene incrassatis, fere guttulatae (in A. curtipendula |Fig. 53] et A. californica cellulae in medio folio duplo, in parte basali 3plo longiora sunt, quam in A. Breidleriana nostra)!). Caulis in sectione transversa subelliptieus, fibra centrali certissime praesente, perparya autem sed bene definita, cortice e 4—5 stratis cellularum valde inerassatarum, parietibus rufo- brunneis. — Non dubito, quin partes fruetificationis, adhue ignotae, diserimina altera afferant. Hab. Lydia: Sinus Smyrnaeus, ad rupes montis Ikikardasch (= „Dyo-Adelphia“, — „Corax* olim) ad oceasum Smyrnae, 700—800 m s. m. — 15. V. 1906, legit J. Bornmüller (J. Bornm., Lydiae et Cariae pl. exs. 1906, Nr. 10.070, 10.084). Ich widme diese ausgezeichnete Spezies als Zeichen auf- riehtiger Verehrung dem verdienstvollen Nestor der Bryologie Herrn Johann Breidler. 74. Leskea laxiramea n. sp. (Tab. IX, Fig. 55—60). Dioica, sterilis, © tantum visa, laxissime caespitosa, viridis, in- ferne dilute brunnescens, haud nitens. Caulis tenuis, filiformis, 13 cm et ultra longus, valde elongatus, vix radicans, remo- tissime pinnatus ramis inferioribus densioribus ca. 2mm, supe- rioribus remotissimis 5—10 mm inter sese distantibus, ramis tenu- ibus, attenuatis filiformibus subirregularibus 1—3 em longis, simpli- eibus vel singulis elongatis et pauciramosis. Paraphyllia nulla. Folia remotiuseula, in sicco subappressa, humectata erecto-patentia, cau- lina ovato-lanceolata, sensim acuta, 1’2 mm longa, 0°7 mm lata, basi eonspieue deeurrentia leniter biplicata, marginibus a basi !) Die Zellen der Blattmitte bei A. curtip. u. calif. sind 3—6mal so lang als breit, die des unteren Blatteiles 10mal so lang als breit und fast wurmförmig gekrümmt, die bis zur Basis herabreichenden elliptischen Zellen bei A. Breidleriana sind allein schon ein Merkmal, welches die Spezies auf den ersten Blick sicher erkennen läßt. 345 ultra medium anguste revoluta (saepe etiam longe ultra me- dium), apice plano, acuto, subdentieulato, costa tenui, 2/3 tantum folii longitudis adaequante; folia ramulina minora, 0-9 mm longa, 0:3 mm lata, lanceolata, acuta, marginibus minus longe vel inter- dum ineonspicue revolutis, basi decurrentibus, apice integerrima, costa tenuissima vix medium folii attingente, ceterum caulinis similia. Cellulae folii medii oblongo-ellipticae, O-006 mm latae et fere duplo longiores, versus costam et apicem multo longiores (ad 5-plo logioribus quam latioribus) alaribus brevibus suboblatis, om- nibus eircaeircum bene inerassatis et non papillosis. — Flores 2 in caule primario erebri, non radicantes, folia perichaetialia apice paullo patula, interna e basi subconvoluta ovali subito fere longe augusteque euspidata, marginibus planis integerrimis, costa tenu- issima sed longe usque in cuspidis basin producta; cellulae longi- ores, pellucidae. Archegonia in flore ca. 10 paraphysibus erebis mixta. Persia borealis: In regione silvatica vallis fluvii Sefidrud, ad arborum radices apud Rudbar, ca. 300m s. m. — 7. V. 1902, legit Jos. Bornmüller (Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5887). In welchem Verhältnisse ZL. laxiramea zu L. remotifolia Lindb. (in Brotherus, Enum. Muscor. Caucasi, p. 96) und zu Pseudoleskea catenulata var. laxifolia Kindb. in Rev. bryol. 1892, p. 104, steht, weiß ich nicht mit Sicherheit anzugeben, da ich diese Pflanzen nicht gesehen habe, die sehr unvollständigen Diagnosen stimmen aber nicht auf unsere Pflanze. Letztere ist sicher nahe verwandt mit Leskea catenulata, von der sie sich aber dureh die bedeutende Größe, laxe Verzweigung, andere Form und bedeutendere Größe der Blätter, den deutlich umgerollten Blattrand, die langrippigen Perichätialblätter ete. (vgl. Fig. 59 u. 61) so sehr unterscheidet, daß ich sie als distinete Species auffassen muß. Pseudoleskea atrovirens ist schon durch die kräftige lange’ Blattrippe sehr verschieden. 175. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüb. — Persia bor.: In valle fiuvii Sefidrud in declivitatibus montium supra Rudbar, 600—700 m s. m.; e. fr. — V. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5886). Anm.: Eine auffallend eroße Form. 76. Anomodon viticulosus (L.) Hook. et Tayl. — Persia bor.: Enseli, auf der Waldinsel Mianposchte. — 13. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5857 b). Anm.: Diese Species war bisher u. a. aus Kleinasien, Kau- kasus, Himalaya und China bekannt. 77. Pterogonium gracile Sw. — Lydia: In monte Takhtali-dagh in pinetis, 700—800 m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.075). — Lydia: In valle Soghan- dere (ad occasum Smyrnae) prope Ilidja, 200-300 m s. m. — 5. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.082). — Lydia: Magnesia, in monte Sipylo in regione inferiore, 200—300 m Österr. botan, Zeitschrift. 9. Heft. 1908, 24 346 s. m. — 20. V. 1906, cum Camptothecio aureo (Lag.) Br. eur. (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.073). Anm.: Mir war bisher kein asiatischer Standort dieser Pflanze bekannt. Hypnaceae. 78. Pylaisia polyantha (Schreb.) Br. eur. var. brevifolia Lindb. et Arn. — Rossia merid.: Jekaterinoslav, an Baum- strünken; ce. fr. — 15. VIII. 1902 Bornm.: Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5921). Anm.: Diese Form war bisher nur aus Sibirien bekannt. Die Blätter sind breit, kurz gespitzt, Zellen kürzer und erheblich breiter. Ich habe diese Pflanze sorgfältig auch mit P. intricata verglichen, mit der sie aber nicht übereinstimmt. 79. Homalothecium sericeum (L.) Br. eur. — Persia bor.: Apud Rescht. — 27. IV. 1902 (Bornm., Iter Per. alt. 1902, Nr. 5875). — Lydia: In pinetis montis Takhtali-daeh, 700—800 m s. m. — 26. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.077). — Lydia: In monte Yamanlar-dagh ditonis Smyrnae, 700 bis 800 m. — 22. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.086). 80. Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. — Persia bor.: In valle fluvii Sefidrud in deeclivitatibus montium prope Rudbar, 300 m. — 7. V. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5887). 81. Camptothecium aureum (Lag.) Br. eur. — Lydia: In caeumine montis „Corax“ (olim, nune Iki-Kardasch = Dyo- Adelphia), 800 m. — 15. V. 1906 (Bornm.. Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.083). Anm.: Ist aus Palästina angegeben, andere asiatische Stand- orte sind mir aber nicht bekannt. 82. Brachythecium olympicum Jur. — Persia bor.: Mons Elburs oceid., auf dem Passe Gerdene-bari zwischen Asadbar und Gerab., 2900—3000m s. m.; e. fr. — 26. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5894). — Persia oceid.: Ne- hawend, in monte Kuh Gerru, VII. 1903. — ster. — Legit Th. Strauß, Nr. 13. Anm.: Die Seta ist glatt oder ausnahmsweise mit kaum merklichen Erhabenheiten; das zeigt u. a. auch das Exemplar von S. Romano in der Serra d’Estrella (Lusitania). Lgt. E. Levier, determ. J. Breidler. Die Blätter sind faltenlos; die Pflanze ist autöeisch. 83. Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. — Persia bor.: Enseli, Strandplätze bei Kasian zwischen Binsen. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter. Pers. alt. 1902, Nr. 5838). — Forma. — Persia bor.: Strandplätze bei Enseli, auch in Gesellschaft von Scleropodium purum. — 24. IV. 1902 (Bornum., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5828 u. 5829). 347 Anm.: Diese Form steht in der Beschaffenheit der Blätter der Var. meridionale nahe, unterscheidet sich aber sofort durch den kriechenden, bewurzelten Hauptstamm und die fiederige Be- ästung. 84. Brachythecium rutabulum var. meridionale Schfn., nov. var. — Persia bor.: Gilan: Enseli, grasige Sandhügel bei Kasian. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5830 b). — Persia bor.: In Wäldern bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5868). — Persia bor.: Enseli, auf der Insel Mianposchte. — 20. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5848). 3 Ist eine sehr große und robuste Form mit verlängerten Asten; nicht regelmäßig fiederästig, sondern von mehr büscheligem Habitus; blaß-gelblichgrün, stark seidenglänzend. Die Blätter sind sehr stark gezähnt und haben meistens eine gedrehte Spitze. In den Blättern stimmt diese charakteristische Form fast mit var. robustum über- ein, diese ist aber eine hygrophile Form und meistens dunkelgrün. Für die var. meridionale scheint das Vorkommen auf trockenem, sterilem Boden charakteristisch zu sein. Sie scheint im Mediterran- gebiete verbreitet zu sein; ich sammelte sie auch auf der Insel Capri, auf sterilem Boden; 12.1X. 1889 und in Toskana, Tal gegen Vallombroso, Kastanienregion; 31. VIII. 1889. 85. Sceleropodium purum (L.) Limpr. — Persia bor.: Am Strande bei Enseli zwischen Gestrüpp auf Sandhügeln. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5834). 86. Eurhynchium circinatum (Brid.) Br. eur. var. tenwe Brizi. — Persia bor.: Wälder bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5871). 87. Eurhynchium euchloron (Bruch.) Jur. et Milde. — Persia bor.: Wälder bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5870). — Persia bor.: Enseli, insula Mianposchte. — 20. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5851, 5856). — Persia bor.: Enseli, Strandplätze bei Kasian. — 22. IV. 1902; e. fr. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5837). Seleropodium purum, Leucodon immersus und Tortella squarrosa sind hier die Begleit- pflanzen. 89. Eurhynchium Swartzii (Turn.) Curn. — Persia bor.: Enseli, in insula Mianposchte. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5885). 9%. Eurhynchium Swartzii var. meridionale Warnst. — Persia bor.: Enseli, unter Busehwerk auf der Insel Mian- poschte. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5845). 91. Eurhynchium speciosum (Brid.) Milde. — Persia bor.: Am Strande bei. Enseli. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5826). 92. Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. var. corticolum Schffn., nov. var. — Persia bor.: Enseli, in insula Mianposchte. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5852). 24* 348 Anm. Ist eine merkwürdige Form von Größe und Habitus des Zsothecium myosuroides, nur 20—30 mm hoch, Farbe gelblich- grün, matt; in den Details ganz mit den gewöhnlichen Formen übereinstimmend. Das Vorkommen an Baumstämmen (oder Wur- zeln?) ist durch die anhaftenden großen Rindenstücke sicher. 93. Rhynchostegiella Jacquinii (Garov.) Limpr. var. persica Schffn., nov. var. — Persia bor.: Enseli, auf der Wald- insel Mianposchte; e. fr. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5846). Diese Pflanze ist größer als unsere niederösterreichische, die Blätter sind größer, schärfer zugespitzt, nahezu oder völlig ganz- randig. Seta meist S-förmig gekrümmt, Warzen nicht so dicht und niedriger (besonders gegen die Kapsel). Merkwürdig ist der Standort, auf der Rinde eines Laubholzes! Sie ist sicher autöcisch und dürfte wohl kaum eine eigene Species darstellen. Das Vor- kommen von Rh. Jacquinii in Asien, die keine mediterrane Pflanze ist, ist von Interesse. 94. Rhynchostegium rusciforme (Neck.) Br. eur. — Lydia: Magnesia, in regione inferiore montis Sipylos (nune Manissa-dagh), 200 m. — 19.—20. V. 1906 (Bornm., Lyd. et Cariae pl. exs., Nr. 10.072). Anm. Ist dureh ganz Mittelasien bis Japan verbreitet; für das östliehe Anatolien (vom Erdjijas Dagh) bereits nachgewiesen. 95. Rhynchostegium megapolitanum (Bland.) Br. europ. — Persia bor.: Enseli, Straud bei Kasian. in Diekichten von Juncus acutus. — 22. IV. 1902 (Bornm.. Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5836). 96. Amblystegium Kochii Br. eur. — Persia bor.: Am Strande bei Enseli. — 24. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5826). Anm. Eine nicht mediterrane Art, deren Vorkommen in Persien überraschend ist. 97. Hypnum procerrimum Molendo. — Turkestania: Südlicher Zufluß des Karagol am Paß nach Nikli, 8000— 9000‘, in feuchten Felsspalten in einem Rasen von Jsopyrum grandiflorum Fisch. Legit Regel, mis. J. Bornmüller; 16. VI. 1879. Anm. Das Vorkommen dieser alpinen Art in Zentralasien ist sehr interessant; aus dem Kaukasus ist sie bereits nachgewiesen. 98. Hypnum filicinum L. — Persia oceid.: In alpibus distrietus Silachor, eum Marchantia polymorpha var. alpestris Nees. — VI 1902. Legit Th. Strauß, Nr. 7. 99. Hypnum decipiens (De Not.) Limpr. var. napaei- forme Sehfin., nov. var. — Persia bor.: Elburs oceid. in regione alpina montis Tachti Soleiman, ad nives prope Piastschal, 3600 bis 3700 m s. m. (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5909, 5910). £ Dies ist eine höchst interessante Form, die habituell gar keine Ahnlichkeit hat mit den gewöhnlichen europäischen Formen. Sie gleicht in Größe und Tracht vollständig dem Hyp. irrigatum Zett. (= H. napaeum Limpr.), z. B. dem Exemplar in Fleischer et 349 Warnstorf, Bryoth. Eur. merid., Nr. 99. Die Pflanze ist robust, die Verzweigung sehr lax und unregelmäßig, die Blätter an den Hauptsprossen viel größer. Papillen besonders gegen die Blatt- ecken. Paraphyllen reichlich und groß. Zweifellos steht diese Form zu H. decipiens in demselben phylogenetischen Verhältnisse, wie H. irrigatum Zett. zu H. commutatum. Wenn man H. irrigatum als Art gelten läßt, so müßte auch unsere Pflanze als Art auf- gefaßt werden: Hypnum napaeiforme Schffn. 100. Hypnum falcatum Brid. — Persia bor.: Mons Elburs, quellige Plätze oberhalb Norion (Distrietus Talagon), 2600 m. — 30. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5912). 101. Hypnum cupressiforme L. — Persia bor.: Enseli, in insula Mianposchte. — 23. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5849). — Persia bor.: Enseli, auf Dächern, mit Bryum capillare var. meridionale. — 25. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5844). 102. Hypnum cupressiforme var. teetorum Br. eur. — Persia bor.: Enseli, auf Dächern. — 25. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5841, 5842). 103. Hypnum Vaucheri Lesq. — Persia bor.: Mon- tium Elburs, in valle Lar ad pagum Meidanek, 2200 m. — 21. VI. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5889). Dies ist eine sehr interessante kleine Form, die in Blattform und Zellnetz dem Hypnum Alcazabae von Höhnel sehr nahe kommt (vgl. über letzteres: Schiffner, Revision einiger kritischer Laub- moose aus dem Herb. F. v. Höhnel (Hedw. XLIII, 1904, p. 426). 104. Acrocladium cuspidatum (L.) Lindb. — Persia bor.: Enseli, in Gräben auf der Insel Mianposchte. — 20. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5858). — Pers. bor.: Enseli, Strandplätze bei Kasian. — 22. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5827). — Persia bor.: In Wäldern bei Rescht. — 29. IV. 1902 (Bornm., Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5869). Tafelerklärung. Tafel VII. Fig. 1-5. Fimbriaria Silachorensis Schffn., n. sp. . Fruchtende Pflanze. Verg. 3:1 . Querschnitt der Frons. Verg. 30:1. Epidermis mit Atemöffnung. Verg. 260:1. . Anhängsel einer Ventralschuppe. Verg. 80:1. . Querschnitt des Trägers. Verg. 30:1. er 2090908 U apuwm Fig. 6—17. Tortula astoma Schffn., n. sp. . Fruchtende Pflanze. Nat. Gr. . Blatt. Verg. 33:1. . Blattspitze. Verg. 260 ::1. Zellen des Blattrandes und der Blattmitte. Verg. 260 :1. 0. Zellen der Blattbasis. Verg. 260: 1. 2 EST HSs@na 390 Fig. 11. Querschnitt der Blattrippe. Verg. 260: 1. Fig. 12. Querschnitt des Blattrandes. Verg. 260:1. Fig. 13. Androgyne Infloreszenz mit den drei Perichätialblättern. Verg. 33:1. Fig. 14. Antheridium und Paraphyse. Verg. 80:1. Fig. 15. Reifes Sporogen. Verg. 16:1. Fig. 16. Mündung der Urne. Verg. 260:1. Fig. 17. Sporen. Verg. 260:1. Tafel VIII. Fig. 18—22. Tortula Bornmülleri Schffn. — Originalexemplar von Teheran ; Bornmüller, Iter Persico-turecicum, 1892—1893, Nr. 4456. Fig. 18. Blatt. Verg. 10:1. Fig. 19. Reifes Sporogon mit Deckel. Verg. 10:1. Fig. 20. Calyptra. Verg. 10:1. Fig. 21. Peristom. Verg. 10:1. Fig. 22. Sporen. Verg. 260:1. Fig. 23—31. Tortula Demawendica Schffa., n. sp. — Persia bor.: Mons Elburs, in valle Lar; Bornmüller, Iter Pers. alt. 1902, Nr. 5890. Fig. 23. Sterile Pflanze. Verg. 16:1. Fig. 24. Blatt, von unten gesehen. Verg. 16:1. Fig. 25. Zellen der Blattmitte. Verg. 260:1. Fig. 26. Zellen der Blattbasis. Verg. 260: 1. Fig. 27. Querschnitt der Blattrippe. Verg. 260:1. Fig. 28. Sporogon und Deckel. Verg. 16:1. Fig. 29 und 30. Teile des Peristoms. Verg. 80:1. Fig. 31. Sporen. Verg. 260:1. Fig. 32. Spere von Tortula atrovirens (zum Vergleich). Verg. 260:1. Fig. 33. Querschnitt der Rippe von Tortula obtusifolia aus Türkisch-Armenien, Gümüschkhane; 27. VII. 1894, legit P. Sintenis (zum Vergleich mit Fig. 27). Vergr. 260:1. Fig. 34—37. Timmiella grosseserrata Schffn., n. sp. Fig. 34. Sterile Pflanze. 1!/, nat. Größe. Fig. 35. Blattrand (Mitte). Verg. 260:1. Fig. 36. Querschnitt der Blattrippe. Verg. 260:1. Fig. 37. Querschnitt der Blattlamina. Verg. 260:1. Fig. 38 und 39. Timmiella Barbula. — Ins. Capri, Punta Tragara; Fleischer et Warnstorf, Bryoth. Eur. merid., Nr. 35. Fig. 38. Blattrand (Mitte). Verg. 260:1 (zum Vergleich mit Fig. 35). Fig. 39. Querschnitt der Blattlamina. Verg. 260:1 (zum Vergleich mit Fig. 37). Tafel IX. Fig. 40—45. Webera pentasticha Schffn., n. sp. Fig. 40. Blatt. Verg. 30:1. Fig. 41. Blattspitze. Verg. 260:1. Fig. 42. Blattmitte. Verg. 260:1. Fig. 43 und 44. Querschnitte der Blattrippe. Verg. 260:1. Fig. 45. Stengelquerschnitt. Verg. 260:1. Fig. 46. Querschnitt der Blattrippe von Webera carinata (Boul.) Limpr. Originalexemplar von den Aiguilles rouges. Verg. 260:1 (zum Vergleich mit Fig. 43 und 44). al u h Schiffner V., Bryophyten v. Persien u. Lydien. Par, VI. @ C 70 Ns Kay IR BAR Österr. botan. Zeitschr. 1908. V. Schiffner ad nat. delin. D r hr ' Zain zn we VE Ze x 19 Er “ ee. | Schiffner V., Bryophyten v. Persien u. Lydien. Taf. VII. & 2 es UND RT Österr. botan. Zeitschr. 1908. V. Schiffner ad nat. delin. Taf) 12, V. Schiffner ad nat. delin. Schiffner V., Bryophyten v. Persien u. Lydien. Österr. botan. Zeitschr. 1908. 351 Fig. 47—50. Antitrichia Breidleri Schffin., n. sp. Fig. 47. Stengelblatt. Verg. 16:1. Fig. 48. Astblatt. Verg. 16:1. Fig. 49. Spitze eines Stengelblattes.. Verg. 260:1. Fig. 50. Zellen der Blattmitte. Verg. 260:1. Fig. 51—54. Antitrichia curtipendula. Fig. 51. Stengelblatt. Verg. 16:1. Fig. 52. Astblatt. Verg. 16:1. Fig. 53. Spitze eines Stengelblattes.. Verg. 260:1. Fig. 54. Zellen der Blattmitte. Verg. 260:1. Fig. 55—60. Leskea laxiramea Schffn., n. sp. Fig. 55. Stengelblatt. Verg. 30:1. Fig. 56. Astblatt. Verg. 30:1. Fig. 57. Zellen der Blattmitte. Verg. 260:1. Fig. 58. Zellen der Blattflügel. Verg. 260:1. Fig. 59. Perichätialblatt. Verg. 30:1. Fig. 60. Blattspitze. Verg. 260:1. Fig. 61. Perichätialblatt von Leskea catenulata. Verg. 30:1 (zum Vergleich mit Fig. 59). Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) (Fortsetzung. !) Solanaceae. Atropa Belladonna L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei. Scrophulariaceae. Verbascum phlomoides L. Am unteren Ende der Schlucht Sutina; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — blattaria L. Bei Crnilug. — nigrum L. Buschige steinige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). — austriacum Schott. Karstterrain oberhalb Jezevic. Kickxia spuria (L.) Dum. Steinige Karsthalden, Wege am West- hang der Dinara (D.). Chaenorrhinum litorale (Bernh.) Fritsch. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Serophularia nodosa L. Wald am Abhang vom Strmae-Sattel gegen Grkovei. 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 7/8, S. 288. 392 Scrophularia bosniaca Beck. Schutthalden des Troglavkessels (B.); am Saumweg an der Südostseite des Jankovo brdo; Janski vrh; Feisen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region. — laciniata W. K. Schutthalden des Troglavkessels (B.); Jan- kovo brdo; Felsen und Scehutthalden an der Südseite und unter den Nordabstürzen der Dinara; Kamm der Jliea. — canina L. Unteres Ende der Schlucht Sutina. Veronica spicata L. Karstheide am Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Karsthänge nördlich und nordwestlich von UniSta; Karstheiden bei Mari@a kosare. — satureioides Vis. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Vrsina; Klatari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; an der Südseite der Dinara in der obersten Region. — serpyllifolia L.. Am Rand einer Waldwiese auf dem Strmac- Sattel westlich von Grkovei; Kamm der lIlica. — arvensis L. Lägerstellen am Westhang der Dinara (D.). — Tournefortii Gmel. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. — ‚Jacqwini Baumg. — Veronica multifida Scopoli, Jacquin, Kerner, non Linne (quae est planta orientalis) —= Veronica austriaca Sadler, Bentham, Kusnezow, non Linne (auae est V. dentata Schmidt). Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; südöstliche Abhänge des Bat; Ackerränder bei Grkovei; Wald- wiese unterhalb des Strmac-Sattels westlich von Grkovei; Kamm der Ilica. — offieinalis L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovci. — latifolia L. —= Veronica urticifolia Jacq. Unter den Nord- abstürzen der Dinara. — Chamaedrys L. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel. — aphylla L. Ostrand des Troglavkessels (B.); unter den Nord- abstürzen der Dinara. Digitalis ambigua Murray. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovci. DMelampyrum') subalpinum (Juratzka) Kerner. Buschige Abhänge südlich oberhalb Marica kosare, ca. S00—900 m. — silvaticum L. Nordöstlich der Male poljanice, ca. 1550 m. Euphrasia salisburgensis Funk var. nana Gremli. Grasige Fels- abhänge der oberen Region der Dinara (D.). — illyrıca Wettst. Ebenda (D.). Alectorolophus glandulosus (Simk.) Sterneck?). Bei Marita koSare, ca. 800 m. on H. Poeverlein revidiert. ı)V 2) Von J. v. Sterneck bestimmt. 353 Alectorolophus angustifolius (Gmelin) Heynhold'). Mittlerer und südlicher Teil des Kammes der Ilica, ca. 1400—1600 m. — subalpinus Sterneck. Steinige grasige Stellen, Karstmulden der oberen Region der Dinara (D.). Pedicularis comosa L.?). Gipfelregion des Troglav (wohl mit der von Beck dorther angegebenen Pedicularis brachyodonta iden- tisch) ; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jan- kovo brdo; Vrsina; Klacari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Süd- und Südostabhänge der Dinara; ca. 1400—1900 m. — Hoermanniana Maly’). Unter den Nordabstürzen der Dinara; unter den Felsen des Kammes der Iliea; ea. 1500—1700 m. — vertieillata L. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); Um- gebung der Male poljanice; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Klatari vrh. Globulariaceae. Globularia Willkommii Nyman. Bei Marita kosare. — bellidifolia Ten. Abhänge der Schlucht Sutina; Karstheide in der Umgebung der Doline Kozja jama; Gipfelregion des Troglav (wohl mit der von Beck dorther angegebenen Globularia cordi- folia identisch); hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Lisan; Janski vrh; Karsthänge westlich von Unista; Kamm der llica. Plantaginaceae. Plantago major L. Auf dem Saumweg am Südwesthang des Ge- birges in der Gegend der Doline Kozja jama. — media L. An Lägerstellen um die Sennhütten am Westhang der Dinara (D.). — lanceolata L. Karstterrain oberhalb Jezeviö; Weiden in den Karstmulden am Westhang der Dinara (D.). — capitellata (Sonder) Degen — Plantago lanceolata L. var. capitellata Sonder apud Koch, Synopsis florae Germanicae et Helveticae, ed. 2 (1843), pag. 686. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara (D.). — montana Lam. var. graeca Haläcsy°). Am Rande eines Schnee- fleckes an den Südostabhängen des Veliki Bat, ca. 1750 m. — carinata Schrad. Karsthalden am Südwesthang des Gebirges unterhalb der Doline Kozja jama; steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.) ‘). 1) Von J. v. Sterneck bestimmt. 2) Von J. Stadlmann bestimmt. 5) Von E. v. Haläcsy bestimmt. *#) Wurde uns von Degen als Plantago graminifolia (Kerner) Degen mitgeteilt. Wir glauben nicht, daß sich diese Pflanze (vgl. Wettstein, Beitrag zur Flora Albaniens) von Plantago carinata spezifisch trennen läßt. 354 Rubiaceae. Asperula odorata L. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. — tinctoria L. Auf dem südlichen Teile des Kammes der lliea, ca. 1450 m. — longiflora W. K.*). Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; Südostabhänge der Dinara bei zirka 1400 m; Gerölle und rasige Felsabhänge der oberen Region der Dinara, oft in Festuca-pungens-Beständen (D.). — — var. leiantha Kerner. Südostabhänge der Dinara bei zirka 1400 m, mit Übergängen zum Typus. — Beckiana Degen?). Klatari vrh, ca. 1800 m. — glabra (Koch) Degen°). Karsthänge nördlich von Unista, ca. 1000—1200 m; steinige Karsthalden der unteren und mitt- leren Region der Dinara (D.); Abhänge südlich oberhalb Marie kosare, ca. 900 m. — cynanchica L. Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). Galium vernum Scop. Umgebung der Male poljanice. — retrorsum DC. Steinige rasige Stellen bei dem Hegerhause Brizova6 (D.). — purpureum L. Karstterrain oberhalb Jezevic; Karstheide am Südwesthang des Gebirges unterhalb der Doline Kozja jama; Karstheiden bei Marica kosare. — verum L. Karstmulden, Lägerstellen am Westhang der Di- nara (D.). — Iucidum All. Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.); Südende des Kammes der Ilica. — erectum Huds. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Nordostabhänge des Grnjat. Gehört wegen der kurzen Blätter und der schmalen In- floreszenz wahrscheinlich hieher, unterscheidet sich aber von der Beschreibung H. Brauns‘) durch gelbliche gedrängte Blüten und gegen die Spitze verbreiterte Blätter. Galium austriacum Jaeq. Kessel des Troglav (B.); hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo. — anisophyllum Vill. Gerölle unter dem Gipfel der Dinara (D.). 1) Diese und die folgenden Asperula-Arten von A. v. Degen bestimmt. 2) Ungar. bot. Blätter, VII (1908), Nr. 4—8, S. 105. 3) Ungar. bot. Blätter, VII (1908), Nr. 4—8, 8. 107. Synon.: Asperula canescens Visiani y. glabra W. D. J. Koch, Synopsis fl. Germ. et Helv., ed. 2 (1843), pag. 446; non Asperula glabra C. Koch in Linnaea, XIX (1847), pag. 31 (quae est A. involuerata Berggren apud Wahlenberg in Isis, XXI, 1828, pag. 971, secund. Boissier); ? an Asperula flaccida Tenore (efr. W ett- stein, Beitrag zur Flora Albaniens, 1892, pag. 61, 62). #) Österr. botan. Zeitschrift, XLII (1892), pag. 197. Caprifoliaceae. Sambucus racemosa L. Nordöstlich der Male poljanice. — Ebulus L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac- Sattel gegen Grkovei; Ruderalplätze bei Pe@enci nächst Gra- hovo; Kamm der TIlica. Viburnum Lantana L. Steinige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Lonicera Xylosteum L. Am Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama. — alpigena L. Kessel des Troglav; Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Kamm der Ilica. Valerianaceae. Valerianella rimosa Bast. Am unteren Ende der Schlucht Su- tina. Valeriana officinalis L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo. — tripteris L. Kessel des Troglav; Vrsina; Felsspalten und Ge- rölle der mittleren und oberen Region der Dinara (D.); süd- licher Teil des Kammes der Ilica. — montana L. Kessel des Troglav (B.); Waldrand ostnordöst- lich des Jankovo brdo; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Nordostabhänge des Gnjat; Felsspalten der oberen Region der Dinara (D.); Buchenwald auf dem Kamme der Ilica. Dipsacaceae. Cephalaria leucantha (L.) Schrad. Steinige Karsthalden der un- teren Region der Dinara (D.). Knautia purpurea (Vill.) Borb. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara. — rigidiuscula (Hladn.) Wettstein ') dalmatica (Beck) Borb. var. Olementii (Beck) Borb.°). Lichte Stellen des Karstwaldes an den Abhängen der Schlucht Sutina. — — subsp. Fleischmanni (Hladn.) Borb. var. integrifolia (Rehb.) Borb. Abhänge südlich oberhalb Marita kosare. — magnifica Boiss. var. dinarica (Murb.) Borb. Nordostabhänge des Gnjat. Scabiosa agrestis W. K. var. leiocephala Hoppe. Steinige buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Eine Form mit stark bekleideten Blättern, welche an jene der Sc. holisericea Bert. erinnern. D. — leucophylla Borb. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Kamm der lIlica. 1) Wettstein apud Kerner, Schedae ad Flor. exsicc. Austro-Hung., or. 2273 (1893); Borbas, Revisio Knautiarum (1904), pag. 46. 2) Diese und die folgenden Knautien von Z. Szabö bestimmt. 356 Scabiosa silenifolia W. K. Karstheide in der Umgebung der Doline Kozja jama, ca. 1150 m; Vısina; Klatari vrh; Lisan; Janski vrh. — graminifolia L. Felsige Stellen der Karsthalden am Südwest- hang des Gebirges oberhalb der Doline Kozja jama. Campanulaceae,. Campnanula divergens Willd. Lichte Stellen des Karstwaldes an den Abhängen der Schlucht Sutina; Felsen der unteren Region der Dinara in der Schlucht ober Vrpolje (D.). — bononiensis L. Ackerränder bei Crnilug. — pyramidaliıs L. Felsen der unteren Region der Dinara. — pinifolia Uechtr.'). Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; obere Karstterrassen am Westhang der Dinara (D.). — cochlearifolia Lam. forma'). Gerölle der obersten Region der Dinara (D.). — 0Üervicaria L. Abhänge südlich oberhalb Marita kosare. — glomerata L. Südlicher Teil des Kammes der Ilica. Phyteuma orbiculare L. Kessel des Troglav (B.); hügelige Hoch- fläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; südöstliche Abhänge des Bat; Nordostabhänge des Gnjat; rasige felsige Abhänge der obersten Region der Dinara (D.); Kamm der Ilica. Unsere Exemplare entsprechen zumeist der subsp. flexuo- sum R. Schulz var. hungaricum R. Schulz. Einzelne Individuen vom Gnjat und von der Dinara nähern sich durch kurzgestielte Blätter der subsp. austriacum Beck. — spicatum L. Wald und Waldränder auf dem Kamme der lliea. Vorherrschend ist die subsp. coerulescens R. Schulz, da- zwischen finden sich‘ vereinzelte Individuen der subsp. ochro- leucum Döll. Edraianthus?) tenuifolius (W. K.) DC. Karstterrain oberhalb Je- Zevic; lichte Stellen des Karstwaldes an den Abhängen der Schlucht Sutina bis hinauf auf die Karsthalden in der Umgebung der Doline Kozja jama; felsige Stellen des Kammes der llica; ca. 400—1500 m. > — graminifolius (L.) DC. Gipfelregion und Kessel des Troglav (B.); Umgebung der Male poljanice; hügelige Hochfläche süd- westlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Kladari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gmnjat; Felsen und Schutthalden der obersten Region der Dinara (D.); felsige Stellen im mittleren Teile des Kammes der Ilica, hier stellenweise gemeinsam mit FEdraianthus tenuifolius; ca. 1500 bis 1900 m. 1) Von J. Witasek bestimmt. 2) Gattung Edraianthus von E. Janchen bestimmt. 357 Der Name graminifolius ist hier in dem erweiterten Sinne Becks!) angewendet worden. Die von uns gesammelten Exem- plare entsprechen teils den als croaticus Kerner, teils den als carieinus Schott gangbaren Formen, meist aber stellen sie Zwischenformen zwischen diesen beiden dar. Compositae. Adenostyles Alliariae (@ouan) Kerner. Schutthalden des Troglav- kessels (B.). Solidago alpestris W. K. Felsenspalten der oberen Region der Dinara (D.). Aster Bellidiastrum (L.) Scop. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels (B.); Nordostabhänge des Gnjat. Trimorpha acris (L.) Vierhapper. Am unteren Ende der Schlucht Sutina. Erigeron polymorphus Scop.?). Umgebung der Male poljanice; Vrsina; Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der oberen Region (D.); ca. 1550—1800 m. Micropus erectus L. Karstterrain oberhalb Jezevic. Filago spathulata Presl. Karstterrain oberhalb Jezevic. — germanica L. Karstterrain oberhalb Jezevic. Antennaria dioica (L.) Gärtn. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Lisan; Südostabhänge des Bat; Nordost- abhänge des Gnjat. Leontopodium alpinum Cass. Felsen des Troglavkessels (B.); Gipfelregion des Janski vrh; Felsspalten der obersten Region der Dinara (D.); ca. 1600— 1800 m. Gnaphalium silvatieum L. var. stramineum Murbeck. Auf dem Strmac-Sattel westlich von Grkovei, ca. 1400 m. Inula ensifolia L. Felsen des Troglavkessels; Karsthänge west- lich von Unista; steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — spiraeifolia L. Abhänge südlich oberhalb Marita kosare. — hirta L. Lichte Stellen des Karstwaldes an den Abhängen der Schlucht Sutina; Karsthänge westlich von Unista; Umgebung von Marica koSare; Südende des Kammes der llica. — Oeulus Christi L. Karstterrain oberhalb Jezevic; Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista; Karstheiden bei Marica koSare. — candida (L.) Cass. An Felsen in der Schlucht Sutina; Felsen der unteren Region der Dinara (D.). Buphthalmum salieifolium L. Karstwald an den Abhängen der Schlucht Sutina; Kamm der llica. 1) Vgl. G@. v. Beck, Die Gattung Hedraeanthus (Wiener illustrierte Garten- „Zeitung, Aug.-Sept. 1893). 2, Von F. Vierhapper revidiert. 358 Xanthium spinosum L. An Wegrändern und steinigen Karst- halden am Westhang der Dinara (D.). Achillea Olavenae L. Felsen des Troglavkessels (B.); Umgebung der Male poljanice; Vrsina; Klatari vrh; Janski vrh: Nordost- abhänge des Gnjat; Gerölle und rasige Felsabhänge der obersten Region der Dinara (D.)'); Felsen des Kammes der IJliea. — virescens (Ferzl) Heimerl. Steinige Karsthalden am Westhang der Dinara bis auf die oberen Terrassen (ca. 1500 m) (D.). — Millefolium L. An Lägerstellen bei Brizova@ (D.). Chrysanthemum Leucanthemum L. Nordabhänge des Gnjat; stei- nige Waldwiese unterhalb des Strmac-Sattels bei Grkovei; Kamm der Ilica; ca. 1300—1600 m. Nach Handel-Mazzetti nähern sich einzelne Individuen, namentlich solche des höchstgelegenen Standortes am Gnjat, dem Chrysanthemum adustum (Koch) Fritsch. — cinerariaefolium (Trevir.) Boce. Felsspalten der unteren Re- gion der Dinara (D.); in der Schlucht ober Vrpolje (D.). Artemisia eriantha Ten. Felsen des Troglavkessels, selten (B.). Petasites hybridus (L.) @. M. Sch. Schutthalden des Troglav- kessels. Doronicum cordatum (Wulf.) Schultz Bip. Schutthalden des Troglavkessels (B.); Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Schutthalden an der Südostseite der Dinara in der oberen Region. Senecio rupestris W. K. Abhänge des Jankovo brdo gegen die Aidukovacka lokva. — sarracenicus L. °). Auf dem Jankovo brdo. Eine durch drüsige Infloreszenz und drüsige Blattunterseite auffallende Form. Ubereinstimmende Stücke wurden von J. Bornmüller auf dem Mosor in Dalmatien gesammelt und als Senecio Cacaliaster Lam. bestimmt. Wahrscheinlich gehört hieher auch die von Handel-Mazzetti und mir°) aus der Sator plarina als strablblütiger Senecio Cacaliaster angegebene Pflanze. Die Exemplare vom Mosor und vom Jankovo brdo unterscheiden sich von $. Cacaliaster außer durch das Vor- handensein von Strahlblüten vielleicht auch durch etwas schwächere Bedrüsung. Für die Sator-Pflanze trifft letzteres zwar nicht zu, doch zeigt sie im ganzen große Ähnlichkeit mit den Pflanzen vom Jankovo brdo und vom Mosor. Auch scheue ich mich schon deshalb, sie für die seltene strahlblütige Form von Senecio Cacaliaster zu halten, weil mir die typische strahl- 1) Wurde uns von Degen als Piarmica Visianit (Beck) Degen mit- geteilt, da er die Pflanze dieses Gebietes, die sich im allgemeinen durch stär- kere Behaarung und weniger gelappte Blätter auszeichnet, von Achilles Cla- venae als geographische Rasse trennen zu können glaubt. 2) Von E. Janchen bestimmt. ®) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 399 lose Form des letzteren, die z. B. im Velebit häufig wächst, aus dem Gebiete der Dinarischen Alpen und Umgebung nicht bekannt geworden ist. Schwach drüsige Exemplare von Senecio sarracenicus habe ich übrigens mehrfach aus verschiedenen Gegenden gesehen. Senecio Doronicum L. Kessel des Troglav; Umgebung der Male poljanice; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Südosthänge der Dinara bis in die obere Region; Kamm der Ilica; ca. 1300 bis 1800 m. Blüten lichtgelb bis orange. — Fussii (Griseb. et Schenk) Beck var. araneosus (Griseb.) Handel-Mazzetti et Janchen'!). Nordöstlich der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat; an der Südseite der Dinara in der oberen Region; unter den Nordabstürzen der Dinara; Kamm der Jlica. An einzelnen Individuen sind die Blätter nur schwach spinnwebig behaart und verkahlen oberseits sehr zeitlich. Carlina aggregata Willd. — Carlina simplexe W. K. Felsen der mittleren und oberen Region der Dinara (D.); steinige Karst- mulden der oberen Terrassen der Dinara (D.). — acanthifolia All. Umgebung von Marita kosare. Jurinea mollis (L.) Rehb. Kamm der Ilica. Carduus nutans L. Karstterrain oberhalb Jezevi@; steinige Karst- halden der unteren Region der Dinara (D.). — alpester W. K. Gipfelregion des Troglav; hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Nordosthänge des Gnjat; rasige steinige Hänge der obersten Region der Dinara (D.); ca. 1500 bis 1900 m. Cirsium Erisithales (L.) Seop. Buchenwald auf dem Kamme der Tlica. — eriophorum (L.) Scop. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Südostabhänge der Dinara bei ca. 1300 m; südlicher Teil des Kammes der llica. Cirsium lanceolatum (L.) Scop. Steinige Karsthalden am West- hang der Dinara (D.). — Acarna (L.) Mönch. Karstterrain oberhalb Jezevic. — pannonicum (L. f.) Gaud. Abhänge südlich oberhalb Marica kosare. — acaule (L.) Weber. Karsthänge westlich von Unista; steinige Karsthalden der mittleren Region der Dinara (D.). Onopordon Acanthium L. Am unteren Ende der Schlucht Sutina; Ruderalplätze bei Crnilug; Ruderalplätze bei Pedenci nächst Grahovo. — illyrieum L. Steinige Karsthalden ober Vrpolje (D.). Centaurea leucolepis DC. f. pseudodeusta Hayek. Ackerränder bei Crnilug. 1) Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 360 Centaurea HaynaldıBorb. Rasige steinige Stellen der obersten Region der Dinara, ca. 1600—1800 m (D.); mittlerer Teil des Kammes der Ilica, ca. 1500 m. — Jacea L. f. cueulligera (Rehb.) Gugler?). So bezeichnet Gugler Formen der Centaurea Haynaldi mit schmäleren Köpfchen. Sie sind nach meiner Ansicht zu Centaurea Haynaldı zu stellen. D. Rasige steinige Stellen der mittleren Region der Di- nara (D.). — xspinoso-ciliata Seenus. Steinige Karsthalden der unteren Re- gion der Dinara (D.). — (yanus L. Nur ein Exemplar auf dem Wege von der obersten Terrasse zum Sattel, in einer Höhe von ca. 1600 m, wohl ver- schleppt (D.). — Triumfetti All. f. nana (Baumg.) Hayek?). Jankovo brdo; Vrsina; Lisan; Veliki Bat; südliche und östliche Abhänge der Dinara; Südende des Kammes der Ilica. — Fritschii Hayek. Steinige rasige Hänge und Karstmulden der mittleren und oberen (!) Region der Dinara (D.). — rupestris L. Abhänge der Schlucht Sutina; Karsthalden am Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama; steinige buschige Stellen der mittleren Region der Di- nara (D.). — salonitana Vis. var. subinermis Boiss. Steinige buschige Stellen der mittleren Region der Dinara (D.). Scolymus hispanicus L. Steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Cichorium Intybus L. Karstterrain oberhalb Jezevid; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). Lapsana communis L. Lichte Stellen des Waldes am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovci. Hypochoeris maculata L. Abhänge südlich oberhalb Marica ko- Sare. Leontodon erispus Vill. Kamm der Jlica. — hispidus L. Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; steinige Karsthalden der unteren Region der Dinara (D.). — hastılis L. Weiden und Lägerstellen am Westhang der Di- nara (D.); Buchenwald ober Brizova@ (D.). Picris hispidissima (Bartl.) Koch. Lichte Stellen des Karst- waldes an den Abhängen der Schlucht Sutina. — spinulosa Bert. Steinige Karsthalden am Westhang der Di- nara (D.). Scorzonera rosea W. K. Jankovo brdo und hügelige Hochfläche südwestlich desselben; Nordostabhänge des Gnjat; südliche und 1) Von W. Gugler bestimmt. 2) Von A. v. Hayek bestimmt. 361 südöstliche Abhänge der Dinara in der oberen Region; Kamm der TIlica. Taraxacum‘) offieinale Weber — Taraxacum vulgare (Lam.) Schrank. Auf dem LiSan; Weiden auf den oberen Terrassen der Dinara (D.). — Hoppeanum Griseb. Gipfelregion des Troglav; Senkung zwischen Male poljanice und dem Troglavkessel; Jankovo brdo; Vrsina; LiSan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat; Südseite der Dinara in der obersten Region. Mulgedium alpinum (L.) Less. Buchenwald auf dem Kamme der llica. Lactuca muralis (L.) Free. Wald am Abhang vom Strmac-Sattel gegen Grkovei; Buchenwald oberhalb Brizovas (D.). Crepis rhoeadifolia MB. Unteres Ende der Schlucht Sutina. -- foetida L. Steinige Karsthalden der unteren Region der Di- nara (D.). — neglecta L. Ebenda (D.). — DBlavii Ascherson?). Ackerränder bei Crnilug; Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista. — chondrilloides Jaeq. Karsthänge nördlich und nordwestlich von Unista; steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — succisifolia (All.) Tausch. Umgebung der Male poljanice; Nordostabhänge des Gnjat. — alpestris (Jacq.) Tausch. Nordostabhänge des Gnjat, zirka 1600 m. Die Hüllen sämtlicher Köpfehen sind ziemlich reichlich drüsig. — — yar. Visianiana Rehb. Felsige Stellen und Gerölle in der obersten Region der Dinara, selten (D.). — dinarica Beck. Hügelige Hochfläche südwestlich des Jankovo brdo; Jankovo brdo; Vrsina; Klatari vrh; Lisan; Janski vrh; Veliki Bat; Nordostabhänge des Gnjat. Prenanthes purpurea L. Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo; Buchenwald auf dem Kamme der lIliea. Hieracium Pilosella L. subsp. leucocephalum Vukot.°). Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — — subsp. tricholepium N. P. ß. amaurotrichum N. P., TI, pag. 138. Am Abhange der Vrsina gegen die Aldukovacka lokva, ca. 1600 m. — cymosum L. subsp. zanthophyllum Vukot. apud N. P., I, pag. 421. 1) Gattung Taraxacum von H. Frh. v. Handel-Mazzetti bestimmt. 2) Von J. Stadlmann bestimmt. 3) Dieses und Hieracium florentinum All. von A. v. Degen bestimmt, alle übrigen Hieracien von K. H. Zahn bearbeitet. Österr. botan, Zeitschrift. 9. Heft. 1908, 25 362 Auf dem Jankovo brdo und dessen Abhängen, ca. 1550 bis 1750 m. Hieracium florentinum All. Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — arnoserioide N. P. (= florentinum — macranthum) subsp. uratense N. P. Steinige Karsthalden der unteren und mittleren Region der Dinara (D.). — bracchiatum Bertol. (= florentinum < Pilosella vel Bauhini <- Pilosella) subsp. bracchiatiforme N. P., I, pag. 627. Wald- rand ostnordöstlich des Jankovo brdo, ca. 1500 m. — villosum L. subsp. villosissimum Naeg. apud N. P., II, pag. 90, 3. stenobasis N. P., 1. e. pag. 92. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels (B.); Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region; ca. 1600—1800 m. — villosiceps N. P. subsp. villosiceps N. P. 1. normale N. P., II, pag. 111. Nordostabhänge des Gnjat; Felsabhänge der obersten Region der Dinara (D.); ca. 1600— 1800 m. — — subsp. villosifolium N. P., II, pag. 108. Nordöstlich der Male poljanice, ca. 1550 m. — glabratum Hoppe (= villosum — glaucum) subsp. glabrati- forme Murr, Deutsche botan. Monatschr., 1897, pag. 226. Nordostabhänge des Gnjat, ca. 1600—1700 m. — silvaticum (L.) Gouan subsp. gentile Jord. Buchenwald ober Brizova& (D.); Dolinen unter der Spitze der Dinara (D.). — — subsp. semisilvaticum Zahn in Schinz et Keller, Flora d. Schweiz, 2. Aufl., II (1905), pag. 284, ß. pilifolium Zahn, Hieracien d. Schweiz (1906), pag. 227. Wald östlich unterhalb des Strmac-Sattels bei Grkovei, ca. 1350—1400 m. — bifidum Kit. subsp. bifidum (Kit.) Zahn, Hieracien d. Schweiz (1906), pag. 249, «. genuinum Zahn (planta elatior, oligoce- phala, acladio ad 30 mm longo) 1. normale Zahn (involueris obseure einereis, + dense floccosis) a. verum Zahu (foliis pra- sino-viridibus, submaculatis).. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels, ca. 1500—1700 m. — — — — 2. obscuriceps Zahn. Capitula obscura, minora, pariter ac pedunculi pilis glandulisque pauecis valde brevibus obsita. Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region, ca. 1700—1800 m. — — — f. alpestre Zahn, nova var. Planta humilis, 1-—2- (—3-) cephala, acladio interdum ad !/, totius caulis longo. 1. normale Zahn (caule epiloso, capitulis obscure einereis subpilosis sparsissime glandulosis, pedunculis eonsimilibus). Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region, ca. 1700—1800 m. 363 Hieracium bifidum Kit. subsp. bifidum (Kit.) Zahn Pß. alpestre Zahn 2. subpilosum Zahn. Caulis ubique sparsim vel disperse pilosus, pilis brevibus. Nordöstlich der Male poljanice, ca. 1550 m. — — — — 3. anthyllidoides Zahn. Folia radicalia coriacea, elliptica vel oblonga, obtusa vel acutiuscula, caulina nulla. Acladium ad 20 mm longum. Pedun- culi saepe apice tantum dense floccosi, deorsum eito sparsim floceosi. Capitula 2 (—3), sat magna, albo-cinerea, breviter albo-pilosa, pariter ac peduneuli glandulis valde solitariis obsita. Felsen und Schutthalden an der Südseite der Dinara in der obersten Region, ca. 1700—1800 m. — — subsp. caesiiflorum Almg. apud Norrlin, Bidr. Hierac. Fl. Scand. (1888), pag. 96, «. genuinum Zahn 1. normale Zahn d. alpigenum Zahn, Hieracien d. Schweiz (1906), pag. 250. Ab- hänge des Jankovo brdo gegen die Aldukovacka lokva; Nordost- abhänge des Gnjat; ca. 1500—1700 m. — — subsp. ineisifolium Zahn in Schinz et Keller, Flora der Schweiz, 2. Aufl., II (1905), pag. 286. ß. dinaricolum Zahn, nova var. Folia subeoriacea, subtus plerumque purpurascentia, ex- teriora elliptica acutiuseula, interiora lanceolata = longe acu- minata, irregulariter multidentata; caulinüum 0—1, lineari-lan- ceolatum vel lineare, subfloccosum. Caulis 15—25 em altus, superne dense, inferne modice floccosus, basi tantum parce- pilosus. Involuerum obscure canum. Squamae angustae, + acutae, sat dense floecosae, breviter subpilosae, fere eglandulosae, in- teriores viridi-submarginatae. Flores numerosi, aureo-lutei. Stylus denique atrobrunneus. Acladium 5—15 (—20) mm lon- gum. Rami primarii 1—3, plerumque monocephali. Capitula 2—4. Felsen und Schutthalden des Troglavkessels, ca. 1500 bis 1700 m. (Schluß folgt.) Literatur - Übersicht‘). Juli 1908.2) Adamovi@ L. Die Panzerföhre im Lov&engebirge. (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8, p. 200.) 8°. Beck G. v. lIcones florae Germanicae et Helveticae simul ter- rarum adjacentium ergo Mediae Europae, tom. 24, dec. 15 et 1) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit Nachträgen von früheren Monaten. 25* 364 16 (tab. 251—266, pag. 113—128). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz), 4°. Bubäk Fr. und Kabät J. E. Mykologische Beiträge. V. (Hed- wigia, XLVII. Bd., 1908, Heft 6, S. 354-364.) 8°. 1 Textabb. Neue Arten: Phyllostieta albomaculans, Phyllostieta iserana, Aste- roma Spiraeae, Ascochyta Aesculi, Ascochyta grandispora, Ascochyta pallida, Ascochyta Pruni, Ascochytu populicola, Ascochyta Scrophulariae, Ascochyta Spiraeae, Ascochyta Symphoriae, Ascochyta syringicola, Sep- toria syriaca, Staganospora Crini, Discula Ceanothi, Heterosporium Am- soniae, Heterosporium ferox Bubäk, Uromyces Bäumlerianus Bubäk. Domin K. Zwei neue Potentilla-Formen. (Fedde, Repertorium, Bd. V, 1908, Nr. 5/6, S. 65, 66.) 8°. Potentilla Opizii Dom. X verna (L.) = P. Bayeri Domin, Poten- tilla Tormentilla Neck. var. insignis Domin. } — — Dichosciadium, umbelliferarum generis novum nomen. (Fedde, Repertorium, Bd. V, 1908, Nr. 7—12, S. 104, 105.) 8°. Dichosciadium Domin = Dichopetalum F. Mueller, non Dicha- petalum Thouars. Einzige Art: D. ranunculaceum (F. Muell.) Domin. — — Zwei neue Umbelliferen-Gattungen. (Beih. z. bot. Zentralbl., Bd. XXIII, 2. Abt., Heft 3.) 8°. S. 291—297. 1 Taf. Neosciadium glochidiatum Dom. (= Hydrocotyle gloch. Benth.), Homalosciadium verticillatum Dom. (= Hydrocotyle vert. Turez.). Fröschel P. Untersuchungen über die heliotropische Präsenta- tionszeit (I. Mitteilung). (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVII, Abt. I, Februar 1908, S. 235—256.) 8°. 1 Tafel. Vgl. Nr. 6, S. 260. Gaulhofer K. Die Perzeption der Lichtrichtung im Laubblatte mit Hilfe der Randtüpfel, Randspalten und der windschiefen Radialwände. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem,-naturw. Klasse, Bd. CXVII, Abt. I, Februar 1908, Ss. 155—190.) 8°. 6 Tafeln. Vgl. Nr. 6, S. 259. fe | J Guttenberg Herm. R. v. Über den Bau der Antennen bei einigen Catasetum-Arten. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. der Wissensch., math.-naturw. Kl., Bd. CXVII, S. 347—368.) 8°. 2 Taf. Verf. konnte konstatieren, daß an den Antennen von (©. barbatum, cernuum, fimbriatum, ornitnorhynchos und Trulla Fühlpapillen im Sinne Haberlandts fehlen, dagegen bei ©. callosum, tridentatum und splendens vorkommen. Bei dem papillenlosen Typus fungieren die Antennen wie Fühl- borsten, welche die Berührung auf ein basales Gelenk übertragen. Am voll- kommensten ist die Ausstattung mit Fühlpapillen bei ©. callosum. Haberlandt G. Über Reizbarkeit und Sinnesleben der Pflanzen. Vortrag, gehalten in der feierlichen Sitzung d. kais. Akad. der Wissensch. Wien. Wien (Hölder). 16°. 27 S. Handel-Mazzetti Heinr. Frh. v. Bemerkenswerte Phanero- gamen aus Tirol. [Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, 4. und 5. Heft, S. (100)—(108).] 8°. Neu beschrieben werden: Festuca alpina Sut. f. puberula Hack., Carex Pseudoheleonastes Hand.-Mzt. = C. dioica X brunnescens, Cera- stium Brueggerianum Dalla Torre et Sarnth. = 0. lanatum X strietum; neu für Tirol sind: Carex Schatzii Kneuck. = (. lepidocarpa X Oederi, 365 Carexz Leutzii Kneuck. — C. lepidocarpa X Hostiana, Juncus castaneus Sm., Melampyrum velebiticum Borb. Hayek A. v. Flora von Steiermark, I. Bd., Heft 1, Berlin (Gebr. Borntraeger). 8°. 80 S. Ill. — Mk. 3. Beginn einer großangelegten Flora mit ausführlichen Beschreibungen, Verbreitungsangaben, Synonymie und Literaturnachweisen. Soweit das vor- liegende Stück es beurteilen läßt, entspricht das Buch in weitgehendem Maße allen Anforderungen, die an eine moderne Flora gestellt werden können. In einem Punkte scheint Verf. zu weit gegangen zu sein; es er- scheint dem Ref. überflüssig, im Rahmen einer Flora die Morphologie der großen systematischen Gruppen ausführlicher zu behandeln, da dies in un- nötiger Weise den Umfang vergrößert; als botanisches Lehrbuch wird eine Landesflora doch nie benützt werden. Ahnliches gilt von den gar zu reichen Literaturzitaten. Janczewski E. Sur les antheres steriles des Groseilliers. (Extr. d. Bullet. de l’Acad. d. sc. de Cracov., Cl. d. se. math. et nat., Juin 1908.) 8°. 10 pag., 1 Taf. Verf. konstatiert, daß in der Gattung Ribes nicht bloß bei Hybriden, sondern auch bei zweifellosen Arten (allerdings bei kultivierten Exemplaren!) mehr minder weitgehende Sterilität des Pollens vorkommt. Von Fällen der letzteren Art seien erwähnt R. inebrians «. maius, R. cereum, R. sangui- neum floribundum. In den letzteren Fällen ist die Sterilität z. T. auf De- generierung der Pollenkörner, z. T. auf Schwinden des Tapetum zurückzu- führen. Kindermann V. Die Verbreitungsmittel der Pflanzen in ihrer Beziehung zum Standort. (Jahresbericht d. deutschen Staats- realschule in Karolinental, 1908, S. 5—34.) 8°. Kronfeld E.M. Anton Kerner von Marilaun. Leben und Arbeit eines deutschen Naturforschers. Leipzig (Tauchnitz). gr. 8°. XX u. 392 S., 25 Abb., 3 Faksimile-Beilagen. Eine mit fachmännischem Verständnisse und viel Pietät geschriebene eingehende Biographie. Das Buch wird nicht nur allen Freunden, Schülern und Bekannten Kerners aus persönlichen Gründen überaus erwünscht sein; es ist auch wissenschaftlich wertvoll, da es einen sehr wichtigen Beitrag zur Geschichte der Botanik in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhundertes dar- stellt. Der Verf. hat nicht nur das wissenschaftliche Wirken Kerners ein- gehend dargestellt, sondern auch mit Benützung eines reichen Materiales die vielfachen Beziehungen behandelt, welche Kerner mit zeitgenössischen Fachmännern und ihren Arbeiten verbanden. Die Darstellung des wissen- schaftlichen Lebens Kerners ist um so erwünschter, als es wenige hervor- ragende Botaniker gab, die es so sehr verschmähten, das ihnen vorschwebende Programm darzulegen und für das Bekanntwerden eigener Entdeckungen und Ideen zu sorgen, wie Kerner. Vielen Botanikern wird der von Dr. Janchen ausgearbeitete „Nomenclator Kernerianus“, der die literarischen Nachweise für die mit Kerners Namen und Autorschaft verknüpften Pflanzennamen enthält, eine erwünschte Beigabe sein. Die Ausstattung des Buches stempelt es zu einem Prachtwerke. h ? Lämmermayr L. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Anpassung der Farne an verschiedene Lichtstärke. (X. Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums in Leoben.) 8°. 14 S. 1 Taf. — — Leoben und Umgebung im Dienste des naturwissenschaft- lichen Anschauungsunterrichtes. (X. Jahresbericht des k.k. Staats- gymnasiums in Leoben.) 8°. 15 8. Maly K. Beiträge zur Kenntnis der illyrischen Flora. (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8, p. 203.) 8°. 366 Molisch K. Über Ultramikroorganismen. (Bot. Zeitung, Heft VII, S. 131—139.) 4°. Verf. kommt auf Grund eingehender Prüfung aller einschlägigen An- gaben und eigener Untersuchungen zu dem Ergebnisse, daß bisher kein Grund vorliegt, die Existenz ultramikroskopischer Organismen (Dimensionen kleiner als 0:12 u) anzunehmen. Murr J. Neues aus der Flora des Fürstentums Liechtenstein. (Allg. botan. Zeitschr., 1908, Nr. 7/8, S. 135—137.) 8°. Neu beschrieben werden: Viola vadutiensis Murr et Poell (odorata > collina), V. leucopetala Murr et Poell (odorata > collina var. declivis), V. mirabiliformis (odorata X alba). — — Zur Kombination Ophrys aranifera X Bertolonii. (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8, p. 198.) 8°. — — Die Kulturgehölze Feldkirchs mit Einbeziehung der übrigen vorarlbergischen Städte. (53. Jahresbericht des k. k. Staats- gymnasiums in Feldkirch.) 8°. 23 S. — —, Zahn K. H., Pöll J. Hieracium Il. (Beck, Icones florae Germanicae etc., tom. XIX 2, dec. 19, tab. 141-150. pag. 161—168.) Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Nevole J. Über einige interessante Pflanzen aus Steiermark und ein Herbar aus dem 17. Jahrhundert. [Verhandl. d. zoolog.- botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, 2.—5. Heft, S. (96)—(99).] Du — — Das Hochschwabgebiet in Obersteiermark. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Österreichs. V. (Abh. d. zool.-botan. Ges. Wien, Bd. IV, Heft 4.) gr. 8°. 42 8., 1 Karte, 7 Abb. Porseh OÖ. Die Honigersatzmittel der Orchideenblüte (Kry L., Botan. Wandtaf., XII. Abt., Berlin, P. Parey.) 8°. S. 495—509. 4 Abb. Ausführliche Erläuterungen zu den Tafeln CXI und CXII der Kny- schen Wandtafeln. Die Abhandlung bespricht Pollen-Imitation, Blütenwachs, Futterhaare und Futtergewebe und stellt eine wertvolle Ergänzung der Li- teratur über die Biologie der Orchideenblüte dar. Rothe K. C. Der moderne Naturgeschichtsunterricht. Beiträge zur Kritik und Ausgestaltung. Wien und Leipzig (Tempsky). 8°. 235 S. Ein Buch über die Methode des Naturgeschichtsunterrichtes mit Bei- trägen von A. Ginzberger, P. Kammerer, F. Kossmat, A. Lay, L. v. Portheim, A. Umlauft, E. Walther, F. Werner. Es hat den Zweck, den Lehrer über wichtige methodische Fragen zu orientieren und insbesondere einige Fragen, welche gegenwärtig im Vordergrunde des Interesses stehen, kritisch zu behandeln. Es ist hier nicht der Ort für eine ausführliche Be- sprechung; es möge nur hervorgehoben werden, daß das Buch ein reiches, originelles Material enthält und sehr anregend wirken kann. Auf einen all- gemeinen Teil, welcher die Geschichte, Kritik und Grundsätze der Methodik des Naturgeschichtsunterrichtes behandelt und W. A. Lay zum Verfasser hat, folgt eine Reihe von Spezialkapiteln; von diesen seien hier nur be- sonders hervorgehoben: Ginzberger A., Die Teilwissenschaften der Zoo- logie und Botanik; Kammerer P. und Portheim L. v., Uber Beobach- tungen und Experimente; Walther E., Exkursionen; Umlauft A, Der Schulgarten; Umlauft A., Blumenpflege durch Schulkinder; Rothe K. C., Der Lehrer auf dem Lande als Naturhistoriker. Das Buch kann allen, die 367 sich praktisch und theoretisch mit dem naturgeschichtlichen Unterrichte be- schäftigen, nur wärmstens empfohlen werden. Schiffner V. Morphologische und biologische Untersuchungen über die Gattungen Grimaldia und Neesiella. (Hedwigia, XLVII. Bd., 1908, Heft 6, S. 306—320, Taf. VIII) 8°. — — Untersuchungen über die Marchantiaceengattung Bucegia. (Beih. z. botan. Zentralbl., Bd. XXIII, 2. Abt., Heft 3.) 8°. S. 273—290. 24 Abb. 1. Über das Vorkommen von Bucegia romanica. (Rumänische Kar- pathen, ungarische und galizische Seite der Tatra). 2. Untersuchungen betreffend die Morphologie und Anatomie von Bucegia. Schneider K. C. Versuch einer Begründung der Deszendenz- theorie. Jena (G. Fischer). 8°. 132 S. — Mk. 3. Der Verf. stellt sich die Aufgabe, rein theoretisch über die Faktoren bei der Entwicklung, seien sie welcher Art immer, aufzuklären. Er wendet sich daher zunächst der Frage zu, wie denn ein Reiz überhaupt Ursache einer Strukturänderung sein kann und behandelt im Zusammenhang das psychische Problem. Die hiebei gewonnenen Anschauungen werden nun kon- sequent für die Betrachtung der ganzen Deszendenztheorie verwertet. Es ist hier nicht möglich, in Kürze den ganzen Gedankengang des Buches zu skizzieren; es sei hervorgehoben, daß es in hohem Maße klar durchdacht und anregend ist. Es zeigt eine der Denkmöglichkeiten, zu denen der Deszendenztheoretiker, welcher versucht, in das Wesen der Erscheinungen einzudringen, gelangen kann und trägt dadurch zweifellos zur Klärung der Anschauungen bei. Die naturwissenschaftliche „Begründung“ der Deszendenz- theorie erfolgt allerdings nach der ganzen Anschauungsweise des Ref. nicht auf dem Gebiete der theoretischen Erörtungen, sondern auf dem der in- duktiven Tatsachenfeststellung. Strakosch S. Bodenökonomie und Wirtschaftspolitik. Wien und Leipzig (W. Braumüller), 1908. 8°. 31 S. Verf. entwickelt den Begriff der Bodenökonomie aus dem Begriffe der Ökonomie überhaupt, d. i. aus dem der sparsamsten Ausnützung aller Pro- duktionsmittel bei Erzielung relativ größter Produktion. Der Boden ist räumlich beschränkt uns ebenso beschränkt sind die Bodennährstoffe, welche die Kulturpflanzen zur Erzeugung nutzbarer Produkte benötigen. Jede Ver- nachlässigung dieser Beschränktheit bei dem Streben nach Steigerung der Produktion muß sich mit der Zeit volkswirtschaftlich rächen. Mit vollem Rechte weist daher der Verf. auf die volkswirtschaftliche Bedeutung ent- sprechender Bodenökonomie hin. Die geistvolle Abhandlung eröffnet Aus- blicke auf die große Wichtigkeit, welche ein Zusammenarbeiten der Er- nährungsphysiologie der Pflanzen mit der wissenschaftlichen Landwirtschafts- lehre erlangen kann. Witasek J. Solani generis species et varietates novae. (Fedde, Repertorium, Bd. V, 1908, Nr. 7—12, S. 163 ff.) 8°. Solanum savaiense, 5. patameense mit var. grandifolium und var. parvifolium, S. upolense, S. ornans, S. Rechingeri, 8. Dunalianum var. lanceolatum. Woloszezak E. Wo liegt die Kaschau-Eperjeser Bruchlinie? (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8, p. 110.) 8°. Zahlbruckner A. Beiträge zur Flechtenflora Brasiliens. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 7, pag. 459 — 468.) 8°. Neu beschrieben werden: Astrothelium conigerum Zahlbr., Parmelia (sect. Hypotrachyna) amoena Zahlbr., Parmelia (seet. Hypotrachyna) bra- 368 chyconidia Zahlbr., Parmelia (sect. XKanthoparmelia) erythrocardia Zahlbr., Usnea dasypoga var. plicata f. sorediata Zahlbr., Usnea strigosella var. furfurosula Zahlbr. Arber N. and Parkin J. Studies on the Evolution of the Angiosperms. The Relationship of the Angiosperms to the Gne- tales. (Ann. of Bot., Vol. XXII, Nr. 87, p. 489—519. Baum- und Waldbilder aus der Schweiz. I. Serie. Bern (A. Francke), 1908. 4°. 20 Tafeln mit Text. Bernard Ch. Protococcacdes et Desmidides d’eau douce, re£- coltees ä Java. Batavia (Dep. de l’agric. aux Indes Neerland). gr. 8°. 230 p., 16 Taf. Bernätsky J. Über eine seltene ungarische Euphorbia - Art. (Beibl. zu den Növenytani Közlemenyek VII, Nr. 3.) 8°. Betrifft E. glareosa MB. A.a. O0. findet sich ein kurzer deutscher Auszug aus der ausführlichen ungarischen Arbeit. | Bornmüller J. Novitiae florae orientalis. Ser. IV. (Mitteil. d. thür. bot. Ver. Neue Folge. Heft XXIII, 1908, S. 1-27.) 8°. Neue Arten: Gypsophila acamtholimoides Bornm., @. cherlerioides Bornm., Astragalus Scholerianus Bornm., A. pauperiflorus Bornm., A. Beckii Bornm., A. silachorensis Bornm., A. Kermanschahensis Bornm., 4A. parvulus Bornm., A. glaucopsoides Bornm,, A. Medorum Bornm., A. Knappii Bornm., A. leucargyreus Bornm., A. flexilipes Bornm., A. stereo- calyx Bornm., A. sessiliceps Bornm., A. monozyx Bornm., A. campylan- thordes Bornm., A. phyllokentius Haussk. et Bornm., Oxytropis Straussii Bornm., Anthemis dipsacea Bornm., Chamaemelum hygrophilum Bornm., Haplophyllum megalanthum Bornm., Astragalus comsimilis Bornm. Brefeld OÖ. Die Kultur der Pilze und die Anwendung der Kulturmethoden für die verschiedenen Formen der Pilze nebst Beiträgen zur vergleichenden Morphologie der Pilze und der natürlichen Wertschätzung ihrer zugehörigen Fruchtformen. (Unters. aus dem Gesamtgeb. d. Mykologie, XIV. Bd.) Münster (Schöningh). 4°. 256 S. — K 19°2%0. Degen A. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. XLVII—LI. (Mag. botan. lapok. VII, Nr. 4/8, p. 92.) 8°. Behandelt: Primuia Baumgarteniana Deg. et Moesz. (Siebenbürgen), Artemisia Baldaceii Deg. (Albanien, Herzegowina), Campanula Poschars- kyana Deg. (Dalmatien), Asperula Beckiana (Velebit), Galium constrietum Chaub. (neu für Ungarn). Diels L. Pflanzengeographie. Sammlung Göschen, Nr. 389. Leipzig (Göschen). 8°. 163 S. 1 Karte. — 80 Pf. Verf. hat es ganz vorzüglich verstanden, in dem so engen Rahmen eines Büchleins aus der Sammlung Göschen die Grundzüge der modernen Pflanzen- geographie darzustellen, so daß sich dasselbe zur allgemeinen Orientierung sehr gut eignet. f Ernst A. Zur Phylogenie des Embryosackes der Angiospermen. (Ber. der deutsch. botan. Ges., XXVI. Jahrg., Heft 6, S. 419 bis 438.) 8°. 1 Taf. Fedde F. Justs botanischer Jahresbericht. XXXIII. Jahrg. (1905), III. Abt., 5. Heft (S. 641—800) u. XXXIV. Jahrg., II. Abt.. 2. Heft (S. 161—320). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1908. 8°. 369 Inhalt von XXXIII. III. 5: C. K. Schneider, Allgemeine und spe- zielle Morphologie und Systematik der Siphonogamen (Forts.). Inhalt von XXXIV. II. 2: H. Seckt, Schizomyceten (Schluß); A. Voigt, Technische und Kolonial-Botanik 1904/05. wi Fiori A, Beguinot A., Pampanini R. Schedae ad floram Ital. exsiecatam, Cent. VI—VII. (Nuovo giorn. bot. Ital., nov. ser., vol. XIV, nr. 3, p. 247 seqq.) 8°. Enthält auch Angaben über das österreichische Grenzgebiet: Primula Facchinii Schott, Mte. Magiassone in Judikarien, Pr. discolor Leyb. am ‘gleichen Standorte, Odontites serotina var. canescens Rchb., Pola. Fischer J. Die Lebensvorgänge in Pflanzen und Tieren. Ver- such einer Lösung der physiologischen Grundfragen. Berlin (Friedländer u. S.). 8°. 83 S., 13 Fig. — Mk. 3. Goebel C. Einleitung in die experimentelle Morphologie der Pflanzen. Leipzig und Berlin (Teubner). 8°. 260 S. 135 Abb. Das Buch hat nicht den Charakter eines Lehrbuches, welches das Ge- samtgebiet umfaßt und daher auch die Literatur zusammenfassend bringt; es ist eine anregend und leicht verständlich geschriebene Einführung in die erwähnte Disziplin, die für den Fachmann insbesondere dadurch an Wert gewinnt, daß der Verf. eine große Zahl eigener Beobachtungen und Versuche bespricht. Das Buch gliedert sich in folgende Abschnitte: Die Aufgabe der experimentellen Morphologie. Beeinflussung der Blattgestalt durch äußere und innere Bedingungen. Die Bedingungen für die verschiedene Ausbildung von Haupt- und Seitenachsen. Regeneration. Polarität. Györffy Istv. Bryologische Beiträge zur Flora der hohen Tatra, VII. (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8. p. 140.) 8°. — — Floristische Beiträge zur Kenntnis der Flora der Hohen Tatra. (Magyar bot. lapok, VII, Nr. 4/8, p. 245.) 8°. Hegi G. und Dunzinger G. Illustrierte Flora von Mittel- Europa. 11. Liefg. Wien (Pichlers Witwe). gr. 8°. S. XLIX bis CLVIII, 361—402. — K 3°60. Das vorliegende Heft schließt den ersten Band ab. Es enthält den Schluß der allgemeinen Morphologie und den Schluß der Gramineen. Das Werk hält sich auf der mehrfach hervorgehobenen Höhe und beweist überall selbständige Arbeit der Verff. Besonders sei wieder auf das reiche und schöne N Npneninnteria hingewiesen, speziell gilt dies auch von dem allgemeinen Teile. Jäggli M. Monografia floristica del Camoghe (presso Bellin- zona). (Boll. d. Soc. Tieinese d. sc. nat. Ann. IV.) 8%. 247 p. 5 Tav. 2 Kart. Eine schöne pflanzengeographische Monographie, welche nicht bloß den floristischen Bestand erschöpfend behandelt, sondern vor allem auch die klimatischen, geologischen, historischen Faktoren und deren Zusammenhang mit Morphologie und Formationsbildung. Kraus G. Erfahrungen über Boden und Klima auf dem Wellen- kalk. Aus der Pflanzenwelt Unterfrankens. X. Würzburg (C. Ka- bitzsch). 8°. 34 8. Krüger W. Über ungeschlechtliche Fortpflanzung und das Ent- stehen weiblicher Individuen durch Samen ohne Befruchtung bei Dercurialis annua und anderen dideischen Pflanzen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 5, S. 333—342.) 8°. 3 Textabb. 370 Verf. hat ausgedehnte, unter entsprechenden Kautelen durchgeführte Versuche mit Merc. annua durchgeführt und beweist, daß bei dieser Pflanze — in Bestätigung der Angaben Kerners — ohne Befruchtung Samen ge- bildet werden, welche durchwegs weibliche Pflanzen liefern. Dasselbe Resultat lieferte Cannabis und Melandryum rubrum. Mez C. Der Hausschwamm und die übrigen holzzerstörenden Pilze der menschlichen Wohnungen. Dresden (R. Lincke), 8%. 260 S., 1 Farbentaf. 90 Textill. Eine zusammenfassende Behandlung der im Titel genannten Pilze auf Grund der vorhandenen Literatur und eigener Untersuchungen. Das Buch ist nicht nur für den Praktiker, sondern auch für den Botaniker wichtig; letz- teres insbesondere aus dem Grunde, weil es eine monographische Behandlung aller -in menschlichen Wohnungen vorkommenden Hymenomyceten enthält und Mitteilungen bringt über die Untersuchungen des Verf. über die Frucht- körperbildung bei Hymenomyceten. Der Inhalt sei durch die folgenden Kapitelüberschriften angedeutet: I. Der Hausschwamm im öffentlichen Leben. II. Die Hymenomyceten der Häuser. III. Erkennung des Hausschwammes. IV. Vorkommen und Bedeutung der hausbewohnenden Hymenomyeceten. V. Beurteilung von Hausschwamm-Schäden. VI. Die Bekämpfung des Haus- schwammes. Niedenzu Fr. Garckes ill. Flora von Deutschland. 20. Aufl. Berlin (P. Parey). kl. 8%. 837 S. 764 Abb. — Mk. 540. Das bekannte und mit Recht so beliebte Buch erscheint hiemit unter dem Namen eines neuen Herausgebers. Es wäre überflüssig, die Vorzüge dieses Buches neuerdings hervorzuheben, dazu sind sie zu sehr bekannt. Die wesentlichsten Änderungen, welche diese neue Auflage aufweist, bestehen in der Umordnung nach dem Englerschen Systeme und einer wesentlichen Umarbeitung des Teiles, der die Bestimmung der Familien und Gattungen ermöglichen soll. Beide Anderungen sind zweckmäßig. Wenn der Ref. im nachstehenden einige Wünsche äußert, so sollen diese nicht als Bemängelungen aufgefaßt werden, sondern als Vorschläge zum Nutzen des mit Recht an- erkannten Buches. Zunächst sollte in den Bestimmungstabellen für die Fa- milien und Gattungen in höherem Maße dem praktischen Bedürfnisse des Anfängers auf Kosten der Wissenschaftlichkeit Rechnung getragen werden. Wie dies gemeint ist, soll nur an ein paar Beispielen gezeigt werden. Was soll ein Anfänger bei Bestimmung einer Euphorbia, einer Betula anfangen, wenn er gleich im Anfange darüber Auskunft geben soll, wie das Perianth beschaffen ist? Wäre es nicht eine außerordentliche Erleichterung für den- selben, wenn zunächst eine größere Anzahl von Pflanzen nach leicht wahr- nehmbaren Merkmalen (Holzstamm, Milchsaft u. dgl.) herausgehoben würde ? Im speziellen Teile hätte sich der Herausgeber ein großes Verdienst er- worben, wenn er konsequent die 1905 beschlossenen Nomenklatur-Gesetze zur Geltung gebracht hätte; wie sollen die durch diese bedingten Namens- änderungen Gemeingut werden, wenn sie die verbreitetsten Floren nicht be- achten? Die Anfügung von Formen zu Arten ist nicht immer glücklich. Man kann nicht gut (S. 597) Myosotis alpestris als Abänderung zu M. sil- vatica stellen, Euphrasia Rostkoviana als Form zu E. montana, E. curta als solche zu E. coerulea u.dgl. mehr. In diesen und anderen Fällen hätten neuere Monographien mehr Beachtung verdient. Rapaies Raym. Die Pflanzengeographie der Gattung Aconitum- (Beibl. zu den Növenytani Közlemenyek, VII, Nr. 9.) 8°. Erläuterung der Systematik der Gattung im Zusammenhang mit der geographischen Verbreitung der Arten. A. a. O. Auszug aus der ausführ- lichen ungarischen Abhandlung. Rübel E. Untersuchungen über das photochemische Klima des Berninahospizes. (Vierteljahrschr. d. naturf. Ges. in Zürich, Jahrg. 53, 1908.) 8°. 78 8. 371 Die Arbeit ist die erste, welche in eingehender Weise die für das Pflanzenreich so wichtigen Lichtverhältnisse eines alpinen Standortes ex- perimentell untersucht. Schenck H. Alpine Vegetation. Karsten G. u. Schenck H. Vegetationsbilder. Sechste Reihe. Heft 5/6. Jena (G. Fischer). 4°. Taf. 25—36 u. Text. Das vorliegende Heft zeichnet sich ganz besonders durch schöne photographische Aufnahmen aus. Dieselben sind von außerordentlicher Schärfe. Die Auswahl der dargestellten Objekte ist glücklich. — — Über die Phylogenie der Archegoniaten und der Characeen. (Bot. Jahrb., XLII. Bd., 1. Heft, S. 1—37.) 8°. 25 Fig. Versuch, phylogenetische Beziehungen zwischen den einfachsten Cormo- phyten und den Phäophyceen nachzuweisen. Verf. konstatiert die Unmög- lichkeit, die einfachsten Archegoniaten, mit Chara oder Coleochaete in Be- ziehungen zu bringen, und weist auf Ähnlichkeiten im Generationswechsel, im Baue der Antheridien und Archegonien, im Baue der vegetativen Organe zwischen Archegoniaten und Phäophyten hin. Nach ihm sind die Antheri- dien und Archegonien der Archegoniaten mit den Gametangien der Braun- algen homolog, die Sporenmutterzellen mit dem Tetrasporangium. Die Be- trachtungsweise des Verf. ist sachlich und frei von übermäßigen Spekula- tionen. Das Ergebnis möchte der Ref. als möglich, wenn auch nicht als zwingend bezeichnen. Nach wie vor bleibt die Kluft zwischen Archegoniaten und Thallophyten eine große. Einer eingehenden Erörterung hätte nach Ansicht des Ref. die Frage bedurft, ob denn wirklich die thallösen Leber- moose die ursprünglichsten Bryophyten sind, wie dies Verf. ohneweiters in Übereinstimmung mit den meisten Botanikern annimmt; Ref. ist diesbezüg- lich anderer Ansicht. Smith J. J. Die Orchideen von Java. Figuren-Atlas. 1. Heft. Leiden (J. Brill). gr. 8°. K 1440. — — Neue Orchideen des malaiischen Archipels. II. (Bull. d. dep. de l’Agric. aux Indes Neerland. Nr. XV.) gr. 8°. Solereder H. Systematische Anatomie der Dicotyledonen. Er- ‚ gänzungsband. Stuttgart (F. Enke). gr. 8°. 421 S. — Mk. 16. Das im Titel genannte Werk ist eine solche Fundgrube von Tat- sachenmaterial, ist für jede größere systematische und anatomische Arbeit so unentbehrlich, daß es mit großer Freude begrüßt werden muß, daß der Verf. sich zur Herausgabe dieses Ergänzungsbandes entschloß, welches das Material behandelt, das seit dem Erscheinen des Hauptwerkes (1899) festgestellt wurde. Besondere Sorgfalt wurde den Literaturnachweisen ge- widmet, welche vielfach auch über das Jahr 1899 zurückgehen. Die „Schluß- bemerkungen“, welche eine Gesamtübersicht enthalten, wurden mit Ein- beziehung des neuen Tatsachenmateriales ganz umgearbeitet. Steinmann G. Die geologischen Grundlagen der Abstammungs- lehre. Leipzig (Engelmann). 8°. 284 S. 172 Textabbild. Das Buch zerfällt in zwei Teile, in einen kritischen und in einen, der positive Angaben bringt. Der erste stellt eine Kritik der Methoden der Abstammungslehre dar und enthält sehr viel Richtiges und Beherzigens- wertes. Mit Recht weist Verf. darauf hin, daß man nach dem Siegeslaufe der Deszendenzlehre in geradezu chauvinistischer Weise vielfach alles im Reiche der Organismen deszendenztheoretisch deuten wollte, wodurch die biologi- schen Disziplinen vielfach den Charakter induktiver Forschungsrichtungen verloren und den deduktiver Konstruktionen annehmen. Hat doch selbst in neuester Zeit ein hervorragender Vertreter der Deszendenzlehre sich zu dem Ausspruche für berechtigt gehalten: „Naturgesetze werden nicht durch Induktion, sondern durch Deduktion gewonnen“. Viel hat zu dieser nicht 312 gesunden Entwicklung der Deszendenzlehre die zu geringe Beachtung der Paläontologie beigetragen. Die Hauptprobleme, die noch der Klärung harren, sind nach dem Verf. folgende: 1. Das Aussterben der Arten oder das wieder- holte Verschwinden großer Gruppen von Tieren und Pflanzen; 2. Die plötz- liche und reiche Entfaltung neuer Gruppen; 3. Das Fehlen von Übergangs- gliedern zwischen den großen Abteilungen des Tier- und Pflanzenreiches; 4. Die Unverständlichkeit des gesamten Entwicklungsganges. Ref. möchte dieser Präzisierung der Probleme im allgemeinen zustimmen, nur hervor- heben, daß wir doch allen diesen Problemen nicht gar so hilflos gegenüber- stehen, wie dies Verf. hinstellt. Wer beispielsweise weiß, wie gerade in neuerer Zeit sich die Entwicklung des Pflanzenreiches im großen und ganzen ökologisch verständlich machen läßt, der kann nicht These 4 uneingschränkt hinnehmen; wer beispielsweise die neueren Entdeckungen auf dem Gebiete der primären Gymnospermen verfolgt, muß zugeben, daß auch Satz 3 glück- licherweise immer mehr an Allgemeingiltigkeit verliert. Ebenso möchte der Ref. auch bezüglich der Hauptergebnisse, zu denen Verf. (S. 119) gelangt, sagen, daß sie viel Richtiges enthalten, aber viel zu weit gehen. Diese Hauptergebnisse sind: 1. Die Abstammungslinien fallen mit den systemati- schen Grenzen nicht zusammen, sie schneiden sich vielmehr mit ihnen. Unsere systematischen Kategorien sind daher im allgemeinen nur Entwick- lungsstufen, die von mehr oder weniger zahlreichen Stammreihen durch- laufen werden. 2. Die Mehrzahl der für ausgestorben gehaltenen Formen ist keineswegs erloschen, sondern gehören als Mutationen in die Stammreihen jetzt noch lebender Arten. 3. Für die Feststellung des phylogenetischen Zu- sammenhanges leiten uns am besten die untergeordneten Merkmale der Skulptur und Form, nicht diejenigen, nach denen wir Gattungen und Fa- milien zu unterscheiden pflegen. 4. Die phylogenetischen Umbildungen lassen sich zumeist als die Folgen nachweisbarer geologischer Vorgänge und klima- tischer Anderungen und der dadurch hervorgebrachten Anderungen der Lebens- weise begreifen. Satz 1 und 2 gelten nach den Anschauungen des Ref. nicht allgemein, wenn auch gewiß in einzelnen Fällen; Satz 3 läßt sich unmöglich in der vom Verf. gegebenen Fassung aufrecht erhalten; Satz 4 möchte der Ref. beipflichten. Abgesehen von derartigen Abweichungen im Einzelnen, kann aber Ref. die Ausführungen des kritischen und programmatischen Teiles des Buches für sehr beachtenswert und vielfach wertvoll bezeichnen. Dagegen möchte Ref. ganz entschieden Stellung nehmen gegen meh- rere die Phylogenie des Pflanzenreiches betreffende Angaben auf S. 120 bis 141. Daß die Coniferen von den Lepidodendren abstammen, kann heute nicht mehr behauptet werden; darüber ließe sich aber immerhin diskutieren. Für undiskutierbar muß aber Ref. den Versuch erklären, die Cactaceen von den Sigillarien, die Casuarineen und Gramineen von den Equiseten und Ca- lamiten, die Palmen von den Cycadeen abzuleiten. Wenn man die Gründe liest, welche Verf. für diese Ableitungen beibringt, so sind es immer wieder gewisse grobmorphologische Merkmale, von denen wir doch heute wissen, daß sie auf Konvergenz beruhen. Es geht heute nicht an — um nur hier in Kürze eines Momentes zu gedenken — bei Versuchen die Herkunft der Nadelhölzer, der Cactaceen, Palmen etc. aufzuklären, auf die Vorgänge in Gametophyten, bzw. in den denselben entsprechenden Organen gar keine Rücksicht zu nehmen. Szuräk J. Beiträge zur Kenntnis der Moosflora des nördlichen Ungarn. (Beibl. zu den Nüvenytani Közlemenyek, VII, Nr. 3.) 8°. Ausführliche Abhandlung in ungarischer Sprache. Tschirch A. Chemie und Biologie der pflanzlichen Sekrete. Leipzig (Akad. Verlagsgesellschaft), 1908. 8°. 95 S. — Mk. 280. Wesenberg-Lund C. Plankton Investigations of danish lakes. General part; the baltic freshwater plankton, its origin and va- riation. I. Text. 4°. 389 S. II. Appendix. 4°. XLVI. tables. 373 Ungemein gründliche Untersuchung der Plankton-Organismen der dänischen Seen, die besonders auch auf deren Variabilität und die Beziehungen zwischen Variation und äußeren Faktoren Rücksicht nimmt. Von pflanzlichen Organismen wurden besonders Melosira erenulata, Stephanodiscus astraea, Fragilaria erotonensis, Tabellaria fenestrata, Asterionella gracıllima, Ce- ratium hirundinella studiert. Unter dem Titel „Zeitschrift für induktive Ab- stammungs- und Vererbungslehre“ wurde eine neue Zeit- schrift im Verlage von Gebr. Borntraeger in Berlin begründet. Als Herausgeber fungieren: C. Correns (Leipzig), V. Haecker (Stuttgart), G. Steinmann (Bonn), R. v. Wettstein (Wien). Die Redaktion führt Dr. E. Baur (Berlin). Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 11. Juni 1908. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht den II. Teil der Abhandlung von Dr. Karl Rechinger: „Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, den Neu- Guinea-Archipel und den Salomons-Inseln.“* Der vorliegende Teil enthält folgende Teilbearbeitungen: Brotherus V. F. (Helsingfors), Musci; Rechinger K. (Wien), Pteridophyta; Palla E. (Graz), Cyperaceae; Burgerstein A. (Wien), Anatomische Untersuchungen der Hölzer; Oberwimmer A. (Wien), Molluscae; Nalepa A., Eriophyidae; HoldhausK. (Wien), Orthoptera. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 19. Juni 1908. Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine in der chemisch-physiologischen Versuchsstation der k. k. tschechischen technischen Hochschule in Prag ausgeführte Arbeit des Herrn Ingenieurs V. Brdlik, betitelt: „Zur Phosphorfrage im Chlorophyll.“ R Im Gegensatz zu Willstätter und in Übereinstimmung mit einschlägigen Befunden Stocklasas findet der Verfasser auf Grund zahlreicher Analysen. daß sich Phosphor stets in nicht un- bedeutenden Mengen im Chlorophyll vorfindet. Dieses Element wurde in dem Alkohol-, eventuell auch im Benzolextrakt grüner Blätter stets nachgewiesen, u. zw. unabhängig von den anorgani- schen phosphorhaltigen Beimengungen und den farblosen Phospha- 374 tiden; daher erblickt der Autor in dem Phosphor einen der wich- tigsten Bestandteile des Blattgrüns. Außerdem wurden in dem teilweise gereinigten Rohchloro- phyll eine dem Cholin nahe stehende Base und Glycerinphosphor- säure gefunden. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 2. Juli 1908. Prof. L. Adamovid übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Die Verbreitung der Holzgewächse in Bulgarien und Östrumelien.“ Das w. M. Hoirat J. Wiesner legt eine im pflanzenphysio- logischen Institut der k. k. Universität Wien durchgeführte Arbeit des Herrn Emil Scholl vor, betitelt: „Die Reindarstellung des Chitins aus Doletus edulis.* Die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit sind: 1. Es ist gelungen, aus Doletus edulis durch die Einwirkung von 10% Kalilauge in der Siedehitze unter Ausschluß von Säuren oder heftig wirkenden ÖOxydationsmitteln reines Chitin darzu- stellen. 2. Das erhaltene Chitin verhält sich chemisch genau wie tierisches Chitin. 3. Die Hydrolyse mit Salzsäure verläuft unter Bildung von ca. 78% Kristallen von salzsaurem Glukosamin. Die Hydrolyse verläuft auch mikrochemisch unter Ausbildung von Kristallen. Dialyse der Lösungen ist mithin nicht notwendig. 4. Die Membranen von Boletus edulis bestehen der Haupt- masse nach aus reinem Chitin. Vom chemischen Befunde abgesehen, geht dies auch aus dem mikroskopischen Verhalten hervor. Die Membranen des Scheinparenehyms waren selbst nach dem vierten Auskochen mit Kalilauge noch erkennbar. In Wien hat sich eine dendrologische Gesellschaft ge- bildet. Präsident derselben ist E. Graf Silva Tarouca, Vize- präsident L. R. v. Boschan. Als General-Sekretär fungiert Herr C. K. Schneider. Alle Zuschriften sind an die Geschäftsstelle Wien, I., Schauflergasse 6, zu richten. Die S0. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte findet heuer in der Zeit vom 20. bis 26. September in Köln a. Rh. statt. Einführende der Abteilung Botanik sind Dr. Esser, Direktor des botan. Gartens, und Prof. Th. Meyer. In dieser Abteilung sind bisher folgende Vorträge angemeldet: 1. Hans Molisch (Prag): Der Einfluß des Warmbades auf das Treiben der Pflanzen. 2. K. Linsbauer (Wien): Studien über die Chloroplasten- bewegungen. 375 3. Oswald Richter (Prag): Über den Einfluß der Narkotika auf die Anatomie und die chemische Zusammensetzung von Keim- lingen. . 4. M.Körnicke (Bonn): Über die Rindenwurzeln tropischer Loranthaceen. R 5. L. Linsbauer (Wien): Uber Assimilation von Früchten. 6. P. Esser (Köln): Führung durch den botanischen Garten der Stadt. Notiz. Ein Herbarium, in Faszikel geordnet, ca. 10.000 Exemplare, hauptsächlich aus Dalmatien, enthaltend, ist billigst zu verkaufen. Auskünfte erteilt Marianne Studniczka, Ingenieurswitwe, in Bar- cola bei Triest. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. G. Ritter Beck v. Mannagetta und Lerchenau wurde durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet. V. Litsehauer wurde zum Professor an der Handelsakademie in Innsbruck, J. Nevole zum Professor an der Realschule in Knittelfeld ernannt. Pfarrer Andreas Kmet ist am 16. Febr. d. J. im Alter von 67 Jahren in Turöcz-Szent-Märton gestorben. (Mag. bot. Lap.) Am 10. Juli d. J. starb der ehemalige Professor der Bo- tanik an der Wiener Universität, Dr. Hermann Karsten, in Berlin im 92. Lebensjahre. Druckfehler-Berichtigung: In Nr. 7/8, S. 327, heißt es in der Dr. F. Cortesi betreffenden Personalricht infolge eines Druckfehlers unrichtigerweise „Bonn“ statt „Rom“. Inhalt der September-Nummer: Prof. Dr. Franz v. Höhnel und Prof. Viktor Litschauer: Westfälische Corticieen. 8. 329. — Dr. Rudolf Scharfetter: Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten. (Fortsetzung.) S. 335. — Viktor Schiffner: Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien. (Schluß.) S. 341. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Fortsetzung.) S. 351. — Literatur-Übersicht. S. 363. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 373. — Notiz. S. 375. — Personal- Nachrichten. S. 375. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Osterreiohische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barburagasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 376 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch pehulilora für die Österreichischen ondeien-u, Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. Preisherahsetzung ällerer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. L— = : 183-181 ( 5 nn Br), 5 „A herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 18% 15 1873— 1874, 1876—1880 (a Mark 4,—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen. 3% Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nieht vorhanden, beliebe man sich direkt au wenden an de Yerfagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. VETEVEETR TE TEE ER TETETETTETETETTTETE NB. Dieser Nummer sind Tafeln VI—IX (Schiffner, beigegeben. ER Te DARART Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVIII. Jahrgang, N 10. Wien, Oktober 1908. Bryologische Fragmente. Von Viktor Schiffner (Wien). XLIX. Scapania obscura (Arnell et Jensen) Schffn., ein neuer Bürger der Flora Mitteleuropas. Unter. einigen mir von Herrn Dr. P. Culmann (Paris) zur Bestimmung, resp. Revision zugesandten Lebermoosen finden sich zwei Konvolute, die mit folgenden Scheden bezeichnet sind: 1. „Scapania undulata. In der Umgebung des Todtensees auf der Grimsel. 2150—2200 m. 30. VII. 1906, Igt. P. (Culmann.“ 2. „Scapania undulata. Todtensee, Grimsel. 2200 m. 30. VIII. 1906, Ist. P. Culmann.“ Habituell haben die Pflanzen absolut keine Ähnlichkeit mit Sc. undulata. Die erste Pflanze bildet schwarzbraune Rasen, die denen von kleineren Formen der Lo- phozia inflata täuschend ähnlich sehen; die Pflanzen sind 10—12 mm lang und ähneln auf den ersten Blick auch eher einer Lophozia als einer Scapania und ich habe den scharfen Blick Dr. Culmannjs bewundert, der darin wenigstens die Gattung sofort richtig er- kannte. Die zweite Pflanze ist augenscheinlich an einer üppigeren Stelle gewachsen, die Rasen sind tiefer (bis 4cm), die Pflanzen z. T. ein wenig kräftiger, sonst aber wesentlich übereinstimmend. Als ich die Pflanzen anfangs 1907 erhielt und untersuchte, konnte ich darüber nicht ins Klare kommen; die sehr kleinen dunkelbraunen Blätter mit rinniger Commissur und der eigentüm- lichen Form, die an den reichlich vorhandenen, etwas etiolierten Stämmehen besonders klein und oft ausgebreitet sind, so daß sie tatsächlich an Loph. inflata erinnern, waren mit keiner mir be- kannten Art in Einklang zu bringen; ich konnte nur feststellen, daß die Pflanze nächstverwandt sein müsse mit Scapania sub- alpina. Unterdessen haben H. W. Arnell und C. Jensen eine Anzahl neuer Seapanien aus dem arktischen Schwedisch-Lappland Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1908. 26 378 veröffentlicht in: Die Moose des Sarekgebietes, I. Abt., 1907. — Es war mir nun nach der Beschreibung und Abbildung (I. e., p. 91, 92) sofort klar, daß unsere Schweizer Pflanze identisch sei mit der neuen Martinellia obscura Arnell et Jensen. Der Vergleich mit dem Originalexemplar, das ich der Güte meines lieben Freundes H. W. Arnell verdanke, bestätigte vollauf meine Vermutung. In Farbe, Habitus und Blattform (sowohl der normal ent- wiekelten als der schwachen und der mehr etiolierten Pflanzen) ist völlige Übereiustimmung vorhanden; ich kann aber nieht umhin, auch auf die kleinen Unterschiede hinzuweisen. Die Schweizer Pflanzen erreichen bedeutendere Größe als die nordische, sie schwankten aber sehr in den Größenverhältnissen, so daß es leicht wird, Stämmchen in beiden Exemplaren zu finden, die einander auch in dieser Hinsicht entsprechen. Interessanter scheint mir aber der Umstand, daß bei den Schweizer Pflanzen die Blattzellen gegen den Rand zu merklich kleiner sind als bei den nordischen, die Zellen der Blattmitte stimmen dagegen gut überein. Ich möchte auf Grund dieses Merkmales um so weniger eine Trennung der sonst so gut übereinstimmenden Pflanzen befürworten, als die Zell- größe auch an den Schweizer Pflanzen ein wenig differiert und die Zellen der oben sub 1 genannten Pflanze sind etwas größer als die der sub 2 angeführten, so daß sich erstere der nordischen, der sie auch in Größe und Habitus mehr entspricht, aueh in dieser Beziehung enger anschließt. Der Nachweis dieser arktischen Pflanze im Alpengebiete is von pflanzengeographischem Interesse und sie dürfte, nachdem hier darauf aufmerksam gemacht ist, in der Folgezeit an verschiedenen anderen Punkten unserer mitteleuropäischen Hochgebirge nach- zuweisen sein. L. Über das Vorkommen von Diplophyllum gymnostomo- philum in Mitteleuropa. Unter einer Anzahl von kritischen Lebermoosen, die mir von Herrn Dr. J. Douin zur Bestimmung zugesandt wurden, glückte mir am 4. Mai d. J. die Entdeckung von Diplophyllum gymnosto- mophilum Kaal. von einem Standorte im Südwesten von Mittel- europa; die Scheda lautet: „Plateau de Pailla pres Gavarnie (Basses- Pyrenees), France. Alt. 1300 m. 31. VII. 1907, Igt. J. Douin.* — Die Pflanze wächst daselbst in Rasen von Amphidium Mou- geotii und ist steril, sehr oft sind aber an den Blattspitzen Keim- körnerhäufehen vorhanden. Verglichen mit Originalexemplaren aus Norwegen, die ich der Güte des Autors verdanke, ist unsere Pflanze kümmerlicher, stärker gebräunt und verhältnismäßig kleinblättrig, sonst aber völlig übereinstimmend. Beschrieben wurde diese interessante Art von ihrem Ent- decker B. Kaalaas in Bot. Notiser, 1896, p. 21, 22 (als Scapanıa 379 gymnostomophila) und später als Diplophyllum in Beiträge zur Lebermoosflora Norwegens, p. 4—9 (Vidensk. selsk. Skr., 1898, Nr. 9). Sie wurde bisher nur an ganz wenigen Stellen in Norwegen und später auch in Schweden’) gefunden und ist auch in ihrer nordischen Heimat nach brieflicher Mitteilung von Herrn Inspekteur B. Kaalaas eine sehr seltene Pflanze. Der Nachweis dieser Pflanze an einem von dem skandinavischen so weit entfernten Standorte ist von hohem Interesse und höchst überraschend und es wird da- durch die Lebermoosflora Mitteleuropas um einen sehr interessanten Bürger bereichert. Ich möchte diese Gelegenheit benützen, um einige kritische Bemerkungen über D. gymnostomophilum hier beizubringen. Daß es sich hier um eine ausgezeichnete Art handelt, ist mir nicht zweifelhaft, jedoch kann man über die Zuweisung derselben zu Diplophyllum anderer Ansieht sein. Wenn man Jungermannia Helleriana und J. ovata (= J. Dicksonii), wie ich meine mit vollem Rechte, aus der Gattung Diplophylium, wohin sie bisweilen gestellt wurden, ausscheidet und zu Sphenolobus stellt, so bleibt kein Diplophyllum übrig, mit dem unsere Pflanze nähere: Be- ziehungen aufweist, denn der Vergleich mit D. obtusifolium und D. taxifolium ist doch nur ein sehr entfernter. Ich meine also, daß man unsere Pflanze besser zu Sphenolobus stellen sollte in die Nähe von Sph. ovatus als Sphenolobus gymnostomophilus (Kaal.)?). Von verwandten oder ähnlichen Pflanzen, mit denen unsere Pflanze verwechselt werden könnte, unterscheidet sie sich sicher wie folet. Von Sph. ovatus, der sie in Habitus, Größe und Art des Vorkommens sehr ähnelt, durch die Perianthmündung und die -ungezähnten Involukralblätter, steril außerdem durch die nieht lang zugespitzten Blattlappen, die sogar bisweilen stumpf sind und von denen der obere nach außen gerichtet ist, sowie durch die kleineren, nur unmerklich rauhen Zellen, ferner das reich- liche Auftreten von Keimkörnern, die bei Sph. ovatus zu fehlen scheinen oder doch gewiß sehr selten sind. Von kleinen sterilen Formen der Scapania calcicola durch viel kleineren, anders ge- stalteten Oberlappen, nicht warzige, viel kleinere (etwa nur ein halb so große) Zellen, in fertilem Zustande selbstverständlich auch durch das ganz andere Perianth. Von Sph. minutus durch ganz andere Blattform und Zellnetz. Von Kümmerformen des Dipl. taxı- folium schon durch die nieht gezähnelten Blattlappen. Von Sph. Hellerianus durch ganz anderes Vorkommen (zwischen Felsmoosen), 1) Ich erhielt prachtvolle Exemplare, von Herrn Apotheker John Persson gesammelt und bestimmt, aus Schweden; Herjedalen, Hede Ulfberget, ca. 700 m, Sept. 1899. 2) Eine Konfundierung sämtlicher Sphenolobus-Arten mit Diplophyllum (2. B. bei Warnstorf in Moose der Mark Brandenburg, I, p-. 156 ff.) kann schon darum nicht akzeptiert werden, da dadurch die Grenzen zwischen den sonst gut geschiedenen Gruppen der Epigoniantheae und Scapanioideae ganz verwischt würden. 26* 380 viel bedeutendere Größe, Blattform, Perianthmündung, Fehlen von besonderen kleinblättrigen Keimkörnersprossen. LI. Zwei neue Standorte von Neesiella carnica. In meiner soeben erschienenen Schrift „Morphologische und biologische Untersuchungen über die Gattungen Grimaldia und Neesiella“ (Hedwigia, XLVII), habe ich zu den bis dahin bekannten drei Standorten dieser seltenen Pflanze zwei neue beifügen können, wodurch ich ihr Vorkommen auch für Steiermark und Salzburg nachwies. Ich kann nun den fünf bisher bekannten Standorten noch zwei neue beifügen. Ich erhielt die beiden Pflanzen zur Revision von Herrn J. Breidler durch freundliche Vermittlung des Herrn Jul. Baumgartner zugesandt unter dem Namen Dwvalia rupestris. Es ist von Interesse, daß der mit unvergleichlich scharfem syste- matischen Blick begabte Breidler zu einer Zeit (1877—1878), als Grimaldia carnica Massal. noch nicht aufgestellt war, die un- gemein nahen Beziehungen dieser Pflanze zu Neesiella rupestris, für deren alpine Form er sie hielt, richtig erfaßte, wodurch meine in der oben zitierten Schrift ausgesprochenen Anschauungen (|. c., p. 315) eine starke Stütze erhalten. Die beiden neuen Standorte sind: 1. Salzburg; Südseite des Weißeck im Murwinkel im Lungau, ca. 2600 m, 19. VII. 1878, Igt. J. Breidler (det. Schiffner). 2. Steiermark; Gipfel des „Kalkspitz“ bei Schladming, 2400 m, 21. VIII. 1877, Igt. J. Breidler (det. Schiffner). LI. Über einige interessante Lebermoose der Flora Frankreichs. Ich gebe hier eine Auswahl von Standorten seltenerer Leber- moose, die ich von meinem verehrten Freunde Dr. J. Douin zur Untersuchung zugesandt erhielt; alle sind von Dr. Douin ge- sammelt. Ausgeschlossen habe ich solche Formen, die bereits richtig bestimmt waren. 1. Riccardia latifrons Lindb. — Sur la tourbe dans le vallon du Boulay pres Manou (Eure et Loir), 220 m. — e. fr. — 16. IV. 1907. 2. Gymnomitrium adustum Nees. — Penies du Sancy (Puy-de- Döme, 1800 m. Aoüt 1899. NB. Ich habe diese Spezies zuerst für die Flora Frank- reichs nachgewiesen (in Bryol. Fragm. XXIII) an Exemplaren, die Herr A. Crozals am Mont Dore gesammelt hat. — Da diese Pflanze leicht mit G. varians verwechselt werden kann, will ich hier einige leicht erkennbare Unterschiede anführen zur 381 Erleichterung der Bestimmung. So weit mir bekannt, wächst G. adustum stets direkt an Steinen oder Felsen, @. varians aber auf vom Schneewasser durehtränktem, festem Boden (ähn- lich wie Anthelia Juratzkana und oft mit dieser gemeinsam) oder doch auf erdbedeekten Felsen, nieht direkt am Stein. @. adustum hat eiförmige Blätter, nach vorn zu verschmälert mit kleinem, stumpfem Ausschnitt, und stumpfliche, kleine - Lappen, die einander genähert sind. @. varians hat im Umriß sc etwa kreisförmige Blätter mit breitem, tiefem (etwa ein Drittel der Blattlänge) Einschnitte und oft spitze Lappen. Die Zellen sind bei @. adustum viel kleiner als bei @. varians. . Gymnomitrium varians Lindb. — Rochers autour du Saucy (Puy-de-Döme), 1600 m. — Aoüt 1901 (est paroica!). Gymnomitrium concinnatum (Lightf.) Corda. — Schistes silu- riens du Lae Labassou, au dessus de Gavarnies, 2200 m. — ce. fr. — 4. VIII. 1907. — Rochers du Sancy (Puy-de-Döme), 1800 m, 17. IX. 1907. NB. Diese beiden Pflanzen sind dadurch interessant, daß sie nicht die sonst bei dieser Spezies wahrnehmbare trübe Be- schaffenheit der Zellen besitzen. Die Wände sind hier ganz glatt und durchsichtig, fast wie bei @. coralloides, wohin sie aber sicher nieht gehören. Marsupella Funckü (Web. et M.) Dum. — Pierres des ruisseaux pres Vassiviere (Puy-de-Döme), 1200—1300 m. 16. IX. 1907. Var. major Nees. — Bas du Sancey (Puy-de-Döme), 1350 m. 17. I8:21907. . Marsupella erythrorhiza (Limpr.) Schffn. — Rochers du Sancey, 1800 m. Aoüt 1901. . Marsupella Sprucei (Limpr.) Bernet. — Rochers basaltiques ä la Grande Cascade du Mt. Dore (Puy-de-Döme), 1300 m. 11. VII. 1905 et 3. VIII. 1906. — Rochers au dessus de la Grande Cascade du Mt. Dore, 1400 m. 4. VIII. 1906. — Sur les rochers autour du Sommet du Sancy, 1600 m. Aoüt 1901. Nardia subelliptica Lindb. — Rochers du marais de la Dore (Puy-de-Döme), e. per. — 1400 m. 8. VIII. 1907. NB. Diese Spezies wurde von mir zuerst für Frankreich nachgewiesen (vgl. Bryol. Fragm. XLVII), hier liegt sie nun von einem dritten Standorte vor. Lophozia lycopodioides (Wallr.) Cogn. — var. parvifolia Schffn. — Plateau de Pailla pres Gavarnie (Htes. Pyrenees), 1300 m. 30. VII. 1907. — Rochers du Laurenti (Ariege), 1400 m. 12. VIII. 1903. NB. In einer im Manuskript schon fast fertigen Abhand- lung, habe ich mich ausführlich mit dieser kritischen Form be- faßt. Ich will hier nur vorläufig die kurze Diagnose aus dem Manuskript abdrucken lassen: Typo in omnibus partibus multo minor, quoad habitum et magnitudinem ludens inter L. Baueria- nam et L. quinquedentatam. Caespites formans suberectos laxos, 382 vel inter muscos. Caules subtus radicellosi, folia densa, plus minus erispata, quoad formam illis typieae omnino similia sed multo minora. — Propagula rubra interdum observantur ad apices ra- mulorum (forma propagulifera). 10. Cephaloziella trivialis Schffn. — Caseade du Bois de la Biche pres Vassiviere (Puy-de-Döme), inond& avec Philonotis. 1300 m. 16. IX. 1907. NB. Ist ein höchst eigentümlicher Standort dieser Spezies. Sie ist sehr üppig entwickelt und etwas etioliert. Perianthien habe ich gesehen. Zur Teratologie des Phyteuma spicatum L. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) Wyadler hat in seiner „Kleine Beiträge zur Kenntnis ein- heimischer Gewächse“ betitelten Arbeit in der Nummer vom 14. Oktober 1860 der Regensburger Flora die morphologischen Verhältnisse einiger Phyteuma-Arten geschildert, darunter auch die des Ph. spicatum L., bei weleher Gelegenheit er verschiedene, wohl als teratologisch anzuspreehende Vorkommnisse erwähnt. Da- hin gehören z. B. Metatopien der Blätter durch ungleich hohes Anwachsen am Stengel, außerdem Torsionen des Stengels: „der letztere ist in seiner oberen Hälfte oft stark gedreht, u. zw. ge- schieht die Drehung meist in der Riehtung des langen Weges der Blattspirale; nur einmal fand ich an ein und demselben Stengel unten Rechts-, oben Linksdrehung.“ Solche Torsionen wurden auch von anderen Autoren beobachtet, so von Magnus und Lauche'), ferner erwähnt sie Penzig?), dem Udo Dammer sowie Potonie derartige Exemplare zugesandt hatten. Ferner hat nach Penzig Potonid sehr lang und dünn gestielte Ahren in Dreizahl kurz unterhalb der terminalen Ahre des Schaftes gesammelt. Eine Loekerung der Ähre in dem Sinne, daß die unterste Blüte von den folgenden durch ein längeres Internodium getrennt ist, wird auch in der „Pflanzenteratologie“ erwähnt: „In einem anderen Falle fand ieh eine kleine Einzelblüte in der Achsel einer verlaubten und iso- lierten Braktee unterhalb der Ahre; nach schriftlicher Mitteilung des Herrn Dr. Dammer soll das gar nicht selten vorkommen.“ In Figur 1 ist der untere Teil des terminalen Blütenstandes eines Exemplares der forma ochroleuca des Phyteuma spicatum L. abgebildet, das ich in Niederösterreich zwischen Josefsberg und !) Verh. d. Botan. Vereins d. Prov. Brandenburg, Bd. 21, p. VI (1870), bei Ph. orbieulare L. 2) Pflanzenteratologie, Bd. II, p. 105 (1894). 383 Wienerbruck in der Nähe der steirischen Grenze gefunden habe. Einige Zentimeter unterhalb des untersten hier gezeichneten Blattes war ein Laubblatt inseriert, in dessen Achsel eine kleine, nicht zur Entfaltung gelangte langgestielte Ahre stand. Was übrigens den Ausdruck „Ahre“ anbelangt, so ist zu bemerken, daß, wie schon Wydler hervorhebt, bisweilen Terminalblüten vorhanden sind, der Blütenstand gehört also in die Kategorie der Primanpleio- chasien. Wie das bei einer Reihe derartiger Infloreszenzeu bekannt ist, blühen sie akro- petal bis kurz unterhalb der Gipfelblüte auf, dann folgt diese und darauf erst die obersten Primanblüten. In der Mehrzahl der Fälle erschöpft sich die Tätigkeit des apikalen Meristems noch vor der Bildung einer Terminalblüte, ein Vorkommnis, das auch von anderen reich- blütigen Primanpleiochasien be- kannt ist, so z. B. von Xan- thoceras sorbifolia Bge., ein Fall, den schon Radlkofer') erwähnt und den ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Wie aus Figur 1 herver- geht, tritt die vonK.Sehimper als Konkauleszenz bezeichnete Verwachsungsari hier beson- ders stark in die Erscheinung, u.zw.inregressiver Form’), wie das nach den in solchen Dingen bisher gesammelten Er- fahrungen nicht anders zu er- warten ist; doch ist ‚die Re- eression keine stetige, wie das Verhalten des zweiten und dritten Achselproduktes zeigt. Das erste Achselprodukt ist an seiner Abstammungsachse auf Fig. 1. Unterer Teil des Primanpleiochasiums von Phyteuma spicatum L. Näheres im Text. 1) In Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien, Bd. IH, 5. Abt., p. 364 (Februar 1895). 2) Näheres darüber in der Arbeit „Über den Aufbau des Disepalum anomalum Hook. fil. (Sitzungsb. kaiserl. Akad. Wiss. Wien, Bd. CXV, Abt. I, pag. 885 sqq., Juni 1906). 384 eine Länge von 5 em hinaufgewachsen, das zweite um weniger als einen, so daß die zweite Blüte weit tiefer als die erste inseriert erscheint; erheblich weiter geht die Konkauleszenz bei der dritten Blüte, um dann akropetal mehr und mehr abzunehmen. Durch Übergreifen des der Konkauleszenz zu Grunde liegenden Interkalar- wachstums auf die Blattbasis entsteht dann die Metatopie des achten Blattes, das höher als das neunte inseriert erscheint, sowie die des elften, das wir über dem zwölften finden. Durch den schrägen Verlauf der die Verwachsungen mar- kierenden schraffierten Streifen soll die Torsion angedeutet werden, die an dem dargestellten Teile des Stengels nach rechts, d. h. im Sinne der Blattspirale nach KW erfolgt, unterhalb aber entgegen gerichtet war. Komplikationen der oben beschriebenen Art sind mir nur in sehr geringer Anzahl bisher bekannt geworden; sehr markante Fälle, und zwar solche, die nieht in das Gebiet der Terato- logie gehören, finden sich bei einigen Arten der Gattung Amorpha L., bezüglich derer auf die „Beiträge zur Kenntnis einiger Amorpha- Arten“ hingewiesen sein mag!), sowie bei den makaronesischen, vielfach als eigene Gattung Aeonium aufgefaßten Semperviven. Verwachsungen sind mir aus der Familie nur in sehr geringer Zahl bekannt? So finde ich an einem von Hooker fil. im Sikkimhimalaya in einer Höhe von 5000—7000 Fuß gesammelten Exemplare von Campanumaea inflata (Hook. fil.) Hook. fil. et Thoms. einen ausgesprochenen Fall von Konkauleszenz. „Peduncles mostly leaf-opposed“ gibt C. B. Clarke?) an, d. h. die einzeln stehenden Blüten sind terminal, werden aber frühzeitig übergipfelt und von dem Achselprodukte des obersten Laubblattes zur Seite geworfen. Bei dem in Figur 2 abgebildeten Exemplare,?) war nun das Haupt-Achselprodukt mit dem Blütenstiele auf etwas weniger als Zentimeterlänge verwachsen; außerdem sehen wir hier einen Beisproß in basipetaler Stellung, ein, wie es scheint, in der Fa- milie nicht eben häufiges Vorkommnis*). Dureh diese Beobachtung wird die Richtigkeit einer Abbildung zum mindesten teilweise be- stätigt, die von W. H. Fitch gezeichnet, in Hookers Bearbeitung des Cathcartschen Nachlasses 1855 veröffentlicht wurde. Die Abbildung auf Tafel XVI, Fig. C, der Illustrations of Himalayan Plants zeigt bei der vierten Blüte eine deutliche Konkauleszenz, 1) L. e., Vol. CXVI, Abt. I, pag. 1542 sqq. (Okt. 1907), vgl. namentlich Fig. 1, pag. 1543 (A. fruticosa L.). 2) In Flora of British India, Vol. III, pag. 436 (März 1881). 3) Herb. Ind. or., Hook. fil. et Thoms.: Sikkim, Regio temp., 5000— 7000‘, leg. J. D. Hooker. Es ist mir eine angenehme Pflicht, auch an dieser Stelle den Leitern der beiden Institute, die mir durch gewohntes Entgegenkommen die Ausführung dieser Arbeit ermöglichten, den Herren Prof. Dr. R. v. Wett- stein und Kustos Dr. A. Zahlbruekner, meinen verbindlichsten Dank aus- zusprechen. *) Nähere Angaben darüber siehe später, pag. 387. 385 und ganz richtig ist die Tatsache wiedergegeben, daß dieselbe nichts weniger als konstant ist, daß sie ohne bestimmte Regel bei der einen Innovation sich findet, bei der anderen nicht. Sehr ausgesprochene Fälle von Konkauleszenz finden sich in einer anderen Tribus, nämlich bei den Lobelieen. Um an dieser Stelle nur einige Beispiele zu erwähnen — eine eingehen- dere Besprechung wird an anderer Stelle erfolgen — so finden sich weitgehende Verwachsungen hierher gehöriger Art bei einigen australischen Lobelia-Arten der Sektion Holopogon, so bei L. gra- eilis Andr., wo in den Schraubelsympodien das «-Achselprodukt bis zur Insertion des sterilen ß-Vorblattes seiner Abstammungs- achse anwächst!); ähnliche, aber etwas kompliziertere Verhältnisse finden wir bei L. heterophylla Lab., bei der sehr schön der aus anderen Familien bekannte Übergang von KonkauleszenzinBRekauleszenz in akropetaler Richtung und außer- dem gelegentliches Auftreten von basipetalen Serialsprossen zu beobachten ist ?). Das umgekehrte Verhalten, die Rekauleszenz, ist mir innerhalb der Familie bisher nur von vier Pflanzen bekannt. Soweit das Herbarmaterial von Campanumaea lanceolata 8. et Z., einer in den gemäßigten Teilen Ost- asiens weit verbreiteten und auch in den Sammlungen reichlich ver- tretenen krautigen Kletterpflanze, einen Überblick erlaubt, sind hier die Blüten terminal; unmittelbar unterhalb des Kelches findet man eine Anzahl von Brakteen, darunter einen Quirl von vier Laubblättern, und dieses ganze Gebilde, auf Campanumaea inflata Hook. fil. dessen morphologische Eigentümlich- or ns Konkauleszenz einer keiten hier nicht näher eingega Anopanna.eBeiaprobbllänng. gegangen werden soll, steht langgestielt in der Achsel eines winzigen Laubblattes, mit dem es auf eine kurze Strecke, aber sehr konstant verwächst; das gilt in gleichem Maße von japanischen, chinesischen und sibirischen Exemplaren. Die verwandte Gattung Codonopsis zeigt sehr ausgesprochene Rekauleszenz bei einer Art, die in Chinas Drogenhandel eine große 1) Ex Herb. Mus. Britann. New Holland, Banks et Solander, 1770. 2) Westaustralien: Murchison River, leg. Oldfield. 386 Rolle spielt: es ist die erst im April 1891 bekannt gewordene!) ©. Tangshen Oliv., ein perennierendes, bis 10 Fuß hoch schlin- sendes Gewächs mit gelben Blüten. Schon Oliver gibt an, daß die Pflanze mit „pedunculis extraaxillaribus v. folio oppositis“ versehen sei; wie ganz unzweifelhaft aus der kürzlich erschienenen Abbildung in Curtis’ Bot. Mag.”) hervorgeht, rekaulesziert die aus dem obersten Laubblatt axilläre Innovation und ebenso der bisweilen entwickelte basipetale Serialsproß. Haynaldıa uranocoma Kan., ein Vertreter einer kleinen, auf Brasilien beschränkten Gattung?), hat terminale Blütenstände; die Partialinfloreszenzen erster Ordnung zeigen teilweise ausgesprochene Rekauleszenz. Ebenso finden wir bei ARollandia Humboldtiana Gaud. var. tomentella Wawra, einem Repräsentanten einer auf den Sandwichinseln endemischen Gattung*), deutliche Rekauleszenz der Partialinfloreszenzen erster Ordnung. Außer der oben erwähnten Lobelia (Holopogon) heterophylia Lab. finden wir an einem Exemplare von Lobelia (Hemipogon) purpurascens R. Br. vom Brisbane River im südöstlichen Queens- land durch einige Generationen hindurch Sympodienbildung aus dem dritten Laubblatt, wobei dieses auf reichlich ein Drittel des Hypopodiums verwächst; genauere Feststellungen verbietet die Spärlichkeit des Materials. Wahrscheinlich kommen derartige Verwachsungen auch bei Leptocodon gracilis (Hook. fil. et Thoms.) Hook. fil. et Thoms. vor, einem zarten, bezüglich der Blätter etwas an Linaria Cymba- laria L. erinnernden Kraut, das mir in einem von J. D. Hooker im Sikkimhimalaya in 6000—8000 Fuß Seehöhe gesammelten Exemplare vorliegt. Leider ist das Materiale zu dürftig, um in dieser Beziehung Aufschluß zu geben, allein die augenscheinlich sehr ge- wissenhaft gezeichneten Tafeln des Hookerschen Werkes geben einen Anhaltspunkt dafür. Auf Tafel XVI, Fig. A, sind „extra- 1) Hookers Icones plantarum, tab. 1966; in Hupeh entdeckt, wo sie in Höhen von 5000—8000 Fuß eine gemeine Pflanze ist. 2)S. A. Skan berichtet 1. c., tab. 8090 (August 1906), nach E. H. Wilson, der im Auftrage der Firma Veitch das Innere Chinas bereiste, daß die Art auch in Szechuen häufig, ferner in Shensi und Shansi gefunden ist. Die als Tangshen, auch als Bastard-Ginseng in den Handel kommende Droge gilt in der ostasiatischen Materia medica als Tonicum. 3) Reise der Prinzen August und Ferdinand von Sachsen-Koburg nach Brasilien (1879), nr. 193, leg. Dr. H. Wawra. Die Gattung Haynaldia Kanitz (1877) muß, wenn man es nicht vorzieht, sie mit Lobelia zu ver- einigen, wegen der älteren Gramineengattung Haynaldia Schur (1866) einen neuen Namen erhalten. *) Erdumsegelung S. M. Fregatte „Donau“ 1868—1871, n. 2238, leg. Dr. H. Wawra. ÜOfr. Regensburger Flora 1873, p. 31, 44. Nach Engler, Ver- such einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, Bd. II, pag. 131 (1882), nahe verwandt mit den gleichfalls endemischen Gattungen Delisse« Gaud., Cyanea Gaud., Olermontia Gaud. und Brighamia A. Gray. 387 axilläre“ Blüten gezeichnet, die zu einer solchen Interpretation drängen'). Die oben als in der Familie ziemlich selten bezeichneten Serialsprosse finden sich außer bei Campanumaea inflata Hook. fill. auch bei anderen Arten der Gattung. So sind sie bei der gleich- falls kletternden chinesischen ©. Labordei Leveilld, einer Art mit dekussierter Blattstellung, wenn schon klein ausgebildet, immer vorhanden ?). Bei der wie die bisher besprochenen Arten in Clarkes Sektion Eucampanumaea gehörigen ©. javanica Bl. kommt nach der in diesem Falle gewiß verläßlichen Abbildung in Curtis’ Botanical Magazine, tab. 5372 (April 1863), dergleichen auch vor. Clarkes andere Sektion der Gattung, die die Gattung Oyclo- codon Griff. bildenden Arten, perennierende aufrechte Kräuter mit langen, sparrig abstehenden Ästen, weist wenigstens bei den beiden verbreitetsten Arten auch Beisprosse auf. So finden sich bei Cam- panumaea celebica Bl. in einem aus Assam stammenden Exem- plare®), ferner bei ©. parviflora (Wall.) Bth. bei einer ostbengali- schen Pflanze*), u. zw. in reichlicher Entwicklung, nicht aber bei einem von den englischen Systematikern ebenfalls dazu gerechneten Exemplare aus den Khasia-Bergen°), das sich übrigens auch durch eine andere Serratur der Blätter unterscheidet. Die verwandte Gattung Codonopsis Wall. weist ebenfalls bis- weilen seriale Beisprosse auf. Bei ©. rotundifolia Bth. kommen terminale und axilläre Blüten vor, und auf tab. 4942 (Oktober 1856) von Curtis’ Bot. Mag. ist unterhalb einer axillären Blüte ein sehr deutlicher Serialsproß gezeichnet mit langem Hypopodium und opponierten Vorblättern, auf welche dann ein medianes Blatt- paar folgt. Die weit verbreitete Cod. javanica Hook. fil. & Thoms. hat an Exemplaren aus den Khasia-Bergen‘) einzelne Terminalblüten, wobei sich aus der Achsel des obersten Laubblattes die durch eine Beiknospe bereicherte Innovation entwickelt. 1) Die Pflanze führt dort noch den alten Namen Codonopsis gracilis Hook. fill. & Thoms. C. B. Clarke gibt in der Flora of British India, Vol. III, p. 430 (1881), an, daß die „peduncles terminal and leaf-opposed“ seien. Wahr- scheinlich handelt es sich um ähnliche Vorkommnisse — abgesehen von den hier fehlenden Beisprossen wie bei Codonopsis Tangshen Oliv. 2) Herbier du Kouy-Teh&ou, n. 2699. Environs de Kouang chouen, leg. J. Laborde, 4. Sept. 1899. Die genannte Provinz dürfte mit der im Stielerschen Atlas Kwei-Tschou geschriebenen identisch sein, die nord- östlich von Yünnan liegt. 3) Herb. Hort. Bot. Caleuttensis. Flora of South Lushai Hills, Assam, n. 202. Between Lungleb and Ridge Camp, 3000—4000‘, leg. 0. F. Gage, April 1899. ' #) Herb. Griffith, n. 3435/1. 5) Herb. Ind. or, Hook. fl. & Thoms., 4000‘, leg. Hook. fil. & Thoms. 6) Leg. Hook. fill. & Thomson, 4000—6000'. 388 Bei Cod. viridis (Spreng.) Wall. aus der nämlichen Gegend') entwickelt sich die weitere Verzweigung aus dem ß-Vorblatt und ist öfters durch basipetale Serialsprosse bereichert. Das Vorkommen von Beisprossen bei Cod. Tangshen Oliv. wurde schon oben erwähnt; außer auf der besprochenen Abbildung bei Curtis sind sie auch in der Originalabbildung deutlich zu sehen. Sehr häufig, wenn nicht konstant vorhanden, sind bei Cana- rina Campanula L. schwache Beisprosse unterhalb der zwei oder drei Innovationen, die sich aus den Achseln der quirlig angeord- neten, dem Kelche der Terminalblüte vorausgehenden Laubblätter entwickeln. So finden sie sich auch bei Exemplaren, die Bourgeau 1845 auf Tenerife gesammelt hat, und bereits 1799 zeichnet sie die Tafel 444 von Curtis’ wiederholt zitiertem Werke, wo eine augenscheinlich etwas schwächer entwickelte Pflanze mit dekussierter Blattstellung und demgemäß nur zwei Hauptinnovationen abgebildet ist. Ebenso finden sie sich bei mehreren von Bourgeau aus- gegebenen Exemplaren aus Tenerife?) sowie bei Pflanzen des bota- nischen Gartens in Wien. Die ursprünglich von Steven als Campanula beschriebene Symphyandra armena DC. fil.?) entwickelt in ihren terminalen Pleiochasien bisweilen schwächere Partialinfloreszenzen erster Ord- nung, die als seriale Beisprosse auftreten. Außer dem schon erwähnten Vorkommnis bei Lobelia hetero- phylla Lab. finden wir auch in dem Falle von L. purpurascens R. Br. Beiknospen, die indessen gewöhnlich nicht zu weiterer Ent- wieklung gelangen dürften. Wie weit es möglich ist, auch bei anderen Arten das Auf- treten solcher Sprosse hervorzurufen, das wird Aufgabe des Ex- perimentes sein; es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß zum min- desten im engeren Verwandtschaftskreise der genannten Arten die eine oder andere nach Zerstörung der relativen Hauptachse oder des Haupt-Achselproduktes in der angedeuteten Weise reagieren wird ; indessen wäre es gewiß verfehlt, diese Fähigkeit den Blatt- achseln aller Arten oder auch nur allen Blattachseln der vegetativen Region einer Art von vornherein imputieren zu wollen. 1) Leg. Hook. fill. & Thomson, 5000— 6000’. 2) E. Bourgeau, Plantae Canariensis; ebenso Pl. Canariensis (ex itinere secundo) 1855, n. 1416 (1845), n. 171. 3) Iberia caucasica, leg. Hohenacker. 389 Neue Cyperaceen. Von Ed. Palla (Graz). IV.:) Cyperus columbiensis. Halme 4—6 dm hoch, 2—4 mm dick, dreikantig, glatt oder unterhalb der Infloreszenz an den Kanten schwach rauh. Halm- scheiden ausgeschweift, frühzeitig der Länge nach einreißend, die unteren schwach purpurn gefärbt; Blatthäutehen nicht entwickelt; Spreiten den Halm überragend oder die unteren etwas kürzer, 3—6 mm breit, flach, vom Grunde an an den Rändern und ober- wärts auch am Kiele = stark rauh. Spirre aus einem endständigen, nicht oder kurz gestielten und 8—12 seitenständigen, gestielten Köpfchen gebildet, 2—4cm hoch, 3—8cm dick; Köpfchen ein- bis dreimal zusammengesetzt, kugelig oder kugelig - eiförmig, 8—20 mm dick; Spirrenäste (Köpfchenstiele) 1—4 em lang, zwei- schneidig zusammengedrückt, glatt; Spirrenblätter (die Tragblätter der untersten Spirrenäste) 3—6, anfangs aufrecht, später abstehend oder zurückgebrochen, die untersten den Halmspreiten gleich- gestaltet, die Spirre sehr weit überragend, bis über 4 dm lang; Tragblätter der Köpfehen zweiter Ordnung halb so lang als ihr Köpfchen oder etwas länger, breit eiförmig, stachelspitzig begrannt bis spitz, mehrneryig, mit breiter grüner Mittelrippe und purpurnen Seiten. Ahrchen fast sitzend, stark zusammengedrückt, 3—5 mm lang, 2—3 mm breit, breit-elliptisch oder breit-eiförmig, spitz, achtblütig; nur die zwei bis drei untersten Blüten zwei- geschlechtlich, die übrigen weiblich. Deckblätter 2!1/,—3 mm lang, etwa 2 mm breit, kahnförmig, flach ausgebreitet breit-eiförmig bis rundlich-eiförmig, kurz stachelspitzig, licht- bis dunkelpurpurn mit breitem, grünem, oberwärts schwach gekieltem Mittelstreifen, drei- nervig oder das unterste 4- bis Önervig; Epidermiszellen der Unter- seite in der Oberflächenansicht größtenteils längsgestreckt. Staub- gefäße 3—1; Antheren 1'/),—1'/, mm lang, an der Spitze mit 1 oder einigen wenigen, meist spitzen Papillen. Griffel etwa '/, mm lang, halb so lang oder noch kürzer als die 3 papillösen Narben. Frucht (nur in halbreifem Zustande vorliegend) 1'/, mm lang, etwa !/, mm breit, schmal-elliptisch, 3kantig, ihre Epidermiszellen in der Oberflächenansicht isodiametrisch. Standort: San Cristobal bei Bogota in Kolumbien. Gesammelt von F. Apollinaire, VII. 1905. Aus der Gruppe des ©. vegetus W. Interessant ist die Tat- sache, daß, wie ich dies schon für ©. Usterii (Österr. Bot. Zeitschr., Jahrg. 1907, 8. 258) feststellen und heuer auch an kultivierten 1) Infolge eines übersehenen Schreibfehlers steht in der Diagnose der ‚Heleocharis Usterii (Österr. bot. Zeitschr., Jahrg. 1908, S. 60) in der vierten Zeile der Ausdruck Köpfchen; selbstverständlich muß es heißen Ahrchen. 390 Exemplaren des C. vegetus'!) beobachten konnte, nur die zwei oder seltener drei untersten Blüten jedes Ahrehens zweigeschlechtlich sind, die übrigen dagegen rein weiblich; diese Ausbildung der Ährehen erinnert an das Verhalten zahlreicher Rhynehosporideen- Ährehen, allerdings mit dem Unterseliiede, daß bei den Rhyncho- sporideen die eingeschlechtigen Blüten nicht weiblich, sondern männlich sind. Die Pflanze war, wie die beiden nachfolgend be- schriebenen, in einer Kollektion zentralamerikanischer Cyperaceen enthalten, die mir Herr H. Leveille seitens der Academie inter- nationale de Geographie botanique (Le Mans) zur Determinierung zugeschickt hatte. Fimbrisiylis mexicana. Rasig. Halme 1—2 dm hoch, '/,—1 mm dick, stielrundlich oder oberwärts schwach kantig, kahl und glatt. Halmscheiden schief ab- gestutzt, bald der Länge nach einreißend, ohne Blatthäutchen, die oberste häufig quer abgestutzt oder selbst schwach konvex vorgezogen, bleich, die untersten, spreitenlosen braun; Spreiten höchstens so lang wie der halbe Halm, ®/,—1 mm breit, flächig-rinnig oder zuletzt ganz flach, ungekielt, spitz, an den Rändern rauh. Spirre ein aus 2 bis 4 (meist 3) Ährehen zusammengesetztes Köpfchen, 8—11 mm hoch; Spirrenblätter 2, mit breiter offener Scheide und kurzer, häufig nur die halbe Höhe des Köpfehens erreichender, seltener das Köpfehen schwach. überragender Spreite. Ährchen sitzend, stark zusammen- gedrückt, 7—11 mm lang, 3—4 mm breit, breit-elliptisch bis länglich- eiförmig-elliptisch, spitz, 6- bis 1Oblütig. Deckblätter zweizeilig. transversal zur Abstammungsachse gestellt, (samt der Stachelspitze) 4'/,—6'/, mm lang, 3—4'/, mm breit, kahnförmig, flach ausgebreitet eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, stachelspitzie “oder stachelspitzig begrannt, oberwärts gekielt, licht- bis dunkelrotbraun mit grünem Kiel und liehterem oder hyalinem Saum, im Kiel nervig, sonst nervenlos, die beiden untersten ohne Blüte, nicht selten mit rauhem Kiel. Staubgefäße 3; Antheren 2°/,—3'/, mm lang, spitz. Griffel 3°/,—4'/, mm lang, behaart, bei der Fruchtreife samt dem ver- diekten Grunde abfallend; Narben 3, stark papillös, kürzer als der Griffel. Frucht 2'/, mm lang, 1'/, mm breit, verkehrt-eiförmig, ökantig, oben in eine kurze, stumpfe Stachelspitze zusammen- gezogen, unten fast stielartig verschmälert, grubig-höckerig, grünlich- weiß (zuletzt vielleicht braun?) Standort: Bords de l’Alteseca, pres de Puebla (Mexiko); ge- sammelt von F. Arsene, 13. VI. 1907. Die Pflanze würde wegen der Zweizeiligkeit der Deckblätter zu Abildgaardia gehören; dieser Charakter ist jedoch sicher nieht monophyletischen Ursprungs, wie ja auch Bulbostylis-Arten, die nicht nahe miteinander verwandt sind, zweizeilige Deckblätter auf- 1) Bei dieser Art fand ich sogar, daß eine ganze Anzahl von Ährchen nur weiblichen Geschlechtes waren. 391 weisen; deshalb halte ich es für zweckmäßiger, die Abildgaardia- Arten bei Fimbristylis unterzubringen. Chlorocyperus mexicanus. Halme am Grunde knollig, 2'/),—5dm hoch, °/,—1'/, mm diek, dreikantig, glatt oder unterhalb der Infloreszenz an den Kanten mehr oder weniger rauh. Halmscheiden quer oder schief abgestutzt, bald der Länge nach einreißend, ohne Blatthäutchen ; Spreiten meist kürzer als der Halm, 1'/,—2 mm breit, flach, aber rinnig, allmählich in ein langes, feines, spitz abschließendes Ende verschmälert, an den Rändern und oberwärts auch an der nicht gekielten Mittelrippe rauh. Spirre aus einer endständigen, nicht oder kurz gestielten, und 2—7 seitenständigen, gestielten Ahren gebildet, 2—9cm hoch, (bisweilen die seitenständigen Ahren auf ein einziges, sitzendes Ahrehen reduziert und dann die ganze In- floreszenz eine einfache endständige Ahre); Ahren einfach, ei- förmig bis länglich, 1—3 em lang, '/),—°/,em diek; Spirrenäste (Ahrenstiele) aufrecht oder aufrecht abstehend, mäßig zweiseitig zusammengedrückt oder oberwärts stielrundlich bis 3kantig, glatt, der unterste 1—7 em lang, die übrigen sukzessive kürzer werdend; Spirrenblätter 3—5, aufrecht oder aufrecht-abstehend. die 1—2 untersten den Halmspreiten gleichgestaltet, die Spirre überragend. Y/,—2'/, dm lang; Tragblätter der Ahrchen kürzer und schmäler als die Deekblätter, eiförmig oder elliptisch, die oberen stumpf, die unteren stachelspitzig oder die untersten mit grannenartiger, das zugehörige Ahrehen nicht selten überragender Spreite. Ahrehen sitzend, stark zusammengedrückt, 4—6 mm lang, 2—3 mm breit, eiförmig bis länglieh-breitlineal, spitz, 6- bis 12'blütig; Ahrchen- spindel schmal ('!/,—"/, mm breit) geflügelt, ihre Internodien ?2/,—1 mm (meist °/, mm) lang. Decekblätter breiter als lang oder höchstens so lang als breit, (samt der Stachelspitze) 1'/,—2'/, mm lang, 2—2?/, mm breit, kahnförmig, flach ausgebreitet rundlich- breiteiförmig, unterhalb des abgerundeten Endes kurz stachel- spitzig, bleich oder zuletzt gelb oder gelbbraun mit grünem Mittelstreifen, bisweilen mit liehtpurpurnen Längslinien, der grüne Mittelstreifen von 3—5 Gefäßbündeln durchzogen, die beiden Flanken mit je 4—7 stark hervortretenden, als Baststränge entwickelten Nerven. Staubgefäße 3; Antheren '/,—’/, mm lang; Griffel /,—1imm lang; Narben 3, glatt, so lang oder etwas länger als der Griffel. Frucht 1'/,—1°/, mm lang, lmm oder etwas darüber breit, elliptisch oder elliptisch-verkehrteiförmig, drei- kantig, dunkelrotbraun. Standorte: Bords de l’Alteseca, pres Puebla (Mexiko); ge- sammelt von F. Arsene, 18. VII. 1907. — Pine plains, baise of the Sierra Madre (Mexiko, Chihuahua); C. G. Pringle in Plantae Mexicanae, 14. IX. 1887, unter 1395. Oyperus Schweinitzii Torr., near var. debilis Britton. — Rocky hills near Chihuahua; 392 C. G. Pringle, Pl. Mex., VII. 1885, unter 310. Cyperus Schweinitzii Torr. Diese Art, welcher, wenn nicht ausschließlich, so doch sicher größtenteils der Oyperus Schwernitzii der mexikanischen Floristen entspricht, unterscheidet sich hinreichend von dem Chlorocyperus Schweinitzii (Torr.) Palla der Vereinigten Staaten durch die gesperrt gedruckten Merkmale. Chlorocyperus Schweinitzii hat ohne die oft recht derbe Stachelspitze 2'!/),—3 mm, mit der Stachelspitze selbst bis 3\, mm lange ei- förmige bis länglich-eiförmige, an Herbarexemplaren schmutzig rotbraune Deckblätter, 1 mm lange Antheren, einen nur '/,—'/, mm langen Griffel und 2—2"/, (meist 2'/,) mm lange Früchte. Chlorocyperus Fendlerianus (Böckeler) Palla, der durch die Größe, Gestalt und Färbung seiner Deck- blätter und die Länge der Antheren, des Griffels und der Früchte sich ganz an COhl. mexicanus und nicht an Chl. Schweinitzii an- schließt, unterscheidet sich von beiden durch die sitzenden Seitenähren und durch die zurückgekrümmte Stachel- spitze der Deckblätter. Über „Oyperus“ ciliatus Jungh., den Böckeler zwischen COhl. Schweinitzii und Fendlerianus stellt, vermag ich kein Urteil abzugeben, da mir die Pflanze bisher nicht zugänglich war; nach der Beschreibung, die Böckeler gibt, würde er von Chl. mexicanus durch größere, längliche Deckblätter und durch nur die halbe Deckblattlänge erreichende Früchte abweichen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. Unter Mitwirkung von A. v. Degen (Budapest) verfaßt von E. Janchen und B. Watzl (Wien). (Mit 2 Textfiguren.) (Schluß. 1) Hieracium incisum Hoppe subsp. tephrochlorum Zahn. Felsspalten unter dem Gipfel der Dinara (D.). — psammogenes Zahn, Hieracien d. Schweiz (1906), pag. 278, subsp. psammogenes Zahn in Koch, Synopsis (1901), pag. 1793, ß. parcipilum Zahn a. verum Zahn, Hieracien d. Schweiz (1906), pag. 279: Waldrand ostnordöstlich des Jankovo brdo, zirka 1500 m. — Woaldsteinii Tausch subsp. lanifolium N. P. Südosthang der Dinara bei ca. 1100 m. — humile Jaeg. subsp. sarajevense Beck. Felsspalten in der obersten Region der Dinara (D.). 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 9, 8. 351. 393 Hieracium Balbisianum Arv.-Touv. (= bifidum—humile). Fels- spalten in der obersten Region der Dinara (D.). — racemosum W. K. Steinige buschige Stellen in der mittleren Region der Dinara (D.). — Tommasinii Rehb. fill. (= racemosum — stupposum) subsp. setosissimum N. P., II, pag. 8. Am nördlichen Abhang der Sehlucht Sutina, ea. 600 m. Nachtrag. Von E. Janchen. Das Folgende enthält neben einigen nomenklatorischen Richtigstellungen die Ergebnisse einer eintägigen, am 12. Juni 1908 von mir allein von Knin aus unternommenen Exkursion auf die Dinara. Uber die Kerki@quellen und die Östlich davon ge- legenen Karsthalden wurde der Südfuß der Dinara erreicht, dann auf dem nach Süden herab ziehenden Hauptkamm, von Kote 1706 an auf dem Kamme westlich der großen Dolinen zum Gipfel emporgestiegen. Der Abstieg erfolgte in nordwestlicher Richtung gegen den Vorberg Kote 1527, von wo über den Pitomi vrh, den südlichen Teil des Suho polje und die Ortschaft Vrpolje der Rück- weg nach Knin genommen wurde. Die Exkursion hatte in erster Linie den Zweck, das seiner- zeit nur nach dürftigem Fruchtmaterial beschriebene T’hlaspi dinaricum wieder aufzusuchen (vgl. unten: T’hlaspı praecox var.). Im übrigen wurden infolge der knapp bemessenen Zeit meist nur die auffälligeren Pflanzen gesammelt oder notiert. Juniperus nana Willd. Südgrat der Dinara. Stipa pulcherrima C. Koch var. gallica (Steven) Watzl. West- hang des Pitomi vrh. Polygonatum Sigillum (Lepechin) Dru@e, auf S. 110 einzusetzen für Polygonatum offieinale All. Nareissus angustifolius Curt. Am Rand eines Schneefleckes am Südgrat der Dinara. Crocus neapolitanus (Ker-Gawler) Aschers. Ebenda. Thesium divaricatum Jan. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Oerastium grandiflorum W. K. Ebenda. Paronychia Kapela (Hacq.) Kerner. Ebenda. Herniaria incana Lam. Ebenda. Sceleranthus umcinatus Schur. Südgrat der Dinara, in den mitt- leren Lagen. Silene venosa (Gilib.) Aschers., auf S. 165 einzusetzen für Silene vulgaris (Mönch) Garcke. Westhang des Pitomi vrh. Saponaria bellidifolia Sm. Westhang des Pitomi vrh. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1908. 297 394 Helleborus istriacus (Schiffner) Borbäs [apuıd Kümmerle et Nyärädy in Növenytani Közlemenyek, VII. Kötet, 2. Füzet, S. 60, 17. April 1908], auf S. 167 einzususetzen für Helleborus istriacus (Scehiffner) Degen [apud Janchen et Watzl in Österr. botan. Zeitschrift, LVIII. Jahrg., 4. Heft, 18. April 1908]. Nach V. Schiffner ist es jedoch keineswegs berechtigt, H. istriacus von H. odorus W. K. spezifisch zu trennen. Ranunculus ilyricus L. Südgrat der Dinara, in den mittleren Lagen. Corydalis cava (L.) Schw. et K. Am Rand eines Schneefleckes am Südgrat der Dinara. Biscutella laevigata L. Westhang des Pitomi vrh. Thlaspi praecox Wulf. Südgrat der Dinara, in den mittleren und höheren Lagen. x — — var. dinaricum Degen et Janchen (Österr. botan. Zeitschr., LVIII. Bd., 1908, S. 205, als Art). Felsschutt an der Südseite und Westseite der Dinara in der obersten Region, ca. 1700 bis 1300 m. Die Auffindung der Pflanze in größerer Anzahl und in blühendem Zustand überzeugte mich völlig, daß es sich hier nicht um eine selbständige Art, sondern um eine durch die be- deutende Höhenlage und das Wachsen im Felsgerölle bedingte sehr extreme Form von Thlaspi praecox Wulf. handelt. Die Unterschiede vom Typus, mit welchem unsere Varietät durch alle Übergänge verbunden ist, liegen außer in der Kleinheit aller Teile in den sehr verlängerten Ausläufern, den mehr rund- lichen unteren Blättern und besonders in der stark verkürzten Fruchttraube. Den systematischen Wert dieses letzteren Merk- males hatte ich aber sichtlich überschätzt und daher T'hlaspi dinaricum mit Thlaspi Kerneri Huter verglichen, von welchem es sich durch weniger der Kreisform sich nähernde, mehr rosettig gedrängte untere Blätter, rot überlaufene Kelche, brei- tere, tiefer ausgerandete Schötehen und längeren Griffel sehr wesentlich unterscheidet. Capsella rubella Reut. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Draba Aizoon Wahlenbg. Westhang des Pitomi vrh. Sedum boloniense Lois. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Amelanchier rotundifolia (Lam.) Dum.-Cours, auf S. 247 ein- zusetzen für Amelanchier ovalis Medic. Karsthänge an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Potentilla australis Krasan. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Filipendula hexapetala Gilib. Ebenda. Genista dalmatica Bartl. var. dinarica Janchen. Südgrat der Dinara, in den mittleren Lagen. — januensis Viv. Ebenda. 395 Anthyllis Jacquini Kerner. Ebenda. — pulchella Vis.'). Ebenda. Dorycnium germanicum (Gremli) Rouy. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Coronilla vaginalis Lam. Felsschutt an der Westseite der Dinara, in der obersten Region. Hippocrepis comosa L. Südgrat der Dinara, in den mittleren Lagen. Geranium sanguineum L. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Mercurialis ovata Sternbg. et Hoppe. Ebenda. Rhamnus intermedia Steud. et Hochst. Karsthänge an der Süd- westseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Helianthemum hirsutum (Thuill.) Merat [Nouvelle flore des en- virons de Paris, ed. 1 (1812), pag. 204], auf S. 294 einzusetzen für Helianthemum hirsutum (Thuill.) Kerner [Schedae ad Flor. exsice. Austro-Hung., nr. 832 (1883)]- — — f. litorale (Willk.) Janchen. Karstterrain am Südwestfuß der Dinara; Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Helianthemum nitidum Clementi f. glaucescens (Murbeck), auf S. 295 einzusetzen für Helianthemum glabrum (Koch) Kerner f. glaucescens Murbeck. Nach liebenswürdiger Mitteilung des Herrn Dr. R. Pam- panini in Florenz veröffentlicht Clementi in den „Atti della terza riunione degli scienzati Italiani* (Firenze, 1841), pag. 517, sein Helianthemum nitidum mit folgenden Worten: „H. suffruticosum adscendens, ramosissimum, foliis ob- longo-elliptieis margine vix revolutis, superioribus angustioribus stipulisque lineari-lanceolatis, subcarnosis glauco-cinereis nitidis obsolete piliferis, ramulis virgatis medio et inferne glabris vires- centibus. Specie vieina agli Helianth. vulgare Lindl,, Helianth. lu- cidum Horn., Helianth. hyssopifolium Ten. Fu raccolto dall’ Autore nel seno erboso situato dal lato orientale di quella delle due altissime vette del monte Biokovo (eircondario di Macarsca) che dicesi Troglav, nella qual localitä la suddetta specie vegeta in gran copia.* Nach dieser kurzen, aber treffenden Charakteristik kann es nicht dem leisesten Zweifel unterliegen, daß Clementis Pflanze die gleiche ist, die später von Murbeck [Beitr. Südbosn. Herceg., 1891, S. 165] als Helianthemum glabrum var. glaucescens be- schrieben wurde und die das typische Hel. glabrum (Koch) Kerner [Schedae ad Flor. exsice. Austro-Hung., nr. 884 (1883)], dessen Hauptverbreitungsgebiet im dstlichsten Teil der nörd- lichen Kalkalpen liegt, in den illyrischen Hochgebirgen vertritt. Da man aber beide Rassen, wegen ihrer schwachen, oft bis zur 1) Von E. Sagorski revidiert. 27° 396 Unkenntlichkeit sich verringernden Unterschiede nur als Formen einer und derselben Art betrachten kann, so verwende ich den Namen Hel. nitidum Clem. in dem angedeuteten erweiterten Sinn und bezeichne die Pflanze der nördlichen Kalkalpen als f. glabrum (Koch), die illyrische Pflanze als f. glaucescens (Murbeck). Helianthemum rupifragum Kerner f. hercegovinicum (Grosser) Janchen. Karstterrain am Südwestfuß der Dinara; Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen; Westhang des Pitomi vrh. Fumana nudifolia (Lam.) Janchen [nova comb.], auf S. 295 ein- zusetzen für Fumana procumbens (Dun.) Gren. et Godr. Syno- nym: Cistus nudifolius Lamarck, Flore Frangoise, III (1778), pag. 163 (excel. var. ß.). Karstterrain am Südwestfuß der Dinara. Orlaya grandiflora (L.) Hofim. Karsthänge an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Trinia carniolica Kerner. Südgrat der Dinara, in den höheren Lagen. Onidium silaifolium (Jaegqg.) Simk. Karsthänge an der Südwest- seite der Dinara, in den tieferen Lagen. Moltkea petraea (Portschlg.) Rehb. Felsen an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Onosma stellulatum W. K. Westhang des Pitomi vrh. Salvia offieinalis L. Karsthänge an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Satureia Acinos (L.) Scheele. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen; Westhang des Pitomi vrh. Thymus striatus Vahl. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Linaria alpina (L.) Mill. Felsschutt an der Westseite der Di- nara, in der obersten Region. Veronica Jacquini Baumg. Südgrat der Dinara, in den mittleren Lagen. Edraianthus tenuifolius (W. K.) DC. Karstterrain am Südwest- fuß der Dinara. Inula hirta L. Ebenda. — candida (L.) Cass. Felsen an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. Artemisia camphorata Vill. Karsthänge an der Südwestseite der Dinara, in den tieferen Lagen. — petrosa (Baumg.) Jan, auf S. 358 einzusetzen für Artemisia eriantha Ten. Centaurea tuberosa Vis. Südgrat der Dinara, in den tieferen Lagen. Taraxacum vulgare (Lam.) Schrk., auf S. 361 einzusetzen für Taraxacum officinale Weber. Hieracium florentinum All. Westhang des Pitomi vrh. 397 Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten, Von Dr. Rudolf Scharfetter (Villach). (Mit 2 Kartenskizzen.) (Schluß. 1) 6. Pinus nigra. Zu den interessantesten Pflanzen pontischer Herkunft, die Kärnten besitzt, gehört unstreitig Pinus nigra. Ich suchte die Pflanze zweimal (am 12. Mai 1906 und am 20. August 1907) an ihren Standorten im Kanaltal auf, um die Liste ihrer Begleit- pflanzen festzustellen. Sämtliche in dieser Liste genannten Arten befinden sich in meinem Herbarium und wurden von Herrn Sabi- dussi, Kustos am Landesmuseum in Klagenfurt, bestimmt oder überprüft. Für diese Liebenswürdigkeit sage ich dem genannten Herrn auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank. Auf diese Formationsliste — wenn man überhaupt von einer solchen sprechen darf — legte ich deshalb großen Wert, weil mir ein Vergleich der kärntnerischen Liste mit den Verhältnissen in Illyrien und Niederösterreich von Bedeutung zu sein scheint. Literatur. G. v. Beck, Flora v. Hernstein, p. 6, 22, 176; G. v. Beck, Flora von Niederösterreich, p. 34; G. v. Beck, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder, p. 226. Kanaltal, Südexposition, zwischen Malborghet und Pontafel» 721—571 m, Kalk, meist Geröll. Oberholz. *Pinus nigra, *Ostrya carpinifolia, *Corylus Avellana, Salix glabra, *Berberis vulgaris. Unterhoiz. * Erica carnea, *Vaccinium Myrtillus, * Daphne Cneorum, Arctostaphylus Uva ursi. Gräser. Andropogon Ischaemum, Lasiagrostis Calamagrostis, *Sesleria varia, Agrostis tenuis, Bromus inermis, Stauden: Anthericum ramosum * Aquilegia Einseleana Allium ochroleueum Clematis Vitalba Rumex sceutatus * Potentilla erecta * Silene venosa Dryas octopetala Tunica saxifraga *Oytisus purpureus * Dianthus silvester Oytisus nigricans * Helleborus niger Cytisus supinus 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr, 9, S. 335. 398 Lotus cornieulatus Teuerium monltanum Coronilla vaginalis Teuerium COhamaedrys *Linum tenuifolium Brunella grandiflora *Chamaebuxus alpestris Stachys recta * Polygala comosa Salvia verticillata Euphorbia Oyparissias Salvia glutinosa * Euphorbia Kerneri Satureja nepetoides Helianthemum obscurum Veronica spicata Daphne Cneorum Euphrasia cuspidata Ohamaenerium palustre *Globularia cordifolia * Dupleurum canalense Asperula longiflora Athamanta cretensis *Galium purpureum Seseli austriacum Knautia longifolia Peucedanum Oreoselinum Scabiosa graminifolia Daucus Carota Campanula caespitosa * Erica carnea * Buphthalmum _ salicifolium *Oyclamen europaeum Carlina acaulis Gentiana eruciata Carduus defloratus Gentiana pilosa Centaurea bracteata Cynanchum Vincetoxicum Oentaurea Fritschii Cerinthe minor Centaurea dichroantha * Hieracium porrifolium. Die mit * bezeichneten Arten finden sich in dem lichten Schwarzföhrenwalde. Die übrigen Arten an den Rändern und den den Wald unterbreehenden Sehutthalden. G. v. Beck schreibt über die Schwarzföhre in Illyrien: Bezüglich der Zusammensetzung ihrer Formation liegen mir nur wenige Beobachtungen vor. Diese scheinen aber auch in unserem Gebiete die besondere Eigentümlichkeit der Schwarzföhre zu be- stätigen, in ihrem Bestande niemals charakteristische Elemente aufzunehmen (Illyr., p. 230). Die Aufnahme des Schwarzföhren- waldes im Kanaltale bestätigt diese Beobachtung. Die Begleit- pflanzen sind teils allgemein verbreitete Voralpenpflanzen und herabgeschwemmte Alpenpflanzen, teils pontische und mediterrane Elemente von wechselnder Formationszugehörigkeit. 7. Wulfenia carinthiaca. Literatur: Der Standort der Wulfenia carinthiaca Jacgq. Kärntner Garten- bauzeitung, 1874, p. 157. Grisebach, Die Vegetation der Erde, I. (Leipzig 1884), p. 213. Jabornegg, Die Standorte der Wulfenia. Carinthia 1884, Nr. 5, p. 69—76. Prohaska Karl, Beitrag zur Flora von Kärnten. Carinthia II, 1895, p. 221. 399 Jabornegg, Eine neue Wulfenia-Art. Carinthia II, 1897, p. 203. Keller Louis, Dritter Beitrag zur Flora von Kärnten. Ver- handlungen der k. k. zool.-bot. Ges., 1902, p. 84. Prohaska, Flora des unteren Gailtales. Jahrb. d. Landes- museums 1905. Sep., p. 101. Sceharfetter, Wulfenia carinthiaca, eine Pflanze der alpinen Kampfregion. Österr. botan. Zeitschr., 1906. Es wird wohl auf den ersten Blick befremdiich erscheinen, wenn ich an dieser Stelle näher über Wulfenia sprechen will, doch ich glaube, daß das Vorkommen dieser Pflanze in Kärnten in unmittelbarem Zusammenhang mit unserer südöstlichen Pflanzen- gruppe betrachtet werden muß. Wie ich schon in einer kurzen Notiz in der Ost. bot. Zeitschr. 1906 bemerkt habe, zähle ich Wulfenia nicht zu den alpinen, sondern zu den subalpinen Pflanzen und glaube, daß sie erst nach der Eiszeit an ihren heutigen Standort gelangt ist. Zur Begründung dieser Ansicht möchte ich folgendes vorbringen. 1. Wie die Betrachtung der Oberflächenformen der heutigen Wulfenia-Standorte lehrt, ist das Gebiet während der Eiszeit nicht unvergletschert gewesen. In der Literatur finde ich zu dieser Beobachtung folgende Notizen: „In der Mulde zwischen Roßkofel und Gartnerkofel verfolgte ich die Gletscherspuren bis zum Naß- feldersattel (1525 m). Auf einer aus Kohlenschiefer gebildeten flachen Kuppe westlich vom Garnitzensattel (ober Pontafel) liegt in 1700 m Höhe ein großer Konglomeratblock, der weder durch einen Berg- sturz, noch durch die Wirkung des Wassers dorthin gelangt ist. Es scheint mir aber nicht ausgeschlossen zu sein, daß es sich hier nicht um eine Spur des Gailgletschers, sondern um die Tätigkeit eines örtlichen, sekundären Gletschers handelt, zumal ich an dem südlich von Hermagor gelegenen Öberndorferberge die Findlings- blöcke (roter Marmor und Steinkohlenkonglomerat) nur bis 1480 m gehen sah“... „Der isolierte Höhenrücken des Schwarzwipfels (südlich von Möderndorf) ist auf seinem Scheitel (1510 m) reich an kleinen Geschieben der verschiedenartigsten Karbongesteine, auch Tonglimmerschiefer ist vorhanden.“ (Prohaska in Mitt. des D.-O. A.-V. 1895, S. 260). „Unter den glazialen Ursprung verraten- den hochgelegenen Becken können... . endlich der vertorfte Boden um Naßfeld bei Pontafel angeführt werden.“ (Georg Geyer, Er- läuterungen zur geologischen Karte 19./VIII. Wien 1901, p. 76). 2. Wulfenia findet sich in einer subalpinen Pflanzengenossen- schaft, welche wie die der Karawanken und Karnischen Alpen überhaupt zahlreiche Elemente enthält, die auf einen südöstlichen Ursprung hinweisen. Auch die Lage des Standortes in der Nähe des Kanaltals, welches an merkwürdigen Einwanderern und Relikten so reich ist, führt uns zur Annahme, auch in Wulfenia einen Einwanderer zu erblicken, der später isoliert wurde. Man ver- 400 gleiche die Liste (Kanaltal) auf Seite 273 und den Abschnitt Pinus nigra. Beachtenswert ist ferner, daß die Pflanze nur den östlichen Teil des nach der geologischen Karte „möglichen“ Gebietes be- siedelt. Eine wichtige Tatsache, welche sich durch meine Annahme ungezwungen erklärt. 3. Murr') weist im Anschluß an Hayeks Arbeit über „Die Verbreitungsgrenze südlicher Florenelemente in Steiermark“ darauf hin, daß eine beträchtliche Zahl südlicher, insbesonders pontisch- illyrischer Florenelemente in Nordtirol, sowie in Südtirol ihre Reliktstandorte erst in der Voralpen- und Alpenregion besitzt. Das- selbe bestätigt auch unsere Liste thermophiler Pflanzen, die sogar bis zur Pasterze vordringen. Es hat geradezu den Anschein, als ob die Voralpenregion für die Erhaltung soleher Pilanzen ganz besonders geeignet wäre. Etwas von meinem Thema abschweifend, möchte ich hier auf die Standorte von Nareissus amgustifolius in den Karawanken hinweisen, wo ich die Pflanze am Roschitzasattel 1595 m im Mai 1907 in großen Mengen antraf. Zwei Bemerkungen Prettners?) scheinen mir für diese Frage von Bedeutung. „Im Winter ist es vor allem auffallend, daß die sämtlichen Bergorte [wärmer] und mitunter bedeutend wärmer sind als die Talorte von gleicher Höhe. Dies macht sich schon im Oktober bemerklich“ (p. 103). „Auf Bergen ist die Wärmeabnahme zwischen 2000 und 3000 Fuß (etwa 650—959 m) Höhe sehr ge- ring, es breiten sich hier Isothermflächen aus, die im Herbst und Winter breiter als im Sommer sind“ (p. 108). 4. Alle diese Bemerkungen gewinnen an Wichtigkeit, seit 1903 Rohlena°) in den Gebirgen Montenegros auf einem Gebirgs- kamm der Secirica planina die Wulfenia carinthiaca in Gesell- schaft von Pinus Peuce gefunden hat. Dieser Fund kann dreifach gedeutet werden: das Areal der Wulfenia erstreckte sich zur Tertiärzeit von Kärnten bis Montenegro und wurde infolge der Eiszeit zerstückelt; zweitens, Kärnten ist der tertiäre Reliktstandort, von dem aus Montenegro besiedelt wurde, oder drittens, der um- gekehrte Fall, daß die Pflanze von Montenegro nach Kärnten wanderte. Von diesen drei Möglichkeiten möchte ich aus den im Punkt 1 und 2 angeführten Gründen der dritten den Vorzug geben. Um eine Vergleichung der Standorte dieser interessanten Pflanze vor- nehmen zu können, wandte ich mich an Herrn Rohlena, welcher die t) Murr J., Pflanzengeographische Studien aus Tirol 7. Thermophile Relikte in mittlerer und oberer Höhenzone. Allgem. bot. Zeitschr., 1906. 2) Prettner J., Beiträge zur Klimatologie der Alpen I. Jahrb. des Landesmuseums für Kärnten, Il. Jahrg. 1853. 3) Rohlena Jos., Vierter Beitrag zur Flora von Montenegro, XXXVILL, p. 74. Sitzungsberichte der kgl. böhm. Gesellsch. der Wissenschaften. Math.- nat. Klasse. 1904, Rohlena J., Uber die Verbreitung von Pinus Peuce Gris. in Monte- negro. Allg. bot. Zeitschrift, Nr. 5, Mai 1407. 401 Liebenswürdigkeit hatte, mir zu erwidern: „Sie haben in Ihrem Artikel (0. B.Z. 1906) ganz richtig geschrieben, daß Wulfenia keine sogenannte alpine Pflanze ist, da sie auch in Montenegro sowohl unter sub- alpinen als alpinen Pflanzen wächst. Sie kommt gewöhnlich an den Waldrändern oder in lichten grasigen Waldungen in der Höhe von 1700—1900 m vor.“ (In Kärnten 1470—1800 m). Im übrigen ver- weist Rohlena auf seine nächste Arbeit, welche das Vorkommen der Wulfenia in Montenegro näher behandein wird, und zählt als Begleitpflanzen, welche er notierte, auf: Pinus Peuce, Picea excelsa, Albies alba, Juniperus nana, Vaccimium Myrtillus, Homogyne alpina, Geum montanum, Luzula silvatica, Poa alpına, Ürepis Columnae, sSilene Sendtneri, Dianthus deltoides, Nardus stricta, Alsine graminifolia, Gentiana crispata, Stachys Alopecurus, Asyneuma trichocalycinum, Hypericum alpigenum, Linum capi- tatum, Potentilla chrysocraspeda, Jasione orbiculata, Nigritella nigra u. a. 5. Wulfenia meidet in Kärnten den Kalkboden und findet nur auf Kohlenschiefer und Kohlensandstein ihre Lebensbedingungen. (Jabornegg, Die Standorte, p. 72.) Ich füge dem bei, daß der verwitterte Kohlenschiefer und Kohlensandstein jene Humusschichte schafft, welche die Pflanze braucht. Die Kalkwände des Gartner- kofels liefern nur Gerölle, welches die Pflanze meidet. Ich möchte also die Frage, ob Wulfenia kalkfeindlich ist, offen lassen, dagegen betonen, daß sie eine „Humuspflanze“ ist. Von großer Bedeutung wäre es nun gewesen, das Verhalten der Pflanze in Montenegro kennen zu lernen. Leider konnte mir Herr Rohlena darüber keine Aufklärung geben, da auf der geologischen Karte von Hassert diese Partie fehlt und er sich keine Anmerkungen machte. Jedoch meint Rohlena, daß unter dem humosen Boden palaeozoischer oder Triaskalk ist. (Siehe Hassert, Montenegro, p. 18.) Würde sich die Vermutung, daß Wulfenia caranthiaca an palaeozoische Schiefer gebunden ist, bestätigen, so wäre ein neues Glied zur Erklärung des zerstückelten Areals gefunden. Ich komme also auf Grund der vorstehenden Bemerkungen zur Anschauung, daß Wulfenia die Eiszeiten nicht in Kärnten überdauert hat, sondern erst später mit pontisch-illyrischen Pflanzen eingewandert ist. Vermöge ihrer Bodenansprüche konnte sie nur an sehr wenigen Orten festen Fuß fassen. In Anlehnung an August Schulz') würde ich ihre Einwanderung in die erste heiße Periode, die Zerstückelung ihres Areals in die darauf- folgende erste kühle Periode verlegen. 1) Sehulz August, Entwicklungsgeschichte der phanerogamen Pflanzen- decke des Saalebezirkes. Halle a, S, 1898, Schulz August, ‘Über einige Probleme der Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phanerogamen Flora und Pflanzendecke Süddeutschlands. Beihefte zum Bot. Zentralblatt. Bd. XX. Abt. II. 1905. Schulz August in den Berichten der Deutschen bot, Gesellschaft. 1904, 1906, 1907, 402 Ferner möchte ich auf die große Ahnlichkeit der syste- matischen, geographischen und pflanzengeschichtlichen Stellung von dGentiana Froelichii mit Wulfenia carinthiaca und auf Hayeks'!) Bemerkungen zu dieser Pflanze verweisen (p. 160). Schließlich ist es in mehr als einer Hinsicht interessant, Wulfenia carinthiaca mit Daphne Blagayana in Vergleich zu bringen. Auch hier gesellten sich zu den Standorten in Krain im Laufe der Er- forschung der Balkanländer neue Standorte und auch diese Pflanze findet sich am vorgeschobenen Posten, in Siebenbürgen ent- sprechend ihrem höheren Standorte nach Römer unter Rhododen- dron myrtifolium, Juniperus nana, Bruckenthalia spieulifolia, denen sich eine größere Anzahl von Hochalpenpflanzen beigesellen. (Beck, Ill., p. 235.) 8. Die Ursachen der geschilderten Verteilung. Es entspricht einem Grundzug des menschlichen Geistes, sich nicht mit der Erkenntnis von Tatsachen zu begnügen, sondern ihren Ursachen nachzuforschen. Dabei ist man durch Betrachtung naturwissenschaftlicher Tatsachen von verschiedenen Gesichts- punkten aus dazu geführt worden, für ein und dieselbe Art von Tatsachen nicht ein und dieselbe Ursache anzunehmen, sondern im Gegenteile nach verschiedenen Möglichkeiten zu suchen (Erd- bebentheorien, Deszendenztheorien). Auf pflanzengeographischem Gebiete werden hauptsächlich drei Faktoren herangezogen, welche uns die besondere Art der Pflanzenverteilung verständlich machen sollen: das Klima, die Bodenunterlage und die pflanzengeschicht- liche Entwicklung. 1. Daß unsere thermophilen Pflanzen die wärmeren, in geringerer Meereshöhe und mehr im Süden gelegenen Landesteile bevorzugen, erkennen wir auf den ersten Blick. Wie entscheidend in dieser Beziehung die Südexposition ist, lehren uns insbesondere die Verhältnisse des Kanaltals und der Schütt. Aber auch der Reichtum Kannings an thermophilen Pflanzen und die Armut des Gurktales an solchen befestigen die Ansicht, daß das Klima einen bedeutenden Einfluß auf ihre Verteilung hat. Denn Kanning ist in allen Jahreszeiten, besonders im Winter wärmer, als nach dem Durchschnittsgesetze erwartet werden kann, das Gurktal aber ist verhältnismäßig rauh (nach Prettner, Das Klima von Kärnten). In ähnlicher Übereinstimmung steht das weite Vordringen unserer Pflanzen im Mölltale mit dessen klimatischen Eigen- tümlichkeiten. 2. Außerst auffällig ist die als Vegetationslinie 2 (Wolfsberg- Glantal-Oberdrautal) bezeichnete Grenzlinie; diese fällt fast genau mit der Grenze zwischen Kalk und Urgebirge zusammen. Es !) Hayek A. v.,. Die Sanntaler Alpen. Vorarbeiten zu einer pflanzen- geographischen Karte Österreichs IV. Abhandlungen der k, k. zool.-bot. Ges. Wien, Bd. IV, Heft 2, 1907, p. 151. 403 scheint sogar, als ob die Scholle des Urgebirges, die zwischen Greifenburg-Paternion abgetrennt wird, von Einfluß wäre. Aber- mals ein für die pflanzengeographische Kenntnis Kärntens inter- essantes Problem! Die zahlreichen Vorposten, welche über die Vegetationslinie 2 vorgeschoben sind, können meist in ursächlichem Zusammenhang mit den Kalkschollen gebracht werden, die so häufig in den Zentralalpen auftreten. 3. Reichen diese beiden Beobachtungen zur Begründung der Grenzen geschlossener Areale aus, so ist zur Erklärung der zerstreut vorkommenden thermophilen Pflanzen außerdem noch die Pflanzen- geschichte zu beachten. Es lassen z. B. die Standorte von Ostrya carpinifolia in Kärnten ungezwungen auf eine ehemalige stärkere Verbreitung dieser Art schließen; wenn heute nur an dieser oder jener besonders begünstigten Stelle die Hopfenbuchen ein kümmerliches Dasein führen, so erblieken wir in dieser Zer- stückelung des Areals eine Wirkung der Verschlechterung des Klimas. Wir können also mit Schulz eine heiße und eine darauf- folgende Kälteperiode annehmen. In ersterer ist die Einwanderung der Art, in letzterer die Zerstückelung ihres Verbreitungsgebietes erfolgt. Daß diese Perioden in eine der Eiszeit folgende — also postglaziale Zeit zu verlegen sind, wie dies Schulz vertritt, drängte sich mir beim Besuch der Standorte von Ostrya carpinifolia an der Gailbergstraße auf, wo sie an Stellen vorkommt, die zur letzten Eiszeit sicher mit Gletscherströmen erfüllt gewesen sind. Diese Standorte sind wahrscheinlich überhaupt erst durch die ver- tiefende Wirkung der Gletscher (Penek und Brückner, Alpen im Eiszeitalter) geschaffen worden, daher wenigstens an diesen Stellen die Hopfenbuchen die Eiszeit nicht überdauern konnten. Ob die Einwanderung der geschlossener auftretenden Pflanzen in die zweite heiße Periode Schulz’') zu verlegen ist, vermag ich nicht anzugeben. Aehnlichh wie dies Domin?) für Böhmen bemerkt, ist zu sagen, daß auch in Kärnten diese Fragen erst von Grund aus untersucht werden müssen; nur so viel scheint mir auch für die Alpenländer schon heute festzustehen, daß nicht alle südeuropäischen Formen gleichzeitig vorgedrungen sind. Die jüngsten Einwanderer stellen jene Arten vor, die sich auf dem durch Menschenhand geschaffenen Boden (Acker, Wege, Bahn- dämme) angesiedelt haben, ohne in die heimischen Formationen einzutreten. Lange vor diesen sind, im großen und ganzen be- trachtet, die Arten mit geschlossenem Areal eingewandert. Als älteste Gruppe wären die Arten mit zerstückeltem Areal und systematischen Eigenheiten zu betrachten. Es ist aber darauf hinzuweisen, daß die Einwanderer nicht auf ihre ursprünglichen Standorte beschränkt blieben, sondern im 1) Siehe Anmerkung Seite 401. 2) Domin Karl, Dritter Beitrag zur Kenntnis der Phanerogamenflora in Böhmen. Sitzungsberichte der kgl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, math.-nat. Klasse, 1904, p. 24. 404 Gegenteil neue, eben erst geschaffene Plätze hesiedeln. Als schönes Beispiel dafür, daß auch heute noch die thermophilen Pflanzen ihre Standorte wechseln, möchte ich die thermophilen Pflanzenkolonien am Dobratschabsturz anführen. Die „Sehütt“ wurde erst im Jahre 1348 durch einen großartigen Absturz ge- schaffen. Uber die Beschaffenheit dieses Landstriehes vor dem Bergsturz gibt uns Hann (Carinthia I, 1892, p. 78) Aufschluß: „Das über 11 km ausgedehnte Verwüstungsfeld gegenüber Arnold- stein war jedenfalls sehr stark bevölkert, denn eine Urkunde des Arnoldsteiner Archives beweist die Zahl der zugrunde ge- gangenen menschlichen Siedlungen. Der Patriarch inkorporiert nämlich dem Kloster Arnoldstein als Entschädigung für die beim Erdbeben zugrunde gegangenen 17 Dörfer und 9 Pfarrkirchen die Pfarre Hermagor.“ Wie ist nun diese von Felsblöcken und Gerölle übersäte Landschaft zum Standorte so vieler thermophiler Pflanzen geworden? Die Wände von Föderaun und ihre Vegetation belehren uns, dais sich an den Wänden vor dem Sturze thermophile Pflanzen vorfanden, daß also ihre Einwanderung nicht erst nach 1348 er- folgte, wohl aber, daß sie auch heute noch Besitz ergreifen von neu entstandenen, ihnen zusagenden Orten („Junge Schütt“ nach Till). Auch die Standorte von Aster Amellus und Andropogon Ischaemum im Glantal dürften erst durch den Bau der Straße entstanden sein, indem Andropogon an den Straßenböschungen, Aster an einer Stelle auftritt, die ein aufgelassener Steinbruch sein dürfte. Das Gleiche gilt von Andropogon bei Gummern im Oberdrautal. Die Einwanderung selbst erfolgte auf zwei verschiedenen Wegen, vom Süden aus und vom Osten her, das Drautal aufwärts. Die scharfe Trennung dieser beiden Einwanderungswege halte ich für die Besiedlung Kärntens für sehr wichtig. Der erstere ist der weitaus maßgebendere. (Vegetationslinien 1 zum Teil, 2, 3; Be- nützung der Pässe in den Karawanken und den Gailtaleralpen, Kreuzberg, Gailberg.) Die südalpinen Voralpenpflanzen, die Karst- waldpflanzen wanderten alle auf diesem Wege ein. Drauaufwärts sind jene Pflanzen gewandert, welche sich nur im Becken von Klagenfurt finden, nicht in den Karawanken; sie kommen von Osten. (Vegetationslinie 7.) Die Pflanzen des Kanaltals bilden eine Gruppe für sich. Am Abschlusse dieser Untersuchung komme ich zur Er- kenntnis, daß dieselbe nicht beendet ist, sondern daß eine Fülle von Problemen aufgeworfen worden ist, die neuer eingehender Untersuchung bedürfen. Ich begrüße schon heute im Interesse der Wissenschaft und des schönen Kärntnerlandes die Arbeit, die meine Irrtümer berichtigen und die Lücken dieses Aufsatzes er- gänzen wird — es gibt deren, dessen bin ich mir wohl bewußt, genug. Die Lücke zwischen KraSans und v. Hayeks Arbeiten über die südlichen Florenelemente Steiermarks und Murrs zahl- 405 reichen Aufsätzen über die von Tirol auszufüllen, dazu möge diese Untersuchung einiges beitragen. Villach, am 20. Dezember 1907. Nachtrag. Herr Professor Dr. G.v. Beck hatte die Liebenswürdigkeit, mir am 26. Jänner 1908 einen Separatabdruck seiner Vegetations- studien in den Ostalpen I (Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, math.-nat. Klasse, Bd. OXVI, Abt. I, Oktober 1907) zu übersenden, in welchen er in meisterhafter Weise das Vordringen der südlichen Florenelemente im Isonzotale schildert. Die Ausführungen, Seite 67 und 68, die sich auf Kärnten und auch auf meine Aufsätze beziehen, belehren mich, daß ich früher und auch in dieser Arbeit die Wirkungen der Würmeiszeit vielfach überschätzt habe. Wenn ich aber trotzdem daran festhalte, daß eine Reihe illyrischer Pflanzen erst postglazial in Kärnten ihre Verbreitung gefunden haben — etwa in den Zeiten der Achenschwankungen Pencks — so geschieht es unter dem Hinweis auf die Tatsache, daß einige Reliktstandorte sich an Talstellen befinden, die während der Würmeiszeit mit Eisströmen erfüllt waren. Da nach Heritsch (Carinthia II, 1905) der letzte Endmoränenwall des Draugletschers aus der Würmeiszeit von Althofen bei Grafenstein über Thon nach Replach zieht, so folgt daraus, daß innerhalb dieses Walles im Becken von Klagenfurt interglaziale Relikte in der Talfläche unmöglich sind (Satnitz zum Teil, Siebenhügel, Kreuzbergl, Glantal ober St. Veit, Osirya un- mittelbar an der Straße von Warmbad Villach nach Föderaun; die „alte“ Dobratsch-Sehütt, deren Aufschüttung nach Till, Mitt. der geograph. Gesellschaft, Wien 1907, dem Postglazial an- gehört). Dagegen liegen Hochosterwitz, St. Georgen am Längssee, Rabensteinerberg und Unterhausschlucht im Lavanttale außerhalb der Endmoräne und diese Stellen können als interglaziale Relikt- standorte aufgefaßt werden. Für die innerhalb des Walles gelegenen Standorte aber muß ein postglaziales Vorrücken, also eine post- glaziale Ausbreitung und Wanderung, sei es von den angeführten Reliktstandorten aus oder von Orten aus, die zu den Seiten des Eisstromes in größerer Höhe sich fanden, zugegeben werden. Beck schreibt p. 67: „Es ist nun sehr charakteristisch, daß die illyrische Flora in den julischen Alpen gegenwärtig in ge- schlossenen Formationen nur bis zu den Endmoränen und Endi- gungen der früheren eiszeitlichen Gletscher verbreitet ist, darüber hinaus aber zerstückelt ist und nur an sehr günstig gelegenen beschränkten Ortlichkeiten als dezimierte Relikte anzutreffen ist.“ Nach meiner Auffassung spricht diese Tatsache dafür, daß die Gletscher die interglaziale illyrische Talflora bis zu ihrer Endmoräne zurücktrieben. In der warmen postglazialen Zeit, in welcher die Gletscher zurückgingen, drängte die illyrische Flora nach, welche 406 dann infolge der „Achenschwankungen“ die feineren Züge ihrer Verteilung erhielt.- Noch ein paar Worte über Wulfenia: Ich habe oben aus- geführt, daß Wulfenia ihre heutigen Standorte erst postglazial besiedelt hat. Diese Annahme wird durch v. Becks Angaben über die Schnee- und Waldgrenze in den julischen Alpen neuerdings befestigt. Schneegrenze heute 2600 m; zur Zeit der stärksten Vergletscherung 1300—1400 m Waldgrenze „ 1874 „ Abstand der Waldgrenze 726m 726 „ Abstand heute 726 m. Waldgrenze z. Zeit d. Vergletsch. 574 — 674m Die heutigen Standorte lagen zur Zeit der stärksten Ver- gletscherung oberhalb der Schneegrenze, waren also unbewohnbar und wir müßten uns, vorausgesetzt, daß Wulfenia sich wie heute an den Waldrand gehalten hat, denken, daß sie dem zurück- weichenden Walde bis zur Höhenlinie 674—574 m gefolgt wäre. Nach der geologischen Karte von Geyer steht aber dort kein oberkarbonischer Tonschiefer an. Doch würde mir im Hinblick auf das heutige Verhalten der Pflanze ein Wechsel der geologischen Unterlage kein Hindernis der Annahme erscheinen, daß sich Wul- fenia in dieser Höhenzone während der Eiszeit erhalten habe, vorausgesetzt, daß genügend Humus vorhanden war. Jedenfalls aber ist ihre heutige Verbreitung zwischen 1470—1800 m durch post- glaziales Vorrücken zu erklären. Eine postglaziale Neueinwanderung wird aber dennoch in Erwägung gezogen werden müssen und ich glaube, daß die mitgeteilten Zusammenstellungen für die Beurteilung der Geschichte unserer Pflanze von Wert sein können. Villach, am 12. Februar 1908. Anmerkung während des Druckes. In seiner neuesten Publikation: „Die Vegetation der letzten Interglaziaiperiode in den österreichischen Alpen“ (Lotos 1908) nimmt nunmehr auch v. Beck für Innerkärnten eine postglaziale (interstadiale) Einwanderung der illyrischen Pflanzen an. Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens. Von E. Janchen (Wien). (Mit 2 Textabbildungen.) „Il serait difficile de trouver un genre dont les especes soient plus embrouillees dans les livres que celles du genre Helianthemum. Jordan, Observ. plant. nouv., 3. fragm. (1846), p. 35. In jenem Formenkreise, welchen Willkomm') als Heli- anthemum vulgare, Grosser?) als Hel. Chamaecistus zusammen- 1) Icones et descriptiones plantarum nov. crit. et rar. Europae austro- oecidentalis praec. Hispaniae, tom. II: Cistinearum orbis veteris deseriptio mono- ‚graphiea ie. illustr. Lipsiae, 1856. 2) Cistaceae. Englers Pflanzenreich, 14. Heft (IV. 193). Leipzig, 1903. 407 faßt, wurden schon von den älteren Botanikern, und von den österreichischen Autoren bis in die jüngste Zeit, eine Anzahl kleiner Arten unterschieden. Bei Fritsch') finden wir deren fünf an- gegeben: Hel. vulgare Gärtn., Hel. tomentosum (Seop.) Spreng.?), Hel. obscurum Pers. = hirsutum (Thuill.) Merat?), Ael. grandi- florum (Seop.) DC. und Hel. glabrum (Koch) Kerner = nitidum Clementi‘). R Daß man an der Trennung dieser fünf Arten gerade in Oster- reich festgehalten hat, hängt vielleicht nicht nur mit dem in Österreich üblichen engeren Speziesbegriffe, sondern auch mit dem Umstande zusammen, daß man hier besonders günstige Ge- legenheit hat, diese Arten in der Natur zu beobachten. Es zeigt sich dabei, daß, ähnlich wie im Verwandtschaftskreise des Heli- anthemum canum°’), die einander nächststehenden Arten durch Übergänge verbunden, die ferner stehenden jedoch vollkommen scharf voneinander getrennt sind. So zum Beispiel werden Hel. tomentosum (Secop.) Spreng. und Hel. nitidum Clementi an an den gleichen Stellen miteinander angetroffen, ohne je die ge- ringsten gegenseitigen Annäherungen zu zeigen. Auch Hel. hirsutum (Thuill.) Merat und Hel. „vulgare Gärtn.“ sind in Österreich schärfer geschieden, als es in anderen Ländern 1) Exkursionsflora f. Österreich (1897), pag. 379. 2) Die Autorangabe „(Scop.) Willk.“ ist unberechtigt, da Willkomm die Pflanze nie als Art betrachtet hat. Die Stelle, auf die sich Fritsch dabei stützte, findet sich bei Hallier und Wohlfahrt, Kochs Synopsis der Deutschen und Schweizer Flora, 3. Aufl., I (1892), pag. 158, wo Willkomm über sein Hel. vulgare ß. grandiflorum sagt: „Blätter beiderseits grün. . oder unterseits weißfilzig (H. tomentosum Scop. 1. c. p. 376, t. 24 sub Cisto).“ 3) Der älteste vollkommen klare Name für die Pflanze ist Cistus hir- sutus Thuillier, Flor. env. Paris (1799), pag. 266, auf Grund dessen M&rat und später unabhängig von ihm Kerner die auch von mir akzeptierte Kom- bination Helianthemum hirsutum gebildet haben. Für die Anhänger des jüngst wieder von H. Schinz und A. Thellung (Bull. herb. Boissier, 2. ser, tom. VII, 1907, nr. 2, pag. 101, 102; ferner Rundschreiben vom 10. Dez. 1907) verteidigten, aber von A. v. Hayek (Mitt. d. Naturwissenschaftl. Vereines a. d. Univ. Wien, VI. Jahrg., 1908, pag. 57—65), wie mir scheint, mit glücklichen Argumenten widerlegten Prinzipes der „totgeborenen Namen“ ist der Name Cistus hirsutus Thuillier wegen des älteren Homonyms Cistus hirsutus Lamarck, Dietionn. encycl. meth., bot., II (1790), pag. 17, der einen echten, noch jetzt unter diesem Namen gangbaren Cistus bezeichnet, als totgeboren zu ignorieren. Es ergibt sich aber in diesem Falle sofort die weitere Frage, ob der Name Hel. ovatum (Viv.) Dunal oder der Name Hel. obscurum Pers. den Vorzug verdient. gi 4) Nach dem vor 1905 in Österreich herrschenden Gebrauch verwendete Fritsch den Varietätnamen glabrum (Koch, Synopsis flor. Germ. et Helv., ed. 1, 1837, pag. 81, pro var. Hel. vulgaris), der erst von Kerner (Schedae ad Flor. exsice. Austro-Hung., nr. 884, ann. 1883) zum Artnamen erhoben wurde, anstatt des nach den neuen Nomenklaturregeln als giltig zu betrachten- den, als Name überhaupt jüngeren, als Artname aber älteren Hel. nitidum Clementi (in Atti della terza riunione degli scienzati’ Italiani, 1841, pag. 517, amplif.). 5) Vgl. Janchen, Helianthemum camum (L.) Baumg. und seine zum Verwandten. Abhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. IV, Heft 1. ena, 1907. 408 vielleicht der Fall ist. Ersteres ist fast in sämtlichen Kronländern verbreitet und dringt bis weit in die Täler der Alpen ein, an deren Hängen es hoch emporsteigt. Das letztere ist nur in be- schränkten Gebieten am Nord- und Südrand der Alpen zu finden und dringt bloß durch das Inntal und das Etsehtai ein wenig in dieselben ein. In einigen Gegenden von Nieder- und ÖOberöster- reich ist es der einzige Vertreter der Gattung, an anderen Orten wächst es zusammen mit Hel. hirsutum. Ich habe mehrfach beide Pflanzen mit vollkommen typischer unveränderter Behaarung neben- einander gefunden; nicht hybride Übergänge konnte ich bisher nieht mit Sicherheit konstatieren, doch läßt sich die Existenz soleher wohl vermuten. Dagegen gelang es Herrn Dr. Paul v. Gottlieb-Tannenhain, in der Nähe von Unken (Salzburg) zwischen zahlreichen Individuen von typischem Hel. hirsutum und typischem Hel. „vulgare* ein einzelnes Individuum aufzufinden, das in der Behaarung die Mitte zwischen beiden hielt, aber von beiden gut zu unterscheiden war und wohl sieher einen primären Bastard darstellte'). Ein zweites Individuum vom selben Standort könnte viel- leicht als Rückkreuzung dieses Bastardes mit Hel. hirsutum angesehen werden. Danach möchte ich schließen, daß es sich bei etwaigen lückenlosen Übergangsreihen, wenn solche in anderen Gegenden“ zu beobachten sein sollten (zahlreiche Herbarexemplare aus Gegenden, in denen beide Arten häufig sind, deuten mit Bestimmtheit auf die Existenz soleher hin), seltener um nicht hybride Mittelformen, ge- wöhnlich vielmehr um polymorphe Bastarde handeln dürfte. Jeden- falls scheint mir die spezifische Trennung des nicht filzigen ZAel. hirsutum vom filzigen Hel. „vulgare“ ebenso berechtigt zu sein, wie die Trennung des nicht filzigen Hel. italicum vom filzigen Hel. canum. Nach diesen kurzen Andeutungen über die Systematik der Gruppe, die mir zum Verständnisse des Folgenden notwendig schienen, will ich mich der Nomenklatur des el. „vulgare Gärtn.“ zuwenden, jener bei uns keineswegs gemeinen Talpflanze mit unterseits filzigen Blättern, da sie die einzige der früher genannten Arten ist, deren richtige Benennung größere Schwierigkeiten be- reitet und eine ausführlichere Begründung erheischt. Der älteste Name für die in Rede stehende Pflanze ist Oistus nummularius Linne?’). Die Beschreibung, welche Linne gikt: 1) Folia subtus laxiuseule grosse stellato-pilosa; pili stellati multo densiores quam in Hel. hisuto, sed non in tomentum conjuncti: Helianthemum Kerneri Gottlieb et Janchen. Die Konstatierung dieses Bastardes erfolgte schon zu Anfang des Jahres 1905, als mir Herr Dr. v. Gottlieb sein ursprünglich für eigene Arbeiten gesammeltes Helianthemum-Material in entgegenkommendster Weise für meine Studien überließ. Wir benennen die Pflanze nach Anton Kerner, da dieser an der Klärung der österr.-ungar. Helianthemum-Arten den hervorragendsten Anteil besitzt. 2) Spec. plant., ed. 1, I (1753), pag. 527. 409 „Cistus suffruticosus stipulatus, foliis inferioribus orbieulatis, superioribus ovatis“, ist allerdings so weit gehalten, daß sie auch auf andere Arten passen könnte, dagegen lassen die Zitate in Ver- bindung mit der Provenienzangabe und dem Originalexemplar in Linne&s Herbar keinen Zweifel bezüglich der Richtigkeit der hier vertretenen Deutung zu. Die von Linn& zitierte Stelle bei Magnol') lautet folgender- maßen: „Cistus humilis, vel chamaeeistus nummulariae folio. Helianthemum ad nummulariam accedens. J. B. elegantissimus est iste chamaeecistus quem in devexis locis montis Capouladou in- venimus.“ Das Zitat aus J. Bauhin, welches Linne an zweiter Stelle anführt, ist dasselbe, welches sich auch bei Magnol findet, ist offenbar von diesem übernommen und daher für unsere Deutung, der es übrigens nicht im mindesten widerspricht, ganz belanglos. Linnes Angabe: „Habitat Monspelii“, ist gleichfalls mit Magno] in Zusammenhang zu bringen, denn der Capouladou ist ein Berg nordwestlich von Montpellier. In dem Herbar des botanischen In- stitutes in Montpellier, dessen wertvolles Helianthemum-Material Herr Professor Flahault mir leihweise zu überlassen die Güte hatte, findet sich nun tatsächlich aus der Umgebung von Mont- pellier, u. zw. vom Mont St. Loup, eine Pflanze, auf welche die Linnesche Beschreibung gut paßt, nämlich eben unser Hel. „vulgare Gärtn.“ auct. Austr., zum Teil, aber nicht ausschließlich. in Exemplaren, die durch kurze und breite, fast kreisrunde und von dieken Nerven durchzogene Blätter der unteren Stengelteile und nicht blühenden Stämmchen wirklich lebhaft an Zysimachia Nummularia erinnern. Zu diesen Exemplaren von Montpellier, die aus sehr alter Zeit zu stammen scheinen und auf der Originaletikette als Hel. nummularium Miller bezeichnet sind, stimmt sehr gut das Linnesche Originalexemplar des Cistus nummularius, dessen photographische Aufnahme (vgl. Fig. 1) ich Herrn Dr. B. D. Jaekson, Generalsekretär der Linnean Society in London ver- danke. Derselbe hatte auch die Güte, mir mitzuteilen, daß an Linnes Originalexemplar die Blätter oberseits mit zu 2—3 bei- sammenstehenden Haaren, unterseits dagegen mit sternförmigen Aggregaten zahlreicherer Haare bedeckt sind, wie es eben für unsere Art charakteristisch ist. Nach diesem Befunde scheint es naheliegend, die Pflanze als Helianthemum nummularium zu bezeichnen, was ja auch tat- sächlich wiederholt geschehen ist. Auch ich möchte mich hier für diesen Namen entscheiden, trotz der mehrfachen abweichenden Verwendung, welche derselbe seitens mancher Botaniker erfahren hat. Der erste Autor, welcher die Kombination Hel. nummularium in Anwendung brachte, war Miller?), und dieser wird auch !) Botanicum Monspeliense (1686), pag. 294. ?) The Gardeners Dietionary, ed 8 (1768), nr. 12. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1908. 98 410 gewöhnlich als Autor des Namens in der hier gebrauchten Be- deutung zitiert. Miller sagt über die Pflanze folgendes aus: „12. Helianthemum (Nummularium) caule suffruticoso pro- eumbente, foliis ovatis nervosis, subtus ineanis. Dwarf Cistus with a shrubby trailing stalk, and oval veined leaves, white on their under side. Helianthemum ad nummulariam accedens. J. B. 2.20. Dwarf Cistus resembling Moneywort. Fig. 1. Originalexemplar des Cistus nummularius L., aufbewahrt in Linn&es Herbar in der Linnean Society zu London. „Ihe twelfth sort hath long shrubby stalks whieh trail on the ground, and divide into many branches, which are garnished with oval veined leaves of a licht green on their upper side, but of a grayish colour below, with tree narrow erect stipula at their base. The flowers are pretty large, white, and grow in elusters at the end of the branches.“ 411 Die Angabe der weißen Blütenfarbe könnte dabei als be- deutungslos angesehen werden, da einerseits viele Arten gelegent- Fig. 2. Originalexemplar des Helianthemum nummularium Mill, aufbewahrt in Millers Herbar im British Museum (Natural History) zu London. 28* 412 lich blaßblütige Individuen hervorbringen und da andererseits an Herbarexemplaren die gelbe Farbe der Korollen häufig verschwindet und diese dann für weiß gehalten werden können. Wichtiger dagegen ist, daß Millers Originalexemplar des Hel. nummularıum mit der hier besprochenen Art nieht stimmt, ein Umstand, auf welchen ich durch Herrn Dr. A. B. Rendle (London) aufmerksam gemacht wurde, der auch die Güte hatte, mir eine Photographie des Originalsexemplares (vgl. Fig. 2) und Blattproben zur Untersuchung zu senden. Diese Blätter zeigen nun nicht nur unterseits einen sehr dichten Filz von sternförmigen Büschelhaaren, den ja auch unser Hel. „vulgare“ besitzt, sondern sie sind auch an der Oberseite filzig, und zwar die älteren Blätter locker, die jüngeren ziemlich dicht. Demgemäß zehört die Pflanze nicht in den Formenkreis des Hel. Chamaecistus im Sinne Grossers, sondern in jenen des Hel. glaucum (Cavan.) Boiss.') im weitesten Umfang. Welche spezielle Form aber die Pflanze darstellt, läßt sich bei dem mangelhaften Erhaltungszustand wohl überhaupt nicht mit Sicherheit entscheiden; dafür, daß es sich um Hel. glaucum var. albiflorum Boiss. handelt, liegt jedenfalls kein zwingender Grund vor. Eine genaue Bestimmung des Originalexemplares scheint mir übrigens ziemlich gleichgiltig zu sein, da doch bei einer Inkon- gruenz von Herbarbefund und Originalpublikation dieser letzteren der Vorzug gebührt. Nun kann es aber keinem Zweifel unterliegen, daß Miller nicht die Absicht hatte, eine neue Art aufzustellen, sondern daß er nur die Linn&sche Art in der Gattung Heli- anthemum übertragen wollte?). Ferner besagt die Millersche Be- schreibung ausdrücklich, daß die Blätter lichtgrün auf der Ober- seite und graulich auf der Unterseite sind. Wenn nun die in Millers Herbar unter gleichem Namen liegende Pflanze dazu nieht stimmt, so beweist dies nur, daß Miller diese Pflanze von der Linn&schen Art als nicht spezifisch verschieden betrachtete, keineswegs aber, daß er diese Pflanze mit Ausschluß der Linneschen unter Hel. nummularium verstanden wissen wollte. 1) Gegründet auf Cistus glaucus Cavanilles, Icon. et deser. plant. Hispan., III (1794), pag. 31, tab. 261; non Desfontaines, Flora Atlantica, I (1800), pag. 428. Die Desfontainessche Pflanze, die bei Willkomm, Icon. et deser. pl, II (1856), pag. 127, und Grosser, Cistaceae, pag. 67, als Hel. tunetanum Cosson et Kralik in Bull. soc. bot. France, IV (1857), pag. 58, figuriert, hat den älteren Namen Hel. crassifolium Persoon, Synopsis plant., II (1807), pag. 78, zu führen. Bezüglich anderer afrikanischer Helianthema sei nebenbei erwähnt, daß für Hel. ruficomum (Viv.) Grosser, Cistaceae, pag. 64, bereits die ältere Kombination Hel. ruficomum (Viv.) Sprengel, Syst. veget., II (1825), pag. 589, existiert, sowie daß Hel. ambiguum Pomel, Nouv. mat. fl. Atlant. (1874), pag. 219, und die sämtlichen in Murbeck, Contrib. connaiss. fl. Tunisie, I (1897), pag. 13—23, aufgestellten Helianthema, nämlich: Hel. guttatum subsp. lipopetalum Murb., Hel. Lippii var. intricatum Murb., Hel. Lippiü var. velutinum (Pomel) Murb., Hel. semiglabrum var. africanum Murb. und Hel. glaucum X semiglabrum (= Hel. Murbeckii mh.), bei Grosser leider fehlen. 2) Vgl. auch Millers allgemeine Vorbemerkung zur Gattung Helianthemum. 415 Aus dem Gesagten ergibt sich, daß der Name Hel. nummu- larium Miller, wenn überhaupt, so nur in dem Sinne von Osstus nummularius Linne, d.i. Hel. „vulgare“ auct. Austr. angewendet werden kann. Um aber jeder Möglichkeit eines Mißverständnisses aus dem Wege zu gehen, scheint es mir zweckmäßiger, den Millerschen Namen ganz fallen zu lassen und als Autor zu Hel. nummularium in dem hier vertretenen Sinne Dunal') zu setzen, da bei diesem über die richtige Auffassung des Namens wohl keinerlei Zweifel bestehen kann?). Das Hel. „vulgare* der öster- reichischen Autoren hat also den Namen Helianthemum nummularium (L.) Dun. zu führen. (Schluß folgt.) Der Hausschwamm und die übrigen holzzerstörenden Pilze in den mensch- lichen Wohnungen. Von Prof. Dr. Carl Mez.’) Besprochen von Ingenieur Josef Schorstein (Wien). Das Buch befaßt sich, wie schon der Titel sagt, vornehmlich mit den in Gebäuden vorkommenden Pilzen, und die Schwamm- prozesse bilden den Ausgangspunkt für die Studien des Autors. Mez weist dem Merulius lacrymans Wulf. eine Ausnahmsstellung an, die ihm bei allen gerichtlichen Begutachtungen deshalb ge- bühre, weil nur dieser Pilz (höchstens vielleicht noch Merulius hydnoides P. Henn.) Gebäude von normalem Feuchtigkeitsgehalte zu befallen imstande sei, und weil zu seiner Bekämpfung ungleich größere Kosten nötig seien, als zu der aller übrigen Pilzarten. Merulius hydnoides P. Henn., Merulius pulverulentus Sow. und Coniophora membranacea DO. sind nach Bresadola wohl nur drei verschiedene Entwieklungsstadien eines und desselben Pilzes, der sich durch die Form und Größe seiner Sporen leicht und sicher von Merulius lacrymans unterscheiden läßt. Die Sporen des letzteren sind ja zirka doppelt so groß. Merkwürdigerweise gibt aber Mez auf Seite 31 unter „Synonymie“ des Hausschwammes die Namen: Ooniophora membranacea DO., Merulius pulverulentus Fr., Merulius squalidus Fr. und Gyrophora squalida Pat. an. 1!) In De Candolle, Prodromus syst. nat. r. veget., I (1824), pag. 280. 2) Dunal beschreibt die Blätter des Hel. nummularium: „foliis.. .- . . hirsutis subtus viridi-einereis“, jene des Hel. obscurum (= hirsutum) dagegen: „foliis utrinque hirsutis subviridibus“. Das ältere Hel. nummularium Persoon, Synopsis plant, 1I (1807), pag. 78, ist nach den Zitaten und Verbreitungs- angaben ein evidentes „nomen confusum“, das sich ebensowohl auf Hel. „vulgare“ auct. Austr., wie auf Hel. paniculatum Dunal bezieht und für keine dieser beiden Pflanzen anwendbar ist. Aus dem Umstand, dab die Cavanillessche Tafel zitiert wird, welche Hel. paniculatum Dunal (amplif.) darstellt, läßt sich sogar schließen, dab Persoon zunächst diese letztere Art im Auge hatte. 3) Dresden (Lincke), 1908. 414 Tabelle der von Mez angegebenen Sporengrößen und deren Richtig- stellung. 2 | Name der Pilzart und Sporengröße —_ 2 Synonymie nach Mez richtig nach Bresadola | Meruliuslacr 10—12x5— 28 | Merul. lacrymans Wulf. ee Merulius syWwester Falck \g_19x25-5_g-5 Merul. pulverulentus Sow. 5—7 Merulius pulverulentus vw 31/,—4 Merulius squalidus synon. mit M. hydnoides P. Henn. (Mez hält diese Pilze für - synonym) Merul. sqwalidus Fr. = Merul. umbrinus Fr. S—10 © 5—6 28 | Merulius hydnoides P. ! . Henn 4—-6w3'5-5 | 5—7 83 '5—4 79 Merulius aureus Fr. 6-7w3—4 3:5—45m2—2°5 84 | Polyporus vaporarius Fr. Die beiden sind nicht synonym; —=Boletus vaporariusPers. | Hier gibtMez die | Polyp. vaporar. Pers. = Polyp. (Mez hält diese beiden für Sporengrößen Vaillantii DE. 6—7 mw 3—3°5 synonym) nicht an, die wohl | Polyp. vaporar. Fr. 4w 1—11], von ausschlag- | Polyp.sinuosa Fr. 5—6!/;w1—1!/, gebenderWichtig- | Poria vaporaria P.Henn.= Polyp. keit wären. albidus Schaeff 41/,—5w21/, — 23], Letzterer ist auch identisch mit Polyp. destructor Schrad., welcher der Figur von Mez auf Seite 24 entspricht. 105 | Polyporus vulgaris Fr. 5-61, 031/41, 31), —4 m 2—21/, 110 | Folyporus destructor Fr.| 4—6 x 3:5—4 |Diese beiden sind nicht synonym. = Boletus destructor Die Figur 41 ist Polyp. destructor 112 Schrad. Fr. non Schrad. Größe der Sporen 41/,—5 o 21/,—3 118 Polyporus pinicola 45—5 3 8—10 vw 4—41/,! 120 | Polyporus igniarius Fr. | 5-6 »4—41/, |Diese Sporengrößen besitzt der Fomes fulvus Scop. non Fr., während der Polyp. igniarius Fr. 6—-7n5—6u Na Sporengrößen zeigt. ” 137 | Lenzites saepiaria Fr. | 65-7525 8—12 & 3—6! 141| Lentinus squamosus Schroet. 10—14 © 5-6)! 415 Auch die Sporengrößen aller dieser Pilze glaubt Mez, wie auf Seite 28 steht, mit 9—1205°5—6°5 angeben zu können. In Wirklichkeit ist es anders, wie aus der nebenstehenden Tabelle hervorgeht, in welcher mehrere von Mez angegebene Sporengrößen auf ihr korrektes Maß gebracht werden. Außerdem sei aber noch bemerkt, daß A. Möller bekanntlich auf dem Standpunkt steht, daß es heutzutage noch nicht möglich sei, die Namen aller jener Pilze anzugeben, die dem Wohnhause gefährlich werden können und die Reihenfolge ihrer „Virulenz“, sondern daß diese Saprophyten erst gründlich und öfter beobachtet werden sollten. Diese Meinung teilt auch der Schreiber dieser Zeilen, welcher übrigens fand, daß die Pilzarten Merulius lacrymans, Merulius pulverulentus, Paxillus panuoides, Polyporus destructor Schrad., Polyporus vaporarius Pers. ete., der mehr anaeroben Holzvergährung, d. h. der Energiegewinnung durch chemische Spaltung der Holzsubstanzen, auch bei niedriger Temperatur, außerordentlich gut angepaßt sind, und daß eben darauf ihre Avidität beruhe. Prof. Dr. Mez wird es nicht übelnehmen, wenn wir die Namen: „Lenzites trabea‘‘ (pag. 25) oder „Merulius sylvester“ (Falek) ete. nicht gebrauchen, denn es gibt nur eine Trametes trabea (Pers.) Bres., dann eine lenzitoide Form von Daedalea quercina, welch letztere der Bulliardschen Figur ent- spricht, die Mez auf Seite 135 bringt, und was den „Merulius sylvester‘‘ anbelangt, so hat ihn Falck bisher nicht morphologisch charakterisiert, so daß dieser Name eben nur ein Name ist. Auch die Figur auf pag. 150 ist nicht der Polyporus hexagonoides Fr., welch letzterer, beiläufig bemerkt, nach Bresadola nur eine resupinate Form von Daedalea quercina ist. Schließlich sei noch bemerkt, daß Polyporus eryptarum Fr. nicht synonym mit Polyporus undatus Pers. ist, wie Prof. Mez auf Seite 125 angibt, daß aber nach Bresadola Polyporus eryptarum Fr. nur eine spezielle Form, u. zw. die Forma imbrieata (Dachziegelform), von Polyporus annosus Fr. ist. Inhalt der Oktober-Nummer: Viktor Schiffner: Bryologische Fragmente. S. 377. — Dr. Rudolf Wagner: Zur Teratologie des Plhyteuma spicatum L. 8. 382. — Ed. Palla: Neue Cyperaceen. S. 389. — E. Janchen und B. Watzl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen. (Schluß.) S. 392, — Dr. Rudolf Scharfetter: Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten. (Schluß.) S. 397. — E. Janchen: Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens. S. 406. — Ingenieur Josef Schorstein: Der Hausschwamm und die übrigen holzzerstörenden Pilze in den menschlichen Wohnungen. Von Prof. Dr. Carl Mez. S. 413. Redakteur: Prof. Dr. R. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. . Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1898/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postunweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 416 INSERATE. BERTRTRORTRERTRURTRRGRTRIRTRERTERURTRERDETRTE Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch peinlliora Kür die Österreichischen sudien-n. Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). —- Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. BRNREREIEREIETETEDETESEERTT RANTIRENVBENEE Preisherabs ptzung wu PR; der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf & Mk 4— : 183-187 „ „» „n 1&-) „. „ 10. n herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2. —), 1860 bis 1562, 1864—1869, 1871, 1873— 18724, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt AU URL A Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. III TI TIT iz z Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BÜTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, N 1. Wien, November 1908. Über Hemicarpnha. Von Ed. Palla (Graz). (Mit Tafel X.) In meiner Abhandlung „Uber den morphologischen Wert der Blüte der Gattungen Zipocarpha und Platylepis*') habe ich mich bezüglich der Gattung Hemicarpha folgendermaßen geäußert: „Ich konnte bisher leider keine einzige Art dieser Gattung unter- suchen ?. Wenn wir uns aber vergegenwärtigen, daß nach Rikli Hemicarpha eine „Chlorocyperacee“ ist und Nees die „Ahrehen“- spindel der Hemicarpha subsquarrosa ganz mit dem für Lipocarpha charakteristischen Bau versehen bildlich zur Darstellung bringt, so kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß Hemicarpha nichts anderes als eine zweinarbige Lipocarpha ist, deren Ahrehen so weit reduziert sind, daß sie außer der Blüte nur mehr das Ahrehenvor- blatt aufweisen.“ Diese von mir gezogene Schlußfolgerung muß richtig sein, wenn die beiden Prämissen — die Angaben Riklis undNees’ — zurecht bestehen. Heuer ist es mir nun möglich geworden, zwei Hemicarpha-Arten zu untersuchen: ZZ. cauespitula (Liebmann) Palla, die sich in einer Kollektion mir von Herrn H. Leveille in Le Mans zur Bestimmung zugeschickter mexikanischer Cyperaceen befand, und /. mierantha (Vabl) Britton, die aus der Umgebung 1) In den Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXIII, S. 316. 2) In neuerer Zeit. Vor zwanzig Jahren, damals erst Anfänger in bota- nischen Fragen, hatte ich allerdings Gelegenheit gehabt, die Gattung zu unter- suchen und konnte bereits feststellen, daß sie anatomisch denselben Bau besitzt wie Dichostylis (s. meine Arbeit „Zur Kenntnis der Gattung Seirpus“ in Bot. Jahrb. f. Syst. X, S. 295), also nach unseren heutigen Kenntnissen eine Chlorocyperee ist; da ich mich aber damals naturgemäß noch allzusehr auf die Herbarbestimmungen verließ, seither aber die Erfahrung machen mußte, daß in Herbarien Cyperaceen oft in der unglaublichsten Weise falsch bestimmt vorliegen, so sah ich in meiner Arbeit über Lipocarpha und Platylepis von meinen seinerzeitigen Feststellungen lieber ab und drückte mich in der oben angeführten Weise aus. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1908. 29 418 von Minden in Nebraska stammte. Ich konnte feststellen, daß Hemicarpha tatsächlich eine Chlorocyperee ist und der Bau ihrer „Ahrehen“spindel genau übereinstimmt mit dem Bau der Köpfehen- spindel von Lipocarpha, Platylepis und Kyllingia. Ich halte dem- nach die Frage nach der morphologischen Valenz der Blüte dieser Gattung für definitiv erledigt: Hemicarpha besitzt mit einem Vorblatt versehene, deckblattlose, einklütige, zu Köpfehen angeordnete Ahrchen. Das Vorblatt ist nach meinen Beobachtungen stets vor- handen; die gegenteiligen Mitteilungen, daß es öfters fehlen könne, muß ich auf ein UÜbersehen dieses Gebildes zurückführen. Es um- schließt zur Blütezeit die hintere Hälfte der Blüte (Fig. 1 und 2), indem es mit dem einen Rande etwas über die eine Kante des Fruchtknotens, mit dem anderen über das Filament des einzigen Staubgefäßes hinweggeht; später legt es sich eng der rückwärtigen Hälfte der Frucht an. Steudel') trägt dieser Ausbildung Rechnung, indem er sagt: „squama propria unica minor tenuissima hyalina florem amplectens; ... achenium ... squama hyalina involutum“; Nees?) drückt sich etwas allgemeiner aus: „valvula squamae com- muni opposita ovarium a tergo tegente et demum in nonnullis cum fruetu cohaerente*. Die Stellung des Vorblattes ist eine streng median hintere, und es ist mir unbegreiflich, wie Böckeler°), der das Vorblatt ganz ohne Grund für ein Staminodium hält, dazu kommt, diese Stellung zu leugnen und Nees vorzuwerfen, daß er diesbezüglich falsch beobachtet habe; auch Clarke?) gibt die Stellung falsch an, indem er sagt: „squamula intra glumam oblique laterali lanceolata aut saepius O“°). Das Vorblatt ist wie bei Lipo- carpha offen, im Gegensatz zu Kyllingia, wo es noch sehr kurz scheidig ist (Palla, a. a. O., S. 318). Über seine Gestalt habe ich nirgends zutreffende Angaben gefunden. In den Zeichnungen, die Nees‘) von dem Vorblatte der H. subsquarrosa gibt, erscheint das Schüppchen teils als ein lineales, vorne tief gespaltenes, teils als ein lanzettliches, ungeteiltes Gebilde. Wenn es auch nicht aus- geschlossen ist, daß sich bei der brasilianischen Hemicarpha die 1) Synopsis plantarum glumacearum, II, S. 130. 2) in Flora Brasiliensis, II, I, S. 61. 3) in Linnaea, XXXVI, S. 500. *) in Symbolae Antillanae, II, S. 94. 5) Wie falsch oft in floristischen Werken ganz leicht zu konstatierende Cyperaceen-Charaktere dargestellt werden, sieht man auch in Britton und Browns „The illustrated Flora of the northern United States“; hier findet sich in vol. I auf S. 275 eine Abbildung der Blüte von Hemicarpha micerantha, an der dem Fruchtknoten ein langer Griffel mit zwei dicht mit Papillen be- setzten Narben aufsitzt, während die daneben dargestellte Frucht fast griffellos mit glatten Narben erscheint; dieselbe Erscheinung wiederholt sich gleich weiter unten bei Lipocarpha maculata, auch hier wird die Blüte mit papillösen, die Frucht mit glatten Narben dargestellt. Nach meinen Beob- a haben alle bisher von mir untersuchten Chloroeypereen glatte arben. 6) in Flora Brasiliensis, II, I, T. 4. 419 Sache wirklich so verhält, so muß ich doch eher annehmen, daß Nees von verletzten oder der Länge nach eingerollten Vorblättern seine Zeichnungen hat anfertigen lassen. Bei den beiden von mir untersuchten Arten sind die Vorblätter flach ausgebreitet verkehrt- eiförmig mit quer abgestutztem und verschiedenartig gelapptem Ende, wobei nicht selten deutlich die Tendenz zu einer Zweispaltung der Spitze zu beobachten ist, wie dies eben zweikieligen Vorblättern eigen ist (Fig. 3 und 4). Bei H. caespitula führen die Vorblätter mehrere Sklereidenstränge, welche mindestens die halbe Höhe des Vorblattes erreichen, aber häufig zum Teile bis in die Lappen hineingehen (Fig. 3); bei HM. mierantha hin- gegen, welche etwa um ein Drittel größere Vorblätter hat, sind die Sklereidenstränge sehr kurz, seltener ragt der eine oder andere bis in die obere Hälfte des Blättehens hinein, ja einzelne Vor- blätter sind überhaupt ohne Sklereidenstränge (Fig. 4). Die Kon- sistenz der Vorblätter ist eine sehr zarte; der Färbung nach sind sie hyalin, bei FH. micrantha öfters an der Spitze violett überlaufen. Die Systematik der Hemicarpha-Arten liegt heutzutage sehr im Argen, und es wird Aufgabe künftiger Untersuchungen sein, uns ein genaueres Bild über die Artgliederung dieser Gattung zu geben, als es derzeit besteht. Daß die Arten einander sehr ähnlich sehen, darf uns bei den weitgehenden Reduzierungen in den Blüten- verhältnissen der Gattung nicht weiter wundern, und ich muß auch hier wieder darauf hinweisen, wie ich dies schon einmal an einem anderen Orte!) getan habe, „daß einander sehr ähnliche Cypera- eeenarten häufig verwandtschaftlich voneinander viel weiter ab- stehen, als es auf den ersten Bliek den Anschein hat“; die Homo- logien und die nieht minder zahlreichen, aber lange Zeit hindurch nieht verstandenen Analogien in der Ausbildung der Blütenverhält- nisse der Cyperaceen haben nicht nur dazu geführt, daß sich so monströse Gattungen wie Scirpus, Cyperus usw. älterer Auffassung weit über ein Jahrhundert lang erhalten konnten, sondern sind auch die Ursache so mancher, ganz und gar nicht gerechtfertigter Artzusammenziehung. Ältere Autoren wie Nees?) und Steudel?) nehmen eine größere Anzahl von Hemicarpha-Arten an; neuere Cyperologen hingegen wie Böckeler‘*) und Clarke?) lassen nur zwei Arten gelten, eine amerikanische (oder nach Clarke amerikanisch-afrikanische), die 4. micrantha, und eine afrikanisch- asiatische, die H. isolepis. Daß die letztere Ansicht nicht richtig ist, erkennt man sofort, wenn man die beiden amerikanischen Arten, die ich Gelegenheit gehabt habe zu untersuchen, eingehen- der miteinander vergleicht; die Unterschiede, die zwischen beiden 1) In Kochs Synopsis d. D. u. Schw. Fl., III. Aufl., S. 2515. 2) In Flora Brasiliensis, II, I, S. 61—62 (4 Arten). 3) Synopsis plantarum glumacearum, II, S. 130 (5 Arten). *) In Linnaea, XXXVI, S. 498—499. 5) In Conspectus Florae Africae, V, S. 624 und 627. 29* 420 in der Ausbildung der Tragblätter und Vorblätter bestehen, sind so bedeutend, daß sie unmöglich zu bloßen Variationsformen der Ausbildung einer Spezies herabgedrückt werden können. Hemi- carpha caespitula, von Liebmann in „Mexicos Halvgraes* (1850, S. 49) als Isolepis caespitula aufgestellt und von Böckeler in seiner Abhandlung „Über die von Liebmann in Mexico gesammelten Cyperaceen“!) als Scirpus mieranthus Vahl ß Humboldtiw Böckeler gedeutet, weicht von der H. micrantha der Vereinigten Staaten folgendermaßen ab. Die Tragblätter (Fig. 5) sind °/, bis ”/; mm lang, '/, bis '/, mm breit, verkehrteiförmig oder elliptisch-verkehrt- eiförmig, oben plötzlich in eine '/, bis '/,mm lange, gerade Stachelspitze zusammengezogen, in der oberen Hälfte purpurn bis schwarzpurpurn mit grünem Mittelstreifen (einzelne auch ganz hyalin mit grünem Mittelstreifen), der Mittelstreifen enthält ein Gefäßbündel, die beiden Flanken werden von je 2 bis 5 (bisweilen nur 1) Skleidensträngen der Länge nach durchgezogen; die Vor- blätter (Fig. 3) sind '/, mm, selten etwas darüber, aber öfters nur °/), mm lang, °/, mm (nur ausnahmsweise bis ”/, mm) breit und werden, wie ich es schon oben beschrieben habe, von mehreren wenigstens bis zur Mitte des Vorblattes reichenden Sklereiden- strängen durehzogen. Die Tragblätter der H. micrantha (Fig. 6) sind 1 bis 1'/, mm lang, °/, mm oder etwas darüber breit, verkehrt- eiföormig, in eine '/,;, mm oder darüber lange, gerade oder mehr oder weniger zurückgekrümmte Stachelspitze zusammengezogen, in der Färbung und Nervatur wie bei ZH. caespitula; die Vor- blätter (Fig. 4) sind '/, bis °/,mm lang, °/, bis '/,;, mm breit, mit meist sehr kurzen Sklereidensträngen oder auch überhaupt nervenlos. Zu diesen Unterschieden gesellen sich noch einige andere (z. B. die Maximalgrenzen der Halmhöhe, die Frucht- ausbildung), die ich aber nieht näher erörtern will, da es sich mir hier nur darum handelt, an einem Beispiele nachgewiesen zu haben, daß die Gattung viel mehr Arten haben muß, als ihr der- zeit zugesprochen werden. Hemicarpha schließt sieh habituell ganz und gar an Platy- lepis und Lipocarpha?) an und unterscheidet sich von der letzteren Gattung wesentlich nur durch den Mangel der Deckblätter. Ich habe seinerzeit: schon festgestellt°), daß das Deckblatt von Lipo- carpha Sellowiana etwas kleiner ist als das Vorblatt. Sollte eine Lipocarpha-Art bekannt werden, bei der das Deckblatt nur mehr rudimentär entwickelt wäre, so würde eine solche Art einen deut- lichen Übergang zu Hemicarpha bilden, und man müßte. dann wohl die beiden Gattungen in eine einzige zusammenziehen. Der- zeit halte ich es aus praktischen Gründen für zweckmäßiger, die 1) In Bot. Jahrb. f. Syst., I, S. 363. 2) Lipocarpha, Hemicarpha und Platylepis stimmen auch darin über- ein, daß sie ungekielte Blattspreiten besitzen, während bei Kyllingia die Spreiten gekielt sind. 3) Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXIH, S. 319. 2 Be" I- ae i \ ' ’ Patta Ed,Hemicarpha. Taf.X. IS Autor del. 421 beiden Gattungen auseinander zu halten; die grobmorphologische Unterscheidung zwischen beiden wird auch dadurch erleichtert, daß alle bekannten Hemicarpha-Arten eine scheinbar seiten- ständige, die Lipocarpha-Arten eine deutlich endständige Inflores- zenz aufweisen. Indem ich meine Mitteilungen über Hemicarpha schließe, muß ich noch einer Arbeit Th. Holm’s über Lipocarpha Er- wähnung tun. Als ich meine Abhandlung „Über den morpho- logischen Wert der Blüte der Gattungen Lipocarpha und Platy- lepıis“ veröffentlichte, waren mir Holm’s „Studies in the Cypera- ceae. IX. The genus Lipocarpha R. Br.“ (in The American Journal of Science, VII [1899]) nicht zugänglich, so daß ich dem Titel dieser Arbeit — ein Referat darüber war nicht aufzutreiben — nicht entnehmen konnte, daß sich der Autor auch über die Blütenverhältnisse der Gattung äußere. Herr Holm war seither so liebenswürdig, mir seine Arbeit zuzuschicken, und ich konnte nun ersehen, daß er sich bereits vor mir als der einzige Autor in der neueren Zeit mit guten Gründen entschieden dafür ein- setzte, daß die „Blüten“ von Lipocarpha einblütige, aus einem Vorblatt und einem Deckblatt zusammengesetzte Ahrchen dar- stellen, Ich kann nicht umhin, die Stelle, an der Holm seine Ansicht ausspricht, hier wörtlich zu zitieren: „The question isthen to decide whether we have „a one-flowered spikelet*“ or „a single flower“ before us, and this is a point that has always been so much disputed. It would seem most natural, however, to define the two scales and the flower as constituting a one-Howered spikelet, wherein the lower scale would represent the prophyllon of the rhacheola and the upper one the bract of the flower. The position of the lower scale corresponds exactly with that of a true prophyllon in other Cyperaceae. Furthermore its anatomical strueture shows us two prominent stereome-bundles and a distinet bicarinate outline, in contrast to the upper scale, the bract, in which we have observed a mediane mestome-bundle, corresponding with other braets. The accompanying diagram of a spikelet of L. maculata shows us the supporting bract, in the axl of which is developed a rhacheola with a dorsal prophyllon and a bract, which supports the naked flower. This explanation seems to us the most natural, when we consider the minor inflorescences of other Cyperaceae, where the rhacheola is often provided with a basal, empty prophylion, bica- rinate or tubular as in Carex, Oyperus, Dulichium, Fuirena and others“ (a.a.0., S. 172). Botanisches Institut der Universität Graz. Erklärungen der Abbildungen (Taf. X). Vergrößerung = 30. Fig. 1, 3 und 5: Hemicarpha caespitula. Fig. 2, 4 und 6: Hemicarpha micrantha. 422 f Fig. 1 und 2: Blüte von hinten gesehen (rückwärts das Tragblatt des Ahrchens, vorne das Vorblatt. : Fig. 3 und 4: Vorblätter (von schon fruchtendeu Ahrchen). Fig. 5 und 6: Tragblätter (von schon fruchtenden Ahrchen). Beiträge zur Kenntnis der Gattung Crepis. Von Dr. Josef Stadlmann. (Aus dem botanischen Institute der k. k, Universität Wien.) (Mit Tafel XI.) Auf den zwei botanischen Reisen, welche im Jahre 1904 und 1907 vom Naturwissenschaftlichen Vereine an der Universität Wien nach Bosnien veranstaltet wurden, fanden die Teilnehmer beide Male an getrennten Standorten eine Crepis-Art, welche das erstemal'!) als Crepis pannonica in die Aufzählung der gefundenen Pflanzen aufgenommen wurde, sich das zweitemal doch als eine andere Pflanze erwies, da mehr Material zur Verfügung stand. Einen wertvollen Fingerzeig für die Identifizierung der Pflanze er- hielten wir dann am Schlusse der zweiten Reise, als uns Herr K. Maly im bosnisch-herzegowinischen Landesmuseum das Her- barexemplar des seit der Entdeckung verschollenen Mulgedium (Crepis) blavü zur Ansicht vorlegte und wir sofort die Ähnlichkeit unserer Pflanze mit dem Blauschen Original erkannten. Herr Maly war so liebenswürdig, dieses Original mir zum Vergleiche und zur Untersuchung zu übersenden, deren Ergebnisse im fol- genden dargelest werden sollen. Crepis Blavii Ascherson, Zeitschrift der Ges. f. Erd- kunde zu Berlin, 1870, p. 549; Blau, Reisen in Bosnien ete., 1877, p. 81 (ohne Beschreibung). Mulgedium blavii Ascherson in Ascherson et Kanitz, Cat. eorm. et anthophyt. Serb. etec., 1877, p. 41, nr. 1118 (ohne Beschreibung); Bot. Zte., 1879, p. 260 (mit Beschreibung). Crepis rigida Visiani, Fl. Dalm., 1847, IL, p. 119 [non W. K.]. Crepis pannonica Stadlmann in Österr. botan. Zeitschr. 1906, p. 271 [non (Jacgu.) ©. Koch]. Planta perennis omnibus partibus lactescens. Radix simplex recta profundeque descendens, calamum aut digitum crassitie ae- quans, extus fusea, interdum squamis foliorum emortuorum con- teeta, plurimum unum caulem rarius duos vel tres proferens. Caules 50—80 em alti, saepius etiam altiores, erecti diametro 2—5 mm, firmi, rigidi, obtuse angulati, basi purpurascentes, viscosi glanduloso-villosissimi, superne sulcati, minus villosi vel summi paene glabri, paullulum flexuosi, ad inflorescentiam com- posito-racemosam usque foliati, plures ramos floriferos proferentes, saepe etiam ramiferi in longitudinem 20—30 cm; rami axillares 1) Österr. botan. Zeitschr., 1906, p. 271. 423 breves rigidi angulo acuto rarius recto prodeuntes inde arcuatim erecti. Folia erassa, rigida, dentata, apice acuta, utrimque venosa, venis subtus eminentibus margine glandulosa, lamina utrimque pareius hirto-glandulosa; radicalia aut caulina infima ovata, in petiolum deeurrentia, rarius subsessilia, postice sinuato-laciniata, versus apicem sinuato-dentata; caulina reliqua amplexicaulia, aurieulis rotundatis, setulis brevissimis seabra, margine glandulosa, inferiora ovata, sinuato-dentata, superiora sagittata, sinuato-dentata, dentibus subre- eurvis, raro integra, summa hastata nonnisi basin versus dentata, alia integerrima. Inflorescentia ramosa, ramorum capitula 1—5 multiflora, peduneuli erassi, arcuatim erecti, suleati, braeteae sub- frondosae, lanceolatae, acuminatae, suffultae, raro tenues, squamosae ; involuerum campanulato-cylindrieum, 9—12 mm longum, flavo- viride, 10—14folium, foliola longiora et breviora, lineari-oblonga, obtusa, margine parce cano-tomentosa, eglandulosa, apice spha- celata; corollae aureae, tubulus pallidus, ligula linearis, inaequaliter ineisa, quadri- aut quinquefida. Semina (achaenia) 4—5°5 mm longa, suleata, eylindriea non compressa (interdum com- pressa esse videntur), apice attenuata, fusca; pappus pilosus, ses- silis, eandidus, sine anulo pilorum tenuium, qui estin basi pappi generis Mulgedri, 8 mm longus. Ar. geogr.: Bosnien: Straßenränder zwischen Han Prolog und Han Vaganj an der Straße Livno-Sinj, ca. 1000 m, Kalk, lg. J. Stadlmann, F. Faltis, M. Hellweger, 20. VI. 1904 (vel. Österr. botan. Zeitschr. l. e., p. 271, als Orepis pannonica); Tusnica- Gebiet: Südabhang des Vitenjak mali gegenüber von Gradae westlich von Stipani6; zwischen Gebüsch, ea. 1200-1300 m, Kalk, lg. J. Stadlmann, F. Faltis, E. Wibiral, 17. VII 1907. Dinarische Alpen: An Ackerrändern bei Ornilug, ca. 750 m, Kalk, lg. E. Janehen, B. Watazl, 7. VII. 1907. Notiert von E. Jan- chen an der bosnisch-dalmatinischen Grenze bei Unista an Karst- hängen nördlich und westlich vom Orte (vgl. Österr. botan. Zeit- schr., 1908, p. 361). Dalmatien: In agris et pascuis eirca Glavase!) ad radiees montis Dinara et ad Polazza inter Knin et Vrlika (Visiani, Fl. Dalm., IL, p. 119). Herzegowina: Ha- bitat in fruticetis solo lapidoso inter Paljev-dol et Pakra@ie inter Nevesinje et Mostar, lg. Blau (vgl. Bot. Zte., 1879, p. 260). Nach gütiger Mitteilung von “Herrn K. Maly heißt die Lokalität auf der Spezialkarte Pakra&uza und liegt etwa 800—1000 m hoch. Crepis Blavii stellt eine vielfach verkannte Art dar. Der erste, welcher die Pflanze fand, war Visiani, der sie mit Ürepis pannonica verwechselte. Von dieser unterscheidet sich unsere Pflanze durch den in die Länge gezogenen, infolge der kurzen, fast sleichlangen Äste, fast zylinderischen Blütenstand und durch die Drüsigkeit der Blätter und der unteren Stammteile. Cr. pannoniea hat ebensträußige Blütenstände und nicht drüsig-klebrige Blätter, ‘) Die Schreibart der Spezialkarte ist Glavac Be Palada. 424 die sieh infolge der kurzen, steifen Behaarung sehr rauh anfühlen. Die Stelle ‚basi foliisque villosis* bei Visiani gibt eine An- deutung, daß es sich vielleicht nicht um die pannonische Pflanze handelt. Die Standorte Glavae (Visiani) und Unista (Janchen) sind etwa 5 km voneinander entfernt, so daß bei den dort herr- schenden gleichen Vegetationsbedingungen der Schluß auf die Identität der Visianischen Pflanze mit ÜCrepis Blavii wohl berechtigt ist. Was nun den Vergleich unserer Pflanze mit dem Blauschen Original anbelangt, welches von Ascherson später als Mulgedium Blavii beschrieben wurde, so ist es wohl nur dem Mangel an geeignetem Untersuchungsmaterial zuzuschreiben, daß die Pflanze nicht als zur Gattung Crepis gehörig erkannt wurde. Infolge all- zu starken Pressens dürften auch die noch unreifen Achänien ziemlich zusammengedrückt worden sein, so daß sie in ihrer flachen Form den Früchten von 'Mulgedium einigermaßen gleichen. Aber es fehlt der für Mulgedium charakteristische feine Haarkranz am Grunde des Pappus, so daß nach den Früchten Blau’s Pflanze sicher eine Crepis darstellt. Habituell ist wohl das Blausche Original auf keinen Fall einem Mulgedium ähnlich. Vielleicht war die starke Bedrüsung für die spätere Einreihung unter Mulgedium ausschlaggebend, da sie auch in der Beschreibung an erster Stelle erwähnt ist. Das Original gleicht unserer Pflanze so vollständig, daß an der Identität beider Pflanzen kein Zweifel sein kann und somit das so lange verschollene Mulgedium Blavii aufgeklärt erscheint’). Daß die Pflanze so lange nicht richtig beurteilt wurde, mag wohl in der Abgelegenheit aller Standorte mit einen Grund haben. Dazu ist ferner das Material Visiani’s schwer zugänglich; Blau’s Standort wurde zwar von Maly besucht, die Pflanze aber dort nicht gefunden. Die nunmehr bekannte Verbreitung deutet darauf hin, daß die Pflanze auch noch zwischen den äußersten Stand- orten (Dinarische Alpen und Gegend zwischen Nevesinje und Mostar) verbreiteter sein dürfte, nnd daß:die Standorte am Prolog und an den Südausläufern der Tusnica nur zwei zufällig bekannte Punkte in dem ganzen Verbreitungsgebiete darstellen. Auch der pflanzengeographische Charakter der Standorte ist ziemlich der gleiche, Karstheide oder niedriger Buschwald im Karstgerölle in 1) Es dürfte vielleicht ganz gern gesehen werden, wenn hier die nicht über- all leicht zugängliche Originalbeschreibung wiedergegeben wird; vgl. Bot. Ztg., 1879, p. 260: Mulgedium Blavii Aschs. Planta perennis, glanduloso-villosis- sima. Caulis (in exemplo unico putato) 0:39 m altus, ad inflorescentiam com- posito-racemosam usque foliatus. Folia firma, oblonga, acuta, subrepando-den- ticulata, inferiora in petiolum brevem attenuata, reliqua sessilia, aurieulis ro- tundatis amplexicaulia, summa diminuta, integerrima. Inflorescentiae rami capitula 1—3na multiflora gerentes, bracteis subfrondosis lanceolatis acuminatis suffulti. Involueri campanulato-ceylindrici 0°012 m longi phylla inferiora 10—12na. lineari-oblonga, obtusa; corollae aureae; achaenium (immaturum) 00025 m longum; compressum, sursum subattenuatum utrinque 3-costatum; pappus candidus, 0:008 m longus. 425 einer Seehöhe von 700—1200 m und gewöhnlich südliche Ex- position. Crepis Blavii dürfte nach dem Gesagten eine die Or. pan- nonica im Balkangebiete vertretende Art sein, während Or. pan- nonica sich in Ungarn, Siebenbürgen und vielleicht den angrenzenden Teilen von Rumänien und Rußland findet. Auch Exemplare von der Steppe bei Cherson (lg. Rehmann, Steppe bei Beszlearak, H. Kerner) dürften zu Or. pannonica gehören, während ich das Vorkommen in Asien nach einem vorliegenden Exemplar von Regel aus Turkestan bezweifeln möchte. Wie schon die Varietäts- angabe „var. Songarica K. K.“ andeutet, dürfte es sich wohl um eine ganz andere Art handeln. Im TuSnicagebiete kommt am Standorte der Orepis Blavii auch Cr. chondrilloides Jacqu., Enum. stirp. Vind., 1762, p. 312, vor. Zwischen diesen beiden Arten findet sich nun auch ihr Bastard, der im folgenden beschrieben werden soll. Crepis Malyi Stadlmann = Crepis chondrilloides Jacqu. X Cr. Blavii Ascherson. Planta inter parentes characteribus et altitudine plane inter- media. Differt a Or. chondrilloide foliis non usque ad rhachin pinnatifidis, laeiniis = latis, caulinis basi amplexicaulibus, auriculatis, ramis arcuatim ereetis non rectangulari-patentibus unum vel duo eapitula ferentibus; a Cr. Blavii lamina foliorum pinnatifida, ramis unum raro duo capitula ferentibus; tota planta glanduloso-villosa usque ad duas partes altitudinis, foliola capitulorum latere dorsali eristate glandulosa. Bosnien: TuSnicagebiet: Südabhang des Vitrnjak mali, gegenüber von Gradac, westlich von Stipani6; zwischen Gebüsch unter den Stammeltern; ca. 1200—1300 m, Kalk, lg. J. Stadl- mann, F. Faltis, E. Wibiral, 17. VII. 1907. Im Gebiete der Dinarischen Alpen und am Prologpasse findet sich neben Crepis Blavii auch Or. chondrilloides, so daß dieser Bastard auch noch anderwärts sicher gefunden werden dürfte. Die vorliegende Pflanze, welche ich nach dem eifrigen Er- forscher der bosnisch-herzegowinischen Flora, dem wir in einer Reihe von schwierigen Fällen bereitwilligste und weitgehendste Auskunft und Unterstützung sowohl bei der Feststellung des Reise- planes, wie auch bei der vorliegenden Bearbeitung verdanken, Crepis Malyi benenne, stellt einen Bastard dar, welcher in geradezu idealer Weise die Mitte zwischen den habituell ziemlich verschie- denen Stammeltern hält und von ihnen leicht zu unterscheiden ist. Die allgemeine Wuchsform besitzt Crepis Malyı von der Cr. Blavii, nämlich den steifen, aufrechten Stamm, die kurzen Blüten- äste, die sofort schiefwinkelig oder etwas gekrümmt aufstreben. Ebenso erinnert das stellenweise Auftreten von 2—3 Blütenköpfehen an den Seitenästen an die vorgenannte Art. Die Blattform stellt ein Mittel dar zwischen dem bis zur Blattspreite fein geteilten Blatt von Or. chondrilloides und dem nur gezähnten, oft fast 426 ganzrandigen Blatt von Or. Blavii. Die höher am Stamme ste- henden Blätter sind stengelumfassend, wie die von Cr. blawvii. Die ganze Pflanze ist am Stamme und an den Blättern drüsen- haarig und klebrig wie die Stammeltern. Da Or. chondrilloides sehr stark in der Behaarung und Bedrüsung wechselt — es gibt Exemplare mit einfach flaumigen, kurzen Haaren, solehe mit kurzen, drüsenlosen Borsten, und endlich solehe mit reichlichen, langen Drüsenhaaren — so erscheint auch der Bastard einiger- maßen variabel, indem bei einzelnen Exemplaren nur der untere Stengelteil mit den Blättern stark, aber kurzdrüsig ist, bei den anderen die ganze Pflanze einschließlich der Rückenseite der Köpfehenschuppen ziemlich gleichmäßig mit # langen Drüsenhaaren besetzt ist. An den Schuppen sind die Drüsen kürzer gestielt und bilden eine Art Kamm. Der Pollen ist nach den vorgenommenen Untersuchungen größtenteils fertil. Die Tafel, welche links Orepis chondrilloides, rechts Orepis blavii, in der Mitte deren Bastard Crepis Malyı im Maßstabe 1:4 darstellt, wurde nach einer Aufnahme angefertigt, die mir Frl. A. Mayer in liebenswürdigster Weise besorgte. Es sei ihr hiermit der beste Dank ausgesprochen. Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens. Von E. Janchen (Wien). (Mit 2 Textabbildungen.) (Schluß. !) Ganz abgesehen davon, daß der Name Hel. nummularıum vor allen anderen die Priorität hat, wäre es aber auch schwer, unter den jüngeren einen zu finden, der die Pflanze, um die es sich handelt, ebenso klar und einwandfrei bezeichnet. In Betracht kämen zunächst die folgenden Namen: Hel. Ohamaeeistus Miller, Hel. vulgare Gärtner, Hel. tomentosum 8. F. Gray. Helianthemum Chamaeeistus Miller?) umfaßt sowohl Zel. hirsutum als auch Hel. nummularium und wurde auch stets im Sinne eines derartigen oder noch viel weiteren Sammelbegriffes von jenen Autoren angewendet, welche die hier unterschiedenen Arten nicht spezifisch trennen. Eine Präzisierung des Namens im Sinne von Hel. nummularium findet sich erst bei Simonkai’), eine Präzisierung im Sinne von Hel. hirsutum bei Rouy und Foucaud?). Derartige Einschränkungen sind aber nicht nur etwas willkürlich, sondern sie haben auch den entschiedenen Nachteil, daß die Klar- 1) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 10, S. 406. 2) The Gard. Dict., ed 8 (1768), nr. 1. °) Enum. flor. Transsilv. (1886), pag. 106. *) Flore de France, II (1895), pag. 295. Stadlmann J.: Crepis. Oesterr. botan. Zeitschr. 1908. Lientdruck v Max Jafle Wier n A. Mayer phot. 427 heit der Verständigung verloren geht, indem jetzt bei dem Namen Hel. Chamaecistus Mill. niemand mehr weiß, ob Hel. nummularium oder Hel. hirsutum oder endlich beide zusammen gemeint sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Namen Hel. vulgare Gärtner‘). Die Originalpublikation gibt keinerlei Anhaltspunkt, welche spezielle Art gemeint ist, und der Name wird auch bis in die neueste Zeit zumeist im Sinne eines Sammelbegriffes synonym mit Hel. Ohamaeeistus Mill. verwendef. Die Einschränkung des Namens auf Hel. nummularium, welehe sich bei Lamarck und De Candolle?), noch deutlicher bei Persoon°) findet und später von den österreichischen Autoren übernommen wurde, ist vollkommen willkürlich und führt leicht zu Mißverständnissen. Noch verwirrender wäre der Name Hel. tomentosum S.F. Gray‘) oder Dunal’) wegen der Verwechslung mit dem davon ver- schiedenen, prioritätsrechtlich wohl begründeten Hel. tomentosum (Scop.) auet. Austr. recent. Cistus tomentosus Scopoli‘) ist näm- lich, entgegen der Angabe Grossers’), nicht identisch mit Hel. nummularium (L.) Dunal, sondern mit Hel. Scopolii (Willk.) Rouy et Foucaud, sie ist nicht eine Talpflanze, sondern eine Hoch- gebirgspflanze. Dies erhellt schon aus der ältesten Stelle, wo die Pflanze genannt wird, aus Scopolis „lter tyrolense“ °). Hier wird sie vom „Monte Feudo“ im Fleimsertal zusammen mit zahlreichen anderen Hochgebirgspflanzen angegeben. In den Südtiroler Dolo- miten findet sich nun tatsächlich das Hel. Scopolüi (Willk.) Rouy et Foucaud, wie ich die alpine Pflanze mit filzigen Blättern vorläufig bezeichnen will, häufig vor und wurde daselbst auch in neuerer Zeit von Handel-Mazzetti, Stadlmann, mir und anderen Botanikern an ver- schiedenen Örtlichkeiten gesammelt. Hel. nummularium (L.) Dunal da- gegen ist in gleichen Höhenlagen dort nirgends zu finden. Auch in der Flora Carnioliea bezeichnet Seopoli seinen Cistus tomentosus aus- drücklich als alpine Pflanze. Das auf tiefere Lagen beschränkte Hel. nummularium (L.) Dunal fehlt in Krain vollständig. Es muß allerdings bemerkt werden, daß, wie mir Herr Professor Paulin (Laibach) mitzuteilen die Güte hatte, auch Hel. Scopolii (Willk.) Rouy et Foucaud seit Seopoli in Krain nicht wiedergefunden wurde. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß Scopolis Angabe auf einer Verwechslung oder einem Gedächtnisfehler beruht und daß er die Pflanze überhaupt nicht in Krain, sondern nur in Tirol gefunden hat. Dafür würde auch sprechen, daß er für Krain keinen genaueren Fundort angibt, was er sonst bei selteneren Arten stets 1) De fruct. et sem. plant., I (1788), pag. 371. 2) Flore Frangaise, IV. 2 (1805), pag. 821. 3) Synopsis plant., II (1807), pag. 79. *) Nat. arrang. Brit. pl, 1I (1821), pag. 663, zitiert nach Index Kewensis. 5) In De Candolle, Prodr., I (1824), pag. 279. 6) Flora Carniolica, ed. 2, I (1772), pag. 376. 7) Cistaceae in Englers Pflanzenreich (1903), pag. 85, nota. 8) Scopoli, Annus II. historico-naturalis (1769), pag. 53. 428 zu tun pflegt. Übrigens könnte Hel. Scopoliw (Willk.) Rouy et Foucaud, das nicht nur westlich, in Tirol, sondern auch östlich, in Bosnien, häufig ist, auf den Krainer Alpen immerhin noch gefunden werden. Da dem Gesagten zufolge Cistus tomentosus Scop. der älteste Name für Hel. Scopoli (Willk.) Rouy et Foucaud ist, so hat das- selbe den Namen Hel. tomentosum zu führen, und zwar, da S. F. Gray und Dunal, wie oben erwähnt, diese Kombination in einem an- deren Sinne gebraucht haben, den Namen Helianthemum tomen- tosum (Scop.) Spreng.'), denn Sprengels Name gründet sich in erster Linie auf Cistus tomentosus Scopoli, wenngleich auch Smith?) zitiert wird, dessen Pflanze identisch ist mit Hel. tomen- tosum 8. F. Gray und Dunal, also mit dem den niedrigeren Lagen angehörenden Hel. nummularium (L.) Dunal°). Mit vollkommener Klarheit nur für die Hochgebirgspflanze verwendet, findet sich die Kombination Hel. tomentosum allerdings erst bei Fritsch‘). Angesichts der eben dargelegten Tatsache, daß Hel. tomen- tosum die prioritätsberechtigte Kombination für das alpine Hel. Scopolii (Willk.) Rouy et Foucaud ist, und mit Rücksicht auf den Umstand, daß der Name in diesem Sinne in Österreich auch wirklich in Gebrauch steht, wäre es verwirrend und unberechtigt, wenn man ohne zwingenden Grund und sogar gegen die Gesetze der Priorität eine gleichlautende Kombination für eine andere Pflanze einführen und das Hel. nummularium (L.) Dunal in Hel. tomentosum 8. F. Gray umnennen wollte. Da nunmehr Hel. nummularium (L.) Dun. nicht nur kein allgemein als ungiltig angesehener, in die Synonymie verfallener Name, sondern sogar ein giltiger Name für eine weit verbreitete Spezies ist, so haben alle jüngeren gleichlautenden Kombinationen selbstverständlich zu fallen. Solche gründeten sich auf eine irrige Deutung des Linn&schen Cistus nummularius durch Cavanilles?), nicht etwa auf einen von Cavanilles als neue Art aufgestellten Cistus nummularius. Hel. nummularium Gussone°) wurde später ”) vom Autor selbst in .Hel. rubellum Presl korrigiert. Der erst neuerdings aufgestellte und wohl noch wenig eingebürgerte Name Hel. nummularium Grosser°) hat dem viel bekannteren Namen Hel. paniculatum Dunal’) zu weichen. ei) Systema veget., II (1825), pag. 592. 2) JE Smith, "English Botany, XXXIT (1810), tab. 2208. Smith hat hier keine neue Art aufgestellt, sondern nur Scopolis Namen in abweichen- dem Sinne verwendet. 3) Hel. nummularium erscheint bei Dunal unter sechs verschiedenen Namen. 3 Exkursionsflora f. Österreich (1897), pag. 379. 5) Icon. et deser. plant. Hispan., II (1793), pag- 34, tab. 142. 6) Catal. plant. hort. Boccadifalco (1821), pag. 30 [nomen solum!]. ”) Florae Sieulae prodr., II (1828), pag. 18. 8) Cistaceae (1903), ‚pa8: 109. °) In DC., Prodr., I (1824), pag. 278; Willkomm, Icon. et deser. pl., II (1856), pag. 142. 429 Zum Schlusse gebe ich eine Übersicht der Synonyme, die sich auf Hel. nummularium (L.) Dunal, jener, die sich auf Hel. hirsutum (Thuill.) Merat, sowie jener, die sich auf beide Arten zu- sammen, eventuell mit Einschluß noch anderer verwandter Arten beziehen. Auf Helianthemum nummularium (L.) Dunal und Hel. hir- sutum (Thuill.) Merat zusammen, eventuell mit Einschluß von Hel. tomentosum (Scop.) Spreng., Hel. grandiflorum (Seop.) Lam. et DC. und Hel. nitidum Clementi beziehen sich die nachstehenden Namen: Cistus Helianthemum Linne, Spee. plant., ed. 1, 1 (1753), pag. 528 [an solum = A. hirsutum?]|; Hudson, Flora Anglica, ed. 1 (1762), pag. 205; Steudel, Nomencl. bot., ed. 1 (1821), pag. 200 [pro parte!]. Hel. Chamaecistus Miller, The Gard. Diet., ed. 8 (1768), nr. 1; Ascherson, Flora der Provinz Brandenburg (1864), pag. 66; Crepin, Manuel fl. Belg., ed. 2 (1866), pag. 60; Gelakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen (1867), pag. 483; Garcke, Flora von Nord- und Mittel-Deutschland, 8. Aufl. (1867), pag. 50 [pro parte!]; Pacher in Pacher und Jabornegg, Flora von Kärnten, III (1387), pag. 154; Murbeck, Beitr. Südbosn. Herceg. (1891), pag. 165; Willkomm, Suppl. prodr. fl. Hispan. (1893), pag. 290; Wünsche, Die Alpenpflanzen (1893), pag. 87: Fiori in Fiori e Paoletti, Flora anal. d’Italia, I. 2 (1898), pag. 395 [pro parte!]; Grosser, Cistaceae in Englers Pflanzen- reich (1903), pag. 81; Thome, Flora v. Deutschl., Österr. u. d. Schweiz, 2. Aufl., III (1903), pag. 277. Hel. vulgare Gärntner, De fruct. et sem. plant, I (1788), pag. 371; Sebastiani et Mauri, Flor. Rom. prodr. (1818), pag. 178; Pollini, Flora Veronensis, II (1822), pag. 185; Sprengel, Syst. veget., II (1825), pag. 592; Bentham, Catal. plant. Pyren. (1826), pag. 88 [exel. var. y.!]; Reichenbach, Flora Germ. excurs., pag. 714 (1832); Koch in Röhlings Deutschlands Flora, IV (1833), pag. 49; Koch, Synopsis flor. Germ. et Helv., ed. 1 (1837), pag. 81; Bertoloni, Flora Italica V (1842), pag. 380; Ledebour, Flora Rossiea, I (1842), pag. 241; Wenderoth, Flora Hassiaca (1846), pag. 168; Garcke, Flora von Halle, I (1848), pag. 52; Grenier et Godron, Flore de France, I (1848), pag. 169; Hausmann, Flora von Tirol, I (1851), pag. 93; Visiani, Flora Dalmatica, III (1852), pag. 145; Willkomm, Ice. et deser. plant. eur. austro-oceid., II (1856), pag. 112; Neilreich, Flora von Nieder- österreich (1859), pag. 763; Syme, English Botany, ed. 3, II (1864), pag. 10; Boissier, Flora Orientalis, I (1867), pag. 446; Parlatore, Flora Italiana, V (1872), pag. 625; Nyman, Consp. flor. Europ., pag. 74 (1878); Willkomm et Lange, Prodr. fl. Hispan., III (1880), pag. 730; Duftschmid, Flora 430 v. Oberösterreich, IV (1885), pag. 7; Rouy et Foucaud, Flore de France, II (1895), pag. 294 E% parte!]; Pospichal, Flora d. österr. Küstenlandes, I (1397), pag. 570; Schinz et Keller, Flora d. Schweiz, 1. Aufl. (1900). pag. 328; Bubani, Flora Pyrenaea, III (1901), pag. 139. Hel. variabile Spach in Ann. sciene. nat., 2. ser. VI (1836), pag. 362 [pro parte minore!]. Hel. controversum F. Schultz, Flora der Pfalz (1846), pag. 59 [pro parte!]. Hel. Cordi Ruprecht, Flora Caucasi, I (Mem. acad. imp. seiene. St. Petersb., 7. ser., XV. 2, 1869), pag. 141. Hel. Helianthemum Karsten, Ill. Repet. pharm.-med. Bot. (1886), pag. 129; Karsten, Flora v. Deutschl., Österr. u. d. Schweiz, 2. Aufl, II (1895), pag. 176 [pro parte!]; Ascherson et Graebner, Flora d. nordostdeutsch. Flachl. (1898 —99), pag. 495. Hel. Chamaeeistus var. «. vulgare Burnat, Flore des Alpes Maritimes, I (1892), pag. 154. Auf Helianthemum nummularium (L.) Dunal beziehen sich die nachstehenden Namen: Cistus nummularius Linne, Spec. plant., ed. 1, I (1753), pag. 527; Gouan, Hort. reg. Monspel. (1762), pag. 256; Gouan, Flora Monspeliaca (1765), pag. 264; Lamarck, Diet. encyel. meth., bot., II (1790), pag. 24: Willd., Spee. plant., II. 2 (1800), pag. 1203 [pro parte minore!]. Hel. nummularium Miller, The Gard. Diet., ed. 8 (1768), nr. 12 [pro parte!; excel. herb.!]; Pers., Synopsis, II (1807), pag. 78 |pro parte!]; Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 280; Sprengel, Syst. veget., II (1825), pag. 593. Cistus Helianthemum Lamarck, Flore Francoise, III (1778), pag. 159; Savi, Flora Pisana, II (1798), pag. 13; J. E. Smith, Compend. flor. Brit. (1800), pag. 79; W. J. Hooker, Flora Seotica (1821), pag. 170. Cistus humilis Salisbury, Prodr. stirp. hort. Chapel Allerton (1796), pag. 368 [sec. Grosser!]. Hel. vulgare Lam. et DC., Flore Francaise, IV. 2 (1805), pag. 821; Pers., Synopsis, I (1807), pag. 79; Baumg., Enum. stirp. Transsilv., II (1816), pag. 86; Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 280: Wahlenberg, Flora Sueeiea, I (1824), pag. 332 [exel. var. B.1]: Gaudin, Flora Helv., III (1828), pag. 488; Sweet, Cistineae (1825—1830), tab. 34; Tenore, Flora Napo- litana, IV (1830), pag. 317; Kerner, 'Sehedae ad flor. eXsicc. Austro- -Hung., nr. 881 (1883); Beck, Flora von Nieder-Öster- reich, II. 1 (1892), pag. 526; Haläesy, Flora von Niederöster- reich (1896), pag. 74; Fritsch, Exkursiousflora für Österreich, 1. Aufl. (1897), pag. 379. Cistus tomentosus J. E. Smith, English Botany, XXXI (1810), tab. 2208; The English Flora, III (1825), pag. 27. 431 ? Cistus hirsutus Lapeyrouse, Hist. abreg. pl. Pyren. (1813), pag. 303 [see. Duby, Bentham, Willkomm)]. Hel. serpyllifoium Baumg., Enum. stirp. Transsilv., II (1816), pag. 87; Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 280; Sweet, Cistineae (1825—1830), tab. 60; Reichenbach, Flora Germ. excurs., pag. 714 (1832); Rouy et Foucaud, Flore de France, II (1895), pag. 295 [pro parte!]. Hel. vulgare «. Sebastiani et Mauri, Flor. Roman. prodr. (1818), pag. 178; Koch in Röhlings Deutschlands Flora, IV (1833), pag. 51. Hel. tomentosum S. F. Gray, A nat. arrang. Brit. plants, II (1821), pag. 663 [ex Ind. Kew.|; Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 279; Sprengel, Syst. veget., II (1825), pag. 592 [pro parte!]; Hegetschweiler inHegetschw. u. Heer, Flora d. Schweiz (1840), pag. 515; Kerner in Österr. botan. Zeitschr., XVII (1868), pag. 19. Hel. angustifolium Dunal in DC., Prodr. I (1824), pag. 281. ? Hel. hirsutum Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 284 [sec. Bentham)|. Cistus serpyliifolius Lejeune, Revue fl. Spa (1824), pag. 105 [see. Lejeune et Courtois!]. Hel. vulgare &. tomentosum Bentham, Catal. plant. Pyren. (1826), pag. 88 [pro parte!]; [@.] Koch, Synopsis flor. Germ. et Helv., ed. 1 (1837), pag. 81; [e.] Ledebour, Flora Rossica, I (1842), pag. 241; [e.] Garceke, Flora v. Halle, I (1848), pag. 52; [e«.] Grenier et Godron, Flore de France, I (1848), pag. 169; [y.] Neil- reich, Flora von Nieder-Osterreich (1859), pag. 764; [var.] Schinzet Keller, Flora der Schweiz, 1. Aufl. (1900), pag. 328. Hel. arcuatum Presl, Flora Sieula, I (1826), pag. 128. Hel. ovatum Tenore, Flora Napolitana, IV (1830), pag. 317. Hel. vulgare «. discolor Reichenbach, Flora Germ. exeurs., pag. 714 (1832); [f.] Hausmann, Flora von Tirol, I (1851), pag. 94 [pro parte!]; [ß.] Boissier, Flora Orientalis, I (1867), pag. 446 [pro parte!]. Hel. variabile 8. discolor Spach in Ann. seienc. nat., 2. ser., VI (1836), pag. 362. Hel. controversum e. tomentosum F. Schultz, Flora der Pfalz (1846), pag. 59. Hel. siculum Tineo, Plant. rar. Sie. (1846), pag. 44. Hel. vulgare y. incanum Wenderoth, Flora Hassiaca (1846), p. 168. Hel. vulgare var. d. angustifolium Visiani, Flora Dalmatica, III (1851), pag. 145. Hel. graecum Boissier et Heldreich, Diagnoses plant. orient., ser. 2, fasc. I (1854), pag. 52 [pro parte?]. Hel. vulgare a. genuinum ß. discolor Willkomm, Ie. et desc plant. eur. austro-oceid., II (1856), pag. 113. 432 Hel. pollenis Kitaibel apud Kanitz in Linnaea, XXXII (1863), ag. 505. Hal. Chamaecistus a. tomentosum Ascherson, Flora der Provinz Brandenburg (1364), pag. 67; [b.] Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen (1867), pag. 483; [subsp. 4.] Murbeck, Beitr. Fl. Südbosn. Herceg. (1891), pag. 165; [«.] Thom&, Flora v. Deutschl., Osterr. u. d. Schweiz, 2. Aufl., III (1903), pag. 277. Hel. macranthum Scehur, Enum. plant. Transsilv. (1866), pag. 76 [pro parte!]. Hel. heterophyllum Sehur, Enum. plant. Transsilv. (1866), pag. 77. Hel. vulgare ß. hirtum Duftschmid, Flora v. Oberösterreich, IV (1885), pag. 8 [pro parte!]. Hel. ChamaecistusSimonkai, Enum. flor. Transsilv. (1886), pag. 106. Hel. Chamaecistus «a. vulgare Pacher in Pacher und Jabor- negg, Flora von Kärnten, III (1887), pag. 154 [pro parte!]. Hel. Ohamaeecistus var. «. vulgare subvar. @". tomentosum Burnat, Flore des Alpes Maritimes, I (1892), pag. 155 [pro parte!]. Hel. pusztarum Borbas in Akad. Közl., XXV. 5 (1893), pag. 19 [see. Degen, herb.]. Hel. Chamaecistus discolor Wünsche, Die Alpenpflanzen (1893), pag. 87. Hel. Chamaecistus ß. serpillifolium Fiori in Fiori e Paoletti, Flora anal. d’Italia, I. 2 (1898), pag. 395. Hel. Helianthemum A. tomentosum Ascherson et Graebner, Flora d. nordostdeutsch. Flachl. (1898—1899), pag. 495. Hel. Chamaeecistus subsp. 2. nummularium var. «. tomentosum Grosser, Cistaceae in Englers Pflanzenreich (1903), pag. 84. Auf Hel. hirsutum (Thuill.) Merat beziehen sich die nach- stehenden Namen: Cistus Helianthemum Linne, Spee. plant., ed. 1, I (1753), pag. 528 [pro parte?]; Jaquin, Enum. stirp. Vind. (1762), pag. 94; Crantz, Stirp. Austr., ed. 1, fase. II (1763), pag. 68; Seo- poli, Flora Carn., ed. 2, I (1772), pag. 378; Schultes, Öster- reichs Flora, 1. Aufl., II (1794), pag. 20; Willd., Spee. plant., II. 2 (1800), pag. 1209 [exel. var.!]|; Host, Flora Austr., II (1831), pag. 58 |pro parte!]. Cistus helianthemoides Crantz, Stirp. Austr., ed. 1, fase. II (1763), pag. 69. ? Cistus angustifolius Jaquin, Hort. bot. Vind., III (1776), pag. 29, tab. 53. Oistus serpillifolius Lamarck, Flore Francoise, III (1778), pag. 158, ?; Krocker, Flora Silesiaca, II. 1 (1790), pag. 204. Cistus luteus Gilibert, Flora Lithuan., II (1781), pag. 225 [ex Ind. Kew.; pro parte?]; Exere. phytol. (1792), pag. 346!). !) Nach Grosser gehört C. luteus Gilib. zu H. nummularium (L.) Dun. Der Name läßt sich eben nicht mit Sicherheit deuten und ist daher zu igno- rieren, 433 Cistus barbatus Lamarck, Diet. eneyel. meth. bot., II (1790), pag. 24, ? [an = Hel. hirtum (L.) Mill.?]); Savi, Flora Pisana, II (1798), pag. 13'). Cistus hirsutus Thuillier, La flore des env. de Paris (1799), pag. 266; Loiseleur, Flora Gallica, I (1806), pag. 317; Le- jJeune, Flore des env. de Spa, I (1811), pag. 243. Cistus ovatus Viviani in Annal. Bot., I. 2 (1804), pag. 174. Hel. obscurum Pers., Synopsis, II (1807), pag. 79 [exel. var. ß.!]; DC., Flore Franc., V (1815), pag. 624 [inel. ß. nummularium |]; Dunal in DC., Prodr., I (1824), p. 230; Tenore, Flora Na- politana, IV (1850), pag. 317; Reichenbach, Flora Germ. ex- eurs., pag. 714 (1832); Kerner in Österr. botan. Zeitschr., XVIII (1868), pag. 18; Simonkai, Enum. flor. Transsilv. (1886), pag. 107; Beck, Flora von Nieder-Osterreich, II. 1 (1892), pag. 526; Fritsch, Exkursionsflora für Österreich, 1. Aufl. (1897), pag. 379. ? Hel. angustifolium Pers., Synopsis, II (1807); pag. 79. Hel. barbatum Pers., Synopsis, II (1807), pag. 80, ?; Sweet; Cistineae (1825—1830), tab. 73. Hel. vulgare Willd., Enum. hort. Berol. (1809), pag. 571 [pro parte ?]; Schultes, Österreichs Flora, 2. Aufl., II (1814), pag. 44. Hel. hirsutum Me&rat, Nouvelle flore des environs de Paris, ed. 1 (1812), pag. 204; Kerner, Schedae ad Flor. exsiee. Austro- Hung., nr. 882 (1883); Oborny, Flora v. Mähr. u. Österr.- Schles., II (1885), pag. 1130; Sagorski und Schneider, Flora der Zentralkarpathen, II (1891), pag. 70 [exel. var.!]; Haläcsy, Flora von Niederösterreich (1896), pag. 74. Hel. hyssopifolium Tenore, Prodr. flor. Napol. (1811—1815), suppl. 2, pag. LXVII; Dunal in DC., Prodr. I (1824), pag. 284. Hel. lucidum Horneman, Hort. reg. bot. Hafn., II (1815), pag. 498. Hel. hirtum Baumg., Enum. stirp. Transsilv., II (1816), pag. 86; Schlosser et Farkas-Vukotinovic, Flora Croatiea (1869), pag. 281. Hel. vulgare ß. Sebastiani et Mauri, Flor. Roman. prodr. (1818), pag. 178; Koch in Röhlings Deutschlands Flora, IV (1833), pag. 51. Oistus obscurus Steudel, Nomenel. bot., ed. 1 (1821), pag. 201 [exel. var. £.!]. Hel. ovatum Dunal in DC., Prodr., I (1824), pag. 280. Hel. vulgare ß. obscurum Wahlenberg, Flora Sueeica, I (1824), pag. 332; [var.] Schinz et Keller, Flora der Schweiz, 1. Aufl. (1900), pag. 328. 1) Nicht neu aufgestellte Art, sondern Umdeutung des äußerst zweifel- haften Lamarckschen Namens. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1908. 30 454 Hel. vulgare ß. nummularıum Bentham, Catal. plant. Pyren. (1826), pag. 88 [pro parte!]. Hel. grandiflorum y. obscurum Gaudin, Flora Helv. III (1828), pag. 449. ? Hel. nummularium Sweet, Cistineae (1825—1830), tab. 80. Hel. vulgare ß. concolor Reichenbach, Flora Germ. exeurs., pag. 714 (1832); [e.] Hausmann, Flora von Tirol, I (1851), pag. 94 [pro parte!]. Hel. variabile a. virescens Spach in Ann. sciene. nat., 2. ser., VI (1836), pag. 362 [pro parte!]. Hel. vulgare ß. hirsutum Koch, Synopsis flor. Germ. et Helv., ed. 1 (1837), pag. 81; [ß.] Ledebour, Flora Rossica, I (1842), pag. 241; |ß.| Wenderoth, Flora Hassiaca (1846), pag. 168; [ß.] Garcke, Flora v. Halle, I (1848), pag. 52. Hel. serpyllifolium Hegetschweiler in Hegetschw. u. Heer, Flora d. Schweiz (1840), pag. 515. Hel. controversum 6. hirsutum F. Schultz, Flora der Pfalz (1846), pag. 59. Hel. vulgare ß. virescens Grenier et Godron, Flore de France, I (1848). pag. 169 [pro parte!]; [var. «.] Visiani, Flora Dalmatica, III (1851), pag. 145; [«.] Boissier, Flora Orientalis, I (1867), pag. 446. Hel. vulgare var. y. hirtum Visiani, Flora Dalmatiea, III (1851), pag. 145; [ß.] Neilreich, Flora von Nieder-Österreich (1859), pag. 763; [ß.] Duftschmid, Flora von Oberösterreich, IV (1885), pag. 8 [pro parte!]. Hel. vulgare a. genwinum «. concolor Willkomm, Ie. et deser. plant. eur. austro-oceid., II (1856), pag. 113. ? Cistus demtieulatus Kitaibel apud Kanitz in Verhandl. zool.- bot. Ges. Wien, XIII (1863), pag. 529. ? Hel. calcareum Kitaibel apud Kanitz in Linnaea, XXXII (1863), pag. 505. Hel. Chamaecistus b. obscurum Ascherson, Flora der Provinz Brandenburg (1864), pag. 67; [a.] Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen (1867), pag. 483. Hel. rupicolum Sehur, Enum. plant. Transsilv. (1866), pag. 77. Hel. grandiflorum Schlosser et Farka$-Vukotinovie, Flora Croatica (1869), pag. 281. ? Hel. denticulatum Schlosser et Farka$-Vukotinovic, Flora Croatica (1869), pag. 281. Hel. Chamaecistus «. vulgare Pacher in Pacher und Jabor- negg, Flora von Kärnten, III (1887), pag. 154 [pro parte!]; [e.| Fiori in Fiori e Paoletti, Flora anal. d'Italia, I. 2 (1898), pag. 39. Hel. Chamaeeistus var. a. vulgare subar. «'. virescens Burnat, Flore des Alpes Maritimes, I (1892), pag. 154 [pro parte!]. Hel. Chamaecistus Rouy et Foucaud, Flore de France, II (1895), pag. 295. 435 Hel. rude Kerner apud Evers in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XLVI (1896), pag. 71. Hel. Helianthemum BD. obscurum Ascherson et Graebner, Flora d. nordostdeutsch. Flachl. (1898—1899), pag. 495. Hel. Chamaecistus subsp. 1. barbatum var. «. hirsutum Grosser, Cistaceae in Englers Pflanzenreich (1903), pag. 82. f Hel. Chamaecistus ß. hirsutum Thome, Flora v. Deutschl., Österr. u. d. Schweiz, 2. Aufl., III (1903), pag. 277. Tropaeolum Karstenii, eine neue Art aus Kolumbien. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit einer Textfigur.) Im Jahre 1842 bildete William Hooker in seinen lcones plantarum ') ein von Mathews in Peru?) gesammeltes Tropaeolum ab, das ihm nach verschiedenen Richtungen bemerkenswert erschien. „Foliis deltoideis obtusangulis sublonge petiolatis peltatis, pedun- eulis longissimis filiformibus volubilibus, ealycis limbo ereeto in ealear longum subulato-eylindraceum obtusum attenuato, petalis staminibus styloque inelusis* lautet die kurze, noch im nämlichen Jahre in Wilhelm Gerhard Walpers’ Repertorium hotanices systematicae ?) aufgenommene Diagnose, zu der Hooker u. a. noch folgendes bemerkt: „I have seen only one speceimen of this most remarkable plant, which in the form of the leaf, and in the extraordinary length and slenderness of the petiole, is quite unlike any hitherto deseribed species of the genus. The leaves too have a variegated appearance in the dried state, exhibiting whitish lines, in which the principal veins run. The calyx and short petals are yellow-green, the long spur orange red.“ Eine weitere Beschreibung, die indessen ausschließlich auf den Hookerscehen Angaben fußt, findet sich in einer wenig be- kannten, „Die Kapuzinerkressen (Z’ropaeoleae Juss.)* betitelten Arbeit von F. W. Klatt, die 1859 in der Hamburger Garten- und Blumenzeitung erschienen ist‘). In weiterer Folge erschien 1893 eine Kopie der Hookerschen Beschreibung in Franz Buchenaus 1) vol, V, Tab. 411. *) Als Fundort wird „Ohacapoyas“, diein der mir zur Verfügung stehenden geographischen Literatur,übereinstimmend Chachapoyas geschriebene, bisweilen auch als San Juan de la Frontera bezeichnete, durch ihre Thermen bekannte Hauptstadt des nordperuanischen Departömento Amazonas angegeben. Cfr. Vivien de Saint Martin, Nouveau dictionnaire de geographie uni- verselle, vol. I, pag. 672 (1879). 3) Vol. I, pag. 466. *) Vol. XV pag. 216 und 221. 30* 436 Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Gattung Tropaeolum“ in Englers Jahrbüchern‘), dann 1902 eine kurze Charakteristik in dem in Buchenaus Monographie der Familie ?), pag. 15, mit- geteilten analytischen Schlüssel, sowie eine Beschreibung |. c., pag. 23, aus welcher folgende Daten hier hervorgehoben sein mögen: „Petiolus lamina brevior; lamina peltata, subtus saepe pallide violacea, longit. : latit = 1: 0'77; suprapet. : infrapet. — 2779, 1/8 Nun findet sich im Herbar des k. k. Naturhistorischen Hof- museums zu Wien eine von Dr. Hermann Karsten, dessen sehr wertvolle, in Venezuela, Kolumbien und Eeuador im Verlaufe von zwölf Jahren gemachte Sammlungen dort aufbewahrt werden °), gesammelte Pflanze, die von der Hand Buchenaus den Vermerk trägt: „Probab. Tr. cirrhipes Hooker. Determ. Fr. Buchenau 31. VII. 1891.“ Leider sind an dem Zweige die Blüten schon abgefallen, doch genügt das Material vollkommen zur Feststellung, daß es sich um eine neue Art handelte. Buchenau, der wohl über die Hookersche Abbildung nicht verfügte, als er die Be- stimmung vornahm, hat nun einen Charakter übersehen, den er in seiner elf Jahre später erschienenen Monographie seiner Konstanz wegen sehr ausgiebig verwertet, nämlich bei den peltaten Blättern das Verhältnis der pars suprapetiolaris zur pars inirapetiolaris, Über die Dimensionen seiner Art gibt Hooker nichts an, da aber zum mindesten die kleineren Pflanzen in den Icones in natürlicher Größe dargestellt werden, so nimmt Buchenau das ohne weiteres auch für Tr. eirrhipes an, ein Verfahren, das denn doch nicht so ganz unbedenklich ist; nach den Messungen auf der Abbildung sind die Dimensionen des Spornes angegeben. Trifft die Annahme Buchenaus zu, dann haben wir in unserer Art, die nach dem auch sonst um die Gattung verdienten Forscher‘) den Namen Tr. Karstenii erhalten mag, einen erheblich robusteren Repräsen- tanten der Gattung, dessen Diagnose sich mangels der Blüten in wenige Worte zusammenfassen läßt: Tropaeolum Karstenii, n. sp., a Tr. cirrhipede Hook., eui proximum, imprimis recedit petiolo quam lamina longiore, longit. :latit. = 1:1'06 usque 1: 1'17, parte suprapet. : infrapet. — 16:1 usque 21:1, foliorum lamina 85—104 mm lata, 80 bis 96 mm longa°). 1) Vol. XV (1893), pag. 214—215 2) Engler, Pflanzenreich, 10. Heft, IV. 131 (Juli 1902). 3) Die Reisen fallen in die Jahre 1843 —1847 und 1848—1856; 1868 bis 1872 war er Professor an der Wiener Universität. 4) Er beschrieb 1851 das in Venezuela und Kolumbien vorkommende T. digitatum Karst. (Allgem. Gartenzeitung, Vol. XIX, p. 301), abgebildet in seiner Flor. Columb., vol. I, tab. 43 (1858—1861), sowie das Tr. Deckerianum Moritz und Karsten, abgebildet in „Auswahl neuer und schönblühender Ge- wächse Venezuelas“, tab. 12 (1848), sowie zu wiederholten Malen in der Gartenliteratur; cfr. Buchenau, Monographie, pag. 23. 5) Bei einer Breite von 85, bzw. 100 und 104mm betrug die Länge nur 80, bzw. 85 und 96 mm. 437 Die Dimensionen des in der hier mitgeteilten Figur dargestellten Blattes betragen 104 mm in der Breite und 96 mm in der Länge. Gesammelt ist die Pflanze bei Bogotä, während das Tr. eirrhipes Hook. mehr als 1200 km südlieh entdeckt wurde. Nun gibt die Literatur an, daß Tr. cirrhipes auch im heutigen Kolumbien vorkomme, und zwar geschieht dies auf Grund einer Angabe, die 438 Jose Triana und Jules Emile Planchon in ihrem „Prodromus Florae Novo-Granatensis‘‘ gemacht haben!) „Une forme & feuilles elargies de cette espece se rencontre dans les forets de Fusa- gasuga (Hartweg); pres de Junca, cordillere de Bogotä et pres de losFraiies, dans les forets du Quindio, alt. 1600 metres(Triana).‘“ „Les Feuilles de cette espece sont quelquefois marbrees et teint6es de violet en dessous, et ses pedoneules floraux longs et greles se contournent en tire-bouchon, ainsi que l’indique le nom impose par Hooker.“ Nun ist Fusagasuga eine ca. 1800 m hoch gelegene Stadt im kolumbischen Staate Cundinamarca, nur 40 km südöstlich von Bogotä gelegen?), und der Quindio, auch Quindiu geschrieben, eine sich bis zur Höhe von etwa 5150 m erhebende Gebirgskette, mit Bogota in ungefähr gleicher Breite in nur 200 km Entfernung an der Grenze der Departamentos Tolima und Cauca gelegen’); höchst wahrscheinlich handelt es sich bei dieser von Triana als etwas abweichend bezeichneten Pflanze um die nämliche Art, die Karsten gesammelt hat. Wenn das richtig ist, dann müssen die Angaben der Literatur dahin modifiziert werden, daß die auf eine verhältnismäßig kleine Area beschränkten Vorkommnisse in Kolumbien, soweit bisher bekannt, zu Zrop. Karstenii zu ziehen sind, und Tr. cirrhipes eine viel weiter süd- lich beheimatete Art ist. Die außerordentlich dünnen und langen Blütenstiele finden sich übrigens auch noch bei anderen Arten aus dieser Gruppe: Trop. Deckerianum Moritz und Karsten, eine schon oben erwähnte Art, die mir aus der venezolanischen Provinz Merida in Herbar- exemplaren*), sowie aus Abbildungen bekannt ist, dann Zr. cre- natum Karst., das auf die Oordillere von Merida beschränkt ist?), dann Tr. longifolium Turez., eine bisher noeh nicht abgebildete, von Linden in der Provinz Mariquita „in lateribus Tolimae‘‘, also im Norden des heutigen Staates Tolima gesammelte Art’), zeichnen sich gleichfalls durch auffallend dünne und lange Blüten- stiele aus; kräftige, aber sehr lange Blütenstiele hat das 1399 be- schriebene, bisher nur aus den Sammlungen Bangs sub nr. 3594 aus Bolivia bekannte, aber schon vorher unbestimmt sub nr. 2354) verteilte T’rop. cuspidatum Buchenau®). !) Ann. se. nat., 5. Ser., Vol. XVII, p. 118 (1873). Die Seitenzahl „418“ in Buchenau, Monographie, pag. 23, beruht auf einem Druckfehler. 2) Nach Vivien de Saint-Martin, 1. e., Vol. II, pag. 404 (188%). 3) L. c., vol. IV, pag. 104 (1890). 4) J. Linden, n. 347, Venezuela, Provinz Merida; auch weiter westlich von Hermann Karsten in der Kolonie Tovar gesammelt. Außer der oben erwähnten Abbildung cfr. Planchon in Flore des serres, Vol. V, Tab. 490 (Juli 1849) und Morren in Belgique horticole, Vol. I, pag. 245 ad tab. sine num. (ex Buchenau). 5) Originalexemplare mit der Fundortsangabe „La Grita, Merida* im Herb. Mus. Palat. Vindob. a 6) Eine Abbildung befindet sich in der Österr. Garten-Zeitung in Druck. 7) Plantae Bolivianae, ex. 2354. Uchimechi, Coroico. Juli 20., 1894. 8) Auch von dieser Art wird l.c. demnächst eine Abbildung erscheinen. 439 Die von Triana und Planchon hervorgehobene Marmo- rierung der Blätter, die an dem Karstenschen Exemplare nur schwach zu erkennen ist, gelangt wohl zu höchster Entwicklung bei dem prachtvollen, wie es scheint aus der Gartenkultur wieder verschwundenen T’rop. Lindenii Wallis, das 1873 von Gustave Wallis bei Manizales am Westabhange der Zentralcordillere unweit des Tolima entdeckt wurde'). Zum Schlusse ist es mir eine angenehme Pflicht, Herrn Kustos Alexander Zahlbrucekner, dessen Entgegenkommen mir diese Arbeit ermöglichte, auch an dieser Stelle meinen verbind- lichsten Dank auszusprechen. Zwei neue Fumanen. Von E. Janchen (Wien). 1. Fumana paphlagonica Bornmüller et Janchen. Suffrutex humilis, proeumbens, 6—10 cm altus, basi ramosis- simus. Rami procumbentes vel arcuato-ascendentes, pilis artieulatis non viscosis laxe appressis albo-tomentosi. Folia alterna, exstipulata, exacte linearia, obtusa, erassiuscula, versus apicem ramorum sensim deerescentia, 4—12 mm longa, '/,—1 mm lata, margine interdum eiliata. Flores pauei (1—3), in rami parte superiore dispersi, foliis oppositi (reetius: eineinnus laxus foliosus). Pedieilli graeiles, per- longi (10—15 mm longi), foliis oppositis eirea triplo longiores, leviter arcuati, sieut calyces pilis artieulatis appressis pubescentes, Sepala exteriora tertiam partem longitudinis interiorum vix superantes. Ovario 12-ovulato ceterisque characteribus cum Fumana nudifolia eongruit. Paphlagonia: Wilajet Kastambuli, Tossia, in montibus supra Kisiltscha (Sintenis, Iter orientale 1892, nr. 3880, als Fumana procumbens). Die beschriebene Pflanze, welehe ungefähr gleichzeitig von Bornmüller und mir als neue Art erkannt wurde, steht der Fumana nudifolia (Lam.) Janchen [= F. procumbens (Dun.) Gren. et Godr.] zunächst und besitzt den gleichen Trichomtypus wie diese. Sie unterscheidet sich von ihr dureh die dichte Stellung dieser Trichome, welche den Stengel weiß-filzig erscheinen lassen, durch die nach oben zu sehr auffallend kleiner werdenden Blätter und durch die viel längeren und schlankeren Blütenstiele. Von Fumana ericoides (Cavan.) Pau ist sie nicht nur durch den nieder- liegenden Wuchs, sondern vor allem durch den ganz anderen Triehomtypus viel weiter verschieden. !) Ill. horticole, 6. ser., vol. V (1894), tab. 17. 440 2. Fumana ericoides (Cavan.) Pau f. Malyi Janchen. Suffrutex humilis, procumbens, 5—8 em altus, basi modice ramosus. Rami arcuato-ascendentes, parte inferiore pilis glanduliferis brevissimis patentibus obsiti. Folia subeonformia, lineari-lanceolata, acuta, plana, 6—9 mm longa, 1—2 mm lata, margine eiliata. Flores pauci (1—4), eineinnum racemiformem terminalem, satis longe pedunculatum formantes. Caulis pars superior cum pedicellis et sepalis pilis glanduliferis longiuseulis ('/,—"/, mm longis), paten- tibus dense villosus. Bracteae perparvae. Sepala exteriora tertiam partem longitudinis interiorum vix superantes. Cetera ut in Fumana ericoide f. typica Pau. Tres tantum stationes adhue notae. Bosnia austro-orien- talis: Juxta faucem „za Marina“ prope Rudo, Varda planina, 900—1000 m, leg. Maly (herb. Sarajevense). Serbia ocei- dentalis: Mokra gora, leg. Pan&ic (herb. Beogradense). Monte- negro borealis: Durmitor planina, Cirova pecina, leg. Cur&it (herb. Sarajevense). Die Pflanze hat mit Fumana nudifolia (Lam.) Janchen I= F. procumbens (Dun.) Gren. et Godr.] nicht das geringste zu tun, sondern erweist durch die Bekleidung mit abstehenden Drüsen- haaren und die langen, von sehr kleinen Vorblättern begleiteten Blütenstiele ihre Zugehörigkeit zu Fumana ericoides (Cavan.) Pau. Sie unterscheidet sich aber von der typischen Form dieser Art durch den niedrigen, fast niederliegenden Wuchs, die nahezu gleichgestalteten, d. h. gegen die Basis und gegen die Spitze des Stengels nicht wesentlich kleiner werdenden, relativ breiten und wenig fleischigen Blätter und die kurze, drüsig-zottige Scheintraube, unterhalb welcher der Stengel ein beträchtliches Stück ganz blatt- los ist. Die langen Drüsenhaare hat die Pflanze gemeinsam mit Fumana ericoides f. glandulosa Pau, von der sie im übrigen sehr verschieden ist. Ihr am nächsten stehen dürfte die in Algier heimische f. montana (Pomel) Grosser, welche aber in der Regel kleistogame Blüten besitzen soll. Die hier beschriebene Pflanze wächst außerhalb der Grenzen des Mediterraugebietes in den tieferen Lagen der illyrischen Gebirge und scheint in diesen endemisch zu sein. Wenn sich bei weiterer Beobachtung die Unterschiede gegenüber echter Fumana ericoides als konstant erweisen sollten, wird sie vielleicht besser als eigene Art (Fumana Malyi mh.) aufzufassen sein. Ich benenne die Pflanze nach Herrn Karl Maly in Sarajevo, dem um die Erweiterung und Vertiefung der Kenntnis der illyrischen Flora hochverdienten Forscher, dem auch ich für vielfache Unterstützung bei meinen Arbeiten zu Dank verpflichtet bin. 441 Norddeutsche Corticieen. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien) und Prof. V. Litschauer (Innsbruck). Die nachfolgende Aufzählung von Cortieieen ist das Resultat der Untersuchung einer schönen Sammlung, die uns Herr Otto Jaap (Hamburg) zur Revision und Bestimmung übersendet hat. In Jaaps Sammlung befanden sich mehrere sehr interessante Formen, die zur weiteren Aufklärung bisher noch offen gebliebener Fragen dienlich waren, und viele seltene Arten, deren standört- liche Festlegung nützlich sein dürfte. Da die Exemplare der Sammlung sehr schön und reichlich waren, können die Be- stimmungen als vollständig zuverlässig gelten. Von besonderem Interesse ist die Auffindung des verschollen gewesenen Corticium maculaeforme Fries, das sich als eine G@loeopeniophora erwies, die mit der Gl. incarnata verwandt ist, und der Peniophora radicata (P. Henn.) aus Ostafrika, die sich jedoch als identisch mit Penio- phora subsulphurea (Karst.) erwies. Auch sei erwähnt, daß sich unser Gloeocystidium oleosum als identisch mit Gonatobotrys palli- dula Bresad. erwies und daher den Artnamen pallidulum erhalten muß. In der Hyphomycetengattung Gonatobotrys konnten wir unseren Pilz selbstverständlich nicht vermuten. 1. Tulasnella incarnata (Joh. Olsen) Juel, Bihang t. Sv. Vet. Akad. Handl., B. XXIII, Afd. III, Nr. 12, p. 22 (Rev. Mye., EX; 2.151): iM morschen Ästen von Weißföhren. Triglitz in der Prignitz. 2. Tulasnella Tulasnei (Pat.) Juel, ]. e., p. 21. An morscher Rinde, faulem Holz, abgefallenen Ästen und Zweigen von Eiche, Erle, Birke und Hasel. Sachsenwald, "Ahrensburg, Altrahlstedt, Groß-Langerwisch und Triglitz in der Prignitz. 3. Stereum gausapatum Fries, Elench. Fung., I., p. 171. An Eichenstümpfen. Triglitz in der Prignitz. 4. Stereum insignitum Quel. Jur. et Vosg., XVII., Suppl., p. 6. An Laubbäumen. Triglitz in der Prignitz. 5. Stereum subcostatum Karst., Hedwigia, 1881, p. 178. (St. album Quel., Quelque Esp., 1882.) An Erlen- und Birkenzweigen. Triglitz in der Prignitz. Die Exemplare wurden mit dem Öriginalexemplar ver- glichen. 6. Hymenochaete cinnamomea (Pers.) Bres., Hym. Kmet., p. 46. An Zweigen von Erle, Birke, Brombeere und Hundsrose. Neurahlstedt, Groß - Langerwisch und Triglitz in der Prignitz. Scheint häufig zu sein. 442 7. Hymenochaete corrugata (Fries) Lev., Ann. Sc. Nat., 1846, p. 192. An Weißdornzweigen. Triglitz in der Prignitz. 8. Hymenochaete ferruginea (Bull.) Bres., Hym. Kmet., p. 45. An Eichenstümpfen. Sachsenwald. | 9. Hymenochaete tabacına (Sow.) Lev., Ann. Sc. Nat., 1846, p. 152. An Zweigen von Erle und Faulbaum. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. 10. COytidia flocculenta (Fries) v. H. et L., Sitzungsberichte d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., B. CXVI, Ahr. +1,,P.\ 08, An Weidenzweigen. Lenzen in der Prignitz. 11. Cortieium alutaceum (Schrad.) Bres., Hym. Kmet., p. 46. An Erlen- und Birkenrinde. Sachsenwald, Ahrensburg in Holstein. 12. Cortieium anthochroum (Pers.) Fries, siehe v. H. et L, Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl... Bd. .EXYV.. 41552, An morschen Zweigen und Nadeln von der Weißföhre. Triglitz in der Prignitz. 13. Corticium atrovirens Fries, Epierisis, p. 562. Auf Moos, faulendem Laub, morschen Buchenzweigen u. dgl. Sachsenwald. 14. Corticium bombycinum (Sommerf.) Bres., Hym. Kmet., p. 47. Auf Weidenrinde. Sachsenwald, Ahrensburg in Holstein. 15. Corticium botryosum Bres., Ann. myecol., I., Fung. poloniei, An Fichten- und Erlenrinde. Sachsenwald. Scheint hier sehr häufig zu sein. 16. Cortieium byssinum (Karst.) Massee, Monogr. of the Theleph., 11:,.9: 133: An Birkenholz. Triglitz in der Prignitz. Var. microspora Bres., Fung. polonici, p. 96. Auf faulendem Laub, abgefallenen Zweigen ete. Ebendaselbst. 17. Cortieium centrifugum (Lev.) Bres., Fung. poloniei, p. 96 (= (Ü. arachnoideum Berk.). Auf Föhren-, Fichten-, Birken- und Birnbaumrinde, trockenen Kartoffelpflanzen, Tuchfetzen etc. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz, häufig. 445 18. Cortieium confluens Fries, Epierisis, p. 546. Auf Rinde und Holz von der Erle, Birke, Eiche, dem Schwarzen Hollunder und Besenginster. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz, gemein. 19. Corticium coronatum (Schroeter) v. H. etL., Sitzungsberichte d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I, p. 1586. An Birken-, Weißbuchen-, Fichten- und Föhrenrinde. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. 20. Corticium Coronilla v. H. et L., Ann. Mye., vol. IV, p. 291. Erlenrinde. Sachsenwald. Sehr schön entwickelte Exemplare, aber nur mit gewöhn- lichen Basidien, ohne sporentragende Cystiden. 21. Corticium ceroceum (Kze.) Bres., Hym. Kmet., p. 48. An faulen Asten von der Weißtföhre. Escheburg bei Hamburg. 22. Cortieium lacteum Fries, Epierisis, p. 560. An Rinde, Holz, Zweigen usw. von Laub- und Nadel- bäumen. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz, gemein. 23. Corticium laeve Pers., Disp. Fung., p. 30. An Rinde, Holz und Zweigen der verschiedensten Laub- und Nadelhölzer. Saehsenwald, Ahrensburg, Neurahlstedt, Groß-Langerwisch und Triglitz in der Prignitz, gemein. 24. Corticium griseo-canum Bres., Fung. Trid., p. 58. An einem faulen Brett aus Pappelholz. Triglitz in der Prignitz. Die Exemplare stimmen vollkommen auf Bresadolas Diagnose. Der Pilz ist unzweifelhait dem Ü. confluens Fries sehr nahe verwandt; mikroskopisch kaum davon zu unter- scheiden. 25. Corticium molle Fries, Hym. Eur., p. 660. An einem faulenden Brett aus Föhrenholz. Triglitz in der Prignitz. Sehr 'gut zur Friesschen Diagnose des Pilzes passend; mit Bresadolaschen Exemplaren dieser Art übereinstimmend. (Sporen zylindrischh an beiden Enden abgerundet, unten mit seitlichen Spitzchen, 5—7 u lang, 3—4 u breit, mäßig derb- wandig, glatt, schwach gelblich, meist mitzusammengeschrumpftem Inhalt. Hyphen 4—6 u dick, zartwandig, glatt, mit zahlreichen, meist ringförmig offenen Schnallen.) 26. Corticium muscicola Bres., Fung. polonici, p. 96. Auf Moos und Föhrennadeln. 444 Triglitz in der Prignitz. Wurde mit dem Originalexemplar verglichen. 27. Corticium ochroleucum Bres., Fung. Trid., II, p. 58. Auf Birkenrinde. Triglitz in der Prignitz. Wurde mit dem Original verglichen. 28. Oorticium Rickii Bres., Österr. botan. Zeitschr., 1898, p. 136. An Rinde vom Schwarzen Hollunder. Triglitz in der Prignitz. Die vorliegenden Exemplare wurden von Bresadola als eine eigene, dem Ü. confluens Fries sich nähernde Form (f. majus) dieser Art bezeichnet. 29. Oorticium roseum Pers., Disp. Fung., p. 31. An Weidenzweigen. Triglitz in der Prignitz. 30. Corticium serum Pers., Syn. Fung., p. 580. An Rinde vom Schwarzen Hollunder und Föhrenstrünken. Sachsenwald, Neurahlstedt, Groß-Langerwisch und Triglitz in der Prignitz, häufig. 31. Cortieium sphaerosporum (R. Maire) v. H. et L., Wiesner- Festschrift, p. 66. An Erlenrinde. Triglitz in der Prignitz. Mit dem Originalexemplar verglichen. Die Diagnose Maires ist zur Bestimmung des Pilzes un- zureichend; wenn der Pilz gut entwickelt ist, nähert er sich im Aussehen dem ©. centrifugum (Lev.) Bres., auch ©. byssinum Karst. (Sporen kugelig oder kugelig-eckig, grobwarzig, farblos, stets mit einem Öltropfen; 2—3 u im Durchmesser betragend oder 3 2—2°5 u groß. Hyphen ziemlich regelmäßig, sehr zartwandig, glatt, farblos, 2—4 u dick, mit Schnallenbildungen. Basale Hyphen zum Teil zu adrig verzweigten Strängen vereint, welche durch das Hymenium durchscheinen. Gewebe des Pilzes ganz mit nadel- oder spindelförmigen, 10—25 u langen Kri- stallen von oxalsaurem Kalk durchsetzt.) 32. Cortieium subcoronatum v. H. et L., Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, Bd. CXVI, P..822. Auf Föhrenrinde. Sachsenwald. 33. Corticium submutabile v. H. et L., 1. c., p. 822. An Birkenrinde, Weidenholz. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. (Schluß folgt.) 445 Literatur - Übersicht‘). August und September 1908, Beck G. v. Vegetationsstudien in den Ostalpen. II. Die illyri- sche und mitteleuropäisch-alpine Flora im oberen Save-Tale Krains. (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, April 1908, S, 97 bis 155.) 8°. 1 Karte. Die wichtigsten pflanzengeographischen Ergebnisse dieser Vegetations- auarn im oberen Save-Tale lassen sich in folgenden Punkten zusammen- assen ?): 1, Die Einwanderung der illyrischen Gewächse in das Save-Tal Krains erfolgte aus dem geschlossenen illyrischen Florengebiete wahrscheinlich zwischen dem Uskoken-Gebirge und dem Krainer Schneeberg nach Unter- krain und von hier aus in das obere Save-Tal. Aus Unterkrain scheint auch die Weiterwanderung der meisten illyrischen Gewächse nach Steiermark und nr nach Norden während einer warmen Zeitperiode stattgefunden zu haben, 2. Während am Gr. Gallenberge bei Laibach die illyrischen Gefäß- pflanzen mit 25°6% an der Zusammensetzung der gesamten Artenzahl der Gefäßpflanzen Anteil nehmen, vermindern sie talaufwärts rasch ihre Arten- zahl und bevorzugen warme Standorte auf Kalkfelsen und diluvialen Schotter- massen. In den Save-Schluchten zwischen Jauerburg und der Veldesbrücke bei Lees ist ihre Zahl bereits auf 13°2% gesunken. 3. In dem Maße als die illyrischen Pflanzenarten im Save-Tale aufwärts staffelförmig verschwinden, vermehren sich die voralpinen und alpinen Ge- wächse; die illyrischen Gewächse verschwinden innerhalb der Voralpen- vegetation in einer Seehöhe von 800—1000 m. ö 4. Die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia Scop.) und die Manna-Esche (Fraxinus Ornus L.) besitzen ihre letzten Standorte am linken Talgehänge der Wurzner-Save bei Kronau in einer Seehöhe von 750 bis 800 m. 5. Am Südsaume der Karawanken ist ein schmaler, kaum 350 m Gürtelbreite erreichender Saum illyrischer Pflanzen vorhanden, dessen obere Höhengrenze bei 900—800 m Seehöhe liegt. Derselbe vermindert von Sche- rounitz talaufwärts seine Breite, zerstückelt sich inselförmig und verschwindet bei Kronau, wo die Sohle des Save-Tales die genannte Seehöhe erreicht. 6. Am Nordhange des Triglav-Stockes kann man illyrische Gewächse nur am Ausgange des Vrata-Tales westlich von Mojstrana in reichlicher Menge beobachten. 7, Auf dem Veldeser Schloßberge nehmen die illyrischen Gewächse noch mit 17°4% der Gesamtartenzahl der Gefäßpflanzen an der Vegetation Anteil. 8. Hingegen verdichten sie sich am linken Talhange der Wochein zwischen Neuming und Feistritz inmitten einer voralpinen Vegetation insel- förmig zu einer Karst-Gehölzformation, in der noch 23% der Gefäßpflanzen der illyrischen Flora angehören. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höfliehst ersucht. Die Redaktion. 2) Wörtliche Wiedergabe des Resümees der Arbeit. 446 9. Es zeigt sich an dieser Stelle in einer Höhenlage von 480 bis 800 m inmitten der Voralpenregion eine ebenso günstige Entwicklung der illyrischen Flora wie am großen Gallenberge bei Laibach in einer Höhenlage von 310 bis 675 m inmitten der Bergregion der Vegetation. 10. Zerstreute illyrische Gewächse reichen noch bis zum Ursprung der Wocheiner-Save (Savica). 11. Die isolierten Standorte der illyrischen Flora von Radmannsdorf talaufwärts sind Relikte eines Vorstoßes der illyrischen Flora, welcher während der xerothermischen postglacialen Periode zwischen dem Gschnitz- und Daun- stadium erfolgte. Auch hier zeigen sich die illyrischen Gewächse stets in Ge- sellschaft einer mitteleuropäisch-alpinen Vegetation und offenbaren unter den gegenwärtigen Verhältnissen kein Wandervermögen. 12. Die Vegetation der Bergregion des oberen Save-Tales enthält eine erhebliche Anzahl von Voralpen- und Alpenpflanzen. Am Gr. Gallenberge erreichen letztere 43 Arten = 20°8% der Gesamtzahl der Gefäßpflanzen. 13. In dem Save-Defil€ zwischen Zwischenwässern und Flödning ge- deihen 31, in den Save-Schluchten zwischen der Veldes-Brücke bei Lees und Jauerburg 71 Voralpen- und Alpenpflanzen; das sind an letzter Stelle 405% der Gesamtartenzahl der Gefäßpflanzen. Ihre Ansiedlung erfolgte in einer kühleren Periode der postglacialen Zeitepoche, unterhalb Radmannsdorf wohl auch schon in der Würmeiszeit. 14. Die warme (xerothermische) Interstadialzeit zwischen dem Gschnitz- und Daunstadium dürften sie ebenso wie die mitteleuropäisch-alpinen Ge- wächse an den Steilufern des Isonzo im warmen Görzer Becken an Ort und Stelle überdauert haben. 15. Die Verdrängung der Alpengewächse aus der Sohle des Save-Tales ist auch in der Gegenwart, wo sich die Schneegrenze in den Julischen Alpen bereits bis zu 2600 m zurückgezogen hat, noch keine sehr weitgehende ge- worden. 16. Einer jährlich sich wiederholenden Anschwemmung von Keimen verdanken im Flußgeschiebe der Save von Mojstrana talabwärts 23 Voralpen- und Alpenpflanzen ihre Ansiedlung. Manche derselben werden weit herab- geschwemmt; so trifft man bei Cernude und JeZica im Laibacher Felde noch 11 Arten im Flußgeschiebe an. 17. Die untere Höhengrenze der Voralpenregion, gekennzeichnet durch das massige und gesellige Vorkommen zahlreicher Voralpenpflanzen, verläuft gegenwärtig um den Blegas bei Eisnern und den Ilovca-Wald über Kropp nach Woch.-Vellach, sodann um die östlichen und nördlichen Vorberge des Triglav in das Tal der Wurzner-Save, wo sie sich mit jener der Karawanken zwischen Wald und Kronau vereinigt. 18. Die Kalkfelsen unter 1000 m Seehöhe zeigen überall im oberen Save-Tale von Kronau bis Moste zahlreiche alpine Pflanzen, insbesondere bei Karner Vellach und Scherounitz. 19. Auch die Krummholz- (Pinus Mughus-) Formation ist am Aus- gange des Pischenza-Tales nächst Kronau bei 800—830 m, im Talboden der Save zwischen Kronau und Loog, am Nordwestfuße des Jeretikouz bei Moj- strana sowie bei Karner Vellach typisch entwickelt. Aus derselben ent- sprungene Legföhren sind talabwärts bis gegen Lengenfeld zu beobachten. Burgerstein A. Einfluß des Lichtes verschiedener Brechbarkeit auf die Bildung von Farn-Prothallien. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVla, 1908, Heft 7, S. 449—451.) 8°. Verf. konnte konstatieren, daß unter dem Einflusse blauer Licht- strahlen sich Prothallien in der Regel um wenige Tage bis Wochen später — niemals früher — bilden als unter der Einwirkung von Strahlen ge- ringerer Brechbarkeit. — — Pflanzenkulturen im diffusen Tageslichte (I. Reihe). (Ver- handl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Nr. 6/7, Ss. 322—329.) 8°. 447 Gaulhofer K. Über die anatomische Eignung der Sonnen- und Schattenblätter zur Lichtperzeption. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 7, S. 484—494, Taf. IX.) 8°. Ginzberger A. Naturschutz. (S.-A. a. d. Arbeiterkalender, „Vorwärts“, Wien, VI.) 4°. 4 S. . Handel-Mazzetti H. Frh. v. Ein für Österreich neues Cer«a- stium. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Nr. 6/7, S. (204)—(205).] 8°. Cerastium tomentosum L, Alpe Loibl in Kärnten, von Graf ge- sammelt. Hausmann W. Über die phytodynamische Wirkung chlorophyll- hältiger Pflanzenauszüge. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, Heft 7, S. 452-454.) 8°. Verf. konnte photodynamische Wirkungen chlorophylihaltiger Pflanzen- extrakte nachweisen, wenn er methylalkoholische Auszüge grüner Pflanzen- teile auf Blutsuspensionen einwirken ließ. In allen Fällen trat im Dunkeln keine Hämolyse ein, im Lichte Hämolyse nach !/,—1!/, Stunden. Hayek A. v. Flora von Steiermark, I. Bd., Heft 2 und 3 (8. 81 bis 240, Abb. 23—28). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1908. gr. 8°. — Per Liefg. Mk. 3. Enthält den Schluß der Gymnospermen, ferner die Betulaceae, Fa- gaceae, Juglandaceae, Salicaceae, Moraceae, Cannabinaceae, Ulmaceae, Urtieaceae, Santalaceae, Loranthaceae, Polygonaceae, Piatanaceae, Eu- phorbiaceae, Buxaceae, Chenopodiaceae. — — Verbenaceae austro-americanae. (Englers Botan. Jahrb., 42. Bd., 1908, 1. Heft. S. 162—173.) 8°. — — Die xerothermen Pflanzenrelikte in den Ostalpen. (Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, Nr. 6/7, S. 302 bis 322.) 8°. Keißler K. v. Aufzählung der von E. Zugmayer in Tibet ge- sammelten Phanerogamen. (Annalen d. naturhist. Hofmus. Wien, XXI. Bd., 1907, S. 20—32.) gr. 8°. Neu beschrieben: Aster flaccidus Bunge var. glandulosus Keißler und Atropis convoluta Gris. var. glaberrima Hackel. Keller L. Beitrag zur Flora von Tirol. (Verhandl. d. zoolog.- botan. Gesellsch. Wien, LVIII. Bd., 1908, Nr. 6/7, S. 276 bis 282.) 8°. Kossowiez A. Über eine durch Bacterium coli commune ver- ursachte faulige Gärung grüner Oliven und deren Behebung. (Zeitschr. für das landwirtsch. Versuchswesen in Österr. 1908. S. 725—127.) 8°. — — Untersuchungen über den Bakteriengehalt der Trocken- milch. (A. a. O. S. 719-724.) 8°. Linsbauer K. Uber den Geotropismus der Aroideenluftwurzeln. (Flora, 99. Bd., 1908, 2. Heft, S. 173—177.) gr. 8°. Nestler A. Die hautreizende Wirkung der Primula mollis Hook. und Pr. Arendsüi Pax. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVla, 1908, Heft 7, S. 468—475, Taf. VIII.) 8°. Pehersdorfer A. Die Flechten des Bezirkes Steyr, O.-0. Steyr (Selbstverlag), 1908. kl. 8°. 32 S. Text. 18 Fig. — K 1'380. 448 Petrak Fr. Oirsii generis hybridae et varietates novae, (Fedde, Repertorium, Bd. V, 1908, 8. 329—333.) 8°. Cirsium Wettsteinii Petrak = C. tataricum All. X palustre Scop. (Mähr.-Weißkirchen), Cirsium Beckii Petrak = (. oleraceum Scop. X pan- nonicum Gaud. (Klosterneuburg - Weidling, N.-O.), Cirsium simillimum Petrak —= (0. canum All. X oleraceum Scop. (Mähr.-Weißkirchen), Oirsium trigeneum Petrak —= C. pannonicum Gaud. X rivulare Link X palustre Seop. (Ebergassing, N.-O.), Cirsium ebergassingense Petrak = C. rivulare Link X palustre Scop. (Ebergassing, N.-O.), Cirsium praticolum Petrak — (. rivulare Link X palustre Scop. (Mähr.-Weißkirchen, Klosterneuburg- Weidling), Cirsium roseum Petrak = (. rivulare Link X pannonicum Gaud. (Ebergassing, N.-O.), Cirsium hranicense Petrak = (. riwulare Link x canum All. (Mähr.-Weißkirchen), Cirsium tenerrimum Petrak = (. pa- lustre Scop. X pannonicum Gaud. (Ebergassing, Klosterneuburg-Weidling, N.-O.), Cirsium rivulare Link var. ramosissimum Petrak (Mähr.-Weiß- kirchen). Porsch O0. Die deszendenztheoretische Bedeutung sprunghafter Blütenvariationen und korrelativer Abänderung für die Orchideen- flora Südbrasiliens. Ein Beitrag zum Problem der Artentstehung. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 1/2, September 1908, 8. 70—121.) gr. 8°. 20 Text- fig., 1 Doppeltafel. Portheim L. v. undSchollE. Untersuchungen über die Bildung und den Chemismus von Anthokyanen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 7, S. 480—483.) 8°. Sabidussi H. Literatur zur Flora Kärntens (1760—1907). (Jahr- buch des nat.-hist. Museums Klagenfurt, XXVIII, 1908, S. 187 bis 356.) 8°. Schneider C, K. Neue Rhamnus-Arten des Berliner botan. Museums aus Ostasien und Bemerkungen zur Systematik der Gattung Rhamnus. (Notizblatt bot. Gart. Mus. Berlin-Dahlem, Bd. V, Nr. 43, S. 75—179.) 8°. Behandelt: Rh. iteinophyllus C. K. Schn., Rh. hypochrysus C. K. Schn., Rh. koraiensis C. K. Schn., Rh. leptophyllus C. K. Schn.,, Rh. lamprophyllus C. K. Schn., Rh. Hemsleyanus C. K. Schn. Stingl G. Über regenerative Neubildungen an isolierten Blättern phanerogamer Pflanzen. (Flora, 99. Bd., 1908, 2. Heft, S. 178 bis 192.) gr. 8°. 6 Textabb. Stoklasa E. und Ernest A. Beiträge zur Lösung der Frage der chemischen Natur des Wurzelsekretes. (Jahrb. f. wissen- schaftl. Botanik, XLVI. Bd., 1908, 1. Heft, S. 55—102, Taf. I—V.) 8°. Vetter J. Beiträge zur Flora von Nieder-Österreich, Tirol und Kärnten. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVIM. Bd., 1908, Nr. 6/7, S. (190)—(197).] 8°. VoglA.v., Ludwig E, Kremel A. Kommentar zur achten Ausgabe der Österreichischen Pharmakopde. I. Bd., 1. Hälfte, u. II. Bd. Wien (K. Gerolds Sohn), 1908, gr. 8°. — K 450, bzw. K 22. Inhalt von Bd. I. 1: A. Kremel, Pharmazeutische Präparate. Inhalt von Bd. II: A. v. Vogl, Arzneikörper aus den drei Naturreichen in pharma- kognostischer Beziehung. 449 Wagner R. Zur Morphologie des weiblichen Blütenstandes von Chamaedorea Ernesti-Augusti H. Wendl. [Verhandl. d. zoolog.- botan. Gesellsch. Wien, LVIII. Bd., 1908, Nr. 6/7, S. (197) bis (203).] 8°. Witlaczil E. Methodik des Unterriehtes in der Naturgeschichte auf biologischer Grundlage. Wien (Schulbücher-Verlag), 1908. 8°. 127 S. 18 Textabb. Eine klare, den modernen Anschauungen vollkommen gerecht wer- dende, dabei jeden extremen Standpunkt vermeidende Erörterung der wich- tigsten Fragen, welche mit dem naturwissenschaftlichen Unterrichte an Volks-, Bürger- und Mittelschulen zusammenhängen. Lehrer an solchen Schulen werden aus dem Buche viel Anregung und praktische Winke er- halten. Der Inhalt geht aus nachstehenden Kapitelüberschriften hervor: 1. Die Aufgabe des Naturgeschichtsunterrichtes. 2. Auswahl und Verteilung des Lehrstoffes. 3. Besprechung der einzelnen Naturkörper. 4. Die allgemeinen Teile des Naturgeschichtsunterrichtes. 5. Lehrproben. 6. Hilfsveranstaltungen für den Naturgeschichtsunterricht. 7. Lehrmittel im engeren Sinne. 8. Ab- bildungen der Naturkörper. 9. Das Studium des Naturgeschichtslehrers. 10. Entwicklung der Methode im Naturgeschichtsunterricht. Arechavaleta J. Flora Uruguaya. Tom. III. 3. (Anal. d. Museo nacional de Montevideo, VI.) gr. 8°. p. 229—503. Abb. 42 bis 108. Inhalt: Compositae. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora. 58. Liefg. (IV. Bd., Bog. 1—5); 59. u. 60. Liefg. (III. Bd., Bog. 1—8, IV. Bd., 2. Abt., Bog. 42, 43). Inhalt: III, 1—8: Register zum III. Bd.; IV, 1-5: Salicaceae (Po- es Salix [von O. v. Seemen]); VI, 42—43: Leguminosae (Doryenium, otus). Berger A. Mesembrianthemen und Portulacaceen. Stuttgart (E. Ulmer). 1908. Aus der Sammlung „Illustrierte Handbücher sukkulenter Pflanzen“. kl. 8%. 328 S., 67 Textabb. Eine monographische Bearbeitung der im Titel genannten Pflanzen, die insbesondere deshalb von Wert ist, weil Verf. sich fast durchwegs auf lebendes Material stützen konnte. Wer die Schwierigkeiten kennt, welche sich der Bestimmung einer der zahllosen in Kultur befindlichen Mesem- bryanthemum-Arten in den Weg stellten, wird das Erscheinen des Buches gleich dem Ref. freudigst begrüßen. Brand F. Zur Morphologie und Biologie des Grenzgebietes zwischen den Algengattungen Rhizoclonium und Cladophora. (Hedwigia, Bd. XLVIII, Heft 1/2, S. 45—73.) 8°. 3 Textfig. Neue Art: Rhizoclonium sulfuratum Brand. Chabert A. Sur les Bupleurum Odontites L. part. et opacum (Ces.) Lge. (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 6, pag. 437—439.) 8°. ‚Behandelt die Systematik, Verbreitung und Nomenklatur von Bu- pleurum aristatum, opacum und Fontanesü. Coste H. Cistus Souliei et ©. Verguini, hybrides nouveaux, de- couverts aux environs de Saint-Chinian (Herault). (Bull. soc. bot. France, tom. LV, 1908, nr. 6, pag. 472—476.) 8°. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1908. 31 450 Cistus Souliei Coste —= (. ladaniferus X laurifolius, Cistus Ver- guini Coste = (. ladaniferus X salviaefolius. Coulter J. M. Relation of megaspores to embryo sacs in Angio- sperms. (Botanical Gazette, XLV, 1908, nr. 6, pag. 361 bis 366.) 8°. — — The embryo sac and embryo of Gnetum Gnemon. (Botanical Gazette, XLVIJ, 1908, nr. 1, pag. 43—49, tab. VII.) 8°. Derschan M. v. Beiträge zur pflanzlichen Mitose, Centren, Ble- pharoplasten. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVI. Bd., 1908, 1. Heft, S. 103—118, Taf. VI.) 8°. Dorety H. A. The Seedling of Oeratozamia. (Botanical Gazette, vol. XLVI, 1908, nr. 3, pag. 203 —220, tab. XII—XVI.) 8°. Engler A. Pflanzengeographische Gliederung von Afrika. (Sitzungs- ber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wissensch., phys.-math. Kl., XXXVIIT, 1908, S. 781—837.) 8°. Verf. unterscheidet folgende Florengebiete und Provinzen derselben : I. Mediterrangebiet. — II. Nordafrikanisch-indisches Wüstengebiet, Pro- vinzen: a) südmarokkanische Pr., b) große Sahara, c) thebaisch-nubische Pr., d) Übergangsprovinz.. — III. Afrikanisches Wald- und Steppengebiet, Provinzen: a) sudanesische Parksteppenprovinz, b) nordafrikanisches Hoch- land und Steppenprovinz, c) westafrikanische und guineensische Waldprovinz, d) ostafrikanische und südafrikanische Wald- und Steppenprovinz. — IV. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes. — Insbesondere das Gebiet III wird in eingehender Weise weiter gegliedert. Eriksson J. Neue Studien über die Spezialisierung der gras- bewohnenden Kronenrostarten. (Arkiv för Botanik, Bd. 8, 1908, Nr. 3.) 8°. 26 S., 1 Doppeltafel. Ernst A. Zur Phylogenie des Embryosackes der Angiospermen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXVla, Heft 6.) 8%. 19. 1 Taf. Verf. bespricht die bisher bekannt gewordenen Fälle von abweichendem Embryosackbau und speziell die Typen der sechzehnkernigen Embryosäcke, wie sie sich bei Penaeaceen, bei @unnera und Peperomia finden; er betont ferner, daß es nicht wahrscheinlich ist, daß diese Abweichungen mit der entwicklungsgeschichtlichen Stellung der betreffenden Pflanzen in direktem Zusammenhange stehen. . Euler H. Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie (nach der schwedischen Angabe bearbeitet). I. Teil: Das chemische Material der Pflanzen. Braunschweig (Fr. Vieweg u. Sohn), 1908. 8°. 238 S., 1 Textabb. — Mk. 6. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXIII. Jahrg. (1905), III. Abt., 6. Heft (Schluß, S. 801—1213 und I—IX) und XXXIV. Jahre. (1906), II. Abt., 3. Heft (S. 321—480). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1908. 8°. Inhalt von XXXIIL, III, 6: A. Voigt, Technische und Kolonial- botanik 1904/05 (Schluß), Register. — Inhalt von XXXIV, I, 3: C.K. Schneider, Allgemeine und spezielle Morphologie und Systematik der Siphonogamen (Schluß); P. Sorauer, Pflanzenkrankheiten; A. Weisse, Physikalische Physiologie. Fischer E. Zur Morphologie der Hypogaeen. (Botan. Zeitung, 66. Jahrg., 1908, I. Abt., Heft VIII u. IX, S. 141—168, Taf. NS 451 Fluri M. Der Einfluß von Aluminiumsalzen auf das Protoplasma. (Flora, 99. Bd., 1908, 2. Heft, S. 81—126.) gr. 8°. Forenbacher A, Vegetacione formacije Zagrebaöke okoline. (175. kn. Rada Jugoslav. akad. znan. i umjetn., 1908.) 8°. 80 pag. Behandelt die Vegetationsformationen der Umgebung von Agram. Kroatisch mit französischem Resümee. France R. H. Die Lichtsinnesorgane der Algen. (Studien zum Ausbau der vegetabilen Reizphysiologie, I.) Stuttgart (Verlag Kosmos), 1908. 8°. 80 S., 35 Textfig., 1 Taf. — Mk. 2. Gerstlauer L. Viola polychroma Kerner und ihre kleinblütige Form. (Schluß.) (Mitteil. d. bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., 1908, Nr. 9, S. 143—145.) 8". Verf. weist nach, daß im bayrischen Hochlande eine kleinblütige Viola vorkommt, welche sich zu V. polychroma morphologisch ebenso ver- hält, wie V. arvensis Murr zu V. tricolor, Er nennt dieselbe V. polychroma var. minoriflora. Gugler W. Der Formenkreis des Carduus defloratus L. (Fort- setzung.) (Mitteil. d. bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., 1908, Nr. 9, S. 145—156.) 8°. Hegi G. und Dunzinger G. Illustrierte Flora von Mittel- Europa. 13. Liefg. (II, S. 33—56, Fig. 192—212, Taf. 46—49). Wien (Pichlers Witwe u. Sohn). 4°. — K 1'20. Johannsen W. Über Knospenmutation bei Phaseolus. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 1/2, September 1908, S. 1—10.) gr. 8°. Bericht über das Auftreten von weiß- und gelbblättrigen Knospen- mutationen bei Phaseolus, die erblich konstant sich erwiesen. Kirchner 0. v., Loew E., Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blüten- pflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Lieig. 9: Bd. I, 1. Abt, Bog. 42—46 (Schluß), Bd. I, 3. Abt., Bog. 1—2. Stuttgart (E. Ulmer), 1908. gr. 8°. Illustr. Inhalt: 1. Abt. (Schluß): Hydrocharitaceae, Sachregister, Titel und Inhaltsverzeichnis; 2. Abt. (Anfang): Araceae. Kohl F. G. Die Hefepilze, ihre Organisation, Physiologie, Bio- logie und Systematik sowie ihre Bedeutung als Gärungsorga- nismen. Leipzig (Quelle u. Meyer). 8°. 343 S. 59 Textabb. e Taf’ Mk. 12: Eine eingehende monographische Bearbeitung der Hefepilze, die in Anbetracht der vielfachen Bedeutung dieser Pflanzengruppe und der zer- streuten Literatur über dieselbe sehr willkommen ist. Küster E. Tabellen zum Gebrauch bei mikroskopischen Arbeiten von Wilhelm Behrens. Vierte verbesserte Auflage. Leipzig (S. Hirzel), 1908. 8°. 245 S. — Mk, 7. Lakowitz W. Flora von Nord- und Mittel-Deutschland. 2. Aufl. Berlin (Friedberg u. Mode). kl. 8°. 391 S. — Mk. 280. Ein Bestimmungsbuch zum Bestimmen der Blütenpflanzen, das infolge seines geringen Umfanges und mäßigen Preises bei Vollständigkeit in bezug ale 452 auf die aufgeführten Arten sich insbesondere zum Gebrauche auf Exkursionen und im Unterrichte sehr gut eignen dürfte. Soweit sich dies nach einem flüchtigen Einblicke beurteilen läßt, ist das Buch gut gearbeitet, es nimmt auf neuere Auffassungen Rücksicht und zeichnet sich insbesondere durch Präzision der Charakteristik aus. . Lehmann E. Geschichte und Geographie der Veronica-Gruppe agrestis (Schluß). (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 9, pag. 644—660.) 8°. Migula W. Pflanzenbiologie. Schilderungen aus dem Leben der Pflanzen. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. gr. 8°. 352 S., 133 Textfig., 8 Tafeln. — Mk. 8°80. Pantu Z. C. Contributiuni la flora Bucurestilor si a impreju- rimilor sale, Partea I. (Analele Acad. Romän., tom. XXXI, mem. sect. stiintifice, nr. 1.) 4°. 96 pag. Rumänisch. Der vorliegende Teil behandelt die Pteridophyten und ‚Monokotylen. Pilger R. Das System der Blütenpflanzen mit Ausschluß der Gymnospermen. Leipzig (Sammlung Göschen, Nr. 393). 16°. 140 S., 31 Fig. — 80 Pr. Das System der Blütenpflanzen im Rahmen eines Bändchens der Göschenschen Sammlung darzustellen und mehr zu bieten als eine bloße Aufzählung, ist keine leichte Aufgabe. Verf. hat sich dieser Aufgabe geschickt entledigt, da er durch Beschränkung auf das Wichtigste doch eine Über- sicht des Gesamtsystems mit Anführung und Charakteristik der wichtigsten Typen zu verbinden vermochte. Das dargestellte System ist das Engler- sche mit der Modifikation, daß die Monokotyledonen den Dikotyledonen folgen. Vollständiger sollte das Literaturverzeichnis sein, da gerade dadurch ein so kleines Buch wichtige Anhaltspunkte liefern kann; Bücher wie Endlichers Genera plantarum, Warmings Handbuch u. a. sollten nicht fehlen. Röll J. Unsere eßbaren Pilze in natürlicher Größe mit Angabe ihrer Zubereitung. 7. Aufl. Tübingen (H. Laupp), 1908. kl. 8°. 44 S., 15 Farbentafeln. Ronse H. La variation et la selection des Pois. Gand (E. v. Goethem). 1908. 8°. 166 pag. Ruhland W. Beiträge zur Kenntnis der Permeabilität der Plasma- haut. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVI. Bd., 1908, 1. Heft, S. 1—54.) 8°. 2 Textäg. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Forts.) (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 9, 8.154 bis 157.) 8°. Schröter J. Kryptogamen-Flora von Schlesien, III. Band. Pilze. Zweite Hälfte, 5. Liefg. (S. 501—597.) 8°. — Mk. 3°30. Enthält das von A. Lingelsheim ausgearbeitete Register. Schwappach A. Forstwissenschaft. 2. Aufl. Leipzig (Sammlung Göschen, Nr. 106). 16°. 162 S. — 80 Pf. Semler C. Alectorolophus-Studien. (Allg. botan. Zeitschr., Jahrg. 1908, Nr. 7/8.) 8°. 4 S. Neu beschrieben: Alectorolophus Sagorskii Seml., Al. glandulosus var. Malyi Behrendsen et Semler. Senn @. Die Gestalts- und Lageveränderung der Pflanzen-Chro- matophoren. Mit einer Beilage: Die Lichtbrechung der lebenden 453 Pflanzenzelle. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 397 S., 83 Textfig., 9 Taf. — Mk. 20. Sergueef M. Repartition g&eographique du genre Iberis L. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 9, pag. 609—622.) 8°. 9 Kartenskizzen. Tischler G. Zellstudien an sterilen Bastardpflanzen. (Archiv £. Zellforschung, I. Bd., 1. Heft, S. 33—151.) 8°. 120 Fig. Verf. hat schon in früheren Arbeiten die Gründe der Sterilität von Ba- starden eytologisch zu erforschen gesucht. Die vorliegende Arbeit liefert einen weiteren sehr wertvollen Beitrag zur Klarstellung der Erscheinung. Sie zerfällt in zwei Teile; der erste berichtet eingehend über cytologische Untersuchungen der sporogenen Gewebe bei Mirabilis, Potentilla und Syringa, der zweite behandelt die theoretischen Ergebnisse, überdies verwandte Fragen, wie die Sterilität mutierender Pflanzen, die Sterilität von Kulturpflanzen, die Be- ziehungen zwischen Mendelspaltungen und Reduktionsteilungen u. dgl. m. Auf Grund seiner Untersuchungen kommt Verf. zu der Anschauung, daß die Sterilität der Hybriden ein analoger Vorgang ist, wie er auch bei anderen Organisationsänderungen (z. B. Mutationen) vorkommt, daß sie nicht auf irgend einer „Chromatinrepulsion“ beruht, sondern darauf, daß zwei Sexual- zellen zusammentreten, die eine „nicht identische Entwicklungsriehtung oder -tendenz* besitzen. Auch die zu große Uppigkeit der vegetativen Organe kann zur Sterilität beitragen. f Tsvett M. La substance chimique verte nommee chlorophylle existe-t-elle? (Revue generale de Botanique, tom. XX, 1908, nr. 236, pag. 328—331.) 8°. Voigt A. Lehrbuch der Pflanzenkunde. Dritter Teil: Anfangs- gründe der Pflanzengeographie. Hannover und Leipzig (Hahn), 1908. 8°. XVII u. 371 S., 44 Textfig. Warburg O. und Someren Brand J.E.v. Kulturpflanzen der Weltwirtschaft. Leipzig (R. Voigtländer). 4°. 411 S., 653 schwarze, 12 farbige Abb. — Mk. 14. Das Werk ist nicht streng botanisch, sondern eine allgemein ver- ständlich gehaltene und anregend geschriebene Darstellung der genannten Kulturpflanzen in botanischer, kommerzieller, kulturhistorischer Hinsicht. Die zahlreichen und vielfach sehr schönen Abbildungen stempeln das Buch zugleich zu einem Prachtwerke. Dasselbe zerfällt in folgende Kapitel: I. Reis (von E. v. Tsoe Meiren); II. Weizen (von P. Nicolas); III. Mais (von F. W. Morren); IV. Zucker (von P. Nicolas und F. W. Morren); V. Weinstock (von P. Nicolas); VI. Kaffee (von A. J. Resink); VII. Tee (von A. J. Resink); VIII. Kakao (von C. S. Kokke); IX. Tabak (von C. S. Kokke); X. Baumwolle (von OÖ. Warburg). Went F. A. F. C. The development of the ovule, embryosac and egg in Podostemaceae. (Recueil des travaux botaniques Neer- landais, vol. V, 1908.) 8°. 16 pag., 1 tab. Wildeman E. de. Etudes de syst6matique et de göographie bo- taniques sur la flore du Bas- et du Moyen-Congo. Fasc. III (pag. 221—368; pl. LXIX—LXXXIX). (Annales du Musde du Congo, Botanique, ser. V., vol. II.) Bruxelles, 1908. Folio. Wimmer G. Nach welchen Gesetzen erfolgt die Kaliaufnahme der Pflanzen aus dem Boden? (Arbeiten der deutschen Land- wirtschafts-Gesellschaft, Heft 143.) Berlin (P. Parey), 1908, 169 S. =, Mk. 9, 454 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 80. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Köln vom 20. bis 26. September 1908. Abteilung für Botanik. 1. Sitzung am 21. September. Vorsitzender: J. Reinke (Kiel). — Es wurden folgende Vorträge gehalten: M. Körnicke (Bonn): Über die Rindenwurzeln tropischer Loranthaceen. — Hans Molisch (Prag): Der Einfluß des Warmbades auf das Treiben der Pflanzen. — 0. Richter (Prag): Uber den Einfluß der Narkotika auf die Anatomie und die chemische Zusammen- setzung von Keimlingen. 2. Sitzung am 22. September. Vorsitzender: H. Molisch (Prag). — Zunächst demonstrierte O. Richter Präparate, welche sich auf seinen am Vortage gehaltenen Vortrag bezogen. — H. Winkler (Tübingen) sprach über einen experimentell her- gestellten echten Pfropfbastard und demonstrierte die Pflanze (Solanum tubinginense — ©. Lycopersicum X nigrum). — Schließlich besprach P. Esser (Köln) den Kölner botanischen Garten, dessen Besuch hierauf erfolgte. 3. Sitzung am 23. September. Vorsitzender: G. Karsten (Bonn). — Vorträge: J. Reinke (Kiel): Die Entwicklungsgeschichte der Dünen. — K. Linsbauer (Wien): Studien über die Chloro- plastenbewegungen. — Nachmittags erfolgte ein Besuch des bota- nischen Gartens und Institutes der Universität Bonn unter Führung von Prof. Dr. G. Karsten. N Die 81. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte wird im September 1909 in Salzburg stattfinden. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Infolge eines Übereinkommens mit dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterrieht hat die zoologisch-botanische- Gesell- schaft einen Teil des ehemaligen Musealgebäudes im botanischen Garten der Wiener Universität vollkommen ‚restauriert und zu Gesellschaftsräumlichkeiten eingerichtet. Am 14. Oktober d. J. wurde die Eröffnung dieser Räume mit einer Festversammlung vorgenommen. Die Adresse der Gesellschaft ist fortan: Wien, IIl/3, Mechelgasse 2. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Im Selbstverlage von Dr. C. Baenitz (Breslau, IX, Marien- straße 6) ist erschienen: Herbarium dendrologieum, Liefg. XXI (Nr. 1210—1304), Liefg. XXII (Nr. 1305—1352, sämtlich Keim- pflanzen), Liefg. XXIII (Nr. 13553—1460); Preis pro Nr. Mk. 0-15, bzw. (einige seltenere Pflanzen) Mk. 0:25. — Kleine Ausgabe des 455 Herbarium dendrologieum, Liefg. IV (Schlußliefg., Nr. 322—426, davon 407—426 Keimpflanzen); Preis Mk. 11, für Niehtabonnenten Mk. 13. — Herbarium americanum, präpariert von Dr. OÖ. Buchtien und G. L. Fischer. Liefg. XX (Nr. 1260—1376, Pflanzen aus Ontario, Valdivia, Uspallatapaß, Nordpatagonien), Liefgs. XXI (Pflanzen aus Bolivien); Preis pro Nr. Mk. 0°35. Personal-Nachrichten. Ernannt: Dr. H. Fitting zum Professor an der Universität Straßburg i. Elsaß. — Prof. A. Elenkin zum Direktor der bio- logischen Station Borodinskoia. — R. H. Biffen zum Professor der landwirtschaftlichen Botanik an der Universität Cambridge in England. — Prof. E. M. Wilecox zum Professor der landwirt- schaftlichen Botanik an der Universität von Nebraska. — Dr. J. M. Reade zum Professor der Botanik an der Universität von Florida. — Die Privatdozenten an der Universität Halle Dr. A. Schulz und Dr. E. Küster zu Titular-Professoren. — Dr. J. Podpera zum Professor an der zweiten böhmischen Oberrealschule in Brünn (Adresse: Bischofigasse 8). — Prof. Dr. J. Möller zum Professor der Pharmakognosie an der Universität Wien. Gestorben: Prof. Dr. A. Daguillon (Paris) am 17. Juli im Alter von 45 Jahren. — Prof. A. Giard (Paris) am 8. August im Alter von 61 Jahren. — Prof. Dr. E. Loew (Berlin) am 12. August im Alter von 66 Jahren. Prof. Dr. H. Molisch (Prag) wurde von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zum wirklichen Mitgliede erwählt. Dr. A. Sperlich hat sich an der Universität Innsbruck für Botanik habilitiert. C.K. Schneider ist von einer dendrologischen Forschungs- reise in die Kaukasusländer zurückgekehrt. Inhalt der November-Nummer: Ed. Palla: Über Hemicarpha. S. 417. — Dr. Josef Stadlmann: Beiträge zur Kenntnis der Gattung Crepis. S. 422. — E,. Janchen: Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens. (Schluß.) 8. 426. — Dr. Rudolf Wagner: Tropaeolum Karstenii, eine neue Art aus Kolumbien. S. 435. — E. Janchen: Zwei nene Fumanen. S. 439. — Prot. Dr. Franz v. Höhnel und Prof. Viktor Litschauer: Norddeutsche Corticieen. $. 441. — Literatar-Übersicht. S. 445. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 464. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 454. — Personal-Nachrichten. $. 455. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark.‘ Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4-—, 1893/97 ä M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen tür die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 456 INSERATE. Moose und Flechten. Die nachstehend verzeichneten Moose und Flechten kaufen wir in größeren Mengen, u. zw., wenn möglich, in ganz frischem Zustande oder aber einfach getrocknet, jedoch nicht gepreßt: Moose: Hylocomium schreberi, Climaceum dendroides, Hypnum cupressiforme, Dicranum undulatum, sco- parium und palustre, Leucobryum glaucum (kleine Stücke), Mnium undu- latum, Polytrichum commune, Mastigobryum trilobatum, Hylocomium squar- rosum, Hyl. triquetrum, Hypnum purum, Paludella squarrosa; Flechten: Ciadonia pyxidata, Cl. squamoza, Cl. aleicornis, Cl. rangiferina, Cl. fim- briata, Peltigera canina, Ramalina farinacea, Ramal. fastigiata, Xanthoria parietina (an Rinde), Sticta pulmonacea, Imbricaria saxatilis, Imbrie. ca- perata. Linnaea, Berlin NW. Turmstraße 19. Im Selbstverlage des Dr. C. Baenitz in Breslau, IX, Marien- straße 6, sind soeben erschienen: .. Herbarium Dendrologieum. Sc cn N Lief. XXV. 61 No. Mk. 8 50. VIII. Nachtrag. 21 No. Mk. 150. Weitere Urteile über die Keimpflanzen in Lief. XXI: I. Die Keimpflanzen-Kollektion hat mich geradezu entzückt. — Prof. Dr. F. Filarszky-Budapest, Kustos am Nationalmuseum. lI. Die Keimpflanzen sind äußerst interessant. Der Herausgeber hat sich hier- mit ein besonderes Verdienst um die Wissenschaft erworben. — Dr. C Lauterbach-Stabelwitz bei Breslau. III. Die Keimpflanzen sind von hohem Werte für jedes Herbarium und Museum. Die Pflänzchen gewähren spezielles Interesse durch eigentümliche morpho- logische und systematische Merkmale. — Prof. Dr. Lindman-Stockholm, Direktor des Botanischen Museums. IV. Es ist ein sehr guter Gedanke, Keimpflanzen herauszugeben, denn sie ge- hören ja auch zur Artbestimmung und sind gerade für botanische Gärten von großem Interesse. — Prof. Dr. N. Wille-Christiania, Di- rektor des Botanischen Gartens. - = Kleine Ausgabe in 4 Lie- ». Herbarium Dendrologieum. zHunecn tr nöhere Lehr. anstalten, Garten- und Promenadenfreunde. Lief. I-IV. 426 No. Mk. 44. Präpariert vonDr.Buchtien, 3. Herbarium Americanum. Direktor des National-Museums in La Paz. Lief. XXI (Bolivien), & No. Mk. 0:35. (Enthält zahlreiche Pteridophyten.) Inhaltsverzeichnisse dieser Herbarien versendet der Selbst- verleger stets umgehend. NB. Dieser Nummer sind die Tafeln X (Palla) und Xl (Stadimann) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVIII. Jahrgang, N” 12. Wien, Dezember 1908. Über Parthenokarpie bei Diospyros Kaki. Von R. v. Wettstein (Wien). (Mit 4 Figuren.) Dureh die Untersuchungen von O. Kirchner'), F. N oll?) und R. Ewert?) ist die Aufmerksamkeit der Botaniker in neuerer Zeit auf das Vorkommen der Parthenokarpie, d. h. der Fruchtbil- dung ohne vorausgegangene Bestäubung bei Angiospermen gelenkt worden. Zahlreiche Erscheinungen, die schon längst praktischen Gärtnern und Züchtern bekannt waren, sind dadurch einer Auf- klärung näher gerückt worden‘). K. Tamari’) hat gezeigt, daß Diospyros Kakıi in Japan auch bei Verhinderung der Bestäubung Früchte produziert, und zwar samenlose Früchte. Ich hatte in diesem Jahre Gelegenheit, die An- gaben Tamaris zu bestätigen und halte es nicht für überflüssig, die diesbezüglichen Beobachtungen zu veröffentlichen, da einerseits die in japanischer Sprache und in einer den meisten Botanikern nicht leicht zugänglichen Zeitschrift veröffentlichte Publikation Tamaris wenig Beachtung fand, da anderseits es von theoretischem Interesse ist, daß die Pflanze sich in Europa in gleicher Weise verhält, wie in ihrer Heimat, so daß an eine Hervorrufung oder Ermögliehung der Parthenokarpie durch irgendwelche äußere Ein- flüsse kaum gedacht werden kann. 1) Kirchner 0. im Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Württemberg. 1900, 3. ZZXL,. . 2) Noll F., Über Fruchtbildung ohne vorausgegangene Bestäubung (Par- thenokarpie) bei der Gurke. Sitzungsber. d. niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heil- kunde, 1902. 3) Ewert R., Die Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit der Obst- bäume, Berlin 1907. 4) Vgl. die Angaben in Fruwirth C., Allg. Züchtungslehre, I. Bd., S. 50, 1905. 5) Tamari K., A propos du fruit du Diospyros Kaki. Bull. d. 1. soe. d’Agrie. du Japon, 1901, Nr. 233. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Hett. 1908. 32 458 Der Wiener botanische Garten besitzt seit längerer Zeit ein kleines, etwa 1’5 m hohes Bäumchen von Diospyros Kaki, und zwar ein Exemplar der bekannten Rasse mit zinnoberroten, etwas flachgedrückten Früchten. Da Diospyros Kakı in Wien im Freien den Winter nicht zu überdauern vermag, wurde das Exemplar bisher im Topf gehalten, der den Winter über im Kalthause stand, im"Sommer ins Freie gestellt wurde. Im heurigen Jahre kam das Exemplar zur Blüte und trug ausschließlich weibliche Blüten. Die Blüten wurden untersucht und es ergab sich vollkommen normaler Blütenbau und insbesondere normale Ausbildung der Samenanlagen. Der Bau des Embryosackes wurde nicht untersucht. Wiehtig ist es, hervorzuheben, daß an dem Exemplare weder männliche Blüten, noch zwitterige Blüten beobachtet wurden; das Vorkommen soleher wäre nicht übersehen worden, da.die Zahl der Blüten keine große, zirka 50, war. Die Möglichkeit einer Bestäubung mit eigenem Pollen war demnach ausgeschlossen. Aber ebenso fehlte die Möglichkeit einer Bestäubung mit dem Pollen eines anderen Exemplares. Im botanischen Garten befindet sich kein zweites Exemplar, ebenso in den benachbarten Gärten, wie ich durch Er- kundigungen feststellte. Ich bezweifle es, daß überhaupt in dem ganzen Gebiete der Stadt Wien ein zweites Exemplar existiert, da ein nicht botanischer Garten kaum einen Anlaß haben dürfte, die Pflanze, die, wie gesagt, hier nicht winterhart, sondern sehr frost- empfindlich ist, zu kultivieren. Die Möglichkeit einer Bestäubung mit Pollen von Diospyros Kaki war daher in dem vorliegenden Falle mit einer Sicherheit auszuschließen, wie sie größer nicht ver- langt werden konnte. Trotzdem entwickelten sich die Fruchtknoten aller Blüten gleich nach dem Abblühen weiter. Schon nach wenigen Wochen, zu einer Zeit als die Früchte etwa Kirschengröße be- saßen, konnte die Verkümmerung aller Samenanlagen konstatiert werden. Mitte September hatten sämtliche Früchte nahezu normale Größe erreicht und begannen sich gelb zu färben. Am 8. Oktober wurden die Früchte in vollkommen reifem Zustande abgenommen. Das Bäumchen hatte 42 Früchte geliefert, die in Form und Farbe den normalen vollkommen glichen, die gerade so wohlschmeckend waren, wie die Früchte, welche im europäischen Mittelmeergebiete zur Reife kommen. Ob die Früchte in bezug auf die Größe nicht etwas zurückgeblieben waren, ließ sich nicht entscheiden, da ein Vergleichsobjekt fehlte und die Größe der Diospyros Kaki-Früchte bekanntlich etwas sehr variables ist. Übrigens ist diese Frage in wissenschaftlicher Hinsicht auch von sekundärer Bedeutung. Die Früchte hatten einen Durehmesser von 4°5—6 cm erreicht, also eine Größe, wie sie sich häufig bei den aus südlicheren Gebieten auf den Markt gebrachten Früchten derselben Art findet'). !) Dippel L. (Handb. d. Laubholzk., I, S. 309, 1889) gibt für die Früchte von Diospyros Kaki einen Durchmesser von 3—5 cm an; KoehneE. (Deutsche Dendrolog., S. 483, 1893) einen solchen von bis 5 cm. 459 Bei der Untersuchung erwiesen sich sämtliche Früchte als samenlos. Das vorstehend geschilderte Verhalten beweist, daß bei Dios- pyros Kaki auch bei ausbleibender Bestäubung zwar samenlose, aber sonst vollständig normale Früchte zur Ausbildung gelangen können, daß mithin bei dieser Art Parthenokarpie vorkommt. Es ist dabei bemerkenswert, daß nieht etwa nur einzelne Blüten des geschilderten Exemplares Früchte lieferten, sondern fast alle Blüten. Das hier beschriebene Verhalten von Diospyros Kaki er- scheint mir sowohl in wissenschaftlicher, wie in praktischer Hin- sicht nicht ohne Interesse. Figur links oben: Parthenokarpisch entstandene Frucht von Diospyros Kaki aus dem Wiener botanischen Garten, von oben gesehen; darunter eine solche Frucht im Querschnitte. — Figur rechts oben: Infolge normaler Bestäubung entstandene Frucht aus Neapel; darunter eine solche Frucht im Querschnitte. — Alle Figuren um die Hälfte verkleinert. — Nach photographischen Auf- nahmen von A. Mayer. In wissenschaftlicher Hinsicht erscheint es mir wiehtig, daß es sich hier um einen Fall von sicherer Parthenokarpie bei einer Pflanze mit oberständigem Gynoeceum handelt. Parthenokarpie wurde bisher sichergestellt bei Pirus-Arten (Apfel und Birne) '), 1) Vgl. Ewert, a. a. O. und die dort zitierte Literatur. 460 bei Mespilus'), bei der Gurke?), bei der Feige?), bei Solanum Melongena*) und bei Orangen’). Ob es sich bei anderen Fällen, in denen samenlose Früchte zur Ausbildung kommen, wie bei den Bananen, der Ananas, bei den kernlosen Weintrauben, Zitronen ete., wirklich um Parthenocarpie oder um sekundäre Verkümmerung der Samenanlagen nach erfolgter Bestäubung, um Folgen der Hy- bridisation oder um Rassenbildung °) handelt, bleibt erst festzustellen ; ebenso bedürfen die von Fruwirth und Noll .a.a. OÖ. erwähnten Mitteilungen von A. Kerner und Fr. Müller in bezug auf Obione und Hedyosmum einer weiteren Untersuchung. In den meisten der bisher festgestellten Fällen von Parthenokarpie handelt es sich also um Sammelfrüchte oder um „Scheinfrüchte“, an deren Aufbau die Achsenteile der Blüte oder des Blütenstandes stark beteiligt sind, was die Erscheinung der Parthenokarpie insoferne weniger auffallend erscheinen lassen kann, als es sich dabei um Organe handelt, deren Weiterentwicklung bei Ausbleiben des Bestäubungs- vorganges, also unabhängig von den Reaktionen auf die Einwirkung desselben, leichter verständlich erscheint. Bei Diospyros Kakı liegt einer der zweifellosen Fälle der Fortentwicklung des Fruchtblattes allein bei ausbleibender Bestäubung vor. Das praktische Interesse, das dem hier besprochenen Falle zukommt, hängt nieht nur damit zusammen, daß es sich um eine obstliefernde Pflanze handelt, die demnach auch Früchte zu liefern imstande ist, wenn männliche Exemplare ganz fehlen oder die Bestäubung ausbleibt, sondern betrifft noch einen andern Umstand. Schon Müller-Thurgau’) hat darauf hingewiesen, daß kernlose Früchte, also nach unserer heutigen Auffassung mutmaßlich par- thenokarpische Früchte, früher reifen, als kernhaltige. Dasselbe gibt Ewert°) für einzelne kernlos gezogene Apfelsorten an. Wenn auch ein einwandfreier Vergleich in dem vorliegenden Falle nicht möglich ist, so sprieht doch manches dafür, daß die von mir er- zielten Früchte von Diospyros Kaki relativ früh reiften. Das Exemplar wurde erst Anfang Mai ins Freie gepflanzt und begann 1) Vgl. Kirchner im Jahresh. d. V. f. vaterl. Naturk. in Württem- berg, 1900. 21 Noll un. 0: 3) Fritz Müller in Kosmos, 4. Jahrg. 1882, Heft 5. — Swingle in Science 1899. N. Ser. Vol. X. 4) Munson in Ann. Rep. Maine Agr. Exp. St. 1892, p. 29, zit. nach ar a. a. O., wo sich auch eine den Mohn betreffende Bemerkung ndet. 5) Kumagai $. A propos des Oranges sans graines. Vgl. bot. Zentralbl. 1903. S. 53. 6) Ein solcher Fall scheint bei der von Burbank gezüchteten „kernlosen Pflaume“ vorzuliegen, da diese wohlausgebildete Samen, jedoch keinen „Stein- kern“ enthalten. ?) Müller-Thurgau, Abhängigkeit der Ausbildung der Traubenbeeren und einiger anderer Früchte von der Entwicklung der Samen. Landwirtsch. Jahrb. d. Schweiz. 1898. S. 193. 8) Ewert, Die Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit. S. 53. 461 Ende Mai zu blühen; die Früchte waren, wie erwähnt, Anfang Oktober reif. Auch im Süden Europas, wo doch die Vegetations- bedingungen viel günstiger sind, scheint die Reife der Kakx-Früchte nicht früher, meist sogar später einzutreten. Ich sah im ver- gangenen Jahre an der italienischen Riviera Mitte Oktober Bäume von Diospyros Kaki mit noch nicht reifen Früchten, Dr. Ginz- berger erhielt Anfang Oktober 1903 aus Neapel Früchte der Pflanze in unreifem Zustande und auf dem Wiener Markte, wohin die Früchte aus dem Süden kommen, tauchen sie erst nach der Mitte des Oktober auf. Sollte sich die Vermutung bestätigen, daß die parthenokarpisch entstandenen Früchte von Diospyros Kaki relativ früher reifen, so würde sich die Möglichkeit bieten, die Pflanze auch in solehen Gebieten zum Zwecke der Gewinnung der Früchte zu ziehen, in denen die Dauer des Sommers nicht zur Erzielung normaler Früchte hinreicht. Ob die Parthenokarpie bei Diospyros Kakı in Europa ver- breiteter ist, oder ob es sich bei dem besprochenen Falle um einen Ausnahmsfall handelt, das vermag ich nicht sicher zu sagen. Das von Tamari festgestellte Vorkommen der Parthenokarpie in Japan spricht für die erstere Alternative, ebenso einzelne andere Tat- sachen. Während die meisten Kaki-Früchte, die auf die mittel- europäischen Märkte aus dem Süden kommen, normale Samen auf- weisen, also vermutlich auf einen normalen Bestäubungsvorgang zurückzuführen sind, konnte ich mehrfach unter der Marktware kernlose Früchte konstatieren, so im Dezember vorigen Jahres in einer Sendung, die angeblich aus Südfrankreich stammte, Ende Oktober dieses Jahres in einer Sendung, die aus „Italien“ ein- getroffen war, Anfang November in einer aus Genua bezogenen Sendung. Das Vorkommen solcher kernloser Früchte sprieht dafür, daß es sich auch in diesen Fällen um Parthenokarpie handelte. Herr Alwin Berger, bei dem ich Erkundigungen über das Verhalten in La Mortola bei Ventimiglia in Italien einzog, berichtet mir, daß in dem dortigen Garten nur weibliche Pflanzen‘) stehen, die durchwegs Früchte tragen, welche fast niemals Samen ent- halten. In einer Sendung von Früchten, welche ich der Freund- lichkeit des Herrn Berger verdanke, fand sich keine einzige samenhältige. Bei diesem Anlasse möchte ich einer gelegentlichen Beob- achtung gedenken, welche dafür spricht, daß auch bei Koniferen eine Erscheinung, welche in das Bereich der Parthenokarpie im weiteren Sinne des Wortes fällt, vorkommt?). Im Jahre 1890 wurde in dem Wiener botanischen Garten eine Picea ajanensis verpflanzt, welche im nächsten Jahre eine große Anzahl weiblicher Inflores- zenzen, aber keine einzige männliche Blüte trug. Sämtliche weib- liche Infloreszenzen reiften zu ganz normalen Fruchtzapfen aus, die 1) Ein mir von Herrn Berger übersendetes Blütenexemplar bewies dies. 2) Über eine vergleichbare Erscheinung bei Cycas vergl.: Usteri A., Parthenocarpia do Cycas revoluta in Revista da soc. scientif. Säo Paulo. 1906. 462 jedoch keine Samen enthielten. Eine Bestäubung mit artgleichem Pollen war gewiß nicht eingetreten, da weit und breit kein zweites Exemplar der Picea ajanensis stand. Ich erwähne diesen Fall nur anhangsweise, da er nicht vollkommen sicher ist, es könnte ja immerhin eine Bestäubung mit dem Pollen einer anderen Picea- Art eingetreten sein; doch möchte ich auf die Möglichkeit des Vorkommens von Parthenokarpie im weiteren Sinne des Wortes bei Koniferen damit aufmerksam gemacht haben. Über einige südamerikanische Riccien. Von Viktor Schiffner (Wien). 1. Riccia ochrospora Mont. et Nees in Lindenb. Mongr. Rice., p. 504b, war bisher darum nicht völlig aufgeklärt, weil reife Sporen derselben nicht bekannt waren. Bei Durchsicht des Ori- sinal-Exemplares aus Chile let. Bertero im Herb. Lindenberg Nr. 9033 war ich so glücklich, ein ganz reifes Sporogon zu finden, und kann daher diese Lücke ausfüllen. Die reifen Sporen sind dunkel gelbbraun, 70—75 u im Durchmesser, Saum schmal, am Rande stark erenuliert, Außenfläche sehr gewölbt, netzfelderig, 6—7 Feldehen im Querdurchmesser, Feldehen ca. 10 u, etwas un- regelmäßig mit hohen unregelmäßig ausgerandeten Wänden und sehr hohen ungleichmäßigen Papillen in den Ecken, wodurch die Spore eigentümlich rauh erscheint. Tetraöderkanten sehr deutlich, die Tetraöderflächen stark gewölbt und mit einer ganz ähn- lichen Netzskulptur versehen, wie die Außenfläche, aber die Netzleisten minder regelmäßig und hie und da unterbrochen, jedoch die hohen Papillen in den Ecken auch hier vorhanden. Durch diese Skulptur der Tetraäderflächen sind die Sporen besonders auf- fallend und von denen anderer Arten sehr verschieden. 2. Riccia synspora Schffn., n. sp. In dem kleinen von Dr. Ernst Bauer herausgegebenen Ex- sikkatenwerke: Musei Allegrenses, 1897 —1899 coll. E.M. Reineck et J. Czermak ist eine Riccia ausgegeben, die ich seinerzeit nach der Beschreibung für R. membranacea Lndnb. et Gott. gehalten hatte, und zwar Nr. 19: Navegantes; auf feuchten Wegen und an Grabenrändern, August 1897, und Nr. 87: Porto Allegre; Rua dos Voluntarios da Patria, an einem Graben. 31. 7. 1897. Nähere Bekanntschaft mit dem Orig.-Ex. der Riccia mem- branacea belehrte mich nun, daß diese beiden Pflanzen ihr zwar verwandtschaftlich nahe stehen, aber doch davon besonders durch die Sporen so sehr abweichen, daß ich sie als eine neue Spezies betrachten muß, die folgendermaßen zu beschreiben wäre. 463 Dioica, magna, viridis, subtus pallidior, frons ad 15 mm longa, furcata, fureis late linearibus vel fere obcuneatis, ad vel ultra 2—2°5 mm latis, O'3 mm crassis, apice obtuso-rotundatis vel bre- viter fureatis, plana tenera subtus radicellosa, squamis ventralibus omnino nullis, supra spongiose reticulata, poris inaequalibus dis- persis. Stratum basale tenuissimum unistratosum, hie illie bistra- tosum. Üancellae aöriferae magnae parietibus unistratosis in medio frondis in tripliei serie superpositae, versus margines attenuatos bistratosae et simplices. Margo frondis membranaceus nullus. Sporogonia sparsa in media fronde demum in pagina inferiore frondis prominentia. Sporae flavobrunneae, usque ad maturitatem in tetradis conjunctae, haud secedentes, 76—80 u (tetradae 115—120 u diam.), extus valde convexae dense et breviter echi- natae, aculeis brevibus erassis obtusis, basi lineis teneribus ana- stomosantibus conjunetis. Planta mascula inter fructiferas pro- miseue cerescens multo rarior provenit, interdum femineae minor (haud semper) caeterum omnino similis; antheridia ereberrima, dis- persa in media fronde, magna, ovoidea; ostiala hyalina, e frondis cavitatibus prominentia. Diese Pflanze steht der R. membranacea Gott. et Lndnb. und der R. echinatispora Schffn. n. sp.') nahe, unterscheidet sich aber sicher von dieser durch die etwas diekere Frons, in deren Luft- kammerschichte meist drei Kammern übereinander liegen (bei R. echinatispora nehmen die Luftkammern die ganze Höhe der Schichte ein und nur stellenweise liegen sie zweischichtig über- einander). Der häutige Saum der Frons (bei R. echinatispora drei Zellen breit) fehlt vollständig. Die Sporen sind viel größer (bei R. membranacea und echinatispora 50—55 u) und bleiben bis zur Reife in Tetraden verbunden. Ich sah nie losgelöste, einzelne Sporen und auch durch Rollen und Drücken mit dem Deck- glas ließen sie sich eher zerdrücken als isolieren. Die Stacheln sind dieker als bei A. membranacea und echinatispora und an der Basis durch stets deutliche zarte Leisten verbunden, so daß dadurch ein sehr feines Netzwerk aus sehr kleinen, ungemein zahlreichen dreieckigen und rhombischen Feldehen entsteht, welches aber von der sonst bei ZAiccia - Sporen so häufigen sechseckig - wabigen Netzfelderung ganz und gar verschieden ist. R. synspora ist sicher diöcisch, worin ein weiterer wich- tiger Unterschied gegenüber R. echinatispora besteht. Unter dem Materiale von R. synspora fand ich sehr spärlich eine zweite, in Größe und Bau der Frons sehr ähnliche Riceia mit ca. 80 u großen Sporen, die deutliche Tetraöderkanten und auf den Tetraöderflächen und auf der Außenfläche wabige Netzleisten (7 bis 8 Feldchen im Durchmesser) aufweisen. Diese Pflanze ist sicher !) Diese wird in den Ergebn. der brasil. Expedition der Akad. d. Wiss. in Wien publiziert werden. 464 auch eine neue Art, die ich aber, wegen des zu dürftigen Materiales, nicht benennen will. M Auf die fast vollständige Übereinstimmung im Aussehen und im Bau der Frons der hier besprochenen Aiccia-Arten mit der Marchantiaceen-Gattung Uyathodıum möge nur nachdrücklich hin- sewiesen werden, ohne daran phylogenetische Spekulationen zu knüpfen. 3. Einige Beobachtungen über Ricceia echinatispora Schffn., n. sp. Diese mit den beiden vorhergehend besprochenen Arten R. synspora und RA. membranacea verwandte neue Art, die ich auf der brasilianischen Expedition der kais. Akademie der Wissen- schaften entdeckt habe, will ich hier nicht beschreiben, sondern es wird dies in den Ergebnissen der brasilianischen Expedition geschehen. Das sehr gute Spiritusmateriale bot aber Gelegenheit zu einigen Beobachtungen über die Entwicklung des Sporogons und der Sporen, die ich hier mitteilen möchte. Die Reste der eigent- !ichen Sporogonwand sind bis in ein ziemlich spätes Stadium, wo die Sporen in den 'Tetraden schon fast ausgebildet sind, noch nach- weisbar. Der Archegonbauch mit dem Archegonhalse bleibt aber erhalten bis zur Sporenreife. Der Hals tritt nie weit über die Ober- fläche hervor, sondern mündet am Grunde einer Grube (Luft- kammer mit zerstörter Epidermis) der Fronsoberseite. Nach den Untersuchungen von Leitgeb und Waldner ist bei Röccia der Archegonbauch erst einzellschichtig, wird dann zweischichtig und endlich wieder einschichtig. Ich habe nie ein zweischichtiges Stadium gesehen; es ist aber immerhin möglich, daß mir durch Zufall eben kein solches zur Ansicht kam. Die großen, sehr dünn- wandigen Zellen des Archegonbauches enthalten reichlich Chloro- phylikörner, die aber später spärlicher werden. Jedoch lassen sich dieselben noch in Stadien, wo die Sporen ganz reif sind, durch Ausfärben immer noch in reicher Anzahl nachweisen. Die Chloro- phylikörner enthalten reichlichst Stärkekörnchen. Von den Autoren der Synopsis Hepaticarum und ihren Nach- folgern wurde ein großes Gewicht darauf gelegt, ob das reife Sporogon, resp. der reife Sporenhaufen, auf der Dorsal- oder Ven- tralseite der Frons durchbricht. Auf letzteres Merkmal ist vor- nehmlich die Gruppe Ricciella (in der damaligen Umgrenzung) be- gründet. Schon Gottsche (Mexic. Leberm., p. 373) kam bezüglich dieses Merkmals bei AR. membranacea in Verlegenheit. Ich selbst babe mich bei dieser sowie an reichem Materiale von R. synspora und R. echinatispora vergebens bemüht, das Durchbrechen der reifen Sporenhaufen zu sehen. Bei diesen Arten mit ungemein zartem und gewiß nur kurzlebigem Frons wird nach meiner Ansicht die Calyptra (der Archegonbauch), die bis zur Sporenreife noch lebende 465 und chlorophyliführende Zellen besitzt, überhaupt nicht gesprengt, sondern die Sporen werden durch Verwesen der ganzen Frons end- lieh frei. Die Sporenmutterzellen werden endlich isoliert und runden sich ab. Das Protoplasma ist wabig und stärkereich, die sehr dünne glatte Zellmembran hebt sich an Alkoholmateriale etwas ab. Es erfolgt dann die tetraödrische Teilung in die vier Spezial- mutterzellen, deren Zellwände zunächst äußerst dünn sind, sich aber rasch sehr stark verdicken. Diese Membranen der Spezial- mutterzellen bilden also endlich stark liehtbreehende „Hüllen“ um den Protoplasten, der bei unserer Spezies niemals eine .deutlich tetraödrische Form annimmt, sondern stets gerundet bleibt, so daß auch die völlig reifen Sporen keine Tetraöderkanten (wie sie bei anderen Arten gewöhnlich vorkommen) aufweisen, sondern ganz abgerundet erscheinen. Die Hüllen sind von gallertiger Konsistenz, färben sich kaum merklich mit Gentianaviolett und werden durch Chlorzinkjod gelöst. Eine Schiehtung konnte ich in den Hüllen nieht wahrnehmen, nur die Trennungsschichte an den Innenflächen (Tetraöderflächen), ist in späteren Stadien bisweilen deutlich. Hingegen zeigen sie zahlreiche von innen eindringende, radial verlaufende Poren, die aber die Dicke der gallertigen Hülle nicht völlig durchsetzen, sondern nur bis zu zwei Drittel oder drei Viertel der Dicke vordringen. In dem Stadium, wo diese Porenstruktur der Hülle deutlich in die Erscheinung tritt, sieht man auch auf der Oberfläche des an Alkoholmateriale zusammengezogenen Protoplasten überall eine große Anzahl kurzer Protoplasmafäden, die den Poren der Hülle entsprechen und zweifellos im normalen Zustande des Protoplasten diese Poren ausfüllten. Daß diese Fäden den Stacheln des Exospors (resp. der äußeren Schichte desselben, des Perineums oder der Perine) der reifen Sporen entsprechen, daß sich also letztere aus diesen Fäden durch Einlagerung der Substanz des Perineums hervorbilden, ist sicher und läßt sich an unserem Materiale direkt beobachten. Die zarten Fäden der Oberfläche nehmen in späteren Stadien immer mehr an Dicke zu und werden dabei starr, so daß die kontrahierende Wirkung des Alkohols sie nicht mehr von der sie fest umschließenden gallertigen Hülle loszulösen vermag. In diesem Stadium, wo also die Bildung der Perine (der äußersten Membranschichte der reifen Sporen) schon sehr weit vorgeschritten ist, enthalten die Protoplasten noch reichlich Stärke und ist die ur- sprüngliche Sporenmutterzellenmembran noch als ein äußerst dünnes Häutchen vorhanden, welches die vier Spezialmutterzellen umschließt; an dem Profil der Rinnen, welehe je zwei nach außen abgerundete Spezialmutterzellen an ihrer Vereinigung bilden, läßt sich diese Membran bei guter Beleuchtung als eine feine Linie sicher erkennen. Die Perine nimmt allmählich eine gelbbraune Farbe an und zeigt mit Chlorzinkjod keine Zellulosereaktion. Die Spezialmutterzellen einer Tetrade lösen sich allmählich aus ihrem Verbande, nachdem augenscheinlich die zarte Membran 466 der Sporenmutterzelle verschwunden ist uud die Trennungssehichten sich völlig entwickelt hatten, dabei runden sich die Hüllen der Spezialmutterzellen vollkommen ab. Vor und während dieses Vor- ganges schwindet mit der Vergrößerung der Spore die Gallert- masse der Hülle; sie wird immer dünner, so daß sie schließlich nur mehr bis zu den Spitzen der Stacheln der Perine heraufreicht und endlich diese nur noch als eine ganz dünne Schichte über- zieht. Ob sie vollkommen verschwindet, mag ich nicht behaupten, jedenfalls gelang es, bisweilen die letzten Spuren der Hülle noch an®scheinbar ganz reifen Sporen nachzuweisen. Ich habe geglaubt diese Beobachtungen mitteilen zu sollen, weil hier an einer von den wenigen bisher untersuchten Arten weit abweichenden exotischen Form die bisherigen Resultate!)inden wesentlichen Punkten bestätigt werden und weil die Sporen der untersuchten Pflanze einen in der Gattung höchst seltenen Ausnahmstypus darstellen, wodurch natürlich auch Abweichungen in der Entwickelung derselben bedingt sind. Zur Nomenklatur der Gattungsnamen. Von E. Janchen (Wien). Mehr als drei Jahre sind vergangen, seitdem auf dem Wiener Kongresse im Jahre 1905 die internationalen Regeln der botani- schen Nomenklatur beschlossen worden sind. Während dieser Zeit hatte man genugsam Gelegenheit, die wohltätige Wirkung der Regeln zu erproben, und es hat die Umsetzung derselben in die Praxis gezeigt, daß nicht nur die Regeln international sind, sondern daß auch die Nomenklatur selbst immer mehr und mehr inter- national zu werden beginnt. Wenige Punkte sind es nur, in denen die Regeln eine prinzipiell verschiedene Deutung zulassen, wie die Frage der „totgeborenen Namen“; wenige Bestimmungen sind es auch nur, deren Durchführung mit Grund als störend empfunden werden kann, so z. B. die Zulassung von Namen wie Alyssum alyssoides, Luzula luzulina oder die Ausdehnung der Prioritäts- gesetze auf die Familiennamen (gegen welche man jedoch in un- bequemen Fällen den zweiten Satz des Artikels 5 ins Feld führen könnte). Gegenüber dem unschätzbaren Vorteil, daß nunmehr wenigstens im großen und ganzen eine einheitliche Nomenklatur bei den wissenschaftlich arbeitenden Botanikern besteht, kommen !) Leitgeb, Uber den Bau und die Entwicklung einiger Sporen (Ber. d. deutschen Bot. Ges. I. 1883). — Leitgeb, Uber den Bau und die Entwicklung der Sporenhäute und deren Verhalten bei der Keimung. Graz. 1884. — Aus Leitgebs „Untersuchungen über die Lebermoose* ist über die Entwickelung der Riccia-Sporen so gut wie nichts zu entnehmen. 467 diese geringen Nachteile kaum in Betracht, und es wäre wohl nicht zeitgemäß, schon jetzt wieder mit Anderungs- und Ver- besserungsvorschlägen beginnen zu wollen. Weniger bedenklich dürfte es jedoch sein, die den Regeln anhangsweise beigegebene Liste der unter allen Umständen bei- zubehaltenden Gattungsnamen zu erweitern, bzw. Vorschläge zu einer solchen Erweiterung dem nächsten botanischen Kongreß zur Beschlußfassung zu unterbreiten. Ja, eine derartige Erweiterung der „Ausnahmsliste*, die übrigens bezüglich der Pteridophyten in der Fußnote zu Artikel 9 ausdrücklich vorgesehen ist, bildet nach Ansicht des Verfassers eine unerläßliche Vorbedingung für die wirklich allgemeine Durehführung der Nomenklaturregeln. Denn in der Praxis wird sich kaum so leicht jemand entschließen, Leonto- petaloides für Tacca oder Nani für Metrosideros zu setzen oder mit dem Namen Epipactis die als Goodyera bekannte Pflanze an- zusprechen. Diese Abneigung gegen strenge Durchführung des Prioritätsprinzipes kann aber um so weniger jemandem zum Vor- wurfe gemacht werden, als die Regeln selbst (vgl. Art. 3) besagen, daß die Regeln auf so klaren und triftigen Gründen beruhen müssen, daß ein jeder sie begreift und geneigt ist, sie anzunehmen. Wer sollte aber die triftigen Gründe einsehen, welche es unbedingt erforderlich machen, Ahouai für Thevetia, Below für Aegle und Vochy für Vochysia zu sagen oder Namen wie Amaracus, Ca- nanga, Hoffmannia, Sparmannia ete. in einem von der bisher allgemein üblichen Bedeutung vollkommen abweichenden Sinne an- zuwenden, da es doch reine Zufallssache ist, daß diese Namen in der jetzt geltenden Ausnahmsliste nicht enthalten sind. Bei Zusammenstellung der Ausnahmsliste hatte man eben vorwiegend O. Kuntzes „Lexicon generum phanerogamarum“* vor Augen und war darauf bedacht, diejenigen sonst ungebräuchliehen Namen auszuschalten, auf welche man durch dieses Werk auf- merksam wurde. Nun sind aber einerseits viele ungebräuchliche Namen zwar bei O. Kuntze nicht giltig, hätten aber nach den internationalen Regeln (Nomenklaturbeginn 1753) Priorität und Giltigkeit, anderseits hat man vielfach erst in den letzten Jahren damit begonnen, die in den Werken von Hill, Boehmer und anderen verborgen liegenden Prioritäten ans Licht zu bringen und in Kurs zu setzen. Diesen Fortschritten der botanischen Altertums- forschung kann nur auf zweierlei Weise Rechnung getragen werden: entweder indem man die ausgegrabenen obskuren Gattungsnamen akzeptiert, oder indem man sie auf die Ausnahmsliste setzt. Der zweite Vorgang dürfte einfacher und schmerzloser sein. Weder das eine noch das andere zu wollen, wäre eine Ungereimtheit, gleich- bedeutend damit, daß man es nicht der Mühe wert erachtet, Praxis und selbstgeschaffenes Gesetz in Einklang zu bringen. Es handelt sich also dem Gesagten zufolge nicht etwa um eine Abänderung der bereits auf der Ausnahmsliste enthaltenen Namen, wenngleich z. B. nach der Konservierung von Securigera 468 DC. gegenüber Bonaveria Scop. kein sehr großes Bedürfnis vor- handen ist, wenngleich z. B. Sechium Juss. (1784) [gegenüber Chocho Adans. (1763)] und Taraxacum Weber (1780) [gegenüber Hedypnois Seop. (1772)] unnötigerweise auf der Liste stehen, da beide Gattungsnamen schon bei Boehmer (1760) rechtsgiltig publiziert sind, wenngleich z. B. manche Zitate aus Adanson, ohne am Effekt etwas zu ändern, durch ältere Zitate aus Hill oder Boehmer zu ersetzen wären, sondern es handelt sich lediglich um eine Erweiterung der Ausnahmsliste, welche von einem eigens zu diesem Zwecke zusammentretenden Komitee gründlich vorzubereiten und dem nächsten internationalen botanischen Kongresse zur Beschluß- fassung vorzulegen wäre. Das hier angefügte Verzeichnis soll nicht einen derartigen endgiltigen Vorschlag darstellen, denn es ist nicht aus einer plan- mäßigen Durchsicht des ganzen Systems hervorgegangen. Das Ver- zeichnis enthält vielmehr nur einige Beispiele, welche dem Ver- fasser gelegentlich seiner Beschäftigung mit nomenklatorischen Fragen zufällig untergekommen sind, und hat seinen Zweck voll- kommen erfüllt, wenn es die Botaniker von der Notwendigkeit einer Erweiterung der Ausnahmsliste überzeugt. Wien, botanisches Institut, im November 1908. Nr. Fam. | Nomina conservanda Nomina rejicienda — Polypod. | Nephrodium Rich. (1801) Dryopteris Adans. (1763) Gleichenia Neck. (1790) Psidopodium Neck. (1790) Meniscium Schreb. (1791) Tectaria Cavan. (1801) _ — Scolopendrium Adans. (1763) | Phyllitis Hill (1756) _ _ Neurogramma Link (1841) | Gymnopteris Bernh. (1799) _ _ Dicranoglossum Sm. (1854) | Eschatogramme Trevis. (1851) — — Niphobolus Kaulf. (1824) Candollea Mirbel (1803) Cyclophorus Desv. (1811) — | Selaginell. | Selaginella PB. (1805) Lycopodioides Boehm. (1760) Selaginoides Boehmer (1760) 57| Potamog. | Posidonia Koenig (1805) Alga Boehmer (1760) 333 Gram. Phragmites Trin. (1820)!) | Arundo L. (1753), p. p. Trichoon Roth (1798) 468 Cyper. Schoenoplectus Palla (1888) | Heleophylax PB. (1819) Y Dieser Name Hymenochaeta PB. (1819) Pterolepis Schrad. (1821) Elytrospermum C. A, Mey. (1831) Malacochaete Nees (1834) wurde nur zur Vermeidung jedweder Meinungs- verschiedenheit auf die Liste gesetzt. Nach Ansicht des Verfassers kommt ihm auf jeden Fall Giltigkeit zu. Nr. 723 800 967 985 1050 1248 1449 1482 1504 1547 2314 2441 2450 2455 2514 2566 2679 2783 2857 2965 2965 2999 3013 3441 3468 3747 3891 4063 4066 4099 4156 4266 4281 4915 469 Fam. Arae. Restion. Liliae. Taccac. Orchid. Amarant. Caryophyll. Nymph. Berberid. Anon. Lawrac. Papav. Crueif. Legumin. I Te EEE RETTET EEE EEE FE EEE FE EEE Nomina conservanda | Nomina rejicienda AmorphophallusDeene. (1835) Lyginia R. Br. (1810) Trieyrtis Wall. (1826) Bulbine Willd. (1800) Nothoscordum Kunth (1843) Tacca Forst. (1776) Pterostylis R. Br. (1810) Epipactis Adans. (1763) Goodyera R. Br. (1813) Sturmia Rchb. (1828) Pupalia Juss. (1803) Alsine Wahlbg. (1812) Delia Dumort. (1827) Polycarpaea Lam. (1792) Nuphar Smith (1808) Mahonia Nutt. (1818) Guatteria Ruiz et Pav. (1794) Persea Gaertn. (1805) Adlumia Rafin. (1808) Nasturtium R. Br. (1812) Roripa Scop. (1760) 1) Stenophragma (elak. (1875) Lobularia Desv. (1814) Pithecolobium Mart. (1837) Entada Adans. (1763) Sesbania Scop. (1777) Canavalia DC. (1825) Dictyoloma Juss. (1825) Spathelia L. (1763) Aegle Correa (1800) Toona Roem. (1846) Vochysia Juss. (1789) Xanthophyllum Roxb. (1814) Parthenocissus Planch.(1887) Candarum Schott (1832) Schoenodum Labill. (1806) Compsoa Don (1825) Phalangium Boehmer (1760) Geboscon Rafin. (1824) Periloba Rafin. (1836) Pseudoscordum Herb. (1837) Leontopetaloides Boehmer (1760) Diplodium Sw. (initio 1810) Helleborine Hill (1756) Epipactis Boehmer (1760) Erporkis Thou. (1809) Peramium Salisb. (1812) Pseudorchis Gray (1821) Paliris Dumort. (1827) Pupal Adans. (1763) Minuartia L. (1753) Cherleria L. (1753) Alsine L. (1753) Polia Lour. (1790) Nymphaea L. (1753), p. p- Odostemon Rafin. (1817) Cananga Aubl. (1775) Farnesia Fabr. (1763) Bicuculla Borkh. (1797) Cardaminum Moench (1794) Baeumerta G. M. Sch. (1800) Radicula Hill (1756) Arabidopsis Schur (1866) Konig Adans. (1763) Zygia Boehmer (1760) Gigalobium Boehmer (1760) Sesban Adans. (1763) Agati Adans. (1763) Canavali Adans. (1763) Clementea Cavan. (1804) Benjamina Vell. (initio 1825) Spathe Boehmer (1760) Belou Adans. (1763) Cuveracea Jones (1795) Vochy Aubl. (1775) Salmonia Scop. (1777) Vochya Vell. (1788) Cucullaria Schreb. (1789) Pelae Adans. (1763) Psedera Neck. (1790) Quinaria Rafin. (1830) .ı) Dieser Name wurde nur zur Vermeidung jedweder Meinungs- verschiedenheit auf die Liste gesetzt. Nach Ansicht des Verfassers kommt ihm auf jeden Fall Giltigkeit zu. 470 Nr. 5588 5852 5967 6350 6496 6545 6632 7312 7314 7556 7592 7647 8204 3365 Fam. | Nomina conservanda Myrtac. | Metrosideros Banks (1788) Aral. Schefflera Forst. (1776) Umbell. Physospermum Cuss. (1787) Plumbag. | Armeria Willd. (1809) Gentian. | Erythraea Neck. (1790) —_ Limnanthemum Gmel. (1791) Apocyn. | Thevetia Adans. (1763) Labiatae | Amaracus Gleditsch (1764) _ Majorana Boehmer (1760) Scrophul. | Glossostigma Wight et Arn. (1836) — Rehmannia Liboschitz (1835) —_ Alectorolophus Boehmer (1760) 1) Rubiac. | Manettia Mutis (1771) _ Timonius DC. (1830) _ Nertera Banks et Soland. (1788) Compos. , Pteronia L. (1763) Gerbera Cass. (1817) Nomina rejieienda Nani Adans. (1763) Sciodaphyllum Boehm. (1760) Danaa All. (1785) Statice L. (1753), p. p- Centaurium Hill (1756) Nymphoides Hill (1756) Waldschmidia Weber (1780) Limnanthus Neck. (1790) Ahowai Boehmer (1760) Hofmannia Fabr. (1759) Amaracus Hill (1756) Peltimela Rafin. (1833) Sparmannia Buchoz (1779) Rhinanthus L. (1753), p. p- Lygistum Boehmer (1760) Nelitris Gaertn. (1788) Porocarpus Gaertn. (1791) Polyphragmon Desf. (1820) Heiospora Jack (1823) Burneya Cham. et Schlechtd. (1829) Gomozia Mutis (1781) Pterophorus Boehmer (1760) Aphyllocaulon (1811) Norddeutsche Corticieen. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien) und Prof. V. Litschauer (Innsbruck). (Schluß. 2) 34. Corticium sulphurellum v. H. et L., Wiesner - Festschrift, p. 66. manchmal sehr diehtstehende Papillen. An faulen Eichenästen und Rinde und Holz vom schwarzen Hollunder. Groß-Langerwisch und Triglitz in der Prignitz. Wenn der Pilz sehr üppig entwickelt ist, zeigt er stumpfe, Er könnte daher auch als eine Grandinia oder Odontia angesehen werden. 1) Dieser Name wurde nur zur Vermeidung jedweder Meinungs- verschiedenheit auf die Liste gesetzt. Nach Ansicht des Verfassers kommt ihm an jeden Fall Giltigkeit zu. Vgl. Österr. botan. Zeitschr., Jahrg. 1907, Nr. 9, . 324. 2) Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 11, S. 441. 471 Wenn man ihn als eine Hydnee betrachtet, dann wäre er mit Odontia ambigua Karst., Symb. Myc. Fenn. IX, p. 51 (Saccardo, Syll, VI. p. 508) zu vergleichen; mit dieser könnte er vielleicht identisch sein. 35. Vuilleminia commedens (Nees) Maire, Bull. d. l. Soc. Mye., RVIITtase. IV, ps81. An Asten von der Traubenkirsche. Triglitz in der Prignitz. 36. Gloeocystidium clavuligerum v. H. et L., Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. 1., Bd. CXV, p. 1603. Auf Erlenrinde. Triglitz in der Prignitz. Sehr gut entwickelte Exemplare; ausgesprochen häutig; Gloeocystiden meist ganz eingesenkt. Pilz jedoch sonst ganz mit dem ÖOriginalexemplar übereinstimmend. 37. Gloeocystidium inaequale v. H. et L., 1. ce, Bd. CXVI . 826 Auf Holz und Rinde von der Birke und Föhre. Sachsenwald. Mit dieser Art identisch ist die Bresadolasche Varietät Bourdotii von (Grloeoeystidium praetermissum (Karst.) Bres., siehe Annales Myc., 1908, p. 44. Schon der Vergleich der Diagnose dieser Varietät mit unserer Beschreibung von Gl. inaequale v. H. et L. läßt dies erkennen. Endlich wurde auch ein von Bresadola als „Gloeo- cystidium Bourdotit Bres., nov. sp.“ bezeichneter Pilz als über- einstimmend mit unserer Art befunden. 38. Gloeocystidium lactescens (Berk.) v. H. et L., l. c., Bd. CXVI, p. 784. An Weiden-, Pappel- und Fichtenholz- und Rinde. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. 39. Gloeocystidium pallidulum (Bres.) v. H. et L. An morschen Fichten- und Föhrenstrünken. Sachsenwald, Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. Ist identisch mit Gloeocystidium oleosum v. H. et L. (1907) (Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 827), da aber dieser Pilz von Bre- sadola schon früher (siehe Annales Mye. 1903, Fung. poloniei, p. 127) als Gonatobotrys pallidula Bres. beschrieben wurde, mußte der Name wie vorstehend umgeändert werden. 40. Gloeocystidium praetermissum (Karst.) v. H. et L., Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. DIL V.,.p 15659, | Auf Rinde und Holz von Laub- und Nadelbäumen. Sachsenwald, Rolfshagen bei Oldesloe, Triglitz in der Prignitz. 472 41. Gloeocystidium stramineum Bres., Brinkmann, Westfälische Pilze, Nr. 18. An Weidenästen. Ahrensburg in Holstein. 42. Gloeocystidium tenue (Pat.) v. H. et L., Wiesner-Festschrift, P-F70. An Aspenholz. Sachsenwald. 43. Gloeopeniophora incarnata (Pers.) v. H. et L., Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, . 816. ; An Rinde und Holz von Laub- und Nadelhölzern, Sträuchern usw. Altrahlstedt, Remmbeck bei Hamburg, Ruhlauer Forst bei Schwarzenbeck, Triglitz in der Prignitz, gemein. 44. Gloeopeniophora maculaeformis (Fries?) v. H. et L. Auf Erlenrinde. Triglitz in der Prignitz. Der vorliegende Pilz stimmt vollständig zur Friesschen Diagnose von T’'helephora maculaeformis Fries (Observ. Mye., I., p. 150), so daß höchstwahrscheinlich in demselben diese Art vorliegt. Dieser Pilz erwies sich aber bei der genaueren Unter- suchung als eine Gloeopeniophora sp. Ausführlicheres über denselben wird in einer III. Mit- teilung der Beiträge zur Kenntnis der Corticieen ge- geben werden. 45. Peniophora Aegerita (Hofim.) v. H. et L., Sitzungsberichte d. Wiener Akad., math.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 814. Auf morschem Holz und faulender Rinde von Laub- und Nadelbäumen. Sachsenwald, Neurahlstedt, Triglitz in der Prignitz. Mehrere Exemplare zeigten die Peniophora- und die Ae- gerita-Form. 46. Peniophora aurantiaca (Bres.) v. H. et L., 1. e., Bd. CXV, p. 1583. An Erlenzweigen. Triglitz in der Prignitz. 47. Peniophora byssoidea (Pers.) v. H. et L., Ann. Myec., vol. IV (1906), p- 290. Auf morschem Holz, morscher Rinde von Laub- und Nadel- bäumen, Blättern, Humus etc. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. Scheint hier nicht gerade selten zu sein. 48. Peniophora cinerea (Fries) Cooke, Grev.. VIII., p. 20. An Holz und Rinde von Laub- und Nadelbäumen. Neurahlstedt und Triglitz in der Prignitz, gemein. 473 49. Peniophora comvolvens (Karst.) v. H. et L., Sitzungsberichte d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. K]., Bd. CXV, p. 1551. An einem Kiefernstumpf. Sachsenwald. Die vorliegenden Exemplare stimmen recht gut zur Karstenschen Diagnose vorstehender Art. Auch der Vergleich mit dem Öriginalexemplar ergab fast völlige Identität. Während aber der Karstensche Pilz von bleicher Farbe ist, ist unser Pilz fast schmutzig weinrot gefärbt. Doch dürfte diese Ab- weichung durch das verschiedene Alter der Pilze erklärt werden können. 50. Peniophora corticalis (Bull.) Cooke, Grev., VIII., p. 20. An Eschenrinde. Triglitz in der Prignitz. 51. Peniophora cremea (Bres.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1586. An morscher Rinde und morschem Holz von Laub- und Nadelbäumen, Sträuchern etc. Sachsenwald, Gerstfeld im Rhönegebirge, Remmbeck bei Hamburg, Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. Der Pilz scheint nicht selten zu sein. 52. Peniophora crystallina v. H. et L., Sitzungsb,. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 823. An Birkenrinde und faulen Eichenästen. Triglitz in der Prignitz. Diese Art stimmt in mikroskopischer Hinsicht mit der Hydnee Odonti@ conspersa Bres., Hym. Kmet., p. 36, überein. Doch die vielen Exemplare, welche uns von unserer Art vor- liegen, zeigen alle keine stachelartigen Gebilde oder Warzen, nur selten können seichte Papillen an ihnen beobachtet werden; sie machen durchaus den Eindruck einer Peniophora sp. Allen- falls kann unsere Art als Odontia conspersa Bres. var. erystal- lina v. H. et L. bezeichnet werden. 53. Peniophora gigantea (Fries) Massee, Monogr. ofthe Theleph., Kr p: 142. An Föhrenstümpfen. Triglitz in der Prignitz. 54. Peniophora glebulosa (Fries) Saccardo et Syd., Sacc., Syll., XVI., p. 19. An Aspenrinde. Sachsenwald. Die vorliegenden, sehr gut entwickelten Exemplare des Pilzes waren stellenweise fast I mm dick und das Hymenium fast vollständig in lauter 1 bis wenige Millimeter breite, un- regelmäßig eckige Stückchen zerrissen. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1908. 33 474 55. Peniophora Lyeü (Pers.) v. H. et L., Wiesner-Festschrift, p. 73. An dürren Fichtenästen und Zweigen von Lonicera Xylo- steum. Rolfshagener Kupfermühle bei Oldesloe, Triglitz in der Prignitz. 56. Peniophora mutata (Peck.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1580. An Pappelrinde und Birkenholz. Sachsenwald und Triglitz in der Prignitz. 57. Peniophora nuda (Fries) Bres., Hym. Kmet., p. 50. An Rotbuchenzweigen. Sachsenwald. 58. Peniophora pubera (Fries) Saccardo, Syll., VI., p. 640. An Erlenrinde und Holz von der Birke und Hasel. Sachsenwald, Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. 59. Peniophora sanguwinea (Fries) v. H. et L., Wiesner-Festschrift, ARD "An Birken, Buchenholz und Föhrenrinde. Sachsenwald und Triglitz in der Prignitz. 60. Peniophora serialis (Fries) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1555 (= Peniophora sordida Karst. non Schröter). An Birken- und Föhrenholz. Triglitz in der Prignitz. 61. Peniophora setigera (Fries) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1555. An. Holz und Rinde verschiedener Laub- und Nadel- bäume. Sachsenwald, Neu- und Altrahlstedt und Triglitz in der Prignitz. 62. Peniophora sordida (Schroet.) v. H. et L., Ann. Mye., IV (1906), p. 290. Birkenholz. Sachsenwald. 63. Peniophora subascondita (Bres.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, P>41590, An Ebereschenrinde. Triglitz in der Prignitz. Mit dem Originalexemplar verglichen. 64. Peniophora sublaevis (Bres.) v. H. et L. (Corticium sublaeve Bres., Fung. poloniei, p. 92.) Auf Föhrenholz. Sachsenwald. 475 Exemplare vollständig mit dem Original von ©. sublaeve Bres. übereinstimmend. Letzteres zeigt, wie die genauere Unter- suchung ergeben, Oystiden, ist also eine Peniophara sp. Näheres darüber in einem III. Beitrag zur Kenntnis der Corticieen. 65. Peniophora subsulphurea (Karst.) v. H. et L., Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1561. An morschen Laub- und Nadelbaumstümpfen, auf Moos, Humus usw. übergehend. Sachsenwald, Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. Der Pilz wurde zuerst als Peniophora radicata (P. Henn.) v. H. et L. aus Ostafrika erkannt (Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 746). Die gut entwickelten Exemplare stimmen völlig mit dem ostafrika- nischen überein. Nachdem nun aber die P. radicata mehrfach auch von Brinkmann in Westfalen gefunden wurde und dem- selben auch aus Hannover bekannt war, lag esnahe, anzunehmen, daß der in Deutschland offenbar verbreitete Pilz schon früher gefunden und beschrieben worden war. Es ergab sich denn auch sehr bald, daß Peniophora subsulphurea (Karst.) damit identisch ist, wie der mikro- und makroskopische Vergleich zweier Ori- ginalexemplare zeigte. Der Pilz ist habituell höchst verschieden, je nach der Uppigkeit seiner Entwicklung; auf Holz ist er fest angewachsen, dünn und zeigt keine Rhizomorpha-ähnlichen Stränge, auf Humus ete. ist er diek und mit auffallenden ocker- gelben, wurzelartigen Strängen versehen. Peniophora mimica Karst. in sched., von uns ]. ce. beschrieben, ist zum mindesten mit P. subsulphurea sehr nahe verwandt, doch ist unser Exemplar zu kümmerlich zur Entscheidung der Identitätsfrage. Corticıum lacunosum Berk. u. Broome (Ann. of nat. hist. 1873, 11, p. 343, Nr. 1371) ist nach dem uns durch die Direktion der Royal Botanie Gardens aus Kew gütigst zugesendeten Originalexemplare nichts anderes als Peniophora byssoidea (Persoon) v. H. et Litsch., muß also gestrichen werden. 66. Peniophora velutina (DC.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl.. Bd. CXV, p. 1553. An Holz und Rinde von Laub- und Nadelbäumen. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. 67. Aleurodiscus polygonius (Pers.) v. H. et L. ; (Corticium polygonium Pers., Uryptochaete polygonia (Pers.) Karst., Gloeocystidium polygonium (Pers.) v. H. et L. An Aspenrinde. Triglitz in der Prignitz. Die genauere Untersuchung dieser alten Persoonschen Art lehrte, daß dieselbe eingesenkte, keulenförmige Gloeo- eystiden führt und daß das Hymenium nicht nur aus Basidien, 33* 476 sondern nebenbei auch aus zarten Dendrophysen, welche einen fadenförmigen Stiel besitzen und oben baumartig verzweigt sind, besteht. Der Pilz mußte daher in die Gattung Aleurodiscus eingereiht werden. Habituell und was die Gestalt der Dendro- physen betrifft, steht der Pilz nahe dem Aleurodiscus acerinus (Pers.) v. H. et L., infolge der vorhandenen Gloeocystiden nähert er sich aber noch mehr dem Aleurodiscus sparsus (Berk.) v. H. et L. 68. Coniophora arida Fries, Hym. Eur., p. 659. An Erlen- und Föhrenrinde, Eichen- und Föhrenholz. Altona und Triglitz in der Prignitz. 69. Coniophora Betulae (Schum.) Karst., Hedwigia, 1896, p. 174. An Erlen- und Fichtenrinde, Föhrenholz ete. Sachsenwald, Escheburg bei Hamburg, Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. 70. Coniophora eradians Fries, Hym. Eur., p. 658. An einem alten Rotbuchenstock. Sachsenwald. Bresadola betrachtet Corticium eradians Fries als einen Hypochmus (Tomentella). Ein von ihm erhaltenes Exemplar des- selben ist aber sicher eine resupinate Form von Thelephora terrestris Ehrh. 71. Coniophorella umbrina (Alb. et Schw.) Bres., Fung. polonieci, p:11d. An Föhrenholz. Triglitz in der Prignitz. 72. Tomentella albostraminea (Bres.) v. H. et L. (Hypochnus albo-stramineus Bres., Fung. pol., p. 109.) An Erlen-, Birken- und Eichenrinde. Ahrensburg, Triglitz in der Prignitz. Scheint nicht selten zu sein. Mit dem Originalexemplar verglichen. 713. Tomentella caesia (Pers.) sensu Bres. (siehe Hypochnus caesius (Pers.) Bres., Fung. poloniei, p. 107). An Erlen-, Birken-, Pappel- und Föhrenrinde, nackter Erde ete. Sachsenwald, Altrahlstedt, Triglitz in der Prignitz. Mit einem Bresadolaschen Exemplar verglichen. Der Persoonsche Pilz ist jedenfalls verschieden. 74. Tomentella chalybea (Pers.) sensu Bres., Fung. polonici, p. 106. Auf bloßem Sandboden. Triglitz in der Prignitz. Mit einem Bresadolaschen Exemplar verglichen. Kaum die Persoonsche Art. 477 75. Tomentella cinerascens (Karst.) v. H. et L., Sitzungsberichte d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1570. An Erlenrinde. Mit dem Originalexemplar verglichen. 76. Tomentella elaoedes (Bres.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 840. An Eichen- und Buchenästen. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. 77. Tomentella epimyces (Bres.) v. H. et L. (Cortieium [Hypochnus] epimyces Bres., Verh. d. zool.- bot. Ges. Wien, 1901, p. 641; Saccardo, Syll. XVIIL, p. 186.) An Föhrenstrünken. Sachsenwald. 78. Tomentella ferruginea (Pers.) Schroeter, Die Pilze Schlesiens, p- 419. An faulenden Eichenästen. Sachsenwald, In der Hacke bei Harburg, Groß-Langer- wisch und Triglitz in der Prignitz. 719. Tomentella fusca (Pers.) Schroeter, 1. c. An morschem Holz und morscher Rinde von Laub- und Nadelbäumen, faulenden Lumpen ete. Sachsenwald, Escheburg und Remmbeck bei Hamburg, Ahrensburg in Holstein, Triglitz in der Prignitz. 80. Tomentella isabellina (Fries) v.H. etL., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1570. Auf Föhren- und Fichtenrinde. Sachsenwald, Lenzen und Triglitz in der Prignitz. 81. Tomentella Jaapii Bres. in sched. (1905) (= T. pupillata a... et L.). An Holz und Rinde von Laubbäumen, trockenen Blättern, Moos u. dgl. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. Derselbe Pilz wurde auch von W. Brinkmann bei Lenge- rich, Westfalen, gefunden. Uns scheint er die echte Tomentella chalybaea Pers. zu sein. In Jaaps Sammlung war er jedoch als obige neue Art von Bresadola aufgestellt, als welche sie vorläufig stehen bleiben soll. 82. Tomentella microspora (Karsten) v. H. et L., Sitzungsberichte d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1571. An Erlen- und Haselrinde, Moos usw. Sachsenwald, Groß-Langerwisch und Triglitz in der Prignitz. Die Exemplare wurden mit dem Original verglichen. 478 83. Tomentella pellicula (Fries) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 786. An Birken- und Föhrenrinde. Ahrensburg in Holstein, Triglitz in der Prignitz. Scheint nicht selten zu sein. 84. Tomentella rubiginosa (Bres.) v. H. et L., Wiesner-Festschrift, 2.719. An faulen Eichenästen. Triglitz in der Prignitz. 85.. Tomentella subfusca (Karst.) v.H. etL., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, p. 1572. An Eichen-, Buchen- und Birkenrinde. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. Scheint nicht selten zu sein und wird gewöhnlich mit der äußerlich ähnlichen 7. fusca verwechselt. 86. Tomentella sulphurea (Pers.) non Karsten. Auf Rinde und Holz von der Erle, Buche, Eiche und Hasel. Sachsenwald, Remmbeck bei Hamburg, Triglitz in der Prignitz. 87. Tomentella trigonosperma (Bres.) v. H. et L. [Corticium trigonospermum Bres., Ann. Myc., III (1905), p. 163. R faulenden Zweigen von Laub- und Nadelbäumen, trockenen Blättern, Nadeln, Moos, bloßer Erde usw. Sachsenwald, Triglitz in der Prignitz. C. trigonospermum Bres. wurde von uns als die Jugend- form einer eigenen Tomentella sp. erkannt, welche wie oben genannt werden mußte. 88. Tomentella tristis (Karsten) v. H. et L., Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 1572. An morscher Rinde und faulendem Holz von Laub- und Nadelbäumen. Sachsenwald, Eseheburg bei Hamburg, Lenzen und Triglitz in der Prignitz. Scheint nicht selten zu sein. 89. Tomentella zygodesmoides (Ell.) v. H. et L., Sitzungsb. d. Wiener Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, p. 787. Zwischen Flechten auf dürrem Boden unter Föhren. Besenhorst bei Hamburg. 479 Über einige österreichische, besonders Tiroler Weiden. Von Ad. Toepffer (München), Auf Reisen in Tirol und Salzburg in den Sommern 1905 bis 1907 gemachte Beobachtungen an Weiden und Weidengallen, so- wie die sich daran knüpfenden Studien haben mehreres für die Salicologie Beachtenswerte ergeben, das zum Teil schon in den Schedis zu meinem Salicetum exsiceatum (Salic.) verwertet, hier im Zusammenhange gegeben werden soll; der Übersichtlichkeit wegen wurden die Arten und Hpybriden alphabetisch angeordnet; die mehrfach wiederkehrende Seiser Alp (Südtirol) ist durch S. A. gekürzt, die Staubblütenpflanze, resp. fruchttragende durch die üblichen Zeichen , resp. @ bezeichnet, Salix stets durch $.; Höhenangaben annähernd. S. appendiculata Vill. f. parva, 9, S. A., zwischen Felsen im ÖOchsenbachtal, ea. 2000 m, Dolomit. Nur 10—15 em hohe, reich verzweigte Sträuchlein, mit Blättern von der Form typischer S. appendiculata (grandifolia Ser.), aber nur 20:12 mm, die größten der Sommertriebe 30 : 15 mm, kahl oder mit verstreuten Härchen, nur die untersten und die jungen Triebe fein seidig; @ Kätzchen 25 mm lang, 7 mm dick, kurz ge- stielt, von zwei laubblattähnlichen (7:5 mm) Blättehen gestützt. — Gleiche Formen sah ich aus der Schweiz im Herbar des Herrn Dr. Hegi. 5. appendiculata Vill. f. proleptica 9. Tirol, St. Jodok, VIII. 1905. S. arbuscula L. f. androgyna S. A., Grünser Bühel, ca. 1900 m, Dol omit. Vereinzelt Früchte unter normalen Z‘ ‘Blüten. Übergangs- bildungen nicht vorhanden. S. arbuscula L. X caesia Vill. 2 (8. Trefferi Huter in Treffer, Exsice., 1884). Mit Recht haben Camus I (Monographie des Saules de France, 1904) 303 gen. Bastard aufgeführt; R. Buser hatte in Gremli, Neue Nachträge VI (1837), 76, behauptet, daß die von Treffer im Rainthal bei Taufers gesammelten und Flora exsice. Austro-Hung., n. 1449, ausgegebenen Exemplare S. caesia var. angustifolia seien; die gleiche Angabe findet sich bei Wohlfahrt in Kocehs Synopsis, Ed. 3, 2368, mit dem Zusatz: „Diese Form hat fast purpurea-artigen Habitus durch ihre verlängerten Blätter. Daß einem so scharfen Beobachter wie Buser die Unter- schiede des Bastardes von S. caesia entgangen sein sollten, ist 480 kaum anzunehmen; vielmehr scheinen die von Treffer ausgege- benen Exemplare von verschiedenen Sträuchern zu stammen, denn meine Exemplare aus Baenitz, Herb. Europ., sind in der Tat schmalblättrige 8. caesia; dagegen lag mir aus dem Herbar von Frau Andre&ee-Eysn die Nr. 1449 gen. Exsikkatenwerkes vor, die richtig hybrid ist; die nach dem Grunde keilig verlaufenden blau- grünen kahlen Blätter von derber Substanz sind in der vorderen Hälfte drüsig gesägt (bei S. caesia vollkommen ganzrandig); die Stützblätter des Kätzchens sind am Grunde 'seidig (bei S. caesıa kahl); Kätzehenspindel wollig (bei $. caesia weichhaarig); Schuppen spärlich behaart, flach (bei $. caesia kahl, hohl), gleichfarbig oder oben dunkler (bei 8. caesia alle oben dunkler); die Kapsel ist spitzer und etwas länger gestielt, die Drüse kräftiger und länger als bei S. caesia, der Griffel dünner und die Narben tief geteilt (bei S. caesia ganz). — Da der obere Blattrand stark drüsig ge- sägt ist, sehe ich als den einen parens typische S. arbuscula an, nicht Waldsteiniana, wie Huter in Österr. botan. Zeitschr., 1907, p. 436, meint. Die gleiche Form dieses Bastardes fand gen. Dame auch „ım Suldenthal auf Bachschutt, ca. 2000 m, Aug. 1879. S. arbuscula L. X reticulata L. 2 f. medians Enander in sched. ad Enand., Salie. Scandin. exsice,, 1905; Salie., n. 106 (1908), icon. photogr. S. Ganderi Huter sec. Gandoger in Flora, XL (1882), 231. S. A., Abhänge des Platten, ca. 2100 m, Dolomit. 12. VII. 1905. — Salie. n. 106, icon photogr. Habitus der S. reticulata, doch die kleinen Zweige auf- strebend; Aste kastanien- bis rotbraun, etwas glänzend; Knospen- schuppen kahl, gelbbraun, bleibend; Blätter oval bis verkehrt-ei- föormig (1:0°8—3 :1°5 em), auf 0:3—0°6 cm langen rinnigen, rötlichen Stielen, oberseits glänzend dunkelgrün, durch das vor- springende Adernetz (Rippe aber eingesenkt) etwas runzelig, unter- seits glauk, jung lang seidig behaart, später kahl, die gelbgrüne Rippe und Nerven hervortretend, Netz nur dunkler gefärbt, nicht hervortretend ; Rand umgebogen, entfernt drüsig gezähnt; Kätzchen auf 2—3 cm langen, roten, dünn weiß behaarten, mit 3—4 den Laubblättern gleichenden Stützblättern versehenen Stielen, mit und ohne Knospen in den Blattachseln, 2—3 em lang, 0:5—0'7 em dick, walzig, oft gekrümmt, unten meist lockerblütig; Schuppen einfarbig, rundlich oval, ein Drittel so lang als der Fruchtknoten, innen und außen lang seidig behaart; Fruchtknoten 3—4 mm lang, sitzend, eiförmig, stumpf, dunkelrot, dicht weiß seidig behaart; Griffel rot, halb oder bis zum Grunde gespalten, dünn, mit zwei- teiligen, roten Narben; Drüse doppelt, äußere klein, innere breit, oben gekerbt, bis ein Viertel des Fruchtknotens aufragend. Die Tiroler Pflanze gleicht der von Enander |. e. photo- graphisch gegebenen Form n. 10'/, a: sie weicht ab durch we- 481 niger stark gezähnte Blätter, kräftigere Kätzchen, sitzende Kapsel, zierlicheren Griffel und geteilte Narben. 8. caesia Vill. Typische $. caesia Vill. ähnelt außerordent- lieh $. myrtilloides L., mit der sie von vielen Autoren verwechselt wurde; aber neben dieser elliptischen Form variieren die Blätter einerseits bis schmal-lanzettlich, anderseits bis fast kreisrund; sie sind stets ganzrandig und bei uns immer kahl; nur Turezaninow (Flora baiecalensi-dahurica, 394) erwähnt eine Form aus Sibirien mit jung unterseits lang behaarten Blättern. Von Blattformen erwähnt Seringe (Essai Saules Suisse, 1875, 27) eine var. B. macrophylla, die er jedoch nur kultiviert kennt; und obwohl die leicht zu kultivierende Art sehr konstant bleibt, kommen doch einzelne Stöcke vor, die (wie auch $. myrti- lloides L.) wesentlich größere Blätter bilden und zu bis manns- hohen Sträuchern heranwachsen; die 9 Pflanze geht auch in den Gärten als S. caesia, die Z' als S. Zabeli oder auf Hochstämme veredelt und als Trauerbäumchen gezogen, als S. Zabeli pendula Hort.; mit ihren schlanken, blütenbeladenen Zweigen, aber auch später mit ihrem dunkelgrünen Laub ist sie eine unserer schönsten Zierweiden. 5. Wimmeri Hartig unterscheidet sich nur durch behaarte Knospen. R. Buser (in Gremli, |. e., 76) nennt eine var. angusti- folia, ebenso Camus, I., 143, als var. angustifolia Mutel, Fl. Dauph. ed. 2, 563; ihre Abbildung tab. 10, fig. A, zeigt Blätter von 15—18:4 mm, was mit den von Treffer angegebenen unter S. arbuscula X caesia erwähnten Exemplaren übereinstimmt. Die Abbildungen der Kapsel bei Reichenbach und Camus stimmen weder miteinander noch mit meinen Beobachtungen über- ein; ich fand sie stumpfeiförmig (fast wie bei $. purpurea), mit kurzem, diekem Griffel und roten ungeteilten Narben; Schuppe rundlich, hohl, kahl, halb so lang als die Kapsel und diese am Grunde halb umfassend; Drüse unten dieklich, nach oben ver- schmälert, die Basis der sehr kurz gestielten Kapsel kaum er- reichend. In dem von Herrn Ingenieur A. Artzt bearbeiteten botani- schen Teil von Prosliner, Das Bad Ratzes (1895), ist auf Grund einer Mitteilung des $ Herrn Generalsuperintendent Bertram in Braunschweig 8. caesia für „Seiseralp und Schlern* angeführt; da ich auf mehr als 50 Exkursionen in gen. Gebiet von dieser Spezies nichts entdecken konnte, bemühte ieh mich um Einsichtnahme des Bertramschen Herbars, in dem aber weder im Braunschweigischen, noch im Wolfenbütteler Teil unsere Art von S. A. und Schlern enthalten ist; wohl aber fand ich $. arbuscula mit ovalen, sehr schwach gezähnten, blaugrünen Blättern als fast kriechende Sträucher an quelligen Stellen, die die größte Ähnlichkeit mit $. caesia Vill. oder auch myrtilloides L. zeigten; da gleiche Exemplare im Herbar 482 Bertram vorliegen, habe ich Grund zu der Annahme, daß der gelehrte Herr Verfasser der „Flora von Braunschweig“ diese ur- sprünglich für 8. caesia Vill. gehalten, später auch seinen Irrtum eingesehen, aber nicht mehr Gelegenheit gehabt hat, die an Artzt gegebene Notiz zu berichtigen; 5. caesia Vill. dürfte für „Seiser Alp und Schlern“ zu streichen sein. — Ein‘Synonym für 8. caesia Vill. ist $. myrtiloides Willdenow; $. myrtilloides Villars ist wiederum S. arbuscula L.; man sieht, wie die älteren Autoren die ähnlichen Spezies zusammenwarfen. — In Pacher (Systematische Aufzählung der in Kärnten wildwachsenden Gefäßpflanzen, 1884), 19, wird S. myrtilloides L. „Im Möllthal Blmfld. u. Schwab“ auf- geführt; im Herbar Pacher, das ich dank der Liebenswürdigkeit der Verwaltung des Naturhistorischen Landes-Museums von Kärnten durchsehen konnte, ist diese Art nicht enthalten; da nach der sonstigen geographischen Verbreitung ihr Vorkommen südlich der Alpen nicht zu erwarten ist, glaube ich nach Obgesagtem an- nehmen zu müssen, daß auch hier eine Verwechslung der $. ar- buscula L. ß. humilis 2 brevifolia Anderss. in DC., Prodrom., XVI. 2., 245 (= myrtilloides Vill.) mit $. myrtilloides L. vorliegt. S. crataegifolia Huter in sched. et in Österr. botan. Zeitschr., 1907, p. 471 [non Bert.]. Die Originale der $. crataegifolia Bert., die ich im Herb. Mus. Paris. sah, weichen von den von Huter ausgegebenen wesentlich ab; die Blätter der Bertolini- schen Pflanze sind oval, stumpf, 80:43 mm, die der Huterschen eilanzettlich, spitz, 50:17 mm; sollte sich, was ich zurzeit nicht feststellen kann, eine Identität der Kätzchen ergeben, so müßte die Hutersche Pflanze als var. angustifolia bezeichnet werden. S. daphneola Huter in Österr. botan. Zeitschr., 1907, p. 470 [non Tausch] = arbuscula X hastata. Herr Huter hat bei der Identifikation seiner Pflanze mit der Tauschschen vom Riesengebirge übersehen, daß in den Sudeten der eine parens S. arbuscula L. nicht vorkommt; ich halte mit allen Autoren die Pflanze von der „Pantsche-Wiese“ für eine kahle Zwergform von 8. Lapponum L. S. hastata L. zeigt meist rein grüne Kapseln, doch kommen auch rot überlaufene und grün punktierte, oder nur in der unteren Hälfte rote, an den gleichen Standorten vor. 8. h. f. pseudohermaphrodita: S. A., Wiese unter dem Grünser Bühel, 2000 m. Der Strauch hat das Aussehen einer Pflanze, doch sind wenige Staubblätter vollkommen entwickelt, die meisten zeigen bereits Übergänge zum 2 Geschlecht; in einem Ahrchen fand sich eine einzelne Kapsel ausgebildet, ein Kätzchen zeigte etwa zur Hälfte 2 und @ Blüten und zwei Kätzchen des Strauches waren rein 9. | 8. herbacea L. (Vgl. Österr. botan. Zeitschr., 1904, Nr. 5.) — Die Farbe der Antheren ist vor der Blüte lebhaft purpurn, dann goldgelb. 483 Früher hatte ich die @ Blüten der Art stets zweidrüsig ge- funden (auch Hoffmann, Historia Salieum, Fasc. IV [1787], t. XX, und Hartig, System und Beschreibung der europäischen Weiden [1850], tab. 105 [355], zeichnen sie zweidrüsig), indessen habe ich nunmehr in der Gastein (Hüttkogel und Tisch [Salie., n. 27 u. 28]) auf Glimmerschiefer und auf der Seiser Alp auf Melaphyr Exem- plare gesehen, deren meiste Blüten eindrüsig waren; auch Enander (Salices Scand. exs. u. 21) kennt @ Blüten mit einem inneren Nektar; bei den von ihm angegebenen Modifikationen der Blüten mit zwei Drüsen ist die äußere stets heil, die innere ganz oder zwei- oder dreilappig. Zu den von mir |. c. genannten Varietäten, resp. Formen treten noch var. ovalis Norman (Florae arcticae Norvegiae species nonnullae novae vel minus cognitae in Christiania Förhandl., 1893, 38): „Meiste Blätter oval, seltener elliptisch-oval, gewöhnlich nicht gestutzt, wenige verkehrt ei-kreisrund oder rundlich gestutzt* und f. acutifolia (Salie., n. 70 A) S. A., nahe dem Balstein, ca. 2000 m. Linne bildet in Fl. Lappon. die 7 Pflanze mit spitzen Blättern ab; hier ist es die 2@ Pflanze, die soleh scharf zugespitzte Blätter führt; sie ist offenbar aus einem Stock gewachsen, bedeckt eine ca. 4m? große Fläche in dichtestem Rasen, der alle andere Vegetation verdrängt hat; trotz sorgfältigsten Suchens konnten nur drei @ Kätzchen entdeckt werden, deren Blüten eindrüsig waren. Wohlfahrt (Koch, Syn. ete.), 2308, sagt „sehr selten an- drogyn“; da mir sonst aus der Literatur nichts über diese Form bekannt geworden, muß ich annehmen, daß hier eine Verwechs- lung mit Bertolonis f. monoica (vidi lusum monoicum, amentis det Q in eodem individuo, Bert. Fl. Ital. X., 307) vorliegt. S. myrsinites L.. Auf der S. A. soll auch die var. Jacqui- niana vorkommen; ich fand bisher nur var. serrata (Salie., n. 72). Partielle Phyllomanie. S. A. am Grünser Bühel fand ich eine Pflanze mit teilweise verlaubtem Kätzchen. Über den Stütz- blättern finden sich einige taube Früchte, dann wechseln vergrünte Blüten mit normalen fertilen ab; die untersten zeigen verlaubte und verdickte Deckschuppe mit drüsigem Rande; das Nektarium ist er- halten, die Karpelle haben sich zu einem normalen und einem ver- kümmerten Laubblatt ausgebildet, deren untere Ränder noch zu- sammenhängen und eine Sproßknospe umschließen; die mittleren vergrünten Fruchtknoten zeigen noch deutlicher ihre Entstehung aus den Karpellen; hier sind Deckschuppe und Drüse normal er- halten, die verlaubten Kapselklappen aber an der inneren Seite ganz, an der äußeren zum Teil kapuzenförmig zusammengewachsen ; Griffel und Narbe fehlen; an der Spitze des Kätzchens finden sich Phyliome, in denen auch Drüse und Deckschuppe zu kleinen Laub- blättern umgewandelt sind; von den Karpellen aber, die nur noch am Grunde zusammenhängen, ist eines zu einem rundlichen, das andere zu einem auch in der Größe vollkommen normalen Laub- 484 blatt ausgebildet, die sich von denen der Zweige nur durch stärkere Behaarung unterscheiden; in der Achse des verbildeten Frucht- knotens steht die nackte Knospe eines neuen Sprosses. S. myrsinites var. serrata X retusa. — Zu sämtlichen auf S. A. gesammelten Exemplaren paßt die Beschreibung von S. re- tusoides J. Kerner (Verhandl. zool.-botan. Ges. Wien, XII [1862], 122), nur weichen die Blätter durch die ringsum drüsige Serratur und das Schwarzwerden beim Trocknen ab; sie stehen daher sämt- lich der $. myrsinites näher; die Kätzchen gleichen denen der S. retusa var. Kitaibeliana, auch die Blüten in den gelben Deck- schuppen und kahlen Kapseln ; die Beteiligung von $. Myrsinites zeigt sich aber auch hier in den roten Adern der Deckschuppe und der Kerbung des Randes. Bei Exemplaren vom Platten (Dolomit., ca. 2000 m, 12. VII. 1905), die ich als f. super-myrsinites bezeichne, zeigt sich die nähere Verwandtschaft mit $. myrsinites in der wimperigen Be- haarung des ringsum gesägten Blattrandes und dem Fehlen ge- stutzter oder ausgerandeter Blätter. f. medians, Roßzähne, 2000 m, Dolomit., 16. VII. 1905; Platten, ea. 2200 m, 2 (Salie., n. 73) und Schlern am Touristen- steie Z in gleicher Höhe (Salie., n. 74), Juli 1907, zeigt nieht ge- wimperte, aber ringsum drüsig gesägte jüngere Blätter in der Form von S. myrsinites und gestutzte oder ausgerandete (ebenfalls rings- um drüsig gesägte) ältere Blätter wie S. reiusa, beim Trocknen aber schwärzend. Eine dritte Form der gleichen Verbindung sammelte ich Z’ am Grünser Bühel, ea. 2100 m, Dolomit., 15. VII. 1905, die ich als S. myrsinites X retusa var. serpyllifolia bezeichnen muß: eine Photographie habe ich Salie., n. 132, gegeben; sie stimmt mit S. semiretusa G. Beck in der Behaarung der jungen Aste und Blätter, den 10—18blütigen Kätzehen mit 4—5 mm langen Staub- blättern und gelbgrünen, fast kahlen Tragschuppen überein, weicht aber durch 10—15 :3—5 mm (bei semiretusa 10—15 : 4—7) nach beiden Enden fast gleichmäßig verschmälerte, ringsum entfernt scharf drüsig gesägte Blätter ab. — Da die Blätter auffallend klein sind und gestutzte fehlen, so ist als der eine parens &: retusa var. serpyllifolia mit Sicherheit anzunehmen. S. nigricans Sm. f. metamorpha, Tirol austral., mittleres Duronthal, 26. VII. 1905. Die schon reifen @ Kätzchen zeigen neben gut ausgebildeten Kapseln solche mit Umbildungen der Karpelle in Staubblätter, ohne daß diese Metamorphose vollendet ist; sämtliche Blüten sind rück- wärts gerichtet. — Salic., n. 126, habe ich Umbildungen 3 Blüten- organe in 2 als vielleicht durch die abnorme Witterung des Früh- Jahrs bedingt angegeben; auch für diese $. nigricans möchte ich das Gleiche voraussetzen, zumal auch das Laub merkwürdige Ver- 485 schiedenheiten aufweist; die Langtriebe der 2 m hohen Sträucher tragen Blätter von verkehrt-eiförmiger Gestalt, mit langer Spitze, die mittleren 40 :22 mm; die der mittelhohen Zweige sind mehr lanzettlich gestaltet, im Mittel 35 : 10 mm, die der untersten end- lich schmallanzettlich, 15:4 mm; ich vermute, daß der Strauch, auch nach dem zurückgebliebenen Unrat zu schließen, während der Schneeschmelze längere Zeit im Wasser stand und dies eisige Wasser die Verschiedenheit der Blätter sowie die Umbildung der Blüten verursachte. S. petandra L. var. lanceolata S. A. Geröll im Saltariabach oberhalb der Postsenne, ea. 1850 m, sehr zahlreich Z und 2 in 1—2 m hohen Sträuchern; die Drüsen des Blattrandes waren außerordentlich harzreich und der Duft dieses Harzes, fast wie Perubalsam, erfüllte die Luft auf weite Strecken. — Salie., n. 75. 9. Ob die Synonyme 1. lanceolata Anderss., Sal. Lap. (1845), 13, und die var. angustifolia Anderss, Meyer, CGamus zu unserer Pflanze gehören, vermag ich nicht zu sagen; jedenfalls sind mir aus der Ebene und aus dem Norden derartige Exemplare nicht zu Gesicht gekommen, dagegen mehrfach aus Tirol und der Schweiz; ich halte diese Form daher für alpin. $. reticulata L. (Vgl. Österr. botan. Zeitschr., 1904, Nr. 5.) — Unter den |. e. angeführten Varietäten fehlt var. angustifolia Borzi (Compend. della flora forest. ital. [1885], 137). Vergleicht man des Autors Worte „foglie bislunghe obovale“ mit der Beschreibung var. cuneata Bornmüller (Mitt. Thür. Bot. Ver. VIII [1895], 39, „Blätter nach der Basis keil- förmig verlaufend, doppelt-, einzeln dreimal so lang ale breit“, so ist kein Zweifel über die Identität beider Formen, nur hat der Borzische die Priorität, während der Bornmüllers bezeichnender ist; übrigens sind derartige Formen schon früher beobachtet: Le- debour, Flora Rossica, III (1853), 623, sagt: „Speeimen unieum foliis obovati-oblongis, basi euneatis, in terra Tschutschkorum ad sinum St. Laurentii lectum possideo.“ Großblättrige Formen, die hierzu gehören, sah ich aus Nor- wegen, Lille Elvedal, von Haglund und Källström gesammelt; mit etwas kleineren Blättern sammelte ich sie 2 S. A., Roßzähne, 2100 m, 3‘ Südtirol, am Tschagerjoch, ca. 2000 m, ® Zentraltirol, Wildlahner Thal am Übergang zur Geraer Hütte; die Blattgröße schwankt zwischen 19—10 mm Länge bei 8—4 mm größter Breite; nicht alle Blätter sind gleichmäßig keilförmig, einzelne sind rund- lich, die übrigen zeigen Zwischenformen. Die Abbildung bei Schröter, Pflanzenleben der Alpen (1905), 208, Fig. 76, n. 6, „besonders schmales und langes Blatt“ (33:17 mm) stellt ein Mittelding dar zwischen der gen. var. an- gustifolia Borzi und einer S. A. am Grünser, Bühel und später auch an den Roßzähnen gesammelten Form, auf die der Name angustifolia noch besser passen würde; das Verhältnis der Länge 486 zur Breite bei dieser ist stets über 2:1 bis fast 3:1 (18—355 zu 7—12 mm), die Blätter sind aber nicht keilig, sondern in der Mitte am breitesten und verschmälern sich gleichmäßig nach beiden Enden, so daß also auch der obere Teil der Blätter spitzlich er- scheint; besonders schön sah ich schmalblättrige Formen aus Nord- amerika (Patterson, Colorado Flora, Nr. 135, Mount about Head- waters of Olear-Creek, 1885, im Hb. Mus. Paris.), das Verhältnis war hier bis 5:1, die | und 9 Kätzchen sehr klein. Man könnte nach den Kernerschen Worten bei seiner var. vestita (Form der Schieferalpen) verleitet werden zu der An- nahme, in den Schieferalpen komme ausschließlich die Form vor. Das ist unriehtig; auch dort ist die verkahlende Form die typische und die behaarte äußerst selten. Mit dem Substrat hat, wenigstens was seine chemische Beschaffenheit betrifft, die var. serices Gaudin (Flora Helvet. VI [1830], 256, — Kerner erst 1860) nichts zu tun; sie wächst auf dem Radstädter Tauern (Windfeld, leg. M. Eysn) auf Urgestein, auf dem Platten, S. A., 2300 m (Salie., n. 89 @ u. 90 Z) auf Dolomit, an beiden Stellen im Verein mit typischer $. reticulata, welche bei dieser Höhe naturgemäß klein- blättriger ist als in tieferen Lagen. Aber während die tief im Boden wurzelnden Pflanzen ihren Haarschutz zeitig abwerfen, können die in lockerem Geröll wachsenden Formen, deren Wurzeln durch das herabrieselnde Schmelzwasser vielfach entblößt sind, dieses Schutzes nicht entbehren und behalten ihr Haarkleid auch oberseits während des ganzen Sommers. Mit $. vestita Purch hat unsere Varietät nichts zu tun, ebensowenig wie var. villosa Ledeb. l. e., welche nur unterseits mit langen Haaren bekleidet bleibt. S. retusa L. f. metamorpha 8. A., Nordabhänge der Roß- zähne, Juli 1907 (Salie., n. 144). — Die 2 Kätzchen weisen Um- bildungen der Karpelle in Z' Blütenorgane auf, ohne Vollendung der Metamorphose. — In der Literatur finde ich nur einmal an- drogyne Blüten an $. var. Kitarbeliana (Wimmer, Salices Euro- paeae [1866], 124), es scheinen Blütenmetamorphosen bei dieser Art selten zu sein. Die nachstehende Liste der von mir beobachteten Weiden- gallen mag als kleiner Beitrag zu ihrer geographischen Verbreitung dienen. Die Nomenklatur ist nach Darboux et Houard, Cata- logue systematique des Zooceecidies de l’Europe et du Bassin medi- terraneen (1901). Ich muß es dahingestellt sein lassen, ob die auf verschiedenen Pflanzen vorkommenden Gallbildungen gleichen Aus- sehens von gleichen oder verschiedenen Tieren herrühren. Blattrandrollung durch Eriophyiden an: S. glabra Scop., Schlern, 1800 m; hastata L., S. A., Ochsen- bachthal, 2000 m; 8. incana Schrank, Frötschbachthal ober Ratzes, 1100 m. 487 Eriophyidengallen, cephaloneonartige, an: S. hastata 1., Mittleres Duronthal, ea. 1700 m; $. reticulata L., S. A., Grünser Bühel, 2000 m; 8. retusa L., S. A., Mahl- knecht, 2100 m. Nematus gallicola Steph. an S. arbuscula L., S. A., Spitzbühel, 1900 m; $. glabra Seop., S. A., Spitzbühel, 1900 m; $. hastata L., Schlern, 2000 m. Nematus ischnocerus Thomas an S. hastata L., S. A., 1900 m; $. Mielichhoferi Kerner, S. A., 1900 m (Salie. n. 148); $. nigricans Sm., S. A., Ochsenbachtal, 1900 m. Nematus vesicator Bremi an 5. purpurea L., Südtirol, Eggenthal vielfach; Nordtirol, Schmirner Thal, zahlreich. Nematus viminalis (err. L.) (N. gallarum Hart) an S. arbuscula L., Schlern, 1800—2000 m, mehrfach; 8. ha- stata L., Schlern, Platten, Mahlkneeht (Salie., n. 984), 1900 bis 2100 m; $. purpurea L., zwischen Waidbruck und Kastelruth, 700—900 m, Eggenthal, Schmirner Thal, überall zahlreich; 8. re- ticulata L.. S. A. und Schlern (Salie., n. 985), 2000—2200 m; S. retusa L., S. A., Schlern, Platten, 1900— 2200. Oligotrophus capreae Winn. an S. appendiculata Vill., Nordtirol, St. Jodok, ea. 1100 m. Perrisia terminalis H. Loew. an S. hastata L., S. A., Goldknopf, 2200 m. Rabdophaga rosaria H. Loew. an S. caprea L., Laranzer Wald bei Kastelruth, ca. 800 m. Rabdophaga Salieis Schrank an S. arbuscula L. (Salie., n. 52), S. A.. 1800 m, Platten, 2000 m (die Exemplare entsprechen durchaus denen von Dittrich und Pax, Herbarium cecidiologieum, n. 260, an $. helvetica aus- gegebenen, welche von FKhabd. dubia Kieff. herrühren sollen); S. purpurea L., Eggenthal bei Birchabruck, zahlreich. Pontania Kriechbaumeri Konow an 5. incana Schrank., Kardaun bei Bozen, bei Ratzes, 1100 m, St. Jodok, 1100 m. (Es bleibt zu untersuchen, ob der Erzeuger mit Nematus bellus Zadd. identisch ist.) Phytoptus sp. an S. pentandra L. var. lanceolata (Salie., n. 149) gehört viel- leicht zu den oben erwähnten cephaloneonartigen Eriophyidengallen. S. A., Saltariathal, bei der Postsenne, ca. 1800 m. 488 Wulfenia und die Pendulationstheorie. Von Dr. T. F. Hanausek (Krems). (Zu dem Aufsatze „Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten* von Dr. Rudolf Scharfetter, diese Zeitschrift, 1908, p. 398—402.) Auf Grund eingehender Erörterungen über das Vorkommen, die Bodenunterlage und Vergesellschaftung der Wulfenia carıin- thiaca Jacq. kommt der Verfasser zu der zweifellos der Wahrheit sehr nahe stehenden Anschauung, „daß Wulfenia die Eiszeiten nicht in Kärnten überdauert hat, sondern erst später mit pontisch- illyrischen Pflanzen eingewandert ist. Vermöge ihrer Bodenansprüche konnte sie nur an sehr wenigen Orten festen Fuß fassen. In An- lehnung an August Schulz würde ich (Scharfetter) ihre Ein- wanderung in die erste heiße Periode, die Zerstückelung ihres Areals in die darauffolgende erste kühle Periode verlegen.“ Es sei mir nun gestattet, auf das Buch des Zoologe)n Prof. Dr. H. Simroth, „Die Pendulationstheorie* (Leipzig 1907, hinzuweisen, in dem auch die Wulfenia genannt ist. Simroth sucht die tier- und pflanzengeographischen Erscheinungen durch die von Reibisch angenommene Pendulation!) der Erdachse im Meridian 10° östl. v. Gr. um die horizontale Achse Eceuador— Sumatra zu erklären, indem jeder Pendelausschlag — einmal polar, darauf wieder äquatorial — einer geologischen Epoche ent- spräche. In der Eiszeit war der Ausschlag für unseren Quadranten polar (daher eben die Vergletscherung!), in der Gegenwart pendelt die Erde wieder äquatorial. Die Pflanzen, die im Schwingungskreis ihre Heimat hatten, konnten bei polarer Pendelung nicht im Me- ridiane bleiben und wichen zurück oder zu beiden Seiten oder auch nur nach einer Seite aus. Dies war auch bei Wulfenia der Fall; sie mußte im adriatischen Winkel ihre Heimat gehabt haben, ist in der Eiszeit rechts und links (rechts bis Libanon und Hi- malaya) ausgewichen und damit stimmt genau das, was Dr. Schar- fetter für die Einwanderung angenommen hat. Der betreffende Abschnitt in Simroths Buch (p. 515) lautet: „Und nun zum Schluß noch einen Blick auf den alten adriatischen Winkel! Genau wie bei der Tierwelt, zeigt er sich als ein reiches Re- liktengebiet von Lebewesen, die jetzt weithin über die Erde zer- streut sind. Die Balkanhalbinsel soll überreich sein an Endemismen unter den Pflanzen, aber gerade die allerletzten Jahre haben überraschende Aufschlüsse gebracht.“ „Seit langem bekannt ist die schöne Wulfenia carinthiaca, die in Kärnten einen vereinzelten Standort einnimmt, da ihre beiden 1) Vgl. mein ausführliches Referat in der Zeitschr. f. d. österr. Gymn., Wien 1908, S. 353—363. 489 anderen Arten weit nach Osten verdrängt sind, W. orientalis auf dem Libanon, W. amherstiana auf dem Himalaya. Dazu kürzlich eine vierte Art von Montenegro!“ — Ich füge noch den nächsten Absatz über Pinus bei: „Pinus Peuce in Makedonien und Bulgarien, jetzt auch in Westbosnien und Ostserbien entdeckt, steht nahe der nordamerika- nischen Weymouthskiefer, Pinus omorica, nur noch in einigen Schluchten an der Adria, hat ihre nächsten Verwandten in der Mandschurei und Japan. Also nach Osten und Westen.“ Ich möchte mit diesen Zeilen auf die Pendulationstheorie und das Buch Simroths hingewiesen haben und schließe mit den Worten Simroths, „daß der eine oder andere Bota- niker vom Fach sich angeregt fühlen möchte, die Be- ziehungen zwischen der Verbreitung der Gewächse und der Pendulationstheorie weiter zu verfolgen. Literatur - Übersicht‘). Oktober 1908. Derganc L. Über die geographische Verbreitung der Wulfenien. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 10, S. 168 bis 102.) 8°. Jensen C. Die Subsecundum-Gruppe der europäischen Torfmoose. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 7, S. 234—238.) 8°. Kerner A. v. Der Wald und die Alpenwirtschaft in Österreich und Tirol. Gesammelte Aufsätze. Herausgegeben von K. Mahler. Berlin (Gardes u. Hödel), 1908. 8°. 178 S. — Mk. 3:20. Kronfeld M. Albrecht v. Haller. (Feuilleton des „Fremden- Blatt“, Wien, 16. Oktober 1908.) Langhans V. H. Das Plankton des Traunsees in Oberösterreich. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 7, S. 209—234.) 8°. Molisch H. Über ein einfaches Verfahren, Pflanzen zu treiben (Warmbadmethode). (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXVII. Bd., Abt. I, Februar 1908, S. 87-117.) 8°. 2 Taf. Vgl. Nr. 6, 8. 257. 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höfliehst ersucht. Die Redaktion. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1908. 34 490 N&mec B. Anatomie a Fysiologie Rostlin (Anatomie und Physio- logie der Pflanzen). I. Teil, 1. Hälfte, und I. Teil, 2. Hälfte. Prag, 1907 u. 1908. 654 S., 502 Textabb. Portheim L. v. und Scholl E. Untersuchungen über die Bildung und den Chemismus von Anthokyanen. Vorläufige Mitteilung. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, Heft 7.) 8.4 8. Die vorliegende Abhandlung enthält insbesondere die Mitteilung zweier Ergebnisse. In methodischer Hinsıcht ist es den Verff. gelungen, dureh Dialyse der Farbstoffe durch tierische Membranen ein Mittel zu finden, das es er- möglicht, die Farbstoffe relativ rein zu gewinnen. Bei Untersuchung des Anthokyans der Samen von Phaseolus gelang es, einen kristallisierbaren Farb- stoff zu gewinnen. Recehinger L. und K, Streifzüge in Deutsch-Neu-Guinea und auf den Salomonsinseln. Berlin (J. Reimer), 1908. 8°. 108 S., 27 Lichtdrucktafeln, 3 Textabb. — Mk. 8. Frisch und anregend geschriebene Schilderung einer botanischen Reise mit zahlreichen Bemerkungen über biologisch, pflanzengeographisch und nationalökonomisch interessante Pflanzen und sehr schönen Abbildungen, welche größtenteils photographische Aufnahmen der Verff. reproduzieren. Schroeder E. A. Craterellus-Arten. (Zentralblatt für das ge- samte Forstwesen, Wien, 1908.) 8°. 11 S. Stiasny E. Über Pflanzenzüchtung. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1908, Nr. 41, S. 647—650, Nr. 42, S. 660—663.) 4°. Thonner Fr. Die Blütenpflanzen Afrikas. Eine Anleitung zum Bestimmen der Gattungen der afrikanischen Siphonogamen. Berlin (Friedländer u. Sohn), 1908. gr. 8°. 672 S., 150 Taf., 1 Karte. — Mk. 10. Ein in Anbetracht des gewaltigen Anschwellens der Literatur über die Pflanzenwelt Afrikas überaus erwünschtes Werk, das sehr sorgfältig gearbeitet zu sein scheint. Eine sehr wertvolle Zugabe bilden die 150 Tafeln, welche ganz vorzügliche Habitusbilder und Detailzeichnungen bringen. Sehr wert- voll ist es, daß der Verf. bei Ausarbeitung der Bestimmungstabellen darauf bedacht war, besonders leicht wahrnehmbare Merkmale in den Vordergrund zu rücken, so daß das Werk nicht nur von Botanikern, sondern auch von botanisch nur einigermaßen gebildeten Reisenden, Sammlern ete. mit Erfolg benützt werden kann. Wagner R. Untersuchungen über den Bau der „Dolden“ von Stephanotis floribunda Brongn. (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXVIT. Bd., Abt. TI, Jänner 1908, S. 53—85.) 8°. 17 Textfig. Wettstein R. v. Handbuch der systematischen Botanik. 11. Band, 2. Hälfte (Schluß). Wien (Fr. Deuticke). 8°. 184 S., 104 Abb. K 9:60. Wisniewski P. Einfluß der äußeren Bedingungen auf die Frucht- form bei Zygorhynchus Moelleri Vuill. (Bull. acad. seiene. Cra- covie, cl. math-nat., Juillet 1908, pag. 656 — 682.) 8°. 1 Textfig. Zapalowicz H. Conspeetus florae Galiciae eritieus. Vol. II. (Sumpt. Academiae litterarum Craeoviensis, 1908.) 491 Inhalt: Betulaceae — Ranunculaceae. Neu beschrieben werden folgende Arten und Bastarde: Salix pocutica (= alba x pentandra). Salix Wotoszezakiüi (= daphnoides X caprea), Salix Rehmanni (= incana X silesiaca). Salz sarmatica (= caprea x livida), Salix Tatrorum, Salix Janczewskii (= arbuscula X hastata), Salix Kotuliana (= Tatrorum X Lapponum), Salix volhyniensis (= myr- tilloides X aurita), Salix sandomiriensis (— rosmarinifolia X viminalis), Salic polesica (= rosmarinifolia X Lapponum), Salix vistulensis (= ros- marinifoha >‘ subaurita), Salix cracoviensis (= rosmarinifolia X livida), Rumex Blockü (= obtusifolius X viridis), Rumez carpatieus, Polygonum Janoviense (= hydropiper X minus), Polygonum asperulum (= dumetorum X convolvulus), Atriplex polonicum, Delphinsum nacladense, Aconitum Berdaui (= cammarum X napellus), Aconitum bucovinense (= napellus DI paniculatum), Pulsatilla Janezewskiü (= nigricans X patens), Pulsa- tilla tarnoviensis (= supernigricans X patens), Ranunculus Klukii (= aconitifolius X acer), Ranunculus Gilibertii (= acer X montanus), Thalietrum Andrzejowskü (= simplex X flavum). Außerdem wird in den meisten behandelten Gattungen eine größere Anzahl von Varietäten und Formen beschrieben. Beguinot A. Sulla eteromericarpia delle Cakile maritima L. Bull. soc. bot. Ital., 1908, nr. 1--3, pag. 23, 24.) 8°. — — Revisione delle Glyceria della sezione Atropis appartenenti alla flora italiana. (Bull. soc. bot. Ital., 1908, nr. 4—6, pag. 50—67.) 8°. Behrens W. Tabellen zum Gebrauch bei mikroskopischen Arbeiten. Vierte verb. Aufl., herausgeg. v. E. Küster. Leipzig (S. Hirzel), 1908. 8%. 245 S. — Mk. 7. Eine neue Auflage des bestens bekannten Buches, die überall das Be- streben des Herausgebers, das Buch den Fortschritten und Bedürfnissen der Zeit anzupassen, erkennen läßt. Wertvoll ist die Einfügung einer neuen Ta- belle: „Fixierung und Färbung der Protozoen, insbesondere der pathogenen“ nach Prowazek. Bonnevie K. Chromosomenstudien. (Archiv für Zellforschung, I. Bd., 1908, 2. u. 3. Heft, S. 450—514.) 8°. Cockayne L. Report on a botanical survey of the Tongarino National Park. Wellington, 1908. 4°. 42 p., 32 Fig., 1 Kart. — — Report on a botanical survey of the Waipona Kauri forest. Wellington 1908. 4°. 44 p., 20 Fig., 1 Kart. Zwei pflanzengeographische Monographien mit sehr schönen Vegetations- bildern. Engler A. Die Pflanzenwelt Afrikas, insbesondere seiner tropi- schen Gebiete. (Engler und Drude, Die Vegetation der Erde. IX.) II. Bd. Leipzig (W. Engelmann), 1908. gr. 8°. 460 S., 16 Vollbilder, 316 Textfig. — Mk. 18. — — Die Vegetationsformationen tropischer und subtropischer Länder. In übersichtlicher Zusammenstellung nebst farbigen Signaturen zur Verwendung für Vegetationskarten. (Botan. Jahrb., XLI. Bd., 5. Heft, S. 367—372.) 8°. 34* 492 Verf. hat bei zahlreichen pflanzengeographischen Arbeiten Erfahrungen über die wissenschaftlich und technisch zweckmäßigste Art der kartographi- schen Darstellung tropischer und subtropischer Formationen gesammelt. Es ist daher sehr willkommen, daß er diese Erfahrungen nunmehr in einem Schema publiziert und es wäre im Interesse einer leichteren Vergleichbarkeit sehr erwünscht, wenn man sich möglıchst allgemein an dieses Schema halten würde. France R. H. Der Bildungswert der Kleinwelt. (Mikrologische Bibliothek, Bd. 2.) Stuttgart (Frankh), 1908. gr. 8°. 45 S,, 1 Taf., zahlr. Textill. — Mk. 1. Höck F. Lehrbuch der Pflanzenkunde für höhere Schulen und zum Selbstunterricht. Teil I: Unterstufe (112 + IV S., 6 Tatf., 65 Textabb.). Teil II: Oberstufe (220 S., 29 Taf., 221 Textabb.). Eßlingen und München (J. F. Schreiber), 1908. 8°. Ein in erster Linie für die Mittelschulen des Deutschen Reiches be- stimmtes Lehrbuch, das in methodischer und wissenschaftlicher Hinsicht einen sehr vorteilhaften Eindruck macht. Das Buch enthält bei knapper Fassung einen sehr reichen Stoff, so daß es auch außerhalb der Schule zur Belehrung gut verwendbar sein wird. In illustrativer Hinsicht fallen zahl- reiche und schöne Originalbilder auf. Macfarlane J. M. Nepenthaceae. (Engler, Das Pflanzenreich, 36. Heft [1V. 111].) Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 92 S., 19 Textabb. — Mk. 460. Migula W. Pflanzenbiologie. Schilderungen aus dem Leben der Pflanzen. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. gr. 8°. 352 S., 133 Textfig., 8 Tafeln. — Mk. 8:80. Populäre Darstellung einiger Hauptkapitel der botanischen Biologie, so: Verbreitung, Fortpflanzung, Schutzeinrichtungen, Anpassungen, Sym- biose u. a. Dem Fachmann bietet das Buch wenig, doch wird es sich recht gut eignen, um weiteren Kreisen eine rasche und leichte Orientierung über einige Haupterscheinungen der Ökologie zu ermöglichen. Moesz G. Die Cyperaceen der Gegend von Brassö und des „Reti Nyir“. (Növenytani Közlemenyek, VII, 1908, nr. 4, pag. 182 bis 191.) Ungarisch mit kurzem deutschem Resümee. Nathorst A. G. Palaeobotanische Mitteilungen 4—6. (Kngl. svenska vetensk. Akad. handling., Bd. 43, Nr. 6.) 4°. 308. 4 Taf., 1 Textflig. Die Abhandlung ist in erster Linie in methodischer Hinsicht be- merkenswert. Verf. gelang es, durch Anwendung der Behandlung mit chlor- saurem Kali und Salpetersäure nicht bloß bei Fossilien sehr schöne Kutikula- präparate zu erhalten, sondern auch Sporen von fossilen Farnen zu isolieren und aus Gesteinen Sporen und Pollenkörner zu isolieren. Ausführlicher be- handelt werden dann Nathorstia Heer und Antholithus Zeilleri n. sp. Rehm H. Ascomycetes novi. II. (Annales Mycologiei, VI. Jahrg., 1908, Nr. 4, 8. 313—325.) 8°. « Aus Deutschland und Tirol werden beschrieben: Ceratostomella fusco- lutea Rehm, Diaporthe (Tetrastaga) Polygoni Rehm, Diaporthe (Euporthe) glandulosa Rehm, Diaporthe (Euporthe) Kriegeriana Rehm, Rhyncho- sphaeria chaetosporioides Rehm, Ceuthocarpon spaerelloides Rehm, Hypo- 495 spila bavarica Rehm, Lizonia stromatica Rehm (Arlberg, leg. K. Arnold), Winterina peltigeraephila Rehm. Robinson B. L. and Fernald M. L. A Handbook of the flowe- ring plants and ferns of the central and northeastern United states and adjacent Canada. (Grays New Manuel of Botany, seventh edition, illustrated.) New York, Cineinnati, Chicago (American book company). 8°. 926 pag., 1036 fig. Eine neue Auflage des Grayschen „Manual“, die überall Über- arbeitungen und Verbesserungen aufweist, welche die Brauchbarkeit dieses auch bei europäischen Botanikern so beliebten Handbuches über die Flora eines großen Teiles von Nordamerika erhöht. Die Nomenklatur ist durch- ‘wegs den neuen Nomenklaturregeln angepaßt. RouxCl. et Colomb A. Alexis Jordan et son oeuvre botanique. (Annales de la soc. Linn. Lyon., nouv. ser., tom. LIV, p. 181— 258.) 8°. Inhalt: 1. Verzeichnis der Biographien Jordans. — 2. Aufzählung der botanischen Reisen Jordans. — 3. Aufzählung der Exsikkaten des Herbier Jordan. — 4. Verzeichnis der Publikationen über den botanischen Garten Jordans. — 5. Verzeichnis der Publikationen Jordans. — 6. Lite- ratur über den Jordanismus. — 6. Verzeichnis der von Jordan publizierten Pflanzenarten. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Forts.) (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 10, S. 172 bis 175.) 8°. Neu beschrieben: A. hercegovina, A. Spruneri ß. bulgarica, A. abys- sinica, A. hispidissima. Seligo A. Tiere und Pflanzen des Seenplanktons. (Mikrologische Bibliothek, Bd. 3.) Stuttgart (Frankh), 1908. gr. 8%. 64 S., 1 Taf., 247 Textabb. — Mk. 2. Senn G. Die Gestalts- und Lageveränderung der Pflanzen-Chro- matophoren. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 8°. 397 S., 83 Textfig., 9 Taf. — Mk. 20. Inhalt: I. Die Gestaltsveränderungen ‚der Chromatophoren. — II. Die Lageveränderung der Chromatophoren. A. Äußere Einflüsse. B. Einfluß des Zustandes der Chromatophoren auf ihre Anordnung und Reizbarkeit. ©. Ein- fluß der Zellen und Gewebe auf die Anordnung der in ihnen enthaltenen Chromatophoren. — III. Einfluß von Gestalt und Lagerung der Chromato- phoren auf die Färbung der Pflanzen. — IV. Biologische Bedeutung der Gestalts- und Lageveränderung der Chromatophoren. — V. Allgemeine Be- trachtungen. — Beilage: Die Lichtbrechung der lebenden Pflanzenzelle. Simonkai L. Conspeetus Acerorum in Hungaria, terrisque Bal- cani septentrionalis Hungariae adjacentibus spontaneorum et cultorum. (Növenytani Közlemenyek, VII, 1908, nr. 4, pag. 141 — 182.) Ungarisch mit kurzem deutschem Resümee. Neu beschrieben: Acer Längi (illyrieum X tataricum) Simk. Sutton A. W. Brassica Crosses. (The Journal of the Linnean Society, Bot., vol. XXXVIII, 198, nr. 267, pag. 337—349., tab. 24—35.) 8°. 494 Sykes M. @. Nuclear Division in Funkia. (Archiv für Zell- forschung, I. Bd., 1908, 2. u. 3. Heft, S. 380—398, Taf. VIII, IX.) 8°. Vageler P. Die mineralischen Nährstoffe der Pflanze. (Sammlung „Wissen und Können“, Bd. 7.) Leipzig (J. A. Barth), 1908. 8°. 130 S., 3 Textabb. — Mk. 3. Vöchting H. Untersuchungen zur experimentellen Anatomie und Pathologie des Pflanzenkörpers. Tübingen (H. Laupp), 1908. gr. 8°. 318 S., 20 Taf., 16 Textfig. — Mk. 20. Vries H. de. Pflanzenzüchtung. Unter Mitwirkung des Verfassers nach der zweiten verbesserten ÖOriginalauflage übersetzt von A. Steffen. Berlin (P. Parey), 1908. 8°. 303 S., 113 Textabb. — Mk. 8. Wolf Th. Monographie der Gattung Potentilla. (Bibliotheca bota- nica, Heft 71.) Stuttgart (E. Nägele), 1908. 4°. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Toepffer, Salicetum exsiccatum, Fase. II, Nr. 51—100 (und Nachträge zu Fasc. I). — Preis Mk. 1:50. Enthält aus Tirol: Nr. 52. $. arbuscula L. 2. Nr. 66. S. glabra Seop. 9. Nr. 68. $. hastata L. 2. Nr. 69. 8. hastata v. vegeta. 9. Nr. 70. 8. herbacea L. f. acutifolia. Nr. 72. 8. myrsinites Q var. serrata f. pilosa. Nr. 73, 74. $. myrsinites var. serrata X retusa 2 u. Ö. Nr. 75. $. pentandra L. 9 v. lanceolata. Nr. 87, 88, 88a. $. reticulata typica 9 u. d. Nr. 89, 90. $. reticulata v. sericea 2 u. d. Nr. 91, 92. S. retusa L. 2. Toepffer, Salicetum exsiccatum, Fase. III. Nr. 101—150 (und Nachträge zu Fasc. I und II). — Preis Mk. 2. Enthält aus Tirol: Nr. 98a. S. hastata L. mit Gallen von Pontania Salicis. Nr. 98b. S. reticulata L. mit Gallen von Pontania Saleis. Nr. 148. S. Mielichhoferi mit Gallen von Pontania femo- ralıs Cam. 495 Nr. 149. $. pentandra v. lanceolata mit Phytoptengallen. Nr. 144. $. retusa L. f. metamorpha. Ferner Photographien von Tiroler Weiden: Nr. 106. S. arbuscula X reticulata 2 forma medians. Nr. 129. $. herbacea X reticulata f., medians 2. Nr. 132. 8. myrsinites X retusa var. serpyllifolia 2. Notiz. Im Juni d. J. fand ich neben dem Eisenbahndamme nächst der Eisenbahnbrücke bei Krems in Niederösterreich 11 Exemplare von Plantago patagonica Jaeq. (bestimmt von Prof. Dr. K. Fritsch). Dr. T. F. Hanausek. Personal-Nachrichten. Prof. P. Hennings (Berlin) ist am 14. Oktober gestorben. Dr. OÖ. Renner wurde zum Kustos am Kryptogamenherba- rium des botanischen Institutes München ernannt. W. C. Cocker wurde zum Professor der Botanik an der Universität von Nord-Carolina ernannt. Dr. K. Shibata wurde zum Professor der Botanik an der kais. Universität Sapporo (Japan) ernannt. Ludw. Grf. v. Sarntheim, bisher Leiter der Bezirkshaupt- mannschaft Ampezzo, wurde zum Bezirkshauptmann daselbst er- nannt. Dr. F. Näbelek wurde zum Professor an der böhmischen Landesoberrealschule in Leipnik (Mähren) ernannt. Inhalt der Dezember - Nummer: R. v. Wettstein: Über Parthenokarpie bei Diospyros Kaki. 8.457. — Viktor Schiffner: Über einige südamerikanische Riccien. 8.462. — E. Janchen: Zur Nomenklatur der Gattungsıamen. 8. 466. — Prof. Dr. Franz v, Höhnel und Prof. Viktor Litschauer: Norddeutsche Corticieen. (Schluß.) S. 470. — Ad. Toepffer: Über einige österreichische, besonders Tiroler Weiden. S. 479, — Dr. T. F. Hanausek: Wulfenia und die Pendulationstheorie. S. 458. — Literatur-Übersicht. S. 489. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 494. — Dr. T. F. Hanausek: Notiz. S. 495. — Personal-Nach- richten. 8. 495. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barburagasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 496 INSERATE. Europäischer Botanischer Tauschverein. Die sehr reichhaltige Tauschliste ist Ende November er- schienen und wird Interessenten auf Verlangen franko zugesandt. Prof. Dr. Sagorski, Almrich bei Naumburg a. S. TERDEEDIEEINZTIEEI FEIND ENDEN PETITION Im Verlage des Naturwissenschaftlichen Vereines an der Uni- versität Wien (I., Reichsratsstraße 4, Tiefparterre) ist soeben erschienen: Die europäischen Gattungen der Farn- und Blütenpflanzen nach dem Wettsteinschen System geordnet von E. Janchen. Oktav, 49 Seiten, geheftet. — Preis 1 Krone. Die Broschüre enthält eine fortlaufend numerierte Aufzählung aller in Europa durch wildwachsende oder häufig verwilderte Arten vertretenen Familien und Gattungen der Pteridophyten, Gymnospermen und Angiospermen in der Reihenfolge des von Wettstein in seinem „Handbuch der systematischen Botanik“ angewendeten Systemes und kann als Herbarkataiog, als Richtschnur bei der Abfassung von Pflanzenaufzählungen sowie zur raschen Orientierung über das System, soweit es sich um europäische Flora handelt, verwendet werden. TEA " Wir suchen zu kaufen und erbitten Offerte: Österreichische botanische Zeitschrift komplette Reihe I—50. Frankfurt a.M. Joseph Baer & Co. 6 Hochstraße. Buchhändler. NB. Umschlag, Titel und Inhaltsverzeichnis zum Jahrgang 1908 werden der Jänner-Nummer des Jahrgangs 1909 beigegeben werden. Buchäruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Inhalt des LVIII. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Arber E. A. N. und Parkin,J. Der Ursprung der Angiospermen (mit 4 Text- abbild.). Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Porsch O. 89, 133, Prackiohler-Berichbirungen KiezWeazuu---»0-0.20000e00 nen onen ann ame Beck v. Mannagetta u. Lerchenau G. Bemerkungen über Cerastium subtri- florum Reich. und ©. sonticum n. sp. aus dem Isonzotale.............. Hanausek T. F. Wulfenia und die Pendulationstheorie.......... 2.2.2200. Höhnel F. v. und Litschauer V. Westfälische Cortieieen..........z2sss0...- _ INDTAABULSCHEEVOTTICKEEN ee ee le nee ee AATA Holmboe Jens. Coptis trifolia Salisb. in Norwegen? ....-..u.ncceneeennnne Es ee EEE > Janchen E. Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens (mit 2 Textabb.) 406, EEE ONCE RIHAHENIEE SER dba sen tan aan et inte ne ne denen ae Feen — — Zur Nomenklatur der Gattungsnamen ........zsesesceenernnnnnnnune — — und Watzl B. Ein neuer Dentaria-Bastard..... ...... zeerenneene- — — und — —, unter Mitwirkung von Degen A. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen (mit 2 Textabbild.) 100, 161, 204, 244, 288, 351, Kammerer P. Ausnützung dütenförmig gedrehter junger Blätter von Canna, Musa und Aspidistra durch kleinere Tiere .......-.0.222c0n00nnunn0 Klebeisberg R. v. Corydalis Hausmanni, ein neuer Corydalis-Bastard Lämmermayr L. Erythronium Dens canis L. und Primula vulgaris Huds. TIEREN a HE EEE TIEUETEEER IDEE RE non Molisch H. Festrede, gehalten anläßlich der Wiesner-Feier am 20. Jänner 1908 Palla E. Gegen den Artikel 36 der internationalen Regeln der botanischen ER N a ide ne anna nr nase k EgBerndBen: ea: Sms cine aa ae ana le le en a ee 60, — — Über Hemicarpha (mit IT Blal)e 3. ia a ee Scharfetter R. Die südeuropäischen und pontischen Florenelemente in Kärnten I HBENNZRTRN non a sta nn. Benannte vn wann Aare 265, 335, Ber V. Bryolopische Fragmente ....-:-..=.-0-5nn0nseuneondennninns 8} XLIII. Riccardia sinuata (Dicks.) Trev. — var. nov. NEE Schffn. XLIV. Über das Vorkommen von Riccardia incurvata 8. O. Lindb. in TE FR ERENEE WE EEE RE DE N XLV. Peltolepis grandis auf der Balkanhalbinsel ...... .........-- XLVI. Chomiocarpon quadratus neu für China -..e..enseneereenen XLVII. Einige für die Flora Frankreichs neue Lebermoose............ BB rlautige "Noliz 222002 en ein ne ne RE ee re 184 223 1 488 329 470 35 27 426 439 466 36 392 498 XLIX. Scapania obscura (Arnell et Jensen) Schffn., ein neuer Bürger der) Flora Mitteleuropas. ........neseane men ee ao nee ee 377 L. Über das Vorkommen von Diplophyllum gymnostomophilum in Mitteleuropas. a»... mern de sale akgngeee Kassa me 378 LI. Zwei neue Standorte von Neesiella carmica......-..--onnnenen 380 LII. Über einige interessante Lebermoose der Flora Frankreichs.... 380 — — Beiträge zur Kenntnis der Bryophyten von Persien und Lydien (mit 3 Tafeln und 1 Textabbild.).... -.-.-u0-. 0eecnncooncnnene 225, 304, 341 — — Über einige südamerikanische Riccien ... .-.....-eu..-.:o0oonsennne 462 Schiller J. Zur Morphologie und Biologie von Ceramium radieulosum Grun. (mit 1 Tafel und 3 Textabbild.) ... -.. . wen... --ean..nn Ye ee 49, 111 Schindler J. Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pinguieula (mit 4 Tafeln)... ...... ..... ee RE oo Schorstein J. Der Hausschwamm und die übrigen holzzerstörenden Pilze in den menschlichen Wohnungen. Von Prof. Dr. Carl Mez. (Besprechung.) 413 Stadimann J., Beiträge zur Kenntnis der Gattung Orepis (mit 1 Tafel)...... 422 Toepffer A. Über einige österreichische, besonders Tiroler Weiden .......... 479 Vouk V. Einige Versuche über den Einfluß von Aluminiumsalzen auf die Blütenfärbung. .:: 2. AM AH HM INA IM. A nt we 236 Wagner R. Die unterbrochenen Trauben einiger Malcolmien (mit 1 Textabbild.) 177 — — Zur Teratologie des Phyteuma spicatum L. (mit 2 Textabbild.) . ... 382 — — Tropaeolum Karstenii, eine neue Art aus Kolumbien (mit 1 Textabbild.) 435 Wettstein R. yv. Über Parthenokarpie bei Diospyros Kaki (mit 1 Textabbild.) 457 Witasek J. Über die Sproßfolge bei einigen Calceolaria-Arten (mit 4 Text- abBuldA) en anne oe arena re are Br ne ee re 129 Zach F. Zur Kenntnis hyperhydrischer Gewebe (mit 2 Textabbild.).......... 278 Zederbauer E. Versuche über Vererbung erworbener Eigenschaften bei Cap- sella bursa pastoris (mit 1 Tafel)..... ........ ENT ac 231, 285 II. Stehende Rubriken, 1. Literatur-Übersicht...........-.--- 37, 69, 169, 209, 250, 318, 363, 445, 489 Archiv; tür. Zellforschung..=\... -= > suagsaay 1a Kante - pie lol beats NR 171 Index Kewensis plantarum phanerogamarum .....rrereeneenerenenennne 323 Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie .... 323 Neue Weltanschauung......... BE TE SEEN N - -- - 172 Zeitschrift für biologische Technik und Methodik ...........eurner .- 327 Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre..........- 373 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 45, 83, 126, 174, 221, 257, 373, 454 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien ...... 45, 83, 126, 221, 257, 373 (Druskfehler-Berichtigung hiezu).....------o....2c2eneoneorannnnnee 87 Dendrologische Gesellschaft in Wien ..........» BE cc 374 Bemenkurse intJenan.. mas REN. re ner er EEE 261 III. Internationaler botanischer Kongreß, Brüssel, 1910 ......euu..er..- 174 80. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte in Köln....... 374, 454 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien ......e..e-scen0n. 260, 454 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. ........- 127, 262, 454, 494 Cyperaceae (exkl. Carices) et Juncaceae exsiccatae, Kneucker A........ 262 Fungi austro-americani exsiceati, Rick......u...2.. seeenrnenenennne: 127 Gramineae exsiecatae, Kneucker A......zrereeereonneneneneenenenrnn 262 Herbarium americanum, Baenitz C...............00-2eor0000 nenn ner 455 Herbarium dendrologieum, Baenitz O........eer.sesuncesernnernnnenne 454 Myxomycetes exsiecati, Jaap O...... ee ee 262 Salicetum exsiccatum, Toepffer............ BE 0: 494 4. Botanische Forschungs- und Sammelreisen -....-... = -errereeeneene 455 Sichnelder CR... an ale ts dekeRelsle ne 2 See ee 455 5. Personalnachrichten......-........ Baker (C. F. 47. Beck v. Managetta u. Lerchenau G. 375. Bernätzky E. 87. Biffen R. H. 455. Blackman V.H. 47. Breidler J. 47. Bruck W. F. 87, 263. Claussen P. 223. Cocker W. C. 495. Cortesi F. 327, 375. Curtis C. C. 223. Daguillon A. 455. Davis Ch. A. 175. Dodel V. 327. Elenkin A. 455. Fitting H. 327, 455. Fritsch K. 87. Giard A. 455. Goebel K. 223, 327. Grunow A. 47. Guttenberg H. v. 87. Gwyne-Vaugshan D.T.| 47 Hannig E. 175. Hegi G. 263. Heinzel L. 87. Hennings P. 495. Hessenberg @. 175. ı Küster E. Hill A. W. 47 Höstermann 47. Janezewski E. v. 87. Jost L. 47, 175. Juel H. 072323. Karsten H. 375. Kellerman W. A. 263. Kerner A. v. 87. Klein L. 47. Kmet A. 375. Koch L. 223. Körnicke F. 37 Körnicke M..175. Kosanin N. 263. 455. Lachmann P. 37. Litschauer V. 375. Lock R. H. 175. Loew E. 455. Mirande M. 175, 263. Möller J. 455. Molisch H. 87, 455. Moss C. E. 223. Näbölek F. 495. Nawaschin S. 223 Nevole J. 375. Noll F. 327. Nordhausen M. 837, 263. 47, 87, 175, 223, 263, |Päter B. 499 327, 375, 455, 495 Östermeyer 87. Palacky J. 223. 263. Pilger R. 47, 327. Podpe£ra J. 455. Porter €. E. 175. Preissecker K. 223. Ravn F.K. Sr Reade J. M. 45 Renner Ö. 195. SarntheinL.Grf. v. 495. Schneider C.K. 455. Schulz A. 455. Shibata K. 49. Solms-LaubachH. Graf 47. Sperlich A. 455. Spinner 223. Szabo Z. v. 175. Tischler G. 327. Toula 87. Tripet F. 87. Vouk.Ve 387: Weinzierl Th. v. 87. Wettstein R v. 87. Wiesner J. 87, 327. Wileox E. M. 455. Zahlbrucekner A. 47. 6. ee RANEE Hr an 495 Herbar En un se n/ulneierere = De Br er Er Er ur Br Er Er Er BE Er Er Er 375 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. &Aaronsohn A. 326. Acqua C 253. Adamovid L. 37, 209, 250, 318, 363. Aderhold R. 220. Ambronn H. 75. Apelt A. 76. Appel ©. 171. Arber E. A. N. 322, 368. Arechavaleta J. 449. Arldt Th. 76. Armell H. W. 171. Arvet-Touvet ©. 76. ‘Behrens W. Beijerinck M. W. 213, 322. Bäsecke P. 213. Bally W. 76. Barber K. G. 37, 70. Baumert K. 76. Bauer E. 209. Baur E. 39, 76, 80, 373. Beck v. Mannagetta G. 69, 169, 209, 363, 366, 445. Beguinot A. 213, 322, 369; 491. 451, 491. Benz M. 174. Ascherson P. 39, 76, 253, | Berger A. 322, 449. 322, 325, 449. Assmuth H. 39. Bernard Ch. 368. Bernätsky J. 253, 368. Berridge E. M. 253. Bonnevie K. 491. Bonnier @. 171. Boodle L. A. 322. Bornmüller J. 368. Bower F. O. 76, 253. | Brand F. 449. Braun ©. 76. Bralik V. 212. Brefeld ©. 368. Beitenbach W. 172. Brenner M. 213. Brenner W. 254. -Bresadola J. 250. Brick C. 214. | Briquet J. 37. 3b* 500 Britten J. 43. Brockmann-Jerosch M. 81. Brotherus V. F. 322. Brown St. 81, 213. Bruchmann H. 322. Brunnthaler J. 321. Bruschi D. 39. Bubäk Fr. 250, 364. Buchet S. 322. Buder J 322. Budinszky K. 254. Burgerstein A. 75, 446. Buscalioni L. 40. Busch N. 41, 216. Campbell D. H. 254. Camus A. 254. Camus E. 254. Carano E. 40. Celi G. 171, 213, Chabert A. 449. Chamberlain H. St. 75. Chambers H. S. 41. Chitrowo W. 322. Chodat R. 40, 76. Christ H. 40, 76, Christensen ©. 77 Chun 80. Cobelli R. 169. Cockayne L. 491. Colomb A. 493. Constantinesco 215. Correns C. 77, 323, 373. Coste H. 449. Coulter J. M. 450. Crocker W. 40. Cruchet P. 214. Czapek Fr. 75. Dalla Torre K. W. v. 40, 214. Darwin Fr. 75. Degen A. 368. Deleano N. T. 40. Dergane L. 251, 318, 489. Derschan M. v. 450. Diels L. 214, 368 Dingler H. 254. Docters van Leeuwen W. 42, 80, 324. Doflein F. 17,254. Domin K. 37, 70, 209, 251, 318, 364. Dorety H. A 450. Doubek M. 209. Druce G. ©. 77. Drude O. 80, 254, 491. 77, 321. Drumniond J. R. 171. Dunzinger G. 37, 215, 369, 451. Eaton A. A. 254. Einecke A. 40. Elsler E. 169. Engensteiner S. 70. Engler A. 39, 43, 76, 78, 79, 80, 322, 325, 450, 491. Erdner E. 323. Eriksohn J. 220. Eriksson J. 254, 450. Ernst A. 40, 368, 448, Errera L. 40. Euler H. 450. Fedde F. 40, 214, 368, 450. Fernald M. L. 493. Figdor W. 70, 75. Fiori A. 369. Fischer E. 450. Fischer H. 214. Fischer J. 369. Fischer K. Th. '77, 254. Fitting H. 40, 41. Fleischer M. 323. Fleroff A. 41. Fliche M. P. 323. Fluri M. 451. Fomin A. 41, 216. Forenbacher A. 451. Foslie M. 170. France R.H. 492. Frank L. 72. Fraser H. C. ]. 41. Fritsch K. 75, 318, 321. Froehlich H. 77. Fröschel P. 364. Fruhwirth C. 251. Fuhrmann F. 319. Furlani J. 319. 77, 171, 451, Gabriele S. 214. Gärtner H. 41. Gamble J. S. 41. Garcke 255, 370. |Gard M. 323. | Gatin C. L. 322. Gaulhofer K. 210, 364, 447. | Gautier L. 171. ı Gäyer @. 171. | Georgevitch P. 77. 450. | Hanausek T. F. Gerstlauer L. 323, 451. Gildemeister M. 327. Ginzberger A. 320, 366, 447. Gius L. 169. Glaab L. 70. Goebel K. 75, 77, 171, 214, 254, 369. Goldschmidt M, 215. Goldschmidt R. 171. Gorter K. 172. Gow J. E. 77. Gowans 215. Graebner P. 39, 76, 253, 325, 449. Grafe V. 75, 210. Gravis A. 215. Gray 493. Günthart 81. Guerin P. 77. Guffroy Ch. 324. Gugler W. 323, 451. Guinier P. 323, Guttenberg H. R. v. 70, 364. Györffy J. 172, 369. Haberlandt G. 75, 210, 319, 364. Hackel E. 37, 70, 170, 210, 321. Haecker V. 373, ı Hagström 0. 323. Haläcsy E. de 319. Hallier H. 323. ı Hamet R. 78. ‚ Hammerschmid A. 215. 37, 10, 75, 251, 319. Handel-Mazzetti H. Frh. v. 251, 321, 364, 447. ı Hannig E. 323. ı Haring J. 169. Harms H. 40, 214. Harvey 81. Hasselbring H. 215. Haßler E. 40, 76. ı Hauser Fr. Bar. 319. Hausmann W. 447. Hayek A. v. 169, 210, 251, 318, 319, 321, 365, 447. Hegi G. 37, 215, 369, 451. Heimerl A. 70, 321. Heinricher E. 75, 211, 220, 319. Helland-Hansen B. 323. Hieronymus G. 321. Hildt L. 319. Himmelbaur W. 319. Hocheder F. 174. Höck F. 40, 214, 492. Höhnel Fr. v. 75, 170. Hoffmann K. O. 78. Hollstein ©. 41. Hulth J. M. 172. Husnot T. 215. Ihering H. v. 41. Iltis H. 37. Issatschenko B 41. Iwanowski D. 41. Jäggli M. 323, 369. Janchen E. 251, 319. Janse J. M. 215. Janczewski E. de 37, 365. Jeffrey E. C. 78. Jenäd A. 70, 75. Jensen C. 171, 489, Johansson W. 451. Jordan 493. Jost L. 78. Junk W. 324. Just.d. 212, Kabät J. E 364. Kammerer P. 75, 320, 366. Karsten G. 41, 43, 73, 78, 81, 323, 324, 326, 371. Karzel R. 75. Keissler K. v. 321, 447. Keller L. 71, 211, 447. Kerner A. v. 489, Kerstan K. 78. Khek E. 211. Kindermann V. 320, 365 King G. 41. Kirchner O. v. 324, 451. Kny L. 215. Koehne E. 78. Kohl F. @. 324, 451. Kohnstamm O0. 78. Kokke (C. S. 453. Komaroy V. 41. Koorders S. H. 75, 215. Kosanin N. 216. Koßmat F. 320. 366. Kossowiez A. 447. Kovär F. J. 320. Kovchoff J 41. Kozniewski T. 320. Kränzlin Fr. 43, 255. Kralik C. 321. Kra$an Fr. 320. Krasser F. 75, 169. ’ Kraus G. 369. Kraus R. 71. Kremel A. 448. Krieger W. 216. Kronfeld E. M. 251, 365, 489. Krüger W. 324, 369. Kruyff E. de 41. Krzemieniewska H. 320. Kükenthal G. 324. Kümmerle J. B. 254. Küster E. 40, 451, 491. Kupesok 8. 252. Kupffer K. R. 172. Kusnezow N. 41, 216. Lachmann P. 172. Lämmermayr L. 365. Lakowitz ©. 41. Lakowitz W. 451. Langhans V. H. 489. Lanner H. 321. Lauterbach C. 216. Lay W. A. 320, 366. Lecomte M. H. 42. Leeuwen-Reijnvaan J. van 42, 80, 324. Leeuwen-Reijnvaan W. van 42, 80, 324. Le Gendre M. Ch. 324. Lehmann A. 42, 254. Lehmann E. 42, 216, 324, 452. Lemmermann E. 324, Le Renard A. 78. Leveille H. 42, 324. Lidforss B. 42, 324. Lignier OÖ. 255, 325. Lindau G. 78, 172, 216, 256, 325. Lindemuth H. 172. Lindman C. A. M. 42, 79. Lingelsheim A. 255, 452. Linsbauer K. 75, 211, 320, 447. Linsbauer L. 75. Litschauer V. 75. Loeske L. 79, 216. Loew E. 172, 324, 325, 451. Lonay H. 216. Lopriore @. 75. Lotsy J. P. 172, 216. Lubimenko W. 42. Ludwig E. 448. Macfarlane J.M. 325, 492. | Magnus P. 79. 1} 501 Mahler K. 489. Maige A. 42. 'Maire R. 323. Makowsky A. 252. Maly K. 365. Marchlewski L. 319, 320. Martelli V. 325. Massalongo ©. 217. Matthiesen Fr. 172, 217. Mattirolo O. 42. Medwedew J. 42, 217. Mendel G. 37. Meyer Arth. 217. Meyer H. 325. Mez C, 217, 321, 370. | Mieg W. 174. | Miehe H. 79. Migula .W. 325, 452, 492. Mikosch C. 75. Mildbraed J. 325. Mitlacher W. 71. Miyake K. 255. Modilewsky J. 325. | Möbius M. 40, 75, 325. | Moesz G. 172, 492. Molisch H. 75, 366, 489. |Moll J. W. 172. Molz E. 79. | Monteverde N. A. 42. | Morren F. W. 453. |Mücke M. 79. Müller K. 217. Müller R. 320. Münch E. 42. Murr J. 71, 169, 211, 366. | Muschler BR. 79,217. Nathansohn A. 42. Nathorst A. G. 43, 492. Neger F. W. 220. Nömec B. 38, 75, 490, Nestler A. 71, 75, 447. Netolitzky Fr. 320. |Neuman L. M. 173, 326. Nevinny J. 252. Nevole J. 366. Nicolas P. 453. Niedenzu Fr. 255, 370. Niemann G. 218, 255. Noll F. 81. | Nordstedt C. F. O. 255. Note A. 79 Nyärädy E. Gy. 254. Oeninger C. J. 319. Okamura K. 218. Olive E. W. 43. Örtlepp K. 325. 502 Ostenfeld ©. H. 79. Östermayer Fr. 321. Pace L. 43. Palla E. 321. Pampanini R. 369. Pantu Z. C. 452. Parish S B. 79. Parkin J. 368. Pascher A. 211. Paulin A. 38. Pax F. 255. Pehersdorfer A. 447. Penck A. 323. Pergola D. di 43. Petrak Fr. 169, 252, 448. Bebzelra9. Petschenko B. 320. Pfannenstiel A. 174. Pfeffer W. 43, 79. Pfeiffer W. M. 79, 218, Pfitzer E. 43, 255. Pfurtscheller P. 321. Pilger R. 79, 452. BillWK@3252. Plate L. 255. Podp£era J. 71, 72. Pöch R. 211. Pöll J. 211, 366. Poeverlein H. 43, 218. Borsch? (0X 738: 1727321 366, 448, Portheim L. v. 38, 75, 320, 366, 448, 490. Prain D. 323. Pringsheim E. 42, 80. Pritzel E. 218. Prochnow ©. 325. Proti6 G. 38. Prowazek 8. 38. Przibram H. 75. Pugsley H. W. 218. Purpus C. A. 43. Rabenhorst 78, 325. Raeiborski M. 38, 75, 252. Radlkofer L. 321. Rapaies R. 43, 370. Rechinger K. 73, 170, 252, 320, 321. Rechinger L. et K. 490. Reh L. 256. Rehm H. 173, 325, 492. Reiche K. 80. Reinbold T. 170. Reinke J.. 75. Renard A. 78. Rendle A. B. 43. Resink A. J. 453. Reynvaan J. 80. Richen G. 211. Richter 0. 38, 75. Rick J. 73. Robel J. 319. Robinson B. L. 493. Röll J. 452. Ronse H. 452. Rothe K. C. 320, 366. Rouge E. 44. Roux Cl. 493. Rouy G. 218. Rubner K. 218. Kübel E. 370. Ruhland W. 321, 452. Rumbold ©. 173. Ruß V. K. 71. Sabidussi H. 39, 211, 448, Sablon L. du 256. Sabransky H. 252. Sagorski E. 218, 256, 325, 326, 452, 493, Samec M. 75 Sanday E. 253. Sapehin A. A. 44, 80. Sargant E. 256. Schäffer Ch. 213. Schellenberg H. C. 44, 218. | 324. Schenck H. 43, 73, 80, 81, 326, 371. Schiffner V. 170, 367. Schiller J. 320. Schinz H. 70, 80, 326. Schneider C. K. 170, 212, 214, 253, 367, 369, 448, 450. Schneidewind W. 173. Schnetz J. 80, 218, Schönichen W. 214. Scholl E. 448, 490, Schroeder E. A. 490. | Schroeter C. 44, 80, 324, 451. Schröter J. 452. Schube Th. 256. Schulz A. 81. Schulz G. E. FE. 219. Schulz O. E. 321. Schuster J. 44, 81, 286... Schwaighofer K. F. 253. Schwappach A. 452. Schweinfurth G. 326. 39, 73, 75, 219 ’ Seckt H. 214, 369. Seefried F. 39, 170. Seemen 0. v. 449. Seidlitz N. v. 42. Seligo A. 493. Semler ICs, Fl 3 na 452. Semon R. 219. Senft E. 75, 170, 253. Senn G. 452, 493. Sergueef M. 44, 453. Shull’’@. Hr A4r2173: Simmons H. G. 173, 326. Simon 8. 219. Simonkai L. 256, 493. Simony O. 80. Simroth H. 44. Skraup Zd. H. 75. Smith JUN Biss Snell K. 256. Solereder H. 256, 371. Solla R. 75. Someren Brand J.E. v. 453. Sorauer P. 219, 254, 256, 450. |Sperlich A. 212. Stapf 81. Steffen A. 494. Stein C. 253. Steinbrinck ©. 326. Steiner J. 74. Steinmann G. 256, 371, 373. Stephani F. 170. Stiasny E. 490. Stingl G. 448. Stoecklin E. de 44, 81. Stoklasa E. 448. Stoklasa J. 75, 212. Strakosch S. 39, 75, 320, 367. Strasburger E. 75, 81, 220. | Strasser P. 74. Strigl M. 170. Strohmer F. 75. Stuckert Th. 37. Suringar J. V. 326. Sutton A. W. 493. Sydow P. 40, 172. 'Sykes M. G. 494. Szuräk J. 372. Tammes T. 81. | Taub S. 256. ı Tessendorf F. 40, 214. Teyber A. 170. Thellung A. 81. Thiem F. M. 81. Thiselton-Dyer W. T. 81. ı Thompson H. A. 82. Thonner Fr. 490. 503 Tieghem Ph. van 82. | Voß W. 44. Tischler G. 173, 220, 453. | Vries H. de 82, 494. Tobler F. 82. Vuillemin P. 44. Törnblom G. 326. Tranzschel W. 44. | Trelease W. 75. Wimmer G. 453. Wimmer J. 45. Winkler H 45, 83, 327. Winter F. 80. "Wäanton. A, I. 3975 70: Wislicenus H. 257. Wisniewski P. 490. Wisselingh C. v. 257. Witasek J. 367. Witlaezil E. 321, 449. Wolf Th. 494. Woloszezak E. 367. Wächter W. 82. Tröndle A. 44. Wagner A. 74, 253. Tropea C. 82. Wagner M. 326. Tschermak E. v. 74, 212, | Wagner P. 256. 321. Wagner R. 74, 253, 321, Tschirch A. 75, 326, 372.| 449, 490. Tschulok S. 173, 220. Waisbecker A. 174. Tsoe Meiren E. v. 453. Walther E. 320, 366. Woltereck R. 323. Tsvett M. 453. Warburg 0. 453. Woronin H. 257. Tubeuf C. v. 82, 173, 220.| Warming E. 45, 326. Woronow J. 41. Tuzson J. 173. Warnstorf C. 82. Worsdell W. C. 221. Wegscheider R. 75. Wright S1. | Wein K. 326. x Weinzierl Th. v. 75, 171 Ule E. 82, 326. Sr - Umlauft A. 320, 366. Urban J. 326. Usteri A. 82. Yamanouchi S. 83, 221, 327. Yendo K. 83. Weisse A. 450. Went F. A. F. C. 453. Werner F. 320, 366. Wesenberg-Lund C. 326, 372. Westerlund ©. G. 82. Wettstein R. v. 39, 74, 75, 171, 221, 373, 490. Wibiral E. 75. Wiechowski W. 321. Wiesner J. 75. Wildeman E. de 45, 453. Wilhelm K. 75. Wille N. 82. Williams F. N. 82, 256. Willstätter R. 174. 323, Zahlbruckner A. 39, 170, 213, 321, 367. Zahn K. H. 211, 257, 366. Zapalowiez H. 213, 253, 321, 490. Zederbauer E. 39, 322. Zeiller R. 45. Zellner J. 39. Ziekes H. 75. Zschokke F. 323. Zugmayer E. 447. Wageler P. 494. 76, Valeton Th. 82. Varges J. 256. Verguin L. 82. Vetter J. 448. Vetter S. 74. Vöchting H. 494. Vogl A. v. 448. Vogler 81. Voigt A. 369, 450, 453. Volkart A. 324. IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) Achillea Clavenae 358. — sp. div. 277, A. Abies 323. — sp. 401. Abildgaardia 390, 391. Abrothallus Parmeliarum (Smmf.) v. 278, 337, 340, 358. Acocanthera 320. Aconitum 370. — adenocarpum Gäy. 171: — DBeckianum Gäy. 171. dothideaeformis (Fekl.) 173. Berdaui Zap. 491. — bucovinense Acanthostigma subnivale Rhm. 173. Zap. 491. — cammarum X napellus Acer 493. — illyricum ‘X tataricum 491. — Granuae Gäy, 171. — Ly- 493. — Längi Simk. 493. — sp. div. 251, 269, 272, 294. coctonum L. 173. — napellus X paniculatum 491. — puberulum (Ser.) *) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Irdex wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ „Sp. div,* hingewiesen. 504 171. — septentrionale Koelle 326. — Simonkaianum Gäy. 171. — sp. 167. Acorus 139. — Calamus L. 79. Acrocladium sp. 349. Actaea sp. div. 167, 269. Adenostyles sp. 357. Adlumia Raf. 469. Adonis sp. div. 270, 338. Adoxa sp. 284. Aegilops sp. 108. — triaristata X Tri- ticum vulgare 33. — triticoides Requ. 33. Aegle Corr. 467, 469. Aeonium 334. Aesculus Hippocastanum 257, 258. Aethionema 184. — sp. 205. Agaricaceae 73. Agathis 73. Agati Ad. 469. Agaveae 75. Aglaonema 139. Agrimonia Eupatoria X odorata 171. — sp. 248. — Wirtgeni Aschs. Gr. 171. Agropyrum sp. 108. Agrostemma Githago 86. — sp. 338. Agrostis elegans Th. 27. — sp. div. 106, 397. — tenerrima Trin. 27. Agyrium Rhizomatum (Nitschke) 173. Ahouai Boehm. 467, 470. Aira (L.) 28. — aggregata Timb. 28, 30. — baetica Porta Rigo 30. — ca- pülaris Host. 23. — — Pf. biaristata G.G 29. — — f. brevipedicellata Hut. 29. — caryophyllea L. 29. — Cupaniana Guss. 28, 30. — divari- cata Lois. 29. — elegans Gaud. 28. — intermedia Guss. 29. — multi- culmis Dum. 29. — praecox L. 30. — provincialis Jord. 29. — scoparia Adam. 29. — Tenorei Guss. 29. Ajuga sp. div. 274, 301. Alchemilla L. 38. — acutangula Bus. 38. — acutidens Bus. 38. — alpestris Schm. 38. — alpigena Bus. 38. — arvensis (L.) 38. — carniolica Paul. 33. — colorata Bus. 33. — coriacea Bus. 38. — crinita Bus. 38. — exi- gua Bus. 38. — fallax Bus. 38. — flabellata Bus. 38. — glaberrima Schm. 38. — glabricaulis Paul. 38. — glaucescens Wallr. 38. — glome- ruwlans Bus. f. dasycalyx Westerl. 82. — — f. glabrior Westerl. 82. — heteropoda Bus. «. typica Paul. 38. — hybrida Mill. 38. — incisa Briqu. 38. — micans Bus. 38. — montana Schm. 38.’ — obtusa Bus. 38. — pa- storalis Bus. 3. — — f. praticola Westerl. 82. — pratensis Schm. 38. — pusilla Bus. non Pom. 38. — sp. div. 248. — strigulosa Bus. 38. — suberenata Bus. 38. — subglobosa Westerl. 82. — subreniformis Westerl. 82. — vulgaris L. 38, 82. Alectorolophus Boehm. 219, 452, 470. — contrinensis Seml. 173. — Freyniv 173. — Malyi Behrds. Seml. 452. — Sagorskii Seml. 452. — sp. div. 352, 353. Aleurodiscus acerinus (Pers.) 476. — polygonius (Pers.) 475. — sparsus (Berk.) 476. Alga Böhm. 468. Algae 41, 218, 451. Alismataceae 143, 321. Allium 325. — Üepa 77, 82. — ma- gieum 215. — nigrum 215. — sp. div. 108, 109, 268, 270, 271, 272, 273, 277, 278, 339, 397. Alnus 281. — glutinosa 283. — in- cana 82. Alopecurus 81. — agrestis L. 251. — fulvus Sm. 173. — geniculatus L. 326. — sp. 72. Alsine L. 469. — Whlbg. 469. — sp. div. 164, 336, 401. Alyssum alyssoides 466. — argenteum Vis. non All. 245. — murale W. K. 245. — sp. div. 245, 267, 268, 270, 278, 339, 340. Amaracus Gled. 467, 470. — Hill. 467, 470. Amarantaceae 321. Amarantus sp. 338. Amaryllidaceae 321. Amblyodon dealbatus (Deks.) 318. Amblystegium Kochii Br. eur. 348. — sp. 72. Amelanchier ovalis Med. 394. — ro- tundifolia (Lam.) 394. — sp. div. 247, 272. Amentiferae 135, 136. Amorpha 74, 177, 384. — fruticosa L. 177. Amorphophallus Dene. 469. Amphidium Mougeotiüi 378. Amygdalus 214. Anacamptis sp. 267, 269, 270, 271, 272, 275. Anagallis coerulea Schrb. 300. — fe- mina Mill. 300. — sp. div. 338. ' Anastatica 326. Anchonium DC. 182. — Billardieri DC. 182. Anchusa sp. div. 300. Andreaea sp. div. 72. Andropogon Ischaemum 404. — sp. div. 266, 268, 270, 271, 273, 397. Androsace sp. div. 299, 300, 340. Anemone Hepatica L. 147, 192. — sp. div. 167, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 275, 278, 284, 338, 339. Aneura multifida 9. — pinnatifida . BE. 9. — sp. 72. Anomodon sp. div. 72, 345. Antennaria sp. div. 273, 357, Anthelia Juvatzkana 381. Anthemis dipsacea Bram. 368. — sp. div. 268, 278. Anthericum sp. div. 108, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273,275, 336, 397. Anthoceros dichotomus Raddi 230. Anthocerotaceae 254. Antholithus Zeilleri Nath. 492. Anthostomella megaclypeata Rhm. 173, — subconica Rhm. 173. Anthriscus sp. div. 251, 296. Anthyllis abyssinica Sag. 493. -- af- finis Britt. 290, 291. — alpestris Heg. 290, 2931. — — Kit. 290, 291. — — Rehb. 290, 291. — baldensis Kern. 291. — bulgarica Sag. 493. — dinarica Beck 291. — hercegovina Sag. 493. — hispidissima Sag. 493. — intercedens Beck 291. — pallidi- flora Jord. 291. — scardica Wettst. 291, 292. — sp. div. 272, 290, 291, 395. — Vulneraria L. 218, 256, 325, 452, 493. Antinoria insularis 283. Antirrhinum majus 39, 76. Antitrichia Breidleriana Schffn. 344. — californica 344. — curtipendula 344. Apera sp. 338. Aphyllocaulon 470. Apinagia pusilla Tul. 217. Apocynaccae 41. Aponogetonaceae 44, Aposeris sp. 273, 276. Aquilegia sp. div. 167, 273, 277, 339, 397 Arabidopsis Schur. 469. Arabis Scopoliana 103. — sp. div. 208, 209, 267, 268, 270, 272, 340. Araceae 139. Araucaria 73. — Bidwilli 73. Araucariopiütys Jefir. 73. — american Jeffr. 78. Arbutus sp. 251. Arctostaphylos sp. div. 272, 299, 397, Arcyria sp. 263. Aremonia sp. 269, 273, 276. Arenaria gracilis 103. — sp. div. 165. Arisaema triphyllum 77. Arisarum vulgare Targ. Tozz. 322. Aristolochia sp. 278. Armeria Weld. 470. — sp. 300. Arnica sp. 269. 505 Aroideae 210. Artemisia Baldaccii Deg. 368. — eri- antha Ten. 396. — petrosa (Bmmg.) 396. — salina W. 326. — sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 358, 396. Arthopyrenia platypyrenia (Nyl.) Zhlbr. 39. Arthothelium samoanum Zhlbr. 213. Artlirorhaphis 82. Aruncus sp. div. 246, 269. Arundo L. 468. Asarum sp. div. 162, 284. Asclepiadaceae 41. Ascochyta Aesculi B. K. 364. — Fer- dinandi Bub. Malk. 251. — grandi- spora B. K. 364 — pallida B K. 364. populicola B. K. 364. — Pruni B. K. 364. — Scerophulariae B. K. 364. — Spiraeae B. K. 364. — Symphoriae B. K. 364. — syringi- cola B. K. 364. Ascomycetes 325, 492. Asparagus sp. div. 272, 336, 339. Aspergıllus herbariorum 41. Asperula Beckiana Deg. 368. — ca- nescens Vis. y. glabra Koch 354. — flaccida Ten. 354. — glabra (Koch) 354. — imvolucrata Bergg. 354. — longiflora 102. — sp. div. 267, 268, 273, 277, 338, 339, 354, 398. Asphodelus albus Mill. forma 108 Aspidistra 19. — varieygata Lk. 21. Asplenium fissum 103. — obovatum 34. — Petrarchae DC. 34. — sp. div, 105. — Trichomanes 103. Aster Amellus 404. — flaccidus Bge. v. glandulosus Kssl. 447. — sp. div. 266, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 275, 357. Asterionella gracillima 373. Asteroma Spiraeae B. K. 364. Astragalus Beckii Bram. 368. — cam- pylanthoides Bram. 368. — consi- milis Brnm. 363. — flexilipes Bram. 368. — glaucopsoides Bram. 368. — Kermanschahensis Brnm. 368. — Knappiü Bram. 368. — leucargyreus Brnm. 368. — Medorum Bram. 368. — monozyx Bınm. 368. — parvulus Brnm. 368. — pauperiflorus Bram. 368. — phyllokentius Brom. Hsskn. 368. — Scholerianus Bram. 368. -— sesstliceps Brnm. 368. — stlachoren- sis Brnm. 368. — sp. div. 268, 274, 292. — stereocalyx Bram. 368. Astrantia sp. div. 272, 277, 296. Astrothelium conigerum Zhlbr. 367. Asyneuma sp. 401. Athamanta sp. div. 298, 398. 506 Atriplex polonicum Zap. 491. Atropa sp. 351. Atropis 491. — convoluta Gris. v. gla- berrima Hack. 447. Aubrietia sp. 208. Avena 210. — corymbosa Nym. 29. — multiculmis var. 28. — sativa 86. — sp. div. 272, 338. Azolla 79, 218. Azorella 37, 318. — ecwadorensis Dom. 37. — prismatoclada Dom. 37. Bacidia Herrei Zhlbr. 321. — hetero- spora Zhlbr. 213. — Rechingeri Zhlbr. 213. — trichosporella Zhlbr. 213. Bacillopsis stylopygae 320. Bacteriaceae 41. Bacterium coli commune 447. — poly- chromicum 75. Dadhamia sp. 262. Baeumerta &. M. Sch. 469. Balanophora 170. Barbula eylindrica 305. — fallax Haw. v. crispula Wrnst. 304. — sp. div. 72, 304. — unguieulata (Hds.) forma 305. — — v. fastigrata (Schltz.) 305 Basellaceae 321. Basidiobolus 43. Benjamina Vell. 469. Bellis perennis L. 82. Belowium coroniforme Rhm. 173. — spermatoideum Strss. 74. ‚Below Ad. 467, 469. Bennettitales 149. Bennettites 149, 151, 152, 153, 158, 159, 188, 189, 195, 196. — dacotensis Wrd. 150. 152, 158. — Gibsonianus Carr. 154, 157, 203. — ingens Wrd. 154, 155, 158. — Jenneyana Wrd. 158. — Morterei Sap. Mar. 154, 202, 203. Berberis 170, 212. — aggregata Schnd. 170. — arguta (Franch.) 170. — brevipaniculata Schn. 212. — bre- vipes (Franch.) 170. — brychypoda Mx. v. salicaria (Fdde.) 212. — Du- thiieana Schnd. 170. — Edgeworthi- ana Schn. 212. — Fiüneti Schnd. 170. — Gagnepaini Schnd. 170. — Hoo- keri Lem. v wiridis Schnd. 170. — laurina Bllbg. v. Sellowiana (Schn.) 212. — — v. tetanobotrys (Schn.) 212. — nummularia Bge. v. sinica Schnd. 170. — sinensis v. paphlago- nica (Schn.) 212. — sp. div. 205, 269, 272, 397. — Tischler Schnd. 170. 170, Beta vulgaris 39, 75. Betula 370. — alba 258. Bicuculla Brkh. 469. Bifora sp. 296. Bülbergia 20. Biscutella sp. div. 205, 266, 267, 268, 271, 272, 274, 338, 394. Biysmus sp. 272. Dodelschwingia 19. Boletus destructor Schrd. 414. — edu- lis 374. — sp. 127. — vaporarius Pers. 414. Bonaveria Scop. 468. Botrychwum sp. 105. Bowlesia oppositifoli« Buch. v. maroc- cana Dom. 37. — tropaeolifolia Gill. v. Gayana Dom. 37. Brachypodium sp. div. 108, 340. Brachythecium olympieum Jur. 346. — rutabulum (L) forma 346. — — v. meridionale Schffn. 347. — — v.ro- bustum 347. — sp. div. 72. Brassica 493. — Napus 86. Braya purpurascens R. Br. 183. — rosea Bge. 183. — supina Koch 183. Brighamia A. Gr. 386. Briza sp. 272. Bromelia 20. Bromeliaceae 321. Bromus erectus Hds. v. australis Grisb. 107. — — v. transsilvanicus (Steud.) 107. — reptans 102. — sp. div. 107, 108, 338, 397. Bruckenthalia sp. 402. Brunella sp. div. 267, 269, 270, 271, 273, 274, 276, 302, 338, 398. Bryonia dioica 77. Bryophyta 73, 79, 225, 372. Bryum argenteum L. v. mucronatum Hamm. 215. — caespiticium L. 317. — capillare L. forma 316. — — v. flaccidum Br. eur. 316. — — v. me- ridionale Schp. 316. — carıinatum Boul. 316. — cuspidatum Schp. v. paludosum Hamm. 215. — excurrens Lab. v. planatum Hamm. 215. — Funckii Schwgr. forma 316. — pseudo- triquetrum (Hdw.) 317. — Schleicheri Schwgr. forma 317. — sp. div. 104, 316, 317. — tölzense Hamm. 215. Bucegia 367. — romanica 12, 170, 367. Buellia enteroleucoides Star. 74. — hypopodioides Stnr. 74. — leptocline Stnr. 74. — leptoclinoides Stnr. 74. — wumbellata Schnd. non Wall. — Lusitanica Stur. 74. — Rechin- geri Zhlbr. 213. — Sardiniensis Stnr. 74. — saxorum Mss. 74. — se- juneta Stnr. 74. — subdisciformis Star. 74. — subsquamosa Star. 74. — viis Th. Fr. 74. — Vulcani Krplh. 74. Bulbine Wlld. 469. Builbostylis 390. Bunium sp. 298. Buphthalmum sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 276, 338, 357, 398. Bupleurum aristatum 449. — baldense Host. 296. — exaltatum Koch 296. — Fontanesü 449. — gramineum Frtsch. 296. — Odontites L. 449. — opacum (Ces.) 449. — Sibthorpianum Sm. 296. — sp. div. 277, 296, 297, 338, 340, 398. Burmanniaceae 321. Burneya Cham. Schlchtd. 470. Bursa 44. — pastoris Web. f. monstr. pseudomacrocarpa Waisb. 174. Butomaceae 143, 321. c. Cakile maritima L. 491. Calamagrostis sp. 106. Calceolaria 129. — filicaulis Clos. 132, — lanceolata Cav. 132. — mimu- loides Clos. 129, 130. — pratensis Phil. 130, 132. — pusilla Witas. 131, 132. — spathulata Witas. 131. — valdiviana Phil. 130, 132. Callistephus chinensis Nees. 237. Calluna vulgaris 42. Calosphaeria benedicta Rhm. 74. Calothamnus 191. Calvatia sp. 127. Calycanthaceae 143, Camarops sp. 127. Campanula alliariaefolia Wlld. 237. — divergens 101. — Giseckiana Witas. 326. — pusilla forma 102. — rotundifolia L. 173. — sp. div. 266, 273, 277, 340, 356, 398. Campanumaea celebica Bl. 387. — in- flata (Hook. f.) 384, 385, 387. — ja- vanica Bl. 3857. — Labordei Lev. 387. — lanceolata 8. Z. 385. — parvi- flora (Wall.) 387. Camptothecium sp. div. 346. Cananga Aubl. 467, 469. Canarina Campanula L.:388. Uanavalı Ad. 469. Canavalia DC. 469. Candarum Schtt. 469. Candollea Mrb. 468. Canna 19. — indica L. 23. 507 Cannabis 370. Cannaceae 321. Caprifoliaceae 321. Capsella bursa pastoris (L.) 231, 285. — — rv. integrifolia Lots. 232. — — v. pygmaea Holmb. 232, 233. — — v. tarazxacifolia Lots. 232. — Sp. div. 208, 394. Cardamine Degeniana Janch. Watzl 36. — digenea 36. — enneaphylla X polyphylla 36. — intermedia 35. — Killiasii 36. - sp. div. 208. Cardaminum Mnch. 469. Cardwus defloratus L. 323, 451. — ha- mulosus X nutans 171. — peisonis Teyb. 171. — sp. div. 359, 398. Carex alpina X atrata 74. — dioica x bDrunnescens 364. — dioica X grypos 74. — Hostiana X lepido- carpa 365. — laevis 103. — lepido- carpa X Oederi 364. — Leutzü Kneuck. 365. — Pseudoheleonastes Hd. Mazz. 364. — Sarntheinii Vett. 74. — Schatzii Kneuck. 364. — sp. div. 72, 108, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 278, 336. Carica Papaya L. 82. Carlina macrocephala Moris. 319. — sp. div. 266, 267, 269, 270, 271, 272, 373, 274, 359, 398. Carpinus 138. — Betulus 201. — sp. div. 111, 269, 272. Carpolithus Nathorsti Arb. 322. Carrichtera Ad. 184. Carum Petroselinum Bth. f. monstr. apetala Waisb. 174. — sp. div. 298. Caryophyllaceae 321. Castalia 44, 81, 256. Castanea sp. 269, 336, 339. Casuarina 89, 137, 138. — strieta 202. Catasetum barbatum 364. — callosum 364. — cernuum 364. — fimbriatum 364. — orwithorhynchos 364. splen- dens 364. — tridentatum 364. — Trulla 364. Catharinea 216. — tenella Rhl. v. polyseta Krieg. 216. — undulata W. M. v. brevioperculata, v. globi- carpa, v. immersa, v. mirabilıs, V. turbinata Krieg. 216. Caucalis sp. div. 296, 338. Centaurea Haynaldi Borb. 102, 360. — Jacea L. f. cueulligera Gugl. 260. -— sp. div. 266, 268, 273, 277, 335, 338, 339, 340, 359, 396, 398. Centaurium Hill. 470. Centella 209 — arbuscula (Schl.) Dom. 209. — capensis (L.) Dom. 209. — Dregeana (Sond ) Dom. 209. — fili- caulis (Bak.) Dom. 209. — hermannüi- 508 folia (Eckl. Zeyh.) Dom. 209. — mon- tana (Cham. Schl.) Dom. 209. — ru- bescens (Freh.) Dom. 209. — tussi- laginifolia (Bak.) Dom. 209. — ulu- gurensis (Engl.) Dom. 209. — vir- gata L. v. gracilescens Dom. 37. Centunculus rigidus Scop. 163. Cephalanthera 254. — sp dw. 111, 267, 268, 270, 271, 272, 273, 275. Cephalaria sp. 355. Cephalotaxus Fortunei 73. Cephalozia Dmrt. 171, 217. Cephaloziella sp. 382. Ceramium radiceulosum Grun. 49, 111. Cerastium alpinum L. 2, 3, 5. — apu- anum Parl. 2. — arvense 163. Beckianum Hand.-Mazz. Janch. 163, 164. — Brueggerianum Dalla Torre, Srnth. 364. — carinthiacum Vest. 4, 5. — ciliatum W. K. 162, 163. dinaricum Beck, Szysz. 164. var. 102. — lanatum X strietum 364. — lanuginosum W. 3,4. — — ß. subtriflorum Rb. 2. — latifolium L. 2, 3, 4,5. — — Pf. subtriflorum 4,5. — Lerchenfeldianum Schur 163. — ovatum 3 — rigidum (Scop.) 162, 163, 164. — silvaticum W. K. 2. — sonticum Beck n. sp. 1,6. — sp. div. 162, 164, 268, 270, 393. — stric- 80 N tum L. 163, 164. — subtriflorum Reich. 1, 6. — — v. sonticum Beck 7. — subtriflorum v. typicum Beck 7. — tomentosum L. 447. — velebr- ticum Deg. 164. Ceratiomyxa sp. 262. Ceratium hirundinella 373. Ceratopteris thalictroides 172. Ceratostomella fusco-lutea Rhm. 492. Ceratozamia 450. Cerinthe alpina Kit. 301. — glabra Mill. 301. — sp. div. 211, 267, 268, 269, 270, 271, 273, 398. Ceterach sp. 105. Ceuthocarpon sphaerelloides Rhm. 492. Chaerophyllum sp. div. 296. Chaetomium sp. 127. Chamaebuxus sp. 266, 268, 272, 398. COhamaedorea Ernesti-Augusti Wendl. 449. Chamaemelum hygrophilum Bram. 368. Chamaenerium sp. 398. Chara 371. Cheiranthus lividus Forsk. 181. Chelidonium sp. 338. Chenopodiaceae 321. Chenopodium 169, 209. — sp. div. 209, 338. Cherleria L. 469. Ohiodecton mierodiscum Zhlbr. 213. Chloranthus 135. Chlorocyperus Fendlerianus (Boeck.) 392. — mexicanus Palla 391. - Chocho Ad 468. Chomiocarpon quadratus 10. Chondrilla sp. 339. Chondrioderma sp. 263. Christolea Cmb. 179. Chrysanthemum adustum (Koch) 358. — Leucanthemum L. 358. — sp. 358. Chrysosplenium sp. 284. Cichorium sp. 360. Cirsium Beckii Petr. 448. — canum X oleraceum 448. — — X rivulare 448. — ebergassingense Petr. 448. — Eri- sithales X paueiflorum 211. — hra- nicense Petr. 448. — oleraceum X pannonicum 448. — palustre X pan- nonicum 448. — — X Ppannonicum X rivulare 448. — — X rivulare 448. — — X tataricum 448. — pan- nonicum X rivulare 448. — pauci- florum Spr. $. ramosum Kh. 211. -— praticolum Petr. 448. — rivulare Lk. v. ramosissimum Petr. 448. roseum Petr. 448. — Scopolü Khek. 211. — simillimum Petr. 448. — sp. div. 266, 269, 270, 271, 273, 274, 277, 337, 338, 359. — tenerrimum Petr. 448. — trigeneum Petr. 448. — Wett- steinii Petr. 448. Cistus 323. — angustifolius Jacq. 432. — barbatus Lam. 433. — denticu- latus Kit. 434. — florentinus Lam. 319. — glaucus Cav. 412. — helian- themoides Cr. 432. — Helianthemum auct. 430, 432. — — L. 429, 432. — hirsutus auct. 433. — — Lap. 431. — — Thuill. 433. — humilis Salsb. 430. — ladaniferus X lauri- folius 450. — — X salviaefolius 450 — luteus Gilib. 432. — nudi- folius Lam. 396. — nummularvus auct. 430. — — L. 409, 428, 430. — obscurus Steud. 433. — ovatus Viv. 433. — serpillifolius Lam. 432. — serpyllifolius Lej. 431. — Souliei Coste 449, 450. — tomentosus Scop. 427. — — Smith. 430. — Verguini Coste 449, 450. Cladophora 449. Clavaria Bourdotii Bres. 250. Clematis sp. div. 167, 267, 270, 272, 336, 340, 397. Clementea Cav. 469. Clermontia Gand. 386. Clevea Rouselliana 10. Onidium sp. div. 299, 396. Cochlearia excelsa Zahlbr. 319. Cocos nuecifera 325. Codonopsis Wall. 385, 387. — gracilis Hk. f. Thoms. 387. — javanıca Hk. f. Thoms. 337. — rotundifolia Bth. 387. — Tangshen Oliv. 386, 387, 388. — viridis (Sprg.) 388. Coeloglossum sp. 110. Colchicum Kochii Parl. 108. Coleochaete 371. Collema Rechingeri Zhlbr. 213. Comatricha sp. 263. Commelinaceae 321. Compsoa Don. 469. Coniferales 99. Coniophora Bourdotü DBres. 250. — eradians Fr. 476. —- membranacea DC. 413. — sp. div. 332, 476. Coniophorella sp. div. 332, 476. Conium sp. 338. Conringia sp. 338. Convallaria 259. — sp. 272. Convolvulus sp. 338. Coptis trifolia Salisb. 35. Cordaitales 160. Cordaites 160. Coreopsis tinctoria v. prolifica 75. Cornus alba 257, 258. — sp. 299. Coronilla sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 276, 292, 336, 338, 395, 398. — varia L. v. monticola Waisb. 174. Coronopus (L.) Gtn. 79, 179, 217. Corticium byssinum Kıst. 444. — caesio-cinereum Höhn. Litsch. 329, 330. — centrifugum (Lev.) 444. — confluens Fr. 443, 444. — eradians Fr. 476. — expallens Bres. 250. — filium Bres. 250. — flavescens Bres. 330. — griseo-canum Bres. 443. — lacunosum Brk. Brm. 475. — ma- culaeforme Fr. 441. — molle Fr. 443. — niveum Bres. 330. — polygonium Pers. 475. — praetermissum Kırst. v. Bourdotii Bres. 250. — KRickii Bres. f. majus Bres. 444. — Sambuei Fr. 330. — serum Pers. 330. — sordi- dum Krst. 332. — sp. div. 329, 330, 331, 332, 442, 443, 444. — sphaerin- colum Krst. 330. — sphaerosporum (Maire) 444. — sublaeve Bres. 474, 475. — sulphurellum H. et L. 470. — trigonospermum Bres. 334, 478. — tulasnelloideum Höhn. Litsch. 329, 330. Corydalis cava X solida 244. — densi- flora Prsl. 243, 244. — — X inter- media 244. — fabacea Pers. 243. — Halleri Ten. 243. — Hausmanni Klebelsb. 243, 244. — intermedia (L.) 243, 244. — pumila X solida 509 244. — solida 243. — — v. australis Hausm. 243. — sp. div. 205, 267, 268, 270, 271, 273, 274, 284, 338, 394. Corylus Avellanu 257, 258. — sp. div. 111, 269, 272, 284, 397. Cotinus sp. 294. Cotoneaster sp. div. 269, 271, 272, 273. Crataegus Insegnae (Tin.) 247. — mo- nogyna 247. — sp. 272. — trans- alpina Kern. 247. Craterellus 490. Cremolobus DC. 179. DC. 179. Crepis alpestris (Jacq.) forma 361. — alpestris X (alpestris X. blattarioi- des) 71. — Blavii Aschers. 422. — — X chondrilloides 425. — chondril- loides Jacq. 425. — Malyi Stadlm. 425. — pannonica Stadlm. 422. — pseudalpestris Murr 71. — rigida Vis. 422. — Songarica K.K 425. — sp. div. 267, 270, 272, 273, 276, 339, 361, 401. — Visianiana 102. Cribraria sp. 263. Crocus albiflorus Kit. 172. — sp. div. 110, 284, 393. Crossidium sp. 72. Crossotheca 96, 145. Cruciferae 41. Cryptochaete polygonia (Pers.) 475. Cryptomerites hungaricus Tuzs. 174. Cucullaria Schreb. 469. Cucurbitaceae 209, 210. Cudoniella coniocyboides Rhm. 173. Cunninghamia 255. Cuveracea Jon. 469. Cyanca Gaud. 386. Cyathodium 464. Cyathus sp. 127. Cycadales 149, 150, 160. Cycadeae 203. COycadeoidea 148, 149, 157, 159, 160, 161, 204. — micromyela Mor. 202. Cycadofilices 93, 160. Cycadophyta 148. Cycas 92, 96, 144, 149, 156, 160, 185, 189, 200. Cyclamen sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 276, 398. Cyclanthaceae 321. Cyclophorus Dsv. 468. Cynanchum sp. div. 266, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 300, 398. Cynodontium sp. 72. Cynoglossum sp. 300. Oynosurus sp. div. 271. 272. Oyperaceae 203, 321, 492. 247, 266, 268, — peruvianus 510 Cyperus 419. — ciliatus Igh. 392. — columbiensis Palla389. — Schweinitzü Torr. v. debilis Britt. 391, 392. Usterii 389. — vegetus W. 339, 390. Cypripedium 43. 71. Oyrtandra longepedunculata Rech. 320. Cystopteris sp. div. 104. Oytidia sp. 442. COytisus Adami 213. 322. — nigricans L. v. augustifolius, lus. bifurcatus, v. macrophyllus Waisb. 174. — pur- pureus 213, 322. — silvestris &. in- nocua Vis. 289. — — P. pungens Vis. 289. — sp. div. 268, 269, 271, 272, 273, 276, 277, 289, 336, 339, 397. — spinescens Sieb. 254. D. Dactylis sp. 106. Daedalea quercina 415. — sp. 127. Dammara 73. Danaa All. 77, 470. — sp. 296. Danaea Sm. 77. Danthonia sp. div. 273, 336. Daphne Blagayana Frey. 251, 402. — sp. div. 267, 272, 273, 277, 296, 338, 339, 397, 398. Dasyscypha subbadiella Rhm. 173. Daucus sp. div. 299, 398. Delesseria amboinensis Kıst. 52, 118. Delia Dum. 469. Delissea Gaud. 386. Delphinium nacladense Zap. 491. — sp. div. 167, 338. Dentaria enneaphylla X polyphylla 36. — sp. div. 267, 268, 269, 271, 273. Desmatodon latifolius (Hdw.) forma 305. Desmidiaceae 255. Diachea sp. 263. Dianthus bebius Vis. 166. — Carthu- sianorum L. v. hannensis Podp. 72. — condensatus Kit. 166. — integer Vis. 166. — integripetalus Schur 166. — Kitaibelii Janka 166. — sp. div. 166, 167, 267, 268, 269, 271, 272, 273, 277, 338, 339, 397. 401. Diaporthe glandulosa Rhm. 492. Kriegeriana Rhm. 492. — Polygoni Rhm. 492. Dichapetalum Thouars. 364. Dichopetalum F. Muell. 364. Dichosciadium Dom. 364. — ranuncu- laceum (F. Muell.) 364. Dichostylis 417. Dieranoglossum Sm. 468, Dieranoweisia eirrhata (L.) 231. Dieranum Sendtneri Lpr. 172. — sp. 104. Dietyoloma Juss. 469. Dietyozamites Johnstrupi Nath. 43. Didymella erieina (Tub.) 173. — sam- bueina Rhm. 173. Didymium sp. div. 263. Didymodon sp. div. 72, 231, 304. Digiialis sp. 352. Dilleniaceae 147. Dioszoreaceae 321. Diospyros discolor Wild. 83, 169. Kaki 457. Diplodium Sw. 469. Diplophyllum gymnostomophilum Kaal. 378. — obtusifolium 379. — taxi- folium 379. Discula Ceanothi B. K. 364. Disepalum anomalum Hk. f. 383. Distichium sp. 231. Ditrichum sp. div. 72, 231. ı Dontostemon scorpiuroides Bge. 182. Doronicum sp. 358. Doryenium sp. div. 273, 292, 395. Dothidella sp. 127. Draba Aizoon Whlb. 208. — sp. div. 208, 394. Drimys 142, 146, 147. — Winteri 203. Drosera pygmaea 214. Dryas sp. div. 248, 272, 397. Dryopteris Ad. 468. — rigida 103. — sp. div. 104, 105. Drypis sp. 166. Dumortiera 40. Duvalia rupestris 380. E. Echium sp. 301. Echinops sp. 337. Edrajanthus 102. — carieinus Schtt. 357. — croaticus Kern. 357. — gra- minifolius (L.) 357. — sp. div. 356. 596. Blacagnus angustifolia 278, 281. Elatinaceae 41. Elatine campylosperma Borb. 172. — hungarica Moesz 172. — Hydropiper auct. 172. — Oederi Moesz 172. sp. div. 172. Elytrospermum C. A. M. 468. Encalypta sp. 104. Entada Ad. 469. Enteridium sp. 263. Enteromorpha sp. 50. Ephedra 39. — campylopoda 73. — distachya 73, 253. — trifurca 73. Epilobium 42. — sp. 29%. Epimedium sp. 272, 336, 339. Epipactis Ad. 469. — Boehm. 469. — Cr. 78, 254, 467. — rubiginosa Cr. f. stenopetala Waisb. 174. — sessilifolia Peterm 78. — sp. 111. Epipogon aphyllus 102. — sp. 111. Zuquisetineae 321. Equisetum arvense X variegatum 34. — hybridum Hut. 34. Mcehx. 34. — variegatum Schl. 34. — — r. caespitosum Döll. 34. — — f. tenera Hut. 34. Erica sp. div. 266, 267, 268, 269, 270 271, 272, 274, 338, 397, 398. Erieineae 326. Erigeron acer L. 173. — droebachiensis O0. F. Müll. 326. — sp. 357. Eriocaulaceae 321. Erodium cicutarium (L.) odoratum Waisb. 174. — sp. div. 293, 338. Erporkis Thou. 469. Eryngium sp. div. 273, 296, 335, 340. Erysimum helweticum DC. 245. — sp. div. 244, 245. Erythraea Neck. 470. Erythronıum Dens Canis L. 2854. — sp. 267, 278, 339. Erythroxylaceae 321. Eschatogramme Trev. 468.. Eunonia cordata DC. 184. Euphorbia 370. — capitulata 102. — glareosa M. B. 365. — helioscopia L. v. perramosa Waisb. 174. — sp. div. 266, 267, 268, 269, 272, 276, 277, 293, 294, 338, 340, 398. Euphrasia coerulea 370. — curta 370. — montana 370. — Rostkoviana 370. — sp. div. 211, 273, 277, 339, 352, 398. Eurhynchium sp. div. 347. Eutypa bacteriospora Rhm. 325. — sp. div. 127. Evonymus sp. div. 269, 272. F. Fagales 136, 138. Fagonia 326. Fagopyrum tataricum Gtn. v. tulum Waisb. 174. Fagus silvatica L. 43. — sp. 161, 269, 272. Farnesia Fabr. 469. Ferulago sp. 299. eden- — scirpoides 5ll Festuca affinis B. H. 31. — alpestris R. S. 32. — alpina Sut. f. puberula Hack. 364. — brachystachys (Hack.) 31. — breunia Facch. 32. — brica H. P. R. 31. — — f. Huteri Rigo 31. — calva (Hack.) 32. — car- niolica (Hack.) 31. — croatica Kern. 31. — delicatula 30. — elatior X Lolium multiflorum 31. — eskia Ram. 31. — flavescens Koch 32. — granatensis Boiss. 32. — Henri- quesis Hack. 32. — interrupta Desf. 32. — laxa Host 31, 32. — nemorosa (Poll.) 31. — ovina L. 32. — Pan- cierana (Hack.) f. dinarica Deg. 107. pumila Vill. 32. — Beverchonii Hack. 32. — rigidior (Mut.) 32. — kigoi Hut. 31. — scoparia Kern. 32. — sp. dw. 107, 268. — spectabilis Jan 31. — — v. Huteri Rigo 31. — LH (Hack.) 32. — varia Heke. — — y. crassifolia Koch 31. Fieus berbata 83. — carica L. 169, 171, 213. — stipulata 83. Filago sp. div. 357. Filices 93. Frlicinae 321. Filipendula sp. div. 272. Fimbriaria caucasica Steph. 229. — persica Steph. 229. — pilosa (Whlbg.) 10, 229. — Silachorensis Schffn. 229. Fimbristylis mezxicana Palla 390. Fissidens sp. 72. Fomes fulvus Sep. non Fr. 414. — sp. div. 127. Forsythia suspensa 257, 258. | Fragaria silvestris L. 247. — sp. div. 274, 336. — vesca Koch 247. Fragilaria crotonensis 373. Fraxinus excelsior 257. — Ornus L. 445. — sp. div. 268, 269, 270, 271, 272, 273, 276, 300, 339. Fritillaria gracilis (Eb.) 109. — ne- glecta Parl. 109. — tenella M. B. 110. Frullania sp. 230. Fucaceae 83. Fuligo sp. 263. Fumana ericoides (Cav.) 320, 439. — — f. glandulosa Pau 40 °— — f. Malyı Janch. 440. — — f. montana (Pom.) 440. — — f. typica Pau 440. — Malıyi Janch. 440. — nudifolia (Lam.) 396, 439, 440. — paphlago- nica Bornm. Janch. 439. — procum- bens (Dun.) 396, 439, 440. — sp. div. 295, 337. Fumaria sp. 338. Funaria sp. 313. Funkia 494. 512 Furcraea 171. Fusicoccum Kesslerianum Rick 127. Fusisporium sp. 329. G. Gagea sp. div. 284, 338. Galanthus nivalis L. v. pictus, platy- phyllus, quadrifolius, stenophyllus, unifolius, virens Haring 169. Galeopsis sp. div. 271, 276, 302, 338. Galium constrictum Chaub. 368. — erectum Huds. forma 354. — sp. div. 266, 267, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 276, 338, 339, 340, 354, 398. — verum v. impressum Murr 71. Geboscon Raf. 469. Geigeria 326. Genista arcuata Koch 249, 250, 288. — aristata Prsl. 249. — dalmatica Brtl. 249, 250, 288, 289. — — v. dinarica Janch. 248, 289. — — P. parcepilosa Ldbg. 289. — — «. ty- pica Janch. 289, — silvestris Scop. 249, 250, 239. — — Pf. arcuata K. 289. — — a. genuima Rb. 289. — sp. div. 248, 266, 267, 268, 269, 270, 371, 272, 273, 274, 278, 289, 338, 339, 394. Gentiana Denneri Goldschm. 215. — Froelichii 402. — solstitialis X sue- cica 215. — sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 276, 277, 300, 335, 338, 340, 398, 401. Geraniaceae 321. Geranium macrorrhizum L. 2. — sp. div. 268, 269, 270, 277, 293, 338, 339, 395. Gerbera Cass. 470. Gesneriaceae 70, 321. Geum sp. div. 248, 401. Gibberella rhododendricola Rhm. 173. Gibberidea alnicola Rhm. 173. Gigalobium Boehm. 469. Ginkgo 92, 160, 196, 253. — biloba 278. Ginkgoales 160. Gladiolus sp. div. 271, 272, 340. Glechoma hederacea 83. Gleichenia Neck. 468. Globularia bellidifolia Ten. 353. — cordifolia Beck 353. — sp. div. 268, 269, 270, 271, 273, 338, 353, 398. Gloeocystidium argillaceum H. L. 330. — Bourdotiü Bres. 471. — clavuli- gerum H. et L. 471. — inaequale H. et L. 471. — oleosum H. L. 329, 441, 471. — pallidulum Bres. 441, 471. — polygonium (Pers.) 475. — praetermissum (Krst.) 471. -- sp. div. 331, 471, 472. Gloeopeniophora incarnata 441. — maculaeforme (Fr.) 441, 472. — sp. 472. Glonium sp. 127. Glossostigma Wght. Arn. 470. Glyceria 491. Gnaphalium sp. 357. Gnetum 73, 94, 95, 203. 450. Gnomonia dilacerans Rhm. 173. Goldbachia DC. 184. Gomozia Mut. 470. Gonatobotrys pallidula Bres. 441, 471. Goniolina 203. Goodyera R. Br. 254, 467, 469. Gossleriella tropica Schtt. 78. Gramineae 37, 70, 210, 321, 324. Grandinia 470. Graphina samoana Zhlbr. 213. Gratiola sp. 273, 278. Grimaldia 228, 367, 380. Mass. 380. — sp. 228. Grimmia caespiticia (Brd.) v. Born- müllerorum Schfin. 312. — Lim- prichtii Kern. 251. — leucophaea 312. — Lisae De Not. 312. — orbi- cularis Bruch. 312. — sp. div. 311. Guatteria R. P. 469. Guiraoa Coss. 179, 184. Gunnera 450. Guttiferae 41. Gymnadenia conopea (L.) f. viridiflora Kell. 71. — sp. div. 110, 111, 272. Gymnomitrium adustum Nees 380, 381. — concinnatum (Lghtf.) 381. — coralloides 3831. — sp. div. 381. — varians Ld. 380, 381. Gymnopteris Brnh. 468. Gymnospermae 321. Gymnostomum calcareum Br. eur. 230. Gypsophila acantholimoides Brom. 368. — cherlerioides Bornm. 368. — sp. 338. — Visianii Beg. 322. Gyrophora squalida Pat. 413. — Gnemon — carnica H. Hacquetia sp. 277, 339. Hamamelis 137. — virginiana 203. Haplophyllum megalanthum Brnm. 368. — sp. 293. Haynaldia Kan. 386. — Schur 386. — uranocoma Kan. 386. Hedera sp. 296. Hedraeanthus 357. Hedyosmum 460. Hedypnois Scop. 468. Heleocharis sp. div. 272 — subarticu- lata (Nees) 60. — Usterü Palla 60, 389. Heleophylax P. B. 468. Helianthemum ambiguum Pom. 412. — angustifolium Dun. 431. Pers. 433. — arcuatum Prsl. 431. — barbatum Pers, Sweet 433. — calcareum Kit. 434. — canum (L.) 326, 407. — Chamaecistus auct. 429. — — Gross. 406, 412. — — Mill. 426, 427. — — Rouy. Fouc. 434. — — Smk. 432. — — ssp. 1. bar- batum v. «a. hirsutum Gross. 435. — — discolor Wünsch. 432. — — P. hirsutum Thome 435. — — ssp. nummularium v. «,tomentosum Gross. 432. — — b. obscurum auct. 434. — — P. serpillifolium Fiori 432, — — a. tomentosum auct. 432. — — .. vulgare auct. 434. — — — Burn. 430, — — — Pach. 432, — — — ae. tomentosum Burn. 432. — — — subvar. virescens Burn. 434. — contro- versum F. Schltz. 430. — — 6. hir- sutum F. Schltz. 434. — — e. to- mentosum F. Schtz. 431. — Cordi Rpr. 430. — crassifolium Pers. 412. — denticulatum Schloss. Vuk. 434. — glabrum (Koch) 395, 407. v. glaucescens Murb. 395. — glaucum (Cav.) 412. — — v. albiflorum Boiss. 412. — — X semiglabrum 412. — graecum B. H. 431. — grandiflorum Schloss. Vuk. 434. — — (Scop.) 407, 429. — — y. obscurum Gaud. 434. — Helianthemum Kıst 430. B. obscurum Aschs. Grbn. 435. — — 4A. tomentosum Aschs. Grbn. 432. — heterophyllum Schur 432. — hirsutum auct. 433. — — Dun. 431. (Thuill.) 395, 407, 408, 426, 429, 432. — — f. litorale (WllIk.) 294. X vulgare 408. — hirtum Bmg. 433. — — Schloss. et Vuk. 433. — hys- sopifolium Dun. 433. — — Ten. 395, 433, — Kerneri Gottl. Janch. 408. — lucidum Hrn. 395, 433. — ma- cranthum Schur 432. — Murbecki Janch. 412. — nitidum Clem. 395, 396, 407, 429. — — f. glabrum (K.) 396. — — f. glaucescens (Murb.) 396. — nummularium auct. 430. Gross. 428. — — (L.) 413, 426, 429, 430. — — Mill. 409. Sweet 434. — obscurum auct. 433, Pers. 407, 413, 433. — oelandicum (L.) 326. — ovatum Dun. 433. — — Ten. 431. — paniculatum Dun. 413, 513 428. — pollenis Kit. 432. — puszta- rum Borb. 432. — rubellum Prsl. 428. — rude Kern. 435. — ruficomum (Viv.) 412. — rupicolum Schur 434. — Scopolii (Willk.) 427, 428. — ser- pyllifolium auct. 431. — — Hegetschw. 434. — siculum Tineo 431. — sp. div. 294. 295, 396, 398, 412, — to- mentosum auct. 431. — — S.F. Gray 426, 427, 428. — — (Scp.) 407, 427, 428, 429. — tunetanum Coss. 412, — variabile Spach 430. — — P. dis- color Spach. 431. — — a. virescens Spach. 434. — vulgare auct. 429, 430, 433. — vulgare Grtn. 324, 407, 408, 409, 412, 413, 426, 427. Ldl. 395. — — WIIk. 406. — — oe. auct. 431. — — Pf. auct. 433. — — d. angustifolium Vis. 431. — — P. concolor Hausm. 434. — — — Reichb. 434. — — e. discolor auct. 431. — — a. genuwinum «. concolor WlIk. 434. — — — Pf. discolor Wlik. 431. — — Pf. hirsutum auct. 434. v. y. hirtum auct. 434. Duftschm. 432. — — y. incanum Wend. 431. — — Pf. nummularium Bth. 434. — — Pf. obscurum auct. 433. — — Pf. virescens auct. 434. — — e. tomentosum auct. 431. Heliosperma pusillum var. 103. — — v. piloso-viscidum (Vis.) 165. f. typicum Janch. 165. — Tommasinti (Vis.) 166. Heliotropium sp. 300. Helleborine Hill. 469. Helleborus istriacus (Schffa.) 394. — odorus W. K. 394. — sp. div. 167, 267, 339, 397. — trifoliatus 35. Helminthocarpon samoense Zhlbr. 213. Helospora Jack. 470. Helotiella nerviseda Rhm. 74. Helotium Rehmüi Strss. 74. Hemerocallis sp. 278. Hemicarpha 417. — caespitula (Liebm.) 417, 419, 420. — isolepis 419. — micrantha (Vhl.) 417, 418, 419, 420, — subsquarrosa 417, 418. Heracleum pyrenaicum Beck 299. — sp. div. 277, 299, Herniaria sp. div. 165, 393. Hesperis africana L. 178, 179. Heterosporium Amsoniae B. K. 364. — ferox Bub. 364. Hieracium 76, 211, 366. — bifidum 103. — — v. alpestre Z. 362. — — v. anthyllidoides Z. 363. dinaricolum Z. 363. — — v. obscuri- ceps 2. 362. — — v, subpilosum 2. 363. — humile var. 103. — incisum 36 — hr 514 103. — Pilosella L. ssp. minutissi- mum Zhn. 320. — sp. div. 251, 337, 361, 362, 392, 393, 396, 398. — vil- losiceps 103. Hierochloa sp. div. 268, 271, 278. Himantoglossum hircinum v. comosum, v. latisectum Waisb. 174. Hippocrepis sp. div. 272, 292, 395. Hoffmannia Fbr. 467, 470. Homalosciadium Dom. 364. — verti- cillatum (Trez.) 364. Homalothecium sp. 346. Homogyne sp. div. 339, 401. Hordeum sp. 338. Horminum sp. 277. Hoya chlorantha Rech. 320. — fili- formis Rech. 320. — pyenophyllia Rech. 320. Humea elegans Sm. 319. Hutchinsia sp. 208. Hyalınia nostra Rhm. 325. Hydrangea hortensis Sm. 236, 238, 242. Hydrocharitaceae 321. Hydrocotyle glochidiatum Bth. 364. — verticillatum Trez. 364. Hymenochaeta P. B. 468. 441, 442. Hymenostomum sp. 72. Hymenostylium curvirostre (Ehr.) 230. Hypericum hirsutum L. v. pseudo- " montanum Murr 71. — sp. div. 294, 401. Hypnochus eradians 476. 476, 477. Hypnum Alcazabae Höhn. 349. — commutatum 349. — decipiens (De Not.) 349. — — v. napaeiforme Schffn.348. — irrigatum Zett. 348, 349. — napaeiforme Schffn. 349. — na- paeum Lpr. 348. — procerrimum Mol. 348. — sp. div. 348, 349. — Vaucheri Lesq. 349. Hypochnus sp. div. 332, 333. — sub- fuscus (Htts.) 334. Hwypochoeris sp. 360. Hypomyces Trichoderma (Hffm.) v. Schorsteinii Bres. 250. Hyponectria Rhododendri Rhm. 173. — Volkartiana Rhm. 173. Hypospila bavarica Rhm. 493. Hypoxylon sp. 127. — sp. div. — sp. div. I. Iberis sp. div. 205, 338. Illievum 146. Inula candida 101. — sp. div. 267, 268, 271, 273, 278, 337, 357, 396. Iridaceae 321. Iris sp. div. 110, 267, 268, 271, 272, 278, 339. Irpex Galzinii Bres. 250. Isatıs sp. 272. Ischaemum Junodii Hack. 70. Isoetes 93, 201. Isolepis caespitula Liebm. 420. Isopterygium sp. 72. Isopyrum sp. 268, 284. Isothecium myosuroides 348. — sp. div. 72, 104. J. Jasione sp. 401. Juglandales 138. Juliania 323. Juncaceae 321. Juncaginaceae 321. Juncus 42. — acutiflorus X anceps 42. — anceps X lampocarpus 42. — bicephalus Viv. 82. — bufonius L. 215. — — v. fasciculatus Koch 82. — — v. gracilis Waisb. 174. — castaneus Sm. 365. — Lwetianus Lev. 42. — Murbeckii Sag. 42. — sp. div. 72, 277. — Valbrayi Lev. 42. Jungermannia Dicksoni 379. — Hel- leriana 379. — ovata 379. — sinuata Deksı 9: Juniperus communis 234. 105, 393, 401, 402. Juränyia Tuzs. 174. — hemiflabellata Tuzs. 174. Jurinea sp. 359. — sp. div. K. Kalanchoe 78. Kernera sp. 208. Kickxzia sp. div. 211, 351. Klugia Zeylanıca 75. Knautia sp. div. 273, 335, 339, 340, 355, 398. Koeleria phleoides P. 27, 28. — — v. valdehirsuta Reverch. 28. — sp. div. 106, 272, 277. Konig Ad. 469. Kretzschmaria lichenoides Rick 127. Kuciffia carneola Bres. 331. Kyllingia 418, 420. L. Laburnum sp. div. 269. 272, 777, 339. Lachnella Bresadolae Strss. 74. Lachnocladium sp. 127. Lacistema 135. Lactarius sanguwifluus Fr. 44. Lactoris 135. Lactuca sp. div. 266, 268, 271, 337, 361. Laestadia Rhododendri (De Not) 173. Lagenostoma 96, 188. Lamium sp. div. 271, 273, 275, 302, 338, 339. Lamproderma sp. 263. Lappula sp. 300. Lapsana sp. 360. Larix decidua Mill. 221, 257, 319. Laserpitium sp. div, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 276, 299, 339. Lasiagrostis sp. 270, 271, 272, 273, 276, 397. Lathyrus sp. div. 268, 269, 270, 271, 276, 292, 338. Lauraceae 321. Laurocerasus 281. Lecanora Stockerti Zhlbr. 321. Lecidea Rechingeri Zhlbr. 213. samoensis Zhlbr. 213. — subalpina Zhlbr. 321. Leersia oryzoides Sw. f. maculosa, f. pieta Waisb. 174. Legousia sp. 338. Lembosia sp. 127. Lemnaceae 321. Lemobryum sp. 72. Lentinus squamosus Schrt. 414. Lenzites saepiaria Fr. 414. — trabea 415. Leocarpus sp. 263. Leontodon sp. div. 266, 267, 269, 270, 272, 273, 274, 278, 337, 360. Leontopetaloides Boehm. 467, 469. Leontopodium alpinum 103. — sp. 357. Leonurus sp. 302. Leotia Batailleana Bres. 250. Lepidium sp. 338. Lepidocarpon 188, 203. Lepidodendron Hibbertianus Binn. 99. Lepiota sp. div. 127. Leptobryum pyriforme (L.) 313. Leptocodon gracilis (Hook f.) 386. Leptogium subheteromericum Zhlbr. 213. Lepturus cylindriacus Trin. 33, 34. Leskea catenulata 345. — laxiramea Schffn. 344. — remotifolia Ldbg. 345. Leucodon sciuroides 344. — sp. div. 343. 515 Libanotis sp. div. 266, 268, 271, 272, 274. Lichenes 76. Ligusticum sp. 299. Ligustrum sp. 272. forma 211. Liliaceae 321. Lilium bosniacum Beck. 109. — bulbi- ferum 211. carniolicum Brnh. 109. — croceum Chx. 211. — Jankae Kern. 109. — sp. div. 266, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 277, 338, 339. vulgare L. " Limnanthemum Gmel. 470. Limnanthus Neck. 470. Limodorum 336. — sp. 340. Linaria sp. div. 386, 396. — vulgaris 214. Linum sp. div. 266, 267, 268, 269, 270, 271, 273, 277, 293, 339, 398, 401. — usitatissimum 831. Lipocarpha 417, 418, 420, 421 maculata 418, 421. — Sellowianu 420. Liriodendron 94, 159, 160. Listera sp. 272. Lithospermum sp. div. 301, 338. Lizonia stromatica Rhm. 493. Lobelia gracilis Andr. 385. — hetero- phylla Lab. 385, 386, 388. — pur- purascens R. Br. 386, 388. Lobularia Dsv. 469. Loganiaceae 41. Lolium sp. div. 108, 338. — subu- latum Vis. 33. — suffultum Sieb. 33. — temulentum 323. Lonicera sp. dw. 272, 355. Lophiosphera mendax Rhm. 173. Lophozia badensis (Gott.) v. obtusi- loba (Bern.) 230. — Baueriana 381. — inflata 377. Iycopodioides (Welr.) v. parvifolia Schffn. 3831. — quinquedentata 12, 3831. — turbi- nata 230. ı Loretia gypsophila Hack. 30. Lotus sp. div. 270, 272, 273, 292, 336, 398. Ludvigia Mullertii 83. Lunaria sp. 208. Lunularia sp. 229. Lupinus albus 85, 86. — angustifolius de Luzula Bornmülleriana Kükth. 324. — lutea X spadicea 324. luzulina 466. — sp. div. 72, 108, 272, 273, 277, 401. Lycogala sp. 263. Lycoperdon Bubakii Bres. 250. Lycopodüineae 321. Lycopodioides Böhm. 468. 36* 516 Lycopodium complanatum L. ssp, mo- niliforme Lndm. 79. Lycoris radiata Herb. 237. Lyginia R. Br. 469. Lyginodendron 96, 160. Lygistum Boehm. 470. Lysimachia nummularia 83. — sp. 272. Lythraceae 78, 321. Magnolia glauca L. 146. — grandi- flora L. 146. — obovata Thnb. 146. — stellata Mx. 146. — Yulan Desf. 146. Magnoliaceae 142. Mahonia Nutt. 469. Majanthemum sp. 110, 269, 272. Majorana Boehm. 470. Malacochaete Nees 468. Malcolmia R. Br. 177. — aegyptiaca Sprg. 181. — africana (L.) 177, 180, 181, 182. — — 6. trichocarpa 182. — assyriaca Hsskn. Brom. 181. — chia (Lem.) 181. — maritima (L.) 182. — scorpioides Boiss. 1831. — scorpiuroides 182. — serbica Pan£. 182, 245. — torulosa Desf. 182. — trichocarpa Boiss. Buhse. 182. Malpighiaceae 321. Malva sp. div. 267, 268, 270, 294, 338. Manettia Mut. 470. Mangifera indica L. 321. Manihot dichotoma Ule 82. — — v. parvifolia Ule 82. — heptaphylla Ule 82. — pianhyensis Ule 82. Marantaceae 321. Marchantia sp. 229. Marrubium sp. div. 268, 301, 337. Marsupella badensis Schffn. 11. — sp. div. 381. — Sprucei 11. Martinellia obscura Arn. Jens. 378. Mastigophora Wodsü 225. Matricaria Chamomilla L. f. major Waisb. 174. — sp. 338. Matthiola sp. 335. Mayacaceae 321. Medicago sp. div. 267, 268, 269, 271, 276, 290, 339. Melampyrum 43. — pratense 171. — Ronnigeri Poev. n. sp. 43. — Sem- leri ‚Bonn. Poev. n. sp. 43. — sp. div. 278, 338, 352. — velebiticum Borb. 365. Melandryum dioicum (L.) 3236. — rubrum 173, 370. — sp. 338. Melanomma Suldensis Rhm. 173. Melastomataceae 321. Melica sp. div. 106, 269, 272, 338. Melittis sp. 269, 273, 276, 302. Melongena 460. Melosira crenulata 373. Meniscium Schreb. 468. Menonvillea linearis DC. 184, Mercurialis annua 324, 369, 370. — sp. div. 269, 293, 395. Merulius aureus Fr. 414. — hydnoides Henn. 413, 414. — lacrymans Wulf. 413, 414, 415. — pulverulentus Sow. 413, 414, 415. — sp. div. 127. — squalidus Fr. 413, 414. — sylvester Falck. 414. 415. — umbrinus Fr. 414, Mesembryanthemum 449. Mesophylla obovata 11. Mespilus 460. Metasphaeria ericina Tub. 173. — Scirpi Berl. f. Phragmitis Rhm. 173. — Staritzii Rhm. 173. Metrosideros Bks. 467, 470. Microcycas calocoma 73. Micropus sp. 357. Microthamnium Mitt. 323. Microthyrium applanatum Rhm. 325. — disjunctum Rhm. 325. Mimosa pudica 75. Minuartia L. 469. — sp. div. 164. Mirabilis 220, 453. Misonymus Christ 77. Mniobryum albicans 313, 316. Mnium sp. div. 318. Moehringia muscosa 251. 165, 251, 269, 272. Moenchia sp. 164. Molineria minuta 27. Moltkea sp. div. 301, 396. Monotropa sp. 299. Morettia DC. 184. Mourera flwviatilis Aubl. 217. Mulgedium Blavii Aschers. 422, 423. — sp. 361. Musa 19. — Ensete Gm. 24. Musaceae 321. Muscari sp. div. 110, 273, 336, 338. Musci 209, 216. Myagrum sp. 338. Mycobacidia 82. Mycosphaerella Columbi Elhm. 325. Myosotis alpestris Schm. 370. — — v. pseudosuaveolens Murr. 71. — silvatica 370. — sp. 301. Myriophyllum verticillatum 74. Myrsinaceae 321. — sp. div. N. Naemospora Castaneae Bres. 250. Nani Ad. 467, 470. Narecissus angustifolius 400. — Sp. div. 110, 277, 393. Nardia obovata 11,12. — — v. minor Carr. 11, 12. — sp. 381. — subellip- tica Lab. 11, 12. Nardurus Lachenalüi ß. aristatus Boiss. 33. — montanus B. R. 33. — tenellus ß. aristatus 33. Nardus sp. 272, 401. Nasturtium R. Br. 469. Nathorstia Heer 492. Neckera Besseri (Lob.) 343. planata (L.) 343. Nectria obscura Rhm. 173. Neesiella 228, 367. — carnica 380. — rupestris 10, 380. Nelitris Grtn. 470. Nelumbo 203. Neosciadium Dom. 364. — diatum (Benth.) 364. Nevttia sp. 111. Nepenthaceae 492. Nepeta pannonica Jacq. v. compacta Waisb. 174. — sp. div. 267, 268, 270, 271, 273, 301, 335, 340. Nephrodium Rich. 83, 221, 327, 468. Nephrolepis 212. Nephthytis 139. Nertera Bks. Sol. 470. Neslea sp. 338. Neurogramma Lk. 468. Nigella sp. 338. Nigritella sp. div. 277, 401. Niphobolus Klf. 468. Nothoscordum Kth. 469. Nummularia sp. 127. Nuphar Sm. 469. Nyctaginaceae 321. Nyr-pkaea L. 44, 81, 192, 256, 469. Nymphaeaceae 143. Nymphoides Hill. 470. — com- glochr- O. Obione 460. Ocoteoxylon Schust. 219. — tigurinum Schust. 219. Octoceras Bge. 179. Odontia 470. — ambigua Krst. 471. — conspersa Bres. 473. — crystal- lina H. et L. 473. — sp. div. 127, 333. 517 Odontites sp. 369. Odontospermum 326. Odostemon Raf. 469. Oedogonium undulatum 75. Oenone Imthurni Goeb. 217. — lati- folia Goeb. 217. — multibranchiata Matth. 217. — Othmeri Matth. 217. Oenothera 324. Oenotheraceae 321. Omphalodes sp. 277, Onobrychis montana DC. 292. — Tom- masinii Jord. 292. — Visianii Borb. 292. Ononis repens L. v. praestabilis Waisb. 174. — sp. div. 289, 290. Onopordon sp. div. 359. Onosma sp. div. 301, 396. Ophiognomonia helvetica Rhm. 173. Ophrys aranifera X. Bertolonii 366. — sp. div. 267, 268, 269, 271, 272, 273. Orchidaceae 43, 70, 81, 214, 255, 321, 371. Orchis caccabaria Verg. 82. — hera- clea Verg. 82. — laxiflora X papi- lionacea 32. — — X picta 82. — morio L. v. carneus, v. subpietus Sabr. BE — papilionacea X picta 82. ..diw. 110, 267, 269, 270, 271, Pr 273, 275, 336. — Yoesii Verg. 82. Oreoweisia sp. 72. Origanum sp. 303. Orlaya sp. div. 272, 296, 337, 338, 396. Ornithogalum caudatum 216. div. 110, 273, 338. Orobanche sp. div. 267, 271. Orthantha sp. 278. Orthotrichum cupulatum Hifm. 312. — sp. 104. Orychophragmus Bge. 148. Oryza clandestina A. Br. f. maculosa, f. picta Waisb. 174. Ostrya carpinifolia Scop. 403, 405, 445. — sp. 111, 269, 270, 271, 272, 273, 335, 339, 397. Othia gemmicola Rick 127. Oxalidaceae 321. Oxalis sp. div. 284, 293. Oxytropis sp. div. 267, 271, 277, 292, 336. — Straussii Brom. 368. — sp. Paeonia 147, 221. Paliris Dum. 469. Paliurus sp. 294. 518 Palmaceae 143. Pandanaceae 321. Pandanales 135, 138. Pandanus 160. Panicum miliaceum 83. — sp. 338. Papaver bracteatum 44. — sp. 338. Papaveraceae 41. Paradisia sp. 273, 276, 277. Paratrophis ÖOstermeyeri Rech. 320. — viridissima Rech. 320. — Zahl- bruckneri Rech. 320. Parietaria sp. div. 270, 338, Paris sp. 110. Parmelia amoena Zhlbr. 367. — brachy- conidia Zhlbr, 368. — Duseni Zhlbr. 321. — erythrocardia Zhlbr. 368. — samoensis Zhlbı. 213. Paronychia sp. div. 165, 393. Paspalum Usterii Hack. 210. Patinella tryblidioides Rhm. 173. Patellarıa submacrospora Rhm. 173, Paxillus panuoides 415. Pedicularis brachyodonta Beck 353. — comosa L. 353. — sp. div. 273, 353. Pelae Ad. 469. Pellia sp. 230. Peltaria sp. 208. Peltigera aphthosa (L.) 38. Peltimela Raf. 470. Peltolepis grandis 9. Penicillium 215. Peniophora byssoidea (Pers.) 475. — carneola (Bres.) 331. — comvolvens Krst. 473. — crystallina H. et L. 473. — glebulosa (Fr.) 473. — mi- mica Krst. 475. — radicata (Henn.) 329, 331, 441, 475. — serialis (Fr.) 332. — sordida (Schroedt.) 332. — sordidella H. L. 332. — sp. div. 331, 332, 472, 473, 474, 475. — sub- laevis (Bres.) 474. — subsulphurea (Krst.) 441, 475. Peperomia 135, 196, 202, 450. Peramium Slsb. 469. Periballia hispanica 29. Periloba Raf. 469. Peroneutypella corynostomoides Rhm. 325. Persea Grtn. 469. Petasites sp. 358. Petrocallis sp. 277. Peucedanum sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 277, 337, 338, 398. Pezizella fuscescens Rhm. 74. Phaeographis patagonica Zhlbr. 321. Phalangium Boehm. 469. Phalaris canariensis 83. Phaseolas 451, 490. — multiflorus 85, 86. — vulgaris 75. Phialea stamnarioides Rhm. 173. Philyrea 323. Philonotis alpicola Jur. 342, 345. — caespitosa Schp. v. Loeskeana Hamm. 215. — fontana 342. — seriata Mitt. v. persica Schffn. 342. — sp. 341. — tomentella Moll. 342, 343. Phleum ambiguum Ten. 27. — Boeh- meri v. ciliatum Grsb. 27. — colli- num Koch 27. — Michelü All. 27. — pratense L. v. gracillimum Murr 169. — serrulatum B. H. 27. — sp. 106. Phlox decussata Lyon 238, 242, 243. Phragmites Trin. 468. Phyliitis Hill. 468. Phyllosticeta albomaculans B. K. 364. — iserana B. K. 364. — Malkoffii Bub. 251. Fhysalis sp. div. 267, 268, 273, 278. Physalospora alpina Speg. 1. — Rhododendri Rhm. 173. Physarum sp. div. 262, 263. Physma dalmaticum Zhlbr. 253. — tricolor Zhlbr. 321. Physorrhynchus Hook. 179, 184. Physospermum Quss. 77, 470. — SP. 296. Phyteuma orbiculare 1093. — — SSP. austriacum Beck 356. — — ssp. fleeuosum Schlz. v. hungaricum Schlz. 356. — sp. div. 268, 269, 270, 271, 273. — spicatum L. 332. — — f. ochroleuca 382. Phytolaccaceae 321. Picea ajanensis 461, 462. — excelsa (L.) 82. — Omorika (Pand.) mut. Fassei Midl. 70. — sp. div. 269, 272, 401. Pieris sp. div. 338, 360. Pilobolus 57. Pilocarpon lecanorinum Zhlbr. 213. Pimpinella sp. div. 298. Pinguieula albanica Grsb. 61, 68. — corsica Bern. Gren. 16, 67, 68. — erystallina Sibth. 63, 67, 68. — grandiflora Bert. 16. — — Lam. 67, 68. — — Ten. 13. — — 5sp. longifolia Nym. 13. — Hellwegeri Murr. 68. — hirtiflora DBoiss. 62. — — Ten. 61, 67, 68. — — TV. megaspilea B. H. 62, 67. — laeta Pant. 61, 68. — leptoceras Lge. WllIk. 16. — — Rehb. 67, 68. — — ssp. corsica Nym. 16. — — P. longifolıa Rehb. 13. — longifolia auet. 13. — — Ram. 67, 68. — lusitanica Rchb. 17. — megaspilaea (B. H.) 62, 68. — Reichenbachiana Schal. n. sp. 13, 67, 68. — Reuteri Genty 67, 68. — sp. div. 269, 273. — vallisneriae- folia Webb. 64, 67, 68. — varie- gata A.T. 69. — vulgaris auct. 61. — — L.68 — — Parl. 7. — — n. corsica auct. 16. — — y. grandi- flora Fiori Paol. 13. — — 6. hirti- flora auct. ital. 61. — — y. longi- folia Are. 13. Pınus Cembra 39. — halepensis Mill. 39. — leucodermis 363. — Mughus 103, 446. — nigra 102, 397. — — omorica 489. — Peuce 400, 401, 489. — sp. div. 105, 251, 266, 269, 272, 273, 277. Piper 135. Piperales 135, 136, 202. Pirola sp. div. 272, 299. Pirus 459. Pithecolobium Mrt. 469. Plagiochila asplenoides (L.) Dum. v. porelloides (Torr.) 12. Planktoniella 78. Plantago argyrostachys Simk. 256. — carinata Schrd. 353. — graminifolia (Kerner) 353. — lanceolata X media 256. — patagonica Jacg. 495. sp. div. 273, 277, 335, 339, 340, 353. Platanthera sp. div. 269, 272, 278. Platylepis 417, 418, 420, 421. Platypetalum dubium R. Br. 183. Pleosphaerulina Phragmitis Rhm. 173. Pleospora oblongispora Rhm. 173. Pleuromeia 41. Pleurospermum sp. 296. Poa annua L. 33. — — f. remotiflora Hack. 33. — balearica P. R. 33. — caesia Sm. 32. — cenisia All. 32. — nemoralis L. 32. — sp. div. 106, 107, 401. Podostemaceae 217, 453. Pohlia bavarica Wrnst. 215. — cucul- lata 315. — pentasticha Schffn. 313. Polia Lour. 469. Polyblastiopsis alboatra Zhlbr. 213. Polycarpaea Lam. 469. Polycarpicae 134. Polygala sp. div. 267, 268, 270, 271, 272, 273, 293, 336, 339, 398. subamara Frtsch. 319. Polygalaceae 321. Polygonaceue 321. Polygonatum officinale All. 393. Sigillum (Lep.) 393. — sp. div. 110, 272. Polygonum 44. — alpinum L. 214. — asperulum Zap. 213, 253, 491. aviculare L. v. glomeratum Waisb. 174. — ÜComvolvulus X dumetorum 213, 253, 491. Hydropiper X minus 213, 253, 491. — janoviense 519 Zap. 213, 253, 491. — minus X mite 171. — sp. dw. 162. — Wilmsiüi Beck 171. Polyphragmon Dsf. 470. Polypodium sp. 105. Polyporaceue 73. Polyporus albidus Schaeff. 414. annosus Fr. 415. — cryptarum Fr. 415. — destructor Fr. 414, 415. — — Schrad. 414. — hexagonoides Fr. 415. — igniarius Fr. 414. — pinicola 414 — sinuosus Fr. 414. — undatus Pers. 415. — Vaillantii DC. 414. — vaporarius Fr. 414, 415. — vulgaris Fr. 414. Polystichum sp. div. 105. Polystietus sp. div. 127. Polytrichum gracile Deks. v. immer- gens Lske. 215. Pontederiaceae 321. Populus 136, 137, 202. — euphratica Zap. 322. — glauca 136. — lJlliei- tana Dode 322. Poria Frisiana Bres. 250. — sp. 127. — vaporaria Henn. 414. Porocarpus Grtn. 470. Poronia sp. 127. Portulacaceae 321, 449. Posidonia Kg. 468. Potamogeton alpinus X perfoliatus 323. — argutulus Hgstr. 323 gramineus X nodosus 323. — prus- sicus Hgstr. 323. — sp. 50. Potamogetonaceae 321. Potentilla 220, 453, 494. — adriatica Murb. 247. — Bayeri Dom. 364. — Clusiana 103. — Opizü X verna 364. — sp. div. 72, 247, 248, 268, 269, 270, 271, 272, 274, 277, 336, 338, 394, 397, 401. — Tormentilla N. v. insignis Dom. 364. — verna L. mut. monophylla Dom. 70. Pottia sp. 231. Pozoa 318. Prenanthes purpurea L. v. formis Murr. 71. — sp. 361. Primula Arendsii Pax 447. — Baum- garteniana Deg. Moesz. 368. mollis Hook. 447. — offieinalis (L.) mut. horticola Dm. 70. — sp. div. 269, 272, 284, 299, 369. — vulgaris Hds. 284. Pringlea antiscorbutica Hook. 183. Prunus sp. div. 248, 272. Psedera Neck. 469. Pseudocycas 43. — Dicksoni (Heer) 43. — insignis Nath. 43. — pumilio Nath. 43. — Steenstrupi (Heer) 43. Pseudolectanactis Zhlbr. 213. — fili- cicola Zhlbr. 213. querci- 520 Pseudoleskea atrovirens 345. — cate- nulata v. laxifolia Lindbg. 345. Pseudorchis Gray 469. Pseudoscordum Herb. 469. Pseudotsuga macrocarpa Mayr. 322. Psidopodium Neck. 468. Pstlocybe sp. 127. Ptarmica Visianii (Beck) 358. Pteridium sp. 105, 269, 272. Pteris litoralis Rech. 320. lata L. 44. Pterogonium sp. 345. Pterolepis Schrd. 468. Pteronia L. 470. Pterophorus Boehm. 470. Pterostylis R. Br. 469. Pierula sp. 127. Pterygophyllum sp. 9. Puceinia Bäumleriana Bub. 251. Polygons alpini Cruch. May. 214. — sp. 127. Pugionium Grtn. 179. Pulmonaria sp. div. 300, 301. Pulsatilla Janczewskii Zap. 322, 491. — nigricans X patens 322, 491. patens X supernigricans 491. super-nigricans X patens 322. tarnoviensis Zap. 322, al. Pupal Ad. 469. Pupalia Jss. 469. Pylaisia intricata 346. — polyantha (Schrb.) v. brevifolia .Ldb. Arn. 346. Pyrethrum cinerariaefolium 101. Pyroeystis 78. — serru- 0. Quercus, sp. div. 161, 272, 336. 339. Qurimnaria Raf. 469. 268, 269, 271, R. Radicula Hill. 469. Radula sp. 230. — Lindbergiana Gott. 230. Ramalina lanceolata Nyl. v. prolifera (Tayl. Hook.) Zhlbr. 39. Ramondia serbica Pand. 318. Ranales 134, 135, 146, 148. Ranunculaceae 142, 203. Ranunculus 147. — acer X aconiti- folius 322, 491. — acer X montanus 322, 491. — aquatilis L. var. y. 82, 256. — G@ülibertii Zap. 322, 491. — Klukii Zap. 322, 491. — scutatus W. K. 167, 168. — sp. div. 167, 205, 267, 268, 269, 270, 272, 274, 277, 284, 338, 340, 394. — Thora L. 167, 168, 205. Reboulia sp. 228. — hemisphaerica (L.) v. mierospora Schffn. 228. Rehmannia Lib. 470. Reseda 141. Rhamnaceae 321. Rhamnus 448. — Frangula 257, 258. Hemsleyanus Schnd. 448. hypochrysus Schnd. 448. — iteino- phyllus Schnd. 448. — koraiensis Schnd. 448. — lamprophyllus Schnd. 448. — lepionhylius Schnd. 448. sp. div. 270, 271, 272, 273, 277, 294, 339, 395. Rhaphidiospora 82. Rhizoclonium 449. — Eu u Brand 449, Rhinanthus L 470. Rhinantheae 218. Rhododendron sp. div. 251, 269, 402. Rhodothamnus sp. 339. Rhyncholaris divaricata Matth. 217. — macrocarpa Tul. 217. — penicil- lata Matth. 217. Rhynchosphaeria chaetosporioides Rhm. 492. Rhynchostegiella Jacquinii (Garov.) v. persica Schffn. 348. Rhynchostegium rusciforme Br. eur. v. longifolium Hamm. 215. — sp. dw. 72, 348. Ribes 37, 279, 283, 365. — alpinum L. 38. — cereum 365. — floribun- dum 365. — Grossularia L. 38, 257, Beh — — f. uva crispa 38. a. vulgare 38. — inebrians &. mawus 56. — multiflorum Kit. 38. — nigrum L. 38. — petraeum Wulf. 38. — — «. bullatum OÖ. D. 38. — — ß. carpathieum Kit. 38. neum 365. Riccardia incurvata Ldbg. 9. — lati- frons Ldb. 9. — major Ldbg. 9. — multifida 8. — — v. major Nees 9. — sinuata v. contexta Nees 9. v. stenoclada Schfin. 8. — sp. 380. Riccia echinatispora Schfin. 463, 464, — macrocarpa Lev. 227. — mem- branacea Lndnb. Gtt. 462, 463, 464. — ochrospora Mont. Nees 462. synspora Schffn. 462, 464. Ricinus 160, 191. Ricotia L. 179. Riella 171. Robergia unica Dsm. v. divergens Rhm. 74. — sangui- Rollandia Hwumboldtiana Gaud. v. tomentella Wawra 386. Romulea Mar. 213, 322. Roripa Sep. 469. — sp. div. 336, 339. Rosa 254. — canina v. Vollmanniana Schnetz 80. — — X gallica v. Schul- zeana Schntz. 80. — corüfolia Fr. v. glabrescens Kell. f. glauceiformis Schntz. 218. — — — f. Schmetzii Schwrtschl. 218. — — v. Friesi Lage. Pug. f. St. Michaelis Schatz. — — v. Hausmanni Br. f£. konto Schwtschl. 218. — — v. hirtifolia H. Br. f. nudifrons Scehntz. 218. — — v. Erlbergensis Br. f. celsistyla Schntz. 218. — — v. tristis Kell. f. franconica Schwtschl. 218. — glauca Vill. v. alcimonensis Schwtschl. 218. — — v. armifera Schntz. 218. — — v. complicata Gr. f. macrocolus Schntz. 218. — — — f. rubicata Schntz. 218. — — v. Delasoü Lgg. Pug. f. echinata Schntz. 218. — — v. myriodonta Chr. f. heliophila Schwtschl. 218. — — v, oenensis Kell. f. pauperata Schntz. 218. — Jundzillii Bess. v. | typiea Kell. f. maletecta Schntz. 218. — pimpinellifolia v. oenocarpa (Gandg.) 169. — sp. 248. — subcanina v. Schwertschlageri Schntz. 80. — sub- | collina v. anceps Schwtschl. 80. — — v. grabfeldensis; Schntz. 80. — — v. grandibracteata Schntz. 80. Rosellinia callimorphoides Rhm. 173. — catacrypta Rhm. 173. Rubus 252. — acanthophyllus Kupk. 252. — althaeifolius X tomentosus 252. — Antonü X epipsilos 252. — — X hirtus 252. — Bayeri X plusiacanthus 252. — bifrons X hirtus 252. — brachyadenius Kupk. 252. — caesius X carpaticus 252. — — X plicatus 170. — carbona- rius 252. — carpaticus Shr. v. ery- thrandrus Hal. 252. — congestus Kupk. 252. — coriaceus Kupk. 252. — corüfrons 252. — crassiformis Kupk. 252. — ctenodon Sabr. 252. — curvacanthus Kupk. 252. — elegans Kupk. 252. — erythrogynus Hal. 252. — Gremlii X mucronatus 252. — gruntensis Kupk. 252. — haema- tochrous Sabr. 252. — hirtus X Lloydianus 252. — hontensis Kupk. Sabr. 252. — — f. ellipticus Kupk. 252. — infecundus Kupk. 252. — Kmetii Kupk. 252. — Kupcokianus Borb. 252. — lajtnensis Kupk. 252. — lobatus Kupk. 252. — longise- | | | | | | 521 palus Kupk. 252. — macrocardiacus Sabr. 252. — macrosetus Kupk. 252. — microsepalus Kupk. 252. — mi- crostemon Hal. 252. — muecidus Kupk. 252. — mucronatoides Sabr. 252. — nemorivagus Kupk. 252. — — mnemorosus X tomentosus 252. — ovalifrons Kupk. 252. — persericans Sabr. 252. — pseudorivularis Kupk. 252. — pulchrifrons Kupk. 252. — — pullus Kupk. 252. — reversus Kupk. 252. — ripensis Kupk. 252. — rivularioides Sabr. 252. — rivu- laris X tomentosus 252. — rud- nensis Kupk. 252. — sangwineus Kupk. 252. — scandens Kupk. 252. — scaturiginum Sabr. 252. — sepi- sicola Kupk. 252. — sericofrons Kupk. 252. — serpens X tomentosus 252. — Slaviküi Kupk. 252. — spar- sipilus Borb. 252. — sp. 247. — styriacus X supinus 252. — sub- eollinus Kupk. 252. — submitis Kupk. 252. — thelybatus Focke v. eiliatus Kupk. 252. — venulosus Sabr. 252. — vysokensis Kupk. 252. — Wettsteinü Petr. 169. Rumex Acetosa X alpinus 213. — alpinus x süvester 171. — Areschougiti Beck 171. — austriacus Teyb. 1711. — babiogorensis Zap. 213. — Blockii Zap. 491. — carpaticus Zap. 213, 491. — conglomeratus X limosus 171. — — x odontocarpus 171. — ceris- pus X limosus 171. — — X obtusi- folius X sanguwineus 326. — — x odontocarpus 171. — m Rech. 171. — Niesslii Wldt. 171. Obiuisifalike x viridis 491. — sp. div. 162, 267, 397. — wippraensis Wein. 326. — Wirtgeni Beck 171. Ruta sp. 293. Salicaceae 136. Salix 41, 136, 137, 202, 254, 257, 258. — alba X pentandra 491. — arbus- cula 450. — — L. f. humilis 2. brevifolia And. 482. — — X caesia 479. — — X hastata 482, 491. — — X reticulata f. medians En. 480. — appendiculata Vill. f. parva 479. — aurita X myrtilloides 491. — — X rosmarinifolia 491. — caesia Vill. 480, 481, 482. — — v. angustifolia 479, 481. — — v. macrophylla 481. 522 — caprea X daphmoides 491. — — X livida 491. — cracoviensis Zap. 491. — crataegifolia Bert. 482. — — Hut. 482. — Daphneola Hut. 482. — @Ganderi Hut. 480. — _grandi- folia Ser. 479. — hastata L. 482. — — f. pseudohermaphrodita 482. — herbacea L. 482. — — f. acuti- folia 483. f. monoica Bert. 483. — — v. ovalis Norm. 483. incana % siesiaca 491. — Jacqui- niana 483. — Janczewskit Zap. 491. — Kitaibeliana 484, 486. — Kotu- liana Zap. 491. — Lapponum L. 482. — — X rosmarinifolia 491, X Tatrorum 491. — livida X rosmarinifolia 491. — myrsinites L. 483. — — v. serrata 483. — — X retusa f. medians, f. supermyrsinites 484. — — X serpyllifolia 484. myrtilloides L. 481, 482. — — Willd. 482. — nigricans Sm. f. metamorpha 484. — pentandra L. v. angustifolia And. 485. — — v. lanceolata And. 485. — pocutica Zap. 491. — pole- sica Zap. 491. — Rehmanni Zap. 491. — reticulata L. v. angustifolia Borzi 485. — — v. cuneata Bornm. 485. — — v. sericea Gaud. 486. — — v. vestita Kern. 486. Pursh 486. — — v. villosa Led. 486. — retusa L. f. metamorpha 486. — retusoides Kern. 484. — rosmarini- folia X subaurita 491. — — X vi- minalis 491. — sandomiriensis Zap. 491. — sarmatica Zap. 491. — semi- retusa Beck 484. — sp. div. 269, 397, 479, 486, 487, 494, 495. — Ta- trorum Zap. 491. — Trefferi Hut. 479. — vistulensis Zap. 491. — vol- hyniensis Zap. 491. — Waldsteiniana 480. Wimmeri Hart. 481. — Wo- toszezakii Zap. 491. — Zabeli 481. Salmonia Scop. 469. Salvia 209. — sp. div. 266, 267, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 303, 338, 396, 398. — Verbenaca L. 218. Sambucus sp. div. 272, 355. Sanguisorba sp div. 271, 272. Sanıeula sp. 296. Sapindaceae 321. Saponaria sp. div. 272, 273, 277, 393. Sarraceniaceae 325. Satureja graeca L. 320. — montana L. 303. — sp. div. 268, 273, 303, 396, 398. — variegata Host. 303. Saussurea sp. 277. Saxifraga 222, 223, 253. — aphyllia 222. — granulata 254. — hederacea 223. — Huetiana 223. — lasiophylla S. N. K. 246. — paradoxa 222. — petraea L. 2. — sp. div. 246, 269, 339, 340. Saxifragaceae 321. Scabiosa agrestis W. K. v. leiocephala Hppe. 355. — holosericea Bert. 355. — sp. div. 267, 268, 270, 271, 273, 335, 337, 340, 355, 356, 398. Scapania calcicola 379. — gymnosto- mophila Kaal. 378. — obscura (Arn. Jens.) 377. — paludosa C. Müll. v. vogesiaca Müll. 12. — subalpina 377. — uliginosa 12. — undulata 377. Schefflera Frst. 470. Schimpera Hcehst. Std. 179, 184. Schistidium gracile Schl. v. irroratum Hamm. 215. Schizeilema (Hook.) Dom. 318. — Co- lensoi 318. — exiguum 318. — Fra- goseum 318. — Haastii 318. — hydro- cotyloides 318. — nitens 318. — pal- lidum 318. — Ranunmculus 318. reniforme 318. — Roughü 318. — trifoliolatum 318. — trilobatum 318. Schizopetalum Walkeri Sms. 183. Schoenodum Lab. 469. Schoenoplectus Palla 468. Schouwia DC. 179. Seilla sp. div. 267, 268. 278, Sciodaphyllum Boehm. 470. Seirpus 417, 419. Humboldtii Böckel. 420. — sp. 50. Scleranthus sp. div. 165, 393. Scleropoa hemipoa (Guss.) 32. gida (L.) 32. — sp. 347. Sclerotium sp. 329. Scolopendrium Ads. 468. Scolymus sp. 360. Scorzonera sp. div. 276, 339, 360. Scrophularia sp. div. 273, 277, 278, 340, 351, 352. Scutellaria alpina L. f. bicolor Beck 301. — sp. 301. Sebacina Galcinii Bres. 250. Secale cereale L. v. triflorum Döll. f. brevispicatum, f. montaniforme Waisb. 174. Sechium Juss. 468. Securigera DC. 467, Sedum sp. div. 246, 339, 394. Selaginella 321, 322. — P. B. 468. Selaginoides Böhm. 468. Sempervivum sp. 246. Senecio araneosus Grsb. 359. — Ca- caliaster Lam. 358. — cordatus X Jacobaea 71. — Doronicum L. forma er 359. — Eversü X Jacobaea 71. — jacobaeiformis Murr 71. — sarrace- nicus L. 359. — — forma 358. — sp. div. 278, 358. — vulgaris L. f. grossedentatus Waisb. 174. Septoria bulgarica Bub. Malk. 251. — syriaca B. K. 364. Sequoia sempervirens Endl. 75 Serapias 254. — olbia Verg. 82. Serapiastrum 254. Sesban Ad. 469. Sesbania Scp. 469. Seseli austriacum (Beck) 170. — Becküi Seefr. 170. — glaucum Jacqu. 170. — osseum Cr. 170. — pumilum L. 297. — sp. div. 268, 269, 270, 271, 272, 273, 276, 278, 298, 338, 398. — tomentosum Vis. 101. Seselinia Beck 170. Sesleria sp. div. 106, 268, 272, 397. — tenuifolia 102. Setaria sp. div. 105, 338. Sherardia sp. 338. Sideritis sp. 301. Silene latifolia (Mill.) 165. — sp. div. 165, 211, 272,276, 277, 278, 397, 401. — venosa (Gilib.) 165, 393. — vul- garis (Mnch.) 165, 393. Siler sp. 277. Sisymbrium sp. div. 208, 272. — toru- losum Dsf. 182. Smilaceae 321. Sobolewskia M. B. 179. Solanum 460. — Dunalianum v. lan- ceolatum Witas. 367. — Lycopersi- cum X nigrum 454. — ornans Witas. 367. — patameense Witas. 367. — — v. grandifolium, v. parvifolium Witas. 367. — Rechingeri Witas. 367. — savaiense Witas. 367. — sp. 338. — tubinginense Winkl. 454. — upolense Witas. 367. Solidago alpestris 103. — sp. 357. Sonchus sp. 338. Sorbus sp. div. 247, 269, 272. Sorokina sp. 127. Sparmannia Buch. 467, 470. Spathe Boehm. 469. Spathelia L. 469. Spathicarpa 139. Spiraea sp. div. 246, 273, 340. Spirogyra 44. — jugalis Ktzg. 324. Spirorhynchus Kar. Kir. 179. Sphacelotheca D. By. 44. — alpina Schllbg. 44. — borealis (Clint.) 44. — Polygoni alpini Cruch. 214. — Polygoni vivipari Sohllbg. 44. Sphaerulina Anemones Rhm. 173. Sphagnum 82, 489. — sp. div. 72. ns — — — — a | Thalictrum Andrzejowskii Zap. | 523 Sphenolobus gymnostomophilus (Kaal.) 379. — Hellerianus 379. — minutus 379. — ovatus 379. Sphenophylleae 325. Sporledera sp. 72. Stachys hirta (Ten.) 302. — labiosa Bert. 302. — petrogena Hand.-Mazz. Janch. 302, 303. — sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 277, 302, 303, 338, 398, 401. — subere- nata Vis. 302. Staganospora Orini B. K. 364. Stangeria 96. Statice L. 470. Stellaria sp. div. 162, 339. Stenophragma Cel. 469. Stephanodiscus astraea 373. Stephanotis floribunda Brgn. 126, 490. Stereohypnum (Hpe.) 323. Stereum sp. div. 127, 441. Stieta perexigua Zhlbr. 213. Stipa pulcherrima 102. — sp. div. 105, 106, 272, 336, 339, 393. Sturmia Rechb. 469. Stylidiaceae 325. Succowia balearica DC. 184. Symphyandra armena DC. fil. 388. Symphytum sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 300. Synchytriopsis sp. 343. Syringa 220, 453. — vulgaris 257, 258. I- Tabellaria fenestrata 373. Tacca Frst. 467, 469. Tapellaria samoana Zhlbr. 213. Taphrina Alni incanae 82. Taraxacum Web. 75, 172, 213, 468. — apicatum Brenn. 213. — falcatum Brenn. 213. — gibbiferum Brenn. 213. — medians Brenn. 213. — sp. div. 361, 396. — stenoglossum Brenn. 213. — uncinatum Brenn. 213. Targionia 228. — sp. 227. Taxus 153. — baccata 80. Tehihatchewia isatidea Boiss. 183. Tectaria Cav. 468. Telephora sp. 333. Tesselina sp. 227. Tetracentron Oliv. 142, 202. Tetracme Bge. 184. Teuerium sp. div. 267, 268, 269, 270, 271, 273, 274, 276, 278, 301, 337, 338, 398. 322, 491. — flavum X simplex 322, 491. 524 — minus L. forma 205. — sp. div. 72, 205, 267, 268, 269, 271, 273, 275. Thamnium alopecurum (L.) v. corti- colum Schffn. 347. Thelephora maculaeformis Fr. 472. — sp. 333. — terrestris Ehrh. 476. Thelotrema porphyrodiscum Zhlbr. 213. Thermoidium Miehe 79. — sulfureum Miehe 79. Thesium sp. div. 162, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 398. Thevetia Ad. 467, 470. Thlaspi 103. — alpinum Cr. 207. — dinaricum Deg. Janch. 205, 394. — Kerneri Hut. 207, 208, 394. — prae- cox WIf. 394. — rotundifolium (L.) 207. Thlaspi sp. div. 205, 267, 277, 338, 339. Thuja occidentalis 73. Thymelaeaceae 321. Thymus acicularis W.K. 304. — bal- canus Borb. 304. — Kerneri Borb. 304. — sp. div. 303, 304, 396. Timmiella anomala 309, 311. — Bar- bula 310, 311. — grosseserrata Schffn. 309. Timonius DC. 470. Todea 322. Tofieldia sp. div. 269, 272. Togninia Rhododendri Rhm. 173. Tomentella Bresadolae (Brkm.) 332. — caesia Pers. 332. — chalybaea (Pers.) 333, 477. — fusca 334, 478. — Jaa- pü Bres. 477. — microspora (Krst.) 329. — papillata H. L. 329, 333, 477. — sp. div. 329, 332, 333, 476, 477, 478. — subfusca (Kıst.) 329, 333, 478. — trigonosperma (Bres.) 334, 478. Tomentellina ferruginosa 329. — Sp. 335. Tommasinia sp. 269, 270, 272, 273. Toninia hercegovinica Zhlbr. 321. Toona Roem. 469. Tordylium sp. 299. Torilis sp. 296. Tortella sp. div. 104, 305. Tortula astoma Schffn. 307. — atro- virens 306. — Bornmälleri Schffn. 307. — Buyssoni (Phil) 309. — demawendica Schffn. 305. — limbata Mitt. 309. — montana 308. — mu- eronifolia 308. — obtusifolia 306. — percarnosa (C. Müll.) 309. — ru- ralis 307. — sp. div. 306, 307. — subulata (L.) 307, 308. Trametes sp. 127. — suaveolens Fr. 83, 84. — trabea (Pers.) 415. Trapa natans L. 80. Trematodon sp. 72. Trematosphaeria hypoxyloide Rhm. 173. — Virginis Rhm. 173. Tremella encephala (Wlld.) v. Steidlerii Bres. 250. Trichia sp. div. 263. Trichodium elegans R. 8. 27. Trichoon Rth. 468. Trichosporium Staritzii Bres. 250. Trichostomum sp. 72. Trieyrtis Wall. 469. Trifolium nivale Sieb. 290. — pretense L. forma 290. — sp. div. 267, 268. 269, 270, 271, 272, 273, 274, 276, 277, 290, 338, 340. Triglochin palustre L. 322. — sp. 272. Trimorpha sp. 357. Trinia bosniaca Beck 298. — carnio- lica Kern. 297, 298. — Dalechampii (Ten.) 297, 298. — dioica Kern. 297. — glaberrima v. bosniaca Beck 298. — glauca (L.) 297, 2938. — Kitai- belii M B. 297, 298. — pumila Kern. 297, 298. — — Rchb. 297. — sp. 396. — vulgaris P. carniolica Arc. 2938. — — y. Dalechampii DC. 298. Triniella 297. — carniolica Calest. 298. Trisetum lasianthum P.R. 28. — my- rianthum (Bert.) 28. — parviflorum Pr 27 98, eo de Tritieum cereale S1sb. f. brevispicatum, f. montaniforme Waisb. 174. — di- coccoides Keke. 326. Trochodendron 142. Trollius 147. Tropaeolum 455, 436. — cirrhipes Hook. 436, 437, 438. — crenatum Krst. 438. — cuspidatum Buch. 438. — Deckerianum Mor. Krst. 436. — digitatum Krst. 436. — Karstenii Wagn. 435. — Lindenii Wall. 439. — longifolium Trez. 438. Tulasnella Eichleriana Bres. 330. — sp. div. 441. Tulipa 325. Tunica aggregata Vis. 166. — rigida (L.) 166. — sp. div. 166, 267, 268, 270, 271, 274, 397. Typha latifolia 203. Typhaceae 321. Ulva 86. Umbelliferae 37. Uredineae 44. Uredo sp. 127. Uromyces Bäumlerianus Bub. 364. — sp. 127. Urtica sp. 162. Usnea dasypoga v.plicata f. sorediata Zhlbr. 368. — strigosella v. furfuro- sula Zhlbr. 368. Ustilago 79. V. Vaccinium Myrtillus L. 252. — sp. div, 299, 397, 401. — uliginosum L. 252. Valdiviella formosa Schp. 78. Valeriana montana 103. — sp. div. 355. Valerianella sp. div. 211, 267, 271, 338, 355. Venturia austro-germanica Rhm. 173. Veratrum sp. div. 108, 336. Verbascum sp. div. 267, 269, 270, 271, 337, 351. Verbena offieinalis L. v. anarrhinoides Murr 169. — sp. 338. Verbenaceae 321, 447. Veronica agrestis 42, 216, 324, 452. — austriaca auct. non L. 352. — dentata Schm. 352. — Jacquini Bmg. 352. — multifida Scop. non L. 352. — sp. div. 268, 269, 270, 271, 273, 274, 277, 278, 338, 339, 352, 396, 398. Verrucaria samoensis Zhlbr. 213. Vesicaria sp. 245. Viburnum sp. div. 272, 355. Vieia Cracca L. forma 292. — faba 84, 85, 210. — incana Vill. 292. — sativa 83, 86. — sp. div. 268, 269, 270, 292, 336, 338. Vinca sp. 272, Viola alba X odorata 366. — arvensis Murr 451. — biflora 103. — collina < odorata 366. — v. declivis < odorata 366. — cyanea X (hirta X odorata) 323. — — X permizta 323 -- leucopetala Murr. Poell. 366. — mirabiliformis Murr 366. — neo- burgensis Erdn. 323, — polychroma Kern. 323, 451. — — v. minoriflora Gerstl. 451. — proliza Pand. 295. — sp. div. 270, 272, 284, 295, 296, 340. — tricolor 451. — vadutiensis Murr. Poell. 366. Viscum album 173, 525 Vochy Aubl. 467, 469. Vochya Vell. 469. Vochysia Juss. 467, 469. Vurlleminia sp, 471. Vulpia bromoides L. 31, — delicatula Lk. 30, 33, — gypsacea (WlIk.) 30. — sciuroides Gm. 31. — uniglumis (Sol.) 31. Ww. Waldschmidia Web. 470. Washingtonia 79.” Webera carinata (Boul.) 314, 315, 316. — commutata 314, 315. — cucullata- carinata 315. — gracilis 315. — gracilis-carinata 315. — Payoti Lpr. 315. — pentasticha Schffn. 313. — Rothii 315. — sp. div. 313. 315. Weisia viridula (L.) 231. Welwitschia 73. — mirabilis Hook. 211. Wiesneriomyces 75. Williamsonia 94, 152, 153, 154, 158, 203. — gigas 149, 202. Winterina peltigeraephila Rhm. 493. Wulfenia 489. — umherstiana 489. — carınthiaca Jacq. 398, 406, 488, — orientalis 489. — sp. 266, 339. X. Xanthium sp. 358, Xanthoceras sorbifolia Bge. 383. Xanthosia piosa Rdge. v. longipes Dom. 37. — tasmanica Dom. 37. Xylaria sp. div, 127. Äyridaceae 321. 2. Zahlbrucknera 222, 253. — paradoxa 222. Zamia gigas Ldl. 204. — integrifolia 320. Zingiberaceae 321. Zostera 50. — marina 114, 117, Zygia Boehm. 469. Zygodesmus sp. 333. Zygodon sp. 72. Zygophyllum 326. Zygorhynchus Moelleri Vuill. 490. a 2 AraN FIRE, MN Ne ih " ae PER k Sr unge nd 2a RR, Ar ri! Weder a y ae I un on ehe Thu re EZ j w Ass Bent] CR a (ad i# 1 nt WEHEN IT re | | In, en ur. DIE TTE RI SE u DE KRONE Prnul all, FE BB TA | hr f iin 4 Ü u \ y 5 r b I IE ’ Dr», deVE: win Ah an hawlormien' als Sıb ‚ri (.tnoll) atunpun wre DHSLFCHATTEITT EN a art Pin DR Ar ah Al ailEe ne) j net 2 61» on (u astra ir ] a AL Fre] Ki Aalı Kat ehr Ertl Bm aan län ae u Ia% Pe" rhriah an I | ur BE Re A rn gun ei Fakt N 1} sul smioll u DH N ag ee NN oh PATTYaTT Du DES Sun in 11 ah Bil rk: DA waaldimien? Beh NR er Ale Mh ie, be B:> PER ELITE WS BR it Rdn rim un BR, TLET ART ® Daran 9 mar SEN A han nu) f h Su nl IER sohn, I N F | A Bd y 4 c . 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