3 ER ! ‘ / = ar di B. N Est: ‘ vB N re < 4 '@ il! N ES RS u I nn « ’ EN PURCHASED 1923 FROM ınA Be Y) | Re N ae ih, r f 0 ur f r De } ag - iR I FR 1 Pod | t d N # By 5 N A y ; y - > ER BihE e N j N y Fr m Azur. 8477 PR 2 uk 7 ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D" RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. I BUOTANICAL GARDEN LIX. JAHRGANG. MIT 52 TEXTABBILDUNGEN (221 EINZELFIGUREN), 5 ANSICHTEN UND 2 PLÄNEN IM TEXT UND 8 TAFELN. BR WIEN 1909. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN Il., BARBARAGASSE 2. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, EA Professor an der k. k. Universität in Wien. EW VORK ET Sur BOTANICAL Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. GARDEN LIX. Jahrgang, N%- 1. _ Wien, Jänner 1909. Über mitteleuropäische Variationen und Rassen des Galium silvestre. Von Julius Schuster (München). (Mit Tafel I und einer Textabbildung.) Seit dem Jahre 1905 habe ich jenem Formenkreise, den man als Galium silvestre zusammenzufassen pflegt, mein Augenmerk zu- gewendet und habe — ausgehend von den in Bayern vorkommenden Formen — versucht, einen Überblick über die mitteleuro- päisehen Formen überhaupt zu erlangen. Indem ich die Formen der Alpen und der Täler, der Voralpen und der Ebene, an ver- schiedenen Standorten beobachtete und bei einigen die Erblichkeit in der Kultur prüfte, ergab sich zunächst eine bestimmte Gliede- rung der bayerischen Formen und durch den Vergleich dieser mit dem Herbarmaterial aus anderen Gebieten eine Kritik über ver- schiedene Galium silvestre-Formen der mitteleuropäischen Flora. A. Kulturversuche. Zunächst suchte ich zwei möglichst heterogene Formen zu vergleichen und wählte zu diesem Zweck eine Form des Galium silvestre, wie sie um München weit verbreitet ist, und eine alpine Form, die gewöhnlich als Galium anisophyllum Vill. bezeichnet wird, aber dem Galium silvestre systematisch so nahe steht, daß - sie von vielen Autoren nur als Varietät von Galium silvestre auf- >> gefaßt wird. Beide Formen will ich hier einstweilen als Alpen- form und Ebenenform auseinander halten. Die Alpenform __ sammelte ich am Krottenkopf bei Partenkirchen, ca. 1800 m, im September 1906, die Ebenenform Ende August auf einem Hügel — bei Hersching, beide im Fruchtzustand. Die Unterschiede zwischen < beiden Formen waren folgende: Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1909. 1 Alpenform: Stengel aufsteigend, Inter- nodien gedrängt, 15—20 mm lang. Blätter '/,mal so lang bis länger als die Internodien. Fruchtstiele 3—5 mm lang. Niedrig, ca. 20 em hoch, stark rasig. Ebenenform: Stengel mehraufrecht, Inter- nodien verlängert, 40—60 mm lang. Blätter Y/—'/, der Inter- nodien. Fruchtstiele 2—3 mm lang. Etwa 40 cm hoch, nicht rasig. Es sei noch angeführt, daß beide Pflanzen vollständig kahle Stengel und Blätter hatten. Anatomisch ergaben sich keine be- merkenswerten Differenzen; nur auf das beiden Formen gemein- schaftliche Vorkommen von zahlreichen Raphiden aus Kalzium- oxalat im Mesophyll sei hingewiesen, das auch von anderen Galium- Arten bekannt ist und zuerst von Solereder') diagnostisch ver- wertet wurde. Von beiden der oben geschilderten Formen wurden Ende September 1906 Samen in Töpfe ausgesät, und zwar auf gut ge- düngter Gartenerde und auf Flußsand. 1907 kamen sämtliche Kulturen zur Entwicklung bis auf die auf Flußsand ausgesäte Ebenenform; diese gelangte überhaupt nicht zur Keimung. Dagegen entwickelte sich die auf Gartenerde kultivierte Ebenenform gut und stand Mitte Juni in Blüte. Die morphologischen Merkmale der Pflanze waren kaum verändert: das auf Fig. 1 abgebildete Exem- plar zeigt deutlich die verlängerten Internodien und die kürzeren Blätter; die Länge der Blütenstiele betrug 0:5—1 mm. Gegenüber der Stammpflanze trat nur der Unterschied hervor, daß die Rispen- äste mehr horizontal abstanden und die Rispen nicht so reiehblütig waren, Erscheinungen, die wohl auf die Beleuchtung zurückzuführen sind. denn dieselbe Form des Galium silvestre, auf Moorboden zwischen Schilf gewachsen, zeigt aufrecht abstehende Rispenäste; ich fand diese Form — Fig. 2 — in einem Moor am Kirchsee bei Tölz im Juni 1905. Die Alpenform, wie ich sie auf dem Krottenkopf sammelte und zur Aussat benützte, ist in Fig. 8 vorgeführt. Aus dem Samen erhielt ich auf Gartenerde die auf Fig. 9a dargestellte Pflanze; sie kam im Juli zur Blüte und zeigt deutlich die charakteristischen Merkmale der Alpenform; die Blütenstiele maßen 3—5 mm. Nur die Internodien innerhalb der Infloreszenz zeigten gegenüber der Stammpflanze eine Streckung, so daß hier die Blätter nur ein Drittel so lang sind als die Internodien. Daß diese Streckung in erster Linie eine Ursache der Ernährungsbedingungen ist, dürfte die Kultur auf Flußsand zeigen, die Pflanzen wie die auf Fig. 9b ab- gebildete ergab. Diese Pflanzen, die erst im September zur Blüte 1) Ein Beitrag zur anatomischen Charakteristik und Systematik der Rubiaceen. Bull. Herb. Boiss. 1893, I, p. 316. 3 kamen, zeigten deutlich ein gehemmtes Wachstum: die Internodien sind viel kürzer als die Blätter, die Rispenäste minimal; die Blätter sind ziemlich lang und sehr schmal, während sie bei der Stamm- pflanze durchwegs breiter, teilweise gegen die Spitze hin verbreitert und kürzer waren. Dadurch war gezeigt, daß Alpenform und Ebenenform des Galium silvestre keine zufälligen Variationen sind, sondern ge- wisse Merkmale vererben; in der Kultur nicht konstant dagegen sind z. B. die Dimensionen der Blattspreite bei der Alpenform. Nun wollte ich in erster Linie feststellen, ob es von der Ebenen- form erbliche Rassen gibt, speziell ob saisondimorphe Formen vorkommen. Zu diesem Zweck wandte ich mich an die als Galium austriacum Jaeq. bekannte Form, von der R. v. Wettstein‘) die Vermutung ausspricht, daß hier möglicherweise Saisondimorphismus vorhanden sei. Indes konnte ich diese Vermutung nicht bestätigt finden. Ich fand vielmehr stets, daß alle Ebenenformen von Galium silvestre anfangs Juni zu blühen beginnen und im Juli bereits Früchte tragen; nur vereinzelte blühen ausnahmsweise noch später. ohne aber morphologisch oder biologisch ein abweichendes Ver- halten zu zeigen. Das Material von Galium austriacum, das ich zu meinen Kulturversuchen benützte, stammt vom Lechfeld bei Kaufering. Hier traf ich dieses Labkraut blühend am 10. Juni 1906 auf Heideboden in Formen, wie sie Fig. 4a darstell. An besonders trockenen Stellen waren die Zwerge gewachsen, die auf Fig. 4b abgebildet und als f. balatonense Borb. beschrieben worden sind; auch etwas kräftigere Formen als die unter Fig. 4a dargestellten waren darunter. Später verschaffte ich mir Samen dieser Pflanzen und säte diese Ende September aus, und zwar nicht auf dem trockenen Heide- boden des Lechfeldes, sondern auf gut gedüngter Gartenerde. Das Galium austriacum des Lechfeldes wies folgende charak- teristische Merkmale auf: Indernodien mittel, 20—30 mm lang: Blätter '/,mal so lang als die Indernodien oder kürzer; Blüten-, bzw. Fruchtstiele 1—2 mm lang; Wuchs nicht rasig. Interessant waren nun die Pflanzen, die im Jahre 1907 aus den Samen der Pflanzen vom Lechfelde entstanden, Fig. 5a und 6b. Diese fallen zunächst durch ihre Größe und ihre gestrekten Internodien auf. Die Internodien hatten eine Länge von 20—60 mm. die Blätter von 10—15 mm, waren also '/,—!/,mal so lang als die Internodien. Die Blütenstiele (Blütezeit Ende Juni) maßen 25mm, die Fruchtstiele desgleichen, einzelne sogar 3 mm. Besonders die unter Fig. 5b vorgeführte Form hatte somit Merkmale angenommen, die sie von der oben geschilderten Ebenenform des Galium sil- vestre in nichts unterscheiden. Das war ein ebenso auffallendes wie überraschendes Ergebnis: aber ich fand es 1908 auf einer Exkur- 3) Untersuchungen über den Saisondimorphismus im Pflanzenreiche, 1900, p. 31. 1# E sion auf das Lechfeld bei Landsberg bestätigt, indem hier an den Stellen, wo die Heide in gedüngte Wiesen überging, das Galium austriacum mehr und mehr den Habitus der gewöhnlichen Ebenenform annahm, wobei die Infloreszenzäste teils mehr aufrecht, teils mehr horizontal abstanden. Galium austriacum ist also eine durch den trockenen Boden bedingte, nicht erbliche Ernährungsform des gewöhnlichen Galium silvestre. Dagegen könnte eingewendet werden, daß doch Galium austriacum auch in den Voralpen ziemlich hoch steigt (bis ca. 1200 m), also doch vielleicht eine besondere Rasse sein könne. Ich habe allerdings das Galium austriacum so hoher Stand- orte nicht in der Kultur beobachtet, habe aber gefunden, daß sich die präalpine Form in nichts von der unterscheidet, wie wir sie auf trockenen Stellen der Ebenen finden. Die Annahme, daß wir es hier mit einem alpinen Element der Heideflora zu tun haben, trifft schon deshalb nicht zu, weil Galium austriacum auch an anderen Standorten, wo gar keine alpinen Pfianzen vorkommen, neben dem gewöhnlichen Ebenentypus des Galium silvestre wächst und auf Heidewiesen selbst, wo der Boden nährstoffreicher wird, in diesen übergeht. Wenn wir dieselbe Form in den Voralpen wieder- finden, so hängt dies offenbar mit den klimatischen Eigenschaften der Alpenregion zusammen: denn die geringere Zahl der Inter- nodien, die geringere Streckung derselben, die mehr niederliegende Sproßachse bei dem präalpinen Galium austriacum — das sind offenbar durch die alpinen Bedingungen induzierte Eigenschaften, die in der Ebene verschwinden, hier aber durch bestimmte Er- nährungsverhältnisse gleichfalls eintreten können. Wir hätten hier also ein Beispiel dafür, daß bestimmte Formen auf doppelte Art entstehen können, wie solche die Gattung Galium auch sonst bietet: Galium verum findet man in den Alpen, z. B. auf dem Mont Cenis-Plateau niedriger, mit kurzen Stengelgliedern und mehr genäherten Blättern — eine analoge Form wächst aber auch im Sande des Nordseestrandes. Weiterhin lag mir daran, gewisse stark behaarte Formen der Ebenenform und der Alpenform in der Kultur zu beobachten. Die Ebenenform unterscheidet sich von der gewöhnlichen, kahlen, nur durch die starke Behaarung: der Stengel ist dicht fJaumhaarig, innerhalb der Infloreszenz mehr kahl, die Blätter sind oberseits und am Rande mit abstehenden kurzen Haaren dicht bedeckt. Meine Exemplare stammen von einem Bahndamm nördlich von Dachau, wo sie auf sehr trockenem Boden wuchsen, aber üppige, reich verzweigte Rispen trugen, wie sie in Fig. 3a zu sehen sind. Daneben freilich fanden sich auch dürftigere Exemplare, vergleiche Fig. 3b und 3e, besonders letztere, die ein behaartes Galıum austriacum darstellt und wieder zeigt, daß dieses nur eine Er- nährungsform des Typus darstellt. Die Samen wurden in Garten- erde ausgesät und gelangten Ende Juni 1907 zur Entwicklung: habituell waren keine besonderen Veränderungen wahrzunehmen, 5 dagegen die Behaarung nur mehr im unteren Teile der Pflanze vorhanden und auch hier zeigte sich teilweise eine Neigung zur Verkahlung. Leider wurde die Kultur nicht fortgeführt, so daß es ungewiß ist, ob die Behaarung noch gänzlich verschwunden wäre oder nicht. Jedenfalls aber geht aus dem angeführten Versuch her- vor, daß dieses starke Indument kein erbliches Merkmal darstellt, wenn es auch stärker fixiert ist, als das bei der Ernährungsform Galium austriacum der Fall war. Es stellt also diese Form eine Art Halbrasse dar, die wohl durch Trockenheit und Sterilität des Bodens bedingt und durch Anpassung an diese standörtlichen Ver- hältnisse entstanden ist. Daß dies der Fall ist, geht auch daraus hervor, daß wir solche behaarte Formen stets auf sterilen oder trockenen Böden finden, so auf Quarzkies, Gneisgranit, Sand, Dolomit und Kalkgeröll. Hie und da findet man auch Pflanzen, bei denen nur mehr der untere Teil der Pflanze behaart ist, wie dies bei dem oben erwähnten Kulturexemplar der Fall war. Dieselbe Variation der Behaarung zeigt auch eine bestimmte Form des alpinen Galium silvestre, bei der gleichfalls der Stengel sowie die Blätter auf der Oberseite und am Rande von zahlreichen abstehenden Härchen fiaumhaarig erscheinen. Von dieser Form — vergleiche Fig. 19a, 19 b, 20 und 21 — standen mir leider nur Samen von Herbarmaterial zu Gebote, die auch zur Keimung gebracht werden konnten, aber eingingen, bevor sie zur Blüte gelangten. Immerhin zeigte sich an den kultivierten vegetativen Sprossen, daß die Behaarung nicht mehr so ”’stark war wie ursprünglich; die Pflanzen erschienen im allgemeinen kahl, nur an den jungen Trieben und einzelnen Blättern zeigte sich noch das Indument deutlich. Es hat sich also auch hier die Behaarung nicht als ein vollständig vererbbares Merkmal herausgestellt. Es zeigt sich also, wenn ich die Ergebnisse dieser Versuche kurz zusammenfasse, folgendes: Alpenform und Ebenenform des Galium silwestre sind durch mehrere erbliche Eigen- schaften eharakterisiert; von beiden gibt es eine stark behaarte Variation, dienicht vollständig samenfest ist, also eine Halbrasse darstellt; von der Ebenenform gibt es sowohl von der kahlen (Galium austriacum Jaeqg.) als von der behaarten Halbrasse durch die Trockenheit und Sterilität des Bodens, bzw. durch die alpinen Bedin- gungen enstandene Ernährungsformen, die nicht erblich sind; die Blattgestalt der Alpenform ist nicht erblich. B. Anwendung auf die Systematik. Fragt man, was die Alpenform und die Ebenenform des Galium silvestre für eine systematische Einheit darstellen, so kann die Antwort nach dem oben Ausgeführten nur dahin gehen, daß wir es mit Unterarten zu tun haben. Ich stelle die konstanten und erblichen Unterschiede beider Unterarten, wie sie sich durch die 6 Beobachtung in der Kultur und an den natürlichen Standorten er- gaben, nochmals gegenüber. Es sind dies — von allen unbestän- digen oder zufälligen Variationen abgesehen — folgende: Ebenenform. | Alpenform. Nichtrasig,4—50 em hoch, Rasis, 4—20 cm hoch, Internodien = verlängert. Internodien + gedrängt. Blätter /),—'/, der Inter- Blätter '/,mal so lang bis nodien. länger als die Internodien. Blütenstile 1—3°5 mm Blütenstiele 1—5 mm lang. lang. Man kann einwerfen, daß die Unterschiede zwischen den beiden Unterarten nicht sehr groß seien, aber dabei ist zu berück- sichtigen, daß in der obigen Gegenüberstellung auch alle trans- gressiven Variationen, soweit sie mir bekannt wurden, mit ein- bezogen sind, ferner daß es sich hier eben nicht um Gesamtarten handelt, wie z. B. Galium Mollugo, sondern um Unterarten im besten Sinne des Wortes. Es fragt sich nun: wie ist die Gesamtart und wie sind die Unterarten nach den Regeln der modernen Nomenklatur zu be- zeichnen. Da tritt zunächst die Frage in den Vordergrund, was eigentlich Galium silvestre Pollich, Hist. pl. Palat., I, 1776, p. 151, ist. Pollich schreibt in seiner Diagnose: „foliis lineari-lanceolatis, senis et novenis, subasperis, aristatis“. Weiters schreibt er von den Blättern p. 152: „rigidiuscula, laete viridia, splendentia, glabra ete.“ Dieser letztere Zusatz läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß wir es hier mit jener Form der kahlen Ebenenart zu tun haben, deren Blätter am Rande mit abstehenden oder auch rückwärts ge- richteten Stachelhärehen besetzt sind, dieselbe Form, die H. Braun in Oborny, FI. v. Mähren 1884, p. 737, als var. scabriusculum be- zeichnet hat. Galium silvestre Pollich ist also nur eine bestimmte Form der Gesamtart und zudem nicht der älteste Speziesname für eine Form derselben. Der älteste Name ist Galium asperum Sehreber, Spieil. Fl. Lips., 1771, p. 3, den wir mit Briquet und Hans Sehinz!) für die Gesamtart akzeptieren müssen. Bei der Nomenklatur der Unterarten soll zuerst die alpine Form erörtert werden. Mit dieser beginnt ja auch die Geschichte des Galium silvestre. Denn was Paolo Boccone, der Zisterzienser- mönch, in seinem Museo di piante rare della Sicilia, Malta, Cor- siea ete. 1697, p. 145, als Rubeola alpina saxatilis tenuifolia be- schreibt und auf Tab. 101 abbildet, ist zweifellos die Alpenform des Galium silvestre. Auch Jacques Barrelier hinterließ uns in seinen Plantae per Galliam, Hispaniam et Italiam observatae, 1714, ie. 57, eine Abbildung derselben Form und erwähnt diese auf ı) Hans Schinz und! A. Thellung, Begründung vorzunehmender Namensänderungen. Bull. Herb. Boiss., 1907, p. 551. 7 Seite 11 als Galium album minimum oravooneouov. Bei Haller finden wir die Pflanze als Galium album minus — vergleiche Historia stirpium indigenarum Helvetiae, 1768, p. 316. Einen binären Namen bringt in seiner Flora Pedemontana, 1785, Allioni, der die Pflanze namentlich auf dem Mont Cenis zahlreich fand und nach dem ersten Beobachter Galium Bocconer nannte — |]. e. pag. 6. Aber schon vorher hatte der scharfsichtige Villars in in seinem Prosp. hist. pl. Dauph., 1779, p. 20, die Pflanze Galium anisophyllum getauft, dem somit die Priorität zukommt. In der Hist. pl. Dauph.. II, 1787, p. 320, gibt Villars auf Tafel VII eine Abbildung der Pflanze und schreibt p. 317: „ses feuilles sont plus etroites de chaque bout....il y en a toujours deux plus courtes.“ Gerade dieses Merkmal jedoch, auf das ja auch der Name der Pflanze gegründet ist, erschwerte später die richtige Auffassung dieser Form. Denn die Beobachtung lehrt, daß die Verkürzung zweier Blätter — in diesem Falle wären es zwei reduzierte Neben- blätter — durchaus zu den Seltenheiten gehört. Vielmehr findet man in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle, daß die eigentlichen Blätter und die Nebenblätter bei Galium anisophylium annähernd gleich lang sind und 6—8gliedrige Wirtel bilden; die Zahl der Blätter im Wirtel wechselt oft je nach ihrer Stellung am oberen und unteren Teil der Sproßachse. Die Nebenblätter gleichen voll- ständig den eigentlichen Blättern und stellen morphologisch eine Spaltung dar, wie dies auch für Galium Mollugo nachgewiesen ist Nur in seltenen Fällen tritt eine Hemmung von zwei einander ent- sprechenden Stipeln ein; eine derartige Hemmungserscheinung muß Villars vorgelegen haben, als er die Diagnose seines Galium anisophyllum schrieb, das in Wirklichkeit weit mehr ein „iso- phyllum“ darstellt. Was die Art der Ebene anlangt, so kann über ihre Nomen- klatur kein Zweifel bestehen. Der älteste Artname ist, wie oben erwähnt, Galium asperum Schreber, Spieil. Fl. Lips., 1771, p. 3. Da Schrebers Pflanze die behaarte Ebenenform darstellt und somit den ältesten spezifischen Namen der auf der Ebene vor- kommenden Unterart abgibt, wollen wir diese als subsp. asperum bezeichnen. Wenn wir jetzt den Umfang der beiden Unterarten betrachten, so sind von der subsp. anisophyllum nicht viele Unterabteilungen zu unterscheiden. Nur schwach charakterisiert ist Galium tenue Vill., Prosp. hist. pl. Dauph., 1779, p. 19. In der Hist. pl. Dauph., Il, 1787, p. 322 (vergleiche auch |. e. Tafel VII) sagt Villars von den Blättern: „elles sont tres-etroites etc.“ Auch Briquet (in Schinz und Keller, Flora der Schweiz, II, 1905, p. 205) hat diese Form als subsp. tenue beibehalten. Ich habe jedoch schon bei der Besprechung der Kulturversuche gezeigt, daß diese schmal- blättrigen Variationen durchaus keine erblichen Variationen darstellen und auch in der Natur findet man sie nicht selten durch Über- gänge mit der typischen Blattform verbunden. Ich habe in den 8 Figuren 12, 10, 11 solche schmalblättrige Fornien abgebildet: man sieht aus dem Vergleich mit den übrigen Formen von subsp. ani- sophyllum (z. B. Fig. 9b, 15, 13 u.a.). wie variabel dieses Merk- mal ist. Eine weitere auf die Blattform begründete Art ist Galium alpestre R. et Sch. Syst., III, 1818, p. 225. Hier sind die Blätter gegen die Spitze hin verbreitert, wie dies Fig. 14 zeigt. Aber auch diese Form ist durch zahlreiche Übergänge mit dem Typus ver- bunden, wie ein Blick auf Fig. 9a und 13 zeigt. Eine dritte auf die Gestalt des Blattes begründete Varietät ist Galium anisophyl- lum ß falcatum Auersw. in Wirtgen, Fl. d. Rheinprov., 1857, p. 232, mit sichelförmigen Blättern. Ein ähnliches Exemplar ist das auf Fig. 9b abgebildete; im übrigen stehen die Blätter bald alle nach aufwärts und haben einen gerade-parallelen Rand, bald stehen sie nach allen Seiten und sind mehr oder weniger gekrümmt, so daß auch diese Form nicht weiter beibehalten werden soll. Kurz sei hier auch Galium sudeticum Tausch in Flora, XVII, 1835, p. 347, erwähnt, weil dieses von manchen Autoren noch als besondere Form aufgeführt wird, so von Sagorski und Schneider, Fl. d. Zentralkarpathen, 1891, p. 189, wo u. a. auf die mehr zusammengezogene Rispe hingewiesen wird. Ich habe derartige Formen auf Fig. 15 und 16 abgebildet, aber man kann sich an der Hand der Abbildungen leicht überzeugen, daß sie von Galium anisophyllum durchaus nieht verschieden sind. Auch vom Riesengebirge wird Galium sudeticum angegeben: die in Fig. 17 dargestellte Pflanze vom Riesengebirge stimmt mit dem daneben (Fig. 8) abgebildeten Galium anisophyllum der Alpen aufs beste überein. Hier anschließen möchte ich Galium Lapeyrousianum Jord., Observ. pl., III, 1846, p. 154. Von dieser Pflanze lag mir Material aus den Pyrenäen vor, von dem ein Exemplar auf Fig. 22 photographiert ist. Auch diese Pflanze ist nichts als Galium anı- sophyllum, nur sind die Blätter von abstehenden starken Härchen rauh. Normal hat Galium anisophyllum kahle Blätter. Aber selbst bei typischen Exemplaren findet man nicht selten einige Härchen am Blattrand. Solche leiten über zu Formen, bei denen sämtliche Blätter, namentlich die unteren, von abstehenden oder rückwärts gerichteten Härchen rauh sind. Diese Varietät, die im allgemeinen seltener vorkommt, ist nach den Grundsätzen der Priorität als var. Boceonei (All., Fl. Pedemontana, 1785, p. 6) zu bezeichnen; syno- nym ist var. hirtellum (Gaud., Fl. Helv., I, 1828, p. 429) G. Beck, Fl. v. Niederöst., 1893, p. 1127. Am bemerkenswertesten ist jedoch diejenige Varietät des Galium anisophyllum, bei der die Sproßachse sowie die Blätter dicht behaart sind. Diese Form wurde erst verhältnismäßig spät, nämlich am 26. Mai 1870 auf der Rafällenfluh im Solothurner Jura (999 m) von Siegfried entdeckt und 1874 von Christin Gremli, Exkursionsfl. f. d. Schweiz, ed. 2, p. 218, als Galium puberulum beschrieben. Briquet stellte diese Form als Varietät zu seinem (ralium tenue, allein die Originalexemplare im Herbar der Univer- ) sität Zürich, die ieh durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Hans Schinz untersuchen konnte, lassen keinen Zweifel darüber, daß die Pflanze zu Galium anisophyllum gehört; die Blattform ist natürlich auch hier wechselnd. Entsprechende Formen kommen auch anderwärts vor, so namentlich auf Dolomit in Franken, woher die in Fig. 19a, 19b und 20, 21 abgebildeten Exemplare stammen. Über die Erblichkeit dieser Form wurde schon oben gesprochen. Noch ein angebliches Merkmal des Galium anisophyllum ist bei dieser Gelegenheit zu besprechen: die Farbe der Staubbeutel. In Exkursionsfloren findet man vielfach die Angabe, daß Galium anisophylium im Gegensatz zu Galium silvestre, also dem Galium asperum nach der jetzigen Nomenklatur, weiße Antheren habe. Das ist durchaus nicht zutreffend. Beide Formen haben vor und während der Anthese hellgelbe Antheren, erst nach der Anthese erscheinen sie mehr grau bis weißlich. Auch die Blütenfarbe, die bei anisophyllum gelblich, dagegen reinweiß bei asperum, bzw. austriacum sein soll, ist sicher nicht konstant; ich habe das anisophyllum der Alpen oft mit reinweißen Blüten und umgekehrt ee 2 RTL N Ude, I ATAIIN 7 RN N yu z Im I at Wale Z € N IIIE - HM, pi \m \ V \ \ \ m a Galium asperum ssp. anisophyllum. — a kahler Typus (var. typieum), b stachelig-rauher Typus (var. Bocconei), ce flaumhaariger Typus (var. puberulum). die Ebenenformen, besonders vor der Anthese, mit mehr gelblichen Kronblättern gesehen. Von den Blättern ist noch zu bemerken, dal} diese nicht, wie teilweise angegeben wird, einnervig sind, son- dern außer einem starken Hauptnerven zahlreiche schwächere, ana- stomosierende Seitennerven aufweisen, und zwar bei den beiden Unterarten. Bei der subsp. asperum ist die Komplikation eine noch größere. aber auch hier läßt sich bei kritischer Betrachtung der Formen eine Vereinfachung der Systematik erzielen. Wir unterscheiden zu- nächst die überall häufige, vollständig kahle Varietät und ordnen ihr als Form unter Galium austriacum Jaeg., Fl. Austriae., 1, 1773, p. 51 (tab. 80). Denn ich habe oben gezeigt, daß sich dureh Kultur auf gutem, nährstoffreiehem Boden Galium austriacum in die typische Form umwandeln läßt. Daß Galium austriacum nur eine Ernährungsform darstellt, zeigt auch die Beobachtung der 10 Standorte: es sind dies Heiden, Kalkböden, Serpentin, Basalt, ferner trockene Hänge u. del. Zudem finden sich selbst an den natür- liehen Standorten, wie erwähnt, Übergangsformen, was übrigens auch schon früher beobachtet wurde; so bemerkt J. v. Koväts zu den bei Perchtoldsdorf bei Wien „in lapidosis“ gesammelten Exemplaren: „transit in Galium silvestre“* (Münchener Staatsherbar). Anschließend hieran sind noch zwei andere Formen zu be- sprechen, nämlich Galium leve Thuill. und Galium nitidulum Thuill.; von beiden befinden sich Originalexemplare im Münchener Herbar. Danach ist Galium leve Thuill., Fl. Par., I, 1779, p. 77, nichts anderes als das typische kahle Galium asperum. Galium nitidulum Thuill., Fl. Par., I, 1779, p. 76, entspricht nach den Originalen vollständig dem Galium austriacum; es ist bemerkens- wert, daß die Originale Thuilliers vollständig kahl sind. Zu er- wähnen ist noch Galium commutatum Jord., Observ. III, 1846, p. 149—150: es ist nach der genauen Beschreibung des Autors vollständig identisch! mit dem kahlen Typus des Galium asperum. Als zweite Varietät lassen wir denjenigen Typus folgen, bei dem entweder alle Blätter oder nur die unteren von abstehenden oder rückwärts gerichteten Stachelhärchen rauh sind; es ist dies var. hispidum Schrader, Spieil. Fl. Germ., I, 1794, p. 12 = var. scabriusculum H. Braun in Oborny, Fl. v. Mähren, 1884, p. 737. Die stark behaarten Formen bilden die dritte Varietät, bei der die Stengel und Blätter von zahlreichen abstehenden Haaren dicht bedeckt sind. Wir haben schon oben gesehen, daß diese starke Behaarung nicht erblich ist, sondern auf gut gedüngter Gartenerde zum Teil verschwand und daraus in Berücksichtigung der stand- örtlichen Verhältnisse den Schluß gezogen, daß wir es hier mit einer Halbrasse zu tun haben, die ursprünglich in Anpassung an ein trockenes und steriles Substrat entstand. Ich halte es für über- flüssig, die verschiedenen Abstufungen der Behaarung mit beson- deren Namen zu bezeichnen und nenne die behaarte Varietät nach den Regeln der Nomenklatur var. scabrum (Jacq., Fl. Austriae., 1773, p. 10). Identisch damit ist das später von Villars, Prosp. hist. pl. Dauph. 1779, p. 19, beschriebene Galium obligquum, wie namentlich die Abbildung auf Tafel VIII der Hist. pl. Dauph. HU, 1787, p. 320, lehrt. Im folgenden soll nun — die Ergebnisse dieser Erörterungen zusammenfassend — eine Bestimmungstabelle des ganzen Formen- kreises gegeben werden; die Synonyme folgen der Übersichtlich- keit halber besonders im Anschluß an die nachstehende Tabelle. Gesamtart Galium asperum Schreber. 1. Nicht rasig, 4—50 em hoch, Internodien + verlängert; Blätter /,—'/, der Indernodien; Blütenstiele 1—3°5 mm lang. In der Ebene und in den Voralpen. subsp. asperum (Schreber) Schuster. 11 1. Vollständig kahl. var. glabrum (Schrader) Schuster. Ebenso, aber niedriger, bis 20 cm hoch, Internodien von mittlerer Länge, 20—30 mm lang. f. austriacum (Jacq.) Schuster. 2. Unterer Teil des Stengels und Blätter oder ausschließlich die unteren Blätter von kleinen, aufrecht abstehenden bis rück- wärts gerichteten, hakenförmigen Haaren rauh. var. hispidum (Schrader) Schuster. 3. Stengel und Blätter sämtlich oder nur im unteren Teile der Pflanze durch zahlreiche, kleine, dichte Flaumhaare stark behaart. var. scabrum (Jacq.) Schuster. II. Rasig, 4—20 em hoch, Internodien = gedrängt; Blätter '/,mal so lang bis länger als die Internodien; Blütenstiele 1—5 mm lang. In den Alpen. subsp. anisophyllum (Vill.) Schuster. 1. Ganze Pflanze kahl. var. typicum Schuster. 2. Stengel namentlich im unteren Teile, sowie die Blätter oder diese allein von kurzen, steifen Haaren rauh. var. Bocconei (All.) Schuster. 3. Stengel und Blätter sämtlich oder wenigstens im unteren Teile der Pflanze von zahlreichen, kurzen, weichen Flaumhaaren dicht bedeckt. var. puberulum (Christ) Schuster. Synonyme und Exsikkaten. Galium asperum Schreb., Spieil. Fl. Lips., 1771, p. 3; Brig. in Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, II, 1905, p. 205; Sehinz und Thellung in Bull. Herb. Boiss. VII, 1907, p. 515; Galium umbellatum Lam., Diet. Eneyel., Il, 1786, p. 579; Galium silvestre Bluff et Fing., Comp. Fl. Germ., I, 1821, p. 192; Galium multicaule Wallr., Sched. erit.. 1822, p. 34; Galium commune Rouy (Bull. Soc. bot. Fr., 49, p. 138) Fl. Fr., VIII, 1903, p. 29. I. ssp. asperum Schust.; Galium silvestre var. vulgare Wimm. et Grab. Fl. Sil., I, 1828, p. 126; Galium commune Rouy, Fl. Fr., VIII, 1903, p. 29, ssp. umbellatum (Lam., Diet. Eneyel., II, 1786, p. 579) Rouy, |. c., p. 31, var. vulgare Rouy, l. e., p. 33; Galium asperum Schreb., Spieil. Fl. Lips.. 1771, p. 3, ssp. Galium oblanceolatum Brig. in Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, II, 1905, p. 205 + ssp. lineare Brigq., |. e., p. 209. 1. var. glabrum (Schr.ad., Spieil. Fl. Germ., I, 1774, p. 12, tab. 1193, fig. 3) Sehust.; Galium leve Thuili., Fl. Par., 1, 1779, p. 77T; Galium umbellatum «) Lam., Diet. Eneyel.. I, 1786. p. 579; Galium montanum Vill., Hist. pl. Dauph., II, 1787, p. 31. 12 tab. VII non Schleicher'); Galium glabrum Hoffm., Deutschl. Fl., I, 1791, p. 72; Galium multicaule «) polyphyllum Wallr., Sehed. erit., 1822, p. 34; Galium silvestre var. vulgatum Gaud., Fl. Helv., I, 1828, p. 428; Galium silwestre «) glabrum Tausch in Flora, XVIII, 1835, p. 349; Galium silvestre «) glabrum Koch, Syn., 1837—1838, p. 367); Galium commutatum Jord., Observ. pl., 1846, p. 149; Galium silvestre «) vulgatum Wartmann et Scehlatter, Krit. Übers. Gefäßpfl., St. Gallen, 1888, p. 190; Galium silvestre 1. angustifolium Racib., Ber. Akad. Wiss. Krakau, XIV, 1886, p. 267. — Exs.: Fl. exs. Austro-Hung., nr. 2217. f. austriacum (Jacg., Fl. Austriae., I, 1773, p. 51, tab. 80) Sehust.; Galium Hierosolymitanum Jaeg., Hort. Vindob., III, 1776, p. 2; Galium nitidulum Thuill., Fl. Par., I, 1779, p. 76 (sec. spee. orig.!); Galium pusillum y) nitidum Neilr., FI. v. Niederösterr., 1859, p. 462; Galium pusillum 2. tatricum Racib., Ber. Akad. Krakau, XIV, 1886, p. 268; Galium commune ssp. umbellatum var. ß) oxyphyllum Rouy, Fl. Fr., VII, 1903, p. 33. — Exs.: E. Sehultz, herb. norm., nr. 512. 2. var. hispidum (Schrad., Spieil. FlGerm., I, 1774, p. 12) Schust.; Galium silvestre Poll., Hist. pl. Palat., I, 1776, p. 151; Galıum silwestre ßB) scabrifolium Rehb., Fl. exe., 1820, p. 209; Galium silvivagum Baill. et Timb., Acad. se. Toulouse, 5 ser., 1862, p. 239; var. scabriusculum H. Braun in Oborny, FI. v. Mähren, 1884, p. 737 + f. valdeprlosum H. Braun, |. c. 3. var.scabrum (J ac q., Fl. Austriae., V, 1778, p.10, tab. 422) Schust.; Galium obligquum Vill., Prosp. hist. pl. Dauph., 1779, p. 19, et Hist. pl. Dauph., II, 1787, p. 320; Galium umbellatum ß) Lam., Diet. Eneyl., II, 1786, p. 597); Galium silvestre 3. pubescens Schrad., Spieil. Fl. Germ., I, 1794, p. 12; Galium scabrum Pers., Syn. I, 1805, p. 128; Galium multicaule erio- phyllum Wallr., Sched. erit., 1822, p. 34; Galium silvestre «) hirtum Mert. et Koch, Deutschl. Fl., I, 1823, p. 791; Galium siwestre ß) hirtum Tausch in Flora, XVIII, 1835, p. 349; Galium silvestre var. subglabrum H. Braun in Deutsch. Bot. Monatsschr., 1889, p. 5l; Galium asperum ß) typicum G. Beck, Fl. v. Nieder- österr., 1893, p. 1127; Galium commune ssp. umbellatum «) vul- gare subvar. asperum Rouy, Fl. Fr., VIII, 1903, p. 33. — Exs.: Fl. exs. Austro-Hung.. nr. 2218. Il. ssp. anisophylium (V ill., Prosp. hist. pl. Dauph., 1779, p. 20, et Hist. pl. Dauph., II, 1787, p. 317, tab. VII) Schust.; (Falium commune ssp. anisophyllum BRouy, Fl. Fr., VIII, 1903, p. 35; Galium asperum ssp. anisophyllum Brig. in Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, II, 1905, p. 205 + ssp. tenue Brig., |. e. 1. var. {ypicum Schust.; Galium tenue Vill., Prosp. Hist. pl. Dauph., 1779, p. 19, et Hist. pl. Dauph., II, 1787, p. 322, ıab. VII; Galium alpestre Röm. et Scehult., Syst., III, 1818, p. 225; 1) Dieses ist nach Originalen Galium silvaticum L. 13 Galium alpestre Gaud., Fl. Helv., I, 1828, p. 429; Galium sude- ticum Tausch in Flora XVIII, 1835, p. 347; Galium silwestre y) alpestre Tausch, 1. e., p. 349; Galium silvestre b) alpestre Koch, Syn., 1837—1838, p. 429; Galium anisophyllum P) falcatum Auersw. in Wirtgen, Fl. d. Rheinprov., 1857, p. 232; Galium plebeium Hal., Beitr. Fl. Epir. 1894, p. 25; Galium commune ssp. anisophyllum «) genuwinum + B) sudeticum + f. alpestre Rouy, Fl. Fr., VIII, 1903, p. 35; Galium asperum ssp. anisophyllum var. Gaudını Brig. in Scehinz und Keller, Fl. d. Schweiz, II, 1905, p. 205 + ssp. tenue var. glabratum Briq.. 1. e., p. 205. 2. var. Bocconei (All., Fl. Pedem., I, 1785, p. 6) Schust.: Galium silvestre var. hirtellum Gaud., Fl. Helv., I, 1828, p. 429: Galium Lapeyrousianum Jord., Observ. pl., III, 1846, p. 154; Galium silvestre b) scabricaule Schur, En. pl. Transs., 1866, p. 281; Galium asperum var. 6) hirtellum G. Beck, Fl. v. Nieder- österr., 1893, p. 1127; Galium asperum ssp. anisophyllum var. hirtellum Blrig., 1. e., p. 209. 3. var. puberulum (Christ in Gremli, Exkursionsfl. f. d. Schweiz, ed. 2, 1874. p. 218) Schust.; Galmum asperum ssp. tenue var. puberulum Brig., 1. e., p. 205. — Exs.: Doerfler, Herb. norm., nr. 3935; Willkomm, Iter Hispaniae secundum, nr. 309. Was die geographische Verbreitung anlangt, so ist es nieht notwendig, viele einzelne Standorte aufzuzählen. Die ssp. asperum kommt nicht nur in ganz Mitteleuropa vor, sondern findet sich aueh noch in den Pyrenäen, wo die Pflanze bis 1500 m steigt; in Bayern erreicht sie mit ca. 1000 m ihre Höhengrenze (Edels- bergwald bei Pfronten, Ruess!), aus Oberösterreich sah ich sie noch von ca. 1280 m (Tamberg, Niedereder!). Nach Höck (Verh. bot. Ver. Brandenb., 1896, p. 158) geht die Östgrenze dureh Norddeutsehland. Die ssp. anisophyllum ist durch die ganzen Alpen verbreitet von 1300—2300 m, u. zw. von den Pyrenäen bis Bulgarien (auf der Suva Planina, Adamovid!), ferner zerstreut im bayrischen Wald (Neudorf bei Grafenau, Sendtner!), im Fichtel- gebirge, mehrfach im Frankenwalde; auch im Riesengebirge, Taunus, in der Eifel und in den Vogesen; mit den Flüssen tiefer, so auf Isarkies bei München (Holler! 1854, Kränzle! 1896). Vielfach übersehen ist bis jetzt jedenfalls die var. puberulum, die mir von folgenden Standorten vorlag: Spanien: Oberarragonien, am S. Juan, 750 m (Willkomm!); Schweiz: Rafällenfluh, Solothurner Jura, 999 m (Siegfried!), Mont Suchet, Jura vaudois (Vetter!); Bayern: Dolomit bei Schirradorf in Oberfranken 540 m, Klein- ziegenfelder Tal 500 m, Wilsenfels auf Dolomit 420 m, Unteres Asbachtal, Dolomit 400 m, bei Berneck auf Phyllit 600 m, bei Unterailsfeld auf Jurakalk 400 m (Ade!), Rabenstein im Franken- jura, Malm (Kurt Harz!). h Im westlichen Verbreitungsareal (Frankreich, Spanien) treten zu den beiden Unterarten neue Rassen und Formen, deren Systematik trotz der zusammenfassenden Arbeit von Rouy (Fl.Fr., vil 14 1903, p. 29ff.) noch ziemlich im argen liegt. An dieser Stelle war es mir nur darum zu tun, die mitteleuropäischen Glieder des Formen- kreises zu untersuchen und das, was hier in der Rumpelkammer des Galium silvestre aufgestapelt war, möglichst natürlich und ein- fach zu gliedern. In der Vereinfachung der Systematik, soweit sie wissenschaftlich gerechtfertigt ist, sollten die Spezialisten unter den modernen Systematikern ihr Heil suchen, sonst könnte auch auf sie das satirische Diktum Bernard Shaws gemünzt sein: „Keiner kann ausschließlich Spezialist sein, ohne im strengsten Sinne des Wortes ein Idiot zu sein.“ München, im Oktober 1908. Erklärung der Tafel 1. Galium asperum Schreber. — Sämtliche Figuren die Hälfte der Naturgröbe. 1. Ssp. asperum (Schreb.) i,Schust. var. glabrum (Schrad.) Schust. — Kultiviert aus Samen der gleichen Form von einem trockenen Hügel bei Her- sching am Ammersee. 2. Ssp. asperum (Schreb.) Schust. var. glabrum (Schrad.) Schust. — Auf Moorboden zwischen Schilf am Kirchsee bei Tölz, VI. 1905. 3. Ssp. asperum (Schreb.) Schust. var. scabrum (Jacq.) Schust. — Bahn- damm nördlich von Dachau auf sehr trockenem Boden, VI. 1906. — 3b und e kleinere Formen von dem gleichen Standort. 4. Ssp. asperum (Schreb.) Sehust. var. glabrum (Schrad.) Schust. f. austriacum (Jacg.) Schust. — Lechfeld bei Kaufering, 10. VI. 1906. — 4b drei Kümmerformen desselben Standortes. 5a und b. Dieselbe Pflanze, aus Samen von 4a auf gut gedüngter Gartenerde erhalten, Ende VI. 1907. Die Pflanzen zeigen den Übergang der f. austriacum in den Typus. 6. F. austriacum (Jacq.) Schust. — Kalksburg bei Wien, Gaisberg, 3. VII. 1874, leg. Wiesbaur. 7. F. austriacum (Jacq.) Schust. — Herrenholz bei Schweig in Ober- franken, auf Keuper, 340 m, Mitte VI. 1904, leg. Ade. 8. Psp. anisophyllium (Vill.) Schust. var. typicum Schust. — Krotten- kopf bei Partenkirchen, auf Kalkgeröll, 1800 m, IX. 1906. 9a. Aus Samen der vorigen auf gut gedüngter Gartenerde gezogen, VII. 1907. 9b. Ebenfalls aus Samen von 8, aber auf Flußsand kultiviert, IX. 1907. 10. Ssp. anisophyllum (Vill.) Schust. var. typicum Schust. — Schmal- blättrig und mit langen Internodien. — Hinteres Sonnwendjoch, auf Kalk, VI. 1897. 11. Desgl. — Schmalblättrig und mit zusammengezogener Rispe. — Bern- stein im Frankenwald, auf Tonschiefer, 550 m, VIII. 1906, leg. Ade. 12. Desgl. — Sehr schmalblättrig. — Maloja, 1900 m, leg. Dr. G. Hegi, 13. Desgl. — Ubergang zur breitblättrigen Form. — Savoyen, an Felsen des Berges Mery, 1900 m, leg. Bouchard, 16. VII. 1903. 14. Desgl. — Mit verbreiterten Blättern. — Nebelhorn, 1900 m, VII. 1908. 15. Desgl. — Mit verschmälerten Blättern, langen Internodien und sehr langen Blütenstielen. — Karpathen, Komitat Trencsin, leg. Dr. C. Branesik, 19 DV 22 1903. 16. Desgl. — Wie 15, aber mit etwas kürzeren Blütenstielen. — Toroiaga bei Borsa in der Marmaros, 1800 m, 18. VII. 1903, leg. Ade. 17. Desgl. — Typische Pflanze. — Riesengebirge, Riesengrund, leg. Baenitz, 16. VII. 1899. = ° Ex an. » ° 3 < Schuster, J.: Galium silvestre. Taf. : | \ x Oesterr. botan. Zeitsch. 1909, Auterphae Lichtdruck v. Max ‚Jane, Wien 15 18. Desgl. — Mit armblütiger Infloreszenz. — Oberengadin, Ufer am Silsersee, 1800 m, leg. Dr. G. Hegi. 19. Ssp. anisophyllum (Vill.) Schust. var. puberulum (Christ) Schust. — An Felsen bei Schirradorf (Bezirk Thurnau), Dolomit, 540 m. 20 und 21. Var. puberulum (Christ) Schust. — Oberfranken oberhalb Wiesenfels, Dolomit, 450 m, 12. V. 1904, leg. Ade. 22. Ssp. anisophyllum (Vill.) Schust. var. Bocconei (All) Schust. — Pyrenäen, Tal von Estaube, auf Geröll, leg. Sennen. Sur le systeme des monocotyledonees, Premiere note par L. Nicotra (Messine). Depuis longtemps j’ai ete fort penche ä rechercher les af- finites des monocotyledonees, et, tres-jeune encore, jai täche de eonstruire l’arbre genealogique de ces plantes'). Quoique je doive regretter des fautes, qui sont glissees dans cet essai, je trouve de quoi me rejouir; y ayant donne une preuve nette de l’empresse- ment. avee lequel j’ai de bonne heure employ& la methode syn- thetique, assez propre pour representer la descendence des orga- nismes. En revenant ä present sur ce sujet, je me ravise; car je ne crois plus & la multiplieite des celasses etablies jadis par les auteurs, et encore maintenues dans la systematisation de cette partie du regne vegetal. Il me semble, au contraire, que cette division des angiospermes oflre une constance merveilleuse de ca- racteres, une uniformite, dont la presence rend impossible la con- stitution de classes equivalentes ä celles des dieotyl&donees. Dans l’enorme multiplieite des genres et des especes monocotyl&edonees il faut voir plutöt l’effet d’une extr&me differenciation tout ä fait recente, c’est-ä-dire aboutissant ä des formes dernierement ap- parues. Nous sommes aujourd’hui assures que l’enc&tre des mono- cotyledonees on doit le chercher dans le voisinage des proangio- spermes. Nous sommes conduits ä ce r6sultat tres-important par les partieularitees anatomiques de la tige communes aux nym- pheacdes et aux commelinacees, par l’inegalite des cotylödons qu’on observe chez les nympheacees de m&me que dans les cy- cadees, par la valeur morphologique de la feuille des monocoty- ledonees. Ces plantes ont trouve dans les temps geologiques r&- cents leur menu developpement; mais elles se sont detachees de Yarbre angiospermique primitif bien anciennement, de sorte que la structure des premiers representants de l’angiospermie a ete bien mieux conserv&e chez elles qu’ailleurs. 1) Tentativo di una fitotassi (Messina, 1873). 16 C’est done une pratique contrad dire que celle de placer les monocotyledondes entre gymnosperuies et dicotyledondes'); car la fusion des cotyledons, d’oü a pu jaillir Ja monocotyl&donie aussi bien que de l’abort d’un de ces corps seminales, a lieu de meme chez les ranunculus, les anemones, les corydalis. Le temoignage pal&ontologique marche iei fort heureusement d’accord avec les deductions morphologiques; selon lesquelles les plantes & fleur polyeyelique ont dü preceder celles dont la fleur est marqu&e d’eucyelisme. Mais je erois qu’on abuse des irr&pro- chables prineipes morphologiques, en les extendant au delä du champ, oü ils ont leur vraie valeur logique; et il est & demander, selon moi, si des groupes aujourd’hui presque generalement, ou m&me parfaitement eucycliques, n’aient pas jadis &t6 des groupes renfermant des plantes polyceyeliques. On doit done se douter de la classification fondamentale appujee sur la simple consideration de cette syme6trie florale, et admise d’une maniere absolue par Delpino°): je nie avee M. Cacciamali°’) que les h&lobiees aient &t& la souche de tout po- pulation monocotyl&donee. Je trouverai fort plus raisonnable de eoncevoir le polycyclisme comme phase anterieure & l’eucyclisme, sans r&duire cette symetrie-lä au groupe des helobiees. On evitera de la sorte bien des questions, et sera peut-etre Öte le dissenti- ment qu'ici on note parfois entre les auteurs. M. Delpino ne voulant pas nier aux palmes l’eucyclisme en aucun cas, est conduit & regarder comme hysterotypique la multiplication des parties florales, qui s’observe dans cette fa- mille. Or cela me semble tout-ä-fait contraire aux lois de l’evo- lution florale, et se montre comme une fausse consequence du faux prineipe admis. M. Engier presente un systeme, qui est produit par une conception genealogique plus conforme ä& la v£- rite, en posant palmes et pandanales tout indipendemment des h&lo- biees. Le botaniste italien d’ailleurs avoue lui-m&me, que la re- cherche des formes encetres des palmes parmi les types poly- cyeliques actuellement existents soit opera vana. Une raison, qu’il allegue pour abattre la systematisation englerienne, est la constante coincidence de l’eucycelisme avec la carpadenie; qui, selon lui, est l’indice d’une anteriorit& dans la descendence de ces vegetaux. Mais c’est evidemment une raison bien faible; car la constance ci-dessus admet des exceptions (dans les Butomus p. ex.). Qui nous ameönera done & conclure que l’exception n’ait pas lieu ailleurs? La co6sistence de la carpadenie et du poly- cyclisme, je crois, devait &tre assez fr&quente jadis, &tant l’un. caractere et l’autre une marque exquise d’anciennete, et leur dis- sociation l’effet d’une &volution de la symetrie florale, all&e plus 1) Je me suis sauv6 de cette faute en ecrivant la flore de Messine (1878). 2) Appliec. di nuovi erit., etc. Mem. VI (Bologne, 1896). 3) Filogenia delle idrante (Riv. it. d. sc. nat. Siena, 1897). 17 vite que celle des adapta . 's biologiques. Il est probable, par con- sequent, que le rapporı entre les deux progres ait dü apporter une marche, dont le plan est ä peu pres donne dans le sch&ma suivant: eucyclisme anadenique polyeyclisme anadenique eucyclisme carpadenique polyeyclisme carpad£nique polyeyclisme anadenique; oü on voit que l’anadenisme ou l’absence de nectaires septales est aussi associable au polyeycelisme que ä l’euceyclisme, et que elle est tantöt prototypique, tantöt hysterotypique. Cela nous suffit pour condamner l’admission d’un adenisme univoque, tout simple; qui, appliqu&e comme criterium dans les recherches gen£alogiques, nous forgerait ä des r&sultats tres-faux. En dressant le schema ei-dessus, j’ai neglige expres la con- sideration de la petalad£nie. M. Delpino la regarde comme toujours posterieure ä la carpadenie; ce qui me semble une proposition inacceptable dans sa generalite, ne se trouvant aucune raison pour nier une petala- denie arrivee d’emblee. En considerant la petaladenie, le probleme relatif ä l’origine de l’anadenie se complique davantage, et c'est m&me le savant italien qui croit ä& une double possibilite pour Vexpliquer, et doute fort bien de la valeur du criterium em- ploye par lui; car on ne peut savoir si l’anadenie dont on agit est une derivee de petaladenie ou de carpadenie'). Il soutient ce- pendant la superiorit6 de sa decouverte, et ne sent pas affablie sa foi dans le eriterium de la double adenie, de cette pierre de touche (dit-il) pour dresser un tableau syst@matique des mono- cotyledondes. Cela a certainement de l’exageration; car la muta- bilite de la maniere avec laquelle s’opere la secretion du nectar est un fait reconnu par lui m&me, et une telle mutabilite a pu avoir lieu dans une famille bien naturelle, peut-&tre aussi dans un genre. En employant ce eriterium nous serions amen€s mal- heureusement & dissoudre ces groupes. Nul ne doutera cependant (cela va sans dire) que la pre&- sencee de nectaires carpidiels, ou celle des Epipetals nous aidera beaucoup ä r&soudre des problömes taxonomiques; mais on jugera certainement impossible l’applieation generale de ce eriterium ä la classification fondamentale des monocotyledonees. I] faut avouer que les familles de ces vegetaux ne sont pas au couvert de toute eritique, et que les botanistes se sont quelquefois &gares iei en .1) „Manca la prova di fatto se l’abolizione dovette colpire nettarii inter- carpidiali oppure nettarii epipetali.“ Österr. botan, Zeitschrift. 1. Heft. 1909. 2 18 gätant peut &tre l’oeuvre de A. L. Jussieu; mais si de cor- reptions sont & faire, ce n’est pas au simple eriterium susdit que l’on se fiera avec sürete. Voilä maintenant ce que je crois assez important dans cette sistömatisation premiere: il est ä faire une nette distinetion entre les differences ayant lieu dans une m&me famille (se repetant dans bien de ces categories taxinomiques, et determinant les phases, ä travers lesquelles marche le developpement) et les difierences bien plus compliqudes, bien plus profondes, qui sont gravees en ma- niere ä &tablir le cachet particulier, d’oü on peut se faire idee de la symetrie propre & la famille, et qui ont constitue les diverses branches de l’arbre gendalogique. Eichler confond ces deux choses, et quoique il nous presente exactement une des Echelles gravies par cette marche, il manque des renseignements neces- saires pour 6&tablir les branches naturelles, oü cette marche a te acheve£e. Maintenant, supposons les familles bien &tablies. Il ne faut pas se garder, avec MM. Bentham et Hooker, de chercher les points d’oü partent ces branches genealogiques; on ne peut pas se defendre de penetrer dans cette Epineuse question, si on a le but de suivre les direetions primordielles, selon lesquelles la souche monocotylödonde prit son developpement. Engler et Del- pino voulant remplir cette täche, parviennent ä des bons r&- sultats, qui malheureusement sont ga et lä entremeles ä des idees inacceptables. Les susdites directions sont mieux indiquees chez le botaniste allemand; car il n’est pas possible de ranger ensemble sous la d&nomination d’eucycliques les pandanales, les palmes, les spathiflores, avec les liliifiores. Mais, sans contredit, il est une erreur que de rassembler sous la denomination de glumaceae les cyperaceae et les graminaceae. On fait ainsi une confusion entre deux branches profondement differentes de l’arbre gen&alogique des monocytyledondes; car les graminaceae forment une serie de- riv6e des eucycliques, tandis-que les cyperaceae tiennent de pres aux pandanaceae et aux thyphaceae, ce qui a et& fort bien concu par Delpino, qui a r&ussi a se defaire des glumacees. On doit rendre de la louange ä l’auteur de si belle acquisition de la systematique. En admettant done que les formes monocotyledondes ont commence par &tre empreintees de polycyelisme floral, on ne doit concevoir cette symetrie comme appärtenant exclusivement aux helobides, telles que nous les voyons aujourd’hui; on ne doit, par consöquent chercher dans ces plantes la souche monocotyl&donee. Tl faudra plutöt concevoir une forme ancötrale, d’oü seraient sorties aussi bien les helobides, que des eucycliques telles que les Dra- caena. Les helobiees de nos jours sont vraisemblablement une pro- genie produite par de la regression au m&me titre peut-etre des Lemna et des Pistia; qui ne sont pas les parents des aracees, 19 mais les derivds d’une serie, dont le point de depart se trouvera avec probabilitö dans le genre Acorus, ou ä peu-preös. De möme, les pandanales et les palmes s’approchent de la souche primitive de l’arbre gendalogique des monocotyl&dondes sans toucher aux h&lobices. C'est mal done ä croire les COyelanthus des derives par multiplication; nous touchons avec ce genre-ci ä un tage inferieur de l’evolution des’palmes, nous touchons c’est- ä-dire & des representants anciens de la famille, dont on a un residu tres parlant dans la polystemonie des Borassus, des Caryota et des Lodoicea. Messine, Aoüt 1908. Orientierende Untersuchungen über die Einwirkung von gasförmigem Formaldehyd auf die grüne Pflanze. Von Viktor Grafe und Leopold Ritter v. Portheim. (Mit 1 Textabbildung.) (Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität und der Bio- logischen Versuchsanstalt in Wien.) Bekanntlich erfreut sich heute die Hypothese A. v. Baeyers?), nach welcher bei der Kohlensäure-Assimilation grüner Pflanzenteile im Lichte Formaldehyd als primäres Assimilationsprodukt sich bilde, aus dem dann unter dem Einfluß des lebenden Protoplasmas dureh Polymerisation Hexosen entstünden, weitgehender Anerkennng. Es ist nicht nur gelungen, diesen Polymerisationsprozeß in vitro durch- zuführen ?), sondern neuere Untersuchungen haben unsere Kenntnisse dieser Kondensationsprodukte bedeutend vermehrt und uns Zwischen- produkte von niederer Kohlenstoffzahl bei diesem Kondensations- vorgang, namentlich den Glykolaldehyd ?) kennen gelehrt. Aber auch der andere Weg, Bildung von Formaldehyd aus den Oxyden des Kohlenstoffs, Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd, ist mit Erfolg be- schritten worden. Zunächst konnten die genannten Oxyde durch Wasserstoff bei Gegenwart metallischer Katalysatoren (Palladium, Platinmohr) zu Formaldehyd reduziert werden‘). Da diese Reaktion immerhin höhere Temperaturen erfordert, kann wohl an ihre Wirk- 1) A. v. Baeyer, Berichte der deutschen chem. Ges. 3, 67 (1870). 2) Buttlerow, Annalen der Chemie 120, 295 (1861); Tollens, Be- richte d. d. chem. Ges. 15, 1632 (1882); 16, 919 (1883); ©. Loew, Berichte d. d. chem. Ges. 20, 142, !3039 (1887), 21, 270 (1888), 22, 470 ff. (1889); E. Fischer, Ber. d. d. chem. Ges. 21, 991 (1888); 23, 388, 2126 (1890). 3) H. u. A. Euler, Ber. d. d. chem. Ges. 39, 39—45 (1906). #) Jahn, Ber. d. d. chem. Ges. 22, 989 (1889); Chapman, Holt. jun. Journ. of the chem. soc. 87, 916 (1905). 2*+ 20 samkeit im lebenden Organismus nicht gedacht werden. An Stelle der metallischen Kontaktsubstanzen kann man aber auch die dunkle elektrische Entladung für die in Rede stehende Reduktion verwenden ''). Diesen letzteren Vorgang hat besonders W. Loeb?) neuerdings studiert ®) und er konnte Wasserdampf und Kohlendioxyd bei steter Entfernung des freiwerdenden Sauerstoffs zu Formal- dehyd, Glykolaldehyd und Hexosen durch dunkle elektrische Ent- ladung zusammenfügen. Er spricht auch direkt die Anschauung aus, daß dunkle elektrische Entladung, wie sie z. B. durch die elektrischen Spannungsdifferenzen an Pflanzenoberflächen ermöglicht werde, ein bei der Assimilation wirkender Faktor sei und daß der Formaldehyd, der ja bekanntlich ein Plasmagift darstellt, sich gar nicht als solcher in der Pflanzenzelle bilde, sondern nur in einer labilen Modifikation auftrete, die sofort zum Kondensationsprodukt sich umbildete. Hinsichtlich der Frage, ob das Auftreten von Formal- debyd in grünen Pflanzenteilen nachgewiesen werden kann, hat namentlich Pollacei eine Antwort in bejahendem Sinne geliefert *) und auch andere Forscher haben in demselben Sinne entschieden °). Gelegentlich ist auch Formaldehyd in den ätherischen Ölen nach- gewiesen worden, welche aus Pflanzenteilen durch Destillation mit Wasserdampf gewonnen wurden‘), und Posternak’) berichtet über eine phosphor-organische Reservesubstanz der Chlorophylipflanzen, welche er als Formaldehyd-Derivat, als Anhydro-oxymethylen-di- phosphorsäure, ansieht. Hinsichtlich der zweiten einschlägigen Frage, ob Formaldehyd von den grünen Pflanzen zum Aufbaue ihrer Kohlehydrate ver- wendet werden kann, ist zunächst zu betonen, daß Formaldehyd wohl ein intensives Gift®) gegen Bakterien und Pilze vorstellt, daß er aber höhere Pflanzen je nach individueller Verschiedenheit mehr 1) Brodie, Proc. of the royal soc. 22, 172 (1874); Losanitsch, Jo- witschitsch, Ber. d. d. chem. Ges. 30, 136 (1897); de Hemptinne, Chem. Zentrbl. 1897, II. 1045; Solvay, Slosse ebenda, 1893, II. 421. 2) Ber. d. d. chem. Ges. 37, 3593 (1904), Zeitschr. f. Elektrochem. 11, 745 (1905), 12, 282 (1906); Landw. Jahrb., p. 541 (1906). 3) Russ, Zeitschr. f. Elektrochem. 12, 412 (1906) hat festgestellt, daß es sich hier um eine umkehrbare chem. Reaktion handle. Die Loebschen Beobachtungen werden von J. Rülf: Uber das erste organische Assimilations- produkt. Zeitschr. f. allgem. Physiologie VI), 493 bis 512 (1907) bestätigt und er- weitert. 4) G. Pollacei: Intorno all’assimilazione clorofilliana, Estr. d. Atti dell” Ist. bot. dell’ universitä di Pavia. Vol. VIII (1902), VII (1899) Ders.: Sulla scoperta dell’aldeide formica nelle piante. Rend. d. R. Acc. dei Lincei, Vol. XVI (1907). 5) Delepine, Compte rend. 123, 120 (1896); Euler, Ber. d. chem. Ges. 37, 3412 (1904); Plancher, Ravenna, Rend. R. Acc. d. Lincei 13, II 459 (1904): Usher u. Priestley, Zentralbl. chem. 1906, 11442; Kimpflin, Compt. rend. 144, 148 (1907); Grafe u. v. Portheim, Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss., Wien, 115 (1906). .6) Opitz, Arch. d. Pharm. 229, 279 (1891); Schimmel u. Co., Chem. Zentralbl. 1904, I 1263. 7) Compt. rend. 137, 202, 337, 439 (1903). 8) Geuther, Ber. d. pharm. Ges. 5, 325. 21 oder weniger, aber nicht immer schädigt‘). So konnten auch Loew?) und Bokorny°) zeigen, daß die weniger giftigen Derivate des Formaldehyd, formaldehydschwefligsaures Natron, Methylal, von Spirogyren zur Stärkebildung Verwendung finden können. Tr&boux‘) konnte zeigen, daß Elodea noch °/,.u°/. Formaldehyd in wässeriger Lösung gut verträgt und Bouilhae°) stellte bei Sinapis alba eine gewisse Resistenz gegen diesen Aldehyd fest. Die genannten Autoren hatten nun der Pflanze den Formal- dehyd durchwegs in wässeriger Lösung von der Wurzel aus ge- boten und es fragt sich, ob es nicht eher erfolgreich sein würde, den Aldehyd, welcher ja ein Gas ist und auch aus der wässerigen Lösung mit Leichtigkeit entlassen wird, im Luftvolumen, von den Blättern aus zu bieten, die ja möglicherweise für die Verarbeitung dieses Kohlensäureabkömmlings besser angepaßt sein könnten als die Wurzel. Um zu sehen, ob zunächst der Formaldehyd von der Pflanze überhaupt aufgenommen werde, war es geboten, der Pfianze eine ganz bestimmte Menge des Gases zur Verfügung zu stellen uud sich durch quantitative Analyse nach Ablauf des Versuches zu überzeugen, ob und‘ wie viel Formaldehyd verschwunden war. Für die quantitative Ermittlung des Formaldehyds sind zahl- reiche Methoden vorgeschlagen worden®). Für unsere Zwecke kamen nur die maßanalytischen Bestimmungsmethoden in Betracht, die sich auf zwei Fundamentaleigenschaften des Formaldehyds stützen. auf seine Fähigkeit, sich mit Ammoniak und Aminen rasch und quantitativ zu vereinigen und auf seine reduzierenden Eigenschaften. Von ersterer Eigenschaft macht die Leglersche’) Methode Ge- brauch, welche darauf beruht, daß man eine abgemessene Menge titrierter Ammoniakflüssigkeit zu der Formaldehydlösung hinzufügt und nach einiger Zeit die unverbrauchte Ammoniakmenge zurück- titriert. Das Ammoniak reagiert auf den Formaldehyd glatt nach der Gleichung: 6 HCOH + 4 NH, = (CH,), N, + 6 H,O unter Bildung von Hexamethylentetramin. Von den Oxydationsmethoden war nur die Methode von Romijn°®) für unsere Zwecke in Betracht zu ziehen und allenfalls !) Trillat, Apothekerzeitg. 7, 94; Aronson, 'Berl., klin. Wochenschr. 29; Kinzel, landw. Verstat. 49, 461. 2) OÖ. Loew, Ber. d. d. chem. Ges. 22, 482 (1889), Zentrbl. f. Bakteriol. Nr. 14 (1892). 3) Bokorny, Ber. d. d. bot. Ges. 9, 103 (1891), Pharm. Zentralhalle 43, 204 (1902). *) Treboux, Flora 1903, 73. 5) Bouilhae, Compt. rend. 133, 751 (1901), 135, 1369 (1902). Vgl. auch Loew, „Die chem. Energie der lebenden Zelle“, 2. Aufl, Stuttg. 1906, p. 38, 55, und Kaserer: Die Oxydation des Wasserstoffes durch Mikroorganismen, Zentrbl. f. Bakt. 16, 25, 771 (1906). 6) Zusammenstellung in Vanino und Seitter: Der Formaldehyd, Wien, Leipzig 1901. 7) Legler, Zeitschr. f. analyt. Chemie 23, 80 und 31, 348. €) Bomijn, Zeitschr. f. aralyt. Chemie 36, 18 (1897). 22 noch die von Vanino und Seitter'). Die erstere benützt die Eigen- schaft des Formaldehyd durch Jod in alkalischer Lösung zu Ameisen- säure oxydiert zu werden, worauf man nach beendeter Einwirkung mit Salzsäure oder Schwefelsäure ansäuert und das in Freiheit ge- setzte Jod mit Natriumthiosulfat unter Anwendung von Stärkekleister als Indikator zurücktitriert, HCOH + J, + H,O = HCOOH + 2 HJ. Namentlich bei sehr kleinen Quantitäten Formaldehyd ist diese Methode, wie wir festgestellt haben, besonders in der Fresenius- Grünhutschen Abänderung?) sehr brauchbar; sie wird übrigens auch anderweitig empfohlen ?). Die Grundlage der Vanino-Seitterschen Methode ist die Oxydation des Aldehyds zur Säure durch Kalium- permanganat |in saurer Lösung, worauf man nach Blanek und Finkenbeiner®) den Uberschuß des Permanganats mit Wasser- stoffsuperoxyd zurücktitriert. Wir mußten nun zunächst die drei Methoden einer kritischen Prüfung unterziehen, um für die Bestimmung der kleinen Formal- dehyd-Quantitäten die genaueste und zuverlässigste auszuwählen. Die Leglersche Methode wurde mit ‘der Abänderung von Smith°’) angewendet, indem 2 g reines, neutrales NH,Ol in einer Stöpselflasche in 25 cm? H,O gelöst und 2°5 g des zu untersuchenden Aldehyds jn genau 2%iger Lösung hinzugefügt wurden. Dann wurden 25 em? n-NaOH zufließen gelassen und nach einer halben Stunde der Ammoniaküberschuß mit Rosolsäure als Indikator mittels n-H, SO, zurücktitriert. Die Nachteile der Methode bestehen ab- gesehen von der Langwierigkeit der Bestimmung in dem ungenauen Farbenumschlag, der Ungenauigkeiten bis zu 05% bedingt‘). Auch die Methode Vaninos, welche nach unseren Feststellungen noch weit höhere Fehlergrenzen (bis zu 1:67%) aufweist, erwies sich für die notwendigen minutiösen Bestimmungen unbrauchbar, und es sollen daher die Kontrollzahlen, die sich bei der kritischen Durcehprüfung ergaben, nicht angeführt werden, Die Romijnsche Methode allein ist für die Bestimmung der in Betracht kommenden kleinen Aldehydquantitäten geeignet, wobei darauf geachtet wurde, daß die Maßgefäße genau geeicht waren und bei jeder Bestimmung ein blinder Versuch durchgeführt wurde. 1 cm? n-Jodlösung entspricht 0015 g Formaldehyd. Die Jodlösung wurde in der Weise bereitet, daß 25 g reines Jodkalium im Literkolben in möglichst wenig Wasser gelöst, 12°7 & resublimiertes Jod hinzugefügt und durch Umschütteln Lösung 1) Vanino und Seitter, Zeitschr. f. analyt. Chemie 40, 587 (1901). 2) Zeitschr. f. analyt. Chemie 44, 13 (1905). 3) Wij,ne, Chem. Centrbl. II 397 (1903), Vanino ebenda II 1258 (1903), Male ebenda II 273 (1905). *#) Blanck, Finkenbeiner, Ber. d. d. chem. Ges. 31, 2979 (1898), 32 2141 (1899). 5) Amerik. Journ. of Pharm. 86 (1898), Zeitschr. f. analyt. Chemie 39. 6) Schon G. Doby, Zeitschr. f. angew. Chemie 20, H. 9 (1907), p. 353, hebt die Fehlerquellen der Leglerschen Methode hervor. 23 herbeigeführt wurde; dann wurde bis zur Marke aufgefüllt und die Stärke der Jodlösung mit '/,, n-Thiosulfatlösung bestimmt. Die letztere wurde in der bekannten Weise mit Kaliumbichromat ') ge- stellt. Die Bestimmung erfolgte nach folgendem Schema: Für 20 cm’ K,Cr, 0, wurden verbraucht I 17:00 em®, II 17°1 cm? Na,S,0,. daher 1 cm? Na,S,0, = 0°00139 & HCOH?). Verwendet wurden D em? einer genau 2%igen HC OH-Lösung: 100 em° Jodlösung verbrauchen 99°6 Na,S,0,, Versuch I zurücktitriert: 27°6 Na,S,0, — 72:0 Na,S, 0: " - 21:0 NE350; = TE NER — 0°10008; berechnet für 5 em? 2% Aldehyds —= 0° 10000. Dabei wurden 30 em? !/,, n NaÖH (Titer=0'04334g NaOH) gestellt mit Oxalsäure (14255 & [COOH], = 20:9 cm? NaOH; 1:3547 g [COOH], = 19:8 em? NaOH) und 40 em? '/,, n H, SO, (Titer = 0°04785 g H,SO,) gestellt mit Natronkarbonat (1’1940 g N=.00, = 23-1 em? H,SO,; 1'192 g Na,C0, = 23:15 H,S0O,) verwendet. Auch für eine 0°02% Formaldehydlösung wurde die Zuverlässigkeit der Romijnschen Methode noch mit bestem Ge- lingen geprüft. Es wurde nun versucht, mittels dieser Methode die Formal- dehydmenge eines Luftvolumens zunächst in einer Versuchsreihe ohne Pflanzen in der Weise zu bestimmen, daß unter eine genau 8000 em? fassende, auf eine Glasplatte gut aufgeschliffene, am auf- ruhenden Rande eingefettete Glocke ein Kulturglas mit 250 em’® dest. Wassers uud daneben eine Uhrschale mit 10 em? einer 2%igen Formaldehydlösung gestellt wurde. Die oben tubulierte Glocke war mittels eines gut paraffinierten Korkstöpsels mit zwei Bohrungen verschlossen. Durch die eine Bohrung führte eine außerhalb der Glocke rechtwinklig gebogene Glasröhre bis fast auf den Boden der Glocke, die andere Bohrung war mit einem kürzeren ebensolchen Gasableitungsrohre versehen, die beiden Röhren durch Kautschuk- schlauch und Klemmschrauben verschlossen. Diese Versuchs- anordnung wurde acht Tage bei konstanter Temperatur stehen ge- lassen, dann an das längere Rohr eine Waschflasche mit konz. H, SO,, an das kürzere drei Schüttelflaschen mit je 30 em? '/,, n. NaOH, als Waschflaschen montiert, vorgeschaltet und nun mittels eines Aspirators in ganz langsamem Strome der Luftinhalt der Glasglocke abgesogen. Wir erwarteten so den Formaldehyd, der sich nach dieser Zeit in der Luft befinden mußte und den etwa durch das Saugen noch aus der wässerigen Lösung befreiten, in den Vor- 1) Treadwell, Analytische Chemie II., p. 475. 2) Die Kaliumbichromatlösung enthielt 3-874g K,Cr,0, im Liter gelöst; den verbrauchten 17 cm3 Na, S, O, sind demnach 0:2 g Jod äquivalent. Da aber, wie oben auseinandergesetzt, 1 cm? n- Jodlösung, der 0:127 g Jod enthält, 0-015g HCOH entspricht, so berechnet sich der Titer für lem? der ver- wendeten Na, S,0, Lösung mit 000139 g Formaldehyd. 24 lagen zu finden und diesen nach der maßanalytischen Bestimmung mit dem in wässeriger Lösung zurückgebliebenen zu 0'2g HCOH (der ganzen verwendeten Menge) ergänzt zu sehen. Es zeigte sich aber, daß sich auch nach mehrstündigem Absaugen nieht eine Spur des Gases in den als Waschflaschen montierten Schüttelflaschen vorfand, ein Moment, das unabhängig von uns auch noch andere Beobachter konstatieren konnten‘). Versuch vom 2. X. 1906: 25 em? Jodlösung = 53:5 cm? Na,S, 0, 1 Waschfllasche = 53°5 cm? Na, S,0, kein Formaldehyd Schale = 32:55 cm? Na, S, es Glas = 2370 em? Na, S,0,)2980 zusammen 5075 -00139 = 0°0705424 g HCOH, daher in der Luft = 0 — 0:1294576 g HCOH. Versuch vom 9. X. 1906: 25 em* Jodlösung = 53°0 em? Na,S,0, 1 Waschflasche = 53°0 em? Na,S,O, kein Formaldehyd Schale = 33°4 cm? Na, S,O, | 196 Glas = 18'9 cm? Na,S,0, ) 34:1 zusammen 53°7 X “001397 = '0:074643 2 HCOH, Aaher "in der Tan rl — 0125357 g HCOH. Durch das Absaugen war also keine Entfernung des Formal- dehyd, sondern nur, wie uns ein Parallelversuch ohne Absaugen !) Plancher G. et Ravenna G. Rendiconti d. Academia d. Lincei CCCII, 5. Vol. XIIL, II. Sem. 1904, p. 459, cit. nach Bot. Zentralblatt 1906 CI.. p. 300. Es erschien möglich, daß bei Gegenwart von H, O der Formaldehyd in Hydratform übergeht und deshalb nicht abgesogen"werden kann. Daher wurde der Versuch gemacht (das Experiment führte Fräulein Emmy Vieser unter unserer Kontrolle im pflanzenphysiologischen Institute durch) Paraformaldehyd, der bekanntlich in Form von Pastillen, die sehr leicht gasförmigen Form- aldehyd entwickeln, im Handel zu haben ist, unter einer Vakuumglocke über cone. H, SO, an der Wasserstrahlpumpe dem Absaugen in der Weise zu unter- ziehen, daß zwischen Glocke und Pumpe zwei mit H, OÖ beschickte Wasch- flaschen eingeschaltet wurden. Die Luft wurde so abgesogen, daß die in den Waschflaschen aufsteigenden Gasblasen noch gezählt werden konnten. I. Versuch: Drei Pastillen im Gewichte von 2 762g. Nach vierstündigem Absaugen hatten sie 0 0089 g an Gewicht verloren, die Luft unter der Glocke zeigte beim Abheben intensiven Formaldehydgeruch, in die Waschflaschen war nicht «ine Spur Formaldehyd übergegangen. II. Versuch: Drei Pastillen = 27531 g. Nach 30 Stunden Gewichts- verlust — 0:04 g. In den Waschflaschen kein Formaldehyd. III. Versuch: Statt der eone. H, SO, wurde eine Schale mit H, O unter die Glocke gestellt, sonst wie früher. Drei Pastillen = 2°6685 g. In der Luft nach 30 Stunden: 0:04 g; in der Schale: 0 027 g, in den Waschflaschen kein Formaldehyd. { Wir können vorläufig noch keine Vermutung über die Ursache dieses merkwürdigen Phänomens äußern. 25 zeigte, erreicht worden, daß aus der Lösung mehr Aldehyd an das Luftvolumen abgegeben worden war. Es wurden nun in der Folge zwei gleich große und gleich montierte Versuchsglocken unter den- selben Verhältnissen wie vorher, mit Formaldehyd beschickt, stehen gelassen, um zu ermitteln, ob nicht der Gehalt ihres Luftvolumens an Formaldehyd für bestimmte Temperaturen eine konstante Größe sei. Es wurden zwei gleichgroße Glasgloeken in der oben be- schriebenen Weise aufgestellt, der Feuchtigkeitsbeschlag an der Gloekenwandung nach Abbruch des Versuches sorgfältig in eines der Gefäße abgespritzt und der Inhalt beider Gefäße titriert. Die Differenz zwischen dem verwendeten Formaldehydquantum und der nun ermittelten Menge mußte der Gehalt des Luftvolumens der Glocken an diesem Gase sein. Verwendet wurden stets 5 em? 4%ige Formaldehydlösung, mithin O'2 g Formaldehyd. | I. Glocke 11 Glocke! I. Glocke |. Glocke | I. Glocke | Il. Glocke Datum des Ver- suches...... Schale und Glas 19.XI.bis3. XII.1906, 3. XIl. bis 17. XII. "17. XII bis 31.XIl rücktitriert.. Blinde Probe.. 594 cm? 58:6 cm? 100 em? J 59:8 cm? 588 cm? 62:8 cm? 622 cm? 100 cm? Jodlösung —= 1932 Na,8,0; 1334 em?| 1344 cm? 100 cm? J entsprechen 19270 Na,8,0, 1299 cm? | 130°5 cm? — 1924 Na,S,0, Dah. verbraucht || 133 cm? |133°8 cm? In den Gefäßen In der Emits:: Temperatur ... 0186982 g,0:187322g| 0'18676g | 0:18816g |0:181861 0182695 HCOH 0.013018 g 12— 140 0:0126788 12 —140 0-01324 g 9—150 0-01184g 9—150 0.018138 9—200 0:017305 g 9—200 (Schluß folgt.) Das pflanzenphysiologische Institut der k. K. deutschen Universität in Prag. (Mit drei Ansichten und zwei Plänen.) Von A. Nestler (Prag). Am Schlusse seiner historischen Skizze über die Entwicklung der Lehrkanzel für Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag schrieb 1899 H. Molisch'): „Auf eine Schilderung des pflanzenphysiologischen Institutes nach seiner Anlage und inneren Ausgestaltung kann 1) H. Molisch, Historische Skizze über die Entwicklung der Lehrkanzel für Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der k. k. deutschen Karl-Fer- dinands-Universität in Prag. Sonderabdruck aus der anläßlich des Regierungs- jubiläums Seiner Majestät von dem akademischen Senat herausgegebenen Fest- schrift. 8. 5. 26 leider derzeit nicht eingegangen werden, da zur Zeit der Abfassung dieser Zeilen das Institut noch nicht vollendet war.“ Seitdem ist ein Dezennium verflossen, die innere Einrichtung ist zu einem gewissen Abschluß gelangt und manches unentbehr- liche Rüstzeug der Wissenschaft, das damals nur als frommer Wunsch in der Seele des Institutsleiters bestand, ziert heute die lichten Arbeitsräume. Es scheint mir daher der gegenwärtige Zeitpunkt geeignet zu sein, die Entwicklungsgeschichte des deutschen pflanzenphysiologischen Institutes zu ergänzen, womit gleichzeitig ein kurzer Beitrag zur Geschichte der Pflanzenphysiologie in Öster- reich verbunden ist. Denn abgesehen von den wissenschaftlichen Erfolgen, die direkt aus diesem Institut hervorgegangen sind und mit bestimmten Objekten und Apparaten im Zusammenhange stehen, zeigt die gesamte gegenwärtige Ausstattung der inneren Räume, daß viele Fortschritte der Pflanzenphysiologie an dieser Stätte freudig aufgenommen und weiter kultiviert wurden. Obwohl zur entsprechenden Würdigung dieses neuen Instituts eine Kontrastwirkung durchaus nicht notwendig ist, da seine Be- deutung für die Wissenschaft bei näherer Betrachtung seines gegenwärtigen Zustandes von selbst hervorragt, so drängt es mich doch, auf die alten Institute für Anatomie und Physiologie an der deutschen Universität in Prag zurückzukommen, da ich diese aus eigener Anschauung kenne. Das Bild, das da zunächst aus der Vergangenheit vor meinem geistigen Auge sich erhebt, ist durchaus nicht unfreundlich. Ein isoliert stehendes, einstöckiges, allerdings kleines Gebäude im Garten des sogenannten Wenzelsbades (Prag II, Ecke der Trojan- und Wenzelsgasse; gegenwärtig erhebt sich an dieser Stelle, auch den ehemaligen Institutsgarten bedeckend, ein sehr großer Neubau, das chemische Instifut der tschechischen techni- schen Hochschule), das vordem im Besitze des Rouleauxfabrikanten Hosek war, wurde von Prof. Dr. G. A. Weiß (1871) bezogen und als Institut für Pflanzenphysiologie eingerichtet. Das Institut selbst im Parterree — der erste Stock wurde vom Vorstande bewohnt — bestand aus einem freundlichen Mikro- skopierzimmer mit je einem Arbeitstische vor den beiden in den Garten blickenden Fenstern, jedoch ohne Gasleitung für diese Tische und ohne Wasserleitung; einem als Hörsaal eingerichteten Zimmer mit zwei Fenstern; ferner aus zwei kleinen Räumen für Sammlungen und Bibliothek. Im Souterrain befand sich ein kleines chemisches Laboratorium, das jedoch meines Wissens für botani- sche Arbeiten niemals benützt worden ist. Der an das Institut an- stoßende Garten war wohl klein, bot jedoch mit seinen Beeten, Bäumen und seinem Treibhause für die damaligen Verhältnisse zur Not hinreichende Mittel und Gelegenheit für Kulturen und physiologische Versuche im Freien. Da zeigte das Gebäude an einer Seite einige Schäden, die angeblich nach sachkundiger Außerung keineswegs bedeutend 27 waren und leicht hätten ausgebessert werden können. Dessen un- geachtet trat auf Veranlassung von Prof. Weiß, dem offenbar ein neues, großes Institut vor Augen schwebte, eine Kommission zu- sammen, die das Institutsgebäude als unbewohnbar erklärte. Daher 1882 Übersiediung in die trostlosen Räume des Hauses „Zum römisehen Kaiser“ in der Brenntegasse Nr. 20. (Die Bezeichnung „Zum römischen Kaiser“ besteht gegenwärtig nieht mehr.) Das ganze Institut bestand hier aus zwei Zimmern: das eine mit zwei Fenstern bildete den Mikroskopierraum. das andere war durch Schränke in zwei Abteilungen geteilt, von denen der eine für die Sammlungen, der andere als Schlafraum für den Diener bestimmt war. Es fehlten auch hier die notwendigsten Bedürfnisse zum Arbeiten, als Gashähne, Wassermuscheln im Arbeitsraum ete. Als charakteristisch für die damaligen Verhältnisse mag hervorgehoben werden. daß die Demonstrationen — jeden Samstag zwei Stunden — im Eßzimmer des Herrn Professors, dessen Wohnung sich an die Institutsräume anschloß, abgehalten werden mußten. : (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). November 1908, Beck G. v. Icones florae Germanicae et Helveticae simul terrarum adjacentium ergo Mediae Europae, tom. 24, dee. 17 et 18 (tab. 265—281, pag. 129—144). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezsch- witz). 4°. Fortsetzung der Chenopodiaceen. Domin K. Monographie der Gattung Didiscus (DC). (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften Prag, 1908.) 8°. 76 S., 4 Taf. — — Morphologische und phylogenetische Studien über die Familie der Umbelliferen. I. Teil. (Bull. intern. de l’Acad&mie des sciences de Boh@me, 1908.) 8°. 47 S., 14 Textabb., 3 Taf. Inhalt: 1. Die Keimung der Umbelliferen. — 2. Die Knollenbildung bei den Umbelliferen. — 3. Vergleichende Untersuchungen über die Morphologie der Umbelliferen, u. zw. A. Die Blätter der Hydrocotyloideae. (Gattungen mit Stipularbildungen, Gattungen mit charakteristischen Scheidenbildungen, Gattungen ohne Scheiden). B: Die Blätter der Saniculoideae. — Die Abhand- 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 28 lung wird fortgesetzt; sie berichtet über eine große Zahl interessanter mor- phologischer Tatsachen. DominK. Tableau abrege des especes du genre Trachymene. Bull. de l’acad. intern. de geogr. botan., 17. ann., nr. 229, pag. 481 bis 494.) 8°. ; Neue Kombinationen: Tr. linearifolia (Cavan.) Dom. = Tr. linearis Spreng. und Tr. cuneata (Benth.) Dom. Fruhwirth C. Beiträge zu den Grundlagen der Züchtung einiger landwirtschaftlicher Kulturpflanzen. V. Futterrübe. (Naturwissen- schaftliche Zeitschrift für Forst- und Landwirtschaft, 6. Jahrg., 1908, 9. Heft, S. 449—468.) 8°. Haberlandt G. Über die Verbreitung der Lichtsinnesorgane der Laubblätter. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Juni 1908, S. 621 bis 635.) 8°. 1 Tafel. Hauptsächlich Erwiderung auf eine Arbeit von G@. Albrecht, in welcher dieser behauptet, bei 31 Arten keinerlei Einrichtungen zur Perzeption der Lichtrichtung gefunden zu haben. Verf. hat nun 28 dieser Arten nachunter- sucht und konstatiert, dab alle mit den von ihm beschriebenen Einrichtungen versehen sind. Hackel E. Gramineae novae. IV. (Fedde, Repertorium, Bd. V, Nr. 21/26, S. 333—335.) 9°. Originaldiagnose von Phalaris stenoptera Hack. Hayek A. v. Flora von Steiermark, I. Bd., Heft 4 und 5 (S. 241 bis 400, Abb. 29—30). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1908. gr. 8°. — Per Liefg. Mk. 3. Inhalt: Chenopodiaceae (Schluß), Amaranthaceae, Phytolaccaceae, Portulacaceae, Caryophyllaceae, Aristolochiaceae, Berberidaceae, Ranuncu- laceae (Anfang). Höhnel Fr. v. Eumycetes et Myxomycetes. (Wettstein R. u. Schiffner V., Ergebnisse der botanischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften nach Südbrasilien 1901. II. Bd. Thallophyta und Bryophyta, herausg. v. Schiffner. — Denkschriften der kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., LXXXIII Bd.) 4°. 45 S., 1 Tafel. Neue Gattungen, Arten und Varietäten: Oytidia Wettsteinii Bresa- dola, Discocyphella bambusicola Höhn., Wiesnerina horrida Höhn. (nov. gen. et nov. spec.), Thelephora spadicea Bresadola, Thelephora Höhneliana Bresadola, Odontia palumbina Höhn., Laschia gemma Höhn., Poria avel- lanea Höhn., Marasmius Schiffnerı Bresadola, Mieropeltis Wettsteimii Höhn., Actinopeltis peristomalis Höhn. (nov. gen. et nov. spec.), Nectria cinnabarina Tode var. jaraguensis Höhn., Nectria imperspicua Höhn., Nectria lunulata Höhn., Nectria placenta Höhn., Nectria subbotryosa Höhn., Hypocrea bambusella Höhn , Dussiella violacea Höhn., Fleischeria paulensis Höhn., Hypocrella coronata Höhn., Lasiosphaeria subambigua Höhn., Melanomma Xwylariae Höhn., Lentomita brasiliensis Höhn, Rhyn- chostoma brasiliense Höhn, Otthiella Schiffneri Höhn., Didymosphaeria bambusicola Höhn., Hypoxylon lichenicolum Höhn., Xylaria subinvoluta Höhn., Xylaria lima Höhn., Hysteropatella discolor (Speg.) var. coceinea Höhn., Oryptodiscus volvatus Höhn., Stietis bambusella Höhn., Orbilia 29 crenulato- lobata Höhn., Sarcosoma Wettsteinii Höhn., Sarcosoma tetra- spora Höhn., Lasiobelonium aquilinellum Höhn., Helotium bambusae Höhn., Microphyma graminicola Höhn., Staurophoma Panici Höhn. (nov. gen. et nov. spec.), Vermicularia Cataseti Höhn., Capnodiastrum atrum Höhn., Hendersonia Bignoniacearum Höhn., Peltistromella brasiliensis Höhn. (nov. gen. et nov. spec), Pestalozzia Byrsonimae Höhn., Torula Lichenopsis Höhn., Gibellula eximia Höhn., Pseudogaster singularis Höhn. (nov. gen. et nov. spec.), Bactridium americanum Höhn. Janchen E. Die europäischen Gattungen der Farn- und Blüten- pflanzen nach dem Wettsteinschen System geordnet. Wien (Verl. d. Naturwissenschaftl. Vereines a. d. Universität Wien, I., Reichsratstraße 4), 1908. 8°. 49 S. — K1. Ein in erster Linie praktischen Bedürfnissen (Herbarordnen, floristische Aufzählungen) entgegenkommender, sehr sorgfältig gearbeiteter Katalog. Die in Europa vertretenen Gattungen der Pteridophyten und Anthophyten sind vollständig aufgeführt und numeriert, u. zw. in systematischer Folge. Die Nomenklatur ist den geltenden Regeln entsprechend einheitlich durch- Sg Ein Register der Gattungs- und Familiennamen erleichtert das Auffinden. Kirechmayr H. Die extrafloralen Nektarien von Melampyrum vom physiologisch-anatomischen Standpunkt. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXVII. Bd., Abt. I, April 1908, S. 439—452.) 8°. 1 Tafel, 1 Textfig. Entwicklungsgeschichtliche und anatomisch-physiologische Darstellung der extrafioralen Nektarien von Mezlampyrum-Arten. Die linsenförmige, große Stielzelle derselben wird der Funktion entsprechend als „Druckzelle* bezeichnet; ebenso die homologe Stielzeile der „Schilddrüsen“. Die Homo- logie zwischen Nektarien und Schilddrüsen spricht dalür, daö die ersteren aus den als Hydathoden fungierenden letzteren hervorgegangen sind. Die biologische Bedeutung der Nektarien dürfte in der Anlockung der Ameisen liegen, welche der Samenverbreitung und der Abwehr anderer Tiere dienen. Kubart B. Pflianzenversteinerungen enthaltende Knollen aus dem Ostrau-Karwiner Kohlenbecken. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Mai 1908, S. 573—578.) 8°. 1 Taf. Vorläufiger Bericht. Aus demselben geht hervor, daß die im Titel er- wähnten Kalzitknollen sehr interessante und vorzüglich erhaltene Fossilien enthalten. Als Belege hiefür publiziert der Verf. zwei Photographien von Schliffen; eine zeigt einen Stammquerschliff von Lyginodendron, die zweite einen solchen von Heterangium. Molisch H. Über hochgradige Selbsterwärmung lebender Laub- blätter. (Botan. Zeitung, 1908, Heft 12, S. 211—233.) 4°. Verf. konstatierte experimentell, daß lebende, frisch eingesammelte Laubblätter vieler Pflanzen in größerer Anhäufung infolge ihrer Atmung sehr bedeutende Temperaturerhöhungen bewirken, so wurde bei Blättern von Carpinus Betulus in 15 Stunden eine Temperaturerhöhung bis auf 51°5° C., bei solchen von Pirus communis in 27 Stunden eine solche bis auf 590 C. erreicht; beides bei einer Temperatur der Umgebung von 15—23° C. Bei dem folgenden Absterben der Blätter sinkt die Temperatur, ein zweites Temperaturmaximum, das dann folgen kann, ist die Folge der Entwicklung von Pilzen und Spaltpilzen. Murr J. Neues aus der Flora des Fürstentums Liechtenstein. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 11, S. 183 bis 184.) 8°. 30 Murr J., Zahn K. H., Pöll J. Hieracium 1I. (Beck, Icones florae Germanicae ete., tom. XIX 2, dee. 20 et 21, tab. 151 usque 167, pag.'169— 184.) Lipsiae et Gerae (Fr. deZezschwitz). 4°. N&emee B. Anatomie a Fysiologie rostlin. I 1 u. 2. Prag (Öesk. Akad.). 8°. 654 S. 502 Fig. Beginn eines ausführlichen Handbuches der Physiologie und Anatomie der Pflanzen in cechischer Sprache. Leider ist der Inhalt dem Ref. unver- ständlich; nach gewissen Anzeichen und den Abbildungen scheint ein originell gearbeitetes, viele Beobachtungen des Verf. verwertendes Werk vorzuliegen, von dem eine deutsche Übersetzung sehr begrüßt werden könnte. Petrak Fr. Cirsii generis hybridae et varietates novae. (Repert. nov. spec. regn. veg. Herausg. v. F. Fedde, V, Nr. 21—26.) 8°. 8. 329333. Vergl. d. Zeitschr. 1908, Nr. 11, S. 448. Die hier als neu beschriebenen Cirsium-Bastarde sind fast durchwegs schon bekannt, so ist ©. Beckii Petr. — (, Müllneri Beck (vom selben Standorte schon bekannt), ©. simillimum Petr. = 0. tataricum All., ©. ebergassingense Petr. = ©. subalpinum Gaud. u.'a.m. — Es ist unverständlich, warum diese Pflanzen hier neu benannt und beschrieben werden; sollte der Verf. meinen, dal es sich um neue Formen bekannter Hybriden handelt, so würde Ref. trotzdem deren Beschreibung für überflüssig halten; zum mindesten hätte dies erwähnt werden sollen. Rüzicka V. Struktur und Plasma (S.-A. aus Fr. Merkel und R. Bonnet, Ergebnisse der Anatomie und Entwicklungsgeschichte, XVI. Bd., S. 452—638). Wiesbaden (J. F. Bergmann), 1907. gr. 8°. 57 Textabb., 1 Taf. — Mk. 3:60. Schiffner V. Bemerkungen über zwei kritische Hepaticae der europäischen Flora. (Hedwigja, Bd. XLVIII, Heft 3, S. 184 bis 190.) 8°. 29 Textfig. I. Über Aplozia Schiffneri Loitlesb. II. Über Lophozia acutiloba (Kaal) Schiffn. (dazu var. nov. heterostipoides Schiffn.). — — Über Lebermoose aus Dalmatien und Istrien (Hedwigia, Bd. XLVIII., Heft 3, S. 191—192.) 8°. Scholl E. Die Reindarstellung des Chitins aus Boletus edulis. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Mai 1908, S. 547—560.) 8°. Vergl. diese Zeitschr., 1908, 8. 374. Sperlich A. Ist bei grünen Rhinanthaceen ein von einem pflanz- lichen Organismus ausgehender äußerer Keimungsreiz nach- weisbar? (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 8, Ss. 574—587.) 8°. Ergebnisse: „1. Das Keimprozent wird durch die Anwesenheit eines höheren pflanzlichen Organismus bei Samen von Melampyrum silvaticum deutlich erhöht, es hat demnach eine Anzahl Samen dieser Pflanze zur Keimung den Reiz des Wirtes nötig; für die Samen von M. arvense und Alectorolophus ist es wahrscheinlich, daß deren Keimung in gleicher Weise aber in schwächerem Grade beeinflußt wird. 2. Ein von abgestorbenen Teilen höherer Pflanzen oder von Humus- stoffen ausgehender Keimungsreiz ist für die Samen der drei untersuchten Pflanzenarten vollkommen ausgeschlossen. sl 3. Die Entscheidung, ob ein Same der genannten drei Pflanzen eine längere oder kürzere Ruheperiode durchzumachen hat, erfolgt mit großer Wahrscheinlichkeit schon in der Zeit bis zur erlangten Reife. Eine nach- trägliche Beeinflussung der Ruheperiode von äußeren Faktoren konnte bis heute für die hier in Frage kommenden Samen in keinem Falle nachgewiesen werden. 4. Rücksichtlich des Verhaltens bei der Keimung steht M. arvense der Gattung Alectorolophus näher als dem eigenen Gattungsgenossen M. silvaticum, eine Beziehung, die sich nach den bald erscheinenden Studien Heinrichers auch mit Rücksicht auf andere Lebenserscheinungen fest- stellen läßt.“ k h { Steinach E. Die Summation einzeln unwirksamer Reize als all- gemeine Lebenserscheinung. Vergleichend-physiologische Unter- suchungen. I. Teil. (Archiv für die ges. Physiologie, Bd. 125, 5.239289, Taf. V, 2 Textfig.) 8°. Techet C. Su talune forme aberranti di Alghe marine allevate in colture artificiali. (Nuova Notarisia, Ser. XIX, Ottobre 1908.) 8°. 16 pag. a Weinzierl Th. v. Über die Zusammensetzung und den Anbau der Grassamen-Mischungen. Fünfte, umgearbeitete Auflage. Wien (Verlag d. k. k. Samen-Kontroll-Station, in Kommission bei W. Frick), 1908. 8°. 63 8. Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“, editae a Museo Palatino Vindobonensi. Centuria XV—XVI. (Annalen des k. k. Naturhistor. Hofmuseums, XXII. Bd., S. 81—123.) er. Neue Formen und neue Namenskombinationen: Uromyces fulgens (Hazsl.) Bubäk, Placosphaeria Onobrychidis Sacc. var. anaxea (Spegazz.) Keißl., Hypheothrix caleicola Rabenh. f. glabra Stockmayer und f. lacu- noso-spongiosa Stockmayer, Verrucaria rupestris DC. var. hypophaea Steiner et Zahlbr., Caloplaca coralloides (Tuckm.) Zahlbr. Anders G. Lehrbuch der allgemeinen Botanik. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1908. 8°. 460 S. 284 Textabb. — Mk. 440. Das vorliegende Lehrbuch ist für jene bestimmt, welche ihre Kennt- nisse in allgemeiner Botanik über das in den Schulen erwerbbare Maß hinaus erweitern wollen. Er behandelt Morphologie, Anatomie, Physiologie und Oko- logie in sehr sachlicher und klarer Weise und wird gewiß viele Freunde finden. Ein glücklicher Gedanke ist der Hinweis auf Objekte, die zu Beob- achtungen und Untersuchungen sich eignen, in den Anmerkungen. Geringe Beachtung haben, wie üblich, die phylogenetischen Fragen gefunden und das a schade, denn sie bilden doch einen wesentlichen Teil der allgemeinen Botanik. Baur E. Einige Ergebnisse der experimentellen Vererbungslehre. “ (Beihefte zur Medizinischen Klinik, IV. Jahrg., 1908, Heft 10, Ss. 265—292.) 8°. B&guinot A. Il nanismo del genere Plantago e le sue cause. - (Nuovo-giorn. botan. Ital., n. s., vol. XV, 1908, nr. 2, pag. 205 bis 306.) 8°. Bornmüller J. Einige floristische Notizen aus Gröden in Süd- . tirol. (Zeitschr. d. Ferdinandeums, III. Folge, 52. Heft, S. 286 bis 296.) 8°. SW) 89) Neue Kombination: Trimorpha Schleicheri (Gremli) Bornm. = T. alba Vierhapp. Brotherus V. F. A. Engler u. K. Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, 232. u. 233. Lieferung. (I. Teil, 3. Abt., Bog. 67—72, S. 1057—1152, Fig. 758—813.) Leipzig (W. Engel- mann), 1908. 8°. — Mk. 3. Inhalt: Hypnaceae-Hylocomieae (Schluß), Stereodonteae, Plagio- thecieae, Leucomiaceae, Sematophyllaceae, Rhegmatodontaceae und Brachy- theciaceae. Bruchmann H. Das Prothallium von Lycopodium complanatum L. (Botan. Zeitung, 66. Jahrg., 1908, Heft X u. XI, S. 169—181.) 4°. 47 Textfig. Busse W. Deutsch-Ostafrika. II. Ostafrikanische Nutzpflanzen. (G@. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VI. Reihe, Heft 7, Taf. 37—42.) Jena (G. Fischer) 1908. 4%. — Mk. 2:50 (Mk. 4). Calestari V. Sulla elassificazione delle Croeifere italiane. (Nuovo giornale botan. Ital., n. s., vol. XV, nr. 3, pag. 355—390.) 8°. Coppey A. Contribution & l’ötude des Muscindes de la Greece. (Materiaux pour servir ä l’&tude de la flore et de la g&ographie botanique de l’Orient, 3. faseicule.) Nancy (Berger-Levrault et Cie.), 1908. 8°. 70 pag., 4 tab. Dieseldorff E. P. Der Kaffeebaum. Praktische Erfahrungen über seine Behandlung im nördlichen Guatemala. Berlin (H. Paetel). 8°. 36 S. Dusen P. und Neger F. W. Chilenisch-patagonische Charakter- pflanzen. (G. Karsten und H. Schenk, Vegetationsbilder, VI. Reihe, Heft 8, Taf. 43—48.) Jena (G. Fischer), 1908. 4°. — Mk. 2:50 (Mk. 4). Ein besonders schönes Heft, das nieht nur botanisch interessante, en auch technisch sehr vollendete Photographien von P. Dusen ringt. Engler A. Die Pflanzenreich. 37. Heft (IV. 23 B): Additamentum ad Araceas-Pothoideas von A. Engler, Araceae- Monsteroideae von A. Engler und K. Krause, Araceae-Calloideae von K. Krause. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 160 S., 60 Fig., 1 Tafel. — Mk. 8:40. Ewert R. Die Parthenokarpie der Stachelbeere. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 8, S. 531—532.) 8". Beobachtung eines Falles von Parthenokarpie bei der erwähnten Pflanze, der aber bei einer einzigen Frucht und unter besonderen Umständen (Knicken des tragenden Astes) eingetreten war. Von weiterer Verbreitung der Er- scheinung, ähnlich wie bei anderen Pflanzen, ist also hier nicht die Rede. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXIV. Jahrg. (1906), II. Abt., 4. Heft (S. 481—701, Schluß) und III. Abt., 1. Heft (S. 1—-320); XXXV. Jahrg. (1907), I. Abt., 1. Heft (S. 1160). Leipzig (Gebr. Borntraeger) 1908. 8°. — Mk. 14:25, Mk. 19, Mk. 9:50. 33 Inhalt von XXXIV. II. 4: A. Weisse, Physikalische Physiologie der Zelle (Schluß); R, Otto, Chemische Physiologie; E..Lemmermann, Bacil- lariales; OÖ. Penzig, Teratologie. Inhalt von XXXIV. III 1: F. Fedde, Novorum generum, specierum, varietatum, formarumque Siphonogamarum Index; K. W. v. Dalla Torre, Bestäubungs- und Aussähungseinrichtungen ; K. W. v. Dalla Torre, Pflanzengallen und deren tierische Erzeuger. Inhalt von XXXV. 1.1: A. Zahlbruckner, Flechten; ©. K. Schneider, Morpho- logie der Gewebe. | Fiori A, Beguinot A., Pampanini R. Schedae ad floram Italicam exsiccatam. Cent. VIII. (Nuovo giornale botan. Ital., n. s., vol. XV, 1908, nr. 3, pag. 307—354.) 8°. Einige Arten sind von österreichischen Standorten ausgegeben, die hier registriert werden sollen: 723. Sesleria autumnalis F. Sch. Triest; 724. S. tenuifolia Schrad. var. interrupta Vis. Triest; 741. Aegilops uniaristata Vis. Medolino bei Pola; 757. Muscari Kerneri March. Triest; 771. Iris Cengialti Ambr. Cengialto bei Rovereto; 779. Carpinus orientalis Mill. Triest; 786. Arceuthobium Oxycedri M. B. Capodistria. Graebner P. Die Pflanzenwelt Deutschlands. Lehrbuch der For- mationsbiologie. Eine Darstellung der Lebensgeschichte der wild- wachsenden Pflanzenvereine und der Kulturflächen. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. 8°. 373 S., 129 Textabb. — Mk. 7. Sehr bemerkenswerter Versuch, die Formationen der heimischen Pflanzenwelt ökologisch zu behandeln, der nicht nur dem Botaniker, sondern auch dem praktischen Land- und Forstwirt und vor allem dem die „biolo- gische Methode“ anwendenden Lehrer viel bietet. Verf. selbst hebt die Not- wendigkeit hervor, daß der Land- und Forstwirt mehr als bisher mit der Ökologie der ihm wertvollen Formationen vertraut werde, um beurteilen zu können, was zum Gedeihen dieser Formationen nötig ist. Die Rücksicht- nahme auf diese Kreise bedingte auch die populäre Darstellung in dem Buche. Harper R. A. The organization of certain coenobie plants. (Bull. of the University of Wisconsin, nr. 207, science series, vol. 3, or. 7, pp. 279—334.) 8°. 4 tab. Hayata B. Flora montana Formosae an Enumeration of the plants found on mt. Morrison, the Central Chain, and other mountai- nous regions of Formosa at altitudes of 3000 — 13.000 ft. (Jour- nal of the college of science, imperial university, Tokyo, Japan, vol. XXV, art. 19.) gr. 8°. 260 pag., 41 tab., 16 fig. Hildebrand F. Über Sämlinge von Oytisus Adami. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 8, S. 590 bis 55., 8°. Bericht über zwei Pflanzen, welche aus Samen erzogen wurden, die 1904 aus C. Adami-Blüten gewonnen wurden. Beide Sämlinge erwiesen sich beim Blühen als ©. Laburnum. Bei dem schönen Versuche ist nur zu be- dauern, daß Verf. 1904 nicht feststellen konnte, ob die betreffenden Blüten Adami-Blüten oder eventuell, bekanntlich gelegentlich auftretende, Laburnum- Blüten waren. Sehr wahrscheinlich ist allerdings ersteres, da Verf. betont, daß er an dem betreffenden Exemplar nie das Auftreten einzelner Laburnum- Blüten sah. . Hill T. G. and Fraine E. de. On the seedling structure of Gym- nosperms. ]. (Annals of Botany, vol. XXII, or. LXXXVIII, Oet. 1908, päg. 689712, tab. XXXV.) 8°. 8 Textfig. Holtermann C.: Schwendeners Vorlesungen über mechanische Probleme der Botanik gehalten an der Universität Berlin. Leipzig Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1909. 3 34 (W. Engelmann), 1909. 8°. VI + 134 S., 90 Textfig., 1 Porträt. rogsss: Mk. 360. Die vorliegende Publikation wird vielen Botanikern sehr willkommen sein; sie präzisiert in kurzer und übersichtlicher Form die Stellungnahme Sehwendeners zu einer Reihe der wichtigsten mechanischen Probleme der Botanik; die äußeren Umstände, unter denen die Publikation erfolgt, sprechen dafür, daß die Ansichten Sehwendeners dabei in authentischer Weise wieder- gegeben sind. Die Hauptkapitel des Buches sind: 1. Das mechanische System ; 2. Theorie der Blattstellungen; 3. Das Saftsteigen; 4. Die Spaltöffnungen ; 5. Das Winden; 6. Die Rindenspannung; 7. Ablenkung der Markstrahlen bei exzentrischem Wachstum; 8. Die pflanzlichen Flugapparate; 9. Variations- bewegungen; 10. Hygroskopische Krümmungen und Torsionen. Jorgensen E. Orchis maculatus L. X Coeloglossum viride (L.) Hartm. (Bergens Museums Aarbog, 1908, Nr. 8.) 13 S., 5 Fig. Orchi-Coeloglossum conigerum. : Krause E. H. L. Lapathon und Pacience. Untersuchungen über die Geschichte von Aumex patientia. (Beihefte z. Botan. Zentral- blatt, Bd. XXIV. Heft 1, S. 6—52.) 8°. Lendner A. Mat£riaux pour la flore eryptogamique Suisse. Vol. III, fasc. I. Berne (K.-J. Wyss), 1908. 8°. 182 pag., 3 tab., 59 fig. Die Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz haben schon eine Reihe von Publikationen ergeben, die weit über den Rahmen einer Lokal- flora hinausgehend allgemeinsten Wert besitzen; es sei an die Bearbeitung der Uredineen von E. Fischer, an die der Chlorophyceen von Chodat er- innert. Diesen Arbeiten reiht sich die vorliegende an. Sie behandelt in ein- gehender, auf ausgedehnten Untersuchungen der Verf. beruhender Weise die Morphologie, Entwicklungsgeschichte und Systematik der Mucorineen über- haupt. Lewis J. M. The Behaviour of the Chromosomes in Pinus and Thuja. (Annals of Botany, vol. XXII, ar. LXXXVIII, Oct. 1908; pag. 529-556, tab. XXIX, XXX.) 8°. Lindau @. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. IX. Abteilung. Pilze. 110. Liefg.: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 305—386). Leipzig (E. Kummer) 1908, 8°. — Mk. 2:40. Lindman C. A. M. Über das Blühen von Lamium amplexi- caule L. (Arkiv för Botanik, Bd. 8, Nr. 5.) 8°. 25 S., 7 Textfig. Verf. untersuchte einen Bestand von L. am., der 1907 dimorphe Blüten aufwies, nämlich zuerst kleistogame, dann chasmogame. Im Anschlusse an die Schilderung der morphologischen und biologischen Verhältnisse er- örtert Verf. die Frage nach der biologischen Bedeutung der Kleistogamie von L. am. und sieht in derselben eine Einrichtung zur tunlichsten Abkürzung der Vegetationszeit. Er bezeichet ein, einer solchen Abkürzung entsprechend vereinfachtes Organ als ein „Kompendium“. Magnus W. Weitere Ergebnisse der Serum-Diagnostik für die theoretische und angewandte Botanik. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 8, S. 552—539.) 8°. Maire R. et Petitmengin M. Etude des plantes vasculaires r6coltees en Gröce (1906). (Materiaux pour servir & l’etude de la flore et de la geographie botanique de l’Orient, 4. faseicule). Nancy (Berger-Levrault et Cie.), 1908. 8°. 239 pag. Neu beschrieben: Fumana Bonapartei Maire et Pet., Convolvulus Mairei Haläcsy, Scrophularia heterophylla var. poetarum Maire et Pet. 35 Massart J. Essai de göographie botanique des distriets littoraux et alluviaux de la Belgique. (Recueil de l’institut botanique Leo Errera, tom. VII, 1907, pag. 167—582; annexe, 121 pag., 186 photogr., 14 cart.) 8. Eingehende Darstellung der pflanzengeographischen Verhältnisse der Küstengebiete und Niederungen Belgiens, welche nicht bloß die Verbreitung der einzelnen Arten und Formationen beachtet, sondern vor allem dem öko- logischen Momente, den Bezeichnungen zwischen Pflanzen und Standort, Be- achtung schenkt. Die Arbeit enthält eine Fülle origineller und interessanter Beobachtungen. Eine wertvolle Beigabe bilden die 186 photographischen Auf- nahmen und die 13 Karten. ’ Modilewski J. Zur Embryobildung von Gunnera chilensis. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIa, Heft 8, S. 550 —556.) 942 Taf. Hauptergebnisse: Die Archesporzelle entwickelt sich ohne Teilung direkt zu einer Embryosackanlage. Der erste Embryosackkern bildet durch Teilung 16 Kerne. Der reife Embryosack besteht aus einem normalen Ei- apparat, aus sechs Antipoden und einer größeren Anzahl von mittleren Kernen, die zu einem sekundären Embryosackkern verschmelzen. Die Em- bryobildung ist wahrscheinlich parthenogenetisch. — Interessanterweise er- schien die Abhandlung nahezu-zu gleicher Zeit mit jener von Ernst (vgl. d. Zeitschr. 1908, S. 450), welche für @. macrophylia in mehrfacher Hin- sicht ähnliche Resultate ergab. Ä Nienburg W. Zur Keimungs- und Wachstumsgeschichte der Delesseriaceen. (Botan. Zeitung, 66. Jahrg., 1908, Heft X und XI, S. 183—209, Taf. VIII.) 4°. 44 Textfig. Ostenfeld C. H. On the ecology and distribution of the Grass- Wrack (Zostera marina) in Danish Waters. (Report of the Danish biological station to the Board of Agriculture, XVI, 1908. 4°. 62 pag., 9 fig. — — Bemaerkninger i anledning af nogle forsög med spireeonen hos frö, der hav passeret en fuges forddjelsesorganer. (Sv. bot. Tidskr., Bd. 2, Heft 1, p. 1—11.) 8°. Verf. ließ Früchte von Potamogeton natans den Darmkanal von Cygnus olor passieren und konstatierte, daß diese rascher und besser keimten, als Früchte, welche am gleichen Standorte eingesammelt und direkt an- gebaut wurden. Pax F. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. (Engler und Drude, Die Vegetation der Erde. X.) II. Bd. Leipzig (W. Engelmann), 1908. 321 S., 29 Textfig., 1 Karte. Dem vor etwa zehn Jahren erschienenen ersten Bande, welcher die allgemein pflanzengeographische Darstellung der Karpathen enthielt, folgt nunmehr der zweite, in dem der Verf. ganz speziell eine große Anzahl eigener Beobachtungen und Untersuchungen verwertet. Die Hauptabschnitte des Buches sind: I. Die fossile Flora der Karpathen. II. Wichtigere Tatsachen aus der Verbreitung einzelner Gattungen und Arten (Die Verbreitung einiger Gattungen in den Karpathen und die phylogenetischen Beziehungen ihrer Arten zueinander. — Die Verbreitung der Kulturpflanzen. — Die Zellen- kryptogamen). III. Charakteristik der einzelnen Bezirke. — Die Karpathen gehören zweifellos zu den pflanzengeographisch interessantesten Gebieten Europas; die Verwertung der sie betreffenden Kenntnisse war bisher, ins- besondere infolge der Zerstreutheit und der Vielsprachigkeit der, Literatur, außerordentlich erschwert; diesen oft schwer empfundenen Übelständen Be nun das Paxsche Werk in einem gewissen Grade erfreulicherweise ein Ende. 3* 36 Pieper G. R. Systematische Uebersicht der Phanerogamen. Leipzig (Quelle u. Meyer). 8°. 36 S. — Mk. 0:50. Das Buch soll, wie der Autor sagt, einerseits „zur schnellen Orientierung über die systematische Stellung der einheimischen und der meisten auslän- dischen Phanerogamen-Gattungen dienen“, anderseits „bei der Anlage von Herbarien Verwendung finden“. Der Plan des Buches ist gut, weil ein solches Büchlein heute einem Bedürfnis entspricht; die Durchführung des Planes ist aber dem Verf. nicht gelungen. Zunächst wäre es besser gewesen, Vollstän- digkeit für ein bestimmtes Gebiet anzustreben, als die Gattungen nach nicht näher angegebenen Gesichtspunkten auszuwählen. Zahlreiche, schon in Oester- reich vorkommende Gattungen fehlen; von europäischen Gattungen fehlen ca. 300. Das System, welches der Verf. darstellt, beginnt mit den Kompo- siten und schließt mit den Cycadeen, innerhalb der Familien findet sich vielfach eine diesem Prinzipe der „absteigenden Linie“ widersprechende An- ordnung. Die Ordnungen und Familien sind im allgemeinen jene des Engler- schen Systemes; von nicht verständlichen Abweichungen seien erwähnt: die Stellung von Selago bei den Globulariaceen, von Nyssa bei den Santala- ceen, von Cneorum bei den Connaraceen, von Lagoecia bei den Smyrnieen u. dgl., die Aufführung von Weingaertneria neben Corynephorus, von Braya und Vesicaria unter den Brassiceen u. v. a. Störende Druckfehler sind zahlreich. r Pompeckj J. F. und Salfeld H.: K. A. v. Zittels Paläonto- logische Wandtafeln. II. Serie: Fossile Pflanzen. Taf. I—-X in Bildgröße ca. 105 : 130 em. Stuttgart (Schweizerbart), Nov. 1908. — Preis der Tafel aufgezogen mit Stäben Mk. 6. Potoni& H. Die Sapropelite. (Die rezenten Kaustobiolithe und ihre Lagerstätten, Bd. I.) Berlin (geolog. Landesanstalt), 1908. 8°. 251 S., 23 Textfig. — Mk. 8. Unter „Kaustobiolithen“ versteht der Verf. brennbare, auf Organismen zurückführbare Bestandteile der Erdkruste. Diese kohlenstoffhältigen Kausto- biolithen teilt der Verf. in: 1. Sapropel-Bildungen (Faulschlamm), 2. Humus- Bildungen und 3. Liptobiolithische Bildungen (Harze u. dgl.). Das vorliegende Buch behandelt im allgemeinen die Zersetzungsprozesse, deren Ergebnis die Kaustobiolithe wird, dann die Entstehung und das Vorkommen der Kausto- biolithe; im speziellen werden dann die Sapropelbildungen behandelt. Eine für die Kenntnis der Rolle, welche Organismen bei der Bildnng der Erdrinde spielen, für die Kenntnis des Vorganges der Fossilisation sehr wichtige Ab- handlung. ar Röhmann F. Biochemie. Ein Lehrbuch für Mediziner, Zoologen und Botaniker. Berlin (J. Springer), 1908. 8°. 768 S., 43 Text- fig., 1 Tafel. Dem Titel nach ist das Buch auch für Botaniker bestimmt. Demselben bietet es nicht viel seinen speziellen Bedürfnissen Entsprechendes; eine Bio- chemie, in der man nichts über Lignin, Anthokyan, Phykerythrin ete. er- fährt, in deren ausführlichem Autorenverzeichnis der Name Uzapek nicht vorkommt, läßt schon bei flüchtiger Betrachtung zu geringe Beachtung des botanischen Teiles der Biochemie erkennen. Roth G. Übersicht über die europäischen Drepanoeladen, ein- schließlich der neueren Formen. (Hedwigia, Bd. XLVIII, Heft 3, Ss. 152—177, Taf. IV— VI.) 8°. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Fortsetzung). (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 11, S. 184—189.) 8°. Behandelt Anthyllis maura Beck, A. pyrenaica Beck, A. Saharae Sag. und A. pulchella Vis. 37 Schroeder B. Neue und seltene Baeillariaceen aus dem Plankton der Adria. (Ber. d. deutschen botan. Gesellsch., Bd. XXVIa, 1908, Heft 8, S. 615-620.) 8°. 1 Textabb. 1. Leptocylindrus adriaticus, nov. spec.; 2. Striatella interrupta (Ehrb ) Heiberg; 3. Biddulphia pellucida Castracane, forma; 4. Biddulphia Delagica, nov. spec. Sorauer P. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Dritte, vollständig neubearbeitete Auflage. [. Bd. Die nichtparasitären Krankheiten, bearb. v. P. Sorauer, Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 891 S., 208 Textabb. — Mk. 36. Sprecher A. Le Ginkgo biloba. Geneve, 1907 (Dissert.). 8°. 207 p., 225 fig. Sehr eingehende monographische Behandlung von Ginkgo biloba in morphologischer und anatomischer Hinsicht mit Ausnahme der Spermato- zoiden-Entwicklung und der Befruchtung, welche durch Hirase und Ikeno eingehendst studiert wurden. In Anbetracht der wichtigen phylogenetischen Stellung, die Ginkgo einnimmt, sehr beachtenswerte Studie. Nach dem Verf. zeigt Ginkgo gar keine direkten Beziehungen zu den Cycadeen, wohl aber solche zu den Taxaceen und den Cordaiteen, mit denen sie wohl analoge Herkunft von Pteridophyten besitzen. Strasburger E. Das kleine botanische Praktikum für Anfänger. Sechste umgearbeitete Auflage. Jena (G. Fischer), 1908, gr. 8°. 258 S., 128 Textabb. — Mk. 6. Thellung A. Nomenclator Garsaultianus. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VIII, 1908, nr. 11, pag. 778—793.) 8°. Die nomenklatorisch beachtenswerte Arbeit bringt sämtliche in zwei fast verschollenen Werken Garsaults (1764, 1767) enthaltenen Pfanzen- namen und bespricht deren Einfluß auf die gegenwärtig rechtsgiltige Be- nennung zahlreicher Pflanzen. Von mittel- und südeuropäischen Arten seien auszugsweise genannt: Centaurium minus Gars. (= (©. umbellatum Gilib.), Doronicum romanum Gars. (= D. Matthivli Tausch), Dracunculus major Gars. (= D. vulgaris Schott), Equisetum majus Gars. (= E. maximum Lam.), Lavandula major (Gars.) Thellung (= L. latifolia [L. f.) Vill), Mandragora femina Gars. (— M. autumnalis Bert.), Paeonia mas Gars. (=P. corallina Retz.), Paeonia femina Gars. (= P.peregrina Mill.). Erwähnt sei, dab bei Garsault die binäre Nomenklatur noch nicht konsequent durch- geführt ist. Janchen. Wein K. Poa Chaizii X pratensis m. nov. hybr. = Poa wip- praensis m. (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 11, S. 181—183.) 8°. Vom Verfasser bei Wippra im Harz entdeckt. . West W. and West G. S. Fresh-Water Algae from Burma, in- eluding a few from Bengal and Madras. (Annals of the Royal botanie garden, Caleutta, vol. VI., part. II., pag. 175—260, tab. X<—XVI.) Caleutta, 1907. Folio. Winkler H. Solanum tubingense, ein echter Pfropfbastard zwischen Tomate und Nachtschatten. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVla, 1908, Heft 8, S. 595—608.) 8°. 2 Textabb. Ausführliche Besprechung des vom Verf. heuer erzielten Pfropf- bastardes, den er der Kölner Naturforscher- Versammlung lebend vorführte und durch dessen Hervorbringung die Frage nach der Existenz von Pfropf- hybriden nun definitiv im bejahenden Sinne beantwortet ist. Die erzielte Pflanze verhält sich morphologisch im allgemeinen intermediär, gleicht aber in einzelnen Teilen mehr der einen oder der anderen Stammart; speziell 38 die Früchte nähern sich stark jenen des S. nigrum. Der Pollen ist fertil. Bemerkenswert ist es, daß schon heuer an der Pflanze Rückschlagsäste, u. zw. Rückschläge zu reinem $. nigrum auftraten. An die Pflanze knüpft sich naturgemäß eine ganze Reihe von Fragen von großer Tragweite, deren Beantwortung der Verf. in den nächsten Jahren näher treten will. Worsdell W. C. A study ofthe vascular system in certain orders of the Ranales. (Annals of Botany, vol. XXII, ur. LXXXVIII, Oct. 1908, pag. 651—682, tab. XXXII, XXXIII.) 8°. 4 Textfig. Zörnig H. Arzneidrogen. Als Nachschlagebuch für den Gebrauch der Apotheker, Arzte, Veterinärärzte, Drogisten und Studierenden der Pharmazie, I. Teil. Die in Deutschland, Österreich und der Schweiz offizinellen Drogen. 1. Lieferung. (Bogen I—15). Leipzig (W. Klinkhardt), 1909. 8°. — K 630. Die Redaktion der im Verlage von A. Felix (Leipzig) er- scheinenden „Botanischen Zeitung“, welche bisher von Prof. Dr. H. Graf zu Solms-Laubach und Prof. Dr. Fr. Oltmanns ge- führt wurde, geht mit 1. Jänner d. J. in die Hände von Prof. Dr. A. Peter (Göttingen) über. Prof. Dr. H. Graf zu Solms-Laubach (Straßburg) und Prof. Dr. Fr. Oltmanns (Freiburg i. Br.) geben vom 1. Jänner d. J. an gemeinsam mit Prof. Dr. L. Jost (Straßburg) ein von dem letztgenannten redigiertes neues Unternehmen heraus, welches unter dem Titel „Zeitschrift für Botanik* im Verlage von G. Fischer (Jena) erscheinen wird. Format der „Botanical Gazette“. Umfang eines (monatl.) Heftes 4—5 Druckbogen. Jahresabonne- mentpreis Mk. 24. Honorar für Originalarbeiten Mk. 30 per Bogen, für Referate (klein. Druck) Mk. 50 per Bogen. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. In der Generalversammlung der Association internationale des Botanistes, welche am 8. Juni 1908 in Montpellier stattfand, wurden gewählt: zum Präsidenten Prof. Dr. Ch. Flahault (Mont- pellier), zum Vizepräsidenten Prof. Dr. Th. Durand (Brüssel), zum Generalsekretär Prof. Dr. J. P. Lotsy (Leiden). Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Phycotheca boreali-americana, by F. Sh. Collins, J. Holden, W. A. Setcehell. Fase. XXXI (nr. 1501—1550). Malden, Massa- chusetts, November 1908. 39 Personal-Nachrichten. Prof. D. Clos, ehem. Direktor des botanischen Gartens in Toulouse, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Dr. Horncamp, Direktor der landwirtschaftlichen Versuchs- statioop in Rostock, wurde zum außerordentlichen Professor er- nannt (Naturw. Rundschau). Prof. Dr. F. Kienitz-Gerloff wurde zum Direktor der Landwirtschaftsschule in Weilburg a. d. Lahn ernannt (Botanische Zeitung). R. E. Stone wurde zum Professor für landwirtschaftliche Botanik an der Universität von Nebraska ernannt (Naturw. Rund- schau). Dr. W. Heering wurde an Stelle von Dr. H. Hallier als wissenschaftlicher Mitarbeiter a. d. botan. Staatsinstitut in Ham- burg berufen (Botan. Zentralblatt). M. Petitmengin (Nancy) ist am 18. Oktober 1908 im Alter von 28 Jahren gestorben. Dr. K. Shibata wurde zum Professor der Botanik an der Universität Sapporo (Japan) ernannt. Prof. Dr. G. Karsten (Bonn) wurde zum ordentlichen Pro- fessor der Botanik an der Universität Halle berufen. Dr. V. Folgner wurde zum Adjunkten an der botanischen Lehrkanzel der k. k. Hochschule für Bodenkultur ernannt. G. Pammer wurde zum ordentlichen Professor für Pflanzen- zucht, Hopfen- und Wiesenbau an der landwirtschaftlichen Aka- demie in Tetschen-Liebwerd ernannt (Hochschulnachrichten). Otto Kleiner wurde zum Assistenten an der Lehrkanzel für Botanik und Phytopathologie, Theodor Horn zum Assistenten an der Lehrkanzel für Pflanzenproduktionslehre der landwirtschaft- lichen Akademie in Tetschen-Liebwerd ernannt. Prof. Alexander Makowsky ist am 30. November 1908 in Brünn im 75. Lebensjahre gestorben. Inhalt der Jänner-Nummer: Julius Schuster: Über mitteleuropäische Variationen und Rassen des Galium silvestre. S.1. — L. Nicotra: Sur le systeme des monocotyledones. $S. 15. — Viktor Grafe und Leopold Ritter v. Portheim: Orientierende Untersuchungen über die Einwirkung von gasförmigem Formaldehyd auf die grüne Pflanze. S. 19. — A. Nestler: Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. S. 25. — Lite- ratur-Übersicht. S. 27. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 38. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 494. — Personal-Nachrichten. S. 39. Redakteur: Prof. Dr. B. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4’—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen. sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I. ‚ Barbaragasse 2 = Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mar Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die due Petitzeile berechnet. INSERATE. Die direkten P. T. Abonnenten der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1909 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2, Herbarium Wilms. Das über 60.000 Nummern, worunter ein Drittel Kryptogamen, um- fassende obige Herbarium des wohlbekannten Botanikers Dr. F. Wilms zu Münster i. W. steht wegen Raummangel zum Verkauf an. Diese von Wilms sen. begründete, wohlerhaltene Sammlung ist im Laufe der Jahre durch den Unterzeichneten sehr vergrößert worden. Das Herbar ent- hält die sämtlichen Originale von Wilms sen. sowie dessen bedeutende Li- chenen-Sammlung, inkl. der Körberschen und Arnoldschen Flechten, außer- dem viele Originale von Lahm und anderen Lichenologen. Ferner ist als Spe- zialität des Unterzeichneten eine über 10.000 Nummern umfassende Bryologische Abteilung, welehe auch gesondert abgegeben werden kann, vorhanden. Empfeh- lungen erster Systematiker stehen zur Verfügung. Jede nähere Auskunft erteilt Dr. F. Wilms Steglitz-Berlin, Jahnstraße 26, Parterre. Billig abzugeben: Verhandlungen des naturhistorischen Vereins für Rhein- land und Westfalen. 24 komplette Jahrgänge (1864—1897). Giebel, Zeitschrift der gesamten Naturwissenschaften. 21 Jahrgänge (1853 —1874). Flore des Serres, von Hautte. Die ersten sechs Bände. Dr. F. Wilms Steglitz-Berlin, Jahnstraße 26, Parterre. Näheres durch NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel I (Schuster), ferner Inhalt und Titelblatt zu Jahrgang 1908. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, No 2, Wien, Februar 1909. Vergleichend -anatomische Untersuchung einer inter- glazialen Konifere. Von Dr. Milan $erko (Rudolfswert). (Mit Tafel II und 5 Textabbildungen.) Das Material, welches zu der hier besprochenen Untersuchung diente, stammt aus der interglazialen Zeit der Diluvialperijode. Das- selbe wurde von Herrn A. Handlirsch, Kustos am k. k. natur- historischen Hofmuseum, in der Nähe von Schladming in Steier- mark gefunden und dem botanischen Institut der Wiener Uni- versität übergeben. Zur Charakterisierung der Fundstelle kann ich nur das an- geben, was mir aus freundlichen persönlichen Mitteilungen des Herrn A. Handlirsch, der die Fossilien gesammelt hat, bekannt ist. Der Ort der Ablagerung liegt nördlich von Schladming, an einem steilen Abhang, an der Enns. Der Abhang ist terrassen- förmig und in der Mitte der unteren Terrasse liegt der Stollen. der die Fossilien beherbergte. Der Boden des Stollens besteht aus Sand, Schotter und Gerölle und ist stark von Wasser durehtränkt, so daß die Fossilien wie eine breiige Masse aussahen. Das mir zur Untersuchung übergebene Material bestand aus einem Koniferenzapfen und aus Holzstücken. I. Der zutage geförderte Zapfen war vollkommen geschlossen und zusammengedrückt. Die Schuppen öffneten sich erst, an die Luft gebracht. Einige Zeit an der Luft gelegen, wurde die weiche Masse beinhart und spröde. Der Zapfen bietet äußere morphologische Verhältnisse dar, welche auf eine Pinus-Art hinweisen, ohne daß man jedoch aus denselben einen endgiltigen Schluß ziehen könnte. (Abb. 1 und 2.) Bei der äußeren Betrachtung des fossilen Zapfens fällt die allgemeine Abflachung, verursacht durch den Druck der auf dem- Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1909. 4 42 selben lastenden Gesteinsmassen, sofort ins Auge. Die Frucht- sehuppen, welche bei den rezenten Formen leicht gebogen sind und sehon dadurch auf die Dorsiventralität hinweisen, erscheinen hier vollkommen abgeflacht, einige derselben sind gegen die morpho- logisch obere Seite so zusammengedrückt, daß sich die Ränder heinahe berühren und die Fruchtschuppen eine zweilappige Form zeigen. Die meisten Schuppen tragen noch die Samenflügel, die Samen fehlen vollkommen. An allen, mit Ausnahme der am stärksten gequetschten Schuppen, befinden sich die abgeflachten Apophysen, deren rhombische Umgrenzung mit zentralern Gipfel erhalten ge- blieben ist. Dieses Merkmal ist ein Charakteristikum für die Seectio Pinaster '), und darauf sich stützend, konnte die Zugehörigkeit des fossilen Zapfens zur Sectio Pinaster festgestellt und die zur Sectio Strobus ausgeschlossen werden. Abbildung 1. Abbildung 2. Am unteren Teile des Zapfens sind einige Apophysen haken- förmig zurückgekrümmt, wie dies u. a. bei Pinus montana-Formen vorkommt?). Doch kann man auf diesen Umstand kein zu großes Gewicht legen, da diese Zurückkrümmung der Apophysen ganz leicht als die Folge des Druckes angesehen werden kann. Die mittlere Breite der Fruchtschuppe beträgt 8°4 mm, und aus 15 möglichen Messungen ergab sich eine Schwankung zwischen 6 und 10 mm. Der ganze Zapfen ist relativ klein und scheint zur Zeit der Verschüttung noch nieht vollkommen entwickelt gewesen zu sein. Zur genauen Bestimmung des fossilen Zapfens bedurfte es einer genauen vergleichend-anatomischen Untersuchung der Frucht- schuppen, welche sowohl an rezenten, als auch an der fossilen 1!) Vgl. Eichler in A. Engler und K. Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, II. T., I. Abt., p. 71. 2) Vgl. u. a. C. Schroeter, Das Pflanzenleben der Alpen, 8. 74 ff. 45 Form ausgeführt wurde. Zu diesem Zwecke wurde eine große An- zahl von mikroskopischen Querschnitten in verschiedener Schnitt- höhe gemacht, an denen die inneren morphologischen Verhältnisse besonders deutlich hervortreten. Für die Präparation der Schuppen rezenter Zapfen zum Schneiden bewährte sich am besten die Methode, nach welcher man die Schuppen vor dem Schneiden zwei Tage in einer Mischung von gleichen Teilen Alkohol und Glyzerin liegen läßt?). Bezüglich des anatomischen Baues weisen die Querschnitts- bilder, der zunächst zur Untersuchung herangezogenen rezenten Formen?) von Pinus montana, Pinus silvestris und Pinus nigra trotz der großen, auf die nahe Verwandtschaft dieser Formen deutenden Übereinstimmung doch charakteristische und konstante Unterschiede auf, die die Unterscheidung ermöglichen. Abbildung 3. Es soll hier zunächst der anatomische Bau der Fruchtschuppe von Pinus montana in Kürze wiedergegeben werden. Die dorsale, eigentliche Außenseite der Fruchtschuppe ist in der äußersten Region bedeckt von einer Epidermoidalschicht (Abb.3, Ep.): dieselbe setzt sich aus einer Reihe von fast ganz runden, dicht aneinander gelagerten Zellen zusammen, deren Inhalt eine dunkel- zen» Masse bildet und die Zellen vollkommen undurehsichtig macht. Auf diese Epidermoidalschichte folgt das mechanische Gewebe, das Dorsalsklerenehym (Abb. 3, D. Sk.). Es ist ausgezeichnet dureh das dichte Gefüge seiner einzelnen Elemente, indem es nur sehr 1) Vgl. E.Strasburger, Das botanische Praktikum, 4. Aufl, p.49. 2) Das Material wurde aus dem botanischen Garten der Universität Wien entnommen, 4# 44 spärliche und kleine Interzellularräume bildet. Die Wände dieser Sklerenchymzellen zeigen deutlich die Holzreaktion, sind stark ver- dickt, so daß die Lumina sehr klein erscheinen; die letzteren zeigen eine der Sklerenchymzelle entsprechende Form. Die Größe der einzelnen Zellen variiert in hohem Maße, desgleichen auch die Form; doch kann man als die Grundform eine rundlich-polygonale auf- stellen. Die ganze Skierenchymschichte variiert bezüglich der Zell- reihen stark; gewöhnlich setzt sie sich aus 4—6 Zellreihen zu- sammen. An das Dorsalsklerenehym reiht sich das mächtige Grund- parenchym (Abb. 3, Gp.). Die gewöhnliche Form seiner Zellen ist eine runde, selten eine polygonale, Sie sind nicht im mindesten verholzt, denn sie zeigen trotz langer Einwirkung von Phlorogluzin und Salzsäure gar keine Holzreaktion. Ihre lockere Aneinanderlegung bedingt Interzellularräume von verschiedener Größe. Der Zellinhalt ist beschränkt auf eine spärliche gelbbraune Masse, die selten das ganze Lumen erfüllt, gewöhnlich als Wandbeleg auftritt. Im Grundparenchym sind die in einer halbmondförmigen Linie angeordneten kollateralen Leitbündel suspendiert, deren Zahl zwischen neun und zwölf wechselt; im ganzen treten meist neun, nur kleine Größenunterschiede aufweisende, Leitbündel auf. Jedes Leitbündel wird von einer einschichtigen Scheide umgeben, deren Zellen durch- wegs von einer braunen Masse erfüllt sind. An allen Leitbündeln tritt das mächtig entwickelte Xylem, dessen Elemente diekwandig und radiär gestellt sind, in den Vorder- grund, während das Phloöm nur schwach entwickelt und auf eine kleine Zahl von Elementen beschränkt ist. Zwischen je zwei Leit- bündel schieben sich ein oder zwei Harzgänge, deren Lage nach außen oder innen verschoben werden kann. Die Zahl der Harz- gänge übertrifft bei weitem die der Leitbündel, da sie nieht nur zwischen denselben, sondern auch im ganzen Grundparenchym, sel- tener im Dorsalsklerenchym zerstreut sind. Die Harzgänge werden umschlossen von einer Reihe diekwandiger Zellen, an die sich nach innen eine Reihe durchsichtiger, sehr zartwandiger Zellen anlehnt. Der Durchmesser dieser Gänge wechselt sehr auffallend, sie über- trifft zuweilen die der Leitbündel. Die Ventralseite der Schuppe nimmt das Ventralsklerenchym (Abb. 3, V. Sk.) ein, welches gegenüber dem Dorsalsklerenchym an Mächtigkeit zurückbleibt. Dasselbe baut sich größtenteils aus drei bis vier Reihen von Zellen auf, deren Wand stark verdickt und verholzt und deren Lumen teils leer, teils mit einer dunklen Masse erfüllt ist. Um die anatomischen Unterschiede zwischen Pinus montana und Pinus silvestris deutlich hervorheben zu können, soll hier noch der anatomische Bau der Fruchtschuppe von Pinus silvestris klar- gelegt werden. 45 An die von der dunklen Masse erfüllte Epidermoidalschichte schließt sich das Dorsalsklerenchym (Abb. 4, Ep. und D. Sk.). In der Mächtigkeit der Entwicklung übertrifft es das von Pinus mon- tana, da an dem Aufbau desselben fünf bis sieben Zellreihen teil- nehmen. Die äußersten Zellen erscheinen im Querschnitt etwas in die Länge gezogen. Die das Grundparenchym bildenden Zellen sind infolge der großen Interzellularräume locker aneinander gelagert, relativ größer als die von Pinus montana und zeigen keine Holz- reaktion. Die braune Masse tritt hier fast nur als Wandbeleg auf. d nie KL, % oe 0) Ve, [) Abbildung 4. Die Leitbündel liegen analog wie bei der Pinus montana in einer halbmondförmigen Linie. Ihre Zahl entspricht der dort angegebenen, dagegen übertreffen sie an Größe die der Pinus montana bei weitem. Dies bildet einen markanten und konstanten Unterschied zwischen Pinus montana und Pinus silvestris (Ab- bildung 4, Lb.). Als Beleg dafür diene die folgende Tabelle '). 1) Alle Messungen sind ausgeführt worden mit dem Okularmikrometer bei Benützung des Okulars Nr. 4. und Objektivs Nr. 3; sie beziehen sich auf das mittlere Leitbündel bei derselben Schnitthöhe. 46 | | r relative Größe ; relative Größe ‚Zahl | „Bir%s | des mittleren | Zahl | „Zus | des mittleren | | Leitbündels | F Leitbündels | IF Et an ETLT LTE N T || 2 E 1: Medianus 11 ItT3 | Medianus | 25 2. en 12 (RE < 26 5. = 10 3. == | 30 4. & 12 4. e | 30 5. = 17 B. ae 32 6. _ 17 I a6: _ 33 7: _ 18 7. — | 32 8. Fe 17 8. n | 25 9. = 16 | 9. er | 25 10. en 11 10. — 25 | ii zZ 11 5419. ee 24 12. — 11 | 12. — 30 | 13. > | 15 13% nn 30 14. a | 17 | 14. er 27 15. -— | 16 | 16. = 30 16. 13 | 16. = | 26 17. a 13 17. =. | 30 18. Be | 16 18. se 30 19. Bu | 16 19. = 25 20. en 12 | 20. — 25 21. = 13 I 21. = 24 22. m 12 \ 22. — 25 23. | a | 12 | 23. eu 27 24. = | 11 | 24. | = 27 | 25. _ 14 i 28. _ 26 | 26. = | 10 | 26. un 25 27. a | 14 | 27. u 23 28. — | 14 | 28. a 23 29. | Z- 14 | 29. — 23 11230. em 13 | 30. | —_ 26 al _ 11 31 = 25 ner - | 13 | 32. | = 24 | 1133: = | 12 1783. ven 29 | 34. | ı“ 14 | 84. a 26 | 35. — 11 | 35, = 22 | l Aus diesen Zahlen ergibt sich die mittlere relative Größe der Leitbündel bei Pinus montana Pinus silvestris ——— 13:4 367 bei einer Schwankung bei einer Schwankung zwischen 10 und 18 zwischen 22 und 33 von je 35 Einzelmessungen. Daraus geht hervor, daß Pinus silvestris nahezu doppelt so starke Leitbündel hat wie Pinus montana. Der große Unterschied in der Größe der Leitbündel ist be- dingt durch den Umstand, daß sich das Leitbündel der Pinus sil- vestris aus einer größeren Anzahl von Radialreihen der Tracheiden 47 aufbaut, und daß an dem Aufbau der einzelnen Radialreihen weit mehr Tracheiden teilnehmen. Aus der Tabelle: Zahl der Zahl der Pinus > E Pinus . ? Zahl Radialreihen Zahl E : Radialreihen montana | ;m Leitbündel silvestris | ;m Leitbündel We — 15 15 — 30 2: — 15 2: _ 32 =. _— 12 3 — 29 4. _ 13 4. — 30 8 _ 18 5. _ 29 6. — 13 6. — 28 2- _ 14 7- —_ 28 | 8. _ 12 8 | _ 29 9. — 14 9, _ 32 10. = 16 10. - 32 | zi. — 18 11 _ 29 \ er _— 16 12. — 28 | 1154 o 16 13. - 28 14. — 16 14. _ 32 15. _ 15 15 —_ 34 16. — 16 16. —_ 30 17: _ 17 17. _ 30 18. _ 15 18. — 29 19. — 17 19. — 31 20. _ 16 20. —_ 31 folgt, daß die mittlere Zahl der Radialreihen der Leitbündel bei Pinus montana Pinus silvestris N m — 15 30 beträgt. bei einer Schwankung bei einer Schwankung von 12 bis 18 von 28 bis 34 Dabei wurden je 20 Einzelmessungen gemacht. Überein- stimmend mit dem früheren Ergebnisse ist auch hier die Zahl der Radialreihen der Tracheiden bei Pinus silvestris doppelt so groß wie bei Pinus montana. Bezüglich der Größe der einzelnen Elemente konnte wegen der ungemein großen Variabilität ein genauer Unterschied zwischen beiden Formen nicht festgestellt werden. Die bestimmte Lage der Harzgänge, welche bei Pinus mon- tana beobachtet wurde, tritt bei Pinus silvestris in den Hinter- grund. Die Harzgänge liegen im Grundparenchym und reichlich auch im Dorsalsklerenehym regellos zerstreut. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Formen liegt auch in der verschiedenen Größe der durchsichtigen die Harzgänge nach innen abschließenden Zellen, die bei Pinus silvestris relativ stärker ausgebildet sind. (Vgl. Abb. 3, Hg. und Abb. 4 Hg.) 48 Die Ventralseite wird nach außen durch das Ventralsklerenchym abgeschlossen, welches der Stärke nach das von Pinus montana weit übertrifft. Die Zellen desselben sind stark verdickt und verholzt. Analogen anatomischen Bau zeigen auch Querschnittsbilder von Pinus nigra. Charakteristisch ist die mächtig ausgebildete Dorsal- sklerenehymschichte sowie das Grundparenchym. An dem Baue des Dorsalsklerenchyms, welches an Mächtigkeit dasjenige der beiden oben beschriebenen Formen übertrifft, beteiligen sich große, relativ weitlumige Zellen, welche in sieben bis zehn Reihen angeordnet sind. Ihre Lumina sind leer. Sie schließen dieht aneinander, nur wenige, abwechselnd große und kleine Interzellularräuure bildend. Die Holzreaktion tritt sehr deutlich hervor. Die Zellen des sehr mächtigen Grundparenchyms sind rund, dicht aneinander gefügt und mit der braunen Masse erfüllt. Die im Grundparenchym eingebetteten Leitbündel stimmen be- züglich der Größe mit denen von Pinus silvestris fast vollkommen überein. Aus 30 Einzelmessungen ergab sich die relative mittlere aröße 259, bei der Schwankung zwischen 21 und 32. Charakteristisch für Pinus nigra ist die auffallend kleine Zahl und Größe der Harz- gänge und das fast ausschließliche Vorkommen derselben im Grund- parenchym. Die Zellwände des Ventralsklerenehyms sind stark verdickt, die Lumina entweder mit der braunen Masse erfüllt oder auch leer. Die ganze Zellschichte baut sich aus nur wenigen Zellreihen auf. Außer den Schnitten durch die Mitte der Fruchtsehuppe wurden auch solche durch den terminalen und basalen Teil geführt. Die Querschnitte des basalen Teiles zeigen bei allen untersuchten Formen einen so übereinstimmenden Bau, daß dieselben bei der Untersuchung nicht in Betracht gezogen werden konnten. Analog verhalten sich auch die Querschnittsbilder des terminalen Teiles und mußten ebenfalls außer acht gelassen werden. Entsprechend der durch den Druck verursachten Abflachung des ganzen fossilen Zapfens, macht sich auch die Wirkung des Druckes im inneren Gewebe kenntlich. Vor allem sei es bemerkt, daß die fossilen Schuppen nach der von Mogan') angenommenen Methode präpariert wurden. Sämtliche Elemente einzelner Gewerbspartien, die bei den rezenten Formen rund und polygonal erscheinen, sind hier ab- geplattet, in die Länge gezogen und infolgedessen sind auch ganze Gewebspartien schmal und lang. (Abb. 5.) Zieht man bei der Untersuchung des fossilen Zapfens die in- folge des Druckes entstandene Deformation mit in Rechnung, so weisen die Querschnitte Bilder auf, welche bezüglich der Größe und Lage einzelner Elemente mit denen der rezenten Pinus silvestris in !) L. Mogan, Untersuchung über eine fossile Konifere. Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Kl., Bd. CXI, p. 381. 49 so hohem Maße übereinstimmen, daß es als unnötig erschien, noch andere rezente Formen zu untersuchen. Die äußerste Grenze der Fruchtschuppe nimmt die Epider- moidalsehichte ein, welche als stark dunkelbraune Masse erscheint. Abbildung 5. An ai z T N D Ya4 “ 2 y ) ‚7 A \ Q wobei an einigen Stellen jedoch die sie zusammensetzenden Zellen deutlich hervortreten. An dem Aufbau des darunter gelegenen dorsalen, skleren- ehymatischen Gewebes nehmen fünf bis acht Zellreihen teil, deren 50 Zellen eine sehr starke Veränderung erlitten haben. Das ganze Sklerenchym erscheint als eine braune Masse, deren Zellen jedoch ihre Zellwände verschieden deutlich hervortreten lassen. Die Zellen sind im Querschnitte schmal, lang und stark in der zur Richtung des Druckes senkrechten Ebene abgeflacht, so daß die Zellumina beinahe parallel der äußeren Begrenzung der Schuppe verlaufen. (Abb. 5, Gp.) Der Umkreis der Zellen ist eine nach allen Rich- tungen stark eingedrückte schmale Ellipse. In einigen Querschnitten kommen auch Zellen oder ganze Zellkomplexe vor, die weder in Form noch Farbe eine Veränderung erfahren haben, sondern die ursprüngliche polygonale Form und weißglänzende Farbe beibehielten. Dieser Hinweis auf eine gute Erhaltung einzelner Gewebspartien wurde noch durch die Holz- raktion bestätigt. Bei der Behandlung dieser nicht beschädigten Zellkomplexe mit Phlorogluzin und Salzsäure nahmen diese anfangs eine sehr leicht rötliche Farbe an, die nach längerer Einwirkung des Reaktionsmittels dunkler wurde, jedoch die Deutlichkeit der Reaktion an rezenten Formen nicht erreichte. Im Dorsalsklerenehym sind analog der Pinus silvestris reich- liche Harzgänge eingelagert, deren Lumina meistenteils mit einer gelblichgrünen homogenen Masse erfüllt waren, die sich 'bei der Be- handlung mit Alkohol auflöste, ein Beweis, daß diese Masse Harz’) war und die mit dieser Masse erfüllten Räume tatsächlich Harz- gänge sind. Die Form derselben ist stark in die Länge gezogen, so daß sie oft als schmale, mit diekwandigen Zellen umgebene Spalten erscheinen. In einigen Harzgängen sind auch die die Harz- sänge nach innen abschließenden, durchsichtigen Zellen erhalten geblieben (Abb. 5, Hg.). | Stärker als das dorsale mechanische Gewebe ist das Grund- parenchym deformiert. Der Inhalt der Zellen erscheint als schwarze kompakte Masse. Infolge der Kompression sind die Zellen aneinander geschmiegt und in den mannigfaltigsten Richtungen gewunden. Die im Grundparenchym in einer Reihe angeordneten Leit- bünde!l erhielten durch den Druck eine langgezogene Form. Das Xylem übertrifft das Phloöm sehr und zwischen den plattgedrückten Tracheiden sind einzelne fast intakt ceblieben (Abb. 5, Lb.). Der normale Umriß, die Farbe und das rasche Eintreten der Holz- reaktion deutet auf eine relativ sehr gute Erhaltung. Es wurde die Phlorogluzinreaktion angewendet, da die gelbe Farbe der abgeflachten Tracheiden die Anilinreaktion sehr undeutlich machte. Was die Größe der Leitbündel anbelangt, so entspricht die- selbe bei Abstraktion der durch 'den Druck verursachten Defor- mation in hohem Grade der Größe der Leitbündel der Pinus sil- vestris ?). Eine genauere Untersuchung derselben mittels Messungen 1) Vgl. J. Wiesner, Anatomie und Physiologie der Pflanzen, p. 216. 2) Der Querschnitt des fossilen Zapfens ist bei stärkerer Vergrößerung gezeichnet worden. 51 konnte wegen der Abplattung nicht vollführt werden, ebenso mußte das Zählen einzelner Radialreihen infolge der Verwischung des Um- risses der einzelnen Elemente unterbleiben. Aus 16 durchgeführten Einzelmessungen ergibt sich die relative mittlere Größe 28°8, bei einer Schwankung von 23—34 Teilstrichen. Neben den Leitbündeln sind im Grundparenchym große, flach gedrückte, in die Länge gezogene Harzgänge. Eine konstante An- ordnung derselben zwischen je zwei Leitbündeln kommt hier nicht zum Ausdrucke. Das Ventralsklerenehym erscheint vom Drucke viel weniger gelitten zu haben, da viele Zellen ihre ursprüngliche Form bei- behalten haben. Es sind dies diekwandige, große, mit einer schwarzen Masse erfüllte Elemente. Gleich wie bei den rezenten Formen fehlt auch hier dem Ventralsklerenchym die Epidermoidal- schichte. | Zieht man somit aus den oben dargelegten Unter- suchungen ein Resumö6, so gelangt man zum Resultate, daß es sich hier hier um eine Pinus silwestris handelt. Diese Bestimmung gründet sich auf innere morphologische Ver- hältnisse, welche sich bei der rezenten Pinus silvestris und bei der fossilen Form übereinstimmend verhalten. Das mächtig entwickelte Dorsalsklerenchym, das Vorkommen zahlreicher Harzgänge in demselben, die entsprechende Größe, Lage und Zahl der Leitbündel sind die Hauptfaktoren, die auf Pinus siWwestris schließen lassen. Bezüglich der Größe des fossilen Zapfens besteht zwar ein Unterschied zwischen diesem und den rezenten, jedoch kann das nicht befremden, wenn man bedenkt, daß der Zapfen an sich selbst schwach entwickelt sein konnte und daß der Druck auch in dieser Hinsicht nicht unterschätzt werden darf, zumal die Zurückkrümmung der Apophysen, wie schon oben bemerkt, auf denselben zurück- geführt werden darf. (Sching folgt.) Ein Beitrag zur Moosflora von Bosnien. Von Julius Gtowacki (Marburg). I. Eine neue Art von Ctenidium Schmpr. Auf meiner Reise durch Bosnien und die Hercegovina im Jahre 1904 fiel mir in Südbosnien an einigen Orten, insbesondere im Bezirke Foca, ein Laubmoos in die Hände, das bei einer sehr großen Ahnlichkeit mit jenen kompakten Rasen von ÜOtenidium molluscum (Hedw.) Mitt., die bei uns oft in breiten Rasen den bloßen Kalkfelsen überziehen und sich von demselben mühelos abheben lassen, mir dadurch sofort auffiel, daß sich auf der Unter- seite der Rasen, die hier aus den meist schon abgestorbenen 52 Teilen der Pflanze bestehen, schon mit freiem Auge zahlreiche blasse, äußerst dünne, klein- und entferntblättrige Stolonen sehen ließen. Später erhielt ich dieselbe Pflanze auch vom damaligen Herrn Straßenmeister von Fo@a, Straka, der sie bei Vratlo Karaula gesammelt hatte. Da sich bei der Prüfung der äußeren Merkmale dieser Pflanzen außer den erwähnten Stolonen keine erheblichen Unterschiede von unserem formreichen Of. molluscum ergaben, führte ich in meiner Aufzählung der auf der genannten Reise gesammelten Laubmoose (Verh. d. z.-b. Gesellsch., Jhrg. 1906 und 1907) diese Funde teils als Hypnum molluscum auf, teils unterdrückte ich ihre Erwähnung ganz, in der Erwartung, daß eine spätere genauere Untersuchung das Urteil über sie spruchreif machen werde. Bei der neuerlichen Vornahme des Mooses fand ich nun im Baue des Stengels ein sicheres Merkmal, um die Pflanze von Ct. molluscum unterscheiden zu können und glaube dadurch so- wie auch durch die übrigen Merkmale berechtigt zu sein, sie als eine neue Art ansprechen zu können, deren Diagnose und Be- sehreibung im folgenden zusammengestellt wurde. Ctenidium distinguendum mihi. Öt. caespitibus extensis, ceondensatis, tumescentibus, dioieis. Gaulibus prostratis, eonfertim pinnatis, rhizoidibus instruetis. Stolo- nibus oriundis e partibus annosioribus caulis primarii tenuibus, mierophyllinis, mox deeiduis. Fascieulo axili in caulibus nullo v. obsoleto. Foliis valde eonfertis, cireinato seeundis, e basi deeurrente late cordata subito et anguste lanceolatis, ecostatis, toto margine argute serratis. Paraphylliis a basi ovata acutis v. subito et anguste lanceolatis. Foliorum areolis in ambabus plagis ad angulos papillis instruetis. Dem Ct. molluscum an Größe und Tracht sehr ähnlich. Rasen ausgedehnt, dieht verwebt, schwellend, gelblich- grün, fast glanzlos. Stengel bis 10 em lang, dünn, niederliegend, kamm- förmig gefiedert, mit spärlichen Rhizoidenbüscheln ver- sehen. Rhizoiden glatt. Aste dicht gestellt, horizontal ausgebreitet. bis 4 mm lang. dünn, gegen die Stengelspitze kürzer, an den Enden hakenförmig gekrümmt. Stengelquerschnitt rundlich. 0:30 mm im langen Durchmesser. Zentralstrang fehlend oder kaum andeutungsweise vorhanden. Grundgewebe ziemlich großzellig, mäßig verdickt, allmählich in die kleinzellige, mehr- schichtige, gelbbraune Rinde übergehend. Rindenzellen stark verdickt, nach außen substereid und stereid. Paraphyllien eiförmig oder aus eiförmigen Grunde plötzlich schmal lanzettlich, rings gezähnt. Stengelblätter abstehend, aus herablaufender herz- förmiger Basis plötzlich verlängert-lanzettförmig oder pfriemenförmig, sichelförmig einseitswendig, 1’0—1'5mm lang, 0:55—0'62 mm breit, schwach oder undeutlich längsfaltig, 53 rings scharf gesägt und beide Blattflächen mehr oder minder rauh. Rippe fehlend. Blattzellen derbwandig, chlorophyll- hältig, die spitzen Zellecken papillenartig vortretend, 0:006—0°0085 mm breit, 0°:06—0°08 mm lang, in der unteren Blatthälfte getüpfelt, die basalen Zellen O-011—0'015 mm breit, diekwandig und stark getüpfelt, an den flachen, zuweilen ge- öhrten Blattecken rektangulär, einzelne quadratisch oder unregel- mäßig, sehr diekwandig, ebenfalls getüpfelt und farblos. Ast- blätter einseitswendig sichelförmig, lanzettförmig und lang zu- gespitzt, O'6—0 "8 mm lang, 0°16—0'24 mm breit, stärker papillös und am Rande stärker gesägt. Aus den älteren Stengelteilen ent- springende Ausläufer 2—4 em lang, sehr dünn, klein- und entfernt- blättrig, leicht abfällig ; deren Blätter schmal lanzettlich, O-4—0°6mm lang. Zweihäusig. Perichätien der untersuchten Pflanzen stengel- ständig, wurzelnd, ohne Archegonien. Außere Perichätialblätter sichelförmig gebogen, innere aufrecht. Männliche Pflanzen nicht gesehen, scheinen in besonderen Rasen zu wachsen. Unterscheidet sich von Of. molluscum (Hedw.) Mitt. hauptsächlich durch das Vorhandensein der erwähnten Ausläufer und das Fehlen eines deutlichen Zentralstranges, während dieses einen deutlich abgesetzten, kleinzelligen Zentralstrang besitzt. Die übrigen Unter- schiede sind in der Beschreibung hervorgehoben. 11. Eueladium commutatum mihi. In den Beiträgen zur Laubmoosflora des Okkupationsgebietes I., Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges., Jahrg. 1906, S. 194, beschrieb ich ein Eucladium, in dem ich die fruchtende Form der Var. angustifolium Jur. des Eucladium verticillatum gefunden zu haben glaubte. Indessen fand ich im Jahre 1906 auf der Insel Arbe in Dalmatien im Eingange zu einer Höhle auf einer Kalkfelswand, deren Oberfläche eine dünne Schichte des ausgewitterten Lehmes, Terra rossa, bedeckte, ein steriles Eucladium, dessen Unterlage dieser Lehm ohne eine Spur von Kalktuff bildete. Dieselbe Pflanze fand ich am darauffolgenden Tage in einer schattigen, tief ge- legenen Brunnenkapelle dieser Insel. Diese Pflanze nun stimmt völlig mit der von Juratzka gegebenen Beschreibung seiner var. angustifolium von Eucladium verticillatum (Vgl. Jur., Laubmoos- flora von Österreich-Ungarn, S. 17) überein, unterscheidet sich jedoch von meiner bosnischen Pflanze, die unverkennbar eine neue von Euel. vertieillatum (L.) Br. eur. verschiedene Art darstellt. Unter solehen Umständen möchte ich, bis die Verwandtschaft der Juratzkaschen Pflanze nicht völlig aufgeklärt ist, die Be- zeichnung Euel. angustifolium für die a. a. O. beschriebene bosnische Pflanze zurückziehen und bezeichne diese als Eucladium commutatum mihi. 54 Das pflanzenphysiologische Institut der k. k, deutschen Universität in Prag. (Mit drei Ansichten und zwei Plänen.) Von A. Nestler (Prag). (Fortsetzung.) Da dieser Zustand des pflanzenphysiologischen Instituts un- haltbar war, fand 1886 die Übersiedlung desselben in ein anderes Privathaus — Karlsplatz Nr. 3, I. Stock (Abb. 1) — statt. Hier Abb. 1. In dem ersten Stocke dieses Hauses (Karlsplatz Nr. 3, Haus Serel) war das pflanzenphysiologische Institut in den Jahren 1886 bis 1898 untergebracht. war wenigstens der Vorteil erreicht, daß man dem Garten des Wenzelsbades, der nach wie vor zum Institut gehörte, wieder be- deutend näher gerückt war; sonst aber kein Fortschritt: ein Mikro- skopierzimmer mit zwei auf einen schmalen Hofraum sehauenden Fenstern, jedoch ohne Gashähne für die beiden Arbeitsplätze, ohne Wassermuscheln und andere notwendige Einrichtungen. Im Not- falle wurde auch ein Tisch vor dem Fenster des kleinen, für die Reinigungsarbeiten des Laboranten bestimmten Vorzimmers, dureh m I) das man in das Mikroskopierzimmer gelangte, zum mikroskopischen Arbeiten verwendet. Außerdem gab es hier noch zwei Zimmer für Bibliothek und Sammlungen. Prof. Weiß, der die völlig ungenügenden räumlichen Ver- hältnisse wohl selbst fühlte und ein neues Institut anstrebte, pflegte seine Schüler oft mit folgenden bezeichnenden Worten zum wissen- schaftlichen Arbeiten anzueifern: „Wenn nur der Vogel singt, auf den Käfig kommt es nicht an.“ — „Gesungen“* wurde. um in diesem Bilde zu reden; aber „der Gesang“ war, dem „Käfig“ ent- sprechend, wenig vernehmbar, wenig durehdringend. Nur Genies können, wie seinerzeit E.E Du Bois Reymond') treffend be- merkte, großer Institute entbehren; „die Genies haben auch ohne dergleichen sich durchgeschlagen und die Welt mit bedeutenden Entdeckungen überrascht“. Obwohl gegenwärtig manche wissen- schaftlichen Fragen auch von Genies nur mit Hilfe gewisser, oft recht kostspieliger Apparate und entsprechender Räumlichkeiten beantwortet werden können, so werden doch große Institute haupt- sächlich zur Heranbildung von Schülern errichtet, die hier in die Wissenschaft eingeführt werden und das hier Empfangene später nach bestem Wissen und Können anwenden und in der Welt ver- breiten sollen. Als nach dem Tode des Prof. Weiß (1894) die Leitung des Instituts an Prof. H. Molisch überging, war an Apparaten für wissenschaftliche Forschung nur wenig Brauchbares vorhanden: einige alte Mikroskope, ein Browningscher Mikrospektralapparat, zwei Auxanometer, eine Luftpumpe und einige nicht oder mangel- haft funktionierende Apparate für elektrische Versuche und che- mische Arbeiten. Außerdem besaß das Institut eine Sammlung mikroskopischer Präparate, eine Samensammlung (428), Holzproben (725) und Blütenmodelle (37). Nur die Bibliothek erwies sich als reichhaltig und namentlich durch einige ältere Werke wertvoll, darunter: N. Grew, The anatomy of plants, 1682; Ant. van Leeuwenhock. Arcana Naturae, 1695; Stephan Hales, Statik der Gewächse oder angestellte Versuche mit dem Saft der Pflanzen, Halle 1784; Joh. Ingenhouß, Versuche mit Pflanzen, Wien 1786, u. a. Während Prof. Weiß fast ausschließlich die Anatomie pflegte, wurde mit Molisch zuerst das Institut seiner eigentlichen Bestimmung für „Pflanzenphysiologie“* entgegengeführt und dieser gegenwärtig so hervorragende Teil der Botanik gepflegt, der an der Prager Universität — wenn man die tatsächlichen Verhältnisse berücksichtigt — bisher nur ein einziges Jahr (1858/59) durch den später so berühmt gewordenen Julius Sachs als jungen Privatdozenten gelehrt worden war. Als Erinnerung an die Tätig- keit dieses hervorragenden Pflanzenphysiologen an der Prager !) Aus „Reden von E. Du Bois Reymond“. — Der physiologische Unterricht sonst und jetzt. 1877. S. 360. 56 Universität bewahrt das Institut 18 von ihm selbst hergestellte Wandtafeln, darunter drei nach der Natur gezeichnete. Wenn auch der zum Institut gehörige Garten im „Wenzels- bade“ klein war, so erwies er sich doch von unschätzbarem Werte und ein reges wissenschaftliches Leben machte sich bald bemerk- bar. Hier hat Molisch, um nur einiges hervorzuheben, an den vorhandenen Bäumen seine Versuche über lokalen Blutungsdruck ausgeführt, die später (1897) auf Java zum Abschluß gebracht wurden; der Einfluß des Bodens auf die Blütenfarbe der Hortensien wurde genau studiert und auf seine Ursachen zurückgeführt; die in den Beeten und dem Treibhause kultivierten Pflanzen lieferten Abb. 2. Ansicht des Gebäudes der botanischen Institute. Das zweite Stockwerk umfaßt das neue pflanzenphysiologische Institut. das geeignete Material für Versuche über „das Erfrieren der Pflanzen“ u. a. Endlich konnte das pflanzenphysiologische Institut seinen provisorischen Zustand verlassen und ein neues, eigenes Heim (Weinberggasse 3a, II. St. — Abb. 2) beziehen, das Sonntag, den 23. Oktober 1898, gleichzeitig mit dem zu jener Zeit unter Prof. v. Wettstein stehenden botanischen Institute!) — beide !) R. v. Wettstein, Der botanische Garten und das botanische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. Österr. botan. Zeitschr., 1899, Nr. 2, Seite 41. 57 Institute befinden sich in einem Gebäude — feierlich eröffnet wurde. Es entsprach allen modernen Anforderungen, die damals an ein solches Institut zu stellen waren; daher wurde es gleich- zeitig mit dem anderen botanischen Institute am 15. Juni 1901 durch den Besuch Sr. Majestät des Kaisers ausgezeichnet. Ich sage „damals“. Denn obwohl seit der Gründung desselben erst der kurze Zeitraum von zehn Jahren verstrichen ist, so erweisen sieh doeh schon heute manche Räume als zu klein, wie ich später näher erklären werde. Die Pflanzenphysiologie hat eben in den letzten Jahren einen mächtigen Aufschwung genommen und „re- Plomskinze de) pllamzenphusiolos aM LTE. Slashawserkow. V 4 Chemuisches W immun S Abb. 3. Planskizze des neuen pflanzenphysiologischen Institutes. präsentiert nicht mehr“, wie Wiesner!) richtig bemerkt, „ein enges, für ein paar Spezialisten bestimmtes Fach, sondern greift, durch andere Wissenschaften gefördert und selbst fördernd in zahlreiche andere Gebiete der Wissenschaft und des Lebens ein“. Das pflanzenphysiologische Institut umfaßt gegenwärtig — abgesehen von der Assistenten-, Laboranten- und Gärtnerwohnung — neun Räume (Abb. 3) mit einem Flächeninhalt von rund 432 m?. Unmittelbar vor der Glastüre, welche die eigentlichen Institutsräume vom Treppenhause abschließt, gelangt man links durch das 1) J. Wiesner, Die Beziehungen der Pflanzenphysiologie zu den anderen Wissenschaften. Inaugurationsrede. Wien, 1898. 8. 6. Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1909. 5 58 Arbeitszimmer des Laboranten (379 m?) in das Dunkel- zimmer (23°7 m?), dessen innere Oberfläche und Einrichtung mattschwarz gestrichen ist, um jede Reflexion des Lichtes zu ver- meiden. Abgesehen von den hier auszuführenden heliotropischen Versuchen mit natürlichem und künstlichen (Auer- oder elektrischem) Lieht und den photographischen Arbeiten, wäre es für den gegen- wärtigen Vorstand unmöglich gewesen, ohne einen solchen Raum seine umfassenden Untersuchungen über leuchtende Bakterien und andere leuchtende Organismen auszuführen. Wer zur Zeit dieser Untersuchungen (1903/04) das Dunkelzimmer von den lebenden Lampen magisch beleuchtet sah, dem wird gerade dieser Teil des Institutes unvergeßlich geblieben sein. Unmittelbar hinter der Glastüre links führt eine Tür zu einem saalartigen Raum (fünf Fenster, 77 m? Flächenraum), der haupt- sächlich mit den von H. Molisch auf Java gesammelten und dem Institute geschenkten tropischen Objekten angefüllt ist: in vier ab- geschrägten, langen Schaukästen, zwei kleineren Glaskästen und einem Glasschrank sehen wir physiologisch bemerkenswerte Stamm- stücke, Blütenstände, Früchte und Samen, unter anderen sehr schöne Spirituspräparate von Rafflesia Rochussenii (Knospen und Blüten) auf Cissus, jene merkwürdigen Urnenblätter von Dischidia Rafflesiana, Beispiele für Ameisenpflanzen (Myrmecodia tuberosa, Hydnophytum montanum) u. a. Ein anderer Glasschrank enthält eine Kollektion im Institute hergestellter Spirituspräparate (Nach- weis des Indieans, Nachweis des Xanthophylis im Blatte, Jod- proben, Wurzelknöllchen etc.) und Modelle für den anatomischen Unterricht. Außerdem befinden sich hier eine Samensammlung, Blütenmodelle und Holzproben, die aus dem alten Institute über- nommen und schon früher erwähnt worden sind. Anschließend an diesen Sammlungsraum, jedoch durch eine besondere Türe vom Gange aus erreichbar, erstreckt sich der ge- räumige Hörsaal (89-7 m? Flächenraum, drei Fenster und eine breite Glastür in einer Front; die Glastür führt zu einem Glas- erker), der sowohl durch Gaslicht, als auch elektrisch beleuchtet werden kaun und alle notwendigen Einrichtungen für Vorträge mit Projektionsbildern (großer Projektionsapparat aus der Werk- stätte von Zeiß, eingerichtet für Projektion von Diapositiven, sowie für episkopische und mikroskopische Projektion) besitzt. Ein be- sonderer Vorzug ist der schon genannte Glaserker, in welchem viele für die Vorlesung und das Praktikum bestimmte Pflanzen unter günstigen Bedingungen untergebracht werden können. Da die Anzahl der Praktikanten in den letzten Jahren ganz bedeutend zu- genommen hat — sie erreichte in einem Semester die Höhe von 31 — uud das für dieselben bestimmte, später zu erwähnende Mikro- skopierzimmer in keiner Weise ausreichte, so mußten nicht allein die drei Fenster des Hörsaals, sondern auch die des Sammlungs- raumes und der Bibliothek zu Arbeitsplätzen hergerichtet werden. Die Wände des Hörsaales wie des Ganges sind mit den bekannten 59 Wandtafeln von Dodel-Port, Kny, Migula und Errera-Lau- rent geschmückt. Eine große Anzahl sehr instruktiver Wand- tafeln, die sich größtenteils auf die aus dem Institute hervor- gegangenen Arbeiten beziehen, sind teils auf photographischem Wege hergestellt, teils von dem gegenwärtigen Assistenten, Dozenten Dr. ©. Riehter, gezeichnet werden. Mit dem Hörsaale durch eine Tür verbunden ist der Vor- bereitungs- und Arbeitsraum des Assistenten und des Demonstrators (37'8m?, zwei Fenster), in dem sich unter an- derem die notwendigen Chemikalien, eine reiche Sammlung von Materialien für das Praktikum und ein Kasten mit einer großen Anzahl mikroskopischer Präparate befinden. Von hier gelangt man in das Bibliothekszimmer (24:63 m?), das anfangs scheinbar allen Anforderungen entsprach, sich jedoch gegenwärtig infolge des großen Anwachsens an neuer Literatur als zu klein erweist. Denn abgesehen davon, daß, wie schon er- wähnt, bereits unter Weiß die Bibliothek der am besten aus- gestattete Teil des Institutes war, fand in der Folgezeit eine so bedeutende Bereicherung derselben statt, daß die neuen Erwer- bungen nicht mehr unterzubringen waren, daher ein neuer Bücher- kasten auf dem Gange aufgestellt werden mußte. An die Bibliothek schließt sich das Arbeitszimmer des Vorstandes an (65°7 m?, drei Fenster), indem sich unter an- deren ein großer Kasten mit allen wertvolleren Apparaten und In- strumenten befindet. Eine Tür führt von hier in das geräumige Experimentier- und Mikroskopierzimmer (65°7 m’, drei Fenster) der Praktikanten, das auch vom Gange aus zugänglich ist. Hier sind drei Thermostaten, der eine für Liehtkulturen eingerichet, ein Heißluft-Sterilisierapparat und ein großer Kasten mit zahlreichen Apparaten für physiologische Untersuchungen untergebracht. Das letzte Zimmer (20°4 m?, ein Fenster) ist mit Abzugsschrank, che- mischem Arbeitstisch, Chemikalien u. a. vollständig für chemische Arbeiten eingerichtet. Es ist selbstverständlich, daß in einem solchen Institute an Apparaten und Instrumenten kein Mangel ist, die je nach Bedarf und Raumverhältnissen in den verschiedenen Zimmern unter- gebracht sind. Außer den alten, schon unter Weiß angeschafften und heute noch brauchbaren Mikroskopen (Leitz, Gundbach, Seubert und Kraft, Hartnack) kamen unter Molisch in den Besitz des In- stitutes: ein großes Mikroskop von Reichert, ein großes Mikroskop von Zeiss, Ultramikroskopbestandteile (Zeiss), sechs kleine Mikro- skope (Reichert), ein Mikrotom nach Jung, ein Mikrotom von Schanze, ein mikrophotographischer Apparat (Reichert), ein photographischer Apparat (Zeiss), ein Mikrospektralobjektiv nach Engelmann, zwei Elektrisiermaschinen, ein Schlitteninduktorium nach Du Bois Reymond, ein Elektromotor, ein Heißluftmotor (von Heinriei) mit Zentrifugalapparat u. v. a. 5* 60 Daß alle diese Apparate und Instrumente nicht nur bloße Schauobjekte sind, die da geduldig einer Benützung harren, sondern tatsächlich Verwendung gefunden haben und fortgesetzt gebraucht werden, beweisen die seit 1894 aus dem Institute hervorgegangenen wissenschaftlichen Arbeiten, unter denen in den letzten Jahren die bakteriologischen Forschungen ein besonderes Interesse erregten (Leurhtbakterien, Purpurbakterien ete.).. Es sind daher auch alle für die Herstellung von Nährböden und die Kultur von Bakterien erforderlichen Apparate und Instrumente vorhanden. Die be- schränkten Raumverhältnisse gestatten es leider nicht, ein beson- Abb. 4. Eine Partie des Versuchsgartens des neuen pflanzenphysiologischen Institutes mit dem Gewächshause. deres Zimmer für die bakteriologischen Untersuchungen einzu- richten. Wenige Sehritte vom Institutsgebäude entfernt liegt das Ver- suchsgärtehen (Abb. 4 und 5), wohl der wichtigste Teil des In- stitutes. Denn ein Physiologe, dem kein Versuchsgarten zur Ver- fügung steht, beschränkt seine wissenschaftliche Tätigkeit nur zu leicht auf seine Institutsräume und verfällt in einseitiges Arbeiten, während zahlreiche wichtige Fragen des pflanzlichen Lebens, die nur an höheren Gewächsen studiert werden können, unbeachtet bleiben. Und wo neue Jünger in die Wissenschaft eingeführt werden sollen, da ist ein Garten eine Conditio sine qua non. 61 Der neue Institutsgarten umfaßt im ganzen einen Flächen- raum von 1315’44 m®?, wovon 106°86 m? auf das Gewächshaus (Abb. 4) kommen. Letzteres besteht aus einem Warm- und einem Kalthause, ferner aus einem Experimentierraum, der insofern von größter Bedeutung ist, als manche physiologische Versuche dem Alavudn wMuluater. vol or Planskizze des Versuchsgartens. S VEkaome lan. b, Abb. Einflusse der Laboratoriumsluft entzogen werden müssen, wenn sie einwandfreie Resultate geben sollen. Die gesamte Gartenanlage ist eine Schöpfung des Prof. Molisch; denn außer zwei alten Nuß- bäumen sind die gegenwärtig bereits stattlichen Ahornarten, Eschen-, Ulmen-, Birken- und Kirschbäume und die vielen Sträucher von 62 Molisch gepflanzt worden, so daß nebst den eine Fülle von physiologisch interessanten Objekten fassenden Treibhäusern an Material für Beobachtungen und Experimente wahrlich kein Mangel ist. (Schluß folgt.) Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XXH. Zur alpinen Macromyceten-Flora. Im Laufe der Monate August und September 1908 hielt ich mich an sieben Orten in den Österreichischen Alpen auf und be- nützte die Gelegenheit zum Studium der alpinen Pilzflora, wobei ich hauptsächlich die größeren Formen beachtete. Da gerade diese — meist Hymenomyceten — gewöhnlich wenig gekannt sind und von den meisten Mykologen vernachlässigt werden und eine An- zahl der gemachten Funde von Interesse ist, schien mir die Ver- öffentlichung der wichtigeren gewonnenen Resultate wünschenswert. An den meisten Orten hielt ich mich nur wenige Tage auf. Von diesen habe ich nur die interessanteren Funde notiert. In Vahrn bei Brixen hatte ich hingegen Gelegenheit, ein volles Monat zur Erforschung der näheren Umgebung, etwa bis zur Entfernung einer Stunde, zu benützen und mir daselbst, da Jahreszeit — September — und Witterung günstig waren, ein ziemlich vollständiges Bild der dortigen Hymenomyceten-Flora verschafft, da ich 381 verschiedene Formen sammelte. Ich hielt es für zweckmäßig, die Vahrner Funde vollzählig anzuführen, um so mehr, als von A. Heimerl (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. in Wien, 1904, p. 448; 1905, p. 424; 1907, p. 415) Beiträge zur Flora des Eisacktales erschienen sind, in welchen auch viele Pilze angeführt sind, die im Vereine mit meinen Angaben und denen in der Pilzfiora von Tirol für eine künftige Pilzflora der Brixener Gegend, welche, wie Heimerl zeigte, ein großes pflanzengeographisches Interesse hat, gutes Material bilden. Die meisten angeführten Hymenomycetenarten sind im Sinne von Qu&let, Flora mycologique, gemeint, da ich dieses vortrefi- liche Werk zum Studium derselben hauptsächlich benutzte. Ich habe daher, um Raum zu sparen, die Autornamen meist weg- gelassen. Ebenso habe ich genauere Standortsangaben für über- flüssig gehalten, da die Aufsammlungen fast stets in der näheren Umgebung der Aufenthaltsorte gemacht wurden und bei Pilzen ganz genaue Angaben über den Fundort keinen Wert haben. 1. Waidhofen an der Ybbs. Sebacına calcea (P.). Tomentella epimyces (Bres.). 63 Fomes populinus Fr., sowohl die Hutform als die resupinate (Poria obducens P.), an Roßkastanien im Stadtpark. Polyporus borealis Wahlb., an Fichtenstämmen. P. melanopus (P.) Buchberg, an Wegrändern an Wurzeln. Poria undata (P.) = Polyp. Broomei Rbh. —= P. einctus Berk. sec. Bresadola. Sporen hyalin, fast kugelig, 5=4 u, immer mit 1 Öltropfen. Der Pilz ist im frischen Zustande fast gela- tinös-weich, hyalin-weiß, nicht sanguinolent; getrocknet wird er graubraun und fest, er sieht dann ganz anders aus. An einem stark vermorschten Nadelholzstock am Buchberg. Polyporus ravidus Fries teste Bresadola. An einer Esche am Schmitzbühel. Eine eigentümliche, ganz abweichende, äußerlich ganz dem P. connatus Weinm. in Fries, Icon., Taf. 185 ähn- lich sehende Form, mit schmalen, stark herablaufenden, im- brikat verwachsenen Hüten. Boletus erythropus Kr.? Eine Form mit teilweise dunke!rotem Hut und kaum rotgefärbten Poren. B. spadiceus Schaeff. var.? Eine Form, fast einfärbig gelb, mit er&me-ockergelbem Hute, die ich nur als Farbenvarietät von B. spadiceus unterbringen kann. Schmitzbühel, halbwegs nach Ybbssitz. Inocybe lanuginosa. Olitocybe diatreta. Omphalea scyphoides Fr. An Holzstückchen am Boden. Eeceilia ardosiaca. 2. Schladming in Obersteiermark. Sebacina calcea (P.). Lactarius spinulosus Qu. Der Pilz stimmt vortrefflich zu Quelets und Batailles'!) Beschreibung. Er wuchs an einem Wegrande, genau so wie das bei Vahrn gefundene zweite Exemplar, das vollkommen damit übereinstimmte. Der Pilz scheint bisher nur aus Frankreich bekannt gewesen zu sein und ist durch die den Hut bedeckenden gekrümmten Stacheln merkwürdig. Claudopus byssisedus (P.). Ein kleines, sehr gut stimmendes Stück. Omphalea onisca, Mycena haematopus. Camarophyllus leporinus. Paxillus leptopus. Panaeolus papilionaceus. Lachnea stereorea (P.) v. gemella Karst. Aleuria pseudotrechispora (Schröt.) v. H. Helvella phlebophora Pat. et Doass. (Pat. Tab. anal. Nr. 478). Der Pilz zeigte eine noch unreife Fruchtschichte, stimmt aber in Größe, Form und Farbe vollkommen mit Patouillards 1) F. Bateille, Flore monographique des Asterospor&es. 1908, p. 37. 64 Bild überein. Das Charakteristische des Pilzes ist seine Klein- heit und der Umstand, daß die Unterseite des Hutes von grö- beren und feineren vorspringenden Adern retikuliert ist. Das- selbe kommt aber auch bei Helvella lacunosa Afz. vor. Rehm sagt zwar nichts davon, aber Bresadola (F. trid. II., 41, Taf. 147) spricht davon. Es ist kein Zweifel, daß der Pilz nichts als eine kleine Form von Helvella lacunosa Afz. var. cinerea Bres. l. e. ist. Als Art hat derselbe keine Berechtigung. 3. Schwarzach in Salzburg. Polyporus cinnabarinus, an einem Kirschbaumstumpf. Poria cinerascens Bres. An Nadelholz bei Goldegg. Collybia synopica Fr. Weg zur Lichtensteinklamm. 4..8t. Johann.in Tirol. Femsjonia luteo-alba Fr. (= Guepinia Femsjoniana Ols. = Eexi- dia pezizaeformis Lev.). Die Sporen sind 28—32=8—11 u groß und schließlich mit sehr zahlreichen Querwänden versehen. Daß der Olsensche Pilz (in Brefeld, Myk. Unt.) mit dem Fries- schen identisch ist, ist sicher. Brefeld gibt zwar viel größere Sporenmaße an, allein, wie ich schon mehrfach betont habe, sind Brefelds Maßangaben sämtlich viel zu hoch. Quelet hält (Fl. mycol., p. 21) Ditiola radicata Fr. für denselben Pilz, was nicht der Fall ist. Der Pilz kommt an Nadel- und Laub- holz vor und ist sehr selten. Ich kenne ihn auch aus dem Wienerwald (Preßbaum). Cantharellus Friesii Qu. Lactarius lignyotus Fr., tabidus. Psilocybe atrorufa (Scharfi.). Tubaria paludosa Fries. Phylloporus rhodoxanthus (Schw.) Bres. Ein kleines Exemplar. Nolanea juncea, auf Sphagnum. Pleurolus limpidus Fr. An einem Fichtenstock. Oollybia conigena (P.) nec Bresadola, F. trid. wamellen sehr dicht stehend. Bresadolas Art halte ich für eine Form von C©. esculenta Wulf. Tricholoma Onista. Limacium olivaceo-album, häufig. Flammula limulata, astragalina, lubrica. Tubaria paludosa. Pholiota caperata. bBoletus felleus. 5. Jenbach in Tirol. Thelephora caryophyllea. Craterellus pistillarıs (von Clavaria pistillaris nach Bresadola kaum spezifisch verschieden). Merulius aureus, an Fichtenplanken. Boletus radicans. Lentinus cochleatus. Marasmius cauticinalis (sicher nur eine Form von Omphalea Campanella). M. impudicus, bei Eben.; prasiosmus Fr. Hygrophorus (Limacium) chrysodon, agathosmus. Cortinarius (Phegmacium) calochrous, infractus, varius, ori- chalceus. Psalliota sylvatica. Inocybe Dulcamara. Naucoria escharoides Fries; ein Exemplar am Boden. Mir war der Pilz, den ich als Naucoria erkannte, unbestimmbar. Sporen blaß, augenförmig, mit einem Öltropfen, 9—10=4—5. Die Lamellen- schneiden mit zahlreichen, unten kegelig bauchigen, oben dünn steiffädig ausgezogenen, 28=8 u großen Cystiden versehen. Der Pilz ist trocken dunkel olivenbraun, was nicht gut zu Fries stimmt. Lepiota cinnabarına, acutisquamosa. Amanita porphyria. Tricholoma cognatum Fr. (= arcuatum Bull. non Fries). Muycena chloranthes. Armillaria aurantia; bulbigera. An der Basis einer Fichte fand ich bei Jenbach einen Agaricus in zwei dicht aneinander stehenden Exemplaren, der äußerlich an Pleurotus lignatilis oder Armillaria fracida er- innerte; mir schien ein schlecht entwickelter Ring vorhanden zu sein. Er entsprach etwa der Abbildung Taf. 23, Fig. 10, in Barla, Fl. mye. des Alpes maritimes. Derselbe hat hyaline, elliptische, 4—51/,-2—3 u große Sporen und ist dadurch höchst merkwürdig, daß die ganzrandigen Lamellen auf den Seiten- flächen zahlreiche hyaline, sehr diekwandige, zylindrische, stumpfe, 15—16 u breite, 32 u weit vorragende Oystiden besitzt. Der Pilz ist Bresadola und mir völlig unbestimmbar. Da derselbe ziemlich zähe war, ist es vielleicht ein eigentümlicher Panus. Auch Herrn Boudier ist der Pilz unbekannt. 6. Lanser Köpfe bei Innsbruck. Cantharellus aurantiacus, eine schöne, durch blasse Färbung ab- weichende Form. Lactarius hysginus Fr., fuliginosus. Hygrophorus gliocyclus Fr., aureus. Collybia scorzonera (Batsch). Lepiota seminuda Lasch. Omphalea pysidata. 66 7. Vahrn bei Brixen in Tirol. Auricularia mesenterica. Sebacina calcea (P.); Tremellodon gelatinosum; Calocera viscosa. Oraterocolla Cerasi (Bref); Dacrymyces palmatus (Schw.) Bres. Clavaria cinerea, Botrytis, flava, rufescens, aurea. Prof. Heimerl fand bei Bad Schalders auf nackter Erde eine kleine, wenig verzweigte, schmutzig graulich-weiße Ola- varia, deren Spitzen etwas bräunlich werden. Die hyalinen Sporen sind länglich-zylindrisch, unten seitlich spitz, 5—7=2—3 u. Ich hielt diesen hübschen Pilz für Clavaria subtilis P. Allein nach Bresadola in litt. ist es diese Art, welche eikugelige, 4—5=4 u große Sporen hat, nicht. Die Pflanze bleibt vorläufig unbestimmbar und ist mög- licherweise eine neue Art. Cyphella fasciculata B. u. C. (Sacc. Syll. VI, 671), an dürren Zweigen von Alnus viridis. Diese nordamerikanische Art ist bisher in Europa nur im Valdobbia (Venezien) gefunden worden, u. zw. auf demselben Substrate. Die Bestimmung rührt von Bresadola her. Der Pilz ist braun und sieht ganz Solenia- artig aus. Jedoch von Solenia fasciculata ganz verschieden. (Gloeopeniophora aurantiaca auf Alnus viridıs. Peniophora gigantea; sublaevis (Bres.) v. H. et L. Cortieium Aluta Bres., auf Robinia, wie bisher stets steril; confluens ; mutabile Bres.; roseum (auf Robinia). Vuilleminia commedens (besonders auf Castanea). Stereum hirsutum, sanguwinolentum. Thelephora terrestris. Coniophorella olivacea (P.). Auf Nadelholzbrettern. Tomentella fusca (P.). Oraterellus lutescens, tubaeformis; cornucopioides. (Schluß folgt.) Orientierende Untersuchungen über die Einwirkung von gasförmigem Formaldehyd auf die grüne Pflanze. Von Viktor Grafe und Leopold Ritter v. Portheim. (Mit 1 Textabbildung.) (Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität und der Bio- logischen Versuchsanstalt in Wien.) (Schluß) Aus dieser Versuchsreihe ist zu ersehen, daß die ‚Menge Formaldehyd im Luftvolumen einer Glocke für eine bestimmte Temperatur nahezu eine konstante ist, so daß man aus der Diffe- 67 renz des zurücktitrierten Formaldehyds und dieser Konstante die Menge des in der Pflanze verbliebenen Formaldebyds bestimmen kann. Es erscheint natürlich nicht ausgesehlossen, daß trotz aller antiseptischen Vorsichtsmaßregeln Mikroorganismen oder auch die organische Substanz abgestorbener Pflanzenpartikelchen oder schließ- lieh organische Keime der durch die Glocken gezogenen Luft an der Fixierung des Formaldehyds Anteil hatten und daher zum Teil für das Verschwinden desselben auch mit verantwortlich gemacht werden könnten. Bei den nachfolgenden Versuchen wurde jedoch vor- sichtshalber neben dem Vegetationsversuch auch noch ein blinder ohne Pflanzen, jedoch sonst unter denselben Versuchsbedingungen ein- geschaltet, so daß die Konstante für jeden Versuch separat bestimmt werden konnte. Ein Versuch mit bereits ergrünten Phaseolus-vul- garis-Keimlingen, die in einer Nährlösung (Knop) in der Weise unter der mit 5cm°? 4%iger Formaidehydlösung beschiekten Glocke gezogen wurden, daß die Flüssigkeitsschiehte mit neutralem Vaselinöl überdeckt war, um keinen Formaldehyd aus der Glockenluft in die Nährlösung gelangen zu lassen, mißlang, da die Keimlinge ver- faulten, wie sich später zeigte, infolge der Verwendung des Vaselinöls, das schon an und für sich, ohne Formaldehyd, in einem Kontroll- versuch die Fäulnis der Keimlinge bewirkte. Der nächste Versuch wurde mit einem Zweig von Boehmeria polystachya angestellt, der in der Nährlösung in der Weise be- festigt war, daß die Öffnung der Glasplatte, welche auf dem Kultur- gefäß aufgeschliffen war, sorgfältig nach dem Durchstecken des Zweiges mit Paraffin vergossen wurde. Nach 24 Stunden zeigte sieh das Blatt gebräunt, mit zahlreichen braunen Flecken bedeckt, deren jeder ein kleines Loch enthielt. Nach dem Herausnehmen fielen die Blätter rauschdürr ab. Da wir Ursache hatten, auch Bakterieninfektion zu vermuten, wurde der Zweig in einem näch- sten Versuch, der mit derselben Formaldehydkonzentration (5 em? 4%iger Formaldehyd) ausgeführt wurde, zunächst mit einer 1°/,, Sublimatlösung und hierauf mit sterilisiertem Wasser gut gewaschen. Auch hier zeigten sich die oben erwähnten charakteristischen Bräunungserscheinungen. Die nächsten Versuche wurden mit den resistenteren Blättern von Efeu durchgeführt. Der Zweig wurde mit Sublimat und Wasser gewaschen, mit Filtrierpapier schnell getrocknet und die Erde des -Gartentopfes nach ausgiebiger Befeuchtung mit Stanniol gut bedeckt und neben die Pflanze eine Schale mit 10 em? 2%iger HOOH- Lösung und ein Becherglas mit 250 em? dest. H,O gestellt. Nach einigen Tagen war die Pflanze noch frisch, aber nach achttägiger Einwirkungszeit erschienen zwei Blätter gebräunt und fielen bei leiser Berührung ab. Die Chloroplasten erschienen indessen bei mikroskopischer Betrachtung gut erhalten und nur etwas zusammen- geballt. Ein Blatt ersehien übrigens nach Abbruch des Versuches noch ganz frisch, die Pflanze trieb bei normaler Kultur nach etwa vier Wochen neu aus. In diesem Versuche wurde in der Luft 68 0:012688 g HCOH = 0°12% (100 em? Luft wiegen 0:1293 g, daher der Glockeninhalt = 10'344 g) gefunden. In einem näch- sten Versuche wurde die Konzentration des Formaldehyds gleich hoch gehalten, aber dessen absolute Menge vermindert, indem nur 5 em? geboten wurden. Die Erscheinungen waren dieselben wie im vorigen Versuch, der Gehalt der Luft an HCOH = 0°010008 g = 0'1%. Da in diesen Versuchen offenbar die Formaldehydmenge zu hoch genommen war, wurde in den folgenden die Konzentration der Formaldehydlösung mit 0°2% gehalten und durch Variation der absoluten Menge die Schädigungsgrenze festgestellt. Wie unten aus- geführt wird, konnten wir nicht feststellen, ob der verschwundene Formaldehyd zum Aufbau von Kohlehydraten in der Pflanze ver- wendet oder etwa bloß passiv im Zellsaft gelöst geblieben ist. Der Ausdruck „von der Pflanze aufgenommen“ darf also nieht im Sinne von „verwertet“ aufgefaßt werden. va ==!) Shure | mo‘ | = Ep 3 3 E Se 5 > & N | Daten ass | s33 | 3 52 5 | Aussehen der Pflan- des Sa Ze Ste ',53 ‚zen nach Abbruch Versuches a3 = Di rs Z22 | des Versuches © :® 50 = oOaaı re) Dee 5 ao 0 mwHmno Epikotyle. Länge in Zenti- Sm 0 9H9XJ2wWw metern: [er =) oo ee N) 55_55 85858 Stück h EDINEIAI TS 1. Internodium. Länge in Po SU [e ©) © I 1 . Be I Zentimetern: er: X) fC) FF ao_»5 8558» j Stück o - 2. Internodium. Länge in ©) o Zentimetern: HP a NETTE RT a ng Stück [218 Länge der Primordial- blätter in Zentimetern: 0%| 10-7 0171-0 01 78 81 22.% 6 1868| T6-& 611910 [02] 20 PPUOMIAA UNO] UAPInM uoyonsıo‘ UasOIp TOT („ pun (- v8] 9L-6 VE] LE € Stück Breite der Primordial- 09.2 16 77-6 |02| 72.7 |05| 96 60 O7 9.8 /02184-8 6-8 /0T 08 (t8F-T/08 61/86 16T] 16.8 161183 6 81| 60-& 161 01-8 61 6 |T2-% 6 | TH-L 16 |L 8% 0 OL) 28-6 |OT| 8T-6 01169 6 01 "U9S0Z9qUuIO ZIOMSNIUYISYING Ep ur Iyoıu uopınMm soyonsIo‘ SoOSoIp UHZUeFT op aduerigoytdg Old (r 88] 69-8 G7:7 08 86-8 69.8 98) 26-8 16-8 81| 16-7 69-6 TI] 87-8 128] 89-< “ or |9€ OT ı8I oL oT ı9 oL 0I |9# q “ q uIepuos ‘uoıeM uapIjyosoäfne y4yaıu aygepdsepg Sp ue oyopom * 19 0 ©.0 rt an blätter in Zentimetern: a Stück om Hypokotyle. Länge in REN Zentimetern: So N0 Stück Dom Epikotyle. Länge in Zenti- an metern: SEES Stück Bee 1. Internodium. Länge in EEE Zentimetern: SI Stück oo 2. Internodium. Länge in ES Zentimetern: = Stück Länge der Primordial- blätter in Zentimetern: Stück Breite der Primordial- blätter in Zentimetern: Stück Konzentration des Formal- dehyds pAyapfew.io 7 augo ueınyny pÄyappewıog yıw uoanyny 13 unschädlich ist; es bleibt aber unentschieden, ob der HCOH von diesen Pflanzen assimiliert werden kann. Auch bei unseren Versuchen wurde durch Formaldehyd das Wachstum der Phaseolus-Blätter, also der Organe, denen die größte Chlorophyllmengezur Verfügung stand, gefördert, während die Achsen- organe dem Normalen gegenüber etwas zurückblieben. Abbildung 1. Ob dies aur einen durch Formaldehyd ausgeübten Reiz oder auf Verwertung des Formaldehyds zurückzuführen ist, konnten wir bisher nicht feststellen. Versuche mit Keimlingen, denen die Koty- ledonen abgenommen worden waren, ergaben diesbezüglich keine klaren Resultate. Bei sechs Versuchsreihen mit Bohnen, welche unter Glocken mit kohlendioxydfreier Luft und CO,-freier Atmosphäre plus Formal- dehyd zur Aufstellung kamen, waren die oberirdischen Organe und die Primordialblätter kleiner als bei den in normaler Luft, mit Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1909. 6 14 oder ohne Formaldehyd gezogenen Pflanzen. Aber hier waren die Pflanzen, welche bloß in CO,-freier Luft kultiviert wurden, kleiner und hatten annähernd gleich große Primordialblätter wie die Pflanzen der Formaldehyd-Kultur '). Vielleicht werden Versuche mit verschiedenen Pflanzen in Formaldehydatmosphäre in schwachem Licht oder bei völligem Lichtabschluß darüber Aufschluß geben, ob Formaldehyd von Pflanzen zu assimilatorischen Zwecken herangezogen werden kann, oder ob er nur als formativer Reiz wirkt?). Über die Untersuchungen von A. H. Blaauw, be- treffend die Beziehung zwischen Lichtintensität und Beleuchtungsdauer bei der phototropischen Krümmung von Keimlingen von Avena sativa. Von Prof. F. A. F. C. Went (Utrecht)?). Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Paul Fröschel (Wien) :). Vor einigen Jahren versuchte Wiesner’), die minimale Lichtintensität zu bestimmen, bei der verschiedene Pflanzen noch phototropisch reagieren. Er fand z. B., daß beim Epikotyl von Pisum sativum und beim Hypokotyl von Lepidium sativum die 1) Auf der Abbildung sind einige Primordialblätter, der mit und ohne Formaldehyd gezogenen Bohnen, dargestellt. I. Normale Luft + Formaldehyd, II. Normale Luft, III. CO,-freie Luft + Formaldehyd, IV. CO,-freie Luft. Herrn Dr. Alois Jen&i& sprechen wir für die Ausführung der photo- graphischen Aufnahme unseren herzlichsten Dank aus. 2) Benedicenti et De Toni G@.B., Atti del R. Ist. veneto di Se., litt. ed arti 1901—1902. T. LXI., parte 2, p. 239 und T. LXI, parte 1, p. 41, zit. nach Botan. Zentralblatt 1904. II. p. 427. BouilhacR., 1. e., 1902. Bouilhaec et Giustinianil. e. 3) Proceedings of the Meetings of Saturday September 26, 1908. 4) Die vorliegende Übersetzung, zu der Herr Prof. Went mich gütigst autorisierte, rechtfertigt sich durch die in theoretischer, ganz besonders aber in methodologischer Hinsicht überaus wichtigen Ergebnisse Blaauws. Die Unter- suchung bestätigt zunächst ein Gesetz, das der Übersetzer für die Abhängigkeit der Präsentationszeit von der Lichtintensität festgestellt hat (die diesbezügliche Abhandlung war Herrn Prof. Went zur Zeit, als er dieses Referat schrieb, noch nicht zu Gesicht gekommen), verfolgt aber diese Gesetzmäßigkeit inner- halb wesentlich weiterer Grenzen. Die Feststellung ganz besonders, daß bei ent- sprechend intensiver Beleuchtung die Präsentationszeit bis auf !/;oop Sekunde sinkt, zusammengehalten mit den Tatsachen der feinen Unterschiedsempfind- lichkeit der Pflanzen (Wiesner) und der außerordentlich kurzen Perzeptions- zeit (Fitting), muß die reizphysiologische Methodik reformieren und sie zu ebenso exaktem Arbeiten anspornen, wie es bei psychophysischen Experimenten längst der Fall ist. 5) J. Wiesner, Die heliotropischen Erscheinungen im Pflanzenreiche, p. 178—180. Wien, 1878. 15 Grenze der Empfindlichkeit bei 0:054 N. K. noch nicht erreicht ist. (Wiesner drückt dies in einer Einheit aus, welche gleich ist 6°5 Walrat-Kerzen.) Für das Epikotyl von Phaseolus multiflorus liegt diese Grenze genau bei 0°054 N. K. Während der Autor in diesem Falle die Dauer der Experimente nicht angibt, stellt er für das Epikotyl von Vicia sativa fest, daß bei einer Intensität von 0:054 N. K. die Krümmung nach 3 Stunden 45 Minuten zu erscheinen begann, wohingegen das gleiche Organ von Vicia faba bei der nämlichen Lichtintensität selbst nach 48 Stunden keine Krümmung aufwies. In keinem dieser Fälle wurde also der Ver- such gemacht, jene minimale Zeit zu finden, während welcher Licht von gegebener Intensität auf eine Pflanze wirken muß, um eine phototropische Krümmung hervorzurufen. Später führte Figdor') ähnliche Experimente aus. Hier kann nur das Resultat erwähnt werden, daß die untere Grenze der phototropischen Empfindlichkeit unterhalb 0:0003262 N. K. gelegen ist, u. zw. für Keimlinge von Lepidium sativum, Amarantus melancholicus ruber, Papaver paeoniflorum und Lunaria biennis?). Czapek hinwiederum hat sich mit der Bestimmung der Präsentationszeit beschäftigt. Darunter versteht er die minimale Zeit einseitiger Beleuchtung, die zur Hervorrufung einer nachher einsetzenden phototropischen Krümmung erforderlich ist. Für Keimlinge von Phalarıs und von Avena bestimmt er diese Zeit mit ungefähr 7 Minuten, obwohl er die dabei herrschende Licht- intensität nicht angibt. Vermutlich beobachtete der Autor die Notwendigkeit solcher Angaben deshalb nicht, weil seine Unter- suchung fast ausschließlich den Geotropismus betraf, wo dem Be- griff der Präsentationszeit, abgesehen von anderweitiger Spezifi- zierung, eine ziemlich genau abgegrenzte Bedeutung zukommt, da wir uns ja hier mit der stets konstanten Schwerkraft befassen. Die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen Präsentationszeit und Lichtintensität besteht, war gleichwohl naheliegend. In seiner weiteren Untersuchung über die Perzeption phototropischer Reize hat nun Herr A.H.Blaauw in meinem Laboratorium auch diese Frage auf- gegriffen und ist dabei zu einigen überraschenden Resultaten gelangt, über die ich in dieser kurzen vorläufigen Mitteilung berichten will. Die Experimente wurden mit etiolierten Keimlingen von Avena sativa durchgeführt, deren Koleoptile für Lichtreize außer- 1) W. Figdor, Versuche über die heliotropische Empfindlichkeit der Pflanzen. Sitzungsber, d. math.-naturw. Klasse der k. Akademie der Wissensch. Wien, Bd. CII, Abt. I, 1893. 2, Es sei hier noch bemerkt, daß Wiesner in der Erwägung, „daß die faktische Lichtempfindlichkeit eines Pflanzenorgans erst gefunden ist, wenn die Intensität jener Strahlen ermittelt wurde, die den Heliotropismus bedingen“, die in N. K. ausgedrückten Lichtintensitäten in Bunsen-Roscoesche Ein- heiten umrechnete. Er fand als untere Grenze der heliotropischen Empfindlieh- keit bei Amarantus melancholicus eine Intensität von 0°000000026. Siehe: Wiesner, Versuch einer Bestimmung der unteren Grenze der heliotropischen Empfindlichkeit nebst Bemerkungen zur Theorie des Heliotropismus. Ost. Botan. Zeitschr, 1893. Anm. d. Übers. 6* 16 ordentlich empfindlich sind, wie ja seit Darwins und Rotherts Untersuchungen wohl bekannt ist. Für schwächere Intensitäten wurde eine Auerlampe benützt, die mit Hilfe eines Gasdruck-Regulators sehr konstant gehalten wurde. Durch Aufstellen der Objekte in verschiedenen Entfernungen von der Lampe und, wenn nötig, durch Abdecken des Lichtes mit Hilfe geschwärzter Gläser, endlich durch Auffallenlassen des Lichtes auf eine mit einer Blende versehene Milchglasscheibe, die nun ihrerseits als Lichtquelle fungierte, waren alle möglichen Intensitäten von 100 Hefner-Kerzen abwärts erhältlich. Die In- tensität wurde mittels eines Weber-Photometers bestimmt. Die Gaslampe befand sich außerhalb des Versuchsraumes, so daß die Versuchspflanzen gegen jeden schädlichen Einfluß des Kohlengases geschützt waren. Für größere Lichtintensitäten wurde die elektrische Bogen- lampe einer Demonstrationslaterne benützt, deren Licht, durch Linsen konzentriert, Intensitäten bis zu 48.000 Hefner-Kerzen zu liefern imstande war. Die Dauer der Belichtung bewegte sich zwischen 13 Stunden und 0°001 Sekunden; die sehr kurzen Beleuchtungszeiten wurden mit Hilfe eines photographischen Momentschlitzverschlusses erzielt. Die Pflanzen wurden nun in verschiedenen Entfernungen von der Lichtquelle aufgestellt, eine bestimmte Zeit beleuchtet, dann im Dunkeln belassen und nach ungefähr 2 Stunden auf eine photo- tropische Krümmung geprüft. Waren Entfernung und Zeit passend gewählt, so konnte eine ganz bestimmte Grenze so gefunden werden, daß unterhalb einer gewissen Lichtintensität keine Krüm- mung eintrat, während oberhalb dieser Intensität alle oder fast alle Keimlinge gegen das Licht zu gekrümmt waren. Man kann daher sagen, daß zu einer gegebenen Expositionszeit eine gewisse minimale Lichtintensität zur Perzeption erforderlich ist, oder, kor- rekter gesprochen, zur Hervorrufung einer Reaktion erforderlich ist, da wir ja von der eigentlichen Perzeption des Lichtreizes nichts wissen. Es war bereits ein verblüffendes Resultat, daß während, wie oben gesagt, die Präsentationszeit zu 7 Minuten angenommen wurde, Blaauw bei seinen Experimenten noch dann eine Reaktion erhielt, wenn die Exposition auf 0:001 Sekunde herabgesetzt wurde, wofern nur das Licht sehr stark war. Die Resultate werden noch bedeutsamer, wenn man sie zahlenmäßig ausdrückt, wie dies in der folgenden Tabelle der Fall ist. Die erste Kolumne gibt die Länge der Expositionszeiten an, die zweite die zugehörigen Lichtintensitäten (in Hefner-Kerzen), welche eben zur phototropischen Reaktion hinreichten. Die dritte Kolumne gibt das Produkt aus den erwähnten zwei Größen, wobei die Zeit in Sekunden ausgedrückt ist, so daß das Produkt als Sekunden-Kerze bezeichnet sein mag. Mit andern Worten: Die dritte Kolumne zeigt in jedem Falle an, wieviel Licht man hätte 77 während einer Sekunde auf die Pflanze fallen lassen müssen, um den gleichen Lichteffekt zu erzielen wie bei den Experimenten. N nn (Lichtintensität in III. (Sekunden- I. (Expositionszeit) Hefner-Kerzen) Kerzen) 13 Stunden 0000439 20°6 10 nn 0 000609 21°9 6 n 0000855 18°6 ni, 0001769 | 191 100 Minuten 0002706 16°2 | 3% ll 0-004773 17°2 Y Pgel 0-01018 18-3 BR N 0°01640 19-7 aeniz 0 0249 22-4 Bla 0:0498 23:9 4 x 00898 21°6 40 Sekunden 0:6156 248 an 10998 | 27°5 8 . | 3:0281 242 I | 5-456 | 21-8 ar 8-453 | 16-9 id 18-94 | 18.9 a I 45:05 | 18-0 Be, 308-7 | 24-7 an | 511-4 20-5 ae 1.255 22:8 | \ [100 n 1.902 190 | | To, 6 7.905 19-8 | anlelı, 13.094 16:4 | ı/ L 26.520 26 5 | Aus den Kolumnen I und II folgt gleichzeitig, daß bei kür- zerer Exposition die Lichtstärke vergrößert werden muß, um eine Krümmung zu erhalten. Die berechneten Werte der Kolumne III zeigen außerdem, daß die Lichtintensität der Expositionsdauer in- direkt proportioniert ist oder, mit anderen Worten, daß, unab- hängig von der Expositionsdauer, eine bestimmte Lichtmenge er- forderlich ist, um eine Reaktion hervorzurufen. Allerdings sind die Werte in Kolumne III nicht alle gleich, aber sie oszillieren augen- scheinlich um einen Mittelwert. Völlige Übereinstimmung wird auch bei solchen Experimenten nicht erwartet werden können, wenn man bedenkt, daß die Grenze zwischen Krümmung und Nichtkrümmung nicht immer exakt bestimmt werden kann; über- dies sind die Haferkeimlinge natürlich individuellen Variationen unterworfen, welche man nur dadurch eliminieren könnte, daß man bei jeder Bestimmung eine lange Serie von Experimenten machte; - endlich konnten in den verschiedenen Versuchen die äußeren Be- dingungen der Feuchtigkeit, Temperatur usf. nicht völlig konstant gehalten werden. Es war kein Beweggrund mehr vorhanden, Expositionszeiten von weniger äls 0°001 Sekunden, noch auch solche von mehr als 18 13 Stunden zu wählen, da die erhaltenen Resultate zur Genüge zeigen, daß die wesentliche Bedingung für die Hervorrufung einer phototropischen Krümmung im Darbieten einer bestimmten Menge strahlender Energie besteht. Ob diese Quantität in einer sehr kurzen Zeit oder nur außerordentlich langsam dargeboten wird, ist völlig nebensächlich. Daher ist dieses Resultat in völliger Übereinstimmung mit Pfeffers Ansicht (wenigstens so weit sie Liehtreize betrifft), daß die Wirkung eines Reizes als ein Phä- nomen der „Auslösung“ aufzufassen ist. Ein ähnlicher kritischer Wert wurde auch für das mensch- liche Auge konstatiert. Es ist gewiß sehr schwierig, Beobachtungen am Menschen mit Reaktionen der Pflanzen in bezug auf den Ein- fluß des Lichtes zu vergleichen, aber die Beobachtungen von Bloch und Charpentier verraten nichtsdestoweniger eine genaue Analogie zwischen diesen beiden Arten von Erscheinungen. Dies ist nicht leichter zu zeigen, als indem ich eine Stelle aus dem letzten der beiden Autoren zitiere'): „Wir haben das perzipierbare Minimum?) für Reizzeiten zwischen ?/,,00 und '?®/ 00 Sekunden variieren gesehen. Bei diesen Bedingungen ändert sich das perzipierbare Minimum immer in genau umgekehrter Weise wie die Reizdauer. Ist das Licht intensiv, so wird es diesen Effekt in kürzerer Zeit hervorrufen, ist es schwach, so wird es im Gegenteil länger dauern müssen. Da- mit die Empfindung zustande komme, ist es nötig, daß auf eine gegebene Netzhautzone innerhalb einer bestimmten Zeit, um es so auszudrücken, eine konstante Liehtmenge auffalle, wobei es wenig verschlägt, ob diese Lichtmenge auf eine große oder kleine Zone sich verteilt, ob sie rasch oder langsam die Retina erreicht. Das ist eine wichtige Tatsache, für die Analoga auf anderen Ge- bieten der Reizerscheinungen zu suchen gut wäre.“ Aus Untersuchungen, die Bach?) publiziert hat, dürfen, wir vielleicht schließen, daß für die geotropische Krümmung Ahn- liches gilt, als Blaauw für die phototropische gefunden‘). Ich hoffe, daß weitere Untersuchungen in meinem Laboratorium in diesen Punkt noch Klarheit bringen werden. 1) Nach dem französischen Zitat übersetzt. Charpentier, Archives d’Ophthalmologie, X., 1890, p. 122—123. 2) Hier ist wohl gemeint: das perzipierbare Minimum des Reizes. % Der Übers. 5) H. Bach, Über die Abhängigkeit der geotropischen Präsentations- und Reaktionszeit von verschiedenen äußeren Faktoren. Jahrb. f. wiss. Botanik, Bd. XLIV, 1907, p. 86. 4) Dieser Schluß ist sogar mit aller Gewißheit zu ziehen! In der „Unter- suchung über die heliotropische Präsentationszeit* habe ich auch betont, daß die Ergebnisse Bachs für den Geotropismus, L. Linsbauers für die Antho- kyaninduktion (Wiesner-Festschrift 1908) und auch das Talbotsche Gesetz nur verschiedene Ausdrücke der nämlichen Grundbeziehung sind. Auch das Fittingsche Sinusgesetz (Fitting, Jahrb. f. wiss. Bot., 1905) ist in, diesem Sinne deutbar und dann wohl verständlich. Anm. d. Übers. 79 Personal-Nachrichten. Prof. Dr. F. Kienitz- Gerloff wurde zum Direktor der Landwirtschaftsschule in Weilburg a. L. ernannt. (Botan. Zentral- blatt.) Privatdoz. Dr. OÖ. Richter hat sich an der deutschen tech- nischen Hochschule in Prag für Botanik habilitiert. Den Professoren @. Haberlandt in Graz und Fr. v. Höhnel in Wien wurde der Orden der eisernen Krone, Herrn Dr. E. M. Kronfeld der Titel eines kaiserl. Rates verliehen. Dr. J. Pruszynski hat sich an der Universität Lemberg für Pharmakologie habilitiert. Dr. G. Bredemann erhielt die Stelle eines Abteilungs- vorstehers an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Marburg (Hessen). (Botan. Zentralblatt.) P. A.C. Dangeard (Poitier) wurde zum Professeur adjoint an der Faculte des sciences in Paris ernannt. (Revue gen. de bo- tanique.) N. Bernard (Caen) wurde zum Charge de Cours an der Facult@ des sciences in Poitier ernannt. (Revue gen. de botanique.) R. Maire wurde zum Maitre des Conferences an der Faculte des sciences in Caen ernannt. (Revue gen. de botanique.) Prof. D. Clos (Toulouse) ist im Alter von 88 Jahren ge- storben. (Naturw. Rundschau.) H. Lindemuth, Gartenbaudirektor und Dozent an der Land- wirtschaftlichen Hochschule in Berlin, ist gestorben. Inhalt der Februar-Nummer: Dr. Milan Serko: Vergleichend-anatomische Untersuchung einer interglazialen Konifere. S. 41. — Julius Glowacki: Ein Beitrag zur Moosflora von Bosnien. S. 51. — A. Nestler: Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. (Fortsetzung.) S. 54. — Prof. Dr. Franz v. Höhnel: Mykologisches. S. 62. — Viktor Grafe und Leopold Ritter v. Portheim: Orientierende Untersuchungen über die Ein- wirkung von gasförmigem Formaldehyd auf die grüne Pflanze. (Schluß.) S. 66. — Paul Fröschel: Prof. F. A. F. C. Went: Über die Untersuchungen von A. H. Blaauw, be- treffend die Beziehung zwischen Lichtintensität und Beleuchtungsdauer bei der phototropi- schen Krümmung von Keimlingen von Avena sativa. S. 74. — Personal-Nachrichten. S. 79. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 80 Die direkten P. T. Abonnenten der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1909 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2, Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch venllora für dig Öslerreichischen sndelen- u, Alpenländer (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. Preisherabseizung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881-1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— 9 ” 1893 — 18% ( „ ” ” 16.—) »»n ” 10.— herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 18%1, 18%3—1874, 1876—18S0 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt ven 0 0° Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Geroläds Sohn in Wien. _LIX. Jahrgang, N%- 3, _ Wien, März 1909. Alectorolophus hercegovinus n. Sp. Von E. Sagorski (Almrich bei Naumburg). (Mit 1 Textabbildung.) Caulis 20—50 em altus, haud nigro-striolatus, parce hirsutus, internodiis multis brevibus subaequalibus, 1’5—2 em longis, simplex vel in superiore parte ramosus, ramis brevibus. obliqgue adscendentibus, eaule brevioribus, pari foliorum inter- calarium unico vel nullo instructus. Folia eaulina internodiis plerumque duplo lon giora, lineari-lanceolata, a basi fere longe attenuata, acuta vel sub- acuta, 5—8 mm lata, erassa, acute-dentata, dentibus subinerassatis, saepe recurvatis. Braecteae subglabrae, interdum in marginibus subglandu- losae, infimae duae foliis caulinis similes, triangulares in apicem productae, calyeem superantes, ceterae late triangulares, dentibus inferioribus profundis, 3—4 mm longis, anguste triangulari- bus, non aristatis, ad apicem bracteae gradatim decrescen- tibus. Calyx subglaber, sed in marginibus et interdum etiam in cetera parte passim glandulosus. Corolla ea. 2 cm longa, tubo paulo sursum curvato, dente labii superioris horizontali ad 2 mm longo, eonico, subobtuso, violaceo, labio inferiore erecto, superiori adpresso, itaque faucem oceludente. Semina ala membranacea 1 mm lata praedita. Floret Junio et Julio. Patria: Hercegovina, in pratis, ad vias et praeeipue inter segetes in „Nevesinjsko polje* ad Nevesinje, alt. 850-900 m, ubique copiose. . Alectorolophus hercegovinus ist eine eigentümliche Zwischen- form zwischen A. major Ehrh. und A. glandulosus Simk. Durch die Gestalt der Braeteen nähert er sich entschieden dem ersteren, Österr. botan, Zeitschrift. 3. Heft. 1909. 7 82 also der Gruppe der Inaeqwidentati Stern., ohne daß jedoch die Zähne die Länge der Zähne des A. major erreichen. Die hier und da, besonders am Rande der Bracteen und des Kelches, zuweilen auch zerstreut auf der Fläche des Kelches auftretenden Drüsen deuten auf eine Beziehung zum A. glandulosus hin, der bei Neve- sinje sehr verbreitet ist. Von beiden genannten Arten ist A. herce- govinus auf den ersten Blick durch die zahlreichen kurzen Inter- nodien und die die Internodien um das Doppelte überragenden Blätter zu unterscheiden. Dem Habitus nach ist er ausgesprochen monophyl (monomorph). Diese Eigenschaft ist wegen seines Vor- kommens in Getreidefeldern sehr auffallend, da alle ausgesprochen monophylen Formen, die wir bis jetzt kennen, den höheren Ge- birgen angehören. A. Sagorskii Semler, Allg. bot. Z. 1908, Nr. 7/8, ist,);ganz abgesehen von seiner Drüsiskeit und der Gestalt seiner Bracteen, schon durch seinen gedrungenen Wuchs und die doppelt so breiten Blätter leicht zu unterscheiden. A. Wagneri (Degen) Stern., OÖ. b. Z., 1895. p. 102, und Monogr., p. 47, ist schon durch seine verlängerten Aste, die bogig aufsteigen, durch 3—4 Paare von Intercalarblättern und die stumpfen breiten Stengelblätter stark verschieden. Behrendsen hat in den Verh. des Brand. bot. V. 1904, p. 44, bereits unter dem Namen A. anceps eine Zwischenform zwischen den sonst heterogenen Gruppen der Aegwidentati und Inaequidentati erwähnt, der aber ausgeprägt aestival ist, daher mit unserer Form nicht zu vergleichen ist. Behrendsen hält es nicht für ausgeschlossen, daß 4A. anceps ein Bastard zwischen A. major und A. glandulosus ist. Bei A. hercegovinus ist dieses ausgeschlossen, weil er in der ausgedehnten Hochebene „Neve- sinjsko polje* ungemein verbreitet ist, während A. major dort fehlt. Murbecks Angabe von seinem Vorkommen daselbst in den Beitr. zur Flora von Südbosnien und der angrenzenden Herzego- wina, Band 1892, p. 71, beruht sicher auf einer Verwechslung mit unserer Art. A. bosniacus Behrendsen, Verh. d. Brand. bot. V., 1903, p. 210, die monophyle Form des A. major, unterscheidet sich schon durch den niedrigen Wuchs (10—20 em!), die breiteren und stumpfen Stengelblätter und den völligen Mangel an Drüsenhaaren. 4. Beyeri Behrendsen, Verh. d. Brand. bot. V., 1903, p. 47, kann wegen seines niedrigen Wuchses (10—15 cm) und der bogig aufsteigenden, meist an der Basis des Stengels sehr entwickelten Aste gar nicht in Betracht kommen. Andere monophyle Formen unterscheiden sieh schon hin- reichend durch ihre Behaarung, grannige Zähne oder abstehende Unterlippe. Unser A. hercegovinus ist jedenfalls ein Relikt aus der Zeit, in welcher die Trennung der Aequidentati und Inaequidentatı vor sich gegangen ist, sicher also eine sehr alte, vielleicht sogar tertiäre Rasse. Daß serade im Gebiete von Bosnien und der 83 84 Herzegowina sich diese Trennung vollzogen, darauf deuten zwei Umstände hin. Sehon Behrendsen ist es aufgefallen, daß der bosnische A. glandulosus verhältnismäßig tiefe Zahnung der Bracteen zeigt. Die gleiche Beobachtung habe ich bei dem A. glandulosus der Herzegowina gemacht. Auf der anderen Seite hat schon Sterneck bemerkt, daß bei dem bosnischen A. major die Zähne der Braeteen durehwegs kürzer sind als bei den aus dem Hauptareal der Sippe stammenden Exemplaren, Es findet hier also eine An- näherung in bezug auf die Länge der Zähne der Bracteen statt. Das Gebiet von Nevesinje ist bereits als Standort tertiärer Rassen, wie Alectorolophus asperulus Murb., A. praesignis Beck et Stern., A. dinaricus Murb., bekannt, wir dürfen uns daher über das Auf- finden einer neuen sehr alten Rasse in dieser Gegend nicht wundern. Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, daß Alectorolophus glandulosus var. Malyı Behrendsen et Semler, Allg. bot. Z., 1908, Nr. 7/8, die monticole Form der A. glandulosus auf der Velez planina bei Nevesinje bei 11—1300 m sehr verbreitet ist, ferner, daß ich A. arvernensis Chab. in Bull. de l’Herb. Boiss., 1899, p. 499, die autumnale Form des A. mediterraneus Stern. zahlreich in Montenegro bei Njegus aufgefunden habe. Nach brieflichen Mitteilungen von Behrendsen stimmen die Exemplare gut mit solehen von Trebinje in der Herzegowina überein. Bryologische Fragmente. Von Viktor Schiffner (Wien). LIN. Einige Bemerkungen über Riccardia sinuata. Herr Emil Stolle sammelte in diesem Sommer in der so- genannten sächsischen Schweiz drei Formen von Riccardia sinuata für meine Hepaticae eur. exs., und zwar: a) im Bielatale zwischen Königstein und Hermsdorf; an einer senkrechten Sandsteinwand unter einem Wasserfalle, deshalb stets vom Sprühregen benetzt. 200 m; b) im Bielatale; an den Wänden von schattigen Waldgräben hinter der Schweizermühle. 400 m; c) im Bielatale; in stagnierenden schattigen Waldtümpeln (ganz unter Wasser) hinter der Schweizermühle. 400 m. Die Pflanzen a) sind lebhaft grün, zum geringeren Teile die typische R. sinuata (= Aneura pinnatifida « 1ß Viridis Nees) in einer etwas kleineren Form darstellend, zum größeren Teile in der reichen Verzweigung, dem schmalen Hauptstamm und den 85 an der Spitze nicht verbreiterten Ästen mehr weniger vollständig der var. stenoclada Schffn. Bryol. Fragm. XLIII. entsprechend. Die Pflanze d) ist zum größten Teile die var. stenoclada Sehffn., darunter finden sieh aber öfters Pflanzen, die sich der var. contexta Nees mehr weniger annähern. Auch die vor- liegenden Exemplare zeigen wie die Örig.-Ex. (vgl. auch meine Beschreibung in Bryol. Fragm. XLIII) öfters einen deutlichen einzell- schiehtigen Randsaum, der aber allerdings nur 1—2 (sehr spora- disch 3) Zellen breit ist, während er bei R. multifida meist 3—5 Zellen breit ist und dort sofort in die Augen fällt. K. Müller (Hep. in Rabenh. Krfl., p. 339) sact: „Thallusrand fast undureh- siehtig, nieht wie bei 4A. multif. in breiten Streifen durch- siehtig,“ was das Verhältnis nieht ganz klar ausdrückt. Unsere Pflanzen zeigen hie und da Geschlechtsäste, sie sind sicher autöeisch '). Die oben mit c) bezeichneten Pflanzen sind sehr merkwürdig. In Größe und Tracht sind sie von .R. incurvata kaum zu unter- scheiden, auch der Quersehnitt ist sebr ähnlich, indem die Aste oben meist auffällig rinnig sind. Es ist eine stark etiolierte Wasser- form, die nebenbei aber verhältnismäßig sehr klein und zart ist, wodurch sie sich von der ebenfalls etiolierten, aber 4—5 em langen und viel breiteren f. submersa Jensen (in K. Müll, l. e., p. 309) sofort unterscheidet.) Man würde diese leider ganz sterile Pflanze morphologisch für R. incurvata ansehen, wennf nicht von den Rändern der Tümpel Pflanzen vorlägen, welche deutliche Über- eänge zu der in der Nähe wachsenden var. stenoclada darstellten. lch nenne die interessante Form: Var. n. subincurvata. Submersa, ereeta, etiolata, tenuis et flaceida. Planta 1—2cm alta, ramis paueis elongatis erectis, 0:5 (raro ad imm) latis, supra canalieulatis, apice haud dila- tatis, ramulis paueis perbrevibus. Habitus peculiaris omnino Liccar- diae incurvatae. Sterilis. Diese Pflanze ist auch noch darum von theoretischem Inter- esse, da der Grund des so weitgehenden Etiolements hier auf den ersten Blick nicht klar ist, indem R. sinuata eine Spezies ist, die sonst submers und tiefschattig wachsend nicht die geringste Spur von Etiolement aufweist. So fand ich sie z. B. reichlichst und dicht verzweigt in einer absolut nicht etiolierten Form am Grunde der tiefbeschatteten Quellwassertümpel unter den Sandsteinfelsen des Höllengrundes bei Böhm.-Leipa. Ich vermute, daß hier nicht über- mäßige Feuchtigkeit und Liehtmangel, sondern die moorige Be- schaffenheit und (gegenüber schnellen Waldbächen und kalten Quellen) höhere Temperatur der Waldtümpel das Etiolement be- 1) In Gottsch. et Rabenh. Exs.,, Nr. 104, ist eine Pflanze von einem benachbarten (vielleicht demselben) Standorte ausgegeben. Die untersuchten Pflanzen des dürftigen Materiales gehörten zu var. contexta. 2) Zu f submersa Jensen gehört p. max.p., die in Hep. eur. exs., Nr. 16, ausgegebene Pflanze. 86 dingen. Die bisher ziemlich vernachlässigte Beachtung dieser wesentlichen Standortsuntersehiede wird sicher bei der Beurteilung aquatischer Moosformen (Leber- und Laubmoose!) sehr interessante Resultate ergeben. LIV. Über Riccardia major. In der Bearbeitung der Hepaticae in Rabenh. Kr. FI., II. Aufl., pag. 340, wendet sich K. Müller gegen die Auffassung von R. major Lindb. als Art. Dagegen ließe sich bei wirklich so nahe verwandten Pflanzen nichts einwenden; wenn man aber eine Standortsform wie f. submersa Jens. besonders unterscheidet, darf man R. major nicht mit ruhigem Gewissen als Synonym zu ?. sinuata stellen, zumal da es nicht erwiesen ist, daß die Pflanzen, an denen K. Müller die für R. major charakteristischen Merkmale gesehen hat, „unzweifelhaft zu A. sinuata* gehörten, oder ob ihm da nieht eben R. major vorgelegen hat. Nach meinen genauen Untersuchungen über diese Pflanzen ist R. sinuata immer eine aquatische oder subaquatische Pflanze, und abgesehen vom meistens ganz charakteristischen Habitus ist die Dieke der Hauptsprosse in der Mitte (auch an ganz schwächlichen Pflanzen) nie unter 6—7 Zellen (4—5 Lagen Innenzellen), meistens aber noch dicker. Bei R. major ist sie normal 5 (3 Lagen Innenzellen), sehr ausnahmsweise 6, und diese Zahl nicht übersehreitend. Bei einer halbwegs differenzierten Fassung des Spezialgriffes muß man also doch wohl R. major als Art oder doch als Subspezies oder Varietät unterscheiden. Sehließlieh möchte ich noch auf einen Fehler bei K. Müller (l.e., p. 341) hinweisen. Es heißt dort, KR. sinuata „fehlt dagegen, soweit mir bekannt, in Skandinavien“. Auf der Seite vorher ist aber R. major Lindberg, Musei scandin., p. 5, die aus Skandinavien zuerst beschrieben ist, zu R. sinuata als Synonym gestellt. Solche Flüchtigkeitsfehler sollten in einem Werke, das viel von kritiklosen Laien benützt und viel abgeschrieben werden wird, tunlichst ver- mieden werden. LV. Nachweis von Neesiella carnica für Niederösterreich und Ungarn. Bei Durchsicht des Materials von Duvalia rupestris im Herbar des k. k. Hofmuseums in Wien fand ich ein sehr schönes Exemplar der Neesiella carnica (Massal.) Schffn. aus Niederöster- reich: Saugraben des Schneeberges, schön fruchtend, 16. August 1861, Igt. J. Juratzka (sub nom. Duvalia rupestris). Dieses Exemplar ist von großem Interesse, einmal, weil dadurch diese seltene Pflanze von den nordöstliehsten Ausläufern der Alpen und 87 neu für die Landesflora von Niederösterreich nachgewiesen ist und dann auch dadurch, weil es zeigt, daß auch der scharfblickende Juratzka die nahen Beziehungen unserer Pflanze zu Neesiella rupestris geahnt hat, wie aus seiner Bestimmung hervorgeht. Der zweite neue Standort, den ich hier mitteilen kann, ist noeh interessanter, weil ich dadureh die Pflanze das erstemal als außerhalb der Östalpenkette vorkommend nachweisen kann; zu- gleich ist es der nördlichste und östliehste Standort in Mittel- europa. Ich fand die Pflanze reich fruchtend als Sauteria alpina bestimmt in einer kleinen Kollektion ungarischer Lebermoose, die mir von Herrn Dr. Istvan Györffy zur Bestimmung zugesandt wurden. Die Scheda lautet: „Hohe Tatra, Belaer Kalkalpen beim „Eisernen Tor“, 1603 m. Substrat Kalk. 8. VII. 1908, Ist. J. Györffy. Bis vor kurzem war nur der Originalstandort in den italie- nischen (Carnischen) Alpen bekannt. In den letzten Jahren habe ich noch acht weitere Standorte beibringen können'), wodurch wir bereits eine ungefähre Vorstellung von der Verbreitung dieser seltenen Art durch den ganzen Zug der Östalpen bis an die nord- östlichsten Ausläufer (Schneeberg) und weiter nordöstlich bis in die Hohe Tatra gewonnen haben. LVI. Über Lophozia acutiloba. Ich habe mich vor kurzem mit dieser bis dahin nur von einem Standorte in Norwegen bekannten Pflanze in einem Artikel „Bemerkungen über zwei kritische Hepaticae der europ. Flora“ (Hedw. XLVII, p. 187—190) beschäftigt und habe dort das Vorkommen derselben an einem Standorte im Alpengebiete nachgewiesen in einer von der nordischen etwas abweichenden Form, die ich L. acutiloba n. var. heterostipoides nannte und |. c., p. 189, ab- bildete. Nun liegt mir dieselbe Form von zwei (einander nahe ge- legenen) Standorten aus Salzburg vor. Die beiden Exemplare ent- stammen einer Anzahl von Proben, die mir Herr Jul. Baumgartner aus dem in bryologischer Beziehung alther berühmten Groß-Arltale mitbrachte. Die beiden Pflanzen stimmen vollkommen mit der in Hedw. l. e. beschriebenen von Tirol, Grödener Tal, überein. Richtung und Form der Blätter, Zellnetz, die reiche Bewurzelung ete. sind gleich und konnte ich auch hier sowohl laterale als ventrale Aste (vgl. 1. e., Fig. 7, 8) sieher nachweisen; letztere sind allerdings seltener. 1) Vgl. Bryol. Fragmente XXX und LI, Hegwigia. XLVII, 1908, p. 307. 88 Die beiden neuen Standorte sind: 1. Salzburg, Groß-Arltal, am Eingange in das Kardeistal bei Hüttschlag, auf Halden des alten Kupferbergwerkes, Schiefer, ca. 1000 m. 19, IX, 1908, Igt. J. Baumgartner. 2. Groß-Arltal: Kupfergrube „Schwarzwand* bei Hüttschlag, Schiefer, ea. 1500 m. 18. IX. 1908, Igt. J. Baumgartner. Da- selbst wächst im selben Rasen Marsupella emarginata und Nadia minor. Schließlich sei noch erwähnt, daß die „Schwarzwand“ der Originalstandort ist von Jungermannia inflata B*** nigricans Nees, Naturg. d. eur. Leb. II, pag 42, deren Beschreibung |. e., p. 49, ziemlich gut auf unsere L. acutiloba var. heterostipoides paßt. Das Neessche Originalexemplar im Herb. Lindenberg ist leider zu schlecht, um sichere Auskunft zu geben. Die wenigen Stengelchen. die ich untersuchte, zeigen fast keine Rhizoiden. Sicher kommt echte L. inflata auf der „Schwarzwand“ auch vor. denn Herr Baum gartner' brachte von dort ein schönes Herbarexemplar der- selben mit. Die in meinen Hep. eur. exs., Nr. 126, als var. nigricans Nees ausgegebene Pflanze ist eine Form von L. inflata und sicher nieht identisch mit Z. acutiloba var. heterostipoides. LVII. Eine interessante Form von Brachyihecium campestre. Aufmerksamen Beobachtern der schwierigen Gattung Drachy- thecium dürfte es vielleicht bekannt sein, daß bei typisch autöei- sehen Arten gelegentlich eine oder die andere zwitterige In- floreszenz vorkommt. Ich selbst habe dies bei Br. rutabulum gesehen. Am 28. Mai 1898 sammelte ich in der Gegend von Prag an dem Straßengraben zwischen der Station Liboc und der Wilden Scharka zwischen Gras eine Pflanze, die mir lange große Schwierig- keiten bereitete. Sporogone sind nieht vorhanden, wohl aber öfters reichlich Infloreszenzen. Ich fand sie entschieden polygam. An allen untersuchten, gut entwickelten Pflanzen fand ich rein 9, einige ZF und je 1—2 Zwitterblüten. Der genaue Vergleich der vegetativen Teile ergibt, daß diese polygame Pflanze in Größe, Habitus, Verzweigung, Blattform, Rippe und Zellnetz genau über- einstimmt mit Brachythecium campestre (etwa wie die von R. Ruthe bei Swinemünde gesammeiten Exemplare). Es ist gar kein Zweifel, daß wir es hier mit einer typisch polygamen Form dieser Spezies zu tun haben, die ich nenne: Brachythecium cam- pestre (Bruch) Br. eur. var. nov. polygamum Schfin. Es sei noch bemerkt, daß G. Warnstorf ein Brachythecium polygamum aus Pommern beschrieben hat (Weitere Beiträge zur Fl. v. Pommern, II, in Alle. bot. Zeitschr., 1900, p. 6'), welches 1) Das Zitat bei Limpricht, Laub., Deut. III. p. 814 ist unrichtig! 89 mit Br. salebrosum verglichen wird. Ich habe diese Pflanze nicht vorliegen und weiß nieht, ob sie vielleicht mit unserer identisch ist, oder ob sie eine analoge Form von B. salebrosum (also var. poly- gamum) ist. Wenn sie sich tatsächlich nur durch die Infloreszenz von Dr. salebrosum unterscheiden sollte, so wäre sie als Spezies unmöglich aufrecht zu erhalten, nach den Erfahrungen bei anderen autöeischen Arten dieser Gattung, die hier mitgeteilt sind. Über die Entstehung der Plastiden aus dem Zellkern. (Aus der k. k. zoologischen Station in Triest.) (Mit 3 Textfiguren.) (Vorläufige Mitteilung.) Von Dr. Josef Schiller (Triest). Dem energischen Studium der Zoologen auf dem Gebiete der Zellforschung und den dadurch erzielten Erfolgen ist auf botani- scher Seite nur von Wenigen Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Frage nach der physiologischen Bedeutung des Zellkernes steht dort im Vordergrunde des Interesses. Darauf wurde ich durch die umfangreiche Literatur an dem hiesigen Institute sowie ins- besondere durch meinen Verkehr mit Herrn Dr. Theodor M oroff aus Sofia aufmerksam und dadurch, unter Benützung der gewonnenen neuen Gesichtspunkte, zu einer neuen Fragestellung in betreff vieler Zelibestandteile veranlaßt. Es interessierte mich zunächst die im «Gespräch mit Herrn Dr. Moroff oft diskutierte Frage nach der Entstehung und der Bedeutung der Chromatophoren (Plastiden). Meine diesbezüglichen eingehendsten Untersuchungen bezogen sieh zunächst auf Triticum und Phaseolus. Ieh stelite fest, daß in den ruhenden Embryonen genannter Pflanzen Plastiden nicht vorhanden sind. Dieser Nachweis wurde an Handschnitten und besonders an Mikrotomsehnitten durchgeführt unter Anwendung der speziell zum Nachweis der Plastiden angegebenen Methoden, sowie der stärksten Vergrößerungen. Die Fixierung für die Mikrotomschnitte geschah nach den Zimmermannschen Methoden, ferner mit Flemming- scher Lösung sowie mit Formol-Alkohol-Eisessig. Für die Färbung wurde Säure-Fuchsin (nach Zimmermann), Eisenhaematoxylin sowie Safranin-Gentiana-Örange verwendet. In den ruhenden Embryonen sind die Zellen dicht mit Plasma gefüllt. Der Kern ist groß und mit einem riesigen Nucleolus ver- sehen. Sobald dann das Leben erwacht, wird das Plasma locker, es bilden sich große Vakuolen und gleichzeitig bemerkt man Ver- änderungen im Kerne, die insbesondere durch Auflockerung und Zerteilung des Nucleolus in zwei oder mehrere Stücke sich kennt- 90 lich macht (Fig. 1). Diese Nucleoli nehmen meistens an Größe langsam zu und gleichzeitig wird das Kernplasma lockerer, wo- Fig. 3. Vergr. ca. 1600. Ks 9 dureh der Kern an Größe gewinnt. Auf diese Weise hat der Kern, resp. die Zelle, die für die Teilung nötige Beschaffenheit erlangt. Nun wandern bei Triticum ein oder mehrere Nucleoli aus dem Kerne aus (Fig. 2). Nicht selten macht es den Eindruck, als würden die Nucleoli explosionsartig aus dem Kerne hinaus- geschleudert (Fig. 3). „(Die Figuren beziehen sich auf Zellen aus Weizenkeimlingen.) Im Plasma angelangt, zerfallen sie in eine unbestimmte Anzahl von winzigen Körnchen, die zunächst mit Eisenhaematoxylin noch starkes Farbvermögen besitzen. Sie werden (ohne Zweifel durch den Plasmastrom) in der Zelle verteilt. Im Wandbelage erscheinen sie in größter Menge. Bei einer unterdessen eintretenden Zellteilung teilen sie sieh noch nicht und es fällt jeder Hälfte eine gewisse Menge zu. Wohl aber bemerkt man, daß diese Körnchen ihre Struktur verändern. Das ursprünglich dichte Gefüge loekert sieh auf; dadurch, sowie durch Wachstum werden die Körncehen größer, bis sie ihre volle Größe erreicht haben. Während dieser Vorgänge nimmt ihre Tingierbarkeit mit Eisen- haematoxylin beständig ab, was mit ihrer chemisch-physikalischen Veränderung offenbar im Zusammenhange steht. Ich neige der Ansicht zu, daß auch die pflanzliche Zelle, wie dies für die tierische geschieht, als zweikernig aufzufassen ist in dem Sinne, daß die Chromatophoren einem Makronucleus, resp. einem Dotterkerne entsprechen, eine Ansicht, die neuestens von Th. Moroff!) geäußert wurde. In einer ausführlichen Arbeit werde ich diese letzte Ansicht, sowie das oben Mitgeteilte ausführlich zu begründen suchen. Uber Otenidium distinguendum mihi. Von Julius G/owacki (Marburg a. d. Drau). Bei einer Nurchmusterung meiner Sammlung fand ich, daß das von mir Österr. botan. Zeitschr. 1909, S. 52, aus Bosnien be- schriebene Ütenidium distinguendum mihi von mir schon früher in Dalmatien (Berg Kom auf der Insel Curzola) im Jahre 1396 und auf dem Triester Karste (Gestütswald bei Lipica) im Jahre 1889 gesammelt, jedoch damals noch richt als neue Art erkannt, sondern als eine Form des vielgestaltigen Otenidium molluscum angesehen wurde. An den in Lipica gesammelten Exemplaren fanden sich Früchte, die ebenfalls brauchbare Merkmale zur Unterscheidung von dem polymorphen Üt. molluscum ergaben, weshalb ich im nachstehenden eine Ergänzung meiner a. a. Ö. vorgelegten Be- schreibung geben möchte. 1) Moroff Th., Oogenetische Studien. I. Copepoden. Archiv für Zell- forschung, Bd. II, Heft 3, Seite 432—493. (Noch nicht erschienen.) 92 Perichätien stengelständig, nicht oder zuweilen wurzelnd, kurz, mehrblättrig. Innere Perichätialblätter aufrecht, rippenlos, faltig, papillös, am Rande gezähnt, eiförmig, plötzlich in eine lange lineale Spitze ausgezogen, die innersten kurz gespitzt. Seta 15—20 mm lang, dünn, glatt, purpurn, gegenläufig (oben links gedreht), gebogen, Scheidchen eiförmig, mit zahlreichen Para- physen und langen, einzellreihigen, geraden oder ver- bogenen papillösen Haaren versehen. Kapsel symmetrisch, jedoch am Rücken nur wenig stärker gekrümmt als am Bauche, auf der gebogenen Seta schief aufrecht, gelbbraun, dünnhäutig, eiförmig, Urne 1’0—1'3 mm lang, 0'9 mm breit. Deckel 0° mm lang, konvex-kegelförmig, mit Spitzchen. Haube schmal, behaart; Haare spärlich, blaß gelblich. Ring zwei- zellreihig, sich ablösend. Epidermiszellen der Urne rundlich sechsseitig, diekwandig. Spaltöfinungen funktionslos. Peristomzähne 0-48—0'54 mm lang, 0:08—0°09 mm breit, am Grunde ver- schmolzen, in der unteren Hälfte goldgelb, quergestrichelt und am Rande gelblich gesäumt, an der Insertion orangefärbig, in der oberen Hälfte weißlich und papillös, obere Lamellen nach innen vortretend. Inneres Peristom blaß gelblich und papillös, seine Grundhaut 0:20—0°25 mm hoch; Fortsätze schmal, am Kiele da und dort ritzenförmig durchbrochen; Zilien zu 1—3, unten mit langen Anhängseln versehen, die nach oben kürzer werden. Sporen bräunlichgelb, 0:011—0°017 mm im Durchmesser, glatt. Reife im Spätherbste. Wächst auch an den oben angegebenen Standorten an Kalk- felsen. ohne erdige Unterlage. Die Früchte unterscheiden sich von jenen des Üf. molluscum (Hedw.) durch die dünne, gewöhnlich S-förmig gebogene Seta, die fast regelmäßige Kapsel und durch die mit langen Anhängseln versehenen Wimpern des inneren Peristoms. Marburg, am 7. Februar 1909. Vergleichend-anatomische Untersuchung einer inter- slazialen Konifere. Von Dr. Milan Serko (Rudolfswert). (Mit Tafel II und 5 Textabbildungen.) (Fortsetzung '). II. Außer dem oben untersuchten fossilen Zapfen von Pinus silvestris beherbergte die Ablagerung von Schladming in reichlieher 1) Vgl. Nr. 3, 8. 41. 03 Menge Holzstücke, deren Größe auf ein älteres Ast- oder Stamm- holz hinweist. Schon bei einer flüchtigen äußeren Betrachtung des Fossils sieht man dessen sehr gute Erhaltung, die sieh auch darin kund gibt, daß man am Verlaufe der „Längsfasern* keine Druck- veränderung wahrnimmt. Das Zusammentreffen beider Fossilien in derselben Ablagerung läßt noch auf keine Zusammengehörigkeit beider schließen; es be- durfte vielmehr einer mikroskopischen Untersuchung zur Identifi- zierung der fossilen Holzreste. Zu diesem Zwecke wurde eine Anzahl von mikroskopischen Schnitten in den drei üblichen Richtungen, nämlich in der Quer-, Radial- und Tangentialrichtung gemacht. Zur Präparierung genügte infolge der sehr guten Erhaltung des Holzes eine Behandlung mit einer Mischung von gleichen Teilen Alkohol und Glyzerin während weniger Tage, wonach ich bei An- wendung einiger Vorsicht sehr gut brauchbare Schnitte zu machen imstande war. Die Schnitte mußten noch mit Alkohol ausgewaschen und zur Beseitigung der undurchsichtigen, die Beobachtung störenden Inhaltes mit verdünnter Chromsäure!) behandelt werden. Jedoch erwies sich die Chromsäure als nicht besonders zulässig, da unter der Wirkung derselben das Gewebe zu viel leidet und man dadurch nur einen Gesamtüberblick gewinnt. Analog wie bei der Untersuchung des Zapfens ging ich auch bei der Untersuchung des fossilen Holzes vor. Zunächst wurde das Holz von Pinus silvestris, Pinus montana und Pinus nigra unter- sucht und mit dem Bau des Holzes verglichen. Infolge der reichen und eingehenden Literatur, die sich mit dem Holze der Koniferen und speziell der Pinus-Formen befaßt. erscheint es als überflüssig, den anatomischen Bau des rezenten Holzes hier zu wiederholen. Es soll nur auf die Werke und Ar- beiten hingewiesen werden, welche sich mit der Anatomie der Abietaceen befassen und auf die ich mich bei der Untersuchung des rezenten und fossilen Holzes oftmals stützte, und zwar: C. Wilhelm in J. Wiesner, Die Rohstoffe des Pflanzen- reiches. 2. Aufl., Il. Bd., p. 153—159 und 7—34. Eichler in A. Engler und K. Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, II. Teil, p. 35. J. Sehroeder, Das Holz der Koniferen, 1872. K. Sanio, Anatomie der gemeinen Kiefer (Pinus silvestris L.). Pringsheims Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, 1873, Bd. IX, p. 51—126. A. Kleeberg, Die Markstrahlen der Koniferen. Botanische Zeitung, 1885, p. 673 ff., Taf. VIL E. Russow, Zur Kenntnis des Holzes, insonderheit Koniferen- holzes. Botanisches Zentralblatt, Bd. XIII, Nr. 1—5. 1) Vgl. A. Kleeberg, Die Markstrahlen der Koniferen. Botanische Zeitung, 1885, p. 673 ff. 94 E. Strasburger, Das botanische Praktikum, p. 215 ff. Vor allem muß noch erwähnt werden, daß von rezentem Holze nur sehr alte und dicke Ast- und Stammstücke der Unter- suchung unterzogen wurden. Vom fossilem Holze eigneten sich zur Bestimmung am besten die radialen Schnitte, weshalb sie zuerst besprochen werden sollen. Die Wirkung des äußeren Druckes kommt an den radialen Wänden in sehr geringem Maße zum Vorschein. Die Tracheiden nehmen einen normalen Verlauf und die Markstrahlen sind bis auf kleine Quetschungen fast intakt geblieben (Taf. II, Fig. 1). Da- gegen sind die Tüpfel der Markstrahlen vielfach mit einer braunen Masse erfüllt. Auf den radialen Wandungen der Tracheiden kommen die großen Hoftüpfel in großer Zahl vor (Taf. II, Fig. 2). Dieses gleichförmige Auftreten der großen behöften Tüpfel auf den Radial- wänden ist ein charakteristisches Merkmal, nach welchem man sofort die Koniferen von den Laubhölzern unterscheiden kann (Sehroeder). Durch die Betrachtung der Radialschnitte ergibt sich das für alle Untergruppen von Pinus charakteristische Vorhandensein von zweierlei Markstrahlzellreihen: Die eine Form (Taf. II, Fig. 1 M.) liegt ausschließlich in der Mitte des Markstrahles, während die zweite Form — die Quertracheiden — der ersten entweder beider- seits, oder nur oben oder nur unten angelagert und meist in ge- ringer Zahl vorhanden ist (Taf. II, Fig. 1 Qu.). Schon durch dieses Merkmal, nämlich durch das Vorhandensein von zweierlei Markstrahlenzellen, konnte nun die Zugehörigkeit des Fossils zur Gattung Pinus ausgesprochen werden, während alle anderen Koniferen ausgeschlossen werden mußten (Schroeder). Die erste in der Mitte vorkommende Form der Markstrahlen- zellen repräsentiert breite, horizontal verlaufende Parenchymstränge (Kleeberg). Die Wand dieser Markstrahlzellen ist gleichmäßig dick- wandig und die Markstrahlzellen sind mit angrenzenden Tracheiden durch sehr große. meist ovale oder rundliche Tüpfel verbunden (Taf. II, Fig. 1). Sie sind immer geschlossen und nehmen mit ihrem Tüpfelraum bei weitem den größten Teil der Grenzfläche zwischen Markstrahlzelle und Tracheide ein. Der Zahl nach kommen sie nur einzeln in je einem von Tracheiden und Markstrahlen ab- geschlossenen Felde vor, eine größere Zahl konnte nicht konstatiert werden (Taf. II, Fig. 1). Die Höhe der einzelnen Markstrahlzellen variiert sehr. Aus 35 Einzelmessungen ergab sich die relative mittlere Höhe!) 11-8 Teil- striche bei einer Schwankung zwischen 8 und 17, wobei jedoch die Zellen von 10 Teilstriehen am meisten vorkommen. 1) Alle diese und die folgenden Messungen sind ausgeführt worden mit Okularmikrometer, Objektiv 7 und Okular 4. 95 Die zweite Form — die Quertracheiden — sind an sich bei den einzelnen Spezies nicht durchgängig gleichmäßig ausgebildet. Die Quertracheiden der in der Sectio Strobus vereinigten Pinus-Arten zeigen Wände, die vollkommen glatt und gleichmäßig sind und die keinerlei unregelmäßige Spitzenverdiekungen auf- weisen. Dagegen sind die Quertracheiden der Sectio Pinaster durch sehr auffällige grobzackige Wandverdickungen eharakterisiert. Die meisten Markstrahlen des fossilen Holzes sind begleitet von Quertracheiden, die einfach oder doppelt auftreten und deren Wände mit den charakteristischen zackigen Wandverdiekungen. die in das Innere der Zelle vorspringen, versehen sind (Taf. II, Fig. 1, Qu.). Auf Grund dieser Verdickungen konnte bei der Bestimmung ein Schritt weiter gemacht werden und die Möglichkeit der Zu- gehörigkeit des Fossils zu einer anderen Gruppe als zur Sectio Pinaster ausgeschlossen werden. Die Zacken sind deutlich auf den Horizontalwänden zu er- kennen, wo sie im Radialschnitt sehr verschiedene, meist eine stumpf dreieckige Gestalt besitzen. Zwischen diesen Zacken liegen die Tüpfel, deren Hof bald mehr, bald milder stark gewölbt ist. Die Quertracheiden sind voneinander durch schiefgestellte Quer- wände getrennt; die Kommunikation derselben ermöglichen die Hoftüpfel, welche oft zu zweien hintereinander auftreten. Bei einigen Hoftüpfeln konnte sogar noch der Torus beobachtet werden. Was das Verhältnis anbetrifft, in welchem die Zahl der äußeren Markstrahlzellen — der Quertracheiden — zu der der inneren steht, ist zu erwähnen, daß die Quertracheiden immer in geringerer Menge als die inneren Markstrahlzellen vorhanden sind, meist aber in konstanter Zahl. Aus 32 Einzelzählungen ergab sich das mittlere Zahlenver- hältnis der Quertracheiden-Reihen zu den inneren Markstrahlzell- Reihen wie 2’1:4, wobei aber die Zahl der inneren sehr wechselt; in diesem Falle konnte eine Schwankung zwischen den Grenz- zahlen 8 und 2 beobachtet werden. Aus diesem Grunde wechselt auch die Höhe des ganzen Markstrahles in hohem Grade und aus 35 Einzelzählungen ergab sich die mittlere Höhe 3°6 Teilstriche. Wie schon erwähnt, sind die Tracheiden an den radialen Wänden mit zahlreichen Hoftüpfeln versehen. Die meisten Hoftüpfel sind vollkommen unversehrt geblieben. Sie heben sich an den ra- dialen Wandungen als zwei konzenirische Kreise hervor, die in der Mitte die runde helle Offnungsstelle sehr deutlich zum Vorschein bringen. Die Form dieser Tüpfel ist eine kreisrunde, nur selten ist sie etwas in die Länge gezogen. Sie sind über die ganze Fläche reichlich zerstreut, treten jedoch an den Berührungsenden zweier Tracheiden zahlreicher auf [Taf. II, Fig. 2, H]. Der Größe und Anordnung nach entsprechen sie sehr den Hoftüpfeln bei den re- zenten Pinus-Formen. Genauere Untersuchungen mittels, Messungen ergaben, daß die Hoftüpfel des fossilen Holzes, aus den drei unter- 96 suchten rezenten Formen, noch denen von Pinus silvestris am nächsten stehen. Aus je 50 Einzelmessungen bekam ich als Mittel- wert der relativen Größe der Hoftüpfel bei der rezenten Pinus silvestris 5°36 Teilstriche, bei einer Schwankung zwischen 4 und 6, bei Pinus montana 5°55, Schwankung zwischen 5—6°5, bei Pinus nigra 546, Schwankung 5—6°5, während die relative mittlere Größe der Hoftüpfel des fossilen Holzes 5'13 Teilstriehe beträgt und die Größe sich zwischen 4 und 6 bewegt. Der ganze Bau des Radialschnittes, die Größe, Form und An- ordnung der in das Innere vorspringenden Zacken der Quer- tracheiden, der Verlauf der inneren Markstrahlen, sowie die Ver- teilung der Hoftüpfel zeigt eine so große Ahnlichkeit mit den anatomischen Verhältnissen des Radialschnittes der rezenten Pinus silvestris, daß dieselbe nicht bloß als relativ. sondern als absolut angenommen werden kann. [Vgl. Taf. II, Fig. 1, und Russow, Taf. III, Fig. 23; Taf. II, Fig. 2, und Sanio, p. 87.] Während sich die Wirkung des Druckes des Verschüttungs- materiales auf den radialen Wänden wenig kundgibt, tritt sie um so schärfer am Querschnitte hervor. Die einzelnen Tracheiden erscheinen in den verschiedenen Richtungen zusammengedrückt, die Wände in mannigfaltigster Weise gekrümmt. Der ganze Umriß der Tracheiden im Querschnitte ist langgezogen. Einzelne Partien dagegen, be- sonders im Spätholze, sind vollkommen erhalten [Taf. II, Fig. 3 und 4] und die Tracheiden nehmen beim Zusammenschluß, je nachdem die benachbarten Zellen mehr nebeneinander liegen oder abwechselnde Reihen bilden, eine auf dem Querschnitte mehr vier- eckige oder sechseckige Gestalt an. Die Grenze zwischen Spät- und Frühholz hebt sich nur undeutlich hervor, da die Frühholzzellen stark zusammengedrückt und oft mit einer dunkelbraunen Masse erfüllt sind. Infolge des vollkommen übereinstimmenden Baues der Formen aus der Sectio Pinaster (Wiesner) mußten, um eine an- nähernde Identifizierung feststellen zu können, Messungen, sowohl an den rezenten Formen als auch an dem Fossil, ausgeführt werden, um durch den Vergleich der so gewonnenen mittleren Werte wenigstens eine annähernde Zugehörigkeit des fossilen Holzes zu bestimmen. Es wurden an mikroskopischen Präparaten des Fossils die am besten erhaltenen Stellen ausgesucht (wie etwa die Figuren 3, 4 und 5 auf der Tafel II) und als Grenze zwischen Spät- und Frühholz jene Stelle angenommen, an der die Zellen schon eine ersichtliche stärkere Verdiekung bemerken lassen. Je 35 Messungen ergaben die relative mittlere Dicke der Tra- cheidenwand des Spätholzes bei Pinus silvestris Pinus montana Pinus nigra 3:8 [3—5] 2:04 [1'5—3°5] 2-01 [1—3]’) '!) Die in eckigen Klammern stehenden Zahlen bedeuten die Grenze, zwischen welcher die relative Dicke, bzw. Weite einzelner hier gemessenen Elemente schwankt. 97 und beim fossilen Holze 3:88 [3—5]; dagegen die des Früh- holzes bei Pinus siWwestris Pinus montana Pinus nigra 2:09 [2—3] 1'05 [1—2] 1:04 [1—3] und beim fossilen Holze 2:05 [2—3°5] Teilstriche. Dureh den Vergleich dieser Zahlen ergibt sich nun als Re- sultat, daß das fossile Holz einer Form angehört, welche dies- bezüglich der rezenten Pinus silvestris in hohem Grade ent- spricht. Trotz des durch den Druck veränderten Umrisses der ein- zelnen Tracheiden konnte mit Berücksichtigung der Deformation auch die relative mittlere Weite des Tracheidenlumens ermittelt werden, u. zw. beträgt die Weite desselben beim fossilen Holze 5°8, bei Pinus silvestris 5'13, während sie bei Pinus montana auf 47 und bei Pinus nigra auf 486 Teilstriche herabsinkt. Diese Werte beziehen sieh auf das Spätholz und auch hier decken sich beinahe die Zahlen des fossilen Holzes und die Zahlen der rezenten Pinus silwestris. Was das Frühholz anbetrifft, so will ich bemerken, daß eine genaue Weite des Tracheidenlumens beim fossilen Holze infolge der stark eingedrückten Wände nicht bestimmt werden konnte. Zieht man jedoch die Deformation stark mit in Rechnung, so be- kommt man als relativ mittlere Weite des Tracheidenlumens vom fossilen Holze 8:56 [6—14] Teilstriehe, bei rezenter Pinus silwesiris 10:2 [7—13], bei Pinus montana 8°4 [7—10] und bei Pinus nigra 6°9 [5—9] Teilstriche. Die in der radialen Riehtung verlaufenden Markstrahlen sind größtenteils mit einer braunen Masse erfüllt. Trotz dieses Um- standes tritt die gleichförmig verdickte Membran der Markstrahlen an besonders dünn geführten Schnitten noch ziemlich deutlich her- vor. [Taf. Il, Rig.;3,.4,.5,.M.]. An den Stellen, wo die Tracheiden an die großen Markstrahl - zellen angrenzen, ist die Wand unverdickt geblieben [Taf. II, Fig. 3 und 5, bei al. Die Verdickung ist nur an den tangentialen Wänden und an der der Markstrahlzelle abgewendeten Wand auf- getreten und die Verdiekungsschichte der tangentialen Wände runden sich an der Berührungsstelle mit der Markstrahlenwand ab (Taf. II, Fig. 3 und 5, bei b], wodurch ein größerer oder kleinerer Raum freigelassen wird, welcher den einfachen Tüpfeln der inneren Markstrahlen entspricht (Sanio, Russow). Im Frühholze sind diese Tüpfel größer, indem die Verdiekungsschiehten auf den tan- gentialen Wänden nicht so mächtig entwickelt sind und an den Berührungsstellen mit den Markstrahlzellen enger endigen. [Vgl. die Tüpfel auf der Taf. II, Fig. 3 und 5, bei a.) Der Tüpfelkanal ist somit im Spätholze eng, im Frühholze breit, was im Zusammen- hange mit der Wandverdiekung steht. ‘Die Markstrahlen, die an diese Tüpfel angrenzen, sind entweder überall gleichförmig ver- Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1909. 8 98 diekt oder sie zeigen der senkrechten Wandung der Holzzelle gegenüber im Querschnitte eine knopfförmige Verdiekung ['Taf. II, Fig. 3, bei k], die der Ausdruck einer leistenförmigen Verdiekung der radialen Längswände der Markstrahlzelle ist (Sanio, Russow). Die Membran der Markstrahlzellen ist in ihrem Verlaufe gerade oder wölbt sich mehr oder minder stark in das Lumen der an- grenzenden Tracheide. [Taf. II, Fig. 4, M, und Fig. 3. M, bei a.] Soviel die Erhaltung des fossilen Holzes eine genauere Be- obachtung der Hoftüpfel an den radialen Wänden im Querschnitte möglich machte, kann man einen merklichen Unterschied zwischen den Hoftüpfeln des Früh- und zwischen denen des Spätholzes er- kennen. Im ersteren kommen sie in reiehlicher Menge vor, wäh- rend sie im letzteren nur spärlich auftreten |Taf. II, Fig. 5]. Die Hoftüpfel des Frühholzes übertreffen an Durchmesser die des Spät- holzes sehr. Die äußere Wand des Hofes ist im Frübholze sehr wenig verdickt, so daß kein Kanal zwischen dem Hof nnd dem Tracheidenlumen ausgebildet ist [Taf. II. Fig. 1. Beim Spätholz hingegen :.ist die den Hof überwölbende Wand stark verdiekt und bildet dadurch einen Kanal zwischen dem Hofraum und Tracheiden- lumen. (Schluß folgt.) Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. (Mit drei Ansichten und zwei Plänen.) Von A. Nestler (Prag). (Schluß.) !) Zur Vervollständigung der Geschichte des pflanzenphysio- logischen Institutes sei noch kurz der Assistenten desselben gedacht. Prof. Dr. Weiß hatte in den ersten drei Jahren seiner Wirk- samkeit (1871—1873/74) auffallenderweise keinen Assistenten ; wenigstens ist in den diesbezüglichen Ausweisen über den Personal- stand der Universität keiner namentlich angeführt. Erst für das Wintersemester 1874/75 war Johann Kreuz (von 1878 bis 1881 Privatdozent für Anatomie) als Assistent bestätigt. Ihm folgte 1881 Friedrich Reinitzer (gegenwärtig o. Pro- fessor für Botanik an der k. k. teehnischen Hochschule in Graz), 1888 Anton Nestler (gegenwärtig tit. a.o. Universitätsprofessor und Oberinspektor an der k. k. Untersuchungsanstalt für Lebensmittel [deutsche Universität] in Prag); 1897 V. Lühne (gegenwärtig Professor am k. k. Realeymnasium in Tetschen) und 1898 Oswald Riehter (seit 1906 Privatdozent für Anatomie und Physiologie der Pflanzen), der noch diese Stelle bekleidet. 1) Vgl. Nr. 2, S. 54. 99 Dem Vorstand des Institutes unterstehen gegenwärtig ein Assistent, ein Demonstrator, ein Laborant und ein Gärtner. Obwohl diese Schilderung sich nur in engen Grenzen hält, so wird sie doch eine Vorstellung von der Entwicklung und dem jetzigen Zustande des pflanzenphysiologischen Institutes geben und zeigen, wie aus dem kleinen, unscheinbaren Pflänzchen, das lange Zeit ohne Licht und Luft ein kümmerliches Dasein fristete, ein stattlicher Baum geworden ist, dessen frische Zweige sich weit ausbreiten und reichlich Blüten und Früchte tragen. Verzeichnis der aus dem pflanzenphysiologischen Institute seit 1894 hervorgegangenen wissenschaft- lichen Arbeiten. Nr. Verfasser Titel der Abhandlung Publikationsort ' H. Molisch |Die mineralische Nahrung der | A.d. W.!) Bd. 103. | niederen Pilze. (I- Abhandlung.) | I. Abt. Okt. 1894. N) jan) . Molisch | Das Phycocyan, ein kristallisier- | Bot. Zeit. 1895. barer Eiweißkörper. 3. | H. Molisch | Die Ernährung der Algen. (Süß- | A. d. W. Bd. 104. | wasseralgen, I. Abhandlung.) | I. Abt. Okt. 1895. 4.| H. Molisch |I. Eine neue mikrochemische Re- | Ber. d. deutsch. bot. aktion auf Chlorophyll. Ges. Jg. 1896. Bd. II. Die Kristallisation und der TA HIN | Nachweis des Xanthophylis | | (Carotins) im Blatte. | | 5. | H. Molisch |Das Erfrieren der Pflanzen bei | A. d. W. Bd. 105. | Temperaturen über dem Eis- ‚1. Abt. Febr. 1896. punkt. 6. | A. Nestler | Untersuchungen über die Aus- |A. d. W. Bd. 105. scheidung von Wassertropfen |, I. Abt. Juli 1896. an den Blättern. 7. | H. Molisch |Der Einfluß des Bodens auf die | Bot. Zeit. 1897. Blütenfarbe der Hortensien. | H. Molisch | Pfropfungen. Lotos?) 1896, Nr. 7. | H ı H. Molisch | Die Ernährung der Algen. (Süß- |A. d. W. Bd. 106. | wasseralgen, Il. Abhandlung.) |I. Abt. Okt. 1896. ae 1) A. d. W. bedeutet Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. 2) Jahresberichte des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereines für Böhmen, „Lotos“, in Prag. 8*+ 100 Nr. | Verfasser Titel der Abhandlung Publikationsort 11. 14. 15. 16. 19. 20. 21. 10. ‚A. Nestler u. | J. Stocklasa E. Mitschka A. Nestler H. Molisch A. Nestler H. Molisch H. Molisch A. Nestler GC. A. Fuchs A. Nestler H. Molisch H. Molisch H. Molisch Anatomie und Physiologie des Samens der Zuckerrübe „Beta vulgaris“. Die Ausscheidung von Wasser- tropfen an den Blättern der Malvaceen und anderer Pflanzen. Untersuchungen über das Er- frieren der Pflanzen. Die Schleimzellen der Laub- blätter der Malvaceen. Über das Bluten tropischer Holz- gewächse im Zustande völliger Belaubung. Uber die sogenannte Indigo- gärung und neue Indigo- pflanzen. — Botanische Beob- achtungen auf Java. (I. Ab- | handlung.) Über die durch Wundreiz be- wirkten Bewegungserschei- nungen des Zellkerns und des Protaplasmas. Untersuchungen über den Bau der Raphidenzelle. Über die Plasmaansammlung an der konkaven Seite gekrümmter Pollenschläuche. Über einen in der Frucht von Lolvum temulentum NL. vor- kommenden Pilz. Uber das Ausfließen des Saftes aus Stammstücken von Lianen. Botanische Beobachtungen auf Java. (II. Abhandlung.) Die Sekretion des Palmweines und ihre Ursachen. — Botani- sche Beobachtungen auf Java. (III. Abhandlung.) Uber Pseudoindican, ein neues Chromogen in den Cystolithen- zellen der Acanthaceen. — Bo- tanische Beobachtungen auf Java. (IV. Abhandlung.) ‚ Zeitschr. f. Zucker- ‚ind. in Böhm. 1897. A. d. W. Bd. 106. I. Abt. Juli 1897. Jena, Verlag von Gust. Fischer 1897. Österr. botan. Zeit- schr. Jg. 1898. Nr. 3. Annales du Jardin Bot. de Buitenzorg 1898. A. d. W. Bd. 107. I. Abt. Juli 1898. A»d.»W. Bd, 107: I. Abt. Juli 1898. Österr. botan. Zeit- schr. Jg.1898. Nr.9. Deutsche bot. Ges. Jg. 1898. Bd. 16. Deutsche bot. Ges. Jg. 1898. Bd. 16, H. 8. A. d.“W. Bdn10r I. Abt. Okt. 1898. A. d. W. Bd. 107. ıI. Abt. Dez. 1898. d. W. Bd. 108 I I. Abt. Juni 1899 Titel der Abhandlung 101 Publikationsort Nr. Verfasser 23. | H. Molisch 24. | H. Molisch | Ph) A. Nestler 26. OÖ. Richter rk A. Nestler 28. A. Nestler 29. | H. Molisch 30. A. Nestler 31. A. Nestler 32. | Fr. Blumen- tritt 33. |H. Molisceh u. Guido Gold- schmied 34.| H. Molisch 35. | H. Molisch Über das Vorkommen von In- Indicanpflanzen. ' Über Zellkerne besonderer Art. Über das Vorkommen von Pilzen in Wacholderbeeren. Ein neues Mazerationsmittel für Pflanzengewebe. | Zur Kenntnis der Wasseraus- | scheidung an den Blättern von Phaseolus multiflorus Willd. und Boehmeria. Die Sekrettropfen an den Laub- blättern von Phaseolus multe- florus Willd.und den Malvaceen. Indigo. Die hautreizende Wirkung der Primula obceonica Hance und Pr. sinensis. Zur Kenntnis dor hautreizenden Wirkung der Primula obco- nica H. Über einen neuen im Menschen gefundenen Aspergillus. Über das Scutellarin, einen neuen Körper bei Seutellaria und an- deren Labiaten. Über die Panachure des Kohls. Uber ein neues, einen karmin- roten Farbstoff erzeugendes Chromogen bei Schenckia blu- mennaviana. dican im Chlorophylikorn der | Deutsche bot. Ges. Jg. 1899. Bd. 17. Bot. Zeit.1899.H.X. | Deutsche bot. Ges. Jg. 1899. Bd. XVII. Hs: Österr. botan. Zeit- schr. Jg.1900. Nr.1. Ad W2e Bd8108% I. Abt. Nov. 1899. Deutsche bot. Ges. Jg. 1900. Bd. 18. H.5. J. Wiesner, „Die Rohstoffe des Pflan- zenreiches“. 2. Aufl. 1900. Deutsche bot. Ges. Jg. 1900. Bd. 18. H. 5. Deutsche bot. Ges. Jg. 1900. Bd. 18. | B.7 | Deutsche bot. Ges. Jg. 1901. Bd. 19. Jah, rd Aa. Wr Bde 11 I. Abt. Juni 1901. Deutsche bot. Ges. Jg. 1901. Bd. 19. HT: Deutsche bot. a Jg. 1901. Bd. 19. H. 2. 102 | 36. | | | | | 37. 38. | 40. | 41. | | I 43. | 44. | 45. | | | 46. | 47. 48. | 49. | ı Nr.| Verfasser | | I Titel der Abhandlung A. Nestler | Der direkte Nachweis des Cu- H. Molisch H. Molisch H. Molisch H. Molisch H. Molisch A. Nestler A. Nestler O0. Richter "V. Kinder- mann R. Baar G. Irgang. H. Molisch |L.v.Portheim | Über Publikationsort | marins und Theins durch Sub- limation. die Notwendigkeit des Kalkes für Keimlinge, ins- besondere bei höherer Tempe- ratur. Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen. Über den Goldglanz von Chromo- phyton Rosanoffii Woronin. Peristrophe angustifolia Nees. fol. var., eine Cumarinpflanze aus Java. Über Heliotropismus im Bak- terienlichte, Über lokalen Blutungsdruck und seine Ursachen. Nachweis von extrahiertem Tee durch Sublimation. Das Sekret der Drüsenhaare der Gattung Primula mit beson- derer Berücksichtigung seiner hautreizenden Wirkung. Untersuchungen über das Magne- sium in seinen Beziehungen zur Pflanze. (I. Teil.) Über dieauffallendeWiderstands- kraft der Schließzellen gegen schädliche Einflüsse. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der Milchröhren. Über saftausscheidende Elemente und Idioblasten bei T’ropaeo- lum maius L. Über vorübergehende Rotfärbung der Chlorophylikörner in Laub- blättern. Deutsche bot. Ges. Jg. 1901. Bd. 19, H 6. | A. d. W. Bd. 110. I. Abt. April 1901. Verlag v.G.Fischer. Jena 1901. A. d. W. Bd. 110. I. Abt. Nov. 1901. Deutsche bot. Ges. Jg. 1901. Bd. 19. H. 9. A.d. W. Bd. 111. I. Abt. März 1902. Bot. Zeit.1902. H.3 2. für Unters. v. Nahrungs- u. Ge- nußmitteln. 1902. | H. 6. A. d. W: BISHE I. Abt. Jan. 1902. A. d. W. Ba. ı11. I. Abt. April 1902. A. d. W. Balı I. Abt. Juli 1902. | Lotos 1902. Nr. 4. A..d. WaaBderie 1. Abt. 0724902: Deutsche bot. Ges. 1902. Bd. 20. H. 8. 51. 52. 53. 54. 56. 57. 58. 60. 61. 62. Verfasser H. Molisch H. Molisch H. Molisch H. Molisch H. Molisch M. Singer O0. Richter H. Molisch O0. Adler A. Löwen- stein H. Molisch O0. Richter H. Iltis 103 | Titel der Abhandlung | Notiz über das Vorkommen der ag ce annulina (Roth) Qg. bei Prag. | Über das Leuchten des Fleisches, ‚ Amöben als Parasiten im Volvo. Notiz über eine blaue Diatomee. ı Die sogenannten Gasvacuolen ' und das Schweben gewisser Phyeochromaceen. | Über den Einfluß der Laborato- ' riumsluft auf das Wachstum ' der Kartoffelsprosse. ı Pfanzenwachstum und Labora- toriumsluft. ı Bakterienlicht und die photo- graphische Platte. Uber Eisenbakterien in ihrer Be- ziehung zu den therapeutisch verwendeten natürlichen Eisen- | wässern. Uber die Temperaturgrenzen des | Lebens bei der Thermalalge Mastigocladus Cohn. Das Hervorspringen von Wasser- tropfen aus der Blattspitze von Calocasia nymphaefolia Rth. | (CaladiumnymphaefoliaHort. )| Beinkulturen von Diatomeen. Uber den Einfluß von Licht und Dunkel auf das Längenwachs- tum der Adventivwurzel bei Wasserpflanzen. laminosus | Publikationsort OR 1902. Nr. 3. | Bot. Zeit. 1903. H.1. insbesondere toterSchlachttiere. | ‚ Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bd. 21. H.1; Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bd. 21. 1: Me Bot. Zeit.1903.H.3.' Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bd. 21. H. 3. | ' Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bd. 21. H. 3. IA.d. W. Ba. ı12.| I. Abt. März 1903. Ztrlbl. f. Bakt. ete. IL. Abt. Bd. 11.1903. "Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bd. 21. H. 6. | Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. Bä. 21. Deutsche bot. Ges. \Jg. 1903. Bd. 21. H. 8. ' Deutsche bot. Ges. Jg. 1903. „Bi 21. H. 104 | 63. 66. 68. 69. 70. dal 72. 73. 74. 75. 76. UR. 78. Nr. 64. | 65. 67. Verfasser Titel der Abhandlung Publikationsort | H. Molisch H. Molisch E. Thum R. Bertel J. Gößl H. Molisch H. Molisch A. Nestler A. Nestler H. Molisch H. Molisch R. Steiner H. Molisch H. Molisch O0. Richter OÖ. Richter ' Über Kohlensäureassimilations- | Versuche mittels der Leucht- bakterienmethode. Leuchtende Pflanzen. Eine phy- siologische Studie. Über statocystenartige Ausbil- dung kristallführender Zellen. Aposphaeria violacea, n. SP. Uber das Vorkommen des Man- gans in der Pflanze und über seinen Einfluß auf Schimmel- pilze. Die Leuchtbakterien im Hafen von Triest. Über eine auffallend rasche Autonombewegung bei Oxalis hedysaroides H. B. K. Zur Kenntnis der Symbiose eines Pilzes mit dem Taumellolch. Hautreizende Primeln. Unter- suchungen über Entstehung, Eigenschaften und Wirkungen des Primelhautgiftes. Über Heliotropismus, indirekt hervorgerufen durch Radium. Über das Leuchten von Hühner- eiern und Kartoffeln. Über Intumeszenzen bei Ruellia formosa Andrews und Aphi- landra Portiana Morel. Über den braunen Farbstoff der Phaeophyceen und Diatomeen. Über amorphes und kristalli- siertes Anthokyan. Narkose im Pflanzenreich. Narkose im Pflanzenreich. Bot: Zeit. 1904. H.1. Verlag v.@.Fischer. Jena. 1904. A. d. W. .Bd. 113. l. Abt. Juni 1904. Österr. botan. Zeit- schr. Jg. 1904. Nr. 6 ff. Beihefte z. botan. Zentralbl. 1904. A. d. W. Bd. 113. I. Abt. Okt. 1904. Deutsche bot. Ges. Jg. 1904. Bd. 22. H:7: A..d. W.. Base I. Abt. Okt. 1904. Verlag Borntraeger. Berlin 1904. Deutsche bot. Ges. Bd. 23: JH2121905: A. d. W. Ba I. Abt. Jan. 1905. Deutsche bot. Ges. Jg. 1905. Bd. 23. H. 3. Bot. Zeit. Jg. 1905, H.% Bot. Zeit. 1905. H. 8. | Lotos 1905. Nr. 2. Mediz. Klinik. 1905. Nr. 10. 105 Publikationsort Nr. Verfasser Titel der Abhandlung 79. Fr. Ruttner | Über das Verhalten des Ober- flächenplanktons zu verschie- denen Tageszeiten im großen Plöner See und in zwei nord- böhmischen Teichen. 80. J. Reinelt | Beitrag zur Kenntnis einiger Leuchtbakterien. 81.| R. Bittner | Über Chlorophylibildung im Finstern bei Kryptogamen. 82.| H. Molisch | Die Lichtentwicklung in den Pflanzen. 83.| H. Molisch | Die Lichtentwicklung in den Pflanzen. 84.| H. Molisch | Luminosity in plants. 85.| O. Richter | Zur Physiologie der Diatomeen. (I. Mitteilung.) 86.| R. Hiekel | Beiträge zur Morphologie und Physiologie des Soorerregers (Dematium albicans Laurent = Otidium albicans Robin). 87.| O0. Richter | Über den Einfluß verunreinigter Luft auf Heliotropismus und Geotropismus. 88.| Fr. Blumen- | Aspergillus bronchralis Blumen- tritt tritt und sein nächster Ver- wandter (Aspergillus fumi- gatus Fres.). 89.| Fr. Ruttner | Die Mikroflora der , Prager Wasserleitung. 90.1 A. Nestler | Myelin und Eiweißkristalle in der Frucht von Capsicum an- nuum L. 91. H. Molisch | Erwiderung auf die Kritik M. | Tswetts über meine Arbeit betreffend den braunen Farb- stoff der Phaeophyceen und Diatomeen. ' von Böhmen. Plöner Forschungs- berichte. 1905. XI. Bd. Ztrlbl. f. Bakt. ete. 12 Abt oBaseto: 1905. Nr. 10/11. Österr. botan. Zeit- schr. Jg. 1905. Nr. 8. Leipzig. J. Ambr. Barth. 1905. Vortrag, geh. i. d. allg. Sitzg. d. 77. Vers. d. Nat. u. & 1905. Meran. Washington 1907. Smithsonion report for 1905. AdaWVasBdarliin: Jan. 1906. A. ad. W. Bd.l1ls: I. Abt. Febr. 1906. A. d. W.. Bd. 115. I. Abt. März 1906. Deutsche bot. Ges. Jg. 1905. Bd. 23. H. 9. | Archiv d. naturw. Landesdurchforsch. Bd. 13. Nr. 4. A. d. W. Bd. 115. I. Abt. April 1906. Bot. Zeit. 1905. 68. Jg. Nr. 24. 106 '100. 95. I 92. 101. 102. 103. 104. Br. Massopust O0. Kleiner H. Molisch H. Molisch H. Molisch F. Schorn H. Molisch H. Molisch H. Molisch H. Molisch Über die Lebensdauer des Markes im Stamme und einige Fälle von Auflösung des Kalkoxalates in demselben. Uber hygroskopische Krüm- mungsbewegungen bei Kompo- siten. Zur Lehre von der Kohlensäure- assimilation im Chlorophyll- korn. | | Zwei neue Purpurbakterien mit Schwebekörperchen. Über das Gefrieren in Kolloiden. | Über Schleimzellen bei Urtica- ceen und über Schleimeysto- Gaudich. Die Purpurbakterien. | Über die Sichtbarmachung der Bewegung mikroskopisch klein- ı Photogene Bakterien. gemacht durch ein gewöhn- liches Mikroskop. sterTeilchen für das freie Auge. Nr Verfasser Titel der Abhandlung Publikationsort 92.!| O. Richter | Die Fortschritte der botanischen | Zeitschrift f. wiss. Mikrochemie seit Zimmer- | Mikrosk.ete. Bd. 22. manns „Botanischer Mikro- 1905. p. 194-261. technik“. | 93.| H. Molisch | Untersuchungen über das Phyko- | A. d. W. Bd. 115. cyan. I. Abt. Juni 1906. ' 94.) H. Molisch | Eisblumen. Naturw. Wochen- schrift. Neue Folge V. Bd. Nr. 13. 1906. Lotos 1906. Nr. 7/8. schrift. Nr,1 fr | Vortrag, geh. auf 'Kongreß in Wien ı1905. G. Fischer, Jena 1906. H. 12. | Flora. 97. Bd. Jg. 1907, 1. Heft. IA. d. W. Bd. 116. | Be Abt. März 1907. lithen von Girardinia palmata | Verlag G. Fischer. Jena 1907. 'I. Abt. März 1907. In Fr. Lafars „Handbuch d. tech- nischen Mykologie*“, | 1 Bd. 1907. I | Über die Brownsche Molekular- | Zeitschr. f. wissen- bewegung in Gasen, sichtbar |schftl. Mikroskopie. Bd. 24. 1907. dem internat. bot. Botan. Zeit. 1906. | IA. d. W. Bd. 116. | Österr. botan. Zeit- Jg. 1907. | Nr. 106.| A 106.1 .O. 107.| 0 108.| H 109. H 110.| H 111. A 112.| A 113.| 0 114.| O 115. H 116.| A 17.) 0 148. OÖ 107 Publikationsort Verfasser | Titel der Abhandlung . Nestler | DieRinnenbildung aufder Außen- epidermis der Paprikafrucht. Richter | Über Anthokyanbildung in ihrer Abhängigkeit von äußeren Fak- toren. . Richter | Die Bedeutung der Reinkultur. Eine Literaturstudie. . Molisch | Über einige angeblich leuchtende Pilze. Molisch | Über ein einfaches Verfahren, Pflanzen zu treiben (Warmbad- methode). . Molisch | Über Ultramikroorganismen. . Nestler | Das Hautgift der Cypripedien. . Nestler | Das Sekret der Drüsenhaare der Gattung Cypripedium mit besonderer Berücksichtigung seiner hautreizenden Wirkung. . Riehter | Pflanzendüfte in ihrem Einfluß auf Keimlinge. . Richter | Über die Notwendigkeit des Natriums für eine farblose Meeresdiatomee. . Molisch | Über hochgradige Erwärmung | lebender Laubblätter. | . Nestler | Die hautreizende Wirkung der Primula mollis Hook. und Pr. Arendsiti Pax. . Richter | Über Turgorsteigerung in der Atmosphäre von Narkotika. . Richter | Einfluß der Narkotika auf die Anatomie und die chemische Zusammensetzung von Keim- lingen. Deutsche bot. Ges. 1906. Bd. 24.H. 18. Mediz. Klinik. 1907. Nr. 34, Berlin, Verlag der |.@ebr. Borntraeger. 1907. Wiesner-Fest- schrift. 1908. p. 19. A. di We. Bd 17. I, Abt. Jan. 1908. Botan. Zeit. 1908. Se tat Wiesner-Fest- | schrift. 1908. p. 200. Deutsche bot. Ges. 1907. Bad. 25. H. 10. „Deutsche Arbeit“. 1907/08. p. 214. Wiesner-Fest- schrift. 1908. p. 167. Botan. Zeit. 1908. H. XI. Deutsche bot. Ges. Jg. 26. H. 7. 1908. Lotos 1908. Bd. 56. H. 3. Vortrag, geh. auf der 80. Vers., der Naturf. und Arzte in Köln. Sept. 1908. — nn 108 Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XXII Zur alpinen Macromyceten-Flora. (Schluß. ) Polyporus: confluens, ovinus, frondosus, perennis, tomentosus, sul- phureus, mollis, amorphus, hirsutus, versicolor, zonatus, betu- linus, pinicola, fuliginosus, cinnabarinus. P. stypticus (P.) sensu Bresad. et von Post. (teste Bres. in litt.). Der Pilz ist an Föhrenstümpfen bei Vahrn an einer Stelle häufig. Er stimmt äußerlich gut mit Bresadolas Exemplar überein. Die Sporen sind jedoch länglich-zylindrisch, unten etwas spitz, oben abgerundet, 8—14=3--4 u, während nach Bresadola, Hymenom. Kmetiani in Atti Acad. Rovereto, 1897, p. 70, P. stypticus 41/,—5=2—2!/, u große Sporen hat. Es ist nun merkwürdig, daß ein von mir 1902 am Wechsel, Niederösterreich, auf einem Fichtenstumpf gefundenes kleines, aber ofienbar hieher gehöriges Exemplar des Pilzes 3—5=3 u große Sporen hat. Es liegen also zwei äußerlich gleiche Arten mit ganz verschiedenen Sporen vor, was noch weiter zu ver- folgen ist. Vielleicht kommt bei der Lösung dieser Frage der P. alutaccus Fr. in Betracht. Poria crassa Karsten (teste Bresadola). Dieser Pilz ist bei Vahrn an Nadelholzstrünken nicht seiten und schon früher von Prof. Heimer] daselbst gefunden worden. Nach Bresadola in litt. ist derselbe bei Trient gemein. Indessen ist ein von dem Genannten 1891 an Tannenstämmen im Val di Sole gesammeltes, in meinem Besitze befindliches, als Poria crassa Karsten be- zeichnetes Exemplar davon schon durch die größeren Poren ver- schieden. Der Vahrner Pilz ist resupinat, knotig; Gewebe weiß, Porenmündungen jedoch schön zitronengelb bis goldgelb. Im Herbar verschwindet diese Färbung. Die Sporen sind stäbchen- förmig, gerade oder schwach gekrümmt, 3—5=1 u. Möglicherweise liegt Poria Laestadii Berk u. Br. (Sace. Syll. VI., 300) vor, deren kurze Diagnose sehr gut stimmt. Der interessante Pilz bleibt mir zweifelhaft. Poria Friesiana Bres. (Ann. myc. VI., 40). An Robinia. Daedalea unicolor. Fistutina hepatica (an Castanea vesca, häufig). Favolus europaeus, an Juglans regia, detexit A. Heimerl. Trametes serialis Fr. f. resupinata; odora. Hydnum repandum, rufescens, ferrugineum, imbricatum, auri- scalpium, fuligineo-album, ceyathiforme, aurantiacum. “ 1) Vergl. Nr. 2, S. 62. 109 Das sonst als sehr selten geltende Aydnum fuligineo- album Schmidt (Mykol. Hefte I., p. 88; Bresadola, F. trid. p. 33) ist bei Vahrn in den Wäldern gar nicht selten. Be- stimmung teste Bres. richtig. Irpex fusco-violaceus. Boletus elegans; castaneus; spadiceus; luwridus; flavus; viscidus; granulatus (auch mit Ring: luteus); bovinus (und var. mitis); edulis; piperatus; scaber; subltomentosus; chrysentheron; felleus ; regius; variegatus, tridentinus, badius; radıcans; cavipes (die normale rotbraune Form und die goldgelbe var. aureus Roll.). Die häufigsten Arten sind elegans, viscidus, granulatus und cavipes. DB. elegans ist sehr gemein und kommt fast stets in der Form vor, die den Stiel oberhalb des Ringes retikuliert zeigt, während nach Fries der Stiel oben granuliert sein soll. Ich fand nur zwei Exemplare, die der Friesschen Beschreibung ganz entsprechen. Allein nach Bresadola ist es kein Zweifel, daß beide Formen, die retikulierte und granulierte, zusammen- gehören. Bestimmt man den Pilz nach Quelet oder Costantin- Dufour, so gelangt man zu D. flavus, als welcher der Pilz in Heimerls Arbeit (Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, 1905, p. 464) erscheint. Der echte Boletus flavus sensu Bresadola, Fungi tridentini II., p. 26, Taf. 132, ist bei Vahrn, wie überall, sehr selten ; ich fand nur zwei Exemplare. Von dem sehr schönen 5. tridentinus fand ich auch nur zwei alte Stücke, u. zw. bei der Schloßruine. Eine-höchst cha- rakteristische Form. Marasmius perforans, oreades, erythropus (in vielen kleineren und größeren Formen; der Hut ist nicht immer, wie angegeben wird, kahl, sondern häufig etwas filzig); cauticinalis (ist meiner Ansicht nach eine Form von Omphalea Campanella; ich fand beide wenige Meter voneinander entfernt und fand alle Über- gänge. Die Sporen beider sind gleich; der Stiel ist bei Omph. Campanella nicht immer glatt und glänzend, wie Qu&let und andere angeben, sondern fast immer etwas mehlig-kleiig). M. cauticinalis ist nur die am Boden vereinzelt wachsende Form der Omphalea Campanella; androsaceus; scorodonius (= al- liatus); chordalıs. Panus stiptieus. Lentinus: lepideus (auch die kleinere Form mit Anisgeruch NL. juge ER): Lenzites saepiaria, abietina. Cantarellus cibarius, aurantiacus. Panaeolus papilionaceus. Bolbitius vitellinus (auf Mist, leg. A. Heimer!]). Coprinus: niveus, micaceus; clavatus. Russula: puellaris; roseipes; chamaeleontina; lutea, mollis; aurata; nauseosa; integra; zerampelina; alutacea; emetica; sardonia (auch eine weiße Form davon); fragilis (eine kirschrote, in der 110 Mitte des Hutes fast schwarze Form, die, wie es scheint, un- beschrieben ist); rubra (DC. sensu Quelet); violacea; fur- cata; pectinata; foetens, eyanoxantha; graminicolor ; virescens; depallens; lilacea; heterophylla; rosea; vesca (?5 cm breit; La- mellen und Stiel weiß; Hut violett-weinrot, mit Stich ins Rot- bräunliche, radial-runzelig, matt, gegen den Rand wie R, lepida körnig-rissig; wohlschmeckend); lepida (auch die ganz weiße Form); adusta (auch die Jugendform: densifolia); delica (auch die Form mit am Stiele bläulichen Lamellen: chloroides Krombh.). Bis auf ganz wenige Ausnahmen stimmten die Russula- Arten vortrefflich zu Quelets Beschreibungen. Auch fand ich, daß Quelets Einteilung der Gattung Russula eine sehr brauch- bare ist. Lactarius: volemus, glyciosmus; thithymalinus; torminosus; spinu- losus; decipiens; mitissimus; plumbeus; scrobiculatus, vietus; delievosus; subdulcis; vellereus, violascens, rufus. Von besonderem Interesse ist die Auffindung eines Exem- plares von L. spinulosus, der bisher, wie es scheint, nur in Frankreich gefunden wurde. Hygrophorus (Limacium) agathosmus; mesotephrus (durch mehr adnate Lamellen abweichend); chrysodon; arbustivus; Bresadolae; aureus; pudorinus, melizaeus. (Hygrocybe): conicus; nitratus; psittacinus, sciophanus; coccineus (die Normalform und eine neue Form mit großer Papille am Hute, var. papillatus v. H.); puniceus; vitellinus. H. nitratus kommt auch zu zwei bis drei faszikuliert vor und steht meiner Ansicht nach in naher Beziehung zu Formen von Mycena alcalina, was noch weiter zu verfolgen ist. (Camarophyllus): leporinus; niveus; clivalıs. Pazillus: involutus; leptopus; diese Art wird mit Unrecht von Costantin und Dufour (Nouv. Fl. mycol.) als Varietät zu involutus gezogen; ist davon völlig verschieden und eine gute Art; atrotomentosus; lamellirugis (= pannoides). Gomphidius viscidus, roseus, glutinosus, maculatus. Cortinarius. (Phlegmacium): decoloratus; crystallinus; glaucopus; infractus ; Napus (nicht ganz sicher, sieht Hebeloma-artig aus); multi- formis; coerulescens; varius; porphyropus; orichalceus; se- baceus. (Myxacium): vibratilis; collinitus, mucosus; delibutus (Sporen ei- förmig, rauh, 8 u lang). (Inoloma): amethystinus. (Dermocybe): cinnamomeus; croceus; sangwineus, venetus (Stiel hohl!); miltinus; anomalus, caninus, croceoconus; orellanus; alboviolaceus; Lebretoni (Stiel fast zylindrisch, hohl, Hut dünn- fleischig, sonst gut stimmend). (Telamonia): rigidus (Sp. elliptisch 8=5); plumiger; hinnuleus; urbicus; stemmatus; flexipes; periscelis; uraceus. 111 Hydrocybe: saturninus; acutus; saniosus; rigens; duracınus (ganz typisch); armeniacus; fulvescens (?, Sporen 13=8—9 u); sub- ferrugineus ; milvinus, germanus, castaneus (ganz typisch); privignus. Stropharia albonitens, aeruginosa. Psalliota: campestris; pratensis; comtula. Hypholoma fasciculare; capnoides; fatuum f. minor (Sporen läng- lich, 6—7 u lang); sublateritium. Psilocybe foeniscei (Sporen rauh, bis 18 u lang); coprophila; sarco- cephala (die kleine Form, auf Nußbaumholz; ZInocybe-Cystiden. Sp. 8=4). Psathyrella gracilis. Psathyra fibrillosa (?, Sporen 8—9 u lang). Galera muscorum, hypnorum, carpophila, tenera; conferta; si- lignea. aa Christinae, badipes (Sporen 11=5—6, Cystiden 45=17, fädig-konisch, unten bauchig); Cucumis. Crepidotus scalaris (auf Fichtenstöcken; Sporen kugelig, 5—6 u; fehlt in Quelet). Pholiota caperata; unicolor; marginata; squarrosa. Inocybe cervicolor, dulcamara; umbratica; praetervisa; grammata ; lanuginosa; geophila (die weiße, braune und violette Form); scabra; asterospora; caesariata; Cookei Bres. Hebeloma sinapizans; crustuliniformis (die kleine und die große Form); longicauda; mesophaea; versipellis. Flammula astragalina, penetrans, lubrica, flavida, spumosa, Ssa- pinea, lenta. Nolanea: pascua; versatilis; elandestina. Eccilia ardosiaca (nach Quelet —= Mougeotiw Fr.). Leptonia sericella; sarcita; serrulata. Clitopilus prunulbus. Entoloma elypeatum, sericeum ; phaeocephalum. Pluteus umbrosus; cervinus; nanus. Mycena luteoalba, zephyra, pura, rugosa, galericulata, alcalina; galopoda; epipterygia, vitilis (kugelige Igel-Cystiden!); ammo- niaca; rosella; metata; vulgaris (Schneide und Fläche der La- mellen mit 10—12 u breiten Igel-Cystiden; Sporen 8S—9=4—5 u); inclinata; lineata (Cystiden bauchig, oben mit 2—3 Finger- fortsätzen); citrinomarginata Gill. Tricholoma rutilans; terreum; arcuatum Fries non Bull.; aggre- gatum; resplendens; panaeolum (ganz typisch, Sporen elliptisch, 5—6 u lang; Sporenpulver schmutzig rosa); amethystina f minor; fulvum (= flavobrunneum); saponaceum; acerbum; im- bricatum, vaccinum; pessundatum; coryphaeum; nudum v. lila- ceum Qu.; equestre; humile (Hut bis 20 cm breit); melaleucum ; graveolens ; psamopum. Armillaria: mellea; robusta; bulbigera. Amanita rubescens; Mappa; muscaria; vaginata; pantherina. 112 Lepiota: echinata Roth. (= haematosparma Bull., in einem Ge- müsegarten in Vahrn, ganz typisch); procera; granulosa; elypeo- laria, felina, amianthina, naucina Fries. Die Lepiota naucina Fries wurde in einem Exemplar von Prof. Heimerl zwischen Schabs und Neustift gefunden. Die Bestimmung rührt von Bresadola her; derselbe sehreibt in litt., daß diese höchst seltene Art, die er früher nie gesehen hatte, bisher von Qu&let und allen neueren Autoren mit der Annularia laevis verwechselt wurde. Die echte L. naucina hat jedoch einen körnig-schuppigen Hut, was bei Annularia laevis nicht der Fall ist. In der Tat stimmt Fries’ Beschreibung vortrefilich zum gefundenen Pilze und zweifle ich nicht an der Richtigkeit von Bresadolas Bestimmung. Der Hut des Pilzes ist persistant weiß-fleischig. Der ganze Pilz ist weiß. Der Ring ist häutig, persistant, etwas beweglich, klein, die Sporen sind breit elliptisch, groß (17=9 u). Olitocybe obbata (?); rivulosa; ericetorum; obolus (Sporen kugelig, D u, sonst gut stimmend); dealbata; infundibuliformis; suaveo- lens; candicans, phyllophila; trullaeformis; nebularis; ectypa v. infumata Bres. auch mikroskopisch gut stimmend, nur sind die Exemplare zarter. Oollybia dryophila; butyracea; rancida; maculata; distorta; hario- lorum; inolens (Sp. elliptisch, unten spitz; 8 u lang). Laccaria laccata; tortilis. Omphalea: Campanella; rustica; velutina Quel.; griseola; umbra- tilis, Fibula, pyaidata; atropuneta (= Hygrophorus foetens Phill. teste Bresad.). Diese seltene Art wurde an einem stark vermorschten Stock gefunden und stimmt völlig mit einer Ab- bildung Bresadolas überein. Rhizopogon aestivum (Wulfen). Häufig. Lycoperdon papillatum Schaefl.; hiemale Vitt. (= pratense P.); fuscum Bon.; polymorphum Vitt. (= furfuraceum Schaefl.); gemmatum Batsch (und die Var.: excipuliforme Scop.); pyri- forme Schaeff.; umbrinum P. Die Bestimmung der ZLycoperdon -Arten geschah nach Lloyds Arbeiten. Bovista plumbea P. Geaster coronatus Schaefl.; fimbriatus Fr.; rufescens P. Astraeus stellatus (Scop.) Morgan. Aleuria aurantia (Müller). Plicaria badia. (P.). Pustularia vesiculosa (Bull.) v. cerea Sow. Spathularia clavata Schaeff., Neesir Bres. Leotia gelatinosa Hill. Gyromitra infula Schaeff. 113 Literatur - Übersicht‘). Dezember 1908 und Jänner 1909. Abel O. Bau und Geschichte der Erde. Wien (F. Tempsky) und Leipzig (G. Freytag), 1909. 8°. 220 S., 226 Textfig., 6 Farbon- tafeln und Karten. — Mk. 4°50. Adametz L. Die Bedeutung nordischer Sorten für den landwirt- schaftlichen Obstbau in unseren rauhen Gebirgslagen. Vortrag. Wien, 1908. 8°. 33 S. Adamovid L. Die Vegetationsstufen der Balkanländer. (Peter- manns Geogr. Mitteilungen, 1908, Heft IX, S. 195—203.) 4°. 3 Karten. Verf. behandelt die Vegetationsstufen von Serbien, Bulgarien, Maze- donien und Östrumelien und unterscheidet: Tieflandstufe (bis 100 m), Hügel- stufe (100—600 m), Submontane Stufe (600—1200 m), Montane Stufe (1200 bis 1600 m), Voralpine Stufe (1600—2000 m), Subalpine Stufe (2000—2100, bzw. 2300 m), Alpine Stufe (2100, bzw. 2300—2700 m), Subnivale Stufe (ober 2700 m). Für jede Stufe werden Charakterpflanzen genannt. Zur Illu- stration werden Karten des Kapaonik, der Stara Planina und der Rila Pla- nina mit Eintragung der Vegetationsstufen beigegeben. Blocki Br. Versuch einer genetischen Erklärung des Charakters der Flora von Lemberg. (Ung. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 9/12, S. 281—294.) 8°. Bubäk Fr. Über die richtige Benennung von Tilletia belgradensis Magnus. (Annales Myecologiei, vol. VI, 1908, nr. 6, pag. 570.) go Cieslar A. Licht- und Schattholzarten, Lichtgenuß und Boden- feuchtigkeit. Waldbauliche Untersuchungen. Wien (W. Frick), 1909. 8°. 21 8. i Eisler M. v. und Portheim L. v. Über ein Hämagglutinin im Samen von Datura. (Zeitschrift für Immunitätsforschung und experimentelle Therapie, I. Bd., 1. Heft, 1908, S. 151—160.) 8°. Ergebnisse: Im Samen einiger Arten kapselfrüchtiger Daturen ist ein Agglutinin für rote Blutkörperchen enthalten. Den beerenfrüchtigen Datura- Arten fehlt dasselbe, ebenso zahlreichen anderen untersuchten Solanaceen. Das vorzugsweise untersuchte Hämagglutinin von Datura Stramonium gibt auch mit den betreffenden Blutseris Fällungen. Das Agglutinin ist ungiftig und reiht sich in dieser Hinsicht an die in den Samen von Papilionaceen enthaltenen Agglutinine an. Das Agglutinin aus Datura zeigt ebenso wie die anderen pflanzlichen Agglutinine eine elektive Wirkung auf Blutkörperchen verschiedener Tierarten. Es ist bisher nicht gelungen, gegen dieses Agglutinin zu immunisieren. i ' Fröschel P. Über die Induktion des Heliotropismus. Ein Beitrag zur Analyse der pflanzlichen Reizvorgänge. (Zeitschr. f. d. Aus- !) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1909. 9 114 bau d. Entwicklungslehre, II. Jahrg., 1908, Heft 11/12.) gr. 8°. 5 S., 1 Textabb. Gaulhofer K. Uber den Geotropismus der Aroideen-Luftwurzeln. Erwiderung. (Flora, 99. Bd., 3. Heft, 1909, S. 286—288.) 8°, Golker P. Beitrag zur Flora der Umgebung von Tultschnig. (Carinthia II, 98. Jahrg., 1908, Nr. 4, 5 u.'6, S. 125—130.) 8°, Guttenberg H. v. Über die anatomische Unterscheidung der Samen einiger Cuscuta-Arten. (Naturw. Zeitschr. für Forst- und Landwirtschaft, 7. Jahrg., 1909, Heft 1, S. 32—43.) 8°. 7 Textfig. Z, Haberlandt G. Uber den Stärkegehalt der Beutelspitze von Acrobolbus unguiculatus. (Flora, 99. Bd., 3. Heft, 1909, S. 277 bis 279.) 8°. 1 Textabb. Nachweis, daß der in den Boden eindringende, sich ähnlich wie eine Wurzel verhaltende „Beutel* der archegonientragenden Sproßspitze des ge- nannten, Lebermooses in der Jugend Statolithenstärke-Körner enthält. — — Uber die Fühlhaare von Mimosa und BDiophytum. (Flora, 99. Bd., 3. Heft, 1909, S. 280—283.) 8°. Erwiderung auf die Einwände, welche Renner gegen die Auffassung der im Titel genannten Borsten als Sinnesorgane erhoben hat. Hayek A.v. Flora von Steiermark. I. Bd., Heft 6 (S. 401 bis 480). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1908. 8°. Inhalt: Ranunculaceae (Schluß), Nymphaeaceae, Ceratophyllaceue, Papaveraceae, Cruciferae (Anfang). Hetschko A. Über den Insektenbesuch bei einigen Vieia-Arten mit extrafloralen Nektarien. (Wiener entomologische Zeitung, XXVN. Jahrg., 1908, S. 299—305.) 8°. Keissler K. v. Über Beloniella Vossii Rehm. (Annales Myco- logiei, vol. VI, 1908, nr. 6, pag. 551—552.) 8°. Khek E. Die Cirsien des Herbars Dr. Dürrnberger. (Alle. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 1, S. 1—4.) 8°. Neu beschrieben: Cörsium Dürrnbergeri Khek = C. arvense Scop. x palustre Scop. von Waidhofen a. d. Ybbs. Krieger W. Die europäischen Formen der Gattung Orthotrichum. Ein Bestimmungsschlüssel. (Lotos, Bd. 56, 1908, Nr. 10, S. 317—323.) 8°. Kronfeld E. M. Scopoli und die Cetraria islandica. Ein Bei- trag zur Geschichte der medizinischen Botanik in Österreich. (Wiener klinische Wochenschrift, XXII. Jahrg., 1909, Nr. 2.) Suhl 18: — — Darwin in Österreich. Zum 100. Geburtstag. (Feuilleton des „Fremden-Blatt“, 12. Februar 1909, S. 17—18.) 4°. Leeder Fr. Beiträge zur Flora des oberen Mürztales in Steier- mark und Niederösterreich. (Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVIII. Bd., 1908, 8. u. 9. Heft, S. 418—431.) 8°. Linsbauer L. Die Traubennuß. (Naturw. Zeitschr. für Forst- und Landwirtschaft, 7. Jahrg., 1909, Nr. 1, 8. 43—45.) 8°. 1 Textabb. 115 Bericht über vielblütige weibliche Infloreszenzen von Juglans regia, welche im Jahre 1908 an einem sonst normalen Baume auftraten. Maly K. Prilozi za floru Bosne i Hercegovine (Beiträge zur Flora von Bosnien und der Herzegowina). Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Herc. XX (1908), str. 555—557. Neue Sippen: Barbaraen bracteosa Guss. var. illyrica, Euphorbia dalmatica Vis. var. isophylla, E. villosa WK. var. verrucosa Maly non Neilr., Verbascum bosnense, Vitex Agnus castus L. f. rosea, f. cyanea. — — Nabrajanje skupljenih biljaka u Bosni i Hercegovini od @lanova medjunarodnog kongresu u godini 1905 (Verzeichnis der von den Mitgliedern des internat. Kongresses im Jahre 1905 in Bosn. u. d. Herz. gesammelten Pflanzen). Glasnik ]. c., str. 558—567. (Cyrillisch). Neue Sippen, mit Ausnahme jener, die bereits anderwärts veröffentlicht wurden: Lens lenticula (Schreb.) Alef. f. aristata Maly, Scerophularia Sco- polii Hoppe var. Kindtii Maly. Die Reise ergab 16 (darunter 6 Alchimilla) für die Länder neue Arten (die zweifelhaften wurden nicht eingerechnet) und mehrere neue Abarten und Formen. Müller R. Zur Anatomie der Arlanthus-Rinden. (Pharmazeutische Praxis, VII. Jahrg., 1908, Heft 6, S. 261—263.) 8°. 1 Textabb. Murr J. Zur Flora von Tirol. (XXII.) (Allg. botan. Zeitschrift, XIV. Jahrg., 1908, Nr. 12, S. 199.) 8°. — — Über einen mutmaßlich neuen Gnaphalium-Bastard. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 1, S. 6—7.) 8°. Nemee B. Über die Natur des Bakterienprotoplasten. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 10, S. 809 bis 812.) 8°. ben hatte gezeigt, daß der Protoplast von Bakterien durch künstlichen Magensaft nicht verdaut wird und daraus auf die Kernnatur dieses Protoplasten geschlossen. Verf. zeigt nun, daß der Schluß unberechtigt war. Pabisch H. Neues und Altes über die Mistel (Viscum album L.). (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, 5. Jahrg., 1909, Nr: 1, 8.20 —13.),2°, Petrak Fr. Zur Nomenklatur von Tragus racemosus All. (Ung. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 9/12, S. 295—297.) 8°. Verf. weist nach, daß für Tragus racemosus (L.) der Autor Allioni vor Desfontaines die Priorität besitzt. — — Über eine neue Bastardform der Gattung Verbascum. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 1, S. 4-5.) 8°. Verbascum hranicense m. = V. thapsus L. X nigrum L. bei Mährisch-Weißkirchen. Die neue Bastardform steht dem V. nigrum L. näher, während das langbekannte, derselben Kreuzung entsprechende V. col- linum Schrad. mehr gegen V. thapsus L. neigt. Porsch O0. Die deszendenztheoretische Bedeutung sprunghafter Blütenvariationen und korrelativer Abänderung für die Orchideen- flora Südbrasiliens. Ein Beitrag zum Problem der Artentstehung. (Fortsetzung.) (Zeitschr. f. induktive Abstammungs- und Ver- . erbungslehre, Bd. I, Heft 3, Jan. 1909, S. 195—238.) Portkeim L. v. und Samee M. Über die Verbreitung der un- entbehrlichen anorganischen Nährstoffe in den Keimlingen von 9* 116 Phaseolus vulgaris. II. (Flora, 99. Bd., 3. Heft, 1909, S. 260 bis 276.) 8°. Rechinger K. Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neuguinea-Archipel und den Salomonsinseln. II. Teil. (Denk- schriften d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien,, mathem.-naturw. Kl., LXXXIV. Bd., S. 385—562.) 4°. 6 Tafeln. Vergl. diese Zeitschr. 1908, Nr. 9, S. 373. — — Plantae novae pacificae. III. (Fedde, Repertorium, VI, 1908, S. 49—51.) 8°. Elatostema cupreo-viride Rech., E. viridissima Rech., E. Lilyanum Rech., alle drei von den Samoa-Inseln. Rothe K.C. Die tutamentalen Anpassungen und die Deszendenz- theorien. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiologie, Bd. IV, Ss. 262—266.) 8°. Als „tutamentale* Anpassungen bezeichnet Verf. die Anpassungen, welche den Schutz des betreffenden Organismus vor Angriffen bewirken. Sabidussi H. Über Mimulus luteus L., die gelbe Gauklerblume, in Kärnten. (Carinthia II, 93. Jahrg., 1908, Nr. 4, 5 u. 6, Ss. 173—175.) 8°. — — Briefe von DBotanikern. (Fortsetzung.) (Carinthia II, 98. Jahrg., 1908, Nr. 4, 5 u. 6, S. 130—140.) 8°. Scharfetter R. Eine Pilzausstellung am Staatsgymnasium in Villach, nebst Bemerkungen zur Ökologie der höheren Pilze. (Carinthia II, 98. Jahrg., 1908, Nr. 4, 5 u. 6, S. 106—124.) 8°. Aufzählung der vom Verf. in der Umgebung von Villach beobachteten Hymenomyceten, Bemerkungen über die Verbreitung der Sporen, Angaben über Formationszugehörigkeit. Schiffner V. Die Nutzpflanzen unter den Flechten. (Naturw. Wochenschrift, N. F., VIII. Bd., 1909, Nr. 5, S. 65—72.) 8°. 2 Textfig. Schindler F. Der Getreidebau auf wissenschaftlicher und prak- tischer Grundlage. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. XII u. 466 S., 80 Textabb. — Mk. 12. Schneider C. K. Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. 8. Liefg. (3. Liefg. d. 2. Bandes, S. 241—366, Fig. 166 bis 248.) 8°. Inhalt: Aceraceae (Schluß), Hippocastanaceae, Sapindaceae, Rham- naceae, Vitaceae, Dilleniaceae, Eueryphiaceae, Theaceae, Hypericaceae, Frankeniaceae, Tamaricaceae, Cistaceae, Violaceae, Flacourtiaceae, Sta- chyuraceae, Elaeocar paceuae, Tiliaceae (Anfang). Schorstein J. Die holzzerstörenden Pilze. Vortrag. (Zeitschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Vereines, 1908, Nr. 45 u. 46.) 4%. 7 S., 6 Abb. Schreiber H. Leitpflanzen der Moore Österreichs. (Kennzeichen, Volksnamen, Vorkommen, Verwendung, Vertorfung.) (Jahres- berichte der Moorkulturstation in Sebastiansberg; VIII, 1906, Ss. 20—88, und IX, 1907, S. 5—86.) Staab, 1907 und 1908, Verlag der Moorkulturstation. 117 Ausführliche, Theorie und Praxis berücksichtigende Darstellung mit Abbildungen der meisten Pflanzen und guten Vegetationsbildern. SigmundW. Über ein salicinspaltendes und ein arbutinspaltendes Enzym. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Nov. 1908, S. 1213 bis 1223.) 8°. Vgl. diese Nummer, $. 125. Steinach E. Die Summation einzeln unwirksamer Reize als all- gemeine Lebenserscheinung. Vergleichend-physiologische Unter- suchungen. I. Teil. (Archiv f. d. ges. Physiologie, Bd. 125, 2908, 5. 239— 289, Taf. V.)v8°, Toepffer A. Die Salix- Flora von Kärnten. (Carinthia II, 98. Jahrg., 1908, Nr. 4, 5 u. 6, S. 102—106.) 8°. Tschermak E. v.. Holdefleiß P., Gisevius, Fruhwirth C., Störmer K. Pflanzenzüchtung. Neun Vorträge. (Arbeiten d. Landwirtschaftskammer f. d. Provinz Sachsen, 15. Heft.) 89°. 106 S. Weinzierl Th. v. Der alpine Versuchsgarten auf der Sandling- Alpe. Zweite, ergänzte Auflage. Wien, Samen-Kontrollstation, 1908 (in Kommission bei W. Frick). 8°. 21 S., 1 Situations- plan. — — Apparate zur Samenkontrolle 5. Eine Lupe für Samen- untersuchungen. Wien, Samen-Kontroll-Station, 1908. 8°. 3 S., 1 Textabb. — — Über die Zusammensetzung und den Anbau der Gras- samen - Mischungen. Fünfte, umgearbeitete Auflage. Wien, Samen-Kontrollstation, 1908 (in Kommission bei W. Frick). 8°. 63 8. Wettstein R. v. Über zwei bemerkenswerte Mutationen bei europäischen Alpenpflanzen. (Zeitschr. f. induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 3, Jan. 1909, S. 189 —194.) or. 82. Wiesner J. Versuche über die Wärmeverhältnisse kleiner, ins- besondere linear geformter, von der Sonne bestrahlter Pflanzen- organe. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heit 9, Ss. 702— 711.) 8°. Ergebnis: „Aus den mitgeteilten Versuchen wird man folgern dürfen, daß eine weitgehende Laubzerteilung und überhaupt die kleindimensionale Ausbildung der Pflanzenteile infolge der durch die relativ große Oberfläche gegebenen raschen Wärmeableitung, verbunden mit außerordentlich leichter Durchstrahlbarkeit einen weitgehenden Wärmeschutz den betreffenden Pflanzenorganen sichert.* Wotoszezak E. Aconitum Zenoniae (A. Anthora X Napellus var. romanicum Wot.). (Ung. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 9/12, 8. 279— 281.) 8°. Besecke W. Entwieklungsgeschichtliche Untersuchungen über den anatomischen Aufbau pflanzlicher Stacheln. Berlin (R. Trenkel), 1909. 8°. 93 S., 6 Taf. — Mk. 4. 118 Biasco A. Filogenesi e sistemazione di molte varietä italiane di mandorlo (Amygdalus communis L.). (Annali della R. Seuola Sup. d’Agrieoltura di Portiei, vol. VIII.) 8°. 49 pag. Eingehende Untersuchung der zahlreichen Kulturformen von Amyg- dalus communis. Verf. unterscheidet drei Haupttypen, die er als forma amygdaloidea, f. cilindroidea und f. sphaeroidea bezeichnet. Eine große Zahl der Kulturformen ist nach Ansicht des Verf. aus den beiden ersten Formen durch Selektion und Hybridisation hervorgegangen. Brown H. The nature of the embryo sae of Peperomia. (Botanical Gazette, vol. XLVI, 1908, nr. 6, pag. 445—460, tab. XXXI— XXXII.) 8°. CampbellD.H. Symbiosis in Fern prothallia. (American Natura- list, vol. XLII, 1908, nr. 495, pag. 154—165.) 8°. 3 fig. — — The prothallium of Kaulfussia and Gleichenia. (Ann. du Jard. bot. de Buitenzorg, 2. ser., vol. VIII, pag. 69—102, tab. VHO—XIV.) 8°. Cooke Th. The Flora of the presideney of Bombay. Vol. II, part V (pag. 817—1083). London (Taylor and Franeis), 1908. 8°, Correns C. Die Rolle der männlichen Keimzellen bei der Ge- schlechtsbestimmung der gynodiöceischen Pflanzen. (Berichte der deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 9, S. 686— 701.) 8°. Dannemann Fr. Aus der Werkstatt großer Forscher. Allgemein- verständliche erläuterte Abschnitte aus den Werken hervorragen- der Naturforscher aller Völker und Zeiten. Leipzig (W. Engel- mann), 1908. 8°. 430 $., 62 Textabb., 1 Taf. — Mk. 6. Geschickte Auswahl von Beiträgen zur Geschichte der Natur- wissenschaften; allgemein verständlich geschrieben. aber streng sachlich. Von botanischen Kapiteln seien insbesondere hervorgehoben: „Theophrast be- gründet die Botanik“, „Die Begründung der Pflanzenphysiologie durch Hales“, „Die Lehre von der Sexualität der Pflanzen (Camerarius)*, „Das künstliche Pfanzensystem Linnes“, „Die Botanik unter dem Einflusse der Metamorphosenlehre (Goethe)“, „Die Begründung der Blütenbiologie (Sprengel)“, „Saussure begründet die Ernährungsphysiologie der Pflanzen“, „Die Zelle wird als Elementarorgan des tierischen und pflanzlichen ÖOrganis- mus erkannt (Schwann)“ ete. — Die Beurteilung Linnes ist die übliche einseitige. k j Detmer W. Das kleine pflanzenphysiologische Praktikum. Anleitung zu pflanzenphysiologischen Experimenten für Studierende und Lehrer der Naturwissenschaft. Dritte, vielfach veränderte Auflage. Jena (G. Fischer), 1909. gr. 8°. 319 S., 179 Textabb. — Mk.7. Die rasche Aufeinanderfolge der Auflagen spricht schon für die günstige Aufnahme, welche dieses vortreffliche Buch gefunden hat. Die neue Auflage weist vielfache Ergänzungen auf, nicht bloß in den Einleitungen zu den ein- zelnen Abschnitten, sondern auch in den Schilderungen der Experimente. Engler A. Die Pflanzenwelt Afrikas, insbesondere seiner tropischen Gebiete. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas. II. (Die Vegetation der Erde. IX.) Leipzig (W. Engelmann). 8°. 460 S., 16 Vollbild. und 316 Text- fig. — Mk. 18. Mit dem vorliegenden Bande beginnt die Bearbeitung Afrikas, die auf fünf Bände veranschlagt ist. Bd. I soll einen allgemeinen Überblick und die 119 Bespreehung der Existenzbedingungen enthalten, Bd. II—IV sind der Be- handlung der charakteristischen Pflanzenformen gewidmet, Bd. V wird die Darstellung der Vegetationsformationen und der Florenprovinzen bringen. Der vorliegende Band behandelt die Pteridophyten, Gymnospermen und Mono- kotyledonen. Wer die Zerstreutheit der Literatur über die Flora Afrikas kennt, wird diese Zusammenfassung mit Freude begrüßen. Die vorliegende Bearbeitung erhebt sich weit über eine bloße pflanzengeographische Charak- teristik, sib bietet eine Fülle wertvoller systematischer und morphologischer Details, sie verwertet nicht bloß die Ergebnisse der vieljährigen Tätig- keit des Berliner botanischen Museums, sondern auch zahlreiche Unter- suchungen des Verf. Eine sehr wertvolle Beigabe sind die zahlreichen präch - tigen Bilder. Fiebrig K. Cecropia peltata und ihr Verhältnis zu Azteca Alfari, zu Atta sexdens und anderen Insekten. Ein kritischer Beitrag zur Ameisenpflanzen-Hypothese. (Biolog. Zentralblatt, XXIX. Bd., 1909, Nr. 1, S. 1—16, Nr. 2, S. 33—55, Nr. 3, S. 65 bis 77, Taf. I—V.) 8°. Fitting H. Die Beeinflussung der Orchideenblüten durch die Be- stäubung und durch andere Umstände. (Zeitschrift für Botanik, 1. Jahrg., 1909. Heft 1, S. 1—86.) Frane& R. H. Das Leben der Pflanze. Das Pflanzenleben Deutsch- lands und der Nachbarländer. III. Bd. (II. Abt.: Floristische Lebensbilder, Bd. I), VI. Halbband (S. 241-526). Stuttgart (Frankh), 1908. gr. 8°, zahlr. Tafeln und Textillustr. — Mk. 6:50. Fries Th. M. Bref och Skrifvelser of och till Carl von Linne&. Första Afdelningen, Del. II. Stockholm (A. Ljus), 1908. 8°. 373 8. Gagnepain F. Contribution ä la connaissance des Xanthophyllum. (Journal de Botanique. 2. ser., t. I, 1908, nr. 10, pag. 241 bis 253.) 8°. Verf. betrachtet die Gattung als Vertreterin einer eigenen neuen Familie, der Xanthophyllaceae. Gugler W. Der Formenkreis des Carduus defloratus L. (Schluß). (Mitteil. d. bayer. botan. Ges., II. Bd., Nr. 10, S. 158—172.) gene Gürke M. Blühende Kakteen (Teonographia Cactacearum). VI. Bd. (Taf. 93—108). Neudamm (J. Neumann), 1908. 4°. — Mk. 17. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 14. u. 15. Lieferung. (II. Bd., S. 57—128, Fig. 213—256, Taf. 50—57.) Wien, Pich- lers Witwe u. Sohn. 4°. Fortsetzung der Cyperaceae. Inhaltlich und in bezug auf die illustra- tive Ausstattung vortrefflich. Hesselmann H. Material för studiet af skogsträdens raser. 9. Bestandsbildande ormgran (Picea excelsa Link f. virgata Jacgq.). (Skogsvärdsföreningens Tidskrift, 1908, pag. 585—616.) 8°. 8 Vollbilder. Schwedisch mit deutschem Resümee. Hirc D. Revizija Hrvatske flore (Revisio florae Croaticae). I. (Rad Jugosl. akad. znan. i umjetn., 155—173). Zagreb, 1908. 8°. 611 pag. 120 Hochreutiner B. P. G. Sertum Madagaseariense. Etude syst6- matique de deux collections de plantes r&coltees ä Madagascar par J. Guillot et H. Rusillon. (Ann. du conserv. et du jard. bot. de Geneve, 11. et 12. ann., 1907—1908.) 8°. 101 pag.. 23 Il. Wichtiger Beitrag zur Flora von Madagaskar. Bearbeitung der im Titel genannten Ausbeuten mit allgemein pflanzengeographischen Ausführungen, Beschreibungen neuer Arten und Bestimmungstabellen für mehrere kritische Gattungen (Nuxia, Pyrostria, Ixora u. a.). — — Un nouveau Baobab et revision du genre Adansonia. (An- nuaire du cons. et du jard. bot. de Geneve, 11. et 12. ann., 1907— 1908, pag. 136—143.) 8°. 2 tab. Holmberg 0. R. Studier öfver släktet Atropis. 1—2. (Botaniska Notiser, 1908, Heft 6, S. 245-256.) 8°. 1. Atropis suecica nomen novum [= Festuca capillaris Liljeblad]. 2. Atropis distans (L.) Griseb. X swecica Holmb. = A. elata Holmb. Kanngießer Fr. Die Etymologie der Phanerogamen-Nomenklatur. Eine Erklärung der wissenschaftlichen, der deutschen, franzö- sischen, englischen und holländischen Pfianzennamen. Gera (Fr. v. Zezschwitz), 1909. 8°. XII + 191 S. — Mk. 385. Die in dem Buche gegebenen Erklärungen beziehen sich hauptsächlich auf die Gattungsnamen; sie geben vielfach gute Aufklärungen; auch die Gegenüberstellung der deutschen, französischen, englischen und holländischen Volksnamen wird für viele Zwecke sehr brauchbar sein. Wie üblich, finden sich manche recht unwahrscheinlich klingende Erklärungen (so z. B. Hyos- cyamus — Ös Schwein und #vauos Bohne) wegen der ziemlich entfernten Aehnlichkeit mit der Bohne, Anthemis = Diminutivum von &vdog wegen der relativ kleinen Blume ete.). Auffallend ist, daß von botanischen Werken ge- rade solche nicht benützt wurden, welche in bezug auf Volksnamen sehr sorg- fältig gearbeitet sind, so Ascherson, Brandenburg ete., Fritsch, Exkur- sionsflora. Kosanin N. Algen des Vlasina-Hochmoores. (Nastavnik, XX, 1908, ar. 11—12, pag. 1— 7.) 8°. In eyrillischer Schrift. Krautter L. A comparative study of the genus Pentstemon. (Publ. of the University of Pennsylvania, Contrib. from the Botan. Labo- ratory, vol. III, nr. 2, pag. 93—206.) 8°. Küster E. Aufgaben und Ergebnisse der entwicklungsmechanischen Pflanzenanatomie. (Progressus rei botanicae, II. Bd., 4. Heft, S. 455—558. Jena (G. Fischer), 1908. 8°. 24 Textabb. Leavitt R. G. A vegetative mutant, and the prineiple of Homoe- osis in plänts. (Botanical Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 1, pag. 30—68.) 8°. Loesener Th. Monographia Aquifoliacearum. Pars II. (Nova Acta Leop. Carol. Acad., tom. LXXXIX, pag. 1—314, Karte I—IIl.) 1908. Mühle A. Das Geschlecht der Canna. Deren Geschichte, Kultur und Anzucht. Temesvär, 1909. 8°. 119 S. Nathorst A. @. Paläobotanische Mitteilungen. 7. Ueber Palissya, Stachyotaxzus und Palaeotaxus. (K. Sv. Vetenskapsakad. Hand- lingar, Bd. 43, Nr. 8.) 4°. 20 S., 3 Taf. 121 Nilsson-Ehle H. Einige Ergebnisse von Kreuzungen bei Hafer ‘ und Weizen. Botaniska Notiser, 1908, Heft 6, S. 257—294.) 8°. Pampanini R. Un’ /ris probabilmente ibrida dell’ 7. illyrica Tomm. e dell’ I. pallida Lam. ed una nuova varietä di quest’ ultima. (Bull. della Soc. bot. Ital., 1908, nr. 7, 8, 9, pag. 135 —137.) 8°. Iris Marchesettii Pamp. = I. pallida > ilyrica aus dem botan. Garten in Triest (leg. Marchesetti), Iris pallida Lam. var. dalmatica Pamp. von Scoglio Bobara bei Ragusa vecchia (leg. Galvagni). — — Aleuni Cirsium ibridi dei dintorni di Belluno. (Bull. della Soc. bot. Ital., 1908, nr. 7, 8, 9, pag. 126—131.) 8°. Behandelt Cirsium bellunense Pamp. = C. acaule > pannonicum, Cirsium Minii Pamp. = (. pannonicum X bellunense — (©. pannonicum x acaule X pannonicum, Cirsium pseudo-erisithaloides Pamp. = C. Erisi- thales X Mini = Ü. Erisithales X pannonicum X acaule X pannonicum, ferner Cirsium variabile Porta (C. palustri > Erisithales) und Cirsium erisithaloides Huter (C. Erisithales > pannonicum). f Polowzow W. Untersuchungen über Reizerscheinungen bei den Pfianzen. Mit Berücksichtigung der Einwirkung von Gasen und der geotropischen Reizerscheinungen. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 229 S., 11 Textabb. — ME. 6. Proti@ G. Beiträge zur Kenntnis der Flora Bosniens und der Herzegowina. (Glasnik zem. muz. u Bosn. i Herceg., XX, 1908, 3. pag. 275— 288.) 8°. Cyrillisch. — — Vierter Beitrag zur Kenntnis der Algenflora Bosniens und der Herzegowina. (Glasnik zem. muz. u Bosn. i Herceg., XX, 1908, 4, pag. 513—524.) 8". Cyrillisch. ai RehmH. Ascomycetes exs. fasc. 42. (Annales mycologiei, vol. VI, 1908, nr. 5, pag. 485—491.) 8°. Nr. 1776—1800. Aus Österreich sind ausgegeben: Ophionectria cerea (B. et C.) Niederösterreich, Sonntagsberg. — Valsa ambiens (Pecs.) Sonn- tagsberg. — — Die Dothideaceen der deutschen Flora mit besonderer Be- rücksichtigung Süddeutschlands. (Annales mycologiei, vol. VI, 1908, nr. 6. pag. 513—524.) 8°. Aus Österreich werden speziell angegeben: Mazzantia Napelli (Ces.) Sacc. Tirol, Vorarlberg, Krain. — Seirrhia microspora (Niessl) Sace. var. pteridicola (Beck. et Curt.) Tirol. — Plowrightia Berberidis (Wahlbg.) Sace. Tirol. — Pl. ribesia (Pers.) Sacc. Tirol, Krain. — Pl. Mezerei (Fr.) Sacec. Tirol, Kärnten, Krain. — Pl. polyspora (Bref.) Sace. Tirol. — Dothidea natans (Tode) Zahlbr. f. Sambuei Pers. Tirol, Krain, Niederösterreich. — Dothiora sphaeroides (Pers.) Fr. Tirol. — Homostegia Piggotit (B. et Br.) Karst. var. Peltigerae Rehm. Niederösterreich. Rossi L. Silene graminea Vis. in Kroatien. (Ung. botan. Blätter, VII. Jahrg., 1908, Nr. 9/12, S. 278—279.) 8°. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Fortsetzung). (Allg. botan. Zeitschr., XIV. Jahrg., 1908, Nr. 12, RV. Jahrg., 1909,37 1.757 Behandelt: A. scardica Wettst., A. intercedens Beck, A. valesiaca Beck, A. vulnerarioides Bonj., A. coccinea L., A. borealis Rouy, A. hispida Boiss. et Reut. 122 Sehröter C. Eine Exkursion nach den Kanarischen Inseln. Zürich (Rascher u. Cie.), 1908. 8°. 66 S., 31 Landschafts- und Vege- tationsbilder auf 20 Tafeln. Pflanzengeographische Schilderung der Inseln, besonders von Teneriffa, mit 31 prächtigen Bildern; für jeden die Inseln besuchenden Botaniker sehr wertvoller Führer. Schulze M. Alectorolophus glandulosus sens. lat., ein neuer Bürger der mitteleuropäischen Flora. (Mitt. d. Thüring. botan. Vereins, N. F., XXIV. Heft, 1908, S. 141—143.) 8°. Ein taimonomorpher Typus aus dem im Titel genannten Formenkreis, vom Verfasser in der Umgebung von Jena aufgefunden. ShibataK. and MiyakeK. Über Parthenogenesis bei Houttuynia cordata (Vorläufige Mitteilung). (Botanical Magazine, vol. XXII, 1908, nr. 261, pag. 141—143, tab. VI.) 8°. Shull G. H. A new Mendelian ratio and several types of latency. (American Naturalist, vol. XLII, 1908, nr. 499, pag. 433 bis 451.) 8°. Stahl E. Zur Biologie des Chloropbylis. Laubfarbe und Himmels- licht, Vergilbung und Etiolement. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 154 S., 4 Textabb., 1 Tafel. Sukatscheff W. Über eine neue Gattung der Cyanophyceen. (Journ. bot. ed. de la Sect. de la Soc. imp. des Nat. de St. Petersbourg, III, 1908, pag. 124—136.) 8°. 1 Tab. Lunoevia sphaerica gen. et spec. nov. Lunjowo-See bei Podsjewi im Kreise Porchow, Rußland. Svedelius N. Über den Bau und die Entwicklung der Florideen- gattung Martensia. (Kgl. Sv. Vetensk. Akad. Handl., Bd. 43, Nr. 7.) Sehr eingehende monographische Studie der Gattung. Von den Ergeb- nissen seien erwähnt: Nachdem der Martensia-Thallus durch kongenital ver- wachsende Zeilfäden angelegt ist, erfolgt der Aufbau so gut wie ausschließ- lich durch interkalare Zellteilungen. Tetrasporangien, Spermatangien und Cystokarpien werden nur auf den Lamellen gebildet. Die einzellige Tetra- sporangiumanlage hat gleich den übrigen Zellen im Gewebe ursprünglich mehrere Zellkerne; ebenso sind alle Zellen im Karpogonast, auch das Karpogon selbst, mehrkernig. Tuzson J. Systematische Gliederung und Verbreitung der Poten- tilla rupestris. (Növenytani Közlemenyek, VII. köt., 1908, 5. füz., pag. 207—218, Beibl. pag. [34]—[38].) 8°. Vilmorin-Andrieux et Cie. Les fleurs de pleine terre. 5. edi- tion. Paris, 1909. 8°. 1375 pag., plus de 1800 gravures. Das in 5. Auflage vorliegende Buch hat sich längst als gärtnerisches Nachschlagewerk ersten Ranges so eingebürgert, daß eine allgemeine Cha- rakteristik desselben überflüssig erscheint. Es möge nur hervorgehoben werden, daß die vorliegende neue Auflage überall Neubearbeitung zeigt, dab sie alle gärtnerischen Neuheiten der letzten Jahre berücksichtigt. Das Buch ist nicht nur für den Gärtner unentbehrlich, sondern bietet auch dem Bo- taniker viel des Interessanten. Vollmann Fr. Floristisches und Biologisches aus den Algäuer und Tegernseer Bergen. (Mitteil. d. bayer. bot. Ges., II. Bd., Nr. 10,8. 172175.) gr.%8°. 123 Inhalt: 1. Sempervivum in den Algäuer Alpen (S. alpinum, S. arach- noideum, S. alpinum X arachnoideum, 5. arachnoideum X montanum). 2. Gentiana germanica ssp. Semleri Vollm. 3. Biologische Beobachtungen an einigen Scrophulariaceen (betrifft Aleetorolophus angustifolius, Euphrasia picta ssp. praecox var. turfosa Vollm )- Vries H. de. Über die Zwillingsbastarde von Oenothera nanella. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 9, S. 667—676.) 8°. Warming E. Botany of the Faerdes based upon danish investi- gations. Copenhagen and Christiania (Nordisk forlag). 8°. 1070 u. XXVIlI p. 24 Taf. u. 202 Textfig. Zusammenfassung der in den Jahren 1901—1908 erschienenen, die Flora der Faeröer-Inseln betreffenden Publikationen. Uber diese Flora liegt hiemit eine umfassende, nicht nur das floristische Moment, sondern auch die Ökologie, die Florengeschichte, die Insektenfauna etc. belhandelnde Gesamt- bearbeitung vor. Außer dem Herausgeber beteiligten sich an der Arbeit: C. H. Ostenfeld, C. Jensen, F. Börgesen, E. Östrup, E. Rostrup, J. S. Deiechmann-Branth, H. Dahlstedt, Gazet Patursson, P. Feilberg, J. C. Nielsen, Helgi Jonsson. Wein K. Poa Chaizit X trivialis = P. austrohereynica mh. nov. hybr. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg.. 1909, Nr. 1, Ss. 5—6.) 8°. Die Kreuzung wurde vom Verf. im südöstlichen Harz beobachtet. Zinsmeister J. B. Beiträge zur Neuburger Carexflora. (Mitteil. d. bayer. bot. Ges., II. Bd., Nr. 10, S. 157—158.) gr. 8°. Neu beschrieben wird Carex gracilis Curt. var. personata Fries X C. strieta Good. = Carex Gugleri Zinsm. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 15. Oktober 1908. Prof. Dr. Hans Molisch übersendet eine im pflanzenphysiolo- gischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Herrn Karl Boresch ausgeführte Abhandlung unter dem Titel: „Uber Gummifluß bei Bromeliaceen nebst Beiträgen zu ihrer Anatomie.“ 1. Moliseh machte an der in Glashäusern kultivierten Bro- meliacee Guzmannia Zahnii die Beobachtung, daß aus ihrem Stamme bisweilen größere Gummiballen heraustreten. Dieser „Gummifluß* konnte noch bei 15 anderen Bromeliaceen fest- gestellt werden. Das ausgetretene Gummi stammt aus Gummi- räumen, die ihren Hauptsitz im Parenchym des Stammes und hier wieder hauptsächlich in der Rinde haben, wie sie schon Mez bei zahlreichen Bromeliaceen gefunden hat. Nur bei Piteairnia Roezlii konnte Gummibildung im untersten Teile der Blätter beobachtet werden. Unter den physikalischen und chemischen Eigenschaiten 124 des in den Gummiräumen vorhandenen Gummi sei seine Färb- barkeit mit Mangins Rutheniumrot hervorgehoben, die sowohl der Untersuchung der ersten Entwicklungsstadien zustatten kommt als auch einen Hinweis auf seine Ableitung zu bieten scheint. Das Gummi von Quesnelia roseo-marginata färbte sich auf Zusatz von Jod grün. Ein auffallendes Verhalten zeigen die die Gummiräume auskleidenden Wandzellen, welche thyllenartig in die Gummimasse hineinwachsen und in manchen Fällen den Gummiraum ausfüllen können. Die meisten Gummiräume bekunden eine lysigene Ent- stehung, die auch Mez ihnen zuspricht; ein Teil dürfte aber auch auf schizolysigene Weise entstanden sein. Das Gummi leitet sich in erster Linie von der Membran ab, wie es auch Hartwich auf Grund der Untersuchung des Chagualgummi annahm, und zwar scheint in ihr die Gummosis von außen nach innen vorzuschreiten; aber auch der Zellinhalt nimmt Anteil an der Bildung des Gummi. Gewisse Gewebselemente, so z. B. jene Schichte, welche die durch die Stammrinde wachsende Wurzel umkleidet, ferner raphiden- hältige Schleimzellen mancher Bromeliaceen sind für die Gummosis vermutlich besonders disponiertt. Der Gummifluß kann künstlich hervorgerufen werden oder auch auf natürliche Weise zustande kommen; für seine Erklärung ist von besonderer Wichtigkeit der in den Gummiräumen herrschende Druck, der sich in mehrfacher Beziehung äußert. Die Gummibildung dürfte als pathologischer Vorgang angesehen werden. Auch bei Bromeliaceen werden häufig die Elemente der Fihrovasalstränge mit Gummi verlegt, das bei Behandlung mit dem Millonschen Reagens die von Krasser an den Zellmembranen der Bromeliaceen beobachtete Rotfärbung an- nimmt. 2. Der Stamm der Bromeliaceen wird durch ein an der Grenze zwischen Zentralzylinder und Rinde gelegenes Meristem, das, unmittelbar vom Vegetationspunkt sich ableitend, ziemlich tief im Stamme herabreicht und jahrelang, wenn auch mit be- deutung abgeschwächter Intensität, tätig ist, zu einem vorüber- gehenden primären Dickenwachstum befähigt. 3. In den Parenchymzellen des Stamines von Aechmea Pi- neliana tritt nach Behandlung mit Chlorzink-Jod eine intensiv blaugefärbte Fällung auf, die von einem gerbstoffartigen, in diesen Zellen gelösten Stoff von gelber Farbe herrühren dürfte. Ferner wurde noch ein zweiter unbekannter Stoff bei Aechmea Pineliana aufgefunden, der in Form von braunen Kristallsphäriten postmortai im Parenchym ausfällt. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 29. Oktober 1908. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Abhandlung von Herrn Ferd. Theißen S. J. in Rio Grande do Sul, betitelt: „Aylariaceae austro-brasiliensis. I. Xylaria.“ 125 Die Abhandlung enthält eine monographische Bearbeitung der südbrasilianischen Xylaria-Arten, in der insbesondere der Polymorphismus der einzelnen Art eine eingehende Darstellung fand. Durch jahrelange Beobachtungen an Ort und Stelle konnte der Verfasser die Variationsweite der einzelnen Formen feststellen und dadurch die bisher sehr verworrene Systematik der Gattung klären. Es werden 40 Arten und Varietäten genau beschrieben, darunter folgende neue: Xylaria scotica Üooke var. brasiliensis Theiß., X. Wettsteinii Theiß., X. Phyllocharis Mont. var. hirtella Theiß., X. transiens Theiß., X. Rickii Theiß. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 3. Dezember 1908. Prof. Dr. Hans Molisch übersendet eine von Herrn Realschul- professor Dr. W. Sigmund in Prag ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Uber ein salizinspaltendes und ein arbutin- spaltendes Enzym.“ Der Verfasser entdeckte in den beblätterten Zweigen von einheimischen Weiden- und Pappelarten ein Enzym, welches Salizin in Saligenin und Glukose spaltet und „Salikase“ genannt wird. Weiters fand er in den beiden Ericaceen Vaccinıum Myr- tillus (Heidelbeere) und Calluna vulgaris (Heidekraut) ein Enzym, das er „Arbutase“ nennt und das Arbutin in Glukose und Hydro- chinon spaltet. Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Bemerkungen über den Zusammenhang von Blattgestalt und Lichtgenuß.* Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Eine weitgehende Laubzerteilung (Kleinblätterigkeit, weit- gehende Fiederung oder Fiederschnittigkeit der Laubblätter), welche zur Ausbildung kleinvolumiger Assimilationsorgane führt, bedingt im Verein mit der Form und Anordnung der Blätter in der Regel das Zustandekommen eines hohen Lichtgenußminimums. 2. Bei Bäumen und überhaupt bei jenen Gewächsen, welche mit einem -Teile ihres Laubes sich selbst beschatten, ist in der Regel das Minimum des Liehtgenusses desto höher, je kleiner das Volumen der Blätter sich darstellt. 3. Die kleinvolumigen Blätter sind in der Regel langgestreckt, häufig nadelförmig. Alle jene Koniferen, welche nadelförmige Blätter besitzen, sind durch hohen Lichtgenuß ausgezeichnet. Ko- niferen mit breiten Laubblättern (Ginkgo) haben ein sehr niederes Liehtgenußminimum. Auch die Eibe (Tazus baccata) hat ein niedriges Lichtgenußminimum. Dieses kommt dadurch zustande, daß die Schattenblätter euphotometrisch sind und sich an je einem 126 Sprosse in einer Ebene dicht zusammenlegen. Die einzelnen Sprosse verhalten sich dann wie ein einzelnes euphotometrisches Blatt, welches den Durchgang des Lichtes zu tiefer liegenden Blättern hemmt und so zur Herabsetzung des Lichtgenußminimums bei- trägt. ” 4. Die Kleinblätterigkeit oder überhaupt eine weitgehende Laubzerteilung sichert den betreffenden Pflanzen nicht nur einen reichlichen Zutritt von diffusem Licht; es wird auch die Intensität des in ein solches Laub einstrahlenden Sonnenlichtes in einer für das Pflanzenleben vorteilhaften Weise herabgesetzt. 5. Weitgehende Laubzerteilung bewerkstelligt infolge der dabei zur Geltung kommenden großen Oberfläche im Vergleich zum körperlichen Inhalt eine rasche Wärmeableitung. Die durch den kleinen Querschnitt bedingte große Diathermanität — oder, allgemein gesagt, die außerordentlich leichte Durchstrahlbarkeit — setzt die Erwärmungsfähigkeit solcher Organe tief herab. Haupt- sächlich durch das Zusammenwirken dieser beiden Umstände ge- nießen die kleinvolumigen Organe einen hohen Wärmeschutz, welcher für das betreffende Assimilationsorgan desto vorteilhafter ist, je höher ihr Lichtgenuß ist. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 17. Dezember 1908. Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner überreicht eine von Herrn Dr. V. Vouk im pflanzenphysiologischen Institut der k. k. Uni- versität in Wien ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Laub- farbe und Chloroplastenbildung beiimmergrünen Holz- gewächsen.“ Die Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Das stärkste Ergrünen der Blätter immergrüner Holz- gewächse, welches nach Wiesner erst ein bis zwei Jahre nach Abschluß des Wachstums eintritt, ist stets mit einer Vermehrung der Chloroplasten verbunden. 2. Die Vermehrung der Chloroplasten kann auch mit einer individuellen Größenzunahme derselben verbunden sein. 3. Die Vermehrung der Chloroplasten erfolgt bei den aus- gewachsenen Blättern immergrüner Holzgewächse ausschließlich durch den Teilungsvorgang, u. zw. nach den beiden Modalitäten der direkten und indirekten Teilung, welche in der Regel neben- einander vorkommen. Die letztere, d. h. die Einschnürung in der unmittelbar vor der Teilung hell und farblos gewordenen, mittleren Zone des Chlorophylikornes hat der Verfasser bei folgenden Pflanzen beobachtet: Hedera helix, Ruscus aculeatus, Heteropteris argentea, Podocarpus laeta, Podocarpus nobilis, Araucaria excelsa, Araucaria imbricata und Oryptomeria japonica. 127 Personal-Nachrichten. Dr. Otto Stapf wurde zum Keeper of the Herbarium and Library in Kew ernannt. Privatdozent Dr. Otto Porsch wurde zum Honorardozenten für Botanik an der k. k. Tierarznei-Hochschule in Wien ernannt. Dr. A. A. Pascher hat sich an der deutschen Universität in Prag für systematische Botanik mit besonderer Berücksichtigung der Kryptogamen habilitiert. Dem Prof. Dr. A. Heimerl in Wien wurde der österreichische Franz-Josefs-Orden verliehen. Die außerordentlichen Professoren für Botanik an der Uni- versität Berlin Dr. P. Ascherson und Dr. L. Kny wurden zu ordentlichen Professoren ernannt (Hochschulnachrichten). Dr. R. Pilger, bisher Assistent am botanischen Garten in Dahlem bei Berlin, wurde zum Kustos daselbst ernannt (Naturw. Rundsehan). Privatdozent Dr. W. Magnus (Berlin) wurde zum Titular- Professor ernannt (Hochschulnachrichten). Dr. M. Tswett wurde zum Professor der Botanik an der Technischen Hochschule in Warschau ernannt. Privatdozent Dr. @. Senn (Basel) wurde zum außerordent- lichen Professor ernannt (Naturw. Rundschau). Dr. J. P. Lotsy wurde zum Sekretär der holländischen Ge- sellschaft der Wissenschaften in Haarlem ernannt und hat seine Stellung als Direktor des Reichsherbariums in Leiden niedergelegt. Die Adresse Dr. Lotsys als Generalredakteur des Botanischen Zentralblattes bleibt nach wie vor Leiden. Prof. Fred. Wilh. Chr. Areschoug ist am 21. Dezember 1908 im Alter von 78 Jahren in Lund gestorben. G. Nicholson (Richmond) ist am 20. September 1908 ge- storben (Botan. Zentralblatt). Inhalt der März-Nummer: E. Sagorski: Alectorolophus hercegovinus n. sp. S. 81. — Viktor Schiffner: Bryologische Fragmente. $S. 84. — Dr. Josef Schiller: Über die Entstehung der Plastiden aus dem Zellkern. 8. 89. — Julius Glowacki: Über Otenidium distinguendum mihi. S. 91. — Dr. Milan Serko: Vergleichend-anatomische Untersuchung einer interglazialen Konifere. (Fortsetzung.) S. 92. — A. Nestler: Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. (Schluß.) S. 98. — Prof. Dr. Franz v. Höhnel: Mykologisches. (Schluß.) S. 108. — Literatur-Übersicht. S. 113. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 123. — Personal-Nachrichten. S. 127. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitscohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesstzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 128 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. &°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. er De alarır Takreiail der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 188i—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— 1833189797, E 305216.) 258 DE HEZ ) herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 187 5 1873—187 4, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitsehrift“ erschienenen 3% Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der- Vorrat reicht, zusammen Mark 33.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden. beliebe man sieh direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. EEE ee Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. _ Wien, April 1909. LIX. Jahrgang, N®- 4. Eine neue Art der Gattung Coprinus. von Dr. F. Knoll (Graz). (Mit zwei Textabbildungen.) (Aus dem botanischen Institut der Universität Graz.) In Folgendem soll eine Coprinus-Art beschrieben werden, deren Fruchtkörperstiele ich seit längerer Zeit zu Untersuchungen über Längenwachstum und Geotropismus benützte. Man findet sie das ganze Jahr hindurch häufig auf modernden Hölzern und Borken- stücken in einem Warmhause des Grazer botanischen Gartens. Im Sommer und Herbst zeigt sie sich auch vielfach im Freien auf der Borke verschiedener Laubbäume (z. B. Morus alba), besonders an Strünken umgehauener Bäume und auch zwischen Gras innerhalb des botanischen Gartens. Die vorliegende Art steht dem Coprinus pseudoplicatilis Vogl. am nächsten, welcher ebenfalls auf modernden Hölzern in einem Warmhause entdeckt wurde. Von der letzterwähnten Art unterscheidet sich jedoch die Art des Grazer botanischen Gartens durch das vollständige Fehlen der Cystiden. Es fragt sich nun, ob diese Eigentümlichkeit genügt, um den mir vor- liegenden Pilz als eigene Spezies auffassen zu müssen. Das Fehlen oder Vorhandensein von Cystiden gilt sonst!) als bedeutungsvolles systematisches Unterscheidungsmerkmal. Mir ist nur von Coprinus ephemerus Fr. bekannt, daß (nach Brefeld?) neben Fruchtkörpern mit normal ausgebildeten Oystiden auch zahlreiche völlig eystiden- 1) Voglino P., Ricerche analitiche sugli Agaricini della Venezia (Atti del r. i. Veneto di scienze ete.. ser VI, tom. IV, 1885—1886), Seite 642 und Fig. 50; ferner in Massee G., A revision of the genus Coprinus (Annals of bot., vol. 10, Nr. 38, 1896), Seite 169, desgleichen Massee G., European fungus flora, Agaricaceae (London 1902), Seite 237. 2) Brefeld O., Botanische Untersuchungen über Schimmelpilze III (1877), Seite 113: „Als abweichend will ich anführen, daß die Cystiden selten sind, meist nicht vorkommen“. Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1909. 10 130 lose Fruchtkörper vorkommen. Ich habe nun im Laufe zweier Jahre eine sehr große Anzahl von Fruchtkörpern aus dem Warmhause und aus dem Garten nach Gystiden untersucht, aber niemals solche beobachtet. Die von Voglino bei ©. pseudoplicatilis beobachteten und an anderem Orte abgebildeten Öystiden sind so auffallend, daß sie unmöglich übersehen werden können. Ob es nicht auch bei C. pseudoplicatilis eystidenlose Fruchtkörper gibt, habe ich nicht in Erfahrung bringen können, da Material dieser Art nicht mehr vor- handen ist!). Im übrigen sei erwähnt, daß Voglino in der an- geführten Arbeit ein besonderes Augenmerk auf die Cystiden der von ihm untersuchten Agarieineen gerichtet hatte, so daß es ihm nicht entgangen sein konnte, wenn auch Fruchtkörper ohne Cy- stiden bei obiger Art aufgetreten wären. Aus den angegebenen Gründen ergibt sich somit die Notwendigkeit, die von mir unter- suchte Coprinus-Art als eigene Spezies aufzufassen. Sie sei als Coprinus stiriacus bezeichnet. Das Mycelium von Coprinus stiriacus tritt in zwei Formen auf, je nachdem es sich im Substrat selbst entwickelt oder dessen Oberfläche überzieht. Wenn die Fruchtkörper sich auf dem Erd- boden entwickeln, durchzieht das Mycelium als mehr oder weniger farbloses Hyphengeflecht die oberste Humusschichte. Die Frucht- körper sitzen dann direkt dem Erdboden auf. An Baumrinden und Holzstücken dagegen bildet sich oft ein dichtes Mycellager aus, welches in ausgebreiteten, bis 5 mm dieken Massen von sammet- artigem oder zunderähnlichem Aussehen und gelbbrauner bis dunkel- brauner Farbe die Oberfläche des Substrates überzieht. Diese Form des Mycels ist als Ozonium bezeichnet worden. Auch ©. pseudo- plicatilis entwickelte nach Voglino in einem Warmhause des botanischen Gartens zu Padua auf modernden Holzstücken ein solches Ozonium. Die Fruchtkörper entstehen dann auf der Außenseite dieser Hyphenlager. Abbildung 1 zeigt ein Stück eines Ozoniums von 0. stiriacus mit einer Anzahl von Fruchtkörpern im Stadium der Sporenaussaat. Wenn die jungen Fruchtkörper von ©. stiriacus dem freien Auge sichtbar werden, stellen sie winzige Kügelchen von weißer oder lieht-oekergelber Farbe dar. Anfangs behält der Hut des jungen Fruchtkörpers beim weiteren Wachstum seine kugelige Gestalt bei, nimmt aber später allmählich Eiform an, ohne jedoch seine Färbung zu verändern. Nach und nach geht unter Auftreten eines bräunlichen oder grauen Farbentons die Eiform des Hutes in eine Glockenform über, während die Sporen sich rasch dem Reife- zustande nähern. Im Stadium der Sporenaussaat (siehe Abb. 1) ist der Hut dann mehr oder weniger schirmförmig aufgespannt und hat eine graubraune bis schokoladebraune Färbung angenommen. Seine Höhe beträgt dann 6—9 mm, seine Breite 8-15 mm. Der Strunk behält seine lichte Farbe auch später nahezu unverändert bei. 1) Nach einer freundlichen Mitteilung von Prof. P. A. Saccardo (Padua). 131 Die aus einem gemeinsamen Mycelium entspringenden Fruchtkörper entstehen gleichzeitig in größerer Anzahl. Alle gleichzeitig an- gelegten Fruchtkörper reifen dann auch zu gleicher Zeit ihre Sporen und gehen nach der Aussaat gemeinsam zugrunde. Dabei zeigen aber die derselben Entstehungsperiode angehörigen Fruchtkörper Abb. 2. Detailbilder von Coprinus stiria- cus; «a = Querschnitt durch den sich ge- rade spaltenden Teil einer Hymeniallamelle (Vgr. 250), b = Basidie mit reifen Sporen (Vgr. 750), e= Haar (Hydathode, Vgr. 500), d = schematischer Längsschnitt durch den Abb.1. Ozonium mit reifen Fruchtkörpern Hut eines reifen Fruchtkörpers (r Stielrinde, von Coprinus stiriacus, aus dem kleinen m Markraum, a und a’ an den Stiel an- Treibhause des Grazer botanisch. Gartens. gewachsene Lamellen, davor f eine voll- Nat. Größe. ständig freie Lamelle, Vgr. ca. 3mal). im Reifezustande hinsichtlich ihrer Dimensionen eine ziemliche Mannigfaltigkeit (auch aus Abbildung 1 zu entnehmen!). Die reifen Fruchtkörper variiren zwischen einer Länge von 1’5—8 em. Diese Extreme sind jedoch selten; die mittlere Länge beträgt 4-5 em. Der Stiel der reifen Fruchtkörper ist seiner ganzen Länge nach {mit Ausnahme eines ganz kurzen Stückes an der Stielbasis) 10* 132 hohl und nach der Spitze zu nur sehr wenig verjüngt. Er ist, so- lange der Markraum noch von Flüssigkeit erfüllt ist, hyalin-dureh- scheinend ; später enthält der Markraum Luft und damit ist das hyaline Aussehen verloren gegangen. Die Farbe des Stiels ist weiß oder nur sehr schwach gelbbraun. Die jungen Fruchtkörper sind mit einem gleichmäßigen Überzug von weißen Haaren versehen, deren Gestalt iu Fig. 2c wiedergegeben ist. Die Haare bestehen aus einer glashellen, prallen Blase, welche sich an der vom Stiel abgewendeten Seite in einen mäßig langen, schmalen Schlauch fortsetzt, dessen abgerun- detes Ende von einem dicken Plasmapfropf erfüllt ist. Auf der dem Stiele zugekehrten Seite sitzt an der Blase das Ende eines dünnen Hyphenfadens, weleher schräg nach innen durch die Stielrinde zegen den Markraum zu verläuft. Ihrer Funktion nach sind diese Haare als Trichomhydathoden zu bezeichnen; sie scheiden bei herabgesetzter Transpiration und lebhafter Wasserzufuhr genau an ihrer Spitze Wasser in Form kleiner Tropfen aus”). An den reifen Fruchtkörpern verleihen diese Haare besonders der unteren Hältte der Stiele ein rauhes Aussehen. Im Laufe der Entwicklung des Frucht- körpers entstehen an der Basis des Stiels eine größere Anzahl von strahlenkranzartig abstehenden Hyphen („Rhizoiden“), deren Funktion noch nicht aufgeklärt ist”). An einigen Frucht- körpern der Abbildung 1 sind die „Rhizoiden“ gut sichtbar. Die Beschaffenheit des Hutes der reifen Fruchtkörper ergibt sich aus Figur 1 und 2d. Das „Fleisch“ des Hutes ist über- aus schwach ausgebildet; es bildet vielfach nur eine einschichtige, lockere Haut über dem Hymenium des aufgespannten Hutes. Die Hymeniallamellen sind teils mit ihrer Basis an dem oberen Stiel- teil angewachsen, teils frei, wobei fast immer je eine angeheftete und eine freie Lamelle abwechseln. Die Zahl der am Stiel fest- gewachsenen Lamellen schwankt zwischen 16 und 25, in den meisten Fällen beträgt sie 19—21. Die Zahl der dazwischen liegen- den freien Lamellen ist meist ein wenig geringer, da mitunter zwei an den Stiel festgewachsene Lamellen unmittelbar aufeinander folgen. Beim Aufspannen des Hutes spalten sich sämtliche Lamellen längs ihrer Rückenlinie (Figur 2a), ohne daß jedoch dabei ein Ein- reißen des Hutes vom Rande her erfolgt. Cystiden fehlen. Auch Grenzeystiden (im Sinne Brefelds°) fehlen vollständig, so daß die Lamellenränder nicht einmal an jungen Fruchtkörpern miteinander verwachsen sind. Die Sporen sind glatt, 7—8 (meist 8) u lang und 4—5 u breit, länglich-eiförmig. Die Farbe des auf weißem Papier hergestellten „Sporenbildes“ ist dunkelschokoladebraun. Das 1!) Ich werde auf diese Organe in einer späteren Publikation noch aus- führlicher zu sprechen kommen. 2) Uber die vermutliche Bedeutung der „Rhizoiden“ siehe Brefeld, a.a. O., Seite 31. 2) a. a. O.,-Seite 58; vgl. auch R. v. Wettstein, Zur Morphologie und Biologie der Cystiden, Seite 8f. des Sep.-Abdr. aus d. Sitzb. k. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. XCV, 1837. 133 Hymenium greift von den Lamellen auch auf den Stiel über, wo es die Partien zwischen den Basen der angehefteten Lamellen gleichmäßig überzieht. Alle übrigen Details ergeben sich aus der Betrachtung der Abbildung 2. Es sei nur noch erwähnt, daß auch auf der Hutoberfläche die früher erwähnten Triehomhydathoden vor- kommen. Eine Volva oder ein Annulus kommt an den Fruchtkörpern von C. stiriacus nieht zur Ausbildung. Auch die für manche Co- prinus-Arten charakteristischen, schon mit freiem Auge deutlich siehtbaren glimmerähnlichen Überzüge von ausgeschiedenem Kalkoxalat fehlen den Fruchtkörpern dieser Art. Wenn die Sporenaussaat beendigt ist, schrumpfen zunächst die Hüte unter geringer Wasserabgabe ein. Ein eigentliches Zer- fließen der Hüte erfolgt nur in feuchter Luft. Hierauf be- ginnt der obere Stielteil zu schrumpfen, während die unterste Stiel- partie sich noch längere Zeit unverändert erhalten kann. Die Artmerkmale von C, stiriacus sind demnach in Kürze folgende: Mycelium farblos oder braun gefärbt, dann als Ozonium entwickelt. Reife Fruchtkörper 1’5—8cm, im Mittel 4-5 em lang. VolvaundAnnulusnieht vorhanden. Hut des reifen Fruchtkörpers glocken- oder schirm- förmig, an der Kuppe mit einem schwachen, manchmal dunkler gefärbten Buckel versehen. Hutfarbe während der Sporenaussaat licht- bis dunkelbraun, bei unreifen Fruehtkörpern weiß oder gelblich. Höhe des vollständig entwiekelten Hutes 6—9 mm, Breite 8-15 mm. Hymenial- lamellen mehr oder weniger lanzettlich, zum Teilaniihrer Basis mit dem Stiele verwachsen, zum Teil vollständig frei. 30—40 an der Zahl, beim Aufspannen des Hutes sich an ihrer Rückenlinie spaltend, ohne daß der Hut vom Rande her einreißt. Sporen glatt, länglich-eiförmig, 7—8 u lang, 4—5 u diek; Farbe des Sporenbildes dunkel- ehokoladebraun. Cystiden fehlen. Auf der Oberfläche des Hutes und des Stieles zahlreiche einzellige Haare (Triehomhydathoden) vorhanden. An der Stiel- basis „Rhizoiden* ausgebildet. Mit freiem Auge wahrnehmbare Überzüge aus Kalkoxalat an der Ober- fläche des Fruchtkörpers nicht vorhanden. Hut nach vollendeter Sporenaussaat verschrumpfend oder zer- fließend. Vorkommen: an vermodernden Holzstücken und Borken, auf dem Erdboden in der Nähe von Bäumen und Sträuchern. 134 Untersuchungen über die Entwicklungsfähigkeit der Pollenkörner in verschiedenen Medien. Von L, v. Portheim und E. Löwi (Wien). (Vorläufige Mitteilung.) (Mit vier Textabbildungen.) Über die künstliche Ermöglichung der Entwicklung tierischer Eier ohne vorherige Befruchtung liegen zahlreiche Beobachtungen vor !). Grundlegende Untersuchungen auf diesem Gebiete verdanken wir Loeb?), dem es gelang, unbefruchtete Seeigeleier, durch Er- höhung der Konzentration des Seewassers, bis zum Pluteusstadium heranzuziehen. Die Wirkung war die gleiche, wenn diese Konzen- trationserhöhung durch NaCl, KCl, MgCl,, Harnstoff oder Rohr- zucker erfolgte. Auf botanischem Gebiete wurden ähnliche Untersuchungen von Klebs°®) ausgeführt. | Dieser Forscher konnte durch Temperaturerhöhung, Verdunke- lung und verschiedene Nährlösungen bei einigen Algen (Proto- siphon, Chlamydomonas media, Ulothriz zonata) parthonogenetische Entwicklung der Gameten hervorrufen und erzielte bei Spirogyra varians, Sp. longata, Sp. inflata, Cosmarium Botrytis und Clo- sterium Lunula durch Nährstofflösungen und Rohrzuckerlösungen Bildung von Parthenosporen ‘). Während es bei diesen Versuchen gelungen ist, nachzuweisen, daß Kern und Plasma der weiblichen Geschlechtszelle ohne männ- lichen Keim zur Teilung und Weiterentwicklung gebracht werden können, geht aus den Merogonie-Versuchen hervor, daß der männ- liehe Kern in Verbindung mit kernlosem, weiblichem Plasma Teilungen eingehen kann und daß Zellbildung auch auf diese Weise möglich ist. Auch bezüglich dieser Tatsache besitzen die Zoologen °) bereits mehr Erfahrungen als die Botaniker. Von den letzteren hat Rosta- 1) Przibram Hans, Einleitung in die experimentelle Morphologie der Tiere. Leipzig und Wien, 1904, p. 49 ff. er Experimental-Zoologie. 1. Embryogenese. Leipzig und Wien, 1907, p. 5 fi. In diesen Arbeiten ist die diesbezügliche Literatur zusammengestellt. 2) Loeb Jacques, Vorlesungen über die Dynamik der Lebenserscheinungen. Leipzig, 1906, p. 239 ff. 3) Klebs G., Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. Jena, 1896. #) Bezüglich der von Nathansohn (Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft, 1900, XVIII, p. 99) durch Temperaturerhöhung erzielten Parthe- nogenese bei Mursilia sei auf die Ausführungen Strasburgers (Flora oder Allg. bot. Zeitung, 1907, XCVII, p. 123) und Winklers (Parthenogenesis und Apogamie im Pflanzenreiche, 1908) hingewiesen, 5) Przibram Hans, |. c., 1904, p. 53. Derselbe, 1. c., 1907, p. 7. 135 fin ski') nachgewiesen, daß man Eier von Fucus vesiculosus teilen kann. Nach Zusatz von Spermatozoen umgeben sich alle Eifrag- mente mit Membranen, einige Teilstücke entwickeln sich zu Keim- lingen. e Winkler’) gelang es, kernlose Teile der Eier von Cysto- sira barbata zu besamen; er erzielte so Keimlinge, welehe den aus ganzen, befruchteten Eiern hervorgegangenen glichen, sich aber langsamer entwickelten. Aus den Versuchen von Rawitz®) über Ephebogenese geht hervor, daß unreife Eier von Seewalzen, welche ihrer Kerne be- raubt wurden, durch Sperma von verwandtschaftlich weiter ent- fernten Arten, nämlich Seeigeln, zur Entwicklung gebracht werden können. Außer diesen Fällen, bei denen sich die männliche Geschlechts- zelle zusammen mit dem Plasma der Eizelle weiter entwickelt, sind auch Fälle bekannt, bei denen die Fortentwicklung der männlichen Zelle allein erfolgen kann, so z. B. bei Ectocarpus siliculosus *), wo die Schwärmer auskeimen, wenn es nicht zur Kopulation kommt, und bei Spirogyra?), wo aus den männlichen Gameten Partheno- sporen erzeugt werden, welche keimfähig sind. Es kann sich also die männliche Zelle unter gewissen Bedin- gungen auch ohne weibliches Plasma teilen und weiter entwickeln, und die Erscheinungen der Merogonie brauchen nieht unbedingt darauf zurückgeführt werden, daß das Eiplasma durch den männ- liehen Kern den Anstoß zur Weiterentwicklung erhält. Oltmanns‘) spricht nun die Ansicht aus, daß man mit bezug auf dıe Merogonievorgänge auch sagen könne, „daß die Spermatozoiden durch Zufuhr von Nähmaterialien, von geeignetem Plasma usw. zum Wachstum befähigt werden. Ist das richtig, so läge eine männliche Parthenogenesis vor“. Unter Berücksichtigung aller dieser Befunde stellten wir uns die Aufgabe, zu prüfen, inwieweit männliche Geschlechtszellen höherer Pflanzen zur Weiterentwicklung angeregt werden können. Die künstliche Parthenogenese der Eizelle wurde hauptsäch- lich durch wasserentziehende Mittel erzielt. Es scheint daher, daß zur Erreichung günstiger Resultate außer dem Vorhandensein des !) Rostafinski J., O podzielnosei jaja. Rospr. Akad. Umiej. u Krako- wie, 1877. Zitiert nach Godlewski Emil jun., Untersuchungen über die Bastar- dierung der Echiniden- und Crinoidenfamilie (Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen. XX, 1906, H. 4, p. 628, 642) und nach Winkler Hans, Par- thenogenesis und Apogamie im Pflanzenreiche (Jena, 1908, p. 101). 2) Winkler Hans, Uber Merogonie und Befruchtung. Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, XXXVI, 1901, p. 753. 3) Zitiert nach Przibram Hans, ]. c., 1904, p. 53. 4) Oltmanns Friedrich, Morphologie und Biologie der Algen. 1904, I. Bd,, p. 470, 1905, II. Bd., p. 68. Dilklehs.G, Me. 6) Oltmanns F,, 1. c., 1905, p. 68. 136 Kernes auch eine genügende Menge wasserreichen Plasmas er- forderlich ist. Diese Bedingungen sind bei den Pollenkörnern der Phanerogamen vorhanden. Wir verwendeten daher zu unseren Ver- suchen Pollenkörner, obzwar dieselben keine reinen männlichen Geschlechtszellen sind; es wird deshalb bei den Untersuchungen berücksichtigt werden müssen, ob eventuelle Veränderungen im Pollenkorn oder im Pollenschlauch, am generativen oder vegetativen Kern vor sich gehen. Obgleich die Ergebnisse unserer bisherigen Untersuchungen eine Beantwortung der obigen Fragen noch nicht gestatten, so wollen wir in dieser Mitteilung doch über einige interessante Re- sultate, welche zum Teil neu sind, zum Teil bereits Bekanntes er- gänzen,. berichten '). Für die Kultur von Pollenkörnern werden allgemein Zucker- lösungen verwendet; aus den Untersuchungen Molischs?) geht hervor, daß Pollen selbst in reinen Rohrzuckerlösungen zum Aus- keimen gebracht werden kann. Da es gelungen ist, weibliche und männliche Geschlechts- zellen von Pflanzen und Eizellen von Tieren durch Rohrzucker zur parthenogenetischen Entwicklung zu veranlassen, so richteten wir vor allem unser Augenmerk auf das Verhalten der Pollenkörner in verschieden konzentrierten Lösungen dieser Zuckerart°). Der Pollen wurde im hängenden Tropfen kultiviert. Die Zucker- lösungen wurden im Autoklav sterilisiert; Objektträger, Deckgläschen und die Platinöse, welche zum Auftragen der Zuckerlösung und des Pollens auf das Deckgläschen diente, vor dem Gebrauch durch die Flamme gezogen. Um ein Verdunsten der Lösung möglichst zu verhindern, wurde der Ausschliff des Objektträgers vor dem Auf- legen des Deckgläschens mit Vaselin umrandet. Vom Abflammen abgesehen, erfolgte die ganze Manipulation in einem Glaskasten, welcher durch Abreiben der Innenwände mit einer 1°/,,igen Subli- matlösung steril gemacht worden war. Die Kulturen, welche in diesem Glaskasten verblieben, erhielten sich in vielen Fällen durch mehrere Wochen gesund und unverpilzt. Starkes Aufquellen und Platzen der Pollenkörner, Platzen und keuliges Anschwellen des Schlauches und Plasmaströmung im Pollenschlauch, Erscheinungen, welche in der Literatur des öfteren erwähnt werden, konnten wir bei den verschiedensten Pflanzenarten beobachten. Aber auch „windende“ Pollenschläuche, wie sie 1) Hiebei wollen wir uns in dieser vorläufigen Mitteilung damit begnügen, bei der Nennung der verwendeten Pflanzen nur die Gattungsnamen anzuführen, zumal wir für die ersten Versuche verschiedene, oft nicht bestimmte Arten be- nützten. 2) Molisch Hans, Zur Physiologie des Pollens, mit besonderer Rück- sicht auf die chemotropischen Bewegungen der Pollenschläuche. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, 1893, CII, p. 423. a 3) Die Rohrzuckerlösungen wurden in Konzentrationen von 5—25% enützt. 137 Molisch!) für Deutzia scabra, Fritillaria impervalis und Ihodo- dendron sp. beschreibt, sahen wir bei einer Amaryllis-Art. Die Pollenschläuche dieser Spezies waren in Kulturen mit 20%iger Rohrzuckerlösung mehr oder weniger schraubig gedreht. Was die Keimung des Pollens und das Wachstum der Sehläuche betrifft, ist zu erwähnen, daß die Pollenkörner von Amaryllis sp. und Tulipa sp. um so schneller keimten und um so längere Schläuche entwickelten, je konzentrierter die Zuckerlösung war. Die optimale Entwicklungsförderung wurde bei beiden Pflanzen- arten bei einer 20%igen Konzentration der Lösung erreicht. Nach Molisch?) keimt der Pollen von Philadelphus coro- narius am besten in 10—15%igen Rohrzuckerlösungen. Wir konnten Abb. 1. Philadelphus coronarius. In 2'5x%iger Rohrzuckerlösung gekeimter Pollen. Alle Pollenschäuche sind dünnwandig. auch in 25%igen Rohrzuckerlösungen kräftige Keimung beobachten. Zwischen den Kulturen in 10- und 25%iger Lösung war in bezug auf die Keimung der Körner und das Längenwachstum der Schläuche kein Unterschied nachweisbar. Hingegen sind die Pollenkörner von Philadelphus coronarius ein sehr günstiges Material, für den Nach- weis der Abhängigkeit des Dickenwachstums der Intine, von der Konzentration des Kulturmediums.. Während die Membran der Pollenschläuche in 25%iger Lösung dünn war, war sie in 10 iger Lösung meist verdickt, oft so stark, daß das Lumen kaum sichtbar 1) Molisch Hans, 1. ce., p. 442. 2) Molisch Hans, 1. c., p. 427. 138 war, ja in manchen Fällen sogar völlig verschwand (Abb. 1 und 2). In den Pollenschläuchen der 10%igen Rohrzuckerkultur, welche keine verdickten oder nur schwach verdickte Membranen hatten, Abb. 2. Philadelphus coronarius, In 10%iger Rohrzuckerlösung gekeimter Pollen,. Die Pollenschläuche sind meist diekwandig. In zwei dünnwandigen Pollenschläuchen je ein Septum S. traten mitunter Quermembranen auf. Solche Quermembranen wurden von Strasburger') bei Allium ursinum, Allium fistulosum und !) Strasburger Eduard, Über Befruchtung und Zellteilung. 1878, p. 24. Derseibe, Zellbildung und Zellteilung. Jena, 1880, p. 224. 139 Orchis fusca, von Tomaschek') bei Colchicum autumnale und von Palla?) in geplatzten Pollenschläuchen von Leucoium vernum, Galanthus nivalis und Scilla bifolia beobachtet. Strasburger°) hält es für fraglich, ob man diese Mem- branen mit echten Scheidewänden vergleichen dürfe. Wir haben solche Verschlüsse oder Cellulosepfropfen, wie sie von den Beobachtern genannt werden, außer an Pollenschläuchen von Philadelphus auch bei Amaryllis und Tulipa wahrgenommen. Bei Tulipa konnten wir auch, so wie dies Palla‘) bei anderen Monokotyledonen gelang, einen Verschluß des geplatzten Pollen- schlauches nachweisen, und zwar bei einer Kultur in 25%iger Rohrzuckerlösung (Abb. 3, R). Abb. 3. Tulipa sp. In 25%iger Rohrzuckerlösung gekeimte Pollenschläuche. S Quermembran im Pollenschlauch. R Regeneration der Pollenschlauchspitze. Aus diesem Falle von echter Regeneration geht hervor, daß im Pollenschlauche Zellulosemembranen gebildet werden können, welche das ganze Lumen des Pollenschlauches abschließen. 1) Tomaschek A., Über die Entwicklung der Pollenpflänzchen des Colchicum autumnale L. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, 1877, LXXVL I. Abt., p. 489, Derselbe, Über die Verdiekungsschichten an künstlich hervorgerufenen Pollenschläuchen von er autumnale. Botanisches Zentralblatt, 1889, XXXIX, Nr. 27/28, p 2) Palla E., eshachekpen über Zellhautbildung an des Zellkernes be- raubten Protoplasten. Flora, 1890, p. 314. Derselbe, Uber Zellhautbildung kernloser Plasmateile. Berichte der u schen botanischen Gesellschaft, 1906, XXIV, p. 408. 3) Strasburger Ed., . C., 1880, p- 224. *) PallaE,|l.c, 1890, 1908. 140 Auch die Membranen in den Pollenschläuchen von Ama- ryllis, welche in den Kulturen mit 25%igen Zuckerlösungen auf- traten und eine deutliche Zellulosereaktion gaben, erweckten den Ein- druck echter Scheidewände (Abb. 4). Die Quermembranbildung schreitet hier von der Basis gegen die Spitze des Pollenschlauches fort. Die ersten im basalen Teile des Pollenschlauches auftretenden Abb. 4. Amaryllis sp. Teilstücke eines in 20%iger Rohrzuckerlösung ge- keimten Pollenschlauches mit Querwänden und Vorsprungsbildungen. a Partien im basalen Teil des Pollenschlauches. b Partien im apikalen Teil des Pollen- schlauches. Quermembranen sind dünn; die von ihnen -gebildeten Kammern enthalten nur ganz geringe Mengen von Plasma oder sind ganz leer. Diese Membranen erinnern an die Schrittwände bei Basidi- obolus. Weitere Untersuchungen sollen darüber Aufschluß geben, ob bei diesen Pollenschläuchen ein Schrittwachstum, wie es von Raei- 141 borski!) für den genannten Pilz festgestellt wurde, statt- findet. Die Querwände, welche sich weiter gegen die Spitze des Pollensehlauches von Amaryllis bilden, sind dieker und schließen viel Plasma und reichliche Mengen von Inhaltskörpern ein. Diese Membranen unterscheiden sich von den sechrittwandartigen, außer in bezug auf die Dicke der Membranen und die Menge des von ihnen eingeschlossenen Plasmas, auch betreffs des Ortes und der Zeit des Auftretens. Es hat den Anschein, daß die Querwände, wenigstens im basalen Teile der Pollenschläuche, nur dann entstehen, wenn sich die Kerne bereits in einem vorderen Teile des Schlauches befinden. Nur in zwei Fällen bei Tulipa sahen wir eine Membran vor dem Kerne; die Kerne waren hier aber in unmittelbarer Nähe der Zellwand. Leider hatten wir nicht genügend Material zur Verfügung, um bei Amaryllis und Tulipa mit Sicherheit festzustellen, ob die Quer- membranen gewöhnlich an den Stellen des Pollenschlauches ent- stehen, welche von den Kernen bereits passiert wurden. Die dies- bezüglichen Untersuchungen müssen im nächsten Frühjahre wieder aufgenommen werden. Hingegen konnte sichergestellt werden, daß die Entstehung der Quermembranen in den Pollenschläuchen von der Konzentration der zur Kultur der Pollenkörner verwendeten Rohrzuckerlösung ab- hängig ist, da sich die Membranen bei /hiladelphus coronarius nur in 10%igen, bei Amaryllis sp. nur in 20%igen und bei Tulipa sp. nur in 25%igen Zuckerlösungen bildeten. Bei der Kultur von Pollen in Zuckerlösungen beobachtet man oft, daß sich der plasmatische Inhalt der normalen oder geplatzten Pollenschläuche kontrahiert und in kleine Portionen zerfällt. Palla°) und To'wnsend ®) haben die Bildung von Membranen um diese Plasmaklumpen beschrieben. Wir haben solehe Einkapselungen von Plasmapartien bei Ama- ryllis öfters beobachtet, ohne bisher entscheiden zu können, ob für diese Membranbildung das Vorhandensein des Kernes oder ein Zusammenhang der kernlosen Plasmamassen mit kernhältigen ent- behrlich ist. Winkler*) hat den Einfiuß von Spermaextrakt auf die Ei- zelle bei Seeigeln untersucht. Wir versuchten festzustellen, wie sich Pollenkörner gegenüber Extrakten der Eizelle derselben Pflanzenart !) Raciborski M., Uber Schrittwachstum der Zelle. Extrait du Bulletin de l’Academie des sciences de Cracovie, Classe des sciences mathematiques et naturelles, Octobre 1907, p. 898. ?2) Palla E., Beobachtungen über Zellhautbildung an des Zellkernes be- raubten Protoplasten. Flora oder Allg. bot. Zeitung, 1890, p. 314. ®) Townsend Ch. O., Der Einfluß des Zellkernes auf die Bildung der Zellhaut. Jahrb. f. wiss. Bot., 1897, XXX, p. 484. *) Winkler Hans, 1. e,, 1901. 142 verhalten. Da eine Isolierung der Eizelle, wenn überhaupt ausführ- bar, sehr schwierig ist, verwendeten wir Extrakte der Samenanlagen, welche durch Zerreiben und Auspressen einzelner oder mehrerer Samenknospen gewonnen wurden. Molisch') beobachtete bei einer Kultur des Pollens von Narcissus poeticus, der er eine Samenknospe dieser Pflanzenart hinzufügte, daß die Pollenschläuche deutlich gegen die Oberfläche der Samenanlage hinwuchsen. Unsere Untersuchungen beschränkten sieh vorläufig bloß auf eine Zulipa sp. Zu einer 20%igen Rohrzuckerlösung, in der, wie bereits erwähnt, die beste Entwicklung der Pollenschläuche von Tulipa erfolgt, wurde Extrakt der Samenanlage zugesetzt. In diesem Substrat keimte der Pollen nicht aus und in den Pollenkörnern traten eigentümliche Veränderungen auf. Eine Beschreibung und Besprechung dieser Veränderungen wird vorsichtshalber erst gestattet sein, bis ihre Natur näher ge- prüft und das Verhalten von Pollen gegenüber Samenanlagenextrakt auch noch bei anderen Pflanzen untersucht sein wird. Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß wir auch die Beein- flussung des Pollens durch Temperaturveränderungen in den Bereich unserer Untersuchungen ziehen werden. Eine diesbezügliche Beobachtung führt Lidforss?) an, welcher nach einer sehr heißen Trockenperiode bei Pollen von Lobeiia in- flata, Nicotiana macrophylla und Aesculus macrostachya eine sehr starke Schwächung der Keimfähigkeit und eine deutliche Verände- rung des Inhaltes der Körner konstatierte. Unsere Versuche werden, sobald uns geeignetes Material zur Verfügung steht, wieder in Angriff genommen werden. Besonders aufmerksam soll das Verhalten des Pollens der Gymnospermen in verschiedenen Kulturmedien studiert werden, da bei denselben, wie aus den Untersuchungen von Hofmeister’), Strasburger‘), Juel’?) und Lopriore‘) hervorgeht, im Pollen- korn und im Pollenschlauch normalerweise Zellbildungen und Kernteilungen vor sich gehen, welche für die uns interessierende Frage von besonderer Wichtigkeit sind. 1) Molisch Hans, ]. c., p. 440. 2) Lidforss Bengt, Zur Biologie des Pollens. Jahrbücher für wissen- schaftliche Botanik, 1896, XXIX, p. 1, 6. 4 3) Hofmeister W., Neuere Beobachtungen über Embryobildung bei Phanerogamen. Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, 1858, I, p. 82, 173. *) Strasburger Ed,, |. c., 1878, p. 17. Derselbe, 1. c., 1880, p. 162. 5) Juel H. O., Über den Pollenschlauch von Cupressus. Flora oder Allg. bot. Zeitung, 1904, XCIII, p. 56. 6) Lopriore G. Über die Vielkernigkeit der Pollenkörner und Pollen- schläuche von Araucaria Bidwillii Hook. Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft, 1905, XXIIL., p. 335. 145 Vergleichend-anatomische Untersuchung einer inter- glazialen Konifere. Von Dr. Milan Serko (Rudolfswert). (Mit Tafel II und 5 Textabbildungen.) (Schluß }). An einigen Hoftüpfeln, namentlich an denen des Frühholzes, konnte auch der Torus samt der unverdickten Schließhaut beob- achtet werden. Der Torus zeigt die Form einer bikonvexen Linse und liegt gewöhnlich in der Mitte des Hofraumes, seltener ist seine Lage nach der einen oder anderen Seite verschoben. In den Früh- holzhoftüpfeln sind die den Hof überwölbenden Wände zugespitzt und an der Außenseite leicht abgerundet [Taf. Il, Fig. 5]. Hervorgehoben muß noch werden, daß die Hoftüpfel nur an den radialen Wänden gesehen wurden, während sie an tangentialen Wänden bei keinem Präparate beobachtet wurden, ein Umstand, der für Pinus silvestris charakteristisch ist, da sie nach Russow (pag. 37) unter allen übrigen Abietineen darin diese Ausnahme macht. Sanio hat die Hoftüpfel an den tangentialen Wänden bei Pinus silvestris nur dreimal gesehen (Sanio, p. 85). Die parallel der Längsachse des Stammes verlaufenden Harz- gänge sind so stark deformiert, daß sie nieht näher untersucht werden konnten. Die dünnwandigen inneren Zellen der Harzgänge bilden eine verschwommene Masse, desgleichen sind auch die Tracheiden in der Nähe der Harzgänge stärker beschädigt. Das Lumen ist teils leer, teils mit der dunkelbraunen Masse erfüllt. Weiteres darüber kann ich nicht sagen. Werfen wir noch einen Blick auf den tangentialen Schnitt. Vor allem zeigt sich, daß das Holz in dieser Richtung wenig ge- litten hat, da die Tracheiden, mit Ausnahme schwacher Krüm- mungen, den normalen Verlauf zeigen. Was zunächst die Dicke einzelner Tracheiden anbelangt, ist zu bemerken, daß dieselben an einigen Schnitten auffallend stark sind. Durch Bestimmung der relativen mittleren Dieke konnte bestimmt werden, daß dieselben diesbezüglich der Dicke von Pinus silvestris am nächsten stehen, obwohl sich die Zahlen der rezenten und fossilen Form nicht decken. Die Markstrahlen sind größtenteils einschichtig, seltener konnte auch Zweischichtigkeit beobachtet werden. Das Lumen ist vollkommen mit der braunen Masse erfüllt, jedoch sieht man die Schließhaut der einfachen Tüpfel sehr gut, wo sie bogenförmig gespannt in das Lumen der angrenzendeu Tracheide vorspringt oder aber mannigfach gekrümmt im Inneren des Markstrahles ver- läuft [Taf. II, Fig. 6, bei a]. Die Markstrahlen-Interzellularen konnte ich wegen der braunen Masse nicht sehen. 1) Vgl. Nr. 3, 8. 92. 144 Es sollen noch die Hoftüpfel an den Längsfasern erwähnt werden, welehe sehr verschieden deutlich sichtbar sind. Sie zeigen das analoge Bild wie die am Querschnitte. Schließlich möchte ich noch auf die Reaktion des fossilen Holzes hinweisen. Nach Behandlung mit Phlorogluein und Salz- säure verfärbten sich die Präparate anfangs leicht rotviolett; nach Verlauf einiger Zeit wurde die Farbe intensiver, bis sie schließlich die des rezenten Holzes erreichte. Die Reaktion mit schwefel- saurem Anilin wurde wegen der Undeutlichkeit, gleich wie beim fossilen Zapfen, nicht angewendet. Die Zugehörigkeit des Fossils zu einer Konifere beweisen die sroßen, auf radialen Wänden der Tracheiden vorkommenden Hof- tüpfel [Taf. II, Fig. 2 und 5]; die zweierlei Markstrahlen sprechen für die Gattung Pinus; die zackige Verdickung der Wand der Quertracheiden [Taf. II, Fig. 1, Qu] schließt die Seectio Strobus aus und beweist die Zugehörigkeit zur Sectio Pinaster. Die Resultate der ausgeführten Einzelmessungen deuten infolge der sroßen Übereinstimmung der Größenverhältnisse der einzelnen Elemente auf die rezente Pinus silvestris. Das ausschließliche Vor- kommen der Hoftüpfel auf den radialen Wänden endlich beweist die Übereinstimmung des Fossils mit der erwähnten rezenten Pinus-Form. Fassen wir nun die Ergebnisse der vorangegan- genen Untersuchung zusammen, so gewinnen wir die Überzeugung, daß es sich hierum ein Holzhandelt, das einer Pinus-Form angehört, welche der rezenten Pinus siwestris am nächsten steht. Diese Ansicht wird begründet durch den anatomischen Bau des fossilen Holzes, dessen Ahnlich- keit mit dem anatomischen Bau des rezenten Holzes der Pinus silvestris als absolut angenommen werden kann und einer Unter- suchung anderer, hier nicht in Betracht gezogenen Pinus-Arten nieht bedurfte. Als Beweis dafür verweise ich auf die Abbildungen des rezenten Holzes von Pinus silvestris von Russow und Sanio. [Vgl. Taf. II, Fig. 1, und Russow, Taf. II, Fig. 23; Taf. H, Fig. 3, und Sanio, Taf. XI, Fig. 16, und Russow, Taf. II, Fig. 9 und 15; Taf. II, Fig. 5, und Russow, Taf. II, Fig. 18 und 14; schließlich Taf. II, Fig. 6, und Russow. Taf. III, Fig. 21.] Im Anhang an diese rein anatomische Untersuchung sollen noch die geologischen Verhältnisse des Fundortes und die Be- ziehungen der hier bestimmten Pinus silvestris zu anderen be- schriebenen fossilen Formen dieser Art besprochen werden. Vor allem will ich noch erwähnen, was gewiß interessant und bemerkenswert ist, daß an Ort und Stelle der Ablagerung re- zente Pinus silvestris in großer Menge vorkommt. Fichte und Föhre, spärlich gemischt mit anderen Waldbäumen, bedecken den 145 Abhang, und während die Fichte namentlich den oberen und unteren Rand einnimmt, herrscht Pinus silvestris in der Mitte des Abhanges vor. Nach A. Handlirsch ist die Ablagerung interglazialen Alters. Als ein Beweis für das nicht zu hohe Alter der Ab- lagerung kann auch die Tatsache aufgenommen werden, daß die verholzten Elemente der Fruchtschuppen und das Holzstück selbst ihre organische Natur durch eine Einwirkung des Ver- sehüttungsmateriales noch nicht eingebüßt haben, da sie, wie oben erwähnt, verhältnismäßig sehr deutliche Holzreaktion geben — ein Umstand, der nach meiner Meinung nicht außer acht gelassen werden darf. Die Kenntnis der geologischen Verhältnisse von Schladming und dessen Umgebung verdanken wir A. Penck'). In dem Werke „Die Alpen im Eiszeitalter* sagt er, daß ausgedehnte Glazial- ablagerungen vornehmlich am oberen Teile der Längsfurche der Enns auftreten und daß sie das felsige Mittelgebirge der Ramsau unfern Schladming in stattlicher Ausdehnung bedecken. „Diese Hochfläche trägt stellenweise durchwegs den Charakter einer Mo- ränen-Landschaft; auf der Ramsau-Leiten, nördlich von Schladming, reiht sieh Wall an Wall; sie alle streichen nordnordöstlich, also in der Richtung des Tales.* Weiter unten heißt es: „Wir halten sie (die Wälle) für Ufermoränen eines Gletschers, weleher im Ennstale bis etwa Haus reichte und den Ramsaubach so zur Seite drängte, daß er beinahe parallel zur Enns fließend, diese erst unterhalb genannter Ortschaft erreicht.“ Nach weiteren Darstellungen Pencks rührt das Material der Moränen aus den südlich gelegenen Tauern- tälern her; sie sind reich an Blöcken des Schladminger Gneises. Auf Seite 370 heißt es: „— — daß wir es um Schladming nicht mit Moränen eines eigentlichen Ennsgletschers, sondern mit solchen der Tauerngletscher zu tun haben, die ins Ennstal reichten.“ Was die Beziehungen zu anderen fossilen Pinus-Formen an- belangt, so muß hervorgehoben werden, daß man sich beim Ver- gleiche dieses Fossils mit anderen nur jener Arbeiten bedienen konnte, welche sich ausschließlich mit interglazialen Ablagerungen befassen und in denen auch Pinus silvestris beschrieben wird. In erster Linie kommen jene in Betracht, die sich auf alpine Ab- lagerungen beziehen. Unter den in der Höttinger Breeeie gesammelten pflanzlichen Resten erkannte R. v. Wettstein?) auch Pinus silvestris. In der Ablagerung fanden sich nur Nadeln dieser Form. Mittels Messungen der rezenten und fossilen und durch Vergleich der so gewonnenen Resultate konnte die Zugehörigkeit der fossilen Nadeln nachgewiesen werden. . 1) A. Penck, Die Alpen im Eiszeitalter, Bd. I, p. 369. 2) R. v. Wettstein, Die fossile Flora der Höttinger Breccie. Sonder- abdruck aus dem LIX. Bande der Denkschriften der mathematisch-natur- wissenschaftlichen Klasse der kais. Akademie der Wissenschaften. Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1909. ul 146 Das geologische Alter der Breceie ist von ihm und von Penck!) als interglaziales festgestellt worden. Heer?) erwähnt unter zahlreicher fossiler Flora der Schiefer- kohlen von Utznach und Dürnten, deren geologisches Alter sicher für interglazial’) bestimmt wurde, Pinus silvestris, von welcher man Zapfen gefunden hat. Aus der Beschreibung Heers kann man auf eine große Ähnlichkeit mit dem Zapfen von Schladming schließen. Heer sagt, daß die Zapfen kleiner und vorn weniger kegelförmig zugespitzt sind, was aber großenteils von dem jungen Zustand der Zapfen herrührt. Dasselbe finden wir beim Zapfen aus der Ablagerung von Schladming. Er ist auffallend klein und die Fruchtschuppen entsprechen bezüglich der Breite nieht der der rezenten Formen; man kann somit mit einer unvollständigen Ent- wicklung des Zapfens rechnen. Wettstein®) zitiert in der „Fossilen Flora der Höttinger Brececie“ die interglazialen Ablagerungen bei Leffe und Pianico, wo man unter anderen Resten auch Pinus sp. gefunden hat. Zahlreicher sind jedoch die extraalpinen interglazialen Fund- orte, welche, trotzdem sie weniger Beziehungen zu den alpinen Ablagerungen aufweisen, doch hier erwähnt werden sollen. Nebst unbedeutenden Säugetierresten fand man in den Ab- lagerungen der Tongruben von Klinge zahlreiche pflanzliche Reste. Unter diesen von Pinus sowohl Aststücke, wie einen noch ge- schlossenen Zapfen. Nehring’) erkannte diese Reste als solehe von Pinus siWestris. Der Zapfen ist abgebildet in Potoni&s°) Lehrbuch der Pflanzenpaläontologie und in der naturwissenschaftlichen Wochenschrift (1892). Im ganzen sind aus dem Torflager bei Cotbus 39 Arten von Gefäßpflanzen festgestellt worden. In den Torf- und Braunkohlenablagerungen in der unmittel- baren Nähe der Stadt Lauenburg”) fanden sich Reste von 22 Ge- fäßpflanzen. Von Pinus silvestris stammt ein Zapfen her, sowie ein Stück Borke und ein Samen mit daran sitzendem Flügel. Aus den Lagerungsverhältnissen bestimmte Keilhack°) das Alter für inter- glazial. ©. Weber°) hat Moore bei Grünenthal untersucht. In einer 60 em starken Schichte eines schwarzen, sehr sandigen und leicht 1) A. Penck, Die Alpen im Eiszeitalter, I. Bd. 2) O. Heer, Die Urwelt der Schweiz, p. 493. 3) A. Penck, Vergletscherung der deutschen Alpen, p. 218. *) R. v. Wettstein, Die fossile Flora der Höttinger Breeeie. 5) A. Nehring, Das diluviale Torflager von Klinge bei Cotbus. Natur- wissenschaftliche Wochenschrift, 1892. 6) H. Potonie, Lehrbuch der Pflanzenpaläontologie, p. 311. 7) K. Keilhack, Über ein interglaziales Torflager im Diluvrium von Lauenburg an der Elbe. Jahrbuch der königl. preuß. geolog. Landesanstalt für 1884, Berlin 1885, p. 211—238. 8) K. Keilhack, a. a. O. 9) C. Weber, Über zwei Torflager im Beete des Nord-Ostsee-Kanales bei Grünenthal. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, 1891, Bd. II, p. 62. 147 zerbröckelnden Torfes fanden sich Zweige und Wurzeln in vor- herrschender Menge von Pinus silvestris. Das Torflager ist von ©. Weber als interglazial erkannt worden. Nach Fiseher-Benzon') bestimmte 0. Weber die pflanz- liehen Reste aus dem Moore bei Duckersursch; von Pinus sil- vestris fand man Holzstücke. Dasselbe fand man im Torflager bei Beldorf. Im Torflager bei Hornum fand Ernst Friedel Holz- reste, die bei tiefster Ebbe freiliegen, darunter auch Pinus sil- reg Alle diese Ablagerungen sind nach C. Weber interglazialen Alters. Interessant ist, daß alle fossilen Zapfen dieser Moore im all- gemeinen etwas kleiner und von mehr zylindrischer Form sind. Alle in diesen Mooren gefundenen fossilen Zapfen sind, frisch aus dem Moore genommen, geschlossen; läßt man die Zapfen trocken werden, so heben sich die Schuppen wieder ab. Außer den fossilen Holzstücken und Zapfen sind in ungemein großer Menge Pollenkörner von Pinus silvestris bekannt ge- worden. Nach C. Weber?) hat man in der Mergelgrube von Houer- dingen in den verschiedenen Schichten der Ablagerung Koniferen- Pollenkörner gefunden, von denen die meisten der Pinus silvestris angehören, und nur eine spärliche Zahl davon wurde als solche von Picea konstatiert. Der Torf von Fahrenkrug in Holstein), welcher von Geo- logen für präglazial, von C. Weber aber für interglazial gehalten wurde, beherbergte zahlreiche Zweige und Stämme der Eiche und in außerordentlich großer Menge Pollen und einige Nadeln von Pinus silvestris. Vergleicht man die fossilen Reste von Schladming mit denen der hier erwähnten alpinen und extraalpinen Ablagerungen, so er- geben sich nicht unbedeutende Beziehungen zwischen den an- geführten Ablagerungen einerseits und zwischen der Ablagerung von Schladming anderseits. Zum Schlusse spreche ich meinem verehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein sowie Herrn Privatdozenten Dr. O. Porsch für ihre Unterstützung während dieser Arbeit den wärmsten Dank aus. Wien, botanisches Institut, April 1906. 1) R. v. Fischer-Benzon, Die Moore der Provinz Schleswig-Holstein. Abhandlungen des naturw. Vereines Hamburg, XI, 1891. 2) C. Weber, Über die fossile Flora von Houerdingen und das nord- westdeutsche Diluvium. Abhandlungen des naturwiss. Vereines zu Bremen, XIII, 1896. E 3) C. Weber, Über die diluviale Flora von Fahrenkrug in Holstein. Beiblatt zu den botanischen Jahrbüchern, Nr. 43, Bd. XVIII, Heft 1. 1i* 148 Erklärung der Abbildungen. Fig. 1 und Fig. 2. Der untersuchte fossile Zapfen. Fig. 3. Stück des Querschnittes durch die Fruchtschuppe von Pinus montana (rezent). Fig. 4. Stück des Querschnittes durch die Fruchtschuppe von Pinus silvestris (rezent). Fig. 5. Stück des Querschnittes durch die Fruchtschuppe des fossilen Zapfens. Taf. II. Schnitte durch das fossile Holz. Ep = Epidermoidalschichte; D Sk = Dorsalsklerenchym; Hg = Harz- gang; Lb = Leitbündel; Ph = Phloöm; X = Xylem; Gp = Grundparen- chym; V Sk = Ventralsklerenehym. Fig. 1 = Radialschnitt; Qu — Quertracheiden; M — Markstrahl. Fig. 2 = Stück des Radialschnittes mit Hoftüpfeln = H. Fig. 3 = Stück des Querschnittes mit Markstrahl und einfachen Tüpfeln ; M = Markstrahl; k = knopfförmige Wandverdickung; a —= Markstrahlzell- membran. Fig. 4 = Querschnitt aus dem Spätholze. Fig. 5 = Querschnitt aus dem Frühholze. Fig. 6 = Stück des Tangentialschnittes. Eine neue Soldanella aus dem Balkan. Von F. Vierhapper (Wien). (Mit 3 Textfiguren.) Im Sommer des verflossenen Jahres hat Herr Mihail Di- monie (Saloniki) im zentralen Albanien eine beachtenswerte neue Soldanella-Rasse gesammelt. Ich benenne sie dem Finder zu Ehren und beschreibe sie als Soldanella Dimoniei m. Sectio Crateriflores Borbaäs. Foliorum petioli pilis glanduliferis mediocriter longis, anti- quitate nune remanentibus nune denique evanescentibus puberuli, ad 3 cm longi, laminae crassiusculae, subcordato-orbiculares, di- mensionibus mediis, usque 16 mm longae!), 17 mm latae, sinu ba- sali angustiore vel latiore, 25 mm ca. alto, lobis se paene tangen- tibus vel angulum 90° semper minorem formantibus, integrae, supra stomata nulla gerentes, virides, cellularum epidermidis euticula non striata, subtus caesiae, pruinosae, margine recurvata. Scapi 2—3flori, tempore anthesis 3—9 em longi. Pedicelli 11 mm longi, pilis glanduliferis brevibus dense glan- duloso-puberuli. Calyeis phylla trinervia. Corollae infundibuliformis, 8—9 mm ca. longae lobis?) angustis, 5°5 mm longis, 1’6 mm tantum latis, apice parum — ca. 0°5 mm alte — crenato-trilaeinu- latis?), laeiniis?) linearibus, 4°5 mm longis, 1 mm latis, squamis ?) admodum magnis, apice parum emarginatis, O4 mm longis, 0-9 mm latis, striis longitudinalibus eoloratis defieientibus. Staminum fila- !) Gemessen von der Blattspitze bis zum unteren Rande der Basallappen. *) Über die Bedeutung der Bezeichnungen „Corollae lobi“, „lacinulae“, „laciniae“ und „squamae“ vergleiche man Anmerkung 2 auf Seite 149 und Figur 3. Tat -AL nifere. Serko, M.: Fossile Co — TR If - R KR SER aan Sn II J 15 IL BE g2724 | Bi ES ZZ 2 | BER: % () ) Je u 9 PEN BE — rn AZ — = Oesterr. botan. Zeitschr. 149 menta 1-5 mm supra basin eorollae inserta, ad 1 mm longa, an- therae anguste lanceolatae, basi cordatae, theeis basi obtusiuseulis. flavidae, totales 3°5 mm longae, apice sensim in eaudam 1 mm longam productae. Styli 1 em longi, e corolla subexserti. Capsula ienota. Loeus: Albania. Mons Jablanitza. Ad nives liquescentes. Solo ealeareo. 2000—2200 m s. m. Infolge des Besitzes relativ großer Schlundschuppen gehört S. Dimoniei in die Sectio Orateriflores Borbäs!). Innerhalb. der- selben steht sie wegen des Zerschlitzungstypus der Korolle den Arten S. villosa, montana, maior, hunyarica und carpatica zu- nächst. Wie bei diesen sind nämlich auch bei ihr die Buchten Soldanella Dimoniei. Figur 1. Blüte. — Figur 2. Kelch und Gynaezeum. — Figur 3. Korolle und Androezeum: a Korollarabschnitt („lobus“), b Zipfelchen „lacinula“) desselben, ce Zwischenzipfel („lacinia*), d Schlundschuppe („squama“). zwischen den Zipfelehen der Abschnitte der Korolle viel seichter als die zwischen diesen und den Zipfeln?). Während diese fast !) „Uber die Soldanella-Arten“ in Beih. z. Bot. Zentralbl. X, p. 279—283 (1901). — Man vergleiche auch VierhapperF., „Übersicht über die Arten und Hybriden der Gattung Soldanella“ in „Festschrift zu P. Aschersons siebzig- stem Geburtstage, p. 500-508 (1904). _ 2) Als „Zipfel“ (laciniae) bezeichne ich die zwischen den mehr minder tief in „Zipfelehen* (lacinulae) gespaltenen „Abschnitten“ (lobi) der Korolle aller Soldanellen sich befindenden, durch je einen von der Basis der Korolle an separat verlaufenden Gefäßbündelstrang innervierten, stets einfachen Gebilde, welche in Form und Farbe vollkommen mit den Zipfelchen übereinstimmen, aber meist bedeutend länger sind als diese. Nach Wettstein (Handb. d. syst. Bot., II., p. 407 [1908]) sind die „laciniae*, nach früheren Autoren dagegen (z.B. Eichler, Blütendiagramme, I., p. 325 [1875], Pax inEngler und Prant!], Nat. Pflanzenfam., IV, 1., p. 100 [1897]) die intrastaminalen „Schlundschuppen“ (squamae) Staminodialbildungen, wie sie ja auch bei Samolus usw. sich finden. Zugunsten der ersteren und zugleich zuungunsten der letzteren Ansicht spricht der Umstand, daß die „laciniae* ein Gefäßbündel führen, die „squamae* aber nicht. Im Verfolge der Wettsteinschen Auffassung wären diese entweder als phylogenetisch wenig bedeutungsvolle akzessorische Organe oder aber — worauf ihre Zweilappigkeit hinweisen würde, während das Fehlen eines Bündels wiederum dagegen ist — als Antherenreste zu deuten. 150 ebensolang sind wie die Korollarlappen, erreichen jene nur zirka ein Zehntel der Länge derselben. So kommt die für die erwähnten Sippen eigentümliche Zerschlitzung der Korolle zustande, welche sich von der der $. alpina, wo „laeinulae* und „laceiniae“ ziem- lich gleich lang sind, wesentlich unterscheidet. Die Zahl der Zipfelchen eines Korollarlappens beträgt bei $. montana, maior, hungarica, carpatica und auch bei S. Dimoniei drei, bei 8. villosa vier, bei 8. alpina vier bis fünf, so daß die erstgenannten vier Arten vor allem zu einem Vergleiche mit $. Dimoniei in Betracht kommen '). Unter diesen ist sie zweifellos mit $. hungarica zunächst verwandt. Als $. hungarica Simonkai?) (p. p.) ist meiner Auf- fassung nach nur die in der Hochgebirgsregion der siebenbürgi- schen Karpathen und der östlichen und zentralen Gebirge der Balkanhalbinsel auftretende Hochgebirgsform der $. maior (Neil- reich?) p. m. p.) Vierh. zu bezeichnen. Sie unterscheidet sich von dieser nur durch die kleineren Dimensionen der vegetativen Organe, insbesondere der Blätter und Schäfte, sowie auch durch die derbere Konsistenz der Blattspreiten, gleicht ihr aber in der Art der Bedrüsung und in allen anderen wesentlichen Merkmalen. Unter 5. maior verstehe ich die die echte S. montana Willdenow *) der Waldregion der nordöstlichen Alpen und des südlichen Teiles des herzynischen Gebirgssystemes in der Waldregion der östlichsten niederösterreichischen sowie vieler Berge des oberen Murtales, ferner des ganzen Karpathenzuges und der ostbalkanischen Gebirge vertretende Pflanze. 5. maior unterscheidet sich von $. montana vor allem durch die bedeutend kürzere Bedrüsung der Blattstiele, was insbesondere im Jugendstadium der Blätter gut zu beobachten ist. Erstere besitzt nämlich drüsigflaumige, letztere drüsigwollige junge Blattstiele. Überdies bleiben bei dieser die Drüsen meist viel länger erhalten als bei jener. An diesen Unterschieden vermag ich S. maior der östlichen niederösterreichischen, nordsteirischen und Lungauer-Alpen, also merkwürdigerweise gerade derjenigen Gebiete, in welchen ihr Areal an das der S. montana grenzt, und auch des nordungarischen Berglandes und des Balkan jederzeit scharf von dieser zu unterscheiden. (Schluß folgt.) 1) Von den Unterschieden, welche die Kapseln verschiedener Arten in ihrer Länge und insbesondere in der Form ihrer Zähne aufweisen, will ich im folgenden nicht reden, weil ich sie nicht an allen Typen an ausreichendem Ma- terial auf ihre Konstanz prüfen konnte. Man vergleiche hierüber auch meine bereits zitierte Studie. 2) Enum. Flor. Transs., p. 461 (1886). °) Nachtr. z. Flora v. Wien, p. 219 (1851) als $. alpina & maior. In der Flora von Niederösterreich (p. 589 [1859]) hat Neilreich unter 8. alpina « maior auch die echte S. montana miteinbegriffen. *) Enum. plant. hort. Berol., p. 192 (1809). 151 Literatur - Übersicht‘). Februar 1909. Abel 0. Charles Darwin (Vortrag). (Mitteilungen des Naturw. Vereines an der Univ. Wien, VII. Jahrg., 1909, Nr. 4, S. 129 bis 148.) 8°. Bauer E. Bemerkungen zur achten Serie der Musei europaei ex- siccati. (Allg. botan. Zeitschrift, XV. Jahrg., 1909, Nr. 2, S. 17, Aa; 3°. Bralik V. Zur Phosphorfrage im Chlorophyll. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIIJ, Abt. I, Juni 1908, S. 529—546.) 8°. Bubäk Fr. Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Niederösterreich. (Annales Mycologiei, Vol. VII, 1909, Nr. 1, S. 59—62.) 8°. Neu beschrieben: Ascochyta Juelii Bubäk, Dothiorella parasitica Bubäk, Leptothyrium gentianaecolum (DC.) Bäumler var. olivaceum Bubäk. Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild. Heft 1- Wien, Selbstverlag der Dendrologischen Gesellschaft, 1908: gr. 4°. = Inhalt: Zur Einführung (2 S.); I. Die Parkanlagen Seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este zu Konopischt in Böhmen (26 S., 29 Textabb., 1 Lageplan); II. Der Pruhonitzer ei (Böhmen) von E. Graf Sylva-Tarouca (28 S., 30 'Textabb., 2 Lage- pläne). Fruhwirth C. Die Züchtung der landwirtschaftlichen Kultur- pflanzen. Bd. I. Allgemeine Züchtungslehre. Dritte, gänzlich um- gearbeitete Auflage. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 335 S., 33 Text- abb. — Mk. 9. Bei der großen Bedeutung, welche die Erfahrungen der landwirtschaft- lichen Züchter für viele Kapitel der wissenschaftlichen Botanik gewonnen haben, bei der Schwierigkeit, welche ein Überblick über die einschlägige Literatur gerade dem Botaniker oft bietet, ist eine Zusammenfassung jener Erfahrungen von großer Wichtigkeit. Das vorliegende Buch war schon in seinen früheren Auflagen für den Botaniker eine Fundgrube; dieser Wert hat sich bei jeder Neuauflage erhöht. Anderseits ist das vorliegende Buch für den Praktiker von großem Werte, da es die in Betracht kommenden Ge- biete der Botanik in durchaus moderner, vor allem objektiver Weise be- handelt. Die neue Auflage nimmt überall auf die Ergebnisse der letzten Jahre Rücksicht; sie verwertet insbesondere im zweiten Teile (Durchführung der Züchtung) die reichen Erfahrungen des Verf. Das Buch kann Theoretikern und Praktikern nur auf das wärmste empfohlen werden. Guttenberg H. v. Cytologische Studien an Synchytrium-Gallen. (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, XLVI. Bd., 3. Heft, S. 453—477, Taf. XII, XIV.) 8°. 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 152 Haberlandt G. Zur Physiologie der Lichtsinnesorgane der Laub- blätter. (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, Bd. XLVI, Heft 3, S. 377—417.) 8°. 3 Textfig. Die vorliegende Arbeit behandelt insbesondere eingehend die Be- leuchtungsverhältnisse auf den Innenwänden benetzter papillöser Epidermis- zellen, da bekanntlich die einschlägigen Erscheinungen zu Angriffen auf die Auffassung des Verf. verwertet wurden. In den „Schlußbemerkungen“ prä- zisiert Verf. seinen jetzigen Standpunkt. Er wendet sich von der ursprüng- lich angenommenen verschiedenen Lichtstimmung des Mittelfeldes und der Randpartien der Plasmahäute an den Innenseiten der Epidermiszellen ab. Sein jetziger Standpunkt geht aus folgender Stelle hervor: „So wie der Mensch mit seinem Auge unabhängig vom jeweiligen Adaptionszustande der Netzhaut das betreffende Objekt zu fixieren vermag, sei es nun ein helles Feld auf dunklem Grunde oder umgekehrt ein dunkles Feld auf hellem Grunde, so vermag auch das Laubblatt unabhängig von dem Adaptions- zustande, von der Lichtstimmung seiner lichtempfindlichen Plasmahäute, nur auf Grund der Unterschiedsempfindlichkeit bezüglich zentrischer und ex- zentrischer Lichtverteilung auf den Epidermiswänden, sich senkrecht zur Richtung des einfallenden Lichtes einzustellen, d. h. die optischen Achsen seiner Epidermiszellen parallel zur Lichtrichtung zu orientieren und so die . Lichtquelle gewissermaßen zu fixieren.“ Hayek A. v. Flora von Steiermark. I. Bd., Heft 7 (S. 481 bis 560). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 3. Enthält Fortsetzung und Schluß der Orueiferae und die Resedaceae. Hecke L. Der Einfluß von Sorte und Temperatur auf den Stein- brandbefall. (Zeitschrift für das landwirtschaftliche Versuchs- wesen in Österreich, 1909, S. 49—66.) 8°. 1 Tafel. Heinricher E. Ph. van Tieghems Anschauungen über den Bau der Balanophora-Knolle. (Sitzungsberichte der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXVII, Abt. 1, März 1908, S. 337—346.) 8°. — — Die grünen Halbschmarotzer. V. Melampyrum. (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, XLVI. Bd., 3. Heft, S. 273—376, Taf. VII—XVII.) 8% 6 Textfig. Der wesentlichste Inhalt dieser auf einem sehr großen Beobachtungs- materiale beruhenden, an bemerkenswerten Tatsachen reichen Abhandlung sei im folgenden angedeutet. Die ersten Kapitel handeln über den Bau der Samen und die Keimung. Der größte (3.) Abschnitt berichtet über die Kultur- versuche mit verschiedenen Arten. Abschnitt 4 behandelt die Frage: Welche Bedeutung kommt den Haustorien zu, mit denen Melampyrum silvaticum oder M. pratense tote Gebilde, Humus- und Gesteinstrümmerchen erfassen ? Abschnitt 5 bespricht „Melampyrum und die Stickstoffrage“. Aus Abschnitt 3 sei folgendes hervorgehoben: Mel. silvaticum ist ein ausgeprägter Parasit. Die Ansprüche desselben auf parasitisch erworbenen Nahrungszuschuß sind andere als die der Arten von Euphrasia und Alec- torolophus. Annuelle und bienne Pflanzen leisten für M. s. nichts; das gleiche gilt von vielen Gräsern, während andere eine, wenn auch stets mehr kümmerliche Entwicklung ermöglichen. M. pratense verhält sich ähnlich wie M. s., ist aber als Parasit noch anspruchsvoller. Es ist vor allem auf Holzpflanzen als Parasit entwieklungs- fähig, wobei Pflanzen mit Mykorrhizen im Vordergrund stehen. M. commu- tatum, M. nemorosum und M. eristatum schließen sich den genannten Arten im allgemeinen an; M. arvense ist die im Parasitismus anspruch- loseste Art, einzelne Exemplare können ohne Wirt zur Blüte kommen, para- sitische Ausnutzung des Artgenossen findet statt, annuelle und bienne Pflanzen können als Wirte dienen. 153 Hildt L., Marchlewski L. und Robel J. Über die Umwand- lung des Chlorophylis unter dem Einfluß von Säuren. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, el. sc. math. et natur., 1908, nr. 4, pag. 261—296, tab. X— XIII.) 8°. Janchen E. Die Cistaceen Österreich-Ungarns. (Mitteilungen des Naturw. Vereines an der Universität Wien, VII. Jahrg., 1909, Nr. 1-3, S. 1—124.) 3°, Monographie der im Titel genannten ‘Artengruppe, basiert auf eigene Beobachtungen, umfassende .Literatur- und Herbarstudien. Die Arbeit ist eine außerordentlich gründliche, nimmt auf die praktischen Bedürfnisse (durch Bestimmungstabellen ete.) Rücksicht und wird dem Formenreichtum ganz gerecht, ohne in der Unterscheidung zu weit zu gehen. Übersicht der behandelten Arten: Cistus albidus L., C. villosus L. mit f. villosus (L.) Janchen, f. incanus (Spach) Freyn, f. corsicus (Lois.) Grosser und f. creticus (L.) Boiss., ©. monspeliensis L., ©. salvifolius L., C. florentinus Lam. —= monspeliensis L. X salvifolius L.; Tuberaria gut- tata (L.) Fourreau mit f. vulgaris (Willk.) Janchen und f. micropetala (Willk.) Janchen; Helianthemum salicifoium (L.) Mill, H. apenninum (L.) Mill, H. nummularium (L.) Dunal [= H. vulgare Garsault] mit £. discolor (Rehb.) Janchen und f. stabianum (Ten.). Janchen, H. tomentosum (Scop.) Spreng. mit f. Scopoli (Willk.) Janchen und f. croceum (Desf.) Janchen, HA. hirsutum (Thuill.) Merat mit f. obscurum (Pers.) Janchen und f. litorale (Willk) Janchen, H. Kerneri Gottlieb et Janchen = hirsutum (Thuill.) Merat X nummularium (L.) Dunal, H. grandiflorum (Scop.) Lam. et DC., H.nitidum Clem. mit f. glabrum (Koch) Janchen und f. glaucescens (Murbeck) Janchen, H. canum (L.) Baumg. mit f. vineale (Willd.) Syme und f. balcanıcum Janchen, H. italicum (L.) Pers., H. rupifragum Kerner mit f, orientale (Grosser) Janchen und f. hercegovinicum (Grosser) Janchen, H. alpestre (Jaeq.) DC. mit f. hirtum (Koch) Pacher, f. glabratum Dunal und f. melanothrix Beck; Fumana thymifolia (L.) Verlot mit f. laevis (Cavan.) Grosser und f. glutinosa (L.) Burnat, F.laevipes (Juslenius) Spach, F. ara- bica (Juslenius) Spach, F\ ericoides (Cavan.) Pau mit f. typica Pau und f. Malyi Janchen, F\. nudifolia (Lam.) Janchen [= F\. procumbens (Dun.) Gren. et Godr.]. Janezewski E. Sur les antheres steriles des groseilliers. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 7, pag. 587—597, tab. XXIV.) 8°. Ganz fertiler Pollen findet sich in den Untergattungen Ribesia, Co- reosma, Grossularioides, Grossularia auch bei Hybriden. Gemischter Pollen findet sich allgemein bei Hybriden, doch auch bei Gartenexemplaren sonst fertiler Arten. Ganz sterilen Pollen besitzen R. Gordonianum und R. Cul- warwellii (Hybride) und R. inebrians «. maius. Pollen fehlt ganz (aus ver- schiedenen Gründen) bei den weiblichen Blüten der Untergattungen Parilla und Berisia, bei R. cereum, R. sanguineum, florıbundum u. a. Knoll Fr. Über netzartige Protoplasmadifferenzierungen und Chloro- plastenbewegung. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII., Abt. I, Dezember 1908, S. 1227—1241.) 8°. 1 Tafel. Nach den Untersuchungen des Verf. kann die von Senn gegebene Erklärung der Chloroplastenbewegung (durch Vermittlung eines mit den Chloroplasten in Zusammenhang stehenden plasmatischen Netzwerkes) für höhere Pflanzen nicht angenommen werden. Kozniewski T. and Marchlewski L. On the conversion of phyllotaonine into pbytorhodines. (Bull. intern. de l’acad. des 154 sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 4, pag. 247—261, tab. VII—-IX.) 8°. Kronfeld E. M. Mineralogisch-chemische Bemerkunger von der europäischen Studienreise Jaequin d. J. 1788—1790. (Archiv für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, Bd. I, 1909, S. 158—165.) Krzemieniewska H. Zur Ernährung des Azotobakters. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, el. sc. math. et natur., 1908, nr. 5, pag. 445—448.) 8°. Krzemieniewski S. Untersuchungen über Azotobacter chroococcum Beij. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, el. sc. math. et natur., 1908, nr. 9, pag. 929—1051, tab. XXXI.) 8°. Maly K. Centaurea derventana Vis. et Pandi& var. dobrunae K. Maly. (Ung. botan. Blätter, VIII. Jahrg, 1909, Nr. 1—4, Se Vom Verfasser in der Razdolina bei Dobrun in Bosnien gefunden. — — ? Euphorbia variabilis Ges. (Ebenda.) Beschreibung einer der Südtiroler Euphorbia variabilis nahestehenden Pflanze, die Verf. bei Dobrun und in der Razdolina in Bosnien gesammelt hat. Marchlewski L. and Piasecki St. A simple method for pre- paring phylloporphyrine. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 3, pag. 127 bis 129782 Müller R. Radix Senegae und ihre Substitutionen. (Pharmazeu- tische Praxis, VII. Jahrg., 1908, Heft 7, S. 309—323.) 8°. 18 Tafeln. Murr J. Beiträge zur Kenntnis der Hieracien von Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons St. Gallen. (Allg. botan. Zeitschrift, XV. Jahrg., 1909, Nr. 2, S. 23—27.) 8°. Namyslowski B. Sur la structure et le developpement de Wawelia regia, nov. subfam. gen. sp. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 7, pag. 597—603.) 8°. 6 fig. Neue Gattung als Repräsentant einer neuen Unterfamilie der Hypo- creales, die sich zwischen die Melanosporeae und Nectrieae (nach der Be- arbeitung in den Nat. Pflanzenfam.) einschaltet. Verf. fand den Pilz in Krakau auf Hasenexkrementen. Nemec B. Zur Mikrochemie der Chromosomen. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVII, 1909, Hett 1, S. 43—47.) 8°. Petschenko B. Sur la structure et le cycle &volutif de Bacil- lopsis stylopygae, nov. gen. et nov. spec. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 4, pag. 559—371, tab. XVIII.) 8°. Podpera J. Vysledky bryologick&ho nyzkumu Moravy za rok 1907 as 1908. Zprävy kommisse pro prirodovedecke prozkoumäni Moravy. Odd. botanick& &. 5. V Brn&, 1908, p. 41. (Ergebnisse der bryologischen Durchforschung Mährens in den Jahren 1907 bis 1908. Berichte der Kommission für die naturwissenschaft- 155 liche Durchforschung Mährens. Botan. Abteilung Nr. 5). Brünn, 1908. Im Verlage der Kommission. Neu für das Gebiet: Jungermannia Mülleri Nees (Tischnowitz), Sphagnum centrale Jens. (Telö, Zlabings), S. amblyphylium Russ. (Alt- hammer, Wenzelsdorf), $. molle Sull. (Wenzelsdorf im Gesenke), $. platy- phyllum (Sull.) (Tel, Zlabings, Saar, Giebau), $. inundatum (Russ.) (Tel£), S. obesum (Wils.) (Telö), @ymnostomum calcareum Br. germ. var. viridulum Br. eur. (Mähr.-Krumau), Dichodontium flavescens Dicks. (Beskyden), Fissi- dens tamarindifolius (Don) (Olmütz), Ceratodon purpureus (L.) var. Graeffi Schlieph. (Eibenschitz, Mohelno), Barbula brevifolia Brid. (Mohelno, Alt- hammer), Schistidium confertum (Funck) var. obtusifolium Br. eur. (Tisch- nowitz), Physcomitrium eurystomum Sendtner (Olmütz), Pohlia Rothii Correns (Brünn), Mnium affine Bland. var. integrifolium Lindb. (Olmütz), M. einclidioides (Blytt) (Olmütz), Brachythecium populeum (Hedw.) var. angustifolium Kindb. (Olmütz), Rhynchostegium rusciforme Neck. var. atlanticum Brid. f. stricta Podp. (Schanzen bei Althammer), Drepanocladus Wilsoni Schimp. (Olmütz), D. Cossoni Schimp. (Zwittau, Wenzelsdorf), D. revolvens (Sw.) (Kesselwiese im Gesenke), D. orthophyllus (Milde) (Zwittau), D. Roeseanum (Hpe.) var. orthocladon Limpr. (Chudobin), Isopterygium carpathicum Podp. sp. nov. (Althammer), Stereodon fertilis (Sendtn.) (Wen- zelsdorf im Gesenke), $. arcuatus Lindb. var. elatus Schimp. N Podpera J. Zem£pisne rozSireni mechovityck na Morave. (Die geographische Verbreitung der Bryophyten Mährens.) Sep. Abdr. aus dem „Vöstnik Klubu Prirodovedeck&ho v Prostejove* für das Jahr 1908. Jahrg. XI. Proßnitz. Im Verlage des Naturforschen- den Klubs in Proßnitz. P. 24. — — Pamätce Karla Linn&a. (Dem Andenken Karl Linnes.) Vortrag gehalten den 20. Oktober 1907 im „Naturforschenden Klub in Proßnitz. Separ. Abdr. aus der Zeitschrift „Priroda a Skola“, Jahrg. VI, Nr. 4 u. 5. (Olmütz, 1908.) P. 12. Preißecker K. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis des Tabak- baues im Imoskaner Tabakbaugebiete. (4. Fortsetzung.) (Fach- liche Mitteilungen der k. k. österr. Tabakregie, IX, 1909, Heft 1, S. 1—24, Fig. 76—83, Taf. V u. VL) 4°. Behandelt unter eingehender Berücksichtigung der Literatur einige ihrem Wesen nach nicht aufgeklärte Krankheiten, u. zw. Weißfleckenkrank- heit, Hellfleckigkeit (Panaschierung), Schmalblättrigkeit, Faltenzweige, Spreiten- verdoppelung, endlich schädliche atmosphärische Einflüsse (Hagel, Wind- wirkung) und Unkräuter. Prodinger M. Das Periderm der Rosaceen in systematischer Be- ziehung. (Denkschriften der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., LXXXIV. Bd., S. 329—383.) 4°. 4 Tafeln. Raciborski M. Über die Hemmung des Bewegungswachstums bei Basidiobolus ranarum. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, el. sc. math. et natur., 1908, nr. 1, pag. 48.) 8°. Rothe K. C. Über Herders Evolutionstheorie. (Mitt. d. Sekt. f. Naturk. d. Österr. Touristen-Klub, XXI. Jahrg., 1909, Nr. 1, S. 1—4, Nr. 2, S. 9—12.) 4°. Rouppert C. Discomycetum species novae tres. (Bull. intern. de Y'acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 7, pag. 649—651.) 8°. 156 Sphaerosoma Janczewskianum, Lachnea Chelchowskiana, Cubonia Niepotomicensis. Schiffner V. Uber Lebermoose aus Dalmatien und Istrien (Schluß). (Hedwigia, Bd. XLVIII, Heft 4, S. 193—202.) 8°. Neu beschrieben: Riccia subbifurca Warnst. var. eutricha Schiffn,, Fossombronia Loitlesbergeri Schiffn.. Mehrere Arten neu für das Gebiet. — — Lebermoose aus Ungarn und Siebenbürgen. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 24—29.) 8°, Neu beschrieben: Pellia Fabbroniana Raddi var. pelvetioides Schiffn.: neu für Ungarn: Neesiella carnica (Mass.) Schiffn. und Lophozia quadri- loba (Lindbg.) Evans; alle drei aus der Hohen Tatra. Stoklasa J., Bralik V., Ernest A. Zur Frage des Phosphor- gehaltes des Chlorophylis. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVII, 1909, Heit 1, S. 10—20.) 8°. Strakosch S. Ein Beitrag zur Kenntnis des photochemischen Klimas von Agypten und dem ägyptischen Sudan. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIl, Abt. I, November 1908, S. 1195—1212.) 8°. Zwei Textfig. Theißen F. Xylariaceae austro-brasilienses. Zweiter Teil. (Annales Myeologiei, Vol. VII, 1909, Nr. .1, S. 1—18.) 8°. Tschermak E. v., Über Korrelationen. (Landwirtschaftliche Um- schau, 2. Jänner 1909.) 4°, 2 S. Wagner A. Geschichte des Lamarckismus, als Einführung in die psycho-biologische Bewegung der Gegenwart. Stuttgart (Franckh), 1909. 8°. 313 S. — Mk. 8:80. Ein glänzend geschriebenes, ungemein anregendes Buch, das jedem, der sich für die gegenwärtigen allgemeinen Strömungen in der Biologie interessiert, empfohlen werden kann. Wie schon der Titel besagt, ist Verf. nicht bloß ein unbedingter Anhänger des Lamarckismus, sondern auch ein Vertreter der psychobiologischen Richtung desselben. Demgemäß gliedert sich das Buch, abgesehen von einer allgemeinen, das Problem entwickelnden Einleitung, in eine Darstellung der Lehre Lamarcks, in eine solche der Kritik des Darwinismus, in eine eingehende Darstellung der ganzen neo-lamarcki- stischen Bewegung, in eine Erörterung der Orthogenese, der Heterogenesis und Mutation, schließlich in eine Kritik der schärfsten Gegner des La- marekismus, besonders Dettos, G. Wolffs, K. C. Schneiders, Plates, Prochnows. In dem letzten Kapitel speziell erweist sich Verf. als sehr ge- schiekter und schneidiger Vertreter seiner Anschauungen. Man kann zu- sammenfassend sagen, daß das Buch die beste bisher existierende Zusammen- fassung des ganzen Gegensatzes, der gewöhnlich durch Gegenüberstellung der beiden Bezeichnungen „Lamarekismus“ und „Darwinismus“ angedeutet ist, darstellt, daß es den Gegenstand in durchaus scharfsinniger und klarer Weise behandelt. Anschließend an diese Charakteristik des Buches seien dem Referenten ein paar kurze Bemerkungen zur Präzisierung seines persönlichen Stand- punktes in der Sache selbst und zu dem.Buche gestattet. Verf. sagt von ihm 8. 148, daß er Vertreter des Lamarckismus sei, daß er aber auf halbem Wege stehen bleibe, „ob aus Entgegenkommen gegenüber dem Zeitgeiste der letzten: Periode, oder ob aus Mangel an Bedürfnis, weiterzugehen“, mub dahingestellt bleiben. „Tatsächlich sieht Wettstein die in.der Anerkennung des Primates der Funktion gelegene psychistische Konsequenz nicht.“ Verf. ist zu offen in seinen Äußerungen, als daß ich annehmen wollte, es liege in der zitierten Andeutung der Gründe des Stehenbleibens auf halbem Wege die Annahme inferiorer Motive. Anderseits will ich diese Gelegenheit be- 157 nützen, um ganz klar auszusprechen, warum ich nicht die psychisch-biologi- sche Richtung im Lamarckismus, wie sie u. a. vom Verf. vertreten wird, mitmache, warum ich bewußt auf „halbem Wege stehen“ bleibe. Ich erblicke meine Aufgabe in der tunlichst weitgehenden induktiven Förderung des Entwieklungsproblems. Jeder Eingeweihte weiß, dab wir noch lange nicht so weit sind, daß wir eine mechanistische oder vitalistische Auffassung als das Ergebnis induktiver Forschung ansehen können. Wenn wir daher zur Erklärung der Erscheinungen mechanistische oder vitalistische Auf- fassungen verwerten, so geschieht es gewissermaßen versuchsweise, — dies spricht auch Verf. S. 211 aus — um zu sehen, mit welchem Erklärungs- versuche wir dem induktiv nicht oder noch nicht aufhellbaren Rest näher treten können. Wir müssen aber dabei darüber klar sein, daß diese philoso- phische Betrachtungsweise nicht sozusagen in der Verlängerungslinie der naturwissenschaftlichen liegt, sondern das Einschlagen eines anderen Weges bedeutet. Der Naturforscher, der ihn nicht einschlägt, bleibt nicht auf halbem Wege stehen, sondern bleibt im Rahmen seines Arbeitsgebietes. Ich leugne durchaus nicht, daß unter diesen Umständen die psycho-biologische Auffassung ihre Berechtigung haben kann, nur muß der Naturforscher verlangen, daß dabei auch das Psychische als etwas Gewordenes betrachtet werde, und bei Verfolgung dieses Gedankens kommen wir sehr bald an den Punkt, der den exklusiv psychischen Standpunkt auch als nicht ganz befriedigend er- scheinen läßt. Eine Gefahr liegt in der Auffassung des Psychischen als Charakteristikum des Lebens; sie liegt darin, daß der Forscher in die Ver- suchung kommt, relativ früh bei den Versuchen, ein Lebensphänomen auf seine Elemente zurückzuführen, sich mit dem Hinweise darauf, daß es sich um ein psychisches Phänomen handelt, zufrieden gibt und auf eine physio- logische Vertiefung verzichtet. Wettstein. Wibiral E. Über die Bildung neuer Pflanzenarten durch Kreuzung. (Mitteilungen d. k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Steiermark, 35. Jahrg., 1909, Nr. 3, S. 41—44.) 8°. Wiesner J. Die Licht- und Schattenseiten des Darwinismus. (Österreichische Rundschau, Bd. XVII, Heft 3.) 4°. 15 8. Wisniewski P. Einfluß der äußeren Bedingungen auf die Frucht- form bei Zygorhynchus Moelleri Vuill. (Bull. intern. de l’acad. des sciences de Cracovie, cl. sc. math. et natur., 1908, nr. 7, pag. 656682.) 8°. 1 Textabb. Zach Fr. Uber den in den Wurzelknöllchen von Hlaeagnus an- gustifolia und Alnus glutinosa lebenden Fadenpilz. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Oktober 1908, S. 973—984.) 8°. 1 Tat. Zweifelloser Nachweis, daß der Symbiont in den Wurzelknöllchen von Elaeagnus und Alnus ein Hyphomycet ist, und eingehende Darstellung der Veränderungen, welche dessen Mycel erfährt. Bornmüller J. Beiträge zur Flora der Elbursgebirge Nord-Per- siens. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. IV—-VIII, 1904—1908.) 8°. 15 Tafeln. — — Florula Lydiae. (Mitteil. d. Thüring. botan. Vereins, Heft XXIV, 1908, S. 1—140.) 8°. 1 Tafel. Brown W. H. The nature of the embryo sac of Peperomiva. (Botan. Gaz., 46, pag. 445—460.) 8°. 3 Taf. Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. LIII. Über die Entdeckung eines Vertreters der Gattung Les- 158 querella im Velebitgebirge. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 3—24, Taf. 1.) 8°. Die neuentdeckte Lesquerella velebitica Degen, deren Morphologie und systematische Stellung in der Abhandlung sehr eingehend besprochen wird, ist die erste für Europa bekannt gewordene Vertreterin der bisher nur aus Amerika bekannt gewesenen Alyssineen-Gattung Lesquerella. Innerhalb dieser steht die neue Art der L. alpina (Nutt.) Wats. am nächsten. De Toni G. B. Illustrazione del secondo volume dell’ erbario di Ulisse Aldrovandi. (Atti del R. Istituto Veneto di seienze, lettere ed arti, t. LXVII, 1907/8, p. II.) 8°. 116 pag. — — Illustrazione del terzo volume dell’ erbario di Ulisse Al- drovandi. (Malpighia, ann. XXII, 1908.) 8°. 102 pag. Ernst A. Ergebnisse neuerer Untersuchungen über den Embryo- sack der Angiospermen. (Verhandl. d. schweiz. naturf. Gesell- schaft, 91. Jahresversammlung, Glarus 1908, Bd. I.) 8°. 34 S., 10 Fig. Für den, der die reiche, den Bau des Embryosackes betreffende Lite- ratur der letzten Jahre nicht zu verfolgen vermochte, sehr wichtige kurze Zusammenstellung. Verf. behandelt speziell ausführlicher die Frage des 16- kernigen Embryosackes. — — Die Besiedelung vulkanischen Bodens auf Java und Sumatra. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 1 u. 2, Taf. 1—12.) 4°. Das vorliegende Heft ist nicht nır durch die schönen Tafeln, sondern insbesondere dadurch, daß es Beiträge zu einem biologisch wichtigen Problem bietet, von besonderem Interesse. — — Beiträge zur Ökologie und Morphologie von Polypodium pteropus. (Ann. d. Jard. bot. de Buitenzorg, 2. Ser., Vol. VII., pag. 103—143.) gr. 8°. 3 Taf. P.pt. ist ein gelegentlich untergetaucht, also ganz submers wachsender Farn. Verf. untersuchte die Pflanze genau an der Hand von Exemplaren, welche er auf Sombok gesammelt hatte. Interessant ist, daß die Anpassung an die aquatile Lebensweise relativ wenig Veränderungen zur Folge hatte, daß insbesondere der Bau der Sporangien ein ganz normaler ist. Feltgen J. Vorstudien zu einer Pilz-Flora des Großherzogtums Luxemburg. Il. Teil. Basidiomycetes et Auriculariei. Luxem- burg, 1908. 8°. 228 S. — Mk. 6. Hoffentlich besser als der 1. Teil dieses Buches. Vgl. Höhnel in Sitzungsber. der Wiener Akad. d. Wissensch. CXV. Bd., 7. Heft, S. 1189. 1906. Fleischer M. Die Musci der Flora von Buitenzorg, zugleich Laubmoosflora von Java mit Berücksichtigung aller Familien und Gattungen der gesamten Laubmooswelt. III. Band (S. VII bis XXIV und 645—1100, Fig. 122—184). Dryales metacrana- ceales i. p., Isobryinae i. p., Hookerinae. (Flore de Buitenzorg, V. partie, 3. volume.) Leiden (J. E. Brill), 1906—1908. 8°. — Mk. 23. Gäyer Gy. Über eine mutmaßliche Juglans regia laciniata 2 X Juglans regia 3. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, 5. 54—55.) 8°. ' 159 Gäyer Gy. Der zweite Standort der Pulsatilla Gayeri Simk. und P. mixta Hal. in Ungarn. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 56—58.) 8°. P. Gayeri Simk. (= montana X patens) bei Torda; P. mixta Hal. (= grandis X nigricans) bei Gran. — — Vier neue Centaureen der Flora von Ungarn. (Ungar, botan. Blätter, VIII, Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 57—61.) 8°. CO. Beckiana (= pannonica X rhenana) bei Edelstal im Wieselburger Komitat; C. stiriaca Hayek (= jacea X subjacea) bei Preßburg; ©. diffusa Lam. an zwei Standorten im Komitat Komorn; (©. psammogena (= diffusa x rhenana) mit der vorigen. Geerts J. M. Beiträge zur Kenntnis der Cytologie und der par- tiellen Sterilität von Oenothera Lamarckiana. (Separatabdruck.) 8°. 114 S., Taf. V-XXU. Verf. geht von der ganz richtigen Anschauung aus, daß eine Pflanze, deren Verhalten zu weitgehenden Schlüssen in deszendenztheoretischer Hin- sicht verwendet wird, auch eytologisch und entwicklungsgeschichtlich genau bekannt sein soll. Von den Ergebnissen seien die wichtigsten hier mit- eteilt: ö 1. Während der Synapsis beobachtet man kein Zusammentreten zweier Fäden; aus dem Synapsisknäuel treten die Chromosomen in der vegetativen Zahl hervor, und später nach der Auflösung der Kernmembran paaren sie sich; diese bivalenten Chromosomen gehen in die Bildung der Kern- platte ein. 2. In den meisten Pflanzen wird die untere Zelle der aus der Mutter- zelle entstandenen Tetrade zum Embryosack. Bei Oenothera Lamarckiana ist es immer die obere Enkelzelle, welche zur Ausbildung gelangt. 3. Im Laufe der Entwicklung des Embryosackes findet bekanntlich in fast allen Pflanzen eine dreimal wiederholte Teilung statt, durch welche acht Kerne entstehen. In der Oenothera Lamarckiana aber ist die erste Teilung im Embryosack ausgefallen, und es entstehen somit gar keine Antipoden und kein unterer Polkern. Nicht einmal eine Antipodeninitialzelle, welche gleich nach dem Entstehen verschwindet, sieht man, wie solches bei Helos?s und Mourera der Fall ist. Nachdem der Kern sich geteilt hat, entstehen zwei Kerne am oberen Pole des Embryosackes. Diese zwei Kerne bilden dann zwei Spindeln senk- recht aufeinander, im oberen Teile des genannten Sackes, während am Cha- laza-Ende weder Kern, noch Kernreste zu beobachten sind. Bei jenem Teilungsschritt entstehen die zwei Synergiden aus dem einen Kerne, die Eizelle und der Polkern aus dem anderen. 4. Bei der Oenothera Lamarckiana wird das Endosperm aus einem einzigen befruchteten Polkerne gebildet. Später jedoch verschwindet dieses Endosperm wieder. Gertz O. Epifylla aseidier hos Zappa minor (Schkuhr) DC. (Bo- taniska Notiser, 1909, Heft 1, S. 1—40.) 8°. 4 Textabb. Griffon E. Recherches sur la Xönie chez les Solanac&es. (Bull. d. 1. soc. bot. de Fr., IV. Ser., Tom. VIII, pag. 714—720.) 8°. 1 Taf. Verf. versuchte, Xenienfrüchte durch Einleitung von Kreuzungen zwischen Lycopersicum, Capsicum und Solanum-Arten (S. Melongena, coc- cineum, ovigerum) zu erzielen. ;Es gelang ihm in keinem Falle, eine Xenie zu erhalten. Györffy I. Einige bisher unbekannte Fälle der Polykarpophorie bei Laubmoosen. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 40—47.) 8°. 1 Textfig. 160 Györffy I. Bemerkungen zur Kenntnis von Doronicum Clusit (All.) Tausch aus der Hohen Tätra. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, 8. 47—50.) 8°. 3 Textfig. — — Additamenta ad floram bryologicam Hungariae. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 51—53.) 8°. Hamet R. Revision des Sedum du Caucase. (Travaux du Jardin Botanique de Tiflis, vol. VIII, 1908, livr. 3.) 8°. 37 pag. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 16. u. 17. Lieferung. (II. Bd., S. 129—184, Fig. 257—310, Taf. 58—65.) Wien (Pichlers Witwe u. Sohn), 1909. 4°. ; Inhalt: Schluß der Cyperaceae, Araceae, Lemnaceae, Juncaceae, Anfang der Liliaceae. Hertwig O0. Der Kampf um Kernfragen der Entwicklungs- und Vererbungslehre. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 122 S. — Mk. 3. Hire D. Aus der Frühlingsflora von Topusko und Umgebung. (Glasnik Hrvatskoga prirodoslovnoga drustva, god. XX.) 8°. 17 pag. 5 Kroatisch, Hollendonner F. Az Alyssum Arduini szaränak anatomiäjäröl [Über die Anatomie des Stengels von Alyssum Arduini]. (Bo- tanikai Közlemenyek, VIII. Köt., 1909, 1. Füz., pag. 26—40.) 8°. 9 Textabb. N ee Resum& in den „Mitteilungen für das Ausland“, S. (8) 1S h Huljak J. Über die Entdeckung von Trifolium Lupinaster L. in Ungarn. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, Ss. 33—38.) 8°. Vom Verfasser in den Liptauer Karpathen aufgefunden. King G. and Gamble J. S. Materials for a Flora of the Ma- layan Peninsula, Nr. 21. (Journal, Asiatic Society of Bengal, Vol. LXXIV, Part II, Extra Number, 1908, pag. 729—916.) 8°. Komarov V. L. Generis Caraganae monographia. (Acta Horti Petropolitani, tom. XXIX, fasc. II, pag. 179—388.) gr. 8°. 16 tab. Neue Arten: Caragana Leveilliei, C. opulens, O. brevifolia, CO. laeta, C. Camilli-Schneideri, ©. densa, C. pruwinosa, ©. spinifera, ©. Maximo- wiezü, CO. Roborowskü, C. tibetica, O. leucospina, ©. Koslowt, O. bicolor, ©. Franchetiana, O. catenata, C. acanthophylla, CO. turkestanica, ©. man- shurica, O. pekinensis, C. Litwinowi, O. stipitata, C. Korshinskü, C. Po- tamımı. Marchand E. et Bouget J. L’influence des couches inferieures de nuages sur la distribution des vegetaux en altitude dans les Pyröndes centrales francaises. (Bull. d. 1. Soc. Ram., 1908.) 8°. Die Verf. konstatieren den Einfluß, welchen die in der Zone zwischen 700 (— 1200 m) und 1500 (— 2200 m) so häufigen Wolkenbänke in den Pyrenäen auf die Verbreitung der Pflanzen ausüben. Die Arbeit sollte zu ähnlichen Beobachtungen in den Alpen anregen, wo gewisse Tatsachen der Pflanzenverbreitnng zweifellos auf analoge Verhältnisse hinweisen. Müller K. Die Lebermoose (Musei hepatici). (Dr. L. Raben- horsts Kıryptogamen-Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, VI. Bd., 7. Liefg., S. 335—448, Fig. 226—243.) 8°. 161 Neger F. W. Ambrosiapilze. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVla, 1908, Heft 10, S. 736—754, Taf. XII.) 8°. 2 Textfig. Die meisten Gallmücken der Gattung Asphondylia nähren sich vor- wiegend oder ausschließlich von einem Pilze, jwelcher die Innenwand der Gallenhöhlung auskleidet. Dieser Pilz gehört der Gattung Macrophoma an; die betreffenden Arten scheinen nur im Zusammenhang mit den Gallen vor- zukommen; sie sind nicht identisch mit den sonst auf den Wirtpflanzen vor- kommenden Phoma-Arten. Der Pilz wird wahrscheinlich vom Muttertier dem Ei bei der Eiablage beigegeben. H Nordstedt O0. Motion au Congres international de Botanique. III. Sess. (Botan. Notiser, 1909, pag. 49—50). Einer der ersten publizierten Vorschläge für die Verhandlungen über die Nomenklatur der Kryptogamen. Verf. schlägt als Ausgangspunkt für die Nomenklatur der Desmidiaceen Ralfs The British Desmidiaceae 1848, für die der Oedogoniaceae Hirn, Monographie und Iconogr. der Oed. 1900, vor. Nyärädy E. Gy. Neue Pflanzen aus dem Florengebiete der Hohen Tatra und ihrer nächsten Umgebung, sowie Beiträge zur aus- führlichen Kenntnis ihrer Pflanzenwelt. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 68—81.) 8°. 5 Textfig. Ungarisch. Oliver F. W. On Physostoma elegans Williamson, an archaie type of seed from the palaeozoie rocks. (Annals of Botany, vol. XXI, nr. LXXXIX, Jan. 1909, pag. 73—116, tab. V— VII.) 8°, 10 Textfig. Ausführliche Darstellung des Baues, insbesondere des Megasporen- baues von Physostoma elegans, welche Ähnlichkeiten mit Lagenostoma er- gibt, dem gegenüber jedoch Ph. als primitiverer Typus erscheint. Verf. reiht Ph. unter die Lyginodendreae ein. Radlkofer L. Über die Gattung Allophylus und die Ordnung ihrer Arten. (Sitzungsber. d. mathem.-phys. Klasse d. kgl. bayr. Akademie der Wissenschaften, Bd. XXXVIII, 1908, Heft II, S, 201—240.) 8°. Rübel E. Überwinterungsstadien von Loiseleuria procumbens (L.) Desv. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXVlIa, 1908, Heft 10, Ss. 803—808, Taf. XIV.) 8°. Sagorski E. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. (Schluß). (Alle. botan. Zeitschrift, XV. Jahrg., 1909, Nr. 2, 3.719= 23.) 88, Inhalt: Anthyllis Webbiana Hook., A. arundana Boiss. et Reut., A. Gandogeri Sag., Zusammenfassung. Scherffel A. Asterococcus n. g. superbus (Cienk.) Scherffel und dessen angebliche Beziehungen zu Eremosphaera. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 10, S. 762 bis 7111): 8. Seymann W. Die systematische Stellung von Colchicum hunga- ricum Janka. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 61—68.) 8°. Verf. betrachtet C. hungaricum als östliche geographische Rasse von C. Bertolonii Steven, deren Verbreitungsgebiet Ungarn, Kroatien, Dalmatien, Bosnien und Herzegowina ist. Er bezeichnet die Pflanze als C. Bertolonii subsp. hungaricum. Als Varietät dazu stellt er €. Dörfleri Haläcsy. Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1902. 12 162 Simonkai L. Synopsis specierum generis Zibes in Hungaria inque ditione Adriae septentrionali-orientalis spontanearum eul- tarumque. (Botanikai Közlemenyek, VIII. Köt., 1909, 1. Füz., pag. 2—26.) 8°. 5 Textabb. Ungarisch; kurzes deutsches Resume in den „Mitteilungen für das Ausland“, S. (2)—(3). j — — Adnotationes parvulae ad Floram Hungariae. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Jahrg., 1909, Nr. 1—4, S. 38—39.) 8°. Inhalt: IV. Nonnea atra Griseb. (bei Dorog im Kom. Gran); V. Bu- pleurum sparsum (affıne X junceum) Simk. (am Tokajer Berg); VI. Quercus adriatica Simk. (eine neue geographische Rasse von Quercus Suber L., bei Fiume, in Istrien, Dalmatien und Italien). vg: Smith W. G. Synopsis of the British Basidiomycetes. A descrip- tive catalogue of the drawings and specimens in the Departe- ment of Botany British Museum. London, British Museum (Nat. Hist.), 1908. 8°. 531 pag., 145 fig., 5 tab. — Mk. 12. Sorauer P. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Dritte, vollständig neubearbeitete Auflage, herausgegeben in Gemeinschaft mit G. Lindau und L. Reh. Liefg. 20. (III. Bd., Bog. 11—15, S. 161—240, Fig. 150—173.) 8°. Stahl E. Zur Biologie des Chlorophylis. Laubfarbe und Himmels- licht, Vergilbung und Etiolement. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 153 S., 4 Textabb., 1 Taf. — Mk. 4. Der Inhalt dieses wichtigen und sehr anregend geschriebenen Buches sei durch Wiedergabe der Kapitelüberschriften skizziert: Einleitung. (Fragestellung: Warum sind die Blätter grün und nicht [anders gefärbt? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Chlorophyll- absorption und den am Himmel dominierenden Farben ? 1. Einfluß der Atmosphäre auf die Sonnenstrahlung. 2. Strahlen- absorption im Chlorophyll. 3. Beziehungen zwischen der Absorption der Sonnenstrahlung und der Kohlensäurezerlegung. 4. Biologische Deutung der Chlorophyllabsorption. 5. Assimilation bei verschiedener Zusammensetzung des Himmelslichtes.. 6. Regulierung der Absorption der Sonnenstrahlen. 7. Wechselnder Chlorophyligehalt der Assimilationsorgane. 8. Zur Biologie nicht grüner Algen. 9. Das Nichtergrünen etiolierter Pflanzenteile. 10. Herbst- liches Vergilben der Blätter. 11. Biologische Bedeutung von Vergilbung und Etiolement. Das Buch ist kein kompilatorisches und interpretierendes, sondern basiert überall auf eigenen Untersuchungen des Verf. Strasburger E. Zeitpunkt der Bestimmung des Geschlechts, Apogamie, Parthenogenesis und Reduktionsteilung. (Histologi- sche Beiträge, Heft VII.) Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 124 S., 3 Taf. Unsere Welt. Illustrierte Monatschrift zur Förderung der Natur- erkenntnis. I. Jahrg., Nr. 1, Januar 1909. Schriftleitung: Prof. Dr. E. Dennert. Naturwissenschaftl. Verlag Godesberg bei Bonn. kl. 4°. Umfang eines Heftes 64 Spalten. — Preis viertel- jährlich Mk. 1°20. Einzelne Hefte 45 Pig. Vries H. de. Bastarde von Oenothera gigas. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXVIa, 1908, Heft 10, S. 754—762.) 8°. 163 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 7. Jänner 1909. Prof. Dr. R. v. Wettstein legt eine Abhandlung von Pros. Dr. Fridolin Krasser in Prag vor, mit dem Titel: „DieDiagnosen der von Dionysius Stur in der obertriadischen Flora der Lunzerschichten als Marattiaceenarten unter- schiedenen Farne.“ In dieser Abhandlung werden aus dem Nachlaß von Stur stammende Diagnosen zu einer Reihe von Marattiaceen publiziert, die Stur in den Sitzungsberichten, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXT, I. Abt., Märzheft 1885, in einer Enumeration der Lunzer Flora als nomina nuda bekannt gegeben hatte. Auf Grund des Studiums der phytopaläontologischen Literatur und der im Museum der k. k. Geologischen Reichsanstalt aufbewahrten Originale werden die Marattiaceenarten der fossilen Flora der Lunzerschichten nun- mehr unter Benutzung der erwähnten Sturschen Diagnosen be- schrieben und die Nomenklatur unter möglichster Benutzung der nomina nuda Sturs von 1885 festgelegt, so daß nun die fol- sende Übersicht über die Marattiaceen der Lunzer Flora gegeben werden kann: Marattiaceae. Subordo: Senftenbergieae Stur. Genus: Comiopteris Brongn., Schenk emend. 1. ©. lunzensis Stur, n. sp. Subordo: Acrostichiformes Stur. Genus: Speirocarpus Stur, n. gen. 1. Sp. virginiensis (Font.) Stur. 2. Sp. Neuberi Stur, n. sp. 3. Sp. auriculatus Stur, n. sp. 4. Sp. tenuifolius (Emmons) Krasser. Subordo: Hawleae Stur. Genus: Oligocarpia Goepp. 1. ©. distans (Font.) Stur. 2. O. bullata (Bunb.) Stur. 3. O. coriacea Stur, n. Sp. Subordo: Asterotheceae Stur. Genus: Asterotheca Presl. 1. A. Meriani (Brongn.) Stur. Subordo: Displaziteae Stur. Genus: Bernoullia Heer. 1. B. lunzensis Stur, n. Sp. 12* 164 Subordo: Danaeeae Presl. Genus: Pseudodanaeopsis Font., Krasser emend. 1. Ps. plana (Emmons) Font. 2. Ps. marantacea (Presl) Krasser. Subordo: Taeniopterideae Stur. Genus: Macrotaeniopteris Schimp. a) Macrotaeniopterides verae Krasser. 1. M. simplex Krasser, n. sp. 2. M. latior Krasser, n. sp. 3. M. angustior Krasser, n. sp. b) Macrotaeniopterides pterophylliformes Krasser. 1. M. Haidingeri Krasser, n. sp. 2. M. lunzensis Krasser, n. sp. Von den 17 in der Abhandlung diagnostizierten und biblio- graphisch bearbeiteten Arten sind heute noch 10 neu und bisher nur aus den Lunzerschichten bekannt. Sämtliche Marattiaceen der Lunzer Flora gehören ausgestorbenen Gattungen an, die aber durch die Sporangienmerkmale als natürliche Gattungen auch im Sinne der Systematik der rezenten Marattiaceen gelten müssen. Die Marattiaceenflora der Keuperzeit, soweit sie in den Lunzer- schichten erhalten ist, zeigt demnach eine ganz beträchtliche Differenzierung; 7 Gattungen mit zusammen 17 Arten. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 21. Jänner 1909. Dr. Fritz Knoll in Graz übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Studien zur Artabgrenzung in der Gattung Astilbe.* Es wurde wiederholt in früherer Zeit die Ansicht aus- gesprochen, daß die Gattungen Astilbe und Aruncus so nahe ver- wandt seien, daß es allenfalls angezeigt wäre, beide Gattungen unter einer einzigen Gattungsbezeichnung zu vereinigen. Von diesem Gesichtspunkt aus hat der Verfasser seine Untersuchungen begonnen. Er ist dabei zu dem Resultat gelangt, daß beide ob- genannte Gattungen sich durchaus scharf voneinander unter- scheiden lassen und daß keinerlei Übergänge zwischen ihnen vor- handen sind. Auch die Behauptung, daß zwischen beiden Gattungen jastarde vorkommen, hat sich als unzutreffend erwiesen. Um zu diesem Resultat zu kommen, mußte der Verfasser erst eine ge- naue Revision der (im allgemeinen ziemlich ungenau beschriebenen) Astilbe-Arten vornehmen. Da sich hiebei verschiedene Anderungen in der Abgrenzung der bekannten Arten sowie die Beschreibung einiger neuer Spezies als notwendig erwiesen, hat der Verfasser seine bei der Beschäftigung mit der Gattung Astilbe gemachten 165 Beobachtungen in der vorliegenden Arbeit zusammengefaßt. Der Autor hat zehn ihm in Herbarexemplaren zugängliche, bereits be- kannte Arten der Gattung Astilbe neu umgrenzt und mit aus- führlichen lateinischen Diagnosen versehen, sowie drei neue Arten und einen Bastard beschrieben. Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner überreicht eine von Dr. K. Linsbauer und E. Abranovicz im pflanzenphysiologischen In- stitut der k. k. Universität in Wien ausgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über die Chloroplastenbewegungen.“ Die wichtigeren Ergebnisse lauten: 1. Die Bewegungen der Chloroplasten von Lemna trisulca und Funaria hygrometrica weisen in ihrer Beeinflussung durch verschiedene Agentien mehrfache Analogien mit der Plasma- strömung_auf; : a) Atherwasser (1%) sistiert die sich beim Ubergang ins Dunkle normalerweise einstellenden Bewegungen, während hierdurch die Annahme der Profilstellang aus der Epi- strophe bei direkter Insolation nicht nur nicht gehemmt, sondern sogar beschleunigt wird. In positiver Apostrophe ätherisierte Chloroplasten behalten jedoch unter allen Um- ständen ihre Stellung bei. y b) CO,-Entzug sistiert umgekehrt den Ubergang in positive Apostrophe bei direkter Insolation, beeinflußt jedoch nicht die Annahme der negativen Apostrophe aus der Epistrophe bei Übertragung ins Dunkle. 2. Die bei Insolation auftretenden Chloroplastenbewegungen unterscheiden sich jedoch von der Plasmaströmung schon insoferne, als sie an die Assimilationsfähigkeit gebunden sind. 3. Turgorsteigerung bedingt die Annahme der positiven Apo- strophe, vielleicht sogar jede Profilstellung der Cloroplasten. 4. Die orientierte Ansammlung der Chloroplasten bei schräg einfallendem Lichte ist von der Apostrophe prinzipiell verschieden; sie dürfte auf eine Phototaxis des Protoplasmas zurückzuführen sein. 5. Die Chloroplasten bewegen sich (bei Funaria) in strang- förmigen Plasmazügen, welche selbst einer kontinuierlichen Ver- änderung (Auflösung, Neubildung, Anastomosierung) unter- worfen sind. 6. Die Bewegung der Chloroplasten ist der Hauptsache nach eine passive, wenngleich vielleicht in gewissen Fällen (z. B. bei Funaria) schwach amdboide Formänderungen der Chlorophylikörner die Bewegung begünstigen. -—_ 3 Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 4. Februar 1909. Prof. Dr. R. v. Wettstein legt eine Arbeit von Prof. Fr. Zach vor, mit dem Titel: „Untersuchungen über die Kurz- 166 wurzeln von Sempervivum und die daselbst auftretende endotrophe Mykorhiza.* Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 4. März 1909. Das w. M. Prof. R. v. Wettstein überreichte eine Arbeit aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität Graz (Vorstand Prof. Dr. K. Fritsch) von Franz Wonisch: „Über den Gefäßbündelverlauf bei den Cyrtandroideen-* Von Hollstein wurden unter den Oyrtandroideen für Mi- traria, Trichosporum und Streptocarpus einsträngige, für die Ver- treter der Columnmeae sowie Didymocarpus dreisträngige Blatt- spuren beschrieben. Nur bei Klugia stellte derselbe ein mark- ständiges Gefäßbündelsystem fest. Fritsch beobachtete einen ganz ähnlichen anormalen Gefäßbündelverlauf bei Monophyllaea. So- lereder konstatierte Markbündel bei Rhynchoglossum. Der Ver- fasser untersuchte Vertreter aus sämtlichen Tribus der Cyrtan- droideen — 41 Gattungen angehörende 58 Arten — auf ihren Gefäßbündelverlauf hin, ohne den erwähnten anormalen Verlauf der Gefäßbündel bei einer anderen als den bereits bekannten Gattungen wiederzufinden. Der weitaus größte Teil der unter- suchten Gattungen, von welchen die überwiegende Mehrheit bisher überhaupt noch nicht in bezug aufihren Gefäßbündelverlauf unter- sucht worden war, folgt dem Typus mit einsträngiger Blattspur: kamondieae, Championieae, Streptocarpeae zum Teil, Trichosporeae zum Teil, Hemiboeae, Anetantheae, Beslerieae und Coronanthereae. Eine bei weitem nicht so große, doch aber noch ziemlich be- trächtliche Anzahl von Gattungen ist nach dem Typus mit drei- strängiger Blattspur gebaut: Didymocarpeae, Cyrtandreae und Columneae, zum Teil Streptocarpeae und Trichosporeae. Die bisher unterschiedenen Gattungsgruppen dürften also auch, was den Ge- fäßbündelverlauf anlangt, natürliche Gruppen darstellen. Ein- schränkend dazu muß wohl bemerkt werden, daß z. B. Saint- paulia unter den Ramondieae im äußeren Habitus, im Blütenbau und im Gefäßbündelverlauf so stark an Didymocarpus sinensis erinnert, daß Verfasser meint, Saintpaulia sei besser den Didy- mocarpeae einzureihen. Als eine gänzlich unnatürliche Gruppe hat sich die der Klugieae herausgestellt, zu welcher nach Ansicht des Verfassers nur Klugia, Hhynchoglossum und unbedingt auch Monophyllaea gehören, von welchen die zuletzt genannte .der Früchte wegen bis jetzt bei den Beslerieae eingereiht wurde. Die drei genannten Gattungen haben außer dem Gefäßbündelverlauf noch das Vorkommen von Sekretgängen gemeinsam, desgleichen sind im Aufbau der Keimpflanzen phylogenetische Beziehungen nicht zu verkennen. Das k. M. Prof. F. v. Höhnel legt eine Abhandlung: „Fragmente zur Mykologie“, VI. Mitt, Nr. 182—288, vor. 167 welche gleichzeitig der zweite Teil der Ergehnisse seiner mit Unterstützung der kaiserl. Akademie durch Zusage des Buiten- zorg-Stipendiums 1907/08 unternommenen Forschungsreise nach Java ist. Die Arbeit enthält kritische Studien über zahlreiche unge- nügend bekannte tropische Pilze und Neubeschreibungen der- selben, wobei eine größere Anzahl von Synonymien festgestellt wurde. Ferner werden viele neue Arten und eine Anzahl von neuen Pilzgattungen aufgestellt und charakterisiert. Die Bearbei- tung der gefundenen Myxomyceten ergab für dieselben drei neue Gattungen; ferner wurden die Myriangiaceen, Englerulaceen und die Gattung Saccardia größtenteils auf Grund der Originaltypen kritisch revidiert und neu geordnet. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. P. Sorauer (Berlin) wurde zum Geheimen Re- gierungsrat ernannt. (Naturw. Rundschau.) Privatdozent Dr. Karl Steinbrück wurde zum Professor der Landwirtschaftslehre an der Universität Halle ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. W. Simon hat sich an der Universität Göttingen für Botanik habilitiert. (Botan. Zentralblatt.) Dr. J. W. C. Goethart wurde zum Direktor des Reichs- herbariums in Leiden (als Nachfolger von Dr. J. P. Lotsy) er- nannt. Dr. W. H. Lang wurde m Professor of Cryptogamic Bo- tany an der Vietoria University of Manchester ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Sir George King, früher Direktor des Botanischen Amtes in Indien, ist am 13. Februar im 69. Lebensjahre gestorben. (Naturw. Rundschau. ) Inhalt der April-Nummer: F. Knoll: Eine neue Art der Gattung Coprinus. 8. 229. — L. v. Portheim und E.Löwy: Untersuchungen über die Entwicklungsfähigkeit der Pollenkörner in verschiedenen Medien. S. 134. — Dr. Milan Serko: Vergleichend-anatomische Unter- suchung einer interglazialen Konifere. (Schluß.) S. 143. — F. Vierhapper: Eine neue Soldanella aus dem Balkan. S. 148. — Literatur-Übersicht. S. 151. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 163. — Personal-Nachrichten. S. 167. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mar zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4-—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn in Wien, |., Barbaragasse 2, beehrt sich bekannt zu geben, daß die neue Auflage von „Fritsch, Exkursionsflora“ in einigen Wochen erscheinen wird. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch vehlllora Kür die Ösierreichischen sudelen-u, Alpenländer (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Osterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. ae auf aMk L— 1893 — 1897 ( ” ” ” 6.—) „nn ” 10.— herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2,—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. "Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt un Menden Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer liegt bei Tafei Il (Serko) und ein Prospekt über I. Dörflers Botaniker-Adreßbuch, Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, No- 5. Wien, Mai 1909. Untersuchungen über die Gattung Cerastium. I. Die Verwertung der Haarformen für die Unterscheidung der Arten. Von €. Correns (Leipzig). (Mit 4 Textabbildungen.) Seit Jahren studiere ich, so weit es meine anderen Arbeiten zulassen, auch mit Hilfe von Kulturversuchen, die Gattung Cerastium, ohne daß ich bis jetzt anders als gelegentlich von meinen Beob- achtungen Gebrauch gemacht hätte‘). Wenn meine Absicht bei diesen Untersuchungen eigentlich nur war, eine selbständige Einsicht in Bildung und Verkettung der Sippen eines nicht gar zu großen, aber schwierigeren Verwandtschaftskreises zu gewinnen, so ergaben sich dabei doch eine Menge von Tatsachen, die von Inter- esse für die Systematik der Gattung sind. Einige davon sollen in dieser kleinen Arbeit mitgeteilt werden, andere sollen später folgen; ich hoffe, endlich eine Bearbeitung der ganzen Gattung geben zu können ?). Bei den großen Schwierigkeiten, in manchen Artenkreisen für die einzelnen Glieder greifbare Charaktere zu finden, habe ich von Anfang an auch das Mikroskop zu Hilfe genommen, und dabei hat sich herausgestellt, daß besonders die Haare, hier wie in anderen Verwandtschaftsgruppen, gute Merkmale abgeben können. Dies will ich im folgenden an einigen Beispielen zeigen. !) Über Levkoyenbastarde. Botan. Zentralbl., Bd. 84, S. 112 (1900); Dörflers Herbarium normale, „Schedae ad Centuriam XLVIII“, Nr. 4705 bis 4716. (Jan. 1907.) | 2) Nach Einsendung des Manuskriptes habe ich noch durch die Freund- lichkeit der Herren Professor Dr. v. Wettstein und Dr. E. Janchen die einschlägigen Cerastien des Herbares der Universität Wien einsehen können wodurch besonders beim zweiten, das ©. grandiflorum behandelnden Teil wesentliche Ergänzungen möglich wurden. Ich spreche ihnen auch hier meinen, besten Dank aus. Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1909. 13 170 In der Literatur ist über Cerastien-Haare (begreiflicherweise) wenig zu finden. Daß O. mollissimum Poir. sich durch eine Art „Sternhaare“ auszeichnet, wußte schon Grenier'): „pilis foliorum et caulis stellato-ramosis*, und in der Flora Brasiliensis sind außer- dem für CO. dicrotrichum Fenzl zwei- bis dreispaltige Haare an- gegeben: „folia pilis brevibus plerisque apice bi- vel tripartitis v. rarissime simplieibus scabriuseula“ ?). Sonst sind nur einzellreihige Deck- und Drüsenhaare bekannt, die gewöhnlich gleichlange Zellen haben sollen®).. Solche Haare kenne ich jedoch nur für eine Minderzahl von Cerastium-Arten, z. B. das ©. Haussknechtii Boiss. oder die Untergattung Dichodon Bartl (C. trigynum Vill., OÖ. anomalum W. K.), während bei den meisten von mir unter- suchten Arten die Länge der Gliederzellen nach der Spitze hin zu- nimmt, gewöhnlich sehr deutlich, hie und da ganz auffallend (vgl. z. B. Fig. 1, C, D). Einen solchen Bau gibt Solereder nur für Agrostemma an. Das von Theorin‘) abgebildete Haar von Ce- rastium vulgatum zeigt dagegen die Zunahme in der Länge der Zellen ganz richtig. Die bekannteste südeuropäische Cerastium-Art ist das durch seinen weißen Haarfilz so auffällige, in- und außerhalb der bota- nischen Gärten viel kultivierte und in wärmeren Gegenden hie und da verwilderte ©. tomentosum L. Seine Heimat ist der mittlere und südliche Teil Italiens und Griechenland. Die Angaben für Spanien beziehen sich, soweit es sich nieht etwa um verwilderte Pflanzen handeln sollte, auf ©. Boissierv Gren.’). Die Angaben für Dalmatien, Montenegro, Bosnien und Serbien‘) sind wohl nur durch die Einbeziehung von Formen veranlaßt, die nur entfernt verwandt sind und mit O©. moesiacum Friv., O. lanigerum Clem. ete. in näherer Beziehung stehen. Ich muß aber gestehen, daß ich weder von dem 0. tomentosum v. elongatum Pantocsek, noch von dem ©. tomentosum v. bosniacum G. Beck Originale gesehen habe’). 1) Monographia de Üerastio, p. 63 (1841). 2) Rohrbach P., Alsinaceae, ]. c., Vol. XIV, Pars I. 3) Solereder H., Systematische Anatomie, p. 124 (1899), und der Er- gänzungsband dazu, p. 36 (1908). 4) Theorin P. G. E., Nya bidragtill Kännedomen om växttrichomerna, Arkiv för Botanik, Band 3, Nr. 5, Taf. 1, Fig. 48 (1903). 5) In Willkomm und Langes Prodromus florae Hispanicae findet sich C. tomentosum überhaupt nicht mehr angeführt. 6) Nyman C. F., Conspectus Florae Europaeae, I, p. 107 (1878). Das von Fenzl (Ledebours Flora Rossica, I, S. 414, für den Kaukasus (Iberien) aufgeführte Ü. tomentosum „ß. niveum, Lus. 1. folia omnia linearia* („fide specim. Stevenü, a cl. Trinio herb. Musei vindobonensi communie.*) dürfte, trotz Fenzls Autorität, kein echtes ©. tomentosum sein. ?7) Das von Baldacci (Iter albanicum [montenegrinum] sextum, 1898, Nr. 56, Herb. Univ. Wien) ausgegebene C. tomentosum L. f. elongatum Pant. gehört, wie das CO. tomentosum L. var. bosniacum Beck desselben Sammlers (Iter albanicum 1892, Nr. 184, ibid.), sicher nicht in den Formenkreis des echten C. tomentosum, sondern in den des (©. lanigerum Clem. 171 Das italienische Ü. tomentosum zerfällt in eine ganze An- zahl von Sippen, die zum Teil in ihren Extremen auffällig ver- schieden sind und auch schon vielfach Namen erhalten haben (C. longifolium 'Ven., ©. album Presl ete.). Bei dem griechischen C. tomentosum sind dagegen, soviel ich weiß, keine Formen be- schrieben worden; nur v. Heldreich hat eine var. alpina in sched. aufgestellt, zuerst wohl in den Exsice. vom Jahre 1844, wo Boissier mit als Autor zitiert wird. Es ist eine niedrige Form höherer Standorte („in excelsis Taygeti ad nives jugi Hagio Pa- raskevy“) mit kürzeren, etwas zurückgekrümmten Blättern. Uber ihre Konstanz in der Kultur und damit über die Berechtigung ihrer Unterscheidung kann ich nichts sagen, sie scheint mir aber eher eine Modifikation zu sein"). Merkwürdigerweise hat noch niemand die griechische Pflanze auch nur als Varietät von der italienischen abgetrennt. Der einzige, der einen Unterschied hervorgehoben hat, ist, soviel ich weiß, Nyman, der?) ganz richtig sagt: „Planta graeca multo densius vestita est.“ Und doch ist die griechische Pflanze eine besondere, meiner Meinung nach sogar eine ausgezeichnete Art. Den auffälligsten, ganz unerwarteten Unterschied zeigten die Haare, die die Filzdecke der Pflanzen ausmachen: Das italienische C. tomentosum hat einfache, das griechische C, candidissi- müum, wie ich es nennen will, ästige, fast sternförmige Haare, u. zw. durchgehends, an Stengeln, Blättern, Blütenstielen und Kelchen; ich habe nicht ein einfaches Haar gefunden’). Die umstehende Abbildung 1 zeigt an einigen Haaren von beiden Arten den Unterschied besser als eine lange Beschreibung; es sind dazu nur noch wenige Bemerkungen nötig. Am Stengel des Ü. candidissimum pflegen die Aste der Haare ausgesprochen kulissenartig ausgebreitet zu sein, so daß das einzelne Haar, von oben gesehen, fast wie ein Strich erscheinen kann; bei den Haaren auf den Blättern tritt das nicht hervor, obwohl auch hier von den Asten oft eine Richtung — wohl die Längsrichtung des Blattes — bevorzugt ist. Die Sternhaare des südamerikanischen ©. mollissi- mum und seiner Verwandten scheinen sich, nach der untersuchten Probe (©. Willdenowii DC., leg. Sellow, Brasil. merid., Herb. Univ. Lips.) zu urteilen, auffällig genug durch ihren aus zahlreichen 1) v. Haläcsy erwähnt sie denn auch in seinem Conspectus Florae Graecae gar nicht. 2) Nyman C, F., Conspectus Florae Europaeae, p. 107. Auch P. G. Strobl ist der Unterschied zwischen seinen sizilianischen Pflanzen und dem von Reichenbach abgebildeten „C. tomentosum“ aufgefallen (das unzweifel- haft die griechische Pflanze darstellt), sowie seinen von v. Spruner ge- sammelten Exemplaren vom Hymettus. (Österr. botan. Zeitschr., 1885, p. 277.) 3) E. v. Haläcsy gibt zwar in seinem sehr verdienstvollen Conspectus Florae Graecae (I., p. 220) ausdrücklich „lanugine simpliei erispata“ an, doch konnte er sich dabei auf den sonst so genauen Fenzl (Ledebours Flora Ros- sica, Bd. I, p. 413) stützen. 13* 172 Abb. 1.: Cerastium candidissimum sp. nov. und C. tomentosum L. s. stren. A, B zwei Haare des C. candidissimum, A vom Blütenstiel, B vom Blatt; C, D, E drei Haare des ©. tomentosum; F, G Haare einer kultivierten tomentosum- Form, F Ausnahmefall. Nach Behandlung mit verdünnter Kalilauge gezeichnet ; die „Sperrzellen* punktiert. (Vergr. 230.) 173 kurzen Zellen bestehenden „Stiel“ zu unterscheiden, wie Abbildung 2 zeigt!). ” Wir kennen Fälle, in denen es viel leichter ist, zwei Arten durch mikroskopische Merkmale als durch grob-morphologische zu unterscheiden ; das beste Beispiel ist wohl das Artenpaar Tricho- phorum germanicum und T. austriacum, in die Palla?) den alten + RB Abb. 2. Cerastium mollissimum. A, B zwei Haare vom Blatt, u. zw. zwei re- lativ wenig verzweigte und kleine. (Vergr. 230.) 1) Bei ©. tomentosum und CO. candidissimum weichen, wie bei anderen + filzigen Arten, die unterste Zelle oder die zwei, seltener drei untersten Zellen, die über der Fußzelle des Haares liegen, von den übrigen Zellen in ihrer Membranbeschaffenheit ab. Ihre dünnere Wand erinnert an die der (an der gleichen Stelle liegenden) „Saugzellen“, wie sie für viel „Saughaare“ seit Volkens’ undG@regorys Untersuchungen bekannt sind. (Vergl. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie, III. Aufl., S. 210.) Hier, bei unseren Cerastien, sind sie aber, soweit sich das an dem toten Material beurteilen läßt, schon frühzeitig abgestorben, wie die darüberliegenden Zellen, und kollabiert; und ihre Wand ist deutlich verkorkt — entweder der ganzen Dicke nach oder nur die innerste Membranlamelle — u. zw. rundum, während die diekeren Wände der darüberliegenden Haarzellen nur eine zarte Kutikula besitzen und sonst Zellulosereaktionen geben (Vorbehandlung des Materiales mit Eau de Ja- velle und Färben mit Cyanin; conf. A. Zimmermann, Botan. Mikrotechnik, S. 151). Eine einwandfreie Deutung dieser verkorkten Zellen kann natürlich nur das Experiment geben; alles zusammengehalten, scheint es mir aber wahr- scheinlich, daß bei unseren Cerastien der Haarfilz als Lieht- oder eher Tran- spirationsschutz dient, und daß die Verkorkung der Basalzellwände die Funktion hat, das darüberliegende (tote) Haar vom lebenden Blatt abzusperren und so eine unnötige und bei dem trockenen Standort auch kostspielige Wasserabgabe vonseiten des Blattes an das Haar und vom Haar an die Luft zu verhindern, die selbst noch im toten Haar durch die Membran vor sich gehen würde. Man könnte solche Basalzellen „Sperrzellen“ nennen; sie dürften sich gewiß als weiter verbreitet herausstellen. 2) Palla E.,, Einige Bemerkungen über Trichophorum atrichum und caespitosum. Ber. d. Deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XV, S. 467 (1897). 174 Scirpus caespitosus zerlegen konnte. Doch sind auch dort noch morphologische Unterschiede vorhanden, und so ist es auch bei unseren zwei Cerastium-Arten. Hier sind sie sogar recht be- trächtlich. Zunächst ist die Filzbekleidung des C©. candidissimum, wie schon Nyman (l. ce.) richtig hervorgehoben hat, dichter und dadurch weißer; nur ausnahmsweise hat das italienische tomen- tosum ein so dichtes weißes Haarkleid. Außerdem ist das Filzkleid des O. candidissimum aber auch glatter als das des ©. tomentosum, das mehr durch hervorstehende Haare wollig erscheint. Der Unterschied ist besonders an den Blättern deutlich und ist natür- lich durch die Haarform bedingt. Mit dem Alter (beim Liegen im Herbarium) wird der Filz des C©. candidissimum gelblich, viel aus- gesprochener als es gelegentlich bei Ü. tomentosum vorkommt, dessen Filz oft noch bei sehr alten Exemplaren rein weiß ist. Dann sind die Infloreszenzen des ©. candıdıssimum diehter, was durch die kürzeren Blütenstiele bedingt wird; der erste ist, wenn er eine normale Blüte trägt, etwa so lang bis doppelt so lang als sein Kelch, statt, wie bei ©. tomentosum, doppelt bis dreimal so lang und länger. Die Brakteen sind kürzer und breiter, eiförmig statt eiförmig-lanzettlich, und die Blüten sind auffallend kleiner. Schon die Kelehblätter sind kürzer, dafür (relativ) breiter und vor allem stumpfer; besonders auffällig ist aber der Unterschied in der Länge der Kronblätter: bei ©. can- didissimum habe ich keine gemessen, die länger als 95 mm gewesen wären, bei ©. tomentosum überschreitet die Länge 13 mm (selbst 16 mm) und geht wohl nur selten unter 10 mm herab. Wichtiger als dieser Größenunterschied scheint mir ein Formunterschied zu sein: In allen untersuchten candidissimum-Blüten verschiedener Herkunft waren die Blumenblätter am Grunde plötzlich in den sehr kurzen, fast fehlenden Nagel zusammengezogen, zuweilen sogar sehr deutlich geöhrt, in allen tomentosum-Blüten dagegen mehr allmählich in den Nagel verschmälert. Fig. 3 zeigt das deutlich genug. Der Hauptunterschied liegt aber (natürlich abgesehen von den Haaren) in der Kapsel. O©. candidissimum hat eine derbere Kapsel mit Zähnen, deren Rand fast oder vollkommen flach ist, die aber deutlich, bis zu einem Halbkreis, zurückgekrümmt sind. C. tomentosum hat dagegen eine zartwandigere Kapsel mit Zähnen, deren Seitenränder deutlich nach außen umgebogen sind, und die dafür gerade vorgestreckt oder gerade — nicht ge- krümmt — etwas nach außen stehen'). 1) C. candidissimum verhält sich also in seinem Kapselbau zu Ü. to- mentosum wie O©. Biebersteinii DC. zu diesem; es hat eben die Biebersteinüi- Kapselzähne. Grenier hat zwar in seiner Monographie (p. 22) eine Anza tomentosum-Formen (C. longifolium Ten., C. samnianum Ten.) zu C. Bieber- steinii gezogen. Alles, was ich aus Italien von fruchtendem ©. tomentosum sah, hat aber die gleichen, oben beschriebenen Kapselzähne; auch sehr schmal- 175 C. candidissimum gehört also in die Sektion „Strephodon“, wenn es auch die Zurückrollung der Kapselzähne nicht sehr aus- gesprochen zeigt, lange nicht so wie etwa Ü. perfoliatum oder chlorifolium, C. tomentosum dagegen in die Sektion „Orthodon“ ; ein guter Beweis dafür, wie unnatürlich diese beiden Haupt- sektionen sind, die seinerzeit Seringe geschaffen und die man seitdem allgemein angenommen hat. Ähnliche Beispiele lassen sich auch sonst finden. \ Das C. candidissimum hat endlich meist schon einen ab- weichenden Habitus; es ist plumper als das O. tomentosum, was zum guten Teil auch durch das dichtere Filzkleid bedingt sein wird, und das oberste Internodium des blühenden Stengels (unter der Infloreszenz) ist oft nur wenig länger als das nächst untere, während es bei C. tomentosum meist viel länger, selbst doppelt so lang und länger ist, so daß die Infloreszenz von den Blättern weiter abgerückt ist und der blühende Stengel dadurch etwas schaftähnlich wird. NALIN DA WA Abb. 3. Unterer Teil von Blumenblättern (verschiedener Blüten), A, B, C, D von Cerastium tomentosum L. s. str, E, F, G, H von ©. candidissimum n. sp.; nach Skizzen, die mit dem Zeichenapparat bei 13facher Vergrößerung entworfen worden waren. Vergr. ca. 7. Eine ganz charakteristische Abbildung des ©. candidissimum gibt Reichenbach in seinen Icones Flor. Germ. et Helv. als C. tomentosum L. Nr. 4985, während sein ©. repens L. Nr. 4984 wohl nach kultivierten Exemplaren des Ü. tomentosum (oder gar des Ü. Biebersteini?) gezeichnet ist. Die Abbildung der Flora Graeca (Tab. 455) konnte ich nicht vergleichen. Exemplare des CO. candidissimum habe ich von folgenden Standorten mikroskopisch untersuchen können !): blättrige, dem C©. longifolium Ten. durchaus entsprechende Pflanzen verhalten sich so. Im übrigen hat hier, wie sonst, das Herbarmaterial leider gewöhnlich nur Blüten oder höchstens notreife Kapseln. !) Außer meinem eigenen Herbar habe ich für diese Untersuchung die Herbarien der Universitäten Tübingen, Lausanne, Wien und Leipzig, das Herb. Ascherson und Herb. Haussknecht, dank dem freundlichen Entgegen- kommen der Direktoren, resp. Besitzer, benützen können. 176 „Athenae“ (leg. Haussknecht). Hymettus (leg. v. Spruner, v. Heldreich, Orphanides, Bornmüller, Jaccard). Parnes (leg. v. Spruner). Pentelikon (leg. Haussknecht). Pateras (bei Eleusis, leg. Pichler). Euboea (Gipfel des Delphi, leg. Leonis). Kyllene (leg. v. Heldreich). Chelmos (leg. Orphanides, Leonis). Panachaicon (leg. v. Haläcsy). Taygetos (leg. Despreaux und v. Heldreich), z. T. die „var. alpinum“. Kephalonia (leg. Schimper, Letourneux, Nr. 331). Es unterliegt mir aber kaum einem Zweifel, daß sämtliches im Gebiet des Conspectus Florae Graecae von v. Haläcsy wach- sendes „C. tomentosum“ hieher gehört. Ob und wie weit sich das C. candidissimum darüber hinaus nach Norden auf der Balkan- halbinsel erstreckt, kann ich mit dem mir gerade vorliegenden Material nicht feststellen; auch von den beiden nördlichsten Stand- orten, die v. Haläcsy für ©. tomentosum angibt: Pirgo im Othrys und Dokimi im Pindus, beide von Formanek entdeckt, habe ich keine Exemplare gesehen. Alles, was ich von Pflanzen der italienischen Haibinsel unter- sucht habe, hatte (wie schon bemerkt wurde) dagegen einfache Haare und gehörte also zu C©. tomentosum L. Auch in den Gärten wird fast ausschließlich oder ausschließlich ©. tomentosum gezogen, und die (in Oberitalien, in der Westschweiz, in Frankreich und im Limburgischen) verwilderten Pflanzen gehören ebenfalls dazu. Kul- tivierte Exemplare des Ü. candidissimum habe ich nur im Her- barium Hausskneeht, von Ducommun aus Genf als Ü. ar- genteum M. B. mitgeteilt, gesehen. Bei den größeren Blüten des echten Ü. tomentosum scheint seine Bevorzugung begreiflich, auch konnte es ja früher in Kultur genommen werden und wurde auch wirklich schon im 16. Jahrhundert kultiviert. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß das (. candidissi- mum viel einförmiger ist als das echte C. tomentosum L. (8.171), woran verschiedenes Schuld sein mag, darunter auch das Fehlen von Arten aus der arvense-Sippe in Griechenland. Außer der be- reits erwähnten f. alpina v. Heldreichs (S. 171) könnte ich nur noch eine f. cuneifolia anführen, bei der die sterilen Triebe ungewöhnlich breite, keilföormig verschmälerte Blätter besitzen: auf 12 mm Länge sind sie etwa 5 mm breit. Meine von Schimper auf Cephalonia gesammelten Exemplare gehören hieher. Speziell fehlt mir eine Form mit oberwärts drüsigen Stengeln, wie eine solche (f. glandulosum m.) beim italienischen C. tomentosum, 177 wenngleich selten, vorkommt, z. B. auf dem Monte Amaro (leg. H. Groves) und dem Gran Sasso d'Italia (leg. U. Martelli). Sie ist, soweit der Haarfilz durch Drüsenhaare ersetzt ist, grün. Es war durchaus nötig, der griechischen Pflanze einen neuen Namen zu geben. Linne&') hat bekanntlich ein Ü. repens und ein C. tomentosum aufgestellt, die bald nebeneinander fortgeführt werden, z. B. noch vonNyman’), bald, richtig, zusammengezogen wurden, wobei dann meist ©. tomentosum als Name beibehalten und Ü. repens synonym wurde. Meiner Meinung nach ist mit Linnes Diagnosen nicht viel anzufangen?), auch auf das, was jetzt in seinem Herbar unter diesen Namen liegt, wird wenig Ge- wicht gelegt werden können; man wird sich einzig an die zitierten Autoren halten können. Da zeigt sich, daß C. repens L., wie be- kannt, ein Gemisch ist. Vaillants „Myosotis arvensis polygoni folio“ gehört zu C. arvense, die übrigen zu unserer italienischen Pflanze. Ganz sicher ist das für „Oeymoides lychnitis reptante ra- diee. Col. phytob 115, t. 31,“ und die darauf gegründete „Lychnis incana repens, Bauh. pin. 206“. Das erste Zitat: „Oerastium caule perenni procumbente, foliis lanceolatis tomentosis Roy. lugdb. 450* und das zweite: „Üerastium perenne procumbens. Hort. eliff. 174* beziehen sich auf die kultivierte und damit jedenfalls auch auf die italienische Pflanze. Als Heimat gibt Linne Frankreich und Italien an. Bei dem ©. tomentosum L. gehört der „Oaryophyllus holostius tomentosus latifolius Bauh. pin. 210, prodr. 104“, auf eine im Bo- tanischen Garten zu Pisa kultivierte, nur steril gesehene (!) Pflanze gegründet („fos non est conspectus“, Prodr.), vielleicht gar nicht hieher; was das von Linn& an zweiter Stelle zitierte Cerastium Sauvages (monsp. 142): „foliis lanceolato-linearibus, subhirsutis (von mir gesperrt) corolla calyceem superante“, ist, weiß ich nicht; ich konnte mir das Buch nicht verschaffen *). Die Heimat gibt Linne& für sein ©. tomentosum nieht an°). Die var. ß des O©. to- !) Linne, Spec. plant., Ed. II, p. 439 und 440 (1753). >?) Nyman C. F., Conspectus Florae Europaeae, I., p. 107 (1878). 3) ©. repens: foliis lanceolatis, ©. tomentosum: foliis oblongis, ©. r.: capsulis subrotundis, ©. t.: capsulis globosis, bei beiden: pedunculis ramosis! *) Durch die Freundlichkeit des Herrn Dr. E. Janchen habe ich in- zwischen aus der Bibliothek des Botanischen Museums der Univ. Wien Sau- vages Methodus foliorum seu Plantae Florae Monspeliensis etc. zur Ansicht erhalten. Es läßt sich aus dem Buche nur noch entnehmen, daß die Pflanze „Aux Capouladous“ (einem Berg nordwestlich von Montpellier) gesammelt wurde. Das spricht natürlich auch nicht dafür, dad Sauvage das Ü. tomentosum gemeint hat. Linne hat seine Pflanze offenbar auch nur deshalb hieher gestellt, weil von Sauvage C. Bauhins Caryophyllus holostius tomentosus angusti- folius (also das ©. Boissieri) als Synonym angeführt wird, hat sie aber irrtüm- lich zum Caryophyllus hol. tom. Zatifolius C. Bauhins gezogen. 5) Das ©. tomentosum « Linnes mit ©. Biebersteinii DC. zu identifi- zieren, wie es zuerst, mit Fragezeichen, Seringe im Prodromus tat, scheint mir ganz unmöglich bei der Kenntnis, die man damals, zur Zeit Bauhins und Sauvages und noch zu der Linne&s, von der Flora der Krim, der Heimat des C. Biebersteinii, hatte. 178 mentosum aber, die Linne auf den „Caryophyllus holostius to- mentosus angustifolius“ Bauhins begründet hat, gehört, was, so- viel ich weiß, noch nicht hervorgehoben worden ist, sicher zu C©. Boissieri Gren., u. zw. zu der häufigen, oberwärts drüsigen Form. Es geht das schon aus dem Standort hervor, denn Bauhin gibt an: „Hune in Granada ad radicem montis copiose D. Albinus observavit.“ Da Linne der var. ß. zum Glück keinen Namen ge- geben hat, hat diese Exhumierung keine Konsequenzen. Danach scheint mir das (©. tomentosum L. noch schlechter begründet als das C. repens. Es wäre also wohl besser gewesen, wenn sich für die italienische Pflanze der Name (. repens L. ein- gebürgert hätte, doch möchte ich durchaus nicht für eine Ande- rung eintreten, sie soll weiter ©. tomentosum L. s. str. heißen. Soviel ist aber nach dem Ausgeführten jedenfalls sicher, daß keiner der Namen auf die griechische Pflanze übertragen werden kann; Linn& hat die griechische Pflanze gar nicht gekannt, Nach den Diagnosen hat Linn& unter dem Namen (. repens die schmälerblättrigen, unter dem Namen (©. tomentosum die breiterblättrigen Kulturformen der italienischen Art verstanden. In der Mantissa (II., p. 390) gibt er für sein C. repens noch an: „Petala saepe 4 sive 5 fida.“ Damit ist eine (zweifellos erblich fixierte) Form gemeint, die ich nur kultiviert gesehen habe. Sie lag auch Tausch vor (Flora 1828, I., 30), scheint aber jetzt in den botanischen Gärten selten geworden zu sein; sie mag f. chi- ropetalum heißen; denn für sie den Namen „C. repens L.“ zu re- servieren, scheint mir nicht wohl angängig. Das Merkmal tritt be- kanntlich bei anderen Cerastium-Sippen als Artmerkmal auf. Zwischenformen, die das echte ©. tomentosum mit dem O. candidissimum verbänden, sind mir nicht vorgekommen; bei kultiviertem tomentosum habe ich ausnahmsweise (bei von Thomas in der Schweiz verwildert gesammelten oder wahrschein- lieher kultivierten Exemplaren) unter den einfachen Haaren einzelne etwas verzweigte gefunden (Abb. 1 F); daß die unterste Zelle des eigentlichen Haares schief und mit einem Buckel auf der Sperr- zelle sitzt (Abb. 1 G) kommt häufiger vor, ebenso, daß sonst zwei Haarzellen schief aufeinander sitzen. Ich bin deshalb auch nicht geneigt, das ©. candidissimum wegen seiner Haare sehr weit von (. tomentosum und seinen Verwandten zu entfernen oder es deshalb gar in die Nähe des südamerikanischen ©. mollissimum zu bringen, das sich sehr we- sentlich unterscheiden dürfte. Eine einseitige Betonung des Baues der Haare kann ebensowenig zu einer natürlichen Gruppierung der Arten führen, wie etwa die einseitige Betonung der hygroskopischen Eigenschaften der Kapselzähne, auf der die alte Einteilung in die Untergattungen Strephodon Ser. und Orthodon Ser. beruht und die noch beibehalten wird, obwohl es vorkommt, daß man zwei nächst- verwandte Arten ohne reife Früchte nicht unterscheiden kann. 179 Durch seine Kapselzähne steht C©. candidissimum dem (. Biebersteinii DC. viel näher als dem (©. tomentosum L. s. stren.'). Dieses ©. Biebersteinti hat aber einfache Haare, die denen des ©. tomentosum ganz ähnlich sind?), dasselbe gilt von den übrigen filzig behaarten Cerastien Europas, z. B. ©. moesiacum und C. lanigerum mit ihren Formenkreisen; im einzelnen sind einige, wenig auffallende Unterschiede vorhanden, auf die ich aber hier nieht eingehen wili. Auch ©. Boissieri hat einfache Haare. Abb. 4. Cerastium grandiflorum W.K. (s. stren.). A, B zwei Haare vom Stengel; C, D, E Haare von dem Fruchtknoten; F, G Haare von einem Fila- ment der f. lasiostemon, nov. f. (Vergr. 230.) 1) Ich finde an von A. Callier gesammelten und von Dörfler im Herb. norm. (Nr. 4705) ausgegebenen Pflanzen die Kapselzähne nicht „retror- sum patentes“ (F. N. Williams, Enumeration provisoire des especes du Genre Cerastium, Bull. Herb. Boiss., Vol. VI, Nr. 11, 1898, p. 900), sondern zu einem Viertel- bis Halbkreis gekrümmt. 2) In der Ausbildung der Blumenblattbasis verhält sich ©. Biebersteinii, ae ich es untersuchte, dem C. tomentosum ähnlich, nicht dem C. candi- issimum. 180 Dagegen hat das echte ©. grandiflorum W.K., das ich nur aus einem relativ schmalen Strich an der Küste der Adria (Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Herzegowina [Mostar, Prenj planina], Monte- negro und Nordalbanien [Monte Parun bei Skutari]) gesehen habe'), wieder verzweigte Haare?), die freilich lange nicht so stark verästelt sind, wie jene des O. candidissimum, überhaupt wesentlich anders aussehen, wie Abb. 4, A, B, beweisen wird, die einige der häu- figsten Formen zeigt. Auf der wenig hervortretenden Fußzelle sitzt gewöhnlich nur eine relativ kurze, dünnwandige „Sperrzelle“ °) (in der Figur punktiert) und auf dieser, meist wagrecht aufgesetzt, der eigentliche Faden, der aus einigen wenigen dünnwandigen, kollabierten Zellen, meist zwei, besteht, mit einem kürzeren und einem längeren Ende; das ganze Haar erinnert in seiner Form etwas an manche Crueiferen-Gabelhaare. Die eine Scheidewand in diesem quergestellten Teil ist stark schief orientiert und das untere Ende der oberen Zelle, seltener auch das obere Ende der unteren in eigentümlicher Weise in Zacken vorgezogen, oft in ganz barocker Form. Ahnliche Haare habe ich bei keinem (europäischen oder west- asiatischen) Cerastium gefunden; das typische ©. grandıflorum W.K. kesitzt aber noch ein Merkmal, das mir sonst nirgends be- gegnet ist: Der Fruchtknoten ist in den unteren zwei Dritteln diehtfilzig. Die Haare sind denen der Laubblätter und Stengel im großen und ganzen ähnlich; sie sind meist auch verzweigt, häufig aber auch einfach, die „Sperrzellen“ sind dagegen oft zu zwei oder noch mehr vorhanden und die Zacken an den Scheidewänden schwächer ausgebildet oder sie fehlen ganz. Abb. 4, C, D, E, zeigt den unteren Teil einiger solcher Fruchtknotenhaare. Die Behaarung bleibt lange bestehen; Reste lassen sich noch an der reifen Kapsel nachweisen. Soviel ich weiß, ist sie bis jetzt ganz übersehen worden, nur der Autor der Art, Kitaibel selbst, hat, wie ich bei nachträglicher Vergleichung seiner Beschreibung *) finde, sie gesehen; er sagt: „Germen globosum, nudum, ad lentem subtomentosum“ und ferner: „Oapsulae ovatae, obtusae, ad lentem subtomentosae, demum cealveseentes“ etc. Die Stärke der Frucht- knotenbehaarung schwankt etwas; daneben kommen, aber nur an einzelnen Standorten, Pflanzen vor, die einen kahlen Fruchtknoten besitzen: f. lZeiogynum. 1) Die Friwaldskyschen Exemplare des C. grandiflorum aus Rumelien und Mazedonien gehören z. B. zu C. banaticum. 2) Auch hier gibt der sonst so exakte Fenzl (Ledebours Flora Rossica I., p. 414) auffallenderweise „lanugine simplici erispata intertexta* an, vielleicht hatte er bloß ©. argenteum M. B. untersucht, obwohl seine var. «. rosmarini- folium zweifellos das typische grandiflorum einschließt. 3) Vergl. Fußnote 1 auf S. 173. 4) Waldstein, Graf Fr, und Kitaibel P., Descript. et icon. plant. rarior. Hungar., Vol. II, p. 184 (1805). 181 Sonst ist das echte Ü. grandiflorum W. K. recht einförmig; außer Schwankungen in der Dichte des Haarkleides ist mir nur eine, freilich sonderbare, Abweichung vom Typus bekannt'). Für sewöhnlich sind die Staubfäden kahl; es gibt aber auch eine f. Zasiostemon m., bei der die episepalen Staubfäden bis über die Mitte hinauf stark behaart sind (die epipetalen sind kahl oder auch etwas behaart). Dabei sind die Haare bald kurz, zart, einfach oder gabelig, am Grunde ofi auffällig angeschwollen, bald ebenfalls zart, aber länger und den Stengelhaaren ähnlicher; Abb. 4, F, G, zeigt zwei davon. Der Fruchtknoten war in den untersuchten Blüten dafür relativ schwach filzig oder ganz kahl. Weitere Unterschiede konnte ich nicht entdecken. Einstweilen kenne ich die Form nur vom Örjen (Süddalmatien), wo sie schon von R. Huter (1867, Herb. P. Ascherson) aufgenommen worden war und neuerdings von F. Vierhapper wieder gesammelt wurde (Ürkvice-Sattel, ca. 1400 m, 14. VII. 1907, Herb. Univ. Wien), ferner von der Ürna- gora (in rupestribus sub .monte Veliki Stirovnik [1200 m], 12. VII. 1890) von A. Baldacei gesammelt. Hier sind auch die epipetalen Filamente etwas behaart, die episepalen besonders dicht und lang. der Fruchtknoten ist ganz kahl, während alle anderen untersuchten Proben aus Dalmatien und Kroatien lauter kahle Filamente besaßen. Diese letztere f. leiostemon ist deshalb gewiß die f. Zypica; auch erwähnt Kitaibel, auf dessen Beobachtungsgabe wir etwas geben können, wie wir eben sahen, nichts von einer Behaarung der Fila- mente. Bei dem Wert, der auf die Behaarung der Filamente zur Unterscheidung der Üerastienarten gelegt wird, ist die f. lasio- stemon gewiß von einigem allgemeineren Interesse ’?). Endlich läßt sich eine f. glabrescens aufstellen, die die extrem verkahlenden Pflanzen umfaßt, bei denen nur noch die Blütenstiele und die blattachselständigen Blattbüschel weißfilzig sind. Solche Exemplare haben J. Stadlmann, F. Faltis und E. Wibiral am 25. Juli 1907 im Vranjgebiete (Südwestbosnien) gesammelt: Aufstieg auf den Vranj mali, Cemerni dolei, ca. 2000 m (Herb. Univ. Wien). Der Grad der Behaarung der grünen Teile, der Staubfäden und des Fruchtknotens scheint unabhängig voneinander zu variieren. So entsprechen die eben genannten Originale der f. glabrescens zwar der Kombination leiostemon leiogynum, dierelativstark behaarten, von A. Baldaceci auf dem Parun in den nordalbanischen Alpen gesammelten Exemplare aber auch. Es ist gewiß nicht praktisch, die verschiedenen Kombinonen mit besonderen Namen zu belegen, !) Speziell fehlt einstweilen noch die oberwärts drüsige Parallelform; alle von mir untersuchten Pflanzen waren drüsenlos. 2) Es ist vielleicht nieht überflüssig, zu bemerken, daß die Blüten völlig normal waren, an eine Haarbildung infolge irgend eines Eingriffes von außen (Milben ete.) also nicht zu denken ist. 182 Mit dem echten ©, grandiflorum W.K. wird seit Seringe'), Reichenbaech?), Grenier’) und Fenzl*) wohl allgemein ein in der Tat habituell ziemlich ähnliches Cerastium vereinigt: das C. ar- genteum M. B. Es läßt sich aber von ihm sofort durch seine einfachen Haare unterscheiden, die denen des C\ tomentosum s. stren. ganz ähnlich sind. Ich konnte freilich keine Originale, sondern nur von Hohenacker gesammelte Exemplare (in der Unio itin. 1838, „in arvis Georgiae caucas.“ ausgegeben und an- dere (?) „in prov. Somchetia“) untersuchen. Pflanzen, für die ich die Samen als „CO. grandiflorum“ 1897 aus dem Botanischen Garten in Tiflis erhalten habe, gehören auch hieher. Außer durch die Haare unterscheidet sich das C. argenteum übrigens auch sonst wesentlich vom C©. grandiflorum s. stren.; z. B. schon dadurch, daß seine Fruchtknoten ganz kahl sind. Es gehört nach seinen Merkmalen sicher in die Nähe des ©. Biebersteinii DC. Wir haben also in dem „CO. grandiflorum“, wie es bis jetzt aufgefaßt wurde, einen Parallelfall zu dem bisherigen „Ü. tomentosum“, nur daß hier schon jede der beiden zusammengeworfenen Formen einen Namen besitzt. Das CO. grandiflorum var. albanicum Bald. (Rivista della coll. botan. fatta nel 1897 nella Albania settentr. Ser. V, Tom. IX delle Memor. della R. Acead. delle Science dell’ Istituto di Bologna, p. 11 des S.-A.) hat mit dem echten ©. grandiflorum nichts zu tun, wie die einfachen Haare, die Form der Kronblattbasis ete. beweisen. Es gehört in den Formenkreis des O. lanigerum und mag bis auf weiteres als ©. albanicum (Bald. pro var.) weitergeführt werden. Untersucht wurden Originalexemplare: Nr. 62 des Iter albanicum quintum; in pratis m. Seint versus distr. Lurja, 28. VII. (Herb. Univ. Wien). Das ©. banaticum, das gewöhnlich auch in die Verwandt- schaft des ©. grandiflorum gestellt, ja geradezu als dessen ver- kahlte Sippe aufgefaßt wird, gleicht ihm in seiner Behaarung gar nicht, eher dem ©. arvense. Auch hier sind noch heterogene Elemente vereinigt. So hat das ©. banaticum von Vodena in Ma- zedonien, 30. VII. 1905, det. E.de Haläesy; L. Adamovi6, iter graecotureieum, a. 1905, Nr. 185 (Herb. Univ. Wien) an den kleinen, blattachselständigen, noch etwas filzig behaarten Blattbüscheln Haare wie O. lanigerum. Es mag wegen seiner habituellen Ahnlichkeit mit ©. banaticum C. histrio ad interim heißen; über seinen Rang müssen weitere Untersuchungen über die Formengruppen des O.bana- ticum und ©. lanigerum, die ich auszuführen gedenke, entscheiden. 1) De Candolle A. P., Prodromus I., p. 418 (1824). 2) Reichenbach L., Flora Germanica exeursoria, Sect. III, p. 799 (1830—1832). 3) Grenier (., Monographia de Cerastio, p. 21 (1841). 4) Ledebour C. F. v., Flora Rossica, I., p. 414 (1842). 183 ©. balcanicum Vand. und (©, orbelicum Velen. habe ich nicht untersuchen können. Um den Inhalt der vorliegenden Mitteilung kurz zusammen- zufassen, können wir sagen: 1. Das Ü©. tomentosum L., Aut. besteht aus zwei sehr ver- schiedenen Arten, dem eigentlichen, auf Italien beschränkten, echten CO. tomentosum L. emend. und dem auf Griechenland beschränkten ©. candıdıssimum spec. nov., das sich vor allem durch seinen aus Sternhaaren gebildeten Filz, außerdem durch die zum Halbkreis zurückgekrümmten, am Rande flachen Kapsel- zähne, die kleineren, am Grunde plötzlich in den sehr kurzen Nagel zusammengezogenen Blumenblätter und durch einige weitere oben angeführte Merkmale unterscheidet. Es steht dem ©. Biebersteinii DC. näher als dem ©. tomentosum L. emend. und hat mit dem sternhaarigen südamerikanischen ©. mollissimum Poir. nichts zu tun. 2. Von europäischen Cerastien hat nur noch ©. grandiflorum W.K. s. stren. verzweigte Haare, die aber anders aussehen als jene des Ü. candidissimum. Dieses echte C. grandiflorum ist auf die Küstengegenden der östlichen Adria (Kroatien, Bosnien, Dal- matien, Herzegowina, Montenegro, nördlichstes Albanien) beschränkt. Die dazugezogenen Pflanzen Westasiens, das ©. argenteum M. B., haben nichts damit zu tun; sie haben einfache Haare und gehören in die Verwandtschaft des ©. Biebersteinii DC. C. grandiflorum W. K. ist das einzige mir bekannte Üera- stium mit einem behaarten (filzigen!) Fruchtknoten. Sonst sehr einförmig, hat es doch einige Abänderungen, die seltene f. lasio- stemon mit stark behaarten episepalen Filamenten, die f£. leiogynum mit kahlen Fruchtknoten und die stark verkahlte f. glabrescens, hervorgebracht. Vorschläge für deninternationalen botanischen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend die Nomenklatur der Algen. Von Dr. S. Stockmayer (Unterwaltersdorf, N.-O.). Hiemit beehre ich mich, dem Kongresse folgenden Vorschlag zu unterbreiten: Den Ausgangspunkt für die Nomenklatur der „Algen“ (mit Ausschluß der Flagellaten und Characeen) bildet das Werk: De Toni J. B., Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum, Patavii, 184 u. zw. für die . erschienen 5 a >= | Vol. 1. 25. Juli 1889 3. Bacillariae (Dia- tomaceae)....... Vol. II. Sectio I. (Rhaphideae) 25. Juli 1891 Sectio II. (Pseudorha- phideae) 12. Februar 1892 Sectio III. (Cryptorha- phideae 23. April 1894 4. Phaeophyceae... Vol. III. 14. November 1895 5. Rhodophyceae .. \Yol. IV. Sectio I. 14. November 1897 Sectio II. 2. Jänner 1900 Sectio III. 17. Juni 1903 Sectio IV. 9. Jänner 1905 6. Myxophyceae (Schizo-, Cyano- Dhyceae)........ Volk'V: digessit A. Forti 11. Mai 1907 Die Autoren früher gegebener, von De Toni im genannten Werke adoptierten Namen werden daher analog $ 42 der inter- nationalen Regeln von 1905 als von De Toni adoptiert zu zitieren sein, z. B. „Eunotia arcus Ehrenb. sec. De Toni, Syll. II, p. 790* oder „Eun. arcus Ehrenb. sec. D. T.“ (oder bei kurzer Zitation vielleicht auch „Zun. arcus D. T.“, wenn auch dem $ 42 nicht völlig entsprechend). Kurze Begründung. 1. Wenn es auch unmöglich ist, für die Zellkryptogamen überhaupt eine einheitliche Nomenklaturgrundlage analog jener der Phanerogamen zu schaffen, so ist es anderseits doch nicht zweckmäßig, diese Grundlage zu sehr zu zersplittern. 2. Für obgenannte Gruppen, die als „Algen“ ein einheit- liches Arbeitsgebiet bilden, liegt in De Tonis Sylloge ein gründ- lich gearbeitetes, die ganze Literatur berücksichtigendes, zusammen- fassendes Werk vor, das auf der Höhe unserer heutigen wissen- schaftlichen systematischen Anschauungen steht und sich als ein- heitliehe Grundlage der Nomenklatur trefflich eignet. 23. März 1909. NB. Dies mein kurzgefaßter Vorschlag, der zugleich in französischer Sprache, der offiziellen Sprache des Kongresses, er- scheint. Eine eingehendere Begründung desselben, zugleich mit Bezugnahme auf Characeen und Flagellaten, werde ich in Bälde publizieren. 185 Motion au Congres international de Botanique & Bru- xelles 1910, relative & la nomenclature des Algues. Par le Dr. S. Stockmayer (Unterwaltersdorf, N.-Ö.). J’ai l’'honneur ä proposer: Le point de depart pour la nomenclature des Algues (les Flagellatae et Characeae exclues) sera l’oeuvre: J. B. De Toni, Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum, Patavii, c’est ä dire pour les: a 2 publie le 1. orophyceae .. | x r . 2. Conjugatae..... f Vol. 1. BB. Amilieurtuns 3. Bacillariae (Dia- tomaceae)......- Vol. II. Sectio I (Rhaphideae) 25. Juillet 1891 Sectio II. (Pseudorha- phideae 12. Fevrier 1892 Sectio III. Cryptorha- phideae 28. Avril 1894 4. Phaeophyceae... Vol. III. 14. Novembre 1895 5. Rhodophyceae .. Vol. IV. Sectio I. 14. Novembre 1897 Sectio II. 2. Janvier 1900 Sectio III. 17. Juin 1903 Sectio IV. 9. Janvier 1905 6. Myzxophyceae (Schizo-, Uyano- phyceae).......- Vol. V. digessit A. Forti 11. Mai 1907 Les auteurs de noms donnes prec&demment, mais adoptes par le Sylloge de De Toni seront cites comme tels par analogie avec article 42 des regles internationales 1905, p. ex.: „Eunotia arcus Ehrenb. sec. De Toni, Syll. II, p. 790%, ou: „Eun. arcus Ehrenb. sec. D. T.“ (ou en eitant brievement „Zun. arcus sec. D. T.* suffirait peutetre, quoique cette citation n’est pas tout conforme ä l’artiele 42). Argumentation coneise, 1. Quoique il est impossible de fonder pour les Cryptogames cellulaires une base unitaire de nomenclature analogue & celle adoptee pour les plantes vasculaires, il est cependant pas opportun de fraetionner et diviser cette base plus que n£cessaire. 2. Pour les groupes sureites sous no. 1—6, formant comme „algues* un objet unitaire d’etudes nous possedons dans le Syl- loge de De Toni une oeuyre importante de grande exactitude, eonsiderante toute la litterature, embrassante toutes les formes decrites jusqu’au date de publication, elevee au niveau de classifi- Österr. botan, Zeitschrift. 5. Heft. 1909. 14 186 cation scientifigue d’aujourd’hui, bien apte & &tre employ&e comme base unitaire de nomenclature. 23 Mars 1909. NB. Une argumentation plus detaill&e sera publi6e en peu de temps. Neue Cyperaceen. Von Ed. Palla (Graz). V. (Mit Tafel II.) Mit Ausnahme von Bulbostylis bolwiana entstammen alle hier beschriebenen Arten einer Kollektion ostasiatischer (größtenteils koreanischer) Cyperaceen, die mir Herr H. Leveille zur Bestim- mung übersendet hatte. Iohynchospora coreana. (Fig. 1.) Halm 6 bis nahezu 7 dm hoch, in der unteren Hälfte etwä '/), mm dick, stumpf dreikantig, glatt, im oberen Teile der Inflores- zenz '/—'/, mm dick, zweikantig, mit einer konvexen und einer konkaven Fläche, an den Kanten sehr schwach rauh. Halmstän- dige Blätter (von den Tragblättern der Seitenspirren abgesehen) 2—3; Scheiden 2 bis nahezu 4 cm hoch, quer abgestutzt oder sehr schwach konvex vorragend; Blatthäutehen durch eine quer oder schwach konvex verlaufende Linie kaum angedeutet oder fehlend; Spreiten bis 2 dm und darüber lang, 1 mm oder etwas darüber breit, schmal lineal, flach, glatt, oberwärts dreikantig-rinnig, an den Kanten rauh. Infloreszenz erst im obersten Drittel oder Viertel des Halmes beginnend, aus 2—3 seitenständigen und einer endständigen Spirre zusammengesetzt, 2—4 dm hoch. Spirren weit voneinander entfernt, ohne den Stiel höchstens 1 em hoch, aus 8—3 Ahrchen zusammengesetzt; die seitenständigen von ihrem Tragblatt weit überragt, ihr Stiel in der Tragblatt- scheide ‚eingeschlossen oder kaum über sie hervor- ragend. Ährchen (alle in überreifem Zustande vorliegend) 4—5 mm ıang, einzeln, teils kurz gestielt, teils sitzend, mehrblütig. Die großen Deekhblätter breit eiförmig-lanzettlich, kurz stachelspitzig begrannt, rotbraun, 3'/,—4 mm lang, 1°/,—2 mm breit. Frucht (Fig. 1) ohne den Schnabel 1'/,—1°/, mm lang, 1 oder fast Imm breit, länglich-verkehrteiförmig, bikonvex, schwach quer- runzelig, gelb bis braun; Schnabel 1—1'/, mm lang, an der quer abgestutzten oder schwach konkav ausgeschnittenen "Basis ne 187 bis °/), mm breit, lanzettlich, glatt, grünlich bis grau. Perigon- borsten 6—4, etwas kürzer als die Frucht ohne den Schnabel oder einzelne den Grund des Schnabels über- ragend, schlank, licht rotbraun, glatt. Standort: in turfosis Quelpaert (Korea), 1500 m s. m.; ge- sammelt von U. Faurie, X. 1906 (Nr. 1419 der Faurieschen Sammlung). Diese Art steht der von Makino in „The Botanical Maga- zine“ (Tokyo), XVII (1903), auf S. 183 neu aufgestellten Ahyncho- spora Fujiiana nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch schmälere Blätter, kürzere Früchte und kürzere Perigonborsten (Rh. Fujiiana hat 1°/,—2 mm breite Blätter und 2 mm lange Früchte, die von den Perigonborsten mehr oder minder stark über- ragt werden). Von der nachfolgend beschriebenen FRA. breviseta ist sie durch die gesperrt gedruckten Merkmale verschieden. Rhynchospora breviseta. (Fig. 2.) Halm 3'/,—4'/, dm hoch, im untersten Viertel '/,—*/, mm dick, stumpf dreikantig bis stielrundlich, glatt, im Bereich der In- floreszenz '/,—'/, mm dick, zweikantig, mit einer konvexen und einer ebenen bis stark konkaven Fläche, im obersten Teile an den beiden Kanten mehr oder weniger stark rauh. Grundständige Blätter, wie es scheint, kaum '/, so lang als der Halm (an dem vorliegen- den Material die Spitzen alle abgebrochen), °/,—1l mm oder etwas darüber breit, schmal lineal, flach, glatt. Halmständiges, keine Spirre stützendes Blatt nur 1; die Scheide 1'/,—2'/, em hoch, quer abgestutzt; das Blatthäutehen kaum angedeutet oder fehlend; die Spreite bis 1'/, dm oder etwas darüber lang, °/, bis 1 mm oder wenig darüber breit, flach oder flächig-rinnig, glatt, in ein dünnes, stumpf abschließendes, dreikantiges, an den Kanten fein rauhes Ende verschmälert. Infloreszenz schon im unter- sten Viertel oder Drittel des Halmes beginnend, aus 4—5 seitenständigen und einer endständigen Spirre zusammen- gesetzt, 2'/,—4 dm hoch. Spirren weit voneinander entfernt, ohne den Stiel '/),—D em hoch, aus 8—3 Ahrchen zusammengesetzt; die seitenständigen von ihrem Tragblatt weit überragt (das unterste Tragblatt 1'/, bis nahezu 2 dm lang), ihr Stiel bis lem oder etwas darüber über die Tragblattscheide hervorragend. Ahrehen (alle in überreifem Zustande vorliegend) 3—4 mm lang, kurz gestielt bis sitzend, 3- bis 1früchtig. Die großen Deck- blätter breit eiförmig-lanzettlich, kurz stachelspitzig begrannt, rot- braun, 2'/),—3 mm lang, 1'/,—1°/, mm breit. Frucht (Fig. 2) ohne den Schnabel 1?/,—1°/, mm lang, 1Y/,—1'/, breit, rundlich-ver- kehrteiförmig, bikonvex, fein querrunzlig, gelb bis braun, schwach glänzend; Schnabel ?2/,—°/, mm lang, an der quer ab- gestutzten Basis '/,—'/, mm breit, lanzettlich, glatt, gelblich bis 14* 188 braun. Perigonborsten 6—5, höchstens °/, der Länge der Frucht ohne den Schnabel erreichend, gelbbraun bis rot- braun, glatt. Standort: in herbidis Ohemulpo (Korea); gesammelt von U. Faurie, IX. 1906 (Nr. 6420). In der Infloreszenz, die schon tief unten am Halm beginnt, mit Ah. Umemurae Makino (in „The Botan. Magaz.“, XVII [1903], S. 187) und Rh. Hattoriana Makino (a. a. O., S. 189) überein- stimmend, von beiden aber durch die kurzen glatten Perigonborsten verschieden (bei Rh. Umemurae sind die die Frucht etwas über- ragenden Perigonborsten durch nach vorwärts, bei Rh. Hattoriana durch nach rückwärts gerichtete Haare rauh). Sceirpus coreanus. (Fig. 3.) Der Halm des einzigen vorliegenden Exemplares fast 9 dm hoch. in der Mitte 2'/, mm dick, stumpf dreikantig, glatt. Grund- ständige Blätter in größerer Anzahl, höchstens so lang als der halbe Halm'), ihre Spreite 4—6 mm breit, lineal, ursprünglich an den Rändern und dem Kiele rauh, im Alter glatt, die Scheide der Länge nach gespalten, das Blatthäutchen größtenteils in Form einer unregelmäßig verkehrt herzförmig verlaufenden Linie ausgebildet, niedrig. Halmständige Blätter 6, aufrecht, die zwei obersten die Gesamtinfloreszenz etwas überragend und in ihrer Achsel je eine Seitenspirre tragend; Spreiten 4—3 mm breit, lineal, allmählich lang verschmälert, an den Rändern und dem Kiele stark rauh; Scheiden geschlossen und nur oben mehr oder minder stark eingerissen, die des untersten Blattes 8 cm, die des obersten nur mehr 3'/, em hoch; das Blatthäutchen der untersten Blätter wie das der grund- ständigen ausgebildet, das der oberen rudimentär oder fehlend. In- floreszenz aus einer endständigen und zwei seitenständigen Spirren zusammengesetzt, 2'/, dm hoch; die Ahrehen zu Köpfchen zu- sammengedrängt. Die beiden untersten Primärstrahlen der end- ständigen Spirre lang gestielt (Stiel des untersten Strahles 5'/, em, der des nächsten 4cm lang), aufrecht, die übrigen kurz (2'/,—2 em lang) gestielt bis sitzend; Strahlen zweiter Ord- nung an den unteren Primärstrahlen 3—5, die Köpfchen tragend, die seitenständigen bis 1'/, cm lang gestielt, die Stiele wie die der ersten Ordnung glatt oder höchstens oberwärts schwach rauh. Die obere seitenständige Spirre von der Größe und Ausbildung des untersten Primärstrahles der endständigen Spirre, 6em lang ge- stielt, der Stiel aufrecht, zusammengedrückt, oberwärts mäßig rauh; !) Nach den Blättern eines diesjährigen, halmlosen Seitentriebes zu schließen; die Spreiten der grundständigen Blätter des vorliegenden Halmes. sind alle nahe ihrer Basis abgebrochen. 189 die untere Seitenspirre kopfförmig zusammengezogen, klein‘). Köpf- chen 1—!/, em dick, zusammengesetzt bis einfach, aus 20—4 Ahr- chen bestehend. Ahrehen sitzend, 4—5 mm lang, 1°/,—2'/, mm diek, ellipsoidisch bis verkehrteiförmig, stumpf. Deckblätter 2 bis 2'/, mm lang, 1 mm oder etwas darüber breit, eiförmig-elliptisch, spitz mit sehr kurzer Stachelspitze, Inervig, rotbraun, an der Spitze sehwärzlich; der Rand der oberen Hälfte und die Stachelspitze mit kurzen, nach aufwärts gerichteten, mehr oder weniger stark ver- diekten Härchen besetzt (nur mikroskopisch deutlich wahrnehmbar). Griffel samt den Narben 2 oder fast 2 mm lang; Narben 3, etwas kürzer bis etwas länger als der Griffel. Frucht (ohne den Schnabel) 1 mm oder wenig darüber lang, '/, mm breit, dreikantig, aber sehr stark zusammengedrückt und infolgedessen plankonvex, elliptisch oder verkehrteiförmig-elliptisch, an beiden Enden spitz, durch den '/, oder fast '/, mm langen Griffelrest geschnäbelt, gelblichweiß, der Schnabel braun, öfters mit fast schwarzer Spitze. Perigon- borsten 6, die längsten 5 mm, die kürzesten 3mm lang, stark ge- schlängelt (Fig. 3, a), nur an der etwas verbreiterten Spitze durch nach aufwärts gerichtete Haare rauh, sonst glatt, gelbbräunlich. Standort: in humidis montium Chinnampo (Korea) ; gesammelt von U. Faurie, VIII. 1906 (Nr. 1384). Diese Art erinnert habituell an den nordamerikanischen Scirpus lineatus Michx., der aber, abgesehen von verschiedenen anderen Merkmalen, schon durch die langgestielten Ahrehen abweicht. Sie ist eng verwandt mit dem japanischen Seirpus fwirenoides Maxim., Mitsukurianus Makino und karuisawensis Makino. Seirpus fwire- noides?) unterscheidet sich von Se. coreanus hauptsächlich durch längere (6—9 mm lange), längliehe oder länglich-zylindrische Ahr- chen, durch längere (2'/,—3 mm lange) Deckblätter und durch 1’/, mm lange, verkehrteiförmige Früchte; Sc. Mitsukurianus durch längere (5—12 mm lange) Ahrchen, längere (3 mm lange) schmal- lanzettliche oder lanzettliche Deckblätter und längere (8 mm lange) Perigonborsten; Sc. karuisawensis durch diekere (2'/,—3 mm dicke) Ahrchen, längere (2'/,—3 mm lange) Deckblätter und längere (1'/, mm lange) Früchte; bei allen drei Arten ist überdies nach Makino die Frucht stumpf oder abgerundet-stumpf, während bei Sc. coreanus die Frucht sich an der Spitze fort bis zum Grunde des Schnabels verengt (s. Fig. 3). Weder Palibin in seinem „Conspectus Florae Koreae“ (in Acta Horti Petropolitani, XIX, 1901), noch Clarke in Forbes’ und Hemsleys „An Enumeration of all the Plants known from 1) Der Stiel dieser etwas verkümmerten Spirre ist kürzer als die Scheide des Tragblattes, welche von dem Köpfchen durchbrochen ist. 2) Ich halte mich hier an die Beschreibungen, die Makino von den drei Arten in „The Botan. Magaz.“ (Tokyo), XVII, S. 7 und 9, und XVIII, S. 119, gibt; die Diagnose, die Clarke in „The Journal of the Linn. Soe.*, XXXVI, Bot., auf S. 250 von Se. fuirenoides gibt, ist namentlich in bezug auf die Perigonborsten nicht richtig („Setae, nux, stylus omnino ut S. sylvatici*). 190 China proper. Formosa, Hainan, Corea...“ (in The Journal of the Linn. Soc., XXXVI, 1903) führen für Korea irgend eine Scirpus- Art an. Außer Sec. coreanus befinden sich unter den mir vorliegen- den koreanischen Cyperaceen der Faurieschen Sammlung noch zwei andere Arten: Sc. radicans Schkuhr („in humidis Syou-Quen, 31. V. 1906; Nr. 1386) und Sc. cyperinus (L.) Kunth, s. lat.?) („in humidis litoris Chinnampo, VIII. 1906; Nr. 1385). Eriophorum coreanum. (Fig. 4.) Halm 4'/,—5'/, dm hoch, 1—1'/, mm dick, stumpf dreikantig, glatt. Spreite des obersten halmständigen Blattes kürzer als die zu- gehörige Scheide, aufrecht, lineal, dreikantig, am Grunde rinnig, an der Spitze abgerundet, glatt?), 1—3 em lang, 1 mm oder wenig darüber breit; Spreite des nächstunteren Blattes ebenso ge- baut, aber um ein geringes länger. Ahrchen 3—4, die seiten- ständigen gestielt; Stiele 1—3 em lang, durch nach aufwärts ge- richtete kurze Haare filzig-rauh. Mittlere Deckblätter 5—5'/, mm lang, 1°/,—2 mm breit, breit lineal-lanzettlich, zugespitzt bis spitz mit abgerundetem Ende, mit Mittelnerv (Gefäßbündel) und je 5—6 feinen Seitennerven (Bastbündeln) in den Flanken, unterseits im oberen Teile mit Spaltöffnungen. Frucht 4 mm oder etwas darüber lang?), °/,—1 mm breit, lineal-elliptisch mit keilförmig ver- schmälertem Grunde, stumpf bespitzt. dreikantig mit zwei schmalen und einer breiten Fläche, rotbraun bis graubraun. Perigonborsten zahlreich, weiß, mit glatter Spitze. Standort: inturfosis Quensan (Korea); gesammelt von U. Faurie, VII, 1906 (Nr. 1435). Diese Art stimmt in den vegetativen Merkmalen mit E. gracile Koch, in der Ausbildung der Fruchtspitze mit E. tenel- lum Nutt. überein; von beiden weicht sie durch die Länge der Frucht ab. Mit ihr steigt die Anzahl der Arten aus der Gruppe des E. gracile auf 3, die sich folgendermaßen unterscheiden: 1) Die asiatischen Arten aus der Gruppe des Se. cyperinus sind durch- aus verschieden von dem nordamerikanischen Sc. cyperinus und. dem von diesem durch Fernald abgetrennten Sc. atrocinctus und bedürfen wohl end- lich einer neuen Bearbeitung. 2) Die wenigen mir vorliegenden Exemplare sind alle ohne die grund- ständigen Blätter und in überreifem Zustande eingesammelt worden; es wäre des- halb möglich, daß die Spreiten zunächst rauhe Ränder haben, da bei Cyperaceen nicht selten die kurzen spröden Haare, welche die Blattränder rauh machen, im Alter alle abgebrochen sind. 3) Dies gilt von den normalen Früchten; die nicht selten vorhandenen Früchte mit verkümmertem Samen sind kürzer. 191 1. Frueht an der Spitze verschmälert, mit deutlichem Griffelrest. a) Halm unterhalb der Infloreszenz rauh. Spreite des obersten halmständigen Blattes 5—9cm lang'), an den Rändern stark rauh, die des nächst- unteren Blattes 15cm und darüber lang. Frucht (Fig. 4, b) 2'/),—3 mm lang, an der Spitze nicht vorgezogen, gelbbraun bis gelb-rotbraun E. tenellum Nutt. b) Halm glatt. Spreite des halmständigen Blattes höchstens 3 cm lang, glatt”), die des nächst- unteren Blattes wenig länger. Frucht (Fig. 4, a) 4mm oder etwas darüber lang, an der Spitze mehr oder weniger deutlich vorgezogen, rot- DERUN.- Hielauhprieuuru er ee E. coreanum Palla. 2. Frucht (Fig. 4, e) an der Spitze nicht oder wenig ver- sehmälert, mehr oder minder stark quer abgestutzt, mit undeutlichem Griffelrest, 3 mm lang, gelbbraun. Halm glatt, selten unterhalb der Infloreszenz schwach rauh. Spreite des obersten halmständigen Blattes 1—4'/,em lang . E. gracile Koch. Ob auch an den blühenden Ahrchen zwischen den drei Arten Unterschiede bestehen, vermag ich nicht zu sagen, da mir von E. tenellum und coreanum nur überreife Exemplare bei der Untersuchung zur Verfügung standen. Das von Franchet und Savatier in ihrer „Enumeratio plantarum in Japonia sponte erescentium“ für Japan („Nippon, in traetu Niko“; a. a. O., S. 115) angegebene E. gracile dürfte vor- aussichtlich E. coreanum sein. Bulbostylis boliviana. Rasig. Halme zahlreich, bis 3dm hoch, 'Y,—'/, mm dick, 3- bis 5-kantig, rauh bis glatt. Scheiden fein kurzhaarig, an der Mündung lang und dicht weiß-gebärtet; Spreiten '/, mm oder wenig darüber breit, flächig-rinnig, oberwärts dreikantig-rinnig, stachel- spitzig, die unteren bis 11cm lang, beiderseits mehr oder weniger dicht kurzhaarig, die des obersten, scheinbar halmständigen Blattes 2—3 cm lang, behaart bis kahl. Infloreszenz ein einziges end- ständiges Ährehen; Hochblätter 4, den Deckblättern gleichgestaltet, aber kleiner, das unterste und nicht selten auch das nächste mit als Granne entwickelter Spreite, die Granne viel kürzer bis so lang als das Ahrehen, hie und da auch das Ahrehen weit überragend. Ahrehen verkehrt-eiförmig oder ellipsoidisch bis länglich-ellipsoidiseh, 1!) Nach Fernald („The North American species of Eriophorum“, in Rhodora, VII [1905], 8. 87), dem ein reichhaltiges Vergleichsmaterial zu Gebote stand, 3—18 cm lang. 2) Vgl. Anmerkung 2 auf voriger Seite. 192 (vom untersten Hochblatte an gerechnet) 4—8 mm lang, 2'/,—3 mm oder etwas darüber dick, vielblütig. Deckblätter 2'/,—3 mm lang, 2—2'/, mm breit, breit-eiförmig, an der Spitze breit abgerundet, auf der Außenfläche fein kurzhaarig, am Rande gewimpert, rot- braun mit lichterem oder bleichgrünem Mittelstreifen, im Mittel- streifen nervig (der Mittelnerv ein Gefäßbündel, die beiden Seitennerven Sklereidenstränge), sonst nervenlos. Staubgefäße 3; Antheren 2—2'/, mm lang. Narben 3, stark papillös. Standort: an trockenen Sandsteinplatten bei Tucabaca (Chiquitos) in Bolivien, ca. 200 m ü. d. M. Gesammelt von Th. Herzog, V. 1907. Diese Art steht nahe Bulbostylis conifera Kunth, von der sie sich durch das begrannte Hochblatt und die auf der Außenfläche behaarten Deckblätter unterscheidet. Leider befanden sich alle Ahrchen der mir vorliegenden Exemplare erst im Beginn der Anthese, so daß sich über die Beschaffenheit der Frucht nichts sagen läßt. Fimbristylis erassispica. (Fig. 5.) Rasig. Halme zahlreich, bis 4dm oder etwas darüber hoch, in der unteren Hälfte 1—2mm breit, stark zweischneidig zu- sammengedrückt, kahl und glatt. Blätter viel kürzer als die Halme, aufrecht; Scheiden quer abgestutzt, an den fruchtenden Halmen meist der Länge nach eingerissen, kahl; Blatthäutehen vorhanden, quer oder in einer konvexen Linie verlaufend, sehr niedrig; Spreiten bis 1’/, dm lang, 1—2 mm breit, lineal, flächig-rinnig bis flach, mit stumpfer oder stumpflicher Spitze, oberwärts an den Rändern rauh, sonst kahl und glatt. Ahrehen 1, 1 bis nahezu 1'/, cm lang, 5—8mm dick, diek-eiförmig bis diek-kurzzylindrisch (Fig. 5, a), sehr stumpf (jüngere Ahrchen eiförmig oder ellipsoidisch, mehr oder weniger spitz), vielblütig; Hochblätter 2—3, das unterste das Ahrchen etwas überragend, mit '/,—°/, mm breiter, an den Rändern rauher Spreite, die übrigen höchstens halb so lang als das Ahr- chen, mit grannenartiger oder als Stachelspitze entwickelter Spreite. Deckblätter (die untersten ohne Blüte) samt der Stachelspitze 4—-5mm lang, 2—3 mm breit, schwach kahnförmig, eiförmig, stachelspitzig, kahl mit glatter oder sehr schwach rauher Stachel- spitze, mit Ausnahme eines breiten Randteiles vielnervig, im der unteren (durch die gegenseitige Deckung verhüllten) Hälfte bleich, in der oberen mit breitem, gekieltem, grünem Mittelstreifen und gelben bis rotbraunen Flanken. Staubgefäße 3—1; Antheren 1—1'/, mm lang. Griffel samt den Narben 4 bis nahezu 5 mm lang, stark zusammengedrückt, am Grunde wenig verbreitert, ober- wärts dicht behaart, in der unteren Hälfte kahl; Narben 2, kürzer als der Griffel, stark papillös, am Grunde wie der Griffel dicht langhaarig. Frucht 1'/,—1'/, mm lang, 1—1'/, mm breit, rundlich- 193 verkehrteiförmig, ungestielt, glatt ohne jede Zeichnung, gelb bis braun mit breiten, gelblichen Kantenrändern, glänzend. Standort: in herbidis Quelpaert (Korea); gesammelt von U. Faurie, VIII. 1907 (Nr. 2244). Diese durch das dieke Ahrchen habituell sehr auffällige Art gehört der Gruppe der Fimbristylis schoenoides (Retz.) Vahl an, weicht aber durch die ungestielten, jeglicher Zeichnung ermangelnden Früchte ab, ein Merkmal, durch welches sie sich an die meist dreiährige F. Sieboldii Miquel anschließt. Chlorocyperus Franchetü. (Fig. 6.) Synonym: Cyperus iria Franchet et Savatier in „Enumeratio plantarum in Japonia sponte erescentium“, II (1879), p. 103. Halme, Blätter, Infloreszenz im allgemeinen wie bei C'hloro- cyperus iria. Ahrenspindel mehrkantig (an den untersuchten Pflanzen meist dreikantig), mit konkaven oder hie und da planen Wänden, an den Kanten mehr oder weniger deut- lieh geflügelt. Ahrchenspindel breit geflügelt (Fig. 6, a). Deckblätter 1'/,—1'/, mm lang, ebenso breit, rundlich, an der Spitze ausgerandet, in der Ausrandung mit einer derben, das Deckblatt überragenden Stachelspitze, mit breitem, ge- kieltem, dreinervigem, grünem Mittelstreifen und nervenlosen, gelb- braunen bis rotbraunen Flanken. Antheren '/, mm lang. Griffel äußerst kurz, samt den Narben höchstens etwas über °/, mm lang; Narben 3, mehrmals länger als der Griffel. Frucht 1—1'/, mm lang, /„—°/, mm breit, elliptisch bis elliptiseh-verkehrteiförmig, drei- kantig, kurz bespitzt, dunkelrotbraun. Standorte der von mir gesehenen Pflanzen: in arenosis Chin- nampo (Korea), gesammelt von U. Faurie, 8. IX. 1906 (Nr. 1413); Yokohama (Japan), gesammelt von Maximowiez, 1862 (1 im Herbar des botanischen Gartens der Universität Wien vorliegendes Exemplar, zusammen mit einem Exemplar des echten Chlorocyperus iria, beide von Maximowiez als Oyperus Iria L. bezeichnet). Franchet und Savatier haben in ihrer „Enum. pl. ın Japonia sponte ceresce.“ ganz richtig zwei Arten aus der Gruppe des Chlorocyperus iria unterschieden. Es ist ihnen aber das Versehen unterlaufen, daß sie den echten Chl. iria für eine neue Art ge- halten und als Cyperus paniciformis beschrieben haben, während sie die wirklich neue Art mit Ohl. iria identifizierten. Dies ergibt sich nicht so sehr aus der Diagnose des Oyperus panieciformis auf S. 537 des angeführten Werkes als vielmehr aus dem Schlußpassus der Cyperus iria angefügten „Observ.“ auf S. 104: „Le rachis et la rach&ole bordes d’une membrane, ainsi que la presence d’un mueron depassant toujours le sommet de l’ecaille, differeneient bien nettement le C. iria du C. paniciformis dont le rachis et la racheole sont depourvus de membrane et le mueron plus court que 194 l’ecaille“. Gerade die ungeflügelte Ahren- und Ahrchenspindel (Fig. 6, a‘) aber und die zarte, die ausgerandete Spitze des Deck- blattes nicht überragende Stachelspitze (Fig. 6, b‘) sind für den echten Chl. iria charakteristisch. Es ist demnach der Üyperus paniciformis Franch. et Sav. gleich Chlorocyperus vria (L.) Rikli, der Oyperus iria Franch. et Sav. aber eine eigene Art, die ich hier Ohlorocyperus Franchetii benenne. Erklärung der Abbildungen (Taf. III). Fig. 1. Früchte von Rhynchospora coreana Palla. Vergrößerung = 10. Fig. 2. Früchte von Rhynchospora breviseta Palla. Vergrößerung = 10. Fig. 3. Früchte von Scırpus coreanus Palla. Vergrößerung = 18. a) Frucht von der Bauchseite aus gesehen, samt den Perigonborsten. b) Frucht von der Rückenseite aus gesehen, nach Entfernung der Perigon- borsten. Fig. 4. Vergrößerung = 10. a) Früchte von Eriophorum coreanum Palla. b) Früchte von Eriophorum tenellum Nutt. e) Früchte von Eriophorum gracile Koch. Fig. 5. Fimbristylis crassispica Palla. a) Infloreszenz, in natürlicher Größe. b) Früchte. Vergrößerung = 10. Fig. 6. 3 a) Ahrchenspindel von Chlorocyperus Franchetii Palla. Vergröße- rung = 10. a') Ahrchenspindel von Chloroceyperus iria (L.) Rikli. Vergrößerung = 18. b) Deckblatt von |\Chl. Francheti, in der Seitenansicht. Vergröße- Tune — 18: b‘) Deckblatt von Chl. iria, in der Seitenansicht. Vergrößerung — 18. Randbemerkungen zu Grossers Bearbeitung der Cistaceen. Von E. Janchen (Wien). (Mit zwei Textabbildungen.) Die Familie der Cistaceen hat den Botanikern seit jeher wegen ihrer außerordentlichen Formenmannigfaltigkeit besondere Schwierigkeiten bereitet, wie dies schon aus der bedeutenden Zahl der in älteren Werken getrennt beschriebenen Arten, deren Zu- sammengehörigkeit sich später erwiesen hat, und aus der großen Verworrenheit der Synonymie zu entnehmen ist. Willkomms monographische Bearbeitung der altweltlichen Cistaceen'), die für ihre Zeit als mustergiltig betrachtet werden konnte und deren }) M. Willkomm, Icones et descriptiones plantarum novarum eriticarum et rariorum Europae austro-oceidentalis Ban? Hispaniae. Tom. II: Cisti- nearum orbis veteris deseriptio monographica iconibus illustrata (1856). Taf. Ill. 195 prachtvolle Abbildungen auch für die Zukunft dauernden Wert besitzen werden, ist in systematischer Beziehung doch schon als etwas veraltet zu betrachten. Um so mehr war es mit Freuden zu begrüßen, daß die Familie in Englers Pflanzenreich durch Grosser eine gewissenhafte und den modernen Anschauungen Rechnung tragende Bearbeitung erfuhr). Wie sehr ich die Arbeit Grossers schätze und würdige, habe ich auch bereits an anderen Stellen zum Ausdruck gebracht. Da ich jedoch bezüglich der Be- handlung der um Helianthemum canum (L.) Baumg. und um Hel. nummularium (L.) Dunal sich gruppierenden Formenkreise mit Grosser nicht einverstanden sein konnte, sah ich mich zur Abfassung einiger darauf bezüglichen Publikationen veranlaßt ?). Im Laufe der Arbeiten habe ich gesehen, daß Grossers Mono- graphie auch noch in einzelnen anderen Punkten kleiner Er- gänzungen und Richtigstellungen bedarf, die sich meist nur auf nomenklatorische Dinge beziehen und wovon ich einiges bereits gelegentlich erwähnt habe. Gleichwohl scheint es mir nicht über- flüssig, bevor ich meine Arbeiten über Cistaceen ganz abschließe, im nachstehenden eine kurze Zusammenstellung jener Punkte zu geben, in denen ich nomenklatorisch von Grosser abweichen muß oder wo ich zu seiner Arbeit ergänzende und berichtigende Bemerkungen zu machen habe. Ich glaube dadurch der Arbeit Grossers keinerlei Eintrag zu tun, sondern nur ihre praktische Benützbarkeit zu erhöhen. Auf irgendwelche Vollständigkeit machen die nachstehenden Zeilen keinen Anspruch, da ich mich vor- wiegend nur mit den Österreichisch-ungarischen Arten beschäftigt habe und da ich nicht darauf ausgehe, Abweichungen heraus- zuklügeln, sondern nur das zusammenstelle, was mir gelegentlich untergekommen ist. Seite 13. In der Synonymie von Cistus albidus L. ist hinzuzufügen Cistus tomentosus Lam., Fl. franc., III (1788), pag. 168; ferner soll es heißen Cistus vulgaris öd. sessilifolius Spach, anstatt „sessiliflorus“. Seite 14. Aus der Synonymie von Cistus villosus L. ist der mit ? angeführte Cistus tomentosus Lam. zu streichen. Seite 15. Cistus villosus var. ß. eriocephalus (Viv.) Gross. ist nach meiner Ansicht in zwei Varietäten (oder Formen) zu zerlegen 1) W. Grosser, Cistaceae, in A. Engler, Das Pflanzenreich, Regni Yegetabilis conspectus (1903). 2) E. Janchen, Helianthemum canum (L.) Baumg. und seine nächsten Verwandten, in Abhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien (1907); wird im folgenden als „Hel. can.“ zitiert. Derselbe, Zur Nomenklatur des gemeinen Sonnenröschens, in Österr. botan. Zeitschr. (1908). Derselbe, Die Cistaceen Österreich - Ungarns, in Mitteil. d. Naturw. en a. d. Univ. Wien (1909); wird im folgenden als „Cist. Öst.-Ung.“ zitier 196 in villosus (L.) mh. und incanus (Spach) Freyn. Vgl. Cist. Öst.-Ung., pag. 15, 16. Seite 17. In der Synonymie von Cistus monspeliensis L. ist hin- zuzufügen Cistus affınis Bertol. apuıd Guss., Flor. Sie. prodr., II (1828), pag. 12. Seite 21. In der Synonymie von Cistus populifolius L. ist hin- zuzufügen Cistus latifolius Sweet, Cistineae (1825—1830), tab. 15. Seite 22. In der Synonymie von Cistus populifolius X salvifolius soll es heißen Cistus acutifolius Sweet, anstatt „acuminatus“. Seite 25. Cistus rosmarinifolius Pourr. hat, wie schon Pau') aus- einandergesetzt hat, auch nach meiner Ansicht den Namen Cistus Libanotis L. zu führen; denn dieser Name bezieht sich nach Linnes Beschreibung in Spec. plant., ed. 2, I (1762), pag. 739, sicher nicht auf Halimium Libanotis Lge., sondern auf C©. rosmarinifolius Pourr. —= Ü. Clusit Dunal. Dies be- weisen die Worte: „floribus umbellatis ..... Folia mar- ginibus baseos hirsuta ..... Floribus aliquot, albis. Calyees ..... viseidi“. Von den bei Linn& angeführten Synonymen dürfte mindestens das Bauhinsche „Cistus Ledon angustis foliis“ ebenfalls hieher gehören. Die in Linnes Herbar in der Linnean Society zu London unter dem Namen Cistus Libanotis aufbewahrte sehr mangelhafte Pflanze (vgl. Abb. 1) läßt wenigstens so viel mit Sicherheit erkennen, daß sie nicht Halimium Libanotis Lge. ist, sondern entweder Cistus rosmarinifolius Pourr. oder aber Halimium umbellatum (L.) Spach. Die Mitteilung, welche mir Herr B.D. Jackson, General-Sekretär der Linnean Society, über die Kelehbehaarung des Herbarexemplares zu machen die Güte hatte: „The hir- sute covering of the calyx of „O. Libanotis“ is mostly to- wards the apex, from a base practically glabrous“, spricht mehr für das letztere; da diese Pflanze jedoch von Linn& unter dem Namen Cistus umbellatus als eigene Art be- schrieben wurde, so kann er mit dem Namen Cistus Libanotis nur den Cistus rosmarinifolius gemeint haben. Seite 36. In der Synonymie von Halimium ocymoides (Lam.) Willk. et Lge. ist hinzuzufügen Cistus heterophyllus Amo, Flora fanerog. Iber., VI (1873), pag. 350. Seite 37. In der Synonymie von Halimium alyssoides (Lam.) Gross. ist hinzuzufügen Cistus occidentalis Amo, Flora fane- rog. Iber., VI (1873), pag. 352. Seite 38. In der Synonymie von Halimium lasianthum (Lam.) Gross. ist hinzuzufügen Cistus eriocephalus Amo, Flora fa- nerog. Iber., VI (1873). pag. 355. ..») Vgl. die auch sonst beachtenswerte Besprechung der Grosserschen Arbeit durch C. Pau in Boletin de la Sociedad Aragonesa de cieneias natu- rales, tomo III (1904). 197 Seite 39. In der Synonymie von Halimium atriplieifolium (Lam.) Spach ist zu ergänzen: Helianthemum atriplieifolium Pers., Syn., II (1807), pag. 76. Abb. 1. Der „Cisius Libanotis* des Linne-Herbars. Etwa ?/, der natür- lichen Größe. Nach einer von der Linnean Society in London zur Verfügung gestellten Photographie. Seite 39. In der Synonymie von Halimium halimifolium (L.) Willk. et Lge. ist zu ergänzen: Helianthemum halimifolium 198 Pers., Syn., II (1807). pag. 75; ferner ist hinzuzufügen: Cistus lepidotus Amo, Flora fanerog. Iber., VI (1873), pag. 357, und Cistus multiflorus Amo, Flora fanerog. Iber., VI (1873), pag. 359. Seite 42. In der Synonymie von Halimium umbellatum (L.) Spach ist hinzuzufügen Cistus angustifolius Salisb., Prodr. stirp. hort. Chap. All. (1796), pag. 368 [ex. Ind. Kew.]; ferner ist bei f. 2. vertieillatum (Brot.) Willk. hinzuzufügen Helianthe- mum wumbellatum ß. verticillatum Pers., Syn., II (1807), pag. 76, und Helianthemum verticillatum Link, Handb. z. Erk. d. Gew., II (1831), p. 365. Seite 43. Halimium „Libanotis (L.) Lge.“ kann gemäß dem früher bei Cistus rosmarinifolius Gesagten nicht diesen Namen führen, da Cistus Libanotis Linne nicht hieher, sondern zu dem früher besprochenen Cistus gehört. Auch auf Cistus Libanotis Brotero läßt sich keine giltige Kombination begründen, da dieser nur eine Umdeutung des Linn&schen Namens und nicht eine neu aufgestellte Gruppe ist. Erst Helianthemum Libanotis Willdenow ist ein nach meiner Ansicht einwand- freier Name und daher bezeichne ich die in Rede stehende Art als Halimium Libanotis (Willd.) Lge.e Die Umnennung in Halimium commutatum Pau halte ich demgemäß für nicht notwendig. Seite 46 und 47. Die neuen Kombinationen Halimium Pringlei (Wats.) Gross. und Halimium glomeratum (Lag.) Gross. hat Grosser bereits in einer Arbeit Loeseners in Bull. herb. Boiss., 2. ser., III, nr. 3 (März 1903) veröffentlicht. In der Synonymie von Halimium glomeratum (Lag.) Grosser ist hin- zuzufügen Helianthemum mexicanum Steudel, Nomenel. bot., ed. 2, I (1841), pag. 735. Seite 51. In der Synonymie von Halimium canadense (L.) Gross. ist hinzuzufügen die auf Helianthemum ramuliflorum Michx. gegründete, daher wohl ebenfalls mit ? zu versehende Kom- bination Oistus ramuliflorus Poir., Encyel. meth., bot., suppl., II (1811), pag. 274. Seite 52. Tuberaria melastomatifolia (Spach) Gross. kann nach den neuen Nomenklaturregeln diesen Namen nicht führen, da einem jüngeren Artnamen vor einem älteren Varietätnamen der Vorzug gebührt. Da der Name Tuberaria perennis Spach. als von Anfang an ganz unzusammenhängende Bestandteile umfassend, auszuschalten ist, so hat der Name Tiubereria vulgaris Willk. in Kraft zu treten. Seite 56. Die Kombination Tuberaria guttata wurde zuerst auf- gestellt von Fourreau in Ann. Soc. Linn. Lyon, nouv., ser.. XVI (1868), pag. 340; vgl. auch Cist. Öst.-Ung., pag. 23 fi. Aus der Synonymie von Tuberaria guttata sind zu streichen Cistus punctatus Willd. und Cistus sampsuchifolius Sims; der erstere Name gehört zu Helianthemum salicifolium (L.) Mill., 199 der letztere wahrscheinlich zu Hel. nummularium (L.) Dunal. Hinzuzufügen ist Helianthemum serratum Merat, Nouv. fl. Paris (1812), pag. 206. Seite 57. Tuberaria guttata var. y. Breweri (Planch.) Gross. ist aus nomenklatorischen Gründen als var. [oder f.] cinerea (Willk.) mh. zu bezeichnen. Seite 57. Zu Tuberaria guttata var. d. plantaginea (Willd.) Gross. gehört höchstwahrscheinlich (nach Willkomm sicher) das Synonym Cistus lanceolatus Vahl, Symb. bot., II (1791), pag. 62. Seite 57. In der Synonymie von Tuberaria incospiceua (Thib.) Willk. ist hinzuzufügen Cistus inconspicuus Poir., Enceyel. meth., bot., suppl., II (1811), pag. 278. Seite 59. Tuberaria praecox (Salzm.) Gross. halte ich nicht für eine selbständige Art, sondern ziehe ich als f. micropetala (Willk.) mh. zu Zuberaria guttata (L.) Fourreau; vgl. auch Cist. Ost.-Ung., pag. 27. Seite 61. Der erste nachlinnöische Autor des Gattungsnamens Helianthemum ist meines Wissens Boehmer in Ludwig, Defin. gen. plant., ed. auct. et emend. (1760), pag. 310. Seite 63. In der Synonymie von Helianthemum lavandulifolium Mill. ist hinzuzufügen Cistus Thibaudii Poir., Encyel. meth., bot., suppl., II (1811), pag. 277, und Helianthemum erectum Bubani, Fl. Pyren., III (1901), pag. 139. Seite 64. Für Helianthemum ruficomum (Viv.) Gross. ist zu setzen Hel. ruf. (Viv.) Spreng., Syst. veget., II (1825), pag. 589. Seite 67. Für Helianthemum tunetanum Coss. et Kralik ist zu setzen Hel. crassifolium Pers., Syn., II (1807), pag. 78. In der Synonymie ist hinzuzufügen Cistus crassifolius Poir., Eneyel. meth., bot., suppl., II (1811), pag. 277. Seite 69. Als Autor von Hel. pilosum ist, den neuen Nomenklatur- regeln entsprechend, nicht (L.) Benth., sondern (L.) Lam. et DC. in erweitertem Sinne zu setzen. Seite 71. In der Synonymie von Helianthemum pilosum f. 5. ra- cemosum (L.) Gross. ist hinzuzufügen Hel. racemosum Pers., Syn., II (1807), pag. 79 [excl. syn. Cavan.!]. Seite 71. Für Helianthemum appeninum (L.) Lam. et DC. ist zu setzen Hel. apenninum (L.) Mill. Über die Synonymie dieser Art einschließlich ihrer Formen vgl. auch Cist. Öst.-Ung., pag. 33. Seite 72. Die Formen 1. polifolium (L.) Gross. und 2. pulveru- lentum (Thuill.) Gross. wurden von C. K. Schneider, Handb. d. Laubholzk., II, pag. 351 (1909) aus nomenklatori- schen Gründen in a. oblongifolium (Koch) C. K. Schn. und var. b. angustifolium (Koch) C. K. Schn. umgenannt. Seite 73. Helianthemum apenninum f. 5. roseum (Jacq.) Gross. betrachte ich als eine eigene Art, Hel. roseum {Jacg.) Lam. et DC. 200 Seite 74. In der Synonymie von Helianthemum sulphureum Willd. ist hinzuzufügen Cistus sulphureus Steudel, Nomencl. bot., ed. 1 (1821), pag. 201. Seite 78. Als Autor von Helianthemum glaucum auch in Grossers sehr erweitertem Umfang ist, den neuen Nomenklaturregeln entsprechend, nicht (Cav.) Boiss., sondern (Cav.) Pers. zu setzen. Übrigens ist nach meiner Ansicht die Art in mehrere zu zerlegen, Grossers var. «. aber überhaupt zu Hel. num- mularium (L.) Dunal und zu Hel. tomentosum (Scop.) Spreng. zu ziehen, vgl. Cist. Ost.-Ung., pag. 39, 40. Grossers var. öd. und var. e haben, als Arten betrachtet, Ael. glaucum (Cav.) Pers. (sensu strieto) und Hel. albiflorum (Boiss.) mh. zu heißen. Seite 81 ff. Über die systematische Gliederung und die Nomen- klatur der Arten, die Grosser als Helian-themum Chamae- cistus Mill. zusammenfaßt, vgl. Cist. Ost. Ung., pag. 36 ff. Hier soll nur auf weniges aufmerksam gemacht werden. Für die Sammelart im Umfange Grossers verwendet C. K. Schneider, Handb. d. Laubholzk., II, pag. 351 (1909) den Namen Hel. nummularium (L.) Dunal in erweitertem Sinne. Den Namen von Grossers Subsp. 1. „barbatum (Lam.) Gross.“ halte ich für anfechtbar, da mir die Bedeutung von Cistus barbatus Lam. nicht hinlänglich sichergestellt zu sein scheint. Die Verwendung des Namens „serpyllifolium (Crantz)* für Grossers Var. ß. erscheint mir schon aus dem Grund als unzulässig, weil Cistus serpyllifolius Crantz nicht eine neu aufgestellts Art, sondern nur eine Umdeutung des Cistus serpyllifolius Linn& ist, der nicht hieher gehört; vgl. Hel. can., pag. 57. Zu Grossers Subsp. 2. nummularium (Mill.) Gross., bzw. deren Var. «. „tomentosum (Scop.) Gross.“ ge- hört das beachtenswerte Synonym Cistus nummularius Linne&, dagegen gehört Cistus tomentosus Scop. nieht hieher, sondern zu Grossers var. ß. Scopolii (Willk.) Gross., vgl. dies- bezüglich Österr. botan. Zeitschr., LVIII (1908), Nr. 10 u. 11 (Zur Nomenkl. d. gem. Sonnenröschens). Die Var. hercegovinum Beck gehört nicht in den Formenkreis von Grossers Subsp. 2., sondern in jenen von Grossers Subsp. 1., u. zw. zu oder in unmittelbare Nähe von glaucescens Murbeck. Die wild- wachsenden „Varietäten“ der Grosserschen Sammelart Cha- maeecistus betrachte ich sämtlich als Arten, und es haben die- selben dann folgende Namen zu führen: die Var. «.. ß., y. u. d. der Subsp. 1. Hel. hirsutum (Thuill.) Merat, Hel. nitidum Clem., Hel. arcticum (Grosser) mh., Hel. grandiflorum (Scop.) Lam. et DC., die Var. «., ß. u. y. der Subsp. 2. Hel. num- mularium (L.) Dun., Hel. tomentosum (Seop.) Spreng., Hel. pyrenaicum mh. Alles nähere vg]. in Cist. Öst.-Ung. Seite 87. Helianthemum Chamaecistus X glaucum Grosser be- trachte ich als eine auf beiden Blattflächen filzige Form von 201 Hel. tomentosum (Scop.) Spreng., Hel. stabianum Ten. als eine ebensolche Form von Hel. nummularium (L.) Dun., vgl. Cist. Öst.-Ung., pag. 40, 47, 51. Seite 87. In der Synonymie von Helianthemum asperum Lag. möchte ich hinzufügen den in Herbarbestimmungen ziemlich häufig vorkommenden, aber, wie es scheint, nirgends giltig publizierten Namen Hel. scariosum Duf. Seite 90. Für Helianthemum hirtum (L.) Pers. ist zu setzen Hel. hirtum (L.) Mill., Gard. diet., ed. 3 (1768), or. 14. In der Synonymie ist hinzuzufügen Cistus teretifolius Poir., Eneyel. meth., bot., suppl. II (1811), pag. 279. Seite 94. In der Synonymie von Helianthemum canariense (Jacq.) Pers. ist hinzuzufügen Fumana canariensis Rafin., Sylva Tellur. (1838), pag. 132 [ex Ind. Kew.). Seite 95. In der Synonymie von Helianthemum kahiricum Del. ist hinzuzufügen Cistus kahiricus Steudel, Nomencl. bot., ed. 1 (1821), pag. 200. Seite 101. In der Synonymie von Helianthemum ledifolium (L.) Mill. ist hinzuzufügen Hel. lanuginosum Spreng., Syst. veget., II (1825), pag. 589. Seite 103. Als Autor von Helianthemum lasiocarpum ist „Desf. apud Willk.*“ oder kurz „Desf.“, nicht aber „Willk.“ zu setzen. _ Seite 104. Uber die vollständige Synonymie von Helianthemum salieifolium (L.) Mill. vgl. Cist. Ost.-Ung., pag. 30. Hieher und nicht zu Tuberaria guttata (L.) Fourr., wie vielfach fälschlich angegeben wird, gehören auch die Namen Cistus punctatus Willd. und Helianthemum punctatum Pers. Bei der Verbreitungsangabe von Helianthemum salieifolium (Cist. Öst.- Ung., p. 32) ist einzufügen: Südtirol: S. Pietro bei Nomi (nach Murr). Seite 105. In der Synonymie von Helianthemum salicifolium var. ß. intermedium (Thib.) Gross. ist hinzuzufügen Cisus inter- medius Poir., Encyel. meth., bot., suppl., II (1811), pag. 278. Seite 106. In der Synonymie von Helianthemum retrofractum Pers. ist hinzuzufügen Cistus retrofractus Poir., Eneyel. meth., bot,, suppl., II (1811), pag. 278. Seite 109. Für Helianthemum nummularium (Cav.) Gross. ist Hel. paniculatum Dunal [amplif. Willk.] zu setzen, da erstens Cistus nummularius Cavan. keine neu aufgestellte Spezies ist, sondern nur eine Umdeutung von Cistus nummularius Linne, und da zweitens Hel. nummularium (L.) Dunal für eine andere Art als giltiger Name zu Recht besteht. (Schluß folgt.) Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1909. 15 202 Eine neue Soldanella aus dem Balkan. Von F. Vierhapper (Wien). (Mit 3 Textfiguren.!) (Schluß. 2) In den Waldkarpathen dagegen und in Siebenbürgen tritt S. maior nieht selten in Formen auf, welehe dureh den Besitz relativ langer Drüsenhaare der 5. montana schon sehr nahe- kommen, ohne sie aber je in bezug auf die Länge der Be- drüsung zu erreichen. Da sich umgekehrt im Areale der 5. mon- tana niemals Formen finden, welche sich irgendwie der 5. maior nähern, halte ich diese nach wie vor?) als eine von jener zu trennende und sie im Osten vertretende Sippe aufrecht, im Gegen- satze zuKnuth‘) und Pax’), welche die beiden Pflanzen vereinigen. S. montana und maior sind einander horizontal ausschließende geographische Rassen, welche gerade dort, wo ihre Verbreitungs- gebiete aneinander grenzen, durch keine Zwischenformen mit- einander verbunden sind. $. hungarica ist eine Vertikalrasse der S. maior, horizontal auf den südöstlichen Teil des Areals derselben beschränkt, und Übergangsformen zwischen ihnen sind dort, wo sich ihre Gebiete berühren, vorhanden. Im nördlichen und westlichen Teile ihres Areales hat $. maior keine solche nahe verwandte Hoch- gebirgsform und auch von 5. montana gibt es keine solche. Es wird vielmehr in der alpinen Region der Tatra erstere durch die von ihr scharf geschiedene 5. carpatica, in der der Alpen letztere durch die noch weiter abweichende $. alpina vertreten. Von der in der Wald- und Hochgebirgsregion der nördlichen Karpathen vorkommenden $. carpatica Vierhapper °) unterscheidet sich 8. hungarica ebenso wie 8. maior insbesondere durch die Bedrüsung der Blattstiele. Dieselben sind nämlich bei den beiden letztgenannten Typen von ziemlich langen Köpfchenhaaren flaumig, bei ersterer dagegen tragen sie wie bei S. alpina sehr kurz ge- stielte bis fast sitzende Drüsenköpfehen. Am besten beobachtet man dieses Merkmal an ganz jungen Blättern mit noch nieht oder eben erst entfalteter Spreite. Bei 8. hungarica erhält sich die drüsige Bekleidung meist auch noch an den Stielen der ausgewachsenen Blätter ziemlich lange; die Blattstiele der 8. carpatica dagegen verkahlen gleich denen der 8. alpina immer schon, bevor sie ihre definitive Länge erreicht haben, vollkommen. In bezug auf die Zersehlitzung der Korolle nähert sich S. carpatica gewöhnlich etwas mehr der $. alpina als der 8. hungarica und maior, indem die 1) Nach Handzeichnungen von A. Kasper. 2) Vgl. Nr. 4, S. 148. 3) Siehe Vierhapper, 1. c. #) In Pax und Knuth, Primulaceae in Engler, Das Pflanzenreich, 22. Heft, p. 224—230 (1905). 5) Grundzüge der Pflanzenverbr. in den Karpathen, II. Bd. in Engler und Drude, Veg. d. Erde, X., p. 57—59 (1908). 6) ]. c., p. 504. 203 „laeinulae“ ihrer Korollarlappen oft länger sind als bei diesen. In bezug auf die Dimensionen der Vegetationsorgane gleicht $. car- patica entweder der hungarica oder ist (in niederen Lagen) auch größer als diese, erreicht jedoch niemals die Schafthöhe und Blatt- größe der 8. maior. Im Gegensatze zu 5. hungarica ist sie mit keiner anderen Rasse durch intermediäre Formen verbunden. Ich habe sie jederzeit sowohl von 8. maior, von welcher sie, da sie in allen möglichen Höhenlagen vorkommt, nicht vertikal geschieden ist, als auch von S. hungarica scharf unterscheiden können, im Gegensatze zu Knuth'), der sie mit $. hungarica vereinigt, und zu Pax?’), der behauptet, daß sich „die beiden Formen gewiß nieht sicher unterscheiden lassen, es sei denn durch ihren auf dem Zettel vermerkten Standort im Osten oder Westen der Kaschau- Eperieser Bruchlinie“. Ich wiederhole, daß ich nie einer Standorts- angabe bedarf, um 5. carpatica von hungarica auseinanderzuhalten, und wundere mich über die zitierte Außerung Pax’ um so mehr, als dessen Herbar eine sehr schöne Kollektion der beiden Rassen enthält, die ich Stück für Stück revidiert habe. Um nun zu S. Dimoniei zurückzukehren, so steht sie, wie gesagt, unter den genannten Arten der S. hungarica zunächst, ja sie unterscheidet sich von dieser nur durch die derbere Konsistenz der Blätter und durch einen unter dem Mikroskope feinkörnigen Überzug °), welcher die Blattunterseiten bekleidet und denselben eine liehtbläulichgraue Färbung verleiht. Herr L. Ritter v. Portheim hatte die Freundlichkeit, diesen Überzug zu untersuchen, und konstatierte, daß er in Essigsäure unlöslich, in Salzsäure dagegen löslich ist, mit Ammoniumoxalat Kristalle von Oaleiumoxalat und mit Schwefel- säure solche von Gips gibt, alsoaus Kalk besteht oder doch kalkhältig ist. Das Merkmal der unterseits bereiften Blätter besitzt außer S. Dimoniei nur noch S. pindicola Haussknecht*) aus dem Pindus, Le. 2) l. c., p. 58. — Wenn Pax (l. c., p. 57) behauptet, daß die Systematik der Gattung Soldanella „zuletzt von R. Knuth geklärt worden“ sei, so möchte ich hier bemerken, daß ich es eher für eine Trübung als eine Klärung der tatsächlich bestehenden Verhältnisse halte, wenn man beispielsweise Formen, die so leicht zu unterscheiden sind, wie $. montana und villosa, sowie S. mi- nima und austriaca kritiklos zusammenzieht. Daß übrigens Knuth auf die Klärung der Gattung nicht allzuviel Mühe verwendet hat, geht auch daraus hervor, dab er das so wichtige, in meiner Übersicht 1904 systematisch ver- wertete Merkmal der Verteilung der Spaltöffnungen auf den Blattspreiten gänz- lich ignoriert, die Unterschiede in den Kapselzähnen unberücksichtigt läßt, das richtige Zitat zu S. villosa nicht kennt, sondern das falsche aus Grenier und Godron, „Flore de France“, übernommen hat (vergleiche hiezu meine Be- merkung in Dörfler, Herb. norm., Nr. 4935 [1908], wo auch das richtige Zitat zu finden ist), $. pirolaefolia als Synonym zu S. hungarica — allerdings mit Fragezeichen — zitiert, $. hungarica vom Wiener Schneeberg und der Raxalpe angibt, usw. 3 3) Über das Entstehen dieses Überzuges könnten selbstverständlich nur Untersuchungen an lebenden Pflanzen Aufschluß geben. #) In Mitt. d. Thür. bot. Ver., V., H. III, p. 61 (1886), und ebendort, neue Folge, H. XI, p. 52 (1897). 15* 204 deren Überzug, wie Portheim feststellte, außer Kalk noch andere Substanzen enthält. Es liegt nun nahe, diese zwei Arten mit- einander zu vergleichen. Obwohl &. pindicola nur in Frucht- exemplaren gesammelt wurde, während $. Dimoniei nur in Blüten vorliegt, kann doch gesagt werden, daß sie von dieser schon durch die viel größeren Dimensionen der vegetativen Organe und vor allem durch die bedeutend kürzere, alsbald schwindende Bedrüsung der jungen Blattstiele sehr leicht zu unterscheiden ist. S. pindicola ist nicht „glaberrima“, wie sie Haussknecht nennt, sondern ihre Blattstiele sind im Jugendstadium mit reichlichen kurzen Drüsenhaaren bekleidet, die sogar ein wenig länger sind als die normalen von 9. alpına, im Alter jedoch so vollkommen ver- schwinden wie bei dieser. Ob $. pindicola in die Montana- oder Alpina-Gruppe gehört, vermag ich, solange keine Blüten der Pflanze bekannt sind, nicht zu entscheiden. Das Auftreten eines und desselben Merkmales bei zwei sonst gut getrennten, vielleicht sogar verschiedenen Verwandtschaftskreisen angehörenden Sippen, welche ungefähr die gleiche geographische Verbreitung besitzen, ist insoferne ‚beachtenswert, als es den Gedanken nahe legt, daß dieses Merkmal in beiden Fällen in Anpassung an die gleichen oder doch sehr ähnlichen klimatischen — und wohl auch im Zu- sammenhange damit edaphischen Verhältnisse — entstanden ist. S. Dimonier ist also mit $. hungarica zunächst verwandt und als eine vikarierende Rasse derselben zu bezeichnen. Ihr Ver- breitungsgebiet schließt sich südlich an das der $. hungarica an. Die südlichsten Standorte der S. hungarica auf dem Balkan sind: Albanien: Sar-Dagh, Mandra und Crni vrh (beide leg. Bierbach [Herbar Degen]!) und Mazedonien: Nidge-Gebirge: Kaimak- Galan (Dörfler, Iter Tureicum seecundum, 1893, Nr. 318, als 8. alpina'). Die Jablanitza, der Standort der S. Dimoniei, liegt etwa 40‘ südlicher als der Crni-vrh-Stock (42° n. Br.), aber noch 25‘ nördlicher als der Kaimaktalan. Nördlicher als alle die genannten Orte liegt der südlichste bisher bekannte Standort der S. alpina auf dem Balkan: Maja Linerzit im Distrikt Kudi im nördlichen Albanien (Herbar Degen!). Den südlichsten Punkt auf der Balkan- halbinsel erreicht aber die Gattung Soldanella am Zygos-Sattel im Pindus-Gebirge, der einzigen Stelle, an welcher bisher S. pindicola gefunden wurde. Die Auffindung einer neuen Soldanella auf der Jablanitza legt die Vermutung nahe, daß auch noch andere balkanische Ge- birge, von denen bisher keine Soldanellen bekannt geworden sind, Vertreter dieser Gattung beherbergen. Ich denke da weniger an die schon gut erforschten griechischen Berge, als vielmehr an den 1) Diese vier Pflanzen wurden von Degen (in Termeszettud. Közl., XXXIH. Potfüz., p. 217 [1901]) als S. alpina publiziert. Die vom Kaimaktalan wird auch in Degen und Dörfler, Beitr. z. Flora Alb. u. Mac. (in Denkschr. math.-nat. Kl. d. k. Akad. d. Wiss., LXIV. Bd., p. 734 [1897]), als $. alpina verzeichnet. 205 thessalischen Olymp, die Galiöica usw. Herr Dimonie würde sich ein großes Verdienst um die Erforschung der Gattung Soldanella erwerben, wenn es ihm gelänge, seinem schönen Funde noch an- dere ebenso interessante nachfolgen zu lassen. Wien, Botanisches Institut der Universität, im März 1909. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Erschienen sind: Dörfler I. Herbarium normale, Cent. XLIX et L. Neue Sippen: Acer hyrcanum Fisch. et Mey. var. divaricatum Maly, Acer hyre. f. neglectum Maly, Satureia narentana Maly (= thymifolia X Nepeta), Calamagrostis arundinacea (L.) Roth var. hispidula Torges. Besondere Seltenheiten: Anemone Hackelii (Pohl) Steud. (1. el.), Leon- tice altaica Pall, Fumaria occidentalis Pugsley (l. cl.), Ricotia eretica Boiss. et Heldr. (ditio el.), Arenaria tetraquetra L. var. pyrenaica Boiss. (l. el.), Genista hispanica L. subsp. occidentalis Rouy (l. el.), Trifolium Preslianum Boiss., Trif. Meneghinianum Clem., Trif. Petrisavii Clem., Sedum proponticum Aznavour (l. cl.), Saxifraga depressa Sternbg., Chryso- splenium tetrandum Lund, Seseli medium (Nym.) Handel-Mazz., Artemisia paniculata Lam. var. Visianiana (Bess.) Maly (l. cl.), Staehelina arbores- cens L., Phyteuma hedraianthifolium R. Schulz (l. cl.), Euphrasia Christii Favrat (1. el), Thymus Aznavourii Velen. (l. cl.), Soldanella villosa Darracgq., Sold. Handel-Mazzettii Vierh., Salix finmarchica Willd., Ophrys Tomma- sinüi (Rehb. fil.) Vis., Calamagrostis Neumaniana Torges, Trisetum sub- alpestre (Hartm.) Neum,, Melica rectiflora Boiss. et Heldr. (l. el.), Glyceria pedicellata Townsend, Atropis suecica Holmbg., Atropis elata Holmbg., Catabrosa algida (Soland.) Fries (l. cl.). Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 11. Februar 1909. Das w. M. Prof. R. v. Wettstein legt eine im botanischen Institute der Universität Wien ausgeführte Arbeit von Herrn Wolf- gang Himmelbaur vor, betitelt: „Eine blütenmorphologi- sche und embryologische Studie über Datisca cannabina L.“ Die Hauptergebnisse dieser Arbeit sind folgende: 1. Der Gesamtblütenstand von D. cannabina ist ein Thyrsoid (Cymobotrium, u. zw. Ahre aus Gabeln); der Teilblütenstand ist ein mehr oder weniger vollkommenes Diehasium. Die weibliche Einzelblüte besteht aus drei unterständigen Fruchtblättern und drei superponierten Perianthblättern. Die Placentation ist marginal- parietal. 2. Die Samenanlage birgt gewöhnlich eine Makrosporen- mutterzelle (Embryosackmutterzelle), die sich durch ein Dyaden- 206 stadium zur Makrospore (Embryosack) entwickelt. In der Makro- spore (Embryosack) schwindet ein Archegon (Antipodenapparat) vollständig. 3. D. cannabina ist befruchtungsbedürftig. Der Pollenschlaueh dringt beim Funieulus der Samenanlage vorbei durch die Mikro- pyle zum Eiapparat (Porogomie), Die Angaben über Partheno- genesis dürften auf einer Täuschung durch Parthenokarpie beruhen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 11. März 1909. Das w. M. Prof. R. v. Wettstein überreicht eine Fortsetzung der Bearbeitung der Ergebnisse der botanischen Ex- pedition nach Südbrasilien, und zwar die Bearbeitung der Lichenes von Kustos Dr. Alexander Zahlbruckner in Wien. In dieser Bearbeitung werden 300 Arten mit Hinzufügung kritischer Bemerkungen behandelt. Neu beschrieben werden folgende Flechten: Arthopyrenia meizospora, A. paulensis, Porina paulensis, Pyrenula platysporella, Parmentaria denudata, P. Schiffnerti, Phylloporina Schiffneri, Calicium trachelinum var. Araucariarum, Arthothelium nobile, Opegrapha alborimosa, Graphina lecideicarpa, Phaeographina platypoda, Lecanactis lactescens, Pilocarpon leuco- blepharum f. obscurata, Pilocarpon Wettsteinii, Ocellularia colu- mellata, Thelotrema leucohymenium, Th. insigne, Calenia trisep- tata, Lecidea Bruieriana var. brasiliensis, L. byssigera, (Ca- tillaria cereicola, Bacidia paulensis, B. vexans, B. inamoena, B. variegata, Lopadium paulense, L. pilocarpoides, Fhyllopsora melanoglauca, (Cladonia meridionalis Wainio, Cl. sphacelata f. exalbescens Wainio, Acarospora brasiliensis, Leptogium Schiff- neri, Neoheppia (nov. gen.) brasiliensis, Pannarıa brasiliensis, Sticta aemulans, St. paulensis, Lecanora faxinensis var. platy- placa, L. paulensis, L. Itatiayae, L. pseudatra, Physcidia endoc- cinea, Parmelia Schiffneri, P. imbricatula, P. brasiliana var. ery- throdes, P. acariospora, P. luteola, P. heteroloba, P. subpluri- formis, P. Wettsteinüi, P. zanthina var. ciliata, P. paulensis, P. callitricha, P. Araucariarum, Usnea einchonarum var. inactiva, U. Steineri. U. Steineri var. tinctoria, U. Bornmülleri var. bra- siliensis und f. inactiva, U. meridionalis, U. florida var. leioclada, U. angulata var. paradoxa, U. Baileyi f. implexa, Buellia Zahl- bruckneri Stnr., B. entochlora Stnr., B. jaraquensis, B. paulen- sis, Rinodina Steinert, R. pyrenodesmoides, Pyxine rosacea, Phys- cia sublactea, Corella Zahlbruckneri Schiffn. Die 81. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte findet in der Zeit vom 19. bis 25. September in Salz- burg statt. Das allgemeine Programm lautet: 19. September Begrüßungs- abend. — 20. September I. Allgemeine Sitzung, Abteilungssitzungen, 207 abends Alpiner Abend. — 21. September Abteilungssitzungen, abends Bankett, Festungsbeleuchtung. — 22. September Abteilungssitzungen, nachmittags Volkstrachtenfest. — 23. September Geschäftssitzung, gemeinsame Sitzungen. — 24. September II. Allgemeine Sitzung, nachmittags Ausflug nach Reichenhall. — 25. September Ausflüge. — Als Geschäftsführer fungieren Prof. E. Fugger und Dr. Fr. Würtenberger. — Einführende der Abteilung für Botanik sind: Prof. Dr. K. Fritsch (Graz, Alberstraße 19) und Prof. Alex. Willi (Salzburg). Das Organisationskomitee für den III. Internationalen bota- nischen Kongreß Brüssel 1910 hat den Termin für die Einsendung von Anträgen betreffend die Nomenklatur der Kryptogamen und die der fossilen Pflanzen bis 30. Juni 1909 erstreckt. Der botanische Verein für dieProvinz Brandenburg feiert sein 50jähriges Jubiläum in der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juli d. J. Personal-Nachrichten. Privatdozent Dr. Adolf Wagner in Innsbruck wurde zum außerordentlichen Professor ernannt. Prof. Dr. K. Goebel in München wurde der persönliche Adelsstand verliehen. Prof. Dr. W. Benecke (Kiel) wurde als Nachfolger Prof. Karstens nach Bonn berufen. Prof. Dr. Küster wurde zum Abteilungsvorstand am botani- schen Institut in Kiel ernannt. Prof. Dr. Radlkofer in München wurde zum Geheimen Hofrat ernannt. Prof. Dr. H. F. van Heurek, Direktor des botanischen Gartens in Anders, ist am 13. März im Alter von 71 Jahren gestorben. (Bot. Zentralbl.). Hofr. Prof. Dr. J. Wiesner wurde von der Akademie der Wissenschaften in Paris zum korresp. Mitgliede gewählt. Inhalt der Mai-Nummer: C. Correns; Untersuchungen über die Gattung Cerastium. 3. 169. — Dr. S. Stockmayer: Vorschläge für den internationalen botanischen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend die Nomenklatur der Algen. S. 183. — Dr. S, Stockmayer: Motion au Congres international de Botanique & Bruxelles 1910, relative ä la nomenclature des Algues. S. 185. — Ed. Pulla: Neue Cyperaceen. S. 186. — E. Janchen: Randbemerkungen zu Grossers Bearbeitung der Cistaceen. S. 194. — F. Vierhapper: Eine neue Soldanella aus dem Balkan. (Schluß.) S. 202. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 205. Fu, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 205. — Personal-Nach- richten. S. 207. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/55 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4°—, 1893/97 & M. 10-—., Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 208 INSERATE. 6 Bände Bilackwellisches Kräuterbuch, koloriert, Ausgabe 1750, Lederband, verkauft Frey, Prag, Mariengasse 8. Die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn in din, E, Barbaragasse 2, beehrt sich bekannt zu geben, daß die neue Auflage von „Fritsch, Exkursionsflora“ in einigen Wochen erscheinen wird. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— z 1893: 189 I.Al0 „2 055» 116.) 16 210 Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 18%3—1874, 1876—1880 (& Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. "Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 39.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nieht vorhanden, beliebe man sieh direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. N herab. NB,. Dieser Nummer ist Tafel Ill (Palla) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, No 6. _ Wien, Juni 1909. Die Sekretgänge von Monophyllaea, Klugia und Rhynchoglossum. Von Franz Wonisch (Graz). (Aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität in Graz.) (Mit Tafel IV.) Die anatomische Struktur der oben genannten Gattungen hat sehon in mehrfacher Beziehung die Aufmerksamkeit der Botaniker auf sich gelenkt; in letzter Zeit auch durch das Vorhandensein von Sekretgängen, wie solche bisher bei keiner anderen Gesneriaceen- gattung und auch bei keiner der verwandten Familien im Bereich der Tubifloren bisher beobachtet worden waren. Solereder!) berichtete zuerst über das Vorkommen von Sekretgängen bei allen Arten von Klugia und Khynchoglossum. Seine Angaben erstrecken sich aber nur auf die Verteilung der- selben in den Stengeln und Blättern. Er ist der Meinung, das Sekret sei harzartiger Natur. Gelegentlich der Untersuchung des Gefäßbündelverlaufes bei den genannten Gattungen konnte ich die Angaben Solereders bestätigen und auch bei Monophyllaea Sekretgänge feststellen °). Da nun die Entstehungsart derselben noch nirgends behandelt wurde, so habe ich mich bemüht, den Verlauf und die Entwicklung dieser Sekretgänge klarzulegen. Es erscheint mir dabei zweck- mäßig, die Beschreibung der von mir beobachteten Verhältnisse mit derjenigen Gattung zu beginnen, bei welcher die Genese am deutlichsten zu verfolgen war. 1) Solereder, Systematische Anatomie der Dikotyledonen, Ergänzungs- band, 1908, pag. 246 und 345. 2) Vgl. Wonisch, Über den Gefäßbündelverlauf bei den Cyrtandroideen. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, März 1909, Österr. botan, Zeitschrift. 6. Heft. 1909. 16 210 Monophyllaea. Untersucht wurde Monophyllaea Horsfieldii R. Br. Anordnung und Verlauf der Sekretgänge. Auf einem Querschnitt durch die Mitte des Hypokotyls von Monophyllaea findet man folgende Verhältnisse (vgl. Fig. 1): An der Innenseite der peripheren Gefäßbündel, durch 1—2 Leitparenchym-Zellreihen von dem Hadromteil getrennt, findet man je einen mit gelberünem Sekret erfüllten Hohlraum und mehr oder weniger reichlich vor- handene markständige Sekreträume in derselben Orientierung vor den Hadromelementen der Markbündel. Eine weitere Untersuchung von sukzessiven Querschnitten zeigt nun ein vollständiges System von Kanälen, welche den Zweigen der Gefäßbündel folgen, den gleichen Regeln entsprechend, welche von Fritsch!) für den Gefäßbündelverlauf im Hypokotyl bereits festgelegt wurden. In der Blattlamina begleiten die Sekretgänge die Gefäßbündel der Nerven ebenfalls auf der Außenseite der wasserleitenden Elemente bis zu ihren Auszweigungen dritter oder selbst vierter Ordnung, und zwar längs der größeren Nerven in der Weise, daß zwischen je zwei der parallel verlaufenden Gefäßstränge ein Sekretgang sich hinzieht (Fig. 2), längs der kleineren Nervenäste aber derart, daß jeder Sekretgang mit einem Teil der Sekretzellen an das einzige Gefäßbündel, mit dem anderen Teil an ein Stück der Palissaden- schicht anstößt. In der Nähe des Blattrandes endigen die Kanäle blind, bevor der Nerv auf wenige langgestreckte Leitparenchym- zellen reduziert ist. Niemals beobachtete ich Sekretgänge frei im Mesophyll des Blattes. In die Infloreszenzstiele treten die Sekret- gänge gleichfalls in Begleitung der Gefäßbündel ein und auch in den Kelch- und Blumenblättern, sowie im Fruchtknoten lassen sich dieselben nachweisen, nicht aber in den Staubgefäßen. In all den genannten Organen finden sich dieselben aber stets in der charak- teristischen Lagerung vor dem Hadromteil der Gefäßbündel. Genesis. Bei der Betrachtung einer Querschnittserie durch jugendliche” Keimblätter von Monophyllaca gewahrt man, daß an der Basis des Blattes die Bildung von Sekret- gängen bereits begonnen hat, während man nach der Spitze des Blattes zu fortschreitend immer frühere Stadien der Ent- wieklung wahrnimmt. Als erstes Stadium ist eine etwas größere Parenchymzelle zu betrachten, welche durch eine zur Blattfläche vertikale Teilungswand in zwei Tochterzellen zerfällt, welche ihrerseits wieder durch eine auf der ersteren vertikale Wand in vier Zellen geschieden werden (Fig. 3). Diese Gruppe von vier Zellen ist durch einen gut ausgebildeten Plasmakörper und durch ganz bedeutend größere Zellkerne ausgezeichnet, als sie die an- grenzenden Zellen besitzen. Durch diesen Umstand lassen sich die jüngeren Entwicklungszustände ganz gut beobachten. 1) Fritsch, Die Keimpflanzen der Gesneriaceen, Jena, 1904, pag. 55—60, 211 Die weitere Entwicklung vollzieht sieh nun folgendermaßen: Von den dem Hadromteil des Gefäßbündels zugewendeten Zellen wird durch je eine Tangentialwand eine Zellreihe abgegliedert, durch welehe dann der fertige Sekretgang von den Hadrom- elementen getrennt ist. Eine solche Trennungsschichte ist aber nicht immer vorhanden, indem in vielen Fällen die Sekretzellen direkt an das Gefäßbündel angrenzen. Die vier sezernierenden Zellen teilen sich nun nach und nach dureh radiale Wände, so daß wir als nächstes Stadium eine Gruppe von fünf Sekretions- zellen erhalten (Fig. 4). In diesem Zustand erfolgt ein Auseinander- weichen der Sekretionszellen, es entsteht ein kleiner Interzellular- raum, welcher auch sehon mit einem Tröpfehen ätherischen Oles erfüllt ist, was mit Osmiumsäure leicht nachzuweisen war. Das Vorhandensein von Sekret in solehen ganz jungen Kanälen habe ieh stets sehr deutlich beobachtet, niemals aber konnte ich in den umliegenden Sezernierungszellen ein Sekret finden. Durch lang- samen Zusatz von verdünntem Alkohol, dessen Konzentration nach und nach gesteigert wurde, nahm das anfangs gelbgrün gefärbte Sekret zunächst eine dunkelgrüne Farbe an, um mit absolutem Alkohol schließlich in Lösung zu gehen. In dem Gang hinterblieb eine trübe, gelbliche Masse, die den Außenwänden der Sekretzellen lückenlos anlagerte (Fig. 5). Alle hier mitgeteilten Beobachtungen habe ich an frischen Pflanzen gemacht und das Schnittmaterial direkt in Wasser oder Glyzerinwasser übertragen. An etwas weiter entwickelten Stadien war nach Lösung des harzartigen Sekretes durch Alkohol bei Einwirkung von Kalilauge oder Uhloralhydrat der ganze Gang bis auf einen schmalen Spalt von dieser trüben Masse verschlossen (Fig. 6). Erst beim Zusatz von Alkohol, nach- dem die genannten Reagentien ausgewaschen worden waren, kam wieder das Lumen des Kanals zum Vorschein. Verfolgen wir die Entwicklungsgeschichte weiter, so finden wir, daß die Zahl der sezernierenden Zellen durch Radialteilungen auf 7, 8 und mehr Zellen gestiegen ist. Dieselben stechen von dem Gewebe der Nachbarschaft dadurch ab, daß sie reichlich mit Plasma erfüllt sind und eine geringere Größe besitzen. Der fertige Sekretgang zählt jetzt in der Längsachse 0°0405—0 027 u, in der Querachse 0:0216—0'0162 u. Die äußeren, dem Kanal- innern zugekehrten Wände der Sekretzellen wölben sich anfangs noch ziemlich gegen die Kanalmitte vor, flachen sich aber immer mehr ab, infolge des Druckes, den das inzwischen abgesonderte Sekret auf sie ausübt. Nach langsamer Lösung des Sekretes bleibt an den Wänden der Sekretzellen ein Belag zurück, welcher sich bei längerer Einwirkung von Glyzerin ausdehnt, sich aber wieder zusammenzieht, sobald Alkohol zufließt (Fig. 7). Ich erhielt ganz ähnliche Bilder, wie sie Beeheraz!) bei Umbelliferen und anderen 1) Becheraz, Über die Sekretbildung in den schizogenen Gängen (Mit- teilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern, 1893), Taf. III und IV. 16* 212 Pflanzen bekam und Tschirch'!) solehe an der unten zitierten Stelle wiedergibt. An radialen Längsschnitten durch den Gang finden sich dieselben Verhältnisse (Fig. 8). Der wandständige Belag kleidet in wechselnder Dieke das Innere des Ganges aus und wird von einer deutlichen inneren Haut umgrenzt, wie dies auch bei den Querschnitten zu beobachten war. Farbenreaktionen habe ich zur Charakterisierung dieses Wand- beleges ohne Erfolg versucht. Säuren, wie Salzsäure und Schwefel- säure, blieben ohne Einwirkung, Jod färbte gelb, Jod-Schwefelsäure bewirkte eine dunkelgelbe Färbung, Chlorzinkjod rief 'auch Gelb- fürbung hervor, niemals aber trat eine Bläuung ein. Mit Zellulose haben wir es hier gewiß nicht zu tun, vielleicht mit einer dem Kutin nahestehenden Substanz. Uber die chemische Natur dieses Wandbeleges habe ich mir keine haltbare Ansicht bilden können. Nach Tschirch?) würden wir in diesem Wandbeleg die ver- schleimten Membranen der den Kanal auskleidenden Sekretzellen zu erblieken haben, welche Membranen als Herde der Sekret- bildung zu betrachten wären (Resinogene Schicht). Eine Schichtung des Beleges war aber in keinem Präparat zu sehen. Aus der Verfolgung der Entwiecklungsgeschichte geht also die schizogene Entstehung dieser Sekretgänge mit Sicherheit her- vor. Auch in späteren Stadien behalten die Sezernierungszellen ihre ursprüngliche Gestalt bei, eine Iysigene Erweiterung des schizogen angelegten Kanales findet nicht statt. Klugia und Rhynchoglossum. Beide Gattungen können hier zusammen besprochen werden, da die Verhältnisse bezüglich der Sekretgänge sowie deren Inhalt bei beiden eine völlige Übereinstimmung zeigen. Es wurde eben- falls frisches Material untersucht, und zwar von Klugia zeylanica Gardn. und Ahynchoglossum obliquum DI. Man findet die Sekretgänge in ganz derselben Anordnung wie bei Monophyllaea,; in den Stengeln, in den Blatt- und In- floreszenzstielen allerdings nur sehr spärlich im Markkörper (Fig. 9), in den Blattspreiten und in der Blütenregion in großer Anzahl in der schon eingangs geschilderten Verteilung immer an der Hadromseite der Gefäßbündel. Nur in den Kelchblättern wechselt die Lagerung, indem Sekretgänge oft regellos zerstreut im Blattgewebe vorkommen. Die Entstehung ist deutlich schizogen, wie dies aus den beigegebenen Abbildungen zu ersehen ist (Fig. 10, 11 und 12). Die Befunde will ich nicht in gleich aus- führlicher Weise behandeln wie bei Monophyllaea, da ich im wesentlichen dieselben Resultate erzielte. Bei dem fertigen Sekretgang sind die sezernierenden Zellen in geringer Anzahl vorhanden, aber im Verhältnis sehr groß und 1) Tsehirch, Die Harze und die Harzbehälter, Leipzig, 1906, pag. 1121. 2) Tsehirch, Angewandte Pflanzenanatomie, pag. 193. 213 lassen nur einen kleinen Interzellularraum frei, der eine Größe von 0:0162—0°0071 u erreicht. Noch in den ältesten Gängen waren die Sezernierungszellen deutlich und straff gegen den mit alkohol- löslichem Harz erfüllten Kanal vorgewölbt zu sehen. Etwas konnte ich aber besonders schön bei Arhynchoglossum feststellen, nämlich den Ort der Sekretabscheidung. Eine der in das Ganginnere vor- springenden Zellen zeigte mir eine deutliche Kappe, welche durch ihren gelblichen, stark liehtbrechenden Inhalt besonders auffiel (Fig. 13). Durch langsames Zufließenlassen von Alkohol entfärbte sich der Inhalt der Kappe, das dort vorhandene Sekret war in Lösung gegangen. War die Kappe von allem Harz befreit, so er- zielte ich auf Zusatz von Wasser oder verdünnter Kalilauge eine merkliche Quellung. Es war also deutlich zu konstatieren, daß die Sekretbildung hier in der Membran der Sekretzellen vor sich geht. Nachdem wır so die entwicklungsgeschichtlichen Vorgänge kennen gelernt und festgestellt haben, daß die Sekretgänge bei den untersuchten Vertretern der genannten Gattungen ein ge- schlossenes System bilden, will ich noch der Frage nach der Bedeutung derselben für die Pflanze nähertreten und nachsehen, ob die erhaltenen Ergebnisse für die Systematik Verwendung finden können. Die Frage, ob diesem Organ eine ökologische Bedeutung zu- fällt, wird wohl in negatirem Sinne zu entscheiden sein. Wenn dasselbe einen Schutzapparat gegen Angriffe seitens der Tiere darstellen sollte, so wäre eine mehr periphere Lagerung der Sekretgänge wie bei Labiaten u. a. weit ökonomischer. Außerdem beobachtete ich in den Gewächshäusern des Grazer botanischen Gartens, woher das Untersuchungsmaterial für die vorliegende Arbeit stammte, daß die sehr häufigen Blattläuse regelmäßig die Blätter und Blütenteile besonders gern von Rhynchoglossum befielen und in wenigen Tagen verzehrt hatten. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß in der tropischen Heimat das Sekret nicht doch die Rolle eines Abwehrmittels übernehmen könnte. Das Nächst- liegende wäre nun noch, daß bei einer eventuellen Verletzung der Gewebe das hervorbrechende harzartige Sekret dem Wundschutz dienen könnte. Die Tatsache aber, daß bei den genannten Gattungen die Sekretgänge ein System von Kanälen vorstellen, welches analog dem Leitbündelsystem alle vegetativen Organe durchzieht, legt die Vermutung nahe, daß dieselben vielleicht in irgend welcher Be- ziehung zu diesen Leitungsbahnen stehen. Eine ernährungsphysio- logische Rolle kann dieses Organ wohl nicht spielen, da dasselbe ja doch keinerlei Nährstoffe enthält. Wichtiger aber erscheint mir der Umstand, daß die Sekretgänge immer die Leitparenehym- elemente der Gefäßbündel begleiten, die als Leitungsbahnen wohl Zwischenprodukte des Stoffwechsels, aber keine. Endprodukte 214 führen, deren Aufspeicherung dann etwa in diesem Kanalsystem erfolgen könnte. Wahrscheinlicher ist es, daß diese Sekretgänge wertlose Produkte führen, die dem Stoffwechsel der Sekretions- zellen entstammen. Diese Fragen zu entscheiden muß späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Der einzige Weg, der mir über die Bedeutung dieses Organsystems hätte Klarheit verschaffen können, der des Experimentes, konnte mit Rücksicht auf das beschränkte frische Untersuchungsmaterial leider nicht betreten werden. Einen systematischen Wert beanspruchen diese Vorkommnisse deshalb, weil sie die enge Zusammengehörigkeit dieser drei Gattungen bestätigen und ihnen eine gesonderte Stellung im System der Familie anweisen. Ob diesem Verhalten eine höhere systematische Bedeutung für die Stellung der Gesneriaceen im Ver- wandtschaftskreise der Tubifloren zukommt, wage ich .nicht zu behaupten. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß den vegetativen Organen der Gattungen Monophyllaea, Klugia und Bhyncho- glossum ein System von Sekretgängen eigen ist, welche den rindenständigen und den Markbündeln längs der Hadromstränge folgen. Die Entwieklungsgeschichte ergab die schizogene Entstehung derselben; eine Iysigene Erweiterung des schizogen angelegten Kanales findet nicht statt. Der Sitz der Sekretbildung liegt in der Zellmembran ; das Sekret wird als Harz oder ätherisches Öl zu bezeichnen sein. Betreffs der Bedeutung dieser Sekretgänge läßt sich ver- muten, daß dieselben ein nutzloses Endprodukt des Stoffwechsels führen. In systematischer Hinsicht ergab sich, daß Monophyllaea, Klugia und Rhynchoglossum als einheitliche Gruppe zusammen- gehören und eine Sonderstellung in der Familie der Gesneriaceen einnehmen. Vorstehende Untersuchungen wurden im Wintersemester 1908/09 im botanischen Laboratorium der Universität Graz unter der Leitung des Herrn Prof. Dr. K. Fritseh durchgeführt. Meinem hoehverehrten Lehrer sage ich an dieser Stelle für seine anregende Teilnahme meinen aufrichtigen Dank. Tafelerklärung. Sämtliche Gänge sind nach Entfernung des Sekretes (mittelst Alkohol) gezeichnet. Fig. 1—8. Monophyllaea Horsfieldii R. Br. Fig. 1. Schema der Verteilung der Sekretgänge am Querschnitt, un- gefähr in der Mitte des Hypokotyls. Die Sekretgänge sind schwarz eingetragen. gfb Gefäßbündel. Taf. IV. isch Fr. Sekretgänge u AR ze ai VO \ Autor del. Lith.Kunstanstalt Friedr. Sperl, Wien Il. 215 Fig. 2. Schematische Figur des Querschnittes durch einen größeren Nerv des Blattes. s Sekretgang. Fig. 3—5. Die aufeinander folgenden Entwicklungsstadien eines Sekret- ganges. Vergr. bei Fig. 3 und 4 ©0/,, bei Fig. 5 %/,. Fig. 6. Querschnitt durch einen jungen Gang. wb Wandbeleg, ih innere Haut. Vergr. 5%0],. Fig. 7 und 8, Fertiger Sekretgang im Quer- und radialen Längsschnitt mit ungleich diekem Wandbeleg. Vergr. 5#0/,. Fig. 9—12. Klugia zeylanica Gardn. Fig. 9. Anordnung der Sekretgänge in einem der unteren internodien. Die Sekretgänge sind wieder schwarz eingezeichnet. Fig. 10—12. Entwicklungsstadien der Sekretgänge. Vergr. bei Fig.10 €0/,, bei Fig. 11 °%/,, bei Fig. 12 549,.. Fig. 13. Rhynchoglossum obliquum Bl. Ausgebildeter Sekretgang mit einer Sekretkappe. Vergr. 335/,. Über die Artenarmut der ostalpinen Ausläufer der Zentralalpen. Von Dr. R. Scharfetter. (Villach). Les reimmigrations postglaciaires des Flores en Suisse, ist eine Schrift betitelt, in der jüngst John Briquet') die allmähliche Wiederbesiedlung der Schweiz nach der Eiszeit mit einer Pfianzendecke in großen Zügen bespricht; er wirft die Frage auf, wo haben die Pflanzen die Eiszeit überdauern können und gibt darauf nach einer Polemik gegen Brockmann’?), welcher für viele Arten ein Überdauern der Eiszeit an günstigen Stellen in den Alpen annimmt, die Antwort, daß an den Rändern im Norden, Westen und Süden der Schweiz sich Zufluchtsorte (refuges) fanden, von denen aus die Wiederbesiedlung des Gebietes nach der Eiszeit stattfand; die heutige Verteilung der Arten läßt diese Einwanderungswege noch erkennen. Briquet unterscheidet für die Schweiz vier solche Erhaltungsgebiete: 1. Im Norden le territoire (ou la lisiere) de refuge septentrional. Von den Moränen des Bodensees his zu denen des Aar- gletschers bei Wangen. 2. Im Nordwesten le territoire de refuge du Napf. Das Massiv der Napf zwischen Wangen, Berthoud, Worb, Entlebuch und Willisan. 1) Briquet John, Actes de la societe helvetique des sciences naturelles. 90 me, session 1907 & Fribourg, pag. 112. Herrn Prof. Dr. Karl Schröter-Zürich bin ich für wertvolle Anregung und Zusendung einschlägiger Literatur zu aufrichtigem Danke verpflichtet. 2) Brockmann, Die Flora des Puschlav und ihre Pflanzengesellschaften, Leipzig (Engelmann), 1907, 216 3. Im Westen la lisiere de refuge jurassienne ou rhodanienne. Französischer Jura von Basel bis Bugey und das Massiv der Grande-Chartreuse. 4. Im Süden der Alpen le territoire pennin, le territoire insubrien et le territoire bergamasque. Wenn wir von den Gesichtspunkten, die Briquet in dieser Abhandlung gibt, ausgehen, so kommen wir zum Schlusse, daß sich für den Östrand der Alpen nur zwei solcher Erhaltungsbezirke unterscheiden lassen: 1. Im Nordosten: Schneeberggebiet, Raxalpe. ') 2. Im Südosten: Karawanken, Karstgebiet, Illyrische Ge- birge?). Die östlichen Ausläufer der Zentralalpen aber bildeten, trotz- dem sie eisfrei waren, kein irgendwie bedeutendes Erhaltungs- gebiet für Alpenpflanzen. (In der montanen Region Zahlbrucknera paradoxa und Waldsteinia ternata als Tertiärrelikte.) Diese merk- würdige Tatsache soll im folgenden näher erörtert werden. Das Tatsachenmaterial für meine Ausführungen habe ich °) in einem Aufsatze: „Die Verbreitung der Alpenpflanzen Kärntens“ beigebracht und kann mich an dieser Stelle darauf beschränken, die Ergebnisse meiner Zählung, soweit sie hier in Betracht kommen, anzuführen. Ich fand für die Zentralalpen, von Ost nach West vorschreitend, folgende Zahlen. Es besitzen die Lavanttaleralpen 113, die Gurktaleralpen 230, die Gruppe der Hohen Tauern 283 Arten von Phanerogamen, wobei ich bemerke, daß meine Zählun- gen nur die dem Kronlande Kärnten angehörigen Teile dieser Alpengruppen berücksichtigen*). In zweierlei Hinsicht ist dieses Ergebnis auffallend: 1. die inneren Teile der Zentralalpen sind artenreicher als die Ränder; 2. die unvergletscherten Gebiete sind artenärmer als die ver- gletscherten. Die Tatsache, daß die zentralen Teile der Alpen artenreicher sind als die peripherischen, war schon De Candolle, Heer, Christ und anderen Schweizer Forschern bekannt und auffällig. 1) Wettstein R. v., Die Geschichte unserer Alpenflora. Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Wien, 1896. Separatabdruck, pag. 15. 2) Vgl. Beck, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder, und Hayek, Die Sanntaleralpen. 3) Österr. botan. Zeitschr., 1907, Nr. 7/8 und 9. 4) Welche Pflanzen den Lavanttaler- und Gurktaleralpen gegenüber der Tauerngruppe fehlen, ist aus den Tabellen zu entnehmen; die Zuweisung der Arten zu den einzelnen Formationen, sowie die Schilderung der letzteren muß einer monographischen Bearbeitung des Gebietes vorbehalten bleiben. Einiges darüber in Jaburnegg, Die Alpenwirtschaft in Kärnten. 217 Sehlatter!) hat 1872/73 darauf hingewiesen, daß die St. Galler und Appenzeller Alpen ihre Alpenpflanzen von Graubünden aus erhalten haben, also die Ränder vom Zentrum aus besiedelt wurden. Broekmann?) hat jüngst die Tatsache, daß das Oberengadin und die Walliser Alpen an seltenen alpinen Arten reich sind, dahin gedeutet, daß diese Gebiete die Überreste einer reicheren alpinen Flora der Interglazialzeit enthalten, die sich hier dank der günstigen orographischen und klimatischen Verhältnisse erhalten konnten. Zu dieser Ansieht hat Briquet in der oben zitierten Abhandlung Stellung genommen. Zur Erklärung derselben Erscheinung in den zentralalpinen Ostalpen griff ich zur Annahme, daß infolge der postglazialen Einwanderung unsere drei Alpengruppen zunächst eine annähernd gleiche (orographisch natürlich abgestufte) Zahl von Arten auswiesen, daß aber beim Eintritt der postglazialen warmen Periode (xerothermen und aquilonaren Periode) die Ränder ihre Alpenpflanzen zum Teil verloren, während dieselben im Innern der Alpen (Tauerngruppe) infolge der mit der Höhe abnehmenden Temperatur erhalten blieben. Ich stellte also den Erhaltungsbezirken der Alpenflora während der Eiszeit, Erhaltungsbezirke der Alpen- fiora während der xerothermen Periode gegenüber. Die Betrachtung der eben erschienenen Karte der ostalpinen Vergletscherung zur Eiszeit in Penek und Brückners Werk „Die Alpen im Eiszeitalter“, welehe gerade unsere artenarmen Gebiete im schroffen Gegensatze zu der vollständig vergletscherten, aber artenreichen Tauerngruppe unvergletschert zeigt, hat mich zu einer andern, wie ich meine, einfacheren und natürlicheren Erklärung geführt. Großer Artenreichtum an einer wenig umfangreichen Stelle zeigt uns im allgemeinen ein jungbesiedeltes Gebiet an. Um ein recht auffäliiges Beispiel zu wählen, sei an den Artenreichtum eines Holzschlages im Vergleiche zur Artenarmut des Waldes er- innert. Hier gilt gewiß der Satz, je älter die Formation, desto artenärmer wird sie. Die an den Standort bestangepaßten Arten verdrängen die weniger gut angepaßten Arten immer mehr und mehr. Schon Kerner hat in seinem Pflanzenleben der Donauländer darauf hingewiesen und in Beziehung auf die alpinen Vegetations- verhältnisse gesagt, „daß unter allen Massenverbindungen von Pflanzen, welche wir von den Niederungen am Nordfuße der Alpen bis hinauf zu den Jöchern der Zentralalpen beobachten, nur die immergrünen Buschformationen der Erieaceen (Alpenrose, Heide- kraut) als etwas Abgeschlossenes anzusehen sind — — — — und sie würden allmählich sowohl die Wiesen wie die Wälder des 1) Schlatter, Über die Verbreitung der Alpenflora. Ber. d. St. Gallischen naturw. Ges., 1873. x 2) Brockmann, Über die an seltenen alpinen Pflanzenarten reichen Gebiete der Schweizeralpen. Verh. d. schweiz. naturf. Ges., St. Gallen 1906, pag. 203. 218 ganzen Alpengebietes überwuchern, wenn nicht — — der natür- liche Entwicklungsgang unterbrochen würde.“ Schalten wir nun eine kurze Schilderung der Vegetation unserer Alpengruppe nach M. v. Jabornegg!) ein, welcher nach einer kurzen geologischen Beschreibung des Sau- und Koralpen- zuges fortfährt: „Es kann uns daher nieht überraschen, wenn wir die Höhenzüge der Kor- und Saualpe mit einer fast ununter- brochenen Vegetationsdecke überzogen sehen, welche auf den luftigen Alpenrücken und obersten sanften Gehängen teils wirk- liche Grasnarbe, teils ausgetrockneter Moorboden fast ausschließlich bewachsen mit der rasenbildenden Binse Scirpus caespitosus und dem Bürstling Nardus strieta ist, leider aber auch allenthalben von der so humusbedürftigen Formation der immergrünen Alpen- sträucher (Loiseleuria procumbens, Rhododendron ferrugineum, Calluna vulgarıs), durchwoben von zahlreichen Flechten Zvernia ochroleuca, Oladonia rangiferina, Cetraria cucullata, nivalis, juni- perina, islandica ete., auf weite Strecken total verdrängt erscheint DEREN Auf der Koralpe nimmt die Weide in den nordöst- lichen Felsengehängen einen ganz eigentümlichen prachtvollen Charakter an, den wir in der Stangalpengruppe und den Hoch- gebirgen Öberkärntens wiederfinden, wo sich nämlich, wie es auf der Saualpe schon der Konfiguration des Alpenbodens nach nicht der Fall sein kann, zwischen den Felsen mehr oder weniger breite Bänder der prächtigsten Grasnarbe anschmiegen......“ pag. 15). Von besonderem Interesse ist es, zu hören, daß auch die Stang- alpengruppe in ihrem zentralen und westlichen Teile eine arten- reiche Flora besitzt, an den südlichen Rändern und im östlichen Teile aber eine ebenso eintönige artenarme Vegetationsdecke wie die Saualpe trägt, wie ich durch eigene Beobachtungen auf der Görlitzen bei Villach bestätigen kann. Der Grund hiefür ist nicht nur in der geologischen Beschaffenheit und verschieden leichten Verwitterung der Gesteine zu suchen, wie dies v. Jabornegg hervorhebt, sondern diese Erklärung läßt sich durch die Eis- bedeckung der einzelnen Teile, bezw. durch das Fehlen einer solchen Eisdecke viel tiefer begründen. Die Lavanttaler und Gurktaleralpen trugen, soweit sie eisfrei waren, zur Zeit des Rückganges der Gletscher eine Pflanzendecke mit zum größten Teil „abgeschlossenen“ Formationen, in welche einzu- dringen für die in die Alpen zurückkehrenden Formen kein Raum war. Geradeso wie man anderwärts ge- schlossene Waldformationen als Wanderungshindernisse bezeichnet hat, dürfen wohl auch in den Alpen Erieaceenbestände als solche Hindernisse angesehen werden. Eın zweiter, nieht minder wichtiger Umstand ist in der Be- arbeitung des Bodens durch das Eis zu erblicken. Gerade in den 1) Jabornegg, Die Alpenwirtschaft in Kärnten. Klagenfurt, 1873—1891. 219 Urgebirgsalpen sind die Gebirgsformen eines unvergletscherten Ge- bietes grundverschieden von denen eines ehemals vergletscherten Ge- bietes. Schroffe Gebirgskämme, steile Felsenhänge, Gratbildungen und übertiefte Trogtäler sind die Kennzeichen des letzteren. Diese indirekte Wirkung der Eiszeit hat bisher meines Erachtens viel zu wenig Beach- tung in der pflanzengeographischen Literatur der Alpen gefunden. Die Eiszeit muß in den Urgebirgsalpen wenigstens als die Schöpferin einer großen Anzahl von Standorten an- gesehen werden; die langgezogenen Rücken der Kor- und Saualpe, sowie des Flattnitzzuges, die kuppenförmigen Berge des „Nockgebietes“ (Gurktaleralpen) lehren uns, wie wir uns die Ur- gebirgsalpen ohne die Wirkungen der Eiszeit vorzustellen haben. Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß mit dieser Armut an verschiedenen Standortsformen auch unmittelbar eine verhältnis- mäßige Armut an Pflanzen verbunden war und ist. Das Vorhandensein von Standorten verschiedener Art ist für die Verschiedenheit der Arten von größter Bedeutung. Ich möchte auf eine Schilderung verweisen, die ;Pax') von der Flora und Vegetation Spitzbergens gibt: „Den großen relativen Pflanzenreich- tum der Westküste Spitzbergens vor der Nordküste hat man früher als eine Folge der Wirkung des Golfstromes angesehen, welcher die westlichen Gestade Spitzbergens bespült. Aber Nathorst hat mit Recht betont, daß an der Westküste die tiefsten Fjorde (Eis- fjord und Belsund) einschneiden und dadurch die günstigen Stand- orte erzeugt werden. Je tiefer ein Fjord, desto reicher ist die Flora seiner Abhänge; daher bietet auch die Wijdebay im Norden dem Botaniker mehr Arten als die seichten Fjorde der Westküste.“ Wird man beim Lesen dieser Sätze nicht unwillkürlich an unsere alpinen Verhältnisse erinnert? Spielen in unseren Erklärungen pflanzenreicher und -armer Gebiete nicht warme Perioden eine ähnliche Rolle als wie der Golfstrom? Und wäre es nicht auch für unsere Gebiete einfacher, den Pflanzenreichtum unmittelbar mit dem Standortsreichtum in Zusammenhang zu bringen? Ich komme hier auf einem anderen Wege zu demselben Resultate wie Jaccard?), welcher auf Grund eingehenderer statisch-floristischer Untersuchungen über die Pflanzenverteilung in der alpinen Region als sein erstes Gesetz aufstellte: Der Arten- reichtum eines Gebietes ist direkt proportional der Mannigfaltigkeit der ökologischen Bedingungen innerhalb desselben. Noch für eine andere Frage bietet unsere Betrachtung den Schlüssel zur Beantwortung. Warum sind die eisfreien Gebiete der Südalpen zu Zufluchtsstätten der Flora während der Eiszeit ge- .. DH Pax, Über die Flora und Vegetation Spitzbergens. Naturw. Wochen- schrift, 1891, pag. 503. 2) Jaecard Paul, Gesetze der Pflanzenverteilung in der alpinen Region. Flora oder Allg. bot. Zeitung, 1902, III. Heft, 90. Bd. 220 worden, warum aber nicht die Gebirge der zentralalpinen Ostalpen ? Warum sind diese Urgebirgszüge, welehe unvergletschert waren, so arm an ostalpinen Typen? Der Unterschied ist in der Art der Verwitterung der Urgebirgsgesteine und des Kalkes zu suehen. Der leicht verwitterbare Kalk ist auch gegenwärtig reich an verschiedenen Standorten und täglich bilden sich neue! Berg- stürze und langsames Abbröckeln schaffen neue Spalten und Klüfte, schütten neue Schutthalden und Geröllfeder an, schattige Schluchten, dolinenartige Mulden, zerfurchte Karrenfelder wechseln mit steilen, sonnigen Felsenwänden und beweglichen Geröllfeldern; alles be- findet sich in einem ewigen Wechsel, Gebirgsformen und Pflanzen- formationen. Unsere Urgesteingebirge dagegen rufen den Eindruck der Ruhe und Abgeschlossenheit hervor. Ruhig die Form und langsam die Verwitterung; auf ihrem breiten Rücken tragen sie eine in sich abgeschlossene ausgeglichene Pflanzendecke. Nur wo sie vom Un- ruhestifter Kalk durchsetzt werden, ändert sich das Bild. Und jenes große Ereignis können die von ihm betroffenen Teile noch immer nicht vergessen und tief sind die Wunden und Narben, welche ihnen die Eiszeit geschlagen. Unablässig !ist die Pflanzen- welt bemüht, sie mit neuen und mannigfaltigen Formen zu heilen und zu bedecken. Die unvergletscherten Teile der Kalkalpen trugen beim Ein- tritt der Eiszeit keine geschlossenen, stabilen Formationen, sondern gaben wegen der Beschaffenheit ihres Gesteins Gelegenheit zur Ansiedlung artenreicher labiler Formationen. Der Unterschied zwischen Urgebirgsflora und Kalkalpenflora muß vor der Eiszeit noch größer gewesen sein als heute, weil erst die Eiszeit die aus- geglichenen Gebirgsformen und Pfianzenformationen der Urgesteins- alpen wieder zerstörte. Darum haben auch unvergletscherte Kalk- alpen eine wesentlich andere Rolle als Erhaltungsbezirke der Flora während der Eiszeit gespielt als die aus Urgestein bestehenden Alpengruppen. Nägeli und Peter ist es aufgefallen, daß wir beim Be- steigen eines Gebirges aus einer artenreichen in eine artenarme Zone eintreten, welehe beim weiteren Aufstieg wieder von einer artenreichen Flora abgelöst wird, und die beiden Forscher haben dies auf die Einwanderungsverhältnisse zurückgeführt. Ich möchte die Frage aufwerfen, ob neben dem Einfluß der Wolkenbänke, welche in den mittleren Lagen vielen xerophilen Pflanzen die Existenz unmöglich machen!), nieht auch in diesem Falle die Eis- zeit ihre Spuren hinterlassen hat, welche die oberen und unteren Teile (Übertiefung und Aufschüttung) des Gebirges am stärksten 1) Vgl. Marchand E. et Bouget J. L’influence des couches inferieures de nuages sur la distribution des vegetaux en altitude dans les Pyrenees cen- trales francaises. Bull. d. 1. Soc. Ram. 1908. 221 bearbeitet und damit eine größere Mannigfaltigkeit ‘der Standorte geschaffen hat. Nach dem Gesagten ergeben sich also für die Arten- armut der östlichen Ausläufer der Zentralalpen eine Reihe von Gründen: 1. Die gleichmäßige geologische Unterlage; 2. die geringe Ausdebnung des über der Baumgrenze liegen- den Gebietes im Verhältnis zu dem der Hohen Tauern; 3. der Mangel an verschiedenen Standorten, weil eine Be- arbeitung des Gebirges dureh das Eis unterblieb (Anderung der Vegetationsdecke an Stellen, welche eine lokale Vergletscherung ') aufweisen); 4. die in sich abgeschlossenen Pflanzenformationen bildeten ein Hindernis für die nach der Eiszeit eindringenden Pflanzenarten. Mangel an ostalpinen Typen. Ferner ergibt sich aus diesen Untersuchungen, daß die Vegetationslinie, welehe die Tauerngruppe von den Gurktaler und Lavanttaleralpen schneidet, und welche, wie ich?) schon gezeigt habe, nicht durch die Lieserspalte markiert ist, sondern die Gurk- taleralpen durchschneidet, mit der Grenze der Vergletscherung zu- sammenfällt. Es erübrigt, noch einmal auf die Bemerkung zurückzukommen, daß unvergletscherte Gebiete artenärmer sein können als ehemals vergletscherte. Alphonse de CGandolle°®) hat als Grundsätze aufgestellt: „Les valldes et les groupes de montagnes qui ont aujourd’hui le plus d’especes rares et la flore la plus varice, appartiennent aux distriets, dans lesqueis la neige et les glaciers ont dur& le moins. Au contraire, les parties pauvres, quant a la fiore, sont celles, oü l’influenee des neiges et des glaciers s’est le plus prolongee.“ Es sind also diejenigen Gebiete, die zuerst eis- frei geworden sind, die reichsten, weil sie am längsten besiedelt werden konnten; er betont insbesonders die Armut der Flora der Moränen und Gletscherböden. Diese Beobachtungen und Erkennt- nisse stehen nicht im Gegensatze zu meinen Ausführungen. Nehmen wir das Beispiel von der Besiedlung eines Holzschlages wieder auf: auch hier eine allmähliche Bereicherung an Arten, je älter der Schlag; dann ein Stillstand und schließlich eine Abnahme, bis eine oder mehrere Baumarten alleinherrschend werden. Das eisfrei gewordene Gebiet würde einem solchen Schlag zu ver- gleichen sein, das unvergletscherte Gebiet aber einem Walde, der sich neuankommender Gäste wehrt. 1) Penck und Brückner, Die Alpen im Eiszeitalter. S. 1096. 2) Scharfetter, Beiträge zur Geschichte der Pflanzendecke Kärn- tens seit der Eiszeit. 37. Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums in Villach, 1906. - 3) Alphonse de Candolle, Sur les causes de l’inegale distribution des plantes rares dans la chaine des alpes. Florence, 1875. 222 Eine neue Art von Zucladium Br. eur. Von Julius Gtowacki (Marburg a. d. Drau). Während bis vor ganz kurzem aus Europa nur eine einzige Art von Euecladium bekannt war, fand ich auf meiner Reise in Bosnien und in der Herzegowina eine gut unterscheidbare zweite Spezies, nachdem ich ein Jahr zuvor in Steiermark eine ebenfalls gut charakterisierte neue Art dieser Gattung entdeckt hatte. In den folgenden Zeilen werden die Diagnose und Beschreibung dieser letzteren zusammengestellt. Eucladium styriacum mihi. Eu. caespitibus em 1 altis, laxiusculis, topha non ineru- statis, basi rhizoidibus eontextis, glaueo-viridibus, dioieis. Caulibus faseieulato-ramosis. Foliis anguste lanceolatis, basi hyalinis, nitidis, laxe textis, in parte media et superiore chlorophyllosis, irregulariter quadrato- et ovato-areolatis, in pagina utraque papillosis, margine planis, supra basin denticulatis, siceis erispatis. Costa valida apice plerumgue in cuspidem exeunte. Capsulis obovatis, deopereulatis sub ore amplo serie tripliei v. quadruplici cellularum parvarum instructis, exannulatis. Rasen ziemlich locker, unterwärts mit ziemlich reich- liehem, braunem, glattem Wurzelfilz verwebt, 5 mm bis etwas über 1 cm hoch, bläulich-grün, dureh .die weißen, glänzenden Blattbasen etwas gescheckt, nach abwärts gelb- lieh, ohne Kalktuffbildung, Stengel unterwärts bü- schelig verzweigt, nach oben durch dieht unter dem jeweiligen Gipfel entspringende Innovationen sich verlängernd, nicht brüchig, im Querschnitte Ö5-kantig, ohne Zentralstrang. Innenzellen weit, nach dem Rande des Schnittes enger, gelbgrün, außen wieder weiter und hyalin. Blätter trocken kraus, feucht aufrecht abstehend oder etwas nach außen und abwärts gebogen, aus weißglänzender, lineallanzettlicher Basis allmählich lang zu- gespitzt, flachrandig, beim UÜbergange aus dem weißen in den grünen Teil meistens deutlich sägezähnig. Rippe ziemlich kräftig, aufwärts etwa'/,—'/, des Blattes einnehmend, unten plankonvex, oben bikonvex, gewöhnlich als kürzerer oder längerer Stachel austretend, im Querschnitte mit 6— 8 medianen Deutern, 2 Stereidenbändern und zahlreiehen diekwandigen Außenzellen ver- sehen. Blattzellen unten zartwandig und wasserhell, verlängert- rektangulär oder verlängert-sechseckig, am Rande schmäler, die übrigen reich an Chlorophyll, rundlich-quadratisch, mit rektangu- lären, querbreiteren und unregelmäßigen gemischt, 0:008—0 013 mm im Durchmesser, diekwandig, beiderseits mit vielen runden Pa- pillen versehen. — Zweihäusig. Blüten gipfelständig in eiförmigen, diehtblättrigen Knospen. Paraphysen fadenförmig. Hüllblätter der männlichen Blüten aus breiter Basis rasch verschmälert, am Rande 223 des seharfen Absatzes zwischen dem weißen und grünen Teil grob gesägt. Antheridien zahlreich. Perichätialblätter den Stengelblättern ähnlich, im weißen Teile etwas breiter, hier nach oben zu auch stets gesägt. Seta 1 cm hoch (selten höher), anfangs gelb, später rötlieh. Scheidehen zylindrisch. Kapsel aufrecht, regelmäßig, ver- kehrt- eiförmig, gestutzt, kurzhalsig, braunrot, an der Mün- dung am breitesten, nirgends verengt, unter der Mündung mitö—4Reihen kleiner roter, zumeist quadratischer Zellen, von denen die oberste als ein blühender Ring angesehen werden kann. Spaltöffnungen äußerst spärlich, nur im untersten Halsteile vorhanden und funktionslos. Peristom ziemlich kurz, mit 16 an der Basis zusammenfließenden Zähnen, unter der Mündung inseriert, gelbrot, auch feucht fast aufrecht. Zähne vielfach rıtzenförmig durchbrochen und durchlöchert, zuweilen oben oder an den Seiten unregelmäßig 2—3spaltig, beiderseits papillös, mit etwas vor- springenden (uerleisten, mit gelblicher Innen- und gelbroter Außenschichte.. Deckel aus roter kegelförmiger Basis in einen liehtergefärbten, fast geraden, ziemlich kurzen Schnabel verlängert. Deckelzellen in nur wenig schiefen Reihen angeordnet, am Rande 4—5 Reihen kleiner und quadratisch. Haube kappenförmig. Sporen 0:009—0°012 mm im Durchmesser, blaßgelb, glatt. Reife im August. An feuchten und sehr schattigen Wänden der Steinbrüche von Aflenz bei Leibnitz (Leithakalk) in Steiermark. Am Eingange zur Höhle Jezero und in einer schattigen Brunnenkapelle im Val Campora auf der Insel Arbe. Unterscheidet sich von Zucladium vertieillatum (L.) Br. eur. durch das Vorhandensein von Wurzelfilz, durch das Fehlen der Abscheidung von Kalktuff, durch die Art des Wachstums, durch das Austreten der Blattrippe als Endstachel, dureh die Gestalt der Kapsel und durch den Bau ihrer Epidermis, insbesondere dadurch, daß diese Art um die Kapselmündung nur 3—4 Reihen kleiner quadratischer Zellen besitzt, während die Kapsel von Eucladium verticillatum deren bis 8 aufweist. Übersicht der europäischen Eucladium-Arten. 1. Eueladium verticillatum (L.) Br. eur., Vol. L, p. 40. — Limpr., Laubm., I., S. 268. 5 2. Eucladium commutatum Glow., O. B. Z., 1909, S. 53. — re angustifolium Glow. (nee Jur.), Zool. Bot. Ges., Jg. 1906, . 194. 3. Eucladium styriacum Glow. 4. Eucladium angustifolium (Jur.) — Eu. verticillatum var. angustifolium Jur., Laubmoosfl., S. 17. — Limpr., Laubm., I., S. 270. Nachdem es mir fast unmöglich schien, ein Original dieses letzteren zum Vergleiche zu bekommen, gelang es Herrn Dr. Heinrich Freiherrn von Handel-Mazzetti, mir ein solches 224 zu verschaffen, wofür ihm hier der verdiente Dank ausgesprochen sei. Aus der Untersuchung dieses Mooses gewann ich die Über- zeugung, daß man es nach der gegenwärtigen Fassung des Spezies- begriffes von Eucladium nicht mehr als Varietät des Eucladium vertieillatum (L.) wird belassen können, sondern daß man es am besten als eine besondere Art wird auffassen müssen. Es steht dem soeben beschriebenen Eucladium styriacum m. am nächsten, unterscheidet sieh von ihm jedoch durch schmälere, pfriemen- förmig zugespitzte Blätter, die nach oben zu allmählich schopf- förmig länger werden, durch die langaustretende Rippe und durch größere Blattzellen. Eucladium verticillatum (L.) var. y. erispatulum Röll in Hedwigia, 1897, S. 371, Limpr., Laubm., IIL, S. 648, habe ich nicht gesehen und muß mich darüber eines Urteiles enthalten. Zur leiehteren Orientierung über die angeführten 4 Arten mag die folgende Zusammenstellung dienen. I. Blätter steif aufrecht oder nur wenig verbogen. Rasen mehr oder weniger mit Kalktuff durchsetzt. Wurzelfilz fehlend oder sehr spärlich. Kapsel länglich oder zylindrisch, Urne am Rande mit 6—10 Reihen kleiner quadratischer Zellen. Tophacea. 1. Blattrippe mit der Spitze endend, seltener kurz austretend. Peristom papillös, ohne wurmförmige Linien. Süd- und Mittel- europa, Frankreich, England, Dänemark, Südschweden und Kaukasus. Eu. verticillatum. 2. Blattrippe gewöhnlich in einen mehr oder minder langen Stachel austretend. Peristom unten mit wurmförmigen Linien. Bosnien, Herzegowina und Dalmatien. Eu. commutatum. II. Blätter mehr oder weniger kraus. Rippe in einen mehr oder weniger langen Stachel austretend. Rasen keinen Kalktuff ausscheidend. Wurzelfilz ziemlich reichlich vorhanden. Rhizoidea. 3. Blätter lineallanzettlich, ihr Zellennetz oben eng. Kapsel kurz, verkehrt eiförmig, an der Mündung mit 3—4 Reihen kleiner quadratischer Zellen. Steiermark, Dalmatien. Eu. styriacum. 4. Blätter lanzettlich-pfriemenförmig, nach aufwärts allmählich größer, ihr Zellnetz oben weiter. Früchte unbekannt. Dalmatien (Brozze im Canal Stagno). Eu. angustifolium. Marburg, im März 1909. 225 Randbemerkungen zu Grossers Bearbeitung der Cistaceen. Von E. Janchen (Wien). (Mit zwei Textabbildungen.) (Schluß.1) Seite 112. Der Name Helianthemum „canum (L.) Gross.“ beruht auf einer unrichtigen Deutung von Cistus canus Linne. In dem von Grosser gefaßten Umfang hat die Art Hel. mari- folium (Cav.) Pers. zu heißen; doch ist es nach meiner/An- sicht gerechtfertigt, sie in zwei Arten zu zerlegen, in, Hel. Abb. 2. ' Ein Originalexemplar des „Cistus canus“ aus dem Linne6-Herbar. Etwa ?/, der natürlichen Größe. Nach einer von der Linnean Society in London zur Verfügung gestellten Photographie. marifolium (L.) Pers. [non Lam. et DC.!] und Hel. origani- folium (Lam.) Pers. Zu ersterem gehören als Synonyme Cistus marifolius Linne, Spec. plant., ed. 1, I (1753), pag. 526, und Rhodax marifolius Fourreau in Ann. Soc. Linn. Lyon, nouv. ser., XVI (1868), pag. 340. Seite 115. Helianthemum penicillatum Thib., bzw. deren var. a. micranthum (Gren. et Godr.) Gross. ist nach meiner Ansicht 1) Vgl. Nr. 5, S. 194. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1909. 17 226 mit Hel. italicum (L.) Pers. zu vereinigen und hat diesen Namen zu führen. Seite 116. Helianthemum penicillatum Thib. var. ß. Pourretii (Timb.) Gross. gehört nach meiner Ansicht zu Hel. canum (L.) Baumg., d. i. zu Grossers Hel. „marifolium var. ß. canum“. Seite 116 f. Grossers Helianthemum „marifoliium (L.) Mill.“ kann diesen Namen nicht führen, da derselbe auf einer irr- tümlichen Deutung des Cistus marifolius L. beruht, sondern muß Hel. canum (L.) Baumg. genannt werden. Übrigens ist Grossers Var. «. italicum (L.) Gross. aus dieser Art gänz- lich auszuscheiden. Näheres über die systematische Gliederung und die Nomenklatur dieser und der nächstfolgenden Arten, Hel. oelandicum (L.) Willd. und Hel. alpestre (Jacq.) DC., vgl. in Hel. can. Was speziell die richtige Deutung von Cistus marifolius L. und Cistus canus L. anbelangt, so wurde dieselbe in der zitierten Arbeit auf S. 11 u. 12 ausführlich besprochen. In Linnes Herbar in der Linnean Society zu London wird unter dem Namen „Cistus canus“ verschieden- artiges aufbewahrt, nämlich, wie ich aus den von Herrn Ge- neral-Sekretär B. D. Jackson übersendeten Photographien entnehme, außer Helianthemum canum (L.) Baumg. (vgl. Abb. 2) mindestens noch Hel. alpestre (Jacq.) DC.; von Hel. marifolium (L.) Pers. ist aber nicht ein Stück darunter. Seite 124. In der Synonymie von Fumana arabica (L.) Spach, bzw. des in der Anmerkung besprochenen Helianthemum Savii Bert., ist hinzuzufügen Cistus Savii Bert., Rar. ital. plant., dec. II (1806), pag. 36. Seite 125. In der Synonymie von Fumana procumbens (Dunal) Gren. et Godr. ist bei Cistus nudifolius (nicht nudiflorus !) Lam. das Fragezeichen zu streichen. Daher hat die Art nach meiner Auffassung den Namen Fumana nudifolia (Lam.) mh. zu führen. Vgl. auch Cist. Ost.-Ung., pag. 111; daselbst ist bei der Verbreitung (pag. 114) einzufügen: Nordtirol: Am Fuße der Martinswand bei Innsbruck (nach mehrfachen An- aben). Seite 127. Aus der Synonymie von Flumana ericoides (Cav.) Pau ist zu streichen Cistus Fumana var. A. Desf. Ausführliche Synonymie der Art vgl. Cist. Öst.-Ung., pag. 106. Seite 128. Fumana ericordes y. glandulosa Pau ist kein Jugend- zustand, sondern eine gut charakterisierte Form. Näheres vgl. Cist. Öst.-Ung., pag. 111. Seite 128. In der Synonymie von Fumana calycina „(Dunal) Clauson“ oder, wie mir richtiger zu sein scheint, „(Desf.) Clauson“, ist hinzuzufügen Cistus Fumana var. A. Cistus calycinus Desf., Fl. Atlant., I (1800), pag. 414, tab. 105, und Fumana arbuscula Ball in Journ. of Botany, new. ser., II (1873), pag. 300. Bezüglich Helianthemum calycinum 227 Dunal vgl. Walpers’ Annales, I (1849), pag. 64, sowie Flora, Jahrg. 1847, II, pag. 604. Ein wichtiges Unterscheidungs- merkmal zwischen Fumana ericoides und Fumana calycina liegt in der Art und Weise der Behaarung des Stengels und der Blütenstiele. Seite 128. In der Synonymie von Fumana laevipes (L.) Spach ist hinzuzufügen Helianthemum levipes Moench, Method. (1794), pag. 232. Seite 129. Die Kombination Fumana thymifolia wurde zuerst aufgestellt von Verlot in seinem Catal. plant. Dauph. (1872), pag. 43. Ausführliche Synonymie der Art und ihrer beiden Hauptvarietäten vgl. auch Cist. Ost.-Ung., pag. 99 fi. Seite 130. Die Kombination Fumana thymifolia var. «. glutinosa findet sich bereits bei Burnat, Fl. Alp. marit., I (1892), pag. 164. Wien, Botanisches Institut der Universität, im Februar 1909. Motion au Congres international de DBotanique & Bruxelles en 1910, relative a la nomenclature des Cytomorpha. Par le Dr. S. Stockmayer (Unterwaltersdorf, Autriche). J’ai ’honneur de proposer: 1. Les regles adoptees par le Congres international en 1905 pour le regne vegetal entier ainsi que les dispositions speeiales re- servees au Congres en 1910 relatives & la nomenclature des Crypto- games cellulaires devront considerer toute la division des Cyto- morpha et non pas seulement quelques groupes parmi ceux-ci, em- poignees par la Botanique. 2. Speeialement en avenir aucun genre parmi les Oytomorpha ne devra recevoir un nom deja employe comme nom generique en Zoologie ou en Botanique. Mais il sera peut-etre opportun, de com- poser une liste de noms generiques dejä etablis qui seront conserv&s et qui fairont double emploi parmi les plantes vasculaires (et even- tuellement les Bryophyta) et les Cytomorpha. Argumentation. La division (Phylum) des Cytomorpha Hatschek (= Plasmo- droma Doflein) embrasse les elasses suivantes: Les 1. Flagellatae, 2. Rhizopoda, 3. Myxomycetes (= Mycetozoa), 4. Sporozoa. Autrefois ce n’etaient que les Myxomycetes qui trouvaient place parmi les vegetaux; plus tard, suivant l’approfondissement des nos 17% 228 connaissances sur les Algues, aussi les Flagellatae et les Perdineae (Dinoflagellatae) furent accueillies. Ainsi se fit une election de certains groupes par la Botanique, election justifi6e seulement par l’affinitö entre ces groupes et entre des vegetaux plus eleves. Mais cette election negligeait pour part l’affinite peut-&tre plus proche encore entre ces groupes des Uytomorpha adoptes par la Bota- nique et les autres. La Zoologie au contraire regarde le groupe entier des Cyto- morpha comme appartenant a sa domaine (inclus m&me les Volvo- cales ranges en general par les botanistes parmi les Algues). L’unique moyen pour ne pas d’une part dechirer des liens de parente bien etroits, d’autre part pour ne pas faire prendre racine le regne vegetal dans le regne animal, c’est celui d’adopter les COytomorpha tout entiers comme division la plus inferieure dans le regne vegetal; elle sera alors commune aux deux regnes ce qui est juste et naturel, puisque elle forme un groupe unitaire et naturel et tous les deux regnes y prennent racine. Quoique aujourd’hui sans doute beaucoup de botanistes ne seront pas de me&me avis, le Congres devra pourtant reconnaitre cette maniere de voir comme bien justifiee, et au moins il con- siderera la possibilit€E que le nombre de groupes empruntes des Cytomorpha par la Botanique augmentera en avenir — peut-etre meme en peu de temps — encore plus que ce se fit deja pendant les derniers 15 ans (lorsque un accroissement ulterieur est tout hors de vue). Pour cela il est necessaire que la nomenclature des Cyto- morpha s’entende tant avec celle de la Zoologie — ce qui est re- ellement le cas — qu’avec celle de la Botanique. Particulierement il serait importun, qu’aucun genre des Cyio- morpha n’aie un nom deja employe ailleurs en Zoologie ou en Botanique; pour celle-lä cette regle est fix&e; mais pour la Botanique, dont jusqu’a present la majorite des Oytomorpha e6tait exelue, en resultera la necessit@E de changements de noms, ce qui demande reciproquement l’accord des zoologistes. Mais si en r&sultait ainsi la necessite de changements nombreux et importants, il serait peut- etre preferable et faeiliterait beaucoup l’accord avec les zoologistes de changer seulement de tels noms qui sont communs & des genres de Cytomorphes et de „Thallophytes“, mais de conserver de tels qui sont communs ä des genres de Oytomorphes et de plantes vasculaires (et peut-&tre m&me de Bryophytes), oü une confusion est moins vrai- semblable. Mais pour l’avenir ehaque nouvelle construction de nom qui fairait double emploi avee queleonque genre de regne animal ou vegetal, ne sera pas valable. Pour ne pas prolonger encore une fois la fixation de regles de nomenclature de plantes cellulaires et ne pas laisser en 1910 l’oeuvre de nomenclature de nouveau incomplete je propose: 229 MM. Briquet (rapporteur general), Lauterborn et Lister') sont pries de se charger encore maintenant seuls ou, en completant la commission par designation de zoologistes et botanistes, du travail suivant: 1. d’elaborer des propositions, concernant la nomenclature pour les Cytomorpha, mises en accord avec les regles de nomen- elature zovlogique et botanique. 2. d’elaborer une liste de nomina conservanda. 23. Mai 1909. Vorschläge für den internationalen botanischen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend die Nomenklatur der C’yto- morpha. Von Dr. S. Stockmayer (Unterwaltersdorf, N.-Ö.). 1. Die vom internationalen Botanikerkongreß Wien 1905 für das gesamte Pflanzenreich festgesetzten Nomenklaturregeln, sowie die besonderen, laut Art. 9 der genannten Regeln vom botanischen Kongresse 1910 für die Zellkryptogamen festzusetzenden Bestim- mungen haben sich auf die gesamte Division der COytomorpha (Plasmodroma) zu erstrecken, und nicht bloß auf einzelne bis nun von der Botanik herausgegriffene Gruppen derselben. 2. Speziell wird in Hinkunft keine Gattung mit einem sonst in die Zoologie oder in die Botanik bereits eingeführten Gattungs- namen belegt werden dürfen. Hingegen wird vielleicht, wenn es sich als zweckmäßig herausstellt, eine Liste von beizubehaltenden bisherigen Genusnamen zusammenzustellen sein, die Gattungen von Gefäßpflanzen (eventuell auch Bryophyta) und Oytomorpha ge- meinsam haben. Begründung. Die Division (Phylum) der Cyiomorpha Hatschek (= Plas- droma Doflein) umfaßt die Klassen der 1. Flagellatae, 2. Rhizo- poda, 3. Myxomycetes (= Mycetozoa) und 4. Sporozoa. Seinerzeit wurden von den genannten Gruppen nur die Myzomycetes in das Pflanzenreich aufgenommen. Mit der Ver- tiefung unserer Kenntnisse über Algen stellte es sich als unum- !) MM. Lauterborn et Lister sont designes par le Congres & Vienne 1905 comme membres de la Commission de nomenclature pour les Cryptogames cellulaires, specialement, M. Lauterborn pour les Flagellatae, M. Lister pour les Myxomycetes. Ceux-ei adoptes depuis longtemps par la Botanique ne fairont pas des grandes difficultes, je pense. Lauterborn, que j’ai propose moi m&me en 1905, tant excellent zoologiste que botaniste et un des nos premiers connaisseurs de Protistes, est sans doute la personne la plus propre & ce but. Mais j’ignore, s’il voudra se charger seul d’un travail si etendu. 230 gänglich heraus, auch die Flagellatae und Perdineae (Dinoflagel- lata.) aufzunehmen. Es wurden also einzelne Gruppen der Cyto- morpha von der Botanik herausgegriffen, u. zw. mit Rücksicht auf deren Verwandtschaft mit höheren Pflanzen, dabei aber die vielleicht nähere Verwandtschaft der herausgerissenen Gruppen mit nicht übernommenen Cytomorphengruppen unberücksichtigt gelassen. Die Zoologie hingegen betrachtet die gesamte Abteilung der Cyto- morpha als ihre Domäne (sogar mit Einschluß der seitens der Botanik meist zu der Chlorophyceen gestellten Volvocales). Der einzige Weg nun, um nicht einerseits natürliche Verwandtschafts- banden zu zerreißen, anderseits das Pflanzenreich nicht im Tier- reiche wurzeln zu lassen, ist der, die gesamten COytomorpha als erste Division ins Pflanzenreich aufzunehmen. Dann ist diese niedrigste Division (Phylum) beiden Reichen gemeinsam, was auch den natürlichen Verhältnissen entspricht, da sie eine einheitliche und natürliche Gruppe darstellt und alle übrigen Pflanzen und Tiere ihr entstammen. Gewiß werden viele Botaniker dieser Anschauung zunächst nicht beistimmen, aber der Kongreß wird deren gute Berechtigung nieht verkennen dürfen und mindestens mit der Eventualität rechnen müssen, daß sich der Kreis der aus der Abteilung der Oytomorpha in die Botanik aufgenommenen Gruppen noch mehr ausdehnt, als dies innerhalb der letzten 15 Jahre der Fall war. (Ein anderweitiger Zuwachs aber ist ganz außer Sicht.) Deshalb ist es aber nötig. daß die Nomenklatur innerhalb der Oytomorpha sowohl mit den Regeln der zoologischen — was ja ohnehin der Fall ist — als der botanischen Nomenklatur in Über- einstimmung stehe. Insbesondere ist es wichtig, daß keine Oytomorphengattung einen in der Zoologie oder in der Botanik bereits angewendeten Gattungsnamen führe. In der Zoologie besteht diese Regel ohnehin; in der Botanik hingegen, von der bisnun der größere Teil der Cytomorpha ausgeschlossen war, wird sich wohl die Notwendigkeit von Namensänderungen ergeben, was hinwiederum die Zustimmung der Zoologen erfordert. h Wenn sich auf diesem Wege allzu viele und eingreifende Änderungen als nötig herausstellen sollten, so wäre es wohl zweck- mäßiger und würde die Verständigung mit den Zoologen wesent- lich erleichtern, wenn man solehe Namen, die Cytomorphengattungen mit „Thallophyten*-Gattungen gemeinsam haben, änderte, jene Namen aber, die Cytomorphen-Genera mit Gefäßpflanzen- (und eventuell sogar Bryophyten-) Gattungen gemeinsam haben, aufrecht hielte. In Hinkunft aber wäre die Neubildung einer solehen Doppel- benennung ungiltig. Um nun die Feststellung der Nomenklaturregeln für die Zell- kryptogamen nicht neuerlich hinauszuschieben und das Nomen- klaturwerk 1910 nicht wieder unvollendet zu lassen, schlage ich vor: 231 Die HH. Briquet (Generalreferent), Lauterborn und Lister‘) werden gebeten, sich jetzt noch entweder allein oder unter Zuziehung von Zoologen und Botanikern folgender Aufgabe zu unterziehen: 1. Bezüglich der Nomenklatur der Cytomorpha Vorschläge auszuarbeiten, die sowohl mit den zoologischen als den botanischen Nomenklaturregeln harmonieren. 2. Eine Liste von nomina conservanda auszuarbeiten. 23. Mai 1909. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Universität in Wien. Nr. L. Beiträge zur Kenntnis der Entstehung des Chloro- phylipigmentes in den Blättern immergrüner Koniferen. Von Cäcilie Stein (Wien). Es ist schon lange bekannt, daß die Träger des Chlorophyll- pigmentes, die Chlorplasten, nur aus ihresgleichen durch Teilung hervorgehen können; ebenso, daß sie nur im Lichte befähigt sind, den Chlorophyllfarbstoff, resp. dessen grünen Bestandteil zu bilden. Es wird in diesem Falle das Chlorophylipigment „photochemisch“ gebildet. Nur bei wenigen Pflanzen, z. B. bei Koniferen, konnte bekanntlich eine Chlorophylibildung im Dunkeln nachgewiesen werden. Es sind eben nur diese Gewächse durch die Fähigkeit ausgezeichnet, das Pigment auf rein chemischem Wege zu produ- zieren. Wie Wiesner°) gezeigt hat, ist das Grün der vollständig entwickelten Blätter ein verschiedenes und bei den meisten Pflanzen ein ganz charakteristisches. Es unterscheiden sich die Gewächse überhaupt durch eine Eigentümlichkeit ihres Grüns, die erblich festgehalten wird und ebenso konstant ist wie etwa die Blattgestalt. Diese ererbte und festgehaltene Eigentümlichkeit hängt von einer ganz bestimmten Zusammensetzung des Chlorophylipigmentes nicht nur bezüglich seiner grünen, sondern auch bezüglich seiner gelben 1) Die HH. Lauterborn und Lister sind seitens des Kongresses Wien 1905 zu Mitgliedern der Nomenklaturkommission für Zellkryptogamen gewählt worden, speziell H. Lauterborn für die Flagellatae, H. Lister für die Myzxomzycetes. Letztere werden, weil seit langem auch in die Botanik auf- genommen, wohl geringe Schwierigkeiten machen. H. Lauterborn, den ich selbst 1905 vorschlug, ein ebenso ausgezeich- neter Botaniker wie Zoologe und einer unserer ersten Fachleute auf dem Ge- biete der Protozoen, ist für den hier in Betracht kommenden Zweck gewiß die geeignetste Persönlichkeit. Doch zweifle ich, ob er sich allein einer Arbeit von solchem Umfange unterziehen werde. 2) Wiesner J., Lichtgenuß der Pflanzen, Leipzig (Engelmann), 1907, pag. 220, 221. 232 Bestandteile ab. Zwischen beiden Komponenten nimmt Wiesner!) einen genetischen Zusammenhang an, u. zw. hauptsächlich auf Grund der Beobachtung, daß sich beim Ergrünen etiolierter Keim- linge der Etiolingehalt vermindere. Auch Tschirch?) tritt für eine derartige Beziehung zwischen Chlorophyll und Xanthophyli ein. Daß die Leukoplasten der Kartoffel Etiolin führen, was auch auf einen genetischen Zusammenhang hindeuten kann, wurde eben- falls von Wiesner°) nachgewiesen. Nun ist die Tönung des Grüns auch in den verschiedenen Altersstufen der Pflanze eine verschiedene. Um zu konstatieren, wie die Anderung in der Farbe und Tönung des Grüns der Blätter einer Pflanze bis zu ihrer vollständigen Entwicklung vor sich geht, ist eine Vergleichsskala nötig. Ich verwendete die Farbentafeln von Radde‘). Wie Wiesner’) gezeigt hat, ist bei den sommergrünen Holzgewächsen meist das stationäre Grün mit dem Aufhören der Größenentwicklung des Blattes erreicht, während die Blätter der immergrünen Holzgewächse, namentlich bei den Koniferen, auch nach ihrer vollständigen Größenentwicklung mit fortschreitendem Alter dunkler werden. Es handelt sich nun darum, zu untersuchen, ob diese Verschiedenheit in der Farbe auf eine Mengendifferenz oder auf eine Verschiedenheit im Mischungsverhältnisse der grünen und gelben Komponente des Chlorophylipigmentes zurückzu- führen ist. Methode. Ausschüttlung nach Wiesner‘): Je 10 g Lebenssubstanz der beiden zu vergleichenden Pflanzen wurden fein zerkleinert und mit 100 cm? warmen Alkohols möglichst gut extrahiert. Von diesen Lösungen wurden je 10 cm? abpipettiert und in planparallelen Platten auf den Unterschied ihrer Farbenintensität geprüft. Zu der dunkleren Lösung wurde so lange Alkohol zugesetzt, bis beide Lösungen die gleiche Farbenintensität aufwiesen. Ich hatte so in der Menge des zugesetzten Alkohols ein Vergleichsmoment. Wei- tere 10 cm? der ursprünglichen Lösung wurden mit 10 cm? Benzol unter Zusatz der erforderlichen Menge Wassers ausgeschüttelt, um die Chlorophylle (die grünen Bestandteile des „Blattgrüns“) von den Xanthophyllen (den gelben Bestandteilen des „Blattgrüns“) zu trennen. Es gehen hiebei bekanntlich die ersteren in das Benzol über, während die letzteren im Alkohol gelöst bleiben. Je 10 cm’ der Xanthophyllextrakte wurden nun in planparallelen Platten auf 1) Wiesner J., Die Entstehung des Chlorophylis in der Pflanze. Wien (Hölder), 1877. 2) Czapek, Biochemie, Jena (Fischer), 1905, pag. 466. 3) Wiesner, Entstehung des Chlorophylis, pag. 30. 4) Wiesner, Lichtgenuß der Pflanzen, Leipzig (Engelmann), 1907, pag. 220, 221. 5) Wiesner, Lichtgenuß der Pflanzen, pag. 233. 6) Wiesner, Botanik, Anatomie, Wien (Hölder), 1901, pag. 46—47. 233 ihren Farbenintensitätsunterschied geprüft und zu der dunkleren Lösung so lange Alkohol zugefügt, bis Gleichheit der Farben- intensität eintrat. Nun wurden je 10 em? der Benzolextrakte eben- falls in planparallelen Platten auf ihren Farbenintensitätsunterschied geprüft und in gleicher Weise durch Zusatz der erforderlichen Menge Alkohols auf gleiche Helligkeit gebracht. Auf Trocken- gewicht bezogen, hatte ich dann das Verhältnis der beiden zu vergleichenden Chlorophylimengen. Adsorptionsmethode nach Tswett'): Je 10 g Lebens- substanz der beiden zu vergleichenden Pflanzen wurden in mög- lichst fein zerkleinertem Zustande mit 10 cm? heißem Alkohol durchtränkt und unter Zusatz von mit Säuren gereinigtem Seesand in einer Reibschale zerquetscht, dann mit 100 em? Petroläther im Soxhletapparate möglichst gut extrahiert. Der Extrakt wurde nun in einen Scheidetrichter gefüllt und mit großen Mengen Wassers sorgfältigst gewaschen, um jede Spur des Alkohols zu entiernen. Von der vollkommenen Entfernung des Alkohols überzeugte ich mich durch die Liebensche Jodoform-Probe. Die verwendete Methode ist zwar, absolut genommen, für eine quantitative Ausmittlung nicht verwendbar?), da ich aber die Messung relativ zwischen den Chlorophyllifarbstoffen desselben Individuums in verschiedenen Altersstufen der Blätter durch- führte, darf hier wohl von einer quantitativen Bestimmung im unten beschriebenen Sinne gesprochen werden. Die in den folgenden Versuchen (Ausschüttlungsmethoden) angeführten Zahlen sind auf Trockensubstanz bezogen. I. Versuch (Dambusa und Agave). Trotz der nach den Raddeschen Farbentafeln gefundenen gleichen Intensität der Färbung der Blätter (Kardinalton Grasgrün 13, h) zeigt sich bei genauer Untersuchung eine Verschiedenheit der Zusammensetzung des Chlorophylipigmentes aus den einzelnen Komponenten. Es dürfen die Chlorophylle zweier verschiedener Pflanzen, wenn sie auch die gleiche Intensität der Färbung an der lebenden Pflanze zeigen, nicht a priori als miteinander iden- tisch betrachtet werden, sondern es kommen noch die anderen äußeren Umstände und die Verschiedenheit im morphologischen Bau der Gewebe und im Wassergehalt in Betracht. Ausschüttlung nach Wiesner: Rohchlorophyll: Bambusa zu Agave . 2... .. 4.455 Xanthophyli: Bambusaszu AguVene hin area scene Reinchlorophyli: Bambuse: iv Ad ala.) 5. 247 !) Tswett, Berichte d. Deutschen botan. Gesellschaft, Bd. XXIV, pag. 316. 2) Tswett, Berichte d. Deutschen botan. Gesellschaft, Bd. XXIV, pag. 391. 234 Adsorptionsversuch nach Tswett: Bambusa zeigt überwiegend grüne, stark tingierte, breite Zonen, während bei Agave eine stark gelbe Zone hervortritt, die dem Chromatogramme von Dambusa fehlt. II. Versuch (Thuja). Die einjährigen Triebe der Koniferen unterscheiden sich von den zwei- oder mehrjährigen Trieben durch ihre lichtere Färbung. Aus den folgenden Untersuchungen ist nun zu ersehen, daß diese liehtere Färbung auf ein geringeres Quantum und eine differente Zusammensetzung des Chlorophylipigmentes aus den einzelnen Komponenten zurückzuführen ist. Ausschüttlung nach Wiesner: Rohchlorophyll: Einjährige zu Zweijährigen ..... 1:1:340 Xanthophyll: Einjährige zu Zweijährigen .... . 1:1'378 Reinchlorophyll: Einjährige zu Zweijährigen ..... 1;1°518 Adsorptionsversuch nach Tswett: Die zweijährigen Triebe zeigen eine fast doppelt so breite hellolivgrüne Zone und eine stärkere Entwicklung der blaugrünen Zone (Kardinalton: 13, Grasgrün, e—i). Nach diesen vorbereitenden Versuchen ging ich nun daran, die Veränderungen des spezifischen Grüns bei einjährigen und zweijährigen Trieben zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Koniferen zu untersuchen. Diesen Zwecken dienten die folgenden vier Versuche. III. und IV. Versuch (Picea pungens). Ausschüttlungsversuch: Rohcehlorophyll: 28. XII. 1906 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'362 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'336 Xanthophyll: 23. XII. 1906 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'396 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1120 Reinchlorophyll: 28. XII. 1906 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'444 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1118 Adsorptionsversuch: 28. XII. 1906. Die zweijährigen Triebe zeigen eine viel stärkere Entwicklung und intensivere Färbung der blaugrünen Zone. Kardinalton: Blaugrün, XV, 5 1--h. 27. IV. 1907. Die Chromatogramme beider Altersstufen ver- halten sich gleich. Kardinalton: Blaugrün, XV, 5 f—28. em iz (Schluß folgt.) Literatur - Übersicht‘). März, April 19092). Adamovid L. Vegetationsbilder aus Dalmatien. (G. Karsten und H. Schenk, Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 4, Taf. 19—24.) 4°. — Mk. 250. Beck G. v. Icones fiorae Germanicae et Helveticae simul terra- rum adjacentium ergo mediae Europae, tom. 24, dec. 19—22 (pag. 145—213, tab. 282—301). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz), 1909. 4° Inhalt: Chenopodiaceae (Schluß), Amarantaceae (teilweise). Boresch K. Uber Gummifluß bei Bromeliaceen nebst Beiträgen zu ihrer Anatomie. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Okt. 1908, S. 1033—1080.) 8°. 3 Taf. Vergl. Jahrg. 1909, Nr. 3, S. 123. Bubäk Fr. Die Pilze Böhmens. I. Teil: Rostpilze (Uredinales). (Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung Böhmens, Bd. XIII, Nr. 5.) Prag (Fr. Rivnät), 1908. gr. 8°. 233 S., 59 Textabb. — K 14. Burgerstein A. Anatomische Untersuchungen Samoanischer Hölzer (Rechinger K., Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neuguinea-Archipel und den Salomonsinseln, IV). (Denk- schriften d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. LXXXIV, 1908, S. 456—514.) 4°, — — Pflanzenkulturen im diffusen Tageslichte (II. Reihe). (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 67—71.) 8°. Cobelli R. Contribuzione alla Flora micologica della Valle La- garina. II. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 7—9.) 8°. Dalla Torre K. W. v. Bericht der Kommission für die Flora von Deutschland über neue Beobachtungen aus den Jahren 1902—1905. Phanerogamen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Jahrg. 1908, Bd. XXVIa, Florenbericht.) 8°. 201 S. — — und Sarnthein L. Grf. v. Flora der gefürsteten Graf- schaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstentums Liechtenstein, VI. Band: Die Farn- und Blütenpflanzen (Pterido- phyta et Siphonogama) von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. !) Die „Literatur-Übersieht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höfliehst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Besprechungen einiger Arbeiten werden in der nächsten Nummer nachgetragen werden. 236 2. Teil: Archichlamydeae (Apetalae und Polypetalae, kronenlose und getrenntblättrige Blattkeimer). Innsbruck (Wagner), 1909. 8°. 964 S. Derganc L. Geographische Verbreitung der Moehringia villosa (Wulfen) Fenzl. (Allg. botan. Zeitschr, XV. Jahrg., 1909, Nr. 3, $. 39—41, Nr. 4, S. 5557.) 8°. Dörfler I. Botaniker-Adreßbuch. Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publikationen. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Wien, 1909. Im Selbstverlage des Heraus- gebers, Wien, III/!, Barichgasse 36. gr. 8°. 450 S. Das Dörflersche Adreßbuch, das sich schon längst als unentbehr- liches praktisches Hilfsmittel der Botaniker eingebürgert hat, liegt in neuer Auflage vor. Der Herausgeber hat keine Mühe gescheut, um es so verläßlich und ausreichend als möglich zu gestalten, und man muß tatsächlich konsta- tieren, daß das Buch allen billigen Anforderungen vollauf entspricht. Etwas befremdend wirkt im ersten Augenblick die Beigabe der Bibliographia bota- nica von W. Junk, da sie den Eindruck einer den Umfang des Buches über- flüssigerweise vergrößernden Reklamebeigabe macht. Darum sei hervor- gehoben, daß es sich hier um eine ernste bibliographische Arbeit handelt, die vielfach wertvolle Aufschlüsse gibt und einen guten Überblick über einen großen Teil der wichtigsten botanischen Literatur bietet. — — Schedae ad Herbarium normale, Cent. XLIX et L /S. 270 bis 322). Wien (Selbstverlag), 1908. 8°. Vergl. Nr. 5, S. 205. Fritsch K. Neue Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, ins- besondere Serbiens, Bosniens und der Herzegowina. I. Teil. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Jahrg. 1908, Bd. 45, S. 131—183.) 8°. 2 Textfig. Fortsetzung der Bearbeitung jener Kollektionen, von denen ein Teil (Ranunculaceae, Berberidaceae, Nymphaeaceae, Papaveraceae, einige Gattungen der Oruciferae) in den Jahren 1894, 1895 und 1899 vom selben Autor in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien veröffentlicht worden ist. Die „Neuen Beiträge“, an deren Abfassung sich auch mehrere andere Botaniker beteiligt haben, sind nach dem Engler- schen System geordnet, u. zw. umfaßt der vorliegende I. Teil folgende Gruppen: Lichenes von J. Steiner, Bryophyta von V. Schiffner, Pte- ridophyta und Gymmospermae von K.Fritsch, Helobiae von G. Fischer, Gramineae von E. Hackel, Cyperaceae und Juncaceae von A. v. Hayek, Liliaceae, Amaryllidaceae und Iridaceae von B. Watzl, Orchidaceae von H. Fleischmann. Neue Arten sind: Orchis ochrantha (Panäi&) Fleisch- mann mit var. Wettsteinii Fleischmann und Orchis serbica Fleischmann. Groß E. Zeitgemäße Fragen auf dem Gebiete des Obstbaues. (Österr. Garten-Zeitung, IV. Jahrg., 1909, 4. Heft, S. 121 bis 129, 5. Heft, S. 167—173.) 8°. Hackel E. Gramineae novae. V. (Fedde, Repertorium, Bd. VI, Nr. 9/14, S. 151—161.) 3% Originaldiagnosen von Paspalum Buchtienii Hack., Stipa leptothera Spegazz. var. atroviolacea Hack., Nassella flaccidula Hack. mit var. humi- lior, Nassella corniculata Hack., Calamagrostis (Deyeuzxia) boliviensis Hack., Calamagrostis montevidensis Nees var. linearis Hack., Eragrostis Buchtienii Hack., Zengites mexicana var. glandulosa Hack., Melica ad- 237 haerens Hack., Poa androgyna Hack., Festuca Buchtienii Hack., Chusquea quitensis Hack. var. patentissima Hack. Hayek A. v. Flora von Steiermark. 1. Bd., Heft 8 (S. 561—640). Berlin (Gebr. Borntraeger). 1909. 8°. Inhalt: Resedaceae (Schluß), Cistaceae, Tamaricaceae, Elatinaceae, Droseraceae, Violaceae, Guttiferae, Tiliaceae, Malvaceae, Linaceae, Oxa- lidaceae, Geraniaceae, Balsaminaceae, Rutaceae, Simarubaceae. — — Schedae ad floram stiriacam exsiccatam, 15. u. 16. Liefg., 17. N 18. Liefg. Wien (Selbstverlag). 1909. 8°. 28, bzw. 26 8. Heimerl A. Two new species of Abronia. (Smithsonian Miscella- neous Collections, vol. 52, part 2, pag. 197—198.) 8°. Abronia Bigelovii Heimerl, Abronia Covillei Heimerl. Heinricher E. Die Keimung von Phacelia tanacetifolia und das Licht. (Botan. Zeitung, 67. Jahrg., 1909, I. Abt., Heft IV, S. 45—66.) 4°. Kassowitz J. Ursachen und Zwecke. Eine Studie zur Psycho- logie des naturwissenschaftlichen Denkens. Wien (M. Perles), 1909. 8°. Keißler K. v. Monströse Wuchsform von Polyporus Rostkovii Fr. (Annalen des k. k. Naturhistor. Hofmuseums Wien, XXII. Bd., 1907, S. 143—144, Taf. II.) gr. 8°. — — Über Sclerotinia echinophila Rehm. (Annalen des k. k. Naturhistor. Hofmuseums Wien, XXII. Bd., 1907, S. 145—146.) gr. 8". Khek E. (irsium lanceolatum (L.) Scop. X pauciflorum (W. K.) Spr. = C. Zapalowiczü Khek. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 4, S. 54—55.) 8°. 1 Abb. Krasser F. Die Diagnosen der von Dionysius Stur in der ober- triadischen Flora der Lunzerschichten als Marattiaceenarten unterschiedenen Farne. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Jänner 1909, S. 13—43.) 8°. Vergl. Nr. 4, S. 163. Kronfeld E. M. Der Gartenbau zur Regierungszeit des Kaisers Franz Joseph I. (Fremden-Blatt, Wien, 27. März 1909, S. 17, 18 Loitlesberger K. Zur Moosflora der österreichischen Küsten- länder. II. Musci. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 51—67.) 8°. Neue Art: Phascum arbense Loitl. Murr J. Beiträge zur Kenntnis der Hieracien von Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons St. Gallen (Schluß). (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 3, S. 37—39.) 8°. — —, Zahn K. H., Pöll J. Hieracium II (Fortsetzung). (Beck G. v., Icones florae Germanicae et Helveticae simul terrarum adjacentium ergo mediae Europae, tom. XIX, 2, dec. 22, 23.) Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz), 1909. 4°. 238 Nestler A. Ein einfaches Verfahren zum Nachweise der Benzoö- säure in der Preißelbeere und Moosbeere. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 2, S. 63—70, 241. .111.).8° Nevole J. Verbreitungsgrenzen einiger Pflanzen in den Ostalpen. I. Ostnorische Kalkalpen. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 45, 1908, S. 219—229.) 8°. 1 Karte, Östermeyer Fr. Plantae Peckoltianae. (Annalen des k.kK. Naturhistor. Hofmuseums Wien, XXII. Bd., 1907, S. 129— 142.) 8°. Peklo J. Die epiphytischen Mykorrhizen nach neuen Unter- suchungen. I. Monotropa Hypopitys L. (Bull. intern. de l’Acad. des Sciences de Boh@me, 1908.) gr. 8°. 30 S., 5 Textfig., 1. Taf. — — Uber stärkehaltige Zuckerrüben. (Zeitschr. f. Zuckerindustrie in Böhmen, Heft 7, 1909.) 8°. Porsch OÖ. Die deszendenztheoretische Bedeutuug sprunghafter Blütenvariationen und korrelativer Abänderung für die Orchi- deenflora Südbrasiliens. Ein Beitrag zum Problem der Art- entstehung. (Schluß.) (Zeitschrift für induktire Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 4, S. 352—376, Fig. 35, 36.) 8°. Rechinger K. Plantae novae pacificae. IV und V. (Fedde, Re- pertorium, VI, S. 325—328, VII, S. 17, 18.) 8°. Geniostoma gracilis Rech., Geniostoma biserialis Rech., Coprosma Savaiiensis Rech., Psychotria atroviridescens Rech., Psychotria angustis- sima Rech., Psychotria Savaiiensis Rech., Psychotria loniceroides Rech. — Geniostoma Fleischmanni Rech., Ficus chlorosykon Rech., Ficus Upo- luensis Rech. — Sämtliche Arten von den Samoa-Inseln. — — Beobachtungen über Pandanaceen an ihren natürlichen Standorten auf den Südseeinseln. (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, 5. Jahrg., 1909, Nr. 3, S. 42—44.) 4°. 2 Textabb. Richter 0. Zur Physiologie der Diatomeen. 1]. Mitteilung. Die Biologie der Nitzschia putrida Benecke. (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, LXXXIV. Bd., 1909, S. 657—771.) 4°. 4 Taf., 6 Textfig. — — Über das Zusammenwirken von Heliotropismus und Geo- tropismus. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVI. Bd., 1909, 4. Heft, S. 481—502, Taf. XV.) 8°. 1 Textfig. Rothe K. C. Zur Beantwortung der 2. Frage des II. Einwandes gegen den Darwinismus, nach L. Plate. (Naturwissenschaftl, Wochenschrift, N. F., VIII. Bd., 1909, Nr. 11, S. 174—175.) 4°. Schiffner V. Hepaticae Latzelianae. Ein Beitrag zur Kenntnis der Lebermoose Dalmatiens. (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 29—45.) 8°. 14 Textabb. 239 Sehneider C. K. Zwei neue Berberis aus Thibet. (Fedde, Re- pertorium, Bd. VI, Nr. 15/20, S. 267—268.) 8°. Originaldiagnosen von Berberis (Sect. Sinenses) subcaulialata C. K. Schn. und Berberis (Sect. Sinenses) thibetica C. K. Schn. Tschermak E. v. Der moderne Stand der Kreuzungszüchtung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen (Vortrag, gehalten in der Okonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, Dresden, am 5. Februar 1909). 8°. 19 S. Vandas C. Reliquiae Formänekianae. Enumeratio eritica plan- tarum vascularium, quas itineribus in Haemo peninsula et in Asia minore (Bithynia) factis collegit Dr. Ed. Formänek, pro- fessor gymnasii Brunensis bohemici. Brunae (Sumptibus Comi- tiorum Marchionatus Moraviae), 1909. 8°. 612 pag. Auf Grund mehrjährigen kritischen Studiums des Herbar Formänek bringt der Verfasser eine Aufzählung aller in demselben enthaltenen Pflanzen mit Angabe der sichergestellten Standorte. Zahlreiche, in Formäneks Publikationen enthaltene unrichtige Angaben werden bei dieser Gelegenheit richtiggestellt. Der Verfasser enthält sich dabei jeder Polemik und beschränkt sich auf die objektive Feststellung der Tatsachen, die im Interesse der wissenschaftlichen Wahrheit notwendig ist. Für jeden, der sich eingehender mit der Flora der Balkanländer beschäftigt, wird das Buch unentbehrlich sein. Neu beschrieben werden folgende Arten, Varietäten und Formen: Nasturtium proliferum Heuff. var. brevicarpum Vandas, Heliosperma Tom- masiniü (Vis.) Rehb. var. glabrescens Vandas, Cucubalus baccifer L. f. villo- sulus Vandas, Silene Frivaldskyana Hampe f. purpurascens Vandas, Stel- laria media var. glandulosissima Vandas, Hypericum confusum Vandas, Trifolium alpestre L. f. glabrum Vandas, Trifolium pannonicum Jacq. f. angustifolium Vandas, Sedum Cepaea L. var. glabrum Vandas, Onidium apioides Spr. f. arcuatum Vandas, Galium purpureum L. var. trichanthum Vandas, Achillea Neilreichii Kerner f. rillosa Vandas, Solidago Virgaurea L. var. incana Vandas, Picnonmon Acarna Cass. f. longispina Vandas, Cirsıum ligulare Boiss. var. bosniacum Vandas, Trachelium rumelicum Hampe var. cinerascens Vandas, Scrophularia Scopolii Hoppe f. adenantha Vandas, Veronica spicata L. f. lanıgera Vandas, Ballota nigra L. var. sericea Vandas, Satureia Kitaibelii Wierzb. f. aristata Vandas, Euphorbia oblonga Griseb. var. villosissima Vandas; außerdem einige neue Hieracien von K. H. Zahn. E. Janchen. Vouk V. Laubfarbe und Chloroplastenbildung bei immergrünen Holzgewächsen. (Sitzungsberichte d. kaiserl. Akademie d. Wissenschaften Wien, math.-naturw. Kl.., Bd. CXVII, Abt. I, Dez. 1908, S. 1337—1378.) 8°. 6 Textabb. Vgl Jahrg. 1909, Nr. 3, S. 126. Wagner A. Die Furcht vor der „Seele“. (Die Propyläen, München, 10. März 1909, S. 363—366.) — — Neue Wege der Naturphilosophie chobiologie). (Das freie Wort, IX. Jahrg., 5 8. — Wagner R. Zur Kenntnis der vegetativen Verzweigung der Ari- stolochia ornithocephala Hook. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 45—51.) 8°. 2 Textfig. Wettstein R. v. Die Entstehung der Kulturpflanzen (Vortrag). (Das Wissen für Alle, IX. Jahrg., 1909, Nr. 11, S. 161—165.) 4°. 240 Zemann M. Studien zu einer Monographie der Gattung Argo- phyllum. (Annalen d. k. k. Naturhistor. Hofmuseums Wien, XXIl. Bd., 1907, 8..270— 291, Taf. VIII—-X.) gr. 8% 4 Textabb. Verfasserin unterscheidet eine Sektion Brachycalyx Zemann mit den Arten A. nitidum Forst., A. ellipticum Labill., A. eryptophlebum Zemann, A. nullumense Bak., A. Lejourdani F. v. Müll. und eine Sektion Dolicho- calyx Zemann mit den Arten A. Zaxum Schlecht., A. latifolium Viellard (in schedis), A. Grunowii Zahlbr., A. Schlechterianum Bonati et Petitm., A. montanum Schlecht. Alderwerlt van Rosenburgh C. R. W. K. van. Malayan Ferns. Handbook to the determination of the ferns of Malayan Islands (incl. Those of the Malay Peninsula, the Philippines and New Guinea). Batavia (Department of Agriculture Nether- lands India), 1908. 8°. XL et 899 pag. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora. 61. Liefg. (IV. Bd., Bog. 6—10); 62. Liefg. (VI. Bd., 2. Abt., Bog. 44—48). Leipzig (W. Engelmann). 8°. Inhalt von IV, 6—10: Salicaceae (Salix [Fortsetzung, von 0. v. Seemen]); Inhalt von VI, 44—48: Leguminosae (Lotus [Schluß], Indigo- fera, Psoralea, Amorpha, Eysenhardtia, Dalea, Petalostemon, Galega, Tephrosia, Wistaria, Robinia, Carmichaelia, Clianthus, Swainsona, Üo- ir a0 Caragana, Calophaca, Sewerzowia, Astragalus nfang)). Baur E. Das Wesen und die Erblichkeitsverhältnisse der „Varie- tates albomarginatae hort.*“ von Pelargonium zonale. (Zeit- schrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 4, S. 330—351.) 8°. 20 Textabb. Beguinot A. Flora Padovana ossia prospetto floristico e fitogeo- grafico delle piante vascolari indigene inselvatichite o larga- mente coltivate crescenti nella provineia di Padova con notizie storico-bibliografiche sulle fonti della Flora. Parte prima: Biblio- grafia e storia delle scoperte floristiche e fitogeografiche. Pa- dova (Prem. Soc. Coop. Tipogr.), 1909. 8°. 103 pag. Beginn einer breit angelegten Flora des Gebietes von Padua. Der vor- liegende erste Teil enthält die sehr ausführliche, mit zahlreichen historischen und biographischen Daten versehene Bibliographie. — — Revisione monografica del genere Romulea Maratti. II. Enu- merazione ed illustrazione sistematica delle specie del gen. Ro- mulea. (Malpighia, ann. XXII, 1908, fase. IX—XII, pag. 377 —469.) 8°. — — Dlteriori osservazioni sulle culture di forme del cielo di „Stellaria media“ (L.) Cyr. (Nuovo giorn. bot. Ital., n. s., vol. XV, 1908, nr. 4, pag. 544—556.) 8°. Beißner L. Handbuch der Nadelholzkunde. Systematik, Be- schreibung, Verwendung und Kultur der Ginkgoaceen, Freiland- Koniferen und Gnetaceen. Zweite, völlig umgearbeitete, ver- mehrte und verbesserte Auflage. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 7142 S., 165 Textabb. 241 Bitter G. Zur Frage der Geschlechtsbestimmung von Mercurialis annua durch Isolation weiblicher Pflanzen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd: XXVII, 1909, Heft 3, S. 120—126.) 8". Blaauw A. H. Die Perzeption des Lichtes. (Recueil des Travaux Botaniques Neerlandais, Vol. V, 1909, S. 209-372, Taf. XXIII, BaIV.) 8°. Bonnier G. et Leclere du Sablon M. Cours de Botanique. Fasc. IV, 2e. partie, fasc. V, 1re. partie (pag. 1329—1696, fig. 2390—3254). 8°. — K 18. Brotherus V. F. A. Engler u. K. Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, 234. und 235. Liefg. (I. Teil, 3. Abt., Bog. 73—78, 8. 1153—1246, Fig. 814—861.) Leipzig (W. Engel- mann), 1909. 8°. — Mk. 3. Inhalt: Brachytheciuceae (Schluß), Hypnodendraceae, Nachträge und Verbesserungen. Mit dieser Lieferung ist das umfangreiche Werk „Die natürlichen Pflanzenfamilien“ zum Abschlusse gebracht. Buscalioni L. L’Etna e la sua vegetazione. Roma (Soc. geogr. Ital.), 1909. 8°. 65 pag., 32 fig. Chamberlain Ch. J. Spermatogenesis in Dioon edule. (Botanical Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 3, pag. 215—236, tab. XV — XVII.) .8°. Correns C. Vererbungsversuche mit blaß(gelb)grünen und bunt- blättrigen Sippen bei Mirabilis Jalapa, ÜUrtica pilulifera und Lunaria annua. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. I, Heft 4, S. 291—329.) gr. 8°. 2 Text- abbildungen. East E.M. The distinetion between development and heredity in inbreeding. (The American Naturalist, vol. XLIII, 1909, pag. 173—181.) 8°. Ekman E. L. Pedicularis opsiantha n. sp., eine spätblühende Art aus der Gruppe Palustres Maxim. (Botaniska Notiser, 1909, Heft 2, S. 83—93.) 8°. 2 Textabb. EnglerA. und PrantlK. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Siehe Brotherus. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXIV. Jahrg. (1906), III. Abt., 2. u. 3. Heft (S. 321—640); XXXV. Jahrg. (1907), I. Abt, 2. bis 4. Heft (S. 161—640), und II. Abt., 1. Heft (S. 1—160). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1908 u. 1909. 8°. — Jedes Heft Mk. 9:50. Inhalt von XXXIV. IH. 2-3: K. W. v. Dalla Torre, Pflanzen- gallen und deren tierische Erzeuger (Schluß); C. Brick, Pteridophyten 1906; H. Potonie, Paläontologie; F. Tessendorff, Pflanzengeographie von Europa. — Inhalt von XXXV.I. 2—4: A. Eichinger, Agrikultur, Moor- kultur, Forstbotanik und Hortikultur 1906 und 1907 (Schluß); P. Sydow, Moose; M.Möbius, Algen (excel. Baeillariaceen); P. Sydow, Pilze (ohne die ‚Schizomyceten und Flechten. — Inhalt von XXXV. II. 1: F. Höck, Allgemeine Pflanzengeographie und Pflanzengeographie außereuropäischer Länder; ©. K. Schneider, Allgemeine und spezielle Morphologie und Systematik der Siphonogamen 1907. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1909. 18 242 Feucht O0. Der nördliche Schwarzwald. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 3, Taf. 13—18.) 4°, — Mk. 2:50. Fitting H. Entwieklungsphysiologische Probleme der Frucht- bildung. (Biologisches Zentralblatt, Bd. XXIX, 1909, Nr. 7, S. 193—206, Nr. 8, S. 225—239.) 8°. Gard M. Utilite des poils glanduleux uniseries pour la determi- nation des especes de Cistes (Cistus T.). (Journal de Bota- nique, 22. ann., 1909, nr. 2, pag. 36—43.) 8°. 2 fig. Geilinger G. Die Grignagruppe am Comersee. Eine pflanzen- geographische Studie. (Beihefte zum Botanischen Zentralblatt, Bd. XXIV, ‚1909, I. Abt., Heft 2, S. 119—420.) 8°. 1 Karte. Harms H. Uber Kleistogamie bei der Gattung Argyrolobium. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 2, S. 85—96.) 8°. Hiern W. P. Euphrasia minima. (Journal of Botany, vol. XLVII, 1909, nr. 557, pag. 165—172, tab. 497 A.) 8°. Issler E. Führer durch die Flora der Zentralvogesen. Eine Ein- führung in die Vegetationsverhältnisse der Hochvogesen. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 64 S., 4 Taf. — Mk. 1°80. Sonderabdruck der in Englers Botan. Jahrb., XLIII. Bd., 1909, 3. Heft, Beiblatt Nr. 99, enthaltenen Abhandlung des Verfassers: „Die Vegetations- verhältnisse der Zentralvogesen mit besonderer Berücksichtigung des Hohen- eckgebietes“. Johannsen W. Elemente der exakten Erblichkeitslehre. Deutsche wesentlich erweiterte Ausgabe in fünfundzwanzig Vorlesungen. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 516 S., 31 Textfig. — Mk. 9. Kindberg N. C. Om släktet Betula. (Botaniska Notiser, 1909, Heft 3, S. 113— 132.) 8°. Verfasser unterscheidet in Schweden, Norwegen und Finnland 22 „Arten“ der Gattung Betula, darunter folgende neue: B. stenocarpa Kindb,., B. subodorata Kindbg., B. platyodontia Kindbg., B. tricholepidea Kindbg., B. acuminata Kindbg., B. microdontia Kindbg., B. megaloptera Kindbg., B. viminea Kindbg., B. nanaeformis C. J. Lindeberg, B. subtricholepidea Kindbg., B. alpina Kindbg., außerdem zahlreiche Subspezies, Varietäten und Formen. Kirchner ©. v., Loew E., Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blüten- pflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Liefg. 10 (Bd. I, 3. Abt., Bog. 3—8, S. 33—128, Fig. 18—69). Stutt- gart (E. Ulmer), 1909. 8°. — Mk. 3:60. Kränzlin Fr. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Calceolaria. (Annalen d. k. k. Naturhistor. Hofmuseums Wien, XXTI. Bd., 1907, S. 191—196, Taf. III.) gr. 8°. Behandelt: C. malacophylla Kränzl. n. sp., ©. costaricensis Kränzl. n. sp., ©. Witasekiana Kränzl. n. sp., ©. stenophylla Kränzl. n. sp., ©. mi- erobefaria Kränzl. n. sp., ©. fallax Kränzl. n. sp., €. epilobioides Kränzl. n. sp, ©. Wettsteiniana Witasek, ©. spathulata Witasek. 243 Lawson A. A. The Gametopbytes and Embryo of Pseudotsuga Douglasii. (Annals of Botany, vol. XXIII, 1909, nr. XC, pag. 163—180, tab. XII—XIV.) 8°. Lidforss B. Über den biologischen Effekt des Anthoeyans. (Bo- taniska Notiser, 1909, Heft 2, S. 65—81.) 8°. 4 Textfig. Lindau G. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. IX. Abteilung: Pilze. 111. Lieferung: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 369 bis >. | Leipzig (E. Kummer), 1909. 8°. Zahlreiche Textabb. - 40. Lindman C. A. M. Über den floralen Syndimorphismus einiger Festuceen. (Arkiv för Botanik, Bd. 8, Nr. 12.) 8°. 17S,, 6 Textabb. Longo B. Osservazioni e ricerche sul Ficus Carica L. (Annali di Botanica, vol. VII, 1909, fase. 2, pag. 235—256.) Luigi Amadeo di Savoia, principe, duca degli Abruzzi. 11 Ruwenzori. Parte scientifiea Risultati delle osservazioni e studi ecompiuti sul materiale raccolto dalla spedizione. Vol. I: Zoo- logia, Botanica (603 pag.. 74 tav.). Vol. II: Geologia, Petro- grafia e Mineralogia (286 pag., 40 tar... Milano (U. Hoepli), 1909. — Lire 50. Inhalt des botanischen Teiles: E. Chiovenda e F. Cortesi, Angio- spermae; R. Pirotta, Gymnospermae, Pteridophyta; G. Negri, Musci; G. Gola, Hepaticae; A. Jatta, Lichenes; G. B. De Toni e Ki Forti, Algae; O. Mattirolo, Fungi. Lundegärdh H. Über ee in den Pollenmutter- zellen einiger dikotylen Pflanzen. (Srensk Botanisk Tidskrift, Bd. 3, 1909, Heft 1, S. 78—124, Taf. 2.) 8°. Marloth R. Das Kapland, insonderheit das Reich der Kapflora, das Waldgebiet und die Karroo, pflanzengeographisch dargestellt. (Wissenschaftliche Ergebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia* 1898—1899, II. Band, 3. Teil.) Jena (G. Fischer), 1908. 4°. 436 S., 28 Tafeln, 8 Karten, 192 Textabb. — Mk. 100 [8150]. MeyerK. Zur Lebensgeschichte der Trentepohlia umbrina Mart. (Botan. Zeitung, 67. Jahrg., 1909, I. Abt., Heft II und III, S. 25—43, Taf. II.) 4°. Müller K. Dr.L.Rabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. VI. Band: Die Lebermoose (Huse an 8. Lieferung (S. 449-512, Fig. 244—266.) — M Ben, J. B. On the organization of the Nuclei in the Pollen Mothercells of Certain Plants, with Especial Reference to the Permanence of the Chromosomes. (Annals of Botany, vol. XXIII, 1909, Nr. LXXXIX, pag. 19—61, tab. I—IIL) 8°. Pax F. Prantls Lehrbuch der Botanik. Dreizehnte, verbesserte und vermehrte Auflage. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 498 S., 462 Textabb. — Mk. 6. 18* 244 Pax F. Die Tertiärflora des Zsiltales. (Englers Botanische Jahr- bücher, 40. Bd., 1908, 4. Heft, 5. 49—75). 8°. — — Die Archhieracien der Zentralkarpathen. (Jahresbericht der Schles. Gesellschaft für vaterl. Kultur, 1908.) 8°. 10 S. Ross H. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Capsella. (Mitteil. d. Bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., Nr. 11, S. 192—194.) gr. 8°. Schaffner J. H. The Reduction Division in the Microsporoeytes of Agave virginica. (Botanical Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 3, pag. 198—214, tab. XII—XIV.) 8°, Schinz H. und Keller R. Flora der Schweiz. Dritte, stark ver- mehrte Auflage. I. Teil: Exkursionsflora. Zürich (A. Raustein), 1909. ki. 8°. 648 S. — Fr. 6°80. — — und Thellung A. Begründung vorzunehmender Namens- änderungen an der zweiten Auflage der „Flora der Schweiz“ von Schinz und Keller. (Vierteljahrsschrift der Naturf, Ge- sellsch. in Zürich, Jahrg. 53, 1908, Heft IV, S. 493—593.) Schuster J. Paläobotanische Notizen aus Bayern. (Berichte d. Bayer. botan. Gesellsch, XII. Bd., 1909.) gr. 8%. 21 S8., 1 Doppeltafel. Smith J. J. Die Orchideen von Java. Figuren-Atlas. II. Heft (Fig. LXXXVI—CLXV]). Leiden (E. J. Brill), 1909. 8°. Sudre H. Rubi Europae vel Monographia iconibus illustrata Ru- borum Europae. Fasc. I. Toulouse (H. Sudre, rue Andre De- lieux 12), 1909. 41 Tafeln außer dem Text. — Subskriptions- preis Fr. 10. Die „Rubi Europaei* werden wahrscheinlich in 5 Faszikeln vollständig sein. Das Werk wird nur in wenigen Exemplaren erscheinen. Sündermann F. Zur Flora des Bodenseegebietes. Sazxifraga oppositifolia var. amphibia m. (5. amphibia m.) (Mitteil. d. Bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., Nr. 11, S. 190—192.). gr. 8°. Thellung A. Note sur les Bupleurum Odontites et Chenopodium anthelminthicum des auteurs francais. (Journal de Botanique, 22. ann. 1909, nr.22, pae29 786.) 8°. Verf. erbringt den Nachweis, dab für Bupl. aristatum Bartl. der älteste Name B. veronense Turra (1780) und für B. opacum (Cesati) Lange |= B. Odontites auct. frane. et austr.] der älteste Name B. baldense Turra (1765) ist. Den Namen B. Odontites Linn& reserviert Verf. (ob mit Recht?) für B. Fontanesü. Thiselton-Dyer W. T. Flora of Tropical Afriea. Vol. VI, Sect. 1, Part I (pag. 1—192). 8°. — K 11'532. — — Flora Capensis. Vol. IV, Sect. 1, Part VI (pag. I—-XVI, 865— 1168). 8°. — K 1944. Vollmann Fr. Die Bedeutung der Bastardierung für die Ent- stehung von Arten und Formen in der Gattung Hieracium. (Berichte d. Bayer. botan. Gesellsch., Bd. XII, 1909, 1. Heft, Ss. 29-37.) gr. 8°. Wangerin W. Die Wertigkeit der Merkmale im Hallierschen System. Neue Schlaglichter auf das wahrhaft natürliche System. 245 (Englers Botan. Jahrb., XLIII. Bd., 1909, 3. Heft, Beiblatt Nr. 99, S. 120—141.) 8°, Wein K. Trifolium alpestre X medium L. (Schwarz). (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 3, S. 33—35.) 8°. Westermann D. Die Nutzpflanzen unserer Kolonien und ihre wirtschaftliche Bedeutung für das Mutterland. Berlin (D. Reimer), 1909. 8°. 94 S., 36 Farbentafeln.. — Mk. 5. Winkler H. Weitere Mitteilungen über Pfropfbastarde. (Zeitschr. f. Botanik, 1. Jahrg., 1909, Heft 5, S. 315—345, Taf. 1.) 8°. 4 Textabb. Yamanouchi Sh. Mitosis in Fucus. (Botanieal Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 3, pag. 173—197, tab. VIII—XI.) 8°. Zahn K. H. Hieracia Montenegrina nova a J. Rohlena in prineipatu Cerna Gora lecta. (Fedde, Repertorium, Bd. VI, Nr. 15/20. S. 225—241.) 8°. Neue Arten: H. incisiceps Rohl. et Zahn = (transsilranicum — bi- fidum) > villosum, H. Cernyi Rohl. et Zahn = gymnocephalum — pan- nosum, H. bukovicae Rohl. et Zahn = prenanthoides — transsilvanicum, H. calophylloides Rohl. et Zahn = prenanthoides < gymnocephalum, H. pseudotommasinii Rohl. et Zahn — stupposum — Tommasintı, H. colori- scapum Rohl. et Zahn — Naegelianum — gymnocephalum, H. mirificıs- simum Rohl. et Zahn = Naegelianum — Guntheri Beckii. Außerdem werden von den beiden Autoren zahlreiche neue Subspecies und Varietäten aufgestellt. Dörfleria. Internationale Zeitschrift für Förderung praktischer Interessen der Botaniker und der Botanik, Bibliographie der nicht selbständig erscheinenden botanischen Arbeiten und bota- nisches Offertenblatt. Mit ständiger Beilage: „Nachträge und Korrekturen zum Botaniker-Adreßbuch“. Herausgeber: I. Dörfler, Wien, III/1, Barichgasse 36. Erscheint in monatlichen Heften in Groß-Oktav-Format. Umfang des vorliegenden 1. Heftes VIII + 64 Seiten. Bezugspreis für den Jahrgang 1909 K 12. Mit dieser Nummer beginnt das Erscheiuen einer neuen Zeitschrift mit einem eigenartigen Programme. Die Zeitschrift soll keine wissenschaft- liche sein in dem Sinne, daß sie wissenschaftliche Untersuchungen oder die Kritik solcher bringt, sondern sie soll indirekt die Interessen der wissen- schaftlichen Botanik fördern, indem sie einen Überblick über die botanische Literatur bringt, dem Gedankenaustausch über literarische Fragen dient, über alle Vorgänge auf botanischem Gebiete (Kongresse, Versammlungen etc.) be- richtet, die Einrichtungen botanischer Institute schildert und den Verkehr zwischen den Botanikern in organisatorischen Fragen, in Fragen der Be- schaffung von Materialien, Sammlungen u. dgl. vermittelt. Es soll also eine Art botanisches Korrespondenzblatt werden, das insbesondere für den Bota- niker von großem Wert sein kann, der abseits von großen wissenschaftlichen Zentren und ohne konstante Beziehungen mit diesen lebt. Die vorliegende Nummer beweist, daß der Herausgeber sein Programm klar faßte, und sie verspricht, daß das Unternehmen tatsächlich einem wohl viel empfundenen Bedürfnisse entsprechen wird. 246 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 18. März 1909. Das w. M. Prof. @. Haberlandt übersendet eine im bota- nischen Institut der Universität Graz ausgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über Längenwachstum und Geo- tropismus der Fruchtkörperstiele von Coprinus stiriacus“ von Dr. Fritz Knoll, Assistenten am genannten Institut. Da über die Erscheinungen des Längenwachstums und des Geotropismus der Fruchtkörperstiele höherer Pilze bisher nur sehr wenig bekannt war, so wurden die genannten Organe bei einer im botanischen Garten zu Graz massenhaft auftretenden neuen Co- prinus-Art genau untersucht. Als allgemeinstes Resultat stellte sich dabei eine bis in viele Einzelheiten gehende Übereinstimmung mit den analogen Erscheinungen der Stengelorgane phanerogamer Pflanzen heraus. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Bauer E. Musei europaei exsiccati. Ser. VII. Nr. 301—350. — — — Ser. VIII Nr. 351—400. Fiori A.. Beguinot A., Pampanini R., Flora Italica exsiccata, Cent. IX, X. Hayek A. v. Flora stiriaca exsiecata, 15.—18. Liefg. (Nr. 701 bis 900). Hofmann H. Plantae eriticae Saxoniae. Fase. XII. Nr. 276—300. Poeverlein H., Voigtlaender-Tetoner W., Zimmermann Fr. Flora exsiccata Rhenana. Fase. 1. Ross H. Plantae sieulae. VII. Centurie. Nr. 601—700. Mk. 30. Herbarium florae rossieae a mus. bot. Acad. imperial. seient. Petrop. ed. Nr. 1601—2000. Personal-Nachrichten. Dr. K. Dietrich hat sich an der tierärztlichen Hochschule in Dresden für Botanik habilitiert. (Allg. botan. Zeitschr.) L. B. Smyth wurde zum Professor der Botanik der Pharm. Society of Ireland ernannt. (Allg. botan. Zeitschr.) 247 J. Barbosa Rodrigues, Direktor des botanischen Gartens in Rio de Janeiro, ist am 6. März 1909 gestorben. Privatdozent Dr. A. Nathanson wurde zum außerordent- lichen Professor an der Universität Leipzig ernannt. (Hochschul- Nachrichten.) Dr. P. J.S. Cramer wurde als Nachfolger des verstorbenen Dr. H. P. Kuyper zum Vorstand der Abteilung „Botanische Laboratorien am Botanischen Garten in Buitenzorg ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Privatdozent Dr. Herm. R. v. Guttenberg ist neuerdings als Assistent am botanischen Garten und Institut der Universität Graz eingetreten; seine Dozentur wurde ihm für die Universität Graz übertragen. Dr. F. Knoll wurde zum Assistenten an der landwirtschaft- lichen Landesversuchsstation in S. Michele a. d. Etsch (Südtirol), Dr. J. Schindler zum Hilfsassistenten an der k. k. Samen- kontrollstation in Wien ernannt. Der Generalsekretär der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, J. Brunnthaler, tritt im Juni d. J. eine zirka halbjährige Reise nach Ost- und Südafrika an. Druckfehler-Berichtigungen. Nr. 3, Seite 129: Die Fußnote 1 gehört nicht zu Zeile 16, sondern zu Zeile 10: „pseudoplicatilis Vogl.“ Nr. 3, Seite 130: In Zeile 5 soll es statt „an anderem Orte* richtig heißen: „am angegebenen Orte*. Inhalt der Juni-Nummer: Franz Wonisch: Die Sekretgänge von Monophyllaea, Klugia und ERhynchoglossum. 8. 209. — Dr. R. Scharfetter: Uber die Artenarmut der ostalpinen Ausläufer der Zentralalpen. S. 215. — Julius Glowacki: Eine neue Art von Eueladium Br. eur. S. 222. — E. Janchen: Randbemerkungen zu Grossers Bearbeitung der Cistaceen. (Schluß.) S. 225. — Dr. S, Stoekmayer: Motion au Congres international de Botanique ä Bruxelles en 1910, relative ä la nomenclature des Cytomorpha. S. 227. — Dr. 8. Stock- mayer: Vorschläge für den internationalen botanischen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend die Nomenklatur der Cyfomorpha. S. 223. — Cäcilie Stein: Beiträge zur Kenntnis der Ent- stehung des Chlorophylipigmentes in den Blättern immergrüner Koniferen. S. 231. — Literatur- Übersicht. S. 235. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 246. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 246. — Personal-Nachrichten. S. 240. — Druckfebler-Berichtigungen, S. 247. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. - Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 248 INSERATE. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage, Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband X 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. IT TI TTT7 ESEL ETAGE EIEUT LTE TEAK ET SERVER Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. &°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. NB. Dieser Nummer ist Tafel IV (Wonisch) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHNIFL Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, N" 7. m Wien, Juli 1909. Einige Mitteilungen zur Kenntnis der Gattung Veronica. Von Ernst Lehmann (Kiel). (Mit Tafel V und 7 Textabbildungen.) I. Unterarten von V. Tournefortii Gm. und V. polita Fr. Varietäten und Formen sind bei allen Veronicae der Gruppe agrestis außerordentlich viele beschrieben worden. Es bedarf noch längerer Studien und Kulturversuche, ehe es möglich sein wird, den Wert einer jeden einzelnen solchen Variante endgiltig klar zu legen. Ich werde deshalb auch an dieser Stelle von der Darstellung des gesamten Variationsreichtums der Gruppe noch absehen und einstweilen nur je zwei, durch umfangreiche Kulturversuche er- mittelte und in ihrer Konstanz studierte neue Unterarten von V. Tournefortii Gm. und V.polita Fr. hier besprechen. Ich werde dabei auf früher beschriebene Varietäten nur insoweit eingehen, ne es die Beschreibung der neuen Subspezies unbedingt er- ordert. A. a. 0. (1909) habe ich auf das Vorkommen von zwei Unterarten von V. Tournefortii hingewiesen und mitgeteilt, daß ich die eine als subsp. Corrensiana, die andere als subsp. Ascher- soniana bezeichnen wollte. Es erübrigt nunmehr, dieselben ein- gehend zu beschreiben. Es ist dabei nieht möglich, nur einfache Diagnosen zu geben. Die Unterarten sind, obwohl erblich streng geschieden, doch in ihren einzelnen Merkmalen stark transgressiv variierend und es wird infolgedessen nötig, jedes Merkmal für sich eingehend zu studieren. Die auffallendsten Charakteristika liegen in der Blumen- krone (Fig. 1 und 2 auf Tafel V). Zunächst ist die Färbung der- selben bei beiden Subspezies erheblich verschieden und nach Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1909. 19 250 meinem Ermessen vom Maler mit größtmöglichster Genauigkeit wiedergegeben. Es ist dabei allerdings, was zuerst den Farbton an- betrifft. zu bedenken, daß derselbe der fluktuierenden Variabilität in nieht unerheblichem Maße unterliegt, indem im Schatten das Blau stets mehr ins Rötliche geht oder bleicher wird. Die Variation ist aber gleichsinnig bei beiden Unterarten und, gleiche Beleuchtung vorausgesetzt, sind die Blüten von subsp. Corrensiana stets dunkler blau als die von subsp. Aschersoniana. Noch hervortretender wie der Farbton, der übrigens dennoch dem Beschauer größerer Kul- turen sofort, dem Geübten schon bei Betrachtung einzelner Blüten genügend in die Augen springt, ist die Farbenverteilung. Bei V. Corrensiana ist der untere Kronenlappen stets dunkelblau wie die übrigen, bei V. Aschersoniana hingegen ist er meist weiß oder nur mit einem blaßblauen Hauch. Auch die Streifung ist verschieden. Corrensiana hat im ganzen dunklere, breitere, über- haupt mehr hervortretende Streifen; ganz besonders sind dieselben auf dem unteren Kronenlappen ebenso auffällig als auf den übrigen, während der untere Lappen bei Aschersoniana entweder der Strei- fung ganz entbehrt oder solche nur in sehr wenig ausgeprägter Weise besitzt. Die Streifen des oberen Lappens sind bei Ascher- soniana öfters mehr oder weniger gerötet, während das bei Cor- rensiana nicht oder fast nicht der Fall ist. Wie schon seit langem bekannt und wie ich neuerdings aus- führlich dargestellt habe (1909), kommen bei V. Tournefortü sehr häufig verschiedene Blütenanomalien, wie drei- und fünfblättrige Kronen verschiedener Form etc. vor. Auch bei diesen, welche so- wohl subsp. Corrensiana als Aschersoniana zukommen, sind Unter- schiede in der Farbenverteilung in spezifischer Weise zu konstatieren. Während z. B. die dreiblättrigen Kronen der ersteren drei gleich- mäßig gefärbte Kronzipfel aufweisen, sind die beiden seitlichen Zipfel der dreiblättrigen Kronen von Aschersoniana in der oberen Hälfte, bezw. den oberen zwei Dritteln blau, im übrigen Teil weiß; bei Teilung des unteren Kronenzipfels in zwei oder mehrere Zipfel wiederholen sich die betreffenden Charaktere, die sonst dem einzigen Zipfel zukommen etc. (vgl. die Abbildungen Lehmann, 1909, Tafel). Schon Bateson, der sich eingehender mit diesen Verhält- nissen beschäftigte (1892, S. 399), war die Verschiedenartigkeit in der Färbung der dreiblättrigen Kronen aufgefallen; er sagt: while in a 3petalled flower in which the division between two petals falls in the middle line, the edges of each of these is the part having the pale colour. Nevertheless, besides these, in several cases the three petals were all of a elosely similar tint. Offenbar entsprechen die letzteren der subsp. Corrensiana, die ersteren der subsp. Ascher- soniana. — In der schon mehrfach zitierten Arbeit wies ich dann auch darauf hin, daß Corrensiana hauptsächlich zwei-, bezw. drei- blättrige anomale Blüten besitzt, während diese bei Aschersoniana entweder ganz fehlen oder nur Bruchteile von Prozenten ausmachen, wohingegen hier die fünfblättrigen Kronen dominieren. 251 Die Unterschiede der Blüten beider Unterarten sind aber noch weitergehend. Vor allem ist auch ein deutlicher, allerdings trans- gressiv variabler Größenunterschied feststellbar. Hier konnte ich mich mit Vorteil der statistischen Maßmethode bedienen und führe die Ergebnisse im folgenden an. Blütengröße von V. Tournefortii subsp. Corrensiana. Höhe der Blüten in mm | 7 7°5' 8 8:5) 9 |9-5/10/10-5'11\11°5 12] Auf 28 in 1906 gemessene Blüten entfielen ......101 1 12|2|8| 8]j4 1 2 0 0 Auf 32 in 1908 gemessene 28 Blüten entfielen .......'110/ 213125 6 | 4 1 0 0 0 Auf 60 in 1906 und 1908 gemessene Blüten ent- | Trek IE IK AH II A 2.12 070 Breite der Blüten in mm 7/75!8'85'9 9-5/10/10°5)11.11°5/)12 Auf 28 in 1906 gemessene Blüten entfielen......- 01,222 [7421.61 8508 2 3 0 0 Auf 32in 1908 gemessene | | Blüten entfielen. ..... 01 0|2ı 2 |14| 814 1 1 0 0 Auf 60 in 1906 und 1908 gemessene Blüten ent-| Bere. .20208n.- 0. 23 6 !20116 | 7 3 3 0 0 Aus der Vergleichung beider Protokolle geht ohne weiters hervor, daß das Verhältnis von Höhe und Breite ungefähr =1cm, der Umfang der Blüte sich also der Kreisform nähert. Blütengröße von Y. Tournefortii subsp. Aschersoniana. Höhe der Blüten in mm ılrs|s|Iss| 9 | Auf 35 gemessene Blüten entfielen... 6 6 20 0 3 | | Breite der Blüten in mm A | 8-5 | 9 | Auf 35 gemessene Blüten entfielen... 5 2 5 2 Auch hier ergibt sich bei Betrachtung der sämtlich aus dem Jahre 1908 stammenden Maßangaben, daß das Verhältnis von 43= 252 Höhe zu Breite ungefähr = 1 ist; ein Unterschied im Umriß beider Blüten besteht also offenbar nicht. Klar tritt dagegen der Größen- unterschied hervor. Bei Corrensiana liegt der größte Durchmesser auf 9 bezw. 9'5, bei Aschersoniana hingegen auf 8 mm. Zu be- rücksichtigen ist dabei wiederum, daß die Blütengröße bei V. Tour- nefortii stark von der Beleuchtung abhängig ist, indem bei trübem Wetter die Blüten kleiner bleiben als bei Sonnenschein. Deshalb mußten die entsprechenden Messungen bei beiden Unterarten stets am gleichen Tage ausgeführt werden. Weitere Unterschiede beider Subspezies sind in den Kelch- blättern zu finden. Wie aus der beigegebenen Abbildung ersicht- lich, sind die Kelehblätter von Corrensiana mehr gleichförmig läng- lich und an der Spitze plötzlich zusammengezogen, während die- jenigen von Aschersoniana von der Mitte aus langsam in die Spitze verschmälert sind. Auch dürften die letzteren durchschnittlich etwas kürzer sein als die ersteren, was sich aber wegen verschiedener Schwierigkeiten nieht exakt zahlenmäßig feststellen ließ. a Veronica Tournefortii 4) Kelchblätter der subsp. Corrensiana. blühenden Blüte. b) Durch postflorales Wachstum ver- größerte Kelch- a E Veronica Tournefortii ns an der subsp. Aschersoniana. ET Eig.4. Ursprünglich glaubte ich auch in der Kapsel deutlich trennende Merkmale konstatieren zu können; ganz besonders war es der Winkel der Ausrandung, welcher mir Unterschiede aufzu- weisen schien. Ich habe bei beiden Subspezies eine große Anzahl Messungen vorgenommen, welehe mich wohl zu dem Ergebnis ge- langen ließen, daß dieser Winkel einer außerordentlich großen Variabilität unterworfen ist — Schwankungen zwischen 50° und 145° wurden gemessen — sich aber bei beiden Subspezies ungefähr gleich verhält. Auch Kapselbehaarung, Samenzahl ete., welehe sonst in der Gruppe vorzügliche diagnostische Merkmale abgeben, ließen keine Differenzen erkennen. Von besonderer Bedeutung für die Unterscheidung beider Subspezies ist aber dann die Beschaffenheit der Blätter. Bei der vergleichenden Betrachtung derselben muß man sich in- dessen klar machen, daß die Blätter von Y. Tournefortii, was Größe, Gestalt (Verhältnis der Länge zur Breite), Beschaffenheit des Blattgrundes und Blattrandes anbetrifft, von unten nach oben 253 an ein und derselben Pflanze in außerordentlichem Maße variieren. Während die ersten Blätter über den Cotyledonen in einen langen Blattstiel verschmälert, die Lamina, besonders bei Aschersoniana, Abb. 2. Cotyledonen und darauf folgende Blätter bei V. Tournefortii subsp. Corren- siana (schwach verkleinert). breiter als lang und der Blattrand stumpf und nicht gezähnt ist, sind die weiter nach oben befindlichen Blätter am Grunde herz- förmig, mit kurzem Blattstiel, bei Aschersoniana ziemlich scharf, bei Corrensiana mehr rundlich, aber tief gezähnt, bei beiden länger 254 als breit, bei letzterer indessen länger als bei ersterer. Die bei- gegebenen Abbildungen lassen die Verhältnisse erkennen. Es ist deswegen natürlich unbedingt nötig, daß bei ver- gleichenden Messungen immer auch Blätter von ganz ent- sprechenden Stellungen an den verschiedenen zu vergleichen- den Individuen ausgewählt werden. Die sogleich anzuführenden Zahlen sind in der Weise gewonnen, daß das 1., 2., 3. ete. Blatt der Hauptachse, der 1., 2., 3. Achse 2. Ordnung ete. der einen Sub- spezies mit den entsprechenden Blättern der anderen verglichen wurden. Ich habe derartig an je 4—5 Achsen je 40—50 Blätter durchgemessen und das Verhältnis von Länge und Breite berechnet. - Das Ergebnis liegt in der folgenden Tabelle vor. Blatt u a .s | Se | | Aschersoniana.........- b- 8810 880: ae: En 19l- 151 15j1-2011- 1er 07 Corrensiana ........ ». Iı- -oslı-11lı-1alı- el. H 1: 1alı- un 25|1- sole. Bald Die Zahlen lehren, daß besonders unterwärts die Blätter von Corrensiana länglicher sind als die von Aschersoniana, während sich, je weiter nach oben, die Verhältnisse um so undeutlicher stellen. Die Verschiedenheit des Blattrandes wird am besten auf den Abbildungen (3 und 4) verglichen. Bei Corrensiana fällt außer den eben schon erwähnten Charakteren ganz besonders das häufige Auftreten von kleinen, auf den Hauptzähnen sitzenden Sekundär- zähnchen auf, die Aschersoniana meist fehlen. Auch die erwähnten Eigentümlichkeiten der Blätter unter- liegen nun in hohem Maße der fluktuierenden Variabilität. Es ist leicht erklärlich, daß bei Pflanzen mit kleineren Blättern, die haupt- sächlich an weniger reichlich mit Nährstoffen versehenen Stellen auftreten, die Unterschiede viel weniger deutlich hervortreten und es in solchen Fällen, zumal bei Herbarpflanzen, schwer wird, die Unterarten nach den Blättern zu unterscheiden, wenn nicht Blumen- krone oder Kelch gleichzeitig Aufschluß geben. Endlich liefert der Wachstumsmodus noch einen Unterschied zwischen beiden Subspezies. In den Achseln der unteren Achsen 2. Ordnung werden häufig in der Wachstumsrichtung schief nach rückwärts Bereicherungssprosse angelegt. Corrensiana bringt nun derartige Sprosse in viel reichlicherem Maße hervor als Ascher- soniana, natürlich gleiche Kulturbedingungen und gleiches Entwick- lungsstadium vorausgesetzt. Wenn ich hier nun noch ganz besonders hervorhebe, daß die einzelnen Merkmale in zwei bis drei Generationen, in jeder einzelnen 255 zum Teile in zirka 100 Exemplaren konstant befunden wurden, so dürfte die Aufstellung von zwei neuen Subspezies als genügend ge- rechtfertigt gelten. Als neue Spezies sind die beiden Sippen des- Abb. 3. V. Tournefortii subsp. Cor- Abb. 4. V. Tournefortii subsp. Ascher- rensiana. Ca. natürliche Größe, soniana. Ca. natürliche Größe. halb nicht zu bezeichnen, da sie in den sonst in der Gruppe bei der Speziescharakterisierung maßgebenden Merkmalen untereinander übereinstimmen. 256 Es handelt sich nun weiterhin darum, festzustellen, ob diese Unterarten etwa schon früher beschrieben wurden, oder ob man sie eventuell aus der bisherigen Literatur, besonders an der Hand der für V. Tournefortii vorliegenden Abbildungen, nachträglich noch erkennen kann. Soviele Synonyme und Varietäten von V. Tournefortii aufgestellt worden sind, so wurde mir doch keine Form bekannt, welche irgend- wie den genannten Subspezies entsprechen könnte. Dagegen läßt sich aus einigen Abbildungen noch gut die Zugehörigkeit zu der einen und anderen Unterart erkennen. Ein ganz einwandfreier Fall liegt in der Abbildung Engl. Bot. Suppl. II (1831), Tab. 2769 vor, welche zweifellos zur Subspezies Corrensiana gehört. Die große, ganz dunkelblaue Blüte, die Gestalt, weniger die Zähnung der Blätter sprechen für diese Annahme. Zu V. Aschersoniana gehört im Gegenteil die Abbildung in Hagenbachs Flora basilensis (1821, Bd. II); die scharfgezähnten - rundlichen Blätter, der untere weiße Kelchzipfel läßt das deutlich genug erkennen; auch Reichenbach, Icones, 1825, III, tab. 268, dürfte hierher gehören, womit ja auch übereinstimmt, daß mir aus Sachsen bisher nur diese Unter- art bekannt wurde. Daß Engl. Bot. und Hagen- bach, Fl. basil., die beiden ver- u schiedenen Unterarten erkennen at lassen, ist insofern interessant, als .5. Blü ‚onica polit SEA SR Ah. 5. Bit von Veromien Poli heide aus der ersten Zeit der ganz geöffnet. Einwanderung der V. Tourne- fortiı in Westeuropa stammen, man also annehmen muß, daß sie ungefähr gleichzeitig hierhin gelangt sind. Über die sonstige Verbreitung beider Unterarten läßt sich zur Zeit sagen, daß subsp. Corrensiana mir mit Sicherheit aus dem Harz und der Umgegend von Straßburg, subsp. Aschersoniana von Pirna und Meißen in Sachsen und aus der Wik bei Kiel vorlag. Es wird nun von Interesse sein, die Verbreitung beider weiter zu verfolgen. Auch die beiden Unterarten von V. polita unterscheiden sich in erster Linie durch die Blütenfarbe. Während die Blüten der von mir als subsp. Ludwigiana!) bezeichneten Sippe gleichmäßig dunkelblau mit einer etwas rötlichen Nuance erscheinen, ist das Blau der subsp. Thellungiana') reiner, beinahe klar himmelblau, \) Herr Dr. Ludwig in Forbach sowohl wie Herr Dr. Thellung in Zürich haben meine Studien der Veronica-Gruppe agrestis in mannigfacher Weise ge- fördert, weswegen ich die beiden neuen Subspezies mit ihren Namen belegt habe. 257 der untere Zipfel zudem heller als die übrigen. Die Bilder dürften den tatsächlichen Verhältnissen gut entsprechen. In der Blüten- größe sind hier indessen keine deutlichen Unterschiede ersichtlich ; dagegen verhält sich das hintere Kronblatt bei beiden Unterarten während der Anthese verschieden. Bei Ludwigiana sind die Ränder desselben in der sich öffnenden, bzw. eben geöffneten Blüte nach der Mittellinie gebogen (s. Fig. 3 auf Tafel V), während bei Zhellun- giana Längsfältelung auftritt (8. Abb. 5 und Fig. 5 auf Tafel V). Es ist das an fast allen Blüten allerdings in wechselnder Deut- lichkeit zu sehen. Abb. 6. Veronica polita subsp. Thel- Abb. 7. Veronica polita subsp. Lud- lungiana, etwas vergrößert. wigiana, etwas vergrößert. Neben den unterscheidenden Merkmalen der Blütenbeschaffen- heit ist weiter vor allem die Samenzahl als Charakteristikum zu nennen. Schon a. a. O. (1907, S. 468) war darauf hingewiesen worden, daß die Samenzahl bei den agrestes ein zwar transgressiv variables, aber doch für jede Art als solches konstantes Merkmal darstellt. So verhält es sich auch bei den beiden hierher gehörigen Unterarten von V. polita. Subsp. Ludwigiana hat durchschnittlich 9, subsp. Thellungiana ca. 11 Samen. Weitere deutlich trennende Merkmale liegen in den Blättern. Vor allem ist der Blattrand bei beiden subsp. ganz verschieden 258 beschaffen. Thellungiana hat tiefere, mehr rundliche Zähne, während Ludwigiana eckige, weniger tief eindringende Zähne besitzt (s. Abb. 6 und 7). Zudem sind die Blätter von Thellungiana länglicher als die von Ludwigiana, was wieder besonders auffallend in den unteren Stockwerken ist. In Kapselbau, Behaarung ete. fand ich indessen auch bei diesen Subspezies keine Unterschiede, weswegen ich dieselben nur als solehe, nicht als Spezies beschrieb. Hervorheben möchte ich indessen auch hier noch einmal, daß die beschriebenen Unterarten sich in drei Generationen, z. T. in gegen 100 Individuen pro Generation, absolut konstant erwiesen. Dureh veränderte äußere Bedingungen (Ernährung, Beleuchtung) wurden die einzelnen Merkmale wohl etwas modifiziert, ohne aber den Typus der Subspezies unkenntlich zu machen. Es bleibt nun noch festzustellen, ob die hier in Rede stehen- den Unterarten etwa schon früher beschrieben wurden oder ob eine oder die andere etwa in den zahlreichen, von V. polita vor- liegenden Abbildungen wieder zu erkennen ist, wie es vorher für die Subsp. von V. Tournefortii möglich war. Von zu V. polita gehörigen, früher beschriebenen Spezies kommen vor allem zwei ın Frage: V. pseudopaca Lasch und V. colocensis Menyharth. Die Zugehörigkeit von V. pseudopaca zu V. polita ist früher schon mehrfach erörtert worden (vgl. Lehmann 1908, S. 244). Was aber weiterhin die Zugehörigkeit dieser Pflanze zu einer der be- schriebenen Subspezies anbetrifft, so ist es wahrscheinlich, daß sie zu Ludwigiana gehört, soweit dies aus dem getrockneten Material und der Angabe von dunkelblauen Blüten festzustellen ist. Ein weiteres von Lasch herangezogenes Charakteristikum, „zur Blüte- zeit eiförmige Kelchblätter“, ist mehr oder weniger allen politae eigen; jedenfalls ist eine einwandfreie Identifikation nieht möglich. V. colocensis Menyh. (1877) scheint mir überhaupt keine erblich konstante Sippe, sondern nur eine Modifikation zu sein, worin ich mit Wiesbaur (1887, S. 19) übereinstimme, der sie für V. polita grandıfolia hält. Borbäs zieht sie mit! zu V. polita. Trotz mehr- facher Bemühungen habe ich selbst leider das Originalmaterial nicht einsehen können. Außer diesen beiden als Spezies beschriebenen Formen liegt bekanntlich noch eine ganze Reihe von Varietäten von V. polita vor; dieselben beruhen aber fast alle nur auf dem oder jenem einzelnen Merkmale, weswegen sie ebenfalls nicht sicher mit unseren Subspezies identifiziert werden können; dennoch ist es vielleicht gerechtfertigt, Wiesbaurs var. coerulea zu Subsp. Lud- wigiana zu stellen, während die oft beschriebene laciniata wohl häufig zu Thellungiana gehört. Vielleicht gehört auch die von Thellung beschriebene (Sehinz und Keller, Krit. Flora, pag. 196) var. agrestifoia hierher, welche durch ovallanzettliche, schwach gekerbte Blätter charakterisiert und in dem vom Autor gesammelten Material eine Sand- bezw. Kiesform von Thellungiana repräsen- 259 tieren dürfte. Sicher ließe sich das aber nur durch Beobachtung von Blütenfarbe, Samenzahl ete. am besten im Kulturversuche entscheiden. Reichenbach erwähnt dann häufig eine forma vernalis, welche meiner Erfahrung nach nichts mit dem Frühjahr zu tun hat, da man im ganzen Jahr tief eingeschnittene Formen wie vernalis, schwach gezähnte, wie autumnalis finden kann. Dennoch scheint mir eipiges von dem Reichenbachschen Material zu V. Thellungiana zu gehören. Weitere Kulturversuche werden über all diese Formen end- giltige Klarheit zu schaffen haben. Bis jetzt sind die von mir be- schriebenen Sippen mit keiner der früher aufgestellten zu identifi- zieren, weswegen ich sie mit besonderem Namen belegen mußte. Aus den vorliegenden Abbildungen war es mir nicht möglich, die eine oder andere Unterart sicher zu erkennen. II. Die Gruppe Megasperma. Ich bezeichne als Gruppe Megasperma, was manche Cymba- lariae, andere Hederifoliae genannt haben. Die letzteren Benen- nungen erscheinen mir insofern unzweckmäßig, da sich sowohl um V. hederifolia L. als um V. Cymbalaria Bod. einige Arten gruppieren, welche teils der einen, teils der andern näher stehen, so daß man also besser von einer Gesamtart hederifolia und einer Gesamtart C’ymbalaria spricht, welche ihrerseits beide der Gruppe Megasperma zu unterstellen sind (vgl. Lehmann, 1908 (1), S. 71). Diese Gruppe aber ist wohl charakterisiert durch ihre in der ganzen Gattung einzig dastehende und bei allen Arten der Gruppe wiederkehrende Samengröße. Ich will nun hier keine erschöpfende Darstellung dieser Gruppe geben, sondern nur auf einige bisher noch nicht ge- nügend bekannte, vor allem zwei Arten betreffende Tatsachen hinweisen. V. sibthorpioides Debeaux et Degen. Neben der noch fraglichen und dureh Kulturversuche zu prüfenden V. triloba Opiz weist sich die sicher gute Art V. sib- thorpioides durch die breitherzförmigen Kelchblätter als zur Ge- samtart Hederifolia gehörend aus, von V. hederifolia L. sich ge- nügend durch die kurzen, abwärts gebogenen Fruchtstiele, die ab- weichende Blattgestalt die weißen Blüten ete. unterscheidend. Die Autoren beschrieben die Art seinerzeit nach von Reverchon in der Sierra del Cuarto (Reg. Granatense), in rupium fissuris um- brosis, sol. cale., 1700 m (Maio 1902) und bei Barrancon de Va- lentina, dans les grottes et sous les rochers ombragers, sur Ik ealeaire, 1700 metre (1904, Nr. 1302) gesammelten Material. welches mir aus verschiedenen Herbarien wie auch direkt durelı 260 die Freundlichkeit des Herrn Dr. v. Degen zur Einsicht vorlag. Ich konnte nun vor allem in dem Material des botanischen Gartens zu Petersburg noch eine Anzahl weiterer Sibthorpioides- Exemplare konstatieren, die zumeist als V. hederifolia L. bestimmt waren und wegen ihrer Verbreitung wert sind, hier näher be- sprochen zu werden. Es sind die folgenden: 1. Iter Maroecanum 1871, Ex regione superiori Atlantis Majoris in jugo Tagherot, alt. 2530—3630 met. Majo 15. J. Ball. 2. Ida Ouchemal e Adraz Mgorn. Maroc meridional oceidental indöpendant Mardochee, herb. E. Cosson. 1876. 3. Herb. Munley, Ras el As four. Sharranbar. Vergleicht man diese Standorte mit den von Debeaux und Degen gegebenen, so fällt zweierlei auf: 1. liegen dieselben alle im westlichen Teil des Mediterrangebietes und 2. daselbst in an- sehnlicher Höhe über dem Meer. Wir werden also V. sıbthorpioides als westmediterrane Gebirgspflanze bezeichnen müssen, Dies ist in- sofern interessant, als der Verbreitungsbezirk dieser Art demnach von dem wahrscheinlichen Entstehungszentrum dieser und ver- wandter Gruppen, dem östlichsten Mediterrangebiet, asiatischen Steppen, Persien ete. getrennt ist und man wohl nicht fehlgehen dürfte mit der Annahme, daß V. sibthorpioides im westmediterranen Gebiet aus V. hederifolia L. hervorgegangen ist. Ich habe in dem großen, bisher eingesehenen Material keine anderen Standorte der in Rede stehenden Art gefunden, und es bleibt abzuwarten, ob auch sonst keine solchen mitgeteilt werden. Jedenfalls wäre zu wünschen, daß dieser Spezies besonders von Sammlern in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt würde. V. cymbalarioides Blanche in litt. in Boiss., Fl. or. Auf S. 468, Bd. IV, seiner Flora orientalis führt Boissier diese zuerst von Blanche gesammelte Art auf. Er fügt folgende Bemerkung hinzu; Facie et characteribus valde affinis V. cymba- lariae a qua el. Blanche et Haussknecht qui vivam observa- verunt distinetissimam esse eontendunt. Ego dubito. Dieser Zweifel Boissiers veranlaßte mich, der Art meine ganz besondere Auf- merksamkeit zuzuwenden, aber auch mir erscheinen ebenso, wie Blanche und Haussknecht, die trennenden Merkmale: kurzer Griffel, kürzere Blumenkrone, zerteilte Kelehblätter, geringere Kapselbehaarung und anderer Habitus, vollkommen genügend, um eine von cymbalaria wohlgeschiedene, wenn derselben auch sehr nahestehende Art zu begründen. Vielleicht ist indessen der Zweifel Boissiers auf folgende Weise eutstanden. Im Herb. Akad. Peters- burg befinden sich zwei Bogen von Blanche selbst gesammelter und aufgelegter, als V. cymbalarioides bezeichneter Pflanzen. Bei näherer Betrachtung ergibt sich, daß nur der eine von beiden Bogen zu cymbalarioides gehört, während der andere einfache Lehmann E, Veronica Taf.V. 2 \ Oesterr botan Zeitschr. 1909. . Hertz del. Lith.Kunstanstalt friedr. Sperl, Wien Ill. 261 V. Cymbalaria Bod. enthält. Es liegt also hier eine äbnliche Ver- mischung wie seinerzeit bei V. filiformis im Herbar Smith vor (vgl. Lehmann 1908 (2), S. 339), und die vorstehenden Zeilen mögen dazu beitragen, daß nicht ebensolche Verwirrung infolge dieser Verwechslung zustande kommt, als in dem Falle der V. filiformis. Das Material Haussknechts stimmt in allen den eingesehenen Proben (Herb. Hort. et Acad. Petrop., Herb. Haussk.n.) unter sich als mit dem richtigen Material Blanches vollkommen überein. Auch V. cymbalarioides scheint ein enger Verbreitungs- bezirk innerhalb desjenigen der Gesamtart Cymbalaria (Syrien. Mesopotamien) zuzukommen, der indessen innerhalb des mutmaß- lichen Entstehungszentrums der ganzen Gruppe zu liegen kommt. Erklärung der Figuren auf Tafel V. Fig. 1. V. Tournefortii subsp. Corrensiana. Fig. 2. V. Tournefortii subsp. Aschersonvan.a. Fig. 3. V. polita subsp. Ludwigiana, noch nicht ganz geöffnet. Fig. 4. V. polita subsp. Ludwigiana, ganz geöffnet. Fig. 5. V. polita subsp. Thellungiana, noch nicht ganz geöffnet. Fig. 6. V. polita subsp. Tihellungiana, ganz geöffnet. Literatur. Bateson, W. u. A. On Variations in the floral symmetry of certain plants having irregular Corollas. Journ. Linn. Soc., 28, 1892, Botany, p. 386. Boissier, Flora orientalis, 1879, IV, pag. 467. Degen, Bull. Acad. Inter. Geog. Bot., T. XV (1905), p. 116. Hagenbach, Flora basilensis. 1821. Bd. II. Lehmann E. Vorläufige Mitteilung über Aussaatversuche mit Veronicis der Gruppe agrestis. Ber. d. deutsch. bot. Ges., 1907, p. 464. — — V. hederifolia. Allgemeine botanische Zeitschrift, 1908, S. 70. (1). — — Geschichte und Geographie der Veronica-Gruppe agrestis. Bull. de l’herb. Boiss., T. VIIL, 1908, p. 229. (2.) — — Über Zwischenrassen in der Veronica-Gruppe agrestis. Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre 1909 (im Druck.) Menyharth, L. Kalocsa Videkenek Növenytenyeszete. (Die Vegetat. d. Umgeb. v. Kalocsa). Budapest 1877, S. 134. Reichenbach, Icones. 1825. III. Sowerby and Smith, Engl. Bot. II. 1831. Schinz und Keller (Thellung in), Krit. Flora 1905, S. 196. Wiesbaur, Verbreitung d. V. agrestis in Österreich. Deutsche botanische Monatsschrift (Leimbach), 1887, S. 137 —146, 166 - 171. 262 Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Universität in Wien. Nr. L. Beiträge zur Kenntnis der Entstehung des Chloro- phylipigmentes in den Blättern immergrüner Koniferen. Von Cäecilie Stein (Wien). (Schluß. 1) V. und VI. Versuch (Tazus baccata). Ausschüttlungsversuch: Rohchlorophyli: 7. I. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. Xanthophyll: 7. I. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'292 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 10635 Reinchlorophyll: 7. I. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1409 27. IV. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'147 Adsorptionsversuch: 7. I. 1907. Bei dem Chromatogramme der Zweijährigen zeigt sich eine stärkere Entwicklung der olivgrünen und blaugrünen Zone. Kardinalton: Graugrün, 4, XI, d—b. 27. IV. 1907. Die Chromatogramme beider Altersstufen ver- halten sich annähernd gleich. Kardinalton: Graugrün 4, XII, c—b. Nun ging ich daran, die Änderungen des spezifischen Grüns im Laufe einer Vegetationsperiode zu verfolgen. Dabei hatte ich Gelegenheit, die von Haberlandt?’) an der T’huja beobachtete Erscheinung der „Vergilbung“* auch an der Tanne zu studieren. He jr wur‘ IS) > Vergilbungserscheinung an der Tanne (Abies alba). Eine Tanne sollte aus Weißenbach an der Triesting in den Arkadenhof der Wiener Universität verpflanzt werden. Während des Transportes trat ein starker Frost ein und die Tanne kam hier einseitig vergilbt an. Haberlandt hat in seiner Abhandlung „Winterfärbung aus- dauernder Blätter“ für Thuja die Erscheinung des „Vergilbens“ unter dem Einflusse niederer Temperatur festgestellt. Es lag daher die Annahme nahe, daß es sich auch bei unserer Tanne um die- selbe Art der Vergilbung handle. Ich schnitt einige sehr stark vergilbte Zweige ab und stellte sie in gewöhnlichem Wasser in das Warmhaus. Aus der am Schlusse folgenden Tabelle der Ablesungen nach den Raddeschen Farbentafeln ist zu ersehen, daß ein leb- 1) Vgl. Nr. 6, S. 231. 2) Untersuchungen über die Winterfärbung ausdauernder Blätter. Sitzungs- berichte d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. 72, 1876,. 263 3sxH .or 0.» Te RAS STSBEH ! IIIX 'S ı IIIX t IIIX 9 LUX ER TIK TV sgE EIN 9 ! IIIX ‘s I IIX EXP Ei, XI , | 7 000 SIEHE CHIX: 9 ux IX=r ax% dxı®e oe 3 IIIX 8 3 ]IIX 's Y IIIX 's 4 IIIX 9 umge | ie yuegsuoy 3 IIIX 'S 3 IIIX 'S !JIIX 8 A11IX 9 S-IX. 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Plastiden konnten trotz sorgfältiger Anwendung verschiedener Tinktionen nieht nachgewiesen werden. Ich verwendete zur Färbung Eosin, Gentianaviolett und Pikrinnigrosin. Die vergilbten Zweige des im Freien stehenden Baumes hatten erst gegen Anfang Mai die Farbe der normalen Zweige an- genommen. Ich konnte auch bei diesem Versuche einen Unterschied bei den verschiedenen Altersstufen konstatieren. Die vergilbten Sprosse der zweijährigen Triebe ergrünten viel rascher als die der einjährigen; ebenso ergrünten die an der Spitze des Zweiges ste- henden Triebe rascher. Es war auch wahrzunehmen, daß das Er- grünen von der Basis der Nadeln gegen die Spitze fortschreitet. VII. bis XVII. Versuch (Abves alba). Um zu konstatieren, ob das Dunklerwerden der Triebe mit zunehmendem Alter auf die größere Menge oder auf eine differente Zusammensetzung des Ühlorophylipigmentes zurückzuführen ist, wurde das zu den Untersuchungen verwendete Material stets von demselben Individuum genommen und die Untersuchungen stets in gleichen Zeitintervallen vorgenommen. Es zeigt sich, daß der Unterschied zwischen den verschiedenen Altersstufen, ich meine hier die ein- und zweijährigen Triebe — denn ich habe bei ver- gleichenden Untersuchungen der zwei-, drei- und vierjährigen Triebe keinen Unterschied konstatieren können — mit dem Fort- schreiten der Vegetationsperiode sich kontinuierlich ausgleicht. Die folgenden Daten bestätigen die Annahme von der Vermehrung des Chlorophylipigmentes mit fortschreitendem Wachstume. Ausschüttlungsversuche: Rohehlorophyll: 8. II. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1: 1'734 22411.2190% % 5 r =. 119882 8. III. 1907 i N x 1:21,33] 222 111. 190% g e £ LT 5.21V. 1907 s h Ä Ben... IV. 1907 3 > 5 .# 721233 ZEV L9ON = 2 R 1: 2211 16. V. 1907 s = 2 1':12189 29. V. 1907 3 e R 1:8 Xanthophyll: 8. II. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1:1'523 22.11. 190% % a e ... 1: aM 8. 1IE 19307 5 : n 1:1'258 22- 1111,290% 2 A . .. LEIaW 52 W219 # 5 S 2. De 19V 1904 3 el ; = 12a 240: 1907 A 2 h 1:,2°115 IH 190R R . B 1:1'106 33.0. LOOR 4 - h 1: 1074 265 Reinchlorophyll: 8. II. 1907 Einjährige zu Zweijährigen.. 1:1'574 22. II. 1907 ” - r .. 1% 15441 8. III. 1907 „ & . Ba N Ss. 22. III. 1907 » - - GE 5. IV. 1907 P x 5 Aa Ina D51 5 19. IV. 1907 s „ n 1: 1206 27051907 - . ä 1: 2-19} 16. V. 1907 - h R „6 La a7 29. V. 1907 S - 2 a Da die folgenden Daten von den Ausschüttlungen eines an- deren Abies-Individuums stammen, so setzen sie die Tabelle nicht lüekenlos fort; zeigen aber im übrigen auch die Zunahme an Chlorophyllfarbstoff mit fortschreitendem Wachstume. Rohehlorophyll: 21. V. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen') 1.35"3:.6°25 11. VI. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen ') 1:3°108:4-23 Xanthophyll: 21. V. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen 1:4-25: 4-57 11. VI. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen 1:2°89:3°02 Reinchlorophyll: 21. V. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen 1:5:3,£58:63 11. VI. 1907 Diesjährige zu Einjährigen zu Zweijährigen 123.69:3°72 Adsorptionsversuche: Die in Verwendung kommenden Zweige zeigen an den ein- jährigen Trieben vergilbte Nadeln, u. zw. an der Spitze in viel höherem Maße als an der Basis. In analoger Weise verhalten sich auch die ganzen Sprosse; die älteren Triebe weisen die Vergilbung in viel geringerem Maße auf als die einjährigen. Im Chromatogramme der einjährigen Triebe ist die hellgrüne Zone doppelt so breit als in dem der zweijährigen. Meiner An- nahme nach ist die stärkere Vergilbung der einjährigen Triebe die Ursache der größeren Zonenbreite, die Vergilbung überhaupt der Grund des Vorhandenseins dieser Zone, da ich im weiteren Verlauf der Untersuchungen wahrnahm, daß das Rückschreiten der Vergilbung mit der Rückbildung der Zone zusammenfällt. 1) Von diesen Versuchen konnten keine Chromatogramme gemacht werden, da das Material nicht ausreichend war. Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1909. 20 266 8. II. 1907 Einjährige: Zweijährige: 1. Zone: Farblos .... vorhanden vorhanden 2. Zone: Gelb, Xantho- BRylSDe 2222 fehlt 4 mm 3. Zone: Olivgrün, Chlorophyllin ß .... 2:5 mm 14 mm 4. Zone: Hellgrün ... 6 mm 3 mm 5. Zone: Blaugrün, Chlorophyllin &... mm 8:5 mm 6. Zone: Gelb, Xantho- phyll «@' und a“ .. il mm 13 mm 7. Zone: Grau, Chloro- phyllanie.. 2. „u. 1:5 mm fast 2 mm Karotmlans. HR ..3:% Grüngelb Schmutziggelb Kardinalton: Grasgrün 3, VII, i— 4, XI, k 3, IX, g— 5, XIII, g 22. II. 1907 Einjährige: Zweijährige: 1. Zone: Farblos .... vorhanden vorhanden 2. Zone: Gelb, Xantho- pıyll Bene nn fehlt fast 4 mm 3. Zone: Olivgrün, Chlorophyllin ß.... 3 mm 14 mm 4. Zone: Hellgrün ... 5 mm Spuren 5. Zone: Blaugrün, Chlorophyllin «&... 7 mm 8 mm 6. Zone: Gelb, Xantho- phyll «' und «“... ll mm 12 mm 7. Zone: Grau, Chloro- phyline lit. 15 mm 2 mm Karen... } .....:- Grüngelb Schmutziggelb Kardnalae. HE. 3, VL, s—4,XI,1 4,X%,g—5, XIIL, g 8. III. 1907 Einjährige: Zweijährige: 1. Zone: Farblos .... vorhanden vorhanden 2. Zone: Gelb, Xantho- phylBaet 97 fehlt 4 mm 3. Zone: Olivgrün, Chlorophyllin ß.... 7mm 13:75 mm 4. Zone: Hellgrün ... 3 mm Spuren 5. Zone: Blaugrün, Chlorophyllin «... 7mm 8 mm 6. Zone: Gelb, Xantho- phyll « und «“... 11'5 mm i2 mm 7. Zone: Grau, Chloro- phyllan ee a} 15mm 2 mm Karolin... 2.20 Schmutziggelb Gelb Kardinalton ......... 4, XI, i—4,XI,1 4,X,g—5, XII, h 92. III. 1907 . Zone: Farblos .... BEan.:....... . Zone: Olivgrün, Chlorophyllin ß.... Zone: Hellgrün .. Zone: Blaugrün ... EmerGelb....... MAone::Grau..::.r. Karotin: Gelb ....... map m we 1 2 3. Zone: Blaugrün ... 4. Zone: Hellgrün ... 5. Zone: Blaugrün ... 6. Z0n8 Gelb, .....- me GrM ...... 19. IV. 1907 1. Zone: Farblos .... Detane>» (Gelb... ..... 3. Zone: Olivgrün ... 4. Zone: Hellgrün ... 5. Zone: Blaugrün... 6... Zone.uıGelb....;. ... 7 Zone: Gran ...... Rarotin:: Gelb....... Kardinalton „meer 0. 2.29.1907 Zone: Farblos .... Zone: Gelb. 2 22 Zone: Olivgrün ... Zone: Hellgrün ... Zone: Blaugrün... Zone: Gelb. Zone: Grau .:2.%.% Karotin: Gelb ...2..7. AO90POND HM . Zone: Gelb, Xantho- Einjährige: vorhanden fehlt 855mm Spuren fast 8 mm ll mm fast 2 mm B.XIE B Einjährige: vorhanden fehlt 9:5 mm fehlt 8 mm 11’5 mm 2 mm 5, XII, f—h Einjährige: vorhanden fehlt fast 10 mm fehlt 8mm 11°75 mm 2 mm 5, XIIL, e—h Einjährige: vorhanden Spuren 12 mm fehlt 75mm 11-5 mm 2 mm 5, XIII, f—d 267 Zweijährige: vorhanden 4 mm 14 mm fehlt 9 mm ll mm 2 mm dunkler als bei den Einjährigen 5, XII, d—g Zweijährige: vorhanden 4 mm 14 mm fehlt fast 9 mm 12 mm 2 mm dunkler als bei den Einjährigen 5, XIH, d—g Zweijährige: vorhanden 4 mm 14 mm fehlt 8:5 mm 12 mm fast 2 mm dunkler als bei den Einjährigen 5, XIII, d—g Zweijährige: vorhanden 4 mm 14 mm fehlt 8 mm 12 mm fast 2 mm dunkler als bei den Einjährigen 5, XIII, f—d 20* 268 TD-HV. 1907 Einjährige: Zweijährige: 1. Zone: Farblos .... vorhanden vorhanden 2. one: "Gelb......: Spuren 4 mm 3. Zone: Olivgrün ... 12 mm 13:75 mm 4. Zone: Hellgrün... fehlt fehlt 5. Zone: Blaugrün... 75 mm 85 mm 6. Zone: Gelb. ..r...: 12 mm 12:5 mm 7. Zone :SGRauk: .n ... 2 mm 2 mm Karotin: "GEB... 2... etwas dunkler als bei den Einjährigen Kardılaton zn 2... 5, XOI, g—d 5, XIII, g—d 29. V. 1907 Einjährige: Zweijährige: 1. Zone: Farblos .... vorhanden vorhanden 2. J0n8:"GelD..r....:. 2:5 mm 4 mm 3. Zone: Olivgrün.... 13 mm 14 mm 4. Zone: Hellgrün ... fehlt fehlt 5. Zone: Blaugrün... 8 mm 8:5 mm 6.220ne elle... 12 mm 12 mm 12 one ara 22r 2. 2 mm 2 mm KUrOLDETGeID ee. Kardnaloltr. ...... 5, XII, f—d 5, XII, f—d Zusammenfassung. Aus den Ausschüttlungs- sowohl als auch aus den Adsorptions- versuchen ist zu ersehen, daß das Rohchlorophyll, das ist die Summe aller Komponenten des Pigmentes, mit dem Fortschreiten der Ve- getationsperiode zunimmt, u. zw. von Februar bis März weit stärker als von da bis Mai; von da an dürfte die Chlorophylipigment- menge gleich bleiben, was zumindest daraus hervorgeht, daß die zweijährigen Nadeln in bezug auf ihr Grün von den mehrjährigen nicht mehr unterscheidbar sind. Auch das Reinchlorophyli nimmt mit dem Fortschreiten der Vegetationsperiode zu. Was das Xantho- phyll anlangt, zeigt es sich, daß die Differenzen der Zunahmen des Xanthophylis viel kleiner und die Zunahme selbst weniger intensiv ist. Immerhin ist eine regelmäßige Zunahme mit dem Fortschreiten der Vegetationsperiode verbunden. Es ist infolgedessen möglich, daß entweder das Xanthophyll von vorneherein die im Rohchlorophyll zurückstehende Komponente ist, oder aber, daß das größere Anwachsen der Reinchlorophylikomponente davon herrührt, daß ein Teil des Xanthophylis zur Umwandlung in den grünen Farbstoff verwendet wurde, wie Wiesner schon früher gezeigt hat. Am deutlichsten werden diese Verhältnisse, wenn wir das Xanthophyll gleich „1“ setzen, wie in der folgenden Tabelle ge- zeigt wird. 269 Xanthophyl! zu Reinchlorophyli. 8.11. “ ; ß 1: 1:028 22. I, ä R N 1:1°046 8. III. ” b) - 1 5 1'059 22. III. D) - ” 1 ? 1'062 5. IV. - = ’ 1:1:063 19. IV. ; A s 1: 1'064 BIN. = R £ 1.::1:068 16,1; > 5 A 1:1:°066 a. n - a 1,3.24:069 Wie schon Jönsson für Buxus gezeigt hat, fand auch ich hier, bei Abies, parallel mit der Zunahme der einzelnen Kompo- nenten des Chlorophylipigmentes eine regelmäßig fortschreitende Abnahme des Wassergehaltes. Zum Schlusse erfülle ich noch die angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer, dem Herrn Hofrat Prof. Dr. Julius Wiesner, für die reiche Unterstützung und Anregung meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. Die vorstehende Arbeit wurde in der chemischen Abteilung des pflanzenphysiologischen Institutes unter Anleitung des Herrn Dr. V.Grafe ausgeführt, wofür ich dem Genannten bestens danke. Über eine Eigentümlichkeit der Partialinfloreszenzen von Aesculus glabra W. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit einer Textabbildung.) Die Blütenstände der Gattung Aesculus waren schon ver- schiedentlich Gegenstand morphologischer Erörterungen; bereits im Jahre 1843 befaßte sich der Berner Botaniker Henri Wydler in seiner Arbeit: „Über die dichotomische Verzweigung der Blüten- axen (cymöse Infloreszenzen) dikotyledonischer Gewächse“'), mit der Gattung, wobei er das Vorhandensein wickeliger Partial- infloreszenzen und die Förderung aus dem zweiten Vorblatt er- wähnt und auch das Vorkommen von Gipfelblüten für Aesculus Hippocastanum L. konstatiert, das letztere wohl mit einer zu weit gehenden Verallgemeinerung. Etwas eingehender sind seine An- gaben in der acht Jahre später erfolgten Publikation: „Über die symmetrische Verzweigungsweise dichotomer Infloreszenzen“, die in einer Reihe von Nummern der Regensburger Flora so viele wertvolle Notizen bringt. „Es sind meist einfache, selten (an der Basis der Gesamtinfloreszenz) gedoppelte reichblütige Wickeln, 1) Linnaea, Bd. 17, p. 169. 270 .... meist beide Vorblätter ausgebildet, hochblattartig, hinfällig“, sagt Wydler'), ohne dabei eine bestimmte Art zu erwähnen; augenscheinlich ist er auf Unterschiede zwischen den einzelnen Arten nicht gestoßen. In neuerer Zeit hat Pax das Vorhanden- sein eines weiteren Vorblattes geleugnet ”), nämlich des «-Vorblattes, wie sich aus seinen sonstigen Darstellungen ergibt, u. zw. für die ganze Familie. Das ist sicher in diesem Umfange nicht richtig; abgesehen von Vorkommnissen in der Gattung Billia Peyr. °), kann ich aus eigener Erfahrung die gelegentliche Ausbildung von Doppelwickeln bei der häufig unter dem Namen Aesc. macrostachya kultivierten Aesc. parviflora Walt. konstatieren, und höchst wahr- scheinlich ist eine in G@ardeners Chronicle erschienene Ab- bildung‘) von Aesc. sinensis Bge. richtig, nach welcher in den untersten Partialinfloreszenzen erster Ordnung zwei fertile Priman- vorblätter vorkommen. Vorkommnisse bei Aesc. parviflora Walt., über die demnächst an anderer Stelle ausführlich berichtet werden soll’), machen eine eingehendere Interpretierung der zu ganz anderen Zwecken publizierten Abbildung in dem Sinne wahrschein- lich, daß y-. vielleicht sogar ö-Achselprodukte als Seeundanblüten auftreten. Davon ist bei unserer, häufig unter den Namen Aesc. rubicunda Lodd. und Pavia rubicunda Lois. kultivierten Art°) nichts zu sehen, und selbst die so nahe liegende Fertilität des «-Primanvorblattes habe ich nie beobachtet. Die Partialinfloreszenzen erster Ordnung von Aesculus glabra W., einem im atlantischen Nordamerika weit verbreiteten Baume, stellen einfache Wiekelsympodien dar, die nach Anzahl der zur Entwicklung gelangenden Sproßgenerationen akropetal abnehmen. Vergleicht man die Teilblütenstände in verschiedenen Regionen des Thyrsus, so fällt wohl zunächst auf, daß die obersten bis über zwei Drittel des Hypopodiums mit ihrem Tragblatte verwachsen sind, daß somit Rekauleszenz vorliegt, ein Verhalten, das bisher 1) Bd. 34, 1851, p. 359. 2) Hippocastanaceae in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam., III. 5, p. 274 (1893). 3) In den Rispen der Billia columbiana Fl. et Lind. sind die untersten Partialinfloreszenzen erster Ordnung dekussiert angeordnet und stellen Dichasien dar, die durch mehrere Sproßgenerationen entwickelt sind. Akropetal folgen dreiblütige Dichasien und schließlich Einzelblüten, wahrscheinlich durch Ver- mittlung zweiblütiger Gruppen, die auf der Fertilität des ß-Primanvorblattes beruhen. Das von Radlkofer bestimmte Material stammt aus Barbacoas in der venezolanischen Provinz Trujillo und ist von Dr. H. Karsten gesammelt (Herbar des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums). 4) III. Ser., Vol. 5 (1889), p. 717, fig. 116. 5) Den Leitern der beiden großen Sammlungen, die mir die Ausführung dieser Studie ermöglichten, Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein und Herrn Kustos Dr. A. Zahlbrucekner, spreche ich auch an dieser Stelle meinen ver- bindlichsten Dank aus. 6) Hinsichtlich der Synonymie halte ich mich an Asa Grays Synoptical Flora of North America, Vol. I., 1. part (1895—1897), p. 446, der übrigens die Art im Gegensatze zu der oben zitierten Auffassung von Loiseleur-Des- longehamps zur Sektion Euaesculus zieht. 271 aus dieser Familie noch nicht bekannt war. Da diese Art der Verwachsung in den aus den verschiedensten Familien bekannt gewordenen Fällen progressiv auftritt, so überrascht es keineswegs, daß die untersten Partialinfloreszenzen erster Ordnung dieses Ver- halten nicht oder nur in sehr geringem Maße zeigen; ein Beispiel dafür bietet die Narbe in Abbildung 1, welche die Insertion des abgefallenen Tragblattes a bezeichnet. Der abgebildete Teilblütenstand erster Ordnung ist schräg von links oben gesehen ''), so daß man das median nach hinten fallende zweite Kelchblatt der Primanblüte nahezu en face zusehen bekommt. In blütenmorphologi- scher Hinsicht be- N =‘ schränke ich mich auf Me‘ 1 EEE die Bemerkung, daß en Zi ds hier wie auch bei an- EN ie deren Blüten die euto- pisch-quinkunciale Kelehdeckung nicht rein erhalten, sondern gestört war, u. zw. da- durch, daß das kräftig entwickelte fünfte Kelchblatt mit seinem vorderen, hier also rechten Rande über den von Sep. 3 über- griff, so daß eine meta- topische Deckung co- chlearen Charakters zu- stande kommt. Bei den jüngeren Knospen sind die Ränder der Keleh- Abb. 1. Aesculus glabra. W. Partialinfloreszenz blätter so sehr im erster Ordnung. Näheres im Text. Indument verborgen, daß nur das erste sich klar abhebt, wie das auch bei der Se- kundanblüte in der Abbildung deutlich und bei der Quartanblüte angedeutet ist. Eigentümlich ist nun das Verhalten der Vorblätter. In der Abbildung sind die koordinierten Vorblätter, bzw. deren gekürzte !) Die unmittelbar über der Insertion der konsekutiven «-Vorblätter ge- zeichneten quer über den Pedicellus verlaufenden Bänder stellen Artikulationen ‘ dar, an deren die Blüten abzufallen pflegen. 272 Formeln, so bezeichnet, daß sie übereinander oder, wo das der Schriftgröße wegen nicht angängig, nahezu nebeneinander zu stehen kommen. Da nun immer die Insertion der Brakteolen mit der Formel verbunden ist, so fällt es auf, daß allgemein das ß- Vorblatt tiefer inseriert erscheint als das «-Vorblatt, daß somit eine ähnliche Erscheinung hier zu konstatieren ist, wie wir sie schon längst von den Kelehblättern unter dem Namen der Meta- topie kennen. Diese Vorblattmetatopie können wir uns leicht dadurch entstanden denken, daß von der zwischen dem Priman- blütenprimordium und der Anlage der Partialinfloreszenz zweiter Ordnung gelegenen Furche sich eine Meristemzone nach der Basis des «-Vorblattes hinzieht, die ihre Intensität in der angegebenen Richtung verstärkt. Der Effekt einer in diesem Sinne differenten Meristemtätigkeit wird schließlich die Emporhebung des sterilen «-Vorblattes über die Insertion des ß-Vorblattes selbst dann sein können, wenn das letztere durch die auch nach Generationen pro- gressive Rekauleszenz verschoben erscheint. Catharinea Haussknechtii in Steiermark. Von Dr. H. Sabransky (Söchau, Steiermark). In Breidlers Aufzählung der Laubmoose Steiermarks') finden wir die bekannten drei Arten der Gattung Catharinea, ©. angustata Brid., ©. undulata Web. et Mohr und (. tenella Röhl., als im Lande wachsend angeführt. Ver kurzem gelang es mir, als vierte Art CO. Hausskmechtii (Jur. et Milde) Brotherus?) auf- zufinden, u. zw. in Holzschlägen der Berge längs des Feistritz- flusses zwischen Maierhofen und Kohlgraben nächst Fürstenfeld, wo sie in Gesellschaft von typischer C. undulata und deren Stand- ortsform ß. minor Web. et Mohr, sowie C. angustata Brid. auf Waldboden reichlich fruchtend vorkommt. Diese Art ist von ©. undulata sofort durch die zahlreichen (2—6), aus demselben terminalen Blattschopfe hervorwachsenden Sporogone zu unterscheiden. So augenfällig dieses Merkmal zu sein scheint, kann ihm trotzdem keine besondere Dignität zu- geschrieben werden. Einerseits finden sich in den Rasen von (©. Haussknechtii immer auch einzelne Pflänzchen, die einsetig sind, anderseits kommt auch ©. undulata mit mehrfachen Sporogonen vor. Limpricht?°) stellt das zwar in Abrede, doch sagt schon Bridel-Brideri*) von ©. undulata: „Pedunculus solitarius ge- 1) Breidler, Die Laubmoose Steiermarks und ihre Verbreitung (1891), pag. 154. \ 2) Brotherus, Etudes sur la distrib. des mousses au Caucase (1884), pag. 4. : ®) Limpricht, Die Laubmoose (1894), pag. 594. #) Bridel-Brideri, Bryologia universa, II (1827), pag. 103. 273 mellusque imo et ter-— quadrigeminus“, desgleichen Milde!'): „Früchte zu 1—3 in derselben Hülle“, Schimper?): „Fructus solitarius vel bi- et ternatus* etc. Otto Jaap bezeichnet solche Formen echter ©. undulata direkt als var. polycarpa. Noch we- niger verläßlich sind die Maße der Sporen und der Peristome dieser Arten, da sie anscheinend einer großen Variationsbreite unterworfen sind. Nach Limpricht (l. e., pag. 595) messen die Peristomzähne der ©. Haussknechtii 300 u, die Sporendiameter 10—14 u gegen 500 u und 16—23 u bei ©. undulata. Nawa- schin?°) findet dieselben Zahlen für ©. Haussknechtii zu 250 bis 280 u, respektive 9—11 u. Ich finde für das Peristom von Ü©. Haussknechtii aus der Umgebung von Klausenburg 240 u und 18 u Sporendicke; für die steirische Pflanze betragen diese Maße 400—450 u und 20—22 u. Welchen sehr relativen Wert diese Abmessungen haben, beweisen mir zwei selbst gesammelte Exem- plare typischer CO. undulata, das eine aus den Kleinen Karpaten bei Preßburg mit 600 u Zahnhöhe und 33 «a Sporendicke, das andere von Brandberg im Zillertale mit 390—450 u Peristomhöhe und 25 u Sporendurchmesser. Der durchgreifende Unterschied der in Rede stehenden Arten ist wohl in den Blütenverhältnissen zu suchen. Die Blüten der ©. Haussknechtii sind stets rein parö- zisch (nicht parözisch und polydzisch wie bei ©. undulata) und tragen immer eine Gipfelknospe in der Mitte des vertieften Blütenbodens, zunächst welcher die Antheridien mit ihren Hüll- blättern und dann peripheriewärts Gruppen von Archegonien stehen. Bei C. undulata dagegen sproßt die @ Blüte aus der Mitte der 3. Alles in allem ist ©. Haussknechtii jedenfalls eine recht auffallende, aber nichts weniger als scharf umrissene Form, und Herr Prof. Matouschek, der mein Moos zu prüfen die Güte hatte, wird im Rechte sein, wenn er meint, C. Haussknechtii sei eine „werdende Art“. Die Systematik der Samenpflanzen bietet ja eine Fülle analogen Verhaltens. ‘ Über eine interessante Form von Carlina acaulisL. Von K. Wein (Helbra, Mansfelder Seekreis). Es ist eine eigentümliche pflanzengeographische Erscheinung, daß im Gebiete der Flora des Harzes Carlina acaulis trotz der an vielen Stellen vorhandenen Wachstumsbedingungen nur an sehr wenigen Orten vorhanden ist; an dem einen von ihnen, im Unter- harze bei Wippra, habe ich mehrere Jahre hindurch Gelegenheit gehabt, von dieser interessanten Pflanze die schon verschiedentlich 1) Milde, Bryologia silesiaca (1861), pag. 246. 2) Schimper, Synopsis musc. Europ. (1876), pag. 528. 8) Zi ckendraht, Beitr. zur Kenntnis der Moosflora Rußlands (1894), pag. 38. 274 in der Literatur erwähnte ästige mehrköpfige Form zu beobachten. Wenn darum selbst in anerkannt guten Florenwerken der Gegen- wart in der Beschreibung von Carlina acaulis zu lesen ist „Stengel einköpfig“ und diesem Merkmale ©. vulgaris gegenüber sogar Be- deutung beigemessen wird, so bedarf dieser Passus dringend der Richtigstellung'). Daß dieser Fehler, der sich schon bei fast allen Schriftstellern des vorigen Jahrhunderts (Wimmer, Koch usw.) findet, bis heute noch nicht beseitigt worden ist, muß umsomehr Wunder nehmen, als bereits vor fünf Dezennien Th. Irmisch (Botanische Zeitung, XVII [1859], 165) auf die Notwendigkeit der Berichtigung der diesbezüglichen Angaben hingewiesen hat. Ver- anlassung zu seinen Bemerkungen gab ihm das mehrfache Vor- kommen der ästigen Form von C. acaulis auf den Kalkbergen um Arnstadt (Thüringen). Das Resultat seiner Beobachtungen über sie faßte er zusammen in den Worten: „Eine Varietät kann ich in solchen Exemplaren nicht anerkennen, da es höchst wahrscheinlich ist, daß so beschaffene Exemplare in anderen Jahren nur einköpfig erscheinen“ (a. a. O., 166). Ein Grund für die Unbeständigkeit scheint ihm nicht bekannt geworden zu sein. Nach Sagorski, der diese Form in Thüringen bei Eckartsberga und Freiburg ver- schiedentlich beobachten konnte und mir über seine Beobachtungen in dankenswerter Weise eingehendere Mitteilungen machte, fehlt sie im allgemeinen in trockenen Jahren. Direkt bezeichnete mehr- köpfige Individuen gelangten in niederschlagsarmen, aber auch in kalten Sommern nicht zur vollen Entwicklung, sondern zeigten sich als einköpfige f. caulescens, die selbst nicht einmal (und hiermit stimmen auch meine Beobachtungen um Wippra überein) als kon- stante Form gelten kann, weil die Länge des Stengels entsprechend den Witterungsverhältnissen des Jahres schwankt. Trotzdem ist aber nach Sagorski, dem ich auch hierin beipfliehten muß, ander- seits nicht zu leugnen, daß sich Verästelung und Mehrköpfigkeit an einzelnen Individuen oft auffallend erhalten. Eine durch diese Eigenschaften ausgezeichnete ©. acaulis, die durch ihre starke Entwicklung Sagorski besonders auffiel, zeigte z. B. die Viel- köpfigkeit in einer ganzen Reihe hintereinander folgender Jahre, unter denen sich auch solche befanden, wo infolge der Trockenheit stengeltragende C. acaulis stengellos geworden war. An dem Fund- orte bei Wippra trat auch in dem durch relativ geringe Nieder- schläge ausgezeichneten Jahre 1906, ebenso wie im vorigen als auch im folgenden, unsere Form verschiedentlich konstant auf. Auch Bornmüller (Mitteil. d. Bot. Ver. Thüringen, N. F., XXII [1907], 63) hält auf Grund seiner Beobachtungen im Hetschbachtale bei Hengstburg unweit Weimar, wo sie sich im Jahre 1903 in großen Mengen zeigte, im folgenden aber fehlte, das Vorkommen unserer !) Bei ©. vulgaris L. finden sich auf trockenem Boden öfters einköpfige Exemplare (var. acaulis G. F. W. Meyer, Chloris Hannov. [1836] 441; Fl. Hannov. excurs. [1849], 307); vgl. auch Poeverlein in Mitteil. d. Bayr. Bot. Gesellsch., 1905, 489 ff. 275 Form nur für eine zeitweise auftretende Erscheinung; die Ursache davon sieht er aber nicht in Witterungseinflüssen, sondern erklärt mit großer Wahrscheinlichkeit als solche Insekten, die frühzeitig in der Sproßspitze Verheerungen anrichten und dadurch Seiten- sprossungen veranlassen. Ich glaube allerdings sehr wohl, daß durch Insekten derartige Bildungen, wie sie sich z. B. bei Cirsium arvense und Carduus crispus oft schön beobachten lassen, hervor- gerufen werden könnten, konnte aber indessen noch niemals tierische Sehädigung an derartiger ästiger ©. acaulis nachweisen, halte sie auch wegen des Milchsaftes, den die Pflanze führt, für schwerlich möglich. Es sind unter allen Umständen, namentlich auch in anderen Gegenden als bisher, noch Beobachtungen vorzunehmen, durch die der systematische Wert unserer Form festgestellt werden kann; höher als wie eine Spielart kann sie nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse nicht bewertet werden. Zur Nomenklatur ist folgendes zu bemerken: Irmisch führte für unsere Form (a. a. O0.) die Bezeichnung polycephala ein; als was er diese aufgefaßt wissen wollte, geht aus seinen oben ange- führten Worten hervor. Seine Publikation scheint aber selbst den thüringischen Botanikern unbekannt geblieben zu sein, wenigstens wird von ihnen (z. B. Sagorski in Mitt. d. Bot. Ver. Thür., N. F., II. [1892], 23; Bornmüller, a. a. O.) für sie immer die ihr von Ilse (Flora von Mittelthüringen [Jahrbücher der kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, N. F., Heft IV] 1866, p. 17) gegebene Benennung Eckartsbergense angewandt. Der in Schinz und Keller, Flora der Schweiz, 2. Aufl., II. (1905), 223, gebrauchte Rapinsche Name pleiocephala scheint, nach freund- lieher Mitteilung von Herrn Professor Dr. H. Schinz, nirgends mit Diagnose publiziert worden zu sein. In den Rapinschen Floren fehlt diese Variatät und Jaccard, in dessen „Catalogue de la Flore Valaisanne“ sie zuerst vorkommt und woher sie Schinz und Keller entnommen haben, konnte nur die Auskunft geben, daß er jetzt selbst nieht mehr wisse, woher er den Namen habe. Zur Verbreitung dieser polycephala bemerke ich, daß sie mir außer aus Thüringen (mehrfach), dem Harze, der Schweiz, noch aus Bayern (cf. Schwarz, Fl. Nürnberg [1899], 745) bekannt ge- worden ist. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Dalmatiens. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). In den folgenden Zeilen möchte ich eine Aufzählung von Pilzen geben, die Abteilungsleiter Kustos Dr. A. Zahlbruckner in einer von ihm zur Bestimmung übernommenen Kollektion von Flechten vorfand, welche Stabsarzt Dr. A. Latzelin der Umgebung 276 von Ragusa in Dalmatien gesammelt hatte. Wie es in der Natur der Sache liegt, treten in der genannten Pilzkollektion die Flechtenparasiten stark in den Vordergrund, von denen eine Art auf Collema pulposum Ach. als Tichothecium Latzelii nov. spec. neu beschrieben wird, während eine andere Spezies (Laestadia aegyptiaca Keißl. —= Verrucaria aegyptiaca Müll. Arg.), bisher für Agypten und Griechenland angegeben, durch ihr Vorkommen in Dalmatien bemerkenswert erscheint. Für freundliche Winke bei Bestimmung der Flechtenparasiten bin ich Herrn Abteilungsleiter Dr. A. Zahlbruckner sowie Herrn Schulrat Dr. J. Steiner zu Dank verpflichtet. Die Belegexemplare finden sich im Herbar der botanischen Abteilung des naturhistorischen Hofmuseums in Wien vor. Nunmehr gebe ich die Aufzählung der in obengenannter Pilz- kollektion enthaltenen Arten, wobei ich gelegentlich kritische Be- merkungen beifüge. Pyrenomycetes. Laestadia aegyptiaca Keißl. — syn. Verrucaria aegyptiaca Müll. Arg. in Rev. mycol., vol. II (1880), p. 82. — Carlia (= Lae- stadia) cahirensis Steiner, Beitr. z. Lichenenfl. Griech. u. Agypt. in Sitzuugsber. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CII, Abt. 1 (1893), p. 171 (p. 20 des Separ.). Ragusa: hinter der Zarkovica, Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 537); parasitisch auf dem Thallus von Diatorella fossarum (Duf.). Gehäuse sehr klein; Schläuche keulig, ca. 75X12—15 u messend; Sporen zu 8, unregelmäßig zweireihig, körnig, ca. 18x6 u messend. Besonders durch die kleinen Gehäuse auf- fallend, weshalb andere Arten, wie Verrucaria verrucicola Oliv. und V. Xanthoriae Oliv.'), nicht in Betracht kommen. Steiner, l. c., weist schon gelegentlich der Beschreibung der Oarlia cahirensis auf V. aegyptiaca Müll. Arg. hin, deren Identität er als möglich hinstellt. Nachträgliche Untersuchung der Original- exemplare von Müller Arg., die Steiner vornahm, wie meine eigenen Untersuchungen, haben ergeben, daß tatsächlich ©. cahi- rensis Steiner mit V. aegyptiaca Müll. Arg. identisch sei, welcher Flechtenparasit nach seinen Merkmalen in die Pilzgattung Lae- stadia zu stellen ist. Pharcidia conspurcans Wint. apud Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2. Aufl., Bd. I, Abt. 2 (1885), p. 347. — syn. Sphaeria con- spurcans Oliv. in Bull. Acad. internat. geogr. bot., vol. 17 (1907), pag. 163. — Arthropyrenia glebarum Arn. in Flora, Bd. 70 (1887), p. 152. !) In Bull. internat. geogr. bot., vol. 16 (1906), p. 264. — Erstgenannte Art wurde von Saccardo in Syll. fung., vol. 17, p. 576, mit Recht als Lae- stadia (L. verrucicola Sacc. et D. Sacc.) aufgefaßt. 277 Ragusa: Giorchetto, März 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 907), auf dem Thallus von Thalloidima coeruleo-nigricans Lgth.). Lapad, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 530 B), auf derselben Flechte. Beim Vergleich der Beschreibung von Ph. conspurcans Wint. mit jener von Arthropyrenia glebarum Arn. fällt sofort eine große Ähnlichkeit auf; es kann an der Identität der Arnoldschen Art mit der schon früher von Fries!) als A. conspurcans beschriebenen Spezies nicht gezweifelt werden. An vorliegenden Exemplaren sind die Schläuche in der oberen Hälfte bauchig, nach unten in einen plumpen Stiel ver- schmälert und messen ca. 36x12 u. Die Sporen sind länglich (das eine Ende etwas breiter), messen ca. 11X4 u und führen meist drei Oltropfen, während Arnold deren vier angibt. Eine Querwand konnte ich an vorliegenden Exemplaren nicht sehen; es liegen offenbar junge Sporen vor, ähnlich wie auch an den Arnoldschen Exsikkaten einige Sporen zu sehen waren, die noch keine Wand besaßen. Tichothecium erraticum Mass., Neag. Lichen. (1854), p. 9, nr. 9; Sacc., Syll. fung., vol. IX (1891), p. 726; Winter, 1. c., p. 350. — Endococeus erraticus Nyl., Expos. synopt. Pyren. in Mem. Soc. Ac. Maine-et-Loire, vol. IV (1858), p. 69; Oliv., 1. c., vol. 17 (1907), p. 124. Ragusa: hinter der Zarkovica, Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 547); auf dem Thallus von Aspicilia calcarea Krbr. Schläuche ca. 60x18 u, obere Hälfte aufgeblasen, an- nähernd verkehrt-eiförmig, ziemlich diekwandig, untere Hälfte einen dieken, plumpen Stiel bildend; Sporen ca. 8x4 u. Oben genannter Parasit variiert sehr stark in der Größe der Gehäuse und Sporen, wie mich ein Vergleich verschiedener Herbar- exemplare lehrte. Vorliegende Exemplare gehören zu denjenigen mit größeren Gehäusen und größeren Sporen. Tichotheeium Latzelii Keißl., nov. spec. Peritheeiis immersis, apice rotundato ostiolato prominulis, depresso-globosis, atris, parvis, ca. 200—300 u; ascis eylindrico- clavatis, non stipitatis, 8-sporis, ca. 45—55xX12—15 u; para- physibus nullis; sporis fusiformibus rectis, uniseptatis, brun- neolis, 2—4 guttulatis, oblique 2-seriatis, ca. 12—15X6 u. Hymenio J—. In thallo Collematis pulposi Ach. prope Fort Lorenzo ad Ragusam leg. Dr. A. Latzel (Herb. Mus. Palat. Vindob.). Unterscheidet sich von Tichothecium Collemarium Zopf in Hedwigia, Bd. 35 (1896), p. 324 (syn. Microthelia Collemaria Linds.?) mit vielsporigen Schläuchen und dunkelbraunen Sporen !) In Lich. Spitzb. in Sv. Vet. Ak. Handl., Bd. 7, Nr. 2 (1867), p. 51. 2) In Observ. New Lichen. and Fungi Otago in Proc. R. Soc. Edinburgh, vol. XXIV (1867), p. 442; Observ, new lichenie. Mikro-Fungi in Transact. R. 278 vor allem durch die 8-sporigen Schläuche und die hell- braunen Sporen. Vor den anderen, bisher beschriebenen Tichothecium-Arten scheint vorliegende neue Art schon durch das Vorkommen auf einer Öollemacee sehr bemerkenswert. Xenosphaeria oligospora Wain., Adjum., vol. II (1863), p. 203; Zopf in Hedwigia, Bd. 35 (1896), p. 358. — syn. Sphaeria oligospora Oliv., 1. e., vol. 17 (1907), p. 170. Meleda: Govedjari, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 48d), auf dem Thallus von Lecanora chlarona Ach. Schläuche zylindrisch, diekwandig (namentlich am Scheitel), ca. 75x15 u messend; Sporen breit-spindelig, an den Enden abgerundet, dunkelbraun (anfangs blaßbraun), zu vier im Schlauch, ca. 21X10 u lang. Bisher anscheinend nur für Solo- rina und von Kernstock') für Aspieilia gibbosa Krb. als Parasit angegeben. An dieser Stelle sei nebstbei darauf ver- wiesen, daß sich in Saccardos Spyll. fung., vol. XIV, p. 538, eine Pharcidia Gyrophorae Zopf angeführt findet, welche jedoch wegen der zweizelligen braunen Sporen offenbar in die Gattung Tichothecium zu stellen ist und daher 7. Gyrophorae (Zopf) zu heißen hat. Ceriospora Dubyi Niessl. in Verh. naturf. Ver. Brünn, Bd. 14 (1875), Abh., p. 169. — syn. Ceriospora zantha Sacc. in Michelia, v0]. 141879), p: 36: Ragusa: auf Lapad, an Stengeln von Phlomis tuberosa L., Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 626). Die beiden oben genannten Arten sind wohl identisch. Der Hauptunterschied soll in den (bei beiden übrigens gleich großen) Sporen liegen. Es wird nämlich für ©. Dubyi?) angegeben, daß die Sporen fast hell sind, zwei Oltropfen führen und nur eine Wand besitzen; es dürfte aber wohl keinem Zweifel unterliegen, daß die Angaben für ©. Dubyi sich auf junge Sporen beziehen, die später gelbbraun werden und noch weitere zwei Wände er- halten und dann mit den Sporen von (©. zantha ?) übereinstimmen. Würden die Sporen tatsächlich hell bleiben, so müßte ©. Dubyi in die Gattung Ceriosporella Berlese gestellt werden. An den mir vorliegenden Exemplaren gewahrt man vierzellige Sporen, die zwei mittleren Zellen honiggelb gefärbt, die End- zellen hell, farblos, deren Geißel am oberen und unteren Ende sich erst spät bildet, wenn die Sporen bereits austreten. ÖOl- tropfen, die angegeben werden, sah ich nicht. Berlese, 1. c., Soc. Edinburgh, vol. XXV, part 2 (1868/69), p. 555, tab. 24, fig. 22. — Krempelhuber (Gesch. d. Lichenol., Bd. III, S. 212) gibt ek als Zitat an Linds., Memoir, Spermog. and Pyen. in Transact. R. Soc. Edin- burgh, vol. XXII (1859), p. 272, an welcher Stelle aber nur das Vorkommen eines Parasiten erwähnt wird, ohne daß derselbe einen nen erhält. 1) Vgl. Österr. botan. Zeitschr., Bd. 47 (1897), p 2) Vgl. die Abbildung in Berlese, Icon. Au vr 7 tab. XVIII, fig. 2. 3) Vgl. die Abbildung in Berlese, Lie, 88.1 279 bildet für die Sporen von C. xantha auch die Endzellen honig- gelb gefärbt ab, was nach den Beschreibungen nicht richtig ist. Es wird angeführt, daß bei ©. Dubyi die Perithecien grünlich, bei ©. zantha gelblich sind, was ich aber nicht be- stätigen kann. Paraphysen sind entgegen den bestehenden An- gaben vorhanden; dieselben sind meist länger als die Schläuche um ca. 15—25 u überragend), mit Öltropfen erfüllt, ca. u breit. Diatrypeila verruciformis Nitschke, Pyren. german. (1867), p. 78 — var. nigro-annulata Berl., Icon. fung., vol. III, fasc. 5 (1905), p. 117, tab. 153, fig. 2. — syn. D. nigro-annulata Nitschke, 1. c., p. 81. Ragusa: Wäldchen südlich von Bosanka, an Zweigen von Fraxinus Ornus L., Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel. Berlese, |. e., hat vollkommen recht, D. nigro-annulata, die eigentlich nichts ist als eine kleinere Form von D. verruci- formis mit geringerer Zahl von Perithecien im Stroma, als Va- rietät zu dieser zu ziehen. Nur die Angabe Berleses, daß die Sporen hellgrün seien, ist wohl nicht richtig; denn die Sporen sind, wie verschiedene Autoren angeben und ich auch bestätigen kann, bräunlich. (Schluß folgt.) Literatur - Übersicht‘). Mai 19092). Adamovi& L. Die Verbreitung der Holzgewächse in Bulgarien und Ostrumelien. (Denkschriften d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., LXXXIV. Bd., 1909, S. 625—639.) 4°. 1 Karte. Dalla Torre K. W. v. und SarntheinL. Grf.v. Die Pflanzen- und Tierwelt Tirols. (Selbstverlag. des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Tirol.) 8°. 8 S. Derganc L. Geographische Verbreitung der Moehringia villosa (Wulfen) Fenzl (Schluß). (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 5, S. 71—14.) 8°. Fritsch K. Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien. Zweite, neu durchgearbeitete 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Besprechungen einiger Arbeiten werden in der nächsten Nummer nachgetragen werden. 280 Auflage. Wien (Karl Gerolds Sohn), 1909. 8°. LXXX + 725 8. — Gebunden X 10, geheftet X 9. Das Erscheinen einer zweiten Auflage dieses Buches, das sich in Öster- reich längst als unentbehrliches Hilfsmittel für Fachmänner und Laien, für Lehrer und Schüler allgemein eingebürgert hat, ist mit Freude zu begrüßen. Hat auch die erste Auflage zur Zeit ihres Erscheinens allen billigen An- forderungen vollauf entsprochen, so konnte sie doch nach den raschen Fort- schritten, welche sowohl die systematische, wie die floristisch-pflanzen- geographische Forschung in den letzten Jahren gemacht hat, jetzt nicht mehr als vollkommen den Stand der Kenntnisse wiedergebend angesehen werden. Verfasser hat keine Mühe gescheut, um alle neueren monographischen und sonstigen systematischen Arbeiten, ebenso wie die gesamte, oft recht zer- streute floristische Literatur in weitestgehendem Maße zu berücksichtigen und die Neuauflage in jeder Beziehung dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft anzupassen. Die Gesamtanlage des Buches ist die gleiche ge- blieben, ebenso die Umgrenzung des Gebietes. In den Verbreitungsangaben finden wir dagegen zahlreiche Erweiterungen und Richtigstellungen. Zahlreiche Arten, die in der ersten Aufiage gefehlt haben, sind neu aufgenommen worden: insbesondere [anden auch die verwilderten Pflanzen jetzt eine ein- gehendere Berücksichtigung. Die analytischen Schlüssel wurden vielfach um- gearbeitet, und manche Stelle, die in der ersten Auflage namentlich dem Un- geübteren Schwierigkeiten bereitet hat, ist in zweckmäßiger Weise verbessert worden. Tiefgreifendere Änderungen in systematischer Beziehung finden sich bei den Cyperaceen und Umbelliferen, ferner bei Koeleria, Cerastium, Car- damine, Rubus, Potentilla, Alchemilla, Gentiana, Thymus, Mentha, Alec- torolophus, Knautia, Centaurea, Taraxacum, Hieracium und noch manchen anderen Gattungen. Besondere Sorgfalt wurde auch der Durchführung der neuen Nomenklaturregeln zugewendet. Obwohl sich der Verfasser in allen irgendwie zweifelhaften Fällen möglichst konservativ verhalten hat, waren doch sehr zahlreiche Änderungen von Namen unvermeidlich. Von besonderem Vorteil ist es dabei, daß die in der ersten Auflage gebrauchten Namen gleich im Text in Klammer beigefügt sind. Außerdem befindet sich, wie in der ersten Auflage, am Ende des Buches ein Synonymenverzeichnis. Die in der ersten Auflage getrennten Register der lateinischen und deutschen Pflanzen- namen sind in eines verschmolzen, die lateinischen Namen durch fetten Druck hervorgehoben. Durch die zahlreichen Erweiterungen und Ergänzungen wurde der Umfang des Buches gegenüber der ersten Auflage um mehr als 60 Seiten vergrößert. In seiner neuen Form entspricht das Buch sämtlichen Anforderungen, die sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Be- ziehung gerechterweise an dasselbe gestellt werden können, und es ist nicht zu zweifeln, daß dasselbe sowohl sich selbst neue Freunde werben, als auch dazu beitragen wird, der Botanik neue Jünger zuzuführen. Grafe V. und Linsbauer K. Über den Kautschukgehalt von Lactuca viminea Presl. (Zeitschr. f. d. landwirtschaftl. Versuchs- wesen in Österreich, 1909, S. 126—141.) 8°. 4 Textabb. Himmelbaur W. Eine blütenmorphologische und embryologische Studie über Datisca cannabina L. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. OXVIII, Abt. I, Februar 1909, S. 91—113.) 8°. 1 Doppeltafel, 4 Text- figuren. Vgl. Nr. 5, S. 205. Höhnel F. v. und Litschauer V. Beiträge zur Kenntnis der Cortieieen (III. Mitteilung). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Oktober 1908, S. 1081—1124.) 8°. 10 Textfig. 281 Janchen E. Zur Frage der totgeborenen Namen in der botani- schen Nomenklatur. Wien (Selbstverlag), 1909. 8°. 28 8. Auf Grund einer sehr detaillierten und durch zahlreiche Beispiele er- läuterten Untersuchung kommt Verf. zu dem Ergebnis, daß das insbesondere von H. Scehinz und A. Thellung vertretene „Prinzip der totgeborenen Namen“ einerseits den Nomenklaturregeln nicht entspricht, anderseits für den praktischen Gebrauch unzweckmäßig ist. Köck G. Über drei kryptogamische Erreger beachtenswerter Pflanzenkrankheiten (Pseudoperonospora cubensis, Sphaerotheca Mors wvae und Fusarıum sp.). [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, $. (48), 3. u. 4. Heft, S. (49)—(57)]. 8°. Krasser F. Zur Kenntnis der fossilen Flora der Lunzer Schichten. (Jahrbücher der k. k. geolog. Reichsanstalt Wien, Bd. 59, 1909, Heft 1, S. 101—126.) gr. 8°. Linsbauer K. und Abranowicz E. Untersuchungen über die Chloroplastenbewegungen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. OXVIII, Abt. I, Februar 1909, S. 137—182.) 8°. 2 Doppeltafeln, 8 Textfig. Vgl. Nr. 4, S. 165. — — und Vouk V. Zur Kenntnis des Heliotropismus der Wurzeln. (Vorläufige Mitteilung.) (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 4, S. 151—156.) 8°. Molisch H. Das Warmbad als Mittel zum Treiben der Pflanzen. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 38 S., 12 Textfig. — Mk. 1'20. Pascher A. Über merkwürdige amöboide Stadien bei einer höheren Grünalge. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 4, S. 143—150, Taf. VI.) 8°. Schiller J. Über Algentransport und Migrationsformationen im Meere. (Internat. Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydro- graphie, Bd. II, 1909, S. 62—98, Taf. 10.) 8°. 5 Textfig. Schreiber H. Zehnter Jahresbericht der Moorkulturstation in Sebastiansberg. Staab, 1909. gr. 8°. 108 S., 13 Textabb., 10 Tafeln. Der I. Teil, „Moorforschung“, behandelt die Leitpflanzen, die auf Hoch- wie Flachmooren wachsen. Strigl M. Der Thallus von Balanophora, anatomisch-physio- logisch geschildert. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. I, Oktober 1908, Ss. 1127—1175.) 8°. 3 Taf., 9 Textfig. Teyber J. Über interessante Pflanzen aus Niederösterreich und Dalmatien. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 3. u. 4. Heft, S. (60)—(68).] 8°. Neue Bastarde: Pulmonaria norica Teyber — P. Kerneri Wettst. X offieinalis L. (Lassing bei Göstling, Niederösterreich), Eryngium heter- acanthum Teyber = E. campestre L. X creticum Lam. (zwischen Spalato Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1909. 21 282 und Salona, Dalmatien). Neu für Niederösterreich: Agrostis scabra Willd., Melica pieta C. Koch, Epilobium aggregatum Celak. (= E. montanum x obscurum), Epilobium heterocaule Borb. (= E. montanum X roseum), Epilobium brachiatum Celak. (= E. obscurum X roseum), Pulmonaria Kerneri Wettst., Pulmonaria digenea Kerner (= P. mollissima X offici- nalıs), Orobanche bohemica Öelak., Cirsium Wankelii Reichardt (= €. he- terophyllum X ypalustre). Neu für Dalmatien: Verbascum geminatum Freyn (= V. Blattaria X sinuatum), Rumex Mureti Hausskn. (= R. con- glomeratus X pulcher). Wettstein R. v. Charles Darwin. Festrede. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 3. u. 4. Heft, S. (85)—(101).] 8°. — — Die Notwendigkeit eines neuen Index iconum botanicarum. (Doriteria, I. Jahre., 1909, !N7. 1,78, a en)uB0 Wiesner J. Bemerkungen über den Zusammenhang von Blatt- gestalt und Lichtgenuß. (Sitzungsberichte d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Akt. I, De- zember 1908, S. 1251—1274.) 8°. 1 Textabb. Vgl. Nr. 3, S. 125. Wilhelm K. Über ein neues Vorkommen von Najas marina L’ in Niederösterreich. [Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch‘ Wien, LIX. Bd., 1909, 3. u. 4. Heft, S. (57)—(59).] 8° Zach F. Untersuchungen über die Kurzwurzeln von Sempervivum und die daselbst auftretende endotrophe Mykorrhiza. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, März 1909, S. 185—200.) 8°. 3 Tafeln, 4 Textfig. Chiti C. Osservazioni sul dimorfismo stagionale in alcune entitä del ciclo di Galium palustre L. (Nuov. Giorn. bot. Ital., n. s vol. XVI, 1909, nr. 2, pag. 146—178.) 8°. Gilg E. und Muschler R. Phanerogamen. (Wissenschaft und Bildung, Bd. 44.) Leipzig lb u. Meyer), 1909. kl. 8°. 172 S., 53 Textabb. — Mk. Glafey H. Die Rohstoffe der Textilindustrie. (Wissenschaft und Bildung, Bd. 62.) Leipzig we: u. Meyer), 1909. kl. 8°. 144 S., 47 Textabb. — Mk. Gradmann R. Der Getreidebau im deutschen und römischen Altertum. Jena (H. Costenoble), 1909. 8°. 111 S. — Mk. 3. Grecescu D. Suplement la Conspectul Florei Romaniei. Bukarest (C. Göbl), 1909. gr. 8°. 220 pag., 6 tab. Hegi G. Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 18. u. 19. Liefg. (II. Bd., S. 185—232, Fig. 311—351, Taf. 66—73.) 4°. 283 Kraseh6ninnikoff Th. La plante verte assimile-t-elle l’oxyde de carbone? (Revue generale de Botanique, tom. XXI, 1909, nr. 245, pag. 177—193, tab. 10.) 8°. KükenthalG. Cyperaceae-Caricoideae. [A. Engler, Das Pflanzen- reich, 38. Heft (IV. 20).] Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 824 S., 128 Abb. — Mk. 4120. Lecomte H. Flore general de l’Indo-Chine. Tome I,, fasc. 2 (pag. 113—208, tab. XV, XVI); tome II., fasc. 1 (pag. 1—56, tab. I); tome VI, fasc. 1 (pag. 1—128, tab. I—IlI). Paris (Masson et Cie.), 1908. 8°. — Mk. 6, Mk. 3°50, Mk. 9. Inhalt von I. 2: F. Gagnepain, Anonacees (fin), Menispermacees, Lardizabalacees, Berberidacees, Nympheacees, Fumariacees, Uruciferes, Cap- paridacees; H. de Boissieu, Violacees. Inhalt von II. 1: H. Lecomte, Sabiacees, Anacardiacees, Moringacees, Connaracees. Inhalt von VI. 1: F. Gagnepain, Hydrocharitacees, Burmanniacees, Zingiberacees, Marantacees. Leick E. Die biologischen Schülerübungen. Eine Einführung in ihr Wesen, ihre Geschichte, ihre Bedeutung und ihre Hand- habung. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. 8°. 85 S., 2 Taf. — MX. 1-20. Magnus P. Eine neue Ramularia aus Südtirol, nebst Bemer- kungen über das häufige Auftreten solcher Conidienformen in gebirgigen Gegenden. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIl, 1909, Heft 4, S. 214—222.) 8°. 1 Textabb. Ramularia Heimerliana P. Magn., von A. Heimerl bei Vahrn entdeckt. Monteverde N. A. und Lubimenko W. N. Über den grünen Farbstoff der inneren Samenhülle einiger Cuceurbitaceen und dessen Beziehung zum Chlorophyll. (Bull. du Jard. imp. botan. d. St.-Pötersbourg, tome IX, 1909, livr. 2—3, pag. 27—44.) or... Russisch mit deutschem Resümee. Nakai T. Flora Koreana. ParsI. (Journ. of the College of science, imp. Univers. of Tokyo, Japan, vol. XXVI, Art. 1, 1909.) gr. 8°. 504 pag., XV tab. Nießen J. 670 Pflanzenetiketten. Mit praktischen Ratschlägen zur Anlage eines Herbariums. Mettmann bei Düsseldorf (A. Friekenhaus). 14.—16. Tausend. — Ausgabe A: Mk. 1; Aus- gabe B (760 Pflanzenetiketten, darunter 90 für Mittelgebirgs- und Alpenpflanzen): Mk. 1°25. Die ziemlich kleinen (3%X6 em großen) Etiketten enthalten vorgedruckt den Namen der Familie, den lateinischen und den deutschen Namen der Pflanze, die allgemeine Standortsangabe, ferner zwei punktierte Zeilen für die genauere Fundortsbezeichnung, endlich in der rechten oberen Ecke in römischen, bzw. arabischen Ziffern die Angabe der Linne&schen Klasse und Ordnung. Leider sind diese Angaben nicht immer ganz verläßlich (z. B. ist Evonymus europaeus als fünfmännig, Bryonia dioica als einhäusig an- gegeben). Der Gattungsbegriff entspricht zum Teil gar nicht den modernen 21* 284 wissenschaftlichen Anschauungen, wie man aus den Namen Corydalis spec- tabilis (= Dicentra), Spiraea Ulmaria, Phönixopus muralis (= Lactuca), Pinus Abies, Pinus Picea, Pinus Larix sofort ersieht. Auch die Nomen- klatur ist keineswegs einwandfrei. Störende Druckfehler sind allzu zahlreich, was besonders bei einem für Anfänger bestimmten Werke sehr zu bedauern ist. Die Auswahl der aufgenommenen Arten scheint etwas einseitig den rhein- ländischen Verhältnissen angepaßt zu sein (als einzige Zeuerium-Art finden wir z. B. T. Scorodonia). — Referent möchte schließlich überhaupt den Wert vorgedruckter Herbaretiketten (auch wenn dieselben nicht solche Mängel wie die vorliegenden aufweisen) aus pädagogischen Gründen in Frage ziehen, einerseits, weil der Anfänger leicht verleitet wird, jede von ihm gesammelte Pflanze mit einer der vorgedruckten Arten zu identifizieren, während doch viele und auch nicht allzu seltene Arten sich in den gedruckten Zetteln nicht vorfinden und nicht vorfinden können, anderseits, weil der Schüler wohl mehr lernt, wenn er genötigt ist, die Namen der Pflanzen (nach einem ver- läßlichen Buche oder nach Angabe des Lehrers) selbst zu schreiben, als wenn er vorgedruckte Zetteln benützt. — Die auf der zweiten Umschlagseite an- gebrachten Ratschläge zum Sammeln und Präparieren der Pflanzen enthalten manches sehr Richtige und Beherzigenswerte. E. Janchen. Nilsson-Ehle H. Kreuzungsuntersuchungen an Hafer und Weizen. Lund (H. Ohlsson), 1909. 4°. 122 S. Notulae systematicae. Ed. H. Lecomte. Tome I. Paris (Herbier du Museum de Paris, Phanerogamie), 1909. 8°. Reinke J. Die ostfriesischen Inseln. Studien über Küstenbildung und Küstenzerstörung. (Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, herausgegeben von der Kommission zur wissenschaftl. Unter- suchung der deutschen :Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland, Neue Folge, zehnter Band, Ergänzungs- heft.) Kiel und Leipzig (Lipsius und Tischer), 1909. 4°. 79 S., 143 Abb. Rosen F. Charakterpflanzen des abessinischen Hochlandes. (G. Karsten und:jH. Schenck, Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 5, Taf. 25—30.) 4°. — Mk. 2:50. Rouy G. „Conspectus“ des Tribus et des Genres de la famille des Serophulariacees. (Revue generale de Botanique, tom. XXI, 1909, nr. 245, pag. 194—207.) 8°. Saccardo P. A. Cronologia della Flora Italiana ossia Repertorio sistematico delle piü antiche date ed autori del rinvenimento delle piante (Fanerogame e Pteridofite) indigene, naturalizzate e avventizie d’Italia e della introduzione di quelle esotiche piü comunemente coltivate fra noi. Padova (a spese dell’ autore), marzo 1909. gr. 8°. 390 pag. — Lire 15. Schoenichen W. B. Eyferths Einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreiches. Naturgeschichte der mikroskopischen Süßwasserbewohner. Vierte, vielfach verbesserte und erweiterte Auflage. Liefg. 1-5 ($S. 1—144, Abb. 1—11, Taf. I—-IV). Braunschweig (B. Goeritz), 1909. 8°. — Jede Liefg. Mk. 1. Smalian K. Naturwissenschaftliches Unterrichtswerk für höhere Mädchenschulen. Auf Grund der Bestimmungen vom 12. De- 285 zember 1908 über die Neuordnung des höheren Mädchenschul- wesens in Preußen bearbeitet von K. Bernau. I]. Teil: Lehr- stoff der VII. Klasse. Leipzig (G. Freytag) und Wien (F. Frich 1909. 8°. 50 S., 45 Textabb., 8 Farbentafeln. — Mk. 12 a N. Om nägra svenska monstrositetsformer af Anemone nemorosa. (Svensk Botanisk Tidskrift, Bd. 3, 1909, H. 1, S. 47 bis 63.) 8°. 9 Textfig. — — Über lichtreflektierende Inhaltskörper in den Zellen einer tropischen Nitophyllum-Art. (Svensk Botanisk Tidskrift, Bd. 3, 1909, H. 2, S. 138—149.) 8°. 5 Textfig. The Midland Naturalist. Devoted to Natural History and Prima- rily that of the Prairie States. Ed. J. A. Nieuwland. Vol. I, Nr. 1 (April 1909). Notre Dame, Indiania. 8°. 28 pag., 3 tab. Thomson R. B. The Megasporophyll of Sawegothaea and Micro- cachrys. (Botanieal Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 5, pag. 345 —354, tab. XXII—-XXV.) 8°. Walter H. Phytolaccaceae. [A. Engler, Das Pflanzenreich, 39. Heft (IV. we ale (W. Engelmann), 1909. 8°. 154 S., 42 Abb. — Mk. Warming E. ee of plants. An introduction to the study of plant-communities. Prepared for publication in english by P. Groom and J.B. Balfour. Oxford (Clarendon press), 1909. 8°. 422 pag. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 13. Mai 1909. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Abhandlung vor, betitelt: „Über die Veränderung des direkten Sonnen- lichtes beim Eintritt in die Laubkrone der Bäume und in die Laubmassen anderer Gewächse“. Die Aufgabe, welche in dieser Abhandlung zu lösen versucht wurde, besteht darin, zu zeigen, daß das Laub der Pflanze die Stärke des direkten Sonnenlichtes in einer für das Gedeihen der Pflanze zweckmäßigen Weise herabsetzt. Es geschieht dies auf zweierlei Weise: erstlich durcb die Erzeugung von Sonnenbildern, 286 welche sich auf die Blätter projizieren, und zweitens durch eine im Laube vor sich gehende Lichtzerstreuung. Diese Sonnenbilder werden beim Durchgang des Sonnen- lichtes durch im Laube befindliche Lücken gebildet. Über der Lücke hat das direkte Sonnenlicht seine spezifische Stärke; von der Lücke an nach abwärts nimmt die Lichtstärke angenähert im umgekehrt quadratischen Verhältnis der Entfernung ab. Je kleiner das Loch ist, desto genauer ist das Gesetz erfüllt. Strahlt das Sonnenlicht in weite Lücken ein, welche die Bildung von Sonnen- bildern nicht mehr zulassen, so pflanzt es sich nach unten mit gleicher Lichtstärke fort. Punktförmige Lücken rufen Sonnenbilder hervor, welche auf ihrer ganzen Fläche eine gleiche Lichtstärke aufweisen. Größere Lücken erzeugen Sonnenbilder mit nach außen abnehmender Licht- stärke. Punktförmige Lücken bringen Sonnenbilder hervor, deren Durchmesser (D) sich aus der Entfernung (E) von der Lücke leicht berechnen lassen: DI= 37.0.0093. Sonnenbilder, welche durch meßbare Lücken entstehen, er- scheinen um die Breite der Lücke vergrößert. Ein Blatt, welches über einem anderen steht (z. B. bei 3/8 das Blatt 3 über O), entzieht letzterem die größte Menge des dif- fusen Lichtes. Die Pflanze kompensiert, wenn sie größere Blätter erzeugt, diesen Nachteil durch Fiederung der Blätter; infolge- dessen wird bei Sonnenbeleuchtung gerade das untere Blatt durch Sonnenbilder relativ stark beleuchtet. Im Laufe der Entwicklung des Laubes eines sommergrünen Holzgewächses wird zur Zeit der stärksten Belaubung der Zutritt des äußeren diffusen Lichtes am meisten gehemmt, aber zu dieser Zeit erfolgt auch der stärkste Umsatz von direktem Sonnenlicht durch das Laub in diffuses Licht. So wird also durch das Laub die Stärke des Lichtes in einer für die Pflanze zweckmäßigen Weise reguliert. Diese Regelung gilt aber nur für Gewächse mit einer größeren, unbestimmten Anzahl von Blättern. Ist die Blattzahl klein und bestimmt, z. B. bei konstant ein-, zwei-, drei- oder vierblättrigen Pflanzen, so wird deren Lichtgenuß, sofern sie Schattenpflanzen sind, von den Gewächsen, in deren Schatten sie leben, reguliert; wenn sie aber frei exponiert sind, so liegt ihr Lichtgenuß lediglich innerhalb jener Grenzen, welche durch das ungehemmt zutretende äußere Licht gegeben sind. Ihr Lichtgenuß weicht dann, wie bei den meisten Annuellen, von dem maximalen Wert (Z = 1) nicht oder nur wenig ab. 287 Beim Eintritt des Sonnenlichtes in die Zellen und Gewebe wird ein Teil desselben notwendigerweise zerstreut; innerhalb der Zelle schon deshalb, weil deren Bestandteile (Membran, Proto- plasma und Kern) aus Teilchen von verschiedenem Brechungs- exponenten sich zusammensetzen. Eine weitere Lichtzerstreuung muß notwendigerweise auch in den luftführenden Interzellularen stattfinden. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. E. v. Tschermak (Wien) hat eine Studien- und Forschungsreise nach Arizona, dem Yellowstone-Park und Kali- fornien unternommen. Dr. A. Naumann wurde zum außerordentlichen Professor der Botanik an der tierärztlichen Hochschule in Dresden ernannt. (Hochschulnachrichten.) J. B. Carruthers, Director of Agriculture in Kuala Lumpur (Malakka), wurde zum State Botanist in Trinidad ernannt. (Botan. Zentralblatt.) O0. Ames wurde zum Direktor des botanischen Gartens der Harvard-Universität ernannt. (Naturw. Rundschau.) Prof. Dr. C. Mez wurde mit der Supplierung der Professur für Botanik in Königsberg (an Stelle des erkrankten Prof. Dr. Ch. Luerssen) betraut. Prof. Dr. W. Zopf in Münster ist gestorben. Inhalt der Juli-Nummer: Ernst Lehmann: Einige Mitteilungen zur Kenntnis der Gattung Veronica. S. 249. — Cäcilie Stein: Beiträge zur Kenntnis der Entstehung des Chlorophyll- pigmentes in den Blättern immergrüner Koniferen. (Schluß.) S. 262. — Dr. Rudolf Wagner: Über eine Eigentümlichkeit der Partialinfloreszenzen von Aesculus glabra W. 8.269. — Dr. H. Sabransky: Caiharinea Haussknechtii in Steiermark. S. 272. — K. Wein: Über eine interessante Form von Carlina acaulis L. S. 273. — Dr. Karl v. Keißler: Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Dalmatiens. S. 275. — Literatur-Übersicht. S. 279. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 284. — Personal-Nachrichten. S. 287. Redakteur: Prof. Dr. BR. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. - Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 AM. 4°—, 1893/97 & M. 10°—., Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 288 INSERATE. EEE EEE LEERE Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, r, Barbaragasse 2, Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband K 10, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. ITS U U8. 8, ( me a OIrOD RIO 2920 Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnes- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. NB. Dieser Nmmer ist Tafel V (Lehmann) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, No- 8. 0 Wien, August 1909. Über eine manganspeichernde Meeresdiatomee. Von Jaroslav Peklo (Prag). (Mit Tafel VI.) Während meines Aufenthaltes auf der dalmatinischen Insel Arbe im September 1908 habe ich auch mehrmals die Salinen bei dem Kloster St. Eufemia besucht. In einer stillen Meeres- bucht befindet sich hier eine Anzahl kleiner Salinenfelder und kon- trastiert bei ihrer primitiven Einrichtung durch die schlichte Szenerie und ihre arme Flora (Inula crithmoides, Obione portulacordes, Aster Tripolium, Suaeda, Salicornia, verschiedene Artemisia- und Juncus-Arten usw.) gegen die anliegenden Waldungen Dundo mit ihren herrlichen, fast undurchdringlichen Maechien, welche aus reicher Mediterranflora bestehen, und ihren anmutigen Coniferen- Beständen. Doch fesselte auch ein Salinenfeld meine Aufmerksam- keit, und zwar durch seinen recht auffallenden, bräunlich-schwarzen Boden. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß eine reichliche Vegetation einer eigentümlichen Uladophora-Art die Ursache dieser Erseheinung war. Eine Probe davon habe ich in 96%igen Alkohol eingelegt und nach meiner Rückkehr nach Triest in der dortigen k. k. zoologischen Station weiter studiert. Die Cladophora erwies sich als wahrscheinlieh zu Ol. fracta Kütz. marina gehörig. Sie bestand aus locker verworrenen, watteartige Rasen bildenden Fäden, welche in ihren Hauptzweigen eine mittlere Breite von ca. 220 u, in den Ästehen eine solche von 28—65 u erreichten. Die Fäden waren ziemlich reich verzweigt, ihre Glieder durchschnittlich zehnmal so lang wie breit. Es waren keine Frukti- fikationsorgane angesetzt. Die Oladophora war ganz gesund, sie besaß normale Chloroplasten und eine ungeheure Menge Stärke. Nach entsprechender Fixierung und Färbung ließen sieh auch die in größerer Anzahl in jeder Zelle vorhandenen Kerne nachweisen. Die Schiehtung der Zellwände trat, wie begreiflich, nicht in solcher Klarheit, wie bei anderen Arten, vor Augen. Österr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1909. 22 290 Nun waren die Oladophora-Rasen dicht von einer Cocconeis- Spezies (Fig. 1) besetzt, wie es sonst auch häufig bei unseren ein- heimischen Süßwasser-Cladophoren vorkommt. Die Größe der Indi- viduen schwankte um etwa 14 u Länge zu 11 u Breite. Die Schalen waren oval, mit der charakteristischen Skulptur der Oberseite (Fig. 3 und 4). Fast jedes Individuum war von einer Hülle umgeben, welche eine Mächtigkeit von 1°3 u, 2°6 u, sehr oft aber eine weit ansehnlichere Dicke erreichte (Fig. 2); waren doch manchmal die Individuen mittels dieser Hüllen auf weite Strecken verklebt. Die Farbe der Hüllen war selten gelb, sondern gewöhnlich braun bis schwarz. Weil die Hüllen oft nicht bloß auf die Gürtelseite der Diatomeen beschränkt waren, sondern stellenweise das ganze In- dividuum mützenartig von oben bedeckten, weil ferner nur die jüng- sten Fadenpartien diatomeenfrei waren und die Diatomeen sehr oft dicht nebeneinander in einer zusammenhängenden Schicht saßen, welche fast schwarz und undurchsichtig erschien, resultierte daraus notwendigerweise die erwähnte bräunlichschwarze Färbung ganzer Cladophora-Rasen. Merkwürdigerweise war die Oladophora selbst vollkommen von jener braunen Masse frei. Es lag die Vermutung nahe, daß hier ein Fall von einer mächtigen Manganhydroxydausscheidung vorlag. Zur Erhärtung dieser Meinung ging ich in der üblichen Weise vor. Weil mir nicht vielMaterial zur Verfügung stand und dieses außer- dem noch zu anderen Zwecken dienen mußte, wendete ich vor- zugsweise diejenigen Reaktionen an, welche das Erkennen von Mangan auch in kleinen Mengen gestatten. Die Probe wurde gründlich mit destilliertem Wasser aus- gewaschen. Je ein Faden mittels eines Gemisches von Natrium- karbonat und salpetersaurem Kali in der Platinöse in einer Bunsen- flamme geschmolzen ergab eine tiefgrüne Perle. Dann wurden einige Milligramm ausgewaschener Fäden ver- brannt, ausgeglüht und die Asche in verdünnter Schwefelsäure ge- löst. Die Lösung war schwach rosa gefärbt. Volhard’s Reaktion (Treadwell, I., pag. 128): 10 Tropfen Lösung wurden mit destilliertem Wasser verdünnt, mit einer Messer- spitze Bleiperoxyd versetzt und nach Zugabe von '/, Vol. konzen- trierter Salpetersäure gekocht: die Flüssigkeit erschien sofort tief violett infolge der Bildung von Permangansäure. Manganohydroxyd hat sich reichlich ausgeschieden nach Zugabe konzentrierter Natronlauge zur ursprünglichen Lösung: weiße Trübung, welche sich in der Form von mächtigem, braunem Niederschlage nach einer Zeit abgesetzt hat. Mittels Schwefelammoniums habe ich zuletzt grünes Mangan- sulfid bekommen. Eisen war nur in Spuren vorhanden, Eisen- sulfid wurde nicht konstatiert. An die quantitative Bestimmung von Mn und Fe war, bei dem spärlichen Material, welehes mir zur Verfügung stand, selbst- 291 verständlich nicht zu denken. Übrigens bezeugen andere Reaktionen als die Volhardsche und diejenige mit der Alkalischmelze, welche beide äußerst empfindlich sind und schon Bruchteile eines Milli- gramms einer Manganverbindung angeben, daß die braune Masse rings um den Körper von Coeconeis wahrscheinlich fast ausschließ- lich aus Manganhydroxyd bestand. Nun fragt es sich, auf welche Weise unsere Diatomee zu ihrer Manganhülle gekommen ist. Geschah dies durch Vermittlung anderer Lebewesen, z. B. Bakterien, und wenn das nicht zutreffen sollte, darf man nicht die Ursache in einer eigentümlichen, etwa sapro- phytischen, Lebensweise der Alge suchen? In betreff der ersteren Möglichkeit muß ich betonen, daß das seichte Seewasser, in welchem sich die Cladophora-Rasen befanden, rein, nicht verunreinigt war — wenigstens war sein Zustand gar nicht verdächtig — und der ganze Fall unterschied sich infolge- dessen klar von denjenigen, wo verschiedene Algen an Örtlichkeiten angetroffen werden, welche an diversen organischen, sich zer- setzenden etc. Stoffen überreich sind. Ahnliche Fälle, z. B. Mangan- und Eisen-Ausscheidungen zwischen den Individuen von Cocconeis pediculus an Üladophora glomerata im Süßwasser, kamen mir öfters vor; immer war aber da eine so große Menge Bakterien, darunter auch Eisenbakterien, unter den Cocconeis-Individuen vor- handen, daß an eine aktive Teilnahme der Diatomeen an der Aus- scheidung der erwähnten Hydroxyde schwer zu denken war. Nun schien es mir wichtig zu erfahren, ob nicht auch hier in den Manganscheiden kleine Bakterien stecken. Zu diesem Zwecke, sowie auch behufs zytologischer Untersuchung habe ich die Manganaus- scheidungen rings um den Üocconeis-Leib mit verschiedenen, die Zellenstrukturen nicht verletzenden Mitteln zu lösen versucht. Das gelang vollkommen mit Tanninlösungen, welche dazu noch den Vorteil bieten, daß sie zugleich zur Beizung benützt werden können. (Auch frisch gefälltes Mn [OH], wird von Tanninlösungen zwar lang- sam, aber mit der Zeit vollkommen gelöst.) Im ganzen habe ich die nachstehenden Färbemethoden an- gewendet, nämlich für: 1. Stärke in Oladophora: starkes Jodjodkalium; 2. Chloroplasten in Oladophora: S-Fuchsin (ohne Beizung) 12 Stunden (gute Differenzierung im Wasser); 3. Zellkerne in Oladophora: Jodgrün (12 Stunden) oder Licht- grün (24 Stunden); 4. Chromatophoren in Cocconeis (1 Stunde lang mit 2% Tannin gebeizt): S-Fuchsin 24 Stunden; 5. Zellkerne, event. Nukleolen in Cocconeis (1 Stunde lang mit 2% Tannin gebeizt): Toluidinblau, Liehtgrün; 6. epiphytische Bakterien auf Cladophora: S-Fuchsin (12 bis 24 Stunden) oder Toluidinblau (kurze Zeit färben, event. in Alkohol differenzieren). 22* 292 Nach der Differenzierung wurden die Präparate in verdünnte Glyzerinlösungen übertragen. Infolge der Einwirkung von Tannin wurden zwar viele Cocconeis-Individuen abgelöst, doch war erst nach der Entfernung des Mangans die Durchmusterung der Dia- tomee von der Gürtelbandseite her möglich. Nun hat es sich gezeigt, daß nur an den ältesten Faden- partien Bakterien in nennenswerter Menge vorkommen: es waren verschiedene Kokken, auch Fadenbakterien, sonst keine spezifischen Formen. Der weitaus größte Teil des Oladophora-Fadens war da- gegen nicht einmal so stark infiziert, wie man es bei unseren ein- heimischen Grünalgen vorfindet. Es ließ sich also schon aus dieser Erscheinung schließen, daß die Cladophora-Rasen sich in gutem Zustand befanden. Nach der Entfernung des Manganhydroxydes wurden nun meistens auch keine Bakterien in der nächsten Um- gebung der Diatomeen angetroffen. Es sah so aus, als ob die Zellen der Cocconeis von einer Gallerte umgeben wären, in welcher früher das Manganhydroxyd sich vorfand. Die „Seheiden“ waren aber jetzt leer (Fig. 9), nur hie und da habe ich vereinzelte Kokken in der „Gallerte* angetroffen. Rings um die ehemaligen „Scheiden“ da- gegen erschienen wohl an den ältesten Zweigen die Bakterien (Fig. 8), doch waren sie in keinen Manganausscheidungen ein- gebettet, so daß die Manganhüllen sicher ihren Ursprung der Tätig-. keit der Algen allein verdankten. Zwischen den Zellen von Oladophora habe ich nur sehr wenige solche angetroffen, welehe verschrumpften Inhalt führten und viel- leicht schon abgestorben waren. Im Gegenteil wiesen zahlreiche von ihnen enorme Stärkemengen auf. Das Verhältnis der Cocconeis zur Oladophora war also sehr wahrscheinlich kein saprophytisches, sondern bloß ein epiphytisches. Im Zusammenhang damit dürfen vielleicht auch einige zytologische Merkmale angeführt werden, die ich bei Cocconeis konstatiert habe: Die untersuchten Individuen hatten ganz normale Chromatophoren. Jedes Exemplar wies eine Platte auf, welche gewöhnlich auf der oberen Schale auflag (Fig. 5); nur selten habe ich die Chromatophoren in Seitenlage angetroffen (so wahrscheinlich in Fig. 7). Ob sie ausgebuchtet waren, vermag ich nieht anzugeben, weil die Fixierung mit Alkohol keineswegs ideal war und jedenfalls die Chromoplasten schon ein wenig ver- schrumpft sein konnten; ebensowenig konnte ich feststellen, ob sie überhaupt irgend einen Farbstoff besaßen. Nun ist aber bekannt, daß einige Diatomeen überhaupt keine Chromatophoren oder Leuko- plasten ausbilden, z. B. Nitzschia putrida, eine saprophytische Diatomee (Karsten, pag. 427). Ferner gelang es schon mehrmals in Rohkulturen, einige Spezies in organischen Nährlösungen zu züchten, und dabei wurde beobachtet, daß die Algen, insbesondere in Lichtkulturen, beträchtlich kleinere Chromatophoren differen- zierten, ja daß diese in extremen Fällen zu kaum noch wahrnehm- baren Pünktchen reduziert waren (Karsten, |. e., pag. 414). Die Erscheinung hängt zwar sicher nicht direkt mit der veränderten 233 Weise der Kohlenstofiversorgung zusammen, was übrigens Karsten, welcher sich am eingehendsten mit der Sache beschäftigt hatte, selbst zugibt; im Gegenteil wurde von Richter (pag. 44) beob- achtet, daß die Färbung der Nitzschien in Inulin-, Mannit- und Dulzitgelatinereinkulturen besonders braun wird, was vielleicht mit den Lef&vreschen Ideen übereinstimmen dürfte. Doch nähern sich die natürlichen Bedingungen der Algen mehr denjenigen von Roh- als Reinkulturen, und wenigstens ist sichergestellt, daß unsere Cocconeis, welehe durchaus normale Chromatophoren hatte, sich in gar keinen etwa pathogenen Bedingungen vorfand, wie vielleicht die vorher erwähnten Spezies der Rohkulturen. Ich darf also meiner Meinung nach ruhig schließen, daß die Manganausscheidungen nieht infolge eines krankhaften Stoffwechsels entstanden sind. Das Vorhandensein der Ohromatophoren beweist zwar nicht, daß dieselben wirklich im Dienste der ÖO,-Assimilation gestanden sind (daß also die Alge ihren O-Bedarf nieht aus organischen Kohlenstoffver- bindungen gedeckt hatte), doch steht gar nichts einer solchen An- nahme entgegen, und zweitens habe ich mehrmals konstatiert, daß der Zellkern sich gerade unter dem Chromoplast vorfand (Fig. 6), was lebhaft an die Anhäufung der stärkebildenden Leukoplasten rings um die Kerne in Perioden gesteigerten Stoffwechsels und an andere ähnliche Erscheinungen erinnert. Etwaige Assimilations- produkte habe ich freilich nicht wahrgenommen; sie konnten, z. B. Ol, in Alkohol gelöst worden sein. Abgestorbene Individuen habe ich nieht in nennenswerter Menge angetroffen; im Gegenteil, die Zahl der die Fäden bedeekenden Individuen bezeugte, daß die Diatomee auf der Oladophora üppig gedieh. In vielen Individuen habe ich auch im Zellinneren einen schwachen Mangansaum (Fig. 9) und hie und da kleine Hydroxyd- körnchen angetroffen. Es mußten also die Manganlösungen auch in die Zellen selbst eingedrungen sein. Fassen wir nun kurz die bekannten Fälle von Fe- und eventuell Mn - Ausscheidungen zusammen, welche unter Beteiligung lebender Wesen entstehen. ö In dieser Richtung wurde zwar viel durch Überschätzung der Potenzen der Organismen geirrt, aber doch zeigen die diesbezüg- lichen neuesten experimentellen Untersuchungen, daß die erwähnte Tätigkeit der Organismen in der Natur außer Zweifel steht. (Die diesbezügliche Literatur ist zusammengestellt z. B. bei Potoni&, pag. 161 seq.). Übergehen wir also die natürliche Oxydation von Eisen- oxydul ete. (Schwers, pag. 61 seq.), die Erscheinungen, wo infolge der durch die Pflanzen hervorgerufenen Alkaleszenz viele Stoffe aus ihrer Lösung niedergeschlagen werden und wo die Organismen nur passiv z. B. zur Ockerablagerung beitragen; ferner die Schwefel- ablagerung, welche in Thermen gelegentlich auch ohne Beteiligung der Organismen stattfindet, obwohl niemand die Rolle der Schwefel- bakterien in der Natur wird bestreiten wollen; auch die indirekt hieher gehörenden Fälle, welche denjenigen, die von Richter 294 (l. e., pag. 62) bei einigen Diatomaceen in Reinkulturen konstatiert wurden, ähnlich sind, wo nämlich durch die Assimilationstätigkeit der Algen einige Kalziumverbindungen in der Form von norm. Kalziumkarbonat erschienen. Die Aitiologie der Eisen- und Manganhydroxydablaserung an den Stielen des Flagellaten Anthophysa vegetans ıst gänzlich un- aufgeklärt, sowie der Ursprung des Eisenoxydhydrats in den Panzern verschiedener Rhizopoden, T’rachelomonas, Monoblepharis (was übrigens Gaidukow [pag. 252] mit der Einspeicherung von Si bei den Diatomeen vergleicht) und in Gallertstielen der Diatomee Gomphonema. Doch ist vielfach das Auftreten von Anthophysa nicht ohne jede Regelmäßigkeit; ich habe z. B. oft eine Menge Kolonien im Prager Leitungswasser angetroffen, in welchem in Aquarien die aus der Natur mitgebrachten grünen Algen, Wasser- moosen etc. kultiviert wurden. Auffallend war da, wie sich die Flagellaten an verschiedenen Pflanzenteilen, z. B. an abgerissenen grünen Blättern ansiedelten. Die Manganablagerung ging da sehr rasch vor sich, augenscheinlich infolge der Tätigkeit der grünen Pflanzen (Fig. 10). Gelegentlich werden ähnliche Massen in der Umgebung der . in Mineralwässern lebenden Aktinomyceten gefunden. Molisch (pag. 21) hat eine ganze Gruppe von gewöhnlich Urgestein be- wohnenden Krustenflechten, sog. Eisenflechten entdeckt, bezw. näher untersucht, welche regelmäßig von einer rostartigen Eisenoxydul- verbindung bedeckt zu sein pflegen. Letzterer hat weiter gezeigt, daß die sog. Eisenbakterien auch dann gut gedeihen, wenn man ihnen keine Gelegenheit zur Eisenablagerung gibt. Es müssen ihnen augenscheinlich irgendwelche organische Stoffe zur Verfügung stehen (sie wurden nämlich von Molisch im Wasser, welches mit Heu versetzt war [l. e., pag. 66], kultiviert), wenigstens gedeiht Leptothrix ochracea und Cladothrix dichotoma nach Adler (pag. 215) vorzüglich im Prager Leitungswasser, welches mit 005% Eisenammoniumeitrat versetzt wird. Raumer (pag. 591) zieht aus seinen Studien hinsichtlich Orenothrix den Schluß, daß dieser Organismus den Kohlenstoff einesteils von den im Wasser gelösten organischen Stoffen, anderenteils von den an Eisen gebundenen organischen Substanzen, Humussäuren etc. bezieht. (Vielleicht dürfte Ahnliches auch für die erwähnten Pilze und Flechten, wo freilich noch verwickeltere Verhältnisse obwalten, zutreffen.) Als keines- wegs jedweder Berechtigung entbehrend erscheint mir daher die Hypothese, daß es sich bei Eisenbakterien um Lebewesen handelt, die aus Eisenverbindungen ihren Kohlenstoff- und eventuell auch Stiekstoffbedarf decken — Gaidukow (l. e.) scheint die Idee noch breiter aufzufassen — wobei der Base (Fe) für dieselben wenig Be- deutung zukäme (falls nicht etwa ein fördernder Einfluß im Sinne der neuen Mangan-Theorien hier zu erblicken ist!). Vor der Auf- stellung der These, daß sie Pflanzen vorstellen, welehe 00, aus Luft oder Bikarbonaten verwerten dürften, hat sich selbst Hueppe 295 (pag. 211) gescheut. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß diese Pflanzen meistens nur saprophytisch vegetieren. Doch leben sie auch in reinen, nicht viel durch organische Stoffe verunreinigten Gewässern und die Existenz der die Luftkohlensäure verarbeitenden Prototrophen (Carboxydomonas, Hydrogenomonas, Sulfomonas thio- parus, Nitrosomonas; Jeusen, pag. 22) gewinnt mehr und mehr an Wahrscheinlichkeit '). Und dazu ist die Analogie mit höheren Pflanzen ziemlich stark. Auch mit Moosen (Fontinalis), bei welchen Molisch (pag. 33) reichliche Eisenablagerungen konstatiert hatte, hat neuer- dings Nathanson (pag. 217) Versuche angestellt, welche zeigten, daß in reinen Bikarbonatlösungen die Assimilation rasch von statten geht. Es wurde nämlich schon vor Jahren durch Raspail, Prings- heim, Hassaek und Hanstein die Tatsache festgestellt, daß erüne Pflanzen imstande sind, verschiedene Bikarbonate (Kalzium-, Natriumbikarbonat usw.) unter event. gleichzeitiger Bildung von normalem Karbonat im Assimilationsprozeß zu verwerten. Aus den erwähnten Untersuchungen Nathansons, welche mittels außer- ordentlich feiner Hämoglobin-Methode mit Klodea, Fontinalıs, Chara, Cladophora und Mesocarpus ausgeführt wurden, geht nun klar hervor, daß eine vollkommene Analogie zwischen dem Assimi- lationsprozeß der Landpflanzen und demjenigen der Wassergewächse besteht und daß wir vor einer weit verbreiteten Naturerscheinung stehen. Denn es darf kein Zweifel darüber bestehen, daß die Kohlensäure sowohl im See- wie im Süßwasser nicht frei gelöst ist, sondern an Basen teils einfach, teils doppelt gebunden vor- kommt. Nach dieser Auseinandersetzung scheint es mir nicht unwahr- scheinlich, daß die reichlichen Mengen von Manganhydroxyd rings um die Coconeis-Individuen dem Manganobikarbonat ihren Ursprung verdankten, nachdem seine Kohlensäure von der Diatomee (freilich unter gleichzeitiger Oxydation im Sinne der älteren Anschauungen) assimiliert worden ist. Zwar wurde die darunter liegende CUlado- 1) Einen interessanten Fall enormer Eisenhydroxydanhäufung, welche sehr wahrscheinlich durch die Tätigkeit eines grünen, assimilierenden Süßwasser- organismus stattfand, habe ich Ende Mai d. J. in der Umgebung von Prag konstatiert. In der Nähe von Celakovic befindet sich ein großer Wiesen- tümpel, in welchen vorläufig das für die künftige Prager Wasserleitung be- stimmte Trinkwasser aus einer an seinem Ufer angelegten Pumpe abgeleitet wird. Das Wasser in der nächsten Umgebung der Pumpe sowie die Oberfläche des Tümpels selbst war in der Zeit meines Besuches von enormen Mengen einer kleinen Conferva-Art bedeckt, deren watteartige Rasen durch die Massen des eingespeicherten Eisenhydroxyds schon aus größerer Entfernung auffallend waren. Das Wasser, welches da geschöpft wurde, war zweifellos Grundwasser und sicher stark kohlensäurehältig (Kreideformation!). Auch ließ sich schwer bei der Unmasse von Conferva, welche überdies schön grüne Chloroplasten führte, auf etwaige organisierte Ernährung derselben schließen. Im Herbst vorigen Jahres habe ich nun an derselben Lokalität ebensolche Mengen Lep- tothrix-Rasen, welche an der Oberfläche schwebten, angetroffen. 296 phora vollkommen manganfrei von mir gefunden. Doch hat Moliseh (l. e., pag. 12) bei den untersuchten marinen und Süß- wasseralgen Eisen gewöhnlich in unbedeutenden Mengen gefunden und auch nach Gaidukow (l. e., pag. 252) wird bei mehreren Fadenalgen (Oladophora, Oedogonium) die Eisenspeicherung nur mehr oder weniger unregelmäßig bewerkstellist. Außerdem treten hier auch spezifische Unterschiede hervor. So speicherte z. B. Oladophora aegagrophila ziemlich viel Eisenoxyduloxyd ein, Cl. Rudolphiana dagegen gar keines. Ähnlich wies eine epiphytische Diatomee Eisenoxydkörnchen rings um ihre Schalen, sowie ihre Unterlage Valonia auf; die den Blattoberflächen von Fontinalis antıpyretica, welche mit Eisenoxydbrocken bedeckt waren, auf- sitzenden Epiphyten: Cocconeis communis, Navicula-, Pediastrum-, Scenedesmus- und Palmella-Arten erwiesen sich dagegen stets frei von Eisen. Außer meinem Falle ist mir über Manganspeiche- rung bei den Diatomeen und anderen Algen nichts bekannt, und ich bin also nicht imstande, näheres über diese Eigentümlichkeit mitzuteilen. Vielleieht liegt hier einer jener von Molisch, Adler und anderen konstatierten Fälle vor, wo Eisen und Mangan mitein- ander vikariieren können. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Substitution nicht ohne jeden Einfluß auf das Gedeihen der Pflanzen vor sich geht. Erstaunlich sind die Mengen Manganoxyd, welche in den Scheiden von Eisenbakterien gespeichert werden. So hat Jackson (pag. 19) ermittelt, das Crenothrix in den Scheiden 33°9% Manganoxyd gegen 14:4% Eisenoxyd niederzuschlagen ver- mag. Bisweilen kann hier der Mangangehalt eine Höhe von 66°59% erreichen. Es bevorzugt also sozusagen Crenothrix, obwohl ihr so- wohl Eisen- wie Manganlösungen zu Gebote stehen, doch die letzteren. „In dem Saloppenwasserwerk ist Mn nur in quantitativ nicht nachweisbaren Spuren vorhanden, während der Eisengehalt zwischen 0:20—0'30 mg pro Liter schwankt. Und doch erzeugt hier die Crenothrie den schwarzen Schlammabsatz, der für die manganführenden Scheiden so charakteristisch ist.“.... „Nur der hier höhere Mangangehalt als in anderen Gewässern scheint die rasche und üppige Wucherung der Orenothriz in Tolkewitz ver- ursacht zu haben.“ (Schorler, pag. 687.) (Die scheinbaren Wieder- sprüche, welche Schorler anführt, sind nach meiner Meinung leicht erklärlich). Und Bethien, Hempel und Kraft (pag. 215) haben sogleich vergleichende Studien ausgeführt über das Ver- halten von COrenothrixe im Zusammenhang mit dem wechselnden Mangangehalt des Wassers: „Die Brunnen, in welchen Mn nicht nachgewiesen werden konnte, sind von der Orenothrix völlig ver- schout geblieben. Die manganarmen Brunnen haben einigemal ge- ringe Abscheidung von Pilzen (sie!) gezeigt (0°138—0250 mg Mn pro Liter). Stärkere sind in Mn-reichen Brunnen beobachtet worden, und in den Mn-reichsten (1'150) Brunnen hat sich die stärkste Wucherung von ÜOrenothrix entwickelt. — Damit dürfte 297 unzweifelhaft nachgewiesen sein, daß das Wachstum der Faden- bakterien geradezu durch den Mn-Gehalt des Wassers gefördert, wenn nicht gar bedingt wird.“ Worin eigentlich der fördernde Einfluß des Mangans zu suchen ist, wird vielleicht aus künftigen Arbeiten hervorgehen. Ich brauche hier nur auf die Arbeiten Kanters und Gößls (pag. 131) hinzu- weisen, nach welchen Autoren wenigstens unter gewissen Bedin- gungen die Mn-Verbindungen als Reizmittel auf das Wachstum und die Fruktifikation der Schimmelpilze einwirken — auch bei Phanero- gamen soll das Wachstum durch kleine Konzentrationen von Mn- Ionen befördert werden —, auf die Mangan-Laccease Bertrands. auf die günstige Einwirkung der geringen Mengen Mangansulfat auf diastatische Prozesse usw. Vielleicht dürfte etwas Ähnliches auch für meine Cocconeis, bei welcher ich auch innerhalb der Zellen Mangan zu konstatieren in der Lage war, und welche in so reich- licher Anzahl die Cladophora bedeckte, gelten. Doch will ich meine in der Luft schwebenden Hypothesen nicht weiter ausspinnen; ich erlaube mir ohnedies nur aus dem Grunde diese zu veröffentlichen, weil bei dem bisherigen Mangel an experimentellen Untersuchungen in ähnlicher Richtung, welche selbstverständliech nur unter Anwendung der Reinkulturen vor- genommen werden können, vielleicht auch den gesammelten Fakten ein gewisser Wert nicht abgesprochen werden kann. Woher der Mangangehalt des Seewassers in der Umgebung des Städtehens Arbe (Eocän) stammte, ist mir unbekannt. Mög- licherweise hat sich dasselbe durch Auslaugen der Dolomite. welche bekanntlich einen größeren Mangangehalt aufzuweisen pflegen, daran bereicheri. Das Vorkommen von Mn(HCO,), in Ge- wässern ist sonst gar keine seltene Erscheinung, es zeichnen sich z. B. einige Mineralwässer durch Reichtum an dieser Verbin- dung aus. Den Herren Prof. Dr. Cori und Dr. Schiller (Triest), Prof. Dr. Nemee und Prof. Hanus (Prag) spreche ich meinen aufrich- tigen Dank für das freundliche Entgegenkommen während meiner Arbeiten aus. Prag, pflanzenphysiologisches Institut der böhmischen Uni- versität. Figuren-Erklärung. Fig. 1. Habitusbild eines Cladophora-Stückes mit der aufsitzenden manganspeichernden Cocconeis, zweifach vergrößert. Zeib Obj. A, Ok. 4, (Vom 'Lithographen ein wenig verkleinert.) Fig. 2. Einige mittels der Manganhülle zusammengeklebte Cocconeis- Individuen. Obj. DD, Ok. 4, Tubuslänge 160. Fig. 3 und 4. Obere Schalenansicht der Cocconeis. 298 Fig. 5. Chromoplast von oben gesehen. Fig. 6. Chromoplast und Zellkern von der Seite. Ein wenig schiefer optischer Durchschnitt. r Fig. 7. Zellkern mit Nukleolus. 5, 6, 7 gänzlich von der Manganhülle efreit. Fig. 8. Eine Diatomee teilweise von Manganhydroxyd befreit; ringsum befinden sich Bakterien. Fig. 9. Zwei ähnliche Individuen; Bakterien nicht vorhanden. (Fig. 3—9. Hom. g. Immersion !/;s, kompens. Ok. 6, Tubuslänge 160.) Fig. 10. Abgerissenes grünes Blättchen von Veronica Beccabunga, welches mit Kolonien von Mangan-Anthophysen besetzt ist. Natürliche Größe. Verzeichnis der angeführten Literatur. Treadwell, Lehrbuch der analytischen Chemie, I. Band, 1908. Karsten G@., Über farblose Diatomeen. (Flora, 1901, Ergänzungsband.) Richter O., Zur Physiologie der Diatomeen. (Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. 1, 1906. Potonie, Eisenerze veranlaßt durch die Tätigkeit der Organismen. (Naturwissenschaftliche Wochenschrift, 1906, Nr. 11.) Derselbe, Manganerze, die genetisch den Eisenlimoniten entsprechen. (Ebenda, pag. 411.) Schwers, Le fer dans les eaux souterraines. (Revue d’Hygiene et de Police sanitaire, 1908.) Referat im Bot. Zentralbl., Bd. 108, 1908, pag. 400. Gaidukow, Über die Eisenalge Conferva und die Eisenorganismen des Süßwassers im allgemeinen. (Berichte der deutschen botan. Gesellschaft, XXIII, 1905.) Molisch, Die Pflanze in ihren Beziehungen zum Eisen. 1892. Adler, Über Eisenbakterien in ihrer Beziehung zu den therapeutisch verwendeten natürlichen Eisenwässern. (Zentralbl. f. Bakt., Abt. II, Bd. XI, 1903. Raumer, Über das Auftreten von Eisen und Mangan im Wasserleitungs- wasser. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1903.) Hueppe, Über Assimilation der Kohlensäure durch chlorophylifreie Or- ganismen. (Resultats scientifiques du Congres international de Botanique Vienne 1905.) Jensen, Die Hauptlinien des natürlichen Bakteriensystems. (Zentralblatt für Bakteriologie, II. Abt., Bd. XXII; Separatabdruck 1909.) Nathanson, Über die Bedingungen der Kohlensäureassimilation in natürlichen Gewässern, insbesondere im Meere. (Berichte über die Verhand- lungen der k. sächs. Gesellsch. d. Wissenschaft zu Leipzig, math.-phys. Kl., 1907, IL., LIX. Bd.) Jackson, Hygienische Rundschau, 1904, pag. 19. Cit. nach Rullmann, Die Eisenbakterien, Cladotricheen ete. in Lafars Techn. Mykologie, 1904, III. Bd., 4. Lieferung, pag. 209. Schorler, Beiträge zur Kenntnis der Eisenbakterien. (Bakt. Centr., II. Abt., 1904, XII, pag. 681— 695.) Bethien, Hempel, Kraft, Beiträge zur Kenntnis des Vorkommens von Crenothrix polyspora in Brunnenwässern. (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genußmittel, 1904, pag. 215.) Gößl, Über das Vorkommen des Mangans in der Pflanze und über seinen Einfluß auf Schimmelpilze. (Beihefte zum botanischen Centralblatt, Bd. XVIII, 1904, I. Abt.) Oesterr. botan.Zeitschr. 1909 Lith.Kunstanstalt Friedr. Sperl, Wien II. Autor del. AT a nn nn nn | | 299 Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Dalmatiens. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). (Schluß.) !) Hysteriaceae. Hysterium angustatum Alb. et Schw. Ragusa: bei Mokosica, September 1908, auf Quercus pu- bescens Willd. (Nr. 940); auf Lapad, an Stämmen von Olea europaea L., November 1907 (Nr. 564); Giorchetto, auf Oupressus sempervirens L., März 1908 (Nr. 911); leg. Dr. A. Latzel. Für Cupressus, überhaupt für Koniferen, scheint obige Art noch nicht angegeben zu sein. Ostropa cinerea Fr. Ragusa: Giorchetto. an Stämmen von Üupressus semper- virens L., März 1908, lee. Dr. A. Latzel (Nr. 912). Hauptsächlich auf Laubhölzern vorkommend, wurde aber auch schon von Rabenhorst (Fungi europ., Nr. 654) auf Cupressus ausgegeben. Discomycetes. Tromera difformis Rehm in Hedwigia, Bd. 20 (1881), p. 40. — syn. Biatorella difformis Wain., Adjum. Lichen. Lapp., vol. II (1893). p. 143; Rehm apud Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2. Aufl., Bd. I, Abt. 3 (1890), p. 307. Ragusa: M. Petka, auf Kiefernharz, Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 550). Da die Flechtengattung Diatorella zu Recht besteht, kann dieser Name nicht für eine Pilzgattung verwendet werden, sondern muß durch den Gattungsnamen Tromera ersetzt werden. Apothecien mit ca. O‘4 mm Durchmesser. Schläuche ca. 60X20—25 u, also breiter als Rehm es angibt. Nesolechia spec. (ex affın. N. dispersulae Rehm apud Magn. in Dalla Torre et Sarnth., Fl. v. Tir., Bd. V, Pilze [1905], pP 351): Gravosa: beim Friedhof auf Lapad, auf Synechoblastus nigrescens Anzi, September 1907, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 9). Aus der Verwandtschaft obiger Art, sichere Bestimmung aber nicht möglich, da keine Sporen vorhanden. Auffallend durch das schwärzliche Epithecium und das orangerote Hypo- thecium (ähnlich wie bei N. dispersula Rehm). J färbt die Fruchtschicht stark blau, KHO färbt sie leicht violett, das Epi- thecium aber tief violett. N. Halacsyi Steiner, Prodr. Flechtfl. Griech. Festl. in Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CVII, 1) Vgl. Nr. 7, S..275. 300 Abt. 1 (1898), p. 155, hat ebenfalls schwärzliches Epithecium und gehört nach allen Merkmalen als Synonym zu N. disper- sula Rehm. (Lecidea dispersula Arn., Lichen. exs., nr. 1771, absque diagnosi.) Hier in die Nähe gehören auch N. supersparsa Nyl. und N. vitellinaria Nyl., welche sehr schwach voneinander ver- schieden sind, so daß die erste wohl nur als Varietät der letz- teren aufzufassen ist. Der Hauptunterschied liegt darin, daß bei N. supersparsa die Sporen nicht stumpfelliptisch, sondern rhombisch-elliptisch, zugespitzt sind und daß das Epithecium mit KHO sich grün färbt, während bei N. vitellinaria die Fruchtschicht grün wird. Da der Name N. supersparsa der jüngere ist, so wäre zu zitieren: N. vitellinaria Nyl. in Bot. Notis. (1852), p. 177, var. supersparsa (Nyl. in Flora, Bd. 48 [1865], p. 7, pro speecie). Leciographa monspeliensis Müll. Arg. Ragusa: MokoSica (Ombla), auf dem Thallus von Aspieilia (farıinosa F].?), September 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 362). Leciographa centrifug« Rehm apud Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2 Aufl., Bd. I, Abt. 3,.(1890)..R. 28 Ragusa: auf Lapad, auf dem Thallus von Verrucaria spec. (Nr. 568 A, B, C); Dolinenfelder nächst Bosanka, auf dem Thallus von Verrucaria dolomitica Mass., Juli 1907 (Nr. 850); Ragusa vecchia: Halbinsel Sustjepan, auf dem Thallus von Verrucaria calciseda DC., Dezember 1908 (Nr. 931); leg. Dr. A. Latzel. Leciographa spec. Ragusa: F. Guippane, bei Laka, auf dem Thallus von Verrucaria (?), Jänner 1909, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 51 G). Nicht näher bestimmbar, da Sporen fehlen. Pragmopora amphibola Mass. Ragusa: Ilijina glavica, an Rinde von Pinus halepensis Mill., Juli 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 899). Fungi imperfecti. Phoma scobina Cooke in Grevillea, vol. XIII (1884), p. 92. Ragusa: bei Bosanka, an Zweigen von Frazinus Ornus L., Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 566a). Gehäuse ca. 200 u Durchmesser, Sporen schwach keulig, körnig, ca. 12—14xX4—5 u. ? Phoma Nerii Speg. in Michelia, vol. I (1880), p. 482. Ragusa: Fuß des Martinsberges auf Lapad, an Zweigen von Nerium Oleander L., Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 613). Gehäuse von braunen, Torula-artigen Hyphen umgeben Keine Sporen, daher Bestimmung unsicher. 301 Phoma Trigonaspidis Trott., Atti R. Istit. Veneto di sc., lett. ed arti, vol. LIX (1900), p. 722; Allesch. apud Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2. Aufl., Bd. I, Abt. 7 (1903), p. 820. Ragusa: Bosanka, an Gallen von CUynips argentea auf Quercus pubescens Willd., Februar 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 819 b). Von den diversen, auf Eichengallen beschriebenen Phoma- Arten (vgl. Allescher, l. ec.) paßt für vorliegende Exemplare am besten die oben genannte Art. Die Sporen sind allerdings etwas kleiner (5X1 u) und besitzen keine Öltropfen. Macrophoma Oleandri Pass. Ragusa: Mirinova (Ombla), an abgestorbenen Zweigen von Nerium Oleander L.. August 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 816 a). Obige Art ist zwar nur für die Blätter angegeben; allein vorliegende Exemplare passen ganz auf die Diagnose, so daß wohl anzunehmen ist, daß der Pilz auch auf die Zweige über- geht. Sporen ca. 21X9 u, körnig (nebulos). mit mehreren (meist drei) Oltropfen. Diplodia sycina Mont. in Cast., Cat. plant. Marseille, Supplem. (1851), p. 64; Mont., Syll. Crypt. . (1856), p. 265. — syn. D. Molleriana Thüm., Contrib. Fl. mycol. Lusitan., ser. III, in Istit. Coimbra, vol. 28 (1880), p. 37 (2), nr. 558. — ? D. macro- stoma Lev. in Ann. sc. nat., Botan., ser. III, T. V (1846), p. 201, Ragusa: Bosanka, dürre Frcus-Stämme, Juli 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 829). Ein Vergleich der Beschreibungen lehrt, daß zwischen D. sycina Mont. und D. Molleriana 'Thüm. kaum ein Unter- schied gefunden werden kann. Auch D. macrostoma Lev. ist wohl hieher zu stellen, was sich allerdings bei der mangelhaften Diagnose schwer feststellen läßt. Die von Saccardo (Syll. fung., vol. III, p. 350) zu D. sycina gestellte var. syconophila ist von der Hauptart eigentlich kaum verschieden. Wenn man die vorliegenden Exemplare betrachtet, so glaubt man zuerst, man hätte Apothecien vor sich und denkt, da Asei nicht zu sehen, an eine Excipulacee. Genauer zusehend, bemerkt man, daß es sich offenbar um alte Gehäuse handelt, deren oberer Teil verloren gegangen ist, so daß nur die unteren hohlen Partien stehen bleiben, ähnlich wie man dies bei älteren Exemplaren von Rosellinia sehen kann. Sucht man unter der Rinde nach, so findet man tatsächlich noch einzelne völlig ge- schlossene Gehäuse. Die Sporen sind erst hell, werden später allmählich dunkelbraun (worauf sich eine Querwand ausbildet), ca. 21x12 u messend, in der Mitte etwas eingeschnürt, Enden abgerundet. Sporenträger kurz, gerade, ungeteilt. Diplodia Paliuri Becc., Erb. ceritt. ital., ser. I, nr. 1290, sec. Sace., Syll. fung., vol. III (1884), p. 334. 302 Metkovi@: an Zweigen von Paliurus aculeatus Lam., März 1909, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 142). Sporen dunkelbraun (nicht schwach rußfarbig, wie an- gegeben), abgerundet (niemals zugespitzt), ca. 21x14 u messend (also ziemlich breit). Sporocybe resinae Fr. Ragusa: Martinsberg auf Lapad, auf Harz von Pinus ha- lepensis Mill., Jänner 1908, leg. Dr. A. Latzel (Nr. 625). Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. IL‘) Von V. v. Cypers (Harta). Equisetum heleocharis Ehrh. v. brachycladon Döll. In der Bahn- grube bei Harta, 425 m; — v. leptocladon (Döll.) in der Bahn- grube bei Harta und im Steinbruchtümpel bei Hennersdorf, 470m; — v. attenuatum Milde, Sumpfwiese am Biner bei Langenau, 560 m. E. palustre L. v. verticillatum Milde. Verbreitet, so bei Harta, Hennersdorf, Hohenelbe, Biner bei Langenau. — v. polystachyum Weigel. Hutgarten bei Harta mit der f. multicaule (Baenitz). — v. simplieissimum (Aschers.) in Gänshals bei Harta, 440 m. Polypodium vulgare L. v. attenuatum Milde. Urkalkfelsen in Fiebich bei Langenau, 520 m; — v. pygmaeum Schur. Gliramer- schieferfelsen beim Schneiderhaus im Silbergrund, 860 m. Dblechnum spicant With. Mit gabelig geteilten Blättern, v. bifidum. im Langengrunde, 860 m. Asplenium ruta muraria L. v. Braunfelsii Heufl. Auf Urkalk am Biner bei Langenau und im Raubbach bei Hohenelbe, 540 m. A. trichomanes L. v. microphyllum Milde. Auf dürren Urkalk- felsen in der Hölle bei Oberhohenelbe, 580 m. A. viride Huds. Auf Urkalk bei Marschendorf und im Tale der kleinen Iser bei Witkowitz. Die Angabe Böhms in „Das Riesen- gebirge in Wort und Bild“ am Silberstein bei Wildschütz scheint auf einem Irrtum zu beruhen, da ich daselbst A. viride nicht, wohl aber A. trichomanes fand. Cystopteris fragilis Bernh. v. synapifolia K. Silberstein bei Wild- schütz, 500 m; Brunnen am Switschin, 650 m; Elbehang in Pelsdorf, 420 m. Botrychium lunaria Sw. Biner bei Langenau, 640 m; Kessel, 1150 m. Potamogeton natans L. v. vulgaris K. und v. ovalifolius Fieber. Im Steinbruchtümpel bei Hennersdorf, 470 m; v. prolizus K. Lachen auf den Wustlichwiesen bei Harta, 440 m. !) Vgl. diese Zeitschrift, XLVIII (1898), Nr. 5 u. 6. 305 Sparganium wmicrocarpum Üelak. Am Raubbach bei Hohenelbe. Lahrs Ziegelschlag und Wustlich bei Harta, hintere Weißbach zwischen Hohenelbe und Hennersdorf. S. simplex Huds. v. typicum A. et G. Wustlich bei Harta, Elbe- lache in Mönchsdörf, 400 m; an ersterem Orte auch die v. splen- dens A. et G. Setaria italica L. v. germanica Lam. Verwildert auf Schotter- bänken der Elbe in Fuchsberg. Calamagrostis lanceolata Rth. Am Bahndamm in Harta. Phleum nodosum L. v. lawiusculum (A. et G.). Sonniger Hang am Fuchsberg bei Harta, 450 m. Phalaris arundinacea L. v. pieta (L.). In Menge in der mittleren Bahngrube in Harta, wohl verwildert. Anthoxanthum odoratum L. v. glabrescens Öelak. f. paludo- sum m. Dem Formenkreise der Var. glabrescens angehörig, da die unteren Hüllspelzen keine Haare tragen. Die Deckspelze ist un- begrannt oder zeigt nur die Andeutung einer Granne. Die Scheiden der unteren und der grundständigen Blätter zeigen nur vereinzelte Haare oder sind ganz kahl, dagegen sind die oberen Blattscheiden stark behaart. Die Rispenäste sind meist unterbrochen, am Grunde oder in der Mitte am breitesten, der Halm ist mehr oder weniger gekniet. Pflanze vielstengelig, 12—25 cm hoch; grundständige Blätter kurz, zwei höchstens 7 cm lang. Auf Moorboden im „Sumpf“ bei Harta, 425 m. Holcus lanatus L. v. coloratus Rchb. Sumpf und Mangelwaldwiese bei Harta. Sieglingia decumbens Bernh. An einem lebenden Zaun in Harta. Poa annua L. v. aquatica Aschers. An der Elbelache im Hut- garten bei Harta, 425 m; — v. picta Beck. Am Bahndamm in Harta; — v. subalpina Rehb. Auf Wiesen um die Gebirgsbauden verbreitet bis zur Hollmannbaude im Langengrunde bei 830 m herab. P. nemoralis L. v. agrostoides A. et G. Auf Mergelschieferhalden in der Wustlich bei Harta, 480 m. P. compressa L. v. polynosta A. et G. Auf Permsandstein am Elbehang bei Pelsdorf, 420 m, und am Fuchsberg bei Harta, 440 m. Molinia coerulea Mnch. v. depauperata A. et G. Auf den Hoch- mooren der Weißen Wiese, = 1400 m; — v. obtusa (Peterm.) auf trockenen Moorstellen im „Sumpf“ bei Harta und im Gäns- hals. Festuca gigantea Vill. Ufergebüsch des Rapprich im Gänshals bei Harta, 440 m. Bromus sterilis L. v. lanuginosa Rohlena.. Am Bahndamm in Harta. B. ramosus Huds. Ssp. Denekeni (Syme). Am Fuchshübel bei Harta, 430 m. 304 Carex canescens L. Bahngrube bei Harta; — v. subloliacea Laest. Weiße Wiese, 1400 m. CO. remota L. Quellige Stellen in Lahrs Wald bei Harta. ©. rigida Good. v. inferalpina Fr. Auf den Moorwiesen des Koppenplanes und der Weißen Wiese bis unterhalb der Renner- baude (1340—1440 m). ©. panicea L. Noch auf einer Sumpfwiese bei Benetzko am Ab- hange des Heidelberges, 840 m. 0. hirta L. v. pilosa Gelak. Rand des Mangelwaldes bei Pelsdorf; — v. subglabra Üelak. Wegrand bei dem Bahnübergange in Harta. C. flava L. ssp. lepidocarpa (Tsch.) Godr. Sumpf bei Harta; v. intermedia (Coss.) an Torfgräben im Sumpf bei Harta. Scirpus maritimus L. In Menge an einer Uferstelle der bei der Uberschwemmung im Jahre 1897 gebildeten Elbelache, nächst dem Ziegelsteg in Nieder-Hohenelbe, 445. Zumeist in der v. di- gynus Godr.; vereinzelt in einer v. androgyneus m. mit einzelnen männlichen Blüten in den weiblichen Blütenständen. Eriophorum gracile K. Gänshals bei Harta, 440 m. Juncus glaucus Ehrh. Am frischen Wasser im Fiebig und am Biner bei Langenau, 460—540 m. J. filiformis L. Im Kessel, 1240 m. J. supinus Mnch. v. nodosus Lange. Bahngrube bei Harta; v. uli- ginosus Fr. und v. flwitans Fr. An und in Wasserlachen auf den Wustlichwiesen bei Harta. J. squarrosus L. Am großen Teich, 1250 m, weiße Wiese, 1400 m. Luzula pilosa W. Um Hohenelbe und Harta verbreitet; Döbernei bei Arnau, 380 m; Tabor bei Lomnitz, 600 m. L. multiflora Lej. v. congesta K. Sumpf bei Harta. Lilium martagon L. Elbgrund, Silbergrund, Kessel (1200 m), Biner bei Langenau und in besonders großer Menge in der Sarge bei Arnau. Allium oleraceum L. v. pauciflorum (A. et G.). Sonniger Hang am Fuchsberg bei Harta, 450 m; — v. complanatum Fr. an der Iserstraße bei Lokow, 420 m. Muscari comosum DC. Auf Getreidefeldern am Biner bei Langenau, zuerst von Herrn Wolf gefunden. Polygonatom multiflorum All. Auf bebuschten Wiesen nächst Lokow an der Iser, 390 m; die Angabe in Öelakovsky nach J. Kahblik bei Hohenelbe dürfte zu streichen sein, da ich die Pflanze bisher hier nicht fand. Triglochin palustris L. Sumpfige Wiese bei den Bienerhäusern noch bei ca. 620 m. Leucojum vernum L. Von Ober-Hohenelbe durch den Rapperich und die Igelsgasse bis oberhalb Benetzko an den Hängen des Heidelberges bis gegen 880 m emporsteigend; — f. biscapum 305 und Zuteolum A. et G. im Weißbach, Raubbach und Ober-Hohen- elbe vereinzelt. Orchis sambucina L. Am Biner an vielen Stellen von 500 m bis 680 m in Menge, häufig auch in der Var. purpurea K. Gymnadenia albida Rich. Auf der weißen Wiese, 1400 m, Boden- wiese, 1070 m. Coeloglossum viride Hartm. An mehreren Stellen am Biner. Epipactis latifolia All. v. viridiflora Irm. Elbehang bei Pels- dorf. E. atrorubens Raf. Biner bei Langenau. Euphorbia exigua L. Felder an der Langenau-Hartaer Hoch- straße. E. peplus L. Auf Schutt in Harta und Nieder-Hohenelbe. E. duleis L. Biner bei Langenau, Sarge bei Arnau. Salıx Tauschiana Sieber (5. silesiaca X Lapponum). In der Melzergrube, 9, 1370 m. S. aurita X silesiaca Wimm. d' im Weißwassergrund, 850 m. Amarantus retrofleeus L. An mehreren Stellen auf faulendem Baumwollabfall und auf mit solchem gedüngten Boden in Harta und Nieder-Hohenelbe. A. spinosus L. Auf faulendem Baumwollabfall und auf mit solehem gedüngten Mistbeeten in Harta. A. tristis L. (Moquin in De Candolle, Prodromus XIII, 2, p. 260). Auf faulem Baumwollabfall in Harta und Nieder- Hohenelbe. Herrn Prof. A. Heimer| danke ich die freundliche Bestimmung und die näheren Mitteilungen über die vorliegende ° Pflanze, die eine für Europa neue Adventivpflanze sein dürfte. Die gefundenen Exemplare gehören nach Prof. Heimerl zur Var. . xanthostachys. Das Vaterland ist Amboina, China, Bra- silien, Mauritius, Trinidad ete., somit subtropischer Ubiquist. Hier entwickelten sich mehrere große, meterhohe Stücke, die durch den ersten Frost jedoch schon zerstört wurden. Ob die Pflanze wieder erscheint, wie dies bei A. spinosus seit Jahren der Fall, werden weitere Beobachtungen zeigen. Polygonum amphibium L. v. terrestre Grke. Am Mühlbache in Hennersdorf blühend, im oberen Weißbach bei Hohenelbe und auf den Gänshalswiesen bei Harta blütenlos. P. mite Schrk. Elbelache in Nieder-Hohenelbe. Campanula Scheuchzeri Vill. v. hirta K. lm Langengrunde. C. rapunculoides L. v. umbrosa Op. In Wasserrissen am Elbe- hang in Pelsdorf, 420 m. C. trachelium L. v. parviflora Öel. Am Fuchshübel bei Harta, auch weißblühend. Orepis grandiflora Tsch. Noch im Langengrunde bei ca. 780 m, bei Krausebauden bei 730 m, bei Benetzko am Heidelberge bei 740 m. Or. paludosa Mnch. Weiße Wiese (Herb. Kablik). Österr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1909. 23 306 Hieracium auricula L. v. epilosum N. P. Bahndamm, Mangel- waldrand, Hartaer Höhe; — v. subpilosum N. P., Bahndamm und Mangelwaldrand; — v. monocephalum Gel. in Menge an trockenen, sonnigen Stellen am Mangelwaldrande. H. radiocaule Tsch. Am Bahndamm in Harta. H. Bauhinii Schult. Ebenda. H. alpinum L. v. foliosum Wimm. Teufelswiese, Ziegenrücken. H. nigrescens W. Brunnenberg, Ziegenrücken; — v. decipiens Tsch. Koppenplan. H. murorum L. v. microcephalum Uechtr. Biner bei Langenau; — v. alpestre Griesb. Kesselgrube, 1200 m. H. prenanthoides Vill. v. dentatum Tsch. Weißwassergrund, 900 m. H. umbellatum L. v. üntegrifolium Tsch. Hohenelbe (Herk. Kablik); — v. lactarıs (Bertol.) Gänshals bei Harta. H. curvicola N. P. (H. pratense X florentinum). Groß-Aupa. Prenanthes purpurea L. albiflora. Elbgrund, 820 m. Leontodon hastilis (L.) K. v. nigricans Tsch. Rennerbaude, weiße Wiese, Lahnberg. Aster novi Belgii L. Am Elbeufer im Hutgarten bei Harta, 430 m, am Sowinbache in Hennersdorf. Erigeron acris L. v. praecox Öel. Pelsdorf, Paradies bei Harta, Holdhöhe. 840 m; v. serotinus (Whl.) Cel., Fuchsberg bei Harta. E. canadensis L. Harta, Hohenelbe ete., noch in Jablonetz a. d. Iser bei 480 m. Bidens tripartitus L. v. pumilus Rth. Ufer der Elbelache in Nieder-Hohenelbe, Steinbruchtümpel bei Hennersdorf, 470 m, Elbebett in Pelsdorf, 420 m. Achillea millefolium L. v. pilosa Neilr. Im Weißwasser. A. ptarmica L. Am Raubbach und im Gänshals bei Harta, mehr- fach um Hennersdorf und Hohenelbe. Anthemis tinctoria L. Auf Melaphyrfelsen in Sitowy a. d. Iser, 380 m. Matricaria suaveolens Buchenau (M. discoidea DC.) fand ich im Jahre 1898 zuerst am Pelsdorfer Bahnhofe, zwei Jahre später am Bahnhofe in Hohenelbe. Die Pflanze breitete sich seither auf der Bahnstrecke zwischen beiden Orten und an in der Nähe ge- legenen Lokalitäten zum Teile massenhaft aus. COhrysanthemum parthenium P. An der Elbe in Pelsdorf und Harta, am Hammerboden in Rudolfstal, 760 m. Chr. corymbosum L. An der Elbe in Pelsdorf. Gnaphalium dioicum L. v. hyperboreum Tsch. Im Kessel, 1200 m. Gn. siwaticum L. v. rectum (Sm.) Gel. Bärengraben, 1000 m, Goldhöhe, 870 m. Gn. norvegicum Gm. Kessel, Elbgrund, Melzergrund, Ziegenrücken, Weißwassergrund, Langengrund, Bärengraben. 307 Gn. uliginosum L. v. leiocarpum Gel. Bahngrube in Harta, Ufer der Elbelache in Nieder-Hohenelbe; — v. pilulare K. Rand von Lahrs Wald bei Harta. Petasites Kablikianus Tsch. v. eroceus m. Die Zwitterblüten bilden anfangs einen nahezu kugeligen Blütenstand, der sich während der Blütezeit nur wenig ver- längert. Blütenknospen safrangelb, Blumenkrone und Korollen nach dem Aufblühen schwefelgelb. Die oberen Schuppenblätter umgeben den Blütenstand dicht und sind auffallend lang. Mehrfach im Paradies bei Harta. P. intercedens Matouschek. Im Paradies bei Harta, 430 m. Die Bastardierung zwischen P. Kabliktanus und officinalis, trotzdem beide Arten in Menge zusammen vorkommen, hat nur wenig Gelegenheit, da ersterer meist schon verblüht ist, wenn P. offici- nalis blüht. Arctium minus Bernh. Elbehain im Hutgarten bei Harta, Centaurea jacea L. v. tomentosa Aschers. Waldrand in der Kümmernis bei Hennersdorf. Cirsium acaule L. In größerer Menge am Biner. C. oleraceum L. v. amarantınum Lange. Am Elbehang in Pels- dorf. C. hybridum K. v. oleraciforme Üel. Gänshalswiese bei Harta; — v. palustriforme Cel., Gänshals- und Mangelwaldwiesen, Rudolfsthal, 720 m. b Carlina vulgaris L. v. virescens Öel. Kümmernis bei Henners- dorf, 470 m; — v. nigrescens Formanek, ebenda und am Biner. ©. acaulis L. v. purpurea Aschers. Kümmernis bei Hennersdorf, am Biner bei Langenau, am Kumberg bei Neu-Paka. Valeriana sambucifolia Mil. Am Raubbach und dem Fabriks- graben in Harta, Silbergrund, 880 m. Valerianella olitoria Poll. Burgberg in Pecka, Hennersdorf, Biner. V. dentata Poll. Auf Stoppelfeldern bei Hennersdorf; v. lasio- carpa K., Getreidefelder nächst der Harta-Langenauer Hoch- straße. Asperula odorata L. Massenhaft im Walde nächst der Ruine Stepanitz, spärlich im Walde bei Forstbad. Galium verum L. v. pallidum Üel. (G. ochroleucum Aut. p.). Bei Hennersdorf, Weißbach bei Hohenelbe; — v. praecox Lang (@. Wirtgeni F. Sehltz.). Sumpfwiesen im oberen Weißbach. G. palustre L. v. elongatum (Presl). An sumpfigen Uferstellen des Klausenwassers im Langengrunde, 840 m; — v. gracile Knaf am Hammerboden in Rudolfsthal, 730 m. G. aparine L. v. Vaillanti DC. Stoppelfelder bei Hennersdorf. Sambucus ebulus L. Lokow a. d. Iser, 380 m. Gentiana germanica W. Biner bei Langenau an mehreren Loka- litäten. 23* 308 @. carpathica Wettst. Feuchte Wiese in der hinteren Weißbach, G. baltica Murb. Spindelmühle, 760 m, hier zuerst von Herrn R. v. Wettstein gefunden, Rehhorn, Marschendorf; — v. platysepala (Hausskn.) m. Spindelmühle. Echium vulgare L. Rosa- und weißblühend am Elbedamm in Nieder-Hohenelbe. Polemonium coeruleum L. Wiederholt, aber vorübergehend auf Elbeschotter in Fuchsberg und im Hutgarten bei Harta. Solanum nigrum L. v. genuinum und v. alatum (Mneh.). Auf Baumwollabfall in Harta und auf mit diesem gedüngten Stellen des Elbedammes in Nieder-Hohenelbe. In der Umgebung fehlend, scheint es mit der Baumwolle eingeschleppt zu sein. Früchte werden trotz des warmen Bodens nicht reif, während Pflanzen aus Samen der Prager Gegend hier reife Früchte trugen. S. dulcamara L. Ufergebüsch am Weißbach und Raubbach bei Hohenelbe; — v. assimile F. et G. am Raubbach. S. Iycopersicum L. Vorübergehend auf Elbeschotterbänken in Fuchsberg. Mimulus luteus L. Hutgarten bei Harta. Die Pflanze ist hier an einem toten Arm der Elbe wieder aufgetreten und hat sich so massenhaft vermehrt, daß sie während der Blüte schon von weitem gelbleuchtend erkennbar ist. Neuerlich fand ich selbe auch nächst der Fuchsberger Elbewehre in Nieder-Hohenelbe. Das Auftreten und die weitere Verbreitung dieser Pflanze in hiesiger Gegend ist um so eigentümlicher, als ich dieselbe in Gärten hier nicht fand. Verbascum nigrum L. Bei Neupaka, bei Arnau, näher dem Ge- birge nieht beobachtet. Digitalis ambigua Murr. Elbeauen in Nieder-Hohenelbe und im Hutgarten bei Harta; Hänge an der Aupa zwischen Brausitz und Eipel, an der Iser bei Ernstthal. _ 5 Veronica anagallıs L. v. pallidiflora Cel. f. glandulifera Uel. Mühlbach in Hennersdorf, f. laevipes Cel., ebenda und im Hut- garten bei Harta. V. scutellata L. Göänsehalswiesen bei Harta, spärlich. V. Tournefortii Gmel. (V. persica Poir.). Paradies bei Harta. Pedicularis silvatica L. Noch auf Waldwiesen oberhalb Schüssel- bauden, bei 1100 m. Alectorolophus major (Ehrh.) Stern. Wustlichwiesen bei Harta. A. minor (Ehrh.) Stern. v. vittulatus Gremli. Weißbach und Rand des böhmischen Waldes bei Harta. A. pulcher (Schum.) Stern. Schüsselbauden, Kessel, an letzterem Orte auch die Var. elatior Stern. E. hybrida Wettst. (E. Rostkoviana X. strieta). Fuchsberg bei Harta und Bahndamm in Harta. Zwischen den Eltern. Die ge- fundenen Individuen stehen der E. stricta etwas näher. Blatt- zähne spitzer als bei 8. Rostkoviana, Drüsenhaare vereinzelt, nur auf einzelnen Blättern zahlreicher; ganze Pflanze stark flaumig 309 behaart, die Blüten jedoch erreichen beinahe die volle Größe jener der Rostkoviana. E. strieta Host v. parviflora Freyn. Biner bei Langenau; — v. re- ducta Sagorski, Hölle bei Ober-Hohenelbe, 560 m; — v. subalpina G. Beck, Elbgrund, 760 m. Melampyrum nemorosum L. Mit vergrünten Hochblättern am Kumberg bei Paka; — v. fallax Üel., Wald in der Kümmernis bei Hennersdorf. } M. silvatieum L. v. dentatum (el. Abhang des Ziegenrückens, Elbwiese, am Heidelberg schon von 750 m aufwärts. Dentha verticillata L. v. acinifolia (Borb.). Elbelache in Nieder- Hohenelbe; v. obtusata (Op.), ebenda; v. parviflora (Schrk.) Weißbach. M. paludosa Sole. Bahngrube bei Harta, Hennersdorf. M. riparia Schreb. Weißbach, Hennersdorf. IM. varians Hort. v. pumila (Oborny). Trockene Gräben im Gäns- hals bei Harta. DI. silvestris L. v. cuspidata (Op... Am Sowin in Hennersdorf. Lycopus europaeus L. Bahngrube in Harta, erst vor wenigen Jahren aufgetreten, jetzt zahlreich, Elbebett in Pelsdorf, bei Hennersdorf. Thymus chamaedrys Fr. v. alpestris (Tsch.). Großer Kessel, von 1050 bis 1250 m. Galeopsis pubescens Bess. Buschiger Hang in Lokow an der Iser. Stachys palustris L. v. sessilis Gel. Ufer der Elbelache in Nieder- Hohenelbe, Felder in Harta. Lamium purpureum L. v. albiflorum. Grasgarten in Harta. Ajuga reptans L. v. rubella. Gänshals und Mangelwald bei Harta; — v. albiflora, Mangelwald. Primula veris Huds. (Pr. officinalis Jaeq.). Noch in Rostok, Bez. Starkenbach, Tabor bei Lomnitz, 650 m. P. elatior Schreb. Im Silbergrund, bis 1000 m. Calluna vulgaris Salisb. Weißblühend im Weißbachwalde. Monotropa hypopitys L. v. glabra (Wallr.). Frischwasser bei Langenau, 580 m. Pirola media Sw. Wustlichwald bei Harta, Döbernei bei Arnau. Anemone nemorosa L. v. rosea Peterm. Wiesen im Sumpf und in der Wustlich bei Harta. A. nemorosa X ranunculoides Kunze. In der Weißbach wieder aufgefunden. Anemone hepatica L. In der Sarge bei Arnau massenhaft. Ranunculus flammula L. v. reptans Rehb. Bahngrube bei Harta. R. cassubieus L. Fuchshübel bei Harta, Elbehang bei Pelsdorf, Studenetz. Trollius europaeus L. Kessel, 1050—1250 m; Märzdorf, Hutten- dorf, Bilei bei Pecka. Aconitum variegatum L. Weißblühend am Elbehang bei Pels- dorf. 310 Fumaria officinalis L. v. minor K. Stoppelfelder bei Henners- dorf. Dentaria bulbifera L. Felspartie beim alten Bergwerk im Silber- grund, Wald unterhalb Töpferbauden. An beiden Orten auch mit reifen Früchten. (Öelakovsky erwähnt in Prodr., daß er Früchte aus Böhmen nicht gesehen habe.) D. enneaphyllos L. Wald im Tal der kleinen Iser bei Witkowitz. Cardamine ambigua O. E. Schulz? (CO. amara X pratensis.. Am Ufer des Kesselbaches am Hammerboden in Rudolfsthal, 740 m. Otto Eug. Schulz in der Monographie der Gattung Cardamine in Englers Bot. Jahrbüchern, 32. Bd., sagt, daß er die als diese Pflanze bisher ausgegebenen Exemplare als der ©. amara v. erubescens Peterm. identisch befunden habe. Die von mir ge- fundene Pflanze stimmt mit dieser Ansicht nicht überein, denn dieselbe steht im Habitus der ©. pratensis näher, für welche man sie bei dem ersten Blick halten würde, hingegen in der Blüte näher der Ü. amara. Die Beschreibung von C. ambigua, die Schulz gibt, stimmt mit der vorliegenden Pflanze wenig überein. Wurzelstock ohne oder mit kurzen Ausläufern. Stengel stumpf fünfkantig, wenig hohl, nicht bereift, zerstreut flaumig. Blätter zerstreut behaart, 2—4-, selten 5paarig, fast genau gegen- ständig. Blättchen kurz gestielt, ganzrandig, an den Seiten und an der Spitze schwach buchtig eingeschnitten. Blüte größer als bei ©. pratensis, Staubfäden und Griffel wenig kürzer oder so lang wie die Blumenblätter. Staubbeutel violett. Griffel lang, Narbe kieinknöpfig. Blumenblätter am Stengel mit einer kleinen zahnförmigen Erweiterung, weiß, mit violetten Adern. Ganze Pfianze 9—18 cm hoch, erinnert im Habitus an ©. pratensis v. dentata (Schult.), doch sind die violetten Staubbeutel wie für die C. amara für die Pflanze charakteristisch. Arabis sudetica Tsch. Im großen Kessel an mehreren Stellen bis 1050 m herab. A. Haller L. v. paradoxa Ullep. Weißbach bei Harta. Roripa anceps (DC.) (R. silwestris X palustris W. H.). Elbeauen im Hutgarten bei Harta. Raphanus raphanistrum L. Weißblühend auf Schuttplätzen beim Ziegelsteg in Nieder-Hohenelbe. R. sativus L. v. silvestris K. Ebenda und bei der Fuchsberger Wehre. Drosera rotundifolia L. Wiese bei der Holzschleife in Rudolfsthal, Raubbachursprung bei Hohenelbe, 700 m, Bradlerbauden, 1200 m, Gänshals bei Harta. Viola palustris L. Gänshals, Wustlich, Mangelwaldwiese, Bahn- grube bei Harta, Elbgrund, Pantschewiese. V. canina L. v. ericetorum Rehb. Wustlich bei Harta, Biner bei Langenau. 3ll V. sudetica Hke. Auch am Kiesberge, die früher bei V. lutea Huds. angeführten Fundorte beziehen sich auf V. sudetica. V. lutea fand ich bisher nur auf einem Kartoffelacker in Schüssel- bauden. Montia rivularis Gen. Quellbach bei der Fuchsberger Wehre in Nieder-Hohenelbe, Grundbachthal im Langengrund, 1280 m. Arenaria serpyllifolia L. v. viscida (Loisl.). Bahndamm in Harta. Stellaria holostea L. Döbernei bei Arnau, Theresienthal. Melandryum dioicum Schinz et Thellg. (M. silvestre Röhl.) albi- florum. Weißbach bei Harta. M. album Garcke (M. pratense Röhl.). Mit rosenroten Blüten im Hutgarten bei Harta und an der Elbe in Pelsdorf. M. dubium Hmpe. (M. album X dioicum). Bei der Fuchsberger Wehre in Nieder-Hohenelbe. Hypericum humifusum L. Noch bei 560 m in der Hölle bei Ober- Hohenelbe. H. perforatum L. v. stenophyllum W. et G. Elbeufer im Hutgarten bei Harta. Geranium columbinum L. Melaphyrhänge in Lokow a. d. Iser. @G. dissectum L. Auf der Mergelschieferhalde in der Wustlich bei Harta, 470 m. Linum perenne L. Vorübergehend am Bahndamm in Harta. Polygala vulgaris L. v. densiflora Cel. Sumpf bei Harta, Füllen- bauden, 750 m; — v. grandiflora Cel., Langengrund, 800 m, Be- netzko, 750 m; — v. oxyptera (Behb.), Kalkberg bei Schwarzen- thal, 670 m, Spindelmühle, 750 m, Wustlich bei Harta. Oenothera biennis L. Auf Elbeschotter in Nieder-Hohenelbe, Harta, Pelsdorf, Mönchsdorf; auf Schotterbänken der Iser, aufwärts bis Rochlitz. Epilobium hirsutum L. Weißbach bei Hohenelbe, 520 m, Elbe- lache in Nieder-Hohenelbe. E. collinum (Gm.). Wustlich bei Harta, Goldhöhe, 760 m; Kies- bett der Aupa unterhalb dem Teufelsgärtehen, 980 m. E. Lamyi F. Sehlz. Gänshalswiese bei Harta, Elbelache in Nieder- Hohenelbe. E. obscurum BRehb. Gänshals, Weißbach, Mangelwaldwiese bei Harta, Wiese bei der Holzschleife in Rudolfsthal, 720 m, Raub- bachursprung, 700 m. E. phyllonema K. Knaf. (E. obscurum X palustre). Unter den Eltern im Gänshals bei Harta. Sanicula europaea L. Vereinzelt in der Wustlich bei Harta, Fiebig bei Langenau, Rudolfsthal, Silbergrund, kleine Schnee- grube. Aethusa cynapium L. v. agrestis Keller. Felder am Biner bei Langenau. h Heracleum sphondylium L. v. latifolium Cel. f. flavescens (Tsch.). Im großen Kessel, 1200 m. 312 Angelica silvestris L. v. montana (Schleich... Hammerboden bei Rudolfsthal, 750 m. Anthriscus silvestris Hoffm. Mit A. nitida noch im Kessel bei 1240 m. Myrrhis odorata Scop. In Menge an Bächen in Alt-St. Peter, gegen den Langengrund, Schüsselbauden, Rehhorn. Hedera helix L. Bürgerwald bei Ober-Hohenelbe, 600 m. Adoxa moschatellina L. Ernstthal a. d. Iser. Cornus sanguinea L. Fuchshübel und Fuchsberg bei Harta. KRibes alpınum L. Elbeufer in Nieder- Hohenelbe, wohl ver- wildert. Sazıfraga caespitosa L. Sowohl in der Var. villosa (W.) (= 8. Steinmanni Tsch.) als sponhemica (Gm.) in Menge auf Melaphyr- felsen im Isertale zwischen Beneschau und Lokow. S. iserana m. (S. granulata X villosa W.) 12—20 em hoch, Stengel unten niederliegend bis aufsteigend, dann aufrecht, 1—5 aus einem Wurzelstock. Letzterer lang, fleischig, ohne Zwiebelknospen, jedoch mit kurzen, oberirdischen Trieben. Blütenstand 2—9blütig. Grundblätter gehäuft, lang- gestielt, tiefer eingeschnitten als bei S. granulata, meist mit 9 schmäleren Zähnen, dicht, sowie auch die Stengel mit langen Gliederhaaren besetzt. Stengel oberwärts wie auch die Kelche drüsenhaarig. Stengel mit 1—3 ein- bis dreispaltigen, zottig bis wimperig behaarten Hochblättern. Unter den Eltern bei Beneschau a. d. Iser. Sedum album L. Melaphyrfelsen in Sitowy a. d. Iser. S. villosum L. Sumpfwiesen in der Hölle bei Ober-Hohenelbe, 560 m. Orataegus oxyacantha L. v. vulgaris DC. f. integrifolia Wallr. Weißbach und Fuchsberg bei Harta, f. laciniata Wallr., Paradies und Fuchsberg. C. monogyna Jacg. v. cryptostyla Fingerh. Fuchsberg. Sorbus aucuparia L. v. glaberrima Tsch. (alpestris Wimm.). Weiß- wasser- und Elbgrund von ca. 1050 m aufwärts. Rosa pendulina L. v. setosa R. Keller und v. lagenaria (Vill.). Fuchshübel bei Harta, v. pyrenaica (Gouan), Elbehang in Pels- dorf, Fuchsberg bei Harta, Igelsgasse bei Ober-Hohenelbe. KR. canina L. v. lutetiana Baker. Fuchsberg bei Harta. Agrimonia eupatoria L. v. longifolia Wallr. Biner bei Langenau; v. minor K. Fuchsberg bei Harta. Sanguisorba minor Scop. (S. sanguisorba A. et G.) v. glabrescens Grke. Fuchsberg, Paradies, Hutgarten bei Harta; v. pilosa K., auf Mergelschieferhalden und Kuppen in der Wustlich bei Harta. 8. muricata Focke.. Bahndamm in Harta. Alchemilla vulgaris K. v. silvestris (Schmidt). Bahndamm und Mangelwaldwiese bei Harta; f. subcrenata (Briqu.) am Abhang des kleinen Teiches, 1300 m; v. pratensis (Schmidt) Bahndamm in Harta. 313 A. alpestris Schmidt v. typica A. et G. Kessel, 1200 m. Potentilla Tabernaemontani A. et G. v. pilosa A. et G. Bei Lom- nitz a. P. P. argentea L. v. typica Beck. Wustlich, Elbeauen bei Harta, Haje a. d. Iser; f. minuta (Ser.), Weißbach bei Harta; — v. tenui- loba Sm. und v. incaneseens Focke am Fuchsberg bei Harta. Geum montanum L. Noch vereinzelt bei 900 m im Silbergrund und bei 830 m im Langengrund. Fragaria vesca L. v. silvestris L. f. typica A. et G. Bahndamm in Harta; v. semperflorens Ger., ebenda. Rubus caesius L. v. aquaticus Wh. et N. Weißbach bei Harta, Weißwassergrund, 900 m. Aruncus silvester Kostel. (A. aruncus Karst.). Massenhaft in der Sarge bei Arnau. Filipendula ulmaria Maxim. v. glabrescens Beck. An einem Wald- bache am Biner bei Langenau, 600 m; — v. dentata Beck., Raub- bachufer bei Harta. | Cytisus nigricans L. In Menge am Switschin und bei Mastig. Dedicago lupulina L. v. glandulosa Neilr. Elbeauen im Hut- garten bei Harta. Melilotus albus Desr. Elbeauen im Hutgarten in Menge ver- wildert. Trifolium incarnatum L. Verwildert in den Elbeauen bei der Mönchsdorfer Wehre, 400 m. Anthyllis vulneraria L. Harta, Hohenelbe, Biner, Lauterwasser an vielen Orten, aber wohl nur verwildert. Lotus uliginosus Schkuhr. Mangelwaldwiese bei Harta. Vieia tenuifolia Rth. Weißbach bei Harta. Orobus vernus L. Weißblühend am Elbehang in Pelsdorf. Der freundlichen Güte des Herrn Prof. Hackel verdanke ich die Bestimmung der folgenden interessanten Adventivpflanzen. Panicum sanguinale L. v. digitatum Hack. In Westindien und Südamerika heimisch, auf faulem Baumwollabfall und mit dieseng gedüngten Boden in Harta und Niederhohenelbe. Oenchrus echinatus L. Ebenda, subtropischer Ubiquist. Dactyloctenium aegypticum L. Ebenda, subtropischer und tropi- scher Ubiquist, schon in Sizilien vorkommend. Setaria viridis P. B. v. purpurascens (Opiz). Bahndamm in Harta und Elbedamm in Nieder-Hohenelbe. S. glauca P. B. Bahndamm in Harta. S. italica P. B. germanica (Lam.). In Menge im Elbehain bei der Mönchsdorfer Wehre. Panicum erus galli L. v. brevisetum Doell. (= submuticum Par!). Am mit Baumwollabfall gedüngten Elbedamm in Nieder-Hohenelbe. 314 Phyteuma pauciflorum aut. von der Plose bei Brixen a. E, Von R. v. Klebelsberg (Brixen). Neuerdings machte A. v. Hayek!) wieder aufmerksam auf einen merkwürdigen Widerspruch in den Angaben über die Ver- breitung der Phyteuma-Arten aus der Gruppe des pauciflorum aut. (Series Lingulata R. Schulz)’); einen Widerspruch, der zu systematischen Bedenken Anlaß gab. Sternberg und Hoppe?) haben das alte Ph. pauciflorum L. in zwei Arten getrennt: Ph. pauciflorum Stbg. et H. (= Ph. confusum Kerner) und Ph. globu- lariaefolium Stbg. et H. Diese leicht unterscheidbaren Arten, die auch in der Monographie von R. Schulz beibehalten werden, haben nach den seitherigen Erfahrungen ein verschiedenes Ver- breitungsgebiet: Ph. pauciflorum Stbg. et H. in den östlichen Ost- alpen, Schulz gibt als Westgrenze das Tauern- und Velbertal an; Ph. globulariaefolium Stbg. et H. in den westlichen Ostalpen mit dem Lavanttal, der Mur und Mürz als genauer Ostgrenze. Die beiden Verbreitungsgebiete übergreifen sich also nur zwischen der Westgrenze der ersteren und der Östgrenze der letzteren Art, während namentlich alle sicheren mittel- und westtirolischen Vor- kommnisse zu Ph. globulariaefolium Stbg. et H. gehören (von Ph. pedemontanum R. Schulz abgesehen). Hier paßt nun gerade die Originalangabe von Sternberg und Hoppe absolut nicht herein, indem es bei Ph. pauciflorum Stbe. u. H. heißt: habitat in summis alpis Ackerboden prope Brixenam in Tiroli australi. Darunter sind (nach einer alten Be- zeichnung) die Schieferberge der Plose (2575 m) im Osten von Brixen a. E. verstanden, also ein Punkt weit westlich der sonst für diese Art sichergestellten Westgrenze. Eine genaue Kenntnis auch der abgelegensten Teile des Plose- gebietes ermächtigt mich zur Feststellung, daß auf den „summis alpis Ackerboden* nur eine Phyteuma-Spezies aus der Lingulata- Series verbreitet ist, u. zw. unzweifelhaftes Ph. globulariaefolium Stbg. et H., nach folgendem Befund: Außere Hüllblätter sehr breit, rundlich, stumpf, nicht zu- gespitzt, oberwärts bläulich gefärbt, kraus behaart, an der Spitze mit wenigen kleinen Kerbzähnen, seltener ganzrandig; am Grunde ganzrandig, ohne Sägezähne. Die Hüllblätter erreichen die Höhe des Köpfchens nicht. Deckblätter der Blüten den Hüllblättern ähnlich, Stengelblätter fehlend oder nur in Einzahl vorhanden, mehr den Hüllblättern ähnlich als den Grundblättern. Grundständige a !) Schedae ad floram Styriacam exsiccatam, 13. u. 14. Lieferung (1908), 3 if 2) Monographie der Gattung Phyteuma (1904), S. 158. 3) Denkschriften der bayrischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg, I. 2 (1818), $. 99. 315 Blätter zahlreich, ganze Büschel bildend, zungen- bis verkehrt eiförmig, rasch in den relativ langen Blattstiel zusammengezogen, flach, vorn sehr stumpf und häufig gleichmäßig klein -3—5 -kerbig oder -zähnig. Blattfläche bis 15 mm, Grundblätter (mit dem Blatt- stiel) im Maximum 4 cm lang. Köpfehen 2—Tblütig. — Pflanze meist nur bis 3 em, maximal 4 cm hoch. Vorkommen auf felsigen, grasigen Phyllithängen, ca. 2400—2574 m. Blütezeit Ende Juli, August. Die Form paßt nach dem Gesagten gut zur var. nanum R. Schulz und entspricht sowohl den Öriginalabbildungen als auch den von Schulz revidierten Exsikkaten im Herbar des Bota- nischen Instituts der Universität Wien sehr gut. Das ohnehin nur wenig betonte Bedenken Schulz’ (l. e., S. 157), ob sein Ph. paueiflorum mit Ph. pauciflorum Stbg. et H. wohl identisch sei, wenngleich Sternberg und Hoppe dafür jenen paradoxen Fundort angeben, erweist sich demnach als hinfällig; denn, liegt dieser Angabe eine Verwechslung von Herbarexemplaren oder was immer zugrunde, sie ist entschieden irrig und die im übrigen festgestellten Grenzen des Verbreitungsgebietes von Ph. paueiflorum Stbg. et H. bestehen hinsichtlich dieses Falles zurecht. Eine weitere Aufklärung des Irrtums läßt sich ohne die Original- exemplare Sternbergs') nicht geben. In den drei Berichten °) über seine Reise in die rhätischen Alpen (1804), zu deren Schluß er den Ackerboden bestieg, ist von dem Phyteuma nicht die Rede. Es wäre nur auch denkbar, daß das dort häufige Ph. hemisphae- ricum L. für paueiflorum Stbg. et H. angesprochen wurde. Wien, am 3. Juli 1909. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). 1.3) (Mit einer Textabbildung.) Seit dem Jahre 1907 erhielt ich von Herrn k. u. k. Stabs- arzt Dr. Alb. Latzel in Ragusa sukzessive eine reiche Auf- sammlung dalmatinischer Flechten. Dieselben stammen in erster Linie aus der Umgebung Ragusas, ferner aus der Umgebung von 1) Sternbergs Herbar ist zerstreut in Prag und Florenz. 2) a) Korrespondenz an Prof. Duval, Botanische Zeitung, Regensburg, III. Jahrg. (1804), S. 161—163. b) Reise durch Tyrol in die österreichischen Provinzen Italiens im Früh- jahr 1804, S. 31-50. Regensburg (gedr. bei H. Augustin), Prag (Calve), 1806. (Enthält wenig botanische Angaben.) c) Reise in die rhaetischen Alpen vorzüglich in botanischer Hinsicht im Sommer 1804. S. 7, 46—64. Nürnberg (Monath u. Kussler), Prag .(Calve), 1806. 3) Siehe Österr. botan. Zeitschrift, Band LI (1901), S. 273, Band LIII (1903), S. 147, Band LV (1905), S. 1, und Band LVII (1907), S. 1 und 389. 316 Metkovi6, von der Snjeznica bei Ragusa vecchia und von den Inseln Meleda, Giuppana und Lacroma. Die Aufsammlung umfaßt über 1200 sorgfältig präparierter und ettikettierter Flechten. Den größten Teil dieser Kollektion unterzog ich bereits einer Be- arbeitung und die Ergebnisse derselben bilden den Hauptteil des vorliegenden Beitrages. Dieser umfaßt ferner die Aufzählung der von Herrn k. k. Finanzkommissär Jul. Baumgartner auf Cherso aufgesammelten Lichenen, nebst einigen Nachträgen zu seinen früheren Aufsammlungen auf Veglia. Herr Privatdozent Dr. Fr. Vierhapper hatte Gelegenheit (im Jahre 1907), auf dem Verma& und Stirovnik an der montenegrinischen Grenze Flechten zu sammeln; seine Funde wurden von mir bestimmt und dem vorliegenden Beitrag einverleibt. Desgleichen einige dalmati- nische Flechten, welche mir von Herrn Direktor Dr. A. v. Degen und Adjunkten Dr. A. Ginzberger überlassen wurden. Es ist mir eine angenehme Pflicht, allen Herren für die Überlassung des von ihnen gesammelten Materials den verbindlichsten Dank aus- zusprechen. Verrucariaceae. Verrucaria murina (Ach.) Arn. Ombla: Gionchetto, ca. 150m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 637); am Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1050 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 356). 343. Verrucaria (sect. Amphoridium) Körberi Hepp, Flecht. Europ. nr. 692 (1860). — Amphoridium Körberi Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1885), p. 146. — Hwymenelia hiascens Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 329. — Verrucaria hiascens Körb., Parerg. Lich. (1863), pag. 363, non Ach. An Gartenmauern bei Ragusa. ca. 80 mü.d.M., an Kalk- steinen (Latzel nr. 927). Verrucaria dolomitica (Mass.) Körb. Insel Cherso: am Nordende des Vrana-Sees, ca. 50 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). In der Umgebung Ragusas häufig; Latzel sammelte sie in der nächsten Nähe Ragusas, beim Fort Lorenzo, ca. 30 m ü. d. M., Molini di Breno, ca. 8O m ü. d. M., dann zwischen S. Giacomo und dem Dubacpafß, ca. 200 m ü. d. M. 344. Verrucaria (sect. Amphoridium) veronensis Mass., Ricerch. sull’ auton. (1852), p. 173, Fig. 348; Körb., Parerg. Lich. (1863), p. 361; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 517. — Amphoridium veronense Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1835), p. 145. In Olivengärten bei Ragusa, an Kalksteinen (Latzel nr. 437). 345. Verrucaria (sect. Amphoridium) saprophila Körb., Parerg. Lich. (1863), p. 360. — Amphoridium saprophilum 317 Mass., Symmict. Lich. (1885), p. 79; Arn. in Flora, Bd. XLIV (1861), p. 266, et Bd. LXVIII (1885), p. 147. An Kalkfelsen in Gärten bei Gravosa und Ragusa, am Reitwege zur Zerkovica und auf der Halbinsel Lapad (Latze)). 346. Verrucaria (sect. Amphoridium) geophila A. Zahlbr., nov. spec. Thallus effusus, tenuis, laevigatus, glaucescenti-virescens, opacus, madefactus viridis et paulum gelatinosus, continuus, KHO0—, CaCl,0,—, in margine linea obscuriore non einctus, ecorticatus, fere homoeomericus; gonidiis pleurococeoideis, glo- bosis, 7—8 u latis, laete viridibus, membrana tenui cinctis, glo- meratis; hyphis thalli non amylaceis. Apothecia dispersa, rarius approximata, immersa, subglobosa, ovalia vel ovali-oblonga, ver- tice prominulo, ceonvexo vel depresso-semigloboso, rare sub- conico, nigro, nitidulo, 0'6—0°9 mm lato, poro apicali tenui pertuso; perithecio fuligineo, fragili, sat crasso, integro, ad basin nonnihil angustiore vel fere deficiente; nucleo decolore. J vinose rufescente; periphysibus distinctis, erebris, crassiusculis; para- physibus mox diffluentibus et indistinetis; ascis oblongo- vel ellipsoideo-saccatis, ad apicem rotundatis et ibyidem membrana modice incrassata einctis, 110—130 u longis et 34—37 u latis, mox diffluentibus, 8sporis; sporis in ascis biserialibus, decolo- ribus, simplieibus, oblongis, ellipsoideis vel ovalibus, membrana tenui einctis, guttala oleosa unica majuscula inpletis, 26—36 u longis et 12—16 u latis. Insel Arbe: auf einem Hügel vor der Stadt Arbe gegen die Camposa zu, ca. 50 m ü. d. M., auf kalkhältiger Erde (Baumgartner), Insel Lacroma, auf dem Erdboden beim kleinen Molo, ca. 3m ü. d. M, (Latzel nr. 633). Die neue Art gleicht einem Thrombium, ist aber wegen der sehr früh zerfließenden Paraphysen eine echte Verrucaria. Sie scheint, so weit sich dies aus der Beschreibung schließen läßt, der alpinen Verrucaria geomelaena Anzi verwandt zu sein, ist jedoch von derselben durch das grünliche Lager, die großen Apothecien und Sporen wesentlich verschieden. Verrucaria nigrescens (Pers.) Nyl. Ragusa: Reitweg zur Bosanka, ca. 80m ü. d. M. an Kalkfelsen und auf der gleichen Unterlage auf der Insel La- croma (Latzel); auf dem Verma@, 400—500 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Vierhapper). 347. Verrucaria (sect. Lithoicea) fusca Pers. apud Nyl., Lich. Seand. (1861), p. 271; Hue, Addend. Lichgr. Europ. (1886), p. 276; Wainio, Lich. Caucas. in Termöszetr. Füzetek, vol. XXII (1899), p. 338; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. IT (1903), p. 277. — Lithoicea fusca Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1885), p. 72. An Urgesteinsfelsen auf dem Vermad, 400—500 m ü.d.M. (Vierhapper). 318 Verrucaria fuscella (Turn.) Nyl. An Kalkfelsen bei Doljan nächst Metkovie, ea. 50 m ü. d. M., auf der Insel Giuppana bei Luka, Halbinsel Lapad, bei Fort Lorenzo bei Ragusa, ca. 30 m ü. d. M., zwischen S. Giacomo und dem Dubacpaß, ca. 200m ü. d. M., am Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 850 m ü. d. M. (Latze]); auf dem Verma6, ca. 500 m ü. d. M. (Vierhapper). Verrucaria viridula (Schrad.) Körb. Ragusa: am Wege nach 8. Giacomo, ca. 40m ü.d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 928). Verrucaria marmorea (Scop.) Arn. Insel Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M. (Baumgartner); beim Pulvermagazin auf Lapad bei Ragusa, ca. 100 m ü. d. M., am Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1000 mü.d.M. (Latzel); auf dem Verma£, 400—500 m ü. d. M., und auf dem Stirovnik in Montenegro, ca. 600 m ü. d. M. (Vierhapper); allenthalben auf Kalk. Verrucaria Dufourei DC. Ombla: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M., Martinsberg bei Lapad, Mokosica bei Ragusa, ca. 200 m ü. d. M., am Süd- abhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1100 mü.d.M,, an Kalkfelsen (Latze)). Verrucaria decussata Gar. Ombla: Gionchetto, ca. 150 mü. d.M., auf Kalk (Latzel nr. 643). 348. Verrucaria (sect. Euverrucaria) pinguicula Mass. Lotos, Jahrg. VI (1856), p. 80; Körb., Parerg. Lichen. (1863), p- 379; Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1885), p. 75; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 511. Auf dem Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 950 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 351). Verrucaria myriocarpa Hepp. Ragusa, Strandfelsen am Wege nach Lapad, ca. 30 m ü. d. M. (Latzel nr. 88). Verrucaria rupestris (Schrad.) Nyl. An Kalkfelsen auf Lapad und bei Ragusa (Latzel) und auf dem Verma& (Vierhapper). Verrucaria caleiseda DC. Insel Veglia: Pta. Desiderio, südwestlich der Stadt Veglia, auf einem alten Schneckengehäuse (Baumgartner); Mali Prolog südöstlich von Vergovac, ca. 50 m ü. d. M., an Kalk (Latzel); Insel Lacroma, an Kalksteinen am Wege vom Hafen zum Garten „Gethsemane“*, ca. 30 m ü. d. M. (Latzel). f. calcivora Mass. Insel Laeroma, an Parkmauern (Latzel); Vermat, 400 m bis 500 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Vierhapper). 319 349. Thelidium omblense A. Zahlbr. spec. nov. Thallus pro maxima parte endolitbieus, extus maculas formans determinatas, rotundatas vel subirregulares, usque 2 cm latas, continuas, cinerascenti-albidas, opacas, subpulverulentas, KHO — CaCl,O, —, in margine magis albidas et linea tenui nigricanti einctas vel leviter subradiatim ruptas, ecorticatus, superne strato tenui, ex hyphis dense intricatis, pro parte fusces- centibus formato; gonidiis pleurococcoideis, cellulis globosis, laete viridibus, 5—9 u latis, glomeratis et stratum subcontinuum, latiusculum, formantibus; hyphis infra stratum gonidiale laxe reticulato-ramosis, subtorulosis, leptodermatieis, non amylaceis, ultimis oleosis, non rare moniliformibus. Apothecia dispersa, sat crebra, minuta, 0'2—0°3 mm lata, semiimmersa, vertice nigro, nitidulo, convexo vel depresso-convexo. poro tenuissimo, termi- nali rectoque pertuso, prominulo, demum elabentia et foveolas parvas relinquentia, globosa; perithecio dimidiato, fuligineo; nucleo decolore, guttulis oleosis non impleto, gelatinoso, J vinose rubente; parapbysibus mox diffluentibus et indistinetis; aseis oblongo — vel ovali — clavatis, mox diffluentibus, 8sporis; sporis in ascis biserialibus et obliquis, decoloribus, ellipsoideis, ovali-ellipsoideis vel fere oblongis, rectis, uniseptatis, septo tenui, membrana tenui cinctis, 12—15 u longis et 5—5°5 u latis. Ombla: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M., an Kalkfelsen Latzel nr. 606). Die kleinen Apothecien und die kleinen Sporen unserer Art scheinen zunächst auf eine Zugehörigkeit zu Thelidium minutulum Körb. und Thelidium minimum Mass. hinzuweisen, indes sind die Unterschiede in der Gestaltung des Lagers wesentlich, da Thelidium omblense eine fast mehlige, nie dlig schimmernde Thallusoberfläche besitzt. Von diesem Merkmale abgesehen, unterscheidet sich die neue Art von T’helidium minutulum durch kleinere Sporen und von Thelidium minimum durch die weniger gedrängten, größeren Apothecien, deren Scheitel mehr abgeflacht ist. 350. Polyblastia dermatodes Mass., Geneac. Lich. (1854), p. 24 et Symmict. Lich. (1855), p. 101; Körb., Parerg. Lich. (1863), p. 338; Arn. in Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band XXI (1871), p. 1134, Tab. VI, Fig. 9—10 et in Flora, Band LXVIII (1885), p. 151; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), 568. — Verrucaria Hegetschweileri var. dermatodes Garovgl., Tentam. Disposit. Lich. IV (1868), p. 148. Ragusa: Reitweg zur Zarkovica, ca. SOm ü.d.M., an Kalkfelsen (Latzel). 351. Polyblastia thrombioides A. Zahlbr. nov. spec. Thallus crustaceus, uniformis, effusus, continuus, subleprosus, tenuis, griseo- vel murino - einerascens aut glaucescens, opa- cus, madefactus virescenti - olivaceus, submucosus, KHO —, CaCl,0, —, strato tectus superne tenui, subdecolore et solum 320 in superficie fuscato, 10—15 u alto, ex hyphis intrieatis formato, caeterum pseudoparenchymatico, cellulis plus minus angu- losis, leptodermatieis; gonidiis numerosis, pleurococceoideis, laete viridibus, globosis, 5—7'5 u latis, membrana tenui einctis. Apothecia omnino substrato immersa, in thallo superne solum vertice punctiformi, nigro nitiduloque notata, globosa, majuscula, 0°6—0'7 mm lata, poro haud conspicuo pertusa; peritheeio in- tegro, dupliei, exteriore distinetius limitato, olivaceo- nigro vel fuligineo, 25—35 u crasso, interiore latiore, decolore, J—, plus minus pseudoparenchymatico, cellulis modice elongatis, angulosis, ex hyphis leptodermatieis, cum perithecio parallelibus formato; nucleo globoso, decolore, guttulas oleosas et gonidia hymenialia non continente, J subeupreo vel vinose rubente; periphysibus densis, simplieibus, subgelatinoso-turgidulis; paraphysibus mox diffluentibus et indistinetis; ascis oblongo- vel subeylindrico- elavatis, hymenio circa duplo brevioribus, membrana undique tenui einetis, mox diffluentibus, 8sporis; sporis in ascis sub- biserialibus, verticalibus, mox olivaceo -fuscescentibus, ovali- ellipsoideis vel ellipsoideis, utringue plus minus rotundatis, reetis vel curvatis, murali-divisis, septis horizontalibus 9—13, septis vertiealibus 2—4, cellulis subeubieis, subirregulariter dis- positis, 40—48 u, 14—18 u latis. Pyenoconidia non visa. Ragusa: an Wänden des Dubacpasses, auf lehmigem Erd- boden (Latzel nr. 542); Ombla: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M., auf Lößboden (Latzel nr. 936). Eine auffallende, durch die gänzlich und dauernd ein- gesenkten Apothecien von den übrigen erdbewohnenden Arten der Gattung wesentlich verschiedene Form. Die Apothecien zeigen nur im oberen Teil einen Zusammenhang mit dem Lager und stecken mit ihrem unteren, nackten Teil in der Erde selbst. Im anatomischen Bau des Lagers und in der Ausbildung einer doppelten Fruchtwand finden wir Anklänge zur vorher genannten Art,: doch läßt sich eine nähere Verwandtschaft zu derselben nicht feststellen. Dermatocarpaceae. 352. Dermatocarpon monstrosum (Schaer.) Wainio, Lich. Caucasic. in Termeszetr. Füzet., vol. XXII (1899), p. 336 (ubi synon.); A. Zahlbr. in Engl.-Prantl., Natürl. Planzenfam., I. Teil, Abt. 1* (1903), p. 60, Fig. 32 D-E. Ragusa: Strandfelsen (Kalk) hinter S. Giacomo (Latzel nr. 505 A). 353. Dermatocarpon adriaticum A. Zahlbr. in Annal. Myeolog., vol. II (1904), p. 267, et Lich. rarior. exsice. Nr. 61. Insel Laeroma: Strandfelsen (Kalk) im Brandungsbereich (Latzel nr. 21). 354. Dermatocarpon (sect. Endopyrenium) microphil- linum A. Zahlbr. spec. nov. 321 Thallus epilithieus, uniformis, subtartareus, crustaceo- squamulosus, squamulis in margine thalli minutis, plus minus irregularibus, tenuibus, vix O'l mm altis et subplanis, demum angustis, areolatis, areolis plus minus polygonis, 0'2—0°3 mm altis, fissuris distinetis limitatis, planiusculis, ad 1 mm latis, e squamulis pluribus, leviter convexis et dilutins marginatis for- matis, murino-cinereus vel glauco-virescens, opacus, KHO sordidescens, CaCl,O, —, madefactus virescenti- obsceuratus, isidiis et sorediis destitutus, protothallo nigricanti superpositus, inferne rhizinis destituto, in parte superiore pseudoparenchy- maticus, cellulis plus minus angulosis, leptodermaticis, ex hyphis verticalibus formatis, in parte inferiore late nigricans, strato gonidiali crasso, partem superiorem thalli occupante, gonidiis pleurococeoideis, globosis, 5—8 u latis, laete viridibus, mem- brana sat tenui cinetis, glomeratis. Apothecia immersa, extus haud visibilia, in squamulis Ii—3, globosa vel subglobosa, mi- nuta; perithecio integro, decolore, ex hyphis parallelibus, lepto- dermatieis et conglutinatis formato, ad verticem fuscescente; hymenio decolore, guttulas oleosas non includente, J dilute coeruleo (ascis vinose rubentibus); paraphysibus mox diffluentibus et indistinetis; ascis numerosis, oblongo-clavatis, ad apicem rotundatis et ibidem membrana primum bene incrassata cinctis, 47—52 u longis et 10—12 u latis, 8sporis; sporis in ascis bi- serialibus, verticalibus, decoloribus, simplieibus, ovali- vel ellipsoideo-oblongis, utrinque rotundatis, membrana tenui einetis, 11—13 u longis et 5—6 u latis. hagusa: Strandfelsen (Kalk) hinter S. Giacomo (Latzel nr. 505. B). Durch die Kleinheit der Lagerschollen weicht die neue Art von den übrigen Formen der Sektion wesentlich ab; sie gewinnt dadurch das Aussehen einer Verrucaria, ist aber nach dem anatomischen Bau des Lagers ein echtes Dermatocarpon. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). Juni 19092). Bauer E. Museci europaei exsiccati. Kritische Bemerkungen über europäische Laubmoose mit Beziehung auf die siebente Serie 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höfliehst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Besprechungen einiger Arbeiten werden in der nächsten Nummer nachgetragen werden. Österr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1909. 24 322 des Exsikkatenwerkes. (Hedwigia, Bd. XLVIII. 1909, Heft 6, Ss. 319— 328.) 8°. Czapek F. Über die Blattentfaitung der Amherstieen. (Sitzungs- ber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, März 1909, S. 201—230.) 8°. 4 Tafeln. — — Zur Kenntnis des Phytoplanktons im Indischen Ozean. (Ebenda, S. 231—239.) 8°. 5 Textfig. — — Zur Kenntnis der Stoffwechselanpassungen bei Bakterien: Saecharophobie und Saccharophilie. (S.-A. a. d. Festschrift für Prof. Dr Hans Ch rar) 37 MS: Figdor W. Die Erscheinung der Anisophyllie. Eine morphologisch- physiologische Studie. Leipzig und Wien (Fr. Deuticke), 1909. 8°. 175 S., 23 Textabb., 7 Tafeln. — K 8°40. Fröschel P. Über ein allgemeines reizphysiologisches Gesetz. (Naturw. Wochenschrift, N. F., VIII. Bd., 1909, Nr. 27, S. 417 bis 424.) gr. 8°. 7 Fig. Fritsch K. Pokornys Pflanzenkunde für die unteren Klassen der Mittelschulen. Fünfundzwanzigste. nach den neuen Lehr- plänen bearbeitete Auflage. Wien (F. Tempsky), 1910. 8°. 212 S., 245 Textabb., 48 Farbentafeln. — X 4. Handmann R. Beiträge zur Kenntnis der Diatomeenflora Ober- Österreichs nebst einigen allgemeinen Bemerkungen über den Bau und die Entwicklung der Kieselalgen. Linz (Jahresbericht des Vereines Museum Francisco-Carolinum), 1909. 8°, 39 S., 3 Taf. Hausmann W. Die photodynamische Wirkung des Chlorophylis und ihre Beziebung zur photosynthetischen Assimilation der Pflanzen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLVI, 1909, Heft 4, S. 599—623.) 8°. Hayek A. v. Flora von Steiermark. I. Bd., Heft 9 (S. 641—720). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 3. Inhalt: Simarubaceae (Schluß), Polygalaceae, Anacardiaceae, Ace- raceae, Hippocastanaceae, Aquifoliaceae, Celastraceae, Staphyleaceae, Empetraceae, Rhamnaceae, Ampelidaceae, Orassulaceae, Sazifragaceae (Anfang). Keißler K. v. Neue Pilze von den Samoa- und Salomonsinseln. (Annales mycologiei, Vol. III, 1909, Nr. 3, S. 290-293.) 8°. Hyaloderma Gardeniae Keißl., Hyaloderma Afzeliae Keißl., Zukalia Gynopogonis Keißl., Torrubiella brunnea Keißl., Hainesia Palmarum Keibßl., Gloeosporium Vandopsidis Keißl. Modry A. Beiträge zur Morphologie der Kupressineenblüte. (Acht- undfünfzigster Jahresbericht über die k. k. Staats-Realschule im II. Bezirke in Wien, 1909.) 8°. 16 S., 1 Doppeltafel. Murr J. Eine Lanze für Capsella gracilis @. @. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 6, S. 88.) 8°. — — Vorarbeiten zu einer Pflanzengeographie von Vorarlberg und Liechtenstein. (Vierundfünfzigster Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums in Feldkirch, 1909, S. 3—36.) 8°. 323 Nemec B. Weitere Untersuchungen über die Regeneration. (Bull. intern. de l’Acad. des Sciences de Boh&me, 1907.) 8°. 23 S., 14 Textfig. Neumayer H. Über einen neuen natürlichen Standort von Pinus nigra in Kärnten. (Mitteil. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, VII. Jahrg., 1909, Nr. 5, 6, S. 152—153.) 8". Pascher A. Einige neue Chrysomonaden. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 5, S. 247—254, Taf. XI.) 8°. Chromulina pyrum, Chrysopyzis eyathus, Ochromonas simplex, De- repyzis amphoroides, Derepyxis bacchanalis, Derepyzis cerater. — — Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der Chrysomonadinen Böhmens. (Lotos, Bd. 56, 1909, Heft 5, S. 148—154.) 8°. 7 S., 2 Textabb. Peklo J. Beiträge zur Lösung des Mykorrhizaproblems. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 5, S. 239 bis 247.) 8°. Porsch ©. Neuere Untersuchungen über die Insektenanlockungs- mittel der Orchideenblüte (Vortrag). (Mitteil. d. Naturw. Ver. f. Steiermark, Jahrg. 1908, Bd. 45, S. 346—370.) 8°. 12 Textfig. Rothe K. C. Das faserige Exokarp der Kokosnuß. (Naturwiss. Wochenschrift, N. F., VIII. Bd., 1909, Nr. 29, S. 457.) gr. 8°. Schiffner V. Hypogastranthus novum genus Hepaticarum. (Hed- wigia, Bd. XLVIII, 1909, Heft 6, S. 304—308, Taf. XV.) 8°. Hypogastranthus sumatranus Schiffn., am Westhang des Merapi auf Sumatra vom Autor entdeckt. Schiller J. Die Bedeutung des Kernes auf Grund neuerer Untersuchungen. (Jahresb. d. deutschen Staats-Oberrealschule in. Triest, 1909.) 8°. 17 S., 3 Textfig. Willi A. Die Vegetationsverhältnisse des Mönchsberges, Rain- berges und Festungsberges in Salzburg. Salzburg, 1909. 8°. 50 S. WonischF. Über den Gefäßbündelverlauf bei den Cyrtandroideen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl, Bd. CXVIII, Abt. I, April 1909, S. 453—486.) 8°. 18 Textfig. Aaronsohn A. Contribution ä& l’histoire des e6reales. Le Ble, ’Orge et le Seigle ä l’etat sauvage. (Bull. soc. bot. France, tome LVI., 1909, nr. 3, 4, pag. 196—203, 237 —245, 251— 258.) 8°. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora, 63. Liefg. (VI. Bd., 2. Abt., Bog. 49—53, S. 769 bis 824.) 8°, Inhalt: Astragalus (Schluß), Oxytropis, Biserrula, Glyeyrrhiza, Scorpiurus, Ornithopus, Coronilla (Anfang). Beceari ©. Asiatic Palms. Lepidocaryeae. Part I. The species of Calamus. (Annals of the Royal Botanie Garden Caleutta, Vol. XI., 1908.) „Letterpress* 4°, 418 pag.; „Plates“ folio, 231 tab. — Indian, Rs. 100; Engish, £ 7. 24* 324 Beguinot A. Revisione monografica del genere Romulea Maratti (Contin.). (Malpighia, ann. XXIII, 1909, fasc. I—II, pag. 55— 2) 8 Bernard Ch. Observations sur le The. I. Les maladies du The en general. II. Les maladies du The causees par des Acariens. (Bull. du Departement de l’agrieulture aus Indes Neerlandaises, Nr. XX1IL) 8°. 148 pag., 4 tab. Boldingh I. The flora of the dutch west indian islands. I. The flora of St. Eustatius. Saba and St. Martin. Leiden (E. J. Brill), 1909. 8°. 321 S., 3 Karten. Carl von Linn&s Bedeutung als Naturforscher und Arzt. Schil- derungen, herausgegeben von der königl. schwedischen Akademie der Wissenschaften anläßlich der 200jährigen Wiederkehr des Geburtstages Linnes. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. — Mk. 20. Das Buch zerfällt in folgende Teile: Hjelt O. E. A., Carl von Linn& als Arzt und medizinischer Schriftsteller (168 S.); Lönnberg E., Carl von Linn€ und die Lehre von den Wirbeltieren (48 S.); Aurivillius Chr., Carl von Linne& als Entomolog (43 S.); Lindman C. A. M., Carl von Linne als botanischer Forscher und Schriftsteller (188 S.); Nathorst A. G., Carl von Linn& als Geolog (86 S., 10 Textfig., 2 Tafeln); Sjögren Hj., Carl von Linne& als Mineralog (42 S., 24 Textfig.). Eichler J., Gradmann R. und Meigen W. Ergebnisse der pflanzengeographischen Durchforschung von Württemberg, Baden und Hohenzollern. IV (S. 219 —278, Karte 8—11). (Beilage zu Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Württ. u. Mitteilungen d. Bad. Landes-Ver. f. Naturk. in Freiburg i. Br.) Stuttgart, 1309,8% France R. H. Pflanzenpsychologie als Arbeitshypothese der Pflanzenphysiologie. Stuttgart (Franckh), 1909. 8°. 108 S., 26 Textabb. — Mk. 4. Glikin W. Biochemisches Taschenbuch. Ein Hilfsbuch für Biologen, Nahrungsmittel- und Agrikulturchemiker, Pharmazeuten usw. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. 360 S. — Mk. 8°50. Harms H. Antrag auf Annahme eines Index nominum generi- corum Pteridophytorum conservandorum, vorgelegt dem Inter- nationalen Botanischen Kongreß zu Brüssel 1910. Dahlem - Berlin (Selbstverlag), 1909. 4°. 3 S. HillE.J. Pollination in Zinaria with special reference to eleisto- gamy. (Botanical Gazette, vol. XLVII, 1909, nr. 6, pag. 454—466.) 8°. Krösche E. Batrachium- und Gentiana-Formen aus West- Braunschweig. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 6, S. 82—85.) 8°. Behandelt: Ranunculus fluitans Link var. longistamineus, Ranun- culus Pseudo-Baudotü, Gentiana campestris var. aestivalis, Gentiana germanica var. aestivalis. Loeske L. Kritische Bemerkungen über einige Alpenmoose. (Hedwigia, Bd. XLVIII, 1909, Heft 6, S. 329-339.) 8°. Maire R. et Tison A. La eytologie des Plasmodiophoraedes et la classe des Phytomyzinae. (Annales myeologiei, Vol. VII, 1909, Nr. 3, S. 226—253, Taf. IV—VI.) 8°. 1 Textabb. 325 Marchlewski L. Die Chemie der Chlorophylle und ihre Be- ziehung zur Chemie des Blutfarbstoffes. Braunschweig (Fr. Vieweg u. Sohn), 1909. 8°. 187 S., 6 Textabb., 7 Taf. — Mk. 10. Massart J. Les distriets littoraux et alluviaux. (Ch. Bommer et J. Massart, Les aspects de la vögetation en Belgique.) Bruxelles (Jardin Botanique de l’Etat), 1908. Groß-Folio. 86 Tafeln mit Erklärung. Osswald L. Beobachtungen über Saison-Dimorphismus in der Flora des Harzes. (Mitteil. d. Thüring. botan. Vereins, N. F.. XXV. Heft, 1909, S. 40—49.) 8°. Rapaics R. Az Aquilegia-genusz. De genere Aquilegia. (Bota- nikai Közlemenyek, VIII. köt., 1909, 3. füz., pag. 117—136.) 8°. A Deutscher Auszug in den „Mitteilungen für das Ausland“, S. (32) is (38). ) Strantz E. Zur Silphionfrage.e Kulturgeschichtliche und bota- nische Untersuchungen über die Silphionpflanze. Berlin (R. Friedländer u. Sohn), 1909. 8%. 67 + XITS., 3 Tafeln. — Mk. 4. Vollmann Fr. Notizen für das Studium der Gattung Menta in Bayern. (Mitteil. d. Bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., 1909, Nr. 11, S. 197—213.) gr. 3°. — — Hoehringia muscosa L. im Böhmerwalde. (Ebenda, Nr. 12.) Bros. 1 ©. Wolf F. Uber Modifikationen und experimentell ausgelöste Muta- tionen von Bacillus prodigiosus und anderen Schizophyten. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbunglehre. Bd. II, Heft 2, S. 90—132.) 8°. Zacharias O. Das Plankton als Gegenstand der naturkundlichen Unterweisung in der Schule. Ein Beitrag zur Methodik des bio- logischen Unterrichtes und zu seiner Vertiefung. Zweite un- veränderte Auflage. Leipzig (Th. Thomas), 1909. 8°. 28 Text- abb., 1 Karte. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 1. Juli 1909. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine im pflanzenphysio- logischen Institut der k. k. Wiener Universität von Kurt Schechner ausgeführte Arbeit vor, welche den Titel führt: „Zur Kenntnis des absteigenden Wasserstromes‘. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind: 1. Ein absteigender Wasserstrom ist an ein bestimmtes Ver- hältnis der Transpirationsgröße aufeinander folgender Blätter ge- bunden. 2. Bezüglich der Transpirationsgröße könnzen entsprechend dem Entwicklungsstadium und der Beziehung, die zwischen Wasser- gehalt, Oberfläche und Wasserabgabe bestehen, drei Ausbildungs- stufen von Blättern unterschieden werden: Stadium I. Blätter mit beginnender Gewebedifferenzierung (jüngste Blätter). Stadium II. Blätter mit vorgeschrittener Gewebedifferenzierung, diekere Kuti- kula, unvollkommen ausgebildete Interzellularen (mittlere Blätter). Stadium III. Blätter mit abgeschlossener Gewebedifferenzierung (alte Blätter). 3. Die Blätter des Stadiums I transpirieren in allen Fällen am -stärksten, die Blätter des Stadiums II bei vielen Pflanzen schwächer als die der beiden anderen Stadien. 4. Ein absteigender Wasserstrom stellt sich ein, a) wenn die Transpiration des Sproßgipfels oder der Blätter im Stadium I ausgeschlossen ist und b) wenn die Blätter des Sproßgipfels in das Stadium II ge- treten sind, so daß an der Pflanze jetzt nur stärker transpi- rierende Blätter im Stadium III und schwächer transpirierende im Stadium II sich befinden. 5. Der inversen Wasserbewegung geht eine Umkehrung der osmotischen Verhältnisse voraus, so daß sich auch hier das Wasser von einer Stelle niederen zu einer Stelle höheren osmotischen Druckes bewegt. Ferner legt Hofrat Wiesner eine zweite, ebenfalls im pflanzenphysiologischen Institut der Universität von F. Kölbl durchgeführte Arbeit, betitelt: „Versuche über den Helio- tropismus von Holzgewächsen“ vor. Die wichtigsten Resultate lauten: 1. Sämtliche untersuchten Holzgewächse sind wenigstens im Keimlingsstadium sehr deutlich heliotropisch. In diesem Stadium konnte diesbezüglich kein Unterschied gegen krautige Pflanzen nachgewiesen werden, doch sind jene vielfach durch eine relativ lange Reaktionszeit ausgezeichnet. 2. Die Keimpflanzen der Holzgewächse sind im etiolierten Zustande heliotropisch empfindlicher (d. h. sie reagieren bereits auf geringere Lichtintensitäten und relativ schneller) als im Lichte gezogene grüne Keimlinge. 3. Die Laubsprosse der Holzgewächse sind gleichfalls, so lange sie wachsen, heliotropisch; doch ist auch bei etiolierten Sprossen die heliotropische Krümmung selten eine deutliche (Ribes, Saliz caprea [Strauchform]). Im Lichte gezogene Sprosse reagieren nur sehr schwach, aber immerhin merklich heliotropisch (Ligustrum vulgare, Aesculus Hippocastanım, Salıx alba). 4. Nach Beobachtungen im Freien sind in Übereinstimmung mit Wiesner die Holzgewächse, welche in Strauchform auftreten 327 und auch die Fähigkeit besitzen, als Unterholz bedeutenden Schatten zu ertragen, in relativ hohem Grade heliotropisch. Holz- gewächse, welche in Strauch- oder Baumform auftreten können. zeigen ein intermediäres Verhalten. Heliotropismus soleher Holz- gewächse, welche vorwiegend oder ausschließlich Baumform be- sitzen, ist nur unter ganz besonders günstigen Beleuchtungs- verhältnissen und auch dann zumeist nur in schwachem Grad an- zutreffen. 5. Im allgemeinen entspricht einem geringeren Lichtgenuß- minimum ein höherer Grad heliotropischer Empfindlichkeit. Die kaiserliche Akademie hat in ihrer Sitzung am 25. Juni dem Privatdozenten Dr. A. Pascher in Prag eine Subvention von K 600 aus dem Legate Scholz zur Durchführung der Vorarbeiten zum zweiten Supplement der Hirnschen Monographie der Oedo- goniaceen bewilligt. Personal-Nachrichten. Dr. Josef Schiller, botanischer Assistent an der k. k. zoolo- gischen Station in Triest, wurde zum wirklichen Lehrer für Natur- geschichte an der k. k. Staats-Oberrealschule daselbst ernannt. Privatdozent Dr. Karl Domin (Prag) tritt eine einjährige Forschungsreise nach Java und Australien an. Dr. G. S. West wurde zum Professor der Botanik und Pflanzenphysiologie an der Universität Birmingham ernannt. (Naturw. Rundschau.) D. T. Gwinne- Vaughan wurde zum Professor der Botanik an der Queen’s University in Belfast ernannt. (Naturw. Rund- schau.) Inhalt der August-Nummer: Jaroslav Pek!o: Über eine manganspeichernde Meeresdiatomee- S. 289. — Dr. Karl v. Keißler: Beitrag zur Kenntnis der Pilzfiora Dalmatiens. (Schluß.) S. 299. — V. v. Cypers: Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. II S.302. — R. v. Klebelsberg: Phyteuma pauciflorum aut. von der Plose bei Brixen a. E. S. 314. — Dr. A. Zahlbruekner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. S. 315. — Literatur-Übersicht. S. 321. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kon- gresse eis. S. 325. — Personal-Nachrichten. S. 327. Redakteur: Prof. Dr. B. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘* erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. ._. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3M. 4-—, 1893/97 3 M. 10-—. . Exemplare, die frei äurch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administraiion in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerierer. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechne:. 328 INSERATE. SH EEE ET ATETOTETEAKLIEET LEUTSTEAITZ: Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2, Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband X 10, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. VARTAIRST TO IT NB. Dieser Nummer ist Tafel VI (Peklo) beigegeben. Buchäruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert ven Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, N°- 9. Wien, September 1909. Atropanthe, eine neue Gattung der Solanaceen. Von Adolf Pascher (Prag). (Mit einer Textabbildung.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Prag.) Atropanthe, nov. genus Solanacearum. Herba '/),—1 m alta, rhizomate valido, caule erecto, tereti vel obtuse angulato, ad basin pruinoso, e medio dicho- vel tricho- tomo, uti tota planta glabro.. Folia obscure viridia, brevipetiolata, ovata vel late ovata aut ovato - elliptica, rarius singula ovato- oblonga, paulum in petiolum attenuata, etiam antice attenuata, hine inde imprimis superiora in apiceem = longum elongata, acumi- nata.. Flores singuli, alares, pedicellati, pedicellis teneris subnutantibus 1'/,plo ealyce longioribus prediti. Calyx jam primo tempore globosus, primo dentibus eonniventibus elausus et apieulatus, dein ampliatus et auctus, demum 1'/, em longus, dentibus triangula- ribus, '/, longitudinis ealyeis metientibus. Corolla zygomorphiea in- fundibuliforme-tubulosa, pronus incurva, calyce duplo longior, lobis subaequalibus, demum recurvis, primo viridis, postea luteseens, intus irregulariter viridi-reticulato-pieta, extus nitens et breviter glandu- losa.. Androeceum subquinta parte corolla brevius, staminibus in- aequalibus haud rectis, antice uti in genere Atropa sursum flexuo- sis et recurvis, filamentis ad basin hirsutis, antheris subeordatis. Gy- noeceum germine paulum compresso-conico, disco vitellino obsolete- quinqueanguloso, paulum dilatato insidente, stylo tereti, antice in- eurvato, stigmate valido subcapitato limbum corollae aequante bilobo praeditum. Fructus (an bacea sicca vel capsula elausa?) calyce fructi- fero late dilatato et ampliato, fructui haud adpresso inelusus. — Folia 3—7 em lata : 5—15 cm longa; flores 4'/,—5 em longi. Synonyma: Scopolia p. p. Hemsley, Journal of the Lin- nean society, XXVI (1889/90), 176. — Anisodus p. p. Pascher, Fedde Repert., VII (1909), 167. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1909. 25 330 Species adhue unica: Atropanthe sinensis Pascher, characteribus generis. Synonyma: Scopolia sinensis Hemsley, l. c. — Anisodus sinensis Pascher, Fedde Repert., VII (1909), 167. Area geographiea: China. — Vidiex: Central-China: prov. Hupeh-Chang-Jang (Wilson); Hupeh-Patung, Distriet and Chienshih (Henry); Szeehuen: North-Wushan (Henry). Exsieeatae: Henry, Coll. from CentralChina, 1885—1888, Nr. 5923; Coll. Wilson, Nr. 1027, Nr. 734. Genus asiaticum (sinense) imprimis calyce jam in gemma aucto globoso inflato, laevi; corolla eylindraceo-tubulosa, basi sensim infundibuliformi, pronus ineurva bene distinetum. Atropanthe sinensis Pascher. Blüten kurz vor dem Stäuben. Fig. 1 von außen, Fig. 2 im Längsschnitt. Differt a generibus similibus: Atropa flore monosymmetrico, corolla antice pronus in- ceurva, calyece globoso inflato, longe connato, fructifero aucto et ampliato. Anisodus flore monosymmetrico, androeceo staminibus in- aequalibus antice sursum et retrorsum eurvatis, antheris subeordatis, eorolla pronus incurvata. Scopolia cealyce globoso, fructifero aucto et ampliato, fruetum ineludente, corolla pronus incurvata, staminibus inaequalibus in- eurvatis. Physochlaina jam primo aspectu floribus singulis alaribus. Przewalskia staminibus basi tubi insertis haud ad limbum corollae adnatis. Hyoscyamus jam primo aspectu floribus singulis alaribus ete. 33l Atropanthe sinensis wurde das erstemal von Hemsley aus den von Henry in Zentralehina gemachten Aufsammlungen als Scopolia sinensis beschrieben. Zunächst nur mit dem Studium der Gattung Scopolia beschäftigt, schied ich Scopolia sinensis Hemsley aus der Gattung Scopolia aus und stellte sie provisorisch zur Gattung Anisodus. Beim Studium der Gattung Anisodus ergab sieh erst, daß auch hier nicht der richtige Platz für die Pflanze gefunden und sie überhaupt in keiner der bekannten Solanaceen- gattungen unterzubringen sei, trotz großer habitueller Ähnlichkeit mit einigen Gattungen. Diese Ähnlichkeit wird aber größtenteils nur durch die gleichen, den Solanaceen eigentümlichen Sproß- verhältnisse hervorgerufen. Am besten und vorherrschend charakterisiert ist die neue Gattung durch die Blüte, die jener von Atropa in hohem Grade ähnelt, von ihr aber durch den kugeligen, der Krone vorne anliegenden Kelch sowie durch die Krone, welche infolge der in der Mediane gebogenen Röhren zygomorph wird, abweicht. Phylogenetisch schließt die neue Gattung wahrscheinlich an Atropa an, u. zw. er- scheint sie infolge der Verwachsung des Kelches und der Zygo- morphie der Krone als jünger als diese. Mehr darüber in einer Abhandlung über einige eurasische Solanaceen. Prag, im Juli 1909. Beobachtungen über Wurzel- und Sproßbildung an gsekrümmten Pflanzenorganen. Von Rudolf Karzel und Leopold R. v. Portheim (Wien). (Mit 10 Textabbildungen.) (Aus der Biologischen Versuchsanstalt in Wien.) Der eine!) von uns ist seit längerer Zeit mit Versuchen über die Polaritätserscheinungen an Stengelgliedern von Phaseolus vul- garis beschäftigt. Zur Ergänzung dieser Untersuchungen war es auch erforderlich, die Bildung der Wurzeln und Sprosse an ge- krümmten Pflanzenteilen zu prüfen und mit den bereits bekannten Tatsachen zu vergleichen. Obzwar die diesbezüglichen Versuche noch nicht zu einem definitiven Abschlusse gelangt sind, sind wir doch aus verschiedenen Gründen gezwungen, die bisherigen Re- sultate bekannt zu geben. Vödchting?) verdanken wir die ersten genaueren Kenntnisse über die Beeinflussung der Polarität durch die Schwerkraft und über deren Einfluß auf die Orientierung der Organe. Durch 1) Portheim L. v., Versuche an den Hypokotylen von Phaseolus vul- garis. Vortrag. Zentralblatt für Physiologie, XXIL, 1908, Nr. 9. 2) Vöchting H., Uber Organbildung im Pflanzenreich. I., 1878, II., 1884. 25* 332 Küsters’) Versuche haben wir erfahren, daß die Polaritäts- erscheinungen durch die Zentrifugalkraft eine Anderung erfahren können. Wir stellten uns die Frage, wie die Entwicklung von Sprossen und Wurzeln an gekrümmten Pflanzenteilen, welehe von der Mutter- pflanze losgetrennt worden waren, vor sich geht, ob hier, wie dies Noll?) für Wurzeln fand, eine der gekrümmten Seiten bevorzugt wird und ob der Schwerkraft hiebei eine orientierende Wirkung zukommt. Vöchting?) und Goebel?) beschreiben die Bildung von Sprossen und Wurzeln an gekrümmten Pflanzenteilen, welche mit der Mutterpflanze in Kontakt verblieben oder abgetrennt worden waren. Während Vöchting mit Heterocentron diversifolium, Be- gonia dipetala, Salix nigricans, Salıx viminalis, Sorbus Aria und anderen Pflanzen experimentierte, stellte Goebel seine Ver- suche mit Myriophyllum proserpinacoides, Galeopsis Tetrahit, Ligustrum vulgare, Equisetum Schaffneri ete. an. Bei allen diesen Pflanzen war die Wurzelbildung meist an der nach unten orientierten Seite der Krümmung, die Sproßbildung an der oberen Seite gefördert. Während Vöchting°) der Ansicht ist, daß bei dieser Er- scheinung hauptsächlich zwei Kräfte in Betracht kommen, „die Schwerkraft und eine innere Kraft, die wir als Resultierende aus den Wachstumserscheinungen, welche an der Krümmung statt- finden, betrachten können“, drückt Goebel‘) seine Anschauung in folgenden Worten aus: „Die Biegung wirkt wie eine Ringelung, nur langsamer, un- vollständiger und verschieden auf den beiden Seiten.“ Goebel hält also die Anderung der Ernährungsverhältnisse für die wichtigste Ursache dieses Phänomens und meint, daß die Schwerkraftwirkung hiebei nur in geringem Grade beteiligt sei’). Nach dem Gesagten war es auch von Interesse, zu unter- suchen, ob bei der Entwieklung von Sprossen und Wurzeln an der höheren, resp. tieferen Seite der Biegung, eine Kombination der wirkenden Kräfte zu beobachten sei. 1) Küster E., Beiträge zur Kenntnis der Wurzel- und Sproßbildung an Stecklingen. Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, XL., 1904, p. 279. 2) Noll F., Über den bestimmenden Einfluß von Wurzelkrümmungen auf Entstehung und Anordnung der Seitenwurzeln. Landwirtschaftliche Jahr- bücher, 1900, p. 361. — Noll hatte bei den von ihm untersuchten Pflanzen eine Bevorzugung der Wurzelbildung an der Konvexseite gekrümmter Hypo- kotyle und Rhizome nicht beobachtet (p. 396). 3) Vöchting H., 1. e,, I., p. 193, II., p. 45. #) GoebelK., Einleitung in die experimentelle Morphologie der Pflanzen, 1908, p. 81, 223. 5) Vöchting H,, 1. c., I, p. 196. 6) Goebel K., ]. e., p. 84. 7) Goebel K,., 1. c., p. 84, 224, 333 Zu unseren ersten Versuchen verwendeten wir Keimlinge von Phaseolus vulgaris, es zeigte sich aber sehr bald, daß infolge der geringen Länge der Stengelglieder eine Erscheinung die andere verdeckte. Durch die besonders starke Entwicklung der Wurzeln am basalen Teile des Hypokotyls kam eine eventuelle Förderung der Wurzelbildung auf der Unterseite des hypokotylen Gliedes gar nicht oder nicht deutlich zum Vorschein. Daß die Resultate bei Verwendung zu kleiner Pflanzenorgane nicht so klar wie bei längeren Pflanzenteilen zum Vorschein kommen, erwähnt auch Küster"). Außerdem vertrugen die Stengel der Bohne die submerse Kultur oder die Unterbringung in einem feuchten Raume in ge- en Zustande, besonders im Dunkeln, nieht gut und faulten alsbald. Einige Ergebnisse waren aber genügend deutlich und sollen besprochen werden. Den größten Teil der Untersuchungen führten wir mit Zweigen von Salix rubra, welche sich hiefür als sehr geeignet erwiesen, aus. Vöchting?) erwähnt nicht, in welcher Weise die Wurzelbildung an der Krümmungszone abgeschnittener Weiden- zweige vor sich geht. Versuche mit Phaseolus vulgaris. Die Versuche mit abgetrennten Stücken des Hypokotyls etio- lierter Bohnenkeimlinge, im Licht und im Dunkeln, mißlangen voll- ständig. Nur a b [0 d e f Abb. 1. Keimlinge von Phaseolus vulgaris, welehe bereits die Epi- kotyle und Primordialblätter gut entwiekelt hatten, wurden oberhalb des Wurzelhalses abgeschnitten. Der basale Teil des Hypokotyls wurde nun in horizontaler Lage submers fixiert, die anderen Teile des Keimlings ragten über das Wasser hinaus (Abb. 1a). Bei anderen Keimlingen wurde der untere Teil des Hypokotyls so ge- krümmt, daß die Konvexität nach unten gerichtet war (Abb. 1). Eine Orientierung mit der Konkavität nach unten war bei diesen Versuchen nicht möglich, die Stengel wurden daher in den aus 1) Küster E,1. c, p. 29. 2», Vöchting H71’e; 7,,9..195, 196. 334 der Abb. 1 (ec, e, f) ersichtliehen Formen gekrümmt. Die Gefäße mit den Versuchspflanzen wurden im Licht so aufgestellt, daß bei einem Versuchsobjekt die Schnittfläche, resp. die konkave Seite der Krümmung, bei dem anderen gleichartigen die konvexe Krüm- mung vom Licht direkt getroffen wurde. Ob die Wurzelbildung durch die abgeleiteten Reservestoffe oder Assimilate in einer bestimmten Weise beeinflußt wird, konnte infolge Mißlingens der oben angeführten Versuche mit Hypokotyl- stücken nicht festgestellt werden. Bei den horizontal im Wasser untergebrachten Hypokotylen traten die Wurzeln rings um die Wundstelle auf und entwickelten sich später stets nur auf der Unterseite, u. zw. von der Basis gegen die Krümmung zu fortschreitend. Die längsten Wurzeln waren am basalen Pol. War die Basis dem Lichte zugekehrt, so hatte dies eine schwächere Wurzelentwicklung zur Folge. Waren die Hypokotyle so ge- krümmt, daß die Konkavität nach oben gerichtet und der basale Teil nicht ver- tikal, sondern schwach nach unten ge- bogen war, so entwickelten sich die Wurzeln manchma! knapp an der Wund- stelle rings um diese, die tiefer auf- tretenden Höcker befanden sich nur auf der konkaven Seite der schwachen Biegung des basalen Teiles. Auch bei den anderen Krümmungs- formen war meist, besonders was die Anfangsstadien der Wurzeln betrifft, eine Bevorzugung der tiefer gelegenen Abb. 2. Stellen der Biegungen wahrzunehmen, es war gleichgiltig, ob diese Stelle konvex oder konkav war; in späteren Entwicklungsstadien der Wurzeln war die Erscheinung nicht mehr so deutlich. Ein sehr schönes Beispiel für das Gesagte liefert ein S-förmig gebogenes Hypokotyl (Abb. 2). Die Wurzelhöcker bildeten sich rings um die Basis, dann bloß auf der Unterseite, um schließlich auf die tiefer gelegene Seite der Krümmung überzugehen. In einem späteren Stadium war der Unterschied zwischen oben und unten an der Basis und in deren Nähe nur in der verschiedenen Länge der Wurzeln zu erkennen, die oberen Wurzeln waren etwas kürzer als die unteren. Da, wo die Konkavität nach unten gerichtet war, befanden sich die längsten Wurzeln des Stengels, auf der entgegen- gesetzten Seite fehlten sie gänzlich. Es kamen aber auch Fälle vor, wo eine Förderung der Wurzelentwicklung an der oberen oder unteren Seite des Hypo- kotyls nicht mit Sicherheit festzustellen war; manchmal war bloß in der Nähe der Basis eine stärkere Wurzelbildung zustande ge- kommen. 335 Versuche mit Salix rubra. Um die Ergebnisse an gekrümmten Weidenzweigen richtig beurteilen zu können, mußte auch das Verhalten nicht gekrümmter, in horizontaler Lage im feuchten Raume aufgehängter Zweigstücke untersucht werden. Die Resultate stimmen mit den von Vöchting') erzielten überein. Bei den im Dunkeln befindlichen 24—34 em langen und zirka 1 em dieken Zweigen entwickelten sich einige Sprosse vom apikalen Pole aus. Die Wurzelbildung war sehr kräftig, gefördert war die Unterseite. Seitlich kamen etwas weniger und kürzere Wurzeln zur Ausbildung. Auf der Oberseite entwickelten sich aber nur wenige und kleine Wurzeln (Abb. 3). Deutlicher kam dieses Verhalten der Sprosse und Wurzeln in den Lichtversuchen zum Vorschein (Abb. 4). Abb. 3. — Dunkel-Versuch ?). Der Anteil, welchen die Schwerkraft bei dieser Orientierung der Organe hat, geht aus den Klinostaten-Versuchen hervor. Die Zweige kamen in einen Glaszylinder, in dem für genügende Feuch- 1) Vöchting H,]l. e, I. 2) Bei allen nun folgenden Abbildungen werden die nachstehenden Zeichen verwendet: a und 5 Zeichen für Sprosse; a im Licht, b im Dunkeln. — ce und d Zeichen für Wurzeln; c Wurzeln, welche sich auf der dem Beschauer abgewendeten Seite des Ob- jektes entwickelt hatten. -— .———— 336 tigkeit gesorgt war, und rotierten im Licht oder im Dunkeln auf dem Klinostaten um die horizontale Achse. Die Wurzeln und Sprosse waren hier rings um den Zweig verteilt (Abb. 5). Nun wurden 31—34 cm lange und zirka 1 cm dicke Weiden- zweige gebogen und mit der konvexen Seite der Krümmung nach oben oder unten, im Lieht und im Dunkeln, in einem feuchten Raum aufgehängt. Die belichteten Zweige waren so angebracht, daß bei einer Versuchsreihe je ein Zweig am Sproßpol, am Wurzelpol oder von der Seite vom Licht getroffen wurde. Abb. 4. — Licht-Versuch. Abb. 5. — a Dunkel-Versuch, b und e Licht-Versuche. Die Tendenz, die Sprosse vom apikalen, die Wurzeln vom basalen Pole aus zur Entwicklung zu bringen, war meist vor- handen, manchmal bildeten sich aber diese Organe erst von einer vom Pole entfernteren Stelle aus. Sowohl im Dunkeln als auch im Licht traten die Sprosse meist an den höher gelegenen Seiten der Krümmung auf (Abb. 6 u. 7). Bei Zweigen, deren Koukavität nach unten gerichtet war, konnte an der dem basalen Teile des Zweiges angehörenden Partie Sproßbildung nur in einigen wenigen Fällen im Lichte beobachtet werden. Meist waren die der höchsten Stelle der Biegung näher stehenden Sprosse länger als die weiter unten be- findlichen (Abb. 7). 337 Die abgeschnittenen Weidenzweige verhielten sich also dies- bezüglich anders und nicht so gleichmäßig, wie dies von Vöch- ting') für die an der Mutterpflanze verbliebenen, gekrümmten Zweige angegeben wird. Die Wurzeln entwickelten sich am ganzen Zweig, und zwar an der schräg stehenden Partie der Basis ringsherum, an der Krümmung bevorzugten sie die tiefer gelegene Seite (Abb. 6 u. 7). Wurden Zweige so fixiert, daß sich das basale Ende höher befand als das apikale, so hatte dies zur Folge, daß die Wurzeln in der Nähe des Sproßpoles in der Länge denen des basalen Poles gleich kamen oder sie selbst überholten (Abb. 7a). Durch ‘Abb. 6. — a und 5b Licht-Versuche. eine solehe Orientierung wurde auch öfters die Ausbildung der längsten Sprosse gegen die Krümmung zu verschoben. Der Einfluß des Lichtes braucht nicht näher besprochen zu werden, da wir von den bereits bekannten Tatsachen nichts Ab- weichendes wahrnehmen konnten. Gekrümmte Salix-Zweige wurden in einem Glaszylinder auf dem Klinostaten im Dunkeln um die horizontale Achse gedreht. Der Zylinder war am Klinostaten parallel mit der Achse des Apparates angebracht. Bei diesen Zweigen war bezüglich der Wurzelbildung eine Bevorzugung der konvexen oder konkaven Seite nicht vorhanden (Abb. 8). 1) Vöchting Hl. e., II., p. 45-52. 338 Bei Weidenzweigen, welche so gekrümmt wurden, wie es die Abb. 1e veranschaulicht, traten die Sprosse gewöhnlich am apikalen Ende auf, meist war die Oberseite der schwachen Biegung in der Nähe des Sproßpoles bevorzugt. Die Wurzelbildung war im Dunkeln stärker als im Licht, in der Regel waren auf der / Abb. 7. — a und 5b Dunkel-Versuche. Abb. 8. — Dunkel-Versuch. jeweiligen Unterseite der Krümmung mehr und größere Wurzeln als auf der Oberseite. An jenen Partien des Zweiges, dessen Lage sich mehr oder weniger der Vertikalen näherte, befanden sich Wurzeln ringsum. Die Entwiekelung der Wurzeln ist auch hier an der Basis gefördert (Abb. 9 u. 10). 339 Obzwar es uns leider nicht möglich war, die Versuche fort- zusetzen, so geht aus den bisherigen Ergebnissen doch bereits her- vor, daß, entsprechend den Befunden Vöchtings!) und Goebels’) bei anderen Pflanzen, an gekrümmten abgeschnittenen Zweigen von Salix rubra an den tieferen Stellen der Krümmung die Wurzel- bildung an den höheren die Sproßbildung gefördert ist und daß der Schwerkraft bei der Orientierung der Organe an den ge- krümmten Zweigen unserer Versuchspflanze eine gewisse Rolle zu- a b Abb. 9. — a und b Licht-Versuche. kommt. Inwieweit sich diese Kraft mit der Verschiebung der Ernährungsverhältnisse oder anderen Kräften kombiniert, konnten wir nicht mehr untersuchen. Außerdem haben unsere Versuche gezeigt, daß die Organ- entwicklung an abgeschnittenen, gebogenen Zweigen von Salıx rubra anscheinend anders vor sich geht, als dies an gekrümmten 1) Vöchting H, |. e. IL 2) Goebel K.,|. e. 340 Zweigen anderer Saliz - Arten, welche mit der Mutterpflanze in Verbindung blieben, nachgewiesen wurde '). a b Abb. 10. — a und b Dinkel-Versunhe Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. Von Dr. August Ginzberger (Wien). Blickt man an einem klaren Tage von einem geeigneten Punkte der istrischen Quarneroküste, etwa von Lovrana, gegen Nordnordost, so gewahrt man etwas links von dem malerisch gelegenen Städtchen Castua einen wenig auffallenden stumpf- kegelförmigen Gipfel, der, sichtlich weit im Hinterlande liegend, einer schwach gezackten Bergkette aufgesetzt zu sein scheint, die sich ihrerseits wiederum in unbestimmtem Graugrün über den nahen und deutlich grün gefärbten, häuserbesäten Hang erhebt, an dessen oberer Kante eben Castua liegt. Der wenig über seine nähere Umgebung emporragende und daher wenig auffallende Berg zeigt seine beträchtliche absolute Höhe gleichwohl reeht sinnfällig ) Vöchting H,1 ec, IL, p. 4. 341 dadurch an, daß er noch in weißem Gewande prangt, wenn die meisten Höhen ringsum schon aper geworden sind, und daß er auch im Juni in Vertiefungen Schneeflecken trägt, die auch mit freiem Auge deutlich zu sehen sind; und das war es auch, was ihm in der Sprache aller drei Nationen, die ihm einen Namen gaben, gleichbedeutende Bezeichnungen verlieh: es ist der Sneznik der Südslaven, der Monte Nevoso (oder Albio) der Italiener, der Krainer Schneeberg der Deutschen. Mit 1796 m ist seine Kuppe weit und breit die höchste Erhebung: im Südosten kommen ihm erst die höchsten Spitzen des Velebit nahe, und erst die nordwestbosnischen Gebirge über- treffen ihn; im Norden muß man bis zu den Karawanken, den Julischen und Sanntaler Alpen reisen, um höhere Gipfel anzu- treffen; die anderen Himmelsrichtungen kommen gar nicht in Betracht; der Monte Maggiore Istriens ist gerade um 400 m niedriger. Gerade er aber, der dachförmig so rasch zu seiner Höhe ansteigt (der Gipfel liegt, horizontal gemessen, nur 5°6 km vom Meere entfernt) und der darum so imposant wirkt, fordert zu einem Vergleich mit dem Schneeberg heraus, dessen Gipfel, 28 km vom Meere entfernt, nichts anderes ist als der Buckel eines schild- förmigen Berglandes, das, echtes Karstterrain ohne Täler, mit zahl- losen Kuppen und Dolinen, von allen Seiten gegen ihn ansteigt und gegen Südost obne Grenze in das nordkroatische Bergland übergeht. Nach den anderen Seiten hat es wenigstens teilweise schärfere Grenzen, ja sogar zum Teil Steilränder, von denen der im Südwesten (der vom Quarnero sichtbare) und der im Westen verlaufende ausdrücklich erwähnt sein mögen, weil sie auch geo- logische Grenzen des aus Kreidekalk aufgebauten Berglandes gegen den an der Grenze Krains und des Küstenlandes diesem auf- gelagerten Flysch bilden. Das, wenn auch nicht gleichmäßige, so doch meist all- mähliche Ansteigen des Geländes bedingt auch, daß man bis an den Fuß des eigentlichen Berges, bis zirka 1400 m, Straßen oder wenigstens gut erhaltene Fahrwege findet. Das Gebiet des Krainer Schneeberges ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Österreichs. Die stundenlangen Waldwanderungen, der Mangel jeder menschlichen Ansiedlung (wenn man von den Förstereien und den öfter an sie an- geschlossenen Gasthäusern absieht), verleiht den Touren in diesem Gebiete einen eigenartigen, urwüchsigen Reiz, der durch ein bißchen Tierromantik noch erhöht wird: Bär und Wolf streifen — auch im Sommer — noch immer gelegentlich aus Kroatien her- über und die durch ihre Größe bei allen Herpetologen berühmten Kreuzottern sind in großer Menge vorhanden. Die im folgenden geschilderte Exkursion geht auf eine An- regung des Herrn Dr. E. Janchen zurück, der überhaupt am Zustandekommen dieser Arbeit einen hervorragenden Anteil hat; er hat sämtliche gesammelten Pflanzen (mit Ausnahme der von 342 Spezialisten bearbeiteten, bei denen dies ausdrücklich erwähnt ist) bestimmt und zusammen mit mir vieles, was nur notiert wurde, an Ort und Stelle agnosziert, ferner auch bei der floristischen Ein- reihung mehrerer Arten mitgearbeitet und die Nomenklatur revidiert. Am 19. Juni 1908 brachen wir, d. h. meine Frau, Janchen und ich, zeitlich früh von Abbazia auf und fuhren mit der elek- trischen Bahn zur Eisenbahnstatior Abbazia-Mattuglie Um halb 7 Uhr bestiegen wir den Postwagen, der uns über Castua nach dem nordnordöstlich davon gelegenen Klana brachte Von Volosea (0 m) bis Castua (377 m) steigt das Terrain stark, und die genannte Höhe entspricht einer Horizontalentfernung von 2-7 km von der Küste. Damit ist der oben erwähnte untere Steilrand erreicht, die Straße senkt sich auf kurze Zeit, steigt wieder, und bei Sv. Matija ist wieder nahezu die frühere Höhe (342 m) erreicht. Langsam und fast ohne Windungen steigt nun die Straße über das sanft und kontinuierlich ansteigende Plateau, und der Höhenunterschied von 222 m zwischen Sv. Matija und Klana (564 m) entspricht einer Horizontalentfernung (Luftlinie) von 7°6 km. Die ganze Strecke ist echtes und rechtes Karstland: Plateaus, hie und da mit sanften Hügeln, zahlreiche Dolinen mit Kulturen oder frischgrünen Wiesen, allenthalben größere oder kleinere Parzellen von Karstwald; verkarstetes Terrain ist relativ wenig vorhanden. Botanisiert konnte begreiflicherweise nieht allzuviel werden; beachtenswert waren zwei Funde bei der Häusergruppe Mavri nördlich von Sv. Matija in zirka 390 m Höhe: Globularia bellidifolia (2 b, c) an einer Mauer, ein ziemlich tief gelegener Standort dieser steiniges Terrain liebenden Pflanze der illyrischen Gebirge; ferner Edraianthus (Hedraeanthus) tenwifolius (3, 2a), der, an der ganzen Ostküste der .Adria bis Montenegro verbreitet. hier nahe der Nordwestgrenze seines Verbreitungsgebietes auftritt’). ı) Im folgenden wird der Versuch gemacht, bei jeder Pflanze das Florenelement, zu dem sie gehört, anzugeben, und zwar durch ein in Klammern hinter den Namen gesetztes Zeichen. Es bedeutet: 1a: Pflanzen der mitteleuropäischen Hügel- und Bergregion (mit vor- herrschenden Laubwäldern): baltische Pflanzen im engeren Sinne. Ein großer Teil der hieher gerechneten Pflanzen sind über ganz oder den größten Teil von Europa verbreitet und reichen allenthalben weit über das baltische Gebiet hinaus. 1b: Pflanzen der oberen Waldregion der mitteleuropäischen Gebirge, namentlich der Alpen (mit vorherrschenden Nadelwäldern); subalpine Pflanzen. lc: Pflanzen der (waldlosen) Hochgebirgsregion der Alpen: alpine Pflanzen. 2a: Pflanzen der Eichenregion der illyrischen Länder: Karstpflanzen (im Sinne von Beck). 2b: Pflanzen der oberen Waldregion (Buchen- und Nadelwaldregion) der illyrischen Gebirge: illyrische Bergpflanzen. 2c: Pflanzen der (waldlosen) Hochgebirgsregion der illyrischen Gebirge: illyrische Hochgebirgspflanzen. Eine Anzahl der zum illyrischen Florenelement (2«a,b, c) gerechneten Pflanzen haben eine weite Verbreitung in den Südalpen, manchmal bis zu den Pyrenäen, 343 Um 10 Uhr erreichten wir Klana, die letzte menschliche Ansiedlung (abgesehen von Förstereien) am Südrande des großen Waldgebietes. Der Ort liest, von zum Teil verkarsteten, zum Teil mit Pinus nigra‘) aufgeforsteten Hügeln um etwa 100 m überhöht, am Ausgang eines Tales, das von der im Sommer aus- getroekneten Redina durchflossen wird. Dieselbe sammelt die Ge- wässer der nördlich von Klana liegenden Flyschberge und fließt selbst in dem dicht bei Klana beginnenden Flyschgebiet, um, sowie sie in den Bereich des Kreidekalkes kommt (etwa 1 km südsüd- östlich von Klana), zu verschwinden. Im Dorfe mußte ein Aufenthalt genommen werden, der durch die etwas umständliche Bereitung des Mittagessens, ferner durch das Aufsuchen einer Trägerin sich einigermaßen verlängerte; Herr Forstverwalter V. v. Savorgnani half uns bei allen Vorbe- reitungen zur Fortsetzung des Weges in liebenswürdigster Weise ?). Auf der fast eben hinziehenden Straße ging es nun weiter nach Norden. Am steinigen, dürren Kalkhang zur Linken der Straße steht noch ein Nachzügler der mediterranen Flora, Ruta andere bis in die griechischen Gebirge, andere in den Karpathen. In allen Fällen aber handelt es sich um südosteuropäische Pflanzen. 3: Pflanzen der Küstengebiete der Mittelmeerländer: mediterrane Pflanzen (im Sinne von Beck u. a, nicht von Adamovic). Natürlich ließen sich nicht alle Pflanzen in diesem Schema unterbringen. Bei einigen ist es mir zweifelhaft geblieben, in welche Kategorie ich sie ein- reihen sollte. Ich half mir meist durch Kombinationen von Zeichen; in einigen Fällen mußte ich ein ? setzen. In der Benennung der Florenelemente dürfte auffallen, daß ich es vermieden habe, die Worte „alpin“ und „subalpin“ für die den betreffenden Regionen der Alpen in den illyrischen Gebirgen entsprechenden Regionen zu verwenden. Ich halte es für besser, diese beiden Bezeichnungen bloß für die der Hochgebirgsregion, respektive der oberen Waldregion der Alpen eigen- tümlichen Pflanzen zu reservieren, insbesondere aber den Ausdruck „alpin“ bloß für das alpine Florenelement (einen floristischen Begriff), nicht aber — wie es meist geschieht — für die Hochgebirgsflora (über der Baum- grenze) aller Gebirge der Erde (ökologischer Begriff) zu verwenden. Wenn man in dem meist üblichen Sinn von „alpinen Pflanzen der illyrischen Gebirge“ spricht, kann immer ein Doppel'tes gemeint sein: 1. Hochgebirgspflanzen, die in den Alpen ihre Heimat oder Hauptverbreitung haben und auch auf illyrischen Gebirgen wachsen, und 2. die ganze illyrische Hochgebirgsflora. Eindeutig (und zwar im erstgenannten Sinn) werden die Ausdrücke erst, wenn man sie in der obenerwähnten Bedeutung gebraucht. Damit ist die Frage nur angedeutet, nicht aber nach allen Richtungen besprochen oder gar erledigt. Ich wollte nur für den vorliegenden Fall einige Klarheit bringen. Alles übrige ist Sache der einheitlichen Regelung der pflanzen- geographischen Nomenklatur überhaupt, die aber immer und unter allen Um- ständen darauf wird sehen müssen, floristische und ökologische Begriffe und Einteilungen nicht durcheinander zu bringen, sondern diese so fruchtbare zwei- fache Anschauungsweise auch nomenklatorisch zum Ausdruck zu bringen. Eine Statistik der auf dieser Exkursion beobachteten Gefäßpflanzen nach Eau eben genannten Florenelementen wird am Schlusse dieser Arbeit gegeben werden. Sperrdruck der Pflanzennamen bedeutet: Häufigkeit der betreffenden Art. 1) Mitteilung von V. v. Savorgnani. 2) Demselben verdanke ich auch einige Mitteilungen über Aufforstungen ete. 344 divaricata (3) nebst anderen im Gebiete der Karstflora häufigen Arten, wie Dryopteris (Nephrodium) rigida var. meridionalis (2a?), Anthyllis Pseudovulneraria') (= A. Vulneraria auct. Austr.) (1a,2«), Hieracium florentinum ssp. eylindriceps?) (?); die üppigen Wiesen des Talbodens beherbergen manchen charakteristischen Bürger des illyrischen Gebietes, wie Alectorolophus Freyni (2a), Scabiosa agrestis (la, 2a), Chrysanthemum pallens?) (3) und Zwischenformen zwischen dieser Art und Ohr. Leucanthemum?) (la); daneben im Schatten der Gebüsche, an deren Zusammensetzung Acer obtusatum (2b) teilnimmt, steht Cerastium silvaticum (2b), Lathyrus venetus (= L. variegatus) (2a) und Satureja grandiflora (2b). Aber diese Pflanzen stehen meist im Schatten der bald hinter Klana massen- haft auftretenden Rotbuche (1a), und dicht neben ihnen haben echt baltische Pflanzen, wie Aruncus silvester (1b) und Aego- podium Podagraria (1a), Platz gefunden, wie auch auf den Wiesen die baltische Vicia Cracca (1a) gedeiht. Das Bachufer begleitet weithin in Menge Alnus rotundifolia (1a) nebst Sträuchern von Salix incana (1a, b), beide wohl nicht streng an das baltische Gebiet gebunden, aber doeh im Verein mit der Buche, mit den vielen Schatten- pflanzen, alles so deutlich ausgesprochenen Mesophyten, jenes be- hagliche Heimatsgefühl erzeugend, das bei allem Interesse für fremdartige, besonders xerophytische Vegetationsgebiete fast jeden Mitteleuropäer ergreift, wenn er die staubige Pracht des Südens mit den frischgrünen Wiesen und Wäldern seiner Heimat ver- tauscht. Und im illyrischen Eichengebiet steckt — wenn auch abgeschwächt — ziemlich viel von xerophytischem Charakter. So vollzieht sich hier, in geringer Entfernung nördlich von Klana, ein bedeutsamer Wechsel der Pflanzendecke. Allgemeiner, ökologischer Eindruck: zartblättrige Mesophyten; floristisch: ein Gemenge von baltischen Elementen mit solchen, die den höheren Regionen der illyrischen Gebirge eigentümlich sind, dazu auch beiden Gebieten allenthalben gemeinsame Arten — so könnte man die Pflanzenwelt des Re&inatales von Klana bis zu der Stelle. wo es sich verengt und verzweigt (600 m), charakterisieren. Einige Züge im Bilde liefern auch die edaphischen Einflüsse: ein kleiner Kalkstock im Flysch gibt den oberwähnten illyrisechen und medi- terranen Elementen Existenzmöglichkeit, das Bachufer der Schwarz- erle und der Uferweide. Eines darf nicht vergessen werden: die relativ geringe See- höhe, bei der sich der Wechsel vollzieht (zirka 560 m). Das hat zweifellos nicht nur klimatische, sondern auch edaphische Ursachen ; daß wir uns auf dem kalten Boden des Flysch befinden, wurde ja schon mehrfach erwähnt. Auf dem weiteren Wege in die Flyschberge, die im Dletvo (784 m) gipfeln, bis zur Mulde Mlaka, die diese vom Steil- 1!) Det. E. Sagorski. 2) Det. K. H. Zahn. ®) Det. H. v. Handel-Mazzetti. 345 rand des Kreidekalkes trennt, wird es immer „baltischer“, immer heimatlicher. Die sanften Formen der Berge, die murmelnden Waldbächlein, die steinarmen Wege erinnern ganz besonders an unseren Wienerwald. Und die Pflanzenwelt ist ökologisch völlig die gleiche, floristisch findet nur der Adept einzelne Elemente, die ihn daran erinnern, daß er im nordöstlichsten Zipfel von — Istrien weil. Die Rotbuche in prachtvollen Exemplaren dominiert; schon bei etwas mehr als 600 m gedeihen Fichte und Lärche, und zwar nur aufgeforstet '), sehr gut; erstere bildet stellenweise sogar Bestände, in denen die Buche nur mehr als Unterholz, als Rest des früheren Laubwaldes vorkommt. Andere Sträucher, die hier vorkommen, sind Corylus Avellana (la), Rubus sulcatus?) (la), Sambucus nigra (1a) (wohl an natürlichem Standort), 5. ra- cemosa (1b) (bei 700 m einzeln), Sorbus Aria (la) (einzeln), S. aucuparia (1b) an der höchsten Stelle des Weges, wo es zur Mlaka hinabgeht. Hier stellen sich also bereits subalpine Elemente ein. Auch der Niederwuchs ist größtenteils echt baltisch, teilweise auch subalpin und nur zum geringen Teil besteht er aus Charakter- pflanzen des illyrischen Gebietes. Der dichtere Buchenwald ist auch hier — wie bei uns — streckenweise fast pflanzenleer, und nur hie und da gedeiht eine ziemlich artenarme Schattenvegetation: Athyrium Filix femina (la), Dryopteris (Nephrodium) Filix mas (1a), D. (N.) Phegopteris (1a), Neottia Nidus avis (la), Stellariu glochidisperma (2b) (häufig), Moehringia trinervia (La), Anemone nemorosa (1a), Cardamine bulbifera (la), CO. enneaphyllos (1a), Ozalis Acetosella (1a), Lamium Orvala (2a, b), Melampyrum vulgatum (1a), Asperula odorata (la), Galium Schultesi (2a), Aposeris foetida (1b, 2b), Lactuca muralis (la), Prenanthes pur- purea (1a, b), Hieracium silvaticum (= H. murorum) ssp. bi- fidiforme ?) (1a). Artenreicher ist die Flora der Lichtungen, Ge- büschränder u. dgl., kurz der lichteren Stellen. Da fanden sich: Luzula nemorosa (1a) (auf Lichtungen sowie in lichtem Buchen- wald massenhaft, ja stellenweise alleinherrschend), Veratrum album (1b), Platanthera bifolia (1a), Trifolium strepens (1a), Anthyllis affinis*) (1b), Polygala vulgaris (1a) (blau und rosa), Epilobium montanum (1a, b), Erica carnea (1b) und Vaccinium Myrtillus (la, b) (beide bei zirka 630 m beginnend, stellenweise, so nament- lich auf dem Sattel, ganze Bestände bildend), Gentiana asclepiadea (1b), Brunella laciniata (2a, 3), B. vulgaris (1a) und der Bastard B. intermedia, Thymus ovatus?) (1a), Veronica latifoha (= V. urticifolia) (1b), V. officinalis (1a), Galium vernum (?), Phyteuma 1) Mitteilung von V. v. Savorgnani. 2) Det. K. Fritsch. 3) Det. K. H. Zahn. #) Det. E. Sagorski. 5) Det. J. Velenovsky. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1909. 36 346 Halleri (1b, 2b), Arnica montana (la, b), Doronicum austriacum (15) (häufig), Cirsium palustre (1a). Bald nachdem die Höhe der Fiyschberge überschritten ist, und der Weg wieder abwärts geht, gelangen wir an einer Quelle vorüber zu einem kleinen Holzscehlag mit Fichtenkultur und einem meist aus baltischen Wiesenpflanzen zusammengesetzten Pflanzenbestande: Drachypodium pinnatum (la), Briza media (1a), Deschampsia caespitosa (la), D. flexuosa (1a), Holcus lanatus (la), Gymnadenia conopea (la), Stlene livida (2a), Alchemilla hybrida var. glaucesceens (Wallr.) Paulin!) (1b) [typisch und mit Annäherung an die var. colorata (Bus.) Paulin], Anthyllis affinis (1b), Lotus corniculatus (la), Trifolium strepens (la), T. montanum (la), T. pratense (la), Helianthemum hür- sutum f. litorale (3), Bupleurum Sıbthorpianum (2b) [typisch und var. neglectum (Cesati) Janchen?)], Gentiana utriculosa (2b, c), Alectorolophus Freynii (2a), A. Orista galli (la), Plantago cari- nata (3), Galium vernum (?), Centaurea Jacea (1a), Chrysanthemum pallens (3), Cirsium Erisithales (1b), Hypochoeris radicata (1a). Die schon mehrfach erwähnte langgestreckte Mulde Mlaka queren wir an ihrem nordwestlichen Ende (Quote 667 m). Eine flüchtige Aufnahme der dem Wege zunächst gelegenen Wiesen ergibt folgenden Bestand an meist weit verbreiteten baltischen Pflanzen: Anthoxanthum odoratum (1a), Briga media (la), Bro- mus erectus (?), Oynosurus cristatus (la), Holcus la- natus (1a), Colchicum autumnale (la), Ranunculus acer (la), Anthyllis affınis (1b), Lotus corniculatus (La), Medicago lupulina (la), Trifolium campestre (la), T. montanum (la), T. pratense (la), Euphorbia verrucosa (la, 2a), Helianthemum hirsutum (la) (ad f. litorale vergens), Carum Carvi (la), Bru- nella vulgaris (la), Salvia pratensis (la), Alectorolophus COrista galli (1a), Dipsacus siwestris (la) (am Rande eines Baches), Knautia arvensis (la), Scabiosa agrestis (la, 2a), Uhrysanthemum pallens (3). Wo der holprige Fahrweg, neben dem jetzt auch eine neue längere (von uns nicht benützte) Straße besteht, die Mulde verläßt und zu steigen beginnt, treten wir aus der Flysch- wieder in die Kalklandschaft und beginnen den Aufstieg auf den schon mehrfach erwähnten, hier von Nordnordwest nach Südsüdost verlaufenden Steilrand des eigentlichen Schneebergmassivs, der hier auf eine Horizontalentfernung von einem halben Kilometer von 670 auf 900, also um 230 m steigt. Auf die Zusammensetzung der Pflanzendecke hat dieser Wechsel der geologischen Unterlage einen entscheidenden Einfluß und vor allem tritt, als schlösse dieser Steilrand direkt an die Karstlandschaft vor Klana an, die Charakterformation der illyrischen Karstregion, der Karstwald sofort wieder auf. Fra- 1) Det. A. Paulin. 2) = B. negleetum Cesati. 347 zinus Ornus (2a) als Gebüsch und Niederwald ist von unten bis oben weitaustonangebend; neben ihr tritt ein anderes, nicht minder bezeichnendes Karstwaldgehölz häufig auf, nämlich Ostrya car- pinifolia (2a), die aber nicht so hoch steigt; Corylus Avellana (1a) und Sambucus nigra (la) sind weitverbreitete baltische Gehölze; das Vorkommen der baltischen Sorbus Aria (la) und des den höheren Lagen der illyrischen Länder angehörigen kKhamnus fallax (2b) (beide erst gegen 800 m hin beobachtet), die unter- halb Klana wohl fehlen, ist der bedeutenderen Seehöhe und dem ununterbrochenen Zusammenhang mit viel höherem Bergland zu- zuschreiben; Quercus Cerris (la, 2a) ist eine bezeichnende Holz- art der oberen Grenze des Karstwaldes vor dem UÜbergange in die Buchenregion. In den zahlreichen, oft steinigen und felsigen Liehtungen, die das Karstgebüsch unterbrechen, sowie in diesem selbst hat eine reiche Pflanzenwelt Fuß gefaßt; es sind größtenteils illyrische Charakterpflanzen, und zwar teils solche der Eichen- region, teils solche, die höheren Lagen eigentümlich sind, daneben auch baltische Pflanzen, sowie subalpine Typen Mittel- europas: Lilium bulbiferum (2b), Helleborus odorus var. istriacus Schiffner (2a), Peltaria alliacea (2b) (bei 780 m), Rosa!) canina (1a) var. cladoleia Rip., var. falcatula H. Braun, var. spuria Puget, Rosa rubrifolia (1b), Genista silvestris (2a), Geranium sangui- neum (1a), Ruta divaricata (3), Athamanta Haynaldı?) (2b, c), Bu- pleurum Sibthorpianum (2b), Chaerophyllum aureum (1b), Cnidium silarfolium (2a), Libanotis daucifolia (2b), Ligusticum Seguierii (2b) (große, durch die zahlreichen Dolden weißgefärbte Büsche bildend), Satureja montana (2a), Stachys suberenata ad St. fra- gilem vergens (2a, b), Scrophularia laciniata (2b, c), Veronica Teu- crium (1a), Globularia bellidifola (2b, c), Galium austriacum?) (1a), Valeriana officinalis var. angustifolia (1a), Campanula per- sicifolia (1a), Chrysanthemum montanum (?), Cirsvum eriophorum (la, b), Picris spinulosa Bert.*) (3). Nahe der höchsten Stelle des Fahrweges vor dem Übergang aufs Plateau, bei zirka 900 m, trafen wir auf steinigem, sanftgeneigtem Abhang eine hauptsächlich aus Pflanzen der Karstheide und illyri- schen „Voralpenkräutern“ bestehende Formation’), in der @lo- bularıa bellidifolia (2b, c) tonangebend war, eine sehr typische, von der in den Alpen vorkommenden G. cordifolia wohlunter- schiedene Pflanze, die für felsiges Terrain und steinige Flächen der höheren Lagen der illyrischen Gebirge sehr charakteristisch 1) Alle Arten von H. Braun bestimmt. 2) Det. A. Ginzberger, 3) Det. H. Braun. *) Det. R. Eberstaller. & i 5) Vergl. Beck, Vegetationsverhältn. d. illyr. Länder, S. 252 oben. Ahn- lichen Charakter hat die unmittelbar vorher beschriebene Formation, 26* 348 ist. Auch die meisten anderen Komponenten dieser Formation gehörten diesem Florenelement an: Peltaria alliacea (2b), Anthyllis Jacgwini (2b), Doryenium germanicum (2a), Genista silvestris (2a), Geranium sanguineum (la), Athamantha Haynaldı') (2b, ec), Bupleurum Sibthorpianum (2b), Gentiana symphyandra (2b), Plantago carinata (3), Galium lueidum (?), Centaurea rupestris (2a), Ohrysanthemum montanum (?). Die Zeit war schon ziemlich vorgerückt, als wir die lang- gestreckte, von Südwest nach Nordost verlaufende Mulde Paka erreichten. Fast eben und gerade zieht die Straße hin durch Wiesen, während die Höhen von Wäldern — hauptsächlich Buchen, daneben Fichten und Tannen?) — eingenommen werden. Bald ist die stattliche Oberförsterei Hermsburg erreicht, hinter der sieh alsbald die Straße gabelt; wir benützen die rechts verlaufende kürzere, dafür etwas schlechtere und steilere, die in der viel schmäler gewordenen, bald nicht mehr von Wiesen, sondern von Wald eingenommenen Mulde energischer ansteigt. Inter- essant sind hier die Grenzverhältnisse: Etwas vor Hermsburg, das zu Krain gehört, tritt die krainisch-istrische Grenze hart an die Straße, die aber bis über 2 km nordöstlich von Hermsburg in Istrien liegt; dann springt die Grenze auf die andere Seite der Straße, die nunmehr zu Krain gehört; so hat man lange links Krain, rechts Istrien bis zu einer sehr markanten Kreuzung von vier Straßen, bei der von Nordost noch ein Zipfel kroatischen Ge- bietes herantritt. Geradeaus geht es fast eben zu dem Forsthaus Klanska Poljica, rechts steigt eine Straße ziemlich steil an hinein ins kroatische Gebiet, und nach etwa einer Viertelstunde (von der Kreuzung gerechnet) steht man vor dem hübschen Forsthause Cabranska Poljiea°) (zirka 1225 m hoch), das zugleich ein sehr reinliches und gutes Gasthaus ist. Die deutsch sprechende Wirtin sorgt überaus aufmerksam für ihre Gäste, und man kann in Biasolettos Beschreibung seiner drei Schneebergbesteigungen *) lesen, wie umständlich und zum Teil recht unangenehm eine solche Tour zu der Zeit war, da das 1844 erbaute gastliche Haus noch nicht bestand. 3 Wir kamen erst um 9 Uhr abends in Cabranska Poljica an; das Tempo des Marsches und die vorgerückte Stunde werden es begreiflich erscheinen lassen, daß auf dem Wegstück vom Beginn des Plateaus bis zu unserem Nachtquartier nur wenig und nicht systematisch gesammelt und notiert wurde. Das Wenige sei erwähnt: Zwischen dem südwestlichen Ende der Mulde und Herms- burg: Thalictrum aquilegifolium (la, b), Silene livida (2a), An- 1) Det. A. Ginzberger. 2) Mitteilung von V. v. Savorgnani. 3) Nach einem der nächstgelegenen kroatischen Dörfer (Cabar) benannt. #) B. Biasoletto, Eseursioni botaniche sullo Schneeberg (monte nevoso) nella Carniola. Trieste 1846. 349 thyllis Jacquini (2b). — Im Walde, nordöstlich von Hermsburg: Rhamnus fallax (25) und Sorbus aucuparia (1b) häufig, ferner Majanthemum bifolium (1b), Veronica latifolia (1b); an Wald- rändern ebenda: Silene livida (2a), zum Teil mit anthokyanfreien, daher grünen Blüten, Erigeron polymorphus') (le). — Auf Wiesen nordöstlich von Hermsburg: Lilium bulbiferum (2b), Aquilegia vulgaris (la), Anthyllis affınis (1b), Polygala croatica (2 b, c) (blau). (Fortsetzung folgt.) Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). VI. (Mit einer Textabbildung.) (Fortsetzung.)2) 355. Dermatocarpon (sect. Eudopyrenium) divisum A. Zahlbr. nov. spec. Thallus late effiusus, dense squamosus, squamis coriaceis, parvis, 1’5—2 mm longis et ad 0°5 mm latis, tenuibus, 014 usque 0°17 mm crassis, plus minus imbricatis, decumbentibus, ineiso-lobatis vel subdigitatim lobatis, lobis rotundatis vel an- gustatis et dein ad apices rotundatis vel crenatis, modice con- vexis, ultimis subconcavis, cervinus vel cervino-castaneus, opacus, madefactus virescens, KHO—, CaCl, 0,—, subtus pallescens vel centrum thalli versus leviter obscuratus, isidiis et sorediis de- stitutus, omnino pseudoparenchymaticus, cellulis angulosis, 5—7'5 u latis, leptodermatieis, gonidiis laete viridibus, globosis, 8—9'5 u latis, membrana tenui ceinctis, stratum plus minus contiguum, sat crassum et in parte superiore thalli situm for- mantibus. Apothecia immersa et parum prominula, minuta, ad 0:15 mm lata, vertice nigro, nitido, demum leviter pertuso; perithecio globoso, integro, fusco-nigricante; nucleo decolore, guttulis oleosis destituto, J rufescenti-cupreo; paraphysibus mox diffluentibus et indistinctis; ascis numerosis, convergentibus, an- guste oblongis vel oblongo-clavatis, ad apicem rotundatis, rarius rotundato-retusis, 50—52 u longis et 10—13 u latis, mox con- fluentibus, $sporis; sporis in ascis subbiserialibus, decoloribus, simplieibus, ovalibus vel ellipsoideis, 8—14 u longis et 7—7'5 u latis, membrana valde tenui einctis, guttulis oleosis majuseulis, utplurimum 2 impletis. Pyenoconidia non visa. Ragusa: Mokosica, ca. 200m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 915). In den Verwandtschaftskreis des Dermatocarpon hepaticum (Ach.) Th. Fr. gehörig, ist unsere Art an den sich dachziegel- 1) Det. F. Vierhapper. 2) Vgl. Nr. 8, S. 315. 350 artig deckenden, kleinen, verhältnismäßig tief geteilten, an- gefeuchtet grünen Lagerlappen und am dunklen Gehäuse leicht kenntlich. Dermatocarpon hepaticum (Ach.) Th. Fr. Halbinsel Lapad bei Ragusa; Bosankaabhang gegen Gion- chetto im Omblatal, ca. 90 m ü. d. M., und auf der Insel Giuppana bei Luka, ca. 35m ü. d. M., auf der Erde (Latzel). Dermatocarpon rufescens (Ach.) Th. Fr. Insel Veglia: an der Straße von Veglia nach Maria da Capo, ea. 150 m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner); um Gravosa und Ragusa häufig, an den Westabhängen der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 700 m ü. d. M. (Latzel). Dermatocarpon miniatum f. papillosum (Anzi) Müll. Arg. Velebit, an Kalkfelsen der Velika Paklenica über Stari- grad, ca. 600 m ü. d. M., an Kalkfelsen (A. v. Degen). Placidiopsis Baumgartneri A. Zahlbr. in Österr. botan. Zeitschr., Band LV (1905), p. 4. Halbinsel Lapad bei Ragusa, nahe dem Südufer auf dem Erdboden (Latzel). Placidiopsis Custnani Mass. Insel Arbe: Punta Sorigna, nahe dem Strande, auf Kalk- boden (Baumgartner); Insel Giuppana, bei Luka, ca. 40 m ü. d. M., auf der Erde; Slano, ca. 7O m ü. d. M., im Ericetum (Latze)). ö Agonimia A. Zahlbr. nov. gen. Thallus squamosus vel squamulosus, rhizinis destitutus, omnino pseudoparenchymaticus, gonidiis pleurococcoideis, glo- meratis. Apothecia pyrenocarpica, simplieia, recta, sessilia, poro terminali, perithecio integro, plus minus fuligineo, a thallo non velato, hymenio gonidia hymnialia non continente, paraphysibus simplicibus, mox diffluentibus, ascis 1—2 sporis, mox diffluenti- bus, sporis in ascis 1—2, majusculis, murali-divisis, ex byalino fuscescentibus. Die neue Gattung schließt sich der Gattung Endocarpon (Hedw.) A. Zahlbr. sehr nahe an, stimmt mit ihr im anatomi- schen Bau des Lagers überein und unterscheidet sich von ihr durch die fehlenden Hymenialgonidien; sie ist im Fruchtbau eine Polyblastia, im Lagerbau ein Endocarpon. Nachdem die Trennung der Gattungen Polyblastia (Mass.) Lönnr. und Stauro- thele (Norm.) Th. Fries von den meisten Lichenologen als ge- rechtfertigt betrachtet wird, zog ich es vor, in analoger Weise eine eigene Gattung aufzustellen. Die Aufstellung einer neuen Sektion der Gattung Endocarpon schien mir aus dem angeführten Grunde und auch deshalb, weil durch die Hinzufügung einer neuen Artengruppe mit Hymenialgonidien die Gattungsdiagnose hätte geändert werden müssen, nicht praktisch. Polyblastia, Staurothele, Agonimia und Endocarpon sind gleichwertige 351 Glieder einer Entwicklungsreihe, die, wenn man sie nicht in eine große Gattung zusammenfassen will, nach dem in Lager und in den Apothezien gelegenen Merkmalen analog unter- schieden werden müssen. 356. Agonimia tristicula A. Zahlbr. — Polyblastia tristicula Th. Fr.!, Polyblast. Skandin. in Acta Societ. Scient. Upsal., vol. VIII (1877), p. 14. — Verrucaria tristicula Nyl. in Flora, Band XLVIII (1865), p. 356; Leight., Lich.-Flora Great Britain, edit. 3a (1879), p. 488; Hue, Addenda Lichgr. Europ. (1886), p. 274. f. pallens A. Zahlbr. nov. form. A typo differt thallo pallidiore, virescenti-einerascenti, made- facto pomaceo. Thallus tenuis, minute squamulosus, squamuloso- vel gra- nuloso-verruculosus, squamis plus minus substrato adpressis, angustis, rotundato-irregularibus vel lobato-ineisis, convexis, 0:2—0°3 mm latis, virescenti-cinerascens, opacus, madefaetus pomacens, sorediis et isidiis destitutus, omnino pseudoparenchy- maticus, cellulis leptodermaticis, subanguloso -rotundatis, 6—9 u latis, excepta parte marginali angusta, hine inde infuscata goni- diis creberrimis impletus, gonidiis protococeoideis, globosis vel oblongis, 5—7°5 u longis, laete viridibus, membrana sat tenui cinetis. Apothecia sessilia, nigra, nitidula, minuta, O°6—0°7 mm alta, ad basin ca. O°5 mm lata, conica, in superficie ruguloso- inaequalia, ad verticem obtusata vel obtusa, poro terminali, recto, tenuissimus pertusa; perithecio integro, erasso, duplici, externo fuligineo, interno fere decolore, pseudoparenchymatico, cellulis anguloso-oblongis, leptodermaticis minutisque, ex hypbis cum perithecio parallelis formatis; periphysibus densis, simplici- bus, rectis, eseptatis, gelatinoso-turgidulis; hymenio gelatinoso, guttulas oleosas et gonidia non continente, J vinose rubente; paraphysibus mox diffluentibus et indistinetis; ascis numerosis, oblongo-saceatis, ad apicem rotundatis et membrana modice in- crassata einetis, 170—190 u longis et 36—45 u latis, 2, rare monosporis; sporis in ascis uniserialibus, verticalibus, ex hyalino pallide fuscescentibus, magnis, oblongo- vel ovali-ellipsoideis vel ellipsoideis, utringue rotundatis, rectis, crebre murali-divisis, cellulis (in KHO visis) plus minus cubicis, membrana tenui cinetis, halone non eircumdatis, 103—132 u longis et 32—56 u latis. Insel Meleda: zwischen Sveti Mihal und Dugopo]ji, zirka 200m ü. d. M., über verwitterten Moosen (Latzel nr. 57). Ragusa, Ostabhang des Monte Sergio, ca. 300 m ü. d. M. (Latzel nr. 913). 357. Agonimia Latzeli A. Zahlbr. spec. nov. Thallus effusus, tenuis, einereo-virens, opacus, madefactus virens, minute squamulosus, squamulis parvis, 1—1'4 mm latis et fere totidem latis, congestis vel subimbricatis et hine inde 352 subadscendentibus, ineiso- vel digitato-divisis, lobis convexius- eulis, inaequali-subtorulosis, ad apices inciso-crenatis vel digi- tatis, in centro thalli fere verruculosis, subtus pallidis, rhizinis destitutis, pseudoparenchymatieus, cellulis angulosis, 7—9 u latis, leptodermatieis; gonidiis pleurococeoideis, globosis, laete viridibus, 5°5—11 u latis, glomeratis. Apotheeia superficialia, sessilia, nigra, opaca. scabrida, subampullacea vel subconica, in vertice rotundato-retusa, majuscula, 1—1'2 mm alta et ad basin 0°8 mm lata, poro tenui pertusa; perithecio fuligineo, in- tegro, collo brevi, recti et tenui; periphysibus densis, erassius- eulis, simplieibus; nucleo decolore, guttulas oleosas non conti- nente, J vinose rubente; paraphysibus simplieitus, eseptatis, mox diffluentibus indistinetisque; ascis subeylindrieis, ad apicem rotundatis, rectis vel curvulis, mox confluentibus, 1—2 sporis; sporis in aseis verticalibus, oblongo-ellipsoideis, e subdecolore (roseolo) demum pallide fuscescentibus, muralibus, cellulis parvis numerosis, subglobosis, 97—110 u longis et 35—38 u latis. Ragusa: an der dünnbemoosten Wand einer von der Macchie überschatteten Felsspalte unweit Babinkuk auf Lapad (Latzel nr. 432). Steht der Agonimia tristicula (Nyl.) A. Zahlbr. nahe, läßt sich jedoch von dieser leicht durch die schön ausgebildeten Schuppen des grünlichen, ausgedehnten Lagers und durch die vielmals größeren Apothecien und kürzeren Sporen leicht unter- scheiden. 358. Endocarpon pusillum Hedw., Stirp. Cryptog., II (1789), p. 56; Dalla Torre et Sarnth., Flecht. Tirol (1902), p. 511 (ubi synon.). — Dermatocarpon Schaereri Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 326. Insel Arbe: Plateau von Sorigna, 75—100 m ü. d. M., auf kalkhältiger Erde (Baumgartner). 359. Endocarpon psorodeum A. Zahlbr. — Verrucaria pallida * psorodea Nyl. in Notiser ur Sällsk. pro Fauna et Flora Fennic. Förhandl., Ny serie, V (1866), p. 188 notul. — Der- matocarpon psorodeum Wainio, Adjum. Lich. Lapp. in Meddel. Soc. pro Faun. et Flora Fennie., vol. X (1883), p. 165; Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1885), p. 65. | Ragusa: an Gartenmauern in der Umgebung der Stadt, 30—70 m ü. d. M. (Latzel nr. 556, 914)); Ragusa vecchia: bei Plat, ca. 3m ü. d. M. (Latzel nr. 916). Pyrenulaceae. Microthelia oleae Körb. Gravosa: an Ficus auf Lapad (Latzel nr. 134). Arthopyrenia (sect. Acrocordia) conoidea (Fr.) Oliv. Insel Lacroma, beim kleinen Molo, auf Kalk (Latzel). f. cuprea (Anzi). 353 Insel Cherso: an Wegmauern (Kalksteinen) bei der Stadt Cherso, bis ca. 100 m ü. d. M. (Baumgartner). 360. Arthopyrenia fallax var. conspurcata Star. apud Beck et A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmuseum Wien, Band XII (1897), p. 9. Lapad bei Ragusa, an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 603 A). — Durch die längeren Pyenoconidien von Arthopyrenia cinereo- pruinosa Körb. verschieden. Die dalmatinischen Stücke haben etwas größere Apothezien als die ÖOriginalexemplare, auch werden die Gehäuse am Scheitel rascher schwarz. Arthopyrenia cinereopruinosa (Schaer.) Körb. Ragusa: am Fuße des Martinberges auf Lapad, auf Ne- rium-Zweigen und an Fraxinus Ornus bei Osojnik, ca. 380 m ü. d.M. (Latze)). 361. Arthopyrenia frasini Mass., Ricerch. sull’ auton. (1852), p. 167. Fig. 333; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 529. Halbinsel Lapad bei Ragusa, an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 622). — Die Art ist durch die langen, schmalen, zwei- zelligen Sporen charakterisiert. In Massalongos oben zitierter Figur gehören nur die dieser Beschreibung entsprechenden Bilder zu Arthopyrenia fraszini. Arthopyrenia analepta (Ach.) Arn. An Fraxinus Ornus bei Ragusa (Latzel nr. 620). Arthopyrenia atomaria (Ach.) Arn. Um Ragusa, Gravosa und im Omblatale häufig; sie wurde von Latzel auf Pistacia Lentiscus, Frazxinus Ornus, Carpinus, auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia wurde sie auf Carpinus noch in einer Höhe von 700 m ü. d. M. beobachtet. 362. Arthopyrenia (sect. Euarthopyrenia) phaeospori- zans A. Zahlbr. nov. spec. Thallus maculas luteseenti-olivaceas, subolivaceo- vel glaucescenti-einerascentes, laevigatas, nitidulas vel fere opacas, ad marginem linea tenui obscurataque cinctas formans, ex hyphis fuscescentibus, torulosis, plus minus flexuosis, leptodermaticis, 5—6 u crassis, crebre septatis, laxis et ramosis et gonidiis globosis, plus minus glomeratis, dilute viridibus, membrana tenui cinctis, haud concatenatis formatus. Apothecia dispersa vel partim confluentia, semiemersa, convexa, nigra, nitidula, minuta, 0°014—0°017 mm Jlata, in juventute nonnihil tenuissime velata, poro terminali, ad 20 u lato, rotundo pertusa; perithecio dimidiato, umbrino-nigricante, celluloso, cellulis anguloso-poly- gonis, parvis, sat leptodermaticis, in parte inferiore peritheeii elongatis et subhyphosis, in hyphas plus minus radiantes, sub- torulosas et dense septatas abeuntibus; nucleo decolore, guttulis oleosis non impleto; paraphysibus distinetis et sat crebris, sub- toruloso-filiformibus, ramosis et eonnexis, ad 1°5 crassis, haud septatis; ascis oblongo-clavatis, ad apicem rotundatis, in parte superiore membrana bene incrassata cinctis, demum diffluenti- 354 bus, 60—70 u longis et 11—14 u latis, 8 sporis; sporis in ascis 2—3 serialibus, primum decoloribus et uniseptatis, mox fusces- centibus et 3 septatis, oblongis vel ovali-oblongis, ad apices rotundatis, rectis vel subrectis, ad septum medium constrictis, in parte inferiore paulum angustioribus, halone non eircumdatis, 15—18 u longis et 5°5—5'7 u latis. Conceptacula pyenoconi- diorum apotheciis eirca duplo minoribus, nigris; perithecio um- briro-fuseo. dimidiato; fuleris exobasidialibus; basidiis brevibus, subfiliformibus; pyenoconidiis oblongis- vel elongato-oblongis, utringue subrotundatis, rectis, ad 2 u _longis. Ragusa: in Gärten auf Celtis-Astehen (Latzel nr. 588, 603 B). Die Art, welche ich zwischen Arthopyrema atomaria wachsend fand, scheint mir durch die Braunfärbung der Sporen und durch die Gestalt der Paraphysen gut charakterisiert zu sein. 363. Arthopyrenia (sect. Euarthopyrenia) Latzeli A. Zahlbr. nov. spec. Thallus epiphloeodes, tenuissimus, effusus, subpulverulentus, obsceure cinereus, opacus, KHO—, Call, 0,—, madefaetus ob- seure sordide-fuseus, ex ‚hyphis formatis fuscescentibus vel fuseis, erebre septatis, plus minus moniliformibus vel torulosis, 3:5— 9 u latis, ramosis, densis, hinc inde globulos hyphosos, goni- dia includentes gerentibus; gonidiis palmellaceis (?), globosis, 9—11 u latis, glomeratis. Apothecia numerosa, minuta, 0°1— 012 mm lata, dispersa vel rarius approximata, parum emersa, nigra, haud nitidula, convexa, demum elabentia, ad verticem demum paulum impressa et poro terminali tenuissimo pertusa; perithecio dimidiato, ad basin extrorsum angulose non producto, tenui, obscure fusco, celluloso, cellulis rotundato-angulosis, parvis, KHO—; nucleo decolore. guttulis oleosis destituto, J haud lutescente; paraphysibus distinctis, sat densis, subtoruloso- fliformibus, ramosis et hine inde convexis, haud septatis; aseis primum ovali-rapiformibus, ad apicem bene rotundatis, mem- brana supere valde incrassata einctis, demum plus minus elon- gatis, membrana superne minus incrassata einetis, 35—40 u longis et 14—18 u latis, 8 sporis; sporis decoloribus, oblongis, uniseptatis, cellula superiore parum breviore et latiore, ad septum tenue paulum constrietis, rectis, 9—11'5 u longis et ad 35 u latis. Pyenoconidia non visa. Ragusa: zwischen Zarkovice und $S. Giacomo, ca. 80 m ü. d. M., an Fraxinus Ornus (Latze)). Durch den anatomischen Bau des Lagers und durch die zweizelligen Sporen nähert sich die neue Art der Arthopyrenia microspila Körb. und der Arthopyrenia rhypontella Nyl., von welchen sie sich jedoch durch die gut entwickelten Paraphysen wesentlich unterscheidet. (Fortsetzung #olgk‘) 355 Literatur - Übersicht‘). Juli 19092). Beck G. v. Über Pflanzenarten und deren Umwandlung in neue. (Lotos, Bd. 57, 1909, Nr. 6, S. 162—172.) 8°. Dalla Torre K. W. v. und Sarnthein L. Grf. v. Flora der ge- fürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstentumes Liechtenstein. VI. Band: Die Farn- und Blüten- pflanzen (Pteridophyta et Siphonogama) von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. 2. Teil: Archichlamydeae (Apetalae und Polypetalae, kronenlose und getrenntblättrige Blattkeimer). Inns- bruck (Wagner), 1909. 8°. 964 S. Von der groß angelegten Flora Tirols und Vorarlbergs liegen nunmehr sieben Bände vor, welche die ganze Pflanzenwelt mit Ausschluß der Sympe- talen behandeln. Alles, was bei Besprechung der früheren Bände rühmend hervorgehoben wurde, läßt sich auch in bezug auf den vorliegenden Band, der die Choripetalen betrifft, wiederholen. Das kolossale Material erscheint in musterhafter Weise behandelt, man muß ebenso den großen Fleiß, mit dem dasselbe gesammelt wurde, wie die Gründlichkeit in der Verar- beitung dieses Materiales bewundern. Wenn das Werk vollendet ist, wird eine Bearbeitung der reichen Landesflora von Tirol und Vorarlberg vor- liegen, wie sie kein zweites österreichisches Kronland besitzt. Domin K. Morphologische und phylogenetische Studien über die Familie der Umbelliferen. II. Teil. (Bull. intern. de l’Acad. des Sc. de Boh&me, 1909, S. 49—109, Taf. IV, V.) 8°. Die Abhandlung umfaßt folgende Abschnitte: Die Blätter der A pior- deae. — Die Scheiden und Ligularbildungen bei den Umbelliferen. — Die Heterophyllie bei den Umbelliferen. — Die Vegetationstypen bei den Um- belliferen. — Die Stengel der Umbelliferen. — Die Stellung der Blätter und die Haarbildung bei den Umbelliferen. — Die Variationen der Blattspreite auf einer und derselben Pflanze. — Zwei Schlußabschnitte behandeln die Tatsachen der Umbelliferen - Morphologie, welche für die Anaphytosen- lehre sprechen und einige Gedanken über die phylogenetische Entwicklung der Vegetationsorgane der Umbelliferen. — Die auf ausgedehnten eigenen Untersuchungen des Verf. basierende Abhandlung ist ein wertvoller Beitrag zur Morphologie und Systematik der Familie. h Figdor W. Die Erscheinung der Anisophyllie. Eine morphologisch- physiologische Studie. Leipzig und Wien (Fr. Deuticke), 1909. 8% 115 S., 23 Textabb:s. Tr Tafeln: Eine Monographie der Erscheinung der Anisophyllie, basiert auf um- fassender Sammlung von Tatsachenmaterial und auf breiter experimenteller Grundlage. Inhaltsübersicht: Die Anisophyllie und ihre Formen. Über die Verbreitung der Anisophyllie. Verzweigung und Symmetrieverhältnisse aniso- phyller Pflanzen. Über die Ursachen der Anisophyllie. In bezug auf die Erklärung der Anisophyllie kommt Verf. zu dem Ergebnis, daß sie auf sehr verschiedene Ursachen zurückzuführen ist, zum Teile läßt sie sich mit direkter Beeinflussung der Ontogenese durch äußere Faktoren in Zusammen - hang bringen, zum Teile erscheint sie als erblich fixierte Eigentümlichkeit, 1) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit N achträgen aus früheren Monaten. 356 Fritsch K. Pokornys Pflanzenkunde für die unteren Klassen der Mittelschulen. Fünfundzwanzigste, nach den neuen Lehr- plänen bearbeitete Auflage. Wien (F. Tempsky), 1910. 8°. — K 4. Das mit Recht in den österreichischen Mittelschulen stark benützte Buch erscheint hiemit in einer wesentlich veränderten und verbesserten Form. Außer den zahlreichen textlichen Anderungen, die dem Bestreben entspringen, alle Erfahrungen für die Ausgestaltung des Buches zu verwerten, fallen ins- besondere Anderungen der illustrativen Ausstattung auf, welche dem Buche zur Zierde gereichen. Die Farbentafeln sind durchwegs durch neue ersetzt, welche den Habitus der dargestellten Pflanzen mehr zur Geltung bringen und Raum für Details bieten; die Habitusbilder der Bäume sind nach Photo- graphien hergestellt. Wenn man den Preis des Buches (K 4) in Betracht zieht, kann man nur staunen, daß es möglich ist, für denselben ein Buch von so glänzender Ausstattung zu schaffen. Goldscheid R. Darwin als Lebenselement unserer modernen Kultur. Wien und Leipzig (H. Heller u. Cie.), 1909. kl. 8°. IMS: Grafe V. und Linsbauer K. Uber den Kautschukgehalt von Lactuca viminea Presl. (Zeitschrift für das landwirtschaftliche Versuchswesen in Österreich, 1909, S. 126—141.) 8°. Verf. konnten einen Rein-Kautschukgehalt von 0:5%, bezogen auf die Trockensubstanz, konstatieren. Diese Menge ist so groß, daß eine Rentabilität der Kautschukgewinnung denkbar wäre, wenn sich ein geeignetes Gewinnungs- verfahren finden läßt. Gusmus H. Schutz der Alpenpflanzen. (Gärtnerische Rundschau, XXXIV. Jahrg., 1909, Nr. 14.) 4%. 2 S. Guttenberg H. v. Cytologische Studien an Synchytrium-Gallen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLVI, Heft 3, S. 453 bis 477, Taf. XIII, XIV.) 8°. Verf. untersuchte die cytologischen Veränderungen, welche Synchy- trium (untersucht wurden $. Mercurialis, S. Anemones und $. anomalum) in den Zellen der Wirtspflanzen hervorrufen. Hervorhebenswert sind: Riesen- wachstum der Wirtszellen, oft weitgehende Lappung des Kernes, Größen- zunahme und oft Vermehrung der Nukleolen, Anlegung des Kernes an die Dauerspore von S. als Abwehrvorgang. Wertvoller Beitrag zur Physiologie pathogener Pflanzengewebe. Janchen E. Zur Frage der totgeborenen Namen in der botani- schen Nomenklatur. Wien (Selbstverlag), 1909. 8°. 28 S. Zu den Nomenklaturfragen, welche durch die Bestimmungen der Be- schlüsse des Wiener botanischen Kongresses von 1905 keine definitive Er- ledigung gefunden haben, gehört die Frage nach der Behandlung der „tot- geborenen Namen“. Eine ziemlich reiche Literatur beweist die Uneinigkeit der Botaniker in bezug auf diese Frage und die Notwendigkeit einer Klarstel- lung. Verf. präzisiert seine Stellungnahme zu der Frage durch Aufstellung folgender Sätze: 1. Formell ist in den Regeln nichts enthalten, wodurch man zur Auf- stellung des „Prinzipes der totgeborenen Namen“ gezwungen wäre, da die hierzu herangezogenen Regeln eine viel einfachere und klarere Deutung zu- lassen. Hingegen spricht ein sehr beachtenswerter formeller Umstaud für die unbedingte Ablehnung des genannten Prinzipes. 2. Dem Geiste der Regeln, welcher auf Einfachheit, Klarheit und Stabilität abzielt, läuft das „Prinzip der totgeborenen Namen“ zuwider, da es die Feststellung des richtigen Namens in ganz unnötiger Weise erschwert, der subjektiven Ansicht einzelner einen allzu weiten Spielraum läßt und leicht zu Irrtümern führt. 357 JanchenE. Proposition d’une amplification de la Liste de Noms g6- neriques de Phanerogames, qui doivent ötre conserv6s en tous cas. Antrag auf Annahme einer Erweiterung der Liste der unter allen Umständen beizubehaltenden Gattungsnamen der Phanerogamen. Wien (Selbstverlag), 1909. 4°. 9 S. Der für den nächstjährigen internationalen botanischen Kongreß zu Brüssel bestimmte Antrag enthält einen erweiterten und verbesserten Wieder- abdruck der vom Verfasser schon in dieser Zeitschrift aufgestellten und motivierten Ergänzungsliste zum „Ausnahmsindex“. Vgl. Jahrg. 1908, Nr. 12, S. 466—470. Janczewski E. Supplements ä la Monographie des Groseilliers. I. Especes et hybrides nouveaux. (Bull. de l!’Acad. des Sc. de Cracovie, el. sc. math. et natur., juin 1909, pag. 60—75.) 8°. 8 Textabb. Behandelt: Ribes formosanum Hayata (Formosa), R. kialanum sp. n. (Tibet), R. Franchetii sp. n. (Se-tchouen), R. recens hybr. n. (holo- sericeum Q X vulgare g), R. urceolatum var. purpureum (multiflorum X petraeum generatio secunda), R. rufescens hybr. n. (bracteosum X nigrum), R. Philippii hybr. n. (integrifolium Q X punctatum d‘). Molisch H. Das Warmbad als Mittel zum Treiben der Pflanzen. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 38 S., 12 Textfig. Für weitere Kreise, insbesondere für Gärtner, bestimmte Darstellung der vom Verf. entdeckten „Warmbadmethode“, welche als ‚leichtestes und billigstes Verfahren der „Treiberei* wohl noch eine große Bedeutung er- langen wird. Murr J. Xerothermisch-alpine Gegensätze in der Flora von Vor- arlberg und Liechtenstein. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 7/8, S. 100—102.) 8°. Murr J., Zahn K. H., Pöll J. Icones florae Germanicae et Hel- veticae von G. v. Beck, Bd. 19II, Lief. 24, Nachtrag: Ergän- zung der Hieracien (S. 201—208, Taf. 185—192). Gera (Fr. v. Zezschwitz), 1909. Nemee B. Zur Mikrochemie der Chromosomen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 1, S. 43—47.) 8°. Verf. verglich die Chromatinkörperchen ruhender Kerne mit den Chromosomen von Cucurbita Pepo. Auf Grund seiner Untersuchungen mub man die letzteren als verschieden von den Chromatinkörperchen ansehen. Es ist nicht unmöglich, daß diese Veränderung in der Spaltung von ursprüng- lich komplizierten eiweißartigen Körpern in einfachere Verbindungen besteht. Pascher A. Uber merkwürdige amoeboide Stadien einer höheren Grünalge. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 4, 8. 143—150, Taf. VI.) 8°. Verf. beobachtete amoeboide membranlose Stadien bei einer Aphano- chaete-artigen Chaetophoracee, die bei der Keimung sich wie Zoosporen ver- hielten. Peklo J. Die epiphytischen Mykorrhizen nach neuen Unter- suchungen. (Bull. intern. de l’Acad. des Sciences de Boh&me, 1908.) gr. 8°. 22 S., 1 Tafel. — — Beiträge zur Lösung des Mykorrhizaproblems. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch, XXVII. Jahrg., 1909, Heft 4, S. 239 bis 247.) 8°. 358 Verf. untersuchte die Mykorrhiza von Monotropa. Bei Monotropa- Exemplaren von lehmigen Standorten tritt die Mykorrhizen-Bildung stark in den Hintergrund, sie kann sogar ganz fehlen; Monotropa-Exemplare von humösen Standorten weisen stets Mykorrhizen auf. Von den Hyphen ent- sendete Haustorien dringen in junge epidermale Zellen ein und üben auf diese einen Reiz aus. Die Epidermis wird nicht abgestoßen, sondern bildet ein Nährgewebe für den Pilz, das zugleich durch Gerbstoff-Vakuolen dem Vordringen des Pilzes Grenzen setzt. Die Mykorrhiza erscheint nur für Exem- plare an humösen Standorten unbedingt nötig; der Pilzmantel zersetzt die durchdringenden Humuslösungen; die Zersetzungsprodukte werden dann von der Wurzeloberfläche elektiv absorbiert. ’ Porsch OÖ. Neuere Untersuchungen über die Insektenanlockungs- mittel der Orchideenblüte (Vortrag). (Mitteil. d. Naturw. Ver. f. Steiermark, Jahrg. 1908, Bd. 45, 8. 346—370.) 8°. Verf. behandelt übersichtlich die erst in neuerer Zeit bekannt ge- wordenen Insektenanlockungsmittel honigloser Orchideenblüten, also Pollen- imitation, Blütenwachs, Futterhaare, Futtergewebe. Prowazek S. Kritische Bemerkungen zum Trypanosomenproblem. (Archiv für Schiffs- und Tropenhygiene, Bd. XIII, 1909, S. 301 bis 308 Bu Sehiffner V. Motion au Congres international de Botanique de Bruxelles 1910, relative ä la Nomenclature des Hepatiques. Wien (Selbstverlag), 1909. 4°. 4 S. Stoklasa J., Bralik V., Ernest A. Zur Frage des Phosphor- gehaltes des Chlorophylis. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 1, S. 10—20.) 8°. Verf. konstatieren im Gegensatze zu Willstädter, daß von ihnen hergestellte Chlotophylipräparate sämtlich wesentlich phosphorhaltig waren. Wagner A. Die Auffassung des Organischen im Darwinismus und Lamarckismus. (Vierteljahrschrift für wissenschaftliche Philoso- phie und Soziologie, S. 199— 227.) 8°. Becker W. Viola elatior X pumila Wiesb. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 7/8. S. 98—100.) 8°. Beißner L. Handbuch der Nadelholzkunde. Systematik, Beschrei- bung, Verwendung und Kultur der Ginkgoaceen, Freiland-Koni- feren und Gnetaceen. Für Gärtner, Forstleute und Botaniker. Zweite, völlig umgearbeitete, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 742 S., 165 Textabb. Beißners Handbuch hat sich längst als unentbehrliches Nachschlage- buch eingebürgert für alle jene, die sich nicht nur wissenschaftlich, sondern insbesondere auch aus gärtnerischen oder forstlichen Gründen mit Koniferen beschäftigen. Das Erscheinen einer neuen Auflage, welche die reichen Er- fahrungen der letzten 18 Jahre berücksichtigt, wird daher vielfach mit Freude begrüßt werden. Schon eine flüchtige Durchsicht beweist, daß der Verf. sein Werk gründlichst‘ überarbeitet und dem heutigen Stande des Wissens und der Erfahrung angepaßt hat; das Buch ist eine zuverlässige und inhaltsreiche Monographie der Freiland-Gymnospermen. Broekmann-Jerosch H. Neue Fossilfunde aus dem Quartär und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eis- zeit. (Vierteljahrssehrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich, 54. Jahrg., 1909.) 8°. 15 S. 359 Eine in Hinblick auf die Florenverhältnisse der diluvialen Eiszeiten wichtige Arbeit. Verf. konnte eine fossile Flora aus der letzten Eiszeit bei Kaltbrunn und Uznach untersuchen. Es ergab sich eine reiche Laubwaldflora mit der Stieleiche als markantestem Baume. Durch Diskussion der Funde ge- langt Verf. zu dem Ergebnisse, daß nicht so sehr Temperaturabnahme als vielmehr Zunahme fester Niederschläge die Verhältnisse der Eiszeiten be- dingten. Ernst A. Apogamie bei Burmannia coelestis Don. (Ber. d. deutschen botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg.. 1909, Heft 4, S. 157—168, Taf. VII.) 8°. Ernst A. und Schmid E. Embryosackentwicklung und Befruch- tung bei Rafflesia Patma Bl. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVIl. Jahrg., 1909, Heft 4, S. 176—186, Taf. VIIL) 8°. Rafflesia Patma zeigt in den Vorgängen der Tetradenteilung, der Embryosackentwicklung und in den Befruchtungsvorgängen vollkommene Übereinstimmung mit dem Normaltypus der Angiospermen. Gäyer J. Die Aconitum-Arten der Karpathen. (Allg. botan. Zeit- schr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 7/8, S. 109—112.) 8°. Gehrwann K. Zur Befruchtungsphysiologie von Marchantia poly- morpha L. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch, XXVII, Jahrg., 1909, Heft 6, S. 341—348.) 8°. 1 Textabb. Verf. macht auf eigentümliche Papillen auf dem weiblichen Rezepta- kulum von Marchantia aufmerksam, die er genauer untersuchte und die er als Organe erkennt, welche im Sinne der Leitung des für die Befruchtung wichtigen Mediums, des Wassers, tätig sind. Gilg E. und Muschler R. Phanerogamen. (Wissenschaft und Bildung, Bd. 44.) Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. kl. 8°. 172 S., 53 Textabb. — Geb. Mk. 1'25, geh. Mk. 1. Kurze Übersicht über die Morphologie und Systematik (nach Engler) der Blütenpflanzen, die bei Berücksichtigung des engen zur Verfügung stehenden Raumes viel Belehrendes enthält. Die ersten drei Seiten („Zur Ein- führung“) hätten wegbleiben können, solche Fragen der vergleichenden Mor- phologie vertragen eine derart kurze Darlegung nicht, wenn sie nicht zu Mißverständnissen führen sollen. Guignard L. Influence de l’anesthesie et du gel sur le dedouble- ment de certains glucosides chez les plantes. (Comptes rendus des seances de l’Acad. des Sciences, Inst. de France, t. CXLIX, 1909, pag. 91—94.) 4°. Herzog Th. Uber die Vegetationsverhältnisse Sardiniens. (Botan. Jahrb. f. Systematik usw., XLII. Bd., 1909, V. Heft, S. 341 bis 436.) 8°. 1 Karte. Inauguration du monument de Jean de Lamarck au Muscum d’histoire naturelle. (Acad. des Sciences, Inst. de France, t. CXLIX, 1909.) 4°, 33 pag. Abdruck der Festreden von E. Perrier (p. 3—22), L. Guignard (p. 23—29), H. Delage (p. 31—33). Krautter L. A comparative study of the genus Pentstemon. Pu- blications of the University of Pennsylvania, vol. III, nr. 2, pag. 93—206.) 8°, Monographische Übersicht der Gattung. Behandelt 148 Arten. 360 Lecomte H. Flore generale de l’Indo-Chine. Tome I., fasc. 3 (pag. 209—288, fig. 19—28, tab. XVII—XIX). Paris (Masson et Cie.), 1909. 8°. — Mk. 6. Inhalt: F. Gagnepain, Violacees (fin), Bixacees, Pittosporacees, Xanthophyllacees, Polygalacees, Caryophyllacees, Portulacaeees; L. A. Dode, Tamaricacees; F. Gagnepain, Elatinacees, Hypericacees. Leick E. Die biologischen Schülerübungen. Eine Einführung in ihr Wesen, ihre Geschichte, ihre Bedeutung und ihre Handhabung. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. 8°. 85 S. — Mk. 120. Das Buch gibt eine gute Übersicht der Entwicklung des biologischen Unterrichtes an den Mittelschulen und tritt warm für die Einführung bio- logischer Ubungen in den Öberklassen ein (mikroskopische Übungen, physio- logische Versuche u. dgl... Die Anregungen des Verf. verdienen volle Be- achtung; gerade die eigene Betätigung des Schülers wird am besten der Gefahr entgegenarbeiten, dab der biologische, bezw. ökologische Unterricht zu sehr den Charakter des Theoretischen annimmt. Lidforss B. Uber kinoplasmatische Verbindungsfäden zwischen Zellkern und Chromatophoren. (Acta Universitatis Lundensis, Nova Series, IV, 1908.) 4°. 40 S., 4 Tafeln. — — Weitere Beiträge zur Kenntnis der Psychrokline. (Ebenda, IV, 1908.) 4°. 18 S.,. 3 Tafeln, 1 Textfigur. Lindau G. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. IX. Abteilung: Pilze. 112. und 113. Lieferung: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 433—560). Leipzig (E. Kummer), 1909. 8°. Zahlreiche Text- abb. — Mk. 4°80. Lindman C. A. M. Karl von Linn& als botanischer Forscher und Schriftsteller. Jena (G. Fischer), 1908. gr. 8°. 188 S. Das Buch bildet eine wertvolle Ergänzung der reichen Linne-Literatur, die anläßlich der Bi-Zentenarfeier erschienen ist. Es enthält eine eingehende Besprechung des Inhaltes der meisten botanischen Arbeiten Linnes und macht auf zahlreiche Beobachtungen und Ideen aufmerksam, die bisher wenig Beachtung gefunden haben. . Modilewski J. Zur Embryobildung von einigen Önagraceen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXVII. Jahrg., 1909, Heft 6, Ss. 287—292, Taf. XIII.) 8°. Verf. hat Epilobium angustifolium, E. Dodonaei, Oenothera biennis und Circaea lutetiana untersucht. Alle diese Arten weisen dieselben Ab- weichungen im Embryosack auf, die Geerts vor kurzem für Oenothera La- marckiana nachgewiesen hat, nämlich: Es bildet sich nur eine Kerntetrade aus, welche die Eizelle, zwei Synergiden und einen Polkern liefert. Der zweite Polkern und die Antipoden fehlen. IA Moesz G. Nehäny bevändorolt &s behurezolt növenyünk. Einige eingewänderte und eingeschleppte Pflanzen Ungarns. (Botanikai Közlemenyek, 1909, Heft 3.) 8°. 19 S. Pax F. Prantls Lehrbuch der Botanik. Dreizebnte, verbesserte und vermehrte Auflage. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 498 S., 462 Textfig. 8°. Wieder eine neue Auflage des bekannten vortrefflichen Lehrbuches, Der Umfang ist um 17 Seiten gestiegen, die Zahl der Abbildungen um 23. An vielen Stellen ist die Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse zu konstatieren. Das Buch zählt zweifellos zu den besten mittleren Lehrbüchern der Botanik und eignet sich sehr gut für das Hochschulstudium. Persönlich 361 würde der Ref. eine stärkere, wenn auch nur kurze Behandlung der phylo- genetischen Beziehungen wünschen. Poeverlein H., Voigtlaender-Tetzner W., Zimmermann Fr. Flora exsiecata Rhenana. Fascieulus I., Nr. 1—100. Karls- ruhe, 1909. 8°. Die Ausgabe von Exsiccaten-Werken mit Beigabe kritisch gearbeiteter Etiketten ist bekanntlich eine der wertvollsten und die mannigfaltigste Ver- wertung zulassende Art der floristischen Publikation. Der Reihe wertvoller der- artiger "Publikationen schließt sich das neueste, von H. Poeverlein, W, Voigtlaender-Tetzner, F. Zimmermann herausgegebene Exsiccaten- werk an, das unter dem Namen „Flora exsiccata Rhenana“ die Flora der Oberrheinebene von Basel bis Bingen und ihrer Randgebirge enthalten soll. Die von Poeverlein gearbeiteten Etiketten liegen im vorliegenden Hefte abgedruckt vor. Sie enthalten systematisch-kritische Bemerkungen und An- gaben über die Verbreitung vieler Arten im genannten Gebiete. Rignano E. Das biologische Gedächtnis in der Energetik. (Ost- walds Annalen der Naturphilosophie, VIII. Bd., S. 333—361.) 8°. — — Un botaniste mnemoniste. (Revista di Scienza, vol. V., ann. III. [1909], a. IX-1.) 8°. 7 pag. Bespricht die Stellungnahme Francis Darwins zu der „mnemo- nistischen Theorie“, nach der die Entwicklung des Individuums, die Vererbung überhaupt, ein dem Gedächtnisse analoger Vorgang ist. — — La m&moire biologique en Energetique. (Revista di Scienza, vol. V., ann. III [1909], n. IX-3.) 8°. 29 pag. Rolfe R. A. A Revision of the genus Cycnoches. (Bulletin of Mis- cellaneous Information, Royal Botanie Gardens, Kew, 1909, n. 6, pag. 268—277.) 8°. Kritische Übersicht der Gattung mit Anführung aller bekannten Arten. Rubner M. Kraft und Stoff im Haushalt des Lebens. (Gesell- ee deutscher Naturforscher und Ärzte. Verhandlungen 1908.) wan Ss, — — Grundlagen einer Theorie des Wachstums der Zelle nach Ernährungsversuchen an Hefe. (Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wissensch., Sitzung d. physik.-mathem. Kl. vom 4. Februar 1909, S. 164—179.) gr. 8°. Schinz H. und Keller R. Flora der Schweiz. Zum Gebrauche auf Exkursionen, in Schulen und beim Selbstunterricht. Dritte, stark vermehrte Auflage. I. Teil: Exkursionsflora. Zürich (A. Raustein), 1909. 8°. 648 S. — Fr. 6°80. Die vorliegende Erkursionsflora hat schon in den früheren Auflagen mit Recht viel Beifall gefunden. Ihr Wert wird mit jeder Auflage größer, da fortwährend die Ergebnisse neuerer Arbeiten mit Sorgfalt verwertet werden. Die dritte Auflage ist fast ganz von Schinz (unter Mithilfe von A. Thellung) bearbeitet, da Keller an der Arbeit wenig Anteil nehmen konnte (mit Ausnahme der Bearbeitung von Alchemilla, Potentilla und Rosu). Das Gebiet, welches die Exkursionsflora behandelt, hat eine Erweiterung durch stärkere Berücksichtigung der Grenzgebiete erfahren, insbesondere wurden die Pflanzen der im französischen Jura und in Savoyen gelegenen Ex- kursionsgebiete der Genfer Botaniker mit einbezogen. Schoenichen W. B. Eyferths Einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreiches. Naturgeschichte der mikroskopischen Süßwasserbewohner. Vierte, vielfach verbesserte und erweiterte Auflage. Lieferung 1—5. (8. 1—144, Taf. [-IV, Textabb. 1 bis Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1909. 27 362 11.) 8°. Braunschweig (B. Goeritz), 1909. — Jede Lieferung Mk. 1. Das Buch ist von seinen früheren Auflagen her zu gut bekannt, als daß eine ausführliche Besprechung nötig wäre. Die neue Auflage weist zahl- reiche Verbesserungen und Erweiterungen auf und wird dem Zwecke, eine rasche und leichte Orientierung über die Mikroflora und -fauna des Süß- wassers zu ermöglichen und in die mikrobiologischen Untersuchungen über- haupt einzuführen, gewiß vorzüglich entsprechen. Daß in einem solchen Buche, das in erster Linie den Bedürfnissen weiterer Kreise und Anfänger entgegen- kommt, den mikroskopischen Details des Zellenbaues, auf die mit Recht die wissenschaftliche Mikrobiologie immer mehr Rücksicht nimmt, nicht Rech- nung getragen werden kann, ist selbstverständlich. Senn G. Die gegenwärtigen Strömungen in der Systematik der höheren Blütenpflanzen. (Festschrift d. Naturforsch. Gesellsch. Basel, S. 23—43.) 4°. 6 Textabb. Gute Übersicht über die im Titel genannten Bestrebungen. Verf. er- kennt mit Recht, daß der Schwerpunkt der ganzen Systematik der Angio- spermen jetzt in der Aufklärung der Herkunft derselben liegt, d. h. in der Entscheidung der Frage, ob die Monochlamydeen abgeleitete oder ursprüng- liche Typen sind. Einer eingehenden Diskussion dieser Frage geht er aller- dings aus dem Wege. Auch die neueren Ergebnisse der Untersuchungen der englischen Paläophytologen hätten mehr Beachtung verdient. Erfreulich ist es aber an und für sich, wenn ein moderner Botaniker sich für diese Kar- dinalfragen der ganzen Botanik interessiert. Strasburger E. Das weitere Schicksal meiner isolierten weib- lichen WMercurialis annua-Pflanzen. (Zeitschrift für Botanik, 1. Jahrg., 1909, Heft 8, S. 507—525, Taf. IV.) 8°. Verf. konstatiert, daß isolierte weibliche Pflanzen zuerst steril bleiben, dann leicht abfallende männliche Blüten bilden, die leicht übersehen werden können. Mit diesen Blüten befruchtete weibliche Blüten liefern nur Weibchen, normal befruchtete dagegen weibliche und männliche Pflanzen. Adventivkeime kommen nicht vor. Die haploide Chromosomenzahl beträgt 7, die diploide 14. Bei der Embryosackbildung erfolgt zunächst eine Zweiteilung der Mutter- zelle, nur die untere Tochterzelle teilt sich wieder und der Embryosack ent- steht aus der untersten der drei Zellen. Trow A. H. Forms of Senecio vulgaris. (Journal of Botany, vol. XLVII, 1909, nr. 560, pag, 304-306.) 8°. Es werden unterschieden: (a) praecox Trow, (b) erectus Trow, (ec) erec- tus var. radiatus Trow, (d) multicaulis Trow. Vollmann Fr. Notizen für das Studium der Gattung Menta in Bayern. (Mitteil. d. Bayer. botan. Gesellsch., II. Bd., 1909, Nr. 12, S. 197—213.) 4°. Verf. gibt eine Übersicht der Gliederung und Verbreitung der Gattung in Bayern. Derselben werden morphologische und biologische Daten voraus- geschickt, die manches Beachtenswerte enthalten. So weist Verf. auf das häufige Vorkommen von Hybriden hin, welche trotz großer Sterilität des Pollens große Verbreitung und Vermehrung infolge der Fähigkeit vegetativer Fortpflanzung finden. s ’ Warming E., Vahl M. Oecology of plants. An introduction to the study of plant-communities. Preparad for publication in eng- lish by P. Groom and I. B. Balfour. Oxford (Clarendon Press), 1909. 8° 242230 77 Englische Ausgabe der „Ökologischen Pflanzen-Geographie*, welche auch für, nichtenglische Kreise dadurch von Wert ist, daß der Verf. an vielen Stellen Anderungen des Textes vorgenommen und Zusätze beigefügt hat; 363 auch die Literatur wnrde über das Jahr 1902 (das Jahr des Erscheinens der zweiten deutschen Ausgabe) hinaus verwertet. Winkler H. Weitere Mitteilungen über Pfropfbastarde. (Zeitschr. f. Botanik, 1. Jahrg., 1909, Heft 5, S. 315—345.) 8°. 1 Taf., 4 Texfig. Weitere Mitteilungen über das im Jahre 1908 erzogene Solanum tubin- gense und Bericht über drei weitere Pfropfhybriden. S. tubingense hat Verf. durch Stecklinge stark vermehrt. Er beobachtete an der Pflanze; Partheno- karpie, Fehlschlagen der meisten Samen vor ihrer vollen Reife, Übereinstim- mung des Fruchtbaues mit $. nigrum mit Ausnahme der Behaarung und Färbung, Auftreten vegetativer Rückschläge. In den Kulturen traten zwei neue Chimären auf, davon zeigte die eine auf einer Hälfte reines S. Lyco- persicum, auf der anderen S. tubingense, die zweite auf der einen Hälfte 5. tubingense, auf der anderen einen neuen Pfropfbastard, den Verf. S. proteus nennt. Derselbe wird nun ausführlich beschrieben. Zwei weitere neue Pfropfhybriden erhielten die Namen $. Darwinianum und $. Koelreute- rianum. Verf. hat demnach bereits fünf Pfropfhybriden zwischen S.nigrum und 5. Lycopersicum erzielt. Bemerkenswert ist die Vielgestaltigkeit dieser Hy- briden, Man kann mit großem Interesse den Ergebnissen der cytologischen Untersuchungen entgegensehen, die — wie auch Verf. andeutet — vielleicht eine gründliche Revision unserer Anschauungen über die Rolle des Zellkernes bei der Vererbung herbeiführen werden. Wittmack L. Die Stammpflanze unserer Kartoffel. (Landwirt- schaftl. Jahrbücher, XXXVIII. Band, Ergänzungsband V, S. 551 bis 605, Taf. VII, VIII) 8°. Eingehende Untersuchung über die Herkunft der Kartoffel. Resultat: Die kultivierte Kartoffel stammt nur von einer Art ab, dem Sol. tuberosum, das in den Anden Süd- und Mittelamerikas wild vorkommt. Diese Art findet sich in mehreren, nicht wesentlich verschiedenen Unterarten. — 80l. Maglia ist eine von Ö. tuberosum verschiedene, an den Küsten von Chile und Peru vorkommende Art, die noch nicht im großen kultiviert wurde. — Solanum Commersoniti ist wieder eine andere Art, die an der Ostküste des gemäßigten Südamerika, besonders in Argentinien, dann aber auch in Mexiko und Ari- zona vorkommt, jedoch mit der Kulturkartoffel nichts gemein hat. Anbau- versuche mit den beiden letztgenannten Arten erscheinen aussichtsreich. — Das „violettknollige 5. Commersonvii“ ist ebenso wie Labergeries „gelbes S. Commersonü“ eine Form v. S. tuberosum. Wünsche ©. Die Pflanzen Deutschlands. Eine Anleitung zu ihrer Kenntnis. Die höheren Pflanzen. 9. Auflage, bearbeitet von Dr. Joh. Abromeit. B. G. Teubner in Leipzig, 1909. — Preis geb. 5 Mk. | Zörnig H. Arzneidrogen. Als Nachschlagebuch für den Gebrauch der Apotheker, Arzte, Veterinärärzte, Drogisten und Studierenden der Pharmazie. I. Teil. Die in Deutschland, Österreich und der Schweiz offizinellen Drogen. 1. Lieferung (Bog. 1—15) und 2. Lieferung (Bog. 16—30). 8°. Leipzig (W. Klinkhardt), 1909. 8°. — Jede Lieferung Mk. 5°25. Das Buch zählt die Drogen in alphabetischer Reihenfolge auf und be- handelt von jeder: Stammpflanze, Geschichte, Gewinnung, Beschreibung der Handelsware, mikroskopische und chemische Prüfung, chemische Zusammen- setzung, Anwendung, Verfälschungen, Literatur. Der reiche Inhalt und die übersichtliche Anordnung machen das Buch zweifellos zu einem sehr wert- vollen Nachschlagewerke. 27* 364 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 29. April 1909. Das w. M. Hofrat Julius Wiesner überreicht eine im pflanzenphysiologischen Institut der Wiener Universität von Dr. Heinrich Zikes, Privatdozenten der Bakteriologie an der k. k. Universität in Wien, ausgeführte Arbeit, betitelt: „Uber eine den Luftstickstoff assimilierende Hefe, Torula Wiesneri*. In der Einleitung berichtet Verf. über das Vorkommen oli- gonitrophiler Organismen in der Natur und zeigt an der Hand derselben, daß mit einer einzigen Ausnahme noch kein Sproß- pilz als stickstoffprototroph angesprochen wurde. Er fand auf Lorbeerblättern eine Hefe, der die Eigenschaft, wenn auch nicht in hohem Maße, innewohnt, den Stickstoff der Luft zu assimilieren. Es wird zuerst die Reinzüchtung dieser Hefe, dann ihr morphologischer Charakter besprochen und schließlich auf ihre Fähigkeit, den Luftstickstoff zu binden, eingegangen. Sie bindet in reiner Glukoselösung pro Gramm aufgenommenen Zuckers zirka 2:3—2°4mg Stickstoff. Auf der Oberfläche von nahezu stick- stoffreiem Glukoseagar gezüchtet, steigt die Stickstoffbindung sehr bedeutend an und erreicht mit ihren 3°1% der Hefetrockensub- stanz fast den Stickstoffgehalt normal ernährter Prefßhefe am Schlusse einer Gährung (= 39% N). Die untersuchte Hefe ist als Fungus imperfectus anzusprechen, da derselben die Eigenschaft, Asci zu bilden, soweit die Versuche es überblicken ließen, fehlt. Sie findet vorläufig ihre Zuteilung bei den Torulaceen und wurde Torula Wiesneri genannt. Das w. M. Prof. Dr. R.v. Wettstein überreicht eine Arbeit aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität Graz (Vorstand Prof. Dr. K. Fritsch) von Dr. Bruno Kubart mit dem Titel: „Untersuchungen über die Flora des Ostrau- Karwiner Kohlenbeckens: ]J. Die Spore von sSpencerites membranaceus nov. spec.“ Die vorliegende Arbeit ist die erste Mitteilung der in An- griff genommenen Studien über die in den Kalzitknollen ein- geschlossenen Pflanzenversteinerungen des Ostrau-Karwiner Kohlen- beckens. Die Lepidophytengattung Spencerites gehört zu den selten- sten Fossilien der englischen Sower Coal-Measures. Das Ostrauer Material lieferte jedoch gleich anfangs eine relativ große Menge von Spencerites-Sporen, die allerdings einer neuen Art angehören. 365 Der günstige Erhaltungszustand ermöglichte eine Detailunter- suchung des Aufbaues dieser mit einem Flugapparat ausgerüsteten Spore und es war auch möglich, Prothalliumreste im Innern der- selben zu konstatieren. Ferner überreicht derselbe eine Abhandlung von Josef Brunnthaler in Wien mit dem Titel: „Der Einfluß äußerer Faktoren auf Gloeothece rupestris (Lyngb.) Bor.*“. 81. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Salzburg 1909. Allgemeines Programm: Sonntag, den 19. September: Eröffnung der Ausstellung (11 Uhr); Begrüßung im Kurhause (8 Uhr). — Montag, den 20. September: 9 Uhr erste allgemeine Versammlung; 3 Uhr Abteilungssitzungen; 8 Uhr Alpiner Abend. — Dienstag, den 21. September: Abteilungssitzungen; 7 Uhr Festmahl; 8 Uhr Beleuchtung der Festung. — Mittwoch, den 22. September: Vormittags Abteilungssitzungen; 3 Uhr volkstüm- liche Vorführungen. — Donnerstag, den 23. September: 8'/, Uhr Geschäftssitzung; 10 Uhr Sitzung beider Hauptgruppen; 3 Uhr Abteilungssitzungen und Sitzungen der Hauptgruppen; 8 Uhr Liedertafel. — Freitag, den 24. September: 9'/, Uhr zweite all- gemeine Versammlung; nachmittags Ausflug nach Reichenhall. — Samstag, den 25. September: Ausflige (Tauerntunnel, Schaf- berg, Königsee). Für die botanische Abteilung sind bisher folgende Vor- träge angemeldet: n Scharfetter R. (Villach): Über die Lebensgeschichte der Wulfenia carinthiaca. HosseusC. (Berlin): Botanische Ergebnisse zweier Forschungs- reisen nach Siam. Fuhrmann F. (Graz): a) Der Kern der Bakterien; 5) Die Geißeln von Spirillum volutans. Hayek A.v. (Wien): Versuch eines;natürlichen Systems der Crueiferen. Wagner R. (Wien): Zur Frage nach der Ableitung der botrytischen Systeme. Vierhapper F. (Wien): Entwurf eines neuen Systems der Coniferen. Fritsch K. (Graz): ‚Über die;systematische Einteilung der Monokotylen. StockmayerS. (Unterwaltersdorf): Die Oytomorpha (Plasmo- droma) und das Pflanzenreich. _ Reinitzer F. (Graz): a) Über die Enzyme des Akazien- gummis; b) Uber Siambenzo&. Riehter O. (Prag): a) Über die Notwendigkeit des Natriums für braune Meeresdiatomeen; 5) Über den Einfluß extrem hoher Bodentemperaturen und anderer Faktoren auf Keimlinge. 366 Rudas Gerd (Koloszvar): Pflanzliche Parasiten im Knochen- gewebe. Przibram H. (Wien): Neues aus der Embryologie. Rabel G. (Wien): Farbenanpassungen bei ÖOscillarien und ihre Ursachen. In der allgemeinen Sitzung am 24. September spricht Hofrat Prof. J. Wiesner über: „Der Lichtgenuß der Pflanzen“. — Für eine gemeinschaftliche Sitzung mehrerer Abteilungen sind Mitteilungen und Demonstrationen aus der biologischen Versuchs- anstalt in Wien von W. Figdor, P. Kammerer, 0. Kurz, L. v. Portheim und H. Przibram geplant. Geschäftsführer der ganzen Versammlung: Prof. E. Fugger und Dr. Fr. Würtenberger. — Einführende der Abteilung für Botanik: Prof. Dr. K. Fritsch (derzeit Gnigl bei Salzburg, Linzer Reichsstraße 3) und Prof. A. Willi (Salzburg, Realschule). Notiz. In Sachen der Lichtmessung. Von zahlreichen Botanikern, Physikern, Meteorologen und Klimatologen werde ich seit Jahren um Abgabe von Normaltönen, Skalentönen ete., ferner um Auskünfte über meine Methode der Lichtmessung ersucht. Die Zahl der an mich gerichteten Ansuchen ist nun schon so groß geworden, daß ich nicht mehr in der Lage bin, den an mich gestellten Anforderungen zu genügen. Ich habe mich deshalb entschlossen, einem verläßlichen Ge- schäftshause die Beistellueg der zu lichtklimatischen Untersuchungen und zu Bestimmungen des Lichtgenusses der Pflanzen nach meiner Methode erforderlichen Utensilien anzuvertrauen. Die rühmlich bekannte Firma R. Lechner, k. u. k. Hof- und Universitätsbuchhandlung und photographische Manufaktur, Wien, I., Graben 31, hat sich bereit erklärt, Normalton, Skalen- töne, Normalpapier (nach Eders Methode haltbar gemachtes Bunsen-Roscoesches Normalpapier, kurzweg Bunsen-Eder- Papier genannt) und Gelbglas, sowie auch völlig adjustierte Wiesnersche Insolatoren käuflich abzugeben. Die Eichung des Normaltones und der Skalentöne wird durch mich selbst oder unter meiner Aufsicht erfolgen. Was die Methode anlangt, welche ich für Lichtgenuß-Be- stimmungen und lichtklimatische Messungen in Anwendung bringe, so wird man ausreichende Daten hierüber in meinem Werke: „Der Liehtgenuß der Pflanzen“, Leipzig 1907, Engelmann, und in der dort zitierten Literatur finden. Prof. J. Wiesner, Wien, I., Universität. 367 Personal-Nachrichten. Außerordentlicher Professor Dr. Erich Tschermak Edl. v. Seysenegg wurde zum ordentlichen Professor für Pflanzenzüchtung, Handelsgewächsbau und Feldgemüsekultur an der Hochschule für Bodenkultur in Wien ernannt. Prof. Dr. M. Raciborski (Dublany) wurde zum ordentlichen Professor der Botanik an der Universität in Lemberg ernannt. Dr. J. Szyszylowicz, Privatdozent für Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Lemberg, erhielt den Titel eines außerordentlichen Professors. Regierungsrat Dr. L. Weigert, Direktor der Höheren Lehr- anstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, ist in den Ruhe- stand getreten. Privatdozent Prof. Dr. E. Küster (Kiel) wurde zum außer- ordentlichen Professor ernannt. (Naturw. Rundschau.) Assistant-Professor E. M. Stiekney wurde zum ordentlichen Professor der Botanik an der Denison University (Granville, O., U. S. A.) ernannt. (Naturw. Rundschau.) Assistant- Professor Dr. W.J. V.Osterhout wurdezum Professor der Botanik an der Harvard University (Cambridge, Mass., U. S. A.) ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. Burton E. Levingston wurde zum Professor der Pflanzen- physiologie an der Johns Hopkins University (Baltimore, Md., U. S. A.) ernannt. (Naturw. Rundschau.) Prof. Dr. M. Treub, Direktor des Botanischen Gartens und des Agrikulturdepartements in Buitenzorg, ist in den Ruhestand getreten. (Botan. Zentralblatt.) Inhalt der September-Nummer: Adolf Pascher: Afropanthe, eine neue Gattung der Solanaceen. S. 329. — Dr. Rudolf Karzel und Leopold R. v. Portheim: Beobachtungen über Wurzel- und Sproßbildung an gekrüämmten Pflanzenorganen. S. 331. — Dr. August Ginzberger: Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. S. 340. — Dr. A. Zahlbruckner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. (Fortsetzung.) S. 349. — Literatur-Übersicht. S. 355. — Aka- demieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 364. — Notiz. S. 366. — Per- sonal-Nachrichten. S. 367. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. : Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 368 INSERATE. Soeben erschien: Schoenichen - Kalberlah, Eyferth’s Einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreichs Naturgeschichte der mikroskopischen Süßwasserbewohner. Mit über 700 Abb. auf 16 Tafeln, vielen Abb. i. Text u. 2 Porträts. Brosch. Mk. 22'—, in Leinwandband Mk. 23:60, oder in 22 Wocherlieferungen a Mk. 1’—. Zu beziehen durch jede solide Sortimentsbuchhandlung. Verlag von Benno Goeritz, Braunschweig. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch seinllora Für die Österreichischen ondelen-u. Alpenlander (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. ESEL LTE TESTER LEUTEN 07 Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, |., Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband K 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Buchäruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABITSCHÄIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, No- 10. ink Wien, Oktober 1909. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Ono- brychis-Arten aus der Sektion Kubrychis. Von Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien), (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Mit zwei Textabbildungen und einer Karte.) Die Bestimmung einer kleinen Kollektion von Onobrychis- Arten aus Serbien und Bosnien nötigte mich zu einer umfassenderen Revision der betreffenden kritischen Formenkreise, deren Ver- breitung sich bis nach Kleinasien erstreckt. Da dort wieder andere, wenngleich oft sehr ähnliche Formen hinzukommen, deren Be- stimmung nach Boissiers Flora orientalis stets solehe Schwierig- keiten bereitete, daß von den verschiedenen Bearbeitern in den vielen aus Kleinasien verteilten Exsikkatensammlungen evidenter- maßen identische Pflanzen mit drei bis vier verschiedenen, nicht selten auch mit neuen Namen belegt wurden, erschien ein um- fassendes kritisches Studium der ganzen Sektion Eubrychis un- bedingt notwendig. Für die Arten des Balkans und des vorderen Kleinasien war ein reiches Untersuchungsmaterial aus den be- deutendsten orientalischen Herbarien bald zusammengebracht. Sehr spärlich dagegen sind die Exemplare, die mir aus Persien und dem angrenzenden Armenien vorliegen, wo die nähere Verwandt- schaft der O. viciaefolia in sehr interessanter Weise vertreten zu sein scheint. Wenngleich ich daher in der kurzen Zeit, die ich — allerdings beinahe ausschließlich — dieser Arbeit widmen konnte, nicht in allen Punkten von absolut abschließenden Resultaten reden kann, ja über die letzterwähnten Vorkommnisse mich auf Andeutungen beschränken muß, so glaube ich mit dieser vor- läufigen Mitteilung doch wesentlich zur Klärung des Chaos beitragen und durch einen analytischen Schlüssel die Bestimmung orientalischer Onobrychis-Arten ermöglichen zu können. Die für Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1909. 28 370 meine Arbeit benützten Materialien entstammen folgenden Herbarien : J. Bornmüller in Weimar (Bm), Dir. A. v. Degen in Buda- pest (D), Museum Ferdinandeum in Innsbruck (Prof. K. W. v. Dalla Torre, F), k. u. k. naturhistorisches Hofmuseum in Wien (Dr. A. Zahlbruckner, Hfm), Dr. E. v. Haläcsy in Wien (Hl), Herbar Haussknecht in Weimar (J. Bornmüller, Hs), Herbar Kerner in Wien (Prof. R. v. Wettstein, K), Prof. J. Murr in Feldkirch (M), Landesmuseum in Sarajevo (K. Maly, Sj), Bota- nisches Institut der k. k. Universität in Wien (Prof. R. v. Wett- stein, UW), Prof. J. Velenovsky in Prag (Vl), eidgen. Poly- technikum in Zürich (Prof. K. Schröter, PZ). Den genannten Herren Herbarbesitzern, bzw. -Kustoden, sowie Geh.-R. P. Ascher- son in Berlin, den Herren G. Beauverd in Chambesy und Prof. K. Vandas in Brünn, die mich durch Zusendung einzelner Original- exemiplare ete. unterstützten, sei hiemit bestens gedankt. Indem ich zunächst die von Boissier und Haläcsy, denen wir die einschlägigen Gesamtbearbeitungen verdanken, zur Art- unterscheidung herangezogenen Merkmale an möglichst zahlreichen Exemplaren von demselben Standorte oder doch aus derselben Gegend auf ihre Variabilität prüfte, wurde mir klar, daß in vielen Fällen gerade auf die veränderlichsten Merkmale das größte Gewicht gelegt worden war und dies der Grund ist, weshalb so Verschiedenes zusammengeworfen, Zusammengehöriges auseinandergerissen wurde, daß aber andere bisher nicht oder zu wenig beachtete Merkmale sich als recht konstant erweisen, so daß also — ich muß wirklich sagen : meist — eine ganz andere Umgrenzung der Arten nötig ist. Da der ganze Bau der Arten dieser Sektion ein sehr einheit- licher ist, die Unterschiede nur wenige und meist geringe sind, sehe ich davon ab, ausführliche Beschreibungen jeder Art zu geben und stelle nur die Unterschiede in Form eines Bestimmungs- schlüssels zusammen. Ich stehe auf dem Standpunkte, daß ledig- lich die an großem Material beobachtete Konstanz der Merkmale ausschlaggebend, ihre geringe Zahl oder Größe kein Hindernis für den Wert einer Art ist. Geographische Rassen sehe ich dann als Arten an, wenn Übergänge nur im Grenzgebiete vorkommen. Herrschen in getrennten Gebieten verschiedene Sippen vor, mit ganz vereinzelten gegenseitigen Annäherungen im ganzen Gebiet, so bin ieh geneigt, dieselben als Subspezies anzuführen. Für die Feststellung des Wertes nach Höhenzonen geschiedener oder mit sonstigen edaphischen Faktoren in Zusammenhang stehender Sippen ist meines Erachtens der Kulturversuch maßgebend; für geographische Rassen hat er immer noch ihre Konstanz erwiesen. Auf das Benennen minutiöser Einheiten lasse ich mich nicht ein. So ge- langen wir zu einer möglichst kinominalen Nebeneinanderstellung, die uns die komplizierte Wirklichkeit diskutierbar, aber nicht durch Hineinspielenlassen unserer mangelhaften Erkenntnis und Auf- oktroyieren einer darauf gegründeten Rangsordnung noch ver- worrener macht, als sie ist. 371 Um wieder auf die verwendbaren Merkmale zurückzukommen, so finden wir meist zunächst die Einteilung nach der Länge der Flügel der Korolle im Verhältnis zum Keleh. Tatsächlich ist die Länge der alae von Bedeutung, aber nu. für drei Arten (0. pe- traea, stenostachya und oxytropoides); bei allen anderen beträgt sie Y, bis !/, des Schiffehens, bei großblütigen Arten sind sie natürlich absolut größer, bei kleinblütigen kleiner, machen daher beim Analysieren der Blüte einen sehr verschiedenen Eindruck, doch läßt sich ein Verhältnis zur Länge des Kelches, dessen Zähne bei den allermeisten Arten sehr bedeutend variieren, nicht angeben. Das Längenverhältnis zwischen Fahne und Schiffehen ist ein allgemein anerkanntes Merkmal, wurde aber in der Praxis trotzdem vielfach nicht beachtet. Die Blüten der Arten dieser Sektion wurden von Boissier im Gegensatze zu seiner Sektion Sisyrosema mit Recht völlig kahl angegeben. Erst später hat sich gezeigt, daß dieses Merkmal nicht so allgemein giltig ist. Im Jahre 1892 beschrieben Freyn und Sintenis eine OÖ. fallax, die sie zur Gruppe Heliobrychideae stellten, indem sie aber ihre große Übereinstimmung mit Arten der Eubrychideae hervorheben. Diese Art gehört zweifellos in unsere Sektion. Ich habe ziemlich viele Exemplare gesehen, von denen bei sonstiger völliger Uberein- stimmung die einen eine behaarte, die anderen (z. B. im Herbar Hfm) eine kahle Fahne besitzen; im Herbar Hs finden sich Stücke mit beiden Merkmalen. Eine von Zederbauer bei Kara Punar gesammelte Pflanze wurde von Bornmüller (in Penther und Zederbauer, Naturwiss. Reise z. Erdschias Dagh, in Annal. naturhist. Hofmus. in Wien, 1907, p. 404) auf Grund der behaarten Fahne ebenfalls als O. fallax bestimmt. Sie weicht von der Sintenisschen Pflanze in der Behaarung aller Teile ganz wesent- lich ab und stimmt, von jenem einen Merkmale abgesehen, ganz mit O. cana überein, und ich bin deshalb überzeugt, daß diese Eigenschaft, die ich allerdings trotz umfassender Kontrolle sonst nie fand, eine bei einigen, vielleicht nur ganz wenigen be- stimmten Arten zufällig auftretende ist, die mir eine Teilung der ganzen Gattung in zwei Sektionen nicht zu begründen scheint, weshalb ich später eine andere Einteilung vorschlagen werde. Die Blütenfarbe ist, soviel ich beobachten konnte, innerhalb der Art eine sehr wenig variable, bei verschiedenen Arten recht ver- schieden, doch konnte ich sie aus Mangel an lebendem Material und wegen ihrer starken Veränderung im Herbar nicht genügend verwerten. In verschiedenen Gruppen verschiedenwertig sind die Merkmale des Kelehes. Das Längenverhältnis der Zähne zum Tubus ist beinahe der einzige Unterschied zwischen den, wenn auch im allgemeinen sehr auffallend, so doch schwach geschiedenen Arten O. arenaria und ocellata; bei manchen anderen Arten ist es viel weniger konstant, wie die Maße in der Bestimmungstabelle zeigen; in extrem xerophilen Hochgebirgslagen werden z. B. bei ©. montana und Cadmea die Zähne ganz abnorm kurz. Die Be- 28* 372 haarung der Kelchzähne ist bei den allermeisten Arten sehr konstant und bis jetzt noch viel zu wenig gewürdigt. Die ab- solute Größe der Blüten und Früchte hat mit Recht stets Be- achtung gefunden. Das scheinbare Verhältnis von O0. Cadmea zu O0. Armena („O. Cadmea ß. microcarpa“) und cana wie das einer Hochgebirgspflanze zu Talpflanzen hat allerdings zu Konfusionen Anlaß gegeben. Es gibt dazwischen absolut keine Übergänge und auch keine Übereinstimmung in den übrigen Merkmalen, wohl aber aus derselben Verwandtschaft auch großblütige und groß- früchtige Arten in der Niederung (O0. megataphros); es handelt sich in diesen durch die Dimensionen so auffallend verschiedenen Artengruppen zweifellos um getrennte Entwicklungsreihen. Zu großes Gewicht wird meist auf die Hülse gelest; konstant ist bei allen Arten innerhalb enger Grenzen nur die Länge der Haare, während die Ausbildung der Dorne, nicht nur ihre Länge, sondern Abb. 1. Früchte von Onobrychis lasiostachya Boiss., die oberen von Port Tolon („O. Graeca“), die unteren von Marusi („O. Haldesyana*). Originale im Herbar Haussknecht. Nat. Gr. auch Form, Richtung und Zahl nur bei den großfrüchtigen Arten der näheren Verwandtschaft der 0. viciaefolia einigermaßen konstant, bei allen anderen ganz erstaunlich variabel — eine haupt- sächliche Fehlerquelle -- ist. Gleichzeitig mit der kräftigeren, selbständigeren, dabei an Zahl geringeren Ausbildung der Ürista- dorne läßt sich eine Verkleinerung der areolae der Seitenflächen der Frucht beobachten und umgekehrt, Schwankungen, die offenbar auf überhaupt stärkere oder schwächere Ausbildung des peripheren Gewebes zurückzuführen sind. Zur Erläuterung dieser Variabilität habe ieh die vollständige Variationsreihe darstellende Früchte von O. lasiostachya zusammengestellt und bringe hier eine Photographie dieser Tabelle zum Abdruck, die gleichzeitig für viele andere A rten gelten kann. Die Dichte der Ahre hängt natürlich sehr vom Entwicklungsstadium ab, wenngleich auch zwischen einzelnen Spezies wirkliche Unterschiede darin liegen; doch hängt die Auf- 313 fassung dieses Merkmals so von der subjektiven Ansicht ab, daß es für eine Bestimmungstabelle gar nicht verwendbar ist, soferne es sich, wie hier, nicht genauer präzisieren läßt. Die Länge der Ahrenstiele bleibt durch das gleichmäßige Wachstum zur Länge der Ahre von der Anthese bis zur Fruchtreife in annähernd demselben Verhältnis und bestimmt in charakteristischer Weise den Habitus vieler Arten. Sehr wenig Wert hat im allgemeinen das Merkmal der Behaarung der vegetativen Teile, wenigstens was ihre Quantität anbelangt. Recht konstant ist dagegen meistens die Länge der Haare auf den Blättchen, die in mehreren Fällen zur Unterscheidung gut verwendet werden kann. Es ist klar, daß ich auf Grund dieser Vorarbeiten noch nicht von einem Einblick in die Phylogenie der Gattung sprechen kann, da ich erst bis zur Feststellung der Formen gelangt bin. Doch haben sich immerhin_ einzelne Artengruppen herausgestellt, deren Glieder miteinander Übereinstimmung in wesentlichen Merkmalen, vielfach auch zweifellose nahe Beziehungen aufweisen. Diese Gruppen verdienen gemeinsame Namen; ich möchte sie als Sub- sektionen bezeichnen, obwohl in der Gattung solche bisher („$“ bei Boissier sowie Taubert in Engler und Prantl) in anderem Umfange angenommen worden sind. Diese Paragraphe scheinen mir nämlich viel besser als einander gleichwertige Sektionen zu fungieren, da, wie oben ausgeführt, die Einteilung der Gattung in zwei große Sektionen auf Grund der Behaarung der Fahne un- durchführbar ist und die Hymenobrychidae von den Heliobrychidae nicht weniger verschieden sind, als von den Dendrobrychidae. Die fünf Sektionen (dazu als sechste Sartoria, wenn diese wirklich eine Onobrychis ist, was nach der Beschreibung der Hülse sehr unwahrscheinlich ist) haben dann substantivische Namen zu führen, und zwar: Lophobrychis Hand.-Mzt., nov. nom. (= Alectoro- lopheae Bunge, welchen Namen in Alectorolophus abzuändern sich natürlieh nicht empfiehlt), Eubrychis DC. emend. (= Eubry- chideae Bunge), Dendrobrychis DC., Heliobrychis Bunge („Heliobrychideae“) und Hymenobrychis DC. Clavis ad determinandas species. 1. a) Vexillum carina in minimo quinta parte longius, Flores usque ad 10 mm longi (Macrosemiae): 2. b) Vexillum carina aequilongum vel brevius vel paululum longius: 6. 2. a) Legumen hirsutum. Racemus ante anthesin conico- globosus vel crasse ovatus, ultra 9 mm latus: 3. db) Legumen brevissime pubescens vel subglabrum. Racemus ante anthesin anguste cylindrieus, myosuroides, non ultra 8 mm latus: 4. 374 3. a) Calyeis dentes tubo 2'/,- — ultra triplo longiores, longe patule hirsuti. Racemi fruetiferi eylindriei. Vexillum carina aequi- latum:: O. ebenoides. b) Calyeis dentes tubo 1'/,;- — 2plo longiores, brevius pubes- centes. Racemi fructiferi globosi. Vexillum carina dimidia vix latius: O. Argaea. 4. a) Leguminis foveolarum interiores tantum aculeato-margi- natae, exteriores omnino obsoletae vel nervulis multo tenuioribus, raro unum alterumve aculeum brevissimum gerentibus marginatae. Flores 8—10 mm, fruetus') 5°5—7 mm longi: O. elata. b) Leguminis foveolarum margines omnes aequales vel ex- teriorum multo melius evolutae, leves vel aculeatae: > 5. a) Flores ad 8—9 mm longi; fructus 5—7 mm longi. Calyeis dentes tota superficie sicut in margine longiuseule porreete dense hirsuti, denique raro glabrescentes. Foliola lanceolata. Rhi- zoma cespitosum eum sureulis sterilibus inter caules: O. pindicola. b) Flores 7—7'5 mm longi; fructus 4—5 mm longi. Calyeis dentes tota superficie aeque ac in margine longe porrecte dense hirsuti. Foliola anguste lanceolata: O. supina. c) Flores 6—7 mm longi; fruetus 3—4'5 mm longi. Calyeis dentes superficie glabri, margine longe porrecte hirsuti. Foliola (illis foliorum infimorum saepe exceptis) linearia. Habitus eximie scoparlus: O. gracilis. 6. a) Alae carinae longitudinis °/,—*”/, aequantes (Macro- pter.ue): ls b) Alae carinam dimidiam aequantes vel breviores: 9. 7. a) Acaulis. Spieae oblongo-subglobosae. Corolla purpurea (ex descriptione): O. oxytropoides. b. Caulescens. Spicae valde elongatae. Flores albi, vexillo et carina apice purpurascentibus: ; 8. a) Spicae densiusculae, pedunculis suis dimidiis breviores, Flores 9—12 mm longi: O. petraea. b) Spieae laxissimae, pedunculis aequilongi vel longiores. Flores 13—15 mm longi: O. stenostachya. 9. a) Carina vexillo quarta parte longior. Flores 9—15 mm longi, albi vel partim carnei. Calyeis dentes longe subulati, glabri ve] pareissime breviter eiliatuli. Fructus ') 4—5 mm longi, brevissime puberuli. Racemi frucetiferi valde elongati, laxissimi, peduneulis ple- rumque fere triplo longiores (Brachysemiae): O. Kotschyana. b) Carina vexillo aequilonga vel perpaulo brevior vel in ma- ximo sexta parte longior. Racemi fructiferi densiores, peduneulis raro duplo longiores: 10. 10. a) Foliola ovata, infra saltem pilis densissimis brevissimis nitidis argenteo mieantia. Calyeis dentes tubo duplo—triplo longiores, 1) aculeis semper exceptis! 375 superfiecie aeque ac margine pilis longis flaceidis erebre obsiti; ra- cemus ante anthesin laxe comosus et villosus. Flores 75—8°5 mm longi; vexillum interdum pilosulum, carina ad '/, usque fere 1 mm longius. Fructus 7—9 mm longi, fere longiuseule pilosi. Pedunenli racemis aequilongi vel dimidio longiores. Foliorum rosulae steriles in rhizomate numerosae (ad Vulgatas): O. fallax. b) Foliola variis modis pilosa, nunquam indumento brevissimo denso argenteo-micantia. 11. 11. a) Vexillum carina octava usque fere sexta parte, i. e. 1'/,—2 millimetris longius. Flores rosei, earinae margine et nervis vexilli purpureis, 12—14 mm longi. Calyeis dentes subulato-lanceo- lati, tubo triplo-quadruplo longiores, margine et eodem modo, sed multo sparsius etiam superficie pilis longissimis albis patentibus dense barbati; racemi ante anthesin longiuscule comosi. Fructus plantae orientalis ignoti: O0. eriophora? b) Vexillum carina aequilongum vel paulo brevius vel vix eonspieue (non ultra '/, mm) longius: . 12. a) Fructus pilis ultra '/, mm longis, flaceidis dense et longiuseule albo-villosi: b) Fructus pilis raro '/, mm longis, plerumque autem multo brevioribus, raro uno alterove longiore, strietis vel ineurvis vestiti (Vulgatae): \ 15. a) Flores intense rosei, 8—10 mm longi. Calyeis dentes tubo duplo et dimidio—triplo longiores, superficie et margine aequa- liter patule longissime villosi. Racemi elongati. Folia laxius densiusve longe pilosa. Peduneuli racemis paulo usque sesquilongiores. Planta elata (ad Yulgatas): 0. Pisidica. b) Flores albi vel ochroleuei vel superiore parte vexilli et margine carinae roseo-suffusi (Albae): 14. 14. a) Calyeis dentes longissime subpatule sericeo-villosi; ra- cemi ante anthesin villo omnino obtecti. Flores oehroleuei, 11—14 mm longi. Caules strieti: 15. b) Calyeis dentes pilis longis patulis eiliato-hirsuti vel brevius adpressiusceule molliter pubescentes. Racemi ante anthesin hispido- plumosi vel laxe pubescentes, calyeibus non inter pilos absconditis. Folia pilis mediocribus interdum subargenteo-vestita. Fruetus 5—6 mm longi: 16. 15. a) Calyeis dentes tubo duplo—triplo longiores. Flores 1l mm longi. Folia pilis medioeribus argenteo-vestita. Fruetus 6—7 mm longi: O. sulphurea. b) Calyeis dentes tubo quadruplo—quinquies longiores. Flores 12—14 mm longi. Folia pilis longis albo-villosa: ©. Degenii. 16. a) Flores 10—12 (—13) mm longi, albi, vexillo et nervis saltem et parte anteriore carinae roseis, margine carinae purpurea, rarius toti pallide rosei. Calyeis dentes saepe brunnei, tubo vix duplo usque duplo et dimidio longiores, densiuseule et longiuscule mol- liter pilosi. Caulis tenuis, flexuosus. Cespites basi stipulis brunneis numerosis in axibus sterilibus abbreviatis obsiti: ©. Laconica. 376 b) Flores albi vel ochroleuei, raro in nervis vexilli et mar- eine carinae vel etiam in parte inferiore vexilli levissime roseo suffusi. Calyeis dentes tubo duplo et dimidio usque quadruplo et dimidio longiores, margine pilis longis vel etiam brevioribus ple- rumgque patule densius laxiusve eiliati. Caules et peduneuli strieti. Cespites fere sine axibus sterilibus, stipulis remotis pallidis. Ve- xillum carina brevius vel fere aequilongum: 17. 17. a) Caulis erassiuseulus. Flores 9—11 (—12) mm longi. Racemi densi, ante anthesin pilis calyeis dentium largis contexti: O. alba. c) Caulis tenuis, sed reetus. Flores 7—9 (—10) mm longi. Racemi laxiores, ante anthesin pilis calyeis dentium laxius longe patule eiliatorum non contexti: O. calcarea. 18. a) Flores 7—10 mm, fructus maturi 4—5 mm longi'), brevissime pubescentes, aculeorum longitudine in quaque specie valde variabili: . db) Flores 10—14 mm, fructus maturi 6—10 mm longi: 22. 19. «) Pedunculi spieis florentibus vel fructiferis breviores vel vix sesquilongiores. Folia pilis longis large vel sparsissime ve- stita. Fiores roseo-purpurei, vexillo saturatius nervoso: 20. b) Pedunculi spieis florentibus vel fructiferis sesqui- usque triplo longiores: 21: 20. a) Calyeis dentes tubo triplo—quadruplo longiores, tenuiter subulato-aeuminati, flore aperto paulo breviores, alabastris multo longiores, margine patule longissime rectipilosi, superficie glabri vel iisdem pilis sparsissime vel raro largius obsiti; racemus ante an- thesin longe comosus et contexte hirsutus: ©. lasiostachya. b) Oalycis dentes rigidi, tubo sesqui- usque triplo et dimidio longiores, margine pilis breviusculis vel mediocribus porrectis ob- siti, superfieie glabri vel fere glabri; racemus ante anthesin dentibus alabastris longioribus rigidis breviter hispido-comosus: O. Armena. c) Calyeis dentes pilis brevioribus longioribusve, flaceidis, pa- tulis margine et superficie aequaliter vestiti; racemus ante anthesin eodem ac in praecedente modo hispidulus et canescens: O. cana. 21. a) Racemi fructiferi quoque abbreviati, ante anthesin ovati, vix ultra 25-flori. Calyeis dentes tubo sesqui- — quadruplo longiores, margine pilis brevibus vel mediocribus porreetis eiliatuli, superficie glabri vel cum uno alterove pilo aequali. Folia breviuscule subargenteo pilosa: O. oxyodonta. c) Racemi elongati, multiflori, ante anthesin myosuroides. Folia sparsius largiusve pilosula: Vide sub 22. 22. a) Carina in plerisque floribus vexillo floris aperti fere 1 mm vel ultra longior. Flores purpurei, vexillum interdum pallidius, 10—14 mm longi. Calyeis dentes valde variabiles, tubo aequilongi !) Fructus 5—6 mm longos vide sub 22. 317 usque triplo longiores, margine et saepe etiam superficie sparse vel large pilis breviuseulis vel medioeribus porreetis laxiusculis vestiti. Fruetus 6—8 mm longi, breviuseule pilosi, aculeis vix /,—1'/, mm longis. Folia breviuscule vel longius pilosa. Rhizoma cum sureulis sterilibus numerosis. Peduneuli racemis ultra duplo, raro tantum subduplo longiores: O. montana. b) Carina vexillo aequilonga vel vix conspieue brevior: 23. 23. a) Pedunculi racemis florentibus aequilongi vel sesqui- longiores. Calyeis dentes tubo subduplo usque duplo et dimidio longiores, interdum subglabri, plerumque margine et superfieie la- xius vel rarius aequaliter pilis breviuseulis porreetis eiliati, apieibus rigidulis racemum ante anthesin breviter hispidulo-comantes. Flores 10—14 mm longi, pallidius vel saturatius rosei. Fruetus 6—7 mm longi, brevissime pubescentes, aculais 1—4 mm longis. Folia lon- giuscule vel mediocriter pilosa. Rhizoma sine sureulis sterilibus: O. megataphros. b) Pedunculi racemis etiam fructiferis ultra sesquilongiores: Te 24. a) Calyeis dentes tubo duplo—quadruplo longiores, mar- sine saltem pilis mediocribus vel brevioribus strietis porrectis ei- liati. Flores (9—) 10—12 mm longi, intense rosei. Racemi ante anthesin dentibus calycinis subulatis subpatulis comati: 25. b) Calycis dentes lanceolati, margine et laxius largiusve etiam superfieie breviter vel longiuscule dense molliter eiliati, tubo sesqui- — duplo et dimidio longiores. Racemi ante anthesin anguste myo- suroides, non comati. Flores 8—10 mm longi, pallide rosei. Fructus 4-5—6 mm longi, aculeis '/,—2 mm longis, brevissime pilosi. Rhi- zoma sine sureulis sterilibus: O. arenaria. c) Calyeis dentes tubo sesqui- usque fere quadruplo longiores, margine et saepe etiam superficie pilis longiuseulis mollibus sub- patule villosi. Racemi ante anthesin crassi, elausi, vel erispo-comati, villosuli. Flores 8—13 mm longi, purpurei. Fructus 6—8 mm longi, breviuseule pilosi. Rhizoma sine sureulis sterilibus, raro cum uno alterove: 26. 25. a) Calyeis dentes tubo vix sesqui- usque duplo et dimidio longiores, subulati. Flores 10—12 mm longi. Fructus 6—10 mm longi, breviuscule vel breviter pilosi, aculeis 1—5 mm longis. Rhi- zoma cum sureulis sterilibus = numerosis: O. Cadmea. b) Calyeis dentes tubo (2'!/,—) 3—4plo longiores, setacei. Flores (9—) 10 (—11) mm longi. Fruetus 4—5°5 mm longi, bre- viter vel brevissime pilosi, aculeis '/),—2 mm longis. Rhizoma sine sureulis sterilibus: O. ocellata. 26. a) Calyeis dentes subulato-lanceolati; racemi ante anthesin elausi, vix comati. Flores 10—13 mm longi. Fruetus cum aculeis vix ad °/, mm longis: O. viciaefolia. b) Calyeis dentes tubo duplo et dimidio usque triplo longiores, tenuiter setaceo-acuminati, flexuosi; racemi ante anthesin crispo- comati. Flores 8—12 mm longi. Fructus cum aculeis ultra 1 usque 3 mm longis: O. maior. (Fortsetzung folgt.) Zur Morphologie der Buchingera azxillaris Boiss. et Hohenack,. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 3 Textabbildungen.) Unter den schönen Materialien, die Josef Bornmüller von seiner ersten persischen Reise mitgebracht hat, befindet sich auch eine Crueifere aus dem südöstlichen Persien, die nach verschiedenen Richtungen bemerkenswert erscheint, nämlich Buchingera azil- laris Boiss. et Hohenack.!). Die in der Provinz Yesd „in saxosis Deh-bala*“ in 2400 m Meereshöhe gesammelten Exemplare?) er- reichen 10 cm Höhe, die einjährigen Kräuter sind in der Jugend aufrecht und weichen von so vielen Repräsentanten der Familie schon dadurch ab, daß keine grundständige Rosette gebildet wird, 1) Diagn. plant. orient. novar., Nr. 8, p. 29, Paris 1849. „Genus amiciss. et el. Profess. Buchinger Argentor. diecatum prope Olypeolam et Peltariam colloecandum.“ J. Buchinger (1803—1888), ursprünglich Theologe, doecierte bis 1870 an der Faculte des sciences in Straßburg i. E. Botanik und hatte sich als Inhaber eines comptoir d’echanges botaniques eine ansehnliche Kenntnis exotischer Pflanzen erworben; unter anderem kamen auch durch ihn die von Wilhelm Schimper anfangs der vierziger Jahre in Abyssinien gesammelten Pflanzen, die zahlreiche Neuheiten enthielten, in die europäischen Sammlungen. Außerdem förderte er die Studien französischer Gelehrter durch private Über- setzung deutscher botanischer Literaturzitate, und dafür — wenigstens war das der offizielle Grund — ernannte ihn die Societe botanique de France am 9. Juni 1882 auf Vorschlag von Bornet zu ibrem Ehrenmitgliede, eine Aus- zeichnung, die außerordentlich selten verliehen wird. Seine wissenschaftliche Produktivität bewegte sich in sehr bescheidenen Grenzen; in den Bulletins ge- nannter Gesellschaft findet sich 1. Lettre & M. de Schoenfeld sur deux Isoetes de la For&t Noire et sur le nom de 2’Euphorbia hybernea L. (l. e., tome 9, 1862, p. 96); 2. Lettre & M. Eugen Fournier sur le Ledum pa- lustre (l. e., tome 21, 1874, p. 51; 3. Lettre & M. Eugen Fournier sur la deeouverte du Symphytum bulbosum Schpr. dans le Bas-Rhin (l. e., t.-24, 1877, p. 198; 4. Modifications survenues dans le flore d’Alsace (l. e, t. 25, 1878, p. 6). Nähere biographische Daten hat Pierre Etienne Duchartre auf Grund der ihm vom bekannten Bryologen General Paris gelieferten Angaben l. e., t. 35 (1888), p. 418 in dem am 14. Dezember gehaltenen Nachruf ver- öffentlicht. Nach Angabe des von der Royal Society publizierten Catalogue of scientifis papers, Vol. I (1867), p. 694, schrieb er außerdem „Die Aegilops- Frage im neueren Stadium“ in Bonplandia, Band III (1855), pp. 87—89, dann nach Cat. se. p., Vol. VII (1877), p. „294 „Uber Philippodendron“ in Bot. Ztg., Bd. XXIV (1866), p. 387, und „Uber Sericographis Mohintli Nees und ihre Anwendung“, 1. e., Bd. XXV (1867), p. 84. 2) Iter Persico-tureicum, 1892—93, nr. 2249, 5. Apr. 1892. 379 daß vielmehr auf die auffallend lange erhalten bleibenden Koty- ledonen fast immer ein damit alternierendes Blattpaar im Abstande von 1 bis 2 cm folgt. Das dann folgende Internodium schließt mit einem einzelnen, einem Kotyledo superponierten Blatt ab, in dessen Achsel sich gewöhnlich die erste Blüte befindet. Bemerkens- wert ist somit die Tatsache, daß sieh bereits in der Achsel des fünften, von der Pflanze überhaupt gebildeten Blattes die erste Blüte befindet. Wie schon bemerkt, bleiben dieKotyledonen ungewöhn- lieh lange erhalten und so kommt es, daß man an einer Pflanze, die wohl erst vor wenigen Wochen gekeimt haben mag, die verwel- kenden Kotyledonen, sowie halb- reife Früchte findet. Den Habitus eines solchen Exemplares stellt Abb. 1 dar'), das abgebildete Exemplar mißt von den Koty- ledonen bis zur Spitze 9 em; wie aus der Abbildung hervorgeht, ist die Blattstellung vom fünften Blatt an eine spiralige und nachdem eine Anzahl von Blättern produ- ziert ist, krümmt sich die Spitze, der Habitus ändert sich und aus dem steif aufrechten Keimling wird ein niederliegendes Kraut, „facie Asperuginis“ wie sich Boissier in der ersten Beschreibung der Pflanze ausdrückt?). Weiterhin heißt es dort: „Radix tenuis simplex, ceaules 1—3 teneri sub- decumbentes tenues“. Somit wird sich die Hauptachse, außerstande, ihr Eigengewicht sowie das der Früchte und Blätter zu tragen, umbiegen, und sich, wie man wohl zunächst annehmen wird, aus den Achseln des auf die Kotyledonen folgenden Laubblatt- paares verzweigen. Es mag gleich Abb. 1. Buchingera azillaris Boiss. et Hohen. Keimpflanze in natürlicher Größe. Näheres im Text. vorweggenommen sein, daß sich diese Vermutung nicht ganz be- stätigt, daß vielmehr hier recht ungewöhnliche Verhältnisse norma- 1) In der Abbildung kommt die Scheibenform der Früchte nicht deutlich zum Ausdruck. 2) 1. c., p- 29. 380 liter einzutreten scheinen. Zunächst mögen indessen einige Angaben über Exemplare aus dem persischen Hochgebirge folgen, bevor das Verhalten der üppiger entwickelten, aus niedrigeren Lagen stam- menden Pflanzen besprochen wird. Pflanzen von dem eingangs genannten südostpersischen Stand- orte zeigen folgende verschiedenen Verhältnisse'): 1. Auf die Kotyledonen folgt ein damit alternierendes Laub- blattpaar*), dann einem Kotyledo superponiert ein einzelnes. Laub- blatt, worauf in spiraliger Stellung, wohl in °/,, die wenigen übrigen Laubblätter folgen. In der Achsel eines der Kotyledonen ist eine kleine Laubknospe zu erkennen, in der des fünften Blattes, somit des dritten Laubblattes — steht eine Blüte, bzw. junge Frucht, ebenso sind die ferneren Achselprodukte fioralen Charakters. Wie die weiter unten mitgeteilten Erfahrungen dartun, müssen wir für die sämtlichen übrigen Blattachseln Laubsproßknospen mit opponierten Vorblättern annehmen; leider verbietet die nötige Schonung des Materiales eine eingehendere Untersuchung namentlich betreffs des dritten und vierten Blattes der Seitenachsen. N RU Name a b e Abb. 2. Diagramme von Keimlingen. Näheres im Text. 2. Hier liegen die nämlichen Verhältnisse vor: Mit dem fünften Blatt beginnt eine Rechtsspirale ®), sowie hier an Stelle der vegetativen Achselprodukte florale treten. Deutlich sieht man die Achselsprosse bei dem ersten Laubblattpaar. 3. Unterscheidet sich von den zwei vorher besprochenen Fällen nur dadurch, daß mit dem fünften Blatte eine Linksspirale beginnt und daß in sämtlichen Achseln die Knospen deutlich sind. Vom fünften Blatt an axilläre Blüten (Abb. 2a). Bei den drei folgenden Exemplaren tritt erst in der Achsel des sechsten Blattes eine Blüte auf. 1) Es ist mir eine angenehme Pflicht, auch an dieser Stelle den Leitern der beiden großen Sammlungen, die mir die Ausführung dieser Studie er- möglichten, Herrn Prof. Dr. R.v. Wettstein und Herrn Kustos Dr. A. Zahl- bruckner meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. 2) Diese in der Familie sehr seltene Blattstellung bleibt in der Gattung Eunomia DC. bis in den Anfang der Infloreszenz erhalten. 5) Hier wie in früheren Publikationen wird der Ausdruck im nämlichen Sinne wie in den übrigen Naturwissenschaften und in der Mathematik gebraucht. 381 4. Mit dem fünften Blatte beginnt eine Linksspirale, von relativ starker Entwicklung ist sein Achselprodukt (Abb. 25). 5. Zeigt, von der schwächeren Entwicklung des Achselpro- duktes aus Blatt 5 abgesehen, die nämlichen Verhältnisse wie der vorige Fall. 6. Weicht von sämtlichen bisher beschriebenen Keimlingen dadurch ab, daß kein mit den Kotyledonen alternierendes Laub- blattpaar gebildet wird, sondern daß in der einem solchen ent- sprechenden Ebene nur ein einzelnes Laubblatt steht, das den . Cyelarch bildet, worauf die anderen Blätter in einer Linksspirale folgen. In der Achsel des sechsten Blattes steht eine Blüte, in den vorhergehenden je eine Laubknospe (Abb. 2c). Die nämlichen Verhältnisse finden wir bei Exemplaren, die der genannte Reisende 10 Jahre später in Nordpersien „in valle Seheheristank montium Elbrus“ gesammelt hat!) und die „in elareosis* wachsend, die nämlichen ungünstigen Ernährungsver- hältnisse bei ungefähr 2200 m Meereshöhe aufweisen, somit, wie die südostpersischen Pflanzen, Kümmerformen darstellen. Wesentlich günstiger sind augenscheinlich die Lebensbedin- gungen bei den Originalexemplaren Theodor Kotschys, die er „ad versuras agrorum prope urbem Teheran* am 15. April 1843 ge- sammelt hat?). Hier sind die schon bei den Keimpflanzen beob- achteten Knospen tatsächlich ausgetrieben, die Hypopodien messen 1—2 cm, die Vorblätter sind. stets opponiert, wohl etwas nach hinten konvergierend, so daß das Blatt y schräg nach vorn zu stehen kommt. Das Diagramm eines solchen Exemplares ist in Abb. 3 dargestellt. Erst in der Achsel des sechsten Laubblattes steht eine Blüte, die tieferen Achselprodukte sind in gewohnter Weise vegetativ. Was die Achselprodukte der Kotyledonen an- belangt, so ist im einen Falle das fünfte Blatt der Träger einer Blüte, im anderen erst das sechste, bereits das vierte Blatt bei dem Achselprodukte aus dem einen der beiden ersten Laubhlätter und das nämliche Verhalten zeigt das Achselprodukt aus dem fünften Blatt. Bei einem anderen Exemplar von dem nämlichen Fundort, bei dem leider das Achselprodukt aus dem einen Kotyledo ab- gerissen ist, finden wir folgendes: In dem untersten axillären Sproßsystem ist bereits 4, eine Blüte, wobei mit dem Index die Seitenzweiggeneration gemeint ist, ferner I, B,; bezüglich der weiteren Seitenzweigsysteme erster Ordnung ließ sich mit Sicher- heit nur feststellen, daß bei einem Achselprodukt aus dem ersten 1) Josef Bornmüller, Iter Persicum alterum (1902), nr. 6230b, leg. J. et A. Bornmüller. 2) Kotschy, Plantae Persiae borealis, nr. 10, gesammelt am 15. April 1843, ausgegeben 1846 von R. F. Hohenacker. Die Meereshöhe beträgt rund 1200 m; Teheran liegt auf einem Hochplateau, nach Curzon und Stacks in 1158 m, nach Stebnitzky in 1229 m Höhe. Vgl. Vivien de Saint- Martin, Nouv. diet. de geogr. univ., tome 6 (1894), p. 489. 382 Laubblattpaar I, noch vegetativen, 4, aber schon floralen Charakters ist. Ein drittes Exemplar aus Teheran zeigt bei den Kotyledonar- achselprodukten ein verschiedenes Verhalten, indem im einen Falle schon T,, im anderen erst 4, eine Blüte darstellt. Im ersten Laubblattpaar haben wir I, noch vegetativen Charakters. Mit dem fünften, einem Kotyledo superponierten Laubblatt beginnt die Spiralstellung, das Achselprodukt ist noch vegetativ, das sechste Blatt stützt bereits eine Blüte. Ähnliche Verhältnisse finden wir bei anderen nordpersischen Exemplaren, die, von J. Bornmüllers zweiter Reise stammend, sub nr. 6230 zur Ausgabe gelangt sind'): N u an Abb. 3. Diagramm einer Keimpflanze. Näheres im Text. 1. Mehr als spannenlanges Exemplar. Aus den Achseln der Kotyledonen haben sich Laubsprosse entwickelt, die mit langen Hypopodien beginnen und opponierte Vorblätter haben; die y- und ö-Achselprodukte sind vegetative und stellen kleine Knospen dar, von E, an sind Blüten entwickelt. Ebenso verhält sich das Achselprodukt des anderen Kotyledos. Alternierend mit den beiden Kotyledonen stehen die ersten Laubblätter; das Achselprodukt des einen beginnt mit opponierten Vorblättern, I, ist ein Laubsproß, 1) Iter Persicum alterum (1902). Montes Schimran in faueibus supra Ferasad, 16—1700 m, leg. J. et A. Bornmüller. 383 A,—6@, sind Blüten. Der opponierte Seitenzweig erster Ordnung beginnt ebenfalls mit opponierten Vorblättern, 4, ist eine Blüte. Auch aus der Achsel des fünften Blattes entwickelt sich ein Laub- sproß, aus der des sechsten dagegen schon eine Blüte. 2. In den Achseln der Kotyledonen sowie des ersten Laub- blattpaares stehen nur kleine vegetative, nicht zu weiterer Ent- wieklung gelangte Knospen. In der Achsel des fünften Blattes, mit welchem die Spiralstellung ihren Anfang nimmt, steht ein kleiner, kaum zentimeterlanger Laubsproß. Das Achselprodukt des sechsten Blattes ist am stärksten entwickelt, von I, an sind die Achselprodukte Blüten. Vom siebenten Blatte an hört die Bildung vegetativer Seitensprusse auf. 3. Bei einem weiteren Exemplare, bei welchem die Kotyledonen fehlen, haben wir erst in der Achsel des sechsten Blattes, also des vierten Laubblattes, einen zur Entwicklung gelangten Sproß, bei welchem die Seitenachsen zweiter Ordnung — in absolutem Sinne — von E, an Blüten sind. In der Achsel des siebenten Blattes haben wir einen Sproß mit vegetativen Vorblattachsel- produkten, worauf sich schon IT, als Blüte präsentiert. Damit ist die vegetative Region abgeschlossen, die folgenden Seitensprosse erster Ordnung sind Blüten. Die Angaben Boissiers') über unsere Pflanze bedürfen also nach verschiedenen Richtungen einer Ergänzung, bzw. Korrektur. Das einfache Kraut mit seiner Pfahlwurzel, die an Länge die oberirdischen Teile in vielen Fällen, wenn nicht immer, über- treffen mag, entwickelt Achsen bis zu sechs Zoll Länge; die von Boissier angegebene Dreizahl kommt häufig dadurch zustande, daß Kotyledonarachselsprosse zur Entwicklung gelangen, und zwar ist das die Regel; es dürften besondere Umstände, vielleicht un- günstige Beleuchtungs- oder Ernährungsverhältnisse obliegen, wenn erst die Achselprodukte aus dem Laubblattpaar oder aus einem der spiralig angeordneten Blätter sich entwickeln. An dem aller- dings dürftigen Materiale waren an der Hauptachse nie mehr als 5 Blätter entwickelt, in deren Achseln vegetative Seitensprosse stehen, für die Seitensprosse erster Ordnung reduziert sich diese Zahl auf 4 und zweifellos noch weiter bei der nächst höheren Sproßgeneration, doch wäre diese Feststellung Aufgabe des Ex- perimentes. Daß die „caules tota longitudine alterne foliosi* seien. ist unrichtig, zum mindesten sind immer die Vorblätter opponiert, und in der Mehrzahl der Fälle findet man an den Keimpflanzen ein mit den Kotyledonen alternierendes Blattpaar. Leidet die Pflanze Not, so unterbleibt die vegetative Verzweigung und sehr frühzeitig kommt sie in Blüte, wohl meist schon mit dem dritten überhaupt gebildeten Laubblatt, was sie in den Stand setzt, auch an Standorten sich zu erhalten, wo die Vegetationszeit nur eine sehr kurze ist. Für die Verbreitung der Früchte sorgen die 1) Diagn. plant. orient. novar., Nr. 8, Paris 1840, p. 29; Flora orientalis. 384 Glochidien, das Replum bleibt äbnlich wie bei Zunaria stehen und die an der Fruchtwand hängenden Samen finden durch Tiere leicht eine weitere Verbreitung. Auffallend ist immerhin die Tat- sache, daß eine unter so verschiedenen Bedingungen gedeihende Pflanze kein größeres Verbreitungsgebiet erlangt hat. Über Pollensterilität bei Potentilla. Von Eugen Wulff (Simferopol, Rußland). Mehr oder minder weitgehende Sterilität des Pollens bei den wildwachsenden Arten, die nicht durch Kultur und anormale Wachstumsbedingungen hervorgerufen wurde, ist keine seltene Er- scheinung in der Pflanzenwelt. Wenn auch in der Literatur nicht oft darauf hingewiesen ist, so kann doch kein Zweifel darüber auf- kommen, daß wir es hier mit einer recht häufigen Erscheinung zu tun haben. Focke (6) weist auf einige Arten von Helleborus und Ranunculus hin, welche einen mischkörnigen Pollen haben. Lidforss hat einen höheren oder geringeren Grad von Des- organisation des Pollens bei Colchicum autumnale (15) bei Juncus trıfidus, Sibbaldıa procumbens und anderen (16) beschrieben. De Vries (22) beobachtete bei Oenothera biennis L., Oe. Lamar- ckiana Ser., Oe. muricata L. eine ähnliche Degeneration, insofern als der Pollen zu einem Drittel aus tauben Körnern bestand, ähnliche Verhältnisse sind auch bei anderen Oenothera- Arten bekannt. Geerts (9) spricht von einer partiellen Sterilität des Pollens in der Familie der Onagraceen auf Grund einer Untersuchung von etwa 100 Arten dieser Familie; ebenso hat er gefunden, daß die Oenothera Lamarckiana einen Pollen hat, der teilweise aus tauben Körnern besteht. Besonders auffallend aber ist die Sterilität des Pollens einiger polymorpher Arten, die oft einen sehr hohen Prozentsatz erreicht. Als Beispiele können die Gattungen: Rubus, Rosa, Helianthemum angeführt werden, mit völlig normaler ge- schlechtlicher Vermehrung, jedoch mit oft sehr hochgradiger Zu- rückgebliebenheit des Pollens. Für die von mir untersuchten Helianthemum-Arten kann ich auf folgenden Prozentsatz der Sterilität hinweisen '): Helianthemum nummularıum (L.) Dunal f. discolor (Rehb.) Jancben (N.-Ö., Kuhberg bei Krems) H.M.. ..... 823% H. nummularium (L.) Dunal f. discolor (Rehb.) Janchen (N.-O., Gurhof. 10. VI. 1906) H.M. .....13'52% !) Hier wie auch in den folgenden Fällen ist der Prozentsatz der Sterilität das Mittel aus den einzelnen Zählungen der sterilen Pollenkörner in zebn mikroskopisch untersuchten Proben. H. M. = Herbarmaterial. 385 H. hirsutum (Thuill.) Merat (N.-O., Rosenburg. 6. VII, 1906) H.M.. . . . 3574 H. italicum (L.) Pers. (Istrien, Oherso: Berg Gerbujev. 9. VI.1907)H.M. . 441% H. rupifragum Kerner (Mähren, bei Stramberg. 4. VI. 1906) H. M.. . 19°05% H. alpestre (Jacq.) DC. IN U... Bax.. 16.. ‚v1. .2009), HEN re 32'66% H. canum (L.) Baumg. f. vineale (Willd.) Grosser subf. vörescens (Tenore) Janchen (N.-O., Braunsberg bei Hainburg. 28. V. 1905) BIETE. 7 0 5 2" Can arena ABB SE On care 20:33% f. vineale (Willd.) Syme subf. candidissimum (Ten.) Janchen (N.-O., Mödlinger Klause. 11. V. 1905) H. M.!). . 81°46% Auf die Frage, was die Ursache dieser verringerten Fertilität des Pollens sei, gibt es bis jetzt noch keine entschiedene Antwort und es bleibt nichts übrig, als sich mit mehr oder weniger wahr- scheinlichen Hypothesen zufrieden zu geben. Soleher Annahmen haben wir drei: die Sterilität des Pollens als 1. Resultat der Bastardierung, d. h. wir haben es nicht mit reinen Arten zu tun, 2. Begleit- erscheinung der Mutation, 3. Resultat äußerer Einwirkungen. Die häufigste und gewöhnlichste Ursache der anormalen Ent- wicklung des Pollens ist die Bastardierung. Daß wir es in den oben erwähnten Fällen mit „guten“ Arten zu tun hatten, schließt die Möglichkeit der Bastardierung nicht aus, da wir annehmen dürfen, daß sich der Bastard in einigen Fällen allmählich zu einer Art herausbilden konnte. Kerner (11) hat schon im Jahre 1871 die Frage, ob sich aus Bastarden Arten herausbilden können, bejahend beantwortet. Als Beispiel einer solchen Artbildung führt Focke (7) die Gattung Rubus an. Die europäischen schwarzfrüchtigen Rubus- Arten haben Pollen in verschiedenen Graden der Desorganisation, von ganz normalen angefangen bis zu fast sterilen. Es ist dabei charakteristisch, daß die gut abgegrenzten, recht konstanten und gut verbreiteten Arten, wie Rubus idaeus, R. saxatilis u. a. sich dureh völlig normal entwickelten Pollen auszeichnen. Diese Übereinstimmung der Fertilität des Pollens mit den charakteristischen Merkmalen der genannten Arten konnte zufällig erscheinen, wenn wir nicht genau dasselbe bei der Gattung Rosa hätten. Rosa rubrifolia, R. canina, R. rubiginosa und R. tomen- tosa haben einen mischkörnigen Pollen, während R. cinnamomea, 1) Das Material für die erwähnten Untersuchungen hat mir Herr Dr. E. Janchen zur Verfügung gestellt, wofür ich ihm bei dieser Gelegenheit meinen Dank ausspreche. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1909. 29 386 R. spinosissima, R. pendulina, R. gallica, R. arvensis, R. semper- virens ebenso gut abgegrenzte, weit verbreitete und recht konstante Arten wie Rubus idaeus u. a. einen normalen Pollen haben. Focke vergleicht die Pflanzengruppen, die in der Kultur durch Kreuzung entstanden sind, mit natürlichen polymorphen Gruppen und gelangt zu dem Schlusse, daß wir es in beiden Fällen mit der gleichen Erscheinung zu tun haben, mit dem Re- sultate gleicher Bedingungen. Die Sterilität des Pollens, die an die Bastardierung gebunden ist, erscheint natürlich als ein Hindernis für die Verbreitung der Pflanze; wenn aber neben sterilen normale Pollenkörner vorhanden sind und Befruchtung sowie Entwicklung der Samen stattfindet, so ist diese Verminderung der Fertilität nicht von so großer Be- deutung, umsoweniger, als die Fertilität der Bastarde im Laufe der Zeit zunehmen kann — eine Erscheinung die schon Kerner, Focke und de Vries bekannt war, die aber durch v. Wett- stein (23) endgültig erwiesen wurde für die Bastarde Sempervivum Pittonii X arachnoideum und S. arachnoideum X montanum. Bei diesen hat sich die Sterilität des Pollens verringert im ersteren Falle von absoluter Sterilität auf 50—60%, im zweiten von 98% auf 48%, resp. 94%. Die zweite Ursache, welche Sterilität des Pollens hervorrufen kann, ist Mutation. Die verminderte Fruchtbarkeit der heterogen entstandenen Varietäten ist eine Eigenschaft, die mit der Art ihrer Entstehung zusammenhängt. Diese verminderte Fruchtbarkeit „stei- gert sich manchmal bis zu einer völligen Zerrüttung des Sexual- systems“ (13). Die Folge davon ist, daß solche heterogene Formen entweder gar nicht oder selten und schlecht blühen; aber auch wenn sie stark blühen, geben sie keinen oder nur wenig und schwachen Samen. Man kann viele Beispiele einer solehen ver- minderten Fruchtbarkeit anführen, sowohl für Holzpflanzen als auch für Kräuter. Wenn auch anderseits eine ganze Reihe von Beispielen an- geführt werden kann, wo die Fruchtbarkeit der Pflanzen gar nicht gelitten hat, so kann doch im allgemeinen behauptet werden, daß die Mutation mit einem höheren oder geringeren Grade von Un- fruchtbarkeit der Pflanzen verbunden ist, deren Ursache uns völlig unbekannt ist. Diese Verminderung der Fertilität einer Pflanze ist in allen ihren Außerungen dem gleichen Vorgange bei den Bastarden sehr ähnlich, wobei sie sich ebenso wie dort am stärksten in der Ent- wicklung des Pollens kundgibt, indem sie dessen Desorganisation hervorruft. Bei ganz unfruchtbaren Formen beschreibt Kor- schinsky (13) völlige Atrophie der Antheren, wie z. B. bei der ungespornten Linaria vulgaris, oder unbedeutende Pollenbildung in wenigen Antheren, z. B. bei Tilia asplenifolia. De Vries hat bei seinen Mutanten das gleiche beobachtet. Bei Oenothera albida, 387 Oe. oblonga, Oe. Cata, Oe. brevistylis, Oe. nanella u. a. ist der Pollen entweder gar nicht vorhanden oder er ist stark degeneriert. Eine weitere Analogie zu den Bastarden bildet nach Kor- sehinsky die Erhöhung der Fertilität bei den heterogenen Varie- täten in den nachfolgenden Generationen. So kann man auf Grund alles dessen, was oben erwähnt wurde, mit Korschinsky (13) zu dem Schlusse gelangen, „daß die Affizierung des Sexualsystems eine allgemeine, mit der Heterogenesis im Zusammenhang stehende Erscheinung ist, wenn sie auch, wie übrigens auch bei den Hy- briden, in verschiedenem Grade zum Ausdruck kommt“ (S. 353). Die dritte der oben erwähnten Ursachen ist der längst be- kannte Einfluß der äußeren Bedingungen des Wachstums der Pflanze auf ihre Sexualorgane. Schon Darwin (4) hat auf diese Abhängigkeit hingewiesen und schrieb: „Aber kaum irgend welche Fälle bieten noch auffallendere Beweise dafür dar, wie mächtig eine Veränderung in den Lebensbedingungen auf die Sexualelemente wirkt, als die.... von Pflanzen, welche in dem einen Lande voll- ständig unfruchtbar mit sich selbst sind, wenn sie aber in ein anderes Land gebracht werden, selbst schon in der ersten Gene- ration eine reichliche Menge selbstbefruchteten Samens ergeben“ (S. 428). Gegenwärtig kann dieser Einfluß nicht mehr geleugnet werden, da wir vollkommen genaue Beobachtungen besitzen, die durch entsprechende Versuche kontrolliert worden sind. Diese Ver- suche zeigen nun, daß die männlichen Organe viel empfindlicher sind und öfter unter den äußeren Bedingungen leiden als die weiblichen. { Es sind vier Arten solcher Einflüsse bekannt: 1. der der Temperatur, 2. der der Lichtintensität, 3. der der Feuchtigkeit, 4. der des Bodens. Daß die Lufttemperatur einen unmittelbaren Einfluß auf den Pollen ausübt, beweisen die Beobachtungen von Lidforss (15) über die Bildung von Pollenschläuchen in destilliertem Wasser durch den Pollen der Lobelia inflata, Nicotiana macrophylla, Aesculus macrostachya u. a., die vorher starke Hitze und Luft- trockenheit überstanden hatten. Der Pollen dieser Pflanzen, der gewöhnlich gut keimte, bildete diesmal sehr wenige und schlecht entwickelte Schläuche. Dabei war der Inhalt der Pollenkörner, der unter gewöhnlichen Verhältnissen hyalin farblos ist, jetzt körnig und dunkel. Diese Erscheinung war so konstant, daß von Zufall nicht die Rede sein kann. Von dem Pollen der Oenothera scın- tillans sagt de Vries (22), daß er äußeren Einflüssen stark unter- worfen sei. Eine und dieselbe Pflanze kann einmal sehr viel, das anderemal sehr wenig Pollen haben und manchmal gar keinen. Diese Variationen befinden sich höchstwahrscheinlich in Abhängig- keit von der Temperatur, da „bei warmer Witterung der Pollen zurückgeht“ (I, S. 272). 29* 388 Aber nicht nur die hohe Temperatur, sondern auch die niedrige zeigt eine analoge Wirkung auf den Pollen. Lidforss (16) sagt, daß Pflanzen südlicher Gebiete, welche im botanischen Garten zu Jena schön wachsen und einen gesunden, in bezug auf Feuch- tigkeit widerstandsfähigen Pollen haben, im botanischen Garten zu Lund einen viel schwächeren Pollen aufweisen, der gegen Feuch- tigkeit viel empfindlicher ist. Als Beispiel können die Nicotiana- und Lobelia-Arten dienen, die in Schonen eine recht jämmerliche Existenz führen und in Jena prächtig gedeihen. Hieher gehört auch der Pollen des Impatiens parviflora, der im Laufe des Sommers in Rohrzuckerlösung schön keimte, im Oktober jedoch selten Pollenschläuche bildete. Die starken Temperaturschwankungen in den Hochgebirgs- segenden äußern sich unmittelbar auf den Zustand des Pollens. Als bei Are (Jemtland), wie Lidforss (16) erzählt, die Tempe- ratur am 24. Juni bis zu + 3° C. fiel, konnte schon am darauf- folgenden Tage eine allgemeine Herabminderung der Widerstands- fähigkeit des Pollens gegenüber der Feuchtigkeitseinwirkung kon- statiert werden. Der Pollen der alpinen Salices ($. reticulata, lanata usw.), der für gewöhnlich der Feuchtigkeit widersteht, wurde diesmal gleich dunkler und bildete nur sporadische Schläuche (S. 237). Liehtmangel beeinflußt ebenfalls die Sexualorgane, indem er hauptsächlich Desorganisation des Pollens hervorruft. Von den Ver- suchen nach dieser Richtung verdient vor allem der Versuch Amelungs (1) mit Cucurbita masxima heachtet zu werden, bei welchem deren blühende Sprosse in eine dunkle Kiste eingeschlossen wurden. Der Lichtmangel äußerte sich vor allem in der Größe der Pollenkörner. Im Vergleich zu den normal entwickelten sind sie etwas kleiner. Die im Dunkeln ausgereiften Pollenkörner haben völlig normale Exine und Intine, sie unterscheiden sich jedoch von den normalen durch das Fehlen eines oder beider Kerne und sind zur Befruchtung untauglich. Im Verlaufe des Experimentes atrophierten die Antheren der nachfolgenden etiolierten Pflanzen allmählich und verschwanden zum Schlusse ganz. Tischler (20) verdunkelte im Freien Exemplare von Poten- tilla rubens, die vorher fast normalen Pollen besaßen, und rief Sterilität einer Anzahl der Pollenkörner hervor (S. 85). Die gleichzeitige Anwendung von Verdunkelung und erhöhter Temperatur führt zu analogen Resultaten. Es gelang demselben Autor, indem er von Mitte November bis Dezember mit Potentilla rubens bei völligem Lichtabschluß und bei erhöhter Temperatur experimentierte, den größten Teil des Pollens steril zu machen. Der Bastard der Potentilla Tabernaemontani X rubens wurde unter den gleichen Bedingungen völlig steril. Hieher gehören auch die Versuche von Klebs (12) mit Sempervivum Funkii, wobei durch Verdunkelung und Erhöhung der Temperatur auf 28—30° in den Blüten „Hemmungserschei- 389 nungen, besonders beim Andröceum, dessen Glieder verschiedene Grade der Verkümmerung aufwiesen“ (S. 191), hervorgerufen wurden, ebenso die Versuche von Correns (3) mit Satureja hortensis. Diese Pflanze hat sowohl zwittrige wie auch rein weibliche Blüten. Es gelang Correns, indem er die Pflanze bei stark herabgesetzter Belichtung im Kalthaus kultivierte, die Pflanze nach der Richtung zu beeinflussen, daß die entstehenden Blüten entweder rein weib- lieh oder zwitterig mit reduzierten Antheren waren. Nur in einem Falle wurde eine normale hermaphroditische Blüte angetroffen. Diese Versuchspflanzen lieferten, einige Zeit nachdem sie wieder in normale Verhältnisse gebracht waren, eine bedeutende Anzahl von normalen zwitterigen Blüten, wobei ihr Prozentsatz sich von fast O auf 5—10% erhob. Bemerkenswert ist, daß die weiblichen Blüten nicht auf Verminderung der Belichtung reagierten. Die beiden zuletzt genannten Autoren haben die Pollenkörner nicht untersucht. Die obenerwähnten Versuche führen zur Annahme, daß nicht nur völlige Dunkelheit, sondern auch mehr oder weniger starke Verdunkelung auf das Sexualleben der Pflanze Einfluß haben kann, was durch folgende Außerung von Lidforss (16) bestätigt wird: „Daß manche sonst gut fruchtende Brombeerarten (Rubus poly- carpus, R. polyanthemus u. a.) an schattigen Orten schöne Laub- blätter und anscheinend normale Blüten hervorbringen, dabei aber annähernd steril bleiben, beruht, wie die mikroskopische Unter- suchung lehrt, hauptsächlich auf der schlechten Ausbildung des Pollens“ (S. 233) '). Die Einwirkung .der Feuchtigkeit und des Wassers hat einen großen Einfluß auf die Sexualorgane der Pflanzen. Für diesen Ein- fluß spricht der Umstand, daß Pflanzen, welche an feuchten oder nassen Orten wachsen, meistenteils einen Pollen haben, der auf Einwirkung von Wasser wenig reagiert, während er bei den xero- phytischen Pflanzen dem Wasser gegenüber äußerst empfindlieh ist. Dieses Verhältnis ist durch Versuche von Lidforss (16) nachgeprüft worden, welche im Laboratorium sowie im Freien an- gestellt wurden. Im ersteren Falle wurden blühende Zweige ab- geschnitten und ins Wasser gestellt. Ein Teil der im Wasser be- findlichen Zweige wurde einige Stunden lang der Einwirkung der Feuchtigkeit, der andere der trockenen Luft unterworfen. Sobald sich die Blüten öffneten, brachte man den Pollen von den einen wie von den anderen in destilliertes Wasser, wobei der Pollen von denjenigen Blüten, welche sich in trockener Luft befunden hatten, 1) Mit dem oben Beschriebenen stimmen die Versuche Vöchtings (21) nicht überein, der bei Kulturen unter Lichtabschwächung einen Einfluß der Verdunkelung auf die Kronenblätter, aber Unempfindlichkeit der Sexualorgane beobachtet hat. Amelungs Versuche haben genau das umgekehrte gezeigt: die Abweichungen vom Normalen erwiesen sich an den Sexualorganen, während die Kronenblätter der Cucurbita maxima gelb blieben und sich in der Größe nicht änderten. 390 augenblicklich zugrunde ging, während derjenige Pollen, der sich unter der Einwirkung von Feuchtigkeit befunden hatte, Pollen- schläuche in recht großer Anzahl bildete. Als Beispiel kann der Pollen der Plantago media dienen, welcher in destilliertes Wasser gebracht worden war nach dreistündiger Einwirkung a) trockener Luft: b) von Feuchtigkeit: Die meisten Körner ge- 90% der Körner haben storben, zahlreiche Platzungen, schöneSchläuche getrieben,welche keine einzige Keimung. noch lebend sind (S. 245). In dem zweiten Falle wurden die Beobachtungen des Pollens der Pflanze an Ort und Stelle des Wachstums angestellt. R 2. B. Potentilla Tormentilla. Feuchter Standort bei Are (Jemtland), sehr schöne Keimung in destilliertem H,O, keine einzige Platzung. A Gleichzeitig an einem sehr trockenen Standorte (bei Are) ge- sammelte Exemplare führten einen Pollen, der in destilliertem H,O größtenteils platzte und keine einzige Keimung aufwies (8. 247). Sogar zeitweilige Veränderungen der Luftfeuchtigkeit äußerten sich an der Widerstandsfähigkeit des Pollens gegenüber der Feuch- tigkeit; so ruft bei Menyanthes trifoliata trockene Witterung in manchen Fällen eine Herabsetzung dieser Widerstandsfähigkeit hervor (16). Die Versuche Tischlers (20) mit Potentilla Tabernae- montanv und P. rubens bestätigen diese Angaben vollkommen. Die meisten Potentillae wachsen an sonnigen, trockenen Stellen und für diese schafft die feuchte Luft ganz entgegengesetzte Lebensbedingungen, aui welche die Pflanze, wie zu erwarten ist, reagieren muß. Tischler übertrug im Monat März Exemplare von Potentilla Tabernaemontani und P. rubens, in Töpfe umgepflanzt, in ein Glas- haus, dessen Tagestemperatur zwischen 19° und 22° C. schwankte. Schon am 20. April war ein Unterschied bemerkbar gegenüber denjenigen Exemplaren, die unter normalen Bedingungen wachsen. Jedes Individuum zeigte in seinen vegetativen Organen ein viel üppigeres Wachstum, während die Sexualorgane bedeutend gelitten hatten. Dabei bot Potentilla Tabernaemontani, deren Pollen vor Beginn des Versuches stark mischkörnig war, im allgemeinen ein recht gutes Aussehen, P. rubens dagegen, vor dem Versuche fast ganz fertil, wurde jetzt vollkommen steril. An den Stellen, wo die Wasserdämpfe weniger dicht waren, hatten sich die Pflanzen weniger verändert. Endlich übt auf den Pollen eine nicht weniger starke Wirkung das Substrat aus. Ein schlechter Boden ruft Sterilität der Pflanze hervor, ungeachtet dessen, daß die Anzahl der Blüten größer ist als gewöhnlich. Nach Lidforss (16) bilden viele Rubus-Arten, die auf schlechtem Boden wachsen, stark blühende, aber oft völlig unfruchtbare Zwergformen. Diese Unfruchtbarkeit ist das Resultat der ungenügend entwiekelten Sexualorgane. Als Beispiel kann der 391 von Lang als besondere Art beschriebene Rubus ezxilis dienen, der fast völlig unfruchtbar und nichts anderes ist, als eine durch äußere Bedingungen hervorgerufene Zwergform des Rubus radula Weihe (S. 239). Wenn wir alles zusammenfassen, was oben gesagt wurde, sehen wir, daß die Sterilität des Pollens hervorgerufen werden kann einerseits durch Bastardierung oder Mutation, anderseits durch die Einwirkung äußerer Verhältnisse, als da sind: zu hohe oder zu niedrige Temperatur, Lichtmangel, Trockenheit oder Feuch- tigkeit der Luft, schlechter Boden; alles das äußert sich nicht nur an den vegetativen Teilen der Pflanze, sondern auch an seinen Sexualorganen, hauptsächlich an seinem Pollen. Eine gründlichere Untersuchung irgend einer der polymorphen Gattungen bezüglich der Abhängigkeit ihrer Sexualorgane von den erwähnten Bedingungen dürfte nicht uninteressant sein. Dies ver- anlaßte mich denn auch, den Pollen einer solchen Gattung zu untersuchen. Die häufigen Hinweise in der Literatur auf die Sterilität einiger Potentilla-Arten sowie die verwandtschaftlichen Beziehungen der Potentilla zu Rubus und Rosa, welche einen stark misch- körnigen Pollen haben, einerseits und zu Alchemilla, deren Pollen meistensteils ganz desorganisiert ist, anderseits haben meine Wahl auf diese Gattung fallen lassen. Meine Untersuchungen wurden an 103 Individuen aus ver- schiedenen Gegenden ausgeführt; diese verteilen sich auf die 25 folgenden Arten: Gruppe Palustres: P. Salesowiana Steph. Gruppe Fragariastra: P. alba L.; P. sterilis (L.) Garcke. Gruppe Rupestres: P. rupestris L.; P. arguta Pursh. Gruppe Haematochrae: P. nepalensis Hook. Gruppe Argenteae: P. argentea L.; P. argentea L. v. incanescens (Opiz) Focke f. angustisecta Th. W.; P. argentea L. v. typica Beck f. angustisecta (Saut.); — P. canescens Bess.; P. canescens Bess. v. typica Beck f. virescens Th. W. Gruppe Rectae: P. hirta L. v. pedata Koch; P. taurica Willd.; P. taurica Willd. v. Callieri Th. W. - Gruppe Rivales: P. supina L. Gruppe Persicae: P. kurdica Boiss. et Hoh. 392 Gruppe Grandiflorae : P. pyrenaica Ram. Gruppe Aureae: P. dubia (Crtz.) Zimm.; P. aurea L.: P. opaca L. (P. rubens) ; P. australis Kras.; — P.verna L. (P. Tabernaemontani); P. verna L. v. Amansiana F. Schltz.; P. verna L. v. pseudo-incisa Th. W.; P. verna L. v. hürsuta DO.; P. verna L. v. typica Th. W.; P. verna L. v. incisa Th. W.; P. verna L. v. Billotii (Boul.) Brig.; — P. Gaudini Grml.; P. Gaudini Grml. v. longifolia (Borb.) Th. W. f. glandulosa Th. W.; P. Gaudini Grml. v. typica Th. W.; P. Gaudini Grml. v. typica Th. W. f. glandulosa Th. W.; P. Gaudini Grml. v. virescens Th. W. f. glandulosa Th. W.; — P. arenaria Borkh.; P. Tommasiniana F. Sehltz.; P. velutina Lehm. Gruppe Tormentillae: P. Tormentilla (Ortz.) Neck. (P. erecta); P. reptans L. Gruppe Anserinae: P. anserina L. v. vulgaris Hayne (discolor). Ursprünglich dienten mir als Material Exemplare von Poten- tilla aus dem botanischen Garten zu Wien, später waren es wild- wachsende Arten, die ich im Laufe des Sommers 1908 in der Umgebung von Wien und in der von Simferopol (Krim, Rußland) gesammelt hatte. Außerdem untersuchte ich Herbarexemplare. Das Herbarmaterial ist für diesen Zweck vollkommen tauglich, da, wie Jen&i& (10) zeigte, das Herbarmaterial zur Untersuehung des Pollens ebenso gut ist wie frisches. Diese Tatsache ist auch von Kupffer (14) bestätigt worden, der selbst bei Untersuchungen von Pollen, die über 50 Jahre lange im Herbar gelegen hatten, schöne Resultate erhielt. Die sterilen Pollenkörner der Potentilla sind von normalen sehr leieht zu unterscheiden: sie sind geschrumpft, plasmaarm und quellen nicht im Wasser, wodurch sie sofort auffallen. Ich habe den frischen Pollen unmittelbar im Wasser auf dem Objektträger untersucht, während ich, wenn ich mit trockenem Materiale arbeitete, die Antheren vorher 1—1'/, Stunden in gewöhn- liches Wasser legte. Der solchen Antheren entnommene Pollen unterschied sich in nichts von dem frischen und ich hatte sogar oft Gelegenheit, die Bildung von Pollenschläuchen bei recht alten Pollen zu beobachten. Was die Methode der Zählung selbst betrifit, so wurde, wie oben erwähnt, die Anzahl der sterilen und normalen Pollenkörner in einem Gesichtsfeld des Mikroskops gezählt bei Huyghensschem Okular 2 und Objektivssystem D (Zeiss). In jedem Falle wurden zehn Zählungen ausgeführt. Die weiter unten angegebenen per- zentuellen Verhältnisse sind die Mittelwerte aus diesen Zählungen. Um die individuellen Variationen auszuschalten, untersuchte ich bei frischem Material den Pollen mehrerer Exemplare des gleichen 393 Standortes, bei Herbarmaterial den Pollen aller Exemplare, die sich auf dernselben Bogen befanden. Was die Wahl der Arten betrifft, so wurde die Hauptauf- merksamkeit gelenkt auf die am meisten polymorphe Gruppe der Gattung, die Gruppe der Aureae, besonders auf den Teil der- selben, welcher die Aureae- Vernae-Arten umfaßt. In der unten angeführten Tabelle, welche die Resultate meiner Untersuchungen darstellt, sind die Arten entsprechend der Wolf- schen Monographie (25) geordnet. Alle untersuchten Exemplare, mit Ausnahme weniger, die keinen Zweifel bezüglich ihrer Art- bestimmung zuließen, sind seinerzeit von Th. Wolf revidiert worden. (Fortsetzung folgt.) Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. Von Dr. August Ginzberger (Wien). (Fortsetzung. !) Am 20. Juni brachen wir wieder mit einer Trägerin auf und diesmal war unser Ziel der Schneeberg selbst, dessen Kuppe alsbald über den Waldbergen auftauchte. Wir gingen zunächst das kurze Straßenstück bis zu der oben erwähnten Kreuzung, zugleich dem Trifinium der drei Länder, zurück und waren nunmehr mitten drin im Gebiete der subalpinen Flora, der sich nur wenige im engeren Sinne baltische, vornehmlich die niedriger gelegenen Gebiete Mitteleuropas bewohnende, noch weniger illyrische Elemente zu- gesellen. Eine echt baltisch-subalpine Ruderalpflanze fällt uns auf: Chenopodium bonus Henricus (la, b); Buche (1a), Tanne (15) und Bergahorn (1b) setzen den hier stark gelichteten Wald zusammen, in dessen Grunde Lonicera nigra (la, b), L. alpigena (1b) und Daphne Mezereum (la, b) gedeihen; von krautigen Pflanzen wurden notiert: Polygonatum verticillatum (1b), Veratrum album (1b), Melandryum dioicum (= M. silvestre) (1b), Geum rivale (1b), Vieia oroboides (2b), Euphorbia amygdaloides (la, b), La- mium luteum (la), Valeriana tripteris (1b). Bei der Straßenkreuzung schlagen wir die nach West- nordwest führende Straße, das Ende der oben erwähnten zweiten Verbindung zwischen Hermsburg und den beiden Poljice, ein und verfolgen sie bis zu einer starken Krümmung (gegen Süden), wo gegen Nordnordwest ein Fahrweg abzweigt, der — nicht zu fehlen — in mannigfachen Krümmungen und im ganzen nördlicher Rich- tung mit sehr sanfter Steigung bis an den Fuß des Kammes leitet, den die kulminierende Erhebung des Schneeberges gegen Osten entsendet. 1) Vgl. Nr. 9, $. 340. 394 Das Waldgebiet, das wir nunmehr durchsehreiten, ist trotz manchen Szeneriewechsels bis etwa 1400 m ziemlich einförmig. ‘Es ist echtes und rechtes Karstterrain: kein Tal, kein Kamm, der eine Leitlinie abgäbe; ein ewiges Auf und Ab; die Höhen un- regelmäßig gruppiert, nicht besonders markant, die Tiefen ohne Ausgang — Mulden, Dolinen. Mit Grauen denkt man daran, wie es wohl sein müßte, wenn man sich in diesem richtungslosen Gebiet mit seiner schwer durchdringbaren Pflanzendecke verirrte; das ist ein ganz anderer Fall als in unseren Gebirgen mit ihrem bei aller Verschiedenheit im einzelnen doch stets nach demselben Prinzip gegliederten. Talsystem, das im äußersten Fall doch aus der tiefsten Wildnis herausführt. Auch Wasser fehlt: keine Quelle kein Bach — mit einem Wort Karstterain. Diese Wanderung durch den prachtvollsten Hochwäld, wäre zugleich eine lehrrreiche Lektion für den, dem Karst und Ode eins sind, der nicht weiß, daß ersteren mit all seinen Eigenheiten die Natur gab, daß letztere der Mensch schuf. Fichte (15), Tanne (1b) undBuche (1a) setzen in wechseln- dem Verhältnis, die eine oder die andere stellenweise reine Bestände bildend, den Hochwald zusammen, also soweit echter Voralpen- wald. Auch Unterholz und Niederwuchs rechtfertigen diese Be- zeichnung. Wir sammelten — zum Teil in den Liehtungen des Waldes — folgende Arten: Unterholz: Ribes alpinum (1b), Rosa subgentilis (= pen- dulina > X spinosissima)') (1b), Rubus idaeus (1a), Sambucus racemosa (1b). Niederwuchs: Polystichum lobatum (1b), Paris quadri- folia (1a), Polygonatum multiflorum (1a), Coeloglossum viride (1b), Orchis maculata (1a), O. signifera (1c, b), Silene bosniaca”) (2b), Anemone nemorosa (1a) (bei 1290 m noch blühend), Agwi- legia vulgaris (1a), Helleborus niger (1b), Ranunculus platani- folius (1b) (streckenweise in Menge), R. lanuginosus (1a), Trollius europaeus (1a), Arabis hirsuta (1a), Discutella laevigata (la, b), Cardamine trifolia (La, b), O. enneaphyllos (1a), Koripa lipicensis (2a, b), Sazifraga rotundifolia (1b), Arumeus silvester (1b), Potentilla Orantzü (Le), Anthyllis affınis®) (1b), Euphorbia car- niolica (2b), Mercurialis perennis (1a), Hacquetia Epipactis (2a), Myrrhis odorata (1b), Pirola minor (la, b), Omphalodes verna (2b), Lamium Orvala (2a, b) (verbreitet und häufig, namentlich in Liehtungen), Digitalis ambigua (1a, b), Scerophularia nodosa (1a), Veronica latifolia (1b), Galium austriacum (la), Phyteuma Halleri (1b, 2b), Adenostyles glabra (1b), Cirsium Erisithales Det. H. Braun. Zum Formenkreis der Silene venosa (= $. vulgaris) gehörig. 5) Det. E.Sagorski. Er bemerkt bei einem Exemplar: „Durch die dunkle Färbung der Kelche auffallend an A. alpestris erinnernd.“ Als A. alpestris wurde die Pflanze von uns mehrfach notiert. 5 g) 395 (1b), C. pauciflorum (2b), Doronicum austriacum (1b), Homogyne silvestris (2b). Bei 1370 m treten einige Pflanzen auf, die bis dahin nicht konstatiert werden konnten: Juniperus nana (le), Sorbus aucu- paria (1b); Athyrium Filiz femina (la), Dryopteris (Nephrodium) Filix mas (1a), D. pulchella [= Nephrodium Dryopteris] (1a, b), Aremonia agrimonioides (2b), Lathyrus vernus (la), Viecia oro- boides (2b), Geranium silvaticum (1b), Viola biflora (1b), Sym- phytum tuberosum (1a), Satureja grandiflora (2b), Asperula odorata (1a) (blühend), Aposeris foetida (1b, 2b), Mulgedium alpinum (1b); an erdigen Stellen wurde Tussilago Furfara (1a), auf Wiesen in Dolinen Veratrum album (1b) und Trollius euro- paeus (1a) (in Menge) beobachtet. Nunmehr stehen wir bei zirka 1410 m am Fuß des Ost- kammes des Schneeberges. Schon ein Stück vorher hat der re- guläre Fahrweg aufgehört und sich in Pfade aufgelöst. Unsere Begleiterin wußte nicht, welcher einzuschlagen wäre, und so ge- rieten wir auf einen falschen, der, obzwar schmal, doch immerhin den lichten, fast nur aus Buchen gebildeten Hochwald gut gangbar machte. Wieder herrschen die subalpinen Elemente vor; dazu kommen einzelne illyrische und sogar schon einige echt alpine Pflanzen, d. h. solehe, die in den über der Baumgrenze gelegenen Regionen der Alpen ihre Hauptverbreitung haben: Polystichum Lonchitis (1b), Cystopteris regia (= C. alpina) (1b) (an Felsen), Convallaria majalis (1a), Corallorrhiza trifida (la, b), Silene bosniaca!) (2b), Stellaria glochidisperma (2b), Clematis alpina (15), Helleborus niger (1b), Linum julicum (= L. laeve) (2b, c), Polygala croatica (blau) (2b, c), Rhododendron hirsutum (Le) (un- weit der Sattelhöhe, also bei zirka 1520 m, aber noch im Buchen- wald), Melittis Melissophyllum (1a), Satureja grandıflora (2b), Digitalis ambigua (1a, b), Achilles Clavenae (lc), Adenostyles Alliariae (1b), A. glabra (1b). Bei zirka 1520 m endet der hochstämmige Buchenwald und Krüppelbuchen treten an seine Stelle; sie umgeben auf der Sattel- höhe üppige Fluren von vorherrschend subalpinem Florencharakter. Am Rande des Krüppelbuchenbestandes machten wir Mittagsrast; dann sollte der Aufstieg auf die Kuppe des Schneeberges begonnen werden — aber kein Pfad durch das sehr schwer passierbare Buchengestrüpp war zu finden. Janchen erreichte trotzdem, durch diek und dünn vordringend, den Gipfel?), wurde aber von einem inzwischen 1) Vergl. S. 394. Anm. 2. 2) Er notierte auf seinem Wege, der, dem Osthang des Schneeberges folgend, weiter nördlich führte als unser Weg tags darauf, einige Pflanzen, die wir auf unserem gemeinsamen, mehr am Südosthang ziehenden Wege nicht beobachteten, nämlich: Rarunculus carinthiacus (1c), R. hybridus (le), Kernera sazatilis (1b, c), Athamanta cretensis (1c), Soldanella alpina (Le), Erigeron polymorphus (lc). 396 hereingebrochenen Regen alsbald wieder zurückgetrieben. Auch mein Suchen nach einem Pfad war vergeblich. So beschlossen wir, nachdem wir wieder zusammengekommen waren, da es in- zwischen schon recht spät geworden war, wieder nach Üabranska Poljica zurückzukehren und am nächsten Tage unter Führung eines Wegkundigen, der in der Person des Hegers von Klanska Poljica gefunden wurde, den Aufstieg nochmals zu unternehmen. Da wir dabei die an diesem Tage besuchten Lokalitäten wieder betraten, so mögen die Beobachtungen der beiden Tage im Zusammenhang geschildert werden. Am Jritten Tage, unserer Exkursion, dem 21. Juni, legten wir die Strecke von Cabranska Poljiea bis zum Fuß des Kammes rasch und ohne Aufenthalt zurück — sie war uns ja botanisch schon bekannt. Neues wurde begreiflicherweise nur wenig beob- achtet: Bei 1320 m fanden wir Globularia bellidifolia (2b, c) in Blüte; Bellis perennis (1a) wurde bis 1400 m beobachtet. Auch Adoxa Moschatellina (1a) wurde in dieser Seehöhe konstatiert. Am Vortage waren wir zu weit links gegangen und schließlich auf den Sattel geraten, der ungefähr an der Stelle liegt, wo sich auf der Spezialkarte das zweite „p“ des Wortes „Schneekoppe* (ein in der Praxis wenig eingebürgerter Name der höchsten Kuppe des Schneeberges) befindet. Heute hielten wir uns mehr rechts, wo die Wege deutlicher sind und wo auch durch den lichten Buchenwald am Hang des Ostkammes ein guter Pfad führt. Acer Pseudoplatanus (1b) ist hier häufig; einige alte, von Baumschwämmen besiedelte Stammruinen fallen besonders auf. Die Flora ist der am Vortage etwas weiter westlich an analoger Lokalität beobachteten im Charakter ähnlich, doch wurde eine ganze Anzahl Pflanzen hier neu beobachtet und ich führe daher alle an: Luzula silvatica (1b), Lilium Martagon (1a, b), Paris quadri- folia (1a), Polygonatum verticillatum (1b), Rumex Acetosa (la), Melandryum dioicum (= M. silvestre) (1b), Silene bosniaca (2b) '), Helleborus niger (1b), Biscutella laevigata (1a, b), Cardamine enneaphyllos (1a), Rubus idaeus (1a), Vieia oroboides (2b), Eu- phorbia amygdaloides (1a,b), Chamaenerium angustifolium (1a, b), Chaerophyllum aureum (1b), Ch. Cicutaria (1b), Symphytum tuberosum (1a), Phyteuma Halleri (1b, 2b), Adenostyles Alliariae (1b), Aposeris foetida (stellenweise in Menge) (1b, 2b), Cirsium Erisithales (1b). Bald stehen wir auf dem „richtigen“ (östlichen) Sattel, der zwischen der auf der Spezialkarte mit 1540 m angegebenen Kuppe Nova GraSina und dem gleichnamigen „Schutzhaus“, einer ehemaligen steinernen Wetterhütte, von der jetzt nur mehr einige spärliche Mauerreste stehen, liegt. An einem ziemlich auf- fallenden Felsen ist eine etwas verwaschene rote Marke zu sehen, und dort beginnt der Pfad zum Gipfel. Die Beschaffenheit des 1) Vergl. S. 394, Anm. 2. 397 Terrains auf diesem östlichen Sattel entspricht ganz der Karstnatur: eine schön ausgebildete Doline ist in den Kamm eingesenkt, in der auch die „Schutzhütte“* liegt. Der Hauptbaum ist auch hier die Buche, die (meist in Krüppelform) bis auf die Kuppe Nova GraSina hinaufreicht und sich hier mit einzelnen niederen Fichten mengt. Hochstämmige Fichten stehen in geringer Zahl in der oben- erwähnten Doline. Juniperus nana (lc) drückt sich in niederen Büsehen an die Felsen an. Die Vegetation dieses Sattels gleicht übrigens sehr derjenigen des westlichen, von ihm durch einen kleinen Buchenbestand getrennten, bereits am Vortage von uns besuchten Sattels, der genauer geschildert werden soll. Auch er verleugnet nicht die Karstnatur: eine wohlausge- bildete Doline mit sehr üppiger Vegetation ist in ihn eingesenkt. Das freie, wiesenartige, stellenweise von Steinen und kleinen Felsen ‘ unterbrochene Terrain ist von Krüppelbuchenbeständen um- geben. Uber diese seltsame Form unserer Buche ein Wort. Das krüppelhafte, krummholzartige Wachstum der Buche kann in vielen Gebirgen beobachtet werden, in denen dieselbe höher emporsteigt; in den illyrischen Gebirgen sind Krüppelbuchen wiederholt konstatiert worden. Daß mit steigender Seehöhe ganz allgemein Sträucher an Stelle der Bäume treten, daß schließlich nur mehr an den Boden angepreßte Zwergsträuchlein übrig bleiben, ist allgemein bekannt. Uber die Ursachen dieses Wachstums ist viel diskutiert worden; man vergleiche, was Kerner in seinem „Pflanzenleben“') darüber sagt. Unter den hier in Betracht kommenden Faktoren des Höhenklimas (geringe Wärmemengen, Schneedruck, Windwirkung, relativ starke Erwärmung des Bodens) nimmt er für die Holzgewächse vom Wuchse der Hochgebirgs- weiden in erster Linie die Bodenerwärmung, für die Legföhre den starken Schneedruck in Anspruch. Für die Krüppelbuchen ?), die mehr kleine, knorrige Bäume mit Hauptstamm, deren Aste schon ganz unten beginnen, als Sträucher sind, und bei denen nur die alleruntersten Aste den Boden berühren, kommen diese beiden Faktoren kaum in Betracht. Daß die mit steigender Seehöhe sinkende Temperatur auch von Bedeutung ist, wenn ein Baum in seinem Längenwachstum so auffällig zurückbleibt, ist ja klar. Die knorrige Form aber, die hin- und hergebogenen Aste sind — worauf Janchen bereits an anderer Stelle aufmerksam gemacht hat?) — wohl in erster Linie auf die Wirkung der in den Gipfel- regionen viel stärker und ungehinderter wehenden Winde zurück- zuführen. Es ist zwar etwas schwer, sich das „Wie“ der Ein- wirkung vorzustellen, aber der Zusammenhang dürfte trotzdem bestehen. So sah ich auf dem Kamme der Reisalpe bei Lilienfeld 1) 2. Aufl., I. Band, S. 508—511, 530—532. 2) Kerner erwähnt dieselben nicht; auch Beck in seinen „Vegetations- verh. der illyr. Länder“ spricht nichts von den Ursachen des Wachstums der Krüppelbuchen, deren er wiederholt (S. 287 ff., 319f., 372£.) Erwähnung tut. 3) Mitteil. d. Naturwissensch, Vereines a. d. Univ. Wien, 1908, 8. 91. 398 in Niederösterreich, der auf der Nordwestseite einen Absturz hat, an dessen Rande der Wind am stärksten ist, daß die daselbst stehenden Buchen mehr oder weniger Krüppelbuchenform hatten, wogegen die in gleicher Seehöhe an geschützteren Stellen wachsenden Exemplare das gewöhnliche Aussehen besaßen. Aus diesen Be- obachtungen geht folgendes hervor: An der Baumgrenze setzen die auch sonst den Baumwuchs hindernden Faktoren dem Weiter- sehen baumförmiger Buchen ein Ziel, und in diesem Fall kann der Ubergang vom Buchenhochwald zum Krüppelbuchenbestand ein allmählicher sein, wie ich es auf der Gola PljeSeviea bei Plitviee in Kroatien beobachtete. Aber auch in tieferen Lagen kann man Krüppelbuchen an Stellen finden, die dem Winde ausgesetzt sind, während dicht daneben und übergangslos an windgeschützten Plätzen hochstämmige Buchen stehen (Velebit, Reisalpe); in diesen Fällen ist der Wind die Hauptursache des Krüppelwachstums. Jedenfalls spielt er aber auch im ersten Fall (Baumgrenze) mit, und vielleicht ist Becks Beobachtung (l. e., S. 320), daß man „an der Baumgrenze nur zur häufig einige uralte Buchenriesen..., weit und breit aber nicht einen einzigen Strauch zu beobachten Gelegenheit hat“ so zu erklären, daß es sich da um besonders windgeschützte Plätze in hoher Lage handelt. Noch mag erwähnt werden, daß wir auf dem in Rede stehenden westlichen Sattel in einer Höhe von 1515 m auch ein ganz die Form der Krüppel- buchen imitierendes Exemplar von Acer Pseudoplatanus fanden. (Fortsetzung folgt.) Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). v1. (Mit einer Textabbildung.) (Fortsetzung.) 1) 364. Arthopyrenia rhypontella Arn. in Flora, Bd. LXVIII (1885), p. 161. — Verrucaria rhypontella Nyl. in Flora, Band L (1867), p. 374; Hue, Addend. Lichgr. Europ. (1886), p. 301. Ragusa: bei S. Giacomo an Frazinus Ornus (Latzel nr. 604 C). 365. Arthopyrenia rhyponta Mass., Ricerch. sull’ auton. Lich. (1852), p. 166, Fig. 329; A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmus. Wien, Band XIX (1904), p. 410 (ubi synon.). Westabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 700 m ü. d.M., an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 370). 1) Vgl. Nr. 9, S. 349. 399 366. Leptorhaphis oleae Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 537. — Sagedia (Campylacia) oleae Mass., Symmict. Lich. (1885), p. 96. — Anzi, Lich. Venet. exsicc. nr. 138! Ragusa: am Fuße des Martinsbergs auf Lapad, ca. 30 m ü. d. M., und bei Mirinovo (Ombla), ca. 20m ü. d. M., auf Zweigen von Nerium Oleander (Latzel). Die Paraphysen sind im Gegensatze zur diesbezüglichen Angabe Jattas sowohl in dem herangezogenen Exsikkat Anzis als auch in den Latzelschen Exemplaren stets deutlich ent- wickelt; sie sind mäßig verzweigt, unseptiert, dünnwandig und in eine nicht zu dichte Gallerte gebettet. Die Schläuche sind länglich-keulig, oben abgerundet und daselbst mit einer gut verdickten Membran umgeben. Die Sporen sind im Schlauche selbst mehr gestreckt, fast gerade, außerhalb desselben bogig gekrümmt; ich fand sie stets achtzellig. 367. Leptoraphis tremulae Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 372; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 537. — Lepto- rhaphis oxyspora var. tremulae Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. IT (1902). p. 268. — Verrucaria populicola Nyl. apud Norrl., Lapp. Torn. (1873), p. 344, Wainio, Adjum. Lichgr. Lap- pon. II in Meddel. Soc. pro Faun. et Flor. Fennie., vol. X (1883), p. 188. Metkovic, Sveti Anton, ca. 180 m ü. d. M., an Populus pyramidalis (Latzel nr. 586). 368. Polyblastiopsis lactea A. Zahlbr. in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam., I. Teil, Abteil. 1* (1903), p. 65. — Blasto- desmia lactea Mass., Ricerch, sull’ auton. Lich. (1852), p. 181, Fig. 369. — Polyblastia lactea Mass., Sched. Critie., vol. V (1856), p. 91; Körb., Parerg. Lich. (1863), p. 336 (pr. p.): Th. Fries, Polybl. Scandin. (1877), p. 4; Arn. in Flora, Band LXVIII (1885), p. 153; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p-.511. Ragusa, in der Nähe der Stadt und auf der Halbinsel Lapad, an Fraxinus Ornus (Latzel). Porina chlorotica (Ach.) A. Zahlbr. Ragusa: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M.. an Kalkfelsen (Latzel). Porina persicina (Körb.) A. Zahlbr. Ragusa: Nordabhang des Monte Sergio, ca. 350m ü.d.M., an Kalkfelsen; Insel Giuppana, bei Luka, ca. 35m ü.d. M., ebenfalls an Kalkfelsen (Latze)). 369. Porina (sect. Sagedia) dacryospora A. Zahlbr., nov. spec. Thallus epiphloeodes, tenuissimus, uniformis, laevigatus, eontinuus, rufescenti-ochraceus vel partim ochraceus, opacus, KHO-—, CaCl,0,—, in margine lines obscuriore non einctus, homoeomerieus; hyphis non amylaceis, leptodermatieis, 1—1'5 u crassis, increbris; gonidiis numerosis, chroolepoideis, cellulis 400 concatenatis, subglobosis vel late ovalibus, aurantiacis ve] auran- tiaco-virescentibus, membrana sat crassa einetis, 9—12 w latis. Apothecia numerosa, minuta, ad O2 mm lata, sessilia, nigra, nitida, a thallo libera, dispersa vel approximata, semigloboso- obconica, vertice sensim acuminato, poro tenui pertuso; peri- thecio dimidiato, nigro, ad basin extus angulose non producto; nucleo decolore, J—; paraphysibus densis, strietiusculis vel strietis, filiformibus, simplieibus vel rarius furcatis, ad 0°5 u crassis, guttulis oleosis minutis numerosisque impletis; ascis fusiformi-clavatis vel fusiformi-oblongis, in parte superiore non- nihil parum angustatis, rectis vel leviter curvulis, in ipso apice rotundatis vel retuso-rotundatis, membrana tenui, in parte su- periore ascorum parum crassiore cinetis, 55—65 u longis et 10—13 u latis, 8 sporis, J lutescentibus; sporis demum in parte basali ascorum sitis, decoloribus, heteromorphis, utplurimum lacrymaeformibus vel cuneatis, versus medium hine inde con- strietis, uniseptatis, cellulis subaequalibus, primum guttulis oleosis majusculis 2—3 impletis, membrana tenui einetis, 11— 13 « longis et 2—3°6 u latis. Conceptacula pyenoconidiorum minuta, vix O'1 mm lata, nigra, sessilia, semiglobosa, ostiolo minuto, haud visibili; peritheeio fuligineo, dimidiato; fuleris exo- basidialibus; pyenoconidiis oblongis vel ovali-oblongis, reetis, hine inde in medio leviter constrietis, 5—3°4 u longis et ad 0°5 u latis. Gravosa: auf Pistacia-Zweigen beim Friedhof auf Lapad, ca. 50 m ü. d. M. (Latzel nr. 107). Zum Vergleich können zwei Arten herangezogen werden: Porina meliospila (Nyl.) A. Zahlbr., welche indes viel größere (21—27 u lange und 4 u breite) Sporen und Porina schizospora Wainio aus der Krim, deren Lager nach der Beschreibung ein anderes ist; außerdem sollen bei diesen beiden Porinen die Sporen endlich in zwei Zellen zerfallen, eine Eigenschaft, welche ich an der dalmatinischen Flechte nie beobachten konnte. blastodesmia nitida Mass. Eine im südlichen Teile Dalmatiens auf Mannaeschen sehr häufige Art, von Latzel in der Umgebung von Ragusa und bei Metkovi6 vielfach gesammelt. Auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia steigt sie bis zu 70OO m ü. d. M. hinauf. Trypetheliaceae. Tomasellia arthonioides Mass. Ragusa: zwischen Zarkovica und S. Giacomo, ca. 80 m ü. d. M.; Slano, ca. 80 m ü. d. M. und Westabhang der Snjez- nica bei Ragusa vecchia, ca. 700 m ü. d. M., stets an Frawinus Ornus (Latzel). 401 370. Tomasellia Leightoni Mass. apud Körb., Parerg. Lich. (1865), pag. 396. Halbinsel Lapad bei Ragusa, auf Mannaeschen (Latzel nr. 172). Pyrenidiaceae. Coriscium viride (Ach.) Wainio. Insel Giuppana: an Ölbäumen bei Luka; Ragusa, Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Quercus pubescens; immer steril (Latzel). Arthoniaceae. 371. Arthonia dalmatica A. Zahlbr., nov. spec. Thallus epiphloeodes, tenuissimus, effusus, continuus, laevi- gatus, submembranaceus et facile desquamescens, albus, opacus, KHO aurantiaco-flavescens, CaC1l,0,—, in margine linea ob- seuriore non einctus, fere homoeomericus, hyphis J rufescenti- bus; gonidiis chroolepoideis, inerebris. Apothecia sessilia, ma- juseula, usque 12 mm longa et ad 0O'2 mm lata, e subrotun- dato oblonga vel plus minus elongata, simplieia, breviter fur- cata vel substellata, ramis apieibus rotundatis vel retusis, tur- gidula, fusco-nigrieantia, madefacta magis fusca, epruinosa, opaca, ad marginem hinc inde leviter et angustissime velata; hypotheeio decolore vel dilute lutescente, ex hyphis dense intri- catis formato; hymenio decolore, superne umbrino-nigricante, KHO olivascente, J vinose obscurato; paraphysibus, torulosis, ramosis, sat dense intricatis, tenuibus, 1’5—1'7 u latis, lepto- dermaticis; ascis ovalibus vel ovali-oblongis, rarius ovali-cla- vatis, ad apicem rotundatis et ibidem membrana valde in- crassata ceinctis, parvis, 27—32 u longis et 14—16 u latis, 8 sporis; sporis in parte inferiore ascorum sitis, decoloribus, ob- longo-ovalibus vel ovali-subeuneatis, uniseptatis, cellulis sub- aequalibus, ad septa nonnihil leviter constrietis, membrana tenui einetis, 12—14 u longis et 5—5°5 u latis. Conceptacula pyeno- conidiorum minuta, 0°16—0'18 mm lata, sessilia, convexa vel subsemiglobosa, nigra, nitida; perithecio dimidiato, nigrescente, celluloso; fuleris exobasidialibus; pyenoconidiis oblongo-ceylin- drieis, utringue rotundato-retusis, rectis, 3°5—4 u longis et ad 1 u latis. Gravosa: an Pinus halepensis auf der Halbinsel Lapad, ca. 50 m ü. d. M. (Latzel nr. 188). Die neue Art schließt sich einerseits dem Formenkreis der Arthonia didyma Körb., anderseits demjenigen der Arthonia dispersa (Schrad.) an. Vom letzteren würden die mehr schwel- lenden Apothezien der Arthonia excipienda Nyl. unserer Flechte entsprechen, doch weicht sie von dieser durch kleinere Sporen, kleinere Schläuche und durch eine andere Jodreaktion des Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1909. 30 402 Hymeniums wesentlich ab. Arthonia didyma Körb. selbst kommt nicht in Betracht, da sie durch die Violettfärbung des Hyme- niums durch Kalilauge, die großen Sporen und kleinen Apo- thezien stark differiert; hingegen zeigt Arthonia sapineti Nyl. mehrere Merkmale, nämlich die fehlende Kalilaugereaktion des Hymeniums und die kleinen Sporen, welche auf die dalmatinische Flechte passen, doch besitzt diese zum Vergleiche herangezogene Art Nylanders, welche habituell mit Arthonia pineti Körb. zusammenfällt, nach den in Zwackh, Lichenes exsicc. nr. 1057, und Arnold, Lichn. exsiec. nr. 1242, herausgegebenen Exem- plaren ein anders gefärhtes, bräunlich-grünes Lager und ganz anders gestaltete, kleine Apothezien. 372. Arthonia pinastri Anzi in Comment. Soc. Crittog. Italian., vol. I, nr. 3 (1862), p. 159; Almqu. in Kgl. Svenska Vetensk. Akad. Handl., vol. XVII, nr. 6 (1880), p. 43; Willey, Synops. Arthon. (1890), p. 37; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 468. — Exsice.: Anzi, Lich. Etrur. nr. 34; Rabhrst., Lich. Europ. nr. 670; Erbar. Critt. Italian. nr. 845. Insel Meleda: an Pinus halepensis nächst dem Lago Bla- tina bei Babinopolje, ca. 120 m ü. d. M. (Latzel nr. 79). Epithecium distinetum non evolutum; hypothecium pallidum, ex hyphis intricatis formatum; hymenium J e subviolaceo cupreo- fuscescens, parte marginali hymenii nigricante, KHO olivaceo- vel umbrino - nigricante; asci ovali-cuneati, ad apicem, late rotundati et ibidem membrana valde incrassata eineti; sporae decolores, ovali-oblongae vel digitiformi-ohlongae, utrinque ro- tundatae, 3 septatae, septis tenuibus, membrana tenui eincti, 13—16 u longi et 3:5—4°2 u latae. Conceptacula pyenoconi- diorum marginalia, punetiformia, nigra, nitida, parum prominula, globosa; perithecio dimidiato, sub lente obscure olivaceo-fusco, filamentoso; fuleris exobasidialibus; pyenoconidiüs filiformi-baeil- laribus vel subacicularibus, subreetis, 4—5 u longis et ad 0:5 u latis. Arthonia punctiformis Ach. Nach den Aufsammlungen Latzels häufig um Ragusa, im Omblatale und auf der Insel Lacroma. Sie kommt auf den Zweigen der Pistacia, Terebinthus, Oeltis, Fraxinus Ornus und Pinus halepensis vor. Arthonia radiata (Pers.) Th. Fr. In der Umgebung Ragusas auf Pinus, Paliurus und Car- pinus von Latzel mehrfach gefunden. Graphidaceae. Encephalographa Elisae Mass. Bei Slano, ea 7TO m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel or. 833). 403 Opegrapha Chevallieri Leight. Südseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 950 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 314). Opegrapha saxatılis DC. Cherso: in der Umgebung der Stadt Cherso, bis 200 m ü. d. M., an Kalk (Baumgartner); Ombla: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M. (Latzel); Insel Lacroma, beim kleinen Molo (Latzel). Opegrapha Duriaei Mont., A. Zahlbr. Vorarb. II, Nr. 222. Insel Lacroma, an Uferfelsen (Kalk). ea. 50 m ü. d. M. (Latzel nr. 25), ein zweiter dalmatinischer Standort dieser seltenen Art. Thallus eretaceus, tenuis, continuus, KHO—, CaCl, 0,—; hyphae medullares non amylaceae. Apothecia linearia, plus minus flexuosa vel arcuata, rarius irregulariter rotundata, di- spersa vel in series breves sublineariformes confluentia; disco nigro, opaco, rarius albide subfarinoso, concavo vel subplano; margine tenui, integro, albo-pruinoso, parum prominulo; a thallo secedente; perithecio integro, fusco-nigro, ad basin evoluto, ver- ticem versus paulum latiore; hymenio dilute olivaceo-fuscescente, in parte superiore obseuriore, guttulis oleosis non impleto, J rufo; paraphysibus increbre ramosis et hine inde clathratim eonnexis. 373. Melaspilea deformis Nyl., Prodr. Lichgr. Gall. in Actes Soe. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856), p. 416 (Sep. p. 170); Jatta, Sylloge Lichen. Italic. (1900), p. 457; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1902), p. 224. — Opegrapha varia var. de- formis Sehaer., Lichen. Helvetic. Spieil., Seet VI (1833), p. 331. — Exsice.: Lojka, Lichenoth. univ. Nr. 43. Ragusa: Crni dol, auf alten Efeustämmen (Latzel nr. 43). 374. Melaspilea proximelia Nyl. apud Norrl. in Notis. or Sällsk. pro Faun. et Flor. Fennie. Förh., vol. XIII (1871—1874), p. 342; Wainio, Adjum. Lich. Lappon. II in Meddel. Soeiet. pro Faun. et Flora Fennic., vol. X (1883), p. 154; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 457; B. de Lesd. in Bullet. Soc. Botan. France, vol. LIV (1907), p. 445. — Arthonia proximella Nyl., Lich. Scand. (1861), p. 262; Leight., Lich.-Flora Great-Brit., edit. 3a (1879), p. 417. r Insel Meleda: an Phillyrea-Asten beim Lago Blatino nächst Babinopolje, ea. 120m ü. d. M. (Latzel ır. 80A); Ragusa, an Cupressus-Zweigen am Fuße des Monte Sergio, ca. 60m ü. d. M. (Latzel nr. 439). 375. Melaspilea poetarum Nyl. in Flora, vol. LII (1869), p. 85; A. Zahlbr. in Annal. naturhist. Hofmus. Wien, Bd. XIX (1904), p. 412 (ubi diagn. et synon.). Westseite der SnjeZnica bei Ragusa vecchia, ca. 700 m ü. d. M., an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 372). 30* 404 Graphis scripta var. abietina Ach. Metkovi@: bei Grabovina zwischen Mali prolog und Nova- sela, ca. 80 m ü. d. M., an Carpinus duinensis (Latzel nr. 151). Chiodectonaceae. Chiodecton eretaceum A. Zahlbr. Insel Veglia: an Kalkfelsen am Meeresufer bei der Stadt Veglia (Baumgartner); Insel Giuppana: Kalkfelsen bei Luka, ca. 80m ü. d. M. (Latzel nr. 51); Lapad bei Ragusa, unweit Madonna della Grazia, ca. 40 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 448). Roccellaceae. Roccella fucoides (Dicks.) Wainio. — Roccella plycopsis Ach., A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 224. Scoglio Pomo, an Kalkfelsen am Meere, steril (A. von Degen). Diploschistaceae. Diploschistes ocellatus (Vill.) Norm. Slano: am Wege zur Eliaskapelle, ca. 30 m ü.d.M. (Latzel) und auf dem Verma@ (Vierhapper); an Kalkfelsen. Diploschistes scruposus var. bryophilus (Ach.) A. Zahlbr. Insel Veglia: Punta Desiderio südwestlich der Stadt Veglia, nahe dem Strande (Baumgartner); Insel Giuppana: bei Luka, ca. 80 m ü. d. M. (Latzel)). var. arenarius (Ach.) A. Zahlbr. Insel Arbe: Punta Sorigno, nahe dem Strande (Baum- gartner). var. albissimus (Ach.) A. Zahlbr. Ragusa: Reitweg zur Zarkovica und zum Dubacpaß, zirka 290 m ü. d. M., und Ombla, bei Gionchetto (Latzel). Diploschistes violarius (Nyl.) A. Zahlbr. — A. Zahlbr., Vorarb., Nr.) 222: Auf dem Verma£, ca. 500 mü.d.M., an Silikateinschlüssen (Vierhapper). Gyalectaceae., Petractis clausa (Hoffm.) Krph. — Petractis exanthemica (Sm.) A. Zahlbr., Vorarb., Nr. 49. Ragusa: Molini di Breno, oberhalb des Bachursprunges, ca. 100m ü. d. M., und am Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1100 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). Gyalecta Lückemülleri A. Zahlbr. — A. Zahlbr., Vorarb., Nr. 224. Gravosa, an Kalksteinen alter Mauern auf Lapad, ca. 60 m ü. d. M. (Latzel nr. 116). 405 Leecideaceae. 376. Lecidea athroocarpa Ach., Method. Lieb. (1803), p Th. Fr., Lichgr. Scand., vol. I (1874), p. 483; Arn. in Kan zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. XXXVII (1887), p. 371; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p- 337. An Silikateinschlüssen auf dem Verma£, ca. 500 m ü.d.M. (Vierhapper). Lecidea monticola (Hepp) Stzbgr. Insel Cherso: St. Bartolomeo über Smergo, an Kalkfelsen (Baumgartner). Lecidea macrocarpa DC. Auf dem Verma£, auf Silikateinschlüssen, 400—500 m ü. d. M. (Vierhapper). Lecidea parasema (Ach.) Arn. Insel Cherso: Mt. Sis, 500—600 m ü. d. M., an Quercus lanuginosa (Baumgartner); Ragusa, Crnri dol, an Eichen und Eschen (Latzel); auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia, zirka 900 m ü. d. M., an Mannaeschen (Latzel). Lecidea olivacea (Hoffm.) Arn. In der Umgebung Ragusas die häufigste Rindenflechte, auch sonst in Dalmatien sehr häufig. Latzel sammelte sie noch u der Umgebung von Metkovic, auf der Snjeznica (bis 950 m d. M.), auf der Insel Giuppana und Lacroma: die var. eur (Sommrft.) auf Lapad an Ficus und Olea. 377. Lecidea (Biatora) exsequens Nyl. in Flora, Bd. LXIV (1881), p- 179 et 539; Hue, Addend. Lichgr. Europ. (1886). p. 142. — Biatora exsequens Arn. in Flora, Bd. LXVII (1884). p. 431, Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Ba. En (1887), p. 140, et Zur Lich.-Flora Münchens (1891), p. Halbinsel Lapad bei Ragusa, an Pinus halepensis L aa nr. 500 B). 378. Leeidea (Biatora) fuliginea Ach. Metkovi&, ca. 40m ü. d. M., auf einem alten Polyporus (Latzel nr. 118). Leeidea (Biatora) quernea (Dicks.) Ach. Mt. Petka bei Ragusa, ca. 160 m ü. d.M., an Pinus hale- pensis (Latzel nr. 407). Leeidea (Biatora) fuscorubens Nyl. Insel Cherso: Wegmauern bei der Stadt Cherso, bis zu 100 mü.d.M. (Baumgartner); Insel Lacroma, an Kalksteinen am Ostufer (Latzel); Halbinsel Lapad und Molini di Breno bei Ragusa, an Kalk (Latzel). Lecidea (Biatora) chondrodes (Mass.) Rich. Ragusa; zwischen Bosanka und Dubaec, ca. 250 mü.d.M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 787). 319. Lecidea (Biatora) ceyclisca Nyl. in Memoir. Soc. Se. Nat. Cherbourg, vol. V (1857), p. 128; Malbr. in Bullet. Soe. Amis 406 Se. Nat. (1881), p- 131; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1901), p. 88. — Piatora cychısca Mass., Symmiet. Lich. (1885), p. 40; Körb., Parerg. Lichen. (1860), p. 163; Arn. in Flora, Bd. LXVII (1884), p. 551; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 330. Ragusa, Torrente zwischen Bosanka und S. Giacomo, zirka 150 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 567). Lecidea (Biatora) immersa Körb. In der Umgebung Ragusas und bei Metkovic nach den Aufsammlungen Latzels sehr häufig; Vierhapper brachte sie vom Gipfel des Stirovnik in Montenegro aus einer Höhe von 1600—1800 m ü. d. M. mit. Lecidea (Psora) decipiens Ach. Insel Veglia: an der Straße von der Stadt gleichen Namens nach Marica di Capo, ca. 150 m ü. d. M.; Cherso: am Südost- fuße des Mt. Sis bei Caisole, ca. 380 m ü. d. M.; Arbe: nahe der Stadt Arbe (Baumgartner); Dubacpaß bei Ragusa, zirka 140 m ü. d. M. (Latzel). var. dealbata (Mass.) A. Zahlbr. Insel Giuppana: bei Luka, ca. 80 m ü. d. M., Halbinsel Lapad bei Ragusa, nächst der Begräbniskirche und Crni dol, ca. 350 m ü. d. M. (Latzel). Lecidea (Psora) lurida (Sw.) Ach. Eine in Dalmatien häufige Flechte.e Baumgartner sammelte sie auf Cherso; Latzel bei Metkovic, Ragusa, im Omblatal, auf der Snjeznica bei 900 m ü. d. M. und auf Meleda. Lecidea (Psora) opaca Duf. Eine für die Kalkfelsen Süddalmatiens charakteristische Flechte; um Ragusa nach den Aufsammlungen Latzels häufig, vom Meeresstrande bis zu 900 m ü. d. M. (Snjeznica) beob- achtet; Latzel sammelte sie ferner auf Meleda und Vier- happer auf dem Verma@, ca. 200 m ü. d. M. 380. Catillaria chalybeia (Borr.) Mass., Ricerch. sull’ auton. (1852), p. 79, fig. 161; Beltr., Lichen. Bassan. (1858), p. 175; Arn. in Flora, Bd. LXVII (1884), p. 569; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1901), p. 137. — Biatorina chalybeia Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 907. Auf dem Verma&ö, 400-500 m ü. d. M., an Urgestein (Vierhapper). Oatillaria lenticularis (Ach.) Th. Fr. Insel Lacroma: beim kleinen Molo, auf Kalksteinen (Latze)). u nigroclavata (Nyl.) A. Zahlbr. — A. Zahlbr. Vorarb., 17228 In der Umgebung Ragusas nicht selten, so auf Lapad an Juniperus phoenicea, bei der Villa Gondola an Cupressus, Crni dol an Juniperus Oxycedrus, ferner auf der Südseite der Snjez- 407 nica bei Ragusa vecchia an Fraxinus Ornus in einer Höhe von ca. 850 mü. d. M. (Latze)). Catillaria olivacea (Duf.) A. Zahlbr. Eine der Charakterflechten Süddalmatiens, von Latzel bei Metkovic, Ragusa, Insel Giuppana und auf der Snjeznica (zirka 700 m ü. d. M.) gesammelt; Baumgartner brachte sie von der Insel Cherso, Vierhapper vom Vermat, 400—500 m ü. d. M., mit. var. soredifera A. Zahlbr. nov. var. Thallus tenuior quam in planta typica, soralibus glauco- viridescentibus, rotundis, sessilibus, 0:3—0'8 mm latis, planius- eulis, in superficie pulverulentis adspersus. Apothecia perrara. Halbinsel Lapad, ca. 50m ü. d. M., an Kalk (Latzel Dr. 197, 170). (Fortsetzung folgt.) Personal-Nachrichten. Tit.-Prof. Dr. E. Palla an der Universität Graz wurde zum außerordentlichen Professor daselbst ernannt. Prof. Dr. A. Burgerstein (Wien) erhielt den Titel eines Regierungsrates. Dr. J. Stoklasa, ord. Professor der Landwirtsc haftslehre an der k. k. böhmischen technischen Hochschule in Prag wurde zum Hofrat ernannt. (Hochschul-Nachrichten.) Außerordentlicher Professor Ziegler (Jena) wurde als ordentl. Professor der Botanik an die landwirtschaftliche Akademie in Hohenheim berufen. (Hochschul-Nachrichten.) Prof. Dr. Otto Hoffmann (Berlin) ist am 11. September d. J. gestorben. Prof. Dr. E. Ch. Hansen (Kopenhagen) ist gestorben. (Naturw. Rundschau.) Inhalt der Oktober-Nummer: Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti: Revision der balkani- schen und vorderasiatischen Onobrychis-Arten aus der Sektion Hubrychis. S. 369. — Dr. Rudolf Wagner: Zur Morphologie der Zuchingera axillaris Boiss. et Hohenack. S. 378. — Eugen Wulff: Über Pollensterilität bei Potentilla. S. 384. — Dr. August Ginzberger: Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. (Fortsetzung.) S. 393. — Dr. A. Zahlbruckner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. (Fortsetzung.) S. 398. — Personal-Nachrichten. S. 407. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/8, Rennweg 14, Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. : Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 3 M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4’—, 1898/97 ä M. 10°—. x Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 408 INSERATE. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschien: Lehrbuch der Pharmakognosie von Dr. George Karsten ı Dr. Friedrich Oltmanns Professor an der Universität Halle Professor an der Universität Freiburg i. B. Zweite vollständig umgearbeitete Auflage von G. Karstens Lehrbuch der Pharmakognosie. Mit 512 großenteils mehrfarbigen Abbildungen im Text. Preis Mk. 9, geb. Mk. 10. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch elnlliora Kür die österreichischen Sndeten- u. Alpenländer (mit Ausschluß des Küstenlandes). —- Schulausgabe der „Exkursionsflora“. — Preis broschiert Mark 3°60, in elegantem Leinwandband Mark 4°—. ET SELLER EEE ELSE LEUTE EV] Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage, Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband X 10, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, N- 1. Wien, November 1909. Über die Beziehung zwischen dem Lebermoosthallus und dem Farnprothallium. Von Emma Lampa (Wien). (Mit 13 Textfiguren.) Die Anschauung, nach welcher die Lebermoose, trotz an- scheinender morphologischer Einfachheit, entwicklungsgeschicht- lich höher stehen als die Laubmoose !), erhält eine wesentliche Stütze durch die Tatsache, daß die anatomische Struktur der ersteren einer Organisationshöhe entspricht, die jene der Laub- moose überragt. Wenn diese Anschauung eines weiteren Beweises bedarf, so finden wir diesen zweifellos in der Ontogenese, wobei eindeutig erhellt, daß die erwähnte morphologische Einfachheit nur als Reduktionserscheinung aufgefaßt und verstanden werden kann. Eine kleine Untersuchung über die Keimung der Sporen von Peltolepis grandis ergab weitere, in diesem Sinne verwertbare Ge- sichtspunkte und außerdem eine deutliche Annäherung der Leber- moose an die Farne. Die Sporen von Peltolepis grandis wurden im August 1908 von Prof. v. Wettstein auf dem Wege vom Brenner zur Lands- huter-Hütte gesammelt und mir zur Verfügung gestellt. Anfangs März wurden die Sporen ausgesät. Vierzehn Tage später war auf der Kultur der erste grüne Schimmer zu erkennen, der bei näherer mikroskopischer Betrachtung merkwürdigerweise lauter kleine, ganz besonders schöne Farnprothallien enthielt. Die Pflänzchen wurden ausgesprochen herzförmig, je größer sie wurden. Endlich bemerkte ich an einem etwa 1 mm langen „Farnprothallium“ in unmittel- barer Nähe der Scheitelregion mehrere große und kleine Amphi- gastrien (Fig. 1). Ich hatte also doch die ausgesäten Lebermoose vor mir. au ne R. v. Wettstein, Handbuch der systematischen Botanik, II. Band, . tell. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1909. 31 410 Einige Tage später war allerdings bei allen größeren Pflänz- chen der Lebermooscharakter unverkennbar. Wie gewöhnlich befanden sich die einzelnen Pflänzchen in sehr verschiedenen Entwicklungsstadien und ich konnte deren Auf- einanderfolge ziemlich vollständig beobachten. Ich möchte bei dieser Gelegenheit wieder hervorheben'), daß ich bei den wenigen ganz jungen Pflänzchen, die ich noch fand, auch bei dieser Form nichts sah, was dem in der Literatur noch immer festgehaltenen Keimscheibenphantom?) auch nur entfernt entsprochen hätte. In der ganzen Reihe der Hepaticae wird bei allen Formen, die ich Gelegenheit hatte zu untersuchen, das Lebermoospflänzchen Fig. 1—4. Erklärung im Text. in einer Spitzenzelle des Keimfadens in stets übereinstimmender Weise aus einer Scheitelzelle gebildet, die nach verschiedenen Richtungen Segmente abgibt. Ich muß das betonen, da das „Keim- scheibenstadium“ eine ganz willkürliche Unterbrechung der natür- lichen Aufeinanderfolge — Keimschlauch, aufrechte, beblätterte Jugendform, Übergehen in die morphologisch mehr oder weniger !) E. Lampa, Untersuehungen an einigen Lebermoosen. Sitzungsber. d. kais. Ak. d. Wissensch. Wien, Bd. CXI, Abt. I, und Bd. CXII, Abt. U. 2) V. Schiffner, Die Lebermoose (Engler und Prantl, Natürliche Pflanzenfam.), Illustr. Handwörterbuch der Botanik, herausgegeben von C. K. Schneider, ferner Leitgeb, Untersuchungen an Lebermoosen, Goebel, Organographie d. Pflanzen, II. Teil, usw. 411 reduzierte erwachsene Pflanze — bildet, die nur Schwierigkeiten bereitet. Diese sind um so überflüssiger, als die Quadrantenteilung. aus der die Keimscheibe resultieren soll, tatsächlich gar nicht existiert und offenbar auf eine falsch gedeutete Mißbildung zurück- zuführen ist. Diese von der Scheitelzelle abgeschnittenen Segmente entsprechen dem Wachstumsmodus, nach welchem in ganz ana- loger Weise auch der Gametophyt der Laubmoose und der der Farne gebildet wird. Die jungen Pflänzchen von Peltolepis grandis sind nun jungen Farnprothallien ganz besonders ähnlich. Ich habe die allerjüngsten Stadien, Sporen mit Keimschlauch und den Beginn des Scheitel- zellwachstums wohl gesehen, leider aber nicht gezeichnet. Die jüngsten — gezeichneten — Stadien (Fig. 2 und 3) entsprechen fast vollständig den ungefähr gleichalterigen Pflänzchen von Chrysodium crinitum‘) und Dryopteris Frlix mas?) (Fig. 2, 3 und Fig. 2a, 3a). Nach weiterem Wachstum wird der Thallus ganz ausgesprochen herzförmig und ist kaum von einem Farn- prothallium zu unterscheiden (Fig. 4 und 4a, 5, 6, 8). Die Scheitelzelle ist deutlich zu sehen (Fig. 7). Von der Scheitelzelle werden bei den meisten Pflänzchen nach rechts und links wie beim Farnprothallium Segmente abgeschnitten. Jedes Segment oder doch beinahe jedes endet mit einer Papille. Den meisten Segmenten, die in diesem Jugendstadium entstehen, kommt eine Art selbst- ständigen Wachstums zu, indem sie sich zu Gebilden weiter ent- wickeln, die auch sonst bei Lebermoosen regelmäßig vorkommen Bio.v9). Die Gebilde sind bei vielen Formen im Jugendstadium drei- zeilig angeordnet (vierzeilige oder fünfzeilige Anordnung ist nicht -ausgeschlossen), unabhängig davon, ob die erwachsene Pflanze be- blättert ist oder nicht. Frühere Untersuchungen hatten schon er- geben, daß diese Gebilde ganz zweifellos reduzierte Blätter dar- stellen; diese Gebilde gehen bei den beblätterten Formen im Laufe der individuellen Entwicklung nach und nach in die der betreffenden Pflanze eigentümlichen Blätter über und gestatten eben dadurch den Analogieschluß bei den frondosen Formen’). Junge Pflänzchen von Peltolepis grandis erscheinen nun fast als Kombination aus Lebermoos und Farnprothalium (Fig. 8 und 9). Sie besitzen die reduzierte Beblätterung, wie sie bei den Mar- chantiaceen typisch vorkommt und die ausgesprochen herzförmige Gestalt des Farnprothalliums sowie dessen Wachstumsmodus. Der Entwicklungsgang bei Peltolepis ist folgender: Durch Teilungen in der Scheitelzelle entstehen die Segmente. Wie beim Farnprothallium teilt sich jedes Segment durch eine Querwand zunächst in eine Außenzelle und in eine Innenzelle.. Die Innen- ı) E. Lampa, Über die Entw. einig. Farnproth. Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, Bd. CX, Abt. II. 2) A. Jakowatz, Vergleich. Unters. über Farnproth. Ebenda. 3) E. Lampa, Unters. an einigen Lebermoosen. 31* 412 Se SORT DX Fig. 5—12. Erklärung im Text. 413 zelle bildet den kompakten Teil des Thallus (das Stämmchen). aus der Außenzelle entsteht jenes Gebilde, das als reduziertes Blatt gedeutet worden ist. Das Scheitelzellenwachstum bleibt ziemlich lange erhalten, so daß schließlich eine tiefe Einbuchtung zustande kommt (Fig. 10). Folgende Details sind in der Entwicklung eines Farnprothalliums und der Entwicklung von Peltolepis grandis ge- meinsam. Fast jedes Segment bildet einen deutlich erkennbaren Komplex von Zellen, dessen Außenzellen sich förmlich aus dem festgefügten Teil des inneren Gewebes herauszudrängen scheinen (Fig. 11). Diese Zellgruppen liegen beim Prothallium alle in einer Ebene, während dies bei P. grandis nicht der Fall ist, so lange das Pflänzchen sich in den Jugendstadien befindet; Farn- prothallium und P. grandis zeigen die An- ordnung und Ausbildung der Papillen in einer Weise, die deren Beziehung zum reduzierten Blatt in vielen Fällen deutlich erkennen läßt. Die morphologische Er- scheinung beider ist bis zu einer be- stimmten Entwicklungsstufe auffallend übereinstimmend. Die gleiche Gesetz- mäßigkeit des Aufbaues gestattet die Annahme eines gleichen Bil- dungsgesetzes für ein typisches Farnprothallium und P. grandıs. Da P. grandis sich im allgemeinen voll- ständig der Ontogenese der Marchan- tiaceen anschließt, ergibt sich somit die Identität der Entwicklung von Farn- prothallium und mindestens der Marchan- tiaceenreihe. Die Übereinstimmung in bezug auf die Papillen wurde schon hervor- gehoben. Auch die Amphigastrien gehen aus den Papillen hervor; sie werden Fig. 13. Erklärung im Text. dann durch Teilungen der einen Zelle, aus der die Papille besteht, vielzellig oder bleiben auch ohne Weiterentwicklung als bloße Papille erhalten (Fig. 12). Ich möchte darauf hinweisen, daß z. B. bei Fossombronia pusilla das junge Pflänzchen deutliche Beblätterung nach drei Richtungen im Raume aufweist und daß in diesem Stadium alle „Blätter“ gleichartig sind (Fig. 13). Später wird die Beblätterung zweizeilig, während die dritte Blattreihe reduziert wird und von dem dritten Blatt häufig nur eine Papille übrig geblieben ist. Auffallend ist auch die Übereinstimmung noch unentwickelter oder reduzierter Amphi- gastrien mit diesem Übergangsstadium von Fossombronia und übrigens auch anderer Lebermoose. Die Annahme, daß die Pa- pillen an den Enden der Segmente der Yarnprothallien die letzten Überbleibsel der Blätter sind, erfährt eine weitere Stütze 414 durch das Verhalten von P. grandis in bezug auf diese Papillen. Bei den Prothallien verschiedener Farne fehlen Papillen fast voll- ständig. Auch manche Pflänzchen von P. grandis zeigen eine auf- fallende Armut an Papillen — ohne ersichtlichen äußeren Grund. Es ist ganz ausgeschlossen, daß bei einer Kultur von 1 dm? Größe für die verschiedenen Pflänzchen verschiedene äußere Einflüsse Geltung haben können. Vielmehr ist anzunehmen, daß ein an sich reduziertes funktionsloses Organ gelegentlich nicht mehr sichtbar wird. Das Gleiche darf wohl von der ungleiehen Deutlichkeit des selbständigen Weiterwachsens der Segmente gesagt werden. Frühere Untersuchungen hatten ergeben'), daß die Wachs- tumsgescehichte des Gametophyten der Laubmoose, Lebermoose und der Farne innere Beziehungen erkennen läßt, die die An- nahme eines gleichen Bildungsgesetzes gestatten. Die Laubmoose zeigen die primitivste Anwendung dieses Gesetzes ohne sonderliche Ablenkungen. Die Lebermoose lassen in den Jugendstadien des Gametophyten eine Übereinstimmung mit den Laubmoosen erkennen, die um so länger erhalten bleibt, je weniger anatomisch differenziert sich der Gesamtorganismus repräsentiert. Bei Anthoceros ist diese Übereinstimmung nur mehr an- deutungsweise erhalten. Anthoceros zeigt aber durch ein Assimi- lationsgewebe in seinen Sporophyten den Beginn der Selbständig- keit dieser Generation und damit einen Zusammenhang in dieser Richtung mit den Farnen. Die Entwicklungsgeschiehte des Farn- prothalliums hatte die Vorstellung ausgelöst, daß auch dieser flächige Organismus eine Differenzierung in Stämmchen und Be- blätterung erkennen lasse. Die Ontogenese von Peltolepis grandis scheint den Weg zu zeigen, auf welchem diese Reduktion erfolgt ist, die offenbar durch dasÜÜberwiegen der geschlechtlichen Generation bei den Farnen zwangläufig wurde. Ich möchte noch darauf hinweisen, daß der Gametophyt der Jungermanniaceen morphologisch am meisten jenem der Laubmoose gleicht und daß das Protonema- stadium einiger zu diesen gehörenden Formen (Nardia hyalina, Lophoeolea heterophylla, Cephalozia bicuspidata) sich dem Moos- protonema insofern nähert, als es vielzellig und verzweigt ist und zuweilen mehr als ein Lebermoospflänzchen zur Entwicklung ge- langen läßt, während die Marchantiaceen und Anthocerotaceen wie die meisten Farne nur einen wenigzelligen, unverzweigten Keim- faden besitzen. Die Annahme, daß die Lebermoose den Farnen näher stehen als die Laubmoose und daß es vor allem die an- scheinend einfachen Formen unter den ersteren sind, in denen diese Beziehung zum Ausdruck kommt, besitzt demnach in ver- schiedenen Richtungen Stützpunkte. Herrn Prof. v. Wettstein bleibe ich dankbar verpflichtet für die gütige Erlaubnis, in seinem Institute arbeiten zu dürfen. we °) E. Zederbauer, Untersuch. über Anlage und Entw. der Knospen einiger Laubmoose (Österr. botan. Zeitschr., Jahrg. 1902, Nr. 2 u. 3), und die früher zitierte Literatur. Über Pollensterilität bei Potentilla. Von Eugen Wulff (Simferopol, Rußland). (Schluß.?) 53 Ei | =8 8 Name der Spezies 3 Fundort Datum = a 3 2 3 Potentilla Salesowian«a Steph. ||13*93 Wien: Bot. Garten 30. V. 1908 — alba 3'51| Venetia: Prov. di Treviso | 20. VI. 1904 |H.M. — alba L. 4-91 Schweiz 10. V. 1891 |H.M. — alba L. 7:08 Wien: Bot. Garten 18. V. 1908 — sterilis (L.) Garcke 3°69| Oberfranken: Bamberg | 15. VI. 1900 ,H.M. — sterilis (L.) Garcke 6-21 | Thuringia: prope Erfordiam | 21. VI. 1892 |H. M. — rupestris L. (Gartenform) 9:39 Wien: Bot. Garten 21. V. 1908 — rupestris L. (Gartenform) 1468 Wien: Bot. Garten 21. V. 1908 — arguta Pursh 37-71 Wien: Bot. Garten 30. V. 1908 | — nepalensis Hook. 10:43 Wien: Bot. Garten 23. VI. 1908 — argentea L. | | v. incanescens (Opiz) Focke f. angustisecta Th. W. 13-2 Bei Wien: Hütteldorf 12. VI. 1908 — argentea L. v. typica Beck f. angustisecta (Saut.) 3741| Rußland: bei Simferopol | 8. VII. 1908 (Kilburun) argentea L. v. ? 152°09 Wien: Bot. Garten 27. V. 1908 — camescens Bess. v. typica Beck f. virescens Th. W. 1723| Rußland: bei Simferopol |18. VII. 1908 (Kilburun) — camescens Bess. 20:82 Mähren: Znaim 11. VI. 1894 |H.M. — camescens Bess. 35-72 | Transilvania:prope „Torda“ | 29. VI. 1891 H.M. — hirta L. v. pedata Koch 15-21 Wien: Bot. Garten 2. VI. 1908 — hirta L. v. pedata Koch? 70:27 Wien: Bot. Garten 29. V. 1908 — taurica Willd. 19:03 | Rußland: bei Simferopol | 21. VI. 1908 (Kilburun) — taurica Willd. v. Calkeri Th. W. 26°02, Rußland: bei Simferopol |11. VII. 1908 | (Tataikoi) — supina L. 5-71) Bei Wien: Alte Donau |23. VI. 1908 — kwurdica Boiss. et Hoh. 586 Wien: Bot. Garten | 11. VI. 1908 — pyrenaica Ram. 6:87 Wien: Bot. Garten 25. V. 1908 — pyrenaica Ram. 12-66 | Frankreich: in d. Pyrenäen | 11. VII. 1892| H.M. — dubia (Crtz.) Zimm. 18:67 Tirol: Sterzing 24. V11.1891|H.M. — dubia (Crtz.) Zimm. 25-46 N.-O.: Schneeberg 18. VI. 1908 — dubia (Crtz.) Zimm. 32°93| Korma Urata, Canalthaler | ? VI. 1883 H.M. Mittagsk. — aurea L. 18 33| Steiermark: Bösenstein ? H.M. — aurea L. 23-33 N.-O.: Schneeberg 18. VI. 1908 1) Vgl. Nr. 10, $. 384. 416 Name der Spezies % steriler Pollenkörner Fundort Potentilla aurea L. lslaislelells) 32-84 | Obersteiermark: bei Sekkau | opaca L. ‚13 01 Schleßlitz bei Pünzendorf ES ı14°68 Schweden: Scania, Lacka- | | langa Be ı18:-84| Danien: Bekke ved | | Frederikssünd N. 20-91) Mähren: Pöltenberg bei | Znaim I 26-92 | Mähren: Leipnik, Horicko ER \27-15| Bei Wien: St. Veit I 1 37-37 Ungarn: Güns Saas "61:54 Bayern: Straße zw. Din- | golfing und Pilsing ausiralis Kras. 14-36 Istria: Muggia s a ı17 | Forojulia: Sagrado, Carso f duinensis ; E 18:15 Herceg.: Ruiste, Porim pl. = ” 1123-08 Istria: Monte Planik e . 123-46| Dalmatia: Insel Arbe . n 32 69 Istria: Monte Maggiore z 3 133 Tergeste 5 „ 40:58 | Triest: Boschetto verna L. |14-13 | Mähren: Znaim, Thayathal verna L. | v. Amansiana F. Schltz. 18:19 France: & Aulney verna L. 2 "31 Gotlandia, Hejde verna L. | | v. pseudo-incisa Th. W. 25-68 Schweiz: bei Zürich verna L. | | v. pseudo-incisa Th. W. '25°78| Thüringen: Rödel bei | Gaterndorf verna L. | | v. hirsuta DC. \27°66 | Cretta, Äpennin Genuens. verna L. | | v. typica Th. W. ‚28-50 Mähren: Znaim, Thayathal verna 1. | | v. incisa Tsch. 133-50 Mähren: Leipnik verna L. | v. meisa—pseudo-incisa 35-13) Thüringen: Gaterndorf verna L. I v. Billotwi (Boul.) Brig. 88-94 | Lot etGaronne: pres d’Agen verna L, 62-09| Thüringen: Leitzendorf verna L. v. pseudo-incisa Th. W. 62-17 | Schweiz: bei Zürich verna L v. pseudo-incisa Th. W. 72-08 | Thüringen: Jena Gaudini Grml. v. longifolia (Borb.) Th. W. | f. glandulosa Th. W. 2026 Friaul: Sagrado Gaudini Grml. | | v. typicae proxima 20:36 Schweiz: Samden, Engadin Gaudini Grm!. v. typica Th. W. I23°93 | Schw.:Bovernier aMontelou Datum Anmerkung P) ? V. 1902 25. V. 1898 || 27. V. 1897 12. V. 1893 |) ? VL. 1899 ? 30. V. 1891 ? V. 1902 IV. 1905 5. 17. IV. 1905 25. V. ? 13. V. 1899 | 10. IV. 1908 2 EB m HE Bmmmmmm mm mem Mm m MER E BE EE EEEEEEE BEE EEEE E E BEE ? 6. V. 1895 29. IV. 1894 8. IV. 1882 | 3. VI. 1885 17. IV. 1885 | ? V. 1882 21. IV. 1893| H. ıH. H. 15. V. 1898 ? VI. 1899 ? 25. IV. 1885 ? V. 1887 | 6. V. 1889 ? V.1882 | FEEBREEESE m m mem Bi 1 17. IV. 1905 | H. IH. H. M. 8. VI. 1895 25. V. 1893 417 5 Ei Name der Spezies 83 Fundort Datum = no a | 85 | a, Bann << _ Potentilla Gaudini Grml. | v. typica Th. W. | f. glandulosa Th. W. 12751 Venetia 15. V. 1904 |H.M. Potentilla Gaudini Grml. 130°72| Schweiz: Bransan, Valais | 28. IV. 1887 |H.M. — Gaudini Grul. 36:85 Tirolia: Oenipontum ? IH.M. — Gaudini Grml. | v. virescens Th. W. | r | f. (parce-) glandulosa Th. W. | 75°26 | N.-Ö.: Raabs a. d. Thaya | 12. V. 1907 \H.M. — arenaria Borkh. \ 537 Rußland: Vilna 31. V. 1894 |H. M. = u £ 11:34 Rußland: Riga ? IV. 1898 |H.M. _ R X ı14 | Rußland: Gouv. Moskau | 21. V. 1899 |H.M. — «+ |14'26 | Bayern: Gaschinger Heide | 17. IV. 1902 |H. M. B B e 19-62 ? 25. V.1899 |H.M. —_ 4 - 1122-05 Breslau: Hünern ? IV. 1881 |H.M. E 5 # 22-22 Gotlandia: Visley 25. V.1883 |H.M. E- s “ 29-44 | Bei Wien: Perchtoldsdorf ? H.M. _ L 9 134:53| N.-O.: Loiben bei Krems | 17. IV. 1904 |H.M. has \ x 3975 Gotlandia: Oisby ? H.M. _— R en ‚409 Mähren: Znaim 29. VI. 1893 \H.M. = x x |55°09 Bei Wien: Mödling ? V. 1907 \H.M. — Tommasiniana F. Schltz. 6-11 Trebevid bei Sarajevo 24. III. 1895 |H.M. E_ 2 5 A 8-35 Serbien: Pirot ? IV. 1892 |H.M. a £ . : 9-46 Triest: Barcola 11. V. 1905 |H.M. Be E & ® 33-76 Triest: Opdina 7. IV. 1907 |H.M. _ 5 5 h 36-9 Istria: Prosecco-Opöina | 22. IV. 1891 | H.M. _ a 7 = 36-31 Istria: St. Canzian ? IV.1908 \H.M. = R P ’ 38:98 Dalmatia ? IV.1886 |H.M. — a . 4: 41:77 Istria: Pola ? IV.1881 |H.M. _ ä 5 > 4677 Bosnia: Travnik 26. IV. 1891 |H.M. — velutina Lehm. ' 5-31 | France: Bouches du Rhöne, ? V.1890 |'H.M. — velutina Lehm. 7:34 Hispania orvientalis | 15. V. 1895 |H.M. — Tormentilla (Crtz.) Neck. 2-9 | Bei Wien: Kahlenberg | 24. V. 1908 — ® A R 11297 Rußland: Kursk 114. VIII. 1899| H. M. _ r - : 16-91 | Bei Wien: Moosbrunn | 31. V. 1908 Bu “ n h 17:73 Polen: Wojnöw 1002.1897 H.M. — reptans L. 552 | Rußland: bei Simferopol | 8. VII. 1908 (Kilburun) | r en 6°05 Wien: Bot. Garten 23. VI. 1908 > R 10°71| Rußland: bei Simferopol 21. VII. 1908 (Kilburun) e h 1156| Rußland: bei Simferopol | 21. VI. 1908 (Eski-Saroj) _ n = 14:28 Wien: Garten bei d. Biol. | 11. VI. 1908 Versuchsanstalt Box \, 16-18 Bei Wien: Mödling 6. VI. 1908 En » » 17:74 | Wien: Bot. Garten (wild!) | 15. VI. 1908 — anserina L. v. vulgaris Hayne 8:37 Bei Wien: Himberg 31. V. 1908 — anserina L. v. vulgaris Hayne |27-39 Himalaya ? H.M. — anserina L. | v. vulgaris Hayne 34:13 Wien: Bot. Garten (wild!) | 15. VI. 1908 418 Die angeführten Zahlen zeigen die starke Desorganisation des Pollens in der Gattung Potentilla auf das deutlichste. Es ist sehr möglich, daß es Arten gibt, die ich nicht untersucht habe, mit normalem Pollen, aber ich habe bei keiner der obenerwähnten Arten einen absolut fertilen Pollen angetroffen, obgleich es freilich auch keinen einzigen völlig unfruchtbaren darunter gab. So ist also Potentilla in bezug auf den Zustand ihrer männ- lichen Organe völlig verwandt mit den ihr nahestehenden Gattungen Rubus, Rosa und Alchemilla. Von der Mischkörnigkeit der beiden ersten war sehon die Rede. Wir wollen uns jetzt länger bei ihnen aufhalten. Der perzentuelle Inhalt des unfruchtbaren Pollens bei den Rubus-Arten ist von niemandem speziell untersucht worden und wir haben bloß mehr oder weniger häufige Hinweise darauf. Ein völlig normaler Pollen: ist nach Focke (8) nur bei einer ganz ge- ringen ‘Anzahl von Rubus-Arten angetroffen worden. In der Sy- nopsis von Ascherson und Graebner (2) weist Focke auf die Reihe Moriferi hin, die durch zahlreiche Arten in Europa ver- treten sind. Diese Reihe verteilt sich auf eine Unmenge von Arten und Unterarten, die durch zahllose Übergangsformen miteinander verbunden sind. Dabei sind nicht nur die gut abgegrenzten Arten, sondern auch viele Übergangsformen vollkommen fruchtbar und samenbeständig; doch enthalten, mit wenigen Ausnahmen, alle in ihrem Pollen eine größere oder geringere Anzahl von tauben Körnern. Die sehr eharakteristische, weit verbreitete und konstante Art Rubus suberectus hat einen Pollen mit einer beschränkten Zahl normaler Pollenkörner. R. bifrons, R. myricae, R. vestitus, AR. humifusus, R. cereophyllus, R. gratus haben einen mehr oder weniger stark mischkörnigen Pollen. Lidforss (16) gibt den Prozentsatz des sterilen Pollens für einige Rubus-Arten an: R. pli- catus 50—70%. R. thyrsanthus 99%, R. villicaulis 67%, R. Koehleri 50%, R. nemoralis 50%, R. Kielanensis 40—50%, R. oreogeton 55—60%; für R. caesius schwankt dieser Prozentsatz zwischen 10und50% (S.283). Trotz dieses in manchen Fällen so hohen Prozentsatzes der Unfruchtbarkeit des Pollens hat die Gattung Rubus nach den Untersuehungen von Strasburger (18) nicht die Fähigkeit geschlechtlicher Vermehrung eingebüßt, denn die übrig bleibenden guten Pollenkörner besorgen die Befruchtung. Strasburger hat den Embryosack des hubus fruticosus, des R. biflorus mit stark degeneriertem Pollen, sowie R. leucodermis untersucht und hat in allen drei Fällen gar keine Abweichung vom normalen Verhalten gefunden. Betreffs des Pollenzustandes in der Gattung Rosa haben wir noch weniger Daten. Focke (6), der den Pollen mehrerer Arten dieser Gattung geprüft hat, sagt, daß alle Arten mit gemischtem Pollen zu der Sektion Canineae Christs gehören, trotzdem diese Sektion sehr konstante und weitverbreitete Arten umfaßt. Stras- 419 burger (18) hat den Pollen der R. rubrifolia zur Hälfte steril gefunden, bei R. glutinosa sogar nur eine geringe Zahl von normal entwiekelten Pollenkörnern konstatieren können. Was den Sexualvorgang betrifft, so scheint er hier ebenso normal abzulaufen, wie in der Gattung Aubus. Die von Stras- burger untersuchten Rosa livida, R. cinnamomea, R. rubiginosa, R. canina wiesen eine ganz normale Embryoentwieklung auf. So haben also die Ursachen, welche bei der Gattung Rosa ebensowohl wie bei der Gattung Aubus eine partielle Unfruchtbarkeit des Pollens hervorgerufen haben, die weiblichen Organe und den Modus der Vermehrung unberührt gelassen. In der Gattung Alchimilla haben wir eine bedeutende Ver- stärkung der Unfruchtbarkeit des Pollens, die sien an der Ent- wieklung des Embryosackes äußert und dazu führt, daß die ge- schlechtliche Vermehrung durch Parthenogenesis ersetzt wird. Nach dem Grade der Unfruchtbarkeit des Pollens kann man die Arten der Gattung Alchimilla in drei Gruppen verteilen ; zu der ersten gehören die Arten mit völlig desorganisiertem Pollen und ohne geschlechtliche Vermehrung, zu der zweiten die Arten, bei denen noch ein geringer Prozentsatz normalen Pollens erhalten ist, wie A. frigens, A. fissimima mit 33% normalen Pollens, A. decumbens. Für diese letztere Art ist es interessant, daß ein Exemplar, welches in Ober-Savoyen gefunden wurde, einen gewissen Prozentsatz nor- malen Pollens enthält, während ein Exemplar derselben Art aus den Greyerzen Alpen (Freiburg) einen fast durchwegs untauglichen Pollen hatte. Bei der A. fissimima geht die Embryoentwicklung, ungeachtet der 33% tauglichen Pollens, auf parthenogenetischem Wege vor sich. Zur dritten Gruppe endlich gehören die Arten mit normalem Pollen und normaler geschlechtlicher Vermehrung — das sind fast ausschließlich die subnivalen Arten. Auch hier gibt es Ausnahmen; so hat die A. pallens ausschließlich schlechten Pollen. Zu dieser selben Gruppe gehören die von Strasburger untersuchten mittel- und südamerikanischen sowie die afrikanischen Alchimilla-Arten mit völlig normal entwickeltem Pollen und mit geschlechtlicher Vermehrung. Dies bringt Strasburger (18) zu dem Sehlusse, daß bei diesen Arten „ihre ursprünglichen sexuellen Verhältnisse noch fortbestehen* (S. 104). Ich glaube mich nicht sehr zu irren, wenn ich sage, daß die von mir untersuchten Potentilla-Arten dem Zustande ihres Pollens nach eine Mittelstellung einnehmen zwischen Kubus, Rosa und Alchimilla, da einerseits keine einzige Potentilla-Art absolut pollen- fertil war, was wir bei einigen Arten von Rubus und Rosa beob- achten, anderseits keine einzige Art einen solchen Grad von Des- organisation des Pollens aufwies, wie dies bei den meisten Alchi- milla-Arten der Fall ist. 420 Die Frage nach der Ursache der Pollensterilität bei Poten- tilla ist derzeit einer Lösung ebensowenig zugänglich, wie in anderen, analogen Fällen, in denen sie vorkommt. Es wurden weiter oben die drei möglichen Erklärungen angeführt für die Entstehung der Pollensterilität, aber keine einzige gibt uns im vorliegenden Falle eine Antwort auf die uns interessierende Frage. Denn wir können für jede einzelne dieser Erklärungen mehr oder weniger bestätigende Tatsachen anführen, aber keine einzige Tatsache finden wir, welche gestatten würde, irgend einer von den drei Ursachen den absoluten Vorzug zu geben. Für die Entstehung von Arten in der Gattung Potentilla auf dem Wege der Bastardierung spricht: erstens die Fruchtbarkeit der Bastarde, z. B. P. opaca X verna, P. arenaria X verna, P. argentea X camescens und andere (Wolf, 25). Die von mir unter- suchten zwei Exemplare der P. aryyrophylla X atrisanguinea (Gartenhybride) hatte folgenden Gehalt an sterilem Pollen: 1,51 BODENSEE. (Wien, botan. Garten, 23. Juni 1908). 2. 30:86% -.... (Wien, botan. Garten, 26. Mai 1908). Tischler (19) weist auf den Bastard P. verna X opaca hin, weleher, ungeachtet der zwei Drittel untauglicher Pollenkörner, dank der übrigen, normalen Pollenkörnern vollkommen fruchtbar ist, und an den Orten seines natürlichen Wachstums oft beide Eltern verdrängt. Zweitens machen der starke Polymorphismus einiger Arten und der Reiehtum an Ubergangsformen, z. B. bei der P. argentea, P. apaca, P. verna, P. Gaudini und anderen, die Rolle der Bastar- dierung bei ihrer Entstehung möglich. Trotzdem kann auf diese Weise das Auftreten der Sterilität bei den von mir untersuchten Arten kaum erklärt werden. Dagegen spricht der Umstand, daß, mit einigen Ausnahmen, keine Über- gangsformen, sondern Pflanzen, die genau bestimmt werden konnten, untersucht worden sind. Nur in einigen Fällen können Zweifel be- stehen, hauptsächlich betreffs der Varietäten der Potentilla Gau- dini, und zwar deswegen, weil Th. Wolf (25) die ganze Art als eine von Bastardherkunft bezeichnet. Aber wenn man selbst den schlechten Pollenzustand der polymorphen Arten durch Bastar- dierung erklärt, so bleibt doch die Sterilität der anderen, gut ab- gegrenzten Arten unerklärlich, die doch oft einen recht hohen Prozentsatz erreicht, wie z. B. bei P. taurica var. Callieri mit 26°02% oder bei P. anserina var. vulgaris mit 34°13%. Die Pollensterilität bei Potentilla als Begleiterscheinung von Mutationen anzunehmen, haben wir gar keinen Anlaß, wenn auch plötzliche Veränderungen in einigen Fällen bekannt sind. Die An- gaben in der Literatur über diese Veränderungen sind, soviel mir bekannt ist, sehr spärlich. Wolf (25) spricht in seiner Monographie von plötzlichem Auftreten einer einzelnen Pflanze oder einer ganzen Gruppe von 421 Pflanzen mit sehr stenopetalen oder hellgelben Blüten mitten in einer Art mit platypetalen oder dunkelgelben Blüten. Domin (5) beschreibt das plötzliche Auftreten der P. verna L. mut. mono- phylla mitten unter typischer P. verna. Wie sich diese plötzlichen Mutationen an den Sexualorganen der Pflanzen äußern, darauf weisen die Autoren nicht hin und des- wegen muß jede Annahme betreffs des Zusammenhanges der Steri- lität mit der Mutation als aus der Luft gegriffen erscheinen. Es bleibt nun die dritte und, wie mir scheint, am meisten wahrscheinliche Ursache übrig, der Einfluß der äußeren Wachs- tumsbedingungen der Pflanze auf die Entwicklung des Pollens. Es ist bekannt, daß die Einwirkung von Trockenheit oder Feuchtigkeit, von sonnigen oder schattigen Standorten einen starken Einfluß auf die Bildung der Potentilla-Formen ausüben. Außerdem schafft die Veränderlichkeit einiger Potentilla-Arten in verschiedenen Jahreszeiten — Saisondimorphismus — große Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der Varietäten. Diesem Saisondimorphismus sind unter anderem unterworfen die P. argentea, die Arten der Verna- gruppe und andere. Die häufigen Standortsformen, wie z. B. P. argentea var. decumbens, welche nach der Annahme Wolfs (24, S. 25) nur „eine üppige Standortsform der argentea typica ist, die man wahrscheinlich leicht aus dieser auf fettem Gartenlande, be- sonders an etwas feuchten und schattigen Stellen, ziehen könnte“, weisen auf den starken Einfluß der äußeren Bedingungen auf das Aussehen der Potentilla hin. Daß dieser Einfiuß sich nieht nur an den vegetativen Teilen der Pflanze kundgibt, sondern auch Veränderungen in ihrem Sexual- system hervorruft, wissen wir aus dem obenangeführten Beispiele der verschiedenen Reaktion des Pollens der P. Tormentilla auf die Einwirkung von Wasser, und zwar davon abhängig, ob die Pflanze vorher in trockener oder feuchter Luft gewachsen war. Wir wissen es auch aus den erwähnten Versuchen von Tischler, die eine völlige Unfruchtbarkeit des Pollens unter dem Einflusse der ver- änderten äußeren Lebensbedingungen der Pflanze hervorgerufen hatten. Alle diese Tatsachen veranlassen mich, anzunehmen, daß die Pollensterilität der Potentilla-Arten, wenn nicht ausschließlich, so doch hauptsächlich durch den Einfluß äußerer Bedingungen hervorgerufen ist. Nur so läßt sich eine so starke Variierung im Prozentsatze der Pollensterilität erklären bei einer und der- selben Art an verschiedenen Standorten, wie wir es bei der Mehrzahl der untersuchten Arten finden. Als Beispiel können die die Arten Aureae dienen, als solche, die von mir am gründlichsten untersucht wurden: bei P, opaca variiert das Sterilitätsverhältnis zwischen 13°01% und 61'54%; bei P. arenaria zwischen 5°37% und 55°09%; bei P. verna zwischen 14°13% und 72°08% usw. Natürlich kann dies nur als Annahme gelten, solange diese Tatsachen nicht an Ort und Stelle durch unmittelbare Beobachtung kontrolliert sind. 422 Jedoch wage ich es, auf Grund der gewonnenen Resultate, zu behaupten, daß die Sterilität fast aller untersuchten Arten aus der Gruppe der Aureae, ebenso wie wahrscheinlich auch die der anderen, keine zufällige Erscheinung ist, die der Pflanze bloß am gegebenen Standorte zukommt, sondern eine Allgemeinerscheinung für diese Arten darstellt. Auf diese Weise kann die Annahme Kupffers (14), daß die Pollensterilität der P. verna der ostbaltischen Flora nur für diese Gegend charakteristisch ist und daß sie das Resultat der Bastar- dierung darstellt, mit den von mir gewonnenen Tatsachen nicht in Einklang gebracht werden. Eben deshalb kann die Anwendung der von Kupffer vorgeschlagenen „Kölreuterschen Methode“ der Abgrenzung der Pflanzenarten für Potentilla kaum zu irgendwelchen Resultaten führen, da man sonst gezwungen sein würde, alle 25 Arten, die ich untersucht habe, für Arten von Bastardher- kunft zu erklären. Die Pollensterilität bei Potentilla, ebenso die früher angeführten Beispiele von sterilen Pflanzen, die zu den reinen Arten gehören, geben Grund zu behaupten, daß die Grund- voraussetzung Kupffers, die Pollensterilität komme nur Bastarden zu, nieht richtig ist. Es bleibt nur noch übrig, festzustellen, ob ein Zusammenhang existiert zwischen der Pollensterilität der Potentilla mit dem Poly- morphismus dieser Gattung. Diese Frage ist nieht leicht zu lösen, da die Antwort von der Ursache der Sterilität selbst abhängen wird. Wenn Bastardierung oder Mutationen die normale Entwick- lung des Pollens gestört haben, so wird der Polymorphismus die primäre, die Sterilität die sekundäre Erscheinung sein, letztere also ein Resultat des Polymorphismus. Ist aber die Pollensterilität dureh äußere Bedingungen hervorgerufen, so besteht in diesem Falle gar kein Zusammenhang zwischen der Unfruchtbarkeit des Pollens und dem Polymorphismus. Ein soleher wäre nur dann möglich, wenn eine Störung der normalen geschlechtlichen Vermehrung, als Re- sultat der Pollensterilitäit und Parthenogenesis an deren Stelle nachgewiesen worden könnte. In einem solchen Falle würde, wie Murbeek (17) für Alchimilla annimmt, jede Veränderung der Pflanze eine bleibende sein, und würde in der gleichen Gestalt auf die Nachkommenschaft übertragen werden zufolge der ausschließ- lich vegetativen Fortpflanzung. Indem ich alles oben Angeführte zusammenfasse, komme ich auf Grund der von mir bei der Untersuchung des Pollens von Po- tentilla gewonnenen Resultate zu folgenden Schlüssen: 1. Alle von mir untersuchten Potentilla-Arten weisen einen höheren oder geringeren Grad der Desorganisation des Pollens auf. 2. Diese Pollensterilität ist derjenigen bei den der Potentilla verwandten Gattungen Rubus, Rosa und Alchimilla analog. 423 3. Die Ursache dieser Sterilität läßt sich nicht genau fest- stellen; man kann jedoch auf Grund der bedeutenden Schwankungen des Prozentsatzes der sterilen Pollenkörner in einer und derselben Art an verschiedenen Standorten annehmen, daß diese Sterilität eine Folge des Einflusses der äußeren Lebensbedingungen der Pflanze ist. 4. Die „Kölreutersche Methode“ Kupffers, die die be- deutende Sterilität des Pollens bloß als die Folge der Bastardierung ansieht, ist für die Auseinanderhaltung der Potentilla-Arten nicht anwendbar. 5. Wenn man annimmt, daß die Pollensterilität bei Potentilla durch äußere Bedingungen hervorgerufen ist, so könnte ein Zu- sammenhang zwischen dieser Sterilität und dem Polymorphismus dieser Gattung nur in dem Falle bestehen, wenn das Eintreten der Parthbenogenesis an Stelle der geschlechtlichen Vermehrung erwiesen werden könnte. Die unmittelbare Beobachtung und Untersuchung des Pollens bei Potentilla an verschiedenen Standorten einerseits, die Unter- suchung des Embryosackes anderseits könnten vielleicht neues Licht bringen in die Lösung dieser Frage'). Zum Schluß möchte ich noch meinem sehr verehrten Lehrer, Herrn Prof. R. v. Wettstein, sowie jenen, die mich bei der Arbeit unterstützt haben, meinen besten: Dank aussprechen. Wien, Botanisches Institut. Literaturverzeichnis. 1. Amelung E. Uber Etiolement. Flora, Bd. 78, S. 204. 1894. 2. Ascherson und Graebner. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Bd. 6/1, Leipzig, 1900—1905. 3. Correns C. Zur Kenntnis der Geschlechtsformen polygamer Blüten- pflanzen. Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 44, 8. 124, 1907. 4. Darwin Ch. Die Wirkungen der Kreuz- und Selbstbefruchtung im Pflanzenreich. Deutsch von Carus. Stuttgart, 1894, 5. Domin K. Studien zur Entstehung der Arten durch Mutation. Beih. z. bot. Zentralbl., Bd. 23, II. Abt., S. 15. 1908. 6. Focke W. O. Die Pflanzenmischlinge. Berlin, 1881. 7. Focke W. O. Über polymorphe Formenkreise. Englers bot. Jahrb., Bd. 5, S. 50. 1884. 8. Focke W. O. Synopsis Ruborum Germaniae. Bremen, 1877, 9. Geerts J. M. Beiträge zur Kenntnis der cytologischen Entwicklung von Oenothera Lamarckiana. Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. 26, H. 8, S. 608. 1908. ’ 10. Jen&iö A. Untersuchung des Pollens hybrider Pflanzen. Österr. bot. Zeitschr., Bd. 50, 8. 1. 1900. 1) Während der Fertigstellung dieser Arbeit hat Janczewski die Re- sultate seiner Untersuchungen über die Antheren der Gattung Ribes veröffent- licht (Sur les antheres steriles des groseilliers. Bull. intern. de l’aead. d. sc. de Cracovie, nr. 7, 1908), nach welchen bei manchen Arten dieser Gattung oft Pollensterilität vorkommt. 424 11. Kerner A. v. Können aus Bastarden Arten werden? Österr. bot. Zeitschr., Bd. 21, S. 34. 1871. Kerner A. v. Das Pflanzenleben, Bd. II, S. 517—532. Leipzig und Wien, 1898. “ 12. Klebs G. Über Variationen der Blüten. Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 42, S. 155. 1906. 13. Korschinsky $. Heterogenesis und Evolution. Flora, Bd. 89, Ss. 240—363. 1901. 14. Kupffer K. Kölreuters Methode der Artabgrenzung. Acta Horti Univ. Imp. Jurjevensis, T. VI. 1905. 15. Lidforss B. Zur Biologie des Pollens. Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 29, $. 1. 1896. 16. Lidforss B. Weitere Beiträge zur Biologie des Pollens. Pringsh, Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 33, S. 232. 1899, 17. Murbeck S$. „Parthenogenetische Embryobildung in der Gattung Alchimilla. Lunds Univ. Arsskritt, Bd. 36. Lund, 1901. 18. Strasburger E. Die Apogamie der Eualchimillen. Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 41, S. 88—164. 1905. 19. Tischler G. Weitere Untersuchungen über Sterilitätsursachen bei Bastardpflanzen. Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. 25, S. 376. 1907. 20. Tischler @. Zellstudien an sterilen Bastardpflanzen. Archiv f. Zell- forschung, Bd. I, H. 1, 8. 33. 1908. 21. Vöchting H. Über den Einfluß des Lichtes auf die Gestaltung und Anlage der Blüten. Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 25, S. 149. 1893. 22. Vries H. de. Mutationstheorie, Bd. I, II. Leipzig, 1901—1903. 23. Wettstein R. v. Uber sprungweise Zunahme der Fertilität bei Bastarden. Wiesner-Festschrift, S. 308. Wien, 1908. 24, Wolf Th. Potentilla-Studien, I, II. Dresden, 1901—1903. 25. Wolf Th. Monographie der Gattung Potentilla. Bibliotheca botanica, Bd. 16, H. 71. Stuttgart, 1908. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Ono- brychis-Arten aus der Sektion Zubdbrychis. Von Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Mit Tafel VII und zwei Textabbildungen.) (Fortsetzung.) !) Systematik, Synonymie und Verbreitung der einzelnen Arten: Seetio: Eubrychis DC., Mem. sur la fam. des Legumi- neuses, p. 347 (1825), p. p. — Sect. Euonobrychis $ 2 Eubrychideae Bunge in Boissier, Fl. orient. II, p. 526 (1872). Subseetio: Macropterae Hand.-Mzt. (nov.). Diagnosis vid. sub Nr. 15 et 6a clavis. 1. Onobrychis petraea (Marsch. a Bieb.) Fisch, — Hedysarum petraeum Marsch. a Bieb. in Willd., Spee. plant. III, 2, p. 1217 (1803). Onobrychis petraea Fischer, Catalogus horti 1) Vgl. Nr. 10, 8. 369. 425 Gorenkensis, p. 73 (1812), seeund. M. a B., Fl. Taurico - Caucas. III, p. 484; Desvaux, Journ. bot. 1814, I., p. 82; DC., Prodro- mus II, p. 345 (1825); Boissier, Fl. orient. II, p. 529 (1872) cum ß latifolia Rupr. Verbreitung: Kaukasus, Krim. Türkisch- Armenien: Environs d’Erzeroum (Calvert: Hs). Der armenische Standort dieser Art scheint noch nirgends veröffentlicht zu sein; er ist deshalb besonders interessant, weil er eine Verbindung zum Vorkommen der folgenden andeutet. 0. pe- traea ist eine sehr leicht kenntliche Art, die weitere Bemerkungen überflüssig macht. Ihre nächste Verwandte ist die nur durch sehr geringfügige Merkmale abweichende O. saxatilis (L.) Lam. des südwestlichen Europa. 2. Onobrychis stenostachya Freyn, Plantae novae orientales, in Österr. botan. Zeitschr. XL, p. 446 (1890). Exsikkat: Bornmüller, Pl. Anatol. orient. a. 1889, NEHIT GT. Verbreitung: Bisher nur: Amasia, in graminosis ad Bo- ghashan (Bornmüller: Bm). Der genaue Vergleich der wenigen Originalexemplare mit ziemlich zahlreichen der vorigen Art ließ von den vielen von Freyn angeführten Unterschieden nur die oben im Bestimmungs- schlüssel verwendeten konstant erscheinen. Sie lassen, so gering sie auch sind, die Pflanze auf den ersten Blick erkennen und den Gedanken, daß es sich um eine Form der O. petraea handeln könnte, vorläufig wenigstens durchaus nicht aufkommen. 3. Onobrychis oxytropoides Bunge in Boissier, FI. oriental. II, p. 530 (1872). Verbreitung: Bisher nur vom Originalstandort: Alagös in Russisch-Armenien, bekannt. Diese Pflanze habe ich nicht gesehen. Wenn es sich wirklich um eine Onobrychis, Seet. Eubrychis handelt, wogegen in der Be- schreibung nichts spricht, so ist sie jedenfalls eine sehr „gute“ Art. Subsectio Macrosemiae Hand.-Mzt. (nov.). Diagnosis vid. sub Nr. 1a clavis analyticae. 4. Onobrychis ebenoides Boiss. et Sprun. in Boiss,, Diagn. pl. orient. nov. Nr. 2, p. 97 (1843); Boissier, Fl. orient. II., p. 534 (1872) et ß minor, 1. e.; Haussknecht, Symb. ad fl. Graecam, in Mitteilg. thüring. bot. Ver., N. F., H. V, p. 86 (183) et ß elongata, 1. e.; Haläesy, Consp. fl. Graecae I, p. 458 (1901) et ß albiflora Heldr., y elongata, d carnea. ÜOnobrychis carnea Boiss. et Heldr., in Boissier, Diagn. pl. orient. nov., ser. 2, fase. 6, p. 62 (1859). ©. hybrida —? O0. Pentelica X ebenoides Haläesy, Consp. fl. Graecae I, p. 458 (1901). Exsikkaten: Heldreich, Pl. exs. florae Graecae, Nr. 3290, als O. carnea, Herb. Graec. normale, Nr. 160, 921. Orphanides, Fl. Graeca exsiee. Nr. 214. Pichler, Nr. 109. Sartori, Nr. 163. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1909. 32 426 Verbreitung: Tal- und mittlere Bergzone in Attika, Ato- lien (Tymphrestos) und Arkadien bis ca. 1600 m, vielfach (vergl. Haläcsy, |. e.). Nord-Euboea: Umgegend von Agianako (lg. ... [unleserlich]: PZ). Insel Rhodos, auf steinigen Hügeln am Wege nach Khodina (Pichler: D, wenn hier nicht eine Etiketten- verwechslung vorliegt!). Eine recht isolierte Art, deren in der Synonymie angeführten Varietäten keine Bedeutung beizulegen ist, da sie durch ganz all- mähliche, ebenso häufige Mittelformen ineinander überfließen. Von den vier Exemplaren der O. hybrida sind zwei typische O. ebenoides, die beiden anderen unterscheiden sich von ihr nur durch die Fahne, die ebenso lang oder kaum merklich länger ist, als das Schiffchen. Da mir eine solche Variabilität der Fahne sonst nicht bekannt wurde, ihre (wie bei allen Arten) auffallend elliptischen, zart- wandigen Pollenkörner, die in verkümmertem Zustande gewiß ein anderes Aussehen gewinnen könnten, aber sämtlich normal inhalts- reich, fertil sind, konnte ich mir über das Wesen dieser Exemplare nieht klar werden. Die anderen abweichenden Merkmale, wie ins- besondere auch die große Breite der Fiederblättchen, sind nur der Ausdruck besonderer Uppigkeit und würden nichts anderes beweisen, als daß O. ebenoides ebensoweit variieren kann, wie alle anderen Arten. 5. Onobrychis Argaea Boiss. et Bal. in Boissier, Diagn. pl. orient. nov., ser. 2, fasc. 6, p. 61 (1859); Boissier, Fl. orientalis, II, p. 534 (1872). Exsikkat: Siehe, FI. orient. Prov. Cappadocia. Argaeus, Nr. 220. Verbreitung: Bisher nur auf dem Erdschias Dagh in Kappadocien. Gesehene Exemplare: Argaeus, Berglehnen, Flächen, 2600—3000 m (Siehe: D, Hfm, Hs, UW). Erdsch. D.: auf der Teku Jaila, ca. 2300 m (Zederbauer: Hfm, UW). 6. Onobrychis gracilis Bess., Enum. plant. Volhyn., ..., p. 74 (1822); Griseb., Spieil fl. Rumel./et Bithyn., I, p. 66 (1843); Boissier, Fl. orient., II, p. 535 (1872), p. p. (quoad deseriptionem et part. minimam loeorum); Velenovsky, Fl. Bulgariea, p. 154 (1891), Suppl. I, p. 90 (1898); Beck, Icon. fl. German. et Helvet. XXI, p. 149. O. elata Davidoff in Österr. botan. Zeitschr. LIT, p. 494 (1902) (mit aus Boissier abgeschriebener Diagnose), non Boissier. 0. bongeaculeata Paezoski in sched. O. Propontica Aznavour in sched. Exsikkaten: Adamovi£6, Iter Graeco-Tureicum 1905, Nr. 325 (gegen O. pindicola neigende Exemplare). Frivaldszky, Nr. 66. Lang et Szowits, Herb. Ruthenicum, Nr. 59. Schneider, Iter Baleaniceum 1907, Nr. 370, 440. Sintenis et Bornmüller, Iter Tureieum 1891, Nr. 618. Wagner, Pl. Rumel. or. exs., eur. Degen, Nr. 49, p. p., als O. alba. Verbreitung: Vom östlichsten Macedonien, Ostrumelien, Bulgarien bis zur Ostküste der Propontis, Krim, Podolien und Beß- 427 arabien. Gesehene Exemplare aus dem Gebiet: Macedonien: Vodena (Bierbach: Sj). Karamanhügel bei Vodena (Adamovic: UW, die Exemplare durch breitere Blättehen und mitunter auf der Fläche behaarte Kelchzähne der ©. pindicola sehr nahestehend). In eollibus argillosis prope Nevrekop Maced. orient. (Janka: D). Thrakien: Ins. Thasos, ad Theologos in fruticetis (Sintenis et Bornmüller: Bm, D). In colle Tash Burnu supra pagum Kouleli bourgas (Degen: D). In valile Naibeni Dere (Tekir Dagh) pr. Rodosto (Degen: Hs). Tekir Dagh. in collibus inter pagos Yeni- keui et Naibkiöi ad Propontidem (Degen: D, Hfm). Constanti- nople, Gneuztepe-Erenkeuy (Aznavour: D), Lieux secs argileux pres de Oartal (Aznavour: D). Ost-Rumelien: Rumelia (Fri- valdsky: Hfm, UW). In deeliv. m. Rhodopes centralis supra pagum Stanimak (Wagner: D). In vinetis supra pagum Stanimaka (Wagner: Hfm). In monte Tschendemtepe (Pichler: D, Hfm, UW; Stribrny: D). Sliven (Skorpil: Vl). Prope Sliven, ad collem Sekerdze in pratis silvatieis (Schneider: Bm, Hfm). In pratis ad fl. Akdere prope Kalofer Thraciae borealis (Janka: D, Hfm, K). Bulgarien: Süd-Bulgarien, Nova Mahala, im Walde (Stribiny: Bm. Hs). In pratis sieeis ad Sadovo (Stfibiny: D, Hfm, Hs, Sj, UW, V]). Varna, in siceis haud raro (Bornmüller: Bm). Prope Varna, versus Galata, in graminosis siceis (Schneider: Bm, D, Hfm, Sj, UW). Ferner von den von Velenovsky, |. c., an- geführten Standorten im Herbar Vl. Rumänien: Dobrudscha, bei Rasova (Lorenz: Hfm). 7. Onobrychis supina (Chaix) Lam. et DE. — Hedy- sarum supinum Chaix, in Villars, Hist. d. plant. de Dauphine, IH. p. 394 (1789). Onobr. supina Lam. et DC, Fl. Frane. IV, 2, p. 612 (1805); Beck, Ie. fi. Germ. et Helv. XXII, p. 148. O. gra- cilis Boissier, fl. orientalis II, p. 535 (1872), p. p., non Bess. Exsikkaten: Aucher (?) Nr. 1871. Balansa, Pl. d’Orient 1855, Nr. 474, als O. gracilis. Blanehe Nr. 700 als O. gracilis. Bourgeau, Pl. de !’Ile de Rhodes 1870, Nr. 45, als O. gracilis. Heldreiech, Nr. 803. Kotschy. Nr. 158; Pl. Syriae bor. ex Amano pr. Beilan 1862, Nr. 10, als O. gracilıs. Verbreitung: Syrien, Südküste von Kleinasien bis Egirdir und zur Insel Rhodos. Südfrankreich, Spanien (Pyrenäen), Italieni- sche Seealpen. Gesehene Exemplare aus dem Gebiet: Syrien: Tripolis (Blanehe: Hs). Tripoli. dans le Burbut (Blanche: Hs). Tripoli, in monte Torbol (Boissier: D, PZ). In aridis vinetorum eollinis fruticosus Bekschedik, alt. 2000 (Kotschy: Hfm, Hs, PZ). Prope Soedia (Kotschy: Hfm). Alep (Aucher?: Hfm). In gramin. m. Soffdagh Syr. bor., 4000‘ (Haussknecht: Hs). Kleinasien: Asie min. et Rhodes (Aucher: Hfm). Bouloukli, pres de Mersina (Cilieie). Terrains ealeaires de la region chaude (Balansa: Hfm, Hs). In eollibus saxosis ad lacum Egirdir in Pisidia (Heldreiech: Hfm, PZ). Rhodos (Hedenborg: Hfm). Rhodes: Champs ineultes pres Trianda (Bourgeau: Hfm). 32* 428 Die orientalischen Exemplare dieser Art sind in der Regel größer und schlanker, als die westeuropäischen. Die von Bordighera (lg. Bieknell) in mehreren Herbarien vorliegenden stimmen je- doch auch in dieser Hinsicht vollständig überein, weshalb ich über- zeugt bin, daß jene habituellen Unterschiede nur durch äußere Einflüsse (meist wohl die höhere Lage des Standortes) hervor- serufene ganz unkonstante sind. ä Der O. supina zunächst steht eine Sippe des Westens, ©. intermedia (Lee. et Lamt., Catal. rais. d. Plts. vase. du Plat. centr. de la France, p. 141 [1847], als O. supina ß ?.), von der viel- fach behauptet wird, sie sei nur eine durch üppigeren Boden ver- änderte O0. supina. Ich halte dies für nicht wahrscheinlich, zumal da die Pflanze in sehr gleichförmiger Weise auch außerhalb des Verbreitungsgebietes der O0. supina vorkommt, nämlich bei Genua: In eolle S. Angelo (Haussknecht: Hs); in campo santo (Hauss- kneeht: Hs) und Unter-Italien: Calabria orient. I], parte austro-oceid. praeruptorum urbis Gerace, solo eretaceo, 400 m (Huter, Porta, Rigo, ex It. Ital. III, Nr. 245, als O. echinata: Hfm); Gerace in paseuis s. eretac. (Rigo, Iter Ital. quart. eur. Dörfler, Nr. 333, als O. echinata: Hfm, Hl), kann mir aber nach dem vorliegenden Material und ohne genaue Kenntnis der Vor- kommensverhältnisse ein abschließendes Urteil darüber noch nicht bilden. 8. Onobrychis pindicola Hausskn., Symbolae ad fl. Graecam, in Mitt. d. thüring. bot. Ver., N. F., H. V, S. 87 (183), mit var. « leiocarpa u. ß macroacantha; Haläcsy, Consp. fi. Graecae, I, p. 456 (1901), cum iisdem varr. Omobr. miniata „Steven“ Freyn, Pl. novae orientales, in Österr. botan. Zeitschr. XLI, p. 81 (1892), mit var. alpina Freyn, nicht 0. miniata Steven in sched., Boissier, Fl. orient., II, p. 536 (1872), in synonymis; Degen u. Dörfler, Beitr. z. Fl. Albaniens u. Mace- doniens, in Denkschr. math.-nat. Kl. k. Akad. d. Wiss. Wien, LXIV,sPp: -7191897). Exsikkaten: Baldacei, Iter Alban. (Epirot.) tertium, Nr. 246, als O. gracilis var. miniata. Bornmüller, Pl. Anatol. orient. a. 1889, Nr. 1411, als O. gracilis ß alpina. Dörfler, It. Tureieum secund., Nr. 147, als O. gracilis, Nr. 475, als 0. mi- niata. Herb. Orphanideum, Nr. 706. Siehe, Bot. Reise nach Cilieien, Nr. 380, als O. gracilis (z. T. Mittelformen gegen 0. su- pina). Sintenis, Iter. orient. 1889, Nr. 346, 558, 559, als O. miniata. Verbreitung: Auf dem Balkan vom mittleren Peloponnes bis zum zentralen Macedonien. In Asien vom mittleren Kleinasien bis West-Persien. Gesehene Exemplare: Griechenland: Supra Zatunam in Peloponneso eentrali (Orphanides: Hl). In quercetis prope pagum Kastania in Pindo, 1500 m (Haläesy: Hl). Pindus Tymphaeus: in schistosis prope Malakassi (Haussknecht: Hfm, Hs). Epirus: In herbidis supra Rapsista distr. Janina (Bal- 429 dacei: D, UW). Macedonien: Vodena (Bierbach: D). Mae. centralis. In loeis arenosis pr. Rozdan (Dörfler: Hfm). M. c. In loeis arenosis prope Allchar (Dörfler: D, Hfm, Hs, UW). Klein- asien: Amasia, in regione alpina montis Ak-dash, 1800—1900 m (Bornmüller: Bm). Bozanti, Sarusberge, 1400 m (Siehe: Hs, UW), teils typisch, teils (Hs) durch kleinere Früchte gegen O. su- pina neigend, teils (D) zwischen beiden Arten genau in der Mitte. Armenien: Kharput: Hamedi (Sintenis: Hs). Kh.: Schuschnas (Sintenis: Bm, D, Hfm, Hs, UW). Kh.: in herbidis prope pag. Egin (Sintenis: Bm, Hs). Persien: In montibus sitis ad meri- diem oppidi Burudschird (Strauss: Bm, Hs). In monte Schach- scheken, dit. Schachkuh (Strauss: Bm, Hs). Wenn man die Haussknechtschen Originalexemplare der Ö. pindicola mit den Pflanzen aus Türkisch-Armenien vergleicht, so scheinen allerdings Unterschiede vorhanden zu sein. Die Origi- nale sind vor allem kahler und haben etwas kleinere Blüten. Die Dörflerschen Pflanzen aus Macedonien aber stimmen mit den asiatischen in jeder Hinsicht überein. Da sich andere Unterschiede nicht konstatieren lassen, das Entwiceklungsstadium der Exemplare aber ein sehr verschiedenes ist, indem die Originale gerade noch die letzten Blüten tragen, während in den Sintenisschen Exem- plaren erst einige wenige ganz junge Früchte zu finden sind, die ersten Blüten aber immer am größten sind und die Behaarung im Alter abnimmt, so bin ich zur Überzeugung gekommen, daß diese Unterschiede nur durch das Alter vorgetäuscht werden und die Identifizierung richtig ist. Was den Namen anbelangt, so ist zu bemerken, daß der um ein Jahr ältere O. miniata Freyn nicht verwendbar ist, da er von einer falschen Deutung des Stevenschen, allerdings unpublizierten Namens herrührt, der sich auf eine Pflanze bezieht, die aus der Krim stammt und daher nur O. gracilis sein kann, und Freyn ausdrücklich die Absicht in Abrede stellt, von sich aus die Pflanze so zu benennen, vielmehr den Namen nur bedingungsweise vor- läufig anwendet. Die drei letztbesprochenen Arten stehen einander außer- ordentlich nahe, doch bewohnen sie getrennte Gebiete, innerhalb deren sie die Merkmale stets beibehalten. Daß in den Grenzgebieten Übergangsformen vorkommen, ist nicht zu wundern. Ich habe die betreffenden Lokalitäten schon in den Standortsverzeichnissen hervorgehoben. Im übrigen liegen alle drei Arten noch von viel zu wenigen Standorten vor, als daß man genauere Verbreitungs- grenzen ziehen könnte. 9. Onobrychis elata Boiss. et Bal. in Boissier, Diagn. pl. orient. nov., ser. 2, fase. 6, p. 62 (1859); Boissier, Fl. orien- talis, Il, p. 536 (1872). Exsikkat: Balansa, Pl. d’Orient 1856, Nr. 916. Verbreitung: Bisher nur: Cappadoecien: Collines situees au nord des marais de O6saree, vers 1200 m (Balansa: Hs, Hfm). 430 O. elata ist eine der am meisten verkannten und verwechselten Arten, wohl deshalb, weil sich nur in sehr wenigen Herbarien Originalexemplare zum Vergleiche befinden und auch diese nur in Früchten vorliegen. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn G. Beauverd erhielt ich eine Blüte aus dem Herbar Boissier zur Untersuchung, die von der im Genfer botanischen Garten aus Samen des Originals gezogenen Pflanze stammt; ihre Größe (8 mm) ist etwas geringer, als in Boissiers Beschreibung, die über 10 mm ergibt, sonst ist es eine typische gracilis-Blüte.e Von den Arten dieser Verwandtschaft weicht O. elata durch die Ausbildung der Frucht ganz auffallend und unvermittelt ab. Doch muß ich sagen, daß ich mich des Verdachtes nicht erwehren kann, daß es sich nur um eine abnorme Bildung, in diesem Falle wohl von O. pindicola handelt. Dann wäre eine recht unpassende Namens- änderung nötig, die, solange das Verhältnis nicht sichergestellt ist, erspart bleiben mag. 10. ? Onobrychis eriophora Desv., Journ. bot., 1814, I, p. 82; DC., Prodr., II, p. 345 (1825). — Hedysarum eriophorum Pourr. in Desv., 1. e. Exsikkat: Siehe, Botan. Reise nach Cilicien 1895/96, Nr. 438, als ©. Balansae. Verbreitung: Bisher nur: Cilieien: Güllek Tepe, Ibrahim Paschas Festung Güllek (Siehe: Hs, UW). Von dieser schönen, im Aussehen tatsächlich der O. Cadmea (0. Balansae) ähnlichen Pflanze habe ich nur wenige Exemplare gesehen, die ich nur vorläufig als O. eriophora bezeichne, denn ich kann in den zur Blütezeit erkennbaren Merkmalen einen Unter- schied nicht konstatieren, Früchte liegen aber noch nicht vor, doch sind die größeren Fruchtknoten tatsächlich viel stärker und länger behaart als bei den vergleichbaren orientalischen Arten. Ich will mit dieser Identifizierung nur besagen, daß ich eine andere nicht vornehmen, eine Neubeschreibung auf Grund des geringen Materials nicht verantworten kann, und diese merkwürdige Pflanze besonderer Beachtung empfehlen will. O. eriophora läßt sich in keine der hier angeführten Subsektionen stellen; die orientalische Pflanze nimmt, auch wenn die Identifizierung nicht richtig ist, durch die Aus- bildung der Fahne eine interessante Mittelstellung ein. (Fortsetzung folgt.) Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. Von Dr. August Ginzberger (Wien). (Fortsetzung. !) Die Pflanzendecke des westlichen Sattels hat, wie schon erwähnt, den Charakter einer namentlich in der Doline sehr üppigen, 1) Vgl. Nr. 10, S. 393. 431 stellenweise jedoch stark von Gestein durchsetzten „Staudenflur“ von vorherrsehend subalpinem Floreneharakter mit vielen alpinen und einigen illyrischen Berg- und Hochgebirgspflanzen '). Niedere Sträucher von Pinus Mughus (1Lc), Juniperus nana ?) (le), Salix arbuscula (1e) und $. aurita (1a), Rhododendron hirsutum (lc), sowie einige kleine, arg zerzauste (bis 1550 m hinaufgehende) Fichten (15) unterbrechen den Teppich der krautartigen Pflanzen: Botrychium Lunaria (1a), Carex ferruginea (le), C. firma (le) (an Steinen), Zuzula multiflora (1a), L. silvatica (1b), Lilium carniolicum (2b), Veratrum album (1b), Coeloglossum viride (1b), Gymnadenia conopea (la), @. rubra (le), Orchis globosa (1b), Polygonum viviparum (1c), Heliosperma pusillum (2c) (an steinigen Stellen), Melandryum album (1a), Silene bosniaca °) (2b), Anemone alpina (1c), Aquilegia vulgaris (1a), Ranunculus nemorosus (1a, b), Trollius europaeus (1a), Biscutella laevigata (1a, b), Alchemilla alpestris Schmidt var. acutidens (Buser) Paulin*) (1e), Anthyllis affinis®) (1b) (die tonangebende Pflanze), Lathyrus ochra- ceus Kittel var. montanus (Scop.) Janchen°)(?), Zrifolium pratense (1a), Geranium silvaticum (1b), Linum julicum (= L. „laeve*“) (2b, c), Polygala croatica (2b, c) (blau), Hypericum alpigenum (2e), Gentiana Clusii (1b), G. symphyandra (2b) (in der Doline), Myosotis alpestris (1c), Thymus balcanus Borb.”) (2b, e), Bartschia alpina (1c), Galium anisophyllum (1c), Achilles Clavenae (1e) (an Steinen), Aster Bellidiastrum (1b, c), Cirsium Erisithales (1b), Erigeron polymorphus®) (1c), Hieracium®?) incisum Hoppe ssp. ovale (Murr) Zahn (lc), H. villosiceps (1c), H. villosum (Le), Homogyne discolor (lc), Senecio alpester (1b, c). Vom westlichen Sattel geht der Pfad in ungefähr westlicher Richtung weiter. Er führt zunächst in einen Bestand 5—6 m hoher Krüppelbuchen; die Stelle, wo er diesen betritt, ist für den nieht Wegkundigen sehr schwer zu finden; Markierungen fehlen hier, wie auf dem ganzen Wege, oder sind sehr verblaßt. Das Innere dieses und der noch folgendenKrüppel- buchenbestände beherbergt eine ziemlich artenarme, zum größten Teil dem baltischen und subalpinen Florenelement an- gehörige Pflanzenwelt, z. T. ausgesprochene Schattenpflanzen: Athy- !) Ein beträchtlicher Teil der hier vorgefundenen Arten sind in Becks Verzeichnis seiner „Formation der Voralpenkräuter“ vertreten (Vegverh. illyr. L., S. 384f.). Dazu kommen infolge des vielfachen Zutagetretens des Gesteins Ser ua Pflanzen, z. T. aus höheren Regionen (vgl. Beck, 1 c. . 381). 2) Darunter oft Cetraria islandica. ®) Vgl. Nr. 10, S. 394, Anmerkung 2. *) Det. A. Paulin. 5) Det. E. Sagorski. — Der A. alpestris genähert. 6) = Lathyrus Scopolii Fritsch. 7) Det. J. Velenovsky. 8) Det. F. Vierhapper. 9) Det. K. H. Zahn. 432 rium filix femina (La), Polystichum Lonchitis (1b), Lilium car- miolicum (2b) (sehr groß und üppig), Veratrum album (1b), Me- landryum dioicum (= M. silwestre) (1b), Stellaria Holostea (1a), Anemone nemorosa (1a), Cardamine bulbifera (la), C. ennea- phyllos (1a), Ribes alpinum (1b), Rubus idaeus (1a), Sorbus Cha- maemespilus (1c), Lathyrus vernus (1a), Vicia oroboides (2b), Euphorbia amygdaloides (1a, b), Mercurialis perennis (1a), Daphne Mezereum (1a, b), Hacquetia Epipactis (2a), Symphytum tuberosum (1a), Lamium Orvala (2a, b), Veronica latifolia (1b), Lonicera alpigena (1b), Valeriana tripteris (1b), Phyteuma Halleri (1b, 2b), Aposeris foetida (1b, 2b), Doronicum austri- acum (1b), Homogyne silwestris (2b). Eine kleine Liehtung im Krüppelbuchenbestande (1540 m hoch gelegen) beherbergt unter anderen: Orchis signifera (1b), Clematis alpina (1b, c), Rubus saxatilis (la, b), Myrrhis odorata (1b), Lamium Orvala (2a, b). Krüppelbuchen und Legföhren sind an den Hängen des Krainer Schneeberges im großen und ganzen übereinander ge- schiehtet — so daß erstere in geringerer Seehöhe aufhören als letztere — durchdringen einander aber doch wieder an anderen Stellen. So passiert auch unser Pfad eine solche Legföhreninsel (zwischen 1540 und 1590 m gelegen), deren Flora wir genauer aufnahmen; unter die die Hauptmasse bildenden baltischen und subalpinen Elemente mengen sich einzelne alpine und illyrische. — Höhere Sträucher: Salix arbuscula (1c), $. aurita (la), Fagus siwatica (1a) (Krüppelform), Rubus idaeus (1a), Sorbus Ohamae- mespilus (1c), 8. aucuparia (1b), Daphne Mezereum (La, b), Loni- cera alpigena (1b), L. caerulea (1b). — Zwergsträucher und Stauden: Carex ferruginea (1c), Convallaria majalis (La), Lilium carniolicum (2b) (ein großes, dreiblütiges Exemplar), Majanthemum bifolium (1b), Veratrum album (1b), Thesium alpinum (1b), Fumex Acetosa (1a), Stellaria Holostea (la), Anemone nemorosa (la), Ranunculus lanuginosus (1a), Thalictrum aquilegifolium (la, b), Trollius europaeus (la), Arabis arenosa (1a), Cardamıne enneaphyllos (1a), Sazifraga rotundifolia (1b), Vicia oroboides (2b), Geranium silvaticum (1b), Helianthemum grandiflorum (le), Ohaerophyllum Cicutaria (1b), Laserpitium peucedanoides (2c), Vaccinium Myrtillus (la,b), V. Vitis idaea (la, b), Oyclamen europaeum (la, 2a), Gentiana asclepiadea (1b), Symphytum tube- rosum (1a), Satureja grandiflora (2b), Aposeris foetida (1b, 2b), Cirsium Erisithales (1b), Doronicum austriacum (1b), Mulgedium alpınum (1b), Senecio alpester (1b, ec). Bei 1590 m hören — wenigstens an dieser Seite des Berges — die Krüppelbuchen endgiltig auf, und die Legföhren beherrschen nun, in steinigem und felsigem Terrain von Gesteinsfluren, an erdigen, tiefergründigen Stellen von üppigen wiesenartigen Beständen unterbrochen, den übrigen Teil des Berges mit Ausnahme der kahlen Gipfelregion. 433 Im Schutze der Legföhren gehen baltische und subalpine Typen ziemlich hoch hinauf; so fanden wir bei 1670 m: Polygo- natum vertieillatum (1b), Sorbus Chamaemespilus (le), Daphne Mezereum (1a, b), Symphytum tuberosum (1a), Aposeris foetida (1b, 2b), Cirsium Erisithales (1b). Die wiesenartigen Bestände („Staudenfluren“), die wir am Südosthang in prächtiger Entwicklung antrafen, ähneln so sehr denen des „westlichen Sattels“, daß wir auf eine neuerliche Beschreibung verziehten können. Auch hier ist Anthyllis affinis') (15) weitaus die tonangebende Pflanze, die, eben in voller Blüte, alles weithin prächtig gelb färbte; stellenweise jedoch tritt sie zurück und Festuca varia var. calva Hackel?) (?) und Carex ferruginea (1c) herrschen. Von den übrigen hier ge- fundenen Pflanzen sind Potentilla Orantzii (lc) und Alchemilla alpestris Schmidt var. cuspidens (Buser) Paulin ?) (?) erwähnenswert. Die Durchsicht der oben gegebenen Verzeichnisse der Be- wohner der Legföhren- und der wiesenartigen Bestände lehrt, daß wir es hier — floristisch — vornehmlich mit baltischen und sub- alpinen Typen, ökologisch mit Mesophyten zu tun haben. Erst wo das Terrain offen ist und zugleich Steine und Felsen die Erdkrume vielfach unterbrechen, wird die Vegetation vorwiegend xerophytisch, bekommt Hochgebirgshabitus; floristisch sind es fast durchaus weit- verbreitete alpine Pflanzen. Freilich ist gegenüber der Hoch- gebirgsflora der Alpen in jeder Hinsicht eine Verarmung zu verspüren: ökologisch im Mangel der Polsterpflanzen, floristisch in der Artenarmut (Mangel der alpinen Primeln, sehr wenig Stein- breche). Der Krainer Schneeberg hängt eben doch nur lose mit den Alpen zusammen, ist von ihren nächstgelegenen Gruppen durch weite, viel niedrigere Landstriche getrennt. Und anderseits liegt er wieder noch zu wenig tief im illyrischen Bergland, dessen nord- westlicher Eckpfeiler er ist, als daß er von dessen reicher Hoch- gebirgsflora allzuviel hätte empfangen können. Die zuletzt erwähnte Pflanzengesellschaft — etwa als Mittelding zwischen Seggenmatte undGesteinsflur*) zu bezeichnen — zeigte in einer Höhe von 1600—1700 m folgende Zusammensetzung): Pinus Mughus (le), Carex firma (le) (tonangebend), Ö.mucronata (lc), Juncus monanthus (Le), Tofieldia calyculata (1a, b), Saliz arbuscula (1e), Heliosperma pusillum (2c), Arabis Scopoliana (2c), A. vochinensis 1!) Der A. alpestris genähert. 2) Det. S. Belli mit der Bemerkung: „Ad F. Eskiam valde vergens. — A Festuca Eskia Ram. Pyrenaeorum centr. et or. cui simillima (forsan specifice non distineta?) differt praeeipue ligula foliorum culmeorum breviori, ovata nec lineari-lanceolata et spieulis Horibusque lanceolatis. Sectio trans- versa foliorum innovationum potius cum ea F. Eskiae quam cum ea F.variae genuinae convenit*. 3) Det. A. Paulin. #) Vgl. Fr. Vierhapper in „Führer z. d. wissensch. Exkurs. d. II. botan. Kongr. Wien 1905“, IIL., S. 72 £. 5) Felsenflora mit inbegriffen. 434 (16), Biscutella laevigata (1a, b), Dryas octopetala (Le), Anthyllis affinis') (1b) (häufig), Lotus corniculatus (1a) (langhaarige Form), Linum julicum (— L. „laeve“) (2b, c), Polygala croatica (2b, c) (rosa, blau), Helianthemum alpestre (le), Viola biflora (1b) (in schattigen, feuchten Felsritzen), Erica carnea (1b), Rhododendron hirsutum (1c), Androsace villosa (2c), Gentiana Clusii (1b), Bartschia alpina (lc), Pinguicula alpina (1b) (in schattigen, feuchten Felsritzen), Globuluria bellidifolia (2b, c) (ton- angebend), Edraianthus (Hedraeanthus) graminifolius?) (2b, c), Phyteuma orbieulare (la), Achillea Clavenae (lc) (an Felsen), Aster Bellidiastrum (1b, c), Hieracium bifidum ssp. caestiflorum ?) (1b, c), Leontopodium alpınum (1e)‘). Gegen den Gipfel zu wird das Terrain immer steiniger, ja stellenweise ist nur vegetationsloser Schutt zu sehen, der auch einen großen Teil des nordsüdlich verlaufenden Gipfelkammes bedeckt. Die Vegetation ändert sich wenig, nur die Legföhren (oberste, wenig Decimeter hohe Büsche bei 1790 m), sowie Pflanzen, die mehr erdigen Boden lieben, treten zurück, so die sonst so häufige, ja tonangebende Anthyllis affınis (1b), während die steiniges Terrain und Felsen bevorzugenden Arten stärker hervortreten, so Helzo- sperma pusillum (2c) (häufig), Edraianthus graminifolius °) (2b, c), Leontopodium alpinum (1c). Auf dem Gipfelkamm selbst fanden sich: Festuca pumila Vill. var. genuina Hack.‘) (le) und Koeleria eriostachya Pand. (2b, ce) var. compacta Domin’), Carex firma (le) (tonangebend), Arabis Scopoliana (2e), Biscutella laevigata (1a, b), Potentilla Crantziüi (le), Lotus cornieulatus (1a) (dieht langhaarige Form), Polygala eroatica (2b, c) (dunkelblau), Helianthemum alpestre (1a), die mit mächtiger, tief eindringender Wurzel versehene Trinia carniolica Kerner?) (2b, c), Androsace villosa (2e), Gentiana Clusü (1b), Bartschia alpına (1c), Globu- laria bellidifolia (2b, c), Achillea Clavenae (Le). Die Aussicht vom Gipfel ist bei der isolierten Lage und der bedeutenden Erhebung über die Nachbarschaft eine sehr um- fassende; ihr besonderer Reiz liegt namentlich in der Vereinigung von stundenweitem, einfürmigem und einsamem Waldland mit reicher, 1) Det.E.Sagorski. Er bemerkt hiezu: „Diese Formen haben die rauch- graue Kelchfarbe, wie sie bei A. alpestris Kit. typisch ist.“ 2) Die als E. croaticus Kerner bekannte, aber von E. gr. keineswegs spezifisch zu trennende Form. Vgl. E. Janchen, Die Edraianthus-Arten der Balkanländer (Mitt. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, VIII. Jahrg., 1910, Nr. 1), S. 25, 26, 3) Det. K. H. Zahn. 4) Hier wurden auch zwei interessantere Moose gesammelt: Hypnum procerrimum und Eurhynchium eirrhosum; beide det. J. Baumgartner. 5) Vgl. Anmerkung 2. °) Det. S. Belli. 7) Det. K.Domin. Eine zwerghafte Form, zu der Domin bemerkt: „Eine eeehine Form, wohl aber nur durch Anpassung an die Gipfelregion ent- standen.“ 8) Vgl. E. Janchen in Österr. botan. Zeitschr., 1908, S. 297 f. 435 belebter Küsten- und Inselentwicklung. Wir hatten anfangs wenig Glück: starker Nebel ließ nur hie und da einem mehr ahnenden als erkennenden Blick Raum, aber der Nebel lag nicht still, son- dern wurde von heftigem Südwind über den Gipfel getrieben und sehließlich ganz verjagt. Freilich der Himmel über uns wurde nieht klar, eine mächtige dunkelgraue Wolkendecke verhüllte ihn, aber ihr unterer Rand reichte nieht bis zum Horizont herab, nicht einmal bis zu den höchsten Berggipfeln; überall blieb ein Streifen freien Himmels übrig, so daß wir, wie unter einem gewaltigen, grauen Schirm stehend, die ganze Rundsicht wenigstens in ihren großen Zügen genießen konnten, Im Norden sind jenseits des großen Waldlandes die Poljen von Laas und Zirknitz (der „Zirknitzer See“) die auffallendsten Ob- jekte, im ONO ein flacher Rücken, wohl der Hornwald bei Gott- schee. Im Süden sieht man weit hinein in die Inselwelt des Quar- nero und auf den in Verkürzung erscheinenden und darum beson- ders imposanten Monte Maggiore, der, obwohl 400 m niederer als der Gipfel, auf dem wir stehen, wegen seines steilen Anstieges aus weit niedrigerem Terrain doch von hier weit imposanter aus- sieht, als dieser von jenem. Der schönste Moment war es aber, als es auch im Westen lieht wurde und das Meer um die Lagunen von Grado im strahlendsten Goldgelb der Abendsonne herauf- leuchtete. Aber auch die nächste Umgebung, namentlich gegen Norden, verlohnte einen Blick. Vor allem zeigt sich, daß hier viel mehr Nadelholz gedeiht als an der Südseite. Einige Dolinen zeigen sehr gut die „Umkehrung der Pflanzenregionen“: unten ') Legföhren (1e), darüber Buchen (1a) oder hochstämmige Fichten (15). — Die Kuppe des Schneeberges selbst erhebt sich nieht direkt aus dem Plateau, sondern sitzt einem nahezu ostwestlich streiehenden Kamme auf, so daß sie von Ferne (etwa vom Monte Maggiore) einem auf breiten Sehultern ruhenden Haupte gleicht, das samt seiner Unterlage auf den niedrigeren Bergzügen zu liegen scheint und weit und breit seine Umgebung um vieles überragt. Ungern trennten wir uns von der herrlichen Rundsieht, aber der Tag ging schon zur Neige und wir hatten noch einen unbe- kannten Weg durch Waldland vor uns. So stiegen wir rasch ab- wärts, und zwar längs der Markierung, d. i. anfangs etwas weiter nördlich als wir aufgestiegen waren. Ein gegen Norden exponierter, kürzlich schneefrei gewordener Hang einer Doline verlockte uns noch zu einem Abstecher, und wir fanden in schönster Blüte und großer Menge: Soldanella alpina?) (le), Pinguicula alpina (1b), und an Felsen Ranuneulus Traunfellneri (1c), den wir beim Aufstieg auf den Gipfel in vielen, aber sämtlich uner- reichbaren Exemplaren an den senkrechten Abstürzen eines schauer- !) Bei einer sehr auffallenden, tiefen Doline ist der Grund wiesig. 2) Det. F. Vierhapper. 436 lichen Karstschlundes nicht weit unterm Gipfel gefunden hatten; es war die einzige Pflanze, die diese wenig anziehende Lokalität bevölkerte; die Kühle des Standortes — im Grunde lagerte noch eine mächtige schmutzige Schneemasse — scheint ihr besonders zu behagen. Rasch ging es nun hinab zum östlichen Sattel, wo wir den zurückgelassenen Teil des Gepäckes an uns nahmen und dann. zunächst auf einen nordöstlich gelegenen, ziemlich auffallenden Felskopf — mit prächtigem Bestand von Rrhododendron hirsutum (le) — lossteuernd, ‚den recht gut (mit einem!) roten Streif‘) markierten Weg nach dem Forsthause Leskova dolina einschlugen. Das Vorkommen von T’hesium bavarum (la) und Valeriana sa- zatilis (1b, c) konnte noch rasch konstatiert werden; dann verbot die rasch heranrückende Dunkelheit weitere Aufenthalte; steil ging es durch Wald abwärts und wir kamen noch gerade zur rechten Zeit auf die Straße, die das Schneebergmassiv im Nordosten um- säumt. In endlos erscheinenden Windungen zieht sie sich bis zum Kalvanasattel, einer Straßenkreuzung; die wieder zurück (nach Osten) verlaufende Straße führt in kurzer Zeit zum stattlichen Forst- hause Leskova dolina, dessen Räume zum Teil einst den Touristen zur Verfügung standen, weshalb es auf den Karten als „Touristenhaus“ bezeichnet wird. Wir mußten uns mit einem ein- fachen Nachtlager in dem primitiven, neben dem Forsthaus ste- henden Gasthaus begnügen. Leskova dolina liegt bloß in 800 m Meereshöhe, dabei in einer horizontalen Entfernung von nur4 "25 km vom Gipfel des Schnee- berges, aber um fast 1000 m niedriger. Das Schneebergmassiv fällt eben nach Nordosten steil und kontinuierlich ab; ganz anders als im Süden, wo das vom Gipfel über 6°5 km entfernte Cabranska Poljiea nur 570 m tiefer liegt als dieser. Am 22. Juni brachen wir nach einem guten Frühstück ziemlich spät von Leskova dolina auf und schlugen den Weg nach dem Forsthause MaSun ein. Zuerst gingen wir das Straßenstück bis zum Kalvanasattel zurück; bei Leskova dolina fiel uns Silene livida (2a) auf. Der Wald längs des erwähnten Straßenstückes besteht aus Tannen (15) (diese meist vorherrschend), Fiehten (1b) und Buchen (1a) mit Unterholz von Corylus Avellana (1a), Sorbus aucuparia (1b), Rhamnus fallax (2b), Sambucus racemosa (1b); von krautigen Pflanzen fielen Gen ti- ana asclepiadea (1b), Satureja grandiflora (2b), Doronicum austriacum (1b), Homogyne silvestris (2b) besonders auf — also vor- herrschend subalpine Elemente, mit illyrischen Bergpflanzen gemengt. Als auffälliger Unterschied gegenüber der Vegetation der Südseite des Schneebergmassivs in gleicher Höhe (800—900 m) und auf gleichem ...)) Man begegnet hier stellenweise auch einem aus drei roten Streifen gebildeten Zeichen. Dieses bedeutet eine Reviergrenze. — Auch der eine rote Streif, an den wir uns hielten, ist nicht als Wegmarkierung gedacht, sondern eine „Abteilungsgrenze“ (Mitteilung des Oberförsters von Hermsburg, J. Nowak). 437 Boden (Kalk), also etwa auf dem Abhang über der Mlaka, mag darauf hingewiesen sein, daß dort der Karst-Laubwald, hier echter mitteleuropäisch-subalpiner Wald herrseht, daß hier die dort so zahlreich vertretenen illyrischen, dort die hier tonangebenden sub- alpinen Elemente zurücktreten. Im einförmigen Wald von Buchen (la), Tannen (15) und Fiehten (15) geht es dann weiter nach dem Forsthause MaSun, das ca. 1020 m hoch liegt und wo wir in einem sehr primitiven Wirtshaus rasten. Auch über Ma$un hinaus ändert der Wald seine Zusammensetzung — was die Bäume betrifft — nicht. Ebenso herrscht auf den von der Straße aus sichtbaren endlosen Wald- bergen Nadelholz vor. Außer den genannten Bäumen wurde noch Ulmus scabra (la) und Acer Pseudoplatanus (15), im Unterholz CorylusAvellana (la) (stellenweise häufig), Sorbus aucuparia (1b), Evonymus verrucosa (la, 2a), Sambucus nigra (la), S. racemosa (15) beobachtet. Die krautige Flora am Waldrand war spärlich und bestand zum Teil aus Pflanzen, die von den nicht mehr weit ent- fernten Karstwiesen hereingekommen waren: Paeonia femina (= P. officinalis) (2a, b) (einzeln), Thlaspi praecox (2a), Vicia Cracca (la), Polygala eroatica (blau) (2b, c), P. comosa (rosa, weißlich) (1a), Helianthemum hirsutum (la), Gentiana utriculosa (2b, e), Satureja grandiflora (2b), Alectorolophus Freynü (2a), Globularia bellidifolia (2b, c) (einzeln), Plantago carinata (3). Phyteuma orbiculare (la), Ph. Halleri (1b, 2b), Cirsium Erisi- thales (15) (mit roten Blüten), Scorzonera villosa (2a) (einzeln). Endlich hörte der Wald auf und offene, fast baumlose (künstlich entwaldete) Landschaft trat an seine Stelle. In der bedeutenden Höhe, in der wir uns bewegen, tritt die „Verkarstung“ in einer sanften, wenig störenden Form in Erscheinung; alles ist — bis auf vortretende Steine und Felsköpfe — gleichmäßig mit dem Grün der Karstwiesen bedeckt; einzelne Waldreste, kopf- weidenartig hergerichtete Buchen und allerlei Buschwerk deuten die ehemalige Bewaldung an. Daß eine solche bestand, scheint zweifellos, denn ganz scharf abgeschnitten ist die Grenze von Wald und verkarsteter Landschaft, wie dies aueh die Spezialkarte recht deutlich zeigt; es ist sicherlich eine Grenze, die Menschenhand schuf. Aber hier liegt auch eine pflanzengeographische Grenze. Die Tanne (15), der letzte Vorposten des subalpinen Waldes, hört bei 875 m auf und gleich darauf beginnt bald in ziemlicher Menge ein echt illyrischer, weit in die Buchenregion reiehender Baum, Ostrya carpinifolia (2a), begleitet von den baltischen Gehölzen Populus tremula (la) und Corylus Avellana (1a), sowie der sub- alpinen kalkliebenden Amelanchier rotundifolia (= A. ovalıs) (1b). Auf den Karstwiesen steht eine Anzahl echt illyrischer Pflanzen nebst einigen baltischen: Gladiolus illyricus (2a), Ge- nista silvestris (2a), Bupleurum Sibthorpianum (2b), Ferulago galbanifera (2a), Laserpitium Siler (1b), Gentiana symphyandra 438 (2b), Alectorolophus subalpinus') (1b), Arnica montana (la, b) (häufig), Carduus defloratus (1b), Chrysanthemum montanum (?) (häufig), Centaurea rupestris (2a). Cirsium pannonicum (2), C. rivulare (la, b). Das sind die auffallendsten Pflanzen der augenscheinlich von der Beweidüng ausgeschlossenen Mähwiesen; oberhalb des Dorfes Koritnica, zwischen den großen Windungen der Straße, dehnen sich beweidete, ziemlich steinige Flächen mit spärlicher Flora: Juniperus communis (la) (häufig), Dorycnium germa- nicum (2a) und Globularia bellidifolia (2b, c), beide ton- angebend, Satureja subspicata (2a, b). In Koritnieca?) erreichten wir nach mehrtägigem Wandern durch menschenleeres Waldland die erste größere menschliche Ansiedlung. Von hier brachte uns ein Wagen nach hübscher Fahrt durch freundlich-grüne Niederungen nach der Eisenbahnstation St. Peter, von wo wir mit dem Abendzuge unser Standquartier erreichten. Statistik der beobachteten Gefäßpflanzen nach der Zu- gehörigkeit zu den verschiedenen Florenelementen. (Vgl. Nr. 9, S. 342, Anm. 1.) Gesamtzahl der beobachteten Gefäß- pPifanzem wen ame} 19. 0: . 286 — 100°00% Duviia Saehamienh Dauer nel: ua 91 = 31'80% ECT RS Er 2 A ER A BF 43 = 1710% Aula oprpenpner et 4 23 SE EIER WS, TEE DR 26 er ee 54. 17 Auklb, et elomeme mn... .0°..05 6 = Zu 1 gehörig (mitteleuropäische Pflanzen). 205 = 71'65% WERE N LES N SPL- VER FAakrlape EEE 18 = 6'30% Zob DenmE 1 TER Di Sa DRBEBDe 0 00 a De ae Do, re Bi Br Zu ee. 6 re Zu 2 gehörig (illyrisehe Pflanzen)... .. 7 = Zu 3 gehörig (mediterrane Pflanzen)... . 5= 17% Zu, 10120 Scharen deal. une u > 6= 210% Zu 1b, 2b gehörig doku. a. 1: ee Zu 20408 SONOERAE aute,r ure (a 2 =. 070% Zugehörigkeit unsicher, . . ...... 9= 315% (Schluß folgt.) 1) Det. J. v. Sterneck. ?) In dem Gasthaus dieses Dorfes können acht bis zehn Personen gut untergebracht werden. 439 Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). 1. (Mit einer Textabbildung.) (Fortsetzung. !) 381. Bacidia (sect. Weitenwebera) hypnophila A. Zahlbr. — Bilimbia hypnophila Th. Fries, Lich. Aretoi (1860), p. 183, et Liehgr. Seand., vol. I (1874), p. 374; Oliv., Expos. Lich. ÖOuest France, vol. II (1900), p. 34; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 411. Ragusa: Nordabhang des Mt. Sergio, ca. 350 m ü. d. M., und Halbinsel Lapad; Insel Meleda, bei Vodice; über verrotteten Moosen (Latze)). 382. Baecidia (sect. Weitenwebera) Naegelii A. Zahlbr. — Biatora Naegelii Hepp. Flecht. Europ., Nr. 19 (1850). — Bi- limbia Naegelii Anzi, Lieh. Venet. exsice., Nr. 58 (1863); Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1874), p. 379; Arn. in Flora, Bd. LXVII (1884), p. 570; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1900), p. 35; Jatta, Sylloge Lich. Italie. (1900), p. 413. Insel Lacroma: an Zweigen von Viburnum Tinus (Latzel nr. 422). 383. Bacidia (sect. Weitenwebera) einerea A. Zahlbr. — Lecidea cinerea Schaer., Lich. Helvetic. Spieil., sect. 3a (1828), p. 156; Arn. in Flora, Ba. LXVII (1884), p. 572; Jatta, Syl- loge Lich. Italie. (1900), p. 414. Halbinsel Lapad, am Strande, an Pistacia Lentiscus (Latzel nr. 499). Bacidia rubella var. luteola (Schrad.) Th. Fr. In der Umgebung von Metkovi€ an Phillyrea nicht selten; auf der Snjeznica ca. 500 m ü. d. M., an Pirus amygdaliformis (Latze)). 384. Bacidia endoleuca var. laurocerasi (Del.) Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1900), 19. Insel Giuppana: an Citrus vulgarıs bei Luka, ca. 35 m ü. d. M. (Latzel nr. 38); Metkovig, bei Crnici, an Phyllyrea (Latzel nr. 104 et 107 pr. p.). 385. Baecidia albescens Zwakh in Flora, Bd. XLV (1862), p. 495; Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1874), p. 348; Arn. in Fiora, Bd. LXVII (1884), p. 580; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 419. — Scolieiosporum atrosanguineum f. albescens Hepp. apud Arn. in Flora, Bd. XLI (1858), p. 475. Insel Lacroma: an Ceratonia-Stämmen nächst der kleinen Lände (Latzel nr. 11); Ragusa: Mukosice (Ombla), ea 200 m ü. d. M., an Quercus pubescens (Latzel nr. 895) und Lapad, an Quercus Ilex (Latzel nr. 785). 1) Vgl. Nr. 10, S. 398. 440 Bacidi@ muscorum (Sw.) Arn. Mali prolog zwischen Metkovit und Vergorac, ca. 50 m ü. d. M.; Lapad, an Feldmauern, über Moosen (Latzel). Toninia (Thalloedima) candida (Web.) Th. Fr. Ombla: Gionchetto, ce. 150 m ü. d. M.; Ragusa: Lapad am Fuße des Mte. Petka, ca. 60 m ü.d.M.; auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1100 m ü. d.M.; an Kalk (Latze]). Toninia (Thalloedima) coeruleonigricans (Lghtf.) Th. Fr. Insel Cherso: bei Smergo und Caisole, ca. 380 m ü. d.M. (Baumgartner); Insel Meleda: bei Babinopolje, ca. 50 m ü. d. M.; auf Lapad; auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 500 m ü. d. M. (Latzel); auf dem Verma, 400—500 m ü. d. M. (Vierhapper). Toninia (Thalloidima) mesenteriformis (Vill.) Flagey. Insel Lacroma: an Kalkfelsen am Nordufer; Insel Meleda: Westabhang des Veliki grad, ca. 300m ü. d. M.; Slano, ca. 3m ü. d. M.; Ragusa vecchia, Kalkfelsen an der Straße nach Plat, ca. 40 mü. d. M. (Latze)). Toninia (Thalloidima) tabacına (Ram.) A. Zahlbr. Ragusa: bei Mirinovo (Ombla), ca. 60 m ü. d. M., in Ritzen der Kalkfelsen (Latzel nr. 793). Toninia aromatica Mass. Ragusa: an Strandfelsen (Kalk) hinter S. Giacomo, ca. 30m ü. d.M. (Latzel nr. 624.) 336. Rhizocarpon (Catocarpon) polycarpum Th. Fr., Lichbgr. Scand., vol. I (1874), p. 617. — Lecidea confervoides d. polycarpa Hepp, Flecht. Europ. Nr. 35 (1853). — Catocarpus polycarpus Arn. in Verhandl. zool.-bot. Gesellsch. Wien, Band XXX (1880), p. 142. Auf dem Vermac, ca. 500m. ü. d. M., an Silikatein- schlüssen (Vierhapper). Rhizocarpon geographicum (L.) DC. Auf dem gleichen Standorte als die vorhergehende Art. 337. Rhizocarpon obscuratum Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 261, Th. Fr., Lichgr. Scand. vol. I (1874), p. 628. Ebenfalls auf dem Vermac, 400—500 m ü. d. M., an Sili- kateinschlüssen (Vierhapper). 388. Rhizocarpon Vierhapperi A. Zahlbr. nov. spec. Thallus epilithieus, tenuis, 0:08—0'09 mm crassus, tarta- reus, cinerascenti-fuscescens vel fuscescens, opacus, KHO vix sordide-lutescens, Ca Cl, O,—, KHO + Ca Cl, 0,—, e continuo rimoso-areolatus vel areolatus, areolis minutis, plus minus an- gulosis, planiusceulis, quasi scabrosulis, hypothallo nigricanti, utplurimum in margine thalli evoluto superpositus, ecorticatus, hyphis thallinis non amylaceis. Apothecia primum inter areolas thalli subimmersa, demum thallum paulum superantia sessilia, dispersa, rarius approximata, plus minus rotundata vel sub- angulosa, minuta, 0:5—0°8 mm lata, nigra, opaca; disco e 441 eoneaviusculo plano vel leviter convexo, scabrido, epruinoso; margine proprio tenuissimo, integro, paulum prominulo, persis- tente vel demum minus distineto; excipulo fuseo-nigrieante cum hypothecio eoncolore, NO, rufescente, confluente; hymenio sub- decolore. superne olivaceo-fuscescente, KHO —,NO,—, 170—190 u alto, J e violaceo-coeruleo demum obscurato; epithecio distincto non evoluto; paraphysibus tenuibus, ramosis, eseptatis, ad apiceem non latioribus, gelatinam sat copiosam percurrentibus; ascis in- flato-clavatis vel ovali-clavatis, hymenio paulum brevioribus, 8sporis; sporis in ascis plus minus biserialibus, decoloribus, polymorphis, oblongis, ellipsoideis vel ovalibus, primum 3—5 septatis., demum septis verticalibus 1—2 interpositis muralibus, rectis vel curvulis primum halone einetis, 25—27 u longis et 9—13 u latis. Pyenoconidia non visa. Auf dem Verma@, 400—500 m ü. d. M., an Silikateinschlüssen (Vierhapper). Nähert sich dem‘ Rhizocarpon reductum Th. Fr., besitzt jedoch ein anderes Lager und größere Apothecien; sie ist auch dem Rhizocarpon bosniacum A. Zahlbr. verwandt, doch besitzt diese ein ockerfarbiges Lager und niedrigeres Hymenium. Cladoniaceae, Cladonia silvatica (L.) Hoffm. Insel Meleda: Steineichenwald unweit der Lokalität „Pistet* (E. Kindt); Insel Giuppana: bei Luka, ca. 40 m ü. d. M., steril (Latzel). Oladonia furcata var. pinnata (Flk.) Wain. Boeche di Cattaro: bei Zelenika, steril (A. von Degen). Oladonia rangiformis var. pungens (Ach.) Wain. Ragusa, in der Nähe der Stadt auf dem Mt. Sergio; Metko- vic, auf dem Pozär, ca. 100m ü. d. M.; Insel Meleda: Südufer des Lago Grande gegenüber Santa Maria, steril (Latzel), im Eichenwald auf dem Verma‘, 400—500 m ü. d. M., steril (Vier- happer). var. foliosa FIk. Metkovie: auf dem Pozär, ca. 80 m ü.d. M.; Ombla: Graei über Komolae, ca. 350 m ü. d. M.; Insel Meleda: Grabova, im kaiserliehen Forst, steril!) (Latzel). var. muricata (Del.) Arn. Insel Meleda: bei Grabova, ea. 190 m ü. d. M.!); Met- kovic: auf dem Pozär, steril; Slano; Ragusa; Insel Guippana (Latzel). var. euganea Mass. | Ragusa: Crni dol bei Bosanka, ca. 310 m ü. d. M., auf der Erde, fruchtend (Latzel nr. 853). 1) Bestimmt von Dr. E. Wainio. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1909. 33 442 389. Cladonia glauca Flk. Insel Meleda: Planjak zwischen Nereznido und Vodice, ca. 290 m ü. d. M., steril!) (Latzel nr. 17). Cladonia verticillata Hofim. f. phyllocephala (Flk.) Wain. Ragusa: an Mauern am Nordfuße des Mt. Petka, ca. 40 m ü. d. M. (Latzel nr. 452). var. cervicornis (Ach.) Flik. Ericetum bei Slano, ca. 80 m ü. d. M.; Insel Giuppana: bei Luka, ca. 40m ü. d. M.; Insel Meleda: Südufer des Lago Grande') (Latze)). Cladonia pyxidata var. neglecta (Flk.) Mass. ’ Metkovi@: Hügel am Narentaufer, ca. 40 m ü. d. M., Ol- garten auf Lapad; Insel Meleda: zwischen Vodice und Nereznido, ca. 280 m ü. d. M., typisch und in Formen, welche sich der var. chlorophaea nähern ') (Latzel). var. pocillum (Ach.) Fw. Insel Veglia: bei Njivice, südlich von Castelmuschio, zirka 30m ü. d. M. (Baumgartner); häufig in der Umgebung Ra- gusas; am Südabhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, zirka 800m ü. d. M. (Latzel). Oladonia furcata var. simplex f. minor Wain. Insel Meleda: auf Moorboden im kaiserlichen Forst zwischen Nereznido und Porto Solino, ca. 200 m ü. d. M., steril!) (Latzel). var. apolepta (Ach.) Wain. Im Eichenwalde bei Skuljari (Vierhapper). f. coniocraea Flik. Insel Meleda: auf Moorboden zwischen Nereznido und Porto Solino, ca. 200 m ü. d. M., steril!) (Latzel). Cladonia pityrea (Flk.) Fr. f. scyphifera (Del.) Wain. Insel Lacroma: am Grunde einer Pinus halepensis (Latzel). f. crassiuscula (Coem.) Wain. Insel Meleda: an Phillyrea-Stöcken zwischen Vodice und Nereznido, ca. 300 m ü. d. M., in f. phyllophora übergehend und typisch zwischen Dugopolje und Sveto Mihal') (Latzel). f, phyliophora (Mudd) Wain. Im Eriecetum bei Slano, fruchtend; Insel Meleda: auf Moorboden zwischen Dugopolje und Sveto Mihal, ca. 280 m ü. d. M.!) (Latzel)). f. hololepis (Flk.) Wain. Insel Meleda: an bemoosten Stöcken von Erica arborea bei Nereznido, fruchtend, in die f. squamulifera übergehend !) (Latze)). !) Bestimmt von Dr. E. Wainio. 445 f. sgquamılifera Wain. Halbinsel Lapad bei Ragusa: am Grunde alter Pinus- Stämme (= C. subsquamosa A. Zahlbr., Vorarb., nr. 235, non Wain.; diese Art ist daher für Dalmatien zu streichen ') (Baum- gartner); Insel Meleda: auf Moorboden im kaiserlichen Forst zwischen Nereznido und Porto Solino, ca. 200 m ü. d. M.') (Latzel). Cladonia foliacea var. alceicornis (Lghtf.) Schaer. Insel Lacroma: am Waldrande beim Hafen, steril; Lapad (Latzel); auf dem Verma£, steril (Vierhapper). var. convoluta (Lam.) Wain. Insel Cherso: bei der Stadt Cherso, ca. 200m ü. d. M., und auf dem Mt. Sis, 380—600 m ü. d. M., steril (Baum- gartner); Ragusa und Lapad, steril und fruchtend (Latzel). Acarosporaceae. Acarospora pruinosa (Sm.) Mudd. Metkovi@: Tuzibelj, ca. 20 m ü. d. M.; um Ragusa nicht selten, auch in der f. nuda (Nyl.) Oliv. (Latzel). 390. Biatorella fossarum Th. Fr., Lichgr. Scand., vol. I (1874), p. 397; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1900), p. 56; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 368. — Lecidea fossarum Duf. apud E. Fries, Lichgr. Europ. Reform. (1831), p- 264; Nyl., Prodr. Lich. Galliae in Act. Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856), p. 362; Leight., Lich.-Flora Great Britain, edit. 3@ (1879), p. 383; Wainio, Adjum. Lich. Lappon. II in Meddel. Soc. pro faun. et flor. fennic., vol. X (1885), p. 242. — Biatorella Rousselii (DR. et Mnt.) Körb., Parerg. Lich. (1860), p. 124. Metkovi@: bei Nova Sela in erderfüllten Felsmulden, zirka 90 m ü. d. M., und auf der Insel Meleda, bei Babinopolje, zirka 50m ü. d. M., auf kalkhältiger Erde (Latzel). 391. Acarospora squamulosa (Schrad.) Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1871), p. 213; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 233. — Lecanora squamulosa Nyl. in Flora, Band LV (1872), p. 554; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 482. — Acarospora castanea Körb., Parerg. Lichen. (1859), p. 58. Ragusa: an Terassenmauern (Kalksteinen) bei Bosanka, ca. 300 m ü. d. M. (Latzel nr. 875). 392. Acarospora Schleicheri Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 157; Flagey, Catal. Lich. Alger. (1896), p. 53; Jatta, Syl- loge Lich. Italie. (1900), p. 229. — Urceolaria Schleicheri Ach., Liehgr. Univ. (1810), p. 332. — Parmelia Schleicher E. Fr., Liehgr. Europ. Reform. (1831), p. 130. — Lecanora Schleicheri Nyl., Prodr. Lich. Galliae in Act. Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856), p. 327. 1) Bestimmt von Dr. E. Wainio. 33* 444 Ragusa: auf kalkhältiger Erde zwischen Zarkovica und Dubacpaß, ca. 290 m ü. d. M. (Latzel nr. 503 B). Ephebaceae. 393. Porocyphus areolatus Körb.. Syst. Lich. Germ. (1855), p. 426, et Parerg. Lich. (1865), p. 440; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 25, Tab. I, Fig. 13 (ubi syn.). — Collema areolatum Fw. in Linnaea, vol. XXIII (1850), p. 152 (nomen nudum). Ragusa: Molini di Breno, ca. 80 m ü. d. M.,-an Kalkfelsen (Latzel Dr. 699). (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). August, September 19092). Baumgartner Jos. Die ausdauernden Arten der Sectio Eu- alyssum aus der Gattung Alyssum. III. Teil. Beilage zum 36. Jahresbericht des n.-d. Lehrerseminars in Wiener-Neustadt, 1909. 8°. 32 8. Neue Arten: Alyssum propinguum Baumg. und Alyssum caespitosum Baumg. Beck G. v. Flora Bosne, Hercegovine i novopazarskog sandZaka. II. (5.) dio. (Glasnik zem. muz. u Bosni i Herceg., XXI, 1909, pag. 135—166, tab. III, IV.) gr. 8°. Umfaßt den Schluß der Caryophyllaceae, nämlich Dianthus und Sa- ponaria, ferner die Nymphaeaceae und Ceratophyllaceae und den Anfang der Ranunculaceae, nämlich die Paeonieae, Helleboreae und die Gattungen Pulsatilla, Anemone und Hepatica der Anemoneae. Eine neu beschriebene Art ist Dianthus prenjus Beck. Berndl R. Schutzmittel der Alpenflora. (Unterhaltungsbeilage der Linzer Tages-Post, 18. u. 25. Juli 1909.) 4°. 4 S., 4 Abb. Bubäk Fr. Zwei neue Uredineen. (Annales mycologiei, Vol. VII, 1909, Nr. 4, S. 377—379.) 8°. Aecidium Pascheri Bubäk (Japan) und Puceinia cognatella Bubäk (Böhmen). Ozapek F. Die Bewegungsmechanik der Blattgelenke der Meni- spermaceen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 7, S. 404—407.) 8°. 2 Textabb. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslande.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Die Besprechungen einiger Arbeiten werden nachgetragen werden. 445 Czapek F. Uber die Ranken von Entada. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch.. Bd. XXVII, 1909, Heft 7, S. 407 — 410.) 8°. 2 Textabb. GrafeV. Studien über das Anthokyan (II. Mitteilung). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad, d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Juli 1909, S. 1033—1044.) 8°. — — und Linsbauer K. Zur Kenntnis der Stoffwechselände- rungen bei geotropischer Reizung (I. Mitteilung). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Juli 1909, S. 907—916.) 8°. — — und Vieser E. Untersuchungen über das Verhalten grüner Pflanzen zu gasförmigem Formaldehyd. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 7, S. 431—446.) 8°. 2 Textabb. Gutwinski R. Flora algarum montium Tatrensium. (Bull. de l’acad. des sciences de Cracovie, classe sc. mathem. et natur., avril 1909, pag. 415—560, tab. VII, VIII.) 8°. Neue Arten: Trentepohlia malleiformis, Disphinctium Rehmannii, Cosmarium hornavanense, Cosmarium pseudocostatum, Cosmarium sub- lobulatum, Cosmarium tiroliense, Cosmarium staurastriforme, Staurastrum Csorbae, Staurastrum basichondroides, Cymbella tatrensis, Oymbella Bre- bissoniana, Cymbhella imitans. Außerdem werden mehrere neue Varietäten und Formen beschrieben. . Hayek A. v. Flora von Steiermark. Eine systematische Be- arbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes. Erster Band, Heft 10 (S. 721—800). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 3. Inhalt der vorliegenden Lieferung: Saxifragaceae (Schluß), Rosaceae (Anfang). Janczewski E. de. Ancötres des Groseilliers ä grappes. (Bull. de la soc. nationale d’acelimatation, 1909.) 8°. 8 pag. Japp G. Über die morphologische Wertigkeit des Nektariums der Blüte von Pelargonium zonale. (Verhandl. d. naturf. Vereines in Brünn, XLVII. Band.) 8°. 16 S., 2 Tafeln. Köck G. Die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge unserer gebräuchlichsten Ziersträucher und Zierpflanzen und ihre Be- kämpfung. (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, 5. Jahrg., 1909, Nr. 9, S. 165—167, Nr. 10, S. 188—191.) 4°. Nestler A. Zur Beurteilung einiger Gewürzdeklarierungen. (Archiv für Chemie und Mikroskopie, 1909, Heft 3.) 8°. 6 S. — — Das Färben der Nahrungs- und Genußmittel. (Sammlung gemeinnütziger Vorträge, herausgeg. vom Deutschen Vereine z. Verbreitg. gemeinn. Kenntn. in Prag, Nr. 373, Okt. 1909.) 8°. 12 98. Paul J. Beitrag zur Pilzflora von Mähren. (Verhandl. d. naturf. Vereines in Brünn, XLVII. Band.) 8°. 30 S. Neue Arten: Nitschkia moravica Niessl, Sporidesmium Cucumis Niessl, Sporotrichum excpansum Niessl. 446 Reinitzer Fr. Über die Enzyme des Akaziengummis und einiger anderer Gummiarten. (Hoppe-Seylers Zeitschrift für physio- logische Chemie, Bd. 61, 1909, Heft 4 und 5, S. 352—394.) 8°. Rudolph K. Zur Kenntnis des anatomischen Baues der Blatt- gelenke bei den Menispermaceen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch, Bd. XXVII, 1909, Heft 7, S. 411—421.) 8°. 3 Textäg. N Ruttner F. Über die Anwendung von Filtration und Zentrifugierung bei den planktologischen Arbeiten an den Lunzer Seen. (Inter- nationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, Bd. II, 1909, S. 174—181.) 8°. Scharfetter R. Die Pflanzendecke Friauls, nach L. und M. Gortanis Flora Friulana geschildert. (Carinthia II, 1909, Nr. 1—5.) 8°. 56 S., 1 Karte. Schiller J. Ein neuer Fall von Mikrosporenbildung bei Chaeto- ceras Lorenzianum Grun. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIlI, 1909, Heft 7, S. 351—361, Taf. XVI.) 8°. Schneider C. K. Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. Neunte Lieferung (vierte Lieferung des zweiten Bandes, S. 367 bis 496, Fig. 249—328). Jena (G. Fischer), 1909. 8°. — Mk. 4. Inhalt: Tiliaceae, Malvaceae, Sterculiaceae, Thymelaeaceae, Elaea- gnaceae, Punicaceae, Onagraceae, Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, Nyssaceae, Garryaceae, Clethraceae, Pirolaceae, Ericaceae (Anfang). Schrödinger R. Der Blütenbau der zygomorphen Ranunculaceen und seine Bedeutung für die Stammesgeschichte der Helleboreen. (Abhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. IV, Heft 5.) Jena (@. Fischer), 1909. gr. 8°. 63 S., 24 Textabb. Wiesner J. v. Der Lichtgenuß der Pflanzen. Vortrag, gehalten in der zweiten allgemeinen Sitzung der Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte in Salzburg am 24. September 1909. (Naturwissenschaftl. Rundschau, XXIV. Jahrg., 1909, Nr. 39, S. 493—496, Nr. 40, S. 509—515.) 4°. — — Über die Anpassung der Pflanze an das diffuse Tages- und das direkte Sonnenlicht. (Treub-Festschrift, S. 47—60.) 8°. Baccarini P. Una famiglia di ibridi tra varietä di Solanum Melongena L. (Bullettino della Soc. bot. Ital., 1909, ar. 2, pag. 383—47.) 8°. Bernard Ch. Sur quelques algues unicellulaires d’eau douce re- coltees dans le domaine malais. Buitenzorg (Departement de l’agriculture aux Indes-Ne&erlandaises), 1909. 8°. 94 pag., 5 tab. Berridge E. M. Fertilization in Ephedra altissima. (Annals of Botany, vol. XXIII, 1909, nor. XCI, pag. 509 — 512, tab. XXXVL) 8°. Billiard G. Note sur une Bacterie produetrice de couleur verte. (Bull. soc. bot. France, tome LVI, 1909, nr. 6, pag. 328—332, tab. V.) 8°. 447 Bornmüller J. Ergebnisse einer im Juni des Jahres 1899 nach dem Sultan-dagh in Phrygien unternommenen botanischen Reise nebst einigen anderen Beiträgen zur Kenntnis der Flora dieser Landschaft Inner-Auatoliens. (Beihefte z. botan. Zentralblatt, Bd. XXIV, 1909, Abt. II, Heft 3, S. 440—503.) 8°. Calestani V. Materiali per una monografia delle Ombrellifere. (Nuovo giorn. bot. Ital., vol. XVI., 1909, nr. 3, pag. 253— 268.) 8°. 20 Fig. Comes O0. Del Fagiuolo comune (Phaseolus vulgaris L.) storia, filogenesi, qualitä e sospettata sua tossieitä; sistemazione bo- tanica delle sue razze dovunque coltivate. (Atti del R. Istituto d’Ineoraggiamento di Napoli, ser. VI., vol. VII.) 8°. 111 pag. Coulter J. M. Evolutionary tendencies among Gymnosperms. (Botan. Gazette, vol. XLIII, 1909, nr. 2, pag. 81—97.) 8°. Dangeard P. A. Note sur deux Bacteriacdes vertes. (Bull. soc. bot. France, tome LVI, 1909, nr. 6, pag. 322—327.) 3°. Darwin Fr. The Foundations of the origin of species, a sketch written in 1842 by Charles Darwin. Cambridge (University Press), 1909. 8°. 53 pag., 1 Porträt, 1 Faksimile. Dinter K. Deutsch-Südwest-Afrika. Flora, forst- und landwirt- schaftliche Fragmente. Leipzig (Th. O. Weigel), 1909. 8°. 1 Tafel. — Mk. 3°50. Dixon H. H. Transpiration and the Ascent of Sap. (Progressus rei botanicae, III. Bd., 1. Heft, S. 1—66.) 8°. 7 Textfig. Durand Th. et H. Splloge florae Congolanae [Phanerogamae]. Bruxelles (A. de Boeck), 1909, 8°. 716 pag. f Engler A. Syllabus der Pflanzenfamilien. Eine Übersicht über das gesamte Pflanzensystem mit Berücksichtigung der Medizinal- und Nutzpflanzen nebst einer Übersicht über die Florenreiche und Florengebiete der Erde zum Gebrauch bei Vorlesungen und Studien über spezielle und medizinisch-pharmazeutische Bo- tanik. Sechste, umgearbeitete Auflage. Berlin (Gebr. Born- traeger), 1909. 8°. 254 S. — Mk. 440. Eriksson J. ‚Comment nommer les formes biologiques des especes de champignons parasites? Motion presentee au IIle Congres international de botanique ä Bruxelles en 1910. (Botaniska Notiser, 1909, Heft 4, S. 207—224.) 8°. Euler H. Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie. Nach der schwedischen Ausgabe bearbeitet. Zweiter Teil: Die all- gemeinen Gesetze des Pflanzenlebens. Dritter Teil: Die chemi- schen Vorgänge im Pflanzenkörper. Braunschweig (Fr. Vieweg u. Sohn), 1909. 8°. 298 S., 8 Textabb. — Mk. 7. Gates R. R. The behavior of chromosomes in Oenothera lata X O. gigas. (Botanical Gazette, vol. XLVIII, 1909, nr. 3, pag. 179—199, tab. XII—-XIV.) 8°. Gregory R. P. The forms of flowers in Valeriana dioica Linn (Journ. of the Linnean Society, Botany, vol. XXXIX, 1909, nr. 270, pag. 91—104, tab. 8.) 8°. 448 Hartmann M. Autogamie bei Protisten und ihre Bedeutung für das Befruchtungsproblem. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 72 S., 27 Textabb. — Mk. 2°50. Herzog Th. Pflanzenformationen aus Ost-Bolivia. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 6 u. 7, Tafel 31—42.) Jena (G. Fischer), 1909. 4°. — Mk. 5. Hiltner L. Pflanzenschutz, nach Monaten geordnet. Eine An- leitung für Landwirte, Gärtner, Obstbaumzüchter ete. Stuttgart (E. Ulmer), 1909. kl. 8°. 433 S., 138 Textabb. — Mk. 4°50. Johannsen W. Elemente der exakten Erblichkeitslehre. Deutsche, wesentlich erweiterte Ausgabe in fünfundzwanzig Vorlesungen. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 516 S., 31 Textabb. Karsten @. und Oltmanns Fr. Lehrbuch der Pharmakognosie. Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage von G. Karstens Lehrbuch der Pharmakognosie. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 358 S., 512 Textabb. — Mk. 9. Kirchner O. v., Loew E., Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blüten- pflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Bd. I, 2. Abt., Bog. 7—12 (Gramineae - Panicoideae). Stuttgart (E. Ulmer), 1909. 8°. 104 Textabb. — Mk. 3:60. Klebahn H. Krankheiten des Flieders. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. 75 S., 45 Textabb. — Mk. 420. Koch L. Pharmakognostischer Atlas. Zweiter Teil der mikro- skopischen Analyse der Drogenpulver. Ein Atlas für Apotheker, Großdrogisten, Sanitätsbeamte, Studierende der Pharmazie usw. I. Band, 1. Liefg. (S. 1—26, Taf. I—V). Leipzig (Gebr. Born- traeger), 1909. 4°. — Subskriptionspreis Mk. 3:50. Lehmann E. Über Zwischenrassen in der Veronica - Gruppe agrestis. (Zeitschrift f. induktive Abstammungs- u. Vererbungs- lehre, II. Bd., 1909, Heft 3, S. 145—208, Taf. I.) 8°. Lindau G. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. IX. Abteilung: Pilze. 114. Lieferung: Fungi imperfecti, Hyphomycetes (Forts., S. 561 bis 624). Leipzig (E. Kummer), 1909. 8°. Zahlreiche Textabb. — Mk. 2-40. — — et Sydow P. Thesaurus litteraturae mycologieae et liche- nologicae. Vol. II: M—Z. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 65. Loeske L. Zur Moosflora der Zillertaler Alpen. (Hedwigia, Bd. XLIX, 1909, Heft 1, S. 1—48.) 8°. Lotsy J. P. Vorträge über botanische Stammesgeschichte. Ein Lehrbuch der Pflanzensystematik. Zweiter Band: Cormophyta zoidogamia. Jena (G. Fischer), 1909. 8°. 902 S., 553 Textabb. Me Allister F. The development of the embryo sac of Smila- cina stellata. (Botanical Gazette, vol. XLVIII, 1909, nr. 3, pag. 200—215, tab. XV.) 8°. 449 Miehe H. Taschenbuch der Botanik. I. Teil (S. 1—94) und II. Teil (S. 95—240). (Dr. Werner Klinkhardts Kolleghefte, Heft 3 und 4.) Leipzig (W. Klinkhardt), 1909. 8°. 357 Fig. — MR. 6. Migula W. Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Öster- reich und der Schweiz, im Anschlusse an Thomes Flora von Deutschland. Band II. Algen. 2. Teil: Rhodophyceae, Phaeo- phyceae, Characeae. Gera (Fr. v. Zezschwitz), 1909. 8°. 383 S., zahlr. Tafeln. — Mk. 18:75. Möbius M. Botanisch-mikroskopisches Praktikum für Anfänger. Zweite Auflage. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. 123 S., 15 Abb. — Mk. 3:20. Müller-Freiburg K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. VI. Band: Die Lebermoose (Musci hepatici) (unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas). 9. Lieferung (S. 513—576, Fig. 267—286). Leipzig (E. Kummer), 1909. 8°. — Mk. 2°40. Nathorst A. G. Motions pr&liminaires proposant des articles addi- tionels sur la Nomenelature des plantes fossiles, presentees au 1IIe Congres international de Botanique ä Bruxelles 14.—22. Mai 1910. (Botaniska Notiser, 1909, Hft. 4, S. 203—205.) 8°. Neger F. W. Ambrosiapilze. II. Die Ambrosia der Holzbohrkäfer (Ber. d. deutschen botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, Heft 7, S. 372—389, Taf. XVII.) 8°. 3 Textäg. Oesterle O0. A. Grundriß der Pharmakochemie. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 1750. Ottley A. M. The development of the gametophytes and fertili- zation in Juniperus communis and Juniperus virginiana. (Botan. Gazette, vol. XLIII, 1909, nr. 1, pag. 31—46, tab. I—-IV.) 8°. Pace L. The gametophytes of Calopogon. (Botan. Gazette, vol. XLIII, 1909, nr. 2, pag. 126—137, tab. VII—IX.) 8°. Pampanini R. Intorno a due Aguilegia della flora italiana. (Nuovo giornale botanico italiano, vol. XVI, 1909, nr. 1, pag. 5—22.) 8°. Behandelt Aguilegia thalietrifolia Schott et Kotschy und Aquilegia Portae Huter, welche der Verfasser von A. Einseleana F. Schultz nicht spezifisch trennt. Er unterscheidet A. Binseleana mit den Formen Reichen- bachii Pamp. und intercedens Pamp., ferner A. Einseleana var. thalictri- folia (Schott et Kotschy) Nym. mit den Formen genuina Pamp., intermedia Pamp. und Cimaroliı Pamp. — — La Hutchinsia procumbens Desv. e le sue varietä rupestri Revelieri (Jord.) e pauciflora (Koch). (Nuovo giornale botanico italiano, vol. XVI, 1909, nr. 1, pag. 23—62.) 8°. Verfasser unterscheidet von der typischen H. procumbens eine Varietät Revelieri (Jord.) Rouy et Foue. mit den Formen genwina Pamp. und Som- mieri Pamp., ferner eine Varietät pauciflora (Koch) Leeoq et Lamotte mit den Formen Prostii (Gay) Pamp., macrocarpa Pamp. und Kochii Pamp. — — L'’Iris Cengialti Ambr. e le sue forme. (Nuovo giornale botanico italiano, vol. XVI, 1909, nr. 1, pag. 65—96.) 8°. 450 Verfasser unterscheidet bei Iris Cengialti sensu lato drei sicher- gestellte Formen: f. genuina Pamp., f. veneta Pamp. und f. illyrica (Tomm.) Asch. et Graebn., von denen jede ein anderes Gebiet bewohnt., Rouy G. Flore de France. Tom. XI. Paris (Fils d’E. Deyrolle), 1909. 8°. 429 S. — Mk. 8. Inhalt: Scrofulariacees, Orobanchacees, Gesneriacees, Utrieulariees, Se- laginees, Verbenacees, Labiees. Saccardo P. A. Da quale anno debba cominciare la validitä della nomenclatura seientifica delle Crittogame. (Annales myco- logiei, Vol. VII, 1909, Nr. 4, S. 339— 342.) 8°. Saint-Yves A. Le Festuca ovina subsp. Hackeliüi St.-Y., subsp. nov., et le groupe indigesta. (Bull. soc. bot. France, tome LVI., 1909, ar. 6, pag. 356—367.) 8%. 2 tableaux en texte. Saxton W. T. Preliminary account of the ovule, gametophytes and embryo of Widdringtonia cupressoides. (Botanical Gazette, vol. XLVIII, 1909, nr. 3, pag. 161—178, tab. XI.) 8°. 3 fig. Servettaz ©. Monographie des Eleagnacees. I. partie (syste- matique). (Beihefte zum botan. Zentralblatt, Bd. XXV, 1909, Abt. II, Heft 1, S. 1—128.) 8°. Neue Arten: Elaeagnus ovata, E. Thunbergii, E. Griffithü, E. yun- namensis, E. diffieilis, E. Maximoviezii, E. viridis, E. Schlechtendalii, E. tonkinensis, E. Zollingerü, E. rostrata, E. indica. Außerdem werden zahlreiche neue Subspecies und Varietäten beschrieben. Shull G. H. A pure-line method in corn breeding. (American Breeders’ Association, vol. V, 1909, pag. 51—59.) 8°. 3 fig. Solereder H. Zur Systematik einiger Gesneraceen-Gattungen, insbesondere der Gattung Napeanthus. (Beihefte z. botan. Zen- tralblatt, Bd. XXIV, 1909, Abt. II, Heft 3, S. 431—439.) 8". Sorauer P. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Dritte Auflage. Lieferung 21 (Dritter Band, Bog. 16—20). Berlin (P. Parey), 1909. 8°. Zahlr. Textabb. — Mk. 3. Stephens E. L. The embryo-sace and embryo of certain Penae- aceae. (Annals of Botany, vol. XXIII, 1909, nr. XCI, pag. 363 usque 378, tab. XXV, XXVL) 8°. Strasburger E., Jost L, Schenck H., Karsten G. Lehr- buch der Botanik für Hochschulen. Zehnte, umgearbeitete Auf- lage. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 651 S., 782 Textabb. — Brosch. Mk. 8, geb. Mk. 9. Sydow P. et H. Monographia Uredinearum seu specierum omnium ad hune usque diem cognitarum descriptio et adumbratio syste- matica. Vol. II, fasc. I: Genus Uromyces. Lipsiae (Fratres Born- träger), 1909. 8°. 144 pag., 5 tab. — Mk. 11:25. Tuzson J. Monographie der fossilen Pflanzenreste der Balaton- seegegend. (S.-A. aus Resultate der wissenschaftl. Erforschung des Balatonsees, I. Bd., I. Teil, Pal. Anhang.) 4°. 64 S., 2 Taf. — — Vorschläge zur Regelung der paläobotanischen Nomenklatur. Budapest, 1909. 8°. 6 S. Urban J. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiae ocei- dentalis. Vol. VI., fasc. I. Lipsiae (Fratres Borntraeger), 1909. 8°. 192 pag. — Mk. 16. 451 Vacceari L. e Wilczek E. La vegetazione del versante meridio- nale delle Alpi Graie orientali (Valchiusella, Val Campiglia e Val di Ceresole). Nuovo giornale botanico italiano, vol. XVT., 1909, nr. 2., pag. 179—231.) 8°. Villani A. Dei nettarii di aleune eroecifere quadricentriche. (Bul- lettino della Soc. bot. Ital., 1909, nr. 1, pag. 26—34.) 8°. Wager H. The perception of light in plants. (Annals of Botany, vol. XXIIl., 1909, nr. XCI., pag. 459—502, tab. XXXI, XXXII.) 8°. 3 Textfig. Warming E. und Johannsen W. L. Lehrbuch der allgemeinen Botanik. Nach der vierten dänischen Ausgabe übersetzt und herausgegeben von E. P. Meinecke. Zweiter Teil (Schluß, Ss. I—-IV und 481—668, Fig. 445—610). Berlin (Gebr. Born- traeger), 1909. 8°. Wheldale M. Tbe colours and pigments of flowers, with special reference to genetics. (Proceedings of the Royal Society, B., vol. 81., 1909, pag. 44—60.) 8°. — — On the nature of anthocyanin. (Proceedings of the Cam- bridge Philosophical Society, vol. XV., pt. 2., 1909, pag. 137 usque 168.), 8°. 5 Wildeman E. de. Flore du Bas- et du Moyen-Congo. Etudes de Systematique et de Geographie Botaniques. (Annales du Mus&e du Congo Belge, Botanique, Serie V.) Tome III., fasc. I. (pag. 1—147, tab. I-XXVII). gr. 4°. Zacharias E. Die chemische Beschaffenkeit von Protoplasma und Zellkern. (Progressus rei botanicae, III. Bd., 1. Heft, S. 67 bis EN.) ©. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 8. Juli 1909. Dr. Rudolf Wagner in Wien übersendet folgende versiegelte Schreiben zur Wahrung der Priorität: 1. „Uber hauptsächlich &-Sympodien darstellende Sproßverkettungen, deren Index 25 überschreitet.“ 2. „Über die Existenz von basipetalkomplizierten rekauleszierenden Systemen von sechs Elementen und ihre Ableitung.“ 3. „Zur Charakteristik alter Caesalpinieentypen.“ Das w. M. Hofrat J. v. Wiesner überreicht eine von Herrn Friedrich Weber im Pflanzenphysiologischen Institut der k. k. 452 Universität Wien ausgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über die Wandlungen des Stärke- und Fettgehaltes der Pflanzen, insbesondere der Bäume.“ Die Hauptresultate lauten: 1. Der Prozeß der Fettbildung in den Stämmen der Laub- und Nadelbäume ist ein periodischer Vorgang, ist aber nicht, wie bisher angenommen wurde, gewöhnlich auf den Herbst be- schränkt. 2. Auch der Prozeß der Stärkelösung in den genannten Ge- wächsen ist ein periodischer Vorgang. 4 3. Der Prozeß der Stärkebildung kann in den Asten der Fettbäume (Typus Zilia) das ganze Jahr hindurch vor sich gehen. 4. Die Fettbäume A. Fischers besitzen auch im Sommer reichlich Fett. 5. Die A. Fiseherschen Typen der Stärke- und Fettbäume sind nur zwei spezielle Fälle der zahlreich vorhandenen Typen. 6. Die Angabe, daß das Fett der Bäume als Kälteschutz diene, kann nach den vom Verfasser durchgeführten Untersuchungen keine allgemeine Geltung haben, ist aber auch für die im Winter fettspeichernden Bäume sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist die Annahme, daß in den betreffenden Fällen das Fett im Vergleich zur Stärke die stabilere Form der Reservestoffe re- präsentiert. Ferner legt Hofrat v. Wiesner eine ebenfalls im Pflanzen- physiologischen Institut der k. k. Universität in Wien von Herrn Dr. Valentin Vouk durchgeführte Arbeit vor, betitelt: „Anatomie und Entwicklungsgeschichte derLentizellenan Wurzeln von Tilia sp.* Der Verfasser hat an den Wurzeln von Tilia sp. sehr große Lentizellen (Oberfläche bis 1°5 em?) beobachtet und anatomisch untersucht. Diese Lentizellen bestehen aus einem mächtigen „lockeren Phelloderm“ und aus einem von heterogenen Schichten gebildeten Porenkorke. Die dazwischenliegende Verjüngungs- schicht, das Phellogen, wird bei der Weiterentwicklung der Lentizelle immer mehr gegen innen verlagert. Durch Ent- stehung dieser sekundären Phellogene im Phelloderm wird ein neuer Teil des letzteren nach außen abgegliedert und bildet die zerklüfteten Partien im Porenkork. Im Alter wird die Lentizelle durch ein Periderm, das sich unter dem Porenkork ausbildet, verschlossen und tritt außer Funktion. Diese Lentizellen sind als sekundäre Bildungen zu betrachten, weil sie nach der Entwicklung des Periderms im Phellogen ent- stehen, und sind trotz des heterogenen Baues des Porenkorkes entschieden zum zweiten Typus (Stahl, Klebahn, Devaux) einzureihen. 455 Das w. M. Prof. R. v. Wettstein legt eine im botanischen Institut der Universität Wien von Fräulein Stephanie Herzfeld durchgeführte Arbeit vor, betitelt: „Zur Morphologie der Fruchtschuppe von Larix decidua Mill.® Die wichtigsten Resultate lauten: Der weibliche Zapfen der Larixz decidua ist eine racemöse Infloreszenz. Die Einzelblüte besteht aus einer Blütenachse, welche mit dem Blattkissen der Deckschuppe, ihres Tragblattes, in Rekaules- zenz verwachsen, senkrecht zur Rhachis orientiert ist und rechts, sowie links je eine Samenanlage trägt. Die Crista der Fruchtschuppe stellt eine einseitig entwickelte ‚Wucherung der Blütenachse dar. Ferner legt Prof. v. Wettstein eine Abhandlung von Dr. Karl Rechinger vor, betitelt: „Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neu-Guinea-Archipel und den Salomons-Inseln. III. Teil.* Das k. M. Prof. F. v. Höhnel legt eine Abhandlung: „Fragmente zur Mykologie“, VIII. Mitteilung, Nr. 353 bis 404, vor. Diese Arbeit, welche gleichzeitig den vierten Teil der Er- gebnisse seiner mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie durch Bewilligung des Buitenzorg-Stipendiums 1907/08 unter- nommenen Forschungsreise nach Java bildet, enthält kritische Studien über viele ungenügend bekannte oder falsch eingereihte tropische Pilze und mehrere neue Arten und Gattungen. Mehrere Gattungstypen wurden auf Grund von Originalexemplaren fest- gelegt. Dr. Viktor Grafe überreicht eine im Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien durchgeführte Arbeit, betitelt: „Unter- suchungen über die Aufnahme von stickstoffhaltigen organischen Substanzen durch die Wurzeln von Phanero- gamen bei Ausschluß von Kohlensäure* Es wird gezeigt, daß sich bei Phaseolus vulgaris durch Dar- bietung von Aminosäuren in der Nährlösung entgegen anderen Beobachtungen keinerlei Ersatz der Kohlenstoffquelle der Luft be- wirken läßt, daß die Pflanzen vielmehr mit und ohne Aminosäuren in kohlensäurefreiem Raume zugrunde gehen, sobald ihre Re- servestoffe aufgezehrt sind, daß sie also die gebotenen Substanzen nicht als Kohlenstoffquelle zum Aufbau ihres Eiweißes verwenden können; vielmehr üben diese auch in sehr kleinen Dosen nament- lich auf das Wurzelsystem eine beträchtliche Schädigung aus, die nur bei Leuein und Tyrosin stark reduziert erscheint. 454 Dr. V. Grafe überreicht ferner die 2. Mitteilung über seine im Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien dureh- geführten „Studien über das Anthokyan“. Der Farbstoff der Malvenblüte (Althaea rosea) läßt sich, wie Verfasser in seiner 1. Mitteilung über diesen Gegenstand gezeigt hat, durch eine bestimmte Art der Behandlung in einen wasserlöslichen und einen in Wasser nicht, wohl aber in absolutem Alkohol 1ös- lichen Anteil zerlegen, welcher letztere sich von dem ersteren durch Farbe und verschiedene Reaktionen unterscheidet. Er ent- spricht der Formel C,,H,,O, und kann aus ersterem, der ein Glukosid darstellt, durch Abspaltung von Zucker, H,O unä 0, entstanden gedacht werden. Man kann ihn, wie die gegenwärtige Arbeit gelehrt hat, aus den Malvenblüten durch Behandlung mit halbkonzentrierter Schwefelsäure direkt gewinnen. Er enthält zwei Hydroxylgruppen; durch Kalischmelze erhält man Hydrochinon, später Brenzkatechin. Durch Reduktion mit Jodwasserstoff entsteht eine orangegelbe Substanz, die bei nachfolgendem Schmelzen mit Atzkali Protokatechusäure oder Brenzkatechin ergibt. Herr Paul Fröschel legt eine im Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien durchgeführte Arbeit vor, betitelt: „Untersuchung über die heliotropische Präsentations- zeit“, II. Mitteilung. Die wichtigsten Resultate lauten: 1. Das „Hyperbelgesetz“ ist ein allgemein-physiologisches Gesetz und zusammen mit dem Talbotschen Satz, dem Fitting- schen Sinusgesetz und dem Gesetz von Charpentier, Ricco, Asher und Sehoute von einem Gesichtspunkt aus verständlich. 2. Die kurzen Präsentationszeiten, die von Blaauw an- gegeben wurden. haben sich durchaus bestätigt. 3. Das Licht der Quärzglasquecksilberlampe löst bei "/,s00 und /,000 Sekunden dauernder Belichtung noch heliotropische Krümmungen von beträchtlicher Stärke aus. Von einer Annäherung an den absoluten Zeitschwellenwert war nichts zu bemerken. 4. Auch das direkte Sonnenlicht vermag, auch wenn es nur /goon Sekunde auf die Keimlinge von Avena sativa einwirkt, noch kräftigen Heliotropismus zu induzieren. 5. Im schwachen diffusen Tageslichte reichte '/,, Sekunde dauernde Exposition noch zur Induktion des Heliotropismus hin. Selbstverständlich sind bei stärkerem diffusen Lichte noch kürzere Zeiten zu erwarten. R 6. Die Versuche über die Erscheinung der Überbelichtung bestätigen alle Angaben Blaauw’s. In dieser Arbeit wurde speziell auf die Bedeutung dieser Erscheinung für die Methodik der Reiz- physiologie hingewiesen. -_—_ 455 Personal-Nachrichten. Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner (Wien) ist in den Ruhestand getreten und es wurde ihm aus diesem Anlasse der Ritterstand verliehen. Prof. Dr. H. Molisch (Prag) wurde zum Professor der Ana- tomie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Wien als Nachfolger von Hofrat v. Wiesner ernannt. Prof. Dr. Fr. Czapek (Czernowitz) wurde zum Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der deutschen Univer- sität in Prag ernannt. Prof. Dr. G. Haberlandt (Graz) wurde der Hofratstitel ver- liehen. Privatdozent Dr. W. Figdor (Wien) erhielt den Titel eines außerordentlichen Professors. Dr. A. Thellung hat sich an der Universität Zürich für Botanik unter Bevorzugung der historischen Richtung (Anthropo- botanik, Phytopaläontologie, Geschichte der Botanik ete.) habi- litiert. Prof. @. Lopriore (Catania) wurde zum Direktor des In- stitutes „R. Stazione Sperimentale Agraria® in Modena ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Dr. F.C.v. Faber (Berlin) wurde zum Botaniker am Acker- baudepartement in Buitenzorg ernannt. (Botan. Zentralblatt.) L. J. Knight wurde zum außerordentlichen Professor der Botanik an dem Clemson College, Süd-Carolina, ernannt. (Naturw. Rundschau.) W.E. Davis wurde zum Assistant-Professor der Botanik am Kansas Agrieultural College in Manhattan, Kansas, ernannt. (Naturw. Rundschau.) Inhalt der November-Nummer: Emma Lampa: Über die Beziehung zwischen dem Lebermoos- thallus und dem Farnprothalium. S. 409. — Eugen Wulff: Über Pollensterilität bei Pofen- tilla. (Schluß.) S. 415. — Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti: Revision der balkanischen und vorderasiatischen Onobryrhis-Arten aus der Sektion Eubrychis. (Fortsetzung.) S. 434. — Dr. August Ginzberger: Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. (Fortsetzung.) S. 330. — Dr. A. Zahlbrucknrer: Vorarbeiten zu einer Flechtenfiora Dalmatiens. (Fortsetzung.) S. 439. — Literatur-Übersicht. S. 444. — Akademieen, Botanische Gesellschafien, Vereine, Kongresse etc. S. 451. — Personal-Nachrichten. S. 455. Bedakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Bennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrifi zu haben: 1852/53 3 M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 2M. 4-—, 1893/97 2 M. 10°—. 2 Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisun: direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Geroläs Sohn), zu pränumerierer. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Re Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 456 INSERATE. Soeben erschien: Schoenichen - Kalberlah, Eyferth’s Einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreichs Naturgeschichte der mikroskopischen Süßwasserbewohner. Mit über 700 Abb. auf 16 Tafeln, vielen Abb. i. Text u. 2 Porträts. Brosch. Mk. 22°—, in Leinwandband Mk. 23:60, oder in 22 Wochenlieferungen a Mk. 1’—. Zu beziehen durch jede solide Sortimentsbuchhandlung. Verlag von Benno Goeritz, Braunschweig. Im Seibstveriage von Dr. C. Baenitz in Breslau, IX., Marien- straße 6, sind erschienen: - " Große Ausgabe. Lief. XXVI ı. Herbarium Dendrologieum. ""Zeinpnanzen). 338 Nummern, Mk. 6:50. Lief. XXVII, 104 Nummern, Mk. 15. — IX. Nach- trag, 15 Nummern, Mk. 1. r F Kleine Ausgabe in 4 Lie- 2. Herbarium Dendrologieum. ferungen EN Lehr- anstalten, Garten- und Promenadenfreunde. Lief. I—IV, 426 Nummern, Mk.44. a r Präpariert von Dr. O.Buchtien, 3. Herbarium Americana. Direktor des National-Museums in La Paz. Die neue Lief. XXII (Bolivien), a Nr. Mk. 0:35 erscheint im Jänner 1910. Inhaltsverzeichnisse dieser Herbarien versendet der Selbstverleger stets umgehend. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband X 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. NB. Dieser Nummer liegt bei ein Prospekt der Firma Gebrüder Born- traeger in Berlin. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LIX. Jahrgang, Ne- 12. i Wien, Dezember 1909. Über das selbständige Bewegungsvermögen der Sperma- kerne bei einigen Angiospermen. Von S, Nawaschin (Kiew). (Mit Tafel VII.) Die vorliegende Publikation enthält einige Ergebnisse einzelner Beobachtungen, die ich bei den Untersuchungen der Befruchtungs- vorgänge an verschiedenen Pflanzen gemacht habe. Zunächst stellte ich mir bei diesen Untersuchungen lediglich die Aufgabe, eine Anzahl von in dem Pflanzensystem womöglich voneinander ent- fernten Familien auf die „Doppelbefruchtung* hin zu prüfen, was sich einigermaßen leicht an den meisten gehörig fixierten Objekten ausführen läßt, indem man nämlich die Kopulation des Eizellkerns und des Embryosackkerns mit je einem der beiden Spermakerne konstatiert. Die nämlichen Tatsachen findet man auch in den Publikationen, die von mehreren Forschern der Schilderung der- selben Vorgänge gewidmet wurden, z. B. in einer Reihe der be- kannten Arbeiten Guignards über die Doppelbefruchtung bei den Repräsentanten von verschiedenen Dikotylen- und Monokotylen- familien '). Strasburger war der einzige Forscher, welcher es ver- suchte, in lebenden Samenanlagen den fraglichen Vorgang zu beob- achten, wobei es ihm gelang, bei Monotropa Hypopitys nicht nur die erwähnte Kopulation der männlichen und der weiblichen Kerne 1) L. Guignard. Sur les antherozoides et la double copulation sexuell chez les vegetaux angiospermes. Revue generale de Botanique, 1899, t. XI. L’appareil sexuel et la double fecondation dans les Tulipes. Ann. des sc. nat., Botanique, 8. Ser., t. XI. La double fecondation chez les Renoneulacees. Journ. de Botan., 1901, t. XV. La double fecondation dans le Najas major. Journ. de Botan., 1901, t. XV. La double fecondation chez les Malvacees. Journ. de Botan., 1904, t. XVIII. La double f&condation dans le Mais. Journ. de Botan., 1901, t. XV. La double fecondation chez les Solandes. Journ. de Botan., 1902, t. XVI. La double f&condation chez les Crueiferes. Ibidem. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1909. 34 458 zu konstatieren, sondern auch die Art und Weise zu ermitteln, auf welche die Spermakerne nach den betreffenden weiblichen Kernen zugeführt werden '). Nach seinen Angaben wird namentlich einer von den beiden Spermakernen durch die Plasmaströmungen innerhalb des Embryo- sackes nach dem Kerne des Embryosackes befördert. Diese wert- und autoritätsvolle Beobachtung hat gewissermaßen den Grund jenem Schlusse entzogen, welcher von anderen Seiten aus der eigentümlichen Gestalt der Spermakerne auf ein selbständiges Be- wegungsvermögen derselben gezogen wurde. So äußert sich dar- über Koernicke wie folgt: „Doch liegen darüber, wie überhaupt über selbständige Bewegung von Kernen, keine besonders ein- gehenden Beobachtungen vor. Möglich kann es sein, daß die ge- wundenen Formen der generativen Kerne ebenso wie die ellipsoidi- schen, bzw. linsenförmigen von Monotropa Hypopitys, bei welcher Strasburger die Doppelbefruchtung in lebenden Samenanlagen beobachten konnte, durch die Plasmaströmungen innerhalb des Embryosacks nach dem Polkern befördert werden.“ ?) Einerseits gibt es also mehrere Schilderungen der Kopulation, bzw. der fertigen Zygoten der Sexualkerne in der Eizelle und im Embryosacke, anderseits nur die einzelne direkte Angabe Stras- burgers in bezug darauf, wie diese Zygoten sich bilden, bzw. wie die Spermakerne die weiblichen Kerne treffen. Dies ist eine kurze Zusammenfassung unserer Kenntnisse über den uns hier interessierenden Gegenstand, welche uns um so mehr unzuläng- lich erscheinen müssen, wenn wir bedenken, daß die Beob- achtungen noch darüber fehlen, wie und wohin eigentlich der Pollenschlauchinhalt sich ergießt und wodurch jene rätselhafte Er- scheinung, die man als „Trübung“ der sich „verändernden“ Sy- nergide zu bezeichnen pflegt, zustande kommt. Soll der Pollen- schlauchinhalt sich direkt in den Embryosack ergießen, u. zw. in dessen Protoplasmakörper oder in den Zwischenraum hinein, der den Eiapparat von jenem Protoplaste trennt? Oder vielleicht soll eine der beiden Synergiden den Pollenschlauchinhalt zunächst in sich einnehmen, um alsdann denselben nach seinem weiteren Be- stimmungsort zu leiten, was zugleich die bekannte „Trübung“ der Synergide verursachen könnte? So weit ich mich erinnern kann, wurden manchmal die beiden Ansichten geäußert, jedoch nur bei- läufig und, meiner Meinung nach, ohne hinlängliche Gründe. Die Ursache der Unzulänglichkeit unserer bisherigen Kennt- nisse über die Befruchtungsvorgänge liegt freilich im Wesen der Erscheinungen, die mit der Befruchtung verknüpft sind. Aus- genommen vielleicht die Verschmelzung der kopulierenden Sexual- 1) E. Strasburger, Einige Bemerkungen zur Frage nach der „doppelten Befruchtung“ bei den Angiospermen. Botan. Zeit., Jahrg. LIX, 1900, Nr. 19/20. .. 2) M. Koernicke, Der heutige Stand der pflanzlichen Zellforschung. Benehte d. D. Botan. Gesellschaft, Jahrg. 1903, Bd. XXJ, Generalversammlungs- eit 1, p. 130. 459 kerne müssen alle diesbezüglichen Erscheinungen als sehr schnell vorübergehende gedacht werden, da dieselben in jedem gegebenen Falle nur einmal und in einem äußerst engen Raume stattfinden. Es hängt daher ganz vom Zufall ab, den Augenblick jeglicher von jenen Erscheinungen an einem fixierten Präparate zu treffen, so daß man nur dank einer seltenen Gelegenheit die sämtlichen Sach- verhältnisse beobachten und enträtseln könnte. Indem ich eine definitive Entscheidung der Frage nach der Art der Leitung der Spermakerne innerhalb des Embryosackes ‚keineswegs beanspruchen kann, möchte ich jedoch hier hervor- heben, daß ich zu verschiedenen Malen so glücklich war, daß mir gerade ein „seltenes Präparat“ vorlag, an dem ich die Spermakerne noch auf ihrem Wege nach den weiblichen Kernen, bzw. Zellen sah. Solche Fälle eben möchte ich im folgenden auseinandersetzen, indem ich natürlich jedem überlasse, seinen eigenen Schluß daraus zu ziehen; mich aber führten meine Beobachtungen zur Annahme, daß die Spermakerne bei einigen Angiospermenpflanzen selb- ständiges Bewegungsvermögen besitzen müssen. Nach diesen wenigen Bemerkungen gehe ich nun zur Aus- einandersetzung meiner Beobachtungen über. Der Embryosack von Fritillaria tenella läßt kurz vor der Befruchtung (Taf. VIII, Fig. 1, 2) eine vollkommene Unabhängig- keit, bzw. Isolierung des Eiapparats und der Antipodengruppe vom übrigen protoplasmatischen Inhalte des Embryosackes leicht kon- statieren, eine Tatsache, die öfters von anderen Forschern bei manchen Pflanzen wahrgenommen wurde'). Durch Einwirkung von Reagentien und Einschlußmitteln (Xylol, Kanadabalsam) zieht sich der Embryosackinhalt einiger- maßen zusammen, indem er von der Hülle des Embryosackes stellenweise zurückweicht. Der Protoplast des Embryosackes samt den beiden sich zur Verschmelzung anschickenden Polkernen stellt offenbar eine unabhängige Zelle dar, die nach allem Rechte eine besondere Bezeichnung verdient. Zweckmäßig erscheint mir die Be- zeichnung Endospermanlage, deren ich mich ferner bedienen will. Der Körper dieser Zelle erweist sich als ein vollkommen nackter Protoplast. Im Gegensatz dazu zeigen die erwähnten Abbildungen, daß die Zellen des Eiapparates ebenso wie die Antipoden mit äußerst dünnen Häutchen bekleidet, bzw. durch solche voneinander und von der Endospermanlage getrennt sind. Am deutlichsten fällt dies an dem Eiapparat auf (Fig. 1), wo sich ein stellenweise sogar isoliertes Häutehen infolge einer Zusammenziehung der Protoplasten verfolgen läßt. Dies sind also die Bedingungen für jene künftigen Vorgänge, die nach dem Eintritt der Spermakerne in die Embryosackhöhle ı) D. M. Mottier, Fecundation in Plants, 1904, p. 175, Fig. 73. 34* 460 sich abspielen müssen; je ein Kern dieses Paares muß nach den zwei betreffenden Zellen, Eizelle und Embryosackanlage, wandern und schließlich in den Leib derselben eindringen. Wir finden aber unter den erwähnten Verhältnissen tatsächlich keine auf die Leitung der Spermakerne abzielenden Einrichtungen, vielmehr ein Hindernis, da das die Eizelle umhüllende Häutchen beim Eindringen des Spermakerns einen gewissen Widerstand wohl leisten muß. Wenden wir uns nun an jenen kritischen Moment im ganzen Vorgange, den ich unter hunderten von Präparaten befruchteter Samenanlagen des klassischen Untersuehungsobjekts, Zilium Mar- tagon, nur ein einziges Mal vorfand. Die Figur 5 stellt den oberen Teil des Embryosackes dieser Pflanze dar, innerhalb welches zwischen der Eizelle und der Endospermanlage (vgl. die Erklärung der Abbildungen) eine trübe, fast ungefärbte, homogene Masse, allem Anschein nach der ergossene Pollenschlauchinhait, auffällt. Im Innern dieser Masse finden sich Teilchen von einem näher schwer zu bestimmenden, sich mit Safranin heilrot färbenden Stoffe, dessen Körner um die Teile der beiden Spermakerne liegen. Ver- gleichen wir diese Abbildung mit der Figur 1, so fällt es sofort auf, daß die Masse, welche die beiden Spermakerne enthält, in den Zwischenraum ergossen wurde, der den Eiapparat von der Embryo- sackanlage trennt. Aus diesem indifferenten Orte her müssen nun die beiden Spermakerne, der eine nach der Eizelle, der andere nach der Endospermanlage passieren. Wollen wir zunächst an- nehmen, daß sich die Spermakerne dabei passiv verhalten und daß das Protoplasma der weiblichen Zellen es ist, welches dabei aktiv eingreift. Vermutlich würde dabei das Protoplasma der Endosperm- anlage zuerst selbst in die die Spermakerne einschließende Masse hineindringen, um dieselben von dort herausholen zu können. Wir können ferner nicht umhin, noch eine zweite Voraussetzung zu machen, welche uns erklären muß, weshalb nur die Sperma- kerne und nicht alle übrigen festen Körper, die denselben bei- gemischt sind (die rotgefärbten Körner), in den Körper der Endo- spermanlage gelangen, was uns die von einem auch sehr seltenen Präparate entworfene Abbildung (Fig. 3) zeigt. Die letzterwähnte Abbildung stellt den entsprechenden Teil des Embryosackes von Fritillaria tenella dar, wo sich die beiden umeinander gewundenen Spermakerne bereits im Innern der Endospermanlage finden, wie ich es früher schon in einer anderen Publikation geschildert habe ''). Eine solche Wanderung der Spermakerne aus einem Medium in ein anderes, welche bei Lilium Martagon ebenso stattfinden muß, läßt sich kaum anders erklären, als daß die Spermakerne sich dabei aktiv verhalten, höchstens etwa noch dadurch, daß der Pollenschlauchinhalt ein gewissermaßen zähes Medium darstellt, ._.D8. Nawaschin, Resultate einer Revision der Befruchtungsvorgänge bei Lilium Martagon und Fritillaria tenella. Bull. de l’Academie Imp. des. Sc. de St.-Petersbourg, 1898, t. IX, nr. 4. 461 demzufolge nur die beweglichen Elemente dieses Inhalts sich hinaus losmachen können und dabei von den übrigen Einschlüssen des Pollenschlauchinhalts scheiden, was eben der Fall ist. Nun wird man aber, welche Erklärung man auch diesem Sachverhalt geben mag, doch genötigt sein, die weitere Beförderung der Spermakerne aus ihrer nunmehrigen Lage, wie dieselbe die Fig. 3 darstellt, wiederum durch aktive Bewegungen der Sperma- kerne zu erklären. Eine ganz natürliche Frage, welche dabei na- mentlich entsteht, muß es sein, wie es, vorausgesetzt, daß die Spermakerne Bewegungsvermögen entbehren, zustande kommt, daß dieselben sich zunächst voneinander loswiekeln und alsdann in zwei entgegengesetzten Richtungen befördert werden. Die Frage läßt sich freilich durch die Annahme lösen, daß das Spermakern- paar innerhalb des Protoplasmas zwei entgegengesetzte Strömungen, vielleicht eine Art Strudel errege und die Spermakerne wegen der Zentrifugalkraft auseinander getrieben werden. Für eine solche An- nahme fehlen aber alle Gründe, um so mehr als dieselbe für die Erklärung der genauen Richtung, welche die beiden Spermakerne nehmen, doch nieht hinreicht, wie auch die letzte Schwierigkeit kaum behebt, den Mechanismus des Eindringens des betreffenden Spermakerns in die Eizelle zu ermitteln. Um in die Eizelle zu ge- langen, muß namentlich der Spermakern die Hautschicht derselben, vielleicht sogar das oben erwälinte Häutchen durehbohren, unter der Voraussetzung, daß auch in diesem Stadium das Eiprotoplasma selbst sieh nicht aktiv verhält. Der letzteren, ganz unbegründeten Annahme widersprechen aber die zahlreichen Schilderungen der „Doppel- befruchtung“, nach welchen das Protoplasma der Eizelle und dasjenige der Endospermanlage nach diesem Stadium des Vorganges ebenso wie zuvor voneinander ganz isoliert bleiben, was auch meine Abbildung Fig. 4 bei Fritiliaria tenella zeigt. Eine einzige Voraussetzung, daß sich die Spermakerne bei der Befruchtung aktiv verhalten, d. h. selbständiges Bewegungs- vermögen besitzen, macht also eine ganze Reihe von unbegründeten Annahmen überflüssig, die sonst uns die Beförderung der Sperma- kerne durch Protoplasmakräfte erklären müßten. Bei einer früheren Gelegenheit äußerte ich die Absicht, auf die Untersuchung der Befruchtungsvorgänge bei Walnuß, die ich wegen außerordentlicher Schwierigkeit des Objektes einmal aufgeben mußte, nach den Untersuchungen an Liliaceen wieder zurückzukommen '). Gegenwärtig habe ich meine Arbeit über die Walnuß ab- geschlossen und es wird dieselbe im nächsten Jahre veröffentlicht werden. Einstweilen möchte ich aber hier mit zwei aus dieser Arbeit entnommenen Abbildungen zur oben ventilierten Frage bei- tragen. Die eine von diesen Abbildungen (Fig. 6) stellt die Eizelle von Juglans nigra dar, die an dem Mikrotomschnitte der Länge 1) 8. Nawaschin, 1. e., p. 377. 462 nach halbiert ist. Die Eizelle enthält wenig von Protoplasma und dem Zellkern, dessen Ohromatinsubstanz an der Kernoberfläche ge- sammelt zu sein scheint. Von der Seite, die vom Beobachter ab- gewendet ist, erscheint die Eizelle wie mit einer dicken Sehicht von einer feinkörnigen, vakuolierten, trüben Masse bedeckt, deren Mächtig- keit gegen die Mitte stark zunimmt, wie man am unteren Rande der Eizelle bemerken kann. Innerhalb dieser trüben Masse findet sich eine eilipsoidische Vakuole von ansehnlicher Größe, die die beiden stark mit Hämatoxilin tingierten Spermakerne enthält. Der übrige Inhalt der Vakuole erscheint wasserhell-homogen, bleibt also beständig ungefärbt. Das Spermakernpaar liegt somit wie in einem Fache oder in einem Tropfen von hyalinem Stoffe ein- geschlossen. Die Fig. 7 zeigt dieselbe Vakuole bei Jugluns regia in Seitenansicht: der untere Teil der Vakuole wurde dureh- geschnitten, der obere scheint durch die trübe Masse durch. Wir treffen hier Verhältnisse, die von den oben bei den beiden Liliaceen auseinandergesetzten bedeutend abweichen, — Verhältnisse, die von mir später in einer ausführlichen Publikation gedeutet werden sollen. An dieser Stelle will ich nur das hervorheben, daß das an den beiden Figuren dargestellte Stadium, im Gegensatz zum betreffenden Stadium bei den Liliaceen, sehr dauerhaft zu sein scheint, da es an den Präparaten bei den Juglans - Arten ziem- lich oft vorkommt. Wahrscheinlich gelangen die Spermakerne bei Juglans in den Embryosack in einem nicht vollständig ausgebildeten Zustande, indem sie noch innerhalb des Körpers ihrer Mutterzelle eingeschlossen liegen, deren Rest sich als ein hyaliner, beinahe bisquitförmiger Tropfen repräsentiert. Daher erscheinen die Sperma- kerne zunächst rundlich bis oval (Fig. 6), alsdann aber nehmen sie die Gestalt von länglich-ovoiden, gekrümmten Körperchen an (Fig. 7), in welchem Zustande sie, meiner Meinung nach, sieh zu bewegen anfangen, um sich aus der sie einschließenden Vakuole zu befreien und die betreffenden weiblichen Zellen zu suchen. In der Tat erinnern die beiden Spermakerne lebhaft an Zoosporen oder Spermatozoiden von manchen Sporenpflanzen (Fig. 7), mit dem Unterschiede freilich, daß sie die Cilien entbehren. Jedenfalls scheint mir diese Analogie dem tatsächlichen Sachverhalte viel mehr zu entsprechen, als eine andere denkbare Annahme, die das Protoplasma der weiblichen Zellen auch in diesem Falle für allerlei Bequemlichkeiten bei dem Wege der Spermakerne verantwortlich machen müßte. Nachdem ich meine Arbeit über die Befruchtungsvorgänge bei den Kompositen') veröffentlicht hatte, kam ich auf die Unter- suchung der Einrichtungen des Eiapparates bei Helianthus wieder- holt zurück, mit der Absicht, die Teilnahme der Synergiden beim Eindringen des Pollenschlauchinhalts ins Innere des Embryosackes 1) S. Nawaschin, Über die Befruchtungsvorgänge bei einigen Dikoty- ledonen. Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch., 1900, Bd. XVIII, p. 224. 463 zu ermitteln. Beim Durchmustern einer Anzahl meiner eigenen Präparate, wie auch derjenigen, die von meinen Schülern wegen der Mikrotompraktik hergestellt wurden, sind mir beständig die- selben eharakteristischen Bilder entgegengetreten, die an den hier vorliegenden Abbildungen zur Darstellung kommen und meiner ‘Meinung nach in bezug auf die uns hier interessierende Frage Aufmerksamkeit verdienen. Indem ich auf die ausführliche Er- klärung der Abbildungen (Fig. S—10) verweise, will ich hier zu- nächst ein Detail im Bau der Endospermanlage besonders hervor- heben, u. zw. das beständige Vorhandensein einer mehr oder weniger ansehnlichen Vertiefung zwischen der Eizelle und dem sekundären Kerne der Endospermanlage (Fig. 9 und 10c, d). Diese Vertiefung dürfte schwerlich auf eine Zusammenziehung der be- treffenden Protoplasten zurückgeführt werden. Da sie, wie es mir eine große Anzahl von Präparaten zeigte, ganz beständig vorhanden ist, möchte ich dieselbe als eine Einrichtung, u. zw. als eine Art Kammer betrachten, durch welche die Spermakerne auf ihrem Wege nach den weiblichen Zellen sehr rasch passieren müssen. In der Tat, gerade an diesem Orte geht das Eindringen eines von den beiden Spermakernen in den Kern der Endospermanlage vor sich, wie es meine Abbildung zum oben zitierten Aufsatze zeigt und was auch die vorliegenden Figuren 12—14 ersehen lassen. Verfolgen wir aber zunächst die Umwandlungen des Ei- apparates, die während der Befruchtung stattfinden. Die Fig. 15 zeigt uns den Eiapparat vor der Befruchtung im Querschnitte. Ebenso wie an den Längsschnitten sieht man hier die beiden vollkommen symmetrisch ausgebildeten Synergiden, die die Basis der Eizelle zum Teil umschließen. An den aufeinander folgenden Querschnitten durch den Eiapparat nach der vollzogenen Befruchtung (Fig. 11, a—e) erscheint eine der Synergiden s, be- trächtlich zusammengefallen, getrübt und enthält in ihrem Innern einen homogenen Körper (b), wahrscheinlich einen Rest ihres Zell- kerns, während sich an der Peripherie (d) und besonders am Grunde der Synergide (e) eine grobkörnige Masse sammelt. Diese Masse glaube ich mit jener freilich minder zahlreiche Körner ent- haltenden Masse identifizieren zu müssen, welehe bei Lilium Mar- tagon an dem betreffenden Teile des Eiapparates auftritt (Fig. 5). und betrachte dieselbe demnach auch hier als den ergossenen Inhalt des Pollenschlauches. Der ganze Vorgaug des Eindringens des letzteren in den Embryosack stelle ich mir vor, wie folgt: Nachdem der Pollenschlaueh den Mikropylekanal und den Nu- cellus der Samenanlage passiert hat und mit seiner Spitze mit dem Embryosack in Berührung gekommen ist, platzt eine der beiden aus dem Embryosacke hinausragenden Synergiden an ihrer Spitze auf und ergießt zum Teil ihren Inhalt in den Mikropylekanal hinein. Somit bleibt an der Stelle der aufgeplatzten Synergide ein halbleerer Schlauch zurück, was eine plötzliche Abnahme des bisherin diesem Raume herrschenden hydrostatischen Drucks zur Folge haben muß. 464 Dies muß nun seinerseits das Entleeren des Pollenschlauchs be- wirken, indem sich die Spitze desselben öffnet und der Pollen- schlauchinhalt sich in unmittelbarer Nähe der aufgeplatzten Syner- gide ins Innere des Embrysackes ergießt. Jetzt fangen die Sperma- kerne an, sich aktiv zu bewegen, indem sie die obenerwähnte Ver- tiefung zwischen der Eizelle und Endospermanlage zunächst zu er- reichen suchen, um erst von dort aus nach den weiblichen Zellen zu wandern. Die Gestalt der Spermakerne bei Helianthus (vgl. den oben zitierten Aufsatz) läßt sich so viel als möglich zugunsten der An- nahme deuten, daß diese Gebilde zu lokomotorischen Bewegungen fähig sind. Sie stellen nämlich korkzieherförmig gedrehte Fäden oder vielmehr spiralig gewundene Bänder dar. Daß die Spermakerne von Helianthus vermöge einer drehenden Bewegung in den weiblichen Kern hineinbohren, scheint mir sehr wahrscheinlich zu sein. Als Belege dafür betrachte ich gewissermaßen jene charakteristischen Bilder, die bei der Verschmelzung des Spermakerns mit dem Kerne der Endospermanlage zu beobachten sind.; Die Figuren 12—14 stellen diese Verschmelzung dar (vgl. die ausführliche Erläuterung der Abbildungen) und mögen an dieser Stelle in bezug jener merk- würdigen Details berührt werden, welche meiner Meinung nach als Anhaltspunkte für die oben angeführte Ansicht gelten können. In den sämtlichen diesbezüglichen Abbildungen (Fig. 12—14), außer den Teilen des sich zur Verschmelzung mit dem weiblichen Chromatin anschickenden männliehen Spiralfadens (ausgenommen Fig. 13, wo der letztere nicht zu sehen ist), sieht man seitlich von dem männlichen Kerne einen homogenen, rundlichen, ganz un- gefärbt bleibenden Körper, welcher sich leicht von dem Kern- nucleolus unterscheiden läßt. Von ihm zieht sich eine zarte, ge- bogene oder sogar gewundene (Fig. 12) Linie nach dem männ- lichen Kerne. Diese Linie entsprieht nicht etwa einem dünnen Faden, sondern offenbar einer Falte oder einem Runzelchen der Kernmembran, was man leicht konstatiert, indem man bei ab- wechselnder Einstellung des Mikroskops die entsprechende Ver- schiebung der Kontur der fraglichen Linie wahrnimmt. Dabei ersieht man auch leicht, daß die betreffende Falte von derselben Natur ist wie diejenigen, welche an der Oberfläche des Embryo- sackkerns gerade über dem obenerwähnten homogenen Körper ihren Ursprung nehmen und offenbar in die Kontur der Kern- membran unmittelbar übergehen. Ich stelle mir vor, daß die sämt- lichen erwähnten Runzeln der Kernmembran beim Einbohren des Spermakerns durch drehende Bewegung des letzteren erzeugt werden, nach der Art der Falten, die man bekommt, wenn man irgendwelchen Körper etwa durch ein Taschentuch mit Hilfe einer rotierenden Bewegung durchzubringen versucht. Freilich kann man an den Mikrotomsehnitten nur Partialbilder von einem solchen Einbohren des Spermakerns in die Kernmembran wahrnehmen; 465 außerdem ist es auch nicht sehr leicht, das naturgetreu wieder- zugeben, was noch sichtbar geblieben ist. Der homogene Körper, welcher bei der vorangehenden Aus- einandersetzung noch außer acht gelassen wurde, scheint einen Teil desjenigen wahrscheinlich flüssigen Stoffs zu repräsentieren, welcher gleichzeitig mit den beiden Spermakernen aus dem Pollen- schlauchinhalte in die obenerwähnte Vertiefung der Endosperm- anlage, resp. ihres Kerns (Fig. 10d) eintritt und von da aus von dem betreffenden Spermakerne ins Innere des Embryosackkernes teilweise nachgeschleppt wird. Homogene Einschlüsse von ähnlicher Natur sind mir außer bei Helianthus auch bei manchen anderen darauf geprüften Pflanzen vor- gekommen, besonders aber bei Juglans-Arten, bei welchen solche Körper eine beinahe konstante Erscheinung bei dem entsprechenden Stadium der Befruchtung darstellen. Unter Umständen kann ein solcher Körper auch den Spermakern selbst vortäuschen, u. zw. an schlecht differenzierten Präparaten, wo der erstere nicht voll- kommen entfärbt ist. Wie oben erwähnt, unterscheidet sich dieser Körper vom Kernnucleolus und noch mehr von den chromatischen Teilen eines Kerns dadurch, daß er sich nicht tinktionsfähig erweist. Indem ich die Bedeutung der oben mitgeteilten Tatsachen keineswegs übertreiben will, sehe ich dieselben auch nicht als be- deutungslos an, sondern als geeignet, um die Aufmerksamkeit der anderen Forscher auf manche jene Einzelheiten der höchst kom- plizierten Befruchtungsvorgänge zu lenken, die bis jetzt, wie es mir scheint, unberücksichtigt geblieben sind. Außerdem seheint es mir, daß es mehrere, vielleicht viel geeignetere Objekte gibt, wie auch verschiedene Fixierungsmittel außer der freilich verdienst- vollen Flemmingsehen Lösung, deren ich mich bediente, die uns die gegenwärtigen Kenntnisse von den Befruchtungsvorgängen noch bedeutend zu erweitern helfen müssen. In erster Linie aber hoffe ich, in der vorliegenden Mitteilung doch gezeigt zu haben, daß sich die Befruchtungsvorgänge in ihren einzelnen Details bei ver- schiedenen Pflanzen sehr verschieden abspielen können. Erklärung der Tafel VII. Sämtliche Bilder wurden nach Mikrotomschnitten mit Hilfe einer Abbe£- schen Kamera ausgeführt. Soweit nichts anderes angegeben ist, diente zur Fixierung Chromosmium- säure, zur Färbung Safranin-Gentianaviolett-Orange (Flemmingsche Drei- färbungsmethode). Fig.1. Fritillaria tenella. Scheitelpartie des beinahe reifen Embryosackes; oben der Eiapparat, unten der obere Teil der Endospermanlage mit dem Pol- kerne. Die Zellen des Eiapparats sind fast gleich. Infolge einer Zusammen- ziehung des Protoplasmas läßt sich ein Häutchen wahrnehmen, das die Proto- plaste der Zellen voneinander trennt. Zwischen dem Eiapparate und der Endo- 466 spermanlage wurde infolge derselben Ursache ein Zwischenraum von einer an- sehnlichen Größe gebildet. Vergr. ca. 500 :1. Fig. 2. Fritillaria tulipaefolia. Basalpartie des Embryosackes, ungefähr in demselben Entwicklungsstadium, wie an der vorangehenden Figur. Das Proto- plasma der Endospermanlage enthält den unteren Polkern und ist von den Antipoden scharf abgesondert. Vergr. ca. 500: 1. Fig. 3. Fritillaria tenella. Scheitelpartie des Embryosackes gerade vor der Befruchtung. Links ist die Kontur der Eizelle zu sehen; rechts die getrübte Synergide und ein Teil des Pollenschlauchinhalts mit den beiden rottingierten X-Körpern. Im Protoplasma der Endospermanlage liegen die beiden fast um- einander gewundenen Spermakerne. Vergr. ca. 700 :1. Fig. 4. Fritillaria tenella. Scheitelpartie des Embryosackes beim Anfang der Befruchtung. Die Spermakerne sind auseinandergegangen: der eine hat den Polkern erreicht, der andere ist in die Eizelle eingedrungen. Durch die Eizelle scheint die unveränderte Synergide mit ihrem Zellkerne durch; rechts ist ein Teil der getrübten Synergide und einer von den beiden X-Körpern zu sehen. Vergr. 700 :1. Fig. 5. Lilium Martagon. Scheitelpartie des Embryosackes gerade vor der Befruchtung. Rechts sieht man einen "Teil der Eizelle und des Kerns der- selben; links, entsprechend dem Zwischenraum zwischen dem Eiapparat und der Endospermanlage (vgl. Fig. 1), befindet sich der ergossene Teil des Pollen- schlauchinhaltes mit darin liegenden einzelnen Teilen der beiden Spermakerne (bei der abwechselnden Einstellung des Mikroskops im ganzen gesehen) und zahlreichen rottingierten Körnern. Rechts unten ist ein Teil des Polkerns zu sehen. Vergr. 700 :1. Fig. 6. Juglans nigra. (Die Fixierung mit Alkohol-Sublimat-Essigsäure, die Färbung mit Safranin-Hämatoxylin.) Eizelle vor der Befruchtung im Längs- schnitte. Die vom Beobachter abgewendete Wandung der Eizelle ist mit einer dieken Schicht von einer trüben, körnigen, vakuolierten Masse — Pollenschlauch- inhalt — bedeckt, worin man eine ungefähr bisquitförmige Vakuole, die beiden Spermakerne enthaltend, sieht. Innerhalb der Eizelle ihr Zellkern. Vergr. 1400 :1. Fig. 7. Juglans regia. (Dieselbe Behandlung wie die des obigen Prä- parates.) Rechts ein Teil der Eizelle, das Protoplasma und der Zellkern der- selben; links eine trübe Masse, an deren Rande die zum Teil aufgeschnittene Vakuole, die beiden Spermakerne enthaltend; unten der Polkern. Vergr. 1400 :1. Fig. 8—15. Helianthus annuus. Fig. 8. Scheitelpartie des Embryosackes vor der Befruchtung. Man sieht die beiden symmetrisch ausgebildeten Synergiden und die Eizelle, die deutlich von der Endospermanlage abweicht. Der sekundäre Kern der Endospermanlage wurde nur seitlich getroffen. Vergr. ca. 300 :1. Fig. 9. Nach einem ähnlichen Präparat. Zwischen dem Eiapparat und dem Kerne der Endospermanlage findet sich eine Vertiefung, die sich in den erwähnten Kern stark hineinschiebt. Vergr. 300 : 1. Fig. 10, a und e, zwei aufeinanderfolgende Längsschnitte durch einen und denselben Embryosack. Die obenerwähnte Vertiefung reicht, wie es die Vergleichung der beiden Figuren zeigt, bis an den Grund eines medianen Grübcehens an der Oberfläche des Embryosackkerns; b und d stellen die stärker vergrößerten Teile der Fig. « und c, u. zw. b die Kerne der beiden Synergiden, d die erwähnte Vertiefung dar. Vergr. « und ce 300:1, b und d ca. 1000:1. Fig. 11. Einige aus einer und derselben Serie entnommene Querschnitte durch den Eiapparat nach der erfolgten Befruchtung. Es bedeutet überall e Eizelle, s; unveränderte, s, getrübte Synergide, end Endosperm. Fig. a nach dem Schnitte durch die Spitzen der beiden Synergiden; die linke Synergide s> ist stark zusammengefallen. Fig. b nach dem Schnitte durch den kernhaltigen Teil der beiden Synergiden; die linke zusammengefallene Synergide s, zeigt nur einen Rest ihres Kerns, wahrscheinlich dessen Nucleolus. Fig. ce nach dem in der Höhe der Ansatzstelle der Eizelle e geführten Schnitte. Fig. d nach + TakVI. gung der Spermakerne. Namaschin S.Beneg 467 dem Schnitte durch den kernhaltigen Teil der Eizelle; die linke, getrübte Sy- nergide s, ist von.außen mit einer körnigen Masse umgeben; innerhalb der- selben Synergide ist ein hantelförmiges Körperchen zu sehen, möglicherweise die beiden. aneinander haftenden X-Körper. Fig. e nach dem noch tiefer ge- führten Schnitte; an der Stelle der linken Synergide s, sieht man nur die körnige Masse. Vergr. 500 :1. Fig. 12—14. Längsschnitte durch den befruchteten Eiapparat. Die Figuren wurden nach den mit Fuchsin-Jodgrün tingierten Präparaten gezeichnet. Fig. 12. Rechts die Eizelle, links die unveränderte Synergide, unten der sekundäre Kern der Endospermanlage. Innerhalb des Eizellkerns und des Kerns der Endospermanlage, im ersteren unten, im letzteren oben links, sieht man einige Teile des spiralig gewundenen Spermakerns. Im Kerne der Endosperm- anlage außerdem noch ein rundliches, homogenes Körperchen, das ganz ober- flächlich unter der Kernmembran zu liegen scheint; von ihm zieht sich inner- halb des Kerns eine gewundene Linie nach dem Spermakern. Vergr. 1200 : 1. Fig. 13 und 14. Die nämlichen Verhältnisse wie in der vorigen Figur. An der Fig. 13 wurden die Teile des Spermakerns nicht abgebildet, da der letztere in dem nächstfolgenden Serienschnitte des Kerns der Endospermanlage lag. Vergr. 1200 :1. Fig. 15. Querschnitt durch den Eiapparat vor der Befruchtung in der Höhe der Ansatzstelle der Eizelle. Vergr. 500 :1. Über eine neue Art der Gattung Frullania aus Mitteleuropa. Von Viktor Schiffner (Wien). Als ich vor mehreren Jahren das von mir in Südtirol im Sommer 1899 gesammelte Lebermoosmateriale durcharbeitete, stieß ich auf eine Frullania, die von allen anderen europäischen Arten so weit abweicht, daß ich lange glaubte, es könne durch ein Ver- sehen ein Exemplar aus meiner brasilianischen Lebermoosausbeute unter die Tiroler Materialien gekommen sein. Ich zeichnete die Pflanze mit dem Prisma und legte sie vorläufig beiseite, bis ich mich sicher überzeugt hatte, daß eine Verwechslung unmöglich vorgekommen sein kann. Ich gebe also hier Beschreibung und Ab- bildung dieses höchst interessanten neuen Bürgers der europäischen Flora. Frullania cleistostoma n. Sp. Autoica! Saxicola. E minoribus, eaespitulis planis viridibus vel subfuseis. Planta ramosa, ca. 10 mm longa, cum foliis 0’8— 0°9 mm lata. Folia densa, suborbieularia vel late ovata, 08x 0'6mm, basi haud cordata, auriculis parvis plerisque subevolutis conchae- formibus a caule distantibus, raro omnino evolutis acutis vel om- nino galeaeformibus (ut in Fr. dilatata esse solet), stylus minimus vel obsoletus. Cellulae parietibus tenuibus, angulis paullum ineras- satis, chlorophyllo repletae, marginales subquadratae ca. 20 u, me- 468 dianae subrotundo-quadratae 26—30 u, basales reetangulares ad 40x26 u. — Amphigastria parva, caule vix latiora, elliptiea, sinu acuto ad "/, longitudinis ineisa, laeiniis acutis, dentibus lateralibus nullis. Infl. 2 trigyna (archegonia tria continens) terminalis in ramis, ramulis subfloralibus 1—2 saepe suffulta; folia involueralia eaulinis submajora, lobus obovatus rotundatus, ad O0°8 mm lon gus, O0°5 mm latus, lobulus dimidio minor, subplanus, triangularis, ae utus, margine interiore dente unico auetus. Amphigastrium involuerale reetangu- lare, ad '/, longitudinis sinu acuto fissum, lobis acutis vel sub- obtusis lateraliter dentibus duobus magnis auetum, marginibus lo- borum plus minus revolutis. Folia subinvolueralia intermedia inter involueralibus eaulinisque. Perianthium eompressum, ellipticum vel obovatum ad 15 mm longum, 1mm latum (interdum autem minor), omnino laeve (tubereulis nullis!), dorso planum, medio carina humillima vix con- spieua pereursum, ventre carinis obtusis tribus laevibus pereursum, quarum una lateralis semper minus conspieua vel obsoleta. Tubulus ostioli intus cellulis clavaeformibus clausum (unde nomen specifieum „cleistostoma“). Calyptra pyriformis, ad 0°6 mm longa, laevis, tenuis; arche- gonium alterum haud feeundatum juxta calyptram. Sporogonium elobosum, valvis in plano visis e cellulis reetangularibus, 3B4LX— 20 u, parietibus radialibus valde nodoso incerassatis. Elateres ut in eongeneribus, tubaeformes, ca. 200 u longi, unispiri. Sporae (haud omnino maturae mihi visae) laeves, 20—25 u. Androeeia ramulos laterales subglobosos formant, folia caulina vix superantes; saepe proveniunt 1 vel plura lateraliter in ipso ramo fertili perianthio terminato. Folia perigonalia semigloboso-saccata emarginato-biloba lobis rotundatis; amphigastria parva oblonga in- aequaliter et breviter ircisa, lobis subaeutis. Antheridia plerumque bina in axilla folii perigonialis, pedicello longissimo (200 u) uni- seriali, eapitulo 140 a. Südtirol: An den Dorfmauern (Granit) in Algund bei Meran, ca. 400 m. Ich fand einen kleinen Rasen unter Materiale von Frullania dilatata am 19. August 1899. Schiffner'). Die Fr. cleistostoma ist nicht nur die einzige europäische Art der Gattung Frullania, welche autözisch ist, sondern Autözie ist bisher in der sehr großen Gattung Frullania als eine höchst seltene Ausnahme bekannt und in der sehr artenreichen Unter- 1) Während der Publikation erhalte ich dieselbe Pflanze von Herrn Dr. W. Wollny, welcher sie am 15. September 1909 an Weinbergmauern zwischen Gratsch und Dorf Tirol bei Meran sammelte und unabhängig von mir als neue Art erkannte. Ich möchte daher und gleichzeitig einem mir ge- äußerten Wunsche des Herrn Dr. Wollny entsprechend vorschlagen, als Autoren bei F! cleistostoma zu zitieren: Schffn. et Wollny. 469 familie Trachycolea Spruce, zu welcher sie nebst unserer heimi- schen F, dilatata und F. Cesatiana gehört, sind bisher meines Wissens nur drei einhäusige Arten bekannt geworden. Es handelt sich hier um eine höchst ausgezeichnete neue Art, die sich von allen anderen europäischen Arten der Gattung, wie schon erwähnt, scharf durch die autözische Infloreszenz unter- scheidet. Außerlich gleicht sie am meisten der F. Cesatiana De Not., die im selben Gebiete vorkommt und die ich selbst am selben Tage an einem benachbarten Standorte ziemlich reichlich sammelte: An trockenen Felsen zwischen der Gratscher Kirche und Algund bei Meran, ca. 330 m, 19. August 1899’). F. Cesatiana ist diö- zisch!, gewöhnlich rein grün und laxer, die Blätter etwas lockerer, länglich elliptisch, an der dorsalen Basis deutlich cordat, der Lobulus meistens vollkommen aufgerollt, schmal und lang, an sehr kräftigen Pflanzen (unsere Abbildung, Fig. 27—32) sind öfters mehr weniger zahlreiche Blätter mit helmförmigem Lobulus, dessen Höhe etwa dem dritten Teile der Breite des Lobus gleichkommt. Die Blattzellen sind kleiner (Rand 12 u, Mitte 13—20 u), an wohl- entwickelten Pflanzen etwas knotig verdickt (mit welligem Lumen). Die Amphigastrien des sterilen Stengels sind größer, meistens doppelt so breit als der Stengel, die Lappen oft stumpflich und die Seitenränder öfter angulat oder seltener sogar mit mit einem stumpfen Zahne. Sehr abweichend ist das Involuerum. Die Involueralblätter sind länglich eiförmig, gegen die Spitze stark verschmälert (im Umrisse etwa wie die Blätter von Aplozia riparia), der Lobulus ist viel schmäler (fast breit- lanzettlieh zu nennen) und besitzt am Innenrande einen großen Doppelzahn. Das Amphigastrium invol. ist schmäler und länger und ist durch eine sehr enge spitze Bucht bis zu ®/, oder selbst ®/, der Länge gespalten, die Lappen sind schmal-lanzett- lich und spitz, beiderseits am Außenrande findet sich noch je ein Seitenzahn, von denen einer der Basis genähert und klein ist, der andere sehr groß. Die Archegongruppe scheint immer nur aus zwei Archegonien zu bestehen. Das ganz jugendliche Perianth hatte bei den mir zu Gebote stehenden Exemplaren kaum die Länge der Arehegonien erreicht, zeigte aber schon eine wohlentwickelte Mündung, woran keine Spur der für F., cleistostoma so sehr charakteristischen, keulenförmig in den Hals des Tubulus hinein- ragenden Verschlußzellen zu sehen war. Die Beschaffenheit der Perianthmündung ist überhaupt eines der wichtigsten Merk- male von F. cleistostoma, wodurch sie sich von allen anderen mir bekannten Frullanien sofort unterscheiden läßt. Der Tubulus ist an seiner Mündung plötzlich erweitert und dieser nach außen ge- bogene Saum besteht aus einer bis zwei Zellreihen. Die Mündung l) Schon J. Milde hat diese Pfianze bei Meran gesammelt, sie wurde aber lange Zeit mit der amerikanischen F'. aeolotis verwechselt, unter welchem Namen sie sich in älteren Schriften findet. 470 ist überragt von den traubig erscheinenden Spitzen der Ver- schlußzellen, die sich hervordrängen'). Ein Längsschnitt (vgl. Fig. 22) zeigt, daß der zusammengezogene oberste Teil des Pe- rianths streckenweise zweischichtig ist. Die Zellen, welche den Tubulus bilden, verlängern sich nach innen keulenförmig, fast schlauchförmig und während die unteren schräg nach abwärts ge- richtet sind und sich mit ihren Spitzen nicht berühren, sind die obersten etwas nach aufwärts strebend und berühren sieh mit ihren Spitzen, so daß sie einen ziemlich diehten Verschluß der engen Mündung bilden. Die ganze merkwürdige Einrichtung hat, viel äußerliche Ahnliehkeit mit der Beschaffenheit des Mündungskanals des Perigyniums (Fruchtsackes) bei Kantia, Geocalyx, Sacco- gyna USW.”). Frullania dilatata ist von unserer Pflanze weit verschieden durch die diözische Infloreszenz, fast stets helmförmige größere Lobuli, kleinere stark verdiekte Zellen, größere, mit seitlichem Zahne versehene Amphigastrien, etwas anders gestaltetes Invo- lucrum, stets mit warzigen Läppchen bedecktes (tuberkuliertes) Pe- rianthbium mit innen ganz glattem Tubulus. Von den europäischen Arten wäre wegen der Kleinheit nur noch F. fragilifolia zu vergleichen. Diese gehört aber zu der Unterfamilie ZT’hyopsiella und entfernt sich weit durch rotbraune Farbe, die brüchigen Blätter, deren Zellnetz durch große durch- scheinende Zellen (cellulae moniliformes) unterbrochen ist, zylin- drisch-helmförmigen Lobulus, gezähnte Involueralblätter und Peri- anthien mit einem scharfen Ventralkiel. Näher stehen unserer Pflanze drei autözische Arten aus Nordamerika: 1. F. Oakesiana Aust., die rindenbewohnend ist und sich sofort unterscheidet durch rothraune Farbe, die sehr großen helmförmigen Lobuli (mehr als halb so groß, wie der Lobus), einseitig mit dem folium verwachsene Amphigastrium involucerale und den anders geformten Tubulus. Letzterer zeigt hier im Innern die Zellen zwar teilweise stark vorgewölbt, aber nicht keulig und wird die Mündung durch dieselben nieht verschlossen. 2. F. inflata Gott. ist rindenbewohnend, Lokuli helm- förmig, Zellen kleiner, fol. invol. mit gewöhnlich stumpf ge- rundetem Lobulus, Amph. invol. bis über die Mitte zwei- 1) Man braucht also, um das Vorhandensein der Verschlußzellen zu Be- stimmungszwecken zu konstatieren, nicht erst einen Längs- oder Querschnitt zu machen, da man sie schon bei schwacher Vergrößerung am Flächenbilde des Perianths sieht. 2) Hier würde ein Botaniker der „modernen“ Richtung, die alles „bio- logisch“ erklärt, mit größter Bestimmtheit die Erklärung abgeben, daß es sich damit augenscheinlich um eine höchst sinnreiche Anpassung handle, welche bei dieser xerophilen Pflanze das junge Sporogon vor Vertrocknung schützt, usw., aber wie so viele andere derartige biologische Dichtungen steht auch diese auf schwachen Füßen. Es läßt sich dagegen die Tatsache anführen, daß die nahe verwandte, am selben Standorte wachsende F\. dilatata, die doch eines solchen Schutzes ebenso bedürftig und würdig wäre, davon keine Spur aufweist. % Pa IR = ZH rin % e Bu: D, \ I 7 RUN UV A Gas EU En Fig. 1—26. Frullania cleistostoma. — Fig. 27—32. Frullania Cesatiana. 472 spaltig mit bisweilen stumpfen Lappen, übrigens anders geformt, Perianth mit mehreren supplementären Kielen, Tubulus ohne Ver- schlußzellen (vgl. Evans, A Revision of the North American species of Frullania in Trans. Connectieut Acad., Vol. X, 1897, S. A., p. 10, Tab, IIL.)'). Zweifellos steht unsere F. cleistostoma der F. inflata von allen Arten am nächsten, unterscheidet sich aber hinlänglich durch die angegebenen Merkmale. 3. F. Catalinae Evans, 1. e., p. 11, Tab. IV, von der ich ein Originalexemplar besitze und verglichen habe, ist felsbewohnend, hat eiförmigen Blattlobus, zumeist galeate Lobuli, kleinere Zellen, an den Hauptstämmen seitlich zweizähnige breite Amphigastrien, meist an der Spitze stumpf gerundeten Lobulus der fol. invol., einerseits verwachsenes Amph. invol., allmählich in den weiten, innen ganz glatten Tubulus verengtes Perianth. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1—26. Frullania cleistostoma n. sp. Fig. 1, 2. Zwei fertile Sprosse mit Perianthien und Andröceen, von der Ventralseite. (Vergr. 23 : 1.) Fig. 3. Steriler Sproß von der Ventralseite, (Vergr. 13 : 1.) Fig. 4, 5, 6. Zwei Blätter und ein Amphigastrium, ausgebreitet. (23 : 1.) Fig. 7, 8, 9. Zellnetz der Blattspitze, der Blattmitte und der Blattbasis. (200 : 1.) Fig. 10. Perianthium mit dem Involucrum und einem folium subinvo- lucrale und dem Amph. subinvol. (23 : 1.) Fig. 11, 12. Zwei Querschnitte durch das Perianth Fig. 10, in der Richtung der Pfeile geführt. (23 : 1.) Fig. 13. Ein anderes Perianth von der Ventralseite. (23 : 1.) Fig. 14, 15. Querschnitte durch dasselbe. (23 : 1.) Fig. 16. Querschnitt durch das in Fig. 1 abgebildete Perianthium 23 :1.) \ Fig. 17, 18. Involuerum und erster Subinvolucral-Zyklus zu dem in Fig. 13 dargestellten Perianth. (23 :1.) Fig. 19, 20, 21. Teile des Involuerums von Fig. 10, ausgebreitet. (23 : 1.) Fig. 22. Längsschnitt durch den Tubulus der Perianthmündung. (200 : 1.) Fig. 23. Zellen der Sporogonklappe von der Außenansicht. (200 : 1.) Fig. 24, 25, Elater und drei Sporen. (200: 1.) Fig. 26. Folium perigoniale und Amphigastrium, (23 :1.) Fig. 27—32. Frullania Cesatiana. Sehr gut entwickelte, wenig etiolierte Form von Argegno (Comersee), 20. Juli 1898, lgt. F. Aug. Artaria. Fig. 27. Teil der Pflanze mit mehreren Q Infloreszenzen, von der Ventralseite. (13 : 1.) Fig. 28, 29. Zwei Stengelblätter, eines mit helmförmigem, das andere mit aufgerolltem Lobulus. (23 : 1.) Fig. 30, 31. Zellnetz der Blattspitze und der Blattmitte. (200 : 1.) Fig. 32. Folium und amph. involuerale und das ganz junge Perianth mit den zwei Archegonien. (34 : 1.) !) Ich besitze auch eine Kopie der Originalzeichnung von Gottsche aus seinen Icones ineditae, 473 Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. Von Dr. August Ginzberger (Wien). (Schluß.) }) Der Krainer Schneeberg ist — soweit dies aus ausführ- lieheren Literaturangaben ersehen werden kann — von Bo- tanikern nicht allzuoft besucht worden; viel größer ist die Anzahl der von Botanikern unternommenen Besteigungen, von denen keine oder nur gelegentliche Nachrichten in der Literatur vorliegen; ich verdanke die Kenntnis derselben größtenteils den Mitteilungen der Herren L. Dergane, C. v. Marchesetti und A. Paulin, denen ich hiefür bestens danke. Die ältesten, leichter zugänglichen Nachrichten über das Ge- biet des Schneeberges dürften von dem berühmten Topographen Krains, dem Freiherrn Johann Weichard von Valvasor, her- rühren, der in seinem aus vier gewaltigen Bänden bestehenden Werke, „Die Ehre dess Hertzogthums Crain“ *), das Gebiet mehr- fach erwähnt; obwohl seine Angaben ganz allgemein gehalten sind und von botanischen Dingen eigentlich nur eine dürftige Angabe über die Zusammensetzung der Wälder bringen, so sind sie doch so originell, daß einiges davon zitiert werden möge. Vor allem imponiert ihm die Höhe des Berges, die er (Band I, S. 302) — einigermaßen übertrieben — mit „7816 Werckschuhen‘“ °) angibt. In Band I, S. 222, sagt er: „Dieser Berg ... ist gantz spitzig und ein rechter Wolcken-Bohrer: sintemal er dich dermassen erhöhet, dass du von seiner Spitzen herab im gantzen Lande mit deinen Augen herumspatziren, ja die Seh-Stralen auch übers Meer, in Italien, Dalmatien, Croatien, Türckey und überall herum fliegen lassen kannst.“ In Band III, S. 511, nennt er ihn einen „ver- zweiffelt-hohen Berg“. Auch die gewaltigen Wälder, in denen sich damals allerlei „unnützes Gesinde“* aufhielt, imponieren ihm mächtig. Der Berg „hegt greuliche Wildnissen“ (Band I, S. 222). „Es gibt greuliche, abscheuliche und unglaubliche Wildnissen darinn“ (Band I, S. 223); Khlan (d. i. Klana) „stosst ... an grosse und weite Wildnissen, welche sich weit in die Türekey hinein ver- tieffen“* (Band III, S. 303). Botanisch verwendbar ist nur die fol- gende Angabe (Band I, S. 223): „Die Büchen, Tannen und Fichten und anderes dergleichen wachsen darinn aufs höchste“ (nämlich in dem „steinigten Pflaster“ des Bodens). In Hacequets „Oryetographia Carniolica oder physikalische Erdbeschreibung des Herzogthums Krain, Istrien“ ete.*) wird das 1) Vgl. Nr. 11, $. 430, 2) Laybach 1689. Unveränderter Neudruck bei J. Krajee, Rudolfswerth, 1877— 1879. 3) = ca. 30 € *) Vier Bände, Leipzig 1778— 1789, Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1909. 35 414 Gebiet des Krainer Schneeberges') nur selten (I. Band, S. 45 f. und 145 f.) erwähnt und nur gesagt, daß es aus einem grauen Kalkstein besteht; die Unsicherheit wird mehrfach hervorgehoben. Haequet berichtet auch, daß Scopoli aus diesem Grunde das Gebiet nie besucht habe. In der Tat findet sich in dem in Sco- polis „Flora Carniolieca*, 2. Aufl. (Wien 1772), S. 2 und 3 der Vorrede, veröffentlichten Verzeichnis der von ihm durchforschten Teile Krains der Schneeberg nicht erwähnt. Auch in Wulfens „Flora norica phanerogama* (Wien 1858) ist der Krainer Schneeberg nicht angeführt; der daselbst wieder- holt (so Seite X) genannte Schneeberg ist?) (wie bei Hacquet) der kroatische Schneeberg (vgl. Anm. 1)°). Auch Zois hat den Krainer Schneeberg nie besucht). Fast ebensowenig wie in der zweiten Hälfte des 18. wurde der Krainer Schneeberg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Botanikern durchforscht. Weder Hladnik, noch Graf oder Fleischmann bestiegen ihn?), daher er auch in des Letztgenannten „Übersieht der Flora Krains“ (Laibach 1844) nicht erwähnt wird ?). Nur H. Freyer bestieg ihn am 17. Juli 1827, am 12. August 1835 und am 29. und 30. Juli 1854 (mit Tommasini)‘). Freyer elaubte überhaupt der erste Botaniker zu sein, der auf dem Krainer Schneeberg sammelte’) — eine Be- hauptung, die nach dem eben Gesagten wohl riehtig ist. Wir wissen aus der in Anmerkung 5 zitierten Stelle aus Reichen- bach, Ieones ete., und aus der „Flora germ. exsice.“*, Nr. 2539. daß Freyer als erster den Edraianthus graminifolius daselbst auffand; ein ausführlicherer Bericht über seine Exkursionen liegt jedoch nicht vor). Erst um die Mitte der Vierzigerjahre des 19. Jahrhunderts erschienen zwei wirklich botanische Publikationen, die den Krainer Schneeberg zum Gegenstande hatten oder ihn wenigstens zum Vergleiche heranzogen, nämlich das bereits S. 348, Anm. 4, erwähnte Buch von Biasoletto, ferner L. v. Heuflers Arbeit: „Die Golazberge in der Tschitscherei, ein Beitrag zur botanischen Erdkunde, Triest 1845“ °). 1) Der in Hacquets Buch, „Physikalisch-politische Reise aus den Dina- rischen durch die Julischen, ... Alpen“ (Leipzig 1785), I. Teil, S. 54 f. (wohl auch 8. 67), erwähnte Shnishnik (oder Platek) ist nicht der Krainer Schnee- berg, sondern der nordöstlich von Fiume in Kroatien (unweit des Risnjak) ge- legene SneZnik (kroatischer Schneeberg). 2) Mitteilung von A. Paulin. 3) Die Angabe bei Beck, Vegetationsverh. d. illyr. Länder, S. 3, Z. 4 v. u, Wulfen habe den Krainer Schneeberg bestiegen, beruht auf Irrtum. *) Mitteilung von C. v. Marchesetti. 5) „Nach Hladniks Versicherung hat diesen Schneeberg vor meiner no kein Botaniker besucht.“ (Reichenbach, Icon. fl. Germ. ete., XIX, p- 108. 6) Das Büchlein kann, nebenbei bemerkt, allen, die brauchbare deutsche Namen für die Pflanzenfamilien suchen, bestens empfohlen werden. 475 Biasolettos Buch zerfällt in zwei Teile. Der erste enthält auf 35 Seiten die Schilderung der drei Exkursionen, die Biaso- letto in das Gebiet unternahm; der außerordentlich weitschweifige Text sprieht über alles Mögliche, über Botanik aber fast nichts; ich konnte nur folgendes Sachliche entnehmen: Die erste Ex- kursion'!) ging über Klana und Klanska Poljiea. — Die zweite Ex- kursion?) (12.—14. August 1843) hatte folgende Route: Triest— Catinara — Basovizza — Vrem — Prem—Feistritz— Cernidol (westsüd- westlich vom Gipfel) —Gipfel; Rückweg über Castelnuovo nach Triest. Die dritte Exkursion?) (29. Juni bis 1. Juli 1844) ging von Triest über Klana und Cabranska Poljiea. — Der zweite Teil zählt die im Gebiete gesammelten 631 Gefäßpflanzen, sowie 46 Laubmoose, 6 Lebermoose, 38 Flechten und 15 Algen auf, Aus den Standorten, die in großer Zahl angegeben sind, ließe sich auch noch Genaueres über die besuchten Lokalitäten eruieren. Heufler ziekt einen Vergleich zwischen der Flora des Krainer Schneeberges und derjenigen der Golazberge (S. 32—35). Er erwähnt (S. 35), daß er gemeinsam mit Tommasini und Biasoletto eine Exkursion dahin unternommen habe; es ist dies die obenerwähnte dritte Exkursion Biasolettos. Ferner erfahren wir, daß Tommasini in den Jahren 1838 und 1843 das Gebiet selbst besucht‘) und mehrmals seinen Pflanzensammler°) hin- geschickt, weiters, daß Sendtner am 28. Juni 1842 den Berg besucht hat. — Die Zahl der Gefäßpflanzen wird mit 508 an- gereben (zwischen 1000 und 5332 Fuß°), d. i. 316 und 1685 m Meereshöhe); Heufler meint, daß „spätere Reisende nach diesen Vorarbeiten wenig mehr nachzufinden haben werden, außer an der Ostseite, welche bei keiner der genannten Reisen untersucht wurde“. — Auf der dem Buche beigegebenen Tafel werden drei Regionen unterschieden: Eichengürtel 1000—2000 Fuß (316 m bis 632 m), Buchengürtel 2000—4800 Fuß (632—1517 m), Krumm- holzgürtel 4800—5332 Fuß (1517—1685 m). — Sehr anschaulich ist die kurze Schilderung der Landschaft (S. 35): „Der Krainer 1) Wie mir C. v. Marchesetti mitteilt, fand diese Exkursion, an der u.a. auch Tommasini teilnahm, am 29. und 30. Juli 1838 statt. ?2) An der u. a. Tommasini teilnahm (Mitteilung von €. v. Marche- setti). 3) An der u.a. auch Tommasini und Heufler iteilnahmen. (Mit- teilung von ©. v. Marchesetti). *) Beidemal mit Biasoletto. Vgl. das oben darüber Gesagte. — Wie mir C. v. Marchesetti mitteilt, bestieg Tommasini außerdem am 29. und 30. Juli 1854 (mit Freyer) den Schneeberg selbst, am 15. Juli 1863 einen Vorberg desselben. 5) Derselbe hieß Francesco Driuz (nicht Drinz) und wurde gewöhnlich Chececo genannt. Wie aus den ausführlichen Mitteilungen €. v. Marchesettis hervorgeht, botanisierteCh ece o 1840 — 1846 fast alljährlich, besonders 1840, mehr- mals und dann noch 1849, 1853 und 1857 zu allen Jahreszeiten von Ende April bis Mitte September im Auftrage Tommasinis im Schneeberggebiete. Einmal vertrat ihn ein anderer Sammler Tommasinis (Giovanni CGernaz). 6) Hier und in der Folge stets Wiener Fuß. 35* 476 Sehneeberg ... ist der König des Karstgebirges. Sein höchster Gipfel ist 5332 Wiener Fuß hoch und mit demselben und den nächsten Abhängen und Kämmen reicht er in die Region des Krummholzes. Darunter liegt ein Gürtel von unermeßlichen Buchen- waldungen. Tagelang ist kein Bach, kein Tümpel, keine Quelle, denn alles Gewässer verschlingen die Ringe nnd Krater des Höhlen- kalkes. Darum auch keine menschlichen Ansiedlungen, und das Pflanzenreich zeigt sich rein und unverwischt in seiner Eigenheit. Mit seinem Fuße berührt der Schneeberg die Eichenregion“. Desehmann besuchte den Krainer Schneeberg zweimal’), davon einmal — wie aus Herbaretiketten zu entnehmen ist — am 12. Juli 1847. Notizen oder Publikationen über seine Exkursionen liegen nicht vor'). In den Vierziger- und Fünfzigerjahren botanisierte V. Plemel u. a. auch im Gebiete des Schneeberges, wie aus seinen „Bei- trägen zur Flora Krains“ (3. Jahresheft des Vereines des kraini- sehen Landesmuseums, 1862, S. 120—164) hervorgeht'). A. Kerner bestieg den Schneeberg im Sommer 1864, u. zw. von Laas und Altenmarkt aus, also von Norden?). Er fand die alpine Flora gerade im Höhepunkt der Entwieklung°). Den Abstieg machte er über Klanska Poljiea nach Klana und von da nach Fiume Kerner fiel vor allem das „auffallend tiefe Vorkommen einer ausgesprochenen alpinen Flora, sowie der auffallend tiefe Stand der oberen Baumgrenze“ auf, Als Grund gibt er die in den Vertiefungen bis in den Hochsommer erhalten bleibenden Schnee- massen an, die einerseits den Beginn der Entwicklung der Vege- tation bis in die Zeit der längsten Tage hinausschieben, anderseits die Feuchtigkeit, die vom nahen Meere kommt, kondensieren, wo- mit die wichtigsten Bedingungen für das Gedeihen alpiner Pflanzen gegeben sind. Weitere Schneebergbesteigungen, von denen ich Mitteilung erhielt. sind folgende: C. Freih. v. Özoernig bestieg am 3. Juli 1870 den Schnee- berg von Grafenbrunn über Koritnica und die Schafhütte Grdadraga und stieg über den Ostkamm und dann nördlich nach Iggendorf (Igavas) im Laaser Becken ab. Er veröffentlichte hierüber in Nr. 222 der „Triester Zeitung‘ vom 28. September 1871 (nachgedruckt in Nr. 230 des „Laibacher Tagblatt“ vom 7. Oktober 1871) einen Artikel, der hauptsächlich Touristisches, aber auch einige botanische Angaben enthält‘). 1) Mitteilung von A. Paulin. 2) Vgl. den Reisebericht in Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, XIV (1864), Sitzungsber., S. 78 ff.; ferner die Schilderung seines Schwagers V. Ebner v. Rofenstein in „E. M. Kronfeld, Anton Kerner v. Marilaun“ (Leipzig 1908, Tauchnitz), S. 48 ff. Hienach fand die Exkursion am 25. Juli 1864 statt. 3) Unter anderem entdeckte er damals die Trinia carniolica. *) Mitteilung von L. Dergance. 477 Am 22. und 23. Juli 1874 besuchte C. v. Marchesetti den Schneeberg von Grafenbrunn aus und kehrte nach Illyrisch-Feistritz ') zurück ?). -Am 11. August 1875 besuchte J. Kugy den Berg?). R. Justin botanisierte gleichfalls daselbst”); das Datum seiner Exkursion ist mir nieht bekannt. D. Hire bestieg den Schneeberg am 14. und 15. August 1885 von Trsa& (bei "Cabar, Kroatien) über Cabranska Poljica®). A. Paulin hat wiederholt (Juli 1892, Juli 1896, Juli 1900, Juli 1907) Exkursionen auf den Krainer Schneeberg unternommen und die gelegentlich derselben gemachten Beobachtungen in seinen „dieFarne“, „die Bärlappgewächse“* und „die Alchemillen Krains“ betreffenden Ab- handlungen, sowie namentlich auch in seinen „Beiträgen zur Kennt- nis der Vegetationsverhältnisse Krams“ verwertet. Daselbst wird bei allen jenen Arten, deren Verbreitung eingehender behandelt ist, sofern dieselben im Schneeberggebiet beobachtet wurden, auch dieser Standort zitiert. In der „Flora exsieeata Carnioliea“ sind von den 1000 bisher erschienenen Arten 25 vom Schneeberg aus- gegeben ‘). Auch Pospichal dürfte, wie aus einzelnen Bemerkungen in seiner „Flora des österr. Küstenlandes“ hervorgeht, den Schneeberg bestiegen haben *). L. Dergane bestieg den Krainer Schneeberg zweimal: am 71.—9. August 1893 und am 22.—25. Juli 1902, beidemal von Laas über Leskova dolina aufsteigend, und über Leskova dolina nach St. Peter zurückkehrend; er besuchte auch den Mali Sneznik ’°). Am 16. Mai 1901 bestieg J. Baumgartner den Schneeberg von MaS$un aus (in der Richtung Javor, Dr&e und über den Mali SneZnik) und sammelte hauptsächlich Laubmoose. Endlich hat stud. phil. H. Neumayer in diesem Jahre (am 21. August 1909), also nach unserer Exkursion, den Berg besucht. Ohne Vollständigkeit anzustreben, seien noch folgende Lite- raturstellen erwähnt, in denen vom Krainer Schneeberg in bo- tanischer Hinsicht die Rede ist: Graf, Nähere Bezeichnung der Fundorte mehrerer seltener Gewächse aus der Flora von Krain, „Flora“, XVI (1833), 1. Bd., Ss. 289—293. Enthält u. a. Standortsangaben von fünf Pflanzen des Krainer Schneeberges’). M. Tommasini, Über die im Florengebiet des österreichisch- illyrischen Küstenlandes vorkommenden Orchideen ete. Österr. botan. Zeitschr. 1851, S. 43 und 45. (Einige Orchideen-Stand- orte.) 1) Beide Orte liegen westlich vom Schneebergstock, an der Eisenbahn- strecke St. Peter—Fiume. 2) Mitteilung von C. v. Marchesetti. 3) Mitteilung von L. Dergane. *) Mitteilung von A. Paulin. 478 A. Kerner, Studien über die oberen Grenzen der Holz- pflanzen in den österreichischen Alpen; S. 97 des von K. Mahler unter dem Titel: „Der Wald und die Alpenwirtschaft in Österreich und Tirol“ (Berlin 1908) herausgegebenen Neudruckes: Eine ver- einzelte Angabe über die obere Grenze der Stieleiche im Schnee- berggebiet. - A. Kerner, Scabiosa Trenta Hacquet, Österr. botan. Zeitschr. 1893, S. 115 f. (Gegensatz zwischen alpiner und Karstvegetation). G. Beck v. Mannagetta, Vegetationsverhältnisse der illy- rischen Länder. S. 59 (Wald und alpine Sträucher); 8. 237 (Re- sionen); 8. 366, 367, 370, 371 (Vorkommen der Legföhre und des Zwergwacholders); S. 446 (Verbreitung von Homogyne dis- color). L. Dergane, Kurze Bemerkungen über etliche Pflanzen, Kneuckers Allgem. botan. Zeitschr., 1904, Nr. 7/8. Daselbst sind vom Krainer Schneeberg beschrieben: Dryas octopetala f. Sneznicensis und Gnaphalium leontopodium var. Krasensis. Auch die Bemerkungen über den ökologischen Unterschied zwischen Nord- und Südseite des Berges sind beachtenswert. — L. Der- ganc, Geographische Verbreitung der Arabis Scopoliana Boiss., Ebenda, 1904, Nr. 10. Hier auch Bemerkungen über andere Schneebergpflanzen. — L. Derganc, Geographische Verbreitung des Gnaphalium leontopodium (L.) Scop. auf der Balkanhalbinsel, Ebenda, 1905, Nr. 9. Auch hier Bemerkungen dieser Art'). Der Krainer Schneeberg gehört nieht zu den Bergen, auf denen der nur auf das Finden recht vieler seinem Herbar neuer Arten ausgehende mitteleuropäische Sammler besonders viel Neues antreffen wird. Auch dürfte Heufler Recht haben, wenn er meint, es sei nicht mehr viel Neues zu finden. Wer aber über diese Beobachtungen hinaus die Sache vom pflanzengeographischen Standpunkte betrachtet, wer nebenbei auch für landschaftliche Schönheiten Sinn hat, kommt vollauf auf seine Rechnung. Und ich meine, was hier gilt, gilt auch für viele andere floristisch gut be- kannte Gebiete. Die zwei Fragestellungen: Unter welchen Be- dingungen lebt ihre Pflanzenwelt? Welchen Florenelementen gehört sie an? — beide nichts Neues, aber für kleine Gebiete noch viel zu selten beantwortet, stellen nicht nur dem Pflanzengeographen reizvolle Aufgaben, sondern sind auch der Wissenschaft förderlich. Nachtrag und Berichtigung. Heft 9, S. 346, Z. 9 von oben, nach „Gymnadenia conopea (1a)* ein- zuschalten: Rumex angiocarpus Murb.?) (1a). Heft 9, S. 344, Z. 4 von oben, statt „(?)“: (2a). 1) Mitteilung von L. Derganc. 2) Det. K. Rechinger. Handel-Mazzetti, H. v., Onobrych:s. Kulezı NY nunef O. sulphurea. ebenoides. O. Ma 22 7 h ng Mm O. Degemü. O. Argaea. s 3 S + + + + + + O. gracilis. >: x... (0. calcarea. O. supina. x>>>=<>>> (0. Laconica. O. pindicola. O. elata. >u.><..>0..>..>e 0. echinata. Österr. botan. Zeitschr. 1909. Taf. VI. Pisidica. Armena. mn VomeVen 0. maior. rn. 08. Cadmea: cana. num vum. O. montana. MOSES TDES == .-. -.—- (0. lasiostachya. i 0. meinte E= un 0. ocellata. & ; Z arenaria. 0. fallax. RONSAEETEIIE PR ni \ \ il In OR Al Autor del. 479 Revision der balkanischen und vorderasiatischen Ono- brychis-Arten aus der Sektion Kubrychis. ‚ Von Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Mit Tafel VII und zwei Textabbildungen.) (Fortsetzung.)!) Subsectio: Vulgatae Hand.-Mzt. (nov.). Flores rosei. Ve- xillum carina aequilongum vel raro l mm brevius vel longius. Fructus brevissime vel raro longiuseule pilosi. il. Onobrychis Pisidica Boiss., Fl. orientalis, II, p. 535 (1872). Verbreitung: Pisidien: In campis aridis ad Egirdir (Heldreich: Hfm?). Ad margines agrorum in planitie Isbarta (Heldreich: Hfm, PZ, als O. lasiostachya?). Eine weniger durch die außergewöhnlich starke und lange Behaarung der vegetativen Teile (am Stengel nicht immer vor- handen!) als durch die ebensolche der Früchte sehr auffallende Art, die aber sonst der O. lasiostachya äußerst ähnlich ist. Series: Microcarpae Hand. - Mzt. (nov.). Fruetus 4—6 mm longi. 12. Onobrychis oxyodonta Boiss., Diagn. plant. orient. nov., Nr. 2, p. 98 (1843). nach der Besehreibung!; Flora orient., II, p. 531 (1872). O. gracilis Boiss., Fl. orient., II, p. 535 (1872), p- p. (quoad loc. Rhodi et Lydiae). O. Dalansae var. microcarpa Freyn, Pl. nov. oriental., in Österr. botan. Zeitschr. XL, p. 447 (1890), non Boiss. Exsikkaten: Baldacei, Iter Albaniecum (Monten.) sextum, Nr. 69, als O. Laconica; Iter Albanieum octavum, Nr. 32. Born- müller, Pl. exs. Anatol. orient. a. 1889, Nr. 119, als 0. Balansae. Verbreitung: An zerstreuten Stellen in Türk.-Armenien (Original), Kleinasien, am Pindus, Albanien, Montenegro. Ge- sehene Exemplare: Kleinasien: Amasia, iu siceis regionis ealidae, 400—600 m (Bornmüller: Bm, Hs, UW). Am., in col- libus aprieis, in vinetis, 300—500 m (Bornmüller: Bm). Colles Lydiae ad Trianda (Boissier: Hfm, Hs). Archipelagus: „In omnium insularum collibus sterilibus“ (Mazziari: Hfm, als und mit O. Crista galli). Pindus: In valle superiori Acheloi (Aspro- potamo hod.), alt 4000—4500‘, substr. cale. inter Velitza et Kraniä (Heldreich: D, Hl typisch, vergl. sonst unter O. lasiostachya!). Epirus orientalis, in herbidis reg. mediae montis Tsumerka supra pagum Theodoriana. Alt. 1500 m. S. ealeareo (Haläcsy: Hl, UW, dureh dichte, mehr abstehende Kelchbewimperung gegen O. lasio- 1) Vgl. Nr. 11, S. 424. 2) Im Herbar D und vielleicht noch in anderen, die ich nicht sab, findet sich von dort unter diesem Namen ©. cana! 480 stachya neigend). Albanien: In glareis ad Premici distr. Ku@i (Baldacei: Sj),. Montenegro: In silvis Olearum per ten. Anti- barin ad Dabanova voda distr. Primorije (Baldacei: D, Sj, UW). In caleareis circa Medun (Szyszylowiecs: Hfm). In aridissimis secus viam Pristanj-Spica ad fines Austriae (Baldacci: D, Hfm, UW). Die angeführten Exemplare stimmen untereinander und mit der Beschreibung Boissiers (Originalexemplare sah ich nicht) so gut überein und unterscheiden sich von O. Armena gerade durch die von Boissier angegebenen Merkmale. daß ich von der Richtig- keit der Deutung überzeugt bin und eine Zerlegung dieser Art auch nicht vornehmen kann, wenngleich mir polyphyletische Abstammung sehr wahrscheinlich vorkommt. 0. oxyodonta macht nämlich durchaus den Eindruck einer Kümmerform und bewohnt das Gebiet von drei verwandten Arten, mit denen allen sie durch allerdings anscheinend seltene Zwischenformen verbunden ist und deren in konvergenter Weise veränderte Deszendenten sie umfassen dürfte; wenigstens erhalte ich immer wieder diesen Eindruck und nicht etwa den einer gemeinsamen Stammform. Sicher erkennen läßt sich aber dies alles ohne Beobachtung in der Natur noch nicht, und deshalb ziehe ich es vor, hier vorläufig rein morphologisch zu arbeiten. Die richtige Einreihung dieser Art wäre erst weiter unten zu suchen; sie würde aber dort nur die klaren Zusammenhänge stören und sei deshalb vorgenommen. 13. Onobrychis Armena Boiss. et Huet in Boissier, Diagn. pl. oriental. nov., ser. 2, 1I, p. 36 (1856); Boissier, Fl. orientalis, II, p. 531 (1872). On. tenuis Boiss. et Bal., in Boissier, Diagn. pl. or. nov., ser. 2, fasc. 6, p. 65 (189). ? On. Bungei Boiss., Fl. orient., II, p. 555 (1872). 0. Cadmea y. microcarpa Boissier, Fl. orient., II, p. 536 (1872), p..p.- ©. Balansae var. multiflora Freyn, Pl. novae orientales, in Österr. botan. Zeitschr., XL, p. 447 (1890) (Übergangsform zu O0. cana). Exsikkaten: Balansa, Pl. d’Orient 1857, Nr. 1210, als O. tenuis. Bornmüller, Pl. Anatoliae orientalis 1889, Nr. 120, als O. Balansae var. multiflora; Pl. Anatol. orient. 1890, Nr. 1830, als O. Balansae var. microcarpa f. viridis Freyn, z. T. Übergang in O. cana; ]ter Anatolicum tertium, Nr. 4311, als 0. Zenuis, Nr. 4312, als O. Cadmea var. microcarpa, Nr. 4312b, als O. elata. Bourgeau, Pl. Armeniacae 1862, Nr. 81. Sintenis, It. orientale 1392, Nr. 4490, als 0. Kotschyana. Verbreitung: Nördliches Kleinasien, Armenien, Trans- kaukasien. Gesehene Exemplare: Bithynien: Gümlek, Golfe de Nicomedie, Marmara (Cumani: Hs). In olivetis et collibus du- mosis maritimis prope Mudania (Bornmüller: D, Hfm, Hs, UW). In monte Kitirlidagh ad Brussam (Pichler: Hfm, K). In collibus inter Brussa et Yenischeher, 300 m (Bornmüller: Bm). Prope Derbend ditionis oppidi Biledschik, 500 m (Bornmüller: Bm). bDiırygien: Ouchak, vers 920 m, collines ealeaires (Balansa: . Hfm, Hs). Paphlagonien: Anatolia (Wiedemann: PZ ad 481 O. oxyodontam vergens). Vilajet Kastambuli, Tossia, Omarschukdagh (Sintenis: Bm, D, Hs). Amasia, in monte Kirklar, 400—700 m (Bornmüller: Bm, Hs, z. T. gegen O0. cana neigend). Am.: in dumosis ad Tscheneelhan (Am.-Tokat), 500—600 m (Bornmüller: Bm, Hs, Übergang zu O. cana, übrigens schwache Exemplare, die schon der O. oxyodonta sehr ähneln). Türkisch-Armenien: In eollibus ad Pazapom prope Baibout (Bourgeau: Hfm, Hs). En- virons d’Erzeroum (Calvert: Hs). Transkaukasien: Armenia Rossiea (Szovits: UW). Kutais (Haussknecht: Hs). Die Untersuchung der O. Armena und der folgenden Arten hatte die meisten Veränderungen zur Folge, allerdings solche, von deren Richtigkeit ich am allermeisten überzeugt bin. Es handelt sich um in verschiedenen Gebieten einander vertretende, in den Grenzzonen durch Zwischenformen verbundene Arten. Was die Identität von O0. Armena mit tenwis anbelangt, so zeigt dieselbe am allerklarsten merkwürdigerweise ein Vergleich der Original- exemplare. Daß die Pflanze mit O. Cadmea nichts zu tun hat, habe ich in der Einleitung ausgeführt. 14. Onobdbrychis cana (Boiss.) Hand.-Mzt., comb. nov. — ÖOnobrychis lasiostachya ß cana Boissier, Fi. orient., I, p. 535 (1872). O. Cadmea ß longeaculeata p. p. et y microcarpa B- pssBoiss/; 1. cp. 586. Exsikkaten: Balansa, Pl. d’Orient 1856, Nr. 915, als O. lasiostachya. Bornmüller, Pl. Anatol. orient. 1889. Nr. 118, als O0. Cadmea; Pl. Anatol. or. a. 1890, Nr. 1830 (z. T. Übergänge Zn 0): Armena, siehe oben!), Nr. 2084 als O. Dalansae var. mudltiflora; Pl. exs. Anatol. borealis 1889, Nr. 1414 als O0. Da- lansae var. microcarpa f. canescens Freyn (Exemplar fraglich, weil stark überständig); Iter Persico-Tureicum, Nr. 3148 als O. lasiostachya, Nr. 3149 als O. las. ß cana, Nr. 3325 als O. elata. Bourgeau, Pl. Lyciae 1860, Nr. 92. Kotschy, Iter Cilieico-Kurdie., Suppl., Nr. 292, 304, als O0. Kotschyana. Sin- tenis. Iter Trojanum, Nr. S77 als O. Cadmea; It. orientale 1892, Nr. 4107 als O. lasiostachya. Verbreitung: Beinahe ganz Kleinasien. Gesehene Exemplare: Cappadocien: In collinis ad radices Argaei, 5200 ped., 6000 ped. (Kotsehy: Hfm). Erdschias Dagh, auf Felsen östlich von Ewerek, ea. 1500 m (Zederbauer: Hfm, UW). Steppe bei Kara punar (Zederbauer: Hfm, UW). Ali Dach, a 7 km au SE de Oesarde, vers 1400 m d’alt. (B alansa: Hfm, ”Hs). Lycien: Elmalu, in collibus (Bourgeau: Hfm, Hs). Pisidien: In eampis aridis ad Eeirdir (Heldreich: D). Lydien: „Lydiae eolles sicei“ (Boissier: Hfm). Galatien: Angora (Bornmüller: Bm, Hfm, Hs, UW). Pontus: Siwas, in herbidis inferioris montis Yildiss-dagh, 1400 m (Bornmüller: Bm). Pont. Galaticus australis, in aprieis prope Soulouserai, 1200 m(Bornmüller: Bm, Exemplar fraglich, s. oben!). Amas., in collibus graminosis planitiei „Gel- dinghian* (Bornmüller: Bm). Vil. Kastambuli, Tossia: in vineis 482 (Sintenis: Bm, D, Hfm, Hs). Bithynien: In monte Deli Dash inter Zara et Divriki (Bornmüller: Bm, Hs, UW). Dardanelles, in montosis (Sintenis: UW). Onobr. cana vertritt in den Steppengebieten des größten Teiles von Kleinasien die O. Armena und lasiostachya vollständig, im Norden und Westen kommt sie teilweise gemischt mit diesen vor und geht in dieselben über. Hier wäre der Zusammenhang mit lokalen Verhältnissen, Formationen ete. noch genau im Freien zu untersuchen; möglicherweise wird dies ergeben, daß OÖ. Armena als Art sieh nicht halten lassen kann, vorläufig aber wäre eine Zusammenziehung nicht genügend begründet. 15. Onobrychis lasiostachya Boiss., Diagnos. pl. orient. nov., Nr. 2, p. 96 (1843); Fl. orientalis, II, p. 534 (1872), exel. var. Haläcsy, ÜConspectus fl. Graecae, I, p. 456 (1901). (mobr. sativa Velenovsky, Fl. Bulgarieca, p. 154 (1891), non Lam. On. Graeca Haussknecht, Symb. ad fl. Graecam. in Mitt. thüring. bot. Ver., N. F., H. V, p. 84 (1893), mit ß Thessala, |. e., p. 85. Haläcsy, Consp. fl. Graecae, I, p. 455 (1901). Onobr. sa- tiva var. montana Haussknecht, |. e., p. 82, p. p., non (Pers.). On. Cadmea Velenovsky, Fl. Bulear., Supplem. I, p. 89 (1898), non Boissier. On. ebenoides Velenovsky, ]. e., p. 90, non Boiss. et Sprun. On. Scardica Haläcsy, Consp. fl. Graecae, I, p. 454 (1901), p. p. min., non Grisebh. Exsikkaten: Adamovid Nr. 33 als O. arenaria (nicht mehr ganz typisch); Iter Graeco-Tureieum 1905, Nr. 353. als ©. arenaria. Baldacei, Iter Albanicum (Epirotic.) quartam, Nr. 230, als O. vieiaefolia (gegen O. ocellata neigend). Friedriehsthal, Nr. 1059 p. p., als O. conferta; Herb. Macedon., Nr. 520 (nicht mehr ganz typisch). Heldreich, Herb. Graee. normale, Nr. 922, als O0. Haldesyana Heldr. Orphanides, Fl. Graeca exsiec., Nr. 564, als O. lasiostach. var. glabrescens Boiss. Herb. Orphanideum, Nr. 3637, als O. gracilis var. spinis longioribus Boiss. Verbreitung: Griechenland. Chios. Macedonien. Östliches und südwestliches Albanien. Ostrumelien ; Bulgarien, nördlich nicht his zum Balkan. Gesehene Exemplare: In insula Ohio prope Varylus, rare (Orphanides: D, Hl, Hfm, Hs). Griechenland: Graeeia (Sehultes: Hs). Nauplia (Berger: Hfm). Nauplia in collibus supra Port 'Tolon (Haussknecht: Hl, Hfm, Hs, UW). Inter Naupliam et Port Tolon (Haussknecht: Hs). Malevo Geb. v. Haeios Petra (Friedriehsthal: Hfm). In aridis ad radices montis Penteliei supra Marusi (deldreich: Bm, D, Hl, Him, Hs, Sj). Ad radices m. Penteliei prope Amarysiam (Heldreich: Hl). In collibus herbosis prope Aivali inter Pheras et Pharsalum (Hel d- reich: Hl). Aivali (Haussknecht: Hs). Pharsala, ad Akropolin (Haussknecht: Hs). Pindus, in valle superiori Acheloi (Aspro- potamo hod.), alt 4000-4500’, substr. eale., inter Velitza et Krania (Heldreich: Hfm, UW, gesen O. oxyodonta neigend). Pindus Tymphaeus: Inter Chaliki et Kortura (Haussknecht: Hs, gegen 483 0. oxyodonta neigend). Theodoriana (Haläacsy: D, Hfm, auch der OÖ. lasiostachya näher stehende Exemplare, siehe genauer unter O. oxyodonta). Albanien: In reg. silvarum m. Smolika supra Grizban distr. Konitza (Baldacei: D, Sj, UW, durch längere Ahrenstiele gegen O. ocellata neigend). Usküb (Dieck: Hs). In dumetis ad Skoplje (Usküb) (Adamovid: Hfm, UW, als O. Orista galli p. p.)'). In fauce Treska pr. Usküb (Adamovic: H, UW). M. Peklen pr. Ipek (Friedrichsthal: Hfm, nieht mehr ganz typisch!). Macedonien: Macedon. (Frivaldszky: D, Hfm). In eollibus prope Thessalonieum (Dimonie: H). In aridis Salonique (Abd-ur-Rahman: H). Prope Calamaria Thessalonicae (Orpha- nides: H). In collinis ad Voden (Adamovid: Hfm). In monte Tseham Dach prope Demir Hissar, 920 m (Abd-ur-Rahman: D). Ostrumelien: In monte Rhodope ad Dermendere (Stribfny: VI). Hvojna, Waldränder (Adamovic: Vl, nicht mehr ganz typisch). In saxosis montis Rhodopes centralis inter pagos Öepelare et Hvojna (Wagener: D). In sax. m. Rh. centr. supra pagum Staminaka (Wagner: D). Philippopel (Stribfny: VI). Ad Pestera (Stribrnv: Vl. Geren (Stribrny: VI). Tatar Pazardzik (Strfibray: D). Bulgarien: In graminosis siceis deeliv. infer. m. V. Soda (Ve- lenovsky: Vl). In ealcaris collinis ealidis supra Tekir (Vele- novsky: Vl). M. VitoSa (Slaby: Vl). Sofia (Velenovsky: V]). Der Vergleich sehr reichlichen Materials hat mich zu einer bedeutenden Erweiterung des Umfanges dieser Art genötigt. Es hat kaum einen Zweck, die Variabilität der einzelnen Merkmale wieder mit vielen Worten vorzuführen; es möge darüber das im allgemeinen Teile Gesagte, sowie auch Abbildung 1 verglichen werden. Es bedarf auch gar nicht der Heranziehung der extremsten Variationen, um sich z. B. an dem reichen Material im Herbar Hs. von der voll- ständigen Identität der O.Graeca mit O.lasiostachya zu überzeugen. Daß die einzelnen Exemplare, wie sie in den meisten Herbarien ver- treten sind, diese nach wie vor nicht beweisen, ändert an der Tatsache nichts. In den Grenzzonen geht O. lasiostachya — abgesehen von dem schon besprochenen Verhältnis zu 0. oxyodonta — in O. cana, arenaria und ocellata über. Im westlichen Kleinasien (Pisidien und an den Dardanellen) gibt es Formen der O. cana mit längeren Haaren der Kelchzähne als gewöhnlich; sie treten dann zerstreut auch auf der Fläche derselben auf. Man kann solche Exemplare, wie ich es auch tat, noch zu O. cana rechnen; sie sind aber wegen dieser keineswegs zufälligen Annäherung bemerkenswert. Am häufigsten sind Mittelformen zwischen O. lasiostachya und arenaria, die eine breite Zone in Südserbien und um das Balkan- gebirge bewohnen und oft der ©. ocellata sehr ähnlich sehen. Ich !) Ich erwähne diese Falschbestimmung hier nur deshalb, um aufmerksam zu machen, wie vorsichtig eine auf dieser und vielen derartigen Bestimmungen beruhende Pflanzengeographie aufzunehmen ist. Von dem Sammler wurden mit derselben stampiglierten Etikette auch einige Exemplare von O. aequidentat« Sm. ausgegeben. O. Crista galli ist für den ganzen Balkan fraglich. 484 sah davon folgende Exemplare: Serbien: In aprieis calcareis ad Ni$s (Moravac: Hs). Cacak (Vujieic: UW). Bulgarien: Sevsevo (Neitscheff: VI). Kaspicany (Skorpil: VI). In graminosis siceis deeliv. infer. m. V. Soda (Velenovsky: VI). Bei Trnovo (Uru- moff: Hl, Vl). Bei Lowtscha (Urumoff: Hl). In collibus cretaceo- caleareis prope Bjela ad fl. Jantra Bulgariae (Janka: D). Eine Abtrennung dieser Mittelformen auf Grund ihrer scheinbar ziemlich großen Selbständigkeit wird dadurch verhindert, daß zusammen mit ihnen fast überall schon typische OÖ. arenaria vorkommt. 16. Onobrychis ocellata Beck, lcones fl. German. et Helvet. XXII, tab. 190. O. Tommasinii a typica (p. p. saltem, ex loeis, exel. deseript.) et ß ocellata Beck, |. e., p. 147, tab. 190, fig. 5—6, non O. Tommasinü Jord. O. Visianti Borbäs, Symb. ad fl. aestivam insul. Arbe et Veglia, in Math. et term. közlemenyek XIV, p. 435 (1877) (nur die Beschreibung, exkl. Zitate), tab. III, linke und mittlere Abbildung. Beck, l. e., p. 146 (p. p. min., nur der Originalstandort!). Exsikkaten: Flora exs. Austro - Hungarica, Nr. 2, als O0. Tommasinii. Baldacei, Iter Albanicum quintum, Nr. 273, als O. gracilis var. miniata, Nr. 274 als 0. Tommasinii; It. Alban. (Montenegr.) sextum Nr. 15, Nr. 337, als 0. Tommasiniv; Iter Albanic. septimum Nr. 59, als O. Tommasinii; Iter Alban. oetavum Nr. 117, als O. Visianit. (Petter) Nr. 462, als Hedysarum Ono- brychis. Schultz, Herbarium normale Nr. 465, als 0. Tommas., p. p. (z. T. O. arenaria und Mittelformen). Verbreitung: Ostküste des Adriatischen Meeres von Ober- Albanien bis Friaul. Gesehene Exemplare: Albanien: In aridis m. Vels et Neusati distr. Zadrima (Baldacei: D). In sa- xosis regionis mediae m. Mavanai distr. Scutari (Baldaeci: D, Sj. UW). In pratis eirca Orahovo dist. Kudi (Baldacei: Hfm, S), UW). In pratis Poprat (Trijepsi) distr. Kudi (Baldaeei: D, Hfm, Sj). In pratis Greca (Trijepsi) (Baldaeei: D, Sj, Albino!). Monte- negro: In arvis et pratis prope Antibarin distr. Primorije (Bal- dacei: D, Hfm, $j, UW). In herbidis sub Varda m. Kom Vasoje- vicki (Baldacei: D, Sj, UW, teilweise gegen O0. arenarta neigend). Podgoriea (Rohlena: VI). Bei Simliani (Ebel: Hfm). Bosnien und Hercegovina: Karstplateau bei Han Osman - Paprakusa (Maly: Sj). Auf dem Podvele2 bei Mostar, Kalk, 650—850 m (Janchen: UW, Mittelform gegen O. arenaria). Radovan bei Po- Susje (Fiala: Sj). Karstheide bei Posusje, 650 m (Handel- Mazzetti: UW). Westbosnien: Madjarusa südl. v. Pribelja bei Glamo@, Karstheide, Kalk, ea. 1100 m (Stadlmann, Faltis, Wi- biral: uw). Livno (Brandis: Sj). Dalmatien: Ragusa (Ada- movic: Hfm). Malfi-Gravosa (Rudolph: Hl). Loeis aprieis asperis vallis Oanalitanae prope Ragusam (Adamovi6:$j). In vinetis ad Ra- gusam(Adamovic:Sj). In lapidosis montisOstra glaviea ad Ragusam, 00m (Degen:D). Auf dem Berge Beljak beiPrugovo(Petter: Hfm). An einem Felsen bei Grn. korito stani am Westabhang der KameSnica, 485 950m (Handel-Mazzetti: UW). Kroatien: In lapidosis Smederovo polje inter jugum Begova6 et Gra@ae (Degen: D). Fiume: in gra- minosis saxosis ad Stam. Catherinam (Degen: D); in lapidosis prope Prelueam (Degen: D); in declivibus lapidosis prope Can- tridam (Degen: D). In saxosis ad Flumen; Draga, Tersato (Borbäs: Hs). Oberhalb Belvedere bei Fiume, ea. 150 m (Janchen: UW). An waldigen, grasigen Orten bei Fiume gegen Mattulje (Pichler: K, UW). Küstenland: Fiume, Straße nach Triest (Kerner: K). Triften zwischen Lupoglava und dem Monte Maggi- ore, Tegel, 450 m (Freyn: Hs). Wiesen an der Boljunsiea ober Cepic, 90 m (Ginzberger: UW). Trockene Wiesen oberhalb Susnjevica, 250 m (Ginzberger: UW, gegen arenaria neigend). In pratis ad Zaule prope Tergestum (Marchesetti: D, F, Hfm, Sj, UW). In pratis rivuli Rosandra prope Zaule (Evers: UW). Muggia (Marchesetti: Him, UW). Lipiea (Marchesetti: D). Monte Spaceato (Piehler: D, Kammerer: F, Osswald: Hs, der OÖ. arenaria genähert). Oarso, Trieste (Stossieh: UW). In rupestribus montis Karst supra Tergestum (Pichler: Hs, K). In paseuis montis Kotud supra Tergestum (Pichler: Bm). Um Triest häufig (Tommasini: Hfm, Hs, K, UW, Ullepitseh: F, oft auch in Übergängen zu O. arenaria. Monte Spaccato (Kerner: K, ocell.-arenar.-Mittelform). In montosis aridis ad Monfaleone (Pirona: UW). Friaul: In paseuis glareosis Gemonae (Wulfen: Hfm, Mittelform gegen 0. arenaria). Als O. ocellata muß man die allgemein als O0. Tommasinii geläufige Art bezeichnen, die letzteren Namen aus später zu er- örterndem Grunde nicht beibehalten kann. Sie unterscheidet sich von der ihr zunächst verwandten folgenden Art insbesondere dureh die Länge und auch durch die Behaarung der Kelehzähne, keines- wegs aber durch die Ausbildung der Frucht, wie dies schon von Borbäs, |. e., angedeutet worden ist. Ich habe gerade an Exem- plaren vom Originalstandort der O. ocellata (lg. Janehen),, die übrigens sich der O. arenaria nähern, in ein und derselben Ahre Früchte beobachtet, die völlig der Beekschen Beschreibung und Abbildung entsprechen und solehe mit beinahe 05 mm langen Dornen; an anderen Exemplaren werden die Dorne freilich noch viel länger. Genau die ocellata-Form zeigen auch Früchte des einen Exemplares von O. lasiostachya, leg. Baldacei (siehe oben), während die anderen desselben Exsikkates recht lange Dorne tragen. Diese Variabilität sind wir ja in der ganzen Gruppe ge- wohnt. Eine andere Frage ist, ob die Unterschiede im Kelche eine Abtrennung begründen. Bei vielen Arten läßt sich konstatieren, daß jene Exemplare, welche den Einfluß extrem xerophiler Lage zur Schau tragen, die Kelchzähne in arenaria-artiger Weise ver- ändern, und es läge nahe, anzunehmen, daß O. ocellata auch nur eine durch den Einfluß größerer Feuchtigkeit veränderte O. are- naria ist. Nach den mir vorliegenden Standortsangaben ist dies aber keineswegs der Fall, es wäre denn, daß das feuchtere Klima 486 der Küstengebiete im großen einen solchen Einfluß ausgeübt hätte; dann dürfte aber wohl schon eine größere erbliche Konstanz er- reicht und damit die Abtrennung auch berechtigt sein. Daß im östlieheren Teile des Verbreitungsgebietes Übergänge häufig sind, wird in den Standortverzeichnissen hervorgehoben. Mehrere Exemplare aus dem montenegrinisch-albanesischen Grenzeebiet (einige von Baldacei, Nr. 15, It. VL, 117, 274) er- innern wohl infolge von Standortseinflüssen, die sich von ferne nicht beurteilen lassen. an ©. oxyodonta. Jordan beschreibt seine O. Tommasinit: „ealyeis lobis ... tubo suo subdoplo longioribus“, was klar dafür spricht, daß er 0. arenaria vor sich hatte, die eben um Triest auch vorkommt und von Tommasini mehrfach gesammelt und verteilt wurde. Den Namen ©. Tommasini: mit Zitierung eines anderen Autors, etwa Beck, auf unsere Pflanze anzuwenden, empfiehlt sich gewiß nicht; dagegen ist der Name ocellata, bei dessen Aufstellung der Autor ausdrücklich die langen Kelchzähne hervorhebt, völlig einwandfrei, trotzdem am Originalstandort auch Übergänge zu O. arenaria VOor- kommen. 1%. Onobrychis arenaria (Kitaib.) DE. — Hedysarum arenarium Kitaibel, in Schultes, Österreichs Fl., 2. Aufl., U, p. 568 (1814). Onobrychis arenaria DC., Prodr., II, p. 345 (1825); Velenovky, Fl. Bulgarica, p. 154 (1891); Beck, Icon. fl. Germ. et Helv. XXI, p. 146, « typica u. ß Austriaca (p. 147), tab. 190, fig. 1-4. ?0O. Mareotica Steven, in DC., Prodr., IH, p. 345 (1825). O. Tommasinii, Jordan, „Catal. gr. jard. Grenoble 1851* (non vidi!); Hortus Gratianopolitanus. Adnotationes ab Al. Jord. digestae, in Linnaea IX, p. 303 (1852). 0. collina (p. 304), de- cumbens (p. 305), Gaudiniana (p. 304) Jordan, Linnaea, |. c., pag. eit. O. graecilis Janka, Adnotat. in pl. Dacicas, in Linnaea XXX, p. 565 (1860), non Besser. O. arenaria f. Austriaca Beck, Fl. v. Nied.-Österr., p. 871 (1892). O. viciifobia @ typica p. p. (quoad synonyma pallens, collina, decumbens) et ?y reticulosa Beck, Ice. Fl. Germ. et Helv. XXI, p. 146. O0. Tommasinu « iypica Beck, I. c., p. 147 p. p. (quoad diagnosem). Exsikkaten: Flora exs. Austro-Hungar., Nr. 408. Bunge, Alex. Lehmann reliquiae botan., Nr. 407. Callier, Herb. Rossieum, Nr. 44, als O. gracilis. Dörfler, Herb. normale, Nr. 4246, als O0. Tommasinii. Karelin et Kiriloff, Soc. imp. natur. Moscou, Nr. 680. Magnier, Flora select. exsice., Nr. 3961. Herbar. Florae Rossicae, Nr. 210, p. p., als O. viciaefolia var. vulgaris. Schultz, Herb. norm., Nr. 250; 463 p. p., als O. Tommasımtı. Verbreitung: Macedonien?, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Bosnien und Hercegovina, Dalmatien (Grenzgebiet), Küstenland, Krain, Kärnten, Tirol und Vorarlberg, Ober-Italien, Schweiz, Süd- frankreich; Harz; Böhmen, Oberösterreich (Lambach), Niederöster- reich (Rossatz, Mautern, Dornbach, Gumpoldskirchen, Wienerbecken) ; Ost-Preußen, Livland; von Ungarn dureh Südrußland, Krim, Trans- 487 kaukasien, Altai, Songarei bis Transbaikalien; Westl. Persien (?). Gesehene Exemplare aus dem Gebiete: Macedonien: Veles (Jovanovid: Hfm, wenn keine Etikettenverwechslung vorliegt!). Serbien: Nis (Jovanovic: Sj). In aprieis cealcareis ad Nis (Mo- ravace: Hs). Kopaonik (Reiser: Sj, ganz wenig gegen 0. lasio- stachya neigend). Pirot (Adamovic: D). In graminosis collis Sarlak prope Pirot (Adamovic: UW, gegen 0. lasiostachya neigend). In herbidis arenosis ad Ortevae prope Pirot, ca. 400 m (Adamovi6c: Hfm). An Hecken um Pirot (Adamovic: VI). In arenosis ad Pirot (Adamovi6: Hs). Cacak (Vujidic: Hl, UW). Belgrad (Dani@: Hs). Bulgarien: Hasantscha (Javasov: Hl). Ad Poganov (ToSev: Vl). Rumänien: Kitila, in arenosis (Gre- ceseu: Hl). Bosnien und Hercegovina: Auf Weideplätzen zwischen Bileca und Korita (Adamovic: UW). Nächst Bisina bei Nevesinje, Karstheide (Maly: Sj, gegen O. ocellata neigend). So- kolovi& bei Rudo (Schiller: UW). Karstheiden im Polje von Vi- nica, 600 m (Handel-Mazzetti: UW). Massenhaft auf Karst- heiden im Polje von Trebistova bei Rakitno, 900 m (Handel- Mazzetti: UW). Feuchte Wiesen im Polje unter Podkletani (Ra- kitno), 900 m (Handel-Mazzetti: UW). Doline auf dem Rado- van bei Posusje, 1000 m (gegen O. ocellata) (Handel-Mazzetti: UW). Buschige Hänge und Wiesen beim Bahnhof von LaSva, 350m (Handel-Mazzetti und Janchen: UW). Dalmatien: Dinarische Alpen; am Südwesthang des Gebirges in der Gegend der Doline Kozja jama südwestl. des Troglav, Kalk, ca. 1000 bis 1300 m (Janchen und Watzl: UW, gegen O. ocellata neigend). Küstenland: In rupestribus montis Karst supra Tergestum (Piehler: Hfm). In m. Spaceato (Pichler: Hfm). M. Kocue (Piehler: D). Triest (Pichler: K, etwas gegen ocellata). An der Bahnstreeke zwischen S. Maria Maddalena und Borst bei Triest (Jancehen: UW). Cötes söches et ineultes des terrains marneux des montagnes calcaires, pres de Trieste (Tommasini: Hfm). Transkaukasien: Tiflis (Weidmann: Hs). Persien: In di- tione urbis Sultanabad in monte Raswend (Strauss: Bm, Hs, Exemplare sehr kräftig, Identität etwas fraglich!). Über O. arenaria erübrigt nur noch, zu begründen, daß die zitierten Synonyme wirklich hieher gehören und es auch nieht nötig ist, die dadurch bezeichneten Pflanzen als Varietäten zu trennen. Var. Austriaca liegt mir z. B. von Räkos bei Pest mit noch viel breiteren oberen Blättchen vor, als die Exemplare vom Bisamberg besitzen. Die Jordanschen Arten gehören schon nach der Be- schreibung hieher, O. Gaudiniana, die von Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz, 2. Aufl., I, p. 327 (1909), wieder getrennt wird, nach genauem Vergleich zahlreicher schweizerischer Exemplare ebenfalls hieher und nicht etwa zu O. ocellata, O. collina auch nach ÖOriginalexemplaren, obwohl sie von Beck, ]. ce., als Varietät zu O. viciaefolia gestellt wird; wenn man die dort angegebenen Unterschiede der Varietät mit der Diagnose der OÖ. arenaria dort- 488 selbst vergleicht, muß auch sofort die wesentliche Übereinstimmung auffallen. Bemerkenswert erscheint mir das Verhalten der O. arenaria an der Südgrenze ihres Verbreitungsgebietes am Schwarzen Meer und östlich davon. Wenngleich diese Gebiete nieht mehr zu den hier behandelten gehören und ich zu einer Klarstellung der dortigen Verhältnisse auf Grund des vorliegenden Materials nicht kommen konnte, muß ich doch darauf aufmerksam machen. Aus der Krim z. B. liegen mir nebst typischer O. arenaria Exemplare vor, die sich dureh viel längere, reichlich gewimperte Kelchzähne mit kahler oder fast kahler Fläche unterscheiden, die vor der Blütezeit kaum abstehen und daher die Ahre myosuroid erscheinen lassen, wodurch sie wieder ebenso wie in der Länge der Ahrenstiele mit O. arenaria übereinstimmen. In Callier, ]. e, Nr. 44, läßt sieh der Zu- sammenhang dieser Pflanze mit OÖ. arenaria klar verfolgen; das- selbe Exsikkat, Nr. 82 (als O. inermis?), enthält nur die zuletzt charakterisierte abweichende Pflanze. Ich sah sie noch mehrfach aus der Krim (Exs. z. B. Pareyss Nr. 117. 158, als Astragalus dealbatus Pall.), auch scheinen mir die Pflanzen von: Persia (Szowits Nr. 61, als O. conferta Desf.) und: in reg. subalpina montis Kaepes- -Daeh prov. Karabach (Kolenati Nr. 2492) hieher zu gehören. Die Verbreitung und die Merkmale legen den Gedanken nahe, daß es sich um eine vielleicht selbständige Mittelform zwischen O. arenaria und Armena handelt; natürlich ist auch eine Ähnlichkeit mit den balkanischen Mittelformen arenaria- lasiostachya nicht zu verkennen, zu einem abschließenden Urteil darüber konnte ich aber, wie erwähnt, noch nicht kommen. (Fortsetzung folgt.) Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). vl. (Mit einer Textabbildung.) (Fortsetzung. !) Pyrenopsidaceae. Synalissa ramulosa (Hoffm.) Fr. Gravosa, Kalkblöcke am Strande unter dem Mt. Petka, ca. 30 m ü. d. M. (Latzel nr. 277); Südabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 800 m ü. d. M. (Latzel nr. 384); Insel Laecroma: an Kalkfelsen am Nordufer; Insel Meleda: Westabhang des Veliki grad, ca. 300 m ü. d. M. (Latzel). 1) vgl. Nr. 11, 8. 439. 489 Psorotichta Schaereri (Mass.) Arn. Ragusa: Reitweg nach Bosanka, ca. 60mü. dd. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 443). Anema decipiens var. diffusa (Nyl.) Forss., Beiträge Kennt. Gloeolich. (1885), p. 92. Ragusa: Reitweg nach Bosanka, ca. ”Omü.d.M. an Kalkfelsen (Latzel nr. 679). 394. Anema Notarisii Forss., Beitr. Kenntns. Gloeolich. (1885), p. 92; Jatta in Flora Italic. Cryptog., pars III (1999), p. 79, fig. 35 C. — Omphalaria Notarisii Mass., Framm. Lich. (1855), p- 13. — Anema nummularıum var. Notarisiw Zanfr. in Attı Soc. Nat. et Matem. Modena, ser. IV, vol. VIII (1906), p. 32. Ragusa: Strandfelsen auf Lapad, 30—50 m ü. d. M. (Latzel nr. 81, 86, 964 ec), hinter S. Giacomo, ca. 30 mü.d.M. (Latzel nr. 690, 682); Torrente nördlich vom Dubacpaß, zirka 200 m ü. d. M. (Latzel nr. 687); Insel Giuppana: Kalkfelsen bei Luka, ca. 8O m ü. d. M. (Latzel). 395. Anema nummularium Ny]l. in Flora, Band LXII (1879), p. 354; Forss., Beitr. Kenntn. Gloeolich. (1885), p. 93. — Om- phalaria nummularium Nyl. in Flora, Band LXI (1878), p. 342; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 60. Ragusa: Ursulabucht, ca. 40 m ü. d. M.; Mokosica in der Ombla, ca. 250 m ü. d. M.; Insel Lacroma: Westufer; an Kalk- felsen (Latzel). Omphalaria pulvinata (Schaer.) Nyl. Mokosica in der Ombla, ca. 200 m ü.d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 957). 396. Omphalaria plectopsora Anzi, Lich. Langob., nr. 475 (1861); Forss., Beitr. Kenntn. Gloeolich. (1885), p. 100; Jatta, Sylloge Lich. Ttalic. (1900), p. 32. — Thyrea plectopsora Mass., Sched. eritie., vol. IV (1856), p. 75. Mokosica in der Ombla, ca. 200 mü.d.M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 951). Lichinaceae. Pierygium subradiatum Nyl. Ragusa: Kalkfelsen in Gärten südlich der Zarkovica, zirka 290 m ü. d.M. (Latzel nr. 477 B), Torrente zwischen Bosanka und S. Giacomo, ca. 8O m ü.d.M. (Latzel, nr. 477 C); Gipfel des Mt. Petka, ca. 200m ü. d. M. (Latzel nr. 477 A); an allen Standorten fruchtend. 397. Pterygium centrifugum Ny]. in Bull. Soc. Bot. France, vol. I (1854), p. 328, et Synops. Lichen., vol. I (1858), p. 92, Tab. II, fig. 11—15; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 34, fig. 6; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 17, Tab. II, fig. 1—2. Ragusa: Mt. Sergio, nahe dem Fort, ca. 400 mü.d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 654). Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1909. 36 490 Collemaceae. Physma omphalarioides (Anzi) Arn. Insel Cherso: Mt. Sis, 500-600 m ü. d. M., an @uercus lanuginosa (Baumgartner); Metkovic: Mali prolog, ca. 35 m ü. d. M., an Amygdalus (Latzel), in der Umgebung Ragusas auf Olbäumen und Eiche häufig und von Latzel vielfach ge- sammelt, auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia steigt sie bis zu 750m ü. d. M. hinauf; Insel Giuppana: bei Luka, an Olea (Latzel). Collema polycarpon (Schaer.) Körb. Südseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 750 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 376). 398. Collema hydrocharum Ach.. Lichgr. Univ. (1810), p. 643; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 89. — COol- lema pulposum var. hydrocharum Nyl., Synops. Lich., vol. I (1858), p. 109; Jatta in Flora Italie. Oryptog., Pars T (1909), p: #111. Thallus orbieularis, 5—6 cm latus, usque 0°5 mm crassus, turgidus, subcartilagineus, olivaceo-cinerascens vel olivaceo- glaucescens, plus minus pruinosus, madefactus olivaceus, poly- phyllus, radiatim lobatus, lobis ad marginem thalli rotundatis, ampliatis, concavis, ceterum plus minus convexis, inciso-lobatis, lobis turgescentibus, rotundatis, plus minus imbrieatis ascenden- tibusque, isidiis et sorediis destitutis, subtus plerumque nudis, rarius, ambitum versus, rhizinis albis, brevibus, subfascieulatis ornatis, bene gelatinosus, gelatina J—, ecorticatus, hyphis in parte marginalis thalli plus minus retiformibus, in centro thalli longitudinalibus, demum fere deficientibus, omnibus leptoderma- tieis, ad 3°5 u erassis, tenuiter septatis, cellulis cylindrieis; go- nidiis in partibus marginalibus thalli eopiosis, centrum versus paueis, nostocaceis, cellulis concatenatis, globosis vel subglobosis, 3-5—5 u latis, pallide aeruginosis, membrana tenuissima einctis. Apothecia sessilia, ad basin angustata, peltata, usque 4 mm lata, rotunda vel rotundata; disco rufescente, primum planiusculo et nitidulo, epruinoso, mox convexo, pallidiore et opaco; margine thallino integro, primum prominulo, demum depresso, omnino ecorticato; exeipulo valde tenui, integro, ex hyphis intricatis formato ; epithecio distineto non evoluto; hypothecio decolore, ex hyphis intrieatis formato, tenui; hymenio decolore, superne solum rufescente, 90—100 u alto, J e coeruleo (imprimis aseis) demum rufescente; paraphysibus simplieibus, filiformibus, 3 5— 4 u crassis, tenuissime septatis, ad apicem clavatis et latioribus, gelatinam firmam et densam percurrentibus; ascis hymenio haud brevioribus, ellipsoideo-clavatis vel ellipsoideo-oblongis, ad apicem rotundatis et ibidem membrana incrassata einetis, 8sporis; sporis in ascis 2—3 serialibus, verticalibus, decoloribus, fusi- formibus vel digitiformibus, utringque acutiusculis, uno apice non- 491 nihil parum angustioribus, rectis, 3septatis, septis valde tenui- bus, ad septa hine inde leviter constrietis, cellulis guttulis oleosis solitarüs globosisque impletis, 20—28 u longis et 6°5—8 u latis. Conceptaeula pyenoconidiorum globosa, immersa, ad verticem parum impressa; peritbecio decolore, pseudoparenehymatico, cellulis parvis; fuleris endobasidialibus, articulatis, cellulis bre- vibus; pyenoconidiis oblongo- baeillaribus, in medio leviter con- strietis, reetis, 3—3°5 u longis ad 1°2 u latis. Ragusa: an Kalkfelsen unter dem Mineettaturm, ca. 15 m ü. d. M. (Latzel nr. 733, 734), am Wege nach S. Giacomo, ca. 30m ü. d. M. (Latzel nr. 731) und Mokosica in der Ombla, ea. 250 m ü. d. M. (Latzel nr. 958). 399. Collema ragusanum A. Zahlbr. nov. spec. Thallus expansus, usque 8 em latus, orbieulariter crescens, substrato demum bene adhaerens, aeruginoso-olivaceus vel ob- secure olivaceus, madefactus prasinus, opacus, submembranaceus, 0-25—0'3 mm crassus, iteratim vel ad marginem thalli sub- digitatim lobatus, lobis 4—7 mm latis, ad marginem laciniatis, laeiniis lateralibus adscendentibus, oblongo-rotundis vel rotundis, subintegris vel suberenatis, lobis apicalibus substrato adpressis. latioribus, superne parcissime rugosis, rugis non acutis, sorediis et isidiis destitutus, inferne paulum pallidior, versus marginem rhizinis 0:4—0'6 mm longis, albis. caespitose fascieulatis in- sulatim munitus, ex hyphis formatis laxis, leviter flexuosis, sim- plicibus, rarius furcatis, eylindrieis, crebre et tenuiter septatis, leptodermatieis, 5—6 u crassis, ecorticatus, modice gelatinosus, hyphis in centro thalli plus minus horizontalibus, versus mar- ginem verticalibus, omnibus leptodermatieis, 3°5—5'5 u crassis, tenuiter septatis, cellulis eylindrieis; gonidiis nostocaceis, mo- niliformi-concatenatis, cellulis rotundatis, 3°5—4 u latis, hetero- eystis paulum majoribus. Apotheeia inerebra, sessilia, ad basin parum constrieta, usque 2 mm lata, rotunda; disco alutaceo- rufescente, opaco, e plano modice conyexo, epruinoso; margine thallino sat angusto, thallo concolore, subintegro, demum leviter depresso; exeipulo angusto, integro, sed letariter minus evoluto vel fere deficiente, ex hyphis dense intrieatis composito; epi- theeio distineto non evoluto; hymenio decolore, solum superne rufescente, 120—140 u alto, J coeruleo; paraphysibus strietis, densis, simplieibus ve] apicem versus brevius longiusve furcatis, ad 3 u latis, ad apicem paulum latioribus, constrieto- celavatis leptodermatieis; ascis bymenio subaeguilongis, subeylindrieis vel ceylindrico-elavatis, ad apicem rotundatis et ibidem membrana bene inerassata einetis, 8sporis; sporis in ascis subbiserialiter dispositis, vertiealibus vel paulum obliquis, decoloribus, oblongo- fusiformibus, utrinque acutatis, recetis 3 vel 4 septatis, septis tenuibus, ad septa non constrictis, cellulis guttulis oleosis at- plurimum solitariis impletis, 19—26 u longis et 5—7'5 u latis. Pyenoconidia non visa. 36* 492 Ragusa: an Kalkfelsen in Gärten (Latzel). Dieses neue Glied jener Gruppe von Collemen, welche sich durch die Gestalt der Sporen schon der Sektion Synechoblastus nähern, wegen der Form der Apothezien aber besser bei den Eucollemen belassen bleibt, kommt am ehesten dem Collema hydrocharum zunächst, unterscheidet sich von diesem jedoch wesentlich durch den dünnen Thallus, die schmalen Schläuche und die kurzen Sporen. Collema cheileum Ach. Metkovi@: Crnic, an Kalkfelsen; Halbinsel Lapad, an losen Steinen und auch auf der Erde (Latze]). f. Metzleri Hepp in Flora, Band XLIV (1861), p. 258; Körb., Parerg. Lichen. (1865), p. 412; Arn. in Flora, Band LXVIII (1885), p. 171. — Hepp. Flecht. Europ. nr. 924. In der Umgebung Ragusas und auf der Halbinsel Lapad an Gartenmauern, losen Kalksteinen und Felsen nicht selten (Latzel). Collema melaenum Ach. Ragusa: Mt. Petka, an Kalksteinen, in einer Form, welche durch kürzere Lagerlappen und kleinere Apothezien etwas auf- fällt (Latzel nr. 727, 723). var. jacobeaefolium Ach. Ragusa, Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Kalk (Latzel). 400. Collema granuliferum Nyl. in Flora, Band LVIII (1875), p. 103, et Lich.&Paris (1896), p. 15; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 50; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 82. Ragusa: Bosanka, ca. 300 m ü. d. M., und Halbinsel Sussepan bei Ragusa vecchia, ca. 20 m ü. d.M., an Kalkfelsen (Latzel). Collema pulposum Ach. Insel Cherso: „Meragska jama“ bei Smergo, ca. 50m ü. d. M., auf kalkhältiger Erde (Baumgartner); an Garten- mauern auf Lapad; Molini de Breno bei Ragusa und Insel La- croma (Latzel). 401. Collema crispum Ach., Method. Lich. (1805), p. 234; Nyl., Synops. Lichen. (1858), p. 110; Arn. in Flora, Band LXVIII (1835), p. 172; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 47; Billing, Untersuch. über d. Bau d. Frucht. Gallert- fiecht. (1897), p. 17 ce. icone; Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. II (1903), p. 342; Jatta in Flora Italie. Cryptog., Pars III (1909), p. 94. Insel Giuppana: über Moosen auf Mauern bei Luka (Latzel nr. 45, 46). Oollema granosum (Wulf.) Nyl. Ragusa: Strand hinter Villa Gondola auf Lapad, über Moosen, steril (Latzel). 493 402. Collema confertwm Hepp apud Arn. in Flora, Band XLII.(1859), p. 145; Körb., Parerga Lich. (1865), p. 41; Arn. in Flora, Band L (1867), p. 131, Tab. II, Fig. 37; Krph., Lich.- Flora Bayerns (1861), p. 96; Arn., Lich. exsiec. Nr. 1. Ragusa: Molini di Breno, cä. 90m ü.d. M., an Kalk (Latzel nr. 704). 403. Collema furvum Ach., Lichgr. Suec. Prodr. (1798), p. 132; Nyl., Synops. Lich., vol. I (1858), p. 107; Arn. in Flora, Band L (1867), p. 134, Tab. IV, Fig. 77—80, et Band LXVIII (1885), p. 170; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894). p. 43; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 20. et in Flora Italie. Cryptog., Pars III (1909), p. 96; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 90; Hue in Journ. de Botan., vol. XX (1906), Halbinsel Lapad, an Kalkfelsen am Nordufer (Latzel nr. 01). f. conchilobum Arn. in Flora, Band LXVIII (1885), p. 170: ‘ Müll. Arg. in Revue Mycolog., vol. VI (1884), p. 15. — Collema multifidum «a. 1. dilatatum, conchilobum Fw. in Linnaea, vol. XXIII (1852). p. 162. — Collema conchilobum Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 408. Ragusa: Gorica, ca. SOm ü. d. M., an Kalksteinen, steril (Latzel nr. 696). Collema eristatum Hoffm. Ragusa: an Gartenmauern in der Nähe der Stadt; Strand- felsen am Fuße des Mt. Petka, ca. 30m ü. d. M.; auf der Halbinsel Lapad, an Kalksteinen (Latzel). f. granuliferum Harm. Ragusa: an moosigen Kalkseinen in Gärten; Martinsbucht auf Lapad (Latzel). f. hyporrhizum Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 90. Thallus subtus ambitum versus et apothecia in margine eiliis albis subfaseieulatis obsita. Ragusa: Gorica auf Lapad, auf sandigen Wegen und in Gärten bei Ragusa (Latzel). 404. Collema Latzeli A. Zahlbr. spec. nov. Thallus late effusus, usque 7 em in diam., nigricans vel nigrieanti-olivaceus, opacus, cartilagineo-membranaceus, tenuis, 0°12—0°13 mm erassus, iteratim lobatus, lobis radiantibus, paulum irregulariter dilatatis, eoncavis, undulatis, rotundato-lo- batis, ad marginem adscendibus, laevigatis, isidiis et sorediis destitutis, inferne pallidior, olivascens, rhizinis destitutus, om- nino ecortieatus, modice gelatinosus, hyphis plus minus retieu- latis, leptodermatieis, 3—3°5 u crassis, tenuissime septatis, cellulis eylindrieis; gonidiis nostocaceis, cellulis coneatenatis vel concatenato-involutis, subglobosis, 4—6 u latis, aeruginosis, membrana tenuissima einctis. Apotheeia sat crebra, superficialia, sessilia, minuta, 0’4—0°7 mm lata, ad basin parum angustata; 494 disco demum plano vel levissime convexo, rufescenti-tusco, opaco, epruinoso; margine thallino tenui, integerrimo, paulum prominulo, persisteute, thallo concolore; exceipulo tenui, integro, decolore, pseudoparenchymatico, cellulis in parte basali (infra hymenium) plus minus angulosis, 9—12 u latis, in seriebus super- positis 5—6, cellulis in parte adscendente, laterali minoribus et superne minutis; epithecio distineto non evoluto; hymenio de- colore, solum superne rufescenti-fuscescente, 170—190 « alto, J intense coeruleo; paraphysibus tenuissimis, filiformibus, sim- plieibus, eseptatis, ad apicem parum latioribus, gelatinam firmi- usculam pereurrentibus; ascis hymenio parum brevioribus, ob- longo-clavatis, ad apicem rotundatis vel angustato-rotundatis et ibidem membrana bene et calyptratim incrassata einetis, 8sporis; sporis in ascis biserialibus, decoloribus, late ovalibus, ovali- subglobosis vel subquadrato-globosis, in medio utplurimum le- viter constrietis, ex uniseptatis mox triseptatis et dein septis in cellulis centralibus verticali vel obliquo interposito depauperato- muralibus, membrana tenui einetis, 14—18 w longis et 9-5—14 u latis. Pyenoconidia non visa. Ragusa: Mt. Petka auf Lapad, 12—40 m ü.d.M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 723, 727). Habituell gleicht die neue Art am meisten dem Collema Laureri (Flot.) Nyl., von welcher sie jedoch durch die Gestalt der Sporen grundverschieden ist. In der Sporenform nähert sich unsere Pflanze dem rindenbewohnenden, kleinlagerigen Collema oceultatum Bagl. (= C. quadratum Lahm). 405. Collema leptogioides Anzi in Comm. Soe. Crittog. Italian., vol. I, Nr. 3 (1862). p. 132. var. euthallinum A. Zahlbr., nov. var. Thallus olivaceus, fusco-olivaceus vel paulum expallescens, nitidulus, plagas 3—5 cm latas formans centrifugas, in centro demum emoriens, laciniis a substrato demum plus minus solutis, angustis, ad 0°5 mm latis, linearibus, alte convexis, 0-2—0'3 mm crassis, superne leviter canaliculatis, iteratim furcatis, versus apicem digitato-laeiniatis, isidiis et sorediis destitutus, ecorti- catus, extus solum strato angusto amorpho tectus, modice ge- latinosus, hyphis versus marginem thalli utrinque grosse reticu- latim convexis, in centro thballi densis et horizontalibus, omnibus leptodermatieis, ad 3°5 u crassis, tenuiter septatis, cellulis cy- lindrieis; gelatina thallina J—; gonidiis nostocaceis, in parte marginali thalli glomerulatis, versus centrum thalli monili- formibus, cellulis plus minus globosis, 5—5°5 u latis, membrana tenuissima einetis. Apothecia superficialia, sessilia, rotunda, ad basin parum constrieta, parva, 0'8—1'2 mm lata; disco plano, rufo, nitidulo, epruinoso; margine thallino integro, prominulo, tenui, persistente; excipulo sat tenui, integro, pseudoparenchy- matico, cellulis minutis, decolore; epithecio distineto non evo- luto; hypothecio valde angusto, dilute flavescente, ex hyphis 495 tenuibus et intrieatis formato; hymenio decolore, superne solum rufescente, ad 200 « alto, J obseure coeruleo; paraphysibus densis, tenuissimis, filiformibus, simplieibus, eseptatis, ad apicem haud latioribus, gelatinam firmam percurrentibus; ascis hymenio subaequilongis, oblongis vel oblongo-eylindrieis, ad apicem ro- tundatis et ihidem membrana bene incrassata einetis, 6—8sporis; sporis in ascis uniserialibus vel subuniserialibus, decoloribus, late ovalibus vel late ellipsoideis, utrinque rotundatis, septis horizontalibus 3, cellulo uno alterove septo verticali unico di- viso, cellulis guttulis oleosis majusculis impletis, membrana tenui einetis, 20—35 u longis et 12—18 u latis. Conceptacula pyenoconidiorum immersa, globosa; perithecio decolore, minute celluloso, J coeruleo; pyenoconidiis oblongo-eylindrieis, in medio leviter constrietis, reetis, 3—3°5 « longis et ad 1 u crassis. Ragusa: Gorica auf Lapad, ca. 99 mü. d. M. (Latzel nr. 703); MokoSica, ea. 200 m ü. d.M. (Latzel nr. 945); Süd- abhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia (Latzel nr. 374); an Kalktfelsen. Die Varietät unterscheidet sich vom Typus durch das große und gut entwickelte Lager. Der äußerliche Unterschied in bezug auf den Thallus ist ein so weitgehender, daß man zunächst glaubt, eine eigene Art vor sich zu haben; indes läßt die voll- ständige Übereinstimmung im Lagerbau und Apothezienbau eine spezifische Trennung nicht zu. Übrigens gleichen jugendliche Lagerrosetten unserer Varietät vollkommen den Lagern des von Anzi herausgegebenen Exsikkates. Collema leptogioides Anzi wurde von Arnold') als Sy- nonym zu Leptogium diffractum Körb. gezogen; Jatta°) und Harmand’) folgen ihm darin. Dieser Vorgang ist jedoch nicht gerechtfertigt; unsere Flechte ist ein echtes Collema, letzteres ein Leptogium aus der Sektion Homodium; übrigens sind beide auch schon äußerlich verschieden. Die beiden Arten hat zuerst Schuler‘) scharf auseinandergehalten. Collema (Synechoblastus) flaceidus (L.) Wain. Cherso: Mt. Sis, 500—600 m ü. d. M., an Quercus lanu- ginosa, steril (Baumgartner); Westseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 500m ü. d. M., an Pirus amygdaliformis (Latzel nr. 380). Leptogium (Collemodium) plicatile (Ach.) Nyl. Halbinsel Lapad, über Moosen auf Kalksteinen (Latzel nr. 25): 406. Leptogium (Collemodium) cataclystum Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 106, Tab. VII, Fig. 14—18. — Collema cataclystum Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 441. 1) Flora, Band LXVIII (1885), p. 215. 2) Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 19. 3) Lich. de France, vol. I (1905), p. 121. 4) Zur Flechtenflora von Fiume (1902), p. 43 et 77. Südabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 900 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 374). 407. Leptogium (Collemodium) turgidum Nyl. apud Crbie, Lich. Britt. (1870), p. 10; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 104, Tab. VII, > 126—13. — Collema turgidum Ach., Liehgr. Univ. (1810), 634. — Collemodium turgidum Nyl. apud. Lamy in Bullet. ch Botan. France, vol. XXV (1878), p. 342. Ragusa: an Kalkfelsen bei Fort Lorenzo, ca. 2>mü.d.M., in Gärten bei der Stadt und Molini de Breno, ca. SO mü.d.M.; Insel Lacroma (Latze|). 408. Leptogium teretiusculum A. Zahlbr. — Collema tere- tiusculum Flk. apud Wallr., Flora Cryptogam. Germanic., Pars prior (1831), p. 552. — Püärmelia teretiuscula Wallr., 1. s. c. — Leptogium microscoptcum Nyl., Prodr. Lich. Galliae in Act. Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856), p. 272, et Synops. Lich, vol. I (1858), p. 122, Tab. IV,. Fig. 17; Arn. in Plora, Band LXVIII (1885), p. 213, et Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band XXXIX (1889), p. 252; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 67, Fig. 17; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 110, Tab. II, Fig. 20, et Tab. VI, Fig. 1—2. Ragusa: Halbinsel Lapad, an Kalkfelsen und auf Hedera übergehend (Latzelnr. 846); MokosSica in der Ombla, ca. 200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 973). Die vorliegenden Stücke gehören der f. eireinans (Leptogium mieroscopicum f. circinans Arn., Lich. exsiee. nr. 1084!) an, welche sich vom Typus durch mehr verlängerte Thallusabschnitte unterscheidet. 409. Leptogium tenuissimum (Dicks.) Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p. 419; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 64; Harm., Lich. de France, vol. I (1905), p. 122, Tab. VII, Fig. 38—42; Jatta in Flora Italie. Cryptog., Pars III (1909), p. 110. Ragusa; Halbinsel Lapad, ca. 50 m ü. d. M., Mt. Sergio, ca. 400 m ü. d. M., zwischen Bosanka und Brgat, ca. 200 m ü. d. M., auf dem Erdboden (Latze)). Leptogium atrocoeruleum (Hall.) Krph. Cherso: Wald südöstlich von Predoschizza, 200—300 m ü. d. M., an moosigen Eichenstämmen (Baumgartner); Ra- gusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d.M.. an Eichen; Halbinsel Lapad, über Moosen; Südseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia (Latzel). var. pulvinatum (Hofim.) Mudd. Ragusa: Crni dol, ca. 3550 m ü. d. M., an Quercus (Latzel). t 410. Leptogium caesium (Ach.) Wainio, Etud. Lich. Bresil, vol. I (1890), p. 225 (ubi synon.). Cherso: Wald südöstlich von Predoschizza, 200—300 m ü. d. M., an Quercus, steril (Baumgartner). 497 Leptogium ruginosum (Duf.) Krph. . Halbinsel Lapad, an Gartenmauern, steril (Latzel), von hier in A. Zahlbr., Lich. rarior. exsiec. Nr. 106, ausgegeben; Metkovi6: Mali prolog, ca. 80 m ü. d. M., an Quercus und Amygdalus, steril (Latzel). Der Autor des Binoms „Leptogium ruginosum* ist Krempel- huber (in „Reise der Österr. Fregatte Novara“, Botan. Teil, Band I, 1870, p. 128) und nicht Nylander (bei Crombie in Grevillea, vol. XV, 1886, p. 13). 411. Leptogium (Homodium) amphineum Nyl., Lich. Seand. (1861), p. 32; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 66. Arbe: Plateau von Sorigna, 75—100 m ü. d.M., auf kalk- hältiger Erde (Baumgartner). Die gesammelten Exemplare stimmen vollkommen überein mit Norrlins Nr. 357 (Herb. Lichen. Fenn.), hier sowohl als dort zeigen die Sporen sechs bis sieben horizontale Scheidewände (Nylander gibt deren drei an); dieselben sind ferner an beiden Enden mehr weniger zu- gespitzt, 27—34 u lang und 9—10 u breit. Heppiaceae. 412. Heppia Despreauxii A. Zahlbr. — Solorina Despreauzit Mont. apud Barker-Webb et Berthel., Histoir. Natur. Iles Canar., tome III, 2e. partie (1840), p. 104, Tab. VI, Fig. 5. — Leca- nora adglutinata Krph. in Flora. Band XXXIV (1851), p. 675. — Heppia adglutinata Mass., Geneac. Lich. (1854), p. 8, et Sched. Critie., vol. V (1856). p. 98; Körb., Parerg. Lich. (1859). p. 26; Jatta, Sylloge Lich. Italic. (1900), p. 164. — Heppia urceolata Naeg. apud Hepp, Flecht. Europ. Nr. 49 (1853). — Heppia virescens Nyl. in Mem. Soc. Se. Nat. Cherbourg, vol. V (1857), p. 110, Flora, Band XLIII (1860), p. 546, et Synops. Lich., vol. II (1885), p. 45; Arn. in Flora, vol. LXVII (1885), “2317 Insel Veglia: in halbverwilderten Kulturen bei der Stadt Veglia, 25—50 m ü. d. M., auf kalkhältiger Erde (Baum- gartner). Zur Nomenklatur dieser Flechte möge bemerkt sein, daß Solorina Despreauxii Mont. der älteste und daher giltige Name ist, und er hat nicht zu fallen, obgleich die Beschreibung der Sporen und die Abbildung derselben unrichtig ist. Die Be- schreibung des Lagers bei Montagne bezieht sich zweifellos auf unsere Pflanze. Solorina virescens, bei Montagne als nomen solum zitiert, wurde erst in Nylanders Synopsis beschrieben. Sowohl Despreaux als auch Montagne zogen die Flechte zur Gattung Solorina; wer von ihnen die irrtümliche Angabe über die Gestalt der Sporen brachte, läßt sich nicht feststellen. Emendationen, die vorzunehmen sind, berechtigen nach den 498 giltigen Nomenklaturregeln nicht zur Verwerfung eines die Priorität genießenden Namens. 413. Heppia (sect. Solorinaria) adriatica A. Zahlbr. nov. spec. Thallus epilithieus, erustaceus, uniformis, efiusus, hyphis thalli substrato affıxus (rhizinis nullis), einereo-olivaceus vel partim olivaceo-glaucescens, opacus, vesiculoso-verruculosus, verrueulis gomphi lati, medullariformi ope substrato ad- haerentibus, eontiguis vel plus minus disparsis, O15—0°35 mm latis et usque 0 13 mm latis, rotundis, rotundatis vel subirre- gularibus, convexis, isidiis et sorediis destitutus, ecorticatus, ho- moeomericus, omnino pseudoparenchymaticus, cellulis rotundatis, valde inaequalibus, 3°5—1'8 u latis; gonidiis seytonemeis, ad ambitum thalli olivaceis, in centro thalli aeruginosis, omnibus KHO olivaceis, cellulis rotundatis, ellipsoideis vel oblongis, 3:5—10 u latis, concatenato - glomerulatis, vagina tenui in- struetis. Apothecia minuta, immersa, primum subpyrenocarpica, in sectione fere globosa, demum aperta, rotunda, minuta, vix 03 mm lata; disco rufescente, opaco, evoluto planiusculo; peri- thecio decolore, ex hyphis intrieatis formato, maculis parvis; hymenio decolore, superne solum anguste rufescente, guttulas oleosas non continente, J coeruleo; hypothecio decolore, ex hyphis intricatis formato; paraphysibus gelatinam firmiusculam per- currentibus, flaceidis, liberis, filiformibus, ad 1'5 u latis, esep- tatis, ad apicem non latioribus; ascis clavatis, oblongis vel ob- longo-eylindrieis, subrecetis vel leviter curvulis, ad apicem ro- tundatis vel fere retusis, membrana undique tenui einetis, 7O— 80 u longis et 10—14 u latis, Ssporis; sporis in aseis unj- vel subbiserialibus, decoloribus, simplicibus, ellipsoideis vel ovali- ellipsoideis, membrana tenui einctis, 8:5—13 u longis et 5—7'Du latis. Conceptacula pyenoconidiorum immersa, plus minus glo- bosa; peritheeio pallido; fuleris exobasidialibus; basidiis fili- formibus, angustis; pyenoconidiis minutis, breviter ovalibus vel subglobosis, 15—1°8 u longis. Ragusa: Torrente, nördlich vom Dubacpaß, ca. 200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 685). Von allen übrigen Arten der Sektion Solorinaria durch das körnig-blasige Lager und die achtsporigen Asci gekenn- zeichnet. Pannariaceae. Parmeliella microphylla (Sw.) Müll. Arg. Cherso: Waldung südöstlich von Predoschizza, ca. 300 m ü. d. M., an Quercus lanuginosa (Baumgartner). 414. Parmeliella Saubinetii A. Zahlbr. — Parmelia (Pso- roma) Saubinetii Mont.! in Annal. Sciene. Natur. Botan., ser. 2a, vol. VI (1836), p. 331, Tab, XVIII, Fig. 1, et Sylloge Gener. et Spec. Cryptog. (1856), p. 332. — Pannaria Saubi- 499 netii Nyl., Prodr. Lichgr. Galliae in Actes Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856), p. 314, et Synops. Lich., vol. II (1885), p. 35. Hue in Nouv. Archiv. Museum, ser. 4a, vol. X, 1908, p. 200. — Lecidea Saubinetii Schaer., Enum. Lichen. Europ. (1850), p- 99. — Pannaria (Pannularia) microphylia var. Saubinetii Boist., Nouvell. Flore d. Lich., 2e partie (1593), p. 85. Ragusa: Gionchetto in der Ombla, ca. 180 m ü. d.M., an Quercus pubescens (Latzel nr. 860). Die zierliche Flechte war bisher nur aus Südfrankreich bekannt. Die dalmatinischen Stücke stimmen mit dem Original (in Hb. Mus. Paris) vollkommen überein. Parmeliella plumbea (Lightf.) Wain. Cherso: Mt. Sis, 500—600 m ü. d. M., an Eichen; Veglia: Vallone Üevlena, 100—150 m ü. d. M., an Eichen (Baum- gartner); Insel Giuppana: an Olea bei Luka; Ragusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Eichen, und Snjeznica, ca. 1000 m ü. d. M., an Eichen (Latzel). Placynthium nigrum (Huds.) S. Gray. Insel Giuppana: an Kalkfelsen bei Luka, ea. 40 m. ü.d.M.; Halbinsel Lapad, auf losen Steinen; Ragusa: Molini di Breno (Latzel). var. triseptatum Nyl. Ragusa; an Kalkfelsen bei Bellavista und am Westabhang des Mt. Sergio, ca. 90 m ü. d. M. (Latzel). Pannaria leucostieta Tuck. Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, ca. 300 m ü. d. M., an Juniperus Ozxycedrus (Baumgartner); Insel Giuppana: an Olea bei Luka; Südabhang der Snjeznica. zirka 600—1000 m ü. d. M., an Juniperus Oxycedrus (Latzel). Pannaria rubiginosa var. conoplea (Ach.) Nyl. Ragusa: Crni dol, ea. 350m ü. d. M., an Quercus pu- bescens, steril (Latzel nr. 213). Stietaceae. Lobaria pulmonaria (L.) Heffm. Veglia: Vallone Cavlena im Nordwesten der Insel, 100 m bis 150m ü. d. M., an Quercus lanuginosa, steril (Baum- gartner); Ragusa: Crni dol, ea. 350 m ü. d. M., steril (Latzel). Lobaria linita (Ach.) Wainio. In Buschwäldern auf dem Örien über Crkvice, steril (A. v. Degen). Lobaria scrobiculata (Seop.) DC. Ragusa: an Pinus halepensis auf Lapad, steril, und auf Quercus pubescens bei Osojnik; ea. 380 m ü. d. M., steril (Latzel). 500 Peltigeraceae. Nephroma lusitanicum Schaer. Cherso: an Eichen zwischen Smergo und Predoschizza, ca. 350 m ü. d. M., ferner auf dem Mt. Sis, 500-600 m ü. d. M. (Baumgartner); Veglia: Vallona Öavlena im Nord- westen der Insel, 100-150 m ü. d. M., an Eichenstämmen und Dorngestrüpp (Baumgartner); Arbe: Dundowald, ca. 50 m ü. d. M., an Quercus Ilex, selten (Baumgartner); Meleda: an Arbutus im Planjak zwischen Vodice und Nereznido, zirka 290 m ü. d. M. (Latzel nr. 27); Südabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1050 m ü. d. M., an Quercus pubescens (Latzel nr. 302). Peltigera canina (L.) Hoffm. Insel Giuppana: erdbedeckte Mauern bei Luka, fruchtend (Latzel nr. 5). var. praetextata (Flk.) Lamy. — Hue, Lich. extra-europ. in Nouv. Archives du Museum, ser. 4a, vol. II (1900), p. 95 ubi synon. Meleda: im Planjak zwischen Vodice und Nereznido, zirka 290m ü. d. M., steril (Latzel nr. 25). 415. Peltigera spuria (Ach.) DC. Metkovi@: Hügeln am Narentaufer, ca. 50m ü. d. M., fruchtend (Latzel nr. 9). Peltigera rufescens (Neck.) Hoffm. Metkovi@: Mali prolog, ca. 50m ü. d.M., steril (Latzel); im Eichenwald auf dem Verma@, 400-500 m ü. d. M., fruchtend (Vierhapper). Peltigera polydactyla (Neck.) Hofim. Meleda: im Planjak zwischen Vodice und Nereznido, zirka 290 m ü. d. M.; in Giuppana: an erdbedeckten Mauern bei Luka (Latzel); in Buchenwäldern auf dem Orien über Orkvice (A. v. Degen). f. microcarpa (Ach.) Nyl. Ragusa: in Olivengärten bei der Stadt und Crni dol bei Bosanka, ca. 300 m ü. d. M. (Latzel). Pertusariaceae,. Pertusaria communis DC. f. meridionalis A. Zahlbr. Martinsberg auf Lapad, ca. 80m ü. d. M., an Pinus halepensis (Latzel). Pertusaria globulifera (Turn.) Nyl. Insel Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, ca. 380 m ü. d. M., an Juniperus Oxycedrus (Baumgartner); Insel Meleda: bei Babinopolje, ca. 50 m ü. d. M., über Moosen (Latze)). 501 Pertusaria leioplaca Schaer. Insel Meleda: an Phyllirea nächst Lago Blatina, ca. 120 m ü. d. M. (Latzel). Pertusaria Wulfenii (DC.) Fr. Insel Cherso: Mt. Sis, 500—600 m ü. d. M., an Quercus lanuginosa (Baumgartner). Pertusaria velata (Turn.) Nyl. Insel Meleda: im Planjak bei Govedjari, ca. 290 m ü. d.M., an Fraxinus Ornus (Latzel). Lecanoraceae. Lecanora (Aspicilia) calcarea (L.) Sommfl. var. contorta (Flk.) Nyl. Ragusa: Petrovo selo in der Ombla, ca. 200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel); auf dem Verma@, 400—500 m ü. d. M. (Vierhapper). var. concreta Schaer. Gravosa: Kalkblöcke auf Lapad (Latzel); Kalkfelsen auf dem Verma@ (Vierhapper). f. opegraphoides DC. Ragusa: an Kalkfelsen bei Fort Lorenzo, auf Lapad, zwischen S. Giacomo und Dubacpaß; Snjeznica bei Ragusa vecchia, 700—900 m ü. d. M. (Latzel); Montenegro: Gipfel- region des Stirovnik, 1600—1680 m ü. d. M. (Vierhapper). f. reagens A. Zahlbr. nov. £. Omnia ut in var. concreta Schaer., sed thallus superne KHO interruptim rubens. Ragusa: zwischen S. Giacomo und Dubacpaß, ca. 200 m ü. d. M., und in der Ombla, Gionchetto, ca. 150m ü.d.M. (Latzel), auf dem Verma@ (Vierhapper); an Kalkfelsen. var. cinereovirens (Mass.) Jatta. Westseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 500 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 322). f, ochrocineta Star. in Österr. botan. Zeitschr., Band LIV (1904), p. 403. Gravosa: an Kalkblöcken in den Gärten vor der Martins- bucht (Latzel nr. 28). var. evoluta A. Zahlbr. nov. var. Thallus bene squamosus, squamis einereo-glaucescentibus, opacis, madefactis viridescenti-einerascentibus, 1—2 mm latis, confertis, ad ambitum sat irregularibus, sinuatis vel sinuato-in- cisis, concavis, marginibus adscendentibus, albidis, superne corti- catus, cortice decolore, pseudoparenchymatico, cellulis angulosis, leptodermatieis, sat magnis. Apotheeia minuta, ad 0:75 mm lata, immersa; disco pruinoso; margine tenui, prominulo, sub- integro; struetura apotheciorum interna ut in planta typiea i. e. sporis in ascis ventricosis, uniserialibus, plus minus globosis. 502 Ragusa: Reitweg nach Bosanka, ca. 60mü.d.M., an Kalksteinen (Latzel nr. 401). Von var. contorta durch die viel größeren, gedrängten, mit den Rändern aufstrebenden, berindeten Lagerschuppen ver- schieden. Lecanora (Aspieilia) viridescens (Mass.) Stnr.; A. Zahlbr., Vorarb. nr. 134. Kalkblöcke auf Lapad (Latzel), hier auch die f. pruinosa (Krph.). Lecanora (Aspieilia) coronata (Mass.) Star. Ragusa: Bosanka, ca. 300 m ü. d. M., in einer Form mit grünlich-grauem Lager (Latzel nr. 872). Lecanora (Aspicilia) farinosa (Flk.) Nyl. Ragusa: Orni dol gegen Graci, 350 m ü. d. M., an Kalk- felsen (Latzel). 416. Lecanora (Aspieilia) intermutans Nyl. in Flora, Band LV (1872). p. 354, 429, et Band LXIX (1886), p. 466; Hue, Addend. Lichgr. Europ. (1886), p. 105; Crombie, Monogr. Lich. Britain, vol. I (1894), p. 467; Steinr. in Sitzungsber. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien, math.-naturwiss. Klasse, Band CVII, Abt. 1 (1898), p. 141. — Aspicilia intermutans Arn. in Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band XXXVII (1887), p. 98. — Lecanora cinerea var. intermutans Oliv., Expos. Lich. Ouest France, vol. I (1897), p. 304. Ragusa: an Kalkfelsen zwischen S. Giacomo und Dubac- paß, ca. 200 m ü. d. M. (Latzel nr. 271). Lecanora (Aspieilia) einerea (L.) Sommrft. Auf dem Verma&, ca. 500 mü.d.M., an Urgestein (Vier- happer). 417. Lecanora (Aspiecilia) mutabilis Nyl. in Notis. ur Sällsk. faun. et flor. fennic. Förhand, Ny Serie V (1866), p. 137; Jatta, Sylioge Lich. Ttalic. (1900), p. 216. — ÜUrceolaria muta- bilis Ach., Lichgr. Univ. (1810), p. 335; Th. Fr., Lichgr. Scand,, vol. I (1871), p. 274. — Pachyospora mutabilis Mass., Ricerch. sull’ auton. Lich. erost. (1852), p. 44, Fig. 78. — Aspieilia mutabilis Körb., Syst. Lich. Germ. (1855), p-. 167. Westabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 500 m ü. d. M., an Pirus amygdaliformis (Latzel nr. 368 pr. p.). Lecanora (Aspicilia) Prevostvi var. affınis (Mass.) Nyl. Ragusa: zwischen S. Giacomo und Dubaepaß, ca. 200 m ü. d. M. (Latzel); auf dem Vermad, 400—500 m ü. d.M., an Kalkfelsen (Vierhapper). Lecanora albescens Th. Fr. Ragusa: Strandfelsen hinter S. Giacomo, ca. 30 mü.d.M. (Latzel nr. 517). Lecanora dispersa (Pers.) Flik. 503 Omblatal: Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M.; Fort Lorenzo bei Ragusa und bei der Villa Gondola auf Lapad, an Kalkfelsen (Latzel). f. conferta (Duby) Arn. Ragusa: Felswand bei der Villa Gondola auf Lapad (L atzelnr. 519). (Fortsetzung folgt.) Notiz. Herr Baron E. Ransonnet-Villez (Volosca, Istrien) ver- mißt seit längerer Zeit vier Stück etwa 1 m” große eigenhändige Kohlenzeiehnungen auf grauem Papier, auf Holzrahmen gespannt, die er seinerzeit zur Veröffentlichung in Kerners „Pflanzenleben“ dem Bibliographischen Institute in Leipzig zur Verfügung gestellt hatte und die seither verschollen sind. Dieselben stellen dar (vgl. Ei genannte Werk, 1. Auflage): Baumfarne auf Ceylon (II. Band, S. 469), Waldinneres mit Palmen (II. Band, S. 650), Mangrove- wald in Vorderindien (ll. Band, S. 823), Waldinneres mit Lianen (nicht publiziert). Der Genannte bittet jedermann, etwaige zweck- dienliche Angaben an seine Adresse gelangen zu lassen. Personal-Nachrichten. Der um die Erforschung der Flora von Istrien verdiente k. k. Marine-Ober-Chemiker 1. Klasse i. R. Karl Untchj ist am 3. November d. J. im Alter von 57 Jahren in Graz gestorben. Inhalt der Dezember-Nummer: S. Nawaschin: Über das selbständige evermögen der Spermakerne bei einigen Angiospermen. 8. 457. — Viktor Schiffner: Über eine neue Aıt der Gattung Frullania aus Mitteleuropa. Fi 467. — Dr. August Ginzberger: Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg. (Schluß.) S. 473. — Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti: Revision der balkanischen und vorderasiatischen Onobrychis-Arten aus der Sektion Eubrychis. (Fortsetzung.) S. 479. — Dr. A. Zahlbruckner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dal- matiens. (Fortsetzung.) S. 488. — Notiz. S. 503. — Personal-Nachrichten. S. 503. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgeseizten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/58 ä M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4’—, 1893/97 a M. 10°—. EN die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 504 INSERATE. Die direkten P. T. Abonnenten der ‚„Osterreichischen botanischen Zeitschrift‘ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1910 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Verlag von Kari Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2: Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert K 9, in elegantem Leinwandband X 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. NB. Dieser Nummer liegen bei: Tafel VII (Handel-Mazzetti) und Tafel VII (Nawaschin); ferner ein Prospekt der Firma Gebrüder Born- traeger in Berlin. — Inhaltsverzeichnis und Titelblatt zu Jahrgang !909 wird der nächsten Nummer beigegeben werden. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Inhalt des LIX. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Correns C. Untersuchungen über die Gattung Cerastium. I. Die Verwertung der Haarformen für die Unterscheidung der Arten (mit 4 Textabbild.)... 169 Cypers V. v. Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. II. 302 Ginzberger A. Eine Exkursion auf den Krainer Schneeberg ... 340, 393, 430, 473 Gtowacki J. Ein Beitrag zur Moosflora von Bosnien (I. Eine neue Art von Ctenidium Schmpr., Il. Eucladium commutatum mihi)...............» 51 — — Über Ctenidium distinguendum mihi........»2=.222220200 sono n onen 91 — — Eine neue Art von Eucladium Br. eur..........-zeeuesseseeennnnen 222 Grafe V. und Portheim L. v. Orientierende Untersuchungen über die Ein- wirkung von gasförmigem Formaldehyd uuf die grüne Pflanze (mit 2 9 FR ER RR RAT NE 19, 66 Handel-Mazzetti H. Frh. v. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Onobrychis-Arten aus der Sektion Eubrychis (mit Tafel VII und 2 Text- PEN EEE Ju Baal A IN EEE u She 369, 424, 479 Höhnel F. v. Mykologisches. XXII. Zur alpinen Macromyceten-Flora..... 62, 108 Janchen E. Randbemerkungen zu Grossers Bearbeitung der Cistaceen (mit ET A 194, 225 Karzel R. nd Portheim L. v. Beobachtungen über Wurzel- und Sproßbildung an gekrümmten Pflanzenorganen (mit 10 Textabbild.)...... ET: - 331 Keißler K. v. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Dalmatiens........... 275. 299 Klebeisberg R. v. Phyteuma pauciflorum aut. von der Plose bei Brixen a. E. 314 Knell F. Eine neue Art der Gattung Coprinus (mit 2 Textabb.)............ 129 Main Biruekichler- Berichkieung®. ze rrem se Sarai nn ann Ada ae 247 Lampa E. Über die Beziehung zwischen dem Lebermoosthallus und dem Farn- RTL Le VEraee Bo 1 Ve rer} 409 Lehmann E. Einige Mitteilungen zur Kenntnis der Gattung Veronica (mit Tafel V und 7 Textabbild.)........ Se een an a sale Let rn 249 Nawaschin S. Über das selbständige Bewegungsvermögen der Spermakerne bei einigen Angiospermen (mit Tafel VIII) .....-....-..zr.oensoseora. 457 Nestier A. Das pflanzenphysiologische Institut der k. ‘k. deutschen Universität me Prag (mie 3’ Ansıchten/ung 2 Planen)’ ..ee.2 una area 25, 54, 98 Nicotra L. Sur le systeme des monocotyledonees. (Premiere note)...-......-. 15 Palla-E. Neues 'Cyporassen- . VI" (mit Tafel TIIH. 2:22. 23 a A, 186 Pascher A. Atropanthe, eine neue Gattung der Solanaceen (mit 1 Textabbild.) 329 Peklo J. Uber eine manganspeichernde Meeresdiatomee (mit Tafel VI)...... 289 Portheim L. v. und Löwi E. Untersuchungen über die Entwicklungsfähigkeit der Poilenkörner in verschiedenen Medien (mit 4 Textabbild.)........... 134 Sagorski E. Alectorolophus hercegovinus n. sp. (mit 1 Textabbild.)......... 81 37 506 Scharfetter R. Über die Artenarmut der Pe u Ausläufer der Zentral- AIDEN ano = nano nnie.vlefereieie aan Mate eier Tele a ee ee Re Schiffner V. Bryologische Fragmente..... en... - LIII. Einige Bemerkungen über Riccardia sinuata ......eureeenncenn. LIV. Über "Riecarata "Mmapor. nee ee LV. Nachweis von Neesiella carnica für Niederösterreich und Ungarn LVI. Über Lophozia aeutiloba..........-e-ononsonennnopennnnn nun LVII. Eine interessante Form von Brachythecium campestre .......... — — Über eine neue Art der Gattung Frullania aus Mitteleuropa......... Schiller J. Über die Entstehung der Plastiden aus dem Zellkern (mit 3 Text- abbild.).........0=:4000..000 002 2 Sorte, Set steile ee Schuster J. Über mitteleuropäische Variationen und Rassen des Galium sil- „.. „vestre (mitPasal/E nanf. 4 Textahbild.). 2... 2.... 2 AuSERI EEE Serko M. Vergleichend anatomische Untersuchung einer interglacialen Koni- fere ‚(mit Tafel-II_ und 5*FPextahbild.) =... 2. er 41, 92, Stein ©. Beiträge zur Kenntnis der Entstehung des Chlorophylipigmentes in den Blättern immergrüner Koniferen ........0..........00 0 re 231, Stockmayer S. Vorschläge für den internationalen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend. die. Nomenklatur der. Algen... ..... ..u.r: «ee we re Motion au Congres international de Botanique a Bruxelles 1910, relative a la nomenelature 'destAlgues 22... en. cn. ea. sn 0 2 — — Motion au Congres international de Botanique ä Bruxelles en 1910, re- lative & la nomenclature des Cytomorpha.. .uur.e zreansonosenecceune Vorschläge für den internationalen botanischen Kongreß in Brüssel 1910, betreffend die Nomenklatur der Cytomorpha ....uereeeseneneeeeeeneene Vierhapper F. Eine neue Soldanella aus dem Balkan (mit 3 Textabbild.) 148, Wagner R. Über eine Eigentümlichkeit der Partialinfloreszenzen von Aesculus glabra W. (mit 1; Kextabbild.) „asus .eiunt old. - une ne a — — Zur Morphologie der Buchingera asillaris Boiss. et Hohenack. (mit 3. Textabbild.).. 2... 5.00 or era er > air Wein K. Über eine interessante Form von Carlina acaulis L. 2.22.22...» Went F. A. F. C. Über die Untersuchungen von A. H. Blaauw, betreffend die Beziehung zwischen Lichtintensität und Beleuchtungsdauer bei der phototropischen Krümmung von Keimlingen von Avena sativa. (Autori- sierte Übersetzung aus dem Englischen von Fröschel P.) ............ Wonisch F. Die Sekretgänge von Monophyllaea, Klugia und Rhynchoglossum (mit: Tafel aV) A Ba Wulff E. Über Pollensterilität bei Potentilla .......un20neeennaueeen 384, Zahlbruckner A. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. VI. (mit I, Textahbild )...0...0u SE a ae ee 315, 349, 398, 439, 1I. Stehende Rubriken, LSENteratur-lDErSIchk.. 2 .eneeneeee- 27, 113, 151, 235, 279, 321, 3bB, Botanische Zeitung ........... EHEN AL EEE. ars er 4 an re HR ee Dorllera. u ce ann seine seen ee ein u. ee ee at Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild .............- The Midland Naturalıst.z.... aaa gar ehe nn are ae ae A Notulae Systematicae ......e2er00 oo... sn ara Aka ka. av are ee EEE u Unsere Welt, II. Monatsschr. „eeszeite sen ar ee e ER Zeitschrift, „ar, Botanik. eu 4 sie jenen See aa PR ee 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 38, 123, 488 er 284 162 38 163, 205, 246, 285, 325, 364, 451 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 123, 163, 205, 246, 285, 325, 364, 451 Association internationale des Botanistes .......nercer rue. N . Botanischer Verein der Provinz Brandenburg ........... —arassencs “i 507 III. Internationaler botanischer Kongreß, Brüssel 1910.....2 22......... 207 81. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, Salzburg 1909 206, 365 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete............ .....88, 205, 246 Flora exsiccata Rhenana, PoeverleinH. Voigtlaender-Tetzner W,, BOT Tn aD nn au an nase un nn a ne Fan 246 Flora Italica exsiccata, Fiori a Beguinot A,., E ANDERE Berne ee 246 Flora stiriaca exsiccata, Hayek Bee... 246 Herbarium florae Rossicae, mus. bot. Acad. imperial. seient. Petropol. . 246 Herbarium normale, ne... 205 Se Pnropacl exsieealt, Bamer Er. ... 2.005 nennen nen dene 246 Phycotheca boreali-americana, Collins F, Sh., HoldenJ,, SetchellW.A. 38 Elantae: eriticae Säzonlse Hofmann: Hi... -.wes:0eoecemnsiweemeennnn 246 But Sioulap.,. EARBSEN nun a yb aan en nee ee 246 4, Botanische Forschungs- und Sammelreisen ....-.....-z22..»- 247, 287, 327 BEWBAtBalSE NUR. Ti ante nee. a Aare 247 ee er 327 Tschermak E. r........... IE A ER BOGNIRLE 22 anna 287 5. Personalnachrichten......... 39, 79, 127, 167, 207, 246, 287, 327, 367, 407, 455, 503 Ames 0. 287. Hoffmann 0. 407. Petitmengin M. 39. Areschoug Chr. 127. Horn Th. 39. Pilger R. 127. Ascherson P. 127. Horncamp 39. Porsch OÖ. 127. Barbosa Rodrigues J. 247.| Karsten G. 39, 207. Pruszynski J. 79. Benecke W. 207. Kienitz-Gerloff F. 39,|Raciborski M. 367. Bernard N. 79. NE78: Radlkofer 207. Bredemann @. 79. King @. 167. Richter ©. 79. Brunnthaler J. 247. Kleiner ©. 39. Schiller J. 327. Burgerstein A. 407. Knight L. J. 455. Schindler J. 247. Carruthers J. B. 287. |Knoll F. 247. |Senn G. 127. Clos D. 39, 79. Kny L. 127. Shibata K. 39. Cramer P. J. S. 247. Kronfeld E. M. 79. Simon W. 167. Czapek Fr. 455. ıKüster E. 207, 367. Smyth L. B. 246. Dangeard P. A. C. 79. |Kuyper H. P. 247. Sorauer P. 167. Davis W. E. 453. \Lang W. H. 167. Stapf O. 127. Dietrich K. 246. Levingston B. E. 367. |Steinbrück K. 167. Domin K. 327. Lindemuth H. 79. Stieckney E. M. 367. Faber F. C. v. 455. Lopriore G. 455. Stoklasa J. 407. Figdor W. 455. |Lotsy J. P. 127, 167. Stone R. E. 39. Folgner V. 39. Luerssen Chr. 287. Szyszylowicz J. 367. Goebel K. 207. Magnus W. 127. Thellung A. 455. Goethart J. W. €. 167. |Maire R. 79. Treub M. 367. Guttenberg H. v. 247. |Makowsky A. 39. Tschermak E. v. 287, Gwyne-Vaughan D. T. Mez C. 287. 367. 327. Molisch H. 455. Tswett M. 127. Haberlandt G. 79, 455. | Nathanson A. 247. Untchj K. 503. Hallier H. 39. Naumann A. 237. Wagner A. 207. Hansen E. Ch. 407. Nicholson G. 127. Re et L. 367. Heering W. 39. Osterhout W.J.V. 367.| West @. S. 327. Heimerl A. 127. Palla E. 407. Wiesner J. 207, 455. Heurck H. F. van 207. |Pammer @. 39. Ziegler 407. HöhnelF. v. 79. Pascher A. A. 127. \Zopf W. 287. EEE LET EENTERTR Er u... 366, 503 Ransonnet-Villez E., Kohlenzeichnungen zu Kerners „Pflanzenleben“ _ Wiesner J., In Sachen der Lichtmessaung u :.:44.. «leiste » Aelale unnbidbne 37* 503 366 508 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Aaronsohn A. 323. Abel O. 113, 151. Abranowicz E. 281. Abromeit J. 363. Adametz L. 113. Adamovi6 L. 113, 235, 279. Alderwerlt van Rosenburgh ©. R. W. K. 240. Anders @. 31. Ascherson P. 240, 323. Aurivillius Chr. 324. Baccarini P. 446. Balfour J. B. 285. Bauer E. 31, 151, 240, 321. Baumgartner J. 444. Beceari 0. 323. Beck G.. v. 27, 30,235, 237, 355, 444. Becker W. 358. Beguinot A. 31, 33, 240, 324. Beißner L. 240, 358. Bernard Ch. 324, 446. Bernau K. 285. Berndl R. 444. Berridge E. M. 446. Besecke W. 117. Biasco A. 118. Billiard G. 446. Bitter G. 241. Blaauw A. H. 241. Börgesen F. 123. Boissieu H. de 283. Boldingh J. 324. Bommer Ch. 325. Bonnet R. 30. Bonnier G. 241. Boresch K. 235. Bornmüller J. 31, 157, 447. Bouget J. 160. Brdlik V. 151, 156, 358. Brick C. 241. Brockmann-Jerosch H. 358. Brotherus V. F. 32, 241. Brown H. 118. Brown W. H. 157, Bruchmann H. 32. Blocki Br. 113. Bubäk Fr. 113, 151, 235, 444, Burgerstein A. 235. Busecalioni L. 241. Busse W. 32. Calestani V. 32, 447." Campbell D. H. 118. Chamberlain Ch. J. 241. Chiovenda E. 243. Chiti C. 282. Cieslar A. 113. Cobelli R. 235. Comes O. 447. Cooke Th. 118. Coppey A. 32. Correns C. 118, 241. Cortesi F. 243. Coulter J. M. 447. Czapek F. 322, 444, 445. Dahlstedt H. 123. Dalla Torre K. W. v. 33, 235, 241. 279, 355. Dangeard P. A. 447. Dannemann Fr. 118, Darwin Fr. 447. Degen A. v. 157. Deichmann-Branth J. 8. 123. Delage H 359. Dennert E. 162. Derganc L. 236, 279. Detmer W. 118. De Toni G. B. 158, 243. Dieseldorff E. P. 32. Dinter K. 447. Dixon H. H. 447. Dode L A. 360. Dörfler J. 236, 245. Domin K. 27, 28, 355. Drude 35. Durand Th. et H. 447. Dusen P. 32. East E. M. 241. Eichinger A. 241. Eichler J, 324. Eisler M. v. 113. Ekman E. L. 241. Engler A. 32, 35, 118, 241, 285, 447. Eriksson J. 447. Ernest A. 156, 358. Ernst A. 158, 359. Euler H. 447. Ewert R. 32. Eyferth B. 284, 361. Fedde F. v. 30, 32, 33 241. Feilberg P. 123. Feltgen J. 158. Feucht ©. 242. Fiebrig K. 119. Figdor W. 322, 355. Fiori A. 33. Fischer G. 236. Fitting H. 119, 242. Fleischer M. 158. Fleischmann H. 236. Formänek E. 239. Forti A. 243. Fraine E. de 33. France R. H. 119, 324. Fries Th. M. 119. Fritsch K. 236, 279, 322, 356. Fröschel P. 113, 322. Fruhwirth C. 28, 117, 151. 2 Gagnepain F. 119, 283, 360. Gamble J. S. 160. Gard M. 242. Garsault 37. Gates R. R. 447. Gaulhofer K. 114. Gäyer G. 158, 159. Gäyer J. 359. Geerts J. M. 159. Gehrmann K. 359. Geilinger G. 242. Gertz O. 159. Gilg E. 282, 359. Gisevius 117. Glafey H. 282. Glikin W. 324. Gola G. 243. Goldscheid R. 356. Golker P. 114. Gortani L. & M. 446. Gradmann R. 282, 324. Graebner P. 33, 240, 323. Grafe V. 280, 356, 445, Grecescu D. 282. Gregory R. P. 447. Grifton E. 159. Groom P. 285, 362. Groß E. 236. Gürke M. 119. Gugler W. 119. Guignard L. 359. Gusmus H. 356. Kanngiesser Fr. 120. Guttenberg H.v. 114, 151, | Karsten G. 32, 158, 356. Gutwifski R. 445. Györfiy J. 159, 160. Haberlandt G. 28, 114, 152. Hackel E. 28, 236. Hamet R. 160. Handmann R. 322. Harms H. 242, 324. Harper R. A. 33. Hartmann M. 448. Hausmann W. 322. Hayata B. 33. Hayek A. v. 28, 114, 152, 236, 237, 322, 445. Hecke L. 152. Hegi G. 119, 160, 282. Heimerl A. 237. Heinricher E. 152, Hertwig O. 160. Herzog Th. 359, 448. Hesselmann H. 119. Hetschko A. 114. Hiern W. P. 242. Hildebrand F. 33. Hildt L. 153. Hill E. J. 324. Hill T. G. 33. Hiltner L. 448. Himmelbaur W, 280. Hire D. 119, 160. Hjelt O. E. A. 324. Hochreutiner B.P. G. 120. Höck F. 241. Höhnel Fr. v. 28, 280. Holdefleiß P. 117. Hollendonner F. 160. Holmberg O. 120. Holtermann C. 33. Huljak J. 160. 237. Issler E. 242. Janchen E. 29, 153, 281, 356, 357. Janczewski E. de 153, 357, 445. Japp G. 445. Jatta A. 243. Jensen C. 123. Jargensen E. 34. Johansson W. 242. 448. Johannsen W. L. 451. Jonsson H. 123. Jost L. 38, 450. Just 241. | | 242, 284, 448, 450. Kassowitz J. 237. Keissler K. v. 114, 322. Keller R. 244, 361. Khek E. 114, 237. Kindberg N. C. 242. \ King G. 160. Kirchmayr H. 29. Klebahn H. 448. Klinkhardt W. 449, Knoll Fr. 153. Koch L. 448. Köck G. 281, 445. Komarov V. L. 160. Kosanin N. 120. ' Kozniewski T. 153. Kränzlin Fr. 242. Krascheninnikoff Th. Krasser F. 237, 281. Krause E. H. L. 34. Krause K. 32. Krautter L. 120, 359. ı Krieger W. 114. Krösche E. 324. Kronfeld E. M. 237. 114, 235, 2 37 ’ | Kirchner O. v. 242, 448. 283. 154, Krzemieniewska*H. 154. Krzemieniewski S. 154. | Kubart B. 29. | Kükenthal G. 283. Küster E. 120. Lawson A. 243. Leavitt R. G. 120. Leclere du Sablon M. Lecomte H. 283, 284, Leeder Fr. 114. Lehmann E. 448, Leick E. 283, 360. Lemmermann E. 33. Lendner A. 34. Lewis J. M. 34. Lidforss B. 243, 360. Lindau G. 34, 162, 360, 448. Lindman C.A.M. 34, 324, 360. Linsbauer K. 230, 281, 445, Linsbauer L. 114. Litschauer V. 280. Loesener Th. 120. Lönnberg E. 324. Loeske L. 324, 448. Loew E. 242, 448 241, 360, 243, 243, 356, 509 Loitlesberger K. 237. Longo B. 243. Lotsy J. P. 448. Lubimenko W. N. 283. Luigi Amadeo di Savoia 243. Lundegardh H. 243. Mc Allister F. 448. Magnus P. 283. Magnus W. 34. Maire R. 34, 324. Maly K. 115, 154. Marchand E. 160. Marchlewski L. 153, 154, 325. Marloth R. 243. Massart J. 35, 325. Mattirolo O. 243. Meigen W. 324. Meinecke E. P. 451. Merkel Fr. 30. Meyer K. 243. Miehe H. 449. Migula W. 449. Miyake K. 122. Modilewsky J. 35, 360. Modry A. 322. Möbius M. 241, 449. Moesz G. 360. Molisch H. 29, 281, 357. Monteverde N. A. 283. Mühle A. 120. Müller K. 160, 243. Müller R. 115, 154. Müller-Freiburg K. 449. Murs, J...29, 30. 115752 237, 322, 357. Muschler R. 282, 359. Nakai T. 283. Namyslowski B. 154. Nathorst A. G. 120, 324, 449, Neger F. W. 32, 161, 449. Negri G. 243. Nömee B. 30, 115, 154, 323, 357. Nestler A. 238, 445. Neumayer H. 323. Nevole J. 238. Nielsen J. C. 123. Nienburg W. 35. Niessen J. 283. Nieuwland J. A. 285. Nilsson-Ehle H. 121, 284. Nordstedt ©. 161. Nyärädy E. G. 161. 510 Oesterle O0. A. 449. Oliver F. W. 161. Oltmanns Fr. 38, 448. Östrup E. 123. Oßwald L. 325. Ostenfeld C. H. 35, 123. Ostermeyer Fr. 238. Ottley A. M. 449. Otto R. 33. Overton J. B. 243. Pabisch H. 115. Pace L. 449. Pampanini R. 33, 121, 449. Pascher A. 281, 323, 357. Patursson G. 123. Paul J. 445. Röhmann F. 36. Rolfe R. A. 361. Rosen F. 284. Roß H. 244. Rossi L. 121. Rostrup E. 123. Roth G. 36. Rothe K. C. 116, 155, 238. 323. Rouppert C. 155. Rouy G. 284, 450. Rubner M. 361. Rudolph K. 446, Rübel E. 161. Ruttner F. 446. Ruziöka V. 30, 115. Pax F. 35, 243, 244, 360. | Sabidussi H. 116. Peklo J. 238, 323, 357. Penzig O. 33. Perrier E. 359. Peter A. 38. Petitmengin M. 34. Petrak Fr. 30, 115. Petschenko B. 154. Piasecki St. 154. Pieper G. R. 36. Pirotta R. 243. Podpera J. 154, 155. Pöll J. 30, 237, 357, Poeverlein H. 361. Pokorny 322, 356. Polowzow W. 121. Pompeckj J. F. 36. Porsch O. 115, 238, 323, 358. Portheim L. v. 113, 115. Potonie H. 56, 241. Prantl K. 32, 241, 243, 360. Preissecker K. 155. Prodinger M. 155. Protid G. 121. Prowazek S. 358. Rabenhorst L. 34, 160, 243, 360, 448, 449. Raeiborski M. 155. Radlkofer L. 161. Rapaics R. 325. Rechinger K. 116, 235, 238. Reh L. 162. Rehm H. 121. Reinitzer Fr. 446. Reinke J. 284 Richter O. 238. Rignano E. 361. Robel L. 153. Saccardo P. A. 284, 450. Sagorski E. 36, 121, 161. Saint-Yves A. 450. Salfeld H. 36. Samec M. 115. Sarnthein L. Grf. v. 235, 279, 355. Saxton W. T. 450. Schaffner J. H. 244. Scharfetter R. 116, 446. Schenck H. 32, 158, 235, 242, 2834, 448, 450. Scherffel A. 161. Schiffner V. 28, 30, 116, 156, 236, 238, 323, 358. Schiller J. 281, 323, 446. Schindler F. 116. Schinz H. 244, 361. Schmid E. 359. Schneider C. K. 33, 116, 239, 241, 446. Schoenichen W.‘ 284, 361. Scholl E. 30. Schorstein J. 116. Schreiber H. 116, 281. Schroeder B. 37. Schrödinger R. 446. Schröter C. 122, 242, 448. Schulze M. 122. Schuster J. 244. Schwendener 33, 34. Senn G. 362. Servettaz (. 450. Seymann W. 161. Shibata K. 122. Shull G. H. 122, 450. Sigmund W. 117. Simonkai L. 162. Sjögren Hj. 324. Smalian K. 284. Smith J. J. 244. ]Smith W. G. 162. Solereder H. 450. Solms-Laubach Grf. H. 38. Sorauer P. 37, 162, 450, Sperlich A. 30. Sprecher A. 37. Stahl E. 122, 162. Steinach E. 31, 117. Steiner J. 236. Stephens E. L. 450. Störmer K. 117. Stoklasa J. 156, 358. Strakosch 8. 156. Strantz E. 325. Strasburger E. 362, 450. Strigl M. 281. Stur D. 237 Sudre H. 244. Sündermann F. 244. Sukatscheff W. 122. Svedelius N. 122, 285. Sydow H. 450. Sydow P. 241, 448, 450. 37, 162, Tschermak E. v. 117, 156, 239. Techet C. 31. Tessendorff F. 241. Teubner B. G. 363. Teyber J. 281. Theissen F. 156. Thellung A. 37, 244, 361. Thieghem Ph. van 152. Thiselton-Dyer W.T. 244. Thomson R. B. 285. Tison A. 324. Toepffer A. 117. Toni De G@. B. 158, 243. Treub 446. Trow A. H. 362. Tuzson J. 122, 451. Urban J. 451. Waceari L. 451. Vahl M. 362. Vandas 0. 239. Vieser E. 445. Villani A. 451. Vilmorin-Andrieux 122. Voigtlaender -Tetzner W. 361. Vollmann Fr, 325, 362. Vouk V. 239, 281. Vries H. de 123, 162. 122, 244, Wager H. 451. Wagner A. 156, 239, 358. Wagner R. 239. Walter H. 285. Wangerin W. 244. Warming E. 123, 285, 362, 451. Watzl B. 236. Wein K. 37, 123, 245. Weinzierl Th. v. 31, 117. 282, 446. Weisse A. 33. Wittmack L. 363. West G. S. 37. Wolf F. 325. West W. 37. Woloszezak E. 117. Westermann D. 245. 239, 282. Wheldale M. 451. Wibiral E. 157. Wiesner J. v. Wilezek E. 451. Wildeman E. de 451. ı Wilhelm K. 282. Willi A. 323. Winkler H. 37, 245, 363. | Wisniewski P. 157. ‘ Wonisch F. 323. Wettstein R. v. 28, 117,| Worsdell W. C. 38. | Wünsehe ©. 363. | 511 Yamanouchi Sh. 245. 117, 157, | | Zach Fr. 157, 282. | Zacharias E. 451. Zacharias O0. 325. | Zahlbruckner A. 31, 33. Zahn K. H. 30, 237, 245, 357. Zemann M. 240. | Zimmermann Fr. 361. Zinsmeister J. B. 123. Zittel K. A. v. 36. Zörnig H. 38, 363. IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Abies 269. — alba 262, 264. Abronia 237. — Bigelovii Heimerl 237. — Covillei Heimerl 237, Acarospora brasiliensis Zhlbr. 206. — castanea Krb. 443. — Schleicheri Krb. 443. — sp. 443. — squamulosa Th. Fr. 443. Acer hyrcanum F. M. v. divaricatum Maly 205. — — f. neglectum Maly 205. — sp. div. 344, 396, 398, 437. Achillea Neilreichii Kern. f. villosa Vand. 239. — sp. div. 306, 395, 431, 434. Aconitum 359. — Anthora X Napellus v. romanicum 117. — Zenoniae Wot. 117. — sp. 309. Acorus 19. Acrobolbus unguwiculatus 114. Actinopeltis Höhn. 28. — peristomalis Höhn. 28. Adansonia 120. Adenostyles sp. div. 394, 395, 396. Adoxa sp. 312, 396. Aechmea Pineliana 124. Aecidium Pascheri Bub. 444. Aegilops 378. — sp. 33. Aegopodium sp. 344. | Aesculus glabra W. 269. 270. — Hip- pocastanum L. 269, 326. — maero- stachya 142, 270, 387. — parviflora Wet. 270. — rubicunda Lodd. 270. — sinensis Bge. 270. Aethusa sp. 311. Agave 233, 234. — virginica 244. Aconimia Zahlbr. 350. Latzeli Zahlbr. 351. — tristicula Zahlbr. 351, 352. — — f. pallens Zahlbr. 351. Agrimonia sp. 312. Agrostis sp. 282. Aulanthus 115. Ajuga sp. 309. Alchemilla 280, 361, 391, 418, 419, 422. — decumbens 419. — fissimima 419. — frigens 419. — pallens 419. — sp. div. 312, 313, 346, 431, 433. Alectorolophus 30, 31, 152, 280. — an- ceps Behr. 82. — ungustifolius 123. — arvernensis Chab. 84. — Beyeri Behr. 82. — bosniacuws Behr. 82. — glandulosus Smk. 81, 122. — her- cegovinicus Sag. 81. — major Ehrh. 81. — Malyi Behr. Seml. 84. — medi- terraneus Stern. 84. — sSagorskii Seml. 82. — sp. div. 84, 308, 344, 346, 437, 438. — Wagneri Stern, 82. Aleuria sp. div. 63, 112. *) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ „Sp. div.“ hingewiesen. 512 Algae 31, 37, 183. Allium fistulosum 138. — sp. div. 304. — ursinum 138. Allophylus 161. Alnus glutinosa 157. — sp. 344. Althaea rosea 454. Alyssum 444. — Arduini 160. — caes- pitosum Bmg. 444. — propinguum Bmg. 444. Amanita sp. div. 65, 111. Amaranthus melancholieus 75. — SP. div. 305. — tristis L. v. zantho- stachys 305. Amaryllidaceae 236. Amaryllis 139, 140, 141. — sp. 137. Amelamchier sp. 437. Amphoridium Körberi Arn. 316. — saprophilum Mass. 316. — veronense | Arn. 316. | Amygdalus communis L. 118. — — f. amygdaloidea, f. sphaeroidea Biasco 118. Anema Notarisii Forss. 489. — num- mularium Nyl. 489. — sp. div. 489, Anemone nemorosa 285. — sp. div. 205, 309, 345, 394, 431, 432. Aneura pinnatifida a 1 PB wiridis Nees 84. Androsace sp. div. 434. Angelica sp. 312. Anisodus 329, 330, 331. Pasch. 330. Annularia laevis 112. Anthemis 120, 306. Anthoceros 414. Anthophysa vegetans 294. Anthoxanthum odoratum L. v. gla- brescens Üel. f. paludosum Cyp. 303. — sp. 346. Anthriscus sp. 312. Anthyllis affınis forma 434. — arun- dana B. R. 161. — borealis Rouy 121. — coccinea L. 121. — Gando- geri Sag. 161. — hispida B. R. 121. — intercedens Beck 121. — maura Beck 36. — pulchella Vis. 36. — pyrenaica Beck 36. — Saharae Sag. 36. — scardica Wettst. 121. — sp. div. 313, 344, 345, 346, 348, 349, 394, 431, 433, 434. — valesiaca Beck 121. — Vuilneraria L. 36, 121, 161. — vulmerarioides Bonj. 121. — Web- biana Hook. 161. Aphanochaete 357. Aphilandra Portiana Morel 104. Aplozia riparia 469. — Schiffneri Loitlesb. 30. Aposeris sp. 345, 395, 396, 432, 433. Aposphaeria violacea 104. — sinensis cilindroidea, f. | Aguilegia 325, 449. — Oimarolii Pamp. 449. — Einseleana F. Sch. 449. — intercedens Pamp. 449. — inter- media Pamp. 449. — Portae Hut. 449. — KReichenbachii Pamp. 449. — sp. div. 349, 394, 431. — thaliectri- folia S. K. 449. Arabis Scopoliana Boiss. 478. — sp. div. 310, 394, 432, 433, 434. Araucaria Bidwillii Hook. 142. — ex- celsa 126. — imbricata 126. Arceuthobium sp. 33. Arctium sp. 307. Aremonia sp. 395. Arenaria sp. div. 205, 311. Argophyllum 240. — ceryptophlebum Zem. 240. — ellipticum Lab. 240. — Grunowii Zahlbr. 240. — lati- folvum Vieill. 240. — laxum Schlecht. 240. — Lejourdani F. v. Müll. 240. — montanum Schleht. 240. — ni- tidum Forst. 240. — nullumense Bak. 240. — Schlechterianum Bon. Petitm. 240. Argyrolobium 242. Aristolochia ormithocephala Hook. 239. Armillaria fracida 65. — sp. div. 65, 114% Arnica sp. 346, 438. Artemisia 289. — sp. 205. Arthonia dalmatica Zahlbr. 401. — di- dyma Krb. 401, 402. — dispersa (Schrd.) 401. — excipienda Nyl. 401. — pinastri Anzi 402. — pineti Krb. 402. — proximella Nyl. 403. — sa- pineti Nyl. 402. — sp. div. 402. Arthopyrenia atomaria 354. — cinereo- pruinosa Krb. 353. — fallax v. con- spurcata Star. 353. — fraxini Mass. 353. — glebarum Arn. 276, 277. — Latzeli Zhlbr. 354. — meizospora Zhlbr. 206. — microspila Krb. 353. paulensis Zhlbr. 206. — phaeospori- zans Zhlbr. 353. — rhyponta Mass. 398. — rhypontella Arn. 398. — — Nyl. 354. — sp. div. 352, 353. Arthothelium nobile Zhlbr. 206. Aruncus 164. — sp. div. 313, 344, 394. Ascochyta Juelii Bub. 151. Aspergülus 101. — bronchialis Bl. 105. — fumigatus Frees 105. Asperula sp. div. 307, 345, 395. Aspieilia intermutans Arn. 502. — mu- tabilis Krb. 502. Asplenium sp. div. 302. Aster sp. div. 239, 306, 431, 434. Asterococcus Scherff. 161. — superbus Scherff. 161. Asterotheca Meriani Stur. 163. Astilbe 164, 165. Astraeus sp. 112. Athamanta sp. div. 347, 348, 395. Athyrium sp. div. 345, 395, 431, 432. Atropa 330. Atropanthe Pasch. 329. Pasch. 330, 331. Atropis distans X suecica 120. — sue- cica Holmbg. 120. — elata Holmbg. 120. — sp. div. 205. Atta sexdens 119. Auricularia sp. 66. Avena sativa 74, 454. Azotobacter chroococcum Beij. 154. Azteca Alfari 119. B. Bacidia albescens Zwakh. 439. — ei- | nerea Zhlbr. 439. — hypnophila Zhlbr. 439. — inamoena Zhlbr. 206. — Naegelii Zhlbr. 439. — paulensis Zhlbr. 206. — sp. div. 439, 440. — variegata Zhlbr. 206. — vexans Zhlbr. 206. Bacillariae 184, 185. Bacillariales 33. Bacillopsis Petsch. 154. — stylopygae Petsch. 154. Bacillus prodigiosus 325. Bactridium americanum Höhn. 29. Balanophora 152, 281. Ballota nigra L. v. sericea Vand. 239. Bambusa 233, 234. Barbarea bracteosa Guss. v. ülyrica Maly 115. Barbula sp. 155. Bartschia sp. div. 431, 434. Basidiobolus 140. — ranarum 155. Batrachium 324. Begonia dipetala 332. Bellis sp. 396. Beloniella Vossii Rhm. 114. Berberis 239. — subcaulialata C. K. Schn. 239. — thibetica C. K. Schn. 239. Bernoullia lunzensis, Stur 163. Beta vulgaris 100. Betula 242. — acuminata Kindb. 242. — alpina Kindb, 242 — megaloptera Kindb. 242. — microdontia Kindb. 242. — nanaeformis Kindb. 242. — platyodontia Kindb. 242, — steno- carpa Kindb. 242. — subodorata Kindb.242, — subtricholepidea Kindb. — sinensis | 513 242. — tricholepides Kindb. 242. — viminea Kindb. 242. Biatora cyelisca Mass. 406. quens Arn. 405. 439. Biatorella 299. — fossarum Th. Fr. 443. — Roussellii Krb. 443. — sp. 299. Biatorina chalybeia Jatta 406. — exse- — Naegelii Hepp. \ Biddulphia pelagica Schroed. 37. — pellucida Castr. forma 37. ı Bidens sp. 306. | Bilimbia hypnophila Th. Fr. 439. — Naegelii Anzi 439. Billia Peyr. 270. — columbiana Fl. Lind. 270. Biophytum 114. Biscutella sp. div. 394, 396, 431, 434. Blastodesmia lactea Mass. 399. — sp. 400. | Blechnum sp. 302. Boehmeria 101. — polystachya 67. Bolbitius sp. 109. Boletus edulis 30. — elegans forma 109. — erythropus Kr. forma 63. — flavus 109. — spadiceus Schaeff. forma 63. — sp. div. 64, 65, 109. ‘ Borassus 19. ı Botrychium sp. div. 302, 431. Borvista sp. 112. Brachypodium sp. 346. Brachythecium campestre 88. — — v. polygamum Schffa. 88. — polygamum Wrnst. 88. — rutabulum 88. — sale- brosum 89. — sp. 155. Braya 36. Briza sp. 346. Bromus sp. div. 303, 346. Brunella sp. div. 345, 346. Bryonia sp. 283. Bryophyta 227, 229, 236. Buchingera azillaris Boiss. Hohenack. 378. Buellia entochlora Stur. 206. — jara- quensis Zhlbr. 206. — paulensis Zhlbr. 206. — Zahlbruckneri Star. 206. Bulbostylis boliviana Palla 191. — co- nifera Knth. 192. Bupleurum 437. — affıne X junceum 162. — aristatum Brtl. 244. — bal- dense Turra 244. — Fontanesii 244. — ÖOdontites 244. — opacum Lege. 244. — sparsum Sumk. 162. — sp. div. 346, 347, 348. — veronense Turra 244, Burmannia coelestis Don. 359. Buxus 269. 514 c©. Caladium nymphaefolia Hort. 103. Calamagrostis arundinacea Rth. v. hispidula Torg. 205. — boliviensis Hack. 236. — montevidensis Nees v. linearis Hack. 236. — sp. div. 205, 303. Calamus 323. Calceolaria 242. — costaricensis Krzl. 242. — epilobioides Krzl. 242. — fallax Krzl. 242. — malacophylla Krzl. 242. — microbefaria Krzl. 242. — spathulata Witas. 242. — steno- phylla Krzl. 242. — Wettsteiniana Witas. 242. Witasekiana Krzl. 242. Calenia triseptata Zhlbr. 206. Calicium trachelinum v. Araucariarum Zhlbr. 206. Calocasia nymphaefolia Rth. 103. Calocera sp. 66. Caloplaca coralloides Zhlbr. 31. Calopogon 449. Camarophyllus sp. div. 63, 110. Campanula sp. div. 305, 347. Canna 120. Cantharellus aurantiacus forma 65. — sp. div. 64, 109. Capnodiastrum atrum Höhn. 29. Capsella 244. — gracilis G. G. 322. Capsicum 159. — annuum L. 105. Caragana 160. — acanthophylla Kom. 160. — bicolor Kom. 160. — brevi- folia Kom. 160. — Camilli-Schneideri | Kom. 160. — catenata Kom. 160. — densa Kom. 160. — Franchetiana Kom. 160. — Korshinskii Kom. 160. — Koslowi Kom. 160. — laeta Kom. 160. — leucospina Kom. 160. — Le- veilliei Kom. 160. — Litwinowi Kom. 160. — manshurica Kom. 160. Maximoviezii Kom. 160. — opulens | Kom. 160. — pekinensis Kom. 160. — Potanini Kom. 160. — pruinosa Kom. 160. — Roborowskii Kom. 160. — spinifera Kom. 160. — stipitata Kom. 160. — tibetica Kom. 160. — turkestanica Kom. 160. Carboxydomonas 295. Cardamine 280. — amara X pratensis 310. — ambigua O0. E. Schulz 310. — sp. div. 310, 345, 394, 396, 432. Carduus crispus 275. — defloratus 119. — sp. 438. Carex Gugleri Zinsm. 123. — personata x strieta 123. — sp. div. 304, 431, 432, 433, 434. Carla cahirensis Steiner 276 Carlina acaulis L. 273. — — f. caules- cens 274. — — f. Eckartsbergense Ilse 275. — — f. pleiocephala Rap. 275. — — f. polycephala Irm. 275. — sp. div. 307. — vulgaris 274. — — vr. acaulis G. F. W. Mey. 274. Carpinus Betulus 29. — sp. 33. Carum sp. 346. Caryota 19. Catabrosa sp. 205. Catharinea Haussknechtii Broth. 272, 273. — sp. div. 272. — undulata Web. Mhr. 272, 273. — — v. poly- carpa Jaap 273. Catillaria cereicola Zhlbr. 206. — cha- Iybeia Mass. 406. — olivacea Zhlbr. v. soredifera Zhlbr. 407. — sp. div. 406, 407. ı Catocarpus polycarpus Arn. 440. j BER Cecropia peltata 119. Calluma sp. 218, 309. — vulgaris’125. | Oeychrus sp. 313. Centaurea 280. derventana Vis. Pand. v. dobrunae Maly 154. — dif- fusa x rhenana 159. — psammo- gena Gay. 159. — sp. div. 159, 307, 346, 348, 438. Centaurium minus Gars. 37. — umbel- latum Gilib. 37. Cephalozia bieuspidata 414. Cerastium 169, 280. — albanicum Corr. 182. — album Presl. 171. — ano- malum W. K. 170. — argenteum M. B. 180, 182, 183. — arvense 177. — balcanicum Vand. 183. — bana- ticum 180, 182. — Biebersteinti DC. 174, 175, 177, 179, 182, 183. — Bois- sieri Gren. 170, 177, 178, 179. — can- didissimum Correns 171, 172, 173, 174, 175, 176, 178, 179, 183. — — f. alpina Hldr. 176. — — f. cuneifolia Corr. 176. — chlorifolium 175. — dierotrichum Fzl. 170. — grandiflorum W. K. 169, 179, 180, 181, 182, 183. — — v. al- banicum Bald. 182. — — f. glabres- cens Corr. 181, 183. — — f. lasio- stemon Corr. 179, 181, 183. — — f. leiogynum Corr. 180, 183. — Hauss- knmechtii Boiss. 170. — histrio Corr. 182. — lanigerum Clem. 170, 179, 182. — longifolium Ten. 171, 174, 175. — moesicum Friv. 170, 179. — mollissimum Poir. 170, 171, 173, 178, 183. — orbelicum Vel. 183. — perfoliatum 175. — repens L. 175, 177, 178. — rosmarinifolium Fzl. 180. — samnianum Ten. 174. — sp. 344, — tomentosum L. 170, 172, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 183. — — v. alpina Heldr. 171. — — v. bos- niacum Beck- 170. f. ehiro- petalum Corr. 178. — — v. elongatum Pant. 170. — — f. glandulosum Corr. 176. — — P. niveum 170. — trigy- num Vill. 170, — vulgatum 170. — Willdenowiü DC. 171. Ceratodon sp. 155. Ceriospora Dubyi Nssl. 278, 279. — zantha Sacc. 278, 279. Ceriosporella 278. Cetraria islandica 114. — sp. div. 218, 431. Chaerophyllum sp. div. 347, 396, 432. Chaetoceras Lorenzianum Grun. 446. Chamaenerium sp. 396. Chara 295. Chenopodiaceae 27. Chenopodium anthelminthieum 244. — sp. 393. Chiodecton sp. 404. Chlamydomonas media 134. Chlorocyperus Franchetii Palla 193, 194. — iria Rikli 193, 194. Chlorophyceae 184, 185. Chromophyton Rosanoffii Wor. 102. Chromulina pyrum Pasch. 323. Chrysanthemum sp. div. 306, 344, 346, 347, 348, 438. Chrysodium erinitum 411. Chrysopyzis cyathus Pasch. 323. Chrysosplenium sp. 205. Chusquea quitensis Hack. 237, v. patentissima Hack. 237. Circaea lutetiana 360. Cirsium 30. — acaule X pannonicum | 121. — arvense 275. — — X pa- lustre 114. — Beckiüi Petr. 30. bellunense Pamp. 121. — — X pan- nonicum 121. — Dürrnbergeri Khek 114. — ebergassingense Petr. 30. — Erisithales X Minü 121. — — X palustre 121. — — X pannonicum 121. — erisithaloides Hut. 121. lanceolatum X paueiflorum 237. — ligulare Boiss. v. bosniacum Vand. 239. — Minii Pamp. 121. — Mülineri Beck 30. — pseudo - erisithaloides Pamp. 121. — simillimum Petr. 30. — sp. div. 282, 307, 346, 347, 394, 395, 396, 431, 432, 433, 437, 438. — subalpinum Gaud. 30. — tataricum All. 30. — variabile Porta 121. — Zapalowiczii Khek 237. Cissus. 58. Cistaceae 194, 19. Cistus T. 242. — acutifolius Sw. 196. — affınis Bertol. 196. — albidus L. 153, 195. — angustifolius Sisb. 198. — barbatus Lam. 200. — ealyeinus on ; 515 Desf. 226. — canus L. 225, 226. — Clusii Dun. 196. — crassifolius Poir. 199. — eriocephalus Amo 196. — — Viv. 195. — florentinus Lam. 153. — Fumana v. A. Desf. 226. — he- terophyllus Amo 1986. incanus Frn. 196. — inconspieuus Poir. 199, — intermedius Poir. 201. — kahi- ricus Steud. 201. — lanceolatus Vahl. 199. — latifolius Sw. 196. — lepi- dotus Amo 198. — Libanotis Brot. 198. — — L. 196, 197. — marifolius L. 225, 226. — monspeliensis L. 153, 196. — — X salvifolius 153. — multiflorus Amo 198 — nudifolius Lam. 226. — nummularius Cav. 201. — — L. 200, 201. — oceidentalis Amo 196. — populifolius L. 196. — — X salvifolius 196. — puncta- tus Wlld. 198, 201. — ramuliflorus Poir. 198. — retrofractus Poir. 201. — rosmarinifolius Prr. 196. — salri- folius L. 153. — sampsuchifolius Sms. 198. — Savti Bert. 226. — ser- pyllifolius Cr. 200. — sulphureus Steud. 200. — teretifolius Poir. 201. — Thibaudii Poir. 199. — tomen- tosus Lam. 195. — — Scop. 200. — umbellatus L. 196. — villosus Janch. 196. — — L. 153, 195. — — f. eor- sicus Gross. 153. — — f. ereticus Boiss. 153. — — f. incanus Fran. 153. — — f. vrillosus Janch. 153. — vulgaris ö sessilifolius Spch. 195. Cladonia furcata f. sgquamulifera Wain. 443. — meridionalis Wain. 206. — sp. div. 218, 441, 442, 443. — spha- celata f. exalbescens Wain. 206. — subsguamosa Zhlbr. 443. Cladophora 2839, 290, 291, 292, 293, 295, 296, 297. — aegagrophila 296. — fracta Kütz v. marina 239, — glomerata 291. — Rudolphiana 296. Cladothriz dichotoma 294. Claudopus sp. 63. Clavarıa pistillaris 64. — sp. div. 66. — sp. nova? 66 — subtilis P. 66. Clematis sp. div. 395, 432. Clitoeybe obolus 112. — sp. div. 63, 112. Clitophilus sp. 111. Closterium Lunula 134. Clypeola 378. Oneorum 36. Cnidium apioides Spr. f. arcuatum Vand. 239. — sp. 347. Cocconeis 295, 297. — communis 296. — pedieulus 291. — sp. 290, 291, 292, 293. 516 Coeloglossum sp. div. 305, 394, 431. — viride X Orchis maculatus 34. Colchicum autumnale 139, 384. — Ber- tolonii Stev. 161. — Dörfleri Hal. 161. — hungaricum Jka. 161. — sp. 346. Collema areolatum Fw. 444. — cata- clystum Krb. 495. — hydrocharum Ach. 490. — Latzeli Zahlbr 493. — Laureri (Flot.) Nyl. 494. — lepto- gioides Anzi v. euthallinum Zahlbr. 494. — occultatum Bagl. 494. — qua- dratum Lahm. 494. — ragusanum Zahlbr. 491. -—- sp. div. 490, 492, 495, 495. — teretiusculum Flk. 496. — turgidum Ach. 496. Oollemodium turgidum Nyl. 496. Collybia conigena Bres. 64. — conigena P. 64. — esculenta Wulf 64. — ino- lens 112. — sp. div. 64, 65, 112. Conferva 295. Coniferae 231. Coniophorella sp. 66. Comiopteris lunzensis Stur 163. Conjugatae 184, 185. Convallaria sp. div. 395, 432. Convolvulus Mairei Hal. 34. Coprinus 129. — ephemerus Fr. 129. — pseudoplicatilis Vgl. 129, 130. — sp. div. 109. — stiriacus Knoll 130, 131, 133, 246. Coprosma Savaiiensis Rech. 238. Corallorrhiza sp. 395. Corella Zahlbruckneri Schffn. 206. Coriscium sp. 401. Cornus sp. 312. Corticium sp. div. 66. Cortinarius delibutus 110. — Lebretoni 110. — rigidus 110. — sp. div. 65, 110. — venetus 110. Corydalis sp. 284. Corylus sp. div. 345, 347, 436, 437. Corynephorus 36. Cosmarium Botrytis 134. — hornava- nense Gtw. 445. — pseudocostatum Gtw. 445. — staurastriforme Gtw. 445. — sublobulatum Gtw. 445. — tiroliense G«tw. 445. Crataegus sp. div. 312. Oraterellus pistillaris 64. — sp. div. 66. Craterocolla sp. 66. Crenothrix 294, 296. Crepidotus scalaris 111. Orepis sp. div. 305. Cruciferae 32. Oryptodiscus volvatus Höhn. 28. Uryptomeria japonica 126. Otenidium Schpr. 51. — distinguendum Glow. 52, 91. — molluscum Mitt. 51, 52, 53, 91. Cubonia Niepolomicensis Roupp. 156. Cucubalus baccifer L. f. villosulus Vand. 239. Cucurbita maxima 388, 389. — Pepo 357. Cuscuta 114. Cyanophyceae 184, 185. Cyclamen sp. 432. Oyclanthus 19. Cyenoches 361. Cymbella Brebissoniana Gtw. 445. — imitans Gtw. 445. — tatrensis Gtw. 445. Oynosurus sp. 346. Cyperaceae 236, 283. Cyperus iria Franch. Savat. 193, 194. — Jria L. 193. — paniciformis Franch. Savat. 193, 194. Oyphella fasciculata B. C. 66. Öypripedium 107. Cystopteris sp. div. 302, 395. Cystosira barbata 135. Oytidia Wettsteinii Bres. 28. Cytisus Adami 33. — Laburnum 33. — sp. 313. Oytomorpha 227, 228, 229, 230, 365. D. Dacrymyces sp. 66. Dactyloctenium sp. 313. Daedalea sp. 108. Daphne sp. div. 393, 432, 433. Datisca cannabina L. 205, 206, 280. Datura 113. — Stramonium 113. Delesseriaceae 35. Dematium albicans Laur. 105. Dentaria bulbifera L. 310. — sp. 310. Derepyxis amphoroides Pasch. 323. — bacchanalis Pasch. 323. — crater Pasch. 323. Dermatocarpon divisum Zahlbr. 349. — hepaticum Th. Fr. 349. — miero- phillınum Zahlbr. 320. — psorodeum Wain. 352. — Schaereri Krb. 352. — sp. div. 320, 350. Deschampsia sp. div. 346. Detiola radicata Fr. 64. Deutzia scabra 137. Dianthus prenjus Beck 444. Diatomaceae 184, 185, 322. Diatrypella nigro-annullata Ntsch. 279. — verruciformis Ntsch. 279. Dicentra 234. Dichodontium sp. 155. Didiscus 27. » Didymocarpus 166. — sinensis 166. Didymosphaeria bambusicola Höhn. 28. Digitalis sp. div. 308, 394, 395. Dinoflagellata 228, 230. Dioon edule 241. Diplodia macrostoma Lev. 301. — Mol- leriana Thüm. 301. — Paliuri Bece. 301. -- sycina Mont. 301. — sycono- phila Sacc. 301. Diploschistes sp. div. 404. Dipsacus sp. 346. Dischidia Rafflesiana 58. Discocyphella bambusicola Höhn. 28. Disphinctium Rehmannii Gtw. 445. Doronicum Clusiti Tsch. 160. — Mat- thioli Tsch. 37. — romanum Gars. 37. — sp. div. 346, 395, 432, 436. Doryenium sp. div. 348, 438. Dothidea sp. 121. Dothiora sp. 121. Dothiorella parasitica Bub. 151. Dracaena 18. Dracunculus major Gars. 37. — vul- garis Schott. 37. Drepanocladus sp. div. 155. Drosera sp. 310. Dryas octopetala f. Sneznicensis Derg. 418. — sp. 434. Dryopteris Filix mas 411. — sp. div. 344, 345, 395. Dusiella violacea Höhn. 28. Duvalia rupestris 86. E. Eeeilia sp. div. 63, 111. Eechium sp. 308. Eetocarpus siliculosus 135. Edraianthus graminifolius 474. — sp. div. 342, 434. EBlatostema cupreo-viride Rech. 116. — Lilyanum Rech. 116. — viridis- sima Rech. 116. Eleagnaceae 450. Elaeagnus angustifolia 157. — diffi- eilis Serv. 450. — Griffithü Serv. 450. — indica Serv. 450. — Maxi- moviczii Seiv. 450. — ovata Serv. 450. — rostrata Nerv. 450. — Schlechtendalii Serv. 450. — Thun- bergii Serv. 450. — tonkinensis Serv. 450. — viridis Serv. 450. — yunna- nensis Serv. 450. — Zollingerii Serv. 450, Elodea 21, 70, 71, 295. 517 Encephalographa sp. 402. Endocarpon 350. — psorodeum Zahlbr. 352. — pusillum Hdw. 352. Endococcus erraticus Nyl. 277. Eintada 445. Eintoloma sp. div. 111. Ephedra altissima 446. Eprlobium angustifolium 360. — Do- donaei 360. — sp. div. 282, 311, 345. Epipactis sp. div. 305. Equisetum majus Gars. 37. — mazi- mum Lam. 37. — Schaffneri 332. — sp. div. 302 Eragrostis Buchtienii Hack. 236. Eremosphaera 161. Erica sp. div. 345, 434. Erigeron sp. div. 306, 349, 395, 431. Eriophorum coreanum Palla 190, 191. — gracile Koch 190, 191. — tenellum Nutt. 190, 191. — sp. 304. Eryngium campestre X creticum 281. — heteracanthum Teyb. 281. Eucladium 222. — angustifolium Glow. 223. — — Jur. 223, 224. — commu- tatum Glow. 53, 223, 224. — styria- cum Glow. 222, 223, 224. — verti- eillatum Br. eur. 223, 224. — — v. angustifolium Jur. 53. — — v. cri- spatulum Röll. 224. Eunotia arcus D. T. 184, 185. Euphorbia dalmatica Vis. v. tsophylia Maly 115. — oblonga Griseb. v. vil- losıssima Vand. 239. — sp. div. 305, 346, 378, 393, 394, 396, 432. — varia- bilis Ces. 154. — villosa W.K. v. verrwcosa Maly 115. Euphrasia 152. — hybrida Wettst. 308. — minima 242. — Rostkoviana X strieta 308. — sp. div. 205, 309. — turfosa Vollm. 123. Eurhynchium sp. 434. Evernia sp. 218. Evonymus sp. div. 283, 437. Exidia pezizaeformis Lev. 64. ir Fagus sp. 432. Favolus sp. 108. Femsjonia luteo-alba Fr. 64. Ferulago sp. 437. Festuca 243. — Buchtienii Hack. 237. — calva Hack. 433. — capillaris Liljebl. 120. — Eskia Ram. 433. — Hackelü St. Y. 450. — indigesta 450. — sp. div. 303, 433, 434. 518 Ficus Carica L. 243. — chlorosykon 5: Rech. 238. — Upoluensis Rech. 238. Pilipendula sp. 313. Fimbristylis crassispica Palla 192. — schoenoides Vahl 193. Fissidens sp. 155. Fistutina sp. 108. Flagellatae 227, 229, 231. Flammula sp. div. 64, 111. Fleischeria paulensis Höhn. 28. Fomes sp. 63. Fontinalis 295. — antipyretica 296. Fossombronia pusilla 413. — Loitles- bergeri Schffn. 156. Fragaria sp. 313. Fraxinus sp. div. 346, 347, Fritillaria imperialis 137. — tenella 459, 460, 461, 465, 466. — tulipae- folia 466. Frullania 467. — aeolotis 469. — Ca- talinae Ev. 472. — Cesatiana D. Not. 469, 472. — cleistostoma Schffn. et Wollny 467, 468. — dilatata 467, 469, 470. — fragilifolia 470. — in- flata Gott. 470, 472. — Oakesiana Aust. 470. Fucus 245. — vesiculosus 135. Fumana arabica Spach. 153, 226. — arbuscula Ball. 226. — Bonapartei Maire Petitm. 34. — calycina Claus. 226, 227. — canariensis Raf. 201. — ericoides Pau. 153, 226, 227. — — v. glandulosa Pau 226. — f. Malyi Janch. 153. — — f. typica Pau 153. — laevipes Spach. 153, 227. — nudi- folia Janch. 153, 226. — procumbens Gr. Godr. 153, 226. — thymifolia Verl. 153, 227. — — f. glutinosa Burn. 153, 227. — — f. laevis Gross. 153. — sp. div. 205, 310. Funaria hygrometrica 165. Fungi imperfeeti 34. Fusarium sp. 281. G. Galanthus nivalis 139. Galeopsis sp. 309. — Tetrahit 332. Galera sp. div. 111. Galium alpestre Gaud. 13. — — Koch 13. — —R.S. 8, 12. — — Rouy 13. — — Tisch. 13. — angustifolium Racib. 12. — anisophyllum Briqu. 12. — — Rouy 12, 13. — — Schust. 11, 12. — — v. Boeconei Schust. 11, 13. — — v. puberulum Schust. 11, 13. — — v. typicum Schust. 11, 12. — — Will. 1, 7,8, 9. — asperum Rouy 12. — — Schrb. 6, 7, 9, 10, 11. — — Pf. typicum Beck 12. — — Schust. 10. — — f. austriacum Schust. 11, 12. — — v. glabrum Schust. 11. — — v. hispidum Schust. 11, 12. — — v. scabrum Schust. 11, 12. — austriacum Jacqg. 3, 4, 5, 9. — balatonense Borb. 3. — — Boc- conei All. 7, 8. — — commune Rouy 11, 12, 13. — commutatum Jord. 10, 12. — eriophyllum Wallr. 12. — fal- catum Auersw. 8, 13. — Gaudini Briqu. 13. — glabratum Briqu. 13. — glabrum Hffm. 12. — -- Koch 12. — — Tsch. 12. — Hierosolymitanum Jeq. 12. — hirtellum Beck 13. — — Briqu. 13. — — Gaud. 8, 13. — hir- tum M. K. 12. — — Tisch. 12. — hispidum Schrd. 10. — Lapeyrou- sianum Jord. 8, 13. — leve Thuill. 10, 11. — lineare Briqu. 11. — Mol- lugo 6, 7. — montanum Vill. 11. — multicaule Wllr. 11, 12. — nitidulum Thuill. 10, 12. — nitidum Nlr. 12. — oblanceolatum Briqu. 11. — ob- ligquum Vill. 10, 12. — oxyphyllum Rouy 12. — palustre L. 282. — ple- beium Hal. 13. — polyphyllum Wallr. 12. — puberulum Briqu. 13. — — Chr. 8 — pubescens Schrd. 12. — purpureum L. v. trichanthum Vand. 239. — pusillum Nr. 12. — scabri- caule Schur 13. — scabrifolium Rehb. 12. — scabriusculum H. Br. 6, 10, 12. — scabrum Jaeq. 10. — — Pers. 12. — silvestre Bl. Fgh. 11. — — Poll. 1, 12. — silvivagum Baill. Timb. 12. — sp. div. 307, 345, 346, 347, 348, 394, 431. — subglabrum H. Br. 12. — sudeticum Rouy 13. — — Tsch. 8, 13. — tatricum Racib 12. — tenue Briqu. 12, 13. — — Vill. 7, 8, 12. — umbellatum Lam. 11. — — f. Lam. 12. — valdepilosum H. Br. 12. — vulgare Rouy 11. — — W.G. 11. — vulgatum Gaud. 12, — — Wrtm. Schltt. 12. Geaster sp. div. 112. Geniostoma biserialis Rech. 238. — Fleischmanni Rech. 238. — gracilis Rech. 238. Genista sp. div. 205, 347, 348, 437. Gentiana 280, 324. — campestris Vv. aestivalis Kroesche 324. — germanica v. aestivalis Kroesche 324. — Sem- leri Vollm. 123. — sp. div. 307, 308, 345, 346, 348, 431, 432, 434, 436, 437. Geocalyx 470, Geranium sp. div. 311, 347, 348, 395, 431, 432. Geum sp. div. 313, 393. Gibellula eximia Höhn. 29. Ginkgo 125. — biloba 37. Girardinia palmata Gaud. 106. Gladiolus sp. 437. Gleichenia 118. Gloeopeniophora sp. 66. Gloeosporium Vandopsidis Keissl. 322. Gloeothece rwpestris Bor, 365. Globularia sp. div. 342, 347, 396, 434, 437, 438. Glyceria sp. 205. Gnaphalium 115. — Leontopodium v. Krasensis Derg. 478. — sp. div. 306, 307. Gomphidius sp. div. 110. Graminea 236. Graphina lecideicarpa Zhlbr. 206. Graphis sp. 404. Guepinia Femsjoniana Ols. 64. Gunmnera chilensis 35. — macrophylla 35. Guzmannia Zahnii 123. Gyalecta sp. 404. Gymnadenia sp. div. 305, 346, 431, 478. Gymnospermae 33, 236. Gymnostomum sp. 155. Gyromitra sp. 112. H. Hacquetia sp. div. 394, 432. Hainesia Palmarum Keissl. 322. Halimium alyssoides Gross. 196. — atriplieifolium Spceh. 197. — cana- dense Gross. 198. — commutatum Pau 198. — glomeratum Gross. 198. — halimifolium WIlk. Lge. 197. — lasianthum Gross. 196. — Libanotis Lge. 196, 198. — ocymoides WIIk. Lge. 196. — Pringlei Gross. 198. — umbellatum Spch. 196, 198. — verti- eillatum Brot. 198. Hebeloma sp. div. 111. Hedera helix 126. — sp. 312. Hedraeanthus sp. 434. Hedysarum eriophorum Pourr. 430. — petraeum M. B. 424. — supinum Chaix 427. Helianthemum Boehm. 199, 384. — albiflorum Janch. 200. — alpestre DC. 153, 226, 385. — — f. glabratum Dun. 153. — — f. hirtum Pach. 153. — — f. melanothrix Beck 153. — apenminum Lam. DC., Mill. 153, 199. 519 — — v. angustifolium C. K. Schn. 199. — — vr. oblongifolium C. K. Schn. 199. — — v.polifolium Gross. 199. — — v. pulverulentum Gross. 199. — — v. roseum Gross. 199. — arcticum Janch, 200. — asperum Lag. 201. — atriplicifolium Pers. 197. — barbatum (Lam.) 200. — ca- Iycinum Dun. 226. — canariense Pers. 201. — canum Bmg. 153, 195, 226. — — Gross. 225. — — f. bal- canicum Janch. 153. — — f. vineale Syme 153. — — f. vineale Gross. subf. candidissimum Janch. 385. — — — subf. virescens Janch. 385. — Chamaecistus Mill. 200. — — X glaucum 200. — crassifolium Pers. 199. — erectum Bub. 199. — glau- cescens Murb. 200. — glaucum Pers. 200. — grandiflorum Lam. DC. 153, 200. — halimifolium Pers. 197. — hercegovinum Beck 200. — hirsutum Mer. 153, 200, 385. — — f. litorale Janch. 153. — f. obscurum Janch. 153. — — X nummularium 153. — hirtum Mill. 201. — intermedium Thib. 201. — italicum Pers. 153, 226, 385. — kahiricum Del. 201. — Ker- neri Gottl. Janch. 153. — lanugino- sum Sprg. 201. — lasiocarpum Desf. 201. — lavandulifolium Mill. 199. — ledifolium Mill. 201. — levipes Mnch. 227. — Libanotis Willd. 198. — marifolium Pers. 225. — — Mill. 226. — mexicanum Steud. 198. — micranthum G. G. 225. — niti- dum Clem. 153, 200. — — f. glabrum Janch. 153. — — f. glaucescens Janch. 153. — nummularium Dun. 153, 195, 199, 200, 201. — — Gross. 201. — — f. discolor Janch. 153, 354. — — f. stabianum Janch. 153. — oelandieum Wlld. 226. — origanı- fokwum Pers. 225. — panieulatum Dun. 201. — penicillatum Thib. 225. — pilosum Lam. DC. 199. — polk- folwum L. 199. — Powrretii Timb. 226. — punctatum Pers. 201. — pulverulentum Thuill. 199. — pyre- naicum Janch. 200. — racemosum Pers. 199. — ramuliflorum Mchx. 198. — retrofractum Pers. 201. — roseum Lam. DC. 199. — ruficomum Gross., Spreng. 199. — rupifragum Kern. 153, 385. — — f. hercegovinicum Janch. 153. — — f. orientale Janch. 153. — salicifolium Mill. 153, 198, 201. — Savis Bert. 226. — scariosum Duf. 201. — Scopolii Wllk. 200. — serpyllifolium (Cr.) 200. — serratum 520 Mer. 199. — sp. div. 346, 432, 434, 437. — stabianum Ten. 201. — sul- phureum Wild. 200. — tomentosum Gross. 200. — — Spreng. 153, 200, 201. — — f. croceum Janch. 153. — — f. Scopolüi Janch. 153. — tu- netanum Coss. Kral. 199. — vertieil- latum Lk. 198. — vulgare Gars. 153. Helianthus 462, 464, 465. — annuus 466. Heliosperma sp. div. 431, 433, 434, — Tommasinii Rehb. v. glabrescens Vand. 239. Helleborus 384. — sp. div. 347, 394, 395, 396. Helobiae 236. Helosis 159. Helotium bambusae Höhn. 29. Helvella lacunosa Afz. 64. — -—- v. einerea Bres. 64. — phlebophora Pat. Doass. 63. Hendersonia Bignoniacearum Höhn. ZI): Hepaticae 30, 238, 410. Heppia adglutinata Mass. 497. — adriatica Zahlbr. 498. — Despreausxis Zahlbr. 497. — urceolata Naeg. 497. — virescens Nyl. 497. Heracleum sp. 311. Heterangium 29. Heterocentrum diversifolium 332. Heteropteris argentea 126. Hieracium 30, 154, 237, 239, 244, 245, 280. — bukovicae Rohl. Zhn. 245. — calophylloides Rohl. Zhn. 245. — Cernyi Rohl. Zhn. 245. — colori- scapum Rohl. Zhn. 245. — incisiceps Rohl. Zhn. 245. — muirifieissimum Rohl. Zhn. 245. — pseudotommasinii Rohl. Zhn. 245. — sp. div. 306, 344, 345, 431, 434. Holeus sp. div. 303, 346. Homogyne discolor 478. — sp. div. 395, 431, 432, 436. Homostegia sp. 121. Houttuynia cordata 122. Hwutchinsia Kochii Pamp. 449. — macrocarpa Pamp. 449. — paucı- flora Lecog. Lamt. 449. — procum- bens Desv. 449. — Prostii Gay 449, — Revelieri Jord. 449. — Sommieri Pamp. 449. Hyaloderma Afzeliae Keissl. 322. — Gardeniae Keissl. 322. Hydnophytum montanum 58. Hydnum sp. div. 108, 109. Brteeybe fulvescens 111.3— sp. div. 11 Hydrogenomonas 29. Hygrocybe coccineus forma 110. — sp. div. 110. Hwygrophorus eoccineus forma 110. — foetens Phill. 112. — mesotephrus forma 110. — nitratus 110. — sp. div. 65, 110. Hymenelia hiascens Körb. 316. Hyoscyamus 120, 330. Hypericum confusum Vand. 239. — sp. div. 311, 431. Hwypheotris calcicola Rabh. f. glabra Stockm.,f.lacunoso-spongiosa Stockm. 3. Hypholoma fatuum f. minor 111. — sp. dw. 111. Hyphomycetes 34. Hypnum sp. 434. Hypochoeris sp. 346. Hypocrea bambusella Höhn. 28. Hrypocrella coronata Höhn. 28. Hypogastranthus Schfin. 323. — su- matranus Schffn. 323. Hypoxylon lichenicolum Höhn. 28. Hysterivum sp. 299. Hysteropatella discolor (Speg.) v. coc- cinea Höhn. 28. I Impatiens parviflora 388. Inocybe sp. div. 63, 65, 111. Inula sp. 289. Iridaceae 236. Iris Cengialti Ambr. 449, 450. — illy- rica Tomm. 450. — — X pallida 121. — Marchesettii Pamp. 121. — pallida v. dalmatica Pamp. 121. — sp. 33. — veneta Pamp. 450. Irpex sp. 109. Isoetes 378. Isopterygium sp. 155. Ixora 120. J. Juglans 465. — nigra 461, 466. — regia 115, 462, 466. — — X regqia laciniata 9 158. Juncaceae 236. Juncus 289. — sp. div. 304, 433. — trifidus 384. Jungermannia inflata P. nigricans Nees 88. — sp. 155. : Juniperus communis 449. — sp. div. 395, 397, 431, 438. — virginiana 449. ri Kantia 470. Kaulfussia 118. Kernera sp. 395. Klugia 166, 209, 212, 214. — zeylanıca Gardn. 212. Knautia 280. — sp. 346. Koeleria 280. — eriostachya Pan£. v. compacta Dom. 434. L. Laccaria sp. div. 112. Lachnea Chelchowskiana Roupp. 156. — sp. 63. Lactarius sp. div. spinulosus 110. Lactuca 284. — sp. 345. — viminea Prsl. 356. Laestadia aegyptiaca Keissl. 276. Lagenostoma 161. Lagoecia 36. Lamium amplexicaule L. 34. div. 309, 345, 393, 394, 432. Lappa minor DC. 159. Larix decidua Mill. 453. Laschia gemma Höhn. 28. Laser»itium sp. div. 432, 437. | Lasiobelonium aquilinellum Höhn. 29. Lasiosphaeria subambigua Höhn. 28. Lathyrus sp. div. 344, 395, 431, 432. Lavandula latifolia Vill. 37. — major Thell. 37. Lecanactis lactescens Zhlbr. 206. | Lecanora adglutinata Krph. 497. — | calcarea Sommfl. v. concreta Schaer | f. reagens Zhlbr. 501. — — v. evo- luta Zhlbr. 501. — fazxinensis v. platyplaca Zhlbr. 206. — intermutans Nyl. 502. -— Itatiayae Zhlbr. 206. — mutabilis Nyl. 502. — paulensis Zhlbr. 206. — pseudatra Zhlbr. 206. — sSchleicheri Nyl. 443. — sp. div. 501, 502, 503. — squamulosa Nyl. 443. Lecidea Bruieriana v. brasiliensis Zhlbr. 206. — byssigera Zhlbr. 206. — cinerea Schaer 439. — confervoides 63, 64, 65, 110. — — sp. ö polycarpa Hepp. 440. — cyelisca Nyl. 405. — dispersula Arn. 300. — exsequens Nyl. 405. — fossarum Duf. 443. — Saubinetii Schaer 499. — sp. div. 405, 406. | Leciographa sp. div. 300. | Ledum sp. 378. 521 Lemna 18. — trisulea 165. Lens lenticula Alef. f. aristata Maly 115. Lentinus sp. div. 65, 109. Lentomita brasiliensis Höhn. 28. Lenzites sp. div 109. Leontice sp. 205. Leontodon sp. 306. | Leontopodium sp. 434. Leotia sp. 112. Lepidium sativum 74, 75. Lepiota naucina Fr. 112. 65, 112. Leptocylindrus adriaticus Schroed. 37. Leptogium cataclystum Harm. 495. — diffractumKrb. 495. — mieroscopieum — sp. div. Nyl. 496. — — f.circinans Arn. 496. — Schiffneri Zhlbr. 206. — sp. div. 496, 497. — teretiusculum Zahlbr. 496. — — f. circinans Zhlbr. 496. — turgidum Nyl. 496. Leptonia sp. div. 111. Leptorhaphis olea Jatta 399. — tre- mulae Krb. 399. Leptothrix 295. — ochracea 294. Leptothyrium gentianaecolum Bml. v. olivaceum Bub. 151. Lesquerella 157, 158. — alpina Wats. 158. — velebitica Deg. 158. Leucojum sp. 304. — vernum 139. Libanotis sp. 34T. Lichenes 236. ı Ligusticum sp. 347. Ligustrum vulgare 326, 332. Liliaceae 236. Lilium Martagon 460, 473, 466. — Sp. div. 304, 347, 349, 396, 431, 432. | Limacium sp. 64. Linaria 324. — vulgaris 386. Linum sp. div. 311, 395, 431, 434. Lithoicea fusca Arn. 317. Lobaria sp. div. 499. Lobelia 388. — inflata 142, 387. Lodoicea 19. Loiseleuria procumbens Desv. 161. — sp. 218. Lolium temulentum L. 100. Lonicera sp. div. 393, 432. Lopadium paulense Zhlbr. 206. — pilo- carpoides Zhlbr. 206. Lophocolea heterophylla 414. Lophozia acutiloba Schfin. 30, 87. — — y. heterostipoides Schfin. 30, 87. — inflata 883. — quadriloba Evans 156. Lotus sp. div. 313, 346, 434. Lunaria annua 241. — biennis 75. Lunoevia Sukatsch. 122. — sphaerica Sukatsch. 122. 38 522 Luzula sp. div. 304, 345, 396, 431. Lycoperdon sp. div. 112. Lycopersicum 159. Lycopodium complanatum L. 32. Lycopus sp. 309. Lyginodendron 29. M. Macrophoma 161. — Öleandri Pass. 301. Macrotaeniopteris amgustior Krass. 164. — Haidingeri Krass. 164. — latior Kıass. 164. — lunzensis Krass. 164. — simplex Krass. 164. Majanthemum 432. — sp. 349. Mandragora autumnalis Bert. 37. — femina Gars. 37. Marasmius cautieinalis 65, 109. — ery- thropus 109. — Schiffneri Bres. 28. — sp. div. 65, 109. Marchantia polymorpha L. 359. Marsilia 134. Marsupella emarginata 88. Martensia 122. Matricaria sp. 306. Mastigocladus laminosus Cohn 103. Mazzantia sp. 121. Medicago sp. div. 313, 346. Melampyrum 29, 152. — arvense 30, 31, 152. — commutatum 152. — erti- statum 152. — nemorosum 152. — pratense 152. — silvaticum 30, 31, 152. — sp, div. 309, 345. Melandrium sp. div. 311, 393, 396, 431, 432. Melanomma Xylariae Höhn. 28. Melaspilea deformis Nyl. 403. — pro- ximella Nyl. 403. — sp. div. 403. Melica adhaerens Hack. 237. — sp. div. 205, 282. Melilotus sp. 313. Melittis sp. 39. Mentha 280, 325, 362. — sp. div. 309. Menyanthes trifoliata 390. Mercurialis annua 241, 362. div. 394, 432. Merulius sp. 65. Mesocarpus 295. Microcachrys 285. Micropeltis Wettsteinii Höhn. 28. Micerophyma graminicola Höhn. 29. Microthelia Collemaria Lds. 277. — sp. 352. Mimosa 114. Mimulus luteus L. 116, 308. Mirabilis Jalapa 241. — sp. Mitraria 166. Mnium sp. div. 156. Molinia sp. div. 303. Monoblepharis 294. Monocotyledonae 15. Monophyllaea 166, 209, 210, 214. — Horsfieldii R. Br. 210. Monotropa 358. — Hypopitys L. 238, 457, 458. — sp. 309. Montia sp. 311. Mourera 159. Moehringia muscosa L. 325. — sp. 345. — viülosa Fzl. 236, 279. Mulgedium sp. div. 395, 432. Muscari sp. div. 33, 304. Musci 237. Muscineae 32. Mycena alcalina 110. — lineata 111. — sp. div. 63, 65, 111. — vulgaris ATT. Mycetozoa 227, 229. Myosotis sp. 431. Myriophyllum proserpinacoides 332. Myrmecodia tuberosa 58. Myrrhis sp. div. 312, 394, 432. Myzxompycetes 227, 229, 231. Mysxophycea 184, 185. N. Nadia minor 88. Najas major 457. — marina L. 282. Napeanthus 450. Narcissus poeticus 142. Nardia hyalina 414. Nardus strieta 218. Nassella flaccidula Hack. 236. — — v. humilior Hack. 236. Nasturtium proliferum Heuff. v. brevi- carpum Vand. 239. Naucoria badipes 111. — escharoides Fr. 65. — sp. dw. 111. Navicula sp. 296. Nectria cinnabarina Tode v. jara- guensis Höhn. 28. — imperspieua Höhn. 28. — lunulata Höhn. 28. — placenta Höhn. 28. — subbotryosa Höhn. 28. Neesiella carnica Schffn. 86, 156. Neoheppia Zhlbr. 206. — brasiliensis Zhlbr. 206. Neottia sp. 345. Nephrodium sp. div. 395. Nephroma sp. 500. Nesolechia dispersula Rhm. 299, 300. — Halacsyi Steiner 299. — sp. 299. — supersparsa Nyl. 300. — vitelli- naria Nyl. 300. Nieotiana 388. 337. Nitophyllum 285. Nitrosomonas 295. Nitschkia moravica Nssl. 445. Nitzschia putrida Benecke 238, 292. Nolanea sp. div. 64, 111. Nonnea atra Gris. 162. Nuxia 120. Nyssa 36. — macrophylla 142, ©. Obione sp. 289. Ocellularia columellata Zhlbr. 206. Ochromonas simplex Pasch. 323. Oedogonium 296. Oenothera albida 386. — biennis L. 360, 384. — brevistylis 387. — Cata 387. — gigas 162. — — X lata 447. — Lamarckiana Ser. 159, 360, 384. — muricata L. 354. — nanella 123, 387. — oblonga 387. 387. — sp. 311. Odontia palumbina Höhn. 28. Oidium albicans Rob. 105. Oligocarpia bullata Stur 163. — co- riacea Stur 163. — distans Stur 163. Omphalaria Notarisiv Mass. 489. — nummularıum Nyl. 489. — plecto- psora Anzi 489. — sp. div. 489. Omphalea atropuncta 112. — Campa- nella 65. — — forma 109. — sp. div. 63, 65, 112. Omphalodes sp. 394. Onobrychis 369, 424. — alba 376. — alpına Freyn 428. — arenaria er) DC. 371, 377, ‚483, 486. Austriaca Beck 486. — Argaea Boss Bal. 374, 426 — Armena Boiss. Huet. 372; 376, 480. — Austriaca Beck 486. — DBalansae v. microcarpa Freyn 479. — — v. multiflora Freyn 480. — Bungei Boiss. 480. — (admea Vel. 371, 372, 377, 49 — — & longeaculeata Boiss. 4831. — — PB. microcarpa Boiss. 372, 480, 481. — calcarea 376. — cana (Boiss.) Hand. Mazz. 371, 372, 376, 481, 483. — carnea DBoiss. Hldr. 425. — collina Jord. 486. — COrista Galli 483. — de- cumbens Jord. 486. — Degenii 375. — ebenoides Boiss. Spr. 374, 425. — — Vel. 482. — — BP. albiflora Hldr. 425. — — 06. carnea Hal. 425. — — Pf. elongata Hsskn. 425. — — — seintillans | 523 ß. minor Boiss. 425. — — X. Pente- lica 425. — elata Boiss. Bal. 374, 429. — — David. 426. — eriophora Desv. 375, 430. — fallax Freyn. Sint. 371, 375. — Graeca Hsskn. 482. — — ß. Thessala Hsskn. 482. — gra- eilis Bess. 374, 426. — — Boiss. 427, 479. — gracilis Janka 486. — Gau- diniana Jord. 486. — Halacsyana 372. — hybrida Hal. 425, 426. — inter- media Lec. Lamt. 428. — Kotschyana 374. — Laconica 375. — lasiostachya Boiss. 372, 376, 482. — — P. cana Boiss. 481. — longeaculeata Pacsoski 426. — maior 378. — Mareotica Stev. 486. — megataphros 372, 377. — mimiata Hal. 423. — montana Hsskn. 371, 377, 482. — ocellata Beck. 371, 377, 483, 484. — 0x%0- donta Boiss. 376, 479. — oxytro- poides Bunge 371, 374, 425. — petraea Fisch. 371, 374, 424. — — P. latı- folia Rpr. 425. — pindicola Hsskn. 374, 428. — — a. leiocarpa Hsskn. 428. — — Pf. macroacantha Hsskn. 428, — Pisidica Boiss. 375, 479. — Propontica Azn. 426. — sativa Vel. 482. — Scardica Hal. 482. — steno- stachya Freyn 371, 374, 425. — sul- phurea 375. — supina Lam. DC. 374, 427. — temwis Boiss. Bal. 480. — Thessala Hsskn. 482. — Tommasini Jord. 484, 486. — — P. ocellata Beck 484. — — «a. typica Beck 484, 486. — vieiaefolia 369, 372, 377. — —Y. reticulosa Beck 486. — — « typica Beck 486. — Visianiv Borb. 484. Opegrapha alborimosa Zhlbr. 206. — deformis Schaer 403. — Duriaei Mont. 403. -— sp. div. 403. Ophionectria sp. 121. Ophrys sp. 205. Orbilia erenulato-lobata Höhn. 28, 29. Orchi-Coeloglossum conigerum Jorg. 34. Örchidaceae 236. Orchis fusca 139. — maculatus X Coeloglossum viride 34. — ochrantha (Pan&.) Fleischm, 236. — — v. Wett- steinii Fleischm. 236. — serbiea Fleischm. 236. — sp. div. 305, 394, 431, 432. Orobanche sp. 282. Orobus sp. 313. Orthotrichum 114. Ostropa sp. 299. Ostrya sp. div. 347, 437. Otthiella Schiffneri Höhn. 28. Oxalis hedysaroides H. B. K. sp. 345. SB 524 P, Pachyospora mutabilis Mass. 502. Paeonia corallina Retz. 37. — femina Gars. 37. — mas Gars. 37. — pere- grina Mill. 37. — sp. 437. Palaeotaxus 120. Palissya 120. Palmella sp. 296. Panaeolus sp. div. 63, 109. Pandanaceae 238. Panicum sp. 313. Pannaria brasiliensis Zhlbr. 206. Saubinetit Nyl. 498, 499. — sp. div. 499. Panus sp. 109. — sp. nova? 65. Papaver paeoniflorum 75. Paris sp. 394, 396. Parmelia acariospora Zhlbr. 206. Araucariarum Zhlbr. 206. — brasi- liana v. erythrodes Zhlbr. 206. -- callitricha Zhlbr. 206. — heteroloba Zhlbr. 206. imbricatula Zhlbr. 206. — luteola Zhlbr. 206. — paulensis Zhlbr. 206. — Saubinetii Mont. 498. — Schiffneri Zhlbr. 206. — Schlei- cheri E. Fr. 443. -— subpluriformis Zhlbr. 206. teretiuscula Wallr. 496. — Wettsteinii Zhlbr. 206. —- zanthina v. ciliata Zhlbr. 206. Parmeliella Saubinetii Zahlbr. 498. — sp. div. 498, 499. Parmentaria denudata Zhlbr. 206. Schiffneri Zhlbr. 206. Paspalum Buchtienii Hack. 236. Pavia rubicunda Lois. 270. Pazxillus involutus 110. — leptopus 110. — sp. div. 63, 110. Pediastrum sp. 296. Pedicularis opsiantha Ekman 241. — sp. 308. Pelargonium zonale 240, 445. Pellia Fabbroniana Radd. v. pelvetioides Schffn. 156. Peltaria 378. — sp. 347, 348. Peltigera sp. div. 500. Peltistromella Höhn. 29. — brasiliensis Höhn. 29. Peltolepis grandis 409, 411, 413, 414. Penaeaceae 450. Peniophora sp. div. 66. Pentstemon 120, 359. Peperomia 118, 157. Peridineae 228, 230. Peristrophe angustifolia Nees 102. Pertusaria sp. div. 500, 501. Pestalozzia Byrsonimae Höhn. 29. Petasites Kablikianus Tsch. v. eroceus Cyp. 307. — sp. 307. Petractis clausa Krph. 404. — exan- themica Zhlbr. 404. Phacelia tanacetifolia 237. Phaeographina platypoda Zhlbr. 206. Phaeophyceae 184, 185. Phalaris 75. — sp. 303. — stenoptera Hack. 28. Pharcidia conspurcans Wt. 276, 277. — Gyrophorae Zpf. 278. Phascum arbense Loitl. 237. Phaseolus 89. — multiflorus Wild. 75, 101. — vulgaris L. 67, 68, 70, 71, 116, 331, 333, 447, 453. Philadelphus 139. — coronarius 137, 141. Philippodendron 378. Phleum sp. 303. Phoenixopus sp. 284, Pholiota sp. div. 64, 111. Phoma 161. — Nerii Speg. 300. — sco- bina Cooke 300. — Trigonaspidis Trott. 301. Phylloporina Schiffneri Zhlbr. 206. Phylioporus sp. 64. Phyllopsora melanoglauca Zhlbr. 206. Physcia sublactea Zhlbr. 206. Physeidia endoccinea Zhlbr. 206. Physcomitrium sp. 155. Physma sp. 4%. Physochlaina 330. Physostoma elegans Will. 161. Phyteuma confusum Kern. 314. globulariaefolium Sternb. Hppe. 314. — — vr. nanum R. Schlz. 315. paueiflorum aut. 314. — — ‚Sternb. Hppe. 314. — sp. div. 205, 345, 394, 396, 432, 434, 437. Phytolaccaceae 285. Phytomyzinae 324. Picea excelsa Lk. f. virgata Jaeg. 119. — pungens 234. Pienomon Acarna Cass. f. longispina Vand. 239. Pieris sp. 347. Pilocarpon leucoblepharum f. obscurata Zhlbr. 206. — Wettsteinii Zhlbr. 206. Pingwieula sp. div. 434, 435. Pinus 34,"41, 144. — montana 42, 43, 44, 45, 46, 47, 93, 96, 97. — nigra 43, 93, 96,97, 323. — silvestris 43, 44, 45, 46, 47, 51, 92, 93, 96, 97, 143, 144, 145, 146, 147. — sp. div. 146, 284, 343, 431, 433. Pirola sp.\.div. 309, 394. Pirus communis 29. Pistia 18. Pisum sativum 74. Pitcairnia Roezli 123. Placidiopsis sp. div. 350. Placosphaeria Onobrychidis Sacc. v. anazea Keissl. 31. Placynthium sp. 499. Plantago 31. — media 390. — sp. div. | 346, 348, 437. Plasmodroma 227, 229, 365. Platanthera sp. 345. Pleurolus sp. 64. Pleurotus lignatilis 65. Plicaria sp. 112. Plowrightia sp. div. 121. Pluteus sp. div. 111. Poa androgyna Hack. 237. — austro- | hercynica Wein 123. — Chaixi X pratensis 37. — — X trivialis 123. — sp. div. 303. — wippraensis | Wein. 37. Podocarpus laeta 126. — nobilis 126. Pohlia sp. 155. Polemonium sp. 308. Polyblastia 350. — dermatodes Mass. | 319. — lactea Mass. 399. — throm- | bioides Zahlbr. 319. — tristicula Th. Fr. 351. Polyblastiopsis lactea Zhlbr. 399. Polygala sp div. 311, 345, 349, 395, | 431, 434, 437. Polygonatum multiflorum All. 304. — sp. div. 393, 394, 396, 433. Polygonum sp. div. 305, 431. Polypodium pteropus 158. — sp. 302. | Polyporus alutaccus Fr. 108. — Broo- mei Rbh. 63. — cinctus Berk. 63. — 525 sanguwinea 420. — aurea L. 392, 415, 416. — australis Kra$. 392, 416. — Billotii Brig. 392, 416. — Callieri Th. W. 391, 415, 420. — canescens Bess. 391, 415. — — f. virescens Th. W. 391, 415. — dubia Zimm. 392, 415. — erecta 392, 417. — Gau- din Grml. 392, 416, 420. — — f£. glandulosa Th. W. 392, 417. — hir- suta DU. 392, 416. — incanescens Op. 391, 415. — incisa Th. W. 392, 416. — kurdica Boiss. Hoh. 391, 415. — longifolia Borb. f. glandulosa Th.:W. 392, 416. — nepalensis Hook. 391, 415. — opaca L. 392, 416, 420, 421. — — X verna 420. — pedata Koch 391, 415. — pseudo-incisa Th. W. 392, 416. — pyrenaica Ram. 392, 415. — reptans L. 392, 417. — rubens 3858, 390, 392, 416. — rupestris L. 122, 391, 415. — Salesowiana Stph. 391, 415. — sp. div. 313, 394, 433, 434. — sterilis Gke. 391, 415. — su- pina L. 391, 415. — Tabernemontani 390, 392, 416. — — X rubens 388. — taurica W. 391, 415. — Tomma- siniana F. Schltz. 392, 417. — Tor- mentilla Neck. 390, 392, 417, 421. — velutina Lhm. 392, 417. — verna L 392, 416, 420, 421. — — mut. monophylla 421. — virescens Th. W. f, glandulosa Th. W. 392, 417. Pragmopora sp. 300. connatus Wnm. 63. — ravidus Fr. | Prenanthes sp. div. 306, 345. forma 63. — Rostkovii Fr. 237. — sp. div. 63, 64, 108. — stypticus | Bres. et v. Post 108. Polystichum sp. div. 394, 395, 432. Populus sp. 437. Poria avellanea Höhn. 28. — crassa Krst. 108. — Laestadii Berk. Br. 108. — sp. div. 63, 64, 108. — un- data (P) 63. Porina dacryospora Zhlbr. 399. — meliospila Zhlbr. 400. — paulensis Zhlbr, 206. — schizospora Wain. 400. — sp. div. 399. Porocyphus areolatus Krb. 444. Potamogeton natans 35. — sp. div. 302. Potentilla 280, 361, 384, 418, 419, 420, 421, 422. — alba L. 391, 415. — Amansiana F. Sch. 392, 416. — an- serina L. 392, 417, 420. — arenaria Borkh. 392, 417, 421. — — X verna 420. — argentea L. 391, 415, 420, 421. — — f. angustisecta Saut. 391, 415. — — v. decumbens 421. — — x canescens 420. — arguta Prsh. Primula 102. — Arendsii Pax 107. — mollis Hook. 107. — obconica Hanca 101. — sinensis 101. — sp. div. 309. Protosiphon 134. Przewalskia 330. Psalliota sp. div. 65, 111. Psathyra fibrillosa 111. Psathyrella sp. 111. Pseudodanaeopsis Font. 164. — ma- rantacea Krass. 164. — plana Font. 164. Pseudogaster Höhn. 29. — singularis Höhn. 29. Pseudoperonospora cubensis 2831. Pseudotsuga Douglasit 243. Psilocybe foeniscei 111. — sarcocephala 111. — sp. div. 64, 111. Psorotichia sp. 489. Psychotria angustissima Rech. 238. — atroviridescens Rech. 238. — lonice- 238. — roides Rech. Savatiensis Rech. 238. Pteridophyta ‚236. Pterygium sp. div. 489. 391, 415. — argyrophylla X atri- | Puccinia cognatella Bub. 441. 526 Pulmonaria Kerneri X offieinalis 281. — norica Teyb. 281. — sp. div. 282. | Pulsatilla Gayeri Smk. 159. — grandis X nigricans 159. — mixta Hal. 159. — montana X patens 159. Pustularia sp. 112. Pyrenula platysporella Zhlbr. 206. Pyrostria 120. Pyzine rosacea Zhlbr. 206. Q. Quercus adriatica Smk. 162. — sp. 347. — Suber L. 162. Quesnelia roseo-marginata 124. R. Rafflesia Patma Bl. 359. -- Rochus- senw 58. Ramularia Heimerliana Mgn. 283. Ranumneulus 384. — fluitans v. longi stamineus Kroesche 324. — Pseudo- Baudotii Kroesche 324. — sp. div. 309, 346, 394, 395, 431, 432, 435. Raphanus sp. div. 310. Rhamnus sp. div. 347, 349, 436. Rhizocarpon bosniacum Zhlbr. 441. — polycarpum Th. Fr. 440. — reductum Th. Fr. 441. — sp. div. 440. — Vier- happeri Zhlbr. 440. Rhizopoda 227, 229. Rhizopogon sp. 112. Rhodax marifolius Fourr. 225. Rhododendron sp. div. 137, 218, 395, 431, 434, 436. Rhodophyceae 184, 185. Rhynchoglossum 166, 209, 212, ‚213, 214. — obligquum Bl. 212. Rhynchospora breviseta Palla 187. — coreana Palla 186. — Fujiiana Mak. 187. — Haitoriana Mak. 188. — Umemurae Mak. 188. Rhynchostegium sp. 155. Rhynchostoma brasiliense Höhn. 28. Ribes 162, 326. — bracteosum X ni- grum 357. — cereum 153. — Oul- warwellii 153. — floribundum 153. — formosanum Hayata 357. — Fran- chetii Janez. 357. — Gordonianum 153. — Grossularia 32. — holoseri- ceum X vulgare 357. — inebrians « maius 153. — integrifolium X punctatum 357. — kialanum Janez,. 357. — multiflorum X petraeum 357. — Philippi Janez. 357. — recens Jancz. 357. — rufescens Janez. 357. — sanguwineum 153. — sp. div. 312, 394, 432. — urceolatum v. purpureum 357. Riccardia. incurvata 85. — major Ldb. 86. — multifida 85. — sinuata 84, 86. — — v. contexta Nees. 85. — — v. stenoclada Schfin. 85. — — v. sub- incurvata Schfin. 85. — — f. sub- mersa Jens. 85. — subbifurca Wrnst. v. eutricha Schffn. 156. Ricotia sp. 205. Rinodina pyrenodesmoides Zulbr. 206. — Steineri Zhlbr. 206. Roccella fucoides Wain. 404. — ply- copsis Ach. 404. Romulea Mar. 240, 324. Roripa sp. div. 310, 394. Rosa 361, 384, 385, 391, 418, 419, 422. — arvensis 386. — canına 385, 419. — cinnamomea 385, 419. — gallica 386. — glutinosa 419. — livida 419. — pendulina 386. — rubiginosa 385, 419. — rubrifolia 385, 419. — semper- virens 386. — sp. div. 312, 347, 394. — spinosissima 386. — tomentosa 385. Rosellinia 301. Rubus 244, 280, 384, 390, 391, 418, 419, 422. — biflorus 418. — bifrons 418. — caesius 418. — cereophylius 418. — exilis Lang 391. — fruti- cosus 418. — gratus 418. — humi- fusus 418. — idaeus 385, 386. — Kielanensis 418. — Koehleri 418. — leucodermis 418. — myricae 418. — nemoralis 418. — oreogeton 418. — plicatus 418. — polyanthemus 389. — polycarpus 389. — Radula Whe. 391. — saxatilis 385. — SP. div. 313, 345, 394, 396, 432. — sub- erectus 418. — thyrsanthus 418. — vestitus 418. — vellicaulis 418. Ruellia formosa Andr. 104. Rumex patientia 34. — sp. div. 282, 396, 432, 478. Ruscus aculeatus 126. Russula adusta 110. — densifolia 110. — fragilis forma 109. — lepida forma 110. — sardonia forma 109. — sp. div. 109, 110. — vesca 110. Ruta sp. div. 343, 347. Saccardia 167. Saccogyna 470. Sagedia oleae Mass. 399. Sarntpaulıa 166. Salicornia 289. Salix 117. — alba 326. — caprea 326. — lanata 388. — nigricans 332. — reticulata 388. — rubra 333, 335, 339. — sp. div. 205, 305, 344, 431, 432, 433. — viminalis 332. Salvia sp. 346. Sambucus sp. div. 307, 345, 347, 394, 436, 437. Samolus 149. Sanguisorba sp. div. 312. Santicula sp. 311. Sarcosma tetraspora Höhn. 29. — Wettsteinii Höhn. 29. Satureja hortensis 389. — Kitaibeliv Wierzb. f. aristata Vand. 239. — na- rentana Maly 205. — nepeta X thymifolia 205. — sp. div. 344, 347, 395, 432, 436, 437, 438. Sauteria alpina 87. Saxegothaea 285. Saxifraga granulata X villosa 312. — iserana Cyp. 312. — oppositifolia v. amphibia Sünderm. 244. — sp. div. 205, 312, 394, 432. Scabiosa sp. dıv. 344, 346, 478. Scenedesmus sp. 296. Schenckia blumennaviana 101. Schistidium sp. 155. Schizophyceae 184, 185. Scilla bifolia 139. Scirpus atrocinctus Fern. 190. — caes- pitosus 174, 218. — coreanus Palla 188 — cyperinus Knth. 190. — fur- renoides Mx. 189. — karwisawensis Mak. 189. — lineatus Mchx. 189. — maritimus L. v. androgyneus Cyp- 304. — Mitsukurianus Mak. 189. — radicans Schk. 190. Scirrhia sp. 121. Sclerotinia echinophila Rhm. 237. Scolverosporium atrosanguineum f. al- bescens Hepp. 439. Scopolia 329, 330. — sinensis Hemsl. 330, 331. Scorzonera sp. 437. Scrophularia heterophylla v. poetarum Maire Petitm. 34. — Scopolit Hppe. f. adenantha Vand. 239. — Seopolüi Hoppe v. Kindtü Maly 115. — sp. div. 347, 394. Scutellaria 101. Sebacina sp. div. 62, 63, 66. 527 Sedum 160. — Cepaea L. v. glabrum Vand. 239. — sp. div. 205, 312. Selago 36. Sempervivum 282. — arachnoideum X montanum 386. — — x Pittonw 386. — Funkii 388. — sp div. 123. Senecio sp. div. 431, 432. — vulgaris 362. — — Sf. erectus Trow., multi- caulis Trow., praecox Trow., radiatus Trow. 362. Sericographis sp. 378. Seseli sp. 205. Sesleria sp. div. 33. Setaria sp. div. 303, 313. Sibbaldia procumbens 384. Sieglingia sp. 303. Stilene Frivaldskyana Hpe. f. purpu- rascens Vand. 239. — graminea Vis. 121. — sp. div. 346, 348, 349, 394, 395, 396, 431, 436. Sinapis alba 21. Smilacina stellata 448. Solanaceae 159. Solanum coccineum 159. — Commer- soni 363. — Darwinianum Winkl. 363. — Koelreuterianum Winkl. 363. — Lycopersicum 363. — Maglia 363. — Melongena L. 159, 446. — nigrum 38, 363. — ovigerum 159. — proteus Winkl. 363. — sp. div. 308. — tube- rosum 363. — tubingense Winkl. 37, 363. Soldanella 202. — alpına 150, 202, 204. —- — « maior Neilr. 150. — austriaca 203. — carpatica 149, 150, 202, 203. — Dimoniei Vierhapp. 148, 203, 204. — hungarica Smk. 149, 150, 202, 203. 204. — maivor 149, 150, 202, 203. — minima 203. — montana Wild. 150, 202, 203. — pindicola Hausskn. 203, 204. — pi- rolaefolia 203. — sp. div. 205, 395, 435. — villosa 149, 150, 203. Solenia fasciculata 66. Solidago Virgaurea L. v. incana Vand. 239. Solorina Despreauxii Mont. 497. Sorbus Aria 332. — sp. div. 312, 345, 347, 349, 395, 432, 435, 436, 437. Sparganium sp. div. 303. Spathularia sp. div. 112. Speirocarpus Stur 163. — aurieulatus Stur 163. — Neuberi Stur 163. — tenuifolius Krass. 163. — virginiensis Stur 163. Spencerites membramaceus Kub. 364. Sphaeria oligospora Oliv. 278. — con- spurcans Oliv. 276. Sphaeropleca annulina Qg. 103. 528 Sphaerosoma Janczewskianum Roupp. 156. Sphaerotheca Mors uvae 281. Sphagnum sp. div. 155. Spiraea sp. 284. Spirillum volutans 365. Spirogyra 135. — inflata 134. — lon- gata 134. — varians 134. Sporidesmium Cucumis Nssl. 445. Sporocybe sp. 302. Sporotrichum expansum Nssl. 445. Sporozoa 227, 229. Stachyotaxus 120. Stachys sp. div. 309, 347. Staehelina sp. 205. Staurastrum basichondroides Gtw. 445. — Üsorbae Gtw. 445. Stauropkoma Höhn. 29. — Höhn. 29. Staurothele 350. Stellaria media Cyr. 240. — — v. glan- dulosissima Vand. 239. — sp. div. 311, 345, 395, 432. Stereodon sp. div. 155. Stereum sp. div. 66. Stieta aemulans Zhlbr. 206. lensis Zhlbr. 206. Stietis bambusclla Höhn. 28. Stipa leptothera Speg. v. atroviolacea Hack. 236. Striatella interrupta Heibg. 37. Streptocarpus 166. Stropharia sp. div. 111. Suaeda 289. Sulfomonas thioparus 295. Symphytum sp. div. 378, 395, 396, 432, 433. Synalissa sp. 488. Synchytrium 151, 356. — Anemones 356. — anomalum 356. — Mercu- rialis 356. Panici — pau- T. Taraxacum 280. Taxus baccata 125, 262. Teuerium sp. 284. Thalietrum sp. div. 348, 432. Thelephora Höhneliana Bres. 28. — spadicea Bres. 28. — sp. div. 64, 66. Thelidium minimum Mass. 319. — mi- nutulum Krb. 319. — omblense Zahlbr. 319. Thelotremalinsigne Zhlbr. 206. — leuco- hymenium Zhlbr. 206. Thesium sp. div. 432, 436. Thlaspi sp. 437. Thuja 34, 234, 262. Thymus 280.°— sp. div. 205, 309, 345, 431. Thyrea plectopsora Mass. 489. Tichothecium Collemarium Zpf. 277. — erraticum Mass. 277. — Gyrophorae Keissl. 278. — Latzelii Keissl. 276, 277. Tilia 452. — asplenifolia 386. — sp. 452. Tilletia belgradensis Mgn. 113. Tofieldia sp. 433. Tomasellia sp. div. 400, 401. Tomentella sp. div. 62, 66. Toninia sp. div. 440. Torrubiella brunnea Keissl. 322. Torula Lichenopsis Höhn. 29. — Wies- neri Zikes 364. Trachelium rumelicum Hpe. v. cine- rascens Vand. 239. Trachelomonas 294. Trachymene 28. — cuneata Dom. 28. — Iinearifolia Dom. 28. — linearis Sprg. 28. Tragus racemosus All. 115. Trametes sp. 108. Tremellodon sp. 66. Trentepohlia malleiformis Gtw. 445. — umbrina Mart. 243. Tricholoma humile 111. — panaeolum 111. — sp. dw. 64, 65, 111. Trichophorum atrichum 173. — caes- pitosum 173. Triehosporum 166. Trifolium alpestreL. f. glabrum Vand. 239. — — X medium 245. — Lupi- naster L. 160. — pannonicum Jacg. f. angustifolium Vand. 239. — sp. div. 205, 313, 345, 346, 431. Triglochin sp. 304. Trimorpha alba Vierh. 32. — Schlei- cheri Bornm. 32. Trinia carniolica 476. — sp. 434. Trisetum sp. 205. Triticum 89, 91. Trollius sp. div. 309, 394, 395, 431, 432. Tromera difformis Rhm. 299. Tropaeolum maius L. 102. Tuberaria Breweri Planch. 199. — guttata Fourr. 153, 198, 201. — — f. cinerea Janch. 199. — — f. miero- petala Janch. 153, 190. — — f. vul- garis Janch. 153. — inconspieua Willk. 199. — melastomatifolia Gross. 198. — perennis Speh. 188. — planta- ginea Wlld. 199. — praecox Gross. 199. Tubaria sp. div. 64. — vulgaris WIIk. 198. Tulipa 139, 141, 142. — sp. 137, 141, | 142. Tussilago sp. 395. U. Ulmus sp. 437. Dlothrixz zonata 134. Umbelliferae 27, 447. Urceolaria mutabilis Ach. Schleicheri Ach. 443. Uredinales 235. Uromyces 450. — fulgens Bub. 31. Urtica pilulifera 241. Usnea angulata v. paradoxa Zhlbr. 206. — Baileyi f. impleza Zhlbr. 206. — Bornmülleri v. brasiliensis Zhlbr. 206. — — f. inactiva Zhlbr. 206. — cinchonarum v. inactiva Zhlbr. 206. — florida v. leioclada Zhlbr. 206. — 502. meridionalis Zhlbr. 206. — Steineri Zhlbr. 206. — — v. tinctoria Zhlbr. 206. V. Vaccinium Myrtillus 125. — sp. div. 345, 432. Valeriana dioica L. 447. — sp. div. 307, 347, 393, 432, 436. Valerianella sp. div. 307. Valonia 296. Valsa sp. 121. Veratrum sp. div. 345, 393, 395, 431, 432. Verbascum bosnense Maly 115. — col- linum Schrd. 115. — hranicense Petr. 115. — nigrum X thapsus 115. — sp. div. 282, 308. Vermicularia Cataseti Höhn. 29. Veronica agrestis 448. — colocensis Menyh. 258. — Cymbalaria Bod. 259, 260, 261. — cymbalarioides Blanche 260. — filiformis 261. — hederifolia L. 259, 260. — polita Fr. 250, 256, 258. — — v. agrestifolia Thell. 258. f. autumnalis 259. — — v. coerulea Wiesb. 258. — — v. grandi- folia 258, — — v. laciniata 258. — | | | I ) | | | | 529 — ssp. Ludwigiana Lehm. 256. — — ssp. T’hellungiana Lehm. 256. — — f. vernalis Rehb. 259. — pseudopaca Lasch 258. — sibthorpioides Deb. Deg. 259. — sp. div. 308, 345, 347, 349, 394, 432. — spicata L. f. lani- gera Vand. 239. — Tournefortü Gm. 250, 258. — — ssp. Aschersoniana Lehm. 250. — — ssp. Corrensiana Lehm 250. — triloba Op. 259. | Verrucaria aegyptiaca Müll. Arg. 276. — fusca Pers. 317. geomelaena Anzi 317. — geophila Zahlbr. 317. Hegetschweileri v. dermatodes Gar. 319. — hiascens Körb. 316. — — Körberi Hepp. 316. — pallida f. psorodea Nyl. 352. — pinguieula Mass. 318. — populicola Nyl. 399. — rhypontella Nyl. 398. — rupestris DC. v. hypophaea Star. Zhlbr. 31. — sp. div. 276, 316, 317, 318. — tristicula Nyl. 351. — veronensis Mass. 316. Vesicaria 36. Vicia 114. — Faba 75. — sativa 75. — sp. div. 313, 344, 393, 395, 396, 432, 437. Viola elatior X pumila 358. — sp. div. 310, 311, 395, 434. Viscum album 115. Vitex Agnus 'castus L. f. cyanea, 1. rosea Maly 115. Volvocales 228, 230. Volvox 103. Vuilleminia sp. 66. Ww. Waldsteinia ternata 216. Wawelia Namyst. 154. — regia Namysl, 154. Weingaertnera 36. Widdringtonia cupressoides 450. Wiesnerina Höhn. 28. horrida Höhn. 28. Wulfenia carinthiaca 365. Z. Xanthophyllum 119. i Xenosphaeria oligospora Wain. 278. 530 Xylaria 124, 125. — lima Höhn. 28. | YA — Phyllocharis Mt. v. hirtella | Theiss. zn de ee He. — , Zahlbrucknera paradoxa 216. — scotica Cooke v. brasiliensis | Zengites mexi ; Theiss. 125. — subinvoluta Höhn. nn en menden ya 28. — transiens Theiss. 125. — BUNE I Zostera marina 35. Wetisteimii Theiss. 125. Zukalia Gynopogonis Keissl. 322. Xylariaceae 156. Zygorhynchus Moelleri Vuill. 157. a 623 a RN 1 MS hl ; a Is: INN 85 00295 3