& BTHEN: IE NEMYORK HOT rn Bei: PURCHASED 1923 FROM GENEVA BOTANICAL GARDE I ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON DR. RICHARD RR v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DR. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN LXII. JAHRGANG MIT 59 TEXTABBILDUNGEN (139 EINZELFIGUREN), 4 GRAPHISCHEN SKIZZEN UND 5 TAFELN LIBRARY NEW YORK Re) TANK Ab WIEN VERLAG VON CARL GEROLD’S SOHN, III/,, GÄRTNERGASSE 4 1913 ÖSTERREICHISCHE } ANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT BER RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K, = UNIVETSITÄT IN WIEN ] UNTER MITWIRKUNG voN R . > . ‘ 7 ‘ N DE ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER & K K N Frauke IN WIEN ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE Inhalt der Nummer 1. Ri Jänner 1913. | Se : Brunnthaler J, Die Algengattung Radiofilum Schmidle und ihre ya hr matische Stellung. (Mit 3 Textfiguren.) ........ ER Gieklhorn J., Über das Vorkommen sn Biweiskörpe bei INN Opuntia. Mit. 2 Teztfiguren.): 2 .n.2724 Te RE 2 nt ER Fröhlich A, Über Hypericum maculatum Cr. X EEE L. und H. Desetangsü Tamptie 2. ner a ED TE u Bd, Heimerl A., Über die Nyctaginaeeen-Gattung Calpidia PR ERNE 19-21. Teyber A., Beitrag zur Flora Österreichs. (Mit 1 Textabbildung.). ee u Schiffner V., Phylogenetische Studien über die Gattung RER (ah 3 Ra j 1 Textabbildung.) (Beginn) .-. .......... EAU T. R 2933 5 Literatur-Übersieht (Oktober und November 1912) ........ er 3342 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. * ER 2 | Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Win .....2...... 24 Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte....... a 5 2 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 3 ERE . Neuere Exsikkatenwerke . Herbarium Dendrologicum Alle Manuskript- und Korrektur-Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden. - Zuschriften sind an die Redaktion der „‚Österreichischen botanischen ZONCHER ö) Wien, 111/3, Rennweg 14, zu richten. 2, Dakndicigan und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die NEADCMBERBAREINEO Carl Gerold’s Sohn, Wien, 1112, Gar ReOBeS 4, ee z zu BORRERER.T j | rat sendung des Manuskript angibt. ben. botanischen, Zeitschrift, sind zu heralgesetzten Te M 2; 1862, ug 1871, 1828180 aM » ‘ ? ; EP Fre ur3 v A [ ! $ v v [5 r a7 r t a N Pla En HERE BANK a 2 # ur. * « Pr RE N NE ER # Buchdruckere Er Gere ar. Sohn in Wien. 4 a Pi « . A ; = E * ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXIII. Jahrgang, Nr. 1. Wien, Jänner 1913. Die Algengattung ABRadiofilum Schmidle und ihre systematische Stellung. Von Josef Brunnthaler (Wien). (Mit 3 Textfiguren.) Die Gattung Kadiofilum wurde im Jahre 1894 von W. Schmidle aufgestellt und eine Art, R. conjunctivum, aus den Torfstichen von Virnheim in Hessen beschrieben. Die Alge ist ausgezeichnet durch ihre Gallerthülle, welche eine radiöre Struktur besitzt, ähnlich der Gallerte der Desmidiaceen. Dıe Zellen sind rundlich oder eiförmig, entfernt oder etwas genähert, mit einer schwer sichtbaren Brücke zwischen den einzelnen Zellen. Sie besitzen 1—2 Pyrenoide und 1 Kern. Als Vermehrungsweise gibt Schmidle außer Zellteiluing auch Zoogonidien an, ohne jedoch Maße oder eine Zeichnung derselben zu geben. Die systematische Stellung der Alge geht aus der Arbeit Schmidles nicht hervor, da eine genauere Ein- teilung der von ihm aufgefundenen Formen fehlt. Radiofilum conjune- tivum wird nach Tetracoccus und vor den Iesmidiaceen aufgeführt. Iwanow fand die Alge ım Jahre 189% im Gouvernement Moskau auf und führt sie bei den Ulotrichaceen an. W. und G.S. West beschrieben im Jahre 1895 aus Amerika (ohne nähere Standortsangabe) eine zweite Art von Kadiofilum unter dem Namen: Radiofilum apiculatum. Sie sollte sich von R. conjunctivum durch die kleineren, etwa rhombischen, an den Enden zugespitzten Zellen unterscheiden. Ferner durch lange, bewegliche Fäden, während R. conjunctivum kurze, zer- brechliche Fäden besitzt; die Zellen sind weniger entfernt voneinander, meist zu zweien genähert, die zugespitzten Enden der Zellen häufig gegeneinander gerichtet. Die radiäre Struktur der Gallerte konnte bestätigt werden. Die Maße der Zellen betragen: 4—4'4 u lang, 4:6—5°6 u breit. es Bohlin konstatierte 1897 Radiofilum apiculatum für Paraguay und gab eine gute Abbildung derselben. Seine Maßangaben: Zellen 4—4°5 u lang, 6 u breit, Gallerte zirka viermal so breit, differieren uur i wenig von denjenigen Wests. er Sehmidle hat im Jahre 1900 die beiden Arten: AR. apieulatum und conjunctivum für identisch erklärt. Er konnte im Material von = Dsterr. botan. Zeitschrift. Heft 1. 1918. 1 2 Virnheim-konstatieren, daß sich in demselben Faden Zellen finden, wie West und Bohlin für AR. apiculatum angaben, neben solchen, wie seine Art: R. conjunctivum besitzt. Neuerdings wurde R. conjunctivum von G. S. West auch in Australien nachgewiesen; er gibt gleichzeitig eine richtigere Beschrei- bung der Alge, worauf noch später hingewiesen sei. Inzwischen beschrieb derselbe Autor (G. S. West, 1899) eine weitere Art als Radiofilum flavescens. Sie stammt von Cambridgeshire in England. Die Gallerthülle ist stark entwickelt, besitzt radiale Struktur, die Zellen haben ein parietales Chromatophor mit einem Pyrenoid; der von dem Chromatophor nicht eingenommene Raum in der Zelle ist mit einer gelben Flüssigkeit und einer Anzahl Granula erfüllt. Die Fäden sind länger als von R. conjunctivum, die Zellen größer und rundlich, richt zugespitzt. Maße der Zellen: 5°5—8°5 u lang, 7'5—10°5 u breit. West stellt Radiofilum zu den Ulotriehaceen neben Hormiscia. Chodat gibt in den „Algues vertes de la Suisse“ eine von den bisherigen abweichende, aber genauere Zeiehnung und weist speziell auf die Zweischaligkeit der Zellen, ähnlich den Zellen der Desmidiaceen hin. Er zieht Rad. apiculatum ebenfalls zu Rad. conjunctivum. Als Vermehrungsmodus wird nur interkalare Teilung angegeben. Von den Zoogonidien Schmidles wird keine Erwähnung getan. Ohodat ist der erste, welcher auf die wahrscheinliche Zusammengehörigkeit mit den als Hormospora irregularıs und transversalis beschriebenen Formen hinweist. Die Stellung von Radiofilum ist bei Chodat ebenfalls bei den Ulotrichaceen, und zwar zwischen Hormospora und Uronema. Über die bisherige systematische Stellung von ARadiofilum sei nur mehr auf Migula und Wille hingewiesen. Migula (p. 734) bringt sie bei den Ulotrichaceen zwischen Mesogeron und Hormospora unter und bildet sie auf Taf. XXXVI C, Fig. 8-9 ab. Wille dagegen in den Nachträgen zu Engler-Prantl, Natürl. Pfanzenfamilien, bringt Radiofilum als Sektion II zu Geminella, zu welcher er auch Hormospora zieht, und gibt zwei Arten: @G. conjunctiva und @. flavescens an. Geminella hat ihre systematische Stellung zwischen Stichococeus und Binuclearia bei den Ulotriehaceen. Von Formen, welche mit Radiofilum in Beziehungen zu stehen scheinen, kommen die folgenden in Betracht: Wille beschrieb 1880 aus den Torfmooren von Rodnaes in Norwegen eine Ulothrix (Hormospora) irregularis, welche unbedingt zu Radiofilum zu rechnen ist. Dieselbe Form wurde von Schröder in den Versuchsteichen des schlesischen Fischereivereines zu Trachen- berg wieder aufgefunden und abgebildet. Die beiden Abbildungen, jene Willes und diejenige Schröders, gleichen sich beim ersten Anblicke sehr wenig, stellen aber jedenfalls dieselbe Art dar. Schröder hat stark schematisiert. Willes Abbildung ist später in Migulas Algenbearbeitung übergegangen. Eine zweite Art von Hormospora, welche zu Kadiofilum gehört, ist die von Möbius aus Australien publizierte Hormospora transversalis Breb. var. Es kann nicht zweifelhaft sein, daß es dieselbe Spezies ist, 7 .) wenn auch die Größenverhältnisse etwas differieren. Die Maße sind folgende: Hormospora irregularis Wille Hormospora transversalis Br&b. var. Scheide: 30 u breit Scheide: 20—25 u breit Zellen: 4—6 u lang Zelle: 8 u lang 12—15 u breit ll u breit Möbius hat mit konserviertem Material (Alkohol?) gearbeitet, wodurch allein schon Differenzen in den Maßangaben erklärlich werden. Möbius sprieht-die Ansicht aus, die ihm vorliegende Art sei zu den Tetrasporaceae zu stellen. Bohlin dagegen will diese Form als Varietät von Radiofilum apieulatum aufgefaßt wissen, gibt aber zu, daß Radiofilum mit Hormospöra nahe verwandt ist. Er verweist dies- bezüglich auf Hormospora mutabilis var. minor Hansgirg. Ich kann dem nicht zustimmen. Schon die Untersuchungen Cienkowskys haben die verschiedenen Entwieklungsformen von Ulothrix und Hormospora gezeigt. Es sind aus unserer Untersuchung ganz auszuschalten: Hormo- spora mucosa, H. mutabilis Naeg. und var. minor Hansgirg sowie H. transversalis Breb., H. ramosa, H. grandis Hansgirg und HA, dubia Sehmidle: ob die var. palenodietyonemea Hansgirg zu A. irregularis Wille gehört ist mir ebenfalls zweifelhaft. Im Herbste 1910 sammelte Herr stud. phil. Ernst Kratzmann in den an der niederösterreichisch-steirischen Grenze bei Mitterbach nächst Mariazell gelegenen Torfstichen zahlreiche Algenproben mit Des- midiaceen, zwischen welchen sich auch Kadiofilum fand. Die Proben wurden mit dem für Algen ganz vorzügliche Resultate liefernden Pfeifferschen Gemische fixiert. Die Gallerte sowohi, wie der Zellinhalt ist sehr gut konserviert. Es handelt sich in unserem Falle zweifellos um jene Form, welche Möbius als Varietät mit? zu Hormospora transversalis gestellt hat, welche gerade Fäden und keine Schleifen, Maschen oder ähnliche Bil- dungen zeigt. Es kann jedoch keinem Zweifel unterliegen, daß die von Wille als Hormospora irregularis aufgestellte Alge, welehe von Sehröder in Schlesien und von Hansgirg in Böhmen wiedergefunden wurde, ebenfalls mit ihr identisch ist. Ich ziehe diese beiden Formen zu Radio- filum als R. irregulare (Wille) n. comb. Mit Hormospora transversalis Breb. hat die Form nichts zu tun. Bereits Hansgirg hat gezeigt, daß unter Hormospora ganz Verschiedenes vereinigt wurde (vgl. in seiner zitierten Arbeit das Kapitel V. D.: Uber die Gattung Hormospora Breb., p. 135). Es ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Realschuldirektor W. Schmidle in Konstanz für Überlassung von Originalmaterial seines Radiofilum conjunctivum bestens zu danken. Ich war dadurch in die Möglichkeit versetzt, den Vergleich der mir vorliegenden Alge mit der typischen Form, insbesondere in Hinsicht auf die Morphologie, durchzuführen. Die letztere und, damit in Verbindung stehend, die systematische Stellung von Radiofilum sind noch nieht ganz geklärt. Alle Beobachter stimmen darin überein, daß Radiofilum eine Gallerte mit radıärer Struktur besitzt, was sonst meist nur bei Desmidiaceen vor- 1* 5 kommt. Untersucht wurde die Gallerte von Radiofilum conjunctivum nur von Schröder (1902), der die bereits von Schmidle angegebene radiäre Struktur der Gallerte bestätigte und noch hinzufügte, daß er an jeder Zelle zwei Strahlenkränze auffinden konnte, welche in spitzem Winkel zur Längsachse des Fadens aufsaßen und nicht bis zur Peri- pherie der Gallerte gingen, sondern bereits früher aufhörten. Im Gegen- satze zu den meisten Beobachtern gibt Schröder für Ulothrixz mucosa ebenfalls eine fibrilläre Struktur der Gallerthülle an, während andere Beobachter, z. B. Lagerheim, eine lamellöse Beschaffenheit annehmen. Bevor jedoch auf die Organisation der Gallerte eingegangen sei, dürfte es angezeigt sein. die Zelle von Radiofilum zu besprechen. Bereits Chodat hat hervorgehoben, daß die Zellmembran aus zwei Hälften besteht, was auch von G. S. West in seiner neuestem Arbeit angeführt wird. Wir finden diese Art des Zellbaues bei den Desmidiaceen. Es ist manchmal nicht leicht, sich von der Zweischalig- keit der Zelle zu überzeugen, weil die Gallerte schwer löslich ist, be- sonders diejenige von Fäden, welche in Pfeifferschen Gemisch fixiert na TE ee A OBE0OEOOHOHOOHOEOBOG Du Zu ee A — ——— ———— _ ae ed de ec ce ed de eb be eddecc ce edde ea Fig. 1. Schema der Zellteilung bei regelmäßigem Verlauf. wurden, widerstehen selbst schwächerer Natronlauge; lediglich Chrom- säure bewirkt Lösung. Es gelingt jedoch in beiden Fällen durch Quetschung die beiden Zellhälften zu lockern und besonders bei Jüngeren Zellen auch auseinander zu sprengen. Wille bildet Zellen ab, welche er für Teilungsstadien zu halten geneigt ist, von welchen aber nur einige als solche aufzufassen sind. Auch Schröders Abbildung (1897) spricht für die Zweischaligkeit der Zellen. In Fig. 3b sind Teilungsstadien reproduziert, welehe noch die Reste der beiden Zellhälften an den Enden aufweisen. Die mir vor- liegende Art zeigt in den Zellen große Übereinstimmung mit Willes und Möbius’ Formen. Die zugespitzten Enden zeigen bei starker Ver- erößerung und vorherigem Einwirken von Chromsäure oder Natron- lauge eine größere und eine kleinere Hälfte, welche wie bei den Desmidiaceen ineinander gepaßt sind. Uber die Zellteilung sagt G. S. West, sie scheine in der Art der einfachen Typen der Des- midiaceen, wie Penium, durch Interpolation von zwei neuen Zellhälften zwischen die alten, zu erfolgen; er zieht aber daraus keine Schlüsse über die systematische Stellung der Alge. Das nachfolgende Schema zeigt die Art der Zellteilung bei regelmäßigem Verlauf. (Fig. 1.) Das Chromatophor von Radiofilum ıst parietal, besitzt 1—2 Pyrenoide und einen Zellkern. Über die allgemeine Beschaffenheit der Gallerte macht Möbius sehr gute Angaben und gibt Bilder, welche mit der niederösterreichischen Alge bestens übereinstimmen. Bei Anwendung von Färbemitteln für die Gallerthülle treten bald hellere und dunklere bandförmige Segmente auf, welche je eine Anzahl von Zellen einschließen. Im ersten Augenblicke regellos erscheinend, zeigt sich alsbald, daß es verschieden alte Zellen sind, deren Gallerte den Farbstoff mit verschiedener Intensität speichern, und es ist nicht schwer, die Altersbestimmung durchzuführen. Die Gallerte zeigt ein Bild übereinstimmend mit jenem, welches Lütkemüller für die Zuwachszonen der Zellmembran bei Closterium und Penium festgestellt hat. Nur sind es hier ganze Zellen, resp. mehrere gleichalterige Zeilhälften, welche in der gleichgefärbten Gallertpartie liegen. Die von den verschiedenen Autoren angegebene Anordnung der Zellen, bald näher, bald entfernter, steht damit in Zusammenhang. Nur selten wird es vor- kommen, daß sich vollkommen gleich- mäßig aneinander- gereihte oder durch bestimmte Zwi- schenräume ge- trennte Zellver- bände vorfinden. Es gilt dies in erster Linie von R. irregulare; am regelmäßigsten seheint sich .R. fla- Fig. 2. Gallertzonen von Radiofilum eonjune- der übrigen Gal- vescens zu erhalten. "um bei Färbung mit Bismarekbraun. lerte durch Löst man mit Natronlauge. seeigneten Mitteln die Gallerte langsam auf, so verschwindet zuerst eine äußere, weniger diehte Schicht, jener Teil, in welehen sich wie schon Sehröder (1902) angibt, die Radialstrahlen nicht hinein erstrecken. Diese äußere Schicht zeigt bei vorsichtiger Färbung mit Bismarckbraun deutlich Längsstreifung. Dann tritt eine Sonderung der Gallerte in ebensoviele Teile oder kurze Zylinderstücke auf, als Zellen vorhanden sind. Jede Zelle hat ihre eigene Gallerte, wie dies ja auch für andere fadenförmige Algen bekannt ist; es wird jedoch auch ein Gallertband sichtbar, welches die einzelnen Zellen miteinander verbindet und den Gallertbändern von Hyalotheca dissiliens sehr ähnelt; Lütkemüller stellt diese Verhältnisse in seiner bereits erwähnten Arbeit in Fig. 29 auf Tafel 18 dar. Im Gegensatz zu den vorstehenden Ausführungen steht die Angahe G. S. Wests in seiner letzten Arbeit, wonach die Zellverbindungen nieht gallertig seien, sondern polare Zellverdiekungen darstellen. Ich konnte solche Zellverdiekungen nie nachweisen, stets jedoch die Gallerte. Den besten Einblick in die Struktur der Gallerte gewinnt man dureh Färbung mit sehr verdünnter, wässeriger Bismarekbraunlösung und nachherigem Aufhellen mit Kalium- acetat (Fig. 2). Zuerst tritt um die einzelnen Zellen eine dünne Schieht scheinbar homogener Gallerte auf, welehe mit einem Hof von, nach allen Seiten radial angeordneten, Gallertprismen umgeben ist. Außerdem treten Fig. 3. Gallert- strahlenkranz nach Auflösung 6 die Strahlenkränze deutlich hervor; sie liegen nicht polar, sondern mehr gegen die Mitte der Zellhälften und sind nicht so regelmäßig, wie dies in der Zeiehnung Schröders (1902) dargestellt ıst. (Fig. 3.) Sie bestehen aus sehr dichter und schwer löslicher’ Gallerte. Die radial gelagerten Gallertprismen sind zwischen den beiden Strahlenkränzen am stärksten entwickelt. Löst man die übrige Gallerte mit Kali- oder Natron- lauge langsam auf, so bleiben die Gallertstrahlen erhalten. Bei dem Mangel an frischem Material konnte die Frage, ob Poren vorhanden sind oder nicht, weder bejaht noch verneint werden. Am fixierten Material ließen sich durch keine der üblichen Mittel Poren oder Poren- organe nachweisen. Radiofilum wurde bisher meist zu den Ulotrichaceen gestellt; es wurde auch die Ansicht geäußert, daß es eine Tetrasporacee ist. Alle Merkmale sprechen jedoch dafür, daß wir es mit einer Desmidiacee zu tun haben, ähnlich wie Oocardium, mit welchem Radiofilum gewisse Ahnlichkeit hat, dessen Zugehörigkeit zu den Desmidiaceen durch Senn nachgewiesen wurde. Die Zweischaligkeit der Membran, der Teilungs- modus, der Bau der Gallerthülle finden sich in ähnlicher Ausbildung nur bei einer Desmidiacee, nicht zu vergessen das Vorkommen mit und zwischen Desmidiaceen. Einzureihen ist Radiofilum in die Subfamilie der Placodermeae, am besten in die Nähe von Desmidium. Die Einwände, welche gegen die Stellung von Radiofilum gemacht werden könnten, sind in Kürze folgende: Schmidle gibt „Zoogor ien“ für sein Radiofilum an, bildet jedoch dieselben weder ab, noch gib er Maße an. Kein anderer Beobachter sagt irgend etwas darüber, so daß die Vermutung nahe liegt, daß ent- weder ein Beobachtungsfehler vorliegt oder aus den vermeintlichen ver- wandschaftlichen Beziehungen die Vermehrungsweise geschlossen wurde. Die von mehreren Autoren behauptete Zellteilung, längs und quer wodurch die Zellen in zwei Richtungen des Raumes im Faden zu liegen kommen, ist leicht dadurch zu erklären, daß selbst nach leichten Ver- letzungen des Fadens, z. B. Abknicken desselben oder durch eine Quetschung, die Zellreihe nicht mehr in gerader Richtung verläuft, sondern häufig Lageveränderung einiger Zellen zur Folge hat. Rasch aufeinander folgende Teilungen dürften ebenfalls häufig solehe Ver- Jagerungen und insbesonders die Bildung von ringförmigen unregelmäßigen - Gebilden, wie sie bei A. irregularis vorkommen, zur Folge haben. Die Gattung Kadiofilum hat nach den vorstehenden Ausführungen drei Arten, welche mit den dazugehörigen Synonymen und Abbildungen hier aufgeführt seien. Radiofilum conjunctivum Schmidle, in Flora, 78., 1894, p. 47, Taf. VIII, Fig. 4 und 5. Synonyme: AR. apiculatum W. West und G. S. West in Journ. of Bot., 33., 1895, p. 52. Geminella conjunctiva (Schmidle) Wille in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam., Nachträge 1909, p. 72. Abbildungen: Schmidle, |. e. Bohlin, Bih. Sv. Vet.-Akad. Handl., 23., 1897, III. Abt., Tab. I, Fig. 6—8. - _ Chodat, Algues vertes de la Suisse, p. 271, fig. 189. Migula, Kryptogamenflora von Deutschland ete., II, Aigen, 1, 1897, Taf. XXXVI, C, Fig. 8—9. Y Schröder, Verh. Naturhist.-mediz. Ver. Heidelberg, N. F., VII, Taf. VI, Fig. 3. G.S. West, Journ. Linn. Soe. Bot., XXXIX., pl. VI, Fig. 1—3. Vorkommen: Deutschland: Torfstiche von Vırnheim (Schmidle); Rußland: Gouvern. Moskau (Iwanow); Amerika, ohne nähere Standorts- angabe (West); Paraguay (Bohlin); Australien: Yan Yean Reservoir (West). Radiofilum flavescens %. S. West, in Journ. of Bot., 37., 1899, p. 57, pl. 394, Fig. 10—11. Synonym: Geminella flavescens (West) Wille in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam., Nachträge 1909, p. 72. Vorkommen: England: Cambridgeshire (West). Radiofilum irregulare (Wille) Brunnthaler. Synonyme: Ulothrix (Hormospora) irregularis Wılle in Forh. Vid.- Selsk. Christiana, 1880, Nr. 11, p. 63, Taf. II, Fig. 41—42. Hormospora transversalis Breb. var.? Möbius in Abh. Senckenb. Naturf. Ges., XVIIL, 1894, Taf. I, Fıg. 22—25. ° Abbildungen: Wille, |. e. Möbius, |. e. Schröder, Forschungsber. Plön, V., 1897, Taf. II, Fig. 3 a—b. Migula, Kryptogamenflora von Deutschland ete., Il., Algen, Taf. XXXVI, C, Fig. 2. F Vorkommen: Deutschland, Schlesien: Trachenberg (Schröder); Österreich: Mitterbach (Kratzmann); Böhmen (Hansgirg); Nor- wegen: Rodnaes (Wille); Australien (Möbius). Literatur. K. Bohlin, Die Algen der ersten Regnellschen Expedition. I. Protococeoideen. (Bih. Sv. Vet.-Akad. Handl., 23., III. Abt., Nr. 7, 1897). R. Chodat, Algues vertes de la Suisse. Berne, 1902. A. Hansgirg, Physiologische und algologische Studien. Prag, 1837. L. Iwanow, Beiträge zur Kenntnis der Algenflora (exkl. Diatomaceae) des Moskauer Gouvernements. (Bull. Soc. natur. Moscou, N. F., 12., 1898, p. 350, russ.). J. Lütkemüller, Die Zellmembran der Desmidiaceen. (Beiträge z. Biol. d. Pflanzen, VIII., 1202, p. 347. R W. Migula, Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz. Band II, Algen, 1. Teil, Gera, 1907. W. Möbius, Australische Süßwasseralgen, II. (Abh. Senekenberg. Naturf. Ges., XVIII., 1894). W. Sehmidle, Aus der Chlorophyceenflora der Torfstiche zu Virnheim. (Flora, 78., 1894, p. 42.) W. Schmidle, Algologische Notizen, XV. (Allg. botan. Ztschr., 1900, p. 234). B. Sehröder, Die Algenflora der Versuchsteiche des schlesischen Fischerei- vereines zu Trachenberg. (Forschungsber. Plön, V., 1897, p. 29.) B. Schröder, Untersuchungen über Gallertbildungen der Algen. (Verh. Natur- hist,-med. Verein Heidelberg, N. F., VII. p. 139.) = Ir S. West, The Alga Flora of Cambridgeshire. (Journ. of Bot., 37., 1899, p- 57. G. S. West, The Algae of the Yan Yean Reservoir, Victoria: a biological and ecological study. (Journ. Linn. Soc. Bot., XXXIX., p. 1.) W. West und G. S. West, New American Algae. (Journ. of Bot., 33., 1895, p. 52.) N. Wille, Bidrag til kundskaben om Norges Ferskvandsalger. I. Smaalenenes Chlorophyllophyceer. (Forh. Vid.-Selsk. Christiana, 1880, Nr. 11) . Wille in Engler und Pranti, Natürl. Pflanzenfamilien, Nachträge zu Teil J, 2. Abt., 1909, p. 71. Über das Vorkommen spindelförmiger Eiweißkörper bei Opuntia. Von stud. phil. Josef Gicklhorn, Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Wiener Universität. Aus dem pflanzenphysiologischen Institut der Wiener Universität, Nr. 49 der 2. Folge. (Mit 2 Textfiguren.) Über das Auftreten von geformten Eiweißkörpern in pflanzlichen Zellen liegt in der Literatur eine große Zahl von Angaben vor'). Nach Ausbildung geeigneter Fixierungs- und Färbemethoden ?) konnte die weite Verbreitung von Proteinkristalloiden bei Algen, Pilzen und in den ver- schiedenen Organen der Samenpflanzen festgestellt werden, wobei die mannigfachsten Formen — Würfel, Oktaöder, dünne Blättehen, nadel- förmige oder kugelige Bildungen innerhalb des Kernes, der Chromato- phoren, im Plasma oder auch Zellsaft sieh vorfinden. Während es sich aber in allen diesen Angaben um Proteinkörper einer mehr oder minder deutlich ausgeprägten Kristallgestalt handelt, sind auch Beispiele bekannt geworden, wo spindel-, ring-, faden- oder peitschenartige Formen usgebildet sind. Die erste diesbezügliche Angabe stammt von Molisch‘°), der solehe Formen in der Epidermis und den angrenzenden Zellschiehten in den Laubsprossen verschiedener Epiphyllum-Arten vorfand und auf Grund mikrochemischer Untersuchungen die Eiweißnatur dieser Inhaltskörper darlegen konnte. Seither sind nur wenige weitere Beispiele bekannt geworden; ins- gesamt sind folgende Fälle beschrieben ‘): Monokotyledonen. In der Familie der Amaryllidaceae bei Tecophylaea cyanocrocus°); 2 1) Diesbezügliche Literaturangaben hat Giuseppe Amadei in seiner Abhandlung „Über spindelförmige Eiweißkörper in der Familie der Balsamineen“, Bot. Zentralbl., LXXIUI. Bd. 1898, pag. 1, ferner Ad. Sperlich, „Die Zellkernkristalloide von Alectorolophus“, Beihefte zum Bot. Zentralbl., XXI, 1906, zusammengestellt. 2) Zimmermann: Botanische Mikrotechnik, Tübingen, 1892. 3) Molisch H.: Über merkwürdig geformte Proteinkörper in den Zweigen von Epiphyllum. Berichte d. D. bot. Gesellschaft, Bd. III, 1885. *) Amadei, 1. c., pag. 39. e 5) Wakker J. H.: Ein neuer Inhaltskörper der Pflanzenzelle. Jahrb. f. wissen- schaftl. Bot., Bd. XXIII, 1892. Wakker, der Molischs Arbeit unberücksichtigt gelassen, war der Meinung, einen neuen Inhaltskörper entdeckt zu haben, den er „Rhabdoid“ nannte. Es handelt sich aber nur um die Angabe über ein neues Vorkommen bei der genannten Teeco- phylaea eyanocrocus. Siehe Molisch: Bemerkung zu Wakkers Arbeit Ein neuer Inhaltskörper der Pflanzenzelle. Ber. d. D. bot. Gesellsch., Bd. IX, 1891. in der Familie der /ridaceae bei Sisyrinchium bermudiana '); in der Familie der Orchidaceae bei Oneidium microchtilum und Vanda furva?). Dikotyledonen. In der Familie der Euphorbiaceae bei Euphorbia trigona und E. splendens’); in der Familie der Balsaminaceae bei einigen Impatiens-Arten *); in der Familie der Cactaceae bei Epiphyllum-Arten ’) und Opuntia virens*®). Außerdem hat Heinricher’) in den Rhizomen von Nepenthes melamphora Eiweißspindeln beobachtet, und Mikosch°) berichtet über ihr Auftreten in den Laubblättern der Peireskia-Unterlage, wobei die Spindeln angeblich erst nach Aufpfropfung von Epiphylium gefunden wurden. Bei Sporenpflanzen wurden ausgesprochene Spindelformen noch nicht beobachtet. Diese Zusammenstellung soll zeigen, daß das Vorkommen solcher Proteinspindeln verhältnismäßig selten ist und eine Notiz über ein neues Vorkommen vielleicht einiges Interesse hat. Da ich gelegentlich einer anatomischen Untersuchung von Opuntia missouriensis schön ausgebildete Proteinspindeln beobachten konnte und, wie erwähnt, in der Literatur nur die kurze Notiz von Leitgeb über ein Vorkommen bei Opuntia virens vorfand, prüfte ich darauf hin eine größere Zahl von Arten, um mich über den Bau, die Verteilung in den Geweben und die Verbreitung bei verschiedenen Arten zu orientieren. Die Ergebnisse sollen an Opuntia monacantha als einem typischen Beispiel kurz dargelegt sein. Ein Querschnitt durch eines der jüngeren, bei dieser Form ziemlich stark flach gedrückten Glieder liefert bezüglich der anatomischen Ver- hältnisse folgendes Situationsbild: Unterhalb der niedrigen Epidermis, die bei älteren Gliedern durch ein Periderm ersetzt wird, liegt ein mehrere Zellagen starkes Kollenchym, dessen Zellen außerordentlich starkwandig sind, eine schöne Tüpfelung aufweisen und in ihrem Zusammenhang nur durch die langgestreckten Atemhöhlen („Atemschlote“) unterbrochen sind. Oft findet man die Atemhöhlen thylloid verstopft, wobei die Verstopfung nach den Unter- 1) Dufour: Notices microchimiques sur le tissu epidermique des vegetaux. Bull. d. Soc. Vaudoise d. sciences nat., Series III, pag. 94. 2) Mikosch C.: Uber ein neues Vorkommen geformten Eiweißes. Berichte d. D. bot. Ges., Bd. VIII., pag. 33. 8) Leitgeb: Uber Sphärite, Mitteil. aus d. bot. Inst. zu Graz, 1888, pag. 315. Heinricher in dem Jıeitgeb gewidmeten Nekrolog: Mitteil. d, naturw. Ver. f. Steiermark, 1888, pag. 168. *) Amadei, ]. c. 5) Molisch, 1. e. 6) Mitteilungen d. naturw. Vereins f. Steiermark, 1888, pag. 168. ”) Heinricher: Zur Biologie von Nepenthes, speziell der javanischen N. me- lamphora, Annales du jardin d. Buitenzorg, 1906, Vol. V, 2. serie, pag. 282. 8) Mikosch C.: Uber den Einfluß des Reises auf die Unterlage, Wiesner- Festschrift, 1908, pag. 280. 10 suchungen von Bukvit!) teils von den Mesophylizellen, teils von den Nebenzellen des Spaltöffnungsapparates oder von beiden zugleich aus- gehen kann. Diesen Angaben möchte ich hinzufügen, daß ich die gleiehe Art thylloider Verstopfung bei vielen anderen Formen vorfand, die Bukvi6 nieht untersuchte. Es dürfte sich also hier um eine auch unter „nor- malen“ Verhältnissen verbreitete Erscheinung handeln, was im Hinblick auf Heinrichers Angabe über „die sekundär eintretende Verstopfung der Atemhöhlen, bzw. des Atemschlotes innerhalb des Knorpelkollen- chyms“ erwähnt sein möge’). Auf dieses Hypoderma folgt eine mächtige, chlorophyliführende Schichte von nur wenig gestreckten oder kugeligen Rındenparenehym- zellen unter die, namentlich nach innen hin, bereits Schleimzellen ein- gestreut sind, die durch ihre starke Lichtbrechung sich abheben. Daran schließt sich der Gefäßbündelring, dessen einzelne Bündel °) namentlich in jüngeren Gliedern weit voneinander abstehen, und den innersten Teil eines Gliedes nehmen außerordentlich saftreiche, lockere Parenchymzellen ein, unter die in großer Zahl die erwähnten „Schleim- zellen“ verteilt sind. Was nun die Verteilung der Proteinspindeln in diesen Ge- weben betrifft, so finden sie sich vorwiegend in den gegen die Mitte gelegenen Rindenparenchymzellen, spärlicher in den äußersten, an das Kollenchym grenzenden Zellagen, bei der genannten Opuntia monacantha wieder in großer Zahl in den innerhalb des Gefäßbündelringes gelegenenen Zellen. Bei anderen Opuntia-Arten ist aber das Auftreten in der letzt- genannten Gewebepartie nur ein sporadisches. An einem Querschnitt sind die Spindeln bereits bei schwacher Vergrößerung (80x) durch ihre vom Zellinhalt abweichende Lichtbrechung auffallend und außerdem durch ihre Lagerung kenntlich. An dicken, frischen Schnitten, die mehrere Lagen unverletzter Zellen zeigen, findet man eine ausgesprochene Orientierung, die Längs- achse der Spindel senkrecht oder nur um wenig davon abweichend zur Oberfläche des Stengelgliedes gerichtet (Fig. 1). Aus diesem Grunde übersieht man sie leicht in Tangential- sehnitten, wo man sie in dünnen Sehnitten anschneidet oder herausreißt, und die Spindeln in der Untersuchungsflüssigkeit (Wasser) nach kurzer Zeit durchscheinend werden und verquellen. !) Bukvic Novak: „Die thylloiden Verstopfungen der Spaltöffnungen und ihre Beziehungen zur Korkbildung bei den Cactaceen.“ Österr. bot. Zeitschrift, Bd. LXII, 1912; ferner Heinricher E.: „Über Versuche, die Mistel (Viscum album) auf mono- kotylen und sukkulenten Gewächshauspflanzen zu ziehen.“ Sitzungsber. d. Wiener Akademie, Bd. CXXI, 1912. 2) Heinricher, ]. c., pag. 22 des Separatums. 3) Bei allen untersuchten Opuntia-Arten fand ich neben dem Gefäßbündel an den Siebteil grenzend einen mächtigen Interzellulargang, der vollgepfropft ist mit dem verschleimten Inhalt thylloid abgeschnürter Parenchymzellen. Über die Art dieser thylloiden Bildungen und über einige anatomische Be- sonderheiten, die gelegentlich vorliegender Untersuchungen sich ergaben, soll in einer anderen Mitteilung über thylloide Verstopfungen von Interzellularräumen berichtet werden. 11 Bezüglich der Verteilung im ganzen Gliede kann man sich an einer größeren Zahl von Querschnitten überzeugen, daß die Spindeln ungleiehmäßig verbreitet sind. Der basale Teil, ebenso der um die Spitze gelegene, ferner die rudimentären Blattanlagen, die ja bei den Kakteen bald abgestoßen werden, enthalten nur sehr wenige, die Blattanlagen meist überhaupt keine Spindeln. Die größte Zahl findet sich in der mittleren Partie des Stengelgliedes, aber auch hier ist die Verteilung unregelmäßig „insel- artig“, wie bereits Molisch für Epiphyllum angibt. Mit Rücksicht auf die Verbrei- tung der Spindeln bei deneinzelnen Arten hat es sich herausgestellt, daß alle hier angegebenen und wahrschein- lieh auch andere nicht weiter unter- suchte Formen durch den Besitz von Proteinspindeln ausgezeichnet sind. Ein- zelne Arten enthalten unter günstigen Umständen außerordentlich viel, andere Formen dagegen anscheinend nur wenig, was allerdings auch durch die Lebens- bedingungen verursacht sein kann'). Bei einzelnen der hier angeführten Formen finden sich dann in einem __ ICH Sehnitt, der viele Hunderte von Zellen Fig. 1. Querschnitt durch ein junges = c . z Glied von Opuntia monacantha mit Arten oft nur 10—30 spindelführende orientierten Proteinspindeln. Vergr.180. ellen. Untersucht wurden folgende, den verschiedensten Sektionen an- gehörige Arten: 1. Opuntia missouriensis, 9. Opuntia ceylindrica, > x monacantha, 10. „ grandis, 3% bs cananchica, I £ haematocarpa, 4. R filipendula, 12. rn robusta, D. > Eingelmanntit, 13. x spirocentra, Ö. 4 Raffinesquii, 14. A fragilis, I 5 vulgaris, 15. mazima. 8. % microdasys, Dabei sind die unter Nummer 2, 5, 7, 8, 10, 11, 12, 15 an- geführten Arten besonders reich an den genannten Proteinspindeln. Was den Bau und die Form dieser Inhaltskörper bei den Opuntien (vgl. Fig. 2) betrifft, so überwiegen ganz bedeutend aus- gesprochene Spindelformen entweder schmale, langgestreckte oder dieke und dabei stumpfe Gestalten, die Spindeln oft halbmondförmig gekrümmt. Spärlicher sind schon peitschenartige Bildungen oder Fäden; Ringe, wie sie bei Epiphyllum vorkommen und wie Molisch sie beschreibt 2), VEL.Bu 18 re und abbildet, konnte ich bei meinen Untersuchungsobjekten nie beobachten. Was den Bau der einzelnen Spindel betrifft, gilt das gleiche wie es für andere Fälle beschrieben wurde: Die Spindel ist entweder homogen oder weist eine deutliche fikrilläre Struktur auf, welche namentlich dann, wenn man durch einen leichten Druck auf das Deck- glas die Zellen quetscht, hervortritt. Man bemerkt dann oft Fäden, wo das eine Ende wie aufgefranst aussieht, oder die ganze Spindel in einzelne Fäden zerfällt. Unter gekreuzten Nikols tritt bei manchen Spindeln schwaches Aufleuchteu ein, das zum Teil auf die Struktur, zum Teil auf Spannungsunterschiede innerhalb der Spindel zurückzuführen sein dürfte. Für letzteren Punkt spricht auch das Vorkommen von Spindeln, die wie tor- diert aussehen. Über Verhalten der Spindeln che- Fig.2. Einzelne Formen von Protein- mischen Reagentien gegenüber möge nur spindeln. Vergr. 230. folgendes hervorgehoben sein: 1. Alle als mikrochemisch ange- gebenen Eiweißreaktionen, mit der entsprechenden Vorsicht durchgeführt, liefern positive Resultate. 2. HCl, H,SO,, CH,, COOH, HNO, lösen die Spindeln allmählich auf, HCl verhältnismäßig leieht, die übrigen angegebenen Säuren in abnehmender Stärke, HNO, bewirkt zwar eine Formveränderung, löst aber erst nach sehr langer Dauer der Einwirkung (tagelang) die Spindeln. 3. In H,O erfolgt nach langem Liegen eine Deformierung, die Spindeln ballen sich zu Kugeln zusammen; bei Anwendung von heißem Wasser tritt außerdem eine Anderung in den Löslichkeitsverhältnissen . ein, indem sie gegen die Einwirkung von Säuren oder Alkalien viel resistenter werden. 4. Zusatz von KOH, NH, in konzentrierter oder verdünnter Form bewirkt ein augenblickliches, starkes Aufquellen, ohne daß eine sofortige Lösung eintritt. 5. Bei Anwendung von Alkohol bleiben die Spindeln teilweise erhalten, teilweise lösen sie sich, ein Verhalten, wie es Mikosch') für die Spindeln von Oncidaum microchilum angibt. 6. In Glyzerin lösen sich die Spindeln nach einigen Tagen, nachdem sie vorher zu Kugein schrumpften und durcehscheinend wurden. Dauer- präparate können daher nach der üblichen Methode nicht hergestellt werden, sondern erfordern eine besondere Vorbehandlung ?). Über die Bedeutung der Proteinspindeln für die Pflanze hat Molisch die Vermutung ausgesprochen, daß es sich hier um Reservestoffe handeln dürfte, während Chmielewsky°) sie für Exkrete hält. Die 1) Mikosch, ]. c., pag. 36. 2) Zimmermann: Botanische Mikrotechnik. Tübingen, 1892. 3) Chmielewsky: Einige Bemerkungen über die von Molisch beschriebenen Proteinkörper in den Zweigen von Epiphylium. Bot. Zentralbl., 1887. 213 Vermutung des ersteren dürfte wohl zu recht bestehen, denn obwohl Untersuchungen über die physiologischen Bedingungen der Entstehung und Wandlung der Proteinspindeln nieht durchgeführt sind, deuten doch viele Umstände auf eine Bestimmung als Reservestoff hin. Das oft massenhafte Auftreten in wachsenden Organen, das Fehlen von Proteinspindeln in älteren Teilen, ebenso in allerjüngsten Gewebe- partien der Organe, das Verschwinden in der Pflanze unter ungünstigen Verhältnissen, die Lokalisation innerhalb chlorophyllführender Gewebe oder das auffällige Auftreten in der Nähe des Siebteiis der Leitstränge ') — sind Gründe genug, um dıe Meinung, daß es sich um Reserve- stoffe handelt, zu rechtfertigen. Dafür sprieht auch folgende Beobachtung: Die vorliegenden Unter- suchungen wurden zu verschiedenen Zeiten im vergangenen Sommer dureheeführt und vor kurzem neuerlich kontrolliert. In den Gewächs- bauspflanzen des pflanzenphysiologischen Institutes, wo die Opuntien im Kalthaus bei niedriger Temperatur und ungünstiger Beleuchtung stehen, konnten auch in jenen Exemplaren, die früher der Untersuchung gedient hatten, keine Spindeln gefunden werden. Da die Assimilation nur sehr gering gewesen sein dürfte, neue Sprosse aber doch gebildet werden, wäre bei der Annahme, daß es sieh um Reservestoffe handelt, das Fehlen der Spindeln erklärt. Als ich mir neuerdings Material aus dem botanischen Garten der Wiener Universität beschaffte, das in einem eigenen Kakteenhaus unter günstigen Bedingungen gezogen wird, konnte ich die früheren Beob- achtungen bestätigen, wenn auch bei einzelnen Arten nur außerordentlich wenige Proteinspindeln gefunden wurden. Das Vergleichsmaterial von Opuntien, die auch jetzt noch im Frei- land stehen und überwintern, war vollständig frei von den genannten Inhaltskörpern. Über Hypericum maculatum Cr. x perforatumL. und HM. Desetangsii Lamotte’). Von Dr. Anton Fröhlich (Graz). Gelegentlich meines Sommeraufenthaltes in Villachin den Jahren 1911 und 1912 suchte ich auch in Kärnten nach denjenigen Hypericum- Formen, welche ich in Mittelsteiermark so reichlich zu beobachten Gelegenheit hatte, Formen wie H. maculatum Cr. subsp. obtusiusculum (Tourlet) Hayek°), H. maculatum X perforatum_ete. Dabei ergab es sich, daß ich einen Teil der bei Graz beobachteten Formen, namentlich die genannte Unterart von H. maculatum, trotz 1) Amadei, 1. c., pag. 41. 2) Diese Abhandlung enthält Ergänzungen und Berichtigungen zu meiner Arbeit: „Der Formenkreis der Arten H. perforatum L., H. maculatum Cr. und H. acutum Mnch., nebst deren Zwischenformen innerhalb des Gebietes von Europa.“ (Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, Mai 1911.) 3) A. v. Hayek, fl. stir. exsice., 24. Lief., 1912, Nr. 1198; H. maculatum Cr subsp. erosum (Schinz) Fröhlich, 1. e., p. 46 (550). 14 eifrigen Suchens in dem von mir durchstreiften Gebiete!) nicht auf- finden konnte; wohl aber fand sich auch hier der von mir bei Graz beobachtete Bastard H. maculatum X perforatum vor, und zwar sehr reichlich ; die Deutung dieser Form als Bastard wurde hier aber wesentlich erleichtert durch den Umstand, daß, wie erwähnt, H. maculatum subsp. obtusiusculum hier nicht störend eingriff wie in Steiermark. Wie in Mittelsteiermark ?) wiesen auch in Kärnten die Vor- kommensverhältnisse dieses Bastardes wieder aufs klarste hin auf seine Entstehung in dem Gebiete, wo H. maculatum subsp. eu-maculatum Sehinz und Thellung?) mit H. perforatum L. zusammentrifft, d. i. auf Wiesen und Holzschlägen der subalpinen und montanen Region (ea. 800 bis 1000 m). Daß es sich hier wirklich um Bastarde der erwähnten Art handelt, erkennen wir aus dem Verhalten der Stammeltern. Diese wachsen auf Wiesen und Holzschlägen durcheinander, die Blütezeit ist im wesentlichen die gleiche, der Insektenbesuch ein reger; der Pollen ist bei der großen Zahl von Staubblättern sehr reichlich; ferner ist die Pollenferiilität bei den Bastarden reduziert‘); auch verschwinden diese in höheren Lagen (gleichwie auch H. perforatum L.) und nur H. maculatum Cr. findet sich dann noch vor. Dieser Bastard tritt auch in Kärnten (wie in Steiermark) im wesent- lichen in 2 Formen auf, einer Form sub-maculatum und einer Form sub-perforatum. a) Form sub-maculatum. Nebenleisten’) deutlich, doch schwächer ausgeprägt als bei H. maculatum Cr.; Blätter ziemlich dieht durchscheinend-netzig, sehr spärlich hell-punktiert; Kelchzipfel relativ breit, doch ziemlich spitz, häufig grob schwarz-punktiert°); Kronblätter mit vielen schwarzen Drüsen- punkten und Drüsenstrichen; Fruchtklappen mit ziemlich vielen, teils längeren und gerade verlaufenden, teils kürzeren, schief verlaufenden Drüsen. b) Form sub-perforatum. Nebenleisten fast bis zum Verschwinden reduziert, Blätter sehr locker durchscheinend-netzig, sehr spärlich hell-punktiert; Kelchzipfel relativ schmal, ziemlich spitz, meist stark dunkel gestrichelt-punktiert”). Beide Formen sind vielfach auch durch Übergänge miteinander verbunden. Dieser Bastard läßt sich meist auf den ersten Blick durch die sehr spärliche Ausbildung heller Drüsen an den Blättern von H. perforatum L. unterscheiden. Ferner findet er sich — und namentlich die Form sub-perforatum desselben — auch verbreitet in der Hügel- und Talregion !) Umgebung von Klagenfurt, Villach, Feldkirchen. 2) Vgl. Fröhlich, 1. c., p. 53 (557). 3) = H. maculatum subsp. typicum Fröhlich, 1. e., p. 36 (540). 2) Vgl. Fröhlich, 1. c., p. 61 (565). 5) Vgl. Fröhlich .I.Ie, P. 7 (511). 6) Namentlich bei Formen aus Kärnten. ”) Im übrigen verhält sich diese Form wie a). 15 Kärntens'), besonders auf Wiesen und Mooren; doch bevorzugt er hier die feuchteren Stellen gegenüber H. perforatum L. Das Vorkommen dieses Bastardes in der unteren Hügel- und Tal- region läßt sich wohl einesteils auf seine starke vegetative Vermehrung, zum anderen Teil aber gewiß auch auf sein nicht nur in morpho- logischer, sondern auch in regionaler Beziehung intermediäres Verhalten gegenüber den Stammeltern (HZ. maculatum subsp. eu-muculatum ist ein alpiner Typus, //. perforatum eine Form der tieferen Region) zurückführen. Auch aus anderen Kronländern ?) lag mir dieser Bastard in genau gleicher Gestalt vor, so aus Salzburg, Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich), Mähren‘), nebstdem aber auch aus Bayern, Baden und der Schweiz. Nun habe ich aber außer solchen Formen wie die vorgenannten in meiner zitierten Arbeit auch noch andere Formen (namentlich aus Steiermark) gleichfalls unter A. maculatum X perforatum einbezogen, welchen ich aber jetzt auf Grund weiterer Beobachtungen eine andere Deutung geben möchte. Für diese Formen sind im wesentlichen folgende Merkmale charak- teristisch ; „Stengel mit meist gut ausgebildeten Nebenleisten; Blätter ziemlich dicht durchscheiuend-netzig, dieht und gleichmäßig hell-punk- tiert°), Drüsenpunkte ziemlich groß; Keichzipfel teils breit-, teils schmal-lanzettlich, meist deutlich zugespitzt; Kronblätter mit ziemlich vielen schwarzen Drüsenpunkten und Drüsenstrichen versehen; Frucht- klappen mit ziemlich vielen, teils längeren und gerade verlaufenden, teils kürzeren, schief verlaufenden Drüsen “ Habituell ist diese Form an uen ıneist deutlich ausgebildeten Neben- leisten, den zumeist herabgeschlagenen Blättern®) und an der charak- teristischen Punktierung und dunkelgrünen Oberseite der Blätter ziemlich zu leicht erkennen. Wenn wir die Pflanze mit HZ. maculatum subsp. obtusiusculum ver- gleichen, fällt uns die recht gute Übereinstimmung in der Ausbildung der Nervatur und der Nebenleisten auf. Bezüglich der Punktierung ließe sich die Pflanze mit der var. perforatum Tourlet der genannten Subspezies vergleichen; doch fand ich bei der letzteren (in Steiermark wenigstens) die Blätter niemals auch nur annähernd so dicht hell-punktiert wie bei der in Rede stehenden !) In Steiermark ist in der Talregion meist nur der Bastard H. maculatum subsp. obtusiusculum X perforatum vertreten. Vgl. Fröhlich, 1. e., p. 55 (559); Ezsiec.: A. v. Hayek, Fl. stir. exsice., 24. Lief.,, 1912, Nr. 1199. 2) Standorte in Kärnten: St. Martin, Ober-Fellach und Töplitsch östlich Villach; Napoleonswiese und Wiesen an der Gail bei Bad-Villach; bei Neuhaus an der Gail; Wiesen zwischen St. Ruprecht und St. Andrä nordöstl. Villach; bei Prägrad südlich Tiffen; Wiesen und Moore bei Glan und Kl.-St. Veit; an dem Südrand des Seltenheimer Moores bei Klagenfurt (ca. 450 m); Wiesen und Moore, südlich Klagenfurt (ca. 430 m); Wiesen bei M. Elend; Holzschläge im Bärengraben bei Rosenbach (ea. 800 m). 3) Im Helenental bei Baden. *#) Auf der Westseite des Komonee (673 m) bei Bad-Luhatschowitz in Mähren. 5) In seltenen Fällen ist hier die Punktierung auch stark reduziert. 6) Bei H. maculatum subsp. obtusiusculum habe ich dieses Merkmal noch niemals beobachten können, wohl aber auch bei H. maculatum X perforatum. 16 Form; viel größer ist in dieser Hinsicht die Übereinstimmung mit der var. punctatum von subsp. eu-maculatum. In der Blüte weicht die Pflanze von beiden Subspezies durch die relativ schmalen, meist deutlich in eine Spitze verlängerten Kelchzipfel ab; durch die meist größeren Blüten, die stärkere Ausbildung der Drüsen und das Vorwiegen der Drüsenstriche gegenüber den Punkten an den Kronblättern steht sie aber der subsp. obtusiusculum wieder näher. Die genannte Pflanze ist mir in der beschriebenen Form bekannt aus Steiermark'), Westungarn und Niederösterreich. Sie findet sich in diesen Gebieten nur auf die tiefere Hügel- und Talregion beschränkt vor; niemais konnte ich sie höher oben in dem Entstehungs- gebiete des Bastardes FH. maculatum X perforatum beobachten. In Kärnten scheint diese Form recht selten zu sein; ich habe sie hier nur ein einzigesmal und auch da nur in wenigen Exemplaren in der Umgebung des Össiachersees beobachten können; hingegen war das H. maculatum X perforatum, wie erörtert, hier wie auch sonst in Mittel- kärnten recht häufig in seiner charakteristischen Form zu beobachten. Auch in Mähren trat mir genanntes H. maculatum X perforatum in ganz gleicher Gestalt entgegen wie in Kärnten und Steiermark, d. i. mit nur spärlich punktierten Blättern ete. Durch diese und andere Beobachtungen sehe ich mich veranlaßt, die in Rede stehende Form überhaupt nicht als Bastard aufzufassen, sondern als eine sebständige Form, welche nach dem Obengesagten allem Anschein nach noch mit H. maculatum subsp. obtusiusculum am nächsten verwandt ist. Sie scheint wenigstens auch gegenüber dieser Form in gewissem Sinne zu vikariieren, worauf namentlich der Umstand hinweist, daß die Pflanze in Mittelsteiermark gegenüber H. maculatum subsp. obtusiusculum relativ oft selbständig auftritt und apch namentlich tiefer gelegene Gebiete oft allein einnimmt. Von diesem Standpunkte muß ich auch an die Frage herantreten, wie sich wohl diese Form zu. dem von Lamotte?) beschriebenen H. Desetangsii verhält. Ich habe in meiner zitierten Arbeit?) das H. Desetangsii Lamotte direkt zu H. maculatum X perforatum gezogen. Nach Lamotte hat ja das H. Desetangsii im wesentlichen folgende Merkmale: „Stengel mit vier vorspringenden Leisten, von welchen zwei nach oben hin kaum bemerkbar sind; Blätter oval-elliptisch, mit zahl- reichen, sehr feinen durchsichtigen Punkten; Nervatur relativ locker durchscheinend-netzig; Kelchzipfel schmal-lanzettlich, spitz; Fruchtklappen mit vielen Drüsenstreifen* — Merkmale, welche immerhin auch eine Wertung der Pflanze als Bastard H. maculatum X perforatum ganz gut gestatten mögen. 1) Steiermark: Auf Wiesen in der Hügel- und Talregion bei Graz ver- breitet (Herb. botan. Inst. Univ. Graz, Herb. botan. Inst. Univ. Wien, ex herb. meo). Westungarn: Czäk bei Güns, Waisbecker (Herb. bot. Mus. Univ. Zürich). Niederösterreich: Dornbach bei Wien (Herb. bot. Inst. Univ. Wien); Wiener- Neustadt, im Park der Militärakademie (ex herb. meo). 2) Lamotte, in Bull. soc. bot. Fr., t. 21, p. 121 (1874). 3) Fröhlich, 1. e., p. 53 (557). 17 Auch die von mir gesehenen Originalexemplare” aus Frankreich ') lassen zunächst recht gut eine solche Deutung zu?). Ich war daher geneigt, solche Formen direkt als Abart (f. punc- tatum) des Bastardes MH. maculatum X perforatum aufzufassen. Der Vergleich mit der vorbeschriebenen Form von Mittelsteiermark veranlaßt mich aber doch jetzt zu eıner anderen Deutung dieser Befunde aus Frankreich. Beide Formen stimmen im Habitus, in der Ausbildung der Leisten am Stengel, auch in der Punktierung und Form der Blätter recht gut überein; doch sind die Kelchzipfel bei den Formen aus Frankreich in der Regel noch schmäler und mehr spitz; auch sind hier an den Kelch- zipfeln und Kronblättern häufig nahezu nur helle Drüsen, während bei der Pflanze Mittelsteiermarks dunkle Drüsen an den genannten Blütenteilen meist vorwiegen. Die genannten Unterschiede bewegen sich aber allem Anschein nach nur innerhalb der gewöhnlichen Variationsbreite der Formen °). Eine nicht zu unterschätzende Übereinstimmung des H. Desetangsii mit der Form Mittelsteiermarks scheint noch darin zu bestehen, daß auch jenes in Frankreich, Schweiz und Belgien gleichfalls nur auf die tieferen Gebiete beschränkt sein soll. Dies erhellt aus den Standortsangaben bei Lamotte‘) und Bonnet°). Dahin spricht sich auch in letzter Zeit A. Thellung‘) aus. Auf Grund dieser UÜbereinstimmungen sehe ich mich veranlaßt, die beiden genannten Formen miteinander zu vereinigen und unter der ursprünglichen Bezeichnung von Lamotte, d. i. als H. Desetangsii Lamotte (= H. Desetangsii Lamotte var. genwinum Bonnet) zusammen- zufassen. Es fragt sich nun, in welchem Verhältnis wohl unser 7. Desetangsii Lamotte zu A. maculatum Cr. stehen mag. Die Beziehungen sind nach dem Obengesagten zu beiden Subspeeies recht enge, besonders zu subsp. obtusiusculum; ich war auch eine Zeitlang geneigt, speziell die Form Mittelsteiermarks direkt der var. perforatum der genannten Unterart anzugliedern; doch sind die Kelchzipfel bei dieser Form wesentlich breiter und mehr stumpf, auch ist die Punktierung der Blätter relativ spärlicher, so daß ich einstweilen von einer solchen Vereinigung absehe. Ich finde es vielmehr auf Grund des Vorliegenden für angemessen, das H. Desetangsii dem H. maculatum Cr. als Subspezies ein- zuordnen, wie dies ja früher auch schon Tourlet’) getan hat. Auch 1) Exsice.: Baenitz, Herb. eur., Nr 7169, Villechetif (Aube). 2) Die Merkmale verhalten sich meist deutlich intermediär zwischen denen von H. maculatum und H. perforatum. 3) Ich muß aber betonen, daß in Fällen wie dieser die Beobachtung der Pflanzen in ihren natürlichen Vorkommensverhältnissen nahezu unerläßlich ist; an Herbar- exemplaren kann oft manche Ähnlichkeit von Formen überschätzt, oder es können selbst wesentliche Unterschiede leicht unterschätzt werden, wenn man nicht Gele- genheit hat, die Standortsvariation der Formen zu studieren. *) Lamotte, in Bull. soc. bot. Fr., t. 21, p 121 (1874). 5) Bonnet, in Bull. soc. bot. Fr., t. 25, p. 277 (1878). 6) A. Thellung, Über ein verkanntes Hypericum der Flora Süddeutsch- lands, in Allg. bot. Zeitschr. f. Syst. ete., Jahrgang 1912, Nr. 1/3, Separatabdr. p. 5. ”) Tourlet, in Bull. soc. bot. Fr., t. 50, p. 307, Mai 1903. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 1. 1913. 2 18 Thellung') weist in letzter Zeit auf die Möglichkeit dieser Deutung des H. Desetangsii hin. Mit dieser Auffassung des FH. Desetangsii als Subspezies des H. maculatum Cr. lassen sich nun auch seine Verbreitungsverhältnisse recht gut in Einklang bringen; es bewohnt, wie oben erwähnt, nur die tiefere Hügel- und Talregion und breitet sich allem Anschein nach auch in den Tiefebenen Mittel- und Westeuropas aus?); nach oben hin scheint es run zunächst durch die Unterart obtusiusculum vertreten zu werden, welche sich bezüglich ihrer Verbreitung nach meinen Erfahrungen in Mittelsteiermark so verhält, daß sie im unteren Teil noch mit H. Desetangsii zusammen vorkommt, dann aber weiter oben auch selbständig auftritt; endlich schließt sich nach oben hin die Sub- spezies eu-maculatum an°), welche sich in der subalpinen und alpinen Region ausbreitet. Mit dieser regionalen Stufenfolge der genannten drei Formen geht gleichzeitig auch eine morphologische Abstufung Hand in Hand, indem nämlich die Unterart obtusiusculum auch morphologisch eine, gewisse Mittelstellung zwischen Subspezies eu-maculatum und H. Desetangsii einnimmt; auch auf das letztere Moment weist in jüngster Zeit A. Thellung‘) hin. Das H. maculatum Cr. gliedert sich daher jetzt nach Einbeziehung des HM. Desetangsii Lamotte als Unterart in folgende vier Subspezies: 1. Subsp. eu-maculatum Schinz und Thellung (= subsp. typieum Fröhlich). 2. Subsp. immaculatum (Murb.) Fröhlich’). 3. Subsp. obtusiusculum (Tourlet) Hayek (= subsp. erosum Schinz et Keller). 4. Subsp. Desetangsii (Lamotte) Tourlet. Zum Schlusse möchte ich noch auf eine bemerkenswerte Form von H. maculatum subsp. eu-maculatum hinweisen, deren Blüten relativ sroß und auffallend hellgelb sind, sonst aber dem Typus völlig ent- sprechen, eine Form, welche ich bisher nur am Dobratsch in Kärnten zusammen mit der Hauptform (in der Höhe von ca. 1400 m) be- obachtet habe. Endlich möchte ich noch darauf hinweisen, daß ich im Sommer 1911 auch den Bastard H. maculatum subsp. eu-maculatum X acutum’) an einem Standorte in Mähren (Bad-Luhatschowitz, Gräben an der Straße südlich der Jestrfabi hora, ca. 260 m) zusammen mit den beiden Stammeltern beobachtet habe. Diese Deutung ergab sich mit Sicherheit aus folgenden Merkmalen: „Habitus von H. acutum Mneh.; Blätter mit teils groben, teils sehr ı) Thellung, 1. e., p. 6. 2) Ich muß aber betonen, daß das mir aus Westeuropa und Norddeutschland vorgelegene Material immerhin relativ spärlich war. 3) Vgl. Fröhlich, 1. e., p. 65 (569). *#) A. Thellung, 1. e., p. 6, Anmerkung 13. 5) Vgl. Fröhlich, 1. ce., p. 43 (547). 6) Schinz et Keller, FI. Suisse, p. 381 (1908); Fröhlich, |]. c., p. 46 (550). ”) = H. maculatum subsp. typicum % acutum (vgl. Fröhlich, l. e., p. 80 [584]). 19 feinen hellen Punkten; Blütenstand ziemlich dieht; Blüten nur wenig größer als bei H. acutum, Kronblätter hellgelb; Kelchzipfel bedeutend breiter als bei H. acutum, doch zugespitzt; Pollen zu 85% steril.“ Über die Nyctaginaceen-Gattung Calpidia. Von Anton Heimer! (Wien). Die Gattung Calpidia wurde im Jahre 1804’) von Aubert Du Petit-Thouars in der Histoire des Vegetaux recueillis sur les isles de France, La Reunion (Bourbon) et Madagascar auf einen Baum von Isle de France (Mauritiüs) gegründet, dessen Außeres eine Figur der Tafel X darstellt, während die übrigen Figuren einen blühenden Zweig, dann Blüten- und Fruchtanalysen vorführen, die Seiten 37, 38 des Textes dagegen eingehende Angaben über Kennzeichen bringen. Das Wesentlichste der neuen, vom Autor treffend mit Pisonia in Beziehung gebrachten Gattung wäre: Zwitterblütigkeit; glockiges, kronen- ähnliches, fünfteiliges Perianth; verlängertes. auf den fünf Kanten kleb- riges Fruchtperianth (Anthokarp nach der jetzigen Bezeichnung); blatt- ähnliche, das fieischige Perisperm einhüllende Kotylen; doldige, rispig vereinte Blütenstäinde. Das alles stimmt aber gut auf den Formenkreis der im malayischen und polynesischen Gebiete verbreiteten, entsprechend der ungeheuren Gebietsausdehnung recht abändernden, als Pisonia excelsa Blume (im weiteren Sinne) zu bezeichnenden Pflanze; auch die durch das Entgegenkommen einiger Musealleitungen ?) ermöglichte Einsieht in blühend und fruchtend aufgesammeltes Material ließ keinen Zweifel, daß die bei Du Petit-Thouars als Calpidia, von Poiret in der Eneyelopedie methodique, Botanique, Supplem., II, S. 35 (1811), als Calpidia lanceolata aufgeführte Art der Gattung entweder geradezu unter Pisonia excelsa (im weiteren Sinne) unterzubringen oder nur mit Mühe davon abzutrennen wäre°). Du Petit-Thouars kannte von Mauritius nur die eben erwähnte Pflanze mit länglich-elliptischen bis fast lanzettlichen Blättern ; auf derselben Insel kommt auch eine zweite, breitblättrige, sonst ganz gleiche Form vor, welche von Bojer im Hortus Mauritanieus, S. 265 (1837), mit dem Namen Calpidia ovali- folia*) bezeichnet und im XI. Rapport de la soeciete d’histoire naturelle de l’ile Maurice, S.41 (1841), kurz beschrieben wurde. Auch in Bakers Flora of Mauritius ete., S. 264 (1877), wird die Zusammengehörig- !) Die zwei Jahre später erschienene Histoire d. Veget. rec. dans les isles australes d’Afrique enthält auf S. 23, 24 die gleiche Kennzeichnung, auf S.36 weitere Angaben und bringt auf Tafel VIII dasselbe Bild, nur ist der blühende Zweig und die (noch unreife!) Frucht farbig ausgeführt. ‚ 2) Herrn Dr. ©. Stapf (Kew) verdanke ich die Vorlage ausgezeichneter, auf Mauritius gemachter Aufsammlungen und Herrn Direktor H. Lecomte (Paris) die- jenige der Originale von Du Petit-Thouars. :) Hiemit stimmen auch meine früheren, auf unvollständige Stücke gegründeten Angaben im Annuaire du Conservatoire de Geneve, V, S. 197 (1901), überein. *) Einige Herbare besitzen Bruchstücke einer als „Pisonia icosandra 'Tausch* ‚bezeichneten, von Sieber unter Nr. 13 (Supplement zur Flora von Mauritius) aus- gegebenen Pflanze, welche mit Calpidia ovalifolia identisch ist. Di 20 keit beider Formen und das Vorkommen von Zwischengliedern (die ich ebenfalls sah) angeführt. Soweit läge nun die Sache klar, wenn nicht in den eben angeführten Veröffentliehungen von Bojer noch zwei Arten von Calpidia vor- kämen, bzw. beschrieben worden wären: C. costata von Mauritius und O. macrophylla von der Insel Galega. Schon die Diagnosen (XI. Rapport ete., S. 42) weisen auf von den früheren abweichende Formen hin und die mir nun ebenfalls ermöglichte Untersuehung authentischer Stücke zeigte, daß mit Pisonia grandis R. Br. nahe verwandte (C. costata) oder nur schwierig zu sondernde (©. macrophylla) Arten der Sektion Glanduliferae von Pisonia vorliegen, die mit der Pflanze des Du Petit-Thouars nichts zu tun haben!). Kehren wir zu Calpidia Du Petit-Thouars zurück. Pisonia excelsa (im weiteren Sinne) bildet den Typus meiner als Sektion Prismatocarpae bezeichneten Abteilung von Pisonia, welche besonders auf den Sunda- Inseln und Neu-Guinea vertreten ist; hieher gehören: P. aruensis Barg. Petr., P. corniculata Barg. Petr., P. cauliflora Scheffer! (= P. maior Baill.)”), P. longirostris Teysm. et Binn.! (= ? P. Beccariana Barg. Petr.), P. rostrata Warb.!, P. Mülleriana Warb.!, P. triandra Barg. Petr., P. grandıfolia Warb.!, P. spatiphylla Schum. und P. Lauterbachtü Warb.°), wozu noch einige unbeschriebene Arten kommen. Wenn auch die Kenntnis der angeführten Arten zum größeren Teil sehr lückenhaft ist, so kann doch schon jetzt darauf hingewiesen werden, daß die eigen- tümliche geographische Verbreitung, die habituelle Ahnliehkeit und die der Blütenstände, das Fehlen von Brakteolen am Blütengrunde, die Re- duktion des Perispermes auf einen unbedeutenden gelatinösen Rest und die Ablagerung reichlicher Stärkemengen im Embryo selbst *), einerseits für einen besonders innigen Zusammenhang der genannten Arten, ander- seits für eine auffallende Verschiedenheit von den übrigen Sektionen von Pisonia sprechen. Sollte daher die Untersuchung der mir noch fehlenden Arten und eine bessere Kenntnis mehrerer angeführter weitere Bestäti- gungen ergeben, so könnte der alte Name Calpidia ganz gut für die neue Gattung in Verwendung kommen, welche die Arten der Sektion Prismatocarpae umfassen würde. Es könnte auch die Frage, ob das Genus Zimeroyea, welches von Montrouzier für eine endemische Pisoniee des Gebietes von Neu-Kaledonien auf- gestellt wurde’), aufrecht zu erhalten oder einzuziehen sei, hiebei keine Schwierigkeit machen, da im letzteren Falle nur eine Vereinigung mit Calpidia in Betracht kommen dürfte. 1) Von der auf Rodriguez vorkommenden P. viscosa Balf. fil. erhielt ich eben- falls jüngsthin ein Pröbchen der Originalstücke; sie gehört auch in die Verwandtschaft von P. grandıs. En 2) Von den mit ! bezeichneten Arten konnte ich bisher die Originalstücke zur Untersuchung erlangen. 3) Ohne Beschreibung erwähnt in: Schumann u. Lauterbach, Flora d, deut- schen Schutzgebiete in der Südsee, I, S. 307 (1901). e *) Von mir nachgewiesen für P. longirostris, P. rostrata und den Formenkreis von P. excelsa. Mn ß 5) Timeroyea artensis Montrouz. (1860) ist synonym mit Vieillardia austro- caledonia Brongn. et Gris (1861). Auf die nahen Beziehungen von Vieillardia und Calpidia haben Brongniart und Gris. bereits im Bulletin de la societe botan. de France, VIII, S. 375, 376 (1861) aufmerksam gemacht. 21 Schließlich möchte ich noch darauf hinweisen, daß der Forster- sche Gattungsname Ceodes [veröffentlicht in J. R. und G. Forster, Characteres generum plantarum ete., S. 141, Tafel 71 (1776)], auf den erst Seemann im Journal of Botany, I, S. 244 (1863), wieder aufmerk- sam machte, bei der Ungewißheit, welche sowohl Beschreibung als Ab- bildung wegen ihrer Unvollständigkeit obwalten lassen), in unserem Falle nieht in Verwendung kommen sollte; ein von Seemann einge- sehenes Herbarstück aus der Hand Forsters soll allerdings zur Pisonia excelsa gehörig sein. Beitrag zur Flora Österreichs. Von Alois Teyber (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) A. Niederösterreich’). I. Neu für das Kronland sind: 1. Avenastrum desertorum (Less.) Podp., Less. in Linnaea, IX, (1831), 208. Von den Herren Dr. H. Freih. v. Handel-Mazzetti und Dr. F. Vierhapper in Wien auf die Entdeckung dieses Steppengrases durch Herrn Dr. K. Podpera auf dem Galgenberge bei Nikolsburg im südlichen Mähren aufmerksam gemacht und durch die Vermutung des letztgenannten Herrn, daß die Art auch im angrenzenden Nieder- österreich vorkommen könnte, angeregt, suchte ich nach derselben und es gelang mir auch, A. desertorum auf der „Kaller-Heide*, etwa 4 km südöstlich vom Standorte Podp&@ras aufzufinden, jedoch bisher nur an einer Stelle. Voraussichtlich dürfte jedoch die Pflanze noch an anderen Lokalitäten der ziemlich ausgebreiteten vorgenannten Bodenerhe- bung aufzufinden sein. 2. Erysimum durum Presl, Delie. Prag., 226. Sehr häufig auf der „Kaller-Heide“ bei Drasenhofen, P. B. Mistel- bach. Diese Art war bisher aus Niederösterreich nicht mit Sicherheit bekannt. Beck schreibt in seiner Flora von Niederösterreich, S. 481: „Auf sonnigen, sandigen Stellen, angeblich bei Themenau.* An diesen Lokalitäten fand ich die Pflanze nicht; wahrscheinlich sind die Stellen, an denen sie vorgekommen sein soll, in Ackerboden umgewandelt worden. 3. Petasites Rechingeri Hayek, Sched. Fl. Stir., I—U (1904), p. 29 (= P. hybridus X. albus). « Im Tale des Mauerbaches zwischen Hadersdorf und Mauerbach mit den Stammeltern; sehr selten. Ich fand die Hybride bloß in Blättern, in welchem Zustande sie jedoch ganz gut zu erkennen ist. An P. hybridus erinnern die stärkere 1) Auch der 1786 erschienene, von G. Forster edierte Florulae insularum australium prodromus gibt keine weitere Aufklärung; S. 93 heißt es unter Nr. 569 nur: „Oeodes umbellata Forst. Charact. gen. 71. Tanna“. } 2) Bei kleineren Ortschaften ist der politische Bezirk (Abkürzung = P. B.) angegeben, 22 Konsistenz der Blätter, die geringere Behaarung der Blattunterseite, sowie die nur schwach ausgeschweift-eckige Form der Blätter; an P. albus die Schweifung, sowie die etwas pfriemlich vorgezogenen Sägezähne der Blätter, 4. Oentaurea Hödliana Wagner, Mathem. es termesz. közlem., XXX., 1910, p. 124 (= (0. jacea X rhenana),. Unter den Stammeltern am linken Donauufer zwischen Spitz und Schwallenbach. x Die Pflanze hat naturgemäß große Ahnlichkeit mit den Formen der Hybride ©. Deckiana M.F. Mülln. (= 0. pannonica X rhenana), von welcher sie sieh wohl nur durch die dunklere Färbung der Hüll- schuppenanhängsel unterscheiden läßt. Das von mir gefundene Exem- plar steht durch die wenig gefransten Anhängsel der mittleren Hüll- schuppen näher zu Ö. jacea, von welcher es sich jedoch durch die schmäleren, fiederspaltigen Blätter, durch den Pappus, sowie durch reichere Verzweigung unterscheidet. 5. Centaurea similata Hausskn. in Mitt. d. geogr. Ges. f. Thüringen, III, S. 229 (1885) (= C. jacea X pseudophrygia). Diese Hybride beobachtete ich an zwei Stellen in der Wachau, und zwar bei „Gut am Steg“ nächst Spitz und bei Wiesmannsreith auf dem Jauerling, an beiden Lokalitäten in Gesellschaft der Stammeltern. Die Exemplare der beiden Standorte sind von einander ziemlich verschieden, was bei der bedeutenden Verschiedenheit der Stammeltern wohl begreif- ich ist. Von den ähnlichen Hybriden zwischen (. stenolepis und C. jacea ist ©. similata durch den Mangel der grauen Behaarung gut zu unter- scheiden. 6. Senecio subnebrodensis Simk., Term. Füz., V. (1881), p. 51 =. rupestris W. K. X viscosus L.). Einzeln unter den Stammeltern in Holzschlägen bei Gießhübel auf dem Jauerling. Diese Hybride ist, soviel ich aus der Literatur ersehen konnte, seit ihrer Entdeckung durch Simonkai bei Nagy-Sebes im Bihar- gebirge erst wieder heuer aufgefunden worden. Der Diagnose Simon- kais wäre noch hinzuzufügen, daß die Hybride auch in bezug auf die Anzahl der äußeren Hüllschuppen gut die Mitte hält, indem sie dureh- schnittlich an einem Köpfehen 12 äußere Hüllschuppen aufweist, während S. viscosus 9 und 9. rupestris 14 zukommen. Die Zungenblüten siud meist nur so lang wie bei S. viscosus, aber etwas breiter; bei einem der von mir gefundenen Exemplare sind sie jedoch so lang wie bei $. ru- pestris. 7. Orobanche Teuerit Holandre f. aurea mh. Differt a typo corollae colore aureo. Unter der Normalform mit violettbraunen Blüten auf dem Zeiler- berge bei Bruck a. d. L. in mehreren Exemplaren. 8. Viola tricolor (L.) Wittr. subsp. genwina Wittr. Auf sandigen Stellen bei Magyarfalva nächst Angern a. d. Nord- bahn (leg. F. Morton). Nach Becker stimmt die Pflanze im Bau und in der Verzweigung der Wurzel mit der sandbewohnenden Form Norddeutschlands gut über- ein und dürfte dies der erste Standort der typischen f. genuina Wittr. in unserer Monarchie sein. II. Neue Standorte weisen auf: 1. Corynephorus canescens (L.) Beauv. Sehr häufig auf sandigen Plätzen und am Bahndamme im Theim- walde zwischen Feldsberg und Lundenburg. 2. Diplachne serotina (L.) Lk. Außer an deın bekannten Standorte bei Förthof in der Wachau, daselbst auch bei Rothenhof und auf dem Atzberge bei Spitz a. d. Donau. 3. Melica transsilvanica Schur. Massenhaft in Gesellschaft von M. ciliata auf der Kaller-Heide bei Drasenhofen, P. B. Mistelbach. 4. Iris pumila L. Häufig auf einem Hügel bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn. 5. Iris varirgata L. Bei Weitenegg a. d. Donau, der westlichste Standort dieser Art in Niederösterreich. 6. Chenopodium rubrum L. Bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn. 7. Eurotia ceratoides (L.) C. A. Mey. Auf den von Lehm gebildeten Südabhängen zweier dem „Kasperl- berge“ bei Goggendorf (P. B. Ober-Hollabrunn) westlich vorgelagerter Hügel; zirka 250 m ü. d. M. (Siehe das nachstehende Vegetationsbild.) Von dieser für die Flora Österreichs äußerst seltenen Art war bis vor wenigen Jahren in unserem Kronlande kein sicherer Standort bekannt. Herr Pfarrer Ripper in Stronsdorf entdeckte dieselbe wieder, nachdem sie ein halbes Jahrhundert in Niederösterreich nicht mehr gefunden worden war, bei Schoderlee nächst Stronsdorf, P. B. Mistelbach. Mir gelang es nun im verflossenen Jahre ebenfalls, Eurotia auf den oben angegebenen Stellen bei Goggendorf in großer Menge aufzufinden. Aus diesem Grunde, und deshalb, weil diese Pflanze in manchen Florenwerken unserer Heimat als „eingeschleppt“ angegeben wird, möchte ich der Frage: Ist Eurotia in Niederösterreich als bloß „eingeschleppt* zu betrachten, oder haben wir es hier mit einer, in früheren Erdperioden „einge- wanderten Steppenpflanze* zu tun? etwas nähertreten'). Zur Lösung der Frage ist es wichtig, die Beschaffenheit derjenigen Standorte zu ermitteln, die in Neilreichs und Becks Florenwerken angegeben werden. Neilreich gibt in seinen „Nachträgen zur Flora von Wien“, S. 124, folgende Standorte an: „An Zäunen, Weingartenrändern, zwischen Ge- büseh, auf wüsten Plätzen, selten. Im tertiären Hügellande der nördlichen Bucht des Tuilnerbeekens gegen die mährische Grenze zu, bei Hollabrunn, Jetzelsdorf und Retz, im Wienerbecken zweifelhaft, angeblich bei Ernst- brunn und Feldsberg.“ In seiner „Flora von Niederösterreich“, S. 271, finden sich dieselben Angaben und noch folgender Zusatz: „Die beiden Standorte bei Retz und Jetzelsdorf sind jedoch in neuerer Zeit durch Umgrabungen infolge Umlegung der Straße verloren gegangen, die drei anderen den jetzigen Botanikern unbekannt.“ Beck endlich schreibt 1) Zu letzterer Annahme kommt auch Schilberszky K. in seiner Arbeit: „Egy Azsiai Steppenövenynek Euröpai Vändorütjäröl“ (Der europäische Wanderzug einer asiatischen Steppenpflanze); Fr. K., Budapest, 1891, p. 185 bis 217. 24 in seiner „Flora von Niederösterreich“, $. 337: „An wüsten Stellen, Straßenrändern (ehemals bei Retz, Jetzelsdorf, Ober-Hollabrunn, Ernst- brunn, Feldsberg). Wohl nur aus dein Oriente eingeschleppt.“ In Fritsch, „Exkursionsflora für Osterreich“ ist die Art ebenfalls als „eingeschleppt“ angegeben. Ich habe diese Angaben deshalb zitiert, weil die Standorte bei Goggendorf und Schoderlee ganz anderer Natur sind; es sind steile, gegen Süden und Südwesten gerichtete Abhänge, die noch ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben, da sie sich wegen ihrer Steilheit wenig oder gar nicht zur Kultur eignen. Dieser Umstand bietet hoffentlich auch die Gewähr für die Erhaltung dieser Denkmäler der in unserem Kronlande einst weiterverbreiteten Steppenflora. Eurotia ceratoides bei Goggendorf. Belegexemplare von den in Neilreichs und Becks Floren ange- gebenen Standorten finden sich nur sehr spärlich in den Wiener Herbarien. In dem des Wiener Hofmuseums erliegen Exemplare mit der Angabe: „Vom Originalstandorte in Niederösterreich.“ Aus dieser Angabe ist leider nicht die Beschaffenheit des Standortes zu entnehmen. Ein anderes Exemplar trägt die Bezeichnung: „Am Retzerberge bei Jetzelsdorf an der Straße.“ Eine genauere Angabe über diesen Standort (wahrscheinlich den Originalstandort) findet sich bei einem im Herbare Neilreich erliegenden Exemplare; daselbst heißt es: „Am Rande der Weingärten, hart an der rechten Seite der Straße des Jetzelsdorfer- Berges.“ Aus dieser Angabe und der Beschaffenheit des mir wohl- bekannten Terrains ist zu schließen, daß die Pflanze ehemals auf einem, zwischen der Straße und den Weingärten befindlichen Streifen, damals noch unbebauten Bodens vorkam, der dann später infolge der 25 Verlegung der Straße abgegraben wurde. Ein weiterer im Herbare Neilreich sich vorfindender Bogen trägt die Standortsangabe: „An den Abhängen von Lehmhügeln bei Ehrensbrunn“ (jetzt „Ernstbrunn“). Diese Angaben, sowie die Beschaffenheit der jetzt bekanntgewordenen Stand- orte von Eurotia bezeugen, daß die Pflanze bei uns nur auf ursprüng- liehem, der Kultur noch nicht zugeführtem Boden vorkam und noch vor- kommt, so daß die Angaben: „Auf wüsten Plätzen und an Straßen- rändern“ (welche Lokalitäten gewöhnlich von eingesehleppten und Ruderalpflanzen bewohnt werden) als nicht zutreffend bezeichnet werden müssen. Außerdem liegen alle bisher bekanntgewordenen Standorte der Art in Niederösterreich jetzt noch, oder lagen wenigstens einst weit weg von den großen Verkehrswegen der Eisenbahnen, welcher Umstand ebenfalls gegen eine Einschleppung durch menschliches Zutun spricht. Aber auch die Annahme einer Einschleppung durch Vögel oder andere Tiere in der Jetztzeit wäre in diesem Falle etwas weit hergeholt, wenn man die Verbreitung der Art (in Europa außer Niederösterreich noch Ungarn und Spanien) in Betracht zieht. Weiters spricht die Tatsache gegen eine Einschleppung, daß Eurotia an den beiden jetzt noch existierenden Standorten sieh nicht weiterverbreitet (obwohl ihr zusagendes Terrain genug. vorhanden ist), was eine bei allen Reliktpflanzen zu be- obachtende Erscheinung ist. Auch die Begleitpflanzen, mit denen Kurotia an ihren ehemaligen und jetzigen Standorten in Niederösterreich vor- kam und noch vorkommt, sprechen dafür, daß sie ein Relikt der, „das ehemalige Viertel unter dem Manhartsberge“ einst zum größten Teile bedeckenden Steppenflora bildet. Als solche Begleitpflanzen seien erwähnt: sStipa pennata, Iris pumila, Reseda phyteuma, Linum austriacum, Polygala major, Oytisus procumbens, Astragalus exscapus, vesicarius, Prunus fruticosa, Phlomis tuberosa, „Seselw hippomarathrum, Imula ensifolia, Scorzonera Jacqui- niana, KEchinops ritro, sphaerocephalus, Jurinea mollis, Artemisia pontica, Kochia prostrata u.a. m. Ich gaube, daß aus den im Vorstehenden dargelegten Gründen Eurotia in Niederösterreich durchaus nicht als „eingeschleppt“ zu betrachten ist. Vielmehr ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß sie eine in früheren Erdperioden bei uns „eingewanderte Steppenpflanze* darstellt und daselbst einst weiter verbreitet war. 8. Silene conica L. Sandige Stellen der Kaller-Heide bei Drasenhofen, P. B. Mistelbach. 9. Corydalis pumila (Host) Rehb. Auf dem Spitzerberge bei Deutsch-Altenburg. 10. Hirschfeldia erucastrum (L.) Fritsch. Zwischen Ottenthal und Neudegg bei Kirchberg a. W. 11. Reseda phyteuma L. Bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn. 12. Oytisus procumbens (W. K.) Spr. Auch noch westlich vom Schmiedatale bei Radelbrunn, P. B. Ober- Hollabrunn. 13. Astragalus exscapus L. Auf einem Hügel bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn, selten. 26 14. Oxytropis pilosa (L.) DC. Auf dem Eulberge zwischen Sitzendorf und Goggendorf, P. B. Öber-Hollabrunn. 15. Vicia striata M. B. Sandige Stellen der Kaller-Heide bei Drasenhofen, P. B. Mistelbach. 16. Linum austriacum L. ‚Bei Ruppersthal nächst Groß-Weikersdorf. 17. Impatiens Roylei Walp. Am Preinerbach bei Payerbach mehrfach verwildert (leg. Dr. A. Ginzberger). 18. Pulmonaria mollissima Kern. Außer an dem bekannten Standorte auf dem Burgberge bei Spitz a. d. Donau sehr häufig im Radelbachgraben zwischen Spitz und Wolfenreith. 19. Pulmonaria digenea Kern. (= P. offieinalis X mollissima). Mit den Stammeltern an dem genannten Standorte der vor- erwähnten Art. 20. Phlomis tuberosa L. Auf einem Hügel bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn. 21. Salvia silwestris L. (5. pratensis X nemorosa). Zwischen ÖOttenthal nnd Ruppersthal bei Kirchberg a. W. 22. Verbascum collinum Schrad. (= V. thapsus X nigrum). Bei Wiesmannsreith auf dem Jauerling. 23. Aster linosyris (L.) Bernh. Auf Hügeln bei Goggendorf, P. B. Ober-Hollabrunn. 24. Artemisia pontica L. Ebendaselbst. 25. Senecio rupestris W. K. Häufig in Holzsehlägen bei Gießhübl auf dem Jauerling. 26. Senecio viscidulus Scheele (= $. viscosus X silvaticus). In Holzschlägen auf dem Jauerling mit den Stammeltern. 27. Jurinea mollis (L.) Rehb. Auf einem Hügel bei Goggendorf und Sitzendorf, P. B. Ober-Holla- brunn. 28. Centaurea nigrescens Willd. Zwischen Spitz und Schwallenbach, bei Arnsdorf und Weißenkirchen in der Wachau. 29. Centaurea extranea G. Beck (= Ü. jacea X nigrescens). Zwischen Spitz und Schwallenbach in der Wachau. 30. Lactuca viminea (L.) Presl. Häufig bei Spitz und Weitenegg a. d. Donau. DB. Dalmatien. I. Neu für das Kronland sind: 1. Matthiola bicornis (Sibth. et Sm.) DC. Diese, ihre nächsten Staudorte in Griechenland (Attiea) aufweisende Art fand ich auf Ruderalstellen bei Makarska, wo sie dem Vorkommen nach wohl nur als eingeschleppt betrachtet werden kann. Die von mir gefundenen Exemplare stimmen mit aus Griechenland stammenden in allen Merkmalen vollständig überein. j 27 2. Carlina frigtda Boiss. et Heldr., Diagn., Ser. I, fase. 6, p. 109. Diese Art wurde von Pichler schon vor Jahren für die Kernerschen Exsikkaten als Ü. corymbosa L. auf dem Biokovo bei Makarska gesammelt'). Auch von Gelmi wurde diese schöne Art auf dem genannten Berge gesammelt, jedoch auch für ©. corymbosa gehalten. Herr Dr. Heinr. Freih. v. Handel-Mazzetti, der das gesamte von Pichler gesammelte Material der Pflanze einer Revision unterzog, erkannte in ihr die bisher nur aus Griechenland bekannte C. frigida Boiss. et Heldr. und machte mich auf dieselbe aufmerksam mit dem Bemerken, bei einem etwaigen Besuche des Biokovogebirges dieser Pflanze besonderes Augenmerk zuzuwenden. Ich fand auch im verflossenen Sommer tatsächlich die Pflanze auf der Süddseite des genannten Gebirges ober- halb Makarska in einer Höhe von 800—1300 m im Felsschutte steiniger Abhänge an verschiedenen Punkten. Ein Vergleich der Exemplare mit einem vom Originalstandorte aus dem Herbare des Herrn kais. Rates Dr. E. v. Haläcsy in Wien bestätigte die vollkommene Übereinstimmung der dalmatinischen mit der griechischen Pflanze. Zu bemerken ist, daß die Pflanze nicht, wie es in der Originaldiagnose heißt, vollständig kahl ist, sondern daß der Stengel und besonders die Rückseite der Blätter anliegend spinnwebig behaart sind, welche Behaarung sich auf der Unterseite der Rosettenblätter und untersten Stengelblätter zu einem ge- schlossenen weißen Filze verdichtet. 3. Centaurea biokovensis NOV. SPee. Radix perennis, plurieceps. Oaulis usque 50 em longus, prostratus, ramis adscendentibus, angulatus, e basi vel e medio squarroso-ramosus, puberulus, asper. Folia glanduloso-punetata, superne paulisper cano- vel albo-tomentosa, subtus glabra et aspera; inferiora petiolata, pinnatipartita, laeiniis linearilanceolatis, breviter mucronatis; media sessilia, pinnatipartita, pinnis breviter mueronatis; superiora integra. Capitula solitaria, = longe pedunculata, oviformia (sine floribus), 10—14 mm longa et 5—7 mm |ata. Squamae involuerales longitudinaliter nervosae, virides, glabrae; earum appendices anguste triangulares, fuscae vel fere nigrae, pectinato- fimbriatae, decurrentes, basi aurieulis latis, albomembranaceis. Fimbriae laterales appendieum albae aut basi subfuscae, fimbria terminali vix vali- diore multo longiores. Appendices squamarum interiorum dentieulatae. Corollae roseae, exteriores radiantes. Achaenae pilosae. Pappus ach aeniis aequilongus aut paulo brevior. Floret Julio. In deelıvibus australibus montis Biokovo Dalmatiae mediae prope oppidum Makarska, S00—1000 m s. m. Die Pflanze steht, wie mir Herr kais. Rat Dr. E. v. Haläesy ın liebenswürdiger Weise mitteilte, den beiden griechischen Arten Ü. pentelica Hausskn. und C. attica Nym. sehr nahe, wovon ich mieh auch selbst durch Vergleich der von mir gefundenen Pflanze mit den erwähnten Arten aus dem Herbar Haläcsy überzeugen konnte. Von ersterer Art ist CO. biokovensis durch die stets am Boden liegenden Stengel, durch die oberseits mehr oder minder filzigen Blätter, durch schwarz- braune, breitere Anhängsel und durch die mit dem Mittelfelde der An- 1) Die Pflanze wird in Bälde in dem genannten Exsikkaten-Werke ausgegeben. 28 hängsel lebhaft kontrastierenden weißen Fransen der Anhängsel ver- schieden. Auch sind bei ©. biokovensis die Endfransen der Anhängsel kaum stärker als die seitlichen, und diese sind länger als bei CO. pentelica. Von ©. attica Nym. und ihrer Varietät pateraea Hal. ist die Pflanze durch grüne, nur schwach behaarte Stengel, durch die nur oberseits mehr oder minder filzigen Blätter und durch die kaum merklich dornige, im Ver- gleich zu den seitlichen Fransen viel kürzere Endfranse verschieden. Von C. dissecta Ten. und ihren Formen ist ©. biokovensis: durch die kleinen, schmäleren Köpfchen, die schmäleren, anders geformten Anhängsel der Hüllschuppen, durch die langen, weißen Fransen der- selben, sowie durch die stets am Boden liegenden Stengel und durch eine ganz andere Tracht verschieden. ft Bezüglich des Köpfehenbaues weist ©. biokovensis jedoch auch Ahn- lichkeit, mit CO. cuspidata Vis. auf, deren Verbreitungsgebiet sie teilt. Diese Ahnlichkeit geht so weit, daß kleine Köpfehen von CO. cuspidata von größeren der Ü©. biokovensis beinahe nieht zu unterscheiden sind; natürlich lassen sich solehe Exemplare sofort durch die Blattform von- einander scheiden, obwohl auch in dieser Beziehung Annäherungsformen der beiden Arten zueinander vorkommen, indem C©. cuspidata manchmal fiederspaltige, ja selbst fiederteilige Blätter aufweist oder die Blätter auf der Oberseite filzig und unterseits kahl sind wie bei ©. biokovensis. Ich konnte die Diagnose von (. biokovensis nach einem von mir reichlich gesammelten Materiale anfertigen und will nur noch manche Abweichungen, die ich an einzelnen Exemplaren beobachtete, erwähnen. Bei einem Exemplare waren die Rosettenblätter etwas leierförmig. Der Filz auf der Oberseite der Blätter ist manchmal, besonders bei den Rosettenblättern sehr schwach, fehlt jedoch nur in den seltensten Fällen vollständig. Manche Exemplare haben kürzere und breitere oder lichter gefärbte Anhängsel, andere wieder haben gebräunte Seitenfransen der Anhängsel oder die Mittelfranse derselben ist etwas stärker entwickelt als bei der Normalform. Durch die stets am Boden liegenden Stengel mit den sparrig ab- stehenden, gebogenen Köpfchenstielen, durch die einseitige Behaarung der Blätter, bei denen nur die Oberseite den Filz aufweist, sowie durch die verhältnismäßig sehr langen, meist silberweißen Fransen der Hüll- schuppenanhängsel ist die Pflanze gut gekennzeichnet und mit keiner anderen Art zu indentifizieren. 4. Leontodon graecus Boiss. et Heldr., Diag., Ser. I, fase. 11, p. 39. Auf der Südseite des Biokovo bei Makarska, zirka 800 m. Diese Art wurde meines Wissens bisher in Dalmatien nicht beobachtet. Sie unterscheidet sich von der bei uns im Süden vorkommenden und ihr zunächststehenden Art L. cerispus Vill. hauptsächlich durch die grauen, dieht mit feinen, kurzstieligen Sternhaaren bedeckten Blätter. II. Neue Standorte weisen auf: 1. Eryngium dalmaticum m. (= E. amethystinum X ereticum). Sehr selten unter den Stammeltern zwischen Spalato und Salona. 2. Laserpitium garganicum Ten. Auf der Südseite des Biokovogebirges bei Makarska. 29 3. Carduus ramosissimus Pant. Sehr häufig auf dem Biokovogebirge bei Makarska, 800 bis 1300 m ü. M. Phylogenetische Studien über die Gattung Monoclea. (Mit 1 Textabbildung.) Von Viktor Schiffner (Wien). Die Tatsache, daß die merkwürdige Gattung Monoclea zu den Ana- erogyneen (= Jungermaniaceae anacrogynae Leitgeb) gehört, wurde bis vor kurzem von niemand angezweifelt. Was ihre engere Verwandtschaft betrifft, so wurde sie zuerst von R. Spruce') in die Gruppe der Lep- totheceae gestellt, auch in meiner Bearbeitung der Hepaticae in den „Natürl. Pflfam.*, p. 55, steht sie in dieser von mir enger begrenzten Gruppe neben Symphyogyna, mit welcher sie unter den damals bekannten Gattungen sicher am meisten übereinstimmt ?). Vor mehreren Jahren wurde von D. H. Campbell’) die nahe Verwandschaft („close affinity*) von Monoclea mit den Marchantiaceen behauptet auf Grund einiger eigenen und vorzüglich gestützt auf die früheren Untersuchungen von Gottsche, Leitgeb und Ruge‘). Neuerdings wurde diese Frage ausführlich in der zitierten Schrift von D. S. Johnson (1904) behandelt, worin der Verfasser zu dem Schlusse kommt, daß Monoclea zu den Marchantiaceen gehört’). Für Botaniker, welche über eine solide Formenkenntnis der Leber- moose verfügen, bedarf diese sensationelle Behauptung keiner Wider- legung, da aber erfahrungsgemäß in weiteren Kreisen der Botaniker immer noch einzelnen mit recht modernem Apparat ausgeführten Zell- teillungsuntersuchungen u. dgl. und den daraus abgeleiteten Schlüssen mehr geglaubt wird als dem Urteil von Spezialisten, welche den ganzen Gegenstand vollkommen beherrschen, so schien es mir not- 1) Hepat. Amazonicae et Andinae, p. 525 (1355). 2) Duncan S. Johnson sagt in seiner hier später noch oft zu zitierenden Schrift: The Development and Relationship of Monoclea (Bot. Gazette, XXXVIII, 1904, p. 185—205, Tab. XVI, XVII), daß ich die g' Pflanze von Monoclea nicht berücksichtigt hätte und daher die Gattung als „elosely related to Pellia“ aufgefabßt habe. Ersteres muß ich zugeben, letzteres ist aber unrichtig, indem ich sie in eine ganz andere Gruppe (Leptotheceae) gestellt habe, und nicht zu den Codonioideae, wohin Pellia gehört. 3) D. H. Campbell, The systematie position of the Genus Monoclea (Bot. Gazette, XXV, 1898, p. 272—274). 4) Gottsche, Über das Genus Monoclea (Bot. Zeit., 1858, Nr. 38, 39, Tab. VII, VII). — Gottsche, Hepaticae Mexicanae, 1867, p. 356. — Leitgeb, Unters. üb. d. Leberm, III, 1877, VL, 1881. — Ruge, Beiträge zur Kenntnis der Vegeta- tionsorgane der Lebermoose (Flora, 1893, p. 279—312, Tab. IV). 5) Die Schrift von Johnson ist reich an sehr schönen und sorgfältigen ana- tomischen Untersuchungen über Monoclea. Ebenso findet man 1. c. p. 186 ff. eine Zu- sammenstellung aller früheren Forschungen über diese Gattung. Die Untersuchungen Johnsons beziehen sich nicht auf M. Forsteri, wie er angibt, sondern auf M. Gottschei. Ich besitze die Pflanze von dem von Johnson angeführten Stand- Be Jamaika und habe meine Untersuchungen zumeist an diesem Materiale ge- macht. 30 wendig, den Fall von Monoclea vom Standpunkte des Hepatikologen aus zu untersuchen. Diese Untersuchung hat meines Erachtens ein weit über die Grenzen der Hepatikologie hinausreichendes Interesse, weil der Fall Monoclea der Typus ist für eine sehr moderne Forschungsweise, welehe die wichtigsten Merkmale und Tatsachen unberücksichtigt läßt oder bagatel- lisiert zugunsten von anderen nebensächlichen Tatsachen zu dem Zwecke, um eine vorgefaßte Idee zu erhärten, was natürlich auf diese Weise stets gelingt. Ist die Idee überdies noch recht paradox oder sensationell, so ist eine solche Arbeit des Beifalles der weitesten Kreise (also der Nieht-Spezialisten auf dem betreffenden Gebiete) sicher. Die Anschauung, daß Monoclea zu den Marchantiaceen gehöre, wird auf folgende Punkte gestützt, die ich sofort jeden einzelnen kritisch auf ihre Stichhältiekeit untersuchen werde). I. Beschaffenheit der Frons und das Vorhandensein von zweierlei Rhizoiden, von denen die einen echte „Zäpfehenrhizoiden“ sein sollen, wie solche für die Marchantiales charakteristisch sind. II. Entwieklung und Struktur der Antheridien und Archegonien, hauptsächlich den aus sechs Zellreihen bestehenden Hals der letzteren. III. Die Beschaffenheit der Kapselwand. IV. Besonders die Entstehung und Struktur des 2 Receptaculums. 1. Beschaffenheit der Frons und der Rhizoiden. Es wird behauptet, daß die Frons von Monoclea in der Verzweigung, im Bau, Wachstum und Beschaffenheit der Scheitelzellen mit den Marehantiaceen übereinstimme?). Vergleicht man damit das, was Leitgeb (Unters. üb. d. Leberm., III, p. 62), also ein in diesen Dingen unbe- dingt verläßlicher Gewährsmann darüber sagt, so ist es das diametrale Gegenteil’): „Von der Vertreterin dieser Gattung, der M. Forsteri, wird gewöhnlich angegeben, daß sie in ihrem Habitus den Marchantiaceen folge. Es gilt dies aber eigentlich nur in bezug auf die Größenverhältnisse der Frons, die etwa der von Jegatella entsprechen. Eine nur einiger- . maßen genaue Betrachtung zeigt aber in bezug auf die Auszweigung einen bedeutenden Unterschied ..... Ich möchte das Wachstum lieber dem der Anthoceros-Arten, einiger Aneuren und vorzüglich dem der Pellien vergleichen, wo in bezug auf Anlage und Entwicklung der Seitensprosse ganz dieselben Verhältnisse obwalten. Daß Monoclea auch in der Textur des Laubes von den Marchantieen durchaus verschieden ist, indem sie weder an der Rückenseite Spaltöffnungen, noch au der Bauchseite Blätter 1) Meine Argumente stützen sich nicht nur auf Angaben in der Literatur, sondern hauptsächlich auf eigene Untersuchungen und Nachprüfungen der Verhältnisse an einem von mir selbst in Brasilien gesammelten vorzüglichen Alkoholmateriale von Monoclea Gottschei, auf reiches Material von M. Gottschei und M. Forsteri meines Herbars und auf lebendes (leider steriles) Material von M. Forsteri. Auch habe ich Vertreter von fünf Gattungen Marchantiaceen urd acht Gattungen der Anacrogyneen auf die hier in Frage kommenden Verhältnisse nachuntersucht. 2) „For it is found that the thallus of Monoclea is like that of the Maärchan- tiaceae in gross structure, in the mode of growth and branching, in the type of initial cell.“ (Johnson, 1. e., p. 198.) 3) Meine Untersuchungen an Spiritusmateriale von M. Gottschei und leben- dem Materiale von M. Forsteri stimmen vollkommen damit überein. 3] besitzt, wurde sehon von Gottsche hervorgehoben. Auch in dieser Be- - ziehung gleicht diese Pflanze mehr den Pellien* usw. Wenn man die Frons von Monoclea mit der irgendeiner Marehantiacee vergleichen will, so kann ausschließlich nur die Gattung Dumortiera mit ihrer weitgehenden Reduktion der Luftkammer- sehichte und der Ventralschuppen in Betracht kommen. Aber selbst gewisse Ahnliehkeiten im Habitus und im Bau zuzugeben, bleiben immer noch wichtige Momente, die dagegen sprechen, daraus eine phylogenetische Beziehung abzuleiten. Zunächst darf nicht verschwiegen werden, daß bei Monoclea Luftkammern und Ventralschuppen stets vollkommen fehlen, wie bei allen Anaerogyneen und niemals auch nur durch ein Rudiment angedeutet sind. Campbell hilft sich über diese wichtige Tatsache mit einer hübschen aber unrichtigen biologischen Theorie hinweg, daß nämlich das Fehlen dieser für die Marchantiaceen sonst charakteristischesten Organe bei Alonoclea auf den sehr feuchten Standort zurückzuführen sei, welchen diese Pflanze bewohnt, und daß auch Dumortiera an excessiv feuchten Standorten diese Organe ganz einbüßt. Man müßte dabei zunächst die Annahme machen, daß bei Monoclea die Fähigkeit auch nur Rudimente dieser Organe zu bilden absolut verloren gegangen ist (was bei Dumortiera nicht der Fall ist), denn bei M. Forsteri hat sich in der mehrjährigen Kultur im Wiener botanischen Garten unter ganz gewöhnlichen Kalthausverhältnissen nicht die mindeste Spur derartiger Rudimente gezeigt. Bezüglich Dumortiera habe ich schon einmal nachgewiesen '), daß die stärkere oder schwächere Entwicklung der Luftkammerrudimente weder direkt von der Feuchtigkeit noch vom Licht abhängt, sondern bei den einzelnen Formen der Gattung ein erbliches Merkmal ist. und ich kann dies durch meine neueren Erfahrungen nur bestätigen. Daß es übrigens von Dumortiera Formen gibt, bei denen die Luftkammerrudimente gauz unterdrückt sind, kann zugegeben werden; die Form welche ich in Brasilien (Staat Sao Paulo) an mehreren Orten (teilweise auch gemeinsam mit Monoclea Gottschei) sammelte, zeigt keine Spur von Luftkammerrudimenten und nur aus- nahmsweiße Rudimente von Ventralschuppen. Daß zwischen Monoclea und Dumortiera keine engere Ve:- wandtschaft bestehen kann, wird selbst von Campbell und Johnson zugegeben, denn Dumortiera ist ein höchst abgeleiteterTypus der Marchantiaceen und ihre nahe Verwandtschait mit dem vollkommensten Typus dieser Reihe, nit Marchantia, steht außer Zweifel, während Monoclea, falls sie in diese Reihe gehörte, eine der primitivsten Typen darstellen müßte, was aus ihrer Fruktifikation hervorgeht. Wir wären also zu der Hypothese g.drängt, daß eine Rückbildung der Lufikammern und Ventralsechuppen unabhängig voneinander an zwei ganz verschiedenen Punkten der Marchantieenreihe eingetreten sei, was ja nicht unmöglich ist, aber die ganze phylogenetische Anschauung Campbells und Johnsons durch eine neue, durch nichts bewiesene Hypothese kompliziert. Der Einwand, daß bei Monoclea das Fehlen der Lufikammerschichte (respektive eines Assimilationsgewebes) ein primitiver Zustand sei, während 1) Über Dumortierä in Hedw., XLIIL, p. 428 (1904). 32 es bei Dumortiera eine Rückbildungserscheinung ist, muß als ganz un- haltbar zurückgewiesen werden, weil niemand ernstlich behaupten wird, daß Monoclea eine noch primitivere Form sei, als die einfachsten Riecien, welche die unterste Stufe der Marchantiales zweifellos darstellen, bei denen ohne Ausnahme ein eigenes Assimilations- oder Luftkammer- gewebe bereits vorhanden ist. Der Vergleich mit Dumortiera beweist also absolut nichts für die Zugehörigkeit von Monoclea zu den Marchartiaceen. Dazu kommt noch als ein sehr schwerwiegendes Gegenargument, daß die Frons von Monoclea in der Verzweigung und im anatomischen Bau weitaus größere Übereinstimmung aufweist mit der gewisser Gat- tungen der Anacrogyneen, als mit der irgendeiner Marchantiee, Dumor- tiera nicht ausgenommen. Wer z. B. eine der tropischen Riesenformen von Riccardia (2. B. R. maxima Schffn.) oder die Gattung Makinoa untersucht hat, kann sich der fast vollkommenen Übereinstimmung in Größe, Habitus und Bau der Frons von Monoclea Gottschei unmöglich verschließen. Auch Leitgeb (Unters. III, p. 62) bat schon die viel größere Übereinstimmung von Monoclea mit gewissen Riecardien und mit Pellia ausdrücklich hervorgehoben, obwohl ihm zwei äußerst wichtige Punkte wegen seines mangelhaften Untersuchungsmateriales noch unbekannt waren. Es handelt sich um das Vorhandensein „eigentlicher Keulenhaare, wie sie bei allen übrigen frondosen Jungermannieen gefunden werden“ (Leitgeb) und von jenen gegliederten Trichomen auf der Ventralseite der Frons, welche für die Gattungen Moerckia, Calycularia, Makinoa') so charakteristisch sind und die von manchen Autoren als „Amphi- gastrien“ bezeichnet werden. Die schleimabsondernden Keulenhaare am Sproßscheitel wurden von Ruge’) und Johnson?) beschrieben und abgebildet; ich selbst habe sie an allen den vielen von mir untersuchten Sproßscheiteln von M. Forsteri und M. Gotischei zahlreich gefunden. Nach meinen Untersuchungen schwellen schließlich die keuligen Enden der Schleim- haare innerhalb der Schleimmasse, in der sie ganz eingebettet sind, bedeutend an, die Membran wird immer dünner und undeutlicher und schließlich löst sie sich in der Schleimmasse auf; die Basis des Schleim- haares ist resistenter und ist noch lange im Schleim sichtbar. Es scheint, daß jede beliebige Oberflächenzelle nächst dem Sproßscheitel zu einer solehen Keulenpapille auswachsen kann, woraus ihre dichte und regellose Anordnung hervorgeht. Durch dieses Verhalten unterscheiden sie sich ganz wesentlich von den „Primärpapillen“ der Ventralschuppen der Mar- chantieen, die fast stets alternierend zweizeilig entstehen und die Bil- dung einer Ventralschuppe einleiten, nicht aber in dem ausgeschiedenen Schleime gelöst werden. Die sogenannten „Amphigastrien“ habe ich selbst sicher gesehen. Es sind etwa fünfzellige oben etwas keulig angeschwollene Haare, welche den von mir für Makinoa (l. e.) abgebildeten sehr ähnlich sind und 1) Vgl: Schiffner, Einige Unters. über die Gattung Makinoa in Ost. bot. Zeitschr. 1901, Nr. 3, Taf. 1II, Fig. 1. 2) Ruge, l. c, p. 285, 290, Fig. 6, 7; Taf. IV, Fig. 3. 3) Johnson, l. ec, Tab. XVI, Fig. 4, 26; Tab. XVII, Fig. 27. 33 sich in der Nähe des Sproßscheitels von den hyalinen, einzelligen Schleimpapillen sofort auffallend durch die goldbraune Farbe und die Mehrzelligkeit abheben. Ich sah sie nur sehr selten und keineswegs an allen von mir untersuchten Scheiteln ; zweifellos gehen sie sehr bald zu- grunde, so daß man schon in der nächsten Nähe des Scheitels außerhalb der Schleimmasse nie mehr eine Spur von ihnen findet. Auch Campbell scheint diese „Amphigastrien“ gesehen zu haben, indem er (Bot. Gazette, 1898, I, p. 273) sagt.... „ventral scales, which are here represented only by papillate hairs of very brief duration. These, however, cor- respond in origin with the scales of the ordinary types, and simply remain undeveloped“. Diesem Schlußsatze ist entgegenzuhalten, daß bei weitgehendster Rückbildung der Ventralschuppen bei den Marchantieen niemals einzelne Haare resultieren, sondern lange, niedrige, schließlich auch hie und da unterbrochene strahlig verlaufende Leisten, wie man das deutlich bei Cyathodium und Dumortiera und bei den Wasserformen von Cono- cephalus und Marchantia beobachten kann. Das Vorhandensein von Schleimpapillen und sogenannte „Amphi- gastrien“ sind Merkmale, die keiner einzigen Marchantiee zu- kommen!) und dies ist ein hochwichtiges Argument für die Zugehörigkeit von Monoclea zu den Anacrogyneen. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht "y Oktober und November 1912. Beck G. v. Uber die Futterschuppen der Blüten von Vanilla planifolia Andr. (Vortrag.) (Lotos, Prag, Bd. 60, 1912, Nr. 7, S. 196—197.) 8°. Benedikt M. Biomechanik und Biogenesis. Zweite ergänzte Ausgabe des Buches: „Das biomechanische (neo-vitalistische) Denken in der Medizin und in der Biologie.“ Jena (G. Fischer), 1912. 8°. 88 8. — M. 2.—. Bresadola J. Polyporaceae Javanicae. (Annales Myeologiei, 10. Jahrg.. 1912, Nr. 5, S. 492—508.) 8°. Neue Arten und Varietäten: Polyporus melaleucus Bres., P. griseus Bres., P. hypoxanthus Bres., P. subprimatus Bres., Fomes melanodermus Pat. var. tomentosa Bres., F. aulaxıinus Bres., F.velutinus Bres., F. testaceo-fuscus Bres., F. Höhmelii. Bres., Ganoderma triviale Bres, @. umbrinum Bres., @. Höhne- lianum Bres., Polystictus fumigatus Bres., Trametes tuberculata Bres., T. similis Bres., T. parvula Bres., Gloeoporus croceo-pallens Bres., Hexagonia durissima . Berk. var. rhodomela Bres., Daedalea Höhnelii Bres. Burgerstein A. Anatomische Untersuchungen argentinischer Hölzer des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien. (Annalen d. k. k. Naturhist. Hofmus., XXVI. Band.) Wien, 1912. gr. 8°. 36 S. 1) Die „Primärpapillen“ oder „Spitzenpapillen“ der Ventralschuppen (vgl. Leitgeb, Unters., VI, p. 18), können damit nicht homologisiert werden. 2) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oderwenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. Österr. bofan. Zeitschrift. Heft 1. 1913. 3 >4 Burgerstein A. Botanische Bestimmung grönländischer Holzskulpturen des Naturhistorischen Hofmuseums. (Annalen des k. k. Naturhist. Hofmuseums, Wien, XXVI. Bd., 1912, S. 243—247.) gr. 8°. — — Materielle Untersuchung der von den Chinesen vor der Erfindung des Papiers als Beschreibstoff benützten Holztäfelchen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, philos.-histor. Klasse, 170. Band, 8. Abhandlung.) Wien, 1912. 8°. 6 S. Eisler M. u. Portheim L. v. Über ein Hämagglutinin in Euphorbien. - (Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrank- heiten. 1. Abteilung, Originale. 66. Bd.. 1912, S. 309—316.) 8°. Die Untersuchungen haben ergeben, daß in dem austretenden Milchsafte häufig Haemagglutinine nachweisbar sind, die nicht nur im Samen enthalten sein müssen, sondern auch in den vegetativen Teilen vorkommen können. Dabei können sie in Fällen, in denen sie im Samen nachweisbar sind, in den vegetativen Teilen fehlen und umgekehrt. Die Befunde der Verff. sprechen dafür, daß diese Haem- agglutinine Reservestoffe oder Begleitsubstanzen solcher sind. Ww Engensteiner S. ÖOrchidaceenstudien zur Innsbrucker Flora. (Allg. botan. Zeitschrift, XVIII. Jahrg., 1912, Nr. 7—9, S. 109—111.) 8°. Enthält auch Beschreibungen neuer Formen und Varietäten. Faltis F. Alkaloide der Pareirawurzel. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXXI. Bd., Abt. IIb, Mai 1912, 8. 525—549.) 8°. Grafe V. Einführung in die Biochemie für Naturhistoriker und Medi- ziner. Leipzig u. Wien (F. Deuticke), 1913. 8°. 472 S., 41 Textabb. Bei der großen — leider noch immer viel zu wenig gewürdigten — Bedeu- tung, die die Chemie für jeden Biologen besitzt, ist das Erscheinen dieses kurzen Handbuches der Biochemie, das speziell den Bedürfnissen des Naturhistorikers und des Mediziners angepaßt ist, sehr zu begrüßen, um so mehr, als die größeren, diese Disziplin betreffenden Handbücher nicht jedem leicht zugänglich und verständlich sind. Ohne zu dem Inhalte von dem Standpunkte des Chemikers Stellung nehmen zu wollen — dazu fühlt sich der Ref. nicht kompetent — sei die zweckmäßige Auswahl, die dem Bedürfnisse der Biologen Rechnung tragende Anordnung des Stoffes hervorgehoben. W. — — Untersuchungen über die Herkunft des Kaffeeols. (Sitzungber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kıi., CXXI. Bd., Abt. 1, Juli 1912, S. 633—655.) 8°. Grafe V. und Vouk V. Untersuchungen über den Inulinstoffwechsel bei Cichorium Intybus L. (Cichorie). I. (Biochemische Zeitschrift, 43. Band, 1912, 5. u. 6. Heft, S. 424—433.) 8°. ’ Feststellung der Beziehungen des Inulin zum Reservefett, nämlich Ent- stehung des Inulin aus Fett beim Keimungsprozeß. Entstehung des Inulin als höchst-- wahrscheinlich unmittelbares Produkt der Kohlensäureassimilation. Nachweis des Auftretens des Inulin im Samen. W. Handel- Mazzetti H. Frh. v. Mesopotamien. (G. Karsten u. H. Scehenck, Vegetationsbilder, 10. Reihe, Heft 5 u. 6, Tafel 25—36.) Jena (G. Fischer), 1912. 4°. — M. 5.—. Die Bilder sind ein Teilergebnis der Expedition des Verf. nach Mesopotamien und Kurdistan im Jahre 1910. Sie sind von besonderem Interesse, da sie einem Gebiete entstammen, aus dem bisher nur ganz vereinzelte Vegetationsbilder kamen. Hervorgehoben sei auch die sehr gründliche, pflanzengeographisch wertvolle Ab- fassung des begleitenden Textes. W. Himmelbaur W. Die Fusarium-Blattrollkrankheit der Kartoffel. (Österr.- ungar. Zeitschrift für Zuekerindustrie und Landwirtschaft, XLI. Jahrg. 1912, Heft 5 u. 6.) 8°. 65 S., 25 Textfig. 35 Verf. berichtet im Zusammenhange über die Geschichte der in den letzten Jahren viel erörterten „Blattrollkrankheit“ der Kartoffel und über eigene Unter- suchungen. Nach diesen teilt er die Auffassung derer, welche die Krankheit auf die direkte Einwirkung von Fusarium oder auf Folgeerscheiuungen dieser Ein- wirkung zurückführen. Er weist ferner auf Fälle hin, in denen ein der Blattroll- krankheit ähnliches Krankheitsbild erzeugt wird, die aber auf andere Ursachen zurückzuführen sind. W. Höhnel F. v. Fragmente zur Mykologie. XIV. Mitteilung, Nr. 719—792. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXXI. Bd., Abt. I, Juni 1912, S. 339—424.) 8°. 2 Tafeln, 7 Text- figuren. Hruby J. Der Monte Össero auf Lussin. (Allg. botan. Zeitschrift, XVIll. Jahrg., 1912, Nr. 7—9, S. 89—98, Nr. 10, S. 125—129.) 8°, JanchenE. Zur Benennung der europäischen Farne. (Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, X. Jahrg., 1912, Nr. 10, S. 113—114.) 8°, Keißler K.v. Zur Kenntnis der Pilzflora Krains. (Beihefte zum Botan. Zentralblatt, Band XXIX, 2 Abteilung, Heft 3, S. 395440.) 8°. Neu beschrieben werden: Melanopsamma pomiformis Sace. var, monosticha, Hendersonia Vossii, Gloeosporium Helicis Oudem. var. biguttulata, Pistillaria uliginosa Crouan f. albo-lutea Keißl. Außerdem werden einige systematische Um- stellungen vorgenommen und neue Namenskombinationen gebildet. Kossowiez A. Die Zersetzung der Handelsdünger tierischer Herkunft durch Bakterien. (S.-A. aus Monatshefte für Landwirtschaft, 1912.) 8°. 14 8. — — Die Zersetzung von Harnstoff, Harnsäure und Glykokoll durch Schimmelpilze, 2. Mitteilung. (Zeitschrift für Gärungsphysiologie, 2. Bd., 1. Heft, S. 51—55.) 8°. — — Nitritassimilation durch Schimmelpilze. 1. Mitteilung. (Ebenda, 2. Bd., 1. Heft, S. 55—58.) 8°. Kossowiez A. und Gröller L.v. Rhodanverbindungen (Schwefeleyan- verbindungen) als Kohlenstof-, Stickstoff- und Schwefelquelle für Schimmelpilze, Sproßpilze (Hefen) und Bakterien. 1. Mitteilung. (Zeit- schrift für Gärungsphysiologie, 2. Bd., 1. Heft, S. 59—65.) &°. Kossowiez A. und Loew W. Vorläufige Mitteilung über das Ver- halten von Hefen und Schimmelpilzen zu Natriumthiosulfat. (Zeit- schrift für Gärungsphysiologie, 2. Bd., 1. Heft, S. 78.) 8°. Kronfeld E. M. Geschichte der Gartennelke. (Forts.) (Österr. Garten- Zeitung, VII. Jahrg., 1912, 11. Heft, S. 405—415, Fig. 67.) 8°. Libaldt E. Über das Chlorophylikorn. (Vortrag.) (Lotos, Prag, Bd. 60, 1912, Nr. 7, S. 193—194.) 8°. Linsbauer L. Die biolog. Methode der Samenanzucht bei tropischen Orchideen. (S.-A. aus „Allgem. Gärtnerzeitung“, Wien, 1912, Nr. 4 ff.) 8°. 19 S., 6 Textabb. — — Pflanzenleben und Pfianzenkrankheiten in ihren Wechselbeziehungen. (S.-A. aus „Der Obstzüchter“, 1912, Nr. 10.) 8°. 4 S. — — Über den Gummifluß bei Steinobstbäumen. (S.-A. aus den Ver- bandlungen der 2. Tagung der österr. Obstbau- und Pomologen- Gesellseh.) 1911. 8°. 15 S. — — Tätigkeitsbericht des botanischen Versuchslaboratoriums und des Laboratoriums für Pflanzenkrankheiten über das Jahr 1911—1912. (Sonderabdruck.) 8°. 25 S., 5 Textabb. 3*+ 36 Mitlacher W. Die offizinellen Pflanzen und Drogen. Eine systematische Übersicht über die in sämtlichen Staaten Europas sowie in Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika offizinellen Pflanzen und Drogen mit kurzen erläuternden Bemerkungen. Wien (Fromme). 8°. 136 S. Der Inhalt ergibt sich aus dem Titel. Besonders sei hervorgehoben, dab auch in botanischer Hinsicht das Buch — im erfreulichen Gegensatze zu vielen ähnlichen Werken — durchaus korrekt und dem derzeitigen Stande unseres Wissens entsprechend durchgearbeitet ist. W. Molisch H. Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung. XVI. Über das Treiben von Pflanzen mittels Radium. (Sitzungsber. d. kaiserl. . Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXXI. Bd., Abt. I, März 1912, S. 121—139.) 8°. 2 Tafeln. Vergl. diese Zeitschrift, Jahrg. 1912, Nr. 4, S. 149. Morton F. Die Bedeutung der Ameisen für die Verbreitung der Pflanzen - samen. (Mitteil. d. Naturw. Vereins a. d. Univ. Wien, X. Jahrg., 1912, Nr. 7, S. 77—85, Nr. 8, S. 89—100, Nr. 9, S. 101—112.) 8°. 1 Tafel. Ein sehr klar geschriebenes und übersichtliches Sammelreferat über unsere derzeitigen Kenntnisse von der Erscheinuug der Myrmekochorie mit besonderer Rücksicht auf Mitteleuropa. Die Hauptquelle bildete Senanders grundlegende, leider den meisten schwer zugängliche Arbeit „Versuch einer Monographie der europäischen Myrmekochoren“. Daneben ist die stark zerstreute neuere Literatur berücksichtigt und eine Anzahl eigener Beobachtungen des Verf. verwertet. Die Abhandlung ist darauf berechnet, auch weitere Kreise von Botanikern und nament- lich Naturgeschichtslehrer auf die interessante Samenverbreitung durch Ameisen aufmerksam zu machen und zu weiteren einschlägigen Beobachtungen nz Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons St. Gallen. XXV. (Allg. botan. Zeitschrift, XVIII. Jahrg., 1912, Nr. 7—9, S. 103—108, Nr. 10, S. 132—134, Nr. 11, S. 141 bis 143.) 8°. Enthält _auch die Beschreibungen einiger neuer Varietäten und Formen. Nestler A. Über eine Verfälschung eines spanischen Safrans. (Archiv für Chemie und Mikroskopie, 1912, Heft 5.) 8°. 7 S., 1 Tafel. NothmannH. Zur Theorie der Narkose. (Vortrag.) (Lotos, Prag, Bd. 60, 1912,,,NT, 77, 8..195.)18.. Nothmann-Zuckerkandl H. Die Wirkung der Narkotica auf die Plasmaströmung. (Biochemische Zeitschr., 45. Bd., 1912, 5. u. 6. Heft, Ss. 412—451.) 8°. Petrak F. Der Formenkreis des Cirsium eriophorum (L.) Seop. in Europa. (Bibliotheca botanica, Heft 78.) Stuttgart (E. Schweizerbart), 1912. 4°. 92 Seiten, 35 Textfig., 7 Tafeln. Verf. unterscheidet innerhalb des im Titel genannten Formenkreises folgende Arten und Unterarten: 1. Cirsium eriophorum (L.) Scop. mit den subspecies vul- gare Naeg., Richterianum (Gill.) Petr. (Südwest-Frankreich), Velenovskyi (Vand.) Petr. (Bosn., Herzeg., Monten.), dinaricum (Vand.) Petr. (Hercegovina), britannicum Petr. (England), spathulatum (Mor.) Petr. (Norditalien, Südschweiz, Südtirol), de- cussatum (Janka) Petr. (Ungarn, Bukowina, Galizien, Rußland); 2. ©. Costae (Senn. et Pau) Petr. (Spanien); 3. €. Morisianum Rchb. fil. (Italien); 4. C. Giraudiasii Senn. et Pau (Spanien); 5. ©. Heldreichii Hal. (Griechenland); 6. ©. Lobelii Ten. (Italien); 7. C. vallis demonis Loj. (Sizilien); 8. ©. morinaefolium Boiss. et Heldr. (Kreta); 9. ©. Vandasii Petr. (Albanien, Griechenland); 10. ©. odontolepis Boiss. (Spanien, Südwest-Frankreich); 11. C. albidum Vel. mit der Subspecies polychro- mum (Gandog.) Petr. (Bulgarien, Rumänien); 12. ©. Grecescwi Rouy (Ungarn, Serbien, Rumänien); 13. C. ligulare Boiss. mit den Subspeeies montenegrinum (Beck et Szyszyl.) Petr. und armatum (Vel.) Petr. (Balkanländer). Bastarde: ©. Gerhardtü Schultz Bip. = (. lanceolatum X eriophorum; Ü. Martini Lamb. = (. acaule X ’ BY eriophorum (Frankreich); ©. Degenii Petr. = ? U. Grecescui X furiens (Ungarn); ©. Rohlenae Petr. —? C. ligulare subsp. montenegrinum X Boujartii (Montenegro). Rechinger K. Eine Hybride der Gattung Stachytarpheta. (8.-A. aus Fedde, Repertorium, XI, 1912, S. 189.) 8°. Behandelt Stachytarpheta T’rimeni Rechinger (St, indica Vahl X St. muta- bilis Vahl). — — Plantae novae Papuanae. (Ebenda, S. 179—187.) 8°. Ficus longipedunculata Rech., Ficus Kietana Rech., Ficus Bukaensis Rech., Ficus indigofera Rech., Ficus Salomonensis Rech., Ficus Bougainmwillei Rech., Ficus Krausseana Rech., Maoutia Salomonensis Rech., Elatostema calo- phyllum Rech., Elatostema (Pellionia) Krietanum Rech., Laportea Salomonensis Rech., Syzigium Kietanum Rech., Jambosa rubella Rech, Jambosa micrantha Rech., Barringtonia Salomonensis Rech., Alsodeia Salomonensis Rech., Canarium Shortlandicum Rech., Sterculia multinervia Rech., Faradaya Hahlii Rech., Cyrtandra fulvo-villosa Rech, Linociera Hahlüi Rech., Saprosma Kraussii Rech., Hydnophytum Hahlii Rech., Hydnophytum robustum Rech., Uruparia (Ouruparia) Salomonensis Rech. “ Rechinger K. und L. Über die Bauerngärten der Umgebung von Aussee in Steiermark. (Mitteil. d. Sektion für Naturkunde d. Österr. Touristen- Klub, XXIV. Jahrg., 1912, Nr. 10, S. 65—69.) 4°. Rudolph K. Das Ohondriosom der Pflanzenzelle. (Vortrag.) (Lotos, Prag, Bd. 60, 1912, Nr. 7, S. 197—199.) 8°. Sbornik Klubu Prirodovedeck&ho. V. Praze, 1911. (Jahrbuch des böhmi- schen naturwissenschaftlichen Klubs in Prag. 1911.) Jahrg. 2. Prag, 1912. kl. 8°. 168 S., illustr. Inhalt an botanischen Arbeiten: E. Bayer, Beiträge zur Kenntnis der böhmi- schen Pflanzengallen. K. Domin, Die denkwürdige Palme der Seychellen (Lodoice« eallipyge Comm.). J. S. Prochäzka, Die Psaronien. Schiller J. Botanische Beobachtungen. (Permanente internationale Kom- mission für die Erforschung der Adria. Berichte über die Termin- fahrten, österreichischer Teil, Nr. 4 und Nr. 5, Beobachtungen auf den Terminfahrten S. M.S. Najade im Jahre 1911. August— September 1911 und November— Dezember 1911.) 4°. 6 S. Wettstein R. v. Die Biologie in ihrer Bedeutung für die Kultur der Gegenwart. (S.-A. a. d. Verhandl. deutscher Naturforscher und Arzte, 1312.).8°. 10 S. Gleichlautend erschienen auch in: Monatshefte f. d. Naturwissenschaftlichen Unterricht aller Schulgattungen, V. Bd., 1912, 10. Heft, S. 433—440, 8°. Wiesner J. v. Studien über die Richtung heliotropischer und photo- metrischer Organe im Vergleiche zur Einfallsrichtung des wirksamen Liehtes. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., CXXI. Bd., Abt. I, Juni 1912, S. 299—324.) 8°. 3 Textfig. Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas* editae a Museo Palatino Vindobonensi. Centuria XX. (Annalen des k. k. Natur- hist. Hofmuseums Wien, XXVI. Bd., 1912, S. 155—242.) gr. 8°. Neue Arten: Ganoderma (Amauroderma) Sikorae Bres., Trrametes avel- lanea Bres. Baur E. Neuere Aufgaben und Ziele der experimentellen Vererbungs- forschung. [Verh. d. zool.-bot. Gesellschaft Wien, Bd. LXII, 1912, Heft 5 u. 6, S. (161)—(177).] 8°. Beauverd G. Contribution ä l’ötude des Composees. Suite VI. Nou- veaux Leontopodium et Raoulia. (Bull. Soc. bot. Geneve, 2me ser., vol. IV, 1912, or. 1 et 2, pag. 12—55.) 8°. 14 fig. 38 Neue Arten: Leontopodium Wilsonii Beauverd (China), L. Bonatii Beau- verd (Yunnan), L. arbuscula Beauverd (Yunnan), L. hastatum Beauverd (China); Raoulia Cheesemanii Beauverd (Südinsel Neuseelands). Neue Bastarde: Leonto- podium Janiesonii Beauverd = L. alpinum var. campestre X monocephalum, L. chamaejasme Beauverd = L. alpinum var. subalpinum X L. Jacotianum, L. Thomsonianum Beauverd = L. himalayanum X L. Jacotianum, L. dubium Beauverd —= L. Jacotianum X monocephalum, sämtlich aus dem Himalaya. In beiden Gattungen werden neue Gruppierungen der Arten vorgenommen und dementsprechend neue Sektionen und Subsektionen aufgestellt. 3: Dendy A. Outlines of Evolutionary Biology. London (Constable and Company), 1912, 454 S., 188 Textabb. — Mk. 15°—. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. 37. Jahrg. (1909), 2. Abt., 5. Heft (8. 801—1120),; 38. Jahrg. (1910), 1. Abt.. 5. Heft ($. 961 bis 1120); 39. Jahrg. (1911), 1. Abt., 1. Heft (S. 1—160). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. — Mk. 19:50, 9-75. 975. Inhalt: 37. Jahrg., 2. Abt., 5. Heft: W. Herter, Schizomycetes 1908—1909 (Schluß); J. Buder, Morphologie der Zelle 1909; C. Brick, Pteridophyten 1909; C. Brunner u. A. Voigt, Technische und Kolonialbotanik 1909. — 38, Jahrg., 1. Abt., 5. Heft: A. Weisse, Physikalische Physiologie 1910 (Schluß); P. Sorauer, Pflanzenkrankheiten. — 39. Jahrg., 1. Abt., 1. Heft: A. Zahlbruckner, Flechten 1911; P. Sydow, Moose; P. Sydow, Pilze (ohne Schizomyceten u. Flechten). Goebel K. Archegoniatenstudien, XIV. Loxsoma und das System der Farne. (Flora, N. F., 5. Bd., 1. Heft, S. 33—52.) 8°. 11 Textabb. Nach den Untersuchungen des Verf. ist L. eine „der von deu Öyatheaceen ausstrahlenden, zu den Polypodiaceen überleitenden Formen“. Anschließend legt der Verf. seine Anschauungen über das System der Farne überhaupt dar. Er be- trachtet die eusporangiaten als die primitiveren und teilt die leptosporangiaten nach dem Öffnungsmodus der Sporangien in a) sporangiis longieidis (die Sporangien öffnen sich mit einem Längsspalt; hieher Osmundaceue, Schizacaceae, Gleichenia- ceae) und b) sporangiis brevicidis (schief oder transversal zur Längsachse gestellter Spalt; hieher Cyatheaceae, Hymenophyllaceae, Polypodiacene). W. — — Archegoniatenstudien. XV. Die Homologie der Antheridien und Archegonienhüllen bei den Lebermoosen. (Flora, N. F.. 5. Bd., 1. Heft, S. 53—70.) 8°. 15 Textabb. Einleitend wird eine neue Fossombronia (F. Lützelburgiana, Brasilien) beschrieben, deren Elateren stark rückgebildet sind. Untersucht wird, inwieweit die Hüllen der Archegonien denen der Antheridien homolog sind. Die Stellung der Antheridien stimmt mit der der Archegonien überein. Den Hüllen der Antheridien sind die Perianthien der Archegonien homolog. Dagegen finden die Perichaetien kein Analogon bei den Antheridienständen; ihr Auftreten ist auf thallose Formen beschränkt. f — — Morphologische und biologische Bemerkungen. 21. Scheinwirtel. (Flora, N. F., 5. Bd., 1. Heft, S. 71—87). 8°. 8 Abb. Ergebnisse: Scheinwirtel können entstehen: 1. durch tiefe Teilung dekussiert stehender Blätter, 2. durch blattähnliche Ausbildung der Nebenblätter, 3. durch Zusammenrücken von a) zweizähligen Wirteln, respektive Gliedern solcher, b) spi- ralig gestellter Blätter. — Speziell untersucht wird die Blattstellung der „vertieil- laten“ Peperomien, von Polygonatum verticillatum und die einiger anderer Mono- - kotylen (Gasteria, Aloe). ü Greil A. Rıehtiinien des Entwieklungs- und Vererbungsproblems. Grund- züge der allgemeinen Morphobiologie und Entwicklungsdynamik. Zweiter Teil: Anpassung und Variabilität, Ererbung und Erwerbung, Geschlechts- bestimmung, Entwicklungs- und Vererbungstheorien. Jena (G. Fischer), 1912. 8°. 364 Ss. — M. 10.—. Hallier H. L’origine et le syst&me phyletique des Angiospermes, expos&s a l’aide de leur arbre genealogique. (Archives Nöerlandaises des seiences exactes et naturelles, Serie IIIB, Tome I, pag. 146—234.) 1912. 8°. 39 Bekanntlich arbeitet der Verf. seit einer Reihe von Jahren an einem Ausbau des natürlichen (phyletischen) Systems der Angiospermen. Bei aller Anerkennung des ernsten Programmes und der großen Kenntnisse des Verf. ist nicht zu leugnen, daß die häufig wenig vertiefte Begründung der Anschauungen und die vielfach vorschnelle Verwertung derselben in Kreisen der Systematiker mit Recht viel Befremden und Ablehnung gefunden hat. Dieselben Fehler haften auch dieser neuesten Arbeit an, in der der Verf. wieder einen geänderten Entwurf seines Systemes gibt. Die Grundauffassung (Ableitung der Angiospermen vom Typus der Kanales) ist beibehalten. W. Heribert-Nilsson N. Die Variabilität der Oenothera Lamarckiana und das Problem der Mutation. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. VIII, Heft 1u.2, S. 89—231, Tafel 3—5.) 8°. Keil F. Beiträge zur Physiologie der farblosen Schwefelbakterien. (Beitr. z. Biologie d. Pflanzen. XI. Bd., 2. Heft, S. 335 —372.) 8°. Wichtige Ergebnisse: Die Schwefelbakterien (untersucht wurden Beggiatoa und 7hiothrix) können in Flüssigkeiten gedeihen, welche frei sind von organischen Substanzen; doch können sie organische Stoffe in nicht zu hohen Konzentrationen ohne Schädigung ertragen. Sie verwenden Ammoniumsalze als Stickstoffquelle. Als Kohlenstoffquelle komnıt allein Kohlensäure in Betracht. Y Klebs G. Über Flagellaten- und Algenähnliche Peridineen. (Verh. d. naturw.-med. Ver. Heidelberg, N. F., XI. Bd., 4. Heft, S. 369—451.) 8°, 1 Taf., 15 Textabb. Inhalt: I. Flagellatenähnliche Peridineen (Haplodinium antjoliense Kl., Java). — II. Algenähnliche Peridineen. A. Peridineenartige, unbewegliche Zellen mit Furchenstruktur (1. Cystodinium bataviense Kl., 2. OystodiniumsSteinii Kl., 3. Über gehörnte Cysten bei Peridineen des Süßwassers, 4. Cystenbildung bei marinen Peridineen, 5. Cystenbildung bei @ymnodinium u. Glenodinium, 6. Hypnodinium sphaericum Kl.). B. Peridineenartige, unbewegliche Zellen ohne Furchenstruktur (1. Pyrocystis Murr., 2. Phytodinium Kl., 3. Tetradinium Kl., 4. Stylodinium Kl., 5. Gloeodinium Kl... — III. Der Bau des Zellkernes bei einigen Süßwasser- Peridineen. — IV. Die Beziehungen zwischen Peridineen und anderen Gruppen niederer Organismen. — V. Systematische Übersicht der neu beschriebenen Ser dineen. Koelseh A. Würger im Pflanzenreich. Stuttgart (Kosmos, Franckh). kl. 8°. 101 S., zablr. Abb. — Mk. 1. Komarov V. L. Voyage en Kamtschatka (Expedition a Kamtschatka, organisee par Th. P. Riapouchinsky). (Section de Botanique, Moskau.) 344 S. Kränzlin F. Oannaceae. (A. Engler, Das Pflanzenreich, 56. Heft, IV. 47.) Leipzig (W. Engelmann), 1912. 8°. 77 S., 16 Textabb. — Mk. 4. Kronacher C. Grundzüge der Züchtungsbiologie. Fortpflanzung, Ver- erbung, Anpassung und Züchtung unter besonderer Berücksichtigung der Vererbungslehre nach dem derzeitigen Stande der Forschung. Eine Einführung für Studierende der Landwirtschaft und Veterinär- medizin und für Züchter. Berlin (P. Parey), 1912. 8°. 323 S., 95 Textabb., 9 farb. Tafeln. — Mk. 13. Krösche E. Zum Formenkreis von Veronica Anagallis L. und Ver. aquatica Bernhardi (Allg. botan. Zeitschrift, XVIII. Jahrg., 1912, Nr. 7—9, $S. 81-88, Nr. 10, S. 129—132.) 8°. Kunze 0. Kleine Laubholzkunde. Ein Handbuch für den gärtnerischen Unterricht. 2. neubearb. Aufl. Stuttgart (Ferd. Enke), 1912. 16°. 163 S. — Mk. 3:40. Das Buch will ein kurzgefaßtes Handbuch für den gärtnerischen Unterricht sein und eingehende Werke desselben Gegenstandes, deren Anschaffung in der Regel für den Schüler zu kostspielig ist, ersetzen. Der Stoff ist nach Ordnungen, Familien, 40 Gattungen und Arten des natürlichen Systems geordnet. Kurze Charakteristiken der Familien, Gattungen und Arten mit Angabe von Heimat, Verbreitung, Blüte - zeit etc. helfen den Zweck des handlichen Buches erreichen. J. Stadlmann. Lignier ©. et Tison A. Les Gnetales leurs fleurs et leur position syste- matiques (Ann. d. se. nat. Bot., IX. ser., p. 55—185). 8°. 40 Abb. Eine auf Grund ausführlicher Literatur-Studien und eigener Untersuchungen ausgeführte Darstellung der Morphologie und systematischen Stellung der @netales, speziell von Welwitschia. In systematischer Hinsicht betonen die Verff. nach reif- licher Diskussion aller Momente die nahen Beziehungen von Welwitschia zu den Angiospermen, und zwar zu den Monochlamydeen. W. Mirande M. Sur un nouveau groupe naturel de plantes a acide eyan- hydrique, les Calycanthaceae. (Compt. rend. hebd. des seances de l’Acad. de sc., tome 155, nr. 17.) Die Gattungen Calycanthus und Chimonanthus enthalten „acide eyanhydrique*“. Moesz G. Teratologie der Pilze. (Botanikai Közlemönyek, XI. kötet, 1912, 3.—4. füzet, pag. 105—115 und [23]—[32].) 8°. 8 Abb. Muschler R. A Manual Flora of Egypt. 2 Bde. Berlin (Friedlaender u. Sohn), 1912. 8°. 13128. — Mk. 40. Nach einer Flora von Agypten war schon lange ein stark gefühltes Be- dürfnis vorhanden. Demselben entspricht das vorliegende, mit großer Gründlichkeit gearbeitete Buch in vorzüglicher Weise. Sehr zu begrüßen ist es, daß sich der Verf. bei Ausarbeitung desselben der werktätigen Unterstützung der beiden besten Kenner der Flora Ägyptens zu erfreuen hatte, der Herren Ascherson und Schwein- furth, die auch die Einleitung schrieben. Von den einzelnen Arten ist Synonymie, Diagnose, Verbreitung und Aufzählung der einheimischen Namen gegeben. Gesamt- zahl der Arten 1503, darunter nur 3 (!) Pteridophyten. Sehr wertvoll sind die Appendices, welche die Geschichte der botanischen Erforschung, Schilderung der pflanzengeographischen und geologischen Verhältnisse, eine tabellarische Übersicht der Verbreitung der Arten, eine Aufzählung der wichtigsten Kultur- und Garten- pflanzen, ein alphabetisches Verzeichnis der arabischen Namen etc. bringen. W. Noack K. Beiträge zur Biologie der thermophilen Organismen. (Jahrb. f. wissensch. Bot., LI. Bd., 5. Heft, S. 593—648.) 8°. Verf. untersuchte eine Reihe von thermophilen Organismen (Mucor pusillus, Thermoascus aurantiacus, Anixia spadicea, Thermoideum sulfureum, Thermo- myces lanuginosus, Actinomyces thermophilus, Bacillus calfactor) in bezug auf die Resistenzfähigkeit gegen subminimale Temperaturen. Als allgemeines Ergebnis ist hervorzuheben, daß alle thermophilen Pilze im Ruhezustand (Sporen verschie dener Art) befähigt sind, lange Zeit subminimale Temperaturen zu ertragen, dab auch die vegetativen Stadien Widerstandsfähigkeit gegen solche Temperaturen, aller- dings in sehr verschiedenem Mafe zeigen. Die Abhandlung schließt mit einer Besprechung des Vorkommens der Thermophilen in der Natur. W. North American Flora. Volume 17, Part 2. New York (The New York Botanical Garden), 1912. gr. 8°. 196 pag. Inhalt: George Valentine Nash, Poaceae (pars). Pax F. Ewuphorbiaceae- Acalypheae-Chrozophorinae. (A. Engler. Das Pflanzenreich, 57. Heft, IV. 147. VI.) Leipzig (W. Engelmann), 1912. 8°. 136 S., 25 Textabb. — Mk. 720. Rawitscher F. Beiträge zur Kenntnis der Ustilagineen. (Zeitschr. f. Bot., IV., 2. Heft, S. 673—706.) 8°. 1 Taf. und 20 Textfig. Die von Dangeard und Lutman mitgeteilten Beobachtungen, nach denen bei der Sporenbildung eine Verschmelzung von je zwei Kernen eintritt, wird be- stätigt. Bei Ustilago Carbo sind die am Promycel auftretenden Schnallenbildungen und die Sporidien-Kopulationen mit Kernübertritten verbunden, welche zu zwei- kernigen Mycelien führen. Erst bei der Bildung der Brandsporen tritt Kernfusion ein, so daß die Brandsporen einkernig sind. Bei Ustilago Maydis sind die Spo- ridien und die Zellen des Myceliums einkernig; erst vor der Sporenbildung ent- stehen durch Auflösung der Querwand zwischen zwei Nachbarzellen zweikernige Zellen; die Verschmelzung der Kerne einer Zelle führt zur Sporenbildung. 41 Rieken A. Die Blätterpilze (Agaricaceae) Deutschlands und der an- grenzenden Länder, besonders Österreichs und der Schweiz. Lieferung VI/VIII (S. 193—256, Tafel 49—64). Leipzig (Th. O. Weigel), 1912. — Mk. 6. Rikli M. und Schröter ©. Vom Mittelmeer zum Nordrand der Sahara. Eine botanische Frühlingsfahrt nach Algerien. Zürich (Füssli). 8°. 178 S., 25 Taf. Die Anregung zu diesem Buche gab eine Reise, die die Verf. im Frühjahr 1910 in das im Titel erwähnte Gebiet unternahmen. Das Buch gibt eine prächtige pflanzengeographische und oekologische Beschreibung der Gebiete, die durch zahl- reiche vorzügliche Abbildungen illustriert wird. Anschließend finden wir kurze Abhandlungen über technisch verwendbare Farbstoffe des Gebietes von C. Hart- wich, über parasitische Pilze Algeriens von O. Schneider-ÖOrelli, über algerische Zooceeidien von M. Schneider-ÖOrelli, endlich über ethnographische Reise- erinnerungen von L. Rütimeyer. Ww Rosenvinge Il. K. und Warming E. The Botany of Iceland. Part I. Copenhagen (J. Frimodt), London (J. Wheldon and Comp.), 1912. 8°. 186 S. Inhalt: H. Jönsson, The Marine Algae. Schiemann E. Mutationen bei Aspergillus niger. (Zeitschr. f. induk- tive Abstamm.- und Vererb.-Lehre, VIII. Bd., Heft 1 u. 2.) 8°. 2 Taf., 16 Textfig. Verf. konnte in Kulturen von A. niger das Auftreten von Mutanten kon- statieren, von denen insbesondere drei ausführlicher behandelt werden: A. fuscus, A. cinnamomeus und A. proteus. Es ließ sich nachweisen, daß das Auftreten von Mutationen durch starke Reize (chemische und thermische Reize) gefördert a Semon R. Das Problem der Vererbung „erworbener Eigenschaften“. Leipzig (W. Engelmann), 1912. 8°. 203 S. Mk. 320. Kritische Sammlung des Materiales, welches bisher zur Beantwortung der im Titel genannten Frage vorliegt, ist ein dringendes Bedürfnis. Verf. hat sich dieser Aufgabe unterzogen und ein reiches Material gesammelt, das jedem, der sich mit dem Problem befaßt, von größter Wichtigkeit sein wird. In dem resümierenden Schlußkapitel präzisiert Verf. die Frage in folgender Weise: Dürfen wir annehmen, daß unter günstigen Umständen durch im elterlichen Körper ausgelöste Erregungen die erblichen Potenzen der Keimzellen und damit die Reaktionsnormen der Nach- kommen verändert werden können, und zwar, falls diese Erregungen schon bei den Eltern wahrnehmbare Veränderungen hervorgebracht haben, in der Richtung gleich- sinniger Veränderung bei Eltern und Nachkommen? Auf Grund einer Diskussion des Materials gelangt der Verf. zur Bejahung dieser Frage. Ww Smith J. J. Die Orchideen von Java. Figuren-Atlas, 5. Heft. Leiden (E. J. Brill), 1912. 8°. Figur CCCLXXV—CDXLII — K 11'20. Stomps Th. J. Die Entstehung von Oenothera gigas. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXX, Heft 7, S. 406—416.) 8°. Für Oenothera Lamarckiana wurde durch Gates, Lutz und Geerts nach- gewiesen, daß die diploide Chromosomenzahl 14, die haploide 7 beträgt. Lutz hat dann gezeigt, dab O. gigas, bekanntlich ein Mutant von O. Lamarckiana die doppelte Chromosomenzahl enthält. Wie läßt sich dies’erklären ? Verf. beobachtete eine der O. gigas nahestehende Form, die er semigigas nennt, deren diploide Chromosomenzahl 21 beträgt. Er erklärt sie als entstanden aus einer Verbindung einer nichtmutierten Keimzelle von O0. Lam. (mit 7 Chromosomen) mit einer mutierten (mit 14 Chromosomen). Eine Bestätigung findet diese Erklärung dadurch, daß Bastarde zwischen Oenotheren mit 14 Chromosomen in den Keimzellen und solchen mit 7 Chromosomen Formen mit 21 Chromosomen ergeben. Danach ist wahrscheinlich, daß die Mutation, welche zur Entstehung von 0. gigas führte, die Keimzellen der Stammpflanzen betraf. W. 42 Stomps Th. J. Mutation bei Oenothera biennis. (Biolog. Zentralbl., Bd. XXXI, Nr. 9, S. 521—535.) 4 Fig. 8°. Mit Rücksicht auf die Einwendungen, welche in jüngster Zeit gegen die Deutung der Oenothera Lamarckiana-Mutationen erhoben wurden und welche die Möglichkeit von Bastardierungs-Wirkungen annahmen, hat Verf. das eventuelle Auftreten von analogen Mutationen bei ©. biennis untersucht. Tatsächlich konnte er solehe Mutationen konstatieren, von denen besonders O. biennis mut. nanella und ©. b. mut. semi-gigas von Interesse sind, da sie den gleichnamigen Muta- tionen der O. Lamarckiana entsprechen. Bemerkenswert ist auch, daß die mut- semi-gigas von O0. biennis 21 Chromosomen besitzt, geradeso wie die analoge Mutation von OÖ. Lamarckiana. W. Swanton E. W. British plant galls. A classified text-book of ceei- dology. — Mk. 9. Thiselton-Dyer W.T. Flora of Tropical Afriea. Vol. VI. — Seet. I. — Part. V (pae- 769—960). London (L. Reeve and Co.), 1912. 8°. — Mk. 9:6 Inhalt: eo inson and Prain, Euphorbiaceae, cont. Toeptfer A. Salicologische Mitteilungen, Nr.5. München (Selbstverlag), 1912271287 8% Inhalt: Bestimmungsschlüssel für die europäischen Weidengallen (Salix- cecidien.. — Übersicht der iteologischen Literatur 1911—1912. — Schedae zu Toepffer, Salicetum exiecatum, Fasc. VII. (Nr. 301—350). Tröndle A. Der Nukleolus von Spirogyra und die Chromosomen höherer Pflanzen. (Zeitschrift f. Botanik, 4. Jahrg., 1912, 11. Heft, Ss. 721—747.) 8°. 1 Tafel. Tuzson J. Uber die Formen von Fritillaria tenella. (Botanikai Közle- menyek, XI. kötet, 1912, 3.—4. füzet, pag. 131—135 und [deutsches Resum£] pag. [32] — [33].) 8°. Nachweis, daß F. Degeniana J. Wagn. zu F. tenella MB. gehört. Diese tritt in drei Formen auf: 1. f. montena (Algier, S. Frankr., Südl. Osterr., Fiume, Montenegro, S. Rußl.). 2. f. Zatifolia (Ungarn, Balkanhalbinsel, Ragusa), 3. f. Or- sintana (Italien, Umbrien). Vries H. de. Mutationen in der Erblichkeitslehre. Berlin (Gebrüder Borntraeger), 1912. 8°. 42 S. — Mk. 160. Wiedergabe des Vortrages, den der Verf. bei der feierlichen Eröffnung des „Ihe Rice Institute“ in Texas hielt. Der Vortrag ist für alle Biologen von großem Interesse, da der Verf. hier resumierend Stellung nimmt zu allen Einwänden, die in den letzten zehn Jahren gegen seine Mutationslehre erhoben wurden und zu einer Reihe neuer, sie betreffenden Entdeckungen. Verf. bespricht das Verhältnis der Muta- tionslehre zur Lehre der direkten Bewirkung, das Wesen der Anpassungsmerkmale, die eytologischen Befunde bei Mutanten, die Versuche einen Teil der Oenothera-Mutationen in Beziehung zu bringen mit Bastardierungen ete. W. Wieler A. Pflanzenwachstum und Kalkmangel im Boden. Untersuchungen über den Einfluß der Entkalkung des Bodens durch Hüttenrauch und über die giftige Wirkung von "Metallverbindungen auf das Pflanzen- wachstum. Berlin (Gebrüder Borntraeger), 1912. 80. 235 S., 43 Textabb. — Mk. 14. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 17. Oktober 1912. Prof. Dr. Karl Fritsch in Graz übersendet den ersten Teil seiner „Untersuchungen über die Bestäubungsverhältnisse süd- 45 europäischer Pflanzenarten, insbesondere solcher aus dem österreichischen Küstenlande*. Der Verfasser bereiste im Jahre 1906 in den Monaten April, Juni—Juli und September— Oktober das österreichische Küstenland zum Zwecke blütenbiologischer Beobachtungen. Außer den dort im Freien vorgefundenen Pflanzen wurden auch mediterrane Pflanzenarten aus botanischen Gärten und einzelne zufällig in frisch«m Zustande erhaltene Arten aus Korsika in bezug auf Bestäubungsverhältnisse unter- sucht, im ganzen annähernd 60 Arten. Außerdem wurden an mehr als 100 Pflanzen- arten, deren Blüteneinrichtungen zumeist schon bekannt sind, Beobachtungen über den Insektenbesuch angestellt. Der vorliegende erste Teil beschäftigt sich mit Ruscus aculeatus L., Serapias cordigera L. und Uytinus hypoecistis L. Die weiteren Teile werden die Schilderung der Blüteneinrichtungen der untersuchten Dialypetalen und Sympetalen sowie die ra der als Blütenbesucher der einzelnen Pflanzenarten beobachteten Insekten ringen. Das w. M. R. v. Wettstein überreicht eine Arbeit von Prof. Dr. Fridolin Krasser (Prag), betitelt: „Williamsonia in Sar- dinien.“ Die wichtigeren Ergebnisse der dieser Abhandlung zugrunde liegenden Unter- suchungen lassen sich in Kürze folgendermaßen zusammenfassen : 1. Die Aufsammlungen fossiler Pflanzen in Sardinien durch Prof. Dr. Domenico Lovisato (Universität ın Cagliari) ließen für dieses Gebiet die Existenz von Wil- liamsonia-führenden Schichten nachweisen. 2. Es liegen sowohl Reste von weiblichen als auch von männlichen Blüten vor. 3. In denselben Schichten vorkommende Samen können nur auf Cycadophyten zurückgeführt werden. Eine Art derselben gehört sicher zu Williamsonia, vermutlich zu W. Leckenbyi Nath. 4. Die weiblichen Wälliamsonia-Blüten, sowie die männlichen, gehören zu Arten, die bisher nur aus dem Jura von England bekannt sind. Mindestens stehen die sardinischen Exemplare den englischen so nahe, daß sie mit den letzteren ohne Schwierigkeit denselben Arten untergeordnet werden können. 5. Die weiblichen Blüten gehören in diesem Sinne zu Wiltiamsonia Leckenbyi Nath. Sie liegen in verschiedenen Erhaltungsformen vor. Außer von oben gepreßten, seitlich verdrückten und zerquetschten Exemplaren ist auch die Oberfläche des Zapfens im Negativdruck und auch der Abdruck der Unterseite erhalten, so daß genügend Aufschlüsse über die Oberflächenbeschaffenheit und die innere Struktur der sardini- schen Williamsonia-Zapfen vorliegen. 6. Die männlichen Blüten fanden sich nur in zwei Fragmenten, die jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit auf Williamsonia whitbiensis Nath. weisen. 7. Williamsonia Leckenbyi war bisher nur bekannt von der Yorkshireküste, und zwar bloß aus den „Middle Estuarine Series“ am Cloughton Wyke, so daß also Sardinien, welches den zweiten Standort birgt, ungefähr gleichalterige Schichten be- sitzen muß. 8. Williamsonia whitbiensis war bisher nur aus den „Estuarine Series“ bei Whitby bekannt, wo sich bisher nur männliche Blüten fanden. Die englischen Geologen zählen die betreffenden Schichten den „Lower Estuarine Series“ zu. Es stammen die W. whitbiensis also aus geologisch älteren Horizonten als die weiblichen W. Lecken- byi, mit denen in denselben Schichten von männlichen Blüten nur W. pecten (Leckenby) Nath. vorkommt, mit welcher jedoch keiner der beiden sardinischen Reste männlicher Williamsonien vereinigt werden kann. 9. Aus dem Vorkommen der von mir als Williamsonia Leckenbyi bestimmten weiblichen und der als W. whitbiensis bestimmten männlichen Blüten muß man auf das Vorkommen von Schichten in Sardinien schließen, die ihrem geologischen Alter nach den von den englischen Geologen als „Estuarine Series“ bezeichneten Schichten des Jura entsprechen. 10. Mit den Williamsonien zusammen, jedoch nicht in organischem Verbande, kommen in Sardinien Cycadophytenblätter vor, die in den Formenkreis fallen, den Seward als Williamsonia pecten (Phillips) zusammengefaßt ‚hat. Es ist dieselbe Beblätterung, die auch in den „Middle Estuarine Series“ am Cloughton Wyke vor- 44 kommt und von Nathorst (Paläobotan. Mitt. 9) unter dem rationelleren Namen Ptilophyllum pecten von dort angeführt und als „häufig“ bezeichnet wird. 11..In der vorliegenden Abhandlung wird für den weiblichen Zapfen von Wil- liamsonia in Konsequenz des Nathorstschen Terminus „Panzer“ der Terminus „Panzer- zapfen“ eingeführt. Die Gattung Williamsonia wird in Übereinstimmung mit Nat- horst so verstanden, daß dahin alle Bennettitales-Blüten und Bennettitales-Zapfen- früchte, die außer Verband mit den zugehörigen Stämmen gefunden werden, sofern nicht zwingende Gründe die Kreierung eigener Gattungen erheischen, gezählt werden. 12. Zum Vergleiche, respektive zum Verständnisse der in den sardinischen Williamsonia-Schichten vorkommenden Williamsonia-Samen wird in dieser Abhand- lung auch ein Panzerzapfen aus den Lunzer Schichten (Williamsonia Wettsteini F. Krasser sp. n), also eine Williamsonia der oberen Trias, herangezogen. Wil- liamsonia Wettsteini ist zugleich der geologisch älteste Repräsentant der Gattung Williamsonia. Dem Typus ihrer Samen entsprechen die von mir als sicher zu Wil- liamsonia (vermutlich W. Leckenbyi) gehörig nachgewiesnen Samen aus den sardini- schen Schichten. Das w.M.Prof.H.Molisch überreicht eine im pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universität ausgeführte Arbeit von Privatdozenten Dr. Oswald Richter: „Uber die Steigerung der heliotropischen Empfindlichkeit von Keimlingen durch Narkotika.“ Der Verfasser unterzog mit einer neuen Versuchsanordnung, die es ermöglichte, Keimlinge (Avena sativa, Vicia sativa, Hordeum sativum, Zea Mays) in abgeschlos- senen Glasgefäßen auch im Laboratorium in reiner Luft am Klinostaten zu rotieren, die Einwände Guttenbergs (1910) gegen seine älteren Experimente (1906) über das vorliegende Thema einer neuerlichen Überprüfung und kam zu dem Ergebnis, daß sich eine Steigerung der heliotropischen Empfind- lichkeit durch Narkotika, wie Leuchtgas und Äther, tatsäch- lich feststellen läßt. 1. dadurch, daß sich die Keimlinge der Narkotikaatmosphäre unter sonst gleichen Bedingungen viel stärker krümmten als die in reiner Luft (in diesem Falle ist der Krümmungswinkel ein Maß für die Steigerung der heliotropischen Empfindlichkeit); 2. durch die Ermittlung der Schwellenwerte für Narkotika- und Reinluftkeim- linge (diese verhielten sich bei Avena sativa unter den gegebenen Versuchsbedin- gungen — Zutritt des Lichtes durch relativ diekwandige Glasgefäße — wie 45741: 60'988 MK/sec. oder wie 3:4); 3. dadurch, dab unter sonst gleichen Bedingungen die Krümmung der nar- kotisierten Keimlinge früher eintrat als die der Kontrollobjekte in reiner Luft, wenn man mit bestimmten Keimlingen (Avena sativa) arbeitet und auf sie sehr geringe Liehtmengen einwirken läßt. ; Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 24. Oktober 1912. Herr Konservator Josef Brunuthaler legt den ersten Teil der „Ergebnisse einer mit Unterstützung der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien unternommenen botanischen Forschungsreise nach Deutsch-Ostafrika und Südafrika (Kapland, Natal und Rhodesien)“ vor. Die Bearbeitung umfaßt eine Einleitung über die Reiseroute, ferner die Bear- beitungen: Reptilien und Amphibien (21 Arten, darunter 1 nov. spee.), Termiten (3 Arten, 1 nov. spec.), Süßwasserproben (8 Arten, 1nov.spec.), Hepaticae (86 Arten, 23 nov. spec), Musci (90 Arten, 15 nov. spec.). Die Bearbeiter sind Prof. Dr. F. Werner (Wien), Prof. Dr. Y. Sjöstedt (Upsala), Prof. Dr. V. Brehm (Eger), F. Stephani (Ötzsch bei Leipzig) und Prof. V. F. Brotherus (Helsingfors). Das w. Mitglied Prof. Guido Goldsehmiedt überreicht zwei Arbeiten von Privatdozent Dr. Julius Zellner: 45 1. „Zur Chemie der höheren Pilze. IX. Über die durch Exobasidium Vaccinii Woron. auf KRhododendron ferrugineum L. erzeugten Gallen.“ Die Untersuchung von Pilzgallen, welche bisher noch niemals durchgeführt wurde, schien für das Studium des Chemismus der Pilze von Interesse zu sein. Es wurden sowohl die Gallen selbst wie auch die Blätter, auf welchen sie sich bilden, untersucht. Ein wesentlicher Unterschied in der qualitativen Zusammensetzung ließ; sich nicht konstatieren; in beiden Fällen wurde gefunden: Fett, zwei Körper der Phytosteringruppe, Harz, Chlorophyll, Phlobaphen, Traubenzucker, Gerbstoffe, orga- nische Säure und amorphe Kohlehydrate. Bloß Terpen und Stärke, welche in den Blättern vorkommen, konnten in den Gallen nicht gefunden werden. Ebensowenig auch charakteristische Pilzstoffe. Die quantitative Untersuchung ergab, daß die Galle arm ist an in Wasser unlöslichen Stoffen (Fett, ätherischem Ol, Harz, Chlorophyll), hingegegen reich an wasserlöslichen Körpern, besonders solchen, welche osmotisch wirksam sind (Zucker, organischen Säuren, Mineralsalzen); die Gerbstoffe sind ver- mindert, die amorphen Kohlehydrate angereichert. Der Pilz ruft bei der Gallenbildung Prozesse hervor, welche den bei der Bildung saftiger Früchte verlaufenden in mehr- facher Beziehung analog sind. N 2. „Zur Ghemie der höheren Pilze X. Über Armillaria mellea Vahl, Lactarius piperatus L., Pholiota squarrosa Müll. und Polyporus betulinus Fr.“ Die genannten Pilze wurden untersucht, um weiteres Material zur Beantwortung der Frage zu gewinnen, inwieweit bei den Pilzen systematische Stellung und chemische Zusammensetzung miteinander in Konnex stehen. In dem erstgenannten Pilze wurden gefunden: Fett, Leeithin, Ergosterin, Harz, Mannit, Traubenzucker und Cholin. In Lactarius piperatus wurden gefunden: Fett, Ergosterin, ein Körper, der möglicher- weise der Purinreihe angehört, Leeithin, Mannit, Traubenzucker und Cholin. Die feste Fettsäure, welche in großer Menge vorhanden ist, wurde rein dargestellt und genau untersucht. Sie ist zweifellos Stearinsäure. Der Pilz Pholiota squarrosa ergab bei der chemischen Untersuchung: Fett, Lecithin, Ergosterin, Harz, Phlobaphen, Mannit, Mykose, Traubenzucker und Cholin. Im Polyporus betulinus endlich wurden kon- statiert: Fett, Ergosterin, Cerebrin, Harz, ein Körper unbekannter Natur, ein alkohol- artiger, hochmolekularer Stoff (vielleicht Harzalkohol), welcher analysiert und Poly- porol genannt wurde, ferner ein Phlobaphen, Mannit, ein der Inulin- oder Stärke- gruppe zugehöriges Kohlehydrat und Paraisodextran. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 31. Oktober 1912. Dr. Karl Rechinger in Wien übersendet eine Abhandlung: „Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissen- schaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neu-Guinea-Archipel und den Salomons-Inseln. V. Teil.“ Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Bitte des Archivs der Gesellsehaft Deutscher Natur- forseher und Ärzte um Einsendung von Briefen, biographi- schen Aufzeichnungen und Nekrologen von Naturforschern und Ärzten. Nachdem das Archiv den Auftrag übernommen hatte, alles Aktenmaterial der früheren Verhandlungen deutscher Naturforscher und Ärzte zu sammeln und zu ordnen, lag es als selbstverständliche Nebenaufgabe mit im Plane, auch biographi- sches Material über die Träger aller dieser Ereignisse, die deutschen Natur- forscher und Ärzte, zu sammeln. Andere Betätungsarten deutschen Geisteslebens, namentlich nach der künstlerischen Seite hin, haben schon längst ihre Stelle, wo ge- wissenhaft alles zusammengetragen wird, was sich auf das Leben und Schaffen der 46 betreffenden Kreise und ihrer einzelnen Vertreter bezieht. Für die Naturforscher nnd Arzte fehlte bisher eine solche Sammelstätte. Das Archiv unserer Gesellschaft soll sie in Zukunft bilden. I Wir richten daher an alle Naturforscher und Arzte Deutschlands das Ersuchen, in ihrem Besitze befindliche Briefe von Verstorbenen und Verwandten und Freunden, desgleichen biographische Aufzeichnungen und Nekrologe, dem Archiv schenkweise oder leihweise in Verwahrung zu geben. Täglich werden ja alte Brief- schaften vernichtet, die irgendwo als unnützer Ballast im Wege liegen; namentlich die Herren Arzte als Familienberater, auch über ihren Beruf hinaus, können in dieser Hinsicht viel Gutes stiften und den Untergang unschätzbaren Aktenmaterials ver- hindern. Ebenso wichtig ist die Sammlung der in der Tagesliteratur erschie- nenen Lebensberichte bei festlichen Gelegenheiten und beim Todes- fall (Nekrologe). ge Die Archivleitung richtet an alle Naturforscher und Ärzte die Bitte, in ihrer Bibliothek nachzusehen, was von solchen Gelegenheitsschriften noch vorhanden und entbehrlich ist. Das gleiche Ersuchen ergeht an die Redaktionen unserer naturwissenschaftlichen und medizinischen Zeitschriften für die Ver- gangenheit und für die Zukunft. Was etwa an alten Sonderabzügen von Nekrologen noch vorhanden ist, bitten wir ergebenst uns herüberreichen zu wollen. Besonders zu Dank verpflichten würden uns die verehrlichen Redaktiouen, wenn sie für die Zu- kunft von allen Jubel- und Gedächtnisschriften über deutsche Natur- forscher und Arzte einen Sonderabzug für das Archiv zurücklegen und gelegentlich an dasselbe senden möchten: Leipzig, Talstraße 33/II. Im Namen der Archivleitung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte: Prof. Sudhoff. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Neuere Exsikkatenwerke. Bauer E. Musci europaei exsiccati. Serie 13 und 19 (Nr. 851—950). Die Schedae zu diesem Exsikkatenwerk erscheinen auch in Heftform im Selbstverlage des Herausgebers. Boggiani O. Flora Verbano-Lepontica. Cent. 1. Das Sammelgebiet dieses Exsikkatenwerkes erstreckt sich von den Lepon- tinischen Alpen bis zur Poebene. Foreau G. Musci Madurenses Indiae meridionalis exsiecati. Fase. 1 (Nr. 1—25). Heribaud J. Colleetion des phanerogams de l’Amerique du Sud. Cent. 1. — — (olleetion des eryptogams de l’Amerique du Sud. Cent. 1. Hintikka, Oeeidotheca Fennica, Fasc. 1 (25 Nummern). Leeuwen, Sammlung Niederl. Öst-Indischer Gallen, Serie 1 (25 Nummern). Petrak F. Cirsiotheca universa. Lieferung 4—6 (Nr. 31—60). — — Flora Bohemiae et Moraviae exsiecata. Lieferung 9 u. 10 (Nr. 801—1000). — — Flora Bohemiae et Moraviae exsiceata. II. Serie, 1. Abt.: Pilze, Lieferung 1—10 (Nr. 1—500); 2. Abt.: Flechten; 3. Abt.: Moose; 4. Abt.: Algen. Die 2. bis 4. Abteilung sind im Erscheinen begriffen und werden ebenfalls in Lieferungen von je 50 Nummern ausgegeben werden. Schiffner V. Hepaticae Europaeae exsiccatae. Serie 10 (Nr. 451—500). Siehe W. Sammlung seltener orientalischer Pflanzen. Oent. 1. Zenker G. Plantae Kamerunenses. Cent. 1 u. 2. 47 Herbarium Dendrologiecum, herausgegeben von Dr. Karl Baenitz (Breslau, XVI. Kaiserstraße 78/80). In zweiter Auflage sind er- schienen: Lief. XXII (Keimpflanzen Nr. 1—47, Mk. 8:50) und Lief. XXIV (Keimpflanzen Nr. 48—78, Mk. 5°50). Neu erschienen sind: Lief. XXXIV (31 Nummern, Mk. 5°50), Lief. XXXV (18 Nummern. Mk. 3), Lief. XXXVI (27 Nummern, Mk.5j) und XII. Nachtrag (9 Num- mern, Mk. 1). Lief. XXXIV!) (Keimpflanzen): Acer italum Lauth v. euhyrcanum Schwer. f, tomentella Pax; Alnus cordata Desf. v. genwina H. Winkl., glut. Gaertn. v. vulg. Spach f. macrocarpa Call. et f. typica; Cotoneaster nigra Whlbg.; Daphne Meze- reum L.; Diospyros Lotus L.; Fagus silwatica L.?); Ficus Carica L.; Fraxinus Ornus L.; Gleditschia triacanthos L.; Hibiscus syriacus f. alba; Morus alba; Myrica cerifera; Phoenix dactylifera; Quercus sessiliflora Salisb.; Rhododendron sinense Sweet; Robinia neomexicana A. Gr.,;, Rosa pisocarpa A.Gr.; Rubus caesius, phoenicolasius Max.; Salix aurita f. cordifolia Wim., aurita X cinerea Wim, caprea f. angustifolia Anders.; Sorbus Aria Cr., hybrida W. Koch; Cupressus sempervirens v. fastigiata DC.; Larix leptolepis Murray; Pinus densiflora 8. Z., excelsa Wall. v. Peuce Gris., Pinaster Sol. Lief. XXXV (Zoocecidien): Cornus sanguinea (Oligotrophus corni Giraud); Corylus Avellana (Phyllocoptes comatus typıcus Nal.); Fagus silvatica (Mikiola fagi Hartig, Eriophyes stenaspis Nal, E. nervisequus Can.); Philadelphus coro- narius (Aphis?); Populus tremula (Perrisia populeti Rübs.); Prunus spinosa (Aphis cerasi Schrank); Quercus Robur (Andricus inflator Hart., Biorrhiza pallida Oliv.); Rosa canina (Perrisia rosarum); Rubus Idaeus (Eriophyes gibbosus Nal.), plicatus W. N. (Eriophyes gibbosus Nal.); Salix aurita (Oryptocampus venustus Zadd.); Sambucus nigra (Eprtrimerus trilobus Nal.); Tilia platyphyllos Scop. (Erio- phyes tetratrichus Nal.); Vitis vinifera (Eriophyes witis Land.); Picea orientalis Lk. (Adelges orientalis Dreyfus). Lief. XXXVI: Almus incana Moench v. orbicularis Call; Alsomitra sarco- phylla Roem. Z; Amelanchier vulgaris Moench; Carpinus caroliniana Walt.; Cra- taegus oxyacantha X monogyna Lasch f. glabra Sanio; Eleagnus angustifolia ); Erythrina erista galli?); Jtea virginica; Magnolia obovata Thunbe. f. denudata Lam.; Ononis hircina Jacq.; Quercus sessiliflora Salisb. ssp. Welandii Borb. = Qu. condensata Schur; Rubus pyramidalis Kaltenb. v. semilatus Sudre; Sarothamnus scoparius W.Koch®) (fol.); Salix aurita f. cordifolia Wim. 9; aurita x einerea Wim. d'; aurita X silesiaca Wim. f. eriocarpa et f. hiocarpa; cinerea X purpurea Wim. d, 9; japonica Thunbg. /; longifolia Mühlenbg. S; Smilax rotundifolia (fr. fol.); Viburnum molle Michx.; Melampsora Salicis - capreae Wint., Zremulae Tul.; Phragmidium violaceum Wint.*); Thuja occidentalis v. Spaethi P. Smith, XII. Nachtrag: Nr. 133. Sakix purp. f. gracilis Gren. Gr. 9; 513. Liquwi- dambar styraciflua (fol. fr.) ; 1836. Juglans regia (Eriophyes tristriatus Nal.>); 1986. Tilia 6) americana v. densiflora V. Engl.; 1988. T. mandschurica Rupr.; 1989 bis 1991. T. tomentosa Moench v. petiolaris Borb. f. sphaerobalana V. Engl., v. typica Beck f. calvescens et f. intermedia V. Engl. K. Baenitz. 1) Dieser Lieferung liegt bei ein Separatabdruck aus der „Deutschen Botanischen Monatsschrift von M. Reineck, 1911“ über die Arbeit des Herausgebers: „Die Keim- pflanzen der Holzgewächse* mit 47 Abbildungen von W. Müller, nach den Originalen des Herb, Dendrologieum. 2) Selbstaussaat in zweiter Entwicklungsstufe: vergl. Nr. 1318! 3) Mit Wurzelknöllchen (Baecillus radieicola Beyerink). *) Auf Rubus villicaulis Koehl. 5) Neuer Standort im Zobtengebirge. 6) Die Blüten der Tilia-Arten wurden den Bäumen entnommen, von welchen ch 1911 die Fruchtexemplare schnitt. Notiz. Anfang März 1913 trete ich eine botanische Studienreise an, die die verschiedenen pflanzengeographischen Gebiete Spaniens berühren soll und auf etwa sechs Monate berechnet ist. Ein jüngerer Botaniker, am liebsten Kryptogamenforscher, kann sich mir anschließen. Meldungen bitte ich möglichst umgehend an mich zu senden. Dahlem, Post Steglitz, Kgl. bot. Museum, 5. Dezember 1912. Dr. Max Brandt. Personal-Nachrichten. Professor Dr. Anton Nestler, Oberinspektor der Untersuchungs- anstalt für Lebensmittel an der deutschen Universität in Prag, erhielt den Titel Regierungsrat. Privatdozent Dr. Fritz Knoll, Assistent an der k. k. Unter- suchungsanstalt für Lebensmittel in Graz, wurde zum Adjunkten daselbst ernannt. Dr. Valentin Vouk, Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien, wurde zum Mittelschullehrer ernannt und dem botanischen Institut der Universität Agram zugeteilt. Josef Gicklhorn, Demonstrator am pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien, wurde zum Assistenten, Dr. Kuno Peche zum Aushilfsassistenten, stud. phil. Gustav Klein zum Demonstrator daselbst bestellt. Stud. phil. Ernst Kratzmann wurde zum Demonstrator am pharmakognostischen Institut der Universität Wien bestellt. Dr. Friedrieh Vierhapper, Privatdozent an der Universität und Honorardozent an der Tierärztlichen Hochschule in Wien, hat die Assi- stentenstelle am Botgwischen Institut der Universität niedergelegt. Dr. Hermann Sommerstorff, Aushilfsassistent am botani- sehen Institut der Universität Wien, wurde zum Assistenten daselbst bestellt. Hofrat Prof. Dr. Richard R. v. Wettstein wurde zum Präsidenten der Deutschen botanischen Gesellschaft gewählt. Geheimrat Prof. Dr. Hermann Graf zu Solms-Laubach feierte am 23. Dezember 1912 das Fest seines siebzigsten Geburtstages. Professor Dr. Gustav Senn (Basel) wurde zum ordentlichen Pro- fessor und zum Direktor des botanischen Gartens und Institutes der Universität Basel (als Nachfolger von Professor Dr. Alfred Fischer) ernannt. Dr. ©. ©. Hosseus wurde als Inspektor Ingeniero Agronomo an das Landwirtschaftsministerium der Republik Argentinien berufen. (Allg. botan. Zeitschr.) Regierungsrat Dr, Lorenz Kristof (Graz) ist am 17. Dezember 1912 gestorben. Dr. Jules des Seynes, Professeur agrege an der Faeulte de Medeeine in Paris, ist im Alter von 79 Jahren in Paris gestorben. (Rev. gen. de bot.) TELEPHON: SIR TELEGRAMME: ß INTERURBAN 14834 4 ‚ CANGERER-wIEN c ANGERER &GOSCHL BF HOT PHOTOCHEMIGRAPHEN WIEN: VI | BUCHDRUCK-CLICHES paeı "U.VIERFARBENDRUCKE : Br FEHORUCHE,, | AUTO: TUR DRUCK. Pi 4 a 5 FR 3 Kr Be Hochbedeutsam für die Frage der Entwickiungsiehre im! “4 Dr. phil. W. Voß, Et ta Morlerne Pflanzenzüchtung und Dorolsms. Ein Beitrag zur Kritik der Selektionshypothese. RN le BE 878. Mit2 Tafeln. Preis1iM.0P. EX: Ye »Botaniker waren es stets, die dem Darwinismus und der Selektionstheorie kritisch gegen- überstanden. An der Hand reichen und neuesten Beobachtungs-Materials unternimmt die vorlegende 7 Schrift eine gründliche Auseinandersetzung mit der Selektionshypothese und ze eiR! ep : reiche Untersuchung des Begriffs der Variation.« Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder direkt ‘vom A wer A I Naturwissenschaftlichen Verlag, Godesberg-Bonn 3% ; Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wie: Be 90 © Gärtnergasse 4 Fri NN I WNITNIEN 12 D k AR Die botanischen, Wiens, im Jahre 1894. Lex.-8°. (VI, 86 s) a FE e. bildungen und 1 Tafel. 1894. 2-5 Beck v. Mannagetta, G. Ritter, k. k. Universitätsprofessor, Flora E Blade Sr österreich. Handbuch zur Bestimmung sämtlicher in diesem Kronlande und den BR angrenzenden Gebieten wildwachsenden, häufig gebauten und werwildert vor- kommenden Samenpflanzen und Führer zu weiteren botanischen Forschungen für ° Botaniker, Pflanzenfreunde und Anfänger bearbeitet. Mit 158 Abbildungen _ 3 \ (1412 Figuren) Früherer Preis geh. K 45 (M. 46), eleg. geb. in 2 Halbfranz- ‘ bänden X 51 (M. 51); jetziger Preis geh. K 24 (M. 24), eleg. geh. in 2 Balb- franzbänden X 30 (M. 30). Muh — — Alpenblumen des Semmeringgebietes. Kolorierte Abbildungen von 188 auf . den niederösterr. und nordsteir. Alpen verbreiteten ee Kr Pag 2 e Beer, J. G., Die Familie der Bromeliaceen. Nach ihrem habitseilde ‚Charakter be- arbeitet, mit besonderer Berücksichtigung der Ananasse, 8°. [272 .8.] kp; a u r — — Praktische Studien an der Familie der Orchideen, nebst Kulturanweisungen und Beschreibung aller schönblübenden tropischen Orchideen. Mit einer re dr tafel und 12 Holzschnitten. 8°. [X. 334 S.] 1854. K8 Mm.) {8 — — Beiträge zur Morphologie und Biologie der Familie der Orchideen. Mit om» schnitten, einer Tafel und 12 Abbildungen in Farbendruck. Folio. [44 8.] 1863. kart. K 30 (M. 30. Ettingshausen, Konst. Ritter v., Die Farnkräuter der Jetztwelt, zur Untersuchung und Bestimmung der in den Formationen der Erdrinde eingeschlossenen Über- : ‚teste von vorweltlichen Arten dieser Ordnung. Nach dem Flächenskelett ee ' Mit zahlreichen in den Text gedruckten Abbildungen und 180 Tafeln in a selbstdruck. gr. 4°. [XVI. 298 8.] 1865. de ai M.40) ‚Fritsch, Dr. Karl, Universitätsprofessor, Exkursionsflora für Österreich. (Mit Aus- ‚ schluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien.) Zweite, neu durchgearb. Auflage. geh. K 9 (M. 9), geb. K 10 (M. 10) — — Schulflora für die österr. Sudeten- und Al na (Mit Ausschluß des Küsten- ander) (Schulausgabe der Exkursionsflora ür Österreich.) : vi / ch K 3:60 (M. 3:60), geb, ‚Kat Neilreich, ‘A., Flora von Niederösterreich. Eine Aufzählung und Beschreib ung. de im Erzherzogtume Österreich unter der Enns wildwachsenden oder im gr Bei 2 ebauten Gefäßpflanzen, nebst einer pflanzengeographischen Schilderung dieses andes. 2 Bände, gr. 3°. al 8.] 1859. jetziger Preis X 15 (M,. 16) Pokorny, Dr. A, Über die Nervation der Pflanzenblätter. Mit besonderer Berück- sichtieung der österr. Aumunteree., ‚Mit 59 Figuren in Naturselbstdruck. 40, [32 S.] 1856. K 1:40 (M. 1:40 Seckendorff, Dr. A. Freih. Y,, .3 k. v. ö Prof, Regierungsrat und Leiter des lichen Versuchswesens. Beiträge zur Kenntnis der Schwarzföhre. (Pinus aust Höss) 1. Teil. Mit ar nn Auen ” RER, im Text. 40 "es he BR Van . u Be % Es us a an ‘ % HR > Br ı ,M [E u8 ” vr ji Ben y Birr u Ew;; >.) . nr’ Krır . 5 7 Y ” i 5 £ . “ ie h “ Y. 3. WE HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT voN D®. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON | Dr. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN 2 ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE ö . [; VERLAG VON CARL GEROLD’S SOHN, Ill, GÄRTNERGASSE 4 wi, Inhalt der Nummer 2. Februar 1913. Kluyver A. J., Ist man berechtigt, die mit dem ultravioletten Lichte der Heraeuslampe erzielten photochemischen Ergebnisse auf die ‘bei der Pflanze im Sonnenlichte vor ‚sich gehenden Prozesse ohne weiteres zu übertragen?. .. .. ... Be U RATE RE I ER N „4951 Benz R. Freih. v., Viola cor re auf der Begunsica in Krain ...... 52—54 Bornmüller J., Ein Beitrag zur Kenntnis der BaktnnE Cousinia. (Mit Babel N a ae ee ee a Tune er TE 54—63 Palla E., Eine für Steiermark neue alpine Oorbo zes Uns IE EA 63—64. Fritech.K., Gesneriacsen-Studien: .ı dran au re nee 64-67 Gäyer J., Acomitum Ronnigeri (paniculatum X tauricum) hybr. nov.. . . 67-68 Andres H., Pictoides H. Andres, eine neue Subsektion der Eu-Thelaia- Gruppe aus dem Genus Pirola Salisb. (Mit 1 Textabbildung.) . . .. . 68—75 Schiffner V., Phylogenetische Studien über die Gattung Monoclea. (Mit i 1 Textäabbildung:) (Hortsatzung, iii. 2 r..: N BR 75-81. ""Literatur-Übersicht (Dezember 1912)... .. 2... u... 8295 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien . .. 2... . u... 95—96 Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. neh Neuere Exsikkatenwerke . . . ... 2... KEINER REN 1 PER a RE 96 5 Personal- Nachrichten Wr a N ED Se 9% Fi NB. Dieser Nummer ist Tafel I (Bornmüller) beigegeben. Alle Manuskript- und Korrektur-Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden Zuschriften sind an die Redaktion der ‚‚Osterreichischen botanischen Zeitschrift‘, Wien, 111/3, Rennweg I4, zu richten. Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die Verlagsbuchhandiung Carl Gerold’s Sohn, Wien, 11/2, Gärtnergasse i zu adressieren. * Die Autoren erhalten 50 Separatabdrücke ihrer Abhandlungen kostenlos; eine REN | Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- Ku sendung des Manuskriptes angibt. Von der „Österreichischen botanischen Zeitschrift* sind zu herabgesetzten Preisen folgende SehIERUR? zu haben: 1852/53 & M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 & a: 4; 1898—1907 & M 10. Buchdruckerei Car! Gerold’s Sohn in Wien. “= Ist man berechtigt, die mit dem ultravioletten Lichte der Heraeuslampe erzielten photochemischen Ergebnisse auf die bei der Pflanze im Sonnenlichte vor sich gehenden Prozesse ohne weiteres zu übertragen? Von A. J. Kluyver, Dipl.-Ing. (Delft, Holland). Daß die in jüngster Zeit immer intensiver studierte photo- chemische Wirkung der von der Quecksilberlampe aus- gesendeten ultravioletten Strahlen von außerordentlicher che- mischer Bedeutung ist, ist wohl über allen Zweifel erhaben. Ich verweise betrefis der bereits ungemein umfangreichen Literatur auf Plotnikows „Photochemie“ und „Photochemische Versuchstechnik“ und erwähne speziell Störmers bemerkenswerten Nachweis der Umwandlung von Fumar- in Maleinsäure im Lichte der Quecksilberlampe, Berthelots und Gaudechons Experimente über „Photolyse“, Henris Versuche über die Zersetzung des Hühnereiweißes durch ultraviolettes Licht, die von Euler und Lindberg über die Photolyse der Milchsäure und Stoklasas und Zdobnickys Nachweis der Entstehung von Form- aldehyd aus Kohlensäure und Wasserstoff in statu nascendi bei Gegen- wart von Kalilauge im Lichte der Quecksilberlampe und dessen Poly- merisation zu verschiedenen Zuckerarten.') Wogegen ich mich in diesem kleinen Artikel wenden möchte, ist die immer häufiger nachweisbare Gepflogenheit der meisten der genannten Autoren (vor allem aber der zuletzt erwähnten beiden), einfach die im Laboratorium mit der Quarzlampe gefundenen Tatsachen ohne weiteres auf die natürlichen Verhältnisse zu übertragen und einfach zu erklären, daß im Sonnenlichte die betreffenden photochemischen Pro- zesse genau so vor sich gehen wie im Lichte der Heraeus- lampe. Dieser Schluß ist entschieden unrichtig, wie aus folgenden Tatsachen hervorgeht. Die Arbeiten der Physiker (z. Be Kuch und Retschinsky, Ann. d. Physik, Bd. 20—22) haben gezeigt, daß das Spektrum der Quecksilberlampe sich bis in das äußerste ultraviolette Gebiet (Wellen- länge 180 uw) ausdehnt. Die größte Intensität liegt eben im ultra- violetten Teile des Spektrums. Nun kann man aber auch das ultra- 1) Wer sich über die einschlägige Literatur rasch orientieren will, vergl. die sehr anregend geschriebene Publikation Grafes, „Licht und Leben“, Naturw. Wochenschr., N. F., Bd. X, p. 657. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 2. 1913. 4 50 violette Gebiet wieder in Teilgebiete zerlegen und z. B. unterscheiden: a) Sirahlen mit einer Wellenlänge <200 uu, b) solche mit einer Wellenlänge 200—300 uu, e) solche mit einer Wellenlänge 300—400 uu. Die der ersten Kategorie, mit denen wir durch die schönen Unter- suchungen von Schumann bekannt geworden sind, werden äußerst leicht von den verschiedensten Substanzen absorbiert, so z. B. auch von der Luft. Zu ihrem Nachweis hat man sich eines Vakuums und gelatinefreier Bromsilberplatten bedienen müssen. Die Luft ist für die Strahlen von 200—300 uu sehr durchlässig, dagegen werden sie vom Glas fast vollständig absorbiert. Dies ist der Grund, warum man bei allen diesen Lampen und auch für die zu be- leuchtenden Gefäße immer den sehr durchlässigen Quarz als Material verwendet hat. Die Strahlen der dritten Kategorie von 300—400 uu Wellenlänge unterliegen nur einer ganz geringen Absorption durch dünnere Glas- schichten. Nun haben die verschiedensten Forscher gezeigt, daß beim Passieren der Strahlen der Quecksilberlampe durch eine dünne Glas- schicht die chemische Wirkung auf die meisten Substanzen mehr oder weniger vollständig verschwindet; hieraus muß man schließen, daß die oft so tief eingreifende chemische Wirkung in sehr vielen Fällen nur den Strahlen mit einer Wellenlänge < 300 uu zukommt. Betrachten wir jetzt das Spektrum der von der Atmosphäre durch- gelassenen Sonnenstrahlen, so werden wir sehen, wie darin keine Strahlen mit einer Wellenlänge <300 uu angetroffen werden. Nur in den extremsten bis jetzt beobachteten Fällen, also bei hohem Sonnen- stand und auf beträchtlieher Höhe, dehnt sich das Spektrum auf Strahlen von 294 uu aus. !) Man ist somit in allen jenen Fällen, wo man die Hauptwirkung der Quarzlampe den äußersten ultravioletten Strahlen mit einer Wellen- länge <300 uu zuschreiben muß, da diese Strahlen eben im Sonnen- liehte nieht vorkommen, nicht berechtigt, chemische Prozesse, die vom Lichte der Quecksilberlampe in Quarzapparaten bewirkt werden, auch für die in der Natur vor sich gehenden Erscheinungen verantwortlich zu machen. In der ersten Abhandlung hebt Stoklasa hervor, daß die Reaktionsschale oben von einer Quarzplatte verschlossen ist. Durch diese Platte findet die Beleuchtung statt: die äußersten ultravioletten Strahlen können hier also ihre volle Wirkung entfalten. In meiner Abhandlung über die Einwirkung von ultravioletten Strahlen auf höhere Pflanzen ?), wo ich einige Versuche beschrieben habe, die die tötende Wirkung der äußersten ultravioletten Strahlen auf die verschiedensten Pflanzenzellen zeigen, machte ich schon die Be- merkung, daß man Stoklasas Versuchen erst dann die von ihm seinen Versuchen zugeschriebenen physiologische Bedeutung beilegen könnte, wenn gezeigt würde, daß auch die im Sonnenlichte vorhandenen Strahlen eine derartige Kohlenhydratsynthese bewirken. In seiner neulich er- 1) Man vergl. C. Dorno, „Studie über Licht und Luft im Hochgebirge“, Braunschweig 1911. 2) Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. CXX, Abt. I (1911). 51 schienenen zweiten Publikation!) hat Stoklasa die (Quarzplatte dureh ene Glrmmerplatte ausgewechselt. Von einer solehen Platte wird schon e ne merkbare (uantität der äußersten Strahlen absorbiert, aber immerhin wird (wie Stoklasa selbst angibt) von den Strahlen von 350—240 uu noch 60% und von den kurzwelligen noch 10—30% durchgelassen, -also eine nicht zu vernachlässigende Menge von Strahlen, die man im Sonnenlichte nicht auffinden kann. Erst wenn z. B. Stoklasa sich entschließen könnte, seinen Apparat mit einer dünnen Glasschicht zu bedecken und dann noch mit Hilfe irgendeiner starken Lichtquelle die Photosynthese bewirken könnte, erst dann würde man berechtigt sein, aus seinen Versuchen auch auf die Verhältnisse in der Natur im Sonnenliehte rückzuschließen. Man findet einen ähnlichen Fall in der oben vermeldeten Arbeit von Euler und Lindberg.?) Diese Forscher beschreiben Versuche, die sie angestellt haben, um einige in der Pflanze vorgehenden photo- chemischen Prozesse näher zu studieren. Sie benützten dabei auch eine Qnarzlampe und sie messen ihren Beobachtungen über die Photolyse der Milchsäure und einzelnen Zuckerarten deshalb Bedeutung zu, weil sie „hiebei den in den Pflanzen herrschenden Versuchsbedingungen näherkommen“. Dies geschieht in Hinsicht auf die von ihnen zitierten Arbeiten von Neuberg, wo verschiedene Lichtreaktionen mit Hilfe vom Sonnenlichte bei Gegenwart von Metallsalzen als Katalysatoren studiert worden waren. Ich glaube dagegen auf Grund meiner obigen Auseinandersetzungen, daß man eben diese letzten als mehr den- natür- liehen Bedingungen nahekommende Versuche anzusehen hat, da doch übrigens auch zweifellos einige dieser Katalysatoren in der Pflanze nachzuweisen sind. Ich möchte hier noch ein Beispiel anführen, woraus auch hervor- geht, daß den äußersten ultravioletten Strahlen Wirkungen zukommen, die den sichtbaren und auch den übrigen ultravioletten Strahlen gänzlich abgehen. Ich entnehme diese Tatsache den Arbeiten Thieles und Wolts.°) Hierin beschreiben diese beiden Autoren, wie die vom Glas durchgelassenen Lichtstrahlen unfähig sind, in einem sauerstofffreien Medium eine vernichtende Wirkung auf verschiedene Bakterienarten auszuüben, während die kurzwelligen ultravioletten Strahlen sich sowohl in Abwesenheit als in Gegenwart von Sauerstoff gleich bakterizid zeigen. Auch in diesem Falle entfalten die ultravioletten Strahlen mit einer Wellenlänge <300 uu Eigenschaften, die bei den übrigen Teilen des Spektrums gänzlich fehlen. Aus diesen Darlegungen geht somit hervor, daß eine einfache Übertragung der Ergebnisse mit der Quecksilber- lampe auf die photochemische Wirkung des Sonnenlichtes durchaus unstatthaft ist. 1) Biochem. Zeitschr., 41, p. 333 (1912). 2) Biochem. Zeitschr., 39, p. 410 (1912). 3) Archiv f. Hygiene, 57, p. 29 (1906); id. 60, p. 29 (1907). 4* Viola cornuta auf der Begunsica in Krain. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). Seit der von Professor Paulin in der Österr. botan. Zeitschrift, 1902, S. 25, gemachten Mitteilung über das Vorkommen der in den Pyrenäen heimischen Viola cornuta auf der Begunsica in Krain wurde nichts mehr von diesem Pflanzenvorkommen bekannt. Dies ließ in mir den Wunsch entstehen, diese Pflanze an ihrem neu entdeckten Stand- orte in Krain aufzusuchen. Hierin bestärkte mich auch die Aufforderung des Veilchenforsehers W. Becker, welcher mir schrieb, er würde gerne Viola cornuta von der Begunsica zum Vergleiche haben. Das Vor- haben kam aus mehrfachen Gründen erst im Jahre 1911 zur Aus- führung, als Professor Dolenz in Graz, welcher die slowenische Sprache vollkommen beherrscht und in der Gegend kundig ist, sich bereit erklärte, den Ausflug mitzumachen. Anfangs Juli trafen wir in Vigaun am Südflusse’der Begunsica ein und zogen bei der Ruine Katzenstein vorbei ins Begunsicatal. Während bei der Ruine das Tal verengt ist, erweitert sich hinter derselben der Talboden. Neben dem Bache ist spärlicher Weideboden, von Kalktrümmern unterbrochen, die offenbar von den beiderseits von der Höhe herabschauenden, kahlen, kühn geformten Kalktürmen abgestürzt sind. Am Bache finden sich schon kleine Legföhrengebüsche in Gesellschaft von niederem Gehölze von Alnus glutinosa, Föhre und Fichte. Nur Dianthus silvestris, Stern- bergii und die Legföhren erinnern hier an die Kalkalpenflora, sonst sind sie von gewöhnlichen Weidekräutern des Tales umgeben, wie Ononis spinosa und Cichorium intybus; außerdem waren Doryenium germanticum, Gentiana cruciata, Veronica spicata zu sehen. Auf einer eingezäunten Wiese beobachtete ich massenhaft Ornithogalum pyrenaicum, Filipen- dula hexapetala, Hypochoeris maculata. Man überschreitet nun eine Brücke und bald darauf treten die Grabenwände näher aneinander. Hier fand ich das Hieracium raiblense Huter. Nun gehen bald zwei Wege auseinander; der linke führt zur Vilfanhütte, der rechte zur Prevalaalpe. Wir gingen den linken, welcher nach Beschreibung von S-förmigen Windungen sich endlich gegen Norden wendet. Dort standen neben dem Wege auf Rasen einige prächtige Exemplare der Anacamptis pyramidalıs. Von den nahen Felsen grüßten Legföhren, die Potentilla caulescens, Alpenrosen und Globularia cordi- folia; die Gegend hat wilden Kalkalpencharakter. Plötzlich treten wir auf steilem Fahrwege in ein Erlengehölz, an dessen Rande unweit der Leg- föhren eine Mannaesche steht. Es folgen dann Fichtenwald, Blößen, Buchengehölze; am Grunde des Waldes beobachtete ich mehrfach Helle- borus odorus (H. viridis?). Abends erreichten wir die nahe der Waldgrenze gelegene Vilfan- hütte und nächtigten auf derselben. Am nächsten Morgen traversierten wir die grasigen Südhänge der Begunsica. An verschiedenen vor- springenden Punkten sind Stangen für Heuschober in den Boden 'ge- rammt. Um diese findet sich offenbar durch Vieh aus dem Tale ver- schleppt eine Menge von Galeopsis versicolor und Urtica dioica ete. Die steilen Wiesen zeigen auch abseits dieser Heustellen vielfach eine rnD JO nicht alpine Flora; auch Habichtskräuter aus der Ebene (Hieracium Bauhini Schult. ssp. effusum N.P., pilosella L. und brachiatum Bertol. sind in den Grasteppich eingewoben. Weiter gegen Osten findet sich eine große Zahl von Festuca-Arten, die schon Paulin erwähnte. Gegen Norden und Osten wird der Rasen mehr von Felsen durchbrochen. An solchen trafen wir: Veratrum album, Lilium martagon, Orchis globosa, Gymnadenia conopea und odoratissima, Silene vulgaris, 8. livida, Dianthus Car- thusianorum, D. barbatus, Thlaspi alpinum, FPotentilla erecta, Tri- folium montanum, T. pratense, Lotus corniculatus, Vieia silvatien, Lathyrus pratensis, Orobus laevigatus (ochraceus?), Euphorbia verru- eosa, Astrantia carniolica, A. carinthiaca, Laserpitium paucedanoides, L. latıfolium, Myrrhis odorata, Pimpinella major, Calluna vulgaris, Brunella grandiflora, Satureia alpina, Pedicularis Hacquetii, P. verti- cillata, Asperula eynanchica, Scabiosa lucida, Campanula Scheuchzeri, C. glomerata, Phyteuma Zahlbruckneri, Erigeron polymorphus, Aster amellus, Ohrysanthemum corymbosum, Ch. leucanthemum, Buphthalmum salieifolium, Achillea millefolium, Oentaurea Triumfetti, Cirsium car- niolicum, ©. erisithales, Serratula Vulpit, Scorzonera rosea, Hieracium silvaticum, H. villosiceps, H. valdepilosum, H. vulgatum. In einer Mulde zwischen Felsen fanden wir in ganz merkwürdiger Gesellschaft, aber nicht zahlreich die prächtige Viola cornuta, welche mit ihren langen Stengeln sich dureh das Pflanzengewirr durchgearbeitet, so daß ihre schönen dunkelvioletten Blüten aus demselben herausschauten. Die Begleitpflanzen waren: Lilium martagon, Iris graminifolia, Bumex acetosa, Aconitum ranuneulifolium (vulparia?), Anemone alpina (abgeblüht), Ranunculus lanuginosus, Thalictrum aquilegifolium, Cardamine impatiens, Sazxi- fraga aizoon, Alchemilla vulgaris, Lotus cornieulatus, Vicia sepium, Geranium silvaticum, Astrantia carinthiaca, Myrrhis odorata, Laser- pitium latifolium, Myosotis silvatica, Veronica pseudochamaedrys, Ga- lium mollugo, Carduus carduelis, Cirsium carniolicum, bei der zweiten höheren Stelle auch Adenostyles albifrons. Der Veilchenforscher W. Becker, dem ich mehrere Exemplare des Veilchens übersendete, äußerte sich dahin, daß die echte V. cornuta vorliege, meinte aber, daß es sich beim Standorte der Begunsiea doch vielleicht nur um eine Verschleppung aus einem Garten des Tales handle. Dieser letzteren Anschauung kann ich mich nicht anschließen. Eine Verschleppung der Samen aus dem Tale wäre auf eine zweifache Art denkbar. Zunächst könnten Samen durch den Wind übertragen werden, da der Südwind sieh im BegunSicatale staut und auf die ober dem Waldgürtel befindlichen Bergwiesen geleitet wird, ferner weil die West nach Ost gerichtete Bergwand fast senkrecht auf die Windrichtung steht, somit einem starken Windanprall ausgesetzt ist. Auch eine Ver- schleppung durch Tiere könnte angenommen werden. Zweifellos sind eine Reihe der bereits angeführten Talpflanzen auf diese zwei Verbreitungsarten auf die Begunsicawiesen gekommen. Die besonders warme Lage bietet den Talpflanzen und auch einigen südlichen Arten in der Höhe von über 1200 m die Möglichkeit des Fortkommens. Eine Verbreitung der Viola-Samen dureh Wind ist infolge des Mangels an 54 Windflugeinrichtungen wenig wahrscheinlich. Aber auch eine Über- tragung durch Tiere halte ich nicht für annehmbar. Die Leute des Tales kennen die Pflanze gar nicht, in ländliehen bäuerlichen Gärten kommt die Viola cornuta gewiß nicht vor. Ferner lassen sich auf dem Berge so ziemlich die Stellen darnach unterscheiden, ob Vieh hinkommt oder nieht. Abgesehen von den zwei Anstiegswegen über die Vilfan- hütte und die Alpe Prevala finden sich die gewöhnlichen, höchstwahr- scheinlich durch Vieh verbreiteten Pflanzen hauptsächlich an den Heu- schoberstellen und den für das Vieh eher zugänglichen Orten. Nach Osten, wo die Hänge steiler werden, namentlich wo Fels auftritt, treten die Talpflanzen stark zurück. Es bliebe also nur noch die Verbreitung durch Vögel übrig. Bei der weiten Entfernung der nächsten natürlichen (spontanen) Standorte der Viola cornuta und der seltenen Appflanzung derselben in Gärten (wohl meist in botanischen Gärten) glaube ich doch annehmen zu sollen, daß das Veilchen auf der Begunsica ein Relikt aus früheren Zeiten darstellt. Am Abstiege über die Prevalaalpe und durch den Waldgürtel beobachtete ich folgende Pflanzenarten: Helleborus odorus, Anemone hepatica, A. trifolia, Sorbus aucu- paria, Laburnum alpinum, Euphorbia amygdaloides, Erica carnea, Gentiana asclepiadea, Teucerium chamaedrys, Stachys Jacquini, Oy- clamen europaeum, Kuphrasia cuspidata, Aposeris foetida, Adeno- styles glabra. Von Waldbäumen herrscht bis 1000 m herab Fichte, zwischen 1000—900 m die Buche vor. Bei etwa 900 m stehen prächtige Bäume von Fraxinus ornus. Knapp an dem Wese auf die Prevalaalpe finden sich infolge Viehtriebes eine Menge Unkräuter und Wiesenpflanzen des Tales. Wie man in der Geologie von Verwerfungen spricht, so könnte man dies bei der Begunsica auch im pflanzengeographischen Sinne tun, denn die normale Verteilung der Pflanzen in verschiedenen Höhen ist hier gewissermaßen verworfen. Auf die Kalkfelsenflora des Tales mit Legföhren, Alpenrosen ete. folgt ein Bergwald mit Mannaesche und Helleborus odorus; ober dem Waldgürtel zieht sich ein etwa 300 m breiter Wiesengürtel mit teilweise vollkommener 'alflora (Ruderalflora) von West nach Ost und erst über diesem gelangt man nach neuerlicher Durehschreitung von Legföhrenwald und Alpenrosengebüsch in die Region der alpinen Felsenpflanzen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cousinia. Von Josef Bornmüller (Weimar). Ill. Mitteilungen über weitere neue Funde. (Mit Tafel I.) Noch während der Drucklegung des zweiten Teiles des vorliegenden „Beitrages“ ging mir bereits wieder eine kleine Serie orientalischer, erst vor kurzem gesammelter Cousinien zu, die Herr Dr. Franz Näbe&lek, 5) k. k. Realschulprofessor in Leipnik (Mäbren), auf seiner in den Jahren 1909 — 1910 unternommenen, bedeutsamen und erfolgreichen Forschunvs- reise im Transjordanland, dem Steinigen Arabien, Mesopotamien, Baby- lonien, im südwestlichen Persien und Kurdistan (Türkisch- Armenien) angetroffen und mir freundlichst zur Bearbeitung überwiesen hat. Herrn Professor Dr. Näbe&lek sei hierfür mein aufrichtiger Dank zum Aus- druck gebracht. Bezeichnend für die Gattung Cousinia ist, daß sich unter den sieben eingesammelten Arten nur vier bekannte vorfinden, daß also wiederum drei als neue Spezies zu beschreiben sind. Eine dieser wurde im Transjordanland eingeheimst, von wo (Palästina) bisher noch keine Art dieser Gattung bekannt war; die beiden anderen neuen Arten ent- stammen der Umgebung von Mossul und der südlieh vom Wan-see gelegenen Gebirgslandschaft. Von bekannten Arten findet sich in der Sammlung vor: Die in den Steppen der Tigrisebene weit verbreitete ©. stenocephala Boiss., die im Gebiet zwischen Mossul und Wan-see auch von Herrn Dr. Freiherr von Handel-Mazzetti im gleichen Jahre (1910) dort angetroffene Ü. eriocephala Boiss. et Hausskn., ebendaher (. ainta- bensis Boiss. et Hausskn. und die äußerst seltene, schöne (Ü. Boissieri Buhse. Die nähere Beschäftigung mit letztgenannter Art zeitigte einige nicht uninteressante Aufschlüsse, die in den folgenden Zeilen eingehendere Erörterung finden. Auch erwies sich hiebei eine von mir vor Jahren im südlichen Persien eingesammelte, von ©. Winkler verkannte, d. h. nur als Varietät unterschiedene, der gleichen Gruppe angehörende Art als zweifellos eigene, daher neu zu beschreibende Spezies. 1. Cousinia Beauverdiana Bornm. (spee. nov.). — Sectio 3 Nudicaules Winkl., Synopsis Cous., p. 191 (Hamatae Boiss., Fl.Or., III, 461). — Synon.: Ü. arctotidifolia Bge. var. laeviseta Winkler et Bornm. in Bull. Herb. Boiss., tom. V (1897), p. 164—165; Österr. bot. Zeitschr., EX1E(1912),.8:7261, Perennis (? biennis); caule albido, parce araneoso, elato (ca. Im alto), virgato, inferne foliato, superne nudiuseulo, geniculatim divarieato- ramoso (in specimine unico 15-cephalo) ramulis tenuibus elongatis mono- cephalis; foliis (radiealibus ignotis) coriaceis, caulinis flavide virescen- tibus, erasse nervosis (nervis supra et praesertim subtus valde promi- nentibus) utringue praeter indumentum leviter araneosum glandulis flavidis sessilibus obsitis, supra saepius glabrescentibus; foliis cau- linis infimis pedunceulo ca. 3 em longo suffultis, oblongo-lanceolatis margine undulatim lobatis, lobis late triangularibus vel triangulari-lan- ceolatis in spinam validam flavescentem exeuntibus lateraliterque saepius spinis 1—2 varie acerosis auctis, lobo infimo ad basin truncatam sito non deminuto spina valida deorsum vergente; foliis proximis breviter petiolatis vel sessilibus uti infima (ca. 12 em longa) ea. 5—6 em latis sed rhachide tantum 2 em metientibus, abbreviatis, late ovatis, secus eaulem non decurrentibus; foliis superioribus (supra medium sitis) valde deminutis triangularibus margine spinigeris, summis minutis saepe in spinulam tantum quam ramuli graciles vix latiorem reductis; eapi- tulis pedunculo (ramulo subnudo) 2—8 em longo suflultis, solitariis, ter- minalibus, ovatis (ea. 1 em latis, eum floseulis 1’5—2 em longis), 18 56 —20-floris; involueri glabri vel parcissime araneosi phyllis ca. 50, imbricatis, exterioribus (ovatis) et mediis (oblongis) coriaceis in spinulam acerosam 2 mm longam eurvato-reflexam attenuatis, phyllis intimis membranaceis, elongatis, reetis, apice acuminatis et ad marginem minu- tissime fimbriato-serrulatis, parte exserta phylla media superante inter- dum brunneo-purpurascente; receptaculi setis contortis sub lente seabridis; floseulis (esicco) flavidis, involueri phylla interna evidenter superantibus, 12 mm longis, corollae ıimbo ad tertiam partem 5-fido tubo 3-plo longiore; antherarum tubo vix exserto glabro; achaeniis obpyramidatis, apice denticulatis, tetragonis (4 mm longis); pappi favidi setis seaberrimis achaenio paulo longioribus (5 mm longis), eadueis. Persia austro-orientalis, provincia Kerman: in collibus aridis ad pedem montis Kuh-i-Lalesar, inter pagos Lalesar et Schirinek, alt. 3000 m (10. VII. 1892 specimen unicum floriferum ipse legi; Bornm., Iter-Persico-tureicum a. 1892—1893, Nr. 3458.) C©. Beauverdiana Bornm. ist am nächsten verwandt mit ©. arclotidi- folia Bge., von welcher sie jedoch auf dem ersten Blick an der ganz anderen Blattbekleidung zu unterscheiden ist. Während unserer Art nur ein ganz dünnes, kaum merkliches, spinnwebiges Indument der stark bedornten, von einem kräftigen Adernetz durchzogenen Blätter eigen ist, ist die Blattunterseide der Bungeschen Spezies mit einem weißen, dieken, die Nervatur völlig verdeckenden Filz überzogen. Auch sind bei C. Beawverdiana beide Blattseiten mit gelblichen Sitzdrüsen bestreut, welche bei Ü©. arctotidifolia Bge. fehlen. Wenn C. Winkler in der ihm seinerzeit zur Bestimmung über- gebenen, anscheinend unbeschriebenen Pflanze nur eine Varietät (v. laevi- seta) von O. arctotidifolia Bge. zu erkennen glaubte, die sich vom Typus nur durch glatte Spreuborsten (receptaeuli setae laeves) unterscheide, so erwies sich diese Annahme in doppelter Hinsicht als irrig. Denn eines- teils sind hier die Spreuborsten tatsächlich rauh, anderenteils hätte ein Vergleich mit dem Original der C. arctotidifolia Bge. sofort ergeben, daß hier eine spezifisch verschiedene, d. h. neue Art vorliegt. Mir selbst waren diese Mißstimmigkeiten, diese Abweichungen von der Diagnose, schon vor mehr als 15 Jahren aufgefallen, trat aber einer Autorität wie ©. Winkler gegenüber mit meinen Bedenken zurück, bis ich jetzt — angeregt durch eine wichtige Beobachtung an der mit der unsrigen Pflanze ebenfalls verwandten und zur selbigen Sektion Nudicaules zählenden Cousinia Boissieri Buhse — Veranlassung fand, der Frage näher zu treten. Herr G. Bauverd hatte die Freundlichkeit, eine ihm übersandte Probe meiner Kermaner Pflanze mit dem im Herbar Boissier befindlichen Original zu vergleichen. Das Resultat seiner Beobachtungen, das vollauf meine Bedenken rechtfertigte, gestatte ich mir im Wortlaut beizufügen: (Chambesy, 5 novembre 1912.) „L’original du Cousinia arctotidi- folia Bge. depose ä& l’Herbier Boissier en Echantillon unique tricephale (Bunge, 1858), bien qu’imparfait, est en effet trop different tout au moins Quant a sa pubescence et sa structure foliaire pour que votre plante puisse lui &tre subordonnee & titre de variete. La penurie de materiaux ne me permet pas de proceder & une analyse minutieuse du type de ’Herbier Boissier, quant aux fleurs tout au moins; mais un simple 57 > coup d’oeil sur les feuilles accuse de caraeteres differentiels trop im- portants pour qu'ils puissent se rapporter & des manifestations de simple polymorphie: tandis que la face sup6rieure du C, arctotidifolia est ara- ndeuse alors que la page inferieure est fortement laineuse-tomenteuse. les feuilles de votre plante, distinetes par leur nervation plus rigoureuse en-dessous qu’en dessus (c’est l’inverse qui a lieu chez Ü. arctotidifolia, dont les nervures de la page inferieure sont masqudes par l’Epaisseur du tomentum blanc!), possedent un serrature a pointes-acieulaires d’un tout autre type que chez le C. arctotidifolia. Enfin, caractere important, les deux pages de vos feuilles sont recouvertes de petites glandes sessiles j aune-verdätre qui manquent totalement au type de Bunge. Bien que de nature plutöt anatomique, ces caracteres sont deeidöment trop tranches pour ne pas Ötre consideres comme susceptibles de cone@der la dignite specifigne & votre plante, m&me sous reserve d’un examen ulterieure des organes floraux.“ Ich gestattete mir, die neu zu benennende Art als ©. Beawverdiana Bornm. zu bezeichnen, da, wie erwähnt, der Varietätsname „laeviseta“ als nomen incongruum, d. h. sinnwidrig bezw. falsch, nicht auf die Art übertragbar ist. ? Meine Bemerkungen über Ü. arctotidifolia Bge. kann ich nicht abschließen, ohne noch einer anderen, sehr nahverwandten aber ver- kannten Art Erwähnung zu tun. Wie ich bereits oben (Österr. bot. Zeitschr., 1912, S. 387) bemerkte, ist die aus dem Verbreitungsgebiet der C©. arctotidifolia stammende, von Winkler beschriebene ©. Anto- nowii, die der Autor zur Sektion Heteracanthae stellt, eine Art, die zur Sektion Nudicaules sehr nahe Beziehungen hat. In der Tat hat Winkler seiner Pflanze einen ganz falschen Platz im System angewiesen. Die genauere Untersuchung ergab sogar, daß diese ©. Antonowii nicht nur sicher zur Sektion Nudicaules, bzw. im Sinne Boissiers zur Section Hamatae gehört, sondern sogar mit CO. arctotidifolia Bge. so nahe ver- wändt ist, daß es höchst fraglich ist, ob Winklers Pflanze noch als eigene Art beizubehalten ist. Da aber das im Herbar Boissier be- findliche Material der ©. arctotidifolia Bge. (Original) zu dürftig ist, so läßt sich die Frage vorläufig noch nicht definitiv entscheiden. Jedenfalls ist im Köpfchen beider Pflanzen — wie Herr Bauverd, welcher die Güte hatte, beide Arten zu vergleichen, bemerkt — kein Unterschied zu finden und kleine Abweichungen im Indument der Blattunterseite und in der Struktur der Blätter sind so untergeordneter, vielleicht nur indi- vidueller Art, daß es sich nieht einmal befürworten läßt, die ©. Anto- nowii als Varietät oder Unterart der ©. arctotidifolia aufzufassen. Noch ist hiezu zu erwähnen, daß CO. Antonowii nach den neuer- dings von P. Sintenis bei As-chabad reichlich und in prächtigen Exemplaren eingesammelten Individuen bezüglich der Blattgestalt etwa variabel ist. Winklers Abbildung des Originals (Acta Horti Petropol., XI, tab. II, fig. 2) stellt eine Form mit fast ganzrandigen oberen Stengelblättern dar, während die Sintenisschen Exemplare (Nr. 404) in der Mehrzahl buchtig-gezähnte obere Stengelblätter (au Quercus infectoria Oliv. lebhaft erinnernd) aufweisen. Außerdem sind die Köpfehen etwas breiter, eiförmig (nicht schmal-eiförmig, wie die Diagnose sagt und wie die Abbildung zeigt), so daß wir diese Pflanze 58 als eigene Varietät (var. oviceps ad int.) abtrennen zu müssen glaubten. Diese Varietät läßt sieh indessen nicht aufrecht erhalten, denn eines- teils entsprechen einige Individuen der As-chabader Pflanze bezüglich des Blattrandes recht gut der Originalabbildung der Antonow’schen nurin den oberen Teilen gesammelten Pflanze, während die breitere Köpfchen- form wohl auf den gereifteren Zustand der Exemplare zurück- zuführen ist. (Auch auf der Tafel der ©. Antonowii findet sich rechts oben ein verblühtes Köpfchen gleicher Gestalt vor!) Die unteren Stengelblätter dieser zweifellos zu Ü. Antonowii gehörigen Pflanze (Sint. Nr. 404) sind länglich und ebenfalls am Rand buchtig-gezähnt, die Wurzelblätter, ebenso berandet, laufen ganz allmählich in den Blatt- stiel aus, entsprechen aiso diesbezüglich ebenso gut der Diagnose von ©. arctotidifolia Bge. 2. Cousinia Boissieri Buhse. — Boiss., Fl. Or., III, 499 (seet. Hamatae); — Winkler, Syn. Nr. 14, Mant. Nr. 14 (sect. Nudicaules). — Synon.: ©. Layardi Ball et Barbey, Lausanne 1890 cum tabula; Winkler, Syn. Nr. 28, Mant. Nr. 28. Armenia: Ditionis urbis Wan in deelivitatibus supra Chöschab-su, 1800 m („Höhen über dem Chöschab-Su=Schamiran-Su gegen Wan“) (1. VIIl. 1910 leg. el. Näbe&lek). Von vorliegender, bisher von Buhse und später nur in einem Fragment von Layard gesammelten prächtigen Art liegen zwei schöne Exemplare vor, von denen das stattlichere 80 em hoch ist und gegen 20 Köpfe aufweist. Der elfenbeinweiße Stengel ist an der Basis 1 em breit. Die Art ist von Buhse (Aufzähl. d. in Transkauk. u. Pers. ges. Pfl., 1860, S. 127) — jedenfalls nach einem sehr ansehnlichen Exemplar — vortrefflieh beschrieben. Nur über die Blütenfarbe, die Buhse als gelb (floseuli lutei) angibt (Boissier, Fl. Or., III, 499, schreibt „foseuli straminei?“), ist zu sagen, daß diese nach einer Notiz auf der Original- etikette Prof. Näbeleks als „schwach rötlich zu bezeichnen ist (aller- dings nehmen die Blüten im getrockneten Zustande eine strohgelbe Farbe an). Die Indentität der Pflanze von Wan mit der von Ball und Barbey als ©. Layardi vorzüglich abge bildeten Art war auf den ersten Blick ersichtlich, anderseits aber stimmte wiederum Buhses Beschrei- bung seiner (©. Boissieri Buhse in allen Stücken so exakt auf Näbäleks Exemplare, daß der mir alsbald auftauchende Ver- daeht, ©. Layardı müsse mit CO. Boissieri identisch sein, schon zur Gewißheit wurde und mich — trotz aller widersprechenden Angaben Winklers-— veranlaßte, Herrn G. Beauverd meine Ansicht mitzuteilen. Ein Vergleich der im Herbare Boissier befindlicken Originale beider Arten ergab sofort, daß Unterschiede nieht vorliegen, daß somit ©. Layardi einzuziehen ist. Herrn Beauverd sei für seine freundlichen Bemühungen hiemit bestens gedankt. Daß dem Verfasser der Synopsis (Cous.), welcher doch das Ori- ginal der ©. Boissieri Bge. und die treffliche Abbildung der ©. Layardi Ball et Barbey in den Händen hatte, die Identität beider Pflanzen ent- gehen konnte, muß befremden. Winkler schreibt sogar der Ü. Layardı „receptaculi setae laeves“ zu (entsprechend der falschen Angabe der Originaldiagnose) und rückt nun im System — bzw. im Bestimmungs- 59 schlüssel der hier 16 Arten umfassenden Sektion Nudicaules — beide Arten weit voneinander, obwohl die Spreublätter der ©. Layardi auf der Tafel deutlich feingezähnelt (setae manifeste sceabridae!) dargestellt. sind. Ferner nimmt Winkler im Bestimmungsschlüssel zweimal auf die Wurzeiblätter Bezug, die er zunächst (nicht unrichtig!) als „subintegra vel denticulato-sinuata* und dann als „petiolata“ (kaum zutreffend) be- zeichnet, obwohl ihm nur die Abbildung (ohne Wurzelblätter, diese auch nicht bekannt) vorgelegen hatte. Die Autoren der Ü. Layardi erwähnen nur „folia semiamplexicaulia® Schließlich ist irreführend die falsche Angabe Winklers (ebenda), daß die Spinae der Hüllblätter bei O. Layardi so lang als sie selbst, d. h. als der angedrückte Teil derselben, sein sollen. In Wirklichkeit sind diese, wie auf der Tafel zu sehen ist, halb so lang. Ich weise auf diese Ungenauigkeiten hin, da sie, um weitere Irrtümer zu verhüten, nicht unerwähnt bleiben können; an sich sind sie schon richtig gestellt durch die vorzügliche Abbildung des Originals, dessen Identität mit C©. Boissieri Buhse unbestreitbar ist. 3. Cousinia stenocephala Boiss. — Boiss., Fl. Or., III, p. 486 (sect. Squarrosae). — Winkler, Synops., Nr. 50, Mant. Nr. 51 (sect. Bra- chyacanthae). — Bornm., Österr. bot. Zeitschr. LXII (1912), S. 318. Assyria: In steppis lapidosis prope Mosul, inter Maltai et Tell Kef (6. VI. 1910). In campis sterilibus inter Altün-Köprü et Erbil (Arbela), (18. V. 1910); leg. el. Näbölek. 4. Cousinia Nabelekii Bornm. (spee. nov.). — Sect. Drepano- phorae C. Winkl., Synopsis, p. 206, Mant., p. 196. — Tabula nostra, g. 5—6. Perennis (?), araneoso-tomentosa, eaulibus 1—1'5-pedalibus (e. 40 cm altis), rectis, strietis, tenuiter araneoso-floccosis, apice tantum divaricatinr paueiramosis, oligocephalis (capitulis 5—6), a basi ad apicem densiuscule foliatis ; foliis (radicalibus desideratis) eaulinis coria- ceis, utrimque (subtus densius) araneosis, supra saepius glabratis, am- bitu lineari-lanceolatis (inferioribus 7—9 em longis et 2—3 em latis, superioribus minoribus sed conformibus), omnibus pinnatisectis vel in segmenta lineari-lanceolata integra plerumgne ad basin utrinque (interdum supra medium quoque) lobo aueta partitis (rhachide spini- gera anguste lineari), sessilibus et in alam sat longam (1—2 em long.) profunde et anguste pinnatiseetam deeurrentibus; foliis rameis dimi- nutis, sessilibus, non deeurrentibus, spinoso-lobulatis, summis a capitulo solitario terminali paulo remotiuseulis et eo brevioribus; capitulis late ovatis, 2 cm longis, e. 40 (38!)-floris, ad basin truneatis; involueri squarrosi (pbyllis intimis exceptis 16 mm alti) pbyllis numerosissimis (90—100) arachnoideo-intertextis, coriaceis, margine (sub lente) tenuis- sime serrulatis; phyllis intermediis et exterioribus subaequaliter e basi oblongo-lanceolata pallida in subulam tenuissimam amoene hamato-reeurvatam elongatis, parte reeurva glabriuscula (apice flavida) quam phylli pars inferior adpressa multo breviore; phyllis intimis subreetis, stramineis, apice lanceolatis, floseulos subaequantibus; recep- taeuli setis laevissimis; floseulis luteis 12—14 mm Jlongis, limbo 60 breviter 5-dentato quam tubus 4-plo breviore; tubo antherarum glabro; achaeniis tetragonis, subeompressis; pappo 1 mm longo, seaberrimo. Armenia turceiea: „Aufstiee vom Zabfluß nach Kotschanes (südöstl. von Wan) e. 1300 m* (1. IX. 1910 detexit cl. Näbe&lek). ©. Nabelekii Bornm. ist in Winklers Bestimmungsschlüssel neben CO. cataonica Boiss. et Hausskn., welche ebenfalls — im Gegensatz zu den nächstverwandten Arten — einen filzigen Hüllkeleh besitzt, einzu- ordnen, nähert sich aber in der Gestalt der sehr verlängerten feinen, hakentörmig zurückgebogenen Hüllblätter der ©. Stapfiana Freyn et Sint. und der ihr sonst ferner stehenden ©. ilicifolia Jaub. et Spach (lllustr. tab. 164!). Außerdem besitzt C. cataonica einen niederen Wuchs (von der Basis an verzweigt, nicht hoch verzweigt und wenig köpfig), breitliche Blattabschnitte und Köpfchen, die bei fast gleicher Größe halb so viele Blüten (15—20, nicht gegen 40) bergen und deren Hüll- kelch sich aus c. 75 (nicht ec. 100) derberen, oft wirsch einseitig- gebogenen Schuppenblättern zusammensetzt), während sich der zierliche Hüllkeleh der Ü. Nabelekii im Bau gerade durch größte Regelmäßigkeit aller Teile auszeichnet. Nähere Verwandschaft mit den Freynsehen Arten, ©. Stapfiana Freyn et Sint.?), ©. bicolor Freyn et Sint.°), ©. Sin- tenisiv Freyn*), die mir in Originalexemplaren vorliegen, besteht nicht, denn alle drei besitzen kahle oder fast kahle Hüllen. ©. Stapfiana und ©. bicolor haben den niederen Wuchs der ©. cataonica, während die hochwüchsige C. Sintenisii durch folgende Worte der Diagnose „caule subfastigiato corymboso-ramosissimo“, ferner durch kurz gelappte Blätter (nicht: fast bis zum Mittelnerv fiederschnittig, Abschnitte Jinear-lanzettlich)) und, wie erwähnt, kahle Hüllen genügend gekennzeichnet ist. Noch weniger liegt Ähnlichkeit mit (©. caesarea Boiss. et Bal.. ©. Hohen- ackeri Fisch. et Mey. (deseript.), ©. urumiensis Bornm. (orig.!) oder ©. Litwinoviana Bornm. (orig.!) vor. 9. Cousinia moabitica Bornm, et Näbelek (spec. nov.). — Sectio Heteracanthae Winkl. — Tabula nostra, fig. 4. Perennis, araneoso-viresceens, densissime intrieato-dumulosa; eaule humili (e. 20—25 cm alto) a basi subdiehotome ramosissimo, subglabro ; toliis (basilaribus desideratis) eaulinis coriaceis, rigidis, retieulato- venosis, supra flavido-virescentibus glabrisque, subtus tenuiter subaraneose cano-tomentosis, inferioribus oblongo -lanceolatis (4—6 em longis, 2 bis 2 5 cm Jatis) utringue 2—4-sinuato-lobatis, lobis triangulari-laneeolatis (praesertim terminalı) in spinam validam elongatam vulnerantem exe- untibus; foliis superioribus quam inferioria minoribus angustiori- busque, summis capitula aggregata superantibus, omnibus sessilibus bre- viterque cuneatim decurrentibus; capitulis ad apicem ramulorum inter bracteas angustas sublineares vel spinoso-ineisas subaequilongas condensatis, parvis, subquinquefloris, oblongo-cylindieis, basin versus breviter angustatis; involucero (10—12 mm longo et phyllorum parte patente non inelusa 3—4 m lato) glabro, pallide viridi; phyllis e. 25, 1) Vergl. unsere Tafel, Fig. 8. 2) Vergl. Fig. 9 und 10. 8) Vergl. Fig. 11; 4) Vergl. Fig. 7 6l exterioribus et mediis lineari-lanceolatis, in spinam erecto-patentem vel patulam parte inferiore adpressa breviorem attenuatis, phyllis externis ad interna linearia (10) rectiuscula straminea margine (sub lente) minute tenuiter serrulata gradatim elongatis; receptaculi setis (9 mm longis) laevissimis; floseulis purpureis (10 mm longis) breviter exsertis, limbo 5-dentato quam tubus (corollinus) 3-plo longiore; antherarum tubo purpureo, glabro; achaeniis (3 mm longis), costatis, apiee dentieu- latis, pappo eadueissimo. Palaestina transjordanica: Ditionis Moab in lapidosis aridis prope Rabba (Rabbath Ammon) inter Mädaba et el-Kerak (25. VI. 1909 detexit el. Näbelek). C©. moabitica nob. ist wegen der armblütigen, schmalen, eiförmig- eylindrischen Köpfehen neben C. cylindrocephala Bge. und CO. com- mutata Bge. zu stellen, ohne mit diesen beiden gelbblühenden Arten ganz anderer Tracht (auch Blätter beiderseits spinnwebig-wollig und ebenso die Köpfchen filzig, bei ©. moabitica Blattoberseite kahl und Hüllkelch kahl) Verwandtschaft aufzuweisen. Die nächsten Verwandten sind vielmehr die zur Sektion Orthacanthae zählenden, in Syrien und in angrenzenden Gebieten heimischen, auch die gleiche Tracht aufwei- senden Arten ©. Pestalozzae Boiss., ©. ramosissima DC. und besonders ©. foliosa Boiss., welehe (übrigens ebenfalls alle gelb-.nicht rotblühend!) dem Sektionscharakter entsprechendangedrückt-aufrechte,nicht bogig-abstehende Hüllblätter besitzen. Auch ©. eylindracea Boiss. (mit breitlichen gras- grünen, kahlen, drüsig-punktierten Blättern) weist die gleiche Tracht auf und ähnelt in bezug auf Gestalt und Größe der Köpfehen — nament- lich bei var. patula Heimerl, die streng genommen der Sektion Hetera- canthae angehört! — ungemein der oben beschriebenen neuen Art. Bei einer natürlicheren systematischen Anordnung hätte ©. moabitica neben C. foliosa Boiss. zu stehen. 6. Cousinia Baueri Bornm. et Näbelek (spec. nov.). — Sectio Appendiculatae Winkl. — Tabula nostra, fig. 1—3. Perennis, rhizomate lienoso; eaule recto (speeiminis uniei), pedali, infra medium in ramos 3—4 subfureatim abeunte, oligocephalo (ramis longis monocephalis), a basi fere ad capitula usque foliis diminutis longe deeurrentibus continue multifariam alato; foliis radicalibus subher- baceis, supra subglabris pareissime tantum araneis tenuiterque reticulato- venosis flavido-virentibus, subtus vero indumento albido tenui tomentoso tectis, ambitu oblongis (majoribus 11X4°5 em longis latis), Iyratis; segmento terminali permagno 8cm usque longo), oblongo, cordato, apice acuto, margine tenuiter et minute sinuatim spinuloso-dentato; Jugis late- ralibus 5—4 densis, oblongo-lanceolatis (ec. 2 cm longis) deorsum cur- vatis, ad basin (uti ad folii ıhachidem) lobulis spinoso-laeiniatis auctis; foliis eaulinis infimis parvis sed radicalibus subeonformibus, ceteris ad basin ramorum sitis (ovatis) et praesertim rameis valde diminutis (quam alae vix latioribus), coriaceis, subtus canis vel albidis, supra glabris, eontinuiter alari-deeurrentibus, alis ramo subaequilatis vel eo paulo latioribus, undique sinuato-dentatis spinulisque armatis; capitulo terminali, majusceulo, depresso-glokoso, ad basin umbilieato, cum phyl- lorum appendieibus 5 em Jatis (appendieibus exelusis 3 em), multifloris ; 62 involueri phyllis intermediis') e basi adpressa coriacea pallida gradatim elongatis in appendieem latam rhombeo-lanceolatam (lobis appendieis lateralibus triangularibus, non deorsum curvatis) 15—18 mm longam patentem margine hine inde spinula tenui auetam plerumque purpureo-tinctam glabram produetis; phyllorum exteriorum appen- dice oblongo-lanceolata reflexa utrinque irregulariter dentibus 1-2 angustis armata; phyllorum intimorum°’) stramineorum nitidorum appendice recta, purpurea, angustato-lanceolata, inermi, margine minute sed obsolete serrulata; receptaculi setis laevissimis vel sublaevibus, sub lente sparsim dentes tenues sursum adpressos gerentibus, 17 mm usque longis; floseulis°) purpureis, 25—30 mm longis, exsertis, limbo ad quintam partem dentato quam tubus subaequilongo; antherarum tubo glaberrimo, purpureo; achaeniis nondum maturis apice obscure dentienlatis; pappo scabridulo, 6—7 mm longo. Assyria: In derelictis horti coenobii Mär-Jakub prope Mossul, e. 1000 m (7. VI. 1910 detexit el. Näbelek). Ähnlichkeit oder nähere Verwandtschaft mit einer bekannteren Art der Sektion liegt nicht vor. Die interessante Blattgestalt (grundständige Blätter leierförmig mit großem, an-der Basis herzförmigem Endlappen ; 3—4-lanzettliche Fiederpaare, diese schrotsägeförmig) erinnert etwas an jene von C©. Iyrata Bee. und O©. arbelensis Winkl. et Bornm., während der ununterbrochen geflügelte sonsi fast blattlose Stengel sowie die Köpfe (an Form, Farbe und Größe) etwas an Onopordon tauricum (oberer Pflanzenteil) gemahnen. Da die seitliche Bedornung der Anhängsel der Hüllblätter ungleiehartig ist und da ferner die Größe der Korollen eines- teils die Maße von 25 mm überschreitet, andernteils jene von 30 bis 45 mm nicht erreicht, so ist der neuen Art schwer ein genauerer Platz im Bestimmungsschlüssel von Winklers Mantıssa anzuweisen. Wir gestatten uns, diese schöne und interessante Pflanze S. RE. Kardinal Dr. Franz Sal. Bauer, welcher als großer Freund und Förderer der Wissenschaften das Zustandekommen dieser Forschungsreise durch eine namhafte Spende unterstützt hat, ganz ergebenst zu widmen. 7. Cousinia aintabensis Boiss. et Hausskn. — Boiss. Fl., Or., II, 503 (Oynaroideae). — Winkler, Synopsis Nr. 212, Mant. Nr. 228 (seet. Appendiculatae). Assyria (Kurdistania): Ditionis oppidi Djesire (Dschesiret ihn Omar) prope Scharnak (Schernak) in loco „Mirgamira“ dieto (24. VI. 1910 leg. el. Näb&lek). Es liegen nur Zweige (ca. 25 em lang) mit je 2—3 Köpfen aus den oberen Stengelpartien dieser anscheinend sehr ansehnlich -hoch- wüchsigen Art vor. Die beiliegenden unteren Stengelblätter (bisher nicht bekannt) sind etwa 25 em lang und bis 10 cm breit (beiderseits fast gleichmäßig spinnwebig-wollig), im unteren Drittel am breitesten und allmählich zugespitzt, an der Basis abgerundet, bzw. kurz-herablaufend; der Rand ist kurz-dreieckig-gelappt; Lappen gewellt, dicht, in 1—3 sehr derbe, lange, gelbe Dornen auslaufend. Daß bei dieser Art der Stengel ununterbrochen geflügelt sein soll, wie Winkler (Mantissa, ]. e., p. 213) sagt, stimmt nicht ganz auf vorliegende Exemplare; wenigstens sind die 1) Vergl. Fig. 2. 2) Vergl. Fig. 3. 3) Vergl. Fig. 3. ) Bornmüller J., Cousinia III. Tafel Re | } . 7 } &) 2, N | s RR vo RE at NR . VEN a Oesterr. botan. Zeitschr., 1913. ®/, (lin.) d. nat. Größe. | | Lıchidsuck von A. Eisenach, Burgei ı. Thur. 63 seitlichen Aste gegen den Grund hin nicht „ex toto alati“, sondern unterbrochen geflügelt. Am Hauptstengel dürfte daher das eleiche der Fall sein. Die Exemplare stimmen mit dem Öriginalexemplar Hauss- knechts (von Aintab) und Sintenisschen Exemplaren (Nr. 1276) von Mardin (1. VIl. 1888) vorzüglich überein. 8. Cousinia eriocephala Boiss. et Hausskn. — Boiss., Fl. Or., III, 504 (Cynaroideae). — Winkler, ‚Synopsis Nr. 213, Mant. Nr. 229 (sectio Appendiculatae). — Bornm., Österr. bot. Zeitschr., LXII (1912), S. 425. Kurdistania, ditionis fluvii Bochtan (Bohtan „südlich von Wan“)‘ in deelivitatibus septentrionalibus trajeetus Ühömar, alt. ea. 2500 m (30. VII. 1910 leg. el. Näbelek). Im Gegensatz zu Ü. aintabensis Boiss. et Hausskn. scheint Ü. erio- cephala Boiss. et Hausskn. eine Pflanze mittlerer Höhe zu sein; wenigstens gleichen die vorliegenden Exemplare in den Dimensionen aller Teile (auch Blattgröße) den von Handel-Mazzetti gesammelten Individuen vom Meleto-dagh, die also ganz dem gleichen Gebiete (östlich von Bitlis, bzw. südlich vom Wan-see) entstammen. Erklärung der Tafel I. Fig. 1—3. Oousinia Baueri Bornm. et Näbölek. — Fig. 4. CO. moabitica Bornm. et Nabölek. — Fig. 5 und 6. ©. Nabelekii Bornm. — Fig. 7. C. Sintenisi Freyn. — Fig. 8. C. cataonica Boiss. et Hausskn. — Fig. 9 und 10. ©. Stapfiana Freyn. et Sint. — Fig. 11. ©. bicolor Freyn. et Sint. Eine für Steiermark neue alpine Carex. Von Eduard Palla (Graz). Als ich am 13. August vorigen Jahres (1912) vom Zirbitzkogel den über die Kaserhütte (Kaiserhütte der Spezialkarte) nach Obdach führenden markierten Weg hinabstieg, stieß ich plötzlich zu meiner größten Überraschung auf Carex foetida All. Der Standort befindet sich einige wenige Schritte abseits von dem markierten Steig. in einer Höhe von etwa 1950 m. Die Pflanze tritt hier in ziemlicher Menge auf und stand gerade in voller Blüte. Vergesellschaftet mit ihr sind die Carex rigida Good. und die am Zirbitzkogel gemeine Carex curvula All. Sieherlich ist die von mir aufgefundene Stelle nicht die einzige, an der die ©. foetida am Zirbitzkogel vorkommt. Von weiteren Nach- forschungen hielt mich damals ein heftiger Sturmwind ab, der den Auf- enthalt in dem von dichtem Nebel erfüllten höheren Gelände sehr un- gemütlich gestaltete. C. foetida ist bisher nur aus den Pyrenäen und den West- und Zentralalpen bekannt gewesen; in Nordamerika wird sie durch eine nahverwandte Art vertreten, die ©. vernacula L. H. Bailey. Der nun entdeckte Standort ist deshalb um so auffälliger, als er in dem östlichen Teil der Ostalpen liegt. In Österreich tritt also ©. foetida an zwei weit voneinander entfernten Stellen auf, in Tirol, dem westlichsten, und in Steiermark, dem östlichsten Teil der österreichischen Alpen. Dazwischen klafft eine große Lücke in der Verbreitung; ob sie sich wird ausfüllen lassen, ist mir zweifelhaft, denn bei den vielen Gebirgswanderungen, 64 die ich in den südlichen und nördlichen Kalkalpen, wie in den Hohen und Niederen Tauern ausgeführt habe, ist mir CO. foetida nie begegnet. Wahrscheinlicher ist mir, daß es sich bei dem steierischen Standort um eine Relikterscheinung handelt. Hiefür spricht sehr das Vorkommen der Ü. rigida, die in den Alpen sonst nirgends vorkommt als in diesem Gebiete: am Zirbitzkogel und auf seiner südlichen Fortsetzung, der Saualpe, und auf der Koralpe, deren nordwestliche Ausläufer mit dem Zirbitzkogel durch den Obdacher Sattel zusammenhängen; das Koralpen- gebiet ist außerdem noch die Heimat der Zahlbrucknera paradoxza und der Waldsteinia ternata. Jedenfalls verdient das Gebirgsgebiet Zirbitz- kogel-Saualpe-Koralpe mehr Interesse seitens der Pflanzengeographen als ihm bisher zugewendet worden ist; manch interessanter Fund dürfte da noch gemacht werden. Gesneriaceen-Studien. Von Karl Fritsch (Graz). II. Über Tydaea Lindeniana Regel. Im Jahre 1848 machten Regel und Decaisne unabhängig von- einander die Wahrnehmung. daß die von Bentham 1844') als Achi- menes picta beschriebene Pflanze erheblich vom Typus der Gattung Achimenes abweicht. Regel stellte im „Index seminum in horto bota- nico turicensi anno 1848 collectorum“ die Gattung Güesleria auf mit folgender Diagnose: „Corolla tubo inflato, basi oblique adnata. Stigma bilobum. Glandulae perigynae 5. Germen basi calyce concretum. (Achi- menes picta.)“*?) Decaisne aber nannte dieselbe neue Gattung in der Dezembernummer der „Revue horticole“, 1848, p. 468, Tydaea und schuf dort auch die Kombination Tydaea picta, welche bis heute in den Gartenkatalogen üblich ist, während die betreffende Art nomenklatorisch richtig Kohleria bogotensis (Nicholson) Fritsch ?) heißt. Nachdem Regel im Jahre 1849*) noch eine etwas ausführlichere Beschreibung der Gattung Giesleria geliefert hatte, schrieb er 1851 in der Botan. Zeitung, p- 895: „Tydaea Decaisne und Giesleria Rgl. Diese beiden Gattungen wurden vom Hrn. Decaisne und mir fast gleichzeitig (von mir noch etwas fıiüher im Samenkatalog unseres Gartens) aufgestellt und zwar nach Achimenes picta. Gerne weiche ich jetzt der Antorität meines be- rühmten gleichzeitigen Bearbeiters der Gesneriaceen, indem ich die Giesleria zurückziehe.* Von da ab gebrauchte Regel für diese Art und ihre Verwandten ausschließlich die Benennung Tydaea. Würde T’ydaea, bzw. Giesleria, heute noch als eigene Gattung aufgefaßt werden, so wäre die Frage, welcher der beiden Namen vorzu- ziehen sei, sehr schwierig zu lösen. Denn die Zurückziehung eines einmal publizierten Namens kann auch dem Autor nicht zugestanden werden. Der Züricher Samenkatalog ist nach brieflicher Mitteilung von 1) Botanical Magazine, tab. 4126. 2) Herr Prof. Dr. Sehinz in Zürich hatte die Güte, mir diese Diagnose aus dem alten Züricher Gartenkatalog zu exzerpieren. 3) Natürl. Pflanzenfamilien, IV., 3b, p. 178 (1893). #) Flora, XXXII., p. 181—182. 65 Prof. Sehinz „unzweifelhaft im November oder Dezember 1848 ver- sandt worden“, nach Regels eigener, oben zitierten Angabe „etwas früher“ als die Dezembernummer der „Revue hortieole* erschien. Immerhin läßt sich ein strikter Nachweis dafür, daß die Publikation Regels vor jener Decaisnes erfolgt sei, kaum erbringen. Nimmt man gleichzeitige Publikation an, so hat nach Artikel 46 der Nomen- klaturregeln jener Autor, der die Vereinigung vornimmt, die Auswahl zu treffen. Dieser Autor ist in unserem Falle Regel, der sich, wie erwähnt, für den Decaisneschen Namen Tydaea entschied.” Da außerdem dieser Name eingebürgert und der Name Giesleria längst vergessen ist, dürfte für den Fall, daß man die Sektion Tydaea der Gattung Kohleria wieder einmal zur eigenen Gattung erheben sollte, die Beibehaltung des Namens T'Yydaea zu empfehlen sein. Als Sektion von Kohleria kann die Gruppe überhaupt nur T7ydaea heißen, weil der Name Griesleria niemals als Sektionsname Verwendung gefunden hat. Diese Zeilen wollte ich nur zur Orientierung über die Gattung „Iydaea* und deren Nomenklatur vorausschicken. Der eigentliche Zweck der vorliegenden kleinen Abhandlung ist aber die Feststellung, daß eine seinerzeit von zwei verschiedenen Autoren als Tydaea-Art be- schriebene Pflanze gar nicht in diesen Formenkreis gehört. Alle echten Tydaeen haben eine relativ lange Kronröhre und rote Blüten (allerdings in verschiedenen Nuancen) mit verschiedenartig punktiertem, geflecktem oder gestricheltem Saum. Nur jene Pflanze, welche von Regel im Jahre 1868 aus dem Lindenschen Etablissement unter dem Namen T’ydaea Lindeniana beschrieben und abgebildet wurde '), zeigt eine sehr kurzröhrige, fast glockige Blumenkrone von weißlicher Farbe mit breitem violettem Schlundring. Läßt somit schon der Anblick der Originalabbildung die Zugehörigkeit der Pflanze zur Sektion 7ydaea, ja überhaupt zur Gattung Kohleria zweifelhaft erscheinen, so wird die Sache noch verdächtiger durch den Umstand, daß, wie Regel a. a. O. mitteilt, Hanstein, zu seiner Zeit der weitaus beste Kenner der Gesneriaceen, die Pflanze als „(Gloxinia tydaeoides“ be- zeichnet hatte. Regel begründet seine abweichende Ansicht mit fol- genden Worten: „Tracht, Bildung von schuppigen Dauerrhizomen ete. stellen die Pflanze aber zu 7’ydaea, weshalb wir Hansteins Namen nicht annehmen konnten“. Daß die „Tracht“ der Pflanze an Tydaea erinnert, hat ja auch Hanstein durch die Wahl des Artnamens „tydaeoides“* angedeutet. Mit den „schuppigen Dauerrhizomen“, besser „Zwiebelsprossen“*), verhält es sich aber folgendermaßen: Die Gattung „Gloxinia* im Sinne Regels ist etwas ganz anderes als die gleichnamige Gattung Hansteins. Ich brauche die von Regel verursachte Konfusion in der Verwendung des Gattungsnamens Gloxinia nieht ausführlich darzulegen, weil das Hanstein schon vor 60 Jahren getan hat?). Die Konfusion wirkt heute noch fort, indem die (Gärtner und auch das pflanzenliebende Publikum die Sinningia speciosa (Lodd.) 1) Gartenflora, XVII., p. 257, tab. 589 (1868). ’ 2) Vgl. mein 1904 bei G. Fischer (Jena) erschienenes Buch: „Die Keimpflauzen der Gesneriaceen*, p. 123 - 129. 3) Linnaea, XXVI., p. 169—170 (1853). Österr. botan. Zeitschrift. Heft 2. 1913. 66 Hiern unabänderlich als „Gloxinia“ bezeichnen. Diese „Gloxinia“- Arten im Sinne Regels, in Wahrheit Sinningia-Arten, haben allerdings keine Zwiebelsprosse, sondern Rhizomknollen'). Dagegen besitzen die meisten Arten der echten Gattung Gloxinia?) Zwiebelsprosse ebenso wie die „Iydaea“-Aıten. Über das in erster Linie entscheidende Merkmal, nämlich den Bau des Diskus, gibt weder die Beschreibung noch die Abbildung Regels Auskunft. Auch in der fünf Jahre später veröffentlichten Beschreibung und Abbildung derselben Pflanze von Ed. Andr&?°), dem merkwürdigerweise die Regelsche Publikation nicht bekannt war, bleibt der Diskus un- berücksichtigt, wenn man davon absieht, daß bei der vorausgeschickten Diagnose der Gattung T’ydaea „glandulae 5 distinetae v. plus minus in annulum confluentes“ angegeben werden. Es scheint allerdings, daß diese Gattungsdiagnose durch den Befund bei Z’ydaea Lindeni“ *) beeinflußt ist. Denn in der ÖOriginaldiagnose der Gattung Z’ydaea von Deeaisne heißt es ausdrücklich: „5 glandes epigynes distinetes“. Erst vor einem Jahre hatte ich Gelegenheit, mir lebendes Material von Tydaea Lindeniana Regel für den botanischen Garten in Graz zu verschaffen. Als die Pflanze zur Blüte kam, untersuchte ich sofort den Diskus und fand, daß dieser einen dünnen, etwas kerbigen Ring bildet, der allerdings wegen der reichlichen Behaarung des Blütengrundes etwas undeutlich zu sehen ist. Mit Rücksicht auf dieses in der Systematik der Gesneriaceen ausschlaggebende Merkmal kann die Pflanze nicht zu den Kohlerieae, sondern nur zu den Gloxwinieae gestellt werden’) und zwar mit Rücksicht auf die Gestalt der Korolle und alle anderen Merk- male nur zur Gattung Gloxinia selbst, was schon Hanstein richtig erkannt hatte. Der von Hanstein gewählte Speziesname Gloxinia tydaeoides ist leider nicht rechtsgiltig publiziert und daher ungiltig. Die Pflanze muß fortan @Gloxinia Lindeniana (Regel) Fritsch genannt werden. Ihre Synonymie ist folgende: Gloxinia Lindeniana (Regel) Fritsch. Syn. Tydaea Lindeniana Regel in Gartenflora, XVII, p. 257, tab. 589 (1868). Tydaea Lindeni „(Regel?)“ Ed. Andre in Illustration horticole, XX., p. 183, tab. 147 (1875). Gloxinia tydaeoides Hanstein in litt. sec. Regel |. e. Ich wendete mich an Herrn Geheimrat J. Urban in Berlin mit der Anfrage, ob denn von dieser Pflanze kein Exemplar im Berliner Herbar liege. Es hätte mich nämlich interessiert, ob dort vielleicht eine Bemerkung Hansteins beigefügt wäre. Herr Geheimrat Urban ant- wortete mir jedoch, daß trotz eifrigen Nachsuchens weder Exemplare 1!) Fritsch, Die Keimpflanzen der Gesneriaceen, p. 129 - 132. 2) Eine Ausnahme bildet die von mir beschriebene Gloxinia stolonifera (Bot. Jahrb., XXXVII., p. 493). 3) L’Illustration hortieole, XX,, p. 183, tab. 147 (1873). 4) Regel selbst schrieb „Tydaea Lindeniana“, während Andre, a.a. O,, mitteilt, Linden habe ihm die Pflanze als „Tydaea Lindeni Regel“ bezeichnet. 5) Nach der von mirin „Natürl. Pflanzenfamilien“ vorgenommenen Einteilung, die zum Teilauf Bentham und Hooker, Genera plantarum, II., p. 991 ff., begründet ist. 67 dieser Pflanze noch Hansteinsche Notizen über dieselbe im Berliner Herbar zu finden waren. Eine lateinische Diagnose der Art hat schon Regel, a. a. O., ge- geben. Jedoch möchte ich meine nach lebenden Exemplaren gemachten Notizen noch hier anfügen, da sie die Beschreibungen Regels und Andres in einigen Punkten ergänzen: In der Erde zahlreiche schlanke Zwiebelsprosse. Blätter dicklich, bunt, Oberseite gerötet, mit weißlichen Nerven und grüner Umgebung der Nerven. Fruchtknoten ganz unter- ständig, nur seine Spitze etwas vorgewölbt. Kelechzipfel breit, am Rande etwas gerötet. Blumenkrone glockig-triehterig, weißlich, am Grunde etwas gelblich, am Schlunde innen mit breitem violettem Ring, der aber die Oberlippe freiläßt'); Zipfel gerundet, nicht gefranst, aber am Rande drüsig-gewimpert. Filamente zusammengebogen; Antheren kreuzweise vereinigt. Narbe breit mundförmig, etwas lappig. Aconitum RBRonnigeri (paniculatumxtauri- cum) hybr. nova. Von Julius Gäyer (Szombathely). Caulis robustus strietus, ad 7 dm altus, erebre foliosus, in parte inferiore cum foliis eorumque petiolis parce puberulus pilis brevissimis patentibus, superne et in axi inflorescentiae pedunculisque glanduloso- villosus pilis rectis patentibus; folia superiora eorumque petioli, neenon sepala patentim pilosa glandulosaque. Folia pedato 5—7-fida partitionibus primariis basi angustissime contractis, mediis tribus quasi petiolulatis, ambitu dilatato-rhombeis repetito laciniatis serratisque, laciniis et serra- turis copiosis, anguste lanceolatis, protractis, acuminatis, ultimis 1°5— 3 mm Jatis. Inflorescentia in uno specimine simplieiter racemosa (race- mulis duobus lateralibus rudimentariis), in altero speeimine racemuli laterales adsunt quini, paueciflori (d5—6-flori), inter se eireiter aequilongi, erectopatentes, foliis fulerantibus superati vel iis subaequilongi, racemo terminali evidenter seriores. Racemus terminalis breviusculus latius- eulusque, 13florus, basi perfoliatus bracteis inferioribus foliiformibus, flores superantibus, sensim decrescentibus et in formam linearem trans- euntibus. Peduneuli tenues, strieti, axi racemi paralleli vel parum patentes, in parte inferiore bracteolis duabus minutjs praediti, floribus longiores. Flores violacei casside superne late rotundata supra apicem longe rostrato protractam sinuata, basi longe unguiculata, linea basali valde sinuata, ca. 14 mm alta, 14 mm Jlata, sepalis mediis ineumbente (nee igitur hiante), his (sep. mediis) ca. 14 mm longis, 12 mm Jlatis, infimis ca. 11 mm longis, 3—4 mm Jatis. Nectaria prona calcare capitato. Filamenta et ovaria glabra. Habitat in Tirolia meridionali: in ascensu e rure Plan (i. valle Gröchner) ad iugum Gröchner, ubi die 5. mense aug. 1912 dua specı- 1) Die Andresche Abbildung zeigt auch auf den beiden Zipfeln der Oberlippe violette Querstreifen. Diese waren an den mir zur Verfügung stehenden Exemplaren nicht vorhanden. 5* 63 mina inter parentes detexit et statim pro A. paniculaloXtaurico agnovit el. Carolus Ronniger, cuius in honorem plantam dıcavi. Zur Bildung von A. Ronnigeri hat einerseits A. paniculatum Lam. f. Matthioli (Reichb.), anderseits A. tauricum Wulf. f. taurericum (Reichb.) beigetragen. Den robusten Wuchs, die dichtstehenden Blätter, den durchblätterten, im Umrisse gleichbreiten Blütenstand, die im Ver- gleiche zur Endtraube relative Schwäche der Seitentrauben, die Durch- blätterung der Endtraube, die aufrechten oder nur wenig abstehenden Blütenstiele, das Aufliegen und die minder hohe Wölbung des Helmes hat A. Ronnigeri von tauricum, während die Behaarungsverhältnisse, die Form des Helmes, die Zartheit und die Länge der Blütenstiele, die stärkere Verästelung des Blütenstandes auf paniculatum hinweisen. Die Endtraube ist lockerer als bei fauricum, gedrungener als bei panziculatum. Die Blattform ist im großen ganzen intermediär, doch ist die Teilung eine stärkere, die Zahl der Blattzipfel eine größere als bei den Eltern. Die Kombination der schmalblättrigen Form des A. paniculatum mit dem schmalblättrigen A. tauricum hat also eine Blattform ergeben, welche dieses Merkmal der Eltern in verstärktem Grade zur Schau bringt. Die abstehend-drüsige Behaarung ist eine dichtere und erstreckt sich auf einen größeren Teil der Pflanze, als es bei A. paniculatum in der Regel der Fall ist. Dieselbe Tatsache bezüglich der Behaarung wurde bereits bei A. molle Reichb., dem bisher einzig bekannten Bastard von A. paniculatum mit einer Napelloidenart (compactum oder microphyllum), beobachtet. Dieses A. molle ist eine Pflanze der südwestlichen Schweiz, wo A. tauricum überhaupt nicht vorkommt. Von A. Ronnigeri unterscheidet es sich durch den höheren Wuchs, ausgebreitete Inflorescenz, lockere Endtraube, mehr aufrecht-abstehende Blütenstiele, welche so lang oder kürzer als die Blüten sind, durch größere Blüten und durch die Form des Helmes, welcher mehr konisch, oben kurz gerundet, vorne kurz bespitzt, mit gerader Stirn und sehr schwach gebuchteter Grundlinie versehen ist. Pictoides H. Andres, eine neue Subsektion der Ku- Thelaia-Gruppe aus dem Genus Pirola Salisb. Von Heinrich Andres (Bonn a. Rh.). (Mit 1 Textabbildung.) Die Eu-Thelaia-Gruppe des Genus Pirola Salisb. setzt sich bekanntlich aus drei verschiedenen Reihen zusammen, die teilweise ihre Abstammung unter den Arten der Sektion Ampliosepala H. Andres zu suchen haben. Ich bezeichnete darum die Gruppe auch hinsicht- lich ihres Ursprungs als „polyphyletisch‘ und habe unter Zugrunde- legung dieser Tatsachen sie in drei Subsektionen gegliedert und schon früher kurz begründet!). Die erste Abteilung umfaßt Pirola rotundifolia 1) H. Andres, Piroleen-Studien in Ber. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb., LV. (1913). Im Erscheinen! 69 L.s.l. und ihre Verwandten; ich nannte sie Genuina und stellte sie in den Anfang der Eu-Thelaien, weil sie viele und direkte Beziehungen sowohl zum Subgenus Amelia Hook. fil., als auch zu obengenannter Sektion und zu Erzxlebenia (Opiz) H. Andres hat, trotzdem von ihnen scharf geschieden ist. Ein zweiter Grund, sie in den Anfang der Reihen zu stellen, war der, daß sie nebst Amelia Hook. fil., zu den ältesten Ver- tretern des Genus gehören dürfte, einen in sich abgeschlossenen Kreis bildet und zu den beiden anderen Gruppen nur geringere Affinität zeigt. Sie ist kosmopolitisch im Bereiche des Gesamtareals. Unsere „Pictoides“ H. Andres bildet die letzte Gruppe der Eu- Thelaien. Ihre Hauptmerkmale sind: Laubblätter = kurz- und breitgestielt, oval- bis spatel- oder keil- förmig, zugespitzt oder seltener abgerundet und dann mit scharfem End- Muero; scharf gezähnt; Nerven deutlich, hell gesäumt. Konsistenz der Blätter & derb, seltener krautig. Schuppenblätter verschieden geformt. Infloreszenz = reichblütig, walzenförmig, vom Habitus der Pir. *ameri- cana (Sweet) Fern. (so bei Pir. septentrionalis H. Andres) oder dem der *rotundifolia H. Andres gleich, also kegelförmig (Pir. blanda H. Andres und wahrscheinlich Pir. Conardiana H. Andres). Brakteen verschieden geformt. Sepalen lang, zungenförmig (wie bei Pir. *americana [Sweet] Fern.; so bei Pir. septentrionalis H. Andres häufig) oder lanzettlich. länger als die Hälfte der Petalen. Diese oval oder fast kreisrund, zart oder auch = derb. Antheren kaum hervorragend. Filamente dünn, faden- föormig. Theken mit ziemlich scharf ausgeprägten Röhren. Griffel wie bei Pir. rotundifolia H. Andres. Reife Fıüchte und Samen unbekannt. Aus dieser etwas weitschweifigen Beschreibung — eine kurze Dia- gnose wird später gegeben werden -— ergeben sich die mannigfachen Beziehungen, die die Gruppe einerseits zu Scofophylla H. Andres, ander- seits aber auch zu Eu-T'helaia H. Andres hat. Wir müssen sie aber doch noch einzeln kurz ins Auge fassen. Der Gesamthabitus einer Pictoides H. Andres ähnelt dem einer blattreichen Pir. picta Sm. sehr. Die Laubblätter weichen wohl in manchen Beziehungen ab; bei Pir. picta Sm. kommen nur ausnahmsweise etwas spatelige oder fast keilföürmige, am Grunde abgestumpfte Blätter vor, wie sie bei Pir. blanda H. Andres häufig sind. Dagegen finden wir bei dieser Pirola und bei Pir. Conardiana H. Andres ovale Assimilations- organe. Die Aderzeichnung des Laubblattes ist bei allen hier in Frage kommenden Formen dieselbe. Charakteristisch für Pictoides ist auch die = dichte, aber scharfe Zahnung des Biattrandes, die namentlich bei Pir. blanda H. Andres ausgeprägt ist. In der Blattkonsistenz zeigen sich nur bei Pir. septentrionalis H. Andres einige Schwankungen, sie kommen in dieser Beziehung manchen Schattenformen von Pir. * pallıda Greene gleich; sie sind bisweilen etwas weich und dann fast ohne Zeichnung. Die Rosetten sind reichblättrig, liegen = fest dem Boden an, sind selten eiwas schräg gestellt. Es fehlt aber die Mannigfaltigkeit der Ausbildung, wie sie Pir. picta Sm. aufzuweisen vermag. Ökologische Anpassungsformen wie bei vorgenannter Spezies (Pir. *dentata Sm., *pallida Greene) kommen nicht vor. Bemerkenswert ist der Habitus der Rosette. Auch in dieser Beziehung schließt sich wieder Pir. septen- trionalis H. Andres der Scotophylla H. Andres am meisten an, wie ja 70 schon die Verwechslungen mit dieser Spezies dartun; ihr kommt auch nur die überreiche vegetative Vermehrung durch Blattrosetten zu. Pir. blanda H. Andres und Conardiana H. Andres haben nur einschaftige Roset- ten wie Pir. rotundifolia L. Auch in der Schuppenblattbildung bestehen Anklänge nach Pir. picta Sm. und rotundifolia L. hin. Der Reichtum einer Pir. picta Sm. wird nicht erreicht, doch nähern sie sich hin- sichtlich der Form denen dieser Art. Die Schafte sind arm an blüten- losen Brakteen; ihnen fehlt auch die Färbung nicht, die bei Amplio- sepala H. Andres so häufig wiederkehrt. Von Bedeutung ist namentlich der Habitus der Infloreszenz. Er erinneıt bei Pir. septentrionalis H. Andres an den walzenförmigen Blütenstand einer Pir. *americana Sweet, wie sie mir aus dem Baltimore Herbarium (Nr. 810b) vorlagen, bei Pir. blanda H. Andres an den von Pir.*rotundifolia H. Andres, kurz gesagt: Die Infloreszenz gleicht im ganzen dem Typus der Genuina-Gruppe. Die Brakteen sind in der Regel lang, zungenförmig, an der Spitze zurück- geschlagen und erreichen häufig die Länge des Blütenstielehens. Nur Pir. Conardiana H. Andres macht eine Ausnahme (Fig. 13)'). Ihre Brakteen sind verhältnismäßig kurz, dafür aber in die Breite gezogen, fast lederartig und immer um ein bedeutendes länger als die der Scoto- phyllae. (Sie bildet in dieser Hinsicht ein Analogon zur Pir. paradoxa H. Andres)?). Auch hier äußern sich die Beziehungen zu Pir. rotundi- folia L.s.l. besonders auffällig. Pir. blanda H. Andres weicht nicht von Pir. *rotundifolia H. Andres ab, septentrionalis H. Andres gleicht manchmal entfernt Pir. picta Sm. Die Blütenstielchen sind ziemlich lang und dünn (Pir. *pallida Greene). Der Blütenbau entspricht im allgemeinen dem Typus der Eu-Thelaien, erinnert in manchen Einzel- heiten aber auch an Pir. picta Sm., so namentlich durch die Sepalen und Filamente. Junge Früchte sind denen von Pir. chlorantha Sw. ähnlich, sie werden aber von den Sepalen weit überragt. Ich komme jetzt zum zweiten Teile meiner Arbeit: Welche Be- ziehungen hat unsere Subsektion zu Amoena H. Andres, mit der sie phylogenetisch verwandt ist? Mit ihr gemeinsam hat sie die Färbung der Laubblätter, die Form der Sepalen, Antheren und Griffel, weicht dagegen ab durch die Infloreszenz und die Blütenform. Amoena H. An- dres steht hierin noch näher zu Genuina H. Andres, von der sie in der Hauptsache nur durch die Form der Laubblätter (lanzettlich), die Ader- färbung und die Infloreszenz verschieden ist. Amoena H. Andres ist asiatisch, Pictoides nordamerikanisch-pazifisch. Beide Gruppen bewohnen ein sehr kleines Areal und dürften auch aus diesem Grunde schon als „Jüngere“ Glieder von Eu-Thelaia H. Andres aufgefaßt werden. Beide scheinen mir gleichen phylogenetischen Ursprungs zu sein. Sie können aus „picta-ähnlichen Formen“ unschwer abgeleitet werden. Die Scoto- phyllae, die heute in Amerika endemisch sind, waren mutmaßlich — konvergent den übrigen Gruppen der Ampliosepalen — auch in Asien zu finden, hatten also ehedem eine weitere Verbreitung als heute, was mir um so wahrscheinlicher ist, da die Gruppe nur auf die pazifischen 1) H. Andres, Piroleen-Studien, a. a. O., T.I, Fig. 3. 2) H. Andres, Pir. Fauriana H. Andres und paradoxa H. Andres, zwei neue P. aus der Sektion Erxlebenia (Opiz) H. Andres in Abh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb., LIV. (1912), und Piroleen-Studien, ebenda. 71 Staaten der Union und Kanadas beschränkt ist und kaum über die Sierra Nevada und das Kaskaden-Gebirge hinausreicht. Als zweiten Grund möchte ich auf die weite Verbreitung und Eutwieklung der Sub- sektion Obscura H. Andres (P. chlorantha Sw.) und namentlich aber auf Pir. elliptica var. minor Max. hinweisen. Auch ist es nieht ausge- schlossen, daß Zentralasien doch noch hierher gehörige Formen beher- bergt. Für Pictoides H. Andres erscheint mir die Ableitung von den Seotophyllae ziemlich sicher, für Amoena H. Andres dürfte sie nicht von der Hand zu weisen sein. Wir stoßen in dieser Hinsieht bei weitem nieht auf solche Schwierigkeiten, wie sie Pir. asarifolia Mich. z. B. bietet '). Beide Gruppen stellen Parallele zu einander dar, eine Erscheinung, die im Genus Pirola Salisb. häufig ist ?). Für die systematische Anordnung der Glieder unter sich ergibt sieh schon aus vorstehendem, daß Pir. septentrionalis H. Andres vor- läufig in den Anfang zu stellen ist. Sie ist sowohl in der Blatt- als auch in der Blütenform ziemlich variabel und hat unter den drei Arten das größte Areal. Bei ihr finden sich häufiger noch zweischaftige Rosetten, elliptische Laubblätter (die Laubblattform ist gerade bei Pir. pieta Sm. so sehr variabel), variable Sepalen, die bald schmal- lanzettlich wie bei Pir. *rotundifolia H. Andres, bald gegen die Spitze zu verbreitert sind, wie bei Pir. *americana H. Andres (bisweilen sogar in derselben Infloreszenz). Gleichem Wechsel unterliegen die Petalen, die bald oval, bald fast kreisrund sind. Die Farbe der Blüten ist grünlich. Ihr sehließt sich Pir. blanda H. Andres an; aber alle Eigenschaften und Merkmale sind bei ihr erstarrt, so daß sie wahrscheinlich ans Ende der Entwicklungsreihe zu stellen ist. Pir. Conardiana H. Andres ist nur im Knospenzustande bekannt, aber von allen Eu-Thelaien durch die Brakteenform geschieden (Fig. 11, 13); auch sie macht den Eindruck größter Konstanz. Weitere Gründe zu dieser Anordnung ergeben sich aus den folgenden Diagnosen. Pictoides H. Andres, Piroleen-Studien, in Ber. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg, LV. (1913) °). Laubblätter spatelförmig oder seltener oval, zugespitzt oder abge- rundet und dann mit scharfem Muero, + scharf gezähnt; Nerven hell- gesäumt. Infloreszenz + reichblütig, walzen- oder etwas kegelförmig. Brakteen lanzettlich, lang, weich und meist zurückgeschlagen oder derb und rundlich, mit Jangausgezogener Spitze. Sepalen zungenförmig oder lanzettlich, mehr als !/, der ovalen oder fast kreisrunden Petalen. Antheren nicht hervorragend. Filamente fadenförmig. Theken walzig, mit großem Muero. Griffel dünn, wie bei Pir. rotundifolia L. 1. Pirola septentrionalis H. Andres, spec. nov. Exsiceaten: H.D. Langdille, aus Oregon (1898), ohne Nr. — J.S. Howell, ebenda, ohne Nr. 1) H. Andres, Pir. asarifolia Michx. u. uliginosa Torr. in Ber. d. Deutsch. Bot. Ges., XXX. (1912), 561-571. 2) Ders., Nachtrag I. Zur Monogr. d. rhein. Pir. in Ber. d. Bot. u. Zool. Ver. für Rheinl u. Westf. (1910), 8. 3) Im Druck! 12 Stolonen + kräftig. Blattrosette reichblättrig, dem Boden anliegend oder etwas schräg. Laubblätter oval oder am Grunde abgestutzt, fast keilförmig, seltener elliptisch, oberseits dunkelgrün, fast glanzlos, zuge- spitzt, am Rande entfernt, aber scharf gezähnt, & derb, mitunter kraut- artig mit bräunlichem Ton. Blattstiel rundlieh, meist so lang als das Blatt oder kürzer, geflügelt. Schaft aufrecht, purpurn oder rötlich über- laufen, mit 1 bis 2 ovalen, zugespitzten Schuppenblättern. Infloreszenz walzenförmig, ziemlich reich- und dichtblütig. Brakteen häutig, Janzettlich, fast so lang als das Blütenstielchen, in der Regel zurück- geschlagen. Blüten = weitglockig, in der Form häufiger wechselnd. Sepalen aus breitem Grunde lanzettlich oder zungenförmig und in eine Spitze vorgezogen, 5°5—D5 mm lang und 1'8—2°5 mm breit, länger als die Hälfte der Petalen. Diese oval, 7—9 mm lang und 4—5 mm breit, grünlichweiß mit bleichem Saume. Antheren 2:5—3'5 mm lang. Griffel dünn, aus der Krone hervorragend, wie bei Pir. rotundifolia L. Junge Frucht von den Sepalen weit überragt. — 10—18 em hoch. — Fig. 1—4. Areal: Oregon. Hab. Hood River Watershed, north side of mounts Hood (leg. H. D. Langdille, Original im Herb. Smithsonian Institutions of U. S., Washington, Nr. 441.177, 41.838). Durch die vielköpfigen, reichblättrigen, bisweilen auch zwei- schaftigen Rosetten an Pir. pieta Sm. erinnernd; wechselnd in der Blatt- und Sepalenform. Mit genannter Spezies vergesellschaftet und als solche bezeichnet. Deutlich geschieden durch die Sepalenform, die Laubblätter und den Habitus. *. Pirola blanda H. Andres, spec. nov. Laubblätter oval, + scharf zugespitzt, am Grunde keilförmig ver- schmälert, scharf gezähnt, oberseits dunkelgrün, mit breitem Nerven- saum, kurz- und breitgestielt. Schuppenblätter der Rosette lanzettlich, zugespitzt'). Schaft aufrecht, mit ein bis zwei am Grunde umfassenden Schuppen, rötlich. Traube vielblütig. Blütenstielchen ziemlich lang und dick. Brakteen das Stielehen überragend, eiförmig-lanzettlich, in eine lange Spitze ausgezogen, meist zurückgeschlagen. Knospen erbsengroß, rund'). Sepalen 3:8—5 mm lang und 1’5—2'5 mm breit, vom Grunde an lanzettlich, seltener in der Mitte wieder etwas verbreitert, hell gerandet. Petalen oval, 5—8 mm lang, 4'8—6 mm breit, derb, weiß, mit deut- lichen Adern. Blüten weitglockig, Autheren etwas hervorragend. Griffel kaum länger als die Krone (wie bei Pir. rotundifolia L). — Höhe 17 em. Blütezeit unbekannt. — Fig. 5—10. Areal: Kalifornien. Hab. San Franzisko.. Sammler und genauer Fundort unbekannt. Eine ausgezeichnete Spezies, die, wie oben erörtert, im Blüten- habitus Pir. *rotundifolia H. Andres, etwas auch Pir. americana (Sweet) Feın. ähnlich ist. In der Gestalt der Laubblätter und in der Zeichnung gleicht sie Pir. picta Sm., ist aber von ihr durch die Brakteen- und Sepalenform scharf geschieden. (Original in meinem Herbar!) !) Dem Typus der Pir. rotundifolia L. angehörig. -] w 3. Pirola Conardiana'‘) U. Andres, spec. nov. Exsiccaten: Jefferson, Ohehalis und Thunston, Washing- ton: Quiniault Flora (1902), Nr. 273 (pr. parte! ?). Schuppenblätter länglich-lanzettlich, in eine lange, oft sichelartig gekrümmte Spitze ausgezogen. Blattrosette dem Boden anliegend, klein- blättrig. Laubblätter oval, zugespitzt oder abgerundet, allmählich in den schmal geflügelteu Blattstiel verlaufend, oberseits dunkelgrün, mit schmal gesäumten Nerven, am Rande entfernter und klein gezähnt. Schaft schräg aufwärts, aus einer Schuppenblattrosette kommend), dunkelbraun. Brakteen derb, aus breitem, fast umfassendem Grunde in eine lange, fast haarförmige, häufig gekrümmte Spitze ausgezogen. Sepalen zugespitzt, hell berandet. — Bis 15cm hoch. Pflanze nur im Knospenzustande bekannt, aber von allen bekannten Piroloideae durch die Brakteenform, den schräg aufsteigenden Schaft und die Schuppenblattrosette geschieden (Analogie nur Pir. paradoxa H. Audres). Sie muß wie Pir. paradoxa H. Andres als ein Produkt ihres Areals aufgefaßt werden. — Fig. 11—14. Areal: Washington. Hab. Olympie Penninsula: Quiniault. Flora: Mt. Baldy. Leitpflanze: Thuja plicata. (Das Klima der „Olympie Penninsula* ist mild und schwankt zwischen + 22° F. im Winter und + 86° F. im Sommer. (Original wie 1; Nr. 526.671.) Zum Schlusse sei noch auf einige kritische Formen hingewiesen, die mit unserer Subsektion in Beziehung gebracht werden können. Ich meine Pir. Sartorii (Alef.) Hemsl. und Pir. Corbieri Lev. Gleich zu Anfang muß ich bemerken, daß ich von beiden Arten noch keine Exem- plare sah. Auf Grund der Alefeld’schen Diagnose und Abbildung *) stellte ich die erste mit Vorbehalt zu Erxlebenia (Opiz) H. Andres, da die Blütenform, die Gestalt der Sepalen und das Vorhandensein einer Narbenscheibe mir Gründe für diese Auffassung boten. Der Bau der Blattrosette, die Form der Laubblätter kommt aber in genannter Sektion nicht wieder vor. Erxlebenia wäre viel natürlicher umgrenzt, wenn man beide Spezies ausschlösse. Muß man aber Pir. Sartorii Hemsl. zu Eu- Thelaia H. Andres zählen, so wird das Kriterium der „Narbenscheibe“ im Werte bedeutend herabgesetzt (vergleiche Pir. * oceidentalis R. Br.) °). Die Spezies müßte in diesem Falle zu Pictoides H. Andres gezählt werden, mit der sie in vielen Beziehungen übereinstimmt °). Für Erxlebenia wäre dann pflanzengeographisch und phylogenetisch das Wertvolle ge- wonnen, daß sie nur der „Alten Welt* angehört; die Arten von Pictoides blieben auf Amerika beschränkt. Pir. Corbieri Lev. gleicht in der Blütenform oben genannter Art. Der Habitus der Pflanze schließt 1) Sir H. C. Conard in Grinnell-Jowa (Un. Stat.) bin ich für seine wert- . Unterstützungen zu großem Danke verpflichtet. Ihm zu Ehren wurde die Pflanze enannt. 2) Sie ist mit Pir. parodoxa H. Andres auf demselben Bogen und als Pur. picta Sm. bezeichnet. Ihr Name wurde schon mehrmals (aber ohne Diagnose) genannt. 3) An Moneses Salisb. erinnernd. *) Monogr. d. Pir. in Linnaea, XXVIII. (1856), p. 50, t. I, Fig. 6. 5) Ebenda, p. 36, t. I, Fig. 1. 6) Ich hoffe, dieser Frage bald näher treten zu. können. Material aus Mexiko konnte ich leider nicht erhalten. 74 sich aber Amoena H. Andres an. Ich stellte sie anfangs in die Nähe der Pir. decorata H. Andres, da ihr aber der Autor „ziemlich kurze Sepalen“ zuschreibt — er legt auf das Kriteriumallerdings wenig Wert —, so wies ich ihr vorläufig ihre Stelle unter Erxlebenia H. Andres zu. Ich muß auch hier wieder zugestehen, daß die Umgrenzung dieser Sektion im heutigen Umfange nicht natürlich ist. Dagegen würde Fig.1—4. Pirola septentrionalis H. Andres. 1. zwei Blätter, 2. Braktee (vergr.), 3. Sepalen, 4. Petalen. — Fig. 5—10. Pir. blanda H. Andres. 5. u. 6. Blätter (nat. Gr.), 7. Se- palen, 8. Antheren-Öffnung, 9. Antheren (alle vergr.), 10. Blüte im Aufblühen (etwas vergr.). — Fig. 11—13. Pir. Conardiana H. Andres. 11. Schaft mit Schuppenrosette, 12. Schaft mit Stengelschuppe, 13. Braktee (bedeut. vergr.). — Fig. 14. Pır. paradoxa H. Andres (Braktee vergr.). Amoena H. Andres uns als ein vollständiger, abgeschlossener Kreis entgegentreten, wie folgende Zusammenstellung kurz dartun möge: Amoena: Pir. decorata H. Andres, grünblütig. Yun-nan, (Tibet). Pir. alba H. Andres, weißblütig. Yun-nan, wie folgende. Pir. Corbieri Levl., Blüten außen braun und innen weiß, mit hellem Saume. Kouy-tchaöu (Yun-nan). —] bi Pictoides: Pir. septentrionalis H. Andres, grünblütig. Oregon. Pir. blanda H. Andres, weißblütig. Kalifornien. Pir. Sartorii Hemsl., rotblütig. Mexiko. Pir. Conardiana H. Andres. Washington. Pir. Sartorii Hemsley und Corbierii Levl. blieben von unserer Betrachtung vorläufig ausgeschlossen. Man vergleiche bei Alefeld'), Hemsley?°) und Leveille°). Bonn, im Januar 1913. Phylogenetische Studien über die Gattung Monoclea. Von Viktor Schiffner (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) (Fortsetzung. ?) Ich gehe nun zur Besprechung des Verhaltens der Scheitel- zelle über, denn Johnson führt ausdrücklich an, daß eine Überein- stimmung von Monoclea mit den Marchantieen liegen soll „in the type of initial cell“ (l. e., p. 198). 2 Ich will dem vorausschieken, daß es meine festeste Überzeugung ist, daß die Gestalt der Scheitelzellen und deren Teilungsmodus für die Entscheidung phylogenetischer Fragen so gut wie wertlos ist. Wer je solehe Präparate angefertigt oder studiert hat, weiß, wieviel Fehler- quellen darin verborgen liegen; bei nur etwas unrichtiger Orientierung des Schnittes kommen ganz verzerrte und beirrende Bilder zustande, die Zellwände dieser Meristeme sind so dünn und undeutlich und der Zell- inhalt so dicht, daß auch bei besserer Ausfärbung der Beobachter bei einiger Phantasie in vielen Fällen aus dem Bilde herauslesen kann, was er hineindeuten will. Ich stebe mit dieser Behauptung nicht allein und will hier nur anführen, wie sich J. Douin, einer der tüchtigsten fran- zösischen Bryologen, über diesen Punkt äußert (Targionia hypophylla in Bull. Soe. Bot. de Franee 1906, p. 245): „Je ne voudrais pas dire mal des ‚coupeurs des cellules‘ puisque, a l’oceasion, je pratique aussi ce genre de sport; mais je puis affirmer, sans erainte d’etre dementi que ben nombre d’eerits bases sur cet exerceice renferment des erreurs. En effet, il est tres diffieile et parfois presque impossible de reconnaitre la cellule initiale des divers organes.“ Außerdem haben die Resultate, zu denen unser vortrefllicher Leitgeb u. a. mit diesen mühevollen Untersuchungen gelangt sind, ihre vollkommene Wertlosigkeit für die Beurteilung phylogenetischer Probleme klar erwiesen. So hat Leitgeb z. B. selbst gezeigt, daß sich in gewissen Fällen der ursprüngliche Typus der Scheitelzelle mit zunehmendem Alter bei ein und derselben Pflanze in einen anderen verwandeit (Leitgeb, Unters. III, p. 9). daß 2) A..2.0.,.p..50,.t. I, Fig. 6. 2) Biologia centrali-americana, II. Bot. (1881/82), p. 283. pr 3) Bull. Acad. de geographie bot., XII. (1903), p. 294 (leg. Em. Bodinier). 4) Vgl. Nr. 1, S. 29—33. 76 ferner bei sicher phylogenetisch nicht nahe verwandten Pflanzen gleiche Scheitelzellen vorkommen (z. B. „zweischneidige“ bei Metzgeria, Sym- phyogyna, Fossombronia ete., vgl. Leitgeb, I. e., p.8) und anderseits bei einander ganz nahe stehenden Vertretern derselben Gattung ganz verschiedene Typen, so besitzt z. B. Pellia epiphylia „prismatische“, P. Fabbroniana (= F. calycina) aber „keilförmige* Scheitelzellen '). Leitgeb muß selbst zugeben, daß „die histologischen Verhältnisse am Vegetationskegel ein phylogenetisch nur in höchst behutsamer Weise zu verwertendes Merkmal abgeben“. Man kann und muß auch weiter- sehen und fragen, was angesichts der wenigen oben angeführten Tat- sachen alle „Behutsamkeit“ nützt. Aber auch im übrigen ist aus diesen Untersuchungen der Wissenschaft kein nennenswerter Nutzen erwachsen ; wir erfahren aus dem furehtbaren Wust der Details nicht viel mehr, als daß verschiedene Scheitelzellen zum Verwechseln ähnliche Pflanzen- körper aufbauen können (Pellia epiphylla und P. Fabbroniana), und daß gleiche Scheitelzellen zur Entwicklung morphologisch total ver- schiedener Pflanzenkörper führen können (z. B. Metzgeria und Fossom- bronia). Anstatt weiterer Ausführungen in diesem Sinne kann ich mich auf das Urteil Goebels berufen, eines Gewährsmannes, der in diesem Punkte sieher nicht voreingenommen ist, denn er hat selbst in Jüngeren Jahren mit Eifer diesen Studien oblegen, die man mit dem schön und gelehrt klingenden Namen „entwicklungsgeschichtliche Richtung“ zu bezeichnen pflegte; Goebel sagt (Organogr. p. 247): „Die Zellanord- nung an demselben (dem Vegetationspunkte) ist Gegenstand sehr zahl- reicher und eingehender Untersuchungen gewesen, die aber für die ÖOrganographie der Lebermoose nicht gerade sehr wichtige Tatsachen ergeben haben und deshalb hier nicht ausführlich besprochen zu werden brauchen.“ Angesichts dieses Tatbestandes ist es tief zu beklagen, daß aus- gezeichnete Forscher wie Leitgeb den größten Teil ihrer reichen Lebensarbeit mit diesen Untersuchungen vergeudet haben, wobei wenig- stens bezüglich Leitgebs als Entschuldigungsgrund angeführt werden muß, daß dieser vortreffliehe Gelehrte jedenfalls anfänglich der Über- zeugung war, durch diese mühevollen Studien wichtige phylogenetische und organographische Fragen lösen zu können, eine Annahme, die sich leider als ganz verfehlt erwiesen hat. Ganz unbegreiflich ist es aber, wie lange nach Leitgeb immer noch diese sogenannte „entwicklungs- geschichtliche Richtung“, deren Wertlosigkeit sich schon längst erwiesen hatte, unentwegt weiterflorierte. Jede bryologische Arbeit, die nicht mit einigen der sehr gelehrt aussehenden und dabei ganz nichtssagenden Scheitelzellteilungsfiguren aufgeputzt war, galt als minderwertig und jeder Bryologe, der nieht unbedingt zu der Fahne der „ÖOoupeurs de cellules‘“ geschworen hatte, wurde als Dilettant behandelt. Auch in der Wissenschaft herrscht ‚leider die Mode und die Scheitelzellen- schneiderei ist immer noch nieht ganz aus der Mode, ja es gibt noch recht viele, sonst ganz vortreffliehe Menschen, denen solche Dinge noch immer gewaltig imponieren und das ermüdende und langweilige „Eintreten der ersten und der folgenden Teilungswände, der Winkel, 1) Man vgl. auch Goebel, Organogr. p. 247, 248. 17 welche sie bilden ete.“ wird immer noch in den Handbüchern wie ein heiliges Mysterium fortgebucht'). Meine eigene Überzeugung ist es, daß die Form und Teilungsweise der Scheitelzelle vor allem abhängt von den Raum- und Druckverhält- nissen am Sproßscheitel, also von ganz ähnlichen Bedingungen, wie die Blattstellung an den Sprossen höherer Pflanzen. Die Tatsache, daß bis- weilen grofie Verwandschaftsgruppen gleiche Scheitelzellen haben, wäre darnach nicht aus einer von gemeinsamen Vorfahren ererbte Eigenschaft der Scheitelzelle zu erklären, sondern einfach dadurch, daß sie bei nahe verwandten und sehr ähnlich gebauten Pflanzen am Sproßscheitel auch ähnliche Raum- und Druckverhältnisse finden werden, wodurch gleiche Scheitelzellen ermöglicht werden. Fälle, wie der oben angeführte, daß sich die Form der Scheitelzelle in verschiedenen Altersstufen bei der- selben Pflanze ändert?) und wie der von Strasburger?°) mitgeteilte, daß bei Selaginella pentagona durch Insektenstiche Gallen entstehen, wodurch der Typus der Scheitelzelle geändert wird, lassen sich auf eine andere Weise überhaupt nicht erklären. Ich kann hente mit Befriedigung erklären, daß ich nie von dem Studium der Zellwandfolgen eine wesentliche Bereicherung unserer bryo- logischen Kenntnisse erwartet habe; eine solche ist meiner festen Über- zeugung nach nur zu erhoffen von einer eingehenden und sorgfältigen (d. h. in jedem Punkte vollkommen verläßlichen) morphologischen und anatomischen Untersuchung der ganzen Pflanze oder doch einzelner Organe derselben (des Sporogons, der Blattrippen, des Stengels etc.). Zu solehen Untersuchungen gehört ebensoviel Geschicklichkeit, Geduld und Zeit, wie zu den Seheitelzellenstudien, welch letztere sich mit unserer heutigen Mikrotomtechnik von jedem, der sich damit befassen will, leicht ausführen lassen. Das Mikrotom, dieses bezüglich der Auf- klärung der Fortpflanzungserscheinungen und ähnlicher Probleme ganz unschätzbare Instrument, ist gegenwärtig noch für den Bryologen, der das Rasiermesser geschickt zu handhaben weiß, zu den Untersuchungen, welche für die Wissenschaft wertvoll sind, bis zu einem hohen Grade entbehrlich. In Amerika ist das Mikrotom freilich viel mehr „in Mode“, wie bei uns und scheint man sich dort, wie aus den Publikationen erhellt, vielfach der Hoffnung hinzugeben, daß sich alle möglichen phylo- genetischen Fragen werden schließlich und endlich durch das Mikrotom entscheiden lassen. Daß diese Erwartungen sich nicht erfüllen werden, davon bin ich fest überzeugt. Wem das „systematische Gefühl“ bei !) Eine rühmliche Ausnahme macht u. a. Goebels Organographie, aus der ich oben einen diesbezüglichen denkwürdigen Satz zitiert habe, und Wettsteins Handbuch der Botanik. Br 2) Solches führt auch Goebel für Keimpflanzen von Marchantia und Preissia an (Organogr., p. 248). 3) Strasburger, Einige Bemerkungen über Selaginellaceen (Botan. Zeitung, 1873, p. 105, 106). — Ich führe hier einen bemerkenswerten Satz aus dieser Schrift wörtlich an; Strasburger sagt von diesem Falle, nachdem er ihn ausführlich be- schrieben hat: „es ist das palpabelste Beispiel, daß durch Anpassung ein morpholo- gischer Typus in einen völlig verschiedenen übergeführt werden kann. Ist dieses durch den Reiz möglich, den hier eine Larve auf einen sich entwickelnden Pflanzenteil aus- übt, so kann dies auch durch andere Einflüsse, auch durch die kontinuierlich wirkenden geschehen, nur daß letztere freilich langsamer wirken werden, je weniger sie von den für die Pflanzen normalen abweichen.“ (Strasburger, ]l. c., p. 107.) 78 sorgfäliigem Vergleich und grob anatomischer Untersuchung einer Pflanze nichts über ihre Verwandtschaft sagt, dem sagt auch das Mikrotom nichts. „Geheimnisvoll am lichten Tag Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, Und was sie dir nicht offenbaren mag, Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.“ (Faust.) Die vorhergehende Auseinandersetzung könnte mich davon ent- heben, mich weiter mit der Scheitelzelle von Monoclea zu beschäftigen, da aber manche in diesen Punkten anderer Ansicht sein können, so will ich vom Standpunkte derer, die an den phylogenetischen Wert der Scheitelzellen glauben, doch einige Hinweise machen, daß in unserem Falle die Scheitelzelle keinen Beweis liefert für die Zuge- hörigkeit von Monoclea zu den Marchantiaceen. Leitgeb hat festgestellt, daß bei der Marchantieenreihe der Sproß durch eine Kante gleiehwertiger Scheitelzellen, bei den Junger- manieen aber durch eine einzige Scheitelzelle wächst. Nun gibt aber Leitgeb für Monoclea ausdrücklich eine (keilförmige) Scheitelzelle an (Unters. III, p. 8, 63), ebenso Ruge (l. e., p. 285). Abweichend davon sagt darüber F.Cavers (Contrib. to the Biology of the Hepaticae, 1904, p. 38) folgendes: „The growing-point of the thallus lies in a deep noteh and consists of a small group of wedge-shaged initial-cells; in most cases, at any rate, it is hardly possible to distinguish a single initial, and a horizontal section (Fig. 10, C.) through the growing-point presents the same apparence as in the case of the Marchantiaceae.“ Betrachtet man nun die zitierte Figur (p. 36), so ist man überrascht, genau das Gegenteil zu sehen; es ist hier ganz deutlich eine Scheitelzelle ge- zeichnet und sogar mit einem eigenen Buchstaben (x) als solche gekenn- zeichnet; in der Figurenerklärung heißt es ausdrücklich: „showing the apical cell (x) and its segments.“ Hochinteressant ist auch die Fig. 10 B, den Längsschnitt durch den Sproßscheitel darstellend. Da ist keine Spur von einer tiefen Grube („deep notch“) zu sehen, und wenn man diese Figur vergleicht mit der analogen bei Johnson, |. e., Tab. XVI, Fig. 26 (die nach meinen eigenen Untersuchungen vollkommen richtig ist), so könnte man meinen, daß die Figur einfach erfunden ist, denn so, wie es gezeichnet ist, kann der Autor die Sache unmöglich gesehen haben (man vgl. z. B. die relative Größe der Scheitelzelle). Eine präch- tigere Illustration zu dem, was ich oben über die Wertlosigkeit der Scheitelzellenbilder für die Lösung phylogenetischer Fragen gesagt habe, läßt sich kaum denken. Keilföürmige Scheitelzellen sind übrigens keineswegs bloß den Mar- chantiales eigen, sondern sie finden sich in gleicher Weise bei einigen Anacrogyneen: Moerckia, Blasia, Pellia Fabbroniana (Leitgeb, |. e., p. 8). Die Scheitelzelle ist also für die Entscheidung unserer Frage ganz gegenstandslos. 2. Ich möchte hier einen interessanten Befund an Monoclea mit- teilen, der von allen früheren Beobachtern, mit Ausnahme eines einzigen, übersehen wurde, und welcher als Argument für die Zugehörigkeit von Monoclea zu den Marchantieen ausgebeutet werden könnte. Es handelt sich um das Vorkommen großer Ölkörper in den Zellen von 19 Monoclea, auf welchen Umstand zuerst F. Öavers aufmerksam machte (Contributions to the Biology of the Hepaticae, p. 36, 37). Ich will hier meine eigenen Beobachtungen darüber mitteilen, die unabhängig von den Untersuchungen von Cavers gemacht wurden und letztere vielfach ergänzen. Ich fand bei M. Forsteri (lebendes Material) und M. Gottschei (Herbarmaterial) sehr zahlreiche große Olkörper, welche die betreffende Zelle fast ausfüllen. Sie sind rundlich und uneben (oft fast traubig) er- -scheinend, trüb, braun, und sind in Alkohol löslich’). Sie finden sieh in größter Anzahl an den jungen Sproßteilen, welche bei schwacher Vergrößerung wie dicht punktiert erscheinen, und zwar nicht nur in den Epidermiszellen, sondern auch in vielen Innenzellen, welche dann gewöhnlich etwas kleiner sind, als die umgebenden Zellen, die keine Ölkörper enthalten. Gottsche hat vielleicht die Olkörper von Monoclea gesehen; es sind wahrscheinlich die von ihm als „Depots“ (l. e., p. 289) bezeich- neten Gebilde, jedoch sind sie ganz mangelhaft beschrieben und ihre wahre Natur nicht erkannt. Die Übereinstimmung dieser Olkörper von Monoclea mit denen der Marchantiaceen ist eine sehr große?). Ich habe vergleichsweise die Öl- körper von Dumortiera irrigua und D. velutina untersucht, und zwar an lebendem Materiale aus dem Kalthause des Wiener botanischen Gartens im Jänner. Sie sind nicht gebräunt, deutlich traubig und be- stehen aus einer fest zusammenhaltenden Ansammlung kleiner, stark liehtbrechender, byaliner Kügelehen. Ich bin der Überzeugung, daß diese Ölkörper (ebenso wie die von Monoclea) aus einer colloiden Grundmasse bestehen, der das fette Ol in Form ven Tröpfehen (oder Körnchen ?) eingelagert ist, so daß jedes Tröpfehen nur von einer ganz dünnen 1) Bei Zusatz von Alkohol zu einem Schnitt durch die Frons bemerkt man, daß sich der braune Ölkörper tropfenförmig abrundet, etwas aufquillt und von außen nach innen rasch verblaßt, bis er nach etwa 30 Sekunden als ein etwas trüber, blasser Tropfen in der Zelle liegt, umgeben von einer ähnlichen, aber etwas durchsichtigeren Masse, welche den übrigen Raum der Zelle vollkommen ausfüllt. In solehem Zustande scheinen sie aber dann der Einwirkung des Alkohols lange zu widerstehen, denn ich konnte sie hie und da noch deutlich sehen an Schnitten aus Material von M. Forsteri, das vor einigen Wochen lebend in starken Alkohol eingelegt war. Wenn man mit Alkohol behandelte Schnitte in Glyzerin legt und Sudan 3 zusetzt, so färben sich nach längerem Liegen (etwa 24 Stunden) die Olkörper schön orangerot, was das Vor- handensein fetten Öles anzeigt. Man sieht dann meistens den zentralen Öltropfen in mehrere (2—3) kleinere zertrennt, die stark lichtbrechend und intensiver rot gefärbt sind. Die den übrigen Raum der Zelle ausfüllende Masse (siehe oben) ist ebenfalls aber nur sehr schwach rot gefärbt, und man sieht in ihr bei starker Vergrößerung sehr zahlreiche, winzige, intensiver gefärbte Oltröpfehen. Es schien mir, daß dieser Masse äußerlich hie und da Chlorophylikörner anhaften ; das Vorkommen von Chloro- phyli in den Ölzellen von Monoclea wäre von Interesse, da solches in den analogen Zellen der Marchantiaceen fehlen soll (vgl. z. B. Strasburger, Praktikum, III. Aufl., p. 329), jedoch ist ein Beobachtungsfehler meinerseits nicht vollkommen ausgeschlossen, obwohl nicht sehr wahrscheinlich. Durch längeres Liegen (ca. 24 Stunden) der Schnitte in Alkanna werden die Ölkörper weinrot gefärbt. Die Untersuchungen sind gemacht an Material von M. Forsteri aus dem Kalthause des Wiener botanischen Gartens im Monat Jänner. r 2) Über die Ölkörper von Marchantia vgl. man Strasburger, Praktikum, III. Aufl., p. 329. 80 Colloidschichte umgeben ist!). Das Verhalten dieser Ölkörper gegen Alkohol, Glyzerin und Sudan 3 ist ganz ähnlich, wie das früher für äıe von Monoclea geschilderten. Der Gebalt an fettem Öl ist aber ein größerer und dürfte sich derselbe zu verschiedenen Jahreszeiten ändern. Die überraschende Übereinstimmung in den Ölkörpern könnte als ein wichtiger Hinweis auf die Zugehörigkeit von Monoclea zu den Mar- chantiaceen gedeutet werden, wenn solche Ölkörper bei den übrigen Anacrogyneen nicht vorkämen. Das ist nun nicht der Fall, denn die Gattung Treubia, von der ich zwei Arten (T. insignis und T. Chees- maniv mihi, eine nahe verwandte neue Art aus Neuseeland) daraufhin untersuchte, hat ganz übereinstimmende Ölkörper. Diese interessante und wichtige Tatsache ist nirgends gebührend gewürdigt worden, nur Goebel weist darauf kurz hin, „daß Ülkörper in einzelnen Zellen, ähnlich wie bei den Marchantieen, vorkommen“ (Morphol. und biolog. Studien in Ann. Jard. Bot. de Buitenzorg. IX, 1890, p. 6). 3. Von hohem Interesse für die hier behandelte Frage ist der Um- stand, daß. Monoclea zweierlei Rhizoiden besitzt, die in ihrer Stellung und Richtung tatsächlich ziemliche Ähnlichkeit mit den zweierlei Rhizoiden der Marchantiaceen haben. Es sind enge dickwandige und weite dünnwandige Rhizoiden?), welche schon von Gottsche (|. e., p- 259) und von allen späteren Beobachtern ausführlich beschrieben wurden, weshalb ich darauf verweisen kann. In dem Bestreben, diese Verhältnisse ganz und gar gleich denen bei den Marchantiaceen erscheinen zu lassen, behauptet Johnson, daß die engeren Rhizoiden von Monoclea wirkliche Zäpfehenrhizoiden seien; die Zäpfchen seien hier nur viel spärlicher und er bildet |. e., Tab. XVL, Fig. 23, 24, dergleichen ab. In Wirkliehkeit verhält es sich damit folgendermaßen: Man kann oft eine große Anzahl von den eugen Rhizoiden von Monoclea durchmustern, bevor man auch nur ein einziges „Zäpfehen“ sieht, und dann sind diese Verdieckungen stets ganz ver- einzelt an einer Stelle des Rhizoids, während die übrige Wandfläche ganz glatt ist. Es ist also nicht die mindeste Ähnlichkeit mit den typi- schen "Zäpfehenrhizoiden der Marchantiaceen vorhanden, wo die Zäpfchen gleichmäßig und meistens dieht über die ganze Innenfläche des Rhizoids zerstreut sind. Ganz gleiche „Zäpfehen“, wie sie Johnson für Monoclea beschreibt und abbildet, fand ich übrigens bei allen von mir darauf untersuchten Gattungen der Anacrogyneen, und zwar bei manchen sogar noch viel reichlicher, als bei Monoclea. Ich setzte hier- her einige von mir sorgfältig mit dem „Oberhäuser“ gefertigte Zeich- nungen, die ich mit den zitierten Bildern von Johnson zu vergleichen bitte, wodurch sich die vollkommene Übereinstimmung sofort ergeben wird. 1) Durch Wasser entziehende Substanzen (Alkohol, Glyzerin) schrumpft die Colloidsubstanz und gestattet den Tröpfehen sich zu einem (oder wenigen) großen Tropfen zu vereinigen. 2) Diese ist das häufigere Vorkommen, man findet aber leicht auch weite Rhi- zoiden mit recht starken Wänden und enge mit schwächeren Wänden und alle mög- lichen Zwischenstufen. Das mag wohl die Angabe Ruges erklären, dab die dünnen Rhizoiden dünn wandig seien. 81 Wenn es also auch mit den „Zäpfehenrhizoiden“ bei Monoelea nichts ist, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß zweierlei Rhi- zoiden vorhanden sind. Ich habe Vertreter von mehreren Gattungen der Anacrogyneen untersucht, um etwas Ähnliches zu finden, aber vergebens. Es ist also die Frage, ob die zweierlei Rhizoiden bei Monoclea ein Merkmal sind, welches auf gemeinsame Abstammung mit den Marchan- tiales hinweist, oder ob es eine Anpassung darstellt an eine besondere uns bisher nicht bekannte Funktion. Diese Frage ist weder in dem einen noch in dem anderen Sinne auch nur mit einiger Wahrschein- NS I; „Zäpfchenrhizoiden“ von: 1. Monoclea (nach Johnson, Fig. 24). — 2 Symphyogyna Brongniartiü. — 3. Makinoa. — 4. Moerckia Blyttii. — 5. Riccardia pinguis (lebendes Material). — 6. Treubia insignis. — (Fig. 2—6 vergr. 400 : 1.) lichkeit zu entscheiden und es ist daher auch dieses Merkmal vorläufig absolut nicht beweisend für die Zugehörigkeit von Monoclea zu den Marchantiales. Vielleicht könnten wir einige Anhaltspunkte daraus gewinnen, wenn wir eine irgendwie begründete Vermutung hätten über die Bedeutung der Zäpfehenrhizoiden bei den Marchantiales. Ich habe meine Unter- suchungen über diesen Gegenstand mitgeteilt in der Schrift: Studien über die Rhizoiden der Marchantiales (Ann. Jard. Bot. de Buitenzorg, 2e Ser., Suppl. III, 1909, p. 473—492), die ein wichtiges Supplement zu den gegenwärtigen Untersuchungen bildet. (Fortsetzung folgt.) Österr. botan, Zeitschrift. Heft 2. 1913. 6 82 Literatur - Übersicht‘). Dezember 1912. Baar H. Über den Einfluß des Lichtes auf die Samenkeimung und seine Abhängigkeit von anderen Faktoren. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXXI, Abt. I, Juli 1912, S. 667— 705.) 8°. 4 Textfie. Verf. machte sehr ausgedehnte Versuche über die Beeinflussung der Keimung durch das Licht, wobei er einerseits Samen von Pflanzen ganz verschiedener Ver- wandtschaftskreise verwendete, andererseits die übrigen Faktoren (Alter der Samen, Vorquellung derselben, Substrat, Temperatur, verwendete Strahlengattungen) in mannigfacher Weise variierte. Im einzelnen wiesen die Versuchsobjekte ein recht verschiedenes Verhalten auf. Alle angeführten Faktoren waren von Kınfluß auf die Reaktion der Samen gegenüber dem Lichte. Besonders interessant ist der Eirflud der Temperatur: bei Amarautus, Physalis u. a. zeigte sich nämlich übereinstim- mend bei tiefen Temperaturen (5’—10° C) eine Begünstigung der Keimung durch Dunkelheit, bei höheren Temperaturen (für die einzeluen Gattungen sehr ver- schieden hoch) eine Begünstigung der Keiimung durch das Licht; bei bestimmten dazwischenliegeuden Temperaturen sind die Samen gegen die Belichtung indifferent. Baumgartner A. C. Die Pflanzen des alpinen Gartens. (Beeipn.) (Österr. Gartenzeitung, VII. Jahrg., 1912, 12. Heft, S. 441—455.) 8°. Der vorliegende 1. Teil behandelt die Arten der Gattung Saxifraga. Beck G. v. Die Futterschunppen der Blüten von Vanilla planifolia Andr. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., 1. Abt., Juli 1912, S. 509—521.) 8°. 1 Tatel. Vergl. Jahrg. 1912, Nr. 8/9, S. 347. Burgerstein A. Ergänzungen zur botanischen Bestimmung sibirischer Holzskulpturen. (Annalen des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums, Wien, XXV]. Bd., Nr. 1/2, S. 37—38.) 8°. Domin K. Fourth Contribution of the Flora of Australia. (Repertorium specierum novarum. Bd. XI. Nr. 5/15, 1912, page. 197—199.) 8°. Neu beschrieben werden: Lrpidium edule, L. rotundum \VC. var. longisty- losum, L. eraemeum. L. praetervisum, L. chrysauthemifolium, Capparis armata, C. nobilis (Endl.) F. v. Muell. var. eitrina, CO. nobilis (Endl.) F. v. Muell. var. arborea, C. nobilis (Endl.) F. v. Muell. var. laurina, Pittosporum queenslandicum. — — Fifth Contribution to the Flora of Australia. (Repertorium speecie- rum novarum. Bil. XI, Nr. 16/20, 1912, pae. 261—26+) 8°. Neu beschrieben werden: Paratephrosia nov. gen, mit einer Art: P. lanata (= Lespedeza lauata Benth.), Tephrosia subpectinata, T. brachyodon, Castano- spermum brevivexillum (P. M. Baıl. pro var.), Lourea obcordata Desv. var. reti- culata, Cissus reniformis. Außerdem werden mehrere neue Namenskombinationen gebildet. — — Additions to the Flora of Western and North-Western Australia. (The Journal of the Linnean Society, Vol. XLI., 1912, Botany, Nr. 281, S. 245—253, Plates 10—13.) 8°. 1 Texıabb. !) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder ındirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflıchst ersucht. Die Redaktion, 83 Dvoräk R. Druhy prispevek ku kveten@ moravskych ras. (Zweiter Bei- trag zur Flora der mährischen Algen.) Anzeiger des „Piirodov&decky klub“ in Proßnitz, XV., 1912, pag. 5—20. Für Mähren werden hier im ganzen 77 neue Arten und 28 Varietäten nachgewiesen. J. Podp£ra. Figdor W. Die Beeinflussung der Keimung von Gesneriacsen-Samen durch das Licht. (Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch., 30. Jahrg., 1912, Heft 9, S. 648—654.) 8°. Friseh K.v., Über den Farbensinn der Bienen und die Blumenfarben. (Müuchner med. Wochenschr., 1913, Nr. 1.) 8°. Verf. hat die schon oft ventilierte Frage nach dem Farbenunterscheidungs- vermögen der Bienen neuen experimentellen Untersuchungen unterzogen und kommt zu dem Schlusse, dab ein solches Unterscheidungsvermögen vorhanden ist, weun es sich auch nicht mit dem des menschlichen Auges deckt. Vor allem ist wichtig, dab das reine Rot vo.a den Bienen nicht als Farbe gesehen wird, wohl aber gelb und blau. Das Purpurrot wird von den Bienen mit Blau verwechselt, weil sie offenbar nur auf die vom Purpurrot neben den roten ausgesendeten blauen Strahlen reagieren. W. Gogela Fr. Z kveteny vychodui &ästi hor Hriberich. (Aus der Flora der Osıseite des Marsgelirges.) Anzeiger des Piirodovedecky klub“ in Proßnitz, Jahrg. XV, 1912, pag. 61—84. Eine lokalfloristische Arbeit, welche zahlreiche Standortsangaben aus der Ostseite des Marsgebirges (s. w. von Kremsier) enthält. J. Podp&ra. Hackel E. Einige neue Arten und Varietäten von Gräsern des kauka- sısehen Flora. (Moniteur du Jardin botanıque de Tiflis, livr. 24, 1912, pag. 15—20.) 8°. Originalb+schreibungen von: Scleropoa Woronowii Hack., Festuca Woro- nowii Hack, Poa vivlacea Bell. var. contracta Hack., Stipa orientalis Trin. var. coronulata Hack., Stiya barbata Desf. var. Meyeriana Hack. Hayek A. v. Flora von Steiermark, 2. Bd., Heft 6 (Bogen 26—30). Berlin (Gebr. Bornträger), 1912. 8°. M. 3.—. Inhalt: Caprifoliaceae (Schluß), Valerianaceae, Dipsacaceae, Cucurbitaceae, Campanulaceae, Compositae (Anfang). Neu beschrieben wird: Campanula Scheuchzeri y. Villarsiana Hay., Cam- panula Hostii Witasek (Baumg. pro parte!) wırd in (€. Beckiana Hay. um- genannt. J. — — Vorlage interessanter Pflanzen aus Steiermark. (Sitzungsbericht). [Verbandlungen der k. k. zooiog.-bot. Gesellsch. in Wien, LXII. Bd.. 1912, 7. Hett, S. (200)—(201).] 8°. Behandelt eine Anzahl von Pflanzen, die Fabriksdirektor Paul Conrath in Steiermark gesammelt hat, darunter: Lathyrus heterophyllus L. (neu für Steier- mark), Angelica verticillaris L. (neu für Obersteiermark), Ajuga reptaus X pyra- midalis (neu für Steiermark), Ajuga genevensis x pyramıdatis (neu für Steier- mark), Fedicularis recutita X rostratospicata (neu für Steiermark), Carduus Conrathii Hayek nov. hybr. (Carduus acanthoides X personatus, bei St. Lam- brecht). J. Himmelbaur W. Über die Formen der Phytophthora omnivora De Bary. (Vortrag.) [Verhandlungen der k. k. zoolog.-bot. Gesellsch. in Wien, LXII Bd, 1912, 7. Heft, S. (192)—(194).| 8°. Höhm F. Botanisch-phänologische Beobachtungen in Böhmen für das Jahr 1911. Prag (Gesellschaft für Physiokratie in Böhmen), 1912. 8°. 22 8. Hoke F. Wachstumsmaxima von Keimlingsstengeln und Laboratoriums- luft. (Sitzungber. d. kaiserl. Akad. d. Wisseusch. Wien, mathem.- 6* 84 naturw. Kl., OXXI. Bd., Abt. I, Oktober 1912, 8. 785—799.) 8°. 3 Tafeln. Vergl. diese Zeitschr., 1912, Nr. 6, S. 246. Hruby J. Monographie du genre Arum. (Suite.) (Bull. de la Soe. bot. de Geneve, 2. ser., vol. IV, 1912, nr. 5, pag. 137—160.) 8°. illustr. Janchen E. Die Methoden der biologischen Eiweißdifferenzierung in ihrer Anwendung auf die Pflanzensystematik. (Mitteil. des Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, XI. Jahrg., 1913, Nr. 1 u. 2, S. 1 bis 21.) 8°. — — Die europäischen Gattungen der Farn- und Blütenpflanzen nach dem Wettsteinschen System geordnet. Zweite, verbesserte Auflage. Leipzig und Wien (F. Deuticke), 1913, 8°. 60 S. — M. 2.—. Ein kritisch gearbeitetes Verzeichnis der europäischen Gattungen, das allen sich mit der Flora Europas beschäftigenden und ein Herbarium besitzenden Bo- tanikern erwünscht sein wird. Die Arbeit berücksichtigt die ganze einschlägige Literatur und legt auch zugleich die den Beschlüssen der letzten internationalen Kongresse entsprechende Nomenklatur der europäischen Gattungen fest. W. Kmunke K. Die Besteigung des Elgon in Uganda. (Über Land und Meer, 55. Jahrg., 1913, Nr. 13, S. 365—308.) 15 Abb. Bringt Originalbilder von Senecio Johnstoni, Lobelia Stuhlmanni u. a. Kovär F. Moravske druhy rodu Oladonia. (Die mährischen Arten der Gattung Cladonia.) Anzeiger des „Prirodovedecky klub“ in Proßnitz, Jahrg. XV, 1912, S. 85—199. Mit 8 Tafeln. “ Eine gründliche Bearbeitung der mährischen Arten der Gattung Oladonia auf Grund eines großen Belegematerials. Im allgemeinen hat der Verf. den Arbeiten Wainios und Sandstedes gefolgt. Aus den 59 europäischen Arten hat der Verf. zusammen 47 für Mähren nachgewiesen. Die schönen 8 Tafeln stellen in 109 Bildern die meisten Formen dar. Neu beschriehen (mit lateinischen Diagnosen pag. 191): Cladonia deformis m. eyathiformis Kov. (Saar), ©. deformis m. squamulosa Kov. (Saar), ©, deformis f. phyllocephala Kov. (Saar), ©. sgquamosa m. fuscescens Kov. (Saar), C. cenotea m. delicata Kov. (Saar), C. glauca m. scoparia Kov. (Wenzels- dorf, Saar), O. frimbriata m. elegantula Kov. (Saar), CO. gracilis m. ceratosteli- oides Kov. (Berggeist im Gesenke). Sämtliche neuen Formen sind auch auf den Tafeln abgebildet. J. Podp£ra. Krasser F. Williamsonia in Sardinien. (Sitzungsberichte der kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., 1. Abt., OXXI. Bd., 1912, S. 943— 973.) 8°. 1 Textfig., 2 Tafeln. Vgl. diese Zeitschr., 1913, Nr. 1, S. 43—44. Kubart K. Einiges aus der Biologie der Karbonpflanzen. (Palaeo- botanische Zeitschrift. Bd. I, 1912, Heft 1, S. 15—25, Tafel III.) 8°. Verf. weist darauf hin, daß unter den pflanzenführenden Karbonablagerungen sich solche finden, die xerophil gebaute Blattspreiten aufweisen und solche mit nicht xerophilem Blattbaue. Er macht es wahrscheinlich, daß erstere auf Mangrove- artige, paralische Formationen zurückzuführen sind, letztere auf limnische Forma- tionen des Süßwassers. Dies steht im vollen Einklange mit den Vorstellungen, welche wir uns bilden müssen von den Faktoren, welelıe die Samenanlagenbildung bei den Pteridospermen bewirkte. Das Auskeimen der Makrosporen im histologischen Verbande mit dem Sporangium auf dem Sporophyten — das ist im wesentlichen die Samenanlagenbildung — erinnert auffallend an die Viviparie der Mangrove- pflanzen; es liegt nahe, an ähnlichen Außenbedingungen in beiden Ma zu denken. . Lämmermayr L. Naturstudien und Lehrwanderungen aus der Um- gebung einer deutschen Alpenstadt. (Monatshefte für den natur- wissenschaftliehen Unterricht aller Scehulgattungen, 5. Bd., 1912, 7/8. Heft, S. 241—256 und S. 327—345, 1 Plan, 14 Abb.) 8°. 85 Liebaldt E. Über die Wirkung wässeriger Lösungen oberflächenaktiver Substanzen auf die Chlorophylikörner. (Zeitschrift f. Botanık, 5. Jahrg., 1913, 2. Heft, S. 65—113.) 8°. 1 Doppeltafel. L Linsbauer L. Der amerikanische Stachelbeermehltau in Österreich. (Vortrag.) [Verbandlungen d. k. k. zoolog.-bot. Gesellsch. in Wien, LXII. Bd., 1912, 7. Heft, S. (196)—(197).] 8°. — — Das Lumieresche Autochromverfahren im Dienste des bota- nischen und phytopathologischen Unterrichtes. (Land- und forst- wirtschafiliche Unterrichtszeitung des k. k. Ackerbauministeriums, BEVi. Jahrg., 1912, Heft 11I u: IV.) 8°. 8 8. Matlaköwna M. Über Gramineenfrüchte mit weichem Fettendosperm. (Bull. de l’ Acad. des sciences de Cracovie, cl. des. sec. math&m. et natur., ser. B, mai 1912, pag. 405—416, 6 Textabb.) 8°. Murr J. Über den Formenkreis von Anemone Hepatica L., speziell die var. rhaetica Bruegg. (Deutsche Botanische Monatsschrift, 1912, Nr. 6—7, S. 49-55.) 8°. 2 Tafeln. — — Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons St. Gallen. XXV. (Fortsetzung ) (Allg. botan. Zeitschrift, XVII. Jahrg., 1912, Nr. 12, S. 159—162.) 8°. . Nestler A. Ist Pastinak hautreizend? (Berichte der deutsch. bot. Gesellseh., 30. Jahrg., 1912, Heft 9, S. 581—586.) 8°. Mit Rücksicht auf verschiedene Angaben erschien es dem Verf. wünschens- wert, die im Titel präzisierte Frage zu studieren. Das Ergebnis war ein negatives. Weder die anatomische noch die chemische Untersuchung ergab einen Anhalts- punkt für das Vorhandensein eines Dermatitis hervorrufenden Agens. W. — — Majoran, verfälscht durch verfälschten Gerbersumach. (Archiv für Chemie u. Mikroskopie, 1913, 1. Heft.) 8°. 5 S. 2 Textabb. ÖstermeyerF. Register zu Schedae ad „Kryptogamas exsiecatas“ editae a Museo Palatino Vindobonensi, Centuria I—-XX. (Annalen d.k.k. Naturhist. Hofmus., Wien, Bd. XXVI, Nr. 1/2, S. 183—242.) 8°. Petrak F. Neue Beiträge zur Kenntnis der Cirsien des Kaukasus. (Moniteur du Jardin botanique de Tiflis, livr. 24, 1912, pag. 114.) 8°. Neu beschrieben werden: Cirsium caucasicum Petrak var. Wwedenskyi Petrak und Cirsium Rollowii Petrak et Woronow [= C. hypoleucum DU. X echinus (M. B.) Hand.-Mazz ]. Ausführliche lateinische Diagnosen finden sich ferner bei ©. rigidum DC. und Ü. pubigerum DC. Piebauer ß. Druhy pfispevek ku kveten& moravskych hub. (Zweiter Beitrag zur mährischen Pılzflora) Anzeiger des „Privodovedecky klub“ in Proßnitz, XV.. 1912, pag. 21—36. Für das Gebiet werden zahlreiche neue Arten nachgewiesen. Polivka Fr. Klic k üpIne kveten& zemi koruny teske. S. 1566 obrazei. (Pflanzentabellen zur vollständigen Flora der böhmischen Länder). Olmütz 1912. 864 S., 1566 Abbildungen, Taschenformat, gedruckt auf indischem Papier. — K 12. Eine den modernen Anforderungen vollkommen entsprechende analytische Flora der Sudetenländer, welche nicht nur die Arten, sondern auch die wichtigeren Varietäten sowie Hybıiden berücksichtigt. Für die Exkursionen ist diese praktische Flora (der böhmischen „Garcke“) besonders zu empfehlen. Auch als letzte Zusammen- stellung der Arten der Flora der Sudetenländer wertvoll. J. Podpera. Purkyt A. Anatomisch-physiologische Untersuchungen über den Ein- fluß des Tabakrauches auf Keimlinge. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. 86 d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., COXXI. Bd., Abt. I, Oktober 1912, S. 735— 761.) 8°. 2 Tafeln. 2 Textabb. Im Anschlusse an die bekannten Untersuchungen von Molisch und Richter untersucht Verf. die anatomischen Veränderungen, welche an Keimlingen von verschiedenen Dikotyledonen durch den Eınfluß des Tabakrauches hervorgerufen werden. Außer verschiedenen auf Turgorsteigerung zurückführbaren Veränderungen konstatierte Verf. verstärkte Quellbarkeit der Membran in Salzsäure, Hemmung in der Ausbildung von Holz- und Bastelementen und Kernabnormitäten. : Rudolph K. Chondriosomen und Chromatophoren. (Beitrag zur Kritik der Chondriosomentheorien.) (Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch., 30. Jahrg., 1912. Heft 9. S. 605—630. Tafel XVIIL, 1 Textfie.) 8°. Verf. hat speziell die Frage eventueller Beziehungen zwischen Chondriosomen und Chromatophoren studiert. Er kommt auf Grund eingehender Untersuchungen zu dem Ergebnisse, daß es sich um Gebilde ganz verschiedener Natur handelt und daß ein genetischer Zusammenhang zwischen ihnen nicht besteht. Verf. konnte auch Chondriosomen in lebenden Zellen von Asparagus beobachten und chondriosomen- ähnliche Gebilde bei Achlya und Vaucheria konstatieren. Schiffner V. Über eine kritische Form von Rircia sorocarpa und Riccia pseudopapillosa. (Hedwigia, Bd. LIII, 1912, Heft 1/2, S. 36 bis 40.) 8°. Schneider ©. Eine neue Berberis (Euberberis) aus dem westlichen Himalaya. Originaldiagnose von Berberis Parkeriana. (Repertorium specierum novarum, Bd. XI, Nr. 5/15, 1912, pag. 162.) 8°. Silva-Tarouca E. Graf. Unsere Freiland-Laubgehölze. Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten, in Mitteleuropa im Freien kultur- fähigen Laubgehölze. Wien (F. Tempsky) und Leipzig (G. Freytag), 1913. 4°. 419 S., 24 farb. Abb., 445 schwarze Abh. Ein prächtig ausgestattefes und außerordentlich verwendbares Buch. Für die gärtnerische Verwendnng von Laubhölzern bildete bisher der Umstand ein Hindernis, daß einerseits die Literatur rein wissenschaftlich war und den Kultiva- teuren daher wenig bot, daß andererseits die gärtnerische Literatur vielfach unzu- verlässig und von merkantilen Gesichtspunkten beeinflußt war. Das Buch bringt ein nach wissenschaftlichen Grundlagen gearbeitetes Verzeichnis der für die Kultur in Betracht kommenden Laubhölzer mit Kulturanweisungen und mit einer Fülle prächtiger Abbildungen, die besser als ausführliche Beschreibungen über das Aus- sehen der Pflanzen orientieren. - Szafer Wil. Eıne Dryas-Flora bei Krystynopol in Galizien. (Bulletin de l’Academie des Sciences de Cracovie, elasse d. sciences math. et natur., serie B, octobre 1912. pag. 1103—1123, pl. LVIIL.) 8°. Eine pflanzengeographisch-geologisch wichtige Arbeit. Verf. fand bei Krysty- nopol im nordöstlichen Galizien eine diluviale Flora, die von ihm sehr sorgfältig untersucht wurde und in der er zahlreiche Typen feststellen konnte. Er wies zwei Fazies nach, eine Moos- und Zwergstrauch-Tundra von ausgesprochen arktischem Charakter und eine Wasserflora, die der heutigen ziemlich ähnelt. Er zieht aus seinen Untersuchungen den Schluß, daß das Inlandeis zır Zeit der Bildung der pflanzenführenden Ablagerungen in unmittelbarer Nähe gewesen sein muß. W. Thbonner F. Die Blütenpflanzen Afrikas. Nachträge und Verbesserungen. Berlin (R. Friedländer u. Sohn), 1913. 8°. 88 S. Umlauft A. Einführung der Blumenzwiebelkultur in Osterreieh-Ungarn. (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, IX. Jahrg., 1913, Nr. 1, S. 2—6, Nr. 2, S. 17—21.) 8°, Vilhelm J. Zweiter Beitrag zur Kenntnis der Charophytenflora von Monteneero und Bulgarien. Hedwigia, Bd. LIIl, S. 23—35.) 8°. 3 Textabb. 87 Neue Arten und Formen: Chara contraria A. Br. f. balcanica, f, monte- negrina, f. condensata, f. humilior (sämtliche aus Montenegro); Ch. fortida A. Br. f. montenegrina, f. nitelloides ıbeide aus Montenegro); Ch. gymnophylla A. Br f. Velenovskyi (Bulgarien); Ch. Kohlenae (Montenegro); Ch. aspera Willd. f. Ruhlenae (Montenegro); Ch. fragilis Desv. f. Migulae (Montenegro). Ch. contraria und Ch. aspera sind für Montenegro und die Balkanhalbinsel überhaupt neu. J. Vouk V. Untersuchungen üper die Bewegung der Plasmodıien. II. Teil. Studien über die Protoplasmaströmung. (Denkschriften d. kaiserl. Akad. d. Wissensch., math.-naturw. Kl., Bd. LXXXVII, S. 653—692.) 4°. 2 Tafeln, 12 Textabb. — — Die Lebensgemeinschaften der Bakterien mit einigen höheren und niederen Pflanzen. (Die Naturwissenschaften, 1. Jahrg., 1913, Heft 4, S. 81—87.) 4°. 8 Textabb. Wiesner J. v. Über die Photometrie von Laubsprossen und Laubsproß- systemen. (Flora, N. F., 5 Bd., 1913, 2. Heft, S. 127—143.) 8°. 5 Textabb. Woloszynska J. Das Phytoplankton einiger javanischer Seen, mit Berücksichtigung des Sawa-Planktons. (Bull. de ’Acad. des sciences de Cracovie, el. des se. math&m. et natur., ser. B., juin 1912, . pag. 649— 709. pl. XXXIII—XXXVI, 26 Textabb.) 8°. Zurawska H. Über die Keimung der Palmen. (Bull. de l’Acad. des seiences de Cracovie, el. des se. mathem. et natur., ser. B, juillet 1912, pag. 1061—1095, pl. LI-LVI.) 8°. Zweigelt F. Vergleichende Anatomie der Asparagoideae, Ophiopogo- noideae, Aletroideae, Luzuriagoideae und Smilacoideae, nebst Be- merkungen über die Beziehungen zwischen Ophiopogonoideae und Dracaenoideae. (Denkscehr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, maıhem.-naturw. Kl., LXXXVII. Band, S. 397—476.) 1912. 4°. 10 Tafeln, 29 Texifig. Vgl. Jahrg. 1912, Nr. 8/9, S. 348— 349, Arber A. Herbals, their origin and evolution. A chapter in the history of hotany 1470—1670. Cambridge (University Press), 1912. 8°. XVIII + 254 pag.. 2Ltab., 113 fig. — 10 s. 6d. Ascherson P. u. Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Zweite Auflage, 3. Lieferung (I. Band, Bogen 21—30). Leipzig (W. Engelmann). 1912. 8°. Inhalt: Pinaceae (Schluß), Ephedraceae, Typhaceae, Sparganiaceae, Pota- mogetonaceae (Beginn). Chamberlain Ch. J. Two Species of Bowenia. (Botan. Gaz., vol. LIV, ur. 5, pag. 419—423.) 8°. 2 Abb. Nachweis, daß die unter dem Namen B. speetabilis var. serrata nicht selten kultivierte Bowenia in der Stammbildung von B. spectabilis sich so unter- scheidet, daß sie besser als eigene Art aufzufassen ist, die Verf, B. serrulata (Andre 1879) Chamb. nennt. Coutinho A. Flora de Portugal. (Plantas vaseulares.) Disposta em chaves dichotomieas. Un fort vol in 8° raison de 772 pages. K 15.—. Degen A. Über Amarantus crispus (Lesp. et Thev.) N. Terrae., eine neue eingeschleppte Unkrautpflanze Ungarns. (Ungar. botan, Blätter, XI. Band, 1912, Nr. 9/10, S. 238—241.) 8°. Diese in Argentinien heimische Pflanze wurde bei Kispest nächst Budapest aufgefunden. 88 Degen A. v. Deschampsia (Aira) media (Gouan) R. S. in Kroatien. (Ungar. botan. Blätter. XI. Jahrg., 1912, Nr. 9/10, S. 280.) 8°. . Wurde vom Verf. bei Ostarije im Velebit neu für Kroatien aufgefunden. Diedicke H. Pılze. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg, 9. Bd., 2. Heft (Bogen 16—26). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. — Mk. 660. Die Naturwissenschaften. Wochenschrift für die Fortschritte der Natur- wissenschaft, der Medizin und der Technik. (Zugleich Fortsetzung der von W. Sklarek begründeten Naturwissenschaftliehen Rundschau.) Herausgegeben von Dr. Arnold Berliner und Dr. Curt Thesing. Berlin (J. Spinger), 1913. 4°. 1. Jahre. Aus dem Inhalt der ersten 3 Hefte seien von biologischen Abhandlungen erwähnt: OÖ. Hertwig, Naturwissenschaften und Biologie; W. His, Arzt und Naturwisseuschaften; N. Zuntz, Die Beziehungen der Mıkroorganisınen zur Ver- dauung; M. Kassowitz, Biologische Probleme; L. Asher, Innere Sekretion; A. Steuer, Veränderungen der Küstenfauna und -flora bei Wasserverschmutzung der Seehäfen; O. Steche, Uber die Beziehung der Keimdrüsen zu den körper- lichen Geschlechtsmerkmalen im Tierreich; R du Bois-Reymond, Kalischers Dressurmethode zur physiologischen Erforschung der Sinnesempfindungen; M. Brahn, Das Eindringen der naturwissenschaftlichen Methoden in die Geistes- wissenschaften; F. Poske, Die Naturwissenschaften an den Lehrerbildungs- anstalten. — Den Schluß jeder Nummer bilden „Besprechungen“ und „Kleine Mit- teilungen“. j \ j Dykes W. R. The Genus Iris. Cambridge (University Press). 1913. Folio. VIII + 246 pag., illustr. — £ 6,6 =. Engler A. Syllabus der Pflanzenfamilien. Siebente, wesentlich umge- arbeitete Auflage, mit Unterstützung von Dr. E. Gilg. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. 337 S, 457 Abb. — M. 680. Der bekannte und mit Recht allgemein geschätzte Englersche Syllabus liegt hiemit in neuer, wesentlich veränderter Form vor. Abgesehen von zahlreichen Ergänzungen und neueren Arbeiten entsprechenden Änderungen im einzelnen, bestehen diese Neuerungen insbesondere in der stärkeren Berücksichtigung der Pflanzenprodukte, in der Eins-hränkung der Abkürzungen und in der Beıgabe von (457) Abbildungen. Damit nähert sich der Syllabus einem Handbuch der Systematik, was auch in dem stark vergrößerten Umfange (387 8.) zum Ausdrucke kommt. W. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXVII. Jahrg. (1909), 2. Abt., 6. Heft (Schluß, S. 1121—1414); XXXVIIL Jahrg. (1910), 2. Abt., 1. Heft (S. 1—320); XXXIX. Jahrg. (1911), 1. Abt., 2. Heft (S. 161-480). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1913. 8°. — Mk. 20, 19-50, 19:50. Inhalt von 1909, II. 6: C. Brunner u.A. Voigt, Technische und Kolonial- botanik (Schluß). Autorenregister. Sachregister. — Inhalt von 1910, Il. 1: F. Fedde und K. Schuster, XIII. Novorum generum, specierum, variatatum, for- marum, nominum Siphonogamarum Index. Anni 1910. Mit Nachträgen aus den früheren Jahren. — Inhalt von 1911, I. 2: P. Sydow, Pilze (ohne dıe Schizomy- ceten und Flechten) (Schluß). W. Wangerin, Allgemeine und spezielle Morpho- logie und Systematik der Siphonogamen 1911. Feucht O. Württembergs Pflauzenwelt. 138 Vegetationsbilder nach der Natur mit einer pflanzengeographischen Einführung. Stuttgart (Strecker und Schröder), 1912. 4°. 75 Lichtdrucktafeln, 71 S. Text und mit einer beiliegenden 17 S. starken Beschreibung der Bilder. — Mk. 20. Fiori A, et B&guinot A. Schedae ad Floram Italicam exsiecatam. Ser. II. Cent. XVII—-XVIII. (Nuovo giornale botanico Italiano, n. s., vol. XIX, 1912, nr. 4, pag. 517—607.) 8°. 89 Bei zahlreichen Arten finden sich wertvolle kritische Bemerkungen. Neu beschrieben werden: Festuca orina L. subsp. duriuscula (L.) var. robusta Hack. f. pubispicula Fiori (Etruria), Brunella vulgaris L. var. uliginosa Beg. (Latium), Brunella vulgaris L. var. nemoralis Beög. (Etruria), Seneeio Vaccarii Fiori (= 8. vulgaris X leueanthemifolius, Sardinıa), Senecio leucanthemifolius Poir, var. Lopeziü Fiori (Calabria). ü Földväry D. Ein neuer Standort von Amarantus deflexus in Ungarn. (Ungar. botan. Blätter, XI. Band, 1912, Nr. 9/10, S. 242—244.) 8°. Diese in Ungarn bisher nur aus dem südwestlichsten Teile bekannte Pflanze wurde vom Verf. bei Kispest nächst Budapest aufgefunden. Fraine E. de. On the structure and affinities of Suteliffia, in the light of a newly diseovered specimen. (Annals of Botany, Vol. XXVI, Nr. CIV, October 1912, pag. 1032—1066, plates XCI and XCII, 19 fig.) 8°. Genaue Darstellung des anatomischen Baues von Suteliffia. Nach demselben sieht Verf. in dem Typus einen Verläufer der Medullosae einerseits, der Cycadales anderseits. Gain L. La flore algologique de regions antaretiques et subantartiques, (Deuxieme expedition antaretique Frangaise, 1908—1910, command&e par J. Charcot; seiences naturelles: documents seientifiques.) Paris (Masson et Cie.), 1912. 4°. 218 pag., 96 fig.. 8 tab. Gernert W.B. A new subspecies of Zea Mays. (The Amerie. Natural., Vol. XLVI, Nr. 550, p. 616—622.) 8°. 2 Abb. Beschreibung einer Form mit der ganzen Länge nach verzweigten weiblichen Infloreszenzen, welcher Verf. den Namen Z. ramosa gibt. Goldsehmidt R. Die Merogonie der Oenothera-Bastarde und die doppeltreziproken Bastarde von de Vries. (Archiv für Zellforschung, 9. Bd., 2. Heft, S. 531—344.) 1912. 8°. 6 Textabb. Eine Arbeit, die — wenn sich ihre Ergebnisse bestätigen — in vererbungs- theoretischer Hinsicht seht wichtig ist. H. de Vries hat vor kurzem gezeigt, dab die Bastarde ©. muricata 9 X biennis d dem Vater gleicheu, aber mit mütter- lichem Einschlag. Die Bastarde O. muricata Z X biennis 2 in gleicher Weise wieder dem Vater, dab ein dementsprechendes Resultat sich ergibt, wenn die beiden Bastarde miteinander gekreuzt werden. Verf. hat darauf hingewiesen, daß dieser Sachverhalt sich erklären läßt, wenn Merogonie angenommen wird. Seine cytologischen Untersuchungen haben nun seine Annahmen vollständig bestätigt. Daraus ergibt sich nun das allgemein überaus wichtige Ergebnis, daß der Bastard die Merkmale des Vaters, dessen Kernsubstanz er allein besitzt, zeigt, dab aber auch der Einfluß des mütterlichen Cytoplasmas, in dem der väterliche Kern zur Weiterentwicklung kam, sich in dem mütterlichen Einschlag erweist. Gothan W., Pilger R, Winkler H. Entwieklungsgeschichte der Pflanzenwelt, Pflanzengeographie, Die Pflanzenwelt der Tropen. Halb- band I. (Das Leben der Pflanze. XI. Halbband [erste Hälfte der III. Abteilung].) Stuttgart (Kosmos, Franckh). 272 S., zahlr. Textabb. und Tafeln. — Mk. 6°50. Greene E. L. Leaflets of botanical observation and eritieism. Vol. II. Washington, 1910— 1912. 8°. 275 S. Gregory E. S. British Violets. A monograph. Cambridge (W. Heffer and sons), 1912. 8°. XXIV + 108 pag., num. illustr. — 6 s. Groß L. Zur Flora Dalmatiens. (Ungar. botan. Blätter, XI. Jahrg., 1912, Nr. 9/10, S. 274—275.) 8°. Melica pieta C. Koch (Lapad bei Ragusa) ist neu für Dalmatien. Für Allium Ampeloprasum L. var. lussinense Har. und Antirrhinum tortuosum Bose. werden neue Standorte angegeben. 90 Grüß J. Biologie und Kapillaranalyse der Enzyme. Berlin (Gebr. Born- traeger), 1912. 8°. 227 S., 58 Textabb. — M. 16°—. Handwörterbuch der Naturwissenschaften. Jena (G. Fischer). 8°. 1I. Band (Blatt bis Ehrenberg) und VII. Band (Nagelflue bis Pyridin- gruppe). Von größeren botanischen Artikeln seien erwähnt: Blatt (von K. Giesen- hagen); Blüte (von R. v. Wettstein); Botanik (von S. Tsehulok); Brotfrüchte (von T. F. Hanausek); Conjugatae (von G. Karsten); Deszendenztheorie (von L Plate); Diatomeae (von G. Karsten); Naturdenkmalpflege von H Conwentz); Naturwissenschaft (von J. Petzoldt); Nutzhölzer (von M. Büsgen); Obst, mit Einschluß der sogenannten Südfrüchte (von T. F. Hanausek); ÖOrganographie der Pflanzen (von M. Raciborski); Paläobotanik (von W. Gothan); Parasiten (von W. Benecke); Pflanzenkrankheiten, infertiöse Pflanzenkranheiten ıvon H. Kle- bahn); Pflanzenkrankheiten, niehtparasitäre Pflauzenkrankheiten (von E. Küster); Pflanzenstoffe unbekannter Konstitution (von H. Liebermann); Pilze (von E. Fischer); Plankton (von H. H. Gran). Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 33. Lieferung (III. Band, S. 553—607, Tafel 119—121.) München (J. F. Lehmann) und Wien (A. Pichlers Witwe und Sohn.) gr. 8°. — Mk. 1:50. Mit der vorliegenden Lieferung, welche den Schluß der Ranunculaceen bringt, ist zugleich der Band III des Werkes abgeschlossen. Heribert-Nilsson N. Arftlighet försök med blomfärgen hos Anagallıs arvensis. (Botaniska Notiser, 1912. pag. 229—235.) 8°. Verf. beobachtete ein lokales Vorkommen einer Rasse von A. arvensis mit lichtrosaroten Petalen, die sich als erblich konstant erwies. Sie dürfte eine neu aufgetretene Defektivmutation sein, doch wäre auch an ein Kreuzungsprodukt zwischen A. arvensis und A. coerulca oder an ein solches zwischen zwei rotblüherden Formen mit verschiedenen Faktoren für Rot zu denken. W. Hire D. ]Iz bilinskoga sviieta Dalmacije. III. Oko bokeljskoga zaliva. [Aus der Pflanzenwelt Dalmatiens. III. Um die Boeche di Cattaro.] (G:asnik Hrv. prirodoslovnoga drustva, XXIV., 1912.) 8°. 61 8. Jahrbücher für wissenschaftliehe Botanik. Gesamtregister zu Band I—L. bearbeitet von R. Gießler. Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. 226 S. — Mk. 18° —. Janet Ch. Le Volvox. Limoges (Ducourtieux et Gout), 1912. 8°. 1518. 15. Textabb. Eine schöne Monographie von Volvox vom Standpunkte der Zoologen ge- schrieben. Besonders sei auf die sehr klaren und schönen Abbildungen hingewiesen. JonemansW. J. Die palaeobotanische Literatur. Bibliographische Über- sieht über die Arbeiten aus dem Gebiete der Palaebotanik. I. Bd.: Die Erscheinungen des Jahres 1908. 8°. 217 S.; 2. Bd.: Die Erschei- nungen des Jahres 1909 und Nachträge für 1908. 8°. 417 S. Jena (G. Fischer), 1910, 1911. — Mk. 7, 18. Kinzel W. Frost und Licht als beeinflussende Kräfte bei der Samen- keimung mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklung (Nachreife, Keimdauer ete.) und anderer biologischer Eıgentümliehkeiten der Samen aus den verschiedenen Pflanzenfamilien. Stuttgart (E. Ulmer), 1913. 8°. 170 S., 1 Tafel, 19 Tabellen, 4 Textabb. — Mk. T’—. Klebahn H. Grundzüge der allgemeiven Phytopathologie. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. 147 S., 74 Textabb. — Mk. 4:80. Koorders-Schuhmacher A. Systematisches Verzeichnis der zum Herbar Koorders gehörenden, in Nıederländisch-Ostindien, besonders 91 in den Jahren 1888—1903 gesammelten Phanerogamen und Pteri- dophyten. 9. Lieferung [I. Abt., $I. — Java— Phanerogamen]. Buiten- zorg (Selbstverlag), 1912. 8°. Lamb W. H. The phylogeny of Grasses. (The plant world, vol. 15, 1912, nr. 11, page. 264—269.) 8°, Nach den Ansichten des Verf. repräsentieren die Bambuseae den ursprüng- lichsten Typus der Gramineae, von welchem drei Linien ausstrahlen: 1, Festuceae, Hurd:eae, Chlorideae, Aveneae, Agrostideae; 2. Phalarideae, Oryzeae, Paniceae; 83. Andropogoneae, Maydeae. Die Beziehungen dieser Gruppen untereinander werden durch einen Stammbaum versinnbildlicht. ? Lecomte H. Flore ge&ueıale de "’Indo-Chine. Tome 7, fase. 1 (pag. 1—96, vign. 1—14), fase. 2 (pag. 97—192, vign. 15—27, pl. ]). Paris (Masson et Cie.). 1912. 8°. — Mk. 5. 5 50. Inhalt: H. Lecomte, Eriocaulonacees; E. G. Camus, Cyp£rac&es. Lotsy J. P. Versuche über Artbastarde und Betrachtungen über die Möglichkeit einer Evolution trotz Artbeständigkeit. (Vorläufige Mit- teilung ) (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungs- lehre, Bd. VIII, 1912, Heft 4, S. 325—333.) 8°. Lundegärdh H. Chromosomen, Nukleolen und die Veränderungen im Protoplasma bei der Kaıyokinese. Nebst anschließenden Betrachtungen über die Mechanik der Teiılungsvorgänge. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen, 11. Bd., 1912, 3. Heft, S. 373—542, Tafel XI—XIV.) 8°. 7 Texiabb. Mac Lean R. C. Two fossil prothalli from the lower coal measures. (New Phytologist, vol. XI, 1912, or. 8, pag. 305—318, pl. V and VI.) 8°. 2 Texıfig. Marloth R. The Flora of South Africa. 4 volumes. London (W. Wes- ley and son.) 4°. 280 plates, num. illustr. in the text. — 2&£ 2. Migula W. Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz. Im Anschluß an Thomes Flora von Deutschland. Bd. Ill, Pilze, 3. Teil, 1. Abt. Gera (F. v. Zezschwitz), 1913. 8°. 683 S., 100 Tafeln. — Mk. 46. Inhalt: Ascomycetes: Hemiasci, Saccharomycetineae, Protodiscineae, Plectascineae, Pyrenomycetes (Perisporiales und Sphaeriales). & Müller K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland, Oster- reich und der Schweiz. VI. Bd.: Die Lebermoose (Musei hepatieci) (unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas). 16. Lieferung. Leipzig (E. Kummer), 1913. 8°. S.81— 144, Fig. 24—40. — Mk. 2°40. Müller R. Bakterienmutationen. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. VIII, 1912, Heft 4, S. 305—324.) 8°. 4 Textabb. Murbeck Sv. Untersuchungen über den Blütenbau der Papaveraceen. (Kungl. Svenska Vetenskapsakad. Handlingar, Bd. 50, Nr. 1.) 4°. 168 S.. 28 Tafeln, 39 Textfie. Eine überaus gründliche Untersuehung des Blütenbaues der Papaveraceen, speziell der Paparerordeae. Besondıre Autmerksamkeit wurde dem Androeceum gewidmet, vor allem demjenigen mit Pleiomerie der Staubblätter. Es ergibt sich, daß alle Papaveraceen-Blüten sich auf folvenden Typus zurückführen lassen: Perı- anıh dreiwirtelig, von den Wirteln ist das äußerste als kelch anzusprechen. An- droeceum in allen Fällen auf zwei untereinander und mit dem Perianth alternierende Quirle zurückzuführen. Gynaeceum typisch zweiblättrig, Karpiden alternisepal. 92 Dieses Resultat ergibt sich aus einer kritischen Untersuchung fast aller Gattungen, deren mannigfaltiger Bau in vollkommen betriedigender Weise aufgeklärt wird. Bei Erörterung der verwandschaftlichen Beziehungen der Familie ergibt sich die Natürlichkeit der ganzen Reihe der Rhoeudales und deren Anschluß an die Poly- carpicae, speziell an den Typus der Berberidaceae. Beachtenswert erscheint ein vom Verf. angewendeter methodischer Kunstgriff, indem er zur Aufklärung von Blüten mit Pleiomerie unterernährte Exemplare heranzog, die erfahrungsgemäß Verein- fachungen aufweisen. W Nathorst A. G. Die Mikrosporophylle von Williamsonia. Arkiv för Botanik, Band 12, Nr. 6.) 8°. 10 S. 1 Taf., 11 Textfig. Nienburg W. Die Konzeptakelentwicklung bei den Fucaceen. (Zeit- schrift für Botanik, 5. Jahrg., 1913, 1. Heft, S. 1—27.) 8°. 9 Textabb. Nova Guinea. R£sultats de l’expedition seientifique n6erlandaise & la Nouvelle-Guinee en 1907—1909 sous les auspiees du Dr. H. A. Lorentz, Vol. VIII, Botanique, lıvraison IV. (p. 613—898, tab. OXIU bis CLIX). 4°. Oliver F. W. Makers of British Botany. A collection of biographies by living Botanists. Oambridge (University Press), 1912. 8°. VIII + 332 pag., 28 illustr. — 9 s. Östenfeld C. H. Experiments on the origin of species in the genus Hieracium (apogamy and hybrism). (New Phytologist, vol. XI, 1912, nr. 9, pag. 347—354.) 8°. Paläobotanische Zeitschrift. Redigiert von H. Potonie. Verlag von Gebr. Borntraeger in Berlin. Die „Paläobotanische Zeitschrift“, deren erstes Heft kürzlich erschienen ist, bringt Originalabhandlungen und kleinere Mitteilungen in deutscher, englischer und französischer Sprache sowie Sammelreferate und Einzelreferate. Die Zeitschrift erscheint in zwanglosen Heften. Jeder Band umfaßt etwa vier Hefte im Gesamt- umfange von beiläufig 25 Bogen. Pantocsek J. A Fertö tö kovamoszat viranya. Baeillarieae Lacus Peisonis. Pozsony, 1912. 8°. 48 S., 4 Tafeln. Pantu Z. ©. Contributiuni Ja flora Bueurestilor si a imprejurimilor. Partea IV. (Analele Academiei Romäne, tom. XXXIV, mem. sect. stintifiee, nr. 21.) 4°. 184 S. Inhalt: Primulaceae bis Compositae. Parde& L. lIconographie des Conıferes fructifiant en France. fase. 1. Mit nach der Natur gemalten Tafeln. Folio. Patschke W. Über die extratropischen ostasiatischen Koniferen und ihre Bedeutung für die pflanzengeographische Gliederung Östasiens. (Botanische Jahrbücher für Systematik ete., 48. Bd., 1913, V. Heft, Ss. 626—776, Tafel VIII.) 8°. 4 Textabb. Prodän J. Uber die Entdeckung von Goebelia alopecurordes in Ru- mänien. (Ungar. botan. Blätter, XI. Band, 1912, Nr. 9,10, S. 230 bis 235.) 8°. Goebelia (Sophora) alopecuroides wurde vom Verf. bei Babadagh in der Dobrogea aufgefunden. — — (entaureae novae et rarae Romaniae. (Ungar. botan. Blätter, XI. Band, 1912, Nr. 9/10, S. 260-273.) 8°. Die Abhandlung enthält neben Standortsaufzählungen auch die Neubeschrei- bung nachstehender Bastarde und Formen: Centaurea Porcii Prodan (= C. Jankae Brandza X stereophylla Bess.), C. Mihaliki Prodan (= Ü. Jankae Brandza X orientalis L.), ©. Chetiani Prodan (= C. salonitana Vis. X CO. spinulosa Roch. 93 ad Fritschii Hayek vergens), ©. Brandzae Prodan (= (. stereophylla Bess. x spinulosa Roch ), Ü. Grecescui Prodan (= (. stereophylla Bess. X orien- talis L.), ©. Popovici-Hatzegi Prodan (= (. stereophylla Bess. X salonitana Vis,), C. Mrazeci Prodan (= (. orıentalis L f. macrolepis F.etM. x C. spinulosa Roch.), C©. Kanitziana Janka f. scopaeformis Prodan, ©. Eneulescui Wagner et Prodan (= C. arenaria MB. X Kanitziana Janka), ©. Simonescui Wagner et Prodan (= (. diffusa Lam. X micranthos Gmel.), €. Moisili Prodan (= (. diffusa Lam. X jurineifolia Boiss.). Sämtliche genannten Centaureen wurden in der Dobrogea vom Verf. aufgefunden. N Quante H. Die Gerste, ihre botanischen und brauteehnischen Eiezen- schaften und ihr Anbau. Berlin (P. Parey), 1913. 8°. 195 S., 35 Text- abb. — Mk. 480. Rehm H. Ascomycetes exs. Fase. 51. (Annales Myeologiei, Vol. X, 1912, Nr. 6, S. 535—541.) Von österreichischen Standorten sind folgende Pilze ausgegeben: Mollisia Rabenhorstii (Awd.) Rehm, Abbazia; Hysterographium biforme Sacc, Mährisch- Weißkirchen; Lasiosphaeria canescens (Pers.) Karst., Sonntagsberg, N.-O.; Quater- naria quaternata (Pers.) Schröter, Mährisch-Weißkirchen; Pleosphaerulina corticola (Fuckel) Rehm, Mährisch-Weißkirchen; Dothidea natans (Tode) Zahlbr. f. Sam- bucı (Pers.) Sonntagsberg, N.-O.; Valsa ambiens (Pers.) Fr. f. Ulmi f. octospora, Mährisch -Weißkirchen. Roux W. Terminologie der Entwicklungsmechanik der Tiere und Pflanzen. Herausgegeben in Verbindung mit ©. Correns, A. Fischel, E. Küster. Leipzig (W. Engelmann), 1912. 8°. 465 S. — Mk. 10. Die moderne Entwicklungsmechanik (experimentelle Morphologie, individuelle Entwicklungslehre, Umbildungs- und Vererbungslehre) hat eine Unzahl neuer Ter- mini geschaffen, deren Erläuterungen vielen Botanikern und Zoologen d+-shalb schwerer zugänglich sind, weil sie sıch in zerstreuter und oft von den gewöhnlichen literarischen Arbeitsmitteln derselben abseits liegenden Publikationen finden. Eine Sammlung dieser Termini in wörterbuchartiger Zusammenstellung, wie sie hier vorliegt, wird deshalb allen Biologen sehr willkommen sein. W Scherffel A. Zwei neue trichoeystenartige Bıldungen führende Flagel- laten. (Archiv für Protistenkunde, XXVII. Band, 2. Heft, S. 94—128, Taf. 6.) 8°. R Schmid G. Zur Ökologie der Blüte von Himantoglossum. (Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch., 30. Jahrg., Heft 8, S. 463—469.) 1912. 8°. Sehoute J. C. Über das Diekenwachstum der Palmen. (Annales du Jardin botanique de Buitenzorg, deuxieme serie, vol. XI, 1. partie, 1912, S. 1—209, Taf. I—-XV.) 8°. Sehweinfurth G. Arabische Pflanzennamen aus Ägypten, Algerien und Jemen. Berlin (D. Reimer), 1912. 4°. 232 S. — Mk. 40. Seotti L. Contribuzioni alla Biologia fiorale delle „Arhoeadales“. (Annali di Botanica, vol. XI., 1913, fase. 1, pag. 1—82.) 8°. Semler 0. Stubai—Contrin. Botanische Wanderungen in den Hütten- gebieten der Sektion Nürnberg des Deutschen u. Österr. Alpenvereins. (S.-A. aus der Festschrift der Sektien Nürnberg des Deutschen und Österr. Alpenvereins 1909.) 8°. 16 S. Stapf 0. Akaniaceae. A new family of Sapindales. (Bulletin of miscel- laneous information. 1912, Nr 9, S. 378—380.) 8°. Pe “ Die neue Familie, welche den Sapindaceae nächst verwandt ist, ist auf die Gattung Akania gegründet. Strasburger E. Streifzüge an der Riviera. 3. Auflage. Jena (G. Fischer), 1912. 581 S., 85 farb. Abb. — Mk. 10. 94 Sudre H. Rubi Europae vel Monographia ieonibus illustrata Ruborum Europae. Fasc. V. (pag. 161—200, tab. CLVI—CXCV). Albi (propriete de l’Auteur), 1912. Folio. Sydow P. et H. Monogıaphia Uredinearum seu specierum omnium ad hune usgque diem cosnitarum deseriptio et adumbratio systematiea. Vol. III, fase. I: Pucciniaceae. Lipsiae (Fratres Borntraeger), 1912. 8°. 192 S., 7 Tafeln. — Mk. 20. Behandelt die Gattungen Gymnosporangium, Phragmidium, Homaspora, Gymnoeonia, Triphragmium, Uropy«is, Phragmopyzis, Blastospora, Rustrupia, Hapalophrugmium, Sphaerophragmium, Anthomyces, Uromycladium. Szücs J. Experimentelle Beiträge zu einer T'heorie der autagonistischen Ionenwirkungen. 1. Mitteilung. (Jahrb. f. wissensch. Botanik, 52. Bd., 1. Heft, 8. 85—141, 22 Textabb.) 1912. 8°. Thaisz L. Neuere Standorte der Syringa Josikaea Jacg. fill. (Ungar. botan. Blätter, XI. Band, 1912, Nr. 9/10, S 236—237.) 8°. Verf. fand nicht nur neue Standorte der Pflanze in Ungarn, sondern ent- deckte sie auch neu für Galizien am Ufer des Stryjbaches bei Karlsdorf. Thellung A. La Fiore adventice de Montpellier. Cherbourg (A. Le Maout). 1912. 8°. 728 S. Verf. hat die bekannt reiche Adventivflora von Montpellier zum Gegen- stande einer eingehenden Spezialuntersuchung gemacht. Es konnten für das erwähnte Gebiet nicht weniger als 953 (respektive bei strengerer Fassung des Begriffes Adventivpfianzen 800) Arten festgestellt werden. Die Arbeit enthält außer den genauen Verbreitungsangaben für das Gebiet eingehende Erörterungen über die Herkunft der Pflanzen, ist in bezug auf die Nomenklatur sehr sorgfältig gearbeitet und stellt einen sehr wertvollen Beitrag zur Kenntnis der europäischen Adventiv- pflanzen überhaupt dar. : Thiselton-Dyer W. T. Flora Capensis. Vol. V., Sect. III, Part I (pag. 1—192). London (L. Reeve and Co.), 1912. 8°. — Mk. 9:60. Inhalt: C. H. Wright, Hydrocharideae; A. Rolfe, Orchideae. Thoday (Sykes) M. G. and Berridge E M. The Auatomy and Morpholoey of the infloreseences and flowers of Ephedra. (Annals of Botany, Vol. XXVJ, Nr. OlV, October 1912, pag. 953—985, plate LXXXV, 21 textfig.) 8°. Thompson W. P. The anatomy and relationships of the Grnetales. 1. The genus Ephedra. (Aunals of Botany, Vol XXVL Nr. CIV, October 1912. pag. 1077— 1104, plates XOCIV—X0VII, 2 textfie.) 8°. Tischler G. Über die Entwicklung der Samenaulagen in partbeno- karpen Früchten. (Jahrb. für wissensch. Botanik, 52. Bd., 1. Heft, S. 1—84, Taf. I u. 1I, 30 Textabb ) 1812. 8°. Verf. hat die Parthenokarpie von Ficus Carica, Ananassa sativa, Musa sapientum und Münleubeckia „latyclados genau untersucht Besonders ergebnisreich gestaltete sich Untersuchung vo:ı Ficus, wo auch in den Samenanalagen der par- thenokarpischen Früchte Endospermbildung und sogar starke Weiterentwicklung der Eizelle stattfindet. Die Abhandlung bringt überdies eine Übersicht der bisher bekannten Fälle von Parthenokapie und eine Einteilung derselben nach deın Grade der Rückbildung der Samenanlagen und Samen. Trier G. Über einfache Pfilanzenbasen und ihre Beziehungen zum Aufbau der Eiweißstoffe uud Leeithine. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1912. 8°. 117 Ss. — Mk. 5:60. Trinkwalter L. Ausländische Kultur- und Nutzpflanzen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verbreituug, ihres Aubaues und ıhrer wirt- schaftliceben Bedeutung. (Aus der Sammlung „Schmeils Naturwissen- schaftliches Unterrichtswerk“.) Leipzig (Quelle u. Meyer), 1913. 8°. 120 S., 59 Textabb. 95 Vaupel F. Blühende Kakteen. (Ieonographia Cactacearum.) 10. Bd, Neudamm (J. Neumann). 1912, 4°, Tafel 125—140. — Mk. 17. Voigt A. Lehrbuch der Pflauzenkunde für den Unterrieht an höheren Schulen sowie für die erste selbständige Fortbildung der in den Autangsgründen der Pflanzenkunde geschulten Jugend. 2. Teil: Schul- flora Hannover und Leipzig (Halınsche Buchhandlung), 1912. 8°. 403 S.. 177 Textabb. — Mk. 7. Ein originelles Buch, das den Versuch macht, in einer für den Schüler ver- ständlichen Form eine Darstellung des Pflanzensystems mit einem Bestimmungs- buche zu vereinigen. Dem Buche wurde der Englersche Syllabus zugrunde gelegt. Es ist nicht zu leugnen, dab es mit sehr viel Sorgtalt gearbeitet ist. daß es einer- seits seinem praktischen Zwecke entsprechen kann, anderseits eine Fülle belehrenden Materials enthält. Ein prinzipielles Bedenken möchte der Ref. aussprechen; die wesentlichste Aufgabe eines Schulbuches der systematischen Botanik muß eine sach- gemäße Vereinfachung der aus wissenschaftlichen Gründen unentbehrlichen Komplikation des Systems sein, sonst bedeutet die Systematik im Uuterrichte eine kolossale Belastung des Schülers und eine Verwirrung desselben. Dieser Forderung entspricht das Buch nicht. Wozu — um nur eın Beispiel zu nennen — die An- wendung des Reihenbegriffes? Derselbe läßt sich mit Vorteil nur gebrauchen, wenn man wirklich aus einem Überblick aller dazugehörigen Familien die Vor- stellung der „Reihe“ ableitet; er ist überflüssig und verwirrend, wenn, wie es in einer Schulflora naturgemäß ist, nur einige Familien angeführt werden. Nicht be- freunden kann sich der Ref. auch mit der deutschen Nomenklatur, z, B. „Keim- bildner“ (Embryophyta), „ältere Zweikeimblättler“ (Archichlamydeae) u. dgl. W. - Weruham H. F. Floral evolution: with particular reference to the Sympetalous Dieotyledons. VIII. Iuferae: part Il. Cumpanulatae. (New Phytologist, vol. XI, 1912, nr. 8, pag. 290—3V)5.) 8°. Westling R. Über die grünen Spezies der Gattung Penicillium. Versuch einer Monographie. (Arkıv för Botanik, Bd. 11, 1912, Häfte 1—3, 8. 1—156.) 8°, 78 Textabb. Yamanouchi Sh. The Life History of Cutleria. (Botanieal Gazette, vol. LIV, 1912, or. 6, pag. 441—502, tab. XXVI—-XXXV.) 8°, 15 texıfig. Zeitschrift für Pflanzenzüchtung. Zugleich Organ der Gesellschaft zur Förderung deutscher Pflauzenzucht und der österreichischen Gesell- schaft für Pflanzenzüchtung. Unter Mitwirkung von L. Kiessling, H. Nilsson-Ehle, K. v. Rümker, E. v. Tehermak heraus- gegeben von C. Fruwirth. Berlin (P. Parey). 8°. Bd. 1, Heft 1 (1912). 124 S., illustr. Inhalt: Programın. — Nilsson-Ehle, Zur Kenntnis der Erblichkeits- verhältnisse der Eigenschaft der Winterfestigkeit beim Weizen; B. Kajanus, Über einen spontan entstandenen Weizenbastard; L. Kiessling, Einiges aus der Praxis des Zuchtgarteubetriebes; A v. Stebutt, Der Stand der Pflanzenzüchtung in Rußland; F. Schreyvogl, Speicher der gräflich Piattischen Saatzuchtwirtschaft Loosdorf — H. Kraemer, Znm heutigen Stand der Tierzüchtung. — Referate, Bücherbesprechung. — Vereinsnachrichten. — Kleine Mitteilungen, Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 17. Oktober 1912. Das k. M. Prof. E.Heinricher übersendet eine Abhandlung des Assistenten am Botanischen Iustitut der Universität Innsbruck, Dr. Rud. 96 Seeger: „Über einen neuen Fall von Reizbarkeit der Blumen- krone dureh Berührung, beobachtet an dGentiana prostrata Haenke.“ Die Blüten von Gentiana prostrata Haenke schließen sich auf Berührung ge- wisser Stellen der Blumenkrone. Die Bewegung ist dieselbe, die auch auf Temperaturerniedrigung hin eintritt. Da durch die Schließbewegung aktiv kleine Tiere gefangen werden, ergibt sich die Veranlassung, eine neue Kategorie von Fallenblumen zu unterscheiden, „Klapp- fallentypus*. Physiologisch wird die Erscheinung als „Thigmonastie* bezeichnet. Exaktere und detailliertere physiologische, blütenbiologische und anatomische Untersuchung des Falles behält sich der Verf. vor. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Neuere Exsikkatenwerke. Algae Adriatiecae exsiecatae. Herausgegeben von der k. k. zoologi- schen Station in Triest. Cent. 1, Fase. 2. Vgl. diese Zeitschr., LXI. Bd. (1911), S. 46. Broadway W. E. West Indian plants (including Tobago). Cent. 1. Kabät J. E.et Bubäk F. Fungi imperfecti exsiecati. Fase. 15 (Nr. 701 bis 750). Maire R. Mycotheca Boreali-Africana. Fase. 1—3 (Nr. 1—75). Diese Kollektion soll nach und nach sämtliche Pilze von Algerien, Tunesien und Marokko bringen. Petrak F. Flora Bohemiae et Moraviae exsiecata. I. Serie (Gefäß- pflanzen), Lieferung 11 (Nr. 1001—1100); II. Serie, 1. Abt. (Pilze), Lieferung 11 (Nr. 501—550). Sehulz H. Phytopathologisches Herbarium. Diese Sammlung, welche in Bälde zu erscheinen’ beginnt, soll in fünf Serien, die auch einzeln erhältlich sind, eingeteilt werden, nämlich: I. Parasitäre Pilze; 1I. Tiergallen (Zooceeidien); III. Insekten-Minen und andere Beschädigungen durch Tiere; 1V. Frostschäden, Folgen von Hagelschlag und Ähnliches; V. Photographien von teratologischen Bildungen (Format 8X11 cm). Das Material für diese Samm- lung stammt vorwiegend aus Hessen-Nassau. Personal-Nachrichten. Hofrat Prof. Dr. Julius R. v. Wiesner wurde anläßlich seines 75. Geburtstages von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg zum auswärtigen korrespondierenden Mitgliede gewählt. Der Magister der Botanik und Assistent am botanischen Kabinett der Universität Warschau, Zygmunt Wöyceicki, wurde zum ordent- lichen Professor der Botanik an Universität Lemberg ernannt. Professor Dr. Istvän Györffy (Löcse, Ungarn) hat sich an der Universität Kolozsvär als Privatdozent für Morphologie, Anatomie und Systematik der Archegoniaten mit besonderer Berücksichtigung der Moosflora von Ungarn habilitiert. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in wien Zu, Gärtnergause 4 iv h y Rn ir N“ EEE LE LE LANZ LAS UELI LI GL KL GL GL A GB GL GL DL DELL LOL SL GL DZ ALL L LA GL GL GT WAL GE LE GL MC LE LE EL EL AL LEE ALLA DS i. = * Anstalten, Die botanischen, Wiens, im Jahre 1894, Lex.-8°. (VI, 86 8.) Mit 10 Ab- 0 bildungen und 1 Tafel, 1894. K 3 (M. 3) Bet Br Beck v. Mannagetta, G. Ritter, k. k. Universitätsprofessor, Flora von Nieder- ” österreich. Handbuch zur Bestimmung sämtlicher in diesem Kronlande und den 8 angrenzenden Gebieten wildwachsenden, häufig gebauten und verwildert vor- kommenden Samenpflanzen und Führer zu weiteren botanischen Forschungen für b Botaniker, Pflanzenfreunde und Anfänger bearbeitet. Mit 158 Abbildungen - (1412 Figuren) Früherer Preis geh. K 45 (M. 456), eleg. geb. in 2 Halbfranz- bänden X 51 (M, 51); deteiger Preis geh. K 24 (M. 24), eleg. geb. in 2 Halb- Kr ' franzbänden X 30 (M. 30). 33 \ Rn — — Alpenblumen des Semmeringgebietes. Kolorierte Abbildungen von 188 auf a den niederösterr. und nordsteir. Alpen verbreiteten Alpenpflanzen, Zweite Auflage. eleg. geb. K 4 (M. 4) S ‚Fritsch, Dr, Karl, Universitätsprofessor, Exkursionsflora für Österreich. (Mit Aus- Zu N schluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien.) Zweite, neu durchgearb. Auflage. HAN geh. K 9 (M. 9), geb. K 10 (M. 10) &> - — Schulflora für die österr, Sudeten- und Alpenländer. (Mit Ausschluß des Küsten- = landes.) (Schulausgabe der Exkursionsflora für Österreich.) PER geh K 3:60 (M. 3:60), geb. X 4 (M. 4) S "Neilreich, A., Flora von Niederösterreich. Eine Aufzählung und Beschreibung der Be im Erzherzogtume Österreich unter der Enns wildwachsenden oder im großen gebauten Gefäßpflanzen, nebst einer pflanzengeographischen Schilderung dieses Cr - Landes. 2 Bände. gr. 80. [1010 8.] 1859. jetziger Preis X 15 (M. 15) " Pokorny, Dr. A., Über die Nervation der Pflanzenblätter. Mit besonderer Berück- sichtigung der österr. Cupuliferen. Mit ” Figuren in Naturselbstdruck. 4°. [32 $.] 1856. | K 140 (M. 1:40) Seckendorft, Dr. A. Freih. v., k.k. o. ö. Prof., LANE und Leiter des forst-- lichen Versuchswesens. Beiträge zur Kenntnis der Schwarzföhre. (Pinus austriaca 4 Höss.) I. Teil. Mit XV Tafeln und 20 Abbildungen im Text. 4°. [68 S.] 1881. R K 14 (M. 14) Unger, Dr. Fr., Botanische Briefe. Mit 40 ‚eingedr. Holzschnitten und 2 Holzschnitt- 0 tafeln. 8°. x. 156 S.] 1852. K?7(M.7 Di Chloris protogaea. Beiträge zur Flora der Wöormalk: Imp.-4%, L—X. Heft mit " 50 lithochrom. Tafeln. [CX. 150 S.] 1842 -—1847. ' K 105 (M. 105) var Exantheme 'der Pflanzen und einige mit diesen verwandte Krankheiten der Be . Gewächse, pathogenetisch und nosographisch RER WR Mit 7 illum. Kupfer- 4 ‚tafeln. kl. 8. [XHU. 424 S.] 1833. KıMN - £ = Grundzüge der AUDleRUe und Physiologie der Pflanzen. Mit 75 Holzschn. 80. ...[XIV. 132 8.] 1846. KAM. &) Wretschko,. Dr. Matthias v, N der Botanik. Für den Gebrauch an den höheren Klassen der. Mittelschulen und verwandter Lehranstalten, Vollständig ‚umgearbeitet und neu herausgegeben von Dr. Anton Heimer], k.k, Frofessori.B. ' Neunte Auflage. Mit 793 Einzeldarstellungen in 351 Figuren, zwölf schwarzen und ‚zwei farbigen. Tafeln. gr. 8°. [IV. 215 8.] 1912. Lwdbd. K.3-70 (M. 3:70) Ifen, | FR. X. Freih. Y., pe norica phanerogama. Im Auftrage des zoolog isch- botanischen” Vereines” in ve ra von Med. Dr. kile und P. er Graf. Gr. dv, (XIL N KK. ar “ie RS Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. Ä ‚Wichtig für jeden Botaniker und Herbariumbesitzer: ; Privatdozent Dr. Erwin Janchen ie oumpäcen Kaıngen er Far- ud Bean. Zweite, verbesserte Auflage. 8°. 60 Seiten. Preis K 2'40. Diese Broschüre bietet das einzige vollständige Verzeichnis der in Europa durch wild- wachsende oder eingebürgerte Arten vertretenen Gattungen. Es ist nach einem modernen System angeordnet unter Berücksichtigung aller neueren systematischen Arbeiten. Die Gattungen sind fortlaufend numeriert, wodurch das Verzeichnis als Herbarkatalog und für die Abfassung von Pflanzenlisten sehr verwendbar wird.‘ Es ist ferner das einzige Verzeichnis, in welchem man die nach den Nomenklaturbeschlüssen des Wiener und des Brüsseler Botanischen. Kongresses geltenden Gattungsnamen zusammengestellt findet. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. „Österreichischen Botanischen Zeitschrift": . Band 1, 3, 5, 6, 7, 8, 13, 26, 27 und 30, auch Offerten nicht ganz vollständiger Jahrgänge sind mir er- wünscht, ebenso wie Angebote ganz kompletter Reihen. Leipzig, Königstraße 1. # Oswald Weigel. 000000 LIE LIT Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien III. Gärtnergasse 4. IIAAHAAFAHAHANAHAANAANAN AK AAAAATHNIIAIIIHN AAN AT AN S SIIIAAH nEnN nA AHERHR Die Technik der Aquarellmalerei von Ludwig Hans Fischer 0.824 SEIEN: mit 26 Textillustrationen, 15 Illustrationen in Farbendruck, 1 Papiermuster- und 2 Farbenprobentafeln Preis, elegant kartoniert K 6°— (M 6—) Dieses Buch steht bekanntlich unübertroffen da; es präsentiert sich in eleganter Ausstattung und bringt alles Wünschens- und Wissenswerte über die Aquarelltechnik in kurzem, klarem Text, in Pap er- und Farbenmustern, sowie in in Aquarelldruckproben. Die Technik der Ölmalerei von Ludwig Hans Fischer | mit 24 Textillustrationen, 4 Ilustrationen in Farbendruck, 2 TArPETERORER und. 1 Leinwandmustertafel Preis, are kartoniert K 7:20 (M 730) Der Zweck dieses Buches ist: Sara, Kurz und klar zu empfehlen, was aus alter Erfahrung sich als gut und dauerhaft erwiesen hat, ohne erst damit zu unterhalten, auf welch langem Wege und nach wieviel Mißerfolgen dieses Resultat endlich erreicht wurde, den Anfänger vor unabsehbaren Versuchen u. Fehlgriffen zu m; praktische Winke in technischen Fragen zu geben, kurz gesagt, allen, gie MER mit Olmalerei befassen, ein verläßlicher Ratgeber zu sein. ee UND REDIGIERT a es Bert von LE en ie "MITWIRKUNG VON Dr. ERWIN JANCHEN PRIVAT DOZENT AN DER K.K. UNIVERSITÄT IN WIEN ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE Ah \ - Inhalt a Nummer 3. März 1913. 3 s phylla. (L) Lk. (Mit Tafel 1). ag RT REN Murr J., Zur Flora der Höttinger ee BE RR ER Bauer E,, Über Pohlia heroynica Warst. und Pohlia Rothii Broth. Sterneek Fe Y, Ein. ‚neuer ee vom Südabfall der Schweizer Ale, a 2 Textfiguren.) A seiktton internationale des Botanistes : Re ee re Personal-Nachrichten Wien, 1113, Rennweg 14, zu richten. Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den N, betre sind an die Verlagsbuchhandlung Carl ‚Gerold’s Sohn, Wien, nu, EN zu. ‚adıessieren. RR Re: ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXIII. Jahrgang, Nr. 3. Wien, März 1913. Die Entwicklung des Prothalliums von Anogramma leptophylla (L.) Lk. Von Bruno Schussnig (Wien). (Mit Tafel II.) Für die Entwicklung des Prothalliums der Polypodiaceen haben zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahrzehnte ein den Hauptzügen nach einheitliches Verhalten festgestellt"). Auf ein fadenförmiges Anfangs- stadium folgt die Herausdifferenzierung einer Scheitelzelle, deren Teilung (Segmentierung) zur Entwicklung einer flächenförmigen Bildung führt. Erst dann folgt meristematisches Randwachstum, durch das die Scheitel- zelle früher oder später in den Winkel eines Einschnittes gedrängt wird, wodurch die bekannte herzförmige Form des Prothalliums entsteht. Als eine Ausnahme von dieser Regel galt bisher Anogramma leptophylla, deren Prothalliumentwicklung im Jahre 1877 von Goebel untersucht wurde?). Nach Goebel fehlt dem Prothallium dieser Art das Scheitelzellwachstum überhaupt. Im Jahre 1911 sammelte Prof. R. v. Wettstein an verschiedenen Orten in Griechenland (Korfu, Santorin, Delphi) Sporen von Anogramma leptophylla. Dieselben wurden im Herbste 1911 in dem Gewächshaus des Wiener botanischen Gartens in flachen Schalen angebaut und ich übernahm die Untersuchung der Entwicklung der zahlreich sich aus- bildenden Prothallien. Die folgenden Ausführungen sollen sich insbe- sondere auf die jungen Entwicklungsstadien beziehen, da in bezug auf das Verhalten der älteren Prothallien den eingehenden und zutreffenden Darlegungen Goebels kaum etwas hinzuzufügen ist. Aus der Spore entwickelt sich zunächst ein confervoider Faden, der Querteilungen erfährt und schließlich aus zwei bis elf Gliederzellen besteht. Gleichzeitig, aber nicht immer, wächst in der entgegengesetzten Richtung ein Rhizoid aus. Nicht selten sieht man, daß die zweite oder dritte Zelle des Fadens anschwillt, seitlich eine dreieckige Tochterzelle !) Lampa E. Über die Entwicklung einiger Farnprothallien. (Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, math.-naturw. Klasse, Bd. CX, Abt. 1, April 1901.) Jakowatz A. Vergleichende Untersuchungen über Farnprothallien. (Ebenda, Bd. CX., Abt. 1, Dezember 1901.) In dieser Arbeit ist ein vollständiges Verzeichnis der älteren Literatur vorhanden. 2) Entwicklungsgeschichte des Prothalliums von G@ymnogramme leptophylla Desv. (Botanische Zeitung, 1877.) Österr. hotan. Zeitschrift. Heft 3. 1913. 7 98 abschneidet, die reich mit Plasma gefüllt ist und schließlich zu einem Rhizoidfaden heranwächst. Bei etwas älteren Exemplaren findet man oft mehrere Rhizoiden auf der Unterseite der Prothalliumfläche; sie sind aber insbesondere in der Nähe der Ursprungsstelle des Prothalliums ausgebildet. An etwas älteren Stadien beginnen die in der Nähe des Faden- endes gelegenen Zellen sich längs zu teilen, so daß der Anfang einer zweizellreihigen Fläche gegeben ist. Die Endzelle selbst bleibt zunächst noch ungeteilt. Daraufhin setzen auch einzelne periklinale Zellteilungen ein, wodurch das schmale, zungenförmige Prothallium an Breite zunimmt. Eine Scheitelzelle ist aber noch nieht vorhanden. (Fig. 1—7.) Ein weiteres Stadium zeigt die Terminalzelle durch eine Längswand in zwei Tochterzellen geteilt. (Fig. 5—7.) Die zwei Zellen einer der letzten Querreihe erfahren sehr häufig ebenfalls eine Zweiteilung, die sehr charakteristisch ist. Die Scheidewand ist schief, von vorne und innen nach hinten und außen orientiert, so daß die beiden Zellen in je eine dreieckige und eine polygonale Zelle zerfallen. (Fig. 7.) Erst nach- dem diese beiden im Profile dreieekigen Randzellen angelegt worden sind, tritt in einer der letzten Zellen die Scheitelzelle auf. Das äußerst häufige, zeitlich und örtlich bestimmte Auftreten dieser dreieckigen Zellen führt zu dem Gedanken, daß sie nicht etwas Zufälliges vorstellen. Meiner Meinung nach sind sie jenen Zellen homolog, die Jakowatz!) bei Asplenium septentrionale Hofim., Aspidium filix mas Sw. usw. gefunden hat und die bei den Prothallien dieser Farne den Ausgangspunkt eines Seitenastes, welcher dann mit einer Papille endigt, darstellt. Wenn man bedenkt, daß Anogramma leptophylia sowohl phylogenetisch als ökologisch einen relativ stark abgeleiten Typus darstellt, so erscheint diese Annahme nicht auffallend. Ferner sehen wir, daß diese Zellen stets am Rande angeleet werden und dort verbieiben, auch bei Breitenzunahme der Prothalliumfläche. Zu einem Seitenast, wie bei den vorhergenannten Farnen, werden sie niemals. Es ist aber inter- essant, daß sie trotz ihrer Funktionslosigkeit ziemlich konstant angelegt werden, und zwar schon zu einer Zeit, wenn die Scheitelzelle noch nicht gebildet ist, ein Umstand, der in vollem Einklange mit den Be- funden von Jako watz?) steht. Es stellen also die beiden dreieckigen Zellen Primordien von Seitenzweigen vor, die nicht mehr zur Entwicklung kommen, und ich bezeichne sie deshalb als „Astzellen“. Zur Zeit, in der diese „Astzellen“ gebildet wurden, erscheint, wie schon erwähnt, die Endzelle des Fadens schon der Länge nach geteilt. In einer dieser beiden, im Profile dreieckig erscheinenden Tochterzellen wird durch eine schief auftretende Wand eine Scheitelzelle heraus- geschnitten. Man kann dieselbe leicht, abgesehen von ihrer Gestalt, an ihrem Plasmareichtume und an den nun eintretenden, dem Normaltypus folgenden Segmentierungen erkennen. Die Fig. 7 zeigt deutlich einerseits die beiden Astzellen und am Scheitel die beiden dreieckigen Endzellen. In der nächsten Figur erkennt man noch deutlich diese beiden Zellen, welche folgendermaßen begrenzt 1872.00. 2) 2.78. 0: 99 sind: die linke abc, die rechte bed (Fig. 8). Iu beiden haben sehon Teilungen eingesetzt: die eine Wand ist e f, die andere g h; erstere begrenzt die Scheitelzelle e f c (Fig. 8). In den folgenden Zeich- nungen sind ferner die nächsten Stadien zu sehen, wobei die einzelnen Segmente durch dickere Linien kenntlich gemacht sind. Figur 9 und 11 zeigen, daß nicht immer beide Astzellen zur Entwicklung kommen; bei der ersten ist die linke, bei der letzten die rechte ausgefallen, respektive nicht normal entwickelt. Außerdem ist in der Figur 14 ein Fall wieder- gegeben, wo man deutlich eine Störung im Wachstum wahrnimmt. Sobald das Prothallium eine kleinflächige Verbreiterung erreicht hat und einige Segmentierungen eingesetzt haben, so beginnt der Rand durch Meristemwachstum größer zu werden. Dieses Randmeristemwachs- tum scheint zumeist an jener Seite zuerst einzusetzen, deren Abschluß die Endzelle bildete, in der die Secheitelzelle nieht entstand. Beide Wachstumsvorgänge können parallel vor sich gehen, und in dem Maße als die Prothalliumfläche zunimmt, entfaltet sich das Randzellwachstum immer mehr. Wie lange die Scheitelzelle ihre Teilungsfähigkeit beibehält. läßt sich aus diesem Grunde nicht sagen; es werden die Segmente durch das immer regere Meristemwachstum zu sehr verwischt. Immerhin er- lischt das Scheitelzellwachstum relativ bald. (Vgl. die Fig. 16, in welcher sich die Segmentierung bis in ein ziemlich vorgerücktes Stadium mit einiger Sicherheit nachweisen läßt.) Beim Durehmustern etwas älterer Prothallien fällt sofort eine äußerst merkwürdige Erscheinung auf. Es erscheint nämlich die eine Längs- hälfte der Prothalliumfläche als im Wachstum bevorzugt, und zwar so. daß in der einen Hälfte das Meristem viel stärker sich entwickelt als in der anderen. Dabei ist die Mediane durch die Verlängerung der Mittel- linie des konfervoiden Fadens gegeben. Ferner erkennt man bei sehr vielen, besonders bei älteren Exemplaren, am vordersten Rande eine mehr oder minder ausgeprägte Einbuchtung, in deren Ecke die Scheitelzelle liegt, wenn überhaupt eine solche noch vorhanden ist. Es sind, im Grunde genommen, hier dieselben morphologischen Züge wie bei den übrigen Polypodiaceen vorhanden; nur daß hier die herzförmige Gestalt nicht deutlich zur Ausprägung kommt, da das dieselbe aufweisende Stadium bald durch das einseitige Meristemwachstum überholt wird. Eine Erklärung für diese Erscheinung kann wohl nur in biolo- gischem Sinne gegeben werden, denn Wachstums-, resp. mechanische Faktoren kommen kaum in Betracht. Die Prothallien wurden ja immer unter denselben Bedingungen gehalten und fortwährend gleichmäßig be- liehtet. Bedenkt man aber, daß die Pflanze an ihrem natürlichen Stand- ort in Felsenspalten und Gesteinsritzen vegetiert, wobei die Beleuchtungs- richtung immer eine bestimmte und gleichbleibende ist, so ist es sehr wahrscheinlich, daß die Asymmetrie im Baue der Prothallien aus eben diesem Grunde zustande kommt. Man kaun sich sehr wohl denken, daß die weniger belichtete Prothalliumpartie im Wachstum zurückbleibt und somit die Ungleichheit der beiden Flächenhälften verursacht wird. Ferner beobachtete ich eine weitere Erscheinung, die von Interesse ist und mit der eben genannten leicht in Einklang gebracht werden kann. Die jungen Prothalliumläppehen liegen nicht dem Erdboden an, sondern sie richten sich auf, eine schiefe Stellung einnehmend. Die 7* 100 Längsachse ist unter einem schwachen Winkel zur Horizontalebene geneigt und außerdem ist die Zellfläche so gedreht, daß die beförderte Hälfte nach oben zu liegen kommt. Die Dorsiventralität des Prothalliums tritt auch zurück und wird nur durch das gelegentliche Auftreten von Rhizoiden auf der Unterseite angedeutet. Das ganze Verhalten scheint mir nicht bedeutungslos zu sein und es steht sicher in ursächlichem Zu- sammenhange mit den Belichtungsverhältnissen am natürlichen Standort. Es bietet ferner auch einen Anhaltspunkt, um die Abweichungen im Wachstum des Prothalliums vom normalen Polypodiaceentypus, welche Anogramma leptophylla darbietet, zu erklären. Fassen wir nun die gewonnenen Resultate zusammen. Das Prothallium von Anogramma leptophylla besitzt eine Zeitlang eine Scheitel- zelle. Diese tritt in einem bestimmten Zeitpunkt auf, nämlich unmittel- bar nach Vollendung des primären, fadenförmigen Stadiums und zumeist nachdem zwei sogenannte Astzellen ausgebildet sind, um dann nach einer relativ kurzen Zeit die Teilungen einzustellen. Fast gleichzeitig mit der Segmentierung beginnt das Meristemwachstum am Rande der Pro- thallienfläche, das zum Teil das Scheitelzeliwachstum undeutlich macht und zuletzt verdeckt, bezw. dasselbe ersetzt. Nach dem ganzen Verhalten dieser Pflanze müssen wir Anogramma leptopylia als einen stark abge- leiteten Typus der Polypodiaceen ansehen, der aber im Prothalliumbau die allgemeinen Charaktere der Familie mehr oder weniger noch erkennen läßt. Die Entwicklung des Prothalliüms stimmt im wesentlichen mit jener von Coniogramme japonica, (Gymnogramma japonica, nach Lampa') überein und vermittelt den Übergang von den typischen Polypodiaceen zu stärker abgeleiteten Formen, wie eine solche beispielsweise Ano- gramma schizophylla (Gymnogramma schizophylla, vgl. Lampa°) darstellt. Endlich ist es meine angenehme Pflicht, Herrn Hofrat Professor R. v. Wettstein für die Überlassung des Materiales und für die An- regung, die er mir zuteil werden ließ, sowie Herrn Prof. OÖ. Porsch für seine äußerst freundliche Unterstützung, meinen herzlichsten Dank zu sagen. Wien, Botanisches Institut der Universität. Erklärung der Tafel Il. Alle Zeichnungen wurden mit dem Abb&schen Zeichenapparat angefertigt. Fig. 1—3. Confervoide Stadien verschiedenen Alters. Fig. 4—6. Etwas ältere Prothallien; in den Endzellen des jungen Prothalliums sind schon Längsteilungen‘ vor sich gegangen. Fig. 7. Nächstfolgendes Stadium; bei a a sind die „Astzellen“ sichtbar. Fig. 8. Stadium, in welchem die Scheitelzelle herausdifferenziert wird. Fig. 9—11. Beginn der Segmentierung. Fig. 12. Abnormes Stadium, bei dem die Astzellen nicht zu erkennen sind. Fig. 13—16. Weitere Stadien mit vorgeschrittener Segmentierung. Bei Fig. 16 ließ sich infolge deutlicher Ausprägung der primären Wände die Segmentierung an einem relativ vorgeschrittenen Stadium gut rekonstruieren, In Fig. 13 ist die Ein- tragung der Grenzwand zwischen dem 2. und 3. rechten Segmente unsicher. Fig. 17. Gesamtbild eines Prothalliumlappens, die Asymmetrie zeigend. 1a. 2.0. 2) a. a. 0. Tafel II. Sehussnig B., Prothallium von Anogramma. Österr. botan. Zeitschr., 1913. 5 Ba e u er n er Er. a Er DV PR ER 3 " f # N FE * ns 1 101 Zur Flora der Höttinger Breceie. Von Dr. Josef Murr (Feldkirch). Als mir letzten Sommer zufällig die „Kleine Geologie von Tirol“ von Dr. J. Blaas (Innsbruck 1907) in die Hände kam, fiel mir auf Tafel 12 (Versteinerungen aus dem Interglazial und Postglazial) sogleich der ganz eigenartige Zuschnitt des unter 2 abgebildeten und als Viola odorata erklärten Blattabdruckes aus der Höttinger Breceie auf. Die eigenartige Aderung mit den zwei obersten, anscheinend fast unverzweigten, bogig einwärts gekrümmten Nervenpaaren, die etwas zu- geschweifte, duch stumpfe Blattspitze, die sehr seichte Ausbuchtung am Blattzrunde und die stumpfe, weite Kerbung erinnerten mich sofort an ausgewachsene Blätter der Viola pyrenaica Ram., wie ich sie im Höt- tinger Graben unmittelbar neben der berühmten Breceie und bis nahe unter der Höttinger Alpe bei fast 1400 m zugleich mit V. rhaetica Borbäs (V. pyrenaica X collina) gesammelt hatte'). In der v. Wettstein schen Hauptarbeit „Die fossile Flora der Höttinger Breceie* (Separatabdruck aus dem LIX. Band der Deuk- schriften der math.-naturwissensch. Klasse der kais. Akademie der Wissenschaften, Wien 1892), welches Werk mir durch das botanische Institut der k. k. Universität Wien gütigst zugemittelt wurde, findet sich außer dem von Blaas reproduzierten Blatte auf Taf. VI unter Fig. 7 ein zweites fossiles, auf V. odorata L. sensu lato gedeutetes Blatt abgebildet. Auch dieses mußte ich mit Rücksicht auf Umriß, Nervatur und auch auf die besonders an der Rundung des linken Seitenlappens hervortretende höchst charakteristische, weite, grobe und stumpfe Kerbung als zu Y. pyrenaica Ram. gehörig ansehen, und zwar stellt dieser Ab- druck durch die Breite der dabei doch seitlich etwas abgeflachten Blätter die Normalform der Innsbrucker V. pyrenaica dar. Die somit aus der Höttinger Breeeie nachgewiesene V. pyrenaica Ram. stellt sich uns als Pendant der in derselben Breeeie mehrfach ge- fundenen Potentilla micrantha Ram. dar, die gleichfalls heute noch im Höttinger Berge von 1100 bis gegen 1600 m, insbesodere auch an den Roßfällen unmittelbar neben der Höttinger Breccie vorkommt. Hingegen ist V. odorata L. aus der Zahl der von v. Wettstein angeführten fossilen Arten, welche in der Innsbrucker Gegend zwar heute noch vorkommen, aber nicht mehr bis 1200 m, also bis zur Zone der Höttinger Breceie, ansteigen, auszuscheiden, so daß aus dieser Gruppe vorläufig nur mehr Tılia platyphyllos?), Hedera helix, Cornus sanguinea, Ulmus campestris und Salız triandra übrig bleiben. Vergleichen wir nun nochmals die übrigen fossilen Typen der Höttinger Breccie, von denen uns besonders die ausgesprochen wärme- 1) Vgl. Deutsche bot. Monatsschr., XV. Jahrg., 1897, S. 78, und Allg. bot. Zeitschr., VI. Jahrg., 1900, S. 108. 2) Vgl. H. Brockmann-Jerosch, Neue Fossilfunde aus dem Quartär und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eiszeit (Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Jahrg. 54, 1909, Sep. S.5, wo die empfind- lichere Tilia platyphyllos neben Taxus, Populus alba, Corylus, Quercus robur, Jlex, Acer platanoides, Hedera helix usw. vom Güntenstaller Einschnitte bei Kalt- brunn (St. Gallen) aus der unmittelbaren Nähe des Gletschers der letzten Eiszeit (Zeit des Bühlvorstoßes) genannt wird. 102 oder kühleliebenden interessieren. In letzterer Hinsicht muß ich der Bemerkung S. 37: „Boreale und alpine Typen fehlen unter den fossilen vollständig“ ') teilweise widersprechen. Die von v. Wettstein vorge- führten Arten Adenostyles Schenkii Wettst. ?), Aster bellidiastrum, Ribes alpınum, Salixz grandifolia und besonders S. glabra können entschieden wenigstens als präalpin angesehen werden; ja die letztgenannte Art findet sich zwar zwischen dem Krummholz am Haller Salzberge bis ca. 950 m herab, iu der Mühlauer Klamm nach v. Kerner gar bis 673 m (hier wohl sicher nur herabgeführt), konnte aber von mir so- wohl am Höttinger Berg sowie an den meisten sonnigen Stellen des Innsbrucker Kalkgebirges erst weit über 1100—1200 m getroffen werden. Die übrigen genannten und von mir als präalpin angesehenen Typen sind heute noch im Bereiche der Höttinger Breceie vorhanden. Was nun die thermophilen Typen betrifft, so wäre unter diesen der bei weitem anspruchsvollste, unbedingt mediterrane Verhältnisse ver- langende die von v. Wettstein mit ? angeführte Arbutus Unedo L. Ich möchte aber in dem auf Taf. IV unter Fig. 1 reproduzierten Blatt- abdruck entschieden Salix grandifolia erkennen, so daß der Erdbeer- baum für unsere weiteren Erwägungen in Wegfall kommt. Außer der Rhamnus Hoettingensis Wettst., über deren Wärmeansprüche sich wohl kaum eine Vermutung aussprechen läßt, handelt es sich also haupt- sächlich nur um die Leitpflanze der Höttinger Breceie, Rhododendron ponticum L.°?) und um Buzus sempervirens L. Von diesen geht R. ponticum über die heutzutage am Orte der Höttinger Breccie herrschenden Verhältnisse anscheinend weit hinaus. Ich erwähne aber hier sogleich, daß im Parke der Villa v. Tschavoll am Margarethenkapf in Feldkirch bei 510 m (8°1° mittlere Jahres-, ca. — 1°3° mittlere Wintertemperatur)*) mächtiges, 2 m hohes Gebüsch 1) Dieses bei v. Wettstein damals noch zu wenig gründlich abgestoßene un- willkürliche Bestreben, alpine und boreale Arten aus der Höttinger Breccie ausge- schaltet zu sehen, ist durch die vorausgegangenen Arbeiten Ungers, v. Ettings- hausens und Sturs, welche dieser Flora einen geradezu subtropischen Charakter beimaßen, mehr als hinlänglich entschuldigt. 1 2) Von Adenostyles alpina morphologisch und biologisch wohl nicht weit entfernt. ®) Zuerst richtig gedeutet in v. Wettsteins Arbeit „Rhododendron Pon- tieum L. fossil in den Nordalpen“ (Sitzungsber. d. k. k. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, XCVII. Bd, I. Abt. 1888, p. 40—51). Eine gute Übersicht auch über die Höttinger Funde mit Einbeziehung einiger kleiner Nachträge bietet die Schrift von Prof. Dr. @. R. Beck v. Mannagetta „Die Vegetation der letzten Interglazialperiode in. den österreichischen Alpen. (Mit zwei Karten-Tafeln.) Nach einem am 22. Jänner 1908 im „Lotos“ gehaltenen Vortrage.“ *) Ich berechnete letzteren Durchschnitt für die Monate Dezember, Jänner und Februar aus den über 40 Jahre sich erstreckenden Mitteilungen und Aufzeichnungen des pensionierten Professors des Feldkircher Staatsgymnasiums Schulrates Josef Kiechl (vgl. die Programme der Anstalt 1897 und 1904). Bezeichnend ist das Zahlen- verhältnis hinsichtlich der Winter- und der Jahrestemperatur von Feldkirch, Inns- bruck und Brixen. Letzterer Ort hat dasselbe Wintermittel wie Feldkirch (— 13°), jedoch ein fast um einen Grad höheres Jahresmittel (9°) ; das Wintermittel von Inns- bruck (— 2:20) ist beiläufig um einen Grad tiefer als das von Feldkirch, das Jahres- mittel (8°) hingegen kaum geringer. Innsbruck und Brixen sind also Feldkirch gegen- über weniger „ozeanisch“, mit verhältnismäßig strengerem Winter und infolge der nicht so starken Niederschläge relativ wärmerem Sommer. 103 von R. ponticum in nächster Nähe präalpiner Arten wie Sorbus aria, S. Mougeoti, Cotoneaster integerrima, Salıiz grandifolia, Arabis alpina, Kernera sawatılis, Potentilla caulescens, Valeriana tripteris, Hieracium humile ssp. lacerum, H. amplexicaule, Sesleria varia mildere Winter wie den heurigen ohne jeden Schutz aushält. Für Buxus sempervirens, die übrigens heute noch in den obersten Gärten von Hötting in alten, prächtigen Stämmen gedeiht, käme zunächst das bekannte in neuester Zeit als ursprünglich wild angezweifelte Vor- kommen bei Steyr in Betracht. Ich kenne aus eigener Anschauung nur das wilde Vorkommen des Buchs (neben der Steineiche) an der Ponale- straße in Riva bei ca. 100 m (13° Jahresmittel, an der betreffenden Stelle wohl merklich weniger), wo sich präalpine Arten, wie Anthyllis pallidiflora, Gentiana Olusi, Carex mucronata zu den zwei Immergrünen gesellen '). Was die subalpine Salix glabra betrifft, so traf ich diese mit Rhododendron hirsutum und Carex refracta am Monte Maranza bei Trient bei ca. 900 m neben Fraxinus ornus, Üotinus coggygria, Galium purpureum, Asparagus tenuifolius usw., ferner jiber Caldonazzo gegen Lavarone in Valsugana bei ca. 750 m mit Ahododendron hir- sutum, IBhodothamnus chamaecistus und vielen prä- und subalpinen Krautgewächsen neben Frazxinus ornus, Ostrya, Cytisus nigricans und Ü. purpureus?). Im Buco di Vela bei Trient (400 m) findet sich C'ytisus sessilifolwus und verwilderte Frcus in unmittelbarer Nähe von (arex mucronata, Sazifraga rotundifolia, Pinguieula alpina, Aster bellidiastrum und Adenostyles alpina. Bei der Schattenburg in Feldkirch und in Triesen (Liechtenstein) wächst Adenostyles alpina auf Waldgrund, resp. auf feuchtem, tuffigen Boden kaum einen Büchsenschuß von den Reb- gehängen entfernt. Im pontischen Randgebirge geht Rhododendron ponticum nach Bar. v. Handel-Mazzetti°) bis zur Waldgrenze (1800 m), Bbuzus sempervirens einzeln bis 1500 m; als Begleitpflanzen der Rhododendreten werden gebirgsbewohnende Arten wie Blechnum spicant, Dryopteris 1) Murr, Pflanzengeographische Studien aus Tirol. 3. Xerothermisch-alpine Florengegensätze. Deutsche bot. Monatschr., Jahrg. 1904, 8. 1. Vgl. auch Murr, Xerothermisch-alpine Gegensätze in der Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Ebenda, Jahrg. 1909, S. 100 ff. Am Fläscherberg bei Balzers tritt Gentiana lutea reichlich blühend bei ca. 525 m unmittelbar über Tamus communis, am gegenüber- liegenden Scholberg der schweizerischen Rheintalseite bei ca. 600 m einzeln neben Aster linosyris auf! Das Schulbeispiel für derartige Anpassung an Wärme und Kühle bleibt immer noch das von KraSan in seiner Schrift „Zur Abstammungsgeschichte der autochthonen Pflanzenarten“ (Sep.-Abdr. aus den Mitteilungen des Naturwissensch. Vereins f. Steiermark, Jahrg. 1896, 8. 19) vorgeführte Nebeneinander von Phila- delphus coronaria und Ostrya carpinifolia mit Anemone alpina bei 600 m in der Weizklamm. 2) Murr, Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg (XVII) i. d. Allg. bot. Zeitsch., Jahrg. 1905, S. 29, Anm. 3) Ergebnisse einer botanischen Reise in das Pontische Randgebirge im Sand- schak Trapezunt (Sep.-Abdr. aus dem XXIII. Bande der Annalen des k. k. Naturhist. Hofmuseums, Wien, 1909) S. 176, 148. 104 montana, FPolystichum aculeatum, Lycopodium selago, Polygonum bistorta genannt. Dieses Nebeneinander von ursprünglich stark thermophilen Typen mit borealen findet teilweise schon durch „geringere Extreme der Temperatur“ (v. Wettstein, a. a. O., S. 37) seine Erklärung, wie sie ein mehr ozeanisches Klima mit reichlichen Niederschlägen im Sommer und unter Umständen selbst im Winter mit sich bringt. Das- selbe drückt bezüglich der fossilen Höttinger Fiora Broekmann- Jerosch (a. a. O., S. 9) vortrefflich aus, wenn er schreibt: „An der Hand ihrer heutigen Verbreitung läßt sich leicht nachweisen, daß sie, mit dem heutigen verglichen, kein wärmeres verlangen, aber ent- schieden ein feuchteres Klima bevorzugen, als ihre diluvialen Stand- orte ihnen heute bieten würden, daß sie also mithelfen, der damaligen sogenannten Interglaziallora einen ozeanischen Charakter aufzu- drücken.“ Diese eigentümliche Florenmischung läßt sich, wie schon oben angedeutet wurde, in dem an Tirol anschließenden aber weit mehr „atlan- tischen“ Vorarlberg besser beobachten, wo auf Parkland in Feldkirch neben dem pontisch-quarternären Acer laetum C. A. Meyer ausgedehnte Gruppen von Rhododendron ponticum, Buxus, Ilex und Prunus laurocerasus gedeihen und wo im Göfnerwalde bei 500—600 m (wenn auch nicht gerade alle Arten an einer und derselben Stelle) die althöttingisch- trapezuntische Gesellschaft, wie Gentiana asclepiadea,j Adenostyles alpina'), TAster bellidiastrum, Lycopodium selago, Blechnum spicant, Poly- stichum aculeatum, $Sorbus aria, f Acer pseudoplatanus, 7Salix grandi- folia — Taxus baccata, Ilex aquifolium, Carpinus betulus, Evonymus latifolia, Staphylea pinnata, Cornus mas, Acer campestre, Prumus avium, P. cerasus (eingebürgert), Phyllitis scolopendrium, Asplentum adiantum nigrum, Cyclamen europaeum, $Lathyrus vernus, Viola alba, Hieracium racemosum sich begegnet. Im folgenden möchte ich noch aut eine Reihe von wald- und sumpfbewohnenden Arten, zum guten Teil pontischen’) Cha- rakters, hinweisen, die heutzutage im Innsbrucker Kalkgebirge meist nur an einzelnen Stellen und sehr spärlich auftreten und großenteils der einstigen Höttinger Gesellschaft angehörige Relikte darstellen dürften. Die von Bar. v. Handel-Mazzetti aus dem Sandschak Trapezunt angegebenen Arten sind mit * bezeichnet. *= Hordeum europaeum (L.) All. Sehr sparsam im Schoberwald am Solstein und im Mühlauer Graben, also über dem Standortsgebiete der Ostrya (Murr). In Vorarlberg verbreitet. = Molinia altissima Link. Charakteristisch für trockene Wald- stellen besonders mit eingesprengten Buchengruppen; schön auch unter der Hungerburger Breccie. In Vorarlberg sowohl für die Sumpfwiesen als auch für den Mischwald äußerst charakteristisch. !) Die der Höttinger Breccie angehörigen Arten sind mit 7 bezeichnet; die meisten der hier aufgeführten Arten gehören auch dem von Bar. v. Handel- Mazzetti bearbeiteten pontischen Gebiete an. 2) Der pontische Charakter der fossilen Höttinger Flora, wie er ja schon durch die Leitpflanze Rhododendron ponticum nahegelegt wird, wurde erst jüngst auf dem letzten Deutschen Geographentage von Geheimrat Lepsius hervorgehoben. » 105 Gladiolus paluster Gand. Arzler Bergmähder rechts über der Mühl- auer Klamm. Charakterpflanze für die Sumpfwiesen Vorarlbergs. Örchis pallens L. Höttinger Berg und am Eingange des Halltales, 900—1200 m, ganz selten. In Vorarlberg da und dort. Allium ursinum L. Halltal 1200 m. Im Laub- und Mischwald Vorarlbergs massenhaft. Potentilla alba L. Sehr spärlich am Höttinger Berge 1000-1200 m, verbreitet am Fuß des Halltales. P. sterilis (L.) Garcke. Inntalkette, besonders bei 900—1100 m, neben P. micrantha Ram. In Vorarlberg Charakterpflanze. Pirus brachypoda Kerner. Im Mischwald am Stangensteig bei Hötting, an der Breceie ober der Weiherburg (Kerner). Vicia dumetorum L. In der Mühlauer Klamm (Kerner); in Vorarlberg verbreitet, ebenso in Südsteiermark. Lathyrus vernus (L.) Bernh. Auf einem Hügel an der Straße von Zirl nach Seefeld (Ed. Scholz), sonst in Nordtirol noch als Relikt bei Imst und Zams. In Vorarlberg häufige Waldpflanze. Übrigens wird diese oder eine sehr nahestehende Art von v. Wettstein aus der Höttinger Breecie angegeben, dem jedoch das heutige Nordtiroler Vorkommen noch nicht bekannt war. L. montanus Bernh. Nordtirol: Fließ, Zams; hat sieh in Innsbruck nur auf der Südseite bei Ambras und wahrscheinlich auch bei Steinach erhalten. Charakterpflanze der pontisch-illyrischen Flora von Südsteiermark. * Evonymus latifolia Mill. Kranebitter Klamm und Schoberwald (s. Hordeum europaeum!) bei Hötting. Für Vorarlberg charakteristisch. Euphorbia purpurata Thuill. An der Solsteinkette verbreitet (630 —1560 m) bis zur Weiherburger Breecie herab, im Halltal. In Vor- arlberg zerstreut. " Viola suavis M. B. ssp. austriaca (A. et J. Kerner) Becker. Hötting, Weiherburg, Mühlau. * Oircaea lutetiana L. Selten in Hötting und in der benachbarten Kranebitter Klamm. Charakterpflanze des vorarlbergischen Laub- und Mischwaldes. Bupleurum longifolium L. Wandalpe ober dem Gnadenwald bei Hall (Gremblich). Auch in Vorarlberg vorkommend. Angelica vertieillaris L. Solsteinkette 700 —1400 m. Charakteristisch für die pontisch-illyrische Flora von Südsteiermark. (Laserpitium prutenicum L. Innsbruck 620—900 m sehr spärlich, auf der Nordseite noch nicht konstatiert. Häufiger in Vorarlberg und charakteristisch für den pontischen Wald in Südsteiermark.) Primula acaulis L. Wälder am Thanrer Schloß 750—900 m. Charakterpflanze der Flora von Bregenz, Italienisch-Tirol, Südsteiermark. (Galium vernum Seop. Nur bei Natters-Götzens 850 m [Graf Sarnthein]. Charakterpflanze des Buschwaldes in Italienisch-Tirol und Südsteiermark, auch bei Feldkirch ein Reliktstandort). * Asperula odorata L. Sehr spärlich an der Solsteinkette (800 bis 1500 m), Halltal. Charakterpflanze in Vorarlberg. = Dipsacus pilosus L. Hötting, spärlich. Verbreitet in Vorarlberg. Campanula Cervicaria L. Farrental bei Fritzens neben Molinia altissima und Serratula. 106 = Jampanula latifolia L. Haller Salzberg 1300—1400 m neben der für „pontische* Gebiete charakteristischen @Gentiana asclepiadea. Im Mischwald Vorarlbergs jüngst bei Klien von mir und Kaiser ge- funden. *Inula salicina L. Kranebitten-Zirl, nur wenige Exemplare (Murr). Charakterpflanze Vorarlbergs. *=Gnaphalium luteoalbum L. Rodungen am Höttinger Berg gegen Kranebitten bei 800—900 m. Arctium macrospermum (Walla) Dalla Torre et Sarnth. Mühlauer Klamm (Evers). In Vorarlberg und Lichtenstein öfters, zum Teil neben Hordeum europaeum. Serratula tinctoria L. (var. integrifolia Krocker). Bergwiesen bei Rum und Thaur, Farrental im Gnadenwald. Als Charakterpflauze im Laub- und Mischwald wie auf den Sumpfwiesen Vorarlbergs neben Molinia altıssima, Gentiana asclepiadea, Succisa, Betonica ete. Hieracium racemosum W. Kit. ssp. leiopsis M. Z. Neben * Salvia verticillata L. Charakterpflanze der Innsbrucker Wälder,- speziell des Höttinger Berges. In Vorarlberg und Liechtenstein an sormigen und geschützten Stellen dafür die empfindlichere echte ssp. racemösum W. Kit. Über Pohlia hercynica Warnst. und Pohlia Rothii Broth. Von Ernst Bauer (Smichow-Prag). Die Verwandtschaft der europäischen Pohlia-Arten untereinander ist durchaus nicht endgiltig aufgeklärt, insbesondere gilt dies von Pohlia Rothii (Corr.) Broth. und von Pohlia grandiflora H. Lindb. Die nachfolgenden kritischen Bemerkungen, welche mir Herr Forst- meister Ö. Grebe-Veckerhagen und Schriftleiter L. Loeske-Berlin, für meine „musei europaei exsiecati“ zur Verfügung gestellt haben, werden daher von allgemeinem Interesse sein. Herr Rektor C. Warns- torf-Berlin hatte die besondere Güte, die eingeschaltete Beschreibung seiner neuen Pohlia hercynica Herrn Grebe zu’dem gleichen Zwecke zu übersenden. Unter den vorangestellten Nummern sind die besprochenen Moose in dem zitierten Exsikkat ausgegeben. 907. Pohlia hereynica Warnst. n. sp. Syn. Pohlia Rothii (Correns) var. hereynica Grebe ei Loeske, steril. Harz: ÖOkertal, am kiesigen und klippigen Uferrande der Oker a) Juni 1910 und August 1911, b) 9. Juli 1912 legit C. Grebe. „Diese neue Pohlia-Form ist vom Unterzeichneten am 1. Juni 1910 im Harz, Okertal, entdeckt, als auffällige neue Form erkannt und zu ihrer weiteren Beobachtung und Feststellung am 10. August 1911 wieder aufgesucht und eingesammelt worden, an demselben Tage, als er das seltene Polytrichum decipiens Limpr. bei Terschau für den Harz entdeckte und desgleichen nochmals am 9. Juli 1912. Sie wächst an klippigen und kiesigen Uferstellen der Oker, eines felsiigen Wild- und dGebirgsbaches, von etwa 8350 m aufwärts 107 oberhalb Romkerhalle bis Altenau und höher, ist hier so häufig, daß sie als Charaktermoos der rissigen und spaltigen Schieferklippen in und am Okerufer gelten kann und öfters Massenvegetation bildet. Mit Früchten wurde sie nur apärlich in einem tiefen, schattigen Erosions- einschnitte der Oker auf feuchten Kiesbänken von mir gefunden, nahe dem isoliert gelegenen Gasthaus Waldhof.“ Herr L. Loeske zu Berlin, dem ich diese neue Form alsbald vorlegte, vermutete darin zunächst die noch nicht publizierte P. Stollei Warnst., zog sie dann aber, als ich ihm neues Material eingesandt hatte, in den Formenkreis von Pohlia Rothii. Er schrieb mir am 28. No- vember 1911, daß er sie für eine luxuriante Wasserform dieser Art halte, gleichsam als ein Gegenstück zu meiner Pohlia glareola als Trockenform, und vertrat auch kürzlich im September 1912 nach er- neuter Untersuchung noch diese Ansicht. Wir glaubten sie deshalb als eine hereynische Abart, als Varietät der P. Rothii betrachten zu sollen. Ganz anders urteilt Herr ©. Warnstorf über das fragliche Moos, das ich ihm kürzlich im Septeınper 1912 übersandte, weil seine syste- matische Stellung mir nicht unzweifelhaft erschien. Herr Warnstorf erwiderte sofort, daß die fragliche Pohlia seines Erachtens wegen der lang herablaufenden Blätter und Brutkörperchen keinesfalls zu P. Rothii gehöre, daß es ihm aber auch unmöglıch sei, sie mit einer der be- kannten Arten zu vereinigen, und daß er sie deshalb als P. hereynica ad interim bezeichne. Diese Ansicht hielt Herr Warnstorf auch dann noch aufrecht, als ich ihm die Loeskeschen Gegengründe mitteilte, denn er schrieb am 28. Oktober 1912: ‚Ich habe mich inzwischen voll- kommen überzeugt, daß Ihre Pflanze auf keinen Fall als Form von P. Rothii gelten kann, sondern sie gehört unzweifelhaft einem neuen europäischen 'Iypus an, der P. annotina Hedw. = P. grandiflora H. Lindb. verwandt ist.‘ Ich selbst habe mich eines bestimmten Urteils über den Artwert enthalten, weil mir kein ausreichendes Vergleichsmaterial der neu unter- schiedenen Pohlia-Arten zur Verfügung stand, doch möchte ich aus- drücklich hervorheben, daß P. hereynica schon nach ihrer eigentüm- liehen und häufigen Verbreitung als Charaktermoos eines Wild- und Gebirgsbaches in natura durchaus den Eindruck einer selbständigen Art macht. „Sie ist sofort kenntlich durch ihre auffallend lang und breit herab- laufenden Blaitflügel. Die Bulbillen finden sich nur in den Blattachsen der letzten Jahrestriebe, einzeln, doch auch zu zweien, sind ungestielt, nach unten konisch verschmälert, nach oben knospenförmig abgerundet und öfters von grünen Spitzen gekrönt. Das Moos ist perennierend und trägt an den jüngeren, diesjährigen Sprossen kürzere und flachrandige Blätter, an den älteren, meist abgestorbenen Stengelteilen schmälere, längere Blätter, die- an den Rändern meist umgerollt sind.“ Veckerhagen a. Weser, im November 1912, ©. Grebe, königl. Forst- meister in lit. ad me. Pohlia hercynica Warnst. n. sp. 8. August 1912 in lit. ad Grebe. „Dense eaespitosa; caespites virides, vix nitentes, extensi, caulibus sterilibus numerosissimis intermixti. Caulis sterilis aequaliter foliosus, 108 virescens vel Iuteo-rufeseens, 1—2 cm altus; folia sicea subadpressa, humida erectopatentia, deeurrentia, lanceolata, plerumque 2 mm longa, 0:5 mm Jata, plana, sursum dentata, in basi non rufa; costa sub apice evanıda, in foliorum axillis plerumque bulbillis solis, piriformibus in- structa; bulbillae maturae sordide brunescentes ad 100—120 u longae et 33—40 u crassae, apice foliolis ereetis 4—6. Dioieca; planta maseu- lina?, feminea archegoniis numerosis; folia perichaetialia longiora, in comam dense imbrieatam conferta, anguste lanceolata, 2:5—3 mm longa, 0°5 mm lata, sursum denticulata; costa erassa, in apicem procurrente. Cellulae in media lamina 85—100 u lougae et S—10 u latae, parietibus tenuibus praeditae; seta tenuis, rubra, flexuosa, 12--18 mm longa. Cap- sula piriformis, nutans vel pendula, 2—2°5 mm longa, 0°5—0°6 mm crassa, deoperculata aetate rufo-fusca, cum collo medioeriter longo, in eo stomatibus multis; exotheeium e cellulis irregulariter formatis, qua- dratis-breviterreetangularibus, earum parietes tenues, inflexi, in angulis non inerassati. Peristomii dentes jam pro parte destructi. Sporae lutes- centes, 16—20 u diam.“ „Dieser skiophile und hygrophile Fels- und Kiesbewohner des Harzes ist der P. anmotina Lindb. (P. Rothii Corr.) einerseits, ander- seits aber auch der P. grandiflora H. Lindb. (P. annotina Hedw.) nächstverwandt. Die erstere weicht ab durch größere, dickere, ei- förmige bis fast kugelige, zur Reife rein rotbraune Bul- billen von 160—1000 u Länge und 160-450 u Dicke, : sowie außerdem durch die kaum verbogenen, wenig verdichten Zell- wände der Urnenepidermis. P. grandiflora dagegen besitzt ähn- liehe Bulbillen wie P. hercynica, die aber in Büscheln stehen und zur Reifezeit gelblieh gefärbt sind; die Urnenepidermis- zellen besitzen hier zwar ebenso stark verbogene Wände, zeigen außer- dem aber noch deutliche Ecekverdiekungen. Beide in Rede stehenden Arten endlich sind photophile Hygro- phyten, während schon die durchaus grüne Färbung der Rasen von P. hercynica darauf schließen läßt, daß sie eine Schattenpflanze ist. Auffallenderweise sind bei der letzteren 2 Pflänzehen so selten, daß es mir nicht gelungen ist, selbst unter den fertilen Räschen auch nur ein einziges S' Exemplar aufzufinden. Daraus erklärt sich auch, weshalb Sporophyten nur selten zur Ausbildung gelangen.“ Rektor C. Warnstorf in lit. 912. Pohlia Rothii (Correns) Broth. var. compacta Ruthe et Loeske in Abhandl. des Bot. Vereines d. Provinz Brandenburg, 1904, S. 162, steril. Harzgebirge: Harzburg, Waldblöße an der Chaussee nach Torf- haus auf etwas tonigem Boden. + 650 m Juli 1904 und Juli 1905 legit L. Loeske. „Das Moos wächst in weißlichgrünen, flachen und meist nieder- gedrückten Räschen auf tonigem Grunde einer ausgerodeten Waldstelle, die gegen die Ohaussee etwas abschüssig geneigt und daher ziemlich trocken ist. Anfangs irritierten Ruthe und mich der scheinbar wech- selnde Blütenstand, denn zwischen völlig sterilen und zwischen rein männlichen Rasen fanden sich bisweilen kleine Gruppen von Pfiauzen mit dem Blütenstande der P. nutans. Ich konnte aber bald feststellen, daß diese Art in einer auffällig ähnlichen, aber gewöhnlich dunkler ge- 109 färbten Form zwischen der zweihäusigen P, Rothii eingesprengt lebte. Sollte die Pflanze rein ausgegeben werden, so mußte ich das ohnehin nicht sehr reichliche Material stark sichten und säubern, so daß es leider nicht in größerer Menge vorgelegt werden konnte. Hie und da finde ich noch die Bulbillen an den Stengeln. Die Pflanze halte ich für eine Form der Pohlia Rothii, die zwischen deren gewöhnlicher Ausbildung und der Webera glareola (Ruthe et Grebe) Limpr. ungefähr in der Mitte steht. Dieses letzterwähnte Moos steht nicht, wie Limpricht bemerkt, der P. gracilis am nächsten (höchstens dem äußeren Anschein nach), sondern der P, Rothii, deren extremste Xeromorphose sie höchstwahrscheinlich darstellt. Auch Warnstorf stellt Pohlia glareola in den Formenkreis der P. Rothii. P. Rothi, die auch als P. annotina (L. Leers) S. ©. Lindberg bezeichnet wird, aber mit der P. annotina (Hedwig) nichts als die Gattung gemeinsam hat, ändert im Harze auch nach der anderen Seite ab, indem sie uuf feuchteren Plätzen Formen bildet, die ich nieht immer sicher von Pohliga commutata — ihrer weitaus nächsten Verwandten — unterscheiden konnte. Die Rasen verlieren an solchen Stellen den Glanz und bekommen eine mehr sparrige Beblätterung.“ L. Loeske, 1911 in lit. ad me. „P. hercynica ist die üppige, var. compacta die xerophile Form der P, Rothii, die in P. glareola schließlich ihr Extrem nach dieser Richtung findet. Die P. hercynica Warnst. fällt nach meinen Beobachtungen in keiner Weise aus dem Formenkreise der Rothii heraus, der bisher viel zu eng gefaßt (weil auf Herbarexemplare ge- gründet) wurde. Bei jungen, schlanken Sprossen laufen die Blätter nicht selten von Blatt zu Blatt herab, das Zellnetz ist locker, die Serratur schwach, die Bulbillen sind schlank und oberwärts oft zu zweien und dreien gehäuft. An andern Stellen tritt P. Rothii, besonders an älteren Sprossen, mit wenig oder kaum herablaufenden, engerzelligen und sehärfer gesägten Blättern auf. Die Bulbillen sind dann oft dieker, aber wirklich kugelig zu nennende trifft man nur selten an. Sie sind in jeder Hinsicht denen der P. commutata ähnlich, aber etwas geschlossener und kleiner.“ L. Loeske, 1912 in lit. ad me. Ein neuer Alectorolophus vom Südabfall der Schweizer Alpen. Von Dr. Jakob v. Sterneck (Prag). (Mit 2 Textfiguren.) 4Alectorolophus antiquus, n. Sp. Diagnose: Caulis 1O—15 em altus, non nigro-striolatus, alternatim, in parte inferiore undique dense hirsutus, internodiis nonnullis, plerumque brevibus, rarius elongatis, simplex vel parce ramosus, ramis caule brevio- ribus, paribus foliorum interealarium nullis. Folia eaulina internodiis duplo breviora, lanceolata, dentata, dentibus densis, acutis, sed non patulis, in planta florente resistentia. 110 Bracteae subglabrae, execeptis iufimis ovato-triangulares, in apicem longiorem productae, calycem superantes, dentibus inferioribus perlongis (0°6 em), subulato-aeutis, sed vix aristatis, ad apicem bracteae subito deerescentibus, superioribus brevioribus, subpatentibus. Calyx excepto margine minime scabrido, glaberrimus. Corolla 1’5 em longa, sub anthesi vix accerescens, tubo minime sursum eurvato, subrecto, breviter galeaeformi, margine inferiore reeto, dente brevi, O‘1 cm longo et lato, breviter triangulari-ovato, labio inferiore erecto, minime patente, labium superius ad °/, aequante, itaque fauce vix aperta, lobis lateralibus suborbieularibus. Stylus eurvatus, Semina non examinavi. Floret mense Julio exeunte et Augusto. Verbreitung: Diese neu beschriebene Sippe scheint in der südöst- lichen Schweiz und dem angrenzenden Italien immerhin einige Ver- breitung zu haben. Ich sah sichere Exemplare von folgenden Standorten: Schweiz: Graubündten: Sassal Massone im Puschlav 2400 m (Herb. Univ. Zürich), zwischen Wegehaus und le Gessi im Puschlav 2200 m (Herb. Univ. Zürich), Berninapaß: Abhang Platea gegen Val minor 2500 m (Herb. Univ. Zürich), Alpe Grüm (Herb. Univ. Zürich), Piano dei Cresti, Fiorera alta, Val Antaffia (Herb. Chenevard Genf), P. della „Lumbareda“ (?) (Herb. Polytechn. Zürich). Italien: Bergamasker Alpen: Cima di Camino, 1800—2100 m (Herb. Chenevard, Genf). Die im vorstehenden beschriebene Sippe ist mir schon seit acht Jahren bekannt. Bei den Revisionen mehrerer Schweizer Herbarien kamen mir immer wieder Exemplare vor Augen, die ich nicht recht zu deuten wußte. Ich suchte sie meist an den, damals noch recht wenig geklärten A. apenninus') anzuschließen, in erster Linie auf Grund der großen, langgezähnten Braeteen, die allerdings vollkommen mit denen des A. apenninus, bzw. des A. ovifugus übereinstimmen, unterließ es aber, den Korollenbau näher zu untersuchen, teils wegen Schonung des oft spärlichen Materiales, teils deshalb, weil ich voraussetzte, daß die Korolle von der der Ovifugus-Gruppe nicht verschieden sein könne. Wenngleich mir auch der eigentümliche Bau derselben schon immer auffiel, glaubte ich diese Abweichungen durch den Einfluß äußerer Faktoren (Trocken- heit des Sommers und Ähnliches), oder durch mangelhafte Präparation der wenig zahlreichen Stücke erklären zu können. Erst in neuester Zeit ist mir von Herrn Paul Chenevard prachtvolles und reichliches Material dieser kritischen Sippe zugesendet worden, welches es ge- stattete, eingehend auch den Korollenbau zu prüfen. Die Resultate waren überraschende. In der Monographie habe ich den Korollenbau zur Grundlage der Sektionseinteilung genommen. Den Sippen mit großer Korolle mehr oder weniger aufwärts gebogener, sich während der Anthese streckender Korollenröhre und langem Öberlippenzahn, die sich auf die Sektionen der Aequidentati, Brevirostres und Inaequidentati verteilen, stehen jene 1) Alle Namen, die ohne spezielles Autorzitat angeführt werden, gelten im Sinne meiner Monographie der Gattung Alectorolophus in Abh. d. zool.-bot. Ges. 1, 2 (1901). 111 der Sektion Minores gegenüber, die eine kleine Korolle, gerade, während des Blühens sich nur wenig verlängernde Röhre und einen kleinen, rund- lichen Zahn aufweisen. Zwischen diesen beiden Gruppen finden wir noch eine fünfte Sektion, die Primigeni, denen ebenfalls eine kleine Korolle, mit mäßig gebogener, weniger sich verlängernder Röhre und kurzem Zahne eigen ist, welch letzterer aber, im Gegensatz zu den Minores, eine mehr quadratische Form besitzt. Diese intermediäre Sektion habe ich genetisch als die älteste Gruppe der Gattung bezeichnet. Die sechste Sektion, die Anomalı mit konvexem Unterrand der Öberlippe, kommt hier weiter nieht in Betracht. Der neu beschriebene A. antiquus entspricht nun im Korollenbau der Sektion Primigeni fast völlig. Die Korolle ist klein, der Tubus sehr wenig aufwärts gekrümmt und sich während der Anthese kaum streekend, der innere Rand der Oberlippe gerade, der Oberlippenzahn kurz. Während er aber bei den beiden bisher bekannten Arten dieser Sektion etwa quadratisch, mit ziemlich gerade abgestutzter Spitze ist, zeigt er bei A. antiquus eine abgerundete, noch mehr an A. minor erinnernde Gestalt. Die Seitenlappen sind nahezu kreisförmig. Eine neuerliche Unter- suchung der beiden, in die Sektion Primigeni bisher einbezogenen Sippen, des A. asperulus und A. illyricus, zeigt aber, daß nur bei ersterem die Seitenlappen eine elliptische Gestalt haben, während sie bei A. illyricus sich ebenfalls stark der Kreisform nähern. Ich möchte daher diese Form der Seitenlappen' aus der Charakteristik der Sektion Primigeni, wie ich sie in der Monographie, p. 101, gegeben habe, ausgeschieden wissen, und die elliptische Gestalt dieser Seitenlappen lediglich als ein, dem A. asperulus eigenes Merkmal hinstellen, das ihn auch von A. :llyricus und natürlich noch mehr von A. antiquus scheidet. Einer Subsumierung des A. antiquus unter die Sektion der Primigeni steht jetzt nichts mehr im Wege. Hiemit ist aber auch gleichzeitig der Unterschied zum Ausdrucke gebracht, der zwischen der neuen Sippe und den Vertretern der Sek- tionen der Aequidentati, Inaequidentati und DBrevirostres besteht. Die nebenstehende Figur macht den Unterschied anschaulich. Speziell gegenüber A. ovifugus und seinem nächsten Verwandten A. apenninus, mit denen ich bisher die neue Sippe verwechselte, kann nunmehr kein Zweifel über die Zugehörigkeit bestehen. Ganz anders liegen die Verhältnisse, wenn die Beschaffenheit der vegetativen Organe des A. antiquus und sein Habitus zur Unterscheidung herangezogen werden. Vor allem sind es die en a = - " W 5. — großen, sehr lang gezähnten und gegen die Fig Doll Spitze plötzlich zusammengezogenen Bracteen, torolophus antigquus. sowie die dichte Behaarung der unteren Stengel- partie, die bei A. antiquus bemerkenswert sind. Diese Merkmale finden wir aber fast ganz gleich bei A. ovifugus und seinen nächsten Ver- 1. 04 112 wandten wieder. Auch die aristatus-Gruppe hat ähnliche Bracteen, wenn auch diese mehr grannig gezähnt und nicht so groß sind. Was den Habitus betrifft, so haben wir es bei der neuen Sippe zweifellos mit einem Vertreter der monticolen Formenreihe zu. tun. Der Stengel ist niedrig, in der Regel mit kurzen Internodien, die Verzweigung fehlt in den meisten Fällen ganz. Dazu kommt der hohe Standort, der nur ausnahmsweise unter die 2000 m-Linie herabzugehen scheint. Die einzelnen verzweigten Exemplare, die ich aus den Bergamasker Alpen sah, machen den Eindruck einer saison-monomorphen Form, wenngleich Interkalarblattpaare nicht auftreten. Alle übrigen Stücke sind unverzweigt, und daher obne weiteres der aestivalen Formenreihe zuzu- zählen. Dies um so mehr, als ich aus dem Puschlav Stücke mit ziemlich langen Internodien sah, die typisch aestivalen Habitus tragen. Es wieder- holt sich in betreff der Wuchsform hier derselbe Vorgang, der z. B. in der aristatus-Gruppe zu beobachten ist, wo A. lanceolatus auch mitunter in A. simplex überzugehen scheint. Diese charakteristischen Merkmale der vegetativen Organe zusammen mit dem Habitus geben gegenüber dem A. illyricus, der, wie schon erwähnt, hinsichtlich der Korollenform dem A. antiquus fast völlig gleicht, leichte Unterscheidungszeichen ab. Auch mit A. minor ist aus dem gleichen Grunde eine Verwechslung nicht gut möglich. Welche Bedeutung kommt nun dem A. antiquus in phylogene- tischer Hinsicht zu und welche systematische Stellung hat derselbe demzufolge einzunehmen ? Morphologisch haben wir Ähnlichkeiten mit zwei ganz heterogenen Gruppen der Gattung kennen gelernt: Hinsichtlich der Korollenform mit A. illyrieus, hinsichtlich der Brakteenform und anderer vegetativen Merkmale mit den sich um A. ovifugus gruppierenden Sippen. Nach den bisherigen Erfahrungen in der Gattungsphylogenie besteht kein Zweifel, die erstere Ähnlichkeit als die primäre anzuerkennen, die letztere dagegen lediglich als Konvergenzerscheinung zu betrachten. Die geographische Verbreitung vermag diese Annahme nur zu unterstützen. Gleichwie nämlich die Gebirge der Balkanhalbinsel ein Re- fugium für viele tertiäre Typen gebildet haben, die im übrigen Europa durch die Eiszeit zum Aussterben gebracht wurden, so beherbergt auch der Südabfall der Schweizer Alpen manchen tertiären, von der Eiszeit verschonten Relikt. | A. antiquus ist nun wohl als soleher aufzufassen, und dürfte seradezu als der Stauumvater des ganzen Genus in gewisser Richtung angesehen werden können. Denn gegenüber 4A. illyricus, der bisher mit A. asperülus als der älteste Repräsentant der Gattung galt, sprieht der abgerundete, kürzere Öberlippenzahn, der sich noch mehr dem des A. minor nähert, für eine noch größere Ähnlichkeit mit dem Urtypus. An der in der Monographie zum Ausdrucke gebrachten Annahme, daß der Typus der Primigeni in präglazialer Zeit in Europa verbreitet war, und sieh von ihm der nordische minor-Typus abgespalten hat, kann jetzt mit um so größerer Wahrscheinlichkeit festgehalten werden, als der Standort am Südabfall der Schweizer Alpen jenem damaligen präsumptiven Verbreitungszentrum noch näher liegt, und nach Erfah- 113 rungen an anderen Gattungen nur als ein Relikt aus früherer Zeit ge- deutet werden kann. Den reinen Urtypus haben wir nun, aller Wahrscheinlichkeit nach, aber doch wohl nieht vor uns. Ich habe in der Monographie erwähnt, daß den ältesten Formen der Gattung eine besondere Behaarungsart des Kelches eigen gewesen sein dürfte, nämlich kurze, einzellige Härchen, die über die ganze Oberfläche des Kelches verbreitet sind, Ein solehes Kelehindument finden wir nun bei A. antiquus nicht vor. Jeder dieser behaarten Sippen aber entspricht eine Parallelform mit kahlen Kelehen. So dem A. asperulus der A. illyricus, dem A. mediter- raneus der A. ovifugus u. a.m. A. antiquus dürfte nun wohl als eine solehe kahlkelchige Parallelform aufzufassen sein, deren behaartkelchige Urform bisher nicht bekannt geworden, vielleicht auch gegenwärtig überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Doch würde es mich nach den Erfahrungen, die bisher in der Gattung gemacht wurden, nieht wundern, wenn an derselben Lokalität, wo A. antiquus wächst, auch ein Alee- torolophus mit kurzhaarigen Kelehen aufgefunden werden würde. Auch in anderer Richtung handelt es sich bei A. antiquus offenbar um später erworbene Eigenschaften. Es sind dies die schon erwähnten Merkmale in den vegetativen Organen, insbesondere die Brakteenbildung und der am Grunde dicht behaarte Stengel. Diese Eigenschaften finden wir bei verschiedenen, nicht näher miteinander verwandten Sippen der Gattung wieder, welche insgesamt die Alpen, also mehr oder weniger den gleichen Standort bewohnen. Es liegt daher wohl nahe, die Ausbildung dieser Eigenschaften auch bei A. antiquus auf den Aufenthalt in diesem Gebiete zurück- zuführen. Dann aber sind diese Eigenschaften post- oder höchstens interglaeialen Ursprungs, da erst in dieser Epoche sich A. antiquus in dem jetzigen Wohngebiete festgesetzt haben mochte. n Wir sehen also, daß dieselbe Sippe, die hinsichtlich des Korollen- baues ihre ursprüngliche Form mit großer Zähigkeit bis auf den heutigen Tag festhält, in anderen Richtungen weniger widerstandsfähig ist, und durch Anpassung an den Standort sich verändert bat. Wenn wir diese Entwicklungsgeschichte der Systematik der neuen Sippe zugrunde legen, so kann ihre Stellung nicht zweifelhaft sein: Unter den Primigeni wird sie nach A. illyricus, also unmittelbar vor den Minores. den besten Platz finden, da sie im Korollenbau am meisten den bisher vermißten Übergang zu dieser letzteren Sektion vermittelt. Phylogenetische Studien über die Gattung Monoclea. (Mit 1 Textabbildung.) Von Viktor Schiffner (Wien). (Fortsetzung. !) lI. Antheridien und Archegonien. Bezüglich der Entstehung der Antheridien, resp. der Zellteilungen iu deren Anfangsstadien, wissen wir durch Leitgeb und andere, daß 1) Vgl. Nr.1, S. 29—33, und Nr. 2, S. 75—31. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 3. 1913. 8 114 die ersten Anlagen bei den Marchantiales und Jungermaniales über- einstimmen, dann aber sind die Zellteilungen bei beiden Gruppen etwas verschieden. Bei den Jungermaniales ist die erste Wand iu der Kopf- zelle des jungen Antheridiums eine Längswand (nach Leitgeb treten aber ausnahmsweise auch zwei gekreuzte Längswände auf, so daß Qua- dranten entstehen); bei den Marchantiales treten aber zunächst erst Querwände auf und dann erst die gekreuzten Längswände. Nach der Darstellung von Johnson (l. e., p. 191) würden sich die Vorgänge bei Monoclea wie bei den Marchantiales abspielen'). Daß aber solche ge- ringfügige Unterschiede im Eintreten der Teilungswände überhaupt für phylogenetische Erörterungen wertlos sind, ist schon eingangs betont worden. Die beiden Typen sind nach Goebel, Organogr., p. 240, durch Übergänge verbunden, eignen sich daher sicher nicht, darauf philo- genetische Theorien zu stützen. Übrigens spielen sicher auch hier An- passungserscheinungen die Hauptrolle”), und ist es gar nicht zu ver- wundern, daß bei den Antheridien von Monoclea, die sofort nach ihrer ersten Anlage in das Fronsgewebe versenkt werden, wie die der Marchantiales, auch ähnliche Zellteilungen eintreten. Auch sird diese frühen Entwieklungsstadien der Autheridien nur bei wenigen Anacro- gyneen genau untersucht. Die reifen Antheridien von Monoclea sehen denen der Marchan- tiales unleugbar sehr ähnlich durch ihren kurzen Stiel und die Zu- spitzung. Ersteres kommt aber auch bei Anacrogyneen vor; so hat zum Beispiel Noteroclada sogar sitzende Antheridien?) und die Zuspitzung ist sicher eine Folge der Form der Antheridienkammern, die durch starkes Wuchern des Gewebes um die Mündung nach oben sehr ver- engt werden. Ich möchte mich hier ausdrücklich auf Goebel berufen, der die Entwicklung und die Beschaffenheit der reifen Antheridien von Monoclea genau kannte (Org., p. 240), sie aber dennoch nicht für eine Marchantiee erklärte. Die Archegonien werden bei Monoclea am Sproß-Scheitel in einer acropetalen Gruppe angelegt wie bei Targionia*), aber auch genau ebenso, wie bei Pellia und anderen Anacrogyneen (vgl. Hof- meister, Vergl. Unters., p. 16; Leitgeb, Unters. III., p. 56 u. a.). Ebenso geht auch die Bildung der „Hülle“ bei Monoclea in genau der- selben Weise vor sich, wie sie für Pellia von Hofmeister und Leitgeb geschildert wird. Diese Verhältnisse sind also für unsere Frage ebenfalls gegenstandslos. !) Ich hatte kein geeignetes Material, um diese frühen Stadien nachzuunter- suchen. 2) Das war auch Leitgebs Ansicht, wie aus folgender Erklärung der stockwerk- artigen Teilung der Antheridienanlage bei den Marchantiales (Unters. VI, p. 42) hervorgeht: „Bezüglich der Antheridien sehen wir auch hier, entsprechend der stark gestreekten Gestalt der ausgewachsenen Antheridie, auch deren An- lage stark in die Länge gezogen und aus einer Reihe von Zellen aufgebaut“. 3) Vgl. meine Schrift: Zur Morphologie von Noteroclada in Österr. bot. Zeit- schrift, 1911, Nr. 9, und Fig. 8 daselbst. *#) Dies mag ein (allerdings ganz niehtiger) Grund für Campbell gewesen sein, Monoclea für verwandt mit Targionia zu halten (vgl. Mosses and Ferns, 1905, p. 71). 115 Wichtig ist dafür aber der Bau des ausgebildeten Archegoniums, resp. des Archegonhalses. Campbell ist nämlich der Ansicht, daß ein wesentlicher Unterschied zwischen der Marchantieen-Reihe (inklusive Rieeiaceen) und der Jungermanieen-Reihe im Bau des Archegon- halses besteht, der bei ersteren aus sechs peripheren Zellreihen (hexamer), bei letzteren aus fünf (pentamer) besteht. Da nun Campbell den Archegonhals von Monoclea hexamer findet, so schließt er daraus auf ihre Zugehörigkeit zu den Marchantieen und das gleiche tut Johnson. Merkwürdigerweise macht aber Johnson selbst (l. e., p. 194) darauf aufmerksam, daß dieses Merkmal bei Monoclea nieht konstant ist; es kommt ihm also keineswegs die Bedeutung für die Beurteilung der Zugehörigkeit der Gattung zu, die ihm beigemessen wurde. Die betreffende Stelle bei Johnson (l. e., p. 194) ist zu wichtig. als daß ich sie hier nicht wörtlich anführen müßte: „The number of cells seen in a transverse section of the nesk of the archegonium is usually six, as shown by Campbell, but oceasionally five and frequently seven or eight were found“. Es verlohnt sich bei dieser Gelegenheit, dieses neuerdings so sehr hoch bewertete Unterscheidungsmerkmal zwischen zwei großen Haupt- gruppen (Entwicklungsreihen) der Lebermoose im allgemeinen etwas auf seinen Wert zu untersuchen. Bei Sphaerocarpus californicus und bei Geothallus fand Campbell sechs Zellreihen!), Gayet*) findet bei dem nahe verwandten S$. terrestris deren fünf und bezweifelt die Richtigkeit der Angabe Campbells. Campbell wieder findet die Untersuchungsmethode Gayets zu primitiv, konstatiert, daß er wirklich sechs Zellreihen gefunden habe, gibt aber schließlich zu: „although it is possible that this number may not al ways be constant“. Damit wäre von ihm selbst die allgemeine Giltigkeit des Merkmales geleugnet. Nun hat aber Gayet (l. e.) auch für Pellia und andere typische Anacrogyneae nachgewiesen, daß bei diesen öfters die Archegonhälse hexamer sind statt pentamer, wie sie bei Angehörigen der Junger- manieen-Reihe sein sollten. Da Campbell die Verläßlichkeit der Untersuchungen Gayets bemängelt, habe ich selbst vier Arten von Symphyogyna°) untersucht und zwar durch gute, stark ausgefärbte Querschnitte durch den Arche- gonhals, wodurch ganz unzweideutige Bilder erhalten wurden. Eine Species (S. leptopoda) ergab wegen eines technischen Fehlers keine brauchbaren Querschnitte. Die übrigen ergaben an guten Querschnitten : 1) Campbell, Recent Work upon the Development of the Archegonium (Bot. Gazette, 1898, II., p. 430 und Fig. 4). 2) Gayet, Recherches sur le Derelloppement de l’archegone chez les Mus- einnees (Ann. Sc. nat., 1897, p. 161—258). . i . 3) Ich habe Symphyoggna gewählt, weil gutes Material dieser rein exotischen Gattung anderen, die solehe Untersuchungen fortsetzen wollen, vielleicht weniger leicht zugänglich ist und weil die Archegonien dieser Gattung denen von Monoclea schon äußerlich sehr ähnlich sind, wobei nochmals darauf hingewiesen werden soll, daß die Archegonien von Monoclea bei weitem nicht so stark gezwistet sind, wie das Leitgeb, Unt. III, f. 23 darstellt; auch Johnson hat darauf bereits auf- merksam gemacht. s*+ 116 Ö. podophylla 6, davon waren pentamer 3, hexamer 3 8. Brongniartii 12, -, ; a >; 5 7 8. brasiliensis 5; 5 0 ” n „ 9 ” Diese Zahlen geben selbstverständlich nicht an, wie häufig der eine oder andere Fall bei der betreffenden Species vorkommt, sondern beweisen nur, daß hexamere Archegonhälse bei einer typischen Jungermanieen- Gattung reichlich vorkommen. Es ist auch ganz sicher, daß sogar bei Acrogyneen gelegentlich hexamere Archegonhälse vorkommen, so fand ich solche mehrmals bei Lophocolea cuspidata. Man sollte meinen, daß durch diese Tatsachen eben nichts weiter bewiesen sei, als daß die Beschaffenheit des Archegonhalses kein so tiefgreifendes Merkmal ist, daß man darauf phylogenetische Hypothesen aufbauen könnte. Campbell dreht aber die Sache um und schließt aus dem Vorkommen hexamerer Archegonhälse bei verschiedenen Gattungen der Jungermanieen auf deren nahe Verwandtschaft mit der Marchan- tieen-Reihe. Er sagt z. B. (Bot. Gaz., 1898, II, p. 430): „It is not strange that these primitive forms should show this approach in their structure to the KRicciaceae with which they are closely connected by Sphaerocarpus“. Aus dieser und anderen Außerungen ÖOampbells geht hervor, daß für ihn die Grenzen zwischen der Jungermanieen- und Marchantieen-Reihe recht vage sind, was mit den Anschauungen der modernen Lebermoos-Systematiker nicht harmoniert. Darauf wird noch später zurückzukommen sein. Nach dieser Argumentation Campbells würden sich also Sym- phyogyna und Lophocolea cuspidata auch den Riceiaceen annähern. Dieser Fall ist sehr lehrreich, weil er zeigt, zu welchen Absurditäten die Verteidigung eines einmal eingenommenen und als unrichtig er- wiesenen Standpunktes selbst ganz ausgezeichnete Gelehrte hinreißen kann; denn die Öampbellschen Konsequenzen in diesem Falle haben eine gewisse Ähnlichkeit etwa mit dem Schlusse: es gibt Schmetterlings- raupen, welche behaart sind, ergo zeigen diese eine verwandtschaftliche Annäherung an die Säugetiere. Johnson legt auch großes Gewicht auf die Länge des Archegon- halses, in dieser Beziehung ist aber z. B. Symphyoggna ganz eben- bürtig, weist auch dieselbe Drehung (Zwistung) des Halses auf, wie Monoclea, ein Merkmal, das mir bei den Archegonien der Marchantiales nieht vorgekommen ist. Der Satz (l. e., p. 200): „Of the archegonium of Monoclea I have already said that its development and mature struc- ture are typically marchantiaceous“ ist nichtssagend, denn bekanntlich ist die Entwicklung bei allen Lebermoos-Archegonien ganz die gleiche und die reifen Archegonien der Marchantiaceen zeigen absolut nichts „typisches“. Der folgende Satz: „In the very long neck and especially in the six rows of neck cells it differs from all known Jungermaniaceae* ist nach dem vorher mitgeteilten direkt unrichtig. III. Bau des Sporogons. Obwohl Johnson (l. e., p.201) ausdrücklich hervorhebt, daß das Sporogon von Monoclea in der cylindrischen Gestalt und der langen Seta kein Analogon unter den Marchantieen hat und in dieser Beziehung 117 mit gewissen Jungermanieen übereinstimmt‘), so meint er doch, daß Monoclea die einschichtige Kapselwand?) mit allen bekannten Mar- chantiales gemeinsam hat und darin wesentlich von allen Junger- maniales abweiche. Das letztere ist nun unrichtig. Die große Gattung Symphyogyna, die auch sonst in der Form und Dehiszenz der Kapsel sich wie Monoclea verhält, hat ebenfalls einscehichtige Kapselwand, wie ich bereits in Natürl. Pflanzenf. ganz richtig angegeben habe und wie früher schon Spruce (Hep. Amaz., p. 533) beobachtet hat. John- son hält meine Angabe bezüglich Symphyogyna für unrichtig und sagt ausdrücklich, daß diese Gattung einen ähnlichen Bau (3—4schichtig) der Kapselwand besitzt, wie Pellia (l. e., p. 201), was ganz unrichtig ist; vielleicht hat Johnson Noteroclada untersucht, sieher aber nicht eine Symphyogyna. Es ist dies wieder ein Beweis für meine oft aus- gesprochene Behauptung, daß sich phylogenetische Fragen in der Bryo- logie (und auch auf anderen Gebieten) ohne gründliche Formenkenntnis nicht behandeln lassen. Um ganz sicher zu sein, habe ich den Sporogonban einer Anzahl sonst recht differenter Symphyogyna-Arten (S. brasiliensis, 8. leptopoda, S. podophylla ete.) genau abermals untersucht und bei allen die Sporo- sonwand (selbstverständlich mit Ausnahme von Basis- und Scheitel, die auch bei Monoclea mehrschichtig sind) im entwickelten Zustande als einschichtig gefunden. Dabei ist allerdings zu bemerken, daß in sehr jugendlichem Zustande noch zwei sterile Innschichten dünnwandiger Zellen vorhanden sind, die später zugrunde gehen, wie schon Andreas (in Flora, 1899, p. 198) konstatiert hat und wie ich selbst an ganz jungen Sporogonen von Sym. brasiliensis bestätigen konnte. Daß Spruce und ich im Rechte sind, die Kapselwand von Symphyogyna als ein- schichtig zu bezeichnen, bekräftigt übrigens auch Andreas (|. c., p. 197): „Die Wand des zylindrischen, etwa 3 mm langen Sporogons (soll heißen ‚Sporenkapsel‘!) ist als einschichtig zu bezeichnen, indem von den inneren dünnwandigen Zellagen, die ursprünglich den Sporenraum begrenzen, an der reifen Kapsel nur noch Spuren nachzuweisen sind!“ Von einem ähnlichen Baue, wie bei Pellia ist also nicht die Spur vor- handen und die Unterschiede der reifen Kapselwand gegenüber Monoclea sind nur graduelle in der Größe der Zellen, und darin, daß die Ver- diekungsschichte der Radialwände bei Monoclea bandförmig unterbrochen ist, bei Symphyogyna eine kontinuierliche ist. In beiden Fällen zeigt der Quersehnitt die äußeren und inneren Tangentialwände hell und ohne Verdiekungen, den Radialwänden liegen die stark gebräunten Ver- diekungen an (bei Monoclea bandförmig unterbrochen und dicker, bei 1) Diese hochwiehtigen Unterschiede werden abermals nach bewährtem Rezepte dem eigentümlichen Standorte (peculiar habitat) in die Schuhe geschoben; dabei ist aber nicht berücksichtigt, daß Dumortiera, die oft am selben Standorte wächst, ein ganz normarles Marchantiaceen-Sporogon hat. Jeder Bryologe weiß, daß gerade das Sporogon das Organ ist, welches der Veränderung durch Standorteinflüsse kaum unterliegt. 2) In Nat. Pflanzenfam. habe ich die Kapselwand von Monoclea irrtürmlich als zweischichtig bezeichnet; ich hatte damals (1893) das Sporogon von Monoclea nicht selbst untersucht wegen Mangel eines geeigneten Materials, habe diese Angabe also irgendwo in der Literatur vorgefunden, weiß mich aber heute der betreffenden Stelle nicht mehr zu erinnern. 118 Symphyogyna kontinuierlich und etwas dünner), sie greifen in beiden Fällen innen etwas auf die Tangentialwände über. Eine gewisse Übereinstimmung in der Sporogonwand zeigt Monoclea auch mit einer anderen Gattung der Leptotheceae, mit Makinoa, be- sonders in den Verdickungsleisten der Radialwände, jedoch ist bei Makinoa dieser Wandschichte sehr großer Zellen noch eine innere Schichte langgestreckter, enger Zellen aufgelagert'). Ich konnte keine entsprechend jugendlichen Sporogone von Monoclea auftreiben, um zu konstatieren, ob die Kapselwand von Anfang einschichtig ist, oder ob sich auch hier die Sache, wie bei Symphyogyna verhält. Mag man aber den Vergleich mit Symphyogyna gelten lassen oder nicht, so bleibt noch ein sicherer Beweis, daß die Einschichtigkeit der Kapselwand nicht als Beweis für die Zugehörigkeit zu den Marchantiales ins Treffen geführt werden darf. Die Haplomitriaceae, die Johnson nicht in Betracht gezogen hat, die doch ganz gewiß nichts mit den Marchan- tiales zu tun haben, haben eine einschichtige Kapselwand und zeigen überdies in der Art des Aufspringens der Kapsel, in ihrer Form ete. (wenn man von den verschiedenen Wandverdiekungen absieht), eine überraschende Übereinstimmung mit Monoclea, die unvergleichlich größer ist, als zwischen Monoclea und irgend einer Marchantiee, wo- durch aber nicht allzunahe phylogenetische Beziehungen zwischen Monoclea und Haplomitriaceen (die schon von früheren Autoren ver- mutet wurden), bewiesen werden sollen. Ich selbst möchte nach meinen Erfahrungen den auf den Bau der Sporogonwand bezüglichen Merkmale für Species- und Gattungsunter- scheidung in vielen Fällen eine große Wichtigkeit beimessen, nicht aber für die Entscheidung phylogenetischer Fragen. Anstatt vieler mögen nur zwei Hinweise genügen: Gerade in der sehr natürlichen Gruppe der Leptotheceae (zu der nach meiner Uberzeugung auch Monoclea gehört), ist die Zahl der Wandschichten der Sporogone bei den einzelnen Gattungen sehr verschieden; so ist sie bei Symphyogyna ein schichtig, bei der gewiß sehr nahe verwandten Pallavicinia zweischichtig; be- züglich der Wandverdiekungen sind öfters sogar wesentliche Unterschiede bei ganz nahe verwandten Arten derselben Gattung (z. B. Marsupella, viccardia?), Pellia). Es ist also klar, daß die Einschichtigkeit der Sporogonwand von Monoclea absolut nichts für ihre Zugehörigkeit zu den Marchantiales beweist, da dieses Merkmal nicht ausschließlich auf letztere beschränkt ist, wie Johnson fälschlich angibt. Im Gegenteil zeigt aber das Sporogon und sein Stiel in der Gestalt Eigentümlichkeiten, wie sie keinem einzigen Vertreter der. Marchantiales zukommen, wohl aber sich bei gewissen Zepto- theceae finden, was selbst Johnson zugeben mußte (siehe oben). Dazu kommt noch die Dehiszenz der Kapsel, welche ganz mit der bei Symphyogyna, Pallavicinia und den Haptomitriaceae?) übereinstimmt, !) Vgl. Schiffner, Untersuchungen über die Gattung Makinoa (Ost. bot. Zeitschrift, 1901, mit Tab. II). 2) Vgl. Schiffner, Kritische Studien über Jung. sinwata ete. (Lotos, 1900, Nr. 8) — Bemerkungen über Riccardia major (Ost. bot. Zeitschrift, 1906, Nr. 5/6). 3) Die ganz ähnliche Dehiszenz veranlaßte sogar die Autoren der Synopsis Hep. die Gattungen Calobryum und Monoclea zu einer gemeinsamen Tribus der „Monocleae* 119 während sie sich in dieser Weise bei keiner einzigen Form der Marchantiales findet. Auch Johnson muß dieses zugeben, es wird aber diese hochwichtige Tatsache wieder, wie so manches andere, was absolut nicht zu dem Marchantieen-Charakter stimmen will, auf Rechnung des „peeuliar habitat of the plant“ gesetzt! Sehließlieh darf nicht unerwähnt bleiben, daß ich auch bei Monoclea Andeutungen von apikalen „Elaterenträgern“ nach- weisen konnte. Die Spitze der Sporogonwand ist bei Monoclea zwei- schichtig, indem sich innen den normalen, großen Außenzellen eine Schichte kleiner, niedriger Zellen auflagern; von diesen wachsen bis- weilen (aber nicht immer) einzelne zu geschlängelten, elateren-ähnlichen Fäden aus, die mehr oder weniger lang in das Innere der Kapsei hineinhängen und, wie die Elateren, Spiralbänder aufweisen (gegen ihre Basis deren 3—4). Ahnliches findet sich zwar auch bei einigen Mar- chantiales (z. B. Dumortiera, Marchantia '), aber auch bei den Anacrogynaceae (besonders bei den hier in Betracht kommenden Lepto- theceae und bei Haplomitrium ist dergleichen fast in allen Gattungen anzutreffen, ja bei Kiccardia, Makinoa und Haplomitrium sind sie zu mächtigen, wirklichen Elaterenträgern ausgebildet. Das gleiche gilt von den aus der Kapselbasis hervorsprossenden, zapfenartigen, spitzkegel- förmigen, mit = deutlichen Spiren versehenen Zellen, die mitunter so- gar in einen elateren-ähnlichen Anhang ausgehen (Andeutung basaler „Blaterenträger*), wie man solche bei Monoclea beobachten kann. Ahnliehes kommt ausnahmsweise auch bei Marchantiaceen vor, z. B. bei Dumortiera, kann aber gewiß nicht als Beleg für eine eventuelle Verwandtschaft angeführt werden, da sich ganz gleiche Verhältnisse auch bei den Anacrogynaceen, u. zw. ziemlich allgemein verbreitet zeigen (Hymenophyton, Symphyogyna nach Angaben von Andreas |. ce. und nach meinen Untersuchungen bei Moerckia Flotowiana, Pallavicinia Zollingeri, P. radiculosa ete.). Als Anhang zu diesem Kapitel möchte ich, obwohl dies nicht zum eigentlichen Gegenstande dieser Abhandlung gehört, einige Beob- achtungen über die Galyptra und Seta von Monoclea mitteilen, da ich darüber in der Literatur (außer den wenigen Andeutungen von Johnson, |. e., 195 und 196) keine genügend ausführlichen Angaben finde. Die Calyptra?), 8—10 mm lang, ist drehrund, aber bisweilen seit- lieh mit je einem Kiel versehen, so daß sie von oben her etwas ab- geplattet erscheint; sie ist sehr diekwandig und trägt an der Spitze den wohl erhaltenen langen Archegonhals. Trotzdem sie ganz den Eindruck einer Calyptra thalamogena macht, ist sie sicher keine solche, indem nicht ein einziges steriles Archegonium auf ihre Außenfläche hinauf- gerückt ist; ich‘ fand alle dieht neben der Calyptra an deren Basis im zu vereinigen, ja Calobryum Blumei wurde von Nees ursprünglich (Hep. Jav., p. 2) als Monoclea Blumei beschrieben, was sich natürlich nicht aufrecht erhalten lieb, womit aber der scharfsichtige Hepatikologe der phylogenetischen Beziehung sicher viel näher kam als Campbell und Johnson. = 1) Man vgl. die wichtige Arbeit von J. Andreas: Über den Bau der Wand und die Öffnungsweise des Lebermoossporogons (Flora, 1899, p. 161-213. 2) Untersucht wurde M. Gottschei von N. Granada, Fusagasege, Igt. Lindig. 120 Grunde der Fruchthöhle; es waren davon mehrere befruchtet und drei zeigten schon eine deutliche Anschwellung des Bauches; die Ab- bildungen von Johnson (Tab. XVII f. 31, 38) bestätigen dies. Der Querschnitt der Calyptra zeigt, daß sich auch an den dünnsten Stellen (dorsal und ventral) noch fünf Zellschichten deutlich wahrnehmen lassen; die beiden Flanken sind noch dicker und lassen sich hier mindestens 7—8 Zellschichten unterscheiden. Nach innen zu liegen aber noch einige (mindestens vier) Zellschichten, deren Wände ungemein dünn sind und die zerdrückt erscheinen. Die Angabe Johnsons (l. e.), daß die Calyptra nahe der Basis 12—15 Zellen dick sei, stimmt damit überein. Die oben erwähnten seitlichen Kiele sind nieht durch zahlreichere Zellsehichten an den Flanken hervorgebracht, sondern die Calyptra ist ringsum gleich ausgebildet, durch den stärkeren Druck in der Frueht- höhle von oben und unten sind aber in dieser Richtung mehr Schichten der Innenzellen zerdrückt als seitlich. Die Tatsache, daß die mächtige Calyptra von Monoclea keine „thalamogene“ ist, ist wichtig, weil sie beweist, daß das entscheidende Kennzeichen einer thalamogenen Calyptra nicht die Vielschichtigkeit ist, sondern das Hinaufrücken der steril gebliebenen Archegonien auf die Fläche derselben. Daß bei der Verdiekung der Calyptra von Monoclea nicht die Ein- beziehung des „Blütenbodens“ (Thalamus) mitwirkt, sondern daß es sich hier um eine reichliche und sehr langanhaltende Teilungsfähigkeit der Bauchzellen des Archegoniums selbst handelt, ist klar ersichtlich aus dem Umstande, daß schon ganz jugendliche, befruchtete Archegonien einen aus 8—10 Zellschichten gebildeten Bauch haben, was auch aus den Figuren von Johnson (Tab. XVII, f. 38, 39, 41) ganz klar ersichtlich ist, Das so sehr moderne und beliebte Bestreben, eine jede Erscheinung „biologisch“ zu erklären, wird hier zweifellos darauf verfallen, daß der außerordentlich wirksame Schutz der Fruchtanlage in der dickfleischigen, nahezu von der Außenwelt abgeschlossenen Fruchthöhle für dıe abnorme und langdauernde Teilungsfähigkeit der Zellen des Archegonbauches ver- antwortlich gemacht werden müsse. Das klingt sehr plausibel, es ist aber dagegen zu bemerken, daß z. B. Haplomitrium auch eine dickfleischige, nicht thalamogene Calyptra besitzt, die sich ganz schutzlos an der Spitze des lax beblätterten Stämmehens entwickelt und daß die nalıe verwandte Gattung Calobryum, wo die biologischen Verhältnisse ganz ähnliche sind, eine ausgesprochen thalamogene Calyptra besitzt. Die Seta von Monoclea') ist sehr dick, nicht hohl und zeigt im jugendlichen Zustande (etwa 6 mm lang) auf dem Querschnitte ganz gleichmäßige Zellen, über 40 im Querdurchmesser, die sechseckig (= 45 u) und außerordentlich stark kollenehymatisch ver-. diekt sind, was mir sonst von keinem anderen Lebermoose bekannt ist. Die Eckenverdiekungen sind so stark vorgewölbt, daß das Lumen nahezu sternförmig erscheint; die Mittel-Lamellen erscheinen als feine, gerade Grenzlinien zwischen den Zellen und bilden in den Ecken kleine, !) In der wertvollen Schrift von Douin, Le pedicelle de la capsule des Hepa- tiques (Bull. Soc. bot. de France, 1908) finden sich darüber keine Angaben. 121 helle Dreiecke. Das Querschnittsbild ähnelt also auffallend dem Zellnetz gewisser Lebermoosblätter mit sehr stark kollenehymatischen Zellen. Später streckt sich die Seta auf etwa 40 mm Länge, wobei die Zellen sich bis zu '/, mm verlängern, ohne wesentlich an Breite zuzunehmen. (Schluß folgt.) Zur Revision der Gattungen Möicrothyrium und Seynesia. Von F. Theissen, S. J. (Innsbruck). (Schluß. }) 91. Seynesia megas Rehm, Hedwigia, 1898, p. 325; Syll., XVI., p. 640. Ist identisch mit Asterinella Uleana; efr. F. bras., 143. 92. Seynesia Lagerheimi Rehm, Hedwigia, 1898, p. 325; Syll., XVI., p. 640. Ist identisch mit Asterina Tacsoniae; efr. F. bras., 34. 95. Seynesia colliculosa Rehm (non Speg.), Hedwigia, 1898, p. 324; Syll., XVL, p. 640. Unter diesem Namen hat Rehm mehrere Kollektionen zusammen- gefaßt, die durchaus verschiedene Pilze enthalten. Als Typus der Art müssen wir jedenfalls die in der Hedwigia 1. eit. an erster Stelle ange- führte Kollektion annehmen, nämlich Ule 1208 auf Blättern eines Strauches (Komposite mit scharf gezähnten Blättern); Matrix und Pilz sind durchaus identisch mit dem Original von Asterina stellata Speg. (Puiggari 2763); über letztere vgl. Centralbl. f. Bakt., II., 1912,_p. 232. — In der Sylloge ist der Kürze halber nur die Kollektion auf Weinmannia angeführt, welche Rehm erst an letzter Stelle angibt. — Ule 1176 ist dürftig entwickelt und scheint mit Asterina acanthopoda Speg. identisch zu sein. Ule 1235 und 1239 auf einer Myrtacee sind vom Typus durchaus verschieden, stehen aber der Asterina colliculosa Speg. am nächsten und sind identisch mit Asterina Puttemansii P. Henn. 94. Seynesia Araucariae Rehm, Hedwigia, 1900, p. 228; Syll., XVI, p. 641. Rehm selbst zweifelt an der Microthyriaceen-Natur des Pilzes. Wenn die Art aber wegen ihrer Membranstruktur „sicher keine Asterina“ ist, so kann sie ebensewenig zu Seynesia gestellt werden; denn beide Gattungen stimmen im Bau der Thyriothezien überein und unterscheiden sieh nur durch das Luftmyzel. In der Tat sind die Gehäuse weder radiär gebaut noch invers angelegt; die Art muß demnach aus der Familie der Mierothyriaceen ausgeschlossen werden. 95. Asterina brachystoma (Rehm) Th. Seynesia brachystoma Rehm, Hedwigıa, 1898, p. 325; Syll., XVL, p. 641. Asterina megalosperma Speg. . Asterina multiplex Rehm, Ascom., 1706. 1) Vgl. Jahrg. 1912, Nr. 11, S. 416. 122 Die Typus-Kollektion von brachystoma, Ule 569 [Ule 557 ist nur sehr dürftig entwickelt] weist zum Unterschied von Spegazzinis durchaus identischen Exemplaren ein spärliches, nur noch in Resten vorhandenes Myzel auf. Die Hyphen sind altern verzweigt, netzförmig anastomosierend 5'/,—6'/, u diek, dunkelbraun, steif, diekwandig, mit abwechselnden, einzelligen, kurz derbzylindrischen, 9-11 = 6—8 u sroßen Hyphopodien. Perithezien erst flach kalottenförmig, 220—320 u Durchmesser mit zentraler Öffnung, invers, radiär, später stärker aufge- wölbt, sternlappig aufreißend, am Grunde stark und steif ausstrahlend ; Kontext koblig, kompakt, undurchsichtig, peripherisch mit torulösen Hyphen heller ausstrahlend. Asken elliptisch-oval, auf Jod stark blau reagierend, paraphysiert, 52—58 —_ 45 u im Mittel, 4—8-sporig. Sporen oblong, braun, mit mehr oder weniger ungleichen Teilzellen, 332—37 _ 15—16 u (Öberzelle oft mit 19 u Durchmesser gegen die etwa 16 u große Unterzelle stark vorwiegend, bald beide Zellen gleich groß). Bei den Spegazzinischen Exemplaren ist das Luftmyzel meist sehr gut entwickelt und bildet in Gemeinschaft mit den starken, ziem- lich dieht stehenden Perithezien pechschwarze, unbestimmt ausgedehnte Flecken. Doch zeigen auch sie auf einigen Blättern derselben Kollektion die reduzierte Form mit wenigen, zerstreut zurückgebliebenen Perithezien und verschwindendem Myzel. Bei der Untersuchung der Asterina multiplee muß man mit Vor- sicht fünf verschiedene, meist gleichzeitig auf den Blättern vorkommende Pilze unterscheiden: eine Meliola, eine Dimeriella, Microthyrium Sty- racıs Starb. (Asterina-artig gebaut), Asterina guaranitica Speg. — Asterina paraphysata Starb. mit kurzen, gelappten Hyphopodien und schließlich A. multiplex = brachystoma. Myzel, Perithezien und Frucht- schicht wie oben angegeben. Die Art ist sehr nahe verwandt mit Asterina alpina Race. 96. Seynesia juwruana P. Henn., Hedwigia, 1904, p. 376; Spll., XVIL, p. 865. Die Art besitzt ein stark ausgebildetes Luftmyzel mit Hyphopodien, kann also nicht bei Seynesia verbleiben, muß vielmehr zu Asterina ge- zogen werden. In der Struktur der Perithezienmembran weicht sie jedoch von letzterer Gattung ab und nähert sich Asterinella, zwischen beiden eine interessante Mittelstellung einnehmend. Die Gehäuse liegen gruppen- weise in rundlichen, etwa 1 cm großen Flecken beisammen, inmitten eines strahligen, netzförmig verzweigten dichten Myzels von dunklen, etwas gewundenen 5'/,—6'/, u dicken Hyphen. Sie sind invers angelegt, halbkugelig oder meist flacher, unregelmäßig hügelig, nach unten all- mählich abfallend und in einen flachen, dünnkrustigen, unbestimmt be- grenzten Saum auslaufend; der Scheitel ist knopfartig papilliert. Die zentrale Wölbung mißt ungefähr 320—450 u im Durchmesser; den Saum mitgerechnet, beträgt eine ausgebildete Perithezienanlage bis 650 u. Die Membran besteht aus sehr krausen, zackig verketteten, fast mäandrisch gewundenen Hyphen [in starkem Gegensatz zu einer typischen Asterina, deren Membranhyphen geradlinig fest nebeneinander verlaufen], ähnlich wie bei Microthyriella discoidea (E. et M.) Th. oder, von der zackigen Verkettung der Hyphen abgesehen, ganz wie bei Asterinella Puiggarii (Speg.) Th. und anderen Asterinella-Arten. Doch kann die Art deshalb 123 nicht bei letzterer Gattung belassen werden, da das Luftmyzei mit zahl- reichen, einzelligen, wechselständigen (hie und da gegenständigen), starken, äußerst mannigfaltig gelappten Hyphopodien von 10—18 u Kopt- breite versehen ist. Die Schläuche sind lang zylindrisch wie bei Asteri- nella Puiggarii, caaguazensis ete., kurz gestielt, 120—160 u lang, 25 bis 28 u breit, ohne deutliche Paraphysen, noch ziemlich jung, da die Sporen gerade anfangen, sich zu bräunen. Letztere liegen zweireihig zu acht im Schlauch und sind anfangs an einem Ende oder beiderseits zu- gespitzt, später abgerundet, 23—34 Z 10—13 u, Öberzelle meist vor- wiegend. Die hyaline Papille am untern Sporenende, wie sie Hennings angibt und abbildet, ist nur bei einigen Sporen zu sehen und meiner Ansicht nach nichts anderes als der erste Ansatz des Keimschlauches, der bei anderen Sporen schon weiter ausgebildet auftritt. 97. Asterina marmellensis (P. Henn.) Th., Fragm. bras. 134. Seynesia marmellensis P. H., Hedwigia, 1004, p. 375; Spyll., XVIL., p. 866. 98. Asterina Melastomataceae (P. Henn.) Th., |. eit., 127. Seynesia Melastomutaceae P. H., Hedwigia, 1902, p. 299; Syll.. XVIL., . 866. 99. Asterinella Humiriae (P. Henn.) Th., |. eit., 165. Seynesia Humiriae P. H., Hedwigia, 1905, p. 65; Spyll., XVII. p. 866. 100. Seynesia submegas P. Heun., Hedwigia, 1904, p. 374; Syll., XVII, 867. Ist eine typische Asterina und identisch mit Asferina guaranitica Speg. 101. Seynesia Banksiae P. Henn., Hedwigia, 1903, p. (78); Syll., XVIL., p. 867. Ist identisch mit Asterinella systema-solare (Mass.) Th.. Fragm. brasil., ur. 151. 102. Seynesia coccoidea P. Henn., Hedwigia, 1902, p. 141; Spll., XVI., p. 868. Ist keine Microthyriacee; efr. Fragm. bras., 137. 103. Seynesia elegantula Syd., Engl. Bot. Jahrb., 1910, p. 263. Ist identisch mit Asterodothis solaris (K. et C.) Th.; cfr. Fragm. bras.. 150. 104. Seynesia Licaniae Rehm, Ann. myc., 1909, p. 538. Ist eine Varietät von Asterina Schröteri (Rehm) Th., efr. Fragm. bras., 131. 105. Seynesia Heteropteridis Th., Broteria, 1910, p. 9. Ist eine Asterina von der Sektion Nodulosae und identisch mit A. Couepiae P. Henn. (1895). 106. Seynesia petiolicola P. Henn., Hedwigia, 1903, p-. (78); Syll., XVII, p. 866. Hat nach dem Original eingewachsene, durch Sprengung der Epidermis nur am Scheitel frei werdende Gehäuse, gehört also über- haupt nicht zu den Mierothyriaceen. 107. Seynesia ilicina Syd., Ann. mye., 1909, p. 170. Ist ein aut Englerulaster alpinus (Rae.) Th. parasitierendes Dime- rium, welches zu den Englerulaceen neigt. Vgl. Ann. mye., 1912, p. 85. 124 108. Asterinella Epidendri (Rehm) Th., Broteria, 1912, p. 114. Seynesia Epidendri Rehm, Hedwigia, 1900, p. 228; Syll., XVL, p- 641. Die Art besitzt ein zartes, in feinen Linien vom Zentrum lang ausstrahlendes Luftmyzel, welches in der äußeren Peripherie schwach netzig verzweigt ist, gegen die Mitte hin immer dichter die einzelnen Blattpapillen umgibt und so ein kleinmaschiges, geschlossenes Netzwerk bildet. Die Sporen sind grünlich, später braun, 15—18 u lang, 8 u breit, in der Mitte eingeschnürt. Species dubiae. 109. Seynesia calamicola P. Henn. et Nym., Monsun., 1399, p. 160; Syll., XVL, p. 641. Java, auf Blattstielen von Calamus. Verbleibt wohl am besten bei Seynesia, obschon ein sehr schwaches, netzförmig verzweigtes Myzel, allerdings nur in Spuren, vorhanden ist; die Hyphen sind etwas torulös, braun, zart, 3'/,—4 u dick, ohne Hypho- podien. Die Perithezien stellen breite, kreisföürmige, 500—700 u messende, flache, membranartige Scheibehen dar, die mit der braunen, periphe- rischen Zone flach aufliegen, im Zentrum etwa 300 u breit, mehr- schichtig und opak schwarz sich aufwölben. Sie sind schildförmig halbiert, oberflächlich, in der Jugend bis zum Zentrum konzentrisch gefurcht (später nur noch peripherisch) und am Scheitel mit einer kleinen Pa- pille versehen, die bald abfällt und eine unregelmäßig kreisförmige, lappig gerissene Öffnung zurückläßt. Die Membran besteht aus sehr schmalen, dieht flossenartig aneinander gefügten braunen Hyphen in terrassenförmig aufsteigenden Schichten (daher die konzentrische Furchung). Die Sporen sind bräunlich, oblong, oft beiderseits zugespitzt, 24—27 _ 9—10')/, u. *110. Seynesia grandis (Niessl.) Winter, Syll., IX., p. 1064. Ebenfalls auf Calamus, aus Kalkutta. Könnte mit der. vorigen Java- nischen Art wohl identisch sein. Jedoch bedarf die Art einer genaueren Nachprüfung, da Winter selbst an der‘ Microthyriaceen-Natur des Pilzes zweifelt. 111. Asterina minor EIl. et Ev., Journ. of Mye., 1886, p. 42; Syll., IX., p. 389. Ist jedenfalls keine Asterina, höchstens Seynesia. Authentische Exemplare des Berliner Museums (aus Ellis’ Herbar) weisen nur 200 bis 250 u große, schwarze Flecken an den Stengeln auf, die kein freies Myzel enthalten, sondern nur durch seschwärzte Kutikula gebildet werden. Das Material ist spärlich und zu schlecht entwickelt, um eine nähere Untersuchung zu gestatten; daher bleibt auch die Zugehörigkeit zu Seynesia äußerst zweifelhaft. Species genuinae. a) Europae. 112. 8, pulchella 8. B. R. — Syll., IX., p. 1066. S. Caronae Pass. — Syll., 1. eit. 125 Die letztgenannte Art ist nicht ganz beschrieben worden. Die Ge- häuse sitzen ziemlich lose auf, ohne freies Myzel; Sporen grünlich- - fuligin, oblong, 14—17 ZZ 4—6 u. Die Art ist von S. pulchella nieht verschieden. Vgl. auch Rehm „Die Mierothyriaceen der deutschen Flora“ in Annal. myeol., 1909, p. 417. Die Membran der Thyriothezien besteht aus dunkel-fuliginen, relativ schmalen, 2'/,—3 u dieken, kurz septierten, etwas wellig verlaufenden Hyphen, die peripherisch stark gekräuselt und hellfarbig ausfransen. Asken keulig-zylindrisch, 35—40 < 8—10 u, 8-sporig; Sporen wie oben, ungefähr in der Mitte septiert, mit etwas stärkerer Oberzelle, zwei- bis dreireihig in der Längsachse des Askus liegend. b) Asiae: *=113. S. melanosticta Cke. et Mass. — Syll., IX., p. 1066. Auf Alsodeia, Malacea. „Peritheeia vix '/, mm, ostiolata; asci eylindr.; sp. 10 Z3—5 u.“ 114. S. scutellum Syd., Ann. mycol., 1910, p. 39. Auf Drimis perita, Philippinen. Die Thyriothezien sind aus derben dunkelbraunen Hyphen radiär ge- baut, opak, undurchsichtig, peripherisch in einen etwa 60—80 u breiten, helleren, von dem dunklen Gehäuse scharf abstehenden Saum von radiär gerichteten, äußerst zackigen, membranartig zusammenhängenden Hyphen auslaufend; außerdem treten aus dem Gehäuse noch vereinzelte Aus- läufer von geraden oder torulösen, 4—5 u dieken Hyphen aus, die aber bald verschwinden und kein Luftmyzel darstellen. Die scharf determi- nierte zentrale, kreisförmige Offnung mißt 25—30 u. Die Asken sind zylindrisch, bis 85—100 = 16—24 u; die Sporen dunkel rauchgrau bis bräunlich, 28—33 = 10—12 u (nicht 22—28 = 7—10 u). c) Australiae: #115. 8. microthyrioides (Winter) Th. Asterina microthyrioides Winter, Syli., IX., p. 380. In Ermanglung jeglichen Myzels muß die Art zu Seynesia ge- zogen werden. „Peritheeia papillata, 300 u; asei ellipt.-subelavati; sp. 19 5 u.“ d) Africae: *116. 8. nobilis (Welw. et Curr.) Saec. — Syll., IL, p. 668. Auf Palmstielen, Angola. „Perithecia ostiolata; sp. 25—28 u.“ 117. S. fusco-paraphysata P. Henn., Syll., XVII, p. 867. Auf Tabernaemontana sp., West-Usambara. Mit den Hysteriaceen hat die Art nichts gemein, noch liegt ein Grund vor, eine neue Gattung für sie aufzustellen. Der Pharaphysen wegen eine generische Trennung bei den Microthyriaceen vorzunehmen, halte ich für unangebracht, da der Übergang typischer zu untypischen Paraphysen und weiter zu sogenannten paraphysenlosen Asken zu un- bestimmt und unsicher ist. In Hennings Diagnose ist einiges richtig zu stellen. Der Pilz findet sich auf der Oberseite der Blätter, nicht hypophyll. Die Thyrio- 126 thezien sind derb radiär aus fuliginen, rauhkörnigen, 5—6 u dieken Hyphen gebaut, am Rande kurz und steif ausfransend. Die Sporen (nur lose gesehen; entwickelte Asken nicht mehr vorhanden) sind dunkel- braun, oblong, 32—36 > 10—12 u (nieht 20—30 u lang). e) Americae meridionalis: 1. Thyriothezien über 1 mm groß. *118. $. diseiformis Pat., Syll., XIV., p. 689. Auf Blättern, Eeuador. „Peritheeia 3 mm diam.; asei 100 < 20 u; sp. 20 IS Tu, 119. S. megalothecia Speg., Syll., IX., p. .. ? 8. Hammariana P. Henn., Syli., XVII, p. 867. Die Spegazzinische Art stammt aus Säo Paulo, die Hen- ningssche aus dem südlicheren Staate Santa Catharina; erstere habe ich in Rio Grande do Sul gesammelt, auf gleicher Matrix, und in De- cades F. brasil. 69 als 8. pachysperma Speg. ausgegeben. Die flach scheibenförmigen, 1—1'/, mm großen Thyriothezien be- stehen aus derben, 4'/,—5'/, u breiten, radiär pallisadenartig angeord- neten Hyphen; der äußere Rand ist scharf begrenzt, nicht gefranst. Die Asken sind groß und breit oval-elliptisch, bis 90 < 65 u, 4—6—8- sporig; Sporen 32—38 — 18-22 u, dunkelbraun, ungleich septiert; Oberzelle kugelig, 20—24 u im Durchmesser; Unterzelle als kürzerer, konischer Aufsatz, etwa 16 < 16—20 u. Seynesia Hammariana halte ich für identisch.- Das Original ent- hält den Pilz in noch schlecht entwickeltem Zustand; die Fruchtsehicht ist noch sehr unentwickelt, wie schon die Farbe der Sporen (hyalino- fuseidulae) andeutet. Größe der Gehäuse, Membranstruktur, Form der Asken wie bei obiger Art. Entwickelte Sporen habe ich keine gesehen ; der Pilz befindet sich erst auf dem Höhepunkt der Konidienfruktifikation. Auf diesen Altersunterschied ist auch die Differenz in der Sporenlänge zurückzuführen (Angaben, welche bei Hennings überhaupt unzuver- lässig sind), sowie der Umstand, daß ich bei der Spegazzinischen Art keine Spur mehr der Konidienfruktifikation feststellen konnte. Letzterer Umstand allein bewegt mich, die Synonymie der beiden Arten vorläufig noch als zweifelhaft hinzustellen. Die Schläuche gibt Hennings zu 40—60 = 40—50 u an; ich habe solche von 90 65 uw beobachtet, genau von derselben Größe und Form wie bei $S. megalothecia. Im übrigen wäre es sehr auffallend, wenn zwei so charakteristische, in den Hauptmerkmalen so übereinstimmende Pilze in der Konidienfruktifikation verschieden sein sollten. Über letztere bemerkt Hennings in Hedwigia, 1902, p. 301: „Das Konidienstadium gehört zur Formgattung Pirostoma Fries und ist als P. Hammariana zu bezeichnen.“ Diese Konidien sind nun breit elliptisch, etwa 30 < 23—26 u, später äquatorial septiert, mit einer kurzen stielartigen Ausstülpung exzentrisch neben dem einen Pol und einer rundlichen, ostiolum-artigen Öffnung in dieser gestielten Unterzelle. Sie entstehen unter der Mem- bran an hyalinen Stiel-Hyphen apikal. Zu Pirostoma können dieselben nicht gehören, da dessen Konidien einzellig sind; überdies hat v. Höhne 127 (Fragm. zur Mykol. 539) dargelegt, daß die einzige restierende Piro- stoma-Art steril ist und die Gattung demnach ganz zu streichen ist. 2. Thyriothezien unter 1 mm. Sporen über 20 u lang: *120. S. chilensis Speg., F. Chilenses (1910), n. 166. „Peritheeia 250—400 u, sine ostiolo (bedürfte der Nachprüfung); sp. 25—28 S 12 — 14 u.“ Auf Eugenia, Bahia de Üorral. 121. S. eireinans (Speg.) Th. Microthyrium eircinans Speg. Vgl. oben nr. 22. *122. 8. pachysperma Speg., Syll., IX., p. 1067. Das Original kenne ich nicht. Theissen, Decades F. brasil. 69 ist, wie gesagt, 5. megalothecia; Ule 1127 auf Lauracee im Herb. Pazschke ist S. piraguensis Speg. „Perithecia 150—200 u; asci 55—65 — 40—60 u; sp. 32—42 _ 18—20 u.“ 123. S. piraguensis Speg., Syll., IX., p. 1064. Balansa, Pl. du Parag. 3845 auf Lauracee enthält fast nur Asterina paraguayensis und nur stellenweise vereinzelte Thyriothezien obiger Seynesia. Außerdem befindet sieh im Berliner Museum eine mit dem Original übereinstimmende Kollektion von Ule auf Myrtacee (?) vom Jurua-Flusse (Amazonas); sodann die eben erwähnte Kollektion Ule 1127 auf Lauracee im Herb. Pazschke sub 5. pachysperma. — Ule 668 a im Berliner Museum auf Erythroxylum pulchrum (socia Parodiella melioloides) ist eine Asterina von der Sektion Nodulosae; Ule 1144 ebendaselbst auf Anonacee ist Asterina Puttemansii P. Henn. Die myzellosen Thyriothezien sind 170—250 u groß, kreisförmig, mit zentraler, im Alter höckeriger Papille, scharfrandig, aus 5—6 u dieken, derben, dunkelbraunen, geraden Hyphen radiär gebaut, opak un- durehsichtig, auch peripherisch weder heller noch lockerer. Sporen unter 20 u lang: + Peritheeia dense acervata: 124. $S. Echites (Allesch.) Th. r Dimerosporium Echites All., Hedwigia, 1897, p. 235; Syll., XIV, p. 468 Vgl. „Zur Revision der Gattung Dimerosporium“, Beih. Bot. Zentr.- Blatt, 1911, p. 53. Unterscheidet sich von der folgenden Art durch regelmäßiger gebaute, nicht runzelig-höckerige Gehäuse und eng-radiäre schmale Membranhyphen. 'Thyriothezien 130—240 u; Sporen 13—17 6—8 u. 125. S. Jochromatis (Rehm) Th. Microthyrium Jochromatis Rehm. Vgl. oben unter Mierothyrium nr. 36. Thyriothezien 150—250 u; Sporen 16 5 u. + + Peritheeia sparsa: *126. S. rimosa Pat., Syll., XIV., p. 689. „Peritheeia '/,—1 mm; asei 80-90 < 16—20; sp. 16—20 < 6u.“ 128 #197. S. australis Speg., F. Fuegiani nr. 282. ? S. olivascens Speg., F. Puig. nr. 361; Syll., IX., p. 1067. Die Originale beider Arten habe ich nicht gesehen; jedoch die Diagnosen erregen starke Bedenken gegen die spezifische Verschieden- heit derselben. Bei beiden sind die Thyriothezien 80-90 u groß, bleichen Flecken des Blattes aufsitzend, „innato-superficiala“ respektive „innata? superfieiala“; bei beiden Asken oval-keulig 30 = 12 u resp. 25-30 Z 15 u; bei beiden sind die Sporen stark ungleich septiert, „loeulo superiore obovato, iufero subgloboso duplo minore*, respektive „loeulo superiore triplo v. quadruplo longiore*. Der einzige Zweifel an der Identität beruht auf einer kleinen Differenz in der Sporengröße; für erstere Art ist 13—14 < 6—7 u, für letztere 1O—11 5 u angegeben, ein Unterschied, wie er bei verschiedenen Altersstadien einer Art sehr häufig zu beobachten ist, besonders bei kleinsporigen Arten. #128. S. variolosa Speg., Syll., IX., p. 1067. „Peritheeia 120—150 u; asci 28—30 < 18—20u; sp. 12 C5— bu.“ 129. S. platensis Speg., Syll., XVL, p. 639. Die Thyriothezien bilden kreisförmige, 300—400 u große, flache Scheibehen mit welligem Rand und zentraler, halbkugeliger Papille (nieht „astoma“); Membran radiär prosenchymatisch, im Zentrum dunkel, derb parenchymatisch (später geöffnet), peripherisch heller. Asken kugelig-elliptisch, 20—25 _ 18—20 u, 8-sporig; Sporen 10—12 4—5 u, etwas ungleich septiert. Gattungsverzeichnis. Nr. Nr. Asterella missionum. » » .-. » 3 Asterinella asterinoides . » ... 8 — ODACe Eee 51 _ Banksıae; . » » epae 101 = stomatophora . ...« 20 _ brastliensis 29, Asterina acanthopoda. ». .. »- - 93 _ caaguazensis. . 3, 28, 42 _ almına20S ADzE 95, 107 _ Eptdendri :. 12. 0% 108 USPersarssanrstegar re 17 — Humirisez. 22h: 99 — Balamsaeı 22.2. 0 ee,> 87 — leptotheca „2 2m: 13 — brachystoma. ..». » 95 — Puiggarü „0a % 42 — bullata ee 810 2 —_ subeyaned. .»...» . 34 —_ colliculosa.. . - ER ER, _ systema-solare . » . . 101 — Couemaen.n use 105 _ Vena N IR 91 = guar.anitica. . . 86, 95, 100 _ verruculosa z 3 -- marmellensis. - . .. » 97 Asterodothis solaris ..».. =» . 103 = 9 - Ri ae Ehe OR AG os Calothyrium es solar. 2 — __ microthyrioides 115 3; E= eu» ER 5 u Ranon iu: Sruäller. %; 111 7 eu re ee at h 3 nebulosum -. . » » » — multiplex: -. - . I...» 95 An nasbekste 13 BE BE 38 2 EN = _ atagonicum 37 — _ Pparaguayensis . 88, 123 =” = ee u ee _ pustulatum. =... 38 — Bustulatame me 38 Ei) f Ha 20 _ Puttemansü. ...- 123 u VE 1 = nen NR ! = Fe Clypeolum chalybaeum ..»- 33 stomatophora .... .- 0. = eucalypii "ur. Er u SUDCYANEA.. 32» «lan ut Dicetyothyrium abnorme . . „ 34, 44 systema-solare . . . =» » 101 - Leopoldvilleanum . 34 Tacsomae Ha 92 _ subeyaneum. . . . 34 Nr. Nr, Dimerium vlieinum . 107 Mierothyrıum E= intermedium 40 cfr. Artregister. Dimerosporium Kchites . 124 Myiocopron Smilacis » ..... 1 Dothidea Juniperi 19 Ko, 2 2r% ’ Parmularia pulchella .».».. 6 Leptothyrium Lunariae . 14 Pirostoma Hammariana . 119 Metasphaeria Carludovicae . 26 Polystomella:Abietis . » » :. . 16 Micropeltis Alsodeiae . 23 - Alsophilae. . ...:1% — fuegiana : 4 — pulcherrima . Ar Microphyma Lagunculartae 5 Microthyriella applanata 24 Sacidıum versicolor . -» » el 1 — astoma NIT Fat Seynestia — Coffeae .. . 25, 46 efr. Artregister. Zn diseoidea , © z,= «20 Stigmatea alpına . ».... - 19 —_ intricata . 20 _ mbdensis . 32 Trichothyrium consor8 . » . . . 39 _ rimulosa . 23 _- Dryadıs . » AB -— Uvariae 31 = fimbriatum » . . . 39 Artregister. 4A. — Asterina; Alla. — Asterinella v. Asterella; C. — Üalothyrium; M. = Microthyrium; Ma.= Microthyriella; 5. — Seynesia. Nr. Nr. aberrans M.. . RS RR: | Carludovicae M. . . DL. Abivetis Polystomella i 16 R Metasphaeria EN: a /00ke IE E 61 Caronae 8... .- Be En BELLD abnorme M. . . 34, 44 Cetrariae M. . und) acanthopoda A.. 141150198 Chalybaeum Olypeolumi SE ES ERe 33 acervatum M. EU a Dieti En Be RE albigenum M, BEREIT chilensis 8... ee alpestre M. 55 circinans M. S.. RL alpina Banden 19 Citri M. . RATES Rn; Ei 95, 107 coccoidea 8. . . 102 so eiae i RR 23 Gofeuce MM. Mona a 25, 46 nn aplnine Polystomella . 10 colliculosa Asterina . . 2»... - 93 amygdalınum M.. . 2 Da Monte; 93 anceps M...... 47 concatenatum Da Ya 28 Angelicae M.. 57 Confertume ME CH ee ZU antarcticum M. 72 Confiuerst Il}. ne. 2° enge rl applanata Ma. . 24 GONSORS. nen te See Bar Araucariae S. 92 eoryneium M. «.. 2... 656 areticum nn BORRH 84 Couepiae A. EADIIEIERND TUR aspersum 17 erassum Mi or ERNEST, asterinoides Alla... 85 rustaceum:M. rn "u. BRREESNEUNG Br), 5 ED: 85 Oytı M. „une. 54, 76 astoma M. Ma. .... 35 australis S. ne ER — discoidea M. Ma... ....- nal isn! A;; disiunetum M. . . .... 29, 77 Banksiae Alla. S.. Br disciformis S. a ER . 118 Boivini M. einin 69 Drryyadis var. MI! . . 2% erätsnnniD rachystoma ac enNugn brasiliensis Alla. 29.877 Echites S. Dimerosporium 124 bullata A. nk ee elegantula 8... : .... 103 EM... nike 2 Epidendri S. Alla. NDINIEIGE Ä epimyces M. IT eaaguazensis Alla. M. . . 3, 28, 42 Eucalypti M. Olypeolum ASIEN 5 role M. Er Rare RUE 109 anne Mh & UOTE eantareirense M..... 2.2... 42 exarescens NIE Österr. botan, Zeitschrift. Heft 3. 1918. 9 130 Nr. fimbriatum Triehothyrium . » 39 fwegiana M. Micropeltis 4 Inscellum M2.2. wear a: nn6l fusco- paraphysata Sicameta, Br: Genistae M....-.. 54 grammum Mi. 2 ae he Eur 52 grandis $. B a) guaranitica 8. ur 86, 95, 100 Hammariana S$. ee sea Pirostoma. ie ll) Har rimani M. SE 83 Hederae M. 243 49 Heteropteridis S. 105 Humiriae Alla. 8. 99 idaeum M... en ko den. 81 AUCMARS ge ee seele 107 ilieinum Dimerium 107 intermedium Dimerium . 5 40 intricata Ma. M.. ....... 20 Jochromatis 5. M. 36, 125 Juniper: M. . ... . 119 7 Dothidea 19 juruana 8. . 96 Lagerheimiüi S. 92 Lagunculariae Mm 5 TERIEON yma . 5 Lauraceae M. £ 45 Laurentianum M. . .. . 40 Leopoldvilleanum M. 34 Diet yothyrium 34 leptotheca Alla.. - 13 TAERIMBEIS Te enge: Gates: 104 litigiosum M.. 59 longisporum M. . 46 Lunariae Teptothyrium 2 14 = N TE 14 Meculans M.- ......,. ,- Io sans 84 madagascariensis M.. .... . 8 Mangiferae M.. . - 78 marmellensis A. S. y 97 mauritanicum M. ..... 3 68 mbdensis M. Ma. : 32 megas S. . 9 megalosperma A . 95 megalothecia 8... :. . 119 Melaleucae M. ..... - 30 melanosticta S.- ..... - 113 Melastomacearum M.. 77 Melastomataceae M. 77 R 4. 98 Michelianum M. ..... 58 microscopicum M. 50 microspermum M.. . . . 21 microthyrioides S. A. . 115 Millletiae Mi; > > u 70 minor A. . -» minutissimum M.. missionum A... . .» multiplex A... .. nebulosa SS. nebulosum 0. . nobilis S$.. : nubecula 0. A. M. oliwvacea A.. oliwaceum M. . olwascens 9. . pachysperma 8... ..» . paraguayense M. no IE paraguayensis 8. A. . . : . 88, PBaraphysata A... cl, ce or patagonicum ©. M. . petiolicola 8. Pinastri M. C. piraquensis S. . . Platani M.. platensis 8. . » - Psychotriae M. . Puiggarii Alla. . pulchella 8. 5 n Parmularia . Re; pulcherrimum Polystomella . . . pulchellum M. Be punctiforme M. H»ustulata A7. . . pustulatum C. M. Puttemansiü A. . 123, Quercus M. rimosa S. rimulosa Ma. rimulosum M. Rubi M.. Schroeteri 8. A::". .. ,. anal: scutellum S. AR u Sebastianae M.. . Smilacis M. ® - = Myiocopron ; solaris Asterodothis stellata A. - stomatophora A. u stomatophorum 0. M.. Staracts Mon 0 subeyanea A. Alla. . subeyaneum M.. . . .75, 80, submegas S.. . . systema-solare A.. . Taesoniae A . thyriascum M. . Uleana Alla... - Nr. | Nı a a ee nr 43. | u; Sacidium. * . 2... 1 I ann ana an N A 80 RTL a EEE EA a HL [ee Sole vl e el FE B 129 Mugitraeforme Mu, MRIREr: 79 verruculosa Alla... . ..... au er Mini: muneun Lie), amlogenum.M.. u... « TE Die ungarisch -österreichische Flora des Carl Clusius vom Jahre 1583. Von Dr. Hermann Christ (Basel). (Fortsetzung. ) Caryophyllus pumilio Tauricus VIII ist Saponaria pumia (= Silene pumilio Jacgq.) mit einer trefflichen Abbildung 325. Die Standorts- angabe: in Tauro earinthiae monte, solo tenui et arena splendente referto ist die einzige Angabe der Gesteinsart, die ich bei Clusius finde: mit dem schimmernden Sande ist Glimmerschiefer gemeint. Lycehnis silvestris III (Bild 331 zu roh) ist Silene alpestris Jacg. Daß bei den Liliaceen bereits drei Leucojum beschrieben sind, hindert nicht, daß weiterhin als Zeucojum silvestre Cheiranthus cheiri aufgeführt ist. Unter den Primula findet sich 345 die Auricula ursi flore rubro, eine große, robuste Gartenpflanze, die Clusius im Garten des Professors J. Aichholz in Wien sah, und die in den Alpen bei Innsbruck häufig wachsen soll. Die Blüten werden als in der Knospenlage schwarz, wie Maulbeersaft, offen als rot mit weißem Schlund beschrieben. Offenbar ist dies bereits unsere Garten-Aurikel, also ein Bastard der P. auricula mit einer roten Art der Ostalpen; nur das Blatt ist im Bilde viel stärker gesägt, als unsere heutige Pflanze. (Vgl. A. Kerner, Die Geschichte der Aurikel. Zeitschr. d. Deutsch. u. österr. Alpenvereines, VI. Bd., 1875.) Auricula ursi IV carnei colore ist unsere P. Olusiana Tausch. Von Soldanella unterscheidet er drei Arten: die S. montana (gut abgebildet auf S. 354), S. alpina (mit der besonders üppigen Pflanze vom Pflanze vom Wechsel ist augenscheinlich $. major gemeint) und die (etwas weniger charakteristisch beschriebene) 8. austriaca (nord- alpine Rasse der $. minima). Unter den Viola ist als montana II purpureo flore vom obersten Schneeberg die V. alpina Jaeqg. deutlich beschrieben. Sie hätte V. Clusii heißen können. Sehr gut ist 395 V. Iutea Huds. als Gartenpflanze, aber aus der Schweiz stammend, abgebildet. Bei Pinguicula, schon von Gesner so genannt, vermengt Clusius die weiße (alpina) mit der vulgaris. Als Begleitpflanze führt er Primula farinosa. an. Pennaeus teilte dem Clusius mit, daß im nördlichen England, wo Pinguieula ebenfalls mit der Primula zusammen wachse, deren Schleim zur Heilung von Schrunden im Euter der Kühe gebraucht 1) Vgl. Jahrg. 1912, Nr. 11, S. 426. g* 132 werde; im südlichen England gelte die Pflanze als tödliches Gift der Schafe. Im Bilde (364 und 365) und der Diagnose gut charakterisiert ist der ostalpine Ranunculus minimus fl. albo 1 (R. cerenatus) und 2 (R. alpestris). Unter Ranunculus erscheint auch Anemone narcissiflora; von der gemeinen weißen Form unterscheidet Olusius eine rote aus dem Genfer Jura. Bei Trollius wird als Begleitpflanze wiederum Primula farinosa angegeben. Bei Ranunculus illyrieus, den Glusius in Hamburgensi monte (Hainburg bei Wien) fand, verweist er auf die Stirpes Hispan., wo er die Art schon beschrieb und als Standort die Maulwurfshaufen angibt. (Hisp. 317.) Zu Ranunculus zieht er auch richtig T’hora valdensium, die er auf dem Ötscher und Schneeberg fand, von der er aber Verschieden- heiten gegenüber der Schweizer Pflanze hervorhebt, die den R. hybridus Biria erkennen lassen. R. thalictri folio aus der Wiener Gegend und von Zolonock ist das Isopyrum. Clusius unterscheidet zwei Pulsatilla-Arten: die vulgarıs (bzw. grandis), von den ungarischen Botanikern virginis Pulsatilla, und P. patens, von denselben Pulsatilla equina genannt. Sehr sorgfältig sind die Aconıtum hehandelt und davon sechs Arten abgebildet, unter denen sich eine halbschlingende, coma nutante 411 auszeichnet; ebenso die Pentaphyllum (Potentilla). Besonders imponiert unserm Autor Caryophyllata montana II (Geum reptans) als Seltenheit der höchsten Jöcher. Von den Geranium unterscheidet unser Autor (S. 417) das @. sil- vaticum als G. batrachiodes alterum, und das G. pratense als G. batra- chiodes primum, ersteres als subalpine, letzteres als Wiesenpflanze der Donauebene. Auch trennt er sehr richtig vom G. sanguineum (G. haematodes) das @. palustre (haematodes II) das er an schattigen Rändern der Wiesen und unter Dornbüschen beim Dorfe Catzeret (Lazereth?) bei Nürnberg fand. Von @. sanguineum berichtet er, daß die Pannonischen Weiblein eine mit fließendem Wasser gemachte Abkochung für Kopfweh anwenden und dann, „was nicht ohne Aberglauben abgeht“, den Absud in dasselbe fließende Wasser ausschütten, das zur Kochung verwendet wurde. Sanicula ist wiederum ein rein auf dem Habitus aufgevautes Genus, enthaltend $. montana I = Saxifraga rotundifolia, aber auch S. mon- tana II = Cortusa Matthioli, wobei freilich Clusius sein besseres Wissen kundgibt, indem er beifügt: „Die Gemeinschaft des Standorts bringt mich dazu, diese zierliche Pflanze mit ersterer zu vereinigen, obschon sie nach Temperament und Eigenschaften wohl am besten neben die Aurikeln gestellt würde.“ Sehr tüchtig ist die Gruppe der Dentaria behandelt, an denen die österreichische Flora so reich ist, und von denen fünf abgebildet sind, darunter freilich auch D. coralloide radice, unsere Corallorhiza. Dahin 133 stellt er auch das Epipogium, das er am Fuß des Otscher im Jahre 1578 unter Tannen und anderen solehen Bäumen fand, wohin die Sonne nicht drinet und sonst fast niehts wächst. Jedoch sagt Ölusius deutlich, dieses habe nichts gemein mit den andern Dentarien, außer der ge- zahnten Wurzel. Die Blüte beschreibt er richtig und bemerkt, sie sei der des Veilchens oder eher der Orchis ähnlich. Besonders imponiert ihm Cardamine alpina minima (Hutchinsia alpına). „An dem Felsen des höchsten Schneebergjochs, als ich, eiserne Haken an den Füßen, den hart gefrorenen Firn herabglitt, wo, gleich wie an den benachbarten Jöchern, der bleibende Schnee sich seit vielen Jahrhunderten anhäuft, und wo die Oberfläche so glatt wird, daß niemand ohne Haken darauf gehen kann, fand ich im August diese Pflanze, wo der Schnee eben zu schmelzen begann. Nach Gamerarius, dem ich trockene Exemplare verdanke, wird sie auch in den Tiroler und Salz- burger Alpen gefunden. Gesner nennt sie in Briefen kleine Brunn- kresse (Nasturtiolum).* Schon zu Clusius Zeit war Draba vulgaris I = Lepidium Draba um Wien und in ganz Unterösterreich ein sehr gemeines Unkraut. In unsere westlicheren Gegenden ist diese Kresse erst später eingewandert. Nach ©. Bauhin fehlt sie 1622 noch bei Basel. Lythrum Salicaria wird zu Lysimachia gestellt, und Glusius setzt absiehtlich hinzu, es bestehe kein Zweifel, daß sie dahin gehöre, da ihre facies ganz dieselbe sei. Ziemlich bunt und kraus vermengt Clusius, vom Habitus be- einflußt, die Sukkulenten und kleinen Polsterpflanzen der Alpen. Cotyle- don (Sempervirum), Sedum alpinum I (Saxifraga aizoides), Sedum pa- lustre (5. villosum), 8. alpinum III (Sazxifraga caesia), 8. alpinum IV (Androsace chamaejasme), 8. alpinum V (Androsace obtusifolia) und S. alpinum VI (Draba aizoides) stehen einträchtig beisammen. Aber doch macht er darauf aufmerksam, daß die Früchte der letzteren Art siliquae seien! Gnaphalium alpinum (Leontopodium) von den obersten Felsen des Schneebergs, Dürrensteins und Ötschers ist noch unberühmt. „Es scheint die Pflanze, welche Matthiolus, der Vorgänger des Glusius am Wiener Hofe, für das echte Leontopodium des Dioscorides erklärt. Es ist aber ohne Zweifel nur ein Gnaphaliuım.“ Nicht einmal einen Trivial- namen weiß Olusius anzugeben; Simler gibt den Schweizer Namen Wulblumen. Wie weit entfernt war man damals von der durch Berthold Auerbach in Deutschland angefachten Begeisterung für dieses alpine Wahrzeichen! Als Tussilago alpina I ist Homogyne discolor unter II H. alpina abgebildet. Auch wird als Cacalia 1 Adenostyles albifrons, als C. ER A. alpina unterschieden. Nardus celtica wird zu dem Genus Valeriana gerechnet. Clusius hat ihn von dem höchsten Joch der Judenberger Alpen; er soll auch in Tirol und Salzburg wachsen. Sein Name ist Speick. Die Blüten werden als blaßgelb beschrieben. (In der Schweiz sind sie heute dunkelbraunrot.) Die Pflanze wird Ende August und im September, wenn die Blätter gelb weıden, gesammelt, weil sie dann am meisten Geruch hat, der ihr fehlt, wenn sie in frischem Trieb ist. 134 Die Ungarn machen davon zu Kopfwaschungen Gebrauch und nennen sie Wiener Kraut, Betz fu, weil sie von Wien her bezogen wird. Unter Doronicum werden fünf Arten, darunter auch als D. IV = Arnica montana beschrieben; für die von den älteren Kräuterbüchern genugsam angepriesenen Eigenschaften derselben verweist uns Clusius auf diese. Als Amellus alpinus bezeichnet er den Aster alpinus, als Aster atticus den Aster Amellus. Unter den Sceabiosen führt er als S. montana repens die Globularia cordıfolia auf, sagt aber, daß der Same dem der Globularia gleiche. Es scheint uns unbegreiflich, daß er hier den Schritt hinüber in die natürliche Verwandtschaft nicht getan hat. Ptarmica austriaca ist Xeranthemum annuum, die bei der Fasanerie und sonst um Wien häufig sei. Bei den Kräuterweiblein heiße sie Skabiose, und werde trocken aufbewahrt und verkauft, auch als Mittel gegen fascinationes der Kinder. Tanacetum inodorum I 550 ist Chrysanthemum corymbosum, dıe S. 551 dargestellte Pflanze II ist mir dagegen unbekannt. Absinthium alpınum umbelliferum ist Achillea clavennae, welche die Jäger Unser Frauen Rauch oder Weiß Rauch nennen. Parthenium alpınum — Achillea Clusiana Tausch, von den Jägern Unser Frauen schwarz Rauch genannt. Millefolium alpinum 562 scheint wohl nur eine rote Alpenform der Achilles Millefolium (Achilles sudetica Opin). Chrysanthemum judenbergense 566 ist Senecio carniolicus. Ohr. Etscherianum 567 scheint Anthemis styriaca Vest. Chr. Snebergense = Senecio abrotanifolius. Jacobaea pannonica — Senecio Doria. J. latifolia III, subalpine große Pflanze 575 scheint der S. cordifolius X erucifolius, der auch in der Schweiz nicht seiten ist, und J. latifolia altera der echte S. cordifolius. Unter den Labiaten nenne ich Galeopsis maxima pannonica — Lamium orvala, das Olusius in Slawonien bei Warasdin fand, ferner Lamium pannonicum —= Melittis, von dem er sagt, er habe eine weiße Form bei Lausanne gefunden. Seltsam mutet Zamium urticae folio 594, 595 an = Scerophularia vernalis, die Glusius als Unkraut in seinem Garten aufgehen sah, und von der er selbst sagt — denn sein systematischer „Flair“ überwindet meist die Routine — daß die Frucht mehr der Scrophularia vulgaris gleiche. Lamium III fand er nicht selbst, sondern erhielt das Bild vom Grafen Baithyan. Es ist offenbar Glechoma hirsuta W. K. Vortrefflich abgebildet sind Parietaria silvestris I = Melampyrum nemorosum und = —= M. urvense. Teuerium majus I ist Veronica Teuerium, II ist V. chamaedrys. Auch hier gibt Clusius zu, daß die silieulae bifidae die von Veronica sind. Gleich nachher kommen unter Veronica drei fernere Arten dieses Genus, Polium pannonicum 626 —= Teuerium montanum. Mit Ohamaepitys austriaca = Dracocephalum austriacum, „vom obersten Joch des Berges ob Radaun in trockener, schwarzer Erde“, schließen die Labiaten ab. 135 Unter den Cichoraceen ist hervorzuheben Scorzonera, von welcher fünf Arten beschrieben und drei abgebildet sind. FHieracium V 655 ist sehr deutlich H. alpinum und H.VI H. staticefolium. Aber H. VII ist ein Leontodon und H. VIII., das Olusius nur aus Eugland und von Heidelberg kennt, ist Arnoseris pusilla. Von den Cynareen ist sehr gut abgebildet Carduus defloratus var. summanus Poll. als Cirsium montanum ILI 659. Carduus mollis I ist Jurinea mollis, während ©. mollis II die Saussurea discolor vorstellt, die Olusius mit Primula Clusii auf der Schneealpe fand. Zwischen zwei Pulmonarien bildet Clusius als Pulmonaria ILI 675 die Lungenflechte Lobaria pulmonaria ab, während sie im Text nichterwähnt ist, vielleicht, weil der Autor nachtäglich systematische Bedenken hatte. Als Echium pullo flore ist Nonnaea pulla abgebildet, aber auch die Seltenheit E. rubro flore = E. rubrum Jaeg. bei Sopranium Ungariae urbem (ÖOdenburg) auf trockenen Wiesen. Auffallend ist, daß dem Clusius die schöne Campanala alpına Jacgq. der niederösterreichischen Alpen entging. Unter den Dolden ist Seseli pannonicum —= Peucedanum Cervarıa und P. oreoselinum gut abgebildet. Daß Saxifraga vulgaris, welehe die Deutschen Pimpinella nennen, auf dem Etscher elegant rot gefärbt sei, ist dem Olusius nicht ent- gangen (Pimpinella magna var. rubra). Daß Ulmaria (Spiraea) und die Barba caprına Fuchsit (Aruncus) unter den Dolden figurieren, ist nicht verwunderlich. Von der Cicutaria pannonica — Chaerophyllum bulbosum wurden im Frühling die Wurzeln mit den zarten Blättern in Wien unter dem Namen Peperlin auf dem Markt verkauft und gekocht als Salat auf den Tisch gebracht. Noch sehr scholastisch ist die Behandlung, welche bei Olusius den Farnkräutern zuteil wird. Er sagt: Wegen der ähnlich zerteilten Blätter lasse ich diese Farne den Dolden folgen, und will sie, der Ansicht des Theophrast folgend, in männliche und weibliche einteilen. Mas (704) scheint Dryopteris Robertiana, Femina (706) eine COystopteris darzu- stellen. Auf der Unterseite entgehen aber doch dem Olusius die schwarzen Flecken nicht, die daraus hervorzukommen scheinen. h Alectorolophus alpinus (= Pedicularis) will Olusius wegen Ahnlich- keit der Blätter an die Farnkräuter anreihen. Als Gramen montanum spicatum wird Plantago alpina abgebildet. Neu ist dem Clusius das Gramen montanum avenae; semine — Melica ciliata. Neu scheint ihm auch auffallenderweise Spartum austriacum — Stipa pennata 720. Die Legumina beginnen mit einer einläßlichen, reich illustrierten Abhandlung der dem Autor bekannt gewordenen Gemüse-Arten dieser Familie, worin ihre Geschichte und Kultur gründlich erörtert ist. Für den Kenner von Phaseolus und Pisum ist diese Arbeit eine noch zu erforschende Fundgrube. Unter den einheimischen Leguminosen, von denen 17 abgebildet sind, wird 748 Securidaca altera pannonica I beschrieben und abgebildet 136 — (oronilla varia, die Olusius hier zum erstenmal gesehen zu haben scheint, und dann eine Securidaca altera II, die ihm Pennaeus schickte, und die aus der Genfer Gegend non procul a ponte tremulo? stamme, die mir aber lediglich eine Coronilla varia mit teratologisch entstellten Hülsen zu sein scheint. Den Schluß macht eine fernere systematische Sünde unseres Autors: „Weil wir übrigens uns jetzt mit den Trifolium-Arten beschäftigen, sei es erlaubt, auch jene Pflanze zu erwähnen, die einige Trifolium nobile oder aureum nennen, auch Hepatica trifolia.“ Es ist Hepatica triloba gemeint. Er kennt sie außer der austropannonischen Flora aus Schlesien, von Jena, von Lunenburg ES a am M. Cenis. (Fortsetzung folgt.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Die Association internationale des Botanistes hält ihre dies- jährige Generalversammlung am 27. Juni in Kopenhagen ab. Bei dieser Gelegenheit finden Exkursionen nach Esbjerg und Aarhus und auf die Insel Möen statt. Personal-Nachrichten. Geheimrat Professor Dr. Paul Aseherson (Berlin) ist am 6. März 1.J. im 79. Lebensjahre gestorben. Dr. Eduard Palla, außerordentlicher Professor der Botanik an der Universität Graz, erhielt den Titel und Charakter eines ordentlichen Professors. Kaiserl. Rat Dr. Eugen v. Haläcsy (Wien) erhielt den Titel Regierungsrat. Cand. phil. Heinrich Holzer wurde an Stelle von Camillo Baum- gartner zum Demonstrator an der Lehrkanzel für Botanik der k. k. Tier- ärztliehen Hochschule in Wien bestellt. Dr. Edmond Grain (Naney) wurde an Stelle des in den Ruhestand tretenden Professors Georges Le Monnier zum ordentlichen Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens an der Faeculte des Sciences der Universität Naney ernannt. (Revue gen. de Botanique.) Dr. Jean Beauverie (Lyon) wurde an Stelle von E. Grain zum Maitre de conferences an der Faeult& des Sciences der Universität Naney ernannt. (Revue gen. de Botanique.) Dr. Alexandre Guillermond wurde mit der Abhaltung botanischer Vorlesungen an der Facult@ des Sciences der Universität Lyon betraut. (Revue gen. de Botanique.) Dr. Pierre Marie Lesage (Rennes) wurde an Stelle des ver- storbenen Professors L. Crie zum Professor der Botanik an der Faeulte des Seiences der Universität Rennes ernannt. (Revue gen. de Botanique.) Professor Emile Fo&x wurde an Stelle des verstorbenen Professors Edouard Griffon zum Direeteur- adjoint de Station de Pathologie vege- tale in Paris ernannt. (Revue gen. de Botanique.) Dr. A. Tison (Caen) wurde zum Maitre de conference an der Universität Rennes ernannt. nr > ds an Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien, ZI. Ehsisbgane 4+ I VALID IL I L ED SL L LES LAG LS LE GL DSL SL ALL L LS LE Hartingers S aan DTÄFELN u; E © für den naturgeschichtlichen Anschauungs-Unterricht. ee In DEREN, Farbendruck ausgeführt. . “Zu ER = RS B*, .. Ai AS a va ee, » ee Re N For Werk umfaßt br Abteilungen: Zoologie, Botanik, Bäume, größe: 84 X 64 cm. ‚Preis pro Tafel, unaufgespannt. K 1:60 (M 1:60), auf starkem - Papier mit Leinwandschutzrand und Öseu, unlackiert X 1:90 (M 1:90), lackiert X 2:10 (M 2:10), auf starker Pappe mit Ösen und. lackiert K 2:60 (M 2:60). Jede Tafel ist einzeln zu haben. Alle Tafeln sind vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien approbiert. ac ‚Der dazugehörige Text erschien in sechzehn ansicyen und Be: id ‚die jeweilig &ewünschte Sprache jeder Sendung unentgeltlich Sa Bar Inhalt der II. Abteilung: Botanik. 1. Leberblümchen, Buschwindröschen, Sumpf-Dotterblume, Goldlack, Garten- 0.000 Mohn, Garten-Nelke, krautige Baumwollstaude, chinesischer Teestrauch. "2. Hirtentäschchen, scharfer Hahnenfuß, blauer Eisenhut, Stiefmütterchen, ge Veilchen, gem. Küchenschelle, Wiesen-Küchenschelle, wohlriech. esede. , 3. Aprikosenbaum, Johannisbeerstrauch, Erdbeere, Stachelbeerstrauch, Him- 0... beerstrauch, Mandelbaum. 4. Petersilie, Möhre, Weinstock. 5.*) Champignon, Herrenpilz, Bierpilz, Hallimasch, ‚Stockmorchel, Fliegen. 0 schwamm, Spitzmorchel, AuEtor Korg: u. Keulenköpfehen, Renntierflechte, äsländische. Flecht. Weiße Seerose, Erbse,. Linse, Fi euerbohne, Wiesenklee, Luzerner Klee, gebräuchl. Lein oder Flachs. Schlehdorn, wilde Heer Brombeere, Kümmel, Fenchel, ‚ Hundspetersilie, gefleckter Schierling. ‚Schwarzer Nächischatten, bittersüßer Wockkschatien, | ‚schwarses Bilsen- ollkirsch ie, Stechapfel, Kartoffel, Tabak. hr a ee ‚ Preiselbeere,; Sonnenbhunne, Frünlings- # 5 ee Fr rauenschuh, inbere, wape Lite, 2 = Pl EN gre 4 5‘ 2 » u ’® ” ul ka ee ae ER “S ERS Ba Age L 7 1! “- u Stein-Biche, 2 S& T. 1.. ‚Sommerlinde. 2 10. Fichte. T 1 „ 2. Weiße Weide. -11.*) Edel-Tanne. 2 =, ; Rotbuche. > „ 3 Bergahorn. Be er Lärche. 0 Wale 3 » 4.*) Schwarzpappel. | „ . Rot-Föhre. e sn Kirschenbaum, „5: . Birnbaum. n ff 5 Platane, er} . Zwetschken- » 6. _Weiß-Birke. 18.. eh Ra ih Er baum. er „ 7. - Esche Pappel. ug 2 u.) Pinie.. u; Ropkastanie. # 16. Erle. : Ar Echte Kastanie, „9. Olbaum. = .17. Apfelbaum. Ei 25. Akazie. See *) ‘Neue, verbesserte Auflagen in Vorbereitung. (die der Tafeln. 11 und 33 der. „Bäume“ erscheinen als erste unter den botan. und Bäumetafeln in größerem Format; der Preis. dieser wird nach ihrem Erscheinen bekanntgegeben.) Po Tau Bert r N JAHRE WETTSTEIN Ve w .. ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM NOoN. AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN - ERWIN JANCHEN 2 7 > "HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT \STERREICHISCHE ö DZ a, ec y PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN an "PRIVATDOZENT u BT ms STIER NEISSE TECHN Inhalt der Nummer 4. April a Kasanowsky V. und Smirnoff S, lie EUER nov. Ga : Reee (Mit Tafel III und 1 Textfigur,). NE ee [ Kosanin N., Narthecium scardieum spec. nova, (Mit 1 Abbildung.) . Sehiller J., Über Bau, Entwicklung, Keimung und Bedeutung der Pe sporen der Ceramiaceen. (Mit Tafeln IV—VI und 11 re. FBEPIEE RE a ten Se Akemine M., Ein Beiträg_zur Morniklobie: ar Reishläte (Mit 5 Text- P3 able en Er Sue Schiffner V., Phylogenetische Studien über die Satans Monoclea. (Mit: 37%: a: 1 Textabbildung;). (Schluß.) . ER E ET, . 2 Christ H., Die ungarisch- RT Flora 14 Carl Clusius vom Jahre 7 1583. (Schluß) EEE Höhnel F. v., Verzeichnis der von mir ee Angaben zur Systematik, und Synonymie der Pilze. (Beginn.) . Bee ae RÄT ER Literatur-Übersieht (Jänner und Febrdar. 3913): 72,22 re Wien, 11/3, Rennweg I4, zu richten. Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, Wien, 11/2, Gare 4 zu adressieren. Die Autoren erhalten 50 shirt ihrer Abhandlungen kostenlos; eine "größere 5 Age Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein-- sendung des er angibt. RER Von der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ sind. zu N ‚Preisen. folgende Jahrgänge zu haben: 1852/53 & M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 ä M I 18981907 aM 10. Buchärckne Ca Carl G eig Sohn in Wien. - ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXIII. Jahrgang, Nr. 4. Wien, April 1913. Spirogyra borysthenica nov. spec. Von Viktor Kasanowsky und Sergius Smirnoff (Kiew). (Mit Tafel III und 1 Textfigur.) Die im folgenden als neu beschriebene Art von Spirogyra gehört nach dem Bau der Scheidewände zu der Section Salmacis (Bory) Hansg.') und nach dem Bau der Mittelhaut der Zygosporen zu der Subseetion B von De Toni?) („membrana media zygotarum serobiculata vel areolata“). Bei der genaueren Untersuchung der Zygosporenmembran, wie auch der anderen Merkmale bemerkt man jedoch große Unterschiede unserer Art von den anderen Arten derselben Subsektion $. calospora Cleve, S. areolata Lagerh., S. reticulata Nordst. und $S. Nawaschini Kasanowsky. Die Dicke der vegetativen Zellen beträgt 30—40 u, die Länge der- selben 180—460 u; sie sind also 4'/,—12mal so lang als diek. Meisten- teils sind die Scheidewände gefaltet (Taf. III, Fig. 1, 2, 3), doch findet man zuweilen auch solche Fäden, die nebst einfachen auch gefaltete Scheidewände haben (Fig. 4, 5, 6). Die ziemlich feinen, nur wenig gebogenen Chlorophylibänder (meistenteils in der Zahl von 2 oder 4, seltener 3) machen etwa eine Windung, seltener erreicht die Windungenzahl bis 2!/, (Fig. 3a); es sibt auch Fälle, wo die Bänder, indem sie in axiler Richtung laufen, keine oder ganz schwache Windung zeigen (Fig.35), und dann erinnert ihre Anordnung an diejenige bei Spirogyra orthospira Neg.?) Die Konjugation erfolgt zwischen je zwei Zellen zweier nahe- liegender Fäden leiterförmig (Fig. 1), seitliche Konjugation haben wir nicht beobachtet. Die weiblichen Zellen sind stark angeschwollen und ihr Durchmesser erreicht zuweilen bis 70 u. An der Bildung des Kupulationskanals nehmen die beiden Kopulationsfortsätze teil; er ist etwa 21—54 u lang. Die kopulierenden Fäden liegen nicht immer ihrer ganzen Länge nach parallel zueinander, sondern nur dort, wo sie in Berührung treten. Zwei Fäden, die einander nur in zwei oder drei Punkten berühren, laufen mit ihren freien Enden in verschiedenen Richtungen auseinander, so wie bei Oraterospermum *). Dieses beträchtliche Auseinanderweichen 1) A. Hansgirg. Prodromus der Algenflora von Böhmen, 1886, t. I, p. 164, 2) B. De Toni, Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum, 1889, p. 774. 3) P. Petit, Spirogyra des environs de Paris, 1880, tab. X., fig. 5. *) A. de Bary, Untersuchungen über die Familie der Konjugaten. Leipzig, 1858. Taf III, Fig. 1. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 4 1913. 10 138 der freien Enden wird durch die mehr oder weniger starke Kniekung der beiden konjugierenden Zellen verursacht. Solche Kniekung ist be- sonders bei der männlichen Zelle (Fig. 6) bemerkbar. Gewöhnlich nehmen an der Konjugation 2—3, selten auch 4—5 Paarzellen der Fäden teil. Die Zygosporenhaut ist anfangs glatt und homogen. Die ganz reifen Zygosporen zeigen eine Verdiekung der Mittelhaut, die sehr charakteristisch für diese Art ist. Die Zygosporen (Fig. 7, 10) sind stachelig oder sogar borstigz, was besonders an den Enden der Zygosporen zu sehen ist. Fig. S und 11 zeigen die Mikrotom- längsschnitte (7 u dick) der Sporen, die mit Kongo-Korinth gefärbt sind. Auf einem solehen Schnitte kann man sehen, daß die Zygosporen mit drei verschiedenen Häuten versehen sind. Das Exospor ist sehr dieht und zeigt einige Schichtung. Das Mesospor ist 2—4fach so dick als das Endospor, gold-gelblich und mit Auswüchsen versehen, die etwa 2—3 u lang sind (Fig. 12). Diese Auswüchse werden über die ganze Fläche des Mesospors gleichmäßig verteilt und die Zygosporen sehen dadurch stachelig aus (Fig. 10, 7). Die Auswüchse haben eine eigenartige Form (Fig. 9, 12). Jeder Auswuchs fängt mit einer breiten Basis an, wird nach oben immer schmäler und endet mit einem papillenartigen oder fingerförmigen Fort- satz; der letztere ist oft etwas gebogen. Die innere Haut, das Endospor, ist dünner als das Exospor und liegt dem Mesospor fest an. Es wird durch Kongo-Korinth bläulich-lila gefärbt, während sich das Exospor rosa färbt; das Mesospor bleibt aber goldgelb und läßt sich nicht färben. : Die Form der Zygosporen ist elliptisch, ihre Länge beträgt 100—160 u, die Breite 52—62 u, so daß sie etwa 2—2'3mal so lang als breit sind. Die beschriebene Art von Spirogyra wurde mehrfach an verschie- denen Standorten des Dnjeprtales aufgefunden, infolgedessen nennen wir sie Spirogyra borysthenica. Nach der Form der Auswüchse des Mesospors kann man zwei Varietäten unterscheiden. Bei der einen Varietät («) sind die Aus- wüchse viel rundlicher, ihre Basis ist breiter und ihre Fortsätze sind kürzer (papillenförmig). Dabei ist bei ihr die von den Auswüchsen freie Fläche glatt (Fig. 9: ein einzelner Auswuchs „processus mammae- formis“). Fig. 7 zeigt die Oberfläche einer solehen Zygote. Die Auswüchse bei der anderen Varietät (ß) haben schmälere Basis, der Form nach sind sie glockenförmig und mit einem nicht selten gebogenen (fingerförmigen) Fortsatz versehen. Die Fläche des Mesospors zwischen den Auswüchsen ist nieht glatt (Fig. 12 und 11). Bei hoher Einstellung des Mikroskopes sieht man die optischen Durch- sehnitte der Auswüchse; bei tiefer Einstellung tritt dagegen eine aber- malige Körnigkeit hervor, die mit der Unebenheit der Oberfläche des Mesospors zusammenhängt. Infolge dieser (im Vergleich mit «) längeren Auswüchse hat die Zygote ein igelartiges Aussehen (Fig. 10). In unseren Aufsammlungen haben wir öfter die Varietät « beob- achtet, die wir für die typische Form halten, die Varietät # nennen wir var. echinospora. 139 Nach dem äußeren Aussehen ist Spirogyra borysthenica etwas der Sp. insignis (Hassal) Ktz. ähnlich (vergl. P. Petit, l.e., Taf. III, Fig. 2); sie unterscheidet sich leicht von letzterer durch die Mesosporstruktur, wie auch durch das Vorhandensein eines ziemlich langen Konjugations- kanales. Betrachten wir jetzt etwas näher die Merkmale der Sp. borysthenica in Beziehung zu den nächstverwandten Arten. Man könnte (nach der Beschreibung ohne Tafel) denken, daß unsere Spirogyra sehr ähnlich oder sogar identisch der S. reticulata Nordst.') ist, obgleich die Win- dungenzahl der Chlorophylibänder derselben größer ist (bis 4). Es war jedenfalls die Untersuchung des Vergleichsmaterials nötig und solches wurde uns nebst anderen Exsikkaten und Separatabdrücken von Herrn Prof. Dr. OÖ. Nordstedt liebenswürdigst übersendet. Es ist uns eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. 0. Nord- stedt unseren verbindlichsten Dank auszusprechen. Die von ihm ge- sandte Probe?) von den Sporen der Sp. reticulata Nordst.°), welche in Brasilien (prope Pirassununga) im Jahre 1880 gesammelt wurde, gab uns die Möglichkeit, die Mikrotomsehnitte der Zygoten dieser Art zu erhalten und mit denselben unsere Sp. borysthenica zu vergleiehen. Wir erlauben uns die von Herrn Prof. Dr. OÖ. Nordstedt brieflich ausgesprochene Meinung zu zitieren: „Ihre Abbildungen von den Sporen der Spirogyra spec. stimmen nicht — wie Sie auch schreiben — mit denjenigen von Sp. reticulata überein. Ihre Sp. ist wohl neu.“ Und wirklich, wie es Fig. 13 zeigt, die Mesosporstruktur der Spirogyra reticulata Nordst. unterscheidet sich wesentlich von der- jenigen der Sp. borysthenica (Fig. 8 und 11). Die folgende Vergleichstabelle zeigt den Unterschied zwischen der neuen Spirogyra-Art und anderen verwandten Arten. Standorte: « fypica. a) Kiew. Im Tümpel am Ufer des Dnjepr bei der Eisenbahnbrücke. 8. VI. 1911. Mit Spirogyra crassa gemischt. b) Bykovnja, Rietgrasmooren. 4. V. 1910. Kleinere Massen unter den verschiedenen Arten Spirogyra: 8. Hassalii (Jenner) Petit, S. Spreeiana Rabenh., $. catenaeformis (Hass.) Petit, 8. bellis (Hass), S. tenuis- sima (Hass.), 8. polymorpha Kirchn., $. longata Vauch., S. in- flata Vauch. ß echinospora v. n. Auf der Insel Truchanoff (Dnjepr, Kiew), in der Nähe der Biolog. Station. 25. V. 1912. Mit Zygnema und Conferva sp. gemischt. In sehr großen Massen. Spirogyra borysthenica Sp. NOV. Cellulis utroque fine saepe replicatis, vegetativis 30—40 u latis, diametro 4'/,—12-plo longioribus; chlorophoris binnis vel quaternis, vulgo ternis, angustis, anfractibus O0—2'/,; cellulis fruetiferis vald e tumidis, 70 u attingentibus; zygotis elliptieis, rare fusiformibus, apice rotundatis, 52—62 u latis, diametro 2—3-plo longioribus, fulvis, mem- brana externa glabra, media erassa, processibus mammaeformi- bus ornata, fulva, interna tenui hyalina. 1) B. De Toni, ]. c., Nr. 70, S. 774. ! } 2) V. Wittrock et O. Nordstedt, Algae aquae dulcis exsiecatae, Nr. 362. 3) OÖ. Nordstedt, Botaniska Notiser, 1880, Nr. 4. 10* Sectio Salmacis (Bory) Hansgirg. Dissepimenta cellularum utrinque pro- tensa et replicata, rarius plana. Subsectio 2. Ornatis nob. Membrana media zygotarum ornata. Vergleichende Tabelle der Größenverhältnisse und anderen Merkmale, wie auch die schematische Darstellung des Mesosporenbaues der Spirogyra subs. „Ornatis“. 1a nach Cleve (l. c., Taf. VIII, Fig. 5), 15 nach Petit (l. c., Taf. II, Fig 13), 3 nach Lagerheim (l. e., Taf. I, Fig. 20), 2, 4-6 Original. Etwas schematisiert. = Ss =|® 5 Länge >» - no ne a Spiro- | Au- as Wu |e==2|2© Weib- Mesosporen- Aura = Si .. der ra | toren | &8 dungen- [E55 EIS ker Zygot b 9% SS | zal- [8,2318 | Zellen |TEoten Er = Er Q S 8 in u ei all 2—3 50 - „membrana a e) 21/,—7 45 Pız tur-| 78-96 | media Inten et Ja 5 6) 1 32 Biaae scrobieulata* | 8. calo- z 4 spora | Petit ae R „ponetuee ou 1880 1 4-5 136—40140—42 „onfldes“ — ee | —42 11 | eulee | nicht od. rn kaum Tröndle| ı (2) | 41),--9 |33—35/37—42 merklich| 60-120] Mesospor „ge- 1911 ange- tüpfelt* schwoll. 2() | Em „Mesospor S. Na-| Kasa- | „zu- | m unregelmäßig wa- |nowsky| weilen | 5-15 |27—41/50--49 leipenll 45—100 | verdickt, gelb- schini | 1913 |gabelig ie: braun mit rosa geteilt“ 8 Schattierung* ıNMAANM S. areo-|Lagerh. | „infla- ‚| „dense areolata, norun lata 1888 1—2 4—9 36 145—57 ae 2) 60—126 achroa* 3 Ri re gr 17% ee rer n „medio S. reti- | Nordst. 3 | paulum „irregulariter culata \ 1830 |? 13) 4 2340 46-56 Mans 80-108 utieulata, lutea“ 48—-58 u processıbus S. bory- alE valde mammaeformi- sthe- | nob. | gustis [0 —1 (2'/,) 3040 52—62| tumidae 1100—160| us ornata, nica 3 (2—4) — 70 u £ulva | | Doc NE processibus stheni- an- | spinaeformibus ca var.| nob. | gustis [0—1 (21) 30-40 5262| tumidae 100-160 "rmata, echte echino- 3 (2—4) — 70 u nata, fulva spora | | [1868] P. Cleve, Försök till en monografi öfver de Svenska arterna af algfamiljen Zygnemaceae. Nova Acta Soc. Se. Upsal., Ser. 3, Vol. VI, p 26, rl. VIII, 1—5. — [1880] OÖ Nordstedt, l. c. — [1880] P. Petit, l. c., $. 11, Taf. II, Fig. 11, 12, 13. — [1883] G. Lagerheim, Bidrag till Sveriges algflora. Öfversigt af K. Vet. Akad. Förhandl. Stockholm, S. 56, Taf. 18—20. — [1911] A. Tröndle, Reduktionsteilung in den Zygoten von Spirooyra etc. Zeitschr. für Botanik, III., S. 598. — [1913] V.Kasanowsky, Die Chlorophyli- änder und Verzweigung derselben bei Spıirogyra Nawaschini (sp. nov ). Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch. Kasanowsky V. u.Smirnoff $., Spirogyra borysthenica.- Lith Kunstanstaltv.Friedr. Sperl Wien IV. Del. Smirnoff. Österr.botan, Zeitschr. 1913. 141 Hab. In aqua stagnanti eariceti in eonsortio Spirogyrae. Provineia Czernigov. Bykovnja. V. 1910. In aquis stagnantibus insularum Bory- sthenis. Kiew. VI. 1911. Spirogyra borysthenica nob. var. echinospora var. NOV. Cellulis veg. et fruct. ut in typo, processibus autem membranae mediae zygotarum longioribus, attenuatis, saepe aduneis. Hab. In aquis stagnantibus insulae Borysthenis. Kiew. V. 1912. Kiew, Laboratorium des Bot. Gartens d. kais. Univ. St. Wladimiri, 19. Februar 1913. Erklärung der Tafel III. Alle Zeichnungen sind mit Hilfe des Abbeschen Zeichenapparates gemacht. Mikrosk. Reichert. Fig. 1—12 Spirogyra borysthenica nov. sp.; Fig. 13 Sp. reticulata Nordst. Fig. 1. Das gemeinsame Aussehen der Fäden mit 5 Paar (selten!) konjugie- renden Zellen. (Ok. 4, Ob. 3.) Fig. 2—5. Vegetative und fruktifizierende Zelle. (Ok. 1, Ob. 5.) Fig. 6. Die typische vegetative Zelle. (Ok. 2, Ob. 5.) Fig. 7. Die Zygospore bei hoher Einstellung. (Ok. 4, Ob. 7a.) Fig. 8. Mikrotomschnitt (7 «) derselben. Kongo-Korinth. (Ok. 4, Ob. 1/5.) (Die Zeichnung 11/,mal verkl.) Fig. 9. Ein einzelner Auswuchs des Mesospors. (Ok. 4, Ob. 1/15.) Fig. 10. Sp. borysthenica var. echinospora. Die Zygote bei hoher Einstellung. (Ok. 4, Ob. 7a.) Fig. 11—12. Sp. borysthenica var. echinospora (so wie Fig. 8 und 9). Fig. 13. Sp. reticulata Nordst. (wie Fig. 8). Narthecium scardicum spec. n0Va. Von Nedeljko KoSanin (Belgrad). (Mit 1 Abbildung.) Rhizomate repente. Caulibus ultra 15cm non excedentibus, firmis, basi foliosis. Foliis basilaribus 4, rarius 3, distichis, equi- tantibus, lineari-ensiformibus, 5—7 em longis, 2—2°5 mm latis, com- presso-vaginatis, firmulis. Foliis ecaulinis decrescentibus, infimis foliis basilaribus conformibus, supremis saepe lamina brevissima acuminatis itaque plus minusve squamiformibus. Bracteis peduneulis plerumqgue longioribus, apice attenuatis, non eomplieatis, eymbulaeformi- bus, margine late scarioso-nitidis. Bracteolis angustis, pallide scariosis. Racemo densifloro, 5—12floro, 1—2°5 em longo; florum peduneulis inartieulatis, duobus infimis plerumque ad 4—7 mm usque longis, superioribus floribus semper brevioribus, plus minusve patentibus, basi et ad medium bracteolatis. Perigonii laciniis ob- tusis, 4—5 mm longis, 1’3—2 mm Jatis, trinerviis, pallide luteis. Filamentis subaequalibus, ad 3 mm usque longis, dense et aequaliter villosis. Antheris filamentis aequilongis. Ovario subconico, stylo erassiusculo, ovario breviore. Oapsula ? f Habitat in loeis humidis et turfosis regionis alpinae montium Sar- planina et Korab, alt. 2100—2200 m s. m. Floret julio. 142 Planta baleanica N. Reverchonii ÜCel. affınis: rhizomate longe re- pente, foliis cauiinis lamina acuminatis, perigonii laeiniis tri- nerviis, a quo differt: statura humiliori, spica multo breviori ac densi- Born ne floribus omnibusque partibus minoribus, bracteis et pe- talis‘ latis. ”Narthecium scardieum Kos. in natürlicher Größe, — Phot. Handel-Mazetti. Wie sich die neue Pflanze zu den zwei anderen europäischen Arten morphologisch verhält, dürfte auch folgende kurze Übersicht der wichtigsten Merkmale zeigen. I. Stengelblätter ie Perigonblätter mit 4—5 deutlichen pi Nerven . . . . N. ossifragum Huds. II. Wenigstens die zwei untersten Stengelblätter mit deutlich ent- wickelter Spreite; Perigonblätter dreinervig. 1. Stengel 10—30 em hoch; Grundblätter 8—12 em lang, über 3 mm breit; Blütenstand über 5 em lang, locker; Bracteen ge- dreht, schmal; BlütenderoB IM Mn, WS. N Reverchonii el. 143 2. Stengel 15 em nie überragend; Grundblätter bis 2:5 mm breit; Blütenstand nur bis 2:5 em lang, dicht; Braeteen kahuförmig, breit; Blüten klein . . . . . N. scardieum KoSanin. Die nahe Verwandtschaft von Narthecium scardicum und N. Re- verchonii wird auch durch die geographische Verbreitung der beiden Arten bestätigt, aber die gleiche Wuchsform, die Größe und Form der Grundblätter und besonders des Blütenstandes bedingen es, daß N. ossi- fragum und N. Reverchonii habituell untereinander viel ähnlicher sind als N. Reverchonii und N. scardicum. Man unterscheidet N. scardicum auf den ersten Blick von den beiden anderen Arten durch den niedrigen Wuchs, die kleineren und schmäleren Grundblätter und den kurzen und dichten Blütenstand. Exemplare, welche ich an trockeneren Stellen auf der Sarplanina sammelte, zeigen eine armblütige Ahre und haben wenig entwickelte Spreiten an den Stengelblättern, was mich veranlaßte, die Pflanze zuerst als N. ossi- fragum zu bezeichnen (Österr. bot. Zeitschr., 1912, S. 215, Fußnote). Die neue Pflanze sammelte ich nur an zwei Stellen. Einmal auf der Südseite der Sarplanina im Quellgebiete der Dobroska Reka in einer Höhe von ea. 2100 m. Hier wächst sie an einer anmoorigen, sonnigen Stelle zwischen den Rasen von Sphagnum rubellum und in Gesellschaft von Pinguicula leptoceras, Homogyne alpıina, Carex fuliginosa, Vacei- nium uliginosum und Bruckenthalia spieuliflora. Der zweite Standort befindet sich an der Westseite unter der Spitze des Golemi Korab (Hochkorab) im Quellgebiete des VeleSicaflusses, ca. 2200 m über dem Meere. Die Pflanze bewohnt hier Felsspalten, welche durch Wasser ständig bespült werden. Die Verbreitung der drei europäischen Narthecium-Arten in Europa fällt außerhalb des Alpengebietes und weicht diesem in einem langen Bogen aus. So bewohnt N. ossifragum den atlantischen Teil Europas von Skandinavien bis zur iberischen Halbinsel, während N. FReverchomii und N. scardicum im Mittelmeergebiet isoliert vorkommen. Die Ver- breitung der letzteren zwei Pflanzen deckt sich fast vollkommen mit derjenigen der drei kamondia- und Viola-Arten (Delphinoidea-Gruppe). Es gesellt sich also der Aamondia pyrenaica und Viola cazorlensis der iberischen Halbinsel noch N. Reverchoni von Korsika zu, während ihre nächstverwandten Arten Ramondia serbica und Nathaliae, sodann Viola delphinantha und Kosaninii und schließlich Narthecium scardi- cum ausschließlich die Balkanhalbinsel bewohnen. Außer den beiden genannten Arten kommt noch Narthecium Ba- lansae Brig. (Annuaire Conserv. et Jard. bot. Geneve, V., p. 77 [1901]: ef. Handel-Mazzetti, Ergebn. e. bot. Reise i. d. pontische Randgebirge in Ann. naturh. Hofmus. in Wien, XXIlI, Heft 1, p. 201 [1909]) in Betracht. Nach freundlichen Mitteilungen des Herrn Dr. H. v. Handel- Mazzetti, der diese Art in der Natur zu beobachten Gelegenheit hatte und sie mit meiner Pflanze verglich, unterscheidet sich die letztere von N. Balansae durch geringere Dimensionen aller Teile, besonders der Blüten, durch kurz zugespitzte, starre Blätter, noch breitere und kürzer zugespitzte Brakteen und Petalen, die sehr ungleich langen Blütenstiele und das Vorkommen an Sumpfstellen. 144 Über Bau, Entwicklung, Keimung und Bedeutung der Parasporen der Ceramiaceen: (Mit Tafeln IV—VI und 11 Textabbildungen.) Von Josef Schiller (Wien). (Aus dem Botanischen Institut der k. k. Universität in Wien.) Die Anregung zur vorliegenden Arbeit ging wie bei mancher anderen algologischen Arbeit von Oltmanns’ Algenbuch aus. Im Kapitel über Brutzellen und Brutknospen') tritt manche offene Frage hervor. Es wurden daher im Adriatischen Meere Parasporen entwickelnde Algen bei jeder Gelegenheit gesammelt. Meine Untersuchungen erstreckten sich insbesondere auf Seirospora Griffithsiana, Antithamnion plumula und Ceramium strietum, die mir durch mehrere Jahre regelmäßig zur Verfügung standen und auch kultiviert werden konnten. Seirospora Griffithsiana Harv. kommt in der Adria in den Früh- Jahrsmonaten in 12—35 m tiefem Wasser auf Kalkalgengrunde, selbst auf Schlammgrunde zerstreut in zwei Formen vor. Die eine ist identisch mit Kützings Form in Tab. phye., XII, Tab. 17, sSeirospora flaccida Kütz. Sehr schönes Material davon mit Parasporen erhielt ich 1907 und 1908 aus 35 m tiefem Wasser bei Rovigno (Insel Figarola und Due Sorelle und bei den Brionischen Inseln). Die andere Form stimmt sehr gut mit der Abbildung bei Harvey Phye. brit., pl 21, überein. Diese Form tritt von März bis Juni im Triester Hafengebiete gegenüber dem Staatsbahnhofe in 18—25 m Tiefe auf Schlammgrund auf?). Die Pflanzen sitzen auf kleinen Steinchen oder leeren Muschelschalen auf; in manchen Fällen war eine Anheftung über- haupt zweifelhaft und scheinen die Pflanzen auf dem Grunde frei zu liegen. Im Frühjahr 1909 trat die Alge an genannter Stelle so massen- haft auf, daß jeder Dredgezug Dutzende förderte. Allgemein traten Tetrasporen und Parasporen auf demselben Individuum auf. Die Parasporen von Seirospora sind bekannte Organe und zu oft Gegenstand der Beschreibung geworden. Ihre Entwicklung wurde durch Nägeli?) und Bornet‘) verfolgt. Letzterer konnte vor allem nach- weisen, daß sie nichts mit Carposporen zu tun haben. Die entwicklungs- geschichtliche Bedeutung wurde durch die beiden Autoren nicht auf- geklärt. Auch über die Keimung finden sich weder bei ihnen, noch sonstwo befriedigende Angaben. So viel schien sicher, daß die Parasporen durch Zerbrechen der Aste frei werden. Oltmanns, |. e., p. 666, be- merkt, daß der Inhalt nieht aus der Membran ausschlüpft. 1) Oltmanns, Morphologie u. Biologie der Algen, Bd.I., S. 666. 2) Vergl. auch Schmitz, Die Gattung Mierothamnion J. Ag., (Seirospora Harv.) (Ber. d. d. botan. Ges., 1893, Bd. 10, p. 273). 3) Nägeli G., Beiträge zur Morphologie und Systematik der Ceramiaceen, Sitzungsber. d. Akad. a. Wissensch. in München, 1861, Bot. Mitteil., 1. #) Bornet et Thuret, Notes algologiques, S. XIV—XV. 145 Am Boden der Kulturgefäße lagen täglich Parasporen, die ge- wonnen wurden, indem mittels langer Pipette Wasser vom Boden der Gefäße emporgehoben und zentrifugiert wurde. Dabei fanden sich oft keimende Parasporen, die indessen auch auf der Mutterpflanze selbst keimend beobachtet werden konnten. Entgegen obiger Oltmannsscher Angabe wurde dabei gesehen, daß der Inhalt aus der dicken Hüllmembran der keimenden Spore austritt. Wenn auch jede Pflanze neben Parasporen Tetrasporangien trug, so be- reitet doch die Unterscheidung der beiden Sporenarten keine Schwierig- keiten. Überdies kamen fast in jedem Glase Fälle zur Beobachtung, in denen die ausschlüpfende Paraspore noch mit anderen im Verbande stand (Tafel IV, Fig.1). Meistens reißt die dieke Membran nahe der Mitte ringsum glatt durch. Doch wird der natürlich schon mit einem zarten Häutehen umgebene Inhalt nicht sofort von der Hülle zur Gänze frei. Es kamen wiederholt schon beträchtlich in die Länge gewachsene Pa- rasporen vor, die noch Reste der alten Membran trugen. Die Parasporenkeimlinge sind in ihren nun eintretenden Ent- wicklungsstadien kaum noch von Tetrasporenkeimpflanzen zu unter- scheiden (Tafel IV, Fig. 2—4). Die Keimstadien Tafel IV, Fig. 2—6, sind aus isolierten Tetrasporen gezüchtet. Näheres erübrigt unter Hinweis auf die Abbildungen. Der feinere Bau der Parasporen kam an 5 « dicken Parafüin- schnitten zur Beobachtung. Die Pflanzen waren teils mit Chromosmium- Essigsäure (schwächeres Gemisch nach Straßburger), teils mit Sublimat-Alkohol abs.-Essigsäure (50:50:1) fixiert, die ersteren mit Flemmings Dreifarbenmethode nach Straßburger und Eisenhäma- toxylin, die letzteren nur mit Eisenhämatoxylin gefärbt. Die Abbildungen Tatel IV, Fig. 7,8, stellen Schnitte von Parasporen dar, Tafel iV, Fig. 9, einen Schnitt durch ein Tetrasporangium; sie stammen von derselben Pflanze, sind mit dem Sublimatgemisch fixiert und mit Eisenhäma- toxylin gefärbt. Fig. 7 zeigt ein jüngeres Entwicklungsstadium als Fig. 8'). Die Parasporen sind von einer dicken Membran umgeben, an der eine schwache Schichtung vielfach bemerkt wurde. Den eigentlichen Inhalt umschließt ein dünnes Häutchen, an das sich die mit Häma- toxylin färbbaren Chromatophoren anlegen, die kleine Plättehen oder rundliche Körperchen darstellen und in dem diehten peripheren Plasma eingebettet liegen. Dieses ist durch dieke Plasmastränge mit dem den Kern umgebenden Plasma verbunden. Dabei ergeben sich meist 4—5 größere Vakuolen. Der Kern ist groß, von einigermaßen wechselnder Gestalt, ohne scharf abgesetzte Kernmembran. Das Chromatin ist dicht körnig, der Nukleolus immer gelappt (meist 2 bis 3lappig), groß und homogen. Reife Parasporen, (Tafel IV, Fig. 8) besitzen als auffälligen Unter- schied zahlreichere Vakuolen, selbst das Randplasma ist stark aufgelockert und dabei geraten die Chromatophoren in die Plasmastränge bis gegen den Kern heran. Dieser selbst macht während dieser Reifungs- erscheinungen keine Veränderungen durch, insbesondere pflegt eine voll- 1!) Die Zeichnungen Tafel IV, Fig. 7—9, verdanke ich meiner Frau. 146 ständige Teilung des Nukleolus nicht einzutreten, wenngleich dazu häufig nieht mehr viel fehlt. Die Tetrasporenmutterzelle Fig. 9 zeigt bezüglich der Struktur des Plasmas und des Kernes keine Unterschiede gegenüber den Parasporen. Die Chromatophoren liegen gleichfalls im Randplasma und dringen in den Plasmasträngen etwas gegen den Kern vor. Der Bau der beiden Sporen- arten zeigt somit sehr viele UÜbereinstimmungen, die mit Rücksicht auf ihre gleiche biologische Aufgabe ganz verständlich erscheinen, indessen weitere Rückschlüsse allein nicht zulassen. Ganz nebenbei sei aufmerksam gemacht, daß die abgebildete Tetra- sporenmutterzelle schon tief eingespalten ist, wiewohl der Kern noch vor der Teilung steht. Es scheint dies ein seltener Fall zu sein; denn Svedelius bringt z. B. in seiner Martensia-Arbeit '), Taf.3, Fig. 6, eine Tetrade, die bei gleichfalls noch nicht eingetretener Durchspaltung bereits die vier Sporenkerne besitzt, und ein gleiches Stadium zeigt dessen Abbildung 17, Taf. 1°), einer Sporentetrade von Delesseria sanguwinea. Die Parasporen der Seirospora keimen, ohne eine Ruhepause ein- zugehen, wobei der Inhalt durch Zerreißen der derben Hüllmembran frei wird. Cytologisch stimmen Tetrasporen und Parasporen miteinander überein. Die Parasporenfrüchte von Antithamnion plumula sind bisher an- scheinend nur von Schmitz im Golfe von Neapel gesehen worden °). Er sagt l. ec. in einer Fußnote, daß er bei genannter Alge eigenartig gestaltete Parasporenfrüchte gesehen habe, ohne weiter darüber zu sprechen. Da die nordischen Algologen keine Parasporen für diese Alge angeben, scheinen sie nur in den südlichen europäischen Meeren auf- zutreten und auch da nur gelegentlich. Auch mir kamen Parasporen- pflanzen erst zu Gesicht, als ich anläßlich meiner Studien über die Kernverhältnisse *) bei Antithamnion große Mengen von Pflanzen sammelte. Einmal auf die Organe aufmerksam geworden, gelang es mir in der Folge in den späteren Frübjahrsmonaten und anfangs Sommer leicht, im Triester Hafengebiete parasporentragende Pflanzen regelmäßig zu finden. Trotz speziellen Suchens habe ich sie in der übrigen Adria noch nicht gefunden. Im Triester Hafen treten solche Pflanzen nur in stark verunreinigtem Hafenwasser auf, z. B. beim Leuchtturm und auf der Innenseite des alten Hafenmolos und die Pflänzchen waren oft stark mit Schlamm bedeckt. Wie bei Seirospora tragen ausnahmslos — ich bekam zirka 460 Para- sporenpflanzen in die Hände — nur die Tetrasporenpflanzen Parasporen. Ausnahmslos kommen sie nahe den Spitzen der Langtriebe zur Ent- wicklung, deren weiteres Wachstum eingestellt zu werden pflegt. 1) Svedelius, N. Uber den Bau und die Entwicklung der Florideengattung Martensia (Kongl. svensk. vetenskap. Handl. Bd. 43, Nr. 7. 2) Svedelius, N. Uber den Generationswechsel von Delesseria sanguinea (Svensk. Botauisk. Tidskrift 1911, Bd. #, H. 3, p. 260. 3) Schmitz, Die Gattung Microthamnion J. Ag. (Ber. d. d. bot. Ges., Bd. 11, S. 285, Fußnote). #) Schiller, J., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und Physiologie des pflanzlichen Zellkerns. I. Die Kerne v. Antithamnion eruciatum f. tenuissima Hauck und Antith. plumula (Ellis) Thur. (Jahrb. f. w. Bot., Bd. 49, 267). 147 Die Antithamnion-Parasporen gehen nur aus Kurztrieben hervor, indem entweder die Zellen eines eben entstehenden, erst aus wenigen Zellen sich aufbauenden opponierten Kurztriebes sich verdicken (Tafel V, Fig. 10), abrunden, oder sie gehen aus einem Kurztrieb höherer Ordnung hervor (Tafel V, Fig. 12), wobei die Zellen dieselben Veränderungen durchmachen. Diese letzteren Parasporen bildenden Kurztriebe ent- sprechen entwicklungsgeschichtlich genau den die Tetrasporen bildenden Kurztrieben. (Siehe die Abbildung Nägelis bei Öltmanns, Bd.I, S. 658, Fig. 3). Auch die bereits in Parasporenbildung begriffenen opponierten Kurztriebe können noch auf der dem Langtriebe zugekehrten Seite Parasporenkurztriebe entwickeln (Tafel V, Fig. 11). Die zu Parasporen werdenden Zellen vergrößern sich frühzeitig, werden mehr isodiagonal (Tafel V, Fig. 10), die Membran wird dieker und sieht wie aufgedunsen aus. Der Inhalt nimmt eine dunklere Färbung an; die Chromatophoren zerspalten in kleinere Stücke. Die Teilungsfähigkeit soleher Zellen nimmt beständig zu und bald ist ein unregelmäßig ge- stalteter Sporenhaufen von einer Membran umhüllt (Tafel V, Fig. 13). Der Abb. 1. Ceramium Deslonchampii mit Polysporen (-Parasporen), nach Kützing. Inhalt erscheint körnig und dieht. Durch leichten Druck auf das Deck- glas kann das Zerreißen der Hüllmembran und das Austreten der Parasporen veranlaßt werden. Das Keimen habe ich hier nicht beobachten können. Auffällig erscheinen manchmal Sporenanhäufungen innerhalb der gemeinsamen Kurztriebmembran, die keinen Zusammenhang mit den übrigen Zellen haben (Tafel V, Fig. 12). (Die drei Zellen links gehören einem anderen Kurztrieb an.) Die reifen Parasporenhaufen sind recht wechselnd ihrer Gestalt nach und ganz besonders betreffs der Größe. Fig. 13 mag daher nur ein Beispiel eines ziemlich regelmäßig gebauten Haufens sein. Sehr große, unregelmäßig gestaltete Sporenhaufen entstehen, wenn plötz- lich einige Zellen in eine Art „Teilungsfieber* kommen. Große Parasporenzeilen bilden dabei rasch zahlreiche kleinere Zellen, Text- abbildung 11, die wieder zur Größe der Ausgangszelle heranwachsen, dann neuerdings rasche Teilungen eingehen, wobei die Membran unter dem Drucke der neuen Zellen vorgewölbt wird. Wie schon oben erwähnt wurde, stellen die Parasporen tragenden Langtriebe ihr Längenwachstum ein. Es scheint, als würde alle ver- wendbare Substanz zum Aufbau der Parasporenhaufen verwendet. Die Zahl der Zellen ist ja außerordentlich groß; in einem einzigen Haufen konnten bis 80, oft bis 170 Parasporen gezählt werden, so daß die Parasporen die Zahl aller Tetrasporen derselben Pflanze meist über- treffen wird. Durch sie ist eine außerordentlich ergiebige Fortpflanzung gesichert. Ung9r4s wmmunıa) "3% "AAYV uoıy oem 'V [IT 18ogoyg 148 Ceramium strietum besitzt zweierlei Parasporen: einmal die ge- wöhnlich in der Literatur unter dem Namen „Polysporen“ angeführten (Textabb. 1, bei Ceramium Deslongchampii) und die auf die Astspitzen beschränkten unregelmäßig ausgebildeten „Sporenhaufen“, Textabb. 2. Wiewohl ©. strietum in der Adria in der wärmeren Jahreszeit, im Süden während des ganzen Jahres zahlreich auftritt, konnten im Laufe von sechs Jahren doch nur ein einzigesmal zahlreiche Exemplare mit Haufen- sporen gesehen werden. Sie fanden sich bei der Stadt Kut auf der 149 Insel Lissa im Februar und März 1912 in '/,—2 m tiefem Wasser. Neben Exemplaren mit Haufensporen traten ebenso reichlich solche ohne dieselben auf. Überall an den Fundstellen war das Wasser durch Ab- wässer der genannten Stadt verunreinigt. Die Parasporenpflanzen trugen zugleich Tetrasporen. Allerdings sind die Tetrasporen fast immer an solchen Pflanzen spärlich und bei nicht wenigen Pflanzen mußten lange alle Aste abgesucht werden, um die Tetrasporen nachzuweisen. Alle von mir beobachteten Parasporen- pflanzen blieben klein. Kylin gibt in „Studien über die Algenflora der schwedischen Westküste“ ') an, daß er unter den von Areschoug in Alg. Scand. exsiee. verteilten Exemplaren alle drei Formen von Fort- pflanzungsorganen gesehen habe, nämlich Gonimoplaste, Gonidien und Parasporen. Die beiden letzteren sah er für gewöhnlich an verschiedenen Individuen auftreten, doch habe er auch Exemplare beobachten können, die die beiden Arten von Fortpflanzungskörpern an demselben Individuum, sogar an demselben Riudengürtei hatten. Daraus geht hervor, daß er die als Polysporen bezeichneten Organe vor sich hatte. Sie entstehen an den Rindengürteln und sind von einer meist kugeligen Membran um- schlossen. Von mir wurden nur die an den Spitzen der Zweige sich ent- wiekelnden Parasporenhaufen untersucht; Polysporen standen mir nicht zur. Verfügung. Die Untersuchung ganz junger, zur Parasporenbildung neigender Spitzen lehrte, daß alle Zellen, auch die Zentralzellen, Parasporen zu erzeugen imstande sind (Tafel VI, Fig. 15). Zu diesem Zwecke werden frühzeitig die Zellen vergrößert, sie wölben sich dabei vor, teilen sich lebhaft und die anfänglich noch unterscheidbaren Chromatophoren gehen rasch in dem dichten körnigen Inhalt unter. Handschnitte durch lebendes Material und Paraffinmikrotomschnitte lieferten alle wünschenswerten Details. - Die jungen, zu Parasporen sich umbildenden Zellen, die noch weiter sich teilen, weisen einen dichten, körnigen Inhalt auf (Fıg. 15). Der Kern ist nur mäßig groß, arm an Chromatin, nur der Nukleolus tritt durch seine Größe einigermaßen hervor. Altere Sporen, Taf. VI, Fig. 16, zeigen reichlich Vakuolen und somit strangförmig angeordnetes Proto- plasma. Im Kern ist der Nukleolus kleiner geworden, hingegen die Kern- substanz vermehrt. Bei starker Vergrößerung einer Spore (2000 x), Fig. 17, konnte die Lagerung der Chromatophoren, die sich nicht auf allen Stadien mit Eisenhämatoxylin gleich gut färben, verfolgt werden. Sie zeigen eine ähnliche periphere Anordnung, wie wir dies schon bei sSeirospora be- merkten. Die reifen Sporen haben keine bestimmte Gestalt, eine länglich- ovale, bisweilen spitz zulaufende kommt am öftesten vor (Tafel VI, Fig. 18). Die Beobachtung der Keimung konnte leicht geschehen, da in alten Sporenhaufen (besonders bei kultivierten, ruhig in Gläsern stehenden Pflanzen) reichlich Keimlinge entstehen. Sie geht bis in die kleinsten Details genau wie bei Tetrasporen vor sich (Fig. 19). (Schluß folgt ) !) Upsala 1907, p. 175. 150 Ein Beitrag zur Morphologie der Reisblüte.- Von M. Akemine, Assistent-Professor am landwirtschaftlichen Institut der Tohoku kaiserl. Universität zu Sapporo. (Mit 5 Textabbildungen.) Über die Morphologie der Reisblüte liegen bereits verschiedene Untersuchungen sowohl aus Europa als aus Japan vor. Ich selbst habe seit 1908 einige Beobachtungen darüber gemacht und schon im Jahre 1909 einen Teil der Resultate veröffentlicht‘). In dem vorliegenden Aufsatze nun beabsichtige ich die Resultate meiner während vier Jahren (1908—1911) fortgesetzten Untersuehungen mitzuteilen, welche als ein Beitrag zur Pflanzenmorphologie einiges Interesse haben könnten. Die Sorte, welche ich als Untersuchungsmaterial auswählte, ist „Akage*, die wichtigste Landsorte der kälteren Gegenden Japans. Um die Frage zu beantworten, ob die unten beschriebenen Verhältnisse bei dieser Sorte auch für anderen Sorten zutreffen oder nicht, müssen noch weitere Untersuchungen abgewartet werden. Bekanntlich besitzt jede Reisblüte zwei Blütenspelzen, nämlich Deck- spelze (Palea inferior) und Vorspelze (Palea superior). An ihrer Basis befinden sich zwei kurze Hüllspelzen, und darunter noch zwei winzige Hüll- spelzen-Rudimente. Die ganze Oberfläche der Spelzen ist mit steifen Haaren be- deckt, welche nach der Spitze allmählich länger werden. Bemerkenswert ist die Struktur der Spitze der Blütenspelzen. Auf der Spiize der Vorspelze befindet sich nämlich ein ziemlich großer Auswuchs, und auf derselben Stelle der Deckspelze sind zwei kleinere vorhanden, von denen je einer an beiden Seiten der Granne sitzt. Diese drei Auswüchse sind mit B langen Haaren bedeckt. Die Ränder der Deck- und Vorspelze sind hakenförmig gekrümmt und dadurch miteinander so fest verbunden, daß sie nicht leicht zu trennen sind. Eine kleine Öffnung ist dabei an der Spitze vorhanden, durch welche Abb. 1. a Eine Reisblüte. db Quer- vielleicht die Reizungen von außenher schnitt der Spelzen. stattfinden dürften. Sowohl die eben er- wähnten drei Auswüchse als auch die darauf befindliehen Haare umschließen gerade diese Öffnung, meines Erachtens um die Blüte vor dem Eintreten des Regenwassers zu schützen. Zwischen den beiden Blütenspelzen findet man die eigentliche Blüte. Sie hat sechs Staubfäden, deren jeder an der Spitze einen Staub- beutel trägt. Er ist aus einem Paar von Pollensäcken zusammengesetzt, !) M. Akemine, Studies on the Blooming and the Hand Pollination of nn Plants. Journal of the Society of Agriculture and Forestry, Sapporo, 1909, os. 3—4, 151 welche am oberen Ende ein wenig und am unteren bis zu ea. '/, der ganzen Länge voneinander frei sind, und der Staubfaden ist mit seinem verdünnten Ende an dem Staubbeutel befestigt, und zwar an der Stelle, wo beide Pollensäcke am unteren Ende voneinander frei zu werden be- ginnen. Wenn der Staubbeutel reift, öffnen sich beide Pollensäcke durch Längsspalten und streuen eine reichliche Menge der kugeligen, glatten Pollenkörner aus. Aus dem oberen Ende des Fruchtknotens gehen die an ihren Spitzen die federförmige Narbe tragenden Griffel hervor. Be- züglich der Zahl der Griffel nahmen manche Autoren zwei an, welche sich gegenüberstehen, während nach meiner eigenen Beobachtung an meiner Sorte nicht zwei, sondern drei Griffel zu sehen sind. Freilich bietet es in den meisten Fällen den Anschein, als ob nur zwei Griffel vorhanden seien, allein wenn man genauer untersucht, so wird man leicht finden, daß außer diesen zwei noch ein schuppenförmiger rudi- mentärer Griffel da ist. Ein solches Rudiment hat ja Schenk!) schon bei Brizopyrum, Siceurum, Phrag- mites, Calamagrostis, Avira und Lamarckia beobachtet. Bei unserer Sorte findet man außer- dem nicht selten Blüten mit drei vollausgebildeten Griffeln. Ich beobachtete in den Jahren 1908 und 1909 150 Blüten im ganzen, von denen 7 mit drei vollausgebildeten Griffeln, 142 mit zwei und 1 sogar mit vier derselben versehen waren. Im Jahre 1910 beobachtete ich auch viele hundert Blüten Abb. 2. a Pistill des Reis mit drei voll aus- und fand wiederum einige mit gebildeten Griffen. b Pistill des Reis, der drei wohlausgebildeten Griffeln: eine Griffel auf ein Spitzchen reduziert. gelegentliick auch bei den Blüten mit zwei Griffeln ist einer derselben nahe seiner Basis zu zwei verzweigt, so daß man ohne genaue Beobachtung solche leicht für drei Griffel ansehen könnte. Dieser Fall ist leicht von demjenigen zu unterscheiden, wo wirklich drei Griffel zu sehen sind, da man im ersten Falle außer zwei Griffeln stets noch einen rudimentären findet. Die scheinbar viergriffelige Blüte ist durch die Verzweigung jedes der zwei vollausgebildeten Griffel nahe ihrer Basis entstanden. Im Jahre 1910 schrieb auch J. Schuster?) über die Rudimente eines Griffels in der Reisblüte, was mit meiner oben angeführten Beobachtung im Einklang steht. Aus der obigen Darstellung geht zweifellos hervor, daß die Reis- blüte in ihrer Urform drei Griffel gehabt hat, deren einer meistens zu einem kleinen Rudiment reduziert ist. Was die Lage der Griffel betrifft, so befindet sich einer gegen den Mittelnerv der Vorspelzen und die zwei andern richten sich nach der Deckspelze, zueinander im Winkel von ungefähr 120° liegend. Der !) Schenk, Untersuchungen des Baues der Grasblüte. Verbandl. naturw. Ver. Preuß. Rheinlande, 1867. 5 2) J. Schuster, Über die Morphologie der Reisblüte. Flora, 1910, C. 152 rudimentäre Griffel steht immer gegen den Mittelnerv der Vorspelze. Auch in der Blüte mit zwei Griffeln stehen sie sich nicht gerade gegen- über, sondern richten sieh mehr oder weniger schräg nach den Deck- spelzen. Der Winkel zwischen diesen zwei Griffeln ist variabel: in einem Falle beträgt er 120°, wie wir es in der Blüte mit drei Griffeln sehen, im anderen ist er größer, fast 180°. Zu bemerken ist noch, daß der rudimentäre Griffel nicht durch die Mißbildung eines anfangs nor- malen Griffels entsteht, sondern er ist schon als solcher sichtbar, wenn die Länge der Ahre noch kaum 3 mm ist, N 4 d.h. vom Anfang ihrer Entwicklung an. Nun will ich auf das Blütendiagramm des Reises zu sprechen kommen. Meines Abb. 3. Flächenansicht von Pistillen Wissens haben Eichler‘) und Hackel?) mit zwei vollausgebildeten Griffeln. es angegeben, und aueh einige Japanische Autoren. Nach meiner Ansicht bedürfen alle diese einer Berichtigung, denn sie nahmen die Zahl der Griffel als zwei an, oder erwähnten sie gar nicht. Das von mir aufgestellte Diagramm ist in Abb. 4 angegeben. Wie aus dem Gesagten hervorgeht, gibt die Reisblüte, zusammen mit der von Streptochaeta und Bambusa Belege für die Ansicht, daß das Pistill der Gramineen ursprünglich dreizählig, d.h. daß das Gynäceum trikarpellär gewesen ist. Diese Tatsache und das hexamere Andröceum der Reisblüte bestätigt ferner die Ansicht, daß der phylogenetisch primitive Typus der Gramineen ein zweizyklisches Perigon hat, von dem jeder Zyklus aus drei getrennten Blättern besteht. Ferner will ich über die Infloreszenz des Reises einige Mitteilungen machen. Es ist eine allgemein an- genommene Tatsache, daß die Infloreseenz des Reises eine sogenannte „Rispe*“ ist. Der Ausdruck „Rispe“ ist leider keine genau bestimmte Bezeichnung, wie schon Linne, Gray, Wettstein, Warming-Johannsen u.a. geäußert haben. Er ist nur eine allgemeine Bezeichnung für die pyramidenförmig zusammengesetzte Infloreszenz, und wird manchmal als eine rein racemöse Infloreszenz angenommen (Sachs, Karsten). Freilich gehören \Yıh, mehrere Rispen zum racemösen Typus, was sich durch Abb. 4. Diagramm ine akropetale, resp. zentripetale Aufblühfolge und der Reisblüte nach Niehtübergipfelung der obersten Blüten kennzeichnet. der Ansicht des- Bei einigen Rispen verhält es sich aber ganz anders, en und solehes ist gerade beim Reis der Fall. Wir sehen 1 Todieulae, h, n, beim Reis eine basipetale Aufblühfolge und die Über- h, h, Hüllspelzen. gipfelung der Endblüte. Ich konnte feststellen, daß hier 1) Eichler, Blütendiagramme, I, 1875. h 2) Hackel, Gramineae in Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfam., I, 2, 1887. 153 die Blüten am oberen Teile der Rispe zuerst entstanden sind und dann die Blüten am Unterteile in ihrer Entwicklung folgen. Dies geschieht nicht allein in der ganzen Rispe, sondern in gleicher Weise an den einzelnen Seitenachsen; so ist hier also die Übergipfelung der Endblüte die Regel. Ich habe weiter versucht, die Aufblühfolge zu bestim- 64 men. Zunächst gilt es hier, die Morphologie der Reis- BET PAR infloreszenz kurz zu schildern. 0 Prr Die Reisinfloreszenz hat eine vi ARD Isar PRr verlängerte Hauptachse, von Se Ka 2 welcher bald wechselständig, ARQ h 23 36 Ei bald gegenständig, bald auch BR, RR A wirtelständig mehrere Seiten- RT 280 RR Jar achsen abzweigen, welche a Be a 7 wiederum 1—3 sekundäre 24 an |, PR4 PRE Seitenachsen nahe ihrer Basis 24 Kayke Fir Pa4 produzieren; an jeder von DB Do Da diesen letzten Achsen sitzt 24 087 en Bee je eine gestielte Blüte. ob er Wenn die äußeren Be- 24 3 = > = 2 0.26 Dr dingungen günstig sind, wird 26 sich das Aufblühen in fol- Wear ? gender Weise vollziehen: S&a, 0 1. Die zuerst aufblühen- den sind die Blüten der ar 5 Seitenachsen in der Nähe der Keree ı h Ahrenspitze, d. h. die erste Br bis vierte Seitenachse sind u die Vorläufer des Aufblühens. Re, 2. In dereinzelnen Seiten- De Krz achsesind die Vorläufer einige 260 am Gipfelende oder diesem 58 zunächst sitzende Blüten. 3. Das Gesagte gilt auch für das Verhältnis zwischen der Seitenachse und der sekundären Seitenachse, d.h. das Aufblühen in der Seiten- achse schreitet von der se- Abb. 5. Beispiel der Aufblühfolge einer Reisrispe. kundären Seitenachse neben der Spitze allmählich nach der Basis zu, und in einer sekundären Seitenachse auch in derselben Folge. 4. Der Zeitraum, in welchem das Aufblühen in einer Seitenachse sich vollzieht, beträgt meistens 3—4 Tage, öfters 7 Tage, da die Seiten- achsen in dem unteren Teile der Ähre mehr sekundäre Seitenachsen tragen als im oberen, so für ihr ganzes Aufblühen längere Zeit be- nötigend. 5. Der Zeitraum, in welchem die ganze Ähre ihr Aufblühen voll- endet, beträgt gewöhnlich 7 Tage, öfters 9 Tage oder sogar mehr. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 4. 1913. 11 154 Um die eben erwähnten Tatsachen klar zu machen, will ich hier ein Beispiel meiner Beobachtung über die Aufblührolge angeben (Abb. 5). Das Bild repräsentiert eine Rispe, in welcher die Blüten so bezeichnet sind, daß die beigefügte Ziffer den Tag anzeigt, an welchem die be- treffende Blüte sich geöffnet hat. Aus den oben ausgeführten zwei Gründen, nämlich der Entwieklungs- geschichte und der Aufblühfolge, geht zweifelsohne hervor, daß die Reisinfloreszenz basipetal oder eymös gebaut ist, daß daher die Annahme, daß ihre Rispe racemös sei, nicht richtig ist. Den Herren Prof. Dr. S. Ikeno, Prof. Dr. N. Ohno und Dr. N. Yatsu bin ich für ihre gütige Unterstützung zu großem Danke verpflichtet. Phylogenetische Studien über die Gattung Monoclea. (Mit 1 Textabbildung.) Von Viktor Schiffner (Wien). (Schluß. 1) IV. Das männliche Receptaculum. Für Campbell und Johnson ist eine der wichtigsten Stützen ihrer Ansicht, daß Monoclea zu den Marchantiales gehöre, die Be- schaffenheit des 2 Receptaculums: „There is no structure elosely com- parable with the male receptacle of Monoclea known among the Junger- manniaceae* (Johnson, |. c., p. 199). Dies ist aber unrichtig, denn wenn man auch die große Übereinstimmung in der äußeren Form und im Bau mit den analogen Organen gewisser Marchantiales (Plagio- chasma, Reboulia ete.) zugeben muß, so gibt es doch auch unter den Jumgermaniaceae ein Analogon dafür, u. zw. ist es die auch habituell und in vielen Details mit Monoclea so sehr übereinstimmende Gattung Makinoa, die hier in Betracht kommt, welche auch sonst merkwürdiger- weise von Campbell und Johnson vollkommen ignoriert wird. Wie bei Monoclea besitzt auch Makinoa scharf umsehriebene Antheridienstände (Z Receptakeln) auf der Fronsoberseite und dies ist sonst bei keiner anderen Gattung der Jungermaniaceae der Fall. Ein Blick auf die Abbildungen von Miyake (Hedw.. 1899, Tab. IX, Fig. 5, 6, und Tokyo Bot. Magaz., 1899, Tab. III), die nach meinen Untersuchungen eines reichlichen Originalmateriales sebr treffend sind, zeigt sofort die prinzipielle Übereinstimmung. Die Receptakeln sind scharf begrenzte Gruppen von in die Fronsoberseite eingesenkten Antheridien wie bei Monoclea, nur in der Form weichen sie etwas von diesen ab, da es nicht erhabene Polster sind, die auch gegen den Fronsscheitel zu scharf abfallen, sondern nur nach rückwärts scharfrandig und jäh abfallend sind, wodurch sie von oben gesehen fast halbmondförmig erscheinen. Die Intensität der Teilungen (der Zellwucherung) der die Antheridienanlagen umgebenden Fronszellen, aus der die Versenkung der Antheridien resultiert, ist bei Monoclea eine viel größere als bei Makinoa und aus dieser rein 1) Vgl. Nr. 1, S. 29-33, Nr. 2, $. 75—81, Nr. 3, $. 113—121. 155 graduellen Verschiedenheit erklären sich zwei Momente, welche das 7 Receptaeulum von Makinoa scheinbar wesentlich von dem von Monoclea unterscheiden: Die Wände zwischen den einzelnen Antheridien- kammern sind bei letzterer sehr diek und besonders gegen die ÖOstiola zu vielschiehtig, wodurch die Kammer eine fast kegelförmige Gestalt erhält, die wieder durch rein mechanischen Druck (wie bei gewissen Marchantiaceen) eine kegelig zugespitzte Gestalt der Antheridien bedingt. Bei Makinoa aber bleiben die Scheidewände zwischen den Antheridien- kammern infolge der geringeren Teilungsintensität dünn, meistens nur einzelschiehtig (wie man auf Flächenschnitten durch das 7 Receptaculum sehen kann); die Kammern sind dadurch geräumiger, nach oben nicht verengt und die Antheridien können sieh also zu ihrer normalen ab- gerundeten Form ausbilden, wodurch sie sich von denen von Monoclea äußerlich sehr unterscheiden. Aus diesem dargestellten Sachverhalte geht zweifellos hervor, daß auch das Z Receptaculum von Monoeclea nicht unbedingt auf eine Ver- wandtsehaft mit den Marchantiales hinweist, wo sich allerdings fall- weise auch ganz ähnliche Verhältnisse finden, sondern das 7 Recepta- culum der Jungermaniee Makinoa, die nach meiner Überzeugung auch verwandtschaftlich ziemlich nahe steht, verhält sich im Prinzip ganz ebenso; die scheinbar ziemlich großen Abweichungen sind lediglich graduelle. Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit verfolgt den Zweck, an einem Beispiele zu zeigen, wie die zur Stütze einer vorgefaßten phylogenetischen Ansicht vorgebrachten Argumente sich oft bei genauerer Prüfung als hinfällig erweisen. Es handelt sieh um die Lebermoosgattung Monoclea, die bisher ganz allgemein in die Reihe der Jungermaniales, u. zw. in die Familie der Leptothecaceae gestellt wurde, von der aber Campbell und beson- ders Johnson neuerdings behaupten, daß sie in die Reihe der Mar- chantiales gehöre. Dieser Fall ist insofern von größerem und allge- meinerem Interesse, da er die durch die gründlichen Arbeiten zahlreicher Forscher (von Hofmeister bis auf die neueste Zeit) fest begründete Grundanschauung über die Pbylogenie der so wichtigen Gruppe der Hepaticae erschüttern möchte: der Auffassung nämlich, daß die Mar- chantiales und Jungermaniales zwei ganz getrennte Entwicklungsreihen darstellen, die einen grundverschiedenen Weg in ihrer aufsteigenden Entwieklung des (ametophyten eingeschlagen haben; die erstere den innerer Differezierung in Gewebsysteme, die verschiedener Arbeits- teilung angepaßt sind, die letzteren durch äußere Ausgliederung. Campbell und seine Anhänger und Schüler lassen dem entgegen ın ihren Schriften immer wieder die Ansicht durchleuchten, daß diese beiden Reihen durch allmähliche Zwischenglieder verknüpft seien. Ich will hier die von Campbell, Cavers, Johnson u. a. für die. Zugehörigkeit von Monoclea angeführten Argumente der Reihe nach aufzählen und meine Gegenargumente kurz folgen lassen. I. Argument: „It is found that the thallus of Monoclea is like that of Marchantiaceae in gross structure, in the mode of growth and branching, in the type of initial cells“ (Johnson). 11* 156. Gegenargument: Unter allen Marchantiales hat Monoclea in der Frons eine ganz äußerliche Ahnlichkeit nur mit Dumortiera, die aber unmöglich auf engere Verwandtschaft zurückzuführen ist, da Dumortiera eine der höchstorganisierten Marchantiales ist, deren 2 und Ö Receptakeln strahlige Sproßsysteme darstellen, wovon bei Mono- clea keine Spur vorhanden ist. Luftkammerschichte und Ventralschuppen, welche beide für die Marchantiales das wichtigste Charaktermerkmal sind (nur bei Dumor- tiera sind beide mehr weniger rudimentär), sind bei Monoclea niemals auch nur durch ein Rudiment angedeutet. Die Verzweigung von Mono- clea ist auch nicht mit der von Dumortiera übereinstimmend, indem die für diese so charakteristischen Ventralsprosse bei Monoclea nie vor- kommen. Die Frons der Marchantiales wächst vermittels einer Kante von gleichwertigen Scheitelzellen (vgl. Leitgeb u. a.), während Mono- clea eine einzige keilförmige Scheitelzelle besitzt. Während Monoclea alle für die Frons der Marchantiales charak- teristischen Eigenschaften absolut fehlen, so stimmt sie in Habitus, Wuchs, Verzweigung, Bau, Scheitelzelle vollkommen überein mit anderen anacrogynen Jungermanieen. Sie besitzt auch die für letztere charakteristischen Schleimpapillen am Sproßscheitel und die bei einigen Gattungen vorkommenden mehrzelligen Keulenhaare (sogen. „Amphi- gastrien“) an der Ventralseite, die beide sämtlichen Marchantiales fehlen. Monoclea besitzt in manchen Fronszellen große Olkörper wie solche bei vielen Marchantiales vorkommen; ganz gleiche finden sich aber auch bei der Jungermanieen-Gattung Treubia. Die Beschaffenheit des Gametophyten von Monoclea spricht also absolut nicht für deren Zugehörigkeit zu den Marchantiales, sondern in allen Punkten für die engste Verwandtschaft mit den anakrogynen Jungermaniaceen. II. Argument: Monoclea besitzt zweierlei Rhizoiden, von denen die einen sogen. „Zäpfehenrhizoiden“ sind (Johnson). Gegenargument: Die längst bekannte Tatsache, daß Monoclea zweierlei Rhizoiden (dünne und dicke) besitzt, was sonst bei keiner anderen Jungermaniaceen-Gattung der Fall ist, läßt eine doppelte Er- klärung zu: entweder deutet es auf eine Abstammung aus der Marchan- tieenreihe oder ist es eine Anpassung an bestimmte uns unbekannte Verbältnisse. Da diese Frage gegenseitig weder nach der einen noch nach der anderen Seite auch nur einigermaßen sicher entschieden werden kann, so darf dieses Merkmal auch unter keiner Bedingung zu phylogenetischen Schlüssen mißbraucht werden. Unrichtig ist die Behauptung, daß die engen Rhizoiden von Monoclea „Zäpfehenrhizoiden“ (eine für die Marchantiales so charak- teristische Erscheinung!) seien. Es finden sich sehr sporadisch ein- zelne ganz unregelmäßige Wandverdickungen, aber ganz Gleiches zeigen auch die Rhizoiden aller von mir untersuchten Jungermaniaceen (vgl. die Textabbildung). Il. Argument: Die Entwicklung der Antheridien erfolgt (nach Johnson) bei Monoclea nach dem Typus der Marchantiales. Gegenargument: Es hat sich zur Evidenz erwiesen (besonders dureh die Arbeiten Leitgebs), daß die Teilungsfolgen in den Meri- 157 stemen bei den Lebermoosen ganz allgemein keine phylogenetischen Anhaltspunkte bieten. Auch hat bereits Goebel nachgewiesen, daß zwischen den Typen der Entwieklung der Antheridien Übergänge vor- handen sind. IV. Argument: Das Archegon von Monoclea hat im Halsteile sechs periphere Zellen (hexamer) wie die Marchantiales (Campbell). Gegenargument: Selbst Johnson gibt zu, daß dieses Ver- hältnis bei Monoclea nieht konstant sei. Ich selbst fand bei der unter- suchten anakrogynen Jungermaniacee Symphyogyna, ja selbst bei Lepho- colea, pentamere und hexamere Archegonhälse! Dieses Merkmal ist also völlig bedeutungslos. V. Argument: Im Bau des Sporogons, hauptsächlich dureh die ein- sehichtige Kapselwand, stimmt Monoclea mit den Marchantiales überein. Gegenargument: Das Sporogon hat in Gestalt, Dehiszenz, der langen Seta nicht die entfernteste Ahnlichkeit mit irgendeiner Mar- chantiale, wohl aber stimmt es in diesen Beziehungen mit den Junger- manieen (Fam. Leptothecäceae) und besonders (abgesehen von den ver- schiedenen Wandverdiekungen der Wandzellen) mit den Haplomitriaceae überein. Johnson gibt an, daß die einschichtige Kapselwand nicht bei Jungermaniales, wohl aber bei Marchantiales vorkommt, was un- riehtig ist; Symphyogyna hat im entwickelten Zustande und die Haplo- mitriaceae haben stets einschichtige Kapselwand. Die mehr weniger angedeuteten apicalen und basalen „Elaterenträger* kommen auch in ganz gleicher Ausbildung bei gewissen Anacrogynen, wie bei diversen Mar- chantiales vor. Die Beschaffenheit des Sporogons spricht also in allen Punkten gegen eine engere Verwandtschaft mit den Marchantiales, sondern für die Zugehörigkeit zu den Anacrogynaceen. !) VI. Argument: Monoclea besitzt, wie gewisse Marchantiales, einen scharf begrenzten Antheridienstand (7 Receptaculum), wie solches keiner einzigen Jungermaniee eigen ist. Gegenargument: Ersteres ist richtig, letzteres aber unrichtig, denn die auch sonst mit Monocles sehr ähnliche Gattung Makinoa besitzt im Prinzip ganz gleiche Antheridienstände (7 Receptaculum). Die Unterschiede von denen von Monoclea sind rein graduelle. Die kegelig verengte Form der Antheridienkammern und die dadurch be- dingte Form der Antheridien bei Monoclea ist aus der größeren Teilungsintensität des Fronsgewebes zwischen den Kammern zu erklären und es bieten diese Merkmale sicher keine phylogenetischen Anhaltspunkte. Beschluß. Meine Untersuchungen haben, wie ich glaube, ein- wandfrei dargetan, daß alle Merkmale von Monoclea, die als Beweis für ihre Zugehörigkeit zu den Marchantiales angeführt worden sind, sich auch bei sicheren Jungermanvales finden.) !) Anläßlich dieser Studien wurden u. a. folgende interessante morphologische Daten ermittelt: Die Calyptra von Monoclea ist sehr dickfleischig und vielzell- schichtig, aber dennoch keine „Calyptra thalamogena“, sondern ausschließlich aus dem Archegonbauche hervorgegangen. Die Seta besteht in der Jugend aus ungemein stark kollenehymatisch verdickten, auf dem Querschnitte überall fast gleich- artigen Zellen. a 2) Eine Ausnahme macht bloß das Vorhandensein von zweierlei Rhizoiden, wobei aber nachgewiesen wurde, daß die dünnen Rhizoiden von Monoclea keineswegs identisch sind mit den „Zäpfchenrhizoiden* der Marchantiales. 158 Anderseits sind gerade die wichtigsten Merkmale von Monoclea, z. B. Beschaffenheit der Frons, gänzliches Fehlen des Assimilations- gewebes und der Ventralschuppen, Vorhandensein von Schleimpapillen und Gliederhaaren (sogen. „Amphigastrien“). Form und Dehiszenz des Sporogons, für die anakrogynen Jungermaniales geradezu charakteristisch und den Marchantiales ganz und gar widersprechend. Es ist daher für jeden wirklichen Kenner der Hepaticae gar kein Zweifel möglich, daß Monoclea eine Jungermaniacee ist und daß die Zuweisung zu den Marchantiales eine verblüffende, aber bei genauerer Einsicht gänzlich haltlose, phylogenetische Spekulation ist. Wenn wir nach der Stellung von Monoclea im System der Leber- moose fragen, so kann gar kein Zweifel sein, daß sie den Leptothecaceen anzureihen ist, wohin sie schon früher von mir gestellt worden ist. Vielleicht wäre es berechtigt, sie als eigene Familie abzutrennen, die zwischen den Leptothecaceen und Haplomitriaceen vermitteln würde, auf welche letzteren gewisse Eigentümlichkeiten des Sporophyten hindeuten. Damit wäre auch ein Anschluß der früher ganz isoliert dastehenden Haplomitriaceen gefunden, denn es war mir schon immer klar, daß diese mitden Codoniaceen gar keine engeren Beziehungen aufweisen (Sporogon- bau!), sondern nur eine ganz äußerliche Ähnlichkeit wegen der Blattbildung. Zum Schlusse muß ich noch auf einen prinzipiellen Fehler in der Beweisführung für die Marchantiaceen-Natur von Monoclea hinweisen, welcher allein genügen würde, um die ganze Argumentation hinfällig zu machen. Ausgegangen ist diese phylogenetische Idee von dem Vergleiche von Monoclea mit der äußerlich ähnlichen Dumortiera '). Nun ist es aber auch Campbell und Johnson ohne weiteres klar gewesen, daß Monoclea mit einer so hoch stehenden Marchantiee unmöglich engere Beziehungen haben kann und sie wird von diesen Autoren ausdrücklich als eine primitive Marchantiee. bezeichnet und mit Targiona, Corsinia und Funicularia verglichen). Damit ist aber das gänzliche Fehlen des Assimilationsgewebes (Luftkammerschichte) und der Ventralsehuppen absolut nicht in Einklang zu bringen. Das sind geradezu fundamentale Merkmale der ganzen Marchantieen-Reihe und ihr Fehlen bei Monoclea könnte nur entweder so erklärt werden, daß man diese als eine noch primitivere Form, als die niedersten Marchantiales (Riccia) auffaßt, was unmöglich ist. oder daß durch eine extreme Anpassung diese Merk- male bis zum gänzlichen Schwinden gebracht worden sind. Letzteres 1) Diese äußerliche Ahnlichkeit ist tatsächlich sehr groß, so daß selbst ein Hepaticologe von reicher Erfahrung wie F. Stephani (allerdings wohl ohne genauere Untersuchung) Dumortiera irrigua in Fauri, Hep. japon. als Monoclea Gottschei bestimmt hat, was hiemit korrigiert sein möge. 2) Sie sind natürlich zu dieser Annahme gezwungen, wegen des an gewöhn- lichen Sprossen einzeln stehenden Sporogons. Mit diesem Vergleich sieht es aber sehr bös aus; Johnson bemüht sich die Homologie der Fruchthülle von Monoclea mit der zweiklappigen Hülle von Targionia und den © Deckschuppen von Corsinia und Funicularia glaublich zu machen und kommt dann zu folgendem Schlusse: „but the most important character which Monoclea has in common with Corsinia, as well as with the other genera mentioned, is the development of the archegonia on an unspecialized portion of the thallus* (l. c., p. 200). Das ist aber doch gerade ein Merkmal, das Monoclea mit allen anakrogynen Jungerm. gemeinsam hat und die vollkommene Homologie ihrer Fruchthülle mit der von Pellia, Makinoa ete. bedarf auch keines Wortes der Verteidigung. 159 scheint die Auffassung von Campbell und Johnson zu sein, denn sie erklären fast alles, was absolut nicht auf die Marchantiales stimmt, als Anpassung an das „peeuliar habitat“ resp. an die subaquatische Lebensweise. Daß letzteres unmöglich richtige sein kann, habe ich schon früher nachgewiesen, auch zeigen wirklich aquatische, primitive Formen der Marchantiales, wie z. B. Riccia fluitans und Riceiocarpus natans ein wohl entwickeltes Luftkammergewebe resp. auch sehr mächtige Ventralschuppen. Eine so hochgradige Anpassung, welche gerade die fundamentalsten Merkmale zum gänzliehen Verschwinden bringt, wäre überhaupt nur denkbar bei einer höchstgradie abgeleiteten Form, ist aber völlig ausgeschlossen bei einer primitiven Form. Die ungarisch -österreichische Flora des Carl Clusius vom Jahre 1583. Von Dr. Hermann Christ (Basel). (Schluß. }) III. Orientalische Einführungen. Außer seiner einheimischen Flora verbreitet sich nun Olusius, im Anschluß an deren Genera, über eine stattliche Menge eingeführter Pflanzen, und seine Ausführungen sind um so wichtiger, als gerade damals und nicht zum geringsten Teil durch die Tätigkeit des Clusius, eine wahre Einwanderung so vieler Blumen und Bäume aus dem Orient über Konstantinopel stattfand, welche jetzt noch den eisernen Bestand unserer Gärten bilden. Seit den Kreuzzügen sind jedenfalls nie so viel exotische Gewächse lebend nach Wien und über Wien nach Belgien und weiter- hin eingeführt worden als gerade damals, und es ist das hohe Verdienst des Clusius, uns so genaue Nachricht über diese Einführungen gegeben zu haben. Die Kapitel namentlich der Tulpen, Lilien, Anemonen und Iris hat er geradezu monographisch behandelt. Daß unter einem Kaiser, wie Rudolf JI., der sich um das Reich sehr wenig, um so mehr aber um seine Liebhabereien: Astronomie (Kepler und Tycho de Braho waren seine Hofastronomen) und Sammlungen aller Art, auch um die Pflanzen- welt bekümmerte, sich die Gärten von Wien bereicherten, ist weniger merkwürdig, als daß in Konstantinopel unter Sultanen wie dem schreck- lichen Soliman II, und während der beständig tobenden Kriege gegen Ungarn und Österreich die Gartenkunst und die Kultur einer Masse asiatischer Blumen, besonders Zwiebelpflanzen und Anemonen, blühte. Günstig war es nun, daß zu Olusius’ Zeit das Personal der kaiserlichen Gesandtschaft in Konstantinopel zu großem Teil aus ihm befreundeten Niederländern bestand, die teils ihm direkt, teils den Hofherren in Wien immer neue Sendungen von Zwiebeln und lebenden Gewächsen machten. Über diese Einführungen hat nun Clusius in der pannonischen Flora genau Buch geführt. Diese Gesandtschaftsmitglieder waren namentlich David Ungnad v. Sonneeck, Philibert de Bruxelles, Stephan v. Hansen, Carl Rym, de Eeekebecke und andere. Die Gartenbesitzer 1) Vgl. Nr. 3, $. 131. 160 Wiens, welche die Gaben dieser Herren empfingen. waren Wolfgang Christoph v. Entzestorf, Hofmarschall Paul v. Trautzon, Frau v. Heijsen- stein u.a. Dies bekundet einen regen Verkehr und einen aufgeschlossenen Sinn für die Wissenschaft, wie man ihn in jener trüben Zeit. wo der Kammerdiener Lang und der Kardinal Kles| das Reich regierten, nicht erwarten durfte. Von diesen Erwerbungen der europäischen Gartenflora aus der Türkei heben wir folgende hervor: Den Laurocerasus S. 2 (der Name rührt von Bellonius her) führt dieser Örientreisende des 16. Jahrhundert von Trapezunt an, glaubt auch, ihn im Garten des Fürsten Doria in Genua gesehen zu haben, aber erst 1574 kamen trockene Früchte davon nach Wien, und 1576 sandte der kaiserliche Gesandte in Konstantinopel, David Ungnad, den Strauch lebend an Clusius, unter Angabe des türkischen Namens Trabison Kuzmosi-Dattel von Trapezunt. Im Jahre 1583 blühte dann ein Exemplar in einem Topfe bei Dr. Aicholtz, wovon Clusius im Anhang $. 2 einen Zweig abbildet. Die Castaneu equina (Aesculus) hat zwar schon der Amtsvorgänger des Clusius, Matthiolus, beschrieben, aber da Clusius den Baum lebend beobachtete, was bisher noch nie der Fall war, schildert er ihn ausführlich, namentlich auch die große, mit einem fetten, klebrigen Saft bedeckte Knospe, an welcher Mücken und andere Insekten hängen bleiben. Die Blüte ist ihm noch unbekannt, dagegen erhielt er 1581 die Frucht aus Konstantinopel. Den Alten ist nach Clusius der Baum un- bekannt geblieben. Die Türken nennen ihn at ceestanesi = Roßkastanien und heilen mit der Frucht dämpfige und hustende Pferde. Auch die Platanus hat Clusius gleichzeitig mit dem Kirsehlorbeer und der Roßkastanie aus der Türkei erhalten. Für die Beschreibung verweist er auf die älteren Autoren. Nun die Tulpen. Clusius teilt die Gartentulpen ein in zwei Genera: 1. Praecoces, 2. Serotinae, zwischen denen eine Mittelform: Dubiae auftritt. In den Stirp. Hisp., Append. 510 (1576), sagt Clusius, die Praecoces und Serotinae seien nicht durch die Gestalt, sondern nur durch die Blütezeit verschieden. In den Stirp. Pannon. 145 behandelt er sie jedoch als Genera primaria, als besondere Spezies. Erstere sind die kleinen, frühblühenden Formen, im allgemeinen wohl der 7. praecox Ten. nieht unäknlich, wie sie noch wild im medi- terranen Gebiete vorkommt. Die Serotinae sind spätblühend, viel größer, eine Elle bis drei Fuß hoch, öfter ästig, Blüte länglich, Blatt fester, Kapsel dicker, Samen und Zwiebeln größer, im übrigen den Praecoces gleich. Offenbar bilden die serotinae das, was wir heute mehr oder weniger unter T. Gesneriana verstehen. Innerhalb dieser zwei Gruppen bringt nun Clusius seine Formen nach Merkmalen der Farbe und Zeichnung der Sepalen unter. I. Praecoces. Von einfarbigen nennt und beschreibt er 1. gelbe, 2, rote, von denen einige die bei vielen wilden Tulpen gewöhnlichen gelben Nagelflecke mit schwarzem Zentrum haben, 3. weiße, 4. purpurne bis violette. 161 Unter 5. kommt er dann auf die Variae, die gescheckte oder wechselnde Farben zeigen. Er ordnet sie nach den Hauptfarben a) gelb, in 8 verschiedenen Modifikationen, von denen er sagt, daß einige an- fangs ganz gelb sind und erst am 4. oder 5. Tage rot gescheckt werden. b) Rot in ebenfalls 8 Formen. e) Weiß, wiederum mit 8 Abänderungen. d) Purpur in 9 Formen: Alle so genau beschrieben, daß man sie bei- nahe heute nachmıalen könnte. Bekanntlich gibt es Stellen, wo solche Tulpen heute in verwirrender Farbenvarietät noch wild vorkommen: so bei Florenz, in der Maurienne etc. (vergl. Soelms-Laubach, Weizen und Tulpen 1898). Es wäre der Mühe wert, diese mit den Formen des Clusius zu konfrontieren. II. Serotinae. Hier ist die Verschiedenheit der Farben weniger groß: wesentlich nennter nur zwei: gelbe und rote. Die Serotina rubra fällt nach Clusius Beschreibung 164 mit der 7. oculus Solis St. Am., so wie sie heute noch neben der kleineren, in allen Teilen breiteren, stumpferen T. praecox bei Florenz vorkommt, genau zusammen. Olusius beschreibt sehr genau die zweifarbige Zeichnung des Nagels der Sepala und fügt den Vulgärnamen Ochio di sole, hoc est solis oculus bei. Dubiae. Diese schwanken zwischen beiden Hauptkategorien; von kleineren Formen zählt Clausius drei, von größeren eine auf. Über seine Aussaatversuche meldet uns Clusius folgendes: Sehr wenige derSämlinge ergeben die Farbe der Mutterpflanze, sondern die meisten gehen, namentlich bei den Praecoces, in verschiedene Farben über, degenerieren auch oft ins gelbe. Namentlich ergeben die weißen ganz ausgezeichnete Verschiedenheit im Kolorit. „Samen derselben Kapsel, von mir selbst gesammelt und gleichzeitig der Erde übergeben, haben im nächsten Frühling einige Pflänzehen ergeben, die nach dem 5. bis 10. Jahre (denn manche entwickeln sich rascher als andere) weiße, weiß- gescheckte, gelbe, gelbgescheckte, rote, rotgescheckte und purpurne und purpurgescheckte Tulpen ergaben.“ Schade, daß Clusius noch nicht die exakte Methode Gregor Mendels anzuwenden wußte! Bei den Serotinae pflegen die Sämlinge die Farbe der Mutter zu bewahren, höchstens daß, wenn sie überhaupt eine „Mutatio“ erwerben, diese sich am Nagel der Sepalen oder den Staubfäden äußert. Klingt diese erworbene Mutatio in diesem Zusammenhang nicht wie eine Ahnung heutiger Theorien ? Im Anhang zur Pannonischen Flora teilt Clusius das Resultat neuer Aussaaten von 1575 und 1576 mit, deren Samen ihm Augerius v. Bousbeque aus Konstantinopel gesandt hatte. Die Verschiedenheit der Farben war eine erstaunliche, weitaus die Mehrzahl den Praecoces an- gehörig, aber doch auch einige, welehe in bezug auf Blütezeit und Größe den Serotinae oder den Dubiae nahe standen, welche aber Clusius doch wegen der bunten Farben von den Praecoces nieht trennen will, da er die Serotinae für viel farbenbeständiger hält, indem ihm sowohl die roten als die gelben in der Aussaat wiederum Tulpen gleicher Farbe und nie bunte gaben; höchstens ergab etwa eine rote eine gelbe und umgekehrt, oder es zeigten sich bei der Aussaat von Serotinae und Dubiae abgeblaßte, trüb und grünlichgelbe bis weißliche oder dann trübe rote Formen. 162 Schade, daß Clusius bei seinen Tulpenstudien fast ausschließlich auf die Farbe geachtet und nicht anderweitige Unterschiede eben so konsequent verfolgt hat. Von den Praecoces ist die rote und die weiße die fruchtbarste, von allen aber am meisten die rote Serotina, die schon im 2. Jahre, ehe sie zu blüben beginnt, Brutzwiebeln macht, während die Zwiebel tief in die Erde sich senkrecht hinabsenkt. In der alten Zwiebelhülle bleibt dann etwas lebender Substanz, die in eine neue Zwiebel auswächst und so fort, so daß jemand, der sorg- fältig zwei oder drei solcher Brutzwiebeln ausgräbt,. indem er die Reste der alten Hüllen verfolgt, eine Kette zusammenhängender Zwiebeln nach- weisen kann, die alle der ersten entstammen. Die Gartentulpen pflegen jung und vor der Blüte alle Jahre mehr in die Tiefe zu sinken, während die wilden Arten vor der Blüte nicht in die Tiefe, sondern seitwärts und schief an langen Fäden ihre Brut verbreiten. „Ich erinnere mieh, aus einer in der Achsel des untersten Blattes entstandenen Brutzwiebel (Bild 167), dieselbe Farbe wie die Mutterpflanze erhalten zu haben; dasselbe ıst bei allen Brutzwiebeln der Fall.“ Der Stengel pflegt mitten aus der Zwiebel hervorzukommen. Wenn man aber, nachdem er bereits verwelkt ist, die Zwiebel ausgräbt, so sieht man, daß er an der Seite der Zwiebel entstanden ist, während die neue Zwiebel allmählig heranwächst und den Saft der ganzen Pflanze an sich zieht. Diese Zeit ist die riehtige zur Verpflanzung. Alle Tulpen, ehe sie blühen, sind stengellos und tragen nur ein Blatt. Wenn ein zweites eingerollt sich zeigt, ist Hoffnung, daß die Pflanze in diesem Jahr zur Blüte kommt. Auch der starke Fiılzbelag der Innenseite der Zwiebelhülle ist Clusius nicht entgangen: er deutet ihn als weiches Lager der Zwiebel selbst. Diese meisterhafte Arbeit schließt Clusius mit der Anekdote, daß vor einigen Jahren ein Antwerpener Kaufmann vielleicht über die im übrigen unbekannten medizinischen Eigenschaften der Tulpenzwiebeln hätte Auskunft geben können: Er erhielt solche von Konstantinopel mit einer Ladung Baumwolltuch; er hielt sie für Speisezwiebeln und aß einen Teil davon geröstet mit Essig und Ol als Salat. Der Rest, den er weg- warf, ergab dann dem sie rettenden Herrn Georg Rye von Mecheln die schönsten Tulpen. Ob und wie sich dies rege Interesse für Tulpen schließlich zu dem großen Tulpenschwindel in Holland in den Dreißiger- jahren des 17. Jahrhunderts auswuchs, darüber vergl. Solms-Lau- bia.ch;.a. :a..0: Narcissus persicus — Sternbergia lutea erhielt CGlusius aus Kon- stantinopel von Philipp de Bruxelles 1575, und noch immer taucht diese Herbstblüte hie und da in unseren älteren Gärten auf. Auch einen großblütigen orientalischen Galanthus (S. 183) erhielt er von da, der im März 1583 blühte. Ornithogalum arabicum kam aus gleicher Quelle zuerst nach Bel- gien, dann nach Wien, wo er 1580 zur Blüte kam und auch noch, aber selten, als Gartenpflanze vorkommt. 163 Ilyacinthus comosus Byzantinus 195 blüte im gleichen Jahr und scheint eine weiße Dellevalia zu sein. Rätselhaft bleibt auch der, schon in der spanischen Flora aus- führlich bebandelte und abgebildete, blau blühende Bulbus eriophorus, von dem Glusius bei-seinem Freunde Aicholtz ein aus der Türkei durch Philibert de Bruxelles mitgebrachtes Exemplar in Blüte sah. Clusius behauptet, die Zwiebelschuppen seien mit so diehter Wolle be- kleidet, daß sie zu Faden verarbeitet werden können ? Schon vor vielen Jahren ist durch Cortusus aus Padua nach Belgien als Tıbeadi gesandt worden Muscari (M. moschatum), angeblich aus Gärten jenseits des Bosporus stammend. „Aus Konstantinopel kommt es als Muscari, Muschoromi oder Muscurimi“, ein Name der auch in Musaeus Märchen wiederkehrt. Die herrlich duftende Pflanze ist wohl heute in den Gärten sehr selten geworden? Gefüllte Tazetten 174 kamen schon 1575 nach Wien. Von den zwei aus dem Orient eingeführten Allium ist 210 A. ophioscorodon, das nach Auger. de Bousbeque bei den Türken das beliebteste sei. 208 scheint einigermaßen mit A. ascalonicum zu stimmen. Es fällt auf, daß Clusius diese Laucharten als neue Erwerbungen anführt. Crocus Moesiacus hat Stefan v. Hausen auf einer Rückreise von Konstantinopel in Serbien oberhalb Belgrad 1579 gefunden und eingeführt, eine heute noch allgemein gehegte Pflanze. Irıs susiana ist vor Weihnachten 1573 durch den Gesandten Augerius de Bousbeque zum erstenmal nach Wien gebracht worden, aber die meisten Versuche, sie zu vervielfältigen, schlugen fehl, während sie in Belgien zur Blüte gebracht wurde. Ranuneulus asiaticus kam dem Clusius 1580 durch den Herrn Chr. v. Entzesdorf zu, welcher eine Zeichnung nach Konstantinopel gesandt hatte, damit man dort wisse, welche Pflanze verlangt werde. Mehr konnte man wahrlich im Interesse des Hofbotanikers nicht tun. Aber Olusius hatte damit kein Glück; ein Hausdieb, der seinen Garten all seiner Zier beraubte, hat ihm auch den ersehnten Ranunkel bis auf zwei Pflänzlein geraubt, von denen nur eines zur Blüte kam. Bild 375. Ein ungefülltes Exemplar ist als Zarabolos Cutamer, Ranunkel von Tripolis, 376 abgebildet. Eine ganze Monographie einfacher und gefüllter Gartenanemonen (A. coronaria, A. fulgens, A. stellata) von 9 Seiten und mit 4 Bildern, deren Einführungsgeschichte — sie stammen mit einer spanischen Aus- nahme sämtlich aus der Türkei — mit diplomatischer Genauigkeit erörtert ist und die schon in der spanischen Flora, S. 306, ihren Anfang nahm, wollen wir dem Spezialisten überlassen. Mit heißem Bemühen und hoher Bewunderung setzt Olusius in der Pannon. Flora, S. 395, seine Studien über Admirabilis Peruanorum (Mlirabilis Jalapa) fort, die er schon in seiner Schrift: Notae in Gareiae aromat. Antwerp. 1582 begonnen hat. Die regellose Buntscheckigkeit der Blüten wird von ihm aufs genaueste beschrieben. Er faßt die gescheckte Pflanze als den Typus und zwei Formen: II unicolor rubra und III Jasmin rosso, beide einfarbig rot, als Ab- änderungen auf und hält dafür, daß wenigstens II aus dem Samen des ypus erwachsen sei. Der Same sei aus Peru, wo die Pflanze Hachalindi, 164 mit rauher Aspiration, genannt werde, nach Spanien gekommen. Bei den Mulierculae von Wien, die von ihr entzückt sind, heißt sie geschecket indianische Blumen und A. Cortusus in Padua gebraucht sie als eine, das Wasser trefflich ausführende Arznei. Vor 50 Jahren war die interessante Nyctaginee noch bei uns in Gärten zu sehen. Anhang: Aus dem Nachlaß des C. Clusius. Nach dem am 17. April 1609 in Leyden erfolgten Tode des Carl Clusius gab 1611 sein Antwerpener Freund und Verleger, der Buch- drucker Rapheleng, der Nachfolger des Christoph Plantin, eine Sammlung uachgelassener Notizen in einem Quartheft von 134 Seiten mit Holzscehnitten heraus unter dem Titel: Caroli Olusii Atrebatis Curae posteriores. Sie enthalten gegen 100 Pflanzenarten, die teils neu be- schrieben sind, teils unter Bezugnahme auf die bereits in den Werken des Olusius abgehandelten Arten Verbesserungen und Berichtigungen erfahren. Besonders interessieren uns die vielen Korrespondenten, mit denen Clusius bis an sein Ende in Verkehr stand und die für den allge- meinen Eifer sprechen, den Olusius in ganz Europa für seine Studien zu wecken wußte. Gewidmet ist die posthume Publikation dem Freunde des Clusius, Matthaeus Öaccini, einem adeligen Florentiner, der schon vier Jahre lang die Botanik pflegte, einen auserlesenen Garten unterhielt und dem Clusius sehr viele Seltenheiten, namentlich Zwiebelpflanzen aus Kon- stantinopel und Abbildungen blühender Exemplare, so einer Hyaeinthe mit beblättertem Schaft, p. 37, zusandte. Johann Dortmannus, Apotheker aus Grönigen, sandte ihm Ab- bildungen dreier damals neuer Arten der dortigen Flora: Sazxifraga hireulus (Icon., p. 11, nicht besonders gut, aber die Frucht ist richtig). Trifolium fragiferum (Icon., p. 73) und „Gladiolus palustris“ (Ieon.. p. 74) oder nach heutiger Terminologie Lobelia Dortmanna, deren hohle Blätter gut beschrieben sind. Ferner genannt sind Joachim Venerius von Bordeaux, die Ge- brüder Joh. Theod. und Joh. Israel de Bry in Frankfurt, Wilhelm Parduyn und Joh. Somer aus Middelburg in Walcheren, die ihm Iris aus Mauretanien brachten, der Arzt Dr. Augerius Olutius, der aus Libyen ebenfalls /ris mitnahm und aus Malaga das schöne Limonium Rauwolfianum (lcon., p. 63), unsere Statice sinuata. Nieolaus Fabrieius de Peiresc, Mitglied des Parlaments von Aix, schickte eine Abbildung des Astragalus Massiliensis (Icon., p. 112) und Petrus Gassamas, Enkel des Christoph Plantin, der oberhalb Toulouse wohnte, eine Menge vielfarbiger, knolliger /ris aus den Pyrenäen. Besonders hervor- gehoben wird der Kapuziner-Pater Gregorius de Reggio in Innsbruck, der 1608 dem Clusius ein ganzes Herbarium von Alpenpflanzen sandte, u.a. Primula glutinosa (leon., p.58) = Auricula Ursi octava, reposita nimirum inter ehartas cum aliis plantis alpinis e Tyrolensibus istis montibus erutis ab illo reverendo patre, dabei auch Pyramidalis Patris Gregorii da Reggio (Icon., p. 68, aber schlecht), welehe wohl Cam- panula elatinoides von Brixen darstellt. Dieser Pater fand auch in Tirol ein Dotrychium (Lunariae spee. seu Ophrys, p. 65), welches gar 165 wohl das B. simplex Hitchk. sein könnte: Pater Gregorius istie obser- vabat pumilum et tenellum quoddam plantae quam Ophrin vocant genus, eui sane ante simile conspicere non memini. Bekanntlich hat schon in den Stirp. Pannon., p. 5ll, Olusius das Botrychium Matricariae aus Sehlesien als Lunarıa minor ramosa gut abgebildet. Besonders interessieren uns aber die zahlreichen Rhizotomi, eigent- liche Hausierer mit seltenen, lebenden Pflanzen für die Gärten besonders der Niederländer, ein Gewerbe, das damals blühte und uns den höchsten Begriff von dem Flor gibt, in welchem die Kultur schöner und rarer, besonders Zwiebelpflanzen stand. Unter vielen dieser Rhizotomi Galli — es scheinen alle Franzosen gewesen zu sein — wird besonders genannt der Pariser Nieolaus de Quelt, der 1606 und 1608 Mengen von Iris, Seilla, Narcissus, Cyclamen, Eriophorum (= Scilla, besonders Peru- viana), Fritillaria aus den Pyrenäen, Spanien, Portugal, Italien, Nord- afrika sammelte und anbot. am meisten aber Gulielmus Boölius, der aus Spanien z. B. die Viola arborescens mitbrachte. Namentlich ent- nahm Clusius den Körben (Sportulae) dieser Händler viel trockene Fragmente von Seltenheiten. Als Kunden dieser Vorläufer der heutigen Versandgeschäfte alpiner und orientalischer Pflanzen nennt Clusius den Christian Porretus, Apotheker in Leyden, die Frau v. Matenesse, den John Hoghelandus, den Simon Touar und sich selbst. Einmal erschienen drei solcher Händler auf einmal. Aus den Körben des Boälius erhielt Clusius auch „Amourettes tremblantes“, ein Gramen tremula panicula in zwei Arten, eine weiß- lich, die andere rauchgrau, vielleicht Eragrostis-Arten. Aber auch die Niederländer Schiffer brachten reichlich Exemplare oder doch Albums mit, in denen sie Pflanzen nach dem Leben abgemalt hatten. So verdankte Clusius einem aus Brasilien zurückkehrenden Joh. van Ufele treffliche Bilder des männlichen und des weiblichen Carica Papaya-Baumes (Mamoera mas et femina, p. 78 und 80) und diesmal irrt sich Clusius im Geschlechte nicht. Nekrologie des C. Clusius. Biographische Notizen über Clusius geben, und zwar recht ein- gehende, die zwei Schriften: 1. des Boisardus im II. Teil der Icones virorum illustrium, die aber nur bis 1593 reicht, 2. die sehr stilvolle akademische Oratio funebris des Professors der Medizin und Rektors der Akademie von Leyden, Everardus Vorstius, die nach dem Be- gräbnis von Clusius in der Akademie am 7. April 1609 gehalten wurde. Ich entnehme diesen beiden Dokumenten folgendes: Die Eltern von Carl Clusius, geboren am 26. Februar 1526 in Arras, sind Michael de ’Eseluse, Herr zu Watenes, Mitglied des Provinzialrates, und Wilhelmine Quineaut. Nach der ersten Schulzeit in der Vaterstadt kam der Knabe für zwei Jahre nach Gent und 1546 zum Studium der Rechte nach Löwen, wo er drei Jahre zubrachte und sieh schon einen Namen machte. 22 Jahre alt, ging er auf Reisen nach Deutschland, hielt sich in Marburg auf. wo er den damals berühmtesten Juristen Oldendorp hörte und mit dem Theologen Andr. Hyperius sieh befreundete. Auf dessen Rat zog er nach einem Jahre nach Wittenberg, hauptsächlich um Philipp Melanchthon kennen zu lernen, 166 der als das Orakel der Wissenschaft in deutschen Landen galt. Um das Jahr 1550 zog er über Frankfurt. Straßburg, durch die Schweiz und die Waadt nach Lyon und Montpellier, wo er drei Jahre blieb und von dem berühmten Arzt Guilelmus Rondeletius als Wohn- und Tisch- genosse aufgenommen wurde. Hier zuerst erfaßte ihn die Liebe zur Medizin und Pflanzenkunde, so daß er die Jurisprudenz aufgab. „Uber alles Maß der Botanik ergeben“, durchforschte er das ganze Narbon- nesische Gallien, schenkte aber auch der Lage, den Altertümern, den Sitten des Volkes seine Aufmerksamkeit. Daselbst befreundete er sich „mit dem Fürsten der Dichter Deutschlands, Peter Lotiching, der ihm Verse widmete“. Hier auch erlangte er den Grad des Lizenziaten in der Heilkunde. Wegen des Krieges zwischen Karl V. und Heinrich Il. von Frankreich von seinem Vater zurückberufen, reiste er nun über Lyon nach Genf, wo er ein halbes Jahr „apud Allobrogos“ verweilte, kam wiederum nach Basel, wo er von der Fakultät mit den ausgesuch- testen Ehren empfangen wurde, schiffte den Rhein hinab nach Köln und kam von da nach Antwerpen. Von 1555—1563 brachte er in den Niederlanden zu, außer daß er zwei Jahre in Paris sich aufhielt. Er übersetzte die von Donatus Aceiaiolus lateinisch geschriebenen Leben des Hannibal und des Scipio ins Französische, auch die Geschichte der Pflanzen des Dodonaeus. Da die Umstände einer Reise nach Italien, wohin es ihn am meisten zog, nicht günstig waren, ging er nach Augsburg und von da im Geleite der Gebrüder Fugger durch Belgien und das westliche Frankreich nach Spanien, das er gründlich bereiste und während eines Jahres von den Pyrenäen bis an die Meer- enge von Cadiz erforschte. In Lissabon fielen ihm von ungefähr die portugiesisch geschriebenen Dialoge des Garcias ab Orto über die Gewürze Indiens in die Hände, die er ins Latein übertrug, mit Noten versah und 1564 bei Ch. Plantin in Antwerpen herausgab; er fügte auch die Übersetzung der Heilmittel der Neuen Welt aus dem Spanischen des Sevillaner Arztes Nikolaus Monardes bei. 1565 war er in Belgien zurück und blieb da, umgeben von trefflichen Freunden: Boysott, Brancion, Gebr. Laurin, Plantin, Rapheleng u. a. bis 1570. 1571 zog er über Paris und Calais nach England. Nach seiner Rück- kehr 1573 erging an ihn der ehrenvolle Ruf des Kaisers Max II. nach Wien als kaiserlicher Hofrat und Direktor des kaiserlichen Gartens, welehes Amt er 14 Jahre lang sowohl unter Max als dessen Sohn Rudolf II. bekleidete. Unablässig bereiste er von Wien aus die Gebirge Österreichs und Ungarns und gab hier sowohl seine Stirp. Hispan. 1576 als die Stirp. Pannon. 1583 heraus. Am gleichen Hofe lebten seine Freunde Joh. Sambucus, Jul. Alexandrinus, Crato Dodonaeus, auch war er intim mit den ungarischen Magnaten Graf Serotin und Baron Batthyan. Von Wien aus machte er eine zweite Reise nach England, we er den Umgang mit Philipp Sidney und Franeis Drake genoß, der sowie seine Schiffsgenossen ihm viele exotische Seltenheiten verehrten. Des Hoflebens müde, siedelte Clusius 1587 nach Frankfurt a.M. über, wo er sechs Jahre zurückgezogen lebte, oft zu Besuch bei dem Landgrafen Wilhelm von Hessen, der ihn durch ein Jahresgehalt ehrte. Hier übersetzte er aus dem Französischen die Observationes des 167 P. Bellonius über den Orient und gab sie 1589 heraus. 1603 wurde er, schon 77 Jahre alt, von den Generalstaaten an die Akademie nach Leyden berufen, wo er täglich Vorlesungen hielt und alle seine Werke in zwei Foliobänden zusammenzog: Histor. rariorum Plantarum und Exot. Clusius starb am 4. April 1609, 84 Jahre alt, unverheiratet, hoch geschätzt wegen seiner Üharaktereigenschaften. Er war von phänomenalem Fleiß, fromm, wohltätig; er überließ — ein seltenes Beispiel — seinem jüngeren Bruder seın Majorat Watenes; er war von unglaublicher Ruhe und Heiterkeit des Geistes: unam eandemque per- petuo premente viam. Gegen Ende seines Lebens waren Jos. Scaliger und Vineentius Pinellus seine nächsten Freunde. Und doch war bei einem so tätigen Leben seine Gesundheit von Jugend an schwankend und nicht blühend und die Biograpben zählen genau alle seine zahl- reichen Unfälle auf, die ihm das Reisen beschwerlich machten: Ganz jung litt er mehrere Jahre lang beständig an Fiebern, 24 Jahre alt hatte er Wassersucht, von der ihn Rondelet kurierte. Bei Gibraltar fiel er vom Pferde und brach den rechten Arm über dem Ellenbogen sowie auch das rechte Bein. In Wien erlitt er, 55 Jahre alt, die Luxa- tion des linken Beines und einen Knöchelbruch. In Frankfurt verrenkte er das rechte Hüftgelenk und blieb lahm, so daß er sich zweier Krücken bedienen mußte und vom vielen unbeweglichen Sitzen und Liegen sich Stein- und Bruchleiden einstellen. Aber sein Gesicht blieb, gleich seinem Geist, bis zum Tode scharf. Nicht weniger als 16 dichterische Nachrufe sind der Leichenrede des Rektors beigedruckt, wovon zwei in griechischen, die anderen in lateinischen Versen. Verzeichnis der von mir gemachten Angaben zur Systematik und Synonymie der Pilze. Von Prof. Dr. Franz von Höhnel (Wien). Vorbemerkungen. Im Laufe meiner nunmehr zwöltjäbrigen Tätigkeit auf dem Gebiete der speziellen Mykologie babe ich eine große Menge von systematischen und synonymischen Tatsachen festgestellt, die zum Teile noch der Ver- öffentlichung harren, zum Teile in meinen 53 Publikationen enthalten sind. Da letztere an neun verschiedenen Orten zur Veröffentlichung kamen, ist die Auffindung der gemachten Angaben selbst für den Kenner meiner Arbeiten mit Schwierigkeiten und Umständlichkeiten ver- bunden, weshalb eine Zusammenstellung der wesentlichsten derselben nicht nur von Nutzen sein wird, sondern geradezu zu einer Notwendigkeit geworden ist. Dies ist umsomehr der Fall, als der größere Teil derselben in den bisher erschienenen Bänden von Saccardo's Sylloge Fungorum nicht aufgenommen wurde und auch in den weiter erscheinenden Bänden dieses Sammelwerkes nicht erscheinen wird. Däher ist diese Publikation eine notwendige Ergänzung der Sylloge Fungorum. Die nachfolgende Zusammenstellung enthält (I.) ein vollständiges Verzeichnis meiner Arbeiten mit Angabe des Publikationsortes, dann (II) 168 eine alphabetische Aufzählung der giltigen Namen der Arten und Gattungen mit fortlaufender Nummerierung und endlich (III.) einen Syno- nymen-Index, dessen Nummern angeben, zur welcher Art oder Gattung der betreffende Name gehört. Noch bemerke ich, daß die Arbeiten über die Üortiecieen gemein- schaftliche mit meinem früheren Assistenten Professor Viktor Lit- sehauer in Innsbruck sind und jene über die Nectriaceen zusammen mit meinem jetzigen Assistenten Herrn Josef Weese verfaßt wurden. 1. Verzeichnis der zitierten Publikationen. I. Fragmente zur Mykologie, I. Sitzb. Ak. Wien, 1902, OXL, 1., p. 987— 1056. II. Betreffend Diplodina roseophaea v. H. Hedw., XLII., 1903, p. (233). III. Über einige Ramularien auf Doldengewächsen. Hedw., XLII., 1903, p. (176—178). IV. Mykologische Irrtumsquellen. Hedw., XLII., 1903, p. (185—188). V. Mykologische Fragmente, I—XXVH. Annal. Mycol., I, 1903, p- 391—414. VI. Mykologische Fragmente, XXVIIH—XLI. Annal. Mycol., I., 1903 521—535. VII. Mykologische Fragmente, XLII—LXIX. Annal. Mycol., II., 1904, p._37—60. VIII. Über Mysosporium Tulasnei, Myxolibertella und Sporodiniopsis. Annal. Mycol., II., 1904, p. 247—249. IX. Mykologische Fragmente, LXX—LXXV. Annal. Myeol., II., 1904, p. 271-277. X. Zur Kenntnis einiger Fadenpilze. Hedw., XLII., 1904, p. 295—299. XI. Mykologisches. I—XV. Ost. bot. Zeitschr., LIV., 1904, p. 425—439, LV., 1905, p. 13—24, 51—55. 97—101, 186—189. XI. Mykologische Fragmente, LXXVI. Annal. Myeol., II, 1905, p. 187—190. XIll. Mykologische Fragmente, LXXVII—XCVI. Annal. Mycol., II, 1905, p. 323-—339. XIV. Mykologische Fragmente, XCVIII—CV. Annal. Mycol., III., 1905, p. 402—409. XV. Mykologische Fragmente, CVI-CXVIN. Annal. Mycol., II., 1905, p. 548—560. XV]I. Revision der Corticieen in Dr. J. Schröters „Pilze Schlesiens“ nach seinen Herbarexemplaren. Annal. Mycol., IV., 1906, p. 288— 294. XVII. Fragmente zur Mykologie, II. Sitzb. Ak. Wien, 1906, CXV., 1., p- 649—69. XVII. Index zu M. Britzelmayrs Hymenomyceten-Arbeiten, XXX VII. Ber. d. naturw. Ver. für Schwaben u. Neuburg. Augsburg, 1906, p. 1. XIX. Revision von 292 der von J. Feltgen aufgestellten Aseomyceten- formen auf Grund der ÖOriginalexemplare. Sitzb. Ak. Wien. 1906, CXV., 1,, p. 1149— 1327. XX. Pilze in Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise zum Erdschias- Dash (Kleinasien), ausgeführt von Dr. Arnold Penther und 169 Dr. Emerich Zederbauer. Annal. d. k. k. Naturhist. Hofmus., XX, 4, 1905, p. 1—6. XXI. Beiträge zur Kenntnis der Cortieieen. Sitzb. Ak. Wien. 1906.. OXV.. ED: 15491620. gi 'Mykologisches, XVI. Öst. bot. Zeitschr., 1906, LVL, Nr. 11 u. 12, 437 —440 u. 461—472. xx. Fragmente zur Mykologie, III. Sitzb. Ak. Wien, 1907, CXVI, IF D: 83—162. k XXIV. Mykologisches, XVII. Ost. bot. Zeitschr., LVIl., 1907, Nr. 5., p. 117—181. XXV. Fragmente zur Mykologie, IV. Sitzb. Ak. Wien, 1907, CXVL, 1 p. 615— 647. Ri XXVi. Mykologisches, XVIII—XXI. Ost. bot. Zeitschr, LVII., 1907, Nr. 9, p. 321—324. er, Österreichische Öorticieen. Wiesner-Festschrift, Wien, 1908, 56—80. NXxvin. Beiträge zur Kenntnis der Corticieen, II. Sitzb. Ak. Wien, 1907, CXVL., 1., p. 739— 852. XXIX. Ergebnisse der Bot. Expedit. der k. Akad. nach Südbrasilien, 1901. Eumycetes et Myxomycetes. Denkschr. d. math.-naturw. Kl. Ak. Wien, LXXXII. Bd., 1907, p. 1—45. MEN! Westfälische Cortieieen. Öst. bot. Zeitschr., LVIIL, 1908, Nr. 9 p- 329—335. L XXXI. Norddeutsche Corticieen. Ost. bot. Zeitsch., LVIII., 1908, Nr. 11 u. 12, p. 441—444 u. 470—478. XXXII. Beiträge zur Kenntnis der Cortieieen, III. Sitzb. Ak. Wien, 1908, CXVII., 1., p. 1081— 1124. en Fragmente zur Mykologie, V. Sitzb. Ak. Wien, 1908, CXVIL, ‚ p. 985 — 1032. xaxıv. Mykologisches, NXII. Öst. bot. Zeitsehr., LIX., 1909, Nr. 2 u. 3, p. 62—66 u. 108—112. >r Fragmente zur Mykologie, VI. Sitzb. Ak. Wien, 1909. OXVII., p- 275452. vaxlı Fragmente zur Mykologie, VII. Sitzb. Ak. Wien, 1909, CXVIII., p. 813— 904. XXXVi. Fragmente zur Mykologie, VIII. Sitzb. Ak. Wien, 1909, OXVIII., 1.. p. 1157—1246. Bi XXXVII. Fragmente zur Mykologie, IX. Sitzb. Ak. Wien, 1909, CXVIIL, 1., p. 1461— 1552. XXXIX. Atichia Treubii v. H. Annal. du Jardin Bot. de Buitenzorg, 2. S., Suppl. III., 1909, p. 19—28. S XL. Zur Synonymie in der Gattung Nectria. Annal. Myeol., VI., 1910, p. 464—468. pi XLI. Fragmente zur Mykologie, X. Sitzb. Ak. Wien, 1910, CXIX., 1 p- 393 — 473. ”n XLIl. Fragmente zur Mykologie, XI. Sitzb. Ak. Wien, 1910, CXIX., 1 617—679. xuul. Mykologiseche Fragmente, COX VIII. Annal. Mycol., VIIL., 1910, p. 590. XLIV. Fragmente zur Mykologie, XII. Sitzb. Ak. Wien, 1910, OXIX.,1., p. 877 —958. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 3. 1913. 12 170 XLV. Resultate der Revision von Paul Hennings Pilzgattungen. Annal. Myecol., IX., 1911, p. 166—175. XLVI. Zur Systematik der Sphaeropsideen und Melanconieen. Annal. Myeol., IX., 1911, p. 258—265. XLVI. Mykologische Fragmente, CXIX. Annal. Mycol., IX., 1911, p- 213—216. XLVIIN. Fragmente zur Mykologie, XIII. Sitzb. Ak. Wien, 1911, CXX, 1, p. 379—484. XLIX. Zur Synonymie der Nectriaceen, II. Mitt. Annal. Myecol., IX., 1911, p. 422--424. L. Beiträge zur Mykologie. Zeitschr. f. Gärungsphysiologie, I., 1912, p- 45—48. LI. Beiträge zur Mykologie. Zeitschr. f. Gärungsphysiologie, I., 1912, p- 219— 229. L]I. Fragmente zur Mykologie, XIV. Sitzb. Ak. Wien, 1912, CXXL, 1., p. (339— 424). LIIl. Fragmente zur Mykologie, XV. Sitzb. Ak. Wien, 1913. Il. Alphabetisches Verzeichnis der Angaben zur Systematik und Synonymie. 1. Acanthostigma minutum Fuck. (AXXVIII, 1499) = Acanthostigma nectroideum Penz. et Sacc. 2. Acanthostigma mirabile (Speg.) v. H. (XXXVIII, 1494) — Askuspilz von Acanthothecium mirabile Speg. 3. Acanthostigmella Zahlbruckner: (Strasser) v. H. (XXXVIll. 1502) = Leptosphaeria (FPocosphaeria) Zahlbruckneri Str. —= ? Acantho- stigmella orthoseta v. H. 4. Acanthotheciella barbata (Pat.) v. H.. (XLVIII, 451) = Ophiobolus barbatus Pat. Acanthotheciella mirabilis (Speg.) v. H. (XLVIII, 451) —= Acantho- stigma mirabile (Speg-) v. H. 6. Acanthothecium Speg. (XLI, 667) = wahrscheinlich Ypsilonia Lev. (Execipulaceae). 7. Acerbia rhopalasca Feltg. (XIX, 1242) — Eutypa sp. und Melan- coniee (?). 8. Achroomyces Tiliae (Lasch.) v.H. (IX,271) = ? Stictis Betuli (A. etS.) (so v. nigrescens Fr. — Stictis Tiliae Lasch. —= Achroomyces pubes- cens Riess. —= Platygloea nigricans Schröter — Tachaphantium Tiliae Bref. = ? Ocellaria Betuli (A. et S.) v. nigrescens Fr. 9. Acrostalagmus Cordiae (P. H.)v.H. (XLV11l,397) = Haplariopsis Cordiae P. Henn. 10. Acrothamnium violaceum N. E. (Auersw.) (XXVII, 750) ist ein steriler Pilz. 11. _Acrotheca glauca (Corda) v. H. (XXIII, 151) = Menispora glauca ÜOda. 12. Actiniopsis Starbäck (XLVIII, 416) ist eine Hypocreacee, von Jjuhya kaum verschieden. 13. Actiniopsis atroviolacea P. Henn. (XLVIII, 415) —= Trichothelium atroviolaceum (P. H.) v. H., Lichenes. 14. Actiniopsis congoensis P. Henn. (XLVIII, 413) ist eine unreife Capnodiacee, mit Perisporiopsis und Perisporina verwandt. 171 15. Actinoeymbe separato-setosae (P. H.) v. H. n. gen, Naetrocymbearum (XLVII, 416) — Aectiniopsis separato-setosae P. Henn. 16. Actinonaema Persoon 1822 (XXV, 642) — Fusieladium Bonord. 1851. 17. Actinonaema Robergei Desm. (XXV, 642) — zu streiehende Art. 18. Actinopeltis Alang-Alang (Rac.) v. H. (XXIX, 18) = Mieropeltis Alang-Alang Raeiborski. 19. Agyriella nitida (Lib.) Sace. (V, 404) ist eine Tubereulariaee. 20. Agyrium Kaiserianum (P. H.) v. H. (XLVIII, 386) —= Ezxogone Kaiseriana P. Henn. 21. Agyrona atroviridula (Rehm) v. H. (XXXV, 364) — Saccardia atroviridula Rehm. 22. Agyrona (?) Calami (Rac.) v. H.(XXXV, 363) — Phymatosphaeria Calami Raeib. 23. Agyrona Durantae (Pat. et Lag.) v. H.(XXXV, 365) = Saccardia Durantae P. et Lag. 24. Agyrona punctoidea (Rehm) v. H. (XXXV, 364) = Ascomycetella punctoidea Rehm. 25. Agyronella Lagunculariae (Wint.) v. H. (XXXV, 363, XXXVII 1229, 1230) = Microthyrium Lagunceulariae Wint. = Microphyma Lagunculariae (W.) Rehm. = Henningsiella Lagunculariae RW} vH. 26. Aleurodiscus acerinus (P.) v. H. et L. (XXVII, 766, 304) = Cortieium acerinum P. —= Stereum platani Roumee. 27. Aleurodiscus cerussatus (Bres.) v. H. et L. (XXVIII, 807) = (or- tieium cerussatum Bres. 28. Aleurodiscus Lepra (B. et Br.) v. H. (XXXIH, 1098) = Stereum Lepra B. et Br. 29. Aleurodiscus mirabilis (B. et ©.) v. H (XXVIII, 806, XXXVI, 818) — Aleurodiscus usambarensis P. Henn. —= Aleurodiscus spinulosus P. Henn. = Psilopezia mirabilis B. et Curt. 30. Aleurodiscus nivosus (B. et Ck.) v. H. et L. (XXVIII, 808) = Stereum acerinum P. v. nivosum Berk. et Cke. 31. Aleurodiscus Peradeniyae (B. et Br.) P. Henn. (XXXII, 10%) = Aleurodiscus javanıcus P. H. 32. Aleurodiscus polygonius (P.) v. H. et L. (XXXI, 9) = Cortierum polygonium P. 33. Aleurodiscus sparsus (Berk.) v. H. et L. (XXVIII, 809) = Stereum sparsum Berk. 34. Aleurodiscus subacerinus v. H. et L. (XXVII, 807) —= Cortieium acerinum P. v. quercinum P. (Brinkmann Nr. 5). 35. Allantonectria miltina (Mont.) Weese (XL, 464) = Neectria miltina Mont. 1846 —= Allantonectria Yuccae Earle, 1901. 36. Alternaria Brassicae v. macrospora Sace. (XLU, 671) = Rhopa- lidium Brassicae Mont. et Fries. 37. Antennularia Rehb. 1828 (XXXVIL, 1197) = Antennarıa 1809 Link non Gärtn. — Coleroa Rabh. 1851 — Gibbera Fries 1849. 38. Antennularia Engleriana (P. H.) v. H. (XXXVII, 1162) = Dime- rosporiopsis Englerianus P. H. (Fortsetzung folgt.) 127 172 Literatur - Übersicht’). Jänner und Februar 1913. Adamovid@ L. Vegetationsbilder aus Dalmatien. II. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, X. Reihe, Heft 7 und 8, Tafel 37—48.) Jena (G. Fischer), 1913. 4°. Babiy J. Uber das angeblich konstante Vorkommen von Jod im Zellkern. (Berichte d. deutsch. botan. Gesellsch, 31. Jahrg., 1913, 1. Heft, S. 35—47.) 8°. Beck G. de. Icones florae Germanicae et Helveticae etc. Tom. 25/2, decas 15 (tab. 80—83). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Inhalt: Rosaceae (Continuatio 1.). Boresch K. Die Färbung von Oyanophyceen und Chlorophyceen in ihrer Abhängigkeit vom Stickstoffgehalt des Substrates. (Jahrbücher für wissen- schaftl. Botanik, 52. Bd., 1913, 2. Heft, S. 145—185.) 8°. 1 Textfig. Fruwirth 0. Die Züchtung der landwirtschaftliiehen Kulturpflanzen. Bd. V. Die Züchtung kolonialer Gewächse. Zuckerrohr, Reis, Hirse- arten, Kaffee, Kakao, Citrusarten, Baumwolle und andere Faserpflanzen, Batate, Maniok, Erdnuß, Olpalme, Olive und Sesam. Berlin (P. Parey), 1912. 8°. 184 S, 32 Textabb. Grafe V. Die physikalisch-chemische Analyse der Pflanzenzelle. (Hand- buch der Biochemischen Arbeitsmethoden, herausgegeb. von Prof. E. Abderhalden S. 84—99, Fig. 8—11.) 8°. 1912. — — Anwendung von Adsorption und Kapillarität zur biochemischen Analyse. (Ebenda, S. 100—107, Fig. 12 u. 13.) — — Beiträge zum Nachweis von Alkaloiden. (Ebenda, S. 108—134, Abb. 14—25.) — — Die Methoden der Kautschukbestimmung. (Ebenda, S. 135— 138.) — — Das Sterilisieren lebender Pflanzen. (Ebenda, S. 139—145, Abb. 26—31.) — — Die Gewinnung u. Entfernung von Naturstoffen durch Auf- schließen. (Die Naturwissenschaften, 1. Jahrg.. 1913, 5. Heft, S. 116—122.) 4°. — — Die Genußmittelindustrie. Die technisch wichtigen Pflanzen- produkte. (Sonderabdruck aus: Die Pflanze und der Mensch.) Stutt- gart (Franckh.) 8°. 272 S., illustr. Grafe V. und Vouk V. Untersuchungen über den Inulinstoffwechsel bei Cichorium Intybus L. (Ziehorie.) II. Entstehung und Speicherung des Inulins. (Biochemische Zeitschrift, 47. Bd., 1912, 3. u. 4. Heft, S. 320—330). 8°. 1 Tafel. Hayek A. v. Ein übersehenes Quellenwerk zur Flora Croatiea. (Ungar. botan Blätter, 11. Bd., 1912, Nr. 11/12, pag. 302—304.) 8°. !) Die „Literatur-Übersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 173 Heinrieher E. Ernährungsphysiologische Rassen der Mistel. (Kosmos. 1913, Heft 2, S. 45—49.) 4°. 5 Textabb. — — Über Versuche, die Mistel (Viscum album L.) auf monokotylen und sukkulenten Gewächshauspflanzen zu ziehen. (Sitzungsberiehte der kaiserl. Akad. d. Wissenseh. in Wien, mathem.-naturw. Kl., OXXT. Ba., 1. Abt., 1912, VII. Heft, S. 541—572.) 8°. 12 Abb. 1 Tafel. Vgl. diese Zeitschr., Jahrg. 1912, Nr. 8/9. S. 346— 347. — — Samenreife und Samenruhe der Mistel (Viscum album L.) und die Umstände, welche die Keimung beeinflussen. (Ebenda, S. 573—613.) 8°. 1 Textabb. Houtermans E. Über angebliche Beziehungen zwischen der Salpeter- säureassimilation und der Manganabscheidung in der Pflanze. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. OXXI, Abt. 1, Oktober 1912, S. 801—831.) 8°. 2 Tafeln. Hruby J. Le genre Arum. Apercu systematique avec consid@rations speeiales sur les relations phylogenetiques des formes. (Fin.) (Bull. de la Soe. bot. de Geneve, 2. ser., vol. IV., 1912, nr. 8, pag. 330—368.) 8°. 2 cartes, 1 tableau. Kainradl E. Über ein Makrosporangium mit mehreren Sporentetraden von Selaginella helvetica und entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über die Makrosporangien unserer einheimischen Selaginellen. (Sitzungs- berichte der kaiserl. Akad. d. Wissenschb. in Wien, mathem.-naturw. Kl., CXXI. Bd., 1. Abt., 1912, VII. Heft, S. 651—665.) 8°. 1 Tafel, 2 Textfig. Murr J. Zur Adventiv-Flora von Großbritannien. (Allgem. botan. Zeitschr., XIX. Jahrg., 1913, Nr. 1—2, S. 13—15.) 8°. — — Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons St. Gallen. XXV. (Forts.) (Ebenda, S. 15—16.) Petschenko B. de. Sur le eyele evolutif de Chlamydothrix ochracea (Kütz.) Mig.; contribution a l’etude de la structure des baet£ries. II. (Archiv für Protistenkunde, XXVII. Bd., 2. Heft, S. 239—312, tab. 14—16.) 8°. 5 Textfig. _ Slans-Kantschieder J. Über Chrysanthemum (Pyrethrum) cinerariae- folium (die Insektenblüten). (Zeitschr. für das landwirtschaftliche Ver- suchswesen in Österreich, 1913, S. 1—8.) 8°. Stuehlik J. Der Aufbau des Blütenstandes bei Gomphrena. (Allgem. botan. Zeitsch., XIX. Jahrg., 1913, Nr. 1—2, S. 3—5.) 8°. 3 Textabb. Wisniewski P. Beiträge zur Kenntnis der Keimung der Winter- knospen der Wasserpflanzen. (Bulletin de l’Acad&mie des Sciences de Cracovie, celasse d. sciences math. et natur., serie B, juillet 1912, pag. 1045—1060, pl. L.) 8°. Zikes H. Das Chinosol ein Desinfieiens bei gärungsphysiologischen Arbeiten. (Allgem. Zeitschr. für Bierbrauerei und Malzfabrikation, RU Jahre, 1912, Nr,45.),,4°. 18. — — Ein Beitrag zur Enzymbildung und deren Ursachen. (Ebenda, XL. Jahrg., 1912, Nr. 49.) 4°. 3 S. — — Über den Einfluß von Aluminium auf Hefe und Bier. (Ebenda, XLL. Jahre SI9132 78: 7 .u..8). 4°. 8 8. 174 Andres H. Flora von Eifel und Hunsrück mit Einschluß des Venn, der eingeschlossenen und angrenzenden Flußtäler. Unter Berück- siehtigung der Ökologie und Verbreitung unserer Pflanzenwelt, sowie einem Abriß der Geschichte der heimatlichen Botanik. Für Schulen und Naturfreunde. Wittlich (G. Fischer), 1911. kl. 8°. 381 S. und mit einem Anhang „Bilder und Erklärung häufiger vorkommender Pflanzennamen“ von 4 S. Text und 18 S. Figuren. Blattny T. Uber einige ursprüngliche Standorte der Lärche in den Cibiner Alpen. (Ungar. botan. Blätter, 11. Bd., 1912, Nr. 11/12, pag. 305—308). 8°. Chamberlain Ch. J. Macrozamia Moorei, a coneetine link between living and fossil Oyeads. (The Botanical Gazette, vol. LV., 1913, Nr. 2, S. 139—154.) 8°. 12 Textabb. Charrel L. Flore de la Provence Centrale. (Bouches-du-Rhöne, Var, Vaucluse) ou Catalogue raisonne des plantes vasculaires de cette region. Quatrieme fasc. 1913. 8°. 32 pas. Diratzouyan P. N. e Beguinot A. Contributo alla flora dell’Armenia. Venezia (S. Lazzaro), 1912. gr. 8°. 120 paeg., 12 tab., 9 fig. Eames A. The Morpholoey of Agathis australis. (Annals of Botany, vol. XXVII, 1913, nr. OV, pag. 1—38, tab. I—IV.) 8°. 92 Textabb. Heath F. G. Nervation of plants. London (Williams and Norgate), 1912, 8°. 187 pag.. 202 illustr. Glück H. Eine neue gesteinsbildende Siphonee (Codiacee) aus dem marinen Tertiär von Süddeutschland. (Mitteilungen der Großh. Badischen Geologischen Landesanstalt, VII. Bd., 1912, 1. Heft.) 8°. 24 S. Tafel I—IV. Gramberg E. Pilze der Heimat. Eine Auswahl der verbreitetsten eß- baren, ungenießbaren und giftigen Pilze unserer Wälder und Fluren in Wort und Bild. Mit 130 farbigen Pilzgruppen auf 116 Tafeln nach der Natur gemalt von Kunstmaler E. Dörstling. I. Bd. Blätter- pilze, II. Löcherpilze und kleinere Familien. Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig, 1913. Die beiden vorliegenden Bände des Werkes sind Teile der bekannten natur- wissenschaftlichen Atlanten Schmeils. Wie schon aus dem Titel des Werkes hervorgeht, soll dasselbe zur Einführung in die Kenntnisse unserer größeren Pilze dienen. Populäre Werke, die denselben Zweck verfolgen, gibt es nun bekanntlich eine ziemliche Anzahl. Indessen muß gesagt werden, dal» dieselben in der Regel weder textlich, noch was die meist beigegebenen Abbildungen anbelangt, befriedigen. Insbesondere letztere sind häufig durch schlechte Farbengebung und Zeiehnung mehr minder irreführend. Es war daher eın ganz richtiger Gedanke, in einem für weitere Kreise bestimmten, nicht zu umfangreichen Werke eine Auswahl der wichtigsten Pilze nach Text und Bild so wiederzugeben, wie sie wirklich aussehen, so daß selbst der vollständige Laie, der nur gelegentlich eine Pilzbestimmung vor- nehmen will, leicht und mit Sicherheit zum Ziele gelangt. Die Aufgabe, ein solches Werk zu schaffen, ist eine sehr schwierige. Ihre Lösung ist nur durch das Zusammenarbeiten eines genauen und kritischen Kenners der Pilze mit einem wirklichen Künstler möglich, denn nur der erstere weiß, auf was es bei jeder Pilz- form eigentlich ankommt, und der letztere ist imstande, alle charakteristischen Feinheiten in Farbe und Form so wiederzugeben, daß die spezifische Natur der einzelnen Arten vollkommen erfaßt wird. Diese Aufgabe ist nun E. Gramberg in Verbindung mit dem Kunstmaler E. Dörstling in ganz unvergleichlicher Weise gelungen. Ich kenne kein Pilzwerk, in welchem die einzelnen bildlich dargestellten Arten so ohneweiters prima vista erkannt werden können, wie in dem vorliegenden. Es wird dies hier nicht nur durch die Vollkommenheit der Abbildungen an und für 175 sich erzielt, sondern namentlich auch dadurch, daß in jedem Bilde mehrere Indi- viduen in verschiedenen Entwicklungsstadien sowie im Medianschnitte wiedergegeben werden. Dazu kommt, daß der beigegebene Text, der sehr praktisch sich unmittelbar neben dem zugehörigen Bilde befindet, sehr sorgfältig bearbeitet ist und sichtlich auf selbständigen Originalstudien beruht. Sehr wertvoll sind die praktischen Angaben über die Art der Verwendbarkeit der Pilze nach ihrem Geruche und Geschmacke, ihrer Giftigkeit usw. Auch diese Angaben beruhen zum großen Teile auf eigenen Beob- achtungen des Verfassers; sie weichen daher manchmal von den landläufigen, compilatorischen Notizen anderer Pilzwerke ab, was ihren Wert nur erhöhen kann. Den Schluß des Werkes bildet ein 108 Seiten umfassender allgemeiner Teil, der neben Angaben über Bau und Leben der Pilze noch viele andere nützliche und praktische Bemerkungen über dieselben enthält. Das Werk ist zweifellos das beste bisher erschienene über die häufigeren größeren Pilze; es steht zu hoffen, daß es eine große Verbreitung gewinnen werde und so wesentlich zur Verallgemeinerung einer sicheren Kenntnis der Großpilze beitragen wird. Aber auch der wissen- schaftliche Mykologe wird dasselbe vermöge der schönen und charakteristischen Bilder und dem originellen Text nicht entbehren können. F. v. Höhnel. Günther O. Über den Traumatropismus der Wurzeln. (Dissertation, Berlin), 1913. 8°. 67 8. Guilliermond A. Nouvelles observations sur la sexualite des levures. 1. Existenee d’une copulation höterogametique observee dans une espece nouvelle. 2. Sur la copulation de Debaryomyces globosus. 3. Sur ces phenomenes de retrogradation de la sexualitö constates dans plusieurs levures. (Archiv für Protistenkunde, XXVIII. Bd., 1. Heft, Ss. 52—77, Taf. 6—9.) 8°. 6 Textfig. Isis. Revue consacree a ihistoire de la science, publi6e par George Sarton. Wondelgem-Lez-Gand (Belgique), 1913. tome I, nr. 1. Ab, 8°. Inhalt des 1. Bandes: G. Sarton, L’histoire de la science; D. E. Smith, The Geometry of the Hindus; Ie. Guareschi, Nota sulla storia del movimento browniano; G. Milhand, Note sur l’origine de la science. Em. Raul, Paracelsus, Eine Skizze seines Lebens. Chronique. Analyses eritiques. Bibliographie. Nr. 1 enthält: G. Sarton, L’Historie de la science. Ä Kasanowsky W. Die Öhloropylibänder und Verzweigung derselben bei Spirogyra Nawaschini. (sp. nov.) (Berichte d. deutsch. botan. Ge- sellsch., 31. Jahrg., 1913, 1 Heft, S. 55—59. Tafel IIL) 8. Koch L. Pharmakognostischer Atias. Zweiter Teil der mikroskopischen Analyse der Drogenpulver. Ein Atlas für Apotheker, Großdrogisten, Sanitätsbeamte, Studierende der Pharmacie usw. 2. Bd.: Die Wurzeln, Knollen, Zwiebeln und Kräuter. Leipzig (Gebr. Borntraeger), 2.207. 8). Kylin H. Über die Farbe der Florideen und Cyanophyceen. (Svensk Botanisk Tidskrift, Bd. 6, 1912, Haefte 3, pag. 531—544, tab. 15.) 8°. Lindau 6. Spalt- und Sehleimpilze. Eine Einführung in ihre Kenntnis. (Sammlung Göschen, Nr. 642.) Berlin u. Leipzig, 1912. 16°. 116 S., 11 Textabb. — Mk. 0°80. h Lindau G. und Sydow P. Thesaurus litteraturae mycologieae et liehenologieae. Vol. III, pars 1 (pag. 1—192). Lipsiis (Fr. Born- traeger), 1912. 8°. Loreh W. Kryptogamenflora für Anfänger. 5. Bd. Die Laubmoose. Berlin (J. Springer), 1913. 8°. 250 S., 265 Textabb. Lundegärdh H. Die Morphologie des Kerns und der Teilungsvorgänge bei höheren Organismen. (Arkiv för Botanik, Band 12, Häfte 1—2), 8 AL#Sı, 2 Talelnz 176 Magnus W. Die atypische Embryonalentwicklung der Podostemaceen. (Flora, 105. Bd., 1913, 3. Heft, S. 275-336, Tafel XI—-XVI, 41 Textabb.) 8°. Marzell H. Die höheren Pflanzen unserer Gewässer. Eine gemein- verständliche biologische Schilderung. Stuttgart (Strecker u. Schröder), 1912, 16°. 144 S., 9 Tafeln, 23 Textabb. — Geh. Mk. 2:40, geb. Mk. 3. Merrill E. D. A Flora of Manila. Manila (Bureau of Printing). 1912. 8°. 490 8. Mildbraed J. Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Zentral- Afrika-Expedition 1907—1908., unter Führung Adolf Friedrichs, Herzogs zu Mecklenburg. Bd. II. Botanik. Lieferung 4: Dicotyledoneae- Sympetalae I (S. 271—420, Taf. XXXI—XLV]). Lieferung 5: Di- cotyledoneae-Choripetalae Il, Geraniales— Malvales (S. 421—507, u XLVI—LXVI). Leipzig (Klinkhardt u. Biermann), 1911, 1912. 8°, Mi, G. Über zwei interessante sandbewohnende Discomyeeten. (Botanikai Közlemönyek, XI. Bd., 1912, Heft 5—6, S. 196—201 und [45]—[48].) 8°. 9 Textabb. Müller K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenfiora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vl. Bd.: Die Lebermoose (Musci hepatiei) (unter Berücksiehtigung der übrigen Länder Europas.) 17. Lieferung. Leipzig (E. Kummer), 1913. 8°. S. 145—208, Fig. 41—-60. — Mk. 2:40. Oes A. Über die Assimilation des freien Stiekstoffes durch Azolla. (Zeitschrift für Botanik, 5. Jahrg., 1913, 3. Heft, S. 145—163, l:Bextnie,), 82 Poeverlein H. Die Ultrieularien Süddeutschlands. (Allgem. botan. Zeitschr, XIX. Jahrg,,.1913,, Nr.,1--2,, 5:,3 3.) 8% Polgär S. Die pflanzengeographischen Verhältnisse des Komitates Györ und Aufzählung der auf dem Gebiete dieses Komitates bisher be- obachteten Gefäßpflanzen. (Ungar. botan. Blätter, 11. Bd., 1912, Nr. 11/12, pag. 308—338). 8°. Rosenberg OÖ. Über die Apogamie bei Chondrilla juncea. (Svensk Botanisk "Pidskrift, Bd. 6, :1912, Haefte 4, 8. 919919 )722 7 Textabb. Schlechter R. Die Orchideen von Deutsch-Neu-Guinea. (Beihefte zum Repert. spec. nov., Bd. I, Heft 9, Ss. 641—720 und Heft 10, 8. 721— 800.) 8°. Sernander R. Zur Biologie der Flechten: I. Nitrophile Flechten. (Svensk Botanisk Tidskrift, Bd. 6, 1912, Haefte 3, pag. 803—883, {2b.029.,30)R8% Sinnott E. The Morphology of the reproduetive structures in the Podocarpineae. (Annals of Botany, Vol. XXVII, 1913, Nr. CV, pag. 39—82, tab. V—IX.) 8°. 9 Textfig. Tobler G. Die Synehytrien. Studien zu einer Monographie der Gattung. (Archiv für Protistenkunde, XXVII. Bd., 2. Heft, S. 141--238, Taf. 10—13.) 8°. Zschacke H. Weitere Beiträge zur Flechtenflora Siebenbürgens. (Ungar. botan. ‚Blätter, 11. Bd., 4912, Nr. Gran 23 Km) 8%. Buchdruckerei Carl 1 Gerold’ 8 "8 Sohn. in Wien, "3 Er is Ss Breriag von Carl Geroid’s Sohn in Wien ei 2 u . IM. Gärtnergasse 4+ Si Hartingers _ WAN DTAFELN für den naturgeschichtlichen Anschauungs-Unterricht. DB .2 In prachtvollem Farbendruck ausgeführt. Zn RER R ah ver ex Das Werk umfaßt drei Abteilungen: Zoologie, Botanik, Bäume. Größe: 84x64 cm. 0° Preis pro Tafel, unaufgespannt, X 160 (M 1-60), auf starkem Papier mit Leinwandschutzrand und Öseu, unlackiert X 190 (M 1:90), lackiert X 2:10 (M 2:10), auf starker Pappe mit Ösen und lackiert K 2:60 (M 260). Jede Tafel ist einzeln zu haben. Alle Tafeln sind vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht ‚in Wien approbiert. Der dazugehörige Text erschien in sechzehn Sprachen und wird. die eralg gewünschte Sprache jeder Sendung unentgeltlich Rent. Inhalt der 11. Abteilung : Botanik. T. 1.. Leberblümchen, Busehwindröschen, Sumpf-Dotterblume, Goldlack, Garten- 0... Mohn, Garten-Nelke, krautige Baumwollstaude, chinesischer Teestrauch. » 2. Hirtentäschchen, scharfer Hahnenfuß, blauer Eisenhut, Stiefmütterchen, | ug Veilchen, gem. Küchenschelle, Wiesen-Küchenschelle, wohlriech. DER esede >. 3.. Aprikosenbaum, Johannisbeerstrauch, Erdbeere, Stachelbeerstrauch, Him- 2... ‚beerstrauch, Mandelbaum. 4. Petersilie, Möhre, Weinstock. : : 5* ö a) RER, Herrenpile, Eierpilz, Hallinasch, Stockmorchel, Fliegen- a schwamm, rend: Pi. Multarherh u. Keulenköpfchen, Renntierflechte, a isländische u 6. . Weiße Seerose, Erbse, Linse, Fewerbohne, Wiesenklee, Luserner Klee, 0 gebräuchl. Lein oder Flachs. a 7... Schlehdorn, ‚wilde Rose, Brombeere, Kümmel, Fenchel, Hundspetersilie, BR . gefleckter ‚Schierling. - 0m 8 Schwarzer Nachtschatten, bitiersüßer Nachtschatten, schwarzes Bilsen- Re a kraut, Tollkirsche, Stechapfel, Kartoffel, Tabak. LE Vergißmeinnicht, Heidelbeere, Preiselbeere, Sonnenblume, Frühlings- Schlüsselblume, ‚roter Pingerhut. Maiglöckchen, en ak Frauenschuh, Einbeere, weiße Lilie, ‚Gartentulpe, Reis Gänseblümchen, Majoran, ‚Salbei, echter Lavendel, Kaffeebaum, Flieder, „schwärzer Hollunder. BT sr - A uf ‚ Kornblume, Kamide, Georgine, Löwenzahn, Aster.. 2 En Iopfen, Seidelbast, Küchenzwiebel, Vanille, Knoblauch. 235 sel, 1 pe ee Weizen, Rosen Se Taumel- Sr r Inhalt der II. Abteilung: Bäume. = T. 1. Sommerlinde. br 7.10. Fichte 18. _Stein-Riche, „ 2. Weiße Weide. | 11,.*) Edel-Tanne: „19. Rotbuche. „ 3: Bergahorn. „012. Lärche. LER: 5 20. Walmı „A.*) Schwarzpappel.e | „ 13. .Rot-Föhre. a „5. Birnbaum. re = x Platane. er Zwetschken- „6. Weiß-Birke. ER "Pyramiden- | baum. g: „ 7. 2. Esche. IE Pappel. Le ka 23. *) Pinie. & 2 „8. BRoßkastanie. „16.2 Erle: . KR Echte Ka Eu u „9... Olbaum. „17... "Apfelbaun. Mae a. Akasie. an *) Neue, verbesserte Auflagen in Vorbereitung (die der Tafeln 11 und 23 der . „Bäume“ erscheinen als erste unter den botan. und Bäumetafeln in größerem ‚Format; x der Preis dieser wird nach ihrem Erscheinen a EEE Baumes .% L Großblätterige oder Sommerlinde. 2 Die‘ 3 ERTR g: | ! HARTINGERSCHEN WANDTAFE N sind in allen 'Weltteilen TREDERIIBET: ee ei und ‚können - LXI. Jahrg. 1913 Nr. 5. er a ÖSTERREICHISCHE -BOTANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON DR. RICHARDR. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DR. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN _— ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE WIEN VERLAG VON CARL GEROLD’S SOHN, IH. GÄRTNERGASSE 4 - 1913 Bezugspreis für ein Jahr M 22—. _ Inhalt der Nummer 5. ® Se Mai 1913. En > 'Klebelsberg R. v., Das Ya ‚der Hochgehirgerogetation in den _ SE Tiroler Alpen. (Beginn.): ae a Eur GE Rare, EEE . 177-186 ; Vilhelm J., Die kleistogamen Blüten von a palustris. L. en = einige teratologische Beobachtungen an Phanerogamenblüten. (Mit 1 Abbildung und 2 Diagrammen im Texte) .... 2.2.2.2... 186-194. eG Akemine M., Beitrag zur Kenntnis der Keimung von Oryza sativa . . . 194-200 j Toepffer A., Über die Kätzchengalle von Saliz reticulata und eine andere we h Galle auf Weiden. (Mit 1 Textabbildung.).. EEE RER ea . 200-203 EERS Schiller J., Über Bau, Entwicklung, Kalle “54 Bedeutung der Par Aug: sporen der Ceramiaceen. (Mit gr IV—VI und ı1 ee ul: DENN DR BERICHT A 203-210 -Stuehlik J., Der Formenreiehtum von Enz lie Be Tacg. (Mit 6 Textabbildungen.) (Beginn.) EEE RE ERRRE, RR; . 210-212 Burgerstein A., Verzeichnis jener Eulanlachee Abhandlungen, welche in den Programmen (Jahresberichten) der österreichischen Mittelschulen in den Jahren 1886—1910 veröffentlicht wurden. . : 2... .... . 212-221 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse Ein? = Österreichische Adria-Ausstellung in Wien, Mai—Oktober 1913... 222 7 Frübjahrsausstellung der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien... .. BRD Da 85. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien .'. 223 Ausstellung über „Anwendung der Photographie in Naturwissenschaft und Melizin u. 30 er EEE ar Te -. 224 52. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner . . .. - 224 Personal-Nachrichtehau re Be a A He tt: 224 NB. Dieser Nummer sind Tafeln IV—VI (Schiller) beigegeben, “Alle Manuskript- und Korrektur-Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden . Zuschriften sind an die Redaktion der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“, z Wien, 11/3, Rennweg 14, zu richten. £ Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, ‚sind .an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, wien, 4112, ‚Gärtnergasse 4, > 3 zu adressieren. ‚Die DE erhalten 50 Separatabdrücke ihrer Abhandlungen kostenlos; die nee - Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des “ Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche ‚bei Ein-_ ” sendung des Manuskriptes angibt. = a : \ —— Von der „Österreichischen lanighen Zeitschrift® sind zu Serben Preisen folgende a zu haben; 1852/53 & M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873— het 1898-1907 3 M 10. 3} a Be | Bucheruckerei i Carl | Gertas ‚Sohn im 1 Wien. Se ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXIII. Jahrgang, Nr. 5. Wien, Mai 1913. Das Vordringen der Hochgebirgsvegetation in den Tiroler Alpen. Eine alpin-pflanzengeographische Studie. Von Raimund v. Klebelsberg (München). Die Frage nach dem derzeitigen Bewegungsbilde der alpinen Pflanzendecke hat ebenso botanisches wie klimatologisches Interesse. Der Pflanzenwuchs gibt in den Hochregionen, zumal an der absoluten Vegetations- und der Waldgrenze, wichtige Anhaltspunkte als Klimazeiger. Von der andern Seite interessiert es aus verschiedenen pflanzengeogra- phischen, biologischen und physiologischen Gründen, welche Elemente der alpinen Flora die widerstandsfähigsten sind, welche zuerst frei- sewordenes Gletscherterrain zu besiedeln und an ausgeaperten Fels- graten am höchsten emporzusteigen vermögen. Das Klima findet seinen augenfälligsten Ausdruck in der Lage der Schneegrenze. Darnach stellen sich im Alpengebiete im allgemeinen die absoluten und die zonaren Vegetationsgrenzen ein. Die Schneegrenze oder Firnlinie schwankt örtlich und zeitlich. Sie hebt sich mit der Massenerhebung des Gebirges vom Rande der Alpen gegen die Mitte hin (Erdwärme, Kontinentalität) und verläuft für ein- und dasselbe Gebiet in den einzelnen Jahren verschieden je nach Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen, bald höher, bald tiefer. Die jährlichen Schwan- kungen finden Ausdruck in geringen Anderungen der Schneedecke, namentlich der sogenannten Schneefleckenregion. Sie sind untergeordnet längeren Klimaperioden von der Dauer einiger Jahrzehnte (Brücknersche Klimaschwankungen); diese äußern sich in allgemeinen Verän- derungen der Gletscher, je nach der Schwankungsrichtung als Vorstoß oder Rückzug. Der letzte allgemeine und bedeutendere Gletschervorstoß datiert um die Mitte des XIX. Jahrhunderts. Seitdem sind die Gletscher, von wenigen und unbedeutenden Ausnahmen abgesehen, im Rückzug be- griffen; es schmilzt am Gletscherende jährlich mehr ab als aus dem Firngebiete nachrückt. Daraus ist zu schließen, daß seither eine positive Klimasechwankungsphase herrscht. Das Verhalten der Hochgebirgsflora bestätigt dies: sie dringt nach oben vor. In dreierlei Hinsicht lassen sich darüber leicht Beobachtungen anstellen: 1. indem die Vegetation auf freigewordenem Gletscherterrain an Boden gewinnt; 2. indem sie an ausgeaperten Fels- und Schutt- hängen in Höhen über der Schneegrenze fortschreitend ansteigt; 3. indem Österr. botan. Zeitschrift. Heft 5. 1913. 15 178 die Baumgrenze nach oben vordringt, soweit nicht künstliche Einflüsse oder besondere natürliche Umstände entgegenwirken. Über diese Punkte seien im folgenden einige Daten, vornehmlich aus den tirolischen Zentralalpen, zusammengestellt. 1. Das Vordringen der Vegetation auf freigewordenem 6letscher- terrain (Moränenflora). In der Umrandung der meisten zentralalpinen Gletscherzungen gibt sich auf weite Entfernung hin ein auffälliger lichter Saum zu er- kennen, jenem letzten Maximalstand um die Mitte des XIX. Jahrhunderts entsprechend. Das Eis reichte damals in horizontaler Richtung um Be- träge von mehreren hundert Metern, mitunter sogar 1000 und 2000 m weiter in die Täler vor als heute und stieg an der Stelle der heutigen Glescherendigungen 20—100 m (seiten mehr) höher am Gehänge hin- auf. Die scharfe landschaftliche Scheidung des eisfreien Gebietes inner- balb jener Grenze von dem außerhalb beruht zunächst auf dem ver- schiedenen Grade der Verwitterung. Das Gestein liegt hier frischer zutage, die Formen der akkumulativen Bedeckung sind ursprünglicher, weniger verwaschen. Im halben Maße aber spielt eine Vegetations- grenze mit: es ist die absolute Grenze des Pflanzenwuchses aus der Zeit jenes letzten Maximalstandes der Gletscherzungen. Beim Anblick auf Distanz gewinnt man den Eindruck, das Terrain innerhalb der Grenze wäre überhaupt vegetationslos, im Gegensatz zur üppig grünen Umgebung. Näheres Zusehen erweist dies als Täuschung. Immerhin bestimmt vor allem ein großer quantitativer Unterschied (Zahl der Arten und Individuen) die Vegetationsgrenze; innerhalb der- selben ist die Dichte des Pflanzenwuchses außerordentlich gering. Da- neben bestehen aber auch qualitative Differenzen. Nicht alle spezifi- schen Elemente der Flora des unmittelbaren Vorlandes haben die Grenze schon überschritter, auch kommt innerhalb der Grenze manches vor, was außenhin zunächst fehlt. Ferner dringen die einzelnen Spezies durchaus nicht unter sich gleiekmäßig auf dem neubesiedelten Terrain vor, namentlich aber sind hier häufig ganz andere Elemente herrschend als außerhalb der Grenze. Die Verhältnisse wechseln natürlich mit der Höhenlage der Gletscherenden, mit der Exposition und der rein örtlichen Beschaffen- heit des Vorlandes. Je tiefer die Zunge endigt und je dichter die Vege- tation außerhalb der 1850er Grenze ist, um so rascher und intensiver erfolgt die Besiedelung. Innerhalb der 1850er Grenze vermitteln häufig noch jüngere Gletscherstände (kleine Endmoränenwälle) mit dem heutigen; der eine oder andere von ihnen ist oft deutlich begleitet von einer weiteren, wenn auch nur feinen Abstufung der Vegetation. Daß es sich in allen Fällen der Besiedelung frischen Moränen- terrains um ein aktives Vordringen der Vegetation und nicht etwa um die Auflösung alter Bestände handelt, ist ohneweiters klar. Zur Kenntnis derjenigen Moränenpflanzen nun, die von dem frei gewordenen Gletscherterrain zuerst Platz ergreifen, diene zunächst ein Vergleich der Vorkommnisse in zwei weit auseinander gelegenen, 179 pflanzengeographisch aber und chemisch-petrographisch sowie der Ex- position und relativen (im Verhältnis zur Schneegrenze) Höhenlage nach ungefähr übereinstimmenden Gletschergebieten, Langtaler Ferner (Ötztaler Alpen; Zungenende ea. 2500 m; NNW-Exposition) und Lenk- stein-Kees (Rieserferner Gruppe; Zungenende ca. 2350 m; NW- Exposition; Substrat in beiden Fällen Alkali-Tonerde-Silikate). Die Höhen- lage beider Zungenenden kann als eine mittlere gelten, das Vorland des 1850er Standes wird bei beiden von schütterer Alpenweide bedeckt. Innerhalb der Grenze des letzten (1850er) Maximalstandes kommen vor: Am Lansetaler Ferner Am Lenkstein-Kees (i. J. 1911): (3. 1911): (Vorherrschende Elemente im Druck hervorgehoben.) Phleum alpinum L. Agrostris rupestris All. Agrostis alpina Scop. Poa alpina L. e rupestris All. Salix herbacea L. Poa alpina L. Oxyria digyna (L.) Hill. Luzula spadicea (All.) Lam. Polygonum viviparum L. et ’ Silene acaulis L. R spicata (All) Lam. Cerastium uniflorum et DC. Clairv. 5 . . Arenaria biflora L. Oxyria digyna (L.) Hill. Moehringia polygonoides (Wulf.) Polygonum viviparum L. M. et K. Silene acaulis L. Ranunculus glacialis L. Cerastium unijlorum Arabis alpina L. Clairv. Sedum alpestre L. Alsine sedoides (L.) Kittel Sazifraga muscoides Wulf. Arenaria biflora L. „ bryoides L. Ranunculus glacialis L. » aizoides L. Sazxifraga stellaris L. n Aizoon Jacqu. var. R- bryoides L. brevifolia Sternb. Sibbaldia procumbens L. » ee L. Trifolium pallescens Ein IR 3; ; Sehreb. j Veronica alpina L. Veronica alpina L. Gnaphalium supinum L. Chrysanthemum alpi- Chrysanthemum alpi- num L. num L. Die Listen dürften für das Beobachtungsjahr (1911) annähernd vollständig sein. Von 19 Arten am Langtaler Ferner kehren also 11 unter 22 am Lenkstein-Kees wieder, und zwar sind namentlich die häufigeren Elemente ihrer Mehrzahl nach für beide Gletscher dieselben. Daß das wechselseitige Fehlen der meisten übrigen Spezies keine innere Bedeutung hat, geht aus Beobachtungen an anderen Gletschern hervor, wo sie innerhalb der 1850er Grenze wiederkehren, wie z. T. aus der folgenden Zusammenstellung ersichtlich ist, die neben den schon an- geführten eine Reihe weiterer Vorkommnisse innerhalb der 1850er Grenze verzeichnet. 13* 180 an it sur T un.ımdıaa wnuobhjoT (eosr ‘uadıy ' geregnyg ‘wu 7087 A9UIO T-Iofegzng-1n E- - + | + ee : IH D »ulßıp DIAÄTO I a s "FT maanquay + | + I = ne "TA Poypaapay ng! 4 u re 9a PP 'werp ('T) wymards ik + 959 da a DW CIV) Da9Wpn»ds DınzZWwT E= : sen) nımousp0oH %94D) En IV MaPHT I oddnan 'p sne "oads nongsadT | + 0. peigos wundns * (sosr ‘uadıy aoreqngg ‘ur F0E%) JOU.IO F-Iofegzng-1g | - + +! +1 +1 +-|I+ "OT DD DOT (go6T) u 0088 | ‘q (wediy aoreangg) | SIOU.IOT - SIEqU9ZIEMUIS| sap AoJf) Sayype. + n "ee gar (T) ungnands wngasısL, — | +. 9° aneogg ("T) Dsopdsana mısdumyasaT -- + + RN © "IIy sa4sodn.«ı K + up :doos pwıdpp sıys04By + T unwdp wnayyd + 2 g obnjast wnıpodooakT eaneinsleils: eeeelee nee mon | Bon | © Sog ıa| mn ein oo» Ay SE 7) es S3|52|853|S2 | 58|S7|2%2|53 83|35 IE al ler ee le De ee ne 2 (usgoyasu1oAreyg ayanıq BER BH 85 Er Er EelE3 E>| E35 es Er mw purs uaJıy UEPUasuLIpIoA UEISOUOSE.L OSSTLLLWION.IO A | & Sl hi le © | Si ® © | we op pun wepuogosuegIoa SITemef OITLIOMIHPUY ® = 5 8 5 =) B B 9Ip HIMoS UEPUFgaIyyne Sıyewpesel PIC) Sn Ass > E: stuyorezieAueyıy (rr6r) oddnuın JOUIOJIOSOIY (2167) uadıy J0fey29Q a Se ee seen ne ee en Te ee ee ee 1 nn nn 0 2 a 181 (z161 !mıo0Fz) aarasseq| -J0Jug 'T 19.10 J-10q998 (sosr "uadıy aoreanyg fur FOEz) J9U.19 J-Jofejzing-"in) ++ gaayog wumıpng . - o auos 'SUAUBRRLED: wunmoftaL Tees .. 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Immerhin zeigt sich ‚zur Genüge — in weitgehender Übereinstimmung mit den Angaben Rübels für das Berninagebiet') — welche Typen die am allgemeinsten verbreiteten und wichtigsten sind. An erster Stelle sind diesbezüglich hervorzuheben: Poa alpina L., Cera- stium uniflorum Olairv., Sazxifraga bryoides L. und Chrysanthemum alpınum L.; dann folgen Zuzula spadicea (All.) Lam. et DO., Oxyria digyna (1) Hill, Ranunculus glacialis L., Arabis alpina L., Sazxi- fraga aizoides L., Trifolium pallescens Schreb., Linaria alpina (L.) Mill., Artemisia laxa (Lam.) Fritsch als verbreitetere oder an einzelnen Lokalitäten besonders hervortretende Erstlinge. Verschiedene dieser Arten sammelte A. Heim?) schon anfangs der 1880er Jahre auf der Mittelmoräne des Unteraargletschers. Andere Spezies kehren öfters wieder, ohne im einzelnen Vorkommen dominant zu sein, wieder andere mögen ohne besondere Eignung als Ubiquisten auftreten. Nicht zu ver- kennen ist eine gewisse lokale Selbständigkeit; am Rotmoos- Ferner z. B. kommen mehrere Spezies vor, die an anderen Gletscher- enden nieht beobachtet werden konnten; ähnlich am Gaisberg-Ferner. Darin findet offenbar die lokale physiographische Eigenart des betreffen- Gebietes und der floristische Charakter der Umgebung Ausdruck; der Rotmoos-Ferner z. B. endigt vor einem breiten alten Seeboden, an den Carex Goodenowiü Gag., Parnassia palustris L., Poa supina Schrad., Trifolium badium Schreb. erinnern. Dieses ökologische Moment spielt, wie gesagt, namentlich auch quantitativ eine Rolle für den Fortschritt der Besiedlung, indem die Vegetationsdichte des angrenzenden Gebietes mit maßgebend ist. Viel allgemeiner äußert sich natürlich der Einfluß verschie- dener Höhenlage. Die Arten- und Individuenzahl des neuen Vege- tationsgebietes nimmt ebenso wie die der Umgebung mit zunehmender Höhe ab. Während am Langtaler-Ferner (rund 2500 m) noch über 20 Spezies gezählt wurden, sind es am Mitterkar- (2930 m) und Tauf- kar-Ferner (2907 m) kaum mehr halb so viele und die wenigen stehen hier noch wesentlich vereinzelter als dort. Es ändert sich mit der Höhe aber naturgemäß auch die qualitative Artenvertretung, besonders tieferen Lagen gegenüber. Am Mandron-Ferner in der Adamellogruppe z. B., dessen Ende bis in die Voralpenregion (1700 m) hinabreicht, gedeihen innerhalb des 1850er Standes bereits seit zwei Dezennien aufrechte Fiehtenbäumcehen und dichtes Grünerlengebüsch (vgl. S. Finster- walder, Mitt. d. D.-ö. Alpenvereins, 1896, S. 20). Die Zusammensetzung und Dichte der Vegetation im neuen Sied- lungsbereiche ist also durchaus abhängig von der Lage und Umgebung, zeigt aber dessenungeachtet ihren eigenen Charakter. Ein Versuch, 1) Pflanzengeogr. Monogr. d. Berninagebietes (1912), S. 226. 2) Handbuch der Gletscherkunde (1885), S. 411; Heim sammelte nach Be- stimmungen von Sehröter: Nardus strieta, Rumex scutatus, Ramunculus gla- cialis, Cerastium latifolium, Saxifraga bryoides, Geum montanum, Linaria alpina, Chrysanthemum alpinum, Aronicum Clusti. 184 diesen gegenüber der unmittelbar umgebenden Flora festzulegen, wurde am Lenkstein-Kees unternommen. Der 1850er Gletscherstand grenzt hier scharf gegen dürftige Alpenweide (Azaleetum, Curvuletum ete). Die- jenigen Elemente der unmittelbar benachbarten Außenvegetation (Dominante im Druck hervorgehoben), welche bis 1911 die Grenze gegen den Gletscher zu nicht überschritten hatten, sind: Lycopodium Selago L. Loiseleuriaprocumbens (L) Selaginella selaginoides (L.) Link Desv. Deschampsia caespitosa (L.) Vaceinium uliginosum L. Beaurv. Primula minima L. Nardus stricta L. Soldanella pusilla Baumg. Euphrasia minima Jacqu. Pedicularis asplenifolia Floerke Phyteuma haemisphaericum L. Eriophorum Scheuchzeri Hoppe Carex curvula All. Juncus trifidus L. Homogyne alpina (L.) Cass. Sıbbaldia procumbens L. Senecio carniolicus Willd. KRhododendron ferrugineum L. Taraxacum alpinum (Hoppe) Koch. Während für einzelne dieser Arten der Vergleich mit den früheren Listen zeigt, daß ihr Fehlen im Bereich des 1850er Gletscherstandes nur lokal ist und innerer oder allgemeiner Gründe entbehrt (Deschampsia caespitosa, Sibbaldia procumbens, Tarawacum alpinum z. B.), bedeutet das Fehlen anderer, und zwar gerade der dominanten Elemente, eine prinzipielle Erscheinung: esfehlendie Hauptbildnerdertrockenen Alpenweide und die Erieaceen-Formationen. Beides sind humus- liebende Pflanzengruppen, für die das Substrat noch zu wenig zersetzt, oft auch zu sehr durchfeuchtet ist. Zumal von den Ericaceen ist ja bekannt, daß ihr Wachstum durch Symbiose mit Wurzelpilzen gefördert wird; wenn trotzdem am Marzell-Ferner innerhalb der 1850er Moränen spärliches Rhododendron ferrugineum gefunden wurde, so ist das eine sehr seltene Ausnahme. Anderseits fehlen der unmittelbar benachbarten Flora, besonders eben, wenn sie Weideformationen angehört, wie schon eingangs er- wähnt, manche, und zwar mitunter gerade die bezeichnenden Typen des jungen Moränenbereiches. Das sind die schuttliebenden Elemente, die der Wind von Standorten in der weiteren Umgebung bringt und die auf dem neu gewonnenen Boden herrschen, bis er so weit präpariert ist, daß sich die nachrückenden Weidebildner darauf ausbreiten können. Über die Geschwindigkeit des Vordringens der Vegetation im frei werdenden Gletscherterrain geben die feineren Abstufungen innerhalb der 1850er Grenze einigen Aufschluß. Freilich ist es nicht wohl möglich, generelle oder absolute Angaben zu machen, sondern es kommen, zunächst wenigstens, nur beispielsweise Relationen zu jüngsten Rückzugsphasen in Frage. Am Lenkstein-Kees bestand 1911 in 50 m Entfernung vor dem Zungenende eine absolute, scharfe Vegeta- tionsgrenze, mit einem kleinen Endmoränenwall zusammenfallend, inner- halb dessen weder Gefäßpflanzen noch irgendwelche Moose, Flechten oder Algen gediehen. Nach annähernder Schätzung (auf Grund von 185 Gletschermessungen) dürfte dieser vegetationslose Saum in seiner äußeren Hälfte anfangs des letzten Jahrzehnts, vielleicht noch 1905, voın Gletscher bedeckt gewesen sein. In gering gerechnet 5 Jahren ist hier also noch keinerlei Pflanzenwuchs aufgekommen. Im nach außen hin nächst- folgenden Abschnitt, wofür der Besiedlung bereits ein Zeitraum von weit mehr als fünf Jahren zur Verfügung stand, fanden sich als vorderste Posten Poa alpina L., Oxyria digyna (L.) Hill, Cerastium uniflorum Clairv., Ranunculus glacialis L., Arabıs alpina L., Sazifraga bryoides L., Saxifraga biflora All. Ohne scharfe Grenze geht diese Zone in die schon wesentlich reicher besiedelten äußeren Teile des seit 1850 aus- geaperten Landes über. Ähnliche Abstufungen zeigt das seit 1850 frei gewordene Terrain am Spiegel-Ferner im Ötztale (1912). Am weitesten, bis auf 20 m vor das Gletscherende, sind hier einige wenige Blatt- rosetten von (erastium uniflorum Qlairv. und Sazxifraga oppositifolia L., ebenso spärliche Grundblätter von ARanunculus glacialis L. und Chry- santhemum alpinum L., außerdem kleine Moospölsterchen vorgedrungen ; die vegetationslosen 20 m sind seit 1905 ausgeapert (laut Gletscher- messungen). Von 50 bis ea. 180 m außerhalb des heutigen Gletscher- endes folgt eine Zonemit schon merklich häufigeren und kräftigen, bis zur Blüte entwickelten, immerhin aber noch sehr zerstreuten und spärlichen Indi- viduen (in Liste 2 angeführt), worauf sich ein äußerster Abschnitt an- schließt mit im allgemeinen zwar auch noch sehr geringer Vegetations- dichte, an einzelnen günstigen Stellen aber doch schon etwas geschlos- senem Pflanzenwuchs. Am Langtaler-Ferner kommen (1912) Poa alpina L., Cerastium uniflorum Clairv. als vorderste bis auf 20 m an den Gletscherrand heran; diese 20 m sind im Laufe der letzten vier Jahre eisfreigeworden. Auch am Diem-Ferner ist die Besiedlung erst bis zum Außenrande des seit 1907 ausgeaperten Terrains fortgeschritten, wo sich (1912) junge Pflänzchen von Poa alpina L., COerastium uni- florum Clairv., Sazifraga bryoides L. finden. Am nächsten an den Gletscherrand Leran konntenkleine Blattrosetten von Saxifraga aizoides L. am Seeber-Ferner in Hinterpasseier (ca. 2400 m) beobachtet werden (bis wenige Meter vor dem Eisrand, Ende August 1912); ähn- lich im Jahre 1911 am Tristen-Kees Poa alpına L., Ozyrıa digyna (L.) Hill. und blühendes Cerastium uniflorum Qlairv.; auf dem Rotmoos- Ferner sind es Blattrosetten von Sazifraga aizoides L., die dem Gletscherende am nächsten kommen (bis auf 20 m; 1912). Die vegetative Besiedlung des ausapernden Gletscher- terrains geht also jedenfalls sehr langsam vor sieh. Während in den Talniederungen, von etwa 2000 m unter der Schneegrenze au abwärts, die sterilsten Schutthaufen oft schon binnen weniger Wochen von einer üppigen Ruderalflora überwuchert werden, vergehen in mitt- leren Hochgebirgslagen, wie wir sie ins Auge gefaßt haben — natürlich übt verschiedene Höhenlage auch in engeren Grenzen noch großen Ein- fluß — auf mechanisch gut erschlossenem Moränenschutt 4—5 Jahre, bis die ersten Keime aus dem eisfrei gewordenen Boden dringen. An dem langsamen Fortschreiten können verschiedene Umstände schuld sein, sei es nun, daß bloß die besonderen Bodenverhältnisse früher nichts aufkommen lassen, oder daß die Keimung der betreffenden Alpenpflanzen überhaupt eine sehr langsame ist. Letzteres ist für einzelne, 186 und zwar gerade einschlägige Spezies experimentell nachgewiesen worden '). So langsam die Moränenvegetation jahr weise fortschreitet, so kurz ist anderseits ihr Bestand als pflanzengeographische Formation. Wenn die Moränen einmal zur Ruhe gekommen sind, dann fördert ihre gute mechanische Erschließung verhältnismäßig rasch die weitere Ausbreitung und Verdichtung der Vegetation. Freilich lassen sich dafür sehr schwer bestimmte Zeitwerte nennen; denn nur ganz vereinzelt geben historische Daten sichere Nachricht über ältere, größere Gletscherstände als den der 1850er Jahre. Jedenfalls aber geht die Vegetation auf Moränenboden viel eher in eine zusammenhängende Pflanzendecke über — in den meisten Alpentälern ist er der Haupt- träger der Kulturen — als an dem beweglichen Blockschutt der Sturz- halden oder langsam verwitternden Felsgrund. Darauf gründet sich zu- gleich mit dem Charakter absoluter Jugendlichkeit die Eigen- art der Moränenflora gegenüber der Schutt- und Felsflora überhaupt, daß sie im selben Grade — schon für absehbare Zeiten — nur ein Übergangsstadium bedeutet, wie der Moränenschutt die Grundlage künftiger Fruchtbarkeit ist. Die älteren Moränenablagerungen, die talabwärts an den Rand des 1850er Maximums anschließen, sehen wir allenthalben schon dieht überwachsen, an schier uralten Bloekhängen und Halden hingegen kommt die Vegetation, zumal in der Hochregion, noch immer nicht über den Typus der Schuttformation hinaus. (Fortsetzung folgt.) Die kleistogamen Blüten von Parnassia palustris L. und einige teratologische Beobachtungen an Phanero- gamenblüten. Von Dr. Jan Vilhelm (Prag). (Mit 1 Abbildung und 2 Diagrammen im Texte.) In der folgenden Abhandlung werden außer den kleistogamen Blüten von Parnassia palustris auch einige interessante Abnormitäten an Blüten von Parnassia palustris, Viola odorata, Primula elatior und anderen Primula-Arten besprochen werden. Nebstdem sind Bemerkungen über die Knospendeckung der normalen Parnassia-Blüte und biologische Beobachtungen an Viola-Blüten hinzugefügt. Il. Parnassia palustris L. 1. Kleistogame Blüten. Mehrere Jahre hindurch habe ich Blüten von Parnassia palustris in Böhmen in großer Anzahl untersucht, und schon früher in zwei Bei- trägen (im Jahre 1899 und 1901) interessante, an dieser Pflanze beob- achtete Abnormitäten publiziert. Im Sommer und Herbst eines jeden Jahres schenkte ich den Blüten der Parnassia in verschiedenen Gegenden Böhmens meine Auf- merksamkeit. Im September des Jahres 1909 fand ich auf nassen Wiesen 1) Vgl. W. Kinzel, Frost und Licht als beeinflussende Kräfte bei der Samen- keimung. Stuttgart, 1913. 187 in der Nähe der Stadt Jungbunzlau in Nordböhmen unter der „Holovräskä Salda“ bei der Gemeinde Repov viele Individuen dieser Pflanze mit abblühenden Blüten, welche ein vertrocknetes Gynaeceum hatten. Bei genauer Untersuchung einer großen Anzahl dieser Pflanzen habe ich an einem Individuum bemerkt, daß außer dem normalen Stengel noch ein kurzes, herabgebogenes Stengelchen mit einer grünen, verschlossenen Blüte aus der Blattrosette entspringt. Diese einzige — Se —f Ci Y Fig. 1. Kleistogame Blüte der Parnassia palustris in natürlicher Größe. Photographie von Gustav Dank. kleistogame Blüte habe ich später zu Hause mit Herbarblumen dieser Art verglichen. Der Unterschied zwischen der kleistogamen Blüten und den normalen Blütenknospen war sehr groß. Bei dem Vergleich mit älteren, von mir gesammelten und in meinem Herbar aufbewahrten Pflanzen stieß ich noch auf ein zweites Individuum mit kleistogamer Blüte. Diese Pflanze fand ich Ende August 1897 auf Torfwiesen zwischen Paterov und Relkov in der Nähe der Stadt Weißwasser in Nordböhmen. 188 In den beiden kleistogamen Blüten sind fünf gleiche Kelchblätter gut ausgebildet, so daß sie die ganze Blüte einschließen. Die Kron- blätter sind grün und sehr verkümmert, ebenso wie die Staminodien. Die fünf reifen, fertilen Staubblätter mit ihren eingetrockneten Staub- beuteln liegen dicht über dem Gynaeceum. Bei der einen dieser kleistogamblütigen Pflanzen war der Stengel nur 5 em, bei der anderen 7'5cm lang, gegenüber dem 30°5 em langen, normalen Blütenstengel desselben Individuums. Die letztgenannte kleistogame Blüte von Parnassia palustris ist in dieser Abhandlung auf der Abbildung Fig. 1 photographisch dargestellt. Leider ist diese Blüte durch das Pressen zusammengedrückt, klein und eingetrocknet, der Stengel ist steif aufrecht gestellt. Ursprünglich war auch hier der Stengel nach der sichtbaren Zusammendrehung herunter- gebogen. Zur Vergleichung ist auf der Abbildung auch der untere Teil eines normalen Blütenstengels mit einem Stengelblatt photographisch aufgenommen. Das Vorkommen kleistogamer Blüten bei Parnassia palustris ist bisher nicht bekannt; von verwandten Pflanzenfamilien ist es nur bei den Droseren (Kleistogamie und Autogamie mit Übergängen) und bei Aldrovanda vesiculosa bekannt, bei den Saxifragaceen ist es mir nicht vorgekommen. In dieser Hinsicht vermute ich, daß die kleistogamen Blüten der Parnassia relativ häufig vorkommen. Dieses besondere, aber auch bei vielen anderen Pflanzen (z. B. Viola) ganz regelmäßige Auftreten kleistogamer Blüten wird jedoch von den Botanikern auf dem Standorte zu Ende der Vegetationsperiode oft übersehen. Nach der Grummeternte pflegt das Vieh die feuchten Wiesen so abzuweiden, daß niemand die Blattrosetten der Parnassia beachtet. Meiner Ansicht nach kommen kleistogame Blüten bei Parnassia nur an den, am spätesten blühenden Individuen auf demselben Standorte vor. In den letzten zwei Jahren hatte ich keine Gelegenheit, diese Standorte kleistogamer Parnassia-Blüten zu besuchen. Voriges Jahr habe ich auf einer nassen Wiese bei Jabkenie nächst Lautschin (Bezirk Jungbunzlau) in Nordböhmen keine einzige derartige Blüte unter den dort in geringer Anzahl wachsenden Individuen dieser Pflanze an- getroffen. Die eigentliche Ursache der Bildung kleistogamer Blüten bei Parnassia palustris ist mir bisher nicht klar geworden. Einstweilen geht meine Meinung über die Ursache des Auftretens dieser Blüten auf den mir sehr gut bekannten Standorten dahin, daß sie auf unzureichen- der Ernährung beruht. Ich hoffe, daß man nach Veröffentlichung meiner Funde dieser Frage größere Aufmerksamkeit widmen, und daß es gelingen wird, der eigentlichen Ursache der Bildung kleistogamer Blüten in nächster Zeit auf den Grund zu kommen. Das Auftreten kleistogamer Blüten bei Parnassia ist vom syste- matischen Gesichtspunkte aus interessant, da derartige Blüten in den verwandten Familien nur bei den Droseraceen vorkommen. 189 2. Abnormale Blüten. In den letzten Jahren ist es mir gelungen, wieder einige abnorme Blüten von Parnassia palustris auf den Wiesenmooren von Hrabanov bei Lysa an der Elbe in Mittelböhmen aufzufinden. Die letzten Funde dieser Abnormalblüten gehören dem sechs- zähligen Grundtypus an. So fand ich — nes ‚schon früher, im Jahre 1899 — (l. e., Österr. botan. Zeitschr., 1901, 201, Fig. 1) eine ab- norme Blüte, deren Kreis der Kelch- und Me läkten ganz gleich sechs- egliedrig vorhanden war. Die Zahl der übrigen Blütenteile war normal, also fünf Staubblätter, fünf Staminodien und vier Fruchtblätter. Die episepalen Staubblätter standen immer hinter den Kelchblättern, zwischen zwei Kronblättern und vor dem sechsten Kelchblatte, wo sich kein Staubblatt gebildet hat, befand sich ein breites Blättchen des Stami- nodiums. Die Form dieses Staminodiums ist gegenüber den anderen, in dieser Blüte befindlichen, breiter. Der mittlere Strahl verlängert sich an der Innenseite nicht nach unten in einen Wulst, wie gewöhnlich. Am oberen Rande entspringen ungleiche Stieldrüsen, deren Zahl 22 be- trägt, und welche in fünf Gruppen angeordnet sind. In der ersten Gruppe sind drei, in der zweiten vier, in der dritten, obersten, fünf und auf der anderen Seite auch zwei Gruppen mit je fünf Stieldrüsen. Es ist kein Unterschied zwischen Mittel- und Seitenstrahlen zu be- merken. Die übrigen Staminodien haben 11—13 Stieldrüsen. Dieses ab- norme Staminodium ist sehr interessant und sehr ähnlich den Stami- nodien bei Parnassiu californica (Gray) Greene, welche von einigen Botanikern als eigene Art, aber auch als Varietät von Parnassia palustris aufgefaßt wird. Die Ähnlichkeit des abnormen Staminodiums von Parnassia palustris zeigt den gemeinschaftlichen Ursprung der beiden Arten. Die Beobachtungen der abnormen Staminodienformen sind sehr wichtig, weil die ganze Systematik der Parnassien auf diesem Merkmal beruht. Auf demselben Standorte fand ich noch andere abnorme Blüten von Parnassia palustris. Zwei Blüten waren, was die Perigonblätter anbelangt, ganz regelmäßig und im Androeceum sechsgliedrig, mit einem fünfzähligen Gynaeceum. Diese Blüten glichen vollkommen meinen frü- heren Funden (l. e., Österr. botan. Zeitschr., 1901, Fig. 3) auch in der Stellung des Gynaeceums zu den anderen Blütenteilen. Noch eine bis dahin von mir nicht gesammelte abnorme Blüte habe ich auf der Wiese in Hrabanov gefunden. Im ganzen war diese Blüte von der normalen Parnassia-Blüte nicht abweichend, nur die Zahl der Kronblätter betrug sechs. Zwischen zwei Sepalen standen zwei ganz gleiche Petalen und vor ihnen befand sich ein etwas größeres Staminodium als die anderen (mit 11—13 Stieldrüsen) in der Blüte. Auch hier zeigte die Zahl der Stieldrüsen, welche zusammen 17 betrug, abnorme Verhältnisse. In ‚der Lücke, wo das Staminodium einen größeren Platz einnahm, wuchs es in komplizierter und vollkommener Form auf. 190 Es ist merkwürdig, daß diese vielgliedrigen Staminodien besonders bei abnormen Blüten mit vielzähligen Perianthblättern vorkommen. Die Zahl der Stieldrüsen bei normalen Pflanzen von Parnassia palustris beträgt 7—21, gewöhnlich 11; bei den anderen Arten ist die Zahl der Stieldrüsen kleiner als 7, oft nur 3 und bei Parnassia tenella Hook. et Thoms. besteht das Staminodium nur aus einer dieken Säule, welche einen kugelig-drüsigen Kopf trägt. 3. Die Knospendeckung der normalen Blüten. Bei der Untersuchung größerer Mengen von Parnassia-Blüten und beim Studium der Blütenknospen in der Natur fand ich stets, daß die Knospendeckung der Perianthblätter in der Blütenknospe vor dem Auf- blühen einem der zwei nachstehenden Schemen folgt: 2 2 D 3 B) 5 h) 4 4 b) 4 1 f: 4 2 2 3 1 1 3 1. Schema. 2. Schema. Diese Schemen stimmen mit den Beobachtungen von Wydler (l. e., Flora, 1857) überein. Im Jahre 1911 bemühte ich mich diese Verhältnise der Knospendeckung der Blütenhülle bei Parnassia palustris auch statistisch festzustellen. In der ersten Versuchsserie waren von 100 Blütenindividuen 62 nach dem ersten Schema, 38 nach dem zweiten Schema orientiert. Bei den weiteren Serien habe ich ähnliche Ergebnisse konstatiert: Zwei Drittel nach dem ersten und ein Drittel nach dem zweiten Schema. Außerdem fand ich oft bei manchen Individuen einige Abweichungen und unklare Deekungen der Perigonblätter. Ob diese Resultate meiner oben erwähnten Beobachtungen bei weiterer Prüfung eines recht reichlichen, von verschiedenen Lokalitäten stammenden Materials Bestätigung erfahren werden, muß ich mir für eine spätere Zeit vorbehalten. 1I. Viola odorata L. 1. Abnorme Blüten. Ich habe heuer sehr viele, am Prager Markte gekaufte Blüten von Viola odorata untersucht und darunter zwei zweispornige Blüten ge- funden. Die zwei- bis fünfspornigen Blüten der Viola sind schon von langer Zeit her (l. e., z. B. Leers, Flora Herbornensis, 1789, De Candolle in seiner Organographie, 1828, Penzig in dessen Pflanzenteratologie, 1890) bekannt. Diese Abnormitäten sind ein schönes Beispiel der Ver- änderung zygomorpher Blüten. Die eine der oberwähnten abnormen Blüten (Diagramm Fig. 2) ist vollkommen vierzählig. Die vier Kelchblätter nehmen nicht die Kreuz- stellung ein, wie sie bei regelmäßigen vierzähligen Blüten gewöhnlich ist, 191 sondern die Stellung der Kelehblätter ist ganz unregelmäßig. Von den vier Kronblättern besitzen zwei nebeneinander stehende Petala Sporne. Die Keleh- und Kronblätter beider Kreise wechseln regelmäßig ab. Von den vier Staubblättern haben drei die bekannten Fortsätze, von denen zwei in den einen und der dritte in den anderen Sporn der Krone hineinragen. Der Fruchtknoten besteht aus vier Frucht- blättern. Die Gliederzabl aller Blütenformationen beträgt vier; in jedem Kreise sind vier Blütenteile vorhanden. Die Zygomorphie der Blüte ist durch die Entwicklung der vollkommen vierzähligen Blüte verändert. Die Anordnung der Blütenteile ist teilweise unregelmäßig. Außerdem ist aus dem Diagramme noch zu ersehen, daß vielleicht eine Symmetrieebene über die Mitte des Kelchblattes zwischen zwei ge- spornten Petalen durch die Mitte der Blüte durchlaufen konnte. Es ist dies eine merkwürdige Veränderung der zygomorphen Symmetrie der Fig. 2. Diagramm einer vierzähligen Fig. 3. Diagramm einer fünfzähligen abnormen und zweispornigen Blüte von und zweispornigen Blüte von Viola Viola odorata. odorata. abnormen Blüte, welehe wir infolge des nicht entwickelten Fortsatzes bei dem vierten Staubgefäße für eine unregelmäßige Blüte halten müssen. In dieser Blüte ist allgemein eine numerische Reduktion der Blüten- teile in allen Kreisen eingetreten; die vollkommen vierzählige und zwei- spornige abnorme Blüte bemüht sich aber, die Zygomorphie in der ab- weiehenden Richtung beizubehalten. An dem Blütentrieb erwuchs nur ein verkümmertes Blättchen. Die zweite abnorme Blüte von Viola odorata unterschied sich wesentlich nur durch die Zahl der Blütenteile, deren Anzahl jener bei den normalen Blüten entsprach. Die fünf Kelchblätter wechselten mit fünf Kronblättern ab. Ebenso wie bei der früher erwähnten abnormen Blüte besitzen zwei Petala Sporne. Das Kelchblatt zwischen den zwei gespornten Petalen war etwas größer als die anderen Kelehblätter. Von den fünf Staubgefäßen ragen mit ihren Fortsätzen zwei in den ersten Sporn und das dritte Staubgefäiß mit gleichem Fortsatz in den zweiten Sporn hinein. Das vierte und fünfte Staubgefäß war 192 vollkommen ohne spornigen Fortsatz. Die drei Karpelle in dieser Blüte entsprechen denen in der normalen Blüte. Die Symmetrieebene der Blüte führt durch die Mitte des Kelch- blattes zwischen den zweispornigen Kronblättern und durch die Mitte der Blüte (s. Diagramm Fig. 5). Aber man findet nur drei Staubblätter mit spornigen Fortsätzen und darum ist die ganze Blüte unregelmäßig. Bei diesen zwei Blüten ist beachtenswert, daß mit der Entwicklung von zwei Spornen an den Kronblättern zugleich auch die nächststehenden Stamina mit Fortsätzen versehen sind. Da diese Frühlingsblüten chas- mogam sind, so müssen wir diese Einrichtungen der zwei abnormen Blüten als eine Vervollkommnung des Lockmittels für die Insekten und als eine Erhöhung der Bestäubungsmöglichkeit und Samenerzeugung ansehen. 2. Bemerkungen zu den biologischen Beobachtungen. Es ist allgemein bekannt, daß nur wenige Frühlingsblüten der Viola odorata zur Reife gelangen und reife Samen ansetzen. Die Mehr- zahl dieser Blüten stirbt nach dem Abblühen ab. Die Pflanzen besitzen aber die vegetative Vermehrungsmöglichkeit durch Ausläufer (Stolonen). Außerdem bilden dieselben Individuen kleistogame Sommerblüten. Ich beobachte das Blühen der Veilchen schon viele Jahre hindurch im botanischen Garten, oft schon vom Februar an. So lange die Veilehen unter anderen Pflanzen im Frühjahr blühen, werden fast alle Blüten von einer Unzahl von Bienen und Hummeln, besonders an sonnigen Stellen besucht. Ich widmete diesen Veilchen (Viola odorata und V. cyanea) meine besondere Aufmerk- samkeit und fand später an ihnen nach dem Abblühen häufig gut aus- gebildete Kapseln mit reifen Samen. Im Sommer erschienen an den- selben Individuen kleistogame Blüten meistens nur selten, welehe aber ebenfalls zur Reife gelangten. Auf Grund meiner an Viola angestellten Beobachtungen führe ich noch folgende einige Jahre hindurch vorgekommene Eigentümlichkeiten an. In einern Teppiche der Viola odorata befand sich eine pelorische Form gefüllter Blüten, an welchen keine Spur von Antheren und Fruchtknoten zu finden war. Die Bienen beachten diese gefüllten Blüten nicht, während die Hummeln diesfalls anfangs keinen Unterschied machten und sich von einer Blüte zur anderen, auch auf diesen gefüllten Blüten niederließen. Später jedoch schenkten sie den gefüllten Blüten keine Beachtung mehr. 111. Primula elatior Jaegqu. und andere Primula-Arten. Abnorme Blüten. Im heurigen Frühjahre erhielt ich viele Hunderte von Blüten der Primula elatior aus der Umgebung der Stadt Beroun in Mittel- böhmen, worunter auch einige abnorme Blüten sich vorfanden. Außer- dem habe ich viele Pflanzen dieser Art auf dem hiesigen Markte und oft kultivierte Primulenhybriden gekauft. Am häufigsten zeigten sieh da Abnormitäten bezüglich der Zahl der Kelchblätter bei sonstiger Normalität der anderen Blütenteile. Einige 193 Blüten hatten die Keleh- und Kronblätter sechszählig, die Staubblätter und Karpelle normal. Bei anderen waren außer sechszähligen Perigonen auch sechs Staubgefäße vorhanden. Der Fruchtknoten war gewöhnlich normal. In einigen Blütenständen, mit fünf- und sechszähligen Blüten, welche 5—6 Blüten hatten, habe ich fast stets die Hälfte (2—3) ab- normaler Blüten festgestellt. Nur sehr selten war bloß eins abnorme Blüte in dem Blütenstande. In einer Blüte mit sechszähligem Perigon fand ich zwölf, in zwei Kreisen schön entwickelte, übereinander gestellte und regelmäßig alter- nierende Stamina. In dieser Blüte fand ich ein kurzes Pistill und Staub- blätter des zweiten Kreises, welche zur Mündung der Blumenkronröhre verschoben waren. Die abnormen Stamina des zweiten Kreises standen vollkommen episepal und stets zwischen zwei Blumenkronzipfeln. Die Staubfäden und Staubbeutel waren gleich groß und lang. Der Frucht- knoten war normal. Diese Abnormität bestätigt wieder frühere Funde abnormaler Primula-Blüten mit dem zweiten Kreise fertiler Staubblätter. Ein ähnlicher Fund einer vollkommen pentazyklischen, aber fünf- zähligen Blüte der Primula officinalis L. ist im Jahre 1907 von Vlad. Vl&ek (l. e., Vyr. zpräva gymn. v Kräl. Hradei) publiziert. In diesem Falle alternierten zehn Staubblätter in zwei Kreisen; die drei Fruchtknoten in dieser Blüte waren aber abnorm entwickelt. Ahnliche Beobachtungen sechszähliger Blüten der Primula auricula L. mit zwölf Staubblättern sind von L. Marchand in den „Botanischen Waarne- mingen* im Jahre 1830 abgebildet worden. Die Bildung episepaler Stamina in sechszähligen Blüten der Primula elatior stimmt vollkommen mit den Anschauungen vieler Syste- matiker und Morphologen über die Abortierung des äußeren Kreises der Staubblätter bei der Gattung Primula überein. Velenovsky sagt in seiner „Vergleichenden Morphologie“ (l. e., III. Teil), daß diese Ab- ortierung bei Primula am besten durch Abnormitäten und Vergleichung der Verhältnisse in verwandten Gattungen und Familien erklärt werden kann. Ich beobachtete ferner die Verwandlung des zweiten Staubblätter- kreises in Staminodien bei Primula elatior und anderen Primula- Arten. Zahlreiche Blüten eines Blütenstandes hatten oft an allen episepalen Staublättern orangegelbe Staminodien. In einigen Blüten zeigten sie sich als kleine doppelte Zähnchen oder Höckerchen an der Mündung der Blumenkrone. Auf den unteren Teilen der Staminodien waren schon mit bloßem Auge kugelige, hell glänzende Honigtropfen bemerkbar. Die Sezernierung erfolgt sebr häufig aus dem drüsigen Gewebe. Unter dem Mikroskop erscheint das Sekret ganz deutlich. Diese Gebilde bemerkte ich namentlich an Hybriden von Primula elatior und von der, in den Gärten kultivierten P. auricul« mit bunt- farbigen, rotgelben Blüten. Bei diesen Hybriden waren oft auch die Staminodien sehr stark entwickelt. Manchmal treten sie wieder nur als geteilte, gelbliche Blättchen auf. Österr. botan. Zeitschrift. Heft 3. 1913. 14 194 Ähnliche Staminodialgebilde beobachtete ich an einigen Blüten, am häufigsten an Blüten vom Blütenstande der Primula grandiflora, die unter den Alpinen im botanischen Garten der böhmischen Univer- sität in Prag kultiviert wird. Die Staminodien waren gelblichgrün und ziemlich auffallend. Aus diesen meinen Funden schließe ich auf ein häufiges Auftreten der bisher sehr wenig beachteten Abnormitäten an den Primula- Blüten. Der in den normalen Blüten nicht vorkommende zweite Staub- blätterkreis ist abortiert, und daß da wirklich eine Abortierung statt- gefunden hat, dafür sprechen die Funde eines abnormen Auftretens des zweiten Staubblattkreises. Literaturverzeichnis. 1. De Candolle (Meissner): ÖOrganographie der Gewächse. II. Bd., Leipzig, 1828. 2. Dammer: Masters Pflanzen-Teratologie. Leipzig, 1886. 3. Drude O.: Uber die Blütengestaltung und Verwandtschaftsverhältnisse des Genus Parnassia nebst einer systematischen Revision seiner Arten. Linnaea. XXXIX. Ba. (5. Bd.), Berlin, 1875, p. 239—324. 4. Eichinger A.: Beitrag zur Kenntnis und systematischen Stellung der Gattung Parnassıa. Beih. zum botan. Zentralbl., Bd. XXIII., 2. Abt., 1908, p. 298 bis 317. 5. Eichler: Blütendiagramme. Leipzig, 1875—1878. 6. Goebel K.: Chasmogame und kleistogame Blüten bei Viola. Flora, Ergänzungsbd. 1905, p. 234—239. — Kleistogame Blüten und die Anpassungsthorien. Biolog. Zentralbl., XXIV, 1904. 7. Leers: Flora Herbornensis. 1789. 8. Marchand L.: Botanische Waarnemingen. Bydragen tot de natuurk. Wentensch. V., 1830. 9. Penzig O.: Pflanzen-Teratologie, Genua. I. Bd. 1890; II. Bd. 1894. 10. Velenovsky J.: Vergleichende Morphologie der Pflanzen. Teil I—III. Prag, 1905—1910. 11. Vilhelm Jan: Teratologische Beobachtungen an Parnassia palustris L. Bulletin international de l’Acad&mie des Sciences de Boh@me. 1899. — Neue teratolo- gische Beobachtungen an Parnassia palustris L. Österr. botan. Zeitschr., Jahrg. 1901, Nr. 6. 12. Vl&ek Vlad.: O atavisticky abnormnim kvötu Primula offieinalis. Pro+ gramm des k. k. Obergymnasium in Königgrätz (Krälove Hradec). Jahrg. 1906 bis 1907. 13. Wettstein R. v.: Zur Morphologie der Staminodien von Parnassia palustris. Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft, Bd. VIII, Berlin, 1890. 14. Wydler: Morphologische Mitteilungen. Flora, 1857, Nr. 2, p. 23. Beitrag zur Kenntnis der Keimung von Oryza sativa. Von M. Akemine, Assistent-Professor am landwirtschaftlichen Institut der kaiserl. Tohoku-Universität zu Sapporo (Japan). Es ist eine allbekannte Tatsache, daß bei der Keimung der Ge- treidekörner die Wurzelspitze zuerst zum Vorschein kommt und dann erst die Halmspitze (genauer Keimscheide oder Koleoptile) folgt. Bei den 195 Reiskörnern aber verhält es sich ganz anders. Hierauf wurde meines Wissens zuerst von G. Klebs') aufmerksam gemacht, und danach führte T. Yokoi?) diesbezügliche Untersuchungen einigermaßen eingehend aus. Dieser gab verschiedene Mengen Wassers zum Sand, welchen er als Keimmedium auswählte und legte darauf zehn Reiskörner. Er kam zu dem! Schluß, daß der zuerst erscheinende Teil von der Menge des zugegebenen Wassers beeinflußt wird, so daß, wenn die Wassermenge unter 15—7°5% des Sandgewichts herabsinkt (bei anderen Versuchen 12%), zuerst die Wurzelspitze zum Vorschein kommt, und ferner, daß in diesem Zustande die Keimungsvorgänge und die Entwicklung der Keimlinge in hohem Grade sich verspäten. Auch I. Inagaki?) führte einige Untersuchungen aus, deren Resultat, kurz zusammengefaßt, folgendes ist: 1. Die Reiskörner schicken entweder die Wurzelspitze oder die Halmspitze zuerst vor, je nachdem die Feuchtigkeit des Keimbettes größer oder geringer als 90% der wasserhaltenden Kraft des Ma- terials ist. 2. In entspelzten Körnern liegt diese Grenze bei ca. 50%. 3. Der Feuchtigkeitsgrad, in welchem die Reiskörner eine gesunde Keimung ausführten, entspricht dieser Grenze. Ich habe mich im Jahre 1910 auch damit beschäftigt, über diesen Gegenstand etwas zu erforschen und kam zu einem Resultat, welches von dem der zwei letztgenannten Autoren abweicht, besonders von dem Dr. Inagakis vollkommen verschieden ist. Um festzustellen, welehe von diesen Ansichten richtig ist, habe ich im August 1911 meine Versuche wiederholt und habe mit meinen früheren Untersuchungen übereinstimmende Ergebnisse erhalten. Die- selben seien nachstehend mitgeteilt. Versuch I. Dieser Versuch wurde im Jänner 1910 angestellt. Die Versuchs- einrichtung war im allgemeinen wie die von T. Yokoi, ausgenommen, daß zwei Versuche, 5% und 3%, von mir neu hinzugefügt wurden. Als Keimbett dienten Glasschalen mit Sand, in welchem je 50 Körner bis zum Mittelnervy der Spelzen eingedrückt lagen. Die verwendete Sorte war „Akage“, eine sehr kleinkörnige Rasse, und die Temperatur des Keimschranks 25—30° C. Die Versuche ergaben folgendes: !) G. Klebs, Beiträge zur Morphologie und Biologie der Keimung. Unters. Bot. Instit. Tübingen, I, 1885, Heft 4 (636—635). 2) T. Yokoi, On the Development of the Plumule and Radiele of Rice-seed with various Quantities of Water in the Germinating Medium. Bull. Coll. Agrie. Imp. Univ., III, 1898, Nr. 5 (482—437). 5) I. Inagaki, On the Germination of Rice-seed. J. Sci. Agric. Soc, Tokyo, 1911, Ni. 103 (14—24). 14* F Zahl der hervorbrechenden Spitzen in der Feuchtigkeit von Sb ‚zen in der S| 30% | 27% | 22% | 20% | 18% | 15% | 12% |76% | 5% 3% E= PRENE Ba oO { \ | I I [ N! 1 = |HWwiB HIWB|HIW B|HIWB HIW BIHWB|HWB|HWB|HWB|HWB a) Körner mit Spelzen. !) lol olololol old o oo ol oJ dolo do Jo ocJo ooJlolo. olo. oo 220 0 3135| 0) ılaeı 0 alas ol ola2 0) 2l2a| o oas o 2] 4 024] 00 0100 0 310 0 3| 8) 0) alı1) 0 5lıs) 0] ej1o 0 2]ıo) ol1olın 0) sjeı 0) ılaı] 0113| 0) 0 0 aioo2z200ıoılood20odJLo2Joonoooaıgdao 2 5|0 00000000000 000 001 0 2]0 0100 0. ol 21010 oo = | — Sa. a o| slas 0 jä „u 0 je N) he un 0110125 obslee] = 102 | er | | b) Entspelzte Körner. ?) 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Dieser Versuch wurde im Juni 1911 mit der Sorte „Akage“ aus- geführt, unter denselben Bedingungen wie Versuch I. Die Resultate waren nachstehende: !) H — Halmspitzen zuerst erscheinend. W = Wurzelspitzen zuerst erscheinend. B = Beide erscheinend in der Zeit der Aufzählung. 2) Die geringere Keimfähigkeit kommt daher, daß die entspelzten Körner leicht schimmelig werden, weshalb der Versuch nach drei Tagen unterbrochen wurde. 3) M. Akemine, On the Germination of Rice-seeds. J. Soc. Agric. Forest., Sapporo, 1910, Nr. 6 (8—22). 197 _ Zahl der hervorbrechenden Spitzen in der Feuchtigkeit von 30% | 27% | 24% | 20% | 18% | 15% | 12% | 75% | 5% 3% HWB HWB H Nach Stunden wBlHWB HWiB HWB HWB H'W|B HIWB HWB 200 1000 00 as | 1401 101 10 011 11 0 15 20 35 40 0| 0115| 0 ol1o 0) Ko 0 0| 8 0) 0 12] 3] 3118 417! 5| 125 Sol alreralalralar air olır 0 0 Sa. 36 Hop 0 br N) | 28 ns siert a | Obwohl diese Resultate von den in Versuch I erzielten ein wenig abweichen, so bestätigen sie doch zweifelsohne meinen vorigen Schluß. Die eben erwähnten zwei Versuche wurden mit der kleinkörnigen Reissorte ausgeführt. Daher wollte ich meine Untersuchungen auch mit der großkörnigen Sorte fortsetzen, um herauszufinden, ob irgend ein Unterschied zwischen diesen verschiedenen Körnern zu erkennen sei. Die von mir angewandte großkörnige Sorte war „OÖmachi*. Die Keimungs- vorrichtungen waren wie die vorhererwähnten. Versuch III (Juni 1911). E Zahl der hervorbrechenden Spitzen in der Feuchtigkeit von 3| 30% | 27% | 22% | 20% | 18% | 15% | 12% [75% | 5% | 3% ll] zus Par ar 2luwel#wie HWB HIWB HWB HWB|HWB HIWB HWB HWB | I 1 l | 1 | | 1 a) Körner mit Spelzen. | | Ir | Fa bela 20 oda ocdooooocooeeoncdoocoocoonnoo ls 0 ol200lzlololı 0010000000000 010 0. 00 0 0 43| 8 Osolıa| o30lı3) ojeı| 8] zızlıı auelıı 2115| 2 alızl 5lıs 11 8 0[0 00 5ols2041o1lo 3915705 5 2 A sl oıo 3| 012 o| 02614] 010] 0 2 a 0.03.0193 0111 81 01 241 0) 010] o 113] 0) 3) 8| 0) 0) 0] ver- 1 | | | | n.e2 troeknet Sa.|16 opalız] ae] apahe] is glaslız, sl2s Az 33 abal sel] ji 0 | | | b) Entspelzte Körner. | | KelaeT | | | ea 20 31) 0| 5[37| 0] 0]35| 0) ols5| 0) 1]a4 0) 4185 0 0]31 0) 0]25 0) 0] 0 0 0] 0 0 0 26 |10, 0 4] 5, 0 4| 8 0 5| 6, 0 31 5 0, 3| 8 0] 3] 9] 0, 5| 7 1) 5| 0) 0) 0| 0, 0) 0 «||| 0| 01 10.0 2]0 0141 0) 0 4] 0] 01 3] 0] 0, 5] 0) 2110] oral ı 4 0 50 ee a a Ip a 1] ER Ele Ba Be el NER Er MR Ei ver- 1 oil | | | fault Sa.laı | glas 0 je 0 1a ı) si An 0 oa is oje] 1 “ 2 | l l l ı Versuch IV (Juli 1911). Körner mit Spelzen. Ss Zahl der hervorbrechenden Spitzen in der Feuchtigkeit von = - 30% | 27% | 24% | 20% | 18% | 15% | 12% | 75% | 5% 3% R=| 1 Er ] | I | ErInmel Frag: | | 1 TIERE E luws HwWB|HWB[HwWB|HWB|HwB[HWB|H WB HIWB HWB | | | | | | | | ı 7 Ve 22|4 0 1[ 3) 01 010 0011 0 01 1 0 01 00 000 0010 001000000 28| 9) 0 0] 6) 0 01 3, 0) 0| 4 0 0| 4 0. 01 0) 0. 0| 2 0 0| 0 0 01 0 0 010.01 0 ss 12] 0 ho 0 alao za a la m aaa ılı a2lo 2 2lolo 0lojo o 48| 0 117) ı 2124| ı| 2130) ı slas| 0. 3127| 0l15.27| 0 14 21] olı6 16 0114.12] 0) 3! 0 571-/-/—1-——-1[ 0) 0) 2]-— —| 0 0 4] 0 0 2 ale 0 8 5| 0113 5| 023 ı | | | | | | | | | | | | | f | I I I Sa [25| 124]20 as 8 ae ajajıc) slss| ı um 319 >| u ae) oe 1 Aus den vorstehenden Resultaten können wir sicher folgende Schlüsse ziehen: 1. Die Größe der Körner spielt eine auffallende Rolle für die Ent- scheidung der zuerst erscheinenden Embryoteile. 2. Je größer die Körner, desto größer ist die Zahl derjenigen, welche zuerst die Wurzelspitze vorschicken. 3. Je geringer die Feuchtigkeit des Keimmediums ist, desto mehr Körner schicken zuerst die Wurzelspitze vor. 4. Bei der großkörnigen Sorte beginnt die Vorschiekung der Wurzelspitze schon in 24—30% Feuchtigkeit, aber hauptsächlich von 20—24% an. In der kleinkörnigen Sorte dagegen liegt diese Grenze bei 12% oder noch niedrigerem Feuchtigkeitsgrad. 5. Bei den entspelzten Körnern ist die Zahl der zuerst die Wurzel- spitze vorschiekenden Körner weniger, und die eben erwähnte Grenze liegt niedriger als bei den mit Spelzen, die natürliche Folge ihrer Fähig- keit, Wasser leicht aufzusaugen. Bei der kleinkörnigen Sorte wird diese Verschiedenheit immer kleiner, das kommt ohne Zweifel daher, daß bei dieser die Wasserabsorption der Körner mit Spelzen viel leichter ist als bei den großkörnigen. 6. Bemerkenswert ist die Erscheinung, daß unter gleichen Be- dingungen die zuerst die Wurzelspitze vorschieckenden Körner überhaupt immer später zur Entwicklung kommen als die zuerst die Halmspitze vorschiekenden. Dies wird augenscheinlich werden bei der Vergleichung der durchschnittlichen Keimungsdauer, welche aus den oben erwähnten Ergebnissen leicht zu berechnen ist, aber diesen Punkt will ich hier noch unberührt lassen. Diese Ergebnisse bestätigen die Ansicht, welche ich schon 1910 ausgesprochen hatte, und hier möchte ich nur wieder behaupten, daß die normale gesunde Keimung der Reiskörner mit der hervorbrechenden Halmspitze beginnt. Als die direkte Ursache der oben erwähnten Erscheinung könnte man vielleicht an das verschiedenartige Verhalten der Fruchtschalen oder Spelzen gegen die verschiedenen Wassermengen denken. Aber das ist keineswegs der Fall; es rührt nur daher, daß, wenn die Wasser- 199 zufuhr genügend ist, das Halmende schneller wächst, im umgekehrten Fall dagegen das Wurzelende. In letzterem Falle kann man ja häufig die Halmspitze durch die Schalenspaltung sehen, aber ohne daß sie daraus ins Freie tritt, während das Würzelehen immer schneller fort- wächst. In anderen Worten ist die obenerwähnte Erscheinung die natür- liche Folge der verschiedenen Wachtumsgeschwindigkeit des Hälmehens und Würzelehens bei bestimmten Wassermengen. Mit Rücksicht auf die Physologie des Reises spielt diese Erscheinung eine wichtige Rolle, denn je schneller die Wurzel wächst anstatt des Halımes, um so leichter ist die Wasseraufnahme, und um so leichter wird ihre Lebenstätigkeit. Da Reis im wesentlichen eine Sumpfpflanze ist, so hat dies eine große Bedeutung im Vergleich mit anderen Gewächsen. Nun bleibt noch eine andere Frage: Gibt es nicht irgend andere Faktoren, welche den zuerst erscheinenden Teil der Reiskörner be- stimmen können? Auch diese Frage wurde 1910 von mir der Forschung unterworfen. Die Wärme, das Licht, die Wassertiefe und das Alter der Körner waren die Gegenstände meiner Untersuchungen, und die ge- wonnenen Resultate sollen hier folgen. Die Ziffern in der Tabelle zeigen die Prozentzahl der gekeimten Körner während der ganzen Keimungsdauer. Versueh VW. Temperatur | 40° C | 35° C 30° C 25°C | 20°C 15° C 13° C in H 97 100 100 100 99 100 96 Wasserh) | W 1) ) ) 0 ) 0 ) FE) DB 0 N) 0 0 N) 0 ) H ) 37 27 66 97 97 98 Takt?) |w N) 0 0 0 | ) 0 0 |B 0 62 73 33 3 ) N) Versueh Vl. Hell Dunkel Im Wasser In der Luft Im Wasser In der Luft ER 99 100 100 99 N ) ) 0 ) ae ss. 0 | ) 0 0 Versuch VI. Wassertiefe 1 cm 3cm 5cm 10 cm 15 cm 20 cm 1: EEE PER 100 100 | 100 100 100 100 weeresn.: La Lira ) sr Hanı.! ) 0 0 0 BA 0 ) ) Al 0 0 1) Im Wasser in einer Tiefe von 1 cm. ?2) Auf mit Wasser gesättigtem Fließpapier. 200 Versuch VII (in der Luft). Alter der Körner | j nach der Ernte 2 Monate | 1 Jahr | 2 Jahre HEARIEH. ERBEN 80 73 3 Wesssatsahenee se 0 t 0 0 De, 19 9 2 Wie aus den vorstehenden Tabellen klar ist, spielen viele physi- kalische Bedingungen keine Rolle bezüglich des zuerst erscheinenden Teiles der Reiskörner. Zum Schluß möchte ich die Resultate meiner Untersuchungen folgendermaßen kurz zusammenstellen: 1. Die Reiskörner in ihrer normalen gesunden Keimung pflegen die Halmspitze zuerst vorzuschicken. 2. Die Ursache, welche die Wurzelspitze anstatt der Halmspitze zuerst zum Vorschein kommen läßt, ist wahrscheinlichkeit nur der Feuchtigkeitsmangel. Über die Kätzchengalle von Salix reticulata und eine andere Galle auf Weiden. Von Adolf Toepffer (München). (Mit ı Textabbildung.) Bei einer Exkursion am 6. Juli 1912 bei St. Gertraud in Sulden sah ich zum erstenmal die heuer sehr häufige, von Fr. Thomas 1885 nach Kärntner Exemplaren beschriebene und 1892 (Wissensch. Beil. zum Programm des Gymnasiums Gleichensee zu Ohrdruf) unter anderen auch für diesen Fundort angegebene Galle der Fruchtkätzcehen von Salız reticulata L. (Fig. 1). Stark befallene Exemplare fallen sofort durch ihr blaßrosa, später gelbrosa Aussehen in die Augen; oft sind aber auch nur einzelne Blüten vergallt und dann schwer zu sehen. Da die bis- herigen Beschreibungen in den Werken von Houard und Ross (be letzterem bin ich selbst Schuld, daß die Angaben, weil uns die Galle unbekannt, mangelhaft ausfielen) nicht charakteristisch sind, so gebe ich hier eine kurze Schilderung nebst Abbildung. Die Fruchtknoten erscheinen gestaucht und verbreitert (Fig. 2, etwa 2Omal vergrößert‘), von oben erwähnter Farbe und enthalten im Innern (Fig. 3, in gleichem Maßstab) statt der Samenträger eine amorphe grünliche Masse; an Stelle der Ovula steigen aus ihr keulen- förmige hyaline Gebilde empor, in deren Grunde vereinzelt bei starker Vergrößerung der Rest des Nucellus als kugelrunder Kern erscheint; der Samenschopf (coma) ist gänzlich verschwunden. Biegt mau den vergallten Fruchtknoten etwas von der Achse ab, so findet man eine orangerote, zwölfgliederige 1—1'5 mm lange und 0’3—0'5 mm dicke Mückenlarve, die mit ihrer Saugwarze am !) Zeichnung von Johanna Toepffer. a in d AN re Kätzchengallen von Salix reticulata. (Nähere Erklärung im Text.) 202 Nektarium sitzt; dieses mehr oder weniger, oft auf einen Zahn, reduzierte Organ dient dem Tiere zur Nahrung und von hier aus geht der Reiz auf den Fruchtknoten, der dadurch die oben beschriebenen eigentüm- lichen Veränderungen erleidet; ist das Nektarium aufgezehrt, respektive eingetrocknet, so verläßt die Larve ihre Wohnung und fällt zur Ver- puppung auf die Erde. Die gleiche Larve trifft man, wenn auch viel seltener und meines Wissens noch nicht vorher beobachtet, in den Staubkätzchen derselben Weidenart in gleicher Weise am Nektarium saugend; die Staubfäden dieser vergallten Blüten erscheinen verkürzt und am Grunde verdickt und sind, ebenso wie das Tragblatt etwas stärker behaart als gewöhnlich, jedoch keineswegs so stark, wie bei den Gallen der Frühjahrsgeneration von Rhabdophaga heterobia H. Löw an Salix triandra L.; ist die Spitze des Kätzchen befallen, dann erscheint dasselbe keulenförmig verdickt (Fig. 4); sitzen die Gallen in der Mitte, so treten Drehungs- und Krümmungserscheinungen ein (Fig. 5 und 6); sind nur einzelne Blüten infiziert, so ist äußerlich nichts wahrzunehmen, erst wenn man das Kätzchen durch die Finger gleiten läßt, fühlt man die Gallen als harte Knoten. Küster (Die Gallen der Pflanzen, Leipzig 1911) sagt: „Während im allgemeinen die Gallen schädigend auf die Wirtspflanze wirken, wird bei einzelnen Organen die Lebensdauer beim Befallensein mit Gallen wesentlich verlängert, so Rhabdophaga heterobia in den männlichen Kätzchen der Salix triandra L. und Aphis amenticola in den Wirrzöpfen verschiedener Weiden.“ Auch bei unserer Galle an den Staubkätzchen der Salix reticulata ist eine solche Verlängerung der Lebensdauer deutlich wahrzunehmen; während die normalen männlichen Kätzchen nach Entleerung des Pollens eintrocknen und am Grunde des Stieles bei der leisesten Berührung abbrechen, bleiben die vergallten frisch und ist ihre Verbindung mit der Mutterpflanze so fest, daß man zuweilen noch vorjährige Kätzchen an den Pflanzen findet. Gleichzeitig mit den eben beschriebenen Gallen von Salix reti- culata legte ich Sproßspitzengallen von Dasyneura (Perrisia) ter- minalis H. Löw an Salıx hastata L. ein; beim Umlegen bemerkte ich, daß die Larven aus einigen Gallen ausgeschlüpft waren und daß sie in Größe, Form und Farbe denen aus den Gallen der Salıx reticulata genau glichen; die später vorgenommene mikroskopische Untersuchung der Larven bestätigte mir noch ihre vollkommene Identität und wenn ich die gleiche Höhenlage, in der beide Gallen vorkommen, ferner ihr gleichzeitiges Auftreten, Lebenweise und Reife in Betracht ziehe, kann ich mich der Überzeugung nicht verschließen, daß das gleiche Insekt, die Mücke Dasyneura (Perrisia) terminalis H. Löw der Erreger sowohl der Sproßspitzengalle an Salix hastata L. als auch der männlichen und weiblichen Kätzchengallen der Salıx retieulata L. ist. ') Thomas führt a. a. O., 1892, außer Kärnten und (Tirol) dem genannten Suldental (Schreyerbach, Kuchberg, Marteltal) noch Mahl- 1) Nachträglich erfahre ich, daß J. J. Kieffer, Bull. Soc. Hist. Nat. Metz, 26 (3. ser., t. 2), 1909, p. 27, die Galle einer Rhabdophaga? amenticola n. sp. zuschreibt; da Kieffer nur nach trockenem Material bestimmt und das Insekt nicht gezüchtet hat, ist die Aufstellung einer neuen Art wertlos. 203 knechtalpe und Schlernsteig') an; ich habe sie heuer an diesen sämt- lichen Orten gesehen und kann noch Fedaja (am Fuße der Marmolata) als Verbindung nach Kärnten, und Ferdinandshöhe am Ortler (Stilfser- Joch-Straße) als Verbindung nach der Schweiz anführen, in welcher sie von Appel (Archiv. Sei. Phys., 1891) gefunden wurde. In dem großen Salicetum unmittelbar über der Kirche von St. Gertraud im Suldental, wo Saliz arbuscula, caesia, nigricans in un- geheuren Mengen mit wenigen S. caprea, hastata, incana, purpurea untermischt, wachsen, waren die Blätter von Salix arbuscula zahlreich mit Gallen besetzt, die der Blattwespe Pontania vesicator Bremi zuge- schrieben werden; sie zeigen morphologisch und anatomisch allerdings ganz analoge Verhältnisse, wie diese auf Salız purpurea so häufige Galle, sind aber nur '/,—'/,, so groß als die Galle der letztgenannten Art, und es ist bemerkenswert, daß die wenigen Sträucher der Salix purpurea, die zwischen der S. arbuscula wuchsen, keine Spur der auf ihr sonst so häufigen Galle aufwiesen. Die gleiche Galle fand ich noch mehrfach auf Salix helvetica Vill. * und @ (am Schererweg nach der Tabarettahütte) und einmal an Saliz herbacea L. (unweit der Schau- bachhütte); beide Substrate dürften für Gallen der Pontania vesicator neu sein. Über Bau, Entwicklung, Keimung und Bedeutung der Parasporen der Ceramiaceen. (Mit Tafeln IV—VI und 11 Textabbildungen.) Von Josef Schiller (Wien). (Aus dem Botanischen Institut der k. k. Universität in Wien.) (Schluß. 2) Entwicklungsgeschichtlicehe Bedeutung der Parasporen. Bei Beantwortung der Frage nach der entwicklungsgeschichtlichen Bedeutung der Parasporen waren bisher vor allem Nägelis Unter- suchungen bei Seirospora maßgebend. Darnach sah man die Sporen als reine vegetative Bildungen an, die keinerlei Beziehungen zu Tetrasporen hätten, also Fortpflanzungszellen eigener Art wären. Eine richtige Deutung kann nur von einer vergleichenden Betrachtung aller bei den Ceramiaceen vorkommenden ungeschlechtlichen Sporen (exclusive Tetra- sporen) erwartet werden. Die Parasporenorgane der Ceramiaceen lassen sich ungezwungen in eine Reihe bringen, an deren Anfang die Monosporen von Mo- nospora pedicellata stehen. Die bekannten, reichlich mit Inhalt ver- sehenen ovalen Zellen kommen mit Tetrasporen entweder zusammen am selben Individuum oder aber auf verschiedenen Pflanzen vor. Sie haben stets die Stellung der Tetrasporangien und sind größer als diese. Olt- 1) Nach mündlicher Mitteilung im ganzen Alpengebiet verbreitet, aber auch von Thomas noch nicht an männlichen Kätzchen gefunden. 2) Vgl. Nr. 4, S. 144—149. 204 manns äußert |. e., S. 666, folgende Ansicht über dieselben: „Ziemlich klar ist, daß die beschriebenen Brutknospen biologisch an die Stelle der Tetrasporen treten können; ob man sie aber als Tetrasporangien auf- fassen darf, in welchen die Teilung unterblieb, scheint mir fraglich. Da die Tetrasporangien unserer Gattung meist ungestielt sind, muß wohl diese Auffassung zunächst in den Hintergrund treten.“ Ich habe bisher in der Adria nur Pflanzen mit Monosporen be- obachtet. Dabei fiel mir die eigentümliche Ausbildung der Fußzelle auf. Sie wird bald sehr früh, bald später abgegliedert und ist bald nahezu ungefärbt, bald stark gefärbt und mit Inhalt reichlicher versehen. Diese Tragzelle hat auch nicht die sonst bei den Tetrasporangien der ÜCera- miaceen allgemein auftretende gewöhnliche Form, denn sie ist mehr oder Abb. 3. Monospora pedicellata. Monospore Abb. 4. Monospora pedicellata. mit becherförmiger Fußzelle. Vergr. 250. Bisporenähnliches Stadium. Vergr. 250. weniger becherförmig ausgebildet (Textabb. 3). Auch ihre Größe unterliegt abnormalen Schwankungen. Es gelingt auch, auf jeder Pflanze einige Fälle zu beobachten, bei welchen Sporen- und Tragzelle nahezu gleich groß sind (Textabb. 4). Nach diesen Beobachtungen wird man die Mono- sporen und ihre Tragzellen als Bisporen auffassen können, wobei die untere Zelle kümmerte, die obere dagegen gefördert war und sich so energisch entwickelte, daß ihre Basis sich förmlich in die Fußzelle hineindrückte. Es sind somit den Tetrasporangien gleichwertige Organe. Bei Pleonosporium kommen bekanntlich typische Tetrasporangien nicht zur Entwicklung, doch treten Zellen auf, die zunächst eine Vier- teilung eingehen, wie Nägeli') berichte, dann in weiterer Folge 8—24 Zellen, die Polysporen Nägelis, bilden, die von gemeinsamer Mem- bran umschlossen werden und strahlig um eine zentrale Zelle angeordnet sind. Diese Sporen, für die die Sehmitzsche Bezeichnung Parasporen an- 1) Beitrag zur Morphologie und Systematik 2a en (Sitz. Ber. d. Akad. d. Wissensch. in München 1861. Bot. Mitt. I, S. 205 gewendet werden soll, haben die Stellung, die die Tetrasporangien nur einnehmen könnten, und sind bisher allgemein als den Tetrasporen homologe Organe angesehen worden '). In allerletzter Zeit habe ich bei dieser Pflanze auch „Monosporen“ gesehen (Textabb. 5), wenigstens habe ich völlig ausgewachsene, an älteren Partien der Pflanze und in analoger Steliung wie die Parasporen befindliehe Sporen beobachtet, die niemals eine Vierteilung erkennen ließen. Ihren Parasporencharakter möchte ich auch daraus ersehen, daß sie bisweilen im bereits ausgewachsenen Zustande noch eine basale Zelle absondern (Textabb. 5), ja sogar manchmal zu einem wenigzelligen Zweige aussprossen. Weitere Untersuchungsmöglichkeiten stehen mir derzeit noch nicht zur Verfügung. Abb. 5. Pleonosporium Borreri mit (Mono- Abb. 6. Ptilota elegans mit Parasporen, sporen) Parasporen. Vergr. 120. nach Pringsheim. Auch die zuerst von Pringsheim?’) für Ptilota elegans angege- benen Parasporenfrüchte haben genau die Stellung der Tetrasporangien und Oltmanns spricht sie ohne weiteres als Modifikationen derselben an. (Siehe Textabb. 6.) Einen anderen entwicklungsgeschichtlich klaren und einfachen Fall zeigt Harald Kylins Abbildung ]. ce., p. 152 (Textabb. 7), von Callı- thamnion Hookeri. Er sagt bezüglich der Tetrasporangien und Parasporen p. 153 das folgende: „Die ersteren kommen sehr spärlich an demselben Individuum wie die Parasporen vor und sitzen ungestielt auf der Innen- seite der Endzweige. Sie sind tetraedrisch geteilt. Die Parasporen sitzen in größeren oder kleineren Haufen auf der Innenseite der Endzweige, gewöhnlich ein Haufe, seltener 2—3 auf jedem. Die Parasporenhaufen sind Zweiganlagen, die nicht auf typische Weise in der Längsrichtung ausgebildet worden sind, deren Zellen viel- 1) Oltmanns, IL, S. 666. 2) Pringsheim, N. Beiträge zur Morphologie der Meeresalgen. (Abhandl. d. k. Akad. d. Wissensch. Berlin, 1861.) 206 mehr schon frühzeitig sich vergrößert und mit einem reichen Inhalt erfüllt haben. Die Scheitelzelle der Zweiganlage scheidet nur ein Paar Segmente ab, welche einige wenige ein- oder zweizellige Zweige aus- bilden. Die Zellen dieser Zweige füllen sich auch mit einem Inhalt und bilden zusammen mit den Zellen des Mutterzweiges einen Para- sporenhaufen. Die Parasporenhaufen sind bei f. typica sphärisch. Abb. 7. Callithamnion Hookeri, mit Parasporen. Nach Kylin. Bisweilen kann dieselbe Zelle, die einen Parasporenhaufen aus- gebildet hat, auch einen vegetativen Zweig ausbilden. Auch kann es geschehen, daß zwei Parasporenhaufen von derselben Zelle ausgebildet werden können. Die Parasporenhaufen werden auf der Innenseite der Endzweige angelegt und entsprechen demnach nicht den zum Zweig- system gehörigen vegetativen Achsen. Der vegetative Zweig, der zusammen mit einem Parasporenhaufen und von derselben Zelle wie dieser aus- gebildet werden kann, entspricht auch nicht den typischen vegetativen Zweigen.“ 207 Kylins Beobachtung, daß die Parasporen tragenden Exemplare nur wenig Tetrasporen ausbilden, deutet auf eınen Zusammenhang der beiden Fortpflanzungszellen hin, und da dasselbe auch für die von mir oben besprochenen Pflanzen gilt, kann ohne weiteres von einer Korre- lation gesprochen werden. Tetrasporangien und Parasporen haben dieselbe Stellung auf der Innenseite der Endzweige, ein Umstand, der die Beziehungen der beiden Sporenarten weiter erweist. Daß auch die von der Scheitelzelle der Zweiganlage gebildeten Zweigzellen zu Parasporen (zugleich mit den Zellen des Mutterzweiges) werden, bedeutet nichts weiter und zeigt eben nur, daß der die Parasporenbildung veranlassende Entwicklungsreiz sehr stark sein muß und übergreift. Ich sehe im Anschluß an die beiden früher besprochenen Fälle auch die Parasporen von (allithamnion Hookeri als den Tetrasporen homologe Organe an, von denen sie sich schon einen kleinen Schritt weiter entfernt haben, als dies bei den obigen Üeramiaceen der Fall war. Hier lassen sich auch die schon oben erwähnten runden Sporen- haufen an den Rindengürteln einiger (eramium-Arten, die Pylosporen, an- fügen. Sie kommen gemeinsam mit Tetrasporangien am selben Rinden- gürtel vor und Hauck') sprieht sie direkt als abnorm veränderte Tetra- sporangien an, „Tetrasporangien wirtelig oder zerstreut, aus den Rinden- gürteln hervorbrechend, oft an einer Seite gehäuft, zusammenfließend, eystocarpienähnliche, unregelmäßig gelappte Sporenhaufen bildend“. Ich habe nur einmal solche Organe an lebendem Materiale gesehen und mich überzeugt, daß die Hauckschen Worte nicht wörtlich zu nehmen sind. Die fertigen Tetrasporangien tragen selbst nichts zur Bildung der Sporen- haufen bei. Indessen aber geht doch die erste Anlage eines solchen Parasporenhaufens auf eine mit einer Tetrasporangienmutterzelle identische Zelle zurück. An jüngeren Gürteln treten dann die Tetrasporen ganz zurück und lediglich Parasporen kommen zur Entwicklung. Auch Para- sporenpflanzen ohne Tetrasporangien sind beobachtet, was mit Rücksicht auf das eben Gesagte nichts Besonderes bietet. Die Parasporenzweige von Seirospora wurden von Nägeli’) als metamorphosierter Zuständ der Tetrasporangien tragenden Zweige an- gesehen, Die vegetative Natur der Seirosporenzweige sah er insbesondere darin, daß er an denselben bisweilen einen kurzen Zweig fand, welcher genau die Stellung wie die Sporenmutterzelle hatte (l. e., 132, Fig. 13, b,c der Tafel). Es darf aber nicht übersehen werden, daß die zitierte Abbildung durchaus nicht typische Parasporenzweige zeigt. Es sind Zweige, die sehr stark an gewöhnliche vegetative Zweige kleiner, mit monströs dieken Zellen versehene Pflanzen erinnern, wie sie mir gleich- falls unterkamen. Auch verweise ich auf meine schon oben mitgeteilte Beobachtung, daß bei Pleonosporium die Monosporen sich zu einem 3—5zelligen Zweige umbilden können. In der Tat macht die Deutung der Parasporen bei dieser Pflanze Schwierigkeiten. Sie konnten erst überwunden werden, als mir Bisporen 1) Die Meeresalgen Deutschlands und Österreichs, p. 105, 106. 2) L. c., 8. 132, 208 tragende Pflanzen unterkamen. Diese Fortpflanzungsorgane kommen be- kanntlich bisweilen mit Tetrasporen am selben Individuum oder getrennt vor und treten weit seltener als diese auf. An solchen Bisporenpflanzen rundeten sich die in der Nähe der Astspitzen befindlichen Bisporen ab (Textabb. 8, 9), teilten sich dann weiter und machten in ihrer Weiterent- wicklung alle Stadien bis zu normalen Parasporenbüscheln durch (Textabb. 10). Die Bisporen sind den Parasporen völlig homologe Gebilde; somit sind auch die auf Bisporen zurückgehenden Parasporen entwick- lungsgeschichtlich geklärt. Mit diesen Parasporenzweigen stimmen aber die, welche an Pflanzen, sei es mit, sei es ohne Tetrasporen, beobachtet Abb. 9. sSeirospora Griffith- siana. Bisporen zu einem Para- sporenbüschel werdend. Abb. 8. Seirospora Griffithsiana. Bisporen- mutterzelle (a). werden, ganz und gar überein. Können sie nun selbständige Organe sein, ohne jeden entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang? Das erscheint unmöglich. Auch hier bei Seirospora ist die Korrelation zwischen dem Auftreten der Tetrasporen und der Parasporen zu konstatieren und die letzteren gehen zu dem aus Zweigen hervor, die normalerweise Tetra- sporangien ausbilden könnten. Zeigen auch die nicht auf Bisporen zurückgehenden Parasporen nicht mehr einen so klaren und unmittel- baren genetischen Zusammenhang mit den Sporenmutterzellen wie jene oder die bei den früheren Gattungen erwähnten, so können wir sie doch nicht anders deuten. | Ahnlich liegt die Sache bei den Parasporen von Antithamnion plumula. Die Parasporen bildenden Zweige sind stets Kurztriebe, ent- weder einer der beiden opponierten Kurztriebe an den Langtrieben oder 209 aber ein Kurztrieb höherer Ordnung. Es sind somit die Parasporen auf jene Zweigsysteme beschränkt, die entweder selbst die Tetrasporangien ausbilden oder auf denen die die Tetrasporangien tragenden Zweige sich entwickeln. In diesem Falle geht die Umbildung der Zellen eines Zweiges zu Parasporen schon auf sehr jungem Stadium vor sich und die in dem Zweige vorhandenen Tetrasporangien- Anlagen werden vermutlich den Ent- wieklungsreiz abgeben. Denn daß die so eigentümliche Parasporenbildung eine Störung uns zur Zeit noch unbekannter Natur ist, die zu üppigem Wachstum führt, drängt sich dem Beobachter auf. Auch hier besteht die obige Korrelation im vollen Umfange. Abb. 10. Seirospora Griffithsiana. Para- Abb. 11. Antithamnion plumula. sporenbüschel aus Bisporen entstanden. Abnorm ee Parasporen- üschel. Am Schlusse dieser Parasporen-Entwicklungsreihe stehen die Haufen- sporen an den Spitzen der Äste von Ceramium strietum (Textabb. 2) (nieht zu verwechseln mit den oben erwähnten Parasporen [Polysporen] an den Rindengürteln). Alle Zellen der Spitzen können, wie wir sahen (Taf. VI, Fig. 15), in Sporen umgewandelt werden. Nur noch die Kor- relation, daß die Haufensporen auf Tetrasporangienindividuen zumeist beschränkt sind und. die Tetrasporangien im selben Grade abnehmen, indem sich jene entwickeln, weist auf die genetischen Beziehungen hin. Die Pflanzen bleiben auch gewöhnlich klein (2—4 em lang). Wir hätten somit bei Ceramium strictum die auf die Rindengürtel beschränkten, meist kugeligen Parasporen (Polysporen), die den Tetra- sporangien nahe verwandt sind, und die stets auf anderen Individuen Österr. botan. Zeitschrift. Heft 5. 1913. 15 210 auftretenden, an den Zweigspitzen sich entwickelnden Parasporen (Haufen- sporen), die sich zwar nicht mehr wie jene direkt auf Tetrasporangien (Tetrasporenmutterzellen) zurückführen lassen, mit Rücksicht auf ihre sonst völlige Übereinstimmung mit den Parasporen der obigen Pflanzen nicht gut prinzipiell neue Bildungen darstellen können, vielmehr ent- wieklungsgeschichtlich ebenso beurteilt werden müssen. Erklärung der Tafel IV—IV. Taf. IV. Seirospora Griffithsiana. Fig. 1. Ausschlüpfende Paraspore. Vergr. 520. Fig. 2, 3. Keimende Parasporen. Vergr. 520. Fig. 5—6. Keimlinge. Vergr. 350. Fig. 7, 8. Parasporen-Paraffinschnitte; Färbung mit Eisenhämatoxylin. Vergr. 1200. Fig. 9. Tetrasporangium. Schnitt, wie früher. Vergr. 1200. Taf. V. Antithamnion plumula. Fig. 10—13. Entwicklung der Parasporen. Vergr. 600. Taf. VI. Ceramium strietum. Fig. 14. Paraffinschnitt 7 u, Färbung Eisenhämatoxylin, Längenschnitt durch Zweigspitze mit Parasporen. Vergr. 875. Fig. 15. Ausschnitt durch einen Parasporenhaufen. Vergr. 875. Fig. 16. Einzelne Spore, 5 « dicker Schnitt, Färbung Eisenhämatoxylin. Vergr. 1500. Fig. 17. Paraspore vor der Keimung. Vergr. 700. Fig. 18. Parasporenkeimling. Vergr. 550. Der Formenreichtum von Gomphrena decumbens Jacqg. Von Jaroslav Stuchlik (München). (Mit 6 Textabbildungen.) Gomphrena decumbens Jacq. ist eine der formenreichsten Arten der großen Amarantaceen-Gattung Gomphrena. Ich hatte Gelegenheit, ein reichhaltiges Material zu untersuchen, und gelangte dabei zu Er- gebnissen, die vielleicht auch für andere Botaniker von Interesse sein werden. Es war mir nämlich möglich den allmählichen Übergang der verschiedenen Formen zueinander in allen Ausbildungsstufen zu ver- folgen und so über die verwandtschaftliehen Beziehungen der Formen ein klares Bild zu gewinnen. Ich will im folgenden die Ergebnisse meiner Untersuchung in Wort und Figur niederlegen und namentlich im graphischen Teil der Arbeit ein die wirklichen Verhältnisse klar de- monstrierendes Bild entwerfen. Material. Meine Untersuchungen erstrecken sich auf nicht weniger als 250 Exemplare, von welchen die große Mehrheit auf die Form der Blätter und Stengel, hauptsächlich aber auf die Verhältnisse des Blüten - baues geprüft wurde. So gelang es mir auch, reiches statistisches Material zu gewinnen, dessen Resultate — nicht aber die Statistik und ihre Zahlen selbst — hier niedergelegt sein mögen. Folgende Herbarien habe ich konsultiert: Herb. Mus. Berol., Herb. Barbey-Boissier, Herb. Bruxelles, Herb. Monae., Herb. Horti Petrop., Herb. Mus. Vindob., Herb. Univ. Zürich; außerdem noch an Ort und Stelle das Herbarium im Schiller J., Parasporen der Ceramiaceen. Taf. IV. Ö Fig.1 Fig. 4 & Ö Österr.botan.Zeitschr.1913. Del.J.Schiller Lith.Kunstanstalt v.Friedr.Sperl, Wien, IIl/4. Schiller J., Parasporen der Ceramiaceen. Taf.V Österr.botan.Zeitschr,1913 ‚ Del.J.Schiller Lith.Kunstanstalt v.Friedr.Sperl, Wien, Ill/s F Schiller J., Parasporen der Ceramiaceen. Taf. Vl. Österr.botan.Zeitschr,1913. Del.J.Schiller Lith.Kunstanstalt v.Friedr.Sperl, Wien, Ill/s. 211 Botanischen Museum des Jardin des Plantes in Paris, das Herbarium in Kew und das Herbarium im Natural History Museum in London. Allen betreffenden Herren Direktoren der erwähnten botanischen Institute spreche ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aus. Die Exemplare waren zum kleineren Teil kultivierte Pflanzen; die weitaus überwiegende Mehrheit (zirka 90%) war in der Natur gesammelt, srößtenteils in Mexiko und Zentralamerika — mit Einschluß der nördlichen Staaten von Südamerika — wenig in Brasilien und Argentina. Die Höhenangaben fehlen leider an den Etiketten fast überall, so daß dadurch die ganze Arbeit um ein interessantes, vielleicht in manche Fragen viel Lieht werfendes Kapitel beraubt wurde und folglich als unvollständig betrachtet werden muß. Charakteristik der Art. Gomphrena decumbens Jacquin, A Schoenbrunnensis pl. rariorum deseript. et iecones (1797—1804), t. 42, ist eine manchen anderen Gomphrenen mit ihrem Habitus ähnelnde Spezies. Auf den ersten Anblick läßt sie sich nicht unterscheiden von G. celosioides Mart., G. demissa Mart., @. desertorum Mart., @. bicolor Mart., ja sogar von einigen Formen der G. globosa L. und zahlreichen anderen. Die Ausbildung der Blüte — wie bei der Gattung Gomphrena überhaupt — ist einzig und allein für die Feststellung einer Art maß- gebend. Deshalb auch ist es möglich, daß wir habituell so verschiedene Pflanzen doch einer Art zuschreiben müssen, wofür gerade die in Rede stehende Art ein klassisches Beispiel ist. Die Wurzel zeigt keine Besonderheiten. Krautige Stengel, zuweilen ganz verkrüppelt, fast auf Null reduziert, sind in der Regel aufsteigend, aber auch aufrecht, reichlich verzweigt oder aber ganz ungeteilt, stiel- rund, mit zarten anliegenden Haaren bewachsen. Die kurzgestielten, eiförmigen bis lanzettlichen Blätter zeigen in Form und Größe eine bedeutende Variabilität; es finden sich kleine, kaum 1 cm lange und 0°3 cın breite neben großen bis 5 und mehr cm langen und 2°5 cm breiten Blättern, in der Regel weisen sie eine weiß-grüne Punktierung auf. Die Blütenstandshüllblätter, zwei an Zahl, sind in der Regel oval, länger als die Blüten. Die terminaien, einzeln oder gehäuft stehenden Blütenstände sind entweder kugelig oder zylindrisch, bis 3 em lang und 0°8 cm breit. Blüten zirka 5—10 mm lang, weiß, gelblich, orange, rot oder weißlich mit roter Rückseite der Perianthblätter. Tragblatt oval, zugespitzt, zirka 3—5 mm lang. Vorblätter kahnförmig, zweimal länger als das Trag- blatt, an der dorsalen Seite am Mittelnerv mit einem kammartigen Ge- bilde versehen. Dieser Kamm, die Crista, ungefähr ?/, der Vorblattlänge einnehmend, ist normal am oberen Ende bis 1’5 mm breit, nach unten allmählich verschmälert, tief gesägt; ihre Ausbildung zeigt auch kleine Variationen, die sich z. B. in Breite, Form der Sägung oder ihrer Länge bemerklich machen. Aber diese Oristaausbildung ist das wich- tigste systematische Merkmal, natürlich neben der Aus- bildung der Staminodienröhre, resp. nur ihres freien, staub- blättertragenden -Teiles und der Beschaffenheit des Frucht- knotens, speziell der Ausbildung des Grifiels und der Narben. Die Perigonblätter sind schmal, linealisch, einnervig, an der Spitze leicht gesägt. Die Staminodienröhre ist so lang wie das Perigon, etwas kürzer als die Vorblätter, zylindrisch, schmal; oft kommt sie sehr 15* 212 kurz, ca. °/, der Perigonblätter vor; ihre Filamente sind sehr kurz mit fast unmerkbaren Antheren tragenden Läppchen und etwas verlängerten seitlichen Lappen, deren Länge O'2 mm nicht übersteigt. Antheren läng- lich, hellgelb; Pollenkörner ebenfalls gelb, kugelig, ca. 15 u im Durch- messer, höckerig oder netzartig verdickt. Fruchtknoten gewöhnlich kürzer als der Tubus, selten, nämlich wenn der Tubus sehr kurz ist, länger als dieser; Griffel ca. O0°6—0°8 mm, zuweilen auch bis 1’5—2 mm; Narben pfriemlich, kurz, bis 1'5 mm lang. Innerhalb der hier kurz angegebenen Grenzen bewegen sich alle mögliche Abstufungen in der Ausbildung der einzelnen Organe, die viel- fach voneinander ganz unabhängig variieren, so daß die verschieden- sten Kombinationen zustande kommen. Bevor ich aber auf die genauere Beschreibung solcher Formen eingehe, möchte ich die Prinzipien, die für die Einteilung der Formen unterhalb der Art — im allgemeinen und bei @omphrena speziell — maßgebend sind, hier kurz erwähnen. Prinzipien der Arteinteilung. Fast sämtliche Gomphrena- Arten zeigen einen großen Formenreichtum. Die Ausbildung des Stengels, die Form der Blätter und zuweilen auch die Farbe der Blüte sind ver- hältnismäßig sehr variabel, bei konstanter Form der einzelnen Blüten- partien. Aus dieser Erfahrung, die sich durch Dutzende Beispiele be- gründen ließe, ergibt sich die erste Regel für die Aufstellung neuer Formen bei Gomphrena: Die wichtigsten, speziesbestimmenden Merkmale liefert uns die Blüte, die Merkmale für kleinere systematische Einheiten bietet der übrige Pflanzenkörper. Demnach bezeichnen wir als eine Art die Gesamtheit soleher Pflanzen, die eine bestimmte charakteristische Ausbildung der Blüte, d.i. hauptsächlich des Bracteolenkammes, der Perigonblätter, des freien Ende der Staminodienröhre und des Fruchtknotens zeigen. Dabei sind die allerwichtigsten Merkmale die Ausbildung der Crista (bzw. das Fehlen derselben) und die Gestalt der Staminodienröhre: der Frucht- knoten kommt erst in zweiter Linie in Betracht und die Perigonblätter spielen vielleicht eine noch kleinere Rolle als das Vorkommen des Haarkranzes oder die Ausbildung der Bractee. (Fortsetzung folgt.) Verzeichnis jener botanischen Abhandlungen. welche in den Programmen (Jahresberichten) der österreichischen Mittel- schulen in den Jahren 1886—1910 veröffentlicht wurden. Von Dr. Alfred Burgerstein (Wien). Im Jahrgang 1886 dieser Zeitschrift habe ich ein Verzeichnis der botanischen Arbeiten veröffentlicht, die in den Jahresberichten der österreichischen Mittelschulen von 1850—1885 erschienen sind. Als Fortsetzung jenes Verzeichnisses publiziere ich hier die Titel der in den Jahren 1886—1910 erschienenen Arbeiten. Mit der sukzessiven Vermehrung der Mittelschulen wächst natur- gemäß auch die Menge der jährlichen Programmaufsätze. Was speziell 213 die botanischen Abhandlungen betrifit, so beträgt deren Zahl in den einzelnen Dezennien: 1851—1860...... 19 1881—1890...... D8 1861-—-1870...... 22 1891—1900...... 13 1871—1880...... 36 1901—1910...... N) Hiebei sind jene Programmabhandlungen, die sich auf mehrere Jahresberichte verteilen, nur als eine Arbeit gerechnet. Von den Abkürzungen bedeuten: S —= Staats, L = Landes, U = Communal, P = Priva, G = Gymnasium, RG = Realgymnasium, R = Realschule. Morphologie (Organographie, Anatomie). 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Prerovsky Richard, Beiträge zur Lehrmittelfrage des botanischen und zoologischen Mittelschulunterrichtes. II. SG Prag, 1903, 25 8. Rompel Josef, Kritische Studien zur ältesten Geschichte der Chinarinden. PG Stella matut., 1905, 62 S. Rippel Johann, Das Mikroskop im Dienste des naturgeschicht- liehen Unterrichtes an Mittelschulen. SG Olmütz, 1891. Satter Johann, Volkstümliche Pflanzennamen aus Gottschee. SG Gottschee, 1898, 19 S. Solla Rüdiger, Pflanzenkrankheiten. SR Triest, 1897, 36 S. Solla Rüdiger, Pflanzenschäden, dureh Tiere verursacht. SR Triest, 1900, 12 8. Tschernich Franz, Deutsche Volksnamen der Pflanzen aus dem nördlichen Böhmen. Akadem. SG Wien I., 1897, 38 S. Vieltorf Heinrich, Der botanische Unterricht auf der Unterstufe an den österreichischen Gymnasien. SG Wien II., 1594. Wenger Alfred, Der Wald. SR Wien I., 1906. 28 S. Werchratski Johann, Verzeichnis der wichtigeren botanischen Kunstausdrücke in ruthenischer Sprache. SG Lemberg, 1892, 48 8. (ruthenisch). 222 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Österreichische Adria-Ausstellung in Wien, Mai—Oktober 1913. Im Sommer dieses Jahres findet in Wien eine Adria- Ausstellung statt, welehe die Natur und Kultur der Adrialänder und des Meeres zur Anschauung bringen soll. Eine der wissenschaftlichen Abteilungen der Ausstellung ist die „Naturgeschichte der Adria“ betitelt; dieselbe wird etwa ein Viertel des Innenraumes der Rotunde füllen und umfaßt sechs Gruppen: die geographisch - ozeanographische. meteorologische, faunistisch-zoologische, ökologisch-zoologische, die paläontologische und botanische. Angegliedert sind der Abteilung eine Aquariumanlage, Terrarien, eine Kollektivausstellung des k. k. militär-geographischen Institutes, der k. k. geologischen Reichsanstalt, des Vereines zur För- derung der naturwissenschaftlichen Erforschung der Adria, der k. k. z00- logischen Station in Triest und des zuologischen Institutes der Universität Innsbruck. Für die Abteilung hat sich ein Komitee konstituiert, welches unter der Leitung des Prof. Dr. R. v. Wettstein steht und dem von Botani- kern die Herren Dr. A. Bretschneider, Dr. A. Ginzberger, Prof. Dr. V. Grafe, L. v. Poriheim, Prof. Dr.: 'O."Bie hte, gErnrsape V. Schiffner, Prof. Dr. J. Schiller, Hofrat Prof. Dr. J. v. Wiesner und Kustos Dr. A. Zahlbruckner angehörten. Die technische Durchführung des Programmes lag in den Händen des Herrn J. Dörfler. Die botanische Gruppe bringt einerseits das Pflanzenleben des Meeres, anderseits das des Küstenlandes zur Darstellung. Auf ersteres beziehen sich folgende Objekte: Typensammlung mariner Algen, mikroskopische Demonstration der wichtigsten Plank- tonten, Gesteinsbildung durch Algen, Ökologie der Planktonten, An- passungen an die Brandungszone, an Ebbe und Flut, Beziehungen zwischen Morphologie und Standort, die Blütenpflanzen des Meeres, Darstellung des Stoffaustausches der Meeresorganismen, die Algenfarb- stoffe, Reinkulturen von Diatomeen, die Verbreitung der Planktonten in ihrer Abhängigkeit von Jahres-, Tageszeit und geographischer Lage, Methodik der biologisch-marinen Forschung. Auf das Pflanzenleben der Küstenländer nehmen folgende Aus- stellungsobjekte Bezug: Vegetationspilder, erläutert durch die charak- teristischen Pflanzentypen, Florenkarte, Nord- und Südgrenzenkarte, Ökologie der mediterranen Pflanzen, Endemismen der Adrialänder, Flora der Mauern, Flechten als farbentonangebende Elemente der Landschaft, als Gesteinszerstörer, Windwirkung, Aufforstung, Gartenpflanzen, an- gewandte Botanik ete. Frühjahrsausstellung der k. k. &artenbau-Gesellschaft in Wien. In der Zeit vom 3. bis 8. Mai findet in Wien eine Gartenbau- Ausstellung statt. Dieselbe soll diesmal größeren Umfang annehmen und einige interessante Neuerungen bringen. So soll durch eine größere Anlage Gelegenheit geboten werden, die wichtigen, im Mai blühenden Pflanzen der Wiener Umgebung und der Wiener Gärten kennen zu lernen, eine größere künstlerisch ausgestattete Anlage „Japan im Früh- 223 jahre“ wird eine Übersicht der in den letzten Jahrzehnten aus Japan importierten Blumen bieten, die Dendrologische Gesellschaft wird ihre zahlreichen Neueinführungen an Holzpflanzen und Stauden zur Aus- stellung bringen und durch Heranziehung aller bedeutenderen Orchideen- Kultivateure soll eine tunlichst komplette Übersicht über die in Österreich kultivierten tropischen Orchideen erzielt werden. Mit der Ausstellung wird auch eine wissenschaftliche Abteilung verbunden sein, in der gärtnerisch weniger wichtige, aber wissenschaftlich interessante Pflanzen ausgestellt, Vererbungs- und Kreuzungsprodukte demonstriert werden and insbesondere eine reiche Sammlung von Objekten, welche sich auf Pflanzenkrankheiten beziehen, exporiert wird. 85. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien, 21. bis 26. September 1913. Für die Versammlung ist folgendes allgemeine Programm in Aus- sicht genommen: Sonntag, den 21. September: Begrüßungsabend in der Volkshalle des Rathauses. Montag, den 22. September: Vormittags erste allgemeine Ver- sammlung; nachmittags Abteilungssitzungen. Dienstag, den 23. September: Abteilungssitzungen. Mittwoch, den 24. September: Naturwissenschaftliche Hauptgruppe : Vormittags Abteilungssitzungen; nachmittags Gesamtsitzung (Vorträge: H. Wiener-Darmstad, Wesen und Aufgaben der Matheinatik ; A. Steuer-Innsbruck, Ziele und Wege biologischer Mittelmeerforschung). Donnerstag, den 25. September: Vormittags Geschäftssitzung der der Gesellschaft, gemeinsame Sitzung beider Hauptgruppen ; nachmittags Abteilungssitzungen; abends Empfang der Stadt Wien im Festsaal des Rathauses. Freitag, den 26. September, vormittags: Zweite allgemeine Sitzung. Samstag, den 27. September: Tagesausflug in die Wachau. Sonntag, den 28. September: Tagesausflug auf den Semmering. An einem noch zu bestimmenden Abend ist ein Empfang bei Hof und an einem ferneren Abend Besuch der Hoftheater in Aussicht genommen. Im Anschluß an die Tagung wird eine fünf- bis sechstägige Reise nach Dalmatien geplant, wenn sich eine genügende Zahl von Teil- nehmern meldet. Zuschriften in Angelegenheit der Versammlung sind zu richten an einen der Geschäftsführer: Prof. Dr. Friedrich Becke (Wien, I., Uni- versitätsplatz 2) und Prof. Dr. Clemens Freih. v. Pirquet (Wien, VII. Alserstraße 21). Als Einführende der Abteilung Botanik fungieren: Prof. Dr. Hans Moliseh (Wien, VIII/1, Zeltgasse 4) und Prof. Dr. Richard v. Wettstein (Wien, III/3, Rennweg 14). Schriftführer der Abteilung Botanik sind: Assistent Josef Gieklhorn (Wien, I., Uni- versität, pflanzenphysiologisches Institut), Privatdozent Dr. August v. Hayek (Wien, V., Kleine Neugasse 7), Privatdozent Dr. Erwin Janchen (Wien, III/3, Rennweg 14) und Prof. Dr. Oswald Riehter (Wien, XVIII/1, Hofstattgasse 15). 224 Ausstellung über „Anwendung der Photographie in Natur- wissenschaft und Medizin“. Diese Ausstellung soll im Auschlusse an die 85. Versammlung Deutscher Naturforscher und Arzte in der Zeit vom 18. bis 30. Sep- tember |. J. im Gebäude der k. k. Universität in Wien stattfinden. Die Ausstellung wird folgende Gruppen umfassen: 1. Anwendung in der Medizin inklusive Röntgenphotographie, polizeiliche und gerichtliche Photographie u. dgl. — 2. Photographie in der Zoologie, Botanik und Mineralogie. — 3. Photographie in der Geologie, Geographie und auf Forschungsreisen. — 4. Photographie in der Anthropologie. — 5. An- wendung der Photographie in der Chemie, Physik, Astronomie und Meteorologie. — 6. Photogrammetrie und Ballonphotographie. — 7. Pro- jektionswesen und Kinematographie. — 8. Photographische Reproduktions- verfahren. — 9. Apparate und Behelfe für wissenschaftliche Photographie. Anmeldungen, Anfragen und sonstige Zuschriften sind zu richten an den Vorsitznnden des Ausstellungsausschusses: Hofrat Prof. Dr. Josef Maria Eder, Wien, VII., Westbahnstraißse 25. 52. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. Dieselbe findet von Dienstag, den 30. September, bis Freitag, den 3. Oktober d. J., in Marburg a. d. Lalın statt. Den Vorsitz führen Geheimrat Prof. Dr. Vogt (Marburg, Bismarckstraße 7) und Gymnasial- direktor Prof. Dr. Fuhr. Als Obmänner der Biologischen Sektion fungieren Geheimrat Prof. Dr. Korschelt (Marburg, Roserstraße 23) und Prof. Dr. L. Diels (Marburg, Bismarckstraße 32). Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Hans Molisch in Wien wurde der Orden der eisernen Krone verliehen. Dr. Zoltän v. Szab6 wurde als Honorardozent an der Tierärzt- lichen Hochschule in Budapest mit dem Abhalteın der Vorlesungen über Botanik betraut. (Botanikai Közlemenyek.) Dr. Nändor Filarszky, Direktor der botanischen Abteilung des kgl. ungar. National-Museums in Budapest, erhielt den Titel eines kgl. ungar. Hofrates. (Botanikai Közlemenyek.) Oberchemiker Dr. G. Doby hat sich an der Universität Budapest für pflanzenphysiologische Chemie habilitiert. (Botanikai Közlemenyek.) Dr. Oskar Varga, Mikroskopiker an der Ungarischen chemischen Reichsanstalt in Budapest, wurde zum Öberchemiker ernannt. (Botanikai Közlemenyek.) Prof. Dr. C. F.W. Hess (Technische Hochschule Hannover) wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt. (Hochschulnachrichten.) Privatdozent Dr. Robert Pilger (Berlin) erhielt den Titel Professor. (Hochsehulnachrichten.) Polizeirat i. P. Ferdinand Lebzelter, der Verwalter der botani- schen Sammlungen am Niederösterreichischen Landesmuseum in Wien, ist am 27. März d. J. im 62. Lebensjahre gestorben. E. A. Finet, Attache au Laboratoire des Hautes-Etudes du Museum d’Histoire naturelle, bekannter Erforscher der indo-chinesischen Flora, ist gestorben. (Revue gen. de Botanique.) Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien, [4° [7 & #7’ TE ae , 3 i ‚ ] Dar Den / fi a , ) % Er ER Wr. . e Verlag von \ Carl Gerold’s Sohn in Wien ıXı. Gärtnergasse + \m WNNARNINMNANNANDIN nr ey 5 u 0 EA NINE LPT TA LSALPINSDUNE" wi 4 y . ji x Hartingers : „WANDTÄFELN. u für den naturgesehichtlichen Anschauungs-Unterricht. u Rs In les Farbendruck ausgeführt. Das Werk umfaßt: Bei Abteilungen: Zoologie, Botanik, Bäume. Größe; 84x64cem. Preis pro Tafel, unaufgespannt. K 1:60 (M 1:60), auf starkem "Pap er mit Leinwaudschutzrand und Ösen, unlaekiert X 1:90 (M 1 90), 5“ rt K 2:10 (M 2: 10), auf starker Pappe mit Ösen und lackiert “ e 60 (M 2:60). 2 Jede Tafel ist einzeln zu haben, Alle Tafeln sind vom k. k, Ministerium für Kultus und Unterrieht in \ Wien approbiert. | | Der dazugehörige Text erschien in sechzehn Sprachen und wird die jeweilig BeuRele Sprache jeder Sendung unentgeltlich DEREN. 2° Syahalk der IL Anteliaue: Hoiaufk. ya Liberblümchen, Buschwindröschen, Sumpf-Dotterblume, Goldlack, Garten- ‚Mohn, Garten- Nelke, krautige Baumwollstaude,: chinesischer Teestrauch. \ „2. BHirtentäschchen, scharfer Hahnenfuß, blauer Eisenhut, Stiefmütterchen, . . wohlriech. Veilchen, gem. Küchenschelle, Wiesen-Küchenschelle, wohlriech, z ‚ Resede. © Aprikosenbaum, Johanmisbeerstrauch, Erdbeere, ER ER Hin- x R beerstrauch, Mandelbaum, - = Petersilie, Möhre, Weinstock. = = = Er Champignon, Herrenpilz, Eierpilz, Ballınasch Socknorchäi; Fliegen. 2" 3 Schwamm, PPHRESORENGE Hutterkorn u. Keulenköpfchen, Reuntierflechte, FR 7 isländische Flechte. 0 n.6:. Weiße Seerose, Erbse, Linse, Feuerbohne, Wiesenklee, ige Klee, BL, E gebräuchl. Lein oder Flach. er. ' Schlehdorn, wilde Rose, Brombeere, Kümmel, Fenchel, Hundspetersilie, rt E32, efleckter ng RE ; ‚Kartoffel, Tabak. süßer Nachtschatten, schwarzes. Bilsen- EERBER IL a Sonnenblume, Te ; RR E amille, RER, i ? ER bas ‚ Büchenzwiebel, Vani ; Inhalt der III. Abteilung: Bäume. es a T. 1. . Sommerlinde. T..10. . Fichte. 11.18. .Stem-Eiche. Tan n„.2. Weiße Weide. „ 11.* Edel-Tanne. n 19. Rotbuche. aD Ne „ 3: Bergahorn. „12% . Lärche. „ 20. Walnußbaum.- _* „.4.*) Schwarzpappel. „18. Rot-Föhre. „ 21. ‚Kirschenbaum. » 5. . -Birnbaum., „: 14.*) Platane. n. 22. »Zweischken- 7: „6. . Weß-Birke. n„ 15. -Pyramiden- baum.‘ un asus % nt... Esche. . Pappel. : Dr *) Pimie ae | „8. BRoßkastanie, „ 16. Erle. # Echte Kastanie. „ 9. . Olbaum. „ 17. Apfelbaum. ® 25. Akazie. *) Neue, verbesserte Auflagen in Vorbereitung (die der' Tafeln 11 und 23 der: 4 „Bäume* erscheinen als erste unter den botan. und Bäumetafeln in größerem Format; der Preis dieser wird nach ihrem Erscheinen bekanntgegeben.) Bäume: T. 10. Fichte oder Rottanne. Fo Die REES HARTINGERSCHEN WANDTAFELN ErE sind in allen Weltteilen verbreitet | und können 2% für die Schule und das Haus als Lehrmittel au als Wandsehmuck = bestens nen. werden. LK. Jahrg. 1913 ÖSTERREICHISCHE ‚BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Y HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON DR. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON K DR. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K- UNIVERSITÄT IN WIEN ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE 1} 2 hr Hr Ü Inhalt der Nummer 6. Juni 1913. gi" Seite Handel-Mazetti H., Pentapleura, novum genus Labiatarum ex Oriente 225—226 Sabransky H., Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis der Rubus-Flora der österreichischen Sudetenländer. - - ... 2... v2 2 m 2 2. PER 226— 232 Höhnel F. v., Verzeichnis der von mir gemachten Angaben zur Systematik und Synonymie der Pilze. (Fortsetzung.). -. - - »- 2:2 22 20% 232— 240 Klebelsberg R. v,, Das Vordringen der Hochgebirgsvegetation in den Tiroler Alpen. (Schluß.). ..... . Be a as ee SA, Vie Pie) VERTER 241-254 Stuchlik J., Der Formenreichtum von Gomphrena decumbens Jacqg. (Mit 6; Textappildnngen.). (Mohluß.). ic rn N ne a a 254—263 biteratur-Übersicht (April 1918)... u cn. 20. bu. 263—271 Botanis che Sammlungen, Museen, Institute ete. Neuere Exsikkatonworke: i: 1:2. a Pe Bee 272 EL ERBE EN A A He AR ER ES > 272 Borsonal-Nachrichten % 2... Kirn en Da RER S 272 Alle Manuskript- und Korrektur-Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden Zuschriften sind an die Redaktion der ‚‚Österreichischen botanischen Zeitschrift‘, Wien, 111/3, Rennweg 14, zu richten. Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, Wien, Ill/2, Gärtnergasse 4, zu adressieren. Die Autoren erhalten 50 Separatabdrücke ihrer Abhandlungen kostenlos; eine größere Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- sendung des Manuskriptes angibt. Von der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ sind zu herabgesetzten Preisen folgende Jahrgänge zu haben: 1852/53 a M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 a MA; 1898—1907 & M 10. Dieser Nummer liegt ein Prospekt von Gebrüder Borntraeger in Berlin bei über ©. Tun- mann, »Pflanzenmikrochemie«. - N P Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXII. Jahrgang, Nr. 6. Wien, Juni 1913. Pentapleura, novum genus Labiatarıwm ex Oriente, Autore Dr. Henr. Handel-Mazzetti. Stachyoideae — Satureieae — Thyminae. — Calyx regularis, elongato-eylindrieus, fauce paulum constrietus, subalato-quinqueangulatus, nervis alaribus tenuibus, nervis sinuum subtilissimis vix ultra medium nee unquam usque ad marginem produetis, interdum furcatis, saepe omnino obsoletis, fauce intus pilosus, dentibus quinis aequalibus, fruetifer non auetus. Corolla fere regularis, tubo iongo, angustissimo, non annulato, superne infundibuliformi-dilatato et paululum prorsus eurvato, limbo brevi obseure bilabiato, labio supero bilobo, infero trifido. Stylus brevissime bifidus ramis aequalibus subdivergentibus. Stamina in medio partis dilatatae tubi inserta, reeta, glabra, inferiora superioribus paulo longiora, omnia fertilia, corolla inclusa, theeis liberis ovatis subparallelis, conneetivo obsoleto. Suffrutex glandulosus aromatieus habitu specimina laxa Satureiae Piperellae quodammodo revocans, ramis et floribus oppositis in thyrsos angustos elongatos compositis, bracteis et braeteolis subulatis. Genus teste etiam el. Briquet prope Origanum et Zatarıam colloeandum, inflorescentiae struetura eadem ac in illo, quod autem differt calyce terete aequaliter 13-nervio brevi non alato, antheris exsertis, caulibus herbaceis et bracteis cueullatis. Zataria autem ealyeis structura affinis, sed eius forma, inflorescentia et ceteris notis huie generi nullo modo comparanda est. Pentapleura subulifera Hand.-Mzt., spec. nova. Suffrutex 20 usque ad 50cm altus scoparie pareiramosus, ramis glabris, ramulis hornotinis tenuibus, teretibus, large decussato foliatis, ubique pilis brevissimis glanduliferis et saltem in partibus inferioribus longioribus mollibus eglandulosis dense vestitus et resinoso-punctatus; foliis subsessilibus, inferioribus in axillis faseieuliferis, mollibus, planis, late vel anguste ovatis, 6—12 mm latis et 10—16 mm longis, basi ro- tundatis vel subeuneatis, apice acutiuseulis, margine integerrimis, nervo mediano cum lateralibus paucis inferne paulum prominulis, foralibus deereseentibus angustioribus et acutioribus, uninerviis; bracteis lanceo- latis apice saepe subulatis; floribus bracteolis binis subulatis calyce dimidio brevioribus vel eius tubum subaequantibus, bracteis paulo brevi- oribus suffultis, ereetis, sessilibus, ealycee 7—10 mm longo, 1'5 mm lato, molli, ad */, longitudinis in dentes a basi subulatos porreetos vel tortuosos fisso, eorolla rosea, calyce toto tertia parte ca. longiore, lobulis Österr. botan. Zeitschrift. Heft 6. 1913. 16 226 semiorbicularibus vel subovatis rotundatis vel medio labii inferioris api- culato, intus ubique sparse et ad basin lobulorum subannulatim, extus largius patule eglanduloso-pilosa. — Floret aestate exeuate. Creseit in declivibus sieeis et ad rupes Kurdistaniae Tureicae mediae (Assyriae), substrato calcareo, ca. 400—10090 m s. m., ubi legi prope econventum Mar Jakub supra vicum Simel ad septentriones ab urbe Mossul die 24. m. Augusti 1910 (Mesopotamien-Expedition des natur- wissenschaftlichen Örientvereins in Wien, Nr. 3092) et infra vieum Fündük in saltu Tigridis supra oppidum Dschesiret-ibm-Omar die 19. m. Augustı (eiusdem itineris Nr. 3053). Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis der Rubus-Flora der österreichischen Sudetenländer. Von Dr. Heinrich Sabransky (Söchau, Oststeiermark). Die Durchsicht eines Faszikels getrockneter, unbestimmter Rubi aus der Umgebung von Teschen, gesammelt von B. Kotula 1890, die sich im Besitze der k. k. Universität in Wien befinden, sowie neuer- liche!) wertvolle Aufsammlungen der Herren Professoren J. Hruby in Weidenau und G. Weeber in Friedek veranlassen mich zur Zusammen- stellung dieses Beitrages. Ich möchte hervorheben, daß durch die Kollektion Kotulas die Brombeerenflora 'l’eschens zuerst genauer be- kannt wird, da in K. Kolbenheyers „Vorarbeiten zu einer Flora von Teschen und Bielitz“ (Verh. der zool.-bot. Ges., XII. [1862], S. 1187— 1220) der Gattung Rubus eine eingehende Bearbeitung nicht zuteil geworden ist. Die Funde dieses Sammlers bezeichne ich im Folgenden mit K und der Nummer der dem Exsikkat beiliegenden Scheda. Rubus suberectus Anders. Teschener Umgebung: bei Grabina (K 85), Molenowice (K 87) auf den Lonkauer Höhen (K 56). R. sulcatus Vest. Teschener Gegend: bei Mosty oberhalb Grabina (K 90), bei Bukowici (K 89). R. plicatus W. N. Teschener Umgebung: im Walde auf den Karchauer Höhen (K 93), nächst Grabina (K 92). R. carpinifolius Whe. Teschen: Parchauerwald (K 129 als R. vulgaris); Mähren: im hinteren Teile des Waldes „Na Skaliei“ bei Ursitz nächst Proßnitz (Herb. Sabr. gesammelt von E. Khek 1891); Galizien: Krzywezyce prope Leopolim, leg. Blocki als R. „Vestii“ Focke. Böhmen: Cäslav, in silvestribus infra „Tin skala“ leg. Jos. Lukes (Herb. Sabr.). In K. Toels Monographie der böhmische Rubi (Vestnik kräl. tesk. spol. nänk II.) ist diese Art nicht aufgezählt. R. hypomalacus Focke. Teschener Umgebung: Gnojniker Wald (K 114, 116). — Von Prof. Sudre wird der in dieser Zeitschrift 1812, S. 124, beschriebene R. nudicaulis ebenfalls als Variatät zu der vor- genannten Art gestellt. R. chaerophyllus Sag. et Schneid. subsp. chaerophylloides Sprib., Abh. bot. Ver. Brandbg., XLI., S. 212 (1899) als Art. Ellgothergebirge : 1) Siehe diese Zeitschrift, 1912, S. 122. 227 am Fuße der Godula oberhalb Smilowice (K 105) und am Ostabhange dieses Berges oberhalb Rzeka (K 128). R. Sprengelii W. N. Teschener Umgebung: Nieborger Wald, Parchauer Wald (K 110). R. Arrhenii Lange. Teschener Umgebung: am Kotyer Bache in der Grabina (K 125), Parchauer Wald (K 108), in Hazland (K 109), Wald bei Kalembiee (K 113, von letzteren beiden Standorten als R. villicaulis var. Wimmeri), Ellgothergebirge: an der Nordseite der Godula (K 126). Scheint weit verbreitet. Neu für die Flora von Österreich-Ungarn! r R. hemistemon Ph. J. Müll. ap. Boulay, Ronc. vosg., S.3 (1864), Focke in Aschers.-Graebn., Syn, Vl/l., S. 533, Sudre, Rubi Europ., S. 33. Mähren: im Waldschlage Zidovka bei Kramsin nächst Plumenau am Plateau Drahan, leg. W. Spitzner, 5. VIII. 1892 als R. carpinifolius (Herb. Sabr.). Die hier wachsende Form entspricht der var. ß Burbeyi (Favr. et Gremli)! Neu für Österreich-Ungarn! R. bracteosus Whe. in Lej. et Court., Comp. Fl. Belg., II, S. 162. Syn. R. euchloos Focke in Aschers.-Graebn., Syn., VI/l., S. 470; R. orthoclados Aug. Ley, Sudre, non Boul. Mährische Bes- kiden: Celadnatal (Weeber 1912 als AR. Aurorae) in der Form: transsudeticus Kinscher, Bat. europ., fase. VL, Nr. 257! Neu für die Flora von Osterreiech-Ungarn! Unweit vom Standorte dieser inter- essanten Art fand Prof. Weeber eine andere, doch offenbar zur selben Art gehörige Varietät, die sich durch reichlichere Bedrüsung der Schöß- lingsachsen, dünnes grauliches Toment der Blattunterseiten, stärkere Befilzung der Kelehabschnitte und behaarte Fruchtknoten unterscheidet: var. erubescens Weeb. exs. Standort: am Fuße der Knehyne im Üeladnatale. R. teretipes Sudre, Rubi Europ., S. 37, var. subvestitus Sudre et Sabr. nov. var. Foliis infra molliter pilosotomentosis incanescentibus, germinibus hirsutis. — Am Fuße der Knehyne im Üeladnatale (mährische Beskiden), einen längeren Steinwall überziehend (Weeber exs. 1912 Nr. 97 und 54). x RBubus plicatoides Sabr. = R. plicatus X Sprengelii Sabr. (vix Utsch, XXII. Jahresbericht westfäl. Prov.-Ver., 1894, S. 88). Syn. R. semisenticosus (senticosus X Sprengelii) Sudre in sched. Turıones subglabri aculeis erebris e basi forte dilatata lanceolato- con ieis sat brevibus rectiusculis parumque reelinatis stramineis armatı. Folia 5nato-pedata, stipulis lanceolato-linearibus foliolisque subplicatis utrimque viridibus, supra parce pilosis, infra nudis inaequaliter parviserratulis intimis perbreviter petiolulatis, mediis e leviter cordata basi rotundoovatis cuspidatis. Petioli cum nervis mediis foliolorum aculeis faleatis fortiter armati. Axes inflorescentiae subnudi, sparsis- sime glanduliferi. Panieula foliosa ramis inferioribus multifloris, apicem versus subracemosa. Flores parvi petalis pallide roseis staminibus stylis virentibus dimidio brevioribus germinibus dense hirsutis, sepalis extus viridibus post anthesin patentibus. Fruetus utplurimum abortivi. — Schlesische Beskiden. Am Fuße der Lissahora bei Malenowitz (Weeber exs. 1912, sub. Nr. 65). 16* 228 In der Tracht einem kleinen R. scanicus Aresch. nicht unähnlich, scheint diese Pflanze wegen der meist fehlschlagenden Früchte ein Bastard, und zwar von R. plicatus W. N. wegen der längsfaltigen Blätter, den kurzen Staubgefäßen und den kurzgestielten Außenblättehen, während von R. Sprengelii die rote Blütenfarbe und die Behaarung der Fruchtknoten, sowie die spärliche Behaarung der Blattflächen her- rühren dürfte. x Rubus stolovensis Weeber et Sabr. n. sp. hybr. = R. plicatus X villicaulis Sudre in litt. Frutex habitu peeuliaris turionibus medioeribus obtusangulis fuseis, glabris eglandulosis aeuleis aequalibus sublanceolatis sat .longis graeilibus (iis ARubi villicaulis similibus) fortiter armati. Folia 5nato-pedata foliolis majoribus duris omnino concoloribus, supra calvis, subtus pilosis argute et sat minute serratis, medio lato cordato rotundoovato cuspidato. Axes inflores- centiae laxe pilosi subealvescentes aculeis fortibus leviter eurvatis muniti sparsim sparsimque glanduliferi. Paniceula infra ra- cemoso-multiflora apicem versus subeorymbosa. Flores sat parvi sepalis extus viridibus post florendum patulis ceuspidatis, petalis albis vel pallide rubentibus, staminum filamentis roseis stylos vix aquantibus. Ovariis pro parte tantum fertilibus. Schlesische Beskiden. An der Stolowa, einem Ausläufer der Knehyn& (Weeber exs. 1912, Nr. 47). Von .R. plicatus W. N. verschieden durch die in der Jugend flachen Blätter, die zahlreicheren und längeren, schlankeren Stacheln des Schößlings, die an der Spitze mehr ebensträußige, als traubige Infloreszenz, die nieht subsessilen Außenblättehen und die rötlichen Kron- blätter und Staubfäden. Von R. villicaulis wieder weicht die Form ab durch den kahlen Stengel, die scharfe und niedrige Serratur, die fast kahle Rispenspindel, die abstehenden Fruchtkelche. R. amygdalanthus Focke var. rhodothyrsus Weeb. et Sabr. Turio glaberrimus, sparsim glandulosus, folia externa manifeste petiolulata (ut in var. y petiolulata Sudre); foliolum medium ovatum longeeuspidatum argute et subsimplieiter serratum; aculei omnes angusti conici, parum reclinati. Flores rosei. ‘ Schlesische Beskiden, am Fuße der Kuehyne im Celadnatale (Weeber 1912). Eine an allen Achsen reichlich Drüsen führende Form dieser Varietät sammelte Kotula am Kamme der Godula (K 41 als R. silesiacus). R. pyramidalis Kalt. var. similatus Ph. J. Müll. Teschener Umgebung, Wälder zwischen Ellgoth und Gnojnik (K 25 als R. Bellardii). R. villicaulis Koehl. Verbreitett um Teschen: in der Grabina bei der Mündung des Mostybaches (K 126), am Damme bei den Lonkauer Teichen (K 119), im Parchauer Walde (K 118), im Gnojniker Walde (K 117), im Stadtwalde bei Friedek (Weeber), in Zäunen nächst der Schubertstraße bei Weidenau (Hruby); die var. obotriticus E. H. L. Krause mit stark drüsenborstigen Blütenästen im Celadnatale der Beskiden (Weeber exs. 1912, Nr. 49). — Da meine in dieser Zeitschrift 1889, S. 403, gemachte Angabe des Vorkommens von R. villicaulis ß rectangulatus Maass bei Gloggnitz in Niederösterreich 999 auf einem Irrtume beruht — die betreffende Pflanze wurde 1890 von Haläcsy als R. Kelleri beschrieben — muß die Tatsache hervorge- hoben werden, daß R. villicaulis Koehl. im Gebiete der Monarchie nur innerhalb der Sudetenländer eine Verbreitung besitzt, in den Donau- und Karpathenländern jedoch vollständig fehlt. R. macrophyllus Whe. Teschener Gegend: im Parchauer Walde (K 102 als R. Radula). R. thyrsoideus Wimm. subsp. candicans Whe. Teschener Um- gebung: im Kalembice-Wald Szizypie (K 94, 99). R. bifrons Vest. Teschener Umgebung: in der Grabina bei Mosty (K 96) und aus den Konskauer Höhen (K 97, beide als R. thyrsoideus). Scheint im Sudetengebiete seltener als südwärts! R. macrostemon Focke. Mähren: Stafitsch bei Mistek (Wee- ber), auch in Schlesien auf Mergelboden bei Skalik nächst Friedek (Weeber in sched.). Die Form stellt die var. eumacrostemon Focke in Aschers.-Graebn., Syn., VI, S. 508, dar; die var. procerus (Ph. J. Müll.) Boul. (= var. dynatos Focke |. e.), die ich aus Niederösterreich, Ungarn, Steiermark (Hartberg) besitze, liegt mir aus dem Sudetengebiete nicht vor. R. Caflischii Focke. Mähren: Mohrner Waldränder bei Zwittau (Hruby). R. hebecaulis Sudre, Rub. Pyren., S. 63, Rubi Europ., S. 123, subsp. scabriformis Sudre. Beskiden, Öeladnatal am Fuße der Knehyn£. (Weeb.). Die Identifikation erfolgte durch Herrn Prof. Sudre selbst, doch muß bemerkt werden, daß R. helveticus Götz aus Baden, auf welche Sudres AR. scabriformis gegründet ist, nicht die geringste Ahn- lichkeit mit der schlesischen Pflanze aufweist; subsp. condensatus Ph.J. Müll. Beskiden, ÜCeladnatal, nächst dem dritten Sehulhause (W eeber 1912, Nr. 61); var. mazakensis Sabr. A typo differt foliis utplurimum quinatis, foliolo medio subrotundo, armatura rhachidis inflorescentia tortiore, petalis roseis et germinibus glabris. Im Mazaktale am Fuße der Lissahora (W eeber exs. 1912). R. Borreri Bell. Salt., für welchen Herr Prof. Sudre diese Pflanze nimmt, unterscheidet sich stark und wesent- lieb durch die abstehend zottigbehaarten Blütenachsen und die verkehrteiförmigen Mittelblättehen ; var.russulus (Weeber als Art) foliis ternatis raro quinatis subcoriaceis nıtidis minute mucronato denticulatis mediis ovatis, infloreseentia ramis subglabris petalis et staminibus pallide roseis. Beskiden: Üeladnatalal am Fuße des Kleinen Smreek (Weeber). R. Radula Whe. Teschener Umgebung: Kalembice-Wald Sazi- zypie (K 101, 106, 107, 108), im Boguszowicer Bergwald (K 103). An- scheinend weit verbreitet. R. apiculatus Whe. var. czeladnensis (Weeber als Art); R.pallidus X Radula Sudre in sched. A typo differt tantum foliis tenul- oribus adjacenter canotomentosis, molliter pubescentibus. Schlesi- sche Beskiden: Celadnatal(W eeber). Schößlinge schwächer als die des FR. Radula, fast unbehaart mit deutlich raduloider Bewehrung. Blätter unten flachfilzig, graugrün, 5-zählig mit eiförmigem, kaum ausgerandetem Mittelblättchen und gleichmäßig feiner Serratur. Blütenstand verlängert, gedrängt vielblütig mit dichtabstehend behaarten, kurzdrüsigen Achsen; 230 Bestachelung derselben reichlicher, doch schwächer als bei R. Radula. Blüten weiß. Habituell eine Mittelform zwischen R. Radula W.N. und R. pallidus Whe. subsp. microstachys Boul. R. foliosus Whe. Teschener Umgebung: Parchauer Wald Kam): r insericatus Ph. J. Müll. subsp. adornatiformis Sudre. Te- schener Umgebung: Parchauer Wald (K 49 als R. Schummelii). R. thyrsiflorus Whe. var. micranthemus Sabr. Foliolis aequa- liter serratis dentibus parvulis, infloreseentia multiflora, floribus par- vis. Schlesische Beskiden: Mazaktal am Fuße der Lissahora (Weeber exs. 1912). R. pallidus Whe. subsp. microstachys Boul., Ronc. vosg., S. 92, Sudre, Rub. Eur., S. 153. Ostmähren: bei Stramberg (Weeber exs. 1911 und 1912). R. infestus Whe. subsp. altipratensis (Sprib., Ascherson-Festschrift, S. 342 [1904]) var. suwblaevis Sudre in sched. A typo differt axibus inflorescentiae subnudis florisbusque majoribus. Schlesische Bes- kiden: Geladnatal (Weeber exs. 1911, Nr. 28). R. obscurus Kalt. subsp. naniformis Sudre, Rub. Europ., S. 159. Schlesische Beskiden: Üeladnatal am Fuße der Knehyn& (Weeber exs. 1912). R. Schummelii Whe. Sehlesisehe Beskiden: Celadnatal, Wald- straße gegen Ostrawitz. Eine zu R.omalus Sudre hinziehende Form mit ziemlich stark verbreiterten Stacheln am Schößlinge. R. tereticaulis Ph. J. Müll. Mähren: Zwittau an den Mohrner Waldrändern (Hruby); Teschener Umgebung: in der Grabina (K 1); subsp. ceurtiglandulosus (Sudre, Rub. Pyren., S. 173) als Art. R. serpens var. scabriformis Hofm., Pl. erit. saxon., 103. Beskiden: Üeladna- tal, am Fuße der kleinen Smr&ek (Weeber); f. subcanescens m. Folio- lorum pagina inferior molliter pilosa, folia ramealia subtus insuper tenuiter canotomentosula, foliolum medium ellipticum ceuspidatum. Mähren: Zwittau, Mohrner Waldränder (Hruby); subsp. miostylus Boul. Schlesien: Friedeberg, am Gotteshausberg (Hruby). R. bavaricus Focke var. ursinus (Weeber als Art). Foliolis mediis basi cordatis, ternatis raro quinatis, subtus sericeo-micantibus, germinibus pilis longis albis. Schlesische Beskiden: Am Fuße der Knehyn& im Celadnatale (Weeber 1912). R. Koehleri W. N. Schlesische Beskiden: Celadnatal, am Fuße des Smrcek ; subsp. lupimontanus Fig. ap. Spribille, Beitr. Rub. Prov. Schles., S. 347, Rub. Europ., S. 185. Schlesien: Weidenau, sonnige Wald- ränder beim Quarzbruch (Hruby); subsp. spinulifer (M. et Lef.) Boul. Hannwald bei Weidenau (Hruby). R. apricus Wimm. Eillgother Gebirge: Ostabhang der Godula (K715). 5 Schleicheri Whe. Teschener Umgebung: Parchauer Wald (K 57); var. mitis W. Gr. Gnojniker Wald (K 62); var. cuneatus (Weeber als Art). Foliis rhombeis ad basin longe cuneaätis, so in den Beskiden im Öeladnatale am Abhang der Knehyn&; var. sphenoides Boul. Mähren: Zwittau, Waldplätze beim Hexensteig (Hruby). 231 R. polyacanthoides Sudre, Bull. soe. bot. France, 1905, S. 319. Scehle- sische Beskiden: lichte Waldplätze bei Skalitz nächst Friedek (Hruby); var. fragarioides (Weeber als Art). Foliis crassiusenlis, molliter pilosotomentosis, ramealibus infra albis, germinibus albotomensosis. So im Üeladnatale der Beskiden, am Fuße des Knähyne (Weeber exs. 1912). n rivularıs M. et Wirtg. Hochgesenke bei Karlsdorf; Glatzer Schneeberg: Gebüsche bei Ober-Lipka, Weißseifenbachtal bei Würben- tal (Hruby); Teschener Umgebung: Grabina (K 67 als A. Mikani), Kalembiece Wald Szizypie (K 68); var. leptobelus Sudre an den Lonkauer Teichen auf waldigen Höhen südwestlich (K 76 als R. Koehleri); var. aculeolatus (Ph. J. Müll., Pollichia 1859, S. 228, als Art). Beskiden: am Fuße des kl. Smr&@ek (Weeber); subsp. lamprophylius (Gremli). Oder- gebirge, Waldränder bei Odrau, Wälder bei Skalitz nächst Friedek (Hruby); subsp. Zamprophylloides Sabr. Syn. R. lamprophyllus Weeb. Turiones parce pilosi. Foliola subtus canotomentosa, micantia, seniora albicantia cum serratura sat minuta et regulari. Germina glabra. Schlesien: Im Stadtwald bei Friedek (Weeber). Der echte FR. lamprophyllus Gremli in dieser Zeitschr., 1871, S. 94, hat unterseits dichthaarig schimmernde, rauhsamtig anzufühlende Blätter und behaarte Fruchtknoten; subsp. incultus Wirtg. Weidenau: Waldränder bei Stach- lowitz (Hruby); Mährisches Gesenke: Holzschläge nächst Winkelsdorf (Hruby). R. serpens Whe. subsp. flaceidifolius (Ph. J. M.) Grabina bei Teschen (K9 als R. hirtus); subsp. angustifrons Sudre; Parchauer Wald bei Teschen (K 13); Mähren: Zwittau, an den Mohrner Rändern im Galgenbusch (Hruby); var. napophiloides Sudre Mohrner Ränder bei Zwittau (Hruby); var. tectiflorus (Hal. als Art) Weidenau: Wäldehen vor dem I.Sandberg (Hruby); subsp. chlorostachys Boul. var. macrochloro- stachys Sabr. a typo differt inflorescentia laxa elongata efoliosa multi- fliora cum glandulis tenuibus elongatis pallidis foliolisque majoribus late obovatis basi emarginatis: Weidenau: im Hahnwald vor dem Kienberg (Hruby); subsp. leptadenes Sudre. Hochgesenke, im Tale der rauschenden Thess bei Annaberg (Hruby); Teschen: Boguszowice (K 71 als R. Koehleri), eine Form dieser Varıetät f. tremulinus m. Foliolis minoribus argute serratis, mediis subrotundo-oyatis (eireuitu foliis Populi tremulae similibus) basi leviter cordatis, panicula elongata multiflora ramis tenuibus elongatis: im Ellgothergebirge: Nordostabhang der Godula (K 22); var. vartifolius Sprib. Teschen, Grabina links von der Kaiserstraße (K 64), Weidenau, Kiefernwald bei Rotwasser (Hruby). R.obrosus Ph. J. Müll., Pollichia, 1859, S. 234, var. ribiformis Weeb. et Sabr. A typo differt petalis virentialbis staminibus perbrevibus, 1’-5—2 mm tantum longis germinibusque albotomentosis. Schlesische Beskiden: Celadnatal: Waldstraße gegen Ostrawitz (Weeber exs. 1912). R. Guentheri W. N. Teschener Umgebung: Raine zwischen Ellgoth und Gnojnik (K 21); Mosty gegenüber Koty (K 24); subsp. erythrostachys Sabr. waldige Höhen südwestlich der Lonkauer Teiche bei Teschen (K 78) subsp. minutiflorus (Ph. J. Müll., Polliehia, 1859, S. 235, als Art) Dobrauer Wald bei Friedek (Weeb.). Die hiesige Form weicht durch sehr dicht gestellte, ziemlich lange und schlanke Nadelstacheln 232 in der Blütenrispe und etwas schimmernde Blattunterseiten von der zunächststehenden var. spinifer Sudre ab und soll als var. ochraceus Weeb. bezeichnet werden. R. hirtus W. K. typieus. Teschener Gegend: Nordostabhang der Godula (700 m) (K 16); subsp. offensus (Ph. J. M.). Teschen: Gnoj- niker Wald (K 14), Zwittau: Mohrner Ränder (Hruby), var. coerulescens Sabr., ©. B. Z., 1892, S. 89, Zwittau, Mohrner Waldränder (Hruby), var. discoloroides Sahr. foliis turionum subtus micanti-albotomentosis: Teschen, Parchauer Wald in Hazlach, var. mollifolius Sabr. foliis subtus pilis mieantibus copiosis mollissime tomentosulis. Zwittau, Mohrner Wald- ränder (Hruby), subsp. nigricatus (Ph. J.M.) Zwittau, Mohrner Ränder (Hruby), var. parchavicus Sabr. turionibus subglabris, foliolis subtus breviter pilosis, grosse duplicato serratis ternatis, omnibus anguste obovatis cuspidatis, inflorescentiae ramuli breviter tomentosuli; fila- menta stylis aequilonga aut eos parum superantia, fructus jun. pilosi. Dem R. tenuidentatus analoge Form, doch dureh die grobe Serratur und den starkkeilföürmigen Zuschnitt der Blätter verschieden. Teschen: Parehauer Wald (K 73) subsp. Kaltenbachii (Metsch) Glatzer Schneeberg: Gebüsche bei Oberlippa (Hruby); Teschen: Grabina (K 65), Roztoka Dolina | (K 53); Celadnatal in den Beskiden (Weeb.), sowohl am Fuße der | Knehyne, als des kl. Smr&ek; subsp. tenwidentatus Sudre, Dobrauer Wald | bei Friedek (Weeb.); subsp. corifrons (Hayek als Art) an den Mohrner Rändern bei Zwittau (Hruby). | R.tenuidentatiformis Sudre n. sp. hybr. = R. bifrons X hirtus var. tenuidentatus. Foliis 5natis discoloribus Aubo Radulae Whe. graeili admodum similis, sed foliola ovato-lanceolata euspidata et minute et aequaliter serrata. Axes inflorescentiae glandulis obseuris onusti aculeisque debilioribus reetis muniti. Beskiden: Celadnatal (Weeber 1911 und 1912). R. dissimulans Lindbg. Ellgothergebirge: am Nordabhang der Godula bei 500 m (K 28 als R. dumetorum var. nemorosus). R. virgultorum Ph. J. Müll. = R. caesius X thyrsoideus. 'Teschen: Konskauer Höhen (K 26). R. Villarsianus Focke. Teschen: Parchauer Wald (K 29 als JR. dumetorum var. montanus). Neu für Österreich-Ungarn. Verzeichnis der von mir gemachten Angaben zur Systematik und Synonymie der Pilze. Von Prof. Dr. Franz von Höhnel (Wien). (Fortsetzung. !) 39. Antennularia ericophila (L. K.) v. H. (XXIL, 112, XXXVIL, 1196) — Antennaria ericophila Link —= Üoleroa Straussü (Sace. et R.) v. H. = Venturia Straussii Sace. et Roumg. 40. Antenmularia Rhododendri (Kze.) v. H. (XXXVII, 1495) = Status ascophorus Torulae Rhododendrı Kunze. 1) Vgl. Nr. 4, $. 167—171. 235 Antennularia salisburgensis (Niessl) v. H. (XXIII, 112) = @Gibbera salisburgensis Niessl. . Anthostoma intermedium Nitsch. (XIX, 1198) — KRosellinia sub- compressa E. et Ev. var. denigrata Feltg. Anthostoma marginato-clypeata (P.etS.) v.H. (XXXVIII, 1487) = Rosellinia (Amphisphaerella) marginato-elypeata P. et S. . Anthostomella (Astrocystis) mirabilis (B. et Br.) v.H. (XXXV, 328) — Astrocystis mirabılis B. et Br. Apiosphaeria guaranitica (Speg.)v.H. (XXXVIL, 1218) = Munkiella quaranitica Speg. 3. Apiosporeila Polypori (E. et Ev.) v.H. (XXXVIL 1215) = Didy- mella Polypori E. et. Ev. Apiosporella Rhododendri (Oud.) v. H. (XXXVII, 1215) = Didy- mella Rhodendri Oud. . Apiosporella rhodophila (Sace.) v. H. (XXXVIH, 1215) = Didy- mella rhodophila Sace. . Apiosporella Rosae (Oud.) v. H. (XXXVIL, 1215) = Didymella KRosae Oud. Apiosporella Rosenvingii (Rostr.) v. H. (XXXVI, 1215) = Didy- mella Rosenvingii Rostr. Apiosporella Urticae (Rehm) v. H. (XXXVI, 1215) = Didymella Urticae Rehm. Apiosporina Collinsii (Sehw.) v.H. (XLI, 439) = Sphaeria Collinsü Schweinitz. . Apiosporium Kunze (XXXVII, 1159) —= Sclerotium nach Orig.-Ex. . Apiosporium Centaurüi Fuckel (XXXVII, 1161) —= Torula Centaurit. Apiosporium Fumago Fuckel (XXXVIL, 1161) ist eine Lepto- stromacee. . Apiosporium Hyphae Fuckel (XXXVII, 1160) zweifelhaft, vielleicht Mycogala? . Apiosporium pinophilum Fuckel (XXXVII, 1161) ist eine Lepto- stromacee. . Apiosporium Plantaginis (Cda.) Fuck. (XXXVII, 1160) = Gyroceras Plantaginis (Cda.) Sace. . Apiosporium profusum Fuck. (XXXVI, 1160) — zu streichen (Conio- thecium ?) N ; Apiosporium tremulicolum Fuck. (XXXVII, 1161) ist ein steriles Mycel mit Zriposporium. . Apiosporium Ulmi Fuckel (XXXVIL, 1161) sind sterile Pyeniden. . Apostemidium Karst. (XLVII, 456) ist eine Stietidacee, mit Schizo- xylon nahe verwandt. . Apostemidium Guernisaeii (Or.) Boud. (XLVIII. 456) —= Apo- stemidium wibresseoides (Peck) Boud. — Schizoxylon alneum Feltgen. . Apostemidium vibrisseoides (Peck) Boud. (XIX, 1260) = Schizoxylon alneum Feltg. . Arachnopeziza delicatula Fekl. non Rehm. (XIX, 1285) = Arachno- peziza pineti Feltg. Arenaea Penz. et Sace. (XXXV, 392) — Dasyscypha sensu Rehm nee Boudier. 234 67. 68. 69. Arthothelium Cinchonae (Rehm.) v. H. (XXXV, 360) = Myriangium Cinchonae Rehm. Arthothelium Dubyanum (Rehm.) v. H. (XXXVII, 1225) = Melit- tiosporium Dubyanum Rehm. Ascochyta Aquilegiae (Rbh.) v. H. (XIV, 406) = Phyllostieta Aquilegiae R. et P. Ascochyta Caricis (Fuck.) v. H. (XXXV, 404) = Darluca Typhoi- dearum (Desm.) B. et Br. var. Caricıs Fuckel ex typo. . Ascochyta teretiuscula S. et R. (l, 8) = Sphaerella Luzulae Cooke —= ? Stagonospora Luzulae (West.) Sace. . Ascochyta Typhoidearum (Desm.) v. H. (I, 9, XXXV, 405) = Stagonospora Typhoidearum Desm. — Hendersonia Typhoidearum Desm. ex Typo. Ascomycetella Saee. 1889 (XXXV, 357 et XLVIIL, 390) = Myrian- giopsis P. Henn. 1902. Ascophamus carneus (P.) (XIX, 1287) = Pyronema armeniacum Feltgen. . Ascophanus testaceus Moug. (l, 19, XIX, 1259) = Peziza Antoni Roumeg. = Humaria Antoniüt (Roumeg.) Rehm. —= Ücellaria charticola Feltg. . Asterella Rubi (Fuckel) v. H. (XIII, 326) = Actinonema Rubi Fuckel. Asteridium Saec. (XLI, 414) = zu streichende Gattung (= Meliola). Asterina Fumago (Niessi) v. H. (XLI, 435) = Meliola Fumago Niessl. . Asterina pelliculosa Berk. (XLI, 448) = zu streichen. . Asteropeltis Ulei P. Henn (XLVII, 413) = Trichothelium epi- phyllum (Fee) Müll. arg. . Asterosporina lanuginella Schröt. (XXXV,442) = ? Inocybe rufo- alba Pat. et Doass. . Asterostomella Speg. (XLIV, 897) = Hwyphaster P. H. . Asterostomella reticulata (K. et C.) v. H. (XLI, 424) = Asterina reticulata Kalchb. et Cooke. Asterostromella epiphylla (Pers. ?) v. H. et L. (XXVIII, 773) = Corticium epiphyllum Pers in Ravenel Nr. 457. . Asterostromella investiens (Schw.) v. H. et L. (XXXII, 1085) = Radulum investiens Schw. = Üorticium investiens (Schw.) Bres. . Atichia Flotow. (XXXVI, 873; XXXIX, 26; XLI, 397) = COollema Ach. p. p. = Synalissa Nyl. p. p. = Hyphodictyon Mill. = Heterobotrys Saecc. —= Atichiopsis R. Wagn. = ? Myriophysa Fries = Actinomma Sace. — sSeuratia Pat. = Capnodıum Ber- nard p. p . Atichia glomerulosa Ach. (XXXIX, 26) = Scuratia pinicola Yuill. = ? Myriophysa atra Fr. . Atichia Millardetii Race. (XXXIX, 27) = Atichiopsis Solms R.Wagn. = ? Actinomma Gastonis Sacc. — Seuratia coffeicola Pat. Atichia paradoxa (Sace.) v. H. (XXXIX, 27) = Heterobotrys pa- radoxa Sacc. Atichia vanillicola (Pat) v. H. (XXXIX, 27) = Seuratia vanil- licola Pat. 235 Auerswaldia examinans (Mont. et Berk.) Sace. (XXXVIIL, 1513) = Tympanopsis coelosphaeroides Penz. . Auricularia mesenterica Fries. ? (XXVIII, 755) —= Stereum tjıbo- dense P. Henn. Balansia brevis (B. et Br.) v.H. (XLIV, 939) — Ephelis brevis B. et Br. . Balansia sclerotica (Pat.) v.H. (XLVIII. 449) — Epichloö sele- rotica Patouill. . Balansia thanatophora (Lev.) v.H. (XLIV, 939) = Dothidea tha- natophora Lev. —= Dothidea vorax Berk. et Gurt. . Balansiopsis Gaduae (Rehm.) v. H. (XLIV, 956) = Ophiodothis Gaduae Rehm. — Balansia regularıs A. Möll. Balansiopsis Schumanniana (P. Henn.) v. H. (XLIV, 936) = Ophiodothis Schumanniana P .H. Balladyna velutina (B. et C.) v.H. (XLI, 411) = Asterina velu- tina B. et ©. — Balladyna Gardeniae Rac. vel nimis aff. Barya agaricola (Berk.) v. H. (LU. 351) = Nectria agaricicola Berk. 1860. . Basidiobotrys Clautriavii (Pat.) v. H. (XXXV, 420) = Cerato- cladium Clautriavi Pat. sine Aylarıa furcata. . Battarreopsis P. Henn. (XLIV, 893) mit Battarrea verwandt, keine Secotiacee. . Belonidium griseo-fulvum (Feltg.) v.H. (XIX, 1279) = Pezizella griseo-fulva Feltg. Belonioscypha helminthicola (Blox.) v. H. (XXXV, 3586, XXXVI, 885) — Feziga (Calycina) minutıssima B. et B. non Batsch. — Belonidium basitrichum Saee. — Belonidium Marchalianum S. B. R. = Belonidium fructigenum P. Henn. = Belonidium albo-cereum P. et Sacc. Berkelella stromaticola (P.H.) v.H. (XXXVI, 824) = Paranectria stromaticola P. Henn. Bertia (Rehmiomyces) oxyspora (P. et S.) v. H. (XXXIII, 1209; 1212) = Winteria oxyspora P. et S. . Bizzozeria veneta Sace. (XIX, 1248) —= Üryptospora quercina Feltgen. . Bloxamia leucophthalma (Lev.) v. H. (XLU, 653) = Catinula leucophthalma Lev. . Bloxamia nitidula (Sace.) v. H. (V, 405) = Trullula nitidula Sace. (Tubereul.) . Bolacotricha grisea B. et Br. (XLII, 666) — zu streichende Art. . Boletopsis P. Henn. (XL1V, 882) = unnatürliche Gattung, zu streichen. . Bombardia ambigua Sace. var. carbonaria Rehm. (XIX, 1211) = Lasiosphaeria luticola Feltg. . Bombardia botryosa (P. etS.) v.H. (XXXVIII, 1485) —= Sordaria botryosa Penz. et. Sacc. . Bombardia Pulvis-pyrius (P. et S.) v. H. (XXXVIH, 1487) = Rosellinia (Coniomela) Pulvis-pyrius Penz. et Sacc. . Botryomarasmius P. Henn. (XLIV, 890) zu streichendes Sub- genus. 5. ‚botryosphaeria ? Miconiae (Duby) v.H (XXXVI, 836) — Sphaeria Mikoniae Duby. . Dotryosphaeria perisporioides (P.H.) v.H. (XLIV, 926) = Pilge- riella perisporioides P. Henn. 7. Botryosporium pulchrum Corda (XLVII, 466) = KRadaisiella elegans Bainier, 1910. . Botryostroma inaequale (Wint.) v.H. n. gen. Dothid. (XLVIII, 425) — Lizonia inaequalis Winter. Botrytis (Phymatotrichum) carnea Schum. (XXIII, 89) —= Botrytis fulva Lk. = Botrytis dichotoma COda. Busseella P. Henn. (XLVII, 411) ist eine Alge: Cephaleuros Sect. I. Myecoidea. Calloria austriaca v. H. (XIX, 1266) — Cenangella alnicola Feltgen. Calonectria appendiculat« Rehm. 1898 (XLIX) = Calonectria Sorocae Rehm., 1900. Oalonectria Balanseana Berl. et Roumg. 1888 (XLIX) = Calo- nectria gyalectordea Rehm. 1898. Calonectria bloxami (B. et Br.) 1854 (XL, 467) — Nectria Mercurialis Boud. var. Urticae Rehm. 1904. Calonectria decora (Wallr.) Sacec. 1833 (XLIX) = Calonectria agnina (Rob.) Sace. 1846 — Calonectria Massariae (Pass.) Sace. 1872 — Üalonectria Dearnessii E. et Ev. 1890. Calonectria Höhnelii Rehm. 1904 (XLIX) = Calonectria rubro- punctata Rehm. 1909. Calonectria (vel. Byssonectria) javanica (P. et S.) v. H.(XXXVII, 1179) = ÜUryptothecium javanicum Penz. et Sace. Calonectria macrospora (P. Henn. et E. Nym.) Weese (XLIX) = Nectria macrospora P. H. et E. Nym. 1899. Calonectria melioloides Speg. 1886 (XLIX) — Calonectria Tri- chiliae Rehm. 1898. Calonectria mellina (Mont.) v. H. (LII, 365) — Nectria mellina Mont. 1856. Calonectria sensitiva (Rehm.) Weese (XLIX) —= Nectria sensitiva Rehm. 1900. Calonectria sulcata Starb. 1899, (XXIX, 18 et XLIX) = Calo- nectria Meliae Zim. 1901 —= (alonectria hibiscicola P. Henn. 1908. . Calosphaeria abnormis (Fr.) v.H. (XXXVII, 1507) = Sphaeriu abnormis Fries. Calosphaeria minima Tul. (XIX, 1215) = XNitschkea subconica Feltgen. Calosphaeria parasitica Fekl. (XVII. 659) —= Vulsa subeongrua Rehm. Calospora n. sp. (zu schlecht und unbeschreibbar), (XIX, 1238) — Metasphaeria Coryli Gel. forma Juglandis Feltg. Calospora Gaduae (P. Henn.) v.H. (XLIV, 924) = Rhopographella Gaduae P. H. Camarosporium (L, 47) —= Thyrococcum Sace. Camarosporium ypunctiforme (Sacc.) v. H. (XLVII, 471) = Stemphylium (Thyrococcum) punctiforme Sace. = (amarosporium 237 Roumeguerii Saee. var. Halimi Maire = ? (amarosporium Halimi Maubl. = ? Camarosporium Atriplieis Alm. et Souza. Capnodiella maxima (B. et (.) Sace. (XLVIII, 450) ist eine Coryneliacee. Capnodiopsis mirabilis P. Henn. (XLVIII, 384) ist eine Agyriee, (Diseomyeeten). . Capnodium scoriadeum (Berk.) v.H. (XXX VIII, 1492) — Antennaria scoriadea Berk. Carlia euganea (Sace.) v. H. (VII, 43) = Physalospora euganea Sace. — ? Carlia tunetana (Pat.). Catharinia cylindrospora Feltg. (XIX, 1225) ist zu streichen. Catinella olivacea (Batsch) Boud. (XXXVII. 1527, XLII, 624) = Peziza olivacea B. = Rhizina nigro-olivacea Currey —= Humaria marchica Rehm. —= ? Peziza fusco-carpa Ell. et Holw. — ? Phaeopezia tahitensis Pat. = Phaeangium Vogelii P. H. Catinula aurea Lev. (Nectrioid.-Patell.) (XLII, 652) = Dendro- dochium eitrinum Grove —= ? Dendrodochium microsporum Sacec. Catinula turgida (Fr.) Desm. (XL, 655) = Dothichiza Sace. non Libert. Cenangella Rehmii (Feltg.) v. H. (XIX, 1274) = Trichobelonium Rehmuü Feltg. Cenangella Syringae Feltz. (XIX, 1265) ist zu streichen. Cenangium Androsaemi (Feltg.) v. H. (XIX, 1268) — Mollisia Androsaemi Feltg. Cenangium helvolum (Jungh.) Sace. (XXXII, 377) = Geopyeis bambusicola P. Henn. . Cenangium (Cenangina) Inocarpi (P. H.) v. H. (XXXVI, 881) — Helotium Inocarpi P. Henn. . ECenangium olivascens (Feltg.) v. H. (XIX, 1265) = Cenangium ligni Desm. var. olivascens Feltg. Cenangium pallide-flavescens Feltg. (XXIU, 140) ist zu streichen. . Cenangium pallide-flavescens Feltg. f. Eupatorii Feltg. (XXIII, 140) ist zu streichen. . Cenangium (Cenangina) Schenckii (P. H.) v. H. (XXXVI, 885) — Helotium Schenckii P. Henn. Cephalotrichum Berk. et Br. 1841 (XLII, 666) — Haplographium Berk. et Br. 1859. Ceratosphaeria aparaphysata Feltg. (XIX. 1197) ist zu streichen. Ceratosphaeria rhenana (Auersw.) (XXV, 619) = Tremato- sphaeria latericolla Fuck. Cercospora campi-silii Speg. (II, [177]J) = Cercospora Impa- tientis Bäuml. Cercospora innumerabilis (Fuck.) v. H. (XXV, 621) = Psilothecium innumerabile Fuck. . Cercospora Ononidis (Awd.) v. H. (XIII, 339) = Exosporium Ononidis Awd. Cercospora Rosae Fuckel (III, [178], V, 412) —= Ezosporium Rosae Fuck. — Cercospora rosicola Allesch. = Ü. Rosae alpinae Mass. — (. hypophylla Cav. 238 164. 169. 166. 167. 168. 169. 170: 171. 172. 173. 174. 175. 1710. I kredie 1.08: 179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188. 189. Oercosporella inconspicua (Wint.) v. H. (III, [178], V, 412) = Oylindrosporium inconspicuum Winter = Üercosporella hungarica Bäunl. Cesatiella polyblasta (Rom. et Sacc.) v. H. (XIII, 329) = Calo- sphaeria polyblasta Rom. et Sace. Oesatiella selenospora (Ötth.) v. H. (VII, 40) = (ladosphaeria selenospora Otth. Chaetomastia jumiperina (Karst. ?) (XIX, 1205) = Amphi- sphaeria Thujae Feltg. Ohaetozythia pulchella Karsten (XI, 22) ist ein Milben-Ei (Ddella). Charonectria luteola (Rob.) v. H. (XIX, 1193) — Calonectria luteola (Rob.) Sace. Cheiroconium Deaumontii (B. et ©.) v. H. (XLII, 664) = Cheiro- myces beaumontit B. et GC. = ÜCheiromyces tinctus Peck. Oheiromycella ? inops (Sacc. B. R.) v. H. (XLII, 664) —= Speira inops B. R. Sace. Cheiromycella speiroidea v. H. (XL, 664) —= Cheiromyces spei- roides v. H. Ciboria brockesiae (P. Henn.) v. H. (XLVIIL, 387) = Moellerodiscus Brockesiae P. Henn. Ciboria rhizophila Fekl. (XIX, 1286) — Ciboria csarbonaria Feltg. Oiliomyces oropensis (Ces.) v. H. (XVIL, 673) = Pleonectria lichenicola Orouan et Saec. — Nectria oropensis Ües. Ointractia (XLIV, 878) = Kuntzeomyces P. H. = Didymo- chlamys P. H. Oirrhomyces flavovirens v. H. (1,62) = Mesobotrys flavovirens v.H. Oistella (Niptera) dentata (Fekl.) Quel (XIX, 1282) = Pezizella radio-striata Felig. Oladochytrium Brevieri Har. et Pat. (XXV, 643) —= Urophlyetis Magnusiana Neger. Olathrococcum v. H. (XLVIII, 473). Wie Epicoccum aber Sporen mehrzellig. Olathrocoeccum asperulum (Otth.) v. H. = Epicoccum asperulum Otth. Olathrococcum compactum (B. et C.) v. H. = Epicoccum com- pactum B. et (. Clathrococcum echinatum (Pegl.) v. H. = Epicoccum echinatum Pegl. Olathrococcum effusum (Karst.) v. H. — Spegazzinia ? effusa Karsten. Clathrocoeccum granulatum (Penz.) v. H. —= Epicoccum granu- latum Penzig. Olathrococcum humicola (Buch.) v. H. = Thyrococcum humicola Buchenau. Olaudopus sphaerosporus Pat. (XI, 10) —= Claudopus Zahlbruck- neri Beck. Olavaria contorta Holmsk. (XI, 1) = Ülavaria fistulosa Holmsk. — (lavaria brachiata Schulz. — Clavaria macrorhyza Sw. Olavaria (paludicola Lib.?) (XXIIL, 142) = Neolecta aurantiaca Feltg. 239 Clavaria Zippelüi Lev. (XXXV, 289; XLI, 394) — Olavaria aeru- ginosa Pat. — (lavaria eyanocephala Berk. et Ourtis. Olavogaster P. Henn. (XLIV, 893) ist eine zweifelhafte Gattung. Olitocybe laccata (Seop.) Fr. (XII, 188) = Clitocybe echinosperma Britz. (forma). Clonostachyopsis candida (Harz) v. H. (XXIII, 149) —= (lono- stachys candida Harz. Clonostachiopsis populi (Harz) v. H. (XXIII, 149) = Olonostachys populi Harz. Olonostachiopsis pseudobotrytis v. H. (XXIII, 149) = COlonostachys pseudobotrytis v. H. . Clypeolum Talaumae Rae. (XXXVII, 1175) est Liehen: ZRacibor- skiella v. H. Coccochora Kusanoi (P. H.) v.H. (XXXVIII, 1513, XLI, 432) = Dothidella Kusanoi P. H. = Üoccochora quercicola (P. H.) v. H. Coceochorella quercicola (P. H.) v. H. (XLI, 431) = Auerswaldia quercicola P. Henn. . Coccodiscus quereicola P. Henn. (XLIV, 952) (Sporen zweizellig). Coccoidea quereicola P. H. (XLIV, 951) ist unreif. Coccoidella scutula (Berk. et Curt.) v. H. (XXXVI, 847) = Dothi- dea scutula B. et C. Cocconia Placenta (B. et Br.) Sace. (XLI, 426) ist eine Dothideacee. Cocconia Placenta (B. et Br.) Sace. v. microspora Sacc. (XLI, p. 427) —= Üocconia Placenta (B. et ©.) typie.! Coceospora Wallroth 1833 (XLVIIL, 402) = sSphaerosporium Schw. 1834 — Protomyces Sace. 1877 p. p. = BDactridiopsis P. Henn. 1904. —= Allescheriella P. Henn. 1897. Ooccospora lignatilis (Schw.) v. H. (XLVIII, 404) — Sphaero- sporium lignatile Schwein. Ooeccospora Ulei (P. H.) v. H. (XLVIII, 404) = Bactridiopsis Ulei P. Henn. Coccospora uredinoides (P. H.) v. H. (XLVIII, 405) = Allesche- riella uredinoides P. Henn. . Coleophoma crateriformis (D. et M.) v. H. (XXV, 637) = Asco- spora crateriformis D. et M. = Sphaeria Oleae var. Phillyreae Mont. Coleroa bryophila (Fuck.) 1873 (XL, 467) = Nectria Punctum Boud., 1881. Coniodiectyum Har. et Pat. 1909 (XLIII et XLVII) = Hyalodema P. Magn. 1910. Coniophora alboflavescens (BE. et Ev.) v. H. et L. (XXVIL, 791) — (ortieium alboflavescens E. et Ev. . Coniophora arida (Fries) Bres. (XXI, 1576; XXVIIIL, 732) = Coniophora subeinnamomea Karst. = Tomentella brunnea Sehröt. . Coniophora arida Fr. forma chlamydospora (XLIL, 340) = Jaapia argillacea Bres. Coniophora Betulae (Schum.) Karst. (XXI, 1573) = Coniophora Betulae K. Coniophora fusca Karst. (XXI, 1574) —= Coniophora furva Karst. — Üoniophora macra Karst. 240 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 231. 238. Coniophora Petersü (B. et C.) v. H. et L. (XXXII, 1086) = Cortieium Petersii B. et Curt. = Cortieium alboflavescens Ell. et Ev. Coniophora prasına (B. et C.) v.H. et L. (XXVIH, 781) = Cor- tieium prasinum B. et C. Coniophorella olivacea (Fr.) K. (XXI, 1573; XXXII, 1096) — Coniophora atrocinerea Karst. —= Coniophora fumosa Karst. Coniophorella umbrina (A. et S.) Bres. (XXVIH, 759) = COonio- phora fulvo-olivacea Massee. Coniothecium Corda non Sacc. (XLII, 673) zweifelhafte, zu streichende Gattung. Coniothyrium Hellebori Cke. et Massee (XIII, 333) —= Coniothyrium Olympieum AU. —= Coniothyrium Delacroizii Sace. Oookella Sace. 1878 (XXXV, 358) —= Ascomycetella Peck 1881. Cookella microscopica Sace. (XXXV, 357) = Ascomycetella quer- cina Peck. Oorallomyces aurantiicola (B. et Br.) v. H. (LII, 352) = Nectria aurantiicola Berk. et Br. 1873. Coremium caeruleum (P. H.) v. H. (XLVIH, 399) —= Pritzeliella coerulea P. Henn. Ooronophorella chaetomoides (P. et S.) v. H. (XXXVII, 1507) = Enchnoa chaetomoides P. et Sacec. Corticium (XLIV, 880) —= Cerocorticium P. Henn. Corticium alutaceum (Schrad.) Bres. (XXI, 1556) = Corticium pellicula Karst. —= Corticium pelliculare Karst. Corticium anthochroum (P.) Fr. (XXI, 1553) —= Corticium hypno- philum Karst. —= Hypochnus roseus Schröter = Cortieium Aurora Berk. — Üortieium laetum (Karst.) Bres. Corticium centrifugum (Lev.) Bres. (XI, 3, 34, XXI, 1572, XXXI, 3, XLI, 396, 397) = Fusisporum Kuhni Fel. = Sclerotium lichenteola Svends. — Tomentella fugax Karst. — Corticium arachnoideum Berk. = Hyphoderma roseum (P.) Fr. = Hyphoderma effusum Fekl. Oortierum ceraceum Berk. et Rav. (XXVIII, 785) —= Corticium molle B. et 0. = Corticium armeniacum Sacc. Corticium commiztum v. H. et L. (XXVII, 821) = Corticium acerinum P. f. quereina P. (non Brinkmann). Cortiecium confluens Fr. (XXI, 1550, 1568, XXVIII, 762, 763) = ? Corticium confluens Fr. var. padineum Karst. —= (orticium caesio-albidum Karst. = Xerocarpus laevissimus Karst. —= Üorti- cium gilvescens Bres. —= Üorticium tephroleucum Bres. Corticium coronatum (Sehroet.) v. H. et L. (XXVIII, 832) = Hypochnus coronatus Schröt. = Cortiecium pruinatum Bres. Corticıum eroceum (Kunze?) Bres. (XXI, 1569) = ? Lyomyces sulphureus (P.) K. Oorticıum erustaceum (Kord.) v.H. et L. (XXI, 1566) = Xero- carpus crustaceus K. Oorticium Eichelbaumii P. Henn. (XXVIIL, 743) zu streichen. Corticium flavellum v. H. (nov. nom.) (XXXIL, 1082) = Cortierum flavescens Bres. non Bon. (Fortsetzung folgt.) » 241 Das Vordringen der Hochgebirgsvegetation in den Tiroler Alpen. Eine alpin-pflanzengeographische Studie. Von Raimund v. Klebelsberg (München). (Schluß. ) 2. Das Vordringen der Vegetation in Höhen über der Schnee- grenze (Nivalflora). Während das Vordringen der Moränenflora zunächst nur eine Folgeerscheinung des Gletscherrückganges ist, würde der Nachweis eines Höhersteigens der Vegetation an den aperen Hängen und Graten über der Schneegrenze unmittelbar auf klimatische Hebung schließen lassen. Exakt ist dieser Nachweis nun freilich nicht zu erbringen, da vergleichbare ältere Beobachtungen fehlen. Die Art der Pflanzenvorkomm- nisse über der Schneegrenze gewährt aber immerhin bestimmte Anhalts- punkte für eine positive Beurteilung der Frage: nur lokal und vereinzelt sind die Spuren eines Absterbens der Vegetation, allgemein hingegen, und zwar besonders eben in den derzeit höchsten Regionen des Pflanzen- wuchses, findet man Ansätze zu neuen Rasen- und Polsterbildungen sowie Florenbestände in üppigem Gedeihen. Daraus kann auch hier mit Sicherheit auf ein absolutes Vordringen der Vegetation geschlossen werden. Die speziellen Beobachtungen interessieren im übrigen mehr von dem rein botanischen Gesichtspunkt der Höhenrelation des Pflanzenwuchses zur Schneegrenzlage. Denn so gut die Nival- fiora der Westalpen bekannt ist — schon Saussure hat darüber am Mont Blane Notizen gemacht, eine ganze Anzahl hervorragender Arbeiten behandelten später das Thema (Heer, Jaccard, Perrin, Rübel, Schibler, Vaccari u. a.”) — so sehr fehlen bisher Zusammen- stellungen aus den Ostalpen (exklusive Bernina-Gruppe). Deshalb seien die Daten, die zum Nachweis des absoluten Höhersteigens der Vege- tation gesammelt wurden, mit Literaturangaben) zu einem Verzeichnis nivaler Florenelemeute der Tiroleralpen vereinigt. Als Basis für die Höhenrelation wäre die lokale Schneegrenze an sich freilich am zu- treffendsten, doch ist sie einerseits oft schwer festzustellen, an südexpo- nierten steilen Felshängen z. B. und örtlich so schwankend, daß ihre Anwendung am Schlusse ein recht unübersichtliches Bild liefern würde; anderseils schwankt sie auch zeitiich so sehr, daß sie jeweils mehr momentanen Verhältnissen entspricht, als jenen zeitlich etwas verall- gemeinerten, die ein Phänomen wie den Pflanzenwuchs bestimmen. Daher wurde die klimatische Schneegrenze der einzelnen Berg- gruppen zum Ausgangshorizonte gewählt (gegenüber den Angaben E. Riehters*) zum Teil um 50—100 m erhöht angenommen). 1) Vgl. Nr. 5, $. 177—186. 2) Vgl. Schröter, Das Pflanzenleben der Alpen, S. 609 ff. (1908). 3) Dalla Torre und Sarnthein, Flora von Tirol, Bd. VI, Teil 1-3 (1906— 1912); Heimerl, Flora von Brixen a. E. (1911). *) E. Richter, Die Gletscher der Ostalpen (1888). Österr. botan. Zeitschrift. Heft 6. 1913, 17 242 (00#—001) (uadıy Aoreanıg ‘19[892I0) JOypag ayuarH Pan] DOT IT pwudpd DOT yury (MM) DYISWD DONMD0240 "piy (JM) 2101doo -0.19nyds m1.10]S9S' '4yaıy ("T) wngDd -rds aumgasıaL, Yosyrug (TITA) 0709 -18.190 unA4JSDUaaY | "T DIO14IS SMP.mAT (00F-008) ‘osze Yyorqe | 0938 wwmeyaoyytn (008) (008) (00F--008) (005—008) (007—008)| (00T —uS) (008 -00F)|(007-008) (008-008) 08#8 0CHE, 0088 0888 0088 2008 (uadıy Aoreanıg) (00108) 1999 “ULOIS (00Fz008) -aonaq 1arsdy (008) (00F—008) (00108) 0088 || “wweydouydarg 0838 0088 2008 (02) (02) LL8% 118% (009-008) (005—008) 0088 0088 (08) 006% (oor) | (oor) 0008 | | 0008 ulpesuedogun ee Br BR I) FR m® © 32: |8a8ed 85 se & | | | 3 |Beist SM, Ze seEtese o&- E30 HS OSB SB = son [E83 =B Sem zbaoen Se Born NND SEES, 225 20 oas SE 4: Ele. a lmme | -E2 | go m | See en ze om 85 BERHIS & ©: Oae oB 8 ©: ERS HH un 2 SS» B+B Bere® Sur SELIKT = Ar Se BB 32 u eher er El S ® SER mo > SE IE Ve >e 3 SE ee ar See lsg= ES Eee | SE, N BEE See as |E7 [a >] nn | — hd er De) - a Seel |. 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