x . m. ER m re ne De nn end Be mn ee etelhgee ea on atmen day Dane dee — 2 ehr 2 “ end vn + z Drnne,, rt ee unigr ae ni DUB eENTR ee Ye ter 6 Proben: DER - re . et r he “m RZ > 2. EERNESISERRTEN Baur az ae attsn ine hangnang? a ar BLUT PERT IE HEIL ee area erte- ee er an Hr LLSEaEN Serra Vefmlingng se. a 1 PR LUE 20 ch art ee ‘ L 2a: a Eee lennge men zunhhe D I re Zeraeteigtetgsnäehgteie en ";, ee redet KEIL HLL I TE alte Seel taredik, ing Ye ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON DR. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DR. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN LXVI. JAHRGANG “MIT 1 PORTRÄT (IM TEXT), 22 TEXTABBILDUNGEN (99 EINZELFIGUREN) UND 6 TAFELN LIBRARY REW YuRK BOTAMCAL GARDEN WIEN VERLAG VON CARL GEROLD’S SOHN, Ill; GÄRTNERGASSE 4 1916 Dir “ En % E} x I “0.22. SOSTBRREICHISCHEN. ’ 4 ‚BOTANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT voN DR. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K.K. UNIVERSITÄT IN WIEN ı® UNTER MITWIRKUNG VON DR. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K.K. UNIVERSITÄT IN Be r R q % . ERSCHEINT ZWÖLFMAL IM JAHRE ” Inhalt der Nummer 112, Jänner — Februar 1916. \ Seite Sehiffner V. (Wien). Hepaticae Baumgartnerianae dalmaticae. I. Serie ©. (Mit 29 Textiguren). .. ui. none Pe 1 Schneider Camillo (z. Zt. im Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass.) ı Beiträge zur Kenntnis‘ der Gattung Timus. >23... 20 Ein. en... 2134 NEN Herrmann Alice (Wien). Über die Unterschiede in der Anatomie der Kurz- a N und Langtriebe einiger Holzpflanzen. (Mit Tafel Lu ee “N Höhnel Prof. Dr. Franz v. (Wien). Mykologisches XXIV. ...... .. .. 51-60 Zigmundik J. (Bösing). J. L. Holuby. Zu seinem r0: mike 2 6164 Personal- Nachrichten SER UNE ee a BURN ON 64 'NB. Dieser Nummer sind Tafel I (Herrmann), ferner Titel und Inhalt zu Jahrg. 1915 beigegeben. Alle Manuskript- ‚und Korean. Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden a sind an die Redaktion der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“, Wien, 111/3, Rennweg I4, zu richten. ‘Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die ARTIPOSNNODBANALBRN Carl Gerold’s Sohn, Wien, I1l/2, Gärtnergasse 4, Rh .. zu adressieren. i ‘Die Autoren erhalten 50 Se nratebdrreke ihrer Abhandlungen Eostenlon ; eine größere ‚ Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des Autors veraulaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- enküng des Manuskriptes angibt. '. Von der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ sind zu herabgesetzten Preisen en JANTENIER zu haben: 1852/53 a K'2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 & K 4, .1893—1907 a K 6, 1908-1912 a K 10. ee | ‚rerien, von Carl Gerold’s Sohn in Wien " Ku. Gärtnergasse 4 ' anmennn man! N NND ’ Von ‚demselben V erfasser erschien in unserem Verlage: , Schufer für die österreichischen 'Sudeten- und Alpenländer (mit Aus- Ye schluß des Küstenlandes). Taschenformat, 425 nn. brosch. son 3:60, in. RER EpiEEMmEN DL, K MEN er a BR, We rang für Österreich (mit Nurechir von Galizien, Dokevich I "und Dalmatien) von Dr. Karl Fritsch, o. ö. Prof. der "Botanik an der Universität: 'in Graz. 2. neubearbeitete Auflage. Taschenformat, | He 708 alias brosch. K (Mk) 9 —, in elegantem ‚Leinwandband K (Mk) 10°, ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. FE ix. Jahrgang, Nr. 1/2. Wien, Jänner-Februar 1916. Hepaticae Baumgartnerianae dalmaticae. I. Serie. LIBRARY REW YORK Von V, Schiffner (Wien). MITANICAL (Mit 29 Textfiguren.) HARDEN Die fortgesetzte Sammeltätigkeit des Herrn Jul. Baumgartner!) in unserem Adriagebiete hat sich insbesondere auf so ziemlich alle Teile Dalmatiens erstreckt; es ist jetzt nach den im folgenden dar- gestellten neuerlichen Ergebnissen bereits möglich, einen Überblick über die Lebermoosflora dieses Landes zu bekommen, und es kann dessen hepatikologische Erforschung dem Wesen nach wohl als abgeschlossen gelten. Die nunmehr erreichte Zahl von 87 Arten ?) mag wohl insbesondere im Gegensatze zum allbekannten Reichtum der Phanerogamenflora ge- ring erscheinen, aber es darf nicht außer acht gelassen werden, daß es sich um ein wasser- und waldarmes, geologisch einförmiges Gebiet handelt, das im allgemeinen den in Frage stehenden Gewächsen durch- aus keine günstigen Lebensbedingungen bietet. Abgesehen von einigen in dieser Beziehung weniger anspruchs- vollen Arten weiter Verbreitung vermag nur eine beschränkte Anzahl sich den eigenartigen Verhältnissen anzupassen, die nur eine kurze, in den niederen Regionen mit den Regengüssen des Spätherbstes beginnende, im zeitlichen Frühjahre ihren Höhepunkt erreichende, dann mit der zunehmenden Hitze rasch endigende Vegetationsperiode verstatten. Schließlich ist auch die Artenzahl, wenn man die Laubmoose des - Gebietes, denen Baumgartner in erster Linie seine Aufmerksamkeit - 4) Für die Zusammenstellung des Manuskriptes, sowie für die Ausarbeitung des lgemeinen Teiles der Arbeit, dessen Daten den Vorarbeiten für eine Moosflora Säunseres Adriagebietes entnommen sind, und auf gründlicher pflanzengeographischer ‚Kenntnis des Gebietes beruhen, bin ich ihm zu besonderem Danke verpflichtet. n 2) Einbezogen sind hiebei Ricceia Bischoffit und Cephaloziella Hampeana, die eide bisher nur für das herzegowinische Grenzgebiet nachgewiesen wurden, ausge- schieden ist hingegen Riccia ciliata. (Näheres darüber siehe unten im Text dieser — Arbeit bei den Riceien.) 7 Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 1/2. 1 2 widmete, und die von ihm mit nicht einmal 250 Spezies veranschlagt werden, in Betracht zieht, relativ immerhin eine bedeutende; das sonst für das Gebiet der deutschen Flora bestehende Verhältnis zwischen Laub- und Lebermoosen erscheint merkwürdigerweise zugunsten der letzteren verschoben. Die entschiedene Abnahme der Arten gegen den Süden ist übri- gens auch schon im nördlichen Teile unseres Adriagebietes. deutlich _ wahrnehmbar, so hat Loitlesberger in dem von ihm jahrelang emsig durehforschten österreichischen Küstenlande, das allerdings von geringerer räumlicher Ausdehnung ist, dafür aber namentlich in dem niederschlag- reichen Ternowaner Walde und in den über 2500 m ansteigenden Alpen- höhen noch weitaus günstigere und mannigfaltigere standörtliche Ver- hältnisse aufweist, nur rund 100 Lebermoose konstatieren können; ihm ist bereits das seltene Vorkommen vieler in Mitteleuropa allgemein ver- breiteter, häufiger Arten aufgefallen '). In Dalmatien tritt das mitteleuropäische Element noch stärker zurück, es kommt nur mehr in den Gebirgen, denen auch in den er- heblich über die Baumgrenze emporragenden Höhen alpine Typen fast gänzlich fehlen, zu einiger Geltung. Eine reichhaitigere und interessantere Flora weist die unterste, die immergrüne Region auf, der sämtliche Inseln und ein schmaler Küstensaum angehören. Hier geben die mediterranen Arten, aller- dings auch nur in einigen Gattungen, insbesondere Riccia und Fossom- bronia, stärker vertreten, den Ton an, soweit man davon bei deren oft auch recht sparsamem, verstreutem Vorkommen überhaupt reden kann. Die zwischen beiden Zonen einen breiten Raum einnehmende Region der sommergrünen Eiche ist infolge ihrer Trockenheit an 1) K. Loitlesberger, Zur Laubmoosflora der österreichischen Küstenländer I. Hepaticae in den Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1915, p. 477—489. Be- merkt sei hier, dab diese Arbeit in erster Linie das Görzer Gebiet, die „gefürstete Grafschaft Görz und Gradiska“ zum Gegenstande hat, welches Territorium zusammen mit der „Markgrafschaft Istrien* und der „Reichsunmittelbaren Stadt Triest* das österreichische Küstenland bildet. Es werden jedoch auch mehrfach in Istrien und Dalmatien gelegene Standorte angeführt, wobei öfters nur bei genauer Kenntnis der Geo- und Topographie unseres Adriagebietes sich herausbringen läßt, welche Lo- kalität eigentlich gemeint ist. Es kann daher einem Ausländer, wie K. Müller, gewiß nicht verargt werden, wenn er in seiner Lebermoosflora Deutschlands die Be- zeichnungen „Küstenland, Istrien, Dalmatien“ häufig konfundiert und insbesondere für das letztere Land eine Anzahl von Arten (z. B. Aneura latifrons, Pellia epi- phylla, Lophozia heterocolpos, Leptoscyphus Taylori ete.) anführt, die sämtlich nur aus dem Görzer Gebiete bekannt geworden sind und für das mit seinen nörd- lichsten Punkten noch um mehr als einen Breitegrad südlicher gelegene, in den Vegetationsverhältnissen schon erheblich verschiedene Dalmatien auch gar nicht zu erwarten stehen. Di ei an b) Lebermoosen wohl am allerärmsten, nur an den Flußläufen oder in der Umgebung größerer, meist nur temporärer Wasseransammlungen sieht es etwas besser aus. } Trotz dieser Trennung der Gebirgs- und Küstenregion treten doch die Florenelemente beider (und zwar nicht bloß bei den Leber- moosen) öfters in Kontakt, wobei jedenfalls die gewaltigen Luft- strömungen eine bedeutende Rolle spielen. Arten der Gebirge gehen nicht nur in kühleren Einschnitten des Festlandes bis zur Küste herab, selbst noch im südliehsten Teile des Ge- bietes (Bocche di Cattaro), sondern sie finden sich selbst auf den Inseln an ihnen zusagenden Stellen öfters noch in größerer Anzahl und Menge. So gedeihen auf den kalkfreien Sandböden der Insel Arbe im Schatten der immergrünen Bestände im benachbarten Velebitgebirge wieder vorkommende Arten, wie Marsupella Funckii, M. emargınata, Scapania nemorosa ete. nebst einer Anzahl von Laubmoosen gleicher Verbreitung noch prächtig, während andererseits gerade dieses am weitesten im Norden gelegene Eiland dureh das Vorkommen einiger typisch mediterraner und atlantischer Pflanzen, wie Dichiton, Marchesinia ete. sich auszeichnet. Auf der bereits ziemlich küstenfernen süddalmatinischen Insel Lagosta wächst in kühler schattiger Lage knapp am Strand noch Lophocolea heterophylla, die bisher nur in den Hochwäldern der an Dalmatien angrenzenden Gebiete beobachtet wurde, und die rauhen Höhen von Meleda zeigen gleichfalls etwas Anklang an das bereits nähergerückte Festlandsgebirge. Andererseits trifft man vereinzelt mediterrane Elemente wieder hoch oben in den Gebirgen, in der Rotbuchenregion und selbst darüber noch, und zwar nicht bloß xerophytische Arten, wie Riccia Michelii, Raddiana, nigrella, deren Vorkommen an günstigen Stellen bei Ver- schiebung der Vegetationsperiode in die Sommerszeit sich leichter er- klären läßt, sondern selbst augenscheinlich empfindliche, sonst nur in Meeresnähe beobachtete Arten, wie Riccia Levieri, Cephaloziella Baum- gartneri, von denen nur schwer zu verstehen ist, wie sie sich in den _ rauhen, den Winter über oft von mächtigen Schneemassen bedeckten Höhen zu behaupten vermögen. 1. Die Planinen. o Darunter werden hier die höheren Gebirge des dalmatinischen Festlandes verstanden, welche in der obersten Region schon durchaus illyrische Hochgebirgsflora oder wenigstens Anklänge an diese aufweisen und mit einziger Ausnahme auch eine mehr oder minder mächtige Rot- _ buchenzone besitzen. & n Es gehört hieher der gewöhnlich unter der Bezeichnung „Di- narische Alpen“ zusammengefaßte, an der bosnischen Grenze hin in einer Länge von mehr als 50 km verlaufende Zug, mit dem Monte Di- nara (1834 m) und der Kamesnica (1810 m) als Eckpfeilern und der gleich letzterer bereits auf bosnischem Boden gelegenen höchsten Er- hebung des Troglav (1913 m), dann das mächtige, knapp zur mittel- dalmatinischen Küste vorgeschobene und steil zu ihr abfallende Massiv des Biokovo (Sv. Jure 1762 m). Durch das tief eingeschnittene Tal der Cetina getrennt, läuft dann in gleicher Richtung der rauhe, scharfe Felskamm der Mosor-planina (Kulmination 1340 m) fort. Den Di- narischen Alpen, an deren Fuß die Cetina entspringt, ist, dureh ihren Oberlauf geschieden, der langgestreckte waldige Zug der Svilaja- planina (Gipfel 1509 m) vorgelagert, die sich nach einer Einsattelung über Vrlika im Stocke des Koziak (1207 m) fortsetzt. In Süddalmatien endlich erhebt sich über der Boceche di Cattaro das rauhe Gebirgsland der KrivoSije (Krivoscie) im Orjen bis zu 1895 m. Nieht mehr berücksichtigt wurde der dalmatinische Teil des Velebitgebirges, das mit seinen bryologisch ergiebigsten, wasser- und waldreichen Partien schon durchaus in Kroatien gelegen ist. Eine ledig- lieh nach der politischen Einteilung erfolgte Abtrennung erschien nicht gut tunlich, zudem steht ohnehin für die nächste Zeit das Erscheinen einer zusammenfassenden, groß angelegten monographischen Arbeit über dieses Gebiet von Dr. A. v. Degen in Aussicht, für welche die Bearbeitung der Hepaticae vom Verfasser dieser Schrift herrührt. Aufnahme fanden jedoch einige Funde, die Dr. Lengyel auf der zwischen dem Südende des genannten Gebirges und dem Monte Dinara gelegenen Orlovica (1201 m) gemacht hat. Weiters wurden hier eingereiht einige wenige Arten vom Monte Vipera auf Sabioncello (961 m), die durchaus in einer unterhalb des Gipfels gelegenen, reichlich Scolopendrium offieinarum beherbergenden Höhle gesammelt wurden. Dieser isolierte Berg mit seinen Schwarz- föhrenbeständen, hat zwar nicht Planinencharakter, allein die gedachten Funde weisen zum Teil auf die ihn wohl noch beherrschenden Höhen des benachbarten Biokovo hin. Die Belege hiefür sowie überhaupt die ganze geringe Ausbeute Baumgartners vom Jahre 1906 hat zuerst Loitlesberger in Händen gehabt und bestimmt; nachträglich wurden mir vom meisten Doubletten mitgeteilt; soweit mir solehe nicht vorlagen, habe ich im folgenden aus- drücklich auf die Loitlesbergersche Bestimmung verwiesen. Die Planinen zeigen speziell gegen Nordost eine relativ starke Bewaldung, in den unteren Teilen ist in den Beständen zumeist ton- angebend die Flaumeiche (Quercus lanuginosa), daran schließt sich dann die Rotbuche (Fagus silvatica) an, die im Durchschnitt bei 1000 m Seehöhe beginnt und in der Regel schon 500 m höher ihre obere Grenze findet. Auf der Mosor-planina wird sie durch den sonst in der Rotbuchenregion verstreut vorkommenden Ahamnus fallaz ersetzt. Die über 1500 m ansteigenden Höhen haben schon unzweifel- haften Hochgebirgscharakter, der insbesondere in den Dinarischen Alpen durch ausgedehnte Krummbolzbestände (Pinus Mughus) hervor- gehoben wird; das Hochplateau und die Kuppen des Biokovo bedeckt stundenweit hin niedriges Wachholdergesträuch (Juniperus nana), in der Krivosije endlich wächst in den Felsgehängen der Gipfel die im Aussehen an unsere Schwarzföhre, dem Vorkommen nach aber mehr an die Zirbelkiefer erinnernde Panzerföhre (Pinus leucodermis). Obwohl diese Gebirge, wie schon die relativ niedrige Baumgrenze andeutet, den Winter über bis oft lange ins Frühjahr hinein mächtige Schneeanhäufungen aufweisen und der vom Schneewasser durchfeuchtete, humödse oder tonige Boden der charakteristischen Hochmulden „Dolinen“ wie auch die nordseitig gelegenen felsigen Abstürze und Kämme eigent- lich keine ungeeigneten Standorte zu bieten scheinen, ist doch die Lebermoosflora — auch mit den Laubmoosen sieht es nicht gar viel besser aus — eine recht dürftige. Einige foliose Arten wie Plagiochila asplenioides, Pedinophyllum interruptum, Lophozia Mülleri, Scapania aspera, dazu häufig noch in Kümmerformen, sind am verbreitetsten, dann noch ein paar Marchan- tiaceen (Oonocephalus, Chomiocarpon, Reboulia), mitunter treten in einiger Menge Riccien auf, wie sie in Mitteleuropa die sonnigen Hügelabhänge zu besiedeln pflegen. Das alpine Element ist nur dureh Clevea und Sauteria angedeutet, allenfalls könnte noch Aplozia Schiffneri dazu ge- rechnet werden. Endemismen fehlen augenscheinlich ganz. Auch die an die Hochregion angrenzenden Buchenwaldungen bieten wenig; die verbreiteten der vorgenannten Arten finden sich da mitunter in etwas besserer Entwicklung; als Charakterpflanze wäre nur die oft ausgedehnte Rasen bildende Madotheca rivularıs zu nennen. Moderholzbewohner scheinen gänzlich zu fehlen, während sie im benach- barten Velebit noch massig auftreten und im Verein mit den am Nord- ostfuße dieses Gebirges stellenweise anzutreffenden Typen des kalkfreien Bodens die Zahl der Lebermoose noch auf das Doppelte der für die dalmatinischen Planinen nachgewiesenen Arten zu bringen vermögen. ram “ Riccia Latzelii Schfin. Über die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Pflanze zu R. Bischofii habe ich mich schon in „Hepaticae Latzelianae* II. (Verh. zool.-bot. Ges. 1916) geäußert. Es scheint, daß sie tatsächlich 6 durch Übergänge mit dieser verbunden ist, jedoch ist sie bei guter Entwicklung habituell und morphologisch so verschieden, daß sie immer- hin als „kleine Art“ gelten kann. Sehr nahe muß unserer A. Latzelii die Pflanze stehen, die Ste- phani in Hedw. 1883, p. 5l als R. pedemontana beschrieben hat und die er in Spec. Hep. I, p. 8 als AR. Bischoffii f. montana bezeichnet. Sie würde nach der Beschreibung mit R. Latzelii in der Kleinheit, den stark aufgerichteten Fronsrändern und der dadurch bewirkten tiefen Furche, in den sehr großen, über den Fronsrand hervorragenden Ventral- schuppen, die am freien Rande mit Öilien besetzt sind (bei R. Latzelii wenigstens bisweilen!) übereinstimmen. Die Epidermiszellen werden von Stephani aber als „kegelförmig“ bezeichnet, während sie bei R. Latzelii überwiegend kugelig sind. Vielleicht sind beide Pflanzen doch identisch '). C. Massalongo (Le Riceiacee della Fl. Italiea 1912 in Atti del Reale Istit. Veneto di sc. lett. ed arti LXXI, p. 856) faßt aber die A. pedemontana als identisch auf mit R. ciliifera Link. und stellt diese als eigene Art neben JR. Bischoffii, während Stephani l. ce. seine AR. pedemontana für ver- schieden von R. ciliifera erklärt. Ich bringe hier nochmals einige Detailzeichnungen von R. Latzelis, die zur Aufklärung dieser Pflanze von Nutzen sein dürften. Svilaja-pl., öde Weidetriften südlich vom Gipfel, Kalk, e. 1300 m, in Gesellschaft von R. Michelii; 28. Juni 1911; in Zwischenformen zu R. Bischoffii auch auf Triften nordwestlich vom Gipfel, an schmelzen- dem Schnee, bei e. 1400 m mit R. subbifurca; 14. Mai 1906; ebenso steht eine in der tieferen Region des Gebirges, südseitig im Karst- terrain gegen Ogorje zu, bei c. 1050 m am 28. Juni 1911 in Gesell- schaft von EZ. nigrella gefundene Pflanze zweifellos der typischen R. Bischoffii schon recht nahe, es wurden in der Mittelfurche des Laubes vereinzelte verlängerte Epidermiszellen konstatiert. Typische Kiccia Bischoffii Hüb. ist für Dalmatien bisher noch nicht nachgewiesen, die diesbezüglichen Angaben Juratzkas haben sich nach Prüfung der im Wr. Hofmuseum verwahrten Belege als un- richtig herausgestellt. Es gehört die Pflanze vom Gionchettotale bei Ragusa zur im Gebiete verbreiteten R. Michelii, jene aus der Bosanka aber zu R. commutata var. acroticha, wobei bemerkt sei, daß sich der Standort offenbar mit dem von mir in den „Hepaticae Latzelianae“ II. angegebenen („Crni dol“ bei Bosanka) deekt. Für den dritten Stand- ort „Brozze“ fehlt ein Beleg, hingegen fand sich unter Riccia Bischoffü 1) Sollte sich diese als sicher erweisen, so müßte der Name R. Latzelii durch R. pedemontana St. (— R. cilüfera Massal.) ersetzt werden. Meine Absicht bei der Aufstellung dieser „Art“ war es nur, die Aufmerksamkeit auf diese interessante Pflanze zu lenken. - d noch ein weiteres Exemplar mit der Bezeichnung „Schuma ad fines Her- zegovinae, 4. II. 1867 leg. Dr. E. Weiß“. Diese Pflanze ist richtig be- stimmt, der Standort liegt aber nieht mehr in Dalmatien, es ist damit zweifellos der hinter Ragusa gegen den Trebinjdiea-Fluß gelegene Distrikt Suma, eine etwa 300 m hoch gelegene, mäßig bewaldete Karst- fläche, zu verstehen. Riecia Latzelii Schffn. — Fig. 1—8 Orig. Ex.: Dalmatien, Vrbanje und Gruda, Igt. - Latzel.: 1 Querschnitt aus dem vorderen Teile eines Fronsastes (23:1) — 2. Ebenso von einer Pflanze mit stark aufsteigenden Rändern (23:1) — 3. Querschn. weiter rückwärts (23:1) — 4. Teil des Assimilationsgewebes und Epidermiszellen (200:1) — 5. Die selten vorkommenden birnförmigen Epidermiszellen (200:1) — 6. Frons- rand mit Cilien, über denselben ragt der Rand einer Ventralschuppe hervor (60:1) —— 7.,8. Rand der Ventralschuppen, bei 8. zwei kurze Cilien (60:1) — Fig. 9—12, R. Latzeliüi, Dalmatien, Svilaja planina, c. 1300 m Igt. Baumgartner: 9—11. Querschnitte der sterilen und Z' Frons (23:1) — 12. Epidermiszellen (200:1) — Fig. 13. Epidermiszellen von R. Bischoffiüi von Hainburg in N.-Öst. zum Ver- gleich (200: 1). Bei dieser Gelegenheit bin ich auch den mir schon seit längerem bedenklich vorkommenden Angaben über das Vorkommen von Riccia ciliata Hoffm. in Dalmatien nachgegangen. Die Durchsicht des ganzen Riecien-Materiales im Herbar des Hofmuseums ergab keinerlei Belege für die Juratzkaschen Standorte „Lissa, Bosanka“, hingegen fand sich wohl eine als AR. ciliata bezeichnete Pflanze mit der Angabe „Narentatal, Dalmatien, hyeme 1861 leg. Eder“; diese Pflanze ist je- doch gleichfalls nur R. Michelü, so daß R. ciliata, welche allenfalls für das Gebirge zu erwarten wäre, vorläufig für die dalmatinische Flora zu streichen ist. Riccia Michelii Radii. Svilaja-pl., öde Weidetriften südlich vom Gipfel, Kalk, e. 1300 m; 28. Juni 1911. Ein auffalland hoher Standort dieser in den tieferen Regionen sehr verbreiteten Art, jener vom Örjen ist zwar noch höher gelegen, jedoch nicht so weit im Binnenlande. Riccia Levieri Schffn. f. montana. Biokovo-pl., Doline unterm ProZdorae über Zagvozd, Humusboden über Kalk, in Gesellschaft von Philonotis tomentella Mldo. f. nana, e. 1450 m; 17. Juni 1911. Das Vorkommen dieser Pflanze, welche bisher nur von zwei der dalmatinischen Inseln (Curzola und Arbe) bekannt war, in der bedeuten- den Höhe von 1450 m ist sehr überraschend. Entspreebend dem Standorte weicht diese Pflanze von der der niederen Lagen habituell bedeutend ab, so daß sie nur ein sicherer Kenner der südlichen Riceien identifizieren wird. Es liegen in dem reichlichen Materiale im wesentlichen zwei sehr unähnliche Formen vor, die allerdings durch Zwischenstufen verknüpft sind. Die eine ist groß mit c. 2 mm breiten Fronslappen, ist aber immerhin noch kleiner und weniger stattlich, als die Pflanze von Arbe; die kurzen, dünnwan- digen Randeilien sind wohl hie und da vorhanden, aber äußerst spär- lich und oft vollkommen fehlend. Die Fronsränder erscheinen meist stumpflich, so daß man die Pflanze bei flüchtiger Betrachtung für R. Michelii var. subinermis Lev. halten könnte, jedoch hat sie mit dieser nichts gemein, schon wegen des anderen, sehr lockeren Zellbaues der Frons und wegen der evident monöcischen Infloreszenz (sehr leicht sieht man Z' und 2 nebeneinander am selben Querschnitte). Die Ventralschuppen sind wenig entwickelt, meistens gerötet und die Rhizoiden erstrecken sich fast bis zu den Fronsrändern. Das andere Extrem ist eine viel kleinere, augenscheinlich küm- merlich entwickelte Pflanze, die habituell den Zwergformen der R. Mi- eV ER I chelii ähnelt; sie hat viel schmäleren und verhältnismäßig höheren Querschnitt. da hier zumeist nicht frühzeitig die Diehotomie des Scheitels eintritt, wie das bei den großen Formen gewöhnlich der Fall ist, und ihre Ränder sind oft stärker gerötet. Sie ist aber ebenfalls evident mo- nöeisch und stimmt im Fronsbau genau mit der großen überein; übrigeus sind, wie erwähnt, Mittelformen vorhanden, so daß diese äußerlich auf- fallend verschiedene Pflanze sicher auch zu R. Levieri gehört. — Reife Sporen konnte ich nicht auffinden, was sehr auffällt, da junge Sporogone reichlichst entwickelt sind. Riccia Levieri Schffa. f. montana. — 14—16. Querschnitte der Frons der größeren Form (23:1) — 17, 18. Epidermiszellen derselben (200:1) — 19, Querschnitt der kleineren Form (23:1). Riceia sorocarpa Bisch. Sehloßberg über Knin, auf sonnigem Kalkboden, ce. 300 m: 10. Juni 1912, Biokovo-pl.: Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf Humus in der Zwergwachholderregion, Kalk, e. 1300 m; 14. Juni 1911; Prozdorae über Zagvozd, humöse Erdblöße in der Zwerg- wachholderregien, Kalkboden, ce. 1500 m; 17. Juni 1911; eine sehr kleine Form, fast vom Habitus der. R. subbifurca, der Bau der Epider- mis und die Ventralschuppen, sowie die scharfen Fronsränder lassen aber keinen Zweifel, daß sie zu R. sorocarpa gehört, mit R. Breidler:i Jur. kat sie nichts zu tun; bei Sv. Rock über Zupa, auf humösem Boden in Kulturen, Kalk, e. 1200 m; 20. Juni 1911; es ist dieselbe Form, wie die vorige Pflanze; ich habe an zahlreichen Quer- und Längsschnitten nur Sporogone und Archegonien, aber keine Antheridien finden können, "jedenfalls ist sie aber doch einhäusig. Riccia Raddiana Jack et Lev. Biokovo-pl., öde Kultur zwischen Sv. Rok und Sudvid über Zupa, Kalk, e. 1250 m, e. fr.; 20. Juni 1911. 10 Riccia subbifurca Warnst. Svilaja-pl., nordwestlich vom Gipfel, auf Triften in Schneefelder- nähe, Kalk, e. 1400 m; 14. Mai 1906; eine cilienlose Form; sie ist ganz sicher diöcisch. Ich habe seinerzeit R. Baumgartneri als neue Art aus N.-Öst. (Hainburg) beschrieben, da R. subbifurca nach Warnstorf monöcisch sein soll, was K. Müller (Leberm. Deut. I, p. 195) bezweifeli und beide Pflanzen als synonym erklärt. Der Nachweis von sicher diöeischen Pflanzen aus Dalmatien scheint die Auffassung von K. Müller zu be- stätigen. Der Nachweis der Geschlechtsverhältnisse ist hier oft äußerst schwierig. Riccia subbifurca Warnst. — Fig. 20—22 var. eutricha, Mosor planina, am An- stieg zum Koziak, lgt. Baumgartner: 20. Querschnitt (23:1) — 21. Epidermis- zellen (200 : 1) — 22. Randeilien (60:1) — Fig. 23—26, ceilienlose Form von Svilaja planina, 14. V. 1906 lgt. Baumgartner: 23—25, Querschnitte der g’ und 9 Pflanze (23 : 1) — 26. Epidermiszellen (200 : 1) — Fig. 27—29, die etwas abweichende Pflanze von Svilaja planina, Nords. unter dem Gipfel, 28. VI. 1911 Igt. Baum- gartner: Querschnitte der Z', @ und sterilen Frons (23:1). Var. eutricha Schfn. Mosor-pl., am Anstieg zum Koziak von Dolae gornji aus, öde Kultur, Kalk, e. 800 m; 22. Juni 1911; Ränder der Frons stark violett (schwarz), Cilien zahlreich, bisweilen fast dünnwandig. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, auf Erdblößen der kurzgrasigen Triften, Kalk, e. 1400 m; 28. Juni 1911; eine etwas abweichende Form, die Pflanze würde im Querschnitt (breite, beiderseits begrenzte Mittelfurche und mehr abgerundete Ränder) und im Habitus sehr gut mit R. Oro- salsii Lev. übereinstimmen, sie ist jedoch sicher diöeisch, auch sind die Cilien kürzer als bei den Originalexemplaren dieser Art. Zu A. Michelüi kann sie unmöglich gestellt werden, da sie viel zu klein ist und schon durch den ganz anderen Habitus sich sofort unterscheidet. 11 Riecia nigrella DC. Svilaja-pl., Karstterrain südseitig gegen Ögorje zu, Kalk, e. 1050 m; 28. Juni 1911. Bisher der höchst gelegene Standort (Rotbuchengrenze) dieser in der Küstenregion durchaus verbreiteten und häufigen Art. Die Pflanzen zeigen noch sehr gute Entwicklung. Targionia hypophylla L. Duare (Zadvarje) am Nordfuße der Biokovo-pl., inerdigen Kalk- felsspalten bei der Zisterne, e. 225 m; 15. Juni 1911. In Süddalmatien ist die Pflanze häufig. Clevea hyalina (Somm.) Lindb. Dinarische Alpen: Südwestseite des Jankova brdo über Vrlika, in humösen Kalkfelsspalten, ce. 1600 m, 2; ebendaselbst, Schneegrube unterhalb des Berges in der Richtung gegen Vrlika, e. 1500 m, 9; 6. Juli 1911. Svilaja-pl., humöse Kalkfelsspalten nordseitig vom Gipfel, 1400—1500 m, spärlich e. fr.; 14. Mai 1906 und 28. Juni 1911. Kri- voSije, Südostseite der Subra, in humösen Kalkfelsspalten, e. 1600 m, augenscheinlich steril; 7. Juni 1911. Aus der Krivosije ist die Pflanze schon durch Latzel vom Orjen bekannt geworden, sie hat in den höheren dalmatinischen Gebirgen. wenn auch nur spärlich auftretend, offensichtlich ziemliche Verbreitung. Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. Dinarische Alpen, Schneegrube unterhalb des Jankova brdo in der Richtung gegen Vrlika, ce. 1500 m, e. fr.: 6. Juli 1911. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, an humösen Kalkfelsen, 1350—1425 m, e. fr.; 28. Juni 1911. Orloviea hinter Knin, 1000—1100 m e. fr.: 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Biokovo-pl.: in erdigen Kalkfels- spalten bei der Zisterne von Duare (Zadvarje) am Fuße des Gebirges, ec. 225 m, e. fr.; 15. Juni 1911; Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf Humus über Kalk in der Zwergwachholderregion, ce. 1300 m, e. fr.; 14. Juni 1911; Nordwestkamm bei Sv. Ilia über Bast, Kalk, e. 1500 m, e. fr.; 17. Juni 1911; Turia-Paß gegen Zagvozd, Kalkfelsen an der Straße, ce. 650 m, ce. fr.; 16. Juni 1911; unter Sv. Rok über Zupa, in humösen Kalkfelsspalten, e. 825 m, c. fr.; ebendaselbst in einer Kalkfelshöhlung bei ce. 550 m eine Form mit sehr kleinen Frucht- köpfen und sehr langen, dünnen Trägern; 20. Juni 1911. KrivosSije: Gipfel der Subra, auf humusbedecktem Kalke, 1600—1650 m, 9; Nord- westgrat der Subra, Buchenregion in humösen Kalkfelsritzen, ec. 1200 m, e. fr.; (letzterer Standort bereits in der Hercegovina); 7. Juni 1911. Die Pflanze ist durch ganz Dalmatien von der Küste bis in die Gebirge hinauf allgemein verbreitet und stellenweise recht häufig. 12 Grimaldia fragrans (Balbis) Corda'). Sehloßberg über Knin, auf sonnigem Kalkboden, ce. 300 m; 10. Juni 1912. Im Gebiete jedenfalls eine Rarität, die nächstverwandte G. dichotoma Raddi ist in der niederen Region Süddalmatiens wenigstens viel ver- breiteter. Neesiella rupestris (Nees) Schfin. Biokovo-pl., unter Sv. Rok über Zupa, in humösen Kalkfelsspalten, 62.829. 1, e.Ar2.20. Juni 1911: Oonocephalus conicus (L.) Neck. Dinarische Alpen, Doline unterhalb Jankovo brdo in der Richtung gegen Vrlika, Kalk, ce. 1600 m, Z et 92; 6. Juli 1911. Biokovo-Gebiet, an der Straße von Almissa nach Duare, an Steinen am Bache bei Berzovi@, Kalk, e. 150 m, steril; 13. Juni 1911. Monte Vipera auf Sabioncello, in einer Höhle unterhalb des Gipfels, e. 900 m, steril; 25. Mai 1906 (det. Loitlesberger). KrivoSije, Westseite der Subra an der dalmatinisch-hereegovinischen Grenze, auf humös-feuchter Kalkunterlage in der Buchenregion bei 1350—1400 m, 3; 7. Juni 1911. Im Gebiete entschieden eine Gebirgspflanze, die nur ausnahms- weise an kühlen, feuchten Standorten (Talschluehten) unter die Rot- buchenregion herabgeht; dürfte sieh noch mehrfach finden; im Velebit ist sie noch häufig. Lunularia eruciata (L.) Dum. Radmann-Mühle im Cetina-Tal über Almissa, in einer Gießbach- rinne an der Straße, Kalk, e. 15 m; 13. Juni 1911. Mosor-pl., Nord- ostseite, in einer feuchten Kalkfelskluft über Kotleniece, e. 850 m, 9; 1 Juli 2911: Ein auffallend hoch gelegener Standort dieser in der niederen Re- gion des Gebietes verbreiteten, stellenweise häufigen aber bisher stets nur steril beobachteten Art. Chomiocarpon quadratus (Scop.) Lindb. Svilaja-pl.: Am Fuße des Gebirges oberhalb Ribaric, Kalk, e. 550 m, ce. fr.; 28. Juni 1911; an moosigem Kalkgestein in der Gipfelregion, 1400-1500 m; 14. Mai 1906 (det. Loitlesberger). Biokova-pl.: Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf hu- mösem Kalk, e. 1000 m, e. fr.; 14. Juni 1911; Nordwestkamm ;bei Sy. Ilia über Bast, Kalk, e. 1500 m, e. fr.; 17. Juni 1911; unter Sv. Rok über Zupa, in humösen Kalkfelsspalten, e. 900 m, e. fr.; 20. Juni 1911. Krivosije, Westseite der Subra an der dalmatinisch-hercegovi- nischen Grenze, an feuchten Kaikfelsen, e. 1350 m, ster.; 7. Juni 1911. 1) Die durch fetten Druck hervorgehobenen Pflanzen sind neu für die dalmati- nische Flora. 15 In den Gebirgen ähnlich wie Conocephalus verbreitet, nach Loit- lesberger auch in der Bocche di Cattaro, gesellschaftlich mit Grimal- dia dichotoma Raddi. Marchantia polymorpha L. Mosor-pl., Quellbrunnen über Kotlenice, Kalk, e. 875 m; 1. Juli 1911. Eine sterile Form vom Habitus der Var. aquatica, der schwarze Mittelstreifen ist aber kaum entwickelt. Eine im Gebiete entschieden nicht häufige Pflanze, sicher weit seltener als Chomiocarpon und Conocephalus. (Siehe auch Loitles- berger in Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien, Jg. 1905, S. 479.) Metzgeria furcata (L.) em. Lindb. Nordseite der Svilaja-pl. über Ribaric, an Rotbuchenstümpfen, 241300.) .ster.;' 28. Juni 1911. Wohl auch in den Gebirgen verbreiteter, nur nicht aufgenommen. Pellia Fabbroniana Raddı. Kotlu$a bei Vrlika, an triefendem Mauerwerk einer Mühle, Kalk, e. 400 m; 3. Juli 1911. Am Fuße der Mosor-pl. an einer Quelle, ec. 300 m; 4. Mai 1906 (det. Loitlesberger). An der Straße von Almissa nach Duare, Steine am Bach bei Berzovi@, Kalk, e. 150 m; 13. Juni 1911. Biokovo-pl., am Anstieg zum Sudvid von Zupa her, in feuchten erdigen Kalkfelsspalten, e. 500 m, in einer unentwickelten, wohl jugendlichen Form; 20. Juni 1911. Monte Vipera auf Sabion- cello, in einer Höhle unterhalb des Gipfels, e. 900 m; 25. Mai 1906 (det. Loitlesberger). Krivosije, Westseite der Subra an der dal- matinisch-hercegovinischen Grenze, an einer quelligen Stelle unter den Wänden, Kalk, «e. 1350 m; 7. Juni 1911. Im Gebiete, soweit Quelleu oder fließendes Wasser anzutreffen sind, verbreitet. Aplozia riparia (Tayl.) Dum. KrivoSije, Westseite der Subra an der dalmatinisch-hereegovi- nischen Grenze, an feuchten Kalkfelsen, e. 1350 m, mit Pedinophyllum interruptum; 7. Juni 1911. Aplozia Schiffneri Loitl. Dinarische Alpen, Sehneegrube unterhalb Jankovo brdo in der Richtung gegen Vrlika, Kalk, e. 1500 m, e. per. et c. fr. jun., in Ge- sellschaft von Lophozia Mülleri var. pumila, Scapania aequiloba und Chomiocarpon quadratus; 6. Juli 1911. KrivoSije, am ÖOrjen an der dalmatinisch-hercegovinischen Grenze, e. 1850 m, ce. fr. mat., in Gesell- schaft von Scapania aequiloba und Lophozia Mülleri; 9. Juni 1911. Die Entdeckung dieser seltenen Art in Dalmatien ist nicht so überraschend, da der ÖOriginalstandort auch schon weit im Süden im Ternovaner Walde des österreichischen Küstenlandes, gelegen ist. Das 14 dalmatinische Vorkommen bekräftigt neuerdings meine Anschauung, daß A. Schiffneri eine Hochgebirgspflanze ist, die man in niederen Lagen vergebens suchen wird, während A. pumila schon bei 400 m vorkommt, dann allerdings bis zu bedeutenden Höhen aufsteigt, dasselbe gilt von A. atrovirens, von welcher selbst im Adriagebiete noch niedrigere Standorte bekannt sind. Unsere vorliegende Pflanze könnte man bei flüchtiger Untersuchung für diöeisch halten, da auch Sprosse vorkommen, die in der Gipfelknospe nur Antheridien aufweisen, indem die Archegoniengruppe noch ganz unentwickelt ist; andere, besser entwickelte Sprosse, zeigen aber deut- lich, daß sie paröcisch ist. Lophozia Iycopodioides (Wallr.) Cogniaux. var. obligua K. Müll. Krivosije, Gipfel der Subra auf humusbedecktem Kalke, im Rasen von Hylocomium pyrenatcum (Spruce) Lindb., ce. 1650 m; 7Jun 1911. Ich zweifle nicht, daß die vorliegende Form mit var. obliqua K. Müller, Leberm. Deutschl. I, p. 629 identisch ist. Unsere Pflanze trägt aber fast an allen Stengeln @ Infloreszenzen und die oberen Blätter derselben zeigen dann sukzessive deutliche Zähne, die aber vollkommen stumpf, ja sogar breit abgerundet sind, nur die Involucralen und Sub- involuceralen weisen die charakteristischen Cilienspitzchen auf. Daß die Verkümmerung der Zähne, wie K. Müller angibt, auf frühere über- reiche Gemmenbildung zurückzuführen sei, trifft bei unserer Pflanze ge- wiß nicht vollkommen zu, denn man findet hier ganz stumpfe Blatt- lappen, die kaum über den Rand hervorragen und deren Zellen nicht die geringste Spur von Deformation durch Gemmen aufweisen. Am ÖOrjen hat diese Spezies in der var. parvifolia Schiffn. bereits Latzel gesammelt. Lophozia barbata (Schmid) Dum. Biokovo-pl., Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf Humus über Kalk, im Rasen von Dieranum scoparium (L.) Hdw., ec. 13500 m; 14. Juni 1911. Mosor-pl., Schneegrubenkomplexe des Mittelstockes gleichfalls in D. scoparium eingesprengt, Kalk, e. 1300 m; 3. Mai 1906. (Letzterer Standort bereits in Hedwigia XLVIII, p. 198 in meiner Arbeit „Über Lebermoose aus Dalmatien und Istrien“ publiziert.) Lophozia escisa (Dieks.) Dum. KrivoSije, Poljiee unterhalb der Subra (bereits in der Hercego- vina), an Erdbrüchen der Wiesenplätze, Kalkunterlage, ce. 1100 m, e. per.; 7. Juni 1911. Lophozia Mülleri (Nees) Dum. typica. Krivosije, Westseite der Subra an der dalmatinisch-hercegovi- nischen Grenze, an feuchten Kalkfelsen, e. 1350 m, 2 et 3; 7. Juni 15 1911. Nordseite der Svilaja-pl. über Ribaric, in humösen Kalkfels- spalten, e. 1200 m, in Formen, die teils der typischen Pflanze nahe- kommen, teils aber schon der folgenden Varietät; 28. Juni 1911. var. pumila Nees. Dinarische Alpen, Schneegrube unterhalb Jankovo brdo in der Riehtung gegen Vrlika, Kalk, e. 1500 m, in Gesellschaft von Scapania aequiloba, Aplozia Schiffneri ete.; 6. Juli 1911. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, in humösen Kalkfelsspalten, e. 1425 m; 23. Juni 1911. Biokovo-pl., Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf humusbedecktem Kalk, e. 1000 m; 14. Juni 1911. Krivosije, Nord- westgrat der Subra an der dalmatinisch-hereegovinischen Grenze, Buchen- region, in humösen Kalkfelsritzen, e. 1200 m; dann vom Gipfel der Subra (Südostseite) eine der Varietät nahestehende Form, humöse Kalk- felsspalten, e. 1600 m; 7. Juni 1911. Lophozia turbinata (Raddi) Steph. Monte Vipera auf Sabioncello, in der Höhle unterhalb des Gipfels, e. 900 m; 25. Mai 1906 (det. Loitlesberger). Ich habe keinen Beleg gesehen, doeh kann es nach den Begleit- pflanzen am Standorte, unter welchen insbesondere die südliche Homalia lusitanica Sehpr. hervorzuheben ist, sieh recht wohl um L. turbinata und nieht etwa die nachfolgende Art handeln. Lophozia badensis (Gottsche) Schfin. \ Biokovo-pl., Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf humösem Kalk, ce. 1200 m; 14. Juni 1911. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels auf humösem Kalkboden, e. 1400 m, in Gesell- schaft von Lophozia Mülleri var. pumila. Das Exemplar von letzterem Standorte ist sehr interessant, da es zwei Pflanzen enthält, die so ähnlich sind, daß sie von manchen Autoren konfundiert werden, aber nach meiner und K. Müllers Ansicht mit Unrecht. Sie lassen sich in den vorliegenden Rasen an den von mir (Krit. Bem. zu Hep. eur. exs. Nr. 103, 174) und von K. Müller (Leberm. Deutschl. I, p. 730 ff.) angegebenen Merkmalen stets sicher auseinanderhalten. Für unsere Anschauung. daß es sich um zwei ver- schiedene Arten handelt, ist für mich das wichtigste Kriterium, daß die beiden am selben Standorte und unter denselben Verhältnissen wachsen- den Pflanzen morphologisch verschieden sind, wenn auch die Unter- schiede nur gering und bei flüchtiger Betrachtung weniger auffällig er- scheinen als solehe bei Formen derselben Art, die unter verschiedenen äußeren Bedingungen gewachsen sind (w. z. B. der L. Müller:). Das Vorkommen von L. badensis in den Gebirgen ist auch vom pflanzengeographischem Interesse, da diese mitteleuropäische Art hier 16 offenbar die in den niedrigen Regionen des Gebietes sehr verbreitete, nahestehende L. turbinata vertritt. Plagiochila asplenioides (L.) Dum. var. minor Lindenb. Dinarische Alpen, Kamesnieca über Sin), an Kalkfelsen im Buchenwalde, ec. 1500 m; dann eben daselbst, in der Krummholzregion bei e. 1700 m; 26. Juni 1911. Die Standorte liegen bereits in Bosnien, aber hart an der dalmatinischen Grenze. Biokovo-pl. Sudvid über Zupa, auf Kalkgestein an einer Eishöhle in der Richtung gegen Turia, ce. 1200 m, mit Scapania aspera; 20. Juni 1911. Var. humilis. Nees. Dinarische Alpen, Schneegrube unterhalb Jankovo brdo in der Riehtung gegen Vrlika, e. 1500 m; 6. Juli 1911. Svilaja-pl., Nord- seite unterhalb das Gipfels, an humösen Kalkfelsen, 1350—1400 m; 28. Juni 1911. Veliki Koziak über Vrlika, an moosigem Kalkgestein, ec. 1200 m; 15. Mai 1906 (det. Loitlesberger). Orlovica hinter Knin, 1000—1100 m; 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Biokovo-pl., Nord- westseite unterhalb der Brela über Duare, Zwergwachholderregion, auf Humus über Kalk, ce. 1200 m; 14. Juni 1911. KrivoSije: Zwischen Kruseviea und Vrbanje an der dalmatinisch-hereegovinischen Grenze, e. 900 m; 7. Juni 1911; Westseite der Subra unter den Wänden, 1350 bis 1400 m in einer f. laxior; Gipfel der Subra, auf humusbedecktem Kalk, 1600—1650 m; 7. Juni 1911. Pedinophyllum interruptum (Nees) Lindb. Dinarische Alpen, Schneegrube unter Jankovo brdo in der Richtung gegen Vrlika, Kalk, e. 1500 m mit Scapania aequiloba ete.; 6. Juli 1911. Orlovica hinter Knin, 1000—1100 m; 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Mosor-pl., in einer feuchten Felskluft über Kotlenice, e. 850 m, e. per. et 3; 1. Juli 1911. Biokovo-pl., Wasserloch unter Sv. Rok über Zupa, an Kalkgestein, e. 1000 m, part. e. per. jun.; 20. Juni 1911. Monte Vipera auf Sabioncello, Höhle unterhalb des Gipfels, Kalk, e. 900 m; 25. Mai 1906. Krivosije, Westseite der Subra an der dalmatinisch-hercegovinischen Grenze an feuchten Kalk- felsen, e. 1350 m, in Gesellschaft von Aplozia riparıa, e. per. jun.; 7 Jun@1g17. Lophocolea minor Nees. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, auf humösem Kalk- gestein, 1350—1400 m; 28. Juni 1911. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda. f. luxurians Schffn. exs. Nr. 286. Kotlusa bei Vrlika, an triefendem Mauerwerk einer Mühle, Kalk, e#A00.70 3. Juli 1911: 17 Diese Art ist in Dalmatien augenscheinlich sehr selten. Der nächst verwandte: Chilosceyphus rivularis (Schrad.) Loeske liegt im Herbar Juratzka (Wiener Hofmuseum) von einem am Fuße des Velebitgebirges knapp an der kroatischen Grenze, jedoch noch in Dalmatien gelegenen Standorte „Krupa-Urspruug, eom. Brusina 11/867“. Cephaloziella Baumgartneri Schfin. forma. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, auf Buchenwald- boden, Kalk, e. 1250 m, e. per.; 28. Juni 1911. Diese sehr gut entwickelte Pflanze von einem auffallend hohen Standorte weicht von CO. Baumgartneri var. umbrosa Schfin. aus der niederen Region etwas ab durch das häufigere Vorhandensein von Amphigastrien an sterilen Sprossen, oft etwas eingekrümmte, minder scharf gespitzte Blattlappen, reichlicher gezähntes Involuerum und mehr hervorragende, oft spitze Zähne der Perianthmündung. Mit Ö©. Latzelii Schffn. kann sie nicht vereinigt werden, schon wegen der viel größeren Blattzellen.. Ebensowenig steht sie mit C. gracillima Douin in Be- ziehung, da sie ganz sicher autöeisch ist (ich habe den Zusammen-- hang der Z mit den 2 Sprossen öfters zweifellos gesehen) und nicht paröeisch. Eine neue Art darauf zu begründen, scheint mir nicht tunlich. Scapania aspera Bern. Mosor-pl., am Anstieg zum Koziak von Dolae gornji aus, Kalk, e. 1000 m; 22. Juni 1911. Biokovo-pl., Nordwestseite über Duare, bis in die Zwergwachholderregion hinauf, 900—1250 m, daselbst auch eine kleine Form vom Habitus der f. minor, aber in der Blattform gut mit S. aspera übereinstimmend; 14. Juni 1911; Turia-Paß gegen Zag- vozd, Kalkfelsen an der Straße, e. 650 m; 16. Juni 1911; ebenfalls eine kleine Form, aber nicht identisch mit f. minor, da hier die Blattform und die überwiegend stumpfen unteren Blattlappen mit der typischen S. aspera übereinstimmen; unter Sv. Rock bei Zupa, an Kalkgestein im schattigen Buchenwalde, e. 1150 m; diese Pflanze könnte wegen der fast durchwegs zugespitzten Blätter noch zu f. minor gerechnet werden, ist aber in der Größe der typischen S. aspera schon recht nahe; Sud- vid über Zupa, auf Kalkgestein an einer Eishöhle in der Richtung gegen Turia, e. 1200 m; manche Stengel schon recht an die f. minor er- innernd; 20. Juni 1911. f. minor. Nordseite der Svilaja-pl., an Kalk in. der unteren Buchenregion, - 1100-1200 m; 14. Mai 1906 (bereits in meiner Arbeit „Über Leber- moose aus Dalmatien und Istrien“, Hedwigia XLVIII, p. 200 publiziert). Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 1/2. p) 18 Vlastiea-pl. hinter Ragusa (in der Hercegovina), ce. 700 m; 26. März 1902 (bereits in Verh. der zool.-bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1906, p. 270 angeführt). Umgebung von Üattaro (Loitlesberger in denselben Verh., Jahrg. 1905, p. 488). KrivoSije: zwischen Krusevica und Vrbanje, Kalk, c. 900 m; Westseite der Subra auf humös-feuchter Kalkunterlage, Buchenregion, 1350—1400 m, beide Standorte bereits in der Hercego- vina, jedoch knapp an der dalmatinischen Grenze; 7. Juni 1911. Scapania aspera ist zweifellos durch Übergänge mit $. aequiloba verbunden, wie auch das vorliegende Material deutlich zeigt. Man findet da kleinere Formen, die durch die etwas schmäleren und fast stets spitzen Blattunterlappen von der typischen S. aspera mehr oder weniger abweichen und mit gleichem Rechte als S. aequiloba var. dentata f. ma- jor bezeichnet werden könnten. Ich habe solche dubiose Formen, um sie kenntlich zu machen, hier als 5. aspera f. minor angeführt. Es gibt aber unter dem Materiale habituell auch ganz gleiche, ebenso kleine Formen, welche in Blattform ete. ganz gut mit der typischen $. aspera übereinstimmen. In den dalmatinischen Gebirgen scheint nach den Belegen zu schließen S. aspera viel verbreiteter zu sein als die in unseren Kalk- gebirgen vorherrschende folgende Art. Scapania aequwiloba (Schwgr.) Dum. Dinarische Alpen, Schneegrube unterhalb der Jankovo brdo in der Richtung gegen Vrlika, Kalk, ce. 1500. m; 6. Juli 1911; daselbst neben dem Typus auch Formen, die im Blatt ete. sich schon der 8. aspera nähern (S. aspera f. minor). Krivosije, Gipfel der Subra auf humusbedecktem Kalk, 1600 bis 1650 m; 7. Juni 1911. var. dentata Sott. p. p. Biokovo-pl., Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, in der Zwergwachholderregion, auf Humus über Kalk, 1300 m; 14. Juni 1911; schlecht entwickelt, möglicherweise auch eine Kümmerform von S. aspera f. minor. Monte Vipera auf Sabioncello, in der Höhle unterhalb des Gipfels, e. 900 m, in Gesellschaft von Pedinophyllum in- terruptum; 25. Mai 1906. Krivosije, Orjen, auf Kalk, e. 1850 m, gleichfalls in Gesellschaft von Pedinophylium; 9. Juni 1911. Vom Örjen schon durch Latzel bekannt. Scapania calcicola (Arn. et Perss.) Ingham. Biokovo-pl., Nordwestseite unterhalb der Brela über Duare, auf Humus über Kalk, auch in Laubmoosrasen eingesprengt, in der Zwerg- wachholderregion, e. 1300 m. Die mir neuerlich auch aus dem Velebit bekannt gewordene Aıt habe ich schon früher für das illyrische Gebiet an einem Standorte in ÖOst- Ze 5 19 bosnien nachgewiesen (vgl. meine bryol. Fragm. XL. in Österr. bot. Zeitschr. 1907, Nr. 12). Das vorliegende, sehr gute Material bestätigt meine |. e. gemachten Angaben, daß sich S. caleicola von allen Formen der S. aequiloba und aspera u. a. stets sicher und leicht durch die viel größeren Zellen unterscheiden läßt, was besonders auffallend her- vortritt, wenn man die basalen Randpartien der Blattlappen vergleicht. Als Ergänzung zu dem von mir |. ce. ersten für die deutsche Flora nachgewiesenen Standorte dieser Art möchte ich noch mitteilen, daß ich sie am 23. November 1915 reichlich an mehreren Stellen im Helenentale nächst Baden bei Wien auffand. Von Herrn M. Peterfi erhielt ich sie (riehtig bestimmt) aus: Transsylvania; Komit. Torda- Aranyos, in rupibus caleareis „Türi hasadek* prope pagum Tordatär, alt. c. 505 m; 11. März 1914. Radula complanata (L.) Dum. Örloviea hinter Knin, 1000—1100 m, e. fr.; 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Vrlika im Haine bei den Quellen, e. 400 m; 7. Juli 1911. Krivosije, Nordwestgrat der Subra an der dalmatinisch-hercegovinischen Grenze, an Buchenstämmen und auf Kalkgestein, ec. 1300 m, e. per.; 7. Juni 1911. Zweifellos wie in der niederen Region so auch im Gebirge ver- breitet. Madotheca platyphylia (L.) Dum. KrivoSije, zwischen Vrbanje und dem Örjen-Sattel bereits in der Hercegovina, jedoch knapp an der dalmatinischen Grenze, an Fagus, ce. 1300 m; 9. Juni 1911. Wohl auch im Gebirge verbreiteter, nur keine Belege aufgenommen. Madotheca rivularis Nees. [= M. Cordaeana (Hüb.) Dum.] Dinarische Alpen, Schneegrube unterhalb des Jankovo brdo in der Richtung gegen Vrlika, Kalk, e. 1500 m; 6. Juli 1911; an- scheinend eine Kümmerform, Bestimmung daher nicht ganz sicher. Svilaja-pl., Nordseite unterhalb des Gipfels, an Kalkblöcken im Buchen- walde, ec. 1250 m, reich Z; ebendaselbst auf Buchenwaldboden auch eine dürftigere, zweifelhafte Form, dann auf Moderholz eine kräftige der var. simplicior (Zetterst.) K. Müll. sich nähernde Pflanze. Mosor- pl.. in den Schneegruben unterhalb der Kulmination, Kalk, e. 1300 m; 3. Mai 1906. Biokovo-pl.; Buchenbewachsene Dolinen vor dem Trog- lav, Kalk, e. 1400 m; 7. Mai 1906; eben solehe Stellen unterm Sudvid bei Zupa, e. 1200 m, ce. per. et 2; 20. Juni 1911. Krivosije: Nordwest- _ grat der Subra an der dalmatinisch-hereegovinischen Grenze, auf Kalk- gestein im Bucheuwalde, e. 1300 m; Westseite des Berges, unter den Wänden, un alten Buchen, e. 1350 m; 7. Juni 1911; die Pflanzen vom letzteren Standorte haben habituelle Ähnlichkeit mit M. platyphylia und 9* 20 sehr dichte Beblätterung, die kleinen, stets spitzen Auriculae lassen sie aber als zu M. rivularis gehörig erkennen, ebenso die lang herablaufenden Ampbhigastrien. Unter dem vorliegenden Materiale finden sich Formen, von denen es, wie bereits angedeutet, durchaus zweifelhaft ist, ob man sie zu der in den höheren Gebirgslagen des Gebietes verbreiteten M. riwularis oder zu M. platyphylla stellen soll, da sie von den gut ausgeprägten Formen beider Arten erheblich abweichen. Sie gleichen im Habitus, Verzweigung und dichter Beblätterung ganz und gar kleinen Formen der letzteren Art, die Aurieulae sind aber klein und stets spitz, das lange Herablaufen der Basis der Amphigastrien und Auriculae, das für M. rivularis charakteristisch ist, wird durch die oft sehr diehte Be- blätterung undeutlich. Es handelt sich hier vielleicht um tatsächliche Zwischenformen oder um sehr aberrante Kümmerformen der M. rivularis. Auch die Befunde von anderen Standorten haben mich nicht zu der von K. Müller (Leberm. Deutschl. II, p. 589) ausgesprochenen Überzeugung bringen können, daß M. rivularıs in allen Fällen sicher von M. platyphylla zu unterscheiden sei. M. rivularıs ist auch in den Buchenwäldern des Velebit weit verbreitet und kann geradezu als Charakterpflanze der illyrischen Ge- birge gelten. Stellen, die sonst als ihre Standorte angegeben werden (Bachränder ete.), findet sie in diesem Gebiete nicht, muß aber immer- hin als Bewohnerin feuchterer, humöser Orte bezeichnet werden, sie be- siedelt gerne den tiefen Humus waldiger Dolinen, humusbedecktes Kalk- gestein, auch den Grund von Buchenstämmen oder Moderholz und ist im ganzen und großen entschieden mehr feuchtigkeitsliebend als die im Süden zumeist in der var. squarrosa Nees auf trockenem Kalkgestein und Baumrinde vorkommende M. platyphylla. Lejeunea cavifolia (Ehr.) Lindb. Orloviea hinter Knin, 1000—1200 m; 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Scheint in den Gebirgen seltener zu sein als in den unteren Regionen, wo sie auch in der immergrünen Zone allenthalben anzutreffen ist. Frullania dilatata (L.) Dum. Orlovieca hinter Knin, 1000—1100 m; 11. Mai 1910 leg. Dr. Lengyel. Svilaja-pl., Nordseite, an Fagus, 1100—1200 m; 14. Mai 1906 (det. Loitlesberger); ebendaselbst (Z) auch am 28. Juni 1911 gesammelt. Biokovo-pl.: Nordwestseite unterhalb der Brela über Du- are, an Gehölz in der Eichenregion, 900—1000 m; e. per.; 14. Juni 1911; beim Dorfe Zagvozd, an Quercus lanuginosa, e. 450 m, ce. per.; 16. Juni 1911; am Anstieg von dem Dorfe zur Planina, an Tannen- stämmen, ce. 1000 m, &'; 17. Juni 1911. Krivosije, zwischen Vrbanje 21 und dem Orjen-Sattel (bereits in der Hercegovina), an Fagus, e. 1300 m ec. per., in Gesellschaft von Madotheca platyphylla; 9. Juni 1911. f. microphylla Nees. Dinarische Alpen, Südostseite des M. Dinara, an Fagus, Berta: m, 2; 14: Qduli: 1911. Gehört zu den wenigen Lebermoosarten, die von der Küste bis in die Gebirge hinauf allenthalben verbreitet sind. Frullania tamariscı (L.) Dum. Svilaja-pl., an der Nordseite in der unteren Buchenregion, Kalk, 1100—1200 m, 3; 14. Mai 1906. Veliki Koziak bei Vrlika, an moosigem Kalkgestein, e. 1200 m; 15. Mai 1906. Mosor-pl., in den Schneegruben unterhalb der Kulmination, e. 1300 m; 3. Mai 1906. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Ulmus. Von Camillo Schneider, z. Zt. im Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass. I: Gliederung der Gattung und Übersicht der Arten. Gelegentlich der Bearbeitung der ostasiatischen Ulmaceen für die „Plantae Wilsonianae“ sah ich mich bei der Gattung Ulmus genötigt, eine Zusammenstellung aller bis heute beschriebenen Arten vorzu- nehmen, um mir eine richtige Vorstellung von der Gliederung der Gattung machen zu können. Über die Ergebnisse, zu denen ich dabei kam, will ich im folgenden zunächst einiges sagen. Der erste, welcher meines Wissens eine Einteilung der Gattung versuchte, war Dumortier, Florula Belg. Prodr. 25 (1827), indem er die Sektionen „1. Blepharocarpus. — Fr. eiliatus“. „2. Madocarpus. — Fr. glaber* aufstellte und so die belgischen Ulmen in zwei gute Gruppen schied, deren erste U. laevis Pall. (U. pedunculata') Foug.) umfaßt, während die zwei Haupttypen der zweiten Gruppe U. glabra Huds. (U. scabra Mill.; U. montana Stokes) und U. foliacea Gilibert (U. campestris Auct. plur., Linne tantum pro parte; U. mitens Moench) sind. Spach, in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV 359 (1841), der erste Mono- graph der Gattung, kam, obne, wie es scheint, seinen Vorgänger zu kennen, zum gleichen Ergebnis, indem er die Sektionen Dryoptelea und Oroeoptelea schuf, wovon die erste der Sektion Madocarpus, die letzte 1) Über die Benennung der europäischen Ulmen siehe Artikel II. 22 der Sektion Dlepharocarpus entspricht. Spach zieht zur letzten mit Recht U. americana L., der er, mit Unrecht, wie wir sehen werden, U. alata Mehx. als U. americana y alata Spach unterordnet. Unter Dryoptelea fübrt Spach U. campestris, worunter er alle europäischen Ulmen außer U. laevis einbegreift, und U. fulva Mehx. Neben Ulmus finden wir bei Spach die Gattung Microptelea Spach, begründet auf U. parvifolia Jacg. An Spach schloß sich J.-E. Planchon an, der in Ann. Sei. Nat. ser. 3. X. 257 (1848), die Ulmaceen behandelt. Planchon zog Microptelea als Subgenus zu Ulmus, somit diese Gattung in drei Sub- genera: A. Oreoptelea, B. Dryoptelea und ©. Microptelea gliedernd. Er beläßt unter Oreoptelea U. alata Mehx. als Art und fügt unter Dryoptelea die Arten U. pumila L., U. virgata Wall. (non Roxb.) und U. Wallı- chiana Pl. ein, während unter Microptelea außer U. parvifolia Jaeg. U. erassifolia Nutt. und die fragliche U. erosa Roth, sowie U. lanei- folia Roxb. besprochen werden. Planchon bearbeitete auch die Gattung in De Candolie, Prodr. XVII. 154 (1873), wo er die gleiche Einteilung beibehält und nur Sekt. Oreoptelea um U. mexicana (Liebm.) Pl., Sekt. Dryoptelea um U. Davidiana Pl. und U. macrocarpa Hance, sowie Sekt. Microptelea um U. Hookeriana Pl. vermehrte, während er D. lancifolia Roxb. und U. erosa Roth als Arten, deren Verwandtschaft unsicher ist, und U. elliptica Koch als ungenügend bekannt betrachtet. U. mexicana Pl. war 1850 in Vidensk. Meddelelser Kjvebh. p. 54 (sowie in Vidensk. Selsk. Skr. 5 Raekke, nat. math. Afd. II. 336 [1851]) von Liebmann als Chaetoptelea mexicana beschrieben worden. 1872 versuchte K. Koch, Dendrol. II, Teil I. 405, eine neue Gliederung, indem er ein Subgenus Euulmus, welches bei ihm die Arten U. campestris L., D. scabra Mill., U. laevis Pall., U. elliptica Koch, U. americana L. und Ü. fulva Mehx. umfaßte, einem Subgenus Microptelea mit U. parvifolia gegenüberstellte. Planchons auf Spach fußende Einteilung wurde übernommen von Bentham et Hooker, Gen. Plant. III. 351 (1880), Engler in Engler-Prantl, Natürliche Pflanzenfamilie III, 1. Abt. 62 (1888), Sargent in N. Am. Silva VII. 41 (1895) und Henry in Elwes and Henry, Trees Gr. Brit. and Irel. VII. 1848 (1913), welch letzter Dumortiers ältere Sektionsnamen aufnahm. Dippel, Handb. Laubholzk. II. 22 (1892), Koehne, Dendrol. 134 (1893), und ich selbst in meinem Ill. Handb. Laubholzk. I. 212 (1904) folgten Kochs Beispiel, indem Dryoptelea und Oreoptelea als Unter- gruppen von Euulmus geführt wurden; und das Gleiche taten Ascher- son und Graebner, Synopsis mitteleurop. Flora IV. 547 (1911), welche Dumortiers Namen für die Subsektionen gebrauchen. F } 23 Eine genauere Kenntnis der Ulmen, als ich sie 1904 besaß, lehrt mich jetzt, daß Kochs Anschauungsweise nicht gerechtfertigt ist, insofern als eine Untergatftung Euulmus gegen Microptelea sich nicht aufrecht erhalten läßt, da jene in diesem Falle sehr verschiedenartige Elemente umfaßt, die sich meines Erachtens in Gruppen auflösen lassen, welche der Gruppe Miecroptelea s. str. gleichwertig sind. Von Unter- gattungen, also Gruppen, die man vielleicht auch als Gattungen führen könnte, möchte ich bei Ulmus überhaupt nicht sprechen, da alle Arten so verbunden sind, daß die Gattung als Ganzes den anderen Gattungen der Ulmoideen glelehwertig gegenüber steht. Sie gliedert sich aber in gute Gruppen, die ich, wie üblich, Sektionen nenne, welche Bezeichnung von vielen Autoren leider als mehr oder minder gleichwertig mit Unter- gattung gebraucht wird. Solcher Sektionen sind nun aber nieht nur drei, sondern wie ich glaube, mindestens fünf anzunehmen. Ehe ich auf sie näher eingehe, will ich indes der Gruppe Microptelea einige be- ‚sondere Worte widmen. Sie wurde mit der ostasiatischen U. parvifolia als Typ unter- schieden hauptsächlich auf Grund des tief eingeschnittenen Perigons, dessen Lappen fasi bis zum Grund des Bechers reichen (vielleicht zu- weilen ganz getrennt sind), und der im Herbst in den Achseln der mehr oder minder wintergrünen Blätter erscheinenden Blüten. Die Früchte sind kahl, und die Blütenstände sind büschelig (stark verkürzte Cymen). Ihr steht nahe die nordamerikanische U. crassifolia, die ein gleiches, aber mehrspaltiges Perigon hat. Auch hier sitzen die Blüten in Büscheln, erscheinen aber im Frühjahr, und die Früchte sind durchaus behaart. Ein analoges tiefteiliges Perigon hat die nordameri- kanische U. serotina Sargent, deren Blütenstände deutlich gestreckt eymös sind, weshalb sie oft als „traubig* beschrieben werden; die Blüten- (bzw. Frucht-) Stiele sind viel länger als bei den beiden vorhergehenden Arten. Die Früchte sind durchaus behaart wie bei U. crassifolia, doch ist die Wimperung zottiger. Wenn man also in dem tiefgeteilten Perigon ein besonders wichtiges Merkmal seben und dieses der Gruppe Microptelea zugrunde legen will, so würde diese drei recht gut geschiedene Typen umfassen, von denen es fraglich bleibt, ob sie unter sich näher verwandt sind als mit anderen Arten. Es erscheint mir deshalb als eine zu künstliche Einteilung, die Gruppe Äicropteles mit diesen drei Arten den anderen Gruppen als Untergattung gegenüberzustellen. Ich möchte vielmehr diese Sektion auf U. parvifolia und U. crassifolia beschränken, wobei man beide Arten als Vertreter getrennter Serien betrachten könnte. U. serotina fasse ich als Vertreter einer eigenen Sektion Trichop- telea auf, die zwischen Microptelea und Chaetoptelea steht. Sie hat das 24 Perigon der Microptelea- und den Blütenstand der Chaetoptelea-Gruppe, welch letzte die amerikanischen Arten U. mexicana Pl., U. alata Mehx. und U. racemosa') Thom. (U. Thomasii Sarg.) umfaßt. Eine gute Gruppe bildet Sekt. Blepharocarpus mit den Haupt- vertretern U. americana und U. laevis, die durch ihre langen Blüten- stiele, ihr meist etwas schiefes Perigon und die nur zottig gewimperten, sonst kahlen Früchte auffallen. Nun bleibt noch eine große Gruppe, die als Sekt. Madocarpus (bzw. Dryoptelea) bekannt ist. Hier ließe sich eine Einteilung nach zwei Gesichtspunkten vornehmen; einmal nach der Behaarung oder Kahlheit der Früchte, zum andern nach der Stellung des Samens in der Frucht. Dies letzte Merkmal scheint mir das wertvollere zu sein, somit begründe ich darauf die zwei neuen Subsektionen Glabrae und Foliaceae. Die erste umfaßt jene Arten, bei denen der Same deutlich entfernt vom Narbenaussehnitt und etwa in der Mitte der Frucht liegt, während er bei den Arten der letzten Gruppe dem Narbenausschnitt sehr ge- nähert ist. In diesem Falle ist der Same bei U. pumila L. auch „mittel- ständig“, da die Frucht verkürzt, bzw. der Same länger ist als bei den anderen Arten der Foliaceae. Diese zerfallen in die Serien Nitentes und Pumilae, denen ich die Serie Lanceaefoliae anreihe, deren Typ U. lanceaefolia Roxb. aus dem subtropischen Indien und Südchina einige besondere Worte verdient, da sie in vieler Hinsicht eine eigen- artige Stellung einzunehmen scheint und meist zu Micropteles gezogen wurde. Ich bin auch durchaus nicht sicher, ob sie dieser Sektion näher steht oder Sekt. Madocarpus. Vielleicht kann sie als Vertreter einer eigenen Sektion angesehen werden. Soweit die mir allein vorliegenden Fruchtexemplare erkennen lassen, ist das Perigon nicht so tiefteilig wie bei U. parvifolia und die Lappung mehr wie bei den Arten der Madocarpus-Sektion. Die kahlen Früchte sind größer als bei Microptelea und vor allem die Blütenstiele viel länger, außerdem sitzt der Same näher der Narbenspalte als der Fruchtmitte. Jedenfalls bedarf diese Ulme weiterer Untersuchungen. Die Serie Pumilae enthält außer der bekannten U. pumila L., zu der als var. arborea Litwinow die U. pinnato-ramosa Dieck-Koehne gehört, noch die wenig bekannte U. glaucescens Franchet, welche vielleicht nur eine weitere Varietät von pumila darstellt. Die Subsektion Foliaceae erhält ihren Namen nach U. foliacea Gilibert, weleher, wie ich in Art. II genau darlegen werde, der älteste für U. campestris L. ex p. et Auct. plur. U. glabra Mill. non Huds., !) Thomas’ Name U. racemosa ist nach den Wiener Regeln trotz des älteren U. racemosa Borkhausen beizubehalten, da der letzte ein reines Synonym von D. laevis Pall. ist. 25 U. nitens Mneh. und U. vulgaris Auct. ex p. ist. Ü. foliacea und die ihr verwandten U. japonica Sarg., U. Wilsoniana 6. Schn., U. castanei- folia Hemsl. und U. Davidiana Franchet bilden die Serie Nitentes, wobei ich einen von Moss aufgestellten Namen verwende, welcher in Cambridge Brit. Flora II. 89 (1914) den Namen U. nitens Moench als Hauptnamen angenommen hat. Der Typ der Subsektion Glabrae ist U. glabra Huds. Ihr reihen sich au U. laciniata Mayr, U. BDergmanniana (. Schn. und U. Bran- disiana C. Schn., welche ich als Serie Kuglabrae zusammenfasse, deren Früchte ganz kahl oder nur selten bei gewissen U. glabra-Formen in der Jugend behaart sind. Zwei weitere Serien dieser Subsektion mit behaarten, reifen Früchten sind Ser. Fulvae mit der amerikanischen U. fulva Mehx. und der kaukasischen U. elliptica Koch, deren Früchte fast nur auf dem Samenfach behaart und ungewimpert sind und Ser. Wallichianae mit ganz behaarten und auch gewimperten Früchten. Zur letzten Serie gehören U. Wallichiana Pl. und villosa Brandis aus dem Himalaya und U. macrocarpa Hance aus Nordehina. Nach all dem Gesagten ergibt sich folgender Conspeetus analyticus seetionum speeierumque generis Ulmi. a. Clavis sectionum. Perigonia florum fere ad basim ineisa (vel lobis subliberis), lobis lanceolatis v. oblongis, saepe 3—4-plo longioribus quam latis. Inflorescentiae fascieulato-cymosae; partes inferiores pedicel- lorum') fructiferorum partibus superioribus haud vel vix duplo konsiores . . .. - 2.2... Seet. I. Microptelea (Spach) Pl. Inflorescentiae Manektn -cymosae (saepe pseudo-racemosae), ut pedicelli perigoniaque glabrae; partes inferiores pedicellorum partibus superioribus pieraeque 2—5-plo longiores. Samarae facie pubescentes et margine dense eiliatae. Sect. II. Trichoptelea C. Schn., sect. nov. Perigonia florum eireiter '/, vel ad medium vel rarius ultra medium ineisa, lobis late oblongis vel fere reetangularibus haud vel vix 2—2'/,-plo longioribus quam latis. Inflorescentiae = distinete elongato-cymosae (fructiferae interdum pseudo-racemosae). Samarae undique pubescentes et margine dense eiliatae; semina versus emarginaturam inserta. Seet. III. Chaetoptelea (Liebm.) C. Schn., nov. sect. ı) Die Blütenstiele zerfallen in zwei Teile, da sie gegen das obere und untere Ende oder in der Mitte gegliedert sind. Oft ist nur der untere Teil behaart, und oft erscheint der obere vom Perigon kaum deutlich abgesetzt, doch kann er zuweilen weit länger als der untere sein. Dies Längenverhältnis der beiden Teile ist oft ein wichtiges Merkmal. 26 Inflorescentiae fascjieulato-cymosae, rarius distinete elongatae et samarae tantum margine eiliatae vel undique glabrae; semina eentro samararum inserta et ab emarginatura distinete remota. Samarae facie glabrae, sed margine dense ciliatae. Inflorescentiae fascieulatae vel breviter elongato-cymosae; pedicelli longi, graeillimi. Perigonia fere semper = obliqua. Folia basi valde obliqua. Sect. IV. Blepharocarpus Dumortier. Samarae undique glabrae vel undique pubescentes et margine ciliatae vel tantum disco seminitego distinete (et facie ceterum laxe vel vix) pilosae et margine eciliatae. Sect. V. Madocarpus Dumortier '). Semina ab emarginatura samarae distinete remota, & in centro samarae sita (confer etiam U. pumilam). Subseet. 1. Glabrae (Moss) C©. Schn., subseet. nov. Samarae undique pilosae et margine ciliatae vel tantum disco seminitego pilosae et eciliatae. Samarae undique pilosae et margine eiliatae. Ser. a. Wallichianae C. Schn., nov. ser. Samarae tantum disco seminitego pubescentes, ceterum facie sparse vel haud pilosae et eciliatae. Ser. b. Fulvae C. Schn., nov. ser. Samarae maturae undique glabrae. Ser. ec. Euglabrae C. Schn., nov. ser. Semina apice samarae juxta emarginaturam sita vel tantum paullo ab ea remota (et tantum in fructibus satis brevibus et latis, U. pumilae in centro samarae sita). Subseet. 2. Foliaceae ©. Schn., subseet. nov. Partes inferiores pilosae pedicellorum fructiferorum par- tibus superioribus subaequilongae vel breviores vix vel rarius is paullo longiores (vel folia haud coriacea lueidaque et haud simplieiter obtuse serrata). Samarae pleraeque obovatae vel satis anguste ellipticae, interdum disco seminitego pilosae, vel folia satis magna, nervis lateralibus utrinseecus 16 vel ultra instructa, basi distinete inaequalia, margine dupliciter serrato-dentata. Ser. a. Nitentes Moss. 1) Dieser Name erscheint jetzt nicht mehr sehr angebracht, da ja die Sektion auch behaartfrüchtige Arten umfaßt. Es bleibt noch fraglich, ob es nicht richtiger ist, die Subsektionen G@labrae und Foliaceae als Sektionen aufzustellen, da diese Gruppen mir den anderen Subsektionen ziemlich gleichwertig erscheinen. Solange indes einige Arten (wie vor allem U. Wallichiana, U. macrocarpa, U. Davidiana, U. vıllosa) noch recht ungenügend bekannt sind, möchte ich in dieser Sache keine bestimmtere Ansicht äußern. 27 Samarae elliptico-rotundae vel late ellipticae, glaberrimae. Folia satis parva, maxima vix ad 6 cm longa et 3 em lata, nervis utrinseeus 6—14, serraturis obtusioribus brevioribus- que saepe subsimplieibus. } Ser. b. Pumilae C. Schn., ser. nov. Partes inferiores pilosae pedicellorum fructiferorum partibus glabris superioribus pluriplo longiores. Semina plusminusve inter centrum et emarginaturam samarae sita; samarae magnae, eirciter 2—2'5 cm longae, distinete stipitatae. Folia oblongo-elliptica, acuminata, subpersistentia, eoriacea, lueida, simplieiter obtuse serrata. Ser. e. Lanceaefoliae Ü. Schn., nov. ser. ß. Enumeratio sectionum et clavis specierum cujusque sectionis. Sect. I. Microptelea Bentham et Hooker, Gen. Plant. 352 (1883). Mieroptelea Spach. in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 358 (1841). Ulmus subgenus Microptelea Planchon in Ann. Sei. Nat. ser. 3. X. 279 (1848), pro parte; in De Candolle, Prodr. XVII. 161 (1873), exelud. U. Hookeriana. Samarae glabrae. Perigonia partesque superiores (rarius etiam inferiores) pedicellorum glabrae, lobis tantum saepissime apice ciliatis. 1. D. parvifolia Jacg. Samarae facie pubescentes et margine dense ciliatae. Perigonia extus ima basi interdum pilosa; pedicelli pilosi. 2. U. crassifolia Nutt. Über U. parvifolia vergleiche man meine Darlegungen in Sargent, Plantae Wilsonianae, vol. III. (Ende 1916). Die nordamerikanische U. crassifolia Nuttall in Trans. Ann. Phil. Soc. n. ser. V. 169 (1337), ist so gut geschieden, daß sie ais Vertreter einer besonderen Serie an- gesehen werden kann. Sect. II. Trichoptelea Schneider, sect. nov. Hieher gehört nur 3. U. serotina aus Südost-Nordamerika, die von Sargent in Bot. Gaz. XXVII. 92 (1899) beschrieben und zu Microptelea gestellt wurde. Bis dahin hatte man sie mit U. racemosa Thom. zusammengeworfen. Sie darf wohl mit Recht als Vertreter einer eigenen Sektion gelten, die gleichsam Microptelea mit Chaetoptelea zu verbinden scheint. Sect. III. Chaetoptelea Schneider, sect. nov. Chaetoptelea Liebmann in Vidensk. Meddelelser Kjoebenh. (1850) 54. 28 Ulmus, subgenus Oreoptelea Planchon in De CGandolle, Prodr. XVII. 154 (1873), quoad U. alatam et U. mexicanam. Samarae eireiter lem longae, apice stigmatibus satis longis + divaricatis coronatae; stipites') perigoniis distinete vel ad 3-plo longiores. Inflorescentiae brevi- vel longi-cymosae. Folia ovato-obliqua vel elliptico- lanceolata. Infiorescentiae brevi-cymosae. Stipites perigonüs vix duplo longiores. Folia adulta duplieato-serrata, subtus = pilosa; petioli breves, vix 5 mm longi. Ramuli saepissime alata. 4. U. alata Nutt. Infloresceentiae elongato-cymosae, fructiferae eireiter 4 em longae. Stipites perigoniis 2—3-plo longiores. Folia simplieiter serrata, adulta utrinque a petioli 6—13 mm longi. Ramuli (an semper ?) exalati; Ausırat nen. ade vd: Mmerieana: (liebur)aER Samarae eireiter 9 em es, apice stigmatibus brevibus erueiatis fere clausae; stipites perigonis vix vel paullo longiores. Inflorescentiae distinete elongatae, fructiferae ad 4 em longae. Folia majora 8—13 em longa et..ad 6em lata. . . ..... » 2.2.06. 0. racemosa lirenıısı Diese drei amerikanischen en bilden eine sehr gut gekenn- zeichnete Gruppe. Vor allem die mittelamerikanische U. mezxicana Planchon in De Candolle, Prodr. XVII. 156 (1873). Aber auch U. alata Michaux, Fl. Bor.-Am. I. 173 (1805), und U. racemosa Thomas in Am. Jour. Sei. XIX. 170 (1831), von Borekhausen (U. Thomasii Sargent, N. Am. Sılva XIV. 102 [1902]) sind sehr gute Typen. Sect. IV, Blepharocarpus Dumortier, Florula Belg. Prodr. 25 (1827). Ulmus, Sekt. Oreoptelea Spach, in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 363 (1841). Ulmus, Subgenus Oreoptelea Planchon, in Ann. Sei. Nat. ser. 3. X. 260 (1848). Ulmus, Subgenus Euulmus K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 405 (1872), pro parte. Ulmus, Subgenus Euulmus, Sekt. Oreoptelea Dippel, Handb. Laubholzk. II. 32 (1892), exklud. U. racemosa. Ulmus, Sekt. Euulmus I. Blepharocarpus Ascherson und Graebner, Synopsis Mitteleurop. Flora IV. 547 (1911), exelud. U. racemosa. Petioli plerigque vix ad 8 mm longi, gemmis foliiferis sub- acuminatis fusiformibus vix vel '/, longiores; folia pleraque obovata, supra medium latissima . . ... ....2..7. D. iamıs zalk 1) Stipes ist der Fruchtstiel, der selten ganz fehlt, zuweilen aber das unter der Frucht bleibende Perigon stark überragt, so daß seine Länge in gewissen Grenzen als Merkmal dienen kann. A 29 Petioli plerique 8—10 mm longi, gemmis ovato-oblongis sub- acutis duplo longiores folia pleraque elliptica vel ovata, medio vel Kira medium Jatissimanlıan „ mi. „m. . . 8. U. americana L. U. americana L., Spee. Plant. 226 (1753) (U. mollifolia Marshall, Arbust. Am. 156 [1783]) und Ulmus laevis Pallas (Synonymie siehe Artikel II) bilden eine sehr gut gekennzeichnete Sektion und stehen einander sehr nahe, so daß es manchmal schwer ist, Herbarstücke überhaupt sicher zu bestimmen. Lebende Pflanzen weichen in der Tracht gut ab, indem U. americana meist prächtige große Bäume bildet, deren Stamm sich bald in verschiedene starke Teilstämme auflöst und eine breite, schöne Krone mit fein überhängender Endverzweigung besitzt. Sect. V. Madocarpus Dumortier, Florula Belg. Prodr. 25 (1825). Henry in Elwes and Henry Trees Gr. Brit. and Irel. VII. 1848 (1913). Ulmus, Sekt. Dryoptelea Spach, in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 361 (1841). Ulmus Subgenus Dryoptelea Planchon, in Ann. Sei. Nat. ser. 3. X. 260 (1843). Ulmus, Subgenus Euulmus K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 405 (1872), pro parte. Ulmus, Subgenus Euulmus Sekt. Dryoptelea Dippel, Handb. Laubholzk. II. 22 (1892). Ulmus, Sekt. Euulmus II. Madocarpus Ascherson und Graebner, Syn. Mitteleurop. Flora IV. 550 (1911). Subsect. 1. Glabrae Schneider, noy. subsect. Ulmus, Series Glabrae Moss, Cambridge Brit. Flora Il, 89 (1914), emend. Series a. Wallichianae Schneider, nov. ser. Partes superiores glabrae pedicellorum fructiferorum partibus inferioribus pilosis 2—4-plo longiores; samarae tenuiter puberulae et satis sparse eiliatae . .. . . ..n..9 U. Wallichiana- Bl. Partes superiores (subglabrae vel pilosulae) pedicellorum partibus inferioribus = aequilongae vel brevioribus. Infloreseentiae faseieulatae 10—15-fiorae; perigonia ut partes superiores pedicellorum fere glabra. Samarae immaturae laneeolatae eireiter 1—1'2 cm longae. Folia (fide Brandis) ovato-oblonga, 4—11 em longa, glabra. . . . . 2... 10. U. villosa Brandis. Inflorescentiae faseieulatae (fide Hance) 5—-9 florae; perigonia extus facjie ut pedicelli = distinete pubescentia. Samarae maturae eirciter 2:5 cm longae. Folia rhomboideo-subrotunda, ad 5 em longa, subtus pilosa et barbata .. .... . 11. U. macrocarpa Hance. 30 Über die Arten dieser Serie vergleiche man Näheres in den Plantae Wilsonianae vol. III. Sie bedürfen weiterer Beobachtungen, da namentlich U. Wallichiana bisher mit anderen Arten vermengt wurde und ich Planchons Typ noch nicht vergleichen konnte. Series b. Fulvae Schneider, nov. ser. Perigonia facie ut partes superiores pedicellorum glabra. Ramuli juniores laevia, & pubescentia . ...... . 12. Ü. elliptica Koch. Perigonia faeie ut pedicelli undique pilosa. Ramuli juniores scabrata (vel tubereulata) et pubescentia. .. . 2... 13. U. fuwa Mchx. U. fulva Michaux, Fl. Bor.-Am. I.. 172 (1803) (? U. pubescens Walter, Fl. Carol. 12 [1788]; U. rubra Michaux f., Hist. Arb. Am. III. 278. tab. 6 [1813)] ist eine gut gekennzeichnete Art. Dagegen bedarf U. elliptica K. Koch in Linnaea XXII. 599 (1849) aus dem kaukasischen Gebiet noch der Beobachtung. Sie kam angeblich als U. Heyderi „aus Taschkent“* in Kultur, doch gehören diese Kulturexemplare nicht, wie ich (1904) glaubte, zu Kochs Art, sondern wohl alle, wie bereits 1913 von A. Henry angegeben wurde, zu U. fulva. Series e. Euglabrae Schneider, nov. ser. Inflorescentiae plus minusve elongato-cymosae; pedicellorum partes superiores partibus inferioribus pilosis vel perigoniis saepe ad 2—2'/,-plo longiores vel samararum maturarum stipites distineti perigonio eireiter duplo longiores. Folia satis lanceolato-elliptiea, eireiter 2'/,-plo longiora quam lata; petioli eireiter 1 em longi. 14. U. Brandisiana Schneider, nov. spec. Inflorescentiae fasciculatae (velin U. Bergmanniana et U. Uyemat- sui paullo elongatae); pedicellorum partes superiores partibus inferiori- bus pilosis vel perigoniis vix longioribus vel subbrevioribus. Samararum maturarum stipites perigonio breviores vel rarius in varietate nova U. Bergmannianae longiores. Petioli plerique breviores. Pedicelli fructiferi in toto 5—7 mm longi. 15. U. Uyematswi Hayata. Pedicelli frueiiferi in toto 2—4 mm longi. Samarae late obovatae vel obovato-rotundae Ramuli annotini brunnei vel rubro-brunnei, etiam hornotini glabri vel perulae gemmarum dorso glabrae. Folia obovato-oblonga, obovato-elliptica vel elliptica. 16. U. Bergmanniana (. Schn. Samarae elliptico vel obovato-oblongae vel elliptieo-rhomboideae. Ramuli hornotini annotinique fere semper pilosi, saepe scabri vel gemmarum perulae dorso pilosae vel folia distinetius obovata vel apice 3(—5) lobata. al Ramuli novelli plusminusve hirsuti vel annotini distinete brun- nescentes. Folia ramulorum fructiferorum nunquam apice trilobata. 17. U. glabra Hudson. Ramuli novelli vix hirsuti vel eito glabri, annotini plerique grisei vel flavescentes. Folia etiam ramulorum fructiferorum pro parte apice 3(—5) lobata !.... .,... 18 U. laciniata (Trautv.) Mayr. Näheres über diese Arten siehe in Plantae Wilsonianae vol. II. Subsektion 2. Foliaceae Schneider, nov. subsect. Series a. Nitentes Moss., Cambridge Brit. Fl. II. 89 (1914). Samarae undique glabrae (vel in U. japonica tantum juveniles disco seminitego parce pilosae). Samarae oblongo-elliptieae, eireiter duplo longiores quam latae. Folia lanceolata vel elliptico-lanceolata, subtus tantum axillis ner- vorum lateralium (latere longiore 18—24, apice satis sensim pro- ducto ineluso) barbata, coriacea. Gemmae apice ramulorum ovato- oblongae, subacutae, perulis coneoloribus purpurascentibus eiliatis et facie pilosis einetae . . . ..... 19. ÜD. castaneifolia Hemsl. Samarae obovato-oblongae vel obovatae, baud duplo longiores quam latae vel folia subobovata ovato-oblongave, satis subito apiculata et latere longiore (imo apice excluso) nervis paueioribus instrueta. Folia majora latere longiore nervis 18 vel ultra instrueta. Gemmae perulis bicoloribus parte superiore intensius coloratis einetae; ramuli annotini brunnescentes vel purpurascentes. Samarae late obovatae . » - „2... ...:20. U. Wiüsoniana C. Schn. Folia majora Kiee longiore nervis 8—14(—16) . instrueta vel gemmae perulis concoloribus cinetae et ramuli annotini plusminusve einereo-hrunnei vel grisei. Samarae plusminusve oblongo-obovatae vel late ellipticae. Ramuli hornotini et annotini sparse vel non pilosi, plerique + distinete rubescentes vel flavo-rubri vel fere purpurei. Folia matura subtus pleraque tantum karbata, forma variabilia sed basi saepissime distinete asymmetrica . 21. U. foliacea Gilibert. Ramuli hornotini autumno vel etiam annotini floriferigue = pilosi, saepe scabri, flavescentes vel einereo-brunnescentes vel glabrescentes et distinetius rubescentes. Folia subtus villosula £ vel glabra et tantum barbulata, obovata et basim versus pleraque satis angustata (sensim cuneata vel eircuitu elliptica et ima basi vix vel minus distinete quam in formis speciei precedentis) asymmetrica. (Samarae interdum disco parce pilosae.)') 22. U. japonica Sargent. !) Die Arten 21 und 22 sind nicht immer leicht zu unterscheiden. U. japonica tritt in zwei Formen auf, deren eine in der Kahlheit der Blätter und in den + Samarae maturae disco seminitego distinete pilosae et etiam facie = sparse pilosae sed versus marginem glabrae. Folia matura ut videtur iis U. japonicae subsimilia. (Species non satis cognita). 23. U. Davidiana Fr. Weiteres über diese Arten der Serie Nitentes :siehe in Plantae Wilsonianae (vol. III), bzw. über U. foliacea in Artikel II. Ser. b. Pumilae Schneider, nov. ser. Samarae vix plus quam 15 mm longae . . . 24. U. pumila L.- Samarae 2—2°5 em longae . ... . . 25. U. glaucescens Fr. Siehe Weiteres in Plantae Wilsonianae (vol. III). U. glaucescens ist vielleicht nur eine Form der U. pumila. Ser. ec. Lanceaefoliae Schneider, nov. ser. Hieher gehört nur... .....26. U. lanceaefolia Roxburgh apud Wallich, Icon. Pl. As. Rar. II. 86. tab. 200 (1831). (U. laneifolia Roxburgh, Flor. Ind. II. 66 [1832]; U. Hookeriana Planehon in De Candolle, Prodr. XVII. 162 [1875)]). Auch hierüber vergleiche man das in Plantae Wilsonianae (vol. III) Gesagte, sowie meine Bemerkungen in der Einleitung. Im obigen habe ich versucht, die Gliederung der Gattung und die Hauptmerkmale der Arten kurz und scharf darzustellen. Ich möchte jetzt noch einige Worte über die geographische Verbreitung anfügen. Hierbei lassen sich im großen ganzen drei Hauptverbreitungs- gebiete unterscheiden. 1. Das mexikanisch-ostnordamerikanische, 2. das europäisch-westasiatische und 3. das indisch-ostasiatische. Von diesen Gebieten ist das neuweltliche am reiehsten an Vertretern scharf ge- schiedener Sektionen, während das indisch-ostasiatische die meisten Arten kahlen, mehr gebräunten Zweigen gewissen Formen der U. foliacea sehr ähnelt, doch finden sich bei dieser kaum so deutlich verkehrt eiförmige und nach dem Grunde zu keilig verschmälerte Blätter, deren Grund so wenig ungleichseitig ist, wie bei der ost- asiatischen Art. Die typische U. japonica weicht in der Behaarung der Blätter und Zweige und in der meist bleichen (graugelben bis graubraunen) Farbe der einjährigen Triebe gut ab. Die größeren Blätter sind hier oft elliptisch oder oboval-elliptisch und mehrnervig. Die Zahl der Nervenpaare schwankt bei beiden. Am schwierigsten sind die strauchigen Formen mit rauhen Blättern und die ebenfalls rauhblätterigen Stock- triebblätter beider Arten zu unterscheiden. Man muß den Diagnosen stets frucht- tragende Pflanzen zugrunde legen. Alles in allem sind aber beide Arten so gut ge- schieden, wie etwa U. laevis und U. americana. Ob die Blüten und Früchte gute Unterschiede abgeben, bleibt noch zu untersuchen. Sargents Angabe (Trees a. Shrubs II. 101 [1907]), wonach die Antheren bei U. japonica fast kugelig, bei der europäischen Art länglich sind, ist nicht stichhaltig. U. Wüsoniana besitzt ebenfalls Strauchformen, und diese, wie auch sterile junge Kulturpflanzen, sehen Formen der beiden anderen Arten recht ähnlich. : zählt. Die Sektionen Trichopteles und Chaetoptelea kommen nur dem mexikanisch-ostnordamerikanischen Gebiete zu, in dem auch die beiden anderen Sektionen verbreitet sind, und in dem nur Vertreter der subseet. Foliaceae gänzlich fehlen. Alle Arten Amerikas sind scharf gekennzeichnet. U. crassifolia hat ihre nächste Verwandte, die aber sehr gut abweicht, in der ostasiatischen U. parvifolia. Im übrigen zeigen die Arten der neuen Welt nur Beziehungen zu denen im euro- päisch-westasiatischen Gebiet, indem U. americana sich unserer laevis sehr nähert, und U. fulva neben U. elliptica gestellt werden muß. Im westlichen Nordamerika fehlt die Gattung. Das europäisch-westasiatische Gebiet ist am artenärmsten, da es nur deren fünf umfaßt, nämlich U. laevis, U. elliptica, U. glabra, U. foliacea und U. pumila (var. arborea), von denen die letzte auch dem ostasiatischen Gebiete angehört. Nur zwei Sektionen sind in Europa und Westasien vertreten. Es sei bemerkt, daß vielleicht in Westasien (Turkestan, Persien) noch eine weitere Art anzunehmen ist, die von Litwinow als U. densa in Sched. Herb. Fl. Ross. beschrieben wurde. Ich bin aber nicht sicher, ob es sich hier nicht nur um eine Varietät der formenreichen U. foliacea handelt. Im indisch-ostasiatischen Gebiet zählen wir 15 Arten, die, mit Ausnahme von U. parvifolia, alle zur Sektion Madocarpus gehören. Auffallend erscheint es, daß die Sektion Blepharocarpus in Ostasien ganz fehlt; ich wenigstens habe keine Ulme aus diesem Gebiet gesehen, die sich an U. laevis oder U. americana anschließt. Doch H. Mayr bildet in seinem Buche „Fremdl. Wald- und Parkbäume“ 524, Fig. 244 (1906) merkwürdigerweise als U. parvifolia eine Ulme ab, welehe U. laevis täuschend ähnelt und angeblich aus Nordchina stammen soll. Wahr- scheinlich liegt hier ein Versehen vor, und Mayrs Abbildung stellt nichts anderes als unsere bekannte Flatterrüster dar. Da, wie ieh oben sagte, die Gattung im westlichen Nordamerika fehlt, so ist erklärbar, weshalb keine den nordamerikanischen nahe verwandten Typen in Ostasien sich finden. Der Himalaya und Hinterindien sind mit China und Nordostasien durch verwandte Formen eng verknüpft. Die indischen Arten sind aber noch sehr mangelhaft bekannt und bisher immer zu europäischen ge- zogen worden. Ob im nordwestlichen Himalaya noch Vertreter der letzten sich finden, ist mir fraglich, sofern wir vom Formenkreise der U. pu- mila absehen. U. japonica und U. laciniata bilden ostasiatische Gegen- stücke zu den europäischen U. foliacea und U. glabra; beide erscheinen spezifisch genügend geschieden, wenn sie auch nicht immer leicht zu unterscheiden sind. Gute zentralehinesische Typen sind U. Bergmanniana und U. Wilsoniana, sowie die augenscheinlich sehr lokale U. castanei- folia. Südchina (Yunnan) und Subtropisch-Indien haben die eigenartige Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 1/2. 3 34 U. lanceaefolia gemeinsam. Aus Kweitschou in China hatte Leveille eine Ulmus Cavaleriei beschrieben, diese ist aber mit Pteroceltis Tar- tarinowiüi identisch. U. Uyematsui von Formosa kenne ich nur aus des Autors Abbildung und Beschreibung, doch ist Formosa reieh an endemischen Typen. Über die Unterschiede in der Anatomie der Kurz- und Langtriebe einiger Holzpflanzen. Von Alice Herrmann (Wien). (Aus dem pflanzenphysiol. Institut der k. k. Universität in Wien, Nr. 85 der II, Folge.) (Mit Tafel 1.) Einleitung: Eine Reihe von Bäumen, sowohl Laub- als Nadelbäumen, zeigt eine Gliederung der Sprosse in Kurz- und Langtriebe. Die morpho- logischen Verhältnisse sind bereits seit längerer Zeit klargelegt!): die Kurztriebe unterscheiden sich sowohl dureh ihr Aussehen als auch teil- weise durch ihre Funktion von den Langtrieben. Das veränderte Aus- sehen kommt durch das geringe Längenwachstum der gestauchten Sprosse und durch deren Ringelung zustande. Eine Erklärung für diese Ringelung findet sich bei Büsgen?): ..„Bei der großen Kürze der den einzelnen Jahrgängen angehörigen Stücke dieser Kurztriebe sitzen die von Schuppen der Endknospe jedes Jahr hinterlassenen Narben dicht übereinander, nur von wenigen, ebenfalls nahe aufeinander folgenden Blattnarben getrennt, so daß das ganze Sprößchen oft dicht geringelt erscheint.“ In ihrer Funktion unterscheiden sich die Kurztriebe dadurch von den Langtrieben, daß sie gewöhnlich die Fortpflanzungsorgane tragen). Es war nun von vornherein anzunehmen, daß die Kurztriebe infolge ihrer anderen Funktion und ihres veränderten Aussehens auch einen anderen anatomischen Bau als die Langtriebe haben würden; da in der Literatur diesbezügliche anatomische Untersuchungen nicht zu finden sind, wurde mir von Herrn Prof. Molisch aufgetragen, derartige ver- gleichende Untersuchungen anzustellen, Ich möchte ihm gleich an dieser Stelle für das wohlwollende Inter- esse, das er meiner Arbeit entgegenbrachte, meinen wärmsten Dank aussprechen. Ebenso danke ich Herrn Assistenten J. Gieklhorn für die stete Förderung meiner Arbeit. !) Areschoug F., Beiträge zur Biologie der Holzgewächse, Lunds Universitets Arskrifts 1877. (Zitiert nach einem Referat in Just 1877, p. 358.) 2) Büsgen M., Bau und Leben unserer Waldbäume, Jena 1897, p. 10. 3) Areschoug,l. ce. pag. 361. 35 Untersuchungen: Vor der gesonderten Besprechung der einzelnen untersuchten Objekte möge noch kurz erwähnt werden, daß stets gleichalterige Kurz- und Langtriebe untersucht wurden, d.h. ein einjähriger Kurztrieb wurde mit einem einjährigen Langtrieb desselben Sprosses verglichen, ein zweijähriger Kurztrieb mit einem zweijährigen Langtrieb u. s. f. Es wurden folgende Objekte untersucht: Fagus silvatica, Acer pseudoplatanus, Pirus Michauzii, Sorbus aria, Sorbus torminalis, Ginkgo biloba und Berberis vulgaris. a) Fagus silvatica. (Untersuchungen von Februar bis Oktober.) (Siehe Fig. 1 u. 2.) Das Periderm zeigt sich gewöhnlich im Langtrieb etwas dick- wandiger als im Kurztrieb. Das direkt unter dem Periderm befindliche Kollenehym ist im Langtrieb diekwandiger als im entsprechenden Kurz- trieb. Die Rinde des Langtriebes ist stets schmäler als die des Kurz- triebes. Sowohl Kurz- als auch Langtrieb zeigen sehr oft eine bemerkens- werte Erscheinung. Die primäre Rinde des einjährigen Sprosses ist breiter als die des zweijährigen, diese wieder breiter als die des drei- jährigen usf.; plötzlich zeigt sich dann wieder eine Zunahme, worauf im nächst älteren Zweige weitere Zunahme oder auch wieder neuerliche Abnahme der Rindenbreite folgen kann. Am häufigsten findet man Jedenfalls, daß der einjährige Trieb eine breitere primäre Rinde hat als der zweijährige und besonders der dreijährige. Zur Erklärung dieser Erscheinung könnte man vielleicht anführen, daß die Rindenparenchymzellen unter einem Druck stehen, der durch die Vergrößerung des Holzzylinders und durch die gespannte Rinde selbst hervorgerufen wird und durch den das Rindenparenchym gequetscht wird. Krabbe') erwähnt nun, daß das Wachstum des Holzzylinders eine Zunahme der Tangentialspannung der Rinde zur Folge hat. Diese Tangentialspannung sowie der aus ihr folgende Radialdruck verursachen nun anscheinend die bei Fagus vorhandene Quetschung des Parenehyms der primären Rinde, die sich in einer Quetschung der dünnwandigen Parenchymzellen, die im einjährigen, ungequetschten Sproß weitlumig erscheinen, äußert. Dabei ist zu bemerken, daß diese Quetschung der Parenchymzellen, welche schon am zweijährigen Sproß von Fagus auftritt, am drei-, ‚vier- ... jährigen nur wenig zunimmt. 1) Krabbe G., Über die Beziehungen der Rindenspannung zur Bildung der Jahresringe und zur Ablenkung der Markstrahlen. Sitzungsbericht d. königl. preub. Akademie der Wissenschatten zu Berlin, Bd. LI, 1882, p. 28 d. Sep.-Abdr. 3* 36 Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, handelt es sich im vor- liegenden Falle zwar um eine recht häufige, aber nieht um eine durchaus regelmäßige Erscheinung. Dafür kann man wohl in erster Linie indivi- duelle Unterschiede verantwortlich machen. Außerdem kann das spontane Zunehmen der Rindenbreite einer schon durch mehrere Jahre an Aus- dehnung abnehmenden Rinde noch einen Grund haben. Die primäre Rinde besteht ja, auch wenn sie gequetscht wird, aus lebendem Gewebe, dessen Zellen sich teilen und vermehren können. Daß der auf diese Weise gebildete Zuwachs der primären Rinde gelegentlich die durch die oben angeführten Faktoren bewirkte Abnahme der Rindenbreite übertreffen kann, liegt sicher nahe. Beim Vergleiche des Phloems von Kurz- und Langtrieb zeigt es sich, daß die Bastfasern im Kurztrieb schwächer ausgebildet sind als im WLangtrieb. Der Holzteil zeigt häufig im Langtrieb bessere Ausbildung als im Kurztrieb und hat öfters ein wenig weitere Gefäße. Das Mark des Kurztriebes ist gewöhnlich breiter als das des Langtriebes. Unterschiede in der Verteilung der Stärke fanden sich nieht. Weder im Lang- noch im Kurztrieb gibt es viele Kristalle, doch sind solehe im Kurztrieb zuweilen zahlreicher. Zusammenfassung: Die Unterschiede sind keine qualitativen, sondern nur quantitative, und zwar ist das mechanische System des Kurztriebes schwächer ausgebildet als das des Langtriebes. Die haupt- sächlich aus Parenchymzellen gebildeten Gewebe — die primäre Rinde und das Mark — sind im Kurztrieb besser entwickelt als im Langtrieb. Hier wie überall, wo der eine Teil der Kurztriebe regelmäßig in Lang- triebe auswächst, während der andere Teil lebenslänglich oder doch durch mehrere Jahre in continuo Kurztriebausbildung zeigt, sind die Unterschiede zwischen Kurz- und Langtrieb größer, wenn die letzt- genannten Kurztriebe mit den gleichaltrigen Langtrieben verglichen werden. Kurz- und Langtrieb zeigen gewöhnlich mit zunehmendem Alter eine mehr oder ‘minder regelmäßige Abnahme der Breite der primären Rinde. b) Acer pseudoplatanus. (Untersuchungen von Mai bis Dezember.) (Siehe Fig. 3 u. 4.) Es findet sieh auch hier im Kurztrieb etwas dünnwandigeres Periderm als im Langtrieb. Die Kollenchymzellen in der primären Rinde des Kurztriebes sind weniger verdiekt und weitmaschiger als die des Langtriebes. Der Kurztrieb zeigt ferner eine etwas geringere Ausbildung der mechanischen Bastfasern. Es finden sich bekanntlich !) in etlichen 1) Moeller J., Die Anatomie der Baumrinden, Berlin 1882, pag. 269. 37 Acerineen weitlumige Zellen, welche gewöhnlich Milehröhren genannt werden. Nach Solereder') handelt es sich hier aber um sekret- führende, weitlumige Zellen und Zellgruppen, welche den Namen „Milch- saftgefäße* mit Unrecht führen. Solche sekretführende Zellen finden sich bekanntlich in Acer »platanoides und der Milchsaft ist an Quer- sehnitten schon makroskopisch leicht siehtbar. Nach Moeller hat Acer pseudoplatanus diese Milchsaftbehälter nicht. An den Querschnitten der Langtriebe, besonders älterer Exemplare, sieht man von solchen Sekretelementen tatsächlich nichts. An den Querschnitten der Kurz- triebe jedoch und, in viel geringerem Maße, auch manchmal an ein- bis zweijährigen Langtrieben zeigt sich ebenfalls ein System von Zellen, welche den Milchsaftbehältern von Acer platanoides analog zu sein scheinen. Auf dem Längssebnitt durch den Kurztrieb sieht man, wie die erwähnten Elemente von der äußersten Rinde her zunächst in schmaler Zone den Spurstrang begleiten und wie diese dann da, wo der Spurstrang sich an den Holzring des Stammes anschließt, eine ziemlich auffallende, inselartige Verbreiterung erfahren. Ein makro- skopisch sichtbares Sekret liefern diese Zellkomplexe nicht. Ihr Inhalts- stoff stimmt nicht mit dem von Acer platanoides überein. Da die Untersuchungen bis jetzt zu keinem präzisen Resultat geführt haben, kann ich über die Natur dieses Inhaltsstoffes nichts Bestimmtes aussagen. Ganz kurz sei noch erwähnt, daß auch bei Acer platanoides der Komplex der sekretführenden Elemente im Kurztrieb eine sackartige Erweiterung erfährt und daß die einzelnen Zellen im Kurztrieb weit- lumiger sind als im Langtrieb, wenn ihr Querdurchmesser im Lang- trieb auch nicht so stark abnimmt, wie das bei Acer pseudoplatanus der Fall ist. Im allgemeinen ist, besonders bei älteren Zweigen, die primäre Rinde des Kurztriebes breiter als die des Langtriebes. Der Holzteil ist auch hier im Langtrieb besser ausgebildet als im Kurztrieb und die Gefäße des Langtriebholzes sind weiter als die des Kurztriebholzes. Das Mark des Kurztriebes ist gewöhnlich breiter als das des entsprechenden Langtriebes und das eine wie das andere zeigt häufig abnehmende Tendenz, was wahrscheinlich eine Wirkung des Druckes ist, welchen der wachsende Holzzylinder ausübt. Dazu ist zu bemerken, daß De Bary*) diese Abnahme der Markbreite bei Aristolochia sipho bespricht, es jedoch in Abrede stellt, daß diese Erscheinung eine sehr häufige ist. Bei Acer pseudoplatanus nun fand sich diese Ab- 1) Solereder H., Systematische Anatomie der Dikotylen, Stuttgart 1899, pag. 272. 2) De Bary A., Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane, Leipzig 1877, pag. 548. 38 nahme der Markbreite mit fortschreitendem Alter in der überwiegenden Mehrzahl der untersuchten Fälle. Unterschiede in der Verteilung der Stärke fanden sich nicht. Kristalle finden sich im Lang- und im Kurztrieb, in letzterem häufig etwas mehr. Zusammenfassung: Die mechanischen Elemente sind im Kurztrieb schwächer ausgebildet als im Langtrieb. In der Rinde des Langtriebes verlaufen englumige, langgestreckte Zellen, welehe im Kurztrieb die früher erwähnte inselartige Anordnung zeigen. Ihr Inhaltsstoff konnte nicht näher festgestellt werden; sie scheinen den Milehsaftbehältern von Acer platanoides analog zu sein. Das Mark von Kurz- und Lang- trieb nimmt mit zunehmendem Alter an Breite häufig ab. c) Pirus Michaukii. (Untersuchungen von Jänner bis Mai.) (Siehe Fig. 5 u. 6.) Die Kollenchymzellen des Langtriebes zeigen prägnantere Aus- bildung als die des Kurztriebes.. Die Bastfasern sind im Kurztrieb entweder gar nicht vorhanden oder viel schwächer ausgebildet als im Langtrieb. In den daraufhin untersuchten Fällen zeigt es sich auch, daß die Zahl der mechanischen Bastfasern in der Kurztrieb- rinde von der Basis zur Endknospe hin stetig abnimmt. Die Kurztriebrinde ist besonders in älteren Zweigen breiter als die des gleichaltrigen Langtriebes. Der Holzteil zeigt vor allem in älteren Zweigen im Langtrieb ungleich bessere Ausbildung und seine Gefäße sind etwas breiter als die des Kurztriebholzes. Wesentliche Unter- schiede in der Stärkeverteilung gibt es nicht, hingegen hat der Kurztrieb viel mehr Kristalle von oxalsaurem Kalk als der Langtrieb, besonders in der Rinde. Zusammenfassung: Der Kurztrieb hat eine wesentlich schwächere Ausbildung der mechanischen Elemente als der Langtrieb, dafür eine bessere Ausbildung der parenchymatischen Elemente. Außerdem hat er im Vergleich zum Langtrieb eine viel größere Anzahl von Kristallen von oxalsaurem Kalk. d) Sorbus aria. (Untersuchungen von Mai bis Dezember.) Das Periderm des Langtriebes ist regelmäßiger und hat stärker ver- diekte Wände als das des Kurztriebes. Das Kollenehym des Kurztriebes ist weitmaschiger und dünnwandiger als das des Langtriebes. Die Breite der primären Rinde ist beim Kurztrieb größer. Wie bei Fagus findet sich auch hier häufig eine Abnahme der Breite der primären Rinde in 39 älteren Zweigen, und zwar hauptsächlich an Langtrieben. Diese Er- seheinung tritt hier weniger regelmäßig auf als bei Fagus, Ihre Ur- sachen dürften ähnliche sein wie die bei Fagus diskutierten: wir haben es anscheinend auch hier mit einer Quetschung der dünnwandigen Rindenparenchymzellen zu tun, welehe die Folge des Druckes ist, den der waehsende Holzzylinder ausübt. Dafür spricht sowohl das Vor- handensein gequetschter Parenehymzellen in der primären Rinde mehr- jähriger Sprosse, als auch die Tatsache, daß Kurztriebe, welche nur als solehe fungieren und nicht regelmäßig mit wohlausgebildeten Lang- trieben abwechseln, infolge des geringen Wachstums ihres Holzzylinders, diese Erscheinung nicht zeigen. Die Bastfasern finden sich auch hier im Langtrieb besser ausgebildet als im Kurztrieb. Der Holzteil ist im Kurztrieb schwächer ausgebildet und hat auch engere Gefäße als der Langtrieb. Hier ist für gewöhnlich das Mark des Kurz- triebes das schmälere. Sowohl das Mark des Kurztriebes wie das des Langtriebes zeigt sehr häufig Abnahme der Breite mit zunehmendem Alter. Unterschiede in der Verteilung der Stärke existieren nicht. Die Zahl der Kristalle von oxalsaurem Kalk ist im Kurztrieb größer als im Langtrieb. Zusammenfassung: Die schon mehrfach gefundenen Haupt- unterschiede zwischen der Anatomie des Kurz- und des Langtriebes finden sich also hier wieder. Sie bestehen hauptsächlich in einer schwächeren Ausbildung der mechanischen Elemente im Kurztrieb und in seinem größeren Kristallreichtum. Es gilt auch hier das schon bei Fagus Erwähnte: die Unterschiede sind dann größer, wenn Langtriebe mit den Kurztrieben verglichen werden, welche nur als solche fungieren, und sind geringer, wenn zum Vergleiche Kurztriebe herangezogen werden, welche regelmäßig mit Langtrieben abwechseln. Ferner zeigt besonders der Langtrieb hier eine Abnahme der Breite der primären Rinde mit zunehmendem Alter. Kurz- und Langtrieb haben in älteren Zweigen ein sich nach und nach verschmälerndes Mark. e) Sorbus torminalis. (Untersuchungen von Mai bis Oktober.) Die Zellwände des Periderms sind häufig im Langtrieb stärker ver- diekt und regelmäßiger ausgebildet als im Kurztrieb. Die Kollenehym- zellen der primären Rinde sind im Kurztrieb schwächer verdiekt und weitmaschiger als im entsprechenden Langtrieb. Auch bei Sorbus tor- minalıs ist die Kurztriebrinde die mächtigere. Auch die Erscheinung des Schmälerwerdens der primären Rinde ist, besonders am Langtrieb, zu be- merken. Wieder sieht man, daß in der Rinde der mehrjährigen Sprosse die dünnwandigen Parenchymzellen gequetscht sind, was einerseits durch 40 den Druck des wachsenden Holzzylinders, anderseits durch den Druck der sich vermebrenden mechanischen Bastfasern erklärlich sein dürfte. Endlich macht es den Eindruck, als ob die Neubildung des Phellogens zum Teil aus Rindenkollenchymzellen erfolgte, denn die Zahl der Reihen von Kollenchymzellen, die unter dem Periderm liegen, ver- mindert sich anscheinend in älteren Zweigen. Die mechanischen Bast- fasern sind im Kurztrieb etwas weniger gut entwickelt als im Langtrieb. Der Holzteil ist im Langtrieb nur um weniges stärker als im Kurztrieb. Die Gefäße des Kurztriebholzes sind aber deutlich enger als die des Langtriebholzes. Im Markbau unterscheiden sich Kurz- und Langtrieb nieht, auch findet man keine regelmäßigen Breitenunterschiede. Auch die Stärkeverteilung ist im Kurz- und Langtrieb gleich. Kristalle sind im Kurz- und Langbetrieb reichlich, im Kurztrieb hie und da noch mehr als im Langtrieb. Zusammenfassung: Die mechanischen Elemente sind im Kurz- trieb ein wenig schwächer, die parenchymatischen Elemente teilweise besser ausgebildet als im Langtrieb. Doch sind die Unterschiede hier sehr gering. Kurz- und Langtrieb zeigen häufig mit zunehmendem Alter eine Verschmälerung der primären Rinde. J) Ginkgo biloba. (Untersuchungen von Mai bis Oktober.) (Siehe Fig. 7 und 8.) Der Kurztrieb ist hier schon äußerlich vom Langtrieb stark verschieden, denn er ist von sehr zahlreichen Narben der schraubig um den Zweig verlaufenden Blätter bedeckt. Aber auch anatomisch zeigen sich große Verschiedenheiten. Es findet sich in allen älteren Kurztrieben eine stete Wechsellagerung von Periderm und Rinden- parenehym, die aller Wahrscheinliehkeit nach dadurch zustande kommt, daß in der Rinde unter dem schon vorhandenen Periderm ein neues Phellogen entsteht, welches dann wieder Periderm bildet. Die Rinde des Langtriebes enthält eine große Menge sklerenchymatischer Elemente, welche die Funktion der mechanischen Bastfasern in den Hölzern der Laubbäume ausüben und der Rinde eine große Festigkeit geben. Diese sklerenehymatischen Elemente fehlen dem Kurztrieb ganz oder zum größten Teil. Die Rinde des Kurztriebes ist viel breiter als die des Langtriebes, was sowohl auf die mehrfache Peridermbildung als auch auf eine reichlichere Ausbildung des Rindenparenchyms an und für sich zurückzuführen ist. Der Holzteil wächst besonders in älteren Zweigen ungleich stärker als im Kurztrieb. In den daraufhin untersuchten Zweigen zeigte sich auch ein Unterschied in der Weite der Tracheiden, die im Langtrieb größer ist. Das Mark ist fast ausnahmslos im Kurz- 4l trieb breiter als im Langtrieb. Stärke fand sich je nach der Jahreszeit mehr oder weniger in Kurz- und Langtrieb. Wesentliche Unterschiede in ihrer Verteilung waren nicht zu konstatieren. Dafür zeigen sich große Unterschiede im Gehalt von Kristallen von oxalsaurem Kalk; im Kurz- trieb finden sich unvergleichlich mehr als im Langtrieb, besönders in der Rinde. Zusammenfassung: Es finden sich quantitative Unterschiede in der Ausbildung der mechanischen Elemente, die im Kurztrieb viel schwächer ausgebildet sind als im Langtrieb, in der Ausbildung der parenchymatischen Elemente, welche der Kurztrieb in viel reicherem Maße besitzt als der Langtrieb, und im Gehalt von Kristallen, welche im Kurztrieb in viel größerer Menge enthalten sind als im Langtrieb. Daneben findet sich hier auch ein qualitativer Unterschied, nämlich die Wechsellagerung von Periderm und Rindenparenehym im Kurztrieb, die am Langtrieb fehlt. g) Berberis vulgaris. (Untersuchungen von Mai bis Oktober.) Der Langtrieb zeigt eine deutliche Gliederung‘) in: Außenkork, primäre Rinde, Sklerenchymring, Innenkork, Siebteil, regelmäßig ge- bautes Holz und Mark. Alle diese Bestandteile enthält auch der Kurz- trieb. Aber die Gliederung in Außenkork, primäre Rinde, Sklerenchym- ring und Innenkork ist viel weniger scharf, die Elemente sind schwächer verdickt und verzerrt. Die Rinde (inkl. Siebteil) des Kurztriebes ist breiter als die des Langtriebes. Die mechanischen Elemente treten weder beim Kurz- noch beim Langtrieb sehr hervor. Der Holzteil des Kurz- ıriebes ist gegen das Mark unregelmäßig ausgezackt, hat weniger Libriformfasern als der des Langtriebes und ist stets schmäler als dieser. Die primären Markstrahlen sind beim Kurztrieb breiter als beim Lang- trieb. Die Gefäße des Kurztriebholzes sind immer viel enger als die des Langtriebholzes. Auch das Mark des Kurztriebes zeigt im Vergleich zum Langtrieb unregelmäßigeren Bau. Merkwürdig ist die Stärke- verteilung; im Mark des Langtriebes findet sich eine Zone, welche direkt an das Holz grenzt, mit Stärke erfüllt, sonst erscheint das Mark stärkefrei; auch die Markstrahlen urd vereinzelte Holzzellen führen Stärke. In kleinen Mengen findet sich Stärke als Be- gleitung der Bastbögen, in großen Mengen in einer Zone zwischen Innenkork und mechanischen Bastfasern. Im Kurztrieb ist gewöhnlich das ganze Mark mit Stärke erfüllt; ferner ist in den Markstrahlen und ı) Himmelbaur W., Die Berberidaeeen und ihre Stellung im System. Denk- schriften d. math.-naturw. Kl. d. k. Ak. d. Wissensch. 1913, Bd. LXXXIX, pag. 15 d. Sep.-Abdr. 42 in einzelnen Holzzellen sowie in der ganzen Zone zwischen Innenkork und Holz Stärke zu finden, wenn auch die Zone zwischen Innenkork und Bastbögen besonders reichlich damit erfüllt erscheint. Letzteres ist keine regelmäßige Erscheinung; manchmal zeigt der Kurztrieb in dieser Zone die gleiche Stärkeverteilung wie der Langtrieb, d. h. die Stärke erscheint in erster Linie zwischen dem Innenkork und den mechanischen Bastfasern. Kristalle finden sich überhaupt wenig und ohne Unterschied bezüglich ihrer Verteilung. Zu erwähnen sind noch zwei Dinge: 1. Kurz- und Langtrieb werfen, wenn sie älter werden, oft einen Teil der Außen- rinde ab, so daß der Innenkork dann die Außengrenze bildet. 2. Eine schon von Büsgen') erwähnte Eigentümlichkeit ist es, daß mehrjährige Kurztriebe relativ selten sind. Ein großer Teil der einjährigen Kurz- triebe fällt ab oder wächst im nächsten Jahr zu Langtrieben aus. Zusammenfassung: Beim Kurztrieb ist der Außenkork, die primäre Rinde, der Sklerenehymring und der Innenkork schwächer aus- gebildet als beim Langtrieb und der Sklerenchymring ist außerdem schwächer verdickt als der des Langtriebes. Das Kurztriebholz ist gegen das Mark ausgezackt, hat schwächere Libriformfasern und englumigere Gefäße als das Langtriebholz und ist schmäler als dieses. In der Stärkeverteilung gleichen sich Kurz- und Langtrieb nicht immer, der Kurztrieb führt zuweilen etwas mehr Stärke als der Langtrieb.- Diskussion der gefundenen Unterschiede. Man sieht also, daß gewisse Unterschiede in der Anatomie des Kurz- und des Langtriebes vorhanden sind. Diese Unterschiede sind hauptsächlich folgende: a) Die mechanischen Elemente sind im Kurztrieb geringer aus- gebildet als im Langtrieb. b) Die parenchymatischen Elemente sind — im Vergleich zum _ Langtrieb — im Kurztrieb gewöhnlich gefördert. c) Die Gefäße des Kurztriebholzes sind gewöhnlich enger als die des Langtriebholzes. d) Der Kurztrieb hat in der Regel mehr Kristalle von oxalsaurem Kalk als der Langtrieb. Die unter a) mitgeteilte Beobachtung wird leicht durch die ver- schiedene Funktion von Kurztrieb und Langtrieb erklärt. Der Langtrieb hat unter anderem die Aufgabe der Gerüstbildung des Baumes. Diese Aufgabe hat der Kurztrieb nur in sehr beschränktem Maße, da er vor- nehmlich der Ausbildung der reproduktiven Organe dient. Es werden folglich an seine Festigkeit relativ geringe Ansprüche gestellt, er ist 1) Büsgen M., Bau und Leben unserer Waldbäume, Jena 1897, pag. 11. 43 sehr kurz und braucht daher weniger zahlreiche und weniger stark aus- gebildete mechanische Elemente. Ad b). Die bessere Ausbildung der parenchymatischen Zellen, die sich in größerem oder geringerem Maße im Kurztrieb findet, kann vielleicht folgendermaßen erklärt werden: Der Kurztrieb braucht zur Blüten- und Fruchtbildung viel plastisches Material, welches wahr- scheinlich im Kurztrieb gespeichert wird. Nun zeigt wohl die Stärke- verteilung im Kurz- und Langtrieb — auf andere Reservestoffe wurde nicht untersucht — keine Unterschiede, d. b. die Menge der Stärke in den einzelnen Rinden- und Maıkzellen ist bei Kurz- und Langtrieb un- gefähr gleich. Aber wenn sich mehr Parenehymmassen im Kurztrieb befinden, so ist die Gesamtmenge der Stärke im Kurztrieb doch größer als im Langtrieb und das mag vielleicht als Erklärung für den ver- größerten Parenchymreichtum des Kurztriebes gelten. Außerdem wäre es auch denkbar, daß infolge von Korrelation das Parenchym eine stärkere Ausbildung im Kurztrieb erfährt, weil die Internodien in ihrer Länge hier auffallend reduziert sind. Ad ec). Die Tatsache, daß die Gefäße im Kurztriebholz englumiger sind als im Langtriebholz, hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, daß der Kurztrieb gewöhnlich der Träger der Blüten und Früchte ist. Als Erläuterung verweise ich auf Molisch,') der erwähnt, daß die Gärtner zur Förderung der Blüten- und Fruchtbildung die Pflanze schwach begießen, da trockenes Substrat und trockene Luft der Blüten- und Fruchtbildang förderlich sind. Diesem Zweck dienen möglicherweise auch die englumigen Gefäße des Kurztriebholzes. Denn im Verein mit der geringen Holzkörperbildung, die der Kurztrieb überhaupt aufweist, wird der Wasserdurchfluß im Kurztrieb wesentlich verringert. Ad d). Auch für die hier erwähnten Tatsachen liefert die Funktion des Kurztriebes eine Erklärung. Der Stoffwechsel im Kurztrieb muß ein ziemlich reger sein, denn die Fruchtbildung fordert zweifellos eine große Menge von plastischen Stoffen. Als Folgeerscheinung davon ergibt sich ein größerer Betrag von Auswurfstoffen und ein Teil davon wird in Form von Kalkoxalat an Ort und Stelle im Parenchym deponiert. E Zusammenfassung: Als Resultat der durchgeführten Untersuchungen ergibt sich nun, daß — wie vermutet wurde — der Kurztrieb infolge seiner vom Lang- trieb verschiedenen Funktion und seines veränderten Aussehens auch einen anderen anatomischen Bau hat als der Langtrieb. Es zeigt sich, 1) Molisch A., Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei, Jena 1916, pag. 250. . 44 daß die Unterschiede dann größer sind, wenn zum Vergleich mit dem Langtrieb solche Kurztriebe herangezogen werden, die für die ganze oder überwiegende Dauer ihres Lebens als Kurztriebe funktionieren und nicht regelmäßig mit Langtrieben abwechseln. Darum sind die Unter- schiede bei Pirus, Ginkgo und Berberis besonders groß und auch bei Sorbus aria, wenn nur dauernd als Kurztrieb funktionierende Seiten- achsen mit den entsprechenden Langtrieben verglichen wurden. Die Unterschiede bestehen hauptsächlich in folgendem: J. Die mechanischen Elemente sind im Kurztrieb schwächer aus- gebildet als im Langtrieb: die Verdiekungen des Periderms und die des Kollenehyms sind schwächer, die Anzahl der mechanischen Bastfasern ist geringer und die Größe des Holz- zylinders, der ja als Ganzes unter anderem zweifellos auch der Festigkeit des Zweiges dient, ist im Vergleich zum Langtrieb reduziert. II. Die parenebymatischen Elemente, nämlich das Rindenparenchym und die Markzellen, sind im Kurztrieb reichlicher ausgebildet als im Langtrieb. III. Die Gefäße des Kurztriebhoizes sind gewöhnlich englumiger als die des Langtriebholzes. IV. Der Kurztrieb führt in seinem Parenehym mehr Kristalle von oxalsaurem Kalk als der Langtrieb. . V. Die in der einzelnen Zelle vorhandene Stärkemenge ist im Kurz- und im Langtrieb ungefähr gleich; die Gesamtmenge an Stärke erscheint jedoch natürlich dann im Kurztrieb größer, wenn seine Parenchymmassen viel größer sind als die des Langtriebes. VI. Weiter ergab sich schließlich, daß die primäre Rinde mancher Zweige und auch das Mark mancher Objekte mit zunehmendem Alter des Sprosses eine Verschmälerung erfährt, was wahr- scheinlich auf den Druck des wachsenden Holzzylinders zurück- zuführen ist. Die hier erwähnten Erscheinungen zeigt in erster Linie der Langtrieb; sie finden sich aber auch im Kurztrieb, wenn dieser keine extreme Kurztriebausbildung besitzt. Erläuterungen zu den Tabellen. Um zahlenmäßige Beweise für die im Text erwähnten Tatsachen in übersichtlicher Form zu bringen, wurden Tabellen angefertigt. Ich bemerke gleich, daß eine größere Anzahl von Tabellen mein Versuchsprotokoll bildet, daß aber wegen Raummangels nur ein Teil hier veröffentlicht werden kann. 45 Es wurden immer mehrere Individuen der betreffenden Spezies zu vergleichenden Untersuchungen herangezogen. Die Durchsehnittswerte aus einer vollständigen Messung an je einem Individuum der unter- suchten Spezies wurden in je einer Tabelle vereinigt. Diese Tabellen sind mit römischen Ziffern fortlaufend numeriert. Die Größenwerte sind in u angegeben. In den Längsreihen einer Tabelle finden sich der Reihe nach die Messungen des Querdurchmessers: der primären Rinde inkl. Periderm, des Siebteils, des Holzes und des Markes. Eine Aus- nahme von dieser Anordnung zeigen nur die Tabellen von Ginkgo und DBerberis, wo aus praktischen Gründen immer die ganze Rinde gemessen wurde. Den Messungen des Holzes sind im gegebenen Falle auch die Messungen der Gefäßlumina beigefügt, welche im Gegensatz zu den übrigen -Messungen, die an Querschnitten gemacht wurden, vom Längs- sehnitt stammen. L, heißt einjähriger Langtrieb, K, einjähriger Kurztrieb, L, zwei- jähriger Langtrieb usf. Mit L,, bzw. Kı wurden jene Zweige bezeichnet, welche im Frühjahr im Begriffe sind, einen zweiten Jahresring zu bilden, der indes nicht so weit in seiner Entwicklung gediehen ist, um als Jahresring bezeichnet zu werden. Um ferner die Resultate der Messungen einer Tabelle im besonderen übersichtlich zu gestalten, wurde noch der Wert ausgerechnet, welcher sich als Verhältniszahl aus den Messungen am Kurztrieb ergibt, wenn der für den gleichalterisen, ent- sprechenden Langtrieb gemessene Wert gleich 1 gesetzt wird. Wenn z. B. die Rindenbreite des einjährigen Langtriebes von Pirus Michauzii 590°:1 u = 1 ist, so ist die Breite der entsprechenden Kurztriebrinde 778 u= 1'3 usf. Diese Zahlen sind den Messungen stets beigefügt worden. Die Messungen, in welchen nur die Größe der ganzen Rinde oder der primären Rinde oder nur das Mark angegeben wurde, dienen weniger der vergleichenden Untersuchung über die anatomischen Unter- schiede, sondern mehr den Untersuchungen über die Abnahme der Rinden-, bzw. Markbreite, welche im Text besprochen worden ist. % 1: Fagus silvatica. K, L, K, L, Primärs’Binde.i. u...) .» 288 (1:7) 168 (1) 272 (1:2) 216 (1) EN NEREITE 116°5(0°9) 126°5(1) 123:2(0°7) 168 (1) SE Een WE 208 (1'25) 168 (1) 250 (0:8) 313°6(1) ee Fr N 358 (0-8) 450 (1) 404 (17) 238-5 (1) 1. K, L, K, 1 Eemaroikmde-.. ..2.% . 3985 (1:77) 225°8 (1) 332 (14) 232-4(1) A 122-8(1°1) 104°6(1) 130:8(0:79) 166 (1) a er ei 249 (1:77) 141 (1) 272-2(1°4) 192-6(1) ee >... 0.13.09) 1425(1) lila: rl 801°2(1'55) 514°6(1) 863-2 (1'25) 690-6 (1) 46 K, L, Primäre Rinde. .. - .. - . 360 (23) 152-7(1) Stohlell oo Sr un 4 Eee 1826 (1”35) 136 (1) a ie ae 281716), 415, (1) Er it 929-6(1:14) 813-4 (1) 111. K, L, K5 L, Primäre Binde. „2... 388-4 (17) 2257 (1) 410-9 (2) 2092 (1) Siebteill.... . . IT EEN 116°2 (1:06) ° 109-5 (1) 130-8 (1) 126°2(1) Zorn 9 ei 1308 (1) 130-8 (1) 1992 (1) 1926 (1) Er ee 260726 (1-14]° 951-2 (1) 913 (1'3) 683-9 (1) K, L; K, L, Primäre Rinde. ... . re B10AN2) 159'4 (1) 272'2(1’36) 199-2(1) Brebtenl ST A en 130-8 (0-85) 152-7 (1) 124°8(1'1) 130°8 (1) Holzah, HENRI EE, 1 RE 398-4 (0°98) 4084 (1) Mörk mr ln . 839 (1-4) 581 (1) 963°8 (1-85) 5212 (1) RK; L; Primäre Rinde. ... . - . . 265°6(1°14) 232-4 (1) Siebteil...... . MIN 1162 (0:78) 149°4 (1) Holz 40: Audelkan ae .. 425 (09) 464°8(1) Marke! an ar ee a u... ‚981° (1:25) 464-8 (1) IV. Tabellen über zwei Reihen von Messungen, die sich auf Breite von primärer Rinde und Mark eines Zweiges in verschiedenem Alter beziehen. x) Wu Mac Mac 17'490 . Srslbaliinee Primäre Rinde . . . 270 2324 254 249 182'6 174 249 244 Markıı# 3,9043 22005238810557:7 063082585 °4 498 4316 441°6 469 °7 V. K, K, K, K, K; Pronarerkinder®. . nen... 433:3 3403 323-7 265°6 265'6 Mark RE RERESHENTE W75923 7072 664 581 622 L; L, L, L, L, L; Ermareökmderme mn nl 0729858 199-2 229-5 132-8 190°9 182-6 Mark u Wer Le Weetei0) 713°8 581 6474 597°6 597'6 ge Tabelle über eine Messung an K und L, die sich auf die Breite der ganzen Rinde, der primären Rinde allein und den Durchmesser der Rindenparenchymzellen beziehen. K, K, K, K, Ganze Binde vie ber Hi 2a ar. sERLRT *086 494 598 531 Primäre Rinde allein .ı .„.-. «,..: - ee) re 310 374 282 Durchschnittsgröße) derRindenparenchymzelln 215 165 — 14 1) Die Messungen über die Durchschnittsgröße der Parenchymzellen der primären Rinde in den Tabellen VI bis VII sind nicht sehr verläßlich, weil es sehr schwer ist, in den verschiedenen Querschnitten immer die analogen Parenchymzellen zu messen. Leicht mißt man einmal zu viele große, ein andermal zu viele kleine. L, L, L, L, L; ee te RE. 448 4025 382 453 763 Ems Binda allemist- ; - „us s»00a sis 374 171 199:2 174 415 Durchschnittsgröße derRindenparenchymzellen , 275 165 156 15:3 167 K L Giefaßhraile. sun. - wo sn IE, 21 VI. Tabelle über eine Messung an K und L, die sich auf die Breite der ganzen Rinde, der primären Rinde und den Durchmesser der Rindenparenchymzellen bezieht. K, K, K; K, K; K, an 0 a nd 5644 515 628 573 415 515 Primäre Rindeallein. .... . 360 357 382 294 274 223 Durcehschnittliche Größe der parenchy- matischen Elemente der Rinde 22-5, 12:25 2317°3 215& 113:377558 L, L, L, L, L, L, no. ni... „URN 4648 357 342 415 540 640 Primäre Rindeallein. ..... 290 182-6 133 237 282 224 Durchschnittliche Größe der parenchy- matischen Elemente der Rinde .. 23:5 19 18:6 137 16°8 14-7 E Acer pseudoplatanus, K, L, Kı Lı Primäre Rinde ... ... . 378-5 (1-16) 328-7 (1) 323-7 (0-95) 340-3 (1) Beh... 255-6 (15) 174-3(1) 344-5(1-5) 232-4(1) 2 302-1 (1-7) 174-3(1) 298-8(0-97) 308-1(1) Er 15-65(0-79) 19-7(1) VE 20949 (1:05) 1992 (1) 2041°8 (128) 1598 (1) K, L, K; L, Primäre Rinde... ... 348-6 (116) 305-4(1) 352-3(1-2) 298-8 (1) et 2: 239-3 (0-97) 245-7 (1) 273-9 (1-37) 199-2 (1) EN I re 461°7 (0:97) 415 (1) 470:9(0-8) 556°1(1) ER 1719-8 (1:2) 1397-7 (1) 1660 (1-4) 1174°5(1) IR K, L, K, L, . Primäre Rinde... .. . 531 (12) 448- (1) 398 (17) 232 (1 Sr 398 (14) 282 (ı) 498 (1:67) 299 (1) Holz. . : : 498 (1-36) 365 (1) 764 (0-72) 1055-6(1) re N 158 (79) 20 () Be 3081 15-04 4} 2639 (1) 2589 (1) 2041 (1-4) 1442 (1) K; L, Primäre Binde. -.. - 465 (1:48) 315 (1) Siebteil -..... . 2 365 (104) 348-6(1) Bee ein. . 641 (0:79) 813 (1) Mark .... . 373 (1’55) 1660 (1) 48 T. Pirus Michaui, K, L, Brimare Rinde » au... 748 A123) 5901 (1) StebteilB. 9%. HET. 245 (05) 448 (1) Balz ee 243 (05) 47 (1) EN ee ale 14 (09) 15 () Mark 14938 (1-2) 1152-5(1) 11. K, L, Primäre Rinde .. . - .. 583:5 (0:94) 621°6(1) Siebteilahnd aus genar 280 (1:03) 272°2(1) Ho EN 262 (0-43) 608°2(1) Bean I 12:5 (0:84) 1475(1) Vak ea ne ee, der 1112’2 (1'09) 1013°6 (1) III. K, L, Primäre Rinde... . . 660°8 (1:3) 502°9 (1) Srekteily 0. ce & 324-8 (0:95) 340°5 (1) Holzae 9 die 2. 3a. 538-8 (0:97) 557°4(1) Maike. Be: 1105-4 (0:99) 1124°9 (1) Messung von Gefäßen allein .. .. . 11 1. Sorbus aria. Kı L, Primäsze Rmder mer 22. 2 N3core (dd) 438:79 (1) Salsa rs a Bramorto ec 225.8 (1°2) 17237 1(1)) EIOlze Re 2 Ne 17252125) 1304 (1) Mare 202 20.2 1192-2026) 1748 21) II. K, L,; Primäre Rinde 211, (125) 467'5 (1) Si 2 re 265°6 (1) 2706 (1) Ola nn ; 392-8 (0:9) 436°6 (1) EN a 13-3 (0:72 18:2 (1) ER ee nr 1671 (09) 1809-4 (1) IH. K, L} Primäre Rinde 624:2/1(1°36)” 45737701) Srebteul@ SAL ERRT O8 2374 (1:19) 199-2 (1) Hol. deal EM 298°8 (1:55) 192-1 (1) Ber ae 14:67 (0:7) 20:9 (1) Mark “ah ul N 1884 (0:7) 2445°2 (1) K, L, Primäre Rinde... . 4914 (1'3) 373°5 (1) SIEBEN. =. en ae 273°9 (0-7) 406°7 (1) Eid 5478 (0:3) 1635*1 (1) Wan an. 0 11315 (0:9) 1220-1 (1) K 820 347 R, (1:5) (0:9) 562-8 (0°5) 182 2 (0 K, 677-6. (1°8) 304 (0° 556°6 (0-38) 1198-4 (1:09) 95) (08) 384-2 (0°4) 1394 :5. (0:75) 763 215 292 1163 s01 265 440 765 652 287 467 1178 (12) L 15°4 (1) Ki -6(1°9) -8 (0:9) -2. (0:76) -7.(0°9) Kı (2-2) -6. (0-7) :1 (0:58) -5.(0°6) Kı (1'3) -2(1'1) :5 (0:5) -6. (08) ion 540 (1) 3835 (1) 1099-8 (1) 12544 (1) L, 368-4 (1) 448 (1) 1450°4 (1) 1097-6 (1) L, 436°8 (1) 452 (1) 912-8 (1) 1190 (1) Lı 3901 (1) 206°2 (1) 383°9 (1) 1213 7yaN Lı 365-2 (1) 39425 (1) 776-1 (1) 1203-5 (1) Lı 4731 (1) 260 (1) 879:8 (1) 15244 (1) FEW; Primäre Rinde .. . . Siebteil Holz. . Gefäße. . . Mark Beeren Id m Primäre Rinde . .. . Siebteil Kı 5578 (1-1) 190-9 (1°1) 179-8 (1-4) 13-15 (0-87) 888-1 (0-9) 697-2 260 284°6 (0-56 699-9 (0-7) ) L, 509 (1) 166 (1) 124-5 (1) 5 (1) 962-8 (1) L; 611-8 (1) 2573 (1) 411-1 (1) 998-7 (1) Kı 760:3 (1:6) 222-4 (1-4) (14) -4 (1-1) 49 Lı 4897 (1) 160-4 (1) 2407 (1) 1112-2 (1) L; 298-8 (1) 232-4 (1) 518-8 (1) 821:7 (1) Tabellen über zwei Messungen an K und L, die sich auf die Breite der ganzen Rinde und der primären Rinde beziehen. Ganze Rinde Primare Rinde. '. . . Ganze Rinde Primäre Rinde. MI Ganze Rinde Primäre Rinde... Ganze Rinde Primäre Rinde... Primäre Rinde. : . ... Siebteil 5 BE 5 Bhie RE u or Gr Primäre Rinde. - . . .. Siebteil a RT er TER Te ern 598 656 432 432 664 664 432 432 ENT R 706 920 540 656 KT 830 930 573 598 16-3 (0- 1009-3 (1° Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 1/2. 26) -12) 22) -67) :84) a u 631 _ 291 7 u 330 _ 481 Tr HE 338 813 548 540 K; K, 996 963 664 580 L, 342 (1) 171 (1) 257-3 (1) 20 (1) 979-4 (1) L; 207-5(1) 240-7 (1) 564-4 (1) 913 (1) L, 299 (1) 141 (1) 267-2 (1) 20 () 817°5 (1) Er. ag NN a Vz ee 432 432 born Te 855 880 548 432 K, 747 407 K, 536-2 (1-78) 340-3 (2) 503 (1-39) 1188-6 (1-16) 518:75 (0-94) 298-8 (1) 767-8 (1-18) 6U1-8 (0-85) L, 697 L, 315-4 (1) 169-3 (1) 365-2 (1) 1017-6 (1) L, 232-4 (1) 2178 (1) 6474 (1) 979-4 (1) L, 552-1 (1) 290-5 (1) 6474 (1) 718 = 69 50 K, L, Primäre Rinde... .. . 398-4 (137) 290-5 (1) Stohteilsa 2... 2yo hi jene 232-4(0°78) 299 (1) Holz een 27.240 95 Ce 531°2(0°65) 8134 (1) Marke HE ee 712:8(0°7) 996 (1) K, L; Primäre Rinde ..... 481°4(0°8) 543°6 (1) Siebtaile.. . EHE DERE 270°6(1:3) 202-5 (1) Holz dt 30. =, IRRENGAE 464°4(1'34) 361 (1) Getaße Id. .. ER 19:3(0:84) 23°1(1) Markt la; Pa 1278 151968 11702° (1) K; L; Primäre Rinde. ..... 569:8(0:95) 597°6(1) Scharen e 365 (1:07) 340:3 (1) FI 2 Ir, 647:4(0.8) 805 (1) N ....1261°6(1°25) 1004 (1) I Ginkgo biloba Kı L, Ganze Rind... .... 1224-3 (2-7) 450°3 (1) Holz Winsen an 651:55 (109) 597°6 (1) I Eee 1452 (1:07) 1351 (1) II. K, L, Ganze Rinde. ..... 1892-4 (3:35) 564°4(1) Holzer He 481°4 (118) 4067 (1) En EN; 13944 (1'35) 1029-2 (1) K, L, Ganzerkinde re zen 20194 (2°6) 780°2 (1) ER A 803-4 (0:59) 1340-5 (1) 11647 ee WERNER 1487°4 (1:26) 1186°9 (1) III. K} L, Ganze Rinde... .% .. 1427°6 (2°9) 489°7 (1) BiOlrmeWe ee 431°6 (1) 431°6 (1) Traeheiden . (SR:8.9:98 3, 16:25 (0-39) 1825 (1) Mark Weit 1128-8 (11) 974-4 (1) K; L; Ganze Binde‘... .. 1743 (2-3) 751221) Holza er a N 652 (0:45) 1211°8(1) Marko SU 1 LE ES 1705°7 (1-5) 1141°2(1) IE Berberis vulgaris. K, L, Ganze Rinde ...... 527°1(1°2) 4482 (1) Holz... . 3,00 aBeree 079 1494 (1) Mark 24%: sum, nt oe 6765. (0:7) 9794 (1) K, 473 (1:08) 340°3 (1°2) 589-3 (1:26) 1444 (1-1) RK, 1195°2 (2° 6) 661'2 (0-48) 14193 (1) 2 1668-3 (2-4) 605-9 (0:74) 13363 (1°06) 1826 (2'65) 539°5 (0:68) 1328-8 (1-18) Kı 770°7 (1-3) 2042 (0-6) 8205 (0*6) L, 440 (1) 282-2 (1) 464°8 (1) 1308 (1) L, 4524 (1) 1365-4 (1) 14069 (1) L, 688-9 (1) 821:7 (1) 1261°6 (1) L, 690°6 (1) 790°2 (1) 1128-8 (1) Lı 585°2 (1) 298-8 (1) 1369-5 (1) öl II. K, L, K, IL, Ganze Rinde. .-... . 763-6(1°48) 514°6 (1) 647:4(1°1) 581 (1) eis ann 157'7(0°3) 297 (1) 278 (0'7) 386 (1) 2 er fl 11'8(0°51) 23 (1) a 1004°3 (1-15) 867 (1) 672:3(0-37) 1830 (1) Il. K, L, K, L, Ganze Ende - .- -. . . 552 (0:85) 648°9(1) 677'3(1°2) 5603 (1) re, TOR 178-5 (0:86) 207-°5(1) 492 (1:67) 2947 (1) ER 730°4 (0-8) 908-9 (1) 1195°2(1°2) 975-3 (1) K, L; Ganze Rinde. . ....,. 674 (1:12) 597°6(1) 2 574'4(0°55) 10417 (1) sen 938-4(0°7) 1311-4 (1) IV, K, L, K, L, Ganze Rinde. ...... 730:4(1'57) 464°8 (1) 913 (1:74) 524°6/(1) 2 311-3 (0-9) 340-3 (1) 311-3(0-4) 763-6(1) Bene)... . 1059 (1-3) 780-2(1) 1224-3(0-9) 1321°4(1) Figurenerklärung: Fig. 1. Querschnitt durch einen einjährigen Langtrieb von Fagus silvatica. Fig. 2. Querschnitt durch einen einjährigen Kurztrieb von Fagus silvatica. Fig. 3. Querschnitt durch einen zweijährigen Langtrieb von Acer pseudo- platanus. Fig. 4. Querschnitt durch einen zweijährigen Kurztrieb von Acer pseudo- platanus. Fig. 5. Querschnitt durch einen einjährigen Langtrieb von Pirus Michauxü,. Fig. 6. Querschnitt durch einen einjährigen Kurztrieb von Pirus Michauxii. 5 6 Fig. 7. Querschnitt durch einen mehrjährigen Langtrieb von Gingko biloba. Fig. 8. Querschnitt durch einen mehrjährigen Kurztrieb von Gingko biloba. der die typische Wechsellagerung von Periderm und Rinde am Kurztrieb dieses Objektes zeigt. Kurz- und Langtrieb stammten natürlich immer von einem Zweige. Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XXIV. Vorläufige Mitteilungen. Nachdem die Veröffentlichung meiner mykologischen Arbeiten, die, um eine schädliche Zersplitterung derselben zu vermeiden, fernerhin fast nur in den Fragmenten zur Mykologie in den Sitzungsberichten der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien stattfinden wird, nicht in dem Maße statthaben kann, in welchem sie fortschreiten, haben sich in den letzten Jahren eine Menge von noch nicht bekanntgemachten Ergebnissen meiner Untersuchungen angehäuft, deren wichtigste im folgenden in 32 möglichster Kürze und ohne nähere Begründung mitgeteilt werden. Bei der Weiterarbeit werden sich manchmal einzelne Änderungen oder Ver- vollständigungen der hier gemachten Angaben ergeben, worauf ich schon jetzt hinweise. 1. 13. 14. 16. 11. Chaetostroma pedicillatum Preuss — Volutella ciliata (A. et S.) Fr. f. minor Dom. Sace. Mye. it. No. 1596 ist eine zwischen Pe- niophora Cooke und Wiesnerina v. H. stehende Basidiomyceten- Gattung: Peniophorina pedieillata (Preuss) v. H. . Naevia Lauri Caldesi = Stegopeziza Lauri (Cald.) v. H. n. G. . Naemacyelus alpinus Fuckel 1873 = Sarcotrochila alpina (Fuck.) 52 4..,12G: . Stegia subvelata Rehm = Hysteropezizella subvelata (Rehm) v. H.n. G. Stegia fenestrata (Rob.) Rehm — Hysterostegiella fenestrata (Bob.) va .9:'G. . Stictis valvata Mont. 1836 — Hysterostegiella valvata (Mont.) v. H. . Statt des Namens Stegia muß Eustega Fries 1819 angewendet werden. . Schizothyrium Ptarmicae Desmaz. (Typus) ist eine mit Rehmiodothis 1915 verwandte Trabutinee (Dothideacee). . Pseudophacidium und die Pseudophaeidieen wurden bisher falsch charakterisiert. Pseudopeziza Trifolii (Bernh.) Fuck. (Cotypus) ist eine vereinfachte, blattbewohnende Dermateacee. . Naevia minutula (Sace. et Maibr.) Rehm = Phacidium minutulum (S. et M.) v. H.; damit sind nahe verwandt: Phacidium exiguum (Mout. et Sace.) v. H., Phac. Epilobii (K.) v. H. und Phac. ulce- ratum (Phill. et Plowr.) v. H. = Peziza Tripoli Berk. et Br. . Dasyscypha pulveraceu (A. et S.) v. H. Syn.: Das. coerulescens Rehm 1883 und die Var. dealbata R. Podophacidium Niessl ist, wie schon Niessl und Schröter angeben, eine ganz typische Tryblidiacee. Rutstroemia echinophila (Bull.) v. H., bisher bei Ciboria, Phialea, Hymenoscypha, Sclerotinia falsch eingereiht. Im Wienerwald au? Zerreichenfruchtbechern (bisher nur auf Kastanienfruchtschalen). . Peziza lasia Berk. et Br. (= Habrostictis rubra Fuck.). Die Gattung Habrostictis Fuckel ist berechtigt und mit Ocellaria nächstverwandt. Die Nebenfrucht von Habrost. rubra ist Tuberculariella sanguinea (Fuck.) v. H. Cheilodonta Boudier 1885 ist eine eigene Gattung. Myzophacidium Rehmii (Feltgen) v. H. = Oenangium Rehmii Feltgen 1903. Zu Myzophacidium gehören noch M. degenerans (K.) v. H. und M. KRhododendri (Rehm) v. H. Mysxophaeidiella microsperma (Fuck.) v. H. = Pseudophacidium microspermum (Fuck.) Rehm. 18. 19. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 31. 53 Die Nebenfrucht dieses Pilzes ist Myxofusicoceum melanotrichum (Cast.) v. H. = Discella micerosperma Berk. et Br. Zu Myxophaci- diella v. H. gehören noch M. Betulae (Rehm) v.H.; M. Callunae (K.) v. H. Die vielen Myxofusicoccum-Arten sind gewiß lauter Nebenfrüchte von Myzxophacidium- und Myxophacidielia-Arten. Phacidiella discolor (Mout. et Sace.) Poteb. = Pseudophacidium atroviolaceum v. H. 1905 = Cenangium Strasseri Rehm 1915. Phacidiella verecunda (B R. S.) v. H. = Pseudocenangium vere- cundum B. R. S. 1891. Naemospora sclerotiordes Allescher (Uytosporina bei Diedicke) — Hypoxylon fuscum (P.) ganz Jung. Aposphaeriella gregaria Diedicke = Zignoella (Zignoina) pygmaea (Karst.) Sace., alt. Aposphaeriella Died. daher zu streichen. Diplodiella Angelicae Diedieke = überreife Leptosphaeria Doliolum (P.) mit darin schmarotzender, ganz alter Didymosphaeria conoidea Niessl. Aglaospora thelebola (Fries) Tul. ist eine eigene Gattung: Pseudo- valsella v. H., von Melanconis und Hercospora durch die Neben- fruchtformen verschieden, die ich in die neuen Form-Gattungen Üy- tosporopsis v. H. und Hendersoniopsis v. H. stelle. Psecadia umbrina Bonorden 1864 —= Naemospora alni Allescher 1895 = Cytosporopsis umbrinus (Bon.) v. H. Stilbospora thelebola Sace. — Hendersoniopsis thelebola (Sace.) v.H. Pseudovalsa Berkeleyi Tul. gehört wohl in eine eigene Gattung: Hupalocystis Auerswald? Hieher dürfte auch Pseudovalsa hapalo- cystis (Berk. et Br.) gehören. Trichocollonaema Acrotheca v. H. Fragm. 23 = Zignoölla Abietis v. H. alt und ohne Aseci. Nitschkia Otth 1869 = Üoelosphaeria E. et Ev. — Berlese 1902 = — Winterella Berl. non Sace. 1894 —= Winterina Sace. 1899. Ist nieht allantospor, sondern mit Diaporthe verwandt. Ditopella de Not. ist eine Diaportheen-Gattung. . Die Nebenfrucht von Didymosphaeria connidea Niessl halte ich für eine Selerophomee: Oryptophaeella n. G. Oryptophaeella Heteropatellae v. H. = Coniothyrium Heteropa- tellae v. H. 1903. Aposphaeriopsis fusco-atra Diedieke —= Üephalotheca sulfurea Fuckel. Die Peritheeien dieser Periporiacee bestehen aus 5—6 seitigen radiär gebauten, anfänglich getrennten Schildern. Dasselbe ist der Fall bei Testudina terrestris Bizzozero 1895 = Marchaliella zopfiellioides Bomm. et Rouss. 54 32. 38. 54. 35. 36. Fairmannia singularıs Sace. und Cephalotheca reniformis Sace. et Therry sind mit Cephalotheca sulfurea Fuck. identisch oder nahe verwandt. Allantosphaeriaceen v. H. System: I. Diatrypeen v. H. (non Aut.) 1. Oryptosphaeria Grev. = Massalongiella Speg. 2. Quaternaria Tul. 3. Eutypa Tul. 4. Eutypella Ntke. 5. Diatrype Fries. 6. Diatrypella Öes. et de Not. = Üryptovalsa Berl. p. p. 7. Cryptovalsa Ces. et de Not. (non Berlese) —= Allescherina Berlese. II. Calosphaerieen v. H. . Pleurostoma Tul. = Neoarcangelia Berlese. . Enchnoa Fries. . Jeomellia Berlese. . Erostella Saece. = Togninia Berlese. . Jattaea Berlese. . Wegelina Berlese. . Calosphaeria Tul. Ili. Valseen v. H. non Aut. 1. Valsa Fries p. p. (= Ewvalsa + Leucostoma). 2. Scoptria Ntke(= Peroneutypa Berlese = Peroneutypella Ber!.). 3. Valsella Fuckel. IV. Coronophoreen v. H. 1. Coronophorella v. H. 2. Cryptosphaerella Sacc. v. H. 3. Coronophora Fuck. v. H. 4. Frracchiaea Sace. Sphaeria hirta Fries wird bald als Massaria, bald als Leptosphaeria betrachtet, ist aber am nächsten mit Karstenula rhodostoma (A. et S.) verwandt und hat, wenn sehr gut entwickelt, auch Längswände in den Sporen. Der Pilz scheint pseudosphaeriaceenartig gebaut zu sein. Phaeosphaerella macularis (Fr.) Trav. ist eine typische Pseudo- sphaeriacee. Ebenso auch Phaeosphaerella Aceris v. H., Ph. phaei- dasca (Schröter). Asteroma Juncaginearum Rabenh. 1844 —= Asteroma Calvadosii Roberge 1850 — Scleroplea Juncaginearum (Rabh.) v. H. (reif). Ectostroma Triglochinis Oud. ist offenbar derselbe Pilz. Cucurbitaria Hendersoniae Fuckel = Gibberidea Hendersoniae (Buck) Sv.aH: B»oMWN m Ina 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. AN. 48. 49. 50. 51. 52. 53. D4. 55. 55 Leptosphaeria personata Niessl — Scleropleaella personata (N.) v. H., neue typische Pseudosphaeriaceen-Gattung. Sphaeria Scrophulariae Desmazieres 1836 —= Pleospora vulgaris Niessl 1876 — Pleospora Scrophulariae (Desm.) v. H. Auf Robinia Pseudoacacia gibt es nicht vier, sondern nur eine Diaporthe: Diaporthe dolosa Sace. et R. wächst auf Sambucus racemosa und ist gleich D. spiculosa (A. et. S.). Die andern drei sind miteinander identisch = D. oncostoma (Duby) Fuckel 1869. Daher sind die zahlreichen Phomopsis- Arten auf Robinia miteinander identisch: Phomopsis oncostoma (Thümen) v. H.; P. pseudoacaciae (Sace.) v. H.; Fusicoccum Farlowianum Sace, et R.; ? Oytispora ubnormis B. et C.; Sphaerocista Robiniae Preuss; Naemospora Rus- seit B. et C. Enchnosphaeria mutabilis (P.) v. H. — Stuartella formosa Bresad. (non Fabre) 1911 = Zignoella Ybbsitzensis Strasser 1911 = Thy- ridarıa aurata Rehm 1912. Damit ist die in Fragm. Nr. 802 und 844 behandelte schwierige Frage endgültig gelöst. Metasphaeria Lonicerae Fautrey im Wienerwald 1915 entdeckt und genau beschrieben. Plagiostromella pleurostoma v. H. n. G. et sp., ein merkwürdiger Pyrenomycet aus Japan auf Sapindus-Rinde, wahrscheinlich eigene Familie mit den Clypeosphaeriaceen (?) verwandt. Hercospora Kornhuberi Bäumler —= Caudospora Taleola (Fries) Starb., auf Eiehen-, nieht Ahornrinde. Melanconis modonia Tul. —= Pseudovalsa modonia (Tul.) v. H. Calospora occulta Fuckel = Diaporthe abnormis v. H., denn es gibt schon eine D. occulta. Melanospora similis v. H.n. sp. auf Cornus-Zweigen am Sonntags- berg. Melanconis tiliacea Ellis = Diaporthe tiliacea (E.) v. H. Valsa dolosa (Fries) Ntke = Valsa germanica Ntke. Dothidella Juniperi (Desm.) v. H. = Sphaeropsis Juniperi Desm. 1849 = Sphaerella juniperina Ellis 1883 —= Sphaerella Juniperi Fautr. et R. 1891. Dothiclypeolum Pinastri v. H. in Dalmatien auf Nadeln von Pinus halepensis; wie Polyclypeolum, aber Sporen zweizellig und gefärbt. Phoma roseola Desm. ist eine Nebenfrucht von Byssothecium eir- cinans Fuckel. Passeriniella Berlese 1894 — Byssothecium Fuck. 1869. Nitschkia Flageoletiana Sace. — Microthyrium epimyces B. R. S. 1887 ist ein Microthyrium. Valsa sphaerostoma Ntke = Valsa cincta Fries. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 69. 66. 67. 68. 69. 70. . Eutypella Prunastri (P.) Sace. f. Crataegi Rehm wächst auf Prunus spinosa, muß daher gestrichen werden. Anthostoma amoenum Ntke und A. rhenanum Fuckel sind von einander kaum verschieden. Oryptospora und Cryptosporella haben einen Kuvalsa-artig gebauten Nucleus, gehören daher zu den Diaportheen und nieht zu den Me- lanconideen. Cryptosporella Daldiniana (de Not.) Sace. hat wie alle Crypto- sporella-Arten ein echtes Fusicoccum Corda (non Sace.), nämlich das F. Lesourdeanum Sace. et R. als Nebenfrucht. Öryptosporella aurea (Fuck.) Saecc. hat Fusicoccum amygdalinum (Sacc.) v. H. als Nebenfrucht. Oryptosporella populina (Fuck.) Sacc. —= Diaporthe (Chorostate) populina (Fuck.) v. H. = Diaporthe popules Sace. 1887. (Beim Exemplare vom Sonntagsberg ist eine Phomopsis dabei.) = Diaporthe pulchella Sacc. 1884. Oryptosporella Niesslii (Kunze) Saec. ist eine Diaporthe = Diaporthe Hystrix (Tode), Diaporthe Zopfii Sace., D. Hystrieula Sace. et Speg. und D. blepharodes (Berk. et Br.) sind sehr wahrscheinlich derselbe Pilz. Oryptospora femoralis (Peck) ist eine echte Uryptospora. Oryptospora aculeans (Schw.) = Diaporthe aculeans (Schw.) v. H. Oryptospora einctula (Cooke et Peck) Sace. —= Sillia einctula (C. et P.)ay.H, Oryptospora Caryae Peck; Richoni Sace., trichospora (C. et P.) Saee. und tomentella Peek könnten alle Sillia-Arten sein. Oryptospora albo-fusca (C. et E.) = Sillia albo-fusca (C. et E.) v.H. Amphisphaeria sapinea Karsten 1873 = A. helvetica Wegelin 1894. Otthia ambiens Niessl halte ich für eine Massarzella. Die 9 auf Carpinus beschriebenen Diaporthe-Arten stellen wahr- scheinlich nur 4—5 voneinander wirklich verschiedene Arten dar. a) D. Carpini Fr., sordida Ntke. und minuta Ntke. sind wahr- scheinlich nır Formen derselben Art. b) D. bitorulosa (B. et R.) Sacc., carpinicola Fuck. und Kun- zeana Sacc. sind zweifellos derselbe Pilz. e) D. decipiens Sace. (= Rabenhorst, F. europ. Nr. 2421 [sub Cryptospora bitorulosa (B. et Br.) Niessl] ist eine gute Art. d) D. mucosa Winter (= Thümen, Mye. univ. Nr. 2063 sub Oryptospora nigroannulata Rehm) ist eine unterscheidbare Form. e) D. hyperopta Ntke. kenne ich nicht und ist ungenügend be- schrieben. FL, 12. 73. 76. A. 38: 80. 57 Die Gattung Flageoletia (Sace.) v. H. ist keine Melanconidee, sondern mit Yalsaria verwandt. Drei einander nahestehende Arten: a) Flageoletia leptasca (0. et P.) auf Rhus typhina, b) Fl. tenuis (Sace.) auf Corylus Avellana. e) Fl. Rehmiana v. H. auf Prunus spinosa. Cryptosporella innata (B. et Ö.) Sacc. und CUryptosporella um- bilicata (P.) Berl. et Vogl. sind vielleicht Flageoletia-Arten. Apioporthe v. H. n G. (Diaportheen). A. anomala (Peck) v. H. —= Diatrype anomala Peck 1876. Die Massaria macrospora Tul., sowie vorher die dazugehörige Nebenfrucht Scolecosporium Fagi entwickeln sich aus dem Hyphen- filz, der aus den im Lager befindlichen Conidien von Asterosporium Hoffmanni entsteht. Dieser Pilz ist daher eine zweite Nebenfrucht der Massaria macrospora, die ich Astromassaria macrospora (Tul.) v. H. nenne. Cucurbitaria asteropycnidia Crouan ist offenbar damit identisch. Valsa Fries sensu Nitschke ist eine Mischgattung, wie schon aus dem oben gegebenen System der Allantosphaerieen hervorgeht. Lasiosphaeria sorbina (Nyl.) Karsten 1873 = Leptospora radiata Fuckel 1869 = Üoelosphaeria roseospora Patouill. 1883 —= Bizzozeria veneta Berl. et Saec. 1885 —= ÜOryptospora quercina Feltgen 1903. Daher ist Dizzozeria kein allantoidsporiger Pilz. Scoptria isariphora Nitschke 1867 wurde nicht wiedergefunden, allein ich fand, daß Valsa heterocantha Sace. eine echte Scoptria ist, mit weleher Gattung Peroneutypa und Peroneutypella Berlese synonym sind. Gehört zu den Euvalseen. Diplodia ramulicola bei Saceardo, Allescher, Diedicke ist ganz ver- schieden von Diplodia ramulicola Desmaz. = Macrophoma ramu- licola (Desm.) v. H. Dipladia ramulicola Sace., Allesch., Died. = Diplodıa Evonymi Fuckel (non Westendorp) —= Diplodia commutata v. H. Sphaeropsis evonymella Trav. et Migliardi ist vielleicht die Sphaeropsis-Form von Macrophoma ramulicola (Desm.) v. H. Sphaeropsis foveolaris Fries — Sclerophoma foveolaris (Fr.) v.H. — Phoma ramealis Desmaz. — Dothichiza Evonymi Kabät et Bubak. Phomopsis Laschii v. H. (zu Diaporthe Laschii gehörig) = Pho- mopsis ramealis Diedieke (non Desm.) = ? Phoma_ lirelliformis ‚Saeec. F. Evonymi P. Brun. — ? Phoma foveolaris Sace. (non Fries). Rhizosphaerella Lentisei (Dur. et Mont.) v. H. n. G. (Sphaerioideen) — Perisporium Lentisci Dur. et Mont. 1846—49 = Apiosporium Lentisci Fuckel 1872 — Leptothyrium Lentisei Thümen. 58 81. 86. 87. 88. 89. I. al? 92. 9. 94. Sirophoma singularis v. H. n. G. et sp. (Phomatacee). Auf Vibur- num Opulus-Zweigen, Wienerwald 1915. . . Botryodiplodia faginea (Fries) v. H., die gut entwickelte Form von Diplodia faginea Fries. Diplodiella fagines Bäumler ist offenbar die oberflächliche Holzform des Pilzes. . Aposphaeria Salicis Diedicke ist das Spermogonium einer zarten Krustenflechte. Oyanophomella acervalis (Sace.) v. H. n. Gen. = Phoma acervalis Sacc. 1884. . Chaetostroma Corda 1829 muß auf Grund der Typus-Art Ch. Car- michelii Cda. erhalten bleiben. Ohaetostroma Saccardo (non Corda) 1880 ist nach der Typus-Art: Ch. atrum Saecc. —= Amerosporium Spegazzini 1882. Da es ein Ame- rosporium atrum (Fuckel) v. H. schon gibt, nenne ich das Ch, atrum Sacc. Amerosporium vagans v. H. Hendersoniopsis meridionalis (Dom. Sace.) v. H. = Hendersonia meridionalis D. Sace. Pyrenochaetella Karsten 1885 = Herpotrichiopsis v. H. 1914. Drei Arten: 1. P. complanata Karsten 1885. 2. P. callimorpha v. H. 3. P. rhenana (Sacc.) v. H. Pyrenochaeta Centaureae Diedicke 1912 = Pyrenochaeta fallax Bresad.. 1905 = ? P. Centaureae Voglino. Myxocyclus polyceystis (Berk. et Br.) Sacc. 1908 = ? Coryneum irregulare Berk. et 0. = ? Steganosporium irregulare Fautrey 1895. Diplodiella quereella Diedicke (non Sacc. et Penz.) wächst auf Ulmenrinde und ist Diplodia melaena Lev. Sphaeria Cicutae Lasch —= Placosphaeria Cicutae (Lasch) v. H. in Fragm. Nr. 66 hat Plectophoma Cteutae (Lasch) v. H. zu heißen und ist wahrscheinlich die Nebenfrucht eines Diseomyeceten. Coniothyrium Corda (non Saccardo) — Rhizosphaera Mangin et Hariot 1907. Zwei Arten: 1. Coniothyrıum Pini Corda 1840. 2. ©. Abietis (Oudem.) v. H. = Sacidium Abietis Oud. 1900. Coniothyrium Saccardo (non Corda) = Microsphaeropsis v. H. [Typus M. olivaceus (Bon.) v. H.]. . Diplodina ampelina Diedicke ist keine typische Diplodina und wird mit dem angeblichen Spermogonienpilz von Uryptovalsa am- pelina Fuckel identisch sein. Auch Oryptosporium ampelinum Thümen 1877 wird derselbe Pilz sein. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 105. 106. 107. 108. 109. 59 Acanthotheciella v. H. mit 3 Arten. Siehe Fragm. 433, 567, 706. 1. A. cuspidata v. H. 2. A. mirabilis v. H.= Acanthostigma mirabile v. H. 3. A. barbata (Pat.) v. H. = Ophiobolus barbatus Pat. Ypsilonia Leveille 1846 = Acanthothecium Speg. 1889 — Psali- dosperma Sydow 1914 ist der dazu gehörige Conidienpilz. 1. Ypsilonia cuspidata LeveillE =Psalidosperma mirabile Sydow. 2. Ypsilonia mirabilis (Speg.) v. H. 3. Ypsilonia barbata v. H. Ypsilonia vagans Spegazzini 1908 ist vielleicht eine Eriosporella v. H., siehe Fragm. Nr. 988. Pleetophoma Juniperi v. H.n. sp. auf Nadeln von Juniperus Oxy- cedrus in Dalmatien. Hainesia Ellis et Saceardo ist eine Patellinee nach der Typus-Art Hainesia rhoina E. et S. Hainesia Lythri (Desm.) v.H. ist keine Selenospora, wie in Fragm. Nr. 90 angegeben, sondern eine typische Hainesia mit schalen- förmigem, sehr zartem, bisher übersehenem Gehäuse. . Hainesia tremellina Sace. ist gewiß auch eine echte Art der Gattung. . Hainesia Rubi (West.) Sace. ist eine Tubereulariee: Zeptosporium Rubi (West.) v. H. (Leptosporium Sace. non Bonorden). . Hainesia Feurichii Bubäk ist eine Gloeosporidium-artig beschaffene Kümmerform ohne Wert. Asteromella Pass. et Thümen .ist nach dem Typus Asteromella vulgaris Thüm. — Phyllosticta P. pro parte. Kann erhalten bleiben, ist aber wenig charakteristisch. Pleuronaema procumbens (Fuck.) v. H. nov. G. = Sphaeronaema procumbens (Fuck.) Sacc. Sphaeronaema Fries 1823 (non 1815) — Eleutheromyces Fucke! 1869 (ist sicher keine Ascomyceten-Gattung). Sphaeronaema Fries ist daher eine monotypische Nectrioideen- Gattung. Sphaeronaema Sace. Syll. Fung. ist eine unhaltbare Mischgattung. In ihr stecken Arten der Gattungen Glutinium, Micropera, Nae- mosphaera, Chondropodium, Plectonaemella, Rhamphoria, Cytonaema, Psilospora, Sclerophoma, Pleurophomella, Leptophoma, Antennu- larıa, Microdiscula, Xenostroma usw. Sphaeronaemina v. H. n. G. Typus: Sphaeronaemina ceylindrica (Tode) v. H.; Sphaeronaema cladoniscum (Ach.) Fries ist damit jedenfalls identisch. 60 110. Sphaeronaema colliculosum Fr. wäre nach dem Exemplar in Moug. et Nestl., St. erypt. Vog.-rhen. Nr. 978 ein Spilomium auf einem Flechtenthallus. Ceratophoma v. H. n. G. Typus: Ceratophoma rostrata (Fuck.) v. H.= Sphaeronaema rostratum Fuckel = Sphaeronaema conieum Fucke) (non Tode, Fries). Sphaeronaema piliferum Sacc. ist zu streichen; ist der Alters- zustand von Ceratostomella pilifera (Fr.) und verwandten Arten. Sphaeronaema minimum Diedicke ist auch eine alte (eratostomella-Art. Sphaeronaema grandisporum v. H. = Macrophoma grandispora v. H. auf Holz oberflächlich geworden. Sphaeronaema minutulum Dom. Sace. = Zythia minutula (D. Sace.) v. H., vielleicht identisch mit Zythia elegans Fr., dem Typus von Zythia. Sphaeronaema Cucurbitae Roll. et Fautr. = Sclerophoma Cucur- bitae (R. et F.) v. H. 1. Phoma Cucurbitacearum (Fr.) Sace. F. Trichosanthes Sace. ist eine Phomopsis. Sphaeronaema hyalinum Lambotte et Fautr. — Septoria hyalina (Lamb. et F.) v. H., von Septoria Senecionis-silvatici Syd. ver- schieden. . Sphaeronaema Fuckelüi Sace. = Sphaeronaema cylindricum (Tode) Fr. Sphaeronaema subtile Fries ist in Rabh., F. eur. Nr. 162 eine Flechte. Das Original sah ich nicht. Sphaeronaema amenticolum Ces. ist unreife Gnomonia setacea (P.). Sphaeronaema conicum (Tode) Fries bleibt zweifelhaft. Sphaeronaema conicum Fuckel f. rhen Nr. 2148 = Sphaeronaema rostratum Fuckel (Ceratophoma s. Nr. 111). Sphaeronaema subpilosum Sacce. — Alterszustand von Üeratostoma subpilosum Fuckel. Chondropodiella v. H. n. G. Typus: Chondropodiella clethrincola (Ellis) v. H. = Sphaeronaema_ clethrincolum Ellis 1876. Ist sicher die Nebenfrucht von Godronia urceolata (Ellis) v. H. = Üenan- gium urceolatum Ellis. (Hat langfädige Sporen!) (Fortsetzung folgt.) 61 J. L. Holuby. Zu seinem 8o. Geburtstage. Von J. Zigmundik (Bösing). J. L. Holuby ist einer der ältesten Botaniker Europas. Er wurde als Sohn eines evangelischen Geistlichen in Lubina (Neutraer Komitat in Ungarn) am 25. März 1836 geboren, wurde selbst Geistlicher und verlebte die meiste Zeit als evangelischer Pfarrer in Nemes-Podhragy, von wo aus er mit vielen europäischen Botanikern rege Korrespondenz und Pflanzenaustausch unterhielt. Am 25. März 1916 beendete Herr Holuby sein 80. Lebensjahr und das 62. Jahr seiner umfangreichen, sehr beachtenswerten botanischen Tätigkeit. Gegenwärtig lebt er in Bösing (Bazin), wohin er im November 1909 übersiedelte. Er erfreut sich der besten Gesundheit, ist geistig frisch und jung, besitzt ein ungeschwächtes, ausgezeichnetes Gedächtnis und Sehvermögen und obliegt noch immer mit größtem Eifer seiner Lieblings- wissenschaft, der Botanik! Wegen seiner stets guten Laune und außergewöhnlichen Leut- seliekeit und Menschenfreundlichkeit ist er bei Jung und Alt bekannt und beliebt. Die größte Freude bereitet es ihm, wenn er jemand mit seinen schönen Exsikkaten beschenken kann. Mögen ihm noch viele Jahre ungetrübter Gesundheit beschieden sein. Obzwar ein treuer Sohn seiner geliebten slovakischen Nation, schrieb er die meisten botanischen Abhandlungen und Mitteilungen in deutscher Sprache. Vieles veröffentlichte er auch slovakisch, böh- misch und magyarisch. Außer mit Botanik beschäftigt er sich gerne auch mit Archäologie und Folkloristik des slovakischen Volkes. Von seinen zahlreichen Arbeiten seien hier nur einige, in deut- scher Sprache erschienene, erwähnt'): In den Verhandlungen des Vereins f. Naturkunde zu Preßburg: I. 1856: Weitere Beiträge zur Preßburger Flora. — Ein Ausflug auf die Javorina.. — Vegetationsbeobachtungen zu Preßburg während des Jahres 1856. — III. 1858: Nemes-Podhragyer Filices. — Ergänzungen zu Dr. Krzisch’ Phanerogamen-Flora des Ober-Neutraer Komitats. — IV. 1859: Einige Beobachtungen über die Flora des Unter- Neutraer Komitats, namentlich Udvarnoks. — Bemerkungen aus der Flora des Unter-Neutraer Komitats. — VIII. 1863: Botanische Notizen aus Skalitz. — IX. 1864: Nachträge zu d. Nemes-Podhragyer Filices. — Phanerogame Flora von Nemes-Podhragy. — In der Neuen Folge I. 1875—1880: Über einige auf Pflanzen bezügliche abergläubische Gebräuche bei dem slovakischen Volke des Trenesiner Komitats. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. —V.1884: Die gewöhnlichsten wildwachsenden Genußpflanzen des Trenesiner Komitats. 1) Entnommen der „Rukovät slovenskej literatury* von L. V. Rizner. Vide: Slovensk& Pohl’ady, XXVI., 1906. 62 In der Deutschen botanischen Monatsschrift: I. 1883: Der Holler (Sambucus) in der Volksmedizin und im Zauberglauben der Slovaken in Nord-Ungarn. — II. 1884: Knoblauch als Volksheilmittel bei den Slovaken. — III. 1885: Die Prunellen der Flora des Trenesiner Komitats. — IV. 1886: Aus Ungarn. — IX. 1891: Rubus Khekii. — X. 1892: Flüchtige floristische Beobachtungen auf einem Streifzuge durch den südlichen Teil des Arvaer Komitats. — XIV. 1896: Aus der Botanik slovakischer Kinder des Trenesiner Komitats. — Die Nessel bei den; Slovaken des Trenesiner Komitats. — XV. 1897: Erigeron acer und seine Varietäten in der Flora der Trenesiner Karpathen. In dem Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trenesiner Komitats!): I]. 1878: Über einige Kultur- und Wandergewächse der Flora des Trenesiner Komitats. — II. 1880: Über die Wirkungen der starken Winterfröste 1879/80 auf die Obstbäume und Brombeersträucher im Trenesiner Komitat. — IV. 1881: Die bisher bekannten Gefäßkryptogamen des Trenesiner Komitats. — VII. 1885: Die bisher bekannten Gräser und Seggen (Gramineen 1) Der Titel der Zeitschrift ist eigentlich magyarisch: A Trenesen värmegye termeszettudomänyi egylet evkönyve. 63 und ÜCyperaceen) des Trencsiner Komitats. — IX. 1886: Die bisher bekannten Monocotyledonen der Flora des Trenesiner Komitats. — X. 1887: Die bisher bekannten Gefäßpflanzen des Trenesiner Ko- mitats. — XI. u. XII. 1888/89: Floristische Literatur des Trenesiner Komitats. — XIII. u. XIV. 1890/01: Die Holzgewächse d. Bossäez- Tales und deren Verwendung. — Bubus moestus. — XV. u. XVl. 1892/93: Einiges über meine botanischen Streifzüge durch das Trenesiner Komitat. — Batographische Notizen. — XVII. u. XVIII. 1894/95: Flo- ristisches aus dem Trencsiner Komitat nebst nebensächlichen Exkursen. — XIX. u. XX. 1896/97: Allerlei Bemerkungen über den naßkühlen Sommer 1897. — XXI. u. XXII. 1898/99: Zur Flora des Neutraer Komitats, nebst diversen Notizen. In der Zeitschrift des Allgem. österr. Apotheker- Vereines 1883: Aus der Hexenapotheke des slovakischen Volkes. In Vagvölgsyi Lap. VIIl. 1881: Archäologische Funde bei Nemes-Podhragy. In den Verhandlungen der k.k. Zool.-botan. Gesellschaft in Wien, XIX. 1869: Zusätze zur Flora von Nemes-Podhragy. In der Österr. botan. Zeitschrift XV. 1865: Aus dem Trenesiner Komitat. — Das Ivanöczer Gebirge. — Aus dem Neutraer Komitate. — XVI. 1866: Bemerkungen zur Flora des Neutraer Komitats. — XVII. 1867: Pflanzenalbinos. — XVIII. 1868: Die Zub: der Nemes- Podhragyer-Flora. — XIX. 1869: Zur Moosflora des Inovee. — XX. 1870: Die Lebermoose der Flora von Nemes-Podhragy. — XXI. 1871: Eine neue Filago. — Von Püchov bis Löwenstein. — Zweimal auf der Javorina.. — Neue Pflanzenformen aus dem Trenesiner Komitat. — XXII. 1872: Zur Flora von Süulov. — XXI. 1873: Die Brombeeren der Flora von Nemes-Podhragy. — XXIV. 1874: Eine neue Cuscuta. — Scleranthus-Arten. — Zur Kryptogamenflora von Nemes-Podhragy. — XXV. 1875: Batographische Notizen. — XXVI. 1876: Die Menthen des südl. Trenesiner Komitats. — XXVII. 1877: Beitrag zur Flora des Neutraer Komitat, — XVIII. 1878: Die Beckover Hügel. — Svesepä Konopa der Slovaken. — XXIX. 1879: Aus der Löwensteiner Flora im Trenesiner Komitat. — XXXII. 1883: Exkursion in das Kälnicaer "Gebirge. — XXXIV. 1884: Zwei neue Brombeeren aus dem Trenesiner Komitat. — Die bisher bekannten Flechten des Trenesiner Komitats. In allen diesen und auch in den nicht angeführten Jahrgängen sind noch viele kürzere Korrespondenzen von Holuby enthalten. Als größeres selbständiges Werk in deutscher Sprache erschien von ihm: Flora des Trenesiner Komitats. Trenesin, 1888. Die Aufzählung seiner Abhandlungen in slovakischer, böh- mischer und magyarischer Sprache würde mehrere Seiten füllen. 64 Die Bibliographie seiner Arbeiten seit dem Jahre 1900 bis heute ist noch nicht zusammengestellt. Von Pflanzen, welche entweder nach Holuby benannt wurden oder deren Namen er schuf, seien erwähnt: Septoria Holubyiı Bäumler, Mentha Holubyana H. Braun, Mentha Holubyi Schur, Caltha Holubyi Schur, Verbascum Holubyanum Borbäs, kanuneulus (Ficaria) Holubyi Sehur, Mentha lithuanica H. Braun et Top. f. Holubyana H. Braun, Rubus moestus Hol., R. Schnelleri Hol., KR. purpureus Hol., R. dolomiticus Hol., R. Schwarzeri Hol., R. Khekii Hol., R. Podhradiensis Hol., R. caesius y. luxurians Hol., R. tomen- tosus y. elegans Hol., R. dumetorum X tomentosus Hol., R. mollis Hol., R. coriaceus Hol. (R. rhamnifolius Hol. exs. non NW.), R. durus Hol. (R. Silesiacus Hol. exs. part. non WGr.), R. polycarpus Hol., R. fossi- cola Hol., R. begoniaefolius Hol., R. pulchellus Hol., R. graeilis Hol., R. divaricatus Hol., Filago mixta Hol. (F. canescens X arvensis), Anthemis arvensis L. ß. discoidea Hol., Tanacetum leucanthemum Sehtz. Bip. y. farinosum Hol., Cirsium Pannonicum Gaud. ß. sinuato-dentatum Hol., Hieracium vulgatum Fr. y. firmum Hol., Campanula persieifolia L. ß. hirta Hol., Sambucus Ebulus L. ß. bipinnata Hol., Mentha ar- vensis L. ß. arenaria Hol., Ajuga Chamaepitys Schreb. ß. glabriuscula Hol., Cuscuta Solanı Hol., Limosella aquatica L. ß. natans Hol., Veronica arvensis L. ß. glandulifera Hol., Rosa alpestris Rap. f. Ho- lubyana Borb., Orepinia Holubyi Gand., Chabertia Holubyi Gand. Personal-Nachrichten. Dem Privatdozenten an der k. k. Universität Wien Dr. Friedrich Vierhapper wurde der Titel eines außerordentlichen Universitäts- Professors verliehen. Dem a. o. Professor an der k. k. böhmischen Universität in Prag, Dr. K. Domin, wurde der Titel und Charakter eines ordentlichen Pro- fessors verliehen. Der Präparator am botanischen Institute der Universität Wien, J. Dörfler, tritt im Frühjahr 1916 eine botanische Forschungsreise nach Nord-Albanien an. Gestorben sind: Dr. Teofil Ciesielski, Professor und Direktor des botanischen Gartens der Universität Lemberg. Dr. Antal Waisbecker in Köszeg, Ungarn. Bucehdrucekerei Carl Gerold's Sohn in Wien, Taf. 1. Anat. d. Kurz- und Langtriebe. Herrmann A.: 7 b 3 Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. botan, Zeitschr. 1916. Österr “ ih Kommiffionsverfag von Earl Gerold’s Sohn, Wien, II. Gärfnergafje 4 Sie Gebote der Sriedensgeil (Ein Kampfruf zur _ ofen inneren Befreiung.) 2 RT Don Richard Muck (Maldteufel). "Den heimkehrenden Helden und den edlen Mädchen und Frauen der Heimat gewidmet. Fi; —5. Zaufend, Preis geheftet K 5’— (MR. 4:30), gebunden K 7— (Mk. 6°—). Einige Urteile aus der Prefle: „Sunsbrucker Nachrichten“: „Unter dem Titel ‚Die Gebote der Friedens- zeil geh aus der Feder des bekannten öfterreichiichen a ee und Nafur- ” Bi m 7% ereunger für el, „Die Gebote der. Friedenszeit ! Diefes ee keines weiteren Geleitwortes mehr, es wird fich jelbjt den Er au ei ulfurelle A Berk der Menihen bahnen. Was- hier geihaffen Durde, bedeutet tief 7 iedensarbeit, aber es ift mehr nod — eine nationale Tat! „Bremer Nachrichten“, Bremen: „. : . Es find Felfenwege, aber Wege mit leuchtenden Hodzielen, die der Verfafjer der Zugend beiderlei Geidhledhtes j umd dem reiferen Mannesalter zeigt, den ‚Helden der Zukunft‘. Die wohldurhdadten ‚Pläne, die er entwirft, um die moralilc) Gefallenen in ein helleres Licht der Erkenntnis zu führen, überhaupt das, was er im Kapitel nee zum Wohle des Staates E der Menichheit jagt, hat bleibenden Wert . 4 Ddeufiher Mahnruf“, Znaim: „Ein Bud der Wahrheit. Es ijt ein Werk, das von Taufenden und aber Taufenden gelefen werden follte, Der fruchtbare - Same, den es enthält, joll aufgehen zum Wohle der Menjhheit und ganz jpeziell zum Wohie des deufihen Volkes. ‚Die Gebote der Friedenszeit‘ find in einem ungemein - populären Tone gejchrieben, ieffeind und anregend und And von edlen, fittlih hohen Gedanken erfüllt. Mus Bud) liegt der fo unendlich jhöne und hehre, bis in unjer > Sahrhundert hinein freilih jo jelten durdgeführte Grundfaß: ‚Liebe deinen Nädjten wie dic) felbjt!‘ zugrunde. Seine jhönften Kapitel find: ‚Bon der Nädjitenliebe‘ und © ‚Srauenliebe‘, in dem der prädfige Saß enthalten ift: ‚Der einheitlihe Wille des Volkes if allmädtig und baut Srlicken aus Eifen, er ijt der Wille Gottes!“ E. „Schlefi se Zeitung“ ,‚ Breslau: ... Ernfte, anregende Gedanken 2 bietet diefes Bud. Man mag im "einzelnen anderer Anficht fein, wird dem Berfafjer dennod) ap auf jeinen Wegen, die er geijtreih und fejlelnd zu zeichnen verjteht, folgen. find zum Zeil jteinige Wege mit vielen Hinderniffen, die hinwegzuräumen Kr en rm nicht gelungen ijt, aber ein jhöner Sdealismus hebt jeinen Fuß er hinweg. Der Berfalfer folgt dem Bismarkiden Ausipruh: ‚Wie jtolz3 uns je bh immer weitgejtekte Grenzen unjeres Reides maden mögen, der | Sohwerpunkt unjerer Bedeutung und Hegemunie muß in dem alljeitig lunden Ausbau der ethijhen Kulturmöglidkeiten verankert jein.‘“ 2 ‚Magdeburger General= Anzeiger“, Magdeburg: „. . . Far) eichaffen Kae et bahnbredend in die kommende Sriedenszeit,. führt mitder Bin ken Klinge hoher und reinfter Baterlandstiebe. Welche Lebenserfahrun en Een Bes mit tiefitem Empfinden, melde umfafjenden Kennfniffe und Studien mußten em A u Bere Tr hhen ein Be don die er Ren und Re an ) im Verlage von Carl Gerold’s Sch Ayrıcn, 10a | gasse 4, erschien unmittelbar vor Ausbruch des Krieges von. dem auf vier Bände projektierten Werk: I Hi Unsere: rken ‘der in sich als Ganzes ul erste Band: Theoretische Chenike : von KIEFER Fe Ingenieur Dr. Rudolf Krulla. | Eine möglichst von Standpunkte absoluter Notwendigkeit ‚der Ba: nungen gegebene Darstellung der theoretischen Chemie im ‚Rahmen. der übrigen Wissenschaften. RR NE u . | Preis geh. K 12°— (M 10 5, geb. K 1350 m 11- m. Dieser erste Band, der nicht nur eine vol theoretische Chemie, sondern auch eine einheitliche Welt- . anschauung darstellt, basiert auf den modernsten Errungen- schaften der exakten Wissenschaften, mit dem einzigen kon-. ‚ sequent durchgeführten Grundgedanken der absoluten Not-. N wendigkeit der ‚Erscheinungen. Wir sehen in den kurzgefaßten letzten Abschnitten des ersten Teiles. aus der Materie das Leben erwachen und sich vervollkommnen und im ebenfalls kurzgefaßten zweiten Teil die Fixsternwelt, ‚die Erde und den Menschen erstehen, und lernen die Prinzipien. seiner Eger ‚und materiellen Entwicklung kennen. an 1... Es ist der vorliegende Band Siche nur ar den Chemiker und Physiker, sondern für jeden. gebildeten q % Laien, BR über, den BREI ERINNERTE, alles Be 1% Es will jeden Fachgelehrten einladen, v von einer: Arbeit ; immer wieder AiRd, neue ANCRENURE Bee. Blick a, | | ae. einen ausführlichen me: j A RN u ls 1916 . 2 ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT VON Dr. RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON Dr. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN Bl FR . - . Inhalt der Nummer EIER ), März — April 1916. | Schneider Camillo (z. Zt. im Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass.) Beiträge zur Kenntnis der Gattung Ulmus.. -........% nn. 6582 Sehiffner V. (Wien). Über Lophozia Hatcheri und L. Banieriana, (Mit. Abbildungen im Pext,) >: ar 2, ne a Be Murr Dr. J. Zur Pilzflora von Vorarlberg” ER BEE NET nn 889 Höhne] Prof. Dr. Franz v. (Wien). Mykologisches. (Fortsetzung u. Schluß.) 9—112 } Schneider Camillo (z. Zt. im Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass.) Über die richtige Benennung einiger Salix-Arten ....- 2 2... 112—116. Woloszezak Dr. Eustach (Wien). Was ist Bupleurum Iongifolium L. et N DIOR ee En ee a „116-118 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. .......... 118-121 -Literatur-Übersicht : . :. . . .. .,, ee Dr 122—139 NOtIEEn. an tan een Re ee 2 RE A Personal-Nachrichten ..... EEE re .. 140 2) Ausgegeben im August 1916. Alle Manuskript- und Korrektur-Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden Zuschriften sind an die Redakfion der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“, Wien, 11/3, Rennweg 14, zu richten. E Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoncenteil betreffen, sind an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, Wien, IN2, Gärtnergasse 4, zu adressieren. Die Autoren erhalten 50 Separatabdrücke ihrer Abhandlungen kostenlos; eine größere "Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des ‘Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- ‚sendung des Manuskriptes angibt. Von der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“ sind. zu herabgesetzten Preisen folgende Jahrgänge zu haben: 1852/53 a M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 DR 4, 1898—1907 & M 6, 1908—1912. aM 10. EEE — Verlag. von Carl Gerold’s Sohn. in Wien III. Gärtnergasse 2 nme muenermennarneneen NN Exkursionsflorn ° SA Bei im Aust man Bukorin Botanik an der Universität in Graz. 2. neubearbeitete Auflage. Taschenformat, 778 Seiten, brosch. K (Mk.) 9: ee in elegantem ‚Leinwandband K ER)? 10°—. - Von demselben Verfasser ‚erschien in unserem Verlage: = für die österreichischen Sudeten- ge I“ Aus- Schu Ir me ee schluß des Küstenlandes). Taschenforma = ah 3 60, in dans ungen: wa) 4- “ Seite hr br (A. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXVI. Jahrgang, Nr. 3/4. Wien, März-April 1916. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Ulmus. Von Camillo Schneider, z. Zt. im Arnold Arboretum der Harvard-Universität, Jamaica Plain, Mass. 1} Über die riehtige Benennung der europäischen Ulmen-Arten. Unter den Gattungen, deren Arten mit einer sehr schwankenden Namengebung behaftet sind, ist in der europäischen Flora Ulmus wohl eine der auffallendsten. Ein jeder kennt die Feldrüster, Flatterrüster und Bergrüster, aber die lateinischen Namen dafür sind gar vielfältig. Im Anschluß an das im ersten Artikel Gesagte möchte ich heute eine Über- sieht der in Europa wild beobachteten Arten und ihrer Formen geben und darlegen, wie diese auf Grund der „Wiener Regeln“ wissenschaftlich zu benennen sind, wenn wir die neuesten Forschungsergebnisse zu Rate ziehen. Ich gebe überall die vollständigen Quellenzitate, da ich bemüht war insbesondere die ältere, oft schwer zugängliche Literatur genau aus- zulegen. Nur dadurch kann ja einige Klarheit erzielt werden. Trotzdem die Literaturangaben reich erscheinen, ist eine vollständige Synonymie doch nicht möglich, da dies noch weit mehr Raum beanspruchen würde. Es lag mir aber daran, neben den ersten Quellen stets noch die wichtigsten Handbücher für Dendrologie in deutscher, englischer und französischer Sprache und die Haupt-Florenwerke für alle Länder Europas anzuführen, damit der Leser sofort sieht, wie die verschiedenen Namen in den ver- schiedenen Ländern angewandt werden. Alle zitierten Werke sind von mir eingesehen, sofern nichts anderes angegeben ist. Ehe ich auf die einzelnen Arten eingehe, sei folgende Bemerkung vor- ausgeschickt. Ich glaube, daß die Umbenennungen — und ich gebe gleich zu mit Recht — in den Kreisen der Vertreter der angewandten Botanik und bei den Floristen auf lauten Widerspruch stoßen. Für diese Kreise ist das Ausgraben und die Klärung alter Namen, die uns heute in der Praxis ganz unbekannt sind, ein nicht zu billigendes Verfahren. Ihnen 1) Vgl. Jahrg. 1916, Nr. 1/2, S. 21—34. Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 3/4. 5 66 kommt es darauf an, eingebürgerte Namen aufrecht zu erhalten, da dies für die Bücher über Gartenbau, Forstwissenschaft usw., wie auch für populäre Floren in der Botanik wünschenswert ist. Der Monograph aber, welcher die Wien-Brüsseler Regeln als Grundlage einer internationalen Benennungsweise für rein wissenschaftliche Veröffentlichungen annehmen muß, hat außerdem als Wissenschaftler die Pflicht, auch die historische Seite nicht zu vernachlässigen und darzustellen, wie seit dem Ausgangs- punkt für unsere heutige Botanik, seit 1753, seine Vorgänger die be- treffende Pflanzengruppe, Gattung, Art oder Form betrachteten. Meines Erachtens ist es unmöglich, die Wünsche aller Beteiligten in Einklang zu bringen; das würde zum mindesten zu viele, schwer festzulegende und außerdem unpraktische Kompromisse erfordern. Man sollte deshalb in ähnlicher Weise, wie es seinerzeit für die Nadelhölzer durch Beissner u. a. geschah, eine für die Werke im Garten- und Forstbau und die Sehulbotaniken und Floren gültige Namensliste solcher Pflanzen festlegen, deren rein wissenschaftliehe Benennung die Verdrängung altbekannter Namen erfordert. Eine derartige Liste für die Laubgehölze wollte ja auch die Deutsche Dendrologische Gesellschaft in dem „Handbuch der Laub- holzbenennung“ schaffen. Doch kann ein solches Unternehmen nicht von einer Gruppe oder gar einem einzelnen durchgeführt werden, sondern müßte am besten seitens eines Ausschusses aller Vertreter der ange- wandten Botanik und sonstiger in Betracht kommender Kreise geschehen, Je mehr Länder sich hieran beteiligen, desto erfolgreicher wird das Unternehmen sein. Wir erhalten dann zwar für nicht wenige Pflanzen eine doppelte Namengebung, aber die jetzt herrschende Verwirrung und Unklarheit verschwindet. Vielleicht tragen gerade die folgenden Dar- legungen, die vom Standpunkt des Monographen aus betrachtet werden wollen, dazu bei, die Notwendigkeit einer einheitlichen populären Be- nennung zu veranschaulichen. Aus dem ersten Aufsatze ergibt sich, daß in Europa nur Arten von zwei Sektionen auftreten, nämlich Sect. Blepharocarpus und Sect. Madocarpus. Die einzige Art der ersten Sektion ist bekannt als Flatter- rüster, oder auch als Weißrüster. Der gebräuchlichste lateinische Name scheint U. effusa Willd. zu sein, doch gibt es zwei ältere Namen: U. laevis Pallas und U. pedunculata Fougeraux, die beide 1784 geschaffen wurden. Fougeraux’s Name blieb indes bis 1787 ein Manuskriptname, seine Arbeit gelangte am 1. September 1784 in Paris nur zur Vorlesung, er- schien aber erst drei Jahre später im Drucke. Die Synonymie der Flatter- rüster stellt sich demnach wie folgt: Ulmus laevis Pallas, Flor. Ross. I. pt. 1. 75. tab. 48, fig. F (1784). — K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 419 (1872). — Schneider, Iil. 67 Handb. Laubholzk. I. 213, fig. 134 u-w, 135, 136 e-f! (1904). — Fritsch, Exeursionsfl. Österr. 2. Aufl. 182 (1907). — Schinz u. Keller, Flora d. Schweiz, 3. Aufl. I. 166 (1909). — Ascherson u. Graebner, Syn. mitteleur. Flora IV. 548 (1911). Ulmus longioribus florum et seminum petiolis Haller, Fl. Jenen. ed. 2. 330. (1745). U. sativa Du Roi, Harbk. Baumzucht II. 502 (1772), non Miller (1768). — Borkhausen, Vers. Forstbot. Beschreib. Holzart. 37 (1790). U. campestris (pendula) Gleditsch, Pflanzenverzeichnis 353 (1773), non Linne (1753). U. pedunculata Fougeraux in Mem. Acad. Sei. Paris 1784. 215. tab. 2 (1787). — Spach in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 364 (1841), excl. var. ß. — Planehon in De Candolle, Prodr. XVII. 154 (1873). — Beck, Fl. Nied.-Österr. 313 (1890). — Dippel, Handb. Laubholzk. II. 32 (1892). — Koehne, Deutsche Dendrol. 136 (1893). — Fiori e Paoletti, Fl. Anal. Ital. I. 274, Iconogr. 105, fig. 906 (1896/8). — Gürke in Richter und Gürke. Plant. Europ. II. 73 (1897). — Grecesceu, Consp. Fl. Roman. 514 (1898). — Durand in Willdenow et Durand, Prodr. Fl. Belge III. 205 (1899). — Haläeszy, Consp. Fl. Graee. III. 122 (1904). — Brand in W. Koch, Syn. Deutsch. Schweiz. Fl. 3. Aufl. 1II. 2291 (1907). — Rouy, Fl. de France XII. 268 (1910). — Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1851. tab. 411, fig. 7 (1913). — Bean, Trees a. Shrubs Brit. Isl. II. 619 (1914). U. effusa Willdenow, Fl. Berol. Prodr. 94 (1787). — Roth, Tent. Fl. Germ. I. 118 (1788). — Borkhansen'!), Handb. Forstbot. I. 584 (1800). — Loiseleur-Deslongehamps, Duhamel Traite Arb. ed. 2 (Nouy. Duh.) II. 146 (eire. 1804), exelus. synon. pro parte. — Hayne, Arzeneygew. II. (17), tab. 17 (1813). — Guimpel, Willdenow u. Hayne, Abb. Deutsch. Holzart. I. 39, tab. 29 (1815). — Schmidt, Österr. Allg. Baumz. IV. 45. tab. 228 (1822). — Krebs, Vollst. Beschreib. Abb. Holzart. 439, tab. 130 (1827/35). — Dietrich, Forstflora 2. Aufl. 14, tab, (1838). — Loudon, Arb. et Frut. Brit. III. 1397 (1838). — Reichenbach, Icon. Fl. Germ. Helv. XII. 14. tab. 656, fig. 1337 (1850). — Hartig, Vollst. Naturg. Forstl. Kulturpfi. 458 et 460, tab. 57 (1851). — Pokorny, Österr. Holzpfi. 47, tab. XII, fig. 146 (1864), pro parte. — Lange, ın Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp. I. 249 (1870). — Hempel und Wilhelm, Bäume u. Sträucher III. 9, fig. 225 C-D, 234, 235 und tab. 39 (1897). — Hjelt, Consp. Fl. Fenniea II., pt. I. in Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXI. 196 1) Borkhausen unterscheidet seine U. effusa von derjenigen Willdenows, die er U. racemosa nennt, doch kann ich aus seinen Angaben keine rechten Unterschiede entnehmen. 5* 68 (1902). — Hegi, Ill. Flor. Mitteleur. III. 121, fig. 496 und tab. 86, fig. 4 (1912). U. octandra Sehkuhr, Bot. Handb. 178. tab. 57 b (1791). U. ciliata Ehrhart, Beitr. Naturk. VI. 88 (1791), U. racemosa Borkhausen, Handb. Forstbot. I. 851 (1800). — Bech- stein, Forstbot. I. 392 (1810). U. alba Kitaibel apud Willdenow, Berlin, Baumz. 2. Aufl. 518 (1811), nicht in 1. Aufl. Diese Art tritt, soweit bekannt, auf in Ost-Frankreich, der Nord- Schweiz, in Belgien, Holland, Deutschland, Dänemark (?), Süd-Finnland, Rußland, Österreich-Ungarn, Montenegro, Serbien, Bulgarien und Ru- mänien. Von Formen, die im Gebiete wild auftreten, scheint nur folgende von Bedeutung (auf Gartenformen') gehe ich hier nicht ein; Hybriden werden im Artikel III besprochen.) Ulmus laevis var. glabra Schneider, nov. comb. ? D. efjusa var. glabrata Hartig, Vollst. Naturg. Forstl. Kulturpfi. 460 (1851). U. pedunculata var. glabra Trautvetter in Bull. Acad. Sei. St. Petersbg. XV. 349 (1857). U. pedunculata var. celtidea Rogowiez, Obosr. Rast. Kiewsk. Utschebn. Okr. 22. in Kiewsk. Uniw. Iswjässt. (1869), fide Litwinow. U. celtidea Litwinow in Schedae Herb. Fl. Ross. VI. 167 (1908). Diese Form wurde zuerst im Gouv. Kief bei Tschernigow gefunden. Es liegt kein Grund vor, den Varietätsnamen glabra fallen zu lassen, wie es A. Henry in Elwes a. Henry Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1852 (1911) tut. Trautvetters Originale wurden von Rogowiez gesammelt. Lit- winow erhebt sie zur Art und sagt: „ab affıni U. laevis Pall. folio- rum forma, staminibus paucioribus, samaris subduplo minoribus, apieibus samarae rectiuseulis (nee inflexis) specifice differe videtur*. Er unter- scheidet f. glabra; junge Zweige und Blätter fast ganz kahl, und f. pzlosa, junge Zweige und Blattstiele behaart und Blätter beiderseits rauh. Er sagt: U. pedunculata glabra Trautv. non Schultes in Roemer et Schultes, Syst. Veg. VI. 300 (1820), dort ist aber der Name U. effusa vorange- stellt und keine var. glabra beschrieben. Die nun folgenden Arten der Sect. Madocarpus gehören den 2 Subsectionen Glabrae und Foltaceae an. 1) Über diese erscheinen die neuesten Übersichten aus der Feder des ausge- zeichneten Dendrologen A. Rehder in den Mitteil. der Deutsch. Dendrol. Ges. für 1915 (1916), soweit es neue Namen betrifft, und außerdem in Bailey, Standard Cyelopedia Hortieulture (Ende 1916). | 69 Bei Subseet. Glabrae haben wir es nur mit einer einzigen Art, die in die ser. Euglabrae einzureihen ist, zutun, nämlich mit U, glabra, der Bergrüster, die meist unter dem Namen UT. montana gebt, vielfach auch als U. scabra geführt wird. Nach den Wiener Regeln muß der Name UT. glabra Hudson angewendet werden, der älter ist als der Name U. glabra Müller, welcher heute meist der Feldrüster beigelegt wird, sobald man den Namen Ü. campestris Liune dafür verwirft. Ich habe mich noch 1912 im Nachtrage meiner Laubholzkunde gegen die An- nahme des Hudson’schen Namens gesträubt, aber dabei die Wiener Regeln unriehtig ausgelegt. Der Typ der Hudson’schen Art ist ein- wandfrei, man muß aber die var. 8 ausschließen, welehe die Müller'sche U. glabra darstellt. Bei der folgenden ziemlich schwierigen Synonymie spielen die vorlinneischen Namen eine nieht unbedeutende Rolle, da sie für die Klärung der ältesten gültigen Namen vor Wert sind. Ich habe alle Bücher genau verglichen und ebenso die unter sich oft abweichenden Erkläruugen von A. Henry, Moss und anderen englischen Autoren genau zu Rate gezogen. Ulmus glabra Hudson, Flora Angliea 95 (1762), exel. var. ß. — Behder, in Mitteil. Deutsch. Dendr. Ges. 1908. 157 (1909). — Moss in Gard. Chron. ser. 3. LI. 217 (1912); Cambridge Brit. Fl. II. 95 (1914). — Perring a. Boulger, Brit. Flow. Pl. I. tab. XLIX (1914). Ulmus latifolia Gerard, Herball 1297 (1597). Ulmus montana Banhin, Pinax Theatr. Bot. 427 (1623) etl. e. (1671). Ulmus folio latissimo scabro Goodyer in Johnson, Gerard Herball. ed. 2. 1481, fig. 3 (1636). — Ray, Syn. Stirp. Brit. ed. 3. 469 (1724). — Haller, Fl. Jenen. ed. 2. 330 (1747). Ulmus latiore folio Parkinson, Theatr. Bot. 1403 (1640). U. campestris Linne, Spee. Pl. 225 (1753) pro parte et in Herb. — Duroi, Harbk. Baumz. II. 495 (1772). — Pallas, Fl. Ross. I pt. I. 75 (1784). — Palmstruch och Venus, Svensk Bot. I. 13.tab. 13 (1802). — Schmidt, Österr. Allgem. Baumz. IV. 43. tab. 226 (1822), ut videtur pro parte. — ?Krebs, Vollst. Beschr. Abb. Holzart. 435, tab. 129 (1827/35). — Dietrieh, Forstflora, 2. Aufl., 15, tab. (1848). — Kerner, in Österr. Bot. Zeitschr. XXVI. 52 (1876). — Willkomm, Forstl. Flora 555 (1887). Ulmus Cramer, Anleit. Forstwesen 16. tab. V (1766). U. scabra (scabris!) Miller, Gard. Diet. ed. 8. No. 2 (1768). — K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 412 (1872), pro parte. — Koehne, Dsutsche Dendrol. 135, fig. 27 E (1893). — Gürke in Richter at Gürke, Pl. Europ. II. 73 (1897). — Durand in Wildeman et Durand, Prodr. Fi. Belge III. 205 (1899). — Fritsch, Exeursfi. Österr. 2. Aufl. 182 (1909). — Sehinz u. Keller, Fl. d. Schweiz, 3. Aufl. I. 166 (1909). — Rouy, Fl. France 70 XII. 267 (1910), pro parte. — Ley, in Jour. of. Bot. XLVIII. 67 (1910). — Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. IV. 560 (1911), pro parte. U. campestris (conglomerata) Gleditsch, Pflanzenverz. 353 (1773). U. montana Stokes in Whithering, Bot. Arreng. Brit. Pl. ed. 2. I. 250 (1787). — Host, Fl. Austr. I. 330 (1827). — Loudon, Arb. Frut. Brit. III. 1398 (1838). — de Gayffier, Herb. Forest. France II. tab. 116 (1868/73). — Planchon, in De Candolle Prodr. XVII. 159 (1873), pro parte. — Beck, Fl. Nied.-Österr. 314 (1890). — Fiori e Paoletti, Fl. Anal. Ital. I. 274, leonogr. 105, fig. 911 (1896/8). — Hempel u. Wilhelm, Bäume u. Sträucher III. 7. fig. 225 B, 230—233 und tab. 38 (1897). — Mouillefert, Trait& Arb. Arbriss. II. 1200 (1898). — Hjelt, Consp. Fl. Fenniea II. pt. I. in Act. Soc. Faun. Fl. Fenn. 190 (1902). — Haläesy Consp. Fl. Graece. III. 122 (1904). — Brand in W. Koch’s Syn. Deutsch. Schweiz. Fl. 3. Aufl. III. 2291 (1907), exel. var. — Hegi, Ill. Fl. Mitt. Eur. III. 120, fig. 495 a-n (1912), pro parte. — Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. a. Irel. VII. 1864, tab. 400, fig. 13 (1913). — Bean, Trees a. Shrubs Brit. Isl. II. 616 (1914). U. campestris var. latifolia Aiton, Hort. Kew. I. 319 (1789). U. nuda Ehrhart, Beitr. Naturk. VI. 86 (1791). ? U. latifolia Moench, Meth. Plant. 333 (1794), exel. synon. U. latifolia Salisbury, Prodr. Stirp. 391 (1796), non Gleditsch (1775). U. excelsa Borkhausen, Handb. Forstbot. I. 839 (1800). — Bech- stein, Forstbot. I. 382 (1810). ? U. campestris var. 1. U. vulgaris Dumont-Öourset!), Le Bot. Cult. III. 700 (1802); I. e. ed. 2. VI. 384 (1811). U. suberosa Michaux, N. Americ. Sylva III. 98 [tab. 129 fig. sub. nom. U. latifolia] (1819), non Moench (1794). U. corylacea Dumortier, Florul. Belg. Prodr. 25 (1827). U. sparsa Dumotrtier, l. e. (1827). U. major Host, Fl. Austr. I. 327 (1827), non Smith. — Reichen- bach, Icon. Fl. Germ. Helv. XII. 13, tab. 665, fig. 1335 (1850), exelud. synon. U. campestris var. nuda W. Koch, Syn. Fl. Germ. Helv. 637 (1837). U. campestris var. macrophylla Spach in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 363 (1841), pro parte. U. campestris var. scabra Neilreich, Fl. Wien 165 (1846). — Po- koruy, Österr. Holzpfl. 46, tab. 12, fig. 138, 139, 144, 145 (1864), pro parte. U. campestris var. montana Hartig, Voll. Naturg. Forstl. Kulturpfi. 458 (1850), forma dubia. — Ascherson, Fl. Brandenbg. I. 614 (1864), exelud. forma. 1) Dumont-Courset hat keine gültigen Varietätsnamen gebildet, und dies Werk wird mit Unrecht für Kombinationen wie U. campestris var, vulgaris u. a. zitiert. 71 U. germanica Hartig, Vollst. Naturg. Forstl. Kulturpfl. 460 (1850). U. auriculata Hartig, l. e. 460 (1850). ? U. campestris var, corylıfoia Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp. I. 248 (1870). U. campestris var. vulgaris Grecescu, Consp. Fl. Roman. 514 (1898). Die Bergrüster scheint in Europa nur in Portugal ganz zu fehlen. Sie bewohnt besonders im Süden die Gebirge. Im wilden Zustande scheint sie sehr wenig zu variieren. Blätter von Stocklohden sind oft dreispitzig und gleichen durchaus Blättern, wie wir sie bei U. laciniata Mayr (siehe Plantae Wilsonianae vol. III) aus Ostasien normalerweise an Frucht- zweigen finden. Bei der Bergrüster habe ich solche Formen nur an Lohdentrieben, nie an Fruchtzweigen beobachtet. Wenn wir sie als eine besondere Form ansehen wollen, so dürfte der folgende Name anzu- nehmen sein: U. glabra f. grandidentata Moss, Cambridge Brit. Flora II. 96 (1914), exelud. synon. pro parte. U. corylacea ß grandidentata Dumortier, Florul. Belg. Prodr. 25 (1827). U. tridens Hartig, Vollst. Naturg. Forstl. Kulturpfl. 460 (1850). U. expansa Rota, in Bot. Zeitg. XIII. 469 (1855). U. montana var. tridens Lange, Haandb. Danske Fl. 4. udg. 267 (1888), fide Moss. Eine weitere wild beobachtete Form wäre: U. glabra f. elliptica Schneider, comb. nov. U. montana ß elliptica Beck, Fl. Nieder-Österr. 314 (1890). U. scabra var. typica f. elliptica Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. IV, 563 (1911). Ausgezeichnet durch eielliptisch-rhombische Früchte und spärlicher behaarte Triebe und Blattstiele. Über U. montana var. subellipticifolia Zapalowiez, Consp. Fl. Galie. erit. II. 99 (1908), habe ich kein Urteil. Hervorzuheben ist, daß bei U. glabra zuweilen die jungen Früchte behaart sind. Diese Behaarung scheint mitunter sehr deutlich zu sein, so sagt Trautvetter in Bull. Phys.-Math. Acad. Sei. St. Petersbg. XV. 352 (1857): „Die Früchte von Ulmus montana With. sind ....... im Zentrum, auf a Fruchtfache selbst, !in der Jugend (ob wohl immer?) dieht behaart und später, zur Zeit der Fruchtreife, vollkommen kahl“. Reichenbach zeichnet auf tab. 662, fig. 1332, die jungen Fruchtknoten locker behaart. Er sagt p. 13 bei U. montana: samara glabriuseula. Jedenfalls bedarf dies Merkmal weiterer Beobachtungen. Ähnliches gilt für die ostasiatische U. japonica Sargent. Bei verschiedenen Arten, siehe Artikel I, ist solehe Behaarung auf dem Fruchtfache ein gutes Kennzeichen. 12 - Eine gute wenig bekannte Varietät scheint in Skandinavien auf- zutreten; ich habe Exemplare von Skanör gesehen. Der korrekte Name ist: U. glabra var. nitida Rehder, in Mitt. Deutsche Dendr. Ges. 1915 (1916). U. montana nitida Fries, Nov. Fl. Suec. Mont. III. 20 (1842). — Hartman, Handb. Skand. FI, ed. 7. 190 (1858). U. montana laevigata Fries, Summa Veget. Scand. 53 (1846). Diese kahle, aber sonst typische Varietät wird zuerst 1828 von E. Fries, Nov. Fl. Suee. ed. alt. 78, erwähnt als: U. glabra Mill., Engl. Bot. t. 2248 (foliis laevibus glabris) in plateis urbis Scanör tantum offen- dimus. Varietatem esse minime dubitamus“. Ferner vom selben Autor in Consp. Fl. Prov. Suec. I. Fl. Scanicam 145 (1835) „in plateis ad Skanör, folia laevia, glaberrima, nitida“, unter U. campestris L. Eine Form der Bergrüster mit korkigen Zweigen scheint es nicht zu geben. Nach A. Henry dürften alle solche Formen, die er unter U. major Smith, Engl. Bot. tab. 2542 (1814), exelud. synon., führt, und deren ältester Name wahrseheinlich U. hollandica (Hollandicus!) Miller, Gard. Diet. ed. 8. No.5 (1868), ist, bybriden Ursprungs sein. Überhaupt gehören nachweislich viele der U. glabra Huds. zugeschriebene Formen zu Hybriden, über die ich in Artikel III berichten werde. Wir kommen nun zur Subsect. Foliaceae, ser. Nitentes. Ich habe im ersten Artikel in dieser Serie von europäischen Arten nur eine, U. foliacea Gilibert, genannt. An dieser Stelle möchte ich aber doch den Untersuchungen von A. Henry, Ley und Moss eingehender Rechnung tragen, da diese englischen Botaniker der Ansicht sind, daß (wenigsiens in England) mehrere Arten anzunehmen sind. Auf dem Kontinent pflegt man alle Formen dieser Serie unter der Feldrüster zu vereinen, die zumeist als U. campestris L. oder U. glabra Mill. geht, zuweilen auch U. vulgaris genannt wird. Ich schließe mich im folgenden in der Hauptsache an Henry’s Auffassung an, befolge aber diejenige Namengebung, die den Wiener Regeln gemäß ist. Henry ist in der Nomenklatur inkonsequent. Es sei gleich betont, daß die folgenden Arten und Formen weiterer Untersuchungen bedürfen; und gerade im österreichisch-ungarischen Florengebiete lassen sich gewiß manche Formen nachweisen, die bis heute nicht erkannt oder verkannt wurden. Nach Henry und Moss haben wir drei Arten zu unterscheiden, deren Unterschiede nach ihnen etwa folgende sind: Samarae fere orbiculares. Ramuli juveniles dense, etiam annotini distinete pilosi, rami nondum suberosi. Folia supra =+ scabra, sub- tus satis dense molliter pubescentia. Petioli dense pilosi, eireiter 4—5 mm longi. U. procera. 13 Samarae pleraeque obovatae. Ramuli juveniles + laxe pilosi, vel glabri, annotini semper glabri vel cito glabrescentes, rami saepe suberosi. Folia ramulorum fructiferorum supra laevia, tantum ramu- lorum plantae juvenilis sureulorumque supra scabra. Arbor alta, longe ramosa. Folia basi valde inaequalia, majora 6—8 em longa, supra laevissima et nitentia. Petioli eireiter 1 em longi, dein vel semper glabri. Samarae cireiter 2 cm longae. U. foliucea. Arbor satis parva, subpyramidalis, ramis brevibus = ascenden- tibus. Folia basi paullo inaequalia, majora vix ultra 6 em longa, supra saepissime laevia et nitentia. Petioli eireiter 0°5 em longi, initio pilosi. Samarae ut in praecedenti. U. stricta. Die Nomenklatur dieser drei Arten stellt sich wie folgt: Ulmus procera Salisbury, Prodr. Stirp. 391 (1796). Ulmus Gerard, Herball 1296 (1597). Ulmus vulgatissima folio lato scabro Goodyer in Johnson, (Gerards Herball ed. 2. 1479, fig. 1 (1636). — Ray, Syn. ed. 3, 468 Nr. 1 (1724). Ulmus vulgaris Parkinson, Theatr. Bot. 1403 (1640). U. campestris') Linne, Spec. Pl. 225 (1735), pro parte; Fl. Angl. 11 (1754) et in Amoen. Acad. IV. 98 (1759). — Hudson, Fl. Angl. 94 (1762), exel. var. 6. — Miller, Gard. Diet. ed. 8. Nr. 1 (1768). — Moss in Gard. Chron. ser. 3. LI. 199 (1912); Cambridge Brit. Fl. II. !) Henry und Moss wenden den Namen U. campestris L für die vorliegende Art an, weil Linn& 1754 in Fl. Angl. durch seinen einzigen Hinweis auf Ray (Rajus) den Namen auf eine bestimmte Ulme festlegte, während er in den Spec. Pl. darunter “ alle Ulmen Europas versteht. Dies letzte ist auch in ed. 2 der Spec. Pl. der Fall, und der Hinweis in Fl. Angl., wo ja nur diese Quelle in Betracht kam, beweist nicht, daß Linn& eben nur diese Form unter U campestris verstanden wissen wollte. Da in Linnes Herbar unter U. campestris nur ein Zweig der Bergulme (siehe U. glabra Huds.) liegt, so haben verschiedene, auf S. 69 von mir zitierte Autoren die Bergulme als die richtige U. campestris Linne angesehen. Allein es steht fest, daß der Name in dreifacher Weise ausgelegt werden kann, mithin zu Verwirrungen mehr als genug Anlaß bistet und also nach den Wiener Regeln am besten ganz fallen gelassen wird. U. procera Salisbury ist auf U. campestris « Aiton gegründet, der die oben gegebenen Zitate von Gerard, Ray und Hudson als Quellen angibt, welche zweifellos die gleiche Form bezeichnen, d.h. die sog. englische Ulme. Nur über Millers U. campestris sind sich Moss und Henry nicht einig, welch letzter behauptet, daß Millers Name der U. montana zukomme, welche Ansicht ich nicht teilen kann. Henrys Auslegung der Millerschen Namen ist, wie ich glaube, eine etwas gekünstelte. Wir müssen uns doch mehr an Millers Quellenangaben halten, als an die oft unklaren, widerspruchsvollen Bemerkungen dieses Autors. So zieht Henry zu vorliegender Art die U. satıva (sa- tivus!) Miller, Gard. Diet. ed. 8. Nr. 3 (1768), welche Moss als Hauptnamen für die unter Hybriden (Artikel III) besprochene U. minor Miller, 1. ec. Nr. 6, führt. Ich werde darüber später Näheres sagen. Ob U. procera auf dem Kontinent auftritt, bleibt festzustellen; ich verweise auf meine Bemerkungen zu den Formen. 74 94, tab. 102—103 (1914). — A. Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1903, tab. 404, 405, 412 fig. 14 (1913). — Bean, Trees a. Shrubs Brit. Isl. II. 612 (1914). U. campestris «. vulgaris Aiton, Hort. Kew. I. 319 (1789). U. nemorosa Borkhausen '), Handb. Forstbot. 846 (1800), exelud. synon. — Bechstein, Forstbot. I. 389 (1810), exelud. synon. U. suberosa Ehrhart ?), Beitr. Naturk. VI. 87 (1791), pro parte. — Smith, Engl. Bot. XXXI. tab. 2161 (1810), exelud. synon. pro parte. U. surculosa var. latifolia Stoker, Bot. Mat. Med. II. 36 (1812) U. atinia Walker, Ess. Nat. Hist. 70 (1812), pro parte? U. surculosa Ley in Jour. of Bot. XLVIII. 72 (1910). U. procera ist bisher wild anscheinend nur in England und Schott- land beobachtet worden, doch beschreibt Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1904, tab. 412, fig. 17 (1913), eina U. campestris var. australis, von der er glaubt, daß sie im südöstlichen Frankreich, in der Schweiz und an der Riviera auftritt. Er vermutet auch, daß diese Form Beziehungen zur U. campestris var. dalmatica Baldacei in Mal- pighia V. 79 (1891) (U. glabra d. dalmatica Gürke in Richter et Gürke, Pl. Europ. II. 73 [1897]) haben könnte. Ich lasse die Richtigkeit dieser Annahme dahin gestellt und möchte nur dazu anregen, die Formen, die wir bis heute unter U. campestris zusammenzufassen pflegen, näher zu untersuchen. Die von mir 1904 und von Ascherson u. Graebner 1911 gegebenen Übersichten entsprechen nicht den Tatsachen, und namentlich die Namengebung ist vielfach eine zu willkürliche, auf ungenauer Aus- legung der älteren Autoren beruhende. Zu U. procera haben vielleicht auch die ungarischen Formen Be- ziehung, die (ich zitiere zum Teil nach Ascherson u. Graebner) als Ü. pilifera Borbäs in Közlem. Bekes &s Bihar Värmeg. Fl. in Vandorg, Munkäl. XXV. 486 (1881) (U. glabra b. pilifera Borbäs in Ertek. !) Borkhausens recht guter Beschreibung nach ist seine Art kaum anders zu deuten, zum mindesten würde sie eine Form der Feldrüster darstellen, die der U. procera sehr ähnlich wäre. ?2) Wie Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit, Irel. VII. 1888 in adnot. (1913) richtig sagt, bezieht sich Ehrharts suberosa auf alle Formen mit korkigen Zweigen, die nicht zu U. montana (= U. glabra) und U. effusa (= U. laevis) ge- hören. Er sagt aber, 1 ce. p. 1913 unter seiner U. campestris (= U. procera) bei U. suberosa Smith „not Moench or Ehrhart“. Und doch soll Ehrharts Pflanze im Herbar Smith dasselbe wie U. campestris sensu Henry sein. Übrigens gehört Moenchs U. suberosa, Meth. Plant. 334 (1794) hierher, denn es ist augenscheinlich nicht seine suberosa von 1785! Man muß beim Zitieren sehr vorsichtig sein, und eine endgiltige Klärung vieler alter Namen kann sich, wenn überhaupt, nur auf Grund einer genauen Kenntnis der wilden und kultivirten Formen ergeben. Zur Zeit sind diese Formen aber noch recht ungenügend bekannt! 75 Termesz. Kör. VI. [Bekes värmegye flor. 55] [1881]) und als U. asper- rima Simonkai, Nagy Värad. Termesz. 124 (1890), erwähnt in Österr. Bot. Zeitschr. (1890) 424, beschrieben wurden. Doch das sind, wie gesagt, vorläufig nur Mutmaßungen. -Kulturformen gibt es eine Reihe, die sich ziemlich sicher mit U. procera in Zusammenhang bringen lassen. Am wichtigsten für uns ist die folgende Art, deren Benennung leider sehr schwankend ist und wiederum geändert werden muß. Ihr korrekter Name ist folgender: U. foliacea ‘) (foliaceus!) Gilibert, Exereitia Phyt. II. 395 (1792). — Sargent in Bull. Pop. Inform. Arn. Arbor. Nr. 11 (1911) et in Gard. Chron. L. 202 (1911). 1) Nachdem ich eine aus Kew stammende, im Arnold Arboretum befindliche getreue Abschrift von Giliberts Diagnose gelesen habe, kann ich Henry nicht bei- stimmen, wenn er sagt, daß diese Beschreibung unvollständig und der Name nicht sicher zu stellen sei. Im Gegenteil ist die Diagnose eine für die damalige Zeit recht gute und viel besser, als etwa die der U. nitens Moench. Gilibert bezieht sich auf eine Ulme im Gouv. Grodno („sat frequens in silvis eirca Grodnam“), aus welchem Gebiete nur die Feldulme, um die es sich hier handelt, und die Bergulme in Betracht kommen können. Diese letzte Art (U. glabra Huds.) scheint mir aber durch folgende Angaben Giliberts unbedingt ausgeschlossen zu sein: „Arbor ... .. . cortice scabro. Folia dura, ovato-lanceolata .... . Flores ex pedunculo brevissimo . . . stamina quattuor aut quinque ... .“. Der Name U. campestris L. kann aus den in Anmerkung S. 73 gegebenen Gründen nicht beibehalten werden. Der Name U. vulgaris Pallas und auch bei Gueldenstedt ist ein nomen nudum. Moench zitiert bei U. nitens als Synonym eine U. carpinifolia Ehrhart. Dieser scheint aber einen solchen Namen nie veröffentlicht zu haben. Der Kew Index enthält eine U. carpinifolia Borkhausen in Rhein. Mag. I. 498 (1793), welche Quelle ich nicht einsehen konnte. Nun erwähnt aber Bork- hausen, Handb. Forstb. I. 839 (1800), eine U. carpinifolia Gleditsch ohne Quellenangabe. In Gleditschs Pflanzenverz. z. Nutz. d. Lust- u. Baumgärntner von 1773 findet sich eine Reihe von Ulmenformen beschrieben, darunter auf p. 354 auch eine U. carpinifolia floribus faseieulatis pendulis majoribus (Ulmus folio lato scabro, cortıce einereo glabro). „Hat schmale glatte Blätter, und kurze, runde, kleine Blumenbüschel . . . . und ist unter allen am Holze die beste“. Als deutsche Namen „Haynbuchenrüster“ und „Bau- rüster‘. Die in Klammern gesetzte lateinische Phrase und die anderen Angaben wider- sprechen sich ziemlich, doch dürfte Gleditsch die Ulme meinen, die wir Feldrüster nennen. Allein Gleditschs Name ist doch nicht einwandfrei. Daß der Name „carpin:- folia“ vielfach für unsere Art verwendet wurde, beweist auch Suckow, Oekon. Bot. 40. Nr. 3 (1777), der eine „U. carpinifolia Rupp.“ führt. Er versteht darunter offen- bar Hollers Ausgabe von Flora Jenensis H. B. Ruppii (1745), wo p. 330 eine „Ulmus carpini folio, seu cortice arboris albido“, „an dem Fuß-Pfade, so aus dem Rauhenthale “nach Clusewitz führet“ erwähnt wird, unter welcher Form, verglichen mit Ruppius’ anderen Ulmenformen, nur die Feldulme gemeint sein kann. Ascherson u. Graebner zitieren als einen der ältesten Namen unserer Art auch eine U. angustifolia Moench, Verz. Bäume Weissenstein 137 (1785); das ist nicht ganz korrekt, denn Moench erwähnt dort unter seiner U. suberosa als „Abart hier- von Ulmus angustifolia. Schmalblätterichte Ulme. Daran sind die Blätter kaunı =] {er} Ulmus folio glabro Goodyer in Johnsons Herball, ed. 2..1481. fig. 4 (1636). — Parkinson, Theatr. Bot. 1403 (1640). — Ray, Syn. Stirp. Brit. ed. 3. 469 (1724). U. campestris Linne, Spec. Pl. 225 (1753), pro parte. — Münch- hausen, Hausvater V. 351 (1770). — Borkhausen, Vers. Forstb. Beschreib. Holzart. 33 (1790). — Moench, Meth. Plant. 333 (1794). — Loiseleur- Deslongehamps, Duhamel Trait& Arb. ed. 2. (Nouv. Duh.) II. tab. 42 (eire. 1804), in textu p. 143 tantum pro parte. — Hayne, Arzeneygew. Ill. (15), tab. 15 (1815). — Guimpel, Willdenow a. Hayne, Abb. Deutsch. Holzart. I. 37. tab. 27 (1815). — Hartig, Vollst. Naturg. Forstb. Kulturpfi. [nur tab. 55] (1850). — De Gayffier, Herb. Forest. France II. tab. 113 et 115 (1868/73). — K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 406 (1872), pro parte. — Planchon in De Candolle, Prodr. XVII. 157 (1873). — Koeppen, Geogr. Verbr. Holzgew. Russl. II. 34 (1889). — Fiori e Paoletti, Fl. Anal. Ital. I. 274, Ieonogr. 105, fig. 910 (1896/8). — Hempel u. Wilhelm, Bäume u. Sträucher I. 1. fig. 225 A, 226—229, tab. 37 (1897). — Mouillefert, Trait& Arb. Arbriss. II. 1198 (1898), pro parte maxima. — Haläeszy, Consp. Fl. Graee. Ill. 122. (1904). — Brand, Kochs Syn. Deutsch. Schweiz. Fl. 3. Aufl. III. 2290 (1907). — Schinz u. Keller, Fl. Schweiz. 3. Aufl. I. 165 (1909). — Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. IV. 551 (1911), pro parte. — Hegi, Ill. Fl. Mitt. Eur. 17.7119 %08..495: 0, tab. 86 de. 35(1912). U. glabra var. 8 Hudson, Fl. Angl. 95 (1762). U. glabra (glabris!) Miller, Gard. Diet. ed. 8. Nr. 4 (1768). — Smith, Eugl. Bot. XXXII. tab. 2248 (1811). — Reichenbach, Ieon. Fl. Germ. Helv. XII. 13, tab. 664 fig. 1334 (1850). — Kerner in Öst. Bot. Ztschr. 53. (1876). — Dippel, Handb. Laubholzk. II. 25 (1892), pro parte. — Koehne, Deutsche Dendr. 135 (1893). — Gürke in Richter et Gürke, Pl. Eur. II. 72 (1897), pro parte. — Durand in Wildeman et Durand, Prodr. Fl. Beige III. 205 (1899). — Schneider, Ill. Handb. Laubholzk. I. 219, fig. 136 g-h, 137 a-g, u. 138 i-o (1904), pro parte. — Litwinow in Sched. Herb. Flor. Ross. VI. 159, Nr. 1986 (1908). — Fritsch, Exeursfl. Österr. 2. Aufl. 182 (1909). — Ley in Jour. of Bot. RLVIT 69 (1910): U. sativa Duroi, Harbk. Baumz. II. 502 (1772), non Miller. 1 Zoll breit.“ Nun hat aber Gleditsch, Pflanzenverz. 354 (1773), bereits eine Ulmus angustifolia (minor), die nach seinen Angaben kaum sicher zu deuten ist, sich aber auf eine Feldulmenform beziehen mag. Borkhausen (1800) erwähnt als Synonym zu seiner U. minor auch eine „U. angustifolia Mueller“, dessen Werk ich nieht sicher stellen konnte. Jedenfalls kann der Name augustifolia nicht als ältester, auf eine annehmbare Beschreibung begründeter oder durch die Synonymie einwandfrei sicher gestellter in Betracht kommen. 77 U. vulgaris Pallas, Iter III. 314 (1776), nom. nudum. — Guelden- stedt, Iter II. 24 (1797), nom. nudum. U. pumila Pallas, Fl. Ross. I. pt. 1. 76. tab. 48, fig. D-E (1784), pro parte. U. nitens ') Moench, Meth. Pl. 333. (1794). -— Rehder in Mitt. Deutsche Dendr. Ges. 1908. 157 (1909). — Moss in Gard. Chron. ser. 3. LI. 199 et 217, (1912); Cambridge Brit. Fl. II. 89 (1914). — Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1887, tab. 402, 412 fig. 23 (1913). — Bean, Trees a. Shrubs Brit. Isl. II. 618 (1914), pro parte. U. effusa Sibthorp, Fl. Oxon. 87 (1794), non Willdenow. U. campestris var. glabra Aiton, Hort. Kew. I. 319 (1789). — Neilreich, Fl. Wien 165 (1846). — Hartig, Naturg. Forstl. Kulturpfl. 485 (1851), et p. 460 U. glabra. — Pokorny, Österr. Holzpfl. 46, tab. 12 fig. 140—141 (1864). ? U. campestris var. *3. U. glabra Dumont-Courset, Le Bot. Oultiv. III. 700 (1802), ]. e. ed. 2. VI. 384 (1811). U. surculosa var. glabra Stokes, Bot. Mat. Med. II. 37 (1812). U. reticulata Dumortier, Florul, Belg. Prodr. 25 (1827), exelud. var. U. campestris var. laevis Spach in Ann. Sei. Nat. ser. 2. XV. 362 (1841). -— Trautvetter in Bull. Phys.-Math. Acad. Sei. St. Pötersb. XV. 351 (1857). U. campestris var. vulgaris Ledebour, Fi. Ross. III. pt. 2, 646 (1850), pro parte. U. campestris « genuina Ascherson, F]. Prov. Brandbg. I. 614 (1864). U. suberosa var. glabra Syme, Engl. Bot. VIII. 138 (1868). ? U. campestris var. nıda Lange in Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp. I. 248 (1870). U. campestris var. typica Beck, Fl. Nied.-Österr. 313 (1890). U. glabra var. typica Pospichal, Fl. Österr. Küstenl. 347 (1897). U. eu-campestris Ascherson u. Graebner, Fl. Nordostd. Flachl. 259 (1898). U. vulgaris & campestris Rouy, Fl. France XVI. 266 (1910). U. vulgaris y carpinifolia Rouy, 1. e. (1910). Die Feldulme ist fast durch ganz Europa verbreitet, geht aber nicht soweit nördlich wie die Bergulme, sondern fehlt in Dänemark und weiter nördlich, ebenso nördlich von Polen, Wolhynien und Charkow in Ruß- land, wo ihr Verbreitungsgebiet nach Osten bis etwa 55° n. Br. ansteigt. aber wieder bis auf 50° n. Br. zurückgeht. 1) Moenchs Diagnose lautet: „mitens, foliis utrinque glabris ovatis: supra nitentibus: duplicato-serratis obliquis“. Er bezieht sich auf Kulturpflanzen. Von wilden Arten erwähnt er nur campestris L., worunter er unsere U. foliacea versteht: „h. in sylvis, copiose am Stauffenberg prope Giessam*. 18 Über die wilden Formen sei heute nur das Folgende gesagt, wobei ausdrücklich auf die Notwendigkeit weiterer Beobachtungen, insbesondere im Süden und Südosten Europas hingewiesen sei. Als Formen geringer Bedeutung, die unter den durch obige Zitate gekennzeichneten Typ fallen, dürfen wohl gelten U. campestris b. podolica Zapalowiez, Consp. Fl. Galie. erit. II. 97 (1908) (U. campestris I. a glabra 2. & Podolica Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. VI. 555 [1911]), und U, campestris var. ß. cracoviensis Zapalowiez |. e. (U. campestris I. « glabra 2. 8 COracoviensis Ascherson u. Graebner, |. c.), die sich nur auf Abweichungen in der Fruchtform gründen, die ich aber noch nicht sah. Sehr der Beobachtung bedürfen solehe Formen, wie U. glabra var. tiliaefolia Borbäs, Bekes värm. Fl. 55 (1881) und in Öst. Bot. Zeitschr. XXXVII 148 (1881); ferner U. campestris « typica f. 1 corylifolia Pos- pichal, Fl. Österr. Küstenl. I. 347 (1897), und U. glabra «& typica f. 2 carpinifolia Pospichal, 1. e. (1897), die bei Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. IV. 555 (1911), mit Synonymen zitiert sind, welche kaum etwas mit den Formen von Borbäs und Pospichal zu tun haben. Das- seibe gilt von U. campestris f. microphylla Goiran in Nuov. Giorn. Bot. Ital. XXII. 424 (1890). Diese letzte Form, wie auch wahrscheinlich U. campestris y xanthochondra Beck, Fl. Nied.-Öst. 313 (1890) U. glabra ß germanica f. 2 zanthochondra Pospichal, Fl. Öst. Küstenl. I. 347 [1897]. — U. nitens var. vanthochondra Borbäs, Balat. Fl. 336 [1900]), stellen sehr schwierig zu klärende Formen dar, von denen es mehr als fraglich ist, ob sie etwas mit U. minor Miller, U. microphylla Persoon oder U. germanica Hartig zu tun haben. Unter allen Ulmen scheint die Feldulme den am schwierigsten zu klärenden Formenkreis zu besitzen, und es bedarf einerseits sorgfältiger Beobachtungen an lebenden Pflanzen, um die betreffenden Formen sicher zı stellen, wie auch anderseits einer genauen Prüfung aller alten Namen, ehe man diese zu bestimmten Formen in Beziehung bringt. Die alten Autoren haben sehr oft den gleichen Fehler begangen, wie wir heutzu- tage, daß sie wilde oder Kulturformen mit vorhandenen Namen belegten, ohne sicher zu stellen, was ihre Vorgänger damit wirklich meinten. Es ist auch außerordentlich schwierig und zeitraubend, die alten Autoren sicher zu deuten; dazu gehört vor allem eine gute Bibliothek, wie sie sich nur an wenigen Orten findet. Für dendrologische Zwecke ist die Bibliothek des Arnold Arboretums vielleicht die beste, die es gibt. Moss, welcher in seiner großangelegten neuen Flora die Ulmen Großbritanniens behandelt und dem wir ein gut Teil Aufklärung über die alten Namen verdanken, beschreibt zwei Varietäten der Feldulme, die sich wahrscheinlich auch auf dem Kontinent finden. Die korrekte Be- 19 nennung ist nur noch etwas unklar und ich bilde vorläufig keine neuen Kombinationen. Die erste Form ist U. nitens var. Hunnybuni (hunnybuni) Moss, Cambr. Brit. Fl. II. 90. tab. 90—91 (1914). Den Abbildungen und der Beschreibung nach ist es augenscheinlich die typische große Feldulme ohne Korkzweige, und ich verstehe nicht recht, weshalb ihr Moss einen neuen Varietätsnamen beilegt, da sie doch mit Aitons U. campestris var. glabra zusammenfällt. Zu seiner Varietät stellt Moss, |. e. tab. 92—93, eine subvar. pseudostricta, von der er sagt: „Differs in the shorter in- ternodes of the young twigs which tend to remain in one plane, giving the tree a rather striking appearence“. Diese Form soll zuweilen mit D. stricta (siehe unten) verwechselt werden. Ähnliche Formen treten auf dem Kontinent sicherlich wild auf. Die zweite Varietät ist U. nıtens var. Sowerbyi (sowerbyi!) Moss, l. e. 90, die er für identisch mit der oben in der Synonymie zitierten U. glabra Smith tab. 2248 (Zeichnung von Sowerby!) und mit U. tor- tuosa Host, Fl. Austr. I. 330 (1827), erklärt. Ich glaubte früher diese letzte hinge mit U. minor Reichenbach, Icon. Fl. Germ. Helv. XII. 12. tab. 660 fig. 1330 (1850), verisim. non Miller, zusammen, allein die U. minor Rehb. dürfte zu den hybriden Formen gehören, die ich im 3. Ar- tikel besprechen will, sie soll aber nach Reichenbach Host’s Art ein- schließen. Vielleicht gehört hierher U. campestris var. tortuosa Halacsy, Consp. Fl. Graee. III. 122 (1904). Von manchen Autoren als Art aufgefaßt, aber wohl nur als Varietät anzusehen ist: Ulmus foliacea var. suberosa Schneider, comb. nov. U. hollandica Münchhausen, Hausvater V. 353. (1770), pro parte, non Miller!). — Suekow, Oekonom. Bot. 41 (1777). — Pallas, Fl. Ross. I. pt. I. 77 (1784) exelud. synon. Duroi. U. campestris, cortice fungoso Gleditsch, Pflanzenverz. 354 (1773). U. suberosa Moench, Bäume Weißenstein 136 (1785). — Ehrhart, Beitr. Naturk. VI. 87 (1791), pro parte. — Willdenow ?), Berlin Baumz. 392 (1796); Spec. Plant. I. pt. II. 1324 (1798). — Borkhausen, Handb. & 1) Münchhausen zitiert wohl im wesentlichen Miller, sagt aber „Sie wächst bey Braunschweig am Elm wild“, was sich nur auf unsere Varietät beziehen kann. Suckow wiederholt die Angabe im Hausvater. 2) Willdenow beschreibt, 1. c., 3 Abarten «, ß, y, die er 1796 nicht eigentlich benennt, da die Worte « arborea, ß fruticosa, y pumila nicht kursiv gedruckt sind, wie er es in Spec. Plant. tut. Es könnte nun die Frage entstehen ob Willdenow’s U. suberosa « arborea in Spec. Pl. als erster Varietätsname für die Korkulme an- zusehen ist, Ich glaube aber, Willdenow’s Formen sind keine Varietäten im Sinne unserer var. suberosa, mithin ist der Gebrauch eines Varietätsnamens „arborea“ für diese gewiß mit Recht abzulehnen. 80 Forstb. I. 841 (1800). — Loiseleur-Deslongehamps in Duhamel, Traite Arb. ed. 2 (Nouv. Duh.) 146 (eire. 1804). — Bechstein, Forstbot. I. 385 (1810), excelud. synon. Reit. et Abel. — Hayne, Arzeneygew. III (16), tab. 16 (1813). — Guimpel, Willdenow u. Hayne, Abb. Deutsch. Holzart. I. 38. tab. 28 (1815). — Host, Fl. Austr. I. 328 (1827), pro parte. — Krebs, Vollst. Beschr. Abb. Holzart. 440. tab. 131 (1827/35). — Dietrich, Forstfl. 2. Aufl. 13. tab. 13 (1838). — Reichenbach, Icon. Fl. Germ. Helv. XII. 13, tab. 663, fig. 1333 (1850). — Hartig, Vollst. Naturg. Forstb. Kulturpfi. 458 u. 459, tab. 56 (1851), pro parte. — De Gayffier, Herb. Forest. France II. tab. 117 (1868/73). — Litwinow in Sched. Herb. Fl. Ross. VI. 160. Nr. 1987 (1908). ? DT. campestris * 6. U. fungosa Dumont-Courset, Le Bot. Oulitiv. III. 700 (1802). U. tetranda Schkuhr, Bot. Handb. I. 178, tab. 58b (1791). — Pospichal, Fl. Öst. Küstenl. I. 347 (1897), pro parte. U. campestris var. suberosa Wahlenberg, Fl. Carpat. 71 (1814). — Ledebour, Fl. Ross. III. pt. II. 647 (1850). — Lange in Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp. I. 248 (1870). — Koeppen, Geogr. Verbr. Holzgew. Russl. II. 35 (1889). — Beck, Fl. Nied.-Öst. 313 (1890). — Hermpel u. Wilhelm, Bäume u. Sträucher III. 3 (1897). — Mouillefert, Trait& Arb. Arbriss. II. 1200 (1898). — Grecescu, Oonsp. Fl. Roman. 514 (1898). — Brand, Kochs Syn. Deutsch. Schweiz. Fl. 3. Aufl. III. 2290 (1907). — Ascherson u. Graebner, Syn. Mitteleur. Fl. IV. 559 (1911), exelud. synon. et form. pro parte. — Hegi, Ill. Fl. Mitt. Eur. II. 119, fig. 495 p. (1912). U. glabra var. suberosa Gürke in Richter et Gürke, Pl. Europ. 1. 72 (1897). — Schneider, Ill. Handb. Laubholzk. I. 220 (1904). — Ley, Jour. of Bot. XLVIII. 71 (1910). ? UT. suberosa var. fruticosa Litwinow in Sched. Herb. Fl. Ross. VI. Nr. 1983 (1908). U. vulgaris var. suberosa Rouy, Fl. France XII. 266 (1910). U. nitens var. suberosa Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1888, tab. 412, fig. 19 (1913). — Bean, Trees a. Shrubs Brit. Isl. II. 618 (1914). Die obigen Zitate beziehen sich auf unsere gemeine Korkrüster, die als Baum und als Strauch auftritt und deren Formen noch ungeklärt sind. Wir müssen vor allem erst feststellen, ob bei uns und in welchen Formen U. procera auftritt, deren korkrindige Formen jetzt mit denen von U. foliacea vermengt werden. Dazu kommen sicherlich noch spon- tane Hybriden, auf die ich in Artikel III hinweise, und selbstverständlich Kulturformen. U. foliacea var. suberosa scheint im ganzen Verbreitungs- ‘8 gebiete der Art häufig zu sein, vor allem in gestrüppartigen Formen, die anscheinend sehr selten fruchten. Eine weitere Varietät ist nach A. Henry U, nitens var. italica Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1892, tab. 411, fig. 9 (1913), die nach ihm in Spanien und Portugal häufig sein soll. Einen Hauptunterschied gegen die typische Form sollen die zahlreicheren (14—18) Nervenpaare bilden. Ich habe ein gutes Exemplar. der Form von Coimbra (leg. A. Moeller, Februar 1888) mit jungen Früchten und ‘(wohl im Sommer gesammelten) Blättern vor mir. Die Zahl der Nerven- paare ist nicht leicht sicher zu stellen, es kommt darauf an, ob wir -* diejenigen in der Blattspitze mitzählen. Sehr ähnlich dieser spanischen Form sind nun sterile Exemplare aus dem Kaukasus, (leg. C. I. Sargent, “ Borjom, 19. Juli 1905). Anderseits zeigen die gleiche Nervenzahl Exem- 'plare, die ich in Bulgarien sammelte (Schneider, Iter balean. Nr. 663, prope Sliwen, versus collum Sekerdzi, in silvis, arbor excelsa, 25. Juli 1907). Hier sind die Blätter breiter und auch kürzer zugespitzt, sonst aber ist kein sicherer Unterschied da. Es bleibt zu untersuchen, ob die südeuropäischen Formen sich gut gegen die west- und mitteleuropäischen abgrenzen lassen. Hier in Amerika fehlt mir dazu genügendes Material. Zuletzt bleibt noch eine Ulme zu besprechen, die teils als Varietät der Feldulme, teils als Art angesprochen wird, von der man zudem nieht genau weiß, ob sie überhaupt wild auftritt, Ich führe sie einst- weilen, indem ich Moss folge, als: Ulmus strieta Lindley, Syn. Brit. Fl..227 (1829). — Hooker, Brit. Fl. 141 (1830). — Moss in Gard. Chron. ser. 3. LI. 234 (1912); Cambridge Brit. Fl. II. 92, tab. 98—99 (1914). — Bean, Trees a. Shrubs. Brit. Isl. II. 620 (1914). U. campestris var. strieta Aiton‘), Hort. Kew. I. 319 (1789), pro parte, propter nomen „Üornish Elm“. U. angustifolia Salisbury, Prodr. 391 (1796), pro parte et non Gleditsch (1773). U. surculosa d parvifolia Stokes, Bot. Mat. Med. II. 37 (1812), fide Moss, exelud. synon. U. campestris var. cornubiensis Loudon, Arb. Brit. III. 1376 (1838). — Petzold et Kirchner, Arb. Muscav. 554 (1864). U. suberosa var. fastigiata Hooker a. Arnott, Brit. El. ed. 6. 376 (1850). - U. glabra var. stricta Schneider, Ill. Handb. Laubholzk. I. 220 (1904), pro parte. — Ley, Jour. of Bot. XLVIII. 70 (1910). 1) Aitons Name bezieht sich den Zitaten nach zumeist auf andere straff auf- recht oder pyramidal wachsende Ulmenformen, und Loudon’s U. campestris var. strieta trennt solche Formen anscheinend von der „Cornish Elm“ (var. cornubiensis). Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 3/4. 6 82 U. vulgaris var. campestris Rouy, Fl. France XII. 266 (1910), fide Moss.') U. campestris « glabra ß stricta Ascherson u. Graebner?), Syn. Mitteleur. Fl. IV. 554 (1911), ut videtur pro parte minima! U. nitens var. stricta Henry in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. a. Irel. VII. 1888, tab. 397 et 412, fig. 20 (1913). Henry, Ley und Moss geben Beschreibungen dieser Art, die nach Henrys Beobachtungen an Sämlingen „in all probability.... . is a pure species“. Nach Henry, wie auch nach Ley, ist sie unzweifelhaft wild in Cornwall und Süd-Devon; ja Ley sagt sogar „abundant in Brittany“. Doch Moss gibt 1914 an, daß er selbst sie nur angepfianzt beobachtet habe, und, wenn sie wild sei, so sei sie ein Beispiel für eine Pflanze mit sehr lokaler westeuropäischer Verbreitung. Zu dieser merkwürdigen Art wird als Varietät eine stärker pyra- midal wachsende Form gezogen, die als „Wheatley“* oder „Jersey Elm“ geht. Es ist Ulmus strieta var. sarmiensis Moss in Gard. Chron. ser. 3. LI. 199 et 234 (1912); Cambridge Brit. Fl. II. 93 (1914). U. campestris var. sarniensis Loudon, Arb. Frut. Brit, III. 1376 (18383). U. sarniensis Loddiges, Cat., ex Loudon, |. e. pro synon. U. glabra var. stricta f. sarniensis Schneider, [ll. Handb. Laubholzk, I. 220 (1904). U. campestris var. monumentalis hort. holl. apud Springer in Mitt. Deutsch. Dendrol. Ges. 1910. 271, mit Abb. auf Seite 273 (1911). U. nitens var. Wheatleyi Henry‘), in Elwes a. Henry, Trees Gr. Brit. Irel. VII. 1891, tab. 412, fig. 21 (1913). Diese Varietät ist vielleicht hybriden Ursprungs. Sie gilt als wert- voller Straßenbaum. Mit U. campestris var. monumentalis Rinz ex Petzold u. Kirchner, Arb. Muse. 554 (1864) (U. monumentalis Rinz ex K. Koch, Dendrol. II. pt. 1. 408 [1872] in textu) hat unsere Varietät nichts zu tun. 1) Rouy’s Name dürfte sich kaum auf U. strieta Ldl. beziehen, sondern auf ähnliche Formen anderen Ursprungs. 2) Moss zitiert diese Form ohne Einschränkung als Synonym, allein es ist sehr fraglich, ob auch nur ein kleiner Teil der hier zusammen gefaßten Formen wirklich zu U. strieta Ldl. gehört. 3) Henry zitiert „3. var. Wheatleyi Simon-Louis, Cat. 1869 p. 98“, doch einmal dürfte Simon-Louis schwerlich als Hauptnamen U. nitens geführt haben, und zum anderen enthält solch Gartenkatalog doch nur nomina nuda. Warum Henry „Ulmus sarniensis Loddiges, ex Loudon“ mit Fragezeichen versieht, und Loudons Kombination, sowie die von Moss nicht zitiert, ist mir unverständlich, 83 Über Lophozia Hatcheri und L. Baueriana. Von V. Schiffner (Wien). (Mit Abbildungen im Text.) Aus dem Gewirr der europäischen Formen der Barbata-Gruppe der Gattung Lophozia (= Barbilophozia Loeske) habe ich in Öst. bot. Zeitschrift 1900, Nr. 8, eine Form als Jung. Floerkei var. Baueriana Sehffn. hervorgehoben, die mir von großem Interesse zu sein schien. Als ich später diese Form genauer verfolgte, zeigte sich mir, daß sie den anderen bisher als Arten unterschiedenen Formen gleichwertig an die Seite zu setzen ist und ich stellte sie daher in „Krit. Bem. zu Hep. eur. exs.“ III, Ser. 1903 als Art: Lophozia Baueriana auf. Seither ist diese Art unter diesem Namen allgemein anerkannt worden; sie ist von mir und anderen Hepatikologen genau studiert worden und in ganz Mittel- und Nord-Europa als eine verbreitete Pflanze nachgewiesen worden; neuerdings ist sie aus dem nördlichen Nord-Amerika bekannt geworden. Ich schätze es mir als ein Verdienst, durch den Hinweis auf diese Form, die früher an alle möglichen Arten der Gruppe in ganz unnatürlicher Weise angegliedert wurde, sehr viel zur Klärung der phylogenetisch hochinteressanten, aber sehr schwierigen Barbata-Gruppe beigetragen zu haben'). — Der Name L. baueriana ist für diese uns nun gut bekannte Pflanze in alle neueren Schriften übergegangen und allgemein anerkannt worden. Da glaubte Freund Loeske (Berlin) über- zeugt zu sein, daß unsere mitteleuropäische Pflanze identisch sei mit Jungermania Hatcheri Evans (An Enumeration of the Hep. collected by John B. Hateher in Southern Patagonia in Bull. Torrey Bot. Cl. 1898, 1) Auch Arnell, einer der besten Kenner der Gattung Lophozia äußert sich in seiner Schrift: „Über die Jungermania-Barbata-Gruppe* (Botan. Notiser 1906) darüber wie folgt: „Verf. ist von der Ansicht, daß J. Baueriana eine gute Art ist und daß die Aufstellung dieser Art ein sehr glücklicher Griff war, weil dadurch zahl- reiche früher zweifelhafte Formen der J. barbata-Gruppe gut und wie es dem Verf. erscheint, naturgemäß placiert werden können usw. (l. c. p. 146). Arnell stellt die J. Baueriana als Ausgangspunkt der ganzen Gruppe hin, und ihm scheint daher für die Barbata-Gruppe der Name J. Baueriana-Gruppe entsprechender. — Die zitierte Schrift von Arnell ist zweifellos die wiehtigste neuere Arbeit über die „Bar- bata-Gruppe“ und besonders über L. Baueriana, und es ist daher sehr auffallend, daß sie bei ©. Müller (Hep. in Rabenh. II. Aufl.) anläßlich der Auseinandersetzung dieser Gruppe kaum berücksichtigt wird; nur einmal, p. 626, wird eine Stelle daraus (ohne Angabe der Schrift!) kritisiert und p. 655, 656 wird sie bei J. herjedalica ganz kurz (nur das Zeitschriftzitat!) zitiert. Die in der Literatur minder bewanderten wären z. B. gewiß dankbar gewesen für einen Hinweis bei p. 621, daß ein sehr ähn- licher Stammbaum der Barbilophozien schon von Arnell aufgestellt wurde. 6* 84 p. 417, tab. 316, fig. 1—7) und befragte mich um meine Meinung, die ich dahin abgab, daß wir bei zwei Pflanzen von so ungeheuer verschie- denem Verbreitungsgebiete nicht berechtigt sind, eine Identität der Speeies anzunehmen auf Grund (allerdings großer) morphologischer Ähnlichkeit und daß eine Änderung eines nun allgemein gebräuchlichen Namens mir so lange verfrüht erscheine, bis nicht der sichere Beweis der phylo- genetischen Identität beider Pflanzen erbracht ist‘). Trotz dieser wohl- begründeten Abmahnung konnte Loeske augenscheinlich dem Reize dieser Umtaufung nieht widerstehen und nannte unsere Pflanze: Barbi- lophozia Hatcheri Loeske (Verh. d. Bot. Ver. Brandenb. 1907, p. 37)?). In Stephani’s Spee. Hep. wird der Name Lophozia Hatcheri aber nur auf die antarktische Pflanze bezogen und L. Baueriana wird in diesem Werke überhaupt nicht erwähnt (das Heft ist 1902 erschienen). Im Heft 10 der Hep. in Rabenh. Krypt. Fl. II. Aufl. nimmt nun Dr. K. Müller (Frib.) wieder den Namen Lophozia Hatcheri (Evans) Steph. °) für L. Baueriana Schffn. auf, und da dieses Buch für weitere Kreise bestimmt ist, welche phylogenetischen und sonstigen rein wissenschaft- lichen Fragen zumeist fernestehen und auch, da die Sache ein all- .gemeineres, rein wissenschaftliches Interesse hat, so möchte ich dazu mit einigen Worten Stellung nehmen. 1. Diejenigen, welche sich nicht nur mit den einheimischen, sondern auch mit exotischen Lebermoosen befaßt haben, wissen heutzutage voll- kommen sicher, daß die früher (z. T. auch noch von dem ausgezeichnetem Gottsche) angenommenen ungeheuren Verbreitungsgebiete gewisser Lebermoos-Arten auf einem Irrtum beruhen, worauf Stephani und ich selbst zuerst aufmerksam gemacht haben, und daß durch diesen ver- hängnisvollen Irrtum der Fortschritt unserer Erkenntnis dieser höchst schwierigen Pflanzengruppe sehr beeinträchtigt wurde. Es hat sich durch genaue Untersuchung solcher Pflanzen aus sehr weit entlegenen Gebieten in fast allen Fällen leicht und sicher nachweisen lassen, daß es sich um äußerlich ähnliche, aber sicher nicht identische Pflanzen handelt. Für die Tatsache der großen morphologischen Ähnlichkeit solcher Pflanzen, die sehr entfernte (oft durch weite Meere getrennte) Standorte bewohnen, gibt es drei Möglichkelten der Erklärung: a) beide sind ge- meinsamen Ursprungs (also wirklich äußerst nahe verwandt) und die ge- ı) Z. B. durch Auffindung von zwischenliegenden Standorten, die die ungeheure Kluft von mehr als 100 Breitegraden überbrücken. 2) Loeske hat übrigens später seine Umtaufung selbst aufgegeben und nennt in Hedw. 1909, p. 13, unser Pflanze wieder Barbilophozia Baueriana Loeske. — Bar- bilophozia ist übrigens eine barbarische Wortbildung aus: barbus-i oder barbis-is latine, recte „barba“! und Aogos (graece). 3) Stephani gebraucht den Namen in ganz anderem Sinne als Müller! Siehe oben. 85 meinsame Stammform war über ein ungeheures Areal verbreitet, ist aber an den zwischenliegenden Orten infolge Veränderungen des Terrains usw. ausgestorben. Ferner muß dabei angenommen werden, daß die Pflanzen an den übriggebliebenen, sehr entlegenen Standorten entweder unver- ändert geblieben sind oder daselbst in nahezu übereinstimmender Weise verändert worden sind (also genau übereinstimmende Tendenz der Va- riation aufgewiesen haben). Daß diese Annahme z. B. die große Über- einstimmung (ja z. T. Identität) von europäischen, sibirischen und nord- amerikanischen Formen erklären kann, wird wohl heute kaum jemand anzweifeln. Vielleicht kann diese Erklärung auch mit einigem Rechte herangezogen werden für gewisse, sehr ähnliche Formen Europas (bes. der Alpen), des Kaukasus, Himalaya und der Hochgebirge des indischen Archipels, zwischen denen man sich eine ideale Brücke konstruieren kann. b) Eine Verschleppung der Sporen oder Brutorgane über riesige Strecken (besonders über weite Meere) durch Wind, Wasserströmungen usw. wird jeder, der die Organisation und Lebensbedingen dieser Pflanzen kennt fast gänzlich für ausgeschlossen halten.*) Höchstens wird sich die“ Möglichkeit der Verschleppung durch wandernde Wasservögel zugeben lassen; tatsächlich haben einige wasserbewohnende Arten (Kiccia fluitans, Riceiocarpus natans) eine erstaunlich große Verbreitung auf der Erde. c) Ähnlichkeiten lassen sich endlich bei Ausschluß ganz naher na- türlieher Verwandtschaft durch Konvergenzerscheinungen erklären. Diese Erklärung wird sich nicht von der Hand weisen lassen in Fällen,‘ wo in auch sonst ganz verschiedenen Florengebieten, die weit entlegen sind, einzelne sehr ähnliche Formen vorkommen. Daß solche Konvergenz- erscheinungen frappierende Ähnlichkeiten phylogenetisch sehr verschie- dener Formen veranlassen können, ist genugsam bekannt und sicher- gestellt. Schon das bloße Vorhandensein soleher Möglichkeiten beweist also klar, daß wir in den in Frage stehenden Fällen nie vollkommen apodiktisch, sondern nur mit mehr weniger Wahrscheinlichkeit eine wirkliche systematische (phylogenetische) Übereinstimmung annehmen dürfen. Wenden wir das Gesagte auf den Fall von Lophozia Baueriana und L. Hatcheri an, so muß zuvor festgestellt werden, daß die beiden nächsten Standorte dieser Pflanzen voneinander durch rund 11.000 km getrennt sind, auf welcher ungeheuren Strecke nicht ein einziger Stand- 1) Wie wenig widerstandsfähig die Sporen der Lebermoose sind, beweist die Tatsache, daß viele Jahre nach dem alles vegetabilische Leben vernichtenden Aus- bruche des Krakatau auf der Insel Pflanzen aus allen möglichen Gruppen angesiedelt waren, aber nicht ein einziges Lebermoos, obwohl die an Lebermoosen übarreichen Inseln Java und Sumatra nur etwa 50 km entfernt sind. 86 ort bekannt geworden ist. Eine derartige Verbreitung steht unter den Lebermoosen ganz einzig da, wenn man absieht von der analogen Angabe von unserem Gymnomitrium concinnatum von Staten Island‘), die noch auf ihre Richtigkeit zu prüfen war. Herr Prof. Dr. C. Massalongo hatte die Güte, mir das betreffende Exemplar zu senden, und da ergab sich auf den ersten Blick, daß diese Pflanze sicher nieht G. coneinna- tum ist, ja nicht einmal in dieselbe Gruppe gehört, sondern in die des G. crenulatum und nach der Beschreibung (Exemplare habe ich nicht vergleichen können) identisch ist mit @ymn. denticulatum (Bergg.) Schfin. —= (esia stygia var. denticulata Berggren, N. Zeal. Hep. Vol. I, p. 4. — Es ist also der einzige analoge Fall, der hier in Betracht käme, hinfällig. Nachdem man sieh absolut nicht vorstellen kann, wie die in Mittel- europa verbreitete Pflanze an die Südspitze Amerikas und in die Ant- arktis gekommen sein kann, so muß es jedem mit pflanzengeographischen Tatsachen einigermaßen vertrauten und wissenschaftlich denkenden Bo- taniker widerstreben, zwei solche Pflanzen für systematisch identisch zu erklären, selbst wenn sie morphologisch sehr ähnlich sind. Man wird vielleicht dagegen einwenden, daß möglicherweise diese Pflanze vom arktischen Nordamerika (wo sie vorkommt) durch den ganzen langen Zug der Anden bis zur Südspitze von Südamerika ver- breitet ist. Das ist aber bisher durch keine einzige Tatsache erwiesen und daher vorläufig ganz belanglos. 2. Während Loeske später, veranlaßt durch eine anerkennens- werte bessere Einsicht, seine Identifizierung von L. Baueriana und L. Hatcheri für verfrüht erklärte und auf den ersteren Namen für die europäische Pflanze zurückgriff?) und sich auch Prof. Evans (der Autor von L. Hatcheri) gegen eine solche Vereinigung erklärt hatte, be- hauptet neuerdings Dr. K. Müller (Frib.) l. e. p. 636 die Identität beider Arten ganz apodiktisch und nennt unsere europäische Pflanze: Lophozia Hatcheri. Er begründet dies damit, daß er „trotz eingehenden Vergleiches keinerlei Unterschiede“ gefunden habe. Dies veranlaßte mich, das Orig.-Ex. von L. Hatcherı und mein erstes Orig.-Ex. von L. Baueriana (Böhmerwald, Hausberg b. Salnau lgt. E. Bauer) zu vergleichen, indem ich von beiden die Details mit dem Prisma zeiehnete. Dann verglich ich auch noch L. Baueriana von anderen Standorten. Es ergab sich daraus, daß beide Pflanzen zwar sehr ähnlich, aber keineswegs vollkommen gleich sind. 1) Massalongo, Epat. Terra del Fuoco in Nuovo Gior. Bot. Ital. XVII, p. 204 (1885). 2) Zur Moosflora der Zillertaler Alpen (Hedw. 1909, p. 12). 87 1. L. Hatcheri zeigt eine sehr charakteristische rostgelbe Farbe, die ich bei Z. Baueriana nie sah. 2. Die Blätter sind etwas tiefer ge- teilt, die Lappen viel schmäler (Basis '/,—?/,, seltener gleich der Länge) als bei Z. Baueriana (Basis 1'/, oder mehr der Länge). 3. Ven- trale Blattbasis meistens nur mit einer oder keiner Öilie, bei L. Bau- eriana mit 2—3 sehr langen Cilien. 4. Amphig. kleiner und mit weniger Cilien. 5. Zellen merklich größer und viel stärker verdickt (man vergl. die beigegebenen Abbildungen). 1—7 Lophozia Hatcheri (Orig.-Ex., Fuegia, lgt.I.B.Hatcher). 1. Teil des Stengels (verg. 23:1), 2—4 Stengelblätter (23:1), 5. Zellnetz der Blattspitze (200 :1), 6. Am- phigastrium (60 :1), 7. Keimkörner (200:1). — Fig. 2*—7* Die analogen Teile von L. Baueriana (Orig.-Ex.; Böhmen, Hausberg bei Salnau, 28. Juni 1898 lgt. E. 2 Bauer). — Verg. dieselbe wie bei 2—7. Ich gebe gern zu, daß ich solche Unterschiede für ziemlich be- langlos bezeichnen würde, wenn es sich um zwei Pflanzen handelte, von denen eine etwa im Fichtelgebirge, die andere im Böhmerwald vor- käme. Hier handelt es sich aber um zwei Pflanzen, deren nächste Standorte rund 11.000 km entfernt und durch den Tropengürtel von- einander getrennt sind. 88 Weder Herr Loeske, noch Dr. Müller haben sich eingehend mit exotischen Lebermoosen beschäftigt, sie wissen daher auch nicht, daß es als einer der obersten und mit Recht von den Hepatikologen gegenwärtig allgemein anerkannten Grundsätze bei der Beurteilung derartiger räumlich weitgetrennter Formen gilt, daß hier auch ganz kleine und sonst bei Pflanzen desselben Gebietes kaum ins Gewicht fallende Unterschiede als Speziesunterschiede gelten. Es ergibt sich aus allen diesen Betrachtungen folgendes Resultat: Nach dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnis ist es durch nichts erweisbar, daß L. Baueriana und L. Hatcheri systematisch (im phylo- genetischen Sinne) identisch sind, trotz der auffallenden Ähnlich- keit beider Pflanzen, welche aber nieht notwendigerweise auf phylo- genetischer Gleichheit beruhen muß, sondern möglicherweise auch auf Konvergenzerscheinungen zurückzuführen sein kann. Es ist daher eine Identifizierung beider Pflanzen mindestens verfrüht, ebenso wie die Um- taufung unserer europäischen Pflanze auf den Namen der antarktischen. Ich werde also die erstere nach wie vor Lophozia Baueriana, die letztere L. Hatcheri nennen und bin überzeugt, daß mir in diesem Vor- gehen die meisten Hepatikologen folgen werden. Daß solche vorzeitige Identifizierungen und Umtaufungen unsere wissenschaftliche Erkenntnis nieht nur nicht fördern, sondern nur ganz unnütze Komplikationen hervorrufen, geht z. B. daraus hervor, daß Dr. Müller bei L. Hatcheri als Autoren zitiert (Evans) Steph.; nun haben aber sowohl Evans als Stephani mit diesem Namen bloß die antarktische (also eine andere) Pflanze verstanden. Um das Zitat nicht direkt irre- führend zu machen, müßte es also korrekt so lauten: Lophozia Hatcheri (Evans) Steph. sensu Loeske olim sub Barbilophozia 1907, sensu O. Müller (Frib.) 1910 sub Zophozia. — Es ist nieht anzunehmen, daß sich die Urheber solcher vorzeitiger, aber für den Laien sensationeller Umtaufungen dieser Konsequenzen nieht bewußt sein sollten; trotzdem will ich aber daraus nicht schließen, daß bei derartigem Vorgehen ein anderes als das Bestreben, die Kenntnis zu fördern und der Wissenschaft zu nützen der kategorische Imperativ gewesen sei. Zur Pilzflora von Vorarlberg. Von Dr. J. Murr. Im letzten Spätsommer wurde ich durch das Drängen des eifrigen _ Erforschers der hiesigen Landesflora, Gemeinderates St. Kaiser in Frastanz, veranlaßt, endlich auch den Hutpilzen meine Aufmerksamkeit zuzuwenden, welche in Vorarlberg einzig für .die. Feldkircher Gegend, 89 und zwar durch den bekannten Mykologen P. Johann Rick (jetzt in Brasilien) in den Jahren 1895—1903 erforscht worden waren. Doch scheint P. Rick in seinen hiesigen Forschungen entweder gewisse Gat- tungen, speziell die unterirdisch lebenden und die holzbewohnenden, wo- rin seine Aufzählungen stellenweise eine fast unheimliche Reichhaltigkeit zeigen, bevorzugt oder seine Studien vorzeitig abgebrochen zu haben, so daß selbst für manche weitverbreitete und massenhaft auftretende Arten bisher keine Angaben aus Vorarlberg vorlagen und eine Nachlese hierin sieh schon wegen des Vergleiches mit Tirol und den anderen Nachbar- ländern als lohnend und notwendig erwies. Die Bestimmung, respektive Revision des von Kaiser und mir aufgebrachten Materials übernahm bereitwilligst mein Freund J. Pöll in Innsbruck, der im vorausgegangenen Jahre mit einer zwar populär gehaltenen, aber viele neue Beiträge enthaltenden Arbeit: „Die häufigsten eßbaren, giftigen und auffallenden Pilze der Umgebung von Innsbruck“ (Jahresbericht der Knabenbürgerschule in Innsbruck 1914, S. 3—21), hervorgetreten war'). In einzelnen kritischen Fällen setzte sieh Pöll mit dem flüchtig und ohne Studienbehelfe im Nonsberge lebenden Hochw. G. Bresadola in Verbindung, der, wie mir Pöll brieflich mitteilte, seinen Bestim- mungen bis auf zwei unbedeutende Abweichungen durchwegs beitrat. Arten, die von uns beiden Pöll vorgelegt wurden, blieben ohne Be- zeichnung; solche, die nur Kaiser einsandte, sind mit K, solche, die nur der Verf. vorlegte, mit M bezeichnet. "Standorte von Arten, auch weniger häufigen, die bereits P. Rick für unser Land nachwies, habe ich im allgemeinen in vorliegender Liste nieht aufgenommen. Die für Vorarlberg neuen Arten sind durch *, die im Gebiete der Magnus’schen Pilzflora bisher nur in Südtirol gefundenen dureh **, die in Tirol noch nicht beobachteten durch *** kenntlich ge- macht. Die gleichen Zeichen, in Klammern gesetzt, bedeuten, daß die 1) Seit der Veröffentlichung der „Pilze von Tirol, Vorarlberg und Liechten- stein“, von Dr. P. Magnus (II. Band der Flora von Tirol ete. von Dr. v. Dalla Torre und Grafen v. Sarnthein, Innsbruck 1905) erschienen außer der oben genannten Arbeit von Pöll folgende von mir benützte Beiträge zur Pilzflora von Tirol: Emil Diettrich-Kalkhoff, Beiträge zur Pilzflora Tirols (Verh. d. zool.-bot. Ges. ‘Wien, LV. Bd., 1905, S. 203—211), Dr. A. Heimerl, II. Beitrag zur Flora des Eisaktales (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien, LV. Bd., 1905, S. 445—474). Derselbe, III. Beitrag zur Flora des Eisaktales (ebenda LVII. Bd., 1907, S. 415—457). Durch ‚die Beiträge von Diettrich-Kalkhoff (für Niederdorf und Arco) wurde die Zahl der Hutpilze Tirols um 25, durch die beiden Arbeiten Heimerls gleichfalls um zirka 25, durch die Arbeit Pölls (über Innsbruck) um 10 Arten bereichert. Die Zahl der bekannten Hutpilze von Vorarlberg wurde durch unsere Aufsammlungen vom letzten Herbst um 140 Arten vermehrt, wovon 21 bisher nur vom südlichen Tirol, 31 von Tirol überhaupt noch nicht veröffentlicht sind. 90 betreffenden Arten nach den bisherigen Veröffentlichungen für ein weiteres als das bezeichnete Gebiet neu wären, inzwischen aber von Pöll nach dessen privaten Mitteilungen für Nordtirol, resp. für Tirol überhaupt neu gefunden wurden. Ein pflanzengeographischer Vergleich unserer Vorarlberger Funde ist wohl erst nach ausgiebigen weiteren Forschungen im Bereiche unseres Landes wie auch Tirols angebracht; einiges ist diesbezüglich auch schon aus den von mir oben erklärten vorgesetzten Zeichen ersichtlich. Leider konnte wohl ein gutes Drittel des von uns gesammelten Materials nicht oder doch bisher nicht verwertet werden, indem der Zustand der von uns eingelangten Exemplare eine sichere Bestimmung nicht mehr gestattete oder auch unsere Hilfsmittel nicht ausreichten, die Exsikkaten daher für spätere Bearbeitung zurückgestellt werden mußten. Myxzompycetes. Lyeogalaceae. * Lycogala epidendrum (L.) Fr. Tosterer Wäldchen, Maria Grün, M. Basidiomycetes. Tremellaceae. (*) Guepinia merulina (Pers.), Quel. Ardetzenberg, Letze, M. Clavariaceae. Olavaria ardenia Sow. Auf einer Bergwiese ober Fraxern, 1200 m, M. Cl. pistillaris L. Verbreitet um Feldkirch, unter der Voralpe Furx noch bei 1050 m. Ol. fragilis Holmsk. Maria Grün, M. Cl. eristata (Holmsk.), Pers. Ob Kehlen bei Dornbirn; verbreitet um Feldkirch, M. ### Sparassis crispa Fr. Steinwald bei Feldkirch, comm. Olga Schranz. Thelephoraceae. *#* Oyaterellus crispus (Fr.) var. sinuosus (Fr.) Göfnerwald, M. Hydnaceae. *Irpex fusco-violaceus (Schrad.) Fr. Ardetzenberg, M. *Hydnum aurantiacum (Batsch) Pers. Göfnerwald, Spondawald bei Frastanz, Ardetzenberg, M; *H. fuligineo-violaceum Kalchbr. Göf- nerwald, Spondawald, M; *H. suaveolens Scop. Laterns-Tschuggenalpe, 1300 m, M; ** MH. velutinum Fr. Göfnerwald, M. 91 Polyporaceae. Polyporus rugulosus Lasch. St. Cornelien, Ardetzenberg, M; P. fulvus (Seop.) Fr. Sehr verbr. um Feldkirch; ** P. rubiginosus Fr. Frastanz, K; P. caesius (Schrad.) Fr. Um Feldkirch verbreitet; P. im- berbis (Bull.) Fr. Gleichfalls verbreitet um Feldkirch; *P. confluens (Alb. et Schw.) Fr. Ebenda; *P. cristatus (Pers.) Fr. Göfnerwald, Spondawald. (*) Fistulina hepatica (Huds.) Fr. An einer alten Salix alba bei der Haltestelle Tisis (Olga Schranz), ebenda auch in einer var. lobato- dilatata gef., M. *Boletus versipellis Fr. Fellengatter, K; B. satanas Lenz Suldis ob Rankweil (Johanna Hefel, M); BD. subtomentosus L. Göfnerwald, M; *B. piperatus Bull. Ambergerwald, M; *B. luteus L. Feldkirch. Agaricaceae. * Marasmius androsaceus (L.) Fr. Göfnerwald, Ambergerwald M; = M. scorodonius Fr. Bodenwald, Maria Grün, M. Cantharellus cibarius Fr. ***nov. var. sguamosus Poell in litt. Pileo duriore dilute vitellino fusco-squamoso; medius inter ©. ci- barium et ©. Friesii. Mir zuerst von der städt. Lehrerin Olga Schranz überbracht, in der Folge auch von mir wiederholt einzeln im Göfner- wald gefunden. * Russula alutacea Pers. Göfnerwald, auch in der grünlichen Var., K; (®)R. Turei Bres. Göfis, K; *R. Queletii Fr. Nofler Au, Wald ober der Letze, M; *R. foetens Pers. Spondawald, K; (*)R. zerampelina (Schaeff.) Fr. Göfnerwald, Spondawald, M; *R. rubra Krombh. Göfnerwald, M; *R. rosacea (Bull.) Fr. Ebenda, M; (*)R. ochraceo-alba Britz Ebenda, M. *Lactarius serifluus (DC.) Fr. Gallina-Delta b. Frastanz, K:; *L. volemus Fr. Verbreitett um Feldkirch, doch nirgends in Masse; *L. fuliginosus Fr. Fellengatter; *L. rufus (Seop.) Fr. Verbreitet und zahl- reich um Feldkirch; *L. aurantiacus (Horn.) Fr. Göfnerwald, ziemlich zahlreich; *L. pyrogalus (Bull.) Fr. Fellengatter K; (*)L. hysginus Fr. Göfnerwald, Spondawald, Ardetzenberg; *L. uvidus Fr. Verbreitet, in Laterns noch bei 1100 m; *L. torminosus (Schaeff.) Fr. Fellengatter, Spondawald; *L. scrobiculatus (Seop.) Fr. Verbreitet und vielerorts massenhaft. *Hygrophorus chlorophanus Fr. Spondawald bei Frastanz, K; *H. conicus (Scop.) Fr. Göfnerwald, Spondawald, ober Fraxen; *H. puni- ceus Fr. Göfis, K; H. flammans Scop. Göfnerwald, Ardetzenberg; **H. vitellinus Fr. Fellengatter K; (*)H. pratensis Fr. Frastanz, K; (*)A. caprinus Sceop. Spondawald bei Frastanz, K. Untergattung Limacium: 92 *F. agathosmus Fr. Verbreitet um Feldkirch; *H. lucorum (Kalehbr.) Göfnerwald, Spondawald, M; (*)H. Bresadolae Quel. Göfnerwald, M; *F. chrysodon Fr. Göfnerwald, Ambergerwald; (*)H. discoideus Pers. Ebenda, K; **H. cossus Fr. Göfis-Krist, K; ***H. nitidus Fr. Göfner- wald, M; *H. eburneus Fr. Göfnerwald, Ardetzenberg, M; *H. erubes- cens Fr. Verbreitet und oft sehr zahlreich um Feldkirch, unter Furx noch bei 1050 m; **H. capreolarius Kalchbr. Ziemlich zahlreich im Göfnerwald und Spondawald. *Paxillus involutus (Batsch.) Fr. Gallina, K. *Gomphidius viscidus (L.) Fr. Verbreitet um Feldkirch; *@G. gluti- nosus (Schaeff.) Fr. Spondawald, K. *Cortinarius acutus (Pers.) Fr. Göfnerwald, M; (*)O. leucopus Fr. Göfnerwald, Gallina, K; *C. candelarıs Fr. Göfnerwald, M; (*)C. arme- niacus (Schaeff.) Fr. Verbreitet um Feldkirch neben dem habituell sehr ähnlichen Hygrophorus erubescens; (*)C. flexipes (Pers.) Fr. Gallina, K; **Q, rhaphanoides (Pers.) Fr. Spondawald; ***C. colymbadinus Fr. Spondawald, K; *@. cinnamomeus (L.) Fr. Fast gemein um Feldkirch; ®=Q, sangwineus (Wulf.) Fr. Göfnerwald, K; *0. cinnabarinus Fr. Göfnerwald, hinter dem Waldfestplatz an sehr schattiger Stelle, M; #0, melanotus Kalchbr. Ardetzenberg; *0. hircinus (Bolt.) Fr. Göfnerwald, M; (#)C. albo-violaceus Pers. Spondawald, K; *0. violaceo- cinereus Pers. Ardetzenberg; *C. argentatus (Pers.) Fr. Göfnerwald, K; *0. vibratilis Fr. Ardetzenberg, M; *C. delibutus Fr. Göfnerwald, Maria Grün; (*)C. collinitus (Pers.) Fr. Spondawald; (*)C. odorifer Britz. Gallina, Spondawald, K; (*)C. orichaleus Fr. Göfnerwald, Fellengatter, K; *C. glaucopus (Schaeff.) Fr. Göfnerwald. (*)Coprinus ovatus (Schaeff.) Fr. Frastanz, K. === I]ypholoma assimulans Britz. Gallina, K; *H. capmoides Fr. Göfnerwald, M; H. epixanthum (Paulet) Fr. Bodenwald, M; *H. fasei- culare (Huds.) Fr. Gemein um Feldkirch; (**)H. lateritium (Schaeff.) Fr. Göfnerwald, M; *#*#* 7. marginatum (Pers.) Schroet. Ebenda, M. Stropharia aeruginosa (Curtis) Fr. Waldrand ob der Letze. * Psalliota arvensis (Schaeff.) Fr. Göfnerwald, Wald ob der Letze, M. (**) Flammula penetrans Fr. Spondawald. * Hebeloma birrum Fr. Göfnerwald, Nofler Au usw., ob bei uns nieht ausschließlich statt H. erustuliniforme? *H. nudipes Fr. Göfner- wald, Laterns-Tschuggenalpe, M; *H. mesophaeum Fr. Göfnerwald, Fellengatter, K; **H. fastibile Fr. Frastanz, K. *]Inocybe geophila (Bull.) Quel. Gemein um Feldkirch; var. lutes- cens (Bres.) Bodenwald; eine fast doppelt so kräftige var. maior am Schlosse Amberg; *I. rimosa (Bull.) Fr. Göfnerwald, K; **I. Triniüi (Weinm.) Fr. Göfnerwald, M. 93 *Pholiota marginata (Batsch) Fr. Göfnerwald; *Ph. mutabilis (Schaeff.) Fr. Häufig. (*)Ph. togularis Fr. Maria Grün, St. Oornelien, M; (*)Ph. mustelina (Fr.) Göfnerwald, M. * Nolanaea pascua (Pers.) Fr. Gösnerwald, K. Olitopilus prunulus (Scop.) Fr. Verbreitet um Feldkirch. *** Entoloma nidorosum Fr. Frastanz, K; ***E. Speculum Fr. Ardetzenberg, M. *Pluteus cervinus (Schaefl.) Fr. Göfnerwald, K. (**) Mycena') acicula Quel. Göfnerwald, Bodenwald, Gallmist, M; *#* [, pterigena (Fr.) Göfnerwald, M; *M. stannea (Fr.) Nofler Au, ob Fraxern, M; *M. pura (Pers.) Fr. Göfnerwald, M. *Collybia dryophila (Bull.) Fr. Häufig um Feldkirch; *C. tuberosa (Bull.) Fr. Spondawald, K; *C. confluens (Pers.) Fr. Bodenwald, M; *C. butyracea (Bull.) Fr. Gallina, K; *C. radicata (Relhan) Fr. Ar- detzenberg, M. ##Q]itocybe suaveolens (Schum.) Fr. Letze leg. Johanna Hefel; ***Q1. expallens (Fr.) Spondawald, M; Cl. cyathiformis (Bull.) Fr. Im Herbste sehr verbreitet; *Cl. flaccida (Sow.) Fr. Göfnerwald, Spondawald, Maria- Grün, Furx, 1100 m, M; *Cl. candida Bres. Gallina, K; (*)Ol. con- globata (Vitt.) Bres. Ardetzenbergkamm, Furx und Laterns, M, Boden- wald, K. *Tricholoma nudum (Bull.) Fr. Göfnerwald, Spondawald; *T. per- sonatum (Fr.) Gallina, K; *7. album (Schaeff.) Fr. Ebenda, K; *T. Schumacheri Fr. Ebenda, K; *T. gambosum Fr. Göfnerwald, M; *7. sulphureum (Bull.) Fr. Ebenda. Unsere Exemplare zeigten durchwegs mehr Aasgeruch als Narzissenduft; ***7. tumidum (Pers.) Fr. Ebenda, K; *T. saponaceum Fr. Verbreitet; *7. terreum (Schaeff.) Fr. Göfner- wald, Nofler Au; *T. imbricatum Quel. Sehr verbreitet und zahlreich um Feldkirch; *7. Columbetta Fr. Göfnerwald; *T. rutilans (Schaeff.) Fr. Göfnerwald, Maria Grün, Ardetzenberg; *7. Russula (Schaeff.) Fr. Häufig um Feldkirch, z. B. noch ober Laterns bei 1200 m; *T. flavo- brunneum (Fr.) Bodenwald, Ambergerwald, Letze; ***7. boreale Fr. Gallina, K. * Armillaria robusta (Alb. et Schw.) Fr. Fellengatter, K; *4A. bul- bigera (Alb. et Schw.) Fr. Frastanz, K. Lepiota amianthina (Seop.) Fr. Noch auf dem Gipfel des Freschen 2000 m (Prof. Ambros Kreuzer und der Verf.); *L. carcharias (Pers.) Fr. Göfnerwald, M; *L. cristata Quel. Bodenwald, Göfnerwald, M; *L. clypeolaria (Bull.) Fr. Spondawald, Maria Grün. 1) Müßte m. E. richtiger Mycaena (uvxaıve das Pilzchen) geschrieben werden. 94 * Amanita rubescens Fr. Verbreitet, aber meist vereinzelt um Feld- kirch; #*A. recutita Fr. Am „Stein“, Göfnerwald, M; *A. mappa (Batsch) Fr. Göfnerwald, M. *Phallus impudieus (L.) Spondawald, K, auch gegen das Älple. Lycoperdonaceae. *Lycoperdon hiemale Bull. Göfnerwald, M. *Geaster rufescens (Pers.) Fr. Wald ob der Letze, mit einer f. maior. Mykologisches, Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). (Fortsetzung und Schluß.) 126. Auf Fraxinus gibt es 3 Dermateaceen: 1. Dermatea [Dermatella] Fraxini (Tul.) v. H. = Cenangium Frazxini Tul. mit der Nebenfrucht: Micropera turgida (Berk. et Br.) v. H. = Uryptosporium turgidum Berk. et Br. 1881 — Fusicoccum cryptosporioides B. R. S.—= Micropera Fra- xini El. et Ev. 1893 = COryptosporium Fraxini Bostrup 1904 —= Zythia occultata Bresadola 1910. In Europa (und Nordamerika ?)] 2. Godronia Fraxini (Schw.) v. H. (Syn.: Peziza Fraxini Schweinitz — Tympanis Fraxini (Schw.) Fries mit der Nebenfrucht Chondropodium Spina (Berk. et Rav.) v. H. = Sphaeronaema Spina Berk. et Rav. = Sphaeronaema Fra- zini Peck. In Nordamerika. 3. Tympanıs columnaris (Wallroth) v. H. [Syn.: Sphaeronaema columnare Wallr. = Tympanis Fraxini Rehm (non Schw.- Fries)] mit der Nebenfrucht Pleurophomella columnaris v. H. In Europa. 127. Bactrexcipula Strasseri v. H. n. G. et sp. auf Tannennadeln am Sonntagsberg 1913. Exeipulatae. Ist aber vielleicht eine Actinothyriee. 128. Mycorhynchella v. H. n. G. (Nectrioidee). Arten: 1. M. exilis v. H. = Rhynchomyces exilis v. H. Fragm. 31. 2. M. betae (Hollrung) v. H. = Sphaeronaema Betae Hollrung 1904. 3. M. inconspicua v. H. n. sp. auf Tannenholz, Sonntagsberg 1913. 129. Fusieoccum Corda (non Sace.) ist eine festzuhaltende Melanconieen- Gattung mit einzelligen, spindelförmigen, großen, hyalinen Conidien. Typus: Fusicoccum Aesculi Corda. 1) Vgl. „Österr. botan. Zeitschrift“, Jahrg. 1916, Nr. 1/2, S. 51—60. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 9 Fusicoccum Saccardo (non Corda) muß gestriehen werden. Cryptosporium Hippocastani Cooke = Fusicoccum Hippocastani (Cooke) v. H. Discela Aesculi OQudemans wird eine Sepfomyxa sein, mit Septo- myzxa Aesculi Sace. verwandt. Fusicoecum fibrosum Sace. = Phomopsis fibrosa (Sace.) v. H. Fusicoccum Ornellum Sacc. = Dothiorella Ornella (Sace.) v. H. Mein Exemplar enthält nur Botryosphaeria Ornella v. H, Fusicoccum Schulzeri Sacc. nicht gesehen; neue Formgattung? Fusicoccum viridulum (Bon.) Sace. —= ? Mieropera viridula (Bon.) v. H. Fusicoccum bacillare Sace. et Penzig ist eine Üeuthospora. Fusicoccum abietinum (Hartig) Saee.— Phomopsis abietina (H.) v.H. Fusicoeecum Pini (Preuss) Sacc. —= Naemospora Pini Preuss — Seleropyenis abietina Syd. = Scleropyenis Pini (Pr.) v. H. Fusicoccum pythium Penz. et Sacc. = ? Micropera, Fusicoccum quercinum E. et Ev. 1895—96 und Fusicoccum quercinum Sace. 1881 sind gewiß Phomopsis-Arten und wahrscheinlich identisch. Fusicoccum eumorphum Sacc., verwandt mit Dothiorella aterrima (Fuck.) Sace., wird eine Dothiorella sein. Fusicoccum gloeosporoides Sace. et Roumeg. —= Discula gloeospo- roides (S. et R.) v. H. Ist eine Vorfruchtform von Disculina be- tulina (Sace.) v. H. Fusicoccum leucostomum Sace. (gehört nieht zur Diaporthe Spina Fuckel) und ist eine Ceuthospora von Ü. calathiformis Fuckel kaum verschieden. Fusicoccum Lesourdeanum Sace. et R. ist ein typisches Fusicoec- cum Corda non Sacc. [Zu Cryptosporella Daldiniana (de Not.) Sace. vielleicht gehörig.) . Oryptosporium amygdalinum Sace. = Fusicoccum amygdalinum (Sace.) v. H. Fusicoccum Castaneae Sacc. muß eine Phomopsis sein. Fusicoccum galericulatum (Tul.) Saee. muß eine Phomopsis sein. Wird fast stets mit Myzxofusicoccum carneum (Lib.) v. H. ver- wechselt. So offenbar auch bei Diedicke. . Fusicoccum macrosporum Sace. et Briand ist die Dothiorella der Botryosphaeria Hoffmanni v.H.; hat Dothiorella Hoffmanni v.H. zu heißen. Fusicoccum Carpini Saec. = Discosporium deplanatum (Lib.) v. H., gehört‘ zu Melanconis chrysostoma (Fr) und ist gleich Fusicoccum Kunzeanum Sace. 163. 164. 169. 166. 167. 168. 169. 170. 1. 172. Fusicoccum Farlowianum Sace. et R. = Phomopsis oncostoma (Thüm.) v. H. Fusicoccum tilieinum Ell. et Ev.—= Micropera ilieina (E. et Ev.) v. H. . Fusicoccum coronatum Karsten ist eine Ceuthospora. . Fusicoccum Kesslerianum Rick ist ein Ascomycet, eine Crypto- sporella oder neue Gattung. Asei aufgelöst. Fusicoccum Macarangae v. H. 1907==Dothiorella Macarangae v. H. . Fusicoccum Malorum Oudem. ist vorläufig Placosphaeria Malorum (Oud.) v. H. zu nennen. . Fusicoccum applanatum Delaer., wahrscheinlich eine Phomopsis [Ph. ambigua (Saecc.) Trav.?] . Fusicoccum juglandinum Diedicke = Dothiorella juglandina (D.) v. H. Auch Fusicoccum Forsythiae Diedieke ist eine Dothiorella, und zwar Dothiorella Fraxini (Lib.) Saee. Forma Forsythiae (D.) v. H. . Sphaeronaemella Helvellae Karsten, den Typus der Gattung, habe ich nicht gesehen, ist aber gewiß ein Ascomycet (Nectriaceae). . Hyalopyenis v. H. n. G. Typus: Hyalopyenis vitrea (Corda) v. H. — Sphaeria vitrea Corda. Zweite Art: Hyalopycnis blepharistoma (Berk.) v. H. = Sphaeronaema blepharistomum Berk. 1837. Dritte Art: Hyalopycnis hyalina v. H. bei Wien. Sphaeronaemella fimicola Marchal, ‚wahrscheinlich ein Ascomycet mit 5. Helvellae K. verwandt. Chaetodiscula hysteriformis Bubäk et Kabät = Myrothecium Typhae Fuckel 1869 = Melanconium Typhae Peck 1881 — Fusella Typhae Lindau 1906 = Mysxormia Typhae (Fuck.) v. H. Ohaetodiscula B. et K. = Myzormia B. et Br. 1850 = Godroniella Karst. 1885 — Hymenopsis Sace. 1886. Dinemasporiopsis Bub. et Kab. 1914 = Pseudolachnea Ranojevie 1910, ist von Dinemasporium nicht genügend verschieden. Sphaeronaema sphaericum Preuss, am Sonntagsberg gefunden, ist eine Phoma. Placosphaeria de Not. 1864 ist ein Nomen nudum und gleich Euryachora Fuckel 1869. Placosphaeria Saecc. (non de Not.) 1880 umfaßt nur Nebenfrüchte von Euryachora Fuckel. Placosphaeria Stellariae (Lib.) Sace. typische Art der Gattung. Placosphaeria celypeata Briand et Hariot = FPhomopsis spiraeina (Saee. et Br.) v. H. zu Diaporthe Lirella (Moug. et N.) Fuckel gehörig. i Diachorella v. H. n. G. Typus: Diachorella Onobrychidis (D. C.) v. H. = Placosphaeria Onobrychidis (D. 0.) Sacec. 186. 187. 188. 97 .. Placosphaeria Oenotherae Bresadola = Pilidium protuberans (Sace.) v. H. Placosphaeria bartsiae Massalongo ist eine Asteroma, offenbar gleich Asteroma Bartsiae Rostrup. (? = Xyloma Pedicularis D. C.) . Placosphaeria Junci Bubäk ist Myrioconium. . Placosphaeria Lysimachiae Bresadola —= Pilidium concavum (Desm.) v. H. . Placosphaeria Galii Sacc. und Pl. sepium (Brun.) Saee. sind Mazzantiella v. H. -Arten. . Placosphaeria punctiformis (Fuck.) Saee. und Pl. Campanulae (D. ©.) Bäumler sind Sporonaema Desm.-Arten. . Placosphaeria graminis Sace. et R. = Cheilaria Agrostidis Libert. . Placosphaeria corrugata (Ach.) Sace. ist das Spermogonium von Biatorina Ehrhartiana Achar. Sphaeropsis abnormis Berk. et Thüm. ist verkannte Oncospora bullata Kalchbr. et Cooke. . Sphaeropsis conglobata Sace. — Hendersonula conglobata (Sace.) v.H. Apoeytospora Visci v. H. n. G. et sp. im Wienerwald auf Mistel- blättern, von Cytosporella durch die Conidienträger verschieden. Ceuthosporella n. G. v. H. (Stromacee). Typus: Ceuthosporella Sambuei v. H. = Phoma rhamnigena Fautrey, wächst auf Sam- bucus und nicht auf Rhamnus. Die echten Cytosporella- Arten sind Nebenfrüchte von Valsaria- Arten: ©. rubricosa v. H. und ©. insitiva Peglion. Oytospora Punica Sace. ist eine höchst veränderliche Form. Kann als Torsellia und Cytophoma mit allen Zwischenformen auftreten. Phoma cytosporioides Saee. F. punicina Sace. gehört hieher. Viel- leicht aueh Ceuthospora Punicae Bubäk. Septoria notha Sace. soll zu Diaporthe Hystrix (Tode) Sacc. ge- hören, wäre also eine Phomopsis. Das Exemplar in Mye. ital. Nr. 174 ist unbrauchbar; das in Krieger, f. sax. Nr. 1669 ist Phomopsis pustulata (Sace.) = NMy- xolibertella Aceris v. H. Uytosporina notha Diedicke ist ganz ver- schieden. Die Stromata enthalten auch den Schlauchpilz, den ich vorläufig Sillia notha v. H. n. sp. nenne. Zu Dothiorella Sace. dürfen nur die dothideoiden Nebenfrüchte mit großen hyalinen Conidien der Botryosphaeria-Arten gestellt werden. Die gleichen Formen mit kleinen Conidien sind zu Lepto- dothiorella v. H. zu stellen. Echte Dothiorella-Arten sind sicher oder wahrscheinlich: Ribis (Fuck.) Sace.; Liriodendri (Cooke) Sace.; aterrima (Fuck.) Sace.; macrospora (B. et C.) Sace.; Placenta (B. et C.) Sacce.; advena Österr. botan. Zeitsehrift, 1916, Heft 3/4. 7 98 189. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. Sace.; quercina (©. et E.) Sacc.; glandulosa (Cooke) Sace.; un- dulata (B. et 0.) Sace.; ornella (Sace.) v. H.; eumorpha (Saeec.) v. H.; Hoffmannı v. H.; Macarangae v. H.; juglandina (Died.) v. H.; Hippocastani (Ell. et Ev.) v. H. Dothiorella Ribis (Fuck.) Sace. ist wahrscheinlich identisch mit Naemospora dura Preuss. Dothiorella sorbina Karst., D. multiplex (Preuss) Sace. und cae- spitosa (Preuss) Sacc. sind wahrscheinlich alle die Pleurophomella von T’ympanis conspera (Fries.) Dothiorella inversa (Fr.) v. H. ist eine Pleurophomella. Dothiorella pithyophila Penz. et Sace. (= Fusicoccum bacillare Penz. et Sace.); Juniperi (Fr.) Sace.; latitans (Fr.) Sace., pi- nastri (Fr.) Sace. und wahrscheinlich auch D. Pirottiana Sace. et Trav. sind Ceuthospora-Arten. Dothiorella pyrenophora (Karst.) Saece. = D. caespitosa Bub. = Dothichiza Sorbi Libert (Typus). Dothiorella sorbina Karst. = Pleurophomella sorbina (K.) v.H. zu Tympanis Sorbi (Fries.) gehörig. Botryosphaeria Berengeriana hat Dothiorella gregaria Sacc. und Leptodothiorella Berengerania (Sacce.) v. H. (Typus) als Neben- früchte. Dothiorella Berengerania Diedicke ist offenbar eine Pleuro- phomella. Dothiorella minor Ell. et Ev. = Dothichiza minor (E. et Ev.) v.H. Dothiorella concaviuscula Ell. et Barthol. = Sclerophoma conca- viuscula (E. et B.) v. H. Dothiorella Frangulae Diedicke ist eine Leptodiothiorella. Dothiorella Mali Karsten, Betulae K.; Juniperi K. und Salicis K. sind wahrscheinlich lauter Selerophoma- oder Dothichiza- Arten, Dothiorella Aceris v. H. ist die zu Tympanis acerina Rehm ge- hörige Pleurophomella. Dothiorella Platani Briand et Fautr. ist eine Pleurophomella. Dothiorella pini silvestris Allescher ist eine alte Sclerophoma, Sclerothyrium n. G. Scelerophomeen. Typus: Selerothyrium Tamarisci (Mont.) v. H. Syn.: Olisosporium Tamarisei Montagne 1846. Coniothyrium caespitulosum Saec. 1878. Phoma africana Spegazz. 1880. Dothiorella Myricariae Cooke et Masse 1887. D. M. (C. et M.) f. germanica Allescher 1897. Coniothyrium Tamarieis Oudemans 1901. Coniothyrium flwviatile Kab. et Bub. 1904. Ooniothyrium Tamarieis P. Hennings 1907. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 213. 99 Taeniophora acerina Karsten = Phragmotrichum platanoides Otth ist falsch beschrieben und eine Sphaerioidee astomae. Gehört jeden- falls zu Cucurbitaria acerina. Leptostromella septorioides Sacc. et R., der Typus der Gattung, ist keine Leptostromacee, sondern wahrscheinlich die Conidienfrucht einer Phyllachora. . Leptothyrium Cytist Fuckel —= Leptostromella COytisi (Fuck.) vH, Leptostromella Atriplieis Bubäk et Krieg. wird in die Gattung gehören. Harposporella v. H. n. G. ist Pilidium Kunze, oberflächlich wachsende Arten: 1. H. eumorpha v. H. auf Eichenholz. 2. H. harpospora v. H. auf Weißbuchenrinde. Pleococcum harposporum B. R. S., Rhabdospora fusicoccoides Sace. et R. und Ceuthospora glandicola S.B.R. gehören vielleicht zu Harposporella. Oytispora Pyri Fuckel 1860 = Discula Pyri (Fuck.) v. H. — Phacidiopyenis Malorum Potebnia 1912 ist die Nebenfrucht von Phacidiella discolor (Mout. et Sace.) Pot. Myxosporium Pyri Fuckel 1869 in Fung. rhen. Nr. 2699 meines Herbars = Discosporium Pyri v. H. ist die Nebenfrucht von T’ympanis conspersa. Nemozythiella v. H. n. G. Stromacee-neectrioideae. Typus: N. Lonicerae (Diedicke) v. H. Syn.: Cytosporina Lonicerae Diedicke 1914. Phomopsis syngenesia v. H. zu Diaporthe syngenesia (Fr.). Haplosporella chlorostroma Spegazz. (Typus) wäre nach dem Ex- sie. E. et Ev., F. Col. Nr. 1582 = Camarosporium Robiniae (West.) Sacc. mit meist einzelligen Conidien. Hendersonia collapsa Cooke et Ellis auf Malvacee und Acer sind Phomopsis-Arten mit zweizelligen Conidien —= Hwypocenva. . Discula Quercus Ilieis (Sace.) v. H. —= Phyllostieta Quercus Llieis Sacc. Aposphaeria populina Diedieke ist die Holzform von Pleuro- phomella spermatiospora v. H. zur Tympanis spermatiospora Nyl. gehörig. . Cytospora Kerriae Diedicke ist eine von anderen Holzpflanzen auf Kerria übergangene Form ohne Wert. Oryptomycella n. G. Stromaceen. Nebenfrüchte von Uryptomyces. Typus: Or. Pteridis (Kalchbr.) v. H. = Fusidium Pteridis Kalchbr. Or. maxima v. H. Tul., Sel. F. III, 122, Taf. 16, Fig. 11—12. 7* 100 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. Mazzantiella n. G. Nebenfrüchte von Mazzantia-Arten: 1. M. sepium (Brun.) v. H. = Placosphaeria Sepium Brun. 2. M. galüi (Sace.) v. H. = Placosphaeria Galii Sace. Micropera fusispora v. H. eigentümliche Form auf Vogelkirsche, Wienerwald 1915. Phoma lineolatum Desm. — Discula lineolata (Desm.) v. H. Pilidium-Arten (Kunze non Sace.) sind: Leptostromella hysterioides (Fr.) Sace.; Leptothyrium botryodes Saecc. und Leptothyrium me- dium Cooke v. castanicolum sind es wahrscheinlich; Leptothyrium medium Oooke in Kab. et Bub., f. imp. Nr. 275 ist Pilidium acerınum Kunze; Leptothyrium macrothecium Fuckel = Pilidium concavum (Desm.) v. H.; Leptothyrium protuberans (Lev.) Sacec. — Pilidium protuberans (Sace.) v. H., von Phoma protuberans Leveill& ganz verschieden; Placosphaeria Oenotherae Bres. = Pili- dium protuberans (Sacc.) v. H.; Placosphaeria Lysimachiae Bres. von Pilidium concavum (Desm.) v. H. kaum verschieden. Mysxosporium tumescens Bom. Rouss. Saecc. = Phomopsis tumescens (B. R. S.) v. H., gehörig zu Diaporthe Crataegi Ntke. Myxofusi- coccum tumescens Diedicke ist ein ganz anderer Pilz. Auf Viburnum gibt es in Europa nur eine Diaporthe, die D. Beck- hausii Ntke. und daher nur eine Phomopsis. Phoma Beckhausii Cooke, Phoma tinea Sace.; Phoma tinea Sace. var. phyllotinea Sace.; Phoma lirelliformis Sace. v. Tini Brun. und var. Viburni- Opuli Brun. halte ich alle für dieselbe Form, die Phomopsis tinea (Sace.) v. H. zu nennen ist. Phoma mizta Berk. et Curt. in Nordamerika ist vielleicht eine eigene Form. Phomopsis ramealis (Desm.) v. H. = Sporonaema rameale Desm. 1851 —= Phomu vicina Desm. 1856 —= Phoma sambucina Sace. 18830 ist die Nebenfrucht von Diaporthe circumseripta Otth. Ceuthospora Fries ist eine Stromacee, stets mit eylindrisch-prisma- tischen Conidien. Sichere Arten sind: O. phacidioides Grev. (Typus); Oytisi v. H.; Juniperi (Fr.) v. H.; pinastri (Fr.) v. H.; pithyophila (Fr.) v. H.; latitans (Fr. ) v. H.; Pyrolae (Karst.) v. H.; coronata (Karst.) v. H.; ? homostegia (Karst.) v. H.; subcorticalis Fuck.; salicina v. H.; calathiformis Fuck.; cicatricola v. H.; taxi (Died.) v. H. = Fusicoccum tazxi Diedicke; Acantholimonis (P. H.) v. H. = blennoria Acantho- limonis P. Henn.: Lycopodi Lind; Rosae Diedicke; foliicola (Lib.) Jaap —= Feurichii Bubäk; zahlreiche Ceuthospora-Arten der Syll. Fung. gehören nieht in die Gattung. 226. 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. 101 Septoria Le Bretoniana Sace. et R. = Phomopsis von Diaporthe Sarothamni (Awld.) Ntke. Septoria Genistae Roumeg. ist damit wohl identisch. Ebenso Phomopsis Sarothamni (Sacc.) v. H. und Phomopsis Spartii (Sacec.) Diedicke. Rabenhorstia rudis Fr. = Phoma rudis Sace. ist vielleicht die Phomopsis von Diaporthe rudis. Phoma communis Rob. = Phoma velata Saece. = Phomopsis communis (Rob.) v. H., Nebenfrucht von Diaporthe velata (P.) Ntke. Phoma Staphyleae Brun. (von Cooke) —= Phomopsis Staphyleae (Brun.) v. H. entwickelt sich in der Epidermis, daher vielleicht eine eigene Formgattung (Phomopsella); Phoma colchica Oudem. wird identisch damit sein. Gehört zur Diaporthe Robergeana. Malacostroma v. H. Stromacee. Typus: M. irregulare (Died.) v. H. Syn.: ? Oytospora carnea Ellis et Ev. 1894. Dothiorella irregularis Diedicke 1912. Diplogythia scolecospora Bubäk ist alte Zythiostroma pinastri (Karst.) v. H. = Zythia pinastri Karsten mit einem Schmarotzer (Diplosporium Bonorden ?) und daher die Gattung zu streichen. Phlyctaena Desmazieres 1847. Die Typus-Art ist Phl. vagabunda Desm. auf Psoralea. Die ebensogenannten Pilze auf Tamus usw. sind Ascochyta caulium Libert = ? Rhabdospora. 'Phlyetaena juncea (Mont.) v. H. = Sacidium junceum Mont. = Septoria Spartii Coee. et Mor. —= COryptosporium lunulatum Bäumler — Gloeosporium subfalcatum B. R. S. = Phlyciaena spartii Bubäk 1916; ist vielleicht eine Sarcophoma v. H. Phlyctaena leptothyrioides Bubäk et Kabät = Septoria leptothy- rioides (B. et K.) v. H. Phlyctaena Stachydis Bub. et Serebr. = Septoria Stachydis Rob. et Desm. Phlyctaena Jasiones Bresadola —= Rhabdospora Jasiones (Bres.) v. H. . Phlyctaena arcuata Berkeley ist eine Phomopsis. Phlyctaena Asparagi Fautr. et Roumeg. —= Septoria mit allan- toiden, bogigen Conidien, später in eigene Gattung zu stellen. Rhabdospora Asparagi Syd. ist vielleicht identisch. . Phlyctaena Pseudophoma Sace. ist eine Phomopsis. . Phlyctaena cheilarioides Desmaz. = Macrophoma rhabdosporioides Lamb. et Fautrey —= Gloeosporidium cheilarioides (Desm.) v. H. . Phlyctaena semiannulata Bubäk et Serebr. — Libertina effusa (Lib.) v. H., die Nebenfrucht von G@nomonia erythrostoma s. Nr. 294. 102 242. 243. 246. 247. 248. 249. Phlyctaena Lappae (Karst.) Sace.; complanata (B. et C.) Sace.; phomatella Sace.; Gossypvi Sacc.; simulans (B. et C.) Sace.; dissepta Berk.; Smilacıs Cooke, maculans Fautr.; septorioides Sace.; Plantaginis Lambotte et Fautr. = Rhabdospora pachyderma Kab. et Bub. = Phoma paradoxa Kab. et Bub. = Phoma sub- ordinaria Desm. —= Phoma occulta Cesati = Naemospora Plan- taginis Cesati = ? Hysterium Plantaginis Kirchner = Phomopsis subordinaria (Desm.) Trav. sind alles Phomopsis- Arten. Phlyctaena tortuosa Kabät et Bubäk = Haplostromella tortuosa (Thüm. et Pass.) v. H. n. G. Syn.: Fusarium tortuosum Thümen et Pass. 1878. ? Septoria Falx B. et C. ? Leptothyrium longisporum Thüm. et Pass. 1878. Phlyctaena variabilis Penz. et Sace. = Phomopsis variabilıs (P. et S.) v. H. zu Diaporthe javanica gehörig. Septoria phlyctaenoides Penz. et Sacc. ist eine Phomopsis, ver- schieden von sSeptoria phlyctaenoides B. et C. = Phomopsis phlyctaenoides (B. et C.) v. H. Die Septoria phlyctaenoides Penz. et Sace. gehört wahrscheinlich zur Diaporthe Bambusae Pat. und hat Phomopsis Bambusae v. H. zu heißen. Phlyctaena Berberidis v. H. 1904 —= Rhabdospora eriosporoides Vestergren = Eriospora Berberidis v. H. (die zweite Art der Gattung!) Eriospora ambiens Sace., E. hypsophila Speg. und E. pereuni- cola Speg. gehören nieht in die Gattung. Öryptosporium Kunze (non Sace.) —= Pseudostegia Bubäk 1906. Typus: Or. atrum Kunze 1817 = Üryptosporium nubilosum EI. et Ev. 1889 = Leptothyrium Caricis Bondarzew = Pseudostegia nubilosa (E. et Ev.) Bub. Blennoria Fries ist von Saccardo ganz falsch beschrieben, ist keine Melanconiee und hat nicht in Ketten stehende Conidien. Ist eine mit Ceuthospora verwandte Gattung. Blennoria novissima Oesati 1881 —= Trullula novissima (ÜCes.) v. H. = Sirococcus ceycadıs Spegazz. 1910. . Blennoria Lawsoniana Sace. war an zwei Originalexemplaren nicht zu finden und ist vielleicht eine Ceuthospora. Blennoria Rusci Rabh. auf Vitis —= Gloeosporium tortuosum (Thüm. et Pass.) Sace. — Haplostromella v. H. . Blennoria Acantholimonis P. Henn. = Ceuthospora. Faleispora Androssowii Bub. et Serebr. wird neu charakterisiert, ist eine wenig ausgeprägte Stromacee. Dichomera Cooke-Saec. umfaßt nur dothideoide Stromata mit dietyosporen Conidien. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 269. 266. 267. 268. .269. 270. 103 Dichomera varia (P.?) Diedieke ist zweifellos die Nebenfrucht von Oucurbitaria bicolor Fuckel und keine Dichomera. Ist Pseudodichomera v.H.n. G. Typus: P. varia (P.?) Diedieke =? Sphaeria varia P. Phoma padina Sace. (Syll. F. II. p. 318 non III, 74, welche eine Phomopsis ist) ist wahrscheinlich eine Botryophoma Karsten 1890 zu Otthia gehörig. Dichomera Elaeagni Karsten 1887 = Pseudodichomera Elaeagni (K.) v. H. zu Cucurbitaria Elaeagni v. H. gehörig. Dichomera Laburni Cooke et Massee ist gewiß die zu Oueurbitaria Laburni (P.) gehörige Pseudodichomera. Davon sind offenbar nur Formen: Camarosporium Laburni (West.) Sace., ©. laburnicolum Sace., C©. Cytisı Berl. et Bres., ohne Wert. Dichomera Tiliae (Therry) Sace., echte Dichomera vom Typus: D. Saubinetii (Mont.) Cooke nicht zu unterscheiden. Dichomera sphaerosperma (B. et 0.) Sace. und Dichomera stro- matica (Preuss.) Sace. sind nach der Beschreibung offenbar echte Dichomera-Arten. Dichomera mutabilis (B. et Br.) Sace. auf Platanus ist vielleicht die Pseudodichomera zu Cueurbitaria Platanı Tavel 1886. Dichomera mutabilis bei Fuckel (auf Corylus) ist die Pseudodi- chomera zu Cucurbitaria Corylı Fuckel. Botryodiplodia corylicola v. H., schöne Form. Fuckel, f. rhen. Nr. 1948. Naemosphaera Sace.-Karsten. Typus N. Magnoliae (Peck) ist eine geschnäbelte Aabenhorstia. Gehört wahrscheinlich auch zu Herco- spora-Arten als Nebenfruehtgattunfg. Naemosphaera Magnoliae (Peck) v. H. gehört wahrscheinlich zu Hercospora Magnoliae-acuminatae (Peck) v. H. [= Diaporthe binoculata (Ellis) v. Magnoliae acuminatae Peck]. Naemosphaera lactucicola Kellermann = Sphaeropsis lactueicola (Kellm.) v. H. Naemosphaera ceratophora (Speg.) Sace. und N. anomala (March.) Sacc. wären nach der Beschreibung eine neue Gattung, Naemo- sphaerella v. H. Naemosphaera rostellata (Grove) Sace. — (oniothyrıum rostel- latum Grove —= Microsphaeropsis rostellata (Grove) v. H. [Conio- thyrıum Sacc. (non Corda) ist zu streichen]. Naemosphaera Saponariae Diedicke —= Üeratostoma Saponariqe (Died.) v. H. von Ceratostoma caulicolum Fuckel kaum verschieden. Zythiostroma n. G. v. H. Typus: Zythiostroma Mougeoti (Fr.) v. H. 2. Art: Z. pinastri (Karst.) v. H.= Zythia pinastri Karst 1885. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281. 282. 283. Leptostromella wmbellata Vestergren (Vestergrenia Sace. et $.) — Phomopsis wumbellata (Vest.) v. H., vermutlich zu Diaporthe forabilis Ntke. gehörig. . Psilonia discoidea Berk. et Br. = Dothiorina discoidea (B. et Br.) v. H., vielleicht zu Helotium ferrugineum (Schum.) gehörig. . Hendersonia (Sphaerospora) caulicola Desmazieres = ÜColletotrichum caulicola (Desm.) v. H. . Discosporium Pyri v. H. 1915 gehört zu Tympanis conspersa. Die Tympanis-Arten haben Pleurophomella v. H. und Discosporium v. H. als Nebenfrucht. Discosporium griseum (P.) 1915 gehört zu Pezicula Coryli Tul. Discosporium amoenum v. H. gehört zu Pezieula amoena Tul. und D. disseptum v.H. zu Pezicula dissepta Tul. Die zu TZympanis gehörigen Discosporium-Arten sind von den zu Uryptospora-Arten gehörigen zu trennen und vielleicht zu Tuberculariella v. H. 1915 zu stellen. Myrioconium Sydow (Stromaceen) zu Sclerotinia-Arten gehörig. 1. M. tenellum (Sace.) v. H.= Sphacelia tenella Sace. = Pla- cosphaeria Junci Bubäk. 2. M. ambiens (Desm.) v. H.— Epidochium ambiens Desm. — Epidochium affıne Desm. — Sphacelia nigricans Sace. 3. M. seirpicola Ferd. et Winge — Sphacelia scirpicola F. et W. = Myrioconium Seirpi Syd. Hendersonula macrosperma Cavara — Stilbospora salicella v. H. (Es gibt schon eine Stilbospora macrosperma Berk. et Br.) Libertella faginea Desm. = Libertella faginea Desm. var. minor Sace.; Libertella faginea Sace. (S. F. III, 744) ist ein anderer Pilz. Discosporella v. H. (Pachy-Melanconiee). Typus: D. didyma (F. et R.) v. H. Syn.: Dendrophoma didyma Fautr. et Roumeg. 1892. Steganosporium multiseptatum Strasser 1915 ist ganz alte Fene- stella macrospora Fuckel, ohne Asci. Entomosporium Leveill& ist keine Leptostromacee, sondern eine Leptomelaneoniee (weil subeutieulär) sowie Monostichella v. H.; Gloeosporina v. H.; Cylindrosporella v. H.; Actinonaemella v. H.; Phloeosporina v. H.; Marssoniella v. H. Pestalozzia compta Sace. —= Amphichaeta compta (Sace.) v. H. Seiridina n. G. v. H. (Stromacee). Conidien oben und unten mit Cilie. Typus: $S. Rubi v. H. Wienerwald. Oylindrosporium Greville 1823 muß auf Grund der verschollenen Typus-Art: ©. concentricum Grev. aufrecht bleiben. 284. 285. 286. 237. 288. 289. 2%. 291. 292. 293. 294. 105 Oylindrosporium Sace. 1880 muß daher, und als unhaltbare Misch- gattung, gestrichen werden. Aus derselben ergeben sich zunächst die Gattungen: 1. Oylindrosporium Greville 1823. 2. Phloeospora Wallroth. [= Phleospora Sace. = Septogloeum Saece. — Üylindrosporium Sace. (non Greville) pro parte]. 3. Entylomella v. H. = (ylindrosporium Sace. (non Grey.) pro parte. Oylindrosporium Phaseali (Rabh.) Saee. ist ein nackter Name. Oylindrosporium Brassicae Fautr. et Roumeg 1891 = Üercosporella Brassicae (F. et R.) v. H. = Cercospora (Üercosporella) albo- maculans Ell. et Ev. (1894-1895)=? Ramularia Rapae Pim. 1897. Cylindrosporium Ficariae Berkeley = Entylomella Ficariae (B.) v. H. zu Entyloma Ranunculi (Bon.) Schr. Cylindrosporium Heliosciadii-repentis Magnus = Entyloma He- liosciadii Magnus mit der dazugehörigen Eintylomella Heliosciadir- repentis (Magn.) v. H. Oylindrosporium niveum Berk. et Br. vielleleht von Didymarıa didyma (Unger) nicht verschieden. Die Exsiecata davon sind falsch : Cercospora Calthae Cooke 1889 — Ramularia Calthae Lindroth 1902 = Ramularia Calthae (Cooke) v. H. (Syn.: Cercospora Calthae Erikson 1888). Oylindrosporium Ranunculi (Bon.) Saee. = Entylomella Ranun- culi (Bon.) v. H. Oylindrosporium Filiv Feminae Bresadola 1892 — Üercosporella Filix Feminae (Bres.) v. H. Exobasidium Schinzianum P. Magnus 1891 = Entylomella Schin- ziana (Maen.) v. H. gehört zu Entyloma Chrysosplenü, die auch auf Sazifraga rotundifolia (= S5. Heuffelii) übergeht. Oylindrosporium aquaticum (Fautr. et Roumeg.) Sacc. — Scole- ciasis aquatica F. et R. 1889 ist eine höchst variable Form = Septoria dolichospora Trail (langsporige Form) —= Septoria la- custris Sace. et Thüm. (kurzsporige Form). Septoria Seirpi Sace.; Septoria scirpoides Pass.; Septoria Ho- loschoeni (Mont.) Pass. und vielleicht auch $. Narvisiana Sace. sind wohl nur Formen desselben Pilzes, der wohl eine eigene Gattung: Scoleciasis Fautr. et Roumeg. 1889 darstellt, wahrscheinlich — Phaeoseptoria Spegazz. 1908. Libertina n. G. v. H. von Libertella durch die Conidienträger ver- schieden. Nebenfrüchte von G@nomonva. Typus: Libertina effusa (Lib.) v. H. zu Gn. erythrostoma. Syn.: Ascochyta effusa Libert 1837. 106 29. 296. 297. 298. 299. 300. 301. 302. 303. 304. 305. 306. 307. 308. Septoria pallens Saccardo 1884. Septoria erythrostoma Thümen 1886. Oylindrosporium Pruni Cerasi Massalongo 1889. Phlyctaena semiannulata Bubäk et Serebrianikow 1902. Oylindrosporium longisporum Ellis et Dearness 1893 — Cercospora filispora Peck 1885 — Üercospora longispora Peck 1883. Ist eine typische Cercospora. Oylindrosporium Eleonorae reginae Bubäk et Malkoff. —= (erco- sporella Eleonorae reginae (B. et M.) v. H. Oylindrosporium Myosotis Sace. — Entylomella Mwyosotis (Saee.) v H. zu Entyloma canescens Schröter. Cylindrosporium Saponariae Roumeguere 1885 ist ein unreifer Pilz, wahrscheinlich eine Stietidee. Oylindrosporium veratrinum Sacc. et Winter 1882 = Cercosporella Veratri Peck 1891 = ? Septoria sublineolata Thümen 1877. Ist eine Cercosporella. Oylindrosporium Alismacearum Sacc. 1880 — Didymaria aquatica Starbäck 1895 —= Ramularia Alismatis Fautrey 1890 —= Entylo- mella Alismacearum (Sace.) v. H. zu Doassansia Alismatis (Nees) Cornu gehörig. Oylindrosporium Chrysanthemi Ellis et Dearness 1893 ist wahr- scheinlich eine Zntylomella. Cylindrosporium ceircinans Winter 1885 ist eine Entylomella zu einer noch unbeschriebenen Eintyloma. Oylindrosporium ariaefolium Eil. et Ev. 1900 = Oylindrosporium filipendulae Thümen in F. Columb. Nr. 980 = Phloeospora ariae- folium (E. et Ev.) v. H. Damit wären zu vergleichen: Cylindro- sporium filipendulae Thümen, Cercospora Spireae Thüm., Cerco- spora Rubigo ÜCooke et Harkn. und Phleospora dolichospora Sace. Oylindrosporium caryigenum Ell. et Everh. 1894 — Vercosporella caryigena (E. et Ev.) v. H. Oylindrosporium Fraxini Ell. et Kellerm. 1885 ist eine nicht typische Phloeospora, Phl. Fraxini (E. et K.) v. H. Oylindrosporium Dearnessii Ell. et Everh. 1892 — Phloeospora Dearnessii (E. et Ev.) v. H. Oylindrosporium Humuli Ell. et Everb. 1887 = Phloeospora Humuli (E. et Ev.) v. H. Phloeosporella n. G. v. H. ist eine scheibenförmige, in der Epi- dermis eingewachsene Phloeospora. Typus: Phl. Ceanothi (E. et Ev.) v. H. Syn.: Oylindrosporium Ceanothi Ell. et Everh. 1892. 309. 310. 316. 317. 107 Zweite Art: Phl. conservans (Peck) v. H. Syn.: Oylindrosporium conservans Peck. Oylindrosporium Crataegı Ell. et Everh. 1895 ist ein Saprophyt, der kaum als Cercosporella aufgefaßt werden kann. Davon ist verschieden das von Ellis falsch bestimmte Exemplar in Baker, Paeif. Slope Fungi Nr. 3754 (das ebenso benannt ist) = Phloeospora Crataegi (Ellis) v. H. Phloeosporina v. H. ist eine scheibenförmige unter der Cutieula wachsende Phloeospora. (Leptomelanconiee). Typus: Phloeosporina minor (E. et K.) v. H. Syn.: Oylindrosporium minor Ellis et Kellerm. 1887. Oylindrosporium Negundinis EIl. et Everh. 1894 = Phloeospora Negundinis (E. et Ev.) v. H. . Allantozythia n. G. Nectrioidee. Typus: Allantozythia alutacea (Saec.) v. H. Syn.: @loeosporium alutaceum Saceardo 1897. Cylindrosporium Pollaceii Turceoni 1904. Cylindrosporium siculum Briosi et Cavara 1905 — Septoria Quercus Thümen — Phloeospora Quercus (Thüm.) v. H. . Heteropatella hendersonioides Fautr. et Lambotte 1896 beruht auf Fehlern und ist zu streichen. Die Conidien stammen von Pestaloz- zina hendersonioides Diedicke. Discosporium rugulosum v. H. auf Sambucus racemosa, Sonntags- berg 1915 ist die Nebenfrucht von Tympanis conspersa (Fries) v. rugulosa Fuckel, die eine eigene gute Art ist. Fiorella vallumbrosana Saec. et D. Sace. 1906 ist eine Selero- phomee mit Diploplenodomus Diedicke verwandt. Sclerophomella v. H. n. G. Selerophomeen. Typus: Scl. verbascicola (Schw.) v. H. Syn.: ? Phoma complanata Tode 1790-1791. Sphaeria verbascicola Schweinitz 1834. Phoma errabunda Desmazieres 1849. Phoma complanata Desmaz. 1851. . Pyrenochaeta microsperma Sydow 1899 —= Selerophoma miero- sperma (Syd.) v. H. . Phoma strobiligena Desmaz. 1849 — Sclerophoma strobiligena (Desm.) v. H. Die Exsiccate des Pilzes sind meist falsch. . Phomopsis Thujae v. H. in Allesch. und Schnabl, F. bav. Nr. 660 sub Phoma strobiligena Desm. Auch im Wienerwald 1915. . Plenodomus microsporus Berlese = Diploplenodomus microsporus (Berl.) v. H. (Selerophomee). 108 322. 323. 324. 325. 326. 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. 334. Sclerochaetella n. G. v. H. Sclerophomeen. Typus-Art: Sclerochaetella Rivini (Allesch.) v. H. Syn.: Pyrenochaeta KRivini Allescher 1897. Sclerophomina v. H. Selephomeen. Typus-Art: Scelerophomina Elymi (Died.) v. H. Syn.: Aposphaeria Elymi Diedicke 1912. Sclerochaeta v. H. Scelerophomeen. Typus-Art: Sel. penicillata (Fuck.) v. H. Syn.: Phoma penicillatum Fuckel 1869. Mysxofusicoccum melanotrichum (Cast.) v. H. Syn.: Naemospora melanotricha Castagne 1845. Discella microsperma Berk. et Broome 1850. ? Myxosporium salicellum Sace. et Roumeg. 1834. Mysxosporium rimosum Fautrey F. Salicis 1892. Myszofusicoccum Salieis Diedieke v. microspora Diedicke 1912. Myzofusicoccum melanotrichum (Cast.) v. H. var. Salicis (Diedicke) v. H. = Myxofusicoccum Salieis Diedicke 1912. Sclerostagonospora v. H. n. G. Selerophomeen. Typus-Art: Sel. Heraclei (Sace.) v. H. Syn.: Hendersonia Heraclei Saccardo 1878. Stagonospora pulchra Bubäk et Krieger 1912. Oytosporella mendax Sacc. et Roumeg. 18834 — Sclerophoma mendax (Sacc. et R.) v. H. Cytispora pisiformis Fries 1830 und CUytispora sphaerosperma Westendorp 1863 könnten derselbe Pilz sein. Discella Dulcamarae Diedicke 1914 wächst auf Salix und ist gleich Discella carbonacea (Fr.) Berk. et Br. Xenosporella pleurococa v. H. n. G. et sp. Hyphomye.-demat. auf Rinde von Populus, Sonntagsberg 1914. Conidien eylindrisch, dietyospor, halbkreisförmig gebogen, eine kugelige Zelle halbumschließend. Mit Xenosporium Penz. et Sacc. 1904 verwandt. Helicocoryne viride Corda wird beschrieben in Gesellschaft von Xenosporella. Calcarisporium arbusculum Preuss 1851 aus dem Wienerwalde beschrieben. Acrocylindrium Sace. non Bon. und Oladobotryum Saecc. non Nees scheinen von Calcarisporium nicht genügend verschieden zu sein. Phragmotrichum quercinum Hoffmann 1862 = Trimmatostroma quercinum (Hoffm.) v. H. Spicularia Icterus Fuckel 1869 = Botrytis (Polyactis) cinerea Pers. 335. 336. 337. 338. 339. 340. 341. 342. 343. 344. 345. 346. 347. 348. 349. 350. 351. 352. 353. 109 Hormiactis candida v. H. n. sp. Wienerwald 1915. Volutella Jaapii Bresadola 1908 —= Dendrodochium affıne Sace. Melanobasidium Carpini v. H. auf Weißbuchenzweigen Wiener- wald 1915. Vielleicht neue Gattung. Coryneum umbonatum Nees = Ü. disciforme Sehmidt 1817 = Coryneum ambiguum Karsten 1886 —= Ü. Kunzei Sace. (f. ital. tab. 1110). Coryneum umbonatum Tul. 1863 = Steganosporium elevatum Riess 1853 = Stilbospora elevata (R.) v. H. Coryneum Kunzei Corda 1840 ist ein Exosporium. Coryneum disciforme Oudemans auf Tilia ist die Jugendform von Exosporium Tiliae Link. Coryneum disciforme Corda 1839 = Ü. Notarisianum Sacc. Coryneum depressum Schmidt 1817 ist verschollen, wahrscheinlich Kümmerform von C. ümbonatum Nees. Coryneum Nees 1817 = Exosporium Link 1809. Exosporium umbonatum (Nees) v. H. Syn.: Coryneum umbonatum Nees 1817. Coryneum disciforme Schmidt: 1817. ? Coryneum depressum Schmidt 1817. Coryneum disciforme Corda 1839 (auf Eiche!) Coryneum Kunzei Corda 1840. Stilbospora affınis de Notaris (auf Eiche). Coryneum Notarisianum Saee. 1884 (auf Eiche). Coryneum ambiguum Karsten 1886. Coryneum disciforme Corda auf Betula = Exosporium disciforme (Corda) v. H. Die Nebenfrucht von Pseudovalsa modonia (Tul.) v. H. muß heißen Exosporium modonium (Sace.) v. H. Myzosporium tulipiferae Diedieke 1904 = Dendrodochium ru- bellum Sace. 1880. Endoconidium abietinum v. H. n. sp. auf Tannennadeln, Sonn- tagsberg 1913. Toxosporium camptospermum (Peck) Maublane ist eine aus den Spaltöffnungen herauswachsende Tubereulariee, verwandt mit Sco- lecosporium und Exosporium. Torula canceratica Strasser 1915 — Torula conglutinata Corda. Arthrinium Kunze 1817 ist eine Tuberculariee. Damit sind Camp- toum Link und Goniosporium Link zu vereinigen, da die Sporen- formen alle Übergänge zeigen und den einzigen Unterschied bilden. Tureenia juncoidea Hall 1915 —= Arthrinium bicorne Rostrup. = Arthrinium cuspidatum Cooke et Harkn. 110 394. 355. 356. 357. 358. 359. 360. 361. 362. 369. 364. 369. 366. 367. 368. Arthrinium caricicola Kunze 1817 = A. naviculare Rostrup. 1886. | Arthrinwuwm Morthierv Fuckel ist wahrscheinlich eine abnormale Bildung. Gloeosporiella rosaecola Cavara 1892 muß vorläufig als Tubereu- lariee gelten. Hymenobactron (Saee. ut Subgen.) v. H. wird beschrieben. Typus-Art: H. Desmazierii (Cast.) v. H. Syn.: Hymenula Desmazierii Castagne 1848. Gloiosphaera minor v. H. n. sp. In allen Teilen kleiner als @. globuligera v. H. = @G. Olerciana (Boudier) v. H. Am Sonntags- berg 1913. Eurotium insigne Winter = Üephalotheca Franeisci Saece.— My- cogala macrosporum Jaap 1909. Nebenfrucht: Gliocladium penicil- lioides Corda. Stachybotrys Corda 1837 hat zweizellige Conidien und ist ver- schieden von Stachybotrys Aut. mit eiuzelligen Conidien. Memnonium Corda 1837 —= Stachybotrys Aut. non Corda — Syn- sporium Preuss 1849. Typus: Memnonium effusum Corda 1837. Syn.: Aspergillus alternatus Berkeley 1838. Sporocybe Desmazierii Corda 1840. Sporocybe lobulata Berkeley 1841. Synsporium biguttatum Preuss 1851. Memnonium sphaerospermum Fuckel 1869. Tilachlidium Preuss ist ein Oephalosporium-ÖOoremium. Stilbum tomentosum Schrader = Dendrostilbella tomentosa (Schrad.) v. H. = ? Clavularia mycogena Karst. Olavularıa Karsten 1882 ist vielleicht —= Dendrostilbella v. H. doch soll der Typus: Olavularia fusispora Karst. in Ketten stehende Conidien haben, was noch zu prüfen ist. Orlieropodium violaceum Corda 1837 ist gewiß keine Stilbacee, vielleicht mit Thysanopyzis Cesati 1851 verwandt. Stilbum erythrocephalum Ditmar 1817 =Leotia fimetoria Persoon 1799 = Dendrostilbella fimetoria (P.) v. H. Memnoniella v. H. n. G., wie Memnonium Corda, aber Conidien in dauerhaften Ketten. Typus-Art: Memnoniella aterrima v.H. An Baumwollgarnfäden, Wien, leg. Zukal. Fuckelina Sacc. 1875 = @Gliobotrys v. H. 1902. Typus-Art: Fuckelina albipes (Berk. et Br.) v. H. Syn.: Sporocybe albipes Berk. et Br. 1871. ur 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 317. 378. 379. 380. 381. 382. “333. 384. 385. 111 Fuckelina. socia Saccardo 1875. Gliobotrys albo-viridis v. H. 1902. Fuckelina steht Memnonium sehr nahe und ist F. albipes auch nach meinen Funden der Conidienpilz von Melanopsamma pomi- formis (P.). Coniosporium densum Strasser 1915 = Papularia densa (Strass.) v. H. Gymnosporium nigrum Fuckel ist auch eine Papularia. Gymnosporium harknessioides Ell. et Holw. 1885 besteht nur aus Schlauehsporenhäufchen. Periola Fries 1823 kann nur auf Grund der verschollenen Typus- Art: P. hirsuta (Schum.) Fries bis auf weiteres aufrecht erhalten bleiben. Gliocladochium v. H. n. G. Tubereulariacee mit Gliocladium-artigen Conidienträgern. Typus-Art: Gliocladochium tomentosum (Fr.) v. H. Syn.: Periola tomentosa Fries 1823. Volutella Tode 1790 (non Autoren). Nach Fries’ Angaben Patel- linee mit behaarter Scheibe und septierten Öonidien. Typus-Art: V. volvata Tode, verschollen. Psilonia Fries 1819 pro parte v. H. Typus: Psilonia gilva (P.) Fries. Psilonia nivea Fries ist auch nach Libert exs. Nr. 387 tierischen Ursprungs und kein Pilz. Chaetostroma Corda 1829 (non Sace.) Typus: Chaetostroma setosa (Greville) v. H. Medusula Tode 1790 ist gewiß Trichia, alt. Medusula Corda 1837 = Dicyma Boulanger 1897, Conidien von Chaetomium. Thysanopyxis Cesati 1850. Typus: Th. pulchella Öes. Amerosporiella v.H. ist Thysanopyzis mit braunen oder schwarzen Borsten. Typus: A. tristis v. H. Neottiosporella v. H. Conidien mit Cilien, sonst wie Psilonia. Typus: N. melaloma (BP. et R.) v. H. Syn.: Volutella melaloma Berk. et Broome 1850. Chaetostroma Cyperacearum Cesati fehlt auf den Exsiceaten. Wahr- scheinlich gleieh Neottiosporella melaloma. Psilonia Festucae Libert —= Chaetostroma Festucae (Lib.) v. H. Der so benannte Pilz in Jaap, F. sel. ex. Nr. 675 ist Chaetostroma riparium v. H. n. sp. 112 386. Volutella foliicola Fuckel = Sarcopodium foliicola Fuckel 1869 —= Psilonia gilva (P.) Fr. 387. Chaetodochium n. G. v. H. kommt aus den Spaltöffnungen. Typus: Chaetodochium Buxi (D. C.) v. H. Syn.: Volutella Buzi (D. C.) Berk. 388. Actinothyrieae v. H. nov. Fam. Tubereularieen. Öberflächlieh, sehildförmig, radiär gebaut, in der Mitte kurz gestielt, Conidien auf der Unterseite des Schildes entstehend. Gattungen: 1. Actinothyrıum gramimis Kunze 1823. 2. Actinopelte japonica Saccardo 1913. 389. Septocylindrium Aspidii Bresadola = Entylomella Aspidii (Bres.) v. H. zu Entyloma Aspidiü (Bres.) v. H., die nicht gut reif ist. 390. Septocylindrium Bonorden 1851. Der Typus: $. septatum Bonord. ist ein Saprophyt, ähnlich Oylindrium. Daher Septocylindrium Sace. (non Bon.) zu streichen. 391. Ramularia Heimerliana P. Magnus 1908 ist offenbar gleich Cy- lindrospora Polygalae Schröter 1897. 392. Verticillium Aspergillus Berk. et Br. 1873 — Gliocladium Asper- gillus (B. et Br.) v. H. Gehört jedenfalls zu Hypomyces aureo- nitens Tul. offenbar gleich Penicillium Hypomycetis Sace. 1886 — Gliocladium Hypomycetis Sace. 1909. 393. Didymaria lutetiana Saecc. 1909 = Didymaria graminella v. H. 1905. Uber die richtige Benennung einiger Salix-Arten. Von Camillo Schneider, zurzeit Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass. Bei der Bearbeitung der ostasiatisch-indischen Salz für die „Plantae Wilsonianae“, welche soeben im ersten Heft des 3. Bandes dieser Veröffentliehung des Arnold Arboretums erscheint, sah ich mich auf Grund der Wiener Regeln genötigt, für einige sehr bekannte Weiden an Stelle der gebräuchlichen Namen andere Hauptnamen zu wählen. Ich möchte diese Nomenklaturfrage hier nochmals kurz besprechen und und dabei auf das von mir in meinem Artikel über die Benennung der europäischen Ulmus-Arten Gesagte hinweisen. Wie ich es dort tat, be- tone ich auch heute nochmals, daß neben der den Wiener Regeln folgenden wissenschaftliehen Nomenklatur vielleicht für gewisse Fälle in Werken der angewandten Botanik und in populären Schulfloren eine den Bedürfnissen dieser Kreise angepaßte Namengebung befolgt werden könnte, um Namenwechsel, wie die folgenden, zu vermeiden. Die in Frage kommenden Weidennamen sind folgende: Saliz phylici- folia L., Salix arbuscula L., Salix depressa L. und Salıx nigricans Sm. 113 In der neuesten Bearbeitung der mitteleuropäischen Weiden durch v. Seemen in Ascherson und Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora IV, 54—350 (1908—1910), werden diese vier Namen beibehalten, doch dürften nach den Wiener Regeln die letzten drei nicht angewendet werden. Auch gegen den Namen $, phylicifolia L. erhebt z. B. Toepffer, Salieetum exsiceat. Fase. I, p. 17, Nr. 31 (1906), Einwendungen und sagt, daß dieser Name sich in erster Linie auf S. nigricans bezieht. Die Sachlage ist jedoch folgende, wobei ich mich betreffs der Beurteilune der Linne’schen Namen und Zitate auf das ausgezeichnete Werk von Euander, Studier Saliees Linnes Herbarium (1907), stütze. Linnes Diagnose in Spec. Plant. 1016 (1753) lautet bei S. phylieifolia folgen- dermaßen: „Saliz foliis serratis glabris lanceolatis: erenis undatis. Fl. Lapp. 358, t. 8, f. D. Pl. suec. 793“. Hieran schließt Linne& die var. „B. Salix foliis serratis glabris oblongo-ovatis. Fl. Lapp. 350, t. 8, f. ©.“ Als Typ der Art ist mithin Linne’'s „Salix foliis serratis glabris lan- ceolatis undulatis. tab. VIII, fig. d“ in Fl. Lapp. 283, Nr. 351 (Druck- fehler 358 in Fl. Suec. und Spee. Plant.) anzusehen. Diese Nr. 351 ist nach Enander S. phylicifolia L. und nieht, wie Toepffer glaubte, S. nigricans Sm. Diese letzte ist vielmehr identisch mit Nr. 350 (= S. phylieifolia 8). wie wir noch sehen werden. Mithin ist nach den Wiener Regeln kein Grund den Namen 5. phylicifolia L. fallen zu lassen und den Namen $. bicolor Ehrh. oder $. Weigeliana Willd. auf- zunehmen. v. Seemen zitiert als Synonym zu 8. phylicifolia „S. arbus- cula, S. foliis serratis glabris obovatis’ L. Sp. plant. ed. 1. 2. 1018 (1753)“, doch ist diese Form, wie unten angegeben, etwas unsicher und ich halte auch ein solehes Zitat für nicht ganz korrekt. Richtiger wäre etwa zu sagen „S. arbuscula L. ohne var. ß und » anscheinend oder zum Teil“. Dies führt uns zur Frage, was ist denn nun S. arbuscula Linne? Die Beschreibung des Typus in Spee. Plant. 1018 lautet: „Saliz foliis sub- serratis glabris subdiaphanis subtus glaueis, ceaule suffrutieoso. Fl. suee. 798. Gmel. sib. I, p. 166.“ Hierauf folgt als Synonym „Salıw folüs integris glabris obovatis. Fl. Lapp. 352, t. 8, fig. E.“. Die Varietäten ß und y kommen nach den Regeln für uns zunächst nicht in Betracht. In Fl. Suee. 291 (1745) finden wir unter Nr. 798 drei Formen «, ß, p; hievon ist & nichts anderes als Nr. 352 (Druckfehler 252 bei Linne in Fl. Suee.) der Fl. Lapp., wie oben zitiert. Dies ist also der Typ der S. arbuscula im eigentlichen Sinne und stellt nach Enander (l. e. p. 94) „Salix phylieifolia L. var. vel forma recedens « S. nigricante Sm. X phylieifolia L. (Syn. Saliz tenuifolia Sm. L. Fl. Lapp. Ed. II) — eller Salix livida Wg.“* dar. Der Name $. arbuscula Linne ist also deu Regeln nach nicht aufrecht zu erhalten. Auch var. „ß. Salız folüis Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 3/4. 8 114 integris glabris ovatis confertis pellueidis Fl. Lapp. 356* in Spee. Plant. bezieht sich nicht auf eine Form der &S. arbuscula Auctorum plur., sondern die Nr. 356 der Fl. Lappon. ist nach Enander „Salix livida Weg. vera“. Nur var. „y. Salix foliis serratis glabris lanceolatis utringue acutis. Fl. Lapp. 360, t. 8, f. M.“ in Spee. Plant. bezieht sich auf eine Form der SS. arbuscula im Sinne v. Seemens und anderer Autoren, was ja auch v. Seemen (|. ce. p. 149) angibt. Es fragt fragt sich nun, welches ist der älteste einwandfreie Name iür eine Form der heutigen $. arbuscula? Als ältester Name erscheint bei v. Seemen (l. c. 149) eine S. alpina Scop., Fl. Garn. ed. 2, II 255, t. 61, fig. 1208 (1772), welche aber in erster Linie S. Myrsinitis var. Jacquiniana Koch darstellt, wozu ja auch v. Seemen den Namen als Synonym zum Teil bezieht. Andersson (in De Candolle, Prodr. XVI, pt. 2, p. 248 [1868]) und v. Seemen (l. ec. 148) erwähnen als weiteres Synonym eine „S. coruscäns Jaeq., Flor. Austr. V, t. 408 (1778)“, doch Jaequin führt, l.e. p. 4, die Weide als $. arbuscula L.; es war Will- denow der in Spece. Pl. IV, 681 (1805) eine S. coruscans auf S. arbus- cula Jaequin begründete. Soviel ich sehe kommt als ältester gültiger Name S. formosa Will- denow in Betracht, welcher zuerst in Berlin. Baumzucht, p. 452 (1796) veröffentlicht wurde, wo der Autor sagt: „Salix cinerea, p. 350 ist eine neue, soviel mir bekannt noch nicht beschriebene Art. Ich will sie vorderhand Salız formosa nennen“. Merkwürdigerweise erwähnt nun Willdenow in Spec. Plant IV, 680 (1805), als Synonym nicht seine S. cinerea sondern „Salix glauca Willd. arb. 338“, was auch v. Seemen (mit Druckfehler 388) zitiert. Diese S. glauca Willdenows hat, soviel ich sehen kann, mit nnserer S. arbuscula niehts zu tun und dies Zitat dürfte bei Willdenow 1805 auf ein Versehen zurückzuführen sein. Die Beschreibungen der S. cinerea Willdenow 1796 und der S. formosa 1805 decken sich ziemlich gut und mir ist kein älterer Name (vor 1796!) bekannt. Moench, Suppl. Meth. Plant. 116 (1802), änderte nur Willdenows Namen $. formosa ohne Grund in $. glaucescens um. Ich gebe gern zu, daß die Annahme des Namens $S. formosa Willd. für die jetzt als $. arbuscula geführte Weide nicht eben erfreulich ist, aber wenn wir den Regeln folgen, kann der letztere Name nicht bestehen bleiben. Dies gilt auch von $. depressa, die vielfach als S. liwida Wahl. und als S. vagans And. geht. Die Erstbeschreibung in Fl. Suee. ed 2, 392 (1755) lautet: „Salix (depressa) foliis integris subtus villosis lanceo- lato-ovatis utrinque acutis. Fl. Lapp. 361, t. 8, £.N.*. Die „Salix foliis integris subtus villosis ovato-lanceolatis utrinque acutis. Tab. VII, fig. n.“, der Fl. Lapp. 289, Nr. 361 (1737) ist nach Enander (I. e. 95) Salix 115 Caprea L., und die $. depressa L. begreift nach Enander (l. e. 102) auch noch hybride Formen, jedenfalls ist der Name nicht anwendbar. Nach v. Seemen (l. e. 117) soll allerdings Linne& unter seiner S. de- pressa „die Form mit ganzrandigen, unterseits wolligen Blättern“ ver- standen haben. Dies mag sich vielleicht durch das von Linn6 ge- gebene zweite Zitat „Saliz foliis rotundo acuminato integro subtus sericeo. Hall. helv. 154* begründen lassen, aber an erster Stelle ist für uns das Zitat der Fl. Lapp. maßgebend und die Beschreibung Linn&’s, welch beide nach Enander sich nicht auf 5. depressa im Sinne Seemens beziehen. Der nächstälteste der angewendeten Namen ist S. livida Wahlen- berg, Fl. Lapp. 272 (1812), dies ist aber nicht der älteste vorhandene und anwendbare. Nicht brauchbar ist, wenn ich die Regeln recht verstehe, S. foliolosa Afzel., zitiert als Synonym von Smith in Linne, Fl. Lapp. ed. alt. 295 (1792) unter Nr. 356 als „Salix foliolosa, Fl. Suee. Mss. Afzel.“. Dagegen halte ich für den gültigen anzuwendenden Namen S. Starkeana Willdenow, Spec. Plant. IV, 677 (1805), den auch Trautvetter in Ledebour, FI. Alt. IV, 274 (1833) bereits vorangestelllt hat. Er wird jetzt nur für die kahle Varietät oder eine Form davon be- nutzt. S. vagans Andersson wurde 1858 in Öfs. K. Vetensk. Akad. Förh., p. 121 und im selben Jahre in Proc. Am. Acad. IV, p. 61 (Salie. Bor. Am., p. 15) aufgestellt. Die unangenehmste Änderung scheint mir der Wechsel in der Benennung der S. nigricans Smith zu sein. Dieser Name wurde 1802 in Trans. Linn. Soc. VI, 120 veröffentlieht und begründet sich auf S. phylicifolia ß Linne, Spec. Plant. 1016 (1753), d. h. auf „Salız foliis serratis glabris oblongo-ovatis. Fl. Lapp. 350, t. 8, f. C.*, welche Weide, wie oben gesagt, von Toepffer mit Unrecht für S. phylici- folia (8. bicolor Ehrh.) erklärt wird. An und für sich ist S. nigricans ein gültiger Name, nur gibt es leider (was aber gar nicht zu verwundern ist) für diese verbreitete Weide ältere Namen. Der älteste könnte sein S. spadicea Chaix in Villars, Hist. Plant., Dauphine I, 373 (1786), aber es ist zweifelhaft, ob dieser Name sich auf $. nigricans oder auf 8. ci- nerea bezieht. 1787 gab Hoffmann, Hist. Salie. 71, t. XVII—XIX, fig. 1—5, tab. XXIV, fig. 2, unserer Weide versehentlich den Namen S. myrsinites L., worauf hin Salisbury, Prodr. Stirp. Hort. Allert 394 (1796), eine S. myrsinifolia auf Grund der Hoffmann’schen 8. myr- sinites aufstellte. Dieser Name, S8, myrsinifolia Salisb., ist, soweit ich sehe, der älteste anwendbare für S. nigricans Sm. In der Identi- fizierung der S. myrsinites Hoffmann stütze ich mich auf Kenner wie Wimmer (Salie. Europ. 70 [1866]) und v. Seemen (|. e. 132). Auf- fallend ist, daß Moss in der neuen Cambridge Brit. Flora II (1914) bei S. nigricans den Namen Salisburys ganz unerwähnt läßt. g*+ 116 Vielleicht nimmt ein Kenner der europäischen Weiden, wie etwa A. Toepffer, Stellung zu den obigen Darlegungen. A. v. Hayek, der doch sonst in seiner umfangreichen Flora von Steiermark den Wiener Regeln gerecht zu werden trachtet, hat die Namen $. arbuscula und S. nigricans beibehalten. Arnold Arboretum, 15. April 1916. Was ist Bupleurum longifolium L. et autor.? Von Dr. Eustach Woloszezak (Wien). Diese Frage drängte sich mir erst nach meiner Übersiedlung von Wien nach Galizien im Jahre 1885 auf, weil ich früher keine Gelegenheit hatte, eine Pflanze lebend zu beobachten, bei der dieser Name in Betracht gekommen wäre. Erst im, Jahre 1885 entdeckte ich eine solche in einem gelichteten Walde unweit der Straße in der Nähe des Wirtshauses „Jaryna“, der bekannten Lokalität des Janower Waldes bei Lemberg. Diesen Standort zeigte ich auch Blocki, der ein Herbar- exemplar an das k. u. k. bot. Hofmuseum von demselben Stand- orte sendete. Von dieser Pflanze setzte ich einen Teil in meinem bota- nischen Versuchsgärtehen am Polytechnikum in Lemberg ein, und die Pflanze wuchs dort noch zur Zeit meines Scheidens vom genannten In- stitut im Jahre 1907; sie ging aber später ein. Ich habe die Pflanze des Janower Waldes sogleich für das echte Bupleurum longifolium erklärt, weil sie (vgl. Linne, Spee. pl. 1753, p. 237) „involuerum universale 3- vel 5 phyllum; partiale quinque- phyllum longitudine floseulorum“ besaß und auch eine in meinem Herbar befindliche Pflanze aus Göttingen denselben Blütenbau zeigte. Allerdings ist meine Göttinger Pflanze schmächtiger und man kann nicht absolut sicher behaupten, daß sie monokarp sei, denn sie ist von Insekten etwas beschädigt; doch halte ich dies für nebensäch- lieh. Linn& schreibt von B. longifolium: „Habitat Göttingae“, weshalb die Göttinger Pflanze von Interesse ist; er setzt aber noch hinzu „inque monte Iura Helvetiae“, wodurch die Frage: was B. longifolium ist, kom- plizierter wird. Als etwa 1895 Callier auf seiner Reise nach Rußland mein Lemberger Gärtehen in Augenschein nahm, meinte er beim Anblick der Jarynaer Pflanze, „sie komme ihm verschieden von der Pflanze vor, die er für B. longifolium halte“. Das war Veranlassung für mich, nach der Callier’schen Pflanze mich umzusehen. Diese!) sammelte ich an der 1) Die Karpathenpflanze. 117 Rabia skala bei Wetlina in Galizien; die Pflanze war recht stark und ihre Früchte ziemlich weit entwickelt; ich nannte sie im Spraw. Kom. fizyogr. B. longifolium. Eine ähnliche, auf einem senkrechten Felsen des Drei- kronenberges in den Pieninen wachsende Pflanze, die ich recht gut sehen, aber nicht erreichen konnte, nannte ich in Spraw. kom. fiz. ebenfalls DB. longifolium, wie es ein anderer in diesen Fällen getan hätte, wenn bei ihm kein Zweifel über die Natur der Linne&schen Pflanze aufgetaucht wäre. Erst als ich im Jahre 1897 in den Belaer Kalkalpen ein ver- meintliches Bupl. longifolium mit reifen Früchten fand, letztere in meinem Versuchsgarten einsäte und die Sämlinge blühten und fruchteten, konnte ich die Sämlinge mit der Janower und der Göttinger Pflanze vergleichen und Schlüsse an der Hand von Linnös Spee. pl. sowie Gaudin, Flora helvetica 1828, vol. II, p. 380 über die Natur des DB. longifolium ziehen. Meine ursprüngliche Ansicht über die Jarynaer Pflanze brauchte ich nieht mehr ändern. Linne hat jedenfalls auf Grund der Göttinger Pflanze, mit der die Jarynaer Pflanze übereinstimmt, das B. longifolium beschrieben; die Jurapflanze aber hat er ebenso be- handelt, wie es alle Botaniker nach ihm bis auf die Jetztzeit getan haben, — selbst Herrman Wolff im „Pflanzenreich“ nicht ausgenom- men — indem er bei B. longifolium als weiteren Standort Iura angab. Liest man aber die Beschreibung des DB. longifolium bei Gaudin nach, so sprieht er hier von einer „Radix longa gracilis“, beim Blütenstand schreibt er: „Invocella 5—8 phylla, foliolis umbellula multiflora multo longioribus“. Vergleicht man mit dieser Charakterisierung die Pflanzen aus der Tatra, aus den Sudeten und den Karpathen bis Wetlina, so findet man, daß alle diese Pflanzen mit dem Linne'schen 2. longi- folium nicht zu identifizieren sind, daß sie vielmehr der Gaudini'schen Beschreibung entsprechen, eine eigene Art bilden und mit einem andern Namen belegt werden müssen. Ich nenne die Gebirgspflanze Bupleu- rum Gaudini und füge binzu, daß auch die Alpenpflanzen so zu benennen sein dürften, obwohl Gaudin in seiner Fl. helvetica behauptet, daß sein Bupleurum in den Alpen fehle. B. longifolium ist ausdauernd, B. Gaudini aber monokarp, wovon ich mich durch mehrjährige Kultur der Pflanzen überzeugte. Ich will hier noch hinzufügen, daß unsere monokarpe Pflanze manchmal an der Basis des blühenden Stengels einen kurzen Trieb mit 1—2 Blättern treiben kann, was manchen zum Glauben veranlassen könnte, daß die Pflanze ausdauernd sei; dies ist aber nicht der Fall, weil alle meine jahraus jahrein gesäten Pflanzen nach der Frucht zugrunde gingen. Ich sagte, daß die Gaudin'sche Pflanze eine eigene Art bilde, füge aber noch hinzu, dafs der von mir gebrauchte Name ebenso zur Bezeichnung einer Varietät dienen könnte, falls das Bupleurum aureum Fisch. von B. Gaudini sich als spezifisch nicht 118 verschieden erweisen sollte. Wolff hat auch BD. aureum mit B. longi- folium vereinigt, beging aber den Fehler, daß er auch B. longifolium mit B. Gaudini zusammenzog. B. aureum Fisch. ist nur durch schmälere Blätter von B. Gaudini verschieden und da ich B. aureum Fisch. am Suhardu in der Bukowina sammelte, muß ich gestehen, daß diese Pflanze auf mich den Eindruck machte, als wäre sie ebenfalls monokarpisch und daher von B. Gaudini spezifisch nicht recht ver- schieden. Es ist übrigens für mich nicht so wichtig hier zu untersuchen, ob B. Gaudini und B. aureum spezifisch verschieden sind. Ich wollte nur zeigen, daß das Bbupl. longifolium der Autoren sicher eine Misch- art ist. Wien, am 31. Mai 1916. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 30. März 1916. Das w. M. Prof. H. Molisch legt eine von Dr. Friedl Weber im pflanzenphysiologischen Institut der Grazer Universität ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Studien über die Ruheperiode der Holz- gewächse.“ Die Arbeit gliedert sich in folgende Abschnitte: 1. Die Acethylenmethode, II. Teil. 2. Frühtreiben mit Wasserstoffsuperoxyd. 3. Verlängerung der Ruheperiode durch Warmhauskultur. 4. Zur Frage nach der Bedeutung der Nährsalze in Beziehung auf die Ruhe- periode. Die Hauptergebnisse sind: I. Die Acetylenmethode bewährt sich auch bei Holzgewächsen mit fester Ruhe; es konnten zur Zeit der Nachruhe frühgetrieben werden mit Acetylen: Tilia sp., Frazinus excelsior, Robinia Pseudacacia, Castanea sativa und Fagus silvatica. II. Ebenso wie das Ätherisieren und das Warmbad wirkt auch das Acetyle- nisieren streng lokal; ausführlicher beschrieben wird ein Versuch mit einem jungen Lindenbaum an dem der Acetylenzweig um zirka 3 Wochen früher als die übrigen Zweige sich belaubt; auffallend ist, daß an diesem Zweige fast gleichzeitig mit den Stützblättern proleptisch Blütenstände zur Entwicklung kommen. III. Durch 24stündiges Baden in 10% H, O,-Lösung bei Zimmertemperatur wird die Ruheperiode von Tilia-Zweigen wesentlich abgekürzt. IV. Linden- und Eschen-Bäumchen, die vom Herbst an ununterbrochen im Warmhaus gehalten werden, entfalten ihre Knospen erst nach einer Ruhezeit von un- gefähr 15 Monaten; ein relativ kurzer Aufenthalt bei winterlichen Temperaturen im Freien genügt, um bei diesen Holzgewächsen die Ruhe auf die Hälfte der obigen Dauer herabzusetzen. Auch Temperaturen über 0° (Kalthaustemperaturen) genügen, um ein im wesentlichen normales Austreiben zu veranlassen. 119 V. Es wird die Anschauung vertreten: bei der Wirkung der Nährsalze handelt es sich nicht um die quantitative Steigerung eines schon vorhandenen und absolut notwendigen Wachstumsfaktors, sondern um den Effekt chemischer Wachstumsreize. Die Ruheperiode wird nicht als Zwangszustand infolge Nährsalzmangels der Umwelt aufgefaßt, sondern als autonomer Vorgang im Sinne Pfeffers. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 6. April 1916. Dr. Rudolf Wagner legt eine Abhandlung vor mit dem Titel: „Über die Mediansympodien der Lecanorchis malaccensis Ridl.“ Es handelt sich um eine im Jahre 1893 beschriebene Orchidee, über deren Ver- zweigung bisher sehr wenig und vor allem nichts Genaues bekannt war. Die Blatt- stellung ist distich und jn den konsekutiven Sproßgenerationen stets in der Mediane entwickelt, so daß sehr eigentümliche Verzweigungen zustande kommen, die sich am Rhizom und an den oberirdischen Teilen durch nicht weniger als 14 Sproßgenerationen verfolgen ließen, ein Fall, wie er in dieser Art überhaupt noch nicht beschrieben ist. Dabei ergab sich nun das Bedürfnis nach einer anderen, weniger Raum be- anspruchenden Art von Diagrammen und dafür war schon die Basis geschaffen in des Autors Abhandlung „Zur diagrammatischen Darstellung dekussierter Sympodialsysteme*, die 1914 in den Sitzungsberichten der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien erschien (math.-naturw. Kl., Bd. CXXIII. Abt. I, p. 1097—1109). Durch geeignete Modifikation der dort angewandten Methode gelang es, übersichtliche Diagramme selbst bei hohen Generationsdifferenzen herzustellen und damit der weiteren Erforschung der Verzweigungssysteme und damit wohl auch mancher Baumkronen die Wege zu ebnen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 11. Mai 1916. Das k. M. Hofrat E. Heinricher übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum. Im- mune, uneecht immune und niehtimmune Birnrassen. Immun- werden früher für das Mistelgift sehr empfindlicher Bäume nach dem UÜberstehen einer ersten Infektion.“ Der Inhalt läßt sich in folgender Weise andeuten: Durch erweiterte Versuche werden die schon von Laurent beschriebenen Giftwirkungen von Mistelsamen und Mistelkeimen auf Birnbäume bestätigt und, was Laurent unterließ, durch Abbildungen erläutert. Die Äußerung der Giftwirkung ist von der verwendeten Rasse oder auch dem verwendeten Individuum abhängig. \ Unterschleden werden echt immune (natürlich immune), unecht immune und nicht immune Birnbäume. Die echt immunen bringen, ohne daß irgendwelche Er- krankungsprozesse auftreten, die Mistelkeime zum Absterben. Unecht immun werden jene Rassen genannt, die infolge starker Giftwirkung einen Krankheitsprozeß durch- machen, der allerdings auch das Nichtaufkommen der Misteln zur Folge hat. Die Be- zeichnung „immun“ für diese Rassen, die Laurent gebrauchte, wird verworfen. Immunität ist bei ihnen nur gegen Mistelbefall, nicht auch gegen das Mistelgift, vor- handen. Nicht immun sind solche Birnbäume, auf denen die Mistelkeime zu Pflanzen erwachsen können, ohne daß, wenigstens zunächst, Giftwirkungen zutage treten. 120 Eine Folge sowohl der echten als auch der unechten Immunität ist das seltene Aufkommen von Misteln auf den Birnbäumen. In den vom Verfasser durchgeführten Versuchen ergaben 620 auf Birnbäume ausgelegte Samen (da die Samen der Laub- holzmisteln überwiegend mehrembryonig sind, ist die Zahl der ihnen entsprossenen Keimlinge beträchtlich höher) nur 3 Mistelpflanzen, davon 2 auf einem mit 10 Samen belegten Bäumchen. Als Gegenstück wird ausgeführt, daß aus 90 auf drei Apfel- bäumchen ausgelegten Samen 95 Mistelpflanzen erwuchsen. Das Absterben der Mistel- keime erfolgt auf den echt und unecht immunen Bäumen auffallend rasch, viel rascher als 2. B. auf Rotbuchen, die ja auch keine Mistelpflanzen aufkommen lassen. Unter den nicht immunen Birnbäumen können wieder Verschiedenheiten be- stehen. Die einen lassen zwar Mistelpflanzen sich entwickeln, schreiten aber nach einigen Jahren zu ihrer Ausmerzung. Die anderen scheinen dies nicht zu tun (man begegnet auch alten Mistelbüschen auf Birnbäumen). Zur Erklärung dieses verschiedenen Verhaltens der Birnbäume wird auf das vermutliche Wirken von Toxinen und Antitoxinen, auf verschiedene Empfindlichkeit ersteren gegenüber und verschiedene Befähigung zur Bildung der letzteren hingewiesen. Diese Annahme findet einige Stütze in der festgestellten Tatsache, daß Bäume, die auf eine erste Infektion mit Mistelkeimen sehr stark reagierten und einen längeren Krankheitszustand durchmachten, auf eine zweite (in einem Falle dritte) gar nicht reagierten oder in geringstem Maße und streng örtlich, auf die unter der Haftscheibe des Mistelkeimes befindliche Stelle beschränkt. Eine Schädigung oder ein Erkranken war nicht zu bemerken, die Parasitenkeime starben rasch ab. Der Eindruck ist. der, die Bäume seien durch die erste Infektion gegen das Mistelgift — natürlich auch gegen Mistelbefall — immunisiert (aktiv immunisiert) worden. Die anatomische Untersuchung der durch das Mistelgift geschädigten Bäume bestätigte im allgemeinen die Angaben Laurents, nur wird hervorgehoben, daß Tötung von Rinden- und Holzpartien oft rasch vor sich gehen muß, da Abwehr- maßregeln zunächst fehlen, so im abgestorbenen Holze vielfach die Verstopfung der Gefäße durch Gummi, die daher nieht ein Kennzeichen (Laurent) desselben ist, sondern eine sekundäre Reaktion, mit der sich der lebende Holzteil vom toten abzu- schließen trachtet. Auch Wirkungen von Mistelsamen und -keimen auf andere Pflanzen werden besprochen. Sie beruhen vielleicht auf Giftwirkung, doch ließe sich für einige auch eine andere, einfachere Deutung geben: Wasserentzug durch den Mistelschleim. Schwer lassen sich aber diesem Gesichtspunkte die Erscheinungen an den Birnbäumen unter- ordnen, obschon zugegeben wird, daß der vorgetragene Erklärungsversuch hypothetisch ist und zahlreiche langwierige weitere Versuche in der Frage noch erübrigen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 18. Mai 1916. Dr. Rudolf Wagner legt eine Abhandlung vor mit dem Titel: „Über den Riehtungswechsel der Schraubelzweige von Hyd- nophytum angustifolium Merr.“ Die in Frage stehende Rubiacee wurde erst 1905 entdeckt, und zwar auf Min- danao, kommt aber auch auf der Philippineninsel Siboyan vor. Es ist eine Ameisen- pflanze, die gleich den anderen Vertretern der Gattung in einem wesentlichen Punkte falsch beschrieben wurde. Die Autoren hatten sich bisher außer mit den für die Art- abgrenzung wichtigen Blütenteilen fast nur mit den merkwürdigen Knollen befaßt 121 die langen rutenförmigen Zweige aber keiner näheren Untersuchung gewürdigt. Und gerade hier finden sich sehr merkwürdige Verhältnisse, wie sie in dieser Weise noch von keiner einzigen Blütenpflanze bekannt sind. Sie bilden nämlich Sympodien soweit beobachtet von bis zu 34 Sproßgenerationen, die aber noch eine andere Besonderheit aufweisen als diese bei Holzgewächsen bisher nicht bekannte Generationszahl. Strecken- weise wachsen sie nämlich schraubelig aus a, dann ändert sich aber der Richtungs- index, um nach einiger Zeit wieder die alte Form anzunehmen. Das H. Hahlii Rech. von der Insel Bougainville zeigt ein wesentlich anderes Verhalten insofern, als hier vorwiegend Wickeltendenz zu beobachten ist, aber eben- falls nicht in reiner Form. In methodischer Beziehung ist darauf hinzuweisen, dad die in den Sitzungs- berichten von 1914 eingeführte Form von Diagrammen („Über die diagrammatische Darstellung deskussierter Sympodialsysteme“) für die eine, wickelig wachsende Art anwendbar ist, bei der anderen aber einer Modifikation bedarf, die zu sehr über- sichtlichen Diagrammen selbst bei einer bisher nicht bekannten Generationszahl führt. Einige Bemerkungen über die systematische Verwertbarkeit dieser unerwarteten Verhältnisse beschließen die Arbeit. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 25. Mai 1916. Das w. M. Hofrat R. v. Wettstein legt eine Abhandlung von Dr. August v. Hayek vor, betitelt: „Beitrag zur Kenntnis der Flora des albanisech-montenegrinischen Grenzgebietes (Be- arbeitung der von J. Dörfler im Jahre 1914 auf einer im Auf- trage der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften unter- nommenen Forschungsreise gesammelten Farn- und Blüten- pflanzen).“ Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 30. Juni 1916. Das k. M. Prof. F. v. Höhnel übersendet eine Abhandlung von Josef Weese mit dem Titel: „Beiträge zur Kenntnis der Hypo- ereaceen (]. Mitteilung).“ Das w. M. Hofrat Prof. R. v. Wettstein legt eine Arbeit von Frau Emma Jacobsson-Stiasny vor mit dem Titel: „Fragen ver- gleichender Embryologie der Pflanzen. I. Formenreihen mit sechzehnkernigen Embryosäcken.“ 122 Literatur - Übersicht‘). September 1915—Juni 19162). Baudys E. Ein Beitrag zur Kenntnis der Mikromyceten in Böhmen. („Lotos“, Bd. 63, Nr. 9.) 8°. S. 103—112. Bauer E. Die Laubmoose Europas, unter Mitwirkung namhafter Bryologen und Floristen, herausgegeben von — —. Prag. (Selbstverlag; in Kommission bei O. Weigel in Leipzig.) 8°. 40 8. Inhaltsverzeichnis zu den Serien 1-20 (Nr. 1—1000) des bekannten, vom Verf. herausgegebenen Exsikkaten-Werkes „Musei europaei exsiccati“. — — Bemerkungen über Andreaea nivalis und andere europäische Laubmoose. Prag (Selbstverlag). 8°. 7 S. Notizen über Andreaea nivalis Hook. f. Greschikii Röll, Molendoa Sendt- neriana (Br. eur.) var. Limprichtiü Györfiy, M.S. f. plantae lucigenae Györffy, M. tenwinervis Limpr. f. plantae lucigenae, Dieranum fulvwm Hook., D. groen- landicum Brid., Alvina ambigua (Br. eur.), Crossidium squamigerum (Viv.), Bar- bula revoluta (Schrad.), Tortula inermis (Brid.), T. montana (Nees). Bresadola J. Synonymia et adnotanda myeologica. (Annales Myeologici, 14. Jg., 1916, Nr. 3/4.) 8°. S. 221—242. Bubäk Fr. Ein Beitrag zur Pilzflora von Galizien und Rußland. (Hed- wigia, Bd. LVII, H. 6.) 8°. S. 329—343 mit 1 Textabb. — — Achter Beitrag zur Pilzflora von Tirol. (Annales Myeologiei, 14. Jg., 1916, Nr. 3/4.) 8°. S. 145—158. — — Systematische Untersuchungen einiger Farne bewohnenden Pilze. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 5, S. 295—332.) 8°. 2 Taf. t Orisanaz A. Die Pflanze im natürlichen und künstlichen Licht. (Öst. Gartenzeitg., 1916, 5. Heft.) 4°. 4 S. — — Das Rauch-Treibverfahren nach Prof. Molisch. (Öst. Gartenzeitg., 1916, 6. Heft.) 4°. 4 S., 3 Abb. Danek @. Morfologicke vyklady o kvetnich &Skach a prispevek k tera- tologii kvetu druhu Weigelia rosea. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissenseh. Math.-naturw.-Kl., 1915, S. 1—31.) 8°. 2 Taf. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2), Infolge des verspäteten Einlaufens vieler Publikationen soll mit dieser Zeit- angabe nur gesagt sein, daß in diesem Zeitraume die betreffenden Arbeiten in den Besitz der Redaktion gelangten. 123 Diettrieh-Kalkhoff E. Flora von Arco und des unteren Sarea-Tales (Südtirol). Innsbruck (Wagner). 8°. 150 S., 1 Farbtafel. Eine Lokalflora für das Talbecken von Arco-Riva-Torbole und das unterste Sarca-Tal bis 350 m aufwärts. Enthält die für das Gebiet in Dalla-Torre und Sarnthein angegebenen Pflanzen und die Funde des Verf. Eine vom Verf. neu benannte Ophrys wird als O. penedensis beschrieben und abgebildet. Schade, daß der Verf. die zahlreichen in Gärten kultivierten Pflanzen nicht und die Thallophyten sehr unvollständig berücksichtigte; gerade in dieser Hinsicht wäre eine Lokalflora wertvoll gewesen. W. Domin K. Vergleichende Studien über den Fichtenspargel mit Be- merkungen über Morphologie, Phytogeographie, Phylogenie und syste- matische Gliederung der Monotropoideen. (Sitzungsb. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch., math.-naturw. Kl., 1915, S. 1—111.) 8°. Dörfler J. Herbarium normale. Schedae ad Centurias LV. et LVI. Wien (Selbstverlag). 8°. 180 S. Abdruck der Etiketten zu Centurie LV. u. LVI. des bekannten Exsikkaten- werkes. Ausführliche Bemerkungen über Anemone slavica (Reuss) Hayek, Ceno- lophium Fischeri (Spreng.) Koch, Centaurea Pestalotii De Not. (alba X maculosa), Carex misandra R. Br., Asplenium cuneifolium Viv. var. dacicum (Borb.). Eder J. M. Sensibilisierungsspektren von Pflanzenfarbstoffen auf Brom- silberkollodium. (Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-nat. K!., 124 Bd., S. 1061—1076.) 8°. 2 Taf. Fritsch K. Neue Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, insbesondere Serbiens, Bosniens und der Herzegowina. V. Teil. (Mitt. d. naturw. Ver. f. Steiermark, Bd. LI, Jg. 1914, Heft 2.) Graz. 8°. S. 173—216'). Enthält: Zygophyllaceae. — Rutaceae v. K. Preißecker. — Polygala- ceae v. E. Janchen. — Euphorbiaceae v. E. Janchen. — Callitrichaceae v. E. Janchen. — Anacardiaceae. — Aquifoliaceae v. A. Ginzberger. — Celastra- ceae v. A. Ginzberger. — Staphyleaceae v. A. Ginzberger. — Aceraceae v. A.Ginzberger. — Balsaminaceae v. A. Ginzberger. — Rhamnaceae v. A. Ginz- berger. — Vitaceae. — Tiliaceae v. E. Janchen. — Malvaceae. — Guttiferae v. A. Fröhlich. — Cistaceae v. E. Janehen. — Violaceae v. W. Becker. — Thymelaeaceae v. E. Janchen. — Lythraceae v.E. Janchen. — Oenotheraceae v. E. Janchen. — Halorrhagidaceae v. E. Janchen. — Araliaceae v. E. Janchen. — Umbelliferae v. A. v. Hayek. — Cornaceae v. E. Janchen. Fruhwirth C. Versuche zur Wirkung der Auslese. (Zeitschrift für Pflanzenzüchtung, Bd. II, S. 173—451.) 8°. 1 Taf. 22 Textabb. » Mitteilung der Ergebnisse sorgfältiger, eine ansehnliche Reihe von Jahren umfassender Versuche. Es handelte sich dem Verfasser um Prüfung des Johannsen’schen Satzes, daß bei reinen Linien fortgesezte Auslese keine Ände- rungen zu bewirken vermögen. Dabei wurde der Begriff „reine Linie“ in dem ursprünglichen Sinne (die gesamten aus Selbstbefruchtung gewonnenen Nachkommen einer selbstbefruchteten Pflanze) angewendet. Die Versuche bezogen sich auf Hülsenfrüchte (Linsen, Fisolen, Wieken, Erbsen), auf Sinapis alba und Hafer. Als 1) Die Angabe auf S. 266 d. LXV. Jg. stützte sich bloß auf ein Separatum v. Aöw. Hayek 124 Gesamtergebnis ist hervorzuheben, daß bestimmt gerichtete Auslese in reinen Linien keine Anderung des Liniencharakters hervorbringt. Dabei wurden in einzelnen Fällen Modifikationen durch Nachwirkung und Auftreten spontaner Variationen beobachtet. Die Abhandlung ist eine auch theoretisch sehr wertvolle; daß auch sie nicht zu der so häufig zu beobachtenden Negierung der Bedeutung der Auslese überhaupt verleiten darf — eine Folgerung, von der sich der Verf. fernhält — liegt auf der Hand, da ihr Resultat eben nur auf der Kultur bestimmter Rassen in reinen Linien basiert. W. Ginzberger A. Centaurea lungensis nov. spec. (Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, Jg. 1916, Heft 3—5.) 8°. S. 463—466, mit Taf. II. Eine sehr interessante, wohl endemische Art von der Insel Lunga in Dal- matien. Grunow A. Additamenta ad cognitionem Sargassorum (Schluß). (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jg. 1916, Heft 3—5.) 8°. S. 136 bis 185. Hamorak N. Beiträge zur Mikrochemie des Spaltöffnungsapparates. (Sitzungsber. d. kais. Akad. Wien, Abt. I, 124. Bd., 6 u. 7 Heft.) Wien 1915. 8°. 33 S., 3 Taf. Hanausek T. F. Die Brennesselfaser. (Alle. Textil-Ztg. Nr. 1/2, Jg. 1916.) 4°. 5 8. — — — Zur Mikroskopie des Maniokmehles. (Archiv f. Chemie und Mikroskopie 1916, Heft 3.) 8°. 4 S.. 1 Taf. — — — Über ein Tragantsurrogat nebst Mitteilungen über die Nour- toakwurzel und das Perugummi. (Archiv f. Chemie und Mikroskopie 1916, Heft, 3.).82.:878., 1 Taf. — — — Über die Abstammung der Para-Piassave. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bad., Heft 4, S. 247-249.) 8°. 3 Abb. Nachweis, daß die im Handel befindliche „Para-Piassave* von Leopoldinia, u. zw. zum größten Teil von Z. Piassaba stammt. Hayek A. v. Zur Kenntnis der Rubus-Flora des Semmeringgebietes in Nieder-Österreich. (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jg. 1916, Heft 3—5.) 8°. S. 435—462. — — — Über einige kritische Pflanzen der Alpenkette. II. Doronicum Portae Chab. (Allg. Bot. Zeitschr. f. Syst., Flor., Pflz.-geogr. etc., "XXI. Jg., 1915, Nr. 9/12.) 8°. S. 97—102. — — — (entaureae novae et combinationes nominum Centaureanum novae I]. (Originaldiagnosen.) (Fedde: Repert. europ. et medit. I. Bd. Nr. 12/13, Dez. 1915.) 8°. S. 43—134. Centaurea Triumfetti subsp. lingulata, C. Antitauri, C. Spachii var. pin- nata, CO. maculosa subsp. calvescens f. millanthodia, C. Jacea subsp. nemophila, C. J. subsp. lusitanica, C. J. subsp. Duboisii, C. J. subsp. pannonica, ©. J. subsp. pann. f. balcanica, CO. J. subsp. amara, Centaurea emporitana, Ü. pratensis f. eradiata, CO. Jacea X nemoralis, C. austriaca var. carpatica, Ü. stenolepis var. razgradiensis. 125 Heimer! A. Nyctaginaceae andinae. (Beibl. zu den bot. Jahrb. Nr. 117, S. 36—40.) 8°. Mirabilis intercedens Heim., Colignonia microphylla Heim, Neea Weber- baueri Heim. Heinricher E. Rückgang der Panaschierung und ihr völliges Erlöschen als Folge verminderten Lichtgenusses; nach Beobachtungen und Ver- suchen mit Tradescantia fluminensis var. albo-striata. (Flora. N. f., 9. Bq., 1.—3. Heft, S. 40—54.) 8°. 2 Taf., 2 Fig. Jaap O. Beitröge zur Kenntnis der Pilze Dalmatiens. (Annales Mycolo- giei, XIV. Jg., 1916, Nr. 1/2.) 8°. S. 1—44. Kammerer P. Allgemeine Biologie. Stuttgart u. Berlin. (Deutsche Ver- lagsanstalt.) 8°. XI. u. 351 S., 4 Taf., 86 Textbilder. — 25 Mk. Kavina K. Ein Beitrag zur Blütenbiologie der Gattung Pedicularis. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. 1915, S. 1—20.) 8°. 5 Abb. — — Ein Beitrag zur Torfmoosflora Australiens. (Sitzungsberichte d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. 1915, S. 1—8.) 8°. 1 Abb. | Beschreibung einer neuen Art Sphagnum Domini Kav. — Erörterung über Sph. vitianum Schimp. Keißler K. v. Zur Kenntnis der Pilzfora von Ober-Steiermark. (Beitr. z. Bot. Centralbl., Bd. XXXIV, 1916.) 8°. S. 54—130, 2 Abb. Krones F. E. Einfluß des Lichtes auf den Geotonus. (Sitzungsb. d. kais. Akad. in Wien, CXXIII. Bd., S. 801—835.) 8°. 9 Textfig. Die mit Avena-Keimlingen durchgeführten Versuche ergaben, daß die Mög- lichkeit einer Beeinflussung des Geotonus durch das Licht vorhanden ist. Die Ab- nahme der Prozentzahl der Keimlinge, welche auf eine geotropische Induktion bei ‚Vorbelichtung eine geotropische Nachwirkung erkennen lassen, beruht nicht auf einer Wachstumshemmung; sie ist der Ausdruck für die Verlängerung der hiedurch bedingten geotropischen Präsentationszeit. Kronfeld E. M. Zur Biologie der Doppelbeere von Lonicera alpi- gena L. (Biol. Centralbl., Bd. XXXVI, Nr. 5, Mai 1916.) Leipzig. 8°. S. 204—206. 1 Abb. i. Text. — — — Wildwachsende Gemüse und Salate. (Wr. Mode XXIX, Heft -15 und 16.) 4°, je 18. — — — Schoenbrunnensia. Neue Folge. IV.: Ein Brief des Wiener Universitätsgärtners Josef van der Schot an den Schönbrunner Garten- direktor Franz Boos vom 4. Okt. 1802. (Zeitschr. f. Gärtner u. Garten- freunde, Nr. 5 u. 6.) 16°. 10 8. Kühn O0. Das Austreiben der Holzgewächse und seine Beeinflussung durch äußere Faktoren. (Jahrb. f. wiss. Bot., LVII. Bd., 1. Heft.) Deipzie 1916. 8°. 16 ©..5 Abb. ı. Text. 126 Lauche W. Der Gemüsebau Österreichs in Beziehung zum Gemüse- samenbau, verbunden mit einer gedrängten Darstellung der Samen- zucht der wichtigsten Gemüsearten. Wien (W. Frick). 8°. 22 S. Hinweis auf die große Wichtigkeit einer Hebung der Gemüsesamenzucht in Österreich und Anleitung zur Durchführung derselben. Linsbauer K. Studien über die Regeneration des Sproßvegetationspunktes. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, 93. Bd., 8. 107—138.) 4°. 6 Tafeln, 2 Textfg. Vergl. d. Zeitschr. Jahrg. 1915, S. 329, — — Beiträge zur Kenntnis der Spaltöffnungsbewegungen. (Flora. N. F., 9. Bd., 1.—3. Heft, S. 100—143.) 8°. — — Die physiologischen Arten der Meristeme. (Biol. Centralbl., XXXVI. Bd., Nr. 2 u. 3.) 8°. S. 117—128. Die Meristeme wurden bisher zumeist nach dem Orte oder dem Zeitpunkte ihres Auftretens unterschieden; Verf. weist auf die Notwendigkeit einer physiologischen Unterscheidung hin. Er unterscheidet: 1. progressive Meristeme, deren De- terminierung im Laufe ihrer Entwicklung zunimmt, deren potentielle Befähigung somit immer mehr eingeengt wird, und 2. regressive Meristeme, welche gegenüber den Elementen, aus denen sie hervorgegangen sind, weniger determiniert erscheinen, die somit an Entwicklungsmöglichkeiten zugenommen haben. Molisch H. Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 4. Über orga- nische Kalkkugeln und über Kieselkörper bei Capparis. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 3, S. 154—160.) 8°. 1 Taf. — — Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze, Nr. 5. Über den Nach- weis von gelösten Kalkverbindungen mit Soda. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 5, S. 288—294.) 8°. 1 Taf. Fällung des Kalkes als Kalkkarbonat oder als Kalk-Natronkarbonat mit konzentr. wässeriger Sodalösung. — — Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 2, S. 66—72.) 8°. 7 Fig. Nr. 2. Über orangefarbige Hydathoden bei Ficus javanica. Es wird der Nachweis erbracht, daß die orange Färbung der Hydathoden auf der Blattoberseite auf Carotin zurückzuführen ist, welches sich in den Epithem- zellen findet. Nr. 3. Über den braunen Farbstoff „goldgelber* Weinbeeren. Die braun- gelbe Färbung, welehe an der dem Lichte exponierten Seite vieler Weintrauben- beeren auftritt, ist auf ein Phlobaphen zurückzuführen. — — Die Eiweißproben, makroskopisch angewendet auf Pflanzen. (Zeit- schr. f. Bot., VIII. Jahrg., 2. Heft, S. 124—131.) 8°. 2 Abb. Verf. zeigt, daß, gleichwie bei der bekannten „Sachs’schen Jodprobe“, die Stärke, auch die Verteilung des Eiweißes in Pflanzenorganen sich makroskopisch nachweisen läßt. Pflanzenblätter werden hiezu zunächst eine Minute in siedendes Wasser getaucht und dann in ca. 80 prozentigen Alkohol bis zur Entfernung des Chlorophylis gelegt. Hierauf werden die bekannten Eiweißreaktionen vorgenommen (Xanthoproteinsäurereaktion, Biuretprobe, Millon’sche Reaktion). Nicht alle Blätter eignen sich hiezu in gleichem Maße, besonders Zropaeolum, Phaseolus, Sparmannia, Brassica oleracea u. a. 127 Moliseh H. Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei. Jena (G. Fischer). 8°. 305 S., 127 Textabb. Die Abfassung dieses Buches entsprang einem sehr glücklichen Gedanken, Gartenbau und Landwirtschaft sind zum großen Teil angewandte Pflanzenphysio- logie; sie werden zumeist von Menschen betrieben, von denen man billigerweise nicht verlangen kann, daß sie sich mit der wissenschaftlichen Pflanzenphysiologie und ihren Ergebnissen so vertraut machen, daß sie selbst in der Lage wären, die Theorie in der Praxis zu verwerten. Dem Bedürfnisse dieser Kreise wird nun das Buch in vorzüglicher Weise gerecht; es behandelt die allgemeinen Kapitel der Physiologie in klarer und leicht verständlicher Sprache und wendet seine Auf- merksamkeit speziell jenen Fragen zu, die für den Gärtner und Landwirt in erster Linie in Betracht kommen, so der Ernährung, der Ruheperiode und ihrer Auf- hebung, dem Erfrieren, den verschiedenen Arten der Fortpflanzung, der Samen- keimung und ihren Bedingungen usw. Es ist bekannt, wie viel der Verfasser selbst zur Klärung dieser Frage beigetragen hat, so daß der Praktiker hier Aus- künfte aus dem Munde des Berufensten erhält. Über den Rahmen der Physiologie im engeren Sinne hinausgebend, aber der Aufgabe entsprechend, enthält das Buch am Schlusse noch eine allgemeine Darlegung über Variabilität, Vererbung und Pflanzenzüchtung. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß das Buch zwar für einen speziellen Leserkreis geschrieben ist, dad es aber als kurzgefaßtes, dem modernen Standpunkte der Wissenschaft durchaus Rechnung tragendes Lehrbuch der Pflanzen- physiologie auch sonst vorzügliche Dienste leisten wird. W. Morton Fr. Praktische Einführung in die Methoden der Photometrie im Dienste botanisch biologischer Forschung. (Monatshefte für den naturw. Unterr., IX. Bd., 4. Heft, S. 81—99, 146—157, 186—197.) 8°. 13 Abb. i Murr J. Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. X. (Allg. Bot. Zeitschr. f. Syst., Flor., Pflz.-geogr. ete., XXI, 1915, Nr. 9/12.) 8°. S. 118—121. — — Teuerium Stellae mh., eine neue Form der Comb. T. mon- tanum L. X aureum Schreb. — Teucrium Stellae mh., a. T. mon- tanuım X aureum kombinäeziö uj alakja. (Magy. Bot. Lap. XIV., 5/12.) Budapest 1915. 8°. 276—277. Noväka Frant. A. Kritickä studie o Dianthus arenarius L. a jemu blizee pfibuznych druzich, a o jeho stanovisti v Öechäch. (Sitzungsber. d.k. böhm. Ges. d. Wissensch. math.-naturw.-Kl., 1915, S. 1—27.) 8°. Pammer G. Die praktischen Erfolge der Landes-Getreidezuchtaktion in - Niederösterreich. (Wr. landw. Zeitg. Nr. 69 und 70 v. J. 1914.) Wien. 8°. 28 S. Pascher A. Über die Kreuzung einzelliger, haploider Organismen: Chlamydomonas. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 4, S. 228—242.) 8°. 5 Abb. Verf. gelang es, durch Vereinigung der Gameten zweier Chlamydomonas- Arten (Spezies nieht näher bestimmt) Kreuzungsprodukte zu erreichen. Er macht mit Recht darauf aufmerksam, dab diese Kreuzungsprodukte nur im Zygoten- stadium mit den diploiden Bastarden höherer Pflanzen zu vergleichen sind, dagegen 128 in ihren vegetativen, aus den Zygoten hervorgegangenen Stadien von diesen prin- zipiell verschieden sind; er nennt sie daher Haplomikten und den ganzen, ihre Entstehung bewirkenden Vorgang Haplomixis. Paulin A. Über einige für Krain neue oder seltene Pflanzen und die Formationen ihrer Standorte. (Schluß d. II. Teiles.) („Carniola* neue Folge, VI.) 8°. S. 186—209. Petrak F. Beiträge zur Pilztlora von Mähren und Österr.-Schlesien. (Annales Myeologiei, 14. Jg.. 1916, Nr. 3/4.) 8°. S. 159—176. Pill K. Die Flora des Leithagebirges und am Neusiedlersee. 2. Auflage. Graz (Leykam). 8°. 136 S. — K 3. Keine Lokalflora von allgemeinerem Werte, aber ein botanischer Wegweiser, der den Besuchern des Gebietes erwünscht sein wird. Porsch O0. Die Nektartropfen von Ephedra campylopoda. (Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch., XXXIV. Bd., Heft 3, Seite 202—218.) 8°. Nachweis, daß der vom Verf. schon früher als Anlockungsmittel für Insekten erkannte Bestäubungstropfen von Ephedra Zucker enthält. Anknüpfend daran wird gezeigt, daß auch bei den anderen „zwitterblütigen* Gnetales der Bestäubungs- tropfen Zucker enthält und die Bedeutung dieser Erscheinung für die Frage nach der Herkunft der Angiospermenblüte diskutiert. Die enthomophile Angiospermen- blüte konnte nicht direkt an die entomophile Gnetales-Infloreszenz anknüpfen. W. Preissecker K. Die Rußfäule des Tabaks. (Fachl. Mitt. d. öst. Tabak- regie, Wien, 1915, Heft 4.) 4°. 3 S. mit 1 Abb. i. Text. Rechinger K. Das Orchideenherbar Reichenbach. (Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, Jg. 1916, Heft 3—5.) 8°. S. 431—437. SajJovi@ Gr. 7 Julij Glowacki. („Carniola*, neue Folge, VI.) 8°. S. 225—231, mit Porträt. Schiffner V. Hepaticae Latzelianae II. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Je. 1916, Heft 3—5.) 8°. $. 186—201, mit 24 Fig. im Text. — — Studien über Algen des adriatischen Meeres. (Wissensch. Meeres- untersuchung. Neue Folge, XI. Bd., Abteilung Helgoland, Heft 2.) 4°. S. 129—198, 133 Fig. Morphologische und systematische Mitteilungen über zahlreiche Arten aus den Gruppen der Rhodophyceae, Phaeophyceae und COhlorophyceae, sowie öko- logische Beobachtungen über die Sommervegetation des Meeres bei Triest und Rovigno. — Eine der wertvollsten Abhandlungen über adriatische Algen. W. Sehiller J. Die neue Gattung Heterodinium in der Adria. (Archiv f. Protistenkunde, Bd. 36, 1916.) Jena (G. Fischer). 8°, S. 211—214 mit 4 Textfig. — — Über neue Arten und Membranverkieselung bei Meringosphaera. (Archiv f. Protistenkunde, Bd. 36, 1916.) Jena (G. Fischer). 8°. S. 198—208, mit 9 Textfig. Neu beschrieben werden: Meringosphaera henseni u. M. triseta. 129 Sündermann F. Neue Saxifraga-Bastarde aus meinem Alpengarten. (Forts.) (Allg. Bot. Zeitschr. f. Syst., Flor., Pflz.-geogr. ete., XXI. Jg., 1915, Nr. 9/12.) Neu beschrieben werden: S. Clarkei = S, media X Vandellü; S. pseudo- Edithae —= S. Friderici- Augusti X coriophylla; S. Thomasiana — $. Friderici- Augusti X Tombeanensis; 5. Heinrichiü — 8. Friderici- Augusti X aretioides; S. Hofmannı — 8. thessalica X Burseriana; S. pungens = $. Rocheliana X pseudo-sancta; S. Steinii — S. Tombeanensis X aretioides; S. Bilskü — 8. Tombeanensis X Ferdinandi-Coburgi; 8. Fontanae — S$. diapensioides X Ferdinandi-Coburgi; 8. Haagü = S. sancta X Ferdinandi-Coburgi; 8. pseudo- Paulinae — $. Burseriana var. tridentina X Ferdinandi-Coburgi; S. Boydü — S. Burseriana X aretioides; $. Leyboldi = S. Vandellii X Rocheliana; S. pseudo-Kyrillöi — 8. Rocheliana X Ferdinandi-Coburgi; 8. pseudo-Borisii — S. coriophylla X Ferdinandi-Coburgi; $. Larsenü — 8. aizoides X Aizoon; S. Wielandi — S. arachnoidea X eitrina. Theissen Ferd. Mykologische Abhandlungen. (Verh.d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jg. 1916, Heft 3—5.) 8°. S. 296400, mit Tafel I u. 14 Fig. im Text. — — Verschiedene Mitteilungen. (Annales Mycologiei, 14. Jg., 1916, Nr. 3/4.) 8°. S. 263—273 mit 6 Abb. i. Text. Tschermak E.y. Über den gegenwärtigen Stand der Gemüsezüchtung. (Öst. Gartenzeitung 1916, 5 Heft 5.) 4°. 2 S. — — — Über die Notwendigkeit, Gemüsesamen während der Kriegszeit in Österreich selbst zu ziehen. (Zentralbl. f. Landwirtsch., 96. Jg., Nr. 6.) 4°. 4 S. — — Über den gegenwärtigen Stand der Gemüsezüchtung. (Zeitschr. f. Pflanzenzücht., Bd. IV, S. 65—104.) 8°. Weber Fr. Über eine einfache Methode, die Wegsamkeit der Lenti- zellen für Gase zu demonstrieren. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 2, S. 73—81.) 8°. 2 Abb. — — Über eine einfache Methode zur Veranschaulichung des Öffnungs- zustandes der Spaltöffnungen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 3, S. 174—183.) 8°. Wildt A. Ein weiterer Beitrag zur Flora von Mähren. (Verh. d. nat. f. Ver. in Brünn, Bd. LIV.) 8°. 3 S. Zahlbruckner A. Neue Flechten. VIII. (Annales Myeologiei, 14. Jg., 1916, Nr. 1/2). 8°. S. 45—61. — — Neue Arten und Formen der Lobelioideen. III. (Originaldiagnosen). (Fedde: Repert. spec. nov. regni vegetab., XIV. Bd., Nr. 10/15, ‘Dez. 1915.) 8°. S. 180—185. Enthält folgende neue Arten u. Varietäten: Centropogon pichinchensis A. Zahlbr., ©. Sodiroanus A. Zahlbr., Siphocampylus reflexifolius A. Zahlbr., 8. glareosus A. Zahlbr., S. pyriformis A. Zahlbr., S. Bonplandianus A. Zablbr., S. megalanthus A. Zahlbr., Lobelia laxiflora Kunth. var. brevifolia A. Zahlbr., L. !. var. foliosa A. Zahlbr., Lysipoma Lehmannii Hier. Österr. botan. Zeitsehrift, 1916, Heft 3/4. 9 130 Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiceatas“ editae a Museo Palatino Vindobonensi. (Ann. d. Naturh. Hofmus. in Wien. XXIX. Bd., S. 454-482.) Gr. 8°. Abdruck der Etiketten der neunten Ausgabe (Nr. 2201—2300) des bekannten Exsiccatenwerkes. Neubenennungen: Steganosporium ovatum (Pers.) Keissl. — St. piriforme Corda, Ovularia monosporia (Westend.) Keissl. = O. obligua Oudem., Psilocybe physaloides (Bull.) Höhn. — Neu beschrieben: Lecanora crassa (Huds.) Ach. var. subfossulata Zahlbr. Baumann Eug. Die Vegetation des Untersees. Frauenfeld (Huber & Co.) 167832 Der Verf., welcher im Jahre 1911 eine wertvolle pflanzengeographische Mo- nographie des Bodensees veröffentlichte, gibt in der vorliegenden Abhandlung ein übersichtliches und anregendes Bild der mannigfaltigen Vegetationsverhältnisse dieses Gebietes. j Beauverd G. Le genre Luxemburgia S. H. (Bull. d. l. Soc. bot. de Geneve. 2. Ser., Vol. VII, p. 232—250.) 8°. 3 fig. Beiträge zur allgemeinen Botanik. Herausgegeben v. G. Haber- landt. I. Bd. 1. Heft. Berlin (Borntraeger) 1916. 8°. 150 S. mit 3 Taf. Erster Band einer neuen Zeitschrift; diese ist Organ des pflanzenphysiolo- gischen Institutes der Universität Berlin. Das 1. Heft enthält: Haberlandt G. Das pflanzenphysiologische Institut der Universität Berlin. Bannert O. Über den Geotropismus einiger Infloreszenzachsen und Blüten- stiele. Windel E. Über die Beziehungen zwischen Funktion und Lage des Zell- kerns in wachsenden Haaren. Rasch W. Über den anatomischen Bau der Wurzelhaube einiger Glumi- floren und seine Beziehungen zur Beschaffenheit des Bodens. Häuser R. Untersuchungen an Makrogametophyten von Piperaceen. Bornmüller J. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cousinia. (Beih. z. Bot. Centralbl. Bd. XXXIV. 1916, Abt. II.) 8°. S. 131—203. " — — Drei neue Astragalus-Arten aus der orientalischen Flora. (Magy. Bot. Lapok 1915, 1/4.) Zusammenfass. deutsch. 8°. 4 S. Die Arten sind: 1. A. pseudocylindraceus Bornm. (spec. nov.) — 2. 4. phanotrix Bornm. — 3. A. Andrasovszkyi Bornm. (spec. noY.). Botanikai müzeumi füzetek (Botanische Museumshefte). 1. Band (Kolozsvär) 8°. XI. u. 73 p., 1 Portr., 3 Taf. Beginn einer neuen ungarischen Zeitschrift, welche unter der Redaktion von Prof. Dr. J. Györffy in Kolozsvär erscheint. Inhalt des I. Bandes: Elöszö-Vor- wort S. I-XII, Walz Lajos (Nekrolog) S. 1—9, Györffy u. P&terfi Schedae et animadversiones diversae ad „Bryophyta regni Hungariei exs.* Tom.I. Nr. 1—50 S. 10—73. Bremer G. Reliquiae Treubianae II. The development of the ovule and embryasack of Pittosporum ramiflorum and P.timorense. (Ann. Jard. bot. de Buitenzorg. 2. Ser. Vol. XIV., p. 161—164). 8°. 4 Taf. 131 Bruijning F. Mautsaka-Koffie. (Verslagen van Landbouwkundige On- derzoekingen der Rijkslandbouwproefstations) 's Gravenhage (Langen- huysen). 1915. 8°. 348. mit 23 Abb. u. einer kurzen Zusammenfassg. in deutscher Sprache. Correns C©. Über den Unterschied von tierischem und pflanzlichem Zwittertum. (Biolog. Centralbl. XXXVI. Bd. Nr. 1. S. 12—24.) 8°. 1 Abk. — — Über eine nach den Mendel’schen Gesetzen vererbte Blatikrankheit (Sordago) der Mirabilis Jalapa (Jahrb. f. wissensch. Bot. LVI. Bd. S. 585—616). 8°. 1 Taf., 11 Textfig. Dahlgren K. V. O. Ein Kreuzungsversuch mit Capsella Hegeri Solms. (Sv. Bot. Tidskr. Bd. IX. H. 4. S. 397—400.) 8°. Eeden F. W. van und Vuyek L. Flora Batava. (380.—383. Afl.) 's Gravenhage (M. Nijhoff) 1915. 4°. 20 Tafeln mit Text. Feehner R. Die Chemotaxis der Oscillarien und ihre Bewegungs- erscheinungen überhaupt. (Zeitschr. f. Bot. VII. Jahrg. Heft 5. S. 289 bis 364.) 8°. 1 Taf., 10 Textabb. Die vom Verf. genauer untersuchte Oscillatoria formosa führt auf chemische Reize nur negative Reaktionsbewegungen aus. Die Reizaufnahme geschieht haupt- sächlich an den beiden Spitzen, die Reizreaktion an den entgegengesetzten Enden des Fadens; mithin findet eine Reizleitung statt. Die Bewegung der Oscillatoria- Fäden wird auf einen, an beiden Enden abgeschiedenen, stark quellbaren Schleim zurückgeführt. W. Fedde F. Just's Botanischer Jahresbericht. 38. Jahrg. (1910), 3. Abt., Leipzig 1915 (Borntrager). 8°. 378 S. Autorenregister — Sachregister. Forenbacher A. Beitrag zur Kenntnis der Bialloran des Gorski kotar. (Ung. Bot. Bl. 1915, 5/12.) 8°. S. 270—275. Fuchs A. Orchis purpureus var. moravicus X Orchis tridentatus f. com- mutatus (= O0. Fuchsii M. Schulze) und einige andere Orchis-Funde aus Istrien. (Mitt. d. bayer. bot. Ges. III. Bd. Nr. 14. S. 315—316.) 8°. Gabelli Lucio. Studio generale sulle Gnetacee ed importanza di queste nella filogenesi della Angiosperme. (Mem. d. pont. Acead. Romana dei nuovi Lincei. Ser. II. Vol. I. 1915.) 4°. p. 109— 184. Goebel K. Das Rumphius-Phaenomen und die primäre Bedeutung der -Blattgelenke. (Biolog. Centralbl. Bd. XXXVI. Nr. 2/3. S. 49—116.) 8°. 28 Fig. Wie so viele Abhandlungen des Verf. mehr enthaltend, als der Titel besagt. ° So enthält die vorliegende Schrift anknüpfend an die Beschreibung der Bewegungs- erscheinungen an den Blättern von Phyllanthus eine eingehende Kritik der Deu- tungen, welche die Reizbewegungen vieler Blätter bisher erfahren haben. Als „Rumphius-Phaenomen“ bezeichnet Verf. die von Rumphius festgestellte Erscheinung, daß die Blätter von Phylianthus-Arten beim Abreißen oder Ausreißen der ganzen Pflanze „Schlafbewegungen“ ausführen. Für Ph. Urinaria werden die traumato- g* 132 nastischen, thermonastischen, hygronastischen und photonastischen Reizbewegungen beschrieben, die Bedeutung der Reizsummation. die Abhängigkeit der Reizempfind- lichkeit von Außenfaktoren behandelt. Die primäre Bedeutung der Blattgelenke ist hier, wie in vielen ähnlichen Fällen die, daß sie Entfaltungs- und Befestigungs- organe sind; es ist daher nicht zulässig, die Entstehung derselben mit den Variations- bewegungen in Zusammenhang zu bringen. Die Eingangs erwähnte Kritik erstreckt sich unter anderen auch auf Mimosa, Cistus, Berberis, Centaurea ete. W. Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig (Engel- mann). 90. Lief. VII. Bd. 8°. (Bog. 21—25.) Enthält: Polygalaceae (Schluß); Euphorbiaceae. — — Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 91. Lief. V. Bd. (Bog. 30-34.) Enthält: Caryophyllaceae (Forts.). Grintesco Gh. P. Quelques remarques sur la flore de Bulgarie. (Acad. internat. de botanique (France). 8°. p. 23—39. Großmann J. Das Holz, seine Bearbeitung und seine Verwendung. Aus Natur u. Geisterwelt, Nr. 473. Leipzig (B. G. Teubner). 16°. 113 S., 39 Fie. Kurze, aber inhaltreiche Darstellung der Naturgeschichte und der praktischen Verwendung des Holzes. Haeckel E. Fünfzig Jahre Stammesgeschichte. Jena (G. Fischer) 1916. 8.10.08. Halle T. G. Some mesozoic plant-bearing deposits in Patagonia and Tierra del Fuego and their Floras. (Kungl. svenska vetenskapsaka- demiens handlingar, Bd. 51, Nr. 3) 1913. 4°. 52 S. mit 5 Taf. und 4 Textfig. Harms H. Über die Blütenverhältnisse und die systematische Stellung der Gattung Cercidiphyllum. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXXIV. Bd. Heft 4. S. 272—283.) 8°. 1 Taf., 1 Textfig. Verf. konnte an lebendem Materiale den Blütenbau dieser interessanter Pflanze genau untersuchen. Er gelangt zur Deutung der weiblichen „Blüte“ als Infloreszenz und neigt sich der analogen Deutung der „Staubblattbüschel“ zu. Er stimmt der Auffassung der Gattung als Vertreterin einer eigenen Familie zu und reiht sie den Ranales ein. — Für den Ref. sind die interessanten Ergebnisse des Verf. ein wert- voller Beleg für die Richtigkeit seiner Auffassung von der Hamamelideen-„Blüte*“ und von der Stellung- dieser Gruppe zu den Ranales. (Vgl. Handb. d. syst. Bot.). W. Hausrath H. Der deutsche Wald. 2. Aufl. Aus Natur u. Geisteswelt. Nr. 153. Leipzig (B. G. Teubner). 16°. 108 S. 15 Abb., 1. Karte. — Mk. 1. Inhalt: Die Waldfläche und ihre Veränderungen. — Die Holzarten des deutschen Waldes. — Die Waldformen. — Die geschichtliche Entwicklung des Waldeigentums. — Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Walderträgnisse und der Waldarbeit. — Der indirekte Nutzen des Waldes. — Zur Pflege der Waldes- schönheit. Hegi G. Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 37. Lief. 4°. S. 145—192. Taf. 131—133. — K 180. 133 Hertwig OÖ. Das Werden der Organismen. Eine Widerlegung von Darwin’s Zufallstheorie. Jena (G. Fischer). 8°. 710 S.. 115 Abb. — K 27:75. Eines der wichtigsten Bücher, die in den letzten Jahren auf dem Gebiete der allgemeinen Biologie erschienen sind. Verf, unterzieht die Darwin’sche Selektions- theorie einer eingehenden Kritik und gelangt zu ihrer Ablehnung, insoferne sie zur Erklärung des Wesens der Fortentwieklung herangezogen wird. Verf. legt bei der Frage nach der natürlichen Entwicklung der Organismen den Schwerpunkt auf die Theorie der direkten Bewirkung und auf die Vererbung erworbener Eigenschaften ; der Standpunkt, den er in bezug auf die „Vererbung erworbener Eigenschaften“ einnimmt, geht am besten daraus hervor, daß er diesen Ausdruck durch die For- mulierung „Vererbung erworbener Anlagen“ ersetzt. Der Botaniker bedauert bei Lektüre des Buches eine ziemliche Einseitigkeit in der Benützung botanischer Li- teratur. W. Hire D. Floristi&ka izu@avanja u isto&nim krajevima Istre. II. Ucka gora i ujezina okolina. [„Rada* 210, (1915)]. Agram. 8%. 928. — Deutscher Auszug daraus: RFloristische Forschungen in Öst-Istrien. II. Das Ucka-Gebirge und Umgebung. (Jugoslavenska akademija zna- nosti i umjetnosti u Zagrebu.) Jänn. 1916. 8°. S. 30—50. Jacobj ©. Weitere Beiträge zur Verwertung der Flechten. Tübingen (J. ©. B. Mohr) 1916. 8°. 28 S. mit 2 Abb. Jävorka S. Egy üj endemikus Pulmonariänkr6l. — Über eine neue Pulmonaria in Ungarn. (Botan. Közlemenyek, XV., 1/2,) Budapest 1916. 8°. S. 51—57 mit 1 Abb., [S. (10)—(13)]. Juel H. 0. Oytologische Pilzstudien. I. Die Basidien der Gattungen Cantharellus, Craterellus und Olavaria. (Nova Acta Reg. Soc. seient. Upsal. Ser. IV. Vol. 4. Nr. 6) 4°. 36 S. 3 Taf. Eine für dıe Morphologie und Systematik der Basidiomyceten wichtige Unter- suchung! Verf. knüpft an die von ihm 1898 vorgenommene Unterscheidung der Stichobasidieen und Chiastobasidieen an. Maire hat den letzten Typus als einen auf den ersteren zurückführbaren, abgeleiteten erklärt. Verf. sagt nun, daß in den erwähnten Gattungen beide Typen zu finden sind und betrachtet sie als von ein- ander unabhängig entstanden. Darnach wären die im Titel der Arbeit genannten Gattungen inhomogen und es wären die daraus sich ergebenden systematischen Konsequenzen zu ziehen. W. Klebs G. Zur Entwieklungs-Physiologie der Farnprothallien. I. Teil. (Sitz. ber. d. Heidelberger Akad. d. Wiss.) Heidelberg (C. Winter) 1916. 8%:.82| 8. Kniep H. Beiträge zur Kenntnis der Hymenomyceten. IV. Über den Ursprung und die ersten Entwicklungsstadien der Basidien. (Zeitschr. f. Botanik. VIII. Jahrg. Heft 6. S. 353—359.) 8°. 1 Taf. In einer früheren Arbeit hat der Verf. schon gezeigt, daß die Schnallen- bildungen bei den Basidiomyceten den Hakenbildungen der askogenen Hyphen der Askomyceten homolog ist. Dieser Nachweis wird nun in der vorliegenden Arbeit auf Grund neuer Untersuchungen gestützt und insbesondere in eytologischer Hin- sicht vertieft. Die erwähnte systematisch so wichtige Homologie wird damit voll- ständig sichergestellt. w, 134 Kryptogamische Forschungen. Herausgeg. v. d. Kryptogamen- Kommission der bayer. bot. Gesellschaft. Nr. 1. 8°. 40 S. Nach dem Erscheinen von Vollmanns „Flora von Bayern“ soll nunmehr der Erforschung der Kryptogamenflora des Landes erhöhte Aufmerksamkeit zuge- wendet werden. Der Sammlung einschlägigen Materiales dient diese neue Publikation. Das erste Heft enthält u. a. Anleitungen zum Sammeln und Präparieren von Kryptogamen, die auch anderseits mit Erfolg verwertet werden können, ferner: Kaiser Paul E. Beiträge zur Kenntnis der Algenflora von Traunstein und dem Chiemgau (S. 30-38); Rueß Johann, Choiromyces maeandriformis Vitt. (S. 39—40). Kümmerle J. B. Elönumkälat a Lonchitis-genusz monografiäjahoz. — Monographiae generis Lonchitidis prodromus. (Botanik. Közlemenyek 1915, 5/6.) 8°. 8. 166—188. [(123)—(124)]. — — — A pteridospöra szisztematikai jelentösdgeröl. — Über die systematische Bedeutung der Pteridosporen. (Botan. Közlemenyek, XIV., 5/6.) Budapest 1915. S. 159—166 [(115)—(123)] mit Abb. i. Text. KylinH. Die Entwicklungsgeschichte von Griffithsia corallina. (Zeitschr. f. Bot. VIII. Jahrg. 2. Heft. S. 97—123.) 8°. 1 Taf., 11 Textabb. — — Über die Befruchtung und Reduktionsteilung bei Nemalion mul- tifidum. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXXIV. Bd. Heft 4. S. 257—271.) 8°. 7 Abb. Schon die Untersuchungen von Svedelius an Scinaia hatten es wahrschein- lich gemacht, dad auch bei Nemalion die Reduktionsteilung unmittelbar auf die Befruchtung folgt, also kein Generationswechsel vorliegt. Verf. hat die Entwicklung von Nemalion — damit die Untersuchungen von Wolfe weiterführend — genau studiert und nachgewiesen, daß der Zygotenkern im Karpogon liegen bleibt, eine heterotypische Teilung durchmacht, worauf einer der Tochterkerne eine homöo- typisehe Teilung erfährt. W» Landsberg B. Streifzüge durch Wald und Flur. Eine Anleitung zur Beobachtung der heimischen Natur in Monatsbildern. 5. Aufl. bearb. von A. Günthart und W. B. Schmidt. Leipzig (B. G. Teubner). 8°. 251 S. Abb. — Mk. 5°40. Ein das botanische und zoologische Gebiet gleichmäßig behandelndes an- regendes Buch, das zur allgemeinen Belehrung sich sehr eignet und die Über- treibungen, welche sich in ähnlichen Büchern oft finden, vermeidet. Leverenz C. Vergleichende Sortenversuche mit Dickkopf- Winterweizen. in den Jahren 1908—1910. (Arbeiten der Deutschen Landw. Ges. H. 278.) Berlin 1915. 8°. 240 S. Losch Fr. Notgemüse. Stuttgarter Kriegsbilderbogen Nr. 7. Stuttgart (Franckh’scher Verlag). 50- Abb. — Mk. — 25. Lundegardh H. Die Morphologie des Kerns und die Teilungsvorgänge bei höheren Organismen. (Archiv für Botanik. Bd. XII. Nr. 8.) 8°. 41.S. 2 Tat. Lynge B. Index specierum et varietatum. „Lichenum exsiceatorum“. pars. I. 1. (Nyt Mag. 1915—1916.) Kristiania (A. W. Brogger). 8°. 304 8. 135 Magnus W. Durch Bakterien hervorgerufene Neubildungen an Pflanzen. (Sitzungsb. d. Ges. naturf. Freunde, Berlin. Jg. 1915, Nr. 7.) 8°. Ss. 263— 277, 5 Taf. Bericht über verschiedenartige Neubildungen (knollenartige Wucherungen, blumenkohlartige Bildungen, vermehrte Adventivknospen-Bildung ete.), welche Verf. durch Iufektion verschiedener Pflanzen. (Pelargonium, Begonia, Solanum Lyco- persicum u. a.) mit Bacterium tumefaciens erzielte. Theoretisch ist wichtig, daß es sich in allen Fällen um Aufhebung der zur normalen Pflanzenform führenden Wachstumshemmungen handelte. Zum Schlusse Hinweise auf Analogien mit der Krebsbildung im Menschen. W. Melin E. Die Sporogenese von Sphagnum squarrosum Pers. nebst einigen Bemerkungen über das Antheridium von Sph. acutifolium. (Sv. Bot. Tidskr. 1915, Bd. IX, Heft 3, S. 261—293.) 8°. 1 Taf. Michell M. R. The embryo of Richardia africana. (Bot. Gaz., Vol. LXI., p. 325—336.) 8°. 3 Taf. Der Embryosack entsteht aus der untersten der vier Megasporen, Die Anti- poden werden sehr bald rückgebildet. Bei der Endospermbildung entstehen am Antipodalende des Embryosackes ein paar große Zellen, welche bei der Stoffzuleitung eine Rolle zu spielen scheinen. — Die Deutung des zweikernigen Gebildes in Fig. 15a als Embryo erscheint dem Ref. als nicht begründet. W. Murbeck Sv. Über die Organisation, Biologie und verwandtschaftlichen Beziehungen der Neuradoideen. (Lunds Univ. Arsskr. N. F. Avd. 2, Bd. XII, Nr. 6.) 4°. 28 S., 3 Taf., 6 Textfig. Eingehende Untersuchung der bisher sehr unvollständig bekannten Gattung Neurada in morphologischer und embryologischer Hinsicht und Beiträge zur Kenntnis der Gattung Grielum. Verf. ist für Belassung der Gruppe unter den Rosaceen, aber als eigene, den Pomoideae rel. nahestehende Hauptgruppe derselben. W- Nienburg W. Die Perzeption des Lichtreizes bei den Oseillarien und ihre Reaktionen auf Intensitätsschwankungen. (Zeitschr. f. Bot., VIII. Jg.. Heft 3, S. 163—193.) 8°, 8 Diagr. Aus den Ergebnissen: Der Lichtreiz wird nicht mit bestimmten Stellen des Körpers perzipiert, sondern der ganze Faden ist reizempfindlich. Lichtreiz gleicher Intensität wird um so stärker empfunden, je größer die getroffene Körperoberfläche ist. Auf Lichtreize wechselnder Intensität reagieren die Oszillarien mit Veränderung der Geschwindigkeit. Phototropische Krümmungen wurden nieht beobachtet. Ob die Richtung des einfallenden Lichtstrahles nicht doch die Bewegung mitbeeinflußt, _ bleibt unentschieden. North American Flora. Vol. 17, Part 3. New York. (Botanieal Garden.) 1915. Gr.-8°. S. 197—288. Enthält: Poaceae (part.) v. G. V. Nash u. A. S. Hitchcock. Oehlkers Fr. Beitrag zur Kenntnis der Kernteilungen bei den Chara- zeen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV., Heft 4, S. 223—227.) 8°. 1 Abb. Für die Beurteilung der Charazeen im Hinblick auf die Frage des Gene- rationswechsels ist die Sicherstellung des Momentes der Reduktionsteilung von aus- 136 schlaggebender Bedeutung. Verf. weist nach, daß die Reduktionsteilung in der Oo- spore unmittelbar vor der Keimung vor sich geht. Demnach ist bei Chara kein Generationswechsel vorhanden. Ostenfeld C. H. Smaa Bidrag til den danske Flora VI. Mimulus Langs- dorffii Donn. (Botanisk Tidsskrift, 33. Bd.) 8°. S. 169—173. — — — On the Geographical distribution of the Sea-Grasses. (Proc. Reg. Soe. Vietoria. 27. Part II, S. 197—190.) 8°. Petersen H. E. Indledende Studier over Polymorphien hos Anthriscus silvestris (L.) Hoffm. (Dansk Botanisk Arkiv.) Kopenhagen (Hagerup.) 8°. 150 S., 18 Taf., 29 Textfig. Enthält ein Resume in französischer Sprache. Rabenhorst L. Kryptogamenflora. VI. Bd., Liefg. 25—27. (Lebermoose.) Leipzig. (E. Kummer.) 8°. — — — X. Abt., 124 Liefg. (Pilze.) Rayss Tsceharna. Le Coelastrum proboseideum Bohl. Etude de plancto- logiae experimentale suivie d’une revision des Üoelastrum de la Suisse. (Mat. p. l. fiore eryptogamique Suisse. Vol. V, fasc. 2.) 8°. 65 p., 20 Taf. Der erste Teil der gründlichen Arbeit ist experimentell und prüft den Zu- sammenhang des großen Polymorphismus der Art mit Einflüssen des Substrates und der Umgebung. Der zweite Teil ist eine monographische Bearbeitung der Schweizer Arten. (Neu: C. Printzii Rayss.) In bezug auf die systematische Stellung der Gattung betont Verf. die Ähnlichkeit mit Chlorella und Polyedrium. W. Rheder A. Synopsis of the chinese species of Pyrus. (Proceed. of the Amer. Acad. of arts and sciene. Vol. L, No. 10, 1915.) 8°. S. 225—240. — — Einige neuere oder kritische Gehölze. (Mitt. d. deutsch. Dendr. Ges. Nr. 23, 1914.) 8°. S. 257—263. Rehm H. Zur Kenntnis der Discomyceten Deutschlands, Deutsch-Öster- reichs und der Schweiz. III. (Ber. d. bayr. botan. Gesellsch., XV. Bd., Ss. 234—264.) Gr.-8°. Sclerotinia. — Bulgariaceae. Reinders E. Das Manometer in der Saftsteigungsfrage. (Recueil des travaux bot. Neerland. Vol. X., Livr. 1, 1913.) 8°. 68 S. mit 2 Taf. u. 7 Textfig. Reinke J. Bemerkungen zur Vererbungs- und Abstammungslehre. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., Heft 2, 8. 37—65.) 8°. Rübsamen Ew. H. Die Zoocecidien, durch Tiere erzeugte Pflanzen- gallen Deutschlands, und ihre Bewohner. („Zoologiea“, herausgg. von C. Chun, Leipzig, 24. Bd., Heft 61.) Stuttgart (E. Schweizerbart). 1916. 4°. S. 295—498, Taf. VII—-XXIV, 34 Abb. i. Text. Schaede R. Studie zur Stammesgeschichte der Gefäßpflanzen auf Grund vergleichend-anatomischer und oekologischer Untersuchungen. (Beitr. z. Biol. d. Pfl., XIII. Bd., 1. Heft, S. 97—126.) 8°. 2 Taf. 137 Versuch, von dem anatomischen Baue eines primitiven Farnes (Ophioglossum) ausgehend, durch Vergleiche mit anderen Pteridophyten zu einer Vorstellung über die Phylogenie der Cormophyten zu gelangen, Die Arbeit enthält zahlreiche glückliche Gedanken, so insbesondere bei Betonung des wesentlichen morphologischen Unter- schiedes zwischen dem Typus der Lycopodiinae und dem der Filieinae. Die mut- maßlichen Abkömmlinge der ersteren werden Lycopodiognaten, die der letzteren Pteridognaten genannt. Zu diesen werden die Cycadeen gezählt, zu den Lycopodio- gnaten die Koniferen und damit die Angiospermen. Die vollständige Trennung der Gymnospermen in zwei ganz heterogene Gruppen wäre die Konsequenz dieser An- schauung, der Ref. nicht beipflichten kann, so sehr er auch sonst in seinen An- schauungen (vgl. Handb. d. syst. Bot., S. 293) sich denen des Verf. nähert. W. Skottsberg C. Botanische Ergebnisse der schwedischen Expedition nach Patagonien und dem Feuerlande 1907—1909. IV. Studien über die Vegetation der Juan Fernandez-Inseln. (Kngl. Svenske Vetenskaps- akad. Handb., Bd. LI, Nr. 9.) 4°. 73 S., 7 Taf., 12 Textfig. Die Arbeit gliedert sich in einen floristisch-systematischen Teil (enthält u. a. ausführliche Besprechung der Gunnera-Arten), in eine Erörterung über die Herkunft der Flora, in einen Abschnitt über das Klima und die Wuchsformen und endlich in einen solchen über die Biologie der Vegetation. Sehr schöne Vegetationsbilder auf den Tafeln! WW: — — Morphologische und embryologische Studien über Myzodendra- ceen. (a. a. O. Nr. 4.) 4°. 34 -8., 1 Taf., 15 Textfig. Wertvoller Beitrag zur Morphologie und Systematik der Familie. Ihre systematische Stellung innerhalb der Santalales erhält eine Stütze, insbesondere durch die Untersuchung der Embryologie (Endospermhaustorien wie bei den Santalaceen). W. Schlechter R. Die Gattung Coryanthes Hook. (Gartenflora, Juni 1916.) Berlin. Gr.-8°. S. 67—82, 8 Abh. Schube Th. Wanderungen in den Wäldern der Grafschaft Glatz und der Nachbargebiete. Glatz (Arnestus Druckerei). 8°. 38 8. — — Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Gefäßpflanzen- welt im Jahre 1915. (Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur 1915.) > SP Sprecher A. Same und Keimung von Hevea brasiliensis. (Bull. du jardin botanique de Buitenzorg.) Buitenzorg 1915. 8°. 110 S., 3 Taf., 19 Abb. im Text. Täcekholm G. Beobachtungen über die Samenentwicklung einiger Ona- graceen. (Sv. Bot. Tidskr. 1915, Bd. IX, Heft 3, S. 294—361.) 8°. 16 Abb. Nach den bisherigen Beobachtungen findet sich bei vielen Onagraceen ein vierkerniger Embryosack. Verf. konnte dies für viele Formen bestätigen. Er beob- achtete auch Fälle von Mehrkernigkeit, die aber durchwegs als abgeleitete sich erwiesen (Teilung des Polkernes oder von Zellen des Eiapparates, sekundäre Ein- verleibung eines oder mehrerer Megasporenkerne). Ebenso deutet Verf. das mehr- fach beobachtete Vorkommen eines Komplexes sporogener Zellen, das Keimen von Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 3/4. 10 138 mehr als einer Megaspore und den beobachteten endotropen Verlauf des Pollen- schlauchwachstums hier als sekundär erworben. Trapa erscheint infolge des acht- kernigen Embryosackes als von den Onagraceen wesentlich verschieden. W. Tengwall T. A. Über die Bedeutung des Kalkes für die Verbreitung einiger schwedischen Hochgebirgspflanzen. (Sv. Bot. Tidskr. 1916, Bd. 10, Heft 1.) 8°. S. 28—36. Toepffer A. Salices Bavariae. Versuch einer Monographie der bayeri- schen Weiden unter Berücksichtigung der Arten der mitteleuropäischen Flora. (Ber. d. bayer. bot. Ges. zur Erforschung der heim. Flora, Bd. XV, S. 17—233.) Gr.-8°. Unger E., A. Wolffia arrhiza üjabb hazai elöforduläsa.. — Ein neuer Fundort der Wolffia arrhiza (L.) Wimm. in Ungarn. (Botan. Köz- lemeny. XV., 1/2.) Budapest 1916. S. 57—59 [(13)—(14)]. Vollmann F. Die Pfianzenschutz- und Schongebiete in Bayern. (Bei- träge z. Naturdenkmalpflege.) Berlin (Borntraeger) 1916. 8°. 74 S., 1 Tafel. Vouk V. Die Umstimmung des Phototropismus bei Chara. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXII. Bd., Heft 8, S. 410-412.) 8°. Nachweis, daß die „Vorkeime* von Chara bei gewöhnlichem diffusen Tages- licht negativ phototropisch reagieren, daß diese Reaktion bei Entwicklung der „Sprosse“ in eine positive umgestimmt wird. — — Zur Kenntnis der mikrochemischen Chitin-Reaktion. (A. a. O. Ss. 413—415.) 8°. Nachweis, daß es bei der bekannten Wisselingh’schen Reaktion genügt, wenn die Objekte auf offener Flamme in konzentrierter siedender Kalilauge durch 20 bis 30 Minuten erhitzt werden. — — Biologische Untersuchungen der Thermalquellen von Zagorje in Kroatien. (Vorl. Mittt.) (Bull. des trav. de la classe des se. math. et nat. de l’Acad. d. se. de Zagreb. Sv. 5, Jan. 1916.) 8°. S. 97—119. Vouk V. u. Pevalek J. Prilog poznavanju gljiva zagrebatke okoline. (Prirodosl. istrazivanjima Hrv. i. Slav. sv. 6, 1915.) Gr. 8°, S. 17 bis 25 mit 3 Abb. im Text. — — Auszug aus dem vorigen. (lzvjesöca o raspravama mat.-prirodosl. razreda sv. 4, Julij 1915, Zagreb.) 8°. 18. Vries H. de. Über amphikline Bastarde. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Bd. XXXII, Heft 8, S. 461—468.) 8°. Verf. zeigt an dem Bastarde Oenothera Lamarckıana X 0. nanella, dab amphikline Bastarde (solche, die in ihrem Aussehen bald dem einen, bald dem anderen Elter gleichen) je nach der Kulturbedingung verschieden aussehen. So konnte er je nach den Bedingungen bei Pflanzen gleicher Herkunft 0 bis 90% Zwerge (also der Oe. nanella nahestehende Pflanzen), erzielen. W. — — — Über künstliche Beschleunigung der Wasseraufnahme in Samen durch Druck. (Biol. Centralbl., Bd. XXXV, Nr. 4, April 1915.) 8°. S. 161—176. 139 VriesH.de. Oenothera gigas nanella, a Mendelian mutant. (Botan. Gazette vol. LX, No. 5, nov. 1915.) 8°. p. 337—345. — — — The boakiatent of mutation in Oenothera Be L. (Botan. Gazette, vol. LIX, No. 3, March 1915.) 8°. p. 169—196. Warming E. und Graebner P. Eugen Warmings Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie. 3. umgearbeitete Auflage. 2. u. 3. Lfg., Bog. 6—15 u. 16—26. Berlin 1915 (Borntraeger). Gr. 8°. Illustr. Yasui Kono. Studies of Diospyros Kaki L. (Bot. Gazette, vol. LX, n. 5, Nov. 1915). 8°. S. 362—372. Mit Taf. XII u. XIII u. 11 Textfig. Notizen. Die in meiner Arbeit über die Thüringer Torfmoose und Laub- moose angeführten Arten, Varietäten und Formen, sowie eine fast ebenso große Anzahl von Moosen, die ich in den Jahren 1876—1914 im Odenwald gesammelt habe, außerdem die Ergebnisse meiner 1888 und 1889 in die Rocky-Mountains und ins Kaskadengebirge von Nord- amerika unternommenen botanischen Forschungsreise und andere Exoten, sowie die Moose, die ich auf meinen Reisen in Deutschland, Skandinavien, Schottland, in der Schweiz, in Tirol, in den Karpathen, den Transsyl- vanischen Alpen, in Oberitalien, Sizilien und Nordafrika gesammelt habe, beabsichtige ich samt allen Doubletten und dem noch ununtersuchten, zur weiteren Bearbeitung dienenden Material für Mk. 10.000 zu ver- kaufen. Die Moose sind in Papierkapseln eingeschlossen und zum Teil mit zwischen Glimmerblättchen liegenden Präparaten versehen. Die Sammlung enthält etwa 20 Bände Exoten, 30 Bände Torfmoose, 40 Bände Laubmoose, 50 Bände Phanerogamen und einige Bände Farne, Leber- moose, Flechten und Algen. Sie sind systematisch geordnet und in 10 große Schränke eingeschlossen. Darmstadt. Prof. Dr. Julius Röll. Plantae eriticae Saxoniae. Herr Hermann Hofmann hat die Fortführung des Exsikkaten- werkes „Plantae criticae Saxoniae* an den Unterzeichneten abgegeben. Zu dem wärmsten Danke, den Herr Hofmann den alten treuen Abon- uenten hiedurch ausspricht, fügt der Unterzeichnete die Bitte um fernere Unterstützung. Er hat das Bestreben, das vortreffliche Werk, in dem seit 1896 die wichtigsten Ergebnisse des Studiums der Phanerogamen im Königreiche Sachsen niedergelegt sind, im Sinne seines Begründers weiter zu leiten, wobei ihm neben seinem Freunde, Herrn H. Hofmann, noch eine große Reihe anderer hervorragender Spezialforscher ihre Unter- stützung zugesichert haben. Ä 10* 140 Die Ausgabe des Werkes erfolgt in Lieferungen zu 25 Nummern in starken, weißen Bogen in Mappen (Preis Mk. 6) oder zu 25 Nummern allein zwischen Druckpapier (Preis Mk. 5). Die Zusendung erfolgt auf Kosten des Empfängers. Die Faszikel XVII bis XX sind soeben erschienen. Von den Faszikeln XII bis XVII sind noch einige Exemplare vorrätig, die zu stark ermäßigtem Preise abgegeben werden können. Bestellungen auf regelmäßigen Bezug oder einzelne Lieferungen nimmt entgegen Dr. O. Weder. Zittau in Sachsen, im Dezember 1915. Personal-Nachrichten. Privatdozent Dr. W. Bally, bisher in Bonn, übersiedelte an die Universität Basel (Schweiz). Dr. Hans Burgeff hat sich für Botanik an der Universität München habilitiert. (Bot. Centralbl.) Prof. Dr. Karl Correns wurde zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin gewählt. Die Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten (Verlag v. Eugen Ulmer-Stuttgart) wird nach dem Tode des bisherigen Herausgebers, Geh. Reg.-Rates Prof. Dr. P. Sorauer, von Prof. Dr. Kirchner- Hohenheim und Prof. Dr. v. Tubeuf-München herausgegeben werden. Alle Zuschriften der Mitarbeiter sind an Prof. Dr. Kirchner zu richten. Gestorben: Dr. Gaston Bonnier, Professor der Botanik an der Sorbonne in Paris, Direktor der Zeitschrift „Revue Generale de Botanique*, Ende 1915. A. D. Darbishire, Professor der Abstammungslehre an der Universität in Edinburgh, am 26. Dezember 1915. (Leopoldina.) Dr. Edouard Heckel, Direktor des Musde eolonial in Marseille, am 22. Jänner 1916. (Bot. Centralbl.) Geh. Reg.-Rat Dr. Leopold Kny, Professor an der Universität Berlin, am 26. Juni 1916 im 75. Lebensjahre. 0. Lignier, Professor der Botanik an der Universität in Caen. Dr. Christian Luerssen, Professor der Botanik an der Uni- versität Königsberg, 73 Jahre alt, in Charlottenburg. A. F. Sehwarz, kgl. Oberstabsveterinär in Nürnberg. Buchdruekerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. a Ze . . De MR. nee von GarlGerold’s Sohn, Wien, I. Gärfnergaffe 4 REP 0} - Ä ® ie Gebote der SGriedenszeit (Ein Kampfruf zur großen inneren Befreiung.) WR Bon Richard Much (Waldteufel). Kr Den heimkehrenden Helden und den edlen Mädchen und Frauen der Heimat gewidmet. W-: Einige Urfeile aus der Prefie: | „Innsbrucker Nachrichten“: „Unter dem Titel ‚Die Gebote der Sriedens- zeit‘ erbien aus der Feder des bekannten Öfterreihiihen Scriftitellers und Natur rgers Rihard Muck (Waldteufel), defjen Arbeiten von Sr. Mtajejtät Kaifer Franz -Sojef_ I. und Kaijer Wilhelm II. bereits ausgezeihnet wurden, ein aktuelles Werk — eine Schrift, die mit dem Griffel glühender VBaterlands- und Menjchenliebe gejhrieben wurde, Und fie erihien zur rechten Zeit ER | ® Generalanzeiger für Stettin“: „Die Gebote der Sriedenszeit ! Diefes _ Werk bedarf keines weiteren Geleitwortes mehr, es wird fi) jelbit den Weg zu den Herzen da Menjhen bahnen. Was hier geichaffen wurde, bedeutet tiefkulturelle - Sriedensarbeit, aber es ijt mehr nod) — eine nationale Tat! =F 0 sBremer Nachrichten“, Bremen: „. . . Es find Selfenwege, aber Wege mit leuchtenden Hodhzielen, die der Berfafler der Sugend beiderlei Geihlechtes und dem reiferen Mannesalter zeigt, den ‚Helden der Zukunft‘. Die wohldurhdachten - Pläne, die er entwirft, um die moraliih Gefallenen in ein helleres Licht der Erkennfnis ‚zu führen, überhaupt das, was er im Kapitel ‚Nächitenliebe‘ zum Wohle des Staates und der Menjchheit jagt, hat bleibenden Wert...“ \ : „Deutjcher Mahnruj*, Znaim: „Ein Buch der Wahrheit. Es iit ein j 2 i | 3 € d Hegemonie muß in dem alljeitig Gebote F | 1.—5. Taufend. Preis geheitet K 5— (Mk. 4:30), gebunden K7— (Ma. 6—). - ganzen Generationen nicht gelungen ift, aber ein ihöner Sdealismus hebt jeinen Fuß : a er ‘Darüber hinweg. Der Verjaljer folgt dem Bismarckjhen Ausiprud: ‚Wie: jtolz. ung. wre,“ € unferes Reihes mahen mögen der FRERREE Schuler für die österreichischen ‚Sudeten- £ BE schluß des ‚Küstenlandes). Tasc 3 - Ben: 3: 60, in Aue Leinwandband (Mk.) Inhalt der Nee sj6).. EEE Mai — Juni 1916, & Neuwirth Margarete (Salzburg). ‚Vergleichende Morphologie der Trichome Seite an den Blütenteilen der Oycadeen. (Mit Tafel IL)... . . - 20. 141—149 i. Vierhapper Fr. Beiträge zur ‚Kenntnis der Flora Kretas. (Mit 4 Text- "abbildüungen.) (Bahlib. Jr... Sn 2233. 150-180 Kühn Othmar und Mihalüsz Y. Eine teratolglsche Erscheinung an Rosa - rugosa, (Mit 5 Textabbildungen.) ER I N are U SO 180-186 Hruby Prof. Dr. Johann (derzeit im Felde). Die Grenzgebiete Kärntens und des nw. Küstenlandes gegen Italien und ihre Pflanzendecke . . . . . 186-196 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. EN Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. LTR IE ER 196-212 Personal- Nachrichten REN LE ein a arte El 1) Ausgegeben im Dezember ‚1916. NB. Dieser Nummer ist Tafel Il (Neuwirth) beigegeben. ‚Alle Manuskript- und Korrektur- -Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden Zuschriften sind an die Redaktion der „Österreichischen botanischen Zeitschrift‘, Wien, 111/3, Rennweg 14, zu riehten. Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Ahınan denen betreffen, sind an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, Wien, 11/2, >OAEINBENEREE 4, zu adressieren. Die Autoren erhalten 50 Separatabdrücke ihrer Abhandlungen kostenlos; e eine größere Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des .- Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- a Er ‘ sendung des Manuskriptes angibt. - Von der „Österreichischen botanischen Beitschrift® sind zu herabgesetzten Preisen ale Jahrgänge zu haben: 1852/53 & M 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 3 M 4, 18981907 & r 6, 1908— 1912 aM 10. = Verlag von Carl Gerolds Sohn in Wien II. Gärtnergasse a & Be ; nme NINE ie ah E K | A für N mit Ausschluß von hie ka ; X uns ons dl und Dalmatien) von Dr. K Fritsch, o. ö. Prof. der Ri Botanik an der Universität in Graz. a neubearbeitete uflage. Taschenformat, j 78 ey brosch. K (Mk) 9°—, In ‚elegantem Leinwandband K (Bk,) 1032 Von a Verlamit‘ erschien in unse in erlag: Ipenländer. (mit Aus- ‚425 Seiten, brosch, 53 ee 3 + ar a ge ade He a aba ee nn ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXVI. Jahrgang, Nr. 5/6. Wien, Mai-Juni 1916. Vergleichende Morphologie der Trichome an den Blüten- teilen der Cycadeen. Von Margarete Neuwirth (Salzburg). (Mit Tafel 11.) Gelegentlich der Untersuchung der weiblichen Blüten von Cerato- zamia mexicana fielen mir eigentümliche blasenförmige Haarbildungen an denselben auf. Dies veranlaßte mich, die bei anderen Öycadeen an den Frucht-, bzw. Staubblättern vorkommenden Triehome zu unter- suchen; die Ergebnisse teile ich in folgendem mit. Trotz der ziemlich umfangreichen Literatur über Haarbildungen fand ich über die Triehome der CGycadeen nur wenige Angaben. In den größeren Werken über Pflanzenhaare von Eble, Weiß und Meyen, sowie in den Abhandlungen von Rauter, Schrank und Uhlworm (siehe Literaturnachw.) sind sie nicht erwähnt. In Ooulter and Cham- berlain: Morphology of Gymnosperms findet sich nur die kurze An- gabe: „Some of the ovules are densely hairy as those of C'ycas revoluta; while others, as those of Dioon are perfectiy smooth“, doch keine nähere Beschreibung der Triehome und auf ähnliche kurze Bemerkungen beschränken sich auch die Angaben in anderen, die Üyceadeen be- handelnden Arbeiten. Im allgemeinen haben meine Untersuchungen folgendes ergeben: Bei den Cycadeen finden sich an den Frucht- und Staubblättern teils lange, fadenförmige, plasmahaltige oder lufterfüllte Haare, die eine diehte Bekleidung der betreffenden Organe bilden, teils kürzere oder längere gerbstoffhaltige Haare von verschiedener Gestalt. Die Trichome sind zweizellig, sie bestehen durehgehends aus einer kleinen zylindrischen Basalzelle und aus einer größeren Endzelle. Die Form der Haare ist bei den einzelnen Gattungen sehr verschieden und bietet Anhaltspunkte zu ihrer Charakterisierung. Auch was den Zellinhalt der Haare, sowie ihre Insertion in der Epidermis betrifft, weisen die Cycadeen Ver- schiedenheiten auf, weshalb ich die Haarbekleidung jeder Gattung einzeln besprechen will. Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 5/6. 11 142 Cycas. Der dichte Haarfilz der Fruchtblätter von Cycas revoluta besteht aus langen zweizelligen Haaren, deren Endzelle gegabelt oder fadenförmig ist (Fig. 1—3). Auch T-förmig ausgebildete Haare kommen vor (Fig. 4). Die Basalzelle ist kurz und zylindrisch. Ihre Außenwand ist verkorkt und stark verdickt, so daß das Lumen der Zelle sehr verengt erscheint. Die Verdiekung ist in der Mitte von einem feinen Kanal durchbrochen und so ist eine Verbindung der Basalzelle mit der darüberliegenden Zelle hergestellt (Fig. 4, 6). Die Verkorkung der Basalzellenmembran wurde durch folgende Reaktionen nachgewiesen: Ghlorznkjod 42.2.7 92 selhbraun Ghromsauren I... 9, . . widerstandsfähig Eau,/de’JJavelle 7. 1E.L, E91 widerstandsfähig Kallange,&kalt 22 202% . . gelbbraun Kalilauge, gekocht .... . Bildung von Fettröpfehen, die sich in Glyzerin und Wasser lösen, BDO a “2.2... Widerstandsfähig. Die Färbungen mit Safranin und Sudan Ill zeigten einen positiven Ausfall. Die Wand der Endzelle ist beträchtlich verdickt. Sie besteht aus schön geschichteter Zellulose und ist von einer dünnen Kutikula über- zogen. Die Haare führen größtenteils einen wandständigen Plasmaschlauch, der bei älteren Haaren wohl meist abstirbt. Die Samenanlagen von Üycas revoluta sind dieht behaart. Die Trichome stimmen mit denjenigen an den Fruchtblättern vollständig überein (Fig. 5). Sie sind so angeordnet, daß der längere Teil der Endzelle der gegabelten und T-förmigen Haare gegen die Spitze der Samenanlage gerichtet ist. An den älteren Samenanlagen sind die Haare abgefallen und nur ihre Narben in der Oberhaut zurückgeblieben. Die Trichome, welche die Fruchtblätter von Oycas circinalis be- decken, sind ebenso gebaut wie die von Cycas revoluta, nur liegen die Basalzellen der Haare tiefer als die angrenzenden Epidermiszellen (Fig. 7), während sie bei Oycas revoluta meist über diese emporragen. - Auch ist hier der Plasmainhalt des Haares hellgelb gefärbt, wohl ein Zeichen, daß Gerbstoff vorhanden ist. Die Samen von CUycas eircinalis sind vollständig kahl. Encephalartos. Die männlichen Blüten dieser Cycadee sind nur spärlich behaart. Die Außenseite der Staubblätter von Encephalartos Hildebrandtiüi ist 143 von einem braunen Überzug bedeckt, der aus kleinen, gerbstoffhaltigen Haaren besteht. Diese ähneln im Habitus den bei Cycas beschriebenen. Sie sind auch hier einfach T-förmig oder gabelig ausgebildet (Fig. 8a, b), nur sind sie bedeutend kleiner als bei Üycas. Die Basalzelle ist diekwardig, der innere Teil der verkorkten Zellwand ist gewellt. Das Zellumen verschmälert sich nach unten (Fig. 9). Im Jugendstadium führt die Basalzelle reichen Protoplasmainhalt. Die Endzelle ist mit einer homogenen, dunkelbraunen Masse erfüllt. Reaktionen mit Eisenchlorid lassen eisengrünenden Gerbstoff erkennen. Die untersten sterilen Schuppen dieser Blüten sind dieht behaart, u. zw. sind hier lange, fadenförmige Haare vorherrschend (Fig. 8a). Dazwischen kommen kleine, braun gefärbte Trichome (wie an den fertilen Staubblättern) vor. Makrozamia. Die Staubblätter von Makrozamia Fraseri sind vollständig kahl, es sind auch keine Narben von Triehomen zu sehen. In der Epidermis dieser Staubblätter sind schöne, große Kristalle eingelagert (Fig. 10a, b, c). Diese lösen sich in Wasser und Essigsäure gar nicht, in Salzsäure erst nach längerem Einwirken, aber ohne Gasentwicklung. Durch Sehwefelsäure werden sie in Kristallnadeln (wahrscheinlich Kalziumsulfat) übergeführt. Sowohl diese Reaktionen als auch das optische Verhalten der Kristalle!) lassen schließen, daß wir es hier mit Kalziumoxalat zu tun haben. Die Kristalle füllen die Epidermiszellen, in denen sie liegen, fast vollständig aus; unter ihnen ist nur ein enges Zellumen vorhanden. Sie sind ringsum von Zellmembran umschlossen, die zuweilen durch den Kristall gesprengt wird. Die weibliche Blüte einer Makrozamia wurde mir aus den Bot- schildgärten auf der Hohen Warte bei Wien zur Verfügung gestellt. Die Fruchtblätter dieser Cycadee sind an den nach außen gewendeten Teilen der Ober- und Unterseite dicht behaart. Die Triehome sind T-törmig und so orientiert, daß die längere Seite der Endzelle gegen die Spitze des Fruchtblattes gerichtet ist. (Fig. 11.) Die Basalzelle des Haares ist be- deutend schmäler als die anliegenden Epidermiszellen. (Fig. 12.) Sie ist diekwandig (verkorkt) und führt hellgelb gefärbtes Plasma. Die Endzelle ist meist sehr lang und zeigt eine charakteristische Krümmung. (Fig. '11.) Ihr kürzerer Teil ist auf die Epidermis gestützt und verhindert, daß das Haar sich aufrichtet. (Fig. 11.) Auf diese Weise 1) Die Kristalle sind stark doppelbrechend und optisch zweiachsig. Es kommen auch Zwillinge vor, u. zw. wahrscheinlich nach 101 (Fig. 10c). Auf den in der Zeichnung dargestellten Flächen ist ein scharfer Austritt der optischen Achsen zu beobachten. Der Achsenbalken läßt kaum eine Krümmung erkennen, der Achsenwinkel ist daher sehr groß. 12 144 kommt ein Haar über dem andern zu liegen, die Schutzwirkung dieser Organe wird erhöht. Die Zellwand dieser Trichome ist durch geschichtete Zellulose ausgezeichnet. Der Inhalt der Endzelle besteht zumeist aus hellgelb gefärbtem Plasma und großen, etwas dunkleren Zellkernen; doch kommen auch Haare mit vollständig dunkelbraun gefärbtem Inhalte vor. In den Haaren mit hellen Protoplasten finden sich gelbliche Körperchen von rundlicher Gestalt, möglicherweise Chromatophoren. Die Samenanlagen dieser Makrozamia waren vollständig kahl. Auf- fallend ist, daß die Epidermiszellen derselben häufig sekundäre Radialwände aufweisen, die in der Mitte wulstförmig verdickt sind, wie dies die Fi- gur 13 zeigt. Die primären Zeilwände bestehen aus drei Lamellen. Die innere stark lichtbrechende Lamelle ist verquollen und bleibt in alko- holischer Safraninlösung ungefärbt, während sich die beiden schmalen Lamellen, sowie die Radialwände mit diesem Farbstoff intensiv rot färben, Die Epidermis der jüngeren Samenanlagen ist von einer körnigen Schicehte überzogen. Lösungsversuche in Wasser, Alkohol und Chloroform lassen schließen, daß es sich um Wachs handelt. Stangeria. Die Außenseite der Staubblätter von Stangeria paradoxa ist von langen Haaren bekleidet. (Fig. 14.) Diese stehen oft ziemlieh dicht, sind aber nicht gleichmäßig verteilt, so daß einzelne Stellen ganz kahl sind. Die kurze Basalzelle des Haares ist diekwandig, gekrümmt und hat verkorkte Membranen wie die anliegenden Epidermiszellen. (Fig. 15.) Die lange, fadenförmige Endzelle ist entweder dünnwandig und durch Gerbstoff dunkelbraun gefärbt oder diekwandig (geschichtete Zellulose) und führt ungefärbtes Plasma. Die Membran des Haares ist so gebaut, daß Bruchlinien schraubig verlaufen und die Bruchstücke des Haares auf diese Weise im Zusammenhang bleiben, was bei einer quer durch das Haar verlaufenden Bruchlinie nicht der Fall wäre. Weibliche Blüten dieser Cycadee standen mir nicht zur Verfügung. Dioon. Sowohl die Staub- als auch die Fruchtblätter von Dioom edule sind von außerordentlich langen, dicht aneinanderstehenden Haaren filzartig bekleidet. Diese gleichen im Habitus denen von Stangeria. Sie bestehen aus einer Basalzelle mit hellgelb gefärbter, verkorkter Membran und einer langen, unverzweigten Endzelle. (Fig. 16.) Die Basalzelle des Haares ist von dem darunter liegendem Gewebe durch eine dünne ge- wölbte Membran getrennt. (Fig. 17.) Diese ist manchmal gefaltet gleich den Radialwänden der übrigen Epidermiszellen. Die Endzelle des Haares. 145 ist auch hier entweder dünnwandig und führt braunes gerbstoffhaltiges Plasma oder sie ist diekwandig und mit ungefärbtem Plasma erfüllt. Auch hier finden wir die Haare spiralig gebrochen. (Fig. 19.) In der Jugend liegen die Haare der Epidermis an (Fig. 18), im ausgewachsenen Zu- stande richten sie sich senkrecht zur Epidermis. Von Dioon edule standen mir nur ältere Samen zur Verfügung, an denen keine Spur von Trichomen zu sehen war. Bowenia, Bowenia spectabilis ist durch kleine, köpfehenförmige Haare aus- gezeichnet, die die Außenseite der Staubblätter bedecken. (Fig. 20.) Diese bestehen aus einer Basalzelle von charakteristischer Gestalt (Fig. 21) und einer kleinen, keulenförmigen Endzelle. (Fig. 20.) Die Membran der Basalzelle ist stark verdickt, ihr Inhalt besteht aus ungefärbtem Plasma, das in älteren Stadien abgestorben ist. Ab und zu waren 2, 3, ja sogar 4 Basalzellen zu beobachten. (Fig. 22.) Die Endzelle ist dünnwandig. Mit Eisenchlorid behandelt zeigt sie einen enormen Gehalt an eisen- grünendem Gerbstoff, sie wird fast schwarz gefärbt. An den Fruchtblättern von Bowenia spectabilis finden sich die- selben Triehome, nur sind sie hier spärlicher verteilt als an den Staub- blättern. Die Samenanlage von Bowenia, die ich untersuchte, zeigte keiner- lei Behaarung, doch ist es möglich, daß in jüngeren Stadien eine solche vorhanden war. Die äußerste Zellschichte dieser Samenanlage war nach außen hin mit zahlreichen kleinen Tüpfeln versehen, was man sich wohl nicht anders erklären kann, als daß die eigentliche Epidermis des Inte- gumentes nicht mehr vorhanden war. Ceratozamia. Eine große Mannigfaltigkeit der Trichome weisen die Frucht- blätter von Ceratozamia mexicana auf. Wir finden hier drei ver- schiedene Haartypen vertreten: Keulenhaare, Deckhaare und Blasen- haare, jene merkwürdigen Haarbildungen, die den Ausgang meiner Untersuchung bildeten. Letztere sind an der Samenanlage ziemlich gleichmäßig verteilt, wie dies Fig. 23 zeigt. Es sind alle Übergangs- stadien von kugeligen zu keuligen Blasenhaaren zu finden. (Fig. 244 —d.) An den älteren Samenanlagen sind die kugeligen Haare bei weitem vorherrschend, während an den jüngeren fast nur keulenförmige vor- kommen. Die Haare sind zweizellig. Die Basalzelle führt einen Proto- plasten und einen großen Zellkern, dessen Lage nicht fix ist. Die Wand der Basalzelle ist verkorkt und nach unten ringförmig verdickt. 146 Die Verdickung springt gegen das Zellumen stark vor, so daß ein scharfkantiger Verdiekungsring entsteht, und geht an der Basis in eine dünne, gewölbte Membran über. (Fig. 25.) Dies ist der bei Ceratozamia am häufigsten vorkommende Typus der Insertion des Haares. Noch zwei andere Fälle möchte ich besonders hervorheben, welche in den Figuren 26 und 27 dargestellt sind. Figur 26 zeigt, wie die untersten Eeken der dünnwandigen Basalzelle kollenchymatisch verdickt sind. Ist die unterhalb der Basalzelle liegende Parenchymzelle diekwandig, wie dies für die Triehome am Fruchtblatt charakteristisch ist, so ist sie von einem Tüpfel durchbrochen. (Fig. 27.) Die Endzelle dieser Trichome ist dünnwandig, die Lamellen der Membran sind spiralig angeordnet, manch- mal fast senkrecht 'zur Hauptachse des Haares. Die Kutikula ist für Flüssigkeiten schwer durchlässig, denn die Grünfärbung des gerbstoff- haltigen Protoplasten erfolgt erst nach längerem Einwirken des Eisen- chlorids.. Das Protoplasma ist hellgelb gefärbt. Häufig treten in dem- selben Inhaltskörper auf, und zwar teils kleine stark liehtbrechende Körnchen, teils etwas größere rundliche Körperchen, die an Chromato- phoren erinnern. An lebenden Haaren war lebhafte Protoplasmaströmung zu beobachten. Eine große Anzahl dieser Triehome zeigte ein sehr merkwürdiges chemisches Verhalten. Das fixierte Material wurde aus Alkohol in Wasser übertragen und nach wenigen Sekunden färbten sich diese Haare ganz dunkel. Bei stärkerer Vergrößerung zeigte sich, daß sich im Wasser ein Niederschlag aus stark lichtbrechenden Körperchen gebildet hatte, die durch ihre starke Anhäufung das durchfallende Licht so zerstreuen, daß daß Haar dunkel erscheint. Bei Trichomen mit geschrumpftem Proto- plasten konnte ich sehen, daß sich diese Körnchen auch außerhalb des Protoplasmas finden. Wird das Wasser im Präparat wieder durch Alkohol ersetzt, so verschwindet der Niederschlag. Diesen Versuch kann man beliebig oft wiederholen. Es ist mir leider nicht möglich, eine Erklärung dieser Erscheinung zu geben. Der größte Teil der Fruchtblätter sowie auch die Staubblätter von Ceratozamia mexicana sind von kleinen zweizelligen Keulenhaaren be- deckt, die ebenso inseriert sind, wie die Trichome an den Samenanlagen dieser Oycadee. Im übrigen stimmen sie mit den bei bowenia spectabilis beschriebenen Keulenhaaren vollständig überein. (Fig. 28.) Ein schmaler Streifen der Fruchtblätter (in Fig. 29 durch eine gestrichelte Linie bezeichnet) ist mit Deckhaaren bekleidet. Es sind dies zweizellige Trichome, deren Basalzelle sich nur durch den Zellinhalt von den beiden vorhergehenden Haartypen unterscheidet. Der wandständige Protoplasmaschlauch ist nämlich hier durch eisengrünenden Gerbstoff braun gefärbt. Die Endzelle ist fadentörmig, durchaus gleich dick und 147 im ausgewachsenen Zustande lafterfüllt. (Fig. 30.) Ihre verdiekte Mem- bran besteht aus geschichteter Zellulose (Chlorzinkjodreaktion). Diese Protoplasten der jüngeren Haare führen große Zellkerne, die manchmal die ganze Breite des Zellumens ausfüllen. Die Blütenstiele von Ceratozamia mexicana sind von langen, dick- wandigen Haaren bekleidet. Ich untersuchte dieselben in lebendem Zu- stande, u. zw. an einer ganz jungen Blüte. Die Haare sind an der Spitze etwa wie ein Brennhaar von Urtica zu einem kleinen Köpfchen zu- sammengezogen. Die Membran des Köpfehens ist bedeutend dünner als die unteren Teile des Haares. An plasmolysierten Haaren war eine interessante Erscheinung zu beobachten. Der von der Membran abge- hobene Plasmaschlauch bleibt durch Plasmastränge, die ziemlich regel- mäßig verlaufen, an die Zellwand angeheftet. (Fig. 31.) Bei stärkerer Vergrößerung (Immersion) kann man sehen, daß sich diese Stränge beim Übergange in das Plasma der Zelle triehterförmig erweitern. Dort, wo sie in die Zellwand übergehen, manchmal auch im Verlaufe des Fadens, finden sich bläschenförmige Anschwellungen. Diese Stränge findet man meist nicht straff gespannt, was wohl auf das Zurückgehen der plasmolytischen Kontraktion beim Absterben der Zelle zurückzuführen sein dürfte. Zamia. Die bei Zamia vorkommenden Trichome gehören zu den sonder- barsten Haarbildungen der Cycadeen. Die Endzellen sind stark verästelt (Fig. 32a—c) und bilden einen dichten Filz, indem sie sich mit den Ästen danebenstehender Haare aufs engste verschlingen. Die 4 Arten, die ich untersuchte, Z. muricata, Z. Lindeni, Z. Skinneri und Z. Ottonis stimmen in der Behaarung vollständig überein. Die Außenseite der Frucht- und Staubblätter ist dieht mit Trichomen bekleidet. Diese besitzen eine zylindrische, diekwandige Basalzelle (Fig. 34). An einer Seite des Haares ist die Epidermis wie zur Stütze emporgezogen. (Fig. 33.) Oft war eine sekundäre Querteilung der Basalzelle eingetreten, so daß das Haar dann dreizellig erschien. Die verästelten Endzellen sind diekwandig und ent- halten teils dunkelbraunes, gerbstoffhaltiges, teils ungefärbtes Plasma. Auch lufterfüllte Haare waren zu finden. Die Trichome mit braunem Zellinhalte führen dunkelbraune, ringförmige Gebilde, die an der Zellwand liegen. Die Querwand zwischen Basal- und Endzelle ist dickwandig und meist von einem Tüpfel ganz oder teilweise durchbrochen. Bei den jüngeren Trichomen sind die Verzweigungen der Endzelle noch nicht ausgebildet, sondern meist nur angedeutet; die Haarspitzen sind durch Anhäufung von Zellulose ausgezeichnet. Ganz junge Haare konnte ich weder bei Zamia noch bei irgend einer anderen Cycadee beobachten, denn die Haarmutterzelle wird schon 148 sehr früh gebildet, zu einer Zeit, in welcher sich die Epidermiszellen noch aufs lebhafteste nach allen Richtungen teilen'). Literaturnachweise. Baumert K. Experimentelle Untersuchungen über Lichtschutzeinrichtungen an grünen Blättern. Beiträge zur Biologie der Pfianzen, Bd. 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Rauter J. v., Zur Entwicklungsgeschichte einiger Trichomgebilde Denkschriften d. Wiener Akademie d. Wiss. Bot. XXXI. 1871. 149 Erklärung der Abbildungen. (Tafel 11.) Fig. 1—3. Cycas revoluta, Haare vom Fruchtblatt (Reichert: Obj. 3, Ok. 4). Fig. 4. Cycas revoluta, T-förmiges Haar von der Samenanlage (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 5. Cycas revoluta, Haare von der Samenanlage (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 6. Cycas revoluta, Basalzelle eines Haares von der Samenlage (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 7. Cycas eircinalis, Basalzelle eines Haares vom Fruchtblatte (Obj. 7, Ok. 3). Fig. 8a, b. Encephalartos Hildebrandti, Haare vom Staubblatt (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 9. Encephalartos Hildebrandti, Basalzelle eines Haares am Staubblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 10a—c. Makrozamia spec., Kristalle in den Epidermiszellen des Staub- blattes (Obj. 7, Ok. 3). Fig. 11. Makrozamia spec., Haar vom Fruchtblatt (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 12. Makrozamia spec., Basalzelle eines Haares vom Fruchtblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 13. Makrozamia spec., Samenanlage, Oberflächenansicht (Obj. 7, Ok. 12). Fig. 14. Stangeria paradoxa, Haar vom Staubblatt (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 15. Stangeria paradoxa, Basalzelle eines Haares vom Staubblatt (Obj. 7, DE. 3). Fig. 16. Dioon edule, Haar vom Staubblatt (Obj. 7, Ok. 2). Fig. 17. Dioon edule, Basalzelle eines Haares vom Staubblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 18. Dioon edule, kleines anliegendes Haar vom Staubblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 19. Dioon edule, Haar vom Fruchtblatt mit Spiralbruch (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 20. Bowenia spectabilis, Köpfchenhaar vom Staubblatt (Obj. 7, Ok. 3) Fig. 21. Bowenia spectabilis, Basalzelle eines Haares vom Staubblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 22. Bowenia spectabilis, mehrzellige Haarbasis (Obj. 7, Ok 4). Fig. 23. Ceratozamia mexicana, Samenanlage, Oberflächenansicht (Obj. 3, Ok..4). Fıg. 24a—d. Ceratozamia mexicana, Blasenhaare von der Samenanlage (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 25 und 26. Ceratozamia mexicana, Basalzellen von Haaren der Samen- anlage (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 27. Ceratozamia mexicana, Basalzelle eines Haares vom Fruchtblatt (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 28. Ceratozamia mexicana, Fruchtblatt. Oberflächenansicht (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 29. Fruchtblatt von Ceratozamia mexicana. Nat. Gr. Fig. 30. Ceratozamia mexicana, Deckhaar (Obj. 3, Ok. 4). Fig. 31. Ceratosamia mexicana, Teil eines plasmolysierten Haares vom Blüten- stiel (Immersion). Fig. 32 a, b, c. Zamia muricata, Haare vom Staubblatt (Obj. 3, Ok. 4). = Fig. 33. Zamia muricata, Basalzelle eines Haares vom Staubblatt mit Stütz- zelle (Obj. 7, Ok. 4). Fig. 34. Zamia muricata. Basalzellen von Haaren des Staubblattes (Obj. 7, ‚Ok. 4). ” 150 Beiträge zur Kenntnis der Flora Kretas. Aufzählung der anläßlich der fünften Wiener Universitätsreise im April 1914 auf Kreta gesammelten Blüten- und Farnpflanzen. Von Dr. Friedrich Vierhapper (Wien). (Schluß. }) (Mit 4 Textabbildungen.) Alismaceae. 410. Alisma plantago L. 411. 412. 413. 414. «@) latifoium Kunth. — S: Hagia Triada (V). Potamaceae. Ruppia rostellata Koch. (R. maritima L. ß rostellata Koch). — S: Tybaki (We). Potamogeton fluitans Roth. (P. natans L. ß fluitans Roth). — S: Tybaki (We). Zanichellia palustris L. «) genuina Aschers. (« typica Hal.). — N: Knossos (N, We). Orchidaceae. Serapias vomeracea (Burman) Briquet, Prodr. Flor. Cors. I. [1910] p. 378. (8. longipetala [Ten.] Poll.). forma platypetala Vierh. — S: Tybaki (H, N, V, Wa, We); nw Tybaki (E); Phaestos (W). — N: Knossos (H, Hö, N, V, We). Die von uns in etwa 100 Individuen gesammelte Pflanze stimmt mit den von Heldreich aus Kreta mitgebrachten Belegen, welche Haläcsy in seinem „Conspeetus“ als 8. cordigera führt, vollkommen überein. Wie mich eine genaue Untersuchung unseres und des ein- schlägigen Materiales der Wiener Herbarien, das seit Eröffnung des Reichenbach’schen Orchideen-Nachlasses ein sehr reichhaltiges geworden ist, überzeugt hat, ist Haläesy’s Ansicht unrichtig, denn es gehören sowohl die Heldreich’sehen Belege als auch von Dörfler auf Kreta gesammelte, die ersterer gleichfalls als 8. cor- digera bestimmt hat, nicht zu dieser Art, sondern zu S. vomeracea, welche von jener zweifellos spezifisch verschieden ist. Innerhalb des Formenkreises dieser S. vomeracea stimmt aber, wie auch den Herren H. Fleischmann und F. v. Wettstein aufgefallen ist, die kretensische Pflanze nicht vollkommen mit der gemeinig- 1) Vgl. Österr. botan. Zeitschr. Bd, 64, 1914, $. 465—482, Bd. 65, 1915, $. 21 bis S. 28, S. 50—75, S. 119—140, S. 204—236, S. 252—265. 151 lich als $. pseudocordigera oder longipetala bezeichneten Sippe überein, welche in besonders typischer Ausbildung im nördlichen Teile des Mediterrangebietes von Südfrankreich bis in die Kaukasusländer ver- breitet ist. Sie unterscheidet sich vielmehr von dieser vor allem durch gedrungeneren Wuchs, niedrigere Stengel, meist ärmerblütige Inflore- szenzen mit kürzeren Internodien und kürzere, oft relativ breitere und weniger lang zugespitzte Brakteen und Blumenblätter. Da die beiden Formen bisher nicht unterschieden wurden, benenne und beschreibe ich sie im folgenden und bezeichne die Pflanze Kretas, welche in an- nähernden Formen auch auf Zypern, auf einzelnen ägäischen Inseln und in Vorderasien vorkommt, als f. platypetala, die hauptsächlieh nord- mediterrane als f. stenopetala. Wie mich nun ein eingehender morphologischer Vergleich be- lehrte, sind die Unterschiede der beiden Sippen durchaus keine scharfen, sondern nur quantitativer Natur, und es schließen sich die Variations- kurven der einzelnen Merkmale keineswegs aus, sondern deeken sich in mehr oder minder weitgehendem Maße. Wenn auch beispielsweise platy- petala stets niederwüchsig ist und nie die stattliche Höhe gut entwickelter stenopetala erreicht, so gibt es doch auch niedrigere Formen der letzteren. Auch die Blütenmerkmale sind nicht durchgreifend.. Wenn auch bei platypetala die Blüten nie so groß, die Zungen nie so schmal sind wie bei stenopetala, so weist doch diese mitunter auch kleinere Blüten und breitere Zungen auf, die ebensogut von jener stammen könnten. Wie geringe systematische Bedeutung übrigens den Blütenmerkmalen zukommt, geht schon daraus hervor, daß an einem und demselben Individuum größere und kleinere Blüten mit verschiedener Zungenbreite usw. auf- treten können. Die Unterscheidung der beiden Sippen ist also nach dem Gesagten keineswegs immer leicht. Unter Berücksichtigung der Gesamtheit der Merkmale gelingt es aber doch in der Regel leicht, sie auseinander- zuhalten. In manchen Fällen ist freilich auch dann eine bestimmte Zu- weisung zur einen oder anderen Sippe unmöglich — wenn es sich nämlich um Zwischenformen handelt, welche die Extreme miteinander verbinden. Die Variabilität der einzelnen Merkmale ist bei beiden Sippen eine sehr weitgehende, die Richtung derselben eine gleichsinnige. Um zunächst von den vegetativen Merkmalen zu reden, so ist 'stenopetala viel höherwüchsig als platypetala. Die Höhe des Stengels, gemessen von seiner Ursprungsstelle am Knollen bis zur Basis der obersten Braktee, schwankt bei stenopetala zwischen 36 und 9, bei platypetala zwischen 30 und 6cm und hat bei ersterer den Mittelwert von 22, bei letzterer von 12 cm. In den Assimilationsblättern lassen sich, 152 abgesehen davon, daß sie bei stenopetala dem höheren Wuchse gemäß entsprechend länger sind, keine Unterschiede zwischen beiden Formen konstatieren. Die Infloreszenzen der stenopetala sind im Durchsehnitte reicher- blütig und länger als die der platypetala. Die Blütenzahlen haben fol- gende Grenz- und Mittelwerte: Maximum Minimum Mittel stenopetala, u 0482.10 2 4 platypetala u... 006 1 3 Die Achsen der Infloreszenzen!) sind bei stenopetala maximal 18, minimal 1 und im Mittel 6 cm lang; für platypetala betragen die ent- sprechenden Zahlen 10, 1 und 3 cm. Das unterste Internodium mißt durchschnittlich bei ersterer 2°5, bei letzterer 1'’5 cm. Es ist also das Verhältnis der Blütenzahlen der Infloreszenzen der beiden Sippen (4:3) ein anderes als das der Länge der Infloreszenzachsen (6:3) — was der mathematische Ausdruck für die Tatsache ist, daß die Infloreszenzen der platypetala im allgemeinen gedrungener sind als die der stenopetala. Die Brakteen haben lanzettliche bis fast eiförmige Gestalt und sind allmählich oder mehr minder plötzlich zugespitzt. Bei stenopetala sind sie häufiger lanzettlich als eiförmig und öfter allmählich als plötzlich zugespitzt, bei platypetala zeigen sie meist das umgekehrte Verhalten. Im großen und ganzen sind sie bei ersterer absolut und auch relativ länger und oft auch verhältnismäßig schmäler als bei letzterer. Während sie hier die zugehörigen Blüten meist nicht oder nur um wenig über- ragen, reichen sie dort in der Regel weit über diese hinaus, was vor allem der Spitze der Infloreszenz ein etwas abweichendes Aussehen ver- leiht. Die absolute Länge der Brakteen variiert innerhalb weiter Grenzen. Bei stenopetala mißt die unterste, längste, maximal 69, minimal 30 und im Mittel 46 mm; für platypetala sind die entsprechenden Werte 51, 22-5 und 33 mm. Die Blüten sind im allgemeinen bei stenopetala größer als bei platypetala. Die äußeren Perigonblätter (Sepalen) sind bei beiden ent- weder bis zur Spitze miteinander vereinigt oder von dieser an mehr oder weniger weit — bis über die Mitte — nach abwärts voneinander getrennt, wobei allerdings an Herbarmaterial schwer zu entscheiden ist, ob und inwieweit diese Trennung eine ursprüngliche oder aber erst durch den Druck beim Pressen entstanden ist, von schmäler bis breiter eiförmig- lanzettlichem Grunde aus mehr oder weniger lang bis fast gar nicht zugespitzt. Bei stenopetala sind sie durchschnittlich länger, relativ 1) Die Messungen wurden größtenteils an in voller Anthese befindlichem Material vorgenommen. Nur wenige Individuen befanden sich in einem etwas früheren oder späteren Stadium. 155 schmäler und mehr zugespitzt als bei platypetala. Bei ersterer beträgt ihre Länge, gemessen an der untersten Blüte der Infloreszenz, im Maxi- mum 32, im Minimum 20, im Mittel 26 mm, bei letzterer im Maximum 27°5, im Minimum 18 und im Mittel 22 mm. Die beiden oberen inneren Perigonblätter (Petalen) sind aus schmäler oder breiter eiförmigem Basalteile wenig bis ziemlich plötzlich in eine Spitze verschmälert, welche fast doppelt so lang bis nur wenig länger ist als jener. Bei sienopetala sind sie im Durchschnitte etwas länger und haben einen etwas schmäleren Basalteil als bei platypetala. Die Maße sind folgende: stenopetala platypetala | Maximum 4.3. 8.432735 240 Länge der oberen Petalen | Minimum... . . 15°5 11:5 | Mittels 2.02 2523..20,55 20:0 | Maximum. „2... 625 165) Breite des Basalteiles ı Minimum . . ....3°5 4-5 Mittellasachundier adadz0 60 Während also die Variationsweite der Breite der oberen Petalen bei beiden Sippen annähernd die gleiche ist, erweist sich die der Länge dieser Organe bei stenopetala nach beiden Richtungen hin als beträcht- lieh größer als bei platypetala. Von besonders großer Mannigfaltigkeit in bezug auf Form sowohl als auch Größe ist das dritte innere Perianthblatt, die Unterlippe. Ihr Basalteil ist entweder in der Mitte oder im unteren Drittel am breitesten. Der Mittellappen hat eiförmig-lanzeitliche bis eiförmige Gestalt und ist länger oder kürzer allmählich bis plötzlich zugespitzt. Je nachdem die unteren Ränder der Seitenlappen (Lappen des Basalteiles) gerade oder weniger oder mehr deutlich konvex sind, bilden sie mit dem angrenzen- den Rande des Mittellappens eine weitere oder engere Bucht, bzw. gar keine, wenn letzterer Rand auch stark konvex ist, so daß eine Berührung der beiden Ränder erfolgt. Die Unterlippe der stenopetala ist gleich den beiden oberen Petalen bei größerer Variationsweite nach beiden Rich- tungen, insbesondere gegen das Maximum zu, ungefähr von gleicher Länge wie bei platypetala, besitzt aber einen schmäleren Basalteil und eine relativ nur sehr wenig schmälere Zunge. stenopetala platypetala — u—: Maximum Minimum Mittel Maximum Minimum Mittel Länge der Unterlippe. 40:0 22:0 29:0 33:0 24:0 29:0 Breite des Basalteiles. 225 13°0 14°0 23-.0,,914:5,::18Q Länge der Zunge . . 30°0 13:5 19:0 20:54 4 1670,,1930 Breite der Zunge . . 11°5 6°5 85 10°5 6:3 2 154 Die Verhältniszahl für Länge und Breite der Zunge beträgt bei stenopetala etwa 2'/,, bei platypetala 2. Die Säule, insbesondere ihre Spitze, ist bei stenopetala durchsehnittlich etwas länger als bei platypetala. Die Behaarung der Unterlippe erstreckt Sich hauptsächlich auf einen Teil der Oberseite und des Randes und besteht aus zweierlei Triehomen: langen. dieken, welche die oberseitige Mitte des Basalteiles der Lippe einnehmen und von hier aus mehr oder weniger weit gegen die Seiten- lappen zu und auf dem Mittellappen nach abwärts reichen, und kurzen, dünnen, papillenariigen, welche den Rand der Seitenlappen umsäumen und von hier aus auf deren Oberseite und die Randzone der Unterseite übergreifen. Während die Art der Verteilung und der Typus dieser Triechome im Prinzipe sich immer gleich bleiben, sind insbesondere ihre Länge und die Dichtigkeit ihres Auftretens sowie der Grad ihrer Er- streckung auf dem Mittellappen nach abwärts einigermaßen variabel, ohne daß jedoch in dieser Hinsicht durchgreifende Unterschiede zwischen unseren beiden Sippen vorhanden sind, Schließlich ist auch die Färbung der Brakteen und Perigonblätter ein ziemlich veränderliches Merkmal, das aber zur Sippenunterscheidung gleichfalls kaum in Betracht kommt. Obwohl es nur an lebendem Material einwandfrei zu untersuchen ist, läßt sich doch schon an getroeknetem feststellen, daß die Brakteen und äußeren Perianthblättär bald purpurn oder grünlich-purpurn, bald trübviolett und der Mittellappen der Unter- lippe bald dunkler, bald heller purpurn gefärbt sind. In welchem Umfange noch andere Merkmale, wie vor allem die Richtung des Mittellappens der Unterlippe und der Abstand der Kallus- wülste an ihrer Basis variieren, und wie groß deren systematische Wertig- keit ist, konnte an dem zwar reichen, aber doch schonungsbedürftigen Material nicht erscböpfend untersucht werden. Doch glaube ich, das letztgenannte als ein verhältnismäßig konstantes bezeichnen zu dürfen. Die im vorausgehenden geschilderte Veränderlichkeit der Merk- male ist zum Teil durch äußere Einflüsse bedingt, zum Teil aber an- scheinend unabhängig von solchen. Ein Merkmal ‘der ersteren Art ist vor allem die Höhe der Stengel. Sie wird durch günstige edaphische und wohl auch klimatische Verhältnisse vergrößert und umgekehrt durch ungünstige verkleinert. Die typisch hochwüchsige stenopetala wächst vor allem auf fetten und sumpfigen Wiesen, erreicht hier die für sie charakteristische Stengelhöhe und wird niedriger, wenn ihre Unterlage dürftiger und trockener ist. Besonders schön habe ich dies an von Evers im Triester Karst gesammeltem Materiale beobachtet. Die Individuen stammen von einer Sumpfwiese des Berges Terstenik („in prato paludoso montis Terstenik“) und sind hochwüchsig mit Ausnahme einzelner be- | g i \ 1 | 155 trächtlich niedrigerer Individuen, welche auf felsig-sandigen Stellen dieser Sumpfwiese gewachsen waren („loeis pietroso-arenosis singula individua“). Und geradeso wie diese Individuen zu den übrigen, so ver- hält sich im allgemeinen auch die als platypetala bezeichnete Pflanze Kretas zur typischen stenopetala, und auch die Ursache scheint die gleiche zu sein. Denn soweit wir es beobachten konnten, findet sich platypetala auf Kreta nur in xerophilen, steppenartigen Grasfluren und zwischen Phrygana-Gestrüpp, und auf Zypern zeigt sie nach Holmboe das gleiche Verhalten, indem sie hier — nach diesem Forscher — ein Element der xerophilen Formationen der Bergsteppen (rock steppes) und Macchien (macquis) ist, den Sumpfwiesen jedoch anscheinend fehlt. Zu diesen edaphischen Verhältnissen gesellt sich nun, auf Kreta wenigstens, das trockene Klima, welches die Wirkung des Bodens verstärkt und offen- bar gemeinsam mit ihm unsere Serapias zu einer so niederwüclsigen Pflanze geprägt hat. Die Variabilität der Merkmale der Brakteen und Blüten ist wohl kaum dureh äußere Einflüsse bedingt. Sie scheint weder von klimatischen noch edaphischen Verhältnissen abzuhängen. denn es finden sich einer- seits vielfach am gleichen Standorte zum Teil großblütige, zum Teil kleinblütige Individuen — ja es können sogar an einem Exemplar größere und kleinere Blüten auftreten —, teils solche mit längeren, teils mit kürzeren Brakteen, und anderseits gleichen sich oft Formen verschiedener Standorte in diesen Merkmalen. Es ist vielmehr wahrscheinlicher, daß diese Merk- male aus inneren Ursachen variieren, um so mehr, als sie bis zu einem gewissen Grade in einem Korrelationsverhältnis stehen, indem vor allem zu breiteren Brakteen auch breitere Sepalen und Petalen gehören und umgekehrt. Wenn nun diese Breite der Hoch- und Blütenblätter kein Anpassungsmerkmal ist, so erscheint es um so auffälliger, daß zwei geo- graphische Rassen, wie es unsere Formen platypetala und stenopetala offenkundig sind, sich in dieser Hinsicht unterscheiden. Wahrscheinlich ist dieser Umstand durch zufällige Variation und nachträgliche Fixierung infolge geographischer Separierung entstanden. Jedenfalls rechtfertigt er es aber gemeinsam mit dem in der Stengelhöhe, daß man die beiden Formen auseinanderhält. Einen höheren systematischen Rang verdienen sie nicht, denn so sehr sie auch in den Extremen voneinander abweichen, und obwohl typische platypetala nicht im Gebiete der stenopetala vorzu- kommen scheint und umgekehrt, so macht doch das Vorhandensein zahl- reicher Zwisehenformen eine schärfere Trennung unmöglich. Die bisher beschriebenen Formen der 5. vomeracea scheinen mir weder der im vorausgehenden geschilderten Veränderlichkeit dieser Art gerecht zu werden, noch zu einer natürlichen Gliederung derselben zu führen, wie ich eine solche hier anzubahnen versuche. Am nächsten ist wohl Reichen- 156 bach den natürlichen Verhältnissen gekommen. Er bildet in Volumen XIII et XIV seiner „Icones florae Germanicae et Helveticae“ auf Tafel GOCCCXLI (89) typische S. pseudocordigera (= f. stenopetala) und auf der nächsten, unter I und 1 eine Form brachyantha der gleichen Art ab, welche viel- leicht eine sehr hochwüchsige platypetala vorstellen soll. Insbesondere sprechen die kurzen Brakteen (unterste 33 mm lang) der Figur I und die breite (19 mm) Unterlippe der Figur 1 hiefür. Daß sich die Stengel- höhe des abgebildeten Exemplares mit 19 cm mehr dem Mittel der stenopetala (22 em) als dem der platypetala (12 em) nähert, will dem- gegenüber wenig besagen. Die beiden oberen Petalen, deren Breite systematisch von Wichtigkeit ist, hat Reichenbach von seiner brachy- antha leider nicht dargestellt. Wenn ich trotz der weitgehenden Über- einstimmung der letzteren mit meiner platypetala den Reichen- bach’schen Namen nicht bevorzuge, so geschieht es weniger deshalb, weil es ein Name ohne Beschreibung ist, als weil ich die Herkunft der brachyantha nieht ermitteln kann, so daß ich nicht weiß, ob nicht Reichenbach doch vielleicht nur eine der platypetala nahe- kommende Form der sienopetala vor sich hatte. Ascherson und Graebner (Syn. d. mitteleur. Fl. III. [1907] p. 778) bemerken, daß $. longipetala (= vomeracea) in ähnlicher Weise wie 8. lingua und cordigera veränderlich ist, und führen nachfolgende bisher benannte Abänderungen an: B. intermedia (8. intermedia Forestierin Rehb. Ie. XIII. 131. CCCCXCIX, Fig. 4 [1851]). Schwielen der Lippe sehr genähert. — Ziemlich selten. II. oxyglottis (8. oxyglottis Willd. Spee. pl. IV. 71 [1805] nicht Rehb.). Mittellappen der Lippe länglich-lanzettlich, spitz, etwa in der Mitte am breitesten. II. refracta (S. hirsuta var. refracta Murr. ia D. B. M. XIX. 117 [1901]). Mittellappen der Lippe breiter und kürzer und fast hori- zontal zurückgebrochen, mitunter auch breit gerändert oder auf ein kleines Läppehen beschränkt; Perigonblätter viel breiter, kaum länger als die Seitenlappen der Lippe. — Südtirol: an mehreren Stellen bei Vigolo Vattaro bei Trient (Murr). l. pallescens (S. oxyglottis var. pallescens Mut. Fl. Franc. II. 255 [1836]). Hochblätter und Blüten hell. — Selten. Diese Formen sind nun von recht verschiedener systematischer Wertig- keit. Was zunächst pallescens anlangt, so handelt es sich, wie ja schon Ascherson und @Graebner durch den vorgesetzten Buchstaben | (= lusus, Spielart) andeuten, um eine systematisch gewiß recht belanglose, zufällige Abweichung im Farbenton, über welche ja auch Reichenbach (Je. Flor. Germ. Helv. XIII. Orch. [1851] p. 12) in seiner Diagnose der 8. pseudo- cordigera mit den Worten „variat flore albido-viridi“ hinweggeht. 157 Schwererwiegend ist vielleicht der geringe Abstand der Kallus- schwielen bei B. intermedia. Leider habe ich, wie schon gesagt, über die Veränderlichkeit dieses Merkmales nur wenig Erfahrung. Da die Form intermedia in bezug auf das genannte Merkmal eine Mittelstellung zwischen vomeracea und lingua einnimmt, läge es nahe, sie für einen Bastard dieser beiden Arten zn halten, wenn nicht ohnehin schon mehrere Formen dieser Kombination — darunter auch eine $. intermedia De Forest. nach Jordan bei Billot in Schultz, Arch. (1853) p. 265 — bekannt wären, zu welchen aber intermedia Forest. bei Reichenbach nicht gerechnet wird. Obwohl mir die Unterschiede dieser zwei als inter- media beschriebenen Formen nicht genauer bekannt sind, glaube ich doch, daß der Gedanke nieht von der Hand zu weisen ist, daß auch unsere intermedia vielleicht hybrider Abkunft ist. Was II. ozyglottis Willd. betrifft, so ist es meines Erachtens nicht möglich, diesen Namen mit einer bestimmten Form der S. vomeracea zu verbinden. Reichenbach (le. Flor. Germ. Helv. |. e. p. 12) zieht sie als Synonym zu seiner S. pseudocordigera, bemerkt aber, daß der Name, da auf eine schlechte Abbildung (Petiver, gaz. t. 128 f. 6) be- gründet, am besten zu tilgen sei. Hiezu kommt noch, daß Willdenow seiner Pflanze einen kahlen Mittellappen der Unterlippe („laeiniis..., media lanceolata glabra utrinque attenuata apice acuminata dependente“) zu- schreibt, was zwar bei S. lingua, aber nicht bei vomeracea zutrifft. Sollte es sich dessenungeachtet um eine Form der letzteren handeln, so könnte nur eine solche mit „schmaler“ Zunge gemeint sein, worüber später noch die Rede sein wird. Am meisten Beachtung unter den von Ascherson und Graebner aufgezählten Formen scheint mir schließlich die von Murr benannte var. refracta zu verdienen. Murr äußert sich über dieselbe folgender- maßen: „Vereinzelt traf ich an mehreren Punkten in Vigolo-Vattaro auch eine hübsche, auffallende Form von Serapias hirsuta Lap., die ich als var. refracta bezeichne. Bei derselben ist der freie Mittellappen der Lippe breiter und kürzer und fast horizontal zurückgebrochen, manchmal auch vorne breit gerundet oder auf ein kleines Läppchen reduziert; auch die Perigonblätter sind an der Form viel breiter und kaum länger als die Seitenlappen der Lippe.” Zur Deutung dieser Form liegen mir leider keine Originalbelege vor. Im Herbar des Wiener botanischen Institutes befinden sich zwar einige von Murr bei Vigolo-Vattaro gesammelte Exemplare der $. hirsuta (= vomeracea), welche sogar ziemlich weit- gehend voneinander abweichen, indem sie gleich denen von vielen an- deren Standorten sowohl Individuen mit schmalen, langen Brakteen und Perianthblättern als auch solche gleich hohen Wuchses mit breiteren und kürzeren homologen Organen umfassen, refracta ist jedoch nicht unter Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 5/6. 12 158 ihnen. Wohl aber sah ich Exemplare, welche mit dieser identisch sind oder ihr doch sehr nahe kommen, als $. hirsuta f. breviloba bezeichnet nebst typischer hirsuta in dem von Evers auf dem Terstenik im Triestiner Karst gesammelten, gleichfalls dem Wiener botanischen Institute gehörigen Materiale. Es sind die schon früher wegen ihres niedrigen Wuchses erwähnten Individuen. Außer durch dieses Merkmal unter- scheiden sich dieselben auch durch die von Murr angegebenen — zurückgebrochener, kürzerer und (relativ) breiterer Mittellappen der Unter- lippe und kürzere, relativ breitere Perigonblätter — und überdies durch ebensolche Brakteen und kürzere Säulen vom Typus. Die Abweichung der Form breviloba in den Blütenmerkmalen ist eine so weitgehende, ihre Merkmale liegen so weit außerhalb des Rahmens der normalen Variationsweite der 5. vomeracea, daß es zweifellos gerechtfertigt ist, sie mit einem eigenen Namen zu belegen. Leider vermag ich nieht zu entscheiden, ob sie ein durch sprungweise Veränderung entstandener Mutationstypus ist, ob eine durch äußere Einwirkungen hervorgerufene Aberration vorliegt, oder ob es sieh um eine Hybride handelt, wie ja Murr (l. e.) am Standorte seiner refracta eine solche zwischen 8. hirsuta und Orchis picta gefunden und als $. Garbariorum beschrieben hat. Daß der niedere Wuchs der breviloba höchstwahrscheinlich durch un- günstige Bodenverhältnisse hervorgerufen wurde, habe ich schon früher erwähnt. Doch sei dem wie ihm sei, auf jeden Fall ergibt sich aus dem Gesagten, daß keine von den bisher unterschiedenen Formen der S. vomeracea gleich den beiden unsrigen mit Bestimmtheit den Rang einer geographischen Rasse besitzt, und daß also keine mit einer von diesen identisch ist. Wir unternehmen es daher, die letzteren neu zu beschreiben als Serapias vomeracea (Burm.) Brig. forma ]. stenopetala Vierh. — Caulis 22 (36—9) em altus. Inflorescentia 4 (10—2) flora, axi 6 (18—1) em longa, internodio imo ca. 2:5cm longo. Bracteae lanceolatae—oblonge ovato-lanceolatae, acuminatae—acutae, ima 46 (69—30) mm longa, summis inflores- centiam saepissime superantibus. Sepala e basi angustius vel latius ovato- lanceolata plus minus longe acuminata, 26 (32—20) mm longa. Petala superiora bina 20°5 (27:5—15°5) mm longa, e basi anguste ovata, 5 (3°5—6°5) mm lata plus minus sensim acuminata. Labii 29 (40—22) mm longi pars basalis 14 (13—17) mm lata; lingua ovato- lanceolata, 19 (30—13°5) mm longa, 8°5 (6:5—11'5) mm lata. Synonyme: Orchis vomeracea Burman, Flor. Cors. (1770) p. 237. — ÖOrchis lingua Scopoli, Flor. Carn. ed. II. II. (1772) p. 187, non Linne. — 8. cordigera var. Bertoloni, Pl. gen. (1804) p. 126. — $. cordi- 159 Abb. 10. Perigone von Serapias-Blüten. Fig. 1 und 2: $. vomeracea f. stenopetala vom Gardasee, vom gleichen Individuum; Fig. 3 und 4: $. vomeracea f. stenopetala vom Terstenik bei Triest, 3 von einem großblütigen, 4 von einem kleinblütigen Indi- viduum; Fig. 5 und 6: S. vomeracea f. platypetala von Kreta, 5 von Tybaki, 6 von. Knossos; Fig. 7: $. vomeracea f. platyglottis von Kimolos; Fig. 8 und 9: 8. cordin gera, 8 aus Kalabrien, 9 aus Etrurien, In etwas über ?/, der natürlichen Größe. — A. Kasper del. 12* 160 gera Marschall a Bieberstein, Flor. Taur. Caue. II. (1808) p. 370, non Linne. — Helleborine longipetala Tenore, Flor. Nap. Prodr. S. LI (1811). — S$. hirsuta Lapeyrouse, Hist. abr. Pyr. (1813) p. 551. — Helleborine pseudocordigera Sebastiani, Rom. Pl. fase. I. (1813) p. 14. — S. pseudocordigera Moricand, Flor. Ven. (1820) p. 374. — $. laneifera St. Amans, Flor d’Agen (1821) p. 378. — 8. longipetala Pollini, Flor. Veron. III. (1824) p. 30. — 8. oxyglottis Reichenbach, Flor. Germ. exe. (1830) p. 130, non Lindley nec al. — $. vomeracea Briquet, Prodr. Flor. Cors. I. (1910) p. 378. Verbreitung. Algerien (?); Zentralspanien; Pyrenäen; Süd- frankreich; Korsika; Italien: Sizilien; Tessin; Südtirol; Krain (?); Küsten- land; Istrien; Kroatien; Balkanhalbinsel, Ägäische Inseln; Kleinasien ; Thasos; Kaukasusländer; Persien. forma II. platypetala Vierh. — Caulis 12 (30—6) em altus. Inflorescentia 3 (6—1) flora, axi 3 (10—1) em longa, internodio imo ca 1’5cm longo. Bracteae subovatae vel ovato-lanceolatae vel late lan- ceolatae, acutae, rarius acuminatae, ima 33 (d51—22°5) mm longa, summis inflorescentiam saepissime non vel vix superantibus. Sepala e basi latius, raro angustius oblonge ovato-lanceolata breviter, raro longius acuminata, 22 (27:5—18) mm longa. Petala superiora bina 20 (24—17°5) mm longa, e basi ovata, 6 (4°5—7°5) mm lata plus minus abrupte acuminata. Labii 29 (33—24) mm longi pars basalis 18 (14°5—23) mm |lata; lingua ovato-lanceolata, 19 (20°5—16) mm longa, 9 (6‘5—10'5) mm lata. Synonyme. S. pseudocordigera Boissier, Flor. or. V (1884) p. 54p.p.; Post. Flor. Syr. (1896) p. 765 (p. p.?) von Moricand. — $. cordigera Boissier l. e. p. p.; Haläesy. Consp. Flor. Graec. III (1904) p. 158 p. p., non Linne, — $. longipetala Halacsy |. e. p. p.; Holmboe, Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skrift. Ny Raekke I. 2 (1914) p. 56, non Pollini. — ? $. pseudocordigera brachyantha Reichenbach fil., Je. flor. Germ. Helv. XIII. XIV. (1851) p. 13 (nomen), tab. OOCCXLII (90) Fig. I eum 1 (ie.). Verbreitung. Kreta. Ägäische Inseln. Zypern. Syrien. Standorte. Kreta. 1. Megalocastro. Heldreich (M); 2. In col- libus saxosis prope Candia. Heldreich 1414 (M); 3. In saxosis pr. . Heracleam (Candia), „var. labello pallide luteo“. Heldreich 1414 (M); 4. In aridis prope Heracleam. Heldreich (M); 5. In saxosis montis Icari ad Megaloeastro. Heldreich (M); 6. Knossos bei Candia. Hayek (Ha); Höfler, Nabelek, Vierhapper, F. Wettstein (U); 7. Creta ‚orient. Distr. Hierapetra.. Prope Michti. Leonis. Plant. cret. cur. J. Dörfler Nr. 118 (H, M); 8. Südküste: Tybaki. Hayek (Ha); Eber- staller, Nab&lek, Vierhapper, Watzl, R. und F. Wettstein (U). — Ägäische Inseln. 1. Samos. Vathy. Sterneck, It. graee. ture. 1902 161 Nr. 473 (H). — Zypern. 1. Ad Xylophago versus Capo Graeco ac inter Cerinia et Lapithus frequens. Kotschy, Pl. per ins. Cypro leetae 1872 Nr. 178 (M); 2. In mont. pr.; Davlu. Sintenis et Rigo, It. -cypr. 1880 Nr. 161 (U). — Syrien. 1. Berg Karmel. Makowsky (2). Nieht selten treten innerhalb des Verbreitungsgebietes der brachy- antha und ab und zu auch außerhalb desselben Übergangsformen dieser Sippe zu stenopetala auf. Es liegen mir solche in typischer Ausbildung von nachfolgenden Standorten vor: Kreta. 1. Pr. Arkhanes. Distr. Temenos. Neukirch (H). — Syrien. 1. In humidis fontium prope Hebron alt. 2800 ped. Kotschy, It. syr. 1855. Pl. ex Palaest. Nr. 482 (M); 2. Beyrouth. Coll. Blanche (M); 3. Prope Svedia. In pratis subalpinis graminosis subhumidis lateris orientalis montis Cassius prope Antiochia. Kotschy Nr. 491 (M); 4. Kasruan. Gaillardot (M). — Kleinasien. 1. Taurus. Veit (M); 2. Creseit in planitie graminosa ad Tumla Gala. Kotsehy, It. Cil.- Kurd. 1859. Suppl. 53. Plantae ad Pyramum in monte Nur lectae. — Ägäisehe Inseln. 1. Samos. Vathy. Sterneck, It. graec. ture. 1902 Nr. 473; mit platypetala (H); 2. Insula Thasos. Limenas, in pratis. Sintenis et Bornmüller. It. ture. 1891 Nr. 1124 (M, U). — Balkan- halbinsel. 1. Attica. In pineto maritimo pr. Raphinam.Heldreich, pl. exs. fl. Hell. (H); 2. Elis. In pineto. Kunupeli. Heldreich, pl. exs. fl. Hell (H); 3. In monte Malevo Laconiae prope Platanos (rare) alt. 3000‘. Orpha- nides, Fl. graee. exs. 851 (H, M). — Sizilien. 1. In aprieis Panormi Herb. H. r. neap. (M); 2. Palermo. S. Martino. Sardagna (U). — Jonische Inseln. 1. Zante. Katastari. Reiser (H). — Süditalien.. 1. Calabria orient. In pratis, loc. fertilibus ad pedem montis St. Andreae pr. Rocella; sol. argillaceo 300—400 m. Huter, Porta et Rigo, it. ital. III. Nr. 261; mit stenopetala (M); 2. Apulia. Gargano: in aprie. di Vico s. eale. 8—900°. Porta et Rigo (U); 3. In paseuis circa Neapolim, Sibthorp; mit sienopetala (M). — Korsika. 1. Im Sande bei Ajaceio. Engler (U). — Norditalien. 1. Comosee. Papperitz (M); 2. Pe- schiera. Breindl; mit stenopetala (M); 3. Friaul: Codroino. Pap- peritz (M). Besonderer Erwähnung bedarf schließlich noch eine Serapias von der ägäischen Insel Kimolos, welche der platypetala sehr nahesteht, sich aber von ihr durch die breitere Zunge ihrer Unterlippe unterscheidet. Obwohl dies die einzige greifbare Abweichung zu sein scheint, so ist sie doch so auffällig und liegt so sehr außerhalb der Variationsweite dieses Merkmales bei brachyantha — bei dieser schwankt die Breite der Zunge zwischen 9 und 10°5 mm, hier beträgt sie bis zul3 mm —, daß ich diese Pflanze mit letzterer nieht zu vereinigen vermag, sie viel- mehr neu beschreibe als: 162 415. 416. forma III. platyglottis Vierh. — Caulis 10—8 em altus. Inflorescentia 3—2 flora, axi 2°5—2 cm longa, internodio imo 1’5—1 em longo. Bracteae oblonge ovatae, breviter acuminatae, ima 50—30 mm longa, summis inflorescentiam parum superantibus. Sepala e basi oblonge ovato-lanceolata subbreviter acuminata, 26--23 mm longa. Petala superiora bina 22—20 mm longa, e basi late ovata, 6—8°5 mm lata abrupte acuminata. Labii 32—26 mm longi pars basalis 22—18 mm lata; lingua late ovata, 17:5—12 mm longa, 10—15 mm |lata. Synonyme. $. cordigera Halacsy, Consp. Flor. Graee. III (1904) p- 158 p. p., non Linne. Verbreitung. Ägäische Insel Kimolos. Standorte. Kimolos. 1. Insula Kimolos. In declivibus herbosis. Flor. Aeg. eur. Th. de Heldreich et E. de Haläcsy (H, U). Von 8. cordigera, mit der die Rassen platypetala und platyglottis der 8. vomeracea oft, so, wie erwähnt, auch von Haläcsy, ver- wechselt wurden, unterscheiden sie sich gleich a) stenopetala vor allem durch den am Grunde mehr oder weniger breit abgerundeten — nieht herzförmigen — Basalteil der Unterlippe sowie durch die im Verhältnis zu diesem viel schmälere und am Grunde gleichfalls mehr minder zugerundete und daher vom Basalteil durch eine schmälere oder breitere Bucht getrennte — nicht herzförmige und von jenem gedeckte — Zunge. S. cordigera ist übrigens auch in ihrer Verbreitung von vomeracea nicht unbeträchtlich verschieden. Während sie im westlichen Teile des Mittelmeergebietes diese an Häufigkeit zweifellos übertrifft, ja sie mancherorts, wie in Südspanien, vollkommen zu vertreten scheint, reicht sie viel weniger weit nach Osten, fehlt anscheinend in Vorderasien, auf Zypern, Kreta und den ägäischen Inseln und ist auf der Balkanhalbinsel seltener als vomeracea. Typische cordi- gera sah ich von der Balkanhalbinsel nur von Süddalmatien (Gravosa, Boceche di Cattaro: Castelnuovo und Perzagno); überdies von Corfu und von Istrien (Pola, Medolino); annähernde Formen aus Albanien, Attika (Hymettus), vom Peloponnes (Gasturi) und von Konstantinopel. Serapias parviflora Parl. B) Columnae (Aunier) Aschers. et Graebn. (S. occultata Gay). — S: Tybaki (N, We); Tybaki-Klima (Hö). Ist, wie auch Ascherson und Graebner feststellen konnten, in der Größe der Lippe recht veränderlich. Anacamptis pyramidalis (L,) Rich. — S: Tybaki (V, Wa); Tybaki- Klima (Hö, We). — N: Knossos (We). 417. 418. 419. 420. 421. 422. 163 ß) brachystachys (Urv.) Boiss. — S: Tybaki (V); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (H); Hagia Triada-Phaestos (W). — N: Knossos (E, We). Diese in ihrer Verbreitung anscheinend auf den östlichen Teil des Mediterrangebietes beschränkte Sippe unterscheidet sich von der Normalform insbesondere durch die größere Zartheit aller Teile und durch kleinere, lichter gefärbte Blüten. Unter diesen Merkmalen ist wohl, wie auch Ascherson und Graebuer (Syn. III. [1907] p. 790) andeuten, die Blütenfarbe das systematisch bedeutsamste, denn dunkelblütige Individuen von zartem Bau und geringer Blüten- größe kommen auch sonst vielfach mit der robusten, größerblütigen „typischen“ Pflanze zusammen vor. Auf Kreta fanden wir gemeinsam mit letzterer nicht nur solehe und brachystachys, sondern auch derbe Exemplare mit großen, aber licht gefärbten Blumenblättern. Jeden- falls bedarf der Formenkreis noch eingehenderen Studiums. Orchis longieruris Link. — S: Tybaki (V, W); Tybaki-Klima (Hö We). Einige der von uns gesammelten Individuen nähern sich durch schmale Zipfel der Unterlippe und wenig krause Blätter einiger- maßen der Form Bivonae Tod. Ein von Watzl mitgebrachtes Exemplar zeichnet sich durch besonders kleine Blüten aus. Orchis simia Lam. — S: Hagia Triada-Phaestos (W). Orchis fragrans Poll. — N: Knossos (H, Hö, V, We). Ophrys tenthredinifera Willd. — S: Tybaki (Wa, We); nw Tybak (E). Ophrys fuciflora Rehb. (O. arachnites L.) — S: Tybaki-Klima (Hö); Klima (H, N, Wa, We). Ophrys mammosa Desf. — S: Tybaki (V, Wa); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö, We); Hagia Triada (W). — N: Knossos (E). Der Besitz großer Blüten und großer Höcker auf der Lippe scheint mir kein maßgebendes Kennzeichen für diese Pflanze zu sein. Denn wir sammelten auf Kreta nebst Individuen, welche diese Merkmale zeigen, auch groß- und kleinblütige mit fast oder gänzlich höcker- loser Lippe, welche bei ersteren 11, bei letzteren 8 mm lang ist. Von O. aranifera unterscheiden sich alle diese Exemplare schon durch die breit- bis fast kreisrund-eiförmige — nicht breit ovale —, deutlich zugespitzte — nicht ausgerandete —, in ihrer Gestalt einigermaßen an atrata b specularia Rehb. fil. (Je. flor. Germ. “Helv. XIII, XIV [1851] p. 90 tab. CCCCLXIV (112) Fig. I. 3—7) erinnernde Unterlippe. Den Zeichnungstypus vermochte ich, da nur auf trockenes Material angewiesen, leider nicht vergleichend zu untersuchen. Jedenfalls ist die O. mammosa Kretas noch weiterer Beachtung wert. . Ophrys fusca Link. — S: nw Tybaki (E). — N: Knossos (H). . Ophrys lutea Cav. — S: Tybaki (N, We). . Ophrys Spruneri Nym. forma eretica Vierh. — S: Tybaki (W).— N: Knossos (H, N, We). Die kretische OÖ. Spruneri stimmt, wie ich mich an dem etwa 30 Individuen umfassenden Materiale, welches wir mitgebracht haben, überzeugen konnte, mit der von Nyman (Consp. Flor. Eur. [1882] p. 698) als Synonym zu seiner OÖ. Spruneri gezogenen O. galactostictos Heldr. et Sart., von der ich ein, allerdings sehr scho- nungsbedürftiges, Originalexemplar im Wiener Hofherbar vergleichen konnte (Ophrys galactostietos Heldr. Mss. In collibus pr. Athenas ‚rarius. 13. April 1851. Herb. De Heldreich 2227), im allgemeinen recht gut überein, unterscheidet sich aber von ihr vor allem durch die deutlich zugespitzte, wie geschnäbelte, nicht stumpfliche Säule und vielleicht aueh durch schmälere Lippe. Daß erstere bei galac- tostictos nicht bloß an dem von mir untersuchten Exemplare die erwähnte Form hat, geht aus Boissier’s Diagnose hervor (Flor. or. V. [1884] p. 79), welche das Gynostemium der ©. hiulca Sprun., zu der auch die vom Autor gesehene galactostictos gehört, als obtusiuseulum bezeichnet. — Von der Spruner'schen Pflanze, die gleichfalls im Wiener Hofherbar durch einzelne Originalbelege ver- treten ist — darunter auch den von Reichenbach (Je. Flor. Germ. Helv. XIII, XIV [1851] tab. CCCCLIII (101) I. 3, 4 als ©. hiulca Sprun. abgebildeten, — aus deren Etiketten man leider nicht ersehen kann, ob sie aus Attika oder Ägina stammen, ist sie überdies durch schmälere, nach oben verschmälerte, rötlich — nieht grün — ge- färbte innere Perigonblätter verschieden. An dem Heldreich’schen Exemplare konnte ich diese Färbung nieht mit Sicherheit feststellen, doch schien sie mir eher rötlich als grün zu sein. Leider ist das Material, das mir von Heldreich’s und Spruner's Pflanze zur Verfügung steht, zu spärlich und schonungsbedürftig, als daß ich mit einiger Sicherheit entscheiden könnte, ob und in- wieweit die in Betracht kommenden Merkmale bei ihnen konstant sind. Wohl aber konnte ich mich von ihrer Beständigkeit an unserem kretischen, größtenteils von der Nord-, zum Teil aber auch von der Südküste der Insel stammenden Materiale überzeugen. Und da spe- ziel die Form der Säule bei Ophrys erfahrungsgemäß im all- gemeinen große systematische Bedeutung hat, glaube ich die in dieser Hinsicht eigenartige O. Spruneri Kretas als eigene Rasse beschreiben zu sollen und benenne sie als Forma eretica. Spiea 7—1flora; sepala oblonga, virentia, glabra; petala superiora bina dimidio breviora et multo angustiora, e basi 165 ovata angustata, rubella, intus velutina; labellum marginibus revo- lutis valde eonvexum, late ovale, subtus atroviolaceum, velutinum, lituris binis albis glabris, basi transverse coalitis eoque modo H for- mantibus, apice utraque dilatata et maculam obscuram ineludente percursum, supra medium trilobum, lobis lateralibus brevibus ovatis ' vel oblonge ovatis, longius velutinis, medio multo majore, ovato- rotundato, longius vel brevius obtuse apieulato, brevius velutino; gynostemium in rostrum breve rectum vel subsursumflexum produetum. Differt a sp. 0. Sprumeri forma galactostictos Heldr. et Sart., eui proxima, imprimis gynostemio subrostrato — non obtusiusceulo —, et labello angustiore, a planta Spruneriana ipsa praeter hasee notas etiam petalis superioribus binis angustioribus, rubellis — nee - viridibus. Nach Boissier kommt 0. Spruneri auch in Syrien (in Syria littorali [Labillardiere]), nach Holmboe (Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skrift. N. R. I. 2 [1914] p. 57) auf Zypern (Post) vor. Abb. 11. Ophrys Spruneri forma eretica. Blüte von vorne. Die Spitze der Lippe ist nach rückwärts gebogen und daher nicht wahrnehmbar. In ungefähr ?/, der natürlichen Größe. — Mit Benützung einer von F. v. Wettstein nach der Natur angefertigten Skizze von A. Kasper gezeichnet. 426. Ophrys speculum Link. — N: Knossos (We). 427.Ophrys apifera Huds. — N: Knossos (N). Iridaceae. 428. Gladiolus segetum Gawl. — S: Tybaki (H, Wa); Tybaki-Klima (Hö, We); Klima (N); Hagia Triada (V). — N: Candia (E); Knossos (H, Hö, We). 429. Iris cretica Janka. — N: Knossos (V). 166 430. Iris sisyrinchtum L. (Gynandriris sisyrinchium |[L.] Parl.). — S: Tybaki (N, Wa); nw Tybaki (E). — N: Candia (E); Candia- Knossos (E); Knossos (H, We). 431. Romulea sp. — S: nw Tybaki (E). Da nur in Fruchtexemplaren, nicht mit Sicherheit bestimmbar. Wahrscheinlich R. Columnae Seb. et M. Asparagaceae. 432. Asparagus acutifolius L. — S: Tybaki (N). 433. Asparagus aphyllus L. — S: Tybaki (H); Tybaki-Klima (We). Liliaceae. 434. Asphodelus mierocarpus Viv. — S: Tybaki (N, V); Tybaki-Klima (Hö). 435. Lloydia graeca (L.) Kunth. — S: Tybaki (N); nw Tybaki (E); Hagia Triada (V, W). 436. Gagea reticulata (Pall.) Schult. — S: Tybaki (N). 437. Ornithogalum narbonense L. — S: Tybaki (N, V, Wa); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö, We). — N: Candia (Wa); Knossos (E, We). 438. Ornithogalum nanum S. et S.— S: Tybaki (N); Tybaki-Klima (Hö, We). 439. Urginea maritima (L.) Bak. — S: Tybaki (H). 440. Allium rubrovittatum Boiss. ß) gracıllimum Hal. — S: nw Tybaki (E). — N: Candia (E); Knossos (E). 441. Allium subhirsutum L. — N: Knossos (E, H, Hö, V, We). 442. Allium trifoliatum Cyr. — S: Tybaki (V). 443. Allium nigrum L. — S: Tybaki (H, Wa); Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (Wa); Knossos (E, We). 444. Muscari comosum (L.) Mill. (Leopoldia comosa |[L.] Parl.)., — S: Tybaki (Wa, We); Tybaki-Klima (Hö). — N: Knossos (E, We). ß) Holzmanni (Heldr.) (Leopoldia comosa ß Holzmanni [Heldr.] Hal.). — N: Candia (Wa). Die Pflanze wurde in einem einzigen, durch relativ kurze Stiele der fertilen Blüten auffälligen Exemplare gesammelt. 445. Muscari creticum Vierh. (Leopoldia maritima [Desf.] Parl.) — S: Tybaki (H, N, Wa); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (We). Wie mich ein eingehender Vergleich der von uns mitgebrachten Individuen mit Originalexemplaren der von Boissier (Flor. or. V. [1884] p. 293), Heldreich (in sched.) und Haläcsy als M. mari- timum bzw. Leopoldia maritima angesprochenen Pflanze über- zeugte, sind die beiden vollkommen identisch. Ebenso gewiß ist es aber auch, daß die kretische Pflanze mit dem M. maritimum 167 Desfontaine’s (Flor. Atl. I. [1800] p. 308) aus Tunesien nicht übereinstimmt. Desfontaine’s Diagnose, auf die ich in Er- manglung von Originalbelegen allein angewiesen bin, sprieht näm- lich ausdrücklich von pfriemlichen Blättern („foliis subulatis“) während die Pflanze Kretas ausgesprochen flache, bis zu 11 mm breite Blätter besitzt. Überdies bezeichnet sie die sterilen Blüten als sitzend (eorollis ... summis ... sessilibus“); die unserer Art sind dagegen kurz gestielt. Unter dem von mir gesehenen Material ist nur ein Beleg aus Algerien — Mostaganem, dans les broussailles maritimes. B. Balansa, Pl. d’Algerie 1851 Nr. 167 (M) —, welcher, abgesehen von den kurz gestielten, nicht sitzenden, sterilen Blüten, der Des- fontaines’schen Diagnose gut entspricht. Von ihm unterscheidet sich unsere Pflanze außer durch die flachen, viel breiteren Blätter — dort sind sie nur 1’5 mm breit — auch durch kürzere Stiele der fertilen und sterilen Blüten. Erstere messen nämlich an den untersten Blüten der Infloreszenz bei der Pflanze Balansa’s bis zu 5'5, bei unserer höchstens 3 mm, letztere an dieser maximal 2, an jener bis zu 3 mm. Ob nun diese Pflanze mit M. maritimum Desf. identisch ist oder nicht, so ist doch auf jeden Fall die kretische Pflanze von jenem verschieden, ja steht ihm sogar nicht einmal zunächst. Sie ist vielmehr zweifellos viel näher verwandt mit M. Weissüi Freyn. (Leopoldia Weissii Freyn bei Haläcsy), einer Pflanze der Zykladen, und unterscheidet sich von ihr nur durch niedrigeren Wuchs, den Besitz von fast stets nur zwei Blättern, die lockerere, wenigerblütige Infloreszenz, geringere Blütengröße und mitunter etwas längere Blüten- stiele. Da diese Unterschiede insgesamt quantitativer Natur sind, dürfte wohl der Vergleich eines reicheren Materiales des M. Weissiv zu dem Resultate führen, daß die beiden Sippen nicht spezifisch zu trennen sind. In Ermanglung eines derartigen Materiales ziehe ich es vorläufig vor, sie noch getrennt zu belassen. Von M. Sar- torianum (Heldr.) Boiss., das gleichfalls auf den Zykladen und auch in Attika wächst, ist unsere Pflanze außer durch die vier erst- genannten Merkmale auch durch die viel geringere Zahl und lockerere Stellung der sterilen Blüten und durch längere Stiele dieser und kürzere der fertilen Blüten, von M. Spreitzenhoferi Heldr., das gleich ihr selbst Kreta bewohnt, ebenfalls durch eine lockerere Infloreszenz und überdies durch viel breitere Blätter und viel länger gestielte, größere Blüten verschieden. Da sie mit keiner der mir bekannten Arten vollkommen identisch ist, benenne ich sie neu als Muscari ereticum und beschreibe sie in Vervollständigung der Diagnosen Boissier’s und Haläcsy’s folgendermaßen: 168 4 B:3 Abb. 12. Fig. 1: Muscari creticum (Kreta. a: Frankokasteli, b: Tybaki); Fig. 2: M. Weissii (Delos); Fig. 3: M. Sartorianum (Delos); Fig. 4: M. Spreitzenhoferi (Kreta); Fig. 5: M. Holzmanni (Kreta); Fig. 6: M. maritimum (Algier). In ungefähr !/, der natürlichen Größe. — L. Stenzel phot. 447. 169 Bulbo ovato; foliis saepissime 2, eleganter recurvatis, latiuseule linearibus, usque 11 mm latis, attenuato-acuminatis, seapum brevem, plerumque non ultra 10, raro ad 20 em longum superantibus vel aequantibus ; racemo admodum paueifloro, flores fertiles usque 25 ferente, juvenili eonico, demum laxiuseulo, pedicellis ereeto-patulis, flore sub- brevioribus, usque 3°5 mm longis; perigonio eylindraceo, diametro plus quam duplo longiore, basi truncato; floribus sterilibus paueis, oblongo-vel ovato-clavatis vel ovalibus, pedicellis ereetopatulis, multo brevioribus — subaequilongis suffultis. Außer unseren sah ich nachfolgende Belege der Pflanze aus Kreta: 1. Oreta. In arenosis maritimis Frankokastro. De Heldreich 1404 (M); 2. In saxosis alp. m. Psiloriti (Ida) supra specum Jovis. 9. Junio. Baldacei, It. eret. alt. 1899 Nr. 362 (U); 3. Kreta. Distr. Sphakia. Im Sande am Meere bei Frankokasteli. Dörfler, It. Oret. 1904 Nr. 855 (H). — Überdies sah ich im Wiener Hofherbar Belege der Pflanze, die wahrscheinlich aus Zypern stammen: Kotschy, plantae per ins. ÖOypro lectae 1862 (M). Nach Boissier kommt sie überdies in Palästina, Syrien und wahrscheinlich auch in Persien vor. Auf Kreta wächst die Pflanze sowohl in der Felsenheide als auch, gleichwie M. maritimum in Algerien, im Sande der Meeresküste. Eine merkwürdige Form, welche wohl auch hiehergehört, hat dE. v. Wettstein in zwei Exemplaren bei Tybaki gesammelt. Sie gleicht durch den Besitz kurzer Blütenstiele dem M. cereticum, unter- scheidet sich aber von ihm durch die dichtere Stellung und größere Zahl der Blüten in der Infloreszenz, wodurch sie sich dem M. Weissii nähert, dem insbesondere das eine Exemplar durch hohen Wuchs und große Länge der Ähre auch habituell sehr nahekommt. Be- sonders auffällig ist die trotz der schon weit vorgeschrittenen Ent- wicklung der Infloreszenz große Zahl geschlossener Blüten von kugeliger Form. Eigentliche sterile Blüten sind nicht zu sehen. Da, wie schon gesagt, nur zwei Exemplare vorliegen, ist es schwer zu entscheiden, ob es sich um eine neue Form oder lediglich um eine Mißbildung handelt. Juncaceae. . Juncus maritimus Lam. — S: Tybaki (We); Hagia Triada (V). — N. Knossos (Hö, N). Juncus bufonius L. ß) hybridus Brot. — S: Hagia Triada (V). — N: Candia (N); Candia-Knossos (BE). 170 448. 449. 450. 452. 453. 458. 459. 460. 461. 462. Araceae,. Dracunculus vulgaris Sehott. ß) ereticus (Sehott.) Engl. — S: Tybaki (H, N, Wa); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö, We); Phaestos (Wi). Arum italicum Mill. — S: Tybaki (N). — N: Candia (H)?; Knos- sos (E, Hö, V). Arum Nickelii Schott. (A. italicum Mill. ß byzantinum Sehott.) — N: Knossos (E). Die Bestimmung der Arum-Belege, mit Ausnahme des von Hayek gesammelten, verdanke ich Herrn Professor J. Hruby, dem Verfasser der monographischen Studie „Le genre Arum. Apercu systematique avec considerations speciales sur les relations phylo- genetiques des formes“ (in Bull. Soc. Bot. Geneve 2. ser. IV. [1912] p. 113—160, 330— 370). . Arisarum vulgare Targ. — S: Nw Tybaki (E); Klima (We). Cyperaceae. Chlorocyperus badius (Desf.) Palla. (Cyperius badius Desf.). — S: Hagia Triada (V.) — N: Candia (N, Wa); Knossos (E, N, We). Holoschoenus vulgaris Link. «) Linnaei (Rehb.). A. et G. (« typieus). — N: Candia-Knossos (E); Knossos (We). y) australis (L.) Hal. — N: Candia (N, Wa); Knossos (Hö, We). 4. Scirpus maritimus L. — N: Knossos (H). . Carex glauca Murr. «) typica Hal. — N: Candia-Knossos (E). y) cuspidata Host. — N: Candia (E); Knossos (Hö, V). . Carex Halleriana Asso. — N: Knossos (Hö). . Carex divisa Huds. — N: Candia (E). Gramineae. Oymbachne distachya (L.) Vierh. (Andropogon distachyon L.) — S: Tybaki (N, V, Wa); Tybaki-Klima (Hö). — N: Knossos (E). Oymbopogon pubescens (Vis.) Fritsch. (Andropogon hirtum L. ß pubescens Vis.). — S: Tybaki (N, Wa); Tybaki-Klima (Hö, We). — N: Knossos (V). Oynodon dactylon (L.) Pers. — (Hö). Phalaris minor Retz. — S: Tybaki-Klima (We); Hagia Triada (V). — N: Knossos (E, H). Stipa tortilis Desf. — S: Tybaki (V, Wa); nw Tybaki (E); Tybaki- Klima (We). 463. 464. 469. 466. 4617. 468. 469. 470. 471. 472. 473. 474. 476. 417. 171 Oryzopsis miliacea (L.) Asch. et Schwf. — S: Tybaki (H, V); Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (E, N); Knossos (V). Oryzopsis coerulescens (Desf.) Richt. — S: Tybaki (N); Tybaki- Klima (Hö). — N: Knossos (E). Gastridium lendigerum (L.) Gaud. — N: Knossos (V). Polypogon monspeliense (L.) Desf. — S: Hagia Triada (V). Lagurus ovatus L.. — S: Tybaki (N); nw Tybaki (E); Tybaki- Klima (Hö, We). — N: Knossos (E, H, We). Arundo Plinii Turra. — S: Hagia Triada (V). — N: Knossos (V). Echinaria capitata (L.) Desf. — N: Candia (E); Knossos (H, Hö, V). Oynosurus echinatus (L.). — S: Tybaki (N). 4Aira capillarıs Host. — S: Tybaki (H, We); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö); Hagia Triada (V). Avena sterilis L. — S: Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (Wa); Knossos (We). 4Avena barbata Brot. — S: Tybaki (H, N, We); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (E); Knossos (E, Hö). Eine Form mit relativ kleinen, nur 17 mm langen, zweiblütigen Ährehen sammelte Eberstaller neben der gewöhnlichen nord- westlich von Tybaki. Koeleria phleoides (Vill.) Pers. — S: Tybaki (N, Wa, We); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (E, Hö, N, Wa). var. pseudolobulata Deg. et Dom. — S: Tybaki-Klima (Hö). — N: Knossos (We). Eine annähernde, relativ kurzgrannige Form. . Avellinia Michelii (Savi) Parl. — S: Nw Tybaki (E); Tybaki- Klima (Hö). Melica minuta L. ß sazwatılis S. et S. — S: Nw Tybaki (E). Dactylis hispanica Roth. (D. glomerata L. 8 hispanica Roth). — S: Tybaki (H); nw Tybaki (E). — N: Candia-Knossos (E); Knossos (E, Hö, N, V, We). D. hispanica ist auch auf Kreta außerordentlich vielgestaltig. Es sind insbesondere folgende Merkmale, welche besonders auffällig variieren: 1. Die Höhe der Halme. Sie schwankt zwischen etwa 70—7 em. 2. Die Länge, Breite und Steifheit der Blattspreiten. Hiezu ist zu bemerken, daß diese bei aller Veränderlichkeit doch höchstens 3 mm breit werden, also in dieser Hinsicht nicht annähernd die Dimensionen der glomerata erreichen. 172 Abb. 13. Dactylis-Formen aus Kreta. Fig. 1-3: D. hispanica ; Fig. 4: D. rigida Orig.Ex.! In ungefähr !/, der natürlichen Größe. — L. Stenzel phot. 173 3. Die Länge und Form der Rispe. Erstere variiert zwischen 14 und 1 em. An großen Rispen sind die untersten ein bis zwei Primanäste durch lange Internodien von den übrigen getrennt und überdies der unterste lang gestielt, so daß die Korm an D. glome- rata gemahnt. Kleine Rispen sind gedrungen, mehr minder deutlich lappig bis fast scheinbar einfach, von eiförmigem bis länglich- walzlichem Umriß. 4. Die Blütenzabl der Ährehen beträgt vier, drei oder zwei. 5. Die Farbe der Deckspelzen ist bläuliehgrün oder violett überlaufen. 6. Das Indument der Hüll- und Deckspelzen. Sie sind entweder ganz kahl und glatt oder auf der Fläche gekörnelt vder behaart und am Kiele rauh oder mehr oder weniger dicht und lang gewimpert. 7. Die Länge der Granne der Deckspelzen. Die Granne ist nur sehr wenig länger als die ziemlich tiefe Ausbuchtung zwischen den relativ großen Öhrchen an der Spitze der Deckspelze, oder gleich lang oder sogar etwas kürzer bis fast ganz rückgebildet. Kurze Deckspelzengrannen sind ja für D. hıspanica überhaupt bezeichnend, wie schon Roth (Cat. bot. I. [1797] p. 8—9) hervor- hebt: „Valvula.. exterior..- apice emarginata, obtusa.. in emar- ginatura aristam brevem rigidam rectam producens, glumam suam vix superantem..“, und wie man sich hievon an typischen Belegen spanischer Herkunft leicht überzeugen kann. Jedenfalls entsprieht in dieser Hinsicht die D. hispanica Kretas der echten D. hispanica viel mehr als viele von mir verglichene mit diesem Namen be- zeiehnete Pflanzen aus Dalmatien, Istrien, ja selbst Spanien und auch Griechenland, welche durch den Besitz längerer Grannen an D. glomerata erinnern, deren Form abbreviata sie ja auch habituell ähnlich sehen, wenn sie auch durch die geöhrlten Deckspelzen noch leieht von ihr auseinanderzuhalten sind. Die kretischen Formen übertreffen, was die Kürze der Grannen anlangt, zum Teil sogar noch die D. hispanica Spaniens und ver- dienen dann vielleicht sogar den Rang einer eigenen Rasse, ins- besondere wenn sie, wie die von Hayek bei Tybaki gesammelten - und auch von Leonis mitgebrachte Belege (Creta orient. Distr. Hierapetra. Prope Males. Leonis. Plant. Cret. eur. J. Dörfler Nr. 140 [H]), auch noch durch kurze, walzliehe Rispen und blaugrüne, fast oder ganz kahle Spelzen ausgezeichnet sind. Wenn wir sie nicht als eigene Rasse abtrennen, so geschieht es, weil sie durch Zwischenformen aller Art mit dem „Typus“ verbunden sind. Sie verdienen übrigens auch aus einem anderen Grunde erhöhtes In- teresse, weil sie nämlich eine Art Übergang bilden zwischen diesem Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 5/6. 13 174 AT8. 479. 480. 481. und der D. rigida Boiss. et. Heldr. (Diagn. pl. or. nov. Ser. I. 15 [1853] p- 60), einem interessanten Endemismus der Hochgebirge Kretas, welcher gleichfalls durch eine sehr schmale, lockere Rispe mit kahlen, am Kiele kaum rauhen, sehr kurz bespitzten Deck- spelzen ausgezeichnet, aber durch die steifen, nur in der unteren Hälfte beblätterten Halme von allen anderen Dactylis-Formen höchst auffällig verschieden ist. Formen, welche der D. hispanica Kretas besonders nahekommen, sah ich auch von den ägäischen Inseln Syra, Skyros, Naxos, Pela- gonisi, ferner von Karpathos und Rhodos, aus Unterägypten, Kyre- naika, Tunesien usw. Eine schärfere Abtrennung dieser Formen voneinander, von typischer D. hispanica und von den längergrannigen Formen ist wohl kaum durchführbar. Nähere Aufklärung hierüber könnte nur ein monographisches Studium der ganzen Gattung bringen. Vulpia eiliata (Danth.) Link. — S: Tybaki (N); Hagia Triada (V). — N: Gandia (N). Bromus tectorum L. — S: Tybaki (N); Tybaki-Klima (We). Bromus steriis L. — S: Nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö); Hagia Triada (V). Bromus Gussonei Parl. — S: Tybaki (N). — N: Candia (E). Während Haläesy (Consp. Ill. p. 392) unter 5. Gussonei nur Formen mit gedrungener Rispe mit aufrechten Ästen versteht, die etwa dem BD. villosus A maximus II ambigens (Jord.) Aschers. et Graebn. (Syn. I. 1. [1901] p. 595) entsprechen, haben die uns vorliegenden ExemplaregleichdervonAscherson undGräbner (l. e.)alsI @ussonei bezeichneten und der von Degen (in Gram. Hung. unter Nr. 330) als B. Gussonei ausgegebenen Pflanze eine sehr lockere Rispe mit mehr minder überhängenden Ästen. Haläesy’s Form kommt dem B. rigidus näher, unsere dem sterilis, von dem sie sich eigentlich nur mehr durch die flaumigen Stengel und Rispenäste unterscheidet. 482. Bromus rigidus Roth. — N: Candia (E). 483. 484. 485. 486. 487. 488. Bromus madritensis L. — S: Tybaki (N, Wa); nw Tybaki (BR); Tybaki-Klima (Hö, We). — N: Candia (N). Bromus rubens L. — N: Candia (E). Bromus faseiculatus Presl. — S: Tybaki (N); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (We). Bromus intermedius Guss. — $S: Tybaki (N); nw Tybaki (E); Tybaki-Klima (Hö, We). — N: Candia (E); Knossos (V, We). Bromus alopecuroides Poir. — N: Candia-Knossos (N). ß) calvus Hal. — S: Tybaki (N). Scleropoa rigida (L.) Gris. — 8: Tybaki (N); nw Tybaki (E). — N: Candia (E, Wa); Knossos (E, Hö. We). 175 489. Brıza maxima L. — S: Tybaki (H, N); Tybaki-Klima (Hö); Hagia Triada (W). — N: Knossos (E, Hö). 490. Briza minor L. — S: Tybaki (V). 491. Poa bulbosa L. (forma vivipara). — S: Tybaki (N); nw Tybaki (E). — N: Knossos (E, V). 492. Hordeum bulbosum L. — S: Hagia Triada (V). — N: Knossos (E). 493. Hordeum murinum L. — S: Tybaki (N, We); nw Tybaki (BE). — N: Candia (E, N, Wa); Candia-Knossos (Hö, We). 494. Hordeum vulgare L. — S: Hagia Triada (V). — N: Knossos (We). 495. Hordeum hexastichon L. — N: Knossos (We). ; 496. Haynaldia villosa (L.) Schur. — N: Candia (E, H); Knossos (E). 497. Aegilops triaristata Willd. (Ae. ovata L. ß triaristata Willd.). — S: Tybaki-Klima (Hö). — N: Candia (E); Knossos (Hö). 498. Brachypodium distachyum (L.) R. et Schul. — S: Tybaki (We); nw Tybaki (E). — N: Knossos (Hö, N). 499. Catapodium loliaceum (Huds.) Link. — S: Tybaki (We). 500. Lolium temulentum L. & typicum Hal. — S: Tybaki (H, N); Tybaki-Klima (Hö). — N: Knossos (E, We). 501. Lolium multiflorum Lam. — S: Hagia Triada (V). 502. Lolium Gaudini Parl. — S: Tybaki (We). — N: Candia (H). 503. Lolium rigidum Gaud. — S: nw Tybaki (E). — N: Knossos (We). 504. Lolium subulatum \is. — S: Hagia Triada (V). Filices. 505. Ceterach officinarum Willd. — S: Tybaki (N); nw Tybaki (E). 506. Cheilanthes fragrans (L.) Webb. et Berthı. — S: Tybaki (N, Wa); nw Tybaki (E); Klima (We). 507. Adiantum capillus Veneris L. — N: Candia-Knossos (N); Knossos (H, Hö, We). 508. Ophioglossum lusitanicum L. — S: nw Tybaki (E). Lyecopodiaceae. 509. Selaginella denticulata (L.) Link. — S: Tybaki (V); Tybaki- - Klima (We). — N: Knossos (E, Hö). Aufzählung der Arten nach den Formationen. 1. Felstrift. a) Bäume und Sträucher: Ahamnus oleoides B sphaciotica, Pistacia lentiscus, Ceratonia siligua, Calycotome villosa, Prunus Webbii, Pirus amygdaliformis, Olea europaea ß oleaster. 13* 176 b) Zwerg-und Halbsträucher, Dornbüsche: Fumana arabieca, thymifolia (« und ß), Lavatera unguiculata, Hypericum empetrifolium, Genista acanthoclada, Anthyllis Hermanniae, Ebenus eretica, Poterium spinosum, Phagnalon graecum, Helichrysum siculum, Achillea eretica, Erica verticillata, Convolvulus oleaefolius, Teuerium microphyllum, Prasium majus, Salvia triloba, Phlomis Sieberi, eretica, lanata, Ballota pseudodictamnus, Satureja nervosa, thymbra, Thymbra capitata, Lavan- dula stoechas, (Globularıa alypum, Thymelaca hirsuta, Osyris alba; Asparagus aphyllus. c) Lianen: Vicia Spruneri, gracilis, Dryonia cretica, Rubia brachypoda, Convolvulus althaeoides, Asparagus acutifolius. d) Dikotyle Stauden und Kräuter: Aanunculus asıaticus, Biscutella didyma (« und ß), Tuberaria guttata (x und y), Helian- themum salicifolium, Polygala venulosum, monspeliacum, Tunica velutina, Linum gallicum, liburnicum, spicatum, nodiflorum, Malwa cretica, aegyptia, Hypericum trichocaulon, Ononis reclinata, Medicago coronata, Trifolium Cherleri, intermedium, stellatum, scabrum, campestre (var. und form.), Anthyllis rubicunda, Spruneri, tetraphylla, Hymenocarpus circinnatus, Securigera securidaca, Tetragonolobus purpureus, Psoralea bituminosa, Astragalus hamosus, Coronilla eretica, scorpioides, Hippo- crepis unisiliquosa, ciliata, Hedysarum pallens, Onobrychis aequidentata, caput galli, Sanguisorba sp., Sedum litoreum, Lagoecia cumimoides, Caucalis leptophylla, Scaligeria cretica, »Bunium ferulaceum, Bupleurum glumaceum, Galium setaceum!, murale!, Crucianella latifolia, Centranthus caleitrapa, Valerianella discoidea, vesicaria, Callistemma palaestinum, Evax pygmaca, Atractylis cancellata, Oentaurea idaea, calcitrapa, Uru- pina crupinastrum, Rodigia commutata, Hedypnois eretica, monspeliensis, Leontodon tuberosus, Scorzonera cretica, Orepis cretica, bulbosa, Campa- nula tubulosa!, erinus !, Lithospermum apulum, Salwia viridis, horminum, verbenaca, Sideritis curvidens, Stachys cretica, Asterolinon linum stel- latum, Plantago psyllium, Bellardi, lagopus, Thesium Bergeri, Euphorbia apios, Parietaria cretica! lusitanica («)!. e) Parasiten: Cuscuta globularis, Orobanche Muteli («), Oytinus hypoecistıis. f) Lilienartige Monokotyledonen: Serapias vomeracea (form.) parviflora (B), Anacamptis pyramidalis (ß), Orchis longieruris, simia, fragrans, Ophrys tenthredinifera, fuciflora, mammosa, fusca, lutea, Spruneri (form.), speculum, apifera, Iris cretica, sisyrinchium, Romulea sp., Asphodelus mierocarpus, Lloydia graeca, Gagea reticulata, Ornithogalum narbonense, nanum, Urginea maritima, Allium rubrovittatum (P), sub- hirsutum, trifoliatum, Muscari creticum, Arum italicum, Nickelü, Ari- sarum vulgare. 177 g) Grasartige Monokotyledonen: Carex Halleriana, Oymbachne distachya, Cymbopogon pubescens, Stipa tortilis, Oryzopsis milacea, eoerulescens, Lugurus ovatus, Echinaria capitata, Aira capillarıs, Avena barbata, Koeleria phleoides, Avellinia Michelii, Melica minuta (P), Dactylis hispanica, Vulpia ciliata, Dromus madritensis, fasciculatus, intermedius, Briza maxima, minor, Poa bulbosa (form.), Hordeum bul- bosum, Haynaldia villosa, Brachypodium distachyum. h) Farnpflanzen: Ceterach officinarum!, Cheilanthes fragrans! Selaginella denticulata! Überwiegen in der Felstrift die Halb- und Zwergsträucher und Dornbüsche, so nähert sie sich dem Typus der Phrygana-Formation, sind dagegen die perennierenden Gräser tonangebend, so hat sie mehr den Charakter einer Grassteppe. Manehe der genannten Gewächse, insbesondere die mit(!) bezeichneten, bevorzugen felsigen Boden. Nur auf Felsen wachsend fanden wir Hedera helix, Galium graecum, Campanula tubulosa und Antirrhinum maius ß angustifolium, von denen nur das letztere nicht zur Formation der Felstrift gehören dürfte ; auf Strandfelsen: Orithmum maritimum und Statice sp. Im Anschlusse an die Felstrift ist auch der Grasplätze zu ge- denken, welche gewissermaßen als halbnatürliche Bestände in Ölgärten, an Feldrainen, Röschungen u. del. auftreten. Den Graswuchs bilden hauptsächlich annuelle Arten wie Oynosurus echinatus usw. Dazu kommen verschiedene dikotyle Kräuter und Stauden und insbesondere monokotyle Knoilen- und Zwiebelgewächse, wie Ophrys-, Ornithogalum- und Muscart- Arten, Dracunculus vulgaris (ß) usw. Holzige Gewächse fehlen. 2. Sandflur. * Matthiola tricuspidata, Malcolmia flexuosa (P), Cakıle maritima, Enarthrocarpus arcuatus, *Frankenia hirsuta, Silene colorata, sedoides, Cerastium viscosum, Arenaria leptoclados (P), Sagina apetala, Spergu- laria rubra, atheniensis, diandra, Erodium gruinum, laciniatum (8), *Ononis microphylla, diffusa, *Medicago marina, tribuloides, litoralis, Trifolium tomentosum, Lotus parviflorus, coimbrensis, peregrinus, Orni- thopus compressus, Polycarpon tetraphyllum, Paronychia echinata, Herni- aria cinerea, hirsuta, Bellis annua, Anthemis cretica, Hypochoeris aetnensis, *Cichorium spinosum, *Centaurium maritimum, *Alkanna Sieberi, Verbascum sinuatum, Linaria chalepensis, *Statice sinuata, Plantago coronopus, albicans, *Beta maritima («, ß), *Suaeda fruti- cosa, *Euphorbia paralias, Catapodium loliaceum. Die mit einem Stern (*) bezeichneten sind speziell für den sandigen Meeresstrand charakteristisch. 178 3. Feuchte und sumpfige Stellen. kanunculus sardous, muricatus, Nasturtium fontanum, Hypericum perfoliatum, Trifolium resupinatum, nigrescens, Lythrum flexuosum, Apium nodıflorum, Blackstonia perfoliata, Veronica anagallis (ß), Samolus valerandi, Polygonum serrulatum, *Alisma plantago (e). — Juncus maritimus, bufonius (ß), Chlorocyperus badius, Holoschoenus vulgaris («, y), Seirpus maritimus, Carex divisa, Polypogon monspeliense, Arundo Plinüi. Auf feuchten Felsen gedeiht vor allem Adiantum capillus veneris. 4. Ufergelände. Den Rand der Bäche begleiten: Platanus orientalis, Styrax offieinalis, Rubus anatolicus, Vinca maior, Euphorbia pubescens. Im Bachschotter gedeihen vor allem Tamariz tetrandra und cretica und Nerium oleander. 5. Wasserpflanzen. In stehenden Gewässern: Ruppia rostellata, Potamogeton fluitans, Zanichellia palustris («). 6. Segetalvegetation. Adonis Cupaniana, microcarpa, Nigella damascena, Leontice leontopetalum, Papaver rhoeas, strigosum, hybridum, Roemeria hybrida, Glaucium corniculatum, Hypecoum procumbens, Fumaria parviflora, offieinalis, Sisymbrium orientale (y), Sinapis arvensis (ß), Hirschfeldia incana, Eruca sativa, Rapistrum aegyptium, Raphanus sativus, Eru- carıa myagroıides, heseda alba, Silene gallica, behen, Vaccaria grandi- flora, sp., #*Hypericum crispum, Erodium eicutarium, Lupinus mieranthus, Ononis antiquorum, Trigonella Balansae, Medicago orbicularis, scutellata, tuberculata, lappacea, Trifolium tomentosum, Lotus edulis, ornithopodio- ides, Scorpiurus subvillosa, Lathyrus elymenum, ochrus, aphaca, cicera, Vieia sativa, cordata, peregrina, hirta, hybrida (B), Sibthorpii, ervilia, TAizoon hispanicum, *Orlaya platycarpos, *Daucus iovolueratus, carota, mazimus, Caucalis latifolia, Torilis nodosa, Bifora testiculata, Scandix pecten veneris, australis, Ammi maius, Galium tricorne, aparine, * Va- lantia hispida, *Orucianella imbricata, Sherardia arvensis, Valerianella muricata, eriocarpa, Odontospermum aquaticum, *Filago eriocephala, *spathulata (e, ß), *gallica, Chrysanthemum segetum, coronarium, Calendula micrantha («, ß), Rhagadiolus stellatus («, ß), Urospermum picroides, *Legousia pentagonia, *hybrida, Cerinthe maior (ß), Anchusa hybrida, italica, Echium italicum, sericeum subsp., plantagineum, 179 COynoglossum pietum, Columnae, Linaria triphylla, parviflora, Kiekxia commutata, Antirrhinum orontium, Parentucellia latifolia, Bellardia trixago, Orobanche nana,*” crenata, versicolor, Ajuga iva (form.), *chia, *Satureja exigua, Anagallis arvensis, femina, latifolia, *Plantago eretica, *Rumex bucephalophorus, *Thesium humile (ß), *Andrachne telephioides (var.)e Euphorbia helioscopia, peploides, exigua, Grladiolus segetum, Allium nigrum, ® Muscari comosum, Phalaris minor, Cynosurus echinatus, Avena sterilis, Lolium temulentum, rigidum. Hiezu kommt noch eine Menge krautiger Typen aus der Felstrift und Sandflur, so daß die Vegetation dieser Felder eine außerordentlich reichhaltige ist. Besonders auffällig war dies an der Südküste zu sehen, wo viele Felder, weil sie anscheinend schon längere Zeit brach gelegen waren, einen sehr verwahrlosten Eindruck machten. Felder auf mehr steinigem Boden beherbergen begreiflicherweise mehr Elemente der Felstrift, solehe auf mehr sandigem mehr Arten der Sandflur. Unter den hier als Feldpflanzen aufgezählten Arten sind sicherlich nicht alle typische Segetalpflanzen, sondern manche nur Gäste aus den benachbarten spon- tanen Beständen. Wir haben dieselben, soweit wir sie für Arten der Felstrift halten, mit einem Stern *, soweit für solehe der Sandflur, mit einem Kreuz 7 versehen. 7. Ruderalvegetation. Auf Scehuttplätzen gedeihen: Papaver somniferum, Chamaeplium offieinale, Sisymbrium irio, Sinapis alba, Cardaria draba, Coronopus procumbens, Reseda lutea, Lavatera cretica, Malva silvestris (y), parviflora, Geranium dissectum, Erodium malacoides, moschatum (und ß), Medicago rugosa, Melilotus sulcata, neapolitana, indica, Scorpiurus sulcata (form.), Eeballium elatersum, Mesem bryanthemum erystallinum, nodiflorum, Tordylium apu- lum, Smyrnium olusatrum, Fedia cornucopiae, Matricaria chamomilla (ß), Carduus pycenocephalus, ÜCentaurea calecitrapa, Borago offieinalıs, Hyoscyamus albus, Withania somnifera, Solanum luteum, Nieotiana glauca, Ballota alba, Chenopodium murale, vulvaria, Spinacia oleracea (@, ß), Emex spinosus, Rumex pulcher, Mercurialis annua, Euphorbia peplus, Urtica urens, pilulifera, Bromus tectorum, sterilis, rıgidus, Hordeum murinum. Zu ihnen gesellt sich noch eine Menge von Arten der Felder und soleher der Sandflur, während die der Felstrift nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auf Mauern fanden wir Geranium rotundifolium, purpureum, Cotyledon horizontalis, Galium murale, Valantia muralis, hispida 180 Campanula erinus, Hyoscyamus aureus, Veronica cymbalaria (ß), Parie- tarıa judaica (a, y), Thelygonum cynocrambe, Stipa tortilis usw., also außer eigentlichen Ruderalpflanzen wie Hyoscyamus auch Arten der Felstrift wie Stipa. An Feldumfriedungen usw. finden sich Capparis sicula, Anagyrıs foetida, : Punica granatum, Atriplex hafimus, Polygonum equisetiforme, Ricinus communis usw. Schließlich gehören wohl auch die vielfach auf beweideten Flächen. Wegrändern u. dgl. auftretenden Disteln, wie Cirsium cynaroides, syri- acım, Cynara cardunculus, Acanthus spinosus usw., zur Ruderalvegetation. 8. Kulturpflanzen. Von solchen sammelten wir nur Olea europaea («), Ceratonia siliqua, Punica granatum, Morus alba, Cicer arietinum, Hordeum vulgare und hexastichon. Manche der im systematischen Verzeichnis aufgezählten Arten fanden bier keine Erwähnung. da uns ihre näheren Standortsverhältnisse un- genügend oder gar nicht bekannt sind. Eine teratologische Erscheinung an Rosa rugosa. Von Othmar Kühn und V. Mihalusz. Rosa rugosa Thbg., eine aus dem nordöstlichen Asien stammende Art, wird erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit in Mitteleuropa, besonders in einigen Gegenden Hollands, eifriger kultiviert und vielfach als Unter- lage statt der canina-Rose empfohlen. Die erzielten Resultate sind jedoch nach verschiedenen Mitteilungen') nicht besonders glänzend. Wir haben auf der Rugosarose eine randständige Prolifikation beobachtet, welche nicht nur durch ihren eigenartig komplizierten Bau, sondern auch dadurch, daß sie, nach den Aussprüchen erfahrener Gärtner, auf dieser Art in unserer Gegend häufiger auftritt, von Interesse sein dürfte. Die Untersuchung wurde im Versuchsgarten Esslingen der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien ausgeführt. Von Rosa rugosa ist bisher, unseres Wissens, von terato- logischen Fällen nur Füllung der Blüten bekannt’). Die zahlreichen Angaben von teratologischen Erscheinungen, besonders Prolifikationen, 1) Rossem, G. A. von, Rosen-Zeitung, 1913, Nr. 8. Tescehendorf V., Österreichische Garten-Zeitung, 1914, IX., S. 47. 2) Penzig O, Pflanzenteratologie. Genua 1890/94, I. Bd., S. 442. 181 bei Rosen ohne Angabe der Art!) scheinen sieh, nach den Beschrei- bungen, weder auf den vorliegenden Fall, noch auf die Art rugosa über- haupt zu beziehen. Es handelt sich in unserem Falle um ein älteres Exemplar der typischen Rosa rugosa im Versuchsgarten Esslingen der k. k. Garten- baugesellschaft in Wien. Es waren auf demselben zwar einige Blatt- parasiten zu bemerken, welche aber dem Stocke kaum ernstlich schaden konnten, zumal sich der Stamm als völlig gesund erwies. Im Herbste bildete aber keine einzige Blüte, auch keine normale, Früchte aus, sondern sie starben unter Drehung und Vertrocknung der Blüten- stiele ab. Die beobachtete, Mißbildung zeigte sich im ausgebildeten Zu- stande, wie bereits erwähnt, als eine Art randständiger Prolifikation. Am Rande des Blütenbechers der primären, abgeblühten Blüte haben sich ein bis mehrere sekundäre Blüten, wenn man sie so nennen darf, gebildet (Fig. 1). Anatomisch - morphologische, sowie entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über Wesen und Entstehung dieser Erscheinung er- gaben folgendes Resultat: Nach dem Abbiühen der normalen Blüte, mehrfach auch bereits . während des Blühens, zeigte der obere Rand des Blütenbechers neues Wachstum in der Richtung der Blütenachse, wobei das Stück z (Fig. 2c), 1) Arlidge, de Candolle, Carriere, Dietz, Duchartre, Engelmann Haensel, Harger, Hemsley, Kirschleger, Leonhardi, Magnus, Masters G. de St. Pierre, Preuschoff, Schinz, Soemer, Wilde u. a. 182 auf welchem früher die Korolle und das Androeceum saßen, unter Bildung einer mächtigen Korkschichte abgehoben und von der wachsen- den Neubildung nach außen gedrückt wird. Es ist also das neue Wachs- tumszentrum nicht in dem obersten Rande des Blütenbechers, sondern in einer unterhalb desselben stehenden Zellschichte zu suchen. Nachdem der ganze Blütenboden durch dieses sekundäre Wachstum eine Verlängerung von einigen Millimetern erfahren hat, wird das Wachstum wieder eingestellt, nur einige Stellen (eine bis fünfzehn) wuchern weiter. Diese Stellen bilden eine Art Pseudostengel, welcher mit Pistillen und runzeligen Haaren dicht bedeckt ist (Fig. 2, b, c, d). Anf diesen stengelartigen Gebilden wırd dann die sekundäre Blüte an- N Irre TR gelegt. Dieselbe ist auf der Außenseite nicht, wie der Stengel, mit Pistillen, sondern bloß mit starren Haaren besetzt und trägt Gebilde, welche den Eindruck von Kelch- und Korollenblättern, Staubgefäßen und Pistillen machen, in der zyklischen Stellung, welche der normalen Blüte entspricht. Der sekundäre Stengel ist nicht rund, sondern mehr oder minder viereckig und außen mit Pistillen besetzt. An einem Querschnitt (Fi- sur 2b) sieht man vier, außensitzende Pistille, welche aber in ver- schiedenen Horizonten getroffen sind und im Innern zahlreiche Gefäß- bündel. Die Kelch- und Korollenblätter sind anscheinend umgebildete Pistille, da man bei einigen sekundären Blüten sämtliche Übergangs- stadien beobachten kann (Fig. 3). 183 Neben einigen normalen Pistillen finden sich solche, welche an einer oder zwei Seiten eine dünne blattartige Fortsetzung besitzen (Fig. 3), ferner solche, bei welchen die Ovula nicht mehr zur Aus- bildung gelangen und welche auf einer Seite bis zur Ansatzstelle des Griffels, manchmal noch weiter hinauf gespalten sind (Fig. 3 und 4); bei diesen letzteren Formen ist auch der Griffel kleiner und runzelig. Die weiter innen sitzenden Gebilde erinnern in nichts mehr an ihre Entstehung aus Pistillen, sondern erscheinen als kleine, grüne, behaarte Fig. 2 c. Blättehen. (Fig. 3 d.) Unter denselben findet man fast in jeder sekundären Blüte zwei, welehe ganz, und eines, welches halb geteilt ist; sie zeigen also die bekannte 2'/, Teilung des Rosenkelches, u. zw. deut- licher als der primäre Kelch. Bei den noch weiter innen sitzenden Blättehen ist die Behaarung auf einer (Fig. 3 e), bei weiteren auf beiden Hälften verschwunden (Fig.4e); auch die grüne Farbe weicht einer gelben, weiterhin weißen. Die be- treffenden Blättehen sind auch etwas größer und erscheinen als wohl- ausgebildete Korollenblätter, welche sich von den normalen nur durch 184 ihre geringere Größe unterscheiden. Ebenso erscheinen das Androeceum und Gynoeceum, abgesehen von der geringeren Größe, normal ausge- bildet, Pollen und Ovula waren vorhanden, aber von geringer Größe. Sie waren augenscheiplich steril, denn obwohl wir auch mehrfach künst- liche Bestäubung und Kreuzung versuchten, war in keinem Falle Be- fruchtung nachzuweisen. Fig. 3. Da der Blütenbecher der Rose axiler Natur ist!), möchten wir die vorliegende Prolifikation als eine weitgehende Verzweigung der ohnedies 1!) Die Ansicht Velenovskys, dab der Blütenbecher der Rose Phyllomnatur besitze, hat, unserem Wissen nach, keine Zustimmung von Seite anderer Forscher gefunden; auch die vorliegende Erscheinung spriebt wohl gegen eine solehe Annahme. Vgl. J. Velenovsky, Vergleichende Morphologie der Pflanzen, Prag 1910, III. Bd. S. 960. Be = 185 verzweigten Infloreszenz von Rosa rugosa auffassen; hiefür spricht auch der Befund, daß der sekundäre Stengel in einigen Fällen noch weiter verzweigt war. Bei Untersuchung der primären Kupula kann man leieht drei Gewebezonen unterscheiden: ein Ektoderm, welches mehrschichtig und außen verkorkt ist, das fleischige Mesoderm und das aus einer Fig. 4. Zellschicht bestehende Endoderm. Das ganze sekundäre Gebilde ist nun ohne Mitwirkung des Ektoderms, lediglich durch Wachstum des Meso- derms und des Endoderms (als Epidermis) zustandegekommen, wie ‚die einfache anatomische Untersuchung zeigte. Die äußere Ursache dieser Mißbildung dürfte wohl in den für die Pflanze abnormen Standortsverhältnissen (sehr nahrhaften, feuchten Boden) - zu suchen sein. Figurenerklärung. Fig. 1. Ausgebildetes Exemplar der verbildeten Rosenblüte mit vier sekundären Blüten. 186 Fig. 2. a) Tangentialer Längsschnitt durch das ganze Gebilde. (Schematisch.) b) Querschnitt durch den sekundären Stengel. (Vergr. 70.) c) Radialer Längsschnitt durch die Neubildung im ersten Stadium. (Vergr. 42.) z. Oberster Rand des alten Blütenbodens mit Resten von Korolle uud An- droeceum. ce. Verkorkte Schichte. d) Tangentialer Längsschnitt durch die sekundäre Blüte. (Vergr. 32.) Fig. 3. Entwicklung der sekundären Kelch- und Korollenblätter. (Nat. Gr.) Fig. 4. a) Übergangsbildung von Pistill zu Kelchblatt. (Vergr.) b), c), d) Querschnitte in den bei a) angegebenen Höhen. (Vergr. etwa 60.) e) Querschnitt durch ein sekundäres Korollenblatt. (Vergr. etwa 60.) Die Grenzgebiete Kärntens und des nw. Küstenlandes gegen Italien und ihre Pflanzendecke.'‘) Pflanzengeographische Studien von Prof. Dr. Johann Hruby (derzeit im Felde). I. Das Seebachtal bei Raibl in Kärnten und seine Um- randung. Von Tarvis führt eine schöne Bergstraße aus dem fSavetale durch die alte Bergwerksstadt Raibl hindurch über den 1156 m hohen Sattel von Predil hinüber nach Flitsch im warmen Isonzotale. Schon vom Bahnhofe Tarvis aus sieht man die blendendweißen Zacken und Spitzen der Kalkrücken aufragen, die — das tiefgewölbte, eiszeitliche Trogtal des Seebaches begleitend — gewöhnlich von leichten Nebelschleiern umwoben, mit Schneeflecken und -gräben bis in den Hochsommer hinein reichlich bedeckt sind. Zur Rechten des Beobachters beherrscht der 2666 m hohe Wischberg die Gipfellandschaft, links zieht der lange Kamm der Julischen Alpen bis an das Tal heran, und der majestätische Manhart (2678 m) türmt sich hier hoch auf. Das ganze Kaltwassertal, ein Nebental des Seebachtales, liegt frei zur Schau, das Seebachtal jedoch ist zu tief 1) Ich will hiemit Gebietsteile floristisch darstellen, die bisher zumeist fast unbeachtet blieben oder aus militärischen Gründen nicht viel begangen werden durften. Viele neue Standorte interessanter Kalkhochgebirgsarten konnte ich feststellen und versuche auch eine pflanzengeographische Gliederung der bezeichneten Grenz- gebiete. Die lateinischen Namen der hier aufgenommenen Pflanzenarten sind der 2., neu durchgearbeiteten Auflage von Dr. K. Fritsch, Exkursionsflora für Österreich, Wien 1909, entnommen. — Ich behalte mir vorläufig eine genauere Bestimmung der Hieracien-, Rosa-, Thymus- und Campanula-Arten sowie kritische Studien einiger noch genauer zu umgrenzenden Formenreihen gewisser Arten vor; ebenso sollen die zahlreich von mir eingesammelten Kryptogamen in einem späteren Zeitpunkte ver- öffentlicht werden. 187 versenkt, nur seine Flanken sind gut sichtbar. Der Seebach entspringt auf dem schon Italien gehörigen Neveasattel und fließt, fortwährend vergrößert durch die in sehr steilwandigen, zerrissenen Runsen und Gräben herabstürzenden Schmelzbäche (einige trocknen im Sommer aus), dem Raiblersee zu. Muren ziehen allenthalben von den Hängen ins Tal, in welchem der Schutt und Grus der Kämme in mächtigen Lagen angehäuft liegt; wie ein grünes Band schlängelt sich der klare Seebach durch das blendendweiße Schotterfeld, von dem z. T. der Wald schon Besitz ergriffen hat. Der idyllische Raiblersee, schon so oft beschrieben und abgebildet, versandet immer mehr — das Schicksal der meisten Alpen- seen. Gewaltsam durchbricht der Ausfluß des Sees die Felsbarriere am Ende des Sees und eilt nun wildtosend gegen N. Der Raibler Fall am rechten Ufer führt (ausgenommen im Sommer) neue Wässer zu, aber erst der Kaltwasserbach bedingt die Kraft, die letzten Widerstände in der prachtvollen, vielbesuchten Schlitza zu überwinden. Als Hochgebirgstal ist das Seebachtal vorzüglich mit Wald be- standen. Wir unterscheiden hier die Formationen des alpinen Misch- waldes, Lärchenwaldes und Latschengehölzes, welche sich bei ca. 1700, bzw. 1800 m ablösen. Matten und Triften teilen sich in den waldfreien Humusboden, während die Sand- und Grusfelder wie die Felspartien und Grate eine spezifische Vegetation — Felstrift — aufweisen. Erst von Raibl nordwärts beginnt der Ackerbau, freilich in recht kläglicher Form. Bei der durehschnittlichen Höhenlage von mehr als 700 m ist es nur natürlich, daß wir überall, von den Gipfeln bis zur Talsoble, echten Alpenpflanzen begegnen und die Vegetation des Kalkgebirges alleinherrscht. A. Die Talsohle und deren Nachbarbereich. 1. Der alpine Mischwald. Sein Oberholz besteht hauptsächlich aus Rotfichte und Rotbuche, untermischt mit Weißtanne, denen sich hier nur vereinzelt die Lärche zugesellt. Er deckt die unteren Abhänge und die Talsohle, steigt jedoch auch auf die sanfter geformten Höhen hinauf, während er die schroffen Felshänge der höchsten Erhebungen im ganzen Seebachtale meidet. Durchschnittlich steigt er nicht über 1700 m auf, ausgenommen günstige Lagen, deren es in diesem -Gebiete nicht sehr viele gibt. Der Unterwuchs ist ziemlich artenarm. Es herrscht das Vaceinietum (V. myrtillus, beschränkter, aber doch häufig V. vitis idaea) vor, die Erica ist hier nur partienweise, vorzüglich an den sonnigsten, dürrsten Plätzen auf größeren Flächen angesiedelt, sonst zerstreut in dem Heidelbeergestrüpp anzutreffen. Be- gleitpflanzen sind vorzüglich Pteridium aquilinum, dessen Wedel überall über die Beerenbüsche aufragen, Nephrodium filix mas, spinu- losum, dilatatum, Athyrium filix femina, Polystichum lobatum und 188 lonchitis?), Lycopodium, annotinum, Calamagrostis arundinacea, Poa nemorosa, Luzula silvatica, Anemone nemorosa, hepatica, Helle- borus niger, Daphne mezereum, Cardamine enneaphyllos und trifolia, Rubus sawatilis, Viola Faviniana und silvestris, Chamaebuzus alpestris, Sanicula europaea, Mercurialis biennis, Euphorbia amygdalina, Gentiana verna, Pulmonaria officinalis, Petasites alba, Convallaria majalıs, Ajuga reptans, Homogyne silvestris, Adenostyles glabra, Solidago virga aurea, Hieracium murorum ssp. gentile, hiezu gesellen sich vielfach auch die im Latschenwalde häufigeren Typen. Die Felspartien zieren außer Farnen (Nephrodium Robertianum, phegopteris, Asplenium ruta muraria, viride, trichomanes und germanicum, Cystopteris fragilis) und dicken Moospolstern meist nur Hieracien (H. vulgatum, murorum und püosella), Saxifraga cuneifolia, Luzula nemorosa, Sesleria varia, Melica mutans, Veronica urticaefolia, Satureja vulgaris, Origanım vulgare, Oxalis acetosella, Viola biflora, Clematis alpina; unterhalb der Felsen wachsen meist Salvia glutinosa, Lamium luteum, Pirola rotundifolia, Polygonatum vwerticillatum und Symphytum tuberosum, auch begegnen wir hier Gentiana asclepiadea, Rosa pendulina — ein treuer Begleiter der Heide bis auf die höchsten Kämme — und vereinzelten berberis-Büschen. Zu Tausenden erscheinen im Sommer die duftenden Blüten des Cyclamen europaeum im lichten Unterwuchse und die stattlichen Orchideen Platanthera bifolia und Orchis maculata heben durch die verfilzten Heidepolster ihre Blütenähren an die Sonne empor. An sonnigen Plätzen ist auch Chamaebuxus alpestris überall häufig. Je weiter wir im Seebachtale vordringen, um so mehr nimmt die Rotbuche an der Waldbildung Anteil und herrscht schließlich auf den beiderseitigen Hängen des obersten Seebachtales bis ins Italienische hinein vor. Auch die Lärche wird immer häufiger und der Bergahorn gesellt sich der Tanne und Fichte zu. Nur die Talsohle ist fleekweise mit reinem Fichtenwalde bedeckt (wurde im Kriegsjahre größtenteils umgelegt); hier überwiegt sofort das Vaccinietum; Melampyrum vulgatum und silvaticum, Pirola minor, secunda und rotundifolia, Listera cordata, Thesium alpinum, Cirsium palustre, Orchis mascula, Ade- nostyles alliariae und Thalictrum aquilegifolium kommen hier neben den auch im Mischwalde häufigen Arten (siehe oben) vor. Auf den sonnigen Grasplätzen in und am Walde blühen dort Ürepis aurea, paludosa, Astrantia major und minor, Lathyrus pratensis, Thymus chamaedrys, Alchemilla alpina, Stachys Jacquini, Gnaphalium dioicum, Campanula solstitialis, Lunaria rediviva und einzeln die verschiedenen 2 Die fettgedruckten Arten sind typische Geleitpflanzen der betreffenden For- mationen, bzw. Pflanzengenossenschaften. 189 Mattenblumen der Nachbarschaft. Dactylis glomerata und Deschampsia caespitosa bilden stellenweise eine festere Grasnarbe, Juniperus inter- media setzt mit Krüppelbuchen vielfach ein dichtes Unterholz zu- sammen. 2. Der alpine Lärchenhochwald. Wenn wir über 1700 m auf den Berglehnen emporsteigen, treffen wir fast in allen Teilen des Gebietes auf die mehr oder minder gut ausgebildete Lärchenholzzone, die häufig mit Latschengestrüpp vergesellschaftet ist. Der Unterwuchs ist ein Gemenge von verschiedenen Formationen des Waldes angehörigen Arten, die je nach der Bodenbeschaffenheit entweder der Hauptsache nach dem Fichten-Buchenmischwalde oder Latschengehölze angehören oder von den nahen Matten und Triften in den lichten Lärchenbestand eintreten. Daher ist er blumenreich, wenn das Vaceinietum und die Latschen gegenüber dem Graswuchse zurücktreten, im anderen, häufigeren Falle dagegen blütenarm. 3. Viel blumenreicher, weil niedriger, von der Sonne durchwärmt und dabei immer noch recht feucht, ist der Zwergkiefern- oder Latschenwald. Er deckt in erster Linie die für Wald überhaupt un- zugänglichen höchsten Felspartien und Koppen, die mäßig steilen Hänge und älteren Muren, nur die sehr steilen und schroffen Grate, Felshänge und Hochkämme meidet er, wiewohl sich einzelne kühne Pfadfinder stellenweise noch hoch über die relative Waldgrenze versteigen. Im Tale mischt sich noch vielorts und oft reichlich die Rotbuche bei, auch Lärche, Wachholder und unterschiedliche Sträucher durch- flechten das Legföhrengestrüpp, eine Menge Blumen sprießt, sofern die zähe Erica nicht alle anderen Blütenpflanzen hinweggedrängt hat, zwischen den Steinchen, unter dem duftenden Knieholze empor. Je höher wir steigen, um so reiner wird der Legföhrenbestand; er wird zugleich niedriger, die Äste heben sich hier nicht mehr schräg empor wie im Tale, wo die Latsche eher einem strauchförmigen Baume gleicht, sondern pressen sich an den feuchtwarmen Felsboden. Noch herrseht die Erica unumschränkt im Zwergwalde, noch gibt es Raum für Grasnarbe und größere Stauden, bis schließlich nahe der Banm- grenze (bei 2000 m) der Bestand sich oft jählings auflöst in kleinere oder größere Gruppen kümmerlicher Büsche und der nackte Fels überall hervorkommt. Wir können im ganzen 3 Unterformationen des Waldes feststellen, an denen sich die Legföhre (Pinus pumilio) hervorragend beteiligt: a) Legföhrenmischwald mit Nadelholzbegleitung (Picea, Abies, Larix), b) mit Laubholzbegleitung (Fagus, auch Sorbus und Acer), c) ohne Vorherrschen der beiden Gehölzarten, also mit einer ziemlich gleich- mäßigen Beteiligung beider. Tritt die Legföhre zurück, so ergeben sich Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 5/6. 14 190 natürliche Übergänge zu 1. Die Sonnenseiten der Bergrücken bevorzugt stets die Buche. Betreten wir den Latschenwald rechts von der Winterstraße von Raibl zum See! Sofort fällt uns der Gegensatz im Unterwuchse dieser Wald- formation zum nahen Fichtenmischwalde auf: Die Erica hat bis auf kleine Felskanten und Wandpartien der zahlreichen Kalkblöcke den ganzen Waldhoden für sich in Besitz genommen; hier spielt die Heidel- und Preißelbeere eine Nebenrolle. Außer der Rotbuche, die hier meist strauchförmig verkümmert ist, begegnen wir unterschiedlichen Sträuchern wie Rhamnus frangula, Lonicera alpigena, Sorbus aucuparia und aria, ‚Jumiperus communis, Salıx glabra, Cytisus laburnum, verkrüppelten Zarix-Bäumchen, Genista radiata und einem reichen Flor von Blütenpflanzen, die zwischen der Erica und den Felsblöcken oder unter dem schützenden Knieholze bald einzeln, bald in Gruppen aufsprießen. An feuchteren Stellen blühen Platanthera bifolia, Orchis mascula, Cephalanthera longifolia und rubra, Epipactis atropurpurea, Prenanthes purpurea, Lactuca muralis, Phyteuma orbieulare, Trifolium medium, Anthyllis polyphylla, die sonn;gen Felspartien schmücken Valeriana saxatilis, Veronica urticaefolia, Erigeron alpinus, Hieracium umbellatum, silvaticum ssp. argillaceum und ssp. acuminatum, murorum ssp. gentile und ssp. serratifrons, glaucum, florentinum, Dauhini Sesleria varia und Festuca rubra, fallax, ferner lieben auch Buphthal- mum salicifolium, Homogyne alpina, Orepis incarnata, Cirsium erisithales, Valeriana sambueifolia, Knautia silvestris, Gentiana anisodonta und cruciata, Euphrasia salisburgensis und Kerneri, Carlıina aggregata, Galium vernum, lucidum, erectum und aristatum, Thymus ovatus, praecox, Euphorbia dulcis, Stachys officinalis und Jacquini, Helian- themum obscurum, Aquwilegia nigricans, Oyclamen europaeum, Rubus saxatılis, Rumex acetosella, Potentilla tormentilla, Carex flacca und zahlreiche Wiesenpflanzen der nachbarlichen Matten diesen sonnigen Knieholzboden. Im Gebüsche rankt die Alpenrebe (Olematis alpina), am Boden kriecht der Bärlapp (Zycopodium clavatum) über die verworrenen Wurzeln und Äste. — Bei der ersten Wegsteile, vor der links eine malerische Steingruppe mit Heiligenbild, von Latschengestrüpp über- wuchert, den Bliek des Wanderers festhält, löst sich der Hang in steile Felspartien auf, die von Latschenbüschen gekrönt sind; hier wachsen außer den schon oben angeführten Arten: Rhododendron hir- sutum, Amelanchier ovalis, Oytisus ratisbonensis, (Genista germanica und sagittata, auf den Felskanten und in Steinritzen Aster bellidiastrum, Campanula linifolia, caespitosa, Veronica lutea, Valeriana saxatılıs, auf dem losen Schutte Globularia cordifolia, Dryas octopetala, Minuartia (Alsine) verna, Hutschinsia petraea, Satureja alpina, Biscutella laevi- i 191 h | | gata, Silene inflata, Heliosperma quadrifidum, Gypsophila muralis, Tunica saxifraga, Silene nutans, Dianthus monspessulanus, Botrychium lunaria, später blühen Euphrasia cuspidata, Gentiana anisodonta, Car- duus viridis, Hieracium glaucum, saxatile und Gymnadenia vdoratissima ; Schwingel (Festuca glauca, sulcata), Rispengräser (Poa trivialis, alpina, badensis), Brachypodium rupestre, Melica ciliata, Koeleria montana, Trisetum alpestre und distichophyllum, Anthoxanthum odoratum, Deschampsia flexuosa, Carex brachystachis und sempervirens suchen dem feinen Kalkgrus festeren Halt zu geben. Weiterhin sowie rechts und links vom Bache bedeckt Fichten- mischwald die Hänge; die Legföhre erscheint als spärlicher Unterwuchs an den steilsten Stellen, auf Felspartien oder längs der Wasserrisse. Die Hänge der Rauhenköpfe und des Königsberges sind bis zu 1600 m mit Mischwald bestanden, höher hinauf tritt Latschenmischwald und schließlich reines Latschengehölze auf, das auch die höchsten Gipfel dieser Berge erklimmt. Gegen den Weißenbach und die beiden Sehliehteln hin nimmt die Rotbuche immer mehr überhand, löst also die Fichte in ihrer Führerrolle ab. In diesem Mischwalde entwickelt sich an sonnigeren Stellen ein an die Matten erinnernder grasiger Waldboden mit zahlreichen Blüten- pflanzen. Brachypodium pinnatum und silvaticum, Sesleria varia, Sieg- lingia decumbens, Briza media, Poa nemoralis und hybrida, Festuca rubra, gigantea und heterophylla, Luzula angustifolia, Carex silvatica, glauca, Anthoxanthum odoratum bilden die vielfach kniehohe Grasdecke, über die sich Lilium martagon, Aconitum napellus, Cirsium erisithales, Buphthalmum salicifolium, Phytheuma spicatum, Galium aristatum und lueidum, Stachys Jacquini, Laserpitium latifolium, Siler trilobatum, Peucedanum cervaria und andere hohe Stauden erheben. Zahlreiche Knabenkräuter (Cephalanthera rubra, Orchis maculata und mıli- taris, Gymnadenia conopea und odoratissima, Listera cordata, Pla- tanthera bifolia, Neottia nidus avis, Epipactis latifolia, microphylla, atropurpurea und purpurata) lieben diesen warmen Grasboden, in dem unzählige Zyklamen duften. An den sehr sonnigen Stellen, woselbst auch die Rotkiefer (Pinus silvestris) in größerer Zahl auftritt, hat sich eine Calamagrostis-Facies (C. arundinacea) festgesetzt; in ihr blühen u. a. Genista radiata. (Cotoneaster integerrimus, Lilium bulbiferum, Dianthus monspessulanus; Juniperus intermedia ist häufig. An die sonnigen Kalkfelsen schmiegt sich Rhamnus pumila, als Unterholz er- scheinen hier überdies ziemlich häufig Carpinus betulus und Acer pseudoplatanus (neben Amelanchier, Berberis, Sorbus arıa u. a.). Die Erica ist im Sommer unter dem Grase ganz verborgen, an felsigen _ Stellen aber erscheint sie sofort wieder in dicken Polstern, begleitet von 14* 192 beiden Rhododendron-Arten und ihrem typischen Anhange. Hier wie im Erieetum macht sich das düstere Hirschgras (Nardus) stellenweise recht breit. Der Rotbuchenmischwald zeigt nicht überall das gleiche Bild des Unterwuchses. Auf den Abhängen des Hochkammes, etwa vom Weißen- bache an gegen die Grenze hin, ist der Unterwuchs oft auf große Streeken hin nur durch einzelne niedere Kräuter wie Oxalis acetosella, Cardamine trifolia, Asperula odorata, Sanicula u. a. vertreten oder fehlt ganz; dann bedeckt die braune Laubdecke den schwärzlichen Humusboden. Wo aber die Sonne reichlich Zutritt hat, wetteifern Eriken, Vaceinien, Rhododendren und Gräser mit hohen Blütenstauden ( Veratrum, Oirsium, Aruncus, Aconitum), um die freien Flächen für sich zu ge- winnen. Kleine Grasflächen schieben sich hie und da in den Buchenwald ein oder begleiten streckenweise die Wasserrinnen, deren Uferblöcke sich meist die Legföhre als Standort wählte. Erst höher hinauf, woselbst sich auch der Waldstand etwas lichtet, treten die Halbsträucher und Waldkräuter in ihre Rechte ein und schaffen einen bunten Unterwuchs. Wir begegnen hier sowohl den Arten des Fichtenmischwaldes als auch zahlreichen Mattenblumen. Spezifische Arten fehlen; vgl. Seite 194, Flora in der Umgebung des Seewirtes. Auf sonnigen Holzschlägen siedeln sich rasch nacheinander ver- schiedene Blumen und schließlich Sträucher an: Erdbeeren (Fragaria viridis und vesca), Senecio viscosus, Erigeron acer, Solidago virga aurea, Antennaria dioica, Gnaphalium silvaticum, Hieracium murorum und vulgatum, Bauhini und florentinum, Cirsium rivulare, Campanula tra- chelium, Rubus caesiusund saxatilis, idaeus, Salix glabra, Hypericum hirsutum, Epilobium collinum, Ohamaenerium angustifolium, Galium mollugo, lucidum, wernum, arıslatum, Thymus praecox, Melampyrum silvaticum, Veronica öffieinalis, Verbascum nigrum, Myosotis hispida, Origanum vulgare, Satureja vulgaris, Galeopsis versicolor, Stachys sil- vatica, Centaurium minus usf. Ihnen rücken die Gräser (zunächst Poa- und Festuca-Arten) und Halbgräser nach, dann drängt die zähe Calamagrostis-Sippe alle beiseite, bis auch sie dem aufstrebenden Jung- holze weichen muß. 4. Neben dem Walde spielen die Matten eine wichtige Rolle im Vegetationsbilde der Alpenlandschaft. Sie lassen sich speziell in den Tälern sehr häufig auf menschliches Eingreifen in den Waldbestand zurückführen; dies gilt speziell für alle Wiesenflächen in der Umgebung des Ortes, dann aber auch für die Almwiesen mitten im Waldbezirke, die von weitem wie grüne Inseln in das Dunkel der Wälder eingestreut erscheinen. 193 Natürliche Matten finden wir im ganzen Florenbezirke, freilich meist in beschränkter Ausdehnung, in feuchten Talmulden, in breiteren Streifen längs der Gebirgsbäche, unter steilen Felspartien und in niederen Einschnitten der Berghänge. Die Blütenpflanzen dieser Wiesenplätzchen sind größtenteils dieselben wie jene der Talwiesen um Raibl, wenn auch viele Gebirgsarten der Triften sich jenen beigesellen. Je nach der Bodenbeschaffenheit, nach der Belichtung und Bewässe- rung nimmt die Matte ein anderes Aussehen an. Auf günstigem Boden überrascht uns eine Üppigkeit, Arten- und Farbenfülle, wie sie eben nur die alpine Matte bieten kann; der Graswuchs wird hier oft über kniehoch. Je schlechter die Lebensbedingungen, um so niederer der Graswuchs, zahl- reiche Aıten halten sich ferne, andere treten dafür ein, und so nähert sich diese Wiese mehr dem Aussehen einer Trift denn einer Wiese. Natürlich gibt es an zahlreichen Stellen Übergänge von der Matte zur Trift. Gleich beiderseits der Winterstraße von Raibl zum See breiten sich saftige, blumenreiche Wiesenflächen aus, die gerade jetzt im Juni ihre ganze Farbenfülle zeigen. Rechts von der Straße, unterhalb des Fichten- waldes, sind wir sofort mitten in all dem Reichtum: Zilium martagon erscheint in Gruppen, bis brusthoch ragen die Stengel der schwarzblauen Phytheuma Halleri, gelb leuchten die Sterne von Tragopogon pratense, auf den weißen Schirmblüten der Myrrhis odorata tummeln ‚sich zahlreiche Fliegen, die blauen Glocken der Aquilegia atrata wiegen sich im leichten Morgenwinde, dort duftet im Winkel zwischen den Blättern des Heracleum sphondilium die rosarote Gymnadenia conopea; häufige Arten sind: Salvia pratensis, Banumculus acer, Alectorolophus major, Anthyllis affiinis, Myosotis scorpioides, Melan- dryum silvestre, Lathyrus ochraceus, Leontodonhastilis, Ürepis biennis, Phytheuma orbieulare, Carum carvi, Anthriscus silvester, Angelica silvestris, Astrantia major, Stachys Jacquint, Geum rwvale, Buphthalmum salicifolium, Cirsium erisithales, Viola saxatilis, Campanula praesignis, Polygonum bistorta, Trifolium montanum und pratense u. a. m. Die Wiese links von der Straße überrascht durch das viele Gelb der großen Blütenköpfe von Trollius europaeus ; weiterhin gegen die Hausruine am Felsufer des Baches tritt Biscutella laevigata in Unmenge auf. Weniger auffällig, weil teils schon verblüht, teils sehr zierlich, sind hier wie dort Gentiana verna, Primula veris, elatior und die liebliche P. farinosa, Arabis hirsuta und Halleri, auf quelligen Stellen Polygonum viviparum, Parnassia palustris, auf sandigem Boden Gentiana anısodonta, Euphrasia Kerneri u.a. Später erscheinen noch Campanula glomerata, Leontodon autumnalis, Oentaurea scabiosa, decipiens und jacea, Lathyrus pratensis, Lilium bulbiferum, Rumex acetosa, Hypericum montanum, COhrysan- themum vulgare, Brunella grandiflora, Galium verum und mollugo und 194 im Herbste massenhaft Colchieum autumnale. Bald herrschen die Dolden- pflanzen, bald Kompositen. Akelei, Waldnachtnelke, Vergissmeinnicht oder sonst eine der angeführten Wiesenpflanzen vor; dann nimmt die Wiese von weitem die Farbe jener an und das gibt ein buntes Bild oft in kleinem Rahmen. 5. Auf kargem Boden treten Gräser und andere Blütenpflanzen zur Bildung einer Trift zusammen. Der Untergrund kann entweder ein mit dünner Humusdecke überzogener Felsboden — die Felstrift — oder der feine Grus sein, den das Wasser in Mulden oder auf sanfteren Lehnen abschied — Sandtrift. Ein einschneidender Unterschied in der Flora beider Triften besteht aber nicht, es spielen nur örtliche Ver- hältnisse eine gewisse Rolle. Von der Matte unterscheidet sich die Trift sogleich durch den Graswuchs, der hier kaum fingerhoch wird ; wie auf einem Blumenbeete stehen die meist auch niederen Kräuter gruppiert, nirgends ein dichtes Drängen, eine massenhafte Ansammlung. Jede Blume hat genügend Raum um sich für Luft und Sonne. Selten finden wir eine gleichmäßige Beteiligung aller Triftblumen an der Bildung der Trift, meist erscheint hier die eine, dort die andere Art ausschlaggebend, nur die niederen Gräser (Poa trivialis, alpına, bulbosa; Festuca ovina, glauca u. a.) und Halbgräser (Carex flacca, pallescens, panicea, caryo- phyllea, hirta, montana, flava) sind hievon ausgenommen. So kann man hier eine Gentiana-Trift, dort eine Biscutella- oder Gymnadenia-Trift u. a. unterscheiden. Die Ufer des Raiblersees weisen meist eine Sandtrift auf. Die Flora ist sehr dürftig: Poa supina var. vivipara, Sesleria varia, Festuca, Briza media, Brachypodium pinnatum, Carex caryophyllea, hirta, panicea, flacca und montana bilden die Grasnarbe, Plantago media, lanceolata, Carum carvi, Potentilla tormentilla, Bellis perennis, Tara- zacum officinale, Euphrasia picta, Trifolium repens, Medicago lupulina und Kerneri, Polygala alpestris, Galium anisophyllum und mollugo, Parnassia palustris, Brunella vulgaris, Pimpinella saxifraga, Leontodon autummalis, Aster bellidiastrum, Gentiana verna, Primula fari- nosa, Polygonum viviparum, Tofieldia calyculata und Heliosperma quadrıfidum sind die auffälligsten Begleitpflanzen. Auch Selaginella hel- vetica fehlt nicht. Besuchen wir den Seewirt, dessen Blockhäuschen so idyllisch am dunkelgrünen Waldsee gelagert ist, so finden wir neben Ruderalpflanzen wie Aegopodium, Geranium Robertianum, Urtica, am Waldrande Paris, Actaea spicata, Arabis turrita, Tussilago, Listera cordata, Valeriana tripteris, große Daphne-Büsche und in Menge Myosotis silvatica. Am Brunnen wuchert üppig Mentha longifolia, blüht Epilobium palustre. Am Seeufer kommt hier auch Rumex hydrolapathum vor. ' 195 Andere Trift-Faeies sind unter B und Ü beschrieben. 6. Nur die höchsten Bergzinken und -Rücken sind relativ vegeta- tionsfrei. Die zähen Alpenkräuter suchen wie Flechten und Moose jedes Plätzchen als Standort zu benützen, und so sehen wir nicht nur auf dem Grus und Sehotter der Muren, auf den Sand- und Schuttflächen der Täler eine, wenn auch sehr dürftige, so doch oft artenreiche Vegetation erstehen, sondern die kühnen Pionniere besiedeln auch das bröckelnde Gestein und die Felsblöcke selbst, sie finden auf den kleinsten Absätzen, in den Ritzen und Spalten der Felswände eine willkommene Stätte für ihre Ansiedelung. Ich bezeichne diese Vegetation als Felsheide. Von der Trift unterscheidet sich diese alpine Felsheide meist sofort durch den Mangel einer zusammenhängenden Pflanzendecke, speziell durch das Zurücktreten der polsterartigen Gräser. Eine eigene Geröllheide aus- zuschalten ist unnötig, denn die Unterschiede in der Pflanzenbeteiligung sind nur lokaler Natur. Daß in den Tälern andere Arten die Führung übernehmen als hoch über der Baumgrenze ist nur natürlich, hängt aber keinesfalls mit der Bodenunterlage zusammen. Gleich hinter dem Friedhofe Raibls reicht eine große Mure ins Tal und hier machen wir Bekanntschaft mit den häufigeren Talblumen der Felsheide. Hier bedeckt Dianthus monspessulanus ganze Flächen, Petasites niveus markiert gleichsam die Wasserrinnen, Salız incana und glabra bilden Gruppen, Hutschinsia petrea, Dryas, Thymus ovatus und chamaedrys, Satureja alpina und nepetoides, Potentilla caulescens, Saxifraga aizoides, Aquilegia Einseleana, Helianthemum grandi- florum, Campanula cochleariifolia, caespitosa, Teucrium montanum, Euphorbia cyparissias, Geranium robertianum, Hypericum perforatum, Origanum vulgare, Hieracium porrifolium, glaucum, saxatile, Bauhint, florentinum, Serofularia canina, Carlina acaulis, Sedum boloniense, Avenastrum Parlatorii, Koeleria montana, Festuca glauca, heterophylla, Carex flacca suchen im Grus und Schotter sich festzuhalten neben Wiesenpflanzen wie Buphthalmum, Brunella grandiflora (auch fl. rosea) u. a. Auch von den Lahnspitzen erstreeken sich große Schotterflächen bis ins Seebachtal; sie sind jedoch meist schon wieder mit der Leg- föhre überwachsen (vgl. B). Dann begegnen wir erst im Seebachtale oberhalb des Sees ausgedehnten Sand- und Schotterflächen, die zum Teil auch auf die Talwände übergreifen. Auf große Strecken hin hat _ sehöner Fiehtenhochwald von der Talsohle Besitz ergriffen, andere Teile derselben sind völlig vegetationslos, so daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil dieser Schotterfläehen die Felsheide zeigt. Zu den schon oben angegebenen Arten treten hier noch Berberis vulgaris, Trisetum alpestre, Hieracium villosum und caesium, Chondrilla prenanthoidse 196 Asperula, Cerastium alpinum, Polygala amarella, Brumella vulgaris, Galium mollugo und austriacum, Achillea collina, Sedum boloniense, Orobanche gracilis, Teucrii (auf T. mont.), Campanula inconcessa U. a. sowie einige herabgeschwemmte Fremdlinge: Hieracium villosum, Thesium alpinum, Achillea clavenae, selbst Leontopodium alpınum in einigen Stücken. (Fortsetzung folgt.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse am 30. Juni 1916. Das w. M. Hofrat Prof. R. v. Wettstein überreichte eine vor- läufige Übersicht über die Vegetationsstufen und -forma- tionen von Juennan und SW-Setschuan von Dr. Heinrich Frh. v. Handel-Mazzetti: Die folgende Zusammenstellung beruht in erster Linie auf der Er- mittlung der vertikalen Verbreitung von gegen 400 teils bestimmten, teils unbestimmten Leitpflanzen des Gebietes. Sie soll keine floristische Bedeutung haben, denn die Hilfsmittel, welehe mir hier zu Gebote stehen, ermöglichen nicht die Bestimmung des gesammelten Materials. Sie soll vielmehr eine Übersicht über den ökologischen Charakter der Vegetationsformationen und ihre Verbreitung geben, wobei bloße Gattungsnamen manchmal mehr die Vegetationsform charakterisieren als eine systematische Be- stimmung bedeuten sollen. Einige mir unbekannte Leitpflanzen, über welche auch Forrest’s Aufzäblungen und einige Publikationen Wilson’s keinen Aufschluß geben konnten, mußte ich zur Einteilung verwerten, ohne sie namentlich anführen zu können. Die Komplikation, welehe die vertikale Verteilung der Formationen im Gebirgsland mit seinen engen, 3000 m tiefen Flußtälern wegen der Beeinflussung der Feuchtigkeits- verhältnisse durch die Exposition und die die Regen abfangenden Berg- kämme erleidet, machte es nötig, das viel gleichmäßiger gegliederte Juennan-Plateau trotz seiner prinzipiellen Übereinstimmung vom Hoch- gebirgslande getrennt zu behandeln, um die Tatsachen einigermaßen klar darlegen zu können. Es ergab sich so die folgende Giederung: A. Tropengebiet. Vom Unterlauf des Namti und dem Roten Fluß unter dem Wende- kreis bis an die S und SW Landesgrenze, im W vielleicht den Wende- kreis überschreitend, von mir nur bei Manhao untersucht, wo es durch Dürre, Fehlen der Bambusdschungel u. a. vom angrenzenden Tonkin 197 abweicht, während am Namti von der Bahn aus üppige Regenwald- bestände (u. a. mit Cycas) zu sehen sind und gegen den Mekong aus- gedehnte Regenwälder herrschen sollen. Tropenstufe. 200 bis 1450 m. In Manhao kein ausgesprochenes Regenwaldklima, da in der Trocken- zeit die relative Luftfeuchtigkeit nach Mittag bis auf einige 50%, hie und da sogar darunter, sinkt (Anfang März). Maximaltemperatur in dieser Zeit 28°. SE-Wind (ob immer?). Sonst über das Klima des hier in Betracht kommenden Teiles nichts Näheres bekannt. 1. Tropischer Regenwald. Edaphisch bedingt als Galeriewald in den Schluchten und Seitentälern durch die ganze Stufe. Immergrüne, hochwüchsige Laubbäume artenreich, kauliflore Ficus, Musa wild; Sträucher: Aralia, Acanthaceen, Pandanus, als Lianen Leguminosen, Apocinaceen und Ampelidaceen; Stauden, z. B. Colocasıa und ähnliche Araceen; Selaginellen, Psilotum an Felsen; viele Farne, darunter ein Epiphyt vom Asplenium Nidus-Typus; epiphylle Flechten; Moose bei- nahe fehlend. 2. Tropischer Savannenwald. Zerstreute große, runde, dunkle Baumkronen (besonders Leguminosen), Pistacia vera; sonstiger Baum- wuchs wie B II., aber floristisch sehr verschieden. Unterwuchs Dschungel wie A3, Pteridium aquwilinum. Lianen: sukkulente blattlose Cissus sp., Gleichenia, Lygodium. 3. Dschungel. Getrennt stehende, aber mit dem Blattwerk dicht zusammenschließende Büschelgräser von Mannshöhe und etwas darüber in den Blättern, doppelt so hoch mit den Rispen: Saccharum od. verw., Phragmites sp., Avenea gen., Sporobolus (?). 4. Sklerophyllenbusch. Dichtester, bis etwa doppelt manns- hoher Busch eines unbekannten, /lex ähnlich beblätterten, kätzchen- blütigen Sirauches mit einigen bezeichnenden Begleitpflanzen (darunter Thea sp.), ohne krautigen Unterwuchs. Wenig verbreitet in der Tiefe in N Exposition. 5. Subtropischer Savannenwald. Als künstlich durch Rodung der Hänge und damit Austrocknung hervorgerufene Enklaven an freien Berghängen bis 200 m hinab. Zusammensetzung wie BI. Von Kulturen sind charakteristisch Carica Papaya und Musa ‚sapientum in großer Ausdehnung. B. Gebiet des Juennan-Plateaus. Einschließlich des W—E Teiles des Jangtsetales, des Plateaus von Huili und anschließender hochgebirgsloser Teile von Setschuan. 198 I. Subtropische Stufe. Bis durchschnittlich 1800 m. Die tiefer gelegenen, daher wärmeren und auch im Sommer regen- ärmeren, gleichzeitig durch die Steilheit der Hänge edaphisch trockeneren Teile. 1. Subtropischer Savannenwald. Wie alle Formationen durch die ganze Stufe. Viele teils sehr kleinblättrige, teils seidig behaarte, sommergrüne, nicht sehr hohe, getrennt stehende Bäume, oft von Schirm- form, Blütezeit Frühjahr bis Spätsommer: U. a. Acer sp., Ziziphus sp. div., Paliurus sp., Quercus sp., Canarium album, Sapindus sp., Albizzia Julibrissin, Solanum sp., Dlumea sp.; als immergrüner Baum: Quercus sp. (nur stellenweise). Sommergrüne Sträucher von ähnlichen Eigen- schaften, z. B. Styrax sp., Abelia Forrestii, Öroton sp., Acacia sp., Vitex sp. div., Broussonetia sp., Bauhinia sp., Punica Granatum, Rumex hastatus, viele stark behaarte Leguminosen; Asclepiadacea gen. (subsukkulent); immergrüne Sträucher: Thea sp., Pistacia weinman- niaefolia. Liane: Dalbergia?. Unterwuchs Steppengräser wie in 5 Il., 4, aber weniger Kräuter, Mariscus Sieberianus ete., Blütezeit wie jene der Bäume. a) Untere Stufe. Mit Sukkulenten: bBombax Malabarica, Euphorbia sp., Bryophyllum calycinum, Asclepias Curassavica, dann Ery- thrina Orista-galli?. Kultiviert in dieser Stufe Oitrus, Saccharum. «) Südliehe Zone. Am Hang nördlich Manhao bis gegen 2000 m, nördlieh des Wendekreises, längs der Bahn im Tale des Peitaho bis 1400 m Höhe. Mit 4 weiteren Charakter- pflanzen, darunter einer Prunoideenliane. ß) Nördliche Zone. Bis durchschnittlich 1500 m in den Tiefen der Flußtäler. b) Obere Stufe. Ohne Sukkulenten. 2. Grassteppe. Wie in BII., 4, aber ärmer an Stauden und Kräutern. 3. Sehluchtwald. Edaphische Formation in feuchten Gräben und Sehluehten, aber auch in W- besser als in E-Exposition ausgebildet. Viele großblättrige sommergrüne Bäüme und Sträucher, wie Rhus se- mialata, Ailanthus sp., Cordia sp., Stereuliacea gen., Vernonia papil- losa?, Dilleniacea gen., dann Ficus infectoria. Viele Lianen: Vitis sp., Tetrastigma sp. div, Dioscorea sp. div., Streptolirion sp., Jasminum polyanthum?, Mussaenda pubescens, Polygonum sp., darunter einige Arten, wie Mussaenda und die Dilleniacee, nur bis 1400 bis 1600 m ansteigend. Eng verbunden damit üppige Flur lang überhängender Gräser mit dazwischen versteckten Acanthaceen (Strobilanthes) und Gesneraceen (Saintpaulia?). 199 In a), «. ist der Schluchtwald meist mehr als Macechie ausgebildet. 4. Felsenwüste. Ähnlich wie BI, 7., besonders mit Erio- phorum comosum und einer kriechenden, langhaarigen Selaginella, Opuntia Dillenii (diese auch höher auf Stadtmauern). 5. Sandsteppe. In weiteren Flußtälern mit großen Beständen von Erianthus sp., weniger Kottboellia sp., Salsolaceen, Cassia sp., Tribulus sp. ete. Kultur von DBDambusa (Beecheyana?) steigt wenig über diese Stufe an. II. Warmtemperierte Stufe. (1300 m) '), 1800 bis 2900 m. Wintertrockenheit von Anfang (Mitte) November bis Ende Februar (Mitte März) mit ganz vereinzelten Regen- und sehr seltenen und vor- übergehenden Schneefällen, mit Temperaturminimum von — 2° (von NNE). In ihrer zweiten Hälfte beinahe täglich starke WSW-Winde. Minima der relativen Luftfeuchtigkeit um 35%, extrem 27%. Hauptmenge der Regen im Sommer angeblich meist von E kommend. Jahresniederschlag in Juennanfu zirka 1000 mm, auf den 500 m hohen Bergen der Umgebung jedoch schon etwas mehr. 1. Pinus sinensis-Wald mit Steppen- und Buschunter- wuchs. Durch die ganze Stufe. Pinus sinensis, mäßig hohe Bäume mit meist ungefähr kugeligen Kronen, getrennt stehend und mit den Kronen einander kaum berührend, oder von 1900 bis 3600 m (siehe später) als niedriges, aber reichlich Zapfen tragendes Krummholz (Windwirkung oder nur dureh künstlichen Einfluß, wie Verbrennen und Abhacken?). In Hochwäldern von 1300 bis 3400 m oft mit Pinus Armandi, die selten reine Bestände bildet. Unterwuchs: Immergrüne sklerophylle Sträucher von weniger als Mannshöhe, im ersten Frühjahr von Februar ab blühend: Myrica Nagi?, Coriaria Nepalensis, Camellia sp., Mi- chelia Yuennanensis, Murrya Japonica, Osyris Wightiana, Viburnum sp., Rhododendron spinuliferum?, Berberis sp. div.; immergrüne, dünn- blättrige, winterblütige Sträucher: Prinsepia utilis, Triosteum hirsutum; sommergrüne, im späteren Frühjahr blühende, großenteils dornige und teilweise höhere Sträucher: Pistacia sp., Xanthoxylon sp. div., Pirus sp. div., Osteomeles anthyllidifolia, Caragana sp.?, Pterocarya Sp., " Rhododendron decorum?, Pieris sp. Lianen: Smilax sp. div., Tripte- rygium Forrestii, Clematis sp. div., Phaseolus sp. div., Senecio scandens. Zwergstrauch: Elsholtzia sp.? Grassteppe wie DII., 4, und mit Pollinia sp., Pteridium aquilinum, Gagea sp., Pleione sp., Crepis sp. 2. Pinus Sinensis— Ketteleria Davidiana— Quercus sp. (sommer- grüne, schmale Korkeiche) — Castanopsis sclerophylla-Wälder mit !) In so tiefer Lage beginnend nur im Tale des Peitaho an der Bahn. 200 demselben Unterwuchs. (1300 m) 1800 bis 2500 m. Manchmal auch noch @Quercus sp. (sommergrüne, großblättrige, vom Kobur-Typus). Epiphyt Peperomia reflexa. 3. Dorabuseh-Maecchie als selbständige Formation nach Rodung des Waldes. Zusammensetzung wie der Strauchunterwuchs von BIL.,1. Auf windexponierten Rücken bilden besonders die immergrünen Sklerophyllen mit Ausnahme der vier letztgenannten bezeichnende Bestände. Auf dürrem Mergel Rhamnus sp., Cotoneaster sp., Osteomeles anthyl- lidifolia, graugrüne, niedrige, flechtenbedeckte Gesträuche. 4. Grassteppe. Durch die ganze Stufe, edaphisch bedingt, indem nach Rodung der Wälder der Boden tief zerfurcht wird („Bad land“ im Sinne Davies’) und dadurch das Wasser bis in große Tiefe entzogen. Niemals reiche Blumenflur im Frühjahr wie in den orientalischen Steppen, sondern Hauptentwicklung (wo nicht anders bemerkt) mit der Blüte aller Gräser von Mitte August bis gegen Ende Oktober. Graswuchs über /, m hoch, gleichmäßig verteilt, aber nicht geschlossen: Heteropogon contortus, Arundina? sp., Arundinella? sp., Avenea gen. ete., Erianthus fulvus (Hochgras, vereinzelt). Kriechende Sträucher: Lespedeza sp. (ganz- jährig blühend), Ficus sp. Halbsträucher: Osbeckia sp., Elskoltzia sp. (rasigniederliegend auf Sandstein), Helichrysum sp. Kleine, aufrechte Sträucher, im Frühjahr blühend: Rhododendron racemosum?, Spiraea Sp., Pieris sp. Stauden, meist mit großem, holzigem Rhizom: Polygonum sp. (Bistorta-Typus). Clematis sp., Ruta sp., Gentiana sp., Onosma Sp., Nepeta sp. div., Asperula sp., Leontopodium sp. (rasig), Artemisıa Sp. div. (niedrige), Conyza sp., Orchideae gen. div.; (winterblütige:) Eri- geron sp., Wahlenbergia gracilis?, Gerbera Delavayi; (frühjahrblütige :) Stellera Chamaejasme, Taraxacum dissectum, Gentiana sp. (bienn.) und Gentiana sp. (knollenwurzelig, nur stellenweise). Kräuter: Swertia sp. div., Drosera peltata. Erdflechten. Deutlich als Rest zerstörten Waldes zeigt sich die Steppe an den Wänden der Erosionsgräben durch Zycöpodium complanatum und ZLye. sp., Gleichenia sp. und Moosreichtum (Entodon ete.). 5. Quercus spicata-W ald. 1850 bis 2900 m als Galeriewald der Schluchten und ihrer Hänge, in höheren Lagen weiter verbreitet ohne deutliche edapkische Ursache. Immergrüner, dichtester Bestand, selten sehr hochwüchsig. Bäume und Sträucher oft mit langen Moossträhnen (Neckeraceae div.) behangen. Dazu von Bäumen und Sträuchern (Immer- grün, Blütezeiten durch das ganze Jahr, viele im Frühwinter): Illieium Yuennanense, Magnolia sp., Mahonia sp., Photinia sp. div., Elaeagnus sp., Cornus capitata, Panax Delavayi, Rhododendron Delavayi, Ilex sp. div., Viburnum crassifolium; (Sommergrün, Blüte im Frühjahr): Populus sp. (tremula-Typus), Alnus Nepalensis, Hamamelidacea gen., 2 201 Deutzia sp., Cornus sp., Fraxinus sp. Halbsträucher: Pachysandra sp., Ainsliaea pertyoides (?, Vorfrühling). Lianen: Actinidia sp. div., Tetra- stigma sp. div., Dioscorea sp. div., Hedera sp., Bambusea gen. meist reichlich. Krautunterwuchs, ausgesprochene Schattenpflanzen, im Früh- jahr z. B. div. Haemodoreaceae, Trillium sp., im Spätsommer Begonia Harrowiana u.a. Farne, besonders an Erdabrissen und Scehluchträndern : Adiantum sp., Asplenium sp., Pteris sp. (longifolia-Nypus), Wood- wardia sp. Moosvegetation an solchen Stellen und epiphytisch reich. 6. Heidewiese. Im oberen Teile der Stufe selten und von sehr beschränkter Ausdehnung: niedrige Gräser wie Nardurus sp., Dactylis? sp. u. a.; Potentilla sp. div., Pedicularis sp., Brunella vulgaris, Cir- sium sp., Umbelliferae div. ete. Hier anzuschließen eine ebenfalls nebensächliche Art Hochkraut- flur, bestehend aus hoher Artemisia sp., Dipsacus sp., Nepeta sp. u. dgl. 7. Felsenflur. Dazu Reste aus der Steppe und dem Busch, be- sonders charakteristisch Buddleya sp. div., Berberis sp., von direkten Steinbewohnern Didissandra sp., Selaginella sp. div., darunter eine vom Typus der „Wunderpflanze“, und die großen Luftkugelpolster des um Juennanfu endemischen Lithospermum Hancockianum. 8. Dsehungelmoor. An quelligen Stellen selten und meist in sehr geringer Ausdehnung, ähnlich auch in der flachen Sohle breiterer Bachtälchen. Bambusea gen. (etwa meterhoch), Carex sp. div. (darunter eine aus Sect. Uncinia), Sphagnum sp. (selten), Caltha palustris?, Pri- mula sp. div., Poterium filiforme, Eriocaulon Henryanum, Xyris pau- ciflora ; Sträucher: Rhododendron sp., Salix sp., mitunter Alnus Nepa- lensis. 9. Wasser- und -Sumpfvegetation. Im seichten nördlichen Teile des Kunyang-hai u. a. Aponogeton sp., Vallisneria spiralıs, Trapa natans, Potamogeton sp. div., Sehilfinseln mit Eriocaulon Hen- ryanum und Iris sp. Wasservegetation der Reisfelder: Sagittaria sagittaefolia, Erio- caulon sp., Rotala sp., Ranunculus (s. Batrachium) sp., Heleocharis -acicularis, Pontederia sp., Marsilia sp., Azolla sp., Salvinia sp., Ric- ciocarpus natans. An den feuchten Bailien und Rändern kleiner Wasserläufe: Ganzjährig grüner Rasen mit: Parochetus communis?, Primula pseudo- denticulata; im Frühjahr und Sommer blühend: Heleocharis sp., Par- nassia sp., Anemone rivularis, Senecio sp., Impatiens sp., Juncus sp., Hydrocotyle sp., Swertia sp. div., Nephrolepis? sp., Adiantum Ba Veneris (an steinigen Stellen). 202 An feuchten Gebüschrändern: Hochgekräute aus Impatiens sp. div., Polygonum sp., Pedicularis sp., Agrimonia sp., Hedychium sp. div., Verbenacea gen.; Sträucher: Hypericum Hookerianum, Rosa Banksiae?. Einfassung tiefer Bewässerungskanäle (teilweise ursprünglich gepflanzt): Cupressus sp., Celtis sp., Salix Babylonica, 8. tetrasperma?. Kulturen dieser Stufe sind: Reis, damit abwechselnd Sagittaria sagittaefolia und Panicum (s. Echinochloa) sp., in denselben Feldern im Spätwinter Vieia Faba; Mais, Gerste (beide bei den Chinesen selten), Obst, Gemüse, Walnuß, Bananen (selten und nicht reifend), Trachy- carpus sp., Ligustrum lucidum. C. Gebiet der Hochgebirge von SW-Setschuan und N-Juennan. Wie in der Einleitung erwähnt, bringen die hohen Bergketten die Regenwolken zur Entleerung in der Höhe und halten dadurch die Tiefen der zwischen ihnen liegenden Täler relativ trocken. Verschiedene Höhe und Konstellation der Gebirge sowie Exposition bedingt große Ver- schiedenheiten in der Verteilung der Formationen an verschiedenen Orten. I. Subtropische Stufe. 1500—2400 (— = 2800) nm. Klima wie B1. 1. Subtropischer Savannenwald. Durch die ganze Stufe, wie BIlb. 2. Grassteppe. Wie BI2, in geringer Ausdehnung, weil das Land nieht von Chinesen bewohnt ist, die alles verwüsten. Hie und da Tomillares, denen übrigens die Bestände der Leguminosensträucher im Aussehen ähneln. 3. Schluchtwald. Wie BI3. 4. Quellengebüsche. Besonders an der oberen Grenze der Stufe in quellenreichen Mulden und an Rinnsalen oft in bedeutender Aus- dehnung über mannshohe Gesträuche aus: Moracea gen., Lonicera sp.; darunter Halbsträucher: Zaportea sp.?, Verbenacea gen., Ruta sp.; große krautige Euphorbia, Commelina nudiflora u. a. üppigen Kräuterwuchs bildend. 5. Felsenwüste. Wie 514. II. Warmtemperierte Stufe. (1900—) 2400—2500 m, in trockensten Gegenden auch 2900 m. Pinus Sinensis-Wald mit Steppen- und Buschunterwuchs. Wie BII1 bis 2500, selien 2700 m auch noch mit Ketteleria Davidiana. III. Temperierte Stufe. 2500 bis + 3800 m (ausnahmsweise 4300 m). Regenreichste Stufe ohne große Kälte, da auch im Winter keine andauernde Schneebedeekung. Regenwinde von WSW. Genaue meteoro- logische Beobachtungen liegen nicht vor. Blütezeit über Sommer. 203 Die beiden Unterstufen folgen wohl vielfach vertikal aufeinander, öfter aber übergreifen sie sich. Verteilung nach der Exposition ist keines- wegs durchgreifend, wenn auch manchmal nachzuweisen, wie im Mo- ränenzirkus am Fuße des Pik von Likiang, wo die Waldformationen der ersten Unterstufe die nach S und SE bliekenden Hänge, jene der zweiten die entgegengesetzten bewohnen. Andere edaphische Feuchtigkeits- wirkungen dürfen meist maßgebend sein. Kalk und Urgestein haben, wie hier meistens, keinen Einfluß. Jedenfalls beginnt die erste Unter- stufe stets tiefer als die zweite. Unterstufe a. Xerophile Föhren- und Eichenwälder mit Heidewiesenunterwuchs. Gelegentlich durch die ganze Stufe. 1. Pinus Sinensis. Manchmal schon ssp. densata, mit Quercus sp. (Robur-Typus, großblättrig, sommergrün). 2500 bis 3300 m nur stellen- weise. Mitunter, besonders in der Gegend zwischen Jenjuan-hsien und Jungning, Pinus Armandi statt Sinensis. Unterwuchs oft Corylus sp. “und Populus sp. (tremula-Typus). Kräuter wie C III, a3 aber meist üppiger mit viel Senecio sp. div. (Ligularia-ähnliche), /emipilia Bulleyana. Die Eichenstämme oft ganz bedeckt mit Polypodium sp. (heterophyll). 2. Quercus spicata-W ald. Bis 3250 m oft als Galleriewald. Unter- wuchs wie BII5. An der oberen Grenze mitunter mit Pieris sp. und Rhododendron sp. div. in gleichem Gemenge. Am besten hierher und zu CIIIb1 zu rechnen ist die an Bächen 2400 bis 3350 m nur stellenweise vorkommende Cephalotaxus Fortunei. 3. Pinus Sinensis 2500 (2900) typisch bis 3200, ausnahmsweise 3600 m und von 3200 (seltener schon 2900) bis 3700 (selten 3850) m, deren Ssp. densata mit Quercus semecarpifolia-Busch (bis 3500 m). Die Ssp. meist dichter stehend als der Typus, in der Höhe nicht niedriger, wenn nicht als das unter B]I1 erwähnte Krummholz. Als Baum hier und da bei sehr. lockerem Bestande Juniperus Formosana. (Juercus semecarpifolia als sehr niedriges dorniges Buschwerk in zerstreuten Gruppen oder weithin gleichmäßig verteilt. Wo dieses selbständige Strauehformation bildet, scheint sie überall durch Zerstörung des Waldes entstanden zu sein. Andere Sträucher: Ahododendron decorum?, Pieris sp., niedriger andere Rhododendron sp. Dazwischen Heidewiese wie CIII6, dazu noch Viola Delavayi, Lespedeza Forrestii, Salvia sp. div., Triplostegia glandulifera, Nomocharis pardanthina (von 2900 m auf- wärts), Roscooa sp. div., Cypripedilum sp. div., Pleione sp. 4. Quercus ilex var. rufescens')-W ald. 2500 bis 3600 (bis 4300) m. Von doppelt mannshohem Buschwerk bis zu sehr hohen Bäumen mit Schirmkronen alle Übergänge, oft gemischt, meist äußerst lichte Bestände 1) Nach Wilson. 204 ohne Unterwuchs oder mit etwas kleiner bambusea gen.; die hohen Kronen mit Usnea longissima, das Buschwerk mit Moosen oft dicht be- hangen. Vielleicht kalkliebender als die Föhrenwälder, aber keineswegs durchgreifend. Ansteigen bis zur Baumgrenze als Gebüsch nur einmal am Steilhang ober Muli in S-Exposition beobachtet. 5. Heidewiese. Wenige niedrige Gräser, (arex sp. div., Oyperus sp., großer Reichtum an meist niedrigen Stauden, wie: Polygonum sp. (Distorta-Typus), Anemone sp. div., Drosera peltata, Astragalus aff. coelesti, Stellera Chamaejasme, Swertia sp. div., Scutellaria sp., Onosma sp., Hemiphragma heterophyllum, Morina sp. div., Erigeron sp., Aster Likiangensis, Senecio sp. div., (Ligularia-ähnliche), Sausswrea romulei- folia, Leontopodium foliosum, Anaphalis sp. div., Gagea sp., Iris Colletii, Arisaema consanguineum und Talense, Satyrium Nepalense. Floristisch so stark verschieden, daß es hier nieht unerwähnt bleiben kann, sind die Heidewiesen um Tschuugtien, die u. a. ein ziemlich hohes, rasiges, drüsig-feinblättriges Zeontopodium und eine ' großblütige hellgelbe Pedicularis aus der Sect. Siphonanthae beherbergen. 6. Sandsteinflur. Während auf offenem Kalkgestein die Heide- wiese sich wenig verändert zeigt, bedeckt eine eigenartige niedere Kräutervegetation steile steinige Sandsteinhänge. Saxifraga sp. div. (weiße rosettige bulbillentragende und mehrere gelbe mit überhängenden dieht- beblätterten Stämmchen), rasige blaue Gentiana, rasiges nadelblättriges Leontopodium, Astragalus? sp., Sedum sp. div., Oyananthus sp. div. u.a. 7. Wiesenmoor. 2800 bis 3500 m. Schwarzer, fester Moorboden, besonders auf Sandstein, aber auch auf Kalk, stets im Anschluß an die vorigen Formationen, nie an jene der zweiten Unterstufe. Sehr wenige Gräser, viel Carex sp. div., Blysmus compressus, Trichophorum caespt- tosum?, Juncus sp., Anemone sp. div., Ranunculus sp., Poterium filt- forme, Potentilla sp., Lotus corniculatus, Gentiana sp. (annuell), Zyst- machia sp., Primula Poissonii, P. Beesiana und P. Littoniana, Strobilanthes sp., Pedicularis sp. div., Leontopodium sp.; hochwüchsig (nur stellen- weise): Euphorbia sp., Iris Delavayi?. In offenem Wasser: Sagittaria sp., Acorus Calamus, Polygonum sp., Bootia Yunnanensis. Unterstufe db. Mesophile Miscehwälder. 2800 bis == 3700 m. 1. Mischwald. Hochwüchsig, äußerst dieht sowohl die Bäume als der Unterwuchs, sommergrün, großblättrig mit Ausnahme der Nadel- hölzer. Blüte Frühjahr bis Sommer. Epiphytische Moose (viele hängende Neckeraceen) und Flechten reichlich (Usnea longissima u. v.a.). Bäume: Detula sp. div., Populus sp. (tremula-Typus), Salix sp. div., Cerasus sp. div., Sorbus sp. div., Acer sp. div., Tilia sp. div., Pentapanaz Beschenaultii, Larix Potanini, Tsuga Yunnanensis, Picea Likiangensis, Abies Delavayi; Sträucher: Taxus cuspidata, Salix sp. div., Sarcococca 205 sp., Ziibes sp. div., Philadelphus sp. div., Hydrangea sp. div., Spiraea sp. div., Rubus sp. div., Indigofera pendula, Aracea gen., Ikhododendron chartophyllum?, Syringa Yunnanensis, Lonicera sp. div., Dipelta Yun- nanensis, Viburnum sp. div.; immergrüne großblättrige, beinahe baum- artige Rhododendron nur stellenweise; bambusea gen. (bis zirka 3 m hoch); Lianen: Aconitum Delavayi, Clematis sp., Schizandra sp., Pha- seolus? sp., Derchemia sp., Hedera sp.; Stauden: Maianthemum sp., Trillium sp., Urticaceae gen. div., Polygonum sp. div., Thalictrum De- lavayı, Sedum sp. (quirlige breithlättrige), Rodgersia pinnata, Sazxifraga cortusaefolia, Rubus sp., Chamaemorus sp. div., Angelica sp., Ompha- lodes Forrestii, Pedicularis sp., Prenanthes sp. div., Arisaema Wilsonii; Untergrund meist sehr reichlich Hylocomium sp. und andere besonders pleurocarpe Moose; epiphytisch auf Ästen Roettlera Forrestii, am Fuße der Stämme Fymenophyllum sp. div., diese auch auf Felsen darin, dazu Pilea sp.; Daphne aurantiaca an freien Stellen. Picea Likiangensis bildet selten einigermaßen reine Wälder, in größerer Ausdehnung nur auf dem Litipinpaß bei Weihsi. Die angeführten Sträucher drängen sich größtenteils mehr an die Waldränder; wo sie eigene Formation bilden, ist diese wohl immer künstlieben Ursprungs. 2. Hochstaudenflur. Auf Lichtungen stellenweise: Chamae- . nerium angustifolium, Sambucus Ebulus, Phytolacca acınosa, Mandragora caulescens. Eine ähnlich aussehende, aber strauchige Formation bildet an wenigen Stellen Astilbe sp. 3. Buschwiese. Mesophile üppige Wiese mit zerstreuten, von Flechten überzogenen Sträuchern von besenartigem, oben ausladendem Habitus aus dem Mischwald, häufig auch Berberis sp. div., Gräser ziemlich spärlich, wie Agropyrum sp., Avena sp., Bromus sp., Festuca sp., Poa sp., Cobresia capillifolia; im Frühjahr blühend: Neillia sp. (Zwergstrauch), Paeonia Delavayi (Strauch); Stauden: Incarvillea gran- diflora, Anemone sp. div., Oruciferae gen.div., Astragalus coelestis u. a., später größtenteils hoehwüchsige, z. B.: Cimicifuga sp., Trollius patulus, Nepeta sp. div., Strobilanthes versicolor, Pedicularis sp. div., Morina sp. div., Dipsacus sp., Codonopsis sp. div., Senecio sp. div. (Ligularia- ähnliche), Leontopodium calocephalum, Jurinea sp. (acaul), Nomocharis pardanthina. Auch diese Formation ist am Plateau von Tschungtien von we- sentlich anderer Zusammensetzung bei gleichem Habitus. 4. Quellenflur. Dazu der Baumwuchs an Bachrändern, bestehend aus Populus sp., Eleagnus sp., Evonymus acanthocarpa sp., Myricaria Germanica auf Kies, Deschampsia caespitosa, Rumez sp. div., Impatiens Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 5/6. 15 206 sp. div., Ohrysosplenium sp., Primula secundiflora, P. Sikkimensis ete. ; Moospolster: Drepanocladus sp. div., Philonotis sp. u. a. IV. Kalttemperierte Stufe. 3700 bis (4100) 4450 m. Schneefälle von Oktober bis Mai. Im Sommer reichliche Regen bei starken Winden von WSW. Tiefste beobachtete Temperaturen in der Vegetationszeit um + 6°. 1. Abies Delavayi-W ald. Durch die ganze Stufe. Dazu von Bäumen Larix Potanini, Sorbus sp. (Aucuparia-Typus). Die obere Hälfte besonders der Tannen mit Usnea longissima behangen, die Stämme reichlichst Moose und Flechten tragend, Loranthus caloreas häufig. Dichtester Bestand; Höhe der Bäume mit der Höhe der Lage wesentlich abnehmend. Einige Rhododendron-Sträucher. Regelmäßiger Etagenwuchs der Tanne und Schirmwuchs der Rhododendren als Windschutz. Stauden z. B.: hohe: Umbellifera gen., Gentiana stylophora; niedrigere; Cardamine sp., Co- rydalis sp., Geranium sp. div., Omphalodes Forrestii, Olintonia Udensis ; moderige moosreiche Bodendecke mit Rubus (S. Chamaemorus) Sp. Baumgrenze (meist Tanne und Sorbus) im nördlichen (kontinen- taleren) Teile des Gebietes über 4400 m, gegen E in der Umgebung des Tsiendschang etwas tiefer; auf den Gebirgen des Tschungtien-Pla- teaus 4200 bis 4250 m, dort im Piepun-Gebirge stellenweise aus der Lärche gebildet. Die 5900 m hohe, relativ isolierte Likiang-Kette jedoch fängt alle hochtreibenden Wolken auf und bringt sie stets in Schneeform zum Niederschlag; daher die starke Firn- und Gletscherbildung, welche alle Vegetationsstufen etwas und im Verein mit der großen Steilheit der wenig gefestigten Hänge die Baumgrenze auf 4050 m herabdrückt. Eine Formation der Baumgrenze ist die folgende: 2. Rhododendron (rubiginosum?)-Wald. Bäumehen mit knorrigen reich mit schwarzen Flechten (Alectoria?) bewachsenen, dichtstehenden Stämmen von zirka 5 m Höhe, das Laubdach sehr dicht zusammen- schließend, oft schon mit den obersten Tannen zusammen, öfter selb- ständig im schmalen obersten Streif der Tannenwaldstufe. An der wind- abgewendeten Seite der Kämme höher steigend als an der windgefegten SE-Seite. Von Sträuchern dazu manchmal Salix sp. div., Juniperus squamata, die Ränder eingefaßt mit Cassiope sp. Parasitisch auf den Rhododendron-Wurzeln Boschniakia Himalaica. Sonstiger Unterwuchs: Primula sonchifolia (im ersten Frühjahr blühend), Bergenia Delavayı, Salvia sp., Cremanthodium campanulatum. 3. Voralpenflur. Im Frühjahr einige niedrige Kräuter, wie Ay- drophyllacea gen. (auf nackter Erde), Taraxacum eriopodum; im Sommer wenige Gräser, Carex sp. (aterrima-Typus) und reichste Staudenflur, niedrige wie Meconopsis sp. div., Saussurea sp. div. und sehr viele hochwüchsige Aconitum sp. div., Delphinium sp. div., Salvia sp., sSe- 207 necio sp. div. (Ligularia-ähnliche) u. v. a.; Sträucher wie in CIII, 53, dazu niedrige strauchige Potentillen. Blüten bis anfang Oktober: Umbel- lifera gen., (Grentiana sp. div., Allium sp. 4. Modermatte. Gewirre von Zwergsträuchern und vermodernden Pflanzenteilen wie Blattscheidenhüllen um dieke Rhizome verschiedenster Arten bildet eine dicke Decke über edaphisch trockenem Boden, die dem Tritte nachgibt. Kein Moor, weil kein fester Torf und kein stagnie- rendes Wasser vorhanden ist und oft Steilhänge die Standorte der For- mation sind. Ganz niedrige Sträucher: Rhododendron sp., Berberis sp., Lonicera sp.; tiefwurzelnde Stauden: Anemone sp., Meconopsis sp., Pri- mula sp., Lilium lophophorum, Iris Colletii, I. Delavayi, über den Moder kriechend Hemiphragma heterophyllum. 5. Jakweide. Eine Matte, durch Selektion nur aus niedrigen, oft rosettenblätterigen Perennen, ähnlich unserer Milchkrautweide, auf "er- digem, trockenem, nicht zu steilem Boden, im von Tibetanern bewohnten Landesteil von großer Ausdehnung. Polytrichum sp., , Buckel bildend'; wenige Gräser und Carex; zu den Charakterstauden z. B.: Polygonum sp. (Bistorta-Typus), Anemone sp., Potentilla sp. div., Astragalus sp., Labiata gen. (akaul), Ohrysanthemum sp., Composita’gen. (akaul), Aster Likiangensis. Darin ganz niedriges Gesträuch von Potentilla fruticosa. 6. Felsenflur. Rasig-halbsträuchiger Aster (staticefolius?), Pri- mula sp. u. a., im allgemeinen nicht gegen dieselbe Formation der niedrigeren Lagen der Hochgebirgsstufe abzugrenzen; auf Kalk viel reicher als auf kalkfreien Gesteinen. 7. Moorsum'pf. Damit identisch die engste Einfassung aller!Bach- läufe in dieser Stufe, zu der als Baum hie und da Tamarix sp. gehört. Sträucher: Salıx sp. div., Rhododendron sp. div., Potentilla sp. div.; Stauden, und zwar hochwüchsige: Rheum Ribes, Rh.* Alexandrae, Se- necio Sp. (wie unsere Petasites), Swertia sp. div., Primula_Sikkimensis und P. secundiflora, niedrige: Pedicularis longiflora und P. siphonantha, Poterium filiforme u. v. a.; Moose: z. B. Philonotis sp., Drepanocladus sp., Campylopus sp., Sphagnum sp. (selten). V. Hochgebirgsstufe (4100), 4500 bis 5000 m. 1. Zwerggesträuche. Bis 4800 m beobachtet: Juniperus squa- mata, Potentilla fruticosa; bis 4650 m: Rhododendron rubiginosum ? (hier als '/, m hoher Strauch), Ah. cephalanthum, Salix sp.,* Cassiope sp., weniger hoch Caragana sp. 2. Gesteinflur. Dureh die ganze Stufe. Rasenflecke: Festuca sp., Poa sp. (alpina-Typus), Cobresia capillifolia. Reichste Hochgebirgsflora, für die Beispiele aufzuzählen hier zu weit führen würde, viele Polster- pflanzen und sonstige Typen unserer Alpen; abweichend Anaphalis,sp. (auf Tonschiefer mitunter fast allein auf weite Strecken); Moose an Erd- 10* 208 abrissen ziemlieh reiehlich; Thamnolia vermicularis. Auf dem höchsten von mir erreichten Berge, dem Gipfel Gonschiga, SW von Nuli, fand ich in 4850 m Höhe noch zirka 50 Arten. 3. Scehuttflur. Tiefwurzelnde, zart-vielstengelige Typen, wie: Thalictrum sp., Iberis sp., Lamium? sp., Corydalıs sp. div., Cerastium sp.; tiefwurzelnde, dichtblätterig-rosettige, wie Saussurea gossypophora und verwandte, Crepis sp. (8. Glomeratae), Pleurospermum foetens, Fritillaria Delavayı. 4. Felsenflur. Polsterpflanzen wie: Potentilla articulata?, An- drosace sp. div., Arenaria sp.: Ritzenbewohner wie: Draba sp., Solms- Laubachia pulcherrima, Isopyrum grandıflorum, Sedum sp. .(breit-quirl- blättrige); wenige Polstermoose, eine FPottiacea Hexenringe bildend; Verrucariaceen reichlich. 5. Schneetälehenflur. Ähnliche Vegetation auch längs der Wasserläufe in der Stufe. Hier besonders Potentilla fruticosa, mit Moos- polstern (Pottiacea) überzogen, Arhodiola sp. Sonst reich an niedrigen Stauden, besonders Primeln und Cremanthodien, Saussurea sp. (behüllt- köpfig), viele Moose. Auf Schlammsand Lagotis sp. div. VI. Nivalstufe. 5000 bis 6000 m. Nieht untersuebt. D. Nordostburmesisch-westjünnanesisches Hochgebirgsgebiet. Die Ketten vom Mekong westwärts umfassend. Wieweit östlich vom Mekong gelegene Teile noch dazu zu rechnen sind, kann ich auf Grund meiner Reisen nicht sicher entscheiden. Floristische Ausklänge dieses Gebietes finden sich bis an den Westrand des Tschungtien-Plateaus und nach Forrest’s Mitteilung hat der Tsang-schan bei Tali, den ich nicht bestieg, mehr Ähnlichkeit mit Weihsi als mit Likiang. Im nie- drigen Gebirge zwischen Weihsi und Tschitsung am Jangtsekiang, wo die Tiefen der Täler nicht so sehr dem Regen verschlossen sind, be- ginnen die Mischwälder schon in 2200 m Höhe. Diese Kette bedürfte betreffs Zugehörigkeit und Gliederung noch genauerer Untersuchung in ihrem höheren nördlichen Teile.') I. Warmtemperierte Stufe. 1850 ?) bis 2300 m (bis 3300 m). Klima wohl ähnlich A I, aber mehr an das subtropische erinnernd, welche Stufe im südlicheren Teile des Mekong-Tales und am Salween jedenfalls auch vertreten ist. 1) Nach einer später eingelangten brieflichen Mitteilung des Verf. „kann von einer Zugehörigkeit des Tsang-schan zum nordostburmesisch-westjünnanesischen Gebiete keine Rede sein.“ Die Red. 2) Der tiefste Punkt in den von mir besuchten Teilen des Gebietes. 209 1. Pinus Sinensis-Wald mit Steppen- und Busch-Unter- wuchs. Durch die ganze Stufe. Wie 5, Il, 1. Um 2900 bis 3300 m mit Quercus sp. (sommergrüner, großblätteriger wie in (©, III, a, 1). 2. Macechienwald. 1800 bis 2500 m. Zusammensetzung wie die immergrünen Sklerophylleu in D, II, 1, dazu wenige Typen aus dem Savannenwald (D, I, 1), wie die kleinblättrige, sommergrüne Quercus sp., sehr viel Pistacia weinmanniaefolia, Cornus capıtata. Die ganze Formation oft als recht hochwüchsiger, diehter Wald ausgebildet. Auf beschatteten Felsen darin Orchideen, wie: Dendrobium sp., Bulbophyllum sp. u. a, sukkulente kriechende T’ylophora? sp. 3. Garrigue. Durch die ganze Stufe an kahlen Hängen um meter- hohe Besensträucher und -stauden, im Spätsommer blühend: Duddleya sp., Croton sp., Amethystea coerulea?, Artemisia sp. div.; dazwischen Steppengräser. h 4. Thuja orientalis-, Cupressus torulosa-W ald. 1900 bis (bis 2800 m) 3000 m. Mäßig hochwüchsig, locker, aber oft die steilsten Felshänge gleichmäßig überziehend, besonders um Londre am Fuße des Doker-la, aber auch an mehreren anderen Stellen des Mekong-Tales. Unterwuchs meist die Garrigue. Sehr hochwüchsige Cupressus faßt außerdem unter der Mündung des Tales von Londre den Mekong, zur Zeit hohen Wasserstandes mit den -Stammbasen im Flusse stehend, wie eine Allee ein. II. Temperierte Stufe. 2500 (3000) bis 3500 m. Große Schneemassen im Winter, Regenreichtum im Sommer; nähere Daten fehlen. 1. Pinus Sinensis ssp. densata und Quercus Ilex var. rufescens- Wald. Edaphisch bedingt, vielleieht auch im Zusammenhang mit ge- ringerer Schneedecke im Winter, sehr lokal. 2900 bis ? m (obere Grenze nicht gesehen). 2. Hygrophiler Mischwald. Durch die ganze Stufe. Dichtester, äußerst hochwüchsiger Bestand; Bäume oft von enormen Dimensionen. Nadelbäume: Cephalotaxus (?) sp., Tsuga sp., Abies sp.'); Laubbäume, sommergrüne und immergrüne in ungefähr gleicher Menge, wie: Betula sp., Corylus sp., Pterocarya sp., Magnolia conspicua und M. sp., Pho- tinia sp. div., Sorbus sp. div., Cerasus sp., Acer sp. div., Ilex sp. div., Pentapanax Leschenaultii, Araliacea gen., Rhododendron sp. div. (be- sonders im oberen Teile), Cordia? sp. und viele unbekannte; Lianen in Menge: Actinidia sp., Schizandra sp., Tetrastigma sp. div. u. a.; Epi- phyten darauf oft die ganzen Stämme überziehende Sträucher: Ribes sp., Sorbus sp., Araliacea gen., Rhododendron sp., Vaccinium sp., Moose 1) Ob nur Tiefenform von Abies Delavayi ist noch zu untersuchen. 210 und kleinere Farne; Sträucherunterwuchs: Corylus sp., Sarcococca Sp., Pachysandra sp., Ribes sp. div., Hydrangea sp., Evonymus sp., Lonicera sp. und viele unbekannte, Strobilanthes sp. auf weite Strecken etwa 2 m über dem Boden ein flaches Laubdach bildend; Dambusea gen. (zirka 3 m hoch); alles mit hängenden Neckeraceen und ähnlichen Moosen dieht behangen; Hochstauden: Polygonum sp. div., Urtica sp., Rodgersia pinnata. Impatiens sp. div., Anthriscus sp., Compositae gen. div., Cir- sium sp., Lilium sp. (von über 2 m Höhe), Arisaema sp.; viele saftige Schattenstauden und -kräuter, wie: Dorstenia sp., Begonia sp. u. v. &.; Farne, oft weithin gleichmäßig den tiefgründigen Moderboden bedeckend: Dryopteris paleacea, Woodwardia radicans, Diplazium sp., Adianthum sp., Struthiopteris sp., Blechnum sp. div. u.a.; Moose, alles Morsche dicht überziehend und an Felsblöcken schwellende Polster mit HZymenophyllum sp. bildend. Bambusbestände, manchmal auf größere Strecken rein an der oberen Grenze der Stufe mit reicher Moosbodendecke, besonders Leuco- loma sp. Beinahe alle waren dürr, machten von ferne den Eindruck, als ob sie verbrannt wären, wovon sich, in der Nähe untersucht, aber keine Spuren fanden. Vielmehr hatten sie vielleicht schon im Vorjahre abgeblüht und der Boden war mit Keimpflanzen übersät. Monocarpie bei gleichzeitiger Blüte ist offenbar die Ursache der Erscheinung. 3. Hochstaudenflur. AufLichtungen: Artemisia sp., Oimicifuga sp., Sireptopus sp. und einige der Hochstauden aus dem Walde. Nur stellenweise finden sieh im unteren Teile der Stufe, manchmal dem Mischwald beigemengt, manchmal auch mit Pinus Sinensis ssp. densata, kleine Bestände von Abies sp. III. Kalttemperierte Stufe. 3500—4200 m (westseits) und = 4400 m (ostseits). Schneelage von (nach Angaben) mehreren Metern Höhe macht die 4100 m hohen Pässe vor Mitte Juni unpassierbar. 1. Abies Delavayi-Wald. Wie ©, IV, 1. 2. Voralpenflur. Wie CO, IV, 3. IV. Hochgebirgsstufe. 4200 (4400) bis ? m. 1. Zwerggesträuche. Dazu kriechende Vaccinium sp. div. mit an der Spitze fünflappig offenen Beeren; sonst wie ©, V, 1. 2. Karmatte. Dichte Gräser- und Üyperaceenmatte in flachen Mulden bis über 4600 m. Wäre in früherer Jahreszeit zu untersuchen als ich es tun konnte. Vielleicht Urgesteinsformation, aus welchem die ganze Mekong-Salween-Kette besteht. 3. Gesteinflur, 4. Sehuttflur, 5. Felsenflur und 211 6. Schneetälchenmatte wie die betreffenden Formationen der Hochgebirge von Süd-Setschuan und Nord-Jünnan, aber floristisch sehr verschieden. V. Nivalstufe. Da das Gebirge nördlich des Doker-la bis über 6000 m, jenes westlich von Tschamutong auch bis gegen diese Höhe ansteigt, ist sie vorhanden. Nicht besucht. Jünnanfu, März 1916. Das w. M. Prof. Hans Molisch legt eine in der botanischen Ab- teilung der Biologischen Versuchsanstalt der Kaiser. Akademie der Wissenschaften durchgeführte Arbeit vor, unter dem Titel: „Wachs- tumsreaktionen von Keimlingen, hervorgerufen durch mono- ehromatisches Lieht. II. Blau und Grün“, von Helene Jacobi (zugleich 21. Mitteilung aus der Biologischen Versuchsanstalt der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften). Die wesentlichen Resultate lassen sich wie folgt zusammen- fassen : 1. Die Einwirkung von monochromatischem Blau und monochromatischem Grün auf das Längenwachstum etiolierter Keimlinge von Triticum vulgare, welche nach der Belichtung im Dunkeln weiterkultiviert wurden, hat bei Beobachtungs- intervallen von je 24 Stunden (Mebversuchen) nachstehende Erscheinungen zur Folge: a) Sowohl blaues als auch grünes Licht ruft bei kürzereroderlängerer Einwirkungsdauer (1 Minute bis 1 Stunde) eine Beschleunigung des Längenwachstums der Keimlinge im Vergleich zur Dunkelpflanze hervor. b) Diese Beschleunigung verschwindet nach einigen Tagen; es tritt Ver- zögerung des Wachstums ein, welcher wieder eine Beschleunigung folgt, die dann gleichfalls abklingt. ce) Je länger die Einwirkung des Lichtes dauert, um so später tritt die erste Beschleunigung auf. d) Bei längerer Exposition im Lichte (1 Stunde) tritt die Beschleunigung im Grün früher auf als im Blau. 2. Die Einwirkung von Dunkelheit, weißem Licht, einfachem roten, einfachem grünen und einfachem blauen Lieht zeigt an derselben Pflanzenart — Triticum vulgare — bei einstündigen Beobachtungsintervallen mittels selbstregistrierendem Auxanometer folgende Resultate: a) Die, Geschwindigkeit des Längenwachstums einer dauernd verdunkelten Pflanze zeigt anfänglich eine Zunahme, der eine allmähliche Abnahme folgt. Die aus Längenzuwachs und den einstündigen Zeitintervallen resultierende Kurve ist in diesem Falle die große Wachstumskurve. b) Die Aufschreibungen eines mit weißem Licht belichteten Keimlings liefern auch eine ansteigende Kurve. Da jedoch die Wachstumsgeschwindigkeit keine gleich- mäßige ist, zeigen die Spiralen der Auxanometeraufzeichnungen Verdichtungen und Auflockerungen, die beim Übertragen in ein Koordinatensystem Wellenlinien ergeben. ce) Diese Wellenlinien gleichen beläufig einer Sinuskurve. In der Pflanze auf- tretende Gegenreaktionen bringen die Wellenlinie zum Abklingen. 212 d) Je größer die Intensität oder je länger die Dauer der Belichtung war, um so häufiger treten Verdichtungen der Spiralen (Wachstumsverzögerungen) auf. e) Erhöhte Luftfeuchtigkeit beschleunigt das gesamte Längenwachstum des Keimlings, ohne die Wirkungen des Lichtes aufzuheben, f) Temperaturänderungen können die Einwirkung des Lichtes vollständig ver- wischen. 9) Farbiges Licht: rot, blau, grün, hat eine ähnliche Wirkung wie weißes. Bei allen drei Lichtarten treten Verdichtungen und Auflockerungen der Spiralen auf. Erstere werden gleichfalls durch größere Intensität oder längere Dauer des farbigen Lichtes vermehrt. Personal-Nachrichten. Dr. C. Fruhbwirt, a. o. Professor an der k. k. Techn. Hoch- schule in Wien, wurde zum ordentlichen Professor ernannt. Dem Privatdozenten für Systematische Botanik a. d. Univ. Wien, Dr. August E. v. Hayek, wurde der Titel eines a. o. Professors verliehen. Die k. bayrische Akademie der Wissenschaften in München hat Prof. Dr. G. Klebs in Heidelberg zum korrespondierenden Mitglied gewählt. Prof. J. ©. Arthur, Professor f. Pflanzenphysiologie und -Patho- logie a. d. Purdue-University u. Vorstand d. Bot. Abt. d. Indiana- Agrieult. Exp. Stat., zog sich als Prof. emer. an demselben Institut zurück. (Hedwigia.) | Prof. Hugo de Vries hat die neue Adresse: Lunteren, Holland. Gestorben: Der emer. ord. Professor für Anatomie u. Physiologie der Pflanzen und Direktor des pflanzenphysiologischen. Institutes d. k. k. Universität in Wien, Hofrat Dr. Julius Ritter v. Wiesner, am 9. Oktober 1916 im 79. Lebensjabre zu Wien. J. Slaus-Kantschieder, Vorstand d. kgl. k. landwirtsch. Lehr- und Versuchsanstalt in Spalato, am 27. Novemb. 1915. Am 2. Oktober d. J. in Lussinpiecolo Ambrosio Hara&itd, Prof. d. Naut. Sehule i. P., im Alter von 61 Jahren. Georg Evers im Alter von 43 Jahren am 24. Juli d. J. in Innsbruck. Der Mykologe Dr. Heinrich Rehm im 88. Lebensjahre zu Men Friedensheim b. München (Biol. Centr.-Bl.). Prof. A. Cogniaux zu Genappe (Belgien) am 15. April 1916 (Biol. Centr.-Bl.). Gefallen: Am 26. Mai |. J. vor Verdun Dr. phil. Wilhelm Heering, wissenschaftl. Assistent und Kustos des Herbariums am Institut er allgemeine Botanik in Hamburg. ri Buehädruekerei Carl Gerold's Sohn in Wien. Neuwirth, M.: Trichome der Cycadeen. & 3& DR: a botan. Zeitschr. 1916, Taf. II. Autor delin. f ns ‚ . - Kommiffionsverlag von GarlGerold’s Sohn, Wien, I. Gärtnergafje4 Die Gebote der Sriedenszeit (Ein Kampfruf zur großen inneren Befreiung.) | Don Richard Muck (Waldteufel). Be: Den heimkehtenden Helden und den edlen Mädchen und Brauen der Heimat getoidmet, | 1.5, Taufend. Preis geheftet K 5°— (Mk. 430), gebunden K 7’— (Mk. 6—). # % p Be, Einige Urteile aus der Prejfe: „Snnsbrucker Nachrichten“; „Unter dem Titel ‚Die Gebote der Friedens- Beil‘ erihien aus der Feder des bekannten diterreihiichen Schriftitellers und Natur- 5 rigen Rihard Muck (Waldteufel), dejjen Arbeiten von Sr. Majejtät Kaijer Sranz -Sojef_ I. und Kaijer Wilhelm II. bereits ausgezeichnet wurden, ein aktuelles Werk — eine Schrift, die mit dem Griffel glühender Vaterlands- und Menjcenliebe gejchrieben wurde. Und fie erfchien zur rechten Zeit! . . .“ i Merk bedarf keines weiteren Geleitwortes mehr, es wird ich jelbjt den Weg zu den Harzen der Menihen bahnen. Was bier gejaffen wurde, - bedeutet fiefkulfurelfe Sriedensarbeit, aber es it mehr nod) — eine nationale Tat!“ “ 2 „Bremer Nachrichten“, Bremen: „. : . Es find Feljenwege, aber Wege mit leuchtenden Hochzielen, die der VBerfaller der Jugend beiderlei Gejclechtes und dem reiferen Mannesalter zeigt, den ‚Helden der Zukunft‘. Die wohldurhdadten - Bläne, die er entwirft, um die moraliich Gefallenen in ein helleres Licht der Erkenntnis zu führen, überhaupf das, was er im Kapitel ‚Nädjitenliebe‘ zum Wohle des Staates und der Menjchheit jagt, hat bleibenden Wert... .* re ———,Deuiicher Mahnruf“, Inaim: „Ein Buch der Wahrheit. Es ift ein 5 Pe r | Merk, das von Taufenden und aber Taufenden gelefen werden follte. Der fruchtbare Mohle des deufihen Volkes. ‚Die Gebote der Friedenszeit‘ jind in einem ungemein populären Tone gefchrieben, fejjelnd und anregend und find von edlen, ittli hohen Gedanken erfüllt. Mucks Bud) liegt der jo unendlid Ihöne und hehre, bis in unjer - Sahrhundert hinein freilich jo felten durKgeführte Grundfaß: ‚Liebe deinen Nädjten . wie dich felbft!‘ zugrunde. Seine Ihönften Kapitel find: ‚Von der Nädjjtenliebe‘ und ‚Srauenliebe‘, in dem der prächtige Gab enthalten ijt: ‚Der einheitliche Wille des Volkes ijt allmädfig und ‚baut Brücken aus, Eijen, er ij der Wille Gottes!“ „Schlefiiche Zeitung“, Breslau: „. . . Ernite, anregende Gedanken Re D - „Generalanzeiger für Steftin“: „Die Gebote der Friedenszeit! Diefes ‚Same, den es enthält, foll aufgehen zum Wohle der Menihheit und ganz Ipeziell zum bietet ‚diefes Bud. Man mag im einzelnen anderer Anficht fein, wird dem Verfaljer ; =; = Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I. Gärtner- gasse 4, erschien unmittelbar vor Ausbruch des Krieges. von dem auf vier Bände Ian Werk: SEES . von er r Ingenieur Dr. Rudolf Krulla. BR Eine möglichst von Standpunkte absoluter Notwendigkeit ‚der Erschei- F nungen gegebene Darstellung der theoretischen Chemie im 1 Rahmen 3% a übrigen Wissenschaften. : 4 Preis geh. K 12°— (M 10°—), geb. K 1350 (M n- 0). Dieser erste Band, der nicht nur eine vollständige H theoretische Chemie, sondern auch eine einheitliche Welt- anschauung darstellt, basiert auf den modernsten Errungen- schaften der exakten Wissenschaften, mit dem einzigen kon- I sequent durchgeführten Grundgedanken der absoluten Not- -4E wendigkeit der Erscheinungen. Wir sehen in den kurzgefaßten } letzten Abschnitten des ersten Teiles aus der Materie das | Leben erwachen und sich vervollkommnen "und im ‚ebenfalls 78 kurzgefaßten zweiten Teil die Fixsternwelt, die Erde und den Menschen erstehen, und lernen die Prinzipien ‚seiner geistigen | und materiellen EBERLE kennen. > En Y, Mur - Das Buch ist. ‚in jeder a h Tr DER RTICRUSCHE NISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT ae von / ar N _ DR. RICHARD R. v. WETTSTEIN “e PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN " ar \ ve 4 r | UNTER MITWIRKUNG VON Pr 2a Dr. ERWIN JANCHEN- . PRIVATDOZENT ‚AN DER K. La UNIVERSITÄT IN WIEN nn Id Eiriy Fe 5 re A a 713 PA & R Inhalt co me 7 _ y, Juli — September 1916. BT, E : er | S Seite, | Jacobsohn Irene (Wien). ‚Über ein fossiles Holz ‚aus dem - Fiyach der Wiener Umgebung. (Mit Tafel III)... . . 13222 Pehr Franz (Wolfsberg). Die Flora der Drauterrassen in ‚ Ünterkärnten . . 222—237 Schneider Camillo. Die japanischen Karsohen. 74:23 SENDE RE . 237—241 2 Hruby Prof. Dr. Johann (derzeit im Felde). Die Gr Ele Körhlans und ‚des uw. Küstenlandes gegen Italien und ihre Pflanzendecke. (Schluß.) . 242— 263 Morton Dr. Friedrich (Wien). Beiträge zur Kenntnis der Flora yon Süd- ER hl rs A EB u dalmatien. (Mit 3 Textabbildungen.) . .. ...2.....000 263—266 Jokl Milla (Wien), Eine neue Meereschytridinee: ‚Pleotr achehts Eetocarpüi DOW BDER E STBLE AV und VE Re 67072 N Furlani-Prof. Dr. Johannes (Wien). Die Bedeutung des Unterlichts für die ER mediterrane Macchie 3.20 SE a ARNO RE 273—232 ; Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Gr _ Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien... 22.20.00. 282—297 ° Notiz von Prof. Dr. F. Vierhapper.. ........ a 297: J Literatur-Übersieht ... ........ Kr ee a ac ARE Personal-Naehrichten . :.... ,....2. a u Je CN d 1) AUSGeREbER im April 1917. n ee NB. Dieser Nummer liegen. bei: Tafel 111 N, Tafel IV und V dokl). | Alle Manuskript- und Korrektur- Sendungen sowie alle die Redaktion Ve en Zuschriften sind an die Redaktion der „Österreichischen botanischen Zeitschrift‘, Wien, 11/3, Rennweg 14, zu richten. | = Zusendungen und Zuschriften, welche das Abonnement und den Annoaeanie) betreffen, © 3 Bu an die Verlagsbuchhandlung Carl Gerold’s Sohn, Wien, 111/2, Gärtnergasse 4, zu. adressieren. Die Be erhalten 50 Berirsishärtiere ihrer Abhandlungen kostenlos; eine größers Anzahl oder eine besondere Ausstattung von Separatabdrücken kann auf Kosten des Autors veranlaßt werden, wenn der Autor seine diesbezüglichen Wünsche bei Ein- Br ee des Manuskriptes ri re nn Be an a Fe le A nn a Fa mu en u ne nen nu Von der ee botanischen Zeitschrift“ sind zu herabgesetzten . Preisen . folgende Jahrgänge zu haben: 1852/53. aM 2; 1862, 1864/68, 1871, 1873—1897 ö aMm4ı i 1898 — -1907 a M 6, 1908— 1912 aM 10. Pie Be wi ee en —————— — Tr Veriag von Carl Gerold’s FOR in Wien - III Gärtnergasse 4. a wre anna Drrrr ELLE Tr ae a Se Er We. h Exkurstonsflorm für Österreich (mit Ausschluß. von Galizien, Bakomine)‘ Rx ‚und Dalmatien) von Dr. Karl Fritsch, -0. ö. Prof. der Botanik an der Universität in Graz. 2.. neubearbeitete Auflage. Flnenferaa | 7178 ‚Seiten, ‚broseh. K (Mk) 9:—, in elegantem Leinwandband K Mk) 10°, Et - Von demselben Verfasser erschien. ij | unserem Verlage: el eg: Schufa für die österreichisoh nn ‚Sudeter a Sue (mit Aus: £ ep schluß ‚des. ’Küstenlandes) Tasche 1, bi ic 9 2 Mk) 3 Dt in. 1 ale Teinmandband K j ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXVI. Jahrgang, Nr. 7—9. Wien, Juli—September 1916. Über ein fossiles Holz aus dem Flysch der Wiener Um- gebung. Von Irene Jacobsohn (Wien). (Mit Tafel Ill.) Herr K. Th. Ditscheiner, Aktuar der k. k. Universität Wien, fand im Herbst 1915 im Bette des Weidlinger Baches bei Wien, in der Nähe der Einmündung der von Sievring nach Weidling am Bach führen- den Straße in die Straße des Weidlingtales, ein versteinertes Holz und übergab dasselbe dem botanischen Institut der k. k. Universität, dessen Vorstand, Hofrat Prof. v. Wettstein, mir die Untersuchung und Be- stimmung des Fossils übertrug. Das überbrachte Stammstück, etwa 15cm lang und 18cm im Durehmesser messend, war von dem Finder. des leichteren Transportes halber von einem großen Stammstück abgeschlagen worden. Im Früh- jahr 1916 suchte Herr Ditscheiner, denselben Standort nochmals auf und fand ein zweites Stammstück von nahezu denselben Dimensionen, welches er gleichfalls dem botanischen Institute übergab. Eine Unter- suchung lehrte, daß dieses zweite Stück zweifellos demselben Stamme wie das erste angehörte. Der Fund nimmt schon deshalb ein großes Interesse für sich in Anspruch, da er aus den voralpinen Flyschschichten stammt, die, wie allgemein bekannt, eine außerordentlich geringe Aus- beute an Versteinerungen bieten. Soviel mir bekannt ist, sind bis Jetzt zwei sichere Pfanzenreste, und zwar Hölzer, aus der Flyschformation bekannt und beschrieben worden, der eine von Herın Di- rektor Th. Fuchs am Fuße des Leopoldsberges bei Wien gefunden und von Frid. Krasser (1) beschrieben und als Araucarioxylon bestimmt, der andere von Herrn Bergingenieur Hertel im Flysch des Tegernseer Gebietes entdeckt und von J. Schuster (2) untersucht und als Ocoteoxylon (Lauraceae) beschrieben. Ob die im Flysch so häufig vorkommenden „Fucoiden“ überhaupt pflanzlicher Natur sind, ist bekanntlich durchaus fraglich. Vergl. darüber insbesondere Th. Fuchs: Studien über Fucoiden und Hieroglyphen. Denk- Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 16 214 sehr. d. kais. Akad. d. Wissensch., Wien, LXII. Bd., 1895. — Maillard: Considerations sur les fossils deerits comme Algues. M&em. de la Soeiete Palasont. Suisse XIV. 1887. — Frid. Krasser: Über den Kohlegehalt der Flyschalgen. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Wien 1889. — Ebenso erscheint die Natur der von J. Lorenz v. Liburnau (Eine fossile Halimeda aus dem Flysch von Muntigl bei Salzburg. Sitzungsber. der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Wien, CVI. Bd. 1897; ferner Ergänzung zur Beschreibung der fossilen Halimeda Fuggeri. A. v. D. CXI. Bd.), aus dem Flysch von Salzburg beschriebenen Hali- meda noch nicht definitiv geklärt. Das vorliegende Objekt zeigt auf den ersten Blick den Charakter eines entrindeten Stammstückes; es ist im Querschliff von unregelmäßig ovaler Gestalt, die Längsachse mißt 18°75, die Querachse 15°25 em, die Höhe der Scheibe beträgt 2:75—3'25 cm. Es ist auch auf der unge- schliffenen Querfläche deutliche Jahresringbildung wahrzunehmen, auf der geschliffenen zählte ich in der Längsrichtung 42, in der Querrich- tung 28 Jahresringe, ihre Breite beträgt mithin durchschnittlich 0’24 em; sie nehmen aber im inneren Teile wenigstens vom Zentrum gegen die Peripherie hin deutlich an Breite ab. Das Holz ist infolge der Ver- kohlung schwarz gefärbt, verkieselt, mit kieseligen und kalkigen Ein- sprengungen, die von der Peripherie her keilförmig gegen das Zentrum dringen und außerdem, dem Lauf der Jahresringe folgend, mehr oder weniger geschlossene Kreise bilden. Die von mir untersuchten Dünnschliffe wurden von Herrn Nimm- richter, Präparator am k. k. Hofmuseum in Wien, hergestellt; sie zeigen ein ausgezeichnet erhaltenes Holz, das seiner Struktur nach mit Sicherheit zu den Koniferen zu stellen ist. Von Hölzern, die mit den Koniferen im Hinblick auf die Gefäßlosigkeit übereinstimmen, aber nicht einmal die bei diesen stets vorhandenen Schraubengefäße im primären Holz aufweisen, den Magnoliaceen Drymis, Tasmania, Trochodendron Sphaerostema ist es durch Merkmale von zwar untergeordneter, aber recht auffallender Art verschieden (3) (die nicht in horizontaler, sondern vertikaler Achse gestreckten Markstrahlzellen, das reichliche Vorhanden- sein von Tüpfeln auf den Tangentialwänden, die im Vergleich zu denen der Koniferen geringe Größe der Tüptel und deren Porus, der schief-spalten- förmig ist und fast dem Durchmesser des Hofes gleichkommt). Die Schliffe sind von hinreichender Größe und sowohl im Mark als auch an der Peripherie in je horizontaler, radialer und tangentialer Richtung geführt, so daß man mit annähernder Sicherheit sich von der Gesetzmäßig- keit der beobachteten Erscheinungen überzeugen, und auch Durchschnitts- werte für Markstrahlhöhe und -dieke und für die Anordnung der Hof- tüpfel gewinnen kann, Merkmale, die, wenn sie auch nicht von aus: & 215 schlaggebender Bedeutung sind, doch bei der Bestimmung eine gewisse Stütze bieten. Die Farbe der Präparate ist im durchfallenden Lichte braun bis schwarz, stellenweise in der Art von Einsprengungen dicke, schwarze Körperchen aufweisend, in deren Umgebung die Zellwände nicht er- halten sind. Kristallinische Einschlüsse wurden nicht beobachtet, wohl aber schwärzliche, mehr oder weniger dicht gehäufte Körnchen, die Gothan (4) auch zur Darstellung bringt und als Sporenhäufehen be- schreibt. Als ebenfalls auf pathologische Ursachen zurückzuführen, führt Gothan (auch im Bilde) ganz sonderbar aussehende Kanäle an, die beiläufig wie übereinandergestellte, durch kurze, gerade Strecken mitein- ander verbundene 8 aussehen, und die er als Bohrkanäle von Pilzhyphen deutet. Da ich mich mit der Erforschung dieser Gebilde nicht befaßt habe und sie nur erwähne, um ein möglichst getreues Habitusbild zu geben, kann ich zu diesen Erklärungsversuchen auch nicht weiter Stellung nehmen. Eine andere Erscheinung, die sicher auf äußere, und zwar mecha- nische Einwirkungen zurückzuführen und wahrscheinlich ebenso sicher nicht in vivo entstanden ist, kann man auf den Längsschliffen in auf- fallender Weise wahrnekmen. Die Tracheiden müssen sich in der Längs- richtung wellenförmig gebogen haben, denn nur dadurch wäre das Bild zu erklären, das die Tracheiden, besonders deutlich auf den Radial- schliffen, bieten. Man sieht besonders gut bei den dünnwandigen, also Frühjahrstracheiden, nach ziemlich regelmäßig aufeinanderfolgenden dunklen Abschnitten ellipsenförmige (die große Achse in der Richtung der Stammachse) Lumina, die in Verfolgung der oben ausgesprochenen Annahme mithin dem geschnittenen Lumen, die dazwischen liegenden Stellen der Wand der Tracheiden entsprechen würden. Die Erklärung könnte auf zweierlei Weise gegeben werden, einmal, daß ein Druck in der Richtung der Hauptachse ausgeübt worden war, dann auch dadurch, daß infolge von Spannungsdifferenzen zwischen zentralem und pheri- pherem Teil die Rindenpartie geschrumpft wäre und der innere Teil, der in gleicher Weise nicht folgen konnte, mit eben dieser Kurve auf den Druck, resp. Zug reagierte. - Was die eigentlichen, anatomisch wichtigen Merkmale anbetrifft, sind sie dank der schon angeführten günstigen Umstände im großen und . ganzen leicht und sicher festzustellen. Die meisten Tracheiden weisen ; eine deutliche, schraubig verlaufende Streifung auf, wie sie den meisten Koniferen eigentümlieh ist und nicht leicht mit der für die Taxaceen charakteristischen Spiralverdickung verwechselt werden kann (5). Die Weite der Lumina beträgt bei den Frühjahrstracheiden 45°57 u, hei den Tracheiden des Spätholzes 31'’34 u, Durchschnittswerte, deren Ge- 16* 216 nauigkeit durch die Erhaltungsart wohl etwas beeinträchtigt wird. — Die Tüpfel auf den Tracheidenwänden erweisen sich sowohl am Radial- als auch am Tangentialschliff deutlich als beiderseitig behöft, mit kreis- rundem, nicht eben großem Porus. Sie sind auch an den Tangential- wänden und sogar sehr zahlreich vorhanden, da sie am Tangential- schliff im Aufriß zu sehen sind. Gewöhnlich sind sie von kreisrunder Gestalt; wenn sie, in Längsreihen übereinanderstehend, sich berühren, ein wenig quergestreckt, wenn in zwei Längsreihen nebeneinander, schwach sechsseitig abgeplattet. Bezüglich dieses, für die Bestimmung ausschlaggebenden Merkmales muß hervorgehoben werden, daß eben die Anordnung in zwei Längsreihen nebeneinander selten, in mehr als zwei Längsreihen überhaupt nie anzutreffen ist. Die Tüpfel zwischen Mark- strahlen und Tracheiden zeigen im wesentlichen gleiches Aussehen wie die der Tracheidenwände, sie sind etwas kleiner als diese und in ein bis zwei kurzen Längsreiken (in radialer Richtung) angeordnet, sind aber des dichtgestopften Inhaltes der Markstrahlzellen wegen selten und nicht sehr genau zu beobachten. Im tangentialen Längsschliff sind die Sehließhäute der Tüpfel nicht beobachtet worden; die Annahme ist sehr naheliegend, daß sie infolge der zarten Beschaffenheit und geringeren Widerstandsfähigkeit nicht erhalten worden sind. Im Frühholz läßt sich häufigeres Auftreten der Tüpfel feststellen, ihr Aussehen aber ist das gleiche wie das der Tüpfel im Spätholze. Nieht mit derselben Sicherheit lassen sich einige nicht unwichtige Tatsachen für die Markstrahlen konstatieren. Unbedingt zuverlässig ist die Feststellung des Fehlens von Quertracheiden, mithin des Aufbaues nur aus Parenchymzellen. Die Höhe der Markstrahlzellen beträgt durch- schnittlich 28°92 u, ihre Breite 13472 u, die Wände, die der Achse des Stammes gleichlaufen, sind unverdickt, an den radialen Wänden sind Lücken zu bemerken, die wohl Poren mit nicht erhaltener Mittel- lamelle entsprechen könnten, mit fast derselben Wahrscheinlichkeit aber auf mangelhafte Erhaltung, wenn nicht gar auf eine Begleiterscheinung bei der Herstellung des Schliffes zurückgeführt werden könnten. Die Markstrahlen stehen dicht beieinander, woran man sich auf dem Über- siehtsbild leicht überzeugen kann; sie sind nur selten zweischichtig und oft stehen zwei einschichtige so dicht aneinander, daß sie das Bild eines zweischichtigen bieten; sie sind dem Eindruck nach ziemlich hoch, ihre Zellen deutlich quergestreckt, so daß der Querdurchmesser den der Länge um ein beträchtliches überragt, eine Erscheinung, die vielleicht auf Einwirkungen bei der Konservierung (Druck) zurückzuführen ist. Folgende Tafel möge einen Überblick über die Höhe der Mark- strahlen und die Häufigkeit des Vorkommens von „mehrreihigen“ er- möglichen. « 217 | | - | Anzahl ler Anzahl der Markstrahlzellreihen der Längsreihen Is Gera Tr TERLIhE NT en ateezäd Tun = - - Markstrahlen n . ee ein- | zwei- |mehr- (a a Aa 1 reihig |reihig | reihig 22 ee 11 2 | 1 22 — en —— use) 1 En 19 N EEE Er Reg rr | = | 22 OR NEIZMBARAFE| Mina - KL3L Kt MWER | 7 30 4 8 9 3 6 30 — -- e | en = \ l15,24| „| | 32 RR: Bu ul 5 6 Bil 20 Ze 7 2 1 19 oe 145 DT SR 44 18 23 || 144 | 1 = | I Der Durchschnitt würde sich mithin mit 6 übereinanderstehenden Zellreihen ergeben, doch ist man versucht, dem Eindruck nach diesen Durchscehnittswert höher zu veranschlagen, infolge der verhältnismäßig großen Anzahl (23 von 145) von Markstrahlen, die über zehn Zellreihen hoch sind und mit so stattlichen Größen wie 28, 24, 22, 18, 15 Zell- reihen auftreten. Was die Tüpfelungsverhältnisse anbetrifft, so sind die Tüpfel, die man am Radialschliff zu vielen gedrängt am Kreuzungsfeld sehen kann, am Tangentialschliff als einseitig behöft, nur schwer zu er- kennen, da wirr übereinandergelagerte Fasern und die teilweise zer- schlitzten Tracheidenwände die Kontrolle erschweren. Die Wände zwi- schen den einzelnen Markstrahlzellen lassen auf dem Tangentialschliff keine Poren erkennen, was entweder auf den reichlich angehäuften Inhalt der Markstrahlzellen zurückgeführt werden kann oder auf den Mangel an Verdiekungen schließen ließe. Gesetzt diesen Fall, würde auch dieser Umstand die Bestätigung für die Annahme bringen, daß die auf dem Radialschliff beobachteten „Poren“ nichts anderes als Kunst- produkte sind. Wie schon gesagt, ist aber die Entscheidung für die eine oder die andere Annahme unmöglich gemacht durch die für diese sicher nicht wichtigen Merkmale ungünstige Erhaltung. Zur Vervollständigung des Strukturbildes wäre noch anzuführen, daß Strangparenchym vor- handen und sogar ziemlich reichlich ausgebildet ist. Es ist aber in diesen Fällen schwer, ein Maß für die Bezeichnungen „reichliches“ oder „spär- 218 liches“ Auftreten zu geben; solche Angaben sind wohl immer mehr oder weniger der persönlichen Schätzung überlassen. Auf Grund dieser Beobachtungen läßt sich ganz gut eine Bestim- mung durchführen, auch wenn die betreffende Charakteristik in bezug auf die zum Vergleich herangezogenen Merkmale anspruchsvoller wäre, als es das von den meisten Autoren, allerdings mit Ausnahmen (4), für ausreichend, ja sehr brauchbar befundene System ist, wie es von Goeppert, Kraus und Schenk aufgestellt wurde. Dieses System sei bier in seiner einfachen und übersichtlichen Form angeführt. I. Radialtüpfel der Tracheiden sich berührend; wenn einreihig — ober- und unterseits abgeplattet, wenn mehrreihig — hexagonal. (Typen: Araucaria, Dammara.) Araucarioxylon Kraus. II. Hoftüpfel einreihig; wenn zweireihig — opponiert. 1. Tracheiden ohne schraubige Verdickung. A. Harzführendes Parenchym sparsam oder fehlend. (Typen: Abies, Cedrus, Tsuga.) Cedroxylon Kraus. B. Harzführendes Parenchym reichlich. (Typen: Cupressaceen, Podocarpeen, Cunninghamia, Taxodineen, Phyllocladus, Dacrydium, Ginkgo, Saxo- gothea, Abies Webbiana.) Cupressinoxylon Goeppert. G. Harzgänge vorhanden. (Typen: Picea, Larix, Pseudotsuga, Pinus.) Pitoxylon Kraus. 2. Tracheiden mit schraubiger Verdiekung, ohne harzführendes Parenchym und Harzgänge. (Typen: Tazus, Torreya, Cephalotazus.) Taxoxylon Kraus. Demzufolge wäre das vorliegende Objekt, da es die araucarioide Tüpfelung zwar spärlich, aber in unverkennbarer Anordnung zeigt, als Araucarioxylon anzusprechen. Es liegt nahe, an diese Bestimmung einen Vergleich mit jenem als Araucarioxylon beschriebenen fossilen Holz anzuknüpfen, das, wie ich schon einleitend anführte, ebenfalls in den Flyschschichten der Wiener Umgebung von Dir. K. Th. Fuchs gefunden und von Dr. Frid. Krasser untersucht und beschrieben wurde. Die Ähnlichkeiten beschränken sich (abgesehen von solchen in dem Erhaltungszustand: die Loslösung der Tracheidenwände von der Mittellamelle) auf das Fehlen der Quertracheiden bei den Markstrahlen und auf eben die Anordnung der Hoftüpfel, und sogar in diesem einen 219 Punkte kann ich insoferne eine Abweichung feststellen, als ich über- haupt nie drei oder gar mehrere Längsreihen von Tüpfeln nebenein- ander beobachten konnte. Der Unterschiede gibt es mehrere. Ich möchte hier zur Erleichterung eines Vergleiches die Charakteristik, wie sie Krasser gibt, anführen und mit ihr in eine Parallele die Verhältnisse stellen, die ich bei dem von mir untersuchten Objekt vorfand. „...Die Markstrahlen sind durchaus einreihig').... An den radial und tangential geführten Schliffen läßt sich konstatieren, daß die Markstrahlen einer- lei Art sind und durchaus spaltenförmige Poren besitzen. Der Haupt- masse nach sind die Markstrahlen einreihig und bis zehn Zellen hoch. Neben den einreihigen kommen auch noch mehrreihige') vor, die jedoch sich an Breite nicht wesentlich von den einreihigen unterscheiden. Es treten dann nämlich in der Mittelpartie des Markstrahles, wie der Tangentialsehuitt lehrt, kleinere Zellen, in der Regel zwei bis drei neben- einander auf. Die Hoftüpfel erscheinen an den Radialwänden der Tracheiden gewöhnlich in 2—3 heihen angeordnet und sind stets deutlich sechs- seitig, sich berührend, der Porus der Hoftüpfel ist an den Stellen guter Erhaltung der Verdickungsschichten der Membran spaltenförmig, sonst rund.“ Bei dem von mir untersuchten Holz sind deutlich zweischichtige Markstrahlen zu beobachten; sie besitzen unzweifelhaft einseitig behöfte Tüpfel und sind sehr häufig über zehn Zellreihen hoch. Der Porus sämtlicher Tüpfel ist kreisrund und es ist bei dem sonstigen überaus guten Erhaltungszustand nicht anzunehmen, daß diese Erscheinungs- form auf Einflüsse post vitam zurückzuführen ist. Wenn demnach auch beide im Flysch bei Wien gefundene Fossile auf Grund der Merkmale des Holzes als Araucarioxylon zu benennen sind, so stimmen sie doch miteinander nicht überein. In bezug auf die systematische Stellung dieser Pflanzen ist mit dem Namen Araucario- xylon nichts Bestimmtes ausgedrückt. Es sind wohl die meisten Autoren (6, 7, 8) darin einig, daß unter Araucarioxylon nicht nur die Vorfahren der heutigen Araucarien zu suchen sind, sondern daß diese Benennung schlechthin für alle die- jenigen fossilen Hölzer angewendet wird, die in dem einen Merkmal, der alternierenden Stellung der Hoftüpfel beim Vorhandensein von mehr als einer Längsreihe, mit den rezenten Araucarieen übereinstimmen, und daß übrigens unter diesen Araucarioxylon die Vorfahren wohl noch mancher rezenter Koniferen zu suchen seien, die eben dieses Merkmal nicht mehr erhalten haben. 1) Was den Widerspruch in diesen beiden Angaben anbelangt, ist er meiner Meinung nach dadurch erklärt, daß die Breite für beide Arten der Markstrahlen die- selbe ist. 220 Wenn man den Grundsatz Schenks (6), bei der Untersuchung fossiler Hölzer die rezenten zum Vergleich heranzuziehen, befolgt und sich nicht auf die Feststellung dieses einen übereinstimmenden Merkmales be- schränkt, wird man nur noch mehr in der Annahme bestärkt, daß Araucarioxylon ein Sammelname -ist für Typen, die von den heute leben- den Araucarien verschieden sind. So sind zum Teil recht auffallende Merkmale zu konstatieren, deren Wertung allerdings, wie ich schon ein- mal hervorgehoben habe, mehr oder weniger subjektiver Natur ist, die sich aber mit der Charakteristik der lebenden Araucarieen nicht gut in Einklang bringen lassen. Diese sind: das reichliche Auftreten von Tüpfeln an den Tangentialwänden, von Strangparenchym zwischen den Tracheiden, die manchmal zweischichtigen Markstrahlen, der kreisrunde Porus, Merkmale, die, in der Gesamtheit betrachtet, auf die rezenten Cupressineen hinweisen. Was den eventuellen systematischen Wert der angeführten Eigentümlichkeiten anbetrifft, sei zur Ermöglichung einer unbeschränkten Einschätzung noch folgendes bemerkt: Hoftüpfel mit kreisrundem Porus bringt Goeppert (9) bei einem als Araucarioxylon Ihodeanum beschriebenen Holz zur Darstellung. Von der Tüpfelung der Tangentialwände sagt Schenk (6): „...sie finden sich häufig bei den Cupressaceen, nur wenige Gattungen, z. B. Callitris, ausgenommen, sparsamer sind sie bei den Araucarieen, Taxodieen...“ usw. Derselbe Autor über das Strang- (wie er sagt: harzführende Parenechym: „Bei den Oupressaceen und Podocarpeen ist es häufig reichlich vorhanden; seltener sind sie oder fehlen bei Araucaria, Dammara“ usw. Das Fehlen oder Vorhandensein von zweischichtigen Markstrahlen verwendet Burgerstein (10) als unterscheidendes Merkmal zwischen Araucarieen und den meisten Cupressineen einer-, Sequoia sempervirens anderseits. Ob die Höhe der Markstrahlen von diagnostischem Wert ist, scheint mir zweifelhaft, da sich die Angaben, die Wilhelm (5) und auch Moel- ler (11) machen, den Zahlen nach innerhalb einer beträchtlichen Ampli- tude bewegen und sich auch mit meinen, allerdings recht spärlichen Beobachtungen nicht decken. So gibt Wilhelm für Araucarieen als häufiges Vorkommen Markstrahlen von 1—7, für Cupressineen (mit Höhe der Markstrahlen in Zellreihen: Anzahl 2 BA AA BT | 8 9 | 10 |10< _ an ; T_ rer me Zi Markstrahlen sempervirens 25 8 5 2 1 | | | Dammara a australis | l I 221 ‘“ unbedeutenden Abweichungen für die einzelnen Arten) 1—20 Zell- reihen Höhe an. Bei einem Vergleich von Dammara australis mit Cu- pressus sempervirens ergab sich für erstere ein Durchschnittswert von 7—8, für Cupressus ein soleher von 2—3 für die Höhe der Markstrahlen, in Zellreihen gemessen. Die hier angeführten 45, resp. 42 Markstrahlen stellen gleichsam nur einen Auszug dar, da die Beobachtungen an zahl- reichen, nicht eben großen Schnitten, die aber alle von derselben Stelle des Holzes stammten, angestellt wurden, und die Werte der Markstrahl- höhen an den einzelnen Schnitten sich im Durchschnitt vollkommen mit den hier dargelegten decken. Eine allerdings nicht ganz ausreichende Erklärung für diese Abweichung kaun vielleicht. durch eine Untersuchung gegeben werden, die von Eßner (12) angestellt wurde, und derzufolge die Anzahl der Markstrahlen vom Alter des Stammes und von der Stelle, an der der Schnitt geführt wurde, deren Höhe von denselben Faktoren abhängt. Aus diesen Erörterungen geht wohl hervor, daß ich die Bestim- mung nicht so eindeutig vornehmen konnte, wie es im Interesse der Sache notwendig gewesen wäre, und daß ich mich in der Hauptsache auf eine möglichst getreue Beschreibung beschränken mußte. Im übrigen glaube ich auch nicht, daß es jetzt schon möglich ist, auf Grund der bekannten fossilen Hölzer eine endgiltige Einreihung in das System der heute lebenden vorzunehmen. Man müßte von einer möglichst genauen, Beschreibung der neu gefundenen und gründlichen Revision der schon beschriebenen ausgehend, zu einem gut gestützten Standpunkt gelangen können, von dem aus eine begründete Beurteilung des Wertes der ein- zelnen Merkmale ermöglicht würde, und eine Unterscheidung zwischen Merkmalen, die sich, mit physiologischen Verrichtungen nicht im Zu- sammenhang, trotz geänderten Lebensbedingungen annähernd konstant erhalten konnten, und solchen, die, in Anpassung an veränderte Ver- hältnisse eine mehr oder weniger tiefgreifende Umbildung erfuhren. Literaturverzeichnis. 1. Krasser, Dr. F.: Vergleichend anatomische Untersuchung fossiler Hölzer. Sitzungsberichte der k. k. zool.-bot. Gesellschatt. Wien XLIV. 6. VI. 1894. 2. Sehuster J.: Über ein fossiles Holz aus dem Flysch des Tegernseer Gebietes. h Geognostische Jahreshefte. 1906. XIX. Jahrg. 3. Eichler: Bemerkungen über die Struktur des Holzes v. Drymis u. Trochoden- dron. Flora 1864. S, 449 ff. 4. Gothan W.: Die fossilen Hölzer von König Karls-Land. Kungl. Svenska Veten- skaps Academiens Handlingar. Bd. 42. Nr. 10. Wilhelm K.: Hölzer. In Wiesner: Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Bd. II. 17. Absch. 6. Zittel: Handbuch der Paläontologie. II. Bd. Schenk : Fossile Hölzer. or 222 .Morgenroth Ed.: Die fossilen Pflanzenreste im Diluvium in der Umgebung v. Kamenz in Schlesien. Sitzungsber. d. Naturforsch. Gesellsch. Halle. 1883. Ss. Gothan: Über die Koniferen und ihre Verwandten in ihrer Vorgeschichte. Naturwissenschaftl. Wochenschrift. 26. Nr. 25. Redig. v. Potonie u. Koerber. 9. Goeppert: Monographie der fossilen Koniferen mit Berücksichtigung der le- benden. Leyden. 1850. 10, Burgerstein A.: Vergleichende Anatomie des Holzes der Koniferen. Wiesner : Festschrift. "Wien. 1908. 11. Moeller J.: Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Holzes, Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissenschaften. 6. IV. 1876. 12. Eßner: Üher den diagnostischen Wert der Anzahl und Höhe der Markstrahlen bei den Koniferen. Sitzungsber. d. Naturforsch.-Gesellsch. Halle. 1882. u | Tafel Ill. Fig. 1—3. Tangentialschliffe, Bau und Anordnung der Markstrahlen zeigend. Fig. 4—5. Radialschliffe. Fig. 6. Tangentialschliff, die Hoftüpfel der Tracheiden bei starker Vergrößerung zeigend. Alle Photographien wurden vom Assistenten am botanischen Institut der k. k. Universität Wien, Herrn Bruno Schussnig, angefertigt, wofür ich ihm an dieser Stelle wärmstens danke. Die Flora der Drauterrassen in Unterkärnten. Franz Pehr (Wolfsberg). Zwischen dem Skarbinberge in der östlichen Sattnitz und den niederen Bergrücken des Sablatniggeviertes fließt die Drau, aus dem Rosentale kommend, in nordöstlicher Riehtung in die Klagenfurter Ebene und in das Jauntal ein bis zu dem landschaftlich markanten Scheitelpunkte bei Völkermarkt, wo der Fluß in energischen Krümmungen nach Osten um- biegt. Bis Lavamünd folgt die Drau weiterhin im allgemeinen der Ost- richtung, knapp oberhalb dieses Ortes dreht sie aber nach Südosten ab und erst bei Unterdrauburg wendet sie sich wieder nach Osten, welche Richtung sie dann bis Marburg beibehält. So bildet der Draufluß im östlichen Unterkärnten einen sehr charakteristischen, nach Norden ge- rlehteten Bogen, der bei Völkermarkt und Schwabegg je eine hornartige, spitzige Ausladung gegen die nördlichen Randhöhen zeigt. Im aufsteigenden Schenkel des Draubogens, d. i. vom Skarbinberge bis Völkermarkt, treffen wir ähnliche Flußbilder wie im Rosentale. Die Drau teilt sich in viele Arme, die zahlreiche sandige, meist mit Weiden bestandene Inseln umschließen, und feuchte Auwälder begleiten weithin ihre Ufer. Anders gestaltet sich jedoch das Landschaftsbild von Völkermarkt flußabwärts. Bei diesem Orte tritt der Fluß in eine enge Rinne ein, waldige Gehänge mit Konglomeratbänken streben steil zu den weiten Terrassenflächen des Jauntales hinauf und erst im absteigenden . 223 Drauschenkel, d. i. zwischen Lavamünd und Unterdrauburg, beginnen sich die Ufer zu verflachen und Kulturen treten an den Fluß heran. Dieses weitläufige Terrassengebiet mit seinen ausgedehnten Föhrenwäldern und der stellenweise recht romantischen tiefen Drauschlucht soll Gegen- stand der folgenden Darstellung seiner Vegetationsverhältnisse sein. Von wesentlichem Belange für die Erklärung des Florenbildes ist eine wenn auch nur kurz gefaßte Darstellung des geologischen Baues der Terrassenlandschaft. Von Völkermarkt an fließt die Drau über einen - Untergrund phyllitischer Gesteine, die an zahlreichen Stellen als graue Klippen ans dem Flußbette aufragen oder dort, wo durch die Erosions- kraft des Flusses die Schotterdecke abgetragen wurde, als Gehängefels wahrnehmbar sind. Auf anstehenden Phyllit dieser Art, u. zw. knapp am rechten Drauufer, gründet sieh der Schwabegger Kupferbergbau, der nachweisbar schon im XV. Jahrhundert Ertrag lieferte, derzeit aber seit einer längeren Reihe von Jahren außer Betrieb steht. Phyllitische Ge- steine vermutlich verschiedenen geologischen Alters sind auch nördlich und südlich der Drau weit verbreitet. Die niederen Bergkuppen zwischen Völkermarkt, Griffen und Lippitzbach (Morikogel 590 m, Brdo 665 m, Wallersberg 729 m und Lippekogel 567 m) bestehen durchwegs aus Phyllit, ebenso der Sockel der St. Pauler Kalkberge, das Südgehänge des Sau- und Koralpenzuges und alle Erhebungen am südlichen Drau- ufer (Rinkenberg 621 m, Umenizberg 619 m, Liebitschberg 623 m und das Stroinagebirge mit Höhen von nahezu 1100 m). Nördlich der Drau finden wir außerdem ein Verbreitungsgebiet permotriadischer Gesteine, das in den St. Pauler Kalkbergen (Weißeneggerberg 882 m), wo Grödener Sandsteine, Kalke und Dolomite der Trias dem Phyllit auf- lagern, landschaftlich und floristisch sehr auffallend in Erscheinung tritt. Isolierte Kalkkuppen, die ebenfalls der St. Pauler Trias angehören. sind die Lisna 607 m bei Ruden und der Burgstallkogel, 538 m, bei Lava- münd. Endlich ist noch der Rabenstein zu erwähnen, eine niedere Fels- kuppe zwischen Lavamünd und Unterdrauburg, die aus gelblichgrauem Kreidekalk besteht. Der weite Raum zwischen den genannten Bergen und den Kara- wanken ist bis zu beträchtlicher Höhe mit diluvialen Ablagerungen aus- gefüllt. Im Abschnitte westlich von Wallersberg, Lippekogel, Rinkenberg und Umenizberg findet sich außer den überall massenhaft vorkommenden Scehottern und Sanden an zahlreichen Stellen Morärenschutt, den die 'eiszeitlichen Gletscher niedergelegt haben. Von diesen Bergen ostwärts dehnen sich die gewaltigen Sehotterdecken aus, die in flacher Lagerung das Drautal zwischen den St. Pauler Bergen und dem Stroinagebirge ausfüllen und, durch die Drau selbst sowie durch ihre Seitenbäche in Teilterrassen erodiert, den Fluß bis weit nach Untersteiermark begleiten. 224 Über den fluvioglazialen Ursprung des Drauschotters belehrt am besten das Werk „Die Alpen im Eiszeitalter* von A. Penek und E. Brückner; ' außerdem befassen sich noch folgende Arbeiten mit dem Gegenstande: H. Höfer, Das Ostende des diluvialen Draugletschers in Kärnten, Jahr- buch der k. k. Geol. Reichsanstalt, 1894. Franz Heritsch, Die glazialen Terrassen des Drautales, Carinthia, 1905. H. Angerer, Neue Studien im Gebiete des Ostendes des diluvialen Draugletschers, Carinthia, 1906. Franz Heritsch, Bemerkungen zum Glazialdiluvium des Drautales, Verh. der k. k. Geol. Reiehsanstalt, 1907. J. Dreger, Geologischer Bau der Umgebung von Griffen und St. Paul in Kärnten, Verh. der k. k. Geol. R. A., 1907. Ältere Aufsätze dieser Art finden sich im neuen Jahrbuch für Mineralogie (Höfer) und in der Carinthia (Zwanziger, Seeland). Die Drauschotter bestehen aus Gesteinsfragmenten der verschiedensten Herkunft; ebenso wie aus dem Erratikum des westlichen Jauntales ließe sich auch im östlichen Schottergebiete eine Mustersammlung von Silikat- und Kalkgesteinen aus beinahe allen Teilen des Landes anlegen. Von be- sonderer Wichtigkeit für die Pflanzenbesiedelung des Gebietes ‘ist der eroße Kalkreichtum des Konglomerats, der an den Steilgehängen der Drauterrassen die Ausbreitung einer sehr artenreiehen Flora begünstigt hat. Die folgende Pflanzenaufzählung wird die Flora des Phyllitbodens und der mesozoischen Sandstein- und Kalkböden der St. Pauler Berge nicht berücksichtigen, sondern sich auf den Bereich der diluvialen Ab- lagerungen ‘beschränken. Infolge der Entlegenheit des Gebietes ist es dem Verfasser leider nicht möglich gewesen, die Drauterrasse flußaufwärts bis Völkermarkt zu begehen, doch dürften die zahlreichen Begehungen im Raume Lippitzbach—Unterdrauburg genügen, um ein möglichst voll- ständiges Vegetationsbild des engeren Draugebietes zu entwerfen. Jeden- falls sei die Terrassenstreeke Völkermarkt—Lippitzbach und besonders die Drauschlucht, wo vielleicht noch weitere wertvolle Pflanzenfunde zu erwarten sind, für zukünftige botanische Exkursionen bestens empfohlen. In das Artenverzeichnis sind ganz gewöhnliche Pflanzen, deren Vor- kommen als selbstverständlich zu betrachten ist, in der Regel nieht auf- genommen. Autornamen nach Dr. K. Fritsch, Exkursionsflora für Öster- reich; sie sind in der Artenaufzählung der Kürze halber weggelassen. Die weiten Terrassenflächen beiderseits der Drau sind zumeist mit Nadelwald bestanden. Solehe Wälder finden sich nördlich der Drau zwischen dem Lisnaberge und Lippitzbach, am Ostufer des Wölfnitz- baches oberhalb seiner Mündung, bei Eis und Wunderstätten, zwischen Lavamünd und Plestätten und unterhalb der Haltestelle Rabenstein- Leifling, südlich der Drau in noch größerer Ausdehnung östlich von Rinkenberg, bei Schwabegg, zwischen Pudlach und Lavamünd und süd- 225 östlich von Leifling. Ein noch weit größeres Waldgebiet, das dem Ver- fasser jedoch nicht in allen Teilen bekannt geworden ist, findet sich zwischen Bleiburg und Kühnsdorf und wird von der Südbahnstrecke fast geradlinig durehschnitten. Die größeren Wälder führen den in Kärnten häufigen Namen Dobrava, wie der soeben erwähnte Wald östlich von Kühnsdorf und der Schwabegger Wald, aber auch mehrere Ortschaften sind Dobrava benannt, so je eine Häusergruppe nördlich von Lippitzbach, nordöstlich von Rinkenberg, östlich von Schwabegg und südwestlich von Unterdrauburg, was darauf hindeutet, daß diese Wälder sieh seit vielen Jahrhunderten erhalten und in vorhistorischer Zeit wahrscheinlich einen zusammenbängenden Waldbereich gebildet haben. Nach Dr. Johann Scheinigg, „Die Ortsnamen des Gerichtsbezirkes Ferlach“ (56. Progr. des Staats-Obergymn. zu Klagenfurt), kommt nämlich das Wort Dobrava von altslowenisch dombrava —= Hain, Wald, welches von dombu —= Baum, Eiche, abstammt. Daraus könnte weiterhin der Schluß gezogen werden, daß in unserem Gebiete in sehr alter, aber noch historischer Zeit an Stelle der Nadelhölzer Eichen vorgeherrscht haben. Schon Dr. Rudolf Scharfetter hat in seiner an wertvollen Anregungen reichen Studie „Beiträge zur Geschichte der Pflanzendecke Kärntens seit der Eiszeit“ (XXXVI. Jahresschrift des k. k. Staatsgymn. in Villach, 1905/06) erwähnt, daß in Kärnten verschiedene Anzeichen eines Wechsels der Waldformationen vorhanden sind, und daß es beispielsweise sehr wahr- scheinlich ist, daß die Umgebung von Villach statt der jetzigen Nadel- wälder noch in historischer Zeit große Laubwälder besessen hat. Ob die Eiche in den Wäldern der Drauterrassen einmal in größeren Beständen vorhanden war, läßt sich natürlien nicht glattweg entscheiden, doch sei auf folgende Tatsachen aufmerksam gemacht. Das Wort Föhre (slow. borov) kommt in keinem Ortsnamen des Gebietes vor, obwohl dies im Hinblick auf die ausgedehnten Föhrenwälder erwartet werden könnte und ähnliche Beispiele in anderen Gegenden Kärntens auch häufig wahr- zunehmen sind (vergl. Farcha bei Klein-St. Veit, Farchern bei Hörten- dorf, Worounz bei Lendorf, Ferlach, Förolach, Frölach bei Maria Saal u. a). Ein Dorf nördlich von Bleiburg heißt Aich, zwei andere bei Schwabegg und nördlich von Lavamünd Hart (von slow. hrast = Eiche). Die Eiche kommt in den Nadelwäldern der Drauterrassen einzeln oder gesellig fast überall, aber immer nur als niederes Buschholz vor. Ob dieser Laubbaum, falls er vor Zeiten tatsächlich formationsbildend auftrat, infolge dauernder Einwirkung eines ungünstigeren Klimas dem Nadel- walde weichen mußte oder ob er, weniger wahrscheinlich, der Gewinn- sucht des Menschen zum Opfer gefallen ist, mag dahingestellt bleiben. Der herrschende Baum des Terrassenwaldes ist also die Rotföhre, weniger häufig treffen wir Fichten und ganz untergeordnet Stigleichen, , 226 Birken, Zitterpappeln und Grünerlen. Den Boden bedeckt ein einförmiger Rasen von Heidekraut (Calluna), Preißel- und Heidelbeeren. Nur selten begegnen wir der Erica carnea, gewöhnlich nur in der Nähe des Ter- rassenabsturzes an der Drau oder im Kanarenwalde nächst Ruden, also an Stellen, wohin sie sich von natürlichen Siedelungsstätten (Drausehlucht, Lisnaberg) verpflanzt hat. Dürftig wie der Formationscharakter im all- gemeinen ist auch der Artenbestand im besonderen: Zycopodium cla- vatum, complanatum, Deschampsia caespitosa, flexuosa, Sieglingia de- cumbens, brachypodium pinnatum (stellenweise), Carex leporina, caryo- phyllea, Luzula pilosa, nemorosa, campestris, Epipactis latifolia (stellen- weise), Gymmadenia conopea (selten), Platanthera bifolia, Tumica saxifraga, FPotentilla erecta, Genista sagittalis, tinctoria, germanica, Cytisus nigricans, supinus, Ononis spinosa, Polygala vulgaris, Euphorbia cyparissias, Hypericum perforatum, Pirola secunda, chlorantha, Veronica officinalis, Melampyrum vulgatum, Euphrasia Rostkoviana, Alectoro- lophus angustifolius, Galium rotundifolium, asperum, Campanula ro- tundifolia, Antennaria dioica, Arnica montana, Senecio silvaticus, Oirsium lanceolatum, außerdem gewöhnliche Pflanzen, die von den be- nachbarten Wiesen und Äckern in den Wald eingedrungen sind. Einige Vorkommen verdienen jedoch hervorgehoben zu werden, weil sie als charakteristische Florenelemente des Terrassenwaldes zu betrachten sind: Biscutella laevigata, Genista pilosa, Chamaebuxus alpestris, Chimaphila umbellata und Asperula cynanchica. Von beson- derem Interesse ist das Vorkommen der Chimaphila. Diese schöne Art läßt sich an beiden Drauufern von Lippitzbach bis Lavamünd nachweisen; sie findet sich aber auch zerstreut im Lavantiale auf verschiedenen Bodenarten: auf kalkreichem Diluvialschotter nächst Plestätten, auf Kreide- kalk am Herzogberge bei St. Paul, auf rotem Sandstein nächst Zellbach bei St. Andrä und auf kalkfreiem Tertiärschotter nächst Wolkersdorf; weiter nördlich fehlt die Chimaphila ebenso dem Talboden wie den Höhenzügen der Kor- und Saualpe. Andere Arten, die beispielsweise für die ganz ähnlichen Dobravawälder des Rosentales überaus bezeichnend sind, wie Helleborus niger, Linum viscosum, Daphne eneorum und Carduus nutans, fehleu dem Terrassenwalde gänzlich. Wo durch die Flußerosion tiefergelegene Terrassen entstanden sind, bereichert sich die Artenzahl der Waldflora durch das Hinzutreten zahl- reicher Pflanzen vom Ufergelände und den steilen Waldhängen der Drau; auf diese Artengemeinschaft wird später ausführlich eingegangen werden. An Stelle des Waldes finden wir auf den Hochterrassen, unter welcher Bezeichnung die hochgelegenen Terrassenflächen im orographischen, nicht im glazialgeologischen Sinne zu verstehen sind, nieht selten trockene < 227 Weideböden mit sehr kärglicher Vegetation. Solcbe Weiden sind nament- lich auf dem linken Drauufer zwischen Lippitzbach und Eis, bei Wunder- stätten und Zeil; ihre Pflanzendecke wird im wesentlichen aus folgenden Arten gebildet: Andropogon ischaemum, Sieglingia decumbens, De- schampsia caespitosa, Festuca sulcata, Cynosurus cristatus, Carex leporina, caryophyllacea, Juncus conglomeratus, effusus, glaucus, Tunica saxifraga, ÜCerastium semidecandrum, arvense, Ranunculus sardous (hier wie überhaupt in Ostkärnten sehr häufig), Sedum boloniense, Genista tinctoria, Ononis spinosa, Trifolium arvense, Lotus corniculatus, Linum catharticum, Polygala vulgaris, Hypericum perforatum, Pimpinella saxifraga, Peucedanum oreoselinum, Üentaurium minus, Cuscuta epi- thymum, Verbena offieinalis, Thymus ovatus, Verbascum nigrum, Euphrasia Rostkoviana, Orobanche gracilis, Senecio jacobaea, Carduus acanthoides, Cirsium arvense, Centaurea jacea, subjacea, rhenana u. a. Am rechten Drauufer, wo die Wiesen im Bergschatten liegen, zeigt ihr Vegetationsbild eine wesentlich andere Zusammensetzung. Die vorher aufgezäblten Heidepflanzen machen dem bekannten mitteleuro- päischen Wiesenfior Platz, anstatt der trockenen Viehweide begegnen wir der Mahdwiese in der anmutigen Farbenfülle des Frühsommers und dem zarten Weiß, das hochsommerliche Schirmblumen wie einen lichten Schleier über das Heer der Gräser breiten. Seltenere Pflanzen finden wir aber erst, wenn wir jene Wiesen durchstreifen, die knapp am Drau- ufer liegen und von Wässerlein durchrieselt werden; in einem späteren Abschnitt werden sie gebührende Erwähnung finden. Im Bereiche der Drauterrassen werden alle in Kärnten üblichen Feldfrüchte angebaut, doch nicht überall mit dem gleichen Erfolge. Am besten dürfte sich die Ernte im allgemeinen auf den weniger der Trocken- "heit ausgesetzten Terrassenflächen auf dem rechten Drauufer gestalten. Die wiederholte eingehende Erntestatistik während der Kriegszeit dürfte für Untersuchungen dieser Art sehr lehrreiche Zahlen ergeben, deren Auswertung zu kultur- und pflanzengeographischen Studien einer späteren Zeit des Friedens vorbehalten bleibt. Die Ackerunkräuter sind von der gleichen Art wie überall in Unterkärnten, nur das häufige Vorkommen von Muscari comosum. Vicia glabrescens, Melampyrum arvense, Odontites verna und Galinsoga parviflora (gemeines Unkraut) wäre besonders zu erwähnen. Sobald wir den Terrassenrand erreicht haben und über das steile Gehänge zum Drauufer. absteigen, überrascht uns die üppige Vegetation, die in ihrem reichen Artenbestande ebenso an die Flora der St. Pauler Kalkberge wie auch der Karawankentäler erinnert. Zwischen Völkermarkt und Trofin in Steiermark, d. i. auf einer Strecke von 48 km, hat die Drau ein geringes Gefälle (35 m); sie fließt bei Völkermarkt in 370 m 228 bei der Einmündung des Feistritzbaches in 349 m, bei Lavamünd in 344 m und bei Trofin in 335 m S. H. Die Höhe der Diluvialterrassen wird durch folgende Zahlen gekennzeichnet: bei Lippitzbach 456 m, nächst St. Nikolai 459 m, bei Schwabegg 462 m, nächst Lavamünd 434 m. bei Witsch 420 m, nächst Trofin 389 m S. H. Somit ergibt sich in der Gegend von Lippitzbach eine Terrassenhöhe von etwa 100 m, die sich nach Osten allmählich vermindert und zwischen Lavamünd und Unter- drauburg stellenweise bis auf den Flußspiegel reduziert. Am reichsten ist die Flora dort, wo die Drau, in eine schmale Rinne eingeengt, an beiden Ufern von steil aufstrebenden Terrassenhängen mit Wald und Konglomeratbänken begleitet wird, hauptsächlich also im Raume zwischen Lippitzbach und Schwabegg. Selbstverständlich ist das Vegetationsbild wesentlich verschieden, je nachdem wir die sonnigen Gehänge am linken oder die schattenseitigen am rechten Drauufer durchwandern, doch ist wohl auch ein Übergreifen xerophiler Arten auf die Schattenseite und umgekehrt schattenliebender Waldpflanzen auf den Terrassenhang am nördliehen Flußufer an vielen Orten wahrzunehmen. Der herrschende Baum auf dem sonnseitigen Gehänge ist die Rot- kiefer, mit welcher sich Fichten, Hainbuchen, Rotbuchen, Zitterpappeln und vereinzelt Stieleichen vergesellschaften; sehr häufig ist stellenweise die Mannaesche, wogegen ihre sonst ständige Begleiterin, die Hopfen- buche, zu fehlen scheint, falls ihr Vorkommen nicht etwa übersehen wurde. Als Unterholz finden wir: Wacholder, Schlehe, Feldahorn, Rainweide, Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) und beide Schneeballarten. Der Niederwuchs umfaßt alle bereits aufgezählten Pflanzen der Terrassenwälder und der Viehweiden, außerdem viele Arten vom rechten Drauufer und im übrigen noch folgende mehr oder weniger charakteristische Arten: Phleum phleoides, Calamagrostis epigeios, villosa, varia, Sesleria varia, Koeleria pyramidata, Melica ciliata, Festuca glauca, Carex flacca, alba, montana, humilis, Anthericum ramosum, Allium montanum, carinatum, Polygonum officinale, Ophrys muscifera, Orchis morio, Epipactis latifolia, atropurpurea, Thesium bavarum, Dianthus carthusianorum, Stellaria holostea, Cerastium brachypetalum, Minuartia verna, Anemone nigricans, Ranunculus bulbosus, Thlaspi perfoliatum, montanum, Draba verna, Arabis glabra, hirsuta, arenosa, Alyssum montanum, alyssoides, Reseda lutea, Sedum dasyphyllum, album, acre, Saxifraga tridactylites, Fragaria viridis, vesca, Potentilla arenaria, argentea, rubens, glandulifera, rupestris, Agrimonia eupatoria, Sanguisorba minor, Rosa canina, rubiginosa, Cytisus hirsutus, Medi- cago carstiensis, Trifolium medium, ochroleucum, montanum, campestre, strepens, Anthyllis affınis, Astragalus cicer, glycyphyllos, Coronilla varia, Onobrychis viciaefolia, Vicia cracca, Lathyrus silvester, Geranium pu- 229 sillum, dissectum, columbinum, sanguineum, Erodium cicutaria, Polygala comosa, Malva neglecta, silvestris, alcea, Helianthemum obscurum, Viola collina, hirta, montana, rupestris, Chamaenerion angustifolium, palustre, Chaerophyllum temulum, Torilis anthriscus, Libanotis montana, Peucedanum cervaria, Laserpitium latifolium, Primula veris, Gentiana eiliata, cruciata, Oynanchum laxum, Cuscuta europaea, ÜUynoglossum officinale, Myosotis micrantha, hispida, arvensis, Lithospermum oöfficinale, vulgare, Cerinthe minor. Ajuga genevensis, Teucrium chamaedrys, Bru- nella grandiflora, Galeopsis pubescens, Stachys germanica, recta, offci- nalis, Salvia verticillata, pratensis, Satureja vulgaris, acınos, alpina, Origanum, vulgare, Thymus praecox, Verbascum thapsus, thapsiforme, phlomoides, Ilychnitis, austriacum, Linaria vulgaris, Chaenorrhinum minus, Veronica pseudochamaedrys, Melampyrum arvense, nemorosum, Euphrasia stricta, Orobanche lutea, Globularia Willkommii, Gablium vernum, austriacum, Dipsacus silvestris, Scabiosa agrestis, ochroleuca, columbaria, Campanula trachelium, thyrsoidea, glomerata, Jasione montana, Aster amellus, Erigeron canadensis, acer, Gnaphalium sil- vaticum, Inula conyza, Pulicaria dysenterica, Buphthalmum salicifolium, Chrysanthemum vulgare, Artemisia absinthium, campestre, Senecio vulgaris, viscosus, Fuchsii, Carlina acaulis, vulgaris, Centaurea macro- ptilon, Triumfetti (auch weißblühend), scabiosa, Fritschii, Leontodon incanus, Picris hieracioides, Hieracium pilosella, auricula, florentinum, Bauhini, silvestre, umbellatum, laevigatum. Noch weitaus-artenreicher ist die Vegetation auf den schattenseitigen Gehängen am rechten Drauufer. Unter den Bäumen herrscht im Nadel- wald die Fichte, im Laubwald die Rotbuche vor und untergeordnet fin- den -sich Rotkiefern, Tannen, Steinbuchen, Grauerlen, Ulmen (glabra nnd scabra), Trauben- und Spitzahorn, Linden (platyphylla und cordata), Eschen, Mannaeschen und als Unterholz Weiden (caprea und grandı- folia), Traubenkirschen, Spindelbaum (verrucosa und vulgaris), Feldahorn, Kreuzdorn (cathartica), Faulbaum, Hartriegel, Trauben- und Zwerg- hollunder, Heckenkirsche (zylosteum) u.a. Den Waldboden bedeckt nieht selten ein dichtes Gestrüpp von Heidekraut und Heidelsträuchern und ebenso häufig begegnen wir der Erica carnea, welche Pflanze übrigens strichweise fehlt und anscheinend nirgends auf das linke Drauufer übergreift. Außer nahezu allen bisher aufgezählten Pflanzen treffen wir im ; schattenseitigen Gehängewalde noch folgende Arten an: Üystopteris fragilis, Struthiopteris germanica, Nephrodium phegopteris, dryopteris, Robertianum (häufig), spinulosum, Polystichum lobatum, Asplenium viride, Polypodium vulgare, Botrychium lunaria, Equisetum telmateja, silvaticum, ramosissimum, hiemale, Lycopodium annotinum, Selaginella Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 17 230 helvetica, Hierochloe australis, Melica nutans, Poa nemoralis, angusti- folia, compressa, Festuca heterophylla, Brachypodium silwaticum, Agro- pyron caninum, Carex muricata, brizoides, remota, flacca, alba (stellen- weise häufig), pelosa, digitata, ornithopoda, montana, silvatica, Luzula pilosa, Tofieldia calyculata, Lilium martagon, Majanthemum bifolium, Polyyonatum multiflorum, Convallaria majalis, Paris quadrıfolia, Platanthera bifolia, Cephalanthera alba, Listera ovata, Neottia nidus avis, Goodyera repens, Corallorrhiga innata, Thesium bavarum, Asarum europaeum, Dianthus barbatus, Melandryum silvestre, Cucubalus baccifer, Stellaria aquatica, nemorum, uliginosa, Cerastium silvaticum, Moehringia muscosa, Isopyrum thalictroides, Actaea spicata, Aquilegia vulgaris. Aconitum vulparia, Anemone hepatica, ranunculoides, trifolia (vereinzelt mit blauer Blüte), Clematis recta, vitalba, Ranunculus nemorosus, lanu- ginosus, Thalictrum aquilegifolium, Kernera saxatilis, Cardamine im- patiens, enneaphyllos, trifolia, amara, Lunaria rediviva, Arabis Halleri, Chrysosplenium, alternifolium, Aruncus silvester, Sorbus aria, aucuparia, Rubus sazatilis, plicatus, thyrsoideus, bifrons, hirtus, caesius, Geum urbanum, rivale, Rosa pendulina, Trifolium dubium, Vicia dumetorum, silvatica, oroboides, sepium, Lathyrus montanus (auch weißblühend), vernus (auch weißblühend), Geranium Robertianum, phaeum, Oxalis acetosella, Mercurialis perennis, Euphorbia platyphylla, angulata, helioscopia, amygdaloides, Impatiens noli tangere, Hypericum hirsutum, maculatum, acutum, montanum, Viola Riviniana, Daphne mezereum, Epilobium montanum, Circaea lutetiana, Hedera helix, Sanicula europaea, Hacquetia epipactis, Astrantia major, Chaerophyllum eicutaria, Selinum carvifolia, Angelica silvestris, Peucedanum palustre, Pirola secunda, chlorantha, minor, Monotropa hypophegea, Lysimachia vulgaris, punctata, Cyclamen europaeum, Gentiana asclepiadea, Vinca minor, Symphytum tuberosum, Pulmonaria stiriaca, officinalis, Myosotis sparsiflora, sil- vestris, Melittis melissophyllum, Lamium Orvala, luteum, Stachys alpina, silvatica, palustris, Salvia glutinosa, Scopolia carniolica, Atropa bella- donna, Scrophularia nodosa, alata, Veronica urticifolia, longifolia (bei Unterdrauburg verwildert), serpyllifolia, Digitalis ambigua, Melampyrum nemorosum, vulgatum, Pinguicula vulgaris, Lathraea squamaria, Galium ceruciatum, silvaticum, Adoxa moschatellina, Valeriana exaltata, offi- cinalis, tripteris, Knautia drymeja, dipsacifolia, Campanula caespitosa, persteifolia, Phyteuma spicatum, Zahlbruckneri, Eupatorium cannabinum, Adenostyles glabra, Solidago virgaurea, Aster bellidiastrum, Erigeron annuus, Chrysanthemum corymbosum, Petasites hybridus, albus, Homo- gyne silvestris, Senecio rivularis, nmemorensis, Arctium tomentosum, lappa, minus, Carduus personata, Cirsium erisithales, Serratula tınctoria, Centaurea carniolica, Lapsana communis, Aposeris foetida, 231 Lactuca muralis, Crepis paludosa, Prenanthes purpurea, Hieracium vulgatum. Aus diesem Verzeichnis ist zu ersehen, daß sich in der Drau- schlucht eine stattliche Zahl von Pflanzen aus den Karawankentälern vorfindet. Eine noch reichere Ansammlung solcher Gebirgspflanzen, u. zw. in sehr interessanter Vergesellschaftung, treffen wir zwischen Lippitzbach und der Einmündung des Feistritzbaches, in welchem Ab- schnitte ungewöhnlich zahlreiche Quellen in die Drau münden, die un- mittelbar aus dem Terrassengehänge entspringen und längs des Drau- ufers in einer Länge von 4 km reiche Tuffabsätze niedergelegt haben. Auf diesem porösen Kalktuff siedeln: Molinia coerulea, Schoenus nigri- cans (massenhaft), Cladium mariscus (häufig), Triglochin palustre, Epi- pactis palustris, Salix glabra, incana (massenhaft), grandifolia, He- liosperma alpestre (häufig), Sarifraga aizoides (massenhaft), Drosera rotundifolia, Astrantia bavarica (häufig), Chaerophyllum cicutaria, Pinguieula alpina, Adenostyles glabra (massenhaft), Aster bellidiastrum (häufig) u. a. Einen besonderen Vegetationstypus stellen die feuchten Wiesen dar, welehe die Drauufer von Wunderstätten flußabwärts begleiten. Sie sind überall dort entstanden, wo durch die Erosionswirkung der Drau und ihrer kleinen Seitenbächlein schräg gegen den Fluß abfallende Teil- terrassen ausgebildet wurden. Solche Wiesen befinden sich bei Wunder- stätten, längs der Reichsstraße zwischen Wunderstätten und Lavamünd und unterhalb Leifling bis Tscherberg. Außer der gewöhnlichen Flora der Mahdwiesen begegnen wir auf ihnen noch folgenden Arten: Erio- phoruim latifolium, angustifolium, Carex Davalliana, paniculata, echinata, canescens, Goodenoughü, panicea, pallescens, umbrosa, acutiformis, flava, distans, Luzula multiflora, Gagea lutea, Lilium martagon, Seilla bifolia, Erythronium dens canis (diese und vorige nur bei Lavamünd), Ornithogalum umbellatum, Leucoium vernum, Orocus neapolitanus, albi- florus, Orchis ustulata, militaris, maculata, latifolia, Gymnadenia cono- pea, Listera ovata, Silene nutans, Lychnis flos cuculi, Melandryum album, Cerastium glomeratum, Ranunculus auricomus, Thalictrum fle- zuosum, lucidum, Corydalis solida, Biscutella laevigata, Cardamine hirsuta, pratensis (auch flore pleno), Arabis Halleri, Potentilla rubens, glandulifera, Sanguisorba officinalis, Medicago falcata, Tupulina, minima, Trifolkum hybridum, Lathyrus pratensis, Geranium phaeum, „. pratense, palustre, Polygala amarella, amara, Viola palustris, odorata, hirta, montana, Riviniana und Zwischenformen, Lythrum salicaria, Epilobium parviflorum, roseum, Pimpinella major, Seseli annuum, Selinum carvifolia, Peucedanum oreoselinum, Pastinaca sativa, Laserpitium prutenicum, Primula veris, Lysimachia nummularia, Gentiana verna, 17% 232 utriculosa, rhaetica, Menyanthes trıfoliata, Uuscuta europaea, Myosotis scorpioides, silvatica, Scutellaria galericulata, Stachys officinalis, Veronica beccabunga, scutellata, Euphrasia Hostkoviana, Odontites serotina, Alectorolophus hirsutus, Orobanche caryophyllacea, lutea, Galium palustre, uliginosum, Valeriana dioica, Succisa pratensis, Campanula patula, rapunculoides, Chrysanthemum parthenium, Arnica montana, Senecio rivularis, Oirsium pannonicum (selten), palustre, Centaurea jacea, sub- jacea, Hypochoeris radicata, Taraxacum paludosum, Hieracium auri- cula u. a. Eine eigentliche Sumpf- oder auch nur Auenflora suchen wir im Terrassengebiete der Drau vergebens. Je nachdem Wälder oder Wiesen an den Fluß heranreichen, begegnen wir an seinen Ufern den Pflanzen, die bereits aufgezählt wurden, und nur wo außerhalb des Waldgebietes Gebüsche den Fluß begleiten, finden wir die spärliche Andeutung des Auwaldes, der hauptsächlich durch Rot- und Grauerlen, Schwarzpappeln und Weiden zum Ausdruck kommt. Unter den Weiden sind alba, pur- purea und fragilis sehr häufig, triandra, nigricans und aurita seltener, incana von Schwabegg abwärts nur vereinzelt und viminalis scheint zu fehlen. Im übrigen: Thyphoides arundinacra, Alopecurus aequalis, Cala- magrostis pseudophragmites, Phragmites communis, Molinia coerulea, Gly- ceria fluitans, Festuca gigantea, arundinacea, Agropyron caninum, Scirpus silvaticus, Carex elata, hirta, vesicaria, rostrata, Juncus glaucus, Sa- ponaria officinalis, Sagina procumbens, Caltha laeta, palustris, Clematis recta, vitalba, Melilotus albus, officinalis, Geranium palustre, Impatiens noli tangere, Lythrum salicaria, Epilobium palustre, hirsutum, parvi- florum, Oenothera biennis, Circaea lutetiana, Angelica silvestris, Lysi- machia vulgaris, Calystegia sepium, Symphytum officinale, Scutellaria galericulata, Galeopsis speciosa, Mentha longifolia, Solanum dulcamara, Eupatorium cannabinum, COhrysanthemum vulgare, Artemisia vulgaris. Zur pflanzengeschichtlichen Entwicklung des gegenwärtigen Vege- tationsbildes übergehend, mag zuerst daran erinnert werden, daß zu Ende der Tertiärzeit, bevor also noch die gewaltigen diluvialen Schottermassen abgelagert wurden, das jetzige Terrassengebiet ausschließlich Phyllitboden war, an den sich im Norden das paläozoische Kalkgebiet der St. Pauler Berge und im Süden der niedergesunkene Außenflügel der Karawanken (Holm bei Eberndorf, St. Katharinaberg im Jauntale) mit Triaskalken und tertiären Konglomeraten anschloß. Wir werden kaum fehlgehen, wenn wir annehmen, daß ein Großteil der Pflanzenarten, welehe noch heute auf den niederen Gehängen der Kor- und Saualpe und in der Stroina siedeln, auch damals schon diese Gegenden und damit auch den gegen- wärtigen Uferbereich der Drau bewohnt haben. Unter dem Einflusse eines wärmeren Klimas, das die Pflanzenbesiedelung des Schieferbodens be- 233 günstigte, dürften aber auch zahlreiche kalkliebende Pflanzen aus den Karawanken und von den ihnen vorgelagerten tertiären Konglomerat- bänken den verhältnismäßig schmalen Phyllitstreifen durchwandert haben und so in die St. Pauler Berge gelangt sein; denn anders wäre es schwer begreiflich, wieso diese Berge eine mit der Karawankenflora — die gleiche Höhenlage vorausgesetzt — im wesentlichen überein- stimmende Vegetation zeigen. Als die eiszeitlichen Vergletscherungen eintraten und ein überaus mächtiger Eisstrom aus Tirol und Oberkärnten bis in die Nähe von Lippitzbach reichte, konnte dies nicht ohne Einfluß auf die Vegetations- verhältnisse in Unterkärnten bleiben. Zunächst nahm unser Draugebiet wahrscheinlich zahlreiche Flüchtlinge aus Mittelkärnten auf, die, ent- sprechend wanderfähig, von dem vorstrebenden Eisstrome nach Osten abgedrängt wurden. Übertriebenen Vorstellungen von Pflanzenwanderungen großen Stiles, als ob ganze Gräser- und Blumenheere vor dem Eise einhergezogen wären, dürfen wir uns jedoch nicht hingeben, und gewiß ist auf solche Art keine Alpenpflanze aus Oberkärnten in unser Drau- gebiet gelangt. Wohl aber ist die Möglichkeit gegeben, daß mit dem Moränenschutt, der nach dem endgültigen Abschmelzen des Eises in Mittel- uud Unterkärnten liegen blieb, die eine oder andere Alpenpflanze aus dem ÖOberlande herabgetragen wurde. Die Spuren solcher Irrgäste sind freilich längst verwischt, doch scheint zu ihnen ein interessanter Fund zu gehören, der Herrn Fachlehrer Zedrosser und dem Verfasser zu Ostern 1914 glückte. Nördlich von Völkermarkt erhebt sich bei St. Stefan eine niedere Kalkkuppe, etwa 350 m $. H., auf deren Nord- seite Draba aizoides in Menge wächst. Entweder ist diese Pflanze, deren nächste bekannte Fundstellen erst im Karawankenzuge liegen, durch Vermittlung des Moränenschuttes in diese Gegend gelangt, was auf ihren Ursprung aus Oberkärnten hindeuten würde, oder sie war zur Zeit des Abschmelzens der Gletscher im Jauntale überhaupt allgemein verbreitet, Jedenfalls ist sie ein unwiderleglicher Zeuge der eiszeitlichen Pflanzen- wanderungen. So klein die Anzahl der Alpenpflanzen gewesen sein mag, die mit dem Moränenschutt aus Oberkärnten herabgefrachtet wurden, ebenso ausgiebig dürfte sich die unmittelbare Zuwanderung aus den östlichen Karawanken vollzogen haben, u. zw. nicht nur während des Höchststandes der Vergletscherungen, sondern auch noch lange nachher, als die Eismassen abschmolzen und kalkreicher Schotter in mächtigen „Bänken abgelagert wurde. Die meisten Alpenpflanzen, die damals aus den Karawanken ins Jauntal und mit dem Schmelzwasser bis tief nach Steiermark hinab gelangten, sind seitdem auf ihren neuen Standorten wieder verschwunden, einige aber leben in ob ihrer Herkunft und ihres Alters denkwürdigen Relikten fort, so Sesleria varia, Salix glabra und 234 grandifolia, Heliosperma alpestre, Kernera sazatılis, Sazifraga aizoides, Erica carnea, Astrantia bavarica, Pinguicula alpina, Adenostyles glabra und 4Aster bellidiastrum in der Drauschlucht, wo sie sich, begünstigt durch den Kalkboden und ein reiehliches Ausmaß von Feuehtiekeit am besten erhalten konnten. Gegen die Auffassung, welche in den genannten Pflanzen eiszeitliche Relikte erblickt, könnte auch ihre spätere Anschwemmung durch die Drau geltend gemacht werden. Gewiß gelangen solche Pflanzen besonders bei Hochwasser noch heute in die Gegend von Lippitzbach und finden dort geeignete Siedelstätten, aber das überaus reichliche Vorkommen der meisten genannten Arten erklärt sich wohl nur aus altangestammter Bodenständigkeit. Für die Anschwemmung alpiner Pflanzensamen käme übrigens auch nur die Drau selbst in Betracht, denn von Lippitzbach abwärts münden nur zwei aus den Karawanken kommende Zuflüsse, der Feistritzbach und die Mieß, die für die Verbreitung alpiner Pflanzen wenig geeignet sind. Der wasserarme Feistritzbach entspringt auf der Petzen und fließt in trägem Laufe durch die Sumpfwiesen des östlichen Jauntales, sein Bett ist bis zur Mündung von dichten Polstern des Kka- nunculus circinatus angefüllt und die Ufer sind mit Sumpfgräsern be- standen; auch bei Hochwasser könnten Samen nur ganz zufällig das Gehege von Wasserpflanzen durchbrechen und bis zur Drau gelangen. Die Mieß ist zur Verschleppung von Gebirgspfianzen zwar besser ge- eignet, aber in ihrem Mündungsbereiche fehlt es ihnen gegenwärtig an jeglicher Ansiedelungsmöglichkeit und drauabwärts kommen sie für Kärnten nicht mehr in Betracht. Wem es zweifelhaft erscheint, daß sich eiszeitliche Reliktpflanzen durch so lange Zeiträume lebenskräftig erhaiten konnten, dem sei die vorhin genannte Draba von St. Stefan als beweiskräftiges Argument entgegengehalten. An ihrem Standorte fließt keine Drau und kein Kara- wankenbach vorbei, das nahe Urgebirge entbehrt dieser Art vollständig und niemand wird im Ernst behaupten wollen, daß sie durch den Wind, durch Tiere oder den Menschen als Vermittler dorthin gelangt sei. Analoge Beispiele finden wir auch in den Nachbarländern, wo Alpenflüsse ins Hügelland hinaustreten und dort kalkreiche Konglomerate oder Sandsteine durchbrechen, so in Bayern, Ober- und Niederösterreich und ganz besonders an der Save und am Isonzo, an deren Ufern v. Beck!) eine stattliche Zahl eiszeitlicher Reliktpflanzen nachgewiesen hat. In bezug auf den Reichtum an solehen Gewächsen kann sich die Drauschlucht mit den genaunten Flüssen nieht messen, was aus den 1) Vegetationsstudien in den Ostalpen. I (Isonzotal), Sitzungsbericht der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, CXVI. Band, 1907. II (Savetal), Sitzungsbericht der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, CXVII. Band, 1908, u 235 örtlichen Verhältnissen hier wie dort leicht zu erklären ist. Doch dürfen wir annehmen, daß weitere Begehungen der Terrassenlandschaft, nament- lieh der Drausehlucht zwischen Lippitzbach und Völkermarkt, neue Ent- deckungen von pflanzengeschichtlicher Bedeutung ermöglichen werden. Ein umfassendes Bild der Pflanzenbesiedelung Unterkärntens während und unmittelbar nach der eiszeitlichen Vergletscherung werden wir aber erst dann gewinnen, wenn auch die Moränenlandschaft bei Völkermarkt und das Mittelgebirge zwischen dem Wörthersee und dem Össiachersee von Botanikern methodisch begangen worden sind, wozu noch die gründ- liche Untersuchung der Torfmoore kommt. Bisher liegen Beobachtungs- daten nur aus der Sattnitz sowie aus der nördlichen Umgebung Klagen- furts vor, aber so spärlich sie auch sein mögen, lassen sie doch zur Genüge ahnen, welch reicher Entdeckerlohn dem wanderfreudigen Floristen noch in Aussicht steht. Noch ein Menschenalter emsiger Forschung uud eines der anziehendsten Kapitel der heimatkundlichen Pflanzengeographie, das eiszeitliche Vegetationsbild Unterkärntens, wird unserem Verständnisse erschlossen sein. Bei der Bespreehung der Drauterrassenflora haben wir bisher die große Menge der urbodenständigen Pflanzen, welche die letzte Eiszeit ohne sonderliche Schädigung überdauern konnten, und die während dieses Zeitalters und unmittelbar nachher seßhaft gewordenen Gebirgspflanzen, insoferne sie heute als glaziale Relikte erhalten sind, unterschieden. Zu ihnen gesellen sich noch Einwanderungselemente vermutlich aus östlicher und südöstlicher Richtung, die in postglazialer Zeit — wie . v. Beck annimmt, in der Gschnitz-Daun-Interstadialzeit — in unser Gebiet gelangt sind. Auf welchen Wegen und unter welchen Umständen die Einwanderung dieser „pontischen“ Gewächse erfolgte, wird sich erst dann sicher feststellen lassen, wenn die Südostecke von Kärnten, also das Gebiet der Petzen und des Ursulaberges, sowie die angrenzenden Teile von Untersteiermark systematisch begangen und in ihren gegen- seitigen pflanzengeographischen Beziehungen studiert worden sind. Daher soll auch in der vorliegenden Arbeit auf die Ausbreitung der pontischen Flora in Unterkärnten nieht näher eingegangen werden. Von den 223 in Kärnten heimischen Pflanzeuarten, welche v. Beck') als pontisch-illyrischen Ursprungs bezeichnet, finden sich im Terrassen- gebiete der Drau: Andropogon ischaemum, Hierochloe australis, Carex pilosa, humilis, Erythronium dens canis, Scilla bifolia, Dianthus bar- .batus, Tunica saxifraga, Cerastium silvaticum, Olematis recta, Anemone 1) Vegetationsstudien in den Ostalpen. III. Die pontische Flora in Kärnten und ihre Bedeutung für die Erkenntnis des Bestandes und des Wesens einer post- glazialen Wärmeperiode in den Ostalpen. Sitzungsbericht der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, CXXII. Band, 1913, 236 nıgricans, Cardamine trifolia, enneaphyllos, Alyssum montanum, Sedum dasyphyllum, Potentilla arenaria, Oytisus nigricans, hirsutus, supinus, Medicage minima, carstiensis, Trifolium ochroleucum, Vicia glabrescens, oroboides, Geranium phaeum, Evonymus verrucosa, Polygala amara, Ohamaenerion palustre, Hacquetia epipactis, Seseli annuum, Peucedanum oreoselinum, cervaria, Laserpitium prutenicum, Gentiana utriculosa, Fraxinus Ornus, Mwyosotis sparsiflora, Galeopsis pubescens, Lamium Orvala, Stachys recta, Salvia verticillata, Thymus ovatus, Scopolia carniolica, Scabiosa agrestis, ochroleuca, Knautia drymeja, Aster amellus, Homogyne silvestris, Senecio rivularıs, Cirsium pannonicum, Centaurea macroptilon, Triumfetti, Fritschir (illyr.-südalpin.), Aposeris foetida, Hieracium Bauhini, zusammen 54. Im Anschlusse wäre noch die dem alpinen Florenbezirke angehörige südalpine Centaurea carniolica zu nennen, die aus den Karawanken zugewandert ist. Viele von den genannten Arten sind häufig und allgemein ver- breitet, die meisten nicht selten und nur wenige auf einzelne Standorte beschränkt, so Erythronium und Scilla bei Lavamünd, Cerastium sil- vaticum im Mündungswinkel der Mieß und auch im Mießtale aufwärts, Hacquetia nächst Tscherberg, Leifling und Lavamünd, Gentiana utri- culosa nächst Wunderstätten, Scopolia im Mündungswinkel der Mieß, Oirsium pannonicum bei Wunderstätten. Zu einer letzten Gruppe vereinigen sich endlich noch jene Arten, die durch den Menschen absichtlich oder unabsichtlieh nach Kärnten verpflanzt wurden; dazu gehören zunächst alle Kulturgewächse, dann aber auch zahlreiche Acker-, Garten- und Wiesenunkräuter und viele Ruderalpflanzen, zu deren Verbreitung in jüngster Zeit die Eisenbahnen wesentlich beigetragen haben. Die Flora der Drauterrassen setzt sich also aus folgenden Elementen zusammen: 11 Gebirgspflanzen, die während und unmittelbar nach der Würmeiszeit dorthin gelangt sind; 54 pontisch- illyrische Gewächse, die größtenteils während der postglazialen Wärme- periode im Sinne v. Becks eingewandert sind; mindestens 60 Arten, die dureh den Menschen unabsichtlich verbreitet wurden, also mit Aus- schluß der eigentlichen Kulturgewächse; endlich und hauptsächlich mehr als 600 Arten der mitteleuropäischen Flora, von welchen der größere Teil schon vor der Würmeiszeit im Lande war und die übrigen, meist wärmeliebende Pflanzen, zugleich mit den pontischen Arten und noch in späteren Zeitperioden rückgewandert oder neu hinzugekommen sind. Die Gesamtzahl aller Pflanzenarten (Farn- und Blütenpflanzen) vom Terrassengebiete der Drau, u. zw. mit Ausschluß der Kulturgewächse, dürfte sich auf ungefähr 750 belaufen. 237 PS. Nach erfolgter Niederschrift des Aufsatzes teilte mir Herr k. k. Regierungsrat Robert Freiherr v. Benz gütigst mit, daß zwischen Völkermarkt und Klein-Diex, also außerhalb meines Forschungsgebietes, auch Primula vulgaris am Drauufer vorkommt. Der Verfasser. Die japanischen Kirschen. Von Camillo Schneider, z. Zt. im Arnold Arboretum Jamaica Plain, Mass. Im Monat März dieses Jahres sind zwei interessante Schriften über die japanischen Kirschen erschienen, welche ich heute besprechen möchte. Es handelt sich um folgende Arbeiten: Erstens M. Miyoshi, Japanische Bergkirschen, ihre Wildformen und Kulturrassen, in Journ. of the Coll. of Seience. Imp. Univ. Tokyo, vol. XXXIV., Art. 1., March 10th (1916), und zweitens E. H. Wilson, The Cherries of Japan, March 30 (1916), No. 7 of the publications of the Arnold Arboretum. Beide Veröffent- lichungen sind ganz unabhängig voneinander entstanden und sehr ver- schiedener Art. Miyoshi ist Professor der Botanik in Tokyo und in erster Linie, soviel ich weiß, Physiologe. Er nennt seine Arbeit einen „Beitrag zur Formenlehre“, und in der Einleitung heißt es: „Es ist der Zweck dieser Arbeit, an erster Stelle zu untersuchen, wie groß der Formenkreis der Bergkirschen sowohl im wilden als auch im kultivierten Zustande ist, und in zweiter Linie, die Merkmale der Formen genauer zu studieren und schließlich den Grad der Vererbung durch Kulturversuche zu kon- statieren.“ In Kapitel II gibt Miyoshi zunächst eine „Geschichte der japa- nischen Bergkirschen, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturrassen“. Wir wissen alle, daß diese Kirschen die „Nationalblumen“ der Japaner sind. Sie sollen schon seit 1000 Jahren in einigen Rassen existieren; die Kulturrasse „Fugenzo“ war schon vor 500 Jahren sicher bekannt. Das 3. Kapitel behandelt die „japanischen Schriften über die Berg- kirschen und Abbildungen derselben“. Das älteste zitierte Werk stammt aus dem Jahre 1681 und führt 40 Sorten auf, von denen 21 bis heute sich erhielten. Es folgt als 4. Abschnitt eine Betrachtung über „Syste- matische und taxonomische Arbeiten über die japanischen Bergkirschen“, ‘- worauf im 5. Kapitel die Frage der „Nomenklatur der japanischen “ Bergkirschen“ besprochen wird. Die Namengebung dieser Kirschen ist eine sehr verworrene, was ein Blick in die Synonymie, welche Wilson in seinem Buche gibt, sofort erkennen läßt. Ich will kurz skizzieren, um was für Arten es sich handelt und wie ihre Namen nach den 238 neuesten Forsehungsergebnissen lauten sollen, ehe ich weiter auf Miyoshi’s und vor allem auf Wilson’s Sehrift eingehe. Seit Maximowiez grundlegender Arbeit über die Prunus-Arten Ostasiens (in Bullet. Acad. Imp. Sei. St. Petersburg, XXIX, 74 pp. [1883]), spielt der Name P. pseudo-cerasus eine große Rolle in der Nomen- klatur der japanischen Kirschen. Auch Koehne in seiner ersten wichtigen Arbeit über die japanischen Zierkirschen (in Mitteil. Deutsch. dendrol. Ges. XVIII, 1909, 16 ff. [1910]) hält diesen Namen noch für japanische Formen aufrecht. Erst Koidzumi (in Bot. Mag. Tokyo XXV, 184 [1911]) stellt die Identität von Lindley’s P. pseudo-cerasus fest, welehe eine chinesische, in Japan nur wenig kultivierte Art darstelit. Sie wurde zuerst als P. paniculata von Edwards in Bot. Reg. X, t. 800 abgebildet, welcher sie für Thunberg’s P. paniculata hielt, die aber eine Symplocos ist. Mit der echten Lindley’schen pseudo-cerasus ist nach Wilson Koehne’'s P. involucrata aus Hupeh identisch. Die japanische P. pseudo-cerasus Maximowiez’ und der meisten anderen Autoren ist in der Hauptsache zu P. serrulata Lindley gehörig. Bei dieser Art ist zu beachten, daß Lindley’s Original eine weißgefülit blühende Form darstellt, die ebenfalls aus China eingeführt wurde; der taxonomische Typ der Art stellt also eine kultivierte Gartenform dar. Als wilde Formen der Art sind anzusehen: P. serrulata var. spontanea Wilson (P. pseudo-cerasus var. spontanea Maxim.), die in Japan von Kyushu bis Hondo, in Südkorea (Quelpaert) und in West-Hupeh in China beobachtet wurde; ferner var. pubescens Wils. (mit der eine Anzahl von Koehne 1912 in Sargent’s Plant. Wils. I. und Fedde Rep. Spec. Nov. XI neu beschriebener Arten zusammenfallen), die in Japan bis nach Hokkaido (Yezo) geht und eine sehr weite Verbreitung zeigt; und schließlich P. serrulata var. sachalinensis Wils. von Hondo, Hokkaido und Sachalin. Diese letzte Form wurde zuerst von Schmidt als P. pseudo-cerasus var. sachalinensis beschrieben und später (1908) von Rehder unter dem Namen P. Sargentii als eigene Art festgehalten. Koidzumi nannte sie nachmals (1912) P. sachalinensis. Sie ist die nördlichste Varietät der P. serrulata und in zahllosen Gartenformen in Kultur. Unter den Begriff der P. pseudo-cerasus von Maximowicz und anderer Autoren fällt aber noch eine Kirsche, die zuerst in einer fleisch- farbenen Form von Carriere (in Rev. Hort. [1872] 198, und [1873] 351, mit Tafel) als Cerasus Lannesiana beschrieben und abgebildet wurde. Die wilde Form ist P. Lannesiana f. albida Wils. und ihre Synonymie ist reichhaltig genug. Koehne führte sie 1909 als P. serrulata f. yoshino und 1902 als P. serrulata f. albida auf, womit nach Wilson P. serrulata f. speciosa Koehne ebenfalls identisch ist. Von Koidzumi 239 wurden die Formen der P. Lannesiana (Carr.) Wils. 1911 unter P. jamasakura und 1913 unter P. donarium eingereiht. Diese beiden Namen wurden 1830 (nieht 1827) von Siebold in Syn. Pl. Oecon. Jap. in Verh. Bot. Genoot. XI, pt. 1, p. 68 veröffentlicht. Beide sind nomina nuda! Der erste ist auf P. serrulata var. spontanea (Maxim.) Wils., der zweite auf P. Lannesiana f. donarium Wils. zu beziehen. Diese letzte Form stellt die weißgefüllte P. serrulata der Gärten dar, nicht die Lindley’sche. P. Lannesıana f. donarium hat duftende Blüten, wo- gegen die echte typische serrulata geruchlos ist. P. Lannesiana umfaßt ebenfalls viele Kulturformen, deren Wilson 45 aufzählt. Die unter den Namen P. pseudo-cerasus Sieboldii und Watereri bekannten Formen stellen nach Wilson eine gute Art, P. Sieboldii Wittmack (Cerasus Sieboldii Verlot in Rev. Hort. [1866] 279, nomen nudum, und Carri£ere, |. ce. [1866] 371, mit Tafel), dar. Diese Kirsche ist nur kultiviert bekannt und dureh die lichte weiche Behaarung der Blätter ausgezeichnet. Koidzumis letzter Name (1913) für sie ist P. donarium subspee. fortis, nachdem er sie (1912) in Bot. Mag. Tokyo XXVI, p. (146) im japanischen Text P. fortis genannt, während sie im selben Bande auf Seite 144 des englischen Textes Makino als P. Koidzumii beschreibt. Warum Koidzumi die (ohne Kenntnis von Wittmacks Priorität) von ihm 1911 aufgestellte Kombination P. Sieboldii wieder verwirft, ist mir unklar. Miyoshi nennt in seiner Arbeit diese Form, deren japanischer Hauptname zaden? ist, P. serrulata f. seri- cea Miyoshi. Bis. hieher haben wir eine Gruppe der Bergkirschen betrachtet, die man gewöhnlich als P. pseudo-cerasus, P. serrulata und P. Sargentii zu führen pflegte. Sie heißen also P. serrulata und P. Lannesiana, wozu noch P. Sieboldii tritt, deren Phylogenie noch zu erforschen ist. Es bleibt dabei noch zu erwähnen, daß Miyoshi die ohnehin schon so verwirrte Benennung noch weiter erschwert hat, indem er für „die Wildformen der Bergkirsche“ den neuen Namen P. mutabilis einführt, der sich (gleich P. jamasakura Siebold) im wesentlichen auf die Formen bezieht, die Wilson als P. serrulata var. spontanea führt, aber auch Formen der P. Lannesiana in sich begreift. Außerdem behandelt aber -Miyoshi noch P. serrulata var. sachalinensis als eigene Art, P. sacha- linensis, obne dabei auf P. sachalinensis Koidzumi (1912) zu verweisen. Die Kulturrassen japanischer Bergkirschen gehören nach Miyoshi großenteils zu P. serrulata Ldl., was mit Wilson’s und Koidzumi’s Anschauungen sich nicht deckt. Eine weitere Kirschengruppe. deren Benennung nieht minder ver- worren ist, wird gebildet durch die jetzt unter dem Namen P. subhir- tella Miquel zu führenden Formen, die bisher meist unter den Namen 240 P. Miqueliana, P. pendula und P. Herincquiana gingen, bzw. noch gehen. Die typische P. subhirtella Miquel ist vielfach verkannt, bzw. falsch ausgelegt worden. Sie stellt eine Kulturform dar, die nach Wilson in Japan von Kyushu bis an die nördliche Grenze von Hondo weit ver- breitet ist und die reichstblühende und entzückendste der japanischen Kirschen sein soll. Sie ist vielfach zusammengeworfen worden mit der Form, die als wilder Typ der Art anzusehen ist, und die jetzt P. sub- hirtella var. ascendens Wils. heißt. Maximowicz faßte beide Formen in seiner P. Miqueliana zusammen, neben der er P. pendula aufstellte. Diese ist identisch mit der typischen Cerasus Herincquiana Lavallee und stellt lediglich eine hängende Kulturform dar, deren ältester Name P.itosakura Siebold ist, welcher aber ein nomen seminudum darstellt. Die riehtige Benennung ist P. subhirtella var. pendula Tanaka. Die wilde Form der subhirtella (var. ascendens) tritt in Hondo, Korea und W.-Hupeh auf und bildet bis 20 m hohe Bäume, während der taxono- mische Typ der Art immer nur ein kleiner buschiger Baum bis 8 m Höhe wird, der eine ausgebreitet-aufstrebende Verästelung zeigt. Wilson gibt gute Habitusbilder dieser drei Hauptvarietäten der P. subhirtella. Miyoshi nennt diese Art P. fruticosa (ungeachtet der alten P. fruti- cosa Pallas) und vermengt mit ihr Formen einer weiteren Art, nämlich der P. yedoensis Matsum. (P. paracerasus Koehne), die noch nicht wild aufgefunden worden ist. Wilson hält es für möglich, daß es sich um einen Bastard von P. subhirtella var. ascendens mit P. Lannesiana handelt. Eine weitere in Südjapan kultivierte Art ist P. campanulata Maxim., deren Heimat Formosa zu sein scheint. Außerdem behandelt Wilson noch P. incisa Thbg., P. nipponica Matsum. (die ich mit P. apetala in meinem Handbuch verwechselte und zu der als Synonyme Koehne’s P. iwagiensis und P. nikkoensis gehören), P. apetala Fr. et Sav. (P. Ceraseidos Max., P. crassipes Koidz., P. Tochonoskii Koehne) und P. Maximowiczit Rupr. (P. bracteata Fr. et Sar.). Das Wilson’sche Buch ist ganz anders angelegt, als das Werk von Miyoshi. Wilson reiste im Auftrage des Arnold Arboretum nach Japan, um Material aller Prunus zu sammeln und diese lebend zu studieren. Sein Zweck war, die verworrene Benennung zu klären und die genetischen Zusammenhänge der Arten und ihrer Formen auf Grund der äußeren Merkmale so gut es geht festzulegen. Ich vermisse bei ihm eine Übersicht aller besprochenen Arten mit Angabe der hauptsächlichen Unterschiede, die er im Text nur kurz fixiert. Er hätte sich Koehne’s Arbeit mehr zum Muster nehmen sollen. Alles in allem scheint es ihm aber selungen zu sein, die Hauptsachen gut herauszuarbeiten. Seine Synonymie 241 und seine Literaturquellen sind sehr sorgfältig ausgearbeitet. Die Bild- beigaben sind recht gut. Der einzige ernste Fehler der schönen Schrift ist ihr hoher Preis ($ 5.— =K 25°—). Die vom Direktor des Arnold Arboretums, Professor 0.S.Sargent, befolgte Politik, die Publikationen des Institutes nur in geringer Auflage zu drucken und teuer zu ver- kaufen, erscheint mir als eine für die wertvollen Bücher recht unglück- liche. Es würde der Wissenschaft zu größerem Nutzen gereichen, wenn das Institut die Veröffentliehungen zum billigsten Preise verbreiten und es weitesten Kreisen ermöglichen würde, diese sorefältig gearbeiteten, für Dendrologen unentbehrlichen Sachen zu kaufen. Miyoshis Arbeit bietet vom Standpunkte der Systematik viele Angriffspunkte. Seine Benennung ist, wie aus dem gesagten sich ergibt, ganz ohne Bezugnahme auf internationale Regeln. Außerdem gruppiert er die „Formen“ seiner Arten in „Sektionen“. Ferner schafft er eine Unmenge neuer Formen und Namen. (Lateinische und japanische.) Sehr unglücklich ist es, daß Miyoshi die japanischen Namen der Garten- formen fast alle in lateinische umändert, wobei auch groteske Zusammen- setzungen vorkommen (z. B. P. serrulata f. surugadai-odora). Wilson hat mit Recht bei den Gartenformen die japanischen Namen beibehalten. Da nun aber Miyoshi’s Buch 20 Tage früher erschien, müssen den Regeln nach mehrere der neugebildeten lateinischen Namen Miyoshi’s angewandt werden, soweit nicht durch Koidzumi die japanischen Namen bereits früher deskriptiv festgelegt wurden. Der Hauptwert von Miyoshi’s Veröffentlichung liegt in den Farbentafeln, welche die Sorten in Blüte darstellen. Die meisten Beschreibungen der Formen von Miyoshi sind systematisch wertlos, da alle die von ihm herangezogenen Merkmale mehr oder weniger veränderlich sind je nach Klima, Standort und anderen physikalischen Bedingungen. Das Ideal einer Schrift über japanische Kirschen wäre eine Ver- einigung der Wilson’schen Darstellung mit den farbigen Tafeln Miyoshi’s, wobei die Wilson’schen Darlegungen nach Art der Koehne’schen zu erweitern wären. Soviel ieh es beurteilen kann, ist nun die Systematik dieser Kirschen recht gut geklärt und es steht zu erwarten, daß die noch offenen phylogenetischen Fragen (Herkunft der P. Sieboldii, Ursprung der P. yedoensis usw.) gelöst werden können. Das Vorgehen des Arnold Arboretums, eine solche Frage, wie die - Systematik dieser Zierkirsechen durch eine besondere Untersuchung im Umfange der Wilson’schen Arbeit klären zu lassen, ist mit Freude zu begrüßen. Man kann sowohl das Arboretum, wie den Verfasser zu den Ergebnissen beglückwünschen! 242 Die Grenzgebiete Kärntens und des nw. Küstenlandes gegen Italien und ihre Pflanzendecke. Pflanzengeographische Studien von Prof. Dr. Johann Hruby (derzeit im Felde). (Schluß.) ?) 7. Ruderalflora und Flora des bebauten Bodens. Die Ruderal- flora ist ungemein dürftig und besteht nur aus den allerhäufigsten Arten. Ackerbau wird erst von Raibl ab gegen Tarvis und auch ganz un- bedeutend betrieben; er beschränkt sich lediglich auf den Anbau von Kartoffeln, Roggen, Sehnittbohnen und Mais (als Grünfutter). Auf den Uferdäimmen im Orte begegnen wir Campanula trachelium, Chenopodium bonus Henricus, beiden Nesseln, Geranium phaeum, Stachys palustris, Sisymbrium offieinale, Tussilago, Rubus caesius, Sinapis arvensis, Fili- pendula ulmaria, Galeopsis pubescens und ladanum, Lolium perenne; von Gartenflüchtlingen: Hesperis matronalis, Borago officinalis, Myrrhis odorata, Solanum tuberosum; an Mauern wachsen Malva silvestris, Aegopodium podagraria, Arabis Halleri, Cirsium lanceolatum, Glechoma hederacea, Lamium album u. a.; auf erdbedeckten Mauern wachsen u. a. Lilium bulbiferum, Allium carinatum, Medicago falcata, Gypsophila muralis, Euphorbia cyparissias, Sedum album und boloniense, Hieracium pilosella, Satureja acinos, Potentilla Tabernaemontani und Erigeron alpinus. In den Gärten sind Galinsoga parviflora und Legousia spe- culum häufige Unkräuter. Hopfen klimmt an den Zäunen und im Ufer- gebüsch, Schwarzer Holler (Sambucus niger) liebt dieselben Orte. Von Ziersträuchern fallen uns Goldregen und Knackbeere (Staphyles pinnata) neben Flieder, Kerrie und anderen Genossen auf. B. Predilstraße—Predilkopf—Lahnspitzen. Aus Raibl führen zwei Straßen zum Predilsattel in das Florengebiet von Flitsch; die Sommerstraße steigt ziemlich steil an der rechten Gebirgsflanke des Seebachtales hinan und ist wegen Lawinengefahr und Vermurung nur im Sommer passierbar. Die Winterstraße führt am anderen Bachufer zunächst zum Raibler See und dann in Serpentinen aufwärts. Gleich hinter dem Orte durchquert die Straße den Latschen- wald auf den Schottermuren der Lahnspitzen. Schon an der Straße wachsen eine Anzahl typischer Blütenpflanzen des Latschengestrüppes wie speziell Oytisus radiatus, Rubus sazatilis, Pedicularis verticıllata, Gymnadenia odoratissima und conopea. Steigen wir die steile Lehne 1) Vgl. „Österr. botan. Zeitschr.“, Jahrg. 1916, Heft 5/6, S. 186—196. 245 hinan und suchen durch die Legföhren aufwärtszukommen, so finden wir hier noch Uytisus purpureus, Gentiana Clusii, Hieracium porrifolium, Pirola rotundifolia und Amelanchier ovalis. Auf den offenen Schotter- rinnen hat sich die Geröllflora angesiedelt; Dryas, G@lobularia cordifolia, Biscutella, Valeriana saxatilis, Rumex peltatus, Dianthus monspessu- lanus, Meum athamanticum, Veronica urticifolia, Scrophularia Hoppei, Campanula rotundifolia (Zwischenformen zu ©. praesignis, linifolia und Scheuchzeri), Sawifraga aizoides, incrustata, caesia und squarrosa sind hier besonders auflällig, da sie entweder ganze Flächen überziehen oder truppweise, gleich Inseln, die höheren Sandpartien besetzt halten, während die Pestwurz (Petasites niveus) in den kleinen Rinnen sich einnistete. Unterhalb der Straße breiten sich magere Triften mit gewöhnlichen Wiesenpflanzen wie Plantago media, Phyteuma orbieulare, Anthyllis affinis, Lotus corniculatus, Euphrasia Rostkoviana, pieta und kerneri, Gentiana pilosa, ciliata und anisodonta, Hippocrepis comosa, Gymnadenia conopea, Polygala vulgaris, stellenweise auch Biscutella laevigata und Primula elatior, aus. Hier zeigen sich vereinzelt Orchis ustulata und sambucina; die feuchteren Partien liebt Senecio crispus, auch Veratrum Lobelianum kommt hier vor. Um die Haufen aus Lesesteinen stehen verkrüppelte Büsche von Acer pseudoplatanus und Sorbus aucuparia. Tiefer unten am Seebache beginnt der hochstämmige Fichtenwald mit seinen kniehohen Heidelbeerbüschen, die nur wenigen Kräutern wie Orechis maculata, Cardamine enneaphyllos und savensis, Mercurialis perennis und Veratrum Zutritt gestatten. Rosa pendulina, Lonicera nigra und Rubus saxatilis fehlen auch hier nicht. Auf dem Muren- boden nächst dem Walde finden wir im Ericetum Polygonatum officinale unter den Ginsterbüschen (Cytisus radiatus) und auf dem Grus in Menge Scrophularia Hoppei, einzeln Carlina aggregata. Wo die Muren enden, erscheint der typische Mischwald, die Latsche spielt hier noch eine ganz untergeordnete Rolle, aber Rot- buche, Bergahorn und speziell Lärche sind vorherrschend. Dort, wo die Serpentinen beginnen, tritt an Stelle des Waldes die Matte und kleidet förmlich den ganzen Predilsattel aus. Ein sehr bunter, wenn auch ge- wöhnlicher Blütenflor (Trifolium pratense, Buphthalmum salicifolium, -Geranium phaeum, Gentiana utriculosa, Campanula patula, Centaurea decipiens, Phyteuma orbiculare, Brunella grandiflora, Alectorolophus major, Leontodon hastilis, Crepis biennis u. a.; hier auch Myrrhis odorata) - schmückt die Hänge. Erst ea. 200 Schritte ober dem Werke setzt wieder beiderseits des Sattels Wald ein. Wenden wir uns links dem Predil- kopfe zu, so betreten wir hier wieder den Mischwald, und je mehr wir emporsteigen, um so mehr treten die Latschen in den Vordergrund; bei ca. 1200 m erscheint der Latschenmischwald und die höchste Koppe 244 nimmt reiner Latschenwald ein. Die sonnigen Partien sind häufig mit hohem Graswuchse (Melica nutans, Carex silvatica, Calamagrostis arundinacea') bedeckt; hier blühen die hohen Stauden von Adenostyles glabra, Aconitum Iycoctonum, die Waldrebe (Olematis recta) zeigt sich vereinzelt, Melittis melissophyllum erscheint truppweise, Thesium bavarum, Cirsium erisithales, Anthericum ramosum, Peucedanum oreoseli- num, Asperula longiflora und sSiler trilobatum vervollständigen das Bild. Auf den Felspartien am Wege zum Gipfel sammeln wir in den Steinritzen Veronica bonarota, Asplenium Seelosii, Phyteuma como- sum, von den Felsabsätzen Carduus defloratus und Alchemilla Hoppeana. Die Lärche wird immer häufiger, dafür tritt die Fichte ganz, die Rot- buche stark zurück. Sowie wir die reine Latschenzone betreten, woselbst die Sonne frei den Boden belichten kann, begegnen wir auch schon streekenweise begrasten Felspartien mit Pedicularis recutita und Oederi, Gymnadenia odoratissima und albida, Gentiana verna und Ülusii, Achilles clavenae, Bartschia alpina, Tofieldia calyculata, Dryas, Dianthus monspessulanus, Hieracium villosum, Vulneraria polyphylla, Thesium alpinum, Globularia nudicaulis, Selaginella helvetica u. a. Auf dem stark zerklüfteten Gipfel des Predilkopfes, der ganz mit Latschen bewachsen ist, bahnen wir uns durch die zäben Büsche mühsam Bahn. In den warmen Karstmulden blüht in Menge das Steinrösl (Daphne cneorum), auch ÜUytisus purpureus und hirsutus, Rodothammus COhamaecystus, Phododendron hirsutum und ferrugineum treten in Kon- kurrenzkampf mit dem Ericetum. Die Preiselbeere, beide Heckenkirschen (Lonicera nigra und coerulea), Steinbrombeere, Sorbus chamaemespilus, suchen sich hier zusagende Plätzchen; das tun auch Gentiana lutea, Anemone nemorosa, Geranium silvaticum, Clematis alpina, Bartschia alpina, Aspidium lonchitis, während Potentilla nitida und Olusiana, Peucedanum rablense, Laserpitium peucedanoides, Helianthemum grandi- florum, Oytisus capitaius u. a. die sonnigen Felspartien bevorzugen. Im Ericetum blüht Pirola uniflora, kriecht Lycopodium amnotinum, zeigen sich Maiglöckchen, Wachtelweizen (Melampyrum laricetorum) und andere Begleiter der Heide (siehe Heft 5/6, Seite 188). Der nächste zackige Gipfel ist durch einen schmalen Wiesen- streifen in einer tiefen Scharte vom Predilkopfe und dessen Latschen- walde getrennt. Es sind die gewöhnlichen Mattenblumen mit ihren intensiven Farbtönen; auffällig wären etwa Orepis pulchra, Pedicularis elongata, die hohe, stattliche Globularia nudicaulis und Polygala Forojuliensis. Auch sonst ziehen sich blumige Mattenstreifen zwischen den Latschenbüschen hin, grasige Absätze unterbrechen wohltuend das !) Vgl. auch Grasiger Waldboden, Heft 5/6, S. 191. 245 einförmige Blaugrün der Legföhren und speziell unter den größeren Felspartien stoßen wir immer wieder auf üppige Wiesenflecke mit Trollius, Veratrum, Gentianeen, Kleearten, Korbblütlern u. s. f. Im Auf- stiege zum Smutnik überrascht uns Anemone alpina durch ihre Häufig- keit im hohen Grase der saftigen Matte; dort sammeln wir auch Poten- tilla aurea, Primula farinosa, Orepis aurea und Chamaeorchis alpina. Auf den sehr kurzgrasigen Triften herrscht bald der Enzian (Gentiana- Trift), bald die Silberwurz (Dryas-Trift) oder die Kugelblume (Globularia Willkommii-Trift) vor. Die zahlreichen Sauergräser (Carex brachystachys, viridis, caryophyllea, capillaris, panicea, flacca, atrata, rupestris) und Gräser (Poa- und Festuca-Arten, vgl. S. 191, Heft 5/6) halten den meist sehr lockeren Kalkgrus fest zusammen und geben so dem Fuße einen halb- wegs sicheren Halt. Auch die zähe Erica klammert sich an den brök- kelnden Fels und bildet unter den Latschen eine feste Decke. An Felsen wuchert Juncus trifidus, in den Ritzen vegetiert Sazifraga incrustata, kriecht Rhamnus pumila, eng an den wärmenden Kalk angepreßit; Ranunculus thora zeigt überall seine lederigen Blätter, das Gams- veigerl (Primula auricula) die fleischigen Blattrosetten, Helianthemum alpestre überzieht mit seinen grauschimmernden Ästchen die kleinen Kalksplitter, Heliosperma alpestre und Veronica lutea, bonarota, Valeriana saxatılis, Arabis alpestris, Campanula linifolia, Viola biflora u. a. drängen sich aus den Spalten an das Licht vor. Prachtvolle Flechten überziehen handflächengroße Flecken der nackten Kalkblöcke, auch dicke Möospolster suchen sich hier festzuheften. So bleibt nun die Pflanzen- decke bis auf den Vrsic. Beim Abstiege zum Raibler Wasserfalle durch die große Schnee- mulde unter dem Smutnik-Vrsic-Gipfel, umgeben von phantastischen Felszinken und Graten, bemerken wir auf dem feuchten Grus unter den triefenden Kalkwänden Papaver Sendtneri, Saxifraga sedioides, stellarıs, androsacea, aizoides, Scrophularia Hoppei, Achillea atrata, Cystopteris alpina, Valeriana elongata, Ranunculus hybridus, Thlaspi cepaefolium, Draba arzoides, Cardamine enneaphyllos, Cerastium alpinum, Moehringia ciliata, Rumex scutatus, Poa supina var. vivipara, Senecio tiroliensis. Weit steigt hier der Mischwald zu den Kämmen auf. Als Vorbote erscheint die Lärche, auch die Buche folgt bald, und am Fuße der Schneerunse stehen wir schon im Buchenmischwald von Raibl. Die Legföhre, mit ihr das Ericetum, Rbododendren und die typischen Blüten- pflanzen des Latschenwaldes steigen tief ins Tal hinab bis zur Sommer- straße speziell längs der Wände des Falles. In dem grasigen Misch- walde, der von grünen Almen (mit Orepis pulchra in Menge) unter- brochen wird, blühen Cyclamen, die prachtvolle Oephalanthera rubra, Epipactis rubriflora, Aquilegia nigricans und die bekannten Waldkräuter Üsterr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 3 18 246 dieser Formation. Um die Blockhäuser wuchern Nesseln, Ohenopodium bonus Henricus, Oirsium arvense und andere Ruderalpflanzen üppigst; hier auch Geranium phaeum in Unmenge. 6. Deutsche Kanzel-Schlichtel-Seekopf. Aus dem Seebachtale führt neuestens ein Serpentinenweg auf die deutsche Kanzel, eine Abfallkuppe der Kl. Schliehtel; dieser Berg ist knapp an der italienischen Grenze gelegen und bis auf den Gipfel mit Mischwald bedeckt. Gegen N. führt eine tiefe Schlucht, in welcher bis in den Hochsommer hinein Schnee liegt, von dem kleinen Sattel ins Seebachtal herab; längs dieser Schneerinne ragen beiderseits Felspartien auf, die schon im Mai reichlich mit blühenden Pflanzen bewachsen sind. Steigen wir durch den Wald aufwärts, der vorzüglich aus Rotbuchen, untermischt mit Tannen, Fichten, Lärchen, Bergahornen und sSorbus aucuparia sowie reichlich durchsetzt von der Legföhre, gebildet wird, so begegnen wir hier den spezifischen Waldsträuchern und -Kräutern des Mischwaldes: Aquilegia nigricans und atrata, Phyteuma Halleri, Actaea spicata, Aruncus, Doronicum austriacum, Senecio Fuchsiüi, Adenostyles alliariae, Mulgedium alpinum, Prenanthes, Lactuca muralis, Aconitum Iycoctonum, Cirsium erisithales, Veratrum album, Anthriscus nitidus und Lamium luteum zeigen sich bald einzeln, bald truppweise im Ericetum, um die Alpenrosen- und Heckenkirschenbüsche, im Vaceinietum blühen die uns schon bekannten (sub A 1) Fiehtenwaldelemente, in den feuchten Mulden grünen die prachtvollen Wedelbüsche hoher Farne (männlicher und weiblicher Wurmfarn, Aspidium Lonchitis, lobatum), Laserpitium Archangelica und latifolium breiten ihre großen Blütenschirme über die Himbeerbüsche und das Brombeergestrüpp (Zubus hirtus ssp.) hinweg ans Lieht. Sorbus chamaemespilus, Juniperus nana, Salix grandifolia und glabra, Laburnum vulgare, Ribes alpınum und Rosa pendulina bilden eine zweite Etage im dichten Buchenmischwalde. Treten wir auf die Felsen heraus gegen die schroffe Schneerinne hin, auf denen eben Amelanchier ovalis, Alnus viridis, Salix glabra und arbuscula blühen, so begegnen wir hier den Elementen der Felstrift: Neben den dichtrasigen Büschen des rosaroten Rodothamnus chamae- eystus finden sich hier Juncus trifidus, Helianthemum grandiflorum, Achillea clavenae, Hieracium villosum, Sedum roseum, Valeriana saxa- tilis, Veronica urticaefolia, lutea, Clematis alpina, Leontodon incanus, Sazxifraga sedoides, caesia, aizoon U. a. Am Fuße der feuchten Schneemulde blühen auf dem angesammelten Humus eine Menge Mattenblumen, vor allem Trollius europaeus, Phy- teuma spicatum und orbiceulare, Aquilegia atrata, Valeriana tripteris, Aconitum Iycoctonum, Melandryum silvestre, Geranium silvaticum, Ra- 247 nunculus lanuginosus, die sonnigen Seitenlehnen schmücken Buphthal- mum salicifolium, Drunella grandiflora, Veronica chamaedrys, Thymus ovatus, chamaedrys, Satureja alpina, Pedicularis recutita, Galium eru- ciata, Luzula silvatica, Festuca violacea und Poa hybrida. Weiter hinauf, wo der Schnee eben abgeschmolzen ist, erheben sich über der noch schmutzigen, fahlen Erde die zierlichen blauen und weißlichen Glöckchen der Soldanellen (S. minima und alpina), öffnen sich die gelben und weißen Hahnenfußblüten (Ranunculus carin- thiacus und glacialis), leuchten die weißen Blütensterne der Alpen- kuhschelle (Anemone alpina), in ihrer Nachbarschaft blühen Corydalis cava, Cardamine enneaphyllos, Achillea atrata, Campanula Scheuchzeri. Valeriana elongata u. a. Die feuchten Felspartien besiedeln Kanunculus alpestris (in Un- menge), Viola biflora, Tofieldia calyculata, Saxifraga aspera und tenella, Parnassia palustris, Pinguicula alpina, Campanula linifolia, Arabis alpina, Epilobium alpinum und Üystopteris alpina. Oberhalb der Schneemulde prangt eine kleine, blumige Matte mit den gewöhnlichen Arten, wie Trollius, Senecio rivularis, Veratrum, Geum rivale, Angelica silvestris, Heracleum montanum, Siler, Thalictrum aquilegifolium, Thesium alpinum, Gymnadenia odoratissima, Alectoro- lophus major, Hypericum montanum, Alchemilla alpestris, Campanula (siehe Anm. 1, S. 186), Melandryum silvestre u. s. f. (vgl. S. 193, Heft 5/6); neben Gentiana asclepiadea und anisodonta tritt hier die prachtvolle @. lutea auf, und in den -Weidenbüschen kommen Aconitum Napellus und Chaerophyllum Villarsii vor. Crepis paludosa, aurea und incarnata, Alchemilla alpestris, Potentilla aurea, Homogyne alpina sind hier häufig. Die Felspartien oben weisen außer den auch tiefer unten wach- senden Arten noch Pedicularis verticillata, Campanula linifolia, Phy- teuma comosum, Veronica fruticulosa, Rosa pendulina, Alchemilla alpina, Potentilla Clusiana, Sedum roseum, atratum, Euphrasia picta, Gen- tiana utriculosa, Galium anisophyllum, Carex rupestris, capillaris, Agrostis rupestris und alpına, Trisetum alpestre, Poa laxa, caesia, pumila, Festuca norica, dura, violacea und fallax, Luzula angustifolia und Calamagrostis varia auf. Hieracium villosum kommt hier in Un- menge vor, H. vulgatum und murorum sind häufig. Die Hänge der Deutschen Kanzel sind mit Buchenmischwald, höher hinauf mit Lärchen und Latschengehölzen bestanden. Moosige Felsblöcke mit Lycopodium ‚selago, Oystopteris alpina, Saxifraga cuneifolia und reichlich blühender „Almenrausch“ sind häufig. Auf den sehr steilen Felshängen gegen die Italienische Kanzel hin wächst in Menge das Gamsveigerl (Primula auricula); in deren Stein- ritzen grünen Asplenium viride und ruta muraria. Freundlich winken 18* 248 die blühenden Goldregenbüsche vom italienischen Cregnedul herüber. Bis knapp unter die Spitze der Kl. Schlieht steigt der Latschenmisch- wald auf, unten mit Buchen und Fichten, weiter hinauf mit prachtvollen Lärchen, die noch auf den kleinsten Felstreppen Platz suchen und ihre häufig vom Blitze getroffenen dürren Wipfel in die meist nebelumwogten Höhen emporheben. Zahlreiche Gemsen beleben das anmutige Hoch- gebirgsbild. Das gleiehe Bild in der Pflanzendecke bieten die Abhänge der Großen Schlichtel und des Seekopfes ins Seebachtal. Zahlreiche Quell- bäche gehen hier zu Tale. Längs der Wasserrinusale wuchern üppigst kniehohe Farne, gedeihen Lamium maculatum, Valeriana officinalis, Saxifraga umbrosa, Mentha longifolia, Orepis paludosa, Aconitum vulparia, Filipendula ulmaria, Epilobium palustre, Cirsium palustre, Adenostyles glabra, Petasites niveus, Geranium phaeum und KRoberti- anum U. a. Auf den mit einem hohen Vaceinietum (V. myrtillus und vitis idaea) bedeckten waldfreien Flecken wachsen in Unmenge Erdbeeren (Fragaria moschata), ferner Chamaenerion angustifolium, Calamagrostis villosa, Senecio Fuchsii, Pirola secunda, Cirsium lanceolatum, Galeopsis versicolor; hier wie auch sonst unter 1800 m ist die Himbeere (R. idaeus), stets in Gesellschaft der Felsbeere (R. saxatilis), überall ziemlich häufig. D. Der Höhenkamm am linken Ufer des Seebaches. Alle Gipfel und Zacken unter 2000 m sind bewaldet; bis ca. 1600 m (in feuchteren Mulden noch höher) steigt der Mischwald auf, von dort an nimmt die Legföhre an Herrschaft immer mehr zu und bedeckt von da ab die Hänge und Kuppen bis zur Waldgrenze. Im Mischwalde herrscht überall die Rotbuche vor und mengt sich in zwerghafter Form dem Legföhrengehölze bis zur Baumgrenze bei. Zwischem den zusammen- hängenden Komplex von Buchenwald hinter dem Raibler See und den Fiehtenmischwald vor dem See schiebt sich unter den Rauhen Köpfen Legföhrenmischwald längs der steilen Felshänge und in der tiefen Runse ober dem Seewerke ein; als Begleiter erscheint hier die Rotkiefer ( Pinus silvestris) in schönen Exemplaren. Unterholz und Begleitflora wie ge- wöhnlich (vgl. S. 187, b); an mehreren Stellen reichlicher Graswuchs. Mitten hindurch zieht eine fast ganz vegetationslose Mure bis ins Tal. Betreten wir den schattigen Buchenmischwald, so begegnen wir an sonnigen Plätzen u. a. Polygonatum verticillatum, Melittis melissophyllum, Cardamine savensis und enneaphyllos, Epipactis rubiginosa, Cephalunthera rubra, Astrantia major, Aconitum Iycoctonum, Aruncus, an grasigen Stellen auch typischen Matten, höher hinauf Trift-Blumen. Im allge- meinen ist dieser Wald recht blumenarm; dafür weisen die Waldschläge 249 und Waldränder, größere Felspartien und sehütter bestandene Muren eine aus verschiedenen Formationen zusammengewürfelte Flora auf: Wald- und Mattenblumen teilen sich mit Fels- und Triftpflanzen in das sonnige Gelände. Sie sind uns schon zumeist alle bekannt; bemerkenswert sind Rhamnus pumila, der sich enge an die blendenden Kalkblöcke an- schmiegt, Saxifraga squarrosa, dieser in großen Polstern die Felspartien überzieht, Rubus hirtus f. typica, der wie ein Fremdling sich hier ım Unterholze einnistet und den warmen Boden mit seinen borstigen Sprossen bekleidet. Steigen wir die steile Lehne unter der Weißbachspitze hinan, so begleitet uns bis ca. 1800 m der Buchenmiscehwald, dann folgt Leg- föhrenmischwald, der auch die Felspartien und sanfteren Kuppen er- klettert — hier mischen sich Lärche und Eberesche reichlich ein; immer mehr tritt der Baumwuchs zurück, so daß jedes brauchbare Plätzchen von Trift- und Felsblumen besetzt wird. Erst bei ea. 2000 m schwindet der Legföhrenwald so stark, daß man füglich von einer Waldgrenze sprechen kann. Hier tritt die Hochgebirgstrift in schönster Entwicklung auf. Poa alpina var. vivipara, Festuca varia, Sesleria varia, Carex brachystachys und die schon oben angeführten Gräser und Halbgräser (vergl. S. 247) bilden eine mehr minder zusammenhängende Grasnarbe und diese wird belebt durch zahlreiche grellfarbige Kräuter: Gentiana verna und Olusiü (Gentiana-Trift), Pedieularis recutita und rosea, Dryas. Viola biflora, Linum laeve, Polygala alpestris, Helianthemum grandi- florum und alpestre, Pinguicula vulgaris, Biscutella, Homogyne alpina, Anthyllis alpestris, Nigritella nigra, Coeloglossum viride, Phyteuma Sieberi, Tofieldia calyculata, Aster bellidiastrum, Polygonum viviparum, Ranuneulus glacialis und hybridus, Globularia nudicaulis, Lotus cornicu- latus, Thymus chamaedrys, Geranium silvaticum, @ymnadenia odoratissima und albida, Potentilla Crantzii, Primula veris sind die aufflligsten Begleiter. Auf den Felspartien blühen Edelweiß (Zeontopodium alpinum), Almenrausch (Rhododendron hirsutum und KRhodothamnus chamae- cystus), Gamsveigerl (Primula auricula), Bertram (Achillea clavenae), Steinröschen (Daphne cneorum), Steinbreche (Sarifraga Aizoon, ın- erustata, aizoides), Cerastium alpinum, Valeriuna sazatilıs, die rosarot blühende Potentilla nitida überzieht breite Flächen, Glockenblumen (Campanula Scheuchzeri und linifolia sowie Zwischenformen beider zu ©. rotundifolia, caespitosa und cochleariifolia), Ehrenpreise (Veronica aphylla, bellidioides und alpina), die zierliche Silene acaulis, welche dieke Polster auf vorspringenden Klippen bildet, das rotblühende 7hlasp:i cepeaefolium in Gesellschaft von 7. alpinum und Arabis alpina, Alche- milla alpestris, Leontodon incanus, Parnassia u. a. Zwischen den an- geführten Kräutern grünt der zierliche Moosbärlapp (Selaginella helvetica). 250 ragt hie und da das bleiche Cirsium spinosissimum auı. Vielfach sind die Rasenflächen von Rieselwasser ganz durchtränkt (Rieselwiesen); an steileren Stellen lösen sich die Triften in einzelne Grasbänder, Gras- bänke und Inseln zwischen den hohen Felspartien auf. Die Gemsen und Insekten sind dann wohl die einzigen Besucher dieser grünen Fleckchen in dem Gewirr der weißen Kalkzacken. Das Vegetationsbild ist ziemlich gleichartig im ganzen Verlaur des linksseitigen Gebirgskammes im Seebachtale, vom Königsberge angefangen bis ins italienische Gebiet. Die diesem Kamme aufgesetzten hohen Kalk- spitzen, die Weißbachspitze, Karspitze, Kastreinspitze u. s. f. sind nur mehr mit Flechten und einzelnen Moospolstern bewachsen (Moos- und Flechtenfacies der Felstrift). Nahe dem Hochkamme kommen stellenweise in der Felstrift auch schon Gletscherweiden vor), so bei der hohen Weißbachspitze, am Wischberge u. a.); fest eingepreßt in die Steinritzte und den Kalk- schotter grünen hier Salix serpyllifolia, retusa, Jacquiniana zwischen den Graspolstern. In ihrer Gesellschaft begegnen wir außerdem auch Helianthemum alpestre, Phyteuma Siebieri, Euphrasia picta, Saxifraga androsacea und stellarıs, auf durchfeuchtetem Gruse (gern unter den triefenden Felsen), Achillea atrata und die zierliche Valeriana elongata, Ranunculus glacialis u. a. (vergl. S. 245 unten). Der Germer ( Veratrum Lobelianum) steigt in kümmerlichen Exemplaren bis hier herauf, ebenso mit der Erica einige Waldkräuter des Mischwaldes und Farne (ÜUystopteris fragilis, Aspidium lonchitis u. a.). In den geschützteren Mulden wird die Felstrift üppiger, höher; hier finden wir in Menge gelbfarbige Kompositen (Leontodon pratensis, Hieracium caesium u. a.), Hahnenfüße (Ranunculus montanus, thora), den feuerköpfigen Pippau (Crepis aurea), gelbblühendes Läusekraut, Pedicularis elongata, die dunkelpurpurne Felsdistel (Carduus viridis) und die häufigeren Mattenblumen. Auch der prachtvolle gelbe Enzian (@. lutea) zeigt sich hier vereinzelt, auf den phantastischen Felsblöcken ist im Latschengestrüpp die Krähenbeere (Empetrum) häufig, die zier- liche Bärentraube (Arctostaphylos alpina) fehlt hier nirgends. Auf üppiger, blumenreicher Trift liegt idyllisch unter der Kastrein- spitze die Findeneghütte. Zu den oben genannten Triftblumen treten hier noch Taraxacum alpinum, Ürepis alpestris, Leontodon mon- tanus (neben autumnalis). Das Edelweiß ist hier ziemlich häufig, ebenso die Alpenkohldistel (Cirsium spinosissimum). Über die Moses- scharte steigen wir auf steilem Hange zum Wischberge (2667 m) auf; die Felstrift tritt in ihre Rechte, freilich nur beschränkt auf wenige Plätzchen, denn der nackte Fels überwiegt hier wie auf allen Nachbar- 2dl spitzen. Auf Felsabsätzen blühen Doronicum grandiflorum, Minuartia sedoides, Cerastium latifolium, in den Steinritzen wachsen Leontodon tarazaci, Orepis Jacquwini, Veronica alpina, Linaria alpina, Alchemilla alpina, Potentilla Clusiana, große, dieke Polster auf feuchtem Grus oder an Steintreppen bilden sSilene acaulis, Saxifraga Aizoon, exarata, aspera, androsacea, Loiseleuria procumbens, Draba aizoides, Hutschinsia brevicaulis, Salix retusa, Minuartia biflora, Potentilla nitıda, Agrostis rupestris; auf dem feuchten Sande blühen in Menge Papaver Sendtneri und Thlaspi cepeaefolium. Steigen wir durch die Karscharte in das kleine Kar jenseits des Rückens der Weißbachspitze hinab, so begegnen wir im losen Schutte fast nur Papaver Sendtneri; erst am „Boden“ des Kars, der von mächtigen Felsblöcken dieht übersät ist, entwickeit sich ein lieblicher Triftgrund mit einer Cirsium spinosissimum-Facies. E. Das Seebachtal von Raibl abwärts bis Tarvis (Schlitzatal). Der im Orte Raibl durch die Regulierung stark in seiner Tätigkeit behinderte Seebach bahnt sich am Ausgange des Ortes durch die bei jedem Gewitterregen und im Frühjahre selbst angehäuften Schotterfelder unregelmäßig seinen Weg nach Norden. Ein beständiger Pflanzenwuchs auf diesen Sand- und Schotterbarren ist ausgeschlossen; immerhin wagen sich jährlich die meisten Ansiedler der Ufer bis auf diese un- sicheren Wohnplätze. Außer den gewöhnlichen Weidenbüschen (Salız purpurea, incana, grandifolia) erscheint hier in verkümmerter Form die Zitterpappel, von Kräutern zeigen sich vereinzelt Aquilegia Einsele- ana, Buphthalmum salicifolium, Hieracien (siehe S. 190, Heft 5/6), Vieia angustifolia, Chamaenerium palustre, Erysimum canescens, Equisetum telmateja, Minuartia verna, Sagina nodosa, näher am Ufer besiedeln in breiten Flächen verschiedene Quendelarten (Thymus chamaedrys, ovatus, praecox, lanuginosus) den lockeren Boden, sSilene saxiıfraga, Senecio erraticus, Dianthus silvestris, Vicia incana, Tus- silago, Athamanta cretensis, Uychorium intybus zeigen sich einzeln; an vielen Stellen entwiekelt sich auch hier eine typische Petasites niveus- Faeies. Euphrasia Kerneri bedeckt im Spätsommer ganze Flächen an den äußersten Uferrändern, an Wassertümpeln überwuchert Ranuneulus repens (in einer auffallend kleinblättrigen Form) die Ränder, auf den Ufersteinen nahe der Straße wächst in Büscheln zwischen Dryum- und Tortella-Polstern Silene saxifraga. Im Gebüsche des nahen Waldrandes klimmen Solanum dulcamara und Rubus hirtus. Auf den Grasrändern an der Raibler Straße sowie auf den Grasplätzen in Mauth und Kaltwasser erscheint im ersten Frühlinge in Unmenge der blau und weiß blühende Orocus albiflorus. Rechts und links sind die Hänge des eiszeitlichen 252 Trogtales mit Mischwald bestanden, in dem bald die Rotbuche, bald die Fichte vorherrscht und die Rotkiefer neben der als Unterholz noch immer sehr bemerkenswerten Legföhre als Waldbildner hinzutritt. Die Be- gleitflora ist uns schon bekannt (siehe S. 187 ff., Heft 5/6). Wo die Muren der höheren Spitzen (Fünfspitze, Königsberg u. a.) bis ins Tal hinab- reichen, begegnen wir wieder der Felsheide und diese Muren begleitend, sowie die schrofferen Felspartien bis auf die höchsten Gipfel bekleidend, tritt der Latschenwald in seine vollen Rechte. Auf den steilen Fels- partien, über die sich die Quellbäche in Wasserfällen herabstürzen, so- lange genug Wasser vorhanden ist, kommen Sarifraga aizoon, Primula auricula (beide in Menge), Cotoneaster tomentosa, Erigeron alpinus, Sedum boloniense, Dianthus sılvestris, Asperula aristata, Galium me- liodorum, Potentilla caulescens und Olusii, Campanula linifolia und die anderen, schon oben angeführten Arten der Felsflora vor. In dem sonnigen Teile des Mischwaldes und auf den Felsplatten entwickelt sich auch hier ein mattenartiger, grasiger Unterwuchs mit den spezifisischen Arten (S. 190). Zwei imposante Kalkberge ragen bei Raibl über den von der Schlitza in Schlangenwindungen durchflossenen Gletschertrog auf: Es ist dies links der Königsberg, rechts die Fünfspitze. 1. Der Königsberg (1912 m). Steigen wir durch den stark von Rotkiefern durchsetzten Misch- wald (Fiehte, Rotbuche, Tanne), der die steilen Hänge des Erzberges schütter bedeckt, bis auf den Gipfel des letzteren hinauf, so begegnen wir hier dem uns schon aus dem Seebachtale von den Rauhen Köpfen und weiter bis zur Weißbachmure bekannten Waldtypus. Auch hier bildet Genista radiata eine ausgesprochene Faecies, in die Amelanchier, Sorbus chamaemespilus, Lonicera alpigena, Salix grandifolia, Juniperus intermedia, Cotoneaster tomentosa, Rosa pendulina, Üytisus supinus, Ratisbonensis, Laburnum vulgare und Alpenrosen überall ein- treten. Auf den steilen Felspartien ober den Stollen erscheint die Latsche und tritt auch als Unterholz in den Mischwald ein. Auf den kahlen, schuttbedeckten Hängen blühen in Unmenge Dianthus silvestris, Silene inflata, Asperula longiflora, Erysimum canescens, Alyssum mon- tanum, Scrofularia Hoppvi, ferner Scabiosa columbaria, Arabis turrita, Origanum vulgare. Die Begleitflora des Mischwaldes ist uns schon be- kannt (S. 190); auffällig ist das Vorkommen der prachtvollen Campa- nulathyrsoidea, von Aconitum napellus und Clematis recta. An zahlreichen Stellen überzieht Zaserpitium siler ganze Flächen; höher hinauf breiten sich üppige Molineta (Molinia coerulea) aus, in denen Alectorolophus angustifolius, Angelica elatior, Laserpitium 253 latifolium, Athamanta eretensis, Gentiana asclepiadea, Cynanchum vincetoxieum, Lilium bulbiferum blühen. Bei 1200 m Höhe etwa wird der Mischwald dureh reinen Rot- buchenwald abgelöst; sofort wird das Pflanzenbild einförmig, düster. Einzeln zeigen sich Bergahorn und Eberesche. Hier bilden Calama- grostis varia, Carex brachystachys und sempervirens größere Grasplätze, Thalictrum aquilegifolium, Pteridium, Aspidium lonchitis sind häufig. Haben wir den Erzberg (auch Bleiberg), die Rückfallkuppe des Königs- berges, erstiegen, so sehen wir dessen Felsengipfel unweit aufragen. Wir übersetzen eine wildzerklüftete Schlucht und steigen die grasigen, schütter mit Lärchen-Latschenmischwald bestandene Lehne hinan. Auf dem Schutt der Erzlehne blühen auch hier Alyssum montanum, Cam- panula Scheuchzeri, Dianthus inodorus, Hieracium murorum und vul- gatum, Arabis Halleri und Scrophularia Hoppei. Die Matten des Königs- berges gleichen jenen des Seebachtales, nur sind sie stark durchsetzt vom Ericetum und Vaceinietum. Noch ist die Rotbuche, freilich in Strauchform, hänfig; die Lärche bildet auch hier prachtvolle Stämme aus, die Legföhre umgrünt die sich immer höher türmenden Felsgrate. In der großen Schlacht am Nordhange und auf deren mattengrünen Steilhängen glauben wir uns auf die Deutsche Kanzel (siehe S. 246) ver- setzt; außer den knapp am Schnee blühenden Arten (Soldanellen, Ra- nunkeln u. a.) finden wir alle Sträucher und Kräuter hier vor, die auch dort wachsen, sowie Prunella grandiflora, Trollius, Lilium martagon, Aconttum Ilycoctonum, Rhododendren, Salız ylabra, ferner Melittis melissophyllum, Veratrum Lobelianum, Aquilegia atrata, Luzula sil- vatica, Poa alpina usf. Schließlich gehen die Matten in Triften, auf den steilsten Fels- hängen in Felsheide über; unter den häufigen Arten wie Teuerium montanum, Aster bellidiastrum, Trifolium repens, Campanula Scheuchzeri und Verwandte, Alectorolophus subalpinus, Parnassia, Thesium alpinum, Biscutella laevigata, Anthyllis alpestris, Valeriana montana, Euphrasia cuspidata, picta und salisburgensis, Satureja alpina, Helianthemum grandiflorum, Alchemilla alpestris ein- zeln auch Leontopodium alpinum und Nigritella nigra. £ Auf den stellenweise steilen Felshängen bilden üppig blühende Polster Saxifraga caesia und squarrosa, zeigen sich Primula auricula, Erigeron alpinus, Achillea clavenae, Alchemilla alpina, Leontodon in- _ eanus, Hieracium caesium, villosum, bifidum. Silene saxifraga, Dryas (ganze Flächen überziehend), Phyteuma Sieberi, Gentiana utriculosa und andere Triftpflanzen. Der Gipfel selbst ist frei, dürftig bewachsen mit einer schütteren Trift, auf der Gentiana anisodonta häufig, Gentiana nivalis und Saxi- 254 fraga adscendens sich nur vereinzelt zeigen; die Grasnarbe bilden hier wie weiter unten vorzüglich Festuca dura, Poa alpina und hybrida, Carex brachystachys und rupestris. Gleich unter dem Gipfel breitet sich ein dichtes Latschengestrüpp aus und überdeckt auch die benachbarten Sehultergipfel sowie die steilen West- und Nordflanken. Gegen das Kaltwassertal senken sich jähe, mit Latschen-Lärehenmischwald be- standene Wände herab. Beim Abstiege gegen Raibl sammeln wir noch auf der Felstrift Hieracium Bauhini in Gesellschaft von Oetraria islandica und Sedum atratum, in den Felsspalten der überhängenden Kalkwände Phytheuma comosum, Sieberi, Veronica bonarota und fruticulosa, Cam- panula linifolia, Pedicularis rosew und vertieillata, als Seltenheit Arabis ovirensis. Die Felsheide und Felstrift durchdringen einander, Ericeta er- scheinen bald inselartig, bald flächenförmig, um tiefer unten der Matte und dem Latschenmischwalde endgültig zu weichen. 2. Die Fünfspitze (1906 m). Die Fünfspitze ist gleichsam ein Wahrzeichen Raibls. Mit ihren schroffen, von steilwandigen, tiefen Schluchten zerfurchten Wänden und ihren keek aufragenden Gipfeln bildet sie eine Zierde der Raibler Gegend. Touristisch hochinteressant, enttäuscht sie den Pflanzensammler ungemein. Von allen Bergen uni Raibl ist sie die artenärmste an Pflanzen. Die Abhänge bis ca. 1200 sind auch hier mit üppigem Fichtenmisch- wald bedeckt; die Begleitflora ist die gleiche wie sonst. Auf den steilen Felspartien herrscht wieder die Latsche vor, die oberhalb 1200, stark mit Lärchen und selbst stattlichen Rotkiefern untermischt, bis zu den höchsten Gipfeln aufsteigt. Bei 1700 m Höhe zeigen sich die ersten Alpentriften, aber in kärglicher Ausdehnung, ebenso die artenarme Felsheide.e Nur die allerhäufigsten Arten sind vertreten; Edelweiß und Kohlröschen fehlen, wohl aber sind Gentiana verna, utrieulosa und @. anisodonta (häufig nur einblütig) auf der Trift in Menge vorhanden. Euphrasia salisburgensis bildet stellenweise ganze Flächen. In den Steinritzen der oft überhängenden Felswände der Schluchten ist das schöne Phytheuma comosum überall häufig; vereinzelt zeigt sich hier auch Campanula thyrsoidea, in den Ritzen kriecht Rhamnus pumila, auf Felsabsätzen blühen Saxifraga incrustata, Primula auricula und Potentilla nitida. Im Erieetum des Lärchenwaldes kommt Arctostaphylus uva wrsi überall häufig vor, ferner blühen hier im Erieetum Lilium bulbiferum, Polygonatum offieinale und Gentiana utriculosa. Je weiter wir uns von Raibl gegen Tarvis entfernen, um so mehr nähert sich die Flora in ihrem Charakter jener der Vorgebirgs- region. Liguster, Königskerzen, Cirsium eriophorum, viele Ruderal- 255 pflanzen u. a. treten auf. Nur noch an einer Stelle entfaltet die Matte ihre ganze Pracht; es ist dies am Ausgange der Schlitza- schlucht unter dem Bahnhofe Alttarvis. Im Juni blühen hier Arnica montana, Primula farinosa, Ononis hireina, Orchis ustulata, sambucina, Aquilegia atrata, Anthyllis polyphylla, Polygala forojulensis, Scabiosa Hladnikiana, Linum austriacum und viscosum, Phyteuma spicatum und orbieulare, Orobanche Pieridis (auf Leontodon hastilis) und gracilis (auf Lotus), Gentiana utriculosa und anısodonta, Gymnadenia conopea und odoratissima, Peucedanum Oreoselinum, Salvia pratensis, Iris graminea, Ophrys muscifera, Thesium bavarım, Ürepis incarnata, Genista pilosa, Clematis recta, Scorzonera humilis, Cirsium erisythales, Globularia nudicaulis sowie andere häufige Wiesenblumen. Anmutige Gebüsche, gebildet von Eichen, Fichten, Rotbuchen, Rotkiefern im Vereine mit Haselnuß, Grauerle, Liguster, Berberitze umgrenzen die Matten; in und um diese Baumgruppen blühen Convallaria majalis, Lathyrus silvester, Majanthemum, Listera cordata, Anemone nemorosa, Verbascum Iychnitis, Melittis melissophyllum, Neottia, Rubus saxatilis, Siler, Veronica urticaefolia, COytisus ratisbonensis, Genista sagittata, Polygonatum officinale, Thalictrum aquilegifolium, Oyelamen, Astragalus glyeyphyllos. Vıburnum lantana und opulus, Salix grandıfolia, Almus viridis, Populus tremula und Rhamus frangula gesellen sich den oben genannten Hölzern bei; auch Juniperus intermedia ist häufig. Colchicum autumnale zeigt überall seine Blätter; in den Büschen bildet Aspidium lonchitis prachtvolle Büschel, grünen zahlreiche Moose. Auf dem losen Schutte nahe dem Bache kommen Petasites albus, Valeriana tripteris, Helianthemum grandıflorum, Melica ciliata, FPoterium sanguisorba, Echium vulgare, Leontodon incanus, Biscutella und Euphorbia polychroma vor; auf sumpfigen Wiesenplätzen entwickelt sich häufig ein niedriges Caricetum mit Primula farinosa und Pinguicula alpina‘!) — die wilden Felsabstürzre am linken Bachufer sind mit Fichten und Tannen dicht bestanden. Tarvis ist gleichsam die Endstation der Raibler Flora, zugleich die Einzugstation der Flora des Karawankengebietes. II. Das Fellatal von Tarvis bis Uggowitz. Während die mit üppigen Wiesen und mit Feldern bedeckte ‘fruchtbare Talsohle bereits voralpinen Charakter besitzt, gehören die diehten, prachtvollen Fichtenwaldungen, die sich hoch an den Talwänden aufwärts ziehen und nur an den sonnigen Lehnen von der Rotbuche‘ 1) Die blaue Pinguicula alpina kommt in Menge auf den überrieselten Felsen an der Bahnhofstraße ober Tarvis vor. 256 abgelöst werden, noch der alpinen Zone an, wofür ihre Begleitflora den sichersten Beweis liefert. Steigen wir durch den Fichtenwald, der freilich vielfach von Rotbuche, Bergahorn und Eberesche durchsetzt ist, auf die Gipfel der höchsten Berge hinauf, so sehen wir, daß, wie im Seebach- tale, bei ca. 1800 m die Lärche häufiger wird und bald allein oder mit der Legföhre bis über 1900 m aufsteigt, in geschützten Mulden fast bis 2000 m; diese krieeht vielfach noch über 2000 m empor (Steinerner Jäger, Mittagskofel). Almen und Grasmatten liegen gleich Inseln überall im Bereiche des Waldes und ziehen längs der sanfteren Hänge bis unter die höchsten Gipfel, dort in Triften übergehend. Auf steilen Felshängen und Schotterflächen begegnen wir hier wieder der Felsheide mit den uns schon bekannten Arten. A. Die Bergketten am linken Fellaufer. Durch das Kalt- wassertal wird die Nord-Abdachung der Wischberggruppe in zwei Schenkel gespalten; der eine endigt mit dem Königsberg (S. 252) noch im Seebachtale, der andere verbreitert sich nach dem Paß- übergange (Braschniksattel) zur Berggruppe des Steinernen Jägers (2099 m), bekannt durch den auf einer Rückfallkuppe gelegenen Gnaden- ort Luzari. Das Kaltwassertal ist ein echtes Hochgebirgstal, Wände wie Sohle dieses typischen Trogtales, das einst wohl einen Alpensee barg, sind mit Fichtenmischwald, der an zahlreichen Stellen in Buchen- mischwald übergeht, dieht bewachsen. Am Bache breiten sich große Sehotterflächen aus, in die aus den Seitentälchen und von den hohen Wänden mächtige (oft schon wieder bewaldete) Muren einmünden. In landschaftlieher Hinsieht gehört dieses Tal zu den schönsten des Kärntner Grenzgebietes. Schroff steigen die phantastisch geformten Kalkgrate des Schönkopfs, Hochstells, der Gamsmüller- und Schwalbenspitzen empor, kaum daß hie und da ein Fichtenbäumehen oder Latschenbüsche auf den meist senkrechten Wänden sich festzuhalten vermögen. Die Flora gleicht völlig jener des Seebachtales. Auch der Steinerne Jäger weist keine Abweichungen in der Zusammensetzung seiner Pflanzenbedeckung auf. Die Flechtenflora ist unvergleichlich artenreich. Auf der Nord- abdachung dieses Bergstockes führt ein Karrenweg zur Wallfahrtskirche Luzari bergauf. Auch der LuZariberg bei Seifnitz im Fellatale zeigt große Überein- stimmung in der Flora mit jener des Seebachtales. Der Fichten- und Buchenmischwald hat die bekannte Begleitflora, doch schon über 1500 m beginnt hier die Lärche häufiger zu werden und bildet höher hinauf mit der Latsche Mischwald mit einem üppigen Ericetum auf steinigem Boden, mit Grasplätzen auf erdreicheren Lehnen und in den feuchten Mulden. Unter dem Bettlerkreuze breitet sich eine üppige, blumenreiche Trift aus; die bunten Blüten sind hier meist auf größere Flecke wie in 257 einem Blumengarten vereinigt, was der Landschaft ein eigenartiges Gepräge verleiht. Hier treten speziell Campanula barbata, Scheuchzeri, inconcessa, cochleariifolia (und Verwandte), Brunella grandiflora, Thymus praecox, chamaedris, Euphrasia pieta, salis- burgensis, Kerneri, Bellis perennis, Leontodon pratensis und hispidus, Crepis aurea in Unmenge auf; daneben beteiligen sich Centaurea plumosa, Cirsium spinosissimum, Heliosperma quadrifidum und alpestre, Carlina acaulis, Hieracium florentinum und Bauhini, Trifolium pratense und repens, Plantago media, Anthyllis alpestris, Lotus corniculatus, Carum carvi, Parnassia palustris, Alchemilla alpina und Hoppeana, Gentiana Clusii und amisodonta, Achillea atrata, Helianthemum grandiflorum, Linum laeve, Hippocrepis comosa, Selaginella selaginoides u. a. an der Zusammensetzung dieser Trift. Im Lärchen-Latschenwalde bedeckt ein Eriecetum, vielfach durch- setzt von üppigen Vaceinieten (V. Myrtillus und Vitis Idaea), den sonnigen Waldboden; beide Rhododendren sind häufig. Die hohen, meist wipfeldürren Lärchen sind über und über mit Flechten bedeckt. Die Begleitflora ist auch hier sehr dürftig: Veratrum Lobelianum, Aconitum Iycoctonum, Stachys Jacquini, Daphne mezereum, Luzula pilosa, silvatica und nemorosa, Aposeris foetida, Gentiana asclepiadea, Veronica offieinalis, Gnaphalium dioicum, Potentilla tormentilla, Melampyrum vulgatum, Helleborus miger, Homogyne silvestris, Poa nemoralıs, Deschampsia caespitosa, Lycopodium annotinum, Cetraria islandica u.a. sind häufige Arten. Cyelamen fehlt.hier. — Treten wir hinaus auf die von Grus bedeckten Felsenabsätze und Schluchten, so begrüßen uns außer den uns schon bekannten, mehrfach erwähnten Arten der Felsheide hier noch Gnaphalium supinum, Chrysoplenium alternifolium, Saxifrags umbrosa, Bartschia alpina, Gentiana utriculosa und anisodonta, Gerastium alpinum, Viola biflora, Hieracium villosum, Polygonum viviparum, Sazxifraga inerustata, Phytheuma Sieberi, Coeloglossum viride (besonders unter dem Bettlerkreuze), Rhodothamnus, Carex tenuis, Sedum atratum, der hier Polystichum lobatum allgemein vertretende Rippenfarn (Blechnum spicant) und die häufigeren Farne, zahlreiche Moose und Flechten (ganze Flächen grün färbend Rhizocarpon geographieum). Auf faulenden Strünken sammeln wir zahlreiche Cladonia-Arten, sowie andere Flechten und Pilze. Vom Luiariberge genießen wir eine entzückende Rundsicht und ‚übersehen auch bequem das ganze Fellatal und den Eingang in das bekannte Seisseratal. Die nächste Bergkette, welche im Mittagskofel ober Wolfsbach ihre höchste Erhebung aufweist und von da, immer nied- riger werdend, als steile Grenzwand bis zur Talenge von Pontafel zieht, scheidet es von der Wischberggruppe. Der überraschend großartige 258 Abschluß dieses Tales durch die steilen, mächtigen Wände des Wisch- berges und Brandkofels ist der Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen und Naturfreunde. Das viel breitere, sehr sonnige Seisseratal ist mit Fiehtenmischwald bedeckt, dem sich hier die aus dem Fellatal vor- dringende Rotkiefer reichlich beimengt. Erst in der oberen Hälfte ver- schwindet die Rotkiefer, aber dafür tritt hier die auf den beiderseitigen sonnigen Tallehnen schöne Buchenmischwälder bildende Rotbuche in den Nadelwald ein und es begleitet ihn bis zu den großen Schutthalden am Fuße der Felsabstürze die Lärche und Latsche, die übrigens bis zum Austritte der Seissera ins Fellatal überall im Fichtenmischwalde und an den steilen Felshängen der Talseiten häufig sind. Sie steigen dann noch höher auf. wo sie eben noch Halt finden, so am Nabois, am Köpfach und Mittagskogel fast bis unter die Gipfel. Flora wie im Seebachtale. B. Das mit üppigen Wiesen bedeckte, teilweise bebaute Fellatal wird von der auen- und schuttreichen Fella durchflossen. Die Flora der Talsohle sowie der nächsten, mit hohem Mischwalde bedeckten Hänge besteht größtenteils aus den häufigeren Vorgebirgselementen. Nur die steilsten Kalkblöeke (so die Nebria, einige Hänge gegenüber der- selben u. a.) sind mit Latschen oder Lärchen-Latschenwald schütter be- standen und gleichen dann im Aussehen den Hängen im Seebachtale. Die Wiesen sind dank der reichen Bewässerung sehr saftig; wir ver- zeichnen hier das häufige Vorkommen von Cirsium oleraceum, Pastinaca sativa, Galium boreale, Cardamine pratensis, sSenecio croceus, Polygala subamara, ferner von Gentiana ceruciata und ceiliata, Suceisa ypratensis, Thalietrum lucidum, Centaurea macroptilon nebst den anderen häufigeren Wiesenpflanzen der Voralpenzone. In den Flußauen, gebildet aus Alnus incana, Salix daphnoides, rubra, incana, caprea, grandifolia, Betula verrucosa, Fraxinus excelsior, Berberis, Viburnum opulus und lantana, Rhamnus frangula, Prumus padus, Lonicera zylosteum, hlühen u. a. Campanula wrticaefolia, Centaurea carniolica, Filipendula ulmaria, Valeriana offieinalis, Aconitum Iycoetonum, Angelica elatior, Lythrum salicaria, auf dem Flußsande stellenweise in Unmenge Chamaenerium palustre, Petasites niveus und hybridus (auch Bastarde!), Lysimachia vulgaris u. a. Bei Wolfsbach bildet die Rotkiefer auf dem angeschwemmten Flußsehotter Auengehölze oder Mischwäldchen. Die sonnigen Latschenbüsche auf den Felsabstürzen umgrünt häufig ein üppiges Ericetum oder es drängt sich die Sesleria-Heide ein, Dian- thus silvestris, Bupleurum canalense, Teucrium chamaedrys, Oytisus nigricans, Origanum vulgare, Thalictrum aquilegifolum, Oynanchum laxum sind hier besonders aufällig. 259 Auf Schutt längs der Straße und an der Bahn haben sich Salvia verticillata, Reseda lutea, Hieracium umbellatum, Chondrilla chondril- loides, Orobanche Teuerii (auf Teucerium), Cirsium eriophorum, Tha- lietrum flexuosum, Saponaria officinalis, Lepidium draba, Verbascum Iychnitis angesiedelt. C. In den gemischten Wäldern am rechten Ufer, bestehend aus Fiehten, Buchen, Rotkiefern und Lärchen, von denen abwechselnd eine oder die andere Baumart vorherrscht, finden wir die häufigeren Wald- pflanzen der Vorgebirgsregion vollzählig vor; Salvia glutinosa tritt hier in Menge auf, auch Brombeeren zeigen sich hier schon in größerer Ausbreitung und der Adlerfarn bildet stellenweise eine eigene Faecies. Hie und da gedeiht auch die Schwarzkiefer (diese auch auf der Nebria!). Wir werden die Flora dieser Bergketten bei der Behandlung der Pflanzendecke des Gailtales eingehender kennen lernen. Im Fellatale begegnen wir somit bereits der Voralpenflora und damit auch einer ganzen Menge Arten niederer Lagen. III. Das Flitscher Becken. Im Anschlusse an die gegebene pflanzengeographische Schilderung in I und II folge jene des warmen, geschützten Flitscher Beckens, um die scharfe Grenze zwischen diesern und dem Raibler Florenbezirke vor- zuführen: A. Das Gebiet von Flitsch. Charakteristik: Überwiegen der Matten und Triften bis zu den höchsten Gipfeln, speziell in den warmen Talkesseln der Koritnica und des Isonzo bei Flitsch. Vorherrschend Buchenwald oder doch Buchenmischwald. Geschlossenes Auftreten der Rotkiefer auf den Diluvialschotterterrassen in kleinerem Ausmaße, hier auch eine charakteristische Felstrift. Ackerbau (Hackfrüchte, Mais und Hülsenfrüchte vorherrschend) auf den sonnigen Talhängen. Auf den häufig stark berieselten Alpenmatten blühen schon zeitig im Frühjahre Primula veris und elatior, Gentiana verna, Ranunculus polyanthemus, Crocus albiflorus, im Mai Buphthalmum salicifolium, Tragopogon orientale, Anthericum ramosum, Stachys offieinalis, Gen- tiana utriculosa, Hypochoeris maculata (bildet stellenweise eine eigene Facies), Aquilegia atrata, Phytheuma orbiculare, Primula farınosa, Orobanche reticulata, Scabiosa columbaria, Achillea millefolium - Brunella grandiflora, Campanula glomerata, Anthyllis polyphylla, Trollius europaeus, Ranunculus lanuginosus und viele der allgemein verbreiteten Wiesenpflanzen niedriger Lagen. Auf sumpfigem Boden im Caricetum (C. Davalliana, pulicaris, dioica, stellulata, vulgaris, Buxbaumii) bemerken wir Ürepis paludosa, 260 Eriophorum gracile, Pinguicula alpina, Epipactis palustris (bildet eine eigene Facies), Tofieldia calyculata, Schoenus nigricans, Rhynchospora fusca, Orchis latifolia, Poa palustris, Juncus compressus, Geranium phaeum; an Wasserrinnsalen Astrantia carniolica, Mentha longifolia, Cirsium oleraceum, Angelica silvestris, Lythrum salicaria. Rumex obtusifolius, Stellaria aquatica, Caltha palustris, Car- damine amara; am Ufer der Koritniza, das mit Alnus incana, Fraxinus excelsior, Salix rubra und incana umstanden ist, Myricaria ger- manica, Eupatorium cannabinum, Listera cordata, Petasites niveus, Festuca spectabilis, Rubus caesius, Chamaenerium palustre, Humulus lupulus u. a. Dieke Moospolster bedecken die Kalkblöcke im Bache, an ihnen hängen gallertartige Algen und verschiedene Flechten bilden große Flecke auf der weißen Kalkunterlage. Besonders farbenbunt sind die Wiesenplätze an der Gabelung der Straße Predil—Flitsch—Koritniza und auf den kleinen Ausläufern des Rombos ins Tal. Am Ravelnik, zwischen Wald idyllisch gelagert, überall auch in den Wald eindringend, vereinigen sie gleichsam alle Elemente auf kleinem Raume. Hier begegnen wir außer den schon oben an- geführten Arten noch Arnica montana (bildet eine eigene Faeies), Valeriana tripteris, Orobanche alsatica und reticulata, Jle- dicago falcata, Stachys recta, Gentiana praecox, Daucus carota, Dianthus Sternbergii (stellenweise in Menge), Brunella la- ciniata, Centaurea Fritschii und pannonica, Geranium sil- vaticum, Trifolium pratense, Carduus viridis, Phyteuma Halleri, Aquilegia vulgaris, Peucedanum cervaria, Galium verum, Thalicetrum minus, Orchis sambueina und mascula. Aufmagerem Boden mitTriftgrund (Sesleria— Poa— Festuca— Faeies) verzeichnen wir Linum laeve und catharticum, Galium vernum, austriacum, Clematis recta, Helianthemum obscurum, Stachys Jac- qwini, Asperula eynanchica, Biscutella laevigata, Gymnadenia conopea und odoratissima, Orepis incarnata, Ononis hircina, Echium vulgare, Tunica saxifraga, Globularia nudicaulis, Onobrychis vieiaefolia, Tri- folium montanum und minus, Teuerium montanum, Polygala alpestris und die häufigeren Arten solcher Standorte in niederer Lage. Die Hügel deckt stellenweise Buschwald aus Rotkiefer, Esche und Hainbuche als Oberholz, Haselnuß, mildem Apfelbaum, Faulbaum, Kreuz- dorn, Liguster, Weiden (Salix longifolia), Berberitze, Schneeball, Eber- esche und Elsbeere als Unterholz; Aruncus, Oytisus nigricans und supinus, Genista tinctoria, germanica, Digitalis ambigua, Orobanche gracilis (auf Genista), Listera cordata, Astragalus glycyphyllus, Lathyrus silvester, Polygonatum officinale, Rosa pendulina, Cynanchum 261 vincetoxicum, Stenactis, Epipactis atropurpurea, Pirola rotundifolia, Trifolium medium, Melampyrum commutatum und silvatıcum sind dessen häufigste Begleiter. An sonnigen Bachufern nächst dem Wald- rande kommen auch Fraxinus excelsior und Rubus candicans vor. Der Adlerfarn streckt überall seine Wedel durch das Unterholz ans Lieht. Neuestens werden die Hänge auch mit der Schwarzkiefer auf- geforstet; ist der Boden grasig, so erscheinen bald die oben angeführten Arten des Buschwaldes und zahlreiche Wiesenpflanzen der Nachbarschaft. Daß wir uns an der Endstation einer wichtigen Zuzugstraße süd- licher Typen befinden, beweisen die Elemente der Ruderal- und Unkraut- flora im warmen Becken von Flitsch: Parietaria offieinalis, Salvıa ver- ticillata, Verbena officinalis, Mulva alcea, Verbascum phlomoides er- scheinen hier bereits neben den gewöhnlichsten Arten; Chelidonium ist hier schon häufig. Die Wiesen um die Ansiedlungen verraten in ihrem Aussehen sogleich den Einfluß des Menschen; auch sind sie recht farbenarm. Das warme Klima ermöglicht das Gedeihen der Walnuß, des Weines (an Häusern), des Maulbeerbaumes, der Birn-, Apfel- und Pflaumenbäume, der Aprikose und des Pfirsichs; auf den Rainen und an Waldrändern ist die Vogelkirsche (Prunus avium) verbreitet. B. Auf den diluvialen Schotterterrassen am Beckenrande und in die So&a-Schlucht hinein begegnen wir, wenn nicht günstiger Boden die Wiesenentwicklung ermöglicht, eine eigenartige Sandvegetation: entweder bedeckt eine kärgliche Festuca ovina-Trift den lockeren Grus oder es teilen sich Erica und die duftenden Satureja-Büsche (S. nepe- toides und montana) in den Besitz desselben; hier blühen Hieracium bauhint, florentinum, glaucum, Veronica offieinalis, Orobanche gracilis (auf Quendel), Cichorium intybus, Cynanchum vincetoxiceum, Scabiosa columbaria, Teucrium montanum, Viola hirta, Satureja alpin«ı und acinos, Delphinium consolida, Silene vulgaris, IThymus ovatus und praecox, Echium vulgare, Verbuscum nigrum, Euphrasia Rostkoviana, Tunica sazifraga, Arabis arenosa, Helianthemum obscurum, Sedumı album, Bromus sterilis, Ononis spinosa u. a. Zum Schwirgel gesellen sich Briza media, Brachypodium pinnatum, Sesleria varıa (auch faciesbildend), Pteridium tritt stellenweise massenhaft auf, der Weißdorn (Orataegus monogyna) und die Berberitze bilden niedere, von Schafen verbissene Büsche, im Erieetum haben sich Helleborus niger, Uyelamen, Curlina aggregata und Euphorbia polychroma angesiedelt. Labkräuter (Galium elatum, lucidum, verum, asperum) bilden duftige Wolken über dem starren Erica-Gestrüppe. Oben auf den Schotterflächen betreten wir meist wieder almähnliche Triften. | ' C. Als Beispiel eines Buchenwaldes im Flitscher Florenbezirke. soll uns jener dienen, der die Nord- und Nordwestflanke des Javorcek. Österr. botan Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 19 262 ober Flitsch bedeckt; bezeichnend ist die große Armut an Begleit- pflanzen, denn nur in den sonnigen Schluchten (so zur Golobor planina) oder erst gegen den Gipfel hin, stellenweise wohl auch auf Steinpartien am Hange, begegnen wir den Waldkräutern: Zuzula silvatica und nemorosa, Cardamine enneaphyllos, Helleborus niger, Corydalis solida, Lathyrus vernus, Petasites albus, Ranuneulus platanijolius, lanuginosus, Veratrum Lobelianum, Primula veris, Saxifraga cuneifolia und aizoon (auf Felspartien), rotundifolia, Anemone nemorosa so- wie anderen, sehr häufigen Blütenpflanzen soleher Standorte. Oben am Gipfel endigen die almähnlichen Triften, die den ganzen Süd- hang bedecken; hier Trollius europaeus, Orchis sambucina, Satureja alpina, Viola biflora, Rubus sazxatilis, Thymus praecox, Aconitum Iycoctonum, Fragaria vesca, Polygala alpestris, Cerastium alpinum und die. oben genannten Pflanzen. Stellenweise hat sich das Vaceinietum (Heidel-, seltener Preiselbeere) den Humusboden erobert. In den feuchteren Schluchten und unter den Felspartien wuchern üppiest zahlreiche Farne (Aspidium lobatum und lonchitis, die häufigeren Polystichum-Arten usw.), an den Buchenrinden hängen in breiten Flächen ° die Lungen- und Leberflechte (LZobaria pulmonaria und Nephromium laevigatum); an den alten Buchengreisen flattern lange graue Usnea-Bärte. Am Fuße des Javor&ek, der seiner Pflanzenbedeckung nach völlig dem Flitscher Becken angehört, während die gegenüberliegenden Berg- riesen des Lipnik-Vrsidzuges bereits floristisch zur Krngruppe (V) zählen, hat sich, dank der äußerst günstigen Lage, eine Mischflora seltsamer Zusammensetzung entwickelt. Hier treffen die Elemente des dürren, öden Sotatales (vergl. V, a) mit jenen des fruchtbaren Flitscher Beckens und den von den höchsten Bergspitzen der umliegenden Kalk-Hochgebirge tief ins Tal hinabsteigenden alpinen Arten zusammen. So wachsen hier einerseits beispielsweise Zvonymus fallax, Derberis vulgaris, Car- pinus betulus (meist verkrüppelt), Salıw caprea, Acer campestre, Cynanchum vincetoxieum, Geranium hungaricum zusammen mit Corylus avellana, Lomicera xzylosteum, Viburnum lantana, Ligustrum, Ulmus scabra, Salix grandifolia, Evonymus vulgaris, Lathraea, Asarım, Euphorbia dulcis, Acer pseudoplatanus und Lonicera alpigena, Sorbus aria, Rhododendren, Prunus spinosa, andererseits Juniperus intermedia, Phleum Michelü, Trisetum alpestre, Avenastrum Parlatorii, Rumex arıfolius, Silene saxifraga, Aconitum rostratum, Epilobium alpestre, Athamanta cretensis, Hieracien, Cotoneaster tomentosa, Salix glabra, Sorbus chamaemespilus, Juniperus nana, Lonicera nigra, ja, auf den dürren Kalkfelsen beim Aufstieg zur Golobor planina fand ich sogar den mediterranen Milzfarn (Ceterach offieinarum) ziemlich 263 häufig in Gesellschaft von Nephrodium Robertianum, diversen Asplenien und zahlreichen alpinen Felspflanzen (Saxıfraga aizoon, Hostii, tenella, stellaris, Primula aurieula, Phyteuma Sieberi, Potentilla caulescens usw.) und die Zikade zirpt, wie im Süden, unermüdlich in der Krone der Mannaesche (Frazxinus ornus). D. Im Norden wird das Flitscher Becken vom 2206 m hohen Romboprücken und von den sogenannten Bretterwänden begrenzt, die voneinander durch das schmale, aber tiefe Tal des Koritniea- Baches getrennt werden. Der Rombon ist auf seiner Südseite bis zu den stark verkarsteten, höhlenreichen Felspartien ober 1500 m mit Latschen, gegen Osten und Norden mit Rotbuchenwald bestanden, der hier gleichfalls fast bis zur Baumgrenze (für die Latsche!) aufsteigt. Ober 1500 m beginnen üppige Matten mit den häufigeren Mattenblumen (vergl. I, S. 195); auffällig ist nur das massenhafte Auftreten von Knautia longifolia, Dianthus Stern- bergii und Gentiana anisodonta. Diese Matten gehen höher hinauf in edelweißreiche Triften über, deren Flora völlig jener des Wisehberges gleicht. Sedum roseum ist hier ungemein häufig. Die schroffen Ab- hänge der Cukla und ihrer Nachbarschaft sind bis auf kleine Wäldehen von Buchen auf den vorspringenden Schultern der Rom- bonflanke unbewaldet, ja fast ganz vegetationslos, und bieten ein um so trostloseres Aussehen, wenn man aus dem üppigen Talkessel zu ihnen aufsteigt. Der Rombon gehört, seiner Hochgebirgsflora nach, ganz dem julischen Systeme an und gleicht hierin der Wischberggruppe und den Salmspitzen. Auch das enge Tal des Predil-Koritnica - Baches ist diesem Florenbezirke zuzuzählen vom Predilpaß bis zur Flitscher Klause. Schon an der Straße können wir, und dies ist hier sehr bequem, die alpine Triftformation, das Latschengehölze, die alpine Felsheide, gegen Breth hin die alpinen Matten (beim Stollen in Unterbreth ist Lilium carniolicum in Gesellschaft von ZL. bulbiferum und martagon ziemlich häufig) und an den Abhängen um Breth den alpinen Misch- wald studieren. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Süddalmatien. Von Dr. Friedrich Morton (Wien). (Mit 3 Textabbildungen.) Im nachfolgenden gebe ich eine Reihe von Pflanzenfunden. bekannt, _ die von mir gelegentlich gie ne Arbeiten im südlichen Dalmatien gemacht wurden. BENBO : 19* 264 Polypodium vulgare L. var. serratum Willd. Insel CGurzola: auf Kalkfelsen in der Formation der Garrigue zwischen Curzola und Lombarda. Asplenium acutum Bory. Am Südabfall des Koziak bei Spalato in der Maechie oberhalb Sucurae. Quercus coccifera L. Halbinsel Sabbioncello: am Südabfall des Monte Vipera vom Meere bis gegen 300 m als Macchienelement. Stellenweise noch in mächtigen, baumförmigen Exemplaren. Abb. 1. Ranunculus calthaefolius (Rehb.) Bl. N. Sch. Halbinsel Sabbioneello: in der Formation der steinigen Trift auf dem Monte Vipera. Cardamine maritima Portenschl. Halbinsel Sabbioneello: an Stein- mauern oberhalb Orebic. Hesperis glutinosa Vis. Im Kalkgeröll am Fuße der Steilwände des Koziak bei Spalato; in der Formation der steinigen Triften auf dem Monte Vipera. Matthiola tristis L., R. Br. var. italica Conti, subv. Zypica Conti. Halbinsel Sabbioncello: in der Formation der steinigen Triften am Süd-, 265 abfall des Monte Vipera. — Matthiola tristis erscheint als eine sehr formenreiche Pflanze, die nach Conti (Classifieation et distribution des espöces europdennes du genre Matthiola in „Bulletin de L’Herbier Boissier“, Tome V, 1897, p. 31—59) in fünf Unterarten zerfällt, die den Verbreitungsbezirken der Art entsprechen. (Alpiner, iberisch-proven- caler, italisch-dalmatinischer, siziliseber und Balkanbezirk.) Die Pflanze des italisch-dalmatinischen Bezirkes gehört zur var. talıca Conti, die durch graugrüne Färbung, einfachen, nicht verzweigten, blattlosen Stamm und dureh lineale, in Rosetten angeordnete Blätter gegenüber den übrigen Unterarten gut gekennzeichnet erscheint. (Abb. 1.) Von Conti wird sie innerhalb unserer Monarchie für Trebinje angegeben. "Vesicaria graeca Reut. Häufig am Fuße per Steilwände des Koziak bei Spalato und auf Sehutthalden am SO-Abfall des Monte Vipera. Anthyllis Spruneri Boiss. Insel Curzola: in der Formation der Garrigue zwischen Ourzola und Lombarda. Nerium oleander L. Halbinsel Sabbioncello: oberhalb des Dorfes Lampalovo am Südhange des Monte Vipera bildet Nerium ca. zwischen 200 und 300 m eine üppige Garrigue und ist mit Quercus coccifera, Euphorbia spinosa, Laurus nobilis, Coronilla. emeroides u. a. vergesell- schaftet. (Abb. 2.) 266 Hwyoseris scabra L.') Insel Curzola: in der Formation der Garrigue und auf Ruderalplätzen zwischen Curzola und Lombarda. Auf einem Kalkfelsen fanden sich Zwergexemplare mit nur einer Blüte und nur 14 mm Höhe! (Abb. 3.) Fritillaria tenella M. B. ini Öurzola: in der Formation der Garrigue zwischen Curzola und Lombarda. Hyacinthus dalmaticus Backer. Halbinsel Sabbioncello: in großen Mengen am Südhang des Monte Vipera in einer: kurzgrasigen Mulde bei ca. 750 m. Narcissus. angustifolius Curt. Halbinsel Sabbioncello: in der For- mation der steinigen Triften am Südhange des Monte Vipera. C’arex distachya Desf. Am Südhange des Koziak bei Spalato, am Fuße der Steilwände. Abb. 3. Avena convoluta Presl. Am Südhange des Koziak bei der Kirche Sv. Gospoja. Sesleria tenuifolia Schrad.?) Halbinsel Sabbioncello: in der For- mation der steinigen Triften am Südhang des Monte Vipera. Orchis provincialis?) Balb. In den Macchien oberhalb Sucurac am Südhange des Koziak; auf Schutthalden am SO-Abhange des Monte Vipera bis 650 m. Orchis quadripunctata Cyr.°) In Ölgärten oberhalb Orebic. Orchis Spitzelii Saut.°) In der Formation des mediterranen Schwarz- föhrenwaldes am SO-Hange des Monte Vipera bis 800 m. 1) revid. A. Ginzberger. 2) revid. E. Hackel. 3) revid.H. Fleischmann. 267 Eine neue Meereschytridinee: Pleotrachelus Kcto- carpii nov. spec. Von Milla Jokl (Wien). (Mit Tafel IV und V.) In einem im Jahre 1910 im Triester Golfe gesammelten Materiale von Ectocarpus granulosus (Engl. Bot.) Ag. fand sich eine Chytridiacee, welche sich mit keiner der bisher aus dem Meere beschriebenen Formen identifizieren ließ. Das genannte Algenmaterial stand auf der Lehr- kanzel für systematische Botanik der Wiener Universität für Praktikums- zwecke zur Benützung; da es aber ganz außergewöhnlich stark infiziert war, so daß es sich von vornherein erwarten ließ, die wichtigsten Ent- wieklungsstadien zu ermitteln, wurde mir dasselbe zur näheren Unter- suchung übergeben. Der Zustand des Materiales, welches mit hoch- prozentigem Alkohol fixiert war, erlaubte es mir nicht, auf die feineren eytologischen Details einzugehen. Ich mußte mich daher darauf be- schränken, die äußere Morphologie zu behandeln und ein möglichst klares Bild der ontogenetischen Entwicklung dieses Phycomyceten zu ent- werfen. Das ist mir auch fast lückenlos gelungen. Um die Beobachtung des dureh die Einwirkung des Alkohols gänzlich entfärbten Materials zu erleichtern, wurden die Präparate zum größten Teil mittels Delafield- schem Hämatoxylin ausgefärbt, welches die brauchbarsten Resultate er- gab. Ein kleinerer Teil wurde nach Haidenhain mit nachträglicher Safraninbehandlung gefärbt, doch ergaben die auf diese Weise erzielten Präparate infolge mangelhafter Fixierung nicht die gewünschten Resultate, so daß auf eytologische Beobachtungen verzichtet werden mußte, Da sich die Zoosporangien in großer Fülle vorfanden und das hervorstechendste Charakteristikum dieser Chytridinee sind, will ich mit der Beschreibung dieser Stadien beginnen. Die Sporangien sind wie bei den bereits bekannten Pleotrachelus- arten in der Regel kugelig (Taf. IV, Fig. 1, 2). Je nach ihrer Größe liegen sie entweder einzeln (Taf. IV, Fig. 1) oder zu mehreren in den Wirtszellen. Je kleiner sie sind, in desto größerer Zahl findet man sie in denselben angehäuft (Taf. IV, Fig. 2, 7). Die kleinsten Sporangien, die ich sah, hatten einen Durchmesser von 3'2 u, die größten bis zu 40 u. Zahl und Größe der Sporangien sind jedoch unabhängig von der Größe und dem Alter der Wirtszelle. Nieht selten kommt es vor, daß sie von ihrer kugeligen Form abweichen, indem sie entweder die Foım der _Wirtszelle annehmen (Taf. V, Fig. 8) oder zu mehreren in der Zelle sich aus Platzmangel gegenseitig abplatten (Taf. V, Fig. 2, 5). Manchmal nehmen sie ganz abnorme Formen an, die wie Teilungsstadien aussehen 268 (Taf. V, Fig. 4, 11). Um solche dürfte es sich jedoch hier wohl kaum handeln, da ich diese Erscheinung auch an Sporangien im Reifezustand mit beginnender Schlauchbildung (Taf. V, Fig. 4) oder auch an schon entleerten beobachtet habe. Die Sporangien entwickeln sich direkt aus den in die Wirtszelle eingedrungenen, amöboid beweglichen Schwärmern. Die anfänglich membranlosen Amöben runden sich alsbald ab, umgeben sich mit einer stark liehtbrechenden, doppelt konturiert erscheinenden Membran, die auf Chlorzinkjodlösung mit leichter Violettfärbung reagiert. Bald darnach setzt die Schlauchbildung ein. Letztere spielt sich unabhängig von der Größe der Sporangien ab, so daß man sie sowohl bei ganz kleinen wie bei den größten beobachten kann. Sind die Individuen klein, dann bilden sie meist nur einen Entleerungsschlauch (Taf. IV, Fig. 7, 6). Je größer aber das Sporangium ist, desto größer ist auch die durchschnittliche Zahl der Perforationsschläuche (Taf. IV, Fig. 3, Taf. V, Fig. 10). Ich habe jedoch auch an größeren Sporangien oftmals nur einen oder zwei Schläuche gesehen (Taf. IV, Fig. 5). Mehr als drei bis vier jedoch sind nur bei sehr wenigen großen Sporangien zu beobachten (Taf. IV, Fig. 3). An einem einzigen Sporangium ist es mir gelungen, zehn in Entwick- lung begriffene Entleerungsschläuche zu zählen (Taf. V, Fig. 10). Ihre Länge ist, da sie stets radial verlaufen (Taf. V, Fig. 10), von der Ent- fernung des Sporangiums von der Membran der Wirtszelle abhängig. Sie schwankt zwischen 6°3—64 u. Oft wachsen die Schläuche noch ein Stück außerhalb der Zelle, bevor sich ihre Membran öffnet und sie sich entleeren (Taf. IV, Fig. 5, 6). Dieser Vorgang scheint sich mit ziem- licher Gewalt abzuspielen, denn man sieht oft, wie um das Ende des herausragenden Entleerungsschlauches die äußeren Membranlamellen der Wirtszelle zerrissen und abgelöst werden (Taf. IV, Fig. 6a). Trifft der Perforationsschlauch jedoch auf eine Scheidewand zweier benachbarter Wirtszellen, dann durchbricht er sie und wächst noch ein Stück in der Nebenzelle weiter, um dann aus dieser nach außen zu münden (Taf. IV, Fig. 3, 6; Taf. V, Fig. 10). Im allgemeinen verlaufen die Entleerungs- schläuche geradlinig, doch kommt es auch nieht selten vor, daß sie viel- fach und unregelmäßig gekrümmt erscheinen. Fast immer ist jedoch auch bei den geraden Schläuchen die Spitze abgebogen, um die Membran des Wirtes zu erreichen und durehzubrechen. Die Dicke der Schläuche nimmt in der Regel gegen das Ende zu ab. An der Basis beträgt sie 3:5—10 u, am Ende 3—6°3 u. Nicht selten erweitert sieh die Basis des Schlauches an dessen Insertionsstelle, so daß er hier eine zwiebel- artige Gestalt annimmt. Der Inhalt der Sporangien erscheint in der Regel körnig. Es gibt jedoch darin kleine Unterschiede, die vornehmlich bei den verschiedenaltrigen Sporangien auffallen. So sind z. B. die kleinen 269 Sporangienindividuen von einem groben, unregelmäßig gekörnten Plasma erfüllt, während die älteren, großen einen sehr eharakteristischen, aus kleinen, gleiehföormigen Kügelchen zusammengefügten Inhalt auf- weisen. Bei den in Entleerung begriffenen Sporangien ist der körnige Inhalt schon sehr aufgelockert, was insbesondere in den Schläuchen deutlich zu beobachten ist (Taf. IV, Fig. 5, 6, 7). Seltener kommt es vor, daß man schon in diesem Stadium die einzelnen Schwärmer unter- scheiden kann (Taf. IV, Fig. 6 bei b). Die Entleerung der Schläuche findet fast immer nach außen hin in das umgebende Wasser statt. Viel seltener werden die Sporangien innerhalb der Wirtszelle ent- leert (Taf. V, Fig. 3). Es dürfte das so zu erklären sein, daß sich die Schläuche nach einer bestimmten Vegetationsdauer öffnen, gleichviel, ob sie die Wirtsmembran bereits durchbrochen haben oder nicht. In diesem auf Taf. V, Fig. 3, abgebildeten Fall liegen dann die Schwärmsporen in der ganzen Wirtszelle verstreut. Ob sie darin zur Auskeimung gelangen, kann ich nicht entscheiden. Die Membran der entleerten Sporangien bleibt immer in der Wirtszelle erhalten (Taf. IV, Fig. 5, 6; Taf. V, Fie. 11). Die Schwärmer sind außerordentlich winzig (Taf. V, Fig. 1, 3), und es war mir nieht möglich, eine wie immer geartete Struktur an denselben zu unterscheiden. Desgleichen ist es mir, da mir nur fixiertes Material zur Verfügung stand, nicht gelungen, über ihr Ausschwärmen aus den Sporangienschläuchen, wie auch über das Eindringeu in die Wirts- pflanzen, eine klare Vorstellung zu gewinnen. Dagegen ist es mir ge- glückt, einige Veränderungen am Inhalt der Wirtszellen, welche von unserem Parasiten infiziert wurden, in den ersten Stadien der Infektion festzu- stellen. Sie haben ein sehr charakteristisches Aussehen, weshalb sie an dieser Stelle mit ein paar Worten bedacht sein mögen. Zu einer Zeit, in weleher man die Tatsache, daß ein Schwärmer ein- gedrungen ist, mehr aus Analogieschlüssen vermuten als mit vollkommener Sicherheit sehen kann, tritt in der Wirtszelle eine lebhafte Vakuolenbildung ein (Taf. V, Fig. 9). Es findet eine Umlagerung des Plasmas und teilweise Verschmelzung der Chromatophoren zu Klümpchen statt; ja manchmal macht es wohl auch den Eindruck, als wenn die befallene Zelle den Versuch machen würde, ihren Inhalt in kleinere Portionen zu zerklüften, um sich dadurch vor einer schädlichen Wirkung des Parasiten zu schützen (Taf. V, Fig. 9). Diese und ähnliche Erscheinungen habe ich auch in Fäden gesehen, in denen an mehreren Stellen schon junge Sporangien- . anlagen oder Amöben vorhanden waren. Wie ich schon eingangs be- merkte, ist es mir nicht gelungen, über die allerersten Stadien der Ent- wieklung ins klare zu kommen. Das hängt auch mit der außerordent- lichen Kleinheit der Schwärmer zusammen, die selbst dann, wenn sie in die Wirtszelle eingedrungen sind, von dem umgebenden Wirtsplasma 270 und dessen Einschlüssen sehwer zu unterscheiden sind. So muß ich die Beschreibung ‘mit dem Stadium beginnen, in welchem die Schwärmer schon zu stattliehen Amöben herangewachsen sind, wovon Fig. 7 auf Taf. V eine Vorstellung gibt. Die Amöben zeigen eine unregelmäßige Gestalt, sind membranlos und treiben sehr kurze und feine Pseudopodien. Ihr Inhalt erscheint entweder fein gekörnt oder aber sie sind ziemlich stark lichtbreehend, ohne eine ausgesprochene Plasmastruktur aufzu- weisen. Beim Durehmustern der zahlreichen Präparate fiel mir die Spär- lichkeit dieser Stadien auf, woraus ich zu schließen glaube, daß die In- kubationszeit von relativ sehr geringer Dauer ist. Außerdem war die Erscheinung, daß die Amöben in den meisten Fällen auf den Kern zu- wandern, um ihn sogleich in sieh aufzunehmen, auffallend, denn dadurch wird die Wirtszelle rasch zum Absterben gebracht, bzw. ihre Wider- standskraft gebrochen. An einer Stelle habe ich eine kleine Öffnung in der Membran der Wirtszelle gesehen, die möglicherweise auf einen ein- gedrungenen Sehwärmer zurückzuführen ist (Taf. V, Fig. 7 bei a). Nach und nach ziehen die Schwärmer ihre Pseudopodien ein, runden sich langsam ab (Taf. V, Fig. 6), umgeben sieh im Verlaufe ihrer weiteren Entwieklung mit einer Membran und werden zum Sporangium. Dauer- sporen habe ich nicht beobachtet. Über den Einfluß dieses Parasiten anr die Wirtspflanze wurden schon früher einige Worte gesagt. Bemerkens- wert ist, daß nur die jungen Algenfäden von demselben infiziert werden. In den jüngsten Fadenenden ist oft keine Zelle frei von dem Pilz. Sind die Eetocarpuszellen einmal mit Berindungsfäden bedeckt, so ist eine Infektion überhaupt ausgeschlossen. Offenbar ist es den Schwärmern dann unmöglich, durchzudringen. Die plurilokulären Sporangien, welche in großer Fülle vorhanden waren, scheinen gegen die Infektion im all- gemeinen immun zu sein. Hier dürften wohl auch die Raumverhältnisse bestimmend sein. Nur ein einziges Mal gelang es mir, eine Zelle eines plurilokulären Sporangiums in infiziertem Zustand zu beobachten. Sie war entsprechend stark vergrößert, eine Erscheinung, die bei den vegetativen Wirtszellen niemals zu sehen ist, schon deshalb, weil infolge ihres weiten Lumens eine Notwendigkeit dafür nicht vorhanden ist. Es können in einzelnen Fällen die Wirtszellen, in denen ein großes Sporangium ein- geschlossen ist, wohl etwas aufgetrieben sein. Doch hat diese Erscheinung eine ganz untergeordnete Bedeutung. Die schädliche Einwirkung des Parasiten ist nur eine lokale. Zuerst wird, wie bereits erwähnt, der Kern aufgezehrt, dann werden die Chromatophoren von den Amöben auf- genommen und so langsam das ganze Plasma vernichtet. Haben sich die Sehwärmer, bzw. die Amöben bereits mit einer Membran umgeben, so kann die Ernährung nur auf osmotischem Wege stattfinden, da ein Myzel nicht vorhanden ist. Die Schädigung erstreekt sich meist nur auf 271 die befallene Zelle. Vielleicht ist aber die kolossal starke Ausbildung von plurilokulären Sporangien auf die Infektion zurückzuführen. Einen gauz abnormalen Fall des Eindringens habe ich an zwei Stellen beobachtet. Es war ein reifes Sporangium, das in die Wirts- ‚zelle einen Schlauch entsendet hat (Taf. IV, Fig. 4). Daß dies kein aus der Wirtszelle heraustretendes Sporangium sein kann, beweist wohl die nahezu intakte Eetocarpuszelle und seine deutliche Membran an der Außenseite der Zelle. Zum Schluß seien noch einige Worte über die systematische Stellung dieser Form hinzugefügt. Noch bevor es mir gelungen war, die Amöbenstadien zu sehen, war es mir klar, daß die Chytridineenform, die ich vor mir hatte, zu den Myxochytridineen gehört. Das gänzliche Fehlen von Myzelfäden oder diesen ähnlichen Gebilden sowie die Einförmigkeit in den Fortpflanzungsorganen sprachen dafür. Schwieriger war die Fest- stellung der Gattung, zu welcher meine Form gehört. Nachdem ich die ganze einschlägige Literatur durchgelesen habe, kann es mir kaum zweifelhaft erscheinen, daß der in Rede stehende Pilz mit der Gattung Pleotrachelus entweder identisch oder doch sehr nahe damit verwandt ist. Bekanntlich kennt man bisher nur zwei Arten dieser Gattung, Pleotrachelus fulgens, den Zopf in Pilobolus fand, und Pleotrachelus radieis, von De Wilde- mann beschrieben, weleher in den Wurzeln von 7hlaspi arvense sowie in Stengeln von Wasserpflanzen vorkommt. Dieser ökologische Ab- stand mag gegen meine Zuweisung zur Gattung Pleotrachelus vielleicht einige Bedenken erheben. Doch da meine Untersuchungen nur einen vorläufigen Charakter besitzen, so wollte ieh nicht für diese neue Chytri- dinee einen eigenen Gattungsnamen prägen. Wien, im Oktober 1916. (Aus dem k. k. botanischen Institut der Universität Wien.) Tafelerklärung. Tafel IV. Einzelnes reifes Sporangium. Mehrere kleine Sporangien in der Wirtszelle. In Entleerung begriffenes Sporangium mit Entleerungsschläuchen. Eindringendes Sporangium. In Entleerung begriffenes Sporangium und ein bereits entleertes. Kleine, teils entleerte, teils in Entleerung begriffenene Individuen. a) Zerreißung der Membran durch den Perforationsschlauch. b) In Entleerung begriffenes Sporangium, in dem man schon die einzelnen Schwärmer unterscheiden kann. 7. Kleine, in Entleerung begriffene Sporangien. ’ Tafel V. 1. Teilweise entleertes Sporangium. 2. Abplattung der einzelnen Sporangien gegeneinander. 3. Ein in das Innere der Wirtszelle entleertes Sporangium. a u Een 272 Abnorme Form eines Sporangiums. Abplattung.zweier Sporangien gegeneinander. Scehwärmer kurz vor ihrer Abrundung und Membranbildung. Amöboide Schwärmer, die sich auf den Kern zu bewegen und ihn in sich auf- nehmen. a — Eintrittsstelle der Schwärmer. 8. Sporangium, das die Form der Zelle angenommen hat. 9, Faden vor der Infektion, lebhafte Vakuolenbildung und Umlagerung des Plasmas. 10. Großes Sporangium mit 10 Entleerungsschläuchen. 11. Abnorm geformtes Sporangium neben bereits entleerten. ScZ0HE Literaturverzeichnis. Bally W., Zytologische Studien an Chytridineen. (Jahrb. f. wiss. Botan., Bd. 50, 1911.) Barrett J. T., Development and sexuality of somes species of Olpidiopsis. (Cornu.) A. Fischer. (Annals of Botany., Vol. 26, 1912.) De Bary A., Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pilze, I. Reihe. (Ab- handl. d. Senckenb. naturf. Gesellsch. V. Bd., 1888.) Braun A., Über Chytridium, eine Gattung einzelliger Schmarotzergewächse auf Algen und Infusorien. (Abhandl. d. königl. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1855.) Berlese C. N., Chytridiaceae. (In Saccardo, Sylloge fungorum, Vol. VII, Patavii 1888.) Dangeard P. A, Memoires sur quelques maladies des algues et des animaux. (Botaniste.) Fischer A, Phycomycetes. (In. 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(In Engler-Prantl’s natürlichen Pflanzenfamilien I/I, Leipzig 1897.) Vuillemin P., Les bases actuelles de la systematique en mycologie. (Progr. rei botan. 11., 1908.) Wettstein R. von, Handbuch der systematischen Botanik, II. Aufl, Wien 1911. Zopf W., Über einige niedere Algenpilze (Phycomyceten) etc. (Abh. der natur- forschenden Gesellsch. zu Halle, Bd. XVII, 1887.) Zopf W., Untersuchungen über Parasiten aus der Gruppe der Monadinen. (Halle 1887.) Zopf W., Zur Kenntnis der Phycomyceten. I. Zur Morphologie und Biologie der Aneylisteen und Chytridiaceen ete. (Nova Acta d. kgl. Leop. Carol. D. Akad. d. Naturforscher, Bd. 47, 1884.) 213 Die Bedeutung des Unterlichts für die mediterrane Macchia. Von Prof. Dr. Johannes Furlani (Wien). 1. Verbreitung und Beschaffenheit der Macchia an der nörd- lichen Adria. Die immergrünen Hölzer der Mediterranflora sind im Zentrum des Florengebietes am Mittelmeere, einerseits in Spanien und Portugal, fast über die ganze Oberfläche des Landes verbreitet, anderseits erreichen sie auf der Balkanhalbinsel noch bei Janina die zentrale Kette des Pindus, dringen also auch hier ins Innere des Landes ein. Im südlichen Thrazien und Mazedonien besiedeln sie in gleicher Weise den Kalk und den Glimmerschiefer, ja auf der Landzunge des Athos bilden sie gerade auf dem Sehieferboden hoch aufragende Wälder. — Bei ihrem Vordringen nach dem Norden zeigen die Hartlaubhölzer jene Erscheinungen, die ja ganz allgemein für das Vordringen von südlichen Pflanzenelementen in höhere Breiten gelten. Von Albanien nach Dalmatien hin treten die Hartlaubhölzer immer mehr vom Landinnern gegen die Küste zurück und beschränken dann ihre Verbreitung auf einen schmalen Streifen au der Festlandsküste und die davor liegenden Inseln. Da die örtlichen Verhältnisse mit der Entfernung vom Verbreitungszentrum immer mehr Einfluß auf das Pflanzenvorkommen gewinnen, werden südliche Expo- sition und vor der Bora schützende Lagen bevorzugt. Zufolge der Gliede- rung und verschiedenartigen Bodenbeschaffenheit der Küste erfährt der Streifen der Immergrünen Unterbrechungen. Auch beschränken die Sklerophylien nach dem Grade ihrer Kälteempfindlichkeit mit ihrem Vor- dringen nach dem Norden sieh immer mehr auf den wärmeren Kalk- boden. Im österreichischen Küstenlande zeigt die Hartlaubflora nur noch eine inselartige Verbreitung; an der Südspitze von Istrien einerseits bis Fianona, anderseits bis Rovigno, weiter in Westistrien an dem nach Süden exponierten Steilufer des Lemekanals, am Nordufer der Meeres- buchten bis zur Pta. Salvore und zwischen Aurisina-Duino, überall, wo -die Küste vornehmlich vom Kalk gebildet wird. Wie bei ihrem insel- artigen Vorkommen auf der Krim und an den oberitalienischen Seen ist auch im österreichischen Küstenlande das Vorkommen der Sklerophyllen nur auf die Küste unmittelbar über der Wasserfläche beschränkt, während sie in südlieheren Breiten höher, so in der Bucht von Vallona auf 500 m ansteigen. i Die am häufigsten an der nördlichen Adria anzutreffenden Hart- laubhölzer sind: Arbutus Unedo, Erica arborea, Juniperus oxycedrus 274 und phoenicea, Myrtus italica, Phillyrea media, Pistacia lentiscus, Quercus coccifera und ılex, Viburnum tinus, die Cistusarten (salviae- folius, creticus, monspeliensis), Smilax aspera, Spartium junceum, Osyris alba, Ruscus aculeatus, Tamus communis. In diese Gesellschaft von mediterranen können auch transalpin-illyrische Hölzer eintreten. Am häufigsten werden Colutea arborescens, Coronilla emeroides, Paliurus australis an der Adria beobachtet. Am Pontus sind es sommergrüne Eichen, die, strauchartig entwickelt, sich unter die immergrünen ein- mischen. — Während die Hartlaubhölzer im Landinnern und mit der Erhebung des Standortes Wälder bilden, ist ihr Wuchs an der Küste verkümmert, die Stämme werden knorrig und verkrüppelt, die Ver- zweigung ist eine so reiche, daß die Bestände zu einem undurchdring- lichen Diekicht werden. Das Blätterdach von Myrtus, Phillyrea, Quercus, Pistacia,. Arbutus bildet nicht nur gegen den Zenit, sondern besonders gegen die See hin einen diehten Licehtsehirm, hinter dem die Wirkung der Strahlung stark vermindert sein muß. Hinter diesem Schirm können außer Cistus, Ruscus und Laurus Pflanzen von sehr verschiedenem Habitus, sommergrüne Hölzer, Stauden, Kräuter, vorkommen. Dieses gegen die See hin dicht abgeschlossene, landeinwärts sich öffnende, alimählich sich auflösende Buschwerk ist die Maechia. Ich be- trachte sie als eine. Pflanzengesellschaft, bedingt durch die Lebens- bedingungen an der Küste, und unterscheide sie vom Hartlaubwalde als solchem. Wie in einer jeden Pflanzengesellschaft, so verändern auch in der Macchia die Elemente mit größerer Anpassungsweite die Lebens- bedingungen am Standorte so. weit, daß dadurch auch Pflauzen mit ge- ringerer Anpassungsweite, die für sich allein den Standort nicht .be- siedeln könnten, Existenzmöglichkeit daselbst erhalten. In der Macehia an der Adria sind die ersteren die oberwähnten Schirmhölzer am See- strande, die letzteren außer den in Deckung stehenden Sklerophyllen und sonstigen Mediterranen auch Pflanzen der Karstilora. 2. Die Wirkung der Bestrahlung, insbesondere des Unterlichts, auf die Vegetation. Dufour hat für die günstigen Vegetationsverhältnisse an Abhängen des Lae Leman (Genfersee) die von der Seefläche reflektierte Strahlung verantwortlich gemacht‘). v. Wiesner hat das vom hellen Boden, von Wasserflächen reflektierte Licht als Unterlieht bezeichnet. Er beobachte te an Büschen von ZLycium barbarum, die auf erhöhten Standorten standen, !) Leider ist mir der Inhalt der Dufourschen Abhandlung nur aus einem Refe- rate bekannt. 275 daß das Unterliebt die Ursache der Entwicklung der an der Unterseite der Äste befindlichen Sprosse bilde. An den nach unten wachsenden Zweigen waren alle morphologischen Öberseiten der Blätter nach unten gerichtet. Die Lichtstärke (Z) des Unterlichts betrug hier „',. Experimentell fand er eine Orientierung der Blätter mit der Oberseite gegen das Unterlicht hin (L= 75; — 75) bei Boehmeria polystachya, Begonia vitifolia, Oplismenus imbecillus, Senecio elegans (L=4—.4). Bei meinen Untersuchungen über „das Lichtklima im österreichischen Küstenlande* wurde auch das vom Erdboden und vom Meere reflektierte Licht ge- messen. Während dieses Unterlicht über dem offenen Flyschboden sehr gering ist und für die Vegetation kaum in Betracht kommen kann, ist der Standort auf dem Karstkalk durch diffuses Unterlicht charakterisiert, das bis 40% des diffusen Oberlichtes beträgt. An der Küste ist außer zerstreutem auch parallelstrahliges Unterlicht wirksam. Das diffuse Unterlieht beträgt hier 15—36% des diffusen Oberlichts und ist bei sonst gleichen meteorologischen Verhältnissen vom Seegang und dem Umstand, ob die Küste vom Flysch oder Kalk gebildet wird, abhängig. Das von Wasser- flächen reflektierte Sonnenlicht beträgt bei einer Sonnenhöhe von 65° etwa 2°10% des direkten Sonnenlichts und wächst mit zunehmender Deklination; bei 10° Sonnenhöhe beträgt es bereits 34°79% der Sonnen- strahlung. Es stehen also auf Standorten an Wasserflächen mit südlichen Expositionen, an den früher genannten Nordseiten der Adriabuchten, die Pflanzen unter dem Einflusse von paralleler Strahiung aus zwei Richtungen, dem Sonnenlichte und dem von der Wasserfläche reflek- tierten Lichte. Dies letztere ist freilich gering verglichen mit dem direkten Sonnenlichte, es ändert aber seine Stärke nur wenig im Laufe des Tages, wie aus der obigen Darlegung hervorgeht. v. Wiesner hat nachgewiesen, daß die Pflanze für parallelstrahliges Licht besonders empfindlich ist. Summiert man das gesamte Ober- und Unterlieht für einen Standort auf dem Kalke an der adriatischen Ostküste, so kommt man zu Lichtintensitäten, die die Intensitäten im Binnenlande beträcht- lieh übersteigen und sich den Intensitäten an frei exponierten Punkten im Gebirge nähern. Auch hier werden die Pflanzen, wie an der Küsie, allseitig bestrahlt dureh das intensive Vorderlieht und über Kalkboden durch diffuses Unterlicht. Die Pflanzen des Hochgebirges und der Küsten- länder des Mittelmeeres weisen in ihrem Habitus viel Ähnlichkeiten auf. So sind die stark behaarten Elemente der alpinen Heide (Leontopodium alpinum, Potentilla nivea, Senecio incanus) den Pflanzen der medi- terranen Felsenheide (Salvia officinalis,; Inula candida, Helichrysum italicum) mit ihrem weiß- bis graufilzigen Laube ähnlich. Die Be- haarung der Heidepflanzen wirkt ja als Liehtdämpfer. Die immergrüne alpine Krummholzvegetation entsprieht der Maechia. Hier wie dort zeigt 276 sich das Bestreben, einen Laubschirm über den Boden zu breiten. Alpine wie mediterrane Pflanzen sind durch den Besitz von ätherischen Ölen ausgezeichnet, wodurch eine Verminderung der Wärmestrahlung erzielt wird. Battandier hat gefunden, daß alpine Pflanzenarten des Atlas am Meeresstrande bei Algier wieder erscheinen, während sie in der Zwischenregion fehlen. Die gleiche Erscheinung stellt Marloth im Kaplande fest. Manche der Sträucher, die am Strande der Tafelbai wachsen, findet er landeinwärts nur in der Bergregion. Die Verbindung soleher Vorkommen von Üoleonema, Psoralea und ÖOsmitopsisbeständen bilden unbeschattete Wasserläufe. Rhodomyrtus tomentosus, ein Strauch, der in Malacca am Meeresstrande wächst, ist in Öeylon Gebirgs- pflanze. — Nach Heinricher verdanken Pflanzen mit isolateralem Blattbau diesen Bau hohen Lichtinteniitäten. Er erklärt so das häufige Vorkommen dieses Blattbaues bei Pflanzen der Mediterranflora, Steppen- flora, der Prärien, von Gebirgen. Anderseits zeigen Pllanzen, wie die beiden nordamerikanischen Arten der Gattung Doltonia, die an Ufer- rändern, Bächen, Sümpfen, also an spiegelnden Wasserflächen vorkommen, diesen Aufbau der Blätter. Infolge der photometrischen Stellung der Blätter wird eine zu starke Bestrahlung durch das Sonnenlicht ver- mieden. Durch die isolaterale Ausbildung wird anderseits das zur Ver- fügung stehende Vorder- und Unterlicht, das keine Gefahr der Über: hitzung des Blattes bildet, ausgenützt. Zufolge der Insolation werden nach Haberlandt bei Fagus sılvatica auf der Oberseite 2—3, auf der Unterseite 1 Lage von Pallisaden entwickelt, während ein in dauerndem Sehatten entwickeltes Blatt bloß auf der Oberseite eine niedere Palli- sadenzellage besitzt. — Die Sonnenblätter der mediterranen Sklerophyllen zeigen ein panphotometrisches Verhalten. Bei Quercus vlex, Osyris alba, Myrtus italica, Philiyrea media, Pistacia lentiscus, Viburnum tinus sind sie isolateral gebaut oder nähern sich stark diesem Bautypus. Da- durch sowie durch ihre Stellung sind die Blätter befähigt, das vom Meere einstrahlende Licht auszunützen. Anderseits schützt der Blätter- sehirm dieser Sonnenblätter die Unterseiten der dahinterstehenden, dorsiventral gebauten Blätter vor parallelstrahligem Unterlieht. Für die Cistusarten, Laurus nobilis, Arbutus unedo mit dorsiventralem Blattbau ist dies von besonderer Bedeutung. Die von v. Guttenberg gefundene starke Außenwand der unteren Epidermis mit einer verholzten Lamelle in den isolateralen Blättern von Quercus ilex, die kräftig entwickelten Kutikularschichten bei Arbutus unedo, FPistacia lentiscus, ‚Phillyrea media und AMyrtus italıca, bei welch letzterer sieh noch unter der unteren Epidermis Öldrüsen befinden, bilden einen Schutz gegen eine die Unterseite des Blattes treffende, zu intensive Bestrahlung. Auch glaube ich, daß die teilweisen Verholzungen 277 von Zellwänden der Schließzellen und die den Vorhof der Spaltöffnungen überwölbenden Vorsprünge der Kutikula, die v. Guttenberg an den Sonnenblättern aller soeben genannten Pflanzen gefunden hat, Ein- riehtungen zur Zerstreuung der parallelen Strahlung darstellen. Diese Einriehtungen ermöglichen den genannten Sklerophyllen die Besiedlung von Standorten mit parallelstrahligem Unterlieht, in deren Schutz sich dann die Formen mit dorsiventralem Blattbau stellen können. 3. Beobachtungen am Lemekanal. Ich bespreche zunächst die Beobachtungen, die ich über die Wirkung des Unterlichts auf die Vegetation an diesem Kanal gemacht habe. Die Lemefurche, ein zum Teil unter das Meeresniveau getauchtes, altes Flußtal, verläuft ungefähr von Ost nach West. Von den beiden, aus Kalk bestehenden Steilufern ist das nördliche von der Macchie, das südliche vom sommergrünen Karstwalde besiedelt. Der Nordhang zeigt offenen Boden mit nur wenig Humus, der Südhang dagegen Humus mit Moosvegetation. Auffallend ist nun, daß landeinwärts, wo die Lemefurche trocken liegt, also keine spiegeinde Wasserfläche vorhanden ist, die Hartlaubhölzer verschwinden, zuerst finden sich noch Büsche von Spartium, und später folgt Paliurus. Der Boden wird humöser und zeigt Gras- wuchs. Die Vegetation des Nord- und Südufers, sowie des Talbodens werden schließlich vollkommen gleich, von Sträuchern stehen Rosa semper- virens, Rubus ulmifolius, Ligustrum vulgare, Coronilla emeroides allent- halben. — Um die Wirkung der von der Seefläche reflektierten Strahlung kennen zu lernen, wurden vergleichende Beobachtungen der Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnisse, der thermischen Strahlung und des che- mischen Lichtklimas am Nord- und Südufer des Lemekanals, an der troekenen Lemefurche und auf dem darüberliegenden Karstplateau vor- genommen. Die Luftwärme wurde mit dem Schleuderthermometer, die Bodenwärme mit dem Bodenthermometer, die Luftfeuchtigkeit mit dem Fueß’schen Haarhygrometer, die Bodenfeuchtigkeit durch Wägung be- stimmt. Die Wärmestrahlung wurde mit dem Vakuumthermometer, die chemische Lichtstärke nach der v. Wiesner’schen Methode ermittelt. Die ebemischen Lichtintensitäten sind in Bunsen-Eder’schen Ein- heiten (B.-E.) ausgedrückt. In den beiden folgenden Tabellen sind die diesbezüglichen Beobachtungen zusammengestellt. In der Tab. 2 bedeutet: a außerhalb des Bestandes der Macchie, bzw. des Karstwaldes;; © inner- halb des Bestandes der beiden Formationen. Die Witterung ist durch den Grad der Sonnen- und Himmelsbedeckung charakterisiert. S, (Sonnen- scheibe vollkommen klar), — &, (Sonnenscheibe nicht sichtbar; DB, (Himmel unbewölkt), — B,, (ganzes Himmelsgewölbe bedeckt). Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 20 278 Tabelle I. Die Strahlungsverhältnisse am Leme. (1912.) 2. Chemische Strahlung | I | I En | ' | 1 = | ass|ls5| 3 - u Datum | =8133|,2 |,ze3 3%] Wetter- as Expo- | Vegeta- 3 3 | = 4.5 E Ei ger 2° | stunde | un |, Hm FE Fan nannte | z sr Aus Blasr] Grad (I) | $ [> ae | | | | SEN Macchie | 38 18 || 0:17 | 0-02 | 028 2. Juli | | | bis ! südlich | | _———— 27. Juli | 6-5 5 | 0-17 . SuBDo | Th yormi.. Wiese | 36°5 | 16-5 || 0°17 0 | 023 | bis | | | | wenn) sh vorm.| _ .. , |Carpinus- | pie ra Ta nördlich "w.]ga | 31 12:5 1017| 0 |0:19]| | | | | N | | PER 9 10 ER | Macchie 56°6 | 26°6 0:76 | 0:02 | 0:79 | bis | südlich — | SB, nn | Wise |54 |22 Jos) o |o6ı | | 12 Ise 7 Aus t | | E nördlich Carpinus- | 59 24-4 | 0761 0,060, | ET ee | | | ae : Macchie | 23 1'8 0 0 0:03 | 477 ee | südlich | | DB 32, ai Wiese | 26.5 | 1 0 o |0-02 | 417 7 is | A | s8hn. |. 41, |Carpinus- | BOLNTIG 02 | 391 Mr | nördlich Wald 2 5 0 0 0:0 27. Dez | Macchie | 55 | 05, 0 0 | 0:04 A: bis südlich | 83 #4 | 31. Dez | Wiese | 5 ) ) 0 | 0-03 Borino gh bis . | 9h | - i “| nördlich |Carpiaus-| 35 | 0 | 0 | 0 | 0:08 | ) | 27. Dez. | Maechie | 33:5 | 24 0:05 | 0:02 | 0'21 ve bis | südlich | | Berin | 31. Dez. | Wiese |31 215 |0:06| 0 | 0-16 | TSHEDIs | 0 ae el | 2 zu - 2. (Carpinus-| > | 9. : | | nördlich aaa 12 220 0 0 0:18 | Macchie 16 | 7 0-01 | 0-01 | 0:05 | 49 9 | | | 27. Dez. | südlich | Be | >> Ps | 31. Dez | awase Js oa. Is o [0-02 | 36 Borino sh bis 88. | | h | ) an =_y1:.7. ‚ÖCarpinus- Y | nördlich | Wald | 9:5 1 0 0 0:04 30 | 279 Die Messungen mit dem Insolationsthermometer zeigen deutlich die Zunahme der Wärmestrahlung am nördlichen Ufer des Kanals verglichen mit der Wärmestrahlung am gleichen Abhange über dem trockenen Lemeboden, zeigen also die Wärmewirkung des Unterlichts an. Von be- sonderem Interesse sind die Verhältnisse im Winter. Während das Maechienuter auch zur Zeit der tiefsten Sonnenstände eine zur Mittags- zeit nur wenig geringere Wärmestrahlung als im Hochsommer erhält, ist diese auf dem gegenüberliegenden Ufer des Karstwaldes, der um das Wintersolstitiium herum kein Sonnenlicht empfängt, eine sehr geringe. Die chemische Wirkung des von der Wasserfläche reflektierten Unter- liehtes beträgt am Nordufer je nach der Sonnenhöhe von 0° bis 60°, 63% bis 2% des direkten Sonnenlichts. Auch die Stärke des diffusen Liehtes ist am Maechienufer am größten. Wie die Liehtsumme für die Macchie zeigt, ist der Lichtgenuß dieser Formatien wesentlich größer als der der Karstpflanzen unter denen wieder die Formen in der Wiese eine höhere Energiezufuhr erfahren als die des Waldes. Im wesent- lichen ist es wohl das parallelstrahlige Unterlicht, das ein Festsetzen des Karstwaldes am gegenüberliegenden Nordufer verhindert, da ja über der trockenen Furche beide Ufer das gleiche Bild der Vegetation zeigen. Über- hitzung der Bodenoberfläche und der Blätter kommen hier in Betracht. Ramann fand in Wosnosensk am Dnjestr einjährige Eichen in großer Zahl dadurch abgestorben, „daß an der Grenze der Bodenoberfläche eine kaum millimeterdicke Schicht des Stammes getötet war“. Die große Wirkung von parallelstrahligem Licht auf die Pflanze zeigen v. Wiesners Beobachtungen. Er fand, daß Versuchspflanzen bei östlicher und süd- licher Exposition, also bei Einwirkung von direktem Sonnenlicht bedeutend stärker behaarte Blätter zur Entwicklung bringen als bei nördlicher Ex- position. Daß die Belaubungsperiode der Sprosse im direkten Sonnen- lichte kürzer ist als im diffusen, ist ein Beweis für die stärkere Er- wärmung der Pflanze im Sonnenlichte. Von Interesse ist auch ein Vergleich der Lichtsummen am Leme mit den von v. Wiesner im pontisch-subalpinen Grenzgebiete des Wienerbeckens gefundenen Werten. Die höchste Lichtsumme für einen ganzen Tag beobachtet v. Wiesner mit 419 B.-E., während ich für die Karstwiese bei einer Beobachtungsdauer von 12 Stunden 417 B.-E. fand. Für einen ganzen Tag würde also die Lichtsumme für die Karstwiese etwas größer sein als für die Wiese im Wienerbecken. Auch der Ver- gleich der Wärme und Feuchtigkeitsverhältnisse am Leme zeigt die höhere Bestrahlung des Macchienbodens gegenüber den anderen Stand- orten. Der Boden des Karstwaldes weist im Hochsommer eine um 10° niedrigere Temperatur als der Macchienboden zur Mittagszeit auf, die 20* 280 Tabelle II. Wärme und Feuchtigkeit an der Lemefurche. (1912.) Luftwärme | Bodenwärme | Feuchtigkeit in % {1 =) = © | 3 [eb] „-—- © R- = — Datum i S =) 3 e So |» E 2 = und Standort Vegetation © Ss = o2 | SS Zu Stunde ee e3 el. == 231:2:1.© [A en sene P Grad (°) Grad () | ze | Nördl. | Maechie über dem || 11-6 | 10 12 1 I, | 12. April Meeresspiegel 0. 1a 44 bis Lehe Wiese über der | ? a, trockenen Furche | a e 20 2 | _ oX shy. Südl. Carpinus- ? v Lehm: Wald s5| 8 | 8 8 |49 |60 Bora Karst- Helichrysum- P7re® Plaisan Herde 9-5 | 10°5 || 12°5 | 10 37 37 Macchie über dem | |, I? 22 | 17°8 24 34 12. April | Nördl. Meeresspiegel | I? 19 | 16 ı 34 bis Lehne Wiese über der an pr trockenen Furche 12 cz » 12 an = 1S = . &7 Südl. Carpinus- ’ | 2 ihn Deine Wald 1115.|:.14 | 15 14 | 40 50 Bora Karst- Helichrysum- | { } Plafsan Hoide 10°5 | 15 | 16°5 | 16 | 35 48 Macchie über dem| , a AL. (te ee 18°5 12. April | Nördl. Meeresspiegel IT 71255 47 253 bis Lehne Wiese über der al 20. April trockenen Furche | B BER 11 z 55 as n br Südl. Carpinus- 6-5 6 I 8-5 9 48 62 69°7 5 Lehne Wald | Bora Karst- | Helichrysum- WARE: Plaloau Heida 65 8 157 | 30 34 | 15°8 | Maechie über dem ‚| 23 _|.18°5 BB So Nördl Meeresspiegel a 20°8 IT23-6| 18-5 | ®® | 38 . Juli en = bis Tehne e abe el2o. ;| 19:8 | 205.112. me 27. Juli rockenen Furche | 7h bis Südl. Carpinus- | 40. | ae ehe Wald 18-5 | 15 | 14 14 42 56 Karst- Helichrysum- #2 : Pa Horde | 19 21'2 || 23 18 37 39°5 Macchie über dem | „|@43 | 35 | SU b Nördl. Meeresspiegel || u 335 | 738.5] 28-2 | 2 32 a Lehne Wiese über der | | | | N trockenen Furche 30 |32 |34 |25:56|32 |38 | 12h bis Südl. Carpinus- \GERRR IP. Karst- Helichrysum- lee. 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Meeresspiegel | 2 | 129 (716-9| 10-2 | 37 40 | bis Lehne Wiese über der | I ei De trockenen Furche || ul 10 8505 2.877 | 67 46 Ban Sud) Carpinus- 95 0 | #3| 39|40 |50 ni Lehne Wald | | | orımo | Karst- Helichrysum- f 5 j 22|7 - Plateau Heide | 8 | 22 829 3) | 37 36 Macchie über dem | 5 | 5 Ia47| 45 5] 51 44°6 27. Dez. Nördl. Meeresspiegel || 2) 4'5 51 47°9 bis Lehne Wiese über der | | = vs 31. Dez. trockenen Furche | ? 5 | e1 51 020 2 Bis Südl. Carpinus- | | | 8hn. Ehe Wald 48 45| 45 3:9 | 54 54 72'8 Borino | | Karst- Helichrysum- R h x a ; Plata Haile 3'8 3.9 329 329 | 40 45 Ba | | Luftfeuchtigkeit ist zu dieser Zeit über dem Karstwaldboden um fast 20% größer als über dem Macchienboden, die Bodenfeuchtigkeit um mehr als 30%. Diese Tatsachen beleuchten die Bedeutung der oben genannten Ramann’schen Beobachtung für die Besiedlung eines Stand- ortes. Im Winter bietet der Nordhang größeren Schutz gegen die Bora, der Wärmeverlust in der Nacht ist, wie die Morgentemperaturen zeigen, auf diesem Ufer ein geringerer als auf dem gegenüberliegenden. So 282 kommt es, daß am Nordabhang und in der Lemefurche der Graswuchs zu dieser Jahreszeit ein üppiger ist. Während also, wie oben aus- einandergesetzt worden ist, die Verhältnisse im Sommer eine Ausbreitung des Karstwaldes verhindern, sind es die winterliehen Bedingungen, die den Raumgewinn der Macchie hintanhalten. Es sind die klimatischen Bedingungen am Lemekanal derartige, daß das Nordufer von Pflanzen mit Sommerruhe, das Südufer aber von Elementen mit Winter- ruhe besiedelt werden kann. — Der Unterschied in den klima- tischen Verhältnissen außerhalb und innerhalb des Maecchienschirmes zeigt, wie die Schirmhölzer der Maechie auf die klimatischen Verhält- nisse modifizierend einwirken. Der Standort der Steinheide auf dem Karstplateau ist durch klimatische Extreme charakterisiert: Die größte Erhitzung am Hochsommertage, die stärkste Abkühlung in der Winter- nacht. (Fortsetzung folgt.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse am 26. Oktober 1916. Das w. M. Prof. Hans Molisch lest eine von ihm ausgeführte Arbeit. vor: „Über Blattstielkrümmungen infolge von Verwundung (Traumanastie).“ 1. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem neuen Beispiel von Trauma- nastie, beobachtet am Blattstiel von Episcia bicolor, T'ydaea Decaisneana, Saint- paulia ionantha, Goldfussia glomerata, Eranthemum nervosum, Peperomia peltata und Geranium robertianum. 2. Wird die Blattspreite dieser Pflanzen, z. B. von Episcia bicolor, abgeschnitten, so krimmt sich der an der Mutterpflanze verbleibende Blattstiel in den folgenden Tagen allmählich nach abwärts, so daß er mit seinem Ende nach unten gerichtet ist, ja mitunter kommt es sogar zu einer Krümmung über die Vertikale hinaus, so daß der Blattstiel eine geschlossene Kreislinie bildet. 3. Die Krümmung des Blattstiels (Zpiscia, Tydaea) tritt auch ein, wenn nicht bloß die Spreite, sondern auch wenn diese mit dem Stiel abgeschnitten wird, ja sie kommt auch, obgleich in schwächerem Grade, zustande, wofern der Blattstiel für sich isoliert und auf nasses Filtrierpapier in feuchtem Raume aufgelegt wird. 4. Es handelt sich bei der beschriebenen Krümmung um eine Reizerscheinung. Der von der Schnittwunde ausgehende Reiz wird auf weiter entfernt liegende Teile des Blattstiels übertragen und löst hier an der morphologischen Oberseite des Stiels stärkeres Längenwachstum aus als an der Gegenseite. Dadurch kommt die Krümmung zustande. 5. Die Blattkrümmung nach abwärts tritt an alten Blättern einiger der ge- nannten Pflanzen auch spontan ein. Diese normale Krümmung kann aber durch Ab- 283 schneiden der Spreite schon zu einer Zeit hervorgerufen werden, wenn das Blatt noch nicht das Streben hat, sich nach abwärts zu beugen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 16. November 1916. Das k. M. Hofrat E. Heinricher übersendet eine Arbeit des a. o. Prof. A. Wagner unter dem Titel: „Entwieklungsänderungen an Keimpflanzen; ein Beitrag zur experimentellen Morphologie und Pathologie.“ In dieser Arbeit wird über das Ergebnis von Versuchen berichtet, welche der Frage dienten, welchen Einfluß auf die Entwicklung der Pflanze die Entfernung des Keimsprosses und aller etwa auftretenden Ersatzsprosse ausübt. Diese an 12 verschiedenen Pflanzen mit zahlreichen Individuen vorgenommenen Versuche ergaben, daß sich infolge des operativen Eingriffes an Kotyledonen und Hypokotylen eine Reihe von Entwicklungsänderungen einstellen. Die Kotyledonen erfahren eine wesentliche Vergrößerung sowohl in der Flächenausdehnung als in der Dickenzunahme, ergrünen stärker und erhalten eine Verlängerung ihrer Lebensdauer, und zwar, je nach den Arten, im Betrage von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten; außerdem ändert sich die Art ihres Absterbens, indem sie in den meisten Fällen nicht welken, sondern vertrocknen, meistens auch nicht die normalen Vergilbungserscheinungen zeigen und nicht abgegliedert werden, sondern überwiegend an der Keimpflanze mit den übrigen Teilen zugleich eingehen. Das durch Dekapitierung erzielte Wachstum der Kotyledonen ist lediglich ein Streckungswachstum- infolge reichlicher Wasseraufnahme. Es treten weder neuartige Gewebe auf, noch erfahren die ursprünglichen Gewebe Änderungen, welche im Sinne einer funktionellen Vervollkommnung gedeutet werden könnten. Eine Aus- nahme macht hiervon nur die Erhöhung des Chlorophyllgehaltes. Die Vergrößerung der Zellen in den Kotyledonen erscheint als die Wirkung der durch die Versuchs- bedingungen (Mangel der transpirierenden Laubmasse) herbeigeführten Hyperhydrie. Der hyperhydrische Charakter spricht sieh aus: in der das normale Maß überschreitenden Größe der Zellen, ihrem Wasserreichtum, der lockeren Struktur der Gewebe und ihrer Neigung zum Vertrocknen ; abweichend von den Charakteren gewöhnlicher krank- hafter hyperhydrischer Gewebe ist: Beibehaltung des histologischen Charakters der einzelnen Gewebearten, teilweise Inhaltsvermehrung (Erhöhung des Chlorophyligehaltes und Speicherung plastischer Stoffe) sowie die erhöhte Dauerfähigkeit. In den hyper- trophierten Kotyledonen findet vielfach reichliche Speicherung von Assimilaten statt; als Spezialfall ist die Speicherung großkörniger Reservestärke in den Epidermen bei zwei Versuchspflanzen hervorzuheben. Diese Reservestärke wird im Falle einer un- behinderten Entwicklung späterer Regenerationssprosse wieder aufgebraucht. Es wird auf Grund der beobachteten Tatsachen der Meinung Ausdruck gegeben, daß das nor- male Vergilben und Abfallen der Kotyledonen den Erscheinungen beim Laubfalle überhaupt gleichzustellen sei und nicht auf Wasser- und Betriebsstoffentziehung durch „Konkurrenz“ des Sproßsystems als unmittelbarer Ursache beruhe; desgleichen wird die Anschauung vertreten, daß die erhaltenen Ergebnisse gegen die Auffassung der - Kotyledonen als „Hemmungsbildungen“ sprechen. Die Kotyledonen erweisen sich als starre, in ihrer morphologischen nnd funktionellen Metamorphose im allgemeinen so weitgehend fixierte Organe, daß sie weder ihre äußere Gestalt noch ihre innere Struktur wesentlich zu ändern vermögen, auch wenn die angeblich hemmend wirkenden Faktoren in Wegfall kommen; die Anwendung des Hemmungsbegriffes in phylogenetischem Sinne wird abgelehnt. Auch die verlängerte Lebensdauer der hypertrophierten Koty- 284 ledonen erscheint nicht als unmittelbare Folge einer aufgehobenen Hemmung, sondern als plasmatisch bedingte Reizwirkung. Die Hypokotyle verhalten sich auf den operativen Eingriff hin sehr ver- schieden. Allgemein erfolgt im Gegensatze zu deu Kotyledonen ein starkes Zurück- bleiben im Wachstum und in der inneren Differenzierung. Erhöhung des Chorophyli- gehaltes tritt auch hier mehrfach ein; im übrigen kommt hier die Einwirkung der Hyperhydrie in einer Reihe typischer pathologischer Entwicklungsänderungen auffälliger zum Ausdrucke. Der anatomische Befund in dieser Hinsicht wird gleichfalls eingehend beschrieben, wobei auch verschiedene gleichfalls in diesem Zusammenhange stehende, ört- lich beschränkte Geschwulstbildungen histologisch und physiologisch analysiert werden. Der dritte Abschnitt dient der Schilderung der beobachteten Regenerations- vorgänge. Die Entwicklung der ersten Kotyledonar-Achselsprosse wurde bei allen Versuchspflanzen festgestellt; die weitere Reproduktionsfähigkeit ist nach den Arten sehr verschieden. Sie erwies sich als verhältnismäßig träge bei den Arten mit großen, inhaltsreichen Kotyledonen und sehr bedeutend bei einigen Arten mit kleinen hin- fälligen Keimblättern ; sie erscheint deshalb als auf spezifiischen Eigentümlichkeiten beruhend und nicht als von den Ernährungsverhältnissen abhängig. Bei einigen der Versuchspflanzen ergab sich die Regenerationskraft als geradezu unbeschränkt und erst mit dem Tode des Individuums erlöschend. Ein bemerkenswerter Sonderfall bei Impatiens wird eingehender beschrieben. Auf verschiedene Einzelheiten und Nebenergebnisse kann in diesem engen Rahmen nicht eingegangen werden. Die in der vorliegenden Arbeit geschilderten morphologischen und histologischen Ergebnisse werden durch 36 photographische Abbildungen auf drei Tafeln und drei Textfiguren erläutert. Dr. Heinrich Freiherr von Handel-Mazzetti übersendet fol- genden (12.) Bericht über den Fortgang seiner botanischen Forsehungen in SW-China. Tsedschrong bei Teku am Mekong, 13. Juni 1916. Vor einigen Tagen hier eingelangt, kann ich berichten, dab die Erreichung meines heurigen Zieles gesichert ist. Ich verließ Jünnanfu am 27. April und reiste auf dem großen Wege nach Tali. Es wäre gewiß interessanter gewesen, den Weg über Jengpei nach Likiang zu nehmen, der das Jangtse-Tal kreuzt; da er nahe der Setschuan-Grenze hinführt, war dies aber während des Kriegszustandes tatsächlich nicht ratsam, weniger wegen nicht stattgefundener Kämpfe, als wegen der Banden desertierter Soldaten, die sich mit Raub befassen. Ich werde diesen Weg zur Rückreise einschlagen zu einer Zeit, da die Flora der Tiefe auch sehr interessant ist; dafür konnte ich jetzt die genauere Unter- suchung der Kohlenflora von Lühokai vornehmen. Ich hielt mich dort zwei Tage lang auf und sammelte insbesondere die Laubblätter, die eine Mergelschicht über einem Kohlenflötz, allerdings nur an einer Stelle, führt, und die verschiedenen Hölzer des Flötzes selbst. Leider sind die Mergel sehr brüchig, so daß ganze Stücke selten sind. Etwa 40m (in der Schichtfolge) tiefer findet sich ein zweites Flötz ebenfalls mit Hölzern und mit Nadelholzzweigen, die auch gesammelt wurden. Dieselbe Flora fand ich noch einmal, etwa halbwegs zwischen Lühokai uud Tschennantschou. An lebenden Pflanzen bot die jetzt heiße und dürre Strecke wenig Neues. Von Tali aus machte ich am 15. Mai eine Tagestour auf den Tsangschan bis gegen 4100 m, 250 m unter dem Gipfelgrate, dessen Besuch ein Übernachten erfordern würde. Er besteht aus Gneis und Glimmerschiefer, ist im unteren Teile sehr entwaldet; bis ca. 3200 m steigt Pinus 285 Armandi und wenig P. Sinensis. Schon 200 ın tiefer beginnen dichteste Bestände aus Bambus, 2 Rhododendron-Arten, Weiden, Vaccinium und einigen anderen Sträuchern und reichen auf Rücken bis ca. 3600 m, während an Schluchthängen der Tannenwald schon in 3350 m an ihre Stelle tritt. Dieser reicht bis gegen den Gipfelgrat mit eigenartigem Rhododendron-, Moos- und an offeneren Stellen Diapensia Bulleyana- Unterwuchs, über 4100 m mit Weiden- und Rhododendron-Beständen abwechselnd. Den ersten Tag der Weiterreise machte ich im Boote. Ich wollte die tiefste Stelle des Sees erreichen, um das Tiefenplankton zu fischen; da aber starker Wind einsetzte, konnte ich nicht mehr quer dazu fahren und mußte zum Ufer zurückkehren. Das Plankton ist durch die Massenentwicklung einer Chlorophycee (wohl Rhaphidium sp.) ausgezeichnet, die bei entsprechender Beleuchtung das Wasser ganz trüb erscheinen läßt, in jeder Handvoll, die man schöpft, zu sehen ist und nach einem eine Minute langen Zug das Netz beinahe verstopft. Sie scheint in der Tiefe noch besser ausgebildet als ganz an der Oberfläche. Über den Paß von Hotsching, wo erst weniges entwickelt war, langte ich am 21. Mai in Likiang an, begab mich für einige Tage nach Ngulukö, dem üblichen Quartier der Botaniker, und beauftragte Forrests besten Sammler, über Sommer für mich die Seltenheiten der Likiang-Kette zu sammeln. Am 28. Mai verließ ich ohne offizielle Begleitung mit derselben Karawane aus Jünnanfu das Dorf, umging Likiang, querte westlich von dort den Jangtsekiang, um den großen Weg nach Weihsi zu vermeiden, und kehrte erst bei Tschitsung an sein rechtes Ufer zurück, das ich noch 1!/, Tage weit verfolgte, um dann über den Paß von Schupa den Mekong bei Jetsche zu erreichen. Die tiefen Flußtäler boten wenig, aber nicht uninteressantes Neues; es ist die Zeit der Orchideen, Dendrobium Forrestii überzieht ganze Felshänge orangegelb. In der Schlucht unter Schupa findet sich ebenfalls Thuja wild, etwas höher Pseudotsuga häufig. Der 4200 m hohe Paß bot Hochgebirgs-Früh- jahrspflanzen, die Wälder beider Hänge haben Anklänge an die Mekong-Salweenkette, können aber nicht zu demselben Florenbezirk gerechnet werden. Ohne Jetsche zu berühren, reiste ich den Mekong aufwärts, nahm in Lota eine einheimische Karawane und gelangte am 11. Juni ohne Hindernis über die Seilbrücke nach Tsedschrong. Die Bevölkerung verschiedenster Stände war freundlich, nur im Lissu-Dorfe Schupa gab es eine Differenz mit meinen Leuten, die aber beizulegen war. Ich habe hier 25 Träger an den Salween aufgenommen, von denen 7 die ganzen 2 Monate meiner dort geplanten Arbeit mit mir bleiben werden. Am 15. Juni breche ich dorthin auf. Dr. Handel-Mazzetti m.p. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 14. Dezember 1916. Das w. M. Hofrat Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Abhandlung von Prof. Dr. Fridolin Krasser (Prag) mit dem Titel: „Studien über die fertile Region der Cycadophyten aus den Eunzer Schiehten: Mikrosporophylle und männliche Zapfen.“ Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: In der fossilen Flora der Lunzer Schichten finden sich, wenn auch nicht häufig, Reste der fertilen Region verschiedener Cycadophyten. Es sind Mikrosporophylle, Makrosporophylle, männliche und weibliche Blüten, Fruchtzapfen und Samen. Auch ein Stammfragment mit Laub und fertiler Region ist zutage gefördert worden. Vielfach war es möglich, mit Hilfe der Mazerationsmethode die Kohlenbeläge zu untersuchen, was unter Aufwendung von viel Zeit und Geduld zu wichtigen Ergebnissen führte. Eine Orientierung über sämtliche Typen wird durch die folgende Übersicht ermöglicht. 286 A. Sporophylle. a) Mikrosporophylle. Lunzia austriaca g. et sp. n. Flachrippiges Fiederblatt mit zungenförmigen Fiedern, die an der morpho- logischen Innenseite Synangien tragen. b) Makrosporophylle. Haitingeria Krasseri (Schust.) g. n. Fiederschnittige sitzende Schuppenblätter mit langen Abschnitten, deren Ränder mit Samenknospen besetzt sind. B. Blüten. a) Männliche Zapfen. 1. Pramelreuthia Haberfelneri g. et sp. n. Zierlicher sparriger Zapfen mit gestielten, am Spreitengrunde geknieten und herabgebogenen Schuppen, welche auf der Unterseite Pollensäcke tragen. 2. Discostrobus Treitlui sp. n. Im aufgeblühten Zustande lockerer Zapfen mit zentral gestielten scheibenförmigen Schuppenspreiten, welche an der Innenseite langgestreckte Pollensäcke tragen. 3. Antholithus Wettsteinii sp. n. Zapfen mit breiter, sich zu schmaler Spitze verjüngender Hauptachse. Die scheinbar verschoben-gegenständigen Seitenachsen kurz und gleichfalls aus breitem Ansatz sich verjüngend, tragen an der Spitze einen Wirtel von zugespitzt-elliptischen Pollenblättern. b) Weibliche Blüten und Fruchtzapfen. 1. Williamsonia juvenilis sp. n. Von oben her zerquetschte weibliche Blüte mit 11 derben Hüllblättern. Zapfen mit Mikropylartuben. 2. Williamsonia Wettsteinü F. Krasser. Mehrere Panzerzapfen in verschiedener Entwicklung, auch reife mit Samen, und isolierte Samen. C. Cyeadophytenstamm mit Laub und fertiler Region. Westersheimia Pramelreuthensis g. et sp.n. Fragment eines gabelig verzweigten Stammes nach Art von Wielandiella Nath. mit Verzweigungs-, Blatt- und Brakteennarben. Pterophyllum longıfolium als Laubblatt. Makrosporophyll ein Fiederblatt, dessen Fiedern als gestreckte maulbeer - förmige Gebilde von Williamsonia-Struktur ausgebildet sind. So genau als möglich sind in der vorliegenden Abhandlung die Mikro- sporophylle und männlichen Zapfen bearbeitet. Es wurden zum Vergleich stets auch die ähnlichsten tossilen Reste kritisch beleuchtet und die Literatur in dem Streben nach Vollständigkeit, soweit sie erreichbar war, berücksichtigt. Stets wurde auch die systematische Stellung der Reste diskutiert. Die eingehendsten und umfassendsten, sich auf fossile und rezente Objekte erstreckenden Vergleiche erforderte Lunzia austriaca. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht einen Bericht von I. Dörfler über die von ihm im Jahre 1916 ausgeführte botanische Forsehungsreise in Nordalbanien. Der Beschluß der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mit Be- willigung des k. u. k. Armee-Oberkommandos eine Reihe von wissenschaftlichen Forschungsreisen in die von Österreich-Ungarn besetzten Gebiete des Balkan zu ent- 287 senden, brachte mir im heurigeu Jahre den ehrenvollen Auftrag, eine botanische Expedition nach Nordalbanien auszuführen. Ich beehre mich, in nachfolgendem über den Verlauf der Reise kurz zu be- richten. Eine Übersicht über die wissenschaftlichen Resultate wird erst die Bearbeitung der reichen botanischen Ausbeute ermöglichen. Meine Abreise von Wien erfolgte am 15. Mai 1. J. Ich erreichte über Ungarn, Bosnien und die Herzegowina am 18. Mai Zelenika, die Endstation der dalmatinischen Bahn. Von hier beabsichtigte ich über den Lovden und Montenegro weiter zu reisen. Die Lovden-Straße war jedoch damals gesperrt, ich mußte daher den Seeweg einschlagen. Ich benutzte den nächsten Dampfer, der am 19. Mai nachts nach Bar (Antivari) abging und kam dort am Morgen des 20. Mai an. Noch am gleichen Tage brachte mich ein aus Lokomotive und einem Lastwagen bestehender „Zug“ der kühn angelegten Schmal- spurbahn nach Virbarzar am Schkodra-See. Dort kam ich gerade zur Abfahrt des Kurierbootes zurecht und langte am Abend des 20. Mai in Schkodra (Scutari) mit meinem gesamten Gepäck an. In Schkodra fand ich seitens des k. u. k. Korps-Kommandos die weitestgehende Unterstützung. In 6 Tagen war ıneine Karawane zusammengestellt. Sie bestand aus einem Korporal und zwei Infanteristen als Begleitmannschaft, 8 Tragpferden, 4 Pferde- führern und einem Albaner-Freiwilligen als Dragoman. Auf Beistellung eines Reit- pferdes verzichtete ich. Mein erstes Ziel war der Maranaj (1576 m), ein isolierter Gebirgsstock, zirka 16 km nordöstlich von Schkodra. Dahin brach ich am 27. Mai auf. Der Weg führte über die Ebene entlang dem Kiri-Flusse an der Mesi-Brücke vorüber. Dann begannen die Steigungen und damit auch die Schwierigkeiten. Ein Teil der Pferde erwies sich als nicht geeignet für Gebirgstransporte. Nur mit größter Mühe erreichte ich Domni, eine kleine Ortschaft in zirka 400 m Höhe und mußte dort auf einem alten mohammedanischen Friedhofe lagern. Am nächsten Tage sandte ich die untauglichen Pferde nach Schkodra zum Umtausch zurück und erst am 31. Mai konnte ich mit frischen Tragtieren die Exkursion zum Maranaj fortsetzen. Unter Führung eines ortskundigen Albaners kamen wir abends zum Gebirgs- sattel Cafa Sans (1090 m). Am 1. Jun; erreichten wir die Südhänge der Gipfelregion des Maranaj und wählten einen Wiesenkessel unweit der nur in den Sommermonaten bewohnten Hirtenniederlassung Stani Vorfs (1225 m) als Lagerplatz. Am 2. Juni besuchte ich den Gipfel des Maranaj. Das Wetter war sehr günstig, die botanische Ausbeute ergiebig. Nachmittags stieg im Westen drohendes Gewölk auf. Kaum erreichte ich den Lagerplatz, als heftiger Gewitterregen niederprasselte. Das Unwetter hielt den ganzen nächsten Tag an und machte weitere Exkursionen unmöglich. Am 4. Juni mußte der Rückweg angetreten werden. Stürmisches Regen- wetter begleitete uns bis Domni hinab. Am 6. Juni setzten wir den Abstieg fort. Auf gleichem Wege, wie wir gekommen, erreichten wir den Kiri. Dann ging es über die Mesi-Brücke und von dort am linken Flußufer abwärts bis Dristi. = Hier erhielt ich auf der Telephonstation die unangenehme Nachricht, daß das Gebiet von Prekali, das ich als nächstes Standquartier für mehrwöchige Exkursionen ausersehen hatte, infolge Auftreten von Cholerafällen für jeden Verkehr gesperrt sei. Auf telephonische Bitte erhielt ich vom Stationskommando Prekali die ausnahmsweise Erlaubnis, unter Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln dort durchzuziehen. Ich wartete nun bloß die Rückkehr meiner nach Schkodra zur Proviant- und Fouragefassung gesendeten Leute ab und wanderte am 8. Juni weiter. Zuerst wieder zurück zur Mesi-Brücke, dann am rechten Kiri-Ufer in nordöstlicher Richtung aufwärts, an der Ura Strenit und bei Prekali vorbei, kamen wir abends zirka 4 km oberhalb dieses Ortes in 288 der Gegend von BridZa zu einer Wiese, wo wir nächtigten. Hier erfuhr ich, daß der weitere Weg sehr schlecht und für Tragtiere außerordentlich schwer passierbar sei. Ich ließ daher am nächsten Tag etwa die Hälfte meiner Sachen mit zwei Leuten zurück und setzte den Weg nur mit leicht beladenen Pferden fort. Ich hatte gut daran getan. Denn trotz der erleichterten Last stürzte ein Pferd vom schmalen Pfad an den steilen Hängen zweimal ab. Es verfing sich jedoch glücklicherweise im Fallen und konnte wieder hinaufgebracht werden. Die größten Schwierigkeiten ergaben sich weiter beim Aufstiege über die Serpentinen zur Cafa Gurikud, doch endlich war der Sattel erreicht und damit dieser an Anstrengungen und Aufregungen reiche Teil der Reise überwunden. Nach kurzer Rast erfolgte der Weitermarsch über das nun zumeist ziemlich sanft abfallende Gelände. Auf einem Wiesenfleck an einer Quelle oberhalb Sosi über- nachteten wir. Am nächsten Morgen (10. Juni) wanderten wir in nördlicher Richtung weiter, nahe an Nrehaj, Pülaj und Lotaj vorüber und kamen mittags zum Ljumi Sals. Der Fluß wurde überquert und eine Strecke aufwärts begann der Weg wieder in vielen Serpentinen über die steilen Hänge rasch emporzuklettern. In glühendem Sonnenbrande, reichlich erschöpft, folgten wir ihm und endlich war Abata, das Ziel meiner Wanderung, erreicht. Abata liegt 740 m hoch. Es besteht, wie das im Gebiete allgemein ist, nur aus wenigen, im Gelände zerstreuten Steinhäusern. Das weitaus hervorragendste Gebäude ist die kleine katholische Kirche mit anschließendem Pfarrhause. Die Lage des Ortes ist außerordentlich schön. Die felsigen Hänge sind teils mit Buschwald (insbesondere Haselsträucher und Buchen) bedeckt, teils wechseln Wiesen mit kleinen, terassenförmig angelegten Äckern ab, letztere mit sinnreich angelegten Bewässerungsgräben. Ostwärts ragen mit schroffen, zerklüfteten Wänden die Maja Ersalit (2150 m), Starka (2220 m) und das Kakinja-Gebirge (2310 m) empor mit zwei wichtigen Pässen, die Cafa Nermajns (1780 m) und weiter südlich dıe ©. Agrit (1330 m). Westlich, Abata gegenüber, durch den tiefen Taleinschnitt des Ljumi Sals getrennt, erheben sich gleichfalls ausgedehnte Gebirge mit bedeutenden Gipfeln, insbesondere die Biga Gimajt (2280 m). Nordwärts führt das von hohen Gebirgszügen fAankierte Tal des Ljumi Sals zu den höchsten Erhebungen der Alpenkette des albanisch-montenegrinischen Grenzgebietes. Die Bevölkerung ist arm, hat keinerlei Hausindustrie. Nur wenig Viehzucht wird betrieben (hauptsachlich Schafe und Ziegen). Gebaut wird fast nur Mais, das wichtigste Nahrungsmittel, und wenig Gerste. Iın Pfarrhause konnte ich keine Unterkunft finden, Ich mietete daher in unmittelbarer Nähe einen kleinen, grasigen Ackerrand, gerade genügend für mein Zeltlager. Meine Leute sandte ich nach Brida um den dort zurückgelassenen Rest meines Gepäckes. In der Zwischenzeit unternahm ich botanische Ausflüge in der näheren Umgebung, insbesondere auch zu den Geröllhalden in nordöstlicher Richtung. Am 13. Juni kamen meine Leute mit den Sachen. Ich bewilligte einen Rasttag und am 15. Juni trat ich die erste größere Exkursion an. Sie galt der Cafa Nermajns. Ein sehr steiler, beschwerlicher Pfad führt dahin, der die Leistungsfähigkeit der Tragtiere auf eine harte Probe stellte. Teils führt er über felsiges Terrain, teils durch Buschwälder und über üppige Bergwiesen. Nach Erreichung des Sattels folgten wir dem Wege noch eine kurze Strecke in schwachem Gefälle und erreichten einen entzückend schönen Wiesenkessel (die FuSa Nermajns, zirka 1700 m) mit klarer Quelle, wie geschaffen für einen Lagerplatz. Dunkle Buchenwälder umsäumen die Wiese, südlich ragen die nahen Kalkwände der Maja Ersalit auf, nördlich blicken die Felstürme des Starka-Gebirges auf diesen idyllischen Erdenfleck nieder. Hier blieb ich volle 289 10 Tage, unternahm am 16. Juni eine Exkursion zur Maja Ersalit, am 19. in das Gebiet der Starka und besuchte am 21. die Bergrücken mit schieferigem Gestein östlich der Maja Ersalit. Die Rückkehr nach Abata erfolgte am 25. Juni. Das Wetter war ununterbrochen prachtvoll gewesen. Ein sonniger, wolkenloser Tag folgte dem anderen. Die andauernde Trockenheit war jedoch für die Vegetation von ungünstigem Einflusse. Besonders kam dies in tieferen Lagen zum Ausdruck. Wo noch 10 Tage vorher üppige Wiesen in saftigem Grün das Auge erfreuten, sah man jetzt nur fahle, bis auf den Grund verdorrte Hänge. Mein nächster, größerer Ausflug war westwärts gerichtet in die an der west- lieben Grenze des Distriktes Plani sich erstreckenden Gebirgszüge.. Wir brachen dahin am 30. Juni auf. Es ging zuerst hinab in das Tal des Ljumi $als, dann nach Überquerung des Flusses wieder aufwärts, an Nanmayrici vorüber über die Cafa Bosit (1320 m). Abends langten wir in der Ortschaft Plani an, wo wir auf dem kleinen Platze vor der Kirche übernachteten. Am folgenden Morgen war ein dortiger Albaner als Führer zur Stelle. Ich wünschte zur nordwestlich von Plani gelegenen Cafa Stogut zu gelangen. Der Mann führte uns in nördlicher Richtung aufwärts, und als wir eine verhältnismäßig nur kleine Strecke gestiegen waren, machte er auf einem sonnendurchglühten Hügel Halt und erklärte, daß hier der Weg für Tragtiere ende. Nach der Karte sah ich, daß es von hier zur Cafa Stogut noch sehr weit sei, doch blieb mir für einen Lagerplatz keine andere Wahl. Nachmittags überzeugte ich mich auf einem Erkundigungs- ausfluge, daß tatsächlich nur ein beschwerlicher Fußpfad weiter führe. Diesem folgte ich am nächsten Tage (2. Juli), begleitet vom Führer, meinem Albaner-Dragoman und dem Infanteristen Krhounek, meinem ständigen Begleiter auf allen Gebirgs- touren. Bald hörte der Pfad auf und nun begann ein mehrstündiges Steigen und Klettern durch Schluchten und an felsigen, mit Buchenwäldern bedeckten Hängen. So strebten wir aufwärts. Endlich lichtete sich der Wald und wir kamen an den Zugang zum Gebirgskessel Gropa Strelit (1800 m) unterhalb der Cafa Stogut. Hier sah ich zu meiner Überraschung einen für Tragtiere in landesüblichem Sinne sicherlich vorzüglichen Weg aus dem Tale von Plani sich hinaufschlängeln. Ich mußte erkennen, daß ich zur Stelle, wo ich lagerte, absichtlich irregeführt worden war. Ohne Zweifel wollte man in Plani vermeiden, daß ich den guten Weg, der von dort über Gropa Strelit und Cafa Stogut in den Distrikt Skreli führt (den wichtigsten Übergang nach Montenegro!), kennen lerne und ließ mich in anderer Richtung führen, voraussetzend, ich würde mich so von der Absicht, die Cafa Stegut zu erreichen, ablenken lassen. Mein Ärger über diese Irreführung schwand jedoch rasch, als ich an den die Gropa Strelit begrenzenden Felswänden nebst anderen interessanten Sachen die nied- liche Wulfenia Baldaceii Deg. fand. Diese prächtige Art der merkwürdigen Gattung | wurde im Jahre 1897 von A. Baldacei im Parün-Gebirge, das sich südlich der Cafa Stogut erstreckt, entdeckt und in wenigen verblühten Herbarexemplaren mit- gebracht. Mir war es gegönnt, die Pflanze in schönster Blüte zu sehen, und ich konnte feststellen, daß sie nieht nur an Felsen in der oberen Buchenregion sich findet, wie angegeben wird, sondern vielmehr in die höchsten Gipfelregionen (bis zirka 2000 ın) aufsteigt und gerade dort sich besonders üppig entwickelt. Ich besuchte an diesem Tage die Cafa Stogut (1940 m) und stieg weiter ein Stück gegen die Maja Maze auf. Abends kehrten wir zum Lager zurück und wieder- holten am anderen Tage die anstrengende Tour zur Gropa Strelit. Es lag mir daran, meine botanischen Studien dort auf die Maja Malit (2100 m) auszudehnen. Auch 290 bemühte ich mich, lebende Stöcke der Wulfenia für Kulturversuche im Wiener Botanischen Garten aufzubringen. Am 4. Juli kehrten wir auf gleichem Wege wie wir gekommen und ohne jeden Uufall nach Abata zurück. Hier wartete meiner eine Überraschung. Der Kommandant der Militärstation nahm zwar meine Leute in zuvorkommendster Weise in seinen Verpflegungsstand auf, erklärte aber, keine Reserven an Dauerproviant zu besitzen. Damit war mir jede Möglichkeit, mehrtägige Exkursionen ins Gebirge zu unternehmen, genommen. Für den 8. Juli war in Abata die Ankunft einer militärischen Kommission, deren Zweck war, sich über die Bedürfnisse der Bevölkerung zu orientieren, ange- meldet. An diese wendete ich mich in meiner Bedrängnis. Auch der Kommandant von Prekali war gekommen. In liebenswürdigster Weise erklärte dieser sich bereit, mir aus seinen Vorräten mit sechstägigem Ex- kursionsproviant und Pferdehartfutter für die Zwischenzeit auszuhelfen. Ich sandte also am 11. Juni meine Leute nach Prekali und benutzte selbst diesen Tag zu einem Ausfluge zum Kakinja-Gebiete nördlich von Abata, um zu sehen, ob man dahin mit Tragtieren kommen könne. Der Augenschein sprach für die Ausführbarkeit und ich unternahm diese Exkursion am 13. Juli. Es war ein recht gewagtes Unternehmen, über den schwierigen, steilen Pfad, der über Geröllbalden und Felsabstürze führt, Tragpferde zu bringen. Der Versuch glückte und ich erreichte, von einigen kleinen Unfällen abgesehen, gut den Gebirgskessel Bjeska Maze (1710 m), den ich zum Lagerplatz ausersehen hatte. Das Gebiet ist wasserlos und zur Befriedigung des Wasserbedarfes mußte während meines sechstägigen Aufenthaltes dort Schnee aus stundenweiter Höhe herbeigeschafft werden. Von Bjeska Maze aus besuchte ich in Tagesausfligen die Gipfelregion der Kakinja (2310 m), die Hänge östlich von Bjeska Maze, die Bergrücken westlich der Kakinja und die Maja Drenit (2140 m). Die botanische Ausbeute war sehr zufriedenstellend. Insbesondere erfreute mich in den Geröllhalden der Kakinja und der benachbarten Gipfel das Wiederauffinden einer von mir im Jahre 1914 im „Prokletija“-Gebiete entdeckten neuen Petasites-Art mit beiderseits weißfilzigen Blättern. Verschiedene Anzeichen lassen schließen, daß diese Pflanze hier die Südgrenze ihres Verbreitungsgebietes hat. Am 18. Juli ließ ich meine Leute mit den Pferden den Rückweg nach Abata antreten, unternahm selbst nochmals einen Aufstieg in die Gipfelregion der Kakinja, von dem ich abends wieder im Lager in Abata eintraf. Hier hatten sich die Verpflegsverhältnisse nicht gebessert. Schließlich wurde mir seitens des k. u. k. Korpskommandos in Schkodra nahegelegt, mit den mir zu- geteilten Pferden Lebensmittel und Hartfutter aus Schkodra holen zu lassen. Nur dem Zwange gehorchend, sandte ich meine Leute mit den stark herabgekommenen Pferden am 21. Juli dahin ab. Auf dem Wege, dessen Schwierigkeit ich schon oben angedeutet habe, erlag eines der Pferde den Strapazen, ein zweites mußte schwer krank in Prekali zurückgelassen werden. Am 28. Juli war ich endlich im Besitz des sehnsüchtig erwarteten Exkursions- proviants, wenigstens für die nächste Zeit. Ich hatte alle Vorbereitungen getroffen, um Abata zu verlassen und nordwärts über Nrejaj in das Valbona-Gebiet (mit Gipfeln bis 2280 m) und zur Cafa Pejs im Zentrum der albanischen Hochalpen (der so- genannten „Prokletija“) vorzudringen. Da erhielt ich vom Gendarmeriekommando in Abata eine schriftliche Verwarnung, meine Reise nordwärts fortzusetzen, wegen der in letzter Zeit in bedenklicher Weise zunehmenden Unsicherheit. Überdies wurde mir 291 von befreundeter, wohlinformierter, albanischer Seite nachdrücklichst abgeraten, dies zu tun. So mußte ich, um nicht die ganze Expedition leichtfertig aufs Spiel zu setzen, wenn auch schweren Herzens, den gefaßten Plan fallen zu lassen. Um diese Zeit befand sich die geologische Expedition unter Leitung des Herrn Bergrates F. v. Kerner in Bunjaj, zirka drei Tiagreisen nordöstlich von Abata. Ich hatte dieses Gebiet als nächstes Ziel im Auge, insbesondere lag mir daran, das dort nahe noch völlig undurchforschte Skelsen-Gebirge zu besuchen. Auf Anfrage mittels Depesche erhielt ich von Kerner die Antwort, daß auch dort „aus den- selben Gründen“ das Hochgebirge nıcht besucht werden könne und eine Exkursion zum Skelsen derzeit völlig ausgeschlossen sei. Nun blieb meinem Reiseprogramm nur noch ein Punkt: der Besuch von Kula Lums im östlichsten Teile Nordalbaniens, im Distrikte Luma. In zirka fünf bis sechs Tagreisen war dieses Gebiet von Abata aus zu erreichen. Um den sehr beschwerlichen Weg dahin nicht aufs Geratewohl antreten zu müssen, erbat ich mir vom Stations- kommando in Kula Lums mittels Depesche Auskunft über die Reiseverhältnisse. Unterdessen unternahm ich eine für mehrere Tage geplante Exkursion zur Biga Gimajt (2280 m). Ich brach dahin am 2. August auf, erreichte aber nur die Ortschaft Nanmavriei. Dort wollte ich ortskundige Führer mieten. Trotz Zusage voller Verpflegung und reichlichster Entlohnung war niemand zu bewegen, mitzugehen. Ich mußte daher auf halbem Wege umkehren. Damit erst wurde mir der Ernst der Situation völlig klar. Ich mußte erkennen, daß für mich in der Gegend nichts mehr zu machen sei. Dennoch führte ich am 7. August noch einen botanisch sehr lohnenden Tagesausflug in die Geröllhalden an den Felswänden östlich ober Abata (bis zirka 1800 m) aus. Eine Antwort war von Kula Lums nicht eingelangt. Ich nahm somit am 10. August von Abata Abschied und kehrte mit meinen Leuten und den leicht- bepackten Pferden nach Schkodra zurück, wo ich über Sosi, Cafa Guriku‘, Prekali und Dristi am 12. August eintraf. Meine Begleitung mußte nochmals nach Abata zurück, den dort zurück- gelassenen Rest meines Gepäckes abzuholen. Ich verwendete die Wartezeit in Schkodra einerseits zum Ordnen meıner Sachen, insbesondere aber, um für eine eventuelle Fortsetzung der Reise Vorkehrungen zu treffen. Es wurde von amtlicher Seite meine Depesche nach Kula Lums wieder- holt, und als am 16. August eine günstige Antwort eintraf, war ich bereit, dahin aufzubrechen. Am 18. August kamen meine Leute nach Schkodra. Die Pferde waren derart mitgenommen, daß sie sämtlich dem Tierspital übergeben werden mußten. Dank dem Entgegenkommen des k. u. k. Korps-Trainkommandos erhielt ich acht andere Trag- pferde, und so, frisch ausgerüstet, konnten wir am 23. August den Marsch quer durch Nordalbanien antreten. Nur mein Albaner-Dragoman, der schwer erkrankt war, mußte in Schkodra zurückbleiben. 3 Am ersten Tage erreichten wir über Vaudenjs die kleinen Ortschaften Gömsice, beziehungsweise Gojani, kamen am 24. August über die Serpentinen und das Hoch- plateau östlieh von Dusi bis Puka und setzten am anderen Morgen die Reise zur Fusa Arsit fort. Von hier ab führen mehrere Wege über die Cafa Mols (1060 m) ost- wärts. Die Karte läßt jedoch hier völlig im Stich, auch sollen diese Gebirgspfade für Tragtiere sehr schwer passierbar sein. Ein ortskundiger Führer war nicht zu finden; daher wählte ich lieber den zwar etwas weiteren, mir aber vom Jahre 1914 bekannten, weniger schwierigen Weg nordwärts über die Cafa Malit (995 m) und nächtigte in Flet. Am 26. August zogen wir nordöstlich weiter, erreichten bei Vau 292 Spasit den Drin, dem wir dann am linken Ufer in südlicher Richtung folgten und übernachteten auf einem Wiesenfleck nächst der berühmten Veziersbrücke (Ura Vezirit). Nur noch zwei der gewaltigen Steinbogen des imposanten Bauwerkes ragen heute am linken Ufer in die Lüfte. Die Serben haben auf ihrer Flucht durch Albanien die Brücke hinter sich gesprengt. Hier führt eine neue, vom österreichisch-ungarischen Militär angelegte Fahr- straße vorüber. Auf dieser zogen wir am 27. August weiter, übersetzten auf der Notbrücke bei Küküs den schwarzen Drin und langten gegen Mittag in Kula Lums an. Kula Lums (236 m) ist keineswegs eine Ortschaft. Es steht hier an der Mündung der Luma in den Drin ein einziges befestigtes Wohnhaus, türkisch: „Kula“, und Kula Lums heißt nur „die Kula an der Luma“. Diese Kula ist ein kubischer, massiver Steinbau mit wenigen kleinen Fenstern und Schießscharten. Hier errichtete ich mein Zeltlager, und dankbar muß ich des großen Ent- gegenkommens und der tatkräftigen Unterstützung gedenken, die ich seitens des Stationskommandos fand. Kula Lums sollte der Ausgangspunkt für zwei interessante Gebirgsexkursionen sein, einerseits zu dem im Norden jenseits des weißen Drin im Distrikte Hasi ge- legenen, von mir schon 1914 flüchtig besuchten Pastrikgebirge, andrerseits zur Galica Lums, einem südlich das Tal des schwarzen Drin abschließenden Hochgebirge. Zu ersterem brach ich schon am 29. August auf. Der Weg führte über den Drin nach Bruti, dann in großem Bogen über die Höhen von Trektani nach Kruma. Von hier ging es am nächsten Tage ostwärts in scharfen Steigungen durch Misch- wälder auf das zirka 1200 m hoch gelegene Kulturgebiet des Pastrik und weiter aufwärts zur Gipfelregion. Auf einer Wiese in zirka 1600 m Höhe wurde das Zelt- lager errichtet. Der 1. September war dem Besuch der Gipfel gewidmet. Eine Reihe von Gipfeln, deren höchster 1960 m ist, sind in weiter Runde um eine tiefe, trichterige Einsenkung gelagert. Alpenmatten reichen bis auf die höchsten Gipfel, unterbrochen von terrassenförmig zu Tage tretenden Felsbändern. Als Botaniker kam ich in dieses hochinteressante (Gebiet leider um einige Wochen zu spät. Ich mußte mich mit vereinzelten Resten der reichen Sommerflora und den wenigen Vertretern der Herbstflora begnügen. Das Wetter war bisher günstig gewesen. In der folgenden Nacht zogen im Westen Gewitterwolken auf und gegen Mittag des 2. September brach ein schweres Gewitter los. Andauernder Regen, Sturm und beißende Kälte zwangen uns, in den kleinen, am Lager errichteten Mannschaftszelten Schutz zu suchen. Erst am 3. Sep- tember, gegen Mittag, machte das Unwetter eine Pause, die wir zum eiligen Abstieg nach Kruma benützten. Am 4. September trafen wir wieder in Kula Lums ein. Der Herbst meldete sich energisch an. Dennoch wollte ich auf den letzten Programmpunkt meiner Reise, den Besuch der Galica Lums, nicht verzichten. Trotz unsicheren Wetters brach ich dahin am 9. September auf, kam nach dem nur zirka 10 km südlich von Kula Lums gelegenen Orte Bicaj. Auch hier fand ich beim Stationskommando freundliche Aufnahme und bereitwilligstes Entgegenkommen in bezug auf die beabsichtigte Tour. Am folgenden Tage unternahm ich bei nebeligem Wetter den Aufstieg über die Skala Bicajt. In zirka 2100 m bestimmte ich eine Alpenwiese in der Nähe einer Quelle zum Lagerplatze. Die Vegetation bot auch hier nur mehr einige Spätlinge der Herbstflora.. Be- sonderes Interesse erweckte auf den dem Lager benachbarten Felsen eine winzige Euphrasia mit leuchtend dunkel-purpurroten Blüten. 293 Am 11. konnte ich noch den nahen Hauptgipfel der Galica Lums (2150 m) besuchen. Dichter Nebel nahm jede Aussicht. Dann setzte schweres Unwetter ein, das die ganze Nacht und den nächsten Vormittag tobte und uns zum Verharren auf dem hochgelegenen Lagerplatz zwang. Dann ließen Sturm und Regen etwas nach und wir beeilten uns, nach Bicaj hinabzukommen. Am 13. September waren wir wieder in Kula Lums. Damit waren die Exkursionen meiner diesmaligen Reise abgeschlossen. Nun lag noch der weite Rückweg nach Schkodra vor mir. Der sollte nicht so glatt ver- laufen wie meine Herreise. Von meinen vier Tragtierführern waren zwei schwer erkrankt und wurden nach Spitälern im Hinterlande abgeschoben. Ersatz war nicht zu bekommen. So hatte ieh zu acht Pferden nur zwei Führer. Am 17. September trat ich den Rückmarsch an. Schon dieser Tag endete verhängnisvoll. Die Wege waren vom ständigen Regen aufgeweicht, und als wir abends nahe ober Vau Spasit gerade die höchste Stelle des schmalen Pfades passierten, gab das Erdreich plötzlich nach und im gleichen Augenblicke stürzten drei meiner Pferde über die felsigen Abhänge in den Drin ab. Eines verschwand sofort spurlos in den Wellen, die beiden anderen konnten gerettet werden. Ich hatte viel Sach- schaden. Insbesondere wurde auch ein großer Teil der in Kula Lums gesammelten Pflanzenschätze stark beschädigt. Am nächsten Tage erkrankte ein weiterer meiner Pferdeführer und mußte in Flet zurückbleiben. Ferner mußte ich ein Pferd, das marod geworden war, dem Statioaskommando dort übergeben, folglich auch einen Teil meines Gepäckes zurück- lassen. Durch diese unliebsamen Vorkommnisse aufgehalten, kamen wir erst in später Nacht bei strömendem Regen in Puka an. Hier mußten zwei weitere marode Pferde als dienstuntauglich ausgeschieden werden. Ich verfügte nun nur mehr über vier brauchbare Pferde, vor mir lagen Gepäckslasten für sieben Pferde, und als Begleitung waren mir nur mehr Infanterist Krhounek und ein Pferdeführer geblieben. Denn der Korporal und der zweite Infanterist waren schon wieder auf dem Rückwege nach Flet, um dort die Beför- derung des zurückgelassenen Gepäcks zu besorgen. Ein Weiterkommen wäre für mich unmöglich gewesen, wenn nicht der Stations- kommandant von Puka so liebenswürdig gewesen wäre, mir drei Pferde seiner Kompagnie zu leihen. So konnte ich am 21. September den Weg fortsetzen. Das Wetter hatte sich womöglich verschlechtert. Wolkenbrüche verwandelten alle Wege in Bäche und die sonst harmlosen Wasseradern in tosende Gewässer. So wateten wir mühsam vorwärts und erreichten nach elfstündigem Marsche Vaudenjs. Hier wurden mir am nächsten Morgen zweı der landesüblichen Leiterwagen zur Verfügung gestellt und noch am gleichen Tage, am 22. September, war ich wieder in Schkodra, dem Ausgangspunkte meiner Reise. Einen Tag später kam auch der Korporal mit meinem Gepäck aus Flet an. > Am 2. Oktober kehrte ich über Virpazar, Rijeka, Cetinje, den Lovden, Cattaro und Zelenika nach Wien zurück. Dr. Heinrich Freiherr v. Handel-Mazzetti übersendet fol- genden 13. Bericht über seine botanische Forschungsreise in Süd- westchina: Pehalo bei Tschamutong, 18. Juli 1916. Über den schon im Vorjahre besuchten Paß Sila (4400 m) erreichte ich in viertägiger Tour das als Basis für weitere Unternehmungen geeignete Pehalo. Die Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 21 294 Ausbeute dieser Tour war schon recht reich, besonders an Primeln und Rhododendren ; besonders zu bemerken ist eine Cerasus sp., die in -+ 4000 m Höhe ausgedehntes niedriges Krummholz mit Rhododendren und Ribes bildet. Die Untersuchung der hygrophilen Mischwälder um Pehalo ergab im Detail viel Interessantes, besonders krautige Moraceen. Um den schwierigsten und originellsten Teil meines Programmes, an dessen Ausführung wich die Behörden, wenn sie davon hörten, eventuell hindern konnten, sicherzustellen, brach ich am 26. Juni mit 15 Trägern auf, querte den Salween auf der Barke von Tschiontson 8 km südlich von Tschamutong und bog dort in ein großes westliches Seitental ein, durch welches ein Weg an den Kiukiang (östlich Irrauadi) führt. Es ging äußerst langsam vorwärts, der „Weg“ ist eine Kletterei mit großen Gegensteigungen; Brücken gibt es nicht, die Bäche müssen durehwatet oder von uns überbrückt werden; zwei Tage Aufenthalt verursachte ein hochangeschwollener Wildbach, so daß ich erst am neunten Tage den Paß erreichte. Die Waldregion ergab wenig Neues; wo ich den Salween passierte, trockene Föhren- und Eichenzone, höher oben als bedeutendster Fund eine „Uryptomeria“ sp.!), die in zirka 2200 bis 2600 m Höhe hier nicht sehr reichlich, mehr in analoger Lage anderer Seitentäler auftritt, dann mehrere Magnolien, davon eine fast krummholz- artig wachsend. Die Fichte ist von der östlichen verschieden, von ganz eigenartigem Habitus. Die ersten Alpinen fanden sich an weıdenbewachsenen Lawinengängen in 3400 m Höhe, Orchideen (Pleione ete.), Vaceinien, Primeln, Leontopodium, Utri- cularia in bezeichnender Genossenschaft. Der Paß liegt nicht sehr hoch, 4100 m, aber doch gegen 200 m über der hier also tief liegenden Baumgrenze. Er ergab reiche Ausbeute auf Schiefer, der nebst Granit die ganze Kette bildet. Neue Primeln und Rhododendren, Meconopsis, Bruckenthalia, Diapensien, Cassiopen, ohne weitere Details hier anzuführen, erwähnt sei aber die Schneewässervegetation aus Kutrema Edwardsü und Caltha sp. Nach steilstem schnurgeradem Abstieg über 2000 m, von 3300 m abwärts im Mischwalde, wurde ein Nebenfluß des Kiukiang erreicht und über einem Wasserfalle auf einer sehr prekären Seilbrücke übersetzt. Herunten von 2200 m abwärts tragen die offenen Hänge in der üblichen Pieridium-Wiese eine sehr merkwürdige Pinus?) sp.°), der Schluchtwald jedoch beherbergt viele subtropische Typen, welche ich aber dann auch am Lutzekiang konstatierte, wie verschiedene Farne, viele epiphytische Orchideen, Araliaceen, Araceen, eine chlorophyllose Erd- orchidee von 250 m Höhe. An einem Seitenbache erreichte ich das Flußniveau (zirka 1700 m) und konnte konstatieren, dab, während im Süden Dschungel und Palmen dis Vegetation des Kiukiang bilden sollen, in dieser Breite ein prinzipieller Unterschied gegenüber dem Lutzekiang nicht besteht. Nach einem Rasttage, der der Vermessung einer Basis für die Karte diente, wandte ich mich am 9. Juli auf einem Wege, der nördlich von Tschamutong den Salween erreicht, an diesen zurück. Er ist um ein geringes besser, da er mehr auf freiem Hochgebirge führt, und bot bei leidlichem Wetter auch geographisch instruktive Ausblicke, während es auf der Hinreise ununterbrochen regnete. Der Paßweg führt um 4100 m hin, auch hier etwas über der Tannengrenze, und bot noch gute Ausbeute an Alpinen, der untere Wald eine Rafflesiacee, Dipterocarpus u. v. a. Juglans regia ist hier zweifellos indigen. Schöne Subtropica am Flusse; eine kleine Palme (Trachycarpus?), wıld an 1) Nach C. Schneider (briefl.) die hochinteressante, bisher nur von Formosa bekannte Taiwania eryptomerioides! — Anm. v. Wettstein. 2) Nach C. Schneider (briefl.) vermutlich P. excelsa. — Anmerkung von Wettstein. 3) Der im Osten so gemeine Typus der P. Sinensis fehlt am Kiukiang. } 295 den Marmorwänden ober Tschamutong, konnte bisher nur unerreichbar gesehen werden; es soll aber Leute geben, die sie zu holen verstehen und die ich aufbieten werde. Am 14. Juli kehrte ich nach Pehalo zurück mit einer Ausbeute von zirka 450 Nummern seit dem Mekong, darunter vielen für mich neuen Moosen, etlichen Pilzen, aber nur wenigen Flechten!). Von einem Belästigungsversuch seitens der Behörden habe ich bisher nichts gemerkt, hoffe daher mein Programm glatt zu Ende führen zu können, sobald mich die „Cholerine“ verläßt, die mich schon seit 12 Tagen arg schwächt. Das k. M. Prof: F. v. Höhnel übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Fragmente zur Mykologie (XIX. Mitteilung, Nr. 1001 bis 1047).* Das k. M. Prof. Dr. G. Ritter Beck v. Mannagetta übersendet folgende zwei Abhandlungen von Dr. Otto Baumgärtel in Prag: 1. „Die Anatomie der Gattung Arthrocnemum Moqu* Für die Gattung Arthrocnemum Moqu. ergeben sich aus den angestellten Untersuchungen folgende charakteristische anatomische Merkmale: 1. Der aus einem deutlich differenzierten Vegetationspunkte sich entwickelnde Sproß stellt eine innige Zusammenfassung von Blatt und Stamm dar, so daß ein scheinbar blattloses, gegliedertes, sukkulentes Achsenorgan entsteht, das der Assi- milation und Wasserspeicherung dient. 2. In dem Palissadengewebe der grünen Rınde neriblematischen Ursprungs finden sich normalerweise Spikularzellen als sekundär umgewandelte Parenchyınzellen vor, welche einen Anschluß an die Gefäßbündelentigungen gewonnen haben. 3. Die vier primären, den Blattspursträngen entstammenden Gefäßbündel spalten sich paarweise beim Eintritte eines neuen Paares von Blattspursträngen abwechselnd, worauf ihre Gabeläste mit den median verlaufenden neuen Blattsträngen im Verlaufe des entsprechenden Internodiums nacheinander verschmelzen. 4. Das Diekenwachstum geht auf die Bildung eines Kambiumringes, des Peri- kambiums II, in der vorletzten Zellage des Zentralteiles nach außen zurück, indem sich die interfaszikulären Kambienstreifen mit extrafaszikulären Gruppen zu einem Ringe vereinigen, der unregelmälig angeordnete sekundäre Bündel in einer prosen- chymatischen Grundmasse zentripetal anlegt. Aus der äußersten Zellage des Zentral- teiles geht ein Phellogenring, das Perikambium I, hervor und führt die Scheidung zwischen dem pleromatischen Stamme und der periblematischen grünen Rinde herbei, welche Erscheinung als Laubfall anzusprechen ist. 5. Die vier Gefäßbündel des Stammes konvergieren im Hypokotyl und ver- einigen sich nach Spaltung und erneuter Fusion zwecks Aufnahme der Keimblatt- stränge des einen Paares zu einer tetrarchen Stele, welche sekundär aus der diarchen des Keimlings entsteht und sich unmittelbar in die Wurzel fortsetzt. 6. Die Kotyledonen stellen fleischige Blätter mit oberseitigem Assimilations- gewebe und Spaltöffnungen dar, in denen sich die von der diarchen primären Stele des Embryos auszweigenden beiden Stränge verästeln, während die Rinde des Hypo- kotyls keine leitenden Elemente aufweist. !) Von Vegetationsbildern wurde eine instruktive Serie aufgenommen; wie sie allerdings in der enormen Feuchtigkeit und auf den keineswegs erstklassigen Platten, die ich in Jünnanfu erstehen konnte, gelungen sind, muß sich erst beim Ent- wickeln zeigen. 218 296 7. Die Wurzelstele wird vom Vegetationspunkte der Wurzel aus tetrarch an- gelegt, besitzt dieselben Perikambien I und II wie der Zentralteil des Sprosses und gleicht diesem völlig im Dickenwachstum. Aerenchymatische Gewebe gehen der Wurzel ab. 8. Die Arten der Gattung Arthroenemum Moqu. umfassen typische Halophyten, welche sich an einen an Natriumchlorid und Nitraten reichen Boden extrem angepaßt haben. Hiermit steht die Reduktion der transpirierenden Oberfläche, die Einsenkung und Form der Spaltöffnungen, das Auftreten von Wassergeweben, von Spikularzellen und Stereiden augenscheinlich im Zusammenhange. Da bei Kulturversuchen in dampfgesättigter Treibhausluft und an submersen Exemplaren das Ausbleiben dieser Merkmale oder ihr bedeutend geringeres Auftreten festgestellt wurde, kann die physiologische Trockenheit des Bodens, verbunden mit maximalem Transpirations- zwang, für die morphologischen und anatomischen Anomalien verantwortlich ge- macht werden. 9. Die geringe Fixierung der erwähnten Merkmale und die leichte Anpassung derselben an veränderte Lebensbedingungen führen zu der berechtigten Annahme, daß der Salicornieen-Typus verhältnismäfig jung sein müsse, da älteren Formen eine so leichte und tiefgehende Variabilität abzugehen pflegt. 10. Der Tribus der Salicornieae hat in den Gattungen Arthroenemum Mogqu. und Salicornia L. seine extremsten Anpassungstypen erreicht, während die Gattung Halopeplis und Halocnemum Übergangsformen darstellen. 2. „Studien über Pneumatokarpien.“ 1. Pneumatokarpien oder Blähfrüchte sind jene Fruchttypen, deren Größe und Form durch den Druck einer inneren Atmosphäre modifiziert wird. Hierzu gehören die untersuchten Früchte von Astragalus eicera L., Colutea halepica Lam., Colutea orientalis Mill, XNigella damascena L., Staphylea Cumalda DC, Staphylea pinnata L. 2. Die Untersuchungen zielten darauf ab, teils auf experimentellem Wege aus Transpirationsdaten, teils an der Hand von Dünnschnitten aus den anatomischen Ge- webebefunden die Herkunft der inneren Atmosphäre zu erklären. 3. Der Reichtum an Kohlendioxyd läßt das innere Gasgemisch der Blähfrüchte als Atemprodukt erscheinen, das aus der Veratmung von den in der grünen Frucht- wand gebildeten Kohlehydraten entsteht. 4. Die Veratmung findet teils im Mesokarp (Staphylea), teils in der Plazentar- region und den Nabelsträngen (Colutea, Astragalus), teils im Endokarp (Astragalus) statt, wobei der Gasaustausch der reifenden Samenanlagen, solange die Testa unfertig, die Durchlässigkeit nicht beschränkt, als Faktor bei der Bıldung der inneren Atmo- sphäre hinzukommt, ohne aber von grundlegender Bedeutung zu sein, wie wohl- gebildete, aber taube Blähfrüchte lehren. Nigella stellt eine Kombination von Samen- und Mesokarpatmung vor. 5. Die diosmotische Gasausscheidung nach innen wird durch die größeren Permeabilitätsmöglichkeiten in dieser Richtung begünstigt, während nach außen die Kutikula mit einem geringen stromatären Apparate den Gasdurchtritt erschwert. Erst mit der Austrocknung der Zellmembranen beim Beginn der Reife wird die Diosmose nach innen und nach außen unmöglich gemacht, womit gleichzeitig die Dehiszenz der Fruchtwand an den Trennungsnähten einsetzt. 6. Die Funktion der inneren Atmosphäre ist neben der Fruchtformung noch die Schaffung eines dampfgesättigten Mediums für die reifenden, durch die unent- wickelten Testa noch nicht genügend gegen übermäßige Transpiration geschützten 297 Samenanlagen. Schließlich bietet sie durch die Herabsetzung des Eigengewichtes der Frucht die Möglichkeit, den Wind als Verbreitungmittel auszunützen. Das k. M. Hofrat E. Heinricher übersendet eine im botanischen Institute der Universität Innsbruck anseeführte Arbeit des a. o. Prof. Dr. A. Sperlich unter dem Titel: „Jod, ein brauchbares mikro- chemisches Reagens für Gerbstoffe, insbesondere zur Dar- stellung des Zusammenhanges in der Verteilung von Gerb- stoff und Stärke in pflanzlichen Geweben.“ Der wesentliche Inhalt ist folgender: Freies Jod kann in Spuren ohne Schädigung des lebenden Plasmas in die Zelle dringen und veranlaßt die im Zellsafte gelösten Gerbstoffe zur allmählichen Bildung fester, nahezu unangreifbarer und gut gekennzeichneter Körper von ver- schieden getönter brauner Farbe. Es sind Oxydationsprodukte, wahrscheinlich Phlo- baphene oder diesen nahestehende Stoffe. Die nach einer näher begründeten Vor- schrift durchgeführte Jodgerbstoffprobe läßt sich den üblichen Gerbstoffreaktionen gleichwertig an die Seite stellen, übertrifft sie an Sauberkeit, steht ihnen jedoch an Empfindlichkeit etwas nach. Ihr Hauptvorteil ist die gleichzeitige und konstrast- reiche Hervorhebung von Gerbstoffen und Stärke im histologischen Bilde Die bei der Erprobung der Methode an Pflanzen aus verschiedenen Verwandschaftskreisen hierüber gewonnenen Einblicke stehen in guter Übereinstimmung mit der Vorstellung, die E. Fischer und K. Freudenberg über die nahen Beziehungen zwischen Gerbstoffen und Kohlehydraten geschaffen und begründet haben. Andererseits bietet der zweifellos häufige Abbau gespeicherter Gerbstoffmassen, sei es gleichzeitig mit benachbarter Stärke, sei es vor neu auftretender Stärke, keinen Anhaltspunkt, der eine entscheidende Auswahl aus der kaum überbietbaren Zahl geäußerter Meinungen und Vorstellungen gestattete. Zurückzuweisen ist indes die Auffassung, wonach alle Gerbstoffe bedeutungslose oder nur in verschiedenem Belange schützend wirkende Exkrete sein sollen. Notiz. Nachtrag zu meinen „Beiträgen zur Kenntnis der Flora Kretas“. Es ist einzufügen: 1. In der systematischen Aufzählung der Arten nach Nr. 39: Cistus parviflorus Lam. — S: Nw Tybaki (E). Es wurde ein einziges steriles Exemplar — mit schmarotzendem COytinus hypocistis — gesammelt. 2. In der Aufzählung der Arten nach den Formationen bei „1. Felstrift. b) Zwerg- und Halbsträucher, Dornbüsche“: vor Fumana arabica Cistus ereticus, parviflorus, salvifolius. Vierhapper. 298 Literatur - Übersicht‘). Baumgartner J. Studien über die Verbreitung der Gehölze im nord- östlichen Adriagebiete. 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte von Österr. (Abh. d. zool.-botan. Ges. Wien. Bd. IX, Hft. 2.) Gr. 8°. 46 S. 4 Kart. Beck G. R. v. Flora von Bosnien, der Herzegowina und des Sandzaks Novibazar. II. Teil, 3. (Wissensch. Mitt. aus Bosn. u. d. Herzeg. Bd. XIII. S. 211—261.) 8°. 2 Taf. Behandelt die Nymphaeaceen, Ceratophyllaceen, Ranuneulaceen. — Neue Art: Ranunculus (batrachium) brattius Beck (Insel Brazza). Bolle J. Die Bedingungen für das Gedeihen der Seidenzucht und deren volkswirtschaftliche Bedeutung. (Flugschriften d. Deutsch. Ges. f. an- gew. Entomologie, Nr. 4). Berlin (P. Parey) 1916. 8°. 51 S. 33 Textabb. — — Die Förderung des Seidenbaues in der asiatischen Türkei. (Öst. Monatsschr. f. d. Orient, Nr. 1—6, 1916.) 4°. 4'/, S. Bubäk Fr. Systematische Untersuchungen einiger Farne bewohnenden Pilze. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXXIV. Bd., S. 295332.) 8°. 2 Taf. — — Pilze von verschiedenen Standorten. (Annales Myeoloeiei, vol. XIV.. 1916, Nr. 5) 8°. S. 341—352. — — Einige neue oder kritische Pilze aus Kanada. (Hedwigia, Bd. LVIII, H. 1/2.) Dresden, (C. Heinrich.) 8°. S. 15—34. Fritsch K. Gesnerioideae, imprimis andinae Weberbauerianae et Kal- bregerianae. (Botan. Jahrb. f. System., Pflanzengeograph. ete. 54. Bd. 3. Hft. Beiblatt S. 28—39.) 8°. Ginzberger A. Die Moore Österreichs, ihre Verbreitung und Aus- dehnung, die Eigentümlichkeiten ihrer Pflanzenwelt, ihre Ausnutzung und Erhaltung. (Beiträge zur Naturdenkmalpflege v. H. Conventz. Bd. V, H. 2.) Berlin (Borntraeger), 1916. 8°, S. 293—311. Heinricher E. Über die geotropischen Reaktionen unserer Mistel (Viscum album). (Ber. d. deutsch. bot. Ges., 34. Jahrg., Heft 10, Ss. 818—829.) 8°. 1 Taf., 3 Textabb. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Infolge der derzeitigen Unregel- mäßigkeiten im Postverkehr kann eine Vollständigkeit in der Aufzählung der Literatur nicht erreicht werden. Die in der folgenden Übersicht erwähnte Literatur lief im Laufe des zweiten Halbjahres 1916 ein. Die Redaktion. 299 Heinricher E. Aufzucht der Zwergmistel (Arceuthobium Ozxycedr:) im Freilande des Innsbrucker botanischen Gartens. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34 Jahre., 9. Hft. S. 673—676.) 8°. Verf. hat in den Schriften der Wiener Akademie seine eingehenden und erschöpfenden Arbeiten über die Morphologie und Ökologie der im Titel ge- nannten Pflanze publiziert. In der vorliegenden kleinen Abhandlung teilt er die interessante Tatsache mit, daß die Samen und der intramatrikale Teil von Arceu- thobium die Winterkälte des Innsbrucker botanischen Gartens im Freien zu er- tragen vermochte. Hockauf J. Über Pfeffer und Pfeffersurrogate. (Archiv f. Chemie und Mikr. 1916, Heft 4.) 8°. 3 S. — — Ergebnisse von Gewürzuntersuchungen. (Chemiker-Ztg., Nr. 117 und 118.) Cöthen-Anhalt. 8°. 10 8. — — Die Gewürze. Für Organe der Marktaufsicht und der Lebens- mittel-Polizei. Wien, 1910 (Selbstverlag). 8°. 54 S. Höhnel F. v. Generalindex zu den Fragmenten zur Mykologie I. — XVII. Mitt. Nr. 1—1000. Wien (Hölder), 1916, 8°. 69 S. Jülg Elfr. Über das angebliche Vorkommen von Bakterien in den Wurzel- knöllehen von Rhinanthaceen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. Heft 7. S. 427—439.) 8°. Weder an Melampyrum noch an Alectorolophus konnten außer den Hausto- rien knöllchenartige Bildungen gefunden werden. In den Geweben des Haustorial- knopfes konnten Körnchen und Stäbchen gefunden werden, welche aber nicht mit Bakterien identisch sind, sondern wahrscheinlich Stoffe eiweißartiger Natur sind. Keißler K. v. u. Rechinger K. Verzeichnis der im Orchideenherbare von Reichenbach fil. enthaltenen Sammlungen. (Annalen d. k. k. nat.- hist. Hofmus. Wien, XXX. Bd. 1916.) Gr. 8°. S. 13—23. Klein G. Zur Chemie der Zellhaut der Cyanophyceen. (Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-nat. Kl., Abt. I, 124. Bd., 8.—10. H.) Wien (Hölder). 8°. 17 S. 1 Taf. Kossowiez A. Beiträge zur analytischen Chemie der Lebensmittel. 1. Einiges über die chemische Zusammensetzung der Kastanien. (Castanea vesca). (Österr. Chemiker-Ztg. 1916. Nr. 12.) 8°. 4 S. — — Die landwirtschaftliche und technische Verwertung der Mikro- organismen. (Schriften des Ver. zur Verbr. naturw. Kenntn. in Wien. LVI. Bd. S. 245—272.) 16°. Kossowiez A. u. Nassau R. Beiträge zur Bakteriologie und Teehno- logie der Fleischkonservenfabrikation. (Wr. Tierärztl. Monatsschr. III. Jahrg. Hft. 6.) Wien u. Leipzig (Braumüller). 1916. 8°. 8. 225 bis 240. Krasser F. Männliche Williamsonien aus dem Sandsteinschiefer des Unteren Lias von Steindorf im Banat. (Deukschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. 93. Bd. S. 1—14.) 4°. 3 Taf. Vergl. diese Zeitschr., Jahrg. 1915, S. 330. 1913, 300 Kronfeld M. Zur Geschichte der Nesselindustrie. (Alle. Textil-Zeitung 1916.) 42. 8 8. 2 Abb: Molisch H. Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 5. Über den Nachweis von gelösten Kalkverbindungen mit Soda. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXXIV. Jahrg. S. 283—294.) 8°. 1 Taf. — — Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 6. Über den Nachweis von Kalk mit Kalilauge oder einem Gemisch von Kalilauge und kohlensaurem Kali. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXXIV. Bd. Nr. 6. Ss. 357— 364.) 8°. 1 Taf. — — Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 7. Über das Serratulin. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. Heft 8. S. 554—559.) 8°. Die verbreitete Angabe, daß Serratula tinetoria einen gelben Farbstoff ent- hält, ist insoferne irrtümlich, als die lebende Pflanze eine farblose Substanz, das Serratulan enthält, die erst postmortal einen intensiv gelb gefärbten Körper, das Serratulin, liefert. — — Die Verwertung des Abnormen und Pathologischen in der Pflanzenkultur. (Schrift d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. in Wien. LIV. Bd., S. 317—342.) 16°. mit 4 Abb. im Text. Pascher A. Zur Auffassung der farblosen Fiagellatenreihen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. Heft 7. S. 440—447.) 8°. Verf. weist darauf hin, daß alle gefärbten Flagellatenreihen apochromatische Seitenreihen ausbilden und bei allen sekundär auch animalische Ernährung vor- kommt, die bei einzelnen Formen zur rhizopodialen Organisation führt. Er wirft nun die Frage auf, welche Stellung den ganz farblosen Flagellatenreihen der Pan- tostomatinae, Protomastiginae und Distomatinae zukommt. Er hält sie für Gruppen abgeleiteter Flagellaten, aber nicht für genetisch einheitliche Gruppen, sondern für pelyphyletisch. Trotzdem ist er derzeit noch für eine Belassung dieser Gruppen unter Betonung ihres künstlichen und provisorischen Charakters. Richter O. Der Anbau der Brennessel (Urtica dioica). (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtschaft. 15 Jahre. 1. Heft. S. 1—14.) 8°. Verf., der bekanntlich sieh in den letzten Jahren die größten Verdienste um die technische Verwertungsmöglichkeit der Nesselfaser und um die Organisation dieser Verwertung erworben hat, teilt seine Erfahrungen über die physiologischen Voraussetzungen und über die Mittel der Nesselkultur mit. Die günstigsten Kultur- bedingungen finden wir im lichten Wald, speziell im Auwald. Der Verfasser über- schätzt den bleibenden Wert der Nesselkultur und unterschätzt ihre Nachteile, wenn er die Möglichkeit der Heranziehung eines größeren Teiles unserer Wälder für die Nesselkultur andeutet. W. Sabransky H. Jegyzetek nehäny kiskärpäti szederfajröül. — Bemer- kungen über einige Rubus-Arten der kleinen Karpathen. (Magy. Bot. Lap. — Ung. Bot. Bl. XV., Nr, 1/5.) S. .54—59. Sehussnig B. Bemerkungen zu einigen adriatischen Planktonbaeillarieen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Kl. 124. Bd. S. 377—406.) 8°. 14 Textfig. Untersuchungen über neue oder bemerkenswerte Formen der Adria. Neu- beschrieben werden: Chaetoceras didymum Ehrb. f. adriatica Schussn., Ch. Na- 301 jJadianum Schussn., Ch. adriaticum Schussn., Ch. Wighamii Bright. f. esile Schussn., Biddulphia catenata Schussn. Schweidler J. H. Beiträge zur systematischen Bedeutung der Cruei- feren-Idioblasten. ‚ (Jahresb. d. k. k. Staatseymn. in Cilli 1915/16.) ei2 Ss. Senft Em. Beitrag zur Anatomie und Chemismus der Flechte Chryso- thrix Nolitangere Mont. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., 34. Jahrg. Heft 8. S. 592—600.) 8°. 1 Taf. — — Über die sogenannten „Inklusen“ in der Glyeyrrhiza glabra und über ihre Funktion. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., 34. Jahrg. Heft 9. 5. 710-119.) 8°. 1 Taf. Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß den Inklusen u. a. auch die Aufgabe zukommt, einen mechanischen Schutz zu gewähren. Steiner J. Aufzählung der von J. Bornmüller im Oriente gesammelten Flechten. (Annal. d. k. k. naturh. Hofmus. XXX. Bd. Nr. 1—2.) 8°. Ss. 24—39. Strakosch S. v. Die Grundlagen der Agrarwirtschaft in Österreich. Wien (F. Tempsky). 8°. VIII u. 440 S. Theißen F. Studie über Dotryosphaeria (Annales Myeologiei. vol. XIV. 1916, Nr. 5.) 8°. S. 297—340. Tsehermak E. v. Sollen wir frühreife oder spätreife Roggensorten an- bauen? (Wiener landw. Zeitung. 44. Jahrg. Nr. 72.) 4 Sp. Vierhappper F. Analytische Übersicht über einige patagonische und finnländische Erigeron-Formen. (Bot. Notis. 1916. p. 241—250.) 8°. 3 Fig. Wagner R. Über Pseudomonopodien. (Bot. Jahrb. f. System., Pflanzen- geogr. etc. 54. Bd. 3. Heft. S. 262—268.) 8°. 4 Fig. — — Zur Morphologie der Boroniee Myrtopsis macrocarpa Sehltr. (A. a. 0. S. 269—272.) 8°. 1 Fig. Wasieky R. Über Digitalis ambigua Murr. (Zeitschr. d. Allg. österr. Apothekerver. 1916, Nr. 25.) 8°. 2 S. Die chemische Untersuchung ergab, daß pharmazeutisch D. a. genau so verwendet werden kann wie D. purpurea. — — (Gomphocarpus spec. die Stammpflanze der Uzara? (Ber. d. deutsch. pharmaz. Ges. 26. Jahrg. Nr. 6.) 8°. 7 S. 1 Taf. Weber Fr. u. G. Die Temperaturabhängigkeit der Plasmaviskosität. (Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. 34. Jahrg. Heft 10. S. 836—846.) 8°. Weber Giula und Friedl. Wirkung der Schwerkraft auf die Plasma- viskosität. (Jahrb. f. wissensch. Bot. 56. a. Heft 2. S. 129—187.) 8°. 11 Textfig. Wettstein R. v. Das Abschleudern der männlichen Blüten bei Mer- .curialis. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. Heft 10. S. 829—836.) et." Tar., 2’ Toxtahb! 302 Wiener A. Beitrag zum mikrochemischen Nachweis des Eisens in der Pflanze. insbesondere des „maskierten“. (Biochem. Zeitschr. 77. Bd. 1./2. Heft. S. 27—50.) 8°. Wiesner Julius v. Biographie von H. Molisch. (Neue Freie Presse. 1916. 10. Oktober.) — — Biographie von M. Kronfeld. (Wiener Abendpost vom 12. Ok- tober 1916.) — — Erschaffung, Entstehung, Entwicklung und über die Grenzen der Berechtigung des Entwicklungsgedankens. Berlin (Gebr. Paetel). Kl. 8°. 252 8. Das letzte Buch Wiesners, das er als 79jähriger, schon kranker Mann schrieb; es ist ganz theoretischen Inhaltes.. Wiesner sucht — sich besonders mit Spencer, v. Baer, Driesch auseinandersetzend — zu einer schärferen Präzisierung der Begriffe „Entwieklung“ und „Entstehung“ zu gelangen. Dabei be- zeichnet „Entstehen“ den rasch eintretenden, plötzlichen Beginn eines Seins, „Ent- wickeln“ das allmähliche Werden. Der Begriff der „Entwicklung“ umfaßt die „wahreEntwieklung (Evolution) und de Scheinentwicklung(Pseudo- evolution!. Erstere wird definiert als „ein auf inneren Potenzen des sich Ent- wickelnden beruhendes, gesetzmäßig fortschreitendes, einem bestimmten Ziele zu- strebendes Werden eines im ganzen Verlauf der Veränderungen individuell begrenzten Wesens“; dagegen bezeichnet Scheinentwicklung die durch äußere Kräfte zufällig bewirkten Werdeprozesse. Bei dem „Entstehen“ ist zu unterscheiden: das gewöhn- liche Entstehen, bei dem der Bildung des entstandenen Körpers unmittelbar ein Beharren folgt, das Neuentstehen, bei dem auf den Bildungsvorgang Ent- wicklung folgt, und das Urentstehen. Bei der Prüfung, inwiefern die so ge- wonnenen Begriffe auf die Vorgänge in der Natur angewendet werden können, kommt Wiesner zu dem Ergebnis, daß bei der Ontogenie eines Organismus wahre Entwicklung vorliegt, bei der Phylogenie mit „großer Wahrscheinlichkeit*“ ebenfalls, daß dagegen bei der Menschheitsgeschichte Evolutionen und Pseudo- evolutionen eine Rolle spielen, und daß die menschliche Ethik auf einer „Neu- entstehung“ beruht. Dem geistvoll und anregend geschriebenen Buche haften zwei bedeutene Schwächen an. Es verwendet erstens zur Präzisierung der Begriffe andere Begriffe, die selbst wieder vorher eine Präzisierung verlangen würden, so die Be- griffe „innere Potenzen* und „äußere Kräfte“, „individuell begrenztes Wesen“, „plötzlich“ und „allmählich“ ete. Zweitens geht es nicht von einer Analyse der Erscheinungen aus, die wir gewöhnlich als Entwicklung und Entstehung be- zeichnen, um die Begriffe zu gewinnen, sondern konstruiert zuerst die Begriffe, um dann erst die Anwendbarkeit derselben auf die Erscheinungen zu prüfen. Dadurch kann sich das leicht irreführende Ergebnis herausstellen, daß ein Begriff in der neuen Formulierung auf einen Vorgang nicht paßt, während der Fernersteheude glaubt, daß dessen Nichtverwendbarkeit auf sachlichen Hinder- nissen beruht. Das Buch wird für jeden, der sich für die naturwissenschaftlichen An- schauungen eines bedeutenden Naturforschers, wie dies Wiesner war, interessiert, sehr lesenswert sein; die Schwächen des Buches sind vielleicht mit den äußeren Umständen, unter denen es geschrieben wurde, in Zusammenhang zu bringen; der Ref. hätte sie aus Gründen der Pietät nicht so hervorgehoben, wenn nicht von 303 anderer Seite!) der Versuch gemacht würde, dem Buche eine Bedeutung zuzu- schreiben, die ihm nicht zukommt. Wettstein. Wildt A. Pflanzenfunde aus der Flora von Brünn. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. LV. Bd.) 8°. 3 S. — — Ein weiterer Beitrag zur Flora von Mähren. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. LIV. Bd.) 8°. 4 S. Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“ editae a Museo Palatino Vindobonensi. Gent. XXIV. (Ann. d. naturh. Hofmus. Wien. XXX. Bd. S. 197—255.) 8°. Zikes H. Über abnorme Kolonienbildung bei Hefen und Bakterien. (Centralbl. f. Bakteriolgie ete. 2. Abt. Bd. 46. Heft 1/5. 4 S.) 8°. 3 Abb. — — Über den Einfluß des Rohrzuckerzusatzes zur Würze auf die Bio- logie der Hefe. (A. a. O. Hft. 17/21.) 8°. 6 S. Zimmermann Fr. Die Fauna und Flora der Grenzteiche bei Eisgrub. I. Teil. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. LIV. Bd.) 8°. 25 S. Afzelius K. Zur Embryosackentwicklung der Orchideen. (Sv. Bot. Tidskr. Bd. 10. Heft 2. S. 183—227.) 8°. 67 Fig. Bachmann E. Nachtröge und Berichtigungen zu den Flechtenfloren des Vogtlandes und Frankenwaldes. (Abh. d. naturw. G. Isis, Dresden, 1915. H. 2.) 8°. S. 65— 77. Bannert 0. Über den Geotropismus einiger Inflorescenzachsen und Blütenstiele. (Beitr. z. allg. Bot.) Berlin (Bornträger). 8°. 44 S. mit 4 Textfig. Blake S. F. A revision of the genus Polygala in Mexico. Central America and the West Indies. (Contrib. from the Gray Herb. of Harvard Univ. New Series. Nr. XLVII), Cambridge Mass. U. S. A. (Hary. Univ. Press.) 1916. 8°. 122 S. 2 Taf. Borgesen F. Th. Marine Algae of the Danish West Indies. Vol. II. Rhodophyceae. Kopenhagen (Bianco Luns). 8°. p. 81—144. 62 Fig. Briquet J. Sur la structure foliaire et les affinites des Sazifraga moschata et exarata. (Ann. d. Cons. et du Jard. bot. Geneve 1914 et 1915. p. 207—214.) 8°. 2 Abb. — — Etudes carpologiques sur les genres de Composees Anthemis, Ormenis et Santolina. (l. ce. p. 257—314.) 8°. 22 Abb. 1) Vgl. z. B. die Sätze des Prospektes: „In die allgemeine Verwirrung der Köpfe Ordnung zu bringen und uns auf elementare Besinnlichkeit zurückzuführen, ist: das neueste Werk des berühmten Wiener Botanikers in hervorragendem Maße ge- eignet.“ — „Damit dürfte es an führender Stelle berufen sein, uns von der unerträg- lichen Lähmung zu befreien, in die uns der leichtsinnige Mißbrauch des Entwicklungs- gedankens verstrickt hat.“ 304 Burnat E. Flore des Alpes Maritimes. Vol. VI. 1. par J. Briquet et F. Cavillier. Geneve et Bale. (Georg et Co.) 8°. 169 p. Enthält die Fortsetzung der Kompositen, von größeren Gattungen speziell Senecio, Chrysanthemum, Anthemis. Chodat R. Sur le valeur morphologique de l’eeaille dans le cöne du Pinus Laricio (Bull. d. 1. Soc. Bot. de Geneve. 2. Ser. Vol. VII. Nr. 3.) Auf Grund der Beobachtung einer Bildungsabweichuug erklärt Verf. die Fruchtschuppe als einen kurzen Sproß mit zwei Blättern. — — La Vegetation du Paraguay. Aveec collaboration de W. Vischer. I. Geneve. (Imp. Sent.). 8°. 3 Taf., 123 Abb. Inhalt: Climatologie et geographie physique. — Solanaceae. — Hydnoraceae. — Bromeliaceae. — Systematische, morphologische und ökologische Beobachtungen. — — Sur lisogamie, l’'heterogamie, la conjugaison et la super- fetition chez une algue verte. (Compte rend. d. seances de la Soe. de phys. et d’hist. nat. XXXII. 1915.) 8°. S. 41—43. Betrifft Chlamydomonas intermedia Chod. Cogniaux A. Cucurbitaceae-Fevilleae et Melothrieae. Engler A.. Das Pflanzenreich. IV. 275. I. Leipzig (Engelmann). 8°. 277 S. 65 Fig. Dahlgren K. V. O. Zytologische und embryologische Studien über die Reihen der Primulales und Plumbaginales. (Kgl. Sv. Vetensk. Handb. Bd.:56:! Nr 4):4%.279 823: Taf 137: Fie: Eingehende und sehr sorgfältige Untersuchungen über die im Titel ge- nannten Reihen. Von Primulales wurden Primulaceae, Myrsinaceae und Theo- phrastaceae untersucht; ein eigenes Kapitel behandelt die Chromosomenzahl uud Erblichkeitsverhältnisse bei Primula Kewensis. — Die Untersuchung der Plumbagrnales ergab die wesentliche Verschiedenheit zwischen Plumbago und Statice, bestätigte die starke Abweichung der Reihe von den Primulales und deren An- schluß an die Centrospermae. Degen A. Koukolymergezes (Kiserletügyi Közlemenyek. ete. XIX.) 8°. 12 p. Über Vergiftung durch Radesamen. — Deutsches Resume auf 8. 11. — —, Gyärfäs J. u. Gröh G. Tanulmänyok a Trieurbükkönyröl es a Malomkonkolyröl. (Kiserletügyi Közlemenyek XIX. 1916.) 8°. p. 323 bis 379, 3837—390. Abhandlungen der drei genannten Autoren über die „Trieurwicke“, ihren Anbau und ihre Verwertung mit kurzen deutschen Auszügen. Die „Trieurwicken* stellen ein Gemisch mehrerer Wickenarten (V. sativa, segetalis, striata, pannonica) dar. Diels L. Käferblumen bei den Ranales und ihre Bedeutung für die Phylogenie der Angiospermen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. 9. Heft. S. 758—775.) 8°. 4 Abb. Beschreibung sehr interessanter Anpassungen an den Käferbesuch in den Blüten von Eupomotia und von Calycanthus oceidentalis. Die Bedeutung dieses Befundes für die Einschätzung der primitiven Stellung der Ranales wird nach An- sicht des Ref. überschätzt. Daß Käferblütigkeit eine relativ primitive Form der Ento- mophilie ist, soll durchaus nicht geleugnet werden; in dieser Hinsicht ist ihr Vor- kommen bei Encephalartos und bei Ranales gewiß interessant; die Herstellung 305 einer Beziehung zwischen den beiden Tatsachen wäre aber erst durchführbar, wenn die morphologische Verbindung der Ranales mit den Cycadeen einigermaßen besser hergestellt wäre, als es bisher der Fall ist. W. Dittrieh G. Ein Todesfall nach dem Genuß von Inocybe frumentacea (Bull.) Bres. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. Heft 7. S. 424 bis 426.) 8°. Drude O. und Sehorler B. Beiträge zur Flora Saxonica. (Abh. der Ges. Isis in Dresden 1915. Heft 2.) 8°. 37 S. Die Abhandlung zerfällt in zwei selbständige Teile; in deın ersten, betitelt „Die pbysiographische Ökologie der Pflanzengemeinschaften in der sächsischen Flora“ legt 0. Drude die Aufgaben dar, welche die modern vertiefte Pflanzengeographie in einem Spezialgebiete stellt; in dem zweiten Teile „Zur Feststellung der Ver- breitung von Charakterarten der Flora Saxonica* macht Schorler den sehr beachtens- und nachahmenswerten Vorschlag, durch das Zusammenarbeiten weiterer Kreise die Verbreitung bestimmter Charakterpflanzen im Einzelnen festzustellen. Jeder Botaniker weiß, daß viele Pflanzen, von denen die Florenwerke behaupten, sie seien „allgemein verbreitet“, überaus beachtenswerte Verschiedenheiten in der Verbreitung aufweisen; es ist zweifellos eine Aufgabe der Lokalfloristen, diesen Verschiedenheiten nachzugehen. W. Engler A. Beiträge zur Entwicklungsgeschiehte der Hochgebirgsfloren, erläutert an der Verbreitung der Saxifragen. (Abh. d. k. preuß. Akad. d. Wissensch. Jahrg. 1916. Nr. 1.) 4°. 113 S. 8 Taf. Engler A. und Irmscher E. Sazifragaceae — Sarifraga 1. (Das Pflanzenreich. IV. 117. 1.) Leipzig (W. Engelmann.) 8°. 448 S. 101 Fig. Falek R. Mykologische Untersuchungen und Berichte. Jena. (Gustav Fischer.) 1913—1916. Von diesem in zwanglosen Heften erscheinenden Unternehmen sind nunmehr zwei Hefte erschienen und ist das dritte im Drucke. Die beiden bereits erschienenen Hefte enthalten 7 Abhandlungen, zusammen im Umfange von 300 Seiten mit vielen schwarzen und farbigen Tafeln und Textfiguren. Die Abhandlungen sind teils zu- sammenfassende Darstellungen des gegenwärtigen Standes wichtiger mykologischer Fragen, wie der Aufsatz von O. Morgenthaler „Die Pilze als Erreger von Pflanzenkrankheiten“ (S. 21—46) und der von Edelbüttel „Die Bindung des Luitstickstoffs durch Mikroorganismen“ (S. 256300), teils kritischer Art, wie R. Falck „Kritische Bemerkungen zu den Hausschwammstudien Wehmers“ (S. 67—76), meist aber sind es die Ergebnisse neuer biologischer und systematischer Untersuchungen. So behandelt M. v. Minden in der Abhandlung „Beiträge zur Biologie und Systematik einheimischer submerser Phycomyceten* (S. 146—255, mit 8 Tafeln und 26 Textfiguren) sehr eingehend die auf vegetabilischen Substraten lebenden Gattungen der Wasserpilze (Rhipidium, Araiospora, Sapromyces, Gona- podya, Blastocladia, Monoblepharis), deren Studium in Deutschland bisher ganz vernachlässigt war. Minden zeigt, daß diese Pilze durchaus nicht so selten sind wie bisher angenommen wurde, und erweitert unsere Kenntnisse über dieselben ganz wesentlich. Der als Pilzbiologe rühmliehst bekannte Herausgeber R. Falck be- handelt in den Aufsätzen „Örtliche Krankheitsbilder des echten Hausschwammes“ (S. 1—20, mit 16 Abbildungen) und „Die Fruchtkörperbildung der im Hause vor- kommenden holzzerstörenden Pilze in Reinkulturen und ihre Bedingungen“ (S. 47—66, mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen) einige Hauspilze. 306 Von ganz besonderem Interesse ist seine Arbeit „Über die Sporenverbreitung bei den Ascomyceten. I. „Die radiosensiblen Discomyceten* (S. 77—145, mit 2 Tafeln und 14 Abbildungen). Falck zeigt hier, daß die bekannte merkwürdige Erscheinung des Stäubens der größeren Discomyceten nicht, wie De Bary lehrte, auf einen plötzlichen Wasserverlust des Hymeniums zurückzuführen ist, sondern eine Reizwirkung der Lieht- und Wärmestrahlen ist. Falck gelang es auch, die biologische Bedeutung der Oberflächengestaltung des Hymeniums und der Gestalt der größeren Diseomyceten überhaupt völlig klar zu legen. Auch die anderen äußeren und inneren Bedingungen des Sporenwerfens, der Einfluß der Reifung usw. wurden eingehend untersucht. Aus diesen Angaben erhellt, daß Falcks mykologische Untersuchungen und Berichte eine sehr wichtige Unternehmung sind, nicht nur für den Biologen und Physiologen, sondern auch für den Systematiker. v. Höhnel. Gates R. R. On pairs of species. (The bot. Gaz. LXI. Nr. 3.) 8°. 34 p. 12 Fig. Diskussion über die genetischen Beziehungen zwischen den Angehörigen auffallender Artenpaare (Spiranthes cernua und S. gracilis, Majanthemum dila- tatum u. M. bifolium ete.). Gäyer G. Komärommegye virägos novenyeiröl. — Über die Blüten- pflanzen des Komitates Komärom. (Magy. Bot. Lap. — Ung. Bot. Bl. 19165.41/05) SSH LUD Graebner G. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig (Engel- mann). 8°. 91. Lieferung: Bd. V. Caryophyllaceae (Forts.) Bog. 30—34. Haberlandt G. Blattepidermis und Lichtperzeption. (Sitzungsber. d. k. preuß. Akad. d. Wissensch. 1916. XXXU.) Gr. 8°. S. 672—687. Hagström J. O. Critical researches on the Potamogetons. (Kungl. Svensk. Vetensk. Handl. Band 55. Nr. 5.) 4°. 281, p. 119 Fig. Hansen A. Kerner von Marilaun’s Pflanzenleben. 3. Auflage. III. Band. Leipzig und Wien (Bibliographisches Institut) Gr. 8°, 555 S., 63 Textabb., 9 Farbentaf., 29 schw. Taf. und 3 Karten. Mit dem vorliegenden Bande erscheint die vom Verfasser besorgte Neuauflage des Kerner’schen Pflanzenlebens vollendet. Diesen Anlaß möchte der Referent zu einer Besprechung des Gesamtwerkes benützen; er fühlt sich dazu schon aus dem Grunde berufen, weil er, wie viele Fachmänner wissen, der Abfassung der früheren Auflagen sehr nahe stand und darum in Tendenz und Inhalt derselben mehr Ein- blick hat als mancher andere. Eine Neubearbeitung des Kerner’schen Werkes war keine leichte Aufgabe. Selten hat ein zusammenfassendes botanisches Werk so stark subjektives Gepräge gehabt; es gilt dies vom Stile und der ganzen Schreibweise wie vom Inhalte, welcher weniger eine Zusammenfassung des damaligen Standes der Wissenschaft war, als vielmehr das wissenschaftliche Glaubensbekenntnis eines Mannes, der mit unermüd- licher Beobachtung ausgeprägtes Empfinden für den Zusammenhang zwischen Form und Funktion der pflanzlichen Organisation verband. Es sei gleich einleitend hervorgehoben, daß der Verfasser der Neuauflage seine schwere Aufgabe mit großem Geschicke und feinem Taktgefühle löste. Er hat sorgsam den bewährten Gesamtaufbau und die Art der Darstellung beibehalten 307 und doch jene Änderungen durchgeführt, welche seine wissenschaftlichen Über- zeugungen und der wissenschaftliche Fortschritt der letzten 30 Jahre notwendig machte. Das schöne Bildermaterial der früheren Auflage ist mit wenigen Ausnahmen beibehalten worden; die neuen Bilder fügen sich den alten würdig ein; speziell der III. Band bringt eine Fülle neuer und sehr schöner Vegetationsbilder nach Photo- graphien. Einzelne der alten Bilder hätten sogar wegbleiben können, so das zwar schöne, aber unrichtige Bild mit Welwitschia mirabilis auf Seite 96 des II. Bandes und die neueren Anschauungen nicht mehr Rechnung tragende Florenkarte von Österreich-Ungarn auf Seite 190 des III. Bandes. Von den neuen Bildern er- scheint mir nur die Abbildung auf Seite 102 des I. Bandes (Schistostega) wenig glücklich. Die Neuauflage umfaßt drei Bände; der erste enthält im wesentlichen die Physiologie, der zweite die Morphologie und Ökologie der Fortpflanzung, der dritte die Abstammungslehre und die Pflanzengeographie. Nicht nur diese Neueinteilung, sondern auch sachliche Änderungen bedingten eine Neugruppierung des Stoffes. Speziell der zweite Band der früheren Auflage entspricht in seinen Hauptteilen der Begründung der Kerner’schen Vermischungslehre (Artbildung durch Kreuzung) Auf die Betonung der Möglichkeit der Vermehrung auf ungeschlechtlichem Wege folgte die Besprechung der Blütenökologie mit dem Ergebnisse, daß die Sicherstellung der Kreuzbefruchtung eine so verbreitete Erscheinung ist, daß sich der Gedanke an eine große biologische Bedeutung derselben aufdrängen muß. Dies leitete logisch über zur Erklärung des Entstehens neuer Arten durch Kreuzung, die der folgende Abschnitt bringt. Auch die Einfügung der Besprechung der Galler.bildung an dieser Stelle — im ersten Momente befremdend — entsprach diesem Gedankengang, da die Gallenbildung hier als Beispiel der nicht vererbbaren Änderung der Pflanzengestalt durch äußere Einwirkung vorgeführt wurde. Mit Recht hat Hansen in der Neuauflage die Betonung der Kreuzung als Hauptfaktor bei der Neuentstehung der Arten vermieden und dadurch ergab sich eine Umstellung des Inhaltes des II. Bandes von selbst. Ganz weggelassen hat der Verfasser das Kapitel: „Die Pflanze und der Mensch.“ Kerner hatte ursprünglich den Plan, dasselbe zum Inhalte eines dritten Bandes zu machen; in diesem Ausmaße wäre das Kapitel gewiß sehr interessant geworden, besonders wenn man beachtet, wie viel Kerner sich mit einzelnen dies- bezüglichen Fragen (Geschichte der Kulturpflanzen, die Pflanze als Motiv in der Kunst usw.) beschäftigt hatte. In der gekürzten Form, wie dieses Thema im II. Bande der früheren Auflage behandelt wurde, fiel es ganz aus dem Rahmen des Werkes heraus und war zu aphoristisch. Man kann Hansen nur zustimmen, wenn er dieses Kapitel ganz wegließ® und dafür die Pflanzengeographie aus- führlicher behandelte. Auch einigen anderen wesentlichen Streichungen, welche Verfasser vornahm “kann durchaus zugestimmt werden, so der Eliminierung der Ausführungen über die „Lebenskraft“, welche in der Tat zwar anders gemeint waren, als sie zumeist aufgefaßt wurden, die aber immerhin in einem Widerspruche mit den von Kerner sonst vertretenen Anschauungen standen. Vom Verfasser fast ganz neu bearbeitet ist der III. Band, welcher einen kurzen Abriß der Geschichte der Frage nach der Entstehung neuer Arten mit Be- rücksichtigung der erst in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen bringt, ferner einen kurzen Abriß der Phytopaläontologie und eine ausführliche — wie schon erwähnt — reich und schön illustrierte Darstellung der Pflanzendecke der Erde. 308 Bekanntlich sind pflanzengeographische Schilderungen auf engem Raume sehr undankbar; dem Kenner der betreffenden Gebiete erscheinen sie meist dürftig, dem Niehtkenner geben sie doch keine Vorstellung. Verfasser hat es verstanden, auf engem Raume das Wesentlichste hervorzuheben. Wie es bei einem so großen Werke selbstverständlich ist, wird jeder Leser manches finden, was ihm nicht paßt und was er anders gemacht hätte. Das ist auch in den Kritiken des alten Kerner’schen Werkes oft genug hervorgehoben worden. Nur zur Andeutung seines Standpunktes möchte Referent einzelnes bemerken, was ihn bei dem Lesen der Neuauflage nicht befriedigte. Schon bei den früheren Auflagen bedauerte er, daß die großen, so anregenden und zum Verständnis der Morphologie so viel beitragenden Fragen der phylogenetischen Entwicklung des Pflanzenreiches keine Berücksichtigung fanden. Einschlägige Bemerkungen finden sich an mehreren Stellen der Neuauflage, doch hätte eine etwas stärkere Berück- sichtigung des ganzen Problemes gewiß eine wertvolle Bereicherung gebildet. In diesem Zusammenhange möchte der Referent aueh der nicht glücklichen Behandlung gedenken, welche die ganze Frage des Generationswechsels in Anlehnung an die früheren Auflagen auf Seite 249 des II. Bandes erfahren hat. Stehen wir der Frage nach der biologischen Bedeutung des Generationswechsels wirklich so hilflos gegenüber, wie es Verfasser auf Seite 260 angibt? Auch das Kapitel der Blüten- ökologie hätte durch Aufnahme mancher neuer Entdeckungen (z. B. Dimorphismus im Androeceum von Cassia, Futtergewebe bei Orchideen und Futterwachs u. dgl.) eine erwünschte Bereicherung erfahren; ebenso hätten die schönen Beobachtungen Marloth’s über Mesembryanthemum bei der Ökologie des Laubblattes Erwähnung verdient u. dgl. m. Das Kerner’sche Buch hat außerordentlich weite und tiefe Wirkungen aus- geübt; möge vorliegender, im allgemeinen so vortrefflich ausgefallenen Neuauflage ein ähnliches Schicksal beschieden sein; möge sie aber auch von mißbräuchlichen und mißverständlichen Ausbeutungen verschont bleiben, welche die früheren Auf- lagen erfahren baben und gegen die Verfasser mit Recht im Schlußworte zum I. Bande Stellung nimmt. Wettstein. Hire Dragutin. Prilozi hrvatskoj flori. (Glasnika hrv. privod. druStva. (1916,)78%. Hunger F. W. T. Cocos nucifera. Handboek voor de Kennis van den Cocos-Palm in Nederlandseh-Indie. Amsterdam (Scheltema u. Holkema). 8°. 146 p. 40 Taf., 12 Textäig. Holmgren J. Apogamie in der Gattung Eupatorium. (Sv. Bot. Tidskr. Bd. 10. Hft. 2. S. 263—268.) 8°. 10 Fig. Klebs G. Über erbliche Blütenanomalien beim Tabak. (Zeitschr. f. indukt. Abst.- und Vererb.-Lehre, XVII. Bd. Heft 1/2. S. 55—119.) 8°. 1. Taf. u., 16 "Textho. Klein J. E. Die Mistel (Viscum album) und ihre Verbreitung im Groß- herzogtum Luxemburg. Luxemburg (Festschr. d. Ver. Luxemburger Naturfreunde, 1915). Kl. 8°. 80 S. Abb. — — Hymenophyllum Thunbridgense (L.) Sm., das Juwel des Luxem- burger Sandsteins. (Vereinsschr. d. Ges. Luxemb. Naturfreunde, 1916.) 8°. 30 S. Abb. Kniep H. Botanische Analogie zur Psychophysik. (Fortschr. d. Psycholog. IV. Bd. I. Heft. S. 831 —119.) 8°. 309 Kränzlin Fr. Orchidaceae novae. (Annal. d. k. k. naturh. Hofmus, XXX. Bd. Nr..1—2.) 8°. S. 55. Kylin H. Über den Generationswechsel bei Laminaria digitata. (Sv. Bot. Tidskr. Bd. 10. Heft 2. S. 551—561.) 8°. 5 Abb. Nachweis, daß bei der genannten Laminaria ein Generationswechsel existiert. Aus den bekannten Zoosporen entstehen winzige männliche und weibliche Pflanzen, welche Spermatozoiden und Eier entwickeln, nach deren Befruchtung der Sporophyt,‘ die bekannte Pflanze, entsteht. Nach Mitteilung des Verf. soll Sauvageau schon 1915 analoges für Saccorhiza nachgewiesen haben. Leick E. Die Energetik der Pflanze. (Aus der Natur, 1916.) Leipzig (Quelle & Meyer). 8°. S. 209—218. — — Eigenwärmemessungen an den Blüten der „Königin der Nacht“. (Ber. d. D. bot. Ges. Jg. 1916, Bd. XXXIV., H. 1.) 8°. S. 14—22. — — Die Stickstoffnahrung der Meeresalgen. (Nat. w. Wochenschrift, neue Folge, XV. Bd., Nr. 6, 1916.) Jena (Gust. Fischer). 8°. 12 S. — — Über Wärmeproduktion und Temperaturzustand lebender Pflanzen. (Biol. Centr.-Bl. Bd. XXXVL, Nr. 6 und 7.) Leipzig (Thieme). 1916. 8’. S. 241—261. Lendner A. Sur la Cupule des Fagacees. (Bull. d. la Soc. bot. de Geneve. 2. Ser. Vol. VIII. p. 161—166.) 2 Abb. Beschreiburg von Anomalien, welche für die Achsennatur der Cupula der Fagaceen sprechen. Liehr Ö. Ist die angenommene Verwandtschaft der Helobiae und Poly- earpicae auch in ihrer Cytologie zu erkennen? (Beitr. z. Biol. d. Pfl. XIII. Bd., 2. Heft. S. 135—220.) 8°. 4 Taf. Linne C. v. Bref och skrifvelser af och till C. v. L. utgifna af Upsala Universitet. Del. I. Upsala (Akad. Bokh.) u. Berlin (R. Friedländer & Sohn). Gr. 8°. 429 S. Lotsy J. P. Qu’est-ce qu’une Expece? (Arch. Neerl. d. Se. exactes et nat. Ser. III. B. Tom. III. p. 57—110.) 8°. Verf. unterscheidet drei Speziesbegriffe, welche die Geschichte der Botanik zeitigte. Die „Linn&sche Spezies“ ist nichts anderes als eine Zusammenfassung ähnlicher Individuen; Verf. schafft für sie den Terminus „Linneon“. — Die „Jordansche Spezies“ ist eine Zusammenfassung von Formen, deren Ähnlichkeit sich experimentell als erblich fixiert erweist; Verf. nennt sie „Jordanon“. — Den Begriff „Spezies“ will er auf homozygote Individuen-Gruppen beschränken. — — Sur les rapports entre des probl&mes sociaux et quelques resultats de la theorie moderne de l’heredite. (L. e. p. 151—175.) 8°. — — Antirrhinum rhinanthoides. (l. e. p. 195—204.) 8°. 1 Taf. Bericht über die Entstehung einer neuen „Art“, welche Verf. aus Samen er- zogen hatte, die Baur durch Kreuzung von A. glutinosum mit A. majus erzielte. Mandekit V. Die Entwicklung und der jetzige Stand der Pflanzen- züchtung in Kroatien. (Zeitschr. f. Pfianzenzüchtg., Bd. IV, H. 2, Juni 1916.) Berlin (P. Parey). 8°. S. 161—192 m. 13 Textabb. Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 7—9. 22 310 Meyer Fr. J. Die Stelärtheorie und die neuere Nomenklatur zur Be- sehreibung der Wasserleitungsbahnen der Pflanzen. (Beih. z. Bot. Centrbl., Bd. XXXIII, Abt. I) Dresden (C. Heinrich). 1916. 3°. Ss. 129—168. Müller K. Die Lebermoose. Rabenhorsts Kryptogamen-Flora, VI. Bd. 28. Lieferg. Leipzig (P. Kummer). 8°. S. 849—947. Schluß des Bandes. Murbeck Sv. En hos oss änyo misstolkad ormbunkshybrid, Asplenium Ruta muraria X septentrionale. (Bot. Notiser. 1916. p. 257—262.) 8°. Fundorte in Schweden u. Norwegen, ferner: Tirol, Eingang des ÖOtztales. leg. Sündermann 197. North American Flora. Vol. 9, Part. 5, Newyork 1916. Gr. 8°. S. 297 —374. Enthält einen Teil d. Agaricaceae von W. A. Murrill. Ostenfeld C. H. Contributions to West Australian Botany. Part. 1. (Dansk Botan. Arkiv, Bd. 2, Heft 6.) 8°. 44 S. 31 Fig. Inhalt: Introduktion. The sea-grasses of West Australia. — — De Danske farvandes plankton i aarene 1898—1901. Phyto- plankton og Protozoer. 2. Protozoer; Organismer med usikker stilling ; parasiter i phytoplanktonter. (Mem, Acad. Roy. de Danemark. Sect. 5. sc. 8. Ser. t. II. Nr. 2.) 4°. S. 115—197. 4 Fig. 7 Tab. Pax F. Prantls Lehrbuch der Botanik. 14. Aufl. Leipzig (Engelmann). 8°. 507 S. 470 Fig. Eine neue Auflage des bekannten Lehrbuches, die an vielen Stellen Ver- besserungen und Berücksichtigungen neuer Erfahrungen erkennen läßt. Pfeffer W. Über die Verbreitung der haptotropischen Reaktionsfähigkeit und das Wesen der Tastreizbarkeit. (Ber. d. math.-phys. Kl. d. sächs. Ges. d. Wissensch. Leipzig. LXVIII. Bd. S. 93—120.) 8°. Rayss T. Le Coelastrum proboscideum Bohl. Etude de planetologie ex- perimentale suivie d’une revision de Coelastrum de la Suisse. (Materiaux p. I. fiore Cryptog. suisse. Vol. V. fasc. 2.) 8°. 65 p. 20 Taf. Riehter A. Eine neue Schizaea aus Borneo (Schizaea Hallieri A. Richt.) und die physiologisch-taxonomische Anatomie ihrer Stammes- genossen. (Mededeel. van ’s Rijks Herb. Leiden. 1916. Nr. 16.) 8°. 33 S. 5 Taf. — — A Marcgraviaceae nehäny üj alakjär6l. I. Norantea Eötvösorum A. Richt. vonatkozässal Gilg Norantea macroscypha. (Math. &s termeszettudomänyi £rtesitö. XXXIV. 3 &s 4. fuzet.) 8°. p. 550—586. 5 Taf. Rock J. F. Palmyra Island with a description of its Flora. With eooperatiin of ©. Beecari, A. Zahlbruckner, U. Martelli, H. L. Lyon and M. A. Howe. (Coll. of Hawaii Publie. Bull. Nr. 4.) 8°. 53 p. 20 Tabl. Sll Ross H. Die Pflanzengallen Bayerns und der angrenzenden Grebiete. Jena (G. Fischer). Gr. 8°. 104 S. 325 Abb. Bestimmungstabellen, geordnet nach den befallenen Pflanzen, mit Angaben der verursachenden Tiere, begleitet von vorzüglichen Abbildungen. In Anbetracht der Ähnlichkeit der Flora vieler Gebiete der österr.-ung. Monarchie zweifellos auch in dieser mit Vorteil zu verwenden. Rostrup O0. Bidrag til Danmarks Svampe-Flora I. (Dansk Botanisk Arkiv, Bd. 2, 1916, Nr. 6.) Kopenhagen (Hagerup). 8°. 52 S. mit 43 Textfig. Mit einem Auszug in englischer Sprache, enthaltend neue oder durch irgend einen Umstand hervorhebenswerte Arten. Rübel E. Vorschläge zur geobotanischen Kartographie. Zürich (Rascher & Co.) 8°. 14 S. 2 Taf. Samuelsson G. Studien über die Vegetation bei Finse im inneren Hardanger. (Nyt Mae. f. Naturvidensk. LV.) 8°. 108 p. 7 Taf. Sehantz Fr. Die Lichtreaktion der Eiweißkörper. (Pflügers Archiv f. d. gesamte Physiologie, Bd. 164.) Bonn (Martin Hager). 1916. 8°. 14 S. mit 5 Taf. Sehürhoff P. N. Über regelmäßiges Vorkommen zweikerniger Zellen an den Griffelkanälen von Sambucus. (Biol. Centralbl. XXXVI. Ba. Nr. 10. S. 433—439.) 8°. 10 Fig. Surface M. On the Inheritance of certain glume chararacters in the eross Avena fatua X A. sativa var. Kherson. (Proceedings of the National Academy of seienees of the Unit. Stat. of Amer., vol. 2, numb. 8, Aug. 1916.) Gr. 8°. S. 473—484 mit 3 Textfig. Teiling E. Schwedische Planktonalgen. II. Tetrallantos, eine neue Gattung der Protoeoceoideen. (Sv. Bot. Tidskr. 1916. Nr. 1.) 8°. 8S. 15 Fig. Thompson W. P. The morphology and affinities of G@netum. (Am. Journ. of Bot. Vol. III. Nr. 4. p. 135—184.) 8°. 6 Taf. Eine neue, wertvolle Untersuchung über Gnetum. Verf. betont die näheren Be- ziehungen von G. und den Angiospermen und ist geneigt, es direkt zu diesen zu stellen. Tröndle A. Untersuchungen über die geotropische Reaktionszeit und über die Anwendung variationsstatistischer Methoden in der Reiz- physiologie. (Neue Denkschr. d. Schweiz. Naturf.-Ges. Bd. LI. Abh. 1.) 4°. 83 S. Tuzson Janos. Az Arabis hirsuta (L.) Scop. alakjai. (Math. &s _ termeszettudomänyi £rtesitö. XXXIV. 3. es 4. fuzei.) 3°. p. 413—450. 1 Taf. Urban J. Über Ranken und Pollen der Bignoniaceen. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. 34. Jahrg. 9. Heft. S. 728—758.) 8°. 1 Taf. Das Bestimmen von B.-Gattungen ist bekanntlich bei dem Fehlen von Früchten sehr schwer. Verf. zeigt nun, daß der Bau der Ranken und der Pollen- 22* 312 körner vorzügliche Anhaltspunkte zum Erkennen der Gattungen abgibt; er ver- wertet diese Merkmale auch zur Anfertigung von Bestimmungstabellen. Angefügt werden wertvolle Bemerkungen systematischen Inhaltes über die einzelnen Gattungen. Neu beschrieben werden: Pseudopaegma Urb. nov. gen, BRoentgenia Urb. nov. gen., Nestoria Urb. nov. gen. Winkler H. Uber die experimentelle Erzeugung von Pflanzen mit ab- weichenden Chromosomenzahlen. (Zeitschr. f. Bot. 8. Jahrg. Nr. 7/8. S. 417-531.) 8°. 3 Taf. 17 Textabb. Wisselingh C. van. On the nucleolus and karyokinesis in Zygnema. (Reeueil des travaux bot. n&erlandais, vol. XI, Livr. 1.) Groningue (M. de Waal). 1914. 8°. S. 1—13, mit 1 Tafel. Die Untersuchung wurde an Zygn. cruciatum angestellt. Einige der wichtigsten Ergebnisse sind: Der Nucleolus besteht, wie bei Spwrogyra, aus zwei durch einen dünnen Faden verbundenen Körperchen. — Die Chromosomen, kurze, fadenförmige Klumpen, entstehen aus dem Nucleus-Netzwerk, nicht aus dem Nucleolus (Miss Mariman). — Die zwei Hälften der Kernplatte entstehen durch Längsspaltung. — Die Neubildung des Nucleolus erfolgt durch die Vereinigung zahlreicher kleiner Körperehen. — Der Teil der Kernspindel zwischen den Tochter- kernen wächst an Umfang stark und nimmt eine breittonnenförmige Gesamt- gestalt an. Personal-Nachrichten. Dem Kustos am k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien, Dr. Karl Rechinger, wurde das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. Die schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm hat Prof. Dr. Karl v. Goebel zum korrespondierenden Mitgliede gewählt. Julius Baumgartner, Finanz-Sekretär der k. k. Finanz-Landes- Direktion für Niederösterreich, wurde zum Finanzrat ernannt. Gestorben sind: Dr. H. Sabransky am 24. Dezember 1916 in Söchau in Steiermark. Prof. Dr. L. Celakovsky jun. in Prag. Hofrat Dr. Adolf Ritter v. Guttenberg, ordentl. Professor an der k. k. Hochschule für Bodenkultur (Wien), am 22. März 1917 in Wien. Univ.-Prof. Dr. Anton Hansgirg am 15. Februar 1917 in Wien. O0. Hesse, bekannt durch seine Forschungen über den Ohemismus der Flechten, am 10. Februar 1917 in Feuerbach bei Stuttgart. Oberstabsarzt Dr. Emil Torges am 23. März 1917 nach vollendetem 86. Lebensjahr in Weimar. — Seine Sammlungen gingen in den Besitz des „Herbarium Hausknecht“ über. Der Direktor des Botanischen Gartens der k. k. Universität Krakau, Prof. Dr. Marian Raeiborski, Ende März 1917. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Jacobso! Oesterr. bot Jacobsohn, l.: Ein fossiles Holz aus d. Flysch. Taf. II. Oesterr, botan i . Zeitschrift 1916. Schussnig phot, Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. Jokl M., Pleotrachelus n. sp. laf' IV EN TRÜBERIELESEENE a BEE FRIRE \ nu a Österr. botan. Zeitschr. 1916. Autor del. Lin. Kunstanstäit v.Friedr.Sperl Wien "32 Kadanannn 200 ee, ni RT = Ta et | af. V Jokl M., Pleotrachelus n. sp. us VAARZE | u Üsterr.botan.Zeitschr. 1916. y EL NIE Friedr.Sperl.W NY... Autor del. PT ern a Fi# nn nn ee en, h R ! BU, ing Pa r Tz! .. ER D ’ BERN Neue BE u Tina) man u a % rt WERTE na „er ar k a Pt ad . . Br u f REN ET un u f Par nn Fe led Fre! I . re, = ER Sen rn = . KT eg E N Fa a m man rich nn HAEEL ee In anne nie er F 5 ERZUE 3% y e ’ N 4 3 ii ä “| Y PR JE 3 | i EN \ x = \_ : . E rar H = F — » u: w Pc ’ { 1; H a er y „ 7 ge Br 4 f a 5 B. IP, | en 2 et Ä £ 2 1 ER N RR ak a Er ER nenn 5 En a 6 ne ee ern, . Der u a 5 D NE i 7 . Es ex ? A Tu j = BE I. nr ri a. % Fe F 8 Piz Tu eN FRY\. = a ze > BE AR . Kommiffionsverlag von Cart Geroßd’s Sohn, Wien, II. Gärtnergaffe 4 Die Gebote der Friedenszeit (Ein Kampfruf zur großen inneren Befreiung.) Bon Richard Muck (Waldteufel). | Den heimkehrenden Helden ud den edlen Mädchen und Frauen der Heimat gewidmet. | | 1.5. Taufend. Preis geheitet K 5°— (Mk. 430), gebunden K 7’— (MR. 6). Einige Urteile aus der Breffe: Ra; „Sunsbrucker Nachrichten“: „Unter dem Titel ‚Die Gebote der Sriedens- ‚zeit‘ erihien aus der Feder des bekannten öjterreihiihen Schriftitellers und Nafur- ‚Torfhers Rihard Muck (Waldteufel), deijen Arbeiten von Gr. gr Kaifer $ranz "Sofjef.l. und Kaifer Wilhelm Il. bereits ausgezeichnet wurden, ein a eine Schrift, die mit dem Griffel glühender Vaterlands- und Menfchenliebe gejdhrieben wurde. Und jie erfchien zur rechten Zeit! .. .“ 07 ‚Seneralanzeiger für Stetfin“: „Die Gebote der Friedenszeit! Diejes Werk bedarf keines weiteren Geleitwortes mehr, es wird ic) felbit den Weg zu den Herzen der Menjhen bahnen. Was hier geichaffen wurde, bedeutet fiefkulturelle Sriedensarbeit, aber es it mehr no — eine nationale Tat!“ a „Bremer Nachrichten“, Bremen: „. . : Es find Felfenwege, aber Wege mit leuchtenden Hochzielen, die der Berfalfer der Fugend beiderlei Gejchlechtes und dem reiferen Mannesalter zeigt, den ‚Helden der Zukunft‘. Die wohldurdhdachten Pläne, die er entwirft, um die moraliich Gefallenen in ein helleres Licht der Erkenntnis zu führen, überhaupt das, was er im Kapitel ‚Nächftenliebe‘ zum Wohle des Staates und der Menihheit jagt, hat bleibenden Wert . . „Deuficher Mahnruf*, Znaim: „Ein Bud der Wahrheit. Es ift ein Werk, das von Taufenden und ‘aber Taujenden gelefen werden follfe. Der fruchtbare Same, den es enthält, foll aufgehen zum Wohle der Menjchheit und ganz |peziell zum Mohle des deutihen Volkes. ‚Die Gebote der Friedenszeit‘ find in einem ungemein populären Tone geichrieben, fejjelnd und anregend und jind von edlen, fittlic hohen Gedanken erfüllt. Mucks Buch liegt der jo unendlih Ihöne und hehre, bis in unfer Sahrhundert hinein freilich jo felten durchgeführte Grundfaß: ‚Liebe deinen Nächiten wie dic felbjt!‘ zugrunde. Seine jhönften Kapitel find: ‚Yon der Nädjitenliebe‘ und ‚Srauenliebe‘, in dem der prächtige Gab enthalten ift: ‚Der einheitliche Wille des IR PBolkes ijt. allmädhtig und baut Brücken aus Eifen, er ijt der. Wille Gottes!“ tuelles Werk — E Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, 1 G gasse 4, erschien unmittelbar vor Ausbruch des K dem auf vier Bände projektierten Werk: Unsere Erkennt der in sich als Salzes abgeschlossene erste Band: Theoretische Cheı Ingenieur ner Rudolf Krulla. nr Eine möglichst von Standpunkte absoluter Notwendigkeit. & r nungen gegebene Darstellung der theoretischen Chemie. im übrigen Wissenschaften. { Dieser erste, Band, der nicht, nur eine vol se a’ und materiellen Entwicklung kennen. Es ist der vorliegende Band nicht. nur fü Chemiker und ER Nen sondern für jeden EEE er ET np Das Buch ist in a : Bitte einen ausfü rlich ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIF "HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT s von R- RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K, K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DR. ERWIN JANCHEN "PRIVATDOZENT AN eig K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN Inhalt der None u a : Oktober—Dezember 1916. Schneider Camillo (zurzeit Arnold Arboretum, . Jamaica Plain, Ma Weitere Beiträge zur Kenntnis‘ der ERIDPSRChENE Arten ‚der. Gattung Berberis (Euberberis). 2». on san nsnG we la ale R: Lämmermayr Prof. Dr. L. (Graz): ER zur Kerns der Verbreitung und Standortsökologie einiger Pflanzen. Steiermarks PLAN. 7 © . 320-336 Schiffner V. (Wien). Hepaticae ‚Baumgartneriunae dalmaticae. n. Serie. (Mit 13 Textfiguren.). ... 2... Er aaa Nawratill H. Zur Morphologie und. Anatomie da aueh raee Blüte us von „Arabis alpina var. flore pleno.* RS Tafel vI u drei Text- BIER TR DR RE a rn NE ER ss ans 2. } | Furlani Prof. Dr. Johannes (Wien). Die Bedeutung dus Unterlichte für die EC mediterrane Macchia. (Schluß 2. ee Bere RER . 366-376 | Steiner Prof. Dr. J. meet De von Dr. ee auf Kreta ee A SEINEN A ER RER ER N a RT 2222» 876-386 J anchen Erwin (Wien). Notizen zur Herbstflora des er Albanien 386—897 > 'Vouk Dr. V. (Zagreb). Nochmals zur Ökologie von Phyllitis hybrida . . 397399 x ‚Toepffer Ad. (München). Zur Nomenklatur einiger Salix-Arten. . . . . 399403 3 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Konereme, etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften n Wien... ..... BES FÜR 403-407 Personal-Nachrichten ...... „vn... Be Be RR ee 407408 Batanische Bammlungen vu... en a re AO 2) Ausgegeben im Juli 1917. NB. Dieser aan liegt bei: er VI (Nawratil). Alle Mans und Korrektur- -Sendungen sowie alle die Redaktion betreffenden ‚ Zuschriften ‚sind &n ‚die Redaktion der ‚‚Österreichischen botanischen Zeitschrift“, t ‘Wien, 111/3, Rennweg !4, zu richten. 5 ee Si Zuschriften, welche das Abonnement und den Antroncenteil betreffen, Mn an die Yonlagebaonkaneling Carl Gerold’s Sohn, Wien, al VEN. 4, au Run zu adressieren. Die Autoren erhalten. 50 Separtahtrüce ihrer Abhandlungen ostnlas; eine. arır ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXVI. Jahrgang, Nr. 10—12. Wien, Oktober—Dezember 1916. Weitere Beiträge zur Kenntnis der chinesischen Arten der Gattung Berberis. (Euberberis.)') Vom Camillo Schneider (zurzeit Arnold Arboretum, Jamaica Plain, Mass.). Während meines Aufenthaltes im Arnold Arboretum hatte ich Gelegenheit, nieht nur das von mir 1914 in China (Jünnan und Süd- Szetschuan) gesammelte Material mit den reichen Beständen im hiesigen Herbar zu vergleichen, sondern ich konnte auch die hier kultivierten zahl- reichen Arten und Formen in lebenden Exemplaren beobachten. Außerdem war es mir infolge des sehr gütigen Entgegenkommens der Herren Sir David Prain und Kurator Dr. O. Stapf in Kew möglich, wertvolles ost- indisches Material, sowie auch viele Belege von Delavay’s Originalen aus Jünnan neu zu vergleichen. Herr Dr. Hayata in Tokyo hatte die Liebenswürdigkeit, mir Bruchstücke der Formosa-Arten zu senden. Allen diesen Herren und nicht zuletzt Herrn Professor Sargent, hier, und den Herren Rehder und Wilson danke ich aufs verbindlichste. Diese Untersuchungen ließen mich vieles klarer erkennen und be- stimmtere Anschauungen über die Umgrenzung gewisser Arten und Gruppen gewinnen. Hieraus ergeben sich manche Änderungen in meinen bisherigen Darstellungen. 1) Die folgenden meiner Arbeiten in denen Bemerkungen über chinesische Arten enthalten sind, zitiere ich im Text nur mit der römischen Nummer (fett) an Stelle des Titels. I. Die Gattung Berberis (Euberberis), in Bull. Herb. Boiss., ser. 2, V. (1905). — Hauptarbeit! II. Die Gattung Berberis, in Mitt. Deutsch. Dendrol. Gesellsch., XIV. (1905), erschienen anfangs 1906; kurze Artenübersicht. III. Bemerkungen über die Berberis des Herbar Schrader, l. c. XV. (1906), erschienen anfangs 1907. . IV. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Gattung Berberis, in Bull. Herb. Boiss., ser., 2, VIII. (1908). V. Zwei neue Berberis aus Tibet, in Fedde, Rep. Spec. Nov. VI. (1906). VI. Im Nachtrage meines Ill. Handb. Laubholzk. II, 912—924 (1912). VII. In Sargent, Plant. Wilsonianae, I, 153—378 (1913). VIII. Im Nachtrage zu Sargent, 1. c. III, (Februar 1917). Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 10—12. 23 314 | Vor allem trachtete ich danach, bei den einzelnen Gruppen besser | erkennen zu lernen, welche Merkmale sich als für die sichere Kenn- zeichnung der Arten am brauchbarsten erweisen. Ich habe bereits in meiner ersten Arbeit über die Schwierigkeiten gesprochen, die sich einer scharfen Sonderung gewisser Arten und Kreise deshalb entgegen- stellen, weil die einzelnen Merkmale in den meisten Fällen recht be- deutenden Schwankungen unterliegen. Deshalb erscheint es heute nicht unangebracht, darauf hinzuweisen, wo die am wenigsten veränderlichen Charaktere zu suchen sind. Ich bezeichne als solche die folgenden: a) Form und Farbe der reifen Frucht, besonders hinsichtlich des Fehlens oder Vorhandenseins eines deutlich abgesetzten Griffels. — b) Anzahl und Ausbildung der Ovula im Fruchtknoten. — c) Form und insbesondere Länge der Brakteen im Verhältnis zur Länge der Blüten- oder Fruchtstiele.e — d) Farbe und sonstige Beschaffenheit der ausge- reiften heurigen, bzw. der vor- und zweijährigen Triebe, insbesondere der üppigen Langtriebe (Lohden). — e) Beschaffenheit, Nervatur und Serratur der Blätter der immergrünen Arten, bei denen die Form der Spreite und die Zähnung des Randes meist recht siehere Anhaltspunkte in Verbindung mit der Textur und dem Fehlen oder Auftreten einer verschiedenartigen Netznervatur geben. — f) Verschiedenheit der Blätter an Frucht- und Lohdentrieben bei sommergrünen Arten. Auch das Auftreten zahlreicher Spaltöffnungen auf der Blattober- seite mag ein Merkmal von Wert sein, obwohl ich glaube, daß man dies Merkmal mit Vorsicht verwerten muß, was in noch höherem Grade von den Papillen der Blattunterseite gilt, denn beide Merkmale sind gerade für die sichere Unterscheidung sonst sehr ähnlicher Arten nicht immer einwandfrei. Dies gilt auch von anderen anatomischen Kenn- zeichen, deren Konstanz unter verschiedenen Lebensbedingungen noch hinreichend nachzuprüfen ist. Die Ausbildung der Blütenstände, so wichtig sie mir für die Be- wertung der Gruppen scheint, unterliegt doch auch allzusehr der Varia- tion, als daß man dieses Merkmal zu bestimmt in den Vordergrund stellen dürfte. Selbstverständliich muß man bei einer so schwierigen Gattung auch alle sonst noch sich bietenden Kennzeichen in Betracht ziehen. Die der Blüte erscheinen mir nach Beobachtungen an lebenden Pflanzen von großer Wichtigkeit, bei Herbarstücken ist das aber ein ander Ding. Ich spreche im folgenden fast nur von chinesischen‘) Arten; nur in der Sektion Wallichianae bezog ich alle bisher bekannten Arten ein, 1!) Unter China verstehe ich das chinesische Reich mit Ausschluß der Mandschu- rei und Mongolei und der an die Provinzen Szetschuan und Kansu angrenzenden Gebiete, aber mit Einschluß des japanischen Formosa (Taiwan). 315 namentlich um zu einer besseren Klärung der ostindischen Formen zu gelangen. Etwas, das man bei diesen Berberis nicht außer acht lassen darf, ist ihre geographische Verbreitung. Die meisten Arten sind auf ein ziemlich enges Gebiet beschränkt, wenn man bei der riesigen Ausdehnung des chinesischen Reiches so sagen darf, das beiläufig 7'/,mal so groß ist als Deutschland. Von ostindischen Arten tritt mit Sicherheit in China nur eine auf: 5. sublevis. Die Arten des Südens (insbesondere von Jün- nan und Kweitschou — von Kwangsi, Kwangtung und Fukien wissen wir zu wenig —) sind von denen des mittleren China (Szetschuan, Hupeh — der Osten ist sehr arm an Dberberis oder noch zu wenig durchforscht —), wie auch von denen des nördlichen (Kansu, Schensi, Tschili) fast immer recht gut geschieden. Außerdem aber treten Formen von Süd-Jünnan kaum in Nord-Jünnan, und solche von West-Szetschuan kaum in Hupeh und dem angrenzenden Ost-Szetschuan auf, wie denn überhaupt Jünnan und Szetschuan reich an lokalen Arten sind. Allerdings mögen sich Arten von NW.-Jünnan mit solehen von W.-Szetschuan bei näherer Kenntnis als sehr nahe verwandt erweisen. Die von mir selbst besuchten Gebiete von NW.-Jünnan (um Lichiang, Tali und Yungning) und Süd- Szetschuan'!) (Yalung-Gebiet bei Huali und Kuapie, Yen yüan Hsien) zeigen die meisten Beziehungen zu W.-Szetschuan. Ehe ich die Arten nach ihrer geographischen Verbreitung zu- sammenstelle, scheint es mir angebracht, einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Erforschung der Gattung in China zu werfen. Die erste Aufzählung der chinesischen Arten gab Hemsley im Mai 1886, als er sein „Enumeration of all the Plants known from China“ begann. Er erwähnt nur acht echte Berberis: brachypoda, dasystachia, diaphana, sinensis (= Poiretii), stenophylla (= Soulieana), Thunbergi (eine rein japanische Art, von der er kein sicheres Material aus China zitiert), vulgaris (= amurensis) und Wallichiana (eine ostindisehe Art, von der er kein sicheres Material aus China angibt). Von diesen Arten sind nur die drei ersten von Maximowicez beschriebenen richtig benannt. Gleichzeitig aber erwähnte Franchet im Bull. Soe. Bot. France XXIII. (August 1886) zehn echte Berberis, worunter sich vier neue Arten und drei neue Formen befinden, die sich inzwischen ebenfalls als gute Arten erwiesen haben. Schon 1885 stellte Franchet in deu Plant. Davidianae P. sanguinea auf, und 1889 erweiterte er in den Plant. Delavayanae unsere Kenntnis der chinesischen Arten um: pallens, 1) Das von mir um Jünnan Fu, Ning yüan Fu und im Lolo-Lande (Ta liang shan) gesammelte Material ist mir zur Zeit nicht zur Hand. 23* 316 sinensis v. elegans (= amoena), Thunbergi v. glabra (= Lecomtei), angulosa v. brevipes (= minutiflora) und dietyophylia. Ende 1900 erschienen die Derberis von Diels Flora von Zentral- China, wo neun Arten aufgezählt und unsere Kenntnisse in keiner Weise erweitert werden. Wir finden bier vulgaris als angeblich in zwei Formen in 8.-Szetschuan auftretend (wahrscheinlich handelt es sich um Henryana und Feddeana), dann Wallichiana (worunter sich Arten wie Gagne- painii, Soulieana und wohl Julianae verbergen) und insignis (Henrys von mir noch nicht gesehene Nr. 703), die nichts mit der echten Art aus Sikkim zu tun hat. Ich selbst führte im April bis August 1905 nur 18 Arten aus China auf, und wenig später (November 1905) beschrieb Fedde in den Ergänzungen zu Diels Flora sechs neue Arten und machte im ganzen zehn namhaft. Alle diese neuen Arten stammen aus Schensi mit Aus- nahme von triacanthophora aus O.-Szetschuan. 1908 erweiterte ich die Kenntnis der chinesischen Derberis um ein geringes und beschrieb als neu: brevipes (=minutiflora), Gagnepai- ni, arguta, Tischleri, nummularia v. sinica (= Jamesiana), aggregata, Fineti (= papillifera) und brevipaniculata. Das gleiche tat ich 1913, wo als neu hinzutraten: dietyophylla v. epruinosa, Ambrozyana (= vorhergehende Var.), diaphana v. circum- serrata (= circumserrata), Asmyana, Sargentiana, Julianae, Bergman- niae, Veitchü, subacuminata (= bicolor), Ferdinandi-Coburgi, Delavayı, Franeisci-Ferdinandi, Caroli v. hoanghensis (= Vernae), Boschanii, Silva Taroucana, Mouillacana, Purdomii, Vernae, Lecomtei, dictyoneura, Prattii (= aggregata v. Prattii), Liechtensteinii (= Potanini) und die 1909 beschriebenen subcaulialata (= Wilsonae v. subcaul.) und thibetica. Damit hatte sich die Zahl der chinesischen Arten ansehnlich er- weitert; allein sie ist, wie das Folgende zeigen wird, noch gestiegen und dürfte noch etwas weiter steigen, wenn unsere Kenntnisse der so überreichen Flora dieses Reiches zunehmen. Diese Arten verteilen sich nun in folgender Weise auf die ver- schiedenen Provinzen, wobei der Reichtum von NW.-Jünnan und Szetschuan in die Augen springt: Jünnan: im Nordwesten: amoena, arguta, centiflora (unsichere Art), Delavayi, dietyophylla, Franchetiana, Lecontei, levis, minutiflora, pallens, papillifera, pruinosa, Wilsonae v. Stapfiana, Stiebritgiana, Willeana. — Im Süden: bicolor, Ferdinandi-Coburgi. — Im Nord- osten: acuminata, Jamesiana. Szetschuan: im Westen: aecmulans, aggregata, Asmyana, atrocarpa, Bergmanniae, ? Beaniana, Boschanii, ? consimilis, diaphana, dictyoneura, 317 dietyophylla v. epruinosa, Faberi, ? Faxoniana, Francisci- Ferdinandi, Gagnepainii, ? Henryana, Mouillacana, parvifolia, polyantha, Potanini:, sanguinea, Silva Taroucana, Wilsonae v. subcaulialata, thibetica, Tischleri, verruculosa. — Im Süden: dietyophylla, Gagnepainü, Grodt- manniana, microtricha, phanera, Jamesiana. — Im Osten: approxzimata, candidula, Feddeana, Henryana, Soulieana, triacanthophora. Hupeh (westlich von Iehang): brachypoda, brevipaniculata, candı- dula, dasystachya, Henryana, Julianae, Sargentiana, silvicola, tria- canthophora. Kansu: brachypoda, Caroli (im angrenzenden Tibet), dasystachya, dubia (im angrenzenden Tibet), Gilgiana, parvifolia, Vernae. Sehensi: brachypoda v. salicaria, circumserrata, dasystachya, Dielsiana, Henryana, ?Giraldi, oritrepha, Poiretü, Purdomü, Sou- lieana. Tsehili: amurensis, Poiretit. Kiangsi: virgetorum. Kweitschou: bicolor, Cavaleriei, Wilsonae. Formosa: aristato-serrulata, Kawakamii, mingetsensis, morriso- nensis. Aus Kwangtung erwähnen Dunn & Tuteher, Fl. Kwngt. Kongk. in Kew Bull. Add., ser. X. 32 (1912), eine B. Wallichiana, deren Identität ich noch nicht sicherstellen konnte. Ich gehe nun zur Besprechung der Arten über, die ich auf be- stimmte Sektionen verteile. Leider sind diese nicht so scharf geschieden, daß es möglich wäre, einen kurzen Schlüssel für die Sektionen aufzu- stellen. Ein solcher würde vielmehr allzu umfangreich werden, da gerade China eine Anzahl Arten aufweist, deren Einreihung in bestimmte Sektionen durchaus nicht leicht ist. Eine endgültige Gliederung der Arten in natürliche Gruppen kann erst dann vollzogen werden, wenn wir die Formen im einzelnen genau kennen. Ich hoffe zwar, daß es mir im großen ganzen gelungen ist, die Nächstverwandten zusammenzu- bringen, doch bedarf vieles einer besseren Begründung. Man vergleiche dazu die Bemerkungen bei den einzelnen Sektionen und Arten. Wer sich näher mit der Gattung befaßt, wird zumeist bald erkennen, wohin eine Art gehören mag, allein die Unterschiede der Gruppen kurz und scharf darzustellen, ist mir zurzeit noch nieht möglich. Zwei große Gruppen lassen sich bei den chinesischen Arten aller- dings leicht heraussondern; es sind dies die Sect. Wallichianae mit immergrünen lederigen Blättern und schwarzen (oft bereiften) reifen Früchten einerseits, und anderseits alle anderen Sektionen, die hier in 318 Betracht kommen, Bei diesen sind die Blätter nie eigentlich immergrün, zuweilen wohl sehr derb papierartig, so daß sie fast immergrüne vor- täuschen (z. B. Potaninii, Beaniana, polyantha), und die reifen Früchte sind nie schwarz, sondern stets rot (in allen Schattierungen) oder gelb- rot, ebenfalls sehr oft bereift. Sekt. I. Angulosae. Schneider, 7. 396 (1905), exelud. subseet. Pruinosae; IV. 194 (1908). Folia decidua, haud coriacea, sed interdum firma, hypodermate non instrueta, subtus saepe papillosa. Inflorescentiae uni- vel pluriflorae, faseieulatae, faseieulato-racemosae vel subracemosae; ovula (3—) 4—12; fructus plerique magni, rubri vel flavorubri, saepe pruinosi, estylares vel stylo = distineto brevi coronati. Spinae normales, interdum plurifidae, Ich schließe jetzt Tischleri und auch die neuen Arten Fazoniana und consimailis hier ein, da sie yunnanensis wohl am nächsten stehen. Dagegen stelle ich alle Arten mit nur ein bis zwei Ovulis zu den Sinenses, wie z. B. minutiflora. Die Hauptmerkmale der Angulosae sind die # zahl- reichen Ovula und die meist großen Früchte. Erst eine genaue Kenntnis der Arten des Himalaya wird zeigen, ob sich diese Sektion in gute Untergruppen gliedern läßt. Für unsere Arten gebe ich den foigenden Schlüssel. Flores singuli, rarius bini; ovula 3—6; pedieelli fructiferi fruetibus + breviores; ramuli hornotini glabri, = pruinosi vel satis rubescentes; folia matura satis erasse chartacea, utringue distinete anguste retieulata vel utringue fere enervia. Folıa utrinque anguste reticulata. Flores maeni, 13—15 mm diametientea; glandulae petalorum satis remotae; ovula 3—5; folia ramulorum fertilium pleraque integer- Inu rn Prnan, ii ie, Mill Wise, dB Flores minores, 8—10 mm diametientes; zglandulae petalorum approximatae vel contiguae; ovula 5—6; folia ramulorum fertilium pleraque # spinoso-dentata. . . . 2 2.2...%2. B. approxtmata. Folia utringue enervia vel vix paulo nervata 3. B. Stiebriüziana. Flores singuli vel ad 2—5-faseieulati vel infloreseentiae faseieulato- vel subracemosae; pedicell fruetiferi fruetibus saepe longiores. Ovula 6—12; infloreseentiae faseieulatae vel tantum peduneulo brevi instructae, ad 6-florae. Ramuli hornotini annotinique flavescentes vel flavo-einerei. 4. B. diaphana. Ramuli bornotini annotinique rubescentes vel purpurascentes. 5. BD. aemulans. 319 Oyula tantum 3—5, rarius 7. Fruetus stylares. apice fere rostrati, elliptiei. Folia medioera et maxima ultra 2 em longa et 1 cm lata; pe- dieelli quam fruetus longiores; flores non singuli. Ramuli hornotini favo-brunnei vel sordide brunnescentes (vix rubescentes); infloreseentiase uni- vel paueiflorae, faseieu- latae, pedunculatae, sed non racemoso elongatae; fructus anguste elliptiei . . . ». »...... 6. B. cırcumserrata. Ramuli hornotini rubescentes (saepe leviter pruinosi) vel purpurascentes; infiorescentiae pleraeque elongatae, ad 10-Horae fruetus ovato-elliptiei . . . . 9. B. Tischleri. Folia (visa ramulorum fruetiferorum) tantum ad 1'°5 em longa et O°8 em lata; flores singuli; pedicelli fructibus subaequilongi. 7. B. morrisonensis. Fruetus estylares vel stylo brevissimo coronati. Folia ramulorum fertilium utraque pagina distinete angustissime elevato-retieulata, subtus sub mieroscopio non papillosa, margine dense gracillime serrulata (imo basi tantum excepto). obovato-elliptiea vel obovato-oblonga . . . 10. B. consimilıs. Folia ramulorum fertilium utraque pagina tantum laxe retieulata, nervis tertiariis vix vel haud visibilibus, subtus sub mie- roscopio pruinoso-subpapillosa vel papillosa, margine integra vel parce et satis remote serrulata, + oblanceolata. Flores 10—13 mm diametientes, singuli vel fascieulato-race- mosi; fruetus ad 12:6 mm longi. 8. B. yunnanensıs. Flores 8S—9 mm diametientes, subumbellato-racemosi; fruetus rarius ultra 10:5 mm magni. . . 11. B. Fazxoniana. . B. dictyophylla Franchet, Pl. Delav. 39 tab. 11 (1839). — Schneider, I. 396 (1905); VI. 915 (1912). — Diels in Not. Bot. Gard. Edinbgh. VII. 341 (1912). Jünnan: „ad collum Yen-tze-hay, supra Mo-so-yn, alt. 3200 m, fl. maj. 1886; fr. 14 oet. 1887“, Delavay (Typ); Bezirk Lichiang fu, auf Hügeln östlich vom Dorfe Ngu-leh-keh, bei etwa 3300 m, 25. Juli 1914, Schneider (Nr. 1993; bis 15 m. hoher Strauch, Früchte noch nieht völlig reif); auf Hügeln westlich der Stadt Lichiang, bei etwa 2300 m, 18. Juli 1914, Schneider (Nr. 1884: junge Früchte grünlich weiß); Bezirk Tali fu, gegen das Dorf Yang-pi, Oktober 1914. Sehneider (Nr. 2625). S.-Szetschuan: Bezirk Yen-jüan Hsien, zwischen den Orten Ka-la-pa und Liu-ku, in Gebüschen bei etwa 3500 m, 17. Mai 1914, Schneider (Nr. 1247; sparriger, bis 2 m hoher Strauch, Blüten sattgelb). 320 Die Form aus Szetschuan gehört vielleicht besser zu folgender Varietät: B. dictyophylla v. epruinosa Schneider, VII. 353 (1913); VIII. 434 (1917). B. dictyophylla Schneider, IV. 194 (1908), non Franchet. B. Ambrozyana Schneider, VII. 356 (1913). W.-Szetschuan: Ta-pao shan, nordöstlich von Ta-chien lu in Ge- büschen, zwischen 3600—4000 m, Juli 1908, E.H. Wilson (Nr. 2866, Typ; 1—1'6 m hoher Busch); ohne genaue Ortsangabe, bei etwa 3300 m, Mai 1904, E.H. Wilson (Nr. 3146 a; Typ der 5. Ambrozyana; 0°5—1 m hoher Busch). Diese Form bedarf noch weiterer Beobachtungen. Der Name epruinosa ist nieht immer zutreffend, aber die Bereifung scheint meist viel geringer als beim Typ zu sein. Was ich als DB. Ambrozyana auf Grund eines sehr guten Stückes beschrieb, ist eine auffallend kleinblätt- rice Form, aber vielleicht stellt sich v. epruwinosa noch als Art heraus. 2. B. aproximata Sprague in Kew Bull. (1909) 256. — Schneider, V1ll. 434. (1917). b.dictyophylia Hooker, Bot. Mag. CXXVIII. tab. 7833 (1902), non Francbet. — Bean in The Gard. LXII. 125 (1903); in Gard. Chron. ser. 3, LIV. 336 (1913); Trees a. Shrubs Brit. Isl. I. 239, cum icone (1914). — Bois in Vilmorin et Bois, Frut. Vilm. Cat. prim. 1904. 19, cum icone (1905), ex parte. B. dictyophylla v. approximata Rehder in Mitt. Deutsch. Dendr. Ges. 1912. 183 (1913). — Schneider, VII. 353 (1913). Ö.-Szetschuan: Bezirk Tehen-keou-tin, P. Farges. Ich stimme jetzt Sprague bei, daß diese Form eine gute Art darstellt. Farges sandte Samen an M. L. de Vilmorin, der die Art dann als dictyophylla verbreitete. Die Gegend, der sie entstammt, ist reich an lokalen Formen. 3. Stiebritziana Schneider, n. sp. Frutex satis parvus, squarrosus, glaberrimus; ramuli annotini pulchre rubescentes vel flavo-brunnei, pro parte pruinosi, suleato-an- gulati, vetustiores rubro-brunnei, dein einerascentes; internodia 1 bis 1’5 em longa; spinae normales, 3-fidae, flavae vel rubescentes, mediae ad 1°5 em longae. Folia ad 5-faseieulata, satis erasse chartacea, ob- lanceolata vel spathulata, apice obtusa vel subaeuta spinoso-apieulata, basim versus in petiolum subnullum angustata, O°6—2 cm longa, 0:3—0°7 cm lata, superne intense viridia, subnitentia, subtus albicantia, haud vel vix indistinete papillosa, margine integerrima, utroque latere 321 enervia vel vix distinete nervata. Flores nondum vidi. Fruetus singuli, pedicellis 0-8—1°5 em longis suffulti, late elliptiei, eire. 10—12 mm (stylo brevissimo exeluso) longi et 7—8 mm crassi, rubri, paullo pruinosi, seminibus 1—2 et ovulis 1—2 immaturis instructi. Juennan: in Gebüschen am Osthange der Schneeberge bei Liehiang fu, bei etwa 3000 m, 16. September 1914, Schneider (Nr. 2908, Typ): ebenda, bei etwa 3300 m, 19. Juli 1914, Schneider (Nr. 1922). Diese Art ähnelt sehr der dictyophylla, weicht aber durch die nicht oder kaum netznervigen Blätter gut ab. Die Fruchtstiele sind durehschnittlich länger als bei jener Art. Ich widme die Pflanze der Familie Stiebritz in Jünnan fu als Zeichen herzlichen Dankes für die mir durch Herrn A. Stiebritz und seine treffliehe Gattin während meines Aufenthaltes in Jünnan zuteil gewordene unschätzbare Unter- stützung. 4. B. diaphana Maximowiez in Bull. Acad. Se. St. Petersb. XXIII. 309 (1876); in Mel. Biol. IX. 712 (1877); Fl. Tang. 32, tab. 8, fie. 1—7 (1889). — Kanitz, Növen. Gyüjetes. Eredmen. Szechenyi 6 (1891); Wiss. Ergeb. Reise Szechenyi II. 681 (1893/9). — Bret- sehneider, Hist. Eur. Bot. Dise. China 971 (1898). — Bean in The Gard. LXIII. 125 (1903); in Gard. Chron. ser. 3, LIV. 336 (1913); Trees Shrubs Brit. Isl. 1. 253 (1914). — Schneider I. 398 (1905); IV. 195 (1908); VI. 914, fie. 573 e (1912); — VII. 353 (1913), ex parte; VIII. 434 (1917). — Rehder in Sargent, Trees a. Shrubs II. 19, tab. 109 (1907); in Bailey, Stand. Cyel. Hort. 1. 491 (1914). B. yunnanensis Hutehinson in Bot. Mag. CXXXIV. tab. 8284 (1908), non Franchet. Kansu: Tetung-Gebirge, 9. Juli 1872, Przewalski (Typ; Ort nach Bretschneider). W.-Szetschuan: Wilson, siehe VII. O.-Szetschuan: Bezirk Tehen-keou-tin, 1893, Farges (Samen an Vilmorin gesandt). Soweit ich sie in Kultur beobachten konnte, bildet diese Art ge- drungene rundliche Büsche. Die jungen Triebe sind gelbgrau, höchstens leieht gebräunt, ähnlich wie bei eircumserrata, aber nicht purpurn, wie bei aemulans. Die Angaben über die Herkunft der Samen scheinen mir nicht einwandfrei. 5. B. aemulans Schneider, VIII. 434 (1917). B. diaphana Schneider, VII. 353 (1913), ex parte, non Maxim. 322 W.-Szetschuan: am Wa-shan, in Diekichten, bei 3000—3300 m. Juni und September 1908, E.H. Wilson (Nr. 930, Typ; 1—2 m hoher Strauch). Diese Art ist in jungen Pflanzen im Arnold Arboretum in Kultur. Sie schließt sich in den zahlreichen Samenknospen eng an diaphana an, seheint auch gleich dieser wenigblütige Blütenstände zu habeu, die nicht so langtraubig werden, wie bei yunnanensis und Tischleri. Alte Fruchtzweige des Types sind von solchen der diaphana nicht sicher zu unterscheiden, aber die Farbe der jungen Triebe ist ein für DBerberis sehr bezeicehnendes Merkmal. 6. B. circumserrata Schneider, VIII. 435 (1917). B. diaphana Fedde in Bot. Jahrb. XXXVI. Beibl. 82, p. 44 (1905), non Maxim. B. diaphana v. circumserrata Schneider, VII. 354 (1913), Schensi: Tai-pein-shan, im Jahre 1910, W. Purdom (Nr. 4); Iyp ebenda, 8. Februar 1911, W. Purdom (Samen Nr. 604, 604, 608, wohl auch Nr. 182; hievon Pflauzen im Arnold Arboretum). ebenda, 20. September 18.., Giraldi (Nr. 2305). Die Art hat fast die Früchte von Tischler:, erinnert aber sonst mehr an diaphana, doch bildet sie lockere Büsche, scheint langsam zu wachsen und nicht sehr hoch zu werden. Die Zahl der Ovula schwankt zwischen 3—7. Die Zweige sind zuweilen deutlich gerötet. Die Nr. 2305 von Giraldi erwähnte ich 1908 unter dubia, sie dürfte aber wohl zu circumserrata gehören, liegt mir jedoch heute nicht vor. 7. B. morrisonensis Hayata in Jour. Coll. Sei. Tokyo XXX. Art. 1, 25 (Mat. Fl. Formosa) (1911); Icon. Pl. Formos. I. 41, pl. X (1911). Berberis spee. Hayata in Jour. Coll. Sei. Tokyo, XXV. Art. 19. 47 (Fl. Mont. Formos.) (1908). Formosa: auf dem Berge Morrison, Oktober 1906, Kawakami und Mori (Nr. 2289 und 2297). Herr Hayata hatte die Güte, mir ein Stück von Nr. 2297 zu senden, die bei etwa 3800 m Seehöhe gesammelt wurde. Danach sind die Blätter in der zwar netzigen, aber lockeren Nervatur mehr den folgenden Arten, als dictyophylla ähnlich. Es liegen nur alte Zweige vor. Die Früchte haben einen sehr kurzen Griffel, und ich fand drei Samen und ein unentwickeltes Oyulum in der untersuchten Frucht. Augenscheinlich liegt eine gute, aber noch unvollkommen bekannte Art vor. 323 8. B. yunnanensis Franchet in Bull. Soe. Bot. Franee XXXIII. 388 (1886); Pl. Delav. 38 (1889). — Schneider, I, 397 (1905); VI. 914 (1912); VII. 354 (1913); VII. 435 (1917). — Diels in Not. Bot. Gard. Edinbg. VII. 300 (1912). — ?Bean, Trees a. Shrubs I. 253 (1914). — Leveille, Cat. Pl. Yun-Nan 18 (1915). Juennan: „ad eollum Yeng-tze-hay, prope Lankong, alt. 3200 m, fr. 18. Sept. 1885“, Delavay (Nr. 1660 bis, Typ); in Gebüschen am Östfuße der Schneeberge bei Lichiang, bei etwa 3000 m, Oktober 1914, C. Schneider (Nr. 2860); ebenda in Richtung gegen Ta-ku, bei etwa 3400 m, August 27, 1914, Schneider (Nr. 3343; bis gut 2m hoher Strauch); „open situations on the margins of pine forests on the eastern flank of the Tali Range, alt. 9000—10.000 ft., June—July 1906*, G. Forrest (Nr. 4344; shrub of to 10 ft.). Diese Art weicht von Tischleri und consimilis, wie auch von di- aphana, in der viel weiteren Netznervatur ab, worin die feinen Netz- nerven ganz verschwinden, und in den nicht oder nur wenig und ent- fernt gesägten Blättern. Nach einem aus dem botanischen Garten in Kopenhagen erhaltenen, von Vilmorin aus dem Jahre 1909 stammen- den Stück ist sie durch diesen in Kultur gebracht worden und zeigt gelbe heurige Triebe, die sich anscheinend sonnenseitig röten, aber nicht purpurn werden. Aus Kew erhielt ich Fruchtzweige als „BD. vilmoriniana“, die der Neryatur nach hierher gehören. In dieser ähnelt sie mehr Fazoniana, die aber doch meist schärfer geaderte Blätter hat und in den kleinen Blüten sofort abweicht. Bei yunnanensis sind die Blattunter- seiten unter dem Mikroskop deutlich kurz papillös. 9. B. Tischleri Schneider, IV. 201 (1908); VIL. 355 (1913); VIIL 436 (1917). DB. heteropoda v. oblonga Maxim. in Act. Hort. Petrop. XI, 41 (1889), non Regel. B. yunnanensis Schneider, VII. 355 (1913), quoad plant. szechuan., non Franchet. W.-Szetschuan: am Nereku-Flusse, 26. Juli 1885, Potanin (Typ). Diese Art, die von Wilson mehrfach gesammelt und in Kultur gebracht wurde, gehört nicht in den Kreis der heteropoda, die in China fehlt. Sie steht vielmehr der yunnanensis am nächsten. Soviel ich an reifem Material beobachten konnte, sind die Früchte immer schnabel- förmig verlängert, was bei diaphana nur bei noch nicht ganz reifen Früchten zuweilen der Fall ist. Von den vier Ovulis sind zwei zuweilen etwas länger gestielt, doch scheint dies ein regelloses Verhalten zu sein. Die jungen Triebe sind gerötet, wie bei aemulans, während in den 324 Blüten unsere Art nicht immer sicher von consimilis und cırcumserrata zu unterscheiden sein mag, vor allem in jüngeren Pflanzen. 10. B. consimilis Schneider, n. sp. Frutex ereetus, ad 1°’75 m altus, dense ramosus; ramuli horno- tini flavo-brunnei, glabri, suleato-angulati, annotini fertiles vetustiores- que plusminusve einerascentes; internodia 2—2°5 cm longa; spinae normales, 3-fidae, flavescentes, mediae ad 2 cm longae, subtus suleatae. Folia ad 7-faseieulata, valde inaequalia, matura erasse membranacea, ramulorum fertilium oblanceolata vel obovato-oblonga, apice obtusa vel subrotundata, spinoso-apieulata, basim versus plusminusve subito in petiolum O—5 mm longum contraeta, minimis exceptis 1’5—2 cm longa, 0:9—1'5 (—2) em lata, superne satis viridia, subtus albescentia, haud papillosa, margine dense graeiliter spinoso-dentata, dentibus 4—7 pro 1 em, utrinque (subtus distinetius) satis anguste retieulata, surculorum latiora, ovato-vel obovato-elliptiea vel fere elliptico-rotundata, laxius reti- eulata, distantius dentata, minora interdum subintegra, maxima ad 4:2°3 cm magna. Inflorescentiae plusminusve elongato-racemosae, basi floribus singulis additis, 3—8-florae, ad 6 em longae, patulo-nutantes; flores lutei, aperti 12—14 mm diametientes; pedicelli 1O—15 mm longi, braeteae iis eire. 4-plo breviores, ad 3 mm longae, ovato-oblongae, apice subito acuminatae; prophylla sepalis externis similia sed minora, sepala interna late obovata, eire. 7 mm longa; petala illis plusminusve breviora, late obovata, apice leviter emarginata, basi vix unguiculata, glandulis 2 satis parvis distantibus instrueta; stamina normalia, petalis paullo breviora, apice non apiculata; ovarium ovulis 4 subsessilibus instructum; fruetus maturi obseure purpurei, leviter pruinosi, elliptici, eire. 9—10 mm longi et 5 mm erassi, estylares, seminibus 2—3 bruu- neis levissime punctatis. W.-Szetschuan: (Typ in Herb. Arb. Arnold. et in Herb. Dendr. Schneider.) Diese Art wird im Arnold Arboretum als Berberis Nr. 181 Hort. Vilmorin kultiviert und soll in Samen 1904 aus Verrieres gekommen sein. Diese Angaben erscheinen aber nach Mitteilungen von Herrn M. L. de Vilmorin zweifelhaft. Ich beschreibe sie in der Hauptsache nach Blüten vom 14. Mai 1910 und Früchten vom 20. September 1915. Sie erinnert sehr an Tischleri in den verlängerten Blütenständen, aber die kürzeren griffellosen Früchte sind abweichend. Die Zweige sind nur gelbbraun, nicht eigentlich gerötet in der Jugend. Die inneren Sepalen und die Petalen sind breiter und rundlicher und die Staubgefäße an- scheinend ganz ohne den bei Tischleri meist recht deutlichen Konnektiv- fortsatz. 325 11. B. Faxoniana Schneider, n. sp. Frutex ereetus, ad 1°5 metralis, ramis satis tenuibus, elongatis, apice leviter deelinatis; ramuli hornotini saepissime rubescentes, glabri, teretiuseuli vel parce angulati, annotini brunnescentes, vetustiores einerascentes, internodiis 2—4 em longis spinis 1—3-fidis debilibus flavescentibus vel brunnescentibus subtus suleatis mediis vix 8 mm longis. Folia fascieulata, inaequalia, chartacea, ramulorum fertiiium satis anguste obovato-oblonga, apice obtusa, mucronulata, basim versus in petiolum subnullum vel ad 5 mm longum attenuata, 1’5—3 em longa, 0:5—1 em lata, superne viridia, subtus pallida, sub mieroscopio pruinoso-papillosa, utraque pagina laxe elevato-retieulata, margine versus basim integra, ceterum utrinque dentibus patentibus 1—2 mm longis 4—10 serrata, ramulorum sterilium sureulorumque majora, obovato- elliptiea, ad 4:2 cm magna (petiolo ad 8 mm longo exeluso), subtus albidiora, margine minus dense serrata vel subintegra. Inflorescentiae fascieulato-racemosae, 2—6-fiorae, pleraeque subumbellatae, pedunculo nudo 0-5—1°5 cm longo; flores eire. 8&—9 mm diametientes; pro- phylla parva, bracteis non absimilia; sepala externa oblonga, mediis ovuto-oblongis latioribus breviora; interna maxima, late obovata, ad 7 mm longa; petala obovato-oblonga,, 6—-6°5 mm longa, apice parce incisa, basim versus attenuata, glandulis 2 parvis instrueta; stamina normalia, connectivo vix produeto obtuso; ovarium ovato-ob- longum, ovulis 3—4 fere sessilibus. Fructus maturi purpurei, leviter pruinosi, elliptiei, 8&—10 mm longi, 4—5°5 mm erassi, stylo brevissi- mo coronati; semen plerumque 1 (et ovula 3 abortientia), flavo-brun- neum, laeve; pedicelli ad 1'3 cm longi, basi bracteis eire. 15 mm longis lanceolatis satis acuminatis suffulti. ?W.-Szetschuan oder Jünnan. (Typ in Herb. Arb. Arn. et Herb. Dendr. Schneider.) Über die Herkunft der Art ist nichts Sicheres bekannt, sie wird im Arnold Arboretum kultiviert und soll angeblich von Vilmorin stammen. Augenscheinlich ist sie chinesischen Ursprungs. Sie erinnert im Blattzuschnitt und in den Blütenständen an thibetica, wie auch an oritrepha, die aber beide sofort durch die geringere (1—2) Ovulazahl zu unterscheiden sind. Die Dorne sind an der von mir beobachteten Pflanze auffallend schwach entwickelt, und anscheinend färben sich nur _ die Jungen üppigen Triebe lebhafter rot. Es ist mir jetzt nickt unwahr- scheinlich, daß hierher die von mir bei Lecomtei erwähnte Form, die Vilmorin als „D. Y. 429“ verbreitete, gehört. Die Blattunterseiten zeigen eine ganz analoge Zellstruktur, bzw. Papillenandeutung. Die Petalen sind auffällig elliptisch, sich beidendig verschmälernd und am . oberen Ende zuspitzend und eingeschnitten. Die Stamina haben keinen 326 deutlichen Konnektivfortsatz. Die Zweige sind ausgesprochener purpurn, als beim Typ. Ich widme sie dem stellvertretenden Direktor des Arboretums, Herrn ©. E. Faxon, dem ich mich für viele Freundlichkeiten verpflichtet fühle. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung und Standorts- ökologie einiger Pflanzen Steiermarks. Von Prof. Dr. L. Lämmermayr (Graz). Die Übernahme eines Auftrages des Verlages W. Junk-Berlin, für die Serie seiner „Naturführer“ den Band „Steiermark“ zu be- arbeiten, führte mich naturgemäß auch dazu, der vorhandenen reichen botanischen Literatur über Steiermark ein besonderes Augenmerk zu- zuwenden, wobei sich alsbald herausstellte, daß so manche meiner eigenen Beobachtungen aus älterer und neuerer Zeit geeignet sind, eine Lücke in der Fachliteratur auszufüllen, vorhandene ältere Angaben zu berichtigen, bzw. — besonders nach der biologischen Seite hin — zu ergänzen. Ich beschränke mich hier vorläufig auf Mitteilungen, betreffend Moose, soweit sie eine Ergänzung zu J. Breidler (Die Laubmoose Steiermarks und ihre Verbreitung Mitt. d. N. V. f. St., 1891, und: Die Lebermoose Steiermarks, Mitt. d. N. V. f. St., 1893) sowie J. Glo- wacki (Ein Beitrag zur Kenntnis der Moosflora von Steiermark, Mitt. d. N. V. f. St., 1913) einerseits, sowie Farne und Blütenpflanzen ander- seits, soweit sie eine Ergänzung zu dem bisher (Jänner 1917) er- schienenen 'Teile der Flora von Steiermark von Dr. A. v. Hayek bilden. I. Laubmoose. 1. Amblystegium Juratzkanum Schimp. Nach Breidler') nur bis 450 m ansteigend. Von mir 1916 in einer Höhle nächst dem Kesselfall bei Semriach in 660 m Höhe beobachtet. 2. Didymodon glaucus Ryan. Bisher nur aus den Aflenzer Stein- brüchen bei Leibnitz, 300 m (Gl.) bekannt. — In obgenannter Höhle 1916 vorgefunden (L.) Nordisches Moos und bei uns — nach J. Baum- gartner typischer Troglodyt! Neuer Beweis für die von mir hervor- gehobene Bedeutung, welehe Höhlen als Reliktstandorten zukommt! 3. Didymodon tophaceus (Brid.) Jur. Bisher nur angegeben von Bad Wolkenstein bei Wörsehach (700 m) und Velkagraben bei Reifnig (350 m) (Br.). — 1916 in der Höhle Hudalukna, 500 m, beobachtet (L.). 1) Im folgenden sind der Kürze wegen die Standortsangaben der einzelnen Autoren, wie folgt, gekennzeichnet: Breidler = (Br.),Glowacki = (Gl.), Hayek = (H.), eigene Beobachtung —= (L). 327 4. Eurynchium crassinervium (Tayl) Br. eur. 1000 m nicht über- steigend. Höchster Fundort: Kienberg bei Judenburg, 800—1000 m (Br.). — Im Bisehofloch am Preber, 2200 m (L.), ein gewichtiger Beleg für die von mir schon vor längerer Zeit) und neuerdings auch von A. Zmuda?) festgestellte Tatsache, daß Pflanzen in Höhlen häufig eine bedeutende Elevation erfahren. 5. Eurynchium praelongum (L.) Hedw. Br. eur. Tiefland und Bergregion. Nur ein höherer Standort: Tragel bei Mitterndorf, 1600 bis 1700 m (Br... — Auch in einer Höhle am Polster bei Vordernberg, 1550 m (L.). 6. Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. var. calvesens (Wils.). Hook. Für Steiermark überhaupt nicht angeführt. Dagegen Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. Tiefland bis Voralpen. Höchster Standort: Scheipelsee am Bösenstein, 1700 m, und Aylocomium squarosum var. subpinnatum (Lindb.) Schimp. Höchster Standort: Gastlsee bei Schöder, 1900 m (Br.) — Obige Varietät im Bischofloch am Preber, 2200 m (L.) 7. Isopterygium depressum (Bruch) Mitt. = Rhynchostegium de- pressum (Bruch). Obere Grenze 1100 m: Obertal bei Schladming (Br.). — An beiden Ausgängen der Frauenmauerhöhle, bei 1335 m, bzw. 1560 m, an letzterem überdies in einer eigenen neuen Höhlenrasse Isopterygium depressum (Bruch) Mitt. var. cavernarum mihi beob- achtet (L.)?). 8. Mnium cuspidatum Hedw. Tiefland bis obere Bergregion. Nur ein höherer Standort: Hochwurzen bei Schladming, 1400 m (Br.) — Auch im Wetterloch am Schöckel, 1350 m, beobachtet (L., 1916). 9. Mnium medium Br. eur. Höchster Standort für die Kalk- und Grauwackenzone Öbersteiers: Erzberg, bei 1200 m (Br.) — Auch im Wetterloch am Schöckel, 1350 m (L.). 10. Mnium riparium Mitt. 1000 m nicht übersteigend. Schladnitz- graben, 600—1000 m (Br.) — Westeingang der Frauenmauerhöhle, 1335 m (L.). 11. Schistostega osmundacea (Dicks.) W. A. M. Den zahlreichen Fundorten Breidlers möchte ich noch zwei weitere anreihen: Unter- halb des Gleinalpen-Wirtes im Aufstiege von Übelbach, ea. 1400 m (Gneishöhlung) — und in einem ehemaligen verfallenen Kellergewölbe nächst Stainz-Sauerbrunn, ca. 450 m (L.). 1) Autor: Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. I. Teil. Denkschriften der kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften in Wien, 1915 (Dritte Mitteilung). 2) A. J. Zmuda, Über die Vegetation der Tatraer Höhlen. Akademie der Wissenschaften in Krakau, 1915. 3) Autor: Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. I. Teil. Denkschriften der kaiser- lichen Akademie -der Wissenschaften in Wien, 1911. 328 12. Tortula subulata (L.) Hedw. Höchster Fundort: Lopernstein bei Mitterndorf, 1950 m (Br... — Auch im Bischofloche am Preber, 2200 m (L.) Il. Lebermoose. 1. Fegatella conica Corda. Höchster Standort: Knallstein in der Sölk und Dürrenbachtal bei Schladming, bei je 1800 m (Br.). — Auch im Bischofloch am Preber, 2200 m (L.). 111. Farne. 1. Aspidium lobatum (Huds.) Sw. Ein eigenartiger Standort: Im Ziehbrunnen des Schloßhofes der Riegersburg, etwa 1 m unter dem oberen Rande, gemeinsam mit Pheyopteris Dryopteris (L.) Fee und Fegatella conica (L.). 2. Botrychium Lunaria (L.) Sw. Neben der bei Graz nicht seltenen Form a. normale Roeper, in unmittelbarer Nähe der Göstinger- Hütte am Schöckel, 1080 m, auch die Form ce. incisum Milde: Fiedern bis über die Mitte handförmig eingeschnitten, mit einfachen uder selbst wieder eingeschnittenen Lappen (L.). 3. Polypodium vulgare L. Form mit gegabelten, ziemlich reich- lich Sori tragenden Wedelenden, an einer Stelle im Teigitschgraben, 1'/, Stunden von Gaisfeld, ziemlich häufig. Soviel ich mich erinnere, trat die Gabelung an allen oder doch der Mehrzahl der Wedel je eines Stockes auf (L.). 4. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn. Ein eigenartiger Standort: In der Tiefe oder selbtt an der Oberfläche brennender Halden der Kohlenbaue bei Leoben: So am Münzenberge, im Winter und im Frühjahr Dämpfen von + 15°C ausgesetzt, in einem Boden wurzelnd, dessen Temperatur in 2 cm Tiefe 21° G, in 7 cm Tiefe 25° C, in 15 em Tiefe 45° C (8. November 1911) betrug, gemeinsam mit Aspidium Filix mas (L.) Sw. und Marchantia polymorpha L., sämt- liche fruktifizierend.. Ein merklicher Gehalt an 50, oder H, 8, der schädigend wirken könnte, war in diesem Falle an den den Erdspalten entsteigenden Dämpfen nicht nachweisbar (mit Lakmus-, bzw. Bleizucker- papier); es scheint sich lediglich um Wasserdampf mit einem größeren oder geringeren Gehalt an © O, zu handeln. Übrigens sei daran er- innert, daß nach Schouw') auf Ischia in der Fumarola di Frasso und Fumarola di Caciotto mitten im aufsteigenden Dampf Pteris longifolia und Öyperus polystachius in so heißer Erde wachsen, daß man sich beim Ausheben derselben verbrennt, daß derselbe Forscher in einer Fumarole des Ätna noch im Dampf von 40° R Moose wachsend fand, 1) Zitiert in: W. Hechel, Wanderungen der Pflanzen, Ö. b. Z., 1859. 329 auf Java Farne nach Blume bis zum Rande der Krater gehen und Lycopodium cernuum — nach Engler-Prantl — an vulkanischen Orten nicht selten — sogar 5 O,- und H, S-Dämpfe ganz gut verträgt! Ich werde auf ähnliche Erscheinungen — betreffend einheimische Blütenpflanzen — noch im folgenden zurückkommen und behalte mir eine zusammenhängende Darstellung dieser eigenartigen Vegetations- verhältnisse auf „geheiztem Boden“ für später vor. IV. Blütenpflanzen. 1. Alnus incana (L.) DC. Nach Ascherson (in Leunis Synopsis I. p. 745) „schließen sich Alnus incana (L.) DC. und Alnus glutinosa (L.) Gärtn. an Flußufern in der Regel aus. In Bayern liebt erstere Kalk, letztere kalkfreien Boden“. Für Steiermark triflt diese Bodenstetigkeit nur vereinzelt zu. So bildet wohl Alnus incana in der Fölz bei Aflenz — und wohl auch anderwärts im Oberlande — reine Bestände (Erlenauen), ist im ganzen Zuge der Raabklamm bei Weiz (oberer Teil Kalk, unterer Gneis) häufig, während Alnus glutinosa erst im Gneisteil derselben auftritt; dagegen finden sich beide Erlen nebeneinander auf dem Glimmerschiefer der Teigitschklamm, auf Gneis des Lafnitzbaches bei Rohrbach-Vorau, am Touristenwege Birkfeldä—Fischbach (dazu noch Alnus viridis (Vill.) DC., ebenfalls auf Gneis. Hinwiderum ist Alnus glutinosa bei Rein nächst Gratwein auf Kalk häufig. 2. Castanea sativa Mill. „In Laub- und Mischwäldern, teils einzeln, teils in kleineren Gruppen. Bei Graz hie und da auf dem Rosenberge und der Platte, bei Maria-Trost, Maria-Grün, Eggwaid, Andritz, Pla- butsch, bei Arnstein, Voitsberg, Wöllmisberg, Teigitschgraben, Ligist, Deutschlandsberg, Stainz, Wildoner Schloßberg, Riegersburg, Gleichen- berg. Häufig in Südsteiermark. Am Bacher Bäume von 8—10 m Um- fang (beim Gehöft Wedenigg in Oberpickern).“ (H.) — Ist bei Graz auch häufig am Rainerkogel und Lineck. Schöne alte Einzelbäume bei Gehöften der Ortschaft Wenisbuch. Besondere Erwähnung verdient ein Baum beim Linecker Bauer (642 m), mit 7 m Umfang in 1 m über dem Boden. Trotzdem ein Teil der Krone (infolge Blitzschlages ?) dürr ist, grünt, blüht und fruchtet der übrige jedes Jahr reichlich. Alte statt- liehe Bäume sah ich auch zwischen Pöllau und Stubenberg, sowie beim Kalksleitenmöstl am Schöckel (ea. 720 m). Eingesprengt am Weizer Kulm (ober Siegersdorf, ea. 700 m), zwischen Kumberg und Graz, bei Leska- Weiz, Rinegg bei Radegund, noch unterhalb Trahütten an der Koralpe. Am Wege Laßnitzhöhe—Nestelbach steht bei einer Ziegelei ein Baum, kräftiger Insolation ausgesetzt, dessen Früchte jenen der südlicheren Handelsware an Größe und Schmackhaftigkeit kaum nachstehen. Im Garten des Herrn Ing. A. Lohr in der Körblerstraße in Graz sah ich ein Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 10—12. 24 330 prächtiges, bis auf einen abgestorbenen Ast völlig gesundes, mindestens 300 Jahre altes Exemplar mit 6 m Umfang am Boden. Es ist jeden- falls beachtenswert, daß die Edelkastanie in und um Graz, also knapp an der Nordgrenze ihrer Verbreitung in Steiermark noch in so statt- lichen Exemplaren vollkommen normal gedeiht, Die Angaben der älteren Literatur (Krasan) über die Höhengrenzen des Baumes in Steier- mark bedürfen einer Berichtigung. So liegt die obere Grenze bei Graz nicht bei 620 m (auf der Platte), sondern höher; bei jetwa 650 m am Plabutsch, 694 m am Lineck, 700 m am Weizer Kulm, 720 m beim Kalkleitenmöstl, 750 m bei den Rannachhäusern, bei Trahütten sogar erst zwischen 900—950 m (woselbst Juniperis communis als Unterholz). Die Edelkastanie steigt also im Gebiete der Koralps genau so hoch an wie im Eisacktale (nach Sieger 950 m). Am Pleschkogel bei Rein, wo sie nach Dr. Schreiner (Grätz, ein naturhistorisch-statistisch-topo- graphisches Gemälde, 1843) mit der Walnuß bis 2700 Fuß ansteigen soll, habe ich sie nicht wieder aufgefunden. Sie scheint dort aus- geschlagen worden zu sein. — Anschließend mögen einige eigene Be- obachtungen über den Liehtgenuß von Castanea sativa folgen. Als Kardinalpunkte des relativen Lichtgenusses der Pflanze wurden bei Graz (Rosenberg-Platte, 500 — 600 m) im August 1916 ermittelt: u (absolute Intensität — r) Begleitvegetation: Calluna 1 1:24 Bi 1 1 vulgaris, Melampyrum siWwaticum — Lopt = 50 (abs — or) Lyia = 1 1 5 Je In (abs In ) Begleitvegetation: Melampyrum silvaticum, Vauccinium Myrtillus, Rubus fruticosus, spärlicher Nachwuchs von Quercus sessiliflora, Pteridium aquilinum. Vereinzelte, an der Stammbasis ent- springende Blätter wurden in tiefstem Waldschatten sogar noch bei 6, Sr (abs == ae 108 0:0129 achteten Lichtblätter waren derblederig, dick, glänzend, hell- bis bräunlichgrün gefärbt, scharf zugespitzt, seicht gezähnt. Länge des Blattes (Stiel + Spreite) im extremen Falle: 22 cm, größte Breite: ) beobachtet. Die bei obigem Maximum beob- 4:5 cm. Die Blätter bei mittlerer Beleuchtung (Z —— 5) waren dünn, matt, sattgrün, allmählich in die Spitze verlaufend, mäßig tief gezähnt, bis zu 30 em lang und 95 em breit, die extremen Schattenblätter (L = 108) endlich noch zarter und satter gefärbt, ganz allmählich zu- gespitzt, tief gezähnt, 16 cm lang und 6 cm breit. Diese Beobachtungen stehen durchaus in Einklang mit dem von Wiesner aufgefundenen (und seither von mir mehrfach bestätigt gefundenen) Gesetze, daß die Blattgröße vom Maximum bis zu dem (meist tiefer gelegenen) Opti- 331 mum des Lichtgenusses hin zunächst ersichtlich wächst, dann aber, gegen das Minimum hin, wieder erheblich abnimmt. Zu abweichenden Resultaten kam ich jedoch, was den photometrischen Charakter des Castanea-Blattes betrifit. Wiesner") fand gelegentlich von Beobach- tungen in Lovrana, „daß die Blätter der süßen Kastanie, mögen sie im Schatten der Laubkrone oder, der Sonne ausgesetzt, in deren Peripherie zur Entwicklung gekommen sein, eben ausgebreitet sind und faktisch den euphotometrischen Charakter besitzen. Nur an den Südseiten, der Glut der Mittagssonne ausgesetzt, zeigt sich eine geringe Tendenz zur konkaven Wölbung des Blattes. Aber die Wölbung ist so gering, daß sie als Schutz gegen die schädigende Wirkung des direkten Sonnen- lichtes absolut nicht angesehen werden kann.“ — Ich fand die starkem direktem Ober- oder Vorderlichte ausgesetzten Blätter der Krone oder Peripherie nieder- oder hochwüchsiger Bäume stets ausgesprochen kon- kav durch Einrollung ihrer Räder nach oben. Speziell an den hoch- wüchsigen Bäumen war dies — vermöge der dabei sichtbar werdenden grauen Blattunterseiten — schon von weitem deutlich erkennbar. Die Einrollung ging in vielen Fällen soweit, daß durch sie 50% der Blatt- fläche verdeckt wurde (bei einem Lichtblatte von 7 em Maximalbreite z. B. waren die freien, gegen die Blattmitte aufgebogenen Blattränder nur 3°5 em voneinander entfernt, so daß tatsächlich die Hälfte der Blattspreite dem Einflusse der direkten Strahlung entzogen war). In einigen wenigen Fällen ging die Einrollung sogar beinahe bis zur völligen Berührung der beiderseitigen Blattränder. Dagegen erwiesen sich Blätter, die vorwiegend oder ausschließlich diffuser Strahlung ausgesetzt waren, als typisch euphotometrisch, mit vollkommen ebener Blattfläche, senkrecht zur Richtung des stärksten diffusen Lichtes eingestellt. Solche Blätter sind dann, im Waldesschatten — an Hori- zontalsprossen in der für sie günstigsten — der '/, Stellung — angeordnet — an der Waldlisiere in den peripheren unteren Teilen der Krone, aut Vorderlicht eingestellt, nieht selten zu einem charakteristischen Mosaik verschränkt. Gruppen von 7—9 soleher auffallend kurz gestielter, am Ende eines Triebes mit kurzen Internodien sich zusammendrängender Blätter erwecken in ihrer Gesamtheit fast den Eindruck des fußförmig zusammengesetzten Blattes von Helleborus niger. Die Blätter der auf- rechten Sprosse sind nach ?/,, °/; oder °/,, angeordnet, an den jungen Gipfeltrieben 2—4 m hoher Castanea-Büsche oft steil aufgerichtet und dadurch das direkte Oberlicht abwehrend, seltener schwach nach ab- wärts eingerollt, wodurch konvexe Hohlformen entstehen. Zur Bestim- 1) Wiesner, Weitere Studien über die Lichtlage der Blätter und den Licht- genuß der Pflanzen. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Wien 1911. 24* 332 mung des kritischen Punktes, d.h. der Lichtstärke, bei welcher sich der Umschlag des euphotometrischen in das panphotometrische Blatt bei Castanea sativa vollzieht, vorgenommene Messungen an einem jüngeren Exemplare, das gegen S, W, N völlig frei stand, im O aber durch elne Kiefernschonung beschattet war, ergaben: | Lichtgenuß | - Ex- | Tächtark hr uichlang rz Photometrischer Charakter position | el, der Blätter S Vorderlicht | 1 1 | Panphotometisch (direktes —+- diffuses) 1:24 1:12 (Einrollung bis zur Hälfte) . Panphotometrisch Vorderlicht 1 1 - p = W k : — —— Einroll beginnend und | Gin tu | a | er | Eine Beinen m en Oberlicht u Re. | (größtenteils diffuses) 6 0:23 pl oIpmEnnEE | Vorderlicht 1 | N | (diffuses) 10° TEE Euphotometrisch HE . : 1 Der kritische Punkt liegt demnach zwischen L= —,;,; und —. Stehen auch meine Beobachtungen, welche die unzweifelhafte An- nahme, bzw. Ausbildung des panphotometrischen Charakters des Laubes von Castanea sativa bei Graz ergeben, in einem gewissen Gegen- satze zu den früher dargelegten Ergebnissen Wiesners in Lovrana, so klafft doch zwischen ihnen keine unüberbrückbare Kluft. Wiesner selbst gibt zu, daß dem „euphotometrischen* Blatte von Castanea die „Ten- denz“ zur panphotometrischen Umbildung zukommt und verlegt den kritischen Punkt in die Nähe des Lichtgenußmaximums, bzw. nimmt an, daß er mit demselben zusammenfalle, womit eben das ganze Laub den euphotometrischen Charakter annehme. Auch meine Beobachtungen er- gaben, daß dieser Umschwung sich erst nahe der oberen Grenze des Lichtgenusses vollziehe. Nach dem von Wiesner aufgestellten und seither vielfach erhärteten Gesetze, daß der Lichtgenuß einer Pflanze sowohl mit der geographischen Breite als auch mit der Seehöhe steigt, würde man es allerdings nicht erwarten, daß die Grazer Pflanze sich gegenüber der von Lovrana durch Annahme des panphotometrischen Laubeharakters in ihrem Lichtgenusse mehr oder weniger einschränkt. Demgegenüber muß betont werden, daß Aus- nahmen, bzw. Abänderungen von dieser Gesetzmäßigkeit vorkommen und von Wiesner selbst aufgezeigt wurden. So sucht Pinus Mur- rayana, ein ausgesprochen lichtliebender Baum, in sehr großen Höhen der dort stark gesteigerten Wirkung der direkten Strahlung direkt aus- 333 zuweichen. Botrychium Lunaria, einen Farn mit typisch panphotometri- schen Wedeln, habe ich in größerer Höhe, zwischen 1500—1600 m am Polster bei Eisenerz als ausgesprochene Kompaßpflanze vor- gefunden'), d.h. der an und für sich schon panphotometrische Charakter der Wedel dieser Pflanze tritt durch Einste Jlung in die N—S-Richtung, in welcher Lage sie sich gegen die direkte Strahlung am besten zu schützen vermögen, in sein vollendetes Endstadium. Der Deutungs- versuch, daß die dem Blatte von Castanea innewohnende Tendenz zur panphotometrischen Aus-, bzw. Umbildung mit zunehmender Erhebung — speziell in der Nähe der oberen Vegetationsgrenze des Baumes — sich verstärkt, dürfte daher nach obiger Analogie nicht gänzlich von der Hand zu weisen sein. 3. Viscum album var. laxum Boiss. Reut, Tannenmistel. Nur Frauenkogel bei Graz und Sperberwald bei Übelbach (H.). Ich erhielt in Leoben einmal ein Exemplar durch einen Jäger vom Nordabhange des Kletschachkogels gegen St. Kathrein. Vor knrzem machten zwei meiner Schüler einen weiteren Standort bei Graz, am Wege Peters- berge—Johanneskapelle ausfindig (L.). 4. Saponaria offieinalis L. Auf brennenden Halden der Kohlen- baue bei Leoben, speziell am Eingange in den Seegraben. Substrat: Bituminöser Schieferton, zu Ton zersetzter Phyllit, markasitführende Braunkohle. Wo die Pflanze in unmittelbarer Nähe plötzlich sich bilden- der Brandherde sich befindet, geht sie allerdings durch die über sie streichenden, + 20° C warmen, hier an H, $ und $ 0, reichen Dämpfe in ihren oberirdischen Teilen rasch zugrunde. Aber in weiterer Ent- fernung befindliche Stöcke vegetieren bei einer (in 1 cm Tiefe ge- messenen Bodentemperatur von + 21° C ganz gut (L.). 5. Adonis flammeus Jaeg. Selten und meist vorübergehend. In Obersteier in Getreidefeldern bei Leoben (H.). Auch in Feldern bei St. Dionysen nächst Bruck, 1908 (L.). 6. Potentilla caulescens L. Verbreitet durch die ganze Kette der nördlichen Kalkvoralpen; auch noch bei St. Peter-Freyenstein (H.). — Häufig auch auf der Südseite des Häuselberges bei Leoben (L.). 7. Oxalis stricta L. In Ober- und Mittelsteier bei Seckau, Mixnitz, Deutsch-Feistritz, Graz (H.),. Als Ackerunkraut häufig bei Leoben (Waasen) (L.). 8. Impatiens parviflora DC. Für Obersteier nur von Aussee an- gegeben (H.). — Auch am Massenberge bei Leoben, nord- und nordost- seitig (L.). Wie es scheint, über 600 m nicht wesentlich hinausgehend. (Rosenberg bei Graz ca. 600 m, Aussee 650 m, Massenberg 600 bis !) Autor: Beobachtungen an Botrychium Lunaria (L.) Sw. und Genista sagittalis L. OÖ. b. Z. 1910. p. 129. 334 660 m). Bevorzugt schattige (N-, NO-, NW-) Lagen. Seefried') be- zeichnet sie als typische Schattenpflanze mit streng in fixer Lichtlage befindlichen euphotometrischen Blättern. Nach Graebner’) hat sie die heimische Impatiens noli tangere stellenweise völlig von ihren Stand- orten verdrängt, was mit Rücksicht auf ihre Fähigkeit, weit stärkere Beschattung zu ertragen, begreiflich erscheint. Impatiens noli tangere z. B. habe ich in Höhlen nicht bei einer 37 unterschreitenden Beleuch- tungsstärke vorgefunden. Das Minimum von I. parviflora liegt aber weit tiefer. Am Grazer Schloßberge,, wo die Pflanze seit 1863 eingebürgert ist, vorgenommene Lichtgenußbestimmungen er- gaben: Standort I, NNW, feuchte Mauer, L= = muralis (Baumg.), Stellaria media, Sedum acre, Urtica urens, Lamium maculatum, Clematis Vitalba, Geranium Robertianum, Cystopteris fra- gilis, Asplenium trichomanes, Fegatella conica, im Schatten von Oornus mit Cymbalaria . mit Hedera Helix und spärlichem Nachwuchs von Sambucus nigra, im Schatten von Aesculus Hrippo- castanum und Acer Pseudoplatanus. Standort II, N L= — einzige Vegetation im Schatten von Acer campestre und Sambucus nigra. Stand- 1 ort IV; W. L = 50’ (nur Blätter), im Schatten von Cornus mas und Acer campestre. Stand- 1 1 ort V, NO, U og: den Waldboden bedeckend, im Schatten von Aesculus Hippocastanum. Schlägt speziell nordseitig hier jede Konkurrenz — mit Ausnahme des Efeu — restlos aus dem Felde. 9. Hedera Helix L. In Wäldern, an Felsen häufig bis in die Vor- alpen, aber nur sehr selten blühend, wie an der Peggauer Wand und am Wotsch. Häufig kultiviert und halbverwildert und in diesem Zustande an alten Schlössern nicht selten alte, reiehblühende Stöcke, wie bei Schloß Strechau, am Grazer Schloßberg, auf der Riegersburg und Ruine Obereilli (H.). — Wild und blühend auch in der Weizklamm, vor der Badlhöhle, in der Teigitschklamm, am Portal der Mathildengrotte bei Mixnitz (1100 m) (L.). Verhält sich in Unter- und zum Teil auch noch in Mittelsteier der Bodenunterlage gegenüber völlig indifferent. So gedeiht er gleich gut auf Kalk, Dolomit (Grazer Schloßberg!), Gneis sanguinea. Standort II, 0, L= mit Oyclamen europaeum und Chelidonium maius mit Hedera Helix auf weite Strecken allein 1) F. Seefried, Über die Lichtsinnesorgane der Laubblätter einheimischer Schattenpflanzon. Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in in Wien, 1907, p. 14. 2) P. Graebner, Die Pflanzenwelt Deutschlands, Leipzig 1909. 335 (Vorlagen des Bacher), Glimmerschiefer (Teigitschklamm), diehter Basalt (Klöch), Basalttuff (Riegersburg), Trachyt (Gleichenberg). Im Kalkteile der Raabklamm häufig, im Gneisteile derselben jedoch fehlend. Spärlich, mit Rotbuche auf Gneis bei Rohrbach-Vorau. Fehlt im Zuge des Rosenberges, der Platte und des Lineck (Semriacher Schiefer) bei Graz, sowie anscheinend auch in den Serpentinstöcken von Kraubath, Kirch- dorf-Traföß und Windisch-Feistritz. Auf allen seinen oben aufgezählten Standorten begleiten ihn auch Fagus silvatica und Oyclamen europaeum. Erstere kommt auch am Rosenberge, der Platte und dem Lineck spär- lieh vor, scheint aber den Serpentinstöcken zu fehlen. Letztere fehlt an den drei vorgenannten Lokalitäten, findet sich aber bei Kirchdorf-Traföß. Im nördlichen Mittelsteier, der Oststeiermark, sowie in ganz Obersteier bevorzugt der Efeu entschieden Kalk. Eine Zone besonders üppigen Gedeihens bildet die Strecke Peggau—Frohnleiten—Mixnitz. Bei Leoben ist er sehr selten (Gobattahöhe am rechten, Münzenberg—Seegraben am linken Murufer, hier auf Tertiärkonglomerat in kleinen Buchenbeständen). Am Höhenwege Gösting—Plankenwart, wo er — auf Kalk — üppig gedeiht, sind die Sprosse der sterilen Waldbodenpflanze durch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit ihres Laubes ausgezeichnet. Speziell treten außer den gewohnten eckig-fünflappigen Blättern auch ungelappte, eirunde, wie solche sonst nur der fertilen Zone zu- kommen, auf. 10. Primula vulgaris Huds. Das Zitat in Hayek: „bei Görs (riehtig Göß!) nächst Leoben (Lämmermayr)“ ist falsch. Es muß heißen: im Tal bei Donawitz. Siehe Autor: Erythronium dens canıs L. und Primula vulgaris Huds. in Obersteiermark. Ö. b. Z. 1908. p. 284. 11. Gentiana asclepiadea L. Weißblühend bei Unterlausa (H.). — Im Sommer 1916 beobachtete ich mehrere Stöcke mit durchwegs hell- rosaroten Blüten, neben solehen von normaler Blütenfärbung stehend, auf der Tanneben bei Peggau. 12. Gentiana Clusii Perr et Song. Ein bemerkenswert niedriger Standort: Waldwiese am südöstlichen Hange der „Niederung“ zwischen Leoben und St. Michael, 700—750 m (L.). 13. Vinca minor L. In Obersteier bei Aussee, Grundlsee, Rotten- mann, Admont, Weng, Aflenz, Thörlgraben, Puxberg bei Niederwölz (H.). — Auch bei Leoben (kleiner Gößgraben, beim Nuchtenschacht im Prentgraben) häufig (L.). 14. Oymbalaria muralis Baumg. Aussee, Leoben, Friedberg, Rade- gund, Graz, Andritz, Riegersburg, Stainz, Marburg, Pettau, Rohitsch, Windischgraz, Cilli, Trifail (H.). — Auch bei Hartberg ‘und Übelbach (L.). Blätter nach Seefried (l. e. p. 30) ausgesprochen euphotometrisch. Liehtgenußbestimmungen am Grazer Schloßberge, wo sie sehr 336 häufig ist, ergaben: Standort I, W, trockene Mauer, direkte Sonne, L ee mit Sedum acre, Taraxacum. officinale, Medicago lupulina, Achillea Millefolium, Clematis Vitalba, Chelidonium maius, Asplenium trichomanes, Asplenium Ruta muraria, Blätter durchwegs klein und zart. Standort II, NNW, feuchte Mauer, L = — siehe I bei /mpatiens parviflora, Blätter durchschnittlich mehr als. doppelt so groß, zart. Ver- trägt sicherlich noch unter r herabgehende Lichtverminderung, wie im Laubengange an der S-Seite des Schloßberges, wo aber Vitis zur Be- obachtungszeit schon entlaubt war, fordert aber, entsprechend seiner süd- liehen Heimat, gut durchwärmte Standorte (SW-Lagen). An und für sich genügsam — in Ritzen und Spalten von Felsen und Mauern, die geringe Spuren von Humus enthalten, wurzelnd — vermag sich die Pflanze gegen jede Konkurrenz hier trefflich zu behaupten und wird so- gar auf weite Strecken hin alleinherrschend. Eine merkwürdige Angabe fand ich bei G. Worgitzky, Lebensfragen aus der heimischen Pflanzen- welt (Biologische Probleme), Leipzig 1911, wo es heißt: „Wie es der Transpirationsschutz, besonders während des Überwinterns erfordert, sind die Blätter der Pflanze derb und lederartig...“ Davon kann doch wahrlich keine Rede sein! Viel eher müßte man sie als zart-fieischig bezeichnen. In diesem Punkte, wie auch ganz besonders in ihrer Form, zeigen sie, was ich noch erwähnen möchte, eine auffallende Übereinstimmung mit den Blättern von Zahlbrucknera paradoxa (Sternbg.) Rehb. 15. Legouzia Speculum Veneris (L.) Fisch. Aus Obersteier nur von Aussee bekannt (H.). — Von mir in den Jahren 1904—1912 wiederholt in Getreidefeldern an der Straße Leoben—Niklasdorf beobachtet. 16. Galinsoga parviflora Cavan.. Nach Hayek jetzt überall in Steiermark verbreitet. Nach Sabransky') jedoch in der Oststeiermark sehr selten. (Nur bei Ilz und Riegersburg). Von mir auch 1916 auch in der Raabklamm — also ziemlich abseits der Hauptverkehrslinien — in einer Höhle (ca. 550 m) — u. zw. Massenvegetation bildend — vor- gefunden. Steigt höher als Impatiens parviflora an, so im oberen Tollinggraben (650 m), bei Judenburg (609 m), bei Schladming (737 m). Bevorzugt wohl zumeist freie Standorte mit hohem Liehtgenuß (Äcker, Auen, Straßenränder), dringt aber in oben ge- nannter Höhle noch bis zu einer Lichtabschwächung von = ein. 17. Cichorium Intybus L. In Öbersteier zerstreut bei Liezen, Ad- mont, St. Peter—Freyenstein—Frohnleiten (H.). — Auch an Weg- rändern zwischen Leoben und Niklasdorf (L.). Graz, im Jänner 1917. !) H. Sabransky, Flora der Oststeiermark. Z.b. Ges. Wien, 1904, 1908, 1913. 337 Hepaticae Baumgartnerianae dalmaticae. II. Serie. Von V, Schiffner (Wien). (Mit 13 Textfiguren.) II. Die süddalmatinischen Inseln. Die Inseln Curzola, Lissa, Lagosta und Meleda zeichnen sich im allgemeinen durch eine artenreiche, üppige Mediterranflora aus; bis auf die über 500 m (Klupta und Kom auf Curzola 568 und 510 m, Hum auf Lissa 585 m, Veli Grad auf Meleda 514 m, Hum auf Lagosia 417 m) ansteigenden Bergeshöhen dehnen sich die immergrünen Busch- holzbestände aus, in den tieferen, geschützteren Lagen nehmen die Wälder der Strandkiefer (Pinus halepensis) noch erhebliche Strecken ein. An Lebermoosen, übrigens auch an Laubmosen, bieten indes die waldigen Teile, selbst die förmlichen „Busch-Urwälder“, wie sie im Westen von Curzola (Kom) und Meleda (Staatsforst) noch anzutreffen sind, recht wenig, obwohl es bei dem im Winter und im Frühjahr do- minierenden Seiroccowetter an Feuchtigkeit gerade nicht fehlen würde. Nur die eine oder andere Art fällt durch reichliches Vorkommen oder üppige Entwicklung auf, so die zierliche Cololejeunea minutissima, die im Buschwalde die Stämme oft weithin mit zartem, algenartigem Anflug überzieht, während vom Geäst, vergesellschaftet mit größeren Laubmoosen und Flechten (Leptodon, Neckera, Usnea ete.), Frullania Tamarisci herabhängt, deren mediterrane Formen die im Quarnero und in den Gebirgen verbreitete Stammart bereits zu vertreten beginnen. Weit ergiebiger erweist sich die offene Kulturregion. Zwischen den Öl- und Weingärten unbebaut verbliebene steinige oder felsige Streifen, die mitunter stark vernachlässigten Kulturen selbst, insbesondere die verrasten Ölpflanzungen, die Wegmauern und deren Grund, die in tiefen Senkungen gelegenen Felder und Weingärten, deren schwerer, fetter Boden infolge der seiroccalen Regengüsse oft bis ins Frühjahr hinein überschwemmt ist, bieten da manches Interessante ; für Feuchtigkeit und Schatten liebende Arten kommen dann etwa noch Felslöcher und Gieß- bachrinnen in Betracht. Fließendes Wasser fehlt gänzlich, nur hie und -da sind schwache Quellen anzutreffen. Wenn nun auch die Inseln, sowie die benachbarten Festlandsküsten wohl als die an interessanten Vorkommnissen reichsten Teile des Ge- _ bietes gelten müssen, so darf man sich doch deshalb von der dortigen Lebermoosflora keinen übertriebenen Begriff machen. Die räumlich oft sehr beschränkten, unscheinbaren Fundstellen liegen gewöhnlich weit auseinander, speziell interessantere Formen treten meist nur spärlich auf; 338 Gelegenheit, solehe in größerer Menge zu sammeln, ergibt sich nur selten, weit öfter hat man Schwierigkeit für einen Fund auch nur einen brauch- baren Beleg zu erlangen. Es ist ja schließlich auch die Anzahl der vorkommenden Arten keine große, es hat da das ganze Inselgebiet kaum viel mehr als das allerdings sehr gut durchforschte Eiland Arbe in Norddalmatien, das allerdings in vieler Beziehung eine Ausnahmsstellung einnimmt und ins- besondere neben reichlich vorkommenden mitteleuropäischen Arten schon vieles aufweist, was erst weit unten im Süden wiederkehrt. Fast gar nicht konnten die den größeren Inseln benachbarten kleinen Eilande und Scoglien berücksichtigt werden, indes steht von denselben auch, was Moose betrifft, schwerlich etwas besonderes zu er- warten; so ergab die Scoglienfahrt Dr. A. Ginzberger’s an Lebermoosen nur vier Arten'). Die im Gebiete von Ragusa knapp am Festland ge- legenen kleinen Inseln (Giuppana, Mezzo, Calamotta) wurden hier gleich- falls nieht in Betracht gezogen, die Lebermoosfunde von dort sind be- reits in meinen „Hepaticae Latzelianae“ ?) aufgezählt. Hingegen wurden einige wenige bisher noch nicht publizierte Funde von der süddalmatinischen Festlandsküste selbst aufgenommen. Wie bei der I. Serie der Hepaticae Baumgartneriane‘) bin ich auch diesmal wieder Herrn Julius Baumgartner für die vor- stehende Charakteristik des Gebietes und für die Zusammenstellung des Manuskriptes zu wärmstem Dank verpflichtet. Riccia Henriquesii Lev. — (Fig. 1—4.) Ost-Curzola, Valle Verbovica bei der Stadt Curzola, auf festem Boden in Olivengärten, Kalk, e. 10 m, in Gesellschaft von R. nigrella ; 8. März 1910. Meleda: ödes Feld nördöstlich vom Mali Grad über Babinopolje, Kalk, ec. 230 m, in Gesellschaft von R. Michelü und AR. Raddiana ; 11. März 1910; Niederung Dubovica bei dem Dorfe Blata, in öden Kulturen, Kalk, e. 110 m; in Gesellschaft von R. Michelii, R. nigrella ete.; 15. März 1910. Von Curzola war die Pflanze bereits früher bekannt, sie scheint auf den süddalmatinischen Inseln einige Verbreitung zu haben. Riccia Michelii Raddi. — (Fig. 5, 6.) Ost-Curzola, bei Ra@is@e und von da hinauf zum Dorfe Pupnata, Kalk, 20—200 m (in verschiedenen Formen); 8. März 1910. West- 1) Beiträge zur Naturgeschichte der Scoglien und kleiner Inseln Süddalmatiens. Herausgegeben von Dr. A. Ginzberger in den Denkschr. der Akad. der Wissen- schaften in Wien. 92, Bd. (1915). — I. Teil, S. 68. 2) Hepaticae Latzelianae. Ein Beitrag zur Kenntnis der Lebermeose Dal- matiens (Verh. d. k. k. zoolog.-bot. Ges. in Wien. 1909. P. 29—45. — II. Serie (ebenda 1916, p. 186—201). ®) Erschienen in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1916, Nr. 1, 2. 339 Curzola, Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka), in Kulturen, Kalk, e. 50 m; 20. März 1910. Meleda: ödes Feld nordöstlich vom Mali Grad über Babinopolje, Kalk, e. 230 m, in Gesellschaft von R. Henri- quesi und R. Raddiana; kleine Form; ebendaselbst, auf einer steinigen Weide bei c. 300 m eine besonders schön entwickelte Pflanze mit sehr Riccia Henriquesii Lev. — Fig. 1. Randcilien, bei & eine blasenförmige Cilie, wie solche fast immer untermischt vorkommen (60:1). Von Meleda, Dubovica, 15. 3. 1910. Lgt. J. Baumgartner. — Fig. 2—4. Fronsquerschnitte (23:1) der Pflanzen von Meleda, Babinopolje, 11. 3. 1910 Igt. J. Baumgartner. zahlreichen und sehr langen Cilien, die häufig nicht nur dem Rande, sondern auch der Oberfläche der Frons entspringen, selbst in der Mittel- rinne (Fig. 5, 6); auch die Ränder der Ventralschuppen tragen solche Cilien : nach Beschreibung und Abbildung (Hedwigia 1385, p. 2, Tab. I) Riccia Michelii Raddi. — Form mit Oberflächencilien von Meleda, Babinopolje, 11. 3. 1910 lgt. Baumgartner. — Fig. 5. Fronsquerschuitt, mit einer Cilie in der Mittelfurche (23:1). — Fig. 6. Stück des Querschnittes, zeigt, wie die Ober- flächencilien entspringen-(60 :1). dürfte R. spinosissima St. eine ähnliche Form von R. Michelii sein; 11. März 1910; Niederung Dubovica beim Dorfe Blata, in öden Kul- turen, Kalk, e. 110 m, in Gesellschaft von R. nigrella ete.; 15. März 1910; auf Weideplätzen an der „Blatina“ bei dem gedachten Dorfe. Kalk, e. 10 m; 16. März 1910. Var. sübinermis Lev. 340 West-Curzola, Niederung bei S. Maria nördlich von der Ort- schaft Blato, in überschwemmt gewesenen Weingärten, Kalkunterlage, ce. 30 m; 28. März 1910. R. Michelii ist zweifellos eine der im Gebiete verbreitetsten Arten der Gattung. ticcia Raddiana Lev. et Jack. West-Curzola: Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka), in Kul- turen, Kalk, e. 50 m, e. fr.; 20. März 1910; Niederung bei S. Maria nördlich von der Ortschaft Blato, in überschwemmt gewesenen Wein- gärten, Kalkunterlage, ec. 30 m, ce. fr.; 28. März 1910; hier eine min- der xerophile Form. Lagosta: Niederung „Duboke* südlich vom Orte Lagosta, in überschwemmt gewesenen Weingärten, Kalkunterlage, e. 50 m; 24. März 1910; Niznopolje im Südwesten der Insel, an gleichen Stellen, e. 23m; 25. März 1910. Meleda, ödes Feld nordöstlich von Mali Grad über Babinopolje, Kalk, e. 230 m, in Gesellschaft von R. Michelüi und AR. Henriquesi; 11. März 1910. Auch diese Art, bzw. AR. sorocarpa, der sie als südliche Form zu- zurechnen ist, gehört zu den verbreiteten Typen des Gebietes. Riccia Crozalsti Lev. Lagosta, öde Triften am Gipfel des Hum, Kalk, 350—400 m spärlich; 24. März 1910. Querschnitt, breite Mittelfurche, Sporen stimmen auf die Art; die Cilien sind spärlicher und kürzer. Material leider etwa dürftig, daher die Infloreszenz nicht sicher eruierbar. Riccia commutata Jack — var. acrotricha Levier. Meleda, Niederung Dubovica beim Dorfe Blata, in öden Kul- turen, Kalk, e. 110 m, mit R. nigrella; 15. März 1910; eilienlose Form ! Riccia subbifurca Warnst. — var. eutricha Schfin. Ost-Curzola, „Blato“ zwischen der Stadt Curzola und Lombarda, Kalkboden, e. 5m; 10. März 1910. Eine üppige, durch den Standort bedingte Form; die Details im Fronsbau stimmen gut, die Infloreszenz war nicht ganz sicher festzu- stellen, da die Pflanze sehr wenig fertil ist. Ich konnte an allen unter- suchten Exemplaren nur wenige Archegonien finden, sie dürfte also diö- eisch sein. R. commutata var. acrotricha und R. Crozalsi, die hier noch allenfalls in Betracht kämen, sind einhäusig. kRiccia nigrella DC. OÖst-Öurzola, Valle Verboviea bei der Stadt Curzola, auf festem Boden in Olivengärten, Kalk, e. 10 m, in Gesellschaft von Tessellina Ppyramidata; 8. März 1910. Meleda: Niederung Dubovica bei dem Dorfe Blata, in öden Kulturen in großer Menge, Kalk, e. 110m; 15. März 341 1910; Ivanovo polje zwischen Blata und Porto Palazzo, Kalkboden (terra rossa), e. 100 m; 16. März 1910. Auch diese Art zählt zu den häufigsten Rieeien des Gebietes. Riccia crystallina L. subspe. nov. austrigena. — (Fig. 7, 8.) Quoad frondis formam plantae typieae subsimilis, sed pro more multo major (rosulis ad 25 mm diam.) et insuper differt a typo his notis: Color glauco-viridis (in typo laete luteo-viridis), superficies minutissime cavernosa (oculo nudo adspectum Euricciarum simu- lans), suleo mediano ad loborum apices pro more conspieuo, sed lato et haut profundo, cavernis multo angustioribus. Sporae ca. 80 u (ut in typo), sed margine evidentius serrulato et areolis margine et an- gulis valde spinoso-protractis. Planta nostra est monoica ut typus. Standorte: Insel Lagosta, Vinopolje im Westen der Insel auf überschwemmt gewesenem Boden in riesiger Menge, Kalk, e. 25m; Fig.7u.8. Riccia erystallina L., subsp.n. austrigena von Lagosta, Vinopolje, 25. 3. 1910. — Fig. 7. Fronsquerschnitt (20: 1). — Fig. 8. Spore (200:1). — Fig. 9. Spore von R. erystallina, typica, N.-Österr. bei Hof an der Marchmündung, 9. 11. 1902 I1gt. J. Baumgartner (200:1). 25. März 1910; spärlich am selben Tage im benachbarten Niznopolje, in überschwemmt gewesenen Weingärten, dann etwas reichlicher an gleichen Stellen in der Niederung „Duboke“ südlich vom Orte Lagosta bei c. 50 m am 24. März 1910 gesammelt. Diese Pflanze ist schon habituell auf den ersten Blick von unserer ‚gewöhnlichen R.crystallina zu unterscheiden durch die Größe, die blaß graugrüne Farbe und die sehr engen Lufträume, so daß die Oberfläche bei Betraehtung mit freiem Auge eher der einer Euriccia gleicht. Die Unterschiede in der Weite der Lufträume kann man am besten an aus- gefärbten Schnitten parallel zur Oberfläche wahrnehmen, die analogen Teilen der Frons angehören; bei unserer Pflanze sind sie ca. O'l mm weit, bei R. crystallina O'18 mm, also fast doppelt so weit. Die Mittel- furche ist gegen die Spitze der Fronslappen gewöhnlich sehr deut- 342 lich, sie ist ziemlich breit und seicht, an schmäleren Fronslappen aber oft recht tief und scharf begrenzt, wodurch die äußerliche Ähnlichkeit mit einer Euriccia erhöht wird. Die Pflanze ist einhäusig, die sehr langen, schlanken Antheridenstifte sind hyalin (Fig. 7). Sehr auffallend sind die Sporen!) (Fig.8), sie haben dieselbe Größe wie bei R. cerystallina typica (Fig. 9); die Areolen (ca. 8 im Querdurchmesser) sind meistens vollkommen ausgebildet, seltener stellen- weise unterbrochen, der Rand ist aber viel stärker gezähnelt (wie fein gesägt), und die Wände der Areolen sind höher und in den Ecken sehr stark vorgezogen, so daß die Spore im Profil ziemlich lang- stachelig (die Stacheln 7—8 u hoch) erscheint, was bei der typischen Pflanze nie vorkommt. Die Sporen der subspee. austrigena stehen zu denen der f. Zypica in einem ganz ähnlichen Verhältnis, wie die von Sphaerocarpus texanus var. intermedius Schfin. zu denen von S. texa- nus typ. (siehe S. 344). Diese auffallenden Unterschiede gemeinsam mit dem südlichen Vor- kommen würden die Abtrennung einer eigenen Art (R. austrigena) rechtfertigen; vorläufig soll aber nur auf die Pflanze aufmerksam ge- macht werden. Sie scheint im Mediterrangebiet verbreitet zu sein, in meinem Herbar finde ich sie auch aus Portugal, bot. Garten in Coimbra (Fl. Lusitaniea exs. Nr. 1109). Tessellina pyramidata Dum. Ost-Curzola, Valle Verboviea bei der Stadt Curzola, auf festem Boden in Olivengärten, Kalk, e. 10m, ce. fr.; 8. März 1910. Ost- Meleda, an der „Cima di Meleda“, auf Sandboden zwischen Kalkfelsen, in Strandnähe, e. fr.; 12. März 1910. Im Gebiete augenscheinlich nicht häufig und immer nur spärlich anzutreffen. Außer von den beiden genannten Inseln ist sie bisher nur noch vom Se. Planchetta südlich von Lesina (Ginzberger, Naturg. d. Scogl. Süddalm.) bekannt geworden. Corsinia marchantioides Raddi. West-Curzola, Hügel nördlich von der Ortschaft Blato, Kalk, ec. 120 m, e. fr.; 28. März 1910. In den niederen Teilen von Curzola ist die Pflanze anscheinend ziemlich verbreitet, jedoch im allgemeinen auch in Süd-Dalmatien noch eine Seltenheit. Targionia hypophylla L. Ost-Curzola, am Wege von Radis&e zum Dorfe Pupnata hinauf, Kalk, e. 200 m, spärlich ; 8. März 1910. West-Curzola: Vallegrande (Velaluka), am Fuße des Pupan, in Kalkfelsspalten nahe dem Strande, !) Ich halte diese Unterschiede in den Sporen für wichtiger, als die des Game- tophyten. 343 spärlich; 20. März 1910; erdige Felsspalten unterm Gipfel des Hom bei Vallegrande, Kalk, e. 350 m; 21, März 1910. Lissa: Comisa, gleich hinter dem Ort in der Weingartenregion, Kalk. e. 100m, e. fr.; 3. April 1910; am Aufstieg zum Hum von Comisa her, Kalk, c. 250m, e. fr.; 4. April 1910. Lagosta, an der Niederung „Lokavie“ gleich beim Ort Lagosta, in sandigen Mauerritzen, e. 20 m, ce. fr,; 25. März 1910. Me- leda: in erdigen Kalkfelsspalten bei der Quelle „Vodice* nächst Babino- polje, e, 100 m, e. fr.; 19. März 1910; nordöstlich vom Mali Grad über Babinopolje, im Felsgeklüft, Kalk, e. 300 m, e. fr.; 11. März 1910; An- höhe zwischen der Blatina bei Blata und dem Ivanovo polje, in erdigen Kalkfelsspalten, e. 150 m, e. fr. ; 16. März 1910; Quelle an der großen Waldstraße östlich von Govedjari, in erdigen Kalkfelsritzen, ce. 150m, €. fr.; 17. März 1910. Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. Öst-Curzola: zwischen der Stadt Curzola und Lombarda, Kalk, <. 20 m, e. fr.; 9, März 1910; Valle Kneza bei Raliäce, am Grunde von Mauern (Kalk), in Strandnähe, dann am Wege von der Ortschaft zum Dorf Pupnata hinauf, Kalk, e. 200 m; 8. März 1910; „Klupca“ über Dorf Pupnata, Kalk, ec. 650 m, e. fr. jun.; 8. März 1910. West- Curzola: Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka), Kalk, vom Strande bis 100 m hinan, ce. fr.; 20. März 1910; am Wege zum Kom von Blato aus, Kalk, e. 100 m, e. fr.; 28. März 1910. Lissa: Comisa, am Saum- wege nach Lissa, in Mauerritzen, Kalk, e. 100 m, e. fr. ; 30. März 1910; bei Sv. Ante nördlich von Comisa, Kalk, ce. 300m, e. fr.: 31. März 1910. Lagosta, in Kalkfelsritzen unterm Gipfel des Hum, ce. 350 m, e. fr.; 24. März 1910. Meleda: am Wege von der Cima di Meleda zum Dorf Koriti hinauf, Kalk, e. 150 m, e. fr. jun.; 12. März 1910; steinige Weide nördöstlich unter dem Mali Grad über Babinopolje, Kalk, e. 300 m; 11. März 1910; Anhöhe zwischen der Niederung Dubovica und dem Dorf Blata, in erdigen Kalkfelsspalten, e. 150 m, e. fr. ; 15. März 1910; Quelle an der großen Waldstraße östlich von Govedjari, in erdi- gen Kalkfelsritzen, e. 150 m, e. fr. ; 17. März 1910. Grimaldia dichotoma Raddi. ; West-Meleda, am Übergang von der Blatina bei Blata zum Iva- .n0vo polje, in erdigen Kalkfelsspalten, e. 100 m, e. fr.; 16. März 1910. Aus Süddalmatien bisher von den Inseln Curzola und Meleda, dann . aus dem Gebiete von Ragusa und der Bocche di Cattaro bekannt ge- worden, verbreitet ist die Pflanze jedoch augenscheinlich nicht und tritt meist auch nur spärlich auf. Lunularia cruciata (L.) Dum. OÖst-Curzola, Valle Kneza bei Radis&e, am Grunde von Mauern knapp am Strande in großer Menge, Kalk, 2; 8. März 1910. West- 344 Curzola, Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka), Kalk, vom Strande bis 100m hinan ; 20. März 1910. Lissa: bei Comisa, am Saumwege nach Lissa an Mauern ete., Kalk, 80—100 m, 9; 30. März 1910; am Aufstieg zum Hum von Öomisa her, Kalk, ce. 250 m; 4. April 1910. Lagosta: Niederung Dubrova nahe beim Orte Lagosta, an sandigen, etwas feuchten Wegrändern, ec. 25m; 24. März 1910; Niznopolje im Südwesten der Insel, an einer feuchten Mauer, Kalk, e. 25 m; 25. März 1910. Meleda: am Wege von Porto Sovra zum Dorfe ProZura hinauf, in Mauerritzen, Kalk, e. 125m; 14. März 1910; Porto Palazzo, an feuchtem Kalkgestein knapp am Meere, dann hinüber gegen Govedjari, Kalk, 30—40 m; 16. März 1910. Sphaerocarpus texanus Aust. 1877 (= 8. californicus Aust. 1879) var. nov. intermedius. — (Fig. 11, 12). Quoad sporarum (tetradum) indolem magnitudinemque fere inter- medius inter Sphaerocarpum texanum et 8. Michelii, Tetrades = 110 u diam. angulis obtuse spinoso-protractae, basi et parietibus subtilissime granulosae. Standorte: Insel Lagosta: Niederung „Lokavie“ gleich beim Orte Lagosta auf Schlammboden, Kalkunterlage, ce. 20 m; 24. März 1910; am selben Tage in der Niederung „Duboke“ südlich vom Orte, in über- schwemmt gewesenen Weingärten, Kalkunterlage, bei c. 50 m, dann am 25. März 1910 an gleichen Stellen auch im Niznopolje im Südwesten der Insel bei ec. 25m gesammelt. West-Öurzola, Niederung bei S. Maria nördlich von der Ortschaft Blato, in überschwemmt gewesenen Weingärten, Kalkunterlage, e. 30m; 28. März 1910. Überall e. fr. Die Sporen dieser Pflanze nehmen in vielen Beziehungen eine Mittelstellung zwischen denen von $. Michelü Bell. und typischen S. texanus ein, so daß man anfänglich zweifelt, zu welcher der beiden Arten diese Form besser zu stellen sei. Vom typischen $. texanus (Fig. 10) unterscheidet sich unsere Varietät folgendermaßen: Die Sporen sind kleiner (Tetraden = 110 u diam. — bei f. Zypica bis 140, nach Haynes 72—171 u), die Areolen etwas kleiner (ce. 17 u — bei f. typica 22, nach Haynes 13—30 uw), Wände der Areolen in den Ecken stumpf dornig vorgezogen, so daß die Tetrade im Umfange sehr kraus, stellenweise stumpf-dornig erscheint. Wände und Basis der Areolen sehr fein granuliert (bei f. typica viel gröber und schärfer granuliert). S. Michelii unterscheidet sich von der dalmatinischen Pflanze folgendermaßen: Sporen (Fig. 13) noch kleiner (Tetraden ce. 100, nach Haynes 90—120 u diam.), schwarzbraun bis grünschwarz (bei var. intermedius, wie bei f. typica von $. texanus gelbbraun bis 345 rotbraun), Areolen viel kleiner (ce. 12, nach Haynes 7—15 u) und viel zahlreicher, Tetraden am Rande dicht und ziemlich regelmäßig stumpf-dornig. Wände und Basis der Areolen nicht granuliert'). Die vegetativen Merkmale sind bei der Unterscheidung von 5. Mi- chelii und S. texanus ohne Bedeutung, wie schon Macvicar, Handb. p. 11 hervorhebt. Frau ©. C. Haynes?), der wir eine schöne Monographie von Sphaerocarpus verdanken, hat ähnliche Formen, wie die hier beschrie- bene Varietät gesehen und abgebildet. Die von mir oben als Typus von S. texanus betrachtete Form mit sehr großen Areolen und nicht krausem oder dornigem Rande der Tetraden stellen ihre Fig. 7 (Tab. 26) und 17 (Tab. 27) dar. Daneben sieht man Formen mit nieht dornigen Rändern und viel kleineren Areolen (Fig.5 und 13). Die Fig. 19—22 entsprechen Fig. 10. Spore von Sphaerocarpus texanus Aust. von Frankreich : Barjouville (Eure et Loir), 25. 6. 1907 Igt. J. Douin. — Fig. 11, 12. Sph. texanus var. n. inter- medius. — Fig. 13. Sph. Michelii von Baden, Durlach. — (Alle Fig. 200: 1). vollkommen dem Bilde, das unsere var. intermedius darbietet?), besonders Fig. 19, jedoch sind die Tetraden erheblich größer als bei unserer Pflanze. Wenn man die Bilder der Sporentetraden auf Tab. 26 und 27 sorg- fältig vergleicht, so ergibt sich, daß diesbezüglich $. texanus eine un- gemein variable Art ist, die sich nur schwer in einige, irgendwie scharf geschiedene Arten trennen läßt, da die Merkmale (Größe der Tetraden und Areolen, Beschaffenheit des Randes ete.) in verschiedener Weise kombiniert auftreten. Dies hat mich veranlaßt, unsere vom Typus sehr abweichende Form als Varietät zu bezeichnen und nicht als Art. Das reiche und sehr schöne Material von allen vier dalmatinischen Standorten stimmt unter sich überein. !) Ich sehe zumeist (z. B. Exemplare von Durlach in Baden) in der Mitte _ jeder Areole eine Papille, was ich bei unserer var. intermedius nie beobachtet habe. 2) Sphaerocarpus hians sp. nov., with a Revision of the Genus and Illus- tration of the Species (Bull. Torrey Bot. Club. 1910, Vol. 37). 3) Im Texte heißt es l. c. p. 223 von den Areolen: „the ridges finally high, sinuous, crenulate, or deeply and irregularly disseeted, occasionally forming obtuse spinesatthe points ofintersection.“ Österr. boten. Zeitschrift, 1916, Heft 10—12. 25 346 Metzgeria furcata L. (em. Lnbd.). West-Curzola, Kom bei Smokviea, an Macchiengesträuch östlich vom Gipfel, über Leptodon Smithii, e. 500 m; 28. März 1910. La- gosta: im schattigen Quereus llex-Walde beim Landungsplatz des Ortes Lagosta, an Baumrinde, ec. 20 m; 26. März 1910; am Vinopolje im Westen der Insel, an Strünken, ec. 25m, eine üppige Form; 25. März 1910. Pellia Fabbroniana Raddi. Valdinoce bei Ragusa, an feuchten, steinigen Orten ; 6. Juni 1906 leg. A. v. Degen. Auf den süddalmatinischen Inseln wurde die Pflanze bisher nicht beobachtet, sie dürfte dort auch kaum geeignete Standorte finden. Fossombronia caespitiformis De Not. West-Curzola, Vallegrande (Velaluka), am Fuße des Pupan, in Kalkfelsspalten nahe dem Strande ; 20. März 1910; Elateren zweispirig ! Lissa: bei Comisa, an quelligen Stellen hinterm Ort, Kalk, e. 40 m; 30. März 1910; ebendaselbst in der Weingartenregion, e. 100m; 3. April 1910; bei Comisa, am Wege nach StupiSce, Kalk, 50—60 m ; 30. März 1910; diese Pflanze zeigt neben vorwiegend zweispirigen Ela- teren auch einzelne, die in der Mitte dreispirig sind ; am Aufstieg zum Hum von Comisa her, Kalk, e. 250m; 4. April 1910; Elateren zwei- spirig ; unterm Hum bei Comisa, in der Richtung gegen Campo grande zu, in Ritzen der Wegmauern, Kalk, e. 350; 4. April 1910; Elateren gleichfalls durchaus zweispirig. Insel Busi bei Lissa, an der Pta. Ga- tola, Kalk, ce. 10m; 1. April 1910; Rhizoiden rot; Elateren nicht ge- sehen, Sporen stimmen. Lagosta, 'Scoglio Priestap im Westen der Insel, Kalkboden, bis 20 m hinauf; 25. März 1910; eine interessante Form, stimmt in Sporen ete. vollständig mit der Art überein, aber ich sah nebst rein zweispirigen Elateren auch einige, welche in der Mitte (nur eine kurze Strecke) dreispirig sind. Meleda: an der „Cima di Meleda“, auf Sandboden zwischen Kalkfelsen, in Strandnähe in Gesell- schaft von Tessellina pyramidata und Cephaloziella gracillima; 12. März 1910 ; Elateren zweispirig, Rhizoiden rot; am Übergang von der Blatina bei Blato zum Ivanovo polje, in erdigen Kalkfelsspalten, e. 100 m; 16. März 1910; Elateren zweispirig. Überall e. fr. Fossombronia Husnotii Corb. Ost-Curzola, an der Nordküste der Insel zwischen der Stadt Curzola und Rali$öe, auf festem Boden in Olivengärten, Kalk, e. 20 m; e. fr.; 8. März 1910; Rhizoiden bleich, Elateren drei- bis vierspirig. West-Curzola, Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka), in Kulturen, Kalk, e. 50 m, e. fr.; 20. März 1910; Rhizoiden bleich, Elateren stets drei- bis vierspirig. 347 Southbya stillieidiorum (Raddi.) Lindb. Insel Busi bei Lissa, Gießbachrinne hinter Porto Busi, auf feuchtem, sandigem Boden, bis 100 m hinauf, in Gesellschaft von Lo- phozia turbinata ; 1. April 1910. Substrat kalkreich ! Auch diese am Festlande verbreitete Pflanze scheint auf den Inseln wegen Mangel an geeigneten Lokalitäten selten zu sein. Southbya nigrella (De Not.) Spruce. West-Curzola, Hügel Pupan bei Vallegrande (Velaluka). Kalk, vom Strande bis zu 100m hinan ; 20. März 1910. Lissa: Porto Chiave an der Nordküste der Insel. an Kalkfelsen über dem Meere, e. 25 m, 31. März 1910; Comisa, gleich hinterm Orte, in der Weingartenregion, Kalk, e. 100 m, part. c. fr. jun.; 3. April 1910 ; ebendaselbst, in einer Rinne an dem nach Lissa führenden Saumwege, Kalk, 80—100 m, mit Cephaloziella Baumgartneri ,;, 30. März 1910; am Aufstieg zum Hum von Comisa her, Kalk, e. 250 m; 4. April 1910; Föhrenwald unterm Hum in der Richtung gegen Campo grande zu, an Kalkfelsen, e. 400 m; 4. April 1910. Lagosta, Valle di S. Pietro an der Westküste, Kalk, e. 10m, mit ÜOeph. Baumgartneri; 25. März 1910. Meleda: an der „Cima di Melada“, auf Sandboden zwischen Kalkfelsen, in Strandnähe ; 12. März 1910: am Wege von der Cima zum Dorfe Koriti hinauf, an Kalkfelsen, e. 150m; 12. März 1910; paröcisch, Zellen glatt, grüne Form : Porto Sovra (Mezza Meleda), Kalk, e. 10m, spärlich; 14. März 1910; am Übergang von der Blatina bei Blata zum Ivanovo polje, in Kalkfelsspalten, e. 100m; 16. März 1910. Lophozia turbinata (Raddi) Steph. Insel Busi bei Lissa, Gießbachrinne hinterm Porto Busi, auf feuchtem, sandigem Boden, auch Kalksinter, bis zu 100 m hinan, in Menge. e. fr. mat. et Z; 1. April 1910. Insel Meleda, Porto Sovra (Mezza Meleda), Kalk, e. 100 m; 13. März 1910. Auch diese Art ist offensichtlich aus den gleichen Gründen wie Pellia Fabbroniana und Southbya stillicidiorum auf den Inseln selten. Lophocolea heterophylla (Schrad.) Dum. Lagosta: Quercus Ilex-Wald bei dem Landungsplatze des Ortes Lagosta, auf beschattetem Erdboden mit Lejeunea cavifolia, Kalk, e. 20 m, e. fr. mat.; 26. März 1910; dieser Standort ist jedenfalls mit dem in den Hepat. Latzel., U. Serie (Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien, Jhreg. 1916, S. 195) veröffentlichten identisch ; Anhöhe am Wege vom Orte Lagosta zur Niederung „Duboke“ ; Kalk, e. 100 m, e. per., gleichfalls in Gesellschaft von Lej. cavıfolia ; 24. März 1910. Obwohl die Pflanze im Norden der Insel einigermaßen ee zu sein scheint und gute Entwicklung zeigt, dürfte es sich doch nur, 25* 348 wie schon früher angedeutet, um ein „sekundäres*, wenn auch wohl bleibendes Vorkommen handeln. Cephalloziella Baumgartneri Sehfin. Ost-Curzola, zwischen Stadt Curzola und Lombarda, an Mauer- mörtel, e. 20 m, e. per et Z; 9. März 1910. Lissa: Torrente Vela Travna bei Porto Chiave an der Nordküste der Insel, Höhlung unter einem Kalkfelsblocke, e. 150 m, e. per et 3; 31. März 1910; Substrat kalkreich! bei Comisa, in einer Rinne an dem gegen Lissa führenden Saumwege, Kalk, 80—100 m, ce. per., in Gesellschaft von Southbya ni- grella;; 30. März 1910. Insel Busi bei Lissa, auf sandigem Heideboden zwischen Porto und Dorf Busi, e. 100m, e. per.; 1. April 1910; das Substrat ist sehr kalkreich. Lagosta, Valle di S. Pietro an der West- küste der Insel, Kalk, e. 10 m, sehr spärlich unter Southbya nigrella ; 25. März 1910. Meleda, Porto Sovra (Mezza Meleda), Kalk, c. 10 m, e. per; 13. März 1910. Oephaloziella gracillima Douin. Lissa, bei Comisa, am Wege nach StupiSce, Kalk, 50—60 m; 30. März 1910; Infloreszenz anscheinend paröcisch. Ost-Meleda, an der „Cima di Meleda“, auf Sandboden zwischen Kalkfelsen, in Strand- nähe, c. per., mit Fossombronia caespitiformis; 12. März 1910. Dichiton calyculatum (Dur. et Mont.) Schffn. Boeehe di Cattaro, Anhöhe hinter Castelnuovo gegen Savina zu, mit Anomobryum juliforme, Silikatunterlage, e. 50 m, e. per.; 10. Juli 1911. Das Material von diesem neuen Standorte stammt augenscheinlich von einer feuchteren und schattigeren Lokalität, als sie Dichiton sonst zu bewohnen pflegt. Der durchaus nicht xerophytische Charakter des Standortes erhellt unter anderem aus der spärlichen Beimischung von Pellia Fabbroniana. Dementsprechend findet man in den Räsehen auch Pflanzen, die von der typischen Form des D. calyculatum durch lebhaft grüne Farbe, dünnwandige Blattzellen (auch der Involueralen und des Perianths) und das wenigstens stellenweise (besonders gegen die Basis) Vorhandensein von gut entwickelten Amphigastrien an sterilen Sprossen abweichen. Da dies die Merkmale sind, welche D. gallicum Douin von D. calyculatum unterscheiden und solche Pflanzen tatsächlich mit den Originalen des ersteren gut übereinstimmen, außerdem aber unsere Exemplare auch Pflanzen mit mehr weniger verdickten Zellen der Involueralen und des Perianths aufweisen, die also von dem typischen D.calyculatum kaum verschieden sind, so scheinen diese Tatsachen die Ansicht von K. Müller, Leberm. Deutschl., I., Seite 751, zu bestätigen, daß D. gallicum nicht von D. calyculatum spezifisch getrennt werden kann. 349 Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine Bemerkung über die systematische Stellung der Gattung Dichiton machen. Stephani (Rev. bryol., 1889, p. 49) sagt darüber: „Le Dichiton est une vraie Junger- mannia') dans son port et dans les organes tout que nous les connais- sons.“ Konform damit habe ich 1893 in Hepat. der Nat. Pflanzenfam., p. 86, die Gattung Dichiton an Lophozia angereiht, denn ich hatte die bis dahin nur ein einziges Mal gefundene Pflanze nicht untersuchen können und kannte sie nur aus der Beschreibung. Auch K. Müller l. e. weist ihr diesen Platz im System an, obwohl er Zweifel darüber mit Recht andeutet. Die Stellung von Dichiton bei den Epigoniantheen (neben Lophozia) ist sicher unrichtig, wie sich aus dem genauen Studium derselben durch mich und meinen Freund J. Douin, mit dem gemeinsam ich durch mehr als ein Dezennium an den Vorarbeiten zu einer Monographie der Cephaloziellaceen ?) emsig tätig war, ergeben hat. Nach unseren Untersuchungen ist es sicher, daß Dichiton der Gattung Cephaloziella phylogenetisch äußerst nahe steht, ja mit dieser dureh Formen, wie ©. integerrima, C. pyriflora ete., in so nahe Be- ziebungen gebracht wird, daß eine Vereinigung beider Gattungen er- wogen wurde, die aber aus hier nicht zu erörternden Gründen schließ- lich doch aufgegeben wurde. Was die neue Familie der Cephaloziellaceae (Douin et Schffn. mse.) betrifft, so waren wir zu deren Begründung gezwungen durch die sichere Erkenntnis, daß die Gattung Cephaloziella und die sich darum gruppierenden, zum Teil neuen Gattungen außer der geringen Größe und der in den verschiedensten Verwandtschaftsgruppen der Acrogynen wiederkehrenden Zweiteiligkeit der Blätter mit der Gattung Cephalozva, neben die sie immer wieder bis zum heutigen Tage gestellt werden, absolut niehts gemein haben und überhaupt nicht zu den Trigonanthaceae gehören können. Meiner speziellen Ansicht nach haben die Oephalo- ziellaceae den nächsten Anschluß an die Pfilidiaceae. Von den Trigo- !) Er meint damit nach seiner damaligen Auffassung die Gattung Lophozva, 2) In dieser Form werden die Resultate unserer unsäglich mühsamen Studien über diese vielleicht schwierigste Formengruppe des Pflanzenreichs gewiß nicht er- scheinen, da ich meine Mitarbeiterschaft, gezwungen durch die räumliche Trennung von meinem geschätzten Freunde und den immer umfangreicher und schwieriger sich gestaltenden brieflichen Meinungsaustausch schließlich aufgeben mußte; jedoch wird Douin unter seinem Namen die wichtigsten Resultate unserer gemeinsamen und seiner eigenen, seither angestellten Untersuchungen über diesen Gegenstand in einer Reihe einzelner Abhandlungen veröffentlichen und hat bekanntlich bereits damit be-. gonnen. Es wird sich dabei zeigen, daß die Gattungs- und Artensystematik der europaischen Cephaloziellen und der damit verwandten europäischen und exotischen Formengruppen eine ganz wesentliche Umgestaltung erfahren muß gegenüber den auch noch in ganz neuen Werken (wie Stephani, Macvicar, Müller) üblichen Be- arbeitungen. 390 nanthaceae Spruce unterscheidet sie sich wesentlich u. a. durch die total verschiedene Beschaffenheit des Perianths, ein Merkmal, auf das Spruce das Hauptgewicht legte, was auch der Name zum Aus- druck bringt. Ferner ist allen Formen, die zu den Üephaloziellaceae gehören, das Merkmal gemeinsam, daß die Seta des Sporogons konstant aus vier Zellreihen aufgebaut ist, ein Merkmal, das sonst in keiner einzigen anderen Gruppe der Lebermoose auftritt °). Daß auch Dichiton dieses hochwichtige Merkmal aufweist und schon deshalb sicher sich als zu den COephaloziellaceae gehörig erweist, zeigt ein Blick auf Fig. 5 der von mir gegebenen Abbildung von Dichiton, die bei K. Müller, 1. e., S. 749, kopiert ist, und die unten zitierte Sehrift von Douin, |. e., p. 363. Calypogeia fissa (L.) Raddı. Boeche di Cattaro, Anhöhe bei Castelnuovo gegen das Kloster Savina, Kalk, e. 50 m; 10. Juni 1911. Scapania aspera Bern. Meleda, Veliki Grad bei Babinopolje, nordwestlich vom Gipfel zwischen Felsgeklüft im Phillyrea-Bestand, Kalk, 450—500 m, mit Frullania calcarifera eingesprengt in Rasen von Ditrichum flezicaule. Der einzige Standort dieser Art auf den Inseln; sie dürfte von den (Grebirgen des Festlands herabgestiegen sein. Radula complanata (L.) Dum. f. propagulifera. Lagosta, im schattigen Quereus Ilex-Walde beim Landungsplatze des Ortes Lagosta, an Baumrinde, ec. 20 m; 26. März 1910. Radula Lindbergiana Gottsche. Lagosta, Vinopolje im Westen der Insel, an Strünken, e. 25 m, e. fr. mat., dann im benachbarten Valle di S. Pietro, auf Kalk, e. 10 m, 9; 25. März 1910. Meleda: Porto Sovra (Mezza Meleda), Kalk, e. 19 m, 9; 13. März 1910; brunnenartiges Felsloch am Wege von Govedjari zum Knezovo polje, Kalk, 100—150 m, 2; 17, März 1910. Madotheca platyphylla (L.) Dum. Curzola, Gipfel des Kom bei Smokviea, im Buschwalde, e. 500 m; 22. Mai 1906. Meleda: an der Blatina bei dem Dorfe Blata, an be- schatteten Kalkblöcken, e. 10 m: 16. März 1910; über dem Ivanovo polje beim Dorfe Blata, an schattigen, buschigen Stellen, Kalk, e. 150 m; daselbst auch eine sehr auffallende f. umbrosa, fast vom Habitus einer großen grünen Frullania dilatata, die Blätter schmal herzförmig, Lobuli und Amphigastrien klein, fast flachrandig; 16. März 1910; brunnen- 3) Vgl. auch die wertvolle Schrift von Douin „Le pedicelle de la capsule des Höpatigues (Bull. Soc. bot. Fr. 1908); ihm gebührt das Verdienst, den Bau der Seta als durchaus konstantes und daher hochwichtiges systematisches Merkmal erkannt zu haben. 3al artiges Felsloch am Wege von Govedjari zum Knezovo polje, Kalk, 100 bis 150 m, spärlich; 17. März 1910; eine ähnliche Schattenform. Boeche di Cattaro, an schattigen Abhängen zwischen Castelnuovo und Lazarevi6; 29. Juni 1906, lee. A. von Degen. Lejeunea cavifolia (Ehrh.) Lindb. West-Gurzola: Gipfel des Kom bei Smokviea, e. 500 m; 22. Mai 1906, det. Loitlesberger; Valle Gardazza südlich von Vallegrande (Velaluka), in der Gießbachrinne an Rinde ete., bis 30 m hinauf, e. per.; 21. März 1910. Lissa, Torrente Slatina an der Nordküste der Insel bei Porto Chiave, Kalk, 50—60 m, mit Marchesinia Mackayi; 31. März 1910. Insel Busi bei Lissa, Gießbachrinne hinter Porto Busi, auf feuchtem, sandigem Boden, bis 100 m hinauf, ce. per.; 1. April 1910. Lagosta: im schattigen Quercus Ilex-Walde bei dem Landungsplatze des Ortes Lagosta, auf Erdboden und an Baumrinde, e. 20 m, mit Lopho- colea heterophylla, e. per.; 26. März 1910; Anhöhe am Wege vom Orte Lagosta zur Niederung „Duboke“, Kalk, e. 100 m; 24. März 1910; Valle di S. Pietro an der Westküste der Insel, Kalk, bis zu 10 m; 25. März 1910. Meleda: am Wege von der „Cima di Meleda“ nach Dorf Koriti, in einer Kalkfelshöhlung über Hypnum molluscum, e. 150 m; 12. März 1910; Porto Sovra (Mezza Meleda), Kalk, e. 10 m; 13. März 1910; nordöstlich yom Mali Grad über Babinopolje, Kalk, e. 300 m, im Rasen von Eurhynchium meridionale; 11. März 1910; an der Blatina beim Dorfe Blata, an beschatteten Kalkblöcken, e. 10 m, e. per.; 16. März 1910; brunnenartiges Felsloch am Wege von Govedjari zum Kneiovo polje, Kalk, 100—150 m, e. per.; 17. März 1910. Cololejeunea minutissima (Sm.) Spruce. Lissa, Föhrenwald unterm Hum bei Comisa in der Richtung gegen Campo grande, an Quercus Ilex, ce. 400 m, ce. fr. et Z; 4. April 1910. Lagosta, im schattigen Quercus Ilex-Walde beim Landungsplatze des Ortes Lagosta, an Baumrinde, c. 20 m, c. per.; ebendaselbst ausnahms- weise auch an Kalkfelsen; 26. März 1910. West-Meleda: Anhöhe zwischen der Blatina bei Blata und dem Ivanovo polje, an der Rinde immergrüner Sträucher, e. 175 m; vom Ivanovo polje hinauf zur großen Fahrstraße, an der Rinde von Maecchien-Gebüsch, e. 150 m, e. per. et Z; an der Fahrstraße im Staatsforste bei Govedjari, an Baumrinde, e. 150 m; 16. März 1910; über Knezovo polje bei Govedjari, an Macchien- Gebüseb, 100—150 m, e. fr.; 17. März 1910. Oololejeunea Rossettiana (Mass.) Schffn. West-Meleda, brunnenartiges Felsloch am Wege von Govedjari zum KnezZovo polje, Kalk, 100—150 m, mit Lejeunea cavifolia über größeren Laubmoosen (Neckera complanata und Eurhynchium mer:- dionale); 17. März 1910. 352 Marchesinia Mackayi (Hook.) Gray. Lissa, Torrente Slatina bei Porto Chiave an der Nordküste der Insel, in der dieht verwachsenen Gießbachrinne an beschränkter Stelle reichlich, Kalk, 50—60 m, e. per. et 3; 31. März 1910. Bisher der einzige aus Süddalmatien bekannt gewordene Standort; die Pflanze wächst daselbst gleich wie auf der Insel Arbe, wo sie einige Verbreitung hat, in Gesellschaft von Homalia lusitantca. Frullania dilatata (L.) Dum. West-Curzola: bei Vallegrande (Velaluka). an Olea, e. 25 m, e. fr. mat.; 29. März 1910; Föhrenwald zwischen Hom und Greben bei Vallegrande, an Pinus halepensis, e. 300 m, ce. fr.; 21. März 1910. Lissa: Torrente Slatina, an der Nordküste der Insel bei Porto Chiave, Kalk, 50—60 m, ce. per., mit Marchesinia; 31. März 1910; Föhrenwaid unterm Hum bei Comisa gegen Campo grande zu, an Rinde von Pinus halepensis, ec. 400 m; 4. April 1910. Lagosta: im Quereus Ilex-Walde beim Landungsplatze des Ortes Lagosta, an Baumrinde, 20—50 m, e. fr. et Z; 26. März 1910; Gipfel des Hum, an Erica arborea, 350—400 m, e. fr. et Z; 24. März 1910. Meleda: am Wege von Porto Sovra zum Dorfe Prozura hinauf, an Finus halepensis, e. 100 m; 14. März 1910; Buscehwald unterm Mali Grad bei Babinopolje (Nordseite), an Juniperus Oxycedrus, e. 300 m, e. fr.; 11. März 1910; Anhöhe zwischen der Blatina von Blata und dem Ivanovo polje, an der Rinde immergrüner Sträucher, e. 175 m, ce. fr. mat. et 3; 16. März 1910; über dem Knezovo polje bei Govedjar, an Macchien-Gebüschh 100—150 m, e. fr.; 17. März 1910. var. microphylla. Lagosta, Vinopolje im Westen der Insel, an Baumstrünken, e.-25.m,:.9. et. 1@!; 125. März: 1910. Frullania Tamarisei (L.) Dum. West-Curzola, Kom bei Smokviea, zwischen Moosen und an Kalkgestein, 400—450 m, ce. per.; 28. März 1910; kommt zum Teil der nachfolgenden Art schon sehr nahe. Meleda: Veliki Grad (östlicher Vor- gipfel) über Babinopolje, an Phillyrea, e. 480 m; 11. März 1910; über dem Kneiovo polje bei Govedjari, an Macchien-Gebüsch, 100—150 m, mit F. dilatata; 17. März 1910; Anhöhen über Porto Soline, an Macchien- Gebüsch, e. 250 m, c. per.; 17. März 1910; steht gleichfalls der F. cal- carifera nahe. var. mediterranea. De Not. West-Curzola, Kom bei Smokviea, an Macchien-Gesträuch öst- lich vom Gipfel, e. 500m, £, mit Leptodon Smithii ete.; 28. März 1910. Frullania calcarifera Steph. 353 West-ÖOurzola: Kom bei Smokviea, im Buschwalde, ce. 450 m, e. per.; 22. Mai 1906; ebendaselbst, an Macchien-Gesträuch östlich vom Gipfel, e. 500 m, e. per. et ?; 28. März 1910; diese Rasen zeigen Pflanzen, die sehr gut die F. calcarifera repräsentieren (besonders die gebräunten), aber auch andere, die mehr oder weniger der F. Tamarisci var. mediterranea entsprechen. Zweifellos ist F. calcarıfera, wenn sie sieh auch habituell ziemlich leicht von typischer F. Tamarisci unter- scheiden läßt. als Art kaum haltbar und K. Müller, Leberm. Deutschl., II., S. 612/13 wohl sicher im Rechte, wenn er sie mit der var. sardoa identifiziert. Meleda, Veliki Grad über Babinopolje, nordwestlich vom Gipfel zwischen Felsgeklüft im Phillyres-Bestande, Kalk, 450—500 m, mit Scapania aspera in Laubmoosrasen eingesprengt; 11. März 1910. Anthoceros dichotomus Raddi. Lagosta, Niznopolje im Südwesten der Insel, spärlich in über- schwemmt gewesenen Weingärten, Kalk, e. 25 m, e. fr.; 25. März 1910. Augenscheinlich selbst in Süddalmatien noch recht selten. Zur Morphologie und Anatomie der durchwachsenen Blüte von „Arabis alpina var. flore pleno.“ Von H. Nawratill, (Mit Tafel VI und 3 Textfiguren.) (Aus dem pflanzenpbysiologischen Institut der k. k. Universität in Wien, Nr. 93 der II. Folge.) I: Eine in unseren Gärtnereien jetzt sehr beliebte und viel kultivierte Zierpflanze ist „Arabis alpina var. flore pleno“. Ihre langwährende Blüte- zeit, die Füllung der Blüte, dann der Umstand, daß sie eine der ersten weißblühenden Frühlingspflanzen ist, sind Eigenschaften, die sie dem Gärtner überaus wertvoll machen. Wissenschaftliehe Untersuchung scheint diese Pflanze noch nicht gefunden zu haben, obgleich ihre Blüte eine interessante Abnormität zeigt. Die schlechtweg als gefüllt bezeich- neten Infloreszenzen zeigen Durchwachsungen ganz eigener Art; aus der ersten Blüte wird, durch die verlängerte Achse emporgehoben, eine 2., 3., 4, 5. Blüte gebildet, mitunter folgen auch 6 und 7 Blüten auf- einander. Eine ähnliche Blütenabnormität ist auch bei ZAeseda odorata (var. prolifera alba) bekannt geworden, die an anderer Stelle näher be- schrieben werden soll. 394. Penzig') erwähnt eine Reihe von Abnormitäten, die bei Arabis alpina vorkommen, doch diese Anomalie, die ich zum Gegenstande meiner Ausführungen machen will, fand ich weder in der Pflanzen- teratologie von Masters”), noch in jener von Penzig vermerkt. Die einzelnen Bildungsabweichungen der Blüte und deren eingehende ana- tomiseche Untersuchung sollen Gegenstand der vorliegenden Mitteilungen sein. Herrn Prof. Dr. Hans Moliseh, der mich auf diese Prolifikation aufmerksam machte und mich anregte, diese Monstrosität näher zu unter- suchen, sage ich für die Ratschläge und Winke bei der methodischen Durehführung der Arbeit meinen besten Dank. Dem Assistenten Herrn J. Gieklhorn habe ich gleichfalls für sein liebenswürdiges Entgegen- kommen zu danken. Zuerst seien einige geschichtliche Bemerkungen über das erste Bekanntwerden dieser Pflanze mitgeteilt. L. Wittmack3) berichtet: „Diese schöne Pflanze ist von A. Lenormand in Caön, rue St. Sauveur 41, Frankreich, in den Handel gegeben und in Berlin zuerst durch Gartenbaudirektor R. Brandt, Charlottenburg, der sie von dieser Firma bezog, bekannt geworden. Wir haben uns an H. Lenormand gewendet mit der Frage, wer der Züchter sei. Er antwortet uns: „Ich habe nicht die Arabis alpina gezogen, es ist ein Besitzer, ein Freund meiner Firma (c’est un proprietaire, ami de la maison), der sie vor vier Jahren ge- zogen hat; nach Amerika ist sie durch einen Vermittler gekommen.“ „Wir bedauern, daß H. Lenormand nicht den Namen seines Freundes ge- nannt hat, das wäre für die Geschichte der Pflanze von Wichtigkeit gewesen. Wir finden sie in der Literatur zuerst erwähnt im „Journal de la Soeiete nationale d’Horti- eulture de France“, 1899, p. 371. Es wird dort berichtet, daß die Firma Cayeux et le Clerc, Quai de la Megisserie 8, Paris, ein Los Arabis alpina (Corbeille d’argent) mit gefüllten Blüten in der Versammlung vom 13. April 1899 ausgestellt habe. Es heiöt weiter: „Beachtenswerte Varietät neuerer Zucht, welche sich ebenso leicht kulti- vieren als vermehren läßt wie die Corbeille d’argent (wörtlich Silberkorb), die so wertvoll für den Schmuck der Gärten im Frühjahr ist. Zu der Zeit des Jahres, wo weiße Blumen so selten sind, wird diese Varietät von den Blumenbindern sehr ge- schätzt werden. Die Blumen dieser interessanten Varietät sind sprossend, im Zentrum jeder Blume entsteht, nachdem diese geöffnet ist, eine Knospe, welche seinerzeit auch anfblüht und so den Flor verlängert.* In „Gardeners Chroniele“, 1899, II, p. 33, lesen wir, daß ein Amerikaner gesagt habe, es sei eine der besten Einführungen des Jahres, was der Schreiber des Artikels bezweifelt, indem er auf die vor einigen Jahren angepriesene Iberis sempervirens fl. pl. verweist, die nichts tauge. Wir kennen letztere Pflanze nicht, von Arabis aber können wir sagen, daß es eine sehr schöne, reich und groß blühende Pflanze ist. Wie aus obiger Notiz im „Journ. d. 1. Soc. d’Hort. de France“ hervorgeht, nennt man nicht diese Varietät Corbeille d’argent, sondern letzteres ist der Name für die gewöhnliche Arabis alpina, bzw. Arabis albida..... Arabis alpina und 1) OÖ. Penzig, Pflanzenteratologie, J. 1890, p, 243. #) M. Masters, Pflanzenteratologie, 1886. ®) Gartenflora v. Regel. Herausgeb. L. Wittmack, 51. Jahrg. 1902, p. 210. 355 A. albida sind einander sehr ähnlich. Was in unseren Gärten als Arabis alpina geht, ist meist A. albida..... Unserer Meinung nach verdient die Pflanze besser die Bezeichnung prolifica ns als flore pleno. H. Lenormand will davon aber nichts wissen. Er schreibt, Cor- revon in Genf sage auch flore pleno.“ Es kommen im Pflanzenreiche verschiedene Durchwachsungen der Blüte vor. Masters‘) trifft eine Einteilung derselben in foliare und forale Prolifikationen, je nachdem die Blüte mit einem Laubsproß oder einer zweiten Blütenknospe endet. Dieser zweiten Kategorie der floralen Durehwachsung gehört die Blüte unserer Pflanze an. Die florale Pro- lifikation läßt sich wieder in folgende Unterstufen einteilen : 1. Axillare florale Prolifikation, wenn irgend welche Blütenteile eine Blütenknospe hervorbringen. Am häufigsten kommt dies bei den Sepalen vor. 2. Extraflorale Prolifikation, wenn die Blütenknospe außerhalb der Blüte liegt und dem Blütenstand angehört. 3. Medianflorale Prolifikation; diese kommt häufiger als die oben genannten vor. Die verlängerte Achse schließt mit einer Blütenknospe ab, wenngleich man nicht vergessen darf, daß der verlängerte Teil der Achse auch Blätter tragen kann und so der neue Trieb gemischter, fo- liarer und floraler Natur sein kann. In diese dritte Gruppe der floralen Durehwachsung läßt sich die Erscheinung an der Blüte der Arabis alpina fl. pl. eingliedern. Die hier durehgeführte Einreihung in das System der Prolifikationen wird sich am besten durch die genaue Beschreibung der Blüte begründen lassen. 111. Unterziehen wir die einzelnen Teile der Infloreszenz und die Pflanze selbst (Taf. VI, Fig. 1) einer genauen Beobachtung und vergleichen wir sie mit der normalen, so zeigen sich durchgreifende Unterschiede. Zwei ungleich stark entwickelte Kelchblattpaare umgeben die primäre Korolle, die sich aus 10 freien Petalen zusammensetzt. (Taf. VI, Fig. 2.) Diese zeigen weiße Farbe, sind bald verkehrteiförmig, bald keilförmig gestaltet, ganz allmählich in den Nagel zusammengezogen, der kürzer und schmäler als jener eines normalen Korollblattes ist. An der Stelle, wo die Lamina in den Nagel übergeht, finden sich häufig kleine, zwei- lappige, auch fädige Auswüchse des Blumenblattes. Neben den wirk- liehen Korollblättern bemerkt man nicht selten kleine, rudimentäre Blatt- gebilde von weißer Farbe, die aber nicht als echte Blumenblätter an- 4) Masters, 1. ce. p. 120. 356 gesprochen werden können. Im Durchschnitt sind die Petalen kleiner als die einer normalen Arabis. Die Blüte besitzt nie Staubgefäße. Die ständige Vermehrung der Petalen um sechs, dann die Stellung derselben im Blütendiagramm beweist, daß die sechs Staubgefäße der normalen Blüte in Korollblätter umgewandelt sind. Der zu dieser Blüte gehörige Fruchtknoten ist durch eine durchschnittlich 1 em lange Achse hoch- gehoben. Während die normale Pflanze eine bis 45 mm lange Schote ausbildet, bleibt hier der Fruchtknoten kurz, erreicht eine Länge von 6—8 mm, ist bauchig aufgeblasen und wird aus zwei, auch drei Kar- pellen zusammengesetzt. Diese bleiben in ihrer Jugend verwachsen, werden aber später durch die nachdrängende sekundäre Blüte getrennt. in der Weise, daß die eine Verwachsungsnaht vollständig aufgeschlitzt wird, die anderen Nähte bis zur Hälfte zusammenhängend bleiben. An den freien Enden der Karpiden zeigen sich kleine Auswüchse, die sich mikroskopisch als Samenanlagen erweisen. Eine Narbe fehlt dem Frucht- knoten. Jede normale Blüte findet mit der Bildung eines Fruchtknotens ihren Abschluß. In unserem Falle wächst die Achse weiter und durch- brieht den Fruchtknoten der primären Blüte. Zwischen der weiter- wachsenden Achse und den Karpiden der primären Blüte entstehen die Petalen der sekundären Infloreszenz. (Taf. VI, Fig. 3b,.) Sie sind weiß und zeigen bis auf ein oder zwei ganz die gleichen Eigenschaften der primären Petalen. Die zwei abweichend gebauten Blumenblätter sind größer als die übrigen, zwei- bis dreilappig, manchmal zu einer einzigen Röhre geschlossen. Die Zahl der gesamten Blumenblätter schwankt zwischen vier und fünf. Auch sie besitzen häufig jene seitlichen zwei- lappigen Auswüchse. Ebenso kehrei. die schon in der primären Korolle beobachteten kleinen, weißen Blattbildungen wieder. Auch die sekundäre Infloreszenz bringt keine Staubgefäße zur Entwicklung. Der Frucht- knoten dieser Blüte ist abermals durch die verlängerte Achse hochgehoben und. weist die gleichen morphologischen Eigenschaften des primären Karpells auf. Die sekundäre Blüte wird schon zu einer Zeit angelegt, da der primäre Fruchtknoten noch vollständig geschlossen bleibt, ja die primäre Blüte selbst noch Knospe ist. (Textabb. Fig. 1 b,, k,.) Der Frucht- knoten der sekundären Blüte wird abermals geöffnet und es entwickelt sich die Korolle der tertiären Blüte, deren Blattzahl eine unregelmäßige ist; es finden sich 5, 6, auch 7 Korollblätter, deren Bau sowie der des hochgehobenen Gynoeceums dem vorangegangenen analog ist. Diese zeigen ungleiche Ausbildung, ein bis zwei Blätter sind zwei-, drei-, mit- unter vierlappig. Allen auf die primäre Blüte folgenden ist es eigen- tümlich, daß ihnen der Kelch fehlt. Die Karpiden der vorangehenden Infloreszenz legen sich den Petalen der folgenden innig an und bieten so vollständig den Anbliek gewöhnlicher Sepalen. Der oben geschilderte 397 Prozeß der Durchwachsung der einzelnen Blüten wiederholt sich öfters, so daß sechs bis sieben Blüten aufeinander folgen können. Der siebente Fruehtknoten bleibt meist schon geschlossen, enthält aber schon die Korollblätter, oft auch den Fruchtknoten einer achten Blüte angelegt. Diese Blütenanlage kommt aber fast nie zur Entwicklung. Dies ist die größtmögliche Zahl von durchwachsenen Blüten, die ich beobachten konnte. Häufig, ja ganz allgemein war die Aufeinanderfolge von drei bis vier Blüten. Während sich die neuen Blüten entwickeln, verblühen die darunterliegenden, so daß höchstens zwei Korollen zu gleicher Zeit entwickelt sind. (Taf. VI, Fig .4b,, b,.) An älteren Durchwachsungsreihen bleibt höchstens die schwach entwickelte Korolle der letzten Blüte er- halten. Die verblühten Infloreszenzen hinterlassen am Blütenstiele Narben (Taf. VI, Fig. 4: 1,2, ...4), die den Blütengrund und die Ansatz- stellen der mittels Trennungsschichte sich ablösenden Petalen bezeichnen. Die ersten Blüten einer Durchwachsungsreihe zeichnen sich durch be- sondere Üppigkeit aus, während die folgenden viel an Schönheit und vollständiger Entwicklung einbüßen. Die Karpiden der höher gelegenen Blüten öffnen sich nicht vollständig, so daß die an und für sich schwach entwickelten Petalen der höher gelegenen Korollen nur als schwacher, weißer Saum zum Vorschein kommen können. Jede Durchwachsungs- reihe endet, wie ich schon früher erwähnte, mit einem Fruchtknoten. Nicht alle Blüten einer Infloreszenz neigen zu einer gleichen Zahl von Durchwachsungen. So fand ich an den untersten Zweigen einer Traube meist drei bis vier Blüten übereinander, während höher gelegene auch die größtmögliche Zahl, also sechs bis sieben Blüten entwickelten. Als Folge dieser Abnormität zeigt die Pflanze eine sehr lange Blütezeit, die von Mitte März bis Mitte Juli währt, wenn auch die so spät auftretenden Blüten kaum gärtnerische Verwendung finden können, da sie äußerst kümmerlich ausgebildet sind. Zu Beginn des Jahres 1916 blühte die Pflanze wohl infolge des warmen Winters schon Mitte Jänner. Die Pflanze bildet nicht nur eine abnorme Blüte aus, sondern unterscheidet sich auch in ihrem habituellen Aussehen von jenem einer normalen Arabis. „Arabis alpina fl. pl.“ entwickelt sich viel üppiger. Sie bildet Blätter aus, die bis doppelt so groß als jene einer normalen ‘ werden können. Die Pflanze ist tiefer grün, zottig behaart, während die normale ‚oft silberweiß und samtig behaart erscheint. Die Blätter sind gewöhn- lieh derber, die Stengel und Blütenstiele bis doppelt so diek als die von Arabis alpina. Nach dem Dargelegten erscheint die abnorme Pflanze viel kräftiger entwickelt als die normale. Eine ähnliche, aber noch weitergehende Blütendurchwachsung, als ich jetzt bei Arabis alpina var. fl. pl. be- 358 schrieben habe, kommt auch bei Aeseda odorata (var. prolifera alba) vor. Diese Varietät scheint in Gärtnerkreisen noch nicht bekannt ge- worden zu sein und wird bei uns, soviel ich weiß, auch nicht kultiviert ; umsomehr finde ich einen Hinweis auf diese Varietät angebracht. Diese Varietät wurde seinerzeit von Henslow beschrieben '). Aus dieser Beschreibung entnehme ich folgendes: Die Achsenspitze jeder Blüte wächst hier zu einer neuen Blüte aus. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen, so daß die Blüten dann wie die Perlen an einer Kette aneinandergereiht sind. Aus eiuer Blüte können oft zwei Sprosse entspringen, wovon jeder für sich neue Durchwachsungen zeigen kann. Und dieser Umstand führt schließlich zur Ausbildung eines oft fuß- langen Blütenstandes. Zu einer Samenbildung kommt es bei dieser Pflanze nicht. Ich konnte diese gewiß interessante Pflanze nicht untersuchen, da sie bei uns in Österreich, soweit mir bekannt ist, nieht kulti- viert wird. IV. Das mikroskopische Bild eines Querschnittes, der durch eine pri- märe Blütenknospe von Arabis alpina fl. pl. geführt ist (Textabb. Fig. 2), zeigt als ersten Kreis den Querschnitt der vier Sepalen (a,), die denen der normalen analog gebaut sind. Auf diese folgen die Querschnitte der 10 Petalen (db, 2, 3, 4...10), die sich als stark papillös und reich von Gefäßbündeln durchsetzt erweisen. Der Schnitt durch gleichalterige Blumenblätter läßt erkennen, daß jene der abnormen Pflanze breiter sind, da die Zahl der sie aufbauenden Schwanımparenchymreihen um zwei bis drei Reihen vermehrt ist. Den Petalen folgt als noch geschlossener Ring der Fruchtknotenquersehnitt, in dem, wie schon oben bemerkt wurde, die Petalen und Karpiden der folgenden Blüte eingeschlossen sind. Auch da ist die Zahl der den Fruchtknoten aufbauenden Pa- renchymreihen vermehrt. Die Samenanlagen sitzen an einer parietalen Plazenta. Die allen Kruziferenblüten charakteristische falsche Scheide- wand, welche die Ränder der Karpiden verbindet, fehlt. Eine Flächen- ansicht der Karpiden zeigt auch verschiedene Besonderheiten. Während die Epidermiszellen der normalen Karpiden klein, von regelmäßig recht- eckiger Gestalt sind, sich in diehten Reihen angeordnet zeigen, sind jene der Karpiden einer durchwachsenen Blüte aus großen, weitlumigen Zellen aufgebaut, die unregelmäßige, doch meist halbmondförmige Ge- stalt und regellose Anordnung zeigen. Die Zellwände besitzen knotige Verdiekungen, die Kutikula zeigt feine kutikulare Streifung. Der Gehalt !) Henslow G., Note a Proliferous Mignonette. Journal of the Linnean Society. Vol. XIX, p. 214 ff. 359 an Chlorophyll steht dem der Karpiden eines normalen Gynoeceums nach; häufig findet man verkümmerte Chromatophoren. Die morpho- logische Oberseite der Karpiden ist dieht mit Spaltöffnungen besetzt, auch zeigt ihr terminales Ende eine auffallende Behaarung, die gegen den unteren Teil des Karpells abnimmt. Diese Erscheinung finden wir niemals an normalen Fruchtblättern. Die freien Ränder der Karpiden entwickeln in ihren oberen Teilen lappige, unregelmäßige Auswüchse, die mit Papillen besetzt sind. Bei Betrachtung der Innen- fläche eines Fruchtblattes ist auffallend, daß auch sie viele Spalt- öffnungen besitzt; diese Erscheinung wird wohl damit zusammenhängen, daß die Karpiden der abnormen Pflanze bald geöffnet werden, wodurch auch die Innenfläche derselben assimilieren kann. Es fällt auch auf. daß die Innenfläche stellenweise dieht mit Papillen besetzt ist. Wir be- merken, daß durchschnittlich drei starke Leitbündel ein jedes Frucht- blatt durchziehen, nach oben zu bogenförmig ineinander schließen und fast nie frei enden. Jedes Leitbündel besitzt eine Parenchymscheide. Ein Gefäßbündel verläuft mit dem Karpellrand parallel und längs demselben sitzen die Samenanlagen, immer dort am dichtesten, wo die Karpellränder freibleiben. Im allgemeinen ist die Zahl der Anlagen eine geringere als in der normalen Schote. Oft treten auch Samenanlagen hintereinander auf. Die normale Samenanlage einer Kruziferenblüte ist kampylotrop. Neben solchen finden sick bei Arabıs alpına var. fl. pl. auch allerlei verbildete Anlagen. Die normal kampylotropen Samen- anlagen zeichnen sich häufig durch eine starke Entwicklung des inneren Integuments aus, das dann zwischen Nuzellus und dem äußeren Integu- ment wulstartig hervorbricht. Neben diesen bemerkte ich auch lang- gestreckte Samenanlagen, deren Nuzellus und Funikulus nicht jene für kampylotrope Anlagen eigentümliche Krümmung besaß, wodurch der Eindruck anatroper Samenanlagen hervorgerufen wurde. In diesen Fällen waren entweder beide Integumente entwickelt oder es war der Funikulus stark verbreitert und das schwach ausgebildete äußere Integument von ihm verdrängt. Neben anatropen fanden sich auch orthotrope Samen- anlagen. Auch weitergehende Verbildung konnte ich beobachten. So war das äußere Integument von dem stark entwickelten Funikulus verdrängt, _ das innere Integument war aber ringartig aufgesprengt und ihm saß der unbekleidete Nuzellus auf, Gewöhnlich zeigen die oben erwähnten . anatropen Anlagen einen deutlich ausgebildeten Embryosack, der lang- gestreckt ist und am Eingang der Mikropyle Zellanhäufungen zeigt, die wohl den Eiapparat darstellen. In allen diesen Fällen kann jener An- hang des Fruchtblattes als verbildete Samenanlage bezeichnet werden, bei dem der integrierende Bestandteil einer Anlage, nämlich der Nu- zellus, mit Sicherheit nachzuweisen ist. Es finden sich neben vergrünten 360 Anlagen auch Auswüchse des Karpells, so z. B. fädige Bildungen mit papillös verdicktem Ende, auch kugelige, papillöse Gebilde, die aber nieht für verbildete Anlagen gehalten werden dürfen. Daneben bemerkte ieh auch kurze, stummelartige Bildungen am Karpellrand, welche einen deutlichen Eintritt eines Schraubengefäßes zeigten. Entweder handelt es sich da um ganz unvermittelt auftretende Auswüchse des Fruchtblattes oder es ist ein Ersatz der Samenanlage durch eine vegetative Bildung eingetreten, weil Vergrünung zu einer Zeit eintrat, da noch kein Nu- zellus, also keine Samenanlage vorgebildet war. Dies ist auch der Fall, wenn eine Anlage durch ein Blättchen ersetzt ist. Es ist naheliegend, zu vermuten, daß als Begleiterscheinung der abnormen Ausbildung der Blüte und der Neigung der Pflanze, sich ab- weichend zu entwickeln, auch der anatomische Bau der übrigen Organe abweichend sein dürfte. Ich untersuchte die Pflanze in dieser Richtung, fand aber keine durchgreifenden Unterschiede. Am auffallendsten ist noch der Unterschied gegenüber einer normalen Pflanze in der Aus- bildung der Haare. (Taf. VI. Fig. 6.) Während die Haare der normalen Pflanze einfach vierstrahlig sind, zeigen sich die der abnormen reich verzweigt und bilden einen breitlumigen, hohen Basalteil aus. Die Haare sind einzellig.. Bei mikroskopischer Betrachtung beobachtet man, daß die Stengel und Blütenstiele einer anormalen Pflanze sich stärker ent- wickeln als die der normalen. Im Querschnitt des normalen gleich- alterigen Stengels ist die Zahl der Leitbündel geringer, der Radius des Gefäßbündelzylinders ist beiläufig um die Hälfte kleiner als der bei Arabis alpina fl. pl. Besonders deutlich zeigt sich dieses Verhalten in den Blütenstielen. Die abnorme Pflanze entwickelt acht Leitbündel gegen- über vier Bündeln in den normalen Blütenstielen. Die Zellen des Rindenparenehyms sind größer und die Zahl der Zellreihen, welche letzteres aufbauen, ist um zwei bis drei Reihen gegen die in der normalen Pflanze vermehrt. Die Flächenansicht der Epidermis- zellen lehrt, daß sie groß sind, ihre Zellwände knotige Verdickungen aufweisen. Ein Längsschnitt durch eine durehwachsene Blüte läßt er- kennen, daß die Achse ‚der Infloreszenz stets mit einem Vegetations- kegel endigt. (Textabb., Fig. 2. V.) N: Die oben beschriebene Mißbildung des Fruchtknotens und der Samenlagen ist eine Erscheinung, die sich häufig bei kultivierten Pflanzen, bei denen die Blüten vegetativ geworden sind, findet. Goebel'), der sich mit Fruchtknotenentartungen näher befaßte, bemerkt hiezu: 1) K. Goebel, Organographie der Pflanze. 1913, II. Aufl., I. Bd., p. 330. 361 „Der Grund dieser Vergrünungen ist meist unbekannt, in einigen Fällen ist, wie Peyritsch experimentell nachgewiesen hat, diese Vergrünung durch Insekten veranlaßt, bei anderen dürfen wir wohl annehmen, dab durch Ernährungsverhältnisse die sexuelle Potenz geschwächt, die vegetative gesteigert ist.“ Diese vergrünten Samenanlagen haben zu verschiedenen entwick- lungsgeschichtlichen Spekulationen Veranlassung gegeben. Celakovsky gründete auf diese Erscheinung seine Foliartheorie. Er glaubte, daß ein Blättchen, auf welchem der verkümmerte Nuzellus auftritt, homolog einem sorustragenden Fiederblättchen eines Farnes sei. Goebel!) be- merkt folgendes: „Weil eine Integumentalanlage zu einem Blättchen wird, braucht das Integu- ment aber ebensowenig je ein solches gewesen zu sein, als die Zellgruppe in der Achsel dieses Integuments, die sich bei Vergrünung häufig in einen Sproß umwandelt, jemals ein Sproß gewesen ist. Der einzige Schluß, den man aus diesen Vergrünungen ziehen könnte, ist der, daß die Integumente aus Fruchtblattsubstanz gehildet sind, resp. Wucherungen des Fruchtblattes darstellen...... Aus dem Gesagten ergibt sich nun ohneweiters, daß wir die vergrünten Samenanlagen für krankhaft veränderte Bildungen anzusehen haben. Wir können es nur als Irrtum betrachten, wenn man derartige Mißbildungen als Rückschlagsbildungen ansehen will.“ Diese Ansicht muß ich mit Goebel vollständig teilen. Nach der erörterten Sachlage dürfte es sich bei dieser Pflanze um eine Mutation handeln. Für diese Ansicht spricht das plötzliche Auftreten dieser abnormen Form. Wenn wirklich eine Mutation vor- liegen sollte, so müßte man die Erblichkeit der Durchwachsungen durch Samen nachweisen. Dieser Beweis ist aber unausführbar, weil leider unsere Form keine Samen hervorbringt, sondern nur durch Stecklinge vermehrt werden kann. Ich legte mir schließlich die Frage vor, ob diese Varietät mit durch- wachsenen Blüten -nicht von Arabis albida abstammt, da diese Art in unseren Gärten auch als Arabis alpina gezogen wird. Es fällt nicht leicht, diese sehr ähnlichen Arten voneinander zu unterscheiden, um so mehr, als selbst in der Wissenschaft beide Formen verwechselt wurden. Es gibt aber v. Wettstein?) einen genauen Bestimmungsschlüssel an, der beide Pflanzen unterscheiden läßt. Ebenso bringt J. F. Jacquin’) eine genaue Beschreibung und Abbildung der Arabis albida. An der Hand dieser Hilfsmittel konnte ich feststellen, daß die von mir unter- suchte Pflanze tatsächlich ein Abkömmling der Arabis albida war. ı) K. Göbel, 1. e. p. 332. 2) R. v. Wettstein, Beiträge zur Flora Albaniens. Bibliotheca Botanica. 1892, Heft 26, p. 16. 2) J. F. Jacquin, Eeloge plantarum rararum aut minus cognitarum. I. Bd., 1811—1816, p. 71. Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 10—12. 26 362 Ni: Die Ursache der Blütendurchwachsung unserer Arabis alpina flore pleno ist unbekannt. Peyritsch'), der sich mit künstlichem Hervor- rufen von Vergrünungen befaßte, führt aus, daß er durch Infektion mit Aphisarten Vergrünungen an Arabisblüten erzielte. Als Neben- erscheinungen traten Verkümmerung der Sporophylle, auch Füllung der Blüten auf. Speziell Arabis alpina zeigte auch eine vierfache Durch- wachsung der Blüte; diese Infloreszenzen brachten aber Sporophylie, Sepalen und selbst Samen zur Entwicklung. Die Fähigkeit, diese Ab- normität der Blüte hervorzurufen, besitzen aber nur die Larven der Aphisarten, nicht aber die vollständig entwickelten Tiere. Nach Auf- hören der Einwirkung: der Larven bildet der Muttersproß wieder nor- male Blüten aus. Es herrscht allgemein die Ansicht, daß diese Mißbildung durch stoffliehe Einwirkung des Parasiten veranlaßt wird, weil dadurch eine Störung des normalen Ablaufes der Baustoffbildung und -verteilung verursacht wird. Peyritsch?) äußert sich über die Entstehung von Bildungs- abweichungen folgendermaßen: „Bei der Erforschung von Pelorienbildungen und überhaupt von Bildungs- abweichungen dürfen zwei Momente nicht außer acht gelassen werden. Es ist dies das veranlassende Moment, das in vielen Fällen ein äußeres Agens sein dürfte und dann ein inneres, nämlich die Prädisposition zur Entwicklung der Anomalien. Man kann sich durch vielfältige Erfahrung überzeugen, daß nicht alle Individuen derselben Art und auch zu allen Zeiten gegen dieselben äußeren Schädlichkeiten gleich reagieren.“ Ein äußeres Agens war bei Arabis alpına fl. pl. nieht fest- zustellen. Der zweite Umstand, eine Prädisposition zur Entwicklung von Abnormitäten, ist dieser Pflanze in hohem Maße eigen. Sie zeigt noch eine Reihe anderer Anomalien, die ich später näher beschreiben will. Für jeden Fall liegt aber eine Änderung in den Ernährungsverhält- nissen vor. Es ist mir wahrscheinlich, daß eine Steigerung der Er- nährungsverhältnisse eintritt, welche die Anomalien begünstigt. Als ver- anlassendes Moment für die meisten Bildungsabweichungen wird die auf verschiedene Weise verursachte Störung der normalen Organkorrelation angesehen. Klebs°) erzielte an Sempervivum-Arten Überernährung, und mit dieser traten abnorme Blüten auf, u. zw. Füllung der Blüte, Um- bildung der Kelchblätter in Petalen und Staubblätter, auch Vegetativ- 1) Peyritsch, Zur Ätiologie der Chloranthien einiger Arabisarten, in Prings- heims Jahrb. X1II. 1882, Heft I. ' 2) Peyritsch, Über die Ätiologie pelorischer Blütenbildungen. Denkschrift der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. 38. Bd. 1878, 3) Klebs, in Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle. Bd. XXV, 1916. 363 werden des Blütenstandes war zu bemerken. Blaringhem') fand in einigen Fällen auch Erblichkeit dieser künstlich hervorgerufenen Ab- normitäten. VI. Wohl als Folge der gesteigerten Ernährungsverhältnisse treten an den durchwachsenen Blüten der Arabis alpina fl. pl. neue Abnormi- täten auf. So kommt nicht selten eine Verbänderung (Fasziation) der Blüten vor. Die Blüten, die ich bemerkte, waren zweimal durchwachsen, in der dritten Durchwachsung trennten sich die verbänderten Blüten und zeigten neue Durchwachsungen, so daß aus einer Korolle jetzt zwei ge- sonderte Infloreszenzen sproßten. (Taf. VI, Fig. 5.) Es trat an einzelnen Blüten auch axillar-florale Prolifikation auf. Zwischen den Sepalen einer Blüte kamen neue Knospen zur Entwick- 1) Blaringhem, Mutation et transmatisme. Lille 1907. Les transformations brusques des ätres vivants, Paris 1911, ehap. XXII. Referat aus K. Goebel, l. e. p. 335. 267 364 lung, welche wieder Infloreszenzen hervorbrachten mit median-floraler Durehwachsung. Daneben konnte ich auch extraflorale Prolifikation nach - weisen. Diese ebengenannten Durchwachsungen kommen selten vor und stets bemerkte ich diese Abnormität nur an den untersten Blüten der Blütentraube. Fasziation der Infloreszenzen traf ich häufiger an. Ihr Auftreten ist vielleicht eine Folge von Überernährung, denn Sachs konnte dureh Entfernung des Hauptsprosses bei jungen Keimlingen von Phaseolus und durch die sich daraus ergebende Überernährung der Seitensprosse Verbänderung derselben hervorrufen. VIII. Zusammenfassung. 1. In „Arabis alpina fl. pl.“ tritt uns eine Varietät entgegen, die sich durch abnorm entwickelte Blüten auszeichnet. Es bildet sich med ian- florale Prolifikation aus, die oft so weit geht, daß eine Kette von sechs bis sieben Blüten zur Entwicklung gelangt. Die Infloreszenz zeigt als Folge der Abnormität eine Reihe morphologischer Bildungsabweichungen, die in der vorliegenden Abhandlung eingehend beschrieben wurden. Die Pflanze ist üppiger als die normale Arabis entwickelt, die Blätter sind derb und zottig behaart. 2. Im mikroskopischen Bilde zeigen sich Epidermis- und Pa- renchymzellen vergrößert. Die Zahl der Leitbündel im Stengel und den Blütenstielen ist gegenüber den Bündeln der normalen Pflanze vermehrt. 365 3. Die Behaarung erscheint gleichfalls abweichend, da anstatt der einfach vierstrahligen Haare der normalen Pflanze reich verzweigte Haare mit weitlumigem Basalteil zur Ausbildung kommen. 4. Die Samenanlagen sind entweder normal kampylotrop oder durch anatrope oder orthotrope ersetzt. Häufig sind auch die Integu- mente reduziert oder aufgesprengt. Hat die Verbildung des Frucht- blattes zu einer Zeit eingesetzt, als noch keine Samenanlagen vorgebildet waren, so tritt Ersatz derselben durch vegetative Organe ein. 5. Die Pflanze fruchtet nicht, wird durch Steeklinge vermehrt und tritt auch plötzlich unter normalen Sämlingen auf. 6. Ein Erreger dieser Abnormität, weder tierischer noch pflanz- licher Natur, konnte von mir nicht festgestellt werden. Die Pflanze dürfte eine Mutation der normalen Arabis alpina, bzw. A. albida sein. 7. Neben der hier beschriebenen Abnormität der Blüte tritt an ihr auch Fasziation und axillare und extraflorale Prolifikation auf. Erklärung der Abbildungen. Alle Zeichnungen beziehen sich auf „Arabis alpina var. flore pleno“. Tafel VI. (Natürliche Größe.) Fig. 1. Blütensproß im ersten Stadium der Blütendurchwachsung. Fig. 2. Habitusbild der primären Blüte. 2. Sepalen. Bin», Ja Korolle. FEEER der durch die Achse hochgehobene Fruchtknoten. ba, ka . . . sekundäre Korolle samt Fruchtknoten. Fig. 3. Habitusbild der sekundären Blüte. re Karpiden der primären Blüte. b5, ka . . . Korolle und Fruchtknoten der sekundären Blüte. Fig. 4 5. und 6. Korolle. 1, 2, 3, 4 der Blütenboden und die Ansatzstellen der vorangegangenen Blüten. Fig. 5. Verbänderte Blüte, die von zwei unverbänderten Blüten durchwachsen ist. a Karpiden der sekundären Blüte. Da Korolle der tertiären Blüte. Fig. 6. Mikroskopische Ansicht der Haare. (Vergr. Ok. II. Obj. 3.) Erklärung der Textfiguren. Fig. i. Längsschnitt durch eine Blütenknospe. (Vergr. Ok. II. Obj. 3.) au: 18 84 Sepalen, 5, . . . primäre Korolle, ce. . . Achse. kı - » -. .. . Karpiden der primären Blüte. bo, ky . . . Petalen und Karpiden der sekundären Blüte. b2, k3 . . . Petalen und Karpiden der tertiären Blüte. ER . „. Achsenendigung (Vegetationskegel). 366 Fig. 2. Längsschnitt durch eine tertiäre Blüte. Kae er Karpiden der sekundären Blüte. b,, k; . . . Petalen und Karpiden der tertiären Blüte. AN EN 7 der Vegetationskegel der Achse. GAREN Samenanlagen. Fig. 3. Querschnitt durch eine Blütenknospe. Gi, me Sepalen (von denen zwei fortgelassen sind). b,—bjo - - - die 10 Petalen der primären Blüte. RE RE Fruchtknoten. ba, ks . . . Petalen und Fruchtknoten der sekundären Blüte. SERIES Samenanlagen. Die Bedeutung des Unterlichts für die mediterrane Macchia. Von Prof. Dr. Johannes Furlani (Wien). (Schluß.) 1) 4. Beobachtungen am Meerbusen von Triest. Die Küste wird hier im wesentlichen vom Fiysch eingenommen, der bis hinter Grignano reicht. Dahinter liegt im Norden der Kalk, der von da, wo der Flysch aufhört, bis S. Giovanni del Timavo die Küste bildet, dann folgt westwärts der Friauler Alluvialboden mit der Flach- küste. Der Karst tritt hier in weitem Bogen vom Meere zurück. Die Verteilung der Maechienpflanzen am Golf von Triest ist nun folgende. Auf dem kurzen Kalkstücke der Küste stehen zwischen Aurisina und Duino Quercus tlex, Phillyrhea media, Myrtus italica. Juniperus oxy- cedrus, Smilax aspera, am schönsten auf dem der Ruine von Duino vor- gelagerten scoglio di Dante. Diese Sklerophyllen stehen hier nur un- mittelbar am Strande. Juniperus oxycedrus steigt wohl etwas höher hinan. Darüber folgt dann Karstheide und Karstwald. — Es fehlt hier der Maechie die weitgehende Verzweigung und die Dichtigkeit des Lichtschirms südlicherer Standorte, worüber später abgehandelt werden wird. Spartium junceum tritt auf den Flysch hinaus und findet sich auf demselben auch allenthalben ostwärts, an Abhängen große Bestände bildend. Über 200 m steigt er im allgemeinen nicht hinaus. In dieser Höhe findet sich nun auf dem Flysch an den Abhängen des Terstenik bei Triest in schönem Bestand Cistus salvifolius. Es lösen sich also die mediterranen Sträucher hier in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe bewohnt den warmen Kalk am Meeresstrande, die zweite besiedelt den kühleren Flysch, bei gleicher Strahlung von Himmel und See, die dritte geht der Strahlung von der See aus dem Wege, indem sie höhere Lagen besiedelt. In den folgenden Tabellen III und IV sind die Be- obaehtungen über die klimatischen Verhältnisse an den genannten Standorten zusammengestellt. 1) Vgl. „Österr. botan. Zeitschr.“, Jahrg. 1916, Heft 7/9, S. 273—283. 367 Tabelle III. Die Strahlungsverhältnisse am Meerbusen von Triest. (Beobachtungen 1911—1913.) Chemische Strahlung I n— & | Be o ’ = | - 5 | i &0 s I ‘ — = = & = 5 =) IE E | A | 3 = “= — = = . |3S ı 55 Ho 4853| 8= Ex 8 = | Boden | Vegetation | 43 | =: 2 „2222| 925 |ES, = Fu Ss |F5 B823855| 85 322 = Sms = las |855| => |22. E | u ar ein) = Eiche | Grad () | & | -ss5 + | Myrtus- |38 |19 0-15 0-02 0:29 | | Juli bis Kalk Phillyrea ATEM | | mund Karstheide | 34 17 0155| — |0-31 | Th bis shy. Spartium 38 19 0:15 | 0°02 | 0:28 sch | — — (— | 1) — |) ı Cistus 34 17 0:15 — 10'235 - | Myrtus- || „o.r Ba il = [Tui bis | Kam |_Priliyrea Be ei 5 | ee R August | Karstheide | 49°5 | 27°5 | 0:80 —, [0:89 | 12h bis L u“ ihn. 2 Spartium | 52:5 | 26 0:75 | 0-02 | 0:81 lysch ae an En Eee I Cistus 50 25 0 76 — 0:79 Myrtus- . 2 Jali bis | Kalk | Pitllyrea | * AAN ee August | Karstheide | 23 | 0 0 0 |003 | 4% Th bis ee | Shn. en Spartium | 26 | 1 0 0 0:04 | 448 sc | , Cistus 245 0 0 0 0:03 434 Myrtus- 2.5 ; Dezember Kalk Phillyrea g | > g 2 = en. Karstheide | 5 | 0 0 V 0:044 8h bis Spartium 7 1'5 0 0 0:040| BuaE Flysch - 1 | Cistus 5 0 I 0 0 0.040 | HM | | yrtus- 2.5 || Q- : IA E=) 1S z | \ FE | ; | = rg ie! | Karstheide | 27 | 23 0:06 | 0 | 0.21 | 54 ” | 12bbis | Spartium |32 | 255 | 0:06 | 0:01 | 0:20 | 56 a Ei - Flysch ———— | | | Cistus |287|3 loo| o |o16| # | | Myrtus- 2 9 99 Tg Heseber: Kalk Philiyrea | 12 A | ee zu | Karstheide | 85 e | 0:01 0 0:06 . | U | I 3% bis Spartium | 12 7-5 || 0-01 | 0-01 | 0:06 4hn. Flysch = ee Fe eg Cistus Ss A 0:05 0-01 0 368 Tabelle IV. Wärme und Feuchtigkeit auf der Nordselte des Meerbusens von Triest: Duino—Grignano, St. Croce—Terstenik. (Beobachtungen 1911—1913.) A. März—April. Luftwärme \ Bodenwärme Tuuftfeuchtigkeit | ., _ | = ie: \ = | © = = | „a Standort | 22 3 ie 7S Es E 3 32 Bodenart und = a5 = = >. en aA E85 Vegetation | == 8 2 P Ge er 2 a Bass Ss 2 3 a |s8|& 88 x Grad (°) | 5 Grad (°) % Duino a 18 20°5 23-4 18 30 33 \ Myrtus- —— | 2 ale | | 28-4 Phulyrea | db 15 10°8 > I a0 | 4 | Kalk L | ER gererace || @15:51%.19-0 22 15-5 45 | 48 ' Karstheide - -| 40:7 ı und Wald| 5b 135 | 14°2 14-2 14°5 52 61 Re 21 I 17 34 | 40 Er | Spartium Ber, .E 2 1" | b 15 15 13 | 16 40 | 46 Flysch | | | | rs e en 15 716 | 14:5 10 52 55 ersteni || f | 60°0 Cistus | yı2 | | 12 35 |02| 6 | l u I B. Juni— Juli. I I I Duino a 285 | 35 39-5 | 37 30 | 30 Myrtus- —| je 11°6 ı Phillyrea | d 22-41 | 24 | 24:6 24:6 2 | Kalk = | - emer Ist Ce re 26: |1.30° vi; 22:7 29 | 3 \ Karstheide | 2175 und Wald | d 20 21 22-5 23 50 | 55 Grienano || @ 28°5| 30 29-5 27-3 32 | 36 gnano | 27:0 Spartium | | 519 18 18 19 42 | 46 | Flysch | SEEN EEE 4 | a 26 24 23 21:6 39 .| 48 Terstenik 46-1 Gi b 18-8 | 176 | 17-6 18 50 | 58 o (er) Ne) Luftwärme Bodenwärme Luftfeuchtigkeit | &, ., RE = © = = = = = 2 0 Standort ne - 42 3 5. Ei: 3 3 A Bodenart und 25% ra = = en N larH Vegetation == 3 u 8 Eu Ei “ | or 2 oO . 2 = 22 Rn w Grad (°) Grad (0) % C. Oktober— November. Duino @:17 22 27 23 58 62 | Myrtus- 62°5 | Phillyrea | » 14 15 15 16°4 65 68 Kalk |- e — z 5 | St. Croce || @ 15 16°5 18 16-3 66: |. 72 Karstheide — —- 66:0 und Wald b 12 1227 13 13°6 73 79-5 Erienane a 16°5 20 16 14 60 65 8 "2. Spartium = B ei b 14 14 13 13 70 17 Flysch 2 Ä a 15 14 13 11 2011,75 Terstenik 70 A IE 12 12-5 12 5 77 | 8 D. Jänner—Februar. Duino Er 12 16 10 45 | 48 | Myrtus- | 540 ı Phillyrea | 94 3-5 4-4 53 56 | 64 Kalk |- er 6:8 8 6-5 29 | 53 Karstheide | 59-2 Iund Wald bi 1-5 1 1:5 co | 70 | IL = Be : - a Grignano (2 9-5 12 10 50 54 - er ar ee FEAR Ne FA IS TERE ER Fran Spartium I=D°3=-5 2 2 2 58 66 | Flysch | | 2200625 5-2 4:3 4'8 60 70 ; Terstenik | a A | 71-9 Cistus | > : | 52-5 2 2 2-5 70 | 77 a—= 12h — 2h nachm, b = 12h — 2h vorm. Es ist auf dem Standorte der Myrtus- Phillyrea- Quercus-Gruppe vor allem die erheblich größere Luft- und Bodenwärme im Winter, da die Temperatur bier nur ausnahmsweise auf den Nullpunkt sinkt, gegen- über dem höher gelegenen Standorte der Karstheide einerseits und dem 370 Flysehboden anderseits, die das Vorkommen dieser Pflanzen beschränkt. Wurzelsaugung, Transpiration und Assimilation der Blätter sind hier im Winter möglich. Umgekehrt ermöglicht der kühlere und feuchtere Stand- ort auf dem Flysehboden, trotz des Mangels des Lichtschirmes, den Spartium- und Cistus-Beständen, außer im Frühjahr, auch im Sommer ausgiebiger zu transpirieren und zu assimilieren. Die Oistus-Arten haben ja nach v. Guttenberg ein von den Sklerophyllen ganz abweichendes Verhalten, indem ihnen die Sommerruhe fehlt. Der dorsiventrale Blatt- bau zwingt Cistus, wegen des mangelnden Schutzes vor parallelstrahligem Unterlichte durch einen Lichtschirm, sich in eine größere Höhenlage zurückzuziehen. Spartium vermag am Strande zu bleiben, indem dieser Strauch im Sommer die Blätter abstößt und dann nur die isolateral ge- bauten, grünen Achsen verbleiben. 5. Die Durchlässigkeit des Lichtschirmes der Maechienhölzer. v. Wiesner hat gefunden, daß der für die Existenz der Pflanzen erforderliche untere Grenzwert des Lichtgenusses, und zwar der relative wie der absolute Wert, mit der Zunahme der geographischen Breite rasch wächst. Hiedurch erklärt sich die oberwähnte Erscheinung der geringen Dichte des Lichtschirmes der Sklerophyllen bei Duino. Die Verzweigung ist eine geringere, die Äste sind mehr oder weniger steil aufgerichtet, so daß zufolge der auch geringen Belaubung die Durchstrah- lung besonders von der See her nicht vermindert wird. Cistus mit seinem dorsiventralen Blattbau kann hier nicht bestehen. Während im Zentrum des Verbreitungsgebietes einer Pflanzengenossenschaft sich Elemente mit verschiedenen klimatischen Ansprüchen zusammenschließen, sind sie an den Grenzen ihrer Verbreitung eben deshalb gezwungen, sieh zu trennen. — Hinsichtlich der Durchlässigkeit des Lichtschirmes der Maechien- hölzer — die Prüfung wurde mit dem Handinsolator vorgenommen — wurde folgendes beobachtet: Auf Lissa sinkt die Intensität des Ober- lichtes bei südlicher Exposition im Sommer in der Macchie auf J= — 1, — 7 des gesamten Öberlichtes, die Intensität des von der See einstrahlenden Unterlichtes auf /= „|; — 4, der Intensität außerhalb der Maechie. So werden Stämme und Boden des Macchienbestandes vor zu starker Bestrablung geschützt. Auf Brioni bei Pula ist der Lichteinlaß ein größerer. Er beträgt hier für das Oberlicht im Minimum „4 — 5; für das Unterlicht „7 — 51. Am Leme ist der Lichteinlaß im wesent- liehen gleich, steigt jedoch gegen das Ende des Kanals, also landeinwärts: für das Oberlicht auf „, — „;, für das Unterlicht auf zZ, — 7',. Auf dem 37 Seoglio di Dante bei Duıno beträgt der Lichteinlaß: Für Öberlicht 17 — 75 für Unterliebt +— 75. Auf dem Festlande bei Aurisina steigt der Einlaß auf t— ,;'; für Oberlicht, für Unterlieht auf nicht weniger als 4. Die Blätter sind hier insgesamt panphotometrisch. — Es machen sich also die mediterranen Macebhienhölzer, auf ihren nördlichsten Standorten durch Öffnung des Licht- sehirmes insbesondere die von der Meeresfläche reflek- tierte Strahlung zunutze. Der Blätterschirm der Hartlaubhölzer ist ein Regulator der Zu- fuhr der Strahlung. Im Zentrum des Verbreitungsgebietes schützt er die Pflanzen vor Überhitzung und Austrocknung des Bodens im trockenen Sommer des Mediterranklimas. An den nördlichen Grenzen ihrer Verbreitung, wo die sommerliche Feuchtigkeit eine hinreichende ist, haben die Sklerophyllen die Möglichkeit, durch Öffnung des Schirmes das gesamte zur Verfügung stehende Licht und manche — zufolge ihres Blattbaues im besonderen Maße — das von der Seefläche reflektierte Licht als Wärmequelle im Winter zu benützen. Wie beim Vordringen der Maechie nach dem Norden, so habe ich an alpinen Immergrünen beim Vordringen in größere Seehöhe eine Erhöhung des Liehtgenusses be- obachtet. So bildet ARhododendron ferrugineum im Bestande mit Pinus cembra einen Blätterschirm aus, während es in vollkommen exponierten Lagen, also bei wesentlich höherer Lichtintensität aber geringerer Wärme, nahezu alles Licht einläßt'). Es hängt also die Zunahme desrelativen undabsoluten Liehtgenusses mit der Abnahme der Wärme zusammen. Dies gilt sowohl für das Aufsteigen der Pflanzen in höhere Breiten als auch in größere Seehöhen. 6. Die Entstehung der nördlichsten Maechieninseln an der Adria. Die mediterranen Pfianzen am Südfuße der Alpen sind als Reste dieser Küstenflora anzusehen, die in einer wärmeren Periode der Erd- geschichte einen geschlossenen Gürtel um die Alpen an der Adria und ihren Buchten bildete. So drang auch, wie in seinem heutigen Ver- breitungszentrum in die Täler am Balkan, der Karstlaubwald damals landeinwärts in die Alpentäler vor und besiedelte im Küstenlande das Görzer Gebiet. Das Vorkommen von Quercus Ilex in einigen Exemplaren am Nordabhange des Mte. Valentin in den Steilwänden gegen Plava hin, das ') Ich behalte es mir vor, hierüber in einer anderen Arbeit ausführlicher zu sprechen. 372 bisnun nieht berücksichtigt erscheint, beweist, daß der Hartlaubwald auch an der Wasserfläche des Isonzo talauf ging‘). In der folgenden kühleren Zeitepoche verblieb vom Hartlaubwalde im nördlichen Küsten- lande nur die Maechie an der Küste, die schließlich sich nur noch in Inseln auf Standorten mit südlicher Exposition und vorwiegend auf Kalkboden behaupten konnte. v. Kerner hat angenommen, daß die mediterranen Karstpflanzen und pontischen Steppenpflanzen in einer postglazialen Periode mit trockenen, warmen Sommern in die Alpen eingedrungen seien. v. Beck will die Annahme einer postglazialen Florenverschiebung auf die pontischen Steppenpflanzen, deren Aus- breitung noch heute nach Westen vor sich geht, beschränkt wissen. Er deutet das Vorkommen von mediterranen und Karstpflanzen im Gebiete der Alpen als Relikte, die die letzte Eiszeit an günstigen Stellen über- dauert haben. Für die Westalpen steht es jedoch nach Briquet fest, daß die xerothermen Pflanzenkolonien erst postglazialen Ursprungs sind. Mediterrane Pflanzen könnten sich sonst nicht in der Nähe der End- moränen der letzten Vergletscherung finden. v. Wettstein ist in der Abhandlung über die Höttinger Breccie der Ansicht, daß die Reste der aquilonaren Flora nur eine Eiszeit von geringer Ausdehnung, die keine weitgehende Reduktion der Pflanzenwelt Mitteleuropas mit sich brachte, überdauert haben können. Neuerdings erklärt v. Hayek die Standorte von thermophilen Pflanzen in den Östalpen innerhalb des Gebietes der Vergletscherung durch postglaziale Einwanderung. Ich habe oben ausgeführt, daß der Lichteinlaß der Maechien- pflanzen im geschlossenen Verbreitungsgebiete (Beobachtungen auf Lissa) ein bedeutend geringerer ist als an der Küste bei Aurisina. Der Licht- genuß der Macchienpflanzen erreicht hier sein Maximum für das Adria- beeken. Unter den gegenwärtig herrschenden klimatischen Verhältnissen erhalten hier die Macchienpflanzen das zum Leben noch hinreichende Minimum an Strahlungs-, bzw. Wärmeenergie. Bei Änderung der klımatischen Bedingungen würde im Falle des Eintretens einer Periode mit größerer Wärme eine stärkere Verzweigung und Belaubung also ein geringerer Lichteinlaß im Maechienbestande und eine Ausbreitung der Insel statthaben. Im gegenteiligen Falle würde aber wohl die Maechien- insel eingehen. Es können also die nördlichsten Inseln der Hartlaub- hölzer eine entschieden kältere Periode als die Jetztzeit, also die letzte Eiszeit nieht überdauert haben. Sie sind wohl ebeuso postglazialen Ursprungs wie die vereinzelten Vorkommen von 1) Quercus Ilex ist hier baumförmig entwickelt und sein Vorkommen auf diesem Standort durch die Reflexion der Strahlung von den Wänden der Felsennischen er- mösglicht. 373 Mediterranpflanzen auf nördlicheren Standorten. Für das Görzer Gebiet gilt ja auch die Behauptung Briquets bezüglich der Westalpen, daß mediterrane und alpine Formen auf engem Raume beisammenstehen. (Z. B. Querceus Ilexz und Primula Auricula auf dem Mte. Valentin.) Die Hartlaubhölzer sind in der postglazialen thermischen Periode im Sinne v. Kerners nach den Alpentälern vorgedrungen und konnten sieh in der folgenden, kühleren Jetztzeit nur da erhalten, wo von Wäasserflächen oder Fels- wänden reflektierte Strahlung eine erhöhte Energiezufuhr im Winter, der für sie keine Ruheperiode ist, bot. — Anders liegen die Verhältnisse in Südistrien und südwärts davon. Hier konnten die Hartlaubhölzer durch Öffnung des Blätter- sehirmes und folglieh größeren Strahlungseinlaß als beim jetzigen Klima die Eiszeit überdauern. Nieht nur floristisch, sondern auch faunistisch bietet Südistrien ein vom nördlichen Küstenlande stark verschiedenes Bild. Nach Josef Müller betreten wir hier ein ganz anderes, grund- verschiedenes Faunengebiet. — Da die Wärmeperiode rasch auf die letzte Eiszeit folgte, wie aus dem engen Ineinandergreifen von mediter- ranen und alpinen Formen am Südfuße der Alpen hervorgeht, haben auch die Flüsse größere Wassermassen als heute geführt. Hiedurch erscheinen wiederum die Strahlungsverhältnisse, besonders im Unterlaufe der Flüsse, modifiziert. Es befanden sich in ihrem Inun- dationsgebiete größere spiegelnde Wasserflächen. So rückten die charakte- ristischen Macehienhölzer von der Küste der Adria, die sie in geschlos- senem Bestande umsäumten, die Ströme entlang an den Fuß der Alpen vor, also auch den Isonzo entlang auf die Görzer Berge. — v. Beck sagt vom Lorbeer, daß er „die Eigentümliehkeit zeige, sich mit Vorliebe erst außerhalb der Maechien, u. zw. an der Grenze der immergrünen Region gegen den sommergrünen Eichenwald, und gern im letzteren horstweise zu entwickeln“. Mit Rücksicht auf den dorsiventralen Bau der Blätter, den großen Unterschied der Blattober- und -unterseite von Laurus erscheint dies Verhalten begreifliceh. Laurus ist, auf Schutz vor parallelstrahligem Unterlicht angewiesen, genötigt, sich hinter den Schirmhölzern oder weiter landeinwärts anzusiedeln. In der warmen Vorzeit stand hinter der Macchie in der istrischen Halbinsel der Lorbeerwald; auf ihn folgte der sommergrüne Karstwald. - Dann nahmen die Wassermassen der Flüsse und später die Wärme ab. Mit dem Ausklingen der postglazialen, thermischen Periode löste sich der geschlossene Maccehiengürtel an der nördlichen Adria auf. — Während in der Wärmeperiode die Macchie Kalk und Flysch am Meerbusen von Triest besiedelt hatte, verschwanden 374 vom kälteren Flysch die an eine Winterruhe nicht anpas- sunesfähigen Hölzer. Auf dem Flysch verblieben Früh- jahrs- und sommertätige Formen, wie Spartium und Cistus. Oistus hinwiederum konnte sich nach dem Eingehen der Schattenhölzer an der Küste, zufolge des von unten her einwirkenden, reflektierten Sonnenlichts, in tieferer Lage am Strande nicht mehr halten und blieb in der höheren Lage auf dem Terstenik erhalten. — Von der besagten istrischen Lorbeerwaldzone konnte sich nur ein größerer Bestand im Winkel von Lovrana—Abbazia erhalten, wo er einerseits unter günstigen Wärme- verhältnissen steht, anderseits sich genug landeinwärts, vor parallel- strahligem Unterlicht geschützt, befindet. Die kälteresistenten Elemente des immergrünen Laubwaldes sind aber im Karste stehen geblieben und zeigen seine ehemalige Verbreitung an. Im Schatten des sommergrünen Pannowitzer Forstes bei Görz fanden im Wechsel der Zeiten Ilex aquifolium und ZKuscus aculeatus') neuen Schutz. Dieser zieht trotz des isolateralen Baues der Phyllokladien schattige Standorte vor. Im Karste ist Ruscus überall am Eingang von Höhlen, wo er auch heute noch genügend Schatten und Feuchtigkeit findet, stehen geblieben. In Abbazia bildet er wieder und hier in seiner ursprünglichen Gesell- schaft, im Lorbeerwald, einen starken Bestand. %. Schlußbetrachtungen. Es ist auseinandergesetzt worden, daß die Hartlaubhölzer sich an der Küste zufolge der Strahlungsverhältnisse daselbst zur Maechien- formation zusammenschließen. Der Blätterschirm der Maechienhölzer ist ein Regulator des Lichteinlasses. Während im Zentrum des Verbreitungsgebietes der Sklerophyllen der Lichteinlaß besonders des Unterlichtes, ein sehr geringer ist, sind die nördlichsten Maechieninseln an der Adria auf eine möglichst intensive Bestrahlung durch Öffnung des Lichtschirmes und Einlaß des direkten sowie des von der Seefläche reflektierten Sonnenlichtes angewiesen. Außer der hiedurch bedingten südlichen Exposition bedürfen die Sklerophyllen auf ihren nördlichsten Standorten im allgemeinen auch des Kalkbodens. Die Formen ohne Sommerruhe wie Spartium und Cistus besiedeln jedoch auch am Meer- busen von Triest noch den Flysch. Da hier die Schirmbäume mit den an das Unterlicht angepaßten isolateral gebauten Blättern fehlen, fehlt Cistus mit seinen dorsiventralen Blättern an der Küste und besiedelt nur die höhere Lage auf dem Terstenik. Weil die Sklerophyllen am Meerbusen 1) Ruscus aculeatus kommt hier in so großer Menge vor, daß die Sprosse ganz allgemein als Besenmaterial in Görz verwendet wurden. In der einschlägigen pflanzen- geographischen Literatur ist dieses Vorkommen von Ruscus in der Gesellschaft mitteleuropäischer Bäume wenig berücksichtigt. 375 von Triest des größtmöglichen Lichtgenusses unter den heutigen klimatischen Bedingungen bedürfen, können sie eine kältere Periode der Erdgeschichte als die Jetztzeit, im nördlichen Küstenlande nicht überdauert haben, können also nur postglazialen Ursprunges sein. In Südistrien können die Maechienhölzer bereits durch Öffnung des Licht- sebirmes kältere Winter als die jetzigen vertragen. Während das dorsiventrale Blatt an die Bestrahlung durch Ober- oder Vorderlicht angepaßt ist, kommen isolateral gebaute Blätter durch allseitige Beleuchtung vor allem durch Unterlicht zustande. Pflanzen mit grauer bis weißer Blattunterseite besiedeln vorwiegend Standorte mit Unterlicht. So stehen an Ufern Weiden, Erlen, Populus alba, Hippo- phaö rhamnoides u. a. Im Gebirge, wo die Pflanze auch stärkeres Unter- lieht genießt, treten Salız-Arten wieder auf. Adenostyles alliariae hat über offenem Kalkboden weiße Blattunterseiten, über bewachsenem Boden vergrünen sie. Sorbus arıa bewohnt nach meinen Beobachtungen auch mit Vorliebe Standorte mit Vorder- bis Unterlicht. Von den Tamarieaceen, mit ihren grauen, schuppenförmigen Blättern ist Tamarız Bewohnerin des Meeresstrandes, während Myricaria Fluß- und Seeufer des Gebirges besiedelt. — Saliz, Populus alba, Sorbus aria zeigen nach Heinricher „Anfänge isolateraler Ausbildung der Blätter“. Die biologische Bedeutung dieser Erscheinung ist nach meinen Aus- führungen als Anpassung an das Unterlicht zu erklären. — Von Interesse wäre eine Untersuchung der Lichtverhältnisse in der Mangroveformation. Nach Holtermann zeigen deren Pflanzen bilateralen bis isolateralen Blattbau. Bei vielen Mangrovepflanzen ist nun das Wassergewebe, das als Kühler gegen die Wärmestrahlung betrachtet werden kann, auf beiden Seiten der Blätter, oberseits oft 2- bis 3schiechtig, unterseits 1schichtig entwickelt. Literaturnachweis. Battandier, Quelques mots sur les causes de la localisation des especes. (Bull. soc. bot. de France 1887.) G. v. Beck, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder, Leipzig 1901. — — —, Vegetationsstudien in den ÖOstalpen I. (Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, 1907.) — — —, Über die Bedeutung der Karstflora in der Entwicklung der Flora der Ost- alpen. (Resultats du Congres bot., 1905.) J. Briquet, Le developement des flores dans les Alpes occidentales avec apergu sur les Alpes en general. (Actes Congres botan., 1905.) Dufour, Sur la reflexion de la chaleur solaire. (Societ€ Vaudoise, Lausanne 1876.) J. Furlani, Das Lichtklima im österreichischen Küstenlande. (Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss., Wien 1916; math. nat. Kl. 93. Bd. Grisebach, Die Vegetation der Erde I. Leipzig, 1884. 376 H. v. Guttenberg, Anatom.-physiol. Untersuchungen über das immergrüne Laub blatt der Mediterranflora. (Engler, Jahrb. 1907.) Haberlandt, Physiolog. Pflanzenanatomie. (Leipzig, 1904.) A. v. Hayek, Die xerothermen Pflanzenrelikte in den Ostalpen. (Verh. zoolog. bot. Ges., Wien, 1908.) — — —, Die postglazialen Klimaschwankungen in den Ostalpen vom bot. Stand punkt. (Postglazial. Klimaveränderungen, Stockholm, 1910.) E. Heinricher, Über isolateralen Blattbau. (Pringsh. Jahrb., Bd. 15.) K. Holtermann, Der Einfluß des Klimas auf den Bau der Pflanzengewebe. (Leipzig, Engelmann, 1907.) v. Kerner, Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt von Klima und Boden. (Festschr. z. Ehr. d. 43. Vers. d. N. u. Ä., Innsbr., 1869.) J. R. Lorenz, Die physikalischen Verhältnisse und die Verteilung der Organismen im Quarner. Golfe. (Wien, 1863.) R. Marloth, Das Kapland. (Jena, 1908.) — —, Die Schutzmittel der Pflanzen gegen übermäßige Insolation. (Ber. d. d. bot. Ges. 1909.) J. Müller, Zur Zoogeographie und Entwicklungsgeschichte der Fauna der österr. Küstenländer. (Verh. d. VIII. intern. Zool. Kongr. in Graz, Fischer, 1912.) va mann, Bodenkunde. (Berlin, 1911.) v. Wettstein, Die fossile Flora der Höttinger Breceie. (Denkschr. d. k. Akad. d, Wiss., Wien, 1892.) v. Wiesner, Der Lichtgenuß der Pflanzen. (Leipzig, Engelmann, 1907.) — — Weitere Studien über die Lichtlage der Blätter und über den Lichtgenuß der Pflanzen. (Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss., Wien, math.-nat. Kl., 1911.) Flechten, von Dr. Ginzberger auf Kreta gesammelt. Von Prof. Dr. J. Steiner (Wien). Die hier aufgezählten Flechten wurden mit Ausnahme zweier Arten von Dr. Ginzberger im Jahre 1914 auf Kreta gesammelt, u. zw. teils auf dessen Südküste, bei Tybaki-Klima — im Texte bezeichnet mit SK — teils auf seiner Nordküste, bei Knossos — bezeiehnet mit N K. — Das Substrat der Funde von der Nordküste ist durchaus Kalk oder wenigstens kalkreich, von der Südküste ein feinkörniger Quarzsandstein, der nur stellenweise Kalk enthält. Die bei Tybaki-Klima gesammelten Flechten sind daher vorherrschend Kieselpflauzen. Die Literaturangaben wurden nur bei denjenigen Arten gemacht, welche nieht schon in meiner Ab- handlung in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft, Wien, Jahrg. 1917, über die auf der Wiener Universitätsreise (1911) gesammelten Flechten genannt sind. Buellia (Eub.) myriocarpa (D. C.) Mudd. var. virens Stnr. Thallus tenuis, frustulose vel irregulariter verrueiforme et interrupte areo- latus, non distinete determinatus subluride pallidus, madefaetus luride virens, reagentibus solitis non coloratus. Apotheeia et sporae ut in pl. typica. Pyenides frustra quaesitae SK. 377 Buellia (Eub.) maritima Mass. in Symm. (1855) p. 51. SK. Caloplaca (Gasparr.) callopisma (Ach.) Th. Fr. f. orientalis Stor. NK. Caloplaca (Eucal.) arenaria (Pers.) Stnr. in Österr. bot. Zeitschr. (1899) p. 248 — Pers. in Ust. Ann. Bot. VII. (1794) p. 27, sub Lichene. SK. Caloplaca (Eucal.) eitrina (Hoffm.) Th. Fr. SK. Caloplaca (Pyrenod.) variabilis (Pers.) Th. Fr. f. acrustacea Arld. SK. Caloplaca (Blast.) caesiorufa (Ach.) A. Zahlbr. in Ann. k.k. Hofmus. Wien, Bd. XII (1897) p. 90 — Ach. in Prodr. (1798) p. 44 sub Lichene. SK. Parmelia (Eup.) conspersa (Ehrh.) Ach. var. verrueigera (Nyl.) Stnr. comb. — Nyl. in Flora, 1872, p. 426, nota 3, ut pr. species. Planta sterilis, eujus habitus et structura interna ut in pl. typiea, sed thallo centroversus verrucis eum thallo concoloribus obsito et medulla KHO lutescente vel h. i. in subaurantiacum versa, varietatem Parm. conspersae sistit. Jam in plants typiea reactio KHÜ in medulla provocata vaeillat. Minime ubique color in sanguineum vel einnabarine rubrum vergitur, saepe, et quidem h. i. maculatim tantum, sordide rufescens apparet, solutione effusa nee minus variante. Compare exempl. eausa ex una parte exs. Rabh. 65 et 891, ex altera Arnld. Monae. 83, Norl. Fenn. 26 et Malme 204. Nota, ex hac reaetione sumpta, minime igitur ad separandum for- mas ut species vel subspecies suffieit, varietates tantum sejungere potest. Formae europaeae hujus speciei, praetermissis omnibus lobis elon- gatis et erassioribus instructis, i. e. var. stenophylla usque ad Parm. molliusculam Nyl. modo sequente ad interim dispono: 1. Thallus nee isidiosus nee verrucosus. a) Medulla KHO varie, saltem maculatim rufescens: planta typica. b) Medulla KHO lutescens tantum vel vix colorata: f. subconspersa Nyl. 2. Thallus isidiosus. a) Medulla KHO ut in pl. typiea eolorata: var. isidiata Anzi. b) Medulla KHO varie lutescens : var. lusitanica Nyl. 3. Thallus eentroversus verrucosus. Medulla KH O varie lutescens: var. verrucigera (Nyl.) Notandum est, explorationem eomparativam apotheciorum formarum expositarum hucusque exstare. Adsunt apotheeia, quorum involuerum sub eortice stratum gonidiale exhibet ut regulariter in hoe genere, nee minus Österr, botan. Zeitschrift, 1917, Heft 10-12. 97 378 autem adsunt alia hoc strato earentia, nota, cui, secundum opinionem meam, valor speeifice separandi in hoc genere inest. Lecania (Eul.) erysibe (Ach.) Stnr. ecomb. — Ach. in Prodr. (1798) p. 20, sub Lichene. SK. Candelariella subsimilis (Th. Fr.) Stnr. SK. Lecanora (Plac.) lentigera (Web.) Ach. in Univ. (1810) p. 413 — Web. in Spie. Fl. Goett. (1778) p. 192, tab. III., sub Lichene. SK, Phaestos, leg. Frl. Scheuch. Lecanora (Plac.) crassa (Huds.) Ach. SK.— f. dealbata Mass. in Sehed. erit. (1856) p. 59. SK. Lecanora (Eulec.) dispersa (Pers.) Ach. NK. Lecanora (Eul.) Hageni Ach. var. sarigena Stnr. SK. Lecanora (Asp.) reticulata (Krplh.) Stnr. var. contortoides Star. SK. Lecanora (Asp.) subdepressa Nyl. in Flora (1872) p. 550. SK. Leptogium (Eulept.) pusillum Nyl. in Syn. I. (1858 — 1860) p-121. NK. Collema (Eucoll.) Metzleri Hepp. in Flora (1861) p. 258. NK. Collema (Eucoll.) sublimosa Stnr. Species structura thalli eum Collemato cheileo ejusque habitu cum var. Metzleri conveniens, sed sporis, fere ut in Coll. limoso for- matis, diversa. Thallus depauperatus, adpressus, nigricans, in statu ma- dido pl. m. virens, gelatinosus sed parum turgescens. Lobi regulariter 0:07—0'1 mm crassi. Stratum tegens superius angustum 4—7—9 u erassum, varie fusculum, non distinete cellulosum, sed nusquam omnino defieciens ut aequomodo in Coll. cheileo et Coll. limoso. Stratum tegens inferius aeque formatum ac superius, sed fere ineolor et in hyphas rhizinosas et incolores, singulas vel paullo fasei- ceulatas exerescens. Gonidia nostocacea ut in Coll. cheileo, paullo majora (ad 5°5 u) quam in Coll. limoso. Gelatina medullaris ut in Coll. cheileo parca, dum in Coll. limosa valde evoluta est et madefacta alte turgeseit. Apotheeia orbieularia, ad 12 mm lata, saepe minora, mox emersa et sedentia, qua nota igitur a Coll. cheileo et Coll. limoso aeque diversa. Diseus madefaetus badie rufus, e subconcavo planus, diu crassius mar- ginatus, margine serius pl. m. demisso, integro vel verruculis, vel spi- nulis, vel lobulis thallinis obsito. Exeipulum fere deficiens, involucellum mere thallodes et hypotheecium angustum, ad 40 u cerassum, ut in Spe- ciebus comparatis. Hymenium ca, 130—140 u altum. Paraphyses tenues, pl. m. solu- biles epitheeium fuscum formant. Sporae oetonae, incolores, elliptieae apicibus angustatis, rarius apice uno rotundato, 25—33 u Ig. et 11—15 u It, 3—6-septatae, 1—2 (3)-divisae. J ope hymenium 379 dilutius eoeruleseit, serius pl. m. in viride decoloratur. Membrana api- calis et inerassata ascorum obscure coeruleseit, hypothecium non colo- ratur, reactio igitur in toto eadem ac in Coll. limoso et in Coll. cheileo. NK. Acarospora (Ewuaec.) Cretica Stnr. Planta e stirpe Acar. cineraceae (Nyl.) Hue et in grege formarum, infra nominatarum, quarum cortex superior CaCl, O, rubre coloratur, colore et forma thalli et habitu lecideino apotheeiorum praesertim diversa. Exemplar uniecum collectum est. Areolae disperse vel subdisperse emergentes, mox insulatim con- gestae, insulis confluentibus thallum irregulariter orbieularem, tenuem, in toto planum et fere conferte squamose areolatum formant, ad 3°5 cm expansum, in statu sicco einereo nigricantem, sub lente visum p. p. sub- tillus einereo pruinosum, in statu bene madido obseurius luride vel oli- vaceo fuseum, longe obscurius igitur eoloratum quam in formis com- paratis, prothallo obseuriore et eingente nullo. Areolae ad 0-6—1 mm latae et rare ad 0'23 mm crassae vel se- eundarie ulterius diffracetae, irregulariter suborbieulares, ad marginem ex- tenuatae, in toto planae, rare subconcavae, margine nigrescente, sed non elato, h. i. perspieuo. In pagina inferiore areolae denigratae apparent, centroversus latius, ca. '/, latitudinis saxo adhaerentes, gompho elato nullo. Squamae, in sectione sub lente visae, panno hyphoso, hypothallino, sordide fuseulo insident, medulla albide pallida, h. i. autem, praesertim sub apotheeiis, varie rufule infuseata apparent, cortice superiore unacum sirato gonidiali obseurius fusco viride elucente, cortice laterali et in- feriore obseure fuseis. Cortex superior, in HNO, et glycerino sub microse. visus ca. 18—27 u erassus, extus obseure fuseus et in toto pl. m. fumose nubi- latus, hyphis subperpendieulare intrieatis et pl. m. rotundate cellulosis formatur, cellulis extremis ad 4—5 u latis, strato tegente et emortuo distineto nullo, ad marginem in corticem lateralem transiens. Cortex lateralis et inferior ea. 12—15 u er., aequaliter obseure fuseus et purus, formatus ut cortex superior. Stratum gonidiale laxius confertum, ca. 40—60 u cr., medullam versus non bene determinatum, gonidiis ibi magis dispersis, nee minus glomerulis gonidiorum h.i. medullae instratis. Gonidia singula ad 16 u It., pleurococeidea, membrana tenui, contentu mediocriter colorato et granuloso, nucleo centrali regulariter distincto, succedanee septata ad 22 u ampliata. Medulla ubique angusta et ad margines squamarum ulterius ex- tenuata, hyphis intrieatis, et ad peripheriam squamarum majorum pl. m. 27* 380 tangentiale ıntrieatis formatur, distinetius cellulosis, cellulis in parte superiore medullae praesertim subrotundatis et ad 7 u latis, in parte in- feriore magis elliptieis vel elongatis. Thallus KHO non coloratur, Ca Cl, O, cortex superior et exeipulum marginale bene rubent, exeipulum ceterum, cortex lateralis et basalis non colorantur. Apothecia immersa, ubi areolae fertiles secundarie diffraetae, ibi areolae relicto adpressa vel inter areolas intrusa, suborbieularia, ad 0:3—0°4 mm It., nigrieantia, disco pl. m. concaviusculo, bene made- facto paullo in fuscum vergente, margine excipulari semper nigricante et paullo elato. Exeipulum angustum sed regulariter bene perspieuum, margi- nale ad 30—35 u It., hyphis subflabellatis, coloratum et nubilatum ut cortex superior, laterale et basala — posterius pl. m. angulose medullam versus protraetum et in fasciculum medium transiens — ad 15 « latum et regulariter pallidum, laterale h. ij. infuseatum. Gonidia sub exeipulo basali adsunt quidem, sed magis dispersa. Thallus ecireum apothecia non elatus, regulariter formatus ut in squamis sterilibus, ubi autem apothecia areolam explent, gonidia evanes- eunt et pseudo-involuerum angustum, marginale et laterale, cortice solo, aeque obscurato ac excipulum, formaiur. Hymenium purum, in apotheciis juvenilibus 55—74 u alt., in adultis ca. 70—80 u alt. Paraphyses filiformes, primum solubiles, deinde magis connatae, ca. 2—3 u It., non septatae sed contentu h. i. interrupto, ad apices celavate capitatae, cellulis extremis ca. 3—5 u latis, connatis, epitheeium obscure fuscum formant, strato tegente nullo.. Sporae rare bene evolutae, ellipticae, 4—4°5 u lg. et 2—3 u It., sed adsunt etiam elongatae, 4—6 u Ig. et 1’8—2 u It., verisimiliter jam collapsae. Asei polyspori, elliptice subelavati, elongati. Hymenium J ope e coeruleo luteo vireseit, p. p. luteseit, p. p. luteo rufeseit, hypotheeium eoeruleum permanet, exeipulurm marginale et linea extrema exeipuli gonidia versus non colorantur, exeipulum ceterum coeruleseit. Pyenides frustra quaesitae. SK. Formarum ad Acar. Oreticam prope accedentium sequentes afferre possum. 1. Proxima est planta, quae distributa fuit in Crypt. exs. 249, k.k. Hofmus., Wien, sub nomine Acar. cineraceae (Nyl.), coll. a P. P. Strasser in monte Sonntagberg prope Rosenau. Aust. infer. (In exem- plaribus distributis admixta erescit Ac. smaragdula (Wablb.).) Notis supra allatis et insuper strato corticem superiorem tegente, incolore, angusto sed melius separato, cortice etiam elaterali et basali, h. i. saltem et maculatim, 0a Cl, O, tinetis et sporis magis elongatis (nota vacillans) di- 381 versa est et verisimiliter eonvenit eum Acar. rufidulocinerea Hue in Nouv. Arch. Mus. p. 144. Deseriptio nempe eitata ex exemplari unico, ab Arnold ad Ny- lander misso, sumpta est, eujus loeus natalis ab Hue |. e. non indi- eatur, a Nylander — aequa igitur ab Arnold et autor. sequentibus — pro Acar. cineracea (Nyl.) declarato, revera autem, ut docet Hua I. c., cum primaria Acar. cineracea (Nyl.) Hue, planta terricola, commixto. Arnold ipse nee Acar. cineraceam nee lichenem prope accedentem, nec in Tirolia nee in Bavaria unquam collegit, ex quo patere videtur, liehenem ab Arnold communicatum convenire cum illo, qui serius, erebrius eolleetus, distributus est sub no. 249 et nominandus igitur sit: Acar. rufidulocinerea Hue. 2. Praterea prope accedit Acar. vulcanica Jatta, Manip. II in Nuoy. Giorn. bot. ital., 1875, p. 213 et in Syll. Lich. ital. (1900) p. 213 et exs. no. 10 (H. U., exemplar perparvum). Squamae tandem ad 1—1’5 mm latae et sublobulatae, sub pruina inaequali dilutius adhuc coloratae quam in Ac. rufidulocinerea, alutaceae, vel pallide, h. i. subluride cervinae, vel umbrino pallidae. Cortex late- ralis et inferior, CaC], OÖ, non tinetus, fuscus quidem sed regular. di- lutius et squamae, adultiores saltem, gompho brevi affixae. Cortex superior strato emortuo tegente et separato non tectus est. Apothecia magnitudine variantia (0'2—0°5 mm It.), non rare sub- composita — in spee. comparatis apothecia subeomposita non omnino desunt — madefaeta dilutius fusea, ceterum formata et eonstrueta ut in speceiebus comparatis, sed thallus eirea exeipulum saepius marginatim paullo elatus, sporae vel ellipiieae, minores et latiores, 3—4 u Ig. et 2—2 5 u lt., vel magis elongatae ea. 5 u lg. et 1°8—2 u It. J hypothecium paullo minus ceterum aeque in viride vel luteo viride deeoloratur ac hymenium, exeipulum non coloratur. 3. Magis speeifice abstat Acar. umbilicata Bagl., Enum. Lich. Lie. in Mem. soe. ital. sei. nat., Milano (1845) p. 397, see. exempl. orig. in H. E. et Lojka, Univ. no. 21. Squamae ad 1—1’5 mm latae, in toto planae, forma variantes, sub pruina inaequali nee minus quidem in toto pallidae, pl. m. fusee marginatae et infra fuseae, quarumgue reactione ut in Ace. vulcanica, sed gompho, semper distinete elato praeditae. Cortex superior .lateralis et inferior aeque formatus et erassus ut in spec. eomparatis, strato emortuo teetus distineto, angusto, ea. 9 u It., quod stratum nec minus obdueit epitheeium. Gonidia pallida, minora 10—14 u It., succedanee septata ad 18 u It., nucleo nullo. Apotheeia ca. 0-2—0°4 mm It., saepe pluria in quavis areola, non rare confluentia et subeomposita, diseo « subeoncavo plano, fuseo, non distinete marginato, madido ceraceo fuseo 382 exeipulo marginali h. i. paullo elato sed non obscurato. Struetura apo- theeiorum ut in spec. cormparatis, sed hymenium humilius, ca. 50—70 (75) u alt., epithecium dilutius fuscum et strato gelatinoso, inecolore tectum. Sporae regul. ellipticae, 3—4 u lg. et 2—2°5 u It., sed elongatae ad 5 u lg. et 1’8 u It. non desunt. Hymenium J ope mox varie, tan- dem regular. in sordide fuscum decoloratur, hypotheeium eoeruleum vel viride permanet. 4. Ad Acar. umbilicatam Bagl. gompho bene evoluto, cortice superiorre Ca0l,0, nec minus ceinnabarine tincto, accedit planta, in H. E. conservata (exempl. unicum), colleta a Theobald prope Montpellier in substrato quarzeo, p. p. rubre tineto, nominata ab Hepp in herb.: Myriospora areolata. Planta in toto habitum Acar. cinerascentis Star. praebet, sed eortex superior Ca0l, O0, rubet. Squamulae tandem ad 1°3 mm latae et 0-3—0'4 mm crassae (gompho non computato), minores distinete convexae et majores subconvexulae, rotundae vel angulosae vel varie erenate sublobatae, e prothallo eingente et nigrescente disperse emer- gentes, deinde confertae sed bene separatae, gompho, ca. '/,-diam. lato, affixae, sub pruina alba, densa vel evanescente mediocriter rubro badiae vel umbrinulae, bene nigro limbatae, madefactae mox umbrine vel cer- vine fusculae. Medulla in sectione sine reag. sub lente visa subpellueide alba stratum gonidiale parum visibile, cortex superior ut linea fusca, lateralis et praesertim inferior, gomphum obducens, latius nigrofuseus elucens. CaCl, OÖ, cortex superior tantum bene rubet. Cortex superior ca. 20—24 u erassus, in reag. solitis fere totidem sordide nubilatus (serius depuratus), extus fere incolor vel dilute fuseulus, ad marginem in cor- ticem lateralem transiens, eontextus ut in formis comparatis, cellulis ex- tremis parum distinete capitulatis, ad 4—5 u latis, strato emortuo et in- colore, O—16 u crasso, teetus. Stratum gonidiale ca. 30—90 u erassum, in squamis juvenilibus et ad marginem fere confertum et angustum, ceterum subconfertum vel anguste interruptum, faseieulis autem per- pendieularibus et distinetis nullis. Gonangia dispersa in medulla adsunt. Gonidia parva et pallide colorata, 7—12 u It., succedanee septata, nucleo nullo. Medulla aeque contexta et hyphae aeque formatae ut in Acar. um- bilicata. Cortex lateralis et basalis obseure fuscus, purus ut in spec. comparatis, ca. 20 u er. Apotheeia ad 0:3—0°4 mm It., 1—3 in singulis areolis, singula vel subeomposita, suborbieularia, immersa vel parum emergentia ubi areolae secundarie diffractae, ibi inter areolas intrusa, nuda, nigricantia, habitu 383 leeideina, apotheeiis Acar. Creticae similantia, madida parum in fuscum vergentia vel fere permanenter nigra, exeipulo extus nigro et pl. m. elato. Struetura apotheeiorum ut in spec. comparatis, excipulum mar- ginale obseure fuscum, laterale et basale h. i. paullo luteolum et sub ex- eipulo basali gonidia pallida parum perspieua. Hymenium ca. 70—90 u alt., purum, epitheeium varie fuscum, strato tegente, gelatinoso et incolore, nullo, paraphyses variantes, tene- riores ca. 2 u It. et erassiores ad 4 w It., tumque breviter cellulosae, supra inerassatae et melius cellulosae capitulis extremis ad 5°5 « It., connatis, hypotheeium h. i. luteolum. Asei polyspori, elliptice clavati ad 65 u lg. et ad 32 u It., sporae parvae ellipticae vel parum elon- gatae, 3°5—4°5 u lg. et 1’8—2 u It. Hymenium J mox in luteo viride et p. p. luteo rufum deecoloratur, hypothecium coeruleum permanet. Pyenides frustra quaesitae. Nominetur hoc lichen: Acorospora Theobaldi Stor. Reactione Ca Cl, O, provocata, struetura, affixione et colore paginae inferioris squamarum non indicatis incertum haeret locus systematieus Acarosporae Cesatianae Jatta in Nuov. Giorn. bot. ital. Vol. XII (Manip. III) 1880, p. 221, ad saxa erratiea in Apulia. Exemplar non vidi. Quae planta, si formis praedietis adnumeranda est, secund. deseriptionem |. c. datam, jam colore squamularum exi- guarum, interdum dispersarum, praesertim circa apothecia pruinatarum iuteo in viride se vertente, in statu madido viridissimo distinete diversa videtur. Paraphyses l. e. nominantur capillares, guttatae, asci polyspori, eylindrice elavati, sporae ellipsoideae, diametro duplo vel fere duplo lon- giores, paullo minores quam in Acar. vulcanica monoblastae vel pseudo- dyblastae, cum 2 guttulis oleosis, symmetrice dispositis (in tab. V, Fig. D, simplieiter elliptieae sine guttulis delineatae sunt). Conspeetus formarum, supra nominatarum, sequens est: Squamae p. p. albide pruinosae, in pagina inferiore fuscae vel nigrieantes, cortex, superior saltem, Ca Cl, O, bene cinnabarine rubens, sporae parvae ellipticae vel elongatae. 1. Squamae non gomphatae. a) Squamae sub pruina varie fusculae. apotheeia biatorina. rufidulocinerea Hue. b) Squamae sub pruina obscure coloratae, apotheeia leeideina Cretica Star. 2. Squamae adultiores tantum gomphatae. Gomphus brevis. Apothecia biatorina. Stratum corticem supe- riorem tegens nullum . . . . 2.2.2.2... .. vmulcanica Jatta. 384 3. Squamae semper elate gomphatae. Stratum corticem superiorem tegens adest. a) Stratum tegens ad 9 u crassum. Apothecia biatorina { umbilicata Bagl. b) Stratum tegens ad 16 u crassum. Apotheeia lecideina Theobaldi Stnr. Incertum haeret Acar. Cesatiana Jatta. Quae harum formarum sint species, quae varietates, perserutatio et comparatio ulterior docebit. Biatorella (Sarcogyne) pruwinosa (Sommerf.) Mudd. NK. Oladonia pyxidata (L.) Hoffm. in Deutsch. Fl. II. (1796) p. 121 — Linn. in Sp. plant. II (1753) p. 1151, sub Lichene. var. pocillum (Ach.) Flot. in Linnaea, 1843, p. 19. — Ach. in Meth. (1803) p. 336, sub Baeomycete. SK. Cladonia foliacea (Huds.) Willd. var. convoluta (Lam.) Wain. in Monog. Clad. 1894, p. 394. — Lam. in Eneyel. Bot. III. (1789) p. 500, sub Lichene. SK. Toninia (Thalloid.) coeruleonigricans (Light.) Th. Fr. in Seand. (1875) p. 336. — Lightf. in Fl. Seot. (1777) p. 895 sub Lichene. NK. Toninia (Euton.) aromatica (Smmrf.) Mass. SK. Protoblastenia monticola (Schaar.) Star. SK. und NK. Lecidea (Psora) decipiens (Ehrh.) Ach. in Meth. (1803) p. 58. — Ehrh. in Hedwig. Stirp. erypt. II. (1789) p. 7, sub Lichene. Petractis clausa (Hofl.) Krplh. in Denksch. bot. Ges. Regensb. IV., 2. (1861) p. 254. — Hoffm. in Enum. (1784) p. 48, sub Lichene. var. eradiata Stnr. Thallo endocaleino et gonidiis scytonemeis aeque ac hymenio et sporis cum planta typica in toto satis conveniens, sed forma apotheciorum diversa. Apotheeia minora, ad 0"5 mm lata, disco punetiformi, varie carneo vel obseurato, ‘involuero albo vel albido, pl. m. farinoso, non vel in- distinete radiatim fisso, habitum fere apotheeiorum Gryalectae thelo- tremoides praebentia. NK. Diploschistes albissimus (Ach.) Star. — Urceolaria scruposa P. albissima Ach. in Meth. (1805) p. 147. — Syn.: Urceolaria gypsacea Ach. in Un.: (1810) p. 338, mutatio nominis. SK. Staurothele (Eustaur.) ventosa (Mass.) Th. Fr. in Polybl. Sceand. (1877) p. 6 — Mass. in Geneae. (1854) p. 23, sub Polyblastia. NK. Thelidium COreticum Star. Species seeundum perithecia emersa et sporas 1 — septatas, stirpi Thelid. pyrenophori et secundum - quidem sporas minores ejus ramo 385 Thelid. impresso Mull. Arg. inserenda et inter Thelid. impressum var. disjunetum Arld. et T’helid. acrotellum Arld. locanda est. Thallus endocaleinus, pl. m. insularis, eontinue et subfarinose paullo emergens, sordide einereo luridus, madefaetus obseurius adhuc luridus. Insulae h. i. 8-9 mm tantum latae vel latiores et confluentes, ad peri- pheriam evanescentes, linea eingente nulla. Thallus reag. solitis non colo- ratur, acidis e calee liberatus ad 1 mm erassus, in seetione sub lente visa, stratum corticale et gonidiale sordide fuseulum, medullam et hypo- thallum albide pallida praebet. Stratum corticale ad 12—14 u erassum, in toto fumose nubilatum et obseuratum, KHO adh. in pl. m. violaceo vel purpureo fuscum versum, hyphis dense intricatis, aegre discernendis, suborbieulare cellulosis formatur, cellulis extremis ad 5 u latis. Stratum emortuum angustum et ineolor, ad 5—7 u alt., adest. Gonangia corticem versus fere confluentia et stratum subinterruptum formantia, medullam versus magis dissipata et hyphis irretita. Gonidia dilute colorata, minora, 9—12 u It., nucleo nullo, succedanee septata ad 16—20 u It. Medulla ubique frustulis et detritu substrati inspersa. Hy- phae medullae superioris dense contextae, cellulosae, cellulis aeque ae inter gonidia praesertim elliptieis vel suborbieularibus 5—6 u et h. i. 7—8 u latis, membrana tenuiore. Medulla inferior sensim laxius con- texta et cavernosa, in hypothallum laxe contextum transiens, cujus hyphae regulariter sunt elongate cellulosae et subtorulosae. In hypo- thallo inferiore h. i. ramuli hypharum, glomerulos ceellularum miero- sphaeroidarum gerentes, cellulis ad 6—9 u latis et guttulo oleoso ornatis, inveniuntur. Perithecia orbieularia, diametrum 0:2—0'3 (0°4) mm praebentia, convexe emergentia et basi impressa sedentia, nigra, opaca, poro cen- trali parum perspicuo, rare circa porum paullo impressa. Exeipulum in parte porali paullo protraetum, ceterum suborbieulare, eireumeirea "an- gustius et medioeriter saturate fuseum. Involucellum nigrofusecum, eirca porum magis dilatatum, laterale ad 50—40 u erassum, exeipulo per duas tertias saltem partes superiores adpressum et sub excipulo basali in chlamydem granose inspersam transiens. Paraphyses nullae, periphyses mediveriter evolutae. Sporae octonae in ascis elliptice subelavatis, ellipticae, apieibus pa- rum angustatis, rotundatis, distinete vel indistinete 1- septatae vel simplices, 16—20 (22) u lg. et 9—11 (12) « It. Gelatina hymenialis J ope regulariter coeruleseit, rare h. i. rubet. Pyenides frustra quaesitae NK. Notandum est, Verrucariam disjunctam Arld. in Flora. 1864, p. 599 et exs. no. 24a et b, esse Thelidium sporis brevibus et latis. 386 ca. 9—13 u lg. et 7—8 u It., et sistere varietatem Tihelidii impressi Müll. Arg. in Flora (1872) p. 504, sub Sagedia, minus monticolam, apotheciis minoribus nee distinete eirca porum impressis. Verrucaria (Euv.) rupestris Schrad. ap. Leight. in Ang. Lich. (1851) p- 60 et tab. XXV, Fig. 4. var. hypophaea Stnr. et A. Zahlbr. in Annal. k.k. Hofmus. Wien, Bd. 22 (1907) p. 107. NK. Verrucaria (Euv.) murina Leight. in Ang. Lich. (1851) p. 44 et tab. 19, Fig. 3. — Syn.: Verr. myriocarpa Hepp. exs. 430 (1857). NK. Verrucaria (Euv.) calcıseda (D. C.) Star. var. calcivora Mass. NK. Verrucaria (Ewv.) Attica Star. in Verhand. zool. bot. Ges. 1911, p., 39... NK. Verrucaria (Amphor.) mastoideum Mass. iu Symm. (1855) P- 82. NK. (Fortsetzung folgt.) Notizen zur Herbstflora des nordwestlichen Albanien. Von Erwin Janchen (Wien). Ende September und Anfang Oktober 1916 weilte ich in militärischer Eigenschaft in den küstennahen Gegenden des südlichen Teiles von Nord- albanien und des nördlichen Teiles von Mittelalbanien, berührte dabei die Städte Les (Alessio), Kruja, Tirana und Durz (Durazzo) und lernte botanisch vor allem jene ausgedehnte Niederung kennen, die sich von Les und Senjin (8. Giovanni di Medua) im Norden bis Tirana, Vorra und Bresa (Preza) im Süden erstreckt, sowie die unteren Abhänge des Gebirges, welches diese Niederung im Osten (in der Linie Les—Zojmeni— Miloti—Mamuras—Teke Fusa Krujs—Tirana) begrenzt, ferner auch das Drin-Tal nördlich von Les (Kakari&i—Barbalusi—BuSati-—-Ranca). Auf Sammeln nicht eingerichtet, mußte ich mich darauf beschränken, die charakteristischen Bestandteile der Vegetation in mein Notizbuch ein- zutragen und gelegentlich eine kleine Bestimmungsprobe beizulegen. Die zufolge der Jahreszeit und dieser Methode sehr dürftigen Ergebnisse will ich gleichwohl hier mitteilen, da ich mir denke, daß gerade zu so später Jahreszeit entlegenere Gegenden selten von Botanikern besucht werden und daß gerade den verbreiteteren Arten oft zu wenig Auf- merksamkeit geschenkt wird. Zunächst einige Worte über die Gehölzformationen. Sehr schöne alte Auwälder stehen in den Niederungen südlich von Les bis an den Ismi-Fluß. Die wichtigsten waldbildenden Bäume in ‚liesen sind: Fraxinus excelsior, Alnus rotundifolia, Ulmus campestris, 387 sommergrüne @uercus-Arten (pedunculata und andere, von der Seilbahn aus nicht ganz sicher beobachtet), Populus alba und nigra, Salix alba ; die wichtigsten Lianen sind Periploca graeca, Hedera Helix, Vitis sil- vestris, Humulus Lupulus, Volvulus (Calystegia) sepium subsp. silvestris. Auf trockenerem Boden sind Hochwälder vor allem im unteren Teil der die große Niederung im Osten begrenzenden Bergabhänge zu finden. Dieselben bestehen der Hauptsache nach aus Quercus Üerris, seltener sind andere sommergrüne Eichen (z. B. @. sessiliflora); sonstige Baumarten finden sich fast nur als Unterholz, so Carpinus orientalis, Acer tataricum und campestre, Sorbus aucuparia und torminalıs. Immergrüne Wälder von ansehnlicher Höhe habe ich nur auf jung- tertiären sandig-tonigen Schiefern (nach H. Vetters) nordöstlich von Tirana gesehen. Ihr Hauptbestandteil ist Arbutus Unedo, die oft ganz allein den Wald zusammensetzt, bei schüttererem Bestand aber auch andere Elemente zwischen sich aufnimmt, von immergrünen Holzpflanzen vor allem Erica arborea, dann Phillyrea latifolia, Juniperus Oxycedrus, selten Quercus Ilex, von sommergrünen Gehölzen Carpinus orientalis, Quercus Cerris, Fraxinus Ornus, Acer tataricum, Cornus mas, Sorbus aucuparia. Dazu kommen von niedrigeren Sträuchern Ürataegus monogyna und orientalis, Pyracantha coccinea, Cistus villosus und salvifolius, Ruscus aculeatus, von klimmenden Holzpflanzen Hedera Helix und Rosa semper- virens. Aus dem Unterwuchs erwähne ich nur Asplenium Adiantum- nigrum, Oyclamen neapolitanum und Satureia Calaminta. Häufiger sind sommergrüne Buschwälder oder Buschwälder, in denen sommer- und immergrüne Elemente gemischt vorkommen. Die wichtigsten sommergrünen Elemente sind Carpinus orientalıs und Quercus Cerris, von denen bald diese, bald jene tonangebend auftritt; dazu kommen Frazinus Ornus und Paliurus Spina-Christi, ferner Pirus amygdaliformis, Acer campestre, monspessulanum und tataricum, Colutea arborescens, Cornus mas und sanguinea, Crataegus monogyna und orientalis. Von immergrünen Elementen sind damit oft vergesellschaftet Ligustrum vulgare, Pistacia Terebinthus, Punica Granatum, Juniperus Ozxycedrus, Phillyrea latifolia, seltener Erica arborea. Häufige Kletter- sträucher sind Rubus ulmifolius, Rosa sempervirens und Smilax aspera. - Phillyrea latifolia und Erica arborea treten mitunter auch allein oder als tonangebende Elemente auf und bilden daun immergrüne Busch- formationen von sehr charakteristischer Färbung, die auf weithin er- kennbar ist. Wenn man auf der neuen Fahrstraße aus der Ebene gegen die Stadt Kruja emporsteigt, so findet man im untersten Teil des Berg- abhanges ganz vorherrschend Erica arborea. Bei weiterem Anstieg tritt dieselbe allmählich zurück und vergesellschaftet sich mit Erica vertieillata und anderen Elementen. Phillyrea latifolia wird immer mehr ton- 388 angebend, stellenweise alleinherrschend. Bei etwa zwei Dritteln des Auf- stieges hört Erica arborea, ebenso wie Myrtus communis, vollständig auf, indes Erica vertieillata noch immer häufig ist; auch Phillyrea wird jetzt wieder spärlicher, während nun Carpinus orientalıs der ton- angebende Strauch wird, begleitet von Frazinus Ornus, Quercus Cerris, Pistacia Terebinthus und Juniperus Oxycedrus. Quercus Ilex habe ich’ auffälligerweise erst oberhalb der Stadt Kruja angetroffen, zusammen mit Quercus Oerris, Carpinus orientalis, Fraxinus Ornus, Pistacia Tere- binthus, Phillyrea latifolia, Juniperus Oyzcedrus und Erica verticillata, die oft mannshoch wird. Da die mitgeteilten Beobachtungen meist während militärischer Märsche in aller Eile vorgemerkt wurden, so können sie natürlich auf keine große Gründlichkeit Anspruch erheben. — Es folgt nun das syste- matisch geordnete Verzeichnis der beobachteten Arten. Pteridophyta. Selaginella denticulata (L.) Link. In feuchten Schluchten ‚des Tertiär- schiefergebietes nordöstlich von Tirana. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn. Allgemein verbreitet und sehr häufig. Asplenium Adiantum-nigrum L. An schattigeren Standorten sehr ver- breitet und auf jeder Bodenunterlage. Asplenium Trichomanes L. Allgemein verbreitet. Ceterach officinarum Lam. et DC. Allgemein verbreitet. Polystichum aculeatum (L.) Presl. Unter Gebüschen und in lichten Wäldern bei Tirana. Gymnospermae. Juniperus Oxycedrus L. Sehr verbreitet. Ephedra campylopoda ©. A. Mey. An Kalkfelsen bei Senjin und Les; an Felsen der Burg von Kruja. Bei Zojmeni auf Bäume und Sträueher von Phillyrea : latifolia emporklimmend, so daß von diesen die heurigen Zweige der Ephedra herunterhängen. Monochlamydeae. Alnus rotundifolia Mill. In den Niederungen allgemein häufig, oft hohe Bäume bildend. Carpinus orientalis Mill.. An den troekenen Bergabhängen häufig; oft auf größere Strecken Hauptbestandteil der Buscehwälder, oft auch eingestreut zwischen anderen Elementen, | Corylus Avellana L. Ziemlich häufig. Castanea sativa Mill. Nach H. Vetters in sehr großer Menge bei Guraku@ nordöstlich von Elbassan bei etwa 600—700.m Meereshöhe. 389 Quercus Cerris L. Weitaus die häufigste Eichenart; oft Hauptbestandteil schöner Hochwälder am unteren Abhang des Gebirges; oft auf weite Streeken Hauptbestandteil der Buschwälder ebenda; auch einge- streut zwischen anderen Elementen. Blattform sehr verschieden, wechselnd von ziemlich schmalen, seicht gelappten Blättern mit spitzen Lappen bis zu sehr breiten, tief fiederspaltigen Blättern, deren Abschnitte selbst wieder buchtig stumpflappig sind. Quercus sessiliflora Salisb. An ähnlichen Standorten unter der vorigen, aber viel seltener. Quercus peduncutata Ehrh. In den Auwäldern der Niederungen. Quercus lanuginosa (Lam.) Thuill. Abhänge unterhalb des Dorfes Bresa. Quercus macedonica A. DC. Trockene buschige Abhänge des Mali Reneit nordwestlich oberhalb Les. Quercus Ilex L. Kalkhänge oberhalb Kruja; zwischen Arbutus im Tertiärschiefergebiet nordöstlich von Tirana, anscheinend nicht häufig. Juglans regia L. Häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen. Populus alba L. Sehr verbreitet in den Niederungen. Populus nigra L. In den Auwäldern der Niederungen, aber keineswegs einer der häufigsten Bäume. Populus italica (Duroi) Mnch. Häufig an Wegen und bei menschlichen Siedlungen. Salix alba L. In den Niederungen allgemein verbreitet und weitaus die häufigste Weiden-Art. Humulus Lupulus L. An Hecken und in den Auwäldern der Nie- derungen häufig. Ulmus campestris Huds. Häufig in den Auwäldern der Niederungen und hier hohe Bäume bildend; als verbissener Strauch nicht selten ein- gestreut in den Buschwäldern. Celtis australis L. Häufig in der Umgebung menschlicher Siedlungen, doch auch abseits von solehen an troekenen Hängen. Polygonum Hydropiper L. In den Niederungen und an Wassergräben allgemein verbreitet. Polygonum lapathifolium L. Ebenso. Polygonum amphibium L. f. terrestre Leyss. An Quellen südwestlich von Miloti; im Wasser stehend, aber nieht schwimmend. Polygonum Kitaibelianum Sadl. = P. Bellardi auct. non All. Bei Tirana häufig, auch anderwärts. Polygonum Convolvulus L. Zwischen Les und Senjin. Polygonum dumetorum L. Ebenda. Platanus orientalis L. Hohe Bäume häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen. Jüngere Pflanzen, ausgedehntes dichtes Buschwerk 390 bildend, im Flußsehotter des Lumi Tirans nördlich von Tirana und spärlicher an anderen Stellen der Umgebung von Tirana. Euphorbia dendroides L. An steilen Kalkfelsen des Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Chenopodium botrys L. Im Schotter eines Baches südöstlich von Les massenhaft. Phytolacca decandra L. Häufig an Hecken und Ruderalplätzen. Portulaca oleracea L. Häufige Ruderal- und Unkrautpflanze. Stellaria aquatica (L.) Scop. In den feuchten Niederungen häufig. Tunica saxıfraga (L.) Scop. Allgemein verbreitet und häufig. Dianthus Armeriastrum Wolfn. Sehr verbreitet. Dianthus dalmaticus Üelak. Abhänge des Mali Rencit bei Les. — Platte der Petalen bis ungefähr ein Drittel ihrer Länge fingerig eingeschnitten. Lychnis coronaria (L.) Desr. Bei Teke Fusa Krujs, Mamuras. ‘ Dialypetalae. Epimedium alpinum L. In einer feuchten Schlucht im Arbutus-Gebiet (Tertiär-Schiefer) nordöstlich von Tirana. Helleborus odorus W. K. Sehr verbreitet. Nigella arvensis L. Bei Tirana. Nigella damascena L. Sehr verbreitet. Delphinium peregrinum L. Bei Tirana, Zojmeni, Les. Clematis Vitalba L. Sehr verbreitet. Clematis Flammula L. Sehr verbreitet. Clematis Viticella L. Zwischen Les und Senjin. Berteroa mutabilis (Vent.) DÖ. Sehr verbreitet. Vesicaria graeca Reut. An Felsen des Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Aethionema saxatile (L.) R. Br. Mali Reneit bei Les. Oistus salvifolius L. Auf Tertiärboden bei Tirana, Teke Fu$a Krujs; am Anstieg der Straße nach Kruja; zwischen Mieion und Mamuras. Cistus villosus L. Auf Tertiärboden bei Tirana, Teke Fusa Krujs; Kalk- abhänge oberhalb und unterhalb Kruja, bei Zojmeni; Abhänge des Kalkberges Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Tuberaria guttata (L.) Fourreau. Auf Tertiärboden bei Teke Fusa Krujs. Helianthemum ovatum (Viv.) Dun. f. litorale (Willk.) Janchen. Kalkig- felsige Abhänge des Mali Reneit nordwestlich von Les. Fumana arabica (L.) Spach. Bergabhänge unterhalb von Kruja. Fumana ericoides (Cavan.) Pau. Bergabhänge oberhalb von Kruja und bei Zojmeni. Fumana vulgaris Spach. Bergabhänge unterhalb von Kruja und kei Zojmeni. 391 Hypericum acutum Mnch. In den feuchten Niederungen mehrfach, so zwischen Tirana und Vorra, bei Teke FuSa Krujs. Abutilon Avicennae Gaertn. An Ruderalplätzen, auch auf Brachen an vielen Stellen der Niederungen von Tirana bis Les und im Drin- Tal nordwärts von Les; manchmal geradezu Massenvegetation bildend. Althaea offieinalis L. In den Niederungen sehr verbreitet. Linum nodiflorum L. Abhänge des Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Pistacia Terebinthus L. Sehr häufig in Buschwäldern an sonnigen, trockenen Abhängen. Rhus Coriaria L. Abhänge unterhalb des Dorfes Bresa, auf Tertiär- Schiefer. ‚Acer campestre L. In Buschwäldern häufig. Acer monspessulanum L. Bei Mamuras, Zojmeni. Acer tataricum L. Längs der Bergabhänge in Wäldern ziemlich ver- breitet, so bei Tirana, Teke Fusa Krujs, Mamuras usw. Evonymus vulgaris Mill. In Hecken und Gebüschen ziemlich häufig. Paliurus Spina-Christi Mill. Allgemein verbreitet. Vitis silvestris Gmel. Häufig in Hecken und in den Auwäldern der Niederungen. Sedum Cepaea L. Bei Tirana. Rubus ulmifolius Schott. Allgemein verbreitet und häufig. Fragaria vesca L. In Arbutus-Wäldern nordöstlich von Tirana, nicht häufig. Rosa sempervirens L. Sehr verbreitet, eine charakteristische Kletter- pflanze in den Buschwäldern. Sorbus aucuparia L. Bei Tirana, Mamuras. Sorbus torminalis (L.) Cr. Bei Mamuras. Pirus amygdaliformis Vill. In Buschwäldern sehr verbreitet. Pyracantha coccinea Roem. An trockeneren Stellen der Niederung und an deren Rändern, im nördlichen Teile seltener, z. B. zwischen Les und Senjin, nach Süden immer häufiger werdend; zwischen Vorra und Tirana streckenweise eine Massenvegetation bildend. Crataegus monogyna Jaeg. Allgemein verbreitet. Crataegus orientalis Pall. In Buschwäldern bei Tirana; bei Mamuras. — Eine bei Tirana untersuchte Frucht zeigte anstatt fünf Steinkernen deren drei: zwei zweifächerige und einen einfächerigen. Prunus spinosa L. In Hecken und Buschwäldern häufig. Cereis Siliquastrum L. In Hecken und Buschwäldern stellenweise, so am Anstieg der Straße nach Kruja, am Weg von Teke FuSa Krujs nach Mamuras und von Mamuras nach Miloti. Colutea arborescens L. Buschwälder bei Mamuras, bei Zojmeni. 392 Galega officinalis L. In den Niederungen allgemein verbreitet. Melilotus altissimus Thuill. In den feuchten Niederungen sehr verbreitet. Melilotus albus Desr. Niederung zwischen Tirana und Vorra. Doryenium hirsutum (L.) Ser. Liehte Buschwälder bei Mamuras, bei Zojmeni, am Abhang des Mali Reneit bei Les. Doryenium herbaceum Vill. Lichte Buschwälder bei Zojmeni und anderwärts. Securigera Securidaca (L.) Deg. et Dörfl. Abhänge des Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Spartium junceum L. Bei Bresa, Mamuras. Coronilla emeroides Boiss. et Sprun. Bergabhänge oberhalb Kruja. Coronilla valentina L. An Felsen des Mali Reneit östlich oberhalb Senjin. Lythrum Salicaria L. In den feuchten Niederungen allgemein verbreitet und häufig. Myrtus communis L. Bergabhänge unterhalb Kruja, nicht bis zur Stadt selbst emporsteigend. Punica Granatum L. Sehr verbreitet. Epilobium hirsutum L. In den feuchten Niederungen häufig, so zwischen Tirana und Vorra, bei Teke Fusa Krujs. Cornus sanguinea L. In Hecken und Buschwäldern. Cornus mas L. In Buschwäldern häufig. Hedera Helix L. Allgemein verbreitet, sowohl in den Auwäldern der Ebene, als auch in verschiedenartigen Wäldern der Bergabhänge. Bupleurum junceum L. Abhänge des Mali Reneit bei Les. Seseli Tommasinii Rehb. Allgemein verbreitet. Pastinaca sativa L. Sehr verbreitet. Orlaya grandiflora (L.) Hoffm. Bergabhänge bei Zojmeni und östlich oberhalb Senjin. Orlaya daucorlaya Murb. Abhänge des Mali Rencit östlich oberhalb Senjin. Torılis nodosa (L.) Gaertn. Mali Reneit bei Les. Sympetalae. Plumbago europaea L. An den Abhängen des Mali Reneit östlich von Senjin und des Mali Kakaricit oberhalb Kakari&i; mit Vorliebe an etwas verunreinigten Plätzen in der Nähe der Häuser, doch auch weit abseits von solchen. Arbutus Unedo L. Auf jungtertiären sandig-tonigen Schiefern auf niederem Bergland nordöstlich von Tirana, weithin schöne Busch- wälder zusammensetzend, oft zusammen mit Erica arborea; ferner nach H. Vetters an der Nordlehne des Kraba-Passes zwischen Elbassan und Tirana, ebenfalls auf Tertiär. 393 Erica arborea L. Auf den sandig-tonigen Tertiärschieferbergen nordöstlich von Tirana zusammen mit voriger; bei Vorra und Teke Fu$a Krujs dem Quercus-Carpinus-Buschwald an lichten Stellen untergemischt; ferner an den Bergabhängen unterhalb Kruja, im untersten Teile formationsbildend, weiter oben eingestreut zwischen Phillyrea und anderen Gehölzen, dann ganz aufhörend. Erica vertieillata Forsk. Bergabhänge oberhalb und unterhalb Kruja, vereinzelt bis an den Fuß des Berges herab. Primula vulgaris Huds. An feuchteren Stellen des Tertiärschiefer- gebietes nordöstlich von Tirana. Oyclamen neapolitanum Ten. Sehr verbreitet und anscheinend auf jedem Substrat; nach H. Vetters auch im ganzen Tertiär-Gebirge zwischen den Flüssen Arzen und Skumbi. Convolvulus tenuissimus Sibth. et Sm. Kalkfelsen bei Les. Convolvulus Cantabrica L. Bergabhänge bei Zojmeni. Volvulus sepium (L.) Medik. subsp. silvestris (W. K.) Beck. Allgemein verbreitete Windepflanze, bes. häufig in den Niederungen. Heliotropium europaeum L. Sehr verbreitete Ruderalpflanze. Cynoglossum creticum Mill. In und bei Tirana. Lycopsis variegata L. Bergabhänge bei Zojmeni und Les. Physalis Alkekengi L. In den feuchten Niederungen bei Zojmeni. Solanum Dulcamara L. An Hecken sehr verbreitet. Solanum nigrum L. Häufige Ruderalpflanze. Datura Stramonium L. Häufige Ruderalpflanze. Verbascum Blattaria L. Sehr verbreitet und oft noch im Oktober blühend. Verbascum sinuatum L. Bei Tirana, BreSa und anderwärts. Scrophularia alata Gilib. In den feuchten Niederungen mehrfach, so bei Zojmeni. Veronica orbiculata Kern. Trockene Abhänge des Mali Reneit nord- westlich von Les. Veronica orchidea Cr. Bei Mamuras. Digitalis laevigata W. K. In Wäldern bei Mamuras. Odontites serotina (Lam.) Rehb. Im ganzen Gebiet sehr verbreitet. — Die kräftigeren Individuen sind sehr hochwüchsig und stark sparrig verzweigt. Die Behaarung des Blütenstandes wechselt sehr; bald ist sie schwach und anliegend, bald wieder kräftig und schräg abstehend, eine weißlich-graue Farbe verursachend. Solche stark behaarte Individuen entsprechen der Odontites Kochii Schltz. = O. canescens (Rehb.) Hoffm.; die schwächer behaarten gleichen der mitteleuropäischen ©. serotina umso mehr, als sich auch im Wuchs keine durchgreifenden Unterschiede finden lassen. Es dürfte diesen Verhältnissen am besten entsprechen, wenn man O0. Kochii Österr. botan. Zeitschrift, 1916, Heft 10—12. 28 394 nicht als eigene Art, sondern nach dem Vorgang des alten Reichenbach nur als eine Varietät der O. serotina auffaßt und als O. serotina (Lam.) Rchb. var. canescens Rchb. bezeichnet. Orthantha lutea (L.) Kern. Auf dem Mali Reneit bei Les. Vitex Agnus-castus L. In der Nähe von Wasserläufen sehr verbreitet. Teucrium Arduini L. An Kalkfelsen oberhalb Kruja. Salvia officinalis L. An Kalkabhängen sehr verbreitet. Salvia glutinosa L. An feuchten, schattigen Standorten ziemlich verbreitet. Salvia clandestina L. Bergabhänge bei Zojmeni, auf Kalk. Melissa officinalis L. Sehr verbreitet. Satureia montana L. An Kalkfelsen fast allgemein verbreitet. Satureia cuneifolia Ten. An kalkig-felsigen Abhängen des Mali Reneit (bei Les und Senjin), z. T. allein, z. T. gemeinsam mit der vorigen. Satureia Nepeta (L.) Scheele. Allgemein verbreitet an offenen, trockenen Standorten, auch an Ruderalplätzen. Satureia Calaminta (L.) Scheele. An schattigeren Standorten, zwischen Gebüsch und in lichten Wäldern längs der Bergabhänge verbreitet. Lycopus europaeus L. In den feuchten Niederungen sehr verbreitet. Menta aquatica L. In den feuchten Niederungen häufig. Menta Pulegium L. Wie vorige. Globularia cordifolia L. Trockene Bergabhänge oberhalb Kruja. Centaurium spicatum (L.) Fritsch. Niederung unterhalb des Dorfes BresSa. Periploca graeca L. In den Niederungen in Gebüschen und Auwäldern sehr häufig, mitunter bis 8 m hoch in den Bäumen emporwindend ; auch im Drin-Tal von Les nordwärts. Cynanchum acutum L. Zwischen Senjin und Le$ und im Drin-Tale von Les nordwärts, überall seltener als die vorige. Fraxinus Ornus L. An den Bergabhängen allgemein verbreitet, ein be- sonders häufiger Bestandteil der Buschwälder. Fraxinus excelsior L. In den Auwäldern der Niederungen ein wichtiger Waldbaum. Phillyrea latifolia L. Sehr verbreitet an den unteren Teilen der Berg- abhänge, stellenweise formationsbildend. Ligustrum vulgare L. In Hecken und Buschwäldern häufig. Putoria calabrica L. Bei Kruja, mehrfach um Tirana, bei Bresa. Asperula longiflora W. K. Bergabhänge bei Zojmeni. Vaillantia muralis L. Mali Reneit bei Les. Sambucus Ebulus L. Allgemein verbreitet. Sambucus nigra L. In den Niederungen häufig. Lonicera etrusca Savi. In Buschwäldern bei Ranca. Dipsacus laciniatus L. Ziemlich verbreitet. Dipsacus silvester Huds. Ebenso. Cephalaria leucantha (L.) Schrad. Mali Reneit bei Les. Cephalaria transsilvanica (L.) Schrad. Bei Tirana. Tremastelma palaestinum (L.) Janchen —= Callistemma palaestinum (L.) Hal. Auf einem trockenen Hügel bei Ranca. — Von Trema- stelma Sibthorpianum (Sm.) Fritsch wohl nicht spezifisch verschieden. Scabiosa maritima L. Mehrfach um Tirana. Scabiosa crenata Gyr. Trockene Kalkabhänge oberhalb Kruja. — Blätter dicklich, kahl, glänzend, einfach fiederspaltig; Stengel niedrig. Ecballium Elaterium (L.) Rich. Im Dorf Bresa. Campanula pyramidalis L. An Kalkfelsen bei Senjin, Les, Kruja und anderwärts. Campanula lingulata W. K. Bei Mamuras, Les, Kakari£i. Eupatorium cannabinum L. In den Niederungen allgemein verbreitet. Bellis silvestris L. Allgemein verbreitet und sehr häufig, anscheinend auf jedem Substrat. Aster Tripolium L. Zwischen Senjin und Les; zwischen Vorra und Bazar Sjak; bei Durz. | Aster Linosyris (L.) Bernh. Mali Reneit bei Les. Inula viscosa L. In Niederungen und an erdigen Bergabhängen all- gemein verbreitet und häufig. Inula graveolens L. Allgemein verbreitet auf trockenem, erdigem Boden; oft erster Ansiedler auf Neuland bei Straßenbauten. Inula Conyza DC. Mali Reneit bei Les. Inula Helenium L. In den feuchten Niederungen anscheinend häufig, so zwischen Vorra und Tirana, bei Teke Fusa Krujs, zwischen Mamuras und Miloti, bei Busati. Carpesium abrotanoides L. In den schattig-feuchten Auwäldern südwärts von Les ziemlich häufig. Pallenis spinosa (L.) Cass. Bergabhänge bei Zojmeni, Les und ander wärts. Xanthium italieum Moretti. An Ruderalplätzen, auf feuchten Äckern usw. allgemein verbreitet und sehr häufig. Xanthium Strumarium L. Sowohl in den Niederungen südlich von Les, als auch im Drin-Tal nordwärts von Les an ähnlichen Stand- orten wie das vorige, aber viel weniger häufig. Xanthium spinosum L. Verbreitete Ruderalpflanze, an Häufigkeit zwischen den beiden vorigen die Mitte haltend, meist an etwas trockeneren Standorten. bBidens tripartita L. In den feuchten Niederungen allgemein verbreitet. Senecio Jacobaea L. Bergabhänge bei Zojmeni. " Senecio erraticus Bert. In den feuchten Niederungen verbreitet. Arctium Lappa L. Bei Les und in den Niederungen südlich von Les. 28* 396 Staehelina uniflosculosa Sibth. et Sm. Bergabhänge oberhalb Kruja, häufig. Cirsium siculum Spr. In den feuchten Niederungen verbreitet und sehr gemein, stellenweise Massenvegetation bildend; auch bei Tirana. Cirsium Acarna (L.) Mnch. Abhänge unterhalb des Dorfes Bresa. Cirsium strietum Ten. Abhänge unterhalb Bresa; in Arbutus-Wäldern bei Tirana; in Eichenwäldern bei Mamuras. Cirsium afrum (Jaeg.) DC. Bei Kruja. Serratula tinctoria L. In Eichenwäldern bei Mamuras. Centaurea Weldeniana Rehb. Allgemein verbreitet. Centaurea stenolepis Kern. In einer feuchten Schlucht im tertiären Kalk- schiefergebiet nordöstlich von Tirana. Zacintha verrucosa Gaertn. Bergabhänge östlich oberhalb Senjin. Chondrilla juncea L. Sehr verbreitet. Reichardia picroides (L.) Roth. An den unteren Berghängen sehr verbreitet. Lactuca viminea (L.) Presl. Bergabhänge bei Zojmeni, Kakaridi. Hieracium stupposum Rehb. Mali Reneit bei Les. Monocotyledones. Colchicum autumnale L. Sehr verbreitet. Scilla autumnalis L. Sehr verbreitet. Asparagus acutifolius L. Sehr verbreitet. Ruscus aculeatus L. Sehr verbreitet. Smilax aspera L. Sehr verbreitet. Sternbergia lutea (L.) Ker. An trockenen Abhängen unweit von Zojmeni. Crocus longiflorus Raf. In Wäldern bei Teke Fusa Krujs, Derveni und Mamuras. — Narben die Staubbeutel weit überragend, etwa in gleicher Höhe mit dem Perigonrand, fein zerteilt. Stimmt im übrigen mit Exemplaren aus Sizilien und mit der Beschreibung in Ascherson und Graebner gut überein. Pycreus flavescens (L.) Rehb. In einer nassen Schlucht im Tertiär- schiefergebiet nordöstlich von Tirana. Oyperus longus L. In den feuchten Niederungen verbreitet. Setaria glauca (L.) R. et Sch. Sehr verbreitet. Tragus racemosus (L.) All. Bergabhänge bei Zojmeni. Andropogon Ischaemum L. Sehr verbreitet. Oymbopogon hirtus (L.) Janchen = Andropogon hirtus L. An der Straße von Senjin gegen Les. — Von Oymbopogon pubescens (Vis.) Fritsch wohl kaum spezifisch verschieden. Erianthus Ravennae (L.) PB. In den Niederungen von Les südwärts nicht selten, auch im Drin-Tal zwischen Les und Barbalusi. 397 Spiranthes spiralis (L.) ©. Koch. Bei Tirana, BreSa, Zojmeni, Ranca. Typha angustifolia L. In den feuchten Niederungen nicht selten, so zwischen Les und Senjin, zwischen Tirana und Vorra und anderwärts. Arum italicum Mill. Allgemein verbreitet. Nochmals zur Ökologie von Phyllitis hybrida. Von Dr. V. Vouk (Zagreb). Über die Ökologie von Phyllitis hybrida bestehen gegenwärtig zwei verschiedene, d. h. entgegengesetzte Ansichten. Morton!) erklärte diesen interessanten Farn als einen typischen Hygrophyten (mit großer Anpassungsfähigkeit), dagegen bezeichnete ich?) .die Pflanze als einen Mesophyten mit deutlich ausgebildeten xerophy- tischen Anpassungen. Beide Ansichten entstanden unter Berück- siehtigung bestimmter heutiger Standorte der Pflanze. Morton sah sich zur Aufrechterhaltung seiner Behauptung genötigt einige Einwände zu machen, zu welchen ich zur Stütze meiner Ansicht folgendes bemerken möchte: 1. Morton °) beklagt sich zunächst über „eine gänzliche Nicht- beachtung seiner eindeutigen Mitteilungen, daß nämlich an den Nordost- abstürzen, speziell von Arbe, Phyllitis vorwiegend in tiefen Spalten und Höhlen mit nahezu feuchtigkeitsgesättigter Luft und konstantem Sieker- wasser zu finden isı“, obwohl in der Einleitung meiner Mitteilung dies mit den Worten „sie wächst nach den Angaben des Verfassers haupt- sächlich in den sehr schattigen und feuchten Klüften und Höhlen der Kalkfelsen“ zur Genüge hervorgehoben ist. Morton nimmt nun diese Standorte in den Höhlen als Ausgangspunkt seiner Betrachtung und bezeichnet daher Phyllitis als einen Hygrophyten. Da er aber selbst zugeben mußte, daß die Pflanze ebenso oft an offenen, sonnigen, also xerophilen Standorten vorkommt, so sprach er der Pflanze große Anpassungsfähigkeit zu. Die Standorte an den Inseln S. Gregorio und Goli sind nach Angaben Mortons nur Spalten und Höhlen, was auch gut begreiflich ist, denn auf der Nordostküste dieser Inseln können sich 1) Morton: Beiträge zur Kenntnis der Pteridophytengattung Phyllitis. Diese Zeitschr. 1914, p. 19—36. 2) Youk: Eine Bemerkung zur Ökologie von Phyllitis hybrida. Diese Zeitschr. 1915, p. 41. 3) Morton: Erwiderung auf die Mitteilung von Dr. Vouk: Eine Bemerkung zur Ökologie von Phyllitis hybrida. Diese Zeitschr. 1915, p. 319. 398. infolge der ungünstigsten Witterungsverhältnisse (Bora) nicht einmal typische Xerophyten erhalten und daher sind auch diese Küsten fast vollkommen vegetationslos. Eine. der Inseln trägt auch aus dem letzten Grunde die kroatische Benennung Goli (= nackt). Hier konnte sich also Phyllitis nur in den tiefen Spalten und Höhlen erhalten. 2. Weiters macht Morton den Einwand, daß ich „das gerade hier außerordentlich ausschlaggebende pflanzengeographi- sche Moment“ ganz außer Betracht gelassen hätte. Ich gebe zu — die Anschauung scheint vollkommen richtig zu sein —, daß einmal Nord- pago, wie auch Lussin (Losinj) mit Gehölzen bedeckt, d. h. bewaldet war, jedoch scheint mir dies noch kein genügender Grund zu sein, daß man Ph. hybrida als Hygrophyten bezeichnen soll, denn bekanntlich sind doch die Waldpflanzen wohl Schattenpflanzen, aber keineswegs immer Hygrophyten. Jedenfalls war also einmal der Standort „mit größerer Feuchtigkeit“ als jetzt, aber meiner Ansicht nach war dieser Wald keinesfalls hygrophiler Natur, denn wäre Phyllitis ein Hygrophyt gewesen, so hätte er sich an den heutigen, ausgesprochen xerophilen Standorten gewiß niemals erhalten. Xerophyt und Hygrophyt sind Be- zeichnungen für ökologische Extreme, und meiner Ansicht nach kann ein typischer Hygrophyt niemals xerophile Standorte vertragen und um- gekehrt. Man kann also nicht gut sagen „Hygrophyt mit großer An- passungsfähigkeit“. Ich hielt daher als richtiger und vorsichtiger den goldenen Mittelweg einzuschlagen und deshalb bezeichnete ich die Pflanze als eine „mesophytische“, und mit Rücksicht auf den Aufbau gab ich den Zusatz „mit deutlich ausgebildeten xerophytischen Anpassungsmerkmalen“. Daß die Pflanze einen xerophilen Aufbau besitzt, beweisen die folgenden Charaktere: gedrungener, rosettenförmiger Habitus, lederige, dieke und zungenförmige Blätter, feste Epidermis, Behaarung (Schuppen), also dieselben Charaktere, die auch Christs xerophytische Elaphoglossum- Form!) besitzt. Bei Betrachtung der von Morton so betonten Standorte in den feuchten Höhlen müssen wir unbedingt die beiden Faktoren — Schatten und Feuchtigkeit — gut auseinanderhalten. Da auch die trockenen Stand- orte vorwiegend schattig sind, so bin ich geneigt, nicht die Feuchtig- keit, sondern das abgeschwächte Licht als den wachstumfördernden Faktor anzunehmen. Übrigens könnte hier eine definitive Entscheidung nur die experimentelle Untersuchung bringen, welche durchzuführen ich voraussichtlich in der nächsten Zeit Gelegenheit haben werde. Nichts- destoweniger behaupte ich noch immer, daß Phyllitis hybrida keine Feuchtigkeitspflanze ist. | !) Christ: Die Geographie der Farne. 1910, p. 111. 399 3. Was den ökologischen Wert anlangt, so stimmt Ph. hybrida selbst nach der Beschreibung Mortons') vollkommen mit Ceterach of- fieinarum überein. Auch Ceterach ist im allgemeinen xerophytischer Natur, mit allen xerophytischen Merkmalen versehen, ‚jedoch ist er ebenso ein Bewohner von Klüften und Höhlen, wo er etwas verändertes Aussehen besitzt. „Die Spreite ist sehr dünn, die Spreuschuppen schütter * (Morton |. e. p. 7). Beide Arten sind also anpassungsfähig. Trotzdem sagt Morton: „Wenn auch Ceterach anpassungsfähig ist und in Höhlen manchmal tiefer hineindringt als Ph. hybrida und sich dort an sehr sehattigen und feuchten Standorten befindet, so ist es doch als eine durchaus xerophile Pflanze anzusprechen.“ Da die Kardinalpunkte des Liehtgenusses für beide Pflanzen sehr weit auseinanderrücken, so kann man sie als euryphotische Pflanzen bezeichnen, u. zw. im Gegensatz zu Ph. hemionitis, welche scheinbar stenophotisch ist. Man könnte auch analog die beiden Pflanzen, da sie eben große Anpassungsfähigkeit in bezug auf die Trockenheit des Standortes besitzen, sonst aber xerophiler Natur sind, ebensogut auch euryxerophil bezeichnen. Demgegenüber scheint Ph. hemionitis eine stenohygrophile Pflanze zu sein. Mit der Änderung der Ausdrucks- weise hat sich natürlich an meiner früheren Anschauung gar nlehts geändert. Zagreb-Agram, 2. Jänner 1917. Zur Nomenklatur einiger Salöx-Arten. Von Ad. Toepffer, München. In einem Aufsatz dieser Zeitschrift 1916, 112 ff., betitelt „Über die richtige Benennung einiger Salix-Arten“ von Camillo Schneider, fordert Verf. mich auf, zu seinen Ansichten Stellung zu nehmen; es handelt sich um die Beibehaltung des Namens $. phylicifolia, die Ver- werfung der Namen $. arbuscula, depressa, nigricans. Verf. hat meine Salices Bavariae (Berieht XV [Jubiläumsbericht] der Bayer. Bot. Ges. 1915, der Anfang 1916 ausgegeben wurde) in seiner unfreiwilligen Ver- bannung nicht gekannt, sonst hätte er darin meine Ansicht über die Benennung, die ich für richtig halte, gefunden; aber da die Arbeit einem größeren Leserkreise der Oest. Bot. Zeitschr. nieht zur Hand ist, ich auch einige weitere nomenklatorische Änderungen bekannt zu geben habe, möchte ich hier meine Antwort geben.. 1) Morton: Die biologischen Verhältnisse der Vegetation einiger Höhlen im Quarnerogebiete. Diese Zeitschr. 1914, p. 7, 400 Die Beibehaltung des Namens $. phylicifolia ist durchaus im Sinne der Regeln und wird angewendet von v. Seemen (in Aschers. u. Graebn. Synopsis IV. 1908. 42, Enander Salic. Scandinaviae III. 1910. 10. (Vgl. Toepffer, Salieol. Mitt. IV. 1911. 190 und Scehinz u. Thellung, Weitere Beiträge z. Nomenklatur d. Schweizer Flora IV. [Vierteljahrschr. Naturf.-Ges. Zürich 58. 1913] 53.) Obwohl zu S. arbuscula aut. rec. nur die var. y von Linne's S. arbuscula gehört, halte ich wegen der allgemeinen Gebräuchlichkeit dieses Namens eine Änderung für inopportun. Der von Herrn Schneider vorgeschlagene Name $. formosa Willd. Berlinische Baumzucht 1796. 452, kann meiner Meinung nach nicht in Betracht kommen. Willdenow beschreibt a. a. O. p. 350 eine „Salixz cinerea, foliis subserratis, oblongo- ovatis, subtus glaueis subpubescentibus, stipulis semicordatis acuminatis“ und fügt als Synonym hinzu „S. cinerea L. syst. .ed. R. 4. p. 234“; als Standort werden „Feuchte Wälder des gebirgigen Europa“ angegeben; die folgende deutsche Beschreibung läßt ebensowenig wie die lateinische S. arbuscula mit Sicherheit erkennen, obwohl manches auf diese Art paßt, anderes, z. B. die frühe Blütezeit „Mai“, auf 8. lapponum deutet, wie wir nachher bei den Synonymen der späteren formosa (1805) sehen werden. Nachdem Willdenow gesehen, daß seine $. cinerea mit der Linn&’schen nicht übereinstimmt, sagt er im Nachtrag p. 452: „S. cinerea p- 350 ist eine neue, soviel mir bekannt, noch nicht beschriebene Art. Ich will sie vorderhand $. formosa nennen.“ Wie schon Schneider berichtet, erscheint S. formosa dann wieder bei Willd. Spec. pl. IV. 680 unter anderen mit den Synonymen S. glauca Willd.- Arboret. (d. 1. Berlin. Baumzucht) und S. foetida Scehleich.; letztere ist nun wirklich S. arbuscula, während $. glauca Willd. nach Tausch „Bemerkungen über das Willdenow’sche Herbar“ (Flora 65. 1832. 20) identisch mit S. lapponum ist; die 8. formosa im Willdenow’scehen Herbar ist nach derselben Quelle: „fol. 1, 2, 3 ist einerlei mit 8. prunifolia Sm. und scheint nur @ von &. bicolor Ehrh. zu sein, fol. 4 ist bicolor 3, fol. 5 ist S. arbuscula L., fol. 6 ist S. Jacquiniana, fol. 7 8. prostrata, fol. 8 ist 8. venulosa von Smith.“ Wir sehen also, daß Willd. unter $. formosa mehrere Arten zusammengefaßt hat, wodurch der Name als Ersatz für S. arbuscula unmöglich wird. — Werfen wir noch einen Bliek auf S. cinerea Willd.: In Berlin. Baumz. 1796, 350, werden ihr behaarte, in Spec. plant. IV. 1805. 690 kahle Fruchtknoten zugeschrieben; an letzterer Stelle wird als Synonym S. daphnoides Vill. genannt; im Herbar W. liegen nach Tausch a. a. O0. 23. fol. 1 8. Wulfeniana W., fol. 2, 8, 5, 6 8. daphnoides Vill. „fol. 4 scheint eine eigentümliche, der S. cinerea L. (acuminata Elırh.) verwandte Species zu sein.“ $. cinerea Willd. Sp. 4. 1805. 690 wir allgemein zu $. daphnoides Vill. gezogen, 401 und besteht ja auch zum großen Teile daraus; meines Wissens war es zuerst Gürke in Richter, Pl. Europaeae II. 1897. 24, der irrtümlicher- weise die Willdenow’sche S$. einerea |. e. 1805 mit seiner $. cinerea l. e. 1796 identifizierte und letztere als Synonym zu S. daphnoides Vill. zog, und leider sind v. Seemen in Sal. Japon. 1903. 49 und bei Aschers. u. Graebn. Synops. IV. 1909. 168 sowie meine Wenigkeit in Sal. Bavar. 1915. 89 ihm aus Unachtsamkeit gefolgt; beiläufig sei bemerkt, daß S. daphnoides v. Seemen Sal. Japon. 1903. 49 nur zum Teil zu der Villars’scehen Art, der andere Teil und besonders die Abbildung zu $. Lackschewitziana (= $. rorida Lackschew.) gehört. — Sollte dennoch eine Änderung des Namens 8. arbuscula beliebt werden, so dürfte S. foetida Sehleieher wohl die Priorität haben; in der Literatur erscheint der Name zwar erst 1805 bei Lam. et DC., Fl. France ed. 3. vol. III. 296, ist aber bei weitem früher durch Schleichers Exsikkaten belegt; sonst käme noch der Smith’sche Name $. prunifolia (Fl. Britan. III. 1804. 1054) in Betracht. Für S. livida Wahlenberg, Fl. Lapp. 1812. 172 schlägt Herr Sehneider $. Starkeana Willd. Spee. pl. IV. 1805. 677 vor; Sch. hat in seinem „Illustr. Handb. d. Laubholzkunde“* I. 1904. 61 das Syno- oym mit Recht als ? bezeichnet und alles, was mir bisher unter dem Namen $. Starkeana begegnete, gehört zur comb. superlivida des Bastards S. aurita X livida; aus der Willdenow’scehen Beschreibung ist nicht zu ersehen, ob reine S. livida oder der Bastard ihm vorgelegen — nach dem höheren Wuchs möchte ieh letzteres annehmen —; es würde also einer Naehprüfung des Willdenow’schen Materials bedürfen, um das eine oder andere mit Sicherheit festzustellen; bei dem Zweifel ziehe ich vor, den Namen $. livida bis auf weiteres beizubehalten, zumal die Wahlenberg’sche Art beide altweltliche Formen umfaßt, während die von Andersson hinzugezogene S. rostrata Richards wohl besser als eigene Art zu behandeln ist. Über $. nigricans kann“-ich mich kurz fäißen? der Name muß naeh den Wiener Regeln beibehalten werden, wie Schinz und Thellung a. a. 0. 50 nachgewiesen haben, wo auch die Unhaltbarkeit des Namens 5. myrsinifolia Salisb. dargelegt ist; die Umständlichkeit des nun- mehrigen Namens S.nigricans (Sm. ex pte., Fr. ex pte.) em. Enander Salie. Seand. III. 1910. X hatte auch Linton veranlaßt, in seinem „Monograph of British Willows“ 1913. 61 dafür S. Andersoniana Smith, Engl. Bot. 33. 1812 n. 2343 zu setzen; er hatte übersehen, daß dann 5. Amaniana Willd. Spee. pl. IV. 1805. 663 die Priorität hätte; aber, wie gesagt, ist eine Änderung überhaupt nicht statthaft. Zu den von Sehinz u. Thell. a. a. ©. 1913. 49 als gültig an- genommenen Namen gehört auch $. appendiculata Vill. Hist. Pl. Dauph. 402 II. 1789. 775 für S. grandifolia Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 1815. 20; ich bin noch heute der Ansicht, daß die Abbildung bei Villars tab. 50, fig. 19. sich auf diese Art bezieht und Sch. u. Th. a. a. O. 49 begründen ihre gleiche Ansicht noch mit Mitteilungen R. Busers, daß nach Timbal-Lagrave (Mem. Acad. Toulouse IV. Ser. VI. 1856. 147) ein im Herbar Chaix als S. appendiculata Villars bezeichnetes Exemplar S. grandifolia Ser. ist; aber, wie ich in demselben Jahr, als Sch. u. Th.’s Mitteilung erschien und bevor ich diese kannte, in Oest. Bot. Zeit- sehr. (63. 1913. 342) bemerkte, setzt Mutel (Fl. Franc. III. 1836. 187) „S. appendiculata Vill. et herb.* als Synonym zu S. nigricans. Hier sehen die Meinungen zweier bedeutender Botaniker ihrer Zeit (Mutel und Timbal-Lagrave) vollkommen auseinander, und es muß bei diesem Zweifel der Zugehörigkeit der Villars’schen $. appendieulata zu S. nigricans oder S. grandifolia der letztere Name beibehalten werden. Im Anschluß hieran möchte ich noch folgende Namensänderungen in Vorschlag bringen: I. 8. Covillei Eastwood in Zo& V. 1900. 80. Syn. S. subcoerulea Piper in Bull. Torrey Bot. Cl. 27. 1900. 400 (non Gandoger, Fl. Europ. XXI. 1890. 136, quae est forma S. nigricantis). S. pachnophora Rydbg. in Bull. Torr. Bot. Cl. 31. 1904. 403. II. 8. Egberti Wolfi nom. nov. (in honorem cl. dendrologi Petropolitani). Syn. S. coerulea E. Wolf in Act. Hort. Petrop. 21. 1903. 157 et Engler, Bot. Jahrb. 32. 1905. 273 (e sectione Synandrae) (non 5. caerulea [coerulea Aut. plur.]) Smith, Engl. Bot. 34. 1812. n. 2431 (e sect. Albae). III. $. Lackschewitziana nom. nov. (in honorem cel. salicologi Libau- ensis) (e sect. Daphnoideae). Syn. 8. coerulescens Turez. pl. exs. 1828 ex Ledebour, Fl. Ross. III. 1851. 502 (non Döll Fl. Großherz. Bad. II. 1859. 517, quae est S. cinerea X livida). 8. acutifolia Turez. Fl. Baical. dahur. 1854. 517 (non Borrer, non Hook., non Hornem., nec Willd.), S. daphnoides v. Seemen, Sal. Japon. 1903. 49 ex pte. et figura (non Villars). S. rorida Lackschew. in Schedae ad Herbar. Fl. Rossicae 1911. 131 (non Gandoger, Fl. Europ. XXI. 1890. 148 —= 58. aurita X phylicifolia). IV. S. neo-Forbesii nom. nov. (in honorem F. F. Forbes, botaniei cel. Brooklinensis). S. petiolaris Smith 2. subsericea Andss., Monogr. Salie. I. 1867. 109. 403 S. petiolaris « subsericea Anderss. in DO. Prodrom. XVI. 2. 1868. 234. S. sericea X petiolaris Bebb in Asa Gray, Manual, 6. ed. 1889. 483. S. sericea var. subsericea Rydbg. in Britton, Manual. Fl. North. U. St. 1901. 318. S. petiolarıs X sericea H. Zabel in Handb. d. Laubholzben. 1903. 31. S. sericea X petiolaris: S. subsericea OÖ. K. Schneider, Ill. Handb. Laubholzk. I. 1904. 65. S. subsericea F. F. Forbes, Rhodora XI. 1909. 9 (non Döll, Fl. Großherzt. Bad. II. 1859. 517 = 8. cinerea X repens). V. $. rubricapsula nom. nov. Syn. S. erythrocarpa Komarow in Fedde, Repert. Spee. nov. 13. 1914. 165 (non Gandoger, Fl. Europ. XXI. 1890. 125 —= 5. myrtilloidis forma). München, November 1916. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse am 8. Februar 1916. Dr. Heinrich Freiherr v. Handel-Mazzetti übersendet folgenden 14. Bericht über seine botanische Forschungsreise in Südwestchina: Nlukö bei Likiang, 4. Oktober 1916. Erst am 31. Juli war ich wieder so weit hergestellt, daß ich an eine größere Gebirgstour gehen konnte. Es war mir darum zu tun, die Gebirge an der tibetanischen Grenze und besonders einen der dortigen Kalkberge zu untersuchen, dann in der Tiefe des Salweentales mich länger aufzuhalten, als es auf der Rückreise vom Ki kiang möglich gewesen war. Ich erreichte über im Vorjahr begangene Wege in 3 Tagen den nach Londschre (und Atentse) führenden Paß Schöndsula und blieb dort einen Tag, um den Kalkberg Maja-tra (den „Pic Fr. Garnier“ des Prinzen von Orleans), 4500 m, zu besteigen. Die Tour ergab wider Erwarten eine verhältnismäßig geringe Ausbeute; das Interessanteste ist wohl ein hochalpines Ceterach. Vom Schöndsu-la aus umging ich in 2 Tagen die Quelltäler des Tales von Pehalo ohne Weg in der Hochgebirgszone und machte recht gute Ausbeute. Die merkwürdigste Pflanze ist ein Cirsium von wenig über 50 cm Höhe, reich beblättert und dornig, dessen bis zu 40 zählende purpurblütige, langwollige Köpfe am Endteil des Stengels gehäuft sitzen, scheinbar in eine kopfgroße weiche Wollmasse eingebettet. Die Baumgrenze liegt hier überall um 4200 m Höhe; in einem Hochsee wurde das Plankton gefischt. Über einen Paß ging es weiter, weglos in ein nach Tibet führendes Waldtal, das Ausbeute arı 404 Pilzen und u. a. eine kleine, auch auf Weidenästen kriechende Myricaria ergab, dann wieder über einen 4600 m hohen Paß an den Hang eines Tales, welches nach dem gegen 15km nördlich von Tsehamutong am Salween gelegenen Kionatong führt, schließlich längs eines Rückens dorthin hinab. Es ist dort trockener als weiter im Süden, das Klima nähert sich mehr jenem der tibetanischen Provinz Tsarong, die außerordentlich dürr sein soll; die Föhren-Eichenbestände ergaben aber keine sonderliche Ausbeute. Einige Frühjahrspflanzen erhielt ich vom dortigen Missionär. Ich blieb 5 Tage lang, schiekte 2 Sammler nach dem Gomba-la, um die jetzt besser entwickelte Hochgebirgs- flora der Salween-Irrawadi-Kette nochmals zu sammeln, und begab mich selbst in 5 Tagen nach Pehalo, indem ich die vielen, leider jetzt nicht blühenden epiphytischen Orchideen und in einem Walde am Flusse unter Tschiontson auch anderes Interessante sammelte und mir die schon früher erwähnte Palme — leider nur steril — herab- holen ließ. Die Sammler brachten mir eine sehr hübsche, wenn auch nicht sehr große Kollektion mit, darunter die Früchte der früher erwähnten „Oryptomeria* — winzige, Tsuga nicht unähnliche Zapfen —, die sicher eine andere Gattung darstellt!). Da die alpine Flora Ende August nicht mehr sehr viel versprach und eine weitere Gebirgstour unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht hätte, nahm ich den Rückweg wieder über den Sila-Paß nach Tseku, sammelte noch reichlich die überfluteten Flechten der Hochgebirgszone und einige Sämereien und langte am 29. August in Tsedschrong an, um etwa 350 Herbarnummern seit meinem letzten Bericht reicher, außerdem mit vielen Formalin- und Trockenobjekten, Photographien und karto- graphischen Aufnahmen. Von Weisi ab nahm ich einen noch unaufgenommenen Weg über die Ebene Lan-tschan-pa („Lan-chou“ der Daviesschen Karte) nach Tsien-tschuan, der das be- merkenswerte geographische Resultat ergab, daß alles Land nördlich dieser Ebene zum Gebiete des bei Sian-tien in den Mekong mündenden Flusses gehört. Von bo- tanischem Interesse ist besonders ein zusammen mit Neottia grandiflora gefundener, dem unseren ganz ähnlicher Zpipogon. Um Likiang hatte mein Sammler zirka 450 Arten aufgebracht, darunter über 50 für meine Sammlung neue. Eine größere Kol- lektion Hutpilze, von Einheimischen gebracht, trocknete ich über Holzkohlenfeuer, wo sie ganz gut wurden. | Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 8. März 1917. "Das k. M. Prof. F.:v. Höhnel übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Fragmente zur Mykologie (XX. Mitteilung, Nr. 1031 bis 1057).“ Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen "Klasse am 15. März 1917. Das w. M. Prof. Hans Molisech überreicht eine von ihm aus- geführte Arbeit unter dem Titel: „Das Piasmamosaik in: den: Ra- phidenzellen der Orehideen Haemaria und Anoeetochilus“. 1. Die Raphidenzellen der Orchideengattungen Haemaria und Anoectochilus haben nicht, wie dies sonst bei Pflanzenzellen der Fall ist, einen mehr oder minder 1) Wie schon erwähnt, ist dies nach den übersendeten Proben Taimwania eryp- tomerioides Hayata. — Anm. von Wettstein. 405 homogenen Plasmaschlauch, sondern das Plasma bildet einen der Zellwand dicht an- liegenden einschichtigen Saum von relativ großen Kammern oder Vakuolen. Das Plasma erscheint daher in der Vollansicht als ein zierliches, groß- maschiges Netz, als ein Mosaik und in der Seitenansicht, z. B. im Querschnitt der Zelle als ein gekammerter Schlauch. Es handelt sich hier nicht um einen labilen, wabigen Bau im Sinne von Bütschli, sondern um einen stabilen, dauernden Bestandteil der Zelle, wie er in dieser Art bis- her in Zellen höherer Pflanzen nur bei den als Salep beschriebenen Knollen von Orchis und Ophrys beobachtet worden ist. Durch Behandlung mit zehnprozentiger Sodalösung oder konzentrierter alkoho- lischer Natronlauge gelingt es, die polygonalen Vakuolen des Mosaiks zu isolieren. Es geht daraus der hohe Grad von Selbständigkeit der einzelnen Kammern des Plasma- schlauches deutlich hervor. 2. Vorläufig konnte ein derartiges Plasmamosaik nur beı den genannten Or- chideengattungen festgestellt werden; weder bei anderen Gattungen in der Familie der Orchideen noch in denen anderer monokotyler und dikotyler Familien wurde in den Raphidenzellen bisher etwas Ähnliches aufgefunden. 3. Die Raphidenzellen in der Stammrinde von Dracaena- und Aletris-Arten enthalten in ihrem Schleim zahlreiche, dicht gelagerte Scheibehen eines schleimartigen, vielleicht der Stärke oder dem Dextrin nahestehenden Körpers, der in der intakten lebenden Zelle nicht oder nicht deutlich zu sehen ist, durch Jodkalium oder Kongorotlösung aber leicht ausgefärbt und sichtbar gemacht werden kann. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 26. April 1917. Das w. M. Hofrat R. v. Wettstein legt eine Abhandlung von Emma Jacobsson-Stiasny in Göteborg vor mit dem Titel: „Zur Embryologie der Aristolochiaceae.* Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 16. Mai 1917. Das k. M. Prof. Günther Ritter Beek v. Mannagetta und Lerehenau in Prag übersendet eine Abhandlung mit dem Titel „Wach- holder mit entblößten Samen“. Ergebnisse: 1. Einzelne Pflanzenindividuen der meisten Juniperus-Arten bilden Früchte mit entblößten Samen aus. Nur selten kommen letztere auch unter normalen Früchten vor. 2. Bei den Arten der Sektion Oxycedrus erfolgt die Entblößung der Samen durch . das Auseinanderklaffen der Spitzen der drei unter den Samen stehenden Schuppen, seltener durch das Unterbleiben oder den geringeren Grad der Verwachsung dieser Schuppen. 3. Bei den Arten der Sektion Sabina wird das von den verwachsenen Schuppen gebildete Fruchtfleisch der Beere von den Samen einzeln durchbohrt oder es treten die Samen paarweise oder in einem Doppelpaare aus gemeinschaftlichem Loche des Fruchtfleisches mehr minder weit heraus. Oft kombinieren sich diese Fälle. 406 4. Wahrscheinlich ist das ungleiche Wachstum zwischen Samen und Beeren- schuppen die Ursache dieser Erscheinung, Die befruchteten Samen nehmen die Nähr- stoffe für sich in Anspruch und wachsen so schnell zur definitiven Größe heran, daß die das Fruchtfleisch bildenden Schuppen im Wachstum nicht nachfolgen können. Das Fruchtfleisch wird daher bei der Sektion Sabina scheinbar von den Samen durch- bohrt, während bei der Sektion Oxycedrus die Spitzen des obersten Schuppenwirtels nicht mehr geschlossen werden können, mehr minder auseinanderklaffen und die Samen bloßlegen. Doch muß bei letztgenannter Sektion auch die mangelnde Ver- wachsung der Schuppen zur Erklärung herangezogen werden. K. k. suppl. Gymnasiallehrer Othmar Kühn in Wien übersendet eine Abhandlung, betitelt: „Über eine Korrelation zwischen Wurzel uud Knospe.“ Das w. M. Hofrat R. v. Wettstein legt eine Arbeit von Dr. Rudolf Wagner vor mit dem Titel: „Über die Sproßverkettung der Crotalaria griquensis Bolus“. Gegenstand der Abhandlung ist ein erst 1886 entdeckter, wenig über handhoher Dornstrauch aus Kimberley in Westgriqualand mit grauseidigen dreizähligen Blättern und goldgelben Blüten, die zu wenigen in endständigen, frühzeitig verdorrenden Trauben angeordnet sind. Die Verzweigung bietet Eigentümlichkeiten, wie sie bisher bei keiner einzigen Blütenpflanze festzustellen waren. Bemerkenswert ist die immer- hin große Anzahl der Sproßgenerationen — deren 11 sind in dem immerhin fragmen- tarischen Herbarmaterial festzustellen —, in noch höherem Maße aber die dominie- rende Apotropie der Sprosse, auf deren Seltenheit Verfasser erst, vor wenigen Jahren anläßlich der Bearbeitung einer westafrikanischen Thymelaeacee!) aufmerksam gemacht hat. Die große Anzahl der Sproßgenerationen schließt praktisch die An- wendung der üblichen Diagramme aus, wenn schon die Darstellung durch Ein- schachtelung möglich wäre, wofür Verfasser im vorigen Jahre ein Beispiel bei Lecanorchis malaccensis Ridl. gezeigt hat?); doch ginge hier die Übersichtlichkeit in noch höherem Maße verloren. In dieser Schwierigkeit findet Verfasser einen Aus- ‚weg darin, daß er das im Jahre 1914 für kreuzgegenständige Blattstellung und die daraus resultierenden Verzweigungen vorgeschlagene und seither für die Rutacee Myrtopsis macrocarpa Schltr. angewandte Verfahren für 2/,-Stellung modifiziert. Der Apotropie und dem konsequenterweise als Epitropie bezeichneten, sonst ge- wöhnlichen Verhalten wird in sehr einfacher Weise Rechnung dadurch getragen, daß die Ausnahmsfälle, solche Sprosse also, die aus epitropem Anschluß der Abstam- mungsachse hervorgegangen sind, stark ausgezogen werden. Eine weitere Neuerung bringen die Formeln. Die zweierlei Möglichkeiten des Anschlusses bei transversalen Vorblättern werden dadurch zum Ausdruck ge- bracht, daß dem großen, den Sproß bezeichnenden Buchstaben der Richtungsindex seines «-Vorblattes vorangesetzt wird. Es bedeutet also &,sBa2 die Apotropie des Achselproduktes des zweiten, nach rechts fallenden, an einer Achse X, inserierten 1) Über die Sympodienbildung von Octolepis Dinklagei Gilg. Österr. Bot. Zeitschr., 1914. 2) Über den Aufbau der Lecanorchis malaccensis Ridl. Sitzungsber. Kais. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. CXVII. | 407 Blattes; X,As2 sT’aas, daß der T,-Sproß schräg nach links vorn von einem Sproß fallen muß, der aus der Achsel des dritten Blattes eines Sprosses seinen Ursprung nimmt, der nach links fällt und dessen erstes Blatt von der Abstammungsachse zweiter Ordnung abgewandt, dem gewöhnlichen Verhalten somit entgegengesetzt ist. Von Spekulationen hält sich der Verfasser mit Hinweis auf die Tatsache fern, daß die Gattung erheblich mehr als ein halbes tausend Arten zählt und unsere die erste ist, die sich einer speziellen Bearbeitung erfreut. Sitzung der matbematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 21. Juni 1917. Das k. M. Prof. J. Herzig übermittelt eine Abhandlung von Dr. Julius Zellner: „Zur Chemie der höheren Pilze. XII. Mitteilung: Über Leuzites sepiaria, Panus stypticus und Exidia auricula Judae.“ Im Anschluß an frühere Untersuchungen des Verfassers wird über die Resul- tate berichtet, die sich bei der chemischen Untersuchung der drei genannten, holzbe- wohnenden Pilzarten ergeben haben. In Leuzites wurden nachgewiesen: Fett, Harz, Mannit, Mykose, d-Glukose, ein in reichlicher Menge vorkommender Körper phlo- baphen- oder resinotannolartiger Natur und ein amorphes Kohlehydrat; der Abbau der Membransubstanz liefert reichlich d-Glukose, daneben Mannose, Glukosamin und Pentosen. —In Panus stypticus fanden sich neben Fett, Harz, einem Ergesterin und einem phlobaphenartigen Körper auch Mannit, Mykose und zwei amorphe Kohle- hydrate, — In Exidia auricula Judae wurden gefunden: Fett, Harz, ein ergosterin- artiger Körper, Mykose, ferner große Mengen eines schleimigen Kohlehydrates, das beim hydrolytischen Abbau hauptsächlich Mannose, daneben wenig d-Glukose liefert. Aus der Membransubstanz wurde beim Abbau mit Salzsäure Glukosaminochlorhydrat erhalten. Personal-Nachrichten. Wohnungswechsel: Prof. Dr. O.v. Kirehner, bisher Hohen- heim, wohnt vom 1. Mai 1917 an: München, Georgenstraße 82. Prof. Dr. Hugo Miehe in Leipzig wurde als Nachfolger von Prof. W.Benecke auf den Lehrstuhl für Botanik an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin berufen (Hedwigia). Ernannt wurden: Prof. Dr. F. S. Harris zum Direktor der Experiment Station of the Utah Agrieultural College (Hedwigia). Professor der Botanik und Pflanzenpathologie Dr. G. R. Hill zum Direktor of the School of Agrieulture des Utah Agrieultural College (Hedwigia). Mlle. Johanna Westerdijk zum außerordentlichen Professor der Pflanzenpathologie an der Universität Utrecht (Botan. Centralblatt). 408 In der letzten Generalversammlung der k. k. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien wurden die Herren R. Schrödinger und A. Handlirsch zu Vizepräsidenten gewählt. Gefallen: Dr. Otto Sehubert, Assistent am Botanischen Institut zu Gneisen- heim a. Rh., starb am 19. September 1916 an den Folgen einer schweren Verwundung (Hedwigia). Gestorben: Thomas Jonathan Burrill, früher Professor für Botanik, Natur- geschichte und Gartenbau an der University of Illinois, Urbana, am 14. April 1916 im 78. Lebensjahre (Hedwigia). Am 11. März 1916 der Florist Wilh. Lackowitz, Herausgeber einer Flora von Berlin, im Alter von 80 Jahren (Hedwigia). Dr. H. H. W. Pearson, Direktor des „National Botanie Garden“ Kirstenbosch (S. Africa), zu Cape Town am 3. November 1916 im 47. Lebensjahr (Bot. Oentralblatt). Dr. Smuda, Assistent am botanischen Institute der Universität Krakau, ist als Opfer seines Berufes im Sanitätsdienste gestorben und wurde nach seinem Tode dureh Verleihung des Ritterkreuzes des Franz- Josef-Ordens ausgezeichnet. Hofrat Dr. Theodor Ritter v. Weinzierl, Direktor der k. k. Samen- kontroll-Station in Wien, ist am 27. Juni 1917 gestorben. Prof. Dr. Franz Vollmann in München. Botanische Sammlungen. Am Schlusse des Jahres 1915 wurde von der botanischen Ab- teilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums das Gra- mineenherbar Prof. E. Hackels angekauft. Die Übergabe erfolgte im Jahre 1916. Es ist mit Freude zu begrüßen, daß diese Sammlung, deren hoher wissenschaftlicher Wert bekannt ist, in Österreich bleibt und in erster Linie den Studien österreichischer Botaniker zur Verfügung stehen wird. Mit dem Umspannen des Herbars wurde sofort begonnen; die Ein- reihung in das Hauptherbar wird tunlichst beschleunigt. Weiters erwarb die botanische Abteilung des genannten Museums im Jahre 1917 das Herbar des Distriktsarztes Dr. H. Sabransky (Söchau). In dieser Sammlung sind es insbesondere die Rubi, die das Interesse der Botaniker in Anspruch nehmen werden. Buehdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien, Nawratill H., Arabis alp. var. flore pl. Tat. V! A.Kasper et Autor del, Lith.Kunstanstalt v Friedr. Sperl. Wien Il Österr boran Zeitschr, 1917. Inhalt des LXVL Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Furlani J. Die Bedeutung des Unterlichts für die mediterrane Macchia 273— 282, 366—376 Herrmann Alice. Über die Unterschiede in der Anatomie der Kurz- und Langtriebe einiger Holzpflanzen (mit Tafel I) ............22... 22... 34—51 Höhnel F. v. Mykologisches. XXIV. Vorläufige Mitteilungen ...... 51—60, 94—112 Hruby J. Die Grenzgebiete Kärntens und des nw. Küstenlandes gegen Italien und ihre Pflanzendecke. I. Das Seebachtal bei Raibl in Kärnten und seine Umrandung 186—196, 242— 255 IH. Das Pöllatal von Tarvis bis Uggowitz -...........2....... 255— 259 BIE: Das: Ihitscher Beeken.. 22.5:.2.22:. 3 4: 2 ERBEN ION. OR Ne 259 — 263 Jakobsohn Irene. Über ein fossiles Holz aus dem Flysch der Wiener Um- Bene (mitt Tafel DER) 20 Sa Dana sn 213— 222 Janchen E. Notizen zur Herbstflora des nordwestlichen Albanien ......... 386—397 Joki Milla. Eine neue Meereschytridinee: Pleotrachelus Ectocarpii nov. spec. TEN RT ee N RR 267—272 Kühn O. und Mihalusz V. Eine teratologische Erscheinung an Rosa rugosa ES) A DENE HERE FREE ASTE REES DE 180—186 Lämmermayr L. Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung und Standorts- ökologie einiger Pflanzen Steiermarks..........-enseencesenneennnn 326—336 Morton F. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Süddalmatien (mit 3 Text- 2 SS A ARTE RI NER DE, 263— 266 Mars Zur Pilzflora\von| Vorarlberg... I DEns I. ea ed aaehslnede 83—94 Nawratill H. Zur Morphologie und Anatomie der durchwachsenen Blüte von „Arabis alpina var. flore pleno“ (mit Tafel VI und 3 Textfig.).. 353—366 Neuwirth Marg. Vergleichende Morphologie der Triehome an den Blüten- teilen. der! Cyeadesn (mit; Tafel IT).- ....:44.22.0.2....Yrsasnse 2... 141—149 Pehr Fr. Die Flora der Drauterrassen in Unterkärnten..........2.22...»- 222—237 Schiffner V. Hepaticae Baumgartnerianae dalmaticae. 1." Serie r(miibt 2BR Toxhfipe nd HERE ORTE ea nee 1—21 ! IR Bere, mie Le Raxiue a. RT en aan 337—353 — — Über Lophozia Hatcheri und L. Baueriana (mit 13 Textfig.) ..... 835—88 Schneider ©. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Ulmus. I. Gliederung der Gattung und Übersicht der Arten........ 21—34 II. Über die richtige Benennung der europäischen Ulmen-Arten 65—82 — — Über die richtige Benennung einiger Saliw-Arten ........uur0r00.- 112—116 — — Die japanischen Kirsehan; 224222. 24... KA: K PA IST IHR TA 237 —241 — — Weitere Beiträge zur Kenntnis der chinesischen Arten der FE Berberis (Huberberis) ...on......... nern Arne cr . 313—326 1% 410 Steiner J. Flechten, von Dr. Ginzberger auf Kreta gesammelt......... 376—386 Toepffer Ad. Zur Nomenklatur einiger Salix-Arten........... ernrorene 399—403 Vierhapper Fr. Beiträge zur Kenntnis der Flora Kretas. Aufzählung der anläßlich der fünften Wiener Universitätsreise im April 1914 auf Kreta gesammelten Blüten- und Farnpflanzen (Fortsetzung und Schluß, mit 4 Pextabbild) re ee e een eeaeee 030. 150—180 Nachtrag. hiezu?'..... 2... 02... Ho oa eniae euere ne era ann. re ne De 297 Vouk V. Nochmals zur Ökologie von Phyllitis hybrida.. ......:....0... 397—399 Wotoszczak E. Was ist Bupleurum longifolium L. et autor.?.. ........ 116—118 Zigmundik J., J. L. Holuby. Zu seinem 80. Geburtstage ................ 61—64 II. Stehende Rubriken, Klilteratur-Übersicht u... 1.4. 2... 0 seen Ser eine ere era ieckeote 122—139, 298—312 Beiträge zur allgemeinen Botanik...........-......000.. 2onoreocneus 130 Botanikai müzeumi füzetek:..... 0. .E se Smerleseune de sie enin ern eier ARE 130 Kryptogamische Forschungen ..... RER Ns... 134 North American Plora, 2.2... seinen afetern nei de 2eunre lefere one 0): er 135, 310 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. 118—121, 196— 212, 282—297, 403—407 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien....118—121, 196—212, 282—297, 403 — 407 3. Botanische Forschungs- und Sammelreisen 64, 196—211, 284— 295, 403—404 Dörklerili Atkrsislsee Sesissesersretete ae dere En dh ab er ee 64, 286—293 Hiantdeläamlazzietti H.v. a2... 196— 211, 284—285, 293—295, 403—404 4 Botanische Sammlungen ...-..-.- ...-.........-.... ceusnkle one ner eine ea ee 408 Herban\R »Hackelaui. Ans. serien dealer Re a 408 Herbar ,H.Sabranakyas u. 2asuae yese ne ana anne ee Bniare weh EEE 408 5, Personalnachrichten ...----------»+-+.--e-2r202.. Arthur J. C.'212. Bally W. 140. Baumgartner J. 312. Bonnier Gast. 140. Burgeff H. 140. Burrill J. 408. Celakovsky L. jun. 312. Ciesielski T. 64. Cogniaux A. 212, Correns K. 140. Darbishire A. D. 140. Dörfler J. 64. Domin K. 64. Evers G. 212. Fruhwirt C. 212. Goebel K. v. 312. Guttenberg A. v. 312 Hansgirg A. 312. Haralci& Ambr. 212. Harris F. S. 407. Hayek A. v. 212. Heckel Ed. 140. Heering W. 212. Hesse 0. 312. HillıG. R. 407% Kirchner O.v. 140, 407. Klebs G. 212. Kny L. 140. Lackowitz W. 408. Lignier O. 140. Luerssen Chr. 140. Miehe H. 407. Pearson H. H. W. 408. Racib orski M. 312. 64, 140, 212, 312, 407—408 Rehm H. 212. Sabransky H. 312. Schrödinger R. 408. Schubert O. 408. Schwarz A. F. 140. Slaus-Kantschieder J. 212. Sorauer P. 140. Torges E. 312, Tubeuf v. 140. Vierhapper Fr. 64. Vollmann F. 408. Vries H. de 212. Waisbecker A. 64. Weinzierl Th. v. 408. Westerdijk Johanna 407. Wiesner J. v. 212. Handlirsch A. 408. Rechinger K. 312. Zmuda 408. 6:#NDÜZEN «u... BOSTANE ee oestelee tiere ie ann TahereIE ar 139—140, 297 Herbar-Verkauf (Herbar J. Röll)..............oscus.onisereen neun 139 Plantae)leritiegel Saxomlae kan senkt» elle oem sraele dal: araee tere See 139—140 411 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Afzelius K. 303. Bachmann E. 303. Bannert O. 130, 303. Baudy3 E. 122. Bauer E. 122. Baumann Euxg. 130. Baumgartner J. 298. Beauverd G. 130. Beceari O. 310. Beck @. v. 298. Becker W. 123. Blake S F. 303. Bolle J. 298. Borgesen F. 303. Bornmüller J. 130. Bremer G. 130. Bresadola J. 122, Briquet J. 303, 304. Bruijning F. 131. Bubäk Fr. 122, 298. Burnat E. 304. Cavillier F. 304. Chodat R. 304. Cogniaux A. 304. Conveniz H. 298. Correns C. 131. Crisanaz A. 122. Dahlgren K. V. O0, 304. Danek G. 122. Degen A. v. 304. Diels L. 304. Dittrich-Kalkhoff E. 123, Dittrich G. 305. Dörfler J. 123. Domin K. 123. Drude O. 305. Edelbüttel 305. Eder J. M. 123. . Eeden F. W. van 131. Engler A. 304, 305. Falek R. 305, 306. Fechner R. 131. Fedde F. 131. Forenbacher A. 131. Fritsch K. 123, 298. Fröhlich A. 123. | Fruhwirth C. 123. Fuchs A. 131. Grabelli Lucio 131. Gates R. R. 306. Gäyer G. 306. Ginzberger A. 123, 124, 298. \ Goebel K. 131. Graebner P. 132, 139, 306. Grinteseo Gh. P. 132. Gröh G. 304. Großmann J. 132. Grunow A. 124. Günthart A. 134. Gyärfäs J. 304. Györffy J. 130. Haberlandt G. 130, 306. Haeckel E. 132. Häuser R. 130. Hagström J. O. 306. Halle T. G. 132. | Hamorak N. 124. 131, | | Hire D. 133, 308. | Hitcheock A. S. 135. | | | Hanausek T. F. 124. Hansen A. 306, 307. Harms H. 132. Hausrath H. 132. Hayek A. v. 123, 124. Hegi G. 132. Heimerl A. 125. Heinricher E. 125, 298, 299. Hertwig 0. 133. Hockauf J. 299. | Höhnel F. v. 299. Holmgren J. 308. Howe M. A. 310. Hunger F. W. T. 308. ' Irmscher E. 305. 1} | Jaap O. 125. Jacobj C. 133. Janchen E. 123. Jävorka S. 133. | Juel H. ©. 133. Jülg Elfr. 299. ‘ Kaiser P. E. 134. | Kammerer P. 125. Kavina K. 125. | Keißler K. v. 125, 299. Kerner A. v. 306, 307. Klebs G. 133, 308. Klein G. 299. Klein J. E. 308. Kniep H. 133, 308. ' Kossowiez A. 299. Kränzlin Fr. 309. Krasser F. 299. Krones F. E. 125. Kronfeld E. M. 125, 300, 302. Kühn 0. 125. Kümmerle J. B. 134. Kylin H. 134, 309. Landsberg B. 134. | Lauche W. 126. | Leick E. 309. Lendner A. 309. Leverenz C, 134, Liehr O. 309. Linne C. v. 309. Linsbauer K. 126. Losch Fr. 134. Lotsy J P. 309. Lundegardh H. 134. Lynge B. 134. Lyon H. L 310. Magnus W. 135. Mandeki@ V. 309. Martelli U. 310. Melin E. 135. | Meyer Fr. J. 310. Michell M. R. 135. Minden M. v. 305. Molisch H. 126, 127, 300, 302. Morgenthaler O. 305. | Morton Fr. 127. ı Müller K. 310. Murbeck Sy. 135, 310. Murr J. 127. Murrill W. A. 310. Nash G. V. 135. Nassau R. 299. Nienburg W. 135. Noyväka Fr. 127. Oehlkers Fr. 135. Ostenfeld C. H. 136, 310. 412 Pammer G 127. Pascher A. 127, 300. Paulin A. 128. Pax F. 310. Pöterfi 130. Petersen H. E. 136. Petrak F. 128. Pevalek J. 138. Pfeffer W. 310. Pill K. 128. Porsch ©. 128. Preißecker K. 123, 128. Babenhorst L. 136. Rasch W. 130. Rayss Tscharna 310. Rechinger K. 128, 299. Rehm H. 136. Reinders E. 136. Reinke J. 136. Rheder A. 136. Richter A. 310. Richter ©. 300. Rock J. F. 310. Ross H. 311. Rostrup O. 311. Rühel E. 311. Rübsamen Ew. H. 136, Rueß J. 134. 136, IV. Verzeichnis A. Abelia sp. 198. Abres 218. — Delavayi 206. 189, 204, 209, 210, 218. Abutilon sp, 391. Acacia sp. 198. Sabransky H. 300. Sajovic Gr. 128. Samueisson G. 311. Schaede R. 136. Schantz Fr. 311. Schiffiner V. 128. Schiller J. 128. Schlechter R. 137. Schmidt W. B. 134. Schorler B. 305. Schube Th. 137. Schürhoff P. N. 311. Schußnig B. 300. Schweidler J. H. 301. Senft Em. 301. Skottsberg C. 137. Sprecher A. 137. Steiner J. 301. Strakosch S. v. 301. Sündermann F. 129. Surface M. 311. Täckholm G. 137. Teiling E. 311. Tengwall T. A. 138. Theißen Ferd. 129, 301. Thompson W. P. 311. Toepffer A. 138. Tröndle A. 311. Tschermak E. v. 129, 301. Tuzson J. 311. Unger E. 138. Urban J. 311. Vierhapper F. 301. Vollmann F. 138. Vouk V. 138. Vries H. de 138, 139. Vuyck L. 131. Wagner R. 301. Warming E. 139. Wasicky R. 301. Weber Fr. 129, 301. Weber G. 301. . Wettstein R. v. 301. Wiener A. 302. Wiesner J. 302. Wildt A. 129, 303. Windel E. 130. Winkler H. 312. Wisselingh C. van 312. Yasui Kono 139. Zahlbruckner A. 129, 130, 303, 310. Zikes H. 303. Zimmermann Fr. 303. der angeführten Pflanzennamen®*). — sp. div. Acer platanoides 37. — pseudoplatanus 36, 47. — sp. div. 189, 191, 198, 204, 209, 243, 262, 391. Achillea sp. div. 176, 196, 244, 245, 246, 247, 249, 250, 253, 257, 259. Aconitum sp. div. 191, 192, 205, 206, 230, 244, 246, 247, 248, 252, 253, Acanthostigma mirabile v. H. 59. Acanthotheciella v. H. 59. — sp. div. 59. Acanthothecium Speg. 59. Acanthus sp. 180. Acarospora Cesatiana Jatta 383, 384. — cineracea Hue 379, 380, 381. — ceinerascens Star. 382. — ÜOretica Star. 379. — rufidulocinerea Hue 381, 383. — smaragdula (Whlbg.) 380. — Thheo- baldi Stor. 383, 384. — umbilicata Bgl. 381, 382, 384. — vulcanica Jatta 381, 383. 257, 258, 262. Acorus sp. 204. Acroceylindrium Sacc. 108. Actaea sp. 194, 230, 246. Actinidia sp. div. 201, 209. Actinopelte japonica Sacc. 112. Actinothyrieae v. H. 112. Actinothyrium graminis Kze. 112. Adenostyles Alliariae 375. — sp. div. 188, 230, 231, 234, 244, 246, 248. Adiantum sp. div. 175, 178, 201, 210. Adonis sp. div. 178, 333. a _*) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Index werden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ „sp. div.“ hingewiesen. Adoxa sp. 230. Aegilops sp. 175. Aegopodium sp. 194, 242. Aetlnonema sp. 390. Aglaospora thelebola Tul. 53, Agrimonia sp. div. 202, 228. Agropyrum sp. div. 205, 230, 232. Agrostis sp. div. 247, 251. Ailanthus sp. 198. Ainsliaea sp. 201. Aira sp. div. 171, 177. Aizoon sp. 178. Ajuga sp. div. 64, 179, 188, 229. Albizzia sp. 198. Alchemilla sp. div. 188, 244, 247, 249, 251, 253, 257. Alectoria sp. 206. Alectorolophus 299, — sp. div. 193, 226, 232, 243, 247, 252, 253. Aletris sp. 405. Alisma sp. div. 150, 178. Alkanna sp. 177. Allantozythia v. H. 107. — alutacea va H.: 107. Allescherina Berl. 54. Allium Sp. div. 166, 176, 179, 207, 228, 242. Alnus glutinosa Gärtn. 329. — incana D. C. 329. — sp. 200, 201, 246, 255, 258, 260, 388. Aloina ambigua (Br. eur.) 122. Alopecurus sp. 232. Althaea sp. 391. Alyssum sp. div. 228, 236, 252, 253. Amanita sp. div. 94. Amblystegium Juratzkanum 326. Amelanchier sp. div. 190, 191, 243, 246, 252. Amerosporiella v. H. 111. — tristis = H..111. Amerosporium Speg. 58. — v. H. 58. — vagans v. H. 58. Amethystea sp. 209. Ammi sp. 178. Amphichaeta compta v. H. 104. Amphisphaeria helvetica Wegel 56. — sapinea Karst. 56. Anacamptis brachystachys Urw. 163. — sp. 162, 176. Anagallis sp. div. 179, Anagyris sp. 180. Anaphalis sp. div. 204, 207, Anchusa sp. div. 178. Andrachne sp. 179. Andreaea nivalis 122. schikii Röll. 122. Andropogon hirtus L. 396. — sp. div. 170, 227, 235, 396. Androsace sp. div. 208. Schmp. atrum — — f. Gre- 413 Anemone slavica Hay. 123. — sp. div. 188, 201, 204, 205, 207. 228, 230. 235, 236, 244, 245, 247, 255, 262. Aneura latifrons 2. Angelica sp. div. 193, 205, 230, 232, 247, 252, 258, 260. Anoectochilus 404. Antennaria sp. div. 192, 226. Anthemis 303. — sp. div. 64, 177. Anthericum sp. div. 228, 244, 259. Anthoceros sp. 353. Antholithus Wettsteinii Krass. 286. Anthostoma amoenum Ntke 56. — rhenanum Fuck. 56. Anthoxanthum sp. 191. Anthriscus silvestris Hoffim. 136. — sp. div. 193, 210, 246. Anthyllis sp. div. 176. 190, 193, 228, 243, 249, 253, 255, 257, 259, 265. Antirrhinum glutinosum X majus 309. — rhinanthoides 309. — sp. div. re) Apioporthe v.H. 57. — anomala v.H. 57. Aprosporium Lentisci Fuck. 57. Aptium sp. 178. Aplozia atrovirens 14. — pumila 14. — Schiffneri Loitl. 13. — sp. div. 5, 13. Apocytospora v. H. 97. — Visci v. H. 97. Aponogeton sp. 201. Aposeris sp. 230, 236, 257. Aposphaeria Elymi Died. 108. — po- pulina Died. 99. — Salicis Died. 58. Aposphaeriella gregaria Died. 53. Aposphaeriopsis fusco-atra Died. 53. Aquilegia sp. div. 190, 193, 195, 230, 245, 246, 251, 253, 255, 259, 260. Arabis albida 354, 355, 361. — alpina v. flore pleno 353. — hirsuta Scop. 311. — sp. div. 193, 228, 230, 231, 242, 245, 247, 249, 252, 253, 254, 261. Araceae 205. Araiospora 305. Aralia 197. Araliaceae 209. Araucaria 218, 220. Araucarioxylon Kraus 213, 218, 220. — Khodeanum Goepp. 220. Arbutus sp. 273. — unedo L. 276, 392. Arceuthobium Oxycedri 299. Arctium sp. div. 230, 395. Arctostaphylos sp. div. 250, 254. Arenaria sp. div. 177, 208, Arisaema sp. div. 204, 205, 210. Arisarum sp. div. 170, 176. Aristolochia sipho 37. Aristolochiaceae 405. Armillaria sp. div. 93. Arnica sp. 226, 232, 255, 260. 219, 414 Artemisia sp. div. 200, 201, 209, 210, 229, 232. Arthrinium Kze. 109. — bicorne Rostr. 109. — caricieola Kze. 110. — cus- pidatum Cke. et H. 109. — Mor- thieri Fuck. 110. — naviculare Rostr. 110. Arthrocnemum Moqu. 295, 296. Arum sp. div. 170, 176, 397. Aruncus sp. 192, 230, 246, 248, 260. Arundinella sp. 200. | Arundo sp. 171, 178, 200. | Asarum sp. 230, 262. Asclepias sp. 198. Ascochyta caulium Lib. 101. — effusa Lib. 105. Asparagus sp. div. 166, 176, 396. Aspergillus alternatus Berk. 110. Asperula sp. div. 192, 196, 200, 226, 244, 252, 260, 394. Asphodelus sp. div. 166, 176. Aspidium sp. div. 244, 246, 250, 253, 255, 262, 328. Asplenium dacicum Borb. 123. — Ruta muraria X septentrionale 310. — sp. div. 188, 197, 201, 229, 244, 247, 264, 388. Aster sp. div. 190, 194, 204, 207, 229, 230, 331, 234, 236, 249, 253, 395. Asterolinum sp. 176. Asteroma Bartsiae Rostr. 97. — Cal- vadosii Rob. 54. — Juncaginearum Rbh. 54. Asteromella Pass. et Thüm. 59. — vul- garis Thüm. 59. Asterosporium Hoffmannı 57. Astilbe sp. 205. Astragalus Andrasovszkyi Bornm. 130. — cicera L. 296. — phanothrix Bornm. 130. — pseudocylindraceus Bornm. 130. — sp. div. 176, 204, 205, 207, 228, 255, 260. Astrantia sp. div. 188, 193, 230, 231, 234, 248, 260. Astromassaria macrospora v. H. 57. Athamantha sp. div. 251, 253, 262. Athyrium sp. 187. Atractylis sp. 176. Atriplex sp. 180. Atropa sp. 230. Avellinia sp. 171, 177. Avena 125. — barbata Brot. 171. — fatua X sativa 311. — sp. div. 171, 177, 179, 205, 266, Avenastrum sp. div. 195, 262. Azolla sp. 201. Bacterium tumefaciens 135. Bactrexcipula v. H. 94. — Strasseri v. H. 94. Ballota sp. div. 176, 179. Bambusa sp. div. 199, 201, 204, 205. Bambuseae 201, 210. Barbilophozia Baueriana Loeske 84. — Hatcheri Loeske 84. Barbula revoluta (Schrad.) 122. Bartschia sp. 244, 257, Bauhimia sp. 198. Begonia sp. div. 201, 210. — vitifolia 275. Bellardia sp. 179. Bellis sp. div. 177, 194, 257, 395. Berberis 132, 313. — aemulans Schneid. 318, 321. — Ambrozyana Schnd. 320. — approximata Sprague 318, 320. — circumserrata Schneid. 319, 322. — consimilis Schneid. 319, 324. — diaphana Fedde 322. — — Maxim. 318, 321. — — v. circumserrata Schnd. 322. — dictyophylla Franch. 318, 319. — — Hooknazu an approximata Rehd. 320. epruinosa Schnd. 320. — Faxoniana Schneid. 319, 325. — heteropoda v. ob- longa Maxim. 323. — insignis 316. — Lecomtei 325. — morrisonensis Hay- ata 319, 322. — oritrepha 325. — sp. div. 188, 191, 195, 199, 201, 205, 207, 262, 315, 316, 317, 318. — Stie- britziana Schnd. 318, 320. — suble- vis 315. — thibetica 325. — Thun- bergi 315. — Tischleri Schneid. 319, 323. — vilmoriniana 323. — vulga- ris 41,50. — Wallichiana 315, 317. — yunnanensis Franch. 319, 323. — -— Hutch. 521. — — Schnd. 323. Dberchemia sp. 205. Bergenia sp. 206. Berteroa sp. 390. Beta sp. 177. Betula sp. div. 204, 209, 258. Biatorella sp. 384. Biatorina Ehrhartiana Ach. 97. Biddulphia catenata Schussn. 301. Bidens sp. 395. Bifora sp. 178. Bignoniaceae 311. Biscutella sp. div. 176, 193, 194, 226, 231, 243, 249, 253, 255, 260. Bizzozeria veneta B. et 8. 57. Blackstonia sp. 178. Blastocladia 305. Blechnum sp. div. 210, 257. Blennoria Fr. 102. — Acantholimonis Henn. 100, 102. — Lawsoniana Sace. 102. — novissima Ces. 102. — Rusci Rabh. 102. Blumea sp. 198. Blysmus sp. 204. Boehmeria polystachya 275. Boletus sp. div. 91. Boltonia 276. — ZN yo | Bombax sp. 198. Bootia sp. 204. Borago sp. div. 179, 242. Boschniakia sp. 206. Botrychium Lunaria Sw. f. ineisum Mlde. 328. — sp. div. 191. 229. Botryodiplodia corylicola v. H. 103. — faginea v. H. 58. Botryosphaeria 301. — Berengeriana 98. — Hoffmanni v. H. 95. — Or- nella v. H. 95. Botrytis einerea Pers. 108. Bowenia 145. — spectabilis 145. Brachypodium sp. div. 175, 177, 191, 194, 226, 230, 261. Brassica oleracea 126. Briza sp. div. 175, 177, 191, 194, 261. Bromus Gussonei Parl. 174. — rigidus Rth. 174. — sp. div. 174, 177, 179, 205, 261. — sterilis L. 174. Broussonetia sp. 198. Bruckenthalia sp. 294. Brunella grandıiflora fl. rosea 195. — sp. div. 193, 194, 196, 201, 229, 243. 247, 257, 259, 260. Bryonia sp. 176. Bryophyllum sp. 198. Bryum sp. 251. Buddleya sp. div. 201, 209. Buellia myriocarpa Mudd. v. virens Star. 376. — sp. 377. Bulbophyllum sp. 209. Bunium sp. 176. Buphthalmum sp. div. 190, 191, 193, 195, 229, 243, 247, 251. 259. Bupleurum aureum Fisch. 117, 118. — Gaudini Wotoszezak 117. — lon- gifolium L. 116. — sp. div. 176, 258, 392, Byssothecium Fuck. 55. — circinans Fuck. 55. c. Cakile sp. 177. Calamagrostis sp. div. 188, 191, 192, 228, 232, 244, 247, 248, 253. Calcarısporium arbusculum Pr. 108. Calendula sp. 178. Callistemma palaestinum Hal. 395. — sp. 176. Callitris 220. Calluna 226. Caloplaca sp. div. 377. Calosphaeria Tul. 54. Calospora occulta Fuck. 55. Caltha sp. div. 64, 201, 232, 260, 294. Calycanthus occidentalis 304. Calycotome sp. 175. Calypogeia sp. 350. 415 Calystegia sp. 232. Camarosporium Oytisi Berl. et B. 103. — Laburni Sace. 103. — laburni- colum Sace. 103. — Robintiae Sacc. 93. Camellia sp. 199. Campanula sp. div. 64, 176, 177, 180, 188, 190, 192, 193, 195, 196, 226, 229, 230, 232, 242, 243, 245, 247, 249, 252, 253, 254, 257, 258, 259, 395. Camptoum Lk. 109. Campylopus sp. 207. Canarium sp. 198. Candelariella sp. 378. Cantharellus 133. — cibarius Fr. v. sqguamosus Poell. 91. Capparıs 126. — sp. 180. Capsella Hegeri Solms 131. Caragana sp. div. 199, 207. Cardamine sp. div. 188, 192, 206, 230, 231, 236, 243, 245, 247, 248, 258, 260, 262, 264. Cardaria sp. 179. Carduus sp. div. 179, 191, 226, 227, 230, 244, 250, 260. Carex Halleriana Asso. 170. — mt- sandra R. Br. 123. — sp. div. 170, 177, 178, 190, 191, 194, 195, 201, 204, 206, 207, 226, 227, 228, 230, 231, 232, 235, 244, 245, 247, 249, 253, 254, 257, 259, 266. Carica sp. 197. Carlina sp. div. 190, 195, 229, 243, 257, 261. Carpesium sp. 39. Carpinus sp. div. 191, 262, 388. Carum sp. div. 193, 194, 257. Cassia sp. 199. Cassiope sp. div. 206, 207, 294. Castanea sativa Mill. 118, 329. — Sp. 388. — vesca 299. Castanopsis sp. 199. Catapodium sp. div. 175, 177. Caucalis sp. div. 176, 178. Caudospora Taleola Starb. 55. Cedroxylon Kraus 218. Cedrus 218. Celtis sp. div. 202, 389. Cenangium Fraxini Tul. 9. — Reh- mil Feltg. 52. — Strasser Rhm. 53. — urceolatum EIl. 60. Cenolophium Fischeri Koch 123. Oentaurea 132. — alba X maculosa 123. — amara 124. — Antitauri 124. — balcanica 124. — carpatica 124. — Dwuboisii 124. — eradiata 124. — emporitana 124. — Jacea X nemoralis 124. — lingulata 124. — lungensis Ginzb. 124. — lusitanica 124. — millanthodia 124. — nemo- phila 124. — pannonica 124. — Pe- 416 stalotii de Not. 123. — pinnata 124. — razgradiensis 124. — sp. div. 176, 179, 193, 227, 229, 230, 232, 236, 243, 257, 258, 260, 396. Centaurium sp. div. 177, 192, 227, 394. Oentranthus sp. 176. Centropogon pichinchensis Zhlbr. 129. — Sodiroanus Zhlbr. 129. Cerinthe sp. 229. Cephalanthera sp. div. 190, 191, 230, 245, 248. Cephalaria sp. div. 395. Cephalotaxus sp. div. 203, 209. Oephalotheca Franeisci Sace. 110. — reniformis Sace. et Th. 54. — sul- furea Fuck. 53, 54. Cephaloziella 349. — Baumgartneri Schffn. forma 17. — — v. wmbrosa Schffn. 17. — gracillima Douin 17. — sp. div. 1, 3, 348. Cephaloziellaceae Douin et Schffn. 349. Cerastium sp. div. 177, 196, 208, 227, 228, 230, 231, 235, 236, 245, 249, 251, 257, 262. Cerasus Herincquiana Lav. 240. — Sieboldii Verl. 239. — sp. div. 204, 209, 294. Ceratonia sp. div. 175, 180. Ceratophoma v. H. 60. — rostrata v. H. 60. Ceratostoma caulicolum Fuck. 103. — Saponariae v.H.103. — subptilosum Fuck. 60. Ceratostomella pilifera (Fr.) 60. Ceratozamia 145. — mexicana 141, 145. Oercidiphyllum 132. Cereis sp. 391. Cercospora albomaculans EI. et E. 105. — Calihae Cke. 105. — filispora Peck. 106. — longispora Peck. 106. — Rubigo Cke. et H. 106 — Spiraeae Thüm. 106. Cercosporella Brassicae v. H. 105. — caryigena v. H. 106. — Eleonorae reginae v.H. 106. — Filix Feminae v. H. 105. — Veratri Peck. 106. Cerinthe sp. 178. Cesia stygia v. denticulata Berggr. 86. Ceterach offieinarum 399. — sp. div. 175, 177, 262, 388, 403. Cetraria sp. div. 254, 257. Ceuthospora Fr. 100. — Acantholimonis v.H. 100. — calathiformis Fuck. 9. — Feurichü Bub. 100. — foliicola Jaap. 100. — glandicola 8. B. R. 99. — Punicae Bub. 97. — sp. div. 95, 96, 100. — taxi v. H. 100, Ceuthosporella v. H. 97. — Sambuei v-rH:297. Chabertia sp. 64. Ohaenorrhinum sp. 229. Chaerophylium sp. div. 229, 230, 231, 247. Chaetoceras adriaticum Schubßn. 301. — diaymum Ehrb. f. adriatica Schussn. 300. — Najadianum Schußn. 300, 301. — Wighamii Breht. f. esile Schußn. 301. Chaetodiscula Bub. et K. 96. — hysteri- formis Bub. et K. 96. Chaetodochium v. H. 112. — Busxi v. Er2112! Chaetoptelea mexicana Lbm. 22. Chaetostroma Cda. 58, 111. — Sace. 58. — atrum Sace. 58. — Carmichelii Cda. 58. — Cyperacearum Ces. 111. — Festucae v. H. 111. — pedicilla- tum Preuss 52. — riparium v. H. 111. — setosa v. H. 111. Chamaebuxus sp. div. 188, 226. Chamaemorus sp. div. 205. Chamaenerium sp. div. 192, 205, 229, 236, 248, 251, 258, 260. Chamaeorchis sp. 245. Chamaeplium sp. 179. Chara 136, 138. Cheilanthes sp. div. 175, 177. Cheilaria Agrostidis Lib. 97. Cheilodonta Boud. 52. Chelidonium sp. 261. Chenopodium sp. div. 179, 242, 246, 390. Chilosceyphus polyanthus Cda. 16. — rivularis Lske. 17. Chimaphila umbellata 226. Chlamydomonas 127. — intermedia Chod. 304. Chlorocyperus sp. 170, 173. Choiromyces maeandriformis Vitt. 134. Chomiocarpon 5. — quadratus Ldb. 12. Chondrilla sp. div. 195, 259, 396. Chondropodiella v. H. 60. — clethrin- cola v. H. 60. Chondropodium Spina v. H. 94. Ohrysanthemum sp. div. 178, 193, 207, 229, 230, 232. Chrysosplenium sp. div. 206, 230, 257. Chrysothrix Nolitangere Mont. 301. Ciboria echinophila 52. Cicer sp. 180. Cichorium sp. div. 177, 251, 261, 336. Ciliciopodium violaceum Cda. 110. Cimicifuga sp. 205, 210. Circaea sp. div. 230, 232. Cirsium sp. div. 64, 180, 188, 190, 191, 192, 193, 201, 210, 226, 227, 230, 232, 236, 242, 244, 246, 248, 250, 251, 254, 255, 257, 258, 259, 260, 396, 403. Cissus sp. 197. Cistus 132. — sp. div. 274, 297, 366, 367, 368, 369, 370, 374, 390. Citrus 198. Cladium sp. 231. | a Cladobotryum Sace. 108. Cladonia sp. div. 257, 384. Clavaria 133. — sp. div. 90. Clavularia Krst. 110. — fusispora Krst. 110. — mycogena Krst. 110. Clematis sp. div. 188, 190, 199, 200, 205, 230, 232, 235, 244, 246, 252, 255, 260, 390. Clevea 5. — hyalina Lndbg. 11. Clintonia sp. 206. Clisosporium Tamarisci Mont. 98. Clitocybe sp. div. 93. Clitopilus sp. 93. Cobresia sp. div. 205, 207. Cocos nucifera 308. Codonopsis sp. div. 205. Coelastrum Printzii Rayss. 136. — proboscideum Bohl. 136, 310. Coeloglossum sp. div. 249, 257. Coelosphaeria E. et Ev. 53. — roseo- spora Pat. 57. Colchicum sp. div. 194, 255, 396. Colignonia mierophylla Heim. 125. Collema cheilea 378, 379. — limosa 378, 379. — sp. 378. — sublimosa Stnr. 378. Colletotrichum caulicola v. H. 104. Collybia sp. div. 93. Colocasia 197. Cololejeunea minutissima 337. — Sp. div. 351. Colutea halepica Lam. 296. — orien- talis Mill. 296. — sp. div. 274, 391. Commelina sp. 202. Compositae 207, 210. Coniosporium densum Strass. 111. Coniothyrium Cda. 58. — Sace. 58. — Abietis v. H. 58. — caespitulosum Sacc. 98. — fluviatile Kab. et B. 98. — Heteropatellae v.H. 53. — Pini Cda. 58. — rostellatum Grove 103. — Tamaricis Henn. 98. — — Oud. 98. Conocephalus 5. — conicus Neck. 12. Convallaria sp. 188, 230, 255. Convolvulus sp. div. 176, 393. Conyza sp. 200, Coprinus sp. 92. Corallorrhiza sp. 230. Cordia sp. div. 198, 209. Ccriaria sp. 199. Cornus 55. — sp. div. 200, 201, 209, 392. Coronilla emeroides 277. — sp. div. 176, 228, 274, 392. Coronophora Fuck. 54. Coronophorella v. H. 54. Coronopus sp. 179. Corsinia sp. 342. Cortinarius sp. div. 92. Coryanthes Hook. 137. Corydalis sp. div. 206, 208, 231, 247, 262. 417 Corylus sp. div. 203, 209, 210, 262, 388. Coryneum Nees. 109. — ambiguum Krst. 109. — depressum Schm. 109. — disciforme Cda.-109. — — Schm. 109. — — Oud. 109%. — irrequlare B. et C. 58. — Kunzei Cda. 109. — — Sacc. 109. — Notarisianum Sace. 109. — umbonatum Nees. 109. — — Tul. 109. Cotoneaster sp. div. 191, 262. Cotyledon sp. 179. Cousinia 130. Crataegus orientalis Pall. 391. — sp. div. 261, 391. Craterellus 133. — Sp. 90. Cremanthodium sp. 206. ÜUrepinia sp. 64. Crepis sp. div. 176, 188, 190, 193, 199, 208, 231, 243, 244, 245, 247, 248, 250, 251, 255, 257, 259, 260. Crithmum sp. 177. Crocus longıflorus Raf. 396. — sp. div. 231, 251, 259. Crossidium squamigerum (Viv.) 122. Crotalaria griquensis Bolus 406. Croton sp. div. 198, 209. Crucianella sp. div. 176, 178. Cruciferae 205. Crupina sp. 176. Cryptomeria sp. div. 294, 404. Cryptomycella v. H. 99. — mazxıma v. H. 99. — Pieridis v. H. 99. Cryptomyces 99. Cryptophaeella v.H. 53. — Heteropa- tellae v. H. 53. Cryptosphaerella v. H. 54. Cryptosphaeria Grev. 54. Cryptospora 56. — aculeans (Schw.) 56. — albo-fusca (C. et E.) 56. — bitorulosa Nssl. 56. — Caryae Peck. 56. — einctula Sacc. 56. — femoralis (Peck.) 56. — nigroannulat« Rhm. 56. — quercina Fltg. 57. — Richoni Sacc. 56. — tomentella Peck. 56. — trichospora Sacce. 56. COryptosporella 56. — aurea Sacc. 56. — Daldiniana Sace. 56, 95. — in- nata Sacc. 57. — Niesslü Sacc. 56. — populina Sacc. 56. — sp. 96. — umbilicata Berl. et V. 57. Cryptosporium Kze. 102. — ampelinum Thüm. 58. — amygdalinum Sace. 95. — atrum Kze. 102. — Frazxini Rostr. 94. — Hippocastani Cooke 95. — lunulatum Bml. 101. — nubilo- sum Eli. et E. 102. — turgidum Berk et B. 94. Cryptovalsa Berl. 54. — Ces. et de Not. 54. — ampelina Fuck. 58. Cucubalus sp. 230. 418 Oucurbitaceae 304. Cureubitaria acerina 99. — astero- pycnidia Cda. 57. — bicolor Fuck. 103. — Coryli Fuck. 103. — Elaea- gni v. H.103. — Hendersoniae Fuck. 54. — Laburni (P.) 103. — Platani Tavel 103. Cuppresinoxylon Goepp. 218. Oupressus sempervirens 221. — Sp. div. 202, 209. Cunninghamia 218. Cuscuta sp. div. 63, 64, 176, 227, 229, 232. Oyananthus sp. div. 204. Cyanophomella acervalis v. H. 58. Öyanophyceae 299. COycas 142, 197. — circinalis 142. — revoluta 141, 142. COyelamen sp. div. 188, 190, 230, 255, 261, 393. Oylindrospora Polygalae Schrt. 112. Cylindrosporium Grev. 104, 105. — Sacc. 105. — Alismacearum Sace. 106. — aquaticum Sacc. 105. — ariae- folium Ell. et E. 106. — Brassicae Fautr. et R. 105. — caryigenum EIl. et E. 106. — Ceanothi Ell. et E. 106. — COhrysanthemi Ell. et D. 106. — circinans Wint. 106. — concentricum Grev. 104. — conservans Peck. 107. — Crataegi Ell. et E. 107. — Dear- messiü Ell. et E. 106. — Eleonorae reginae Bub. et M. 106. — Ficariae Berk. 105. — filipendulae 'Ihm. 106. — Filie Feminae Bres. 105. — Fra- aımi Ell. et K. 106. — Heliosciadir- repentis Mgn. 105. — Humuli Ell. et E. 106. — longisporum Ell. et D. 106. — minor Ell. et K. 107. — Myo- sotis Sace. 106. — Negundinis Ell. et E. 107. — niveum Berk. et B. 105. — Phaseali Saecc. 105. — Pollaceii Ture. 107. — Pruni Cerasi Mass. 106. — Ranunculi Sacc. 106. — Sa- ponariae Boum. 106. — siculum Briosi et, C. 107. — veratrinum Sacec. et W. 106. Cymbachne sp. div. 170, 177. Oymbalaria muralis Bmg. 335. Oymbopogon hirtus Janch. 396. — pu- bescens Fritsch 396. — sp. div. 170, ıbrfef, Oynanchum sp. div. 229, 253, 258, 260, 261, 262, 394. Cynara sp. 180. Oynodon sp. 170. Cynoglossum sp. div. 179, 229, 393. Cynosurus sp. div. 171, 177, 179, 227, Oyperus polystachius 328. — sp. div. 204, 396. Cypripedilum sp. div. 203. Oystopteris sp. div. 188, 229, 245, 247, 250. Cytinus sp. div. 176, 297. Oytispora abnormis B. et C. 55. — pisiformis Fr. 108. — Pyri Fuck. 99. — sphaerosperma West. 108. Cytisus sp. div. 190, 226, 228, 236, 242, 243, 244, 252, 255, 258, 260. Cytospora carnea Ell. et E. 101. — Kerriae Died. 99. — Pumica Sacec. 97. Cytosporella 97. — insitiva Pegl. 97. — mendax Sacc. et R. 108. — rubri- cosa v. H. 97. Cytosporina Lonicerae Died. 99. — notha Died. 97. — sclerotioides Died. 53. Cytosporopsis v. H. 53. — wumbrinus v. H.-53. D. Dacerydium 218. Dactylis glomerata f. abbreviata 173. — hispanica Rth. 171, 172, 173, 174. -— rigida Boiss. Hldr. 172, 174. — sp. div. 177, 189, 201. Dalbergia sp. 198. Dammara 218, 220. — australis 221. Daphne sp. div. 188, 194, 205, 226, 230, 244, 249, 257. Dasyscypha coerulescns Rhm. 52. — — rv. dealbata R. 52. — pulve- racea v. H. 52. Datura sp. 393. Daucus sp. div. 178, 260. Delphinium sp. div. 206, 261, 390. Dendrobium sp. div. 209, 285. Dendrodochium affıne Sacc. 109. — rubellum Sace. 109. Dendrophoma didyma Faut. et R. 104. Dendrostilbella v. H. 110. — fimetoria v. H. 110. — tomentosa v. H. 110. Dermatea Fraxini v. H. 94. Deschampsia sp. div. 189, 191, 205, 226, 227, 257. Deutzia sp. 201. Diachorella v. H. 96. — Onobrychidis v..H: 96. Dianthus arenarius L. 127. — dal- maticus Öel. 390. — sp. div. 191, 195, 228, 230, 235, 243, 244, 251, 252, 253, 258, 260, 263, 390. Diapensia sp. 285. Diaporthe abnormis v. H. 55. — acu- leans v. H. 56. — Bambusae Pat. 102. — Beckhausii Ntke. 100. — bitorulosa Saec. 56. — blepharodes (Berk. et Br.) 56. — Uarpini Fr. 56. — carpinicola Fuck. 56. — ceircum- seripta Otth. 100. — Crataegi Ntke. 100. — deeipiens Sacc. 56. — dolosa Sacc. et R. 55. — forabilis Ntke. 104. — hyperopta Ntke. 56. — Hystri- cula Sace. et Speg. 56. — Hystrix Sacc. 97. — — (Tde.) 56. — javanica 102. — Kunzeana Sacc. 56. — La- schü 57. — Lirella Fuck. 96. — Magnoliae acuminatae Peck. 103. — minuta Ntke. 56. —. muscosa Wint. 56. — oncostoma Fuck. 55. — populea Sacc. 56. — populina v. H. 56. — pulchella Sacc. 56. — Kobergeana 101. — rudis 101. — Sarothamni Ntke. 101. — sordida Ntke. 56. — spieulosa (A. et S.) 55. — Spina Fuck. 95. — syngenesia (Fr.) 99. — tiliacea v. H. 55. — velata Ntke. 101. — Zopfiü Sacc. 56. Diatrype Fr.54. — anomala Peck. 57. Diatrypella Ces. et de Not. 54. Dichiton 3, 349. — calyculatum Schffn. 348. — gallicum Douin 348. Dichomeria Cooke-Sace. 102. — Elae- agni Krst. 103. — Laburni Cooke et 103. — mutabilis Fuck. 103. — — Sacc. 103. — Saubinetii Cke. 103. — sphaerosperma Nacc. 103. — stromatica Sacc. 103. — Tiliae Sace. 103. — varia Died. 103. Dieranum fulvum Hook. 122. — groen- landieum Brid. 122. Dieyma Boul. 111. Diddisandra sp. 201. Didymaria aquatica Strb. 106. — di- dyma (Ung.) 105. — graminella v. H. 112. — lutetiana Sacc. 112. Didymodon glaucus Ryan. 326. — sp. 326. Didymosphaeria conoidea Niessl. 53. Discosporium Pyri v. H. 99. Digitalis ambigua Murr. 301. — pur- purea 301. — sp. div. 230, 260, 393. Dinemasporiopsis Bub. et Kab. 96. Dioon 141, 144. — edule 144, 145. Dioscorea sp. div. 198, 201. Diospyros Kaki L. 139. Dipelta sp. 205. Diplazium sp. 210. Diplodia commutata v. H. 57. — Evo- nymi Fuck. 57. — faginea Fr. 58. — melaena Lev. 583. — ramulicola Desm. 57. — — Sacc. 57. ‚Diplodiella Angelicae Died. 53. — fa- ginea Bm]. 58. — quereella Died. 58. Diplodina ampelina Died. 58. Diploplenodomus microsporus v. H. 107. Diploschistes albissimus Stur. 384. Diplosporium Bon. 101. Diplozythia scolecospora Bub. 101. Dipsacus sp. div. 201, 205, 229, 394. 419 Dipterocarpus sp. 294. Discela Aesculi Oud. 95. Discella carbonacea Berk. et Br. 108. — dulcamarae Died. 108. — micros- perma Berk. et Br. 53, 108. Discosporella v. H. 104. — didyma v. H. 104. Discosporium amoenum v. H. 104. — deplanatum v. H. 95. — disseptum v. H. 104, — griseum (P.) 104. — Pyri v. H. 104. — rugulosum v. H. 107. Discostrobus Treitlii Krass. 286. Discula gloeosporoides v. H. 9. — lineolata v. H. 100. — Pyriv.H. 99. — Quercus Ilieis v. H. 99. Disculina betulina v. H. 95. Distomatinae 300. Ditopella de Not. 53. Doassansia Alismatis Corn. 106. Doronicum Portae Chab. 124. — sp. div. 246, 251. Dorstenia sp. 210. Doryenium sp. div. 392. Dothichiza Evonymi Kab. et Bub. 57. — minor v. H. 98. — Sorbi Lib. 98. Dothielypeolum Pinastri v. H. 55. Dothidella Juniperi v. H. 55. Dothiorella Sace. 97. — Aceris v. H. 98. — aterrima Sacc. 95. — Beren- gervana Died. 98. — Betulae K. 98. — caespitosa Bub. 98. — — Sace. 98. — concaviuscula Ell. et B. 98. Frangulae Died. 98. — Frazxini Sace. f. Forsythiae v. H. 96. — gre- garia Sacc. 98. — Hoffmanni v. H. 95. — inversa v. H. 98. — irregularis Died. 101. — juglandina v. H. 96. — Juniperi K. 98. — — Sacc. 98. — latitans Sace. 98. — Macarangae v. H. 96. — Mali Karst. 98. — minor Ell. et Ev. 98. — multiplex Sacc. 98. — Myricariae Cooke et M. 98. — — f. germanica All. 98. — Ornella v. H. 95. — pinastri Sacc. 98. — pini silvestris Allesch. 98. — Pirothiana Sacc. 98. — pithyophila Penz. et S. 98. — Platani Br. et Fautr. 98. — pyrenophora Sacc 98. — Ribis Sacc. 98. — Salicis K. 98. — sorbina Krst. 98. — sp. piv. 97, 98. Dothiorina discoidea v. H. 104. Draba sp. div. 208, 228, 234, 245, 251. Dracaena sp. 405. Dracunculus sp. div. 170, 177. Drepanocladus sp. div. 206, 207. Drosera sp. div. 200, 204. 231. Dryas sp. 190, 195, 243, 244, 245, 249, 253. Drymis 214. Dryopteris sp. 210. 420 E. Ebenus sp. 176. Eeballium sp. div. 179, 395. Echinaria sp. 171, 177. Echium sp. div. 178, 255, 260, 261. Ectocarpus granulosus Ag. 267. Eetostroma Triglochinis Oud. 54. Elaeagnus sp. div. 200, 205. Elaphoglossum sp. 398. Elsholtzia sp. div. 199, 200. Emex sp. 179. Empetrum sp. 250. Enarthrocarpus sp. 177. Encephalartos 142, 304. — KHilde- brandtii 142. Enchnoa Fr. 54. Enchnosphaeria mutabilis v. H. 55. Endoconidium abietinum v. H. 109. Entodon sp. 200. Entoloma sp. div. 93. Entomosporium Lev. 104. Entyloma Aspidii v. H. 112. — canes- cens Schrt. 106. — Chrysosplenii 105. — Heliosciadiü Mgn. 105. — Ra- nunculi Schr. 105. Entylomella v. H. 195. — Alismacearum v. H. 106. — Aspidü v. H. 112. — Ficariae v. H. 105. — Heliosciadii- repentis v. H. 105. — Myosotis v. H. 106. — Ranunculi v. H. 105. — Schinziana v. H. 105. Ephedra campylopoda C. A. M. 128, 388. Epidochium affine Dsm. 104. — am- biens Dsm. 104. Epilobium sp. div. 192, 194, 230, 231. 232, 247, 248, 262, 392. Epimedium sp. 390. Epipactis sp. div. 190, 191, 226, 228, 231, 245, 248, 260, 261. Epipogon sp. 404. Eipiscia bicolor 282. Egwisetum sp. div. 229, 251. Eranthemum nervosum 282. Erianthus sp. div. 199, 200, 396. Erica arborea L. 393. — sp. div. 176, 187, 189, 190, 191, 226, 229, 234, 245, 250, 261, 273, 393. Erigeron 301. — acer 62. — sp. div. 190, 192, 200, 204, 229, 230, 242, 252, 253. Eriocaulon sp. div. 201. Eriophorum sp. div. 199, 231, 260. Eriospora ambiens Sacc. 102. — Ber- beridis v. H. 102. — hipsophila Speg. 102. — pircunicola Speg. 102. Eriosporella v. H. 59. Erodium sp. div. 177, 178, 179, 229. Erostella Sace. 54. Eruca sp. 178. Erucaria sp. 178. Erysimum sp. div. 251, 252, Erythrina sp. 198. Erythronium sp. 231, 235, 236. Eupatorium 308. — sp. div. 230, 232, 260, 395. Euphorbia sp. div. 176, 177, 178, 179, 188, 190, 195, 198, 202, 204, 226, 230, 242, 255, 261, 262, 390. Euphrasia sp. div. 190, 191, 193, 194, 226, 227, 229, 232, 243, 247, 250, 251, 253, 254, 257, 261. Eupomotia 304. Eurhynchium crassinervium Br. eur. 327. — praelongum Hdw. 327. Eurotium insigne Wint. 110. Euryachora Fuck. 96. Eustega Fr. 52. Eutrema sp. 294. Eutypa Tul. 54. Eutypella Ntke. 54. — Prunastri Sace. f. Orataegi Rhm. 56. Euvalsa 54. Evax sp. 176. Evonymus sp. div. 205, 210, 229, 236, 262, 391. Exidia auricula Iudae 407. Exobasidium Schinzianum Mgn. 105. Exosporium Lk. 109. — disciforme v H. 109. — modonium v. H. 109. — Tiliae Lk. 109. — umbonatum v. H. 109. i FE. Fagaceue 309. Fagus silvatica 35, 45, 118, 276. — sp. div. 5, 189. Fairmannia singularis Sace. 54. Faleispora Androssowii Bub. et S. 102. Fedia sp. 179. Fegatella sp. 328. Fenestella macrospor@ Fuck. 104. Festuca sp. div. 190, 191, 192, 194, 195, 205, 207, 227, 228, 230, 232, 245, 247, 249, 254, 260, 261. Ficaria sp. 64. Ficus 197. — javanica 126. — sp. div. 198, 200. Filago sp. div. 63, 64, 178. Filipendula sp. div. 242, 248, 258. Fiorella vallumbrosana Sacce. et D. 107. Fistulina sp. 91. Flageoletia v. H. 57. — leptasca v. H. 57. — RBRehmiana v. H. 57. — tenuis v. H. 57. Flammula sp. 92. Fossombronia caespitiformis de Not. 346. — Husnotii Corb. 346. Fracchiaea Sacc. 54. Fragaria sp. div. 192, 228, 248, 262, 391. Frankenia sp. 177. Fraxinus excelsior 118. — sp. div. 201, 236, 258, 260, 261, 263, 394. Fritillaria sp. div. 208, 266. Frullania calcarifera Stph. 352, 353. — dilatata Dum. 21. — sp. div. 21, 352, 353. — Tamarisci 337. — — v. sardoa 353. Fuckelina Sace. 110. — albipes v. H. 110. — socia Sacc. 111. Fumana sp. div. 176, 297, 390. Fumaria sp. 178. Fusarium tortuosum Th. et P. 102. Fusella Typhae Lind. 96. Fusicoccum Cda. 94. — Sacc. 95. — abietinum Sacc. 95. — Aesculi Cda. 94. — amygdalinum v.H. 56, 95. — applanatum Dell. 96. — bacillare Sacc. et Penzg. 95, 98. — (Carpini Sacc. 95. — Castaneae Sacc. 95. — coronatum Krst. 96. — ceryptospo- rioides B. R. S. 94. — eumorphum Sacc. 95. — Farlowianum S. et R. 55, 96. — fibrosum Sacc. 95. — For- sythiae Died. 96. — galericulatum Sacc. 95. — gloeosporoides Sacc. et Roum. 95. — Hippocastani v. H. 95. — ilicnum Ell. et Ev. 96. — jJuglandinum Died. 96. — Kesslert- anum Rick. 96. — Kunzeanum Sacc. 95. — Lesourdeanum S. et R. 56, 95. — leucostomum Sacc. 95. — Ma- carangae v. H. 96. — macrosporum Sacc. et Br. 95. — Malorum Oud. 96. — Ornellum Sacc. 95. — Pini Sace. 95. — pythium Penz. et Sacc. 95. — quereinum E. et Ev. 95. — — Sace. 95. — Schulzeri Sacc. 95. — tamı Died. 100. — viridulum Sacc. 95. Fusidium Pteridis Klehbr. 99. G. Gagea sp. div. 166, 176, 199, 204, 231. Galega sp. 392. Galeopsis sp. div. 192, 229, 232, 236, 242, 248. Galinsoga parviflora Cav. 336. — Sp. div. 227, 242. Galium sp. div. 176, 177, 178, 179, 190, 191, 192, 193, 194, 196, 226, 229, 230, 232, 247, 252, 258, 260, 261. Gastridium sp. 171. Geaster sp. 9. Genista sp. div. 176, 190, 191, 226, 227, 252, 255, 260. Gentiana asclepiadea L. forma 335. — sp. div. 188, 190, 191, 193, 194, 200, 204, 206, 207, 229, 230, 231, 421 232, 236, 243, 244, 245, 247, 249, 250, 253, 254, 255, 257, 258, 259, 260, 263, 335. Geranium robertianum 282, — sp. div. 179, 194, 195, 206, 228, 229, 230, 231, 232, 236, 242, 243, 244, 246, 248, 249, 260, 262. Gerbera sp. 200. Gesneriaceae 298. Geum sp. div. 193, 230, 247. Gibberidea Hendersoniae v. H. 54. Ginkgo 218. — biloba 40, 50. Gladiolus sp. div. 165, 179, Glaucium sp. 178. Glechoma sp. 242. Gleichenia 197. — sp. 200. Gliobotrys v. H. 110. — albo-viridis v.H, 111. Gliocladium Aspergillus v. H. 112. — Hypomycetis Sace. 112. — penicıl- lioides Cda. 110. Gliocladochium v. H. 111. — tomen- tosum v. H. 111. Globularia sp. div. 176, 190, 229, 243, 244, 245, 249, 255, 260, 394. Gloeosporidium cheilarioides v. H. 101. Gloeosporiella rosaecola Cav. 110. Gloeosporium alutaceum Sacc. 107. — subfalcatum B. R.S. 101. — tor- tuosum Sacc. 102. Gloiosphaera Clerciana v. H. 110. — globuligera v.H. 110. — minor v. H. 110. Glyceria sp. 232. Glyeyrrhiza glabra 301. Gnaphalium sp. div. 188, 192, 229, 257. Gnetum 311. Gnomonia erythrostoma 101, 105. — setacea (P.) 60. Godronia Fraxini v. H. 94. — urceo- lata v. H. 60. Godroniella Kıst. 96. Goldfussia glomerata 2832. Gomphidius sp. 92. Gomphocarpus sp. 301. Gonapodya 305. Goniosporium Lk. 109. Goodyera sp. 230. Grielum 135. Griffithsia corallina 134. Grimaldia fragrans Cda. 12. — sp. 343. Guepinia sp. 9. Gunnera 137. Gymnadenia sp.div. 191, 193, 194, 226, 231, 242, 243, 244, 247, 249, 255, 260. Gymnomitrium concinnatum 86. — denticulatum Schffn. 86. Gymnosporium harknessioides EI. et H. 111. — nigrum Fuck. 111. Gypsophila sp. div. 191, 242. 422 Habrostictis ruba Fuck. 52. Hacquetia sp. 230, 236. Haemaria 404. Haemodoreaceae 201. Hainesia Ell. et S. 59. — Feurichü Bub. 59. — Lythri v.H.59. — Rubi Sace. 59. — sp. 59. — tremellina Sace. 59. HaitingeriaKrasseri (Schust.)Krass.286. Halocnemum 296. Halopeplis 296. Hamamelidaceae 200. Hapalocystis Auersw. 53. Haplosporella chlorostroma Speg. 99. Haplostromella v. H. 102. — tortuosa v. H. 102. Harposporella v. H. 99. — eumorpha v. H. 99. — harpospora v. H. 99, Haynaldia sp. 175, 177. Hebeloma sp. div. 92. Hedera Helix L. 334, 335. — sp. div. 177, 201, 205, 230, 392. Hedychium sp. 202. Hedypnois sp. div. 176. Hedysarum sp. 176. Heleocharis sp. 201. Helianthemum sp. div. 176, 190, 195, 229, 244, 245, 246, 249, 250, 253, 255, 257, 260, 261, 390. Helichrysum italicum 275. — sp. div. 176, 200. Helicocoryne viride Cda. 108. Heliosperma sp. div. 191, 194, 231, 234, 245, 257. Heliotropium sp. 393. Helleborine longipetala Ten. 160. — pseudocordigera Seb. 160. Helleborus sp. div. 188, 226, 257, 261, 262, 390. Helobiae 309. Helotium ferrugineum (Schum.) 104. Hemiphragma sp. div. 204, 207. Hemipilia sp. 203. Hendersonia caulicola Dsm. 104. — collapsa Cooke et Ell. 99. — Hera- clei Sacc. 108. — meridionalis Sacc. 58. Hendersoniopsis v. H. 53. — meridio- nalis v. H. 58. — thelebola v. H. 53. Hendersonula conglobata v. H. 97. — macrosperma Cav. 104. Hepaticae 1. Heracleum sp. div. 193, 247. Hercospora Kornhuberi Bml. 55. — Magnoliae-acuminatae v. H. 103. Herniaria sp. div. 177. Herpotrichiopsis v. H. 58. — sp. div. 58. Hesperis sp. div. 242, 264. Heterodinium 128. Heteropatella hendersonioides Faut. et Lamb, 107. Heteropogon sp. 200. Hevea brastliensis 137. Hieracium sp. div. 64, 188, 190, 191, 192, 195, 196, 229, 231, 232, 236, 242, 243, 244, 246, 247, 250, 253, 254, 257, 259, 261, 396. Hierochloe sp. div. 230, 235. Hippocrepis sp. div. 176, 243, 257. Hippopha£ sp. 375. Hirschfeldia sp. 178. Holoschoenus sp. div. 170, 178. Homogyne sp. div. 188, 190, 230, 236, 247, 249, 257. Hordeum sp. div. 175, 177, 179, 180. Hormiactis candida v. H. 109. Humulus sp. 260, 389. Hutchinsia sp. div. 195, 251. Hyacınthus sp. 266. HAyalopyenis v. H. 96. — blephari- stoma v. H. 96. — hyalina v. H. 96. — vitrea v. H. 96. Hydnophytum angustifolium Merr. 120. — Hahlii Rech. 121. Hydnum sp. div. 90. Hydrangea sp. div. 205, 210. Hydrocotyle sp. 201. Hydrophyllaceae 206. Hygrophorus sp. div. 91, 92. Hylocomium sp. div. 205, 327. Hymenobactron v. H. 110. — Desma- zierii v. H. 110. Hymenocarpus sp. 176. Hymenophylium sp. div. 205, 210. — Thunmbridgense Sm. 308. Hrymenopsis Sacc. 96. Hymenoscypha echinophila 52. Hymenula Desmazierii Cast. 110. Hyoseyamus sp. div. 179, 180. Hyoseris scabra L. forma 266. Hypecoum sp. 178. Hypericum sp. div. 176, 178, 192, 193, 195, 202, 226, 227, 230, 247, 391. Hypholoma sp. div. 92. Hypocenia 99. Hyochoeris sp. div. 177, 232, 259. Hypomyces aureonitens Tul. 112. Hypozxylon fuscum (P.) 53. Hysterium Plantaginis Kirchn. 102. Hysteropezizella subvelata v. H. 52. Hwysterostegiella fenestrata v. H. 52. — valvata v. H. 52. I: Iberis sp. 208. Ilex 197, — aquifolium 374. — sp. div. 200, 209. Illieium sp. 200. Impatiens parviflora D. C. 333. — Sp. div. 201, 202, 205, 210, 230, 232. u Incarvillea sp. 205. Indigofera sp. 205. Inoeybe frumentacea 305. — sp. div. 92. Inula sp. 229. — candida 275. — sp. div. 395. Iris sp. div. 165, 166, 176, 201, 204, 207, 255. Irpex sp. 90. Isopterygium depressum Mitt. 327. — — rv. cavernarum Lämm. 327. Isopyrum sp. div. 208, 230. J. Jasione sp. 229. Jasminum sp. 198. Jattaea Berl. 54. Juglans sp. div. 294, 389. Juncus sp. div. 169, 178, 201, 204, 227, 232, 245, 246, 260. Jungermania Hatcheri Evans. 83. Juniperus 405. — sp. div. 5, 189, 191, 203, 206, 207, 246, 252, 255, 262, 273, 274, 330, 366, 388. Jurinea sp. 205. K. Karstenula rhodostoma (A. et S.) 34. Kernera sp. 230, 234. Ketteleria sp. div. 199, 202. Kickzxia.sp. 179. Knautia sp. div. 190, 230, 236, 263. Koeleria phleoides Pers. v. pseudolobu- lata Deg. et Dom. 171. — sp. div. 177, 191, 195, 228. L. Labiatae 207. Laburnum sp. div. 246, 252. Lactarius sp. div. 91. Lactuca sp. div. 190, 231, 246, 396. Lagoecia sp. 176. Lagotis sp. div. 208. Lagurus sp. 171, 177. Laminaria digitata 309. Lamium sp. div. 188, 208, 230, 236, 242, 246, 248. Laportea sp. 202. Lapsana sp. 230. Larixz 218. — sp. div. 189, 190, 204, 206. Laserpitium sp. div. 191, 229, 231, 236, 214, 246, 252, 253. Lasiosphaeria sorbina Krst. 57. 423 Lathraea sp. 230, 262. Luthyrus sp. div. 178, 188, 193, 228, 230, 231, 255, 260, 262. Laurus nobilis 276. — sp. 373. Lavandula sp. 176. Lavatera sp. div. 176, 179. Lecania sp. 378, Lecanora cerassa Ach. v. subfossulata Zhlbr. 130. — sp. div. 378. Lecanorchis malaccensis Ridl. 119, 406. Lecidea sp. 384. Legousia sp. div. 178, 242, 336. Lejeunea cavifolia Ldb. 20. — sp. 351. Leontice sp. 178. Leontodon sp. div. 176, 193, 194, 229, 243, 246, 249, 250, 251, 253, 255, 257. Leontopodium alpinum 275. — sp. div. 196, 200, 204, 205, 249, 253, 294. Leopoldia maritima Parl. 166. — Weissii Freyn 167, 168. Leopoldinia 124. — Piassaba 124. Leotia fimetoria Pers. 110 Lepidium sp. 259. Lepiota sp. div. 93. Leptodothiorella v. H. 97. — Beren- geriana v. H. 98. Leptogium sp. 378. Leptoscyphus Taylori 2. Leptosphaeria Doliolum (P.) 53. — personata Niessl. 55. Leptospora radiata Fuck. 57. Leptosporium Rubi v. H. 59. Leptrostomella Atriplieis Bub. et Kr. 99. — Cytisi v. H. 99. — hysterioi- des Sacc. 100. — septorioides Sace. et R. 99. — umbellata Vestergr. 104. Leptothyrinm botryodes Sacc. 100. — Caricis Bond. 102. — Cytisi Fuck. 99. — Lentisci Thüm. 57. — longi- sporum Th. et P. 102. — macrothe- cium Fuck. 100. — medium Cke. v. castanicolum 100. — — Kab. et Bub. 100. — protuberans Sacc, 100. Lespedeza sp. div. 200, 203. Leucojum sp. 231. Leucoloma sp. 210. Leucostoma 54. Leuzites sepiaria 407. Libanotis sp. 229. Libertella faginea Dsm. 104. — — v. minor Sacc. 104. Libertina v. H. 105. — effusa v. H. 101, 105. Ligustrum sp. div. 202, 262, 394. — vulgare 277. Lilium sp. div. 191, 193, 207, 210, 230, 231, 242, 253, 254, 263. Limosella sp. 64. Linaria sp. div. 177, 179, 229, 251. Linum sp. div. 176, 226, 227, 249, 253, 257, 260, 391. 2 424 Listera sp. div. 188, 191, 194, 230, 231, 255, 260. Lithospermum Hancockianum 201. — sp. div. 176, 229. Lloydia sp. 166, 176. Lobaria sp. 262. Lobelia laziflora Kth. v. brevifolia Zhlbr. 129. — — v. fokiosa Zhlbr. 129, Loiseleuria sp. 251. Lolium sp. div. 175, 179, 242. Lonchitis 134. Lonicera alpigena 125. — sp. div. 190, 202, 205, 207, 210, 229, 243, 244, 252, 258, 262, 394. Lophocolea heterophylla Dum. 3, 347. — minor Nees. 16. Lophozia badensis Schffn. 15. — Bau- eriana Schffn. 83, 87. — excisa Dum. 14. — Hatcheri Steph. 83, 87. — heterocolpos 2. — Iycopodioides Cgn. v. obliqua K. Müll. — Müilleri Dum. v. pumila Nees. is, — sp. div. 5, 13, 14, 15, 347, — turbinata Stph. 15. Loranthus sp. 206. Lotus sp. div. 177, 178, 204, 227, 243, 249, 257. Lunaria sp. div. 188, 230. Lunularia .cruciata Dum. 12. — sp. 343, 344. Lunzia austriaca Krass. 286. Lupinus sp. 178. Luxemburgia S. H. 130. Luzula sp. div. 188, 191, 226, 230, 231, 247, 253, 257, 262. Lychnis sp. 231. Lycium barbarum 274. Lycogala sp. 90. Lycoperdon sp. 94. Lycopodium cernuum 329. — sp. div. 188, 190, 200, 226, 229, 244, 247, 257. Lycopsis sp. 393. Lycopus sp. 394. Lygodium 197. Lysimachia sp. div. 204, 230, 231, 232, 258. Lysipoma Lehmannii Hier. 129. Lythrum sp. div. 178, 231, 232, 258, 260, 392. Macrophoma grandispora v. H. 60. — ramulicola v. H. 57. — rhabdospo- rioides Lamb. et F. 101. Madotheca Cordaeana Dum. 19. — platyphylla Dum. 19, 20. — — f£. umbrosa 350. — rivularis Nees. 19, 20. — sp. 5. Magnolia sp. div. 200, 209. Mahonia sp. 200. Majanthemum sp. div. 205, 230, 255. Makrozamia 143. — Fraseri 143. Malacostroma v. H. 101. — irregulare v. HA. 101. Malcolmia sp. 177. Malva sp. div. 176, 179, 229, 242, 261. Mandragora sp. 205. Marasmius sp. div. 91. Marchaliella zopfiellioides B. et R. 53. Marchantia polymorpha L. 13. — sp. 328. Marchesinia 3. — sp. 352. Mariscus sp. 198. Marsilia sp. 201. Marsupella sp. div. 3. Massalongiella Speg. 54. Massaria macrospora Tul. 57. Massariella 56. Matricaria sp. 179. Matthiola italica Conti 264, 265. — sp. 177. Mazzantiella v. H. 97, 100. — galiüi v. H. 100. — sepium v. H. 100. Meconopsis sp. div. 206, 207, 294, Medicago sp. div. 176, 177, 178, 179, 194, 228, 231, 236, 242, 260. Medusula Cda. 111. — Tode 111. Melampyrum 299. — sp. div. 188, 192, 226, 227, 229, 230, 244, 257, 261. Melanconis chrysostoma v. H. 95. — modonia Tul. 55. — tiliacea Ellis, 55. Melanconium Typhae Peck. 96. Melandryum sp. div. 193, 230, 231, 246, 247. Melanobasidium Carpini v. H. 109. Melanopsamma pomiformis (P.) 111. Melanospora similis v. H. 58. Melica sp. div. 171, 177, 188, 191, 228, 230, 244, 255. Melilotus sp. div. 179, 232, 392. Melissa sp. 394. Melittis sp. div. 230, 244, 248, 253, 255. Memnoniella v. H. 110. — aterrima v. H. 110. Memnonium (da. 110. — effusum Cda. — sphaerospermum Fuck. 110. Mentha sp. div. 64, 194, 232, 248, 260, 394. Menyanthes sp. 232. Mercurialis 301. — sp. div. 179, 188, 230, 243. Meringosphaera 128. — henseni Schill. 128. — triseta Schill. 128. Mesembryantkemum sp. div. 179. Metasphaeria Lonicerae Fautr. 55. Metzgeria furcata Ldb. 13. — sp. 346. Meum sp. 243. Michelia sp. 199. Micropera Fraxini Ell. et Ev. 94. — fusispora v.H. 100. — ılicina v.H. 96. — sp. 95. — turgida v. H. 94. — viridula v. H. 9. Microsphaeropsis v. H.58. — olivaceus v. H. 58. — rostellata v. H. 103. Microthyrium epimyces B. R. S. 55. Mimosa 132. Mimulus Langsdorffit Donn. 136. Minuartia sp. div. 190, 191, 228, 251. Mirabilis intercedens Heim. 125. — Jalapa 131. Mnium sp. div. 327. Moehringia sp. div. 230, 245. Molendoa Sendtneriana v. Limprichtii Györff. 122. — — f. plantae luei- genae Gy. 122. — tenuinervis Lpr. f. plantae lucigenae Gy. 122. Molinia sp. div. 231, 232, 252. Monoblepharis 305. Monotropa sp. 230. Moraceae 202. Morina sp. div. 204, 205. Morus sp. 180. Mulgedium sp. 246. Murrya sp. 199. Musa 197. — sp. 197. Muscari creticum Vierh. 166, 167, 168. — Holzmannı 168. — maritimum Desf. 166, 167, 168. — Sartorianum Boiss. 167, 168. — sp. div. 166, 176, 177, 179, 227. — sSpreitzenhoferi Heldr. 167, 168. — Weissii 167, 168. Mussaenda sp. 198. Mycena sp. div. 93. Mycogala macrosporum Jaap. 110. Mycorhynchella v. H. 94. — Betue v. H. 94, — exilis v.H. 94. — incons- picua v. H. 94. Myosotis sp. div. 192, 193, 194, 229, 230, 232, 236. Myrica sp. 199. Myricaria 375. — sp. div. 205, 260, 404. Myrioconium Syd. 97, 104. — ambiens v. H. 104. — Scirpi Syd. 104. — scirpicola Ferd. et W. 104. — tenellum v. H. 104. Myrothecium Typhae Fuck. 96. Myrrhis sp. 193, 242, 243. Myrtopsis macrocarpa Schltr. 301, 406. Myrtus italica 276. — sp. div. 274, 366, 367, 368, 369, 392. Mysxocyclus polyeystis Sacc. 58. Myzxofusicoccum carneum v.H. 95. — melanotrichum v. H. 53, 108. — — v. Salicis v.H. 108. — Salieis Died. 108. — — v. microspora Died. 108. — tumescens Died. 100. Mysolibertella Acerıs v. H. 97. Myzxophaeidiella v. H. 53. — Betulae v. H. 53. — Callunae v. H. 53. — micerosperma v. H. 52. 425 Myzxophacidium degenerans v. H. 52. — Rehmii v.H. 52. — Rhododendri v.H. 52. Mysxormia B. et Br. 96. — Typhae v. H. 96. Mysxosporium Pyri Fuck. 99. — rimo- sum Fautr. f. Salicis 108. — sali- cellum Sacc. et R. 108, — tulipiferae Died. 109. — tumescens B. R. S. 100. Myzodendraceae 137. N. Naemacyclus alpinus Fuck. 52. Naemosphaeru Sace.-Krst. 103. — ano- mala Sace. 103. — ceratophora Sace. 103. — lactucicola Kellerm. 103. — Magnoliae (Peck.) v. H. 103. — ro- stellata Sacc. 103. — Saponariae Died. 103. Naemosphaerella v. H. 103. Naemospora alni Allesch. 53. — dura Preuss. 98. — melanotricha Cast. 108. — Pini Preuss. 95. — Planta- ginis Ces. 102. — Russelii B. et C. 55. — sclerotioides All. 53. Naevia Lauri Cald. 52. — minutula Rhm. 52. Narcissus sp. 266. Nardurus sp. 201. Nardus sp. 192. Nasturtium sp. 178. Neckeraceae 200. Neea Weberbaueri Heim. 125. Neesiella rupestris Schffn. 12. Neillıa sp. 205. Nemalion multifidum 134. Nemozythiella v. H. 99. — Lonicerae (Died.) v. H. 99. Neoarcangelia Berl. 54. Neottia sp. div. 191, 230, 255, 404. Neottiosporella v. H. 111. — melaloma vsHe 1 Nepeta sp. div. 200, 201, 205. Nephrodium sp. div. 187, 188, 229, 263. Nephrolepis sp. 201. Nephromium sp 262. Nerium oleander L. 265. — sp. 178. Nestoria Urb. 312. Neurada 135. Nieotiana 308. — sp. 179. Nigella Damascena L. 296. — sp. div. 178, 390. Nigritella sp. div. 249, 253. Nitschkia Otth. 53. — Flageoletian« Sacc. 55. Nolanaea sp. 93. Nomocharis sp. div. 203, 205. Norantea Eötvösorum Richt. 310. — macroscypha 310. DE: - 426 0. Ocellaria 52. Ocoteoxylon 213. Octolepis Dinklagei'Gilg. 406. Odontites canescens Hoffim. 393. — Ko- chii Schltz. 393. — serotina Rehb. 393. — — T. camescens Rehb. 394. — sp. div. 227, 232. Odontospermum sp. 178. Oenothera biennis L. 13%. — gigas nanella 139. — Lamarckiana X na- nella 133. — Sp. 232. Olea sp. 175, 180. Omphalodes sp. div. 205, 206. Oncospora bullata Kalchbr. et C. 97. Onobrychis sp. div. 176, 228, 260. Ononis sp. div. 176, 177, 178, 226, 227, 255, 260, 261. Onosma sp. div. 200, 204. Ophiobolus barbatus Pat. 59. Ophioglossum 137. — sp. 175. Ophrys 405. — mammosa Desf. 163. — penedensis Diettr. Kalkh. 123. — sp. div. 163, 164, 165, 176, 177, 228, 255. — Spruneri Nym.f.cretica Vierh. 164, 165. — — f. galactostietos Heldr. Sart. 165. Oplismenus imbecillus 275. Opuntia sp. 199. Orchideae 200, 299, 303, 309. Orchis 405. — Bivonae Tod. 163. — Fuchsii M. Schlze. 131. — longieruris Lk. 163. — purpureus v. moravicus x tridentatus f. commutatus 131. — simia Lam. 163. — sp. div. 163, 176, 188, 190, 191, 228, 231, 243, 255, 260, 262, 266. Origanum sp. div. 188, 192, 195, 229, 252, 258. Orlaya sp. div. 178, 392. Ormenis 303. Ornithogalum sp. div. 166, 176, 177, 231. Ornithopus sp. 177. Orobanche sp. div. 176, 179, 196, 227, 229, 232, 255, 259, 260, 261. Orthantha sp. 394. Oryzopsis sp. div. 171, 177. Osbeckia sp. 200. Oscillatoria formosa 131. Östeomeles sp. div. 199, 200. Osyris alba 276. — sp. div. 176, 199, 274. Otthia ambiens Niessl. 56. Ovularia monosporia Keissl. 130. — obliqua Oud. 130. Oxalis sp. div. 188, 192, 230, 333. R; Pachysandra sp. div. 201, 210. Paeonia sp. 205. Paliurus sp. 198, 274, 277, 391. Pallenis sp. 39. Panax sp. 200. Pandanus 197. Panicum sp. 202. Pantostomatinae 300. Panus stypticus 407. Papaver sp. div. 178, 179, 245, 251. Papularia densa v. H. 111. Parentucellia sp. 179. Parietaria sp. div. 176, 180, 261. Paris sp. 194, 230. Parmelia conspersa Ach. v. isidiata Anzi 377. — — v. lusitanica Nyl. 377. — — f. subconspersa Nyl. 377. — — r. verrucigera Star. 377. Parnassia sp. div. 193, 194, 201, 247, 249, 253, 257. Parochetus sp. 201. Paronychia sp. 177. Passeriniella Berl. 55. Pastinaca sp. div. 231, 258, 392. Pazxillus sp. 92. Pedicularis 125. — sp. div. 201, 202, 204, 205, 207, 242, 244, 247, 249, 250, 254. Pedinophyllum interruptum Ldb. 16. — Sp. 95. Pellia epiphylla 2. — Fabbroniana Raddi 13. — sp. 346. Penicillium Hypomycetis Sace. 112, Peniophorina pedicillata v. H. 52. Pentapanazx sp. div. 204, 209. Peperomia peltata 282. — sp. 200. Periola Fr. 111. — hirsuta Fr. 111. — tomentosa Fr. 111. Periploca graeca L. 394. Perisporium Lentiscei Dur. et M. 57. Peroneutypa Berl. 54, 57. Peroneutypella Berl. 54, 57. Pestalozzia compta Sacc. 104. Pestalozzina hendersonioides Died. 107. Petasites Dörfleri 290. — sp. div. 188, 195, 230, 243, 248, 251, 255, 258, 260, 262. Petractis clausa Krplh. v. eradiata Stnr. 384. Peucedanum sp. div. 191, 227, 229, 230, 231, 236, 244, 255, 260. Pezicula amoena Tul. 104. — Coryli Tul. 104. — dissepta Tul. 104. Peziza Fraxini Schw. 94. — lasia Berk. et Br. 52. — Tripolii Berk. et Br: 52: Phacidiella discolor Poteb. 53, 99. — — verecunda v. H. 53. Phacidiopycenis Malorum Pot. 99. | u Phacidium Epilobiü v. H. 52. — exi- guum v. H. 52. — minutulum v. H. 52. — ulceratum v. H. 52. Phaeoseptoria Speg. 105. Phaeosphaerella Aceris v. H. 54. — macularis Trav. 54. — phaeidasca (Schröt.) 54. Phagnalon sp. 176. Phalaris sp. div. 170, 179. Phallus sp. 94. Phaseolus 126. — sp. div. 199, 205. Phialea echinophila 52. Philadelphus sp. div. 205. Phillyrea media 276. — sp. div. 274, 366, 367, 368, 369, 394. Philonotis sp. div. 206, 207. Phleospora Sacc. 105. — dolichospora Sace. 106. Phleum sp. div. 228, 262. Phloeospora Wallr. 105. — ariaefolium v. H. 106. — Crataegi v. H. 107. — Dearmnessii v. H. 106. — Fraxini v. H. 1066. — Humuli v. H. 106. — Negundinis v. H. 107. — Quercus m H.2107. Phloeosporella v. H. 106. — Ceunothi v. H. 106. — conservans v. H. 107. Phloeosporina v. H. 107. — minor v. H. 107. Phlomis sp. div. 176. Phlyetaena Desm. 101. — arcuata Berk. 101. — Asparagi Fautr. et R. 101. — Berberidis v. H. 102. — cheilarioides Dsm. 101. — complanata Sace. 102. — dissepta Berk. 102. — Gossypü Sacc. 102. — Jasiones Bres. 101. — juncea v. H. 101. — Lappae Sace. 102. — leptothyrioides Bub. et Kab. 101. — maculans Ftr. 102. — phomatella Sace. 102. — Plantaginis Lamb. et F. 102. — Fseudophoma Sace. 101. — semiannulata Bub. et S. 101, 106. — septorioides Sacc. 102. — simulans Sace. 102. — Smilacis Cke. 102. — spartii Bub. 101. — Stachy- dis Bub. et S. 101. — tortuosa Kab. et B. 102. — vagabunda Dsm. 101. — variabilis Penz et S. 102. Pholiota sp. div. 93. Phoma acervalis Sace. 53. — africana Speg. 98. — Beckhausit Cke. 100. — eolchica Oud. 101. — communis Rob. 101. — complanata Dsm. 107. — — Tode 107. — Cucurbitacearum Sacc. 60. — cytosporoides Sacce. f. Punicina Sace. 97. — errabunda Dsm. 107. — Ervonymi Brun. 57. — foveo- laris Sace. 57. — lineolatum Dsm. 100. — lirelliformis Sace. 57. — — v. Tini Brun. 100. — —,v. Viburni- opuli Brun. 100. — mizta B. et C. 100. — occulta Ces. 102. — padına 427 Sacc. 103. — paradoxa Kab. et B. 102. — peniecillatum Fuck. 108. — protuberans Lev. 100. — ramealis Desm. 57. — rhamnigena Fautr. 97. roseola Desm. 55. — rudis Sacc. 101. sambucina Sacc. 100. — Staphyleae Brun. 101. — strobiligena Desm. 107. — subordinaria Dsm. 102. — tinea Sacc. 100. — — v. phyllotinea Saecc. 100. — Trichosanthes Sace. 60. — velata Sacc. 101. — vicina Dsm. 100. Phomopsis abietina v. H. 95. — am- bigua Trav. 96. — Bambusae v. H. 1092. — communis v.H. 101. — fibrosa v. H. 95. — Laschii v. H. 57. — on- costoma v. H. 55, 96. — phlyetae- noides v. H. 102. — pseudoacaciae v. H. 55. — pustulata (Sace.) 97. — ramealis Died. 57”. — — v. H. 100. Sarothamni v.H. 101. — Spartii Died 101. — sp. 60, 95. — spiraeina v. H. 96. — Staphyleae v. H. 101. — subordina- ria Trav. 102. — syngenesia v. H. 99. — Thujae v.H. 107. — tinea v. H. 100. — tumescens v. H. 100. — umbellata v. H. 104. — variabilis v. H. 102. Photinia sp. div. 200, 209. Pragmites sp. div. 197, 232. Phragmotrichum platanoides Otth. 99. — quercinum Hoffm. 108. Phyllanthus 131. — Urinaria 131. Phyllitis hemionitis 399. — hybrida 397. Phyllocladus 218. Phyllostieta P. 59. — Quercus Ilieis Sacc. 99. Physalis sp. 393. Phyteuma sp. div. 190, 191, 193, 230, 243, 244, 246, 247, 249, 250, 253, 254, 255, 257, 259, 260, 263. Phytolacca sp. div. 205, 390. Picea 218. — Likiangensis 205. — SP. div. 189, 204. Picris sp. 229. Pieris sp. div. 199, 200, 203. Pilea sp. 208. Pilidium Kze. 99. — acerinum Kze. 100. — concavum v. H. 97, 100. — protuberans v. H. 97, 100. — sp. div. 100. Pimpinella sp. div. 194, 227, 231. Pinguicula alpina f.: coerulea 255. — sp. div. 230, 231, 234, 247, 249, 260, Pinus 218. — Armandi 234, 235. — cembra 371. — densata 203. — La- ricio 304. — sinensis 199, 285. — sp. div. 5, 55, 189, 191, 199, 202, 203, 209, 210, 248, 29. Pirola sp. div. 188, 226, 230, 243, 244, 248, 261. Pirus Michauxi 38, 48. — sp. div. 175, 199, 391. 428 Pisiacia lentiscus 276. — sp. div. 175, 197,.198:4199, 9209, 272739 Pitoxylon Kraus. 218. Pittosporum ramiflorum 130. — timo- rense 130. Placosphaeria de Not. 96. — Sacc. 96. — Bartsiae Mass. 97. — Campanu- lae Bäuml. 97. — Cicutae v. H. 58. clypeata Br. et Har. 96. — corru- gata Sacc. 97. — Galüi Sacc. 97, 100. — graminis Sacc. 97”. — Junci Bub. 97, 104. — Lysimachiae Bres. 97, 100. — Malorum v. H. 96. — Oeno- therae Bres. 97, 100. — Onobrychi- dis Sacc. 96. — punctiformis Sacc. 97. — Sepium Brun. 100. — — Sace. 97. — Stellariae Sacc. 96. Plagiochila sp. div. 5, 16. Plagiostromella pleurostoma v. H. 55. Plantago sp. div. 176, 177, 179, 194, 243, 257. Piatanthera sp. div. 188, 190, 191, 226, 230. Platanus orientalis L. 389. — sp. 178. Plectophoma Cicutae v. H. 58. — Juni- per: v. H-159! Pleione sp. div. 199, 203, 294. Plenodomus micerosporus Berl. 107. Pleococcum harposporum B. R. S. 99. Pleospora vulgaris Niessl. 55. — Scro- phulariae v. H. 55. Pleotrachelus Ectocarpii Jokl 267. — fulgens Zpf. 271. — radieis Wildem. Park Pleuronaema procumbens v. H. 59. Pleurophomella v. H. 104. — colum- narıs v. H. 94. — sorbina v. H. 98. spermatiospora v. H. 99. Pleurospermum sp. 208. Pleurostoma Tul. 54. Plumbaginales 304. Plumbago 304. — europaea L. 392. Pluteus sp. 93. Poa sp. div. 175, 177, 188, 191, 192, 194, 205, 207, 230, 245, 247, 249, 253, 254, 257, 260. Podophacidium Niessl. 52. Pollinia sp. 199. Polycarpicae 309. Polycarpon sp. 177. Polyelypeolum 55. Polygala 303. — sp. div. 176, 194, 196, 226, 227, 229, 231, 236, 243, 244, 249, 255, 258, 260, 262. Polygonatum sp. div., 188, 230, 243, 248, 254, 255, 260. Polygonum sp. div. 178, 180, 193, 194, 198, 200, 202, 204, 205, 207, 210, 228, 249, 257, 389. Polypodium sp. div. 203, 229, 264. — vulgare L. forma 328. [4 Polypogon sp. div. 171, 178. Polyporus sp. div. 91. Polystichum sp. div. 187, 188, 229, 257, 262, 388. Polytrichum sp. 207. Pontederia sp. 201. Populus sp. div. 200, 203, 204, 205, 255, 375, 389 Portulaca sp. 390. Potamogeton sp. div. 150, 178, 201. Potentilla nivea 275. — sp. div. 190, 194, 195, 201, 204, 207, 208, 226, 228, 231, 236, 242, 244, 245, 247, 249, 251, 252, 254, 257, 263, 333. Poterium sp. div. 176, 204, 207, 255. Pottiaceae 208. Pramelreuthia Haberfelneri Krass. 286, Prasium sp. 176. Prenanthes sp. div. 190. 205, 231, 246. Primula Kewensis 304. — sp. div. 193, 194, 201, 204, 206, 207, 229, 231, 237, 243, 245, 247, 249, 252, 253, 254, 255, 259, 262, 263, 335, 373, 393. Primulales 304. Prinsepia sp. 199. Protoblastenia sp. 384. Protomastiginae 300. Prunelia sp. 253. Prunus 237. — apetala Fr. et Sav. 240. — — Schneid. 240. — bracteata Fr. et Sav. 240. — campanulata Mx. 240. — Ceraseidos Mx. 240. — crassipes Koidz. 240. — donarium Sieb. 239. — — ssp. fortis Koidz. 239. — fortis Koidz. 239. — fruticosa Miyoshi 240. — Herincquiana(Lav.) 240. — incisa Thbg. 240. — involucrata Khne. 238. — itosakura Sieb. 240. — iwagiensis Khne.. 240. — jamasakura Sieb. 239. — Koidzumii Mak. 239. — Lannesiana Carr. 238, 239. — — f. albida Wils 238. — — f. donarium Wils. 239. — — X subhirtella 240. — Maxi- mowiezii Rpr. 240. — Miqueliana Mx. 240. — mutabilis Miyos. 239. — nikkoensis Khne. 240. — nipponica Mats. 240. — paniculata Edw. 238. — — Thbg. 238. — paracerasus Khne. 240. — pendula Mx. 240. — pseudo-cerasus Ldl. 2383. — — Mx. 238. — — v. sachalinensis Schm. 238. — — v. spontanea Mx. 238. — sa- chalinensis Koidz. 238. — — Miyoshi 239. — Sargentiü Rehd. 238. — ser- rulata Lal. 238, 239. — — f. albida Khne. 238. — — v. pubescens Wils. 238. — — v. sachalinensis Wils. 238. — — f. sericea Miyos. 239. — — f. speciosa Khne. 235. — — v. spon- tanea Wls. 238, 239. — — f. yoshino Khne. 238. — Sieboldii Wittm. 239, 241. — sp. div. 175, 258, 261, 262, 391. — subhirtella Mig. 239, 240. — — v. ascendens Wils. 240. — — v. pen- dula Tan. 240. — Tochonosküi Khne. 240. — yedoensis Matsum. 240, 241. Psalidosperma Syd. 59. — mirabile Syd. 59. Psalliota sp. 92. Psecadia umbrina Bonord. 53. Pseudocenangium verecundum B.R.S.53. Pseudodichomera v. H. 103. — Klae- agni v. H. 103. — varia (Died.) 103. Pseudopaegma Urb. 312. Pseudopeziza Trifolii Fuck. 52. Pseudophacidium 52. — atroviolaceum v. H. 53. — microspermum Rhm. 52. Pseudolachnea Ranoj. 96. Pseudostegia Bub. 102. — nubilosa Bub. 102. Pseudotsuga 218, 285. Pseudovalsa Berkeleyi Tul. 53. — ha- palocystis (Berk. et Br.) 53. — mo- donia v. H. 55, 109. Pseudovalsella v. H. 53. Psilocybe physaloides Höhn. 130. Psilonia Fr. 111. — discoidea Berk. et Br. 104. — Festucae Lib. 111. — — gilva Fr. 111, 112. — nivea Fr. 111. Pstlotum 197, Psoralea sp. 176. Pteridium aquilinum Khn. 328. — Sp. div. 187, 197, 199, 253, 261, 294, 388. Pieris longifolia 328. — sp. 201. Pterocarya sp. div. 199, 209. Pteroceltis. Tartarinowii 34. Pterophyllum longifolium 286. Pulicaria sp. 229. Pulmonaria sp. div. 188, 230. — SP. nov. 133. Punica sp. div. 180, 198, 392. Putoria sp. 394. Pyereus sp. 396. Pyracantha coccinea Roem. 391. Pyrenochaeta Centaureae Died. 58. — — Vogl. 58. — fallax Bress. 58. — microsperma Syd. 107. — Rivini All. 108. Pyrenochaetella Krst. 58. _Pyrus 136. Q. Quaternaria Tul. 54. Quercus Cerris L. 389. — coccifera L. 264. — ılex 276, 371, 372, 373. — rufescens 203. — semecarpifolia 203. — sp. div. 4, 198, 199, 200, 203, 209, 274, 366, 371, 389. — spicata 200. 429 R. Rabenhorstia rudis Fr. 101. Radula complamata Dum. 19. — sp. div. 350. Ramularia Alismatis Ftr. 106. — Calthae v. H. 105. — Heimerliana Mgn. 112. — Rapae Pim. 105. Ranales 304, 305. Ranunculus brattius Beck. 298. — Sp. div. 64, 176, 178, 193, 201, 204, 227, 228, 230, 231, 234, 245, 246, 247, 249, 250, 251, 259, 262, 264. Raphanus sp. 178. Rapistrum sp. 178. Reboulia 5. — hemisphaerica Raddi 11. — sp. 343. Rehmiodothis 52. Reichardia sp. 396. Reseda odorata v. prolifera alba 353. — sp. div, 178, 179, 228, 259. Rhabdospora Asparagi Syd. 101. — eriosporioides Vestergr. 102. — fust- coccoides Sacc. et R. 99. — Jasiones v. H. 101. — pachyderma Kab. et B. 102. Rhagadiolus sp. 178. Rhamnus sp. div. 5, 175, 190, 191, 200, 228, 229, 245, 249, 254, 255, 258. Rhaphidium sp. 285. Rheum sp. div. 207. Rhipidium 305. Rhizocarpon sp. 257. Rhizosphaera Mang. et Har. 58. Rhizosphaerella Lentisci v. H. 57. Rhodiola sp. 208. Rhododendron 285. — ferrugineum 371. — sp. div. 190, 192, 199, 200, 201, 203, 205, 206, 207, 209, 244, 249. Rhodomyrtus tomentosus 276. Rhodothamnus sp. div. 244, 246, 249, 257. Rhus sp. div. 198, 391. Rhynchomyces exilis v. H. 94. Ehynchospora sp. 260. Ribes sp. div. 205, 209, 210, 246, 294. Riceia Baumgartneri Schfin. 10. — Bischoffii Hüb. 5, 6, 7. — — f. mon- tana Stph. 6. — ciliata Hfim. 8. — cilüifera Lk. 6. — commutata Jack. v. acrotricha Lev. 340. — erystallina L. ssp. austrigena Schffn. 341. — Henriquesii Lev. 338, 339. — Lat- zelii Schffn. 5, 6, 7. — Lewvieri Schffn. f. montana 8, 9. — Michel Rd. 8, 338, 339. — — v. subinermis Lev. 8. — nigrella D. C. 11. — pe- demontana Steph. 6. — Raddiana Lev. et Jack. 340. — sorocarpa Bısch. 9, 340. — sp. div. 1, 3, 6, 9, 10, 85, 340. — spinosissima St. 339. — sub- 430 bifurca Wrnst. 10. — — v. eutricha Schffn. 10. — — Wrnst. v. eutricha Schffn. 340. Riceiocarpus sp. div. 85, 201. kichardia afrıcana 135. Ricinus sp. 180. Robinia Pseudacacıa 118. — sp. 55. Rodgersia sp. div. 205, 210. Rodigia sp. 176. Roemeria sp. 178. Roentgenia Urb. 312. KRoettlera sp. 205. Romellia Berl. 54. Romulea sp. div. 166, 176. Rosa rugosa Thbg. 180. — semper- virens 277. — sp. div. 64, 188, 202, 228, 230, 243, 246, 247, 252, 260, 391. Roscooa sp. 203. Rotala sp. 201. KRottboellia sp. 199. Rubia sp. 176. Rubus 124. — Khekii Hol. 62. — moe- stus 63. — sp. div. 64, 178, 188, 190, 192, 205, 206, 230, 242, 243, 246, 248, 249, 251, 255, 260, 261, 262, 300, 391. — ulmifolius 277. Rumex sp. div. 179, 190, 193, 194, 198, 205, 243, 245, 260, 262. ‚Rıppia sp. div. 150, 178. Ruscus aculeatus 374. — sp. div. 274, 396. Russula sp. div. 91. Ruta sp. div. 200, 202. Rutstroemia echinophila v. H. 52. S. Saccharum 197, 198. Saccorhiza 309. Sacidium Abietis Oud. 58. — junceum Mt. 101. ; Sagina sp. div. 177, 232, 251. Sagittaria sp. div. 201, 202, 204 Savntpaulia ionantha 282. Salicornia L. 296. Salix 112, 138, 375, 399. — acutifolia Turez. 402. — alpina Scop. 114. — Andersoniana Sm. 401. — appendi- culata Vill. 401, 402. — arbuscula L. 113, 400. — aurita X livida 401. — — X phylieifolia 402. — bicolor Ehrh. 113, 115, 400. — coruscans Jaeg. 114. — cinerea Willd. 114, 400, 401. — — X livida 402%. — — X repens 403. — coerulea Sm. 402. — — E. Wolf. 402. — coerulescens Döll. 402. — — Turez. 402. — Covillei Eastw. 402. — daphnoides Seem. 402. — — Vill. 400, 401. — depressa L. 114, 115. — Egberti Wolfi Toepff. 402. — erythrocarpa Gandog. 403. — — Kom. 4093. — foetida Schleich. 400, 401. — foliolosa Afz. 115. — formosa Wild. 114, 400. — glauca Wild. 114, 400. — glaucescens Mnch. 114. — grandıifolia Ser. 402. — Jac- qwiniana Koch 114. — Lackschewit- ziana Toepft. 401, 402. — lapponum 400. — livida Wg. 113, 114, 115, 401. — myrsinifolia Salisb. 115, 401. — mpiyrsinites Hoffm. 115. — neo- Forbesii Toepfl. 402. — nigricans Enand. 401. — — Sm. 115. — — X phyleifoia 113. — pachnophora Rysb. 402. — petiolaris Sm. v. sub- sericea Ands. 402, 403. — — X se- ricea 403. — phylicifoia L. 113, 115, 400. — prunifolia Sm. 400, 401. — rorida Gandog. 402. — — Lacksch. 401, 402. — rostrata Rich. 401. — rubricapsula Toepff. 403. — sericea v. subsericea Rydb. 403. — spadicea Chaix 115. — sp. div. 190, 192, 195, 201, 202, 204, 206, 207, 229, 231, 232, 233, 234, 246, 250, 251, 252, 253, 255, 258, 260, 262, 389. — Star- keana Willd. 115, 401. — subeoerulea Gandog. 402. — — Pip. 402. — sub- sericea Forb. 403. — — Schneid. 403. — tenuifolia Sm. 113. — vagans Ands. 115. — Weigeliana Wlld. 113. Salvia officinalis 275. — sp. div. 176, 188, 193, 203, 206, 229, 230, 236, 255, 259, 261, 394. Salvinia sp. 201. Sambucus 62, 311. — sp. div. 55, 64, 205, 242, 39. Samolus sp. 178. Sanguisorba sp. div. 176, 228, 231. Samicula sp. 188, 192, 230. Santolina 303. Sapindus 55. — sp. 198. Saponarıa offieinalis L. 333. — SP. div. 232, 259. Sapromyces 305. Sarcococca sp. div. 204, 210. Sarcophoma v. H. 101. Sarcopodium foliieola Fuck. 112. Sarcotrochila alpina v. H. 52. Satureja sp. div. 176, 179, 188, 192, 195, 229, 242, 247, 253, 261, 262, 394. Satyrium sp. 204. Saussurea sp. div. 204, 206, 208. Sauteria 5. Saxifraga 305. — aizoides X Alzoon 129. — arachnoidea X citrina 129. — aretioidess X Burseriana 129. — — X Friderici Augusti 129. — — X Tombeanensis 129. — Bils- kii Sünd. 129. — Boydi Sünd. 129. — DBurseriana X thessalica 129. — — vr. tridentina X Ferdinandi Coburgi 129. — Clarkei Sünd. 129. coriophylla X Ferdinandi Coburgi 129. — — X Friderici Augusti 129. — diapensioides X Fer- dinandi Coburgi 129. — exarata 303. — Ferdinandi Coburgi X Rocheliana 129. — — X sancta 129. — — X Tombeanensis 129. — Fontanae Sünd. 129. — Frideriei Augusti X Tom- beanensis 129. — Haagii Sünd. 129. — Heinrichii Sünd. 129. — Hof- manni Sünd. 129. — Larsenit Sünd. 129. — Leyboldi Sünd. 129. — me- dia X Vandellii 129. — moschata 303. — pseudo-Borisii Sünd. 129. — pseudo- Edithae Sünd. 129. — pseudo- Kyrilli Sünd. 129. — pseudo-Paulinae Sünd. 129. — pseudosancta X Ko- cheliana 129. — pungens Sünd. 129. — Rocheliana X Vandelli 129. sp. div. 188, 195, 204, 205, 228, 231, 234, 243, 245, 246, 247, 248, 249, 250, 251, 252, 253, 254, 257, 262, 263. — Steinii Sünd. 129. — Thomasiana Sünd. 129. — Wielandii Sünd. 129. Saxogothea 218. Scabiosa erenata Cyr. 395. — sp. div. 229, 236, 252, 255, 259, 261, 395. Scaligeria sp. 176. Scandix sp. div. 178. Scapania aequiloba Dum. 18. — — v. dentata Sott. 18. — aspera Bern. 17, 18. — — f. minor 17. — caleicola Ingh. 18, 19. — sp. div. 3, 5, 13. Schistostega sp. 327. Schizaea Hallieri Richt. 310. Schizandra sp. div. 205, 209. Schizothyrium Ptarmicae Desm. 52. Schoenus sp. div. 231, 260. Scilla sp. div. 231, 235, 236, 396. Sceirpus sp. div. 170, 178, 232. Scleranthus sp. 63. Scelerochaeta v. H. 108. — penicillata v. H. 108. Sclerochaetella v. H. 108. — Rivini v. H. 108. Sclerophoma concaviuscula v.H. 98. — — Cucurbitae v. H. 60. — foveolaris v. H. 57. — mendax v. H. 108. — mi- erosperma v. H. 107. — strobiligena ” 5.107. Selerophomella v. H. 107. — verbasci- cola v. H. 107. Selerophomina v. H. 108. — Elymi v. H. 108. Scleroplea Juncaginearum v. H. 54. Seleropleaella personata v. H. 55. Scleropoa sp. 174. Sceleropyenis abietina Syd. 95. — Pini Nasen: 451 Sclerostagonospora v. H. 108. — Hera- clei v. H. 108. Sclerothyrium v. H. 95. — Tamarisci v. H. 38. Sclerotinia echinophila 52. Scoleciasis Fautr. et R. 105. tica F. et R. 105. Scolecosporium Fagi 57. Scolopendrium sp. 4. Scopolia sp. div. 230, 236. Scoptria Ntke. 54. — heterocantha 57. — isariphora Ntschke. 57. Scorpiurus sp. div. 178, 179. Scorzonera sp. div. 176, 255. Serophularia sp. div. 195, 245, 252, 253, 393. Scutellaria sp. div. 204, 232. Securigera sp. div. 176, 392. Sedum sp. div. 176, 195, 196, 204, 205, 208, 227, 228, 236, 242, 246, 247, 252, 254, 257, 261, 263, 391. Seiridina v.H. 104. — Rubi v.H. 104. Selaginella sp. div. 175, 177, 194, 199, 201, 229, 230, 244, 249, 257, 388. Selenospora 59. Selinum sp. div. 230, 231. Sempervivum sp. 362. Senecio elegans 275. — incamus 275. — sp. div. 192, 199, 201, 203, 204, 205, 206, 207, 226, 227, 229, 230, 232, 236, 243, 245, 246, 248, 251, 258, 395. Septoeylindrium Aspidiüi Bres. 112. — — septatum Bon. 112. Septogloeum Sacc. 105. Septomyza sp. 95. — Aesculi Sace. 95. Septoria dolichospora Tr. 105. — ery- throstoma Thm. 106. — Falx B. et C. 102. — Genistae Roum. 101. — hyalina v. H. 60. — lacustris Sacc. et Th. 105. — Le Bretoniana 8. et R. 101. — leptothyrioides v. H. 101. — notha Sace. 97”. — pallens Sacc. 106. — phlyetenoides B. et C. 102. — Quereus Thüm. 107. — Senecionis- silvatiei Syd. 60. — Spartüi C. et M. 101. — sp. div. 64, 105. — Stachydis Rob. et D. 101. — sublineolata Thm. 106. Sequoia sempervirens 220. — aqua- 230, 243, Serapias Columnae Aunier 162. — cor- digera Boiss. 160. — — Hal. 150, 162. — — L. 159. — — M. B. 1583, 160. — — var. Bert. 158. — hirsuta Lap. 160. — — f. breviloba Evers 158. — — r. refracta Murr. 156, 157. — intermedia Forest. 156, 157. — lan- cifera St. Am. 160. — lingua Scop. 158. — longipetala Hal. 160. — — Poll. 150, 160. — occultata Gay. 162. — oxyglottis Rehb. 160. — — Willd. 156, 157. — — v. pallescens Mut. 432 156. — parviflora Parl. 162. — pseudo- cordigera Boiss. 160. — — Moric. 151, 156, 160. — — f. brachyantha Rchb. 156, 160. — sp. div. 176. — vome- racea Briqu. 160. — — Burm. 158. — — f. platyglossis Vierh. 159, 162. — — f. platypetala Vierh. 150, 159, 160. — — f. stenopetala Vierh. 151, 158, 159. Serratula sp. div. 230, 396. — tinctoria 300. Seseli sp. div. 231, 236, 392. Sesleria sp. div. 188, 190, 191, 194, 228, 233, 249, 258, 261, 266. Setaria sp. 396. Sherardia sp. 178. Sideritis sp. 176. Sieglingia sp. 191, 226, 227. Silene sp. div. 177, 178, 191, 231, 249, 251, 252, 253, 261, 262. Sıler sp. 191, 244, 247, 255. Sillia albo-fusca v. H. 56. — cinctula v. H. 56. — notha v. H 97. Sinapis alba 123. — sp. div. 178, 179, 242. Syphocampylus Bonplandianus Zhlbr. 129. — glareosus Zhlbr. 129. — me- galanthus Zhlbr. 129. — pyriformis Zhlbr. 129. — reflexifolius Zhlbr. 129. Sirococcus eycadis Speg. 102. Sirophoma singularis v. H. 58. Sisymbrium sp. div. 178, 179, 242. Smilax sp. div. 199, 274, 366, 396. Smyrnmium sp. 179. Solanum sp. div. 179, 198, 232, 242 251, 393. Soldanella sp. div. 247. Solidago sp. div. 188, 192, 230. Solms-Laubachia sp. 208. Sorbus aria 38, 48, 375. — sp. div. 189, 190, 191, 204, 206, 209, 230, 243, 244, 246, 252, 262, 391. — tor- minalıs 39, 49. Southbya sp. div. 374. Sparassis sp. 90. Sparmannia 126. Spartium sp. 274, 277, 366, 367, 368, 369, 370, 374, 392. Spergularia sp. div. 177. Sphacelia nigricans Sace. 104. — scir- pieola F. et W.104. — tenella Sace. 104. Sphaerella Juniperi Fautr. et R. 55. — Juniperina Ellis 55. Sphaeria Cicutae Lasch. 58. — hirta Fr. 54. — Scrophulariae Desm. 55. — varia P. 103. — verbascicola Schw. 107. — vitrea Cda. 96. Sphaerocarpus californicus Aust. 344. — hians 345. — Michelii Bell. 344, 345. — texanus Aust. v. intermedius Schffn. 342, 344, 345. Sphaeroeista Robiniae Pr. 55. Sphaeronaema Fr. 59. — Sacc. 59. — — amenticolum Ces. 60. — Betae Hollr. 94. — blepharistomum Berk. 96. — cladoniıscum Fr. 59. — _cle- thrincolum Ell. 60. — colliculosum Fr. 60. — columnare Wallr. 94. — conieum Fr. 60. — Fuck 60. — Cu- curbitae Roll. et F. 60. — cylindri- cum Fr. 60. — Fraxini Peck 94. — Fuckelii Sacc. 60. — grandisporum v. H. 60. — hyalinum Lamb. et F. 60. — minimum Died. 60. — minutulum Dom. Sace. 60. — piliferum Sace. 60. — procumbens Sacc. 59. — rostratum Fuck. 60. — sphaericum Preuss. 96. — Spina Berk. et Br. 94. — subpi- losum Sacc. 60. — subtile Fr. 60. Sphaeronaemella fimicola March. 96. — Helvellae Karst. 96. Sphaeronaemina v. H. 59. — cylin- drica v. H. 59. Sphaeropsis abnormis Berk. et Th. 97. — conglobata Sacc. 97. — evony- mella Trav. et M. 57. — foveolaris Fr. 57. — Juniperi Desm. 55. — lactucieola v. H. 103. Sphaerostema 214. Sphagnum acutifokum 135. — Domi- ni Kav. 125. — sp. div. 201, 207. — squarrosum Pers. 135. — vitianum Schimp. 125. Spieularia Ieterus Fuck. 108. Spilomium 60. Spinacia sp. 179. Spiraea sp. div. 200, 205. Spiranthes sp. 397. Sporobolus 197. Sporocybe albipes Berk. et B. 110. — Desmazierii Cda. 110. — lobulata Berk. 110. Sporonaema rameale Dsm. 100. Stachybotrys aut. 110. — (da. 110. Stachys sp. div. 176, 188, 190, 191, 192, 193, 229, 230, 232, 236, 242, 257, 259, 260. Staehelina sp. 396. Stagonospora pulchra Bub et Kr. 108. Stangeria 144. — paradoxa 144. Staphylea Cumalda D.C. 296. — pin- nata L. 296. — sp. 242. Statice 304. — sp. 177. Staurothele sp. 334. Steganosporium elevatum Riess. 109. — irregulare Fautr. 58. — multi- septatum Strass. 104. — ovatum Keissl. 130. — piriforme Cda. 130. Stegia 52. — fenestrata Rhm. 52. — subvelata Rhm. 52. Stegopeziza Lauri v. H. 52 Stellaria sp. div. 228, 230, 260, 390. Stellera sp. div. 200, 204. Stenactis sp. 261. Sternbergia sp. 396. Stictis valvata Mont. 52. Stilbospora affinis De Not. 109. — elevata v. H. 109. — macrosperma Berk. et B. 104. — salicella v. H. 104, — thelebola Sace. 53. Stilbum erythrocephalum Ditm. 110. — tomentosum Schrd. 110. Stipa sp. div. 170, 177, 180. Streptolirion sp. div. 198. Streptopus sp. 210. Strobilanthes 198. — sp. div. 204, 205, 210. Stropharia sp. 92. Struthiopteris sp. 210, 229. Stuartella formosa Bres. 55. Styras sp. 178, 198. Suaeda sp. 177. Succisa sp. div. 232, 258. Swertia sp. div. 200, 201, 204, 207. Symphytum sp. div. 188, 230, 232. Synsporium Pr. 110. — biguttatum Pr22110. Syringa sp. 205. T- Taeniophora acerina Krst. 99. Taiwania eryptomerioides Hayata 294, 404. Tamarix 375. — sp. div. 178, 207. Tamus sp. 274. Tanacetum sp. 64. Taraxacum sp. div. 194, 200, 206, 232, 250. Targionia sp. div. 11, 342, 343. Tasmania 214. Taxoxylon Kraus 218. Taxus sp. 204. Tesselina sp. 342. Testudina terrestris Bizz. 53. Tetragonolobus sp. 176. Tetrallantos 311. Tetrastigma sp. div. 198, 201, 209. Teuerium aureum X montanum 127. sp. div. 176, 195, 229, 253, 258, 260, 261, 394. — Stellae Murr. 127. Thalictrum sp. div. 188, 205, 208, 230, 231, 247, 253, 255, 258, 259, 260. Thamnolia sp. 208. Thea sp. 197, 198. Thelidium acrotellum Arld. 385. — Ore- ticum Stor. 384. — impressum Müll. Arg. 385. — — v. disjunctum Arld. 385. — pyrenophorum 384. Thelygonum sp. 180. Thesium sp. div. 176, 179, 188, 196, 228, 230, 244, 247, 253, 255. 433 Thlaspi sp. div. 228, 245, 249, 251. Thuja 285. — sp. 209. Thymbra sp. 176. Thymelaea sp. 176. Thymus sp. div. 188, 190, 192, 195, 327, 229, 236, 247, 249, 251, 257, 261, 262. Thyphoides sp. 232. Thyridaria aurata Rhm. 55. Thysanopyxis Ces. 111. — pulchella Ces. 111. Tilachlidium Pr. 110. Tilia sp. div. 118, 204, 229. Tofieldia sp. div. 194, 230, 244, 247, 249, 260. Togninia Berl. 54. Toninia sp. div. 384. Tordylium sp. 179. Torilis sp. div. 178, 229, 392. Tortella sp. 251. Tortula inermis (Brd.) 122. — montana (Nees) 122. — subulata Hdw. 328. — canceratica Strass. 109. — conglu- tinata Cda. 109. Toxosporium camptospermum Maubl. 109. Trachycarpus sp. div. 202, 294. Tradescantia fluminensis v. albo-stri- at« 125. Tragopogon sp. div. 193, 259. Tragus sp. 396. Trapa 138. — sp. 201. Tremastelma palaestinum Janchen 395. — Sibthorpianum Fritsch 395. Tribulus sp. 199. Trichocollonaema Acrotheca v. H. 53. Tricholoma sp. div. 93. — sulphureum Fr. 93. Trichophorum sp. 204. Trifolium sp. div. 176, 177, 178, 190, 193, 194, 227, 228, 230, 231, 236, 243, 253, 257, 260, 261. Triglochin sp. 231. Trigonella sp. 178. Trillium sp. div. 201, 205. Trimmatostroma quereinum v. H. 108. Triosteum sp. 199. Triplostegia sp. 203. Tripterygium sp. 199. Trisetum sp. div. 191, 195, 247, 262. Tritieum vulgare 211. Trochodendron 214. Trollius sp. div. 193, 205, 245, 246, 247, 253, 259, 262. Tropaeolum 126. Trullula novissima v. H. 102. Tsuga 218. — sp. div. 204, 209, 404. Tuberaria sp. div. 176, 390. Tuberculariella v. H. 104. — sangui- nea v. H. 52. 454 Tunica sp. div. 176, 191, 226, 227, 235, 260, 261, 390. Tureenia juncoidea Hall. 109. Tussilago sp. 194, 242, 251. Tydaea Decaisneana 282. Tylophora sp. 209. Tympanis acerina Rhm. 98. — colum- naris v.H. 94. — conspera (Fr.) 98. 99, 104. — — v. rugulosa Fuck. 107. — Frasxini Fr. 9. — — Rhm. 94. — Sorbi (Fr.) 98. — spermatiospora Nyl. 99. Typha sp. 397. U. Ulmus 21, 65. — alba Kit. 68. — alata Mehz. 22, 24, — — Nutt. 28. — americana L. 22, 24, 29, 32, 33. — — y- an E Par De angustifolia Mnch. 75. — — Müll. 76. — — Salish. 81. — Ar Simk. 57. — atinia Walk. 74. — auriculata Hartg. 71. — Bergmanniana C. Schn. 25. 30, 33. — Brandisiana C. 'Schn. 25, 30. — campestris auct. 21, 24. — — Gled. 67.0, W923. v. australis Hıy. 74. — — v. cornu- biensis Loud. 81. — — v. NE Posp. 78. — — — Willk. 71. v. cracoviensis Zapal. 78. — — v. dalmatica Bald. 74. — — «. genwina Aschs. 77. — — v. glabra Ait. 77. — — — P.strieta Aschs. Graebn. 82. — — vr. laevis Spach. 77. — — v. latifolia Ait. 70. — — Vv. macro- phylla Spach. 70. — — f. mierophylla Goir. 78. — — v. montana Hartg. 70. — — v. momumentalis hort. 82. — — v. nuda Koch 70. — — — Lge. 77. — — v. podolica Zapal. 78. — — v. sarmiensis Loud. 32. — — v. scabra Neilr. 70. — — v. strieta Ait. 31. — — v. suberosa Whlbg. 80. — — v. typica Beck. 77. — e. vulgaris Ait. 74. — — — Gree. 71. — — — Led. 77. — — f. zantho- chondra Beck. 78. — carpinifolia Ehrh. 75. — — Gled. 75. — casta- neifolia Hmsl. 25, 31, 33. — Cava- leriei Leveille 34. — celtidea Litw. 68. — corylacea Dum. 70. — — Pf. grandidentata Dum. 71. — crassifo- lia Nutt. 22, 23, 27, 33. — Davi- diana Franch. 25, 32, — — Pl 22. — (densa Litw. 33. — — Sibth. 77. — — Wlld. 67. — — v. glabrata Hartg. 68. — elliptica Koch 22, 25, 30, 33. — erosa Rth. 22. — eu-cam- pestris Aschers. 77. — exeelsa Borkh. 70. — expansa Rota 71. — foliacea Gilib. 21, 24, 25, 31, 32, 33, 72, 73, 75. — — v. suberosa Schneid. 79. — fulva Mcehx. 22, 30, 33. fungosa Dumont-Cours. 80. — ylabra Dumont- Cours. 77. — — Hds. 21, 31, 69, — — Mill. non‘ Hds. 24, 33, 76, — zZ, carpinifolia Posp. 78. — — v. dal- matica Gürke 74. — — f. elliptica Schn. 71. — — f. grandidentata Moss. 71. — — v. mitida Rehd. 72. — — b. pilifera Borb. 74. — — v. striecta Schn. 831. — — — f. sar- niensis Schn. 82. — — v. suberosa Gke. 80. — — v. tiliaefolia Borb. 78. — — v. typica Posp. 77. — glau- cescens Franch. 24, 32. — germanica Hartg. 71, 78. — Heyderi 30. — hollandica Mill. 72. — — Münchh. . 79. — Hookeriana Pl. 22, 32. — Hunnybunı Moss. 79. — japonica Sarg. 25, 31, 32, 33, 71. — laciniata Mayr 25, 31, 33. — laevis Pall. 21, 22, 24, 28, 32, 33, 66. — — v, glabra Schneid. 68. — lancifolia Roxb. 22, 24, 32, 34. — latifolia Ger. 69. — — Mnch. 70. — — Salisb. 70. — maero- carpa Hance 22, 25, 29. — major Host. 70. — — Sm. 72. — mezxicana ' Pl. 22, 24, 28. — microphylla Pers. 78. — minor Mill. 78. — — Rehb. 79. — mollifolia Marsh. 29. — mon- tana Bauh. 69. — — Stk. 21, 70. — — Pf. elliptica Beck 71. — — f£. lae- vigata Fr. 72. — — f. nitida Fr. 72. — — v. subelliptieifolia Zap. Tl. — — v. tridens Lge. 71. — monumentalis Rinz. 82. — nemorosa Borkh. 74. — nitens Mnch. 21, 25, 75, 77. — — v. Hunnybuni Mos. 79. —_ — v. italica Hury. 81. — — v. Sowerbye Moss. 79. — — v. strieta Henry 82. — — r. suberosa Hnry 80. — — v. Wheatleyi Henry 82. — nuda Ebhrh. 70. — octandra Schk. 68. — parvi- folia Jacq. 22, 23, 24, 27, 33. — pe- dunculata Foug. 21, 67. celtideu Rogow. 68. — — v. glabra Trtv. 68. — pilifera Borb. 74. — pinnato-ramosa Diek Koehne 24. — procera Salisb. 72, 73. — pseudo- strieta Moss. 79. — pubescens Walt. 30. — pumila L. 22, 24, 32, 33. — — Pall. 77. — — v. arborea Ltw. 24. — racemosa Borkh. 24, 67, 68. — — Thm. 24, 27, 28. — reticulata Dum. 77. — rubra Mehx. 30. — sar- miensts Lodd. 82, — sativa Du Roi 67, 76. — — Mill. 73. — scabra Mill. 21, 22, 69. — — v. typica f. ellip- tica Asch. et Gr. 71. — serotina Sarg. 23, 27. — Sowerbyi Moss. 79. — sparsa Dum. 70. — sp. div. 229, 262, 389. — strieta Ldl. 73, 81. — — v. sarniensis Moss. 82. — suberosa Ehrh. 74. — — Mehx. 70. — — Mnch. 79. — — «. arborea Willd. 79. — — v. fastigiata Hook. 31. — — v. fruticosa Litw. 80. — — v. glabra Syme 77. — surculosa Lay 74. — — v. glabra Stok. 77. — — v. lati- folia Stok. 74. — — v. parvifolia Stok. 81. — tetrandra Schk. 80. — Thomasii Sarg. 24, 28. — tortuosa Host. 79. — tridens Hartg. 1. — Uyematsui Hayata 30, 34. — villosa Brand 25, 29. — virgata Wall. 22. — vulgaris auct. 25. — — Dum. Cours. 70. — — Pall. 77. — — Parks. 73. — — «. campestris Rouy 77, 82. — — y. carpinifolia Rouy 77. — — v. suberosa Rouy 80. — Wallichiana Pl. 22, 25, 29. — Wilsoniana €. Schn. 25, 31, 32, 33. Umbelliferae 201, 206, 207. Urceolaria gypsacea Ach. 384. — seru- posa f. albissima Ach. 384. Urginea sp. div. 166, 176. Urospermum sp. 178. Urtica dioica 300. — sp. div. 179, 194. 210. Urticaceae 205. Usnea sp. div. 204, 206, 262. Utrieularia sp. 294. V; Vaccaria sp. 178. Vaccinium 285. — sp. div. 187, 209, 210, 248, 257. Vaillantia sp. 394. Valantia sp. div. 178, 179. Valeriana sp. div. 190, 194, 230, 232, 243, 245, 246, 247, 248, 249, 250, 253, 255, 258, 260. Valerianella sp. div. 176, 178. Vallisneria sp. 201. Valsa Fr. 54, 57. — cincta Fr. 55. — dolosa Ntke. 55. — germanica Ntke. 55. — heterocantha Sacc. 57. — sphaerostroma Ntke. 55. Valsella Fuck. 54. Veratrum sp. div. 192, 243, 245, 246, 247, 250, 253, 257, 262. Verbaseum sp. div. 64, 177, 192, 227, 229, 255, 259, 261, 393. Verbena sp. div. 227, 261. Verbenaceae 202. Vernonia sp. 198. 435 Veronica sp. div. 64, 178, 180, 188, 190, 192, 226, 229, 230, 232, 243, 244, 245, 246, 247, 249, 251, 254, 255, 257, 261, 393. Verrucaria disjuneta Arld. 385. — sp. div. 386. /erticillium Aspergillus Berk. et B. 112. Vesicaria sp. div. 265, 390. Vestergrenia 8. et S. 104. Viburnum sp. div. 199, 200, 205, 255, 258, 262, 274. — tinus 276. Vieia pannonica 304. — sativa 304. — segetalis 304. — sp. div. 176, 178. 202, 227, 228, 230, 236, 251. — striata 304. Vinca sp. div. 178, 230, 335. Viola sp. div. 188, 193, 203, 229, 230, 231, 245, 247, 249, 257, 261, 262. Viscum album 298, 308. — sp. 333. Vitex sp. div. 198, 394. Vitis sp. 198, 391. Volutella Tode 111. — Buzi Berk. 112. — ciliata Fr. f. minor Dom. 52. — foliicola Fuck. 112. — Jaapü Bres. 109. — melaloma Berk. et B. 111. — volvata Tode 111. Volvulus sp. 393. Vulneraria sp. 244. Vulpia sp. div. 174, 177. Ww. Wahlenbergia sp. 200. Wegelina Berl. 54. Westersheimia Pramelreuthensis Krass. 286. Weigelia rosea 122. Wielandiella Nth. 286. Williamsonia juventlis Krass. 286. — Wettsteinii Krass. 286. Winterella Berl. 53. Winterina Sacc. 53. Withania sp. 179. Wolffia arrhiza Wimm. 138. Woodwardia sp. div. 201, 210. Wuifenia Baldaccii Deg. 289. X. Xanthium sp. div. 395. Xanthoxylon sp. div. 199. Xenosporella pleurococca v. H. 108. Xyloma Pedicularis D. C. 97. Xyris sp. 201. 436 Y. Zamia 147. — sp. div. 147. Zanichellia sp. div. 150, 178. Ypsilonia Lev. 59. — sp. div. 59. — | Zignoella Abietis v. H. 53. — pygmaea vagans Speg. 59. | Sacc. 53. — Ybbsitzensis Strass. 55. Ziziphus sp. div. 198. Zygnema eruciatum 312. ‘ Zythia elegans Fr. 60. — minutula 2. | v. H. 60. — occultata Bres. 9. — | pinastri Krst. 101, 103. Zaecintha sp. 396. ' Zythiostroma v. H. 103. — Mougeotiv Zahlbrucknera paradoxa Rehb. 336. v. H. 103. — pinastri v. H. 101, 103. Fr Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien, au: al Be | Kommiionsveriag: pon Earl Gerold’s he len, IR Gärtnergafiet Die Gebote der Sriedensgeit (Ein Kampfruf zur großen inneren Befreiung.) Bon Richard Muck (Waldteufel). Den heimkehrenden Helden und den edlen Mädchen und Frauen der Heimat gewidmet. 13; Taujend. Breis geheftet K 5— (ME. 430), gebunden K 7— (Mk. 6°—). Einige Urteile aus der Prefie: „önnsbrucker Nachrichten“: „Unter dem Titel ‚Die Gebote der Friedens iii erjhien aus der Feder des bekannten öjterreihiihen Schriftftellers und Natur orihers Rihard Muck en: dejjen Arbeiten von Sr. Majejtät Kaifer Sranz Sojef I. und Kaifer Wilhelm II. bereits ausgezeichnet wurden, ein aktuelles Werk — eine Schrift, die mit dem Griffel re Daterlands- und Menichenliebe geihrieben wurde, Und fie erfchien zur rechten Seit! „Generalanzeiger für Stettin“ , ‚Die Gebote der Sriedenszeit ! Diejes Merk bedarf keines weiteren Geleitwortes mehr, e5 wird. ich jelbjt den Weg zu den Herzen der Menjchen bahnen. Was hier gejhaffen wurde, bedeutet iefkulfurelfe Sriedensarbeit, aber es ijt. mehr noc) — eine nationale Tat!“ „Bremer Nachrichten“, Bremen: „. . . €s find Sallerioege, aber MWege mit leuchtenden Hochzielen, die der Verfaffer der Zugend beiderlei Gejchlechtes und dem reiferen ANannesalter zeigt, den ‚Helden der Zukunft‘. Die wohldurddadten Pläne, die er entwirft, um die moralifc) Gefallenen in ein helleres Licht der Erkenntnis zu führen, überhaupt das, was.er im Kapitel Le zum Mohle des eiauten .. und der Menichheit jagt, "hat bleibenden Wert . . „Denticher Mahnruf“, Znaim: in Bud) der Wahrheit. Es ift ein Werk, das von Taujenden und aber Taufenden gelefen werden jollte. ‘Der fruchtbare. Same, den es enthält, foll aufgehen zum Wohle der Menjchheit und ganz jpeziell zum. Mohle des deufjhen Volkes. ‚Die Gebote der Friedenszeit‘ find in einem ungemein populären, Tone Ben jejfelmd. und anregend und find. Bo eölen, fittlih hohen Gedanken erfüllt, Mus Bud) liegt der jo unendlich ichöne und hehre, bis im unfer Sahrhundert hinein freilich jo jelten Sk Grumdjaß: ‚Liebe deinen Nächten - wie dich jelbft!" zugrunde. Seine jhönjten Kapitel find: ‚Won der Näditenliebe nd ‚srauenliebe‘, in Dem der prächfige Sab enthalten it: ‚Der einheitlihe Wille des Bolkes ijt. allmädtig und baut Brücken aus Eijen, er ft der Mille Soltesit a ee „Schlefiiche Zeitung“, Breslau: „... . Ernjte, anregende, Gedanken Ba: diejes Bud. Man mag im "einzelnen anderer Anficht jein, wird dem Berfaller dennoch en auf. feinen Wegen, die er geijfreih und fejlelnd zu zeichnen veriteht, en s jind zum Teil jteinige Wege mit vielen Sinderniffen, die Hinwegzuräumen arlber Generationen nicht gelungen ift, aber ein jchöner Sdealismus hebt jeinen guß Sr er hinweg. Der Verfalfer folgt dem Bismarckihen Ausipruh: ‚Wie jtolz uns. au, immer weitgejteckte Grenzen unferes Reides maden mögen, der. Schwerpunkt unjerer Bedeufung und Hegemonie muß in dem. alljeitig gelunden Ausbau der ethiihen Kulturmöglidkeiten. verankert Seine „Magdeburger General- Anzeiger“, Magdeburg: Was hier leiden wurde, greift bahnbredhend in die kommende Friedenszeit, führt. mie der blanken Klinge’ hoher Zaikraft md teinjter VBaterlandstiebe. Welche Rebenserfahr gen, ‚gepaart mit tiefftem Empfinden, welche umfaffenden ‚Kenntnilfe und Studien mußfen “dem et u Br A ein En diefer Buele, und SEN Inhalt ‚Ihöpferifc er en agen BET, ha . Hindenbur Sec Dead es A ‚von echt. de ad hat den Berfafler beglückwün £ Jr EN BT mm Inn nn an ah a aan Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I fa Gärtner- “ E gasse 4, erschien unmittelbar vor Ausbruch des. Krieges ‚von 1: es dem auf vier Bände projektierten Werk: 5 ENRER Unsere Erke der in sich als Ganzes abgeschlossene erste Band: SE a 2. F En = B N Theoretische Chemie 3 Ingenieur Dr. Rudolf Kralla. Be. 19 Eine möglichst vom Standpunkte absoluter Notwendigkeit der Er % B; nungen gegebene Darstellung der thebretischen Chemie im ‚Rahmen der. BR, übrigen Wissenschaften. IB > % RR ra geh. K 12.- — (M 10—), geb. K 13° a (M 11° mi ET TE: Dieser ersie Band, der nicht nur eine voliständige theoretische Chemie, sondern auch. eine einheitliche, Welt anschauung darstellt, basiert auf den modernsten Errungen- | E schaften der exakten Wissenschaften, mit dem einzigen kon- sequent durchgeführten Grundgedanken der absoluten -Not-. wendigkeit der Erscheinungen. Wir sehen in den kurzgefaßten letzten Abschnitten des ersten Teiles aus der Materie das 4 Leben ‚erwachen ‚und sich vervollkommnen und im. ‚ebenfalls 8: kurzgefaßten- zweiten Teil die Fixsternwelt, die Erde und den Ä I, Menschen erstehen, und lernen die ‚Prinzipien seiner geistigen und materiellen Entwicklung. kennen. TEN E re. ES ist. der. vorliegende Band nicht: nur für ‚den Bi. Chemiker Mae Physiker, BOBErElt für ‚jeden, ‚gebildeten. F de, Ze u ae ei ‘7 4 > ar - stehenden Hachkadacht hat, won, besonderem Interesse Eu: Es will jeden Fachgelehrten einladen, von ‚seiner Arbeit MR immer wieder einen neue AUERNE, bringenden » IR ES das Universum zu werfen. RRUNR Das Buch ist in jeder größeren Buchhandlung. orrä Bitte einen ausführlichen Re zu En; Ye Re 5 Terz ! ANCHBrAEHSTEN: Carl t! Gerold's 27 BR |; ® “ Dan; re Br ER nen ende ne nme | Fer erett rt ren,