\ OHRKNORPEL UND ÄUSSERES OHR y ^JUL 1 8 ^912 .^'?/; /2^ OHRKNORPEL UND ÄUSSERES OHR DER SÄUGETIERE EINE VERGLEICHEND-ANATOMISCHE UNTERSUCHUNG VON Dr. J. E.V. BOAS PROFESSOR DER ZOOLOfilE AN DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN HOCHSCHULE IN KOPENHAGEN MIT 25 LITHOGRAPHISCHEN TAFELN KOPENHAGEN 1912 Auf Kosten des Carlsberg-Fonds KOPENHAGEN. NIELSEN & LVDICHE (AXEI, SIMMELKI.F.R). .s-'^.^Sfr'^ DEM ANDENKEN Carl Gegenbaurs GEWIDMET INHALTSVERZEICHNIS. Vorwort 1 ALLGEMEINES 5 Einleitung 5 Ohrknorpel der Monotremen .... «S Typus des entrollten Ohrknorpels der vivipiiren Säugetiere S Modifikationen desselhen 14 Gewehe des Ohrknorpels 19 Ohrknorpel in natürlicher Lage.. 19 Der Ohrknorpel ohrenloser Formen 23 Äusseres Ohr, Typus 23 Modifikationen desselhen 2ö »Systematischer Wert« des Ohr- knorpels und des äusseren Ohres 29 Funktionelle Bedeutung 30 Technik 31 SPEZIELLES 35 l. MONOTREMATA 35 IL MARSUPIALL\ 41 1. Didelphyidae 41 2. Dasyuridae 43 3. Phalangistidae 45 4. Macropodidae 48 5. Phascolarctidae 51 6. Peramelidae 52 7. Notoryctidae 56 8. Allgeni. ü. d. Ohrknorpel d. Marsui) 58 III. INSECTIVORA 59 A. Menotyphla 59 1. Macroscelidae 59 2. Tupajidae (U) B. Lipotyphla (J2 1. Potnmogalidae 62 2. Centetidae 63 3. Chrysochloridae 65 4. Erinaceidae 65 5. Soricidae (58 6. Taipidae 73 G a 1 e o |) i t h e c u s 73 H y r a X 74 IV. CHIROPTERA 75 A. Megachiroptera 76 Pteropidae 76 B. Microchiroptera 77 1. Molossidae 77 2. Noctilionidae 8(1 3. Vespertilionidae 81 4. Phyllostomatidae 85 5. Nycteridae 90 6. Rhinolophidae 91 7. AUgem. ü. d. Ohrknorpel d. Chiroptera 92 V. RODENTIA 93 1. Leporidae 93 2. Sciuridae 98 64183 3. Dipodidae 102 4. Spalacidae 104 ö. Myoxidae 10') (5 Anoinaluridae 107 7. Miiridae 108 8. Hyslricomorpha 117 a. Caviidae 117 b. Lagostomidae 12;} c. Hyslrii'idae 124 d. Capromyidae 12.') VI. EDENTAT.V 12(5 1. Myrmecophagidae 12(5 2. Mariidae 127 II Dasypodidae . . 12JS 4. Bradypodidae 129 VII. CARNIVORA 130 1. Canidae 130 2. Procvonidae 133 3. Ursidac 13(5 4. Viveriidae 13S 5. Felidae 143 6. Hyaeiiidae 145 7. Mustelidae 147 8. Ohrkn. d. ("am. im allgem.. 153 Vlll. PINMPKDIA l.')3 1. Photidae ir)4 2. Triiiiechidae Iö7 3. Otariidae Iä8 IX. CETACKA 1(50 1. Odontoceti 1(50 2. Mystacoceli 1(52 X. ARTIODACTYLA 1(53 1. Suidae 1(53 2. Camelidae 168 3. Tragulidae 171 4. Moschidae 173 5. Cervidae 174 6. Hovidae 177 7. Aitiodactylen im allgem.... 184 XI. PERI.S.SODACTVLA 185 XII. PROBÜSCIDEA 192 XIII. PROSIMIAE 194 XIV. PRIMATES 199 1. Platyrrhinae 199 2. Catarrhinae cynomorpliae. . 206 3. (Catarrhinae antliropomor- phae 211 4. Anthropidae 216 5. Primaten im allgem 222 Litteratur 223 Register 225 Tafel - Erk lä rangen. Untersucluiiig und Cberleguni;. ALS vor ein paar Jahren die Ileniicentennaiieier des ürii^in ol' - Species' begangen wurde, hal man von allen Seiten bezeugt, wie tief die Gedanken des Buches in die Entwicklung der Wissenschal'ten, auch auf Gebieten wo man es nicht hätte erwarten sollen, eingegrill'en haben. Für die Wissenschaften, die in erster Linie von der Abstammungs- lehre berührt werden, die Zoologie und Botanik — oder halten wir uns allein an erstere — , hätte man glauben sollen, dass die allgemeine Annahme des Entwicklungsgedankens die wissenschaftliche Arbeit aufs Stärkste beeintlusst hätte. In der Tat ist es aber anders gegangen. Die wissenschaftliche Arbeit ist den Bahnen gefolgt, auf welchen sie sich vor dem Erscheinen des genialen Buches des grossen Engländers be- fand, sie hat in der Folge auch neue Wege gesucht, die aber von dem Abslammungsgedanken meistens unabhängig waren. Nur ein verhält- nissmässig geringer Teil der riesigen während jener 50 Jahre in un- serer Wissenschaft geleisteten Arbeit erscheint als den im Origin of Species enthaltenen Gedanken entstammend; das allermeiste ist von letzteren gänzlich unberührt oder äusserst oberflächlich infizirt. Ein Arbeitsgebiet, dem erst die Abstammungslehre die reale Grund- lage gegeben hat, ist die vergleichende Anatomie. So lange die einzelnen Organismen noch als isolirt dastehend galten, schwebte die vergleichende Anatomie — ich spreche hier von der wirklich verglei- chenden Anatomie, nicht von der »vergleichenden Anatomie ohne Ver- '2 VORWORT glcichung , welche sich manchmal mit jenem Namen geziert hat — so zu sagen in der Luft, halle einen ausgeprägt mystichen Charakter. I'Lhenso die ganze damit eng verknüpfte Lehre von der Verwandtschaft der Tiere. Ik^de haben erst festen Boden erhallen durch die Abstam- mungslehre. Man hätte dann erwarten sollen, dass die vergleichende Anatomie auf (lein Boden der Abstammungslehre zu ungeahnter Blüte emporwach- sen und dass zahlreiche Kräfte sich diesem Gebiet zuwenden würden. Das ist aber nicht der Fall gewesen. Die wissenschaftliche Arbeit in unserer ^^'issenscllafl hat sich vielmehr zunächst wie früher vorwiegend niil histologischen, mikroskopisch-anatomischen und embryologischen Aufgaben sowie mit Formenbeschreibung beschäftigt und hat in allen diesen Bichlungen Ausgezeichnetes geleistet. Sie hat sich weiter all- mählich auch Bichlungen zugewendet, die früher weniger kultiviert wurden, wie der in den letzten Jahren so sehr in Mode gekommenen Erblichkeilsforschung, welche durch ihren noch in vieler Beziehung so wenig durchsichtigen Charakter manchem anziehend sein könnte. 1-iir die vergleichende Anatomie sind aber die Zeiten nicht günstig gewesen. Zielbewusst ist dieselbe nur von wenigen, besonders von Gegex- HAip. lind seiner Schule, gefördert worden. Was ausserdem zur För- derung tlerselben getan wurde, ist mehr zufällig durch Arbeilen de- skriptiven Charakters zu Stande gekommen. Die vergleichende Ana- tomie ist in der Tal gänzlich unmodern geworden, obgleich eine Un- endlichkeil vergleichend-anatomischer Aufgaben ihrer Lösung harrt und obgleich denselben durch die Abslanmuingslehre ein günstiger Boden bereitet war. Wenn ich also hier mit einer grösseren vergleichend-anatomischen. Arbeit, dem Besullal mehrjähriger Untersuchung und Überlegung, her- vortrete, mache ich mir keine Illusionen. Den meisten weiden meine Auslührungen wohl sehr uninteressant erscheinen. Denjenigen, die sich noch den Sinn für vergleiclu'iid-analomische Aufgaben bewahrt haben, resp. den zukünlligen vergleichenden Anatomen — denn ich I VORWORT zweifle nicht daran, ciass die Zeit kommen wird, wo die vergleichend- anatomischen Intei-essen wieder mehr in den \'ordergrund treten wer- den — wird dagegen meine Arbeit hotl'entlich als eine niclit ganz wertlose erscheinen. Die vorliegende Arbeit stellte sich die Aufgabe den wechselnden Schicksalen des ührknorpels und des äusseren Ohrs — Organe die nur innerhalb der Säugetiere vorkommen — in ihrem Zusammenhang innerhalb der ganzen Säugetier-Klasse nachzuspüren. Nachdem eine bequeme Präparationsmethode gefunden war, wuixle eine möglichst reichliche Auswahl von Formen aus allen Säugetier-Ordnungen (nur von den Seekühen lag kein Material vor) auf Ohrknorpel und äusseres Ohr untersucht; das Material wurde in gleichförmiger Art untersucht, abgebildet etc. In dieser Weise wurde die Grundlage der vergleichen- den Darstellung gewonnen. Was bisher über den Ohrknorpel und das äussere Ohr vorlag", sind in erster Linie sorgfältige Darstellungen des menschlichen Ohres. Ich hebe besonders die Darstellung S(:hw.\lbes in Bardelebens Hand- buch hervor, die an Gründlichkeit und Vollständigkeit nichts zu wün- schen übrig lässt. Weiter liegen von den Ohrknorpeln der Haussäugetiere brauch- bare Darstellungen vor, die mit mehr und weniger Glück das bei den genannten Formen Gefundene auf die Verhältnisse des Menschen- ohrs — einen sehr unglücklichen Ausgangspunkt — zurückzuführen versuchen. Ich nenne in diesem Zusammenhang besonders die Arbeit von Jon. Schmidt, die sich unter Anderem durch eine Reihe schöner klarer Figuren auszeichnet. W^as von anderen Formen mitgeteilt wurde, ist unbedeutend; einiges wird man bei Schmidt, anderes bei Schwalbe finden, bei Henneberg sind verschiedene äussere Ohren dargestellt, u. s. w.; im Ganzen ist es aber wenig wertvoll, was über Säugetier-Ohren excl. Mensch und Haussäugetiere vorliegt. Und eine 4 VORWORT wirklich vergleichend-anatomische Darstellung des Säugetier-Ohrknor- pels, resp. des äusseren Ohres, giebt es nichl. Eine wesentliche Schwierigkeit bei der Behandlung des Ohrknorpels liegt darin, dass es infolge seines zusammengerollten Zustandes schwie- rig ist das Organ in anschaulicher Weise zu beschreiben. Ich habe daher zu dem — von früheren Verfassern nur selten gebrauchten — Mitlel gegriHen den Kiu)r])el zu einer llachen Platte auszurollen und zunächst in dieser Gestalt darzustellen, was die Auffassung und den Vergleich ausserordentlich erleichtert. Es war weiter notwendig eine ganz neue Nomenklatur zu schaflen, da die herkömmliche des Men- schenohres durchaus unanwendbar war. Das Material entstammt in erster Linie der mir unterstellten Samm- lung, welcher u. a. ein ansehnlicher Teil der im Kopenhagener Zoolo- gischen Garlen verstorbenen Tiere zugeht, was für diese Studien ausserordentlich förderlich war. Dazu kommt noch ein ansehnlicher Beilrag, den ich dem Wohlwollen meines lieben Freundes Prof. Leche verdanke, der mir von den reichen Sammlungen seines Instituts eine ganze Beihe besonders wichtiger Formen überliess. Eine einzelne wich- tige Form verdanke ich — durch freundliche Vermittelung des Herrn Prof. TiLLBicHG — Ileirn Piof. Lönnberc. in Stockholm, eine Anzahl Menschenohren den Hericn Proir. Fürst in Lund und F. C. C. H.wsen in Kopenhagen. Alien genannten Herren sprechen ich meinen aufrich- tigen Dank aus: das Material, das ich von ihnen erhalten habe, ist für die Arbeit sehr wichtig gewesen. ALLGEMEINES. BEI den Amphibien und einigen Reptilien (Schildkrölenj liegt das TrommelCell noch im Niveau der äusseren Hautoberfläche. Bei den Sauriern hat sich dagegen eine Einsenkung gebildet, in deren Boden das Trommelfell liegt. Diese Einsenkung ist bei verschie- denen Formen sehr verschieden ausgebildet; bei einigen (z. B. Iguana tuberculata) liegt das Trommelfell fast im Niveau der Haut, bei anderen ist die Einsenkung deutlicher, bei wieder anderen so tief, dass man das Trommelfell kaum sehen kann, ohne die Ränder der Einsenkung bei Seite zu drücken: die Einsenkung ist eine kurze Röhre geworden. Diese Röhre hat sich bei den Säugetieren mächtig entfaltet, ist zu einer ansehnlichen Länge ausgedehnt worden, so dass das Trom- melfell weit von der Hautoberlläche entfernt ist. In Anschluss an diese starke Längenausdehnung der Röhre, die nach ihrer Natur als schall- leitender Einrichtung stets offen gehalten werden muss, ist in ihrer Wandung ähnlich wie in der Luftröhre ein knorpeliges Skelet entstanden, das ein Zusammenklappen der Röhre verhindert. Die Röhre wird als äusserer Gehörgang bezeichnet. An dessen äusserer Üllnung hat sich der Rand zu einer ansehnlichen Haulfalte erhoben, die namentlich oberhalb und hinter der Öffnung stark her- vortritt, während sie unten und vorn niedriger ist oder ganz zurück- tritt. Auch an dieses äussere Ohr findet man Anklänge bei Reptilien: bei manchen Sauriern springen gewisse Partien des Randes der Gehör- grube faltenartig vor (Scincus, Uromastix). In das äussere Ohr der ALLGEMEINES Säugeliere setzt sich das knorpelige Skelet des (iehörgangcs unuiiteibro- chen fort; das äussere Ohr ist eben nur der Rand des Gehörganges. Das Skelet der Luftröhre, mit dem oben das Skelet des äusseren Gehörgan- ges verglichen wurde, besteht bei den Säugetieren bekanntlich aus beweglich verbundenen Ringen, die dorsal olfen sind, also als stark zusammengebogene Rügel bezeichnet werden können; sie fügen sich gliederartig aneinander und sind durch Rindegewebestreifen ge- trennt. Die Rügel können teilweise verwachsen: zwei oder mehr aufein- anderfolgende können z. R. am einen Ende verwachsen; oder zwei können halbwegs verwachsen, halbwegs von einander frei sein; oder zwei Rügel können in der Mitte verwachsen, seit- lich ganz oder teilweise frei sein. Die Ränder der Rügel folgen einer auf , den anderen; an den Enden können - ! ~^^ — '^- — I die Rügel sich aber verbreitern und •' einander schuppenartig überdecken. Die freien Enden der Rügel (Eig. B) '• \ können durch einen grösseren oder ) • ',_/ kleineren Abstand getrennt sein n\ dicht Fig. A. Teile des Skeletes der L u 1 1- an einander liegen (2) oder aber sich über einander schieben (3). Oder die Rügelenden kcuiiien verwaclisen, so dass geschlossene Ringe enlslehcn. Der Oh rk norpcl lud eine analoge Zusammensetzung. Derselbe besieht ebenfalls aus einer Anzahl knorpeliger röiire eines Säugetieres, ausgehicllct. / fünl' auf einander folgende Knorpcl- biigel, 2 zwei isolirte Bügel, '.\ zwei in der MiUc verwachsene, 4 zwei ähnliche, von denen der eine nur halb entwickelt ist, j zwei am einen Ende verwachsene, C zwei an beiden Enden verwachsene Knori)cll)ügel. ALLGEMEINES Bügel, die sich jedoch dadurch von den der Luftröhre unterscheiden, dass sie grösstenteils in der Mitte mit einander verwachsen sind, so dass nur die Endpartien frei sind; die Beweglich- keit der Knorpelröhre ist denigemäss — was auch mit der Lage des Gehörgangs harmoniert — nicht so bedeutend wie die der Luftröhre. Ferner ist das oberste Glied der Bügelreihe zu einer grossen Platte erweitert, die in dem äusseren Ohr liest. In anderen Beziehungen verhält sich aber der Ohrknorpel ähnlich wie das Knorpelskelet der Luftröhre. Die Enden der Bügel können wie die Trachealbügel weit auseinander stehen oder aber ' sich begegnen oder sich überdecken. In manchen Fällen können sie sogar verwachsen. Die Enden der Bügel können ferner verbreitert werden und die vorhergehenden und folgenden Enden schup- penartig überdecken. Es können auch Verschmel- zungen aufeinanderfolgender Bügel stattfinden, am ^ einen Ende oder in grösserer Ausdehnung. Auf welchen Wegen sich das Knorpelskelet des Gehörganges (einschliesslich des äusseren Ohres) Fig. B. Querschnitte der ausgebildet hat, lässt sich nicht bestimmt sagen. Be- Luftröhre verschiedener -. 1 ■ , . , , ^.. . , Säugetiere. In 1 sind die leits bei den niedersten Saugetieren, den Monotre- ^nden der Knorpeibügel men, tritt es in mächtiger Entfaltung auf, während durch einen l^reiten (von einer iiäutiiien Mem- bran, /), ausgefüllten) Zwischenraum getrennt; in l> lieger sie nahe zu- sammen; in .3 greifen sie über einander. es ausserhalb der Säugetierklasse nicht vorkommt. Die Idee Buges, dass es von dem Hyoidbogen abzuleiten wäre, hat sich nicht bestätigt; der Zu- sammenhang des Ohrknorpels mit dem Hvoid- bogen, den Rüge bei Echidna gesehen hat, ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Es liegen somit keine positiven Daten für eine solche Ableitung vor — die aber trotzdem natürlich möglich wäre. Möglich ist est aber auch, dass das Knorpelskelet des äusseren Gehörganges unabhängig von bereits existierenden Skeletgebilden ent- V* S ALLGEMEINES slandcn ist. üb es zunäclisl eine einfache cinhcilliche Platte oder iso- lierte Querbügel oder aber eine einheitliche Platte mit liefen Einschnitten war, lässt sich ebenfalls nicht bestimmt sagen. Bei den Monotremeii linden wir zwei sehr verschiedene Ohr- knorpel-Formen. Bei Ornilhorlujnchiis (Taf 1, Fig. 4) ist der Ohrknorpel eine einfache Platte fast ohne alle Einschnitte; bei Echidna dagegen (Taf. 1, Fig. 1) ist die Platte von beiden Bändern aus tief kammförmig eingeschnitten, oder der Ohrknorpel von Echidna könnte als eine Beihe Querbügel beschrieben werden, die in der Mitle zusammenhängen. Welche von diesen Formen die ursprünglichere ist, dürfte kaum zu entscheiden sein. Von einem Ohrknorpcl wie dem von Echidna ist aber offenbar derjenige der viviparen Säugetiere abzuleiten, und er hat deshalb für uns ein besonderes Interesse. Der entrollte Ohrknorpel von Echidna (Taf. 1, Fig. 1) ist eine läng- liche Platte, die sich in ihrer Endpartie etwas verbreitert. Wir bezeich- nen denjenigen Band der Platte, dessen Distalteil im Vorderrand des ausseien Ohres liegt, als Vorderrand, den anderen als liintcrrand. Beide sind mit je c. 20 tiefen Einschnitten versehen (die des Vorderrandes sind die tiefsten); die Vorsprünge, welche die Vorderrand-Einschnitte von einander trennen, nennen wir Anlerons, die des Hinterrandes Posterons. Distal liegt ein besonders stark entwickeltes Posteron ; in der natürlichen Lage des Ohrknorpels (Fig. 2) ist dieses Posteron nach vorn gerichtet und bildet den unleren Band des äusseren Ohres. Der distale Teil des Ohrknorpels bildet eine ovale Platte ohne oder mit schwachen Einschnitten. Bei den viviparen Säugetieren ist der Ohrknorpcl insofern ähnlich wie bei Echidna ausgebildet als er ebenfalls aus einem proxi- malen, mit Einschnitten versehenen, und einem distalen Teil ohne Ein- schnitte besteht. Statt der grossen Anzahl von Einschnitten und ent- sprechenden Vorsprüngen bei Echidna ist hier nur eine viel begrenztere Anzahl — etwa sieben Vorsprünge vorn und sieben hinten — vorhanden; und weiter sind die Vorsprünge viel weniger gleichartig als bei Echidna. ALLC.KMICINES 9 Von besonderem Interesse ist es dabei, d;iss ein in vielen Einzel- heiten gemeinsehalllieh ausgebildeter 'l'ypus durch die ganze Reihe der vivijiaren Säugetiere olnvaltet, der zwar nianniglaeh abgeändert werden kann, aber doeh überall niil ;ilinlieher Bestinimlheit nachzu- weisen ist wie etwa der gemeinsame Typus des Gliedmassenskeletes der lerrestren Wirbeltiere') otler der Typus der Bezahnung der (]arnivoren. Der Tyi)us des ührknorpels der vivi])aren Säugetiere kann lol- gendermassen beschrieben werden: An der entrollten Knorpelplatte (Fig. C) unterscheidet man einen Vor- derrand und einen Hinlerrand, dem vorderen (inneren) resp. hinteren (äusseren) Rande des äusseren Ohres entsprechend; in seinem proxi- malen Teile ist aber der Ohrknorpel in der natürlichen Lage derartig zusammengerollt, dass der Hinterrand ■ in der Tat nacli vorn gerichtet ist. Diejenige Fläche des Ohrknorpels, die, wenn sich das Ohr in der natürlichen Lage befindet, konkav ist, nennen wir die Konkavfläche, die andere die Konvexfläche. Den proximalen Teil des Ohrknorpels, welcher um den Gehörgang gerollt ist. nennen wir den Gehörgang- knorpel: den distalen Teil, welcher im äusseren Ohr sich befindet, den Conchaknorpel: beide gehen ohne Grenze in einander über. An dem typischen Ohrknorpel der viviparen Säugetiere unterschei- den wir (5 Einschnitte am Vorderrand und ebenso viele am Hinter- rand (Fig. D): wir nennen jene Incisiinte cinlcriores (kurz: Incici 1. 2. .V etc., von der Basis aus gerechnet), letztere Incisiirae posteriores {Incip 1, 2, 3 etc.). Die Lappen oder Vorsprünge, welche die Einschnitte be- grenzen, sind sieben an der Zahl und werden von der Basis aus ge- zählt: Anleron 1 (Ant IJ pi-oximad von der Incia 1, Anteron 2 zwischen Incia 1 und 2, etc., Ant 7 distad von der Incia (>: ähnlich Posteron 1 (Post IJ proximad von der Inci[) L etc. (Fig. C). Die Incia 1 und Incip 1 gehen ([uer durch, und das proximale Ende des Knorpels wird dadurch als ein gesondertes Stück abgetrennt, die Cartilago anniildris autt., eine reklanguläre Platte, die mit dem ^) D. h. Amphibien, Reptilien. Vögel, Säugetiere. 10 ALLOKMr.lNKS / / Vorilerraiu! HinteiTnnd ü O \ Conclia Plioa priuc. Fig. C. ScliciiKi des ;uis{«cl)rcitctcn O h r k no rjjc'l s ilor vivipnieii Säuge- tiere, von der Konkavllächc gesellen. Hanius auricularis Nervi vagi. ALLGEMEINES 1 1 knöchernen Geh()rgang beweglich verbunden ist; das Drehungsvermögen der Ohrknorpeh'öhre wird nnlürhch durch (Uese Abtrennung des proxi- malen Endes vergrössert. Von dem proximalen Rande des Anteron 1 entspringt ein längerer oder kürzerer Fortsalz, der Processus proximalis. Manchmal uml'asst die Gart, annul. den knöchernen Gehörgang. Das Anterun 2 ist ein wohl begrenzter, starker Fortsatz. Dagetjen ist das Ant .3 wenig hervortretend und die dasselbe vom Ant -4 tren- nende Incia 3 ist nur schwach ausgeprägt: in der Incia .'5 liegt der Neri'iis aiiriciilaris internus Nervi facialis und tritt hier auf die Konkav- seite hinein; durch diesen Nerv kann man also das Ant .'! in zweifel- haften Fällen konstatieren: das Ant 3 liegt proximad von dem Nerv. Das Ant 4 ist sehr breit und meistens wenig vorspringend, manch- mal bildet das Ant 4 nur eine lange gebogene Randpartie, seine Basis ist viel ausgedehnter als diejenigen der Anterons 1 — 3; das Ant 4 nimmt einen sehr ansehnlichen Teil des \'orderrandes des ührknor- pels ein. Die betreffende Vorderrandpartie zieht sich schräg in distaler Richtung; der Ohrknorpel wird hier allmählich breiter. Am distalen Ende des Ant 4 tritt der Hanius auricutaris Neroi vagi über den Rand des Knorpels oder durch ein Loch auf die Konkavseite des Knorpels. Das Ant 5 ist ein ansehnlicher, breiter, hervortretender Lappen, das dem Kopf anliegt; es ist der hervorspringendsle Teil des Vorder- randes. Das Ant 6 liegt wenig distad vom Ant 5. Es ist ein sehr breiter, kurzer Lappen, welcher nach hinten umgekrempt ist. Besonders eigen- tümlich ist, dass es teilweise auf die Konkavlläche gerückt ist, d. h. teilweise von letzterer entspringt — was übrigens auch mit anderen der Fortsätze der P"all sein kann — : es setzt sich proximad (|uer über die Basis des Ant ."> fort bis zur Grenze des Ant 4. Dieser Teil des Ant () ist mit einem Einschnitt versehen, welcher das Anteron in einen grösseren distalen und einen kleineren proximalen Abschnitt teilt. — Das ganze Ant (5 macht übrigens eher den Eindruck, dass es der umge- krempte Vorderrand der Gonchaplatte ist; sein nach hinten gerich- teter freier Rand wäre dann der primäre Vorderrand, während als 12 ai,i.(;i:mi:ines la» - '- O^ J). Schema des ausgcbreilcten O h rU n or p eis der viviparen Siiuf^clicre. ('(/.. etc. die Incisura anterior 1, 2 etc. //>,, ip.j etc. die Iiuisura posterior 1, 2 elc. ALLGEMEINES 13 sekundärer Vorderrand der Unibiegungsrand des Anlerons in die übrige Conchaplatte bezeichnet werden könnte. Vor diesem sekundären Vorderrand, durcii eine Spalte von dem- selben getrennt, liegt das einfach läppen form ige, dünne Anl 7: die Spalte kann teilweise geschlossen sein, so dass das Ant 6 in solchem Fall auch an seinem distalen Ende von der Konkavfläche entspringt. Das Ende des Ant 7 ist proximad gerichtet, der Vorderrand desselben setzt sich ohne Grenze in den Vorderrand des Conchaknorpels fort. Von den Posterons wurde schon oben das Posl 1 genannt. Das Post 2 ist wohl ausgebildet, einigermassen ähnlich wie das Ant 2; die Incip 2 untl die Incia 2 dringen weiter in den Knorpel hinein als die folgenden Incisuren, so dass der Knorpel zwischen beiden halsartig eingeschnürt sein kann. Das Post 3 ist scliwach entwickelt und ragt nicht stark hervor. Das Post 'i entspricht dem distalen, besonders stark entwickelten Posteron von Echidna, was aus der entsprechenden Lage beider am unversehrten Ohr hervorgeht. Das Post 4 ist ein wohlentwickelter starker Fortsatz, welcher neben den übrigen ansehnlich hervortritt. Sein Distalrand liegt am unteren Rande des äusseren Ohrs. .\uf ihn folgt das Post 5. Dasselbe verhält sich wesentlich abwei- chend von den vorhergehenden Posterons. die am ausgebreiteten Ohr- knorpei quer gelagert und in der natürlichen Lage sämtlich nach voi'u umgebogen sind. Das Post 5 verhält sich folgendermassen. Es ist am Ende zugespitzt, und die Spitze ist am ausgebreiteten Ohrknorpel di- stad gerichtet, die Längsachse des Posterons hat eine überwiegend longitudinale Richtung. In der natürlichen Lage ist das Post ö nicht wie die vorhergehenden einwärts gegen die Konkavseite, sondern viel- mehr nach auswärts gebogen. Die Fläche des Post 5 liegt in derselben Ebene mit dem Posl 7. gegen dessen hintere Spitze es gerichtet ist. Das Post (} liegt ebenso wie das Posl 5 distad von derjenigen Partie des Ohrknorpels, die zum Gehörgang zusammengerollt ist. Es ist ein am entrollten Knoipel sehr wenig hervoitrelender Teil, indem er als I-'ortsatz fast gar nicht ausgebildet ist und last nur eine um- 14 ALLGEMEINES gekremptc Handpartie zwischen der Basis des Post ö und dem Post 7 daislellt. Diese unigeki'enipte Randpartie tritt al)er am nicht ent- rollten Ohr von der Konkaviläche als scharfer Vors|)rung sehr deutlich hervor. Das Post 7 ist ein grosser Zipfel, welcher sich am Hinterrand des Ohrs ähnlich verhält wie das Ant 7 am Vorderrand. Es bildet einen platten, dünnen Lappen, dessen Spitze proximad gerichtet ist, und dessen Hinterrand sich ohne Grenze in den Hinterrand der Con- chaplatte fortsetzt. Derjenige Teil des Ohrknorpels, der distad vom Anteron 7 und vom Posteron 7 liegt, bildet eine mehr oder weniger ausgedehnte, distal zugespitzte oder abgerundete Platte, welche dünner ist als das Übrige (mit Ausnahme des Ant 7 und des Post 7). Diese dünne Knorpelplatte ist an den Randpartien durchlöchert von zahlreichen, grösseren und kleineren, diehtgestellten, rundlichen Öffnungen, die manchmal zu unregelmässigeren Löchern zusammenfliessen können und am Rande des Knorpels zu otfenen Einbuchtungen werden, sodass der Knorpel- rand gezäimt und gebuchtet wird (Taf. 1, Fig. 10 — 11). Weiter können die Löcher derartig zusammentliessen, dass eine Randpartie entsteht, die aus kleinen isolierten unregelmässigen Knorpelinselchen zusammen- gesetzt ist (Fig. 9). Auch längs der Mitte des Knorpels können mehr oder weniger zahlreiche, manchmal einigermassen reihenförmig geord- nete Löcher vorhanden sein. Auf der Konkavseite der Conchaplatte erhebt sich dicht hinter dem Ant C) eine hcrvorlrelende Querfalte des Knorpels, die Pliai principalis, die sich etwa halbwegs über die konkave Conchalläche erstreckt. Es ist eine wirkliche l'alte des Knorpels. Der beschriebene Typus trill natürlich in mannigfachen Modifi- kationen auf: die wichtigsten dürften die folgenden sein. Die (jiri. aiiniil. ist ein breiteres oder schmäleres Querband ; kann ganz schmal sein, bisweilen aber auch fast ebenso breit wie lang werden. Der Proc. proxim. ist meistens kurz oder fehlt ganz. Häutig ALLGEMEINES 15 isl die Carl, aniuil. mit dem übrigen Knorpel verwachsen und zwar meistens derart, dass das Ende des Post 1 mit dem Post 2 verwachsen ist (Tat'. 9, Fig. 86, etc.); seltener ist eine Verwachsung des Anl 1 mit dem Ant 2 (Taf. 7, Fig. 58). Auch eine Verwachsung sowohl des Ant 1 mit dem Ant 2 wie auch des Post 1 mit dem Post 2 (Ateles, Homo, Taf. 15, Fig. 147, u. Taf. 17, Fig. 166) kommt vor. Selten ist ein Ver- wachsen des Post 1 mit dem Post 4, während das Post 2 frei bleibt (C3'nomys, Taf. 7, Fig. 62). Das Ant 2 kann schlanker oder stärker, kürzer oder länger sein, variiert aber im Ganzen nicht viel und ist fast immer wohlentwickelt. Anders steht es mit dem Ant .V, das oftmals ganz rückgebildet ist; auch kann die Spitze desselben mit dem Ant 4 (seltener mit dem Ant 2) verwachsen sein, so dass die Incia 3 (resp. die Incia 2) zu einem Loch geworden ist (z. B. Taf. 10, Fig. 93). Das Ant ^ kann mit einem längeren oder kürzeren Fortsatz hervortreten oder aber nur einen Randbogen vorstellen: dieser Fortsatz kann bisweilen abgegliedert sein. Ausserordentlich verschieden ist die Stärke und Ausbildung des Ant 5. Es kann eine starke Platte darstellen, die Platte kann ganz schmal, aber lang sein; ferner kann das Anteron ganz verkürzt werden, oder völlig fehlen. Das Ant 5 ist nicht immer dem Kopfe angeschmiegt, sondern kann sich mehr von demselben erheben und somit zur Bil- dung der Knorpelröhre beisteuern. Sehr mannigfach ist auch die Ausbildung des Ant 6. Bei einigen ist es eine mächtige umgekrempte Randpartie, welche sich vom Ant 6 fast bis an die Ohrspitze erstreckt (Taf. 17): bei anderen ist es viel weniger ausgedehnt. Bei manchen lässt sich das Ant (5 bei der Ent- rollung des Ohrs nicht ausbreiten; bei anderen gelingt das ohne Schwierigkeit. Der Einschnitt fehlt selten; bisweilen ist er zu einem Loch umgebildet (z. B. Taf. 15, Fig. 145). Die durch den Einschnitt abgetrennte proximale Partie ist sehr verschieden ausgebildet: bei einigen stark und entschieden als eine Unterabteilung des Ant 6 er- scheinend (Taf. 15); bei anderen ist sie, indem der Einschnitt mächtig breit geworden ist, zu einem Fortsätzchen, manchmal in der l'\)rm eines 16 ALLGEMKINES Domes (Taf. 2. Fig. 17), rückgebildel; oder die proximale Partie ist ganz in Wegfall gekommen. Andererseits kann der Proximalteil, bei gleichzeitiger bescheidener Ausbildung des Distalteiles, ganz übermächtig entwickelt werden (Fledermäuse, Taf. G). Auch die distale, grössere Partie kann, wenn auch seltener, ganz verschwinden. Das An! 7 verhält sich äusserst verschieden. Bei Gymnura (Taf. 3, Fig. 31), bei den meisten Fledermäusen (Taf. 5 — (5) etc. typisch ausge- bildet, bei den Raubtieren (Taf. 10 — 11) noch stark entwickelt, aber nicht ganz typisch geformt, fehlt es dagegen bei der Mehrzahl der Säugetiere völlig. Was die Posterons betrifft, so ist schon vom Post 1 die Rede gewesen. Das Post 2 variiert verhältnissmässig wenig; es kann natürlich stärker oder schwächer sein, ist aber fast stets gut entwickelt. Selten ist das Ende des Post 2 mit dem Post 4 verwachsen (Taf. 7, Fig. 65). Bei nicht ganz wenigen Formen dringen die Incia 2 und die Incip 2 so tief hin- ein, dass sie sich begegnen und ein zweiler Annularknorpel, bestehend aus dem Ant 2 uud dem Post 2, abgetrennt wird (Taf. 9, Fig. 89). Das Post 3 ist nur bei einer Minorität deutlich nachweisbar, nämlich bei den Carnivoren und Pinnipedien sowie bei den Soriciden, wo es stark entwickelt ist, während es sonst nur spurweise oder meist gar niclil vorhanden ist. Unter diesen Umständen erscheint es sogar sehr zwei- felhaft, ob der als Post 3 bezeichnete Fortsatz überhaupt zum ursprüng- lichen Ohrknorpel-Typus der viviparen Säugetiere gehört. Das Post 'i geh()rt wieder zu dem besonders festen Inventar des Ohrknorpels. Da.sselbe ist fast immer stark oder wenigstens wohl entwickelt. Nur bei Rhinolophus (Taf. (>, b'ig. 53) ist dasselbe auf ein Rudiment rückgebildet. Das Post 4 kann an einer Stelle mit dem Post 5 verwachsen, so dass dir Incip I zu einem Loch wird (Taf. (i). Bei Plecotus (Taf. G, Fig. 47) rückt das Post 4 teilweise auf die Konkav- seile hinauf. Von ausserordentlich verschiedener Grösse ist das Pos/ J. Bald ist es gross oder sogar mächtig ausgebildet (Fledermäuse, Taf. 5), bald nur bescheiden als eine kleine Spitze oder ein breiter niedriger Vorsprung ALLGEMEINES 1 7 entwickelt; oder endlich es fehlt ganz. Eine Abweichung von der ge- wöhnlichen Richtung nach auswärts kann bisweilen vorkommen (Nager). Bei einigen entspringt es nicht vom Rande des Knorpels, sondern ist teilweise oder ganz auf die Konvexfläche desselben gerückt (Sus, Wie- derkäuer, Taf. 13^14). Das Post 6 variiert stark: bald ist es lang, bald kurz, bald wenig, bald stark umgekrempt, bisweilen (Soriciden, Taf. 4) ausserordentlich stark hervortretend. Nicht selten setzt es sich am distalen Ende auf die Konkavfläche eine Strecke weil fort (Carnivoren, Nager) oder liegt fast ganz auf der Konkavfläche (Bär, Taf. 10, Fig. 95). Die Richtung kann statt longitudinal transversal werden (Soriciden). Selten fehlt jede Spur eines Post 6 (Elephant, Taf. 14, Fig. 139). Das Post 7 ist manchmal ein grosser Lappen; bisweilen wird der Vorderrand desselben schräg oder gar transversal gestellt (Soriciden). Das Post 7 kann aber auch häufig rückgebildet werden oder gar völlig wegfallen. Die Plini principalis ist sehr verschieden ausgebildet: höher oder niedriger, bei einigen sehr hoch, bei anderen sehr niedrig; sie kann sich über einen grösseren oder kleineren Teil der Ohrbreile ausdehnen, bisweilen dagegen auf ein Minimum beschränkt sein. Bei einer Anzahl fehlt sie ganz (alle Chiropteren und Huftiere, etc.) Auch andere Falten können innerhalb begrenzter Gemeinschaften auftreten. Sie sind meistens weniger hervortretend als die Plica princ. Selten sind solide plattenförmige Auswüchse von der konkaven oder konvexen Seite der Knorpelplatte (Taf. 2, Fig. 19: Taf 3. iMg. 29). Die Löcher, die sich im distalen Teil des Knorpels befinden, sind bei den verschiedenen Formen in sehr verschiedener Anzahl anzutreflen; bei einigen ist die Durchlöcherung sehr stark, bei an- deren sind nur ganz wenige oder gar keine Löcher vorhanden. Sel- tener als diese fast bei allen vorhandene Durchlöcherung ist eine Lochbildung in den proximalen Teilen des Knorpels; bei einigen Säugetieren tritt jedoch eine solche in der Form von sehr grossen Löchern auf, die bisweilen auch den Rand durchbrechen und somit ],S ALLGEMEINF.S (iic Form tk-s ühikiiorijcls slark hceinllusscMi können (Soriciden, Mäuse, Carnivoren). Nk'hl seilen findet eine Ablösung von SliUken des Knorpels slatt. Es ist bereits erwiihnl worden, dass eine Ablösung des Anl 2 ^ Posl 2 statlfinilen kann; auch die gelegentliche Aullösung des Concha- randes in kleine Stücke wurde erwähiil. Weiler können aber End- pailien einiger Fortsätze abgelöst weiden; vergl. z. B. Nandinia (TaF 10. l'ig. DO), bei welcher eine Endparlie des Anl 4, Martes (Tal". 1 F Fig. 103). bei welcher das l^nde des .Anl 2 abgelöst sein kann, ferner Muslela erminea (Fig. 104), bei welcher dasselbe mit einer Endparlie des Post 1 der VaW sein kann. Derartige .VbU'isungen sind meistens individuell, bei einigen l^xemplaren einer Art ist das betrefl'ende Stück abgeUisl, bei anderen nicht. Bestimmter hat sich ein abgelöstes Stück bei den Carnivoren (Taf. 10—11) behauptet, das Körbchen fkj am Minlerrande des Knorpels, das bei den meisten Carnivoi-en vom übrigen Knorpel abgehisl ist und ein wohlausgebildetes, charakteristisches Glied des ()hrknor|)els dieser 4'iere bildet. Inwiefern die absonderlichen bei Perameles (4'af. 2, Fig. 19 — 20) vorliegenden Verhältnisse (mil meh- reren .Anniilarknorpel-äiinlichen Stücken) unter denselben Gesichts- winkel fallen, soll später diskutiert werden. Fine Verw achsung solcher Knorpelslellen, die am ausgebreiteten Knorpel resp. am Vorder- und Hinlerrand liegen, die aber in der na- türlichen Lage aneinander slossen. lindel bisweilen, aber gerade nicht besonders häufig, statt']. Das Anl 1 und das Post 1 kcuinen — freilich äusserst selten verwachsen und die (]arl. anuul. dadurch zu einem geschlossenen Bing werden (Noloiyclcs. Taf. o. F'ig. 21 — 24; Hyrax, Taf. 5, Fig. 41). Das Posl 1 kann mil dem .Anl 4 verwachsen (Pera- meles. 4af. 2, Fig. P) 20; verschiedene Musleliden. faf. 11. Fig. 103. 100, 107). .Auch das .Aul 2 und das Posl 2 kcumen verwachsen (No- ') Intcr VcT\v;uliMmf< vi-isleluMi wir liier und ühiTiill i'ine Veibiiulung derart, dass das Knürpcl.ücwi'lu' di's oiiuMi Tcilts direkt ohne (iren/.e in das des anderen übergeht. ALLGEMEINES 19 loryctes. Taf. 3. Fig. 21 — 24); weiter das Post 4 mit dem Ant 5 iPhoca, Tal'. 11. Fig. 1Ü9). Das Gewebe des Ohrknorpels ist bekanntlic4i Netzknorpel, und zwar überall: bei den Monotremen sind die elastischen Fasern übri- gens spärlich, während sie wohl gewöhnlich mächtig entwickelt sind'). Äusserst selten tritt eine Verkalkung oder Verknöcherung ein: eine Verkalkung gewisser Teile des Knorpels habe ich als normale Frscheinung bei Cavia gefunden (sonst niei: eine Verknöcherung eben- falls als normale Erscheinung (nicht allein bei alten Tieren) bei Cho- loepus und Dasypus, als seniles Phänomen bei einem Fuchs"). Im Vorhergehenden haben wir nur den entrollten, ausgebrei- teten Ohrknorpel behandelt. Im Folgenden betrachten wir den Ohr- knorpel in seiner natürlichen Lage (vergl. Fig. E — H und Taf. 24, Fig. 257). Der eigentliche Gehörgang wird umgeben von der Gart, annul., dem .\nt 2 und dem Post 2. Distad von den letzteren, auf der Höhe ') Die Beschreibungen des histologischen Baues des Ohrknorpels, die icli in den von mir nachgesehenen liistologischen Letarbüchcrn gefunden habe, sind absolut nicht erschöpfend. Sehr allgemein habe ich gefunden, dass das elastische Netz in dem Ohr- knorpel kleiner Tiere einen w ab igen Eindruck macht: die elastischen Fasern sind plattenförmig ausgedehnt und bilden so weit ich habe sehen können ein wabiges Gerüst- werk. Diese Bemerkungen sind ganz aphoristisch: ich empfehle das Objekt den Histo- logen, es sollten aber zahlreiche, kleine und grosse Formen untersucht werden. -) Die Beobachtung einer Verkalkung, resp. einer Verknöcherung, des Ohrknorpels ist nicht neu, wie man einer Bemerkung in Köllikers Handbuch d. Gewebelehre 6. .^ufl. 1, Bd. (18S9) S. lU entnehmen kann. Es steht hier: ^verkalkten Netzknorpel zeigt nach H, Müi,i.i:i! der Ohrknorpel des Hundes und beim Meerschweinchen . . finden sich an derselben Stelle nach Lkick.^rt dem Aelteren Verknöcherungen, die nach H. Miller echter Knochen sind letzteres ist nicht richtig^. Leider giebt Kölliker nicht an wo H. Müller die betreifenden .\ngaben gemacht hat; ich habe vergeblich gesucht. 20 ALLGEMEINES des Aiit l und des Post 1, erweitert sich die Knorpelröhre sehr be- deutend, und die Erweiterung setzt sich in die folgenden Partie fort; Fifi. /::. Fiä. r. Fig. E. Schein:! des ziisiimmcngerollleii, aber künstlich ausgcslreekten Ohrknoi- pels der viviparen Säugetiere. Reclites Ohr. Die starke schwarze Linie deutet die Stelle an, wo er in der natürlichen Lage geknickt ist. F"ig. /•'. Dasselbe Ohr in der natürlichen, geknickten Stellung. Die Buchstaben wie in Fig. C. es beruht dies darauf, dass der Abstand vom Vorder- bis zum Hinterrand des Ohrknorpels vergrössert wird. Dieser l^Ibergang vom Gehorgang in die ("oncha ist charakterisiert durch eine starke Hervorwölbung der ALLGEMEINES 21 Knorpelplalle. Von dieser noch röhrenförmigen Par- tie setzt sich die offene, schalenförmige Concha weiter fori. Der Cichörgang ist im Allgemeinen c|iier ge- lagert und die zusam- mengebogenen Enden der Anterons 1 und 2 und der Posterons 1 und 2. also die offene Spalte der Knorpelröhre, liegen oben. Wenn die folgen- den Teilen des Ohrknor- pels dieselbe Richtung hätten, so würde die Ohrspitze nach aussen, die Konkavität des Ohr- knorpels nach oben, das was wir als Hinterrand bezeichnen nach vorn und der Vorderrand nach hinten gekehrt sein. Wenn dem nicht so ist, beruht es aul' einei' spiraligen Windung der Knorpelröhre. Besonders hervorzuheben ist der Knick der Röhre, wel- cher an der Grenze von Ant 2— Post 2 einerseits und dem Ant 4 — Post 4 \ V »7 Fig. Ct. Rechter Ohrknorpel eines Hundes, nicht aufgerollt, in natürlicher Stellung, von aussen und vorn gesehen. Vergl. Fig. F. b Bindegewebe, />• Körb- chen, pl Plica principalis, pr Proc. prox. 03, p, etc. die Anterons und Posterons. '>2 ALLGEMEINES andererseits vorhanden ist. Dieser Kniik luil, wie in Fig. E ange- geben, einen schrägen Verlan!' und (hulurch wird die ührspilze nach oben gericlilet. die Konkavität nach vorn, der Ilinlerrand nach aussen und der Vorderrand nach innen gekehrt. Diese Lage findet man bei einigen Säugetieren, z. B. beim Hund. Bei anderen — den meisten — wird aber, durch weitere Drehung des distalen Teiles, der Vorderrand wirklich nach vorn, der Hinterrand nach hinten und die Konkavität nach aussen gekehrt. \ Die Cartilago annularis ist durch Bindegewebe mit dem knöchernen Ge- hörgang mehr oder weniger beweglich verbunden. Meistens umfassl die Car- tilago den Rand der Knochenröhre. Es kann aber auch der Rand der Cartilago "' sich einlach au den Rand der Knochen- r(')hre legen. L'nd bei einzelnen kann die Cartilago in den knöchernen Gehör- gang hineingesteckt, also von letzterem umfasst sein: bei Da.sypus und beim Elephant ist letzleres der FalP). Der Dislalrand der Cartilago an- nularis liegt allgemein innerhalb von Ant 2 und Post 2, wird also von diesen umfasst und steckt sogar manchinal lief darinnen: seltener ist der Dislalrand durch einen Abstand von Ant 2 Post 2 getrennt. Die .Anterons 1 — ö sind bei einigen i Pi Pi Fig.//. i^L'iliter Ohrknorpi'l eines Hundes, mehr von vorn gesehen, sonst wie Fif». ehl allniiihlicii oder mehr phUzlich (abgerundete Kante) in den Hinterrand üi)ei-. in der |)lallen Hinterrandpartie liegt das Post 7. Proxiniad von der Partie, in weieiier das Post 7 liegt, spannt sich die Hinlerrandi)arlie nach der allgemeinen Hautobertläche hinüber; das Post 5 liegt in diesem Teil, den wir als die basale Hinterrandfalte bezeichnen. Was das Proximalende betrifft, so ist folgendes hervorzuheben, rnlerhalb des sich in die Konkavität einbiegenden proximalen Endes der umgekrempten Längskanle des Vorderrandes steht die Konkavtläche auf einer begrenzten Stelle in ebener Verbindung mit dei- allgemeinen Hautobertläche: Adiliis anterior, während die Konkavfläche sonst über- all abgegrenzt ist. Der Aditus anterior grenzt unten an einen Vor- sprung, welcher das Ende des Post t umschliesst. Hinter demselben ist ein tiefer abgerundeter .ausschnitt des Schalenrandes, der Aditus inferior, der vorn von dem genannten Vorsprung, hinten von einem anderen, sich distad auf die Konkavseite des Ohres erstreckenden Vor- sprung begrenzt wird; letzterer umschliesst das Post () und setzt sich weiter distad auf der Konkavseite des Ohres in eine abgerundete Kante fort, welche den platten Hinterrand von dem mehr konkaven Teil abgrenzt. Das Distalende bietet wenig Interesse dar; es ist abgerundet oder zugespitzt. Auf der Konkavfläche tiitt die vorhin bei der Beschreibung des Knorpels erwähnte Plicd prinvipulia ihrer Entwicklung am Knorpel entsprechend hervor. Der beschriebene Typus erfährt natürlich bei verschiedenen Säu- getieren starke Änderungen. Im folgenden soll wenigstens ein Teil der Modifikationen angeführt werden, während im übiigen in dieser Beziehung auf den speziellen Teil verwiesen wird. Die Vorderfalte fehlt häuhger als sie vorhanden ist. Die das Ant (5 enthaltende Längskante ist zwar gewöhnlich aus- gebildet, kann aber auch stark rückgebildet sein; oder der distale Teil 4 26 ALLGEMEINES kann rikkgebilclet. der proximale kolossal enlwickell sein und als be- sonderer Fortsatz erscheinen (Fledermäuse); endlich kann der proxi- male Teil rückgebildel und der distale wohlentwickell sein. Wenn die VorderlaUe fehlt, erscheint die Längskanle als umgekrempler Vor- derrand und setzt sich in den distalen Teil des Voiderrandes direkt fort. Auch wenn die Vorderfalte vorhanden ist. kann die Längskante sich bis an den vorderen Ohrrand fortsetzen und somit als Umkrem- pung desselben erscheinen, während die Vordcrfalte dann mehr den Eindruck einer Extralalfe macht. Diese Umkrem])ung des Ohrrandes kann sich bisweilen — wie beim Menschen, Tupaia u. a. — auf den Distalrand und den Hinler- rand erstrecken. Die abgeplattede H inlerrandparlie kann rückgebildet sein, in- dem das Post 7 und der Concharand oberhalb desselben zu Grunde aeüannen sind, so dass der Hinterrand unten vom Post ß gebildet wird (so z. B. bei Sciurus). Bisweilen ist die abgeplattete Hinterrand- partie ganz häutig, indem entsprechende Knorpelteile nicht ausgebildet sind (Coelogenys. Hyrax etc.). Überhaupt kcinnen an manchen Stellen des Randes knoipellose Stellen auftreten. Seltcnci- ist das Vorkommen einer eigentümlichen Taschenbildung am Hinterrande (Carnivoren; vergl. auch Lemur) oder von einer von Knorpel gestützten ICxtrafalte (Perameles) an gleicher Stelle. Die basale II int errandfalte. welche das Post 5 enthält, ist mei- stens bescheiden entwickelt. Eine kolossale Entwicklung erreicht sie aber bei manciien Fledermäusen. Das Post 5 ist typisch nach auswärts gedreht. Es kann aber aucli nach vorn gedreht werden, so dass es an der hinteren Begrenzung des Acutus inf. teilnininil und nicht mehr in der basalen Ilintei land- falle liegt (Tupaia, Hase, Eichhörnchen, Prosimier. Primaten). Bei den Chiropteren ist das Post ö zwai" auch nach vorn oder nach oben ge- dreht, liegt aber hier in der basalen Hinterrandfalle, die. wie bereits bemerkt, kolossal entwickelt ist; die ganze Falte ist aber nach oben gei-ichlet und übei'deckt den .\(lit. inf. ALLGEMEINES 27 Der Adiliis inferior ist meistens scharf markiert und vorn durch das Post 4, hinten durch das Post 6 resp. das Post ö aligegrenzt. In einigen Fällen sieht man ihn al)er mit dem Aditus anterior zusammenlliessen, indem das Post 4 nicht hervortritt sondern von der Haut glatt verdeckt ist (Erinaceus, Perodicticus); in sol- chen Fällen ist die Ohrschale voi-n weit offen. In anderen Fällen wird die Ohr- schale im Gegenteil mehr als typisch abgeschlossen, indem der Aditus an- terior durch weiteres Hervorwachsen des Post 4 (Lagomys) oder durch Aus- bildung häutiger Querfalten (Perame- les u. a.) versperrt werden kann, wo- bei dann die Ohrschale überall von einem Rand begrenzt wird. Die Ausbildung der Plica princi- palis ist eine sehr verschiedene. Sie kann sehr schwach sein (Hase), sogar total fehlen (Huftiere etc.), oder aber ungemein stark entwickelt sein (So- riciden). Fig. K. Schemata der verschiedenen Falten- bildungen am Olir der Säugetiere. 1: reine Hautfaltc. 2ii eine Knorpel Iva n le stützt die Hautfalte. 2h: elienso, die Knorpelkante stärker hervortretend. .V: eine Knorpelf'a 1 te stützt die Hautfalte, 'r. Falte der ganzen Wand- dicke, b Bindegewebe, h Haut mit Ilaaien und Drüsen, /.■ Knorpel. 21> _ -#r^^j;-^. , "(uns i' J 1.1 * 8 I -i r; :^ i)ü u i;.;;- f •* ^ ^9! 7;: i? ^ti!}^ti9^9t) itiü 3 5 5!-;; i ; '; » ^ ; ■; J ' f PJ y a y itjt 1 ^ ,1 ii J ; 8 ; t « ' 28 AM.GEMRINES Auch eine ;iiulerc luil' der koiikaven (^oiu-luilliiche hervoiireleiule Kante. luiinlieh (licjenige. die das Posl i) enlliäll, ist sehr verschieden ausgebildet, am stärksten wolil hei den Sorieiden. Ausser den bereits erwähnten Fallen können noch eine Anzahl anderer Falten und N'orsprünge aultreten: Qhierl'alten, Längsfallen etc. Die als Falten bezeichneten (iebilde sind verschiedenen Art (Fig. K): 1. Heine Hautlallen, d. h. Falten der die eine Seite des Knorpels überziehenden Haulschicht, ohne Beteiligung des darunter liegenden Knorpels. Derart sind z. 15. die Längsfalten der Konkavseile des Artio- dactylen-ührs. 2. Hautfalten, die eine solide von der Knorpelobertläche hervor- tretende Knorpelkante überziehen. Derart sind die der (>onchafläche aufsitzenden Kanten, die das proximale Fnde des Ant 0 enthalten oder das distale Ende des Post G. 3. Falten, die aus einer wirklichen Falte des Knorpels und der die Knorpelfalte überkleidenden Haulschicht bestehen. Derart ist die Plica principalis. 4. Falten der ganzen ^^'anddicke des Ohrs, d. h. des Knorpels und der beiderseitigen Hautschichten. Derart verhält sich z. B. die als Stamm des Anthelix« bezeichnete Längsfalle vor dem Hinterland des Menschenohrs. Diese verschiedenen Faltenformen gehen selten in einander über, wenn man dieselben auch nicht als absolut gelrennt auffassen darf.') Von solchen Fallenbildungen linden wir bei manchen Säugetieren, bei ein/einen Formen oder ganzen Gruppen, charakteristische Beispiele, die zur Manuigfalligkeit des äusseren Ohres das ihrige beisteuern. \\'ährend die ganze Konkaviläche des äusseren Ohres frei er- scheint, ist die Konvexlläche teilweise dem Kopf angewachsen. Die ') Hei Dasypus ist /.. B. die Knorpcll'allc dor IMica principalis eine solide Kante seworden. ALLGEMEINES 29 Austleliiuing dieser Verhindung isl sehr verschieden; bei seiir beweg- lichen Ohren wie bei denen des Kaninchens oder der Hultiere isl di'e .Anwachsungstläche i-elativ gering. Ks hat sich im Laufe der Unteisuchung ergeben, dass der Ohr- knorpel (und das äussere Ohr) einen bedeutenden systematischen Wert'< besitzt, d. h. cUiss die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen sich in den Formverhältnissen desselben stark aussprechen. Cberall in dieser Arbeit wird man dies bestätigt finden können. Für die Huf- tiere kann ich z. B. iiervorheben. dass die Verhältnisse des Ohrknor- pels des äusseren Ohrs die Zusammengehörigkeit der Artio- und Pe- rissodaclylen bestätigen — was nicht überflüssig war, da es bisher auf keine Weise unzweifelhaft erschien, dass beide Abteilungen zu- sammengehören. Die allerdings ohnehin zweifellose Verwandtschaft zwischen Gymnura und Erinaceus — die aber nicht immer erkannt worden isl — wird von dem Ohrknorpel vollauf bestätigt; ebenso Potamogale und Centetes. Auch innerhalb der Chiropteren scheinen die Ohrknorpel wertvolle Zeugnisse in Bezug auf die Verwandtschaft zu geben. Interessant sind fernei- in dieser Richtung die Carnivoren, die Nager, z. B. die Muriden etc. Überhaupt bin ich der Aufl'assuno- dass man bei allen ernsten Untersuchungen über Verwandtschafts- beziehungen der Säugetiere auch die Verhältnisse des Ohrknorpels der betreflenden Formen untersuchen sollte. Man findet natürlicii nicht überall verwendbare Daten; manchmal ist der Ohrknorpel derart mo- difiziert — was unter anderen besonders von den .ohrenlosen F'ormen gilt dass man demselben nichts entnehmen kann; in manchen Fällen ist eine vergleichende Betrachtung aber sehr lehrreich. 30 ALLGEMEINKS Zu den Aurgahen, deren Lösung noch ;uisstehl, gehörl die Frage von der Tu n U t ionellen Bedeutung der I<\illen etc. des äusseren Ohrs. Die Bedeutung des äusseren Ohres als SchalHänger stellt natürlich fest, namentlich liir solche Tiere, deren äusseres Ohr nach verschie- dener Richtung gestellt weiden kann und bei denen es die Form einer schräg abgeschnittenen konischen Röhre hat. Was bedeulen al)ei- die vielen l^'allenbildungen. Umkrempungen der Ränder, die ganze spezielle Formbildung des äusseren Ohrs".' Nach Hkn'nkberg ist das äussere Ohr in grösserer oder geringerer Ausdehnung fähig sich durch Zusammenziehung der Concha zu schlies- sen. Hierbei können eventuell auch die Faltenbildungen von Bedeu- tung werden. Ich kann aber nicht glauben, dass dies die Hauptbedeutung dieser Falten sein sollte; iuv manche derselben IriH't es jedenfalls nicht zu; manche haben für den Verschluss der Ohren jedenfalls keine Bedeutung. Ks wäre dann vielleicht daran zu denken, dass die Faltenbildun- gen IUI- die Sleifung des Ohres von Bedeutung sein könnten'). Ich halte das nicht liii- ausgeschlossen, es kcinnte namentlich für manche Längsfalten und Umbiegungen des Ohrrandes gelten. Für nianche I''allenbildungen scheint aber auch dieser Erklärungs- weg nicht gangbar. Sie müssen eine andere Bedeutung haben. Das gilt ■/.. B. für eine solche Fallenbildung wie die Plica principalis. Dass dieses so hartnäckig auftretende (Gebilde nui- für die Steifung des Ohres von Bedeutung sein sollte, .scheint mir wenig wahrscheinlich, um so nuhi- als die ([uere Lage desselben mit einer solchen Funktion wenig harnioiiieil. Uhrig bleib! noch die Mciglichkeit, dass die Faltenbildungen und die ganze Konliguration des äusseren Ohrs für die Gehörfunktion von irgend einer Bedeutung sein könnte. Ich möchte die Aufmerksamkeit (ici- IMiysiker auf dif Aufgabe hinlenken, die hier vorliegt. Die Ver- hältnisse der Schallleitung sind so kom])liziert, dass es mir nicht aus- ') VcTgl. SCMWAMII; (1) .S. 2i'>. ALT.GEMEIXFS 31 geschlossen scheint, dass die genannten (ieljilde etwas mit der Gehör- lunktion zu tun haben kcinnten. Leider steht mir die beliellende physi- kalische Lilteralur zu fern, als dass ich näher liierauf eingehen kcinnte. Nach einem u.a. in der dänischen Zeitschrift Ingeniören (14. Novem- ber 1908) wiedergebenen Vortrag von .Ai'.khemus hat R.wlekih nach- gewiesen, dass gewisse eigentümliche Schall-Phänomene in Sälen dar- auf beruhen, dass der Schall wiederholt von den \\'änden und der Decke zurückgeworfen wird, derart, dass er so zusagen den Wänden und der Decke entlang kriecht. Es wäre vielleicht möglich, dass ähn- liche Verhältnisse bei der Ohrmuschel ins Spiel kommen und dass die Faltenbildungen hierbei von Bedeutung sein könnten.') Obgleich die Bemerkungen über die Funktion somit recht negativ ausgefallen sind, habe ich dieselben nicht zurückhalten wollen, weil sie vielleicht berufenere veranlassen könnten die Frage aufzunehmen. TECHNIK. Für die Durchführung der vorliegenden Untersuchung erwies es sich bald von grosser Bedeutung eine Präparalionsmcthode auszubilden, mit Hilfe deren der Ohrknorpel ohne gar zu grosse Mühe rein und derart dargestellt werden könnte, dass Zweifel über die I'orm der Grenzen, über die Vollständigkeit etc. ausgeschlossen wären. Im Anfang der Arbeit habe ich unter .Anderem mit einfacher Dis- section gearbeitet, was manche Vorteile darbietet; namentlich behält der Knorpel seine Festigkeit, und die natürliche Form der Knorpel- rcihre wird gut bewahrt. .Andererseits ist diese Methode — die ich übrigens für grössere Ohren als Ergänzung zu der unter erwähnten ') Es kann an dieser Stelle noch erwiilint werden, dass GiiicivL über die Bedeutung der Ohrmuschel die Meinung ausgesprochen liat. dass die Ohrmuschel durch Schallwellen in Schwingungen versetzt wird und diese durch feste Körjjer dem Trommelfell zuleite — eine Meinung, die wohl wenii; .Vuklang gefunden hat und jedenfalls für die hier angeregte Frage bezüglich der Bedeutung der Falten uns kaum weiter führen wird. 32 ALLGEMEINES empfehle — ungemein mülisam und für die Erkennung der Grenzen des Knorpels duriluuis unsicher; feine l'\)rls;it/.e kthinen übersehen werden elc. Weiter hnbe ich eine einfache Mii/.eration in Wasser oder eine Behandlung mit Alzkalih'isung (vergl. Jon. Schmidt 1. c. S. ü — 7) ver- wendet, meistens aber mit ungenügendem Erfolg. Ich habe mich dann anderen Methoden zugewendet, um das den Knorpel umgebende Bindegewebe zu entfernen. Zunächst wurde eine Zeit lang eine künst- liche Verdauung versucht. Nach kurzer vorhergehender Behandlung mit Salzsäure von 2 % wurde das Ohr in einer Pepsinlösung bei etwa 38" C gehallen: als diese Behandlung nicht immer zu dem gewünsch- ten Resultat führte, habe ich noch eine nachträgliche Behandlung mit Essigsäure dazu gefügt. In der genannten \\'eise habe ich manchmal gute Präparate bekommen. Schliesslich hat sich aber herausgestellt, dass eine einfache Behandlung mit 10 " /„ Essigsäure im Thermosta- ten bei c. 50" C allein — ohne Pepsin und ohne Salzsäure — die allerbesten Resultate ergicbt. Die Pepsinbehandlung wurde dann ver- lassen und zur alleinigen Behandlung mit Essigsäure übergegangen. Das Ohr nebst den angrenzenden Teilen wird vorsichtig von dem Kopf mit dem Messer abpräpariert, in die zehnprozentige Essigsäure- lösung gelegt und in den Thermostat eingesetzt. Hier bleibt das Prä- parat so lange stehen, bis man (ien Eindruck hat, dass das Binde- gewebe genügend gelockert ist, was für frische Präparate gewöhnlich im Laufe von ein paar Tagen der Eall ist. Man muss täglich nach- sehen, ob das Präparat für die Weiterbehandlung reif ist, da eine zu lange fortgesetzte Einwirkung der Essigsäure schliesslich den Knorpel verderben kann. Wenn man das Präparat lui- genügend erweicht hall, nimmt man das Glas aus dem Thermostaten und kann es nachher sehr wohl eine Zeit kalt stehen lassen, da die kalte Essigsäure keine merk- liche Einwirkung hat, oder aber sofort die Weiterbehandlung unter- nehmen, die zunächst darin besteht, dass das Präparat in eine Hache Schale niil W assci- gebracht wird. Mit ein Paar Pinzetten etc. werden dann die Epidermis, das Bindegewebe, die Muskeln etc. entfernt; alle genaniileii Teile sollen sich ohne jegliche Mühe entfernen lassen. Bei kleinen Ohren kann es notwendig sein die Behandlung unter einem Präparier-Mikrosko]) (ich habe ein binokulares Instrument l)cnutzt) zu beendigen; manchmal eniplichll es sich das Präparat zuletzt in AI.LGEMEINES .'?3 (ilyzerin auf einem grossen ()l)jeküriiger nnter dem l'räpai iei-.Mikro- skop mit ein Paar Nadeln zu behandeln, namentlich, wenn es sieh um kleine zarte Ohrknorpel handeil. Sollte sich bei der q-enannten Behandlung; des Ohrs ersehen, dass das Bindegewehe nicht genügend erweicht ist, so bringt man das Objekt wieder in Essigsäure und in den Thermostat zurück. Die Präparate, die man in der angegebenen Weise gewinnt, kc'in- nen sehr vollkommen sein und geben oltmals ein sehr schönes Bild, praesentieren sich z. B. in Glyzerin mit aller wünschenswerten Schärte der Ränder, selbst wenn etwa kleine Teile des Bindet-ewebes übrig gelassen wurden (was manchmal von Vorteil ist); am allerscliönsten sind die Knorpel kleiner Tiere, die in Glyzerin ausgebreitet sehr elegant und scharf hervortreten. Abgesehen von dem gelatinierten Bindegewebe sind die Geweihe übrigens wohl erhalten; bei genügender Vorsicht kann man z. B. an ganz kleinen Ohren die Nerven erhallen, die für Homo- logisierung der Forlsätze von Interesse sind. Bei der genannten Essigsäure-Mazeration wird man in den mei- sten Fällen den Knorpel ganz unbeschädigt linden, nur ist er meist etwas weicher geworden. Bisweilen kann es aber passieren, dass die Knorpelplalte durch das gelatinierende Bindegewebe stellenweise ge- knickt wird und zerbricht, auch wenn der Mazerations-Prozess nicht zu weit getrieben wurde. Für die genannte Behandlung eignen sich sowohl Irische Präpa- rate als auch Spiritus-Material; Tiere, die jahrelang in gewöhnlichem schwachem Museumsspiritus gelegen haben, liefern vorzügliche Prä- parate; es dauert mit Spiritus-Präparaten ein wenig länger, die Resul- tate sind aber wenigstens ebenso gut wie bei frischen. Mit in Formalin konservirten Stücken geht die Methode dagegen viel weniger gut, man muss dieselben viel länger, bisweilen 2 — 3 Wochen, in dem Thermostat belassen und schliesslich sind die Resultate trotzdem unnenü"end. Es ist zwar nicht ganz unmöglich in Formalin konservirte Tiere für diese Zwecke zu verwenden, die Resultate sind aber unsicher, und aus sol- chem Material gewonnene Präparate haben mir \iel Mühe bereitet. Bei einigen Säugetieren hat man aber mit der Essigsäui'e-Behand- lung wenig Glück. Namentlich ist das fast immer bei den Ungu- laten der Fall. Hier habe ich dann zu einer Behandlung mit Salz- säure gegriH'en, die in einer Stärke von 2"o bei öü" zu Verwendung 34 ALLGEMEINES Uaiii'V Aul' diesem \\csäure. die Knorpel werden leichter mürbe, knicken etc., und wenn man nicht Acht giebl, kcinnen die Präparate leicht zu Grunde gehen. Selbst wenn man die Mazeration sorgfältig überwacht, kc'innen rnfälle eintreten, das Resultat ist immer unsicher, der Knorpel kann leiden, bevor das liindegewebe genügend erweicht ist. Einige Arten bieten dabei grössere Schwierigkeiten dar als andere. Anlanglich. als ich mit der Entfernung des Bindegewebes Schwie- rigkeiten hatte, habe ich versucht teilweise gereinigte Ohrknorpel kleiner Tiere durch Eärbung besser sichtbar zu machen und dafür das als Elastinfärber bekannte Orcein in alcoholischer Lösung ver- wendet. • Ich habe einige sehr hübsche Präparate dieser Art, in wel- chen der Ohrknorpel eine tiefbraune Farbe angenommen hat, während das Bindegewebe nur schwach gefärbt ist. Später ist aber eine Fär- bung des Knorpels meist übcrtlüssig geworden. Bei der Ausarbeitung der Technik haben mich meine Collegen, der Chemiker Prof. O. T. Christensen und der Histologe Dr. A. Brink- M.vNN, durch freundliche Ratschläge in dankenswerter Weise unterstützt. ') .\ucli Sc.iiwAi.BK (2, S. 255) hat eine Mazeration mit (unverdünnter) Salzsäure empfohlen. SPEZIELLES. I. MONOTREMATA. I. Echidna. Taf. 1, Fif.. 1— ;j. TA ER entrollte Ohrknorpel von Echidna (Fig. 1) ist eine langgestreckte i-^ Knorpelplatte, deren distaler Teil — etwa das letzte Drittel — etwas breiter ist als das Übrige, das jederseits mit etwa 20 tiefen Ein- schnitten versehen ist, welche durch entsprechende schmale Vor- sprünge, Anterons und Posterons, getrennt sind; die Einschnitte dringen so tief hinein, dass nur ein schmales zusammenhäni-endes Läncsband übrig bleibt; der ganze Abschnitt erscheint als ein Doppelkamm. Die Anterons sind im Ganzen länger als die Posterons, von denen das distalste besonders kräftig entwickelt ist; das genannte Posteron liegt in der natürlichen Lage des Ohrknorpels (d. h. nicht entrollt) unterhalb des Aditus inferior (vergl. unten S. 39), ähnlich wie das Posteron 4 (Tragus) anderer Säugetiere und wird auch von Rüge als Tragus be- zeichnet. Von den übrigen Posterons können einzelne als kleine iso- lirte Knorpelinseln abgelöst sein, andere sind verkürzt; die Resel- mässigkeit der Posterons und Anterons ist überhaupt keine absolute. Das proximale Ende des Ohrknorpels bildet eine kleine un regelmäs- sige Platte. Die distale Endpartie, dem Conchaknorpcl anderer Säugetiere ent- sprechend, ist ohne Einschnitte oder Vorsprünge oder höchstens sind solche angedeutet. Der Vorderrand ist konvex, der Hinterrand fast 5* 36 MONOTREMATA i;tM"ade. I-^iiu' Plica priiuipalis oder andere Vorsprünge von den Fläelie sind nicht vorhanden. An dem natürlichen, d. li. nielil entrollten Ohrknorpel (Fig. 2) ist der Conehaknorpel nnr elwas kahnlVirniig znsammengebogen. Der mit Einschnitten versehene Teil des Ohrknorpels ist dagegen in seiner ganzen Länge zu einer einigermassen cylindrischen Hcihre zusammen- gerollt und umgieht somit den Gehcirgang. Am proximalen Ende ([-"ig. 3) erweitert sich plötzlich der Gehcirgang zu einer platten Höhle, welche unterhalb des Trommelfelles liegt; die ventrale Begrenzung dieser kleinen Höhlung bildet ein bindegewebiges Häutchen, welches sich laterad in die Wand des Gehörganges fortsetzt. Das Häutchen ist iibrigens mit seinem Hand dem Os tympanicum angeheftet; in demselben eingebettet findet sich das unten zu besprechende knorpe- lige >; Verbindungsstück ; hinter demselben liegt das obere Ende des Hyoidbogens. Bezüglich der Topographie des Ohrknorpels ist noch folgendes zu bemerken (Fig. 3: Tai". 21, Fig. 254). Von der Anheflung an der ven- ti-alen Seite des Schädels — die knöcherne Gehörötfnung liegt bei Echidna ganz ventral — läuft der Gehörgang zunächst etwa 1 cm di- rekt nach hinten; das mittlere knorpelige Längsband liegt an diesem jiroximalen Teil des Gehcu'ganges dorsal, ist also bei der Ansicht von unten (Fig. oj niclil sichtbar. Der Gehcirgang biegt sich dann plötzlich rechlwinkelig nach aussen und ist an der Biegungsstelle dazu noch scharf gedreht, so dass das Längsband jetzt ventral liegt und zwar etwas nach vorn zu. Im weiteren Verlauf des Knorpelrohrs ändert sich die Lage des Längsbandes derart, dass sie eine mehr hintere wird, so dass man bei einer Betrachtung des Objektes von der Venlralseite die distalen Poslerons in ihrer ganzen Länge, die di- slalen Anterons dagegen gar nicht sieht. Von der oben erwähnten Biegungsstelle verläuft das Bohi- laterad und etwas nach hinten und oben; am distalen Ende des Hohres, kurz vor dessen Übergang in die oHene Concha, ist eine zweite Biegung vorhanden, so dass die Bichtung der Concha direkt dorsad wird. ECHIDNA 37 Ein direktei- Vergleicli mit dem Ohr eines viviparen Säugers er- giebt, dass dem tyi)isehen Knitk der ührknorpelröhre bei letzterem (vergl. oben S. 21 — 22) die letzterwähnte, zweite Biegung bei Echidna wahrscheinlich entsj)richt, während etwas der ersten, scharfen Hieguiig der ührröhre von Echidna Entsprechendes an der viel kürzeren Ohr- röhre der viviparen Säugetiere sicher nicht vorhanden ist. Wie schon oben l)emerkt, liegt das obere Ende des Hvoidbogens von Echidna in der nächsten Nähe des proximalen Endes des Gehiir- gangknorpels. Nach Rüge') soll der Hyoidbogen von Echidna sicii am oberen Ende in zwei kurze Aste spalten, von denen der eine sich dem Schläfenbein anheftet, während dei- andere, plattenförmige Ast sich über den Annulus lympanicus hinwegschiebt und in das knorpelige Skelett des Gehörganges übergeht. Rüge schliesst hieraus, dass der ührknorpel ein Derivat des Hvoidbogens ist. Der genannte tympanale Plattenfortsatz des llyoidbogens« ist das, was wir oben als das A'erbindungsstück« bezeichnet haben. Dies Stück ist in der Tat kein Teil des H3'oidbogens. Wenn man den proxi- malen Teil des Ohrknorpels nebst dem Verbindungsstück« und dem Hyoidbogen sorgfältig reinpräpariert und nachher alles in Zusammen- hang ablöst und auf einem Objektträger ausbreitet, so findet man — wenn das Bindegewebe, welches die Teile zusammenhält, genügend durchsich- tig gemacht ist — folgendes. Schon bei der Betrachtung mit einer schwachen Vergrösserung haben der Hyoidbogen und das Verbindungs- stück ein ganz dilTerenles Aussehen, indem ersteres glänzend, letzteres matt ist. Und eine nähere Untersuchung ergiebt, dass das Verbin- dungsstück vom Hyoidbogen völlig getrennt, bezw. mit ihm durch einen sehr deutlichen Streifen von Bindegewebe verbunden ist. Letz- teren hat Buge auch bemerkt: er erwähnt (1. c. S. 2ü7), dass die Platte nach sorgfältigster Säuberung eine quere weissliche Linie erkennen lässt, .welche der .-Vusdruck einer begonnenen Abgliederung des tym- panalen Plattenstückes von dem mit dem Proc. styloides noch un- t.^RARYJ^ 'j Das Knorpelskelelt des äusseren Ohres der Monotreiiien ein Derivat des Hvoid- bogens. in: Morph, .hdirl). 2:). I5d. 1897 p. 206 IV. 38 MONOTREMATA millelbar zusammenhängenden Knorpelslabe ist«. Der Hyoidbogen 1111(1 das Verbindungsstück sind also völlig getrennt. Ähnlich ist aber auch das Verhältnis des Verbindungsstückes zum Ohrknorpel: auch sie gehen nicht in einander über, sondern sind durch Bindegewebe getrennt. Ich habe die betrefTenden Teile auch histologisch an Querschnitten untersucht. Der Hyoidbogen besteht natürlich aus hyalinem Knorpel. Der Ohrknorpel besieht aus einem Knorpel, welcher bei flüchtiger Betrachtung ebenfalls hyalin erscheint; in der Tat dringen aber vom Perichondrium feine, spärliche elastische Fasern in den Knorpel hin- ein, aber zumeist nur in die periferen Teile, während die zentralen hyalin sind. Wesentlich anders sieht das Verbindungsstück aus, wenn es auch ebenso wie der Ohrknorpel aus Netzknorpel besteht; die elastischen Fasern sind in ihm reichlicher vorhanden und weit stärker entwickelt, sie dringen quer durch den Knorpel und machen ihn somit durch und durch netzknorpelig'). Aus den hier gemachten Angaben geht hervor, dass das Verbin- dungsstück kein Teil des H3'oidbogens ist. Eher ist dasselbe ein ab- getrenntes Stückchen des Ohrknorpels — trotz des etwas abweichen- den histologischen Verhaltens, das möglicherweise eine Folge der spe- ziellen Lagerung des Verbindungsstückchens sein könnte. Für eine Ableitung des Ohrknorpels vom Hyoidbogen geben aber die hier mitseteilten Befunde keine Stütze. 'p>^ Bezüglich des äusseren Ohres von Echidna (Taf. 24, Fig. 255) ist folgendes zu bemerken. Hinten am Kopfe bemerkt man eine 3 — 4 cm hohe, ungefähr senk- recht gestellte, 2 cm tiefe Spalte; sowohl die vordere wie die hintere Fläche der Spalte ist behaart (nicht bestachelt), die hintere Fläche am reichlichsten. Das ventrale Ende der Spalte ist eng, ganz unten ab- gerundet und recht scharf abgesetzt; das dorsale Ende ist etwas breiter. ') Die Schnille wiirdi'n säinmtlic-li mit Rcsorcin-Fuchsin gefärbt. ECHIDNA 39 Die Spalte ist teilweise von einem Wall umgeben, welcher bei einem von mir untersuchten Exemplar der Varietät selosa, dessen Haare und Stacheln sich leicht ablösen Hessen, am deutlichsten war (Fig. 255). Oben ist der Wall in einen reichlich ' o cm emporragenden Fortsalz ausgezogen; vor der Spalte hebt sich auch namentlich nach oben zu der Wall deutlich von den benachbarten Haulpartien ab; hinter der Spalte ist der Wall nicht nachweisbar. Am genannten Fortsatz sind nur Haare und leine Stacheln vorhanden; der Wall vor der Spalte ist dagegen reichlich mit Stacheln versehen. Bei einem untersuchten Exemplar der Varietät hystrix war der dorsale Fortsatz kleiner, wenn auch sehr deutlich, der vordere Wallrand aber fast gänzlich verwischt. Unten in der Spalte befindet sich der Eingang in den äusseren Gehörgang. Die Spalte entspricht der konkaven Seile des äusseren Ohres an- derer Säugetiere, das untere abgerundete Ende der Spalte dem Aditiis inferior; der frei abgehobene dorsale Fortsalz und der angrenzende niedrige \\'all finden sich als Endspitze und Vorderrand des äusseren Ohres anderer Säugetiere wieder. Der hintere freie Hand des gewöhn- lichen Säugetier-Ohres tritt hier nicht hervor; ob dies primitiv ist oder auf sekundärer Modifikation beruht, lässt sich nicht entscheiden. 2. Ornithorhynchus. Taf. 1, Fig. 4—7. Der entrollte Ohrknorpel von Ornithorhynchus ist eine ansehnliche gestreckte Knorpelplalle. Am distalen Ende spaltet er sich in zwei kurze Äste, von denen der eine ftrj, welcher in seiner natürlichen Lage quer unterhalb der äusseren Ohrölfnung gelagert ist, ohne Zweifel dem Tragus von Echidna entspricht, während der andere, welcher in der natürlichen Lage mediad liegt, wahrscheinlich als der rückgebil- dete, stark verkürzte Conchaknorpel aufzufassen ist. Der übrige Ohr- knorpel ist von dem der Echidna sehr abweichend: die zahlreichen tiefen Einschnitte fehlen völlig, hcichstens könnte am proximalen Ende von einem solchen die Rede sein, indem das Endstückchen durch 40 MOXOTREMATA eine Bucht fbj von dem übrigen Knorpel halbwegs abgetrennt ist; dicht vor dieser Bucht ist noch ein kur/.er Vorsprung fcj, an welchem ein niedriger (|uerverlaufender Kiel an der Konkavseite des Knorpels bemerkbar ist. Das ganze proximale Ende des Knorpels ist schmäler als das Übrige, dessen Ränder ziemlich jiarallel laufen. Der Ohrknorpel ist etwas reichlicher als bei Echidna mit feinen elastischen Fasern versehen; dieselben dringen c|uer durch die Knor- pelplatte. Der in natürlicher Lage befindliche ührknorpel (Taf. 24. Fig. 256) ist zu einem Rohr zusammengebogen; in einer distalen Endpartie decken sich die Ränder und zwar ist der Vorderrand der deckende. Im proximalen, grösseren Teil des Rohres ist ein proximad allmählich breiler werdender Bindegewebestreifen zwischen den Rändern ausge- spannt. Am proximalen Ende der Knorpelrühre bemerkt man eine leise Knickung, die olfenbar dem starken proximalen Knick des Gehörganges von Echidna entspricht; auch die darauf folgende Partie der Röhre ist etwas ein- und ausgebuchlet ; an der Stelle, wo innerlicli ein Kiel ([uer verläuft, findet man äusserlich eine Querfurche. — Am distalen Ende des Gehörganges (Fig. 7) ist der Tragus und die Conchaplatte zusammengeklappt, das Ende des Tragusfortsatzes ist nach vorn und oben, der konvexe Rand der Conchaplatte nach vorn gerichtet. Das proximale, etwas sackförmig erweiterte Endstück des Gehör- ganges ist häutig; es heftet sich an das Os tympanicum: hinter dem- selben liegt der llyoidbogen; ein »Verbindungsstück« ist nicht vorhan- den, und der Hyoidbogen zeigt gar keine Beziehung zum ührknorpel. Beim Übergang in den vom Knorpel umgebenen Teil des Gehörganges engt sich dieser etwas ein (an der Stelle wo sich die Knickung befindet). Von seiner Anheftungsstelle am Tympanicum geht der Gehörgang nach hinten und aussen, dann in einem sanften Bogen nach aussen und oben, nachher naih oben, vorn und etwas mcdiad, und endigt dicht hinler dem Auge. Die zusammengebogenen Knorpelränder liegen im ganzen Verlauf der Röhre mediad. Das etwas erweiterte Endstück des Ganges, etwa ein eingesunkenes äusseres Ohr \erlrelend. ORNITHOHHYNCHIIS 41 liegt zwischen der Conchapiaüe und dem Tragus, dessen Kndspilze sich zwisclien Augenspalte und Ohröflnung hinauf schiebt. Ein äusseres Oiir fehlt. Die Ohröflnung ist eine kleine horizon- tale (')tlnung. welche dicht hinter dem Auge liegt; am vorlieuenden Material sieht man zwei kleine Längsspalten, die durch eine kurze Furche verbunden sind: die vordere ist die Lidspalte (die Augenlider sind sehr dick und unansehnlich), die andere ist die Ohröflnung. IL MARSUPIALIA. I. Didelphyidae. Didelphi/s marsiipialis (= uirginiana etc.). Tat". 2. Fig. 12. Die Cartilago annularis ist frei; sie stell! eine schmale, am vorde- ren Ende etwas breitere Querplatte dar, welche einen dünnen Proces- sus proximalis trägt, der ungefähr von der Mitte des proximalen Ran- des entspringt. Das Ant 2 ist ein kurzer Fortsatz, dessen Ende dem Ant 3 angelötet ist (beide sind durch das Perichondrium innig ver- bunden; das Knorpelgewebe des einen gehl aber nicht direkt in das- jenige des anderen über). Das .\nt 3 ist lechl kräftig entwickelt und läuft in einen schmalen Endfortsatz aus; eine deutliche Incia 3, in welcher ein Nerv liegt (ohne Zweifel der X. auricularis internus Nervi facialis), grenzt das .Aul 3 gegen tlas wenig hervortretende .An! 4 ab. Das Ant 5 ist eine ansehnliche Platte. Das An! (i ist stark entwickelt; der distale Teil erscheint als umgebogener .Abschnitt des Concha- Vorderrandes, während der proximale Teil ([uer übei- die Basis des Ant 5 verläuft; proximad wird das Ant (i allmählich niedriger, erhebt sich aber schliesslich in eine kleine Spitze (//,,); am distalen Ende des proximalen .Abschnittes ist das .Anteron dicht bei seiner Anheftung von einem grossen Loch durchbohrt. Ein xAnl 7 ist — als abgerundeter A'^orsprung des A'^orderrandes — kaum angedeutet. 12 MARSL'PIAI.IA Das l'osi 2 ist ein iiiisehiiliclR'r l'orlsal/. ; die- Incip 2 gehl sehr lief hinein, und (ki die Incia 2 noii der anderen Seite sich ehenlalls lief hinein ersireekl. so liegen beide Ineisuren vor einander und sind nur duiih einen schnialen Knorjjelstreifen getrennl. l-^in Post 3 fehlt. Das Post 4 ist ziemlich schlank; von ihm ents]>ringt ein in der na- tüilichen Loge (d. h. wenn dei- Knorpel nicht ausgebreitet istj nach aussen und unten gerichteter kur/.ei' Fortsatz (//"i). Das Post ö ist eine ansehnliche, in der natürlichen Lage stark nach aussen gebogene Platte. Das wohlentwickelte Post 7 ist mit seinei- proximad gerich- teten Spitze an den Hand des Post (i angewachsen. Das Post (5 läuft in eine scharfe Spitze ans (p\;): sein distaler Teil bildet eine niedrige abgerundete Kante vor dem Loch zwischen dem Post H und dem Vor- derrand von Post 7. Der (loncharand stellt einen abgerundeten Bogen ohne Spitze dai-; der grössere distale Teil der (^oncha ist von zahllosen dicht gestellten Löchern durchbohrt (nicht gezeichnet). Es ist eine wohlentwickelte, nicht besonders starke Plica principalis vor- handen. .\ni distalen Ende des Ant (i ist eine kleine abgerundete Querlatte des Knorpels entwickelt ffj. Von den oben genannten Anterons und Posterons liegt das Ant 5 in dei- natürlichen Lage dem Kopf an: der .Adilus anterior geht über demselben hinweg und so tritt das Ant 5 am lebenden Tiere nicht her- vor. Das Post 4 hegt dicht proximad in Bezug auf das Ant 5. Die Enden der Anterons 1^ — 'A sind von den Posterons 1 — 2 durch einen })indegewebigen Streifen getrennt. Das äussere Ohr (Taf. LS. Fig. 17;|i ist wohicntw ickell, ziemlich dünnwandig und ollen. Der Proximalteil des Vorderrandes (Ant (5) ist massig schall umgebogen: die Falle / und die Pbca principalis, nanieiilli(h letztere, sind deutlich. Die ansehnliche basale Hinterrand- falte wird vom Post 5 gestützt: sie ist distad von einer ziemlich stark iiervorlretenden Kante an der Konkavseite des Ohres begrenzt, in welcher der Rand des Post 7 liegt: diese Kante setzt sich in den ge- bogenen Hinlerrand der Concha lört. welcher von dei- basalen Hinter- I)IDRLPHYin.\K 43 randlalte cIuitIi eine grosse Bucht iibgesetzl isl. Das Posl (i hin an der Konkavseile sehwaeli liervor. Der Adilus inferior ist naeli vorn zu nicht besonders scharf begrenzt, weil sich (bis l^osl 1 etwas in die Tiefe gezogen hat: eine weiche Hautfalte bildet die vordere Begren- zung. Der Aditus anterior und inferioi- thessen unter diesen Um- ständen fast zusammen. Ausserhall) des Aditus anterior linden sich ein paar weiche Hautfalten an der Oberfläche. Bei einer kleineren untersuchten Didelphi/s- Arl (der Did. pnsilla und lepida^) verwandt, aus Venezuela) gelang die Präparation des Ohr- knorpels nicht vollkommen wegen \'orhandenseins von geronnenen Blutergüssen an einigen Stellen des Ohres, so dass keine bildliche Darstellung gegeben werden kann. Aus den Befunden geht hervor, dass die betreft'ende Art sich was den Ohrknorpel betrillt nahe an die oben beschriebene anschliesst: zwischen Incia 2 und Incij) 2 ist eine ähnliche schmale Spange vorhanden; Ant 2 und W sind am Ende verbunden (sogar verwachsen, das Knorpelgewebe geht von dem einen Anteron in das andere über); das Post 7 ist dem Post (5 angewachsen, der Fortsatz /)",, ist vorhanden etc. Von Untei'schieden habe ich nur bemerkt, dass Post 1 und 2 durch eine schmale Knorpeibrücke verbunden, also verwachsen sind (aber nur ganz am Knde): weiter ist der Proc. prox. kürzer und dem Vorderende der Cartilago annularis mehr genähert. 2. Dasyuridae. Von dieser Familie, welche ebenso wie die Didelphyiden zu den nicht-sj^ndactylen |)olyprotodonten Marsupialien gehöi't (d. h. zu den ursprünglicheren Beuteltieren) habe ich nur die (iattung Phascologale, in den .\rten flanipcs und ciiliird, untersucht. ') Oldf. Thom.\s, (latiiloiiui' nf llic .M;irsii|)i;ili:i i\nt\ Moiiolrcmiit;! in llie Hiit. Mu- seum 1888. p. 347 — 4.S. 6* 41 MARSUPIAI.IA Plui.sculoj/ale. Taf. 2, FiR. l.'i. Wir belrachlc'ii zuiiiiclisl den ausgchreilelen OhrkiKHpel von Ph. /Idvipes (Fig. 18). und heben l)esonders die Unterschiede von Didel- ph\'s hervor. Die Cartilago annuhui.s isl der \()n Didelphys ahnlich, das Vorder- ende kürzer, das Ilinterende länger, so dass der Proc. prox. scheinbar näher dem vorderen Knde liegt; der Proc. proximalis ist auch stärker als bei D. Das Anl 2 ist dem von Didelphys ähnlich. Anl 3 isl in einen ziemlich langen spitzen Fortsatz ausgezogen, Ant 4 da- gegen ganz klein. Das Ant 5 ist wesentlich wie bei Didelphys. Die kleine Spitze am proximalen Ende des Ant Ü (a,;) ist stärker und fast völlig von dem übrigen, grösseren Teil des .Ant 6 abgetrennt (beide sind nur durch eine niedrige verdickte Linie des Knorpels verbunden). Das distale Ende des stark hervortretenden, breiten Ant (> setzt sich aul' tler Konkavseite des Knorpels eine Strecke weit fort. Hierdurch wird ein Ant 7 abgegrenzt, das überhaupt deutlicher (wenn auch im- mer noch recht bescheiden) hervortritt als bei Didelphys (keine freie zungenförmige Partie). Das Post 4 isl stark entwickelt, der l'orlsatz p"i \\eit grösser als bei Didelphys. Das Post 5 ist dagegen bedeutend kleiner. Ähnlich wie bei Didelphys isl das Post (5 mit einer langen Endspilze versehen: dagegen ist der Endfortsatz des Post 7 (/^V Fig. 12) nicht mit dem Post B verwachsen. Die Terminalpartie der Concha ist verkürzt. Die Plica princ. ist sehr hoch, weil ansehnlicher als bei Didelphys: sonstige Falten siiul niclil bemerkbar. Der Ohrknorpel der mit grösseren Ohren ausgestatteten Ph. calura unterscheidet sich in folgenden Punkten. Die Knorpelspange, welche die Incip 2 von der Incia 2 trennt, isl bedeutend breiter als bei flavipes 1111(1 Didelphys. Der Endfortsalz des Ant 3 ist breiter und nicht zu- gespitzt. Das Post 5 isl etwas grösser. Die Concha ist nicht verkürzt, sondern von recht ansehidicher Länge. DAsvruiDAi-: 45 Das äussere Ohr beschreibe ich nur liii- l'li. caliini (Taf. 1 ge- stützte Partie des Hinterrandes ist weniger entwicUell und nicht von dem übrigen Hinterrand abgesetzt. Der Aditus inferior isl eine lang- gestreckte Spalte, länger als bei Didelphys. Voi- dem Aditns anterior liegt eine recht ansehnliche weiche llautfalle. Die wesentlichsten Unterschiede zwischen Didelplujs und l'liusco- logale liegen wohl in der Rückbildung des Post ö bei letzterer; übri- gens sind die Ohren, der ziemlich nahen Verwandlschal't entsprechend, einander sehr ähnlich; tlie Verwandtschaft spricht sich an manchen Punkten deutlich aus. Die Ursprüngiichkeit liegt — wie zu erwarten — im Ganzen auf der Seile von Didelphys; die deutliche Ausbildung eines Ant 7 (auch am äusseren Ohr hervortretend) bei Phascologale muss jedoch als ein ursprünglicher Character dieses Tieres in Anspruch genommen werden. 3. Phalangistidae (= Phalangeridae). Wir begrenzen hier die Phalangistiden derart, dass die Gatt. l'luiscolarctus nicht darin einbegriilen wird'). Von Phalangistiden habe ich zwei Arten untersucht, nämlich Tri- clwsarus uulpecula und Acrobates pLjgnmeus. Trichosiirus niilpccula (= Phalangista luilpinaj. Taf. 2, Fig. \4. Der Ohrknorpel unterscheidet sich in folgenden Punkten von dem- jenigen der Didelplu/s nmrsiipialis. ^) Vergl. ■/.. B. M.vx Wkhkk, Saugetiere p. :i:>2. 4(i MARSUPIALIA Der Proc. prox. der freien ('artihigo nnnularis ist ganz kurz. Fast verwischt. Das .Aiit 2 ist länger und zugespitzt, nicht mit dem An! 3 eng verhunden. l.etzteres ist von dem .Aul 1 nicht deutlich abgegrenzt. Das Ant 5 ist schmaler, überhaupt weniger entwickelt. Dementspre- chend ist auch derjenige Teil des Ant (>. welcher quer über das Ant 5 geht, weniger entwickelt: der kleine jiroximale Fortsatz desselben (a« bei Didelph^^s) fehlt. Die Vorsprünge am Rande des .Ant (5 fehlen. Hin .Ant 7 ist wie bei Didelphys kaum erkennbar. Das Post 2 ist kürzer. Die Incia 2 und Incip 2 sind durch eine einigermassen ähnliche, nur etwas breilere Spange getrennt. Das Post 4 ist weniger gestreckt, der Abstand \()n y/, zu /)"4 geringer, der ganze Abschnitt kürzer und plumper. Das in der natürlichen Lage nach aussen gebogene Post ."> ist bedeutend verkleinert, namentlich ver- schmälert, und stein ein schmales zugespitztes Bändchen dar. Das Post () verhält sich wesentlich unverändert und läuft in eine noch an- sehnlichere Spitze (p"i;) aus. Das Ende des ansehnlichen Post 7 ist nicht mit dem Ant (5 verwachsen; bei einem untersuchten Exemplar (nicht beim abgebildeten) war das Ende des Post 7 zwar mit dem Post () an derselben Stelle eng verbunden, wo bei Didelphys eine Verwachsung vorliegt, eine solche war aber nicht vorhanden; es handelte sich nur um eine Anlötung durch Bindegewebe. — Die Plica jjrincip. ist kurz und höher als bei Didelphys. Die Falte /' ist auch hier vorhanden. Die stark durchlöcherte Endpartie der Concha ist länger und zugespitzter. Das äussere Ohr (Taf. 1beliiiarlen Verditkung der Haut am Hände der Plica, stärker als am Knorpel. Die Falle /' (am Knorpel nicht nachweisbar) trill am unversehrten Ohr deutlich zu Tage. 4. JWacropodidae. Von dieser V^amilie habe ich verschiedene Arten der Galt. Mdcro- p,,^ ^_ HalmaluriisJ — giganteus, Bennettii, rufus -- und die Gatt. Petroqale untersucht. Macropns. Taf. 2, Fii4. 17. Die nahe Verwaiidtschal't mit den Fh alangisti den bekundet sich deutlich im Ohrknorpel, der sich dem des Trichosuriis imlpecula nahe anschliesst. Ich gebe nachstehend die Eigentümlichkeiten des Macro- pus-Ohrknorpels in Vergleich mit Trichosurus an. Die Carlilago annularis ist ähnlich, der Froc. prox. kurz, bei einem der untersuchten Exemplare länger als in der Fig. 17, im allgemeinen im Vergleich zu Trichosurus eher länger als kürzer. Das Ant 2 ist kürzer, nicht zugespitzt und bei einigen Exemplaren der Spitze des Ant 3 angewachsen (vergl. Didelph^s); sowohl das Ant .'} als das Ant 4 können je niil einer deutlichen Spitze hervortreten (nicht immer). Das Ant 5 verhält sich ähnlich wie bei Trichosurus. Das Anl (> ist stark entwickelt; die kleine proximale Spitze desselben (a',,). welche bei Didelphvs vorhanden war. i)ei Trichosurus dagegen fehlte, ist hier sehr gut entwickelt, grösser als bei Didelphvs und völlig von dem übrigen Ant (i abgelreniit. l'.in .Vnt 7 ist nicht nachzuweisen. Das Fost 2 verhält sich ähnlich wie bei Trichosurus. Die Incia 2 und Incip 2') sind durch eine recht dünne Spange gelrennt (dieselbe kann dünnei- sein als bei dem in Fig. 17 abgebildeten Exemplar^ Dös ') In der liuii) 2 halu- iili bei ciiu'iii Maciopus Bcnneltii ein isolk'rtcs Knorpel- .slückclnn gcliindiMi. walirscluinlicli ein abtJicIostcr Teil von Anl ü oder Anl 2. MACROPODIDAE I!» Post 4 ist älinlich wie bei Trichosurus, die l-lndparlie {p\) etwas schlanker (also in der Richtung nach Didelphys hin entwickelt). Das Post 5 ist bei den verschiedenen untersuchten Ohren etwas verschie- den; an einem ist es ganz ähnlich wie bei Trichosurus, bei anderen kür/er (Fig. 17: es kann noch niedriger sein). Die proximale Endspit/.e des Post 6 (/>",;) ist an einigen Ohren (Fig. 17) ähnlicii entwickelt wie bei Trichosurus, bei anderen kleiner oder gar eine ganz niedrige Spitze: in einem Fall fand ich die Endspitze abgetrennt, nur durcli das Perichondrium mit dem Rest zusammenhängend. Das distale Ende des Post (i setzt sich weiter distad auf der Innenseite des Ohrknorpels mit einer scharf hervortretenden Kante flj fort, welche sich weil hin- aus erstreckt (auf der Konvexseite ist eine entsprechende, aber ziemlich seichte Furche); auch bei Trichosurus ist diese Kante angedeutet. Das Post 7 ist zugespitzt, ziemlich dick, wenig durchlöchert und nicht an- gewachsen an das Post G. Wo der Hinterrand des Post 7 sich in ih'i\ übrigen Hinterrand fortsetzt, ist eine ansehnliche Einbuciilung vor- handen; von hier aus wird der Knorpel dünn untl stark durchlöchert. — Die Plica principalis ist bedeutend weniger entwickelt als bei Tri- chosurus, ja sogar als bei Didelphys; es ist eine zwar sehr deutliche, aber niedrige Falte. Auch die Falte /' ist vorhanden. Weiter geht vom distalen Ende des Post (i ausser der schon oben erwähnten star- ken Längsfalte flj eine ganz schwache Querfalte aus f als eine scharte Querkanle deutlich hervor: an dem vom umgebogenen Hinterrand verdeckten Teil dieser Kante findet sich ein recht scharfes Htickerchen. welches einer einge- knickten Stelle des Posteron-Handes entspricht (c. Fig. 17). Die am Knorpel voihandenen Falten sind natürlich auch an dem mit Haut Ijedeckten äusseren Ohr zu sehen; ausserdem ist noch eine ansehnliche (auch bei Trichosurus vorhandene) weiche Hautwarze unten im Ohr fwivj wahrzunehmen. Petrogale. Taf. 2, I-'iiv. 18. Der Ohrknorpel der Felsenkänguruhs schliesst sich eng an den- jenigen von Macropus, so dass wir uns auf die folgenden Bemerkungen beschränken können. Das Ant 2 ist nicht mit dem Ant 3 verwachsen; das Ant 4 etwas weniger hervoitretend als bei Macropus. Das Post ö und der Endforlsatz des Post (i (/>",;) sind meistens ganz kurz; an einem der untersuchten Ohren fand ich aber letzteren fFig. 18. /)',,) ebenso gross wie am abgebildeten Macropus-Ohr. jedoch an der Mitte verdünnt und das Endstückchen in Abgliederung begriffen. An demselben Ohr war die knorpelige Spange zwischen Incia 2 und Incij) 2 an ihrer Verbindungsstelle mit dem llauptslück des Ohrknorpels abgek'ist, so- dass der Ohrknorpel, statt in zwei, in drei getrennte Teile gesondert war (Fig. 1 ist kleiner als bei den genannten. Das .\nt (i ist ansehnlich, wohl am meisten dem von Trichosurus ähnlich; die Spitze a",-, Hess sich nichl nachweisen (= Tri- chosurus). Ein Anl 7 fehlt. Das Post 2 isl ähnlich wie bei Didelphys und Phascologale, die Spange zwischen Incia 2 und Incip 2 ist eine ähnliche sciimalc Brücke wie bei Didelphys. Das Post 4 ist kurzhalsig, am ICnde stark verbrei- tet, mit einer oberen Spitze, nach unten zu breit. Das Post ö fehlt oder ist mciglicherweise durch eine winzige Warze angedeutet. Das Post (i ist sehr kurz, konvex (sonst gewtihnlich bei den Maisu|)ialien 52 MARSUPIAIJA lim luisgebreilelcii iMiorpcl konkav), niil seinem distalen Ende auf die C.onchatläche aufgeiückl. am proximalen Ende in einen anselinlithcn Endforlsalz (/rj ausgezogen. Das PosI 7 ist klein, mil einer kleinen Endspilze, ähiiliih wie hei Pliascologale. — Die Plica ])riniipa]is ist eine niedrige l'alte. Die Hel'unde am Ohrknorpel geben keine Stütze ah für eine Ver- einigung von l'iiascolarctus mit den Phalangistiden, wie das von einigen hetnrwortei wurde, während andere dem enigegengetreten sind. So- wohl Phaseolaretus wie die Phalangistiden gehören ja in die sj'ndac- tyle F^eihe der Marsupialien, und in einigen Merkmalen des Ohrknor- pels von Phaseolaretus könnte man aueh schwache Anknüpl'ungspunkte an die Phalangistiden erblicken: von einer näheren Beziehung ist aber keine Hede. Grcisser ist schliesslich die Ähnlichkeit mit den Didel- ph\'iden und den Dasyuriden. 6. Peramelidae. Die Perameliden gehören ebenso wie die Phalangistiden, Macro- nodiden und Phascolarcliden in die svndactvle Reihe, werden aber gewöhnlich an die Spitze dieser, etwa als Zwischengruppe zwischen den (ihrigen Syndaclylen und den nichlsyndactylen Didelphyiden und Dasyuriden hingestellt, weil die Schneidezähne sich ähnlich denen der letzleren (iruppen verhalten. Wenn wir sie hier nach den anderen Syndaclylen behandeln, geschieht es desshalb. weil sie in Bezug auf den Ohrknorpel als ganz eigentümlich modilicierte und abweichende Eormen erscheinen: in der Tat ist der Ohrknorpel \'on Perameles einer der eigentümlichsten allei- Säugetiere. Ich habe den Ohrknorpel von den Arten nasiild und (Uinni unter- sucht: wir belrachlen zunächsl den ersleren; Perameles nasiita {Taf. 2, Eig. 19). Die ('.arlilago annularis hat eine ähnliche Eoriu wie bei Didel- l)hys und Phascologale: der Proc. |)ro\. isi kuiv,, aber deutlich und dem vorderen I\nde des Knorpelslücks genähert. PKHAMELIOAi; 53 Das Merkwürciigslc an deni Oluknorpcl unserer l-'orni isl nun, dass auf die (^aililago annularis noth zwei ähnliche, isolierte (|uerlie- gende Knorpelslüeke Ibigen, die einander und die angrenzenden Teile schupiienlörniig decken idcv distale Hand liegl innerlich', und dass weiter noch ein drittes, kleineres Stück hinzutritt, bevor der zusam- menhängende Ohrknorpel kommt, an welchem die gewöhnlichen Ab- schnitte zu linden sind. Indem wir die Beurteilung der genannten Extra-Hingknorpel aufschieben (vergl. unten S. 54 — 55j, betrachten ^^•ir zunächst die nachlolgenden Teile. Das Aul 2 ist ähnlich wie bei Didelphys u. a. kurz: es isl proxi- matl in einen Haken ausgezogen. Das Ant 2 ist mit dem Ende des Ant 3 verwachsen. Sowohl letzteres als das Ant J treten deutlich hervor. Das .\nt 5 isl woldentwickelt ; dicht vor demselben ist das Post 4 an den N'ordeirand des Ohrknorpels angewachsen. Das Ant G isl derartig rückgebildet, dass nur das distale Ende desselben in Form eines nach hinten gerichteten Stachels vorhanden isl. Es ist ein kleines .\nl 7 entwickelt. Das Post '2 kann mit dem von Didelphys verglichen werden, un- terscheidet sicii al)er dadurch, dass vom Vorderrand ein grossei', plat- ter Fortsatz entspringt, welcher in derselben Ebene wie das übrige liegt: das Posteron und der genannte platte Fortsalz isl mil meh- reren länglichen grossen L(")chern ausgestallet. Die Spange, welche die Incia 2 und die Incip 2 trennl. isl sehr lang und dünn, noch aus- gesprochener als bei Didelphys. Das Ende des mit mehreren kleinen Einbuchtungen und Foitsätzen versehenen PosI 1 isl an den Vorder- rand des Ohrknorpels angewachsen: an dem in l-'ig. l!l dargestellten Präparat isl eine halsartige Junschnürung am l^nde des Post 4 durch- geschnitten und das Endstückchen des Posl 4 sitzt am Vorderrand lest. Das Posl 5 ist last vc'illig verloren gegangen: nur eine ganz schwach hervortretende Hundung des Hinterrandes an der Stelle, wo das Post 5 zu erwarten wäre, deutet das Posteron an. Dagegen ist der Endfortsatz des Post () [p\] sehr wohl entwickelt, dünn und fein; seine Spitze begegnet einer kleinen Spitze vom Post 7 und isl dun-h Binde- 54 MARSUPIAI.IA gewehc mil demselben (aber nichl besonders innig) verknüpll. Der ül)rige Teil des Post (5 ist ebenso wie bei den Phalangisliden und Macropodiden langgestreckt; an denselben ist der Endlortsatz j>'- des Posl 7 (vergl. die Didelphyiden) mit der Spitze fest angelötet (durch Bindegewebe). Das Posl 7 ist wohl enlwickell und trägt auf der Kon- kavseite eine longiludinal angehettete Platte, welche sich über das Posteron derartig hinlegl, dass eine Art Tasche entsteht, deren Boden übrigens mit einer Längsspalte (längs der AnheFtungslinie der Platte) versehen ist. - Die Plica principalis ist recht gut entwickelt. Noch stärker als diese ist die sonst sehr bescheidene Falte /' ausgebildet, welche als eine hohe Platte hervorspringt, dicht vor der Plica princi- palis. Die (lonchaplatle ist zugespitzt und massig stark durchlöchert. Der Ohrknorpel von l'cranieles Giinni (Tal". 2, Mg. 20) stimmt in den allermeisten Punkten mit dem von P. nasula überein. Er besitzt nur zwei, grosse Extra-Hingknorpel, nicht den kleinen, dritten. Der grosse l'\)rlsalz vom Distalrand des Post 2 ist in zwei Äste gespalten; stall i\<.'v grossen Löcher ist ein tiefer in den Hinterrand des Post 2 eindringender Einschnitt vorhanden. Die dünne Spange zwischen der liicia 2 und der Incip 2 ist, wo sie sich mit dem Ant 2 verbindet, l'asl abgegliedert, der Knorpel hat an dieser Stelle eine eigenartige Konstruktion. Der Endfortsatz des Post (i läuft in eine ähnliche Spitze aus wie bei nasuta, die Spitze erreicht aber nicht das Post 7, dem die kleine Spitze abgeht'), welche bei nasula dem //,-, begegnet; dagegen ist der Forlsalz /»'; vorhanden. Bezüglich der oben erwidinten Ext ra-HingknorpeP), die den beiden Arten zukommen, ist der erste Eindruck wohl der. dass wir ') Ich f. Der ganze distale Teil des typischen OhrUnorpels. fast der ganze (".oncha- knorpel. fehlt; ebenso das Pos! 5 und das Ant (i. Der mittlere Bing ist eine längere Bcihre als die anderen; er ist mit einem tiefen Quer-Einschnitt versehen, welcher so ausgedehnt ist, dass die distale und die proximale Portion des Ringes nur durch einen ziemlich schmalen Isthmus verbunden sind. Nachdem wir die beiden anderen Ringe in (]er oben enirterten Weise gedeutet haben, müssen wir den mittleren Bing als .Ant !2 + Post 2 auflassen, welche ab- gelöst sind und eine ansehnlicheie .Ausdehnung als gewöhnlich erlangt haben, was übrigens ähnlich z. B. bei den Pinnipedien der i'all ist. Möglicherweise ist der distale .Ast des mittleren Ringes der Spange zwischen Incia 2 und Incip 2 homolog zu setzen (vergl. z. B. Phasco- larctus, Fig. 16); natürlicher scheint aber die Auilassung, dass die dünne Spange bei der Ablösung zu (Irunde gegangen ist und dass der Einschnitt etwa demjenigen gleichzustellen ist, den wir bei Perameles (lunni im Post 2 (luden. l^ei dem anderen E.xemplai (iMg. 22 u. 24) ist der pio.ximale Bing nicht abweichend gestaltet. Dagegen ist der mi Illere Bing in zwei geteilt; der Isthmus ist durchbrochen (vergl. die analogen Ver- hältnisse bei der Ohrenrobbe Zalophiis). Auch dei' distale Bing zeigt .Abweichungen. Er stellt keinen geschlossenen Bing dar: das Post 4 ist nicht an den Vordeirand des Ohiknorpels angewachsen. W'eiter ist der helnilVirmige Teil dieses Binges niedriger, und das grosse Loch ist 58 M.VHSCI'IAI.IA ganz klein geworden. Die rntersehiede der OhiUnoipe! der zwei un- tersueiden I^xenipkue sind somit lechl bedeutend. Das äussere Ohr ist nur durch eine einlache rundliche, von m ganz niedrigen Hautwall zwischen den Haaren versteckt. einem ganz niedrigen Hautwall umgebene Oflnung vertreten und ist 8. Allgemeines über den Ohrknorpel der Marsupialien. Für den Ohrknorpel der Marsupialien ist im Allgemeinen Folgen- des charakteristisch. Die Cartilago annularis ist fast immer ganz selbständig und mei- stens mit einem deutlichen, manchmal sogar stark entwickelten Pro- cessus proximalis ausgestattet. Das Ant 2 ist in der Regel kurz, manchmal mit dem Ant 3 ver- lötet, das Post 2 dagegen lang. Die Incia 2 und Incip 2 + 3 dringen in der Hegel lief hinein und sind durch eine schmale längliche Spange getrennt. Das Ant 5 ist wohlentwickelt, das Ant (i meistens typisch ausgebildet, das Ant 7 schwach entwickelt. Das Post 4 ist gross, das Post ö ursprünglich sehr gross (Didelphyiden), meistens verkleinert und manchmal rückgebildet. Sehr charakteristisch ist die dornför- mige iMidspitze des Post (). Das Post 7 ist meistens wohlentwickelt, die Endspitze oft dem Post (1 angelötet. Die Plica princip. ist eine kurze, al)ei- manchmal sehr hohe Quertalte. Figentümliche Abweichungen des Ohrknorpels begegnet man be- sonders bei Pcntmclcs und bei Nnforijrtes. in. INSECTIVOKA. Die Inscctivoren verteilen sich aul zwei Hauplgruppen : die Mi'iw- lijphld. mit den Familien Macioscelidae und rupajidae, und die Lipo- UlphUt. \\('1( he die übrigen l-amilien umfassen. Die Lipotyphia können INSECTIVOI'.A ö<) wieder in Anscliluss nii (iic Angaben von Dobson') in zwei Liiteiuh- leilungen geteill werden: (k'nfeioidcd. die Familien Potamogalidae, Centetidae und (Ihrysochloridae umfassend, und die Eriiuweoidcii. mit den Familien Erinaceidae. Soricidae und Talpidae. A. Menohjphla. I. Macroscelidae. Macroscelides. Taf ;{, Fig. 2G. Von dieser Gattung habe ich drei Exemplare der Art Hozcii un- tersucht. Der Ohrknorpel gehört zu denjenigen innerhalb der Insectivoren, welche dem typischen Ohrknorpel am nächsten stehen. Die Cartilago annularis ist eine schmale Querspange mit einem recht wohlentwickel- ten Proc. prox. an der Mitte des proximalen Randes; sie ist ganz selb- ständig. Das Ant 2 ist ziemlich lang und schmal. Das Ant 3 ist recht hervortretend; eine scharte Abgrenzung \()ni Ant 4 ist nicht vorhanden. Letzteres läuft in der Nähe der Anterous 5 und 6 in eine Spitze aus. Das Ant 5 ist eine wohlentwickelfe Platte. Das Ant (> ist als eine schmale langgestreckte Umkrempung des Vorderrandes des Ohikuor- pels entwickelt, welche proximal eine kleine Spitze (spj trägt und sich in eine hohe Kante fortsetzt, die (juer über die Basis des Auf ö und weiter hinein auf der Conchaplatte verläuft. Das .\nt 7 fehlt spurlos. Das Post 2 ist von der gleichen Länge wie das Ant 2, aber breitei-. Die Incip 2 r 3 und die lucia 2 erstrecken sith nicht so weit in die Knorpelplatte hinein wie bei den meisten Marsupialien und sind durch einen ziemlich kurzen, breiten Hals getrennt. Das Post 1 trägt an ') .\ Monogrnph ot tlu' Insctlivora, 1882 — 90. passiiii. Vcigl. aiic-li M. Wi:iii;u. Siiuge- tii-re, p. 'Ml. Weiter Lechk. /.. Entwicklungsgesch. <1. Zahn.sysU'ins d. Säugetiere. 2. Teil. 2 lieft. |). 141). in: Zoologien Heft 49 (20. Bd.) 1907. Von unseren Kiinaceoiden \vei ist nur eine kurze Kante zwischen Post 5 und PosiT; |)i()\iniad und dislad selzl sieii die Kante gewissermassen in eine Längsl'aUe. an dei' Basis des Post 5 fl'J l)z\v. des Posl 7 flj. fort. Das Post 7 ist eine mächtig entwickelte Phitte. — Es ist eine kurze aber sehr hohe Plica princ. vorhanden (mit einer Spalte am ganzen freien Rande). Die (>onehaplatte ist massig durehUkhert, namentlich an der Spitze und in zwei Längsstieiien auf der Mitte dei' Plalle. Das äussere Ohr (Taf. 18. l-'ig. 171)1 ist von ansehnlicher Grc'isse. Eigentümlich ist in erstei- Linie das Verhalten des Ant (). Unterhalb der grossen plattenförmigen Plica princ. sieht man in der Ohrholilnng eine andere ähnliche Platte, welche die jiroximale Partie des Ant () darstellt und deren Zusammengehörigkeit mit dem übrigen Ant () nicht sofort erhellt. I-ligentümlich isl auch das Verhalten des Post 5, wel- ches direkt laterad (nicht nach hinten) gerichtet isl und einen mäch- tigen Vorsprnng hinter dem Aditus inf. bildet; proximad setzt sich der Vorsprung noch mit einer weichen Falte fort. An der Stelle, wo die Posterons 5 und (> in einander übergehen, springt letzteres stark vor und setzt sich weiter distad mit einer Falte (der h\Tlte / des Knorpels) fort. Auch die l^^ilte /' ist natürlich am äusseren Ohr nachweisbar (in der Fig. 179 von //, verdeckt). — Mehrere auf der Figur hervor- tretenden Querfalten sind h'alten der ganzen Conchawand und kcinnen gewiss ganz verstreichen, wenn das Ohr sich ausstreckt. 2. Tupajidae. Tupdid l(ina. Taf. ;{, Fig. 27. Wir betrachten den Ohrknorpel in Vergleich mit dem von Macro- scelides. Das Posl 1 ist mit dem Ijide des Post 2 verwachsen, die Cartilago TUPA.IIDAE ßl aiiiuil. somit iiitlil selbständio. Der Pioc. prox. ist ksiiiii) imgedculcl. Das Aul 2 ist ia-äftiger liiuI ziigvspil/.l. Das .\iil ;j miissig hervoiiie- teiid. geht ohne (iieii/.e in das Aiit I über, das keinen I-'oitsatz hesil/.l; das Ant ö ist viel sehwaciier als i)ei Macroseelides. Das Anl (i is| da- gegen wohlenlwiekell. besonders der distale Teil, welcher eine grosse umgekrempte Platte darstellt; ik-v proximale, bei Macroseelides so stark ansgebildele Teil ist dagegen nnr durch einen kurzen Stachel verlreten, ähnlich wie bei manchen anderen Tieien. Da das Anl 5. an dessen Basis er wie gewöhnlich liegt, so stark verkürzt ist. liegt dieser Sta- chel nicht weil vom Rande. Ein Anl 7 lehll ebenso wie bei Macro- scelides. Das Post 2 ist ähnlich wie bei Macroscelides. und aiuh das X'erhal- ten der Incia 2 und der Incip 2 -f .3 ist ähnlich. Auih das PosI 4 ist nicht unähnlich; der bei Macroscelides mil ])\ bezeichnete Forlsalz ist aber sehr rückgebildet. Das Post 5 ist eine kurze, sehr breite Plalle. Das Post (■) isl länger und stärker als bei Macroscelides entwickelt und läuft in einen dünneu Forlsatz aus (vergl. Didelphys). Distad setzt sich das Ant (5 mit einer abgerundeten Querfalte fort, welche gegen die Plica princ. hin verläuft. Das I^ost 7 isl kleiner, aber ganz wohl entwickelt. Am Hinlerrand der Conchaplalte betindel sich eine ziemlich starke Einbuchtung; eine ähnliche, schwächere, bei Macro- scelides. — Die Plica princ. ist etwas niedriger, dehnt sich aber weiter über die Conchafläche aus als bei Macroscelides. Die Durchlöcheiung ist sparsam (siehe big. 27). Bei der nicht unbedeutenden Ahnlichkeil des Ohrknorpels von Macroscelides und Tupaia isl es überraschend, dass die äusseren Ohren der beiden Formen ganz verschieden aussehen. Überraschend ist auch die bedeutende Ähnlichkeit des äusseren Ohres von Tupaia mit dem des Menschen, was ohne Weiteres aus der Figur ersichtlich ist (Taf. 1inbuchlung am Hinterrand des Knorpels entsprechend) enthält keine Knorpelleile. ()2 INSECTIVOKA B. Lipolyphhi. I, Potamogalidae. Potamogalc velox. Tal. ;{. Fij4- "-i«- Die Cartilago annularis, deren Proc. prox. nur als schwache An- deutung besteht, ist in proximo-distaler Richtung stark verlängert. Auch das Anf 2 ist in derselben Richtung ausgedehnt, es ist ein kurzer, breiler Fortsatz. Das Ant ."5 ist spitzig, durch eine seichte Einbuchtung vom Ant 4 abseorenzt, welches distal mit einem ziemlich tiefen Ein- schnitt versehen ist. Das Ant 5 ist breit aber kurz und von ansehnlicher Grösse. Das Ant (> ist gross, setzt sich über die Basis des Ant ä lort und biegt einwärts: in der Mitte befindet sich ein grosses Loch. Das distale Ende des Anl () setzt sich nie hl in den Vorderrand der Con- chaplatte fori, sondern endet innerhalb derselben. Vor dem Ant (i ist ein wohlentwickeltes Ant 7 vorhanden, welches mit einer kurzen Spitze endigt; zwischen demselben und dem Ant ö liegt eine breite Bucht. Das Post 2 ist ziemlich breit; die Incia 2 und Incip 2 f 3 sind durch eine ähnliche Spange wie bei den Marsupialien getrennt. Das Post 4 ist breit und stark. Das Post .') ist eine nicht sehr hervor- rasende dreieckige Platte, welche durch eine breite Bucht vom Post 4 getrennt ist. dagegen nur durch eine schmale Spalte vom Post 7. Das Post (j ist last gar nicht nachzuweisen; es ist die innerste Begrenzung der genannten Spalte, tritt aber nicht selbständig hervor. Das Post 7 und der Rest des Hinterrandes der Conclia sind dadurch ausgezeich- net, dass so zu sagen eine Randparlie l'ortgeschnitten ist, so dass der Ohrknorpel hinten defekt erscheint; i.\l'v Defekt ist durch eine ver- dickte drüsenreiche Hautduplikatur ersetzt, sodass das äussere Ohr bedeutend breiter ist als man nach dem Ohrknorpel erwarten sollte. — Die Plica priiic. ist sein- verkürzt, last wie ein Hörnchen geformt, an der Basis etwas länger. Die Durchhuherung der C.onchaplalte ist eine spärliche. I'()TAM()(. AI.IDAi; (53 Das äussere Ohr (Tnl', 18. Fii^. ISli ist zicinlitli klein; die I-'orm- verhältnisse gehen aus der iMgur liervor. An der (iren/e des von der oben erwähnten Hautduplikalur gehildelen und des vom Knorpel ge- stützten distalen Teiles des Hinterrandes ist ein kleiner Kinsehnitt fe) am Rande vorhanden. Am Vorderrand bemeikl man die Nom Ant 7 gestützte Randpartie ausserhalb des vom Anl (i geslülzlen. eingebogenen Teiles. Unterhalb des Aditns anterioi- befinde! sich eine zusammen- gedrückte stark prominierende Hautwarze. Die die Piica princ. enthal- tende Hautfalte helle! sich vorn an das An! (1. 2. Centetidae. Centctes ccdiiddlus. Taf. ;{, Fiii. 2il. Der ührknorpel von Centetes schliess! sich unzweideutig an den von Potamogale an und legt ein beredtes Zeugniss für die Verwandt- schaft der genannten Formen ab. Die Cartilago annul. ist noch stärker als bei Potamogale in [)ro\imo- distaler Richtung verlängerl. so dass sie. in Gegensatz zu dem uewöhn- beben Verhalten, bedeutend länger als breit ist. Der Proc. prox. ist nur schwach angedeutet: am Hinterrand der Gart, annul. kann ein EinschnitI \'orhanden sein. Das An! 2 ist kurz und breit; die vordere Ecke ist in einen kurzen Fortsatz verlängert. Das .Ant 3 ist mehr ab- gerundet als bei Potamogale; dei' Einschnitt im Ant 4 ist weniger mar- kiert. Dagegen ist das Ant T) besser entwickelt und in einen lausen Fortsatz ausgezogen. Das .An! b isl etwas schwächer als bei Potamo- gale, aber immerhin wohl entwickelt; stall des grossen Loches is! wie bei so manchen anderen Formen ein grosser Einschnill vorhanden, so dass das proximale Ende zu einem abgetrennten Stachel rückgebildet ist. Vom Ant 7 ist nur das proximale Ende als ein isolierter F'ortsatz übrig geblieben, das distale ist in Wegfall gekommen, und das .Ant (> setz! sich in den Vorderrand der (>onchapla!te fort. 64 INSliCTIVOHA Das Post 2 ist noch hicilcr als bei Potamogale; am Proximalrand von Anl 2 f PosI 2 beliiulel sicli eine recht liefe Einl)uchtnng. Das Post 4 hat dagegen eine relativ bescheidene Grösse. Das Post ä ver- liäll sich ähnlich wie bei Potamogale: die Bucht zwischen Post 4 und 5 ist nicht so breit und ollen. Das Post (i ist ebenso rückgebildet, und das Post 7 uiul der llintei-rand sind ganz ähnlich weggefallen und durch eine Ilaulduplikatur ersetzt. — Die Plica principalis hat dieselbe h'orm wie bei Potamogale. Die Durchlöcherung ist sehr schwach. Eigentümlich ist die Ausbildung eines platten Knorpelfortsatzes (inj von der Konvexseite des Ohrknorpels in der Nähe des Vorderrandes beim proximalen Ende des Anl 4; der Fortsatz dient zur .\nheftung der lieferen Portion des Muse, postauricularis'). Das äussere Ohi- (4'al. 18. Fig. 182 — 83) stimmt mit dem von Potamogale in dem Vorhandensein des Querwulstes unterhalb des Anl () überein. Auch die Plica princ. verhält sich ähnlich, und der Defekt am Hinterrande des Knorpels ist ebenso mit Haut ausgefüllt. Abweichend ist besonders, dass die das Post 4 enthaltende Partie, welche bei Potamogale w ie gewöhnlich den Aditus inf. vorne begrenzt, bei einigen Exemplaren von (^entetes (h'ig. 183) ganz geebnet ist. so- dass der .Aditus vorne keine Begrenzung hat, bei anderen Exemplaren ist diese Partie (I'ig. 182) jedenfalls stark rückgebildet. Aditus ante- rif)r und inferior lliessen somit zusammen. Vergl. übrigens die Figuren lind die I'iguren-Ei'kläriing. 3. Chrysochloridae. Clirijsocliloris Trcnclijani. Tal'. I, I'if^. 37. Bei dieser bekanntliih äussere Ohren entbehrenden Form ist der ganz gut enlwickelle Ohrknorpel in drei Stücke geteilt (wenigstens bei ') Vergl. H().\s ^Vc l'.u i.i.i, The Hlepliants Head. l-ii-sl l'arl. 1 DOS. ciii'.vsociii.oi'.iDAi: 05 dem uiik-rsuchlen Kxfiiiphir). Das proximale Sliick isl die Caililago aniiul., deren Länge abgesehen von dem Proc. prox. nngeCähr gleich der Hallte der Breile isl. Der Fror. prox. isl schlank und sehr wohl enlwickell. Das folgende Stück isl ohne /weilel als das ahgeh'isle Anl 2 + Post 2 aufzufassen: der Isthmus zwischen Incia 2 und Incip 2 i ,") ist durchbrochen. Ks ist ein ansehnliches Stück, so lang wie bieit. mit einem kleinen Einschnitt am Vorderrand. Das distale Stück entspricht der von Post 4, .\nl 'A und 4 zu- sammengesetzten Partie des gewöhnlichen Ohrknorpels; die Concha- platte ist mil dem äusseren Ohr verloren gegangen Die Platte ist etwa do])pel so breit wie lang, breiter als die zwei anderen Stücke. Wie ich die einzelnen l'eile derselben deute, geht aus der Fig. 37 hervor. Der Ohrknorpel von (^hrysochloris bietet dieselbe Erscheinung einer Verlängerung der Partie Ant 2 + Post 2 dar wie der Ohrknorpel verschiedener anderer Formen mit zurückgebildetem äusseren Ohr. Hervorheben möchte ich auch, dass die Form des Ohrknorpels der AuH'assung Dobsons über die verwandtschaftliche Stellung von Chryso- chloris') jedenfalls nicht widerspricht. In Bezug auf die l'\)rni der Carl, annul. ist die (iattung ursprünglicher als Potamogale und (]enleles. Das äussere Ohr ist nur ein rundes Loch. 4. Erinaceidae. Von dieser Familie habe ich die Gattungen Gynniura und l^rina- ceus unteisucht. ') »Till' ii;itur;il rclations ot' llu' spccics of Ulis laiiiily arc. evidentlv. with tili- (lenlcUdw : biil they also preseiit niany mo.st important (iillVreiucs iharackTs wliicli, while indicatinf> Separation at a vcry reiiiotc period l'roiii tlic anccslral Cenlelidw. do noi ally tlierii willi any olhcr laiiiily of ri'cciit Inseclivoia . Morio.Liraph of Inscclivoi-a |). lOS. 9 Ol) INSECIIVOKA Gijmn um Raf/lcsii. Taf. 3, Fig. :U). Von ullc'ii iiiiU-isiulilLMi liiseilivoren luil diese Form im Olii l^ll()l■l)el den ursprüiigiieiislen Typus wohl am leiiisleii liewahrt; jedenfalls kann sie in diesei- Be/.iehung mit Macroscelides welteifern. Die Cartilago annularis isl selbständig, in pioxinio-dislaler Hicli- tung elwas \eil;iiigeit. jedoeh nicht mehr, als dass sie immer noeh doppel so hreil wie lang ist. Der Proc. prox. isl lang und dünn. Das Ant 2 isl km/, dreieckig und zugespitzt (ki'irzer als bei den Menoty- plila). Das Ant 'A isl kaum vom Ant 4 abgegrenzt; etwas innerhalb des Randes findet sich beim Ant 3 ein grosses Loch. Das .Ant 4 ist mit einem kurzen breiten Fortsatz versehen. Das .Ant 5 ist ein ansehnlich langer schmaler l-'ortsatz. Vom .Ant G ist nur der distale Teil als die ge- W()hnliche umgekremple Platte wohlentwickell ; der proximale Teil ist nur als bogenförmige Umgrenzung einer distad von der IMica |)rin(.-. gelegenen, eingesenkten Partie der Conchaplalte angedeutet. Das .Ant (i setzt sich dislad nicht in den l»and der (;oncha|)latte fort, sondern endigt auf dei- Konkavseite, von welcher es auf einer ziemlichen Strecke entspringt. .Ausserhalb desselben liegt das bieite ansehnliche Ant 7 mit recht grosser freier Endpartie. Das Post 2 ist wohlentwickelt. In der Nähe seiner Basis ist ein kurzer, aber lecht markierter Fortsatz ausgebildet, welcher möglicher- weise als das bei den bisher betrachteten luscctivoren nicht nachweis- bare Post 3 in .\ns|)ruch zu nehmen isl: nach seiner Lage (vergl. die Carnivoren) wäre das wohl möglich. Der Isthmus zwischen Incia 2 und Incip 'A isl ziemlich schmal. Das Posl 1 isl recht ansehnlich, fast dreieckig, an der Basis eingeschnürt. lU'chl gross, von ähnlicher l'\)rm wie bei Didelphys (aber elwas kleiner), isl auch das Post "x Die das Post 6 vertretende Randparlie ist cinigermassen lang, biete! abci- nichts Besonderes dar. Das Posl 7 isl nicht sehr gross, aber deutlich; eigen- tündich isl ein kleiner dreieckiger platter Fortsatz ffj, welcher sich von der Konkavlläche desselben erhebt. — Die Plica jirinc. ist weder F.l'.INACKIDAK f)7 ausgedfhiil noch sehr hotli. ri)cr die Diiichhkheriiiitj vei-\veise ich auf die Fi.giir. Das Ende der Conchaphilte isl hieil ab<>eiundel, ohne jede Spitzenparlie. Das äussere Ohi- (Tal. 1 und Anl 4 bezeichnet (ob durch das grosse Loch bei (iymnura der Nerv hindurchlrill. kann ich nicht sagen). Der Rand des Anl 4 ist mehr geebnet als bei (iymnura. Das Ant ä isl viel kürzer, immerhin aber sehr deulliih und breitei- als bei Gymnura. Das Ant (1 isl ähnlich nui' durch seinen distalen 4"eil ver- treten, der nicht so weil auf den Knorpel hinaulläiill. übrigens aber kräftig ausgebildet isl. Das .Ant 7 ist weniger ansehnlich als bei Gymnura, die freie Spitze sehr klein. 9» 68 INSKCTIVOKA Das Füsl 2 ist wohlenlw itkell. ähnlich wie hei Gymiuira. Ein Post 3 ist nicht nach/.uweisen. Das Post 4 ist schmaler als hei Gyni- nura. das Post ä niedriger, das Post 6 ähnlich, das Post 7 etwas ab- eekürzt. aber noch immei- deutlich; der Extra-Fortsat/ von der Fläche desselben fehlt. — Die Plica princip. ist stärker entwickelt, höher und ausgedehnter als bei Gvninura. Das äussere Ohr (Tar. 1(S, l""ig. 185j lehnt sich an das von Gvni- nura an. Das Post 4 tritt last gar nicht hervor und die Aditus infe- rior und anterior fliessen zu einer einzigen breiten Einfahrt zusammen; die Hautobcrlläche der Höhlung des äusseren Ohrs geht direkt in die gewöhnliche Haut über. Auch das Post () tritt fast gar nicht hervor. 5. Soricidae. Der Ohrknorpel der Spitzmäuse ist eine der interessantesten Mo- difikationen des gewöhnlichen Ohrknorpel-Typus. Wegen der Schwie- rigkeilen, welche die Deutung desselben zunächst darbot, habe ich mehrere verschiedene Formen untersucht: Crocidura (zwei Arten), Crossopus, Sore.x (zwei Arten), wodurch diese Schwierigkeiten wie ich glaube überwunden wurden. (Jrocidurit coenilea. Tnf. 1. Fif«. :i2; Textfigur L. Um den Vergleich zu erleichtern habe ich beistehend eine nur wenig schematisierte Figur des Ohrknorpels gegeben (eigentlich ist nur die proximale Partie etwas gedreht); eine direkt nach dem Objekt gezeichnete Abbildung giebl die Fig. 32. Ich bitte namentlich mit der Figui- von Gymnura (Fig. 30) zu vergleichen. Die Cartilago annul. isl ähnlich wie bei Erinaceus mit dem Post 2 verwachsen. Das Aul 1 ist bieil. die mittlere Partie der (^arl. annul. schmal, das angewachsene Ende wiedei- breit; der kurze Proc. prox. SOniCIDAK 69 sitzt diesem Ende iim iiiichsleii. l);is Anl 2 verluill sicli iihidich wie bei Gymnura. Bezüglich des Anl ,'{ verweise ieii auf die l'igui en ; abgesehen von dem sehr grossen Loch {ci iniieihall) desselben Hegen die Verhältnisse ähnlich wie bei Gymnura; dich! am Hände befindet sich ein kleines Loch mit einem Nerv, den ich als den Nervus auricul. int. Nervi facialis in Anspruch nehme; hier sollte also die Grenze des Fig. /,. AusgebreiU'ltT linker Ohrknorpel vnii C.nicidara awiiik'd. etwas schematisiert (vergl. den Text). Ant 3 und des Ant 1 sein. Im Ant 4 ist weiter dislad ein scharfer Einschnitt vorhanden. Das Ant 5 ist ein recht ansehnlicher Haken. Von diesem aus erstreckt sich der bogenförmige Goncharand, an dem weder ein gesondertes Ant (5 noch ein Ant 7 zu linden sind. Das Post 2 weicht dadurch von dem entsprechenden von Gym- nura ab, dass es sich am Ende verbreitert, sonst aber eine dünne Spange bildet. Ganz mächtig isl derjenige Teil entw ickelt. den ich bei 7Ü in.si;(;ti\'()1'..\ Gvmmira als PosI 'A i>0(lc'ulft luihc. V.r ist zu einer grossen l'lalle geworden. Zwisclien Incia 2 und Inci|) 'A liegl eine ähnliehe Spange wie bei (Ivnmura. Das l^)sl l ist eine giosse Platte, die von einem dünnen Sehaft gelingen wird; der Schart stellt eine weitere Ausbildung der dünnen Basa]i)artie des Vas[ \ bei Gyninuia dai-. Das Post ."> ist nur schwach ausgeiiildet, etwa wie bei 1-Lrinaeeus, es ist breit ange- heftet, Hill schwach heivoriagend. der Hand bogenförmig. ibeiiaschend isl die Entwicklung des Post (i. Hei Gymnura ist dasselbe eine leciil unbedeutende Kante — wie bei so vielen anderen. Bei Crocidura hat sich die Kante nicht nui- bedeutend verlängert, son- dern hat sich /.u einer mächtigen Platte erhoben; die Richtung, welche bei Gymnura |)ro.\imo-distad war. hatte sich bereits bei Erinaceus etwas geändert, derart dass das distale lüide etwas nach vorn gedreht isl; bei (>roci(iura ist das noch weit stärker der Eall. so dass die Hich- tung fast ganz. (|uer wird. Oberhalb dei- Hasis desselben liegt der Proximalrand des ebenfalls stark entwickelten Post 7. dessen Endspil/e mit dem Post (> verwachsen isl (in der schematischen h'igur isl diese Verwachsung nicht angegeben; bei einigen Soricidcn-Exemplaren war sie nicht vorhanden); übrigens sind beide durch eine liefe Spalte geschieden. — Die Plica pi-inc. ist sehr gross, liegt merkwürdigerweise näher am Hinter- als am Vorderrand: d. h. der ausserhalb desselben liegende Teil der Vorderrandparlie isl ungewöhnlich breit geworden. — Der /.wischen dem .\ni I und dem Post ."> liegende Teil des Ohr- knorpels ist von vier mächtigen Leichern durchbrochen, welche etwa die Hälfte der h'läche dieses Teils ausmachen; eines derselben (r, Fig. 32) erstreckt sich fast bis an dan Vorderi'and. \'on dem es nur durch einen .schmalen Knorpelstreifen getrennt ist. Die distale Partie der (A)n- chaplatle ist sehr verkiuv.l. dvv Abstand vom .\nt ö zum Post 7 doppell so gross wie die Länge der bi'eiteren Partie des (^onchaknorpels, welche nui- eine spärliche Durchhuherung aufweist (in den Figuren von (^r. coerulea ist die Duichhkherung nicht gezeichnet; vergi. die anderen Soricideii-I'iguren). SOHICIDAI-; 71 Crocidant sp. (aus Sikl-Aliikaj. Tat' I. I'if^. 3:5, Der Ohrknorpel dieser Ciocidiiia iiiilerselieidel sich besonders dadurch, dass das Locii r naeli vorn chirchbroehen isl, so dass aus dem )See c. (weini wir den Knorpel niil einer Landkarte vergleichen) eine Förde geworden isl. was das Aussehen des Knorpels wesentlich ändert und den X'ergleich (wenn wir nicht die andere Crocidura be- sässen) sehr erschweren würde. Weiter ist das Knde vom Post 3 mit der Endpartie des Post 1 verwachsen. Das Ant 2 ist zugespitzter und der Proc. prox. stärker entwickelt. Crossopus fodiens. Tal'. 4, Fi«. :!4. Der Ohrknorpel unterscheidet sich von dem der Crocidura coerulea in folgenden Punkten. Der Proc. prox. ist verlängert, am Ende verbreitert und in mehrere Ästchen gespalten, sonst schmal. Das Ant 2 ist verkürzt, abgerundet. Die Spalte im Ant 4 fehlt oder ist undeutlich geworden; das Ant 5 ist breiter. Das Post ;") ist zwar klein, aber im Grunde genommen deut- licher als bei Crocidura, mehr als besonderer Fortsatz hervortretend. Die r^lica princip. liegt mehr in tler Mitte der Conchaplatte, die noch verkürzter ist. Es tinden sich ähnliche grosse Löcher, von welchen c sich nach dem Hinterrand zu stark ausgedehnt hat, während es sich nicht so nahe an den Vorderrand erstreckt wie bei Croc. coerulea. Sore.r pijgmaciis. Tat. 1, Fi«. 35. Diese Form unterscheidet sich vom Crossopus besonders dadurch, dass die Incia 2 fast ganz geebnet ist, so dass die schmale Spange zwischen ihr und der Incip 3 bedeutend an Breite zugenommen hat; weiter dadurch, dass das Ant 2 als gesonderter Fortsatz gänzlich ver- schwunden ist. Der bei Crocidura vorhandene Einschnit ins Ant 4 ist 72 INSFXTIVORA auch bei Sorex pvgmaeus vorhanden. Der Proc. prox. ist ähnlich wie bei Crossopus, aber etwas kürzer und weniger verästelt. Der schmale Teil des Post 2 ist bedeutend breiter geworden. Sonst liegen die Verhältnisse ähnlich. Das Loch a erstreckt sich etwas näher an den Vorderrand. Sorex imlguris. Taf. 4. Fig. 36. Diese Art unterscheidet sich besonders dadurch, dass das Loch c den Vorderrand durchbricht (also wie bei Crocidura sp.). Bei einigen Exemplaren ist das Post 7 nicht dem Ant () angewachsen (Fig. 36). Die bei Sorex pvgmaeus breiter gewordene, bei Crocidura und Cros- s()i)us schmale Partie des Post 2 ist bei S. vulgaris schmaler geblieben (ist abei- kürzer als bei Crocidura und (h'ossopus). Die Spalte im .\nt 4 ist nicht nachweisbar. Sonst sind die Verhältnisse ähnlich wie bei S. pvgmaeus. Die Incia 2 ist v(")llig verstrichen, vom Ant 2 ist keine Andeutung. Das äussere Ohi- von Sorex vulgaris (Tat. 18, Fig. 186) hat beim ersten .\nblick ein sehr eigentümliches .\ussehen, was besonders darauf herulil, dass das Post (i eine gewaltig hervorspringende Platte bildet. Näher besehen bieten sich aber deutliche Anklänge an {i\'mnura und Frinaceus dar. Namentlich linden wir einen ähnlichen breiten Aditus anterioi-. wodurch die Ohrkonkavilät mit der allgemeinen Hautober- tläche zusammentliesst. Die vordere Begrenzung des Aditus inf. ist schärfer als bei luinaceus. Die gewöhnliche umgebogene Vorderrand- partie (mit dem .\nt 6) l'eiill. Die Plica princip. ist schräger gestellt als gewöhnlich. Das ganze Ohr ist ein kurzer Napf mit drei hervor- tretenden Stul'enabsätzen. einem über dem anderen: das Post 4, das Post ('). die Plica principalis, die beiden letzteren besonders stark her- vorspringend. Bei den übrigen unlersuihlen Soiiciden habe ich ähnliche Ver- hältnisse bezüglich des äusseren Ohres gefunden. iM.i'iüM-; 73 6. Talpidae. Talpa ciiropacd. Tal'. 4. Fif?. 3,S. Die (ku'lihigo aniuilaiis isl IVei und wolilfiilw ickclt. sie iiiidel eine ähnliche Platte wie bei Ciyninuia, mit iair/.eni. starkem Proc. prox.; in der Nähe der distalen \\)i(lerec-ke entspringt auf der Konkavseile ein platter Fortsatz, dessen Rand sich in den Distalrand der Carlilago fort- setzt. Das Ant 2 und das Post 2 bilden zusammen eine idmliche unge- lahr rektanguläre Platte wie die Carlilago annularis, die aber niihl frei ist, sondern durch eine dünne Spange Ivergl. (iymnura u. a.i mil dem folgenden Teil des ührknorpels Zusammenhang!. Das Post I isl deul- lich und geht in eine ziemlich schmale Quei'pl^Jt^ über, welche die rückgebildete (>onchaplatte mit dem Ant 4 vertritt; dieser Plalle ist l)ro.Kimal eine kleinere, freie Platte angefügt, ein abgelöstes Stück der Conchaplatte mit dem Ant 3 (vergl. auch Sorex vulg. und Crocid. sp.j. Derartig, meine ich, dürften die Ohrknorpel-Überreste des Maulwurfs zu deuten sein. Der ganze distale Teil fehlt. In .Anschluss an die Insectivoren erwähne ich hier die datlung Galeopithecus iTaf. 4. Fig. 39). Von dieser i'orm lag nur ein unge- nügendes Material vor, nämlich ein Balg; an dem untersuchten Ohr- knorpel war desshalb der proximale Teil dei- (larlilago annularis ab- geschnitten. Das Post 1 ist mil dem Post 2 verwachsen. Das .Ant 2 isl kräftig ausgebildet Die .Anterons 3 und 4 gehen in einander über. Es ist ein recht deutliches .Ant 7^ vorhanden, dagegen isl weder ein .Ant () noch ein Ant 7 nachzuweisen. Das Post 4 isl an der Spitze mil dem Ende des Post 2 verwachsen, so dass die Incip 2 3 zu einem Loch geworden ist. Kline schwache Andeutung eines Post 7 lässl sich nach- weisen, est ist durch einen nicht liefen Einschnitt abgegrenzt. Derjenige Teil des Hinterrandes, welcher zwischen diesem Einschnitt und der 10 74 INSECTIVOMA Biisis des I'osl I lirgl. isl ziemlich iaiii^. liisl gimz gerade. An dieser Stelle sollten wir die Posterons ."> und (i haben: sie sind aber l)ei (ialeopitheeus niehl difVeren/.iert. \i\nv Pliea princip. fehlt. Die ab- gerundete C()ntha|)latte ist wenig durchhuhert. — Irgend einen Beitrag zur l'iage von dei- vei'wandtschaftlichen Stellung des Galeopithecus giebl dieser rückgebildele Ohrknoipel kaum: er leiht sieh zwar recht natürlich denjenigen dei- Inseclivoren an. giebt aber zu wenig posi- tive Anhaltspunkte, als dass er etwas l^estimmteres sagen könnte. Das vorhandene Material (ein aul'geweichter Dalgj lässl keine nähere Beschreibung des äusseren Ohrs zu. Ich bemerke nur. dass dasselbe ebenso vereinfacht erscheint wie der Ohiknorpel. Ich reihe hier auch die Gattung Hyrax an. deren verwandlschaft- tiche Stellung bekanntlich bislang ganz unsicher isl. Der Ohrknorpel dieser Form (Taf. 5, Fig. 40 — 41) bietet einige Ähnlichkeit mit dem von Polamogale und Ontetes dar, was ich natürliili keinen Augenblick anders denn als .\nalogie auffasse. Die (lartilago annularis ist eine ansehnliche Platte, in proximo- distaler Bichtung stärker als gewöhnlich ausgedehnt; ein Proc. prox. ist nicht vorhanden odei- nndeullich \i. Die distale Vorderecke ist mit dei- distalen Hinterecke verwachsen, so tlass die (^art. annul. einen ge- schlossenen Bing bildet. Die (^arl. annul. ist weiter mit dem Post 2 verwachsen. Das An! '.* isl wohlentwickelt. Das Ant 4 bildet eine ziem- lich kurze Bandsliecke mit einem tiefen Finschnitt (vergi. die Soiiciden). der auch teilweise geschlo.ssen sein kann: durch (lie so entstandenen Löcher habe ich Nerven hindurchlreten sehen (ohne Zweifel di^n Bamus auric. Nervi vagi l. Das .\nt ö ist kuiz. das .\nt (i ist wohlentwickelt. setzt sich abei' proxiniad iiiclil oder nur aiuleulungsw eise auf die ') Ich teile diese Angabe mit mIIit Hescrvalion iiiil. ila die unteisuchlcn Kxeiiiplare des Olii-knorpels am proximalen Kaiide der Carl, annul elwas beschädiiID\i; 7.-) Konkavseite des Olirknorpels fort; distad sel/.l sicli der Hnnd des .\iil (') in den (-oneliai'and fort. Die Ineia 2 und Incip .'5 sind duith eine ziendich silimnle läni^- liehe Spange getrennt: bei einigen Exemplaren (Fig. 11) ist diese Spange von dem folgenden Teil des Ohrknorpels ahgelösl. so dass der von den Anterons 1 nnd 2 nnd den Posterons 1 nnd 2 /.nsammengesetzte Teil des Ohrknorpels seihstiindig geworden ist. Die Posterons 2 nnd 4 sind wohlentwickelt; an einem der nntersnehten Ohrknori)cl habe ich eine schmale Knorpelbrücke zwischen den Enden dieser Posterons gefunden. Die folgenden Posterons sind fasi gänzlich veiwischl. Am Hinterrand sind ein ])aar Stellen bemerkbar, welche als geschlossene Einschnitte aufgefassl weiden k()nnen; tlei' l\iior|)el isl an diesen Stellen dünnei-. duichscheinender; sie sind eventuell als die (irenzeii von Post ö und (i. resp. von Post (i und 7 aufzufassen; ich habe aber noch ein ])aar weitere solche Einschnitte gesehen iFig. 41i. so dass die Deutung fraglich erscheint. - Die Plita priiicip. ist sehi' schwach. Die Durchl()cherung isl iiichl leichlich. Das äussere OhriTaf. 1. 12. Die C.artilago annularis ist selbständig; sie stellt ein kurzes Ouer- band dar; das .Ant 1 ist breiter, das Post 1 zuges|)ilzt; ein Proc. ])ro\. ist kaum zu unterscheiden. Das .\nt 2 ist recht kräftig. Ein Ant. ."{ trill niiht hervor. Das Aul 1 ist ein stark hervorragender Fortsatz. ') Verßl. ■/.. B. DoBsoN. C.alnlo.mic oC tlic Cliiroptcrn in llie Uril. Museum, 1.S78. p. 15:i-()' PTKROPlDAi; 77 Dtis Ant ö isl eine kleine S|)il/.e; die dcis Anl (> verlrelende Handjjartie isl sehr wenig umgelegt und sel/.l sich iiuT dei- Koids findet sieh ein ähnliches Post 3 wie bei (iymnura. Zwischen der Incia '2 und der Inii|) 15 be- findet sich ein ähidicher Isthmus wie bei (iymnura u. a. Das Posl 4 isl wohlentwickelt, kuiz und breit. Das Post ."> ist kuiv.. dreieckig und zugespitzt. Die das Post (> vertretende Handpartie ist ausgedehnt, aber sonst in keiner Weise besonders ausgebildet. Das Post 7 ist nur angedeutet. Der grosse (^onchaknorpel isl sehi' wenig durchlocherl. Es finden sich an demselben bei der untersuchten Art etwa lö niedrige Querfalten (vergl. iMg. 1 enthält. B . Microch iroplem. I. Molossidae. Molossus obscuriis. Tai. ,-), Fii;. i:i. Die Carlilago annularis stellt ein selbständiges schmales Querbänd- chen dar, sie isl am hinleren I':nde etwas verbreitet und daselbst mit einem kurzen distalen Fortsatz versehen: ein Proc. pro.x. ist nicht nach- 7(S CIHROPTKRA zuweisen. Das Aul 2 isl ein hinger schmaler niil mehreren Answüihsen versehener Forlsal/.. Das Anl .*} ist tkirch einen ziemlich tiefen Ein- schnitt vom Anl 1 abgegrenzt (der Einschnitt kann aucli iibei-hrückt sein, so dass der Nerv in einem Loch liegt). Das Ant ö ist zugespitzt iiiid reciit wohlentwickelt. Der proximale, abgetrennte Abschnitt des Ant (). der Pseudotragus. entspringt vom distalen Teil der Konkav- iläche des Anl ö; im Verhältnis zur Ausbildung die.ses Abschnittes bei manchen anderen Fledermäusen isl derselbe hier sehr beschei- den entwickelt. Das übrige Ant (5 ist eine ausgedehnte Randparlie mit einem kurzen Vorsprung; die Umbiegung desselben isl sehr schwach angedeutet. Das Anl 7 ist ein schmaler Fortsatz, welcher dem Ant (> parallel gerichtet und son demselben durch einen engen Spalt getrennt ist. Das Post 2 ist ein langei' schmaler Forlsalz; ein Post 3 l'ehll. Das Post 4 bildet eine recht ansehnliche dreieckige Platte, mit konkavem Distalrand. Das Post 5 ist eine mächtige Platte, hinten an der Basis mit einem spitzen Fortsalz ip':.), im übrigen abgerundet, durch eine verengte Partie mit tler Basis des Post 4 zusammenhängend. Die Incia 2 und die Incip 'A sind durch einen sehr breiten Abstand von einander getrennt. Die Incip ') senkt sich sehr tief hinein, und das Post (i ist dementsprechend eine sehr ausgedehnte Bandpartie ; an einer begrenz- ten Stelle (-0 ist der Band etwas hervortretend und leicht umgebogen. Das Post 7 bildet einen deutlichen Vorsprung. Die grosse Conchaplatte hat eine vordere terminale vS|iil/.e; die Platte isl stellenweise durch- löchert. Es mag hier benicrkl werden, dass ausser einem grossen Sciilclliiiu^) auili noili ein anderer Sesam knorpel entwickelt isl. nämlich im Musculus auiiculo-occipitalis. Es isl eine kurze Platte, in zwei Schen- kel (x) ausgezogen, welche sich an die Konvexseite des ()hrknor])els — dem Vorderrande näher als dem Hinlerrande — anheilen, während die Faserbündel des M. auriculo-occi|). sich an die Platte ansetzen;, in der Fig. 4.') isl diese Platte durch eine punklierle Einie angedeutet ') Vcrgl. HoAS A: P.mi.li, The i:ii'|ilian[s llcad. Fiisl l'arl, |) 1 (j. Mor.ossiDAi: 79 (hei durchfiilleiulfm Lulil kmiii sie in der i'al durcli die Coiuhapialle gesehen werden)'). Beziigheii des äusseren Ohres ['l'i\\'. 1!). h'ig. l liegt. Xon diesei- Kanle ans erslietkl sieh eine nuiehtige aufrechte Haul])latle nach vorn und niediad i)is an die Mitte dci Schnauze; in (k^ii hinteien Teil dieser h'alle liegen noch Partien des ührknorpels, nändich das Aid 7 und die sich diesem distad anschlies- senden Partien des Vorderrandes; im vorderen Teil i\cy l-'alle liegt das Scutellum. Entsprechend der tiefen Sonderung des Pseudotragus vom i^ihrigen Anl (1 isl auch am äusseren Ohr eine liefe Sonderung vorhanden: der Pseudotragus steht als eine kleine schmale Säule etwas unterhall) dei- Vorderkante. Besonders eigenlündich im Vergleich mit den gewöhnlichen Verhältnissen der Säugetiere ist die mächtige Eni- Wicklung desjenigen Teiles des äusseren Ohres, welcher das Post ö enthält: es isl dies eine gi'osse runde aufrechte Platte, die sich ganz üher die beiden Aditus hingeschoben hat. so dass beide erst zu sehen sind, wenn man die genannte Platte muh unten legt. Von dei- Platte erstreckt sich nach vorn bis an die Mundecke eine niedrige Falte; in demjenigen Teil dieser Falte, welchei- dei- Platte selbst am nächsten liegt, schliesst sie den l'ortsatz //.-, ein. Der Aditus anterior und der Ad. iid'erior tliessen fast zusammen, weil das die- selben tiennende Post 1. das wie gewöhnlich vor der (iehörgangs- ötf'nung liegt, fast gar nicht lierNoitritt. Eine Hinteri'andparlie dei- Concha ist durch einen Knick xon der übrigen (".oncha abgegrenzt; im unteren Teil dieses Knickes liegt das Post (i. die Handpartie nach ^) Wie weit dieser Scsaiiiknorpel bei den Chiroplere]) verl)ieilel isl, Imhe icli niehl untersuelit. [eli fand den Knorpel ül)erhaupt erst f^ef^en l'.nde nieinci- l'ntersiuluingen. Io, l'lecotus unil Hliinolophus festslellen. Seine ge- nauere Erforsehung liegt abseits vom Ziel unserer tnlerMicIning und inuss spiitcren Forsehern überlassen bleiben. Vcrgl. idirigens den Fortsatz am Ohrknoipcl von Cciilelcs (p. (i4), an welehen sieh ein Teil des M. postauricuhiris heftet. 80 ClIIl'.Ol'TICHA aussen davon ist liäalig; weiter dislad in dieser abgegrenzten Partie, die vom Tier gefältelt werden kann, liegen das Post 7 und die distalen Teile des Hinterrandes der Coiuhaplatte. 2. Noctilionidae. Xoctilio leporiniis. Taf. 5, Fii«. 44. Die Cartilago annularis ist aiuh l)ei Noctilio separat und ohne Proc. prox. Das Ant 2 ist lang und schmal. Das Ant 3 tritt wenig he]-vor. das Ant 4 ist recht wohl entwickelt und distal mit einer kleinen Spitze versehen. Das Ant .') besieht nur aus dem Basalteil, eine hervortretende Endspitze ieiilt. der Pseudotragus sitzt am Ende des Restes von Ant 5. Der Pseudotragus ist grösser als Ijei Molossus, am Rande gesägt: der übrige Teil des Ant 6 ist eine etwas verdickte, wenig umgebogene Randpartie von ansehnlicher Länge, ohne Vor- sprung. Das Ant 7 ist recht gross. Das Post 2 hat eine ähnliche Form wie das Ant 2; die Incia 2 und die Incip 3 sind einander mehr genähert als bei Molossus. Das Posl I ist kleiner als bei letzterem. Das Post 5 ist eine grosse Platte, welche distad in einen langen, schmalen geisseiförmigen Fortsatz aus- läuft. Das Post (i verhall sich ähnlich wie bei Molossus: der Vor- sprung -^ ist kleiner: proximal ist ein etwas grösserei- Vorsprung ent- wickelt. Das Post 7 ist eine kleine Spitze. Das Ende der wenig durch- hkherten Conchaplattc ist in eine Spitze ausgezogen, welche sich ganz anders verhält als die S()itze der (^onchaplatte von Molossus. Das äussere Ohr iTal. lU. Fig. 190 — 91) ist in mehreren Punkten sehr \()n dem des Molossus verschieden: namentlich fehlt die grosse das Scuteilum enthaltende Vorderfalte. Ein umgebogener Vorder- rand ist ebenso wenig wie bei Molossus vorhanden; man bemerkt hinter dem Vorderrand, ungefähr parallel demselben, eine wenig her- vortretende, immerhin aber deullichc Kante, welclu' pi-oximal das NOCTI I.ION ID.VK 81 niedrige Aul (i entluill. Der uiilerc Teil des Ohres isl ;ilinli(li wie bei jMoIossus gebildet: derjenige Teil, welcher den II:ui|)hd)S( hiiill des Post .") enlliiill. ist eine gewölbte, anssen konkave Phille; von demsel- ben streckt sich eine l^dte bis an den Mundwinkel. In den proxi- malen Teil des Ilinterrandes der Coiuha hinein ei-sireckt sich die fadenförmige Fortsetzung des Post ö. Das Post i\ Irill iiusserlirh nur schwach hervor. Der distale Teil des Hinlerrandes isl ganz eiidach, der bei Molossus vorhandene Knick fehlt. Au der Conchalläche sind, gegen den Hinterrand zu, mehrere Ouerfalten vorhanden. Die Concha ist ziemlich hoch und zugespitzt. .Am Hingang zum Ohigang tritt das Post 4 neben dem grossen gesägten Pseudotragus schwach hervoi-; vor demselben ist eine weiche Warze Noihanden (in Fi"' 1!)() vom Post ,1 verdeckt). 3. Vespertilionidae. W'-spenu/u. Taf. .■"), Fi^'. 4'). Ich nehme als Beispiel Vcsjicriifio discolor. Die (^artilago annularis isl frei, an ihrem \'ordereiide etwas \ei- breitet, im Übrigen schmal und mit einem kuizen wohl als l'roc. prox. zu bezeichnenden Fortsatz versehen. Das ziendich l)reite .\nt 2 trägt auf der Kome.xseite einen breiten Fortsatz (/i'j), welchei' ebenso gross isl wie das Anteron selbst. Das Ant 3 isl kaum angedeutet, das Ant 4 dagegen recht stark entwickelt und mit einer starken Xerven- Incisur versehen. Der Pseudotragus {a\;j isl eine ansehidiclie l'latle. welche quer über dem Ant 5 angeheflel isl, dicht voi- dem Fnde des letzteren. Der Rest des .Ant (i bildet eine ähnliche Kante wie bei Noctilio. Das .Anl 7 ist noch grcisser als bei diesem. Das Post 2 ist schmal, ähnlich wie bei Noctilio: auch das Post I ist sehr ähnlich wie bei diesem. Das i'osi ,') isl eine ganz mächtige Platte mit einer grossen PZinbuchlung fej am proximalen Hand. wodurch ein als besonderes Posteroii erscheinender Abschnitt ab- 11 82 CHIH()l'li:i!A sei>rcn/.l wird. Das Post (i \erli;ilt sirh ähiilitli wie hei Noctilio. Das Post 7 ist nur als seliwaehe Aiisl)uchtung des Hinleirandes gerade angedeulel. Die Coiieluiplatle ist schwacii duichlöehert (die Löeher sind in der l-'ig. 15 l'orlgelassen). Die Form der Platte erinnert mehr an die- jenige von Molossus als an die von Noctilio. Aul' dei- Konkavseite des Knorpels, zwischen der Incia 2 und der Incip .") tritt eine deutliche Knorpelfalte ff) hervor fauch am nicht aus- gebreiteten Ohrknorpelj. Das äussere Ohr von N'esperugo (discolor und noctula. Tal'. \S), Fig. 192) hat heim ersten Anblick eine einigermassen ähnliche Form wie bei Molossus, es stellt ein last gleichseitiges Dreieck dar. In Wirklichkeit sind aber erhebliche unterschiede vorhanden. Der Pseu- dolragus ist bei Vesperugo von ansehnlicher Grösse, während wir ihn bei Molossus last rudimentär landen. Dagegen ist die Partie, welche das Post 5 enthält, bei Vesperugo viel weniger augenfällig als bei Molossus, niedriger und ausgedehnter; die weiche Leiste, welche sich von der- selben in der Hichtung nach der Mundöffnung hin erstreckt, ist eben- falls weniger augenfällig. Die Frontalfalte tritt weniger hervor und enthält nur ganz hinten einen h^ortsatz des Scutellum. Vor der Kante, welche das Ant (i enthält, liegt eine das .Ant 7 enthaltende scharfe l'alle (bei Molossus gar nicht heivortretend). Der Hinterrand des Ohres verhält sich ungefähr wie hei Molossus. An der (ieh(')rgang-()frnung ragt das Post I als ein mit der Hasis des Pseudotragus verbundener Lappen heivor. Vespert ilio üaiiben ton iL T:\\: ;"). Fi«. 46. Der Ohrknorpel und das äussere Ohr schliessen sich zwar den Befunden von X'csperugo an, weichen aber tiotzdem stäikei- ab als ich erwartet hätte. Der Proc. |)r()\. der Caiiilago annulaiis ist sehr stum|)f und kurz. VESI'F.IMII.IONIDAK 83 Am Anl 2 l'elill der Forlsatz mil' dei- Konvexseilc. odei- v\- ist höchsIcMis iingedeutet. Die Anterons 3 imd I vei-h;ilten sieh ähnlieli wie i)ei Vesperugo. Der shirk durehlcieherlc Pseiidolriigus eiilspringl genulezu lim Ende des Ant ä, also isl die Kndspilze des letzlereii oblilterieil. Das Ant 7 ist gixisser als bei Vesperugo. Das Post I entspringt nicht mit bieiter IJasis von dei- gemeinsamen Knorpelplatle wie es bei Vesperugo der Fall ist. sondern mit tiiiem ganz schmalen Stiel; es ist in zwei .\stchen ausgezogen, von weichen das obere stärker als der entsprechende Teil von N'esperugo ausgebil- det ist. Das Post 5 hat dieselbe Finbuchtung wie bei Ves|)erugo; sie ist hier so gross, dass das Posteron fast zn einem auf einer Seite aufgeschnillenen Ring wird. Das Post (i tritt stärker als bei Ves|)erugo hervor, sein Rand bildet einen grossen Bogen. Dagegen isl ein Posl 7 nicht nachweisbar. Die Form der (^onchaplatte ist eine andere als bei X'esperugo; es ist eine zugespitzte, gestreckte Platte. Bezüglich der Duichlöchernng verweise ich auf die Figur. Es ist dieselbe Knorpelfalte \\ie bei Vesperugo vorhanden. Bezüglich iles äusseren Ohres (Text- fig. M) können wir hier von den allbekann- ten Diflerenzen in der Ohrenlänge und der F'orm des Pseudotragus absehen. Dagegen heben wir folgendes hervor. Die Frontal- l'alte ist schwächer und entspringt mehr von der Konvexseile, indem die vom Anl iv. 7 gestützte Randpartie vor deren Ursprung •'•■ I ,; hervorragt (was bei Vesperugo nur sehr ' '■ " 1> Pi wenig der I'^all war). Der das Posl 5 enl haltende Lappen isl schärfer abgesetzt als p^ bei Vesperugo. Die grosse umgebogene Fig. M. .Uissi'ifs Ohr von Vcsptr- Hinterrandpartie von Vesperugo ist last „„„ /;„„/.«,/om/. Das /., ist künsi- gänzlich weggefallen: nur ganz unten ne- licii nach unten um^clci;!. 11* 84 C.IIIUOPTKHA l)en dem Posl 5 ist ein Üljerresl derselben vorhanden: der Hintcrnmd des Ohres wird in grosser Ansdeimnng von dein gcboi^enen Hand des Posl () gehiidel. I'h'coliis (iiiriliis. Till', (i, Fig. 47. Dei- Ohrknorpe! isl in einigen Puni an das Post 4. dicht bei dessen Basis, angewachsen isl; auf dem ausgebreiteten Ohrknorpel gehen beide in einer Schleife in einander iiber. Das nicht seiir langgestreckte Post (> isl ähnlich wie das .\nt (1 scharf umge- krempt. Das PosI 7 Irin recht deutlich heiAor. Am Hinterland der fast gänzlich undurchhicherlen (^onchaplatte lindet sich ungefähr in der Mitte eine h^iubuchlung. Aul' der Konkavseite ist dieselbe Falte ffj wie bei den Ves|iertilioni(len vorhanden. Das äussere Ohr (TextUg. A') lehnt sich in seiner .Ausbildung an dasjenige dei- oben beschriebenen Microchiropteren an. .Vn den Pseudolragus schliesst sich unten das PosI I an (das .Stückchen unler- lialb der grösseren Einbuchlung am llinterrand des sog. )4'ragus*); das knorpelige Post i schiebt sich dabei teilweise nach Innen von I'IIVI.I.OSTOMA'I'IDAK 87 dem knorpeligen Pseiulotnigiis. Ob- gleich das Aul (i am Kn()i|)C'l, wie oben erwähiil. eine umgebogene Kante darstellt, isl am äusseren Ohr keine entsprechende Umbiegung vorhanden; die von der Kante be- ;,.. grenzte Rinne ist mit Muskelfasern .,^ ausgelülU; die betreuende Partie tritt jedoch am äusseren Ohr als ,„,. eine schwache längliche Erh(")hung p^ hervor. Vor dem Pseudotragus be- ^~--.._ ad. inf. I's Fii;. A'. .\iis.seros linkes Ohr von Artibcus. « Y, P.sc'ii(lotra«iis, ii> weiche \V;irze, inii> fen; auch am Dislalende des Pseu- weicher ihmtwui.st. ivp weiche Hand- dotragus selbst isl ein Drüsenkissen 1'=""''^' "'""'' l<"<"i'el. a,l inf. .x.iitus inferior. Oberlinll) des />j ein rund licher Kinsclinitt, der dem .Vditiis anl. P; merkt man eine ansehnliche weiche Hautwarze (ivw). einen Drüsen-Hau- vorhanden. Im Übrigen verweise ich auf die Figur. entspricht /> nneli unten unif^ele-'i. Vampi/rops sp. Taf, (i, Fig. -III. Die (ialt. Vampyrops gelK'irl zu derselben engeren Unterabteilung der Phyllostomatiden wie Artibcus (Stenodermata Peters. Dobson i und der Ohrknorpel des untersuchten Vampyrops war denn auch im Gan- zen dem von Arlibeus sehr ähnlich. Der augenfälligste Unterschied isl wohl der, dass die Carl, annul. frei isl und nicht luil dem Post 2 verwachsen. Der bei .\rlibeus recht scharf umgekremple Hand des Post (> isl bei Vampyrops zwar reiht deutlich abgesetzt, aber nicht umgekrempt. Unterhalb desselben tritt bei Vampyrops ein deutlicher dreieckiger Fortsalz (/)',,) hervor, den ich als unteren Abschnitt des Post () aullasse; dieser fehlt zwar nicht bei Artibeus, isl aber wenig hervortreleiul. Im übrigen sind die Ver- hältnisse fast identisch, z. B. auch was die Verbindung von Post l und 5 betrilVt; auch isl der Forlsatz (j ähidich entwickelt, u. s w. 88 CIIIHOI'TERA In Bezug luif dos iiussere Ohr dos sorgfüllig unleisuchl wiircie — siiul (lif Verhiillnisse gleiclilalls sehr iihnlich und icli hahe es für überlliissiy; näher hieraul' eni/u<;ehen odei' (his Ohr ahzuhiklen. Mirroiu/clcris mcfidlolis. T;ir. (i, \-i tritt stärker vor als bei den anderen. Es isl der- selbe charakteristische Fortsalz fgj an der Grenze vom Anl 4 und 5 vorhanden wie bei den anderen (noch hervortretender als bei diesen). Die übrigen Anterons bieten nichls Besonderes dar. Das Post 2 isl ein dünner Stab. Die Posterons 4 und 5 verhallen sich wie bei Arlibeus und Vampyrops, namentlich isl das Post 5 in derselben Weise dem Post 4 angewachsen. Das Post (i zerlallt in die- selben beiden Abschnitte wie bei Vampyro|)s; dei- distale Abschnitt ist umgekrempt. der pioximale in einen ziemlich langen Fortsatz ausge- zogen. Das l'ost 7 Irin etwas mehr hervor als bei den anderen; am Ilinlerrand di.'y (^oncha i'chlt die Einbuchlung. Das äussere Ohr stimmt im wesentlichen mit dem von Arlibeus fiberein. Megadeniut frons. Taf. (), Fig. .')!. Die Gart, annul. isl in ähidicher Weise wie bei Micronycleris mit dem Post 2 verwachsen. Das Anl 2 isl am Ende verbreilerl und in zwei kuize .\sle gespalten. Das Anl .'] isl an der Basis breiter als bei i\en anderen Phylloslomen. es ragl wenig vor. Das Anl I isl be- deuleud mächtiger als bei den anderen und in einen starken, spitzen PIIYI.LOSTOMATIDAI-: 89 hervorragenden Forlsal/. verlängerl. Ks isl derselbe eigen l iini I iehe l'\irlsalz fgj an der ("uen/.e des Anl 1 und ö wie hei den anderen Phyllostonien voihanden. Das Anl .") (rill mehr hervor als hei den andei-en. Es Iriigl einen ganz niäehligen Pseii(h)liagus. Das (ihrige Anl (') isl nnr ein veiihekler Hand und nicht umgchogcn: es sel/.t sieh distad auf der Konkavseile der Conehaplalle niil einer hingen l'aHe fort. Das Anl 7 isl bedeutend kleiner als bei den anderen. Das Posl 2 bielel die Eigentümlichkeii dai-, dass es am Ende niehl allein mit dem Posl 1 sondern auch mil dem Posl 1 verwachsen isl. Das Post 1 hal ungelahr eine ähnliche (ieslalt wie bei Micronycteris. Das Posl 5 verhält sich wie bei anderen Phylloslomaliden ; es isl in der Nähe der Basis an das Posl l angewachsen; auch isl das- selbe grosse Loili darin voriianden. Die Form des Poslerons isl etwas abweichend, es ist nicht so Ijreit wie bei den anderen. Die dem Posl (i entsprechende Haiulpaiiie isl sehr verkürzt, dei' Hanti nicht umgekrempl. ein kurzer l'\)rlsalz entspricht wohl dem l'oilsatz //,, von Vampyrops. Posl 7 und Ilinlerrand ähnlich wie bei Micro- nycteris. Die Durchl(')cherung ist spärlich. Das äussere Ohr (Taf. li), l-'ig. 1!)4) isl in mchi-eren Beziehungen eigentümlich. Das weiche Drüsenkissen vor dem Pseudolragus bei Artibens hat sich ganz dem letzleren angeschlossen und bildet eine vordere Basalpartie desselben fdk). Am vorderen Band des Pseudolragus ist ein grosser häutiger Lappen fhl) entwickelt. Die iM-oiitaHalle ent- springt \om Vordeirand der Concha (nicht wie bei Artibens von dvv Konvexlläche). Das Anl •) und seine distale Forlselznng treten schart hervor, namentlich am proximalen Teil der Concha. Das Posl 1 schliesst sich in gewöhnlicher Weise (\i;v Basis des Pseudolragus an. Das Posl ß tritt last gar nicht auf dei- Konkavtläche hervor; drei Wülste, welche anf (Xgv Konkavseile des proximalen Teiles der Concha hervorlrelen, sind: die Falle /' (vergl. die vorhin erwähnten l-'ledermäuse), eine drü- sige Falte (dp distad von letzterer (sehr schwach auf dem Knoipel), nnd eine weiche Falte, welche den l-'ortsatz i} enthält. 12 9Ü (,iiii!()I'ii;ha 5. Nycteridae. Nijrk'ris liispida. Taf. 6, Fi.t<. .")2. Dil' (larlihigo annularis ist IVci und sein- einlach gei'ornil. Das Aul 2 ist sehr lang, viclleichl am ehesten mil dem von Vampyrops vergleichbar, der luileie AsI aber sehr gestreckt (der obeie nur an- gedeutet). Das Anl 3 ist nur ein kleiner Vorsprung, das Ant 4 da- gegen ziemlich gross. Der den Phyllostomen eigentümliche Fortsatz am distalen Teil des Anl 4 leldl hier spurlos ebenso wie bei den anderen untersuchten (^hiropteren mil Ausnahme der Phyllostomen. Der Pseudotragus ist recht wohl enlwickell, er entspringt etwas inner- hnll) \()iii l'^ndc des .\nl ."). Der übrige Teil des Ant (1 ist ziemlich kurz., nur eine schwach vei'dickle Handpartie. Das Anl 7 ist kurz. Das Post 2 ist ganz rudimentär: kaum noch nachweisbar. Das Post I ist sehr einlach und recht klein. Das Post 5 ist eine grosse Platte, deren unterer vorderer Zipfel sich in ähnlicher Weise wie bei den Phyllostomatiden mit der Aussenseite des Post 4 verbindet: auch ein gr()sseres Loch ist in der Basis des Post ö vorhanden. Das Post () ist eine ansehnliche breite umgekrempte Handpartie. Das Post 7 ist klein. Am Hinterrand di^i Conchaplatle bemerkt man zwei seichte Einbuchtungen. Zu einer [Beschreibung des äusseren Ohrs lehll mii- tlas Material. Wie man sieht ist Nycleris in wesentlichen Stücken so abweichend von den Phyllostomatiden, dass es zweifelhall erscheint, ob überhaupt ein .Anschluss an diese h'amilie anzunehmen ist. Ich halte es aber doch nach dem Verhalten des Post 5 zu dem Post 4 einigermassen l'ür wahrscheiidich, dass die nächsten Verwandten der Nycteris unter den Phyllostomatiden zu suchen sind. Von einem speziellen Anschluss an Megddcnud ist nicht die Hede (vergl. oben S. 7(5). lUIINOLOI'lIIDAl-: 91 6. Rhinolophidae. Rlünolophiis fcrriiiu ciiiiiniiin. Tal'. G, l-'ig. .'):>. Die Cnii. annul. isl frei, mit t'ineni kiir/cn Proc-, piox. versehen und der von Vespertilio uiul \'esperugo iiimlich. Das Aul 2 isl am lüule verbreitert. Ant .'] ist ausserordentliili schwacli angedeiilet. das Aiit 4 dagegen stark hervortretend, last ebenso hing und sehmal wie das von Megaderma. am Ende isl es erweitert. Der Pseudotragus isl sehr ver- kleinert, aber keineswegs fehlend: er sil/,1 am l<^nde lies ebenfalls riick- gebildeten Ant ö. Das noeh übrige Ant (> isl in dem an den Pseudo- tragus grenzenden Ende etwas umgebogen und mit einer kleinen Spitze versehen, übrigens ähnlich wie bei Vespertilio u. a.; es setzt sieh mit einer Kante auf der Konkavseile der (loneha fort. Das Ant 7 ist gross und bieil. Während die Deutung der Anlerons keine Schw ierigkeit verui'saiht. gilt dasselbe nieht von den Posterons. die jedenfalls hervortretende Eigentümliehkeiten darbieten. Zunächst betrachten wir das Post 5. Es ist eine grosse Platte wie bei anderen Microchiropteren und pioxi- mal in einen spitzen Zipfel (/)".,) ausgezogen. Eigentümlich ist aber, dass dasselbe mit dem Post 7 verwachsen ist: es gehen am Ende lies Post 5 feine Knorpelbrücken in das Post 7 übei-; der vordere Hand lies I-'ost 5 ist in seiner grcissten Ausdehnung nur duich einen engen Spalt von dem Post (> getrennt. Enterhall) des Post .') (indet man auf den ersten Blick nur einen Eortsatz — während man doch sowohl ein Post 2 als ein Post 4 erwarten sollte. Bei einem untersuchten (unbe- stimmten) Bhinolophus war wiiklich nur ein Posteron zwisciien dem Post 1 und dem Post ") entwickelt. Bei dem abgebildelcii Uli. Iciium equinum lindet man aber ausser dem grösseren, sofort in die Augen fallenden Eortsatz noch einen winzigen dünnen I'ortsatz zwischen jenem und dem Post ö. Der gnissere I-'oi-lsalz ist nach seiner Eage (vergl. z. B. Vespertilio) ohne Zweifel als Post 2 in .Anspruch zu neh- men und der kleine isl dann das Post 4. Dass dieses sonst immer 12* 92 CIIIROPTKHA stark eiitwitkelle Poslcroii hier derailig rückgebildel erscheint, ist die bemerkenswerteste Eigentümlichkeit des Hhinolophus-Ohrs'). — Die Ex- tralalte /■ fehlt. Die Durchlöcherung isl wie gewölinlich eine spärliche. Dos •iussere Ohr (Tal', li). Fig. li)5j l)esil/l nur einen ganz rudi- mentären Pseudotragus. Die häutige Partie, welche gewöhnlich zwischen den Püsterons ."i und 7 eingeschaltet ist, fehlt hier völlig. Übrigens verweise ich an! die Fig. li).") und die Figuren-Erklärung. 7. Allgemeines über den Ohrknorpel der Chiropteren. Der Ohrknorpel der Megachiroptera isl von demjenigen der Micro- chiroptera sehr verschieden. Ähnlichkeiten sind: das konstante P>hlen der Plica principalis: das schwach aber deutlich hervortretende Post 7; das lang ausgedehnte Post (>; die schwache Durchlöcherung der Conchaplatte — Charaktere, welche die Megachiroptera mit allen oder den meisten Microchiroptera teilen. Die Microchiropteren bieten untei- sich noch eine Pveihe von C,ha- laktcren dar, welche entweder allen oder den meisten gemeinsam sind. Allen geiueinsam isl die mächtige Ausbildung des Post 5, welche alles überragt, was man sonst bei den Säugetieren in dieser Hinsicht findet. Der Mehrzahl gemeinschafilich ist die ausserordentliche Ausbildung des proximalen Teiles des Ant (>: Pseudotragus. Von anderen Punkten nenne ich: die schwache Umbiegung des Ant (> (abgesehen vom Pseu- dotragus) und die meist ansehnliche Ausdehnung desselben: das häu- fige Vorhandensein einer Extrafalte am proximalen Teil des Ohrknor- pels und die stets deutliche, oft starke I^^ntwicklung des Ant 7. Unter den uniersuchten l^^ormen bieten die I^hyllostomatiden ein besonderes Interesse dar duich die eigentümlichen gemeinsamen Züge, die sie aufweisen: I^'ortsatz _r;; Festwachsung des Post ö an das Post 4. *) Man tcönntc fragen, ob nicht der als Forlsal/ des l^ost ö in Anspruc-li «enom- mcne Teil (/)'-,) das l'ost 4 wäre. Nach der l.af^e dieses Fortsatzes am unversehrten Ohr — in der l-'altc. mit welcher die das l'osl .'> enlhaltende Platte sich nach vorn fort- setzt — - kann aber hiervon keine Hede sein. Li:i'oi!ii)Ai; 93 V. RODENTIA. I. Leporidae. Lcpiis ciiiiiciiliis. Taf. 7, Fifi. 54 — öö. Die Cart. aniiul. l)ildet eine IVeic. ziemlieh breite Querplalle, ein Proc. prox. ist kaum angedeiilet. Das Anl '2 isl recht wohl ausgehildel. Ein Ant o l'ehll oder isl liöciislens schwacli angedeutet. Dagegen isl dos Ant 4 ein mäclitiger, staiU hervorragender lM)rlsal/,. welcher am Ende hammerlormig verbreite! isl. Das Ant 4 ist durch eine liefe Bucht von dem stark entwickelten Anl 5 abgegrenzt, das mit einem grossen plattentcirmigen vorderen h'orisalz versehen ist, der durch einen tiefen Einschnitt fast abgegliedert wird'). Das Anl (5 ist als grosse umgekrempte Randpartie — die die Hälfte des Voiderrandes unifassl entwickelt; proximal ist das Anteron bis an den I^and fest und steif; distal besitzt es eine weichere Randpartie, welche durch eine ober- flächliche Kante von dem übrigen abgegrenzt ist. \'on einem Ant 7 ist keine Spur vorhanden. Das Post 2 ist ziemlich breit und besitzt einen grossen Fortsalz am proximalen Rand. Das i^osl 4 ist, dei- sehr gestreckten (ieslall des ganzen Ohres entsprechend, stark in pioximo-dislaler Richtung ausge- dehnt, dagegen \()n voin nach hinten kurz; distal ist es in einen langen schmalen Eappen verlängert. Neben demselben sitzt (auf dei- an- deren Seite des Adilus infer.) ein langer schmaler spitzer Fortsalz, den ich nur als I^osl 5 deuten kann. Es isl abei' zu bemerken, dass der- selbe nicht wie gewöhnlich nach aussen gebogen, sondern neben dem Post () oelesen ist. Das Post () isl sehr deutlich markiert, es bildet eine längere umgebogene Kante, welche sich iiroximad mit einer l-'alte fort- setzt, die mit einer Reihe von Leichern versehen isl. Dislad setzt es ') Es ist (lies nicht das Sculellum; ein wolil entwickeltes Scuteliuni ist ausserder vorhanden und liest oberhalb des .\nterons. 94 I!()I)i:ntia sich mil einem verdickleii Streileii iUiT der InnenseiLe der Coiului eine Strecke weil iorl. Das Post 7 ist sehr gul entwickelt, es bildet einen gestreckten, zugespitzten dreieckigen Zipfel. Dieser Zipfel und der eanze distale Teil der (^oncha ist streifenweise reichlich durchh'khert ; in den lochfreien Partien findel man zwei oder drei schwaih ver- dickte Längsslreifen (in der Figur nicht angegeben). Es ist eine sehr schwach hei \ oilretende Plica piincipalis vorhanden, welche cpuT über die Concha verHiull. Das äussere Ohr (Taf. 19, Fig. 19ü) besitzt einen tiefen spalleu- förmigen Aditus infer., der vorn vom vorderen Zipfel des Post 4. hin- ten von Post 5 begrenzt ist. Die das Ant (i enthaltende Partie stellt einen stark umgekrempten Rand vor, welcher [eilweise hinter dem PosI 1 hinab verläuft. Vom unteien Ende des Ant (5 spannt sich eine einen platten Muskel enthaltende weiche Falte nach dei- medialen Wand hinüber; wenn man in das Ohr hinein guckt, sieht es aus, als ob der Raum sich in zwei R(')hren teilte; die weitere, auf der einen Seile der genannten Falle, ist der Ohrgang, die andere stellt eine ziemlich liefe blinde Tasche hinter dem untersten Teil des Ant t) dar. Das Post 0 ist als stark hervortretende Kante enlwickell; hinter derselben liegt die |)lallen(ormige. das Posl 7 enhallende Partie. Die vorhin erwähnte Falte, welche ein proximale r\)rtsetzung des Posl (*) bildet. Iritl auch an dem mit Haut bedeckten Ohr sehr deutlich als eine scharf hervor- tretende Falte hervor (wenn man den unteren Teil des Ohres aufschnei- det; am unaiifgeschnitleuen Ohi- ist wenig davon zu sehen). Die Kon- vexseite des Ohres ist dem Kopfe in weit geringerem (iiade als bei den meisten anderen Tieren angewachsen, und dazu kommt noch, dass der Abstand vom Aditus inf. bis zur Obertläche des Kopfes beim Ka- uiuchen sehr gross ist, während er bei dt'u meisten Tieren gering, und oft sogai" = 0 ist; man hat deswegen den Eindi'uck. als wäi'en die Ohren lang gestielt. Der .\dilus ant. liegt weit weg von der Oberlläche des Kopfes, in welche er sonst gewcHinlich direkt übergeht. M:i'()iun.\F. 95 Lcpiis ciiro/xtciis. Taf. 7, Fif^. 51)— 57. Der ührknorpel des Hasen ist in den nieislen Pnnklen demjenigen des Kaninchens sehr iilmlich. Der i)eim Kaninchen ganz nndeulliche Proc. prox. ist hier denliich enlwicivell (Fig. T)?), wenn auch nicht gross. Das Post 5 ist niclil derartig zugespit/.l wie l)eim Kaninchen, sondern kiirzer und breiler, auch das hippenföi'mige distale End- stück des Post 4 ist kürzer (Fig. 5()). Sonst findet man nur gering- fügige I'^orm verseil iedenlieiten. ha ka Das äussere Ohr (Taf. 1!). Fig. 197) des Hasen ist l)ekannllicli noch länger als beim Kaninchen. Die umgebogene Randpaitie. in \velcher das .'\nt (1 liegt, tritt beim Kaninchen deutlicher hervor als beim Hasen, beim dem es stark abgeknickt und verborgen ist (Te\t- figur O). Das distale Ende des Adilus inf. ist hinten von einem winkeligen Vorsprung (worin das Ende des Post ö liegt) begrenzt; beim Kaninchen ist diesei' Winkel mehr abgerundet. Fi.n. O. Oiit'r.sclinilt des Oliie.s von L(j)us ciu-diKiciis. lai die Kante am .Viit (i, wo die diinne linndpartie (a,; in der l-if^ui) sieh nacli innen bief^t. Im CiTUppe von l)esondeis starlu'n Ilaaren an derseüjen .Stelle, Lagoiiujs alpin iis. Taf. 7, Fig. 58. Die Unterschiede von Lepus sind nicht unbedeutend. Die Cart. annul. ist eine ähnliche nuer]ihUte, ein Proc. prox. fehlt V(')llig. Das Anteron-Ende der Cart. annul. ist auf einer begrenzten Stelle mit dem Ant 2 verwachsen. Die Incia 2 und Incip .'5 sind zusammengekommen. 9(5 HODENTIA SO diiss das Aiil 2 r Post 2 (ncljsl der niil iliiicii vl'iIjuiuIlmk'ii (larl. niimil.) gänzlich von dem übrigen OhrUnorpel abgelrennl sind; Ant 2 f Post 2 stellen zusammen eine fast reklanguläre Querplaltc dar, welche am distalen Hand mehrere kleine Einbuchtungen und entspre- chende Forlsätze i)esilzl: einer der b^)rlsätze ist wahrscheinlich ein Überrest des Isthmus. Ein Aul .'5 lehll: das Ant I ist ein recht gros- ser, spitzer Vorsi^rung. Die Grenze von Ant 4 und ä wird von einer grossen, ollenen Bucht gebildet. Die Endpartie des Ant .") ist eine grosse, nuv durch einen engen Isthmus mit dem übrigen Knorpel zu- sammenhängende Platte. Das Ant (i ist gross; am unteren Ende des- selben ist ein abgegrenzter kleiner Teil, (i\;. vorhanden, der eine kurze Spitze bildet. Der übrige Teil des Anterons wird distad allmählich von ansehnlicher Breite und setzt sich — entgegen dem was wir sonst bei allen untersuchten Nagern gefunden haben — eine ziemliche Strecke auf der Konkavseite fort. Mit dem Rand dieses distalen Teiles ist das untere Ende des ansehnlichen Ant 7 verwachsen; letzteres bildet eine Schleife und zwischen ihm und dem Aul (> wird eine taschenförmige Verliefung gebildet. Die ganze Einrichtung ist sehr überraschend und eigenartig. Das PosI 1 isl insofern dem von Lepus ähnlich, als dasselbe in der |)i-o\im()-distalen Hichtung recht ausgedehnt ist und einen langen hinteren geraden Hand besitzt. Der kurze Fortsatz am proximalen Ende bei Lepus isl hiei- elwas länger geworden, der distale Fortsatz dagegen isl stark vcrkürzl. Dasselbe isl auch mit dem Post .1 der l'all, welches ganz kurz und kaum noch eikennbar isl. Das Post () ist etwas kürzer als bei Lepus und hat eine schräge, fast quere Richtung; an seinem proximalen Ende ist es etwas auf das Post 5 hinauf gerückt. Das Post 7 isl gross, von ähnlicher F^ntwicklung wie bei Lepus, beim .Vusbreilen des Knorpels wird es aber vom Posl (') überdeckt. — Die Plica ])rinc. ist gross und stark hei-vortrelend. also wie bei manchen anderen Säugetieren, und keineswegs rückgebildet wie bei Le|)us. Die Conchaplalle isl kurz, abgerundet, reichlich durchl(")chert. LEPOKlDAi: 97 Das äussere Ohr iTal'. 111, V\y,. IDSj ist kurz, iiiilit viel länger als breit. Besonders eigentümlich in Vergleich niii Lcpus erscheint, dass ein abgegrenzter Aditus inf. nicht ansgebildei ist. Cnten am Ohr findet man aussen die Ohrenhc'ihlung durch eine düiuie, ziemlich hohe Wand begrenzt, deien Hand last eben ist. Diese Pailie enls|)richl der vorderen und hinleren Bcgienzung des Aditus inf., welcher, in Ver- gleich mit dem was bei Lepus gei'undcn wird, als breit au.sgeJegl zu denken ist. In dieser Partie liegen dementsprechend das Post ."> und der distale Teil des Post 4. Innerhalb desselben findet sich hinten eine vorspringende Platte, welche das Post (i enlhäll. Kbenso wie bei Lepus liegt das Post .") ausserhalb des Pos! (i, aber so weil sie neben ein- ander liegen, treten sie am äusseren Ohr von Lepus kaum gesondert hervor; bei Lagomys alpinus sind beide auch am äusseren Ohr gelrennt. Eine andere aullallende Eigentümlichkeit des äusseren Ohres von L. alpinus ist durch das eigenartige Verhallen der Anterons ('» und 7 gegeben. Es entsteht hierdurch eine Tasche am Vorderrand, oder eine Verdoppelung des Vorderrandes, l'ür die sich bei Lepus niihls Entsprechendes finden lässl. Lagomijs Ruijlei. Taf. 7, Fi.i;. .'>9. Der Ohrknorpel dieser Art schliesst sich zwar in manchen Stücken an denjenigen von L. alpinus an: in einigen Punkten, besonders er- heblich in einem, weicht er aber von jenem ab. Die von mir untersuchten Ohren entstammen einem i\\emplar. aus dem der Schädel und damit auch die C.artilago annulaiis ent- fernt worden waren, während der ()hrknor|)el sonst unversehrt i)lieb. Aus dem vorhandenen Material gehl übrigens heivor, dass die Gart, annul. nicht wie bei der anderen All mit dem Aul 'J verwach- sen war. Das Aul 'i i das Pos! 2 ist auch bei L. Hoylei eine von dem folgenden Knorpel getrennte Platte und hat auch eine ;i!inlichc Form. Das Ant \ ist ähnlich wie bei Lejjus am Ende erweitert. Ant .") ist ebenfalls ähnlich geslallet, die Endparlie desselben scheint 98 RODENTIA im BegiilV sich vom übrigen Kiioipel viiUig abzutrennen. Uas Ant (> setzt sitli am distalen Ende nicht aiil der Konkavflächc fort, sondern geht in den Vorderrand des Knoipels ül)er. Der i/",-,) eistrecki sich nebst dem angrenzenden Teil des übrigen cjuer über die Basis des Ant ö bis an die Incia 4. Das Post 2 ist auf seiner Konkavseite mit einer Kante verseilen, die sich mit der (".ait. annul. verbindet. Ein Posl .'5 fehlt (höchstens kann eine unbedeutende Andeutung vorhanden sein). Das Post 4 ist eine grosse unregelmässig viereckige Platte von normaler Eorm ; ein dicker Hals verbindet dieselbe mit dem ül)rigen Knorpel. An dem einen dei- untersuchten Exemplare war die pro.ximale Aussenecke des Post 4 auf einer begrenzten Stelle mit dem Post 1 vei'wachsen. Das I-*ost ,") ist eine recht wohlentw ickelle, mit breiter Basis vom llinter- rand des Knorpels entspringende Platte, deren beide Ausseneckcn etwas ausgezogen sind; das Post .') ist ebensowenig wie bei Lepus in der natürlichen Lage nach hinten gebogen, es ist vielmehr nach vorn ge- richtet. Das Post (1 ist wenig markiert und bildet eine sich nur wenig erhebende Rand]iartie ohne (oder ohne hervortretende) Forlsälze. Ein Post 7 fehlt. Die Plica princ. ist eine wenig hervortretende, niedrige Qut^i'falle. Die Durchlöcherung ist massig. Das äussere Ohr (Taf. 19, Fig. 200! des Eichluirncliens erscheint weit normaler als dasjenige der Leporiden. .Aditus inferior und .Aditus anterior verbalten sich in ty|)ischer Weise, ersterer ist eine abgerun- dete, tief gestellte Einbuchtung, die vorn vom Posl 4, hinten vom Post T) bearenzt wird; der .\d. ant. liegt in derselben Ebene mit der Haut vor dem Ohr. Dagegen fehlt mit dem knorpeligen Post 7 die hinlere plattenförmige Partie des typischen Ohres. Die das Posl 0 enthaltende Partie erscheint als nach vorn umge- boaener Hinterrand des Ohres und setzt sich unten ohne (irenze in denjenigen Teil fort, der das Post ,') enthält, dessen unterer Zipfel in die scharf hervorragende obere hintere Ecke des Adit. inf. hinein- 13* 100 RODENTIA r;igt. Die IMirn priiicipiilis ist wie ;im Knorpel wenig liervortretend : oberhalb derselben sind noch ein piuir schwache Querfältchen be- merkbar. Arctomijs sp. Taf. 7, Fig. (il. In Vergleich mit demjenigen seines Verwandten, des Eichhörn- chens, erscheint der Ohrknorpel von Arctomys, der geringen Ausbil- dung des äus,seren Ohres entsprechend, in mehrfacher Beziehung als rück- und umgebildet. Die Cart. annul. ist frei, hat eine ähnliche Form wie bei Sciurus. Auch das Ant 2 ist ähnlich. Es folgt nun bei dem abgebildeten Exem- plar eine lange, mit mehreren kleinen Vorsprüngen ausgestattete Rand- partie, welche die Anterons 3 und 4 vertritt, die aber nicht deutlich aeschiedcn sind: bei einem anderen Exemplar war eine recht tiefe Incia 3 vorhanden. Auch ist die grosse Incisur am distalen Ende des Ant l grösstenteils geschlossen (ein paar Löcher deuten dieselbe an). Das Ant 5 fehlt völlig. Dagegen ist das Ant ß sehr kräftig entwickelt, noch breiter umgekrempl als bei Sciurus und mit demselben Einschnitt versehen. Das Post 2 ist kürzer und schlanker als bei Sciurus. Das Post 4 ist ähnlich wie l)ei diesem, aber an der Basis nicht so sehr halsartig verengt. Die Incip I, die bei Sciurus eng und tief war, ist hier ganz olTen und kaum angedeutet. Das Post 5 ist fast vc'Hlig verstiiclien. durch eine lange schräge Kante vertreten und distal durch einen deut- liehen Einschnitt vom Post (> getrennt, welches nicht wesentlich von Sciurus abweicht. Ein hervortretendes Post 7 fehlt. Die Plica princ. ist ähnlich wie bei Sciurus, die C.onchaplalle kurz. Das äussere Ohr eischeint in \'ergleich mit dem von Sciurus sozusagen als verwischt; man kann zwar dieselben l'eile erkennen, aber sie sind \erkürzt, veiciickt und abgeiundel. Das ist /.. B. in hohem Grade mit dem bei Sciurus so scharfen Adilus inf. der Fall, welcher SCIURIDAI-: 101 hier von einem gnnz sciiwaehen Aiissc hiiilt im unlercn Ohrraiuk' dar- gestellt wird. Der scharfe Vorsprung, der l)ei Sciurus die Ecke von Post 5 enthält, ist gänzlich verstrichen. Nur der umgebogene Vorder- rand ist eher markanter als hei Sciurus. und der Zipfel derselben, der sich in die ührkonkavität hinein erstreckt, ist verdickl. Cijnomi/s sp. T:if. 7, Fi.^. 02. Der Ohrknorpel von (.ynomys stimmt in den meisten Punkten mit dem von Arctomys überein. Der einzige Punkt, in dem ich einen wesentlicheren Unterschied gefunden habe, ist der, dass bei dem einen von mir untersuchten Cynomys das Posteron-Knde der Gart, annul. mit dem Ende des Post 4 verwachsen ist: bei dem anderen untersuchten Exemplar war die Gart, annul. frei. Die Löcher, welche bei .Xrctomys die Incia 4 andeuten, sind hier verschwunden. Das äussere Ohr ist noch kleiner als bei .Arctomys. Der .Aditus inf. ist undeutlicher, kaum besonders angedeutet. Spermophilus cii Ullis. Taf. 7, Fi«. (iS. Der Spermophilus-Ohrknorpel hat denselben 4ypus wie der von Arctomys und Gynomys, ist aber doch etwas abweichend. Die Gart, annul. ist in der proximo-distalen Dimension länger als bei den anderen. Das Ant 2 hat zwar dieselbe Form, ist aber mehr zugespitzt. Ein Loch ist wie bei .Arctomys am distalen Ende des Ant 4 vorhanden. Das Post 2 ist zu einem ganz winzigen Forlsalz verkürzt, an wel- chem das Post 1 angewachsen ist. Die Poslerons 1 und .") verhallen sich wie bei den anderen: das Post (> ist eine etwas mehr hervor- tretende umgebogene Randpartie mil einer kleinen Spitze. Der 102 RODENTIA (luiTlil(')cherle ilislale Teil des Hinlerrandes isl im BegrilV sich in Slück- chen aufzulösen: der distale Teil der Concha befindet siih überhaupt in Rückbildung. Das äussere üiir isl denienls|)rL'chen(l veiküizl und kleiner als bei C.vnomvs, sonst aber ähnlith. 3. Dipodidae. Smintluis hctiiliniis. Tai'. 7, Fi«, r.4. Die Carl, aniuil. bilde! eine nicht sehr breite, freie Ouerplatte. ohne Proc. prox. Das Anl 2 ist ungemein schmal, von mittlerer Länge. Die Incia 2 und die Incip '.] gehen so tief in den Knorpel hinein, dass sie nur durcli einen sehr schmalen Knorpelstiel getrennt bleiben; an seinem distalen Ende erscheint dieser Stiel halbwegs vom übrigen Knorpel abeeuliedcrl. Das Aiit 3 und das Ant 4 sind nicht deutlich von ein- ander abueyrenzt. sie bilden zusammen einen etwas gebuchteten Rand. Dagegen ist das Ant 4 durch eine ziemlich deutliche Incisur vom Ant 5 abgesetzt, das recht deutlich entwickelt, wenn auch nicht gross ist. Eigentümlich gestaltet ist das Ant (i. Der gewöhnliche Einschnitt des- selben hat sich ganz mächtig ausgedehnt, so dass das Anteron in zwei weit getrennte Stücke geteilt worden ist. Das distale, das Hauptstück, hat den gewöhnlichen (Miarakter einer umgekrempten Vorderrand- Partie; die distale Hälfte desselben ist breiter als die i)roximale, die Grenze beider ist durch einen spitzen dislad gerichteten Fortsatz be- zeichnet; das Anteron wiid hier plötzlich schmäler. Das proximale Stück des Anl (1 isl ein sclimaler dolchförmiger F'ortsatz an der Basis des .Anl .'). VAn .\nl 7 fehlt. Das Post 2 isl sehr breit, mit einer lyinbuchtung am Hinterrand. Das Post 4 ist am l-^nde breit, verjüngt sich dann allmählich nach der Basis zu. wo es ziemlich schmal wird. Das Post ä ist eine recht grosse, breite, am Rande abgerundete Platte und etwas breiter als Dii'ODiDAi: lO;; hoch. Das Posl (i isl mir weiiii^- markicit, (his Posl 7 lehll. Die I'lica priiic. isl deulliili, al)er niedrig. Die Conchaplalle isl mil ziemlich grossen Löchern verseilen. Das änssere Ohr weiciit vom Sciurus-Üiir niciil wesenUich ah. Die das Post 5 enthallende Partie isl wie hei diesem nach vorn ge- bogen und sel/.l sich in das kleine Post (i fori, welches ein wenig nach aussen gedreht ist. Dipus acgypliaciis. Tal'. 7, 1-ig. (i,-). Der Ohrknorpel von Dipus bietet zwar, wie nichl anders zu er- warten, in gewissen Beziehungen Anklänge an denjenigen \o\\ Smin- thus; andererseits sind aliei- die Unlei .schiede keineswegs üerinürLioi";. Die Cart. annul. isl ein ganz dünner Stab. Das Anl 2 isl dagegen weit stärker als bei Sminthus und von breiler rhombischer I'\)ini. Der Hals zwischen der Incia 2 und der Incip 3 ist viel kürzer und breiler. Die Anterons 'A und 4 verhalten sich wesentlich wie bei Sminthus; Incia 4 ist sehr deiillich. Das Ant 5 isl in Vergleich mil Sminihus verkürzt, so dass die proximale Partie des Ant (i (a',j), die sich ähnlich wie dort verhall, vom Rande des Ant ä entspringt. Der distale Teil des .Ant (> verhält sich ähnlich wie bei Sminthus. wenn auch die Form ein wenig abweicht. Das PosI 2 isl ganz abweichend von Sminihus; anstall der gi'os- sen breiten Platte bei diesem linden wir hier ein dünnes Stäbchen, das an seinem hinleren Ende mil dem Ende des Post I verwach- sen ist; letzleres ist an der Basis breiler als bei Sminihus. Das Post ö ist fast völlig in Wegfall gekommen, nur i'in schwacher Vorsprung deutet dasselbe an. Das Post G verhält sich wie bei Sminihus; ebenso die Plica princ. Das äussere Ohr besitzt am Hinlerrande, entsprechend der schwa- chen Entwicklung des Post ."> des Knorpels, nur einen äusserst schwa- chen Vorsprung hinler tiem Ad. inf. Interessanter isl der Vordenand 104 HODKNTIA (Textfigur Q). Derselbe ist in gewöhnlielier Weise umgebogen, und die umgebogene Partie entiiäll das Ant 6. .An der Umbiegungsstelle ist aber eine weiche Falte entwickelt, und das Ohr ist am Vorderrand derartig zusammengerollt, dass der Hand dieser Falte nach hinten Hiß- Q Via. P. Pg Fig. P. QuerschniU (ies iiusscrcn Olircs von Ilydrocliocrns zum Vergleii-li mit der folgende Figur. Fig. Q. Querschnitt des Olires von Dipus. n nncli innen gebogener Vor- derrand. ii> weiclic Falte, welche den Yorderrand verdeckt. schaut, während dev gewiWinlich nach hinten gerichtete Vorderrand weilei- umgebogen und nach innen gerichtet ist'); er ist, wenn man das Ohr von aussen betrachtet, von der weichen F'alte verborgen. Der Hand der weichen Falte setzt sich an dem Aditus inf. in den nach vorn gebogenen Hinterrand fort; einen .Aditus anterior giebt es untei' diesen Umständen nicht. 4. Spalacidae. Spdld.v. Taf. 8, Fig. (Ki. Da die Stellung von S[)a!a.\ eine inisichere ist. l'ühren wir densel- ben hier als Verlieter einer besonderen Familie auf, Wie bei mehreren anderen Tieren, denen ein äusseres Ohr abgeht, ist der allein vorhandene |)roximale Teil des Ohrknorpels recht kräf- ') .\linliches ist auch beim Ila.sen der Fall (Tc\tlig. O. p. Oö). SI'ALAC.IDAK 1()5 (ig cnhvifkelt. Die Cart. aiiniil. isl frei, und hildel eine hieile Oiier- platte mit Andeutung eines Proe. iirox. Das An! 2 ist ehenl'aiis kräftis und stellt zusaninien mit dem starken Post 2 eine breite Querplalte dar, die nur an einer l)egren/.len Stelle mit dem rolgcndcn Teil /.usam- menhängl. weil die Ineia 2 und die Ineip 3. deren innerste Enden an dem abgebildeten Ohr stark verengt sind, sehr tief hineinschneiden; an einem anderen untersuchten Ohr war die Verbindung fast zertrennt. Der Best des Ohrknorpels bildet ein Querband, ähnlich der Cartilago annularis und dem Ant 2 f Post 2. ungefähr von derselben Breite aber länger als diese. Dieser Teil entspiicht ()lfenl)ar: dem Post 1, dem Ant 3 und Ant 4. vielleicht auch noch dem Ant 5. Das äussere Ohr fehlt insofern nicht ganz, als die äussere Ohr- ötfnung von einem recht ansehnlichen Hingwall umgeben ist. in wel- chem der distale Knorpelrand liegt. 5. Myoxidae. Mi/o.viis j/lis. T;if. 8. Fifi. 67. Die (lart. annul. isl Irei und ziemlich breit, das Ant 1 zugespitzt, ein Proc. prox. fehlt. Das Ant 2 ist lang und schmal. Das .Ant .'? ist als Vorsprung sehr schwach angedeutet, Ant 4 tritt ziemlich hervor, die Incia 4 ist deutlich. Das Ant ö isl kurz, mit einem kleinen Vorsprung neben der Incia 4. Das Ant (') ist sehr schwach, stellt eine ganz schwache L'mkrempung des Vorderrandes dar, welche sich nicht (pier über das Ant ä fortsetzt. Die Posterons 2 und 4 bieten nichts Bemerkenswertes dar: sie sind denen von Sciurus ähnlich, das Post 2 ist etwas verkleinert. Das Post .') isl ein kurzer, nicht sehr breiter Fortsatz. Das Post (5 ist dem von Sciurus ähnlich und in dem untersuchten Exemplar mit ein paar kurzen Forlsätzchen versehen. Der Ilinterrand biegt sich ober- halb des Post ü derartig aus, dass man wohl von einem Post 7 spre- 14 10() nODKNTIA clieii nuiss. Die IMica |)riiui|). isl sehr niedrig, die CoiuhaphUle hreil, am Ende abgerundet und rethl stark durehlöchert. Dasäussere Ohr (Textfig./f) islani Ijesten mit dem von Sciurus /.u vergleichen. Es ist sowohl ein gut markierter Aditus inf. als auch ein .Adit. ant. nachzuweisen. Der das Post ."> "o — enthaltende lH)rtsat/. ist sehr deutlich, wenn '*' ' i'7 aucii nicht so hervorspringend wie beim ^,-' ^ Eichhörnchen. Die obere Ecke des Vorder- '^* .'''/ '"^-.. randes des Ad. inl'. (die das Post 4 enthält] '"'•""• / springt deutlich hervor. Dagegen ist — der P6 schwachen Entwicklung des Ant (5 entspre- Fif.. R. .\us.sercs Ohr von ^.j^^^^^, _ j^,. uingekremple Concha -Vorder- Myoxus glis. it> weiche Haut- falte .wischen p, und p, (/>„ '"and nur eben angedeutet, er setzt sich ern-icht nichi den Hand), proximal aul' der Konkavseite mit einer pl i'iica princii). niedrigen weichen Falte fort. Die das Post 7 enthaltende Hinlerrand-Partie ist breiter als bei Sciurus und tritt stärker hervor. Mi/o.viis (tucIldiKiriiis. Tat. >S, Fig. 68. Dei- Ohrknorpel erscheint als eine etwas vereinl'achle Ausgabe des- jenigen von Myo.xus glis. Ich nenne nui- die Unterschiede. Die Incia 4 ist ollener. das Ant 5 noch stärker reduziert als bei glis. der Fortsatz an der (irenzc vom .\nt 1 dagegen deutlicher. Das Post 5 ist kaum angedeutet und erscheint mir als ein durch eine Falte von Post B geschiedenes Stückchen des (loiu ha-llinterrandes. .Ähnlich ver- hält sich auch das Post (>. Das Post 7 isl wenig autfallend. Vom äusseren Ohr (Tai'. 19. Fig. '201 1 ist zu bemerken, dass der Aditus inl'. weniger scharl' markiert und breilei' isl als bei glis. Deut- licher entwiikelt als bei glis isl eine (^onchal'alte an der Cirenzc von Post .") und (■). die zwar auch hei glis niclU l'ehll (Fig. U). bei avella- narins aber ausserordenllii h scharf hervortritt. MYOMDAE 107 Ausser den i^eiiimiileii Ijeideii Myoxidcu ludu' ich noch einen dritten, aus SüdalViiva Malaheleland i unlersuchl. Derselbe schliesst sieh eng an die anderen an. Die Carl, annnl. ist noih gnisser als bei diesen, das Ant !2 hat eine sehr ansehnliciie Länge und ist sehr sehlaniv, das Post 2 ist klein, die Posterons .') und (i bilden schwaehe Voi- spriinge, die Jcdoeh deutliiher sind als bei avellanarius. 6 Anomaluridae. Den einzigen Hepräsentant diesei- (iruppe. den ich untersucht habe, schliesse ich hier an. weil der Ohrknorpel wohl am meisten .\hnlich- keit mit dem der Myoxiden darbietet — ohne dass ich behaupten w ili, dass diese Ähnlichkeiten ausschlaggebend sind. Einen besonders ur- sprünglichen Charakter besitzt der ührknorpel der untersuchten Form nicht: ich mache darauf aufmerksam, weil man in den Anomaluriden besonders ursprüngliche Simplicidentaten hat sehen wollen. Idiiinis nuicrotis. T;if. S, Fi«. 69. Die (^arl. annul. ist kurz — in der Richtung voin-hinlen — und breit, somit recht abweichend von der der meisten Nager. Das Ant 2 ist dünn — vergl. Myoxus . an der Spitze erweiteil und nicht so lang wie bei Myoxus. Der Rand \()n dem Anl 2 ab bis zum .Vnl ."> ist dem von Mvoxus glis sehr ähnlicii. Das .\nt ö ist stark entwickelt, vielleicht stärker als bei den übrigen hier erwähnten Simplicidentaten. es ähnelt am meisten dem von Mus sylvat.. aber das distale l-'ortsätzchen ist bei Idiurus viel stärker entwickelt. Das .\nt 6 ist last gar nicht um- gekrempt, und ebensowenig wie bei Myoxus weiter als bis zum .\nt 5 lortgesetzl. Ein .Ant 7 fehlt. Das Post 2 ist in Gegensatz zu Myoxus grc'isser als das Post 4. in seiner Form aber dem von M. glis recht ähnlich. .Vhidich wie bei diesem verhält sicli auch das Post .">, das ganz wohl ausgebildet und zwar 14« 108 UODENTIA sclinuil und spilz isl. Dicht oberhalb desselben isl wie bei Myoxus eine kleine QuerCalte enlwickell. Auf diese l'olgl eine Handparlie, die den Poslerons 6 und 7 entsprichl, die sich aber direkt in den ein- laelien Hinterland der (^oncha fortsetzt; ein Post 7 iehll also, aueh ein PosI () isl eigentlich nic-ht nachweisbar. Die Plica prine. ist last ver- schwunden; etwas unterhalb derselben liegt eine recht deutliche kleine (irube. Quer über ih'i\ unleren Teil der Concha verlaufen vom Ilin- lerrand bis gegen den Vorderrand drei niedrige CJuerfalten. Die (>on- ( haplatte isl sehr wenig (oder gar nicht) durchlöchert (die Haut war an dem untersuchten Exemplar nicht überall zu entfernen). Die l'orm der Concha ist gestreckt. Bezüglich des sehr einfach gestalteten äusseren Ohres werweise ich auf die l-'ig. 202 (Taf. 19) und die Figuren-Erklärung. 7- Muridae. Der Muriden-Ohrknorpel bietet verschiedene Eigentümlichkeiten dar (vergl. unten S. 117). Von den bisher behandelten steht wohl Sminthus den Muriden im Ohrbau am nächsten; aber auch zwischen diesen isl der Abstand sehr gross. Mus si/lixiliciis. tm: an/. iilinlich wie hei syl\ulitus. Das .\nl 2 hahe ich ein hisehen kürzer, sonst aher ähnlich gelunden. Der Mals zwischen Ineia 2 und Ineip .'> ist länger und dünner. Der grosse Einschniti in den Dislalrand des Post 2 fehlt entweder oder ist viel kleiner als l)ei sylvaticus. Das Post 5 + H ist ein bischen niedriger, sonst aber ähnlich. Die Ecke des Post 7 ist mehr ausgezogen. Der kleine Fortsatz am Proximalrande des Anl ."> fehlt. Mus (li'ciinuiiuis. Tai. 8, Fig. 71. Der Proc. prox. der C-arl. annul. ist bedeutend kräftiger als bei M. sylvaticus, ^It'v Flinschnitt am Post 2 ist dagegen nur eine seichte Pnuhl. Das Post 5 I (") verhält sich zwar ähnlich wie bei sylvaticus, tiill nbei' viel weniger hervor, die sich auf die Konkavlläche fort- setzende Kante ist weitaus niedriger. Das Post 7 ist in einen Zipfel ausgezogen. Die Plica princ. ist schärfer und tritt stärker hervor als bei sylvaticus. Im übi'igen liegt ('bereinstimmung vor. Das äussere Ohr stimmt im wesentlichen mit dem von sylvaticus überein. Das Post ") 1 ü (ritt jedoch viel weniger, die Plica princ. dagegen l)edeulend stärker hervor. .1///.S miniiltts. Till'. 8. Fig. 7'i. Der Ohrknorpel Non Mus minulus isl dadurch interessant, dass er in mehreren Punkten dem ()hi-knorj)el von .\i-vicola glareola und agrestis ähnlichei- ist als dem der oben beschriebenen Mus-Arten. Das Irin besonders in folgenden Punkten zu Tage. MiniDAi; 111 Die vereinigten Posleions ,") i (5 sind bccieulend ijieiler als sonst bei Mus. und derjenige Teil derselben, welcher sich auf die Konkav- tläche hinauf fortsetzt, isl nicht in seiner ganzen Ausdehnung festge- wachsen. sondern in der Kndhällle IVei ähnlich wie wir es bei Arvicola und Cricetus linden. Ks isl auch dasselbe grosse Loch wie bei Arvicola glareola. agrestis eic, oberhalb des Ant ."! vorhanden, so- gar ganz mächtig entwicUelt. Auch die h'orni des Anl I und des Ant 5 ist der entsprechenden von Arvicola äiinlicher. Im übrigen liegen die Verhältnisse ähnlich wie bei Mus sylvaticus oder decumanus, in einigen Punkten wird man mein- an die erstei-e. in andei-en an die letztgenannte .Art erinneil. Die Verhältnisse des äusseren Ohrs entsprechen denen des Ohr- knorpels. Das Ohr isl wie bei .Vivi-ola kürzer als bei den an- deren Mus-Arten, die Partie, welche die Post ,"> und (> enthält, isl ebenso gross wie bei Arvicola und weit grösser als bei Mus. Die vor- dere Begrenzung des Ad. inf. (gestützt vom Post 4) verhält sich ähnlich wie bei .Arvicola (siehe diese). Überhaupt isl das äussere Ohi- unge- mein Arvicola-ähnlich. (icrhilliis sp. T;ir. S, l''ij>. 7:!. Die (lari. annul. ist ein schmales Ouerband. Ein Proc. prox. fehlt. Das .Ant 2 isl sehr gestreckt und dünn und weil länger als bei Mus. Die Incia 2 und die Incip 'A sind dui-ch einen kurzen dicken Hals ge- trennt. Das .Ant 3 ist nur schwacli angedeutet aber ausgedehnicr als bei Mus. Das .Anl 4 ist mil einem kurzen breiten I"\)rtsatz veischen. Die .An- terons ."> und (i verhalten sich idmlich wie bei Mus svl\-. imd decum. Das Post '2 ist an der Basis niedriger als bei M. sylvaticus, dei- Einschnitt am distalen Rande fehl!. Das Post 5 i (> isl dadurch ab- weichend, dass es sich nur andeutungsweise auf die Konkavfläche hinauf erstreckt. Das Post 7 verhält sich ähnlich wie bei M. .sylvaticus, isl aber schmaler. Die Plica ])rinc. (rill etwas mehr hervor als bei dieser Art. 112 ROnEXTIA Am äusseren Ohi- trill diis Posl .") deutlich hervor. Die Parlie, welche das Posl 7 eulhäll, ist schmaler (vergl. den Ohrknorpel) als bei M. sylvalicus und weniger abgeselzl. Hydromijs sp. Taf. 8. Fig. 74. Die Anferons verhalten sich im ganzen ähnlich wie hei Mus svl- vaticus mit der Einschränkung, dass das Ant ö etwas vereinfacht ist und besonders dass ein wohl abgesetztes, wenn auch kleines, Ant 7 ausgebildet wird, was um so merkwürdiger ist, als wir sonst nirgends bei den Nagern — mit alleiniger Ausnahme von Lagomys alpinus — ein Ant 7 finden. Das Post 2 entbehrt des tiefen Einschnittes. Das Post ö ist viel- leicht noch grösser als bei M. sylv., das Post (> ist dagegen niedriger, übrigens unabhängiger vom Post 5. Das Post 7 ist kleiner, aber deut- lich. Die Plica princ. ist viel höher als bei M. sylv. Am äusseren Ohr ist, entsprechend den Befunden am Ohrknorpel, vor dem distalen l^nde des umgebogen Vorderrandes (Ant (5) ein klei- nes Läppchen bemerkbar, welches das Ant 7 enthält; auch ist die Plica princ. hervortretender als bei sylv. Dagegen tritt das Post ö weniger hervor. Im Verhältnis zur (inisse des Tieres ist das Ohr klein, die absolute (iicisse übersteigt kaum diejenige des Ohres eines grossen Exeiu[)lars von sylvaticus. Das Vorhandensein eines Ant 7 — ich habe dasselbe bei zwei Exemplaren konstatiert — weist darauf hin, dass Hydromys, obgleich er in anderer Beziehung sehr wenig primitiv erscheint (nur zwei Backenzähne), sich früh von dem Muriden-Stamm abgezweigt hat, weil von dem Anl 7 sonst keine Spur innerhalb der Familie ge- funden wird. Die relative Selbständigkeit des Post 6 kann in der- selben Hichtung gedeutet werden. Mll'.IDAK 11, 'i Awicola glareola. Till'. ,S. Fia. 7.'). ^^'i^ beschreiben den Ohrknorpel in stetem Vergleich niil dem von Mus sylvaticus. Üie Carl, annul. isl frei; sie friigl einen staiken Proc. prox.. der weit stärker ist als bei M. sylv. Das Ant 2 isl ähnlich wie bei sylv., aber etwas weniger schlank. Der Hals /.wischen der Incia 2 und der Incip 3 ist lang und dünn. Die von den Anlerons 'A und 1 gebildete Randpartie ist länger als l)ei sylv.. besil/.t aber dieselben Voi'sprünge: der Vorspruug, welcher das Anl ü verlrilt. isl grösser, das Anl J ragl aber weniger hervor. (\ isl da- gegen viel ausgedehnter. Inuciludb des Anl 'A ist ein grosses Loch im Knorpel voi-handen. Das .\nl ö isl lang und schmal, einlach, ohne Fortsätze. Das Anl (1 isl kaum angedeutet, ein Anl 7 fehll. Das Post 2 isl nicht so hoch an der Basis wie bei sviv.. der Ein- schnitt am Distalrande ist eine seichte Bucht. Das Posl 1 isl am Ende schmäler und an dei- Basis nicht verengt. Das vereinigte Posteron ."> ■ (i isl ganz, eiidieillich. Es ist viel grösser als bei sylv., ist mit grossem gebogenem Hinterland versehen und stellt eine Platte von ansehnlicher Grösse dar. Es erstreckt sich in ähnlicher Weise wie bei sylv. aul die Konkavseile, aber noch viel weiter hinauf. Dieser sich auf die Konkavseite erstreckende Teil hal sich aber von derselben abgelösl, so dass er der Konkavseite nur anHegt, nicht al^er wie bei sylv. mit derselben duich Kiiorpclmasse vereinigt isl. - Das Posl 7 isl ebenso culwickell \\ ie bei sylv., die hintere Ecke ist in einen schmalen Zi[)rel ausgezogen. Die Plica princ. isl niedrig Das äussere Ohr (vergl. die Fig. 204, Tal'. 20. welche das fast identische Ohr der Arv. agrestis darslelll) ist breilei- und kürzer als das von Mus sylv., verhält sich aber in der Fhiuptsache ähnlich. En- gemein hervortretend ist — den Verhältnissen des Knorpels entsprech- end — das vereinigle Post ö (i, das als eine grosse Platte im Ohr t> 1 1 I RODENTIA liervonagl. Der Adit. inl'. isl l)reiter als bei sylv. und der vom l^osl 4 geslülze Vorderriind dcssellien streckl sich als eine gebogene Kante weil auf die Konkavlläche des Ohres hinein. Vorder- und Hinlerrand des Ohres verhalten sich ähnlich wie bei sylval. Ari'icold isl i-echl wohl entwickelt, aber schwiicher als bei Mus syh'.; an dei' (irenze des Ant 4 befindet sich ein kuizer Fortsalz. Das Posl 2 ist kurz und breil, ohne Einbuchtung am Distalrande. Das Posl I isl Ncrhältnissmiissig klein, am (irunde stark verengt, der Minlerrand isl am (irunde /u einem breiten, kurzen F'ortsalz verlän- gert. Das Posl ") i () isl rc( hl wohl entwickelt, ungefähr so stark wie bei Mus sylv. Der sich über die Konkavseite hin erstreckende Abschnitt isl distal fiei, proximal angeheftel. Das Post 7 isl wohl entwickc4l. Die Piica priuc. iiiiuliih wie bei Mus sylv. Das äussere Ohr isl hekaunlüih wohl entwickelt: esl isl dem \ou Mus ähnlich. MUHIDAl-: 117 Olirkiiorpcl der Miiridcn im Alhicinciucn. Die Ohrknoiiiel der Miirideii l)ieten iiiiverkeniihar einen gemein- samen Tyiius dar. (lluiraklerislisch liir die Familie ist besonders die Ausbildung der verschmolzenen Poslerons ."> (J. wckhe sich dishid auf die Konkavseile hinauf loiisel/en : eine deiarlige Ausbildung linden wir bei keinen anderen Nageiii. (ieiueinsam ist auch die I-'orui des Ant 2, die starke Ausbildung des Posl 7 und die schwache Ausbildung des Anl 0. dessen proximaler Aiischuill iehll. Die starke Ausbildung cies Posl 7. des Ant .">, des Proe. prox. und ganz besonders das Vorhandensein eines Anl 7 i)ei Hydromys seheinen darauf hinzuweisen, class die Familie die ja sonst in mancher Be- ziehung ein nur wenig ursprüngliches (iepräge hat — sich weit unten vom Simplicidentaten-Slamm al)gezweigt hat, dass sie später in man- ciier Beziehung umgemodelt wurde, in einigen Punkten abei- ursprüng- liche C.haraktere bewahrt hal. 7 Hystricomorpha. Die Hystricomorphen bilden eine sehr natürliche Nagerabteilung, welche zahlreiche in manchen Beziehungen sehr verschiedene Formen umfasst. Die natürliche Zusammengehörigkeit der betrellenden l'ormen wird auch durch die Befunde am Ohrknorpel bestäligt. (I. ('.iioiidiic. I)(ist/pio(l(i (Uftili. T;if. i). 1-i». 7!t. Derjenige unter den oben beschriebenen Ohrknorpeln, dem ih'V Ohrknorpel des Aguti sich am nu-isteii anscidiesst, ist (\(.'v des Fich- hc'hnchens. Die Cart. annul. ist schwach, ein schmales Ouerl)ändchen ohne Proc. prox.: sie ist frei. Auch das .\nt 2 ist schmal, dünn und zuge- IIS l'.OniONTIA spil/.l. Das Anl .'5 triti mit eiiici- kurzen Spitze liervor. (ins Ant 1 luit eine iihnliclu' l'orni wie hei Sciiirus. namentlich ist auch che Bucht zwischen Anl 1 luul Ant 5 älinlich gestallet. Auch das Ant .") hietet ungefähr dieselben Verhältnisse dar wie hei Sciurus. nur ist es etwas kürzer. Das Anl (i schliesst sich ebenlalls den Verhällnissen hei Sciu- rus an. Es bildel eine grosse umgebogene, den ganzen Vorderrand umfassende Randparlie und setzt sicii proximal cjuer über die Basis des Ant 5 fori; der aucli hei Sciurus vorhandene Einschnitt vor dem proximalen Ende ist breit und tief und schneidet das proximale End- stück von dem übrigen ganz ab. Das Post 2 ist ebenso wie das Ant 2 dünn und schmächtig. Das Post 4 ist dem von Sciurus ähnlich, ziemlich breil, an der Basis verengt. Das Post 3 ist ein schmalei-, kurzer, aber sehr deutlicher Fortsatz: in der natürlichen Lage ist er nach vorn umgebogen. Er ist scharf ab- gesetzt vom Post (), welches einen langen, glatten, in der natürlichen Lage nach vorn umgebogenen Rand darstellt — sich also einigermassen wie hei Sciurus verhält. Dagegen weicht das Post 7 von Sciurus ab, es bildel eine mächtige dreieckige Platte, und das Endstück der Concha- plalle ist dementsprechend weit breiter als bei Sciurus. Die Plica princ. ist ebenfalls abweichend, sie stellt eine recht hohe Knorpelfalte dar. -Am äusseren Ohr (Taf. 20, Fig. 200) ist im Veigleich mit Sciurus besonders die grosse platlenförmige Hinterrandjiartie hervorzuheben, die dem Ohr zugefügt ist. Sie wird distal von der Conchaplatte, dann vom Post 7 und proximal von einer grossen häutigen Partie gebildet, die unlerhalh des Post 7, ausserhalb des Post (i (und zugleich ausser- halb des Post 1 \ liegt. In dem umgebogenen Vorderrand, welcher das Anl (i enthält, zeigt sich eine tiefe Ausrandung; sie entspricht dem grossen Einschnitt, der hier also nicht ganz ausgefüllt ist. An der hinteren Begrenzung der (^oncha-Konkavilät befindet sich ebenfalls eine Einbuchtung, sie repräsentiert den Einschnill /wischen den Posterons .1 und (5. Übrigens sind niehrei-e V()rs|)iiuige wahrzunehmen, die im Knor|)el nicht vor- IIVSTI'.ICOMOHI'IIA lli) luuuleii oder nur scliwiuh nnginieiilcl siiui: so obfrluilh des l-:iides des Post 4 eine grosse W'nr/.e. welche ;ds eine umgebogene Fortsetzung des Post 4 erseheinl. nher keinen iMiorpei eiilluilt; ferner oberlialh der Piifii prine. eine recht starke Querlalle (scinvacli im Knorpel angedeu- tet); und endlicii ein paar Waiv.en an dei- Konkavtläcljc unterhalb dvv Piica princ. fuxtj. C(U'i(t cühdi/d. Till'. !l. l-i-, ,SI). Der Ührknorpel scIiHessl siih eng an denjenigen von Dasyproeta an. Die Cart. annul. ist sliirker. sonsl aber ähnlich. Dasselbe gilt von dem Ant 2. Die Incia 4 ist breiler, der Vorsprung vom Anl I dement- sprechend schmaler. Das Anl (i hal denselben grossen Einschnilt. der distale und [jroximale Abschnill sind nur durch eine ganz niedrige »erhöhte Linie verbunden: dei- proximale Abschnitt ist aber viel stär- ker entwickelt, höher und breiler und sel/l sich proximal eine Stiecke weil auf der Konkavseite Tori. Das Post 2 und der Hais zwischen der Incia 2 und dei- Iniip 'A sind breiter. Die Incip 4 isl nicht so lief, das PosI 4 dementsprechend an der Basis nicht veiXMigl. Das PosI .'» isl etwas breiler und etwas nach auswärts gedreht. Das PosI (> isl kaum abweichend, der Uand des Post 7. welcher bei Da.syprocta nach xoiii sich!, isl hiei- cpier- gestellt. Die J-'lica piinc. isl viel höher. Eine Eigentümlichkeil des (lavia-Ohrknorpels beslehl darin, dass die Carl, annul. und dazu noch derjenige 4'eil des Olirknorpels. welcher das Anl 2 und das Post 2 umt'assl. bei sämtlichen unleisuchlen Stücken in grösserer oder geringerer Ausdehnung verkalkl isl. Ich wurde hierauf zuerst dadurch aufmerksam, dass sämllichc in gewohnter Weise durch Mazeration in Essigsäure hergestellten Präi)arale in dieser Hegion mehr oder weniger defekt waren d. h. es waren Kn()r])elpailien durch die Mazeration verschwunden — während die Präparate sonsl tadellos waren. Die Unlersuchung eines einlach mit dem Messer |)rä- parierten Ohres ergab, dass es sich um eine Verkalkung des Knorjjels handelte, die verkalkten Partien waren durch die Säure aufgelöst. Die l'iO HODENTIA W'ikalkuiii; linclcl bereits Irüli stall, schon bei jungen Tieren findet man dieselben Verhältnisse'). Das äussere Ohr (Tai'. '20. Mg. 207) scliliesst sieh /war in nuin- tiien Slüeken an dasjenige von Dasyprocla an, bietet aber dabei mehrere EigenlümHclikeiten dar. Die Plica princ. Iritl sehr hervor, biegl sich am hinleren Ende aufwärts und setzt sich in eine ansehn- liehe Haullallc lorl. unterhalb der Plica princ. sieht man eine andere ebenso stark heivortrelende Querfalle, welche den grösslen Teil der mächtigen proximalen I^artie des Anl () umschliesst. Sie ist durcli eine liefe Einbuchtung von dem umgebogenen Vorderrand geschieden, der ausser dem Hauplstücke des Anl (5 auch noch die der proximalen Par- tie des .\nt (■) ansitzende Spit/.e (Fig. 80, a",,) umschliesst; die Ein- buchtung am äusseren Ohr entspricht also der Einbuchtung zwischen a",; und a\„ nicht dem Ausschnitt zwischen dem proximalen und di- stalen Teil des Anteron (5, der nur schwach angedeulel, sonst aber von W'eichleilen überbrückt ist. Der .Ad. inl". ist sehr breil und oHen; die vordere Begrenzung desselben, welche das Posl 4 enlhält, erstreckt sich als eine Kante in die Ohr-Konkaviläl hinein. Die das Post 5 enl- haltende Partie ist schwach auswärts gebogen. Eine ansehnliche proxi- male Partie des Ilinterrandes enthält keine festen Teile. Auch am di- stalen Teil lindel sich eine skelellose Rand-Partie; den Übergang zu dem vom Post 7 und xom übrigen knorpeligen Hinlerrand gestützten Teil der (^onclia vermittelt eine Partie, in welcher isolierte Knorpel- U'iKhen liegen (Taf, 1, l"'ig. 9). Hi/drorhoerus rapijhnm. Tnf. !), Fi« Sl. Der Ohrknorpel sthiiess! sich eng an denjenigen von Dasyprocla und Cavia an. namenilich an ersteren. ') Die iiiikroskopisciic rntorsiiclning nii Scliiiillcii crf<;ilj, (iass es .sich wiiUliili um eine Verl<:ill verbunden. Das Post 5 ist spitz und kaum gnisser als bei Dasyprocta: seine Lage ist scheinbar eine geänderte, was darauf beruht, das die Incip 4 nicht so tief in den Knorpel hineindringt wie bei Dasyprocta. Die Plica princ. ist stärker und tritt mehr hervor. Am äusseren Ohr (Taf. 20, Fig. 208) h.aben wir ähnliche Verhält- nisse wie bei Dasyprocta und Cavia : dieselbe grosse plattenförmige Hinterrandpartie unterhalb des Post 7 etc. Die den proximalen Ab- schnitt des Ant 6 einschliessende Partie ist natürlich sehr wenig her- vortretend. Das Post 5 tritt nicht besonders hervor. Bemerkensweit ist eine recht hervortretende Querl'alte distad von dei" Plica piinc. : dieselbe ist am Knor[)el nur angedeutet. Vom hinleren Ende der Plica princ. geht eine Längsfalte nach oben (vergl. Cavia): sie ist nicht am Knorpel vorhanden, also ganz häutig. Coelogenijs paai. Taf. 9, Fif^. 82. \\'ährend die oben beschriebenen drei (iattungen der C.aviiden im Bau des Ohrknorpels einander nahe stehen, zeigt Coelogenys abwei- chendere Verhältnisse. Die Cart. annul. ist klein, ungefähr wie bei Dasyprocta gestaltet. Das Anl 2 ist ähnlich wie bei den anderen (etwas plumper). Das .Ant 4 ist wenieer hervortretend und die Incia 4 fast völlig verwisthl. Das Ant 5 ist eine mächtig breite Platte und viel grösser als bei den an- deren. Das Ant (> ist mit dem gewöhnlichen Einschnitt versehen. 122 HODENTIA (1er lechl breit und abgerundet ist: beide Stücke hängen durch eine deutlich hervortretende Kante zusammen. Das distale Stück ist kleiner als bei den anderen, das proximale Stück gross und vortretend. Von den Posterons ist das zweite ähnlich geformt wie bei Dasy- procta, aber plumper. Auch das Post 4 erinnert an Dasyprocta: aus- serhalb des Halses ist abei" ein dünner Fortsatz des Vorderrandes ent- wickelt, und an der l-'igur sieht man weiter, dass sich dem hinteren Ende des Post 4 eine kleine Knorpelplatte anheftet (resp. von dem- selben abgegliedert ist); ob letzteres konstant ist, kann ich nicht ent- scheiden. Das Post 5 ist ein kuizer dreieckiger luMtsatz, der sich ähnlich wie das Post 5 von Dasyprocta verhält. Zwischen ihm und dem Post 4 entspringt von der Konvexseite, aber ganz dicht beim Rande, ein dünner Fortsatz (x), welcher in der natürlichen Lage des Ohr- knorpels mediad, vom Beschauer weg, gerichtet ist. Ich habe in diesem Fortsatz zunächst das Post 5 gesehen, da aber sein Verhält- nis ganz abweichend von demjenigen des Post 5 bei anderen Na- gern ist (wenn auch demjenigen des Post 5 bei anderen Säugetieren ähnlich), so glaube ich diesen Fortsatz als ein beim Coelogenys spe- ziell entwickeltes Element betrachten zu müssen; Fasern des bei (loelogenys mächtig entwickelten M. posteri septimi nehmen von dem- selben ihren Ursprung. — Das Post 6 ist ähnlich wie bei Dasyprocta, das Post 7 aber fast gänzlich rückgebildet. Die Plica princ. ist ziem- lich niedrig. Bezüglich des äusseren Ohres (Taf. 20, Fig. 209) ist zu bemerken, dass der l'^inschnitt ins Ant 6 gänzlich überbrückt ist, so dass der proximale 4\m1 des Aul (i einen 'feil des umgebogenen Vorderrandes bildet und nicht abgegrenzt ist. Der Aditus inf. ist eine enge Spalte, was auf einer eigenartigen Entwicklung der hinteren Begrenzung des- selben beruht; es ist hier ein weiches Kissen (wk) zur Ausbildung gelangt, in welches auch dei- oben genannte Forlsatz (x) hineinragt. Der grösste Teil des Minterrandes ist eine llautplalte ohne knorpelige l'Linlage. lIVSrUICOMORPMA 123 /). Lai/osiomidde. Lagosloiniis triclioducti/ltis. Tal'. !), Fig. 83. Die Cart. nnnul. ist recht kniftii-'. übrigens der der anderen Ilystri- comorphen ähnlich. Auch vom Anl '2 gilt dasselbe. Vom Ant 4 entspringt ein schmaler Fortsatz. Das Ant ö ist wenig hervortretend. Die proximale Partie des Anl (5 ist durch einen grossen Abstand völlig von der grösseren distalen Partie abgetrennt und nur durch eine ganz niedrige Leiste mit derselben verbunden; die proximale Partie ist dornförmig, die distale bildet einen schmalen umgekremp- ten Rand. Das Post 2 ist l)reiler als bei den Caviiden; auch der Hals zwi- schen der Incia 2 und der Incip 3 ist ziemlich breit. Das Post 4 ist am Ende verbreitert. Das Post 5 ist etwas nach auswärts gebogen, sehr breit und abgerundet; am distalen Ende desselben befindet sich ein kurzer Fortsatz. Das Post (i ist demjenigen der anderen beschrie- benen Hystricomorphen ähnlich. Das Post 7 ist ähnlich rückgebildet wie bei Coelogenys und stellt nui- eine ganz kleine, fast gänzlich durch Löcher aufgelöste Platte dar. Die Plica princ. ist sehr niedrig. Das äussere Ohr (Taf. 20, Fig. 210) schliesst sich ziemlich eng an das von Coelogenj's an: es ist liieselbc mächtige skelellosc Ilinter- randplatte vorhanden etc. An der nach aussen gekehrten Seite der das Ant ß enthaltenden umgebogenen Vorderrandpartie liegt ein dickei- Haulwulst, welcher sich auch nach unten vor den .\d. anl. und das Post 4 erstreckt. Die grosse Ausbuchtung zwischen der proximalen und der distalen Partie des .Anl () ist mit Weichteilen ausgefüllt. Die Plica princ. ist wenig hervortretend. Das Post 6 tritt stark hervor; desgleichen das Post 5. welches etwas nach aussen gebogen ist; aus- serhalb beider liegt die grosse skelellose Hinterrandfalte. 16* 124 RODIiNTI.V c. Hi/stiiridae. Äther Lira sp. Taf. 9, Fig. 84. Der Ohrknorpel schliesst sich demjenigen der anderen Hystrico- niorphen an. Die C.art. annul. isl ein sclimales Querbändchen. Das Anl 2 ist breiter als bei den anderen, am Ende jedoch in eine ähnliche Spitze ausgezogen. Das Ant 1 trägt einen ähnlichen Fortsatz wie bei Lago- stomus. Das Ant 5 ist ziemlich hervortretend. Am Ant (1 hängt das proximale und das distale Stück zusammen, statt einer Einbuchtung ist nur ein grosses Loch an derselben Stelle vorhanden; die distale Partie isl schwächer entwickelt als bei den anderen, sie ist kaum stärker als der proximale Abschnitt. Das Post 2 ist massig, das Post 4 ziemlich stark entwickelt, es besitzt eine etwas verengte Ursprungsstelle. Das Post 5 steht etwa zwischen (^oelogenys und Lagostomus: es ist ziemlich breit, aber etwas zugespitzt. Das Post (> isl eine ausgedehnte, wenig umgekremple Kante. Ein Post 7 fehlt oder ist höchstens angedeutet, die Conchaplatte isl lang, schmal und am Ende abgerundet. Die Plica princ. ist wenig hervortretend. Das äussere Ohr ist mit dem unten von einer jungen Hystrix beschriebenen fast identisch, weshalb auf diese hingewiesen sein mag. Hijstrix sp. Der Ohrknorpel ist mit dem von Atherura last identisch. Das äussere Ohr betrachten wir zunächst au einem jungen Tier (Taf. 20, Fig. 211. nach einer frischen Leiche gezeichnet). Das Ohr isl in mehreren Punklcn dem von Lagoslomus ähnlich; es ist z. B. eine ähnliche breite skeletlose Hinlerrandpartie vorhanden, nach vorn be- gienzl von den Posterons ö und (1 welche in ähnlicher Weise scharf IIYSTHICOMORIMIA 125 hervortreten. Der umgelvrempte Vordeiniiui ist mir kurz, er ent- spricht demjenigen Teil des Ant (>. der auf beiden Seiten des grossen Loches liegt; der distale, niedrige Teil des Ant (i ist am äusseren Ohr nur durch eine verdickte Handparlie verlrctcn. Der Aditus ant. ist breit und otlen. An der konkaven Conchafläche ist ein nicht am Knorpel vorhandener Längswulst entwickelt, welcher sich an das hin- tere Ende der Plica |}rinc. anschliesst. Ein anderes — älteres — Exemplar (Fig. 212) ist merkwürdiger- weise ziemlich verschieden. Besonders aullallend ist die Enlwickluns einer bei dem anderen P^xemplar gänzlich fehlenden Querlalte an der hinteren weichen Partie; dieselbe setzt sich in den vom Post 5 ge- stützten Hinterrand des Adit. inf. fort und bildet mit demselben zu- sammen eine grosse abgerundete Prominenz. Die ganze hinlere skelet- lose Partie ist auch unten breiter. Der Adit. inl'. ist enger und tiefer. Am oberen Ende des Ohres ist dasselbe mehr verbreitert und abge- rundet und am Vorderrand befindet sich eine breitere skeletlose Hand- parlie. d. Caprom !/ idae. Myopotamiis cuijpii. Taf. 9, Fi«. 85. Von den bisher beti'achtelen Ohrknor])eln ist derjenige von (".oelo- genys dem von MNopotamus am ähnlichsten. Die Gart, annul. ist eine recht kräftige Querspange. Das Ant 2 ist ziemlich kurz und gegen das Ende zu verschmälert. Das Ant 5 ist kleiner als bei Coelogenys. das .\nt (i eine mächtige umgekremple I^artie, mit einem grossen ruiidlichen Ausschnitt, welcher einen kräf- tigen proximalen Abschnitt abliennt. Das I^ost 2 ist kräftig, zugespitzt, das Post 4 überraschend ver- schmälert und gleichfalls spitz zulaufend. Das Post 5 ist dreieckig, dem von Coelogenys ähnlich, das Post 6 hat die bei den Hystricomor- phen gewöhnliche Entwicklung. Von einem I*ost 7 ist keine Spui- vor- handen. Die Plica princ. ist schwach. 12() RODF.NTIA Das äussere Ohr (nicht abgebildet) ist dem von Coelogenys ähn- hch. Den Verhältnissen des Knorpels entsprechend ist ein grosser umgekrempter Vorderrand vorhanden, ein grösserer als bei Coelogenys. Am Hinlerrand ist dieselbe grosse skeletlose Hautplatte entwickelt: das Post 6 tritt noch weniger hervor als bei Coelogenys, die das Post 5 einschliessende Partie ist ähnlich wie bei letzterer. Das ganze Ohr ist kurz und breit. VI. EDENTATA. I. Myrmecophagidae. Myrmecophaga tetradactyla. Taf. 9, Fig. 86. Die Cart. annul. ist mit ihrem Posteron-Ende mit dem Ende des Post 2 verwachsen: in der Nähe des Vorderendes entspringt ein kurzer breiter Proc. prox. Das Ant 2 ist zugespitzt und wohlentwickelt. Das Ant 3 ist kurz, das Ant 4 läuft in eine kurze Spitze aus. Das Ant 5 ist recht gross. Das Ant 6 ist nur spurweise vorhanden, nämlich als eine kurze, schwach umgekrempte, niedrige Kante oberhalb des Ant 5, welche mit der Plica princ. zusammenhängt. Oberhalb des Ant (> hat der Vorderrand einen leichten Vorsprung: das rudimentäre Ant 7. Von den Posterons sind das Post 2 und 4 normal und recht kräftig entwickelt. Das Post 5 ist sehr schwach ausgebildet, biegt sich aber in typischer Art etwas nach aussen. Dann folgt eine massig lange, etwas nach innen gebogene Kandpartie, die das Post (j re- präsentiert. Das Post 7 ist als ein nicht besonders grosses, aber sehr deutliches Läppchen am Hinlerrande entwickelt. An der Konkavlläche isl eint' nicht sehr hervortretende Plica princ. vorhanden, und proximad von derselben eine andere, sonst nicht vor- kommende Querfalte. Das äussere Ohr (Taf. 20, Fig. 213) zeichnet sich entsprechend der schwachen Ausbildung von .\nl (5 durch das fast völlige Abhan- MVRMECOPHAGIDAE 127 densein einer Umkrempung des Vorderrandes aus. Der Plica princ. und der Extrafalte entsprechen wulstige Vorsprünge an der Concha- fläche. Hinter dem wohl begrenzten Ad. inf. liegt ebenfalls ein wei- cher Wulst. Die Posterons 5 und 6 treten nur schwach hervor. Myrmecophaga juhata. Soweit ich an meinem spärlichen, lediglich durch einfache Dissec- tion gewonnenen Material ersehen kann, sind die Verhältnisse des Ohrknorpels fast genau dieselben wie bei M. tetradactyla. Der innerste Teil der Incia 2 war an dem untersuchten Exemplar durch eine Quer- brücke zum Loch umgewandelt. Am äusseren Ohr liegen die Verhältnisse ähnlich. Es entspricht dem von tetradactyla: nur sind alle Formen noch weicher und ver- wischter. 2. Manidae. Manis laticaudata. Taf. 9. Fig. 87. Der Ohrknorpel ist sehr bescheiden entwickelt. Die Cart. annul. ist ein schmales Bändchen ohne Proc. prox. Das Ant 2 ist langge- streckt, schmal und zugespitzt, das Post 2 dagegen so stark verkürzt, dass es fast als fehlend zu bezeichnen ist. Der Hals zwischen der Incia 2 und der Incip 3 ist sehr gestreckt. Das Post 4 ist klein. Der Rest des Ohrknorpels bildet eine längliche Platte, die in eine stumpfe Spitze ausläuft und an welcher ein nach seiner Lage am Kopfe idicht den benachbarten Teilen angeschmiegt i als Ant 5 in .Anspruch zu nehmender stumpfer Fortsatz hervortritt: auch ein kleines Ant 3 ist bemerkbar. Andere Fortsätze sind kaum zu unterscheiden. Die Stellen, welche den Posterons 5 und ß entsprechen, sind in der Figur angegeben. Das .Ant ti fehlt ebenso wie die Plica princ. Das äussere Ohr Taf. 20. Fig. 214 ist als Typus eines in weit- gehender Rückbildung begritl'enen. stark verkleinerten, aber immer 128 EDENTATA noch vorhandenen äusseren Ohres von Interesse. Das äussere Ohr ist nach hinten von einem Längswulst begrenzt, welcher unten die Poste- rons 5 und 6 enthält; dieser Wulst ist, dem Post (3 entsprechend, mit einer verdickten dicht behaarten Prominenz versehen. Der Aditus inf. ist spaltenförmig, gut markiert und vorn von einem das Post 4 enthaltenden Wulst begrenzt. Der Adit. ant. ist ebenfalls ganz typisch. Oberhalb desselben ist ein niedriger senkrechter Hautwulst vorhanden, der dem sonst das Ant ü enthaltenden unteren Teil des Vorderrandes des äusseren Ohres entspricht. 3. Dasypodidae. Dasypus uillosiis. Taf. 9, Fig. 90. Die Cart. annul. ist ganz mächtig entwickelt und stellt eine grosse Querplatte dar, welche einen langen breiten Proc. prox. trägt, der weit in den knöchernen Gehörgang hineinragt. Die autTallendste Eigentüm- lichkeil der Cart. annul. ist aber, dass die beiden Enden derselben stark verdickt und verknöchert sind. Das Ant 2 und das Post 2 stellen zusammen eine schmale, ganz abgelöste Querplalte dar. Das Ant 4 ist ebenso wie die Carl, annul. mit einer Verknöche- rung versehen und zwar an der am meisten hervorspringenden Stelle, an welcher im Rande ein kleines Knochenstück entwickelt ist. Das Ant 5 hat eine sehr ansehnliche Entwicklung. Dagegen ist das Ant (5 ausscrordenllich schwach entwickelt und nur eben angedeutet: es ist ausschliesslich das distale Ende desselben vorhanden, welches sich mit dem Vorderende der Plica princ. verbindet und damit aufhört. Von einem .Ant 7 kann man nicht reden. Das Post 4 ist ziemlich schwach ausgebildet (vergl. unten die Be- schreibung des äusseren Ohres) und etwas unregelmässig gestaltet. Dagegen ist das l\)st ö eine sehr ansehnliche J^latte. die durch eine ziemlich enge Spalte von dem Posl 7 getrennt ist. Vor dem in- DASYI'ODIDAE 129 neren Ende dieser Spalte findet man eine schwache Leiste, welche sich auch auf das Post ö liinaus erstreckt; diese Leiste ist wohl als rudi- mentäres Ant (i in Anspruch zu nehmen Das l^ost 7 ist eine ansehn- liche dreieckige Platte. Die Plica princ. ist eine kurze, aber stark hervortretende, am Rande in mehrere Zipfel geteilte Platte, welche solid geworden ist (keine Falte wie gewöhnlich). Die Conchaplatle ist etwas zugespitzt und ziemlich stark durchlöchert. Das äussere Ohr (Taf. 20. Fig. 215) ist in verschiedener Hin- sicht eigentümlich. Besonders merkwürdig ist. dass das grosse Ant ö nicht wie gewöhnlich dem Kopfe anliegt sondern sich erhohen hat und die vordere Begrenzung des tiefen engen Adit. iid'. bildet, während das Post 4 nur sehr wenig — ganz unten — in die Begrenzung des Ad. inf. eintritt. Von einem umgebogeneii Vorderrand kann man nicht reden, der Vorderrand ist aber ein wenig verdickt. Der Ilinterrand ist einfach abgeplattet: das Post 5 bildet die hintere Begrenzung des .Ad. inf. Die Erhebung des .Ant 5 aus seiner gewcihnlichen Lage hat es mit sich gebracht, dass das proximale Ende des äusseren Ohres so zu sagen zusammengelegt erscheint. Auf der Konkavseite des Ohrs bemerkt man gegen den Vorderrand drei schräge Faltenbildungen, eine oberhalb oder vor der anderen. Die mittlere derselben ist die, welche die Plica princ. enthält; die beiden anderen, von denen die untere besonders stark hervortritt, sind weiche Falten ohne feste Teile (die untere ist am Knorpel angedeutet i. 4. Bradypodidae. Choloepus didacli/lus. T;if. 9. Fig. 88 — 89. Die Gart, annul. ist eine wohlentwickelte, ziemlich schmale Quer- platte, die an dem einen Ohr des untersuchten Exemplars durch ihr Posteron-Ende mit dem Post 2 verwachsen, an dem anderen Ohr daaeeen frei war. Ein Proc. prox. fehlt. Das Ant 2 + das Post 2 stellen eine ähnliche Querplatte vor wie die Cart. annul.. sie ist also 130 i: DK NT ATA von dem rollenden Knorpel abgelöst. Das Anl 3 ragt stark hervor. Das Ant 4 bildet eine lange Linie, welche nicht stark hervorspringt: längs derselben verläuft eine verknöcherte Verbrämung, das sich auch auf den Vorderrand des Ant 3 und auf den Rand des Anl .') I'ortsetzl. Es ist von bedeutendem Interesse, dass eine Verknöche- rung des Ohrknorpels, auf welche wir sonst nur bei DasN'pus gestossen sind, hier wieder gefunden wird — obgleich die beiden Formen Da- sypus und Choloepus keineswegs nahe verwandt sind. Das Ant 5 ist sehr gross (vergl. Dasypus), das Anl (i dagegen nicht nachweisbar. Es ist ein kleines aber unverkennbares Ant 7 vorhanden. Am Hinlerrand hat eine starke Reduktion stattgefunden. Das Post 4 ist nicht sehr gross, doch etwas grösser als bei Dasypus. Es folgt eine Randpartie, welche das Post 5 und das Post G umfasst, die beide nicht als gesonderte Gebilde erscheinen. Das Post 5 ist also im Ge- gensatz zu Dasypus gänzlich rückgebildet. Das Post 7 ist durch eine grosse vorspringende Rundung des Hinterrandes angedeutet. Die Plica princ. ist wenig hervortretend; von ihr aus zieht eine ähnliche Falte (Exlrafalle. e) schräg nach unten. Der Conchaplatte fehlt eine Spitze, dieselbe ist fast ([uer (etwas abgerundet) abgeschnit- ten. Dei- Knorpel ist ziemlich dick und schwach durchlöchert. Das äussere Ohr ist in Fig. '21(i (Taf. 20j abgebildet. Das Anl 5 ist auch hier umgebogen und bildet die vordere Regrenzung des Adit. inf. Übrigens verweise ich auf die Figur und die Figurenerklärung. VII. CARNIVORA. I. Canidae. Conis domesticiis. Taf. 10. Kifi. 91. Die Carl, annul. ist wie bei fast allen übrigen untersuchten Carni- voren frei. Sie stellt eine recht ansehnliche, fast rektanguläre Platte CAXIDAK 131 vor. deren nuerdimension et\v;i (lopjjel so gross ist wie die Ausdeh- nung in der Länge; nahe dem Vorderende ist ein kurzer, hreiler Proc. prox. entwickelt. Das .Anl 2 ist ein breiler ansehnlicher Forlsalz. Es isl ein lechl grosses Anl 3 vorhanden, das duich ziemlich liei'e Incisuien \on den benachbarten Anterons al)gegienzl isl: in ,cnr kleinen Spitze versehen ist. Wei*=^^ ■ ' ' - -Ant 6 darin abweichend, dass es nirgends bis an den V-^.^ .^cr Conchaplatte tritt: es ist nämlich distal, als Fort- s-r - .-, Vorderrandes des .Ant 5 und vor dem Ursprung des .Ant t - hmales Gebräme entwickelt .Ähnliches ist auch, wenn auch schwächer, bei Canis cinereo-argentatus der Fall . Das .\nt 7 ist recht klein, viel kleiner als bei den Caniden. aber immerhin noch deutlich. Das Post 2 ist grösser, das Post 3 ebenso ansehnlich wie bei den Caniden. .Auch das Post 4 lieh und mit demselben schmalen Fortsatz f'f^ ausgestattet. Das Post 5 ist kleiner als bei den Caniden. sonst aber ähnlich ; an der Basis desselben ist der Knorpel von einem grossen Loch durchbrochen. Das Post 6 ist kurz und sehr wenig hervortretend, eigentlich bildet es nur eine Randverdickung (von einer Umbiegung des Randes ist nur sehr wenig wahrzunehmen;. Das Post 7 vt-r-i..!' r,r.u r.i-,^.-:,.\- ...■;,_ ; _; ,7^,^ Cauidcu. DasKörbcheu ist ebenfalls äi ^.. -.. . -.. ........... 'f ^- ist jedoch der Unterschied zu verzeichnen, dass dasselbe c. _ dem Knorpel des Concharandes zusammenhängt, d. h. dass die Knorpelsubstanz des einen in diejenige des anderen übergeht Die Plica princ. ist ähnlich, aber etwas her- vortretender al- nd. Das äussere Ohr Taf. 21. Fig. 219 weicht nur wenig von dem der Caniden ab. schiiesst sich sogar, wie aus einem Vergleich der PROCYONIDAE 135 Figuren 217— TP - - — :ht. sehr eng an das des Hundes an. Von Unterschieden ^ ...sser - • ..,:;, ^ : ^ i— ^^j. Concha. diebeiNasu: _ et I,. .., .> richnen. dass einige der wei-. . .des hic. es sind aber mehrere der^ jie !?ro?se hintere /'c. die Warze am Ad. ant. und die grosse Warze u.nte: .< Post »i Die Plica princ. besitzt diese _ Die Tasche am Hinterrand des Ohres ist :i sp. Taf. 10. Fig. 94. Der Ohrknorpel von Procyon ist e-.; "'■ - - ■ — dem von Nasua abweichend als man br' '-f- rech; ........ . c. -- . afl beider Formen erwarten sollte. Best :. .^ st das völlige Fe:.., . .;es Körb- chens bei Procyon hervorzuheben. Andererseits giebt sich rintrrlich an manchen Punkten die Verwandts. :. Ich .en- den wesentlich die Unterschiede von Nasua hervor. Die Cart. annul. ist kaum abwe: - Einbuchtung zwichen dem Ant 2 und dem Post 2 ist weniger augentallig. Ein Ant 3 lässt sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen: ar en nicht absebilde- ten Ohr ist ein kleines Fortsätzchen an der Detreffenden Stelle vor- handen, das vielleicht ein Überrest ist. Der bei den Caniden und bei Nasua erwähnte Fortsatz am Ant 4 f ist ■• - • • ~ vorhc" - " ■■ - ähnlich wie bei den Caniden ausgebildet; j_.. v viii....; von av,i..-^.i^n ist noch ein ähnlicher Fortsatz ausgebildet f" . Das Ant 6 verhält sich in der Hauptsache wie bei \nsua: am proximalen Ende ist am linken Ohr eine recht deutliche . Spitze entwickelt schwächer bei Nasua . Das .\nt 7 ist viel grösser als bei Nasua. last so gross wie beim Hund, der Vorderrand nicht wie be ^av. sondern wie gewöhnlich bei den Säugetieren etwas konvex. Das Post 2 ist schmäler als bei Nasua dem von Canis lagopus ähnlicher . das Post o ist stark entwickelt. Das Post 4 verhält sich 136 CARNIVORA wie bei Nasua. Das Post 5 ist grösser, namentlich breiter, und nicht so zugespitzt: das Loch an der Basis ist kleiner. Das Post (i ist ^Yeit stärker hervortretend als bei Nasua, also dem der Caniden ähnlicher, es läuft aber distad kaum auf die Konkavfläche hinauf, sondern ver- liert sich hier allmählich. Das Post 7 ist wenig hervortretend. Von dem Körbchen fehlt jede Andeutung: an der Stelle, wo dasselbe bei den Caniden und bei Nasua ansitzt, und wo sich bei diesen eine Einbuchtung im Hinterrande findet, ist der Rand ganz schlicht und einfach. Die Plica princ. ist ähnlich wie bei Nasua ausgebildet. Das äussere Ohr (nicht abgebildet) bietet kein besonderes Inter- esse dar. Es fehlt natürlich jede Spur der Tasche am Hinterrand. Die Hervorragung, welche das Post 6 umschliesst, tritt stärker hervor als bei Nasua, die Hautfalte c dagegen schwächer. Vor (oder unter- halb) der Partie, welche das Ant (5 umschliesst, liegt eine recht grosse breite Hautwarze. 3. Ursidae. Ursus kibiaius. Taf. 10, Fig. 95. Bei den Bären fehlt ebenso wie bei Procyon das Körbchen. Im übrigen schliesst sich der Ohrknorpel eng an denjenigen der Halb- bären und der Caniden an, wenn auch mit einigen Modifikationen. Die Cart. annul. ist eine fast quadratische Platte, an der ein Proc. prox. nur angedeutet ist. Das Ant 2 verhält sich ungefähr wie beim Hund; die Einbuchtung an der Grenze von Ant 2 und Post 2 ist ganz seicht wie bei diesem und nicht so tief wie bei den Halb- bären. Es ist ein kleines, aber durchaus deutlich nach beiden Seiten hin abgegrenztes Ant 3 vorhanden (also wie beim Hund, nur etwas kleiner). Das Ant 4 ähnelt am meisten dem von Canis lagopus: der Fortsatz /' ist luii- durch eine kleine distale Spitze angedeutet. Das Ant ö steht au (Inisse hiiilcr dem dei- anderen beschriebenen Car- rRsiDAF i;}7 nivorcn nicht zuriUU. in Bezug auf die Form kann das Anl ö von Nasua mit einer geraden, das von Ursus iabialns mit einer stark ee- krümmten menschlichen Nase vergHchen werden. Das Anl 6 verhält sich fast ganz wie das von Nasua; die kleine Spitze am proximalen Ende ist jedoch nicht bemerkbar. Es liegt aber das Ant (> in dersel- ben Weise im Verhältniss zum Rande und ist proximal ganz ähnlich ausgeschnitten. Das Ant 7 fehlt fast völlig; ein unbedeutender Vor- sprung am Rande ist vielleicht als letzter Überrest davon in Anspruch zu nehmen. Das Post 2 bietet nichts Besonderes dar. das Post 'A ist wohlent- wickelt, der Fortsatz /' des Post 4 ist breit und plump, aber deutlich. Das Post .') ist etwa dem von Procyon ähnlich (in der Figur sieht man es von der Kante . Das Post 6 verhält sich abweichend. .\ni meisten schliesst es sich den N'erhältnissen von Canis an, weicht aber auch von diesen dadurch ab. dass es fast völlig von der Konkavfläche entspringt, während das bei den Hunden nui- mit dem distalen Ende der Fall ist, wogegen das proximale Ende einen Teil des Knorpelran- des bildet; bei den Procyoniden gilt letzteres sogar von dem ganzen Post 6. Das Post 7 ist wenig markiert. Die Plica princ. ist ziem- lich klein. Das äussere Ohr verhält sich ähnlich wie bei Nasua (abgesehen vom Fehlen der Tasche am Hinterrand;. Der Vorsprung, in dem das Post () lieot. ist natürlich ansehnlich, die vor demselben befindliche Falte aber fast gänzlich verwischt. Von Interesse ist, dass an der Plica princ. dieselbe Hautverdickung wie beim Hund und bei Nasua vor- handen ist. und zwar in der Form eines stark markierten Querwulstes. Ursus malai/anits. Der Ohrknorpel unterscheidet sich in folgenden Punkten von dem des Lippenbärs. Das Ant 3 ist mit seiner Spitze festgewachsen, die Incia .'i zu einem grossen Nervenloch umgewandelt. Der Fortsalz /" des Ant 4 18 138 CARNIVOHA ist nur angedeulel. Der proximale Teil des Ant G ist fast gänzlich verwischt, nur der distale Teil deutlich. Dagegen ist das Ant 7 viel stärker entwickelt als beim Lippenbär (in der Fig. 95 habe ich seine Kontur durch eine punktierte Linie angedeutet). Am Post 4 ist der Fortsatz f last gar nicht von dem übrigen Posteron abgesetzt. Vom Post 6 bildet etwa die proximale Hälfte den Rand des Knorpels, nur die distale Hälfte erstreckt sich auf die Konkavseite hinauf. Das äussere Ohr präsentierte sich ])ei dem untersuchten Exem- plar wegen der Dicke der Haut in sehr weichen Umrissen, schien aber keine wesentliche Unterschiede vom Lippenbär darzubieten. 4. Viverridae. Viüerra malaccensis. Taf. 10, Fig. 97. Die Cart. annul. ist mit einem langen Proc. prox. versehen, wel- cher ungefähr der Mitte des Proximalrandes entspringt. Sowohl das .\nt 1 wie das Post 1 sind am Ende erweitert. Das Ant 2 ist lang und sclinial. es ist ein kleines, aber deutliches Ant 3 vorhanden. Das Ant 4 ist mit einem grossen, halbwegs abgegliederten Fortsatz f versehen. Das Ant 5 ist ansehnlich, von ähnlicher Form wie bei Procyon. Das distale Ende des Ant (> verhält sich wie bei den Hunden, d. h. auf einer begrenzten Stelle liegt es am Rande der Knorpelplatte. Das Ant 6 ist mit dem gewölinlichen grossen Ausschnitt versehen, welcher hier einen proximalen Teil abtrennt, der von der Form eines breiten kur- zen Stachels isl i\ergl. Piocyon). Das grosse Ant 7 zeigt eine ähnliche Ausbildung wie etwa bei Canis lagopus; die distad von demselben befindliclu' Partie der (^onchaplatte ist fast gänzlich verkümmert. Das Post 2 isl dem Aul 2 ähnlich; am proximalen Knorpelrand liegt zwischen beiden eine recht grosse Einbuchtung. Das Post 3 isl ansehnlich entwickelt, ähnlich wie bei Canis lagopus etc. Das Post 4 hat den gewöhnlichen Typus mit wohl ausgebildetem Fortsatz /ähnlich VIVKUHIDAE 139 wie bei den Hunden. Das Post ö slininil eljenlalis mit dem der Hunde in der Hauptsache überein; an der Basis desselben findet sieh ein grosses Loch (vergl. Nasua). Das Post (> ist reeiil slariv umgebogen, namentlich am proximalen Knde; es erstreckt sich nicht wie heim Hund und Här auf die konkave Fläche hinauf. Das Post 7 ist recht deutlich, aber nicht besonders hervortretend. Das K()rl)t lien verhält sich wie bei den Hunden; ein Zusammenhang mit der Concha (d.h. ein Übergang von Knorpel in Knorpel) wurde iiiciil gefunden. Der vordere Rand des Körbchens schiebt sich unter ck'n Hand des Concha- knorpels ziemlich weit hinein. Die Plica princ. ist recht wohl entwickelt. Zwischen dem Ant 3 und dem Post (i Irilt auf der Konkavseite des Knorpels ein recht scharfes niedriges Dörnchen oder Wärzchen fivj hervor; dem entspricht auf der Konvexseite eine seichte Vertiefung. Das äussere ühr dieser Art habe ich nicht untersucht. Genetta viiUjitris. Der Ohrknorpel schliesst sich in den meisten Punklen an die von Viverra an. Ich habe folgende Unterschiede bemerkt. Der Proc. prox. der Cart. annul. ist am Grunde stark eingeengt, am Ende verbreitert. Das Ant ."5 ist am Ende mit dem Ant i ver- wachsen, so dass die Incia .'5 in ein Nervenloch umgewandelt isl. \'om Ant 4 ist die interessante Besonderheit zu verzeichnen, dass dei- I-'ort- satz /'" sich viHlig abgelöst hat (vergl. Mg. !)(>) und als ein selbstän- diges längliches Plättchen am Bande des .Ant 1 liegt. Das Post .') ist an der Basis weniger eingeengt als bei Viverra, sonst aber ähnlich (auch das grosse Loch ist vorlianden). Das Post (i setzt sich andeu- tungsweise (mit einer sehr niedriegen Kante) auf die Konkavseile fort. Die Concha ist länger, einigermassen zugespitzt, und nicht derartig abgehauen wie bei Viverra. Das äussere Ohr schliesst sich eng an das des Hundes an. Die weiche Haulfalte k lindet sich auch hier und zwar besitzt sie nach unten zu ein ähnliches kleines hervorspringendes Läppchen wie beim IS* 110 CAKNIVOUA Huiule. Unterhalb des Posl (> liegt dieselbe grosse Warze wie beim Hunde: in dieser Warze liegt bei Genetta das oben beschriebene Knor- pelwärzchen fin). Auch fast sämmtliche andere Hautfalten des Hun- des sind hier nachweisbar ; ci)ens() die (hier mehr läppchenförmige) liaulverdickung an dci- IMica princ. Die Verhältnisse am Vorderrande sind dieselben; die Italic, die vom Vorderrand bis an den Kopf geht (und das Post 7 enthält), ist sehr gross. Nandinia binotata. Tal'. 10, Fig. 96. Der Ohrknorpel dieser Form, die auf wohl kaum genügender Basis') den fossilen Amphictiden angereiht worden ist"), schliesst sich sehr eng an denjenigen von Viverra an. Einen besonders primi- tiven Typus bietet er keineswegs dar. Im folgenden erwähnen wir wesentlich nur die Unterschiede von Viverra. Das Ant 2 ist dadurch abweichend, dass das Ende desselben mit dem Anteron 3 und letzteres mit dem Ant 4 verwachsen ist, sodass die Incia 2 und 3 zu zwei Löchern umgewandelt sind, von denen das- jenige, welches die Incia 2 vertritt, das grösste ist. Das Ant 4 ver- hall sich wie bei Genetta: der Fortsatz /'" ist völlig abgehist und liegt als dünne Platte am Rande des Anterons. Das Ant ."> ist dem von Viverra ganz ähnlich. Die Einbuchtung in tlas Ant G ist nicht so tief und ausgedehnt wie bei Viverra, der proximale Abschnitt hängt sehr deutlich mit dem distalen zusammen. Das Ant 7 ist ähnlich, die End- partie der (A)nchaplatte ist zwar sehr kurz, aber doch nicht derartig abgestutzt wie bei Viverra (vergl. Paradoxurus). Das Post 2 ist kaum abweichend, das Post 3 sehr wohl entwickelt, aber schmäler als bei Viveria. Der I^'ortsatz /des I^ost 4 ist sehr lang und dünn. Die Incip 4 ist nicht so tief wie bei Viverra (vergl. Paradoxurus). ') Das wichtigste ist die teilweise l ist zwar sehr deutlich, jedoch viel beschei- dener enlwickcll als bei Viveira und Paradoxurus. Das Ant (> ist eine zusammenhängende, sehr wohlentwickelte Kante (ohne hervortretende Spitze) an der ganzen Basis des Anl 5; die gewöhnliche Einbuchtung ist vorhanden, geht aber nicht sehr tief hinein; oberhalb derselben befindet sich ein kurzer Fortsatz. Das Ant 7 verhält sich ähnlich wie bei Viverra. Das Post 2 ist sehr wohlentwickell und einigermassen ähnlich wie bei Viverra. Das Post 3 ist dagegen stark rückgebildet, und erscheint nur als ein unbedeutender Fortsatz (bei einem anderen Exemplar war es jedoch grösser als in dem abgebildeten Fall). Das Post 4 ist eine grosse rundliche Platte, auf der Konkavseite mit einem starken Kiel, welcher sich distad in den Hinterrand des Ohrknorpels l'oitsetzt; die- ser Kiel ist. nach seinem Verhalten in der natürlichen Lage des Ohr- knorpels zu beurteilen, der eigentliche distale Rand des Post 5; die in der l'igur mit dem Buchstaben g bezeichnete Partie stellt dagegen eine bei den anderen Viverriden fehlende Neubildung dar, die in der natürlichen Lage wie ein umgebogener Hemdkragen nach unten ge- richtet ist. Der l^'ortsatz /' fehlt. An den mit einem v.- bezeichneten Stellen sind das Post 5 und das Ant 4 mit einander verwachsen. Das Pos! 5 ist ganz verkürzt, ohne Spitze, aber breit an der Basis; unteriiall) desselben befindet sich dasselbe grosse Loch wie bei V^iverra. Das Post () ist kaum angedeutet, ganz verkürzt, der Rand kaum um- gekrempl. Das Post 7 ist breiter als bei Viverra. Das Körbchen ist rückgebildet: es bildet eine flache, nicht gebogene Platte, welche in mehr als ihrer halben Länge mit der Concha verwachsen sein kann niid Hill- als einfache Randparlie der (k)nchaplatte erscheint. Das Körbilien ist stark, die übrige Conchaplatte nur schwach durchlöchert VIVERRIDAE 143 (besonders am Bande). Die Concliaplalte ist wie schräg abgehauen, eine Spitzenpartie fehlt, das Ant 7 bildet gewissermasscn die Spitze. Die Plica princ. zeigt sich wie gewöhnlich wohl entwickelt. Die Knor- pehvarze iv von Viverra fehlt. Das äussere Ohr (Taf. 21, Fig. 222) ist oben gerade abgeschnitten. Die Plica princ. tritt stark hervor (eine breite häutige Randpartie fügt sich dem Knorpelrand an); in einigem Abstand oberhalb derselben liegt eine andere Querfalle, die recht stark hervortritt; sie ist ganz häutig. Die das Ant (5 enthaltende Partie ist recht stark entwickelt. Der Ad. inf. ist sehr deutlich markiert; die Stelle, wo das rückyebil- dete Post 6 liegt, springt stark nach vorn vor. Die Tasche am Hin- terrand fehlt. 5- Felidae. Felis domesliciis. Taf. 10, Fig. 100. Der Ohrknorpel der Hauskatze schliesst sich sehr eng an den- jenigen von Viverra und Genetta an; die Ähnlichkeit ist sogar grösser als die zwischen Viverra S: Genetta einerseits und Paradoxurus — ge- schweige denn Herpesles — andererseits. Ich hebe die Unterscheide von Viverra hervor. Die Gart, annul. ist mit einem ähnlichen aber breiteren Proc. prox. ausgestattet. Das Ant 1 ist mehr zugespitzt. Das Ant 2 ist ähnlich, aber etwas kürzer. Das Ant 3 war bei den untersuchten ExemjDlaren stets festgewachsen, so dass die Incia 3 zu einem Loch umgewandelt war. Das Ant 4 verhält sich wie bei Genetta und Nandinia: der Fortsatz /" ist völlig abgelöst; hcichstens habe ich, wie bei dem abgebildeten Ex- emplar, eine schmale verbindende Knorpelbrücke am proximalen Ende gefunden. Das Ant ö ähnlich wie bei Viverra. Das gilt auch für das Ant 6, an welchem jedoch ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem proximalen, kleineren, und dem distalen, grösseren Teil vorhan- den ist. Distad setzt sich das Ant 6 mit einer niedrigen Kante ein 144 CARNIVORA Stückchen weit am Haiui entlang fori. Das Ant 7 ist wohlenlw ickclt, dem der Viverriden und der Hunde ähnlich. Das Post 3 ist länger und schmäler als bei Viverra und am Ende quer abgeschnitten; das Ende ist in der natürlichen Lage an das Ende des Post 2 durili Bindegewebe eng angeheftet (aber nicht angewach- sen). Das Post 4 verhält sich ähnlich wie bei Viverra; es ist auch ein ähnlicher I-'ortsal/. /' vorhanden. Auch das Post 5 verhält sich wie bei Viverra. sogar in Einzelheiten der I'orm-Gestaltung (ist an der Basis jedoch nicht so sehr eingeengt): am (irunde desselben liegt ein grosses Loch wie bei Viverra. Die Posterons 6 und 7 bestätigen gleichfalls die allgemeine Ähnlichkeit: das Kcirbchen ist etwas kleiner. Die Plica princ. ist ähnlich. An der Konkavlläche findet sich eine kleine Knor- pelwarze lu. Die Clonchaplatle ist in eine ansehnliche Spitzenpartie ausgezogen. Das äussere Ohr schliesst sich eng an das des Hundes, der Ge- netta und des Paradoxurus an. Abweichungen vom Hundeohr finde ich eigentlich nur darin, dass die bei Paradoxurus erwähnte, dem Vorderrande des Post ö entsprechende, niedrige Ivante hier sehr markant hervortritt: dieselbe ist übrigens auch schon bei der Genetta und, sehr schwach, beim Hunde angedeutet. Der Einschnitt in die Vorderwand der Tasche« ist enger als beim Hunde. Im Übrigen liegen die Verhältnisse ganz wie bei diesem: die Plica j)rinc. iiat dieselbe Form, etc. etc. Abweichend ist nur noch, dass das Ohr am (irunde breiter und dazu noch viel kürzer ist. Felis pardiis. Die Unterschiede von der Hauskatze sind nicht gerade bedeutend, aber doch bemerkenswert. Das Aul 1 ist nicht so zugespitzt: es stellt einen ziemlich kurzen abgerundeten Fortsatz dar. Das .\nl 2 ist in seiner Form dem von Viverra \\eit ähnlicher; namentlich ist hier das bei Viverra sehr her- vortretende und bei der Katze kaum angedeutete Knie am Anteron FELIDAE 145 2 sehr deutlich. Dns Aul ',] isl ähiiHcli l'estgewachsen; das Nervenloch liegt etwas weiter vom Rande. Der F'ortsatz /" des Ant 4 ist an dem einen untersuchten Ohr fast in halher Länge festgewachsen (ähnlich wie bei der abgebildeten Viverra): an dem andeien Ohr desselben Exemplars scheint es dagegen in seiner ganzen Ausdehnung frei gewesen zu sein. Das Post ',] hat nicht so gleichmässige Breite wie bei der Katze, sondern ist in der Nähe der Basis etwas breiter und wird gegen das freie Ende zu schmäler. Das Post 5 isl einfacher dreieckig, zeigt nur Andeutungen seiner spezitischen Gestaltung bei Viverra und bei der Katze; das grosse Loch an der Basis fehlt. Die Conchaplatte ist nicht so zugespitzt wie bei der Katze. Das äussere Ohr wurde nicht untersucht. 6. Hyaenidae. Hi}(iena sliiahi. Tat'. 11, Fii^. IUI. Der Ohrknorpel der Hyäne schliesst sich zwar in vielen Punkten dem gewöhnlichen Ohrknorpel-Bild der Viverriden und Katzen an, bietet aber andererseits mehrere Eigentümlichkeiten. Die Gart, annul. ist in proximo-distaler Richtung verlängert und stellt eine recht breite Querplatte dar; am meisten erinnert sie wohl an die der Katze, das Ant 1 ist ebenso wie bei dieser verschmälert, der ganze Knorpel ist aber viel plumper, der Proc. prox. kurz und breit, gegen das Ende zu etwas zugespitzt. Das Ant 3 ist gross und nicht festgewachsen. Über die Form des Ant 4 lässt sich nichts Bestimmtes sagen, da es an den untersuchten Ohren bei der Präpara- tion beschädigt wurde. Das Ant 5 hat die gewöhnliche Form und Grösse. Das distale Stück des Ant 6 ist ziemlich lang, es bildet eine ziemlich niedrige Kante; das proximale Stück ist eine niedrige Warze, die nicht weit von dem distalen Stück liegt. Das Ant 7 ist massig stark entwickelt. 19 1 l(j CARNIVORA Das Posl 2 isl ziemlich i)rcMl uiul nur (IuitIi eine enge Spalte vom Post 3 getrennt, mit dem es an dem einen untersuchten Ohr am Ende verwachsen war. Das Post 3 isl ungemein gross, durch einen Ein- schnitt zweispaltig. Das massig grosse Post 4 hat die für Viverriden und Katzen typische Gestalt mit dem stark entwickelten Fortsatz /'. Das Post ö isl kleiner als gewöhnlich bei den Viverriden und Katzen, ahei- von ähnlichei' Form; an der Basis desselben befindet sich das gewöhnliche Loch (nicht sein- gross). Das Post 6 ist sehr gut zu er- kennen, es ist zwar nicht umgekrempt, aber der verdickte Rand ist deutlich aufgeworlen. Das Post 7 ist ziemlich gross. Das nur schwach ausgeluihlte Körbchen ist gross, aber in seiner ganzen Ausdehnung mit der (]oncha])latte verwachsen, es ist proximal nicht umgebogen und macht überhaupt nicht den Eindruck von etwas Selbständigem. Die Plica princ. tritt nicht sehr hervor. Die Conchaplatte ist distal zugespitzt, ähnlich wie beim Hund. Die Knorpelwarze uf ist nicht entwickelt. Das äussere Ohr (Tal'. 21, Fig. 223) bietet mehrere Eigentüm- lichkeiten dar. Obgleich das Körbchen mit der Conchaplatte ver- wachsen ist, zeigt sich doch eine Tasche am Hinterrand des Ohres, die allerdings ganz ollen ist und mehr einer Schale als einer Tasche gleicht. Ferner isl die grosse l'alte am Vorderrand, welche oben das Ant 7 enthält, unter einem Winkel mit dem übrigen Ohr verbunden, sie bildet nicht wie bei den anderen eine einlache Fortsetzung der Concha. Dieselben Falten etc. wie beim Hunde linden sich auch hier: die sehr schwache Längsfalte, die man beim Hunde oberhalb der Plica princ. bemerkt, ist hier sehr viel stärker. Die Kante, welche das Ant (i enthält, ist dagegen nur wenig hervortretend; desgleichen die weiche \\'arze am Ad. ant. und diejenige, welche das Post 4 ein- schliessl (vor dem Ad. infj. Die Plica princ. trägt eine läppchenför- niige Hautwarze. MUSTELIDAK 147 7. Mustelidae. Galiclis barbara. Taf. 11. Kio. 102. Die Carl, nnniil, ähnelt nni meisten derjenigen der Halbhären und Hunde; welciier von den kurzen Fortsätzen am Proximahand als Proc. prox. anzusprechen ist, blieb zweilelhaft. Das Ant 2 hat eine Form, die am meisten an Canis lagopus und Nasua erinnert; zwischen .\nt 2 und Post 2 befindet sich eine äiinliche liefe Einbuchtung \vie bei Nasua. Das Ant 'A bietet die Eigentümlichkeit dar, dass das Ende desselben an dem Ant 2 (nicht wie manchmal an dem Ant 4) lestge- wachsen ist. so dass die Incia 2 zu einem Loch umgewandelt ist. An dem Fortsatz /'" des Ant 4 ist das Ende des Post 4 l'estgewachsen ; der I'ortsatz zeigt ebensowenig wie bei den Hunden und Halbbären eine Tendenz zur Ablösung vom übrigen Ant 4. Das Ant 5 hat eine ähn- liche Form und Grösse wie bei den meisten anderen Raubtieren. Das Ant () ist recht wohlentwickelt, am distalen Ende geht es bis an den Rand des Knorpels und setzt sich mit einer niedrigen Kante an der Basis des Ant 7 eine kurze Strecke l'ort : die gewöhnliche Einbuchtung, welche das proximale Ende abtrennt, ist vorhanden. Das Ant 7 hat eine ähnliche Form wie bei Canis lagopus; das p]nde der Conchaplatte ist ähnlich wie bei Viverra abgeschnitten. Das Post 2 ist in der Nähe der eingeengten Basis stark vei'breitert (wie bei Nasua), wird aber nach seinem distalen Ende zu schmäler. Das Post 3 ist sehr lang, schmal und zugespitzt; an dem rechten Ohr des Exemplars, dessen linkes Ohr in Fig. 102 abgebildet ist, war das I^ost 3 gänzlich abgelöst und lag als ein besonderes Knorpelstück zwischen Post 2 und 4. Das Post 4 weicht von der bei den Raub- tieren gewöhnlichen Form etwas ab; der I'\)rtsatz /" ist kurz. Das Post 5 ist zwar sehr deutlich, aber doch als etwas rückgebildet zu bezeichnen; die Incip 4 bildet eine gewaltige breite Bucht. Post (> ist fast gänzlich verschwunden; die betrelfende Randpartie ist kurz und gar nicht umgebogen. Das Post 7 ist recht wohl entwickelt. 19' 148 CARNIVORA Ivs isl ein gut ausgebildcles, ganz freies Körbchen vorhanden, dessen Proxinuilende sehr wenig umgebogen ist. Die Plica princ. tritt stark liervor. Die Knorpehvarze in der Viverriden und der Katzen fehlt. Das äussere Ohr hal)e ich niclil untersuchen können. Maries syluaiica. Taf. 11, Fig. 1U3. Uli hebe folgendes hervor, wobei besonderes Gewicht auf die rnlerschiede von Galictis gelegt wird. Was nicht erwähnt isl, verhält sich wesentlich wie bei (lalictis. Die beiden Zipfel des Aiit 2 von Galictis sind hier stark ausge- zogen und am vorliegenden Ohrknorpel (ich habe nur einen unter- suchen können) ist die Endi)artie des distalen Zipfels abgetrennt. Das Aul 3 ist ebenso wohl entwickelt wie bei den Caniden und nicht mit den benachbarten Anterons verbunden. Das Ant 4 trägt einen wohl- entwickellen Fortsatz /'", der sich ähnlich wie beim Hunde verhält; an ihm isl das Ende des Post 1 festgewachsen. Das Aul (5 ist durch seinen Einschnitt in zwei völlig gelrennte Stücke geteill; die distale Partie liegt ähnlich wie bei den Procyoniden in einigem Absland vom Rande. Das Ende der Conchaplatle isl abgerundet. Das Post 2 ist nicht so breil am Grunde wie bei Galictis. Das Post 3 hat mehr die Form wie bei Nasua, Canis lagopus etc. als bei Galictis; die Endspitze war an dem vorliegenden Exemplar mit dem Ende des Post 2 (duich eine ganz dünne Knorpelbrücke) verwachsen. Am Post 4 ist der l^'orlsalz /' fast ganz rückgebildet. Das Post f) isl bedeutend breiter als bei Galictis, jedoch kleiner als beim Hunde: an der Basis liegt ein grosses Loch i vergl. Nasua, Viverra etc.). Das Post ü isl ganz verkürzt, schwach hervortretend und noch stärker rückgebildel als bei Galictis. Das Posl 7 und das Körbchen verhalten sich in der Hauptsache wie bei der lelzlgeuannlen Form. Bezüglich des äusseren Ohres (4'af. 21, Fig. 220) bemerken wir folgendes. Die Verdickung an der Plica princ, die wir vom Hunde MUSTELIDAE 14U und anderen Carnivoren kennen, ist liier in Form einer kurzen Spi- rale entwickelt, die der I"\Ute, in welcher die Plica princ. eingeschlos- sen ist, ([uer ansitzt. Die VorderfaUe ist gross und ansehnlich ent- wickelt. Hinter dem All. inf. liegt ein ziemlich grosser Vorsprung, in welchen sowohl das Post (i als auch das Post 5 eingeschlossen ist. Oberhalb desselben liegt die weiche Falte c. Die vordere Be- grenzung der Tasche, die eine ansehnliche Grösse hat, ist last ohne Einbuchtung. Muslcla crminca. Taf. 11, Fig. 104. Der Ohrknorpel unterscheidet sich in den folgenden Punkten von dem von Martes. Die Gart, annul. bildet ein ziemlich schmales Querband. Die Zweispaltigkeit des Ant 2 ist sehr wenig angedeutet, der proximale Ast fehlt fast ganz, der distale ist in eine ganz dünne Spitze ausgezogen. Der Einschnitt zwischen dem Anl 2 und dem Post 2 ist nicht so breit wie bei Martes (vergl. Galictis). Das Ant 3 ist breit, aber sehr kurz. Der Fortsatz /" ist in dem in Fig. 104 abgebildeten Exemplar eine einfache dreieckige Spitze; an einem anderen Exemplar (nebenan ab- gebildet) ähnelt es mehr dem entsprechenden Fortsalz von Martes; das Post 4 ist nicht mit demselben verwachsen. Das Anl ä ist sehr gross. Die Einbuchtung in das Ant (i ist so ausgedehnt, dass der kleine proximale Abschnitt ganz weit von dem grösseren distalen ent- fernt ist. Letzterer liegt dem Hände näher als bei Martes. Das Post 2 ist in seiner l'^orni dem von Galictis ähnlicher. Ebenso Post 3, das aber recht kurz ist. Das Post 4 hat einen langen Fort- satz /", einen viel längeren als bei Martes und Galictis. Das Post 5 ist dem von Galictis ähnlich, an der Basis befindet sich aber ein grosses Loch wie bei Martes und anderen. Das Post 6 ist viel besser entwickelt als bei Maries und deutlich umgebogen. Das Körbchen ist 150 CARNIVORA sehr gross. Auch (hc Phia princ. isl stark entwickell und tritt sehr hervor. Die Concha ist sehr kurz abgeschnitten. Bezüghch des äusseren Ohres bemerken wir Iblgendes. Bei Nhules u. a. setzt sich die (bis Anl (i enthallende Falte proximal auf den vertieften Teil der (Concha mit einer recht hervortretenden Haut- i'alie fort; letztere l'ehlt hier last ganz und das Ant 6 schliesst sich eng an das Post 4 an, liegt in demselben Niveau mit diesem und bildet mit ihm zusammen einen schrägen Vorderrand, in welchen nur der Adil. anl. schwach einschneidet. Der spiraligen Verdickung an der Plica princ. von Maries entspricht hier ein einfaches Läppchen. Meles la.viis. Taf. II. Fi.i^. 1 ().'). Die Carl, annul. besitzt einen deutlicheren Proc. prox. als die der übrigen untersuchten Musteliden; die Cartilago isl eine recht starke Platte; an einem der untersuchten Ohren war das Post 1 mit dem Proximalrand des Post 2 durch eine schmale Knorpelbrücke verbun- den. Das Ant 2 tritt ausserordentlich wenig hervor; die freie Spitzen- partie ist sehr kurz, bei einem Exemplar sogar fast völlig verwischt; die Einbuchtung zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist nur klein. Das Ant 3 ist mit seinem Ende an den Rand des Ant 2 festgewachsen ^ähnlich wie bei Galictis). Das Ant 4 trägt einen stark hervortretenden Fortsatz / . Das Anl 5 ist gross und zugespitzt. Vom Ant G ist nur der distale Teil vorhanden; er entspringt vom Concharande am distalen J-Lnde des Ant ö und ist proximad in einen freien Zipfel verlängert, welcher eine Strecke weit über das Ant 5 vei-läuft, ohne aber mit diesem verwaciisen zu sein. Dislad setzt sich das Ant () in eine nie- drige Kante hinter dem .\id 7 fort. Das Anl 7 isl wohlenlwickelt, die l-.ndpartie der Conchaplalte isl kurz und abgerundet. Das Post 2 isl gross und in seinei" Form demjenigen von Maites ähnlich. Das PosI .'! bietet interessante Verhältnisse dar. Hei dem ab- gebildeten Exemplar — - einem norwegischen Dachs — war das Post ü iMUSTELIDAE 151 ZU einer giinz kurzen dreieckigen Spitze rückgebildel; ich füge hinzu, dass bei beiden Ohren die Präparation sehr gut gelungen war und dass sicher nichts abgerissen wurde und auch kein abgetrenntes Knor- pelstück an der belrelTenden Stelle lag — ich habe dies speziell an dem einen Ohr untersucht, während die betreffenden Teile noch zu- sammenhingen. .An einem anderen Ohr war das Post 3 dagegen so ausgebildet, wie ich durch eine Konlui- ohne Farbe angegeben habe, das heisst ähnlich wie bei dem abgebildeten Galictis, die Einschnü- rung am Grunde war aber noch stärker; das ganze Post '.) bildete eine schmale schwache Knorpelplatte (schwäclier als Post 2 und 4). In einem dritten Fall war der Basalteil des Post 3 verschwunden und der Endteil als isoliertes Knorpelslück zwischen den Posterons 2 und 4 vorhanden. Das Post 4 ist dadurch auszeichnet, dass es sehr lang- gestreckt und der Basalteil — etwa V:! tles Ganzen ~ zu einem dünnen Stiel geworden ist. Es ist dies olTenbar so zu erklären, dass sich das Loch / vom Hermelin u. a. in die Incip 3 hinaus geötYnet hat (vergl. Fig. 104 u. Fig. lOö). Der Fortsatz /' ist nicht deutlich nachweis- bar. Das Post ö ist sehr bescheiden entwickelt, es bildet eine kleine dreieckige Platte; bei dem abgebildeten Exemplar war es an beiden Ohren mit einem Zipfel des Post 7 verwachsen, was aber an einem anderen untersuchten Ohr nicht der Fall war. Das Post (i ist ähnlich wie bei Galictis u. a. schwach entwickelt, der I^and ist nur aufgeworfen, nicht umgekrempt, und sehr kurz. Das Post 7 ist deutlich entwickelt, das Körbchen fehlt dagegen völlig (und zwar ist es offenbar in \\'eg- fall gekommen, nicht festgewachsen wie bei Hyaena). Die Plica princ. ist recht gross. Das äussere Ohr (l\il'. 21, Fig. 221) ist dickhäutig und von wei- chen Formen. Die Zahl der Fallen und Vorsprünge ist reduziert; die Falte (' ist noch deutlich, das Post (5 tritt aber nur undeutlich hervor. An der Stelle, wo die Hinterrand-Tasche liegen sollte, ist nur ein Hautrand vorhanden. ir)2 CARNIVORA Liiliii vulgaris. Taf. 11, Fig. 106—7. l"üi- (Il'11 Otlcr charaUlcristiscli isl die starke Eiilwicklung der pi'oxi- malen Partien des ührknorpels (Cart. annul., Ant 2 und Post 2, Post 3) und die schwache Entwieklung dei' distalen Teile. Das heisst: der röh- renförmige Teil des Ohrknorpels isl stärker als hei den Sängetieren im allg. entwickelt, der muschelförmige dagegen an Gnisse zurückgegangen. Die Cart. annul. ist eine hohe Querplatte ohne deutliche Entwick- lung eines Proc. prox. Ant 2 + Post 2 sind von dem folgenden Teil des Ohrknorpels vollständig ahgelöst und bilden eine ansehnliche hohe Querplalte; am Ant 2 kann man dieselben zwei Aste wie bei Martes unterscheiden, der untere ist aber stark verkürzt; ungewcUinlich breit ist das Post 2; die Einbuchtung zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist sehr rückgebildet. Das Ant 3 fand ich ziemlich deutlich. Das Ant .") ist recht gross und von gewöhnlicher Form. Das Ant ü ist fast gäii/.litli in \\'egfall gekommen; nur ein distaler Überrest ist noch als ein kleiner Vorsprung oberhalb des Ant ö vorhanden. Das Ant 7 ist sehr deutlich entwickell. von gew()hnlicher Form, stark durchlöchert und manchmal fast ganz abgelöst von der übrigen Conchaplatte, deren distaler Teil verschwunden ist. Das Post 3 ist sehr gross, fast von der Grösse des Pos! 4. Das l^nde des Post 3 war bei einem der untersuchten Exemplare (Fig. 107) mit dem Ende des Ant 2 verwachsen (*^i:). Das Post 4 ist nicht unge- w()hnlich gross und dem von Mustela erminea wohl am ähnlichsten; dasjenige Ende, das an die Incip 4 grenzt, ist hoch und von einem grossen Loch durchbohrt; das freie Ende ist stets dem Ant 4 angewach- sen (■;•); der Forlsatz /' fehlt oder isl eben angedeutet. Das Post 5 ist ein einfacher dreieckiger I<\)rlsatz etwa von der Grösse wie bei Galictis oder beim Hermelin. Dagegen fehlt fast jede Spur sowohl von Post (> wie von Post 7: die Unebenheiten am Hände, die man an den betref- fenden Siellen l)emerken kann, sind jedenfalls äusserst geringfügig. Auch das Körbchen isl gänzlich weggefallen. Die Plica princ. isl da- gegen wohl ausgebildet. MUSTIiLIDAK 153 Das äussere Ohr (Taf. 20. Fig. 258) ist klein. Die Plica princ. ist mit einer grossen Warze ausgestaltet. .\uch die Falle (< ist sehr deut- lich (wenn auch mehr warzenförmig). Hinter dem Ad. inf. befindet sich eine verdickte Stelle, die das Post 5 enthält. Die Hinlerrandtasche fehlt natürlich völlig. Obgleich das Ant ß rückgebildet ist, fehlt doch die entsprechende Falle am äusseren Ohr nicht, wenn sie auch ab- gerundet ist und nur wenig hervorlritl. 8. Bemerkungen über den Ohrknorpei der Carnivoren im allgemeinen. Der Ohrknorpel der Carnivoren zeigt einen ausgeprägt gemeinsamen Typus — natürlich nicht derart, dass dieser Typus überall ungeänderl anzutreffen wäre, aber eine Anzahl Charaktere werden so allgemein bei ihnen gefunden, dass sie naturgemäss als typisch zu bezeichnen sind. Das Ivörbchen kommt innerhalb aller I'amilicn. mit Ausnahme der Ursiden, und bei sehr vielen Formen vor, bei einigen Familien ist es konstant (Canidae, Viverridae, t^lidae). Charakteristisch für die (Carnivoren und seilen fehlend ist auch die starke Entwicklung des Ant 7. \\>iler die eigenartige Ausbildung des Ant G, dessen distales FCnde, das sonst eine umgekremple Vorderrandstrecke vorstellt, stets fast völlig fehlt — womit auch eine charakteristische Bildung des Vorder- randes des äusseren Ohres in Zusammenhang steht. Charakteristisch ist auch das Vorhandensein des Fortsatzes /' am Ant 4. \\'eiter das Vor- handensein eines kräftigen Post 3, ferner eines Fortsatzes ffj am Post 4. die starke Ausbildung des Post 5 und die schwache Entwicklung des Post (). Überhaupt ist dem Ohrknorpel hier viel mehr als bei den bisher beschriebenen Gruppen ein gemeinsames Gepräge aufgedrückt. VIII. PINNIPEDIA. I3ei den Pinnipedien ist das äussere Ohr bekanntlich rückgebildet; nur bei den Otariiden ist ein kleines äusseres Ohr übrig geblieben. 20 134 l'IXXII'KDIA Man süllle demiUKli cMwarten, dass der ühiknorpel der Ohrrobben die engsten Beziehungen zu demjenigen der Carnivoren — von denen die Pinnipedien abzuleiten sind darbieten musste. um so melir als die ührrobben auch in manchen anderen Punkten ursprünghche Charaktere aufweisen. Dem ist aber nicht so; es hat sich viehnehr ergeben, dass der Ohrknorpei der Phociden viel weniger umgebildet ist als derjenige der Ohrrobben. I. Phocidae. Phoca intülina. Taf. II. Fif^. 108—9. Wie zu erwarten, ist ebenso wie bei mehreren anderen Formen mit rückgebildetem äusseren Ohr der proximale Teil des Ohrknorpels stark entwickelt (vergi. z. B. Lutra). Die Cart. annul. ist in proximo-distaler Richtung noch länger als bei Lutra, mehr als halb so lang wie breit. Ein Proc. prox. fehlt. Das Ant 2 ist ebenfalls in proximo-distaler Richtung stark verlängert, da- gegen in der Querrichlung äusserst verkürzt; an der Grenze zwischen .\nt 2 und Post 2 befindet sich eine seichte Einbuchtung. Das Ant ',) ist entweder frei (Fig. 109) oder mit seiner Spitze an das Ant 2 fest- gewachsen (Fig. 1Ü und 7 ist keine Spur vorhanden. ICine Plica princ. fehlt. Wir erwähnen noch, dass der distale Abschnitt ziemlich dickwan- dig ist und einige besonders verdickten Stellen aufweist. Die Durch- l(')cherung ist spärlich. l-lin äusseres Ohr fehlt, ist aber wie bei den Phociden durch eine weiche Warze oben an der sehr kleinen OhrölTnung vertreten; in die Basis dieser Warze ragt das obere Ende des Knorpels hinein. Charakteristisch ist, dass der knorpelige Gehörgang lange nicht so schräg liegt wie bei den Phociden, er steigt mehr gerade hinauf, wenn auch etwas schräg. Die ührötlnung liegt auch entfernter vom Auge als bei den Phociden. 3. Otariidae. Zalophiis califurnianus. Tat'. 12, Fig. ii;^— 15. Wie zu erwarten schliesst sich der Ohrknorpel dieser Ohrrobbe an denjenigen von Trichechus an und zwar derart, dass die Ursprüng- lichkeit in einigen Punkten auf der Seile der Ohrrobbe, in anderen auf der Seite des Walrosses liegt. Eine augenfällige l^'beicinslininiung mit letzterem tindet man in der .Abtrennung der distalen Partie an entsprechender Stelle und in der ganzen .Ausbildung des pioximalen .Abschnittes. Bei Zalophus — ich habe mehrere Exemplare untersucht — besteht die proximale Pnriie bisweilen (Fig. 111) aus di'ei getrennten Knorpel- OTAIUIDAE 159 Stückchen: (1) Gart, annul., (2) Aiil 2 + Post 2, (.'5) Ant 3 + Post 3, jedenfalls liegt diese Deutung am nächsten. Die Stücke können aber teilweise verwachsen; in einigen Fällen ist No. 1 mit No. 2 teil- weise (am Posteron-Ende) verwachsen (Fig. 115); in anderen ist No. 2 mit No. 3 verwachsen (Fig. 113). Die Carl, annul. ist mit einem kurzen Proc. prox. versehen; sie bildet eine in der proximo-distalen Richtung recht ausgedehnte Platte und ist nur wenig kürzer als lang. Die Platte, welche das Ant 2 + Post 2 repräsentiert, ist unregelmässig fünfeckig, grösser als die Gart, annul. Von ähnlicher Grösse ist die Platte, die wir als Ant 3 + Post 3 in Anspruch nehmen; am Vorderrand besitzt sie einen starken Fort- satz, das eigentliche Ant 3. Am Proximalende der distalen Partie des Ohrknorpels finden sich mehrere Fortsätze, die wir in derselben Weise wie bei Trichechus beurteilen (ij'. ;/". z). Am Vorderrand ist ein Fortsatz /" des Ant 4 vorhanden, welcher recht schlank sein kann, ähnlich wie der ent- sprechende der Garnivoren. Dagegen ist das Ant 5 nur schwach, als ein recht unbedeutendes Fortsätzchen entwickelt, viel schwächer als das Ant 5 von Wallross oder Phoca. Das Ant () verhält sich ähnlich wie bei Phoca (nicht wie beim Wallross), und bildet einen schwach umgekrempten Vorderrand. Das Post 4 ist dadurch merkwürdig, dass der ganze grosse (beim Wallross abgetrennte) platlenRirmige Teil verloren gegangen ist; da- gegen ist ein proximad gerichteter, wohl dem Fortsatz /' der Raubtiere entsprechender, schmaler Zipfel vorhanden. Das Post 5 ist ähnlich entwickelt wie beim Wallross. Das Post 6 ist eine deutliche schmale umgekrempte Randpartie oberhalb des Post 5. Das Ende der Goncha ist bekanntlich langgestreckt und bildet die Grundlage des äusseren Ohres. Von Interesse ist, dass bei der Mazeration mit Essigsäure, bei welcher der übrige Knorpel wohl erhalten blieb, diese Endpartie des Knorpels stets eine starke Tendenz zur Auflösung zeigte — ein Zeichen dafür, dass wir es hier mit einem in Rückbildung begriflenen Organ zu tun haben. 100 PINNIPKDIA Das äussere Ohr ist bekanntlich bescheiden entwickelt, es ist so lang wie die Lidspalte, sehr schmal und stark zusammengerollt : an dem vorliegenden konservierten Stück liegen Vorder- und Hinterrand liberall dicht beisamen, die so gedeckte Konkavfläche ist sehr spärlich behaart (scheinbar nackt). Falten oder Ähnliches fehlen. Ähnlich \vie beim W'allross steigt der knorpelige Gehörgang nur schwach schräg nach oben bis zum äusseren Ohr und die Ohr- ötfnung ist denn auch weiter vom Auge entfernt als bei den Phociden. IX. CETACEA. I. Odontoceti. Phocaena communis. Taf. 12. Fig. Uli— -17, 119; Tnf. 2.'i, Fif<. 2(i0. Die winzig kleine, punkllVirmige äussere Ohrölfnung führt in eine dünne, allmählich etwas dicker werdende 1-löhre mit häutigen Wan- dungen, welche senkrecht zur äusseren Oberfläche steht und die Leder- iuuit (Specklage, an einem vorliegenden Exemplar 2 cm dick) quer durchsetzt. Der folgende, von Knorpel umgebene Teil des Gehör- ganges, verläuft zunächst etwa 1 cm schräg nach hinten, biegt dann pl()tzlicii um und verläuft direkt nach unten und mediad; das letzte Stück hat eine Länge von etwa 2' o cm. Der Kanal ist in seiner ganzen Ausdehnung pigmentiert, nirgends wesentlich erweitert, die enge Lich- tung ist von abgeslossenem Epithel erfüllt. Der Hauptleil des Ohrknorpels wird von einer länglichen Platte dargestellt, die in Hichtung ihrer grc)ssten Ausdehnung von einer Längs- spalte durchzogen ist, welche distal fast bis an das Ende geht: ausser- dem sind noch mehrere kleinere Lckher und Spalten vorhanden'). ') In einer der Figuren, weiche I?oi;nnk;iiais (Ohr ttes Zahnwales, in: Zöol. .lalirl) . Anat. Ahl., 19. !5d. ]). 19.')j von dem Ohrknorpel von Phocaena giebt, geht die .Spalte di.slal durch. Ähnliches habe ich auch gesehen, hin aber nicht sicher, ob nicht in solchen Fällen Zerreissungen vorliegen. ÜDÜNTOCETI 161 Ausser dem Hauptleil fand kli an beiden Ohren desjenigen Exemplars, bei dem die Präparation am besten gelang, noch zwei isolierte Knor- pelplättchen [pl und /)/'. Fig. 119) in der Nähe des distalen Endes, das kleinere dicht an dem grossen Knorpel, das andere mehr abseits, üb diese Stückchen konstant sind, kann ich nicht sagen, ich habe sie nur bei dem einen Exem])lar gefunden, die Präparation des ührknor- pels von Phocaena ist aber so schwierig — durch die Mazeration geht die Knorpelsubstanz leicht entzwei, und mit dem Messer lässt sich der Ohrknorpel nur unvollkommen darstellen — so dass es wohl möglich ist, dass ich dieselben an den anderen Exemplaren übersehen habe. Sich mit einiger Sicherheit über die Deutung der verschiedenen Teile des Ohrknorpels auszusprechen halte ich für unmöglich. Der grosse längliche Knorpel wäre etwa mit dem grossen proximalen Knorpel vom W'allross zu vergleichen und ist möglicherweise in ähn- licher Weise durch eine Verschmelzung der Cart. annul. mit den fol- genden Teilen des Ohrknorpels entstanden (vergl. unten Delphinns acutus). Das grössere der isolierten Knorpelstücke wäre dann als ein Überrest der Conchaplatte, vielleicht des Ant 4, in Anspruch zu nehmen — w^as mit der Lage stimmen könnte. Bestimmteres lässt sich bei der starken Reduktion des ganzen Knorpels nicht sagen. Delphinns acutus. Taf. 12, Fig. 118. Der Ohrknorpel schliesst sich zwar in der Hauptsache dem von Phocaena an, bietet jedoch immerhin einige Eigentümlichkeiten dar. Von Interesse ist, dass die proximale Endpartie der grossen läng- lichen Platte breiter ist als der folgende Teil, und zwar ist die Ein- engung am Hinterrande eine plötzliche, so dass hier eine Art Stufe entwickelt ist. Es deutet dies stark darauf hin, dass diese breitere Basalpartie der Cart. annul., die folgenden Teile aber anderen Ab- schnitten entsprechen. Derjenige Teil der länglichen Platte, welcher bei Phocaena vor der Spalte liegt, ist bereits bei dieser Form durchlöchert. Bei Delphinns 21 1()2 CETACEA ist er in ein kiK)r|)C'liges Mascheiiwerk aufgelösl und slnik riickgebildel, woeeucn der hinter der Spalte "elegene Teil einen starken, dicken Knorpelbalken darstellt. Die isolierte Knorpelplatte pl von Phocaena findet sicli hier wieder. Der (iehörgang (Taf. 22, Fig. 232) verhält sich ähnlich wie bei Pho- caena. Der oben erwähnte Knorpelbalken ist stark spiralig gewunden. 2. Mystacoceti. Balaenopicid roslraUi. T;if. 22, Fig. 23:5. Ich habe den Gehörgang an einem Irischen Kopf von diesem kleinen \\a\ untersuchten können. Den Kopf habe ich durch gütige Vermittlung des Herrn Konservator Grieg von Bergen aus zugesandt erhalten. Der Gehörgang hatte an dem vorliegenden Stücke (Schädellängc 180 cm) eine Länge von 22 — 2li cm. Der Verlauf war — ich führe dies nach der Erinnerung an, da die Notizen, die ich beim Herauspräpa- rieren gemacht habe, mir ai)handen gekommen sind — im ganzen eine fast gerade, f|uere. Die äussere Öffnung war winzig klein, so dass man nur schwierig einen (irashalm einführen konnte: die ÖfTnung war schräg nach hinten-unten gerichtet. Der Gang, der zunächst, in der Nähe der Oberiläche, schräg verläuft, nimmt schnell an Ausdeh- nung zu und erweitert sich dicht unterhalb der Lederhaut zu einem geräumigen Sack; die Wandungen dieser Partien sind recht dünn, an der Innenseile pigmentiert, und diese ganze Strecke des Ohrganges \\ar von einer dunklen smegmaähnlichen Masse — ähnlich dem Smegma am Pferdepenis — strotzend gefüllt. Phitzlich engt sich dann die Röhre wieder stark ein, die Wandung wird dicker und die Lichtung so eng, dass sie stellenweise sogar recht schwierig nachweisbar ist. Dieser engen Höhrenpartie an der einen Seite dicht angeschmiegt liegt die in der I'igur angegebene knorpelarlige Masse, von welcher unten mehr mitgeteilt werden soll. Am Ende desselben erweitert sich die Lieh- MYSTACOCETI 103 tung wieder ziemlich plötzlich, und der innerste Abschnill der Röhre ist entsprechend dünnwandig und mit grossem Lumen versehen. So- wohl der letztere Abschnitt wie auch die enge Röhrenpartie ist pig- mentlos. Dem erweiterten Abschnitt lehlt das Smegma, dagegen habe ich in dem engen Abschnitt eine weissliche Ausfüllung gefunden. Der oben als 'knorpelartige Masse bezeichnete Teil ist in der Tat dei- letzte Überrest des Ohrknorpels. Sie ist allerdings, so wie sie in der Figur dargestellt wurde, noch von einer dicken Lage von festem, dichtem, faserigem Bindegewebe umgeben. Querschnitte durch dieselbe ergeben, dass der scharf abgegrenzte Netzknorpel nur den Kern bildet; letzterer hat eine Länge von .'> — 4 cm. eine Breite von 17 mm und eine Dicke von 8 mm. nach beiden Enden spitzt er sich allmählich zu. Bei dem vorliegenden Bartenwal ist somit der Ohrknorpel noch weit mehr rückgebildet als bei den Zahnwalen. Da die Bartenwale in mancher Beziehung zwar mehr umgebildet, in anderen Bichtungen dagegen primitiver erscheinen als die jetztlebenden Zahnwale, so war dieses Resultat nicht im voraus mit Sicherheit zu erwarten; ich habe eben die Untiersuchung ausgefühit in der Hoffnung m(")gl icherweise hier Daten zu linden, welche uns einem Verständnis der Verhältnisse der Zahnwale näher führen könnten; statt dessen wurde eine extre- mere Rückbildung gefunden. X. ARTIODACTYLA. I. Suidae. .S'//.s (lomesticiis. Von den unter dem Magazinnamen Sus domesticus zusammen- sefassten Formen beschreibe ich zunächst den Ohrknorpel eines Chiiicsischcn Zwergschweins. T;ir. 12. Fii^. 120. Die wohlentwickelte freie Carl, annul. ist in der Nähe des Vorder- endes mit einem deutlichen, wenn auch nicht langen Proc. prox. aus- 21* Iß4 ARTIODACTYLA gestattet. Das Aiit 2 ist langgestreckt, am freien Ende etwas erweitert; von der Konvexseite, ungefähr in der Mitte des Anterons, entspringt ein recht starker l<'ortsalz (welcher in der Figur nicht sichtbar ist); in der natürlichen Lage des Knorpels ist dieser Fortsatz nach hinten ge- richtet. Das Anl 3 ist sehr kräftig, frei und durch eine tiefe Incisur oben und unten begrenzt. Das Ant 4 springt oben recht stark hervor. Das Anl 5 ist eine starke, an der Basis etwas eingeengte Platte mit einem eigenartigen distalen Fortsatz ff) am Ende, welcher durch Binde- gewebe dem proximalen Ende der Distalpartie des Ant 6 angelötet ist. Das Anl 6 ist wohlentwickelt, es besteht aus den gewöhnlichen zwei Hauptslücken, einem distalen, grösseren Teil, dem umgekrempten Vorderrand, der proximal in eine Spitze ausläuft — und einem proxi- malen Stück (a",;), welches ziemlich schwach entwickelt ist und nur eine niedrige Kante mit einer kleinen Spitze vorstellt. Die beiden Teile des Ant (5 sind völlig geschieden durch eine breite Einbuch- tung, die fast gänzlich denjenigen Teil des Anterons weggenommen hat, welcher cjuerüber die Basis des Ant 5 gehen sollte. Jede Spur eines Ant 7 fehlt. Das Post 2 ist wohlentwickelt, an der Grenze zwischen ihm und dem Anl 2 liegt eine tiefe Bucht, ähnlich wie bei manchen Raubtieren; das Post 2 erscheint dadurch an der Basis wie abgeschnürt. Von einem Post 3 fehlt jede Spur Das Post 4 ist nicht besonders stark, namentlich isl die Endparlie niedrig. Das Post 5 ist ein schmaler Fortsatz, welcher sehr deutlich mit der Spitze nach hinten gerichtet ist; proximal ist er etwas auf die Konvexseite des Knorpels gerückt. Sein Distalrand setzt sich aber in den Rand des Post 6 fort. Letzteres ist nicht sehr hervortretend, auch nicht sehr lang; am distalen Ende setzt es sich etwas auf die Konkavseite fort. Das Post 7 ist ein mächtig grosser platter l-'ortsatz mit querem Proxinialrand. Die Plica princ. tritt nicht sehr hervor; proximad von dem vorderen Ende derselben befindet sich ein grosses Loch. Ausser der Plica princ. sind distad von ihr noch zwei weitere ebenso starke Falten vorhanden (fa und fn"). Die untere derselben hat einen ([ueren, die obere einen mehr schrägen SUIDAE 1()5 Verlauf; zwischen ihnen und der Plica princ. befinden sich recht liefe Ausstülpungen der Conchaplatte. — Die Durchlöcherung der (k)ncha- ^ -f^"*** ''©X J' »Ä.»-«». \R, platte ist eine spärliche. ^i, ,„-„ 7^ Die übrigen Ohrknorpel von Hausschweinen, die ich untersucht ^'^^ habe, sind nur wenig von dem beschriebenen abweichend. ^ V Der oben beim Zwergschwein beschriebene Fortsatz an der Kon- vexseite des Ant 2 ist bei den übrigen untersuchten Schweinen weni- ger hervortretend. Dagegen ist diejenige Stelle am genannten Anteron, welche in der Figur mit einem «• gekennzeichnet ist, als ein P'ortsätz- chen entwickelt, das bisweilen gar zu einer dünnen Platte erweitert ist. Die Incia 3 ist an sämtlichen übrigen Ohren zu einem Loch umgebildet. Der Endfortsatz /' des Ant 5 kann länger, kann aber auch bedeutend kürzer sein. Am Ant () habe ich bei den übrigen Hausschweinen die gegenüberliegenden Spitzen des distalen und proxi- malen Abschnittes nicht derartig deutlich gefunden; sie treten im Ge- genteil nur sehr wenig hervor, und die Zusammenhörigkeit der beiden Abschnitte wird dadurch undeutlicher. Das Post 5 kann länger sein als beim Zwergschwein. Das äussere Ohr von Sus beschreiben wir in Anschluss an Fig 224 (Taf. 21), welche dasselbe von einem sumatrensischen Wildschwein darstellt; dasjenige der domestizierten Schweine verhält sich durchaus ähnlich, nur ist der untere Teil der Hinterrandpartie noch ausgedehnter. Der starken Entwicklung des distalen Abschnittes des Ant ß ent- sprechend ist eine grosse umgebogene Vorderrandpartie entwickelt; dieselbe ist sehr dickhäutig und plump. Unten biegt der Vorderrand plötzlich nach innen und die Haut desselben spannt sich zum proxi- malen Teil des Anteron (> hinüber, welcher als ein Querwulst in der Konkavität des Ohres hervortritt. Dieser Querwulst setzt sich direkt in einen stark hervortretenden mehr schrägen Wulst fort, der von dem in die Ohr-Konkavität eingebogenen Rand des .Ant 4 getragen wird. Ein solches Hineinbiegen des Ant 4 ins Ohrinnere ist etwas 16(i ARTIODACTYLA gniiz L'iigc\v()hnliches. Dein das Aul 4 enthaltenden Wulst scliliesst siih wieder ein anderer Wulst an (in der Figur nicht sichtbar), wel- cher an eine l-^rhöhung am Hände vor dem Ad. inf. hinanhilt; letztei-er Wulst wird vom freien Ende des Post 4 getragen, welches in das Oliiiiuicre eingebogen ist. Während bei den meisten Säugetieren am ührrande vor dem Ad. inf. allein der Rand des Post 4 hervortritt, wird liier die betrellende Partie des Ohrrandes teilweise vom Rande \ Fi-. S. P4 &) Fig. T. a» »5 Pi Fig. S. Quer.sclmitt des Ohres des Schweines um die Einbiegung des .\nt I und des Post 1 zu criruitern. h(i Haut. Die Weichteile grau, Knorpel sciiwarz. Fig. T. Dasselbe vom llind. Beide Figuren ein wenig schematisiert. des Ant 5 gelragen, welches sonst meistens (z. R. beim Hunde) dem Kopf derartig angeschmiegt ist, tiass kein 4"eil davon äusserlich hervortritt. Hier dagegen ist das Ant 5 vom köpf abgebogen, so dass dessen Vor- derraiul in der genannten \\'eise hervortreten und das Post 4 ersetzen kami. Den oben erwähnten knorpeligen Plicae entsprechen naiürlich Fallen am äusseren Ohr: die Plica pi-inc. ist bescheiden entwickelt; die iinlerste Falte ffa"J Irilt nur wenig hervor. Hinlei- dem Ad. inf. befindet sich eine Kante, die tler Rasis des Post .") entspricht, oberhalb desselben Irill tias Post (5 — nicht sehr stark — hervor. Vor dem .Ad. inf. sichl man einen kleinen Wulst, in dem ein Vorsprung des SUIDAE 1()7 Distalrandes des Post 4 lie"t; dicht vor demselben findet sicli eine nur häutige Ivleine Warze. An der Konkavseite der Concha verlaufen drei longitudinale Falten, die ebenfalls nur häutig (d. h. nicht am Knorpel wahrzunehmen) sind. Die grosse abgeplattete Hinterrandpartie ist am Rande — namentlich unten — in recht bedeutender Ausdehnung häutig: der Knorpel erstreckt sich besonders am unleren Teil durchaus nicht bis an den Rand: unterhalb iles Post 7 reicht übrigens das Post 5 in die plattenförmige untere Partie hinein. Dicolijlcs tonjiKitiis. Taf. 12, Fig. 121. Der Ohrknorpel von Dicotyles unteischeidet sich in den folgenden Punkten von Sus. Die Gart, annul. ist ähnlich gestaltet, der Proc. prox. aber undeut- lich. Das Ant 2 ist am Ende noch mehr erweitert als bei Sus, der Fortsatz auf der Konvexseite fehlt. Das Ant 3 ist kleiner (kann übri- gens etwas grösser sein als bei dem abgebildeten Exemplar). Das Ant 4 ist ähnlich, das Ant 5 ebenso wie bei Sus gross, aber nicht so abgesetzt und nur mit einer Andeutung des Fortsatzes f. Der distale Teil des Ant () erscheint nur als eine umgebogene Vorderrandpartie, eine untere Spitze an demselben ist nicht vorhanden. Der proximale Teil des Ant (i bildet einen dreieckigen Vorsprung an der Rasis des Ant 5, seine Zusammengehörigkeit mit dem distalen Teil geht aus dem Refunde bei Dicotyles nicht hervor. Das Ant ü setzt sich in die Falle ja' fort (auch bei Sus hängen beide zusammen). Das Post 2 ist dem von Sus einigermassen ähidicli. Post 4 ist in seiner Endpartie etwas höher; bei einem der untersuchten Ex- emplare waren die einander benachbarten Aussenecken der Poste- rons 2 und 4 verwachsen. Post ö fehlt gänzlich, und das Post (1 ist eine fast gar nicht ausgezeichnete Randpartie. In Vergleich mit Sus ist das Post 7 auch sehi- rückgebildet, wenn es auch keines- wegs fehlt. 168 ARTIODACTYLA Die IMica princ. ist spurlos verschwunden. Dagegen sind die beiden Extialalteu fa' und Ja" von Sus vorhanden, wenn sie auch nichl sehr hervortreten. Das äussere Ohr (Tat". 21. I'ig. 225) weicht in mehreren Punlvten von Sus ab. Besonders augenfäUig ist das Fehlen der ganzen grossen plattenförmigen unteren Hinterrandpartie, die bei Sus unterhalb des Randes des Post 7 liegt und teils vom Post 5 gestützt wird, teils häutig ist. Diese Partie fehlt völlig, so dass der Hinterrand des Ohres unten stark einbiegt und der das Post 6 enthaltende Wulst hier den Hinter- rand bildet. Auch die plattenf'örmige, das Post 7 enthaltende Hinter- randpartie ist natürlich verschmälert, überhaupt ist das ganze Ohr in Vergleich mit dem von Sus schmal. Der Zusammenhang der von (i\ üetraaenen Kante an der Innenseite der Concha mit dem Vorderrand ist undeutlicher als bei Sus: diese Kante hängt auch nicht so eng mit dem Vorsprung, der das Ant 4 enthält, zusammen, dagegen setzt sie sich (vergl. den Knorpel) in die Falte fa' fort. Es finden sich dieselben drei Längs-Hautfalten wie bei Sus; die vorderste, die bei Sus unten an der Plica princ. endigt und mit letzlerer zusammenhängt, zeichnet sich bei Dicotyles dadurch aus, dass das untere Ende eine Anschwel- lung aufweist — den letzten Überrest der verschwundenen Plica prin- cipalis. 2. Camelidae. Camelüs bactrianus. Taf. 12, Fig. 122. Die Gart, annul. ist der von Dicotyles ähnlich; ein Proc. prox. fehlt oder ist nur schwach angedeutet. Das ziemlich langgestreckte .Ant 2 ist an seinem Proximalrand mit einem kräftigen Fortsatz (a'o) versehen, ihr woiil dem Fortsätzchen s von Sus entspricht. Das Ant 3 ist mit dem Ant 1 derart verwachsen, dass die Incia 3 zu einem ziemlich kleinen, in einigem .Abstand vom Rande liegenden Nervenloch umge- wandelt ist. Das .\nt 1 ist dem von Sus einigermassen ähnlich ge- CAMKLIUAE 1(39 staltet. Das Ant 5 ist 1km dem Exemplar, das der I*"igur zu Grunde liegt, sehr ansehnlich, ebenso gross wie beim Schwein, am ausge- breiteten Präparat durch eine ziemlieh enge Spalte vom Ant 4 ge- trennt; bei dem anderen untersuchten Exemplar (einem Jungen) war es kleiner. Das Ant (> besteht aus den gewöhnlichen ZAvei Teilen. Der distale ist eine umgekrempte Vorderrandpartie, die sich auch — wenigstens war das bei dem einen Exemplar der Fall — unten eine ganz kurze Stiecke auf die Konkavseite hinauf fortsetzt; sein unteres Ende ist abgerundet. Der proximale Teil ist dem entsprechenden voll Sus oder Dicotyles am ähnlichsten. Er stellt eine recht stark ent- wickelte, ciuergelagerte Kante ohne scharfe Spitze dar; die Kante wird nach vorn zu ganz niedrig, kann aber vorn bis an das untere Ende des distalen Teiles verfolgt werden. Hinten stösst sie an die Extra- falte fa von Sus, die hier bei Camelus ganz ähnlich gelegen, aber eine solide Kante geworden ist. Ein Ant 7 fehlt. Die Einbuchtung zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist sehr deutlich. Das Post 2 ist an der Basis nicht so stark eingeengt wie bei Sus, eher dem von Dicotyles ähnlich, was auch für das Post 4 gilt. Ein Post 5 fehlt vollständig. Dem Post (5 entspricht eine ziem- lich lange, schwach verdickte Randpartie zwischen Post 4 und Post 7; sie setzt sich oben andeutungsweise auf die Konkavseite fort. Das Post 7 ist recht wohl entwickelt und etwa ähnlich wie bei Dicotyles geformt. Die Plica princ. fehlt. Dagegen ist, wie bereits erwähnt, die Extrafalte fci' vorhanden und auch — als schwache Verdickung des Knorpels — die Extrafalte fa". Eine Durchlöcherung des Knorpels fehlt fast völlig. Das äussere Ohr (Taf. 21, Fig. 22Gj schliesst sich in seiner Aus- cestaltuno; enc an das vom Schwein und von Dicotvles an. Es hat in der Hauptsache dasselbe Relief. Man fmdet dieselben drei häutigen Längsfalten, von denen besonders die vorderste stark hervortritt und an ihrem unteren Ende besonders stark entwickelt ist (vergl. Dicotyles), während eine Plica princ. fehlt. Die beiden anderen Längsfalten sind 170 ARTIODACTYLA schwächer, besonders die milllere. Der Proximalteil des Anl (i liegt in einer ähnlichen Qhierfalle; zwischen dieser und dem unleren, an- geschwollenen Ende der vordersten Längsfalte befindet sich eine sehr tiefe spaltenförmige Einsenkung. Unterhalb der das a\ enthaltenden l-"alte zeigt sich eine Hervorragung, die das eingebogene Ant 4 enthält und welche wieder mit dem eingebogenen Ende des Post 4 zusammen- hängt alles wesentlich wie bei Sus. Ahnlich wie bei Dicotyles ist die Erhöhung, welche das Post 4 enthält, etwas mehr isoliert als bei Sus. Dagegen hängt die l^'alle fa' mit dem a'„ zusammen; sie ist der entsprechenden Ealte vom Schwein ähnlich. Die basale häutige Hinterrandpartie von Sus ist auch beim Kamecl vertreten, wenn auch schmäler als bei jenem; die das Post 6 enthal- tende Kante ist sehr schwach. Auchenia sp. Taf. 12, Fig. 123. Die Unterschiede von Camelus sind folgende. Das .4nt 2 hat zwar in der Hauptsache dieselbe Form, die Ein- buchtung zwischen dem Fortsatz a'^ und dem übrigen .\nteron ist aber fast gänzlich ausgeglichen. Die breite Einbuchtung zwischen dem Ant 2 und dem I^ost 2 ist stark verengt. Das Ant 3 war bei dem abgebil- deten Exemplar frei, kann aber auch festgewachsen sein. Bei dem- selben Exenij)lar war am Ant 4 ein fast abgetrenntes Fortsälzchen vorhanden. Das .\nt 5 ist slaik verkürzt und sein Rand setzt sich ohne Grenze in i\an Distalteil des Ant () fort; beide bilden zusam- men eine umgebogene Vorderrandpartie (in der Figur ist sie ausge- breitet und der Rand bildet dann eine einfache gerade Linie). Der Proximalteil des Ant 6 verhüll sich wesentlich wie bei Camelus, er erstreck! sich jedoch nicht so weit nach vorn. Das Post 4 zeichnet sich durch den schrägen, eine gerade Linie l)ildenden Distalrand aus. .An der Basis desselben steht ein ungemein langer spitzer Fortsalz. Das Post O ist eine einfache gerade Rand- parlie; ein hervortretendes Post 7 giebl es nicht. Die Plica princ. CAMELIDAE 171 fehlt; dagegen sind die Extrafalten vorhanden, die proximale (fa"J schwach, die distale ffn'J dagegen wohlentwickelt und solid. Das äussere üiir ist in Vergleich mit dem otfenen breiten Ohr von Camelus schmal, eng und zusammengerollt. Die Warze vor dem Ad. inf. ist papillenlVirmig und tritt stark hervor. Die weiche Hinter- randpartie ist nur angedeutet (fehlt aber nicht völlig). Die drei weichen Längsfalten sind sehr deutlich. Der Vorderrand, der von dem Ant 6 + 5 getragen wird, und der von Post (5 getragene Hinterrand sind einander sehr ähnlich. Wegen der Schmalheit und der Enge der stark zusammengebogenen Concha sieht man nur schwierig die Vor- sprünge, die sich aber wesentlich ebenso verhalten wie bei Camelus (das Post 4 und das Ant 4 sind ähnlich eingebogen etc.). 3. Tragulidae. Trogulus Jaoaniciis. Taf. 13, Fig. 124. Die Gart, annul. ist ein ziemlich schmales Querband mit kurzem, aber doch recht deutlichem Proc. prox., der in der Nähe des Vorder- endes Platz hat. Das Ant 2 hat eine ähnliche Form und Länge wie beim Lama, doch ist der Fortsatz a'2 kürzer. Das Ant 'A ist gänzlich verstrichen oder höchstens ganz schwach angedeutet (es ist nicht fest- gewachsen; ein Nervenloch wurde nicht gefunden). Der Rand des Ant 4 verhält sich ähnlich wie beim Kameel. Das Ant 5 ist verkürzt, etwa wie beim Lama, aber ähnlich wie beim Kameel durch eine aller- dings wenig tiefe Incisur vom Ant G abgegrenzt. Der distale, grössere Teil des letzteren ist in gewohnter Weise ausgebildet: als umgekrempte Handpartie. Der proximale Teil, a\, ist eine ähnliche schräge Knor- pelkante wie beim Kameel; sie verläuft cjuer über der Basis des Ant 5 und entbehrt einer Spitze. Das Post 2 ähnelt am meisten dem des Schweines, es ist breit am Ende, stark verengt an der Basis und ziemlich gestreckt. Das 172 ARTIODACTYLA Posl 1 ist ebenfalls recht gestreckt und am Ende etwas verbreitert. Von Interesse ist, dass ein Post 5 vorhanden ist; es hat die Gestalt eines kurzen l'ortsatzes, der an der Grenze zwischen den Posterons 4 und () von der Konvexseite, nahe dem Rande, entspringt. Bereits beim Schweine ist das Post 5 halbwegs au! die Konvexseite gerückt: hier ist es weiter gegangen. Das Post () ist eine deutlich umgekrempte Rand- partie, die sich auch ein wenig auf die Konkavseite vor dem Post 7 fortsetzt. Das Posl 7 ist deutlich markiert, aber nicht sehr breit. Von besonderem Interesse ist das Vorhandensein einer Plica priiui])alis, in Gestalt einer allerdings niedrigen, aber unverkenn- baren, gebogenen Querfalte, die über fast die ganze Concha quer hin- über reicht. In der Nähe des Vorderrandes dicht unterhalb der Plica ist ein ähnliches grosses unregelmässiges Loch entwickelt wie beim Schwein. Die Extrafalle fa' ist schwach und niedrig, sie liegt ähnlich zum a'i, wie bei den Cameliden und Suiden (vergl. z. B. Dicotyles, Eig. 121). Auch die Extiafalte ja" ist nachweisbar; sie ist schwach und reicht weiter nach hinten als bei den anderen P^ormen. Das äussere Ohi- lehnt sich an dasjenige der Suiden und Came- liden an. Der umgebogene Vorderrand, der den Distalteil des Ant tt umschliesst, ist recht stark, ähnlich wie bei Sus und Dicotyles entwickelt. Die Warze vor dem Ad. inf. ist fast gänzlich verstrichen, der Ad. inf. lliesst demgemäss mit dem Ad. ant. zusammen; das Ant ö bildet einen Teil des Randes. Das Post ß tritt ähnlich wie beim Schwein oberhalb des Ad. inf. hervor; hinter demselben erstreckt sich vom Post 7 nach unten eine Hautfalte, die auch das Post 5 umschliesst. Die Plica princ. verhält sich ähnlich wie beim Schwein, sie ist wenig hervortretend. Die Vorsprünge, welche das aV,, die fa' und das ein- gebogene f/j umschliessen, verhalten sich etwa wie beim Kameel, der das ai umschliessende Vorsprung tritt mehr hervor als beim letzt- genannten Tier. Die drei häutigen Längsfalten sind alle na(hweisl)ar; die vorderste endigt wie beim Schwein an der Plica princ. die mitt- lere ist die schwächste. MOSCHIDAE 173 4. Moschidae. Mosch US moscli ifcrus. Taf. 13, Fiii. 125. Der Proc. prox. der (liirl. aniiiil. ist fast ebenso stark wie heim Schwein und liegt in der Nähe des Anteron-Endes. Der Dislah-and der Gart, annul. ist in der Mitte ziemlich stark einoebuchtet. Das Ant 2 hat eine ähnliche I-^orm wie bei Tragulus, ist aber etwas kürzer. Ant 'A ist l'estgewachsen wie beim Kameel. Das Ant 4 ähnelt dem von Tragulus. Ant 5 ist ungefähr so stark wie bei Tragulus; distad geht sein Rand ohne l'^inbuchtung in das Ant ü über — nur ein gros- ses Loch innerhalb des Randes deutet die Grenze beider an (also ist das Loch eine geschlossene Incia ö). Der Proximalteil des Ant 6 (a",,) ist weniger schräg als bei den bisher erwähnten Artiodactylen ; er bildet eine starke Querkanle, deren Fortsetzung, fa\ sehr wenig ent- wickelt ist. Die Einbuchtung zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist tief und breit; das Post 2 ist auch an der Basis ähnlich eingeengt wie beim Schwein und bei Tragulus. Das Post 4 ist sehr verkürzt und ohne Fortsatz am Distalrand. Ein Post 5 fehlt. Post 6 und Post 7 verhalten sich ähnlich wie bei Tragulus, das Post (1 ist aber bedeutend weniger stark umgebogen. Eine Plica princ. fehil. Ausser der schon oben erwähnten wenig entwickelten Extrafalte fa ist auch die Falte fa" vorhanden und zwar sehr stark, viel stärker als bei den anderen bisher betrachteten For- men; sie bildet die untere Begrenzung einer recht tiefen Ausbuchtung des Knorpels. Das äussere Ohr (vergl. Taf. 21, Fig. 227, Rothirsch) ist lang und schmal. Das Ant 4 ist in der gleichen Weise wie bei Sus etc. eingebogen und tritt scharf und stark ins Ohrinnere vor. Auch die Endpartie des Post 4 ist ins Ohrinnere eingebogen, und das Ant 5 bildet einen 4'eil des Randes. Die Warze vor dem Ad. inf. ist deut- 174 ARTIODACTYLA lieber als l)L'i Tragulus. Die vom a\ gestützte Kante ist sehr scharf und hervortretend. Das Post (5 tritt selir deutlich oberhalb der Ad. iuf. hervor und setzt sich vor dem Post 7 in einer Hautfalte fort, die auch am Knorpel als eine Biegung desselben angedeutet ist: die letztere und tlic vom PosI () gestützte l''alte gehen übrigens nicht unmittelbar in einander über, sondern crsclieinen eher als zwei verschiedene Falten, die allerdings an ihrer Begegnungsstelle zusammenhängen. Dem Vor- handensein eines Post 7 am Knorpel entspricht eine schmale platten- förmige Verbreiterung des Hinterrandes, welche sich auch unten, hinter dem Post 6, mit einer niedrigen Hautfalte fortsetzt. Von den gewöhn- lichen drei Längsfalten ist die hinterste die stärkste, die anderen beiden sind schwächer, am untersten Ende der vordersten ist eine schwache Erweiterung zu verzeichnen. *» 5. Cervidae. CerDLis dama. Taf. 1;!, Fig. 126. Der Proc. prox. ist weit stärker als bei den bisher erwähnten Ar- tiodactylen. .Am Distalrand ist die Gart, annul. mit einem Einschnitt ausgestattet, der noch liefer ist als bei Moschus. Am Ant 2 ist der Hauptteil verkürzt, der Forlsatz a'2 dagegen proximad recht stark aus- gezogen. Das Ant 3 ist deutlich entwickelt, das Ant 4 ziemlich stark hervortretend. Das .\iil ö verhält sich ähnlich wie bei Moschus, ist vielleicht noch kürzei'; sein Rand setzt sich in den Rand des Ant G fort ohne Unterbrechung; innerhalb des Randes, an der Grenze beider, ist ein Loch vorhanden. Der Proximalteil, a\, ist ganz abgetrennt und bildet eine Querfalte wie bei Moschus, ist jedoch mit einer bei diesem fehlenden Spitze ausgestattet. Die Einbuchtung zwischen dem .Ant 2 und dem Post 2 ist breit und lief. Das Post 2 ist ähnlich wie bei Moschus. Dasselbe gilt für Post 4; der Einschnill am Pi'oximalrand ist liefer. Das Post ö ist schwach und dünn uiui. ähnlich wie bei Tragulus, ganz auf die Kon- CERVIDAE 175 vexseite gerückt. Das F^ost (J verluilt sich ähnlich wie bei Moschus. Das Post 7 ist ebenfalls ähnlich, aber eine Kleinigkeit breiter. Die Plica princ. fehlt; von den Exlrafalten ist f(i' fast verwischt, die fa" dagegen recht wohl entwickelt. Die (in der Figur nicht angegebene)' Durchlöcherung ist eine sehr spärliche und nur in der Nähe des Randes anzutreffen. Das äussere Ohr ist kaum von dem unten beschriebenen des Cervus elaphus verschieden; es kann also darauf verwiesen werden. Ceruns elaphus. Taf. 13, Fig. 127. Die Unterschiede von C. dama sind nicht zahlreicli. Am Ant 2 ist bemerkenswert, dass der Hauptleil, welcher schon bei dama verkürzt war, hier auf ein Minimum rückgebildet ist. so dass die b^orm des Anl 2 eine recht merkwürdige wird. Bei dem ab- gebildeten Exemplar verhält sich das Ant 3 ähnlich wie bei dama; bei einem anderen (norwegischen) Hothirsch war die Incia 3 zu einem Loch umgebildet. Am .'^nt 5 ist in der Nähe des proximalen Randes ein grösseres oder kleineres Forlsätzchen ffoj vorhanden, das bei dama fehlt (während etwas Entsprechendes bei Moschus vorhanden ist). Das Post 5 ist ähnlich wie bei dama ausgebildet, wohl etwas länger: es ist — was auch bei dama der Fall — vom übrigen Knorpel beinahe abgegliedert. Ant G erstreckt sich nicht auf die Konkavfläche hinauf. Das Post 7 ist etwas schmäler als bei dama. Die Durchlöcherung des Knorpels ist etwas reichlicher. Das äussere Ohr (Taf. 21, Fig. 227) schliesst sich an das von Moschus an. Die Falte, welche das a',, umschliesst, ist ganz selbstän- dig und quer gelagert, sie bildet die unlere Begrenzung einer ganz tiefen Tasche (alles wie bei Moschus); der Rand der Falte ist in ein paar Fortsätzchen erhoben, denen Erhebungen des Knorpels entspre- chen (die aber wesentlich höher sind als am Knorpel). Die Falle fa" tritt nur schwach hervor. Das Ant 4 ist in gewohnter Artiodaclylen- ITC) ARTIODACTYLA Weise eingebogen uiul slniU hcrvortrclend. Das Anl ö verhält sich wesentlich wie bei Moschus, Irill aber nicht ganz bis an den vorderen Ohrrand, sondern ist von diesem durch eine Hautfalte getrennt (eine Verdickung der das Anteron überdeckenden Hautschicht), welche sogar warzenförmig vorspringen kann. Das Post 4 tritt unterhalb der letz- teren hervor; eine Warze fehlt. Das Post 6 ist sehr deutlich hinter dem Ad. inf. hervortretend; oberhalb desselben zeigt sich dieselbe Falte wie bei Moschus (vor dem Post 7). Vom Post 7 erstreckt sich nach unten eine sehr deutliche Hautfalte, in der das Post 5 eingebettet liest: vor letzterem liegt eine recht tiefe Grube. Es sind auch hier die drei gewohnten häutigen Längsfalten vorhanden, die vorderste und hinterste stark, die mittlere sehr schwach hervortretend. Capreoliis capraea. Taf. K!, Fig. 128. Der Ohikuorpel dieser Art ist nicht sehr verschieden von den vorherbeschriebenen. Der Hauptleil des Anl 2 ist länger als beim Rothirsch, wenig kürzer als bei dama. Das Ant 3 fehlt; die Incia 2 und die Incia 3 tliessen zusammen') und bilden eine breite Bucht. Der kleine Aus- wuchs den das Ant ;"> beim Rothirsch aufwies, fehlt hier. Das Loch an der Grenze der verwachsenen Anterons 5 und (> ist sehr gross"), viel grösser als bei C. dama und elaphus, der Rand hat hier eine starke Ausbuchtung. Das «",, verhält sich wie bei den anderen; es ist ein hoher spitzer Fortsatz vorhanden (noch stärker als bei elaphus), der in der Figur von dem umgebogenen Rand verdeckt wird. Am Post 4 schneidet der Einschnitt am Proximalrand einen basalen Lappen ab, welcher fast wie ein Post 3 aussieht (vergl. dama und elaphus). Das Post .") ist klein und ganz abgegliedert. Das Post (j springt mehr 'J Nacli der Lage des für Iiu-ia '.i charakteristischen Nerven bestiniiiil. -) Dasselbe ist auch l)ei liangHer der Fall. CERVIDAE 177 als bei den anderen vor und setzt sieh ganz wenig auf die K()nka\- seite fort. Das Post 7 wie heim Rothirsch. Das äussere Ohr verhält sieh wie bei C. elaphus; die Grube hin- ter dem Post (3 ist weniger tief. 6. Bovidae (iiicl. Sclial'e und Anlilopen). Bos taurus. Taf. 13, Fii5. 129. Die Gart, annul. ist in proximo-distaler Richtung von ansehnlicher Ausdehnung, so dass die Gartilago fast ebenso lang wie breit ist. Ein Proc. prox. fehlt. Am Distahand des Knorpels befindet sich ein tiefer Einschnitt. Das Ant 2 schliessl sich in seiner Form an das von Ger- vus dama an, ist aber verhältnissmässig grösser und erstreckt sich derart nach hinten, dass der Einschnitt zwischen ihm und dem Post 2 fast spaltförmig geworden ist; weiter ist hervorzuheben, dass der vor- dere Abschnitt, welcher vorn in eine Spitze ausläuft, durch einen scharfen Einschnitt von dem hinteren, grösseren Teil geschieden ist. Das Ant 3 ist kurz, ein kleines Loch oberhalb desselben ist als die teilweise geschlossene Incia 3 aufzufassen (das Loch ist übrigens nicht immer vorhanden). Das Ant 4 ist gebuchtet und mit einem hervor- tretenden Fortsatz versehen. Das Ant 5 ist durch eine sehr ansehn- liche Bucht von dem Ant ß getrennt: innerhalb dei- Bucht liegt noch ein grosses Loch. Ein kleiner Fortsatz fo ist an dem Ant 5 vorhanden. Der Hauplteil des Ant G bildet wie gewöhnlich eine umgekrempte Randpartie (in der Figur nach vorn umgelegt), mit Andeutung eines Zusammenhanges mit dem proximalen Teil a\, der sich zwar nach hinten zu ebenso wie bei den Hirschen mit der /(/' verbindet und mit dieser zusammen eine starke Querfalte bildet — sich ausserdem aber quer über die Basis des Ant 5 mit einer niedrigen aber sehr deutlichen Kante fortsetzt. Diese Kante setzt sich ihrerseits wieder in den Rand des Ant 4 fort und erscheint als eine Fortsetzung des letzteren auf •i.'i 1 78 ARTIODACTYLA die Konkavseite (Aliiilithes liiulcl man aucli, aber weniger deutlich, bei den Cameliden). Das Post 2 verhall sich ähnlich wie bei den Hirschen, an der Basis ist es stark halsarlig eingeengt. Das Post 4 ist etwas weniger verkür/.t. und der tiefe Einschnitt am Proximalrand bei den Hirschen ist durch eine seiclile Bucht angedeutet. Das Post 5 fehlt, es ist mir nicht gelungen eine Spur davon zu finden. Die Posterons 6 und 7 verhalten sich wesentlich wie bei C. dama. Ein Plica princ. fehlt. Ausser der fa ist auch eine fa' vorhan- den, letztere aber ungemein schwach. Das äussere Ohr (Taf. 21. Eig. 228j schliesst sich eng an das- jenige des Bothirsches an. Nur untergeordnete Unterschiede sind zu verzeichnen: die das eingebogene Ant 4 und das aV, enthaltenden Ealten sind weniger scharf, die mittlere häutige Längsfalte ist deutlicher, etc. Catoblepas gnii. T:if. 13, Fi«. 131. Der Gnu schliesst sich was den Ohrknorpel betrifft ziemlich eng dem Binde an. Die Gart, annul. ist etwas kürzer, und die Einbuchtung im Distal- rand undeutlicher. Das Ant 2 ist kleiner, die Form aber ähnlich. Am .Ant I fehlt der schmale Fortsatz. Das Ant ö ist kürzer und ohne den kleinen l'ortsalz. Die Einbuchtung an der Grenze der Anterons 5 und () ist sehr seicht. Sehr ähnlich wie beim Bind verhält sich das a ,;. das sich |)roxiinad in den Band des Ant 4 fortsetzt; dieser letztere Teil des a',, ist nicht wie beim Bind eine niedrige Kante, sondern springt stark [jJallenlVirmig vor; man hat durcliaus den Eindruck, dass sich das .Aul 1 auf die Konkavtläche hinauf fortsetzt. Das Post 2 ist dickhalsiger, aber durch einen ähnlichen spaltför- migen I^iiischnilt vom Ant 2 getrennt wie beim Bind. Das Post 7 weicht wesentlich ab: es ist fast völlig verwischt. Das äussere Ohr schliesst sich dem von (k^rvus an; es fehlt aber mit dem Post 7 die i^latlenlVirmige Ausbreitung des Ilinterrandes. BÜVIDAE 179 Oüibos moschatus. Taf. 13, Fiy. 13Ü. Die Cart. annul. ist der des Rindes sehr ähnlich, i\hev nocli mehr in proximo-distaler Richtung verlängert, fast quadratisch, mit starkem Einschnitt am Distalraiule. Das Ant 2 ist auch dem des Rindes ähn- lich, jedoch ist der vordere, in eine Spitze ausläutende Teil kürzer. Das Ant 3 ist hei dem abgebildeten Exemplar stark hervortretend, bei einem anderen dagegen last ganz verwischt. Das Ant 4 ist mit dem des Rindes fast identisch. Dagegen ist die Form des Aul ö etwas ab- weichend, das Anleion ist schmäler und länger, auch undeutlicher von Ant 6 abgesetzt als beim Rind, übrigens mit demselben Fortsätz- chen an der Konkavseite ffoj versehen. Der Distalteil des Ant 6 ver- hält sich wie gewöhnlich. Der Proximalleil, a"r„ ist an seiner Rasis von einem grossen Loch flj durchbrochen, das beim Rind fehlt. Übrigens verhalten sich das o",, und auch die Falte f(i' wie beim Rind; ersteres setzt sich, nachdem es sich mit der fa vereinigt hat, weiter proximad als eine in den Rand des ,Ant 4 übergehende Kante fort. Diese Kante tritt stärker hervor als beim Rind, jedoch nicht so stark wie beim Gnu. Der Einschnitt zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist eine ziemlich enge Spalte (ähnlich wie beim Rind). Übrigens bietet das Post 2 die Eigentümlichkeit dar, dass es mit dem Post 4 verwachsen ist: nur ein Loch deutet die gewöhnliche Incip 2 — 3 an. Das Post 4 ist wohl am meisten dem des Gnus ähnlich. Das Post 5 fehlt, das Post G ist eine fast gerade, etwas umgekrempte Kante, die sich direkt in den Hinterrand fortsetzt; ein Post 7 fehlt. Die Falte fn' ist äu.s- serst schwach angedeutet. Das äussere Ohr schliesst sich an das von Ros und Cervus an. Dem Fehlen des Post 7 entsprechend fehlt eine plattenförmige Aus- breitung des Hinterrandes. Vom Ad. inf. steigt der umgebogene Vor- derrand zuerst von Ant 5, dann vom Ant 6 begrenzt, fast ganz eben hinauf. Ihm gegenüber liegt das Post G und die dasselbe fortsetzende 23* 1 80 ARTIODACTYLA IlauÜ'alte, einen einigermassen ähnlichen, eingebogenen Hinterraad bildend. -- Die mittlere von den drei häutigen Längsfalten ist recht stark. Oi)is arii's. Tai'. 13, Fif^. 133. Unter den im vorhergehenden behandelten ührknorpeln kommt der von Ovihos dem des Schafes am nächsten. Die l'"orm der (^arl. annul. ist eine ähnliche, fast quadratische: der h^inschnitt in den Distalrand ist bei dem abgebildeten Stücke über- brückt, so dass ein Loch entstanden ist (ebenso bei Ovibos); bei einem anderen Exemplar fand ich aber den tiefen engen lunschnitt offen. Das Anl 2 isl in seiner I-\)rm speziell dem von Ovibos ähnlich; der proximale Fortsalz isl nur etwas plumper. Das Ant 3 fehlt, ähnlich wie beim Heh. Am Ant 4 fehlt bei dem abgebildeten Exemplar das Forlsätzchen von Ovibos u.a.; es kann aber auch vorhanden sein. Das Anl 5 ist kürzer als bei Ovibos; es ist mit demselben Fortsatz ffoj versehen wie bei Ovibos u. a.. und zwar ist dieser Fortsatz sehr kräftig ausgebildet. Die (Irenze der Anterons 5 und () ist eine seichte Ein- Inichtung am Rande. Der Distalteil des Ant (5 bietet nichts Bemer- kenswertes dar. Dagegen ist der Proximalteil dadurch interessant, dass das grosse 13asalloch desselben, das schon bei Ovibos vorhanden war, sich derartig ausgedehnt hat, dass das aV, an seinem Vorderende von dem Knorjjel abgelöst sein kann (Fig. 133) und somit als ein grosser freiei- Fortsatz erscheint; in anderen Fällen hat diese Ablösung jedoch nicht stattgefunden, die Verhältnisse liegen dann ähnlich wie bei Ovibos. Die Forlsetzung des a",, bis in den Rand des Ant 1 ist beim Schaf zwar nachweisbar, aber sein- schwach. Die Posterons 2 und 1 bieten nichts Eigenartiges; sie sind nicht wie bei Ovibos verwachsen und ähneln am ehesten denen von Bos. Das Post 7 fehlt. Die fa" liill wenig hervor. Das äussere Ohr bielel wenig Bemerkenswertes dar. Die Hin- terrandplatte fehlt naiürlich. Das Post 0 und die Hautfalte oberhalb desselben sind geti'ennl. BüVIDAl-: 181 Oi'is Irageluphiis. Taf. 13, Fig. 134. Das Mähnenschaf bietet merkwürdigerweise in ein paar Punkten bemerkenswerte Abweichungen vom Hausschaf dar. An der Carl, annul. ist an dem einen der untersuchten Ohren ein tiefer, nicht überbrückter Einschnitt am Vorderrand wahrzunehmen, während an dem andern eine ganz schmale Brücke vorlianden ist. Das Ant 2 ist genau wie beim Schaf, Ant 3 fehlt. Das Ant 4 hat den- selben Fortsatz wie bei üvibos. Der Fortsatz fo am Ant 5 ist eher dem von Ovibos als dem vom Schaf ähnlich. Der vordere Teil des a\, verhält sich wie beim Schaf: an dem einen Ohr war nur ein grosses Loch an demselben vorhanden, an dem andern war das a\; an seinem vorderen Ende abgelcist. Derjenige Teil der a'u, welcher in das Ant 4 übergeht, ist weil stärker als beim Schaf und springt ebenso stark vor wie bei Ovibos. Die Extrafalte fa" tritt stärker hervor als bei Ovis aries und auch als bei Ovibos. Durch das Verhalten dieser Schafs-Art scheint Ovibos den Schafen noch näher gerückt zu werden'). Capra hirciis. Die Ziege schliesst sich im ganzen dem Mähnenschaf an. Der Hauptteil (das Vorderende) des Ant 2 ist gestreckter als bei diesem und beim Schaf. Es ist ein deutliches Ant 'A vorlianden (vier Ohren wurden untersucht). Das Ant 4 zeigt einen ähnlichen Fortsatz wie beim Mähnenschaf. Der Fortsatz von Ant 5 ist eine breite ansehn- liche Platte, viel grösser als bei den anderen. Das a\; ist an allen untersuchten Ohren vorn abgelöst: der untere Teil des a'„ verhält sich wie beim Mähnenschaf; das Loch hinter demselben ist sehr gross. Die fa" ist schwach. ') Es vcisteht sich, liass icli diese 15emeikunn mit aller Rescrvütion ausspreche. 1 82 ARTIODACTYLA Capeila rupicapra. Die Gemse sthliessl sich in einigen Punkten mehr dem Hausschaf, in anderen der Ziege an (vier Uhren wurden untersueht). Der Carl, aniuil. lehlt der Einschnitl in den Distalrand. Der Vor- derteil des Ant 2 ist e])ensü kurz wie l)eim Schaf. Das Ant 3 ist da- gegen wohlentwickell, nicht nur deutlich (wie bei der Ziege), sondern gross und stark hervortretend. Am Ant 4 fehlt wie beim abgebildeten Schafsohr das Fortsätzchen fo'. Das Ant 5 besitzt einen Fortsatz von last derselben Grösse und Form wie bei der Ziege. An einem der untersuchten Ohren war nur ein Loch im a\; vorhanden, an den drei anderen war das (/"„ vorn abgelöst. Der unlere Teil des a« verhält sich wie beim Schaf. Nesolragus moschaliis. Tai. 13, Fig. 132. Der Ohrknorpel dieser »Antilope« bietet, wenn wir ihn mit den vorher beschriebenen vergleichen, wohl am meisten Ähnlichkeil mit dem von Bos dar. Der einzige Punkt, in welchem etwa eine spezielle Ähnlichkeit mit der vorhin beschriebenen Antilope«, dem Catoblepas, zu verzeich- nen wäre, ist die Carl, annul., welche eine ähnliche Form besitzt, mit breiler. seichler Einbuchtung in dem Distalrand. Das Ant 2 ist dem von Bos am ähnlichsten, die Vorderpartie ist durch einen scharfen l'^inschnill abgegrenzt. Das Aul 3 ist mit seiner Spitze festgewachsen, das Ant -1 ähnlich wie beim Kiud u. a. mit einem P'ortsätzchen aus- geslatlel. Das Ant ö ist in eine scharfe Spitze ausgezogen, die etwas eingebogen isl und wahischeinlich dem Fortsatz fo am Ant ,1 bei anderen Boviden entsjjrichl; auch bei anderen kann dieser Fortsatz fast randsländig sein. Die Einbuchtung des Randes, welche die Grenze der Anterons 5 und G andeutet, ist fast gänzlich verwischt. Das a\ setzt sich nicht nach unten fort. I?OVII).\E 18^? Das Post 2 verhält sich sehr ähnlicli wie beim Rind; der Hals ist sehr dünn. Der Einschnitt zwischen dem Ant 2 und dem Post 2 ist sehr breit und tief. Das Post 4 ist an der Basis schlanker als beim Rind und ohne das Fortsätzchen am Proximalrande; das ganze Poste- ron ist gestreckter als sonst bei den Boviden. Während das Post B nichts Bemerkenswertes darbietet, ist (his Post 7 vei-wischl. Das Post 5 ist beim Schwein schwach, l)ei anderen sehr schwach (Hirsche, Tragulus) und fehlt bei den meisten. ARTIODACTYLEN 185 Kill Ant 7 fehlt stets. Der Proe. piox. ist bei den Hirschen wohlenlwiekelt, bei Sus und Moschus kurz; bei den übrigen iehll er. Am äusseren Ohr sind stets drei häutige Längsfnllen auf der Konkavfläche entwickelt. Das Ant 5 liegt dem Kopf nicht an, sondern isl ausgebogen und bildet einen Teil des Ohrrandes. Das Ant 4 ist in das Ohrinnere eingebogen und tritt hier als ein scharfer \\'ulst hervor. Auch das Post 4 ist am Ende nach innen gebogen. Von spe/.ielleien Punkten sind folgende hervorzuheben: Der Ohrknorpel von 4'ragulus bietet in der Schrägstellung des a\„ der Form des Ant 2 und in dem Vorhandensein einer Plica princ. Charaktere dar, die man geneigt sein könnte für eine primitive Stel- lung desselben in Anspruch zu nehmen'). Das Vorhandensein einer Plica princ. auch bei Nesotragus und die starke Ausdehnung des Ant 2 bei Antilope cervicapra machen dies in Bezug auf zwei von den erwähnten Punkten wieder zweifelhaft. Übrig bleibt dann nur die Schrägheit des a",,. Von Interesse ist das Zeugnis für eine nähere Verwandtschaft zwischen Ovis, Capra, Capeila einerseits und Ovibos andererseits, welches namentlich im Verhalten des a",; Hegt, das bei sämtlichen genannten Formen von einem charakteristischen, sonst fehlenden, grossen Loch durchbohrt ist. XI. PERISSODACTYLA. Wir beschreiben zunächst den Ohrknorpel der untersuchten F'ormen und nachher in einem gemeinschaftlichen Abschnitt das äussere Ohr. ') Vergl. meine Abhaiiiil. : '/.. .Mor|)li. d. Miigens d. Cameliden u. d. Traguliden und ü. d. System. Stellung letzterer Abteilung, in: .Morph. .lahrb., IC. Bd., p. 494 11'. 24 18(5 PERISSODACTYI.A Tapirus indicus. Taf. 1 J, Fig. i:56. Die Ciirt. annul. ist mäclitii» entwickell, sehr lang, länger (in proxi- mo-distaler Richtung) als breit, mit schwach entwickeltem Proc. prox. Das Ant 2 ist ziemlich kurz, am Knde in zwei kurze Zipfel ausgezogen, von denen der obere dem häutigen Ohrgang anliegt, während der andere proximad und etwas auswärts — d. h. von dem Ohrgang weg — gerichtet ist: diese Endpartie des Ant 2 ist in der natürlichen Lage im Verhältnis zur Basalparlie gedreht, so dass sie last rechtwinklig zur letzteren gestellt ist (in dei- Figur ist die Drehung künstlich auf- gehoben worden). Am Distalrand ist noch ein kurzes Fortsätzchen vor- handen. Das Ant 3 fehlt. Das Ant 4 springt nicht besonders stark vor; distad setzt es sich undeutlich hinter dem proximalen Ende des Ant 5 eine kleine Strecke weit fort. Das Ant 5 ist ganz mächtig entwickelt. Distad ist seine vordere Ecke in einen ähnlichen (etwas kürzeren) Fort- satz ausgezogen wie beim Schwein. Während der Vorderrand vom ge- wöhnlichen Verhalten nicht abweicht, ist der Proximalrand darin ab- weichend, dass er sehr lang und schräg ist und sich fast ohne Grenze in das .\nl 1 fortsetzt (die Incia 4 ist sehr schwach angedeutet). Vom Ant () ist nur der distale Teil entwickelt; er stellt eine kurze umge- bogene Vorderrandpartie dar. die sich auch proximad eine recht an- sehnliche Strecke, und zwar stark hervortretend, auf die Konkavseite hinter dem Ant 5 fortsetzt. Eine Spitze am unteren Ende wie beim Schwein ist nicht vorhanden (höchstens könnte man von einer leisen Andeutung einej- solchen reden) Von dem beim Schweine u. a. vor- handenen proximalen Teil {a\) ist keine Spur wahrzunehmen — es sei denn, dass wir in der niedrigen Fortsetzung des Ant 4 auf tue Konkav- seite eine letzte Andeutung des f/',, sehen könnten. Ein Aul 7 fehlt. Die Einbuchtung zwischen dem .\nl 2 und dem Post 2 ist breit und tief. Das Post 2 ist dem des Schweines einigermassen ähidich. Das Post 4 ist ziemlich kurz, mit einem stumpfen F'ortsatz am Distal- rande. Das Post ä stellt ein schmales Dreieck dar, das zur Hälfte vom TA1>IRI!S 187 Rande, zum anderen Teil von der Konvexfläche des Ohrknorpels ent- springt: seine Spitze ist mit der Aussenecke des Post 7 verwachsen. Das Post 6 ist eine deutlich markierte verdickte Randpartie von ähnlicher Länge wie beim Schwein. Das Post 7 ist sehr wohl ent- wickelt mit ([uer abgeschnittenem Proximalrand, ähnlich, aber nicht so breit wie beim Schwein. Von einer Plica princ. ist keine Spur vorhanden. \'on den Extra- falten der Artiodaclylen ist eine sehr markante fa" entwickelt. Über das äussere Ohi- vergl. unten p. 190. Eijims Biirchelli. Taf. 14, Fig. 137. Die Cart. annul. ist weil kürzer (in proximo-distaler Richtung) als beim Tapir, etwa doppelt so breit wie lang. Ein Proc. prox. ist kaum angedeutet. Das Ant 2 stellt eine extreme Entwicklung des Ant 2 von Tapirus dar: die zwei kurzen Endzipfel des letzteren sind zu zwei sehr langen schmalen Forlsätzen ausgezogen, von denen der eine nach vorn, der andere nach unten gerichtet ist (liegt ausserhalb der Cart. annul. und erstreckt sich proximad weit über diese hinaus). Das übrige Ant 2 ist sehr kuiz und di-v kleine Fortsatz am Distalrand beim Tapir fehlt hier. Das Endstück des Ant 2 ist nicht derartig ge- dreht wie bei Tapirus. l^^in .\nl .'! fehlt. Ant 4 zeigt wenig .Abwei- chendes, es besitzt zwei kleine I^'ortsätze. Das Ant 5 schliesst sich dem des Tapirs eng an. am distalen Ende ist es ähnlich geformt, und es ist auch ebenso oder noch mehr ausgedehnt; Vorderrand und Proximalrand gehen direkt in einander über und bilden zusammen einen gebogenen Rand; die Grenze zwischen diesem und dem Ant 4 stellt eine seichte Rucht dar. Auch das ,Ant (i verhält sich fast genau ebenso wie beim Tapir, am proximalen Ende ist die Andeutung einer kleinen Spitze vorhanden. Das a",, fehlt spurlos. Das Post 2 bietet nichts Remerkenswertes dar; es weicht sehr wenig vom Post 2 des Tapirs ab. Die Incip 2 ist enger als bei diesem. •J4* 188 PERISSODACTYLA Das Post 4 ist sehr verkürzt; im Vergleicli mit dem Tapir ist nament- licii der Proximairand sehr kurz geworden. Das Post 4 iial ausser dem genannten Proximahaiid einen fast geraden, langen, hinteren Hand (was wir l)eim Tapir als Distalrand bezeichneten) und eine distale stumpfe Spitze, die dem Fortsätzchen des Distalrandes vom Tapir entspricht, aber stärker als hei diesem ausgebildet ist. Das Post 5 ist recht wohl entwickelt, an der Basis eingeengt, dann plattenförmig verbreitet und bei dem untersuchten Exemplar nicht mit dem Post 7 verwachsen. Das Post 6 verhält sich ähnlich wie beim Tapir: am Ende ist es in eine kleine Spitze ausgezogen, überdeckt hier den vor- deren Winkel des Post 7 und setzt sich andeutungsweise auf die Konkavseite fort. Das Post 7 ist ganz ähnlich wie beim Tapir. Die Plica i)rinc. fehlt und die Extrafalte /"a"' ist sehr wohl entwickelt. Über das äussere Ohr vergl. unten p. 190. E(jiius Grcuyi. Taf. 14, Fig. 138. Wie zu erwarten ist der Ohrknorpel dieser Art wenig von E. Bur- chelli abweichend. Am Ant (i ist das Proximalende abgerundeter (spitzenlos). Der Hinterrand des Post 4 ist abweichend geformt und die Incip 3 erstreckt sich derartig distad, dass das Post 4 wie gestielt erscheint'). Weiter ist das Post 5 mit dem Hinterrand des Post 7 verwachsen und zwai- nicht nur wie beim Tapir an einem Punkte, sondern mit seinem ganzen breiten Ende. Über das äussere Ohr veigl. unten p. 190. ') Dnsselhe war auch hei eiiuT anderen iiiitersuciiten gestreiften Kquus-.Vrt der Fall, wenn aiicli die Ineip 2 etwas weniger tief distad ging als bei Grevyi. Die hetrefTende Art war so viel ich weiss E. Chapinanni, eine dem K. Burchelli sehr nahestehende Form (wollt nur Varietät des E. Burchelli). Unter besitzt bei einigen Exemplaren dieselbe Spitze wie bei E. Grevyi, bei anderen fehlt die Spitze. .\m Pferdeohr ist die Durchlöcherung des Randes sehr spärlich oder sie fehlt ganz. Dagegen ist stets ein mittlerer Längs-Streifen ziemlich grosser Löcher vorhanden; sonstige Löcher fehlen in der Concha. .Auch bei dem untersuchten E. Burchelli und (irevyi war der erwähnte Löcherstreifen vorhanden und die Rand-Durchlöcherung spärlich. Eqiius (isinus. Das untersuchte Exemplar verhält sich in Bezug auf das Post 4, resp. die Incip 2, genau wie E. Grevyi (der Einschnitt ist noch etwas tiefer). Das Post 5 ist festgewachsen und ganz ähnlich wie bei E. Grevyi. .Am Post 6 fehlt die Spitze. Abweichend von den anderen Equus-Arten ist, dass die zwei Zipfel des Ant 2 bedeutend verkürzt sind. 190 PERISSODACTYLA Das äussere Ohr der Perissodactylen. T;if. 22, Fig. 220—31. Diis äussere Ohr von Tapirus und das von Equus stimmen so sehr mit einander überein. dass wir dieselben zunächst gemeinschafl- licli betratliten können. Von Tapirus habe ich ausser indicus auch nocli americanus untersuchen können: von E(|uus: caballus. Grevyi und Burchclli. (charakteristisch verhält sich der Vorderrand. Wie bei den Artio- dactylen beteiligt sich das Ant ö an der Bildung des Vorderrandes, aber in anderer Weise. Bei den Artiodactylen schliesst es sich direkt dem umgebogenen Ant 6 an und erscheint — bereits beim Schwein — als eine unmittelbar Fortsetzung desselben, bildet selbst den proximalen Teil des eingebogenen Vorderrandes. Bei den Perissodactylen ist das Ant .1 von dem Ant ß unabhängig: letzteres biegt sich um, der Hand des Ant .") ist aber nach aussen gerichtet, es liegt ausserhalb des Ant (5 und w ird durch eine recht tiefe Grube von demselben getrennt, und von der Endspitze des Ant ') streckt sich eine häutige Falte nach dem- jenigen Teil des Randes, der oberhalb des Ant () liegt: das Ant 5 bildet mit anderen Worten die Grundlaee eines sekundären Vorderrandes vor dem gewöhnlichen von Ant (5 gebildeten Rand: beide laufen distad zusammen. Die oben genannte Grube zwischen den genannten zwei Voicierrändern ist unten von einem fast horizontalen Wulst begrenzt, in dem der Rand des Post 4 liegt, und der sich in den das Ant () einschliessenden Rand fortsetzt, so dass der Wulst so zu sagen das umgebogene untere luide desselben bildet. Am Hinterrand ist das Post () bemerkenswert, weil es eine beson- ders bei Ecjuus sehr markante quergestellte Kante bildet: bei Equus caballus (nicht aber bei den anderen Eq. -Arten und auch nicht beim Tapir) begrenzt dieselbe unten eine seichte kleine Tasche. Die ge- nannte Kante biegt sich vorn um und setzt sich in eine weiche distad gerichtete Hautfalte fort (bei \i. caballus hängen die Kante und die Falte übrigens nicht mehr direkt zusammen). Die hintere Begren- PERISSODACTVLEN 191 zung des Ad. inf. besorgt das Post 5, welches gleichzeitig den unter- sten Teil des Hinterlandes bildet. Ausser der schon genannten häu- tigen Längsfalte in Fortsetzung des Post (5 finden sich noch dieselben drei häutigen Längsfalten wie bei den Artiodaclylen ; die hintere und mittlere vereinigen sich an ihrem unteren Ende. Die Falte fa" ist stark hervortretend, besonders bei Equus. Die Unterschiede zwischen den untersuchten Formen beschränken sich ausser dem sciion Bemerkten wesentlich auf die allgemeine äus- sere Form: beim Ta])ir ist das Ohr kürzer, breiter, weniger zusam- mengebogen und offener als bei Equus. Unter den untersuchten Equus- Arten ist das von E. Grevyi (Fig. 230) das breiteste und olfenste. Vergleich des Ohrknorpels und des äusseren Ohres der Perissodaclylen mit denen der Artiodaetylen. Die Perissodactylen sind den — oder einigen — Artiodactj'len ähnlich: 1) in der Ausbildung des Ant 5 (vergl. besonders das Schwein); 2) in der Rückbildung der Plica principalis; 3) im Fehlen eines Ant 7; 4) in der Ausbildung des distalen Teiles des Ant H: 5j im Vorhandensein einer fa': (5) in der Ausbildung des Post 5: 7) im Vorhandensein derselben drei häutigen Längsfalten an der Concha; 8) darin, dass das Ant ö an Bildung des Ohrrandes Teil nimmt. Daneben sind bei den Perissodactylen zahlreiche Unterschiede von den Artiodaclylen zu verzeichnen: der proximale Teil des Ant 6 fehlt; das Ant 5 verbindet sich in anderer Weise mit dem Ant 4; das Ant 4 biegt nicht in die Ohrhöhle hinein wie bei den Artiodaclylen; die Bil- dung des Vorderrandes des äusseren Ohres ist eine verschiedene (vergl. p. 190); das Post (} verhält sich am äusseren Ohr etwas verschieden. Die Übereinstimmungen, von denen ich besonders auf No. 1, 2, 7 1<)2 PERISSODACTYLA iiiul aniden hervorragt. Die Posterons 2 uiul 1 sind beide starke Querspangen von ge- wöhnlicher, etwa reklangulärer l^'oini Von einem Post 5 ist ebenso wenig wie von einem Post 0 zu sehen. Das Post 7 folgt gleich nach dem Post 4 und ist ganz mächtig entwickelt. Der Einschnitt zwischen i;i.i:i>n.\s VXi dem Posl I und dem I\)sl 7 drini;! so lief ein. dnss er nur durch eine sclimale Bi'ücke von (\l'\- Incia 2 "elrennl ist. Eine Plicn j)iinc. lehll. Die C.onchaplaUe ist eine uni-egelmässig viereckige Platte; der Distalrand ist last gerade, el)ens() der Hinter- rand; sie verbinden sich rechteckig mit einander; beide Händer sind stark durchickliert. Zu der Besclireibung des iiusseren Ohres liabe ich leider nur Material zur Verfügung gehabt, das bereits durch anderweitige Unter- suchung stark angeschnitten war. so dass die folgenden Bemerkungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen kiinnen. Autlallend ist bekanntlich beim Elefanten die unniässige Entwick- lung der auch bei manchen anderen Tieren vorhandenen plattenförmi- gen Hinterrandpartie, die nach unlen in eine Spitze ausgezogen ist, in welcher das Ende des Post 7 liegt. Wenn wir uns diese mächtige tlache Platte auf ein bescheideneres Mass i-eduziert denken, so ist das Elefanten-Ohr von manchen anderen Säugetier-Ohren nicht so sehr abweichend. Der umgebogene Vorderrand des Ohres wird von dem Ant (i und einer weichen Falle gebildet (letztere umschliesst den Mu- sculus anteri sexti). Eigentümlich ist die Art der Einfügung des Ohrknorpels in den Schädel. Das Trommelfell liegt in dem Boden einer langen (l)ei einem untersuchten jungen Elefant mehr als 10 cm tiefen) knöchernen B()hre, welche wesentlich vom S(|uamosum gebildet wird; die H()hre hat eine ventrale Spalte, ist aber natürlich von einer kontinuierlichen Hautlage ausgekleidet. Bis halbwegs in dieser Röhre steckt die zusammenge- rollte Gart, annul. hinein. I^iwas .Ahnliches habe ich nur noch bei Dasypus gefunden. Bezüglich etwaigei- Beziehungen zu anderen Eormen bemerke ich, dass der Ohrknorpel von Hijra.v — einer Form, die man manchmal als möglicherweise mit dem l^lefanl entfernt verwandt hingestellt hat — keine Ahnlichkeil mit dem des Elefanten darbietet. Derjenige Ohr- 194 PROBOSCrOEA kiiorpel. der meiner Meinung nach ;un meisten Berührungspunkte dar- bieten k()nnte etwa derart, dass der des Elefanten von einem ähn- lichen Irsprung al)geleitet weiden kiinnte ist der von (iijiuniini (Tal"..'). Fig. IW). Von einem solchen Ohrknorpel kcinnen wir den des Elefanten ohne Schw ierigkeil ableiten: duich weitgehende Verengung des Ohrknor- pels zw ischen ia, und //),. kolossale Vergrösseiung des Pos! 7. Rückbil- dung des Post .") etc. XIII. PROSIMIAE. Lenmr inirius. Taf. I-l. Fi«. 1 10. Die C.ait. annul.. welche jedenfalls bei dem untersuchten E\em- |)lar fiei war. ist eine anselinliche, (juere. ziemlich schmale Platte mit kurzem aber unverkennbarem Proc. prox. Das Ant 2 isl recht stark entwickelt, ungefähr von gleicher Breite wie die C-ail. annul. Ein Ant .') ist nicht deutlich erkennl)ar. Das Ant 4 bildet einen langen bogenförmigen Hand. .\nt 5 ist recht kräftig, aber ziemlich kurz. Von dem .\nt (i isl nur das distale Stück, distad vom Ant 5, vorhanden. es bildet eine stark entwickelte, umgekrempte Vorderrandparlie. deren distale Hälfte auf die Konkavseite hinauf läuft. Von der proximalen Partie des Ant (i (a\,) ist nur eine äusserst schwache .Andeutung er- halten: eine ganz niedrige Kante hinter dem Ant 5. in Eortselzung des Ant 1, Das .\iil 7 hat vor dem Ant (i. an welches Ant 7 teilweise festgewachsen ist. eine deutliche freie, wenn auch kurze und schmale Spitze. \'on den Poslerons isl das Post 2 gesti'eckl und schmäler als das .\nt 2. die Incip 2 geht ziendich tief hinein. Das Post 1 ist eine an- sehnliche breite Plalle und an i\(.'r Basis etwas eingeengt. Das Post .') ist /war nicht gioss. abci- innneihin reclil wohl entwickelt, schmal, zuges|)ilzl und nach dei- Konvi'xseile hin gedieht. Das Pos! ('» ist ungemein lang und deutlich entwickelt, es springt stark vor und setzt sich auf der Konkaxseile oberhalb des Post 7 mit einer recht li:mi:i{ 1 '.».") licrvorlretendc'ii Paiiie lorl ; der umgel)Ogene HliikI des Post (> isl in der Mille dreieckig ziigespit/.l. \)i\s PosI 7 ist eine aiiselinliche Pialle mit einem langen, geraden, freien, hiniei' dem PosI (i liegenden Xor- derrand. I{s isl eine slai'k hervortreleiuie Plica prine. vorhanden von gewölinlielier .\nsdehnung, ansserdem noch einige niedrige Querlaitcn am distalen Teil dei- (lonchaplatte, die am linde abgerundet und massig durchhichert isl. Über das iiussere Ohr (Tal'. 23. Fig. 234), welches bereits in man- chen l^unklen an das menschliche Ohr erinnert, isl Iblgendes zu be- merken. Der starken Entwicklung des Ant tj en(s])rechend lindel sich eine scharf uiugebogene Vorderrandpartie, die sich proximad in eine abgerundete niedrige Erhöhung der Konkavlläche der (.oncha (eine Einstülpung der Knorpelplatte) verliert. Sonstige Umbiegungen des Randes fehlen ; nui- proximal am Hinlerrande isl die das 7 ent- haltende Handpartie aufgebogen und begrenzt hier hinten eine recht tiefe Grube, welche vorn von dem recht stark hervortretenden Post (i, unten von einer weichen Kante begrenzt ist. Der Ad. inf. ist sehr tief und deutlich. Lerniir iikicüco. Taf. M. Fig in Der Oiirknorpel diesei- Art hal sich in mehreren Punkten von dem der voihei'gehenden abweichend gezeigt. Die Carl, annul. ist, wenigstens bei dem untersuchten Exemplar, an ihrem Ende mit dem Ende des Post 2 verwachsen; der Proc. prox. fehlt. Das .\nt 4 ist am Hände mit mehreren kleinen Spitzen versehen. Das Ant ö ist schmäler, aiu Grunde etwas eingeengt und dadurch mehr abueerenzt als bei L. varius. Das .Ant (i verhält sich im ganzen ähnlich wie bei jenem, erstreckt sich jedoch proximad etwas weiter, so dass man deutlichere Spuren der proximalen Partie erkennen kann. Das Ant 7 ist etwas länger als l)ei varius. Die Inci|) 2 ist eine enge, nicht sehr tiefe Spalte, also im Vergleich mit L. varius stark rückgebildet. Das äussere Ohr isl dem von L. varius durchaus ähnlich. 1()() PHOSIMIAK Nijclirelnis Inrd'ujradus. Taf. 1», Kif<. 112. Der Oliiknorpel weicht in folgenden Punkten von dem des I.emur vniius al). Dei- (>iiit. nnnul. fehll ein Proc. prox. und sie ist an ihrem Poste- ron-Ende mit dem linde des Post 2 verwachsen, wir haben also die- selben Verhältnisse wie bei macaeo. Das Ant 2 ist am Ende erweitert'), dann stark eingeengt, an der Basis wieder breiter. Die Ausbildung des Anl 1 ist ungelähr wie bei varius. Ant .") ist gleichfalls einiger- massen wie bei diesem, abei- vom Ant A schärfer abgesetzt. Von einem Ant () kann man kaum reden: der Rand ist nicht umgekrempt. lukh- stens ein bischen erhoben, mit anderen Worten : das ganze .Ant 6 von Lemur ist fast gänzlich verstrichen. Das Ant 7 fehlt völlig. Post 2 ist breiter, Post 4 schmälei- als bei L. varius; letzteres ist an der Basis eingeengt und durch eine breite tiefe Incisur vom Post 2 gelrennt. Das Post ö ist sehr verkürzt und bilde! einen dreieckigen kuiv.en Fortsalz. Die Bandpartie, welche das Post (i vertritt, ist nicht so ausgedehnt wie bei L. varius und wohl auch weniger hervortretend; sie setzt sich nicht auf die Konkavseite fort. Post 7 ist wohlentwickell aber etwas kürzer als bei L. varius. Die Plica princ. ist sehr gross, grösser als bei Lemur. Das äussere Ohr (Taf. 2.'}, Fig. 2.'),")) ist schmaler als bei Lemur; der .\d. inf. ist tiefer. Der das Post 4 enthaltende \'orsprung tritt viel wcnigei- hei'vor. Am Hinteri'and des .\d inf. befindel sich ein kleinei' Vorsprung, der das l^nde des Post .") enthält; derselbe Vor- sprung ist auch bei Lemur anzutrell'en, liegt hiei' abei- der von Post (5 und Post 7 begrenzten (irube dicht an. während er bei Nvclicebus bedeutend entfernter liegt. Die genannte Grube ist wenigstens ebenso deutlich wie bei Lemur. l'Line Umkrenipung des Vorderrandes ist nur ') All (lein vorliegenden .sehr i^ul f^eliingeiuii l'rä|):ir:it liei;! ein \\ alirselieinliili vom Ant 2 ;il)i ist noch schwächer entwickelt als bei Nycticebus. das Ant (> verhidl sich wie bei diesem. Es ist aber ein Ant 7 vorhanden, in Form eines kurzen Fortsätzchens, das einer auf- geworfenen Nase ähnlich sieht. Die Posterons 2 und 4 weichen wenig von Nvcticebus ab. Das Post ö tritt etwas mehr hervor und ist durch eine ansehnliche Distanz von dem Post 4 getrennt. Das Post (i ist kürzer, etwas gewellt und deutlich hervortretend. Das Post 7 verhält sich ähnlich wie bei Nyc- ticebus. Die Plica princ. tritt recht stark hervor. Die Durchlöcherung ist reichlich. Das äussere Ohr zeichnet sich dadurch aus, dass dvv Vorder- rand nicht umgekrempt ist, besonders aber dadurch, dass der Ad. ant. und der Ad. inf. zu einem breiten Eingang zusammengetlossen sind, indem dei' das Post 4 umschliessende Vorsprung verstrichen ist. Dei' Hinlerranil des Ad. inf. ist sehr lang. Die das Post (i einschliessende Kante tritt nicht besonders hervor. 11)8 PHOSIMIAi: Galago Alleni. Taf. 11. Kiu. 144. Der Ohrknorpel dieser I'orni schliesst siili /iemlich eng an den von Lemur varius an. Die Carl, aiiiiiil. ist ein /.iemlich schmales Querbändchen. nament- lich das Post 1 ist verschmälert, l'^s ist ein sehr wohl ausgebildeter Proc. prox. vorhanden, er bildet einen schmalen, wohl abgesetzten Forl- satz. Die Carl, aimul. ist mit ihrem Fosteron-Ende mit dem Post 2 an einer begrenzten Stelle verwachsen. Das Anl 2 ist ähnlich wie bei Lemur. nur etwas schmäler. Ein Ant 3 ist kaum zu erkennen. Am distalen Teil des Ant 4 tindet sich ein Fortsatz ähnlich wie bei üvi- bos u. a.i an der entsprechenden Stelle liegt innerhalb des Concha- randes bei Lemur varius ein grösseres Loch. Es ist ein recht wohl entwickeltes, wenn auch nicht grosses Ant 5 vorhanden. Vom Ant H ist nur der distale Teil, distad vom Ant 5, ausgebildet: er besteht nur aus einer umgebogenen, ziemlich schmalen Randpartie (nicht so breit wie bei Lemur), die sich distad nicht auf die Conchalläche fortsetzt. Das .Ant 7 tritt slärkei- hervor als bei Lemur, es ist ein am Ende etwas eiweitertes. sehr schmales Knorpelstäbchen, das durch einen breiten Einschnitt von dem umgebogenen .\nt (i getrennt ist. Das Post 2 ähnelt dem von Lemur varius: die Incip 2 dringt noch weiter hinein, so dass nur ein schmaler Hals das .Ant 2 i Post 2 mit dem tblgenden Knorpel verbindet. .An seinem lilnde ist das Post 2 nicht nur mit dem Post 1. sondern auch mit dem Post 4 an einer begrenzten Stelle verwachsen. Das Post J ist dem von Lemur varius ähnlich, aber an der Basis stärker eingeschnürt. Es ist ein sehr wohl ausgebildetes Post ö vorhanden, das am drunde breiter ist als bei Lemui- varius. Das Post () ist wohlentwickell und mil einem viel grcisseren mittleren Vorsprung versehen als bei Lemur: von der Forlsetzung des Post (5 vor dem Post 7 ist nur eine schwache .Andeu- tung vorhanden. Das Post 7 ist ebenso gross wie bei Lemur. Die Plica princ. ist stärker und mein- hervortretend als bei Lemur. Die c.wAc.o 199 Conchaplatte distad von der Plica ist ausgedehnter als hei Lemur und reich hth duichlcHhert. Das äussere Ohr ist gross und dünn, der umgehogene Vorder- rand von hescheidener (irc'isse; sonst liegen die \'erhällnisse aher \ve- sentlicli wie })ei Lemur. Ohrknorpcl und Ohr der Prosiiniei' im (illgcmcincn. Der Ohrknorpel der l'iosiniier bietet im ganzen recht ursprüng- Uciie Verhältnisse dar. und die Variation innerhalb der Abteilung ist eine ziemlich begrenzte. Au der (".art. annul. (ludet sich meistens nur eine Spur eines Proc. prox.; es besieht eine Tendenz zur \'er\vachsung des Hinterendes der Cart. annul. mit dem Post 2. Ein .Ant ."> ist vor- handen, manchmal aber recht Idein. Vom .\nt (5 ist nui- der distale Abschnitt entwickelt; dieser variiert an Stärke ungemein. Ein kleines Ant 7 ist meistens vorhanden. — Das Post .") ist zumeist deutlich aus- gebildet, das Post () tiitl ziemlich stark hervor und das Post 7 ist wohl cntwickcll. Am äusseren Ohr ist besonders die am Hinterrand voi-handene Grube bemerkenswert, die vom Post (i und vom Hinteirand des Post 7 begrenzt ist. Sowohl .\dit. ant. wie inf. sind deullich entwickelt, das Ohr ist ül)erhaupl sehr typisch — wenn wir von extremen l-"ormen absehen. XIV. PRIMATES. I. Platyrrhinae. (A'hits. species variae. T;il 1.'). l-ii< 14"). Die (".art. annul.. der ein Pioc. |)rox. abgeht, ist an ihrem Posteron- Ende mit dem Post 2 verwachsen, ähnlich wie l)ei Lemur macaco. aber in grösserer .Ausdehnung; die verschmolzenen Posterons 1 -- 2 '200 l'l'.IMATIiS l)il(len eine kiii/.e Spitze. Dns Anteron-Ende der (^tirl. aiiiuil. ist lecltt st;irk. I);is Aiit 2 ist eljenl'iills stark ausgebildet, in der Richluiif; voiii- liinten aber verkürzt. I"]iii .\iil .'5 wurde nicht nachgewiesen. Das Ant •I springt zieniliili stark \ov. Das Ant ö ist kleiner als bei Leniur und etwas abweicliend gelornil. Das Ant (i ist eine breite, lange, umgebo- gene X'oixlerrandpartie. die sich längs des ganzen Vorderrandes und pi'oxiniad (|uer idier die Basis des ganzen Ant ") erstreckt l)is an das Ant 4; etwas vom proximalen Ende entfernt ist bei einigen Exem- plaren (Fig. 145) statt der gewöhnlicher Einbuchtung ein (|uerliegendes gi'osses Loch im Ant (i vorhanden, in anderen Fällen aber ist ein wirklicher Einschnitt ausgebildet. Ein Ant 7 fehlt wie bei allen an- deren Primaten. Das Post 2 ist so vollkommen mit dem Post 1 verschmolzen, dass es sciieinbar fehlt. Das Post 4 ist ziemlich kurz, nicht immer so breit wie in dem abgebildeten Fall. Das Post 5 ist stark verkiirzl. aber als nach aussen umgekrempte Handpartie an der hinteren Seile des Ad. inf. erkennbar: bisweilen ist es, wie abgebildet, sehr deutlich, in anderen Fällen dagegen kaum angedeutet. Das Post (5 zerfällt in zwei .\bschnitte, einen obeien und einen unteren, die am Ohr in der natüilichen Lage durch einen scharfen Winkel geschieden sind; an der Stelle, wo sie zusammentrelVen, läuft eine niedrige Querfalte f(fj nach vorn auf der Conchaplatte. Der untere Abschnitt stellt eine durch einen stark konvexen Rand hinten begrenzte ansehnliche Platte dar. Der obere Abschnitt ist eine kurze umgekrempte Randpartie, die sich in den ebenfalls umgekrempten Rand des I^ost 7 fortsetzt; an i\vv (irenze des Post (i uiul 7 befindet sich das untere Ende dt'v unter eiwähnten Längsfalte /. Das Post 7 ist ebenfalls stark ent- wickeil und stellt eine grosse breite Plate dar. Die Piica princ. ist recht wohl ausgebildet (in dei- l'igur teilweise vom Ant 0 verdeckt). .\uf dem Knorpel bemerkt man eine gebogene Längsfalte flj die vom N'oi'dei-rand des Post 7 fast bis nach dem Distalende des Knor- pels verläuft. Die Durchhicherung ist eine sehr spärliche. PLATYRRIIIXAE 21)1 Das äussere Ohr (Tnr, 2.'i, l^'ig. 237) isl sehoii sehr ; menschlich . Es hat dieselbe abgerundete l-\)rui ohne ollere Spil/.e. und es ist (Ue- selbe gebogene Längsfalte an der Konkavtläche voi-iianden ; der Ilinter- rand ist aufgeworfen und set/.l sich oben in (\qu umgebogenen Vorder- rand fort — alles wie beim Menschen. Von Lemur weicht das äussere Ohr in der Vei-kürzung und Ab- rundung des oberen Teiles, in der Ausbildung der erwähnten Längs- falte und in der Umkrempung des Hinterrandes ab. Weiter dadurch, dass das mächtig entwickelte Post (5 mehr nach vorn gedreht ist und an der hinteren Begrenzung des Adit. inf. teilnimmt, welche bei Lcmur von dem Post 5 gebildet wurde; tlas l^ost .') tritt bei Cebus als eine Umkrenipung des Randes am unteren Ende des Aditus inl'. hervor. Es ist eine ähnliche grubenförmige Verliefung zwischen dem l^ost (5 und dem unteren bhidc des Post 7 vorhanden wie bei Lemur: die Ränder des unleren Endes des Post 7 sind stark aufgeworfen, und der vordere (innere) Teil desselben legt sich an die Aussenfläche des Post (i an, so dass die Grube eigentlich fast ganz in dem Post 7 liegt. .\hnlich wie bei Lemur ist ein grosser breiter Ad. ant. ausgel)ildet. Mi/cetes niger. Tnf. 15, Fiii. 146. Von den zwei untersuchten ührknorpeln desselben Exemplars — beide Präparate waren sehr gut gelungen — besass der eine eine freie Cart. annul.. während sie bei dem andern — dem abgebildeten — festgewachsen war; durcii eine punktierte Linie isl angegeben, wo beim ersteren die Grenze zwischen ("-art. annul. und dem übrigen Knorpel verlief. Das Aul 2, das bei (k-bus noch recht ansehnlich, wenn auch etwas verkürzt war, isl hier fast vc'Hlig geschwunden, nur ein ganz unbedeutender Vorspi'ung deutet das .Ant 2 an. Ein Ant .'! ist nicht zu sehen und das Aul 1 springt nur schwach vor. Das Ant .') isl ein recht deutlicher Lappen und stärker als bei Cebus. Das .-\nt (1 ist kürzer (der Yorderrand des Ohrs isl kürzer), aber breiter als bei diesem; es 26 202 l'MIMATKS set/.l sicli iiliiilitii wie l)t'i Cehus (|ik'I- i'il)ci- die Basis des Ant ö ibrl: der Einschnitl geht durch und eiweik-rl sich nach vorn (unten) derail. dass der proximale Teil (>/■,,) ganz abgetrennt ist: die Aussenllächen beider Abschnitte bilden aber eine Mäche. Das Post 2 ist \\ ohlenlwickell und au seinem Ende in grösserer oder geringerer Ausdeimung inil dem l<>ude des Post t verwachsen, so dass die Incip 2 zu einem Loch gewoi'den isl. Das Post 1 verhält sich ähnlich wie bei Cebus. Das Post 5 ist nicht sehr scharf von dem Post () gesondert, immerhin aber deutlich (ein Vergleich mit Cebus zeiat dass der Teil, den ich als Post .") bezeichnet habe, wirklich dem Post .") von Cebus eutspiicht), nach aussen umgebogen; seine Spitze ist am rechten Ohr mit einem Spitzchen des Post 7 verwachsen. Die beiden Abschnitte des Post (1 liegen mehr in der Fortsetzung von ein- ander, die Querlatte r/ ist nur angedeutet; der obere Abschnitt läuft niclil wie l)ei Cebus in das Post 7 über, das ansehnlich entwickelt ist. Die Durchhicherung der (^onchaplatte ist ein reichliche. Das t'bi'ige wie bei Cebus. Das äussere Ohr (Taf. 2;). Fig. 2.')9) weicht dadurch von dem xou (>ebus ab, dass sich das Post (1 nicht so weit in die Konkavität des Ohres Ibilselzl, sondern lediglich tue vor- (lere Begrenzung der unteren tirube bildet; auch ist der Ohrrand weni- ger stark aufgeworfen als l)ei Cebus. (Vei'gl. auch die nebenanstehende Fig. U von Mycctcs infus.) Fi}>. r. Ohr von Miiirtrs ni/us. ver"!'. I'hotoüninhic. l'LATVnHHIN'AE 203 AU'lcs s}). Taf. 1'), Fif^. 147. Die Carl, aiiiuil. isl mil iliren beiden Enden mit dem Posl 2. be- ziehungsweise mit dem .Aul 2 verwachsen. In Bezug auf (his Aul 2 isl folgendes zu l)emerken. Die Ilervorragung, die in der Figur als ist wohlentwickelt, der distale und der pro.\imale Abschnitt hängen zusammen, es ist ein starker Einschnitt vorhanden, der aber den proximalen Absciinilt nicht abtrennt. Die Incip 2 isl ollen, geht aber nicht so tief hinein wie bei Mv- celes; ein paai' Lcicher weitei- innen scheinen ein Überrest des Ein- schnittes zu sein. Das Post 4 bietet niclits Bemerkenswertes. Ein Post .") ist kaum mehr nachzuweisen, dagegen ist ein grosses Post (i mit abgerundetem Band vorhanden; die Querlatte 7 ist deutlicher als bei Mvcetes, im übrigen verhält sich das Post (> ähnlich wie bei diesem. Besonders charakteristisch ITir .\teles ist, dass fast das ganze Post 7 und die ganze Hinterrandpartie oberhalb desselben wie mit der Scheere weggeschnitten sind. Die Plica princ. tritt nichl sehr hervor; es ist die gewöhnliche Längsfalte vorhanden. Die Durchhicherung ist eine sehr spärliche. Das äussere Ohr (Tal. 23, l-'ig. 240) ist wohl das eigenartigste in der ganzen Primaten-Gruppe. Dem Abhandensein des Post 7 ent- sprechend lehlt auch der ganze untere-hintere Teil des Ohres. Das Post () und in Fortsetzung desselben die Längsfalte, die sein- schai'f isl, })ilden unten und z. 4". auch hinlen den Ohrrand, und erst weiter oben tritt der gewöhnliche llinterrand hinzu. Der schwache Überrest des •iC)* 201 PRIMATES Posl 7. tler iiocli iiiii Knorpel iuuli\veisl);ir war. isl deiorlig umgebo- gen, (hiss ei- am äusseren Ohr niclil zum Vorschein kommt. Im übrigen sind die Verhältnisse ähnlich wie bei Mycetes. Chrijsolhrix sciiirca. T:if. 15. Fi:;. 148. Die (lart. annul. gleicht am meisten der von Mycetes; an ihrem Posteron-Ende ist sie mit dem Post 2 in begrenzter Ausdehnung ver- wachsen (bei einem nicht abgebildeten Exemplar war die Verwach- sungsstelle noch kleiner als in dem abgebildeten Falle). Das Ant 2 isl wohlentw icUelt und schlank, an dem einen untersuchten Exemplar (dem abgebildeten) ist es mit einem Vorsprung, der wahrscheinlich als .\nt :') aufzufassen ist, an einer kleinen Stelle verwachsen: der Vor- sprung war ähnlich bei dem anderen untersuchten Exemj^lar ent- wickelt, aber nicht mit dem Ant 2 verwachsen. Das Ant ö isl rück- gebildet, nur andeutungsweise vorhanden. Das Ant (i ist durch einen durchgehenden Einschnitt in zwei Stücke getrennt, ähnlich wie bei Mycetes: die Ränder des Einschnittes liegen ähnlich zusammen wie bei diesem (bei Ausbreitung des Knorpels werden sie wie in der Figur etwas aus einander gerückt). Das Ende des Post 2 isl sowohl mit dem Post 1 als auch mit dem Posl I verwachsen. Das Post 5 ist sehi- schwach entwickell und kaum nach aussen umgebogen. Die beiden Abschnitte des Posl (5 (vergl. Cebusi. welche an dem ausgebreiteten Ohrknorpel in der Fortsetzung von einander liegen, sind durch eine sehr markierte Querfalle r/ ge- trennt, die. wenn der Knor|)el nicht ausgebreitet isl. einen sehr star- ken Knick desselben darstellt: der distale Abschnitt isl sehr ansehnlich. Das Post 7 isl kleiner als bei Mycetes. Die Plica princ. isl recht wohl ausgebildet. Es ist auch die gew()hnliche, gebogene Längsfalte, freilich nur sehr schwach, enlw ickell. Die Durchlöcherung ist ziemlich schwach. Bezüglich des äusseren Ohres (Taf. 2;», Fig. 241) ist hervorzuhe- hen. dass dei- Ilinlerrand dadurch von (".ebus abweicht, dass das Post PI.ATYRRIIINAE 20") 7 nic'hl so weil nach unten reicht: es ist als wäre der unterste Teil der Hinlerrandverl)räniun^ weggenonmieu. Die tliarakteristische Grube am Hinterland fehlt ebenso wie eine Umkrempung des Hinterrandes. Das P(jst (i tritt auch weniger stark hervor. Der Ad. ant. ist sehr breit. Wenn man schräg von oben in die ührkonkavitäl hineinschaut (Fig. 242), sieht man drei l'alten. die in der Profilstellung nicht — odei- nui' wenig zu sehen sind: Die mittlere von diesen tritt am meisten heivor: das ist die bereits bei der Beschreibung des Knor- pels erwähnte Querfalte 7: dieselbe Falte findet man auch bei (]ebus (Fig. 238). Unterhalb derselben sieht man eine andere recht scharfe Hautfalte [ra^]. welche dem Rand des Ant 4 entspricht (ebenfalls bei (^e- bus deutlich). Endlich liegt oberhalb jener mittleren Va\[e die dritte fefj, die eine niedrige Falte der ganze Ohrwand darstellt (fehlt bei Cebus). Hapcilc rii/iinaniis. Taf. 15. Fig. 149. Die (^art. annul. ist frei und ziemlich kräftig. Das Ant 2 ist dem von Chrysothrix ähidich (nicht aber mit dem Ant .'5 verwachsen). Das Ant 5 fehl!; das Aul (> verhält sich genau wie bei Chrysothrix. Die Posterons 2 und 4 sind mit einander zu einer nicht beson- ders breiten Platte verwachsen; nur einige kleinere Löcher, von denen eins bis an den Rand reicht, deuten die Grenze beider an. Das Post 5 ist stärker als bei (Chrysothrix und mehr umgebogen. Der obere Teil des Post (i ist kürzer als bei Chrysothrix, die Querl'alte (/ weniger hervortretend. Das Post 7 ist grösser, namentlich breiter, als bei Chry- sothrix. und der Hinterrand obeiiialb desselben hat eine grosse Ein- buchtung. Die Plica priuc. ist nicht sehr stark und die Längsfalte kaum angedeutet. Das äussere Ohr (4'af. 2;!, Fig. 243) ist oben mehr zugespitzt als bei Chrvsothrix. \'on den für letztere beschriebenen unteren Falten fehlt die obere und die beiden andern sind schwächer. Der Rand ist nur so weit umgekrempt, wie das Ant (1 sich erstreckt, sonst platt. Von der (irube unten am Hinterrand ist hier eine Andeutung vorhanden. 20() I'lilMATKS Hdjxili' ificcliiis. Till'. 15. FiH- l'«l). Der Ohrkiioipcl dieser Art iiiilerseheidel sicli nicht uiiweseiillieli von (lein vorgehenden. Die C.iirt. ;innnl. ist an ihrem exlrenien Posleron-Ende mil dein Posl I verwuchsen, nichl dai^egen inil dem Post 2, das sehr veikiir/1 und an ist ganz verkürzi nnd fliesst mil dem Posl (i zusammen. Posl 7 ist durch eine lieleie Spalte vom l^osl (} getrennt. Am Hinlerrand der Coneha ist nichl eine derarlige h]inhuchtung vor- handen wie hei ruiimaniis. Das äussere Ohr ist eljenl'alls niclil wenig von dem des rufima- nus verschieden. Die Einhuchlung am Hinlerrand fehlt natürlich, die Partie, welche das Post 7 einschliessl, erstreckt sich weiter nach unten, die (iruhe am Hinlerrand ist deullicliei' und das Ohr ühei'haupl mehr typisch alVenarlig. 2. Catarrhinae cynomorphae, HundsalVen. Cercocebiis fiiliffinosiis. Mangabe}^ '. T:if. 1"), Fij". 1,')1. Die (larl. annul. isl frei, ein Pi'oc. prox. fehlt oder ist nur ange- deulel, und die Carlilago stellt eine cpiere rektanguläre, ziemhch breite Plalte dar. Das Anl 2 verhält sich ungefähr wie bei Cebus, es isl ziem- lich kurz. h>in Anl 'A fehlt. Das Anl 4 isl ziemlich vorspringend und mil mchicMcn kleinen l^'orlsälzchen versehen. Das .\nt ."> fehll fast völlig; als Hudimenl desselben fasse ich einen winzigen l-ortsalz auf, der sich am Anl (1 bei dem Einschnill befindet, vergl. Cebus, Fig. 145. Diesen I<'orlsalz linden wir auch bei mehreren anderen OslalTen wieder, ■/.. T. in slärkerei- .Vusbildung. .\n der (Irenze des .Anl () und des Anl 4 isl bei dem Mangabey ferner ein hakenlVu'miger l'ortsatz fxj vor- handen, den man vielleicht auch geneigt sein könnte als Rudiment C.VTAÜinilNAi: C.YXOMORPlIAi: 207 des Aul ö aufzufassen, was aber niil der Lage des lel/.leren l^ei den W'estatVen weniger gul |)assl ; auch wurde dieser ['"oiisatz nur hei dem Mangabey gefunden ' ). Das Anl (> veiliäll sich iihnlich wie bei Cebus u. a.: es isl eine breite, nicht selir tiefe l^inbuchlung des Randes an der (ireu/.e des proximalen und des distalen Abschnittes vorhanden. Das Post 2 ist wohlenlw ickelt, es wird durch einen tiefen Ein- schnitt, der sich am inneren Ende kreisförmig erweitert, von dem Post 4 getrennt: an der (irenze des Ant 2 liegt eine Einbuchtung. Das Post 4 ist eine breite rektanguläre Platte, die duich einen dünnen Hals mit dem übrigen Knorpel verbunden isl; tlie Voi'derecke des Post 4 — in der natürlichen Lage vor dem Ad. inf. liegend — ist stark ausgezogen, stärker als bei den I^latyrrhinen : Processus dislalis fpdj. Das Post 5 ist wohlentw ickelt. zugespitzt, in der natürlichen Lage nach aussen gerichtet um! dislad nicht so bestimmt von dem Post (> abge- grenzt wie es bei mehreren anderen cynoniorphen OstatVen der Fall isl (veigl. unten). Das Post () stellt eine lange geschweifte Kante dar, in der natürlichen Lage ist es nach voi'u umgebogen. Das Post 7 ist eine grosse, in Verhältnis zur Länge ziemlich schmale Platte. Die Plica princ. ist wohlentwickell. In Fortsetzung der Spalte zwischen den Posterons (i und 7 zieht in distaler Richtung dieselbe Längsfalte wie bei den W'estatTen; sie tritt wenig hervor. Am Hinterrand ist distal eine kurze Spitze oder Ecke entwickelt. Die Durchhkheiung ist nicht staik. Das äussere Ohr dieser Form dürfte von dem unten beschrie- benen des Macacus cynomolgus wenig abweichen (das vorliegende Material war etwas verletzt). ') Hei einem anilerrii Ccraicihns. (iclliiups. \\;ir der Forlsatz nicht vorhanden. Mo.^- licherweise handelt es sich um eine individuelle lü.nentiimlichkeit des iinlersncliten Kxeni- phirs von l'ulii'inosiis. 208 PRIMATES Ccrcopilhecus ruber. HusarenafTe. Tnf. 1.'). i-i^. \y>. Der Olirknorpel dieser Art iinlersclieidct sitii nur wenig von dem des Mangabeys. Das Aul 2 isl etwas kürzei-. der Einschnill zwischen demselben und dem l'osl 2 weniger markiert. Das Ant 4 trill etwas weniger hervor. Der Einschnitt des Ant (i ist tiefer; vom Ant ö felill jede Spur. Am vorliegenden Stück war die Endspitze des Proc. dist. von Post 4 als ein kleines Knorpelknötchen abgegliedert. Das Post .1 ist ungemein stark hervortretend und scharf vom Post (> abgegrenzt. Die Spalte zwischen den Posterons G und 7 ist sehr tief; am Post 7, das sicli übrigens ähnlich wie beim Mangabey verhielt, waren mehrere iMiorpelinselchen am Hinterrand abgegliedert. Das äussere Ohr unterscheidet sich wenig von dem unten be- schriebenen des Makaken. Es ist jedoch nur eine sehr schwache An- deutung des Fortsäizchens oben am Hinterrande vorhanden; dagegen treten die den Proc. dist. des Post 4 und das Post 5 enthallenden Vorsprünge am Ad. inf. stärker hervor als beim iMakaken. Hei dem sich sonst anschliessenden Cercopilhecus Diana (bei dem das Post 3 jedoch nicht so stark entwickelt ist wie bei ruber) ist das äussere Ohr ungemein klein und zierlich und der grössle Teil des Hinterrandes aufgeworfen, so dass das Ohr an die Verhältnisse beim Mensciien erinnert. Macacus cijnomolgus. Taf. IC), Fi«. 15:5. Dei' Ohrknorpel dieser Form unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von C.ercocebus. Das Aul 5 fehlt ganz. Der l'^inschuiil des An! (i isl liefer. Das .\nl 1 li'ill kaum so stark hervoi'. Die Incip 2 ist an iiirem inneren j-^nde niciil so stark erweitert und der Hals des Post 4 entsprechend CATAÜHIlIXAr. CYNOMOBP11A1-: 209 l)reiter. Das PosI ."> isl iiiclil so spilz, aber sehr markani und (lurcli eine reehl schaii'e Kiiihuehlung von dem Post (> al)i^ei>ien/.l, Das äussere Olir des MakaUeu (mit dem xnn Maeaeus rhesus Tal". 2.'), Fig. 244 ahgebiidelen last identiscli) unlerseheidel sieh von dem (^ebus-Ohr in folgenden Punkten. Der Hinlerrand ist abgeplattet, nicht unigekrempt und oben in einen Fortsatz ausgezogen. Das Post () isl nicht so hervortretend; das Posl 5 tritt dagegen stark hervor. Die Längsfalle, die als Fortsetzung des Post (i erscheint, isl zwar vor- handen, aber recht llach und verwischt. Unten am Hinlerrand findet sich dieselbe Grube wie bei (]ebus, und zwar isl sie sehr deutlich entwickelt; von ihrer unleren Umrandung geht eine Hautfalte nach dem Kopf unlerhall) des Ad. inf. Vor dem Ad. ant. lindel sich eine niedrige häutige Querfalle. (A/noccj)lialus babuin. T:if. K), Fig. 154. Der Ohrknor|)el dieser Form weicht wenig von dem des Ma- kaken ab. In dem abgebildeten Exemplar isl — an beiden Uhren — der Einschnitt des .Aul (i weniger entwickelt; bei einem anderen T^xemplar abei- last ebenso stark wie bei dem abgebildeten Ohrknorpel vom Makak. Oberhall) desselben findet sich an allen vier untersuchten Ohren der kleine Vorsprung, der bei Cercocebus als ein obeier Über- rest des Ant 5 in Anspi'uch genommen wurde; ])ei Macacus \\urde derselbe nicht gefunden. Das äussere Ohr (Taf. 23, Fig. 24(5) ist nur durch dickere Haut und andere unbedeutende Charaktere unterschieden. Bei den anderen untersuchten HundsalTen abgesehen von dem im nachstehenden erwähnten Semnopithecus habe ich nur geringfügige Unterschiede gefunden. Die Spitze oben am Hinlerrand kann bisweilen (F'ig. 245) stärker sein. 210 PRIMATES Semnopithecus eiUellus. Taf. 16, Fig. 1.'),'). Der Ohrknorpel schliesst sich im ganzen an die im Vorhergehen- den behandelten ('.ynomorplien an. Die (>arl. anniil. besitzt einen kurzen Fortsatz am Proximalrand. Das Ant 4 ist ähnlich stark hervortretend wie beim Mangabey. Von dem Ant 5 ist ein Rudiment vorhanden. Der Einschnitt des Ant 6 ist am untersuchten Exemplar nur sehr schwach entwickelt. Das Post 5 ist stark ausgebildet, viereckig, stark nach aussen ge- bogen und scliart von dem Post (i geschieden. Das Post 6 ist unge- mein stark umgebogen, so dass es sich nicht ausbreiten lässt. Das Post 7 ist ganz mächtig, am Hinlerrand stark durchlöchert und teil- weise in Ivnorpelslückchen aufgelöst, üben am Hinterrand findet man eine grosse konkave Ausrandung. Am äusseren Ohr (Tat". 2.'). Fig. 247) bemerkt man besonders das sehr vorspringende Post 5, liinter dem Ad. int', und vor der mächtig grossen Hinterrandgrube: das obere Ende des Ohrs ist eigentümlich zugespitzt, der Fortsatz oben am Hinterrande l'ehH. 3. Catarrhinae anthropomorphae, Mensciienaffen. Hylobales leiicisciis und lar. Taf. 16, Fig. 156—57. Ich habe im ganzen ä Ohrknorpel von Hylobates untersucht. An den vier Ohren war die Gart. annuL frei, an einem (angeblich von lar) war sie ganz hinten mit dem Post 2 verwachsen. Die Form der Gart, annul. eriuncrl in den abgebildeten Fällen sehr an die von Semnopithecus; auch ist derselbe kurze h'ortsalz vorhanden. Bei zwei Ohren, die von Exemplaren stammten, welche als lar bestimmt waien, ist die Form der Gart, annul. ai)er einfacher, sie stellt sich als eine einfache Oueiplalte ohne Fortsätze dar. Die l-'orm des Aul 2 variiert; CATARRHIXAE ANTHROPOMORPHAE 211 bei einem Exemplar (Fig. löü) war es schmal und zugespitzt, bei den übrigen breiler, meistens kurz. Das .-\nt 4 ist in einen kürzeren oder längeren Fortsatz ausgezogen. Das bei den (Anomorphen als Rudi- ment des Anl .") in Anspruch genommene Forfsätzchen ist hier bedeu- tend stärker ausgebildet und recht ansehnlich. Das Ant 6 bildet einen mächtigen umgekremplen Vorderrand mit tiefem, engem Einschnitt. Die Posterons 2 und 4 sind nicht sehr tief gelrennt. Der Proc. dislalis des Post 4 ist recht hervortretend oder gar (Fig. 15(5) zuge- spitzt. Das Post ö ist wenig oder gar nicht vom Post (i abgegrenzt und wenig auswärts gebogen. Das Post 6 tritt viel weniger hervor als bei Semnopithecus. Der Spalt zwischen ihm und dem Post 7 ist nicht sehr lief. Letzteres ist breit, aber kurz. Die Plica princ. zeigte die gewöhnliche Ausbildung; es findet sich eine deutliche Längsfalte; die Durchh'kherung ist massig stark. Die Conchaplalte ist breit, kurz und abgerundet. Bei einem der untersuchten E.xemplare waren zwei abgelöste Knorpelplättchen am Hinterende der Posterons 2 und 4 vorhanden. Das äussere Ohr (Taf. 23, Fig. 248) schliessl sich im ganzen eng an das der Cynomorphen an. Vergleichen wir dasselbe z. B. mit dem in Fig. 244 abgebildeten Macacus-rhesns-Ohr, so ist folgendes zu be- merken. Die postero-distale Spitze fehlt. Der Hinlerrand ist umge- krempt; die untere Grube ist bei einigen Exemplaren weniger tief als bei rhesus, andere standen aber in dieser Hinsicht nicht hinler der letztgenannten Art zurück. Das Post 5 ist — vergl. den Knorpel — weniger nach aussen gedreht. Die bei rhesus unterhalb desselben vorhandene Hautfalte ist ganz verstrichen. l>ie gebogene Längsfalte tritt viel mehr hervor. Pitheciis fSimiaJ salyriis, Orang. Taf. 10, Fig. 158—60. Drei ührknorpel wurden untersucht. Die Carl, annul. ist stets an ihrem Posteron-Ende mit dem Post 2 und letzteres meistens aucii mit dem Post 4 verwachsen (die 212 l'MIMATKS Posicroiis 1, 2 1111(1 1 sind in tler Hegel alle /.u einer Masse verwach- sen, an der man nielil heslimml erkennen kann, was dem einen und dem anderen angehört); die (>arl. anniil. ist krallig entwickelt und von sehr variabler Form ; ein Proc. prox. ist meistens nicht vorhanden. Das .\nl 2 ist kräftig und länger als hei den Cynomorphen und hei Hviobates. Das Ant 1 tritt gegen das Aul (i hin stark hervor lveri>i. Cercocehus und Semnopithecus); die hervorspringende Partie ist an zwei der untersuchten Ohren stark durchlöchert. .An zwei Ohren Hess sich ein ähnliches, jedoch kürzeres Ant ö wie hei Hviobates nach- weisen. Das Ant () ist eine ähnliche umgekremple Partie wie bei an- deren Affen: der Einschnitt ist ungemein gross und am inneren Ende sehr erweitert. Das proximale Stück des .\nt (> war teilweise in iso- lierte Knorpelstückchen aufgelöst. Das I\)st 2 ist stets, wie bereits erwähnt, mit dem Post 4 ver- wachsen, der innere Teil der Incip 2 bleibt aber, in einem Eall als eine längere Spalte, in anderen Eällen als ein oder ein i)aar L(')cher, erhalten. In einem Eall (Fig. KU)) war auch ein äusserer Teil der lnci|) 2 vorhanden, wenn auch ohne Zusammenhang mit dem inneren Teil. In der von den luiden der Posterons 1, 2 und 4 gebildeten zusammenhängenden Knoipelplatte ist eine grössere oder kleinere Anzahl kleiner Löcher vorhanden. Der bei Hviobates wohlentwickelte Proc. distalis des Post 1 tritt hier viel weniger, wenn auch immerhin deutlich, hervor. Die Posterons f) und () sind so völlig vereinigt, dass sie iiiiht unterschieden werden kcninen; die von denselben ge- bildete Handpartie ist kurz, und das proximale Ende, das dem Post ö entsprechen sollte, nur wenig auswärts gebogen. Das Post 7 ist ziemlich kurz, etwa wie bei Hviobates, und in verschietlenem (irade durchhichert. Die Plica princ. ist wenig hervortretend und sehr ab- gerundet, die Längsfalte ist dagegen deutlich. Das äussere Ohr (Taf. 2.'!, Fig. 249) zeichnet sich durch seine ungeiuein geringe (inisse aus. Der Obeiiand und der obere Teil des Hinterlandes sind umgebogen, der untere 4"eil des Ilinterrandes ist CATMUUIIN.VF. AXI'IIP.OPOMOniMI AIC ^l-> dagegen plall uiul je iiacli der gix'isseren oder geringeren l^reite des Post 7 gixisser oder kleiner. Die (irnl)e unten am Hinterrand ist fast oän/.lieIi verstri(dien. Dagegen ist die kleine Ilautlalle, die bei Maca- cus von dem Post 7 zur Kopfobertläche gehl und die hei Ihdohates verstrichen war, beim Orang vorhanden. Die Pliea prine. tritt ent- sprechend den Verhältnissen des Knorpels sehr wenig hervor, sie ist fast ausgeebnet; bei einem der untersuchten Ohren — ich habe eine ganze Reihe untersucht war die Plica princ. mit dem oberen Ende der Längsfalte zu einem dicken Wulst vereinigt, was sonst nicht der VäW war. Die Längsfalte ist sehr scharf markiert. Troglodt/ics nkjcr. Schimi)anse. Taf. 17, Fii>. Kil— (ül Die Cart. annul. ist bei allen untersuchten fünf Ohren an ihrem Posleron-Ende mit dem Ende des Post 2 verwachsen, sonst aber frei: es ist ein kurzer Proc. pro\. vorhanden. Das Ant 2 ist wohlentwickelt, wenn auch kürzer als beim Orang. Das Ant 4 tritt wenig hervor. Es ist ein recht grosser Cberresl des Ant 5, in Eorm eines konischen Forlsatzes am unteren Teil des .Ant (5, erhallen. An allen fünf Ohren fehlt der bei anderen Allen vorhandene Einschnitt des ,Ant (i, das sonst nichts Beachtenswertes darbietet. Die Eorm des Post 4 ist derart, dass die Incip 2 scheinbar in den Proximalrand des ausgebreiteten Ohrknorpels zu liegen kommt stall in den Hinlerrand. Die Incip 2 is! an vier der untersuchten Ohren eine oHene Spalte; am fünl'ten (Mg. \iV,\] ist die Spalte aber nach aussen geschlossen und somit zu einem Loch umgewandelt. An dem in Fig. KU abgebildeten Ohr ist ein tiefer Einschnitt in den die Incip 2 be- grenzenden Rand des Post 1 voihanden, so dass ein s|)ilzer Forlsatz üebildet wird; das ist aber gewc'ihnlich nicht so. Der Absland von der stumpfen Spitze des Proi'. dist. des Post 1 zum Post 5 ist grösser als bei Hviobates — bei diesem schon gnisser als bei den (]ynonior- I)hen — und am au.sgebreiteten Ohi- ist (\(^v Knorpel hier von einer 214 PRIMATKS fast "cradcu Linie beoreiizl. Diese Partie iiininil sicli somit als der ganze Distalrand des Post 4 aus. der Hesl des Distalrandes (bis c) als Hinlerrand, und der Hinlerrand als Proximalrand : das ganze Posl 4 ist last quadratisch. Das Post 5 ist meist ganz wohl entwickelt und in sei- nem proximalen Teil stark nach aussen gebogen; diese umgebogene Partie kann aber auch last ganz riickgebildet sein. Die Grenze der Posterons ö und (i ist gewöhnlich deutlich. Das Post (3 ist ziemlich kurz, das Post 7 eine ansehnliche, breite, durchlöcherte Platte. Die Plica princ. setzt sich in dem abgebildeten I-"all in eine Ringfalte fort, was jedenfalls in der Deutlichkeit nicht gewöhnlich ist. Die Längsfalte ist deutlich. Das äussere Ohr (Taf. 2.'), Fig. 250) ist bekanntlich beim Schim- pansen gross und platt. Die Umkrempung des Hinterrandes fehlt zwar nicht, ist aber schwach. Die Hinteri-andgrube ist unten nicht ordent- Fig. V. Fig. W. Fit;. V'. Oiir eines Schimpansen mit ganz iileincm O li rl fi |)pchcn. I^hotoj^raphie. Fi«. W. Ohr eines Seh i m j)« n sen mit jjiiossem Oli rl a p pchc n. l'liotograpiiie. .\n beiden Fif^uren sieht man am Adilus anterior eine kleine luliohiing (— ), welche das mutmassliche .\nl .") enlli:dl. CATAIUUIIN.VE .\NTHROPOMOI',PHAF 215 lieh abgegrenzt. Der Ad. inf. isl meist eine breite, oil'ene, al)gerundete Bucht, dessen Unter- und Hinterrand umgekrempt erscheint (Post 5). Unterhalb desselben findet sich die gewöhnliche weiche I'^alte vom Post 7 zur Kopfoberlläche; bei einigen — den meisten ist diese Falte wie gewöhnlich bei den Allen ausgebildet, bei anderen ist sie aber in ein deutliches Läppchen wie beim Menschen verlängert. Die zwischen der Längsfalte und dem Hinterrand liegende Partie isl in der Querrichlung gegen liie KouUavseitc eingeknickt, so dass eine nie- drige breite — mehr oder weniger deutliche — Querfalte gebildet wird, die auch bei Hvlobates angedeutet sein kann; auch bei den Cynomor- phen kann man Andeutungen derselben finden. Oberhalb davon findet sich am Rande eine Andeutung der posterodistalen Spitze. Troglodi/les goriila. Taf. 17, Fig. 164. Die Gart, annul. ist an dem untersuchten Ohr am Anteron-Ende schmäler als beim Schimpansen; am Posteron-Ende ist sie wie bei diesem — in recht grosser Ausdehnung — mit dem Post 2 verwachsen. Eigentümlich ist bei dem untersuchten Gorilla, dass der Isthmus, welcher sonst die Incia 2 von der Incip 2 trennt, durchbrochen isl; doch war die proximale Knorpelpartie mit dem übrigen Knorpel an der betreuenden Stelle durch eine recht feste Bindegewebsmasse ver- bunden. Dieser Befund ist wahrscheinlich ein individueller; leider habe ich nur diesen einen Gorilla untersuchen können (bei dem die Durchbrechung auch an dem nicht abgebildeten Ohrknorpel — so weit ich ohne Mazeration des Ohrs habe eruieren können vorhanden war). Das Anl 2 ist vielleicht etwas länger als beim Schimpansen und am Ende hammerförmig erweitert. Die Anterons 4, "> und (5 verhalten sich ähnlich wie beim Schimpansen, das Ant 4 tritt etwas mehr hervor, das Ant 5 ist etwas schwächer, der Einschnitt des Ant 6 fehlt. Das Post 2 ist fast ganz mit dem Post 1 verwachsen. Das Post 4 hat eine etwas abweiclicnde I-'orm; der Abstand vom Proc. dist. zum 21() PRIMATES Posl .") ist kür/ci- uiul das ganze Posteron nicht so quadratisch. Das Post 5 verhält sich ähnlich wie l)eim Schimpansen, der unlere Teil ist hervortretend und stark nach aussen gebogen. Auch das Post 6 ist wenig abweichend. Das Post 7 ist viel kürzer als beim Schim- pansen. Die Spalte zwischen ihm und dem Post Ü bildet nur eine unbedeutende Bucht. Die zwischen dem Hinterrand und der Längs- falle liegende Partie der Concha isl schmäler. Die I^lica princ. ist viel deutlicher markiert, scharf und zusammengedrückt und erstreckt sich weiter nach hinten. Das äussere Ohr (Tai'. 23, Fig. 251 — .")2) des untersuchten Gorilla (ein junges Tier] war von dem Schimpansen-Ohr sehr verschieden. Das ganze Ohi- ist viel kleiner, der obere Teil viel schmäler, so zu sagen von voin nach hinten zusammengeknirten : auch unten nicht so breit. Der Ilinlerrand war viel stärker aufgeworfen. Die Plica princ. tritt selbstverständlich viel mehr hervor. I^^in Proc. postero-dist. wurde nicht nachgewiesen. Am Ad. inf, der enger isl als beim Schimpansen, isl der Unler- und Hinleirand wie bei diesem, vielleicht noch stärker, umgekrempt. l'Ls isl ein sehr deutliches Läppchen unten am Ohr vorhanden. Die breile Querfaltc mitten am Aussenrand isl sehr deutlich. Die Grube unten am Hinterland verhält sich wie beim Schimpansen. 4. Anthropidae. Homo sapiens. Tal'. 17, Fiji. 1 (),') — 72. Der Ohrknorpel des Menschen schliessl sich dem der Anthropo- morplu'ii. besonders eng dem des Schimpansen an. In seinen basalen Teilen variiert er lecht stark, während die distalen Teile wenig Unter- schiede darbieten. Das Posteron-lCnde dei" Gart, annul. ist in den weitaus meisten Fällen mit dem Post 2 verwachsen: in einem l-"all war es frei, was WIlIIiOI'IDAK '217 aber damit zusammenhing, dass ein l\)sl 2 gäii/.lic!) lehlle (Fig. 109). Eine Verwachsung des .Vnleion-Endes mit dem Aul 2 ist ebenTalls die Regel, und auih in dem l-'alie. wo eine Verwachsung iiinlen nicht ein- getreten war. hatte die \ordere Verwachsung stattgefunden: unter den abgebildeten Ohiknorpeln wird man aber zwei linden (Fig. 170 u. 171). bei denen das vordere Ende der C'.art. annul. frei ist. Die Ölfnung zwischen der (>art. annul. und dem übrigen Knorpel ist bei einigen eine längliche Spalte; bei anderen ist die Spalte überbrückt, sodass statt derselben zwei L(")cher entstehen. Die Form der (^ai't. annul. ist in einigen Fällen dem was man beim Schimpansen findet sehr ähnlich (vergl. z. B. Fig. 170 u. l"ig. Kil), in anderen Fällen ist sie schmäler und schmächtiger. Das Ant 2 hat ebenfalls zuweilen eine sehr an den Schim- pansen erinneindc I-'oini. während es in anderen 1^'ällen schmächtiger ist, bisweilen ist ein EndstücUchen abgelöst (Fig. 171). Das Ant 4 ist l)ei einigen ganz wie l)eim Schimpansen, bei anderen Irill es etwas mehr hervor, etwa so wie beim (lorilla. Das .Ant ä ist ebenso kräftig oder ki-äl'tiger als beim Schimpansen. In dem sich ähnlich wie beim letzteren veriiallenden .Ant (i fehlt der Einschnitt entweder ganz, oder er ist — in den meisten l-"ällen - durch ein massig grosses Loch vertreten, das nicht bis an den Hand des Ant (5 i'eicht. Wo das Post 2 deutlich unterscheidbar ist, isl es manchmal dem vom Schimpansen sehr ähnlich 'Fig. 170); es kann aber auch verengt sein (Fig. 107) oder durch \'ersihliessung der Incisuren sehr zurück- treten. .An einem ilvr uniersuchten Ohren (Fig. 109) fehlt es gänzlich. In einem anderen b'all sieht es aus, als wären die O:\ri. annul. und das Post 2 nicht an den Enden selbst, sondern vor denselben ver- wachsen (Fig. 171j. Das h^nde des Post 2 ist weiter in den meisten Fällen — ebenso wie es l)eim Schimpansen der l'all sein konnte — mit dem Post 4 verwachsen. Manchmal hat aber diese Verwachsung nicht stattgefunden (Fig. 170 72): in einem Fall war sogar die Incip 2 vollständig orten, in den anderen war sie aber überbrückt und der innere Teil als Loih abgetrennt. Bei denjenigen ührknorpeln, bei 218 I'RIMATKS welclien die Iiuip 2 iiiissen geschlossen ist. kann sie entweder (Fig. 1()7) eine zusaninieiduingende Spalle l:)ilden oder übcrl)rückt und in zwei Löcher geteill sein (Fig. 1()8). Das Post 1 hat eine ähnliclie (|iiadiatische Form wie beim Schim- pansen. verhäH sicii ai)er doch in verscliiedenen Punlvten anders. Der Proc. disl. ist niedriger geworden, am ausgebreiteten Ohr tritt er mancli- nial fast gar niciil heivor. Die Randpartie von der Spitze des Proc. disl. l)is /um Vorsprung c, welche beim Schimpansen eine gerade Linie biklet oder eine geringe Ausl)uchlung aufweist, ist l)eim Men- schen stark gebogen und biUkM einen stumpfen l'"ortsat/. ,1 der auch beim Schimpansen angedeutet sein kann (Fig. 1()2). Das PosI .") ist insolern in Vergk'ich mit dem Schimpansen und dem tjoriihi liickgebildet, als die umgekremple Partie last ganz ge- schwunden ist. Übrigens ist das PosI .") wohl entwickelt, es bildet ein hervors])ringen(les stunipl'es Dreieck. Durch eine niedrige Quer- lalle, die sich vom Hinteri-and auf die (^onchalläche hinauf ersti'eckt, ist sie von dem ebenfalls sehr deutlich hervortretenden Post () be- grenzt: die betrelVende Falte (die am deutlichsten an den Figuren Kili und 172 angegeben isli linde ich bei den Autliropomorphen nicht. Die Sjjalle zwischen dem PosI (i und 7 isl tief wie beim Schimpansen, das Post 7 dagegen \iel schmäler als bei diesem und nicIil so dünnwandig, auch nicht (oder nui- wenigi durchhicherl. Die Plica princ. ist etwas stärker, die Längsfalte sehr deutlich markierl. Die Durchhkhernng der (^onc'ha isl spärlich. Das äussere Ohr schliesst sich ausserordenllich eng an das des Schimpansen und des (iorilla an; die meisten menschlichen Ohren nähern sich wohl mehr dem des lelzleren. I^ine Eigenlümlichkeil des gewcihnlichen Menschenohrs isl die Veiringeiung des Querabslan- des vom hinleren Ohrrand bis /xw Längsfalte: die i^insenkung isl zu einer blossen l-'urche geworden. Die lliulei randgrube isl nicht mehr erkennbar. Die beim Schimpansen erwiihnle Ouerfalle iKnick) zwi- schen der Längsfalle und dem lliiilerraud lehll /war in (\vv Hegel AN'TIIHOI'IDAK 219 beim Menschen, kmin nl)er l)is\veilen vorluinden sein (Taf. 2;!. 11g. 253; Textfig. A'): ieh habe sie wiedeiholl gesehen. Meislcns isl sie ijc-ini Men.sehen etwas weiter distad gerückt als i)cini Schimpansen'). Die Umkrempnng des Hintei- und Oberrandes isl meist älndich wie beim GoriUa; es giebt al)er auch mehr schimpansenai-tige Men- schenohren mit breitem abgephdletem Hinteirand. •'h> X. Fi", y. ^^Ä Fiii -V — V. Ohrrn eines .Mensclicn (D^nie, -,'). iU'idf Üliren sind ausiic/.c>iclincl durcli d;is l-"eliU'n eines () li r- 1:1 1) peilen s unii dureli die l-',nl\\ iekhin.^ der (.) ii crl:i 1 1 e . die be- sonders ;im rechten Ohr stark hervortritt. Am rechten Ohr (.\) auch eine stark hervortretende Darwin sehe -Spitze. Der Rand der Oliien \venii< oder ^ai- nicht aufi^eworfen. Das Post .") stellt selir denthch ül)en liinier dem .Ad. inl'. lier\ür; die Umkrempnng liink-i- und unter dem .Ad. iid'. I'eldt aber, da die ') Versl. Sciiw.vi.iii;. in: Bar(ielel)ens Handl). d. Anat., .'>. Bd., 2. .\bt.. p. 12:! u 137. Schwalbe benennt die Falte Crus (inthelicis teiiiiim«. 28* 22(1 pRnrATi:s l)elrclVeiHl(.' I'ailic des l^)sl "> wcggeliillen ist. Der Pi'oi'. dist. des PosI 4 Irin weniger stark hervoi' als heim Schimpansen und GoriHa. ist aher dtidliih genng; «herlialh des Ijelrellenden Vorsprunges sieh! (oder luhlt) man einen anderen, der dem l'ortsal/ / entspricht') (iiichl heim Schimpan.sen und heim Gorilla): heide sieht man dentheh in I"ig. X. Der .\(1. inl". isl dem des Gorilhi ähnhcher als dem des Schimpansen. ße/üglieh der weichen FaUe vom Post 7 his zui- allgemeinen Kopl- obertläche schliesst sich der Mensch eng an die Verhältnisse des Schim- pansen und des Gorilla an. Hei diesen kann die genannte Falte ganz einlach sein; sie kann ahei- auch in ein weiches Läppchen ausgezogen sein (I''ig. W) und dieses Lä|)])chen ist heim Menschen gewöhnlich — aher nicht immer (l-'ig. X — )') — vorhanden und meist gn'isser als hei jenen .Mlen. Oben am llinterrand des Ohrs befindet sich bekanntlich bei man- chen Menschen eine kurze Spitze, resp. eine Erluihung des umgekremp- ten Randes, die sogenannte Darwinsche Spitze. Dieser Spitze ist ein meiner Meinun" nach übertriebenes Interesse gewidmet worden. Sie entspricht einem Fortsätzchen oben am Hinterrande bei veischie- denen (^ynomorphen. dem Processus postero-distalis, der besonders bei den Makaken. noch mehr bei den \\()hl von diesen abzuleitenden Pavianen au.sgebildet ist; bei den W'estall'en und bei den Piosimiern lehlt er. .\ller Wahrscheinlichkeit nach haben wir es hier mit einer Neubildung inneihalb dev Oslallengruppe zu tun. Dass dies die wahre Ohrspitze sein sollte, dii' der Ohrspitze der Hul'liei'e entspräche, dalui' fehlt jede Giimdlage. Der Ohrspitze niederer Säugetiere enlspi-icht der höchste Punkt des Menschenohrs. dessen Lage liieselbe ist wie bei den Säugetieren in allgemeinen. Um den X'ergleic li mit den bisherigen Beschreibungen des Men- schenohrs zu erleichtern, gebe iih im folgenden die Bedeutung einer .\nzahl der in der menschlichen .Anatomie gebrauchten Benen- nunuen an: ') riihrrciiliiiii sii[)ralra. Helix superior und posterior = umgekrempter Ober- und Hin- terrand der (^onclui. Incisura inlerlragica = Aditus ini'erior. Tragus = Proc. distal is des Posteron 4. Tuberculum supratragicum = Fortsatz />' des Posteron 4. Ohrknorpel, z. T. dieselben Bezeichnungen wie für das äussere Ohr; ferner: Antitragus oberhalb der Plica anlitragica = Posteron (i. Antitragus unterhalb der Plica antitragica ^ Posteron 5. Basalstück = (]artilago annularis. Cauda helicis = Posteron 7. Fissura antitrago-heliciiia =^ Incip (i. Incisura terniinalis =^ Incia 2. Mittelspange — Post 2. Plica anlitiagica = h^alle an der Grenze der Posterons f) uiul (i. Processus Iriangularis — Proc. proximalis. Santorinische Incisuren ^ Incia 1 und Incip 2. Spina helicis Anteron .">. Tragusplatte Post 4. 222 i'i!iM.\Ti;s 5. Ohrknorpel und Ohr der Primaten im allgemeinen. Die Gart, anniil. isl hei den WeslaiVen, bei den Anllii-opom()i|)lien niil Ausnahme von Hylobates und l)eim Menschen fasl slels mit dem Post 2 verwachsen, l)ei den (>ynomorphen und meistens hei Hylohales dagegen hei. Der l'roc. prox. ist unbedeutend oder lehll. Das Anl .") isl slels kurz, rudimentär oder es fehlt. Das Anl (1 isl gross, auch der pi-o\imaie Teil fo",,) ist vorhanden. Ein .\nt 7 fehlt slels. Post .") ist stets deutlich entwickell, es verhält sich zum .-\dit. inf. wie bei ilen Prosimiern. Das Post (> tritt recht stark hervor und setzt sich in eine charakteristische Längsfalte der ganzen Conchawand fort. PosI 7 isl fast immer stai-k entwickelt. Das äussere Ohr ist in der Regel oben breit und abgerundet, der über- und Hinterrand mehr oder weniger aufgeworfen oder um- gekrempt. LITTERATUR. Boas, J. H. V., Zur vergleichenden Anatomie des Ohrknor[)els der Siiugetiere. (Vor- lauf. Mitt). in: Anatom. Anzeiger 30. Bd., 11107, p. 4;^ 42. Freund, L., Zur Morphologie d. äusseren (iehörganges d. Säugetiere, in: Beiträge z. Anat., Physiol., Pathol. u. Therapie des Ohres, der Nase u. d. Halses (her- ausgeg. V. Passow u. Srhäler) Bd. :i, Heft 1—2, p. 1 — ;U. H)09. Geigel, Die Bedeut. d. Ohrmuschel für das Hören, in: Münch. niediz. Woch. 23/7 07. 54. Jhrg., 2. Hälfte, p. 1478. — Vergl. auch Ui i ENORni;, ih. p. 2130 und Geigel, ih. p. 2337. Hennebehg, B., (1), Beiträge z. Entwicklung der Ohrnuischel. in: Anatomische Hefte, l.Aht, 30. Bd., p. 107— 1.S8. März lOOS. [Äusseres Ohr: Balte, Kanin- chen, Schwein.] — (2), Ü. d. Bedeutung der Ohrmuschel, in: Anatomische Hefte, 1. Aht., 40. Bd., p. 9ä— 147 (Dez. 1909). K.\MPEN, P. N. VAN, Die Tympanalgegend des Säugetierschädels in: Morph. . Jahrb. 34. Bd., p. 321—722. 1905. Marx, Hermann, Die Missbildungen des Ohres, in: K. Schwalbe, Morphol. d. Missbild. d. Menschen u. d. Tiere. 3. Teil, 2. Abt., 0. Kap., p. 5(55— (532. 1911. MiNCH, F. F., ('. d. Entwicklung d. Knorpels d. äusseren Ohres, in: Morphol. Arbeit, herausgeg. v. Schwalbe 7. Bd.. 1897, p. 583— (ilO. RiGE, G., Das Knorpelskelet d. äusseren Ohres d. Monotremen ein Derivat d. Hyoidbogens. in: Morph. Jahrb. 25. Bd. p. 202— 23. 1897. ScH.MiDT, Jon., Vergleich. -anatom. Untersuch, u. die Ohrmuschel verschiedener Säugetiere. Berlin 1902. Schwalbe, (;., (1). Inwiefern ist die menschliche Ohrmuschel ein rudimentäres Organ'.' in: Arcli. f. Anat. u Physiol., Jhrg. 1889, Anal. Abt , Supplementband, p. 241—209. — (2). Das äussere Ohr. in: Bardeleben, Handb d. .\nat. d. Menschen, 5. Bd., 2. Abt., p. 111—192. 1897. Tereg, B. z. Anat. u. Phys. d. äusseren und Mittel-Ohres, in: Jahresber. d. Kgl. Thierarziieischule zu Hannover. Ki. Berichl, 1883—84, p. 30-48. m iinriyen vc ■rweise ich auf die Literatur-Angaben in den angeführten Schriftei REGISTER. AiroI)alcs 17 Aditus iintcrior 25 Aditus inferior 27y AnoiiKilui'idae 10" Ant !l Antfi-on 8, 9 Anthelix 221 Anthropidae 21 G Antilope 1S:{ Antilnigus 221 Areloniys 100 Artiheus Sli Artiodai-tyla 16.'!, 1 S I Arvieola 1 1 !! Alcles 203 Atherura 124 Auchenia 170 Äusseres Ohr 2:i Balacnoptcra 102 Hasalslfick 221 Bos 177 Hovidae 177 Hradypodidae 12'.) Cainelus, -idae KiS C-anis. -idae 1 M) Capella 1.S2 C.apra 1 Sl ('.ai)reoliis 1 7() C.aiironiyidae 1 20 Carnivora IIU), 103 C.artilaf^o anniilaris ... 9 Calarrliiiiae anlhropo- morphae 210 C.atarrhinae rynomor- pliae 2ü(i Caloblepas 178 C.auda hclitis ....... 221 Cavia 119 C.aviidac 117 Cehiis 199 Ccnletes, -idae 1)3 Cereocei)us 2Ü() C.crcopitliecus 208 C.erviis, -idae 17 1 Cetacea 1 (iü C.hiroptera 7."). 92 Choltiepus 129 (".hrysochloris, -idae. . . l> 1 Chrysothrix 201 ('.oel()}>cnys 121 (".onchaknorpel 9 C.riceliis 116 Croeidiira (>8 C.rossopus 71 C.rus anthclii-i.s terliiiin 221 C.rus inf. anthelicis ... 221 C.riis Sil]), anthelicis . 221 C.ynocephalus 2(19 C.ynomys 101 Cvstophora 1 .')li Dasy|)roila 117 Dasypus, -odidae 128 Dasyuridae 13 Delphinus 1 Ol Dicotyles 107 Didelphys, -idae II Dipodidae 102 Dipus 103 Ecliidna '■'>'•> Kdentata 120 Elephas 192 Kqiuis 1 87 Krinaceidae Oö Erinaceus 07 Fallen 28 Felis, -idae 113 Fiher 111 Fissura antitrago- heli- cina 221 Fossa navicularis 221 Frontallalle 24 Funktion 30 Oalai^o 198 (laleopithecus 73 C.aliclis 1 17 Cazella 184 (;ehörf Verbindungsstück (vergl. den Text p. 37). Fig. 2. Linker Olirknorpel von Echidna (einem anderen Exemplar), nicht aufgerollt, von der Ventralseite und von aussen ge- sehen; vorn = links in der Figur, hinten rechts. Fig. 3. Teile des Zungenbeins und proxi- maler Teil des linken Ohrknorpels einer Echidna, von der Ventralseile. /»/, erster Kiemenbogen, h Hyoidbogen, g Gehörgang (bindegewebige Teile punktiert), ty Tympa- nicum, v Verbindungsstiick, c Cojiula. Fig. 4. Ohrknorpel von Ornithorhynchus, ausgebreitet, a und r bezeichnen dieselben Punkte des Ohrknorpels wie in Fig. 5 und 6. l> Bucht. Fig. 5. Proximaler Teil des linken Ohr- knorpels von Ornithorhynchus. nicht auf- gerollt; von unten und hinten gesehen. Fig. 6. Dasselbe, von unten und vorn gesehen. Bindegewebige Partien grau. Fig. 7. Distaler Teil desselben Olir- knorpels in natürliclier Stellung, von aussen gesehen. Fig. 8. Ohrknorpel-Schema der vivi- paren Säugetiere. nf Nervus auricu- laris internus Nervi facialis, nv Ramus au- ricularis Nervi vagi. Fig. 9. Hintcrrandpartie des Ohrknor- pels von Caina cobaya. stark vergr. b Binde- gewebe, /• Hand des Ohres. Fig. 10, Hintcrrandpartie des Ohrknor- pels von (küayo Atleni. stark vergr. Fig. 11. Hinterrandpartie des Ohrknor- pels von Hydrochocrus capybara. TaJn. lL OrriUJwr/u/ru -fius 10 \x L f Oj, a, etc. Ant 1. Ant 2 elc. (i'c proximaler Teil des Ant 6. ca Carl, annul. cCj, ccj, cca Extra-Ringlinorpcl. / Extrafalte. fo Fortsatz des Post 2. m„ Incia 2. i>g+3 Incip 2 + 3. / Länf>sfalte. p,, />^. etc. Post 1. Post 2 etc. p', und p'\ Fortsätze des Post 4. p\, Fortsatz des Post 6. p'- Fortsatz des Post 7. pl Plica prinei]). pr Proc. prox. q Querfalte. s Schnittfläche. x ])lattenf()rmiger Aus- wuchs am Post 7. Taf. 2. Ausgebreitete (Ihrknorpel. Fig. 12. üidelplujs m(irsui)i(ilis, Durch- löcherung fortgelassen. Fig. in. I'hascologalc /lavipes. Trichosurus vulpecula. Acrohules pygmaeus. Phascolarctus cinereus, Beutel- Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. junges. Fig. 17. Durch- Macropus gigaiUeus, löcherung fortgelassen. Fig. 18. Pelrogale sp., proximaler Teil des Ohrknorpels. Fig. 19. Perameles iiasula. Fig. 20. Perameles (iiinni. In letzterer Figur liegt der Fortsatz fo über die folgenden Teile des Ohrknorpels hin (natürliche Lage), während er in der Fig. 19 von denselben künstlich weggezo- gen ist'). ') In der Fig. 20 ist die I3ezeichnung fo aus- {{efallen. Den betreffenden gabeligen Fortsatz sieht man in der Kigur rechts von den Bezeiclinungen i(i.j und i'/J.j (.3. Taf.Z ZÄ Jn.3 rf A h.r.i^ 'fTnt flj, a., etc. Ant 1, Ant 2 etc. n ,; proximaler Teil des Ant 6. ca Cart. anniil. /" platter Fortsatz. fa Knorpelfalte. ia.^ Incia 2. ip^, ip^ Incip 2, 3. /, /' Längs- falte, m Knorpelfortsatz auf der Konvexseite. />,, p^ etc. Post 1, Post 2 etc. p\ Fortsatz des Post 4. p'g Fortsatz des Post 6. p'-, in Fig. 25 entspricht dem Fort- satz p'-j in Fig. 12. pl Plica princ. pr Proc. prox. Taf. 3. Fig. 21 — 24 nicht ausgebreitete, die übrigen ausgebreitete Ohrknorpcl. Fig. 21. Linker Ohrknorpcl, nicht auf- gerollt, von Noioryctes. Von vorn gesehen. Fig. 22. Ein anderer linker Ohrknor- pel von iVo/ü/7/c/cs, von vorn gesehen. Fig. 23. Der Ohrknorpel Fig. 21 von hinten gesehen. Fig. 24. Der Ohrknorpel Fig. 22 von hinten gesehen. Flg. 25. Ohrknorpel von Notoryctes aufgeschnitten und ausgebreitet. Die punk- tierten Linien bedeuten die Schnittränder. Fig. 26. Macroscelidcs Rozeli. Fig. 27. Tupaia tana. Fig. 28. Putamogale velox. Fig. 29. Centetes ecaudatus. Fig. 30. Gymnura Rcif/lesii. Fig. 31. Erinuceus europaeus. Taf.:i. Xotori'ctes Macro - _ scrüäfs i V_ .P2^ y Jp. , A^"'5ff^s^' '^-. JO .11 'S: ..3 7 /" 1 w/ •■■ \ Pofamoi/itfe pr '.itli Ansi ■.'! Arjfike-^^xzuj dl, a.j etc. Aiit 1, Anl 2 etc. ca C.art. anniil. ia.^ Incia 2. ip-^+i Incip 2 + 3. i'/jj Incip 3. nf Nervus aiiric. int. Nervi l'ac. />, , p^ etc. l'o.sl 1, Post 2 etc /)/ Piica princ. pr Proc. prox. rr, ,■;, j-, (5 Löciier. Taf. 4. Ausgebreitete Ol) rknorpel. Fig. 32. Croeidura caerulea. Fig. 37. Chrysochloris Treuelyani. Fig. 33. Croeidura sp. aus Südafrika. Fig. 38. Talpa earopaea. Fig. 34. Crossopus fodwiis. Fig. 39. (ialcopilhvciis. Rechts in der Fig. 35. Sorex i)ij(imaeus. Figur steht irrtümlich «-. a,-. a~ statt p^,. Fig. 36. Sorex oitlgaris. p^, pj. Tan. i.-/"s \ Ovridura coerulfa Pe T-! Ps ■^J ' /^, K Pj T>1 7^ >"? ^ fi \ 7*7 Croviäurci sp. ) -J ^pr Vi Boas dei Crossopus hälAnsl vEA r:jji^..^-jzii o,, (U elf. Ant 1, Anl 2 etc. (i',- Pseudotragus (proximaler Abschnitt des Ant (i). ca Carl, annul. e Einbuchtuiifi. / Knorpelfalte. ia.^ Incia 2. //),. ip- Incip 3. Incip 5. Pi. p., etc. Post 1, Post 2 etc. p'-, Fortsatz des Post ö. p\; unterer Teil des Post (i. pt Plica princ. .sc Scutcllum. Taf. 5. Ausgebreitete ührknor|)el. Fig. 40 — 41. Zwei Ohrknorpel von Fig. 43. Molossus obsciirus. Über die Hyrax. Die mit einem Sternchen (*) be- xx und das «, vergl. den Text p. 78. zeichneten Stellen haben zusammengehangen, Fig. 44. Noctilio leporinus. x- niedriger der Knori)el ist hier durchgeschnitten. Vorsprung, derselbe wie in Fig. 43. Fig. 12. Pli'iopiis. Fig. 45. VesperiH/o discolor. Fig. 40. Vcspeiiilio Daubenlonii . TaTS. ((,. da cle. Anl 1, Anl 2 etc. a'^ Fortsatz des Ant 2. «',; Pseudolragus (|)roximaler Abschnitt des Ant (i). ca C.art. annul. / Knorpelfalte. g Fortsatz an der Grenze des Anl 4 und 5. |)^. p.^ etc. Post 1, Post 2 etc. p'^ Fortsatz des Post .5. p',; unterer Teil des Post 6. s Fortsatz. Taf. 6. , Ausgebreitete Ohrknorpel. Fig. 47. Plecotus aurilus. Fig. 51. Megadernia frons. Fig. 48. Arlibeus sp. Fig. 52. Nyctcris hispida. F"ig. 49. Vampyrops sp. Fig. 53. Rhinolophus ferrum equinum. Fig. 50. Microitycleris megalotis. Die Bezeichnungen pj und p^ sind vertauscht. l'afö. Plecofus M^adenna- I^'Cteris liÜ!. Jtnsi vEA?UKkiZiysi^ Ramus auricularis Nervi vaj^i. itu Incia 2. I'osl 2 etc. /)/ l'lica princ. iif Nerv, auric. iiit. Nervi facialis, /p.) Incip .'5. /jj. p.j etc. Post 1. />/■ Proc. prox. Taf. 8. Ausgebreitete Olirknorpel. Fig. l)(). Sfxihi.v sp. Fig. 67. Myo.viis (/lix. Fig. 68. Mi/oxiis (ii'ellaiiariiis. Fig. 69. Idiurus nuicrolis. Fig. 70. Mus siiIihiUcus. Fi". 7 1 . Mus (lictiiiKums. Fig. 72. Fig. 73. Fig. 74. Fig. 75. Fig. 76. Fig. 77. Mus miitiiliis. Gerhilliis .s/j. Hydromi/s sp. Aivicola glareola. Fiber zibcthicus. Myodes lemmus. Taf.8. ArviciUti BoasdA. ;,' vFAJurJifiZsFivr a,, Oo etc. Anl 1, Anl 2 etc. a'e proximaler Abschnitt des Aiil (5. a des a\.. ca Carl, annul. c Extrafalte. /' Extrafalte. ia.^ Incia •>. //>3 Incip 3. !>4 Iiuip l. Pj, /.'s etc. Post 1, Post 2 etc. Stück des p^. f)'\ Fortsat/. des p^. pl Plica princ. /)/• Proc. prox satz an den sich ein Muskel heftet. Die gelben Partien sind verknöcherte Teile des Ohrknorpels. Fortsülzchcii ia^ Incia i. p\ abgegliedertes X Fort- Taf. 9. Ausgebreitete O h r k n o r p e 1 Fig. 78. (irictius friiiiH'nlariiis. Fig. 84. Fig. 79. DasiiprovUi aijnli. Fig. 85, Fig. 80. Cavia cobaija. Fig. 86 Fig. 81. Ih/d roch (jcrii.s capy ha ra . Fig. 87 Fig. 82. Cak'Iociviujs pacii. Fig. 88 Fig. 83. Lanusluniiis Irichfxiaclylus. Fig. 90 Aihenira sp. Myopotamus coypu. Myrmecophaga tetradaclyla. Manis laticandala. -89. Choloepus didactylus. Dasypus villosiis. Tttj:9. Lagostonms BoQji dd. LiäiAnstrFA Reik^Zepr^ a,, Oo etc. Ant 1, Anl 2 etc. a\ proximaler Al)scliiiitl des Ant 6. ai C.art. anniil. / Fortsatz des Post 4. /"' Fortsatz (zuweilen abgegliedert) des Ant 4. f" anderer Fortsatz desselben. g vergl. p. 142. A- Körbchen. nf Nervus auric. int. Nervi facialis. ni> Ramus auric. Nervi vagi. pl Plica princ. pr Free. prox. .sc Scii- lellum. IV knorpelige Warze. Taf. lo. Ausgebreitete Ohrknorpel. Fig. 91. Canis domeslicus. Fig. 9t). Nandinia binotala. Fig. 92. ('Mnis lagopus. Fig. 97. Viverra malaccensis. Fig. 93. Xasua socialis. Fig. 98. Parado.riiriis tijpiis. Fig. 94. Procyon sp. Fig. 99. Herpcsles grisciis. An den Fig. 95. Uistis labiatus. — Die punk- mit einem •:■:■ bezeichneten Stellen waren lierte Linie deutet die Kontur des Ant 7 Ant 4 und Post 4 mit einander verwachsen, bei i\ nudayaniis an. Fig. 100. Felis domesiicus. ' il/i, Jotst vS A ''urju, ^«rrt j a,, a., etc. Ant 1, Anl 2 etc. ci'f, proximaler Ahschnill des Ant (5. ca (^art. annul. /" Fortsat/ des I'osI 4. /' Fortsalz des Ant 4. ip^ Incip 3. k Körbchen. / Loch im Knorpel, in 10;') mit der Incip !{ ziisammengellossen. nf Nervus auric. inl. Nervi facialis. nv Hannis auric. Nervi vafji. pl Flica princ. pi Proc. prox. s abge- löstes Knorpelstückchen. Taf. II. Ausgebreitete Ohrknorpel. Fi}». 101. Hyaeiia slriaUi. Ant 4 be- schädigt, abgeschnitten (punktierte Linie). Fig. 102. Gdliclis harbara. An den mit einem « bezeichneten Stellen waren Ant 4 und Post 1 mit einander verwachsen. Fig. 103. Maries sijhmlica. « wie in Fig. 102. Fig. 104. Musida erminvu. Links von der Hauplligur ist das Ant 4 eines anderen Exemplars abgebildet. Fig. 105. Meles laxus. Das v»eiss ge- haltene >P3^< stellt den Zustand dieses Po- sterons bei einem anderen Exemplar von Meles dar. Fig. lOü. Lutrn vuli/aris, jung. * wie in Fig. 1(12. Fig. 107. Liilra vulgaris, erwachsen. •~ wie in Fig. 102. An den mit einem ** bezeichneten Stellen waren Ant 2 und Post 3 mit einander verwachsen. Fig. 108 — 9. Phoca vilulina. An den mit einem bezeichneten Stellen waren Ant b und Post 4 mit einander verwachsen. Fig. 110—11. Phoca foetida. Tai: lt. a„, (/.j eto. Anl 2, Aul 3 etc. a'., Forlsätzchcn des Ant 2. a\. proximaler Absclinitl des Ant 6. ca Carl, annul. /' in Fif<. 113 Fortsatz des Ant 4, in Flg 120 des Ant ö. fa' und f'a" zwei i)ei den Artiodactylen wiederkehrende Rxtrafalten. pl in Fig. 120 l'iica princlpalis, in I'"ig. 116 — 119 isolierte Knorpelplatte. pt' eine andere isolierte Knor()el|)lattc. pr Proc. prox. y in Hg. 112 = y' -|" ü i" Fig- 113 (besondere Fortsätzchen). r besonderer Fortsatz. Taf. 12. Ausgebreitete Olirknorpel (ausgenommen Fig. ll'J). Fig. 112. Trichecliiis rosmariis. Fig. 118. Fig. 113. Zalophus cali/onüaiiiis. Fig. 119. Fig. 114 — 115. Dieselbe Art. Zwei communis mit Schemata, der Umriss des in Fig. 113 ab- Fig. 120. gebildeten Ohrknorpels ist in diesen Figuren Zwergschwein, derartig modifiziert, dass sie die anderen Ant 2. beobachteten Modifikationen der proximalen Fig. 121. Teile des Ohrknorpels illustrieren. Fig. 122. Fig. 116 — 117. Phocaena communis. Fig. 123. Delphinus acutus. Gehorgang von Phocaena umgebendem Knorpel. Sus domeslicus, chinesisches kleiner Fortsatz des Dicolijks torqualus. Camelus bactrianus. Auclicnia sp. 116 Tons. L^äiAnsl v£A ha^:^ . ; a,, a„ etc. Ant 1, Ant 2 etc. o\, Forlsätzchen des Ant 2. a\. proximaler Abschnitt des Ant (5. ca Gart, annul. fa und fa" zwei für die Artiodactylen charakleristisclie Kxtrafalten. fo Fortsatz des Ant 5. fo' Fortsatz des Ant 4. ia.^, ia^ Inda 2, Incia ;$. / Loch im a',; pl Plica princ. pr Proc. prox. Taf. 13. A u s g e 1) r e i l e l e O h r k n o r p e 1. Fig. 124. Fig. 125. Fig. 126. Fig. 127. Fig. 128. Fig. 129. Tragitliis javaiücus. Moschus moschifems. CeriHis dama. Cervus elaphus. Capreolus capraea. Bos laurus. Fig. 130 Fig. 131 Fig. 132 Fig. 133 Fig 134 Fig. 135 Oitihos nioschatiis. Catoblepas gnu. Nesolrai/iis moschatus. Ovis arics. Ovis tragelaphus. Antilope cervicapra. TaflS. 127 BoasüA- I2S /■ I ■fa- \ 135 I: Aiüiiopc ceivicapra (his Pn^eJ-. LwtAjis,rSA?mke^U^^ Og, «3 etc. Ant 2, Ant 3 etc. fa" Extrafalle (vergl. Taf. 13). facialis. nv Haniu.s auric. Nerv a\, a'\, Fortsätze des Ant 2. ca Cart. annul IP24,, Incip 2 -j" 3. n/" Nervus auric. int. Nervi vai^i. pl Plica princ. pr Proc. prox. Taf. 14. Ausgebreitete Oiirknorpel. Fig. 136. Fig. 137. Fig 138. Fig. 139. Fig 1-10. Tapirus indicus. Equus Bnrchelli. Equus Grevyi. Elephas indicus. Leniiir ixirius. Fig. 141. Lcniiir macaco. Fig. 142. Nijcticebus lardiyradus. Fig. 143. Perodicticus pollo. Fig. 144. Galago Alleni. Taf.l'i. Lt^AnsivSAFijniAZefr^ Oj, o., etc. Anl 1. Ant 2 etc. n'g proximaler Abschnitt des .\nt 6. ca Cart. annul. g Grenze der Posterons 6 und 7. / Längsfalte, für die Primaten charakteristisch. pd Fortsatz des Post 4 (Proc. distalis). pl Plica princ. pr Proc. prox. q Quer- falte, .r in Fia. 147 abgelöstes Stück des Ant 5; in Fig. 151 Fortsatz des Anl G. Taf. 15. Ausgebreitete Ohrknorpel. Fig. 140. Cehiis sp. Fig. 146. Mycetes niger. Fig. 147. Ateles sp. Fig. 148. Chryxolhrix sciurea. Fig. 149. Hapalc rufimaniis, Fig. 150. Hapale iacchus. Fig. 151. Cercocebiis fuliginosus. Fig. 152. Cercopithccus ruber. Tnf.tS. Mapale rufi/na/itts Soae dei 4t:,=? •■•Sa ^/TiÄc-S-armr a^, a^ etc. Ant 2, Ant 4 etc. «',; proximaler Abschnitt des Ant 6. ca Cart. annul. ia^ Incia 2. ip^ Incip 2. / für die Primaten cluiralvteristische Längsfalte. p„, p, etc. Post 2, Post 4 etc. pd Fortsatz des Post 4 (Proc. distalis). pl Plica princ. pr Proc. prox. « vergl. Taf. 17. Taf. i6. Ausgebreitete Ohrknorpel. Fig. 153. Macacus cynomolgus. Fig. 157. Hylobates sp. Durchlöcherung Fig. 154. Cynocephaliis habiiin. möglicherweise stärker als angegeben. Fig. 155. Semnopithecux enlellus. Fig. 158. Pilhecus satyrus, Orang. Fig. 156. Hylobates leuciscus. Fig. 159. Derselbe. Fig. 160. Derselbe. Tat. W. flo. "i et'"- '•^"t -. Anl 4 efc. (i'c proximaler Abschnitt des Ant (i. ca Cart. anniil. /n, Iiu-ia 1. ip^ Ini-ip 1, /po Incip 2. / den Primaten i-liarakteristiselie Längsfalte. />.,. p, etc. Post 2, Post 1 etc. pd Forlsatz des Post 4 (Proc. distalis). pl Plica |)rinc pr Proc. prox. .s (in Fig. IGl) Grenze der resp. nach vorn und nach hinten gebogenen Partien des Post 5. », {1 bestimmte Stellen des Post 4 (vergl. den Text). Taf. 17. Ausgebreitete O h r k n o r p e 1. Fig. 16!. Troylodyles nujvr, Sihini- panse. Fig. 162 — 03. Proximales Ende zweier anderer Ohrknorpel derselben Art. Fig. 164. Troglodgtes gorilla. Fig. 165. Homo. c<\ 24 Jahre. Fig. 166. Homo. r<\ 36 .lahre. Fig. 167. Homo, ^f. 78 Jahre. Fig. 168. Homo, (f , 41 Jahre. Fig. 1C9. Homo. 9- 61 Jahre, unlere »Oj« ist in »«-, zu ändern. Fig. 170. Homo, r<\ 78 Jahre. Fig. 171. Homo, (f. 36 Jahre. Fig. 172. Homo, rf, 41 Jahre. Das Taf.n. etc. Anteron 6 etc., ada Aditus anterior, adi Aditus inferior, bh basale Hinterrand- falte (enthält Post 5), p^ etc. Posteron 5 etc., /)>, Spitze von Post 6. Taf. i8. Fig. 173. Didelphys marsiipialis. / Extra- falte (auch am Knorpel), wf — ivf weiche Falten (innerhalb derselben liegt Ant 5), ivf" weiche Falte (innerhalb derselben liegt Post 4). «6- l'l- ive-- wf- pr Fig. 175. Trichosurus uulpecula. Zeichnung wie in Fig. 176. Be- Fig. 174. Phascologale calura. w/ weiche Falte. Fig. 176. Macropus Bennetlii. f Extra- falte (auch am Knorpel), / Längsfalte (Fort- setzung von pe), (/ Querfaltc, we weiche Er- höhung, wf, wf weiche Falten. Fig. 177. Macropus f/iyaiitcus. Vergl. die vorhergehende Figur (wf fehlt). pl----V-,-i:S^^ // ( J-V-. Fig. 178. Perameles Gunni. f Extra- falte (auch am Knorpel), g Hautgrube (nicht am Knorpel), w weiche Randpartie, x Extra- falte (auch am Knorpel). Fig. 180. Tupaia lana. bh grosse knor- pellose basale Hinterrandfalte (mit grosser Drüsenmasse). An Stelle wo noch Knorpel vorhanden, w knorpellose Partie. Fig. 179. Macroscelides Rozeti. bh wei- che basale Hinterrandfalte, /' sekundäre Ohr- falten, fpg Falte von Post 6 ausgehend. Fig. 181. Polamogale velox. e Ein- schnitt, hiu Hautwarze ohne feste Teile, w weiche Hautpartie ohne Knorpel. ada-'' Pf Fig. 182. Centetes ecaudalus, jung. fpg Falte des Knorpels, Fortsetzung von Post 6. q Querwulst ohne Knorpel (das Ant 5 liegt darunter), iv weiche, knorpel- lose Randpartie. Fig. 183. Centetes ecaudatiis. älter. Fig. 186. Sorex uulgaris. Fig. 187. Hyrax. hr häutiges Gebräme längs des Hinterrandes, hiv Hautwarze (nie- drige Knorpelkante darunter). r Knorpel- rand, w knorpelloser Rand. Fig. 184. Gymnara Rafllesii. /Fortsätz- chen enthaltend die Knorpelspitze / Fig. 30. Fig. 185. Erinaceus earopaeus. Fig. 188. Pteropus. hf Hautfalte. BidäpJc^ Toi: iH i^tmcirs liiiiifiri' Auz di/- , Cordes
    knoriiellose Partien. 34 «./■ Fig. 193. Plecolas aurilus. s vergl. den Text p. 84. ivf weiches Querfäifclien auf der Frontalfalte, wp knorpellose Hautplatte zwischen Ps und /)-. Fig. 195. Rhinoloplms fermm-cqaiimm. rp^ Rand von Post 5. Fig. 194. Megaderma frons. rf/ drüsige Falte, dk drüsiges Kissen, f Falte (auch am Knorpel, Fig. 51). fa^ Fortsetzung von Ant 6 (vergl. Fig. 51); zwischen derselben und dem Vorderrand ein niedrige, nicht bezeich- nete Falte, hl häutiger Lappen, vf Vorder- falte. Fig. 196. Lepus cuniculits. Fig. 197. Lepus europaeus. Fig. 200. Sciurus vulgaris. Fig. 198. Lagomys alpinus. f breite niedrige Falte der Concha. Fig. 201. Myoxus avellanarias. Lagomys Royki. (adi) die Stelle, wo der Aditus inferior sein sollte. f Falte der Concha. gr Grenze von p^ und Qg. l bezeichnet die mit einer bindegewe- bigen Membran ausgefüllte Lücke zwischen Fig. 202. Idiurus macrolis. f Extrafalten (auch am Knorpel), w weicher Hautrand ausserhalb des Ant 6, w' weiche Haut zwi- schen Hinterrand und Post 5 ausgespannt. Tat'.m ■■''■^- dir ,Cordu dei Or, etc. Anl 3 etc., a'^ proximale Partie des Ant G, ada Adit. ant., adi A(iit. Inf., Pj etc. Po.sl 5 etc., pl l'lica princ. Taf 20. Pl' Fig. 203. Mus sijluaticus. fa^ weiche Falte, l-'ortsetzung von a^. wf weiche Falte. Fig. 205. Fiber zibelhiciis. wf weiche Falte. Aruicola ayrestis. wf weiche Falte. Fig. 200. Dasyprocta aguti. bw be- haarte Wingliihc Warze vor dem Ohr, f weiche Querfaltc, w knorj)cllo.se Partie, wa weiclie Warzen, ivp.i weiche Warze ober- liall) des iüides von Post 4. Fig. 207. Cavia cobaya. Partie. P. adi Pb+t Fig. 211. Hyslrix sp., jung, («weiche Fig. 213. Myrmecophaga tetradactyla. w weiche Fig. 209. Cocloyenys paca. wa weiche Partie, wr knorpellose Hinterrandpartie, wu f Extrafalte, ww weicher Wulst. Warzen, wk weiches Kissen, wr Randpartie Längswulst in Anschluss an die Plica princ. ohne Knorpel, wa weicher Wulst. Fig. 215. Dasypus villosus. we weiche Erhöhung, wf weiche knorpellose Haulfalte, wf Hautl'alte (schwache Kante am Knor- pel). Pi tritt fast gar nicht in die Begren- zung des Adil. inf. hinein. Fig. 208. Hydrochoerus capybara. f weiche Querfalte, / weiche Längsfalte, Fig. 210. Lagoslomus trichodaclylas. w weiche Partie, wf weiche Falte; wp^ wr Randpartie ohne Knorpel, ww weicher weiclie Falte, Fortsetzung von p^. Wulst. Fig. 214. Monis laticaudata. /ir Hinter- rand des Ohrknorpels. Innerhalb der mit «5 bezeichneten Stelle liegt Ant 5. p^ ist Fig. 212. Hyslrix sp. f Querfalte. Die mit einer dicken Hait überdeckt. Bei s liegt übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 211. die Spitze des Ohrtnorpels. Fig. 216. Choloepus didactyliis^). /'Ex- trafalte. ') Die hier durch die Bezeichnung gegebenen Deutungen des Cliolocpus Ohres, die wegen Man- gels an Material nicht mehr revidiert werden könnten, sind z. T. nicht ganz sicher und bedürfen einer erneuten Untersucliung. Mus Tat: 20. 20^ 205 Fihcr Dasyiipot'ta (inia ■>> H\ r/ro(7iüa w.s Coeiof/eiPfs Lufjostowus 211 212 2n Myrniecopluujii 2J6 Chüio^fius Ma/UA Dasyjms Aiu dir. Cordts del liüiAnstrEAFurJ^lapxt^ elc. Ant 5 etc., add Acutus anterior, tuli A weiche Hauterhöhungen, ivw weicher Wulst am p^, a weiclie Falte (knorpellos). Fig. 219. Xasua socialis. i;/" Vorderfalte. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 218. Fig. 220. Maries s\ilvatica. f weiche Falten, sp weiclie Spiralfalte an der Plica princ. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 218. 35 Fig. 221. Meles taxus. CA^ weiche Rand- partie an der Stelle des fehlenden Körbchens. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 218. Fig. 223. Hyaena striata. l weiche Längsfalte, i--" "-(Pa) Fig. 227. Cewus elaphus. fp^^ weiche Hautfalte oberhalb pg, vor pj. g Grube vor dem Post 5. (p^) weiche Falte, das kleine Post 5 einschliessend. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 224. Fig. 226. Camelüs bactrianus. Stäben wie in Fig. 224. Buch- Fig, 228. Bos taurus. Ohr aufgeschnit- ten und etwas ausgebreitet; der Schnitt ist von dem Aditus inferior nach unten geführt. ca Gart, annul., fa" hintere Knorpelfalte, kn Schnittfläche des knorpeligen Gehörgan- ges. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 227 und 224. Tai'.U Zu/utnst a, etc. Aiit 5 etc.. adi Acutus inferior. p-, etc. Post 5 etc. Taf, 22. Fig. 229. Tai)iriis iiidicus, neugeboren. fPß weiche F'alte, Fortsetzung von p^.. l liäu- tige Längsfalten, /«r, l{and von Or,. wr wei- clie Randpartie zwisclien r(, und dem Vor- derrand von cig. '~-- adi l'ig. 230. Equiis Grvi'yi. //>,; weiche Längsfalte, Fortsetzung von /j,;, das man nicht sieht. / häutige Längsfalten, c Vor- derseite (Konvexseite). »+«5 sekundärer Vorderrand, unten von o-, oben von einer weichen Falte gebildet. Fig. 231. Equus caballns. Ohr aufge- schnitten und ausgebreitet (vergl. Fig. 228). ca ("-art. annul. fa" hintere Knorpelfalte. kn Schnittfläche des knorpeligen Gehörgan- ges. ((' weiclie Hautfalte, Fortsetzung von Or,. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 230. Fig. 232. Delphinns aciilus. Gehörgang, von aussen gesehen : ein .Stückchen des in- neren Endes fehlt, c Epidermis, h C.oriuni, k Ohrknorpel. l-"ig. 233. Bcilaenoplera rostraln. Gehör- gang li Corium, k Obrknorpel (von einem dicken Perichondrium umgeben). o O (^ ri,i:?2. (l^■ etc. Ant 6 etc.. (ida Adit. ant., adi Adit. inf.. rf »Darwinsche Spitze. /'« Falte lier ganzen OiirdictLe, -;) Grube am Hinterrand auf dem Post 7, pg etc. Post 6 etc. Tai 23. Fig. 234. Lcmiir iniriiis. ei aljgerun- dete niedrige Einstülpung der Knorpelplatte. rp- Piand von Post 7. w knorpellose F'alte. F'ig. 236. Peroclicticiis potto. weiche, knorijcllose Partie. — Vergl. für das äussere Ohr Fig. 220 (Taf. 21). .hj Fig. 2.j!(. Kojjf von Ihilichovnis ijnipus; ein Stück Haut etc. entfernt, so dass man den knorpeligen Gehörgang sieht. Haare nur an der mit Iwa hezeichneten Stelle an der Gehöröll'nung weggenommen, jo .loch- bogen, kfi knöcherner Gehörgang, o Ohr- ölfnung, osp Ohrspit/e. Fig. 260. Kopf von Phocaena communis von der Seite und von hinten gesehen. Die Haut ist am hinteren Teil abgetragen: Schnittrand der Haut (beschallet in der Figurj ungefähr rechtwinklig /u der Ober- Iläche. Man sieht den Gehörgang in seiner ganzen Länge. ep I-^pidermis, hg häutiger Teil des Gehörganges, A-/i Ohrknorpel, o Ohrölfnung, ty Tympanicum. ■m:z5. Aiu dir , CoräAj del LukAnslr'EATiuike.lafitig